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(11) EP 3 318 298 A1


(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag: (51) Int Cl.:


09.05.2018 Patentblatt 2018/19 A61M 16/20 (2006.01)

(21) Anmeldenummer: 17200301.4

(22) Anmeldetag: 07.11.2017

(84) Benannte Vertragsstaaten: (72) Erfinder:


AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB • Breitruck, Felix
GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO 9470 Buchs SG (CH)
PL PT RO RS SE SI SK SM TR • De-Stefani, Dino
Benannte Erstreckungsstaaten: 7000 Chur (CH)
BA ME
Benannte Validierungsstaaten: (74) Vertreter: Schmitt-Nilson Schraud Waibel
MA MD Wohlfrom
Patentanwälte Partnerschaft mbB
(30) Priorität: 08.11.2016 DE 102016121379 Destouchesstraße 68
80796 München (DE)
(71) Anmelder: Hamilton Medical AG
7402 Bonaduz (CH)

(54) EXPIRATIONSVENTIL

(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein Expirati- ausgebildet sind, wobei der Ventilkörper (12) wenigstens
onsventil (10) eines Beatmungsge - räts (100), aufwei- eine um den Fluideinlass (14) herum ausgebildete Ver-
send einen Ventilkörper (12), in dem ein Fluideinlass (14) steifungsrippe (36, 38) aufweist.
und ein Fluidauslass (16) für Atemluft eines Patienten
EP 3 318 298 A1

Printed by Jouve, 75001 PARIS (FR)


1 EP 3 318 298 A1 2

Beschreibung - steuerungen in der Beatmung führten. Bei diesem als


Autotrigger oder Autocycle bekannten Phänomen wer-
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Expirati- den vom Expirationsventil verursachte oder verstärkte
onsventil eines Beatmungsgeräts, aufweisend einen Druckschwankungen vom Beatmungsgerät fälschlicher-
Ventilkörper, in dem ein Fluideinlass und ein Fluidaus- 5 weise als Ende der Expirationsphase detektiert und das
lass für Atemluft eines Patienten ausgebildet sind, wobei Beatmungsgerät leitet vorzeitig die nächste Inspirations-
der Ventilkörper wenigstens eine um den Fluideinlass phase ein. Dies ist für den zu beatmenden Patienten sehr
herum ausgebildete Versteifungsrippe aufweist. unangenehm und kann sogar zur Gefährdung des beat-
[0002] Dieses Expirationsventil wird bei einem Beat- meten Patienten führen. Das erfindungsge - mäße Expi-
mungsgerät zur maschinellen Beatmung von Patienten 10 rationsventil soll derartige Probleme vermeiden oder je-
eingesetzt. Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein denfalls verringern.
sol - ches Beatmungsgerät. [0005] Gegenüber den bisher verwendeten Expirati-
[0003] Bei der maschinellen Beatmung wird einem Pa- onsventilen erlaubt das eingangs um - schriebene erfin-
tienten Atemluft auf maschinellem Wege, in der Regel dungsgemäße Expirationsventil eine verbesserte Füh-
unter einem Überdruck zugeführt. Die maschinelle Be- 15 rung der ausgeatmeten Luft. Insbesondere reagiert das
atmung kann die eigene Atmung des Patienten dabei Expirationsventil feinfühliger auf den Beginn und das En-
unterstützen oder vollständig er - setzten. Das Zuführen de der Expirationsphase, und die Geräuschentwicklung
der Beatmungsluft erfolgt in aufeinander folgenden Beat im Betrieb des Expirationsventils ist deutlich unterdrückt.
- mungszyklen. Jeder Beatmungszyklus hat eine Inspi- Außerdem gelingt es, das Phänomen des Autotrigger
rationsphase mit nachfolgender Expirationsphase. Da- 20 oder Autocycle besser zu beherrschen.
bei wird die Beatmungsluft während der Inspirationspha- [0006] Das Expirationsventil ist so ausgebildet, dass
se eines jeweiligen Beatmungszyklus zugeführt, in der Atemluft beim Ausatmen, also während der Expirations-
Regel maschinell oder jedenfalls maschinell unterstützt, phase, durch den nunmehr geöffneten Fluideinlass in
und mit einem Überdruck gegenüber dem in den Atem- das Ex - pirationsventil, insbesondere in ein vom Expi-
wegen des Patienten herrschenden Druck. Das Ausat- 25 rationsventil umschlossenes Ventil - plenum, eindringen
men erfolgt während einer nachfolgenden Expirations- kann. Während der Inspirationsphase ist der Fluideinlass
phase des Beatmungszyklus. Hierbei erfolgt in der Regel vorzugsweise verschlossen.
keine Beaufschlagung der Atemwege mit Überdruck [0007] Der Fluidauslass ist so ausgebildet, dass aus-
oder Unterdruck. Vielmehr soll das Ausatmen passiv er- geatmete Atemluft in eine Umge - bung abgebbar ist.
folgen durch Entspannen der Atemwege ge - genüber 30 [0008] Es wird vorgeschlagen, den Ventilkörper mit
dem Umgebungsdruck, wobei eigene Ausatmungsan- wenigstens einer um den Fluidein - lass herum ausge-
strengungen des Patienten soweit als möglich unter- bildeten Versteifungsrippe zu versehen. Der Ventilkörper
stützt werden sollen. Das Ausatmen der Atemluft und die kann dabei insbesondere mit mehreren um den Fluidein-
Abgabe der Atemluft an die Umgebung soll mit Hilfe des lass herum ausgebildeten Versteifungsrippen versehen
hier be - schriebenen Expirationsventils erfolgen. Das 35 sein. Die mehreren Versteifungsrippen können insbe -
Expirationsventil ist im Beatmungssystem in einer Lei- sondere in bestimmten Abständen zueinander um einen
tung für ausgeatmete Luft angeordnet, in der Regel am Umfang des Fluideinlas - ses herum aufeinander folgen.
strom - abwärts liegenden Ende dieser Leitung. Auf sei- Ein einzige Versteifungsrippe kann beispielsweise als
ner vom Patienten abgewandten Seite herrscht in der ein den Fluideinlass wenigstens teilweise umgebender
Regel Umgebungsdruck. Wird es während einer Expira- 40 Vollkörper ausgebildet sein. Die wenigstens eine Ver-
tions - phase mit Überdruck gegenüber diesem Druck steifungsrippe ist insbesondere auf einer vom Fluid - strö-
von der Seite des Patienten her beaufschlagt, so soll das mungsweg abgewandten Seite des Ventilkörpers aus-
Expirationsventil öffnen und eine Abgabe der ausgeat - gebildet, so dass sie die Fluidströmung zwischen dem
meten Luft an die Umgebung ermöglichen. Das Expira- Fluideinlass und dem Fluidauslass nicht stört. Die Ver-
tionsventil soll dabei Be - ginn und Ende von Expirations- 45 steifungsrippe(n) befindet sich insbesondere auf einer
phasen zuverlässig zu erkennen und entspre - chend Unterseite des Ventil - körpers, und ist beispielsweise an
reagieren. Hierzu dient eine Ventilmembran, die je nach- der Unterseite eines den Boden des Ventilkörpers bil-
dem, ob auf ihrer den Atemwegen zugewandten Seite denden Ventilbodens auf einer vom Fluidströmungsweg
ein genügend großer Überdruck gegenüber ihrer der Um- abgewandten Sei - te des Ventilbodens ausgebildet.
gebung zugewandten Seite herrscht, einen Fluiddurch- 50 [0009] Die Versteifungsrippe bzw. die Versteifungsrip-
gang zwischen den Atemwegen und der Umgebung frei- pen sind geeignet, den Ventilboden zu versteifen. Dies
gibt oder verschließt. macht sich besonders vorteilhaft bemerkbar in einem
[0004] In der Vergangenheit trat häufig das Problem sich auswölbenden Bereich, der den Fluideinlass umgibt.
auf, dass das Expirationsventil im Betrieb unangenehm Ein solcher sich auswölbender Bereich kann eine um den
laute Geräusche verursachte. In manchen Fällen wurde 55 Fluideinlass herum führende Rinne bilden, wie dies nach-
sogar beobachtet, dass vom Expirationsventil oszillie- folgend noch näher beschrieben wird. Vorsehen von Ver-
rende Druckschwankungen in der ausgeatmeten Luft steifungsrippe(n) am Ventilkörper führt zu einer Erhö-
verursacht oder verstärkt wurden, die letztendlich zu Fehl hung des Flächenträgheitsmoments des Ventilkörpers,

