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Fachthemen

Ulrike Kuhlmann DOI: 10.1002/stab.201310019


Konrad Kudla

Der Lamellenstoß im Stahl- und Verbundbrückenbau


Stand der Forschung und Normung

Angeregt durch Erfahrungen von Ingenieurbüros und Stahlbaufirmen mit den neuen Fachgemeinschaft Brückenbau des
­Ermüdungsnachweisen der europäischen Normen im Brückenbau, wurde im Rahmen Deutschen Stahlbau-Verbands (heute:
­eines DASt/IGF-Forschungsvorhabens zur Weiterentwicklung und Spezifizierung der Er- DSTV/bauforumstahl) an der Univer-
müdungsnachweise für Straßen- und Eisenbahnbrücken unter anderem das Konstruk­ sität Stuttgart das nunmehr abgeschlos-
tionsdetail des Lamellenstoßes untersucht. Dabei handelt es sich um einen typischen sene DASt/IGF-Forschungsvorhaben
Montagestoß von Vollwandträgern aus Stahl mit mehrteiligen Gurten, der in Deutschland Nr.  15380 [5] durchgeführt, das sich mit
zwar übliche Baupraxis darstellt, aber im Ausland weitgehend unbekannt ist. Im Kerbfall- einer Reihe von Fragestellungen zur
katalog von Eurocode 3 Teil 1-9 zur Einordnung der Ermüdungsdetails fehlt deshalb der Weiterentwicklung und Spezifizierung
Lamellenstoß auch. Der Beitrag stellt erste Forschungsergebnisse vor, die es in Zukunft der Ermüdungsnachweise im Stahl-
ermöglichen, auch bei Anwendung von Eurocode 3 das Konstruktionsdetail Lamellen- und Stahlverbundbrückenbau beschäf-
stoß als Kerbfall einzuordnen und auszuführen. tigt hat. Im Rahmen dieses Beitrags
sollen die Ergebnisse für den Lamellen-
The lamella joint for steel and composite bridges, State of the Art in research and Eu-
stoß vorgestellt werden. Die Ergebnisse
rocode design. Initiated by the experiences of consulting offices and steel companies
zum Konstruktionsdetail der Lager-
applying the fatigue verification according to the new European rules in bridge design, in
platte aus diesem Forschungsvorhaben
the frame of a DASt/IGF-Research project dealing with the evolution and the specification
of the fatigue assessment for highway and railway steel bridges the construction detail of wurden bereits in [6] veröffentlicht.
a lamella joint has been investigated. This joint represents a typical butt welding joint dur- Das Konstruktionsdetail des La-
ing erection of plated steel girders with flanges consisting of several lamellas. This detail mellenstoßes, das Gegenstand dieses
is typical of German bridge design in practice, but nearly unknown in other European Beitrags ist, wird in den Regelwerken
countries. In the fatigue detail catalogue of Eurocode 3 Part 1-9 the lamella joint is there- mit „Mehrteilige, quer zur Kraftrich-
