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*DE102014211687A120151224*
(10)
DE 10 2014 211 687 A1 2015.12.24

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Offenlegungsschrift

(21) Aktenzeichen: 10 2014 211 687.2


(22) Anmeldetag: 18.06.2014
(51) Int Cl.: H04R 9/00 (2006.01)
H04R 7/12 (2006.01)
(43) Offenlegungstag: 24.12.2015

(71) Anmelder: (72) Erfinder:


Sennheiser electronic GmbH & Co. KG, 30900 Epping, Heinz, 31134 Hildesheim, DE
Wedemark, DE
(56) Ermittelter Stand der Technik:
(74) Vertreter:
DE 43 17 775 A1
Eisenführ Speiser Patentanwälte Rechtsanwälte
US 6 636 612 B1
PartGmbB, 28217 Bremen, DE
US 2008 / 0 019 558 A1

Rechercheantrag gemäß § 43 Abs. 1 Satz 1 PatG ist gestellt.


Die folgenden Angaben sind den vom Anmelder eingereichten Unterlagen entnommen

(54) Bezeichnung: Elektrodynamischer Schallwandler

(57) Zusammenfassung: Es wird ein elektrodynamischer


Schallwandler mit einer Membran (140), mit einer Kalotte
(141) und einer Sicke (142) sowie einer Schwingspule (130)
vorgesehen. Der Schallwandler weist ferner einen ersten
und zweiten Magnetring (150, 160) als Teil des Magnetsys-
tems auf, wobei der erste und zweite Magnetring (150, 160)
jeweils auf der entgegengesetzten Seite der Membran (140)
angeordnet ist. Die Schwingspule (130) ist mit der Membran
(140) gekoppelt und ist etwas auf oder außerhalb des Um-
fangs des ersten und zweiten Magnetringes (150, 160) an-
geordnet.
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Beschreibung Magnetpaaren in der Magnetisierungsrichtung um-
gekehrt. Durch die Ausgestaltung der Magnete und
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen elek- der geraden Membran kann die Membran an vie-
trodynamischen Schallwandler. len Stellen gleichzeitig angetrieben werden. Anderer-
seits bedingt die Anordnung der Magnete vor und hin-
[0002] Fig. 9A zeigt eine schematische Darstel- ter der Membran eine Reduzierung des zur Verfü-
lung eines elektrodynamischen Schallwandlers ge- gung stehenden Bauraumes, der nicht für die weitere
mäß dem Stand der Technik. Der Schallwandler weist akustische Auslegung des Wandlers verwendet wer-
eine Membran 140 mit einer Schwingspule 130 und den kann. Mit steigender Anzahl der Magnete steigt
ein Magnetsystem 110 auf. Die Membran 140 weist auch die Abstoßungskraft gegenüberliegender Ma-
einen Sicken- und einen Kalottenbereich auf. Durch gnete, welche durch die Konstruktion aufgefangen
das Magnetsystem wird ein Luftspalt gebildet, in wel- werden muss. Der freie Schallweg wird weiter ein-
chem sich die Schwingspule 130 in axialer Rich- geschränkt, da die Schallwellen durch den verblei-
tung erstreckt. Die Schwingspule ist so ausgestal- benden Platz zwischen den Magneten hindurch tre-
tet, dass sie sich auch bei der maximal zulässigen ten müssen, was eine hohe akustische Belastung für
Auslenkung im Luftspalt befindet. Bei dem in Fig. 9A die Membran mit sich bringen kann. Hierbei wird die
gezeigten elektrodynamischen Schallwandler weist Membran mit einer zusätzlichen akustischen Masse
die Schwingspule jedoch eine große Masse auf, so beaufschlagt, welche den Frequenzgang des Wand-
dass sie ein schlechteres transientes Verhalten als z. lers im höheren Frequenzbereich negativ beeinflusst.
B. ein elektro-statischer Schallwandler aufweist. Auf- Durch die Anregung an verschiedenen Punkten der
grund der Länge der Schwingspule sind viele Win- Membran können sich Auslöschungen und Phasen-
dungen der Schwingspule nicht im eigentlichen Nutz- unterschiede ausbilden.
fluss des Luftspaltes und können somit nicht zur elek-
tromechanischen Schallwandlung beitragen. Ferner [0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ei-
können durch die akustische Masse der verbleiben- nen verbesserten elektrodynamischen Schallwandler
den Schlitze im Luftspalt zwischen der Schwingspule vorzusehen.
und der Polplatte bzw. dem Napf unerwünschte Re-
sonanzen auftreten. Bei größeren Amplituden muss [0006] Diese Aufgabe wird durch einen elektrodyna-
die Luft durch die verbleibenden Schlitze im Luftspalt mischen Schallwandler nach Anspruch 1 gelöst.
zwischen der Schwingspule und der Polplatte bzw.
dem Napf gepresst werden, was zu unerwünschten [0007] Die Erfindung betrifft einen elektrodynami-
Strömungseffekten führen kann. Aufgrund der Aus- schen Schallwandler mit einer Membran mit einer Ka-
dehnung der Schwingspule in axialer Richtung kann lotte und einer Sicke. Der Schallwandler weist ferner
es zu einer Taumelbewegung der Membran durch die eine Schwingspule auf, welche an der Membran be-
Hebelwirkung der großen Auslenkung der Schwings- festigt ist. Der Schallwandler weist ferner einen ersten
pule in radialer Richtung kommen. Dies kann zu ei- Magnetring auf einer Seite der Membran und einen
nem unerwünschten und frühzeitigen Anstoßen der zweiten Magnetring auf der anderen Seite der Mem-
Spule an das Magnetsystem führen. bran auf. Die Schwingspule ist im Bereich zwischen
dem ersten und zweiten Magnetring angeordnet. Die
[0003] Fig. 9B zeigt einen Graphen zur Veranschau- Magnetisierungsrichtung des ersten Magnetringes ist
lichung des BI-Faktors als Funktion der Auslenkung. entgegengesetzt zu der Magnetisierungsrichtung des
Insbesondere ist hierbei der BI-Faktor im Bereich zweiten Magnetringes.
des Luftspaltes gezeigt. Die Amplitude des BI-Fak-
tors fällt sowohl oberhalb als auch unterhalb der Pol- [0008] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegen-
platte bzw. der Ruhelage R deutlich ab. Außerdem den Erfindung ist der erste Magnetring an seiner der
ist der Verlauf ober- und unterhalb o, u der Polplatte Membran zugewandten Seite an- bzw. abgeschrägt.
unterschiedlich. Der zweite Magnetring ist an seiner der Membran zu-
gewandten Seite abgeschrägt.
[0004] US 2008/0019558 A1 zeigt einen orthody-
namischen oder planarmagnetischen Schallwandler. [0009] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegen-
Der Wandler weist eine gerade Membran und paar- den Erfindung entspricht ein Innendurchmesser der
weise gegenüberliegende Magnete auf. Die Magne- Schwingspule im Wesentlichen dem Außendurch-
tisierung der Magnete erfolgt dabei derart, dass sich messer des ersten und/oder zweiten Magnetringes.
jeweils zwei magnetische Nordpole oder zwei ma-
gnetische Südpole gegenüberstehen. Beim benach- [0010] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegen-
barten Magnetpaar ist die Polung umgekehrt. Somit den Erfindung ist der erste Magnetring in einem Re-
ergibt sich ein Magnetfeld, das sich parallel zu der sonator und der zweite Magnetring auf einem Chas-
Membran erstreckt. Durch die Anordnung der Ma- sis des Wandlers angeordnet.
gnetpaare ist die Magnetisierungsrichtung des Ma-
gnetfeldes in Lücken zwischen den benachbarten

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[0011] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegen- [0019] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Er-
den Erfindung ist ein Durchmesser des ersten Ma- findung kann die Schwingspule auf der Membran
gnetringes gleich dem Durchmesser des zweiten Ma- gedruckt ausgestaltet sein. Die Kontaktierung der
gnetringes. Schwingspule kann über die Membransicke erfolgen
und kann ebenfalls gedruckt werden.
[0012] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegen-
den Erfindung weist die Membran eine flache Kalotte [0020] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind
oder einen flachen Spulensitz auf. Gegenstand der Unteransprüche.

[0013] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegen- [0021] Vorteile und Ausführungsbeispiel der Erfin-
den Erfindung ist die Schwingspule und/oder die Zu- dung werden nachstehend unter Bezugnahme auf
leitung zu der Schwingspule auf der Membran aufge- die Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:
druckt.
[0022] Fig. 1 eine schematische Schnittansicht ei-
[0014] Gemäß der Erfindung wird ein elektrodynami- nes elektrodynamischen Schallwandlers gemäß ei-
scher Schallwandler mit einer Membran, einer Kalo- nem ersten Ausführungsbeispiel,
tte und einer Sicke sowie einer Schwingspule vorge-
sehen. Der Schallwandler weist ferner einen ersten [0023] Fig. 2 eine schematische Darstellung von
und zweiten Magnetring als Teil des Magnetsystems zwei Magnetringen in dem elektrodynamischen
auf, wobei der erste und zweite Magnetring jeweils Schallwandler gemäß dem ersten Ausführungsbei-
auf der entgegengesetzten Seite der Membran an- spiel,
geordnet ist. Die Schwingspule ist mit der Membran
gekoppelt und ist auf oder etwas außerhalb des Um- [0024] Fig. 3 eine schematische Darstellung von
fangs des ersten und zweiten Magnetringes angeord- zwei Magnetringen sowie der magnetischen Feldlini-
net. en in einem elektrodynamischen Schallwandler ge-
mäß dem ersten Ausführungsbeispiel,
[0015] Dies ist vorteilhaft, weil genau an dieser Stel-
le die magnetischen Feldlinien die richtige Ausrich- [0025] Fig. 4 einen Graphen zur Veranschaulichung
tung aufweisen. Der erste und zweite Magnetring sind des Verlaufs der Flussdichte,
gleichpolig gegenüberstehend angeordnet. Durch die
Anordnung der Magnete und die gewählte Magneti- [0026] Fig. 5 eine schematische Darstellung ei-
sierungsrichtung entsteht am Rand der Magnete ein nes ersten und zweiten Magnetringes sowie einer
Feldverlauf, der im Wesentlichen parallel zur Mem- Schwingspule in einem elektrodynamischen Schall-
bran ist und radial zur Mitte des Wandlers ausgerich- wandler gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
tet ist. Vorzugsweise wird die Schwingspule genau
an dieser Stelle angeordnet. Damit ergibt sich die An- [0027] Fig. 6 zeigt eine schematische Schnittansicht
triebskraft der Membran bei Durchfluss eines Stro- eines elektrodynamischen Schallwandlers gemäß ei-
mes senkrecht zur Membran. nem zweiten Ausführungsbeispiel,

[0016] Gemäß der Erfindung wird ein elektrodynami- [0028] Fig. 7 zeigt eine schematische Darstellung
scher Schallwandler vorgesehen, welcher eine Mem- von zwei Magnetringen in einem elektrodynamischen
bran mit einer Kalotte und einer Sicke sowie einer Schallwandler gemäß dem zweiten Ausführungsbei-
Schwingspule aufweist. Mindestens zwei Magnetrin- spiel,
ge sind auf beiden Seiten der Membran gleichpolig
gegenüberliegend angeordnet. Die Schwingspule ist [0029] Fig. 8 zeigt einen Graphen zur Veranschauli-
radial gegenüber der Mitte der Magnetringe versetzt chung des BI-Faktors als Funktion einer Auslenkung
und liegt in einem Bereich, in welchem die magneti- der Membran,
schen Feldlinien sich im Wesentlichen senkrecht zur
Spule befinden. [0030] Fig. 9A zeigt eine schematische Darstel-
lung eines elektrodynamischen Schallwandlers ge-
[0017] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Er- mäß dem Stand der Technik,
findung kann die Membran mit einer flachen Kalot-
te ausgestaltet sein. Alternativ bzw. zusätzlich dazu [0031] Fig. 9B zeigt einen Graphen zur Veranschau-
kann die Membran im Bereich des Spulensitzes flach lichung des BI-Faktors als Funktion der Auslenkung
ausgestaltet sein. für einen elektrodynamischen Schallwandler gemäß
dem Stand der Technik, und
[0018] Der erfindungsgemäße elektrodynamische
Schallwandler kann sowohl als Aufnahmewandler als [0032] Fig. 10 zeigt einen Graphen zur Veranschau-
auch als Wiedergabewandler verwendet werden. lichung der Nachgiebigkeit einer Membran als Funk-

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tion der Auslenkung für einen elektrodynamischen recht zur Schwingspule ausgerichtet sind. Somit kann
Schallwandler gemäß dem Stand der Technik. eine Kraft auf die Spule übertragen werden oder es
kann eine Spannung in die Spule induziert werden.
[0033] Fig. 1 zeigt eine schematische Schnittansicht
eines elektrodynamischen Schallwandlers gemäß ei- [0037] Fig. 4 zeigt einen Graphen zur Veranschau-
nem ersten Ausführungsbeispiel. Der elektrodynami- lichung des Verlaufs der Flussdichte in der in Fig. 3
sche Schallwandler 100 weist optional ein Chassis gezeigten Situation. In Fig. 4 ist die Länge in mm
110, optional einen Resonator 120 und eine Membran auf der x-Achse und die Flussdichte auf der y-Achse
140 mit einer Kalotte 141 und einer Sicke 142 auf. dargestellt. Die Luftspaltmitte befindet sich bei Ruhe-
Im Bereich zwischen der Kalotte 141 und der Sicke lage bei ca. 0,5 mm. Die Auslenkung der Spule ist
142 ist ein Bereich 143 vorgesehen, an welchem ei- durch den Abstand zwischen der Membran 140 und
ne Schwingspule 130 vorgesehen ist. Der elektrody- dem Resonator 120 sowie zwischen der Membran
namische Schallwandler 100 weist ferner einen ers- 140 und dem Chassis 110 mechanisch begrenzt. Die
ten und zweiten Magnetring 150, 160 auf, welche auf Schwingspule 130 bewegt sich gemäß der Erfindung
entgegengesetzter Seite der Membran vorgesehen in einem linearen Bereich der Flussdichte-Kennlinie.
sind. Der erste und zweite Magnetring 150, 160 weist
z. B. denselben Durchmesser auf. Die Schwingspu- [0038] Optional befindet sich die Spule 130 in der
le 130 ist am äußeren Rand des ersten und zweiten Mitte zwischen dem ersten und zweiten Magnetring
Magnetringes 150, 160 vorgesehen. Der erste und 150, 160. Optional entspricht der Innendurchmesser
zweite Magnetring 150, 160 sind gleichpolig und ge- der Spule dem Außendurchmesser der Magnetringe.
genüberstehend angeordnet. Der erste und der zwei- Mit der radialen Position der Spule kann bestimmt
te Magnetring 150, 160 sind so eingebaut, dass die werden, auf welcher Flussdichte-Kennlinie die Spule
Magnetisierungsrichtung entgegengesetzt ist. Damit arbeitet.
stoßen sich der erste und zweite Magnetring 150,
160 voneinander ab. Optional können der erste Ma- [0039] Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung
gnetring 150 in dem Resonator 120 und der zweite des ersten und zweiten Magnetringes sowie der
Magnetring 160 in dem Chassis 110 vorgesehen sein. Flusslinien des magnetischen Feldes des ersten und
zweiten Magnetringes 150, 160. Hierbei ist zu erken-
[0034] Die Schwingspule 130 weist mindestens eine nen, dass an den Stellen links und rechts zu dem
Windung auf. Optional kann die Spule aus mehreren ersten und zweiten Magnetring 150, 160 die magne-