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insbesondere des Ventilbodens, über den Querschnitt det. An seiner Oberseite kann das Ventilplenum von ei-
des Fluidströmungs - wegs hinweg. Der Ventilkörper wird ner einen Deckel bildenden Ventilmembran begrenzt
in diesem Bereich verwindungsstreifer, so dass die in sein. Das Ventilplenum bildet einen Hohlraum, der über
das Ventilplenum einströmende und entlang des Fluid- den Fluid einlass mit Fluid (ausgeatmete Atemluft) be-
strömungswegs strömende Fluidströmung weniger 5 aufschlagbar ist und aus dem über den Fluidauslass das
Schwingungen des Ventilkörpers, insbesonde - re des Fluid (ausgeatmete Atemluft) ausströmen kann. Insbe-
Ventilbodens, anregt. Dadurch wird vor allem Geräusch- sondere ist in dem Ventilplenum der Fluidströmungsweg
entwicklung unterdrückt, es entstehen aber auch viel we- zwischen dem Fluideinlass und dem Fluidauslass gebil-
niger Druck-Rückwirkungen, die sich in der am Fluidein- det. Insbesondere ist das Ventilplenum wenigstens zum
lass angeschlossenen Atemwegsleitung bemerkbar ma- 10 Teil an seiner Unterseite von dem Ventilboden begrenzt
chen. Das Problem fehlerhafter Erkennung des Endes und der Fluideinlass mündet in den Ventilboden. Der
eines Expirationszyklus und dadurch ausgelöster Autot- Ventilboden kann sich dabei insbesondere tellerartig zwi-
rigger oder Autocycle Vorgänge im Beatmungsgerät schen dem Fluideinlass und einem äußeren Rand des
kann signifi - kant unterdrückt werden. Ventilkörpers (insbesondere des Ventilplenums) erstre-
[0010] Der Ventilkörper kann insbesondere aus Kunst- 15 cken, wobei der äußere Rand des Ventilbodens zugleich
stoffmaterial hergestellt sein. Es bietet sich beispielswei- den äußeren Rand des Ventilkörpers bildet. Mit dem Be-
se an, den Ventilkörper im Spritzgussverfahren herzu- griff "tellerartig" soll umschrieben sein, dass der Ventil-
stellen. Dann ist der Ventilkörper ein Spritzgussteil. Bei- boden sich, abgesehen von einer möglichen noch näher
spielsweise kann der Ventilkörper einschließlich des zu erläuternden rinnenartigen Vertiefung um den Fluid-
Ventilbodens aus einem spritzgussfähigen Kunststoff- 20 einlass herum, im Wesentlichen flach oder flach konisch
material hergestellt sein, etwa Polyethylen, Polypropylen zwischen dem Fluideinlass und einem äu - ßeren Rand
oder einem anderen thermoplastischen Kunststoffmate- erstreckt. Der Fluideinlass ist dann insbesondere in ei-
rial. nem zentralen Teil des Ventilbodens ausgebildet. Der
[0011] Es ist günstig, wenn die wenigstens eine Ver- Fluideinlass kann insbesondere einen kreisförmigen
steifungsrippe integral mit dem Ven - tilkörper ausgebil- 25 Querschnitt aufweisen mit ebenfalls kreisförmiger Flu-
det ist. Integral ist so verstehen, dass die wenigstens ideintrittsfläche.
eine Versteifungsrippe und der Ventilkörper als ein Bau- [0014] In bestimmten Ausführungsformen kann vorge-
teil hergestellt sind, beispielsweise dass die wenigstens sehen sein, dass der Ventilboden sich in einem Bereich
eine Versteifungsrippe im selben Spritzgussprozess her- um den Fluideinlass herum in axialer Richtung auswölbt.
ge - stellt ist wie der Ventilkörper, insbesondere als Ein- 30 Mit der Formulierung "in axialer Richtung auswölbt" soll
komponentenspritzgussteil. dabei ausgedrückt werden, dass der Ventilboden in we-
[0012] Günstigerweise kann die wenigstens eine Ver- nigstens einem eine Fluideinlassachse enthalten - den
steifungsrippe bezogen auf einen Rand des Fluideinlas- Schnitt einen konvexen Verlauf hat, und zwar in einem
ses nach außen weg verlaufen. Nach außen weg soll zwischen dem Rand des Fluideinlasses und dem Außen-
dabei die Richtung der wenigstens einen Versteifungs- 35 rand des Ventilbodens liegenden Bereich. Konvex be-
rippe bezeichnen, die so angeord - net ist, dass sie den deutet, dass in einem solchen Schnitt eine zwei Punkte
Bereich des Ventilbodens zwischen dem Rand des Flu- auf dem Ventil - boden verbindende Linie durch das Ven-
idein - lasses und dem äußeren Rand des Ventilbodens tilplenum verläuft. Der Ventilboden bildet demgemäß ei-
möglichst effektiv versteift. Insbesondere hat die wenigs- ne um den Fluideinlass umlaufende Rinne aus, deren
tens eine Versteifungsrippe so einen Verlauf quer zu ei 40 Boden sich zwischen dem Rand des Fluideinlasses und
- nem um den Fluideinlass herum führenden Fluidströ- dem Außenrand des Ventilbodens in axialer Richtung
mungsweg. Insbesondere kann die wenigstens eine Ver- auswölbt. Im Gegensatz dazu ist der Ventilboden bei der-
steifungsrippe bezüglich einer Mitte eines Querschnitts zeit Verwendung findenden Expirationsventilen flach ko-
des Fluideinlasses in radialer Richtung verlaufen. Es ist nisch ausgebildet, er bildet also keine Auswölbung.
aber auch denkbar, dass die wenigstens eine Verstei- 45 [0015] Die wenigstens eine Versteifungsrippe ist ge-
fungsrippe nicht genau in radialer Richtung verläuft, son- eignet, den Ventilboden in dem sich auswölbenden Be-
dern zusätzlich in Umfangsrichtung, beispielsweise spi- reich zu versteifen. Dadurch lässt sich Geräuschentwick-
ralförmig auf den äußeren Rand des Ventilbodens zu. lung bei strömender Atemluft verringern, weil Schwin-
Insbesondere kann die wenigstens eine Versteifungsrip- gungen des Ventilbodens unterdrückt werden.
pe außerhalb des Rands des Fluideinlasses angeordnet 50 [0016] Die wenigstens eine Versteifungsrippe kann
sein. wenigstens eine erste Versteifungs - rippe und wenigs-
[0013] In Ausführungsformen bildet der Ventilkörper tens eine zweite Versteifungsrippe umfassen. Die we-
ein topfförmiges Ventilplenum, wel - ches wenigstens nigstens eine erste Versteifungsrippe ist eine innere Ver-
zum Teil an seiner Unterseite von dem Ventilkörper, ins- steifungsrippe, die radial innerhalb der wenigstens einen
besondere von einem vom Ventilkörper gebildeten Ven- 55 zweiten Versteifungsrippe angeordnetist. Die wenigs-
tilboden und ggf. von einem vom Ventilboden ausgehen- tens eine zweite Versteifungsrippe ist demgemäß eine
den und ebenfalls vom Ventilkörper gebildeten äußeren äußere Versteifungsrippe. Die wenigstens eine erste
Rand, umschlossen ist und in das der Fluideinlass mün- Versteifungsrippe verläuft insbesondere von dem Rand

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des Fluideinlasses entlang des Ventilbodens nach au- [0019] In der strömungsgünstigen Ausgestaltung des
ßen. Die wenigstens eine zweite Versteifungsrippe ver- Ventilplenums, insbesondere derart, das entlang des im
läuft insbesondere von einem äußeren Rand des Ventil- Ventilplenum ausgebildeten Fluidströmungswegs vom
bo - dens entlang des Ventilbodens nach innen. Die we- Fluideinlass zum Fluidauslass nur abgerundete Kontu-
nigstens eine erste Verstei - fungsrippe verläuft insbe- 5 ren gebildet sind, wird ein eigenständig schützenswerter
sondere zwischen dem Rand des Fluideinlasses und Gegenstand der vorliegenden Erfindung gesehen. Die
dem sich auswölbenden Bereich des Ventilbodens. Die Anmelderin behält sich vor, darauf einen eigenständigen
wenigstens eine zweiten Versteifungsrippe verläuft ins- Schutz zu beanspru - chen, unabhängig vom Vorhan-
besondere zwischen dem sich auswölbenden Be - reich densein einer oder mehrerer um den Fluideinlass herum
des Ventilbodens und einem äußeren Rand des Ventil- 10 ausgebildeter Versteifungsrippen. Zur strömungsgünsti-
bodens. Insbesondere ender die wenigstens eine zweite gen Ausgestaltung kann zudem auch die bereits oben
Versteifungsrippe in einem am äußeren Rand des Ven- angesprochene Ausgestaltung eines Ventilbo - dens, der
tilbodens ausgebildeten flanschartigen Ansatz. Der An- sich in einem Bereich um den Fluideinlass herum in axi-
satz kann bei - spielsweise mindestens einen um den aler Richtung auswölbt, beitragen.
Rand des Ventilbodens umlaufenden Ab - satz aufwei- 15 [0020] In bestimmten Ausführungsformen kann der
sen, vorzugsweise mindestens zwei im Abstand zuein- Fluidströmungsweg einen sich zum Fluidauslass hin er-
ander angeord - nete Absätze, wobei die wenigstens eine weiternden Querschnitt aufweisen. In dieser Ausgestal-
zweite Versteifungsrippe in den Absatz, bzw. einen in- tung ist der Fluidströmungsweg besonders gut an den
neren der Absätze, übergeht. zum Fluidauslass hin immer größer werdenden Volu-
[0017] Insbesondere kann der Ventilboden von einem 20 menstrom des während der Expiration durch das in die-
eine Fluideintrittsfläche definieren - den Rand des Fluid- ser Phase geöffnete Expirationsventil strömenden Fluids
einlasses ausgehen. Es entsteht kein Absatz zwischen (der ausgeatmeten Luft) ange - passt. Je größer der Vo-
der Fluideintrittsfäche und dem Ventilboden. Auf diese lumenstrom, desto größer der im Fluidströmungsweg be-
Weise werden scharfkantige Begrenzungen des Fluid- reitstehende Querschnitt. Insbesondere verändern sich
einlasses gegenüber dem Ventilplenum vermieden. Das 25 auf jeweils gleich große Winkelbereiche bezogene Teil-
fördert die Ausbildung einer möglichst ruhigen Strömung volumina des Fluidströmungswegs entlang eines Um-
des Fluids in das Expira - tionsventil sowie durch das fangs des Fluideinlasses, und zwar derart, dass diese
Expirationsventil während der Expirationsphase. Bei be- Teilvolumina in Richtung zum Fluidauslass hin immer
kannten Expirationsventilen ragt demgegenüber der Flu- größer werden. Das vermindert die Ausbildung von Tur-
ideinlass in das Ventil - plenum hinein, es steht insbe- 30 bulenz und Störungen in der Fluidströmung und schafft
sondere der Fluideinlass ein Stück weit über den Ventil- die Möglichkeit, dass das Expirationsventil sehr viel zu-
boden vor. Der Ventilboden geht dann nicht von dem die verlässiger, aber gleichzeitig auch empfind - licher, auf
Fluideintrittsfläche definierenden Rand des Fluideinlas- Veränderungen der Strömung ausgeatmeter Luft in dem
ses aus und die Fluidströmung passiert einen Absatz Atemwegen regieren kann. Druck-Rückschläge, die bei
beim Einströmen in das Ventilplenum, was die Ausbil- 35 herkömmlichen Expirationsventilen häufig zu den ge-
dung von Turbulenz und Strömungsabrissen in der in nannten Autotrigger-Fehlsteuerungen führten, treten
das Expirationsventil einströmenden Fluidströmung för- sehr viel weniger in Erscheinung.
dert. [0021] Der Querschnitt des Fluidströmungswegs soll
[0018] Zur Reduzierung von Geräuschbildung und als Fläche des für die Fluidströmungzur Verfügung ste-
Druck-Rückwirkungen kann auch be - tragen, wenn das 40 henden Raum in quer, insbesondere orthogonal, zur
Verntilplenum entlang des Fluidströmungswegs zwi- hauptsächlichen Richtung der Fluidströmung zwischen
schen Fluideinlass und Fluidauslass möglichst strö- Fluideinlass und Fluidaus - lass bei geöffnetem Expira-
mungsgünstig ausgelegt ist. Die strömungsgünstige tionsventil stehenden Schnittflächen verstanden wer -
Form des Ventilplenums, insbesondere des Fluidströ- den.
mungswegs kann insbesondere verbessert werden, 45 [0022] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die
wenn der Ventilboden ausgehend von ei - ner Innenseite axiale Auswölbung eine sich um den Umfang des Fluid-
des Fluideinlasses am Rand der Fluideintrittsfläche auf einlasses herum verändernde Tiefe hat. Die Tiefe der
seiner dem Ventilplenum zugewandten Seite eine abge- Aus - wölbung lässt sich dabei als ein in axialer Richtung
rundete Kontur aufweist. Die vom Fluideinlass her in das gemessenen Abstand zwi - schen dem Ventilboden am
Ventilplenum einströmende Fluidströmung gelangt so 50 Rand des Fluideinlasses und dem Ventilboden an der
weitge - hend unverwirbelt und ohne Strömumgsabrisse tiefsten Stelle der Auswölbung entlang eines Schnitts
in den Fluidströmungsweg und strömt dem Fluidauslass vom Rand des Fluideinlas - ses zum äußeren Rand des
zu. Dies vermindert Betriebsgeräusche bei geöffnetem Ventilbodens bestimmen. Insbesondere soll die Tiefe der
Fluidauslass unmittelbar. Außerdem werden Druck- Auswölbung in Umfangsrichtung zu dem Fluidauslass
Rückschlage in die an dem Fluideinlass angeschlossene 55 hin zunehmen. Damit verändern sich auf jeweils gleich
Atemluftleitung effektiv unterdrückt, so dass die Ge - fahr große Winkelbereiche bezogene Teilvolumina der Aus-
von Fehl-Erfassungen eines Endes der Expirationspha- wölbung entlang des Umfangs des Fluideinlasses, und
se durch das Beat - mungsgerät geringer wird. zwar derart, dass diese Teilvolumina in Richtung zum

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Fluidauslass hin immer größer werden. In bestimmten sen.


