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EP12714922NW

Patent · March 2012

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Harald Loy
Getzner Werkstoffe
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TEPZZ 6974¥ZB_T
(19)

(11) EP 2 697 430 B1


(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Veröffentlichungstag und Bekanntmachung des (51) Int Cl.:


Hinweises auf die Patenterteilung: E01B 3/46 (2006.01)
03.06.2015 Patentblatt 2015/23
(86) Internationale Anmeldenummer:
(21) Anmeldenummer: 12714922.7 PCT/AT2012/000063

(22) Anmeldetag: 13.03.2012 (87) Internationale Veröffentlichungsnummer:


WO 2012/139142 (18.10.2012 Gazette 2012/42)

(54) BAHNSCHWELLE
RAILROAD TIE
TRAVERSE DE CHEMIN DE FER

(84) Benannte Vertragsstaaten: • HÖFLE, Roger


AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB A-6800 Feldkirch (AT)
GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO • LOY, Harald
PL PT RO RS SE SI SK SM TR A-6780 Schruns (AT)
• FLATZ, Arnold
(30) Priorität: 15.04.2011 AT 5342011 A-6771 St. Anton im Montafon (AT)

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung: (74) Vertreter: Hofmann, Ralf U. et al


19.02.2014 Patentblatt 2014/08 Hofmann & Fechner
Patentanwälte
(73) Patentinhaber: Getzner Werkstoffe Holding GmbH Hörnlingerstrasse 3
6706 Bürs/Bludenz (AT) Postfach 50
6830 Rankweil (AT)
(72) Erfinder:
• AUGUSTIN, Andreas (56) Entgegenhaltungen:
A-6714 Nüziders (AT) EP-A2- 1 445 378 WO-A1-2009/108972
FR-A1- 2 935 399 US-A- 5 060 856
EP 2 697 430 B1

Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen
Patents im Europäischen Patentblatt kann jedermann nach Maßgabe der Ausführungsordnung beim Europäischen
Patentamt gegen dieses Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).

Printed by Jouve, 75001 PARIS (FR)


