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Ausgabe 2010-07
Klass.-Nr.: 55351
ZSB Tür-/Seitenverkleidung
Werkstoffanforderungen
Frühere Ausgaben
TL 496: 1974-07, 1988-08, 1989-11, 1995-10, 2001-06, 2003-02
Änderungen
Gegenüber der TL 496: 2003-02 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
– Norm neu gegliedert
– Prüfungshinweise überarbeitet
– VW 50179 und PV 1306 aufgenommen
1 Anwendungsbereich
Diese Technische Lieferbedingung legt die Werkstoffanforderungen für einbaufertige Tür- und Sei‐
tenverkleidungen inkl. aller Anbauteile fest.
2 Bezeichnung
Türverkleidung nach TL 496
Seitenverkleidung nach TL 496
3 Anforderungen
Emissionsverhalten nach VW 50180 für Volkswagen und VW 50179 für Audi (sofern in der Zeichnung
gefordert).
Schadstoffvermeidung nach VW 91101.
Brennverhalten nach TL 1010.
Für die Werkstoffe aller Anbauteile und Aufbauschichten des ZSB gelten die jeweiligen Werkstoff-
TLs.
Für eine vollständige Prüfung sind mindestens fünf Fahrzeugsätze Tür- und Seitenverkleidungen pro
Trimmfarbe nötig. Davon abweichende Mengen sind mit dem jeweiligen Labor abzusprechen.
3.2 Konditionierung
Die ZSB-Teile sowie daraus entnommene Proben sind vor den Prüfungen mindestens 24 h im Nor‐
malklima nach ISO 554 – 23/50 zu konditionieren.
Bei Verklebungen sind die Angaben der Klebstoff-Hersteller zu den Aushärtezeiten des Klebers zu
beachten. Frühestens nach Ablauf der Aushärtezeit darf mit den Prüfungen begonnen werden.
3.3 Beschaffenheit
Der Trägerwerkstoff der ZSB-Teile muss ein gleichmäßig dichtes Gefüge aufweisen; Aufblätterun‐
gen, Ausplatzungen sowie Weichstellen sind unzulässig. Schlieren an Spritzgussteilen (z. B. erzeugt
durch vorgeschädigtes Material oder Brenner) sind ebenfalls nicht zulässig.
Die Oberfläche des Trägerwerkstoffes muss gleichmäßig und dauerhaft mit Folien und textilen Flä‐
chengebilden verklebbar sein und, sofern gefordert, HF-schweißbar ausgerüstet sein.
Stanz- und Schnittkanten müssen sauber und gratfrei sein, damit die Teile einwandfrei montiert
werden können („Ausfransungen“ bzw. Abblätterungen sind nicht zulässig). Die kaschierten Verklei‐
dungsteile müssen bei Transport, Lagerung, Montage und anschließendem Gebrauch im Tempera‐
turbereich von -30 °C bis +90 °C (bzw. +100 °C für die Brüstung) sowie bei Klimaeinflüssen von
+55 °C und 95 % relativer Luftfeuchte form- und funktionsbeständig sein. Es dürfen keine Verände‐
rungen gegenüber dem ursprünglichen Zustand auftreten.
Die Oberfläche muss frei von sichtbaren Fehlstellen sein. Optische Mängel, wie z. B. Dekorablösun‐
gen, Dekorversatz oder -verzug, Glanz- und Einfallstellen, Klebstoffdurchschlag oder Faltenbildung
sind nicht zulässig.
Bei Verbund-Bauteilen (z. B. Klebe- und Schweißverbindungen, Mehr-Komponenten-Spritzguss) ist
auf die Verträglichkeit der Werkstoffe untereinander zu achten. Gegebenenfalls sind die Werkstoffe
mit Hilfe von Vorbehandlungen (z. B. Oberflächenvorbehandlung) aufeinander abzustimmen. Dies
gilt ebenso für Lackierungen.