Ausführungsformen kann die Tiefe der Auswölbung in [0026] Der sich auswölbende Bereich des Ventilbo-
Umfangsrichtung auf einer dem Fluidauslass gegenüber dens, welcher den Fluidströmungsweg zwischen Fluid-
liegenden Seite am kleinsten sein und in Umfangsrich- einlass und Fluidauslass definiert, kann in den Fluidaus-
tung auf der zum Fluidauslass hin gelegenen Seite am 5 lassteil übergehen. Der sich auswölbende Bereich des
größten sein. Ventilbodens kann insbesondere in eine Seitenwand des
[0023] Wie bereits angesprochen, kann der Fluidein- Fluidauslassteils übergehen. Insbesondere hat am Über-
lass insbesondere in einem zentra - len Bereich des Ven- gang zum Fluidauslassteil die durch den sich auswöl-
tilplenums angeordnet sein. Der Fluidauslass kann be- benden Ventilboden definier - te Rinne eine maximale
zogen auf den Fluideinlass weiter außen angeordnet 10 Tiefe.
sein, insbesondere in radialer Rich - tung weiter außen, [0027] Wie der Fluideinlassteil kann sich der Fluidaus-
insbesondere an einem äußeren Rand des Ventilple- lassteil insbesondere vom Ventilbo - den weg erstrecken,
nums. Der Querschnitt des Fluidströmungswegs zwi- insbesondere von einer Unterseite des Ventilbodens
schen dem Fluideinlass und dem Fluidauslass ergibt sich weg. Der Fluideinlassteil kann sich orthogonal zu dem
bei solcher Ausgestaltung jeweils als die Querschnitts- 15 Ventilboden erstrecken.
fläche des Ventilplenums in einem jeweiligen von der Flu- [0028] Weiterhin ist es günstig, wenn der Ventilkörper
ideinlassachse ausgehenden und zum äußeren Rand ferner eine Auflage aufweist, an deren Oberseite eine
des Ventilplenums reichenden radialen Schnitt. Ventilmembran mit einer an ihrem äußeren Rand aus-
[0024] In bestimmten Ausführungsformen kann der gebildeten Anlagefläche auflegbar ist, wobei die die Auf-
Ventilkörper einen Fluideinlassteil aufweisen, in dem der 20 lage auf ihrer Oberseite un - eben ausgebildet ist.
Fluideinlass ausgebildet ist. Insbesondere kann der Flui [0029] Wie bereits beschrieben, weist das Expirations-
- deinlassteil integral mit dem Ventilkörper ausgebildet ventil ferner eine dem Fluideinlass zugeordnete Ventil-
sein, also ebenfalls als Spritzgussteil für den Fall, dass membran auf, die mindestens zwischen einer den Fluid-
der Ventilkörper ein Spritzgussteil ist. Der Fluideinlassteil einlass verschließenden Stellung und einer den Fluid-
kann sich insbesondere von dem Ventilboden weg er- 25 einlass öffnenden Stellung verlager - bar ist. Die Ventil-
strecken, und zwar insbesondere von einer Unterseite membran kann ohne eigenen Antrieb ausgebildet sein,
des Ventilbodens weg. Der Fluideinlassteil kann sich bei- so dass sie lediglich durch Druckunterschiede zwischen
spielsweise orthogonal zu dem Ventilboden erstrecken. ihrer dem Fluideinlass zugewand - ten Seite und ihrer
Die Flui - deinlassachse bezeichnet eine gedachte Linie vom Fluideinlass abgewandten Seite zwischen Ver-
in Längsrichtung des Fluidein - lasssteils, die bezüglich 30 schlussstellung und Freigabestellung verlagerbar ist. Zu-
des Fluideinlassteils zentral liegt. Bei orthogonal zum sätzlich oder alternativ kann aber auch ein Aktor vorge-
Fluideinlass stehender Fluideintrittsfläche steht die Flu- sehen sein, der die Ventilmembran zwischen Ver-
ideinlassachse orthogonal zu der durch den Fluideinlass schlussstellung und Freigabestellung hin und her verla-
definierten Fluideintrittsfläche und liegt bezüglich der gert. Dieser Aktor wird vorzugsweise vom Beatmungs-
Fluideintrittsfläche zentral. In bestimmten Ausführungs- 35 gerät angesteuert. Diese Ventilmembran liegt mit der an
formen kann der Fluideinlasssteil einen ersten zapfen- ihrem äußeren Rand ausgebildeten Anlagefläche auf der
artigen Ansatz ausbilden, der zum Anschluss ei - nes der Oberseite der Auflage auf. Das Expirationsventil
Atemluftschlauches ausgebildet sein kann. Beispiels- weist insbesondere ferner ein Spannelement auf, bei-
weise kann der erste zapfenartige Ansatz zylindrisch spiels - weise einen Spannring, welcher mit dem Ventil-
oder konisch geformt sein und insbesondere als ein zy- 40 körper derart zusammenwirkt, dass das Spannelement
lindrischer oder konischer Rohrstutzen ausgebildet sein, in Spanneingriff oder Klemmeingriff mit der Ventilmem-
in welchem der Fluideinlass ausgebildet ist. Der Fluid- bran ge - langt. Durch diesen Spanneingriff, der insbe-
einlass kann insbesondere einen kreisförmi - gen Quer- sondere am äußeren Umfang der Ventilmembran durch
schnitt aufweisen. Klemmen mit dem Spannelement erfolgt, wird die Ven-
[0025] Weiterhin kann insbesondere der Ventilkörper 45 tilmembran am Ventilkörper fixiert. Die Ventilmembran
einen Fluidauslassteil bilden, in dem der Fluidauslass kann dabei durch das Spannelement so am Ventilkörper
ausgebildet ist. Der Fluidauslassteil kann insbesondere fixiert sein, dass sie bei Überdruck auf ihrer dem Fluid-
einen zweiten zapfenartigen Ansatz ausbilden. Der Flu- einlass zugeordneten Seite gegenüber ihrer dem Ventil-
idauslassteil kann insbe - sondere integral mit dem Ven- plenum zugeord - neten Seite in eine den Fluideinlass
tilkörper ausgebildet sein, beispielsweise ebenfalls als 50 gegenüber dem Ventilplenum freigebende Stellung
Spritzgussteil. Der zweite zapfenartige Ansatz kann ins- bringbar ist. Solange das nicht der Fall ist, insbesondere
besondere zylindrisch oder konisch geformt sein. Falls bei Druckgleich - heit oder Unterdruck auf ihrer dem Flu-
gewünscht, kann der zweite zapfenartige Ansatz bei- ideinlass zugeordneten Seite gegenüber ihrer dem Ven-
spielsweise als ein zylindrischer oder konischer Rohr- tilplenum zugeordneten Seite verbleibt die Ventilmemb-
stutzen ausgebildet sein, in welchem der Fluidauslass 55 ran in einer den Fluideinlass gegenüber dem Ventilple-
ausgebildet ist. Oft wird der zweite Ansatz aber un - mit- num verschließenden Stellung.
telbar in die Umgebung münden. Der Fluidauslass kann [0030] Die vorliegende Erfindung betrifft darüber hin-
insbesondere einen kreisförmigen Querschnitt aufwei- aus ein Beatmungsgerät, welches ein an eine Expirati-

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onsluftleitung anschließbares Expirationsventil der vor- per 12, in dem ein Fluideinlass 14 und ein Fluidauslass
ange - hend beschriebenen Art aufweist. 16 für Atemluft, die von einem Pati - enten ausgeatmet
[0031] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines wird, ausgebildet sind. Die Fig. 3 und 4 zeigen perspek-
Ausführungsbeispiels unter Bezug - nahme auf die Figu- tivische Ansichten dieses Ventilkörpers 12, und zwar
ren näher erläutert. Es zeigt: 5 zeigt Fig. 3 eine Ansicht von unten in etwa aus Richtung
des mit in Fig. 4 mit 12 bezeichneten Pfeils, und zeigt
Fig. 1: Eine Beatmungsmaschine zur maschinellen Fig. 4 eine Ansicht von oben in etwa aus Richtung des
Beatmung von Patienten, mit Steuereinheit, Monitor, in Fig. 3 mit 12 bezeichneten Pfeils. In Fig. 2 ist das Ex-
sowie Schläuchen für zugeführte Beatmungsluft und pirationsventil 10 vor dem Einbau in eine Beatmungsma-
für ausgeatmete Luft; 10 schine 100 gezeigt, so dass der Atemluftschlauch 142
noch nicht angeschlossen ist. Im betriebsgemäßen Zu-
Fig. 2: Ein Expirationsventil gemäß einer Ausfüh- stand, d.h. nach Einbau des Expirationsventils 10 in eine
rungsform in Schnittansicht; Beatmungsmaschine 100 gemäß Fig. 1, ist der Atemluft-
schlauch 142 an dem Fluideinlass 14 angeschlossen.
Fig. 3: Den Ventilkörper des Expirationsventils aus 15 Somit gelangt vom Patienten ausgeatmete Luft über den
Fig. 2 in einer perspektivischen Ansicht von unten; Fluideinlass 14 zum Expirationsventil 10. Nach Durch-
und gang durch das Expirationsventil 10 gelangt die ausge-
atmete Luft über den Fluidauslass 16 in eine Umgebung
Fig. 4: Den Ventilkörper des Expirationsventils aus des Beatmungsgeräts 100.
Fig. 2 in einer perspektivischen Ansicht von oben. 20 [0035] Das Expirationsventil 10 umfasst ein sogenann-
tes Ventilplenum 18. Das Ventilplenum 18 bildet einen
[0032] In allen Figuren werden für jeweils gleiche oder Hohlraum, der über den Fluideinlass 14 mit Fluid (aus-
funktionsgleiche Bauteile diesel - ben Bezugszeichen geatmete Atemluft) beaufschlagbar ist und aus dem über
verwendet. Eine detaillierte Beschreibung solcher Bau- den Fluidauslass 16 Fluid (ausgeatmete Atemluft) aus-
teile erfolgt jeweils nur für die erste Figur, in der das je- 25 strömen kann. In dem Ventilplenum 18 ist somit durch
weilige Bezugszeichen erscheint. Es versteht sich, dass den Ventilkörper 12 und eine Ventilmembran 20 ein Flu-
dieselbe Beschreibung auch für alle anderen Figu - ren idströmungsweg zwischen dem Fluideinlass 14 und dem
gilt, in denen das mit demselben Bezugszeichen verse- Fluidauslass 16 gebildet. Der Fluideinlass 14 ist so aus-
hene Bauteil zu sehen ist, es sei dann, dass ausdrücklich gebildet, dass Atemluft beim Ausatmen, d.h. während
anderes vermerkt ist. 30 einer Expirationsphase des Beatmungszyklus, in das
[0033] Fig. 1 zeigt eine Beatmungsmaschine 100 zur Ventilplenum 18 gelangen kann. Während einer Inspira-
maschinellen Beatmung von Patienten. Die Beatmungs- tionsphase des Beatmungszyklus, d.h. wenn dem Pati-
maschine 100 umfasst ein auf Rollen fahrbares Gestell enten über die Beatmungsleitung 130 maschinell Atem-
102 mit Steuereinheit 110 und Monitor 120 sowie eine luft zugeführt wird, soll der Fluideinlass 14 verschlossen
Leitung 130 für von der Maschi - ne zugeführte Beat- 35 sein. Hierfür dient die dem Fluideinlass 14 zugeordnete
mungsluft und eine Leitung 140 für ausgeatmete Luft. Ventilmembran 20. Die Ventilmembran 20 ist mindestens
Die Lei - tung 130 für zugeführte Beatmungsluft umfasst zwischen einer den Fluideinlass 14 verschließenden
einen von der Steuereinheit 110 ausgehenden ersten Be- Stellung und einer den Fluideinlass 14 öffnenden Stel-
atmungsluftschlauch 132, der zu einer Befeuchtungsein lung verlager - bar. Die Ventilmembran 20 ist insbeson-
- heit 134 führt, wo die Beatmungsluft durch ein Wasser- 40 dere so ausgebildet, dass ein zentraler Bereich der Ven-
reservoir geleitet wird. Von der Befeuchtungseinheit 134 tilmembran 20 eine vom Fluideinlass 14 gebildete Fluid
führt ein zweiter Beatmungsluftschlauch 136 zu ei - nem eintrittsöffnung 22 verschließend am Fluideinlass 14 an-
T-Stück 138. Von dem T-Stück gelangt die von der Be- liegt, solange der Druck auf der dem Fluideinlass 14 zu-
atmungsmaschine 100 während einer Inspirationsphase geordneten Seite der Ventilmembran 20 nicht um einen
des Beatmungszyklus bereitgestellte Beatmungsluft 45 vorbestimmten Druck größer ist als auf der auf der vom
über eine Leitung 150 zum Patienten. Über die Leitung Fluideinlass 14 abgewandten Seite der Ventilmembran
150 gelangt auch die vom Patienten während einer Ex- 20 herrschende Druck (das ist normalerweise der Um-
pirationsphase des Beatmungszyklus ausgeatmete Luft gebungsdruck). Die Ventilmembran 20 befindet sich
zurück zur Beatmungsmaschine 100. Hierzu zweigt von dann in einer den Fluideinlass 14 bzw. die Leitung 140
dem T-Stück 138 ein weiterer Atemluftschlauch 142 ab, 50 gegenüber dem Ventilplenum 18 verschlie - ßenden Stel-
der zu der Leitung 140 für aus - geatmete Luft gehört. lung. Diese Stellung nimmt die Ventilmembran 20 wäh-
Der Atemluftschlauch 142 führt zu einem allgemein mit rend der Inspirationsphasen ein. Bei genügend großem
10 bezeichneten Expirationsventil, welches nachfolgend Überdruck auf ihrer dem Fluideinlass 14 bzw. der Leitung
unter Bezugnahme auf die Figuren 2 bis 4 noch näher 140 für ausgeatmete Atemluft zugeordneten Seite ge-
erläutert werden wird. 55 genüber ihrer vom Fluideinlass 14 bzw. der Leitung 140
[0034] Fig. 2 zeigt in Schnittansicht das in Fig. 1 ein- für ausgeatmete Atemluft abge - wandten Seite bewegt
gesetzte Expirationsventil 10 gemäß einer Ausführungs- sich die Ventilmembran 20 in eine den Fluideinlass 14
form. Das Expirationsventil 10 umfasst einen Ventilkör- ge - genüber dem Ventilplenum 18 freigebende Stellung,

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so dass Atemluft aus der Lei - tung 140 für ausgeatmete Ventilboden 24 hervor, sondern vielmehr beginnt der
Atemluft in das Ventilplenum 18 gelangen kann. Dies ge- Ventilbo - den 24 unmittelbar am Rand 26 der Fluidein-
schieht üblicherweise während der Expirationsphasen. trittsöffnung 22 und erstreckt sich in einer sanft ge-
Die Ventilmembran 20 ist aus einem Kunststoffmaterial schwungenen Kontur von diesem Rand 26 aus nach au-
hergestellt, insbesondere aus einem Kunststoff - material 5 ßen. Durch diese Formgebung werden scharfe Kanten
mit elastischen Eigenschaften, beispielsweise einem Si- vermieden, die bei Umströmung mit Luft zu Strömungs-
likonkunststoff. Dabei kann die Ventilmembran 20 so ein- abrissen und damit verbundener Geräuschentwicklung
gebaut sein, dass sie ohne Beaufschla - gung durch ei- führen könnten.
nen Überdruck auf ihrer der Leitung 140 für ausgeatmete [0037] Der Ventilboden 24 hat eine tellerartige Gestalt.
Atemluft zugewandten Seite unter Vorspannung an ei- 10 Damit soll zum Ausdruck gebracht werden dass der Ven-
nem die Fluideintrittsöffnung 22 um - gebenden Rand 26 tilboden 24 sich im Wesentlichen flach oder allenfalls
des Fluideinlasses 14 anliegt. Bei Beaufschlagung mit flach konisch ausgebildet zwischen seinem inneren
einem genügend großen Überdruck auf ihrer der Leitung Rand 26 und dem äußeren Rand erstreckt. Etwaige Ver-
140 für ausgeatmete Atemluft zugewandten Seite löst tiefungen im Ventilboden 24, beispielsweise eine nach-
sich die Ventilmembran 20 von dem die Fluideintrittsöff- 15 folgend noch näher zu beschreibende Rinne, sind so
nung 22 umgebenden Rand 26 des Fluideinlasses 14, ausgebildet, dass sich eine insgesamt abgerundete und
so dass ausgeatmete Atemluft in das Ventilplenum 18 strömungsangepasste Kontur ergibt mit sanft in - einan-
gelangen kann. Zusätzlich oder alternativ kann aber auch der übergehenden unterschiedlichen Krümmungen.
ein Aktor vorgesehen sein, der die Ventilmembran 20 [0038] Während der Fluideinlass 14 in einem zentralen
zwischen Verschlussstellung und Freigabestellung hin 20 Bereich des Ventilplenums 18 angeordnet ist, liegt der
und her verlagert. Dieser Aktor wird vorzugsweise vom Fluidauslass 16 bezogen auf den Fluideinlass 14 radial
Beatmungsgerät angesteuert und greift beispielsweise weiter außen. Insbesondere ist der Fluidauslass 16 an
in dem zentralen Bereich der Ventilmembran 20 auf der einem äußeren Rand des Ventilplenums 18 angeordnet.
von der Fluid eintrittsöffnung 22 abgewandten Seite der An der Stelle des Ventilauslasses 16 ist im Ventil - körper
Ventilmembran 20 an. Die jeweilige Stellung der Ventil - 25 12, insbesondere in einer äußeren Wand des Ventilbo-
membran 20 bestimmt dabei das Volumen des Ventilp- dens 24 eine Aus - trittsöffnung ausgebildet durch die
lenums 18 und den zwi - schen Ventilmembran 20 und Atemluft aus dem Ventilplenum 18 zum Fluid - auslass
Ventilkörper 12 gebildeten Fluidströmungsweg. 16 strömen kann. Auch die Austrittsöffnung ist mit sanft
[0036] Der Ventilkörper 12 weist einen Ventilboden 24 geschwungenen und damit strömungsgünstig ausgebil-
auf, der sich auf einer Unterseite des Ventilplenums 18 30 deten Kanten versehen, so dass ein Ent - langströmen
von dem Fluideinlass 14 ausgehend nach außen bis zu von Atemluft an scharfen Kanten beim Austritt aus dem
ei - nem äußeren Rand des Ventilplenums bzw. Ventil- Ventilplenum 18 vermieden wird.
bodens erstreckt. Der Ventilboden 24 definiert zusam- [0039] Der Ventilkörper 12 ist aus Kunststoffmaterial
men mit der Ventilmembran 20 den im Ventilplenum 18 hergestellt, beispielsweise aus Polyethylen, Polypropy-
ge - bildeten Fluidströmungsweg zwischen dem Fluid- 35 len oder einem anderen thermoplastischen Kunststoff-
einlass 14 und dem Fluidauslass 16. Insbesondere bildet materi - al. Der Ventilkörper 12 ist ein Spritzgussteil, d.
der Ventilkörper 12 in bestimmten Ausführungsformen h. er ist in einem Spritzgussverfahren hergestellt. Insbe-
ein topfförmiges Ventilplenum 18, welches wenigstens sondere kann der Ventilkörper 12 so ausgebildet sein,
zum Teil an seiner Unterseite von dem Ventilboden 24 dass er in einem einzigen Spritzgussprozess herstellbar
begrenzt ist und in das der Fluideinlass 14 mündet. Der 40 ist, insbesondere als ein Einkomponenten-Spritzguss-
Ventilboden 24 kann sich dabei insbesondere tellerartig teil.
zwischen dem Fluidein - lass 14 und einem äußeren [0040] Der Ventilkörper 12 weist einen Fluideinlassteil
Rand des Ventilkörpers 12 (insbesondere des Ventil - 28 auf, in dem der Fluideinlass 14 ausgebildet ist. Der
plenums 18) erstrecken, wobei der äußere Rand des Fluideinlassteil 28 ist insbesondere integral mit dem Ven-
Ventilbodens 24 zugleich den äußeren Rand des Ventil- 45 tilkörper 12 ausgebildet. Der Fluideinlassteil 28 erstreckt
körpers 12 bildet. Der Fluideinlass 14 ist dann insbeson- sich von dem Ventilboden 24 weg, und zwar in Richtung
dere in einem zentralen Teil des Ventilbodens 24 aus- von einer Unterseite des Ventilbodens 24 weg im We -
gebildet. Der Fluid einlass 14 kann insbesondere einen sentlichen entlang einer Achsrichtung A des Fluideinlas-
kreisförmigen Querschnitt aufweisen mit ebenfalls kreis- ses 14. Zudem erstreckt sich der Fluideinlassteil 28 quer
förmiger Fluideintrittsfläche 22. Ein die Fluideintrittsflä- 50 zu dem Ventilboden 24, d.h. er steht von einer Unterseite
che 22 definierender Rand 26 des Fluideinlasses 14 bil- des Ventilbodens 24 in Achsrichtung A des Fluideinlas-
det damit einen inneren Rand des Ventilbodens 24, der ses 14 vor. Die Achsrichtung A bezeichnet eine Fluidein-
sich ausgehend von dem Rand 26 an der Unterseite des lassachse, d.h. eine gedachte Linie in Längsrichtung des
Ventilplenums 18 bis zu einem äußeren Rand des Ven- Fluideinlasssteils 28, die bezüglich des Fluideinlasses
tilkörpers 12 erstreckt. Der äußere Rand des Ventilkör- 55 14 zen - tral liegt. Bei orthogonal zum Fluideinlass 14
pers 12 befindet sich in radialer Richtung am weitesten stehender Fluideintrittsfläche 22 steht die Fluideinlass-
vom Fluidein - lass 14 weg. Damit steht der Rand 26 nicht achse A orthogonal zu der durch den Fluideinlass 14 defi
- oder jedenfalls nicht abrupt oder scharfkantig - vom - nierten Fluideintrittsfläche 22 und liegt bezüglich der