1 EP 2 697 430 B1 2

Beschreibung der Schwellensohle und dem Betonkörper ein dreidimen-


sionales, thermisch verfestigtes Wirrgelege mit einer re-
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Bahn- lativ großen Dicke der Fasern (="Kunststoffdrähte") des
schwelle, welche einen Betonkörper mit einer an diesem Wirrgeleges eingesetzt wird, wobei dieses Wirrgelege
angebrachten Schwellensohle aufweist, wobei zur 5 wiederum einerseits in den Betonkörper, andererseits in
scherkraftfesten Verbindung der Schwellensohle mit das Material der Schwellensohle eingebettet ist.
dem Betonkörper eine Verbindungslage vorgesehen ist, [0007] Aus der EP 1 445 378 A2 und der WO
die einerseits mit der Schwellensohle und andererseits 2009/108972 A1 gehen ebenfalls Betonschwellen für Ei-
mit dem Betonkörper verbunden ist und hierbei teilweise senbahngleise hervor, welche an deren Unterseite eine
in den Beton des Betonkörpers eingebettet ist. 10 Schwellensohle aufweisen. Um einen verbesserten Ver-
[0002] Aus elastischem Kunststoff, z.B. geschäumtem bund zwischen dem Betonkörper der Schwelle und der
Polyurethan, bestehende Schwellenbesohlungen für Schwellensohle herzustellen, wird eine Faserschicht an-
Bahnschwellen werden insbesondere für den Erschütte- geordnet, die sowohl im Beton als auch in der Kunststoff-
rungsschutz und die Schotterbettschonung bei Beton- schicht der Sohle eingebunden ist.
schwellen eingesetzt. Auf solche Schwellenbesohlun- 15 [0008] Durch die teilweise in den Beton eingebettete
gen wirken nicht nur vertikale sondern auch horizontale dreidimensionale Struktur dieser vorbekannten Verbin-
Kräfte, insbesondere in Querrichtung zu den Schienen, dungslagen wird die dauerhafte, abreiß- und scherkraft-
wobei solche horizontalen Kräfte beispielsweise bei feste Verbindung zwischen dem Betonkörper der Bahn-
Überfahrt eines Zuges in einer Kurvenfahrt oder durch schwelle und der Schwellensohle verbessert. Die vorbe-
Temperaturausdehnungen auftreten. Damit ein ausrei- 20 kannten, von Wirrfaserschichten, insbesondere gena-
chender Querverschiebewiderstand aufrechterhalten delten Vliesschichten oder Wirrgelegen, gebildeten Ver-
wird, müssen die auftretenden Querkräfte ausgenom- bindungslagen weisen aber in verschiedener Hinsicht
men werden können. Zur Erzielung einer scherkraftfes- Nachteile auf. So ist die dreidimensionale Ausprägung
ten Verbindung des Betonkörpers der Bahnschwelle mit von Vliesen beschränkt, was insbesondere dann zu Pro-
dem Schotterbett, unter Vermittlung der auf dem Schot- 25 blemen führt, wenn an der Grenzschicht des Betonkör-
terbett aufliegenden Schwellensohle, muss somit eine pers eine ausgeprägte Schicht aus Zementschlämme
scherkraftfeste Verbindung zwischen dem Betonkörper (=Zementschlempe) vorhanden ist, die von Zement,
und der Schwellensohle gegeben sein. Wasser und Feinteilen gebildet wird. Eine solche Schicht
[0003] Zur Ausbildung einer scherkraftfesten Verbin- kann nur relativ geringe Kräfte übertragen, weswegen in