Bei Bauteilen, die mit Kunststofffolien kaschiert sind (z. B. PVC-Schaumfolie auf ABS), ist der Foli‐
enauszugsgrad technologisch auf maximal 70 % zu beschränken.
Bei kaschierten/hinterspritzten PVC-Schaumkunstlederausführungen der Inserts, der Armauflagen
sowie der Brüstungen muss ein Polyester-PUR-Schaumstoff verwendet werden!
Die Dekore dürfen nach Druckbelastung keine bleibende Verformung (Druckstellen) aufweisen.
Bei textilen Dekoren muss das Gewebe so ausgeführt sein, dass das Ausziehen einzelner Fäden
beim Gebrauch nicht möglich ist.
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TL 496: 2010-07
3.5 Freibewitterung
Diese Prüfung ist nicht vom Lieferanten sondern ausschließlich von der Volkswagen AG selbst
durchzuführen!
Nach 1 Jahr Freibewitterung müssen folgende Bedingungen erfüllt werden:
Es dürfen keine visuell erkennbaren Veränderungen gegenüber dem Anlieferungszustand auftreten,
wie z. B. Blasen, Verzug, Verdrehungen, Aufblätterungen, Aufplatzungen, Verwerfen von Konturen
und Radien, Trennung von Verbunden, Änderung des Glanzgrades und Lösen von Anbauteilen.
Graumaßstabsstufe ≥ 4 nach DIN EN 20105-A02 ist zulässig, für Echtleder-Ausführungen Grau‐
maßstabsstufe ≥ 3 nach DIN EN 20105-A02; Farbumschläge sind nicht zulässig.
3.6.1 Klimawechseltest
Prüfung: 50 Zyklen nach PV 2005.
Es dürfen keine visuell erkennbaren Veränderungen gegenüber dem Anlieferungszustand auftreten,
wie z. B. Blasen, Verzug, Verdrehungen, Aufblätterungen, Aufplatzungen, Verwerfen von Konturen
und Radien, Trennung von Verbunden, Verfärbung, Änderung des Glanzgrades und Lösen von An‐
bauteilen.
Für Echtleder-Ausführungen ist Graumaßstabsstufe ≥ 3 nach DIN EN 20105-A02, jedoch kein Far‐
bumschlag, zulässig.
3.6.2 Klima/Temperatur-Lagerung
Nacheinander werden die Prüfteile den folgenden vier Bedingungen ausgesetzt. Nach jeder Lage‐
rung werden die Teile beurteilt. Lagerung 3 wird erst begonnen, wenn die Teile trocken sind.
1. 16 h bei -30 °C
2. 48 h bei +55 °C und 95 % relative Luftfeuchtigkeit
3. 16 h bei +90 °C
4. 16 h bei +100 °C (nur zur Bewertung des Brüstungsbereiches)
Es dürfen keine visuell erkennbaren Veränderungen gegenüber dem Anlieferungszustand auftreten,
wie z. B. Blasen, Verzug, Verdrehungen, Aufblätterungen, Aufplatzungen, Verwerfen von Konturen
und Radien, Trennung von Verbunden, Verfärbung, Änderung des Glanzgrades und Lösen von An‐
bauteilen.
Für Echtleder-Ausführungen ist Graumaßstabsstufe ≥ 3 nach DIN EN 20105-A02, jedoch kein Far‐
bumschlag, zulässig.
Zur Prüfung der Dekorhaftung kann in Absprache mit dem zuständigen Labor die Kältelagerung
(Abschnitt 3.6.2, Punkt 1) entfallen.
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3.6.3 Wärmelagerung
500 h bei +90 °C. Diese Prüfung ist nur an folienkaschierten Teilen durchzuführen.
Es dürfen keine Risse, Blasen oder Ablösungen des Dekors auftreten.
3.6.4 Kältelagerung
24 h Lagerung bei -30 °C, Kugelfall-Prüfung nach PV 3905.