fore missing. The paper presents first research results which will in future allow applying tung durch Stumpfnaht verbundene
the construction detail of the lamella joint also in the frame of Eurocode design. Bauteile“ beschrieben und kommt vor
allem als Montagestoß im Brückenbau
vor. Der Einsatzbereich solcher La-
1 Einleitung das neuartige Konzept für den Ermü- mellenstöße sind große geschweißte
dungsnachweis nach DIN-Fachbericht Vollwandträger, in jüngerer Zeit vor
Mit der Einführung der DIN-Fachbe- 103 [2], basierend auf ENV  1993-1-1 allem auch Verbundträger, deren Gurte
richte 101 „Einwirkungen“ [1] und 103 [3], identifiziert. So ergaben sich u.  a. über ihre Länge entsprechend der un-
„Stahlbrücken“ [2] in 2003 sind für grundsätzliche Änderungen auf der terschiedlichen Momentenbeanspru-
Straßen- und Eisenbahnbrücken – ba- Widerstandsseite, z.  B. durch die Un- chung abgestuft sind.
sierend auf den sich damals noch in abhängigkeit der Ermüdungsfestigkeit Bei einer konstanten Trägerhöhe
der Entstehung befindlichen europäi- von der Größe und Art der Mittelspan- kann die Anpassung der Gurte entwe-
schen Normen – in einem kurzen Zeit- nung oder durch die Einführung der der durch eine variable Breite oder
raum neue Regelungen für den Brü- Blechdickenabhängigkeit oder durch zusätzliche Gurtbleche geschehen. In
ckenbau erarbeitet und umgesetzt den Wegfall bewährter Kerbfalleinord- den meisten Fällen ist es sinnvoll, di-
worden. Die Erfahrungen von Ingeni- nungen für Konstruktionsdetails wie ckere Gurte einzusetzen, anstatt die
eurbüros und Stahlbaufirmen der ver- des Lamellenstoßes. Breite der Gurte zu vergrößern, da die
gangenen Jahre im Umgang mit den Über den Nationalen Anhang ansetzbaren Breiten durch die mittra-
DIN-Fachberichten – und damit auch DIN EN 1993-2 [4] besteht die Mög- gende Breite beschränkt werden. Der
mit den europäischen Normen – haben lichkeit, durch sogenannte NCI (Non- Aufbau der Gurte durch einzelne Ble-
gezeigt, dass die neuen Bemessungsre- Contradictory Complementary Infor- che bzw. Lamellen ist dabei zum Teil
geln insbesondere bezüglich des Er- mation) den bisherigen nationalen Er- durch konstruktive Festlegungen be-
müdungsnachweises im Stahlbrücken- fahrungs- und Kenntnisstand wie z.  B. dingt: So waren nach DS  804 [7] frü-
bau in vielen Fällen zu einer deutlichen zusätzliche Konstruktionsdetails in die her nur maximale Blechdicken von
Erhöhung der Stahltonnage führen. Bemessungsregeln einfließen zu lassen. 50  mm zulässig, und heute sind Blech-
Als Ursache hierfür wurde vor allem Deshalb wurde mit Unterstützung der dicken bis maximal 100  mm (Ril 804