Windungen nebeneinander bestehen. Damit kann die tischen Feldlinien im Wesentlichen parallel zu einer
Höhe der Spule der Höhe des Spulendrahtdurchmes- dort vorzusehenden Membran 140 verlaufen. Insbe-
sers entsprechen. Optional kann die Spule auch an- sondere ergeben sich zwischen dem ersten und zwei-
dere Dimensionen aufweisen, um einen Kompromiss ten Magnetring 150, 160 auf dem Außendurchmesser
zwischen einer geringen Masse und einer großen Lei- der Magnetringe 150, 160 Feldlinien, welche senk-
terlänge vorzusehen. Eine große Leiterlänge ist vor- recht zur Schwingspule ausgerichtet sind. Somit kann
teilhaft für eine verbesserte Empfindlichkeit. Gemäß eine Kraft auf die Spule übertragen werden oder es
der Erfindung wird die Spule flach ausgestaltet. Die kann eine Spannung in die Spule induziert werden.
Schwingspule kann z. B. auf die Membran aufge-
druckt werden. [0040] Fig. 6 zeigt eine schematische Schnittansicht
eines elektrodynamischen Schallwandlers gemäß ei-
[0035] Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung nem zweiten Ausführungsbeispiel. Der elektrodyna-
eines ersten und zweiten Magnetringes in einem mische Schallwandler 100 weist ein Chassis 110, op-
elektrodynamischen Schallwandler gemäß dem ers- tional einen Resonator 120 und eine Membran 140
ten Ausführungsbeispiel. Hierbei wird deutlich, dass auf (mit einer Kalotte 141, einer Sicke 142 und ei-
die Magnetisierungsrichtung des ersten Magnetrin- nen Übergangsbereich 143 zwischen der Kalotte 141
ges 150 entgegengesetzt ist zu der Magnetisierungs- und der Sicke 142). Eine Schwingspule 130 ist in
richtung des zweiten Magnetringes 160. dem Übergangsbereich 143 vorgesehen. Der elek-
trodynamische Schallwandler weist ferner einen ers-
[0036] Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung ten und zweiten Magnetring 150, 160 auf, wobei
des ersten und zweiten Magnetringes sowie der sich der erste Magnetring 150 oberhalb der Mem-
Flusslinien des magnetischen Feldes des ersten und bran 140 und sich der zweite Magnetring 160 unter-
zweiten Magnetringes 150, 160. Hierbei ist zu erken- halb der Membran 140 befindet. Gemäß dem zwei-
nen, dass an den Stellen links und rechts zu dem ten Ausführungsbeispiel weist der erste Magnetring
ersten und zweiten Magnetring 150, 160 die magne- 150 ein abgeschrägtes Ende 151 und der zweite Ma-
tischen Feldlinien im Wesentlichen parallel zu einer gnetring 160 weist ebenfalls ein abgeschrägtes En-
dort vorzusehenden Membran 140 verlaufen. Insbe- de 161 auf. Die abgeschrägten Enden weisen jeweils
sondere ergeben sich zwischen dem ersten und zwei- zur Membran hin. Durch Änderung des Querschnit-
ten Magnetring 150, 160 auf dem Außendurchmesser tes der Ringe kann der erste und zweite Magnetring
der Magnetringe 150, 160 Feldlinien, welche senk- an die Geometrie der Membran angepasst werden.

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Dadurch kann die Flussdichte erhöht werden und der [0046] Fig. 8 zeigt einen Graphen zur Veranschauli-
Verlauf kann über einen großen Bereich linearisiert chung des BI-Faktors als Funktion einer Auslenkung
werden. der Membran. In Fig. 8 ist der Verlauf des BI-Faktors
über die Auslenkung A in mm der Membran eines er-
[0041] Fig. 7 zeigt eine schematische Darstellung findungsgemäßen elektrodynamischen Schallwand-
eines ersten und zweiten Magnetringes sowie der lers dargestellt. Bei einem Vergleich des Verlaufs des
magnetischen Feldlinie in einem elektrodynamischen BI-Faktors gemäß der Erfindung (Fig. 8) mit dem BI-
Schallwandler gemäß einem zweiten Ausführungs- Verlauf gemäß dem Stand der Technik (Fig. 9B) ist
beispiel. Durch das abgeschrägte Ende 151 des ers- zu sehen, dass der BI-Verlauf über einen wesentlich
ten Magnetringes 150 und das abgeschrägte En- größeren Auslenkungsbereich im Wesentlichen kon-
den 161 des zweiten Magnetringes 160 kommt es stanter und symmetrischer bezüglich der Ruhelage
zu einer Verschiebung der magnetischen Flusslinien verläuft. Daraus resultieren geringere Verzerrungen.
(im Vergleich zu den Flusslinien von Fig. 5), sodass
es auch zu einer Verschiebung derjenigen Bereiche [0047] Der erfindungsgemäße Schallwandler ist vor-
der magnetischen Flusslinien kommt, welche senk- teilhaft aufgrund der geringen Masse der Schwings-
recht zu der Schwingspule angeordnet sind. Im Ver- pule. Damit wird auch ein verbessertes transientes
gleich zum ersten Ausführungsbeispiel (Fig. 5) kön- Verhalten ermöglicht. Alle Windungen der Spule be-
nen die Magnetringe 150, 160 näher zusammenge- finden sich in dem eigentlichen Nutzfluss des Luft-
bracht werden. Dadurch ergibt sich eine Erhöhung spaltes und tragen damit auch zur elektromechani-
der magnetischen Flußdichte und damit eine Erhö- schen Wandlung bei.
hung des BI-Faktors.
[0048] Der erfindungsgemäße Schallwandler ist
[0042] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Er- ebenfalls vorteilhaft, weil die Schlitze im Luftspalt zwi-
findung kann die Änderung des Querschnittes auch schen Schwingspule und Polplatte/Napf entfallen und
immer durch ein Aufbringen einer Polplatte mit einer die damit einhergehenden Probleme auch nicht mehr
entsprechenden Geometrie implementiert werden. auftreten. Ferner kann eine Taumelbewegung der
Membran durch die flach ausgestaltete Spule nicht
[0043] Mit dem erfindungsgemäßen elektrodynami- mehr an das Magnetsystem anschlagen.
schen Schallwandler kann eine erhebliche Redukti-
on der schwingenden Masse (Membranmasse und [0049] Der Verlauf des BI-Faktors gemäß Fig. 8 ist
Spulenmasse) erreicht werden. Dies erlaubt eine Er- im Wesentlichen invers zum Verlauf der Nachgiebig-
weiterung des Frequenzganges zu höheren Frequen- keit und wirkt damit der Hemmung der Membranbe-
zen. Ferner kann der akustisch störende Einfluss des wegung durch den Abfall der Nachgiebigkeit bei grö-
Luftspaltes reduziert werden. Des Weiteren kann mit ßeren Auslenkungen entgegen. Daraus resultiert ein
dem elektrodynamischen Schallwandler gemäß der lineareres Verhalten bei größeren Auslenkungen.
Erfindung eine Verbesserung des transienten Ver-
haltens des dynamischen Wandlers (Impulstreue) er- [0050] Ferner ist die erfindungsgemäße Ausgestal-
reicht werden. Ferner können die akustischen Eigen- tung des Schallwandlers vorteilhaft, weil ein gerin-
schaften eines Bändchen-Schallwandlers bei einem ger Platzverbrauch für die Magnete vorgesehen sein
mechanischen robusteren Aufbau erhalten werden. muss. Die Erfindung kann mit lediglich zwei Magne-
Erfindungsgemäß kann die Membran optional am ge- ten realisiert werden.
samten Rand eingeklebt werden, sodass die Vor-
der- und Rückseite abgedichtet wird. Dies ist bei ei- [0051] Gemäß der Erfindung kann die Kalotte auch
nem Bändchenmikrofon nicht möglich. Ferner kann so ausgestaltet sein, dass sie über den gesamten
ein Aufbau als Richtmikrofon mit den üblichen Tech- nutzbaren Frequenzbereich sich kolbenförmig be-
nologien ermöglicht werden. wegt. Durch die gewölbte Kontur kann ferner eine
größere Stabilität erreicht werden. Am Außenrand
[0044] Gemäß der Erfindung können die Schwings- dieses Bereiches kann die Schwingspule fest mit der
pule sowie die Zuleitung der Schwingspule auf die Membran verbunden sein. Somit kann gewährleis-
Membran aufgedampft oder anderweitig abgeschie- tet werden, dass der gesamte Kalottenbereich sich
den werden. Somit kann eine massearme Spule rea- gleichförmig und phasengleich bewegt.
lisiert werden.
[0052] Der Sickenbereich der Membran kann fer-
[0045] Der erfindungsgemäße elektrodynamische ner so ausgestaltet sein, dass die Nachgiebigkeit der
Wandler kann in einem Aufnahmewandler wie z. B. Membran eingestellt werden kann.
ein Mikrofon oder in einem Wiedergabewandler wie
z. B. ein Lautsprecher oder in einem elektrodynami- [0053] Fig. 10 zeigt einen Graphen zur Veranschau-
schen Wiedergabewandler für einen Kopfhörer oder lichung der Nachgiebigkeit einer Membran als Funk-
einen Hörer ausgestaltet sein. tion der Auslenkung für einen elektrodynamischen

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Schallwandler. Die Nachgiebigkeit ist wesentlich aus-
geglichener als beim Stand der Technik.

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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG

Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich
zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw.
Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

Zitierte Patentliteratur

- US 2008/0019558 A1 [0004]

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Patentansprüche

1.  Elektrodynamischer Schallwandler, mit


einer Membran (140) mit einer Kalotte (141) und einer
Sicke (142),
einer Schwingspule (130), welche an der Membran
(140) befestigt ist,
einem ersten Magnetring (150) auf einer Seite der
Membran (140) und
einem zweiten Magnetring (160) auf der anderen Sei-
te der Membran (140),
wobei die Schwingspule (130) im Bereich zwischen
dem ersten und zweiten Magnetring (150, 160) ange-
ordnet ist,
wobei die Magnetisierungsrichtung des ersten Ma-
gnetringes (150) entgegengesetzt ist zu der Magne-
tisierungsrichtung des zweiten Magnetringes (160).

2.    Elektrodynamischer Schallwandler nach An-


spruch 1, wobei
der erste Magnetring (150) an seiner der Membran
(140) zugewandten Seite (151) abgeschrägt ist, und
wobei der zweite Magnetring (160) an seiner der
Membran (140) zugewandten Seite (161) abge-
schrägt ist.

3.    Elektrodynamischer Schallwandler nach An-


spruch 1 oder 2, wobei der Innendurchmesser
der Schwingspule (130) im Wesentlichen dem Au-
ßendurchmesser des ersten und/oder zweiten Ma-
gnetringes (150, 160) entspricht.

4.  Elektrodynamischer Schallwandler nach einem


der Ansprüche 1 bis 3, wobei der erste Magnetring
(150) in einem Resonator (120) und der zweite Ma-
gnetring (160) auf einem Chassis (110) angeordnet
sind.

5.  Elektrodynamischer Schallwandler nach einem


der Ansprüche 1 bis 4, wobei ein Durchmesser des
ersten Magnetringes (150) einem Durchmesser des
zweiten Magnetringes (160) entspricht.

6.  Elektrodynamischer Schallwandler nach einem


Ansprüche 1 bis 5, wobei die Membran (140) eine fla-
che Kalotte oder einen flachen Spulensitz aufweist.

7.  Elektrodynamischer Schallwandler nach einem


der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Schwingspule (130)
und/oder deren Zuleitung auf der Membran (140) auf-
gedruckt ist.

Es folgen 5 Seiten Zeichnungen

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Anhängende Zeichnungen

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