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*EP003507580B1*
(11) EP 3 507 580 B1
(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Veröffentlichungstag und Bekanntmachung des (51) Int Cl.:


Hinweises auf die Patenterteilung: G01L 3/14 (2006.01)
07.10.2020 Patentblatt 2020/41
(86) Internationale Anmeldenummer:
(21) Anmeldenummer: 17761071.4 PCT/EP2017/071871

(22) Anmeldetag: 31.08.2017 (87) Internationale Veröffentlichungsnummer:


WO 2018/041948 (08.03.2018 Gazette 2018/10)

(54) DREHMOMENTSENSOR MIT RADIALELASTISCHER MOMENTÜBERTRAGUNG


TORQUE SENSOR WITH A RADIALLY ELASTIC TORQUE TRANSFER
CAPTEUR DE COUPLE À TRANSMISSION DE COUPLE ÉLASTIQUE RADIALEMENT

(84) Benannte Vertragsstaaten: • SPORER, Norbert


AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB 82549 Koenigsdorf (DE)
GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO • GRANDL, Michael
PL PT RO RS SE SI SK SM TR 81245 Muenchen (DE)
• SATTLER, Mathias
(30) Priorität: 31.08.2016 DE 102016010551 82319 Starnberg (DE)

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung: (74) Vertreter: Beyer, Andreas


10.07.2019 Patentblatt 2019/28 Wuesthoff & Wuesthoff
Patentanwälte PartG mbB
(73) Patentinhaber: SENSODRIVE GmbH Schweigerstrasse 2
82234 Weßling (DE) 81541 München (DE)

(72) Erfinder: (56) Entgegenhaltungen:


• HAEHNLE, Matthias EP-A2- 2 248 715 DE-A1- 10 106 625
80634 Muenchen (DE) DE-A1-102008 022 356 DE-A1-102009 014 284
DE-C1- 10 217 017 DE-U1-202010 005 613
EP 3 507 580 B1

Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen
Patents im Europäischen Patentblatt kann jedermann nach Maßgabe der Ausführungsordnung beim Europäischen
Patentamt gegen dieses Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).

Printed by Jouve, 75001 PARIS (FR)


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Beschreibung möglich, ein magnetostriktives Messverfahren einzuset-


zen.
[0001] Die Erfindung betrifft einen Drehmomentsensor [0009] Vorzugsweise ist der Außenflansch monoli-
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. thisch oder mehrteilig, wobei der radialelastische Mate-
[0002] Aus dem Dokument EP 1 353 159 A2 ist ein 5 rialabschnitt und die zweiten Krafteinleitungsstellen vor-
Drehmomentsensor in Form eines monolithischen Auf- zugsweise ein Teil bilden.
nahmeteils bekannt. Andere Drehmomentsensoren sind [0010] Vorzugsweise ist dieser dünnwandige Materi-
aus den Dokumenten DE 101 06 625, DE 10 2009 alabschnitt als dünnwandiger Boden einer sich im Au-
014284 und DE 20 2010 005613 bekannt. ßenflansch in Umfangsrichtung erstreckenden Nut aus-
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ei- 10 gebildet. Vorzugsweise befindet sich die Nut am Außen-
nen kompakten, einfach aufgebauten Drehmomentsen- umfang oder am Innenumfang des Außenflanschs. Ins-
sor bereitzustellen, der gegenüber mechanischen Stö- gesamt wird so ein einfach zu fertigender und kompakter
reinflüssen unempfindlicher ist. Aufbau des Drehmomentsensors ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch ei- [0011] Die Krafteinleitungsstellen können Bohrungen
nen Drehmomentsensor mit den im Patentanspruch 1 15 oder Zahnzwischenräume oder eine Kombination aus
genannten Merkmalen gelöst. beidem sein, wobei sich die Bohrungen und/oder die die
[0005] Ein solcher Drehmomentsensor hat einen Zahnzwischenräume ausbildenden Zähne vorzugswei-
Grundkörper, der sich in einer radialen Richtung des se in einer axialen Richtung des Grundkörpers erstre-
Grundkörpers von einem ringförmigen Innenflansch mit cken. Mit Bohrungen sind hier und im weiteren Text zu-
ersten Krafteinleitungsstellen über einen mit Ausgangs- 20 mindest einseitig offene Öffnungen gemeint, beispiels-
signale generierenden Messwertaufnehmern ausgestat- weise solche mit kreisförmigem oder polygonalem Quer-
teten, mechanisch geschwächten Sensorabschnitt zu ei- schnitt.
nem ringförmigen Außenflansch mit zweiten Krafteinlei- [0012] Vorzugsweise verbindet der radialelastische
tungsstellen erstreckt, wobei die zweiten Krafteinlei- Materialabschnitt jeweils als Bohrung ausgebildete zwei-
tungsstellen durch einen radialelastischen Materialab- 25 te Krafteinleitungsstellen mit in einem unbeanspruchten
schnitt mit dem Sensorabschnitt verbunden sind. Grundzustand des Drehmomentsensors konzentri-
[0006] Auf diese Weise kann eine weitgehende Ent- schen, am Außenflansch befindlichen und ebenfalls je-
kopplung in radialer Richtung erreicht werden, sodass weils als Bohrung ausgebildeten dritten Krafteinleitungs-
beispielsweise Rundheitsabweichungen an den zweiten stellen. Derartige konzentrische zweite und dritte Kraft-
Krafteinleitungsstellen kompensiert werden können. Sol- 30 einleitungsstellen lassen sich einfach in einem Bohrvor-
che Rundheitsabweichungen können beispielsweise auf gang fertigen.
Fertigungstoleranzen beruhen. Die Folge kann ein Über- [0013] In einer als Bohrung ausgebildeten dritten Kraft-
sprechen der Messwertaufnehmer sein. Um dadurch be- einleitungsstelle, die sich im Außenflansch des Sensors
dingte Messfehler zu vermeiden, hat der radialelastische (nicht radialelastischen Materialabschnitts) befindet,
Materialabschnitt eine bezüglich radialer Verformungen 35 kann ein vorzugsweise als Anschlagstift ausgebildetes
niedrige Steifigkeit, um Axialkräfte und Kippmoment aus- Anschlagelement fixiert sein, das sich in axialer Richtung
zugleichen, wohingegen er bezüglich Torsionskräften der Bohrung erstreckt und in dem unbeanspruchten
quasistarr ist, d.h. eine hohe Steifigkeit hat. Der radiale- Grundzustand des Drehmomentsensors umfangsseitig
lastische Materialabschnitt kann so ausgestaltet sein, berührungslos von einer ebenfalls als Bohrung ausge-
dass Verformungen aus Axialkräften und Kippmomenten 40 bildeten vierten Krafteinleitungsstelle umgeben ist. Da-
ausgeglichen werden. durch kann insbesondere eine Überlastung des mecha-
[0007] Der radialelastische Materialabschnitt ist ein in nisch geschwächten Sensorabschnitts vermieden wer-
axialer Richtung des Grundkörpers verlaufender dünn- den, weil dann das Anschlagelement die Wand der als
wandiger Materialabschnitt. Dabei muss der Materialab- Bohrung ausgebildeten vierten Krafteinleitungsstelle be-
schnitt sich nicht ausschließlich in axialer Richtung er- 45 rührt und durch dieses Abstützen für eine zusätzliche
strecken, sondern kann auch nur eine axiale Komponen- Versteifung im Drehmomentsensor sorgt. Vorzugsweise
te aufweisen. Beispielsweise kann ein solcher axialer hat das Anschlagelement eine zur dritten Krafteinlei-
Materialabschnitt konisch oder mäandernd ausgeführt tungsstelle komplementäre Form, wobei das Anschlag-
sein. Vorzugsweise ist dieser dünnwandige Materialab- element auch als Hohlkörper ausgebildet sein kann.
schnitt ein nur in axialer Richtung des Grundkörpers ver- 50 [0014] Vorzugsweise haben als Bohrung ausgebildete
laufender Abschnitt, d.h. ein ausschließlich in axialer dritte Krafteinleitungsstellen einen von als Bohrung aus-
Richtung verlaufender Materialabschnitt. gebildeten zweiten Krafteinleitungsstellen verschiede-
[0008] Als Messwertaufnehmer kommen beispielswei- nen Durchmesser. Das hat den Vorteil, dass als Anschla-
se druck- oder zugempfindliche Messwertaufnehmer in gelement beispielsweise ein Anschlagstift mit konstan-
Frage, z. B. Dehnungsmessstreifen, es ist jedoch auch 55 tem Durchmesser verwendet werden kann, wobei des-
möglich, mittels eines Encoders die Winkeldifferenz zwi- sen Durchmesser dem kleineren Durchmesser der als
schen dem Innenflansch und dem Außenflansch des Bohrung ausgebildeten zweiten und dritten Krafteinlei-
Drehmomentsensors zu messen. Ferner ist es auch tungsstellen entsprechen muss, um berührungslos von

