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DIN 4126
D
ICS 93.020 Mit DIN EN 1538:2010-12
Ersatz für
DIN 4126:1986-08;
Ersatz für
DIN V 4126-100:1996-04
Gesamtumfang 18 Seiten
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. · Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise,
nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet.
Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
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www.beuth.de 1923750
DIN 4126:2013-09
Inhalt
Seite
Vorwort ........................................................................................................................................................... 3
1 Anwendungsbereich ........................................................................................................................ 4
2 Normative Verweisungen ................................................................................................................. 4
3 Begriffe .............................................................................................................................................. 5
4 Formelzeichen ................................................................................................................................... 8
5 Standsicherheit der mit Stützflüssigkeit gefüllten Schlitze ....................................................... 10
5.1 Voraussetzung für die Nachweise der Standsicherheit.............................................................. 10
5.2 Sicherheit gegen den Zutritt von Grundwasser in den Schlitz und gegen Verdrängen
der Stützflüssigkeit ......................................................................................................................... 10
5.3 Sicherheit gegen Abgleiten von Einzelkörnern oder Korngruppen .......................................... 11
5.4 Sicherheit gegen den Schlitz gefährdende Gleitflächen im Boden ........................................... 12
5.4.1 Grenzzustandsbedingung .............................................................................................................. 12
5.4.2 Ermittlung des charakteristischen Werts der Stützkraft Sk ........................................................ 13
5.4.3 Ermittlung des charakteristischen Werts der Erddruckkraft Eah,k............................................. 14
5.4.4 Befreiung vom Standsicherheitsnachweis .................................................................................. 16
6 Standsicherheit erhärteter Ortbeton-Schlitzwände..................................................................... 18
6.1 Standsicherheitsnachweis ............................................................................................................. 18
6.2 Stahlbetonbemessung und Verbundfestigkeit ............................................................................ 18
6.3 Erddruckneigungswinkel ............................................................................................................... 18
Normen-Ticker-Beuth-Keller Grundbau GmbH-KdNr.168007-LfNr.6323053001-2013-08-22 19:35
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DIN 4126:2013-09
Vorwort
Dieses Dokument wurde vom Arbeitsausschuss NA 005-05-13 AA „Baugrund, Schlitzwände“ im
Normenausschuss Bauwesen (NABau) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. erarbeitet.
Die Norm enthält gegenüber DIN 1054 erweiternde und ergänzende Berechnungsverfahren und
berücksichtigt das Konzept der Teilsicherheitsbeiwerte nach
und
DIN EN 1997-1, Eurocode 7: Entwurf, Berechnung und Bemessung in der Geotechnik — Teil 1: Allgemeine
Regeln
DIN 4126 regelt den Nachweis der Standsicherheit der offenen Schlitze und enthält ergänzende Regelungen
für den Standsicherheitsnachweis der erhärteten Ortbeton-Schlitzwandelemente. Die Prüfverfahren für
Stützflüssigkeiten und Schlitzwandtone wurden wieder in E DIN 4127 übernommen, die als reine Prüfnorm
keine Anforderungen an Stützflüssigkeiten und Schlitzwandtone mehr enthält. Diese sind in DIN EN 1538
geregelt.
Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Texte dieses Dokuments Patentrechte berühren können.
Das DIN [und/oder die DKE] sind nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu
identifizieren.
Änderungen
Gegenüber DIN 4126:1986-08 und DIN V 4126-100:1996-04 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
b) Struktur und Inhalt wurden DIN 1054, DIN EN 1997-1 und DIN EN 1538 angepasst;
Frühere Ausgaben
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DIN 4126:2013-09
1 Anwendungsbereich
Diese Norm gilt für vertikale Schlitzwände mit einer Mindestnenndicke von 40 cm. Sie dient der
Vereinheitlichung der Bemessung von Schlitzwänden. Diese Schlitzwände können als Teile einer
Baukonstruktion einen bleibenden oder – z. B. als Baugrubenwände – einen vorübergehenden Zweck haben.
In beiden Fällen können sie eine tragende oder eine dichtende oder eine tragende und dichtende Funktion
ausüben. Als tragende Konstruktion sind sie nicht nur zur Aufnahme von normal zur Wandfläche wirkenden
horizontalen Erd- und Wasserlasten, sondern auch zur Aufnahme von parallel zu der Wand wirkenden Lasten,
z. B. zur Übertragung lotrechter Lasten auf den Boden, geeignet. Schlitzwände werden durch Aneinander-
reihen von Schlitzwandelementen, die auch I-, L-, T- oder andere Grundrissformen besitzen können, gebildet.
Diese Norm gilt nicht für Wände, die in trockenen oder mit polymeren Lösungen gestützten Schlitzen erstellt
werden.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden Dokumente, die in diesem Dokument teilweise oder als Ganzes zitiert werden, sind für die
Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene
Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments
(einschließlich aller Änderungen).
E DIN 4127:2013-02, Erd- und Grundbau; Prüfverfahren für Stützflüssigkeiten im Schlitzwandbau und für
deren Ausgangsstoffe
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DIN 4126:2013-09
3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokumentes gelten die Begriffe nach DIN EN 1538 und E DIN 4127 und die
folgenden Begriffe.
3.1
Schlitzwand
Wand, die in einem im Baugrund ausgehobenen flüssigkeitsgestützten Schlitz erstellt wird
3.2
Kontraktorverfahren
Verfahren zum Einbau von Beton unter einer Stützflüssigkeit
Anmerkung 1 zum Begriff: Dabei wird der Beton ohne Ver- und Entmischung mit Hilfe eines Kontraktorrohrs durch die
Stützflüssigkeit hindurch eingebracht.
3.3
Abmessungen der Schlitzwandelemente
Siehe Bild 1.
Anmerkung 1 zum Begriff: Die Schlitzwandelemente werden in der Regel durch Abstellkonstruktionen voneinander
getrennt.
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Legende
1 Schlitzwandelemente dn Nenndicke (Breite des Aushubwerkzeugs)
2 Leitwand da Ausbruchdicke
3 Geländeoberfläche
lE Länge (Achsabstand der Abstellkonstruktionen)
t Tiefe
h Wandhöhe
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DIN 4126:2013-09
3.4
Korngröße
d10
für den Durchlässigkeitsbeiwert maßgebende Korngröße eines Bodens, die der Ordinate 10 % Massenanteil
des Siebdurchgangs der Körnungslinie entspricht
3.5
Druckgefälle einer infolge ihrer Fließgrenze τF im Porenraum eines Bodens stagnierten
(zum Stillstand gekommenen) Stützflüssigkeit
fs0
Verhältnis des längs der Eindringtiefe s an das Korngerüst abgegebenen Flüssigkeitsdruckes ∆p zur
Eindringtiefe s der Flüssigkeit
∆p
fs 0 = (1)
s
Anmerkung 1 zum Begriff: Der längs der Eindringtiefe s an das Korngerüst abgegebene Flüssigkeitsdruck ∆p = p1 – p2
ist nach Bild 2 die Differenz der am Anfang (1) und am Ende (2) der Eindringtiefe im Porenraum herrschenden
Flüssigkeitsdrücke. Die Größe fs0 stellt gleichzeitig die Kraft dar, die die Stützflüssigkeit auf eine Volumeneinheit des
Bodens in ihrem Eindringbereich am Ende und nach dem Ende des Strömungsvorgangs ausübt.
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Legende
1 von der Stützflüssigkeit durchdrungenes Bodenelement
h1 Flüssigkeitshöhe
h2 Grundwasserhöhe
Bild 2 — Verlauf des Flüssigkeitsdruckes entlang der Eindringtiefe s und Berechnung der
Druckdifferenz ∆p
3.6
Stützkraft
S
Anteil der hydrostatischen Druckkraft SH der Stützflüssigkeit, der für die Stützung des ungünstigsten
Gleitkörpers verfügbar bleibt
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DIN 4126:2013-09
Legende
1 Stützflüssigkeit 2 Membran 3 Gleitfläche 4 Grundwasserspiegel
S = SH − W S H = 0,5 ⋅ γ F ⋅ h12 W = 0,5 ⋅ γ w ⋅ h22
a) Membranwirkung fs0 → ∞
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Legende
1 Stützflüssigkeit 2 Gleitfläche 3 Eindringgrenze der Stützflüssigkeit 4 Grundwasserspiegel
in den Boden
As
S = (SH − W ) ⋅ (Strömungskraft im Gleitkörper am Ende des Strömungsvorganges) mit
A
h1γ F − h2γ w S H = 0,5 ⋅ γ F ⋅ h12 W = 0,5 ⋅ γ W ⋅ h12 As Fläche 1-5-3-4-1
s=
f s0 A Fläche 1-2-5-3-4-1
b) Stagnation der Stützflüssigkeit im Korngerüst 0 < fs0 < ∞
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DIN 4126:2013-09
4 Formelzeichen
Tabelle 1 — Formelzeichen
Formel-
Nr Benennung Einheit Bemerkungen
zeichen
1 A Eindringfläche der Stützflüssigkeit m2 siehe Bild 3
2 AF Flankenfläche des Bruchkörpers m2 siehe Bild 5
lE Achsabstand der
15 Länge des Schlitzwandelements m
Abstellkonstruktionen siehe Bild 1
16 ls Schlitzlänge m siehe Bild 4
17 n Porenanteil 1
18 p Verkehrslast kN/m2 siehe Bild 5
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DIN 4126:2013-09
Tabelle 1 (fortgesetzt)
Formel-
Nr Benennung Einheit Bemerkungen
zeichen
30 W Druckkraft des Grundwassers kN
31 γ' Wichte des Bodens unter Auftrieb kN/m3
Wichte des Bodens unter Auftrieb der
32 γ '' kN/m3 siehe 5.3
Stützflüssigkeit
33 γF Wichte der Stützflüssigkeit kN/m3
Teilsicherheitsbeiwert für ständige
γG Einwirkungen im Grenzzustand GEO-3
34 1 siehe 5.3
in der Bemessungssituation BS-T nach
DIN 1054:2010-12, Tabelle A 2.1
Teilsicherheitsbeiwert für die destabili-
sierenden ständigen Einwirkungen im
γ G,dst Grenzzustand HYD bzw. UPL in den
35 1 siehe 5.2 und 5.4.1
Bemessungssituationen BS-A bzw. BS-
P und BS-T nach DIN 1054:2010-12,
Tabelle A 2.1
Teilsicherheitsbeiwert für die
stabilisierenden ständigen
Einwirkungen im Grenzzustand HYD
36 γ G,stb bzw. UPL in den 1 siehe 5.2 und 5.4.1
Bemessungssituationen BS-A bzw. BS-
P und BS-T nach DIN 1054:2010-12,
Tabelle A 2.1
37 γs Kornwichte kN/m3
38 γw Wichte des Wassers kN/m3
Teilsicherheitsbeiwert für den
Reibungsbeiwert tan ϕ k' des drainierten
39 γϕ Bodens im Grenzzustand GEO-3 in der 1 siehe 5.3
Bemessungssituation BS-T nach
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DIN 4126:2013-09
Δp ⋅ d10
s= (2)
2 ⋅τ F
Dabei ist
∆p die Druckdifferenz zwischen Stützflüssigkeit und Grundwasser;
d10 die maßgebende Korngröße nach 3.4;
ANMERKUNG Der Porenanteil kann je nach Boden zwischen n = 0,1 und n = 0,4 liegen.
5.2 Sicherheit gegen den Zutritt von Grundwasser in den Schlitz und
gegen Verdrängen der Stützflüssigkeit
Das Verdrängen der Stützflüssigkeit durch das Grundwasser wird aufgrund der vorgegebenen
Randbedingungen dem Grenzzustand HYD bzw. UPL nach DIN 1054 zugeordnet. Für jede beliebige Stelle
des Schlitzes ist nachzuweisen, dass die Bedingung
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erfüllt ist.
Dabei ist
pw,k der charakteristische Wert des hydrostatischen Drucks des Grundwassers an der betrachteten
Stelle des Schlitzes; das ist der Druck, der entweder dem höchsten während der Bauzeit
auftretenden Grundwasserspiegel oder dem während des Schlitzaushubs durch Messung
nachzuweisenden Grundwasserspiegel in der betrachteten Bodenschicht entspricht;
pF,k der charakteristische Wert des hydrostatischen Drucks der Stützflüssigkeit an der betrachteten
Stelle des Schlitzes, wobei der Spiegel der Stützflüssigkeit nicht höher als 0,20 m unter der
Oberkante der Leitwand anzusetzen ist;
γG,dst der Teilsicherheitsbeiwert für destabilisierende ständige Einwirkungen im Grenzzustand HYD
bzw. UPL in der Bemessungssituation BS-A nach DIN 1054:2010-12, Tabelle A 2.1;
γG,stb der Teilsicherheitsbeiwert für stabilisierende ständige Einwirkungen im Grenzzustand HYD bzw.
UPL in der Bemessungssituation BS-A nach DIN 1054:2010-12, Tabelle A 2.1.
ANMERKUNG Nach DIN 1054:2010-12, Tabelle A 2.1, sind die Werte γG,dst = 1,00 und γG,stb = 0,95 maßgebend.
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DIN 4126:2013-09
Das Abgleiten von Einzelkörnern, Korngruppen oder dünnen Bodenschollen wird aufgrund der vorgegebenen
Randbedingungen dem Grenzzustand HYD bzw. UPL nach DIN 1054 zugeordnet. Eine ausreichende
Sicherheit gegen das Abgleiten von Einzelkörnern, Korngruppen oder dünnen Bodenschollen ist bei
Tonsuspensionen oder selbsterhärtenden Suspensionen nachgewiesen, wenn die Bedingung
2 ⋅ ηF ⋅ τ F tan ϕk′
γ k′′ ⋅ γ G ≤ ⋅ (4)
d10 γϕ
erfüllt ist. Dabei ist neben den bereits in 5.1 und 5.2 erläuterten Größen
γ k′′ der charakteristische Wert der Wichte des Bodens unter dem Auftrieb der Stützflüssigkeit;
näherungsweise darf für γ k′′ jedoch auch die Wichte des Bodens unter Auftrieb γ 'k gesetzt werden;
ηF = 0,6, der Anpassungsfaktor für die Fließgrenze wegen ihrer Schwankungen während des Schlitz-
aushubs und wegen des vereinfachten Messverfahrens für die Fließgrenze auf der Baustelle;
γϕ der Teilsicherheitsbeiwert für den Reibungsbeiwert tan ϕ ′k des dränierten Bodens im Grenzzustand
GEO-3 in der Bemessungssituation BS-T nach DIN 1054:2010-12, Tabelle A.2.2.
ANMERKUNG 2 Nach DIN 1054:2010-12, Tabelle A 2.1 bzw. Tabelle A 2.2, sind die Werte γG = 1,00 und γϕ = 1,15
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maßgebend.
Auf den Nachweis nach Gleichung (4) darf verzichtet werden, wenn eine Tonsuspension mit einem
Tongehalt ≥ g15 (siehe E DIN 4127:2013-02, 3.4) verwendet wird und d10 ≤ 0,2 mm ist.
Schichten mit einer nicht ausreichenden Sicherheit, aber einer geringeren Mächtigkeit als 0,5 m dürfen
unberücksichtigt bleiben, wenn darüber eine mindestens 3-fach mächtigere Schicht mit ausreichender
Sicherheit vorhanden ist, da Abgleitvorgänge in so geringem Ausmaß den mit Stützflüssigkeit gefüllten Schlitz
nicht gefährden.
Kies- und Steinschichten mit d10 > 5 mm und einer Mächtigkeit > 0,5 m sind nur dann standsicher, wenn
Fließgrenzen τF > 70 N/m2 gewählt oder Sondermaßnahmen durchgeführt werden, wie:
Einbringen von Einpressgut in die Kies- und Steinschicht vor den Aushubarbeiten;
Zugeben von Sand, Zement, granuliertem Bentonit oder ähnlichem Material während der Aushub-
arbeiten.
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DIN 4126:2013-09
Herstellen eines Versuchsschlitzes in einem für die Bauarbeiten repräsentativen Bereich. Der für die
Standsicherheit notwendige Wert der Fließgrenze ergibt sich aus der beim erfolgreichen Versuch
vorhandenen Fließgrenze durch Multiplikation mit dem Sicherheitsbeiwert 1,5;
5.4.1 Grenzzustandsbedingung
Beim Auftreten von Gleitflächen im Boden, die ein Zusammendrücken des flüssigkeitsgefüllten Schlitzes zur
Folge haben, steht die ungünstige ständige Einwirkung der Erddruckkraft Eah der günstigen ständigen
Einwirkung der Stützkraft S gegenüber. Maßgebend ist für diesen Nachweis der Grenzzustand HYD bzw. UPL
nach DIN 1054. Eine ausreichende Sicherheit ist nachgewiesen, wenn in jeder Aushubtiefe die Bedingung
erfüllt ist.
Dabei ist
Eah,k der charakteristische Wert der aktiven Erddruckkraft nach 5.4.3. Sofern Lasten aus baulichen
Anlagen im kritischen Bereich nach Bild 4 vorhanden sind, ist die Erddruckkraft im Sinne eines
erhöhten aktiven Erddrucks bei einer geringeren Bewegung der Wand mit dem
Anpassungsfaktor ηo = 1,2 zu erhöhen;
γG,stb
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ANMERKUNG Nach DIN 1054:2010-12, Tabelle A.2.1, sind die Werte γG,dst = 1,05 und γG,stb = 0,95 maßgebend.
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DIN 4126:2013-09
Legende
1 Schlitz
Bild 4 — Kritischer Bereich eines Schlitzes, dargestellt im Grundriss, und Ermittlung der
Schlitzlänge ls links bei rechteckigem, rechts bei gerundetem Abschluss
Der Spiegel der Stützflüssigkeit darf bei der Ermittlung der Stützkraft Sk nicht höher als 0,2 m unter der
Oberkante der Leitwand angesetzt werden.
Der charakteristische Wert der Stützkraft Sk infolge Eindringens der Stützflüssigkeit in das Korngerüst des
Bodens nach Bild 3 b) darf gleich dem um die Druckkraft des Grundwassers verminderten charakteristischen
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S k = S H,k − Wk
(6)
S k ≥ 0,95 ⋅ ( S H,k − Wk )
(7)
oder
ist. Wird das Druckgefälle fs0 nicht genauer ermittelt, darf es bei Tonsuspensionen oder selbsterhärtenden
Suspensionen mit der Gleichung
2 ⋅τF
f s0 = (9)
d10
berechnet werden.
13
DIN 4126:2013-09
Der charakteristische Wert der Stützkraft Sk darf auch mit den Anpassungsfaktoren η 2 nach Tabelle 2 aus
dem um die Druckkraft des Grundwassers verminderten charakteristischen Wert der hydrostatischen
Druckkraft SH,k nach Gleichung (10) berechnet werden:
S k = η 2 ⋅ ( SH,k − Wk ) (10)
fs0 η2
kN/m3
100 ≤ fs0 < 200 0,85
Dynamische Einwirkungen aus den üblichen Verkehrslasten bewirken keine Abminderung der Stützkraft.
Bei der Ermittlung der Stützkraft S im Bereich der Leitwände darf statt der Druckkraft der Stützflüssigkeit die
Erddruckkraft aus Bodeneigenlast und ständiger gleichmäßig verteilter Auflast bis zur Höhe des
Erdruhedrucks angesetzt werden, wenn die Leitwände und ihre Aussteifung für diese Belastung bemessen
sind.
Für Lasten aus baulichen Anlagen mit durchgehend tragfähiger Gründung darf ein verminderter Lastansatz
sinngemäß nach DIN 1053-1:1996-11, 8.5.3, gewählt werden.
Lasten aus Baufahrzeugen und Aushubgeräten brauchen bei der Erddruckermittlung nicht berücksichtigt zu
werden, wenn die Leitwände und ihre Aussteifung für den Erdruck aus diesen Lasten bemessen sind.
Bei der Wahl der charakteristischen Werte der Scherparameter darf berücksichtigt werden, dass der
Nachweis für einen kurzzeitigen Bauzustand zu führen ist.
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DIN 4126:2013-09
Legende
τ = c + σ y ⋅ tan ϕ K 0 = 1 − sin ϕ
1 Gleitfläche
∫
T = τ ⋅ dAF ls siehe Bild 4
Bild 5 — Näherung für den Bruchkörper, Ansatz der stützenden Schubspannungen in den
dreieckförmigen Flankenflächen des Bruchkörpers
Wenn nicht Verfahren angewendet werden, die den räumlichen Spannungs- und Bruchzustand besser
erfassen, darf der Erddruck näherungsweise für einen Bruchkörper nach Bild 5 berechnet werden. Stützende,
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parallel zur Gleitfläche gerichtete Schubspannungen in den Flankenflächen des Bruchkörpers dürfen
berücksichtigt werden, sofern folgende Einschränkungen beachtet werden:
a) die Reibung darf höchstens durch einen bilinearen Ansatz für die Normalspannung σy,g aus
Bodeneigenlast und durch einen dreieckförmigen Ansatz für die Normalspannung σy,p aus seitlichen
Auflasten p nach Bild 5 angenähert werden;
b) die Kohäsion darf nur mit zwei Dritteln des charakteristischen Wertes ck nach Absatz 3 in die Rechnung
eingeführt werden;
c) der Gleitflächenwinkel θa ist zur Auffindung des Höchstwertes der Erddruckkraft Eah,k für jede untersuchte
Aushubtiefe zu variieren.
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DIN 4126:2013-09
Der Nachweis ist bei beliebig langen Schlitzen nicht erforderlich, wenn
Maße in Meter
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Legende
1 Leitwand
2 Aussteifung
3 Spiegel der Stützflüssigkeit
4 Lasten aus Baufahrzeugen und Aushubgeräten
5 Arbeitsebene
6 Grundwasserspiegel
Bild 6 — Beliebig lange Schlitze im Boden nach DIN 1055-2:2010-11, Tabellen 1 und 2
(nichtbindige Böden)
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DIN 4126:2013-09
Maße in Meter
Legende
1 Leitwand
2 Aussteifung
3 Spiegel der Stützflüssigkeit
4 Lasten aus Baufahrzeugen und Aushubgeräten
5 Arbeitsebene
6 Grundwasserspiegel
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Bild 7 — Schlitze mit einer Länge ls ≤ 3,5 m und unmittelbar an den Schlitz angrenzenden Gebäuden
Der Nachweis ist auch für Schlitze mit einer Länge ls ≤ 3,5 m mit unmittelbar an den Schlitz angrenzenden
Gebäuden (siehe Bild 7) nicht erforderlich, wenn folgende Bedingungen gleichzeitig erfüllt sind:
a) zwischen zwei gleichzeitig mit Stützflüssigkeit gefüllten Schlitzen verbleibt ein lichter Abstand ≥ 2 ls;
c) es stehen Bodenarten an, für die in DIN 1054:2010-12, A.6.10, Bemessungswerte des Sohlwiderstandes
festgelegt sind;
d) die Gebäude sind Wohn- und Bürogebäude mit nicht mehr als 5 Vollgeschossen oder vergleichbare
Bauten entsprechender Höhe mit entsprechenden Fundamenten und Bodenpressungen;
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DIN 4126:2013-09
e) die Gebäude sind in statisch einwandfreiem Zustand und auf Streifenfundamenten oder durchgehenden
Platten gegründet. Die Wände der Gebäude im Einflussbereich des Gleitkörpers wirken als Scheiben, so
dass ein verminderter Lastansatz nach 5.4.3, erster Absatz, möglich ist. Bei statisch ungenügendem
Zustand der Gebäude sind vor Beginn des Schlitzaushubes Sicherungsmaßnahmen sinngemäß nach
DIN 4123, 6.6, zu treffen;
f) der Baugrund ist im kritischen Bereich nach Bild 4 nur mit überwiegend lotrechten Lasten belastet;
In beiden Fällen sind die Leitwände und ihre Aussteifungen für den Erddruck aus Bodeneigenlast,
Baufahrzeugen und Aushubgeräten zu bemessen.
6.1 Standsicherheitsnachweis
Höhere Festigkeitsklassen als C 30/37 nach DIN EN 1992-1-1 sind zulässig, aber bei der Stahlbeton-
biegebemessung ebenso wenig zu berücksichtigen wie eine Druckbewehrung.
Abweichend von DIN EN 1992-1-1:2011-01, 7.3, ist eine Rissbreitenbeschränkung nur im Falle der
Expositionsklassen XD, XS, XF und XA3 nach DIN EN 1992-1-1:2011-01, Tabelle 4.1, nachzuweisen. Ein
Nachweis nach DIN EN 1992-1-1:2011-01, 7.3, ist für Schlitzwände ansonsten nicht erforderlich.
Für die Bemessungswerte der Verbundfestigkeit gilt DIN EN 1992-1-1:2011-01, 8.4.2, Gleichung (8.2), mit
η1 = 1,0. Für senkrechte Bewehrungsstäbe in den oberen 3 m eines Schlitzwandelements und für waagrechte
Bewehrungsstäbe ist jedoch η1 = 0,5 einzusetzen. Daraus folgen die in Tabelle 3 zusammengestellten
Bemessungswerte der Verbundfestigkeit für die in Schlitzwänden verwendbaren Festigkeitsklassen.
Waagerechte Bewehrungsstäbe,
senkrechte Bewehrungsstäbe in den 1,0 1,2 1,4 1,5 1,7 1,9
oberen 3 m eines Schlitzwandelements
Alle anderen Bewehrungsstäbe 2,0 2,3 2,7 3,0 3,4 3,7
6.3 Erddruckneigungswinkel
Bei der Ermittlung des aktiven und des passiven Erddrucks ist der Erddruckneigungswinkel nach den
Vorgaben von DIN 4085 anzusetzen. Eine Abminderung zur Berücksichtigung eines Einflusses der
Stützflüssigkeit auf die Wandreibung darf unterbleiben, solange zwischen Beginn des Aushubs und Beginn
des Betonierens planmäßig nicht mehr als 30 h liegen. Wenn damit zu rechnen ist, dass wegen der örtlichen
Verhältnisse regelmäßig mehr als 30 h zwischen dem Beginn des Aushubs des betrachteten Wandabschnitts
und dem Beginn des Betonierens verstreichen, ist der Erddruckneigungswinkel an diesem Wandabschnitt auf
δ = 0 herabzusetzen.
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