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Fluideintrittsfläche 22 zen - tral. 16 hin vergrößert. Dies kann in einer oder mehreren Stu-
[0041] Der Fluideinlasssteil 28 bildet einen ersten zap- fen geschehen, insbesondere jedoch kontiniuierlich von
fenartigen Ansatz aus, der insbe - sondere zum An- dem Fluideinlass 14 zu dem Fluidauslass 16 hin. Bei der
schluss eines Atemluftschlauches, beispielsweise des in in Fig. 2 bis 4 zu sehenden Geometrie des Expirations-
Fig. 1 zu sehenden Atemluftschlauches 142, ausgebildet 5 ventils 10 mit radial innen und zentral angeordnetem Flu-
ist. In der in Fig. 2 gezeigten Vari - ante ist der erste ideinlass 14 und radial außen angeord - netem Fluidaus-
zapfenartige Ansatz insbesondere zylindrisch geformt. lass 16 bietet es sich beispielsweise an, dass der Fluid-
In anderen Varianten könnte der zapfenartige Ansatz strömungsweg so ausgestaltet ist, dass sich auf jeweils
auch sich zu seinem freien Ende hin leicht verjüngend gleich große Winkelbereiche um den Fluideinlass 14 he-
ausgebildet sein, beispielsweise leicht konisch zulau- 10 rum bezogene Teilvolumina des Fluidströmungswegs
fend. Der erste zapfenartige Ansatz kann beispielsweise entlang des Umfangs des Fluideinlasses 14 verändern,
als ein Rohrstutzen ausgebildet sein, in welchem der Flu- und zwar derart, dass diese Teilvolumina in Richtung
ideinlass 14 ausgebildet ist. zum Fluidauslass 16 hin immer größer werden. Ein sol-
[0042] Der Ventilkörper 12 bildet zudem einen Flui- cher Effekt lässt sich beispielsweise erreichen, wenn ei-
dauslassteil 30, in dem der Fluidauslass 16 ausgebildet 15 ne Ebene, entlang der sich der Ventilboden 24 erstreckt,
ist. Der Fluidauslassteil 30 kann insbesondere einen in Bezug auf eine Ebene, entlang der sich die Ventil -
zweiten zapfenartigen Ansatz ausbilden, der zylindrisch membran 20 erstreckt, geneigt ist, und zwar derart, dass
oder sich verjüngend (insbeson - dere konisch) geformt diese beiden Ebenen zum Fluidauslass 16 hin ausein-
sein kann. Der zweite zapfenartige Ansatz kann bei- ander laufen. Während sich beispielsweise die Ventil-
spielsweise als ein zylindrischer Rohrstutzen ausgebil- 20 membran 20 in aller Regel in einer Ebene orthogonal zu
det sein, in welchem der Fluid - auslass 16 ausgebildet der Fluidein - lassachse A erstrecken wird (in Fig. 2 und
ist. Auch der Fluidauslassteil 30 kann insbesondere inte 3 ist diese Ebene sehr schematisch durch eine mit C
- gral mit dem Ventilkörper 12 ausgebildet sein. Der Flu- bezeichnete gestrichelte Linie angedeutet), kann in be-
idauslass 16 kann insbesondere einen kreisförmigen stimmten Ausführungsformen der Ventilboden 24 sich
Querschnitt aufweisen. Er braucht nicht unbedingt an ei- 25 entlang einer Ebene erstrecken, die gegenüber der Flu-
ne weitere Leitung angeschlossen zu sein, sondern kann ideinlassachse A in einem von 90 Grad verschiedenen
direkt in die Umge - bung münden, so dass ausgeatmete Winkel geneigt ist. Die Ebene, entlang derer sich der Ven-
Luft über den Fluidauslass 16 in die Umge - bung abge- tilboden 24 erstreckt, soll dabei die Ebene bezeichnen,
geben wird. An seiner radial inneren Seite ist der Flui- die der mittleren Erstreckung des Ventilbodens 24 folgt,
dauslassteil 30 über die bereits angesprochene Austritt- 30 wobei von etwaigen einzelnen (etwa dellenförmigen) Er-
söffnung mit dem Ventilplenum 18 verbun - den, so dass hebungen bzw. Vertiefun - gen des Ventilbodens 24 ab-
in das Expirationsventil 10 eingeströmtes Fluid über die zusehen ist. Besitzt allerdings der Ventilboden 24 eine
Austrittsöffnung in den Fluidauslassteil 30 gelangt. durchgehend ausgebildete Vertiefung, die den Quer-
[0043] Ähnlich wie der Fluideinlassteil 28 kann sich der schnitt des Fluidströmungswegs zwischen dem Fluidein-
Fluidauslassteil 30 insbesondere vom Ventilboden 24 35 lass 14 und dem Fluidauslass 16 bestimmt, wie dies
weg erstrecken, insbesondere von einer Unterseite des nachfolgend noch beschrieben wird, so wird die Ebene,
Ven - tilbodens 24 weg. Der Fluidauslassteil 30 kann sich entlang der sich der Ventilboden 24 erstreckt, im Allge-
orthogonal zu dem Ventilbo - den 24 erstrecken und/oder meinen durch den Verlauf dieser Vertiefung (d.h. den
in einer Richtung parallel zu dem Fluideinlassteil 28 er- Verlauf der tiefsten Stellen in den einzelnen entlang des
strecken, wie das in den Fig. 2 bis 4 gut zu sehen ist. 40 Fluidströmungswegs aufeinander folgenden Querschnit-
[0044] Der Fluidströmungsweg in dem Ventilplenum ten) bestimmt werden. In Fig. 2 und 3 ist die Lage dieser
18 besitzt einen quer zur Fluidströmung zwischen Fluid- Ebene sehr schematisch durch die Linie B angedeutet.
einlass 14 und Fluidauslass 16 gemessenen Quer- Man sieht, dass diese Ebene nicht parallel zu der Ebene
schnitt, der sich von dem Fluideinlass 14 zum Fluidaus- ist, entlang der die Ven - tilmembran 20 verläuft (diese
lass 16 hin erweitert. Dies wird erreicht durch eine ent- 45 Ebene verläuft orthogonal zu der Fluideinlassachse A),
sprechende Ausbildung und Anordnung des Ventilkör- sondern einen von 90 Grad verschiedenen Winkel zu der
pers 12, insbesondere des Ventilbodens 24, und der Fluideinlassachse A bildet. Das impliziert, dass der Nor-
Ventilmembran 20. Der Ventilboden 24 bildet vor allem malenvektor N dieser Ebene nicht parallel zu der Fluid-
eine bodenseitige Begrenzung des Fluidströmungs- einlassachse A ist, sondern einen Winkel α zu dieser
wegs. Die Ventilmembran 20 bildet vor allem eine Be- 50 bildet. Im Normalfall wird der Normalenvektor N dabei
grenzung des Fluidströmungswegs auf dessen Obersei- gegenüber der Fluideinlassachse A zu dem dem Flui-
te. Während durchaus eine Ventilmembran 20 verwen- dauslass 16 hin geneigt sein, wie das auch in Fig. 2 und
det werden kann, die herkömmlichen Ventilmembranen 3 angedeutet ist.
ähnlich ist, ist der Ventilboden 24 so ausgestaltet, dass [0045] Die Vergrößerung des Querschnitts des Fluid-
sich der Querschnitt des Fluidströmungswegs zum Ven- 55 strömungswegs zum Fluidauslass 16 hin trägt dem Um-
tilauslass 16 hin vergrößert. Insbesondere ist der Ventil- stand Rechnung, dass dass der Volumenstrom an zum
boden 24 so ausgebildet dass sich sein Abstand zur Ven- Auslass strömender Atemluft immer mehr zunimmt je nä-
tilmembran 20 vom Fluideinlass 14 her zum Fluideinlass her der Fluidströmungsweg dem Fluidauslass liegt. Das