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der jeweils anderen der als Bohrung ausgebildeten zwei- tung alternierend angeordnet sind. Mit "radial verlaufend"
ten und dritten Krafteinleitungsstellen umgeben werden ist hier jeder Verlauf des mechanisch geschwächten
zu können. Sensorabschnitts gemeint, der zumindest eine radiale
[0015] Vorzugsweise haben als Bohrung ausgebildete Komponente umfasst. Der radiale Verlauf kann aus-
dritte Krafteinleitungsstellen einen größeren Durchmes- 5 schließlich radial sein, jedoch sind davon abweichende
ser als ebenfalls als Bohrung ausgebildete zweite Kraft- Verläufe mit radialen Komponenten ohne weiteres mög-
einleitungsstellen. Vorteilhaft lässt sich so von dem der lich, beispielsweise ein mäandernder Verlauf.
zweiten Krafteinleitungsstelle abgewandten Ende einer [0023] Vorzugsweise sind die Verbindungsstege zur
als Durchgangsbohrung ausgebildeten dritten Kraftein- Messung von Schub- und/oder Biegespannungen ein-
leitungsstelle kontrollieren, ob das eine Ende des An- 10 gerichtet.
schlagelements von der dritten Krafteinleitungsstelle tat- [0024] Vorzugsweise sind, falls die ersten Verbin-
sächlich berührungslos umgeben wird. Hingegen ist das dungsstege sich mechanisch von den zweiten Verbin-
andere Ende des Anschlagelements in der zweiten als dungsstege unterscheiden, als Messwertaufnehmer die-
Bohrung ausgebildeten Krafteinleitungsstelle fixiert und nende Dehnmessstreifen nur an den ersten Verbin-
im montierten Zustand des Drehmomentsensors nicht 15 dungsstegen oder an beiden Verbindungsstegen ange-
einsehbar. bracht. Mit der zweiten Alternative lässt sich der Mess-
[0016] Vorzugsweise sind die zweiten Krafteinlei- bereich vergrößern. Grundsätzlich lässt sich durch eine
tungsstellen Teil eines radial vom Außenflansch vorste- mechanisch unterschiedliche Ausgestaltung der ersten
henden Abschnitts, von dem sich der radialelastische und zweiten Verbindungsstege erreichen, dass die von
Materialabschnitt in axialer Richtung des Grundkörpers 20 einem Dehnmessstreifen gemessene Oberflächendeh-
zum Sensorabschnitt erstreckt. Dadurch ist ein einfacher nung sich trotz gleicher mechanischer Belastung, im vor-
Montagezugang zu den zweiten Krafteinleitungsstellen liegenden Fall also bei gleichem wirksamen Drehmo-
möglich. ment voneinander unterscheidet. Bei Vorhandensein
[0017] Der Außenflansch kann monolithisch ausge- mechanisch unterschiedlicher erster und zweiter Verbin-
führt sein, wobei der Drehmomentsensor aus Stahl, Alu- 25 dungsstege können deshalb beispielsweise die ersten
minium oder einer Aluminiumlegierung bestehen kann. Verbindungsstege so ausgestaltet sein, dass an ihnen
[0018] Alternativ kann der Außenflansch mehrteilig befestigte Dehnmessstreifen bereits bei geringen wirk-
sein, wobei der radialelastische Materialabschnitt und samen Drehmomenten ein relativ hohes elektrisches
die zweiten Krafteinleitungsstellen vorzugsweise ein ge- Nutzsignal erzeugen. Mit solchermaßen ausgestalteten
meinsames Teil bilden, das vorzugsweise aus Stahl ist, 30 Verbindungsstegen lassen sich geringe Drehmomente
während der andere Teil des Außenflansches aus Alu- besser aufgelöst messen, allerdings ist der Messbereich
minium oder einer Aluminiumlegierung bestehen kann. dann auch entsprechend geringer. Bei dem gewählten
Diese Mehrteiligkeit erlaubt eine für jedes Teil geeignete Beispiel können die zweiten Verbindungsstege dann so
Materialwahl. So ist es vorteilhaft, den radial elastischen ausgestaltet sein, dass an ihnen befestigte Dehnmess-
Teil des Drehmomentsensors aus Stahl zu fertigen und 35 streifen erst bei höheren Drehmomenten gute elektrische
den restlichen Teil des Drehmomentsensors aus Alumi- Nutzsignale liefern, was zum Messen höherer Drehmo-
nium oder einer Aluminiumlegierung, weil die beiden mente vorteilhaft ist. Der Messbereich der an den zweiten
letztgenannten Materialien keine Hysterese und eine ge- Verbindungsstegen angebrachten Dehnmessstreifen ist
ringe innere Dämpfung bei hoher Festigkeit haben. Bei dann auch entsprechend größer.
einem monolithisch ausgeführten Drehmomentsensor 40 [0025] Ein Anschlagflansch, der nur mit dem Innen-
ist es deshalb ebenfalls vorteilhaft, Aluminium oder eine flansch drehfest verbunden ist und mindestens eine zu
Aluminiumlegierung als Material zu wählen. einer axialen Außenflanschbohrung in einem unbean-
[0019] Vorzugsweise bilden der radialelastische Ma- spruchten Grundzustand des Drehmomentsensors kon-
terialabschnitt und die zweiten Krafteinleitungsstellen ein zentrische Anschlagflanschbohrung aufweist, kann sich
mit dem Rest des Außenflansches, vorzugsweise mittels 45 an einer den zweiten Krafteinleitungsstellen entgegen-
Schrauben, lösbar verbundenes Teil. Auf diese Weise gesetzten Seite des Außenflansches zum Sensorab-
kann ein Austausch eines Außenflanschteils schnell und schnitt parallel erstrecken. Auf diese Weise lässt sich
kostengünstig erfolgen. eine Versteifungsmöglichkeit mittels eines oder mehre-
[0020] Vorzugsweise sind die zweiten Krafteinlei- rer Anschlagstifte bei Überlast am Drehmomentsensor
tungsstellen monolithisch mit einem Gehäuse ausge- 50 bedarfsgerecht hinzufügen. Die Funktionsweise ent-
führt, was die Herstellung vereinfachen kann. spricht dabei dem oben in Bezug auf die Anschlagstifte
[0021] Vorzugsweise sind die Messwertaufnehmer Beschriebenen.
Dehnmessstreifen, deren Arbeitsprinzip elektrisch, op- [0026] Vorzugsweise hat die Anschlagflanschbohrung
tisch oder piezoelektrisch sein kann. einen von der Außenflanschbohrung verschiedenen
[0022] Der mechanisch geschwächte Sensorabschnitt 55 Durchmesser, wobei die Bohrung mit dem kleineren
kann radial verlaufende erste und zweite Verbindungs- Durchmesser den Anschlagstift fixieren kann. Auf diese
stege umfassen, welche gleiche oder unterschiedliche Weise kann, wie oben bereits erwähnt, ein Ende eines
mechanische Eigenschaften haben und in Umfangsrich- Anschlagstifts mit konstantem Durchmesser entweder in