dung zwischen dem Betonkörper der Bahnschwelle und 30 weiterer Folge auch die Kräfte zwischen der Verbin-
der Schwellensohle ist es bekannt, die Schwellensohle dungslage und dem Betonkörper begrenzt sind. Ein drei-
mit Erhebungen und Hinterschneidungsflächen auszu- dimensionales Wirrgelege hat demgegenüber den Vor-
bilden. Eine solche Ausbildung geht beispielsweise aus teil, dass es auch in tiefer liegende Bereiche des Beton-
der FR 2 753 998 A1 hervor. Aus der DE 43 15 215 A körpers eingebettet werden kann, wodurch die Kraftü-
und EP 609 729 A sind Bahnschwellen bekannt, bei de- 35 bertragung prinzipiell erhöht werden kann. Nachteilig ist
nen auf der dem Betonkörper abgewandten Unterseite hierbei aber, dass solche Wirrgelege relativ heterogen
der Schwellensohle Geotextilschichten aufgebracht sind, wobei typische Erscheinungsformen Löcher, klum-
sind, um die Schwellensohle gegen das Eindringen von penartige Faseranhäufungen, Variationen hinsichtlich
Schotterspitzen zu schützen. der Dicke usw. sind. Die über die Verbindungslage er-
[0004] Für feste Fahrbahnen sind von elastischen Pro- 40 reichte Kraftübertragung unterliegt somit einer gewissen
filen teilweise umschlossene Schwellen (sogenannte be- Streubreite.
schuhte Schwellen) bekannt. Solche beschuhte Schwel- [0009] Aufgabe der Erfindung ist es eine demgegen-
len liegen nicht auf einem Schotterbett auf und die bei über verbesserte besohlte Betonschwelle bereitzustel-
festen Fahrbahnen vorliegenden Anforderungen und len. Erfindungsgemäß gelingt dies durch eine Bahn-
auftretenden Probleme unterscheiden sich von Fahrbah- 45 schwelle mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
nen mit auf einem Schotterbett verlegten Schwellen. [0010] Bei einer Bahnschwelle gemäß der Erfindung
[0005] Eine Bahnschwelle der eingangs genannten Art ist die Schwellensohle mit dem Betonkörper über eine
geht aus der EP 1 298 252 A2 hervor. Die Schwellensohle Verbindungslage verbunden, welche von einem Ab-
ist mit dem Betonkörper der Bahnschwelle über eine Ver- standsgewirke gebildet wird. Ein solches umfasst zwei
bindungslage verbunden, die von einer Wirrfaserschicht, 50 gewirkte Schichten (diese werden auch als Warenflä-
insbesondere Vliesschicht, gebildet wird. Fasern der chen bezeichnet), die durch Verbindungsfäden im Ab-
Wirrfaserschicht sind hierbei einerseits in den Beton des stand zueinander gehalten sind. Die erste dieser Schich-
Betonkörpers in dessen oberflächennahen unterseitigen ten ist hierbei in den Beton des Betonkörpers eingebettet.
Bereich eingebettet und andererseits in das Material der [0011] Die zweite Schicht ist in einer vorteilhaften Aus-
Schwellensohle eingebettet oder mit diesem ver- 55 führungsform der Erfindung in das Material der Schwel-
schweißt. lensohle eingebettet. In einer anderen möglichen Aus-
[0006] Durch Vorbenutzung ist weiters eine Bahn- führungsform der Erfindung ist die zweite Schicht nicht
schwelle bekannt, bei der als Verbindungslage zwischen in das Material der Schwellensohle eingebettet, aber mit

2
3 EP 2 697 430 B1 4

der äußeren Oberfläche der Schwellensohle stoffschlüs- schäumtem Polyurethan. Ausbildungen aus anderen,
sig verbunden. Eine solche stoffschlüssige Verbindung insbesondere geschäumten, Elastomeren oder thermo-
kann beispielsweise dadurch ausgebildet werden, dass plastischen Elastomeren sind denkbar und möglich.
die zweite Schicht an die Oberfläche des Reaktionsge- [0019] Die Schwellensohle 3 bedeckt vorzugsweise
mischs, welches nach der Aushärtung die Schwellensoh- 5 nur die Unterseite des Betonkörpers 2.
le bildet, angedrückt wird. Beim Aushärten des Reakti- [0020] Die Verbindung der Schwellensohle 3 mit dem
onsgemisches kommt es dann zur stoffschlüssigen Ver- Betonkörper 2 erfolgt über eine Verbindungslage 6. Die
bindung. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass die Verbindungslage 6 ist hierbei in den Beton des Beton-
zweite Schicht mit der Schwellensohle nach ihrer Aus- körpers 2 über einen Teil ihrer Dicke d eingebettet. Über
härtung verklebt oder thermisch verschweißt wird. 10 einen anderen Teil ihrer Dicke d ist die Verbindungslage
[0012] Die beiden gewirkten Schichten können von- 6 in das Material der Schwellensohle 3 eingebettet.
einander abweichende Musterungen aufweisen [0021] In Fig. 1 ist angedeutet, dass die Einbettungen
und/oder von unterschiedlich ausgebildeten Fäden ge- der Verbindungslage 6 in den Betonkörper 2 und in die
bildet werden. Die Verbindung der ersten Schicht mit Schwellensohle 3 insgesamt die Gesamtdicke d der Ver-
dem Betonkörper und die Verbindung der zweiten 15 bindungslage 6 betragen. Es besteht also in einem Be-
Schicht mit der Schwellensohle können dadurch opti- reich, der innerhalb der Ausdehnung der Verbindungs-
miert werden. lage 6 liegt, eine Grenzfläche zwischen Beton des Be-
[0013] Der Begriff Faden wird in dieser Schrift allge- tonkörpers 2 und Material der Schwellensohle 3.
mein für Monofilfäden, Garne und Zwirne verwendet. [0022] Stattdessen könnte es auch möglich sein, dass
Garne sind praktisch endlose fadenförmige Gebilde, die 20 zwischen dem Betonkörper 2 und der Schwellensohle 3
aus endlichen Fasern (=Gespinst) oder aus mehreren eine Schicht der Verbindungslage 6 verbleibt, welche we-
praktisch endlosen Elementarfäden bestehen können. der in den Betonkörper 2 noch in die Schwellensohle 3
Bei Zwirnen handelt es sich um spezielle Formen von eingebettet ist. Diese würde dann zwischen dem Material
Garnen mit zwei oder mehr gezwirnten Einzelgarnen. des Betonkörpers 2 und dem Material der Schwellensoh-
[0014] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung 25 le 3 liegen und das Material des Betonkörpers 2 und das
werden im Folgenden anhand der beiliegenden Zeich- Material der Schwellensohle 3 würden nicht direkt anei-
nung erläutert. In dieser zeigen: nander angrenzen (keine gegenseitige Grenzfläche bil-
den).
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Bahn- [0023] Die Einbettung der Verbindungslage 6 in den
schwelle gemäß der Erfindung; 30 Betonkörper 2 erfolgt bei der Herstellung des Betonkör-
Fig. 2 eine schematische dreidimensionale Darstel- pers 2, bevor der Beton des Betonkörpers 2 ausgehärtet
lung eines Abschnitts einer Verbindungslage ist. Beim Aushärten des Betons erfolgt die kraftschlüssi-
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung; ge Verbindung mit dem Betonkörper 2. Es kommt hierbei
Fig. 3 eine Seitenansicht der Verbindungslage von zu Formschlüssen zwischen der Verbindungslage 6 und
Fig. 2, Blickrichtung A. 35 dem Betonkörper 2 in Bezug auf die Querrichtung 7 der
Bahnschwelle 1. Weiters besitzt die Verbindungslage 6
[0015] Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Hinterschneidungsflächen, hinter welche der Beton des
Bahnschwelle 1 in Form einer Betonschwelle, die einen Betonkörpers 2 bei der Einbettung der Verbindungslage
Betonkörper 2 und einen an dessen Unterseite ange- 6 in den Betonkörper 2 eindringt, wodurch Formschlüsse
brachte Schwellensohle 3 umfasst. Mit der Schwellen- 40 in die rechtwinkelig zur Unterseite des Betonkörpers 2
sohle 3 liegt die Bahnschwelle 1 auf einem in Fig. 1 an- bzw. rechtwinkelig zur Querrichtung 7 liegende
gedeuteten Schotterbett 4 auf. Ausreißrichtung (=Auszugsrichtung) 8 ausgebildet wer-
[0016] Die mit Abstand zueinander im Schotterbett den.
verlegten Bahnschwellen 1 tragen ein Gleis, von dem in [0024] Wenn nach dem Gießen des Betonkörpers 2,
Fig. 1 eine Schiene 5 in strichlierten Linien angedeutet 45 bevor dieser ausgehärtet ist, die Verbindungslage 6 in
ist. Die Befestigung der Schiene 5 an der Bahnschwelle den Betonkörper 2 eingebettet wird, ist diese vorzugs-
1 ist hierbei nicht dargestellt. Zwischen der Schiene 5 weise bereits mit der Schwellensohle 3 verbunden. Die
und der Bahnschwelle 1 kann eine Lage aus einem elas- Schwellensohle 3 mit der an ihr festgelegten Verbin-
tischen Material angeordnet sein. dungslage 6, die in Richtung zum Beton des Betonkör-
[0017] Der Betonkörper 2 ist aus Stahlbeton ausgebil- 50 pers 2 weist, wird in die Gießform auf den gegossenen
det. Es kann sich hierbei um einen "Spätentschaler", bei Betonkörper 2 aufgelegt und vorzugsweise in den Beton
dem das Entschalen erfolgt, wenn der Beton ausgehärtet des Betonkörpers 2 eingerüttelt. Stattdessen könnte die
ist, oder um einen "Frühentschaler", welcher bereits vor Schwellensohle 3 mit der in den Formhohlraum gerich-
dem Aushärten des Betons entschalt werden kann, han- teten Verbindungslage 6 auch bereits vor dem Gießen
deln. Beispielsweise kann der Betonkörper 2 als Spann- 55 der Schwelle in den Formhohlraum eingelegt oder an
beton ausgeführt sein. diesen angelegt werden, sodass der Formhohlraum von
[0018] Die Schwellensohle 3 besteht aus einem elas- der Schwellensohle mit der an ihr angebrachten Verbin-
tischen Kunststoff. Bevorzugt ist eine Ausbildung aus ge- dungslage 6 begrenzt wird, worauf der Beton eingegos-

3
5 EP 2 697 430 B1 6

sen wird. [0033] Unterschiedliche Musterungen der ersten


[0025] Das Einbetten der Verbindungslage 6 in das Schicht 9 bzw. zweiten Schicht 10 sind möglich, aber
Material der Schwellensohle 3 erfolgt, bevor der Kunst- vorteilhafterweise weist zumindest die in den Beton des
stoff der Schwellensohle 3 ausgehärtet ist. Die Verbin- Betonkörpers 2 eingebettete erste Schicht 9 Löcher, vor-
dungslage 6 wird hierzu entsprechend weit in das Reak- 5 zugsweise mit lichten Weiten von mindestens 3mm, auf,
tionsgemisch eingedrückt, welches nach der Aushärtung um die Einbettung in den Beton des Betonkörpers 2 zu
die Schwellensohle 3 bildet. erleichtern.
[0026] Anstelle einer Einbettung der Verbindungslage [0034] Wenn die zweite Schicht 10 in das Material der
6 in das Material der Schwellensohle 3 könnte die Ver- Schwellensohle 3 eingebettet wird, so weist diese vor-
bindungslage 6 auch an die Oberfläche der Schwellen- 10 teilhafterweise ebenfalls Löcher, vorzugsweise mit lich-
sohle 3 stoffschlüssig, z.B. durch Verklebung und/oder ten Weiten von mindestens 3mm, auf, um die Einbettung
thermische Verschweißung angebunden sein. Eine sol- in das Material der Schwellensohle 3 zu erleichtern.
che stoffschlüssige Verbindung kann erfolgen, nachdem Wenn die zweite Lage 10 an die äußere Oberfläche der
das Material der Schwellensohle 3 bereits ausgehärtet Schwellensohle 3 angebunden wird, kann die zweite
ist. Auch kann eine stoffschlüssige Verbindung dadurch 15 Schicht 10 auch relativ eng, ohne ausgeprägte Löcher,
erreicht werden, dass die Verbindungslage 6 vor dem gewirkt sein.
Aushärten des Materials der Schwellensohle 3 an deren [0035] Die erste Schicht 9 liegt in einer ersten Ebene
Oberfläche angelegt wird, wobei beim Aushärten des 12 und die zweite Schicht 10 liegt in einer zweiten Ebene
Materials der Schwellensohle 3 die stoffschlüssige Ver- 13, wobei die beiden Ebenen 12, 13 parallel zueinander
bindung zustande kommt. Im Fall der stoffschlüssigen 20 liegen und voneinander beabstandet sind.
Verbindung mit der Oberfläche der Schwellensohle 3 [0036] Die Musterungen der ersten Schicht 9 und der
kann, falls gewünscht, die Verbindungslage 6 über ihre zweiten Schicht 10 können sich unterscheiden, um die
gesamte Dicke d in das Material des Betonkörpers 2 ein- Schichten an die jeweiligen Erfordernisse anzupassen.
gebettet werden, sodass sie abgesehen von ihren Ober- Die Fäden, aus denen die erste Schicht 9 und die zweite
flächenabschnitten, an denen sie stoffschlüssig mit der 25 Schicht 10 bestehen, können gleich sein oder, zur An-
Schwellensohle 3 verbunden ist, vollständig in das Ma- passung an die jeweiligen Erfordernisse, unterschiedlich
terial des Betonkörpers 2 eingebettet ist, also abgesehen ausgebildet sein.
von diesen Oberflächen vollständig vom Material des Be- [0037] Auch die Anzahl und Anordnung der Verbin-
tonkörpers 2 umgeben ist. dungsfäden 11 kann an die spezifischen Anforderungen
[0027] Grundsätzlich denkbar und möglich, aber we- 30 angepasst werden.
niger bevorzugt wäre es auch, die Verbindungslage 6 [0038] Eine mögliche Ausführung der Verbindungsfä-
zunächst in das Material des Betonkörpers 2 einzubinden den 11 sieht vor, dass diese aus einem Monofil-Faden
und erst danach die Verbindung mit der Schwellensohle bestehen. Aber auch eine Ausbildung aus einem Garn
3 auszubilden. ist denkbar und möglich.
[0028] Der Verbund zwischen dem Betonkörper 2 und 35 [0039] Die Fäden der ersten Schicht 9 bzw. zweiten
der Schwellensohle 3 erfolgt vorteilhafterweise bereits Schicht 10 können von Monofil-Fäden und/oder Garnen,
werkseitig, sodass auf der Baustelle diesbezüglich keine beispielsweise auch in Form von Zwirnen, gebildet wer-
Arbeiten erforderlich sind. den.
[0029] Die Ausbildung der Verbindungslage 6 ist in den [0040] Die Verbindungsfäden 11 und/oder die Fäden
Fig. 2 und 3 schematisch dargestellt. Die Verbindungs- 40 der ersten Schicht und/oder die Fäden der zweiten
lage 6 wird von einem Abstandsgewirke gebildet. Dieses Schicht können beispielsweise aus Polyamid, Polypro-
umfasst erste und zweite gewirkte Schichten 9, 10, wel- pylen, PVC, Polyethylen oder Kombinationen hiervon,
che durch Verbindungsfäden 11 in einem gegenseitigen gegebenenfalls auch in Verbindung mit weiteren Mate-
Abstand gehalten werden. rialien bestehen.
[0030] Die ersten und zweiten Schichten 9, 10 werden 45 [0041] Die Herstellung eines Abstandsgewirkes erfolgt
bei solchen Abstandsgewirken auch als Warenflächen üblicherweise in einem einzigen Produktionsschritt. Für
bezeichnet. die kettengewirkte erste Schicht bzw. für die kettenge-
[0031] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Er- wirkte zweite Schicht können beispielsweise die Körper-,
findung sind die Verbindungsfäden 11 und die Fäden, Trikot- oder Tuchbindung verwendet werden.
aus denen die ersten und zweiten Schichten 9, 10 gewirkt 50 [0042] Die Dicke des Abstandsgewirkes wird durch
sind, jeweils eigene, also unterschiedliche Fäden. Die den Abstand der beiden Nadelbarren zueinander defi-
Verbindungsfäden 11 werden dann als Polfäden be- niert. Die Dicke d des Abstandsgewirkes liegt günstiger-
zeichnet. weise im Bereich von 1,5mm bis 40mm, wobei eine Dicke
[0032] Die Musterungen der ersten und zweiten ge- im Bereich von 2mm bis 20mm bevorzugt ist.
wirkten Schicht sind in den Fig. 2 und 3 schematisch 55 [0043] Beim Verbinden (=Kaschieren) der Verbin-
durch Sechsecke angedeutet. Es werden dadurch Lö- dungslage 6 mit dem Reaktionsgemisch der Schwellen-
cher angedeutet, welche die ersten und zweiten Schich- sohle 3 wird die zum Reaktionsgemisch gerichtete zweite
ten 9; 10 aufweisen können. Schicht 10 in das Reaktionsgemisch eingedrückt. Ein Teil

4
7 EP 2 697 430 B1 8

der Verbindungsfäden 11 sowie die erste Schicht 9 ste- 11 Verbindungsfaden


hen hierbei jedenfalls noch aus dem Reaktionsgemisch 12 erste Ebene
hervor. Das Eindrücken in das Reaktionsgemisch erfolgt 13 zweite Ebene
vorzugsweise in eine vorgegebene Tiefe, wobei unter-
halb der eingedrückten zweiten Schicht 10 noch eine 5
Schicht von Reaktionsgemisch vorhanden ist. Denkbar Patentansprüche
und möglich ist es aber auch, die zweite Schicht 10 über
die gesamte Tiefe des Reaktionsgemisches in dieses 1. Bahnschwelle, welche einen Betonkörper (2) mit ei-
einzudrücken. Andererseits kann auch vorgesehen sein, ner an diesem angebrachten Schwellensohle (3)
die zweite Schicht 10 lediglich an das Reaktionsgemisch 10 aufweist, wobei zur scherkraftfesten Verbindung der
der Schwellensohle 3 anzudrücken, worauf es bei der Schwellensohle (3) mit dem Betonkörper (2) eine
Aushärtung des Reaktionsgemisches der Schwellen- Verbindungslage (6) vorgesehen ist, die einerseits
sohle 3 zu einem Stoffschluss kommt. mit der Schwellensohle (3) und andererseits mit dem
[0044] In einer weiteren möglichen Ausführungsform Betonkörper (2) verbunden ist und hierbei teilweise
kann die zweite Schicht 10 nach dem Aushärten des Re- 15 in den Beton des Betonkörpers (2) eingebettet ist,
aktionsgemisches an die Schwellensohle 3 angeklebt dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungs-
werden. lage (6) von einem Abstandsgewirke gebildet wird,
[0045] Wie bereits erwähnt, erfolgt die Einbettung der welches erste und zweite Schichten (9, 10) umfasst,
ersten Schicht 9 in den Beton des Betonkörpers 2 güns- die durch Verbindungsfäden (11) im Abstand zuein-
tigerweise, nachdem die zweite Schicht 10 bereits mit 20 ander gehalten sind und von denen die erste Schicht
der Schwellensohle 3 verbunden worden ist. (9) in den Beton des Betonkörpers (2) eingebettet ist.
[0046] Die Verbindungsfäden 11 können in unter-
schiedlichen Winkeln zu den ersten und zweiten Schich- 2. Bahnschwelle nach Anspruch 1, dadurch gekenn-
ten 9, 10 verlaufen. Um eine gute Verschiebefestigkeit zeichnet, dass die zweite Schicht (10) in das Mate-
der ersten und zweiten Schichten 9, 10 zueinander zu 25 rial der Schwellensohle (3) eingebettet ist.
gewährleisten und einem Kippen der Struktur unter
Druckbelastung vorzubeugen, ist es beispielsweise bei 3. Bahnschwelle nach Anspruch 1, dadurch gekenn-
Abstandsgewirken bekannt, die Verbindungsfäden 11 zeichnet, dass die zweite Schicht (10) mit der äu-
kreuzförmig zwischen den ersten und zweiten Schichten, ßeren Oberfläche der Schwellensohle (3) stoff-
vorzugsweise mit Kreuzungswinkeln von annähernd 45°, 30 schlüssig verbunden ist.
zu legen. Eine solche Ausbildung kann beispielsweise
eingesetzt werden. 4. Bahnschwelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
[0047] Bekannt sind weiters auch Abstandsgwirke, bei dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke des Ab-
denen Fäden, die zur Ausbildung der ersten und/oder standsgewirkes im Bereich von 1,5mm bis 40mm
zweiten Schicht 9, 10 eingesetzt werden, auch zur Aus- 35 liegt.
bildung der Verbindungsfäden 11 herangezogen wer-
den. Es sind somit keine separaten Polfäden vorhanden. 5. Bahnschwelle nach Anspruch 4, dadurch gekenn-
Auch eine solche Ausbildung des Abstandsgewirkes zeichnet, dass die Dicke des Abstandsgewirkes im
kann herangezogen werden. Bereich von 2mm bis 20mm liegt.
[0048] Die Dicke der Schwellensohle 3 liegt vorzugs- 40
weise im Bereich von 4mm bis 20mm. 6. Bahnschwelle nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungs-
Legende fäden (11) von Polfäden gebildet werden, die zusätz-
lich zu den Fäden vorhanden sind, aus denen die
zu den Hinweisziffern: 45 ersten und zweiten Schichten (9, 10) gewirkt sind.

[0049] 7. Bahnschwelle nach einem der Ansprüche 1 bis 6,


dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungs-
1 Bahnschwelle fäden (11) von Monofil-Fäden gebildet werden.
2 Betonkörper 50
3 Schwellensohle
4 Schotterbett Claims
5 Schiene
6 Verbindungslage 1. A railway sleeper which has a concrete body (2) with
7 Querrichtung 55 a sleeper sole (3) which is attached thereto, wherein
8 Ausreißrichtung a connecting layer (6) is provided for connecting the
9 erste Schicht sleeper sole (3) to the concrete body (2) in a manner
10 zweite Schicht resistant to shearing forces, which layer is connected

5
9 EP 2 697 430 B1 10

on one hand to the sleeper sole (3) and on the other (3).
hand to the concrete body (2) and in so doing is par-
tially embedded in the concrete of the concrete body 3. Traverse de chemin de fer selon la revendication 1,
(2), characterised in that the connecting layer (6) caractérisée en ce que la seconde couche (10) est
is formed by a knitted spacer fabric which comprises 5 reliée par le biais de la matière à la surface extérieure
first and second layers (9, 10) which are held spaced de la semelle de traverse (3).
apart from each other by connecting threads (11)
and of which the first layer (9) is embedded in the 4. Traverse de chemin de fer selon l’une quelconque
concrete of the concrete body (2). des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que
10 l’épaisseur du tricot d’écartement se trouve dans la
2. A railway sleeper according to Claim 1, character- plage de 1,5 à 40 mm.
ised in that the second layer (10) is embedded in
the material of the sleeper sole (3). 5. Traverse de chemin de fer selon la revendication 4,
caractérisée en ce que l’épaisseur du tricot d’écar-
3. A railway sleeper according to Claim 1, character- 15 tement se trouve dans la plage de 2 à 20 mm.
ised in that the second layer (10) is connected to
the outer surface of the sleeper sole (3) in a sub- 6. Traverse de chemin de fer selon l’une quelconque
stance-to-substance bond. des revendications 1 à 5, caractérisée en ce que
les fils de liaison (11) sont formés de fils poils qui
4. A railway sleeper according to one of Claims 1 to 3, 20 sont présents outre les fils, en lesquels les première
characterised in that the thickness of the knitted et seconde couches (9,10) sont tricotées.
spacer fabric lies in the range from 1.5 mm to 40 mm.
7. Traverse de chemin de fer selon l’une quelconque
5. A railway sleeper according to Claim 4, character- des revendications 1 à 6, caractérisée en ce que
ised in that the thickness of the knitted spacer fabric 25 les fils de liaison (11) sont formés de fils monofila-
lies in the range from 2 mm to 20 mm. ments.

6. A railway sleeper according to one of Claims 1 to 5,


characterised in that the connecting threads (11)
are formed by pile threads which are present in ad- 30
dition to the threads, from which the first and second
layers (9, 10) are knitted.

7. A railway sleeper according to one of Claims 1 to 6,


characterised in that the connecting threads (11) 35
are formed by monofilament threads.

Revendications
40
1. Traverse de chemin de fer qui présente un corps en
béton (2) avec une semelle de traverse (3) montée
sur celui-ci, dans laquelle est prévue, pour la liaison
résistant à l’effort de cisaillement de la semelle de
traverse (3) avec le corps de béton (2), une couche 45
de liaison (6) qui est reliée d’une part à la semelle
de traverse (3) et d’autre part au corps de béton (2),
tout en étant insérée en partie dans le béton du corps
en béton (2), caractérisée en ce que la couche de
liaison (6) est formée par un tricot d’écartement qui 50
comporte des première et seconde couches (9, 10)
qui sont maintenues par des fils de liaison (11) à
distance l’une de l’autre et dont la première couche
(9) est insérée dans le béton du corps en béton (2).
55
2. Traverse de chemin de fer selon la revendication 1,
caractérisée en ce que la seconde couche (10) est
insérée dans le matériau de la semelle de traverse

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EP 2 697 430 B1

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IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE

Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen
und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das
EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente

• FR 2753998 A1 [0003] • EP 1298252 A2 [0005]


• DE 4315215 A [0003] • EP 1445378 A2 [0007]
• EP 609729 A [0003] • WO 2009108972 A1 [0007]

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