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für den Volumentstrom zur Verfügung stehende Volu - hat. Die Tiefe ist dabei zu messen als ein in Richtung der
men im Ventilplenum 18 ist auf diese Weise an den Vo- Fluideinlassachse A gemes - sener Abstand zwischen
lumenstrom angepasst. Man vermeidet durch diese An- dem Ventilboden 24 am Rand 26 des Fluideinlasses 14
passung des für den Fluidstrom zur Verfügung ste - hen- und dem Ventilboden 24 an der tiefsten Stelle der Aus-
den Volumens Staueffekte mit daraus resultierender Ver- 5 wölbung 32 in einem den Fluideinlass 14 mit dem äuße-
wirbelung der aus - zuatmenden Atemluft. ren Rand des Ventilbodens 24 verbindenden Schnitt (bei
[0046] In Fig. 2 bis 4 ist zudem gut zu sehen, dass der radialsymmetrischer Geometrie des Ventilbodens 24,
Ventilboden 24 sich in einem Be - reich um den Fluidein- wie in Figuren gezeigt, ist das ein radialer Schnitt durch
lass 14 herum in axialer Richtung auswölbt. Mit "in axialer den Ventilboden 24). In Fig. 2 und 3 ist die jeweils größte
Richtung auswölben" soll hierbei gemeint sein, dass der 10 Tiefe Tmax an der Stelle des Fluidauslasses 16 und die
Ventilboden 24 in wenigstens einem die Fluideinlassach- jeweils kleinste Tiefe Tmin an der dem Fluidauslass 16
se A enthaltenden Schnitt einen konvexen Ver - lauf hat, gegenüber liegenden Seite ange - deutet.
und zwar in einem zwischen dem Rand des Fluideinlas- [0048] Auf diese Weise verändern sich auf jeweils
ses 14 und dem äußeren Rand des Ventilbodens 24 lie- gleich große Winkelbereiche bezogene Teilvolumina des
genden Bereich. In den gezeigten Ausfüh - rungsformen 15 Fluidströmungswegs entlang des Umfangs des Fluidein-
kann dies ein in radialer Richtung verlaufender Schnitt las - ses 14, und zwar derart, dass diese Teilvolumina in
sein. In Fig. 2 ist dieser konvexe Verlauf für den Schnitt Richtung zum Fluidauslass 16 hin immer größer werden.
durch die tiefste Stelle der so gebilde - ten Auswölbung Es hat sich gezeigt, dass diese Maßnahme ganz erheb-
32 beim Fluidauslass 16 auf der linken Seite in Fig. 2 und lich zur Reduzierung von strömungsbedingten Geräu-
für den Schnitt durch die Stelle mit geringster Tiefe der 20 schen beim Abgeben von Atemluft während Expirations-
Auswölbung 32 auf der rechten Seite in Fig. 2 angedeu- phasen beiträgt, weil das für die Fluidströmung zur Ver-
tet. Konvex bedeutet, dass in einem solchen Schnitt eine fügung stehende Volumen dem Volumenstrom des strö-
zwei Punkte auf dem Ventilboden 24 verbindende Linie menden Fluids an - gepasst ist.
durch das Ventilplenum 18 verläuft. Der Ventilboden 24 [0049] Zudem ist in den Figuren gut zu sehen, dass
bildet demgemäß im Bereich der so entstehenden Aus- 25 der Ventilboden 24 ausgehend von einer Innenseite des
wölbung 32 eine um den Fluideinlass 14 umlaufende Rin- Fluideinlasses 14 am Rand der Fluideintrittsfläche 22 auf
ne aus, deren Boden sich zwischen dem Rand des Flu- seiner dem Ventilplenum 18 zugewandten Seite eine ab-
ideinlasses 14 und dem äußeren Rand des Ventilbodens gerundete Kontur auf - weist. Dies ist insbesondere in
24 in axialer Richtung auswölbt. Die Rinne definiert so Fig. 4 gut zu erkennen. Der Fluidstrom strömt nach Pas-
den um den Fluideinlass 14 herum führenden Fluidströ- 30 sieren der Fluideintrittsfläche 22 entlang der abgerunde-
mungsweg. Der entlang des Fluidströmungswegs je- ten inneren Ränder der durch die Auswölbung 32 gebil-
weils tiefste Punkt dieser Rinne (anders ausgedrückt: die deten Rinne zu deren tiefster Stelle, um dann entlang
Verbin - dung der in jeweiligen Schnitten zwischen Flu- des durch die Rinne gebildeten Fluidströmungswegs -
ideinlass 14 und äußerem Rand des Ventilbodens 24 etwa der Linie 34 folgend - um den Fluideinlass 14 herum
tiefsten Punkte) bildet so eine um den Fluideinlass 14 35 dem Fluidauslass 16 entgegen zu strö - men. Hierbei
herum füh - rende Linie, die in Fig. 3 mit 34 bezeichnet passiert die Fluidströmung keinerlei scharfe Kanten, die
ist. Bei der in den Figuren gezeigten radialsymmetri- zu Strömungsabrissen oder Verwirbelungen mit damit
schen Geometrie des Ventilbodens 24 mit Fluideinlass verursachter Geräuschentwicklung führen würden.
14 in der Mitte ist diese Linie 34 wegen der noch näher [0050] Der Ventilkörper 12 weist außerdem um den
zu erläuternden unterschiedlichen Tiefe der Rinne im 40 Fluideinlass 14 herum ausgebildete Versteifungsrippen
Wesentlichen ellipsenförmig (die Projektion dieser Linie 36, 38 auf. In Fig. 2 und 3 sind beispielhaft einige dieser
34 auf eine zur Fluideinlassachse A orthogonale Ebene, Ver - steifungsrippen mit den Bezugszeichen 36 und 38
wie die Ebene C, ist kreisförmig). Wie in Fig. 2 bis 4 gut bezeichnet. Die Versteifungs - rippen 36, 38 versteifen
zu sehen ist, bildet der sich auswölbende Bereich des den Ventilboden 24, insbesondere den durch den Ventil
Ventilbodens 24 (oder die so gebildete Rinne) zwei im 45 - boden 24 gebildeten Mantel im sich auswölbenden Be-
Wesentlichen um den halb - en Umfang des Fluideinlas- reich 32. Verwindungen des Ventilkörpers 12 werden
ses 14 herum führende Fluidströmungswege aus, die durch diese zusätzliche Versteifung effektiv unter -
schließlich an einer Seite (in Fig. 2 links vom Fluideinlass drückt. Damit tragen die Versteifungsrippen 36, 38 eben-
14) in den Fluidauslass 16 münden. Dabei geht der sich falls dazu bei, Geräusch - entwicklung zu verringern, weil
auswölbende Bereich des Ventilbodens 24 mit seiner äu- 50 sie Schwingungen des Ventilbodens 24 unter dem Ein-
ßeren Seitenwand in den Fluidauslassteil 30 über. Wie fluss von Fluidströmung im Ventilplenum 18 unterdrü-
bereits ange - sprochen, haben alle Kanten entlang die- cken. Damit lassen sich aber auch ungewollte störende
ses Fluidströmungswegs eine abgerun - dete Kontur, die Schwingungen der Ventilmembran 20 effektiv un - ter-
Strömungsabrissen und/oder Verwirbelungen der Fluid- drücken. Dadurch sinkt die Gefahr für Oszillationen der
strömung möglichst entgegenwirkt. 55 Luftsäule im Leitungs - system, welche zu fälschlich aus-
[0047] In den Figuren ist gut zu sehen, dass die axiale gelösten Steuervorgängen (insbesondere sogenannte
Auswölbung 32 des Ventilbodens 24 eine sich um den Autotrigger) führen können. Die Versteifungsrippen 36,
Umfang des Fluideinlasses 14 herum verändernde Tiefe 38 sind integral mit dem Ventilkörper 12 ausgebildet. In-

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tegral ist dabei so verstehen, dass die Versteifungsrippen gral mit dem Ventilkörper 12 ausgebildet, beispielsweise
26 28 und der Ventilkörper 12 als ein einziges Bauteil als Spritzgussteil im selben Spritzgussprozess ausgebil-
hergestellt sind. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel det wie der Ventilkörper 12. Beim Zusammenbau des
sind die Versteifungsrippen 36, 38 im selben Spritzgus- Expirationsventils 10 wird die Ventilmembran 20 mit ihrer
sprozess hergestellt wie der Ventilkörper 12. 5 äußeren Anlagefläche in Anlage gebracht mit der Ober-
[0051] Die Versteifungsrippen 36, 38 sind außerhalb seite der Auflage 42 des Ventilkörpers 12, so dass die
des Fluideinlasses 14 angeordnet. Wie in den Figuren Ventilmembran 20 mit einer an ihrem zentralen Teil aus-
zu sehen ist, verlaufen sie bezogen auf den Rand 26 des gebildeten Anlagefläche auf dem Rand 26 des Fluidein
Fluideinlasses 14 nach außen zum Rand des Ventilkör- - lasses 14 aufliegt und mit der an ihrem äußeren Teil
pers 12 hin. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ver- 10 ausgebildeten Anlagefläche an der Auflage 42 aufliegt.
laufen die Versteifungsrippen bezüglich der Fluidein - Die Ventilmembran 20 bildet so eine Oberseite des im
lassachse A in radialer Richtung. Sie könnten aber auch Ventilplenum 18 gebildeten Fluidströmungswegs. Die
eher spiralförmig von innen nach außen führen. Die Ver- Ventilmembran 20 wird dann mittels eines in Fig. 2 ge-
steifungsrippen verbinden dabei den Rand 26 des Flu- zeigten Spannrings 44 gegenüber dem Ventilkörper 12
ideinlasses 14 mit dem äußeren Rand des Ventilkörpers 15 eingespannt. Hierzu wird der Spannring 44 auf die Ven-
12. Die Versteifungsrippen 36, 38 sind auf einer Unter- tilmembran aufgesetzt und dann bajonettartig gegenüber
seite des Ventilbodens 24 ausgebildet. Somit stören sie dem Ventilkörper 12 verdreht. Durch die so entstehenden
den auf der Innenseite des Ventilkörpers 12, d.h. an der Spannkräfte verformt sich die Ventilmembran 20 an ih-
Oberseite des Ventilbodens 24 ausgebildeten Fluidströ- rem Umfang in gewissem Umfang.
mungsweg nicht. Wie in den Figu - ren zu sehen ist, um- 20 [0053] Die Auflage 42 ist deswegen auf ihrer Oberseite
fassen die Versteifungsrippen erste Versteifungsrippen uneben ausgebildet. Die so ge - bildeten in Fig 4 mit dem
36 und zweite Versteifungsrippen 38. Die ersten Verstei- Bezugszeichen 46 angedeuteten Unebenheiten der
fungsrippen 36 sind innere Versteifungsrippen, die zwi- Oberfläche der Auflage 42 kompensieren die beim Ver-
schen dem Rand 26 des Fluideinlasses 14 und dem sich spannen des Spannrings 44 gegenüber dem Ventilkör-
auswölbenden Bereich 32 des Ventilbodens 24 verlau- 25 per 12 entstehende Verformung der Ventilmembran 20,
fen. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel verbinden die so dass die Bildung von Falten oder Verwerfungen am
ersten Versteifungsrippen 36 den Rand 26 des Fluidein- Umfang der Ventil - membran 20 im eingespannten Zu-
lasses 14 mit dem sich auswölbenden Bereich 32 des stand unterdrückt werden kann. Insbesondere sind an
Ventilbodens 24. Die zweiten Versteifungsrippen 38 sind der Oberseite der Auflage 42 Unebenheiten 46 in Gestalt
äußere Versteifungsrippen, die zwi - schen dem sich aus- 30 von entlang des Umfangs im Abstand voneinander an-
wölbenden Bereich des Ventilbodens 32 und dem äuße- geordneten Auswölbungen oder Rippen aus - gebildet.
ren Rand des Ventilbodens 24 verlaufen. In dem gezeig- Diese Auswölbungen oder Rippen können einen radialen
ten Ausführungsbeispiel ver - binden die zweiten Ver- Verlauf haben. Noch besser ist es, wenn die Auswölbun-
steifungsrippen 38 den sich auswölbenden Bereich 32 gen oder Rippen gewindeartig ausgebildet sind, also eine
des Ventilbodens 24 mit dem äußeren Rand des Ventil- 35 gewisse Steigung gegenüber der Ebene der aufliegen-
bodens 24. Die zweiten Ver - steifungsrippen 38 enden den Ventilmembran 20 aufweisen und/oder nicht nur in
in einem am äußeren Rand des Ventilbodens 24 aus - radialer Richtung verlaufen, sondern auch in Umfangs-
gebildeten flanschartigen Ansatz 40. Der Ansatz 40 kann richtung, beispielsweise einen spiralartigen Verlauf um
beispielsweise mindes - tens einen um den äußeren den Rand des Ventilkörpers 12 herum besitzen. Um die
Rand des Ventilbodens 24 umlaufenden Absatz auf - wei- 40 erzeugten Spannkräfte zu begrenzen, kann es zudem
sen, insbesondere mindestens zwei im Abstand zuein- günstig sein, die Steigung der durch die Auswöl - bungen
ander angeordnete Ab - sätze, wobei die zweiten Ver- oder Rippen gebildeten Gewindegänge gering zu halten
steifungsrippen 38 in den Absatz, bzw. einen inneren der und/oder den ansteigenden Bereich zu begrenzen, etwa
Absätze, übergehen. Der Absatz bzw. die Absätze kann durch einen Anschlag am Ende einer Auswölbung oder
beispielsweise einen ringartigen Flansch bilden, der um 45 Rippe und/oder durch Übergang in einen parallel zur
den äußeren Rand des Ventilbodens 24 um - läuft und Ebene der Ventilmembran 20 verlaufenden Bereich am
diesem Stabilität verleiht. Ende der Auswölbung oder Rippe. Die Unebenheiten,
[0052] Wie in Fig. 2 gezeigt ist, weist das Expirations- insbesondere in Gestalt von Auswölbungen und/oder
ventil 10 ferner die dem Fluidein - lass 14 zugeordnete Rippen, können einteilig mit der Auflage 42 ausgebildet
Ventilmembran 20 auf. Die Ventilmembran 20 liegt im in 50 sein.
das Expirationsventil 10 eingebauten Zustand mit einer [0054] Die Auflage 42 kann um den Umfang des äu-
an ihrem äußeren Rand aus - gebildeten Anlagefläche ßeren Randes des Ventilkörpers um - laufend ausgebil-
an der Oberseite einer Auflage 42 an, die an der Ober - det sein (wie etwa in dem mit 42 bezeichneten Bereich
seite des Ventilkörpers 12 ausgebildet ist. Die Auflage in Fig. 4) oder mit Unterbrechungen ausgebildet sein, so
42 bildet einen um den äu - ßeren Rand des Ventilkörpers 55 dass sich einzelnen Auflageberei - che ergeben, die ent-
12 umlaufenden Vorsprung, der von dem äußeren Rand lang des Umfangs des äußeren Randes des Ventilkör-
des Ventilkörpers 12 nach innen, zur Seite des Ventilp- pers 12 an aufeinander folgen. In dem Ausführungsbei-
lenums 18, vorspringt. Die Auflage 42 ist ebenfalls inte- spiel gem. Fig. 4 ist ein solcher ein - zelner Auflagebe-

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reich 42a auf der Seite des Fluideinlasses 16 oberhalb per 12, und die obere Kante 48 des Ventilkörpers 12 biegt
der Aus - trittsöffnung zwischen dem Ventilplenum 18 sich auf den Seiten, an denen die Montagelaschen 50
und dem Fluidauslass 16 ausgebil - det. angeordnet sind, zum Beatmungsgerät 100 hin. Die un-
[0055] Die Oberseite 46 der Auflage 42 ist uneben aus- ebene Ausgestaltung der Oberseite 46 der am Ventilkör-
gebildet, so dass die Oberseite 46 der Auflage 42 in einer 5 per 12 vorgesehe - nen Auflage 42 für die Ventilmembran
gedachten gewölbten Fläche liegt, es also es keine ge - 20 soll diese Verbiegung des Ventilkörpers 12 ausglei-
dachte Ebene gibt, die die Oberseite 46 der Auflage 42 chen. Nach Ineingriffbringen der Montagelaschen 50 mit
vollständig enthält. Die gedachte gewölbte Fläche über- dem jeweiligen Gegeneingriffselement am Beatmungs-
deckt eine Oberseite des Ventilkörpers 12. Sie liegt ins- gerät 100 soll die Oberseite 46 der Auflage 42 flach sein,
besondere orthogonal zu der Fluideinlassachse A, die 10 also in einer Ebene liegen. Das beiden Montagelaschen
zugleich eine Längsachse des Ventilkörpers 12 bildet. 50 liegen einander in einem Winkel von 180° zueinander
Wegen der unebenen Form der Obersei - te 46 der Auf- gegenüber, d.h. auf gegen - überliegenden Seiten des
lage 42 würde eine ebene Fläche, die man auf die Ober- Ventilkörpers 12 über das Ventilplenum 18 hinweg.
seite 46 der Auflage aufzulegen versucht, nicht die ge- [0058] Die Oberseite 46 der Auflage 42 liegt in einer
samte Oberseite 46 der Auflage 42 be - rühren. Vielmehr 15 sich bezogen auf das Ventilplenum 18 nach außen ge-
würden nur einzelne Stellen der ebenen Fläche Kontakt wölbten gedachten Fläche, die die Oberseite des Ventil-
mit der Oberseite 46 der Auflage 42 haben. Daher liegt, körpers 12 überdeckt. Insbesondere liegt die nach außen
jedenfalls im nicht in ein Beat - mungsgerät 100 einge- gewölbte gedachte Fläche be - zogen das Ventilplenum
bauten Zustand des Expirationsventils 10 die ebene Ven- 18 weiter außen als eine gedachte Ebene durch wenigs
til - membran 20 nicht entlang ihres gesamten Umfangs 20 - tens zwei verschiedene Punkte auf der Oberseite 46
an der Oberseite 46 der Auflage 42 auf. Es gibt vielmehr der Auflage 42 an Seiten, an denen Montagelaschen 50
einzelne Berührungsstellen zwischen Ventilmem - bran vorhanden sind (also auf der linken und rechten Seite in
20 und Auflage entlang des Umfangs der Ventilmembran Fig. 4). Die Oberseite 46 der Auflage 42 liegt dabei in
20. Die Unebenheit der Oberseite der Auflage 42 ist nun einer konvex gewölbten gedachten Fläche, so dass eine
so ausgebildet, dass erst dann, wenn das Expirations- 25 zwei in der gedachten Fläche liegende Punkte verbin-
ventil 10 in das Beatmungsgerät 100 eingebaut ist und dende Linie durch das Ventilplenum 18 verläuft. Dabei
der Ventilkör - per 12 unter Spannung steht, so dass er wölbt sich die Ober - seite 46 der Auflage 42 ausgehend
sich deformiert, die Oberseite 46 der Auflage 42 in einer von den beiden Montagelaschen 50 nach au - ßen. An
ebenen Fläche zu liegen kommt und die Ventilmembran den Stellen, an denen sich die Montagelaschen 50 be-
20 nun mit ihrer Anlagefläche flächig auf der Oberseite 30 finden, wölbt sich die Oberseite 46 der Auflage 42 gar
46 der Auflage 42 aufliegt. nicht nach außen, wohingegen sie sich in der Mitte zwi-
[0056] Der Ventilkörper 12 weist wenigstens eine Mon- schen den beiden Montagelaschen 50 (in Fig. 4 entlang
tagelasche 50 auf, die zum Eingriff mit einem bajonett- einer Linie von oben nach unten orthogonal zu einer Ver-
artigen Expirationsventilanschluss eines Beatmungsge- bindung zwischen den beiden Montage - laschen 50) am
räts (100) ausgebildet ist. Das Beatmungsgerät weist 35 meisten nach außen auswölbt. Dies trägt der Tatsache
dann ein Gegeneingriffselement auf, mit dem die Mon- Rechnung, dass die Deformierung des Ventilkörpers 12
tagelasche 50 beim Einbau des Expirationsventils 10 in beim Befestigen des Expirati - onsventils 10 am Beat-
Ein - griff gelangt, um das Expirationsventil 10 am Beat- mungsgerät 100 dort am stärksten ist, wo sich die Mon-
mungsgerät 100 zu halten. Ein solcher Bajonettver- tagelaschen 50 befinden. An dieser Stelle wird die obere
schluss hat die Eigenschaft, dass beim Verriegeln des 40 Kante 48 des Ventilkörpers 12 am stärksten nach oben
Expira - tionsventils 10 am Beatmungsgerät 100 Spann- gebogen.
kräfte entstehen, die den Ventilkörper 12 etwas defor- [0059] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die
mieren. gewölbte gedachte Fläche eine Mantelfläche eines Zy-
[0057] Der Ventilkörper 12 weist wenigstens zwei linders, wobei die Achse des Zylinders orthogonal zu ei-
Montagelaschen 50 auf, die einander zugeordnet sind. 45 ner Verbindungslinie zwischen den beiden zugeordneten
Die Montagelaschen 50 sind am radial äußeren Rand Montagelaschen 50 ist.
des Ven - tilkörpers 12 um einen Umfang des Ventilkör- [0060] Wegen der beim Befestigen des Expirations-
pers 12 herum angeordnet und stehen in radialer Rich- ventils 10 an Stellen, an den Monta - gelaschen 50 sind,
tung vom jeweiligen radial äußeren Rand des Ventilkör- auf den den Ventilkörper 12 ausgeübten Spannung biegt
pers 12 hervor, um jeweilige Eingriffsflächen 52 mit ei- 50 sich auch die obere Kante 48 des Ventilkörpers 12 in
nem entsprechenden Gegenein - griffselement am Be- derselben Weise an diesen Stel - len zu einer Gegenseite
atmungsgerät 100 zu bilden. Bringt man die Montagela- am Beatmungsgerät 100 hin. Zur Kompensation dieses
schen 50 in Eingriff mit ihren jeweiligen am Beatmungs- Effektes ist es günstig, auch den Ventilkörper 12, genau-
gerät 100 vorgesehenen Gegen - eingriffselementen, er gesagt, die obere Kante 48 des Ventilkörpers 12, in
wird der Ventilkörper 12 auf den jeweils zugeordneten 55 entsprechender Weise auszubilden wie die Auflage 42
Seiten, an denen sich die Montagelaschen 50 befinden, für die Ventilmembran 20. Die obere Kante 48 des Ven-
zum Beatmungsgerät 100 hin geführt. Im Zuge dieser tilkörpers soll 12 nach Befestigen des Expirationsventils
Zwangsbewegung entsteht eine Spannung im Ventilkör- 10 am Beatmungsgerät 100 an einer Gegenflä - che des

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Beatmungsgeräts 100 anliegen und zwar in einer mög- ausge - bildet, dass beim Einspannen der Montagela-
lichst flächigen Weise, um eine möglichst dichte Anlage sche 50 am Beatmungsgerät 100 eine Vorspannung er-
der Ventilmembran 20 zu gewährleisten. Deshalb weist zeugt wird, die auf die obere Kante 48 des Ventilkörpers
der Ventilkörper 12 eine obere Kante 48 auf, welche in auf der Seite der Montagelasche 50 einwirkt. Damit ein-
einer sich bezogen auf das Ventilplenum 18 nach außen 5 her geht eine gewisse Deformation des Ventilkörpers 12
gewölbten gedachten Fläche liegt. Die bereits dargeleg- auf der der Montagelasche 50 zugewandten Seite ge-
ten Überlegungen für die Oberseite 46 der Auflage 42 genüber Seiten oder Stellen weiter abseits der Monta-
gelten für die Ausgestaltung der oberen Kante 48 des gelasche 50. Insbesondere wird die obere Kante 48 des
Ventilkörpers 12 in entsprechen - der Weise. Insbeson- Ventilkörpers 12 durch Bewegung des Gegenein - griff-
dere liegt die obere Kante 48 des Ventilkörpers 12 in 10 selements entlang der Einlaufschräge 52a näher zum
einer sich bezogen auf das Ventilplenum 18 konvex ge- Beatmungsgerät 100 hin geführt. Andererseits liegen
wölbten gedachten Fläche und wölbt sich ausgehend von weiter von der Montagelasche 50 entfernte Stel - len be-
der wenigstens einen Montagelasche 50 aus nach au - reits an einer Kontaktfläche des Beatmungsgeräts 100
ßen. Dabei ist die Auswölbung der oberen Kante 48 des an und können sich nicht weiter annähern. Im Ergebnis
Ventilkörpers 12 in einem zwischen den beiden Monta- 15 entsteht eine Verbiegung der oberen Kante 48 des Ven-
gelaschen 50 liegenden Bereich größer als in einem ei- tilkörpers 12, wobei die Verbiegung zu der Montagela-
ner der beiden Montagelaschen 50 benachbarten Be- sche 50 hin immer stärker wird. Dadurch entsteht eine
reich. Vorspannung im Ventilkörper 12, die mit zunehmender
[0061] Die unebene Form der Oberseite 46 der Auflage Bewegung des Gegeneingriffselements entlang der Ein-
42 und die unebene Form der oberen Kante 48 des Ven- 20 laufschräge 52a zunimmt. Die Einlaufschräge 52a ist so
tilkörpers 12 sind aufeinander abgestimmt. Das ist sinn gewählt, dass beim Einspannen eine Vorspannung er-
- voll, denn es soll für beide erreicht werden, dass nach zeugt wird, die gerade groß genug ist, um die obere Kante
Befestigen des Expirati - onsventils 10 am Beatmungs- 48 des Ventilkörpers 12 im eingespannten Zustand eben
gerät 100 sowohl die Oberseite 46 der Auflage 42 als zu machen, d.h. dass die obere Kante 48 des Ventilkör-
auch die obere Kante 48 des Ventilkörpers 12 in einer 25 pers 12 im eingespannten Zustand in einer das Ventilple
ebenen Fläche liegt. Insbesondere wölben sich die Ober- - num 18 überdeckenden Ebene liegt. Dann liegt die obe-
seite 46 der Auflage 42 und die obere Kante 48 des Ven- re Kante 48 des Ventilkör - pers 12 flächig an einer Ge-
tilkörpers 12 zueinander ausgerichtet nach außen, wobei genfläche des Beatmungsgeräts 100 an. Gleicherma -
die Orte mi - nimaler Auswölbung und maximaler Aus- ßen verbiegt sich auch die integral mit dem Ventilkörper
wölbung aufeinander abgestimmt sind, insbesondere in 30 12 ausgebildete Auflage 42 für die Ventilmembran 20.
Bezug auf eine das Ventilplenum 18 überdeckende Ebe- Damit die Oberseite 46 dieser Auflage 42 im am Beat-
ne an derselben Stelle liegen. Es ist sogar so, dass die mungsgerät 100 befestigten Zustand des Expirations-
Oberseite 46 der Auflage 42 und die obere Kante 48 des ventils 10 ebenfalls eben ist, ist es günstig, wenn die
Ventilkörpers 12 sich in etwa gleichermaßen auswölben Oberseite 46 der Auflage 42 in demselben Maße un -
und insbesondere in in zueinander parallelen gedachten 35 eben ist wie die obere Kante 48 des Ventilkörpers 12.
Flächen liegen. Die Einlaufschräge 52a der Montagelasche 50 ist dem-
[0062] Jeder der Montagelaschen 50 weist eine Ein- gemäß auf die Auswölbung der Auflage 42 abgestimmt.
griffsfläche 52 zum Eingriff mit einem am Beatmungsge- [0063] Um das Ende der Einlaufschräge 52a möglichst
rät 100 vorgesehenen Gegeneingriffselement auf, wobei gut zu definieren und damit die Vorspannung für den Ven-
die Eingriffsfläche 52 mit einer Einlaufschräge 52a ver- 40 tilkörper 12 möglichst genau einstellen zu können, kann
sehen ist, die zu der Auswöl - bung der Oberseite der vorgesehen sein, dass die Eingriffsfläche 52 einen auf
Anlage 42 abgestimmt ist. Wie bei einem Bajonetteingriff die Einlaufschräge 52a fol - genden nicht abgeschrägten
üblich, wird die Eingriffsfläche 52 in der Regel im We- Bereich 52b aufweist. Im nicht abgeschrägten Be - reich
sentlichen parallel zu einer oberen Kante der Montage- 52b ist die Eingriffsfläche 52 parallel zu der oberen Kante
lasche ausgebildet sein. In ihrem vorderen Bereich ist 45 der Montagela - sche 50. Eine einmal erreichte Vorspan-
die Einlaufschräge 52a vorgesehen. Im Bereich der Ein- nung und Verbiegung des Ventilkörpers 12 änderst sich
laufschräge 52a verläuft die Eingriffsfläche 52 dann in damit nicht mehr, wenn das Gegeneingriffselement den
einem Winkel, insbesondere einem spitzen Winkel, zu nicht abge - schrägten Bereich 52b erreicht. Damit kann
der oberen Kante der Montagelasche 50. Der Winkel ist die Vorspannung und Verbiegung gut reproduzierbar
so gewählt, dass eine Dicke zwischen Eingriffsfläche 52 50 eingestellt werden, weil es nicht genau darauf ankommt,
und oberer Kante der Montagelasche 50 mit zunehmen- bis zu welcher Stelle des nicht abgeschrägten Bereichs
dem Abstand vom Beginn der Eingriffsfläche 52a zu- 52b die Montagelasche 50 ge - langt. Zudem ist noch die
nimmt. Damit lässt sich eine gewisse Spannung beim Eingriffsfläche 52 an ihrem Ende mit einem Anschlag 54
Ineingriffbringen der Montagelasche 50 mit dem Gegen- versehen, der ein Ende der Ineingriffbewegung zwischen
eingriffselement am Beatmungsgerät 100 erzeugen, was 55 Montagelaschen 50 und Beatmungsgerät 100 festlegt.
zu einem gewissen Kraftschluss und damit einem festen [0064] Das beschriebene Expirationsventil 10 kann als
und sicheren Sitz des Expirations - ventils 10 am Beat- ein Einwegbauteil ausgebildet sein, d.h. so ausgebildet
mungsgerät 100 verhilft. Die Einlaufschräge 52a ist so sein, dass es nur einmalig einsetzbar ist und nach Ge-

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brauch entsorgt werden muss. Solche Expirationsventile den Fluideinlass (14) weiter außen angeordnet ist.
sind billig herzustellen und erfüllen doch die geforderten
Hygienestandards. Alternativ kann das Expirati - onsven- 11. Expirationsventil (10) nach einem der Ansprüche 8
til 10 auch so ausgebildet sein, dass ein mehrmalige Ver- bis 10, wobei der Ventilkörper (12) einen das Ven-
wendung möglich ist. Hierfür wäre die Gestaltung des 5 tilplenum (18) wenigstens zum Teil einschließenden
Expirationsventils 10 so auszuführen, dass es nach Ge- Ventilboden (24) bildet, welcher sich tellerartig zwi-
brauch desinfizierbar ist, beispielsweise durch Autokla- schen dem Fluideinlass (14) und einem Außenrand
vieren. Das Expirationsventil ist dann autoklavierfest des Ventilplenums (18) erstreckt.
auszulegen.
10 12. Expirationsventil (10) nach einem der Ansprüche 1
bis 11, wobei der Ventilboden (24) von einem eine
Patentansprüche Fluideintrittsfläche definierenden Rand des Fluidein-
las - ses ausgeht.
1. Expirationsventil (10) eines Beatmungsgeräts (100),
aufweisend 15 13. Expirationsventil (10) nach Anspruch 12, wobei der
einen Ventilkörper (12), in dem ein Fluideinlass (14) Ventilboden (24) ausgehend von einer Innenseite
und ein Fluidauslass (16) für Atemluft eines Patien- des Fluideinlasses (14) am Rand (26) der Fluidein-
ten ausgebildet sind, wobei der Ventilkörper (12) we- trittsfläche (22) auf seiner dem Ventilplenum (18) zu-
nigs - tens eine um den Fluideinlass (14) herum aus- gewandten Seite eine abgerunde - te Kontur auf-
gebildete Versteifungsrippe (36, 38) aufweist. 20 weist.

2. Expirationsventil (10) nach Anspruch 1, wobei der 14. Expirationsventil (10) nach einem der Ansprüche 11
Ventilkörper (12) aus Kunststoffmaterial hergestellt bis 13, wobei der Ventilboden (24) sich in einem Be-
ist. reich um den Fluideinlass (14) herum in axialer Rich-
25 tung auswölbt.
3. Expirationsventil (10) nach Anspruch 2, wobei der
Ventilkörper (12) ein Spritzgussteil ist. 15. Expirationsventil (10) nach einem der Ansprüche 11
bis 14, wobei der Ventilboden (24) einen Fluidströ-
4. Expirationsventil (10) nach einem der Ansprüche 1 mungsweg zwischen dem Fluideinlass (14) und dem
bis 3, wobei die wenigstens eine Versteifungsrippe 30 Fluidauslass (16) definiert, dessen Querschnitt sich
(36, 38) integral mit dem Ventilkörper (12) ausgebil- zum Fluidauslass (16) hin erweitert.
det ist.
16. Expirationsventil (10) nach Anspruch 15, aufwei-
5. Expirationsventil (10) nach einem der Ansprüche 1 send eine axiale Auswölbung (32), welche eine sich
bis 4, wobei die wenigstens eine Versteifungsrippe 35 um den Umfang des Fluideinlasses (14) herum ver-
(36, 38) bezogen auf einen Rand (26) des Fluidein ändernde Tiefe hat.
- lasses (14) nach außen weg verläuft.
17. Expirationsventil (10) nach Anspruch 16, wobei die
6. Expirationsventil (10) nach einem der Ansprüche 1 Tiefe der Auswölbung (32) in Umfangsrichtung zu
bis 5, wobei der Ventilkörper (12) einen Fluideinlass- 40 dem Fluidauslass (16) hin zunimmt.
teil (28)aufweist, in dem der Fluideinlass (14) aus-
gebildet ist. 18. Expirationsventil (10) nach Anspruch 16 oder 17, wo-
bei die Tiefe der Auswölbung (32) in Umfangsrich-
7. Expirationsventil (10) nach Anspruch 6, wobei der tung auf einer dem Fluidauslass (16) gegenüber lie-
Fluideinlassteil (28) einen ersten zapfenartigen An- 45 gen - den Seite am kleinsten ist.
satz ausbildet.
19. Expirationsventil (18) nach einem der Ansprüche 16
8. Expirationsventil (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 18, wobei die Tiefe der Auswölbung (32) in Um-
bis 7, wobei der Ventilkörper (12) ein topfförmiges fangsrichtung auf der zum Fluidauslass (16) hin ge-
Ventilplenum (18) bildet, in das der Fluideinlass (14) 50 legenen Seite am größten ist.
mündet.
20. Expirationsventil (10) nach einem der Ansprüche 11
9. Expirationsventil (10) nach Anspruch 8, wobei der bis 19, wobei die wenigstens eine Versteifungsrippe
Fluideinlass (14) in einem zentralen Bereich des eine erste Versteifungsrippe (36) umfasst, die von
Ventilplenums (18) angeordnet ist. 55 dem Rand (26) des Fluideinlasses (14) entlang des
Ventilbodens (24) nach außen verläuft.
10. Expirationsventil (10) nach einem der Ansprüche 1
bis 9, wobei der der Fluidauslass (16) bezogen auf 21. Expirationsventil (10) nach einem der Ansprüche 11

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bis 20, wobei die wenigstens eine Versteifungsrippe


eine zweite Versteifungsrippe (38) umfasst, die von
dem äußeren Rand des Ventilbodens (24) entlang
des Ventilbodens (24) nach in - nen verläuft.
5
22. Expirationsventil (10) nach einem der Ansprüche 1
bis 21, wobei der Ventilkörper (12) einen Fluidaus-
lassteil (30) bildet, in dem der Fluidauslass (16) aus-
gebildet ist.
10
23. Expirationsventil (10) nach Anspruch 22, wobei der
sich auswölbende Bereich (32) des Ventilbodens
(24) in den Fluidauslassteil (30) übergeht.

24. Expirationsventil nach einem der vorangehenden 15


Ansprüche, ferner aufwei - send eine dem Fluidein-
lass zugeordnete Ventilmembran, die mindestens
zwischen einer den Fluideinlass verschließenden
Stellung und einer den Fluideinlass öffnenden Stel-
lung verlagerbar ist. 20

25. Expirationsventil (10) nach einem der Ansprüche 1


bis 24, wobei der Ventilkörper (12) ferner eine Auf-
lage (42) aufweist, an deren Oberseite die Ventil-
membran (20) mit einer an ihrem äußeren Rand aus- 25
gebildeten Anlagefläche auflegbar ist, wobei die die
Auflage (42) auf ihrer Oberseite (46) uneben ausge-
bildet ist.

26. Beatmungsgerät (100), aufweisend ein an eine Ex- 30


pirationsluftleitung an - schließbares Expirations-
ventil (10) nach einem der vorangehenden Ansprü-
che.

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