Es dürfen keine visuell erkennbaren Veränderungen gegenüber dem Anlieferungszustand auftreten,
wie z. B. Risse, Blasen, Verzug, Verdrehungen, Aufblätterungen, Aufplatzungen, Verwerfen von
Konturen und Radien, Trennung von Verbunden, Verfärbung, Änderung des Glanzgrades und Lösen
von Anbauteilen.
Im Kugelfallversuch bei -30 °C (500-g-Kugel, 400 mm Fallhöhe) darf es nicht zu Brüchen, Rissen
oder sichtbaren Eindrücken am Bauteil kommen. Auch nach Erwärmung auf Raumtemperatur dürfen
keine Risse oder andere Schäden auftreten.
In Absprache mit dem zuständigen Labor kann die Fallhöhe für Lautsprechergitter auf 230 mm re‐
duziert werden.
3.7 Emissionsverhalten
Alle verwendeten Einzelmaterialien und gegebenenfalls zusätzlich der Verbund sind nach
VW 50180 bzw. VW 50179 zu prüfen.
3.8 Aminemission
Prüfung nach PV 3937.
Es darf keine visuell erkennbare Farbänderung der PVC-Standardfolie geben und kein spezifischer
Amingeruch auftreten.
Auf die Prüfung kann verzichtet werden, wenn das Fahrzeug nicht mit PVC-Folien bzw. Kunstleder
ausgestattet ist oder die in den Folien enthaltenen Farbpigmente ausreichend gegen eine Reaktion
mit flüchtigen Aminen im Innenraum stabilisiert sind.
3.13 Fadenziehverhalten
Das Fadenziehverhalten ist an allen textilen Oberflächen zu prüfen. Geprüft wird nach PV 3949 (Hu‐
blänge 100 mm).
Anforderung: ≤ Note 2.
3.16 Dekorhaftung
Als Dekore im Sinne dieser TL gelten Schaum- und Kompaktfolien (z. B. Slush-Häute u.ä.), Textilien,
Echtleder, Schaumkunstleder usw., nicht jedoch Lackierungen (für die Beurteilung von lackierten
Teilen gilt die TL 226).
Die Haftung der Dekore wird im Rollenschälversuch nach PV 2034 geprüft. Es sind die Schälkräfte
nach Tabelle 1 zu erreichen.
Tabelle 1 – Dekorhaftung
Nr. Eigenschaft Anforderung
1 zwischen Trägermaterial und Dekor (z. B. Schaum- oder Kompaktfolien bei kaschierten bzw.
hinterspritzten Teilen bzw. schaumstoffkaschierten Dekoren)
1.1 Anlieferung
1.2 nach Klimawechseltest (Abschnitt 3.6.1)
1.3 nach Klima/Wärme-Lagerung ≥ 30 N/5 cm Probenbreite
(Abschnitt 3.6.2)
1.4 nach Kältelagerung (Abschnitt 3.6.4)
2 zwischen Dekor-Oberware und Schaumstoff (z. B. bei schaumstoffkaschierten Dekoren im
Bereich Insert)
2.1 Anlieferung
2.2 nach Klimawechseltest (Abschnitt 3.6.1)
2.3 nach Klima/Wärme-Lagerung ≥ 15 N/5 cm Probenbreitea)
(Abschnitt 3.6.2)
2.4 nach Kältelagerung (Abschnitt 3.6.4)
a) Der Wert 15 N/5 cm gilt nur bei Trennung des Verbundes zwischen Schaumstoff und Oberware. Kommt es im Rollenschälversuch zu
einem Strukturbruch in einer der Komponenten, so ist die Festigkeit der jeweiligen Komponente zu beurteilen. Diese darf jedoch nicht
unter 10 N/5 cm liegen. In jedem Fall muss gewährleistet sein, dass der Verbund die o. g. Lagerungen schadlos übersteht.
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TL 496: 2010-07
4 Mitgeltende Unterlagen
Die folgenden in der Norm zitierten Dokumente sind zur Anwendung dieser Norm erforderlich: