DEUTSCHE NORM Oktober 2011

DIN 6930-1
D
ICS 77.140.50 Ersatz für
DIN 6930-1:2010-01

Stanzteile aus Stahl –

Teil 1: Technische Lieferbedingungen
Stamped steel parts –
Part 1: Technical delivery conditions
Pièces découpées et embouties en acier –
Partie 1: Conditions techniques de livraison
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Gesamtumfang 8 Seiten

Normenausschuss Federn, Stanzteile und Blechformteile (NAFS) im DIN

© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. · Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise,
nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet.
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 DIN 6930-1:2011-10

Inhalt

Seite
Vorwort ........................................................................................................................................................... 3
1 Anwendungsbereich ........................................................................................................................ 4
2 Normative Verweisungen ................................................................................................................. 4
3 Flachzeuge ........................................................................................................................................ 4
4 Anforderungen .................................................................................................................................. 5
4.1 Allgemeines....................................................................................................................................... 5
4.2 Allgemeintoleranzen......................................................................................................................... 5
4.3 Oberflächen ....................................................................................................................................... 5
4.4 Schnittkanten .................................................................................................................................... 5
4.5 Schnittflächen ................................................................................................................................... 5
4.6 Abweichungen von der Bestellmenge............................................................................................ 6
5 Bestellangaben ................................................................................................................................. 6
5.1 Allgemeines....................................................................................................................................... 6
5.2 Zeichnungsunterlagen ..................................................................................................................... 6
5.3 Werkstoff, Lieferzustand .................................................................................................................. 6
5.4 Kennzeichnung ................................................................................................................................. 6
6 Wärmebehandlung............................................................................................................................ 7
7 Werkzeuge ......................................................................................................................................... 7
7.1 Abnehmergebundene Werkzeuge................................................................................................... 7
7.2 Nicht abnehmergebundene Werkzeuge ......................................................................................... 7
8 Prüfung .............................................................................................................................................. 7
8.1 Allgemeines....................................................................................................................................... 7
8.2 Übliche Prüfverfahren ...................................................................................................................... 7
8.3 Zusätzliche Prüfverfahren................................................................................................................ 7
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9 Qualitätsnachweis zur Lieferung .................................................................................................... 7

Literaturhinweise ........................................................................................................................................... 8

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 DIN 6930-1:2011-10

Vorwort
Diese Norm wurde vom Arbeitsausschuss NA 026-00-03 AA „Stanzteile“ des Normenausschusses Federn,
Stanzteile und Blechformteile (NAFS) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. erstellt.

Für weitere Informationen über den NAFS besuchen Sie uns im Internet unter www.nafs.din.de.

Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Texte dieses Dokuments Patentrechte berühren können.
Das DIN ist nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu identifizieren.

DIN 6930 Stanzteile aus Stahl besteht aus:

⎯ Teil 1: Technische Lieferbedingungen

⎯ Teil 2: Allgemeintoleranzen

Änderungen

Gegenüber DIN 6930-1:2010-01 wurden folgende Änderungen vorgenommen:

a) Normative Verweisungen aktualisiert;

b) Aufnahme von 4.1 „Allgemeines“;

c) Norm wurde redaktionell überarbeitet.

Frühere Ausgaben

DIN 6930: 1956x-05

DIN 6934: 1959-08
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DIN 6930-1: 1972-01, 1983-01, 2010-01

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1 Anwendungsbereich
Diese Norm wird für Teile angewendet, die ausschließlich durch Verfahren der Stanztechnik (siehe
DIN 9870-1) aus Flachzeug mit einer Dicke von mehr als 0,1 mm hergestellt werden (in dieser Norm kurz
Stanzteile genannt).

Diese Norm gilt nicht für Verfahren des Feinschneidens (siehe VDI 2906 Blatt 5).

Die Lieferbedingungen nach dieser Norm gelten, wenn in Zeichnungen oder zugehörigen Unterlagen (z. B.
Bestellunterlagen) auf diese Norm hingewiesen wird.

Soll diese Norm ausnahmsweise auch für Teile angewendet werden, die aus anderem Halbzeug als
Flachzeug oder anderen Werkstoffen als Stahl hergestellt werden, so ist dies besonders zu vereinbaren.

Die folgenden Festlegungen entsprechen den allgemeinen Anforderungen, wie sie vom Hersteller und
Anwender an Stanzteile gestellt werden. Abweichende Anforderungen sind besonders zu vereinbaren.

2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).

DIN 6930-2, Stanzteile aus Stahl — Teil 2: Allgemeintoleranzen

DIN 8588, Fertigungsverfahren Zerteilen — Einordnung, Unterteilung, Begriffe
DIN 9830, Schnittgrathöhe an Stanzteilen
DIN 9870-1, Begriffe der Stanztechnik — Fertigungsverfahren und Werkzeuge — Allgemeine Begriffe und
alphabetische Übersicht
DIN EN 10204, Metallische Erzeugnisse — Arten von Prüfbescheinigungen
VDI 2906 Blatt 5, Schnittflächenqualität beim Schneiden, Beschneiden und Lochen von Werkstücken aus
Metall — Feinschneiden
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3 Flachzeuge
Stanzteile werden z. B. aus folgendem Flachzeug gefertigt:

DIN 59200, Flacherzeugnisse aus Stahl — Warmgewalzter Breitflachstahl — Maße, Masse, Grenzabmaße,
Formtoleranzen und Grenzabweichungen der Masse
DIN EN 10029, Warmgewalztes Stahlblech von 3 mm Dicke an — Grenzabmaße und Formtoleranzen
DIN EN 10048, Warmgewalzter Bandstahl — Grenzabmaße und Formtoleranzen
DIN EN 10058, Warmgewalzte Flachstäbe aus Stahl für allgemeine Verwendung — Maße, Formtoleranzen
und Grenzabmaße
DIN EN 10131, Kaltgewalzte Flacherzeugnisse ohne Überzug und mit elektrolytischem Zink- oder Zink-Nickel-
Überzug aus weichen Stählen sowie aus Stählen mit höherer Streckgrenze zum Kaltumformen —
Grenzabmaße und Formtoleranzen
DIN EN 10140, Kaltband — Grenzabmaße und Formtoleranzen
DIN EN 10202, Kaltgewalzte Verpackungsblecherzeugnisse — Elektrolytisch verzinnter und spezial-
verchromter Stahl
DIN EN 10204, Metallische Erzeugnisse — Arten von Prüfbescheinigungen

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4 Anforderungen

4.1 Allgemeines

Zu den Verfahren der Stanztechnik zählt auch das Knabberschneiden nach DIN 8588, siehe jedoch 4.5.

4.2 Allgemeintoleranzen

Diese sind in DIN 6930-2 festgelegt.

4.3 Oberflächen

Mit Ausnahme der Schnittflächen entspricht die Oberflächenbeschaffenheit der Stanzteile dem verwendeten
Flachzeug; dabei sind durch die Umformung bedingte Erscheinungen wie leichter Zunder, leichte Ziehriefen
und kleine Oberflächenunebenheiten unvermeidlich.

Stanzteile werden ohne Korrosionsschutz geliefert. Werden an die Oberfläche besondere Anforderungen
gestellt, so ist dieses zu vereinbaren, z. B.:

⎯ riefenfrei;

Bei Betrachtung bei „deutlicher Sehweite“ (250 mm ohne Lupe) dürfen keine Riefen sichtbar sein.

⎯ entzundert;
⎯ gestrahlt;
⎯ gebeizt;
⎯ geölt;
⎯ phosphatiert;
⎯ grundiert;
⎯ beschichtet;
⎯ verzinkt.
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4.4 Schnittkanten

Geschnittene Stanzteile weisen grundsätzlich einen Schnittgrat auf.

Falls erforderlich sind Schnittgrathöhe und Schnittgratrichtung zu vereinbaren (Anhaltswerte für Schnittgrat-
höhen siehe DIN 9830).

Ist der Schnittgrat z. B. aus Funktions- oder Sicherheitsgründen nicht zulässig, dann sind besondere Verein-
barungen zu treffen, die dann zusätzliche Arbeitsgänge erforderlich machen.

4.5 Schnittflächen

Über die Ausführung der Schnittflächen werden keine Festlegungen getroffen.

Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass durch Knabberschneiden hergestellte Stanzteile verfahrensbedingt
eine wellenförmige Schnittfläche aufweisen. Wegen dieser Besonderheit sollte die Anwendung des Knabber-
schneidens grundsätzlich zwischen Hersteller und Besteller vereinbart werden.

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 DIN 6930-1:2011-10

4.6 Abweichungen von der Bestellmenge

Bei der Lieferung von Stanzteilen sind Abweichungen von der Bestellmenge entsprechend nachstehender
Tabelle 1 zulässig.

Tabelle 1

Bestellmenge Stück
(überwiegend durch manuelles Zulässige Abweichungen
Zählen bestimmt)
über 10 bis 50 ± 3 Stück
über 50 bis 150 ± 5 Stück
über 150 bis 500 ±3%
über 500 ±2%
Bestellmengen, die durch Gewicht
± 10 %
bestimmt werden

Falls Mindermengen für den Verbraucher nicht angängig sind, muss dies bei Bestellung vereinbart werden.

5 Bestellangaben

5.1 Allgemeines
Wenn für Stanzteile die technischen Lieferbedingungen nach dieser Norm gelten sollen, so ist in Zeichnungen
oder anderen Unterlagen des Bestellers folgende Angabe zu machen:

Technische Lieferbedingungen DIN 6930-1

5.2 Zeichnungsunterlagen
Für die Herstellung sind Zeichnungen des Bestellers maßgebend. Im Ausnahmefall vom Lieferer angefertigte
Zeichnungen sind dann maßgebend, wenn sie durch den Besteller genehmigt sind.
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5.3 Werkstoff, Lieferzustand

Der Werkstoff und der Lieferzustand sind eindeutig anzugeben.

Bei der Festlegung des Lieferzustandes ist zu beachten, dass beim Umformen Festigkeitserhöhungen bis
10 % über den oberen Grenzwert der Festigkeit des verwendeten Flachzeuges auftreten können.

Mit Rücksicht auf die Anforderungen beim Verarbeiten muss deshalb eine Vereinbarung zwischen Besteller
und Hersteller der Stanzteile erfolgen. Dies kann auch im Hinblick auf die Weiterverarbeitung des Stanzteiles
wichtig sein.

5.4 Kennzeichnung
Die Kennzeichnung von Stanzteilen ist nicht handelsüblich. In Sonderfällen kann eine Kennzeichnung
vereinbart werden.

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6 Wärmebehandlung
Handelsüblich werden Stanzteile nach dem Umformen, Schneiden oder Schweißen nicht wärmebehandelt.

In Sonderfällen können Wärmebehandlungen vereinbart werden, z. B. wie folgt:

⎯ spannungsarm geglüht;
⎯ weich geglüht;
⎯ normal geglüht;
⎯ vergütet.

7 Werkzeuge

7.1 Abnehmergebundene Werkzeuge

Abnehmergebundene Werkzeuge sind Werkzeuge, die im Auftrag und auf Kosten des Bestellers vom
Hersteller der Stanzteile angefertigt oder beschafft werden. Der Hersteller der Stanzteile sorgt üblicherweise
für die Instandhaltung und Erneuerung sowie für die sachgemäße Aufbewahrung der Werkzeuge. Wenn vom
Besteller innerhalb von 3 Jahren nach dem letzten Abruf keine weitere Bestellung für entsprechende
Stanzteile eingeht, ist der Hersteller der Stanzteile üblicherweise nicht mehr gehalten, die Werkzeuge
weiterhin aufzubewahren. Er unterrichtet jedoch den Besteller rechtzeitig vom Ablauf dieser Frist.

7.2 Nicht abnehmergebundene Werkzeuge

Nicht abnehmergebundene Werkzeuge sind Werkzeuge zur Herstellung von Stanzteilen, die nicht an einen
Besteller gebunden sind. Sie werden vom Hersteller auf eigene Kosten angefertigt. Er kann deshalb
unbeschränkt über die Werkzeuge verfügen und es steht ihm frei, sie zu ändern oder zu verschrotten.

8 Prüfung

8.1 Allgemeines
Art und Umfang der Prüfungen hängen von den Ansprüchen ab, die an die Stanzteile bei der Weiter-
verarbeitung und im künftigen Gebrauch gestellt werden. Da nur der Besteller sie kennt, sind sie von ihm
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anzugeben. Die Prüfungen werden in zwei Gruppen unterteilt.

8.2 Übliche Prüfverfahren

Diese umfassen die Überprüfung der Stanzteile im Hinblick auf die Festlegungen in den Bestellunterlagen
sowie die Prüfung auf Oberflächenfehler und Oberflächenrisse, soweit diese durch Inaugenscheinnahme
festgestellt werden können.

8.3 Zusätzliche Prüfverfahren

Sie umfassen über die übliche Prüfung hinausgehende Prüfungen. Dazu gehören insbesondere Härteprüfung
sowie magnetische Rissprüfung, Fehlerprüfung durch Ultraschall und andere. Art und Umfang solcher
Prüfungen sind besonders zu vereinbaren.

9 Qualitätsnachweis zur Lieferung

9.1 Stanzteile mit üblichem Prüfumfang nach 8.2 werden ohne Bescheinigung geliefert.

9.2 Bei besonderer Vereinbarung, z. B. erhöhtem Prüfumfang nach 8.3, kann zum Nachweis durchge-
führter Prüfungen eine Bescheinigung nach DIN EN 10204, z. B. Abnahmeprüfzeugnis 3.1, vereinbart werden.

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Literaturhinweise

DIN ISO 13715, Technische Zeichnungen — Werkstückkanten mit unbestimmter Form — Begriffe und
Zeichnungsangaben
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