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der Außenflanschbohrung oder der Anschlagflansch- bunden sein.


bohrung fixiert werden, während das andere Ende des [0035] Eine axial zwischen dem Außenflansch und
Anschlagstifts von der jeweils anderen der Außen- dem Innenflansch angeordnete gummielastische Dich-
flanschbohrung oder der Anschlagflanschbohrung in ei- tungsmembran kann den mechanisch geschwächten
nem unbelasteten Grundzustand des Drehmomentsen- 5 Sensorabschnitt fluiddicht überdecken. Dies verhindert
sors berührungslos umgeben ist. beispielsweise, dass durch einen zur mechanischen
[0027] Vorzugsweise sind im Anschlagflansch mehre- Schwächung mit axial durchgehenden Ausschnitten ver-
re in Umfangsrichtung des Außenflansches äquidistant sehenen Sensorabschnitt Fluid hindurchtreten kann.
verteilte Anschlagflanschbohrungen vorhanden, was zu [0036] Vorzugsweise befindet sich die gummielasti-
einer besseren Lastverteilung in Umfangsrichtung bei 10 sche Dichtungsmembran axial zwischen den zweiten
Überlast führen kann. Krafteinleitungsstellen und dem mechanisch ge-
[0028] Vorzugsweise hat der Anschlagflansch bezüg- schwächten Sensorabschnitt. Auf diese Weise lassen
lich einer Linie durch die Mittelachse des Innenflansches sich die Messwertaufnehmer bzw. Dehnmesstreifen zu-
im gleichen Abstand gegenüberliegende Anschlag- verlässig vor Fluidkontakt schützen sowie, falls vorhan-
flanschbohrungen, was zu einer besseren Lastverteilung 15 den, ein Getriebe abdichten.
in radialer Richtung bei Überlast führen kann. [0037] Die Dichtungsmembran kann an den Drehmo-
[0029] Vorzugsweise ist ein sich in axialer Richtung mentsensor geklemmt oder mit ihm verklebt sein.
erstreckender Anschlagstift entweder in der Außen- [0038] Vorzugsweise ist die Dichtungsmembran als
flanschbohrung oder der Anschlagflanschbohrung fixiert scheibenförmige Ringmembran ausgebildet, wodurch
und ist in dem unbeanspruchten Grundzustand des 20 sie sich leicht zwischen Außen- und Innenflansch ein-
Drehmomentsensors umfangsseitig berührungslos von bringen lässt.
der gegenüberliegenden jeweils anderen der Außen- [0039] Vorzugsweise ist die Dichtungsmembran an
flanschbohrung oder der Anschlagflanschbohrung um- dem Außen- und/oder Innenflansch angebracht.
geben. [0040] Vorzugsweise ist die Dichtungsmembran ein
[0030] Durch obige Maßnahmen kann eine Bruchsi- 25 Gummi-Formteil, Gummidrehteil oder ein mittels Was-
cherung durch Überlast einfach und kompakt im Dreh- serstrahlbearbeitung hergestelltes Gummiteil.
momentsensor vorgesehen werden, sodass auch eine [0041] Vorzugsweise hat die Dichtungsmembran ei-
plastische Verformung des Drehmomentsensors ver- nen um mindestens den Faktor 102 geringeren E-Modul
mieden werden kann. Dabei sind die hier vorgesehenen als der Grundkörper, vorzugsweise einen um den Faktor
Axialbohrungen einfacher zu fertigen als Radialbohrun- 30 103 bis 105 geringeren E-Modul, vorzugsweise einen um
gen. Des Weiteren kann der Spalt zwischen dem An- den Faktor 104 bis 105 geringeren E-Modul. Durch einen
schlagstift und der entsprechenden Anschlagflansch- kleineren E-Modul der Dichtungsmembran wird deren
bohrung oder der Außenflanschbohrung geringer ge- Einfluss auf die Verformung im Sensorabschnitt immer
wählt werden als bei einer radialen Ausrichtung des An- weiter verringert.
schlagstifts, vgl. hierzu die Figuren 6a, 6b und 7a, 7b in 35 [0042] Die Messwertaufnehmer können Dehnmess-
EP 1 353 159 A2. Zudem ist ein radial verlaufender An- streifen sein, die einen mit dem Grundkörper verbunde-
schlagstift gegenüber axialen Verformungen und Kipp- nen Messgitterabschnitt und einen sich an den Messgit-
momenten am Drehmomentsensor empfindlicher. terabschnitt anschließenden, freien Verbindungsab-
[0031] Der Anschlagflansch kann monolithisch mit schnitt mit mindestens einem elektrischen Anschluss-
dem Innenflansch ausgeführt sein, was einen einfachen 40 punkt haben. Auf diese Weise lassen sich die Dehnmess-
und kompakten Aufbau ermöglichen kann. streifen schnell und einfach mit ihrem einen Ende an ei-
[0032] Alternativ kann der Anschlagflansch ein mit ner Oberfläche und mit ihrem anderen Ende an einem
dem Innenflansch verbundenes Bauteil sein, vorzugs- elektrisches Bauteil anbringen.
weise ein mit dem Innenflansch lösbar verbundenes Bau- [0043] Vorzugsweise ist der mindestens eine elektri-
teil. Auf diese Weise kann für den Anschlagflansch ein 45 sche Anschlusspunkt ein Lötpad.
steiferes Material gewählt werden als für den Grundkör- [0044] Vorzugsweise entspricht der Mindestabstand
per des Drehmomentsensors und insbesondere den zwischen dem elektrischen Anschlusspunkt und dem
Sensorabschnitt. Messgitterabschnitt der Länge des Messgitterabschnitts
[0033] Vorzugsweise kann der Anschlagflansch ein in dessen Längsrichtung, was die Handhabung des
über eine Presspassung mit dem Innenflansch verbun- 50 Dehnmessstreifens zu Anbringungszwecken erleichtert.
denes Bauteil sein. [0045] Vorzugsweise ist der Verbindungsabschnitt
[0034] Vorzugsweise kann der Anschlagflansch ein elastisch und/oder streifenförmig.
über parallel zur axialen Richtung des Grundkörpers ver- [0046] Vorzugsweise ist der Verbindungsabschnitt in
laufende Schrauben lösbar mit dem Innenflansch ver- einem unbeanspruchten Grundzustand in eine Vorzugs-
bundenes Bauteil sein. Alternativ kann der Anschlag- 55 richtung gebogen, z. B. U-förmig gebogen.
flansch mit dem Innenflansch mittels einer Klebeverbin- [0047] Ein Halteabschnitt, der zum temporären Halten
dung, einer Klebeverbindung und Schrauben, oder einer des Verbindungsabschnitts an einem elektrischen Bau-
Presspassung und Schrauben oder auf andere Art ver- teil ausgebildet ist, kann sich jenseits des mindestens

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einen elektrischen Anschlusspunkts an den Verbin- verbundenes Bauteil ist, in einer Querschnit-
dungsabschnitt anschließen. Dadurch wird die Anbrin- tansicht,
gung des anderen Endes des Dehnmessstreifens an ei-
nem elektrischen Bauteil erleichtert. Fig. 9 einen dem achten Drehmomentsensor aus
[0048] Vorzugsweise hat der Halteabschnitt eine zen- 5 Fig. 8 ähnlichen, neunten Drehmomentsen-
trale Durchgangsbohrung oder Vertiefung. Diese kann sor, bei dem der Anschlagflansch über eine
zum temporären Halten des Halteabschnitts an einem Schraubverbindung mit dem Drehmoment-
elektrischen Bauteil dienen, beispielsweise mittels eines sensor verbunden ist, in einer perspektivi-
Schraubenziehers. schen Explosionsansicht von schräg unten,
[0049] Vorzugsweise ist der Halteabschnitt selbstkle- 10
bend. In diesem Fall könnte der Halteabschnitt werk- Fig. 10 einen zehnten Drehmomentsensor mit einer
zeuglos temporär an einem elektrischen Bauteil gehalten geklemmten Dichtungsmembran in einer
werden. Querschnittansicht,
[0050] Vorzugsweise ist der Halteabschnitt abgerun-
det, was Verletzungen bei seiner Handhabung vorbeu- 15 Fig. 11 einen elften Drehmomentsensor mit einer da-
gen kann. rin verklebten Dichtungsmembran in einer
[0051] Die Erfindung wird nachfolgend anhand sche- Querschnittansicht,
matischer Zeichnungen genauer erläutert. Dabei sind
ähnliche Elemente mit ähnlichen Bezugszeichen verse- Fig. 12 den ersten Drehmomentsensor aus Fig. 1 in
hen, wobei zur Verbesserung der Leserlichkeit der Zeich- 20 einer Leichtbauanordnung zusammen mit ei-
nungen auf die Darstellung solcher Bezugszeichen teil- nem Harmonic-Drive-Getriebe in einer Quer-
weise verzichtet worden ist. Es zeigen: schnittansicht,

Fig. 1 links - einen ersten Drehmomentsensor in ei- Fig. 13 die Leichtbauanordnung aus Fig. 12 in aus-
ner Perspektivansicht von schräg oben, sowie 25 einander gezogener Darstellung,
rechts - den ersten, monolithischen Drehmo-
mentsensor in einer Querschnittansicht, Fig. 14 oben - einen herkömmlichen Dehnmessstrei-
fen, sowie unten - eine herkömmliche Befes-
Fig. 2 rechts - einen zweiten Drehmomentsensor in tigung des Dehnmessstreifens, und
einer Perspektivansicht von schräg unten, so- 30
wie links - den zweiten, monolithischen Dreh- Fig. 15 oben - einen alternativen Dehnmessstreifen,
momentsensor in einer Querschnittansicht, sowie unten - eine Befestigung des alternati-
ven Dehnmessstreifens.
Fig. 3 rechts - einen dritten Drehmomentsensor in
einer Perspektivansicht von schräg unten, so- 35 [0052] Fig. 1 zeigt einen ersten, monolithisch ausge-
wie links - den dritten, zweiteiligen Drehmo- führten Drehmomentsensor 100 mit einem Grundkörper
mentsensor in einer Querschnittansicht, 101 aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, der
sich in einer radialen Richtung Y des Grundkörpers 101
Fig. 4 rechts - einen vierten Drehmomentsensor in von einem ringförmigen Innenflansch 103 mit ersten je-
einer Perspektivansicht von schräg unten, so- 40 weils als Bohrung ausgebildeten Krafteinleitungsstellen
wie links - den vierten, zweiteiligen Drehmo- 105 über einen mit dehnungsempfindlichen, elektrische
mentsensor in einer Querschnittansicht, Ausgangssignale generierenden Messwertaufnehmern,
siehe z.B. Figuren 14 und 15, ausgestatteten, mecha-
Fig. 5 einen fünften Drehmomentsensor mit identi- nisch geschwächten Sensorabschnitt 107 zu einem ring-
schen Verbindungsstegen in einer Perspek- 45 förmigen, monolithischen Außenflansch 109 erstreckt. In
tivansicht, einem radial vom Außenflansch 109 vorstehenden Ab-
schnitt befinden sich zweite jeweils als Bohrung ausge-
Fig. 6 einen sechsten Drehmomentsensor mit unter- bildete Krafteinleitungsstellen 111, wobei diese zweiten
schiedlichen, alternierend angeordneten Ver- Krafteinleitungsstellen 111 in einer axialen Richtung X
bindungsstegen in einer Perspektivansicht, 50 des Grundkörpers 101 über einen in axialer Richtung X
verlaufenden, als dünnwandigen Umfangs-
Fig. 7 einen siebten Drehmomentsensor, der mit ei- wandabschnitt ausgebildeten radialelastischen Material-
nem Anschlagflansch monolithisch ausge- abschnitt 113 mit dem Sensorabschnitt 107 verbunden
führt ist, in einer Querschnittansicht, sind.
55 [0053] Fig. 2 zeigt einen zweiten, ebenfalls monoli-
Fig. 8 einen achten Drehmomentsensor mit einem thisch ausgeführten Drehmomentsensor 200, bei dem
Anschlagflansch, der ein separat über eine der radialelastische Materialabschnitt 213 als dünnwan-
Presspassung mit dem Drehmomentsensor diger Boden einer am Außenumfang des Außenflanschs

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209 umlaufenden Nut 215 ausgebildet ist. Der radiale- Messwertaufnehmer einer zweiten Empfindlichkeit in
lastische Materialabschnitt 213 verbindet die zweiten Umfangsrichtung alternierend angebracht sein. Ebenso
Krafteinleitungsstellen 211 mit am Außenflansch 209 be- können alternierend Messwertaufnehmer an unter-
findlichen dritten jeweils als Bohrung ausgebildeten schiedlichen Stellen der Verbindungsstege 519 ange-
Krafteinleitungssteilen 211a sowie ebenfalls als Bohrung 5 bracht werden.
ausgebildeten vierten Krafteinleitungsstellen 211b, die [0057] Fig. 6 zeigt einen sechsten Drehmomentsensor
hier als Zugangsöffnungen dienen. Dabei sind die Zu- 600, bei dem der ringförmige, mechanisch geschwächte
gangsöffnungen 211b in einem unbeanspruchten Grund- Sensorabschnitt 607 im Gegensatz zu dem in Fig. 5 ge-
zustand des Drehmomentsensors 200 konzentrisch zu zeigten fünften Drehmomentsensor 500 radial verlaufen-
den zweiten Krafteinleitungsstellen 211 angeordnet. Je- 10 de erste und zweite Verbindungsstege 619a, 619b hat,
doch kann, wie weiter unten bezüglich der Figuren 7 bis wobei die ersten Verbindungsstege 619a andere mecha-
9 beschrieben, eine Zugangsöffnung 211b auch als nische Eigenschaften haben als die zweiten Verbin-
Krafteinleitungsstelle dienen. Zu diesem Zweck kann ein dungsstege 619b und in Umfangsrichtung alternierend
Anschlagelement in einer dieser Krafteinleitungsstellen mit dazwischen liegenden Ausschnitten 621 angeordnet
211, 211b fixiert sein, das sich in axialer Richtung X er- 15 sind. Messwertaufnehmer sind hier an beiden Verbin-
streckt und in dem unbeanspruchten Grundzustand des dungsstegen 619a, 619b angebracht. Alternativ können
Drehmomentsensors 200 umfangsseitig berührungslos die Messwertaufnehmer auch nur an den ersten oder
von der jeweils anderen Krafteinleitungsstelle 211b, 211 zweiten Verbindungsstegen 619a, 619b angebracht
umgeben ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel haben sein. Die an den ersten Verbindungsstegen 619a ange-
die Zugangsöffnungen 211b einen größeren Durchmes- 20 brachten ersten Messwertaufnehmer liefern
ser als die zweiten Krafteinleitungsstellen 211. Selbst- ausschließlich Signale eines ersten Messbereichs und
verständlich können die Zugangsöffnungen 211b zusätz- die an den zweiten Verbindungsstegen 619b angebrach-
lich oder ausschließlich dazu verwendet werden, Verbin- ten zweiten Messwertaufnehmer liefern ausschließlich
dungselemente, z.B. Schrauben oder Bolzen, zu den Signale eines zweiten Messbereichs, wobei sich die
zweiten Krafteinleitungsstellen 211 passieren zu lassen, 25 Messbereiche voneinander unterscheiden. Der eine
um diese Verbindungselemente zur Anbringung eines Messbereich kann innerhalb des anderen liegen.
Bauteils, z.B. einer Hülse oder einer Gehäuses, an den [0058] Die Verbindungsstege 519, 619a können ent-
zweiten Krafteinleitungsstellen 211 zu ermöglichen. sprechend den Verbindungsstegen 14 mit den darauf an-
[0054] Fig. 3 zeigt einen dritten Drehmomentsensor gebrachten Messwertaufnehmern 61 wie in den Absät-
300 mit einem im Gegensatz zu den Figuren 1 und 2 30 zen [0043] bis [0052] der EP 1 353 159 A2 beschrieben
mehrteilig ausgeführten Außenflansch 309. Ein erstes ausgebildet sein. Ebenso können die Verbindungsstege
Teil 309a aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung 619b massiv oder aber auch entsprechend den Verbin-
des mehrteiligen Außenflansches 309 erstreckt sich mo- dungsstegen 24 bzw. 24’ mit den darauf angebrachten
nolithisch in Verlängerung des Sensorabschnitts 307, Messwertaufnehmern 61 wie in den Absätzen [0055] bis
während ein zweites Teil 309b aus Stahl den radialelas- 35 [0057] der EP 1 353 159 A2 beschrieben ausgebildet
tischen Materialabschnitt 313 und die zweiten Kraftein- sein. Dies gilt auch für alle anderen hier beschriebenen
leitungsstellen 311 umfasst. Das zweite Teil 309b ist da- Drehmomentsensoren mit Verbindungsstegen.
bei über parallel zur axialen Richtung X verlaufende [0059] Fig. 7 zeigt einen siebten Drehmomentsensor
Schrauben 310 lösbar mit dem ersten Teil 309a verbun- 700, der sich von dem in Fig. 2 gezeigten zweiten Dreh-
den. 40 momentsensor 200 im Wesentlichen dadurch unter-
[0055] Fig. 4 zeigt einen vierten Drehmomentsensor scheidet, dass er mit einem Anschlagflansch 723 mono-
400, der sich von dem in Fig. 3 gezeigten dritten Dreh- lithisch ausgeführt ist, der sich an einer den zweiten Kraft-
momentsensor 300 im Wesentlichen darin unterschei- einleitungsstellen 711 entgegengesetzten Seite des Au-
det, dass dessen zweite Krafteinleitungsstellen 411 mo- ßenflansches 709 parallel zum Sensorabschnitt 707 er-
nolithisch mit einem Gehäuse 417 ausgeführt sind, wel- 45 streckt. Der Anschlagflansch 723 ist nur mit dem Innen-
ches einen der Mittelachse des Drehmomentsensors flansch 703 drehfest verbunden und weist mehrere zu
400 zugewandten Lagersitz 419 aufweist. den axialen Außenflanschbohrungen 711 und den dritten
[0056] Fig. 5 zeigt einen fünften Drehmomentsensor Außenflanschbohrungen 711a in einem unbeanspruch-
500, bei dem der ringförmige, mechanisch geschwächte ten Grundzustand des Drehmomentsensors 700 kon-
Sensorabschnitt 507 durch radial verlaufende Verbin- 50 zentrische Anschlagflanschbohrungen 725 (vierte Kraft-
dungsstege 519 gebildet ist, welche alle gleiche mecha- einleitungstellen) auf. Die Anschlagflanschbohrungen
nische Eigenschaften haben und in Umfangsrichtung 725 haben einen größeren Durchmesser als die Außen-
durch Ausschnitte 521 voneinander beabstandet sind. flanschbohrungen 711 und 711a und sind sowohl in Um-
Dabei sind die Verbindungsstege 519 zur Messung von fangsrichtung äquidistant als auch bezüglich einer Linie
Schub- und/oder Biegespannungen eingerichtet und als 55 in radialer Richtung Y durch die Mittelachse des Innen-
Dehnmessstreifen ausgebildete Messwertaufnehmer an flansches 703 im gleichen Abstand einander gegenüber-
allen Verbindungsstegen 519 angebracht. Dabei können liegend. Die als Anschlagstifte ausgebildeten Anschlag-
Messwertaufnehmer einer ersten Empfindlichkeit und elemente 727 sind in den dritten Außenflanschbohrun-

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11 EP 3 507 580 B1 12

gen 711a fixiert und erstrecken sich in axialer Richtung ten oder elften Drehmomentsensors 1000, 1100 kann
X, wobei sie im unbeanspruchten Grundzustand des ein Gummi-Formteil, Gummidrehteil oder ein durch Was-
Drehmomentsensors 700 umfangsseitig berührungslos serstrahlschneiden hergestelltes Gummiteil sein, wobei
von den Anschlagflanschbohrungen 725 umgeben sind. zum Befestigen eine Kombination von Klemmen und Kle-
Dabei können entweder die Anschlagflanschbohrungen 5 ben ebenfalls möglich ist. Dabei hat die Dichtungsmem-
725 oder die dritten Außenflanschbohrungen 711a wie bran 1031, 1131 einen um mindestens den Faktor 102
hier gezeigt als Durchgangsbohrungen oder alternativ geringeren E-Modul als der Grundkörper 1001, 1101,
als Sacklöcher ausgebildet sein. Bei einer Überlastung vorzugsweise einen um den Faktor 102 bis 104 geringe-
des Sensorabschnitts 707 schlägt der Anschlagstift 727 ren E-Modul, vorzugsweise einen um den Faktor 104 bis
in der entsprechenden Anschlagflanschbohrung 725 an 10 105 geringeren E-Modul. Je geringer der E-Modul der
und stützt sich dort ab, um den Sensorabschnitt 707 zu Dichtungsmembran im Vergleich zum Grundkörper ist,
entlasten. desto weniger verfälscht die Dichtungsmembran das
[0060] Fig. 8 zeigt einen achten Drehmomentsensor Messergebnis des Drehmomentsensors.
800, der sich von dem in Fig. 7 gezeigten siebten Dreh- [0065] Fig. 12 und Fig. 13 zeigen den ersten Drehmo-
momentsensor 700 im Wesentlichen darin unterschei- 15 mentsensor 100 aus Fig. 1 in einer Leichtbauanordnung
det, dass sein Anschlagflansch 823 nicht monolithisch 135 mit einem Harmonic-Drive-Getriebe 137, das von
mit dem Innenflansch 803 ausgeführt ist, sondern ein mit innen nach außen einen Wave Generator 139, einen
dem Innenflansch 803 lösbar verbundenes, separates Flexspline 141 und einen Circular Spline 143 hat. Der
Bauteil ist. Der Anschlagflansch 823 ist durch eine Pres- Circular Spline 143 ist mit einem Gehäuse 145 ver-
spassung mit dem Innenflansch 803 verbunden. 20 schraubt, das wiederum über ein Kreuzrollenlager 147
[0061] Fig. 9 zeigt einen neunten Drehmomentsensor an einem Abtriebsgehäuse 149 gelagert ist.
900, der sich von dem in Fig. 8 gezeigten achten Dreh- [0066] An dieses Abtriebsgehäuse 149 ist mittels eines
momentsensor 800 im Wesentlichen darin unterschei- Abtriebsflansches 151 der Außenflansch 109 des Dreh-
det, dass sein Anschlagflansch 923 nicht über eine Pres- momentsensors 100 geschraubt. Der Innenflansch 103
spassung, sondern über parallel zur Axialrichtung X ver- 25 des Drehmomentsensors 100 wiederum ist über einen
laufende, (nicht gezeigte) Schrauben mit dem Innen- Gewindering 153 mit dem Flexspline 141 verschraubt.
flansch 903 verbunden ist. Zu diesem Zweck sind ent- [0067] Fig. 14 zeigt einen herkömmlichen Dehnmess-
sprechende komplementäre Bohrungen 929a, 929b am streifen 10, der als oben bezeichneter Messwertaufneh-
Innenflansch 903 und am Anschlagflansch 923 vorhan- mer zu verstehen ist. Dieser Dehnmessstreifen 10 hat
den. 30 einen streifenförmigen Grundkörper 11 mit einem Mess-
[0062] Fig. 10 zeigt einen zehnten Drehmomentsensor gitterabschnitt 13 an einem Ende und einem als Lötpad
1000, der eine gummielastische Dichtungsmembran 15 ausgebildeten elektrischen Anschlusspunkt an einem
1031 zum einseitigen fluiddichten Überdecken des me- entgegengesetzten, anderen Ende. Um diesen als Gan-
chanisch geschwächten Sensorabschnitts 1007 am zes an einem Bauteil 1 befestigbaren Dehnmessstreifen
Drehmomentsensor 1000 aufweist. Dabei ist die Dich- 35 10 elektrisch mit einem elektrischen Bauteil 3 zu verbin-
tungsmembran 1031 mittels Schrauben 1033 ringförmig den, müssen Leitungen 5 erst an das Lötpad 15 und an-
zwischen dem Innenflansch 1003 und dem Außen- schließend an das elektrische Bauteil 3 gelötet werden.
flansch 1009 geklemmt. Dabei kann die Klemmung an [0068] Fig. 15 zeigt einen alternativen Dehnmessstrei-
nur einem vom Innenflansch 1003 und Außenflansch fen 20, der sich von dem in Fig. 14 gezeigten herkömm-
1009 ausreichend sein. Die hier gezeigte Darstellung soll 40 lichen Dehnmessstreifen 10 im Wesentlichen darin un-
lediglich illustrieren, dass auch nur die Dichtungsmem- terscheidet, dass er nur mit seinem Messgitterabschnitt
bran 1031 an herkömmlichen Drehmomentsensoren, 23 an dem Bauteil 1 befestigbar ist und dass statt sepa-
wie beispielsweise aus EP 1 353 159 A2 bekannt, ange- rater Leitungen 5 der Dehnmessstreifen 20 über einen
bracht werden kann. Durch eine entsprechende Verlän- sich an den Messgitterabschnitt 23 anschließenden Ver-
gerung des Außenflansches 1009 in der axialen Richtung 45 bindungsabschnitt 24 verfügt, der an seinem dem Mess-
X über die Schrauben 1033 hinaus kann ohne Weiteres gitterabschnitt 23 entgegengesetzten Ende das Lötpad
der zuvor beschriebene radialelastische Materialab- 25 aufweist und dessen Länge mindestens dem Mess-
schnitt 1013 vorgesehen werden, wobei sich am Ende gitterabschnitt 23 entspricht. Dabei ist der Verbindungs-
einer solchen Verlängerung die zweiten Krafteinleitungs- abschnitt 24 streifenförmig und biegeelastisch, wobei er
stellen 1011 befinden. 50 auch in einem unbeanspruchten Grundzustand in eine
[0063] Fig. 11 zeigt einen elften Drehmomentsensor Vorzugsrichtung gebogen sein kann, so dass er bei-
1100, der sich von dem in Fig. 10 gezeigten zehnten spielsweise U-förmig ist. Der gezeigte Dehnmessstreifen
Drehmomentsensor 1000 im Wesentlichen darin unter- 20 hat darüber hinaus einen abgerundeten Halteab-
scheidet, dass seine Dichtungsmembran 1131 ringför- schnitt 27, der sich jenseits des Lötpads 25 an den Ver-
mig zwischen dem Innenflansch 1103 und dem Außen- 55 bindungsabschnitt 24 anschließt und zum temporären
flansch 1109 mit dem Drehmomentsensor 1000 verklebt Halten des Verbindungsabschnitts 24 an dem elektri-
ist. schen Bauteil 3 ausgebildet ist. Zu diesem Zweck kann
[0064] Die Dichtungsmembran 1031, 1131 des zehn- der Halteabschnitt 27, wie hier gezeigt, eine zentrale

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13 EP 3 507 580 B1 14

Durchgangsbohrung 29 haben, alternativ auch eine Ver- 6. Drehmomentsensor (100; 200; 300; 400; 500; 600;
tiefung, in welche ein Instrument zum Halten des Dehn- 700; 800; 900; 1000; 1100) nach einem der vorher-
messstreifens 20 am elektrischen Bauteil 3 eingeführt gehenden Ansprüche,
werden kann. Ferner kann der Halteabschnitt 27 zu die- dadurch gekennzeichnet, dass die Messwertauf-
sem Zweck auch oder nur selbstklebend sein. 5 nehmer Dehnmessstreifen (20) sind, die einen mit
dem Grundkörper (101; 1001; 1101) verbundenen
Messgitterabschnitt (23) und einen sich an den
Patentansprüche Messgitterabschnitt (23) anschließenden, freien
Verbindungsabschnitt (24) mit mindestens einem
1. Drehmomentsensor (100; 200; 300; 400; 500; 600; 10 elektrischen Anschlusspunkt (25) haben.
700; 800; 900; 1000; 1100) mit einem Grundkörper
(101; 1001; 1101), der sich in einer radialen Richtung 7. Drehmomentsensor (100; 200; 300; 400; 500; 600;
(Y) des Grundkörpers von einem ringförmigen In- 700; 800; 900; 1000; 1100) nach Anspruch 6,
nenflansch (103; 703; 803; 903; 1003; 1103) mit ers- dadurch gekennzeichnet, dass sich jenseits des
ten Krafteinleitungsstellen (105) über einen mit Aus- 15 mindestens einen Verbindungspunkts (25) am Ver-
gangssignale generierenden Messwertaufnehmern bindungsabschnitt (24) ein Halteabschnitt (27) an-
(10, 20) ausgestatteten, mechanisch geschwächten schließt, der zum temporären Halten des Verbin-
Sensorabschnitt (107; 307; 507; 607; 707; 1007) zu dungsabschnitts (24) an einem elektrischen Bauteil
einem ringförmigen Außenflansch (109; 209; 309; (3) ausgebildet ist.
709; 1009; 1109) mit zweiten Krafteinleitungsstellen 20
(111; 211; 311; 411; 511; 611; 711; 811; 911; 1011;
1111) erstreckt, Claims
dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Kraft-
einleitungsstellen (111; 211; 311; 411; 711; 1011) 1. A torque sensor (100; 200; 300; 400; 500; 600; 700;
durch einen radialelastischen Materialabschnitt 25 800; 900; 1000; 1100) having a base body (101;
(113; 213; 313; 1013) mit dem Sensorabschnitt (107; 1001; 1101) which extends in a radial direction (Y)
307; 507; 607; 707; 1007) verbunden sind, wobei of the base body from an annular inner flange (103;
der radialelastische Materialabschnitt (113; 213; 703; 803; 903; 1003; 1103) having first force appli-
313;1013) ein dünnwandiger Materialabschnitt ist, cation points (105), via a mechanically weakened
der in einer axialen Richtung (X) des Grundkörpers 30 sensor portion (107; 307; 507; 607; 707; 1007)
verläuft. equipped with measurement transducers (10, 20)
which generate output signals, to an annular outer
2. Drehmomentsensor (100; 200; 300; 400; 500; 600; flange (109; 209; 309; 709; 1009; 1109) having sec-
700; 800; 900; 1000; 1100) nach Anspruch 1, ond force application points (111; 211; 311; 411; 511;
dadurch gekennzeichnet, dass der dünnwandige 35 611; 711; 811; 911; 1011; 1111),
Materialabschnitt nur in der axialen Richtung (X) des characterized in that the second force application
Grundkörpers verläuft. points (111; 211; 311; 411; 711; 1011) are connected
to the sensor portion (107; 307; 507; 607; 707; 1007)
3. Drehmomentsensor (100, 200, 300, 400) nach ei- by a radially elastic material portion (113; 213; 313;
nem der vorhergehenden Ansprüche, 40 1013), wherein the radially elastic material portion
dadurch gekennzeichnet, dass der Außenflansch (113; 213; 313; 1013) is a thin-walled material portion
(109, 209) monolithisch ist oder der Außenflansch which extends in an axial direction (X) of the base
(309a, 309b) mehrteilig ist, wobei der radialelasti- body.
sche Materialabschnitt (313) und die zweiten Kraft-
einleitungsstellen (311; 411) vorzugsweise ein Teil 45 2. The torque sensor (100; 200; 300; 400; 500; 600;
(309b) bilden. 700; 800; 900; 1000; 1100) as claimed in claim 1,
characterized in that the thin-walled material por-
4. Drehmomentsensor (200) nach einem der Ansprü- tion extends only in the axial direction (X) of the base
che 1 bis 3, body.
dadurch gekennzeichnet, dass der dünnwandige 50
Materialabschnitt (213) als dünnwandiger Boden ei- 3. The torque sensor (100, 200, 300, 400) as claimed
ner sich im Außenflansch (209) in Umfangsrichtung in any one of the preceding claims,
erstreckenden Nut (215) ausgebildet ist. characterized in that the outer flange (109, 209) is
monolithic or the outer flange (309a, 309b) is multi-
5. Drehmomentsensor (200) nach Anspruch 4, 55 part, wherein the radially elastic material portion
dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (215) sich (313) and the second force application points (311;
am Außenumfang des Außenflanschs (209) befin- 411) preferably form one part (309b).
det.

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4. The torque sensor (200) as claimed in any one of caractérisé en ce que la section de matériau à paroi
claims 1 to 3, fine s’étend uniquement dans la direction axiale (X)
characterized in that the thin-walled material por- du corps de base.
tion (213) is in the form of a thin-walled bottom of a
groove (215) which extends in the circumferential 5 3. Capteur de couple (100, 200, 300, 400) selon l’une
direction in the outer flange (209). quelconque des revendications précédentes, carac-
térisé en ce que la bride extérieure (10ç, 209) est
5. The torque sensor (200) as claimed in claim 4, monolithique ou la bride extérieure (309a, 309b) est
characterized in that the groove (215) is located at constituée de plusieurs parties, la section de maté-
the outer circumference of the outer flange (209). 10 riau élastique radialement (313) et les secondes po-
sitions de transmission de puissance (311, 411) for-
6. The torque sensor (100; 200; 300; 400; 500; 600; ment de préférence une pièce (309b).
700; 800; 900; 1000; 1100) as claimed in any one of
the preceding claims, 4. Capteur de couple (200) selon l’une quelconque des
characterized in that the measurement transduc- 15 revendications 1 à 3, caractérisé en ce que la sec-
ers are strain gauges (20) which have a measure- tion de matériau à paroi mince (213) est conçue sous
ment grid portion (23) connected to the base body la forme d’un fond à paroi mince d’une rainure s’éten-
(101; 1001; 1101) and a free connecting portion (24) dant circonférentiellement dans la bride extérieure
which adjoins the measurement grid portion (23) and (209).
has at least one electrical connection point (25). 20
5. Capteur de couple (200) selon la revendication 4,
7. The torque sensor (100; 200; 300; 400; 500; 600; caractérisé en ce que la rainure (215) se trouve sur
700; 800; 900; 1000; 1100) as claimed in claim 6, la circonférence extérieure de la bride extérieure
characterized in that a holding portion (27) adjoins (209).
the connecting portion (24) beyond the at least one 25
connecting point (25), which holding portion is de- 6. Capteur de couple (100, 200, 300, 400, 500, 600,
signed for temporarily holding the connecting portion 700, 800, 900, 1000, 1100) selon l’une quelconque
(24) on an electrical component (3). des revendications précédentes, caractérisé en ce
que les transducteurs sont des jauges de contraintes
30 (20) qui présentent une section de grille de mesure
Revendications (23) reliée au corps de base (101, 1001, 1101) et
une section de liaison libre (24) se raccordant à la
1. Capteur de couple (100, 200, 300, 400, 500, 600, section de grille de mesure (23) par au moins un
700, 800, 900, 1000, 1100) comprenant un corps de point de raccordement électrique (25).
base (101, 1001, 1101) qui s’étend dans une direc- 35
tion radiale (Y) du corps de base à partir d’une bride 7. Capteur de couple (100, 200, 300, 400, 500, 600,
intérieure annulaire (103, 703, 803, 903, 1003, 1103) 700, 800, 900, 1000, 1100) selon la revendication 6,
avec premières positions de transmission de puis- caractérisé en ce qu’une section de support (27)
sance (105) en passant par une section de capteur de chaque côté dudit point de raccordement (25) se
(107, 307, 507, 607, 707,1007) affaiblie mécanique- 40 raccorde à la section de liaison (24), ladite section
ment équipée de transducteurs (10, 20) produisant de support étant conçue pour supporter temporaire-
des signaux de sortie, jusqu’à une bride extérieure ment la section de liaison (24) sur un composant
annulaire (109, 209, 309, 709, 1009, 1109) avec des électrique (3).
secondes positions de transmission de puissance
(111, 211, 311, 411, 511, 611, 711, 811, 911, 1011, 45
1111),
caractérisé en ce que les secondes positions de
transmission de puissance (111, 211, 311, 411, 711,
1011) sont reliées par une section de matériau (113,
213, 313, 1013) élastique radialement à la section 50
de capteur (107, 307, 507, 607, 707,1007), la section
de matériau (113, 213, 313, 1013) élastique radia-
lement est une section de matériau à paroi fine qui
s’étend dans une direction axiale (X) du corps de
bas. 55

2. Capteur de couple (100, 200, 300, 400, 500, 600,


700, 800, 900, 1000, 1100) selon la revendication 1,

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IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE

Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen
und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das
EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente

• EP 1353159 A2 [0002] [0030] [0058] [0062] • DE 102009014284 [0002]


• DE 10106625 [0002] • DE 202010005613 [0002]

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