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[8]) festgelegt. Ebenfalls ist zu beach-


ten, dass bei größeren Materialdicken
die Sprödbruchgefahr steigt und die
zulässigen Blechdicken durch DIN
Bild  2.  Mögliche Schweißnaht-
EN 1993-1-10 [9] begrenzt werden.
vorbereitung nach RIL 804 [8]
Durch eingeschränkte Transportlängen Fig.  2.  Possible weld prepara-
und Montagegewichte kommt es somit tion according to RIL 804 [8]
häufig zu Baustellenstößen in Brü-
ckenträgern an Stellen, bei denen die
Gurte sich aus mehreren Lamellen zu- Ermüdungsschäden beobachtet wur- auch mit relativ geringen Blechdicken,
sammensetzen. den. Um diese deutsche Erfahrung in in Schwingversuchen untersucht, die
Der Lamellenstoß besteht aus die europäische Normung übertragen unter baustellenähnlichen Bedingun-
zwei Blechpaketen, die in einer zu können, müssen aber entsprechende gen (Schweißen in Zwangsposition
Schweiß­naht auf der Baustelle gesto- Nachweise und Hintergrundinforma- etc.) gefertigt wurden [17].
ßen werden (Bild  1). Dabei werden als tionen aufbereitet werden. Im Zusammenhang mit einem
erstes die Einzelbleche in der Werk- konkreten Brückenbauvorhaben wur-
statt aufeinandergelegt und im Bereich 2  Stand der Wissenschaft und Technik den von Kudla in [14] erstmals Lamel-
der Schweißnahtvorbereitung für den lenstöße mit dicken Blechen von 90
Stumpfstoß mit einer versenkten Stirn- Im Zuge der Erstellung von DIN EN und 100  mm, die unter Baustellenbe-
fugennaht und im übrigen Bereich 1993-1-9 [13] wurde festgestellt, dass dingungen gefertigt wurden, geprüft.
durch eine Flankenkehlnaht mitein- für den Lamellenstoß nur wenige Ver- Allerdings hatte der speziell auf ein
ander verbunden. Auf der Baustelle suchsergebnisse vorlagen, so dass für Bauvorhaben abgestimmte Lamellen-
werden die Bauteile mit den mehrtei- den Lamellenstoß keine Kerbfallein- stoß einen Dickensprung, der zu einer
ligen Gurten ausgerichtet und beide ordnung nach Eurocode 3 vorgenom- exzentrischen Beanspruchung führte.
Blechpakete mit einer Stumpfnaht men wurde. Kritisch wurde die Stirn- Wie in [14] gezeigt, lässt sich bei der
verschweißt. Die Stirnfugennaht darf fugennaht gesehen, die einschließlich Gegenüberstellung der Versuchser-
dabei nicht wieder aufgeschmolzen ihres Wurzelpunktes beim Schweißen gebnisse von 190  mm dicken Blechpa-
werden. des eigentlichen Stumpfstoßes beste- keten mit den Versuchsergebnissen
Der erste, den Autoren bekannte hen bleibt und den Ausgangspunkt von 63  mm dicken Blechpaketen aus
Lamellenstoß im Brückenbau wurde für einen Anriss bilden kann. [15] ein Trend zu einer Blechdicken-
im Jahr 1935 bei der Eisenbahnbrü- Bild  2 zeigt zwei Möglichkeiten abhängigkeit für querbeanspruchte La-
cke Strelasund [10] hergestellt, wo die zur Schweißkantenvorbereitung ge- mellenstöße ableiten, wie inzwischen
Gurte durch mehrere Lamellen ver- mäß RIL  804 [7], wie sie bereits in auch im Eurocode gefordert. Durch
stärkt und auf der Baustelle verschweißt derselben Form in DS  804 [7] aufge- die wenigen Versuche konnten keine
wurden. Seitdem wurden in Deutsch- führt waren. Trotz der sonst klaren Erkenntnisse darüber gewonnen wer-
land viele Bauwerke mit dem Schweiß­ Regeln erfolgt keine Festlegung für den, ob die Reduzierung der Ermü-
detail Lamellenstoß ausgeführt. Ent- ein maximales Spaltmaß zwischen dungsfestigkeit für den Blechdicken-
sprechend enthalten auch die älteren den aufeinanderliegenden Blechen ei- einfluss auf Grundlage der einzelnen
deutschen Regelwerke wie DS 804 [7] nes Blechpaketes, obwohl ein größe- Lamelle oder der Dicke des Blechpa-
und TGL  13500 [12] Ausführungs- und rer Spalt die mögliche Anrissgefahr an ketes durchzuführen ist. Bild  3 fasst
Bemessungsregeln für den Lamellen- der Wurzel der Stirnfugennaht sicher alle bekannten Versuchsergebnisse
stoß. beeinflusst. aus der Literatur zum Ermüdungsver-
Schäden zum Beispiel in Form Die Einordnung des Kerbfalles halten des Lamellenstoßes zusam-
von Rissen infolge Ermüdung sind an „Lamellenstoß“ für die alte DS  804 [7] men.
Lamellenstößen bei den ausgeführten (Kerbgruppe KVIII) erfolgte für den
Bauwerken bisher nicht bekannt, ob- zweiteiligen Lamellenstoß durch das 3  Experimentelle Untersuchungen
wohl bei der Steigerung der Verkehrs- Laboratorium für Betriebsfestigkeit in 3.1  Ziel der Versuche
belastung an anderen Stellen zum Teil Darmstadt (LBF) [15]. Später folgte mit
[16] eine Erweiterung auf dreiteilige Im Rahmen des DASt/IGF-Vorha-
Lamellenstöße. Bei Betrachtung der bens Nr.  15380 [11] wurden Versuche
Versuchsreihen zeigt sich, dass der Ver- an Lamellenstößen durchgeführt. Die
suchsumfang nicht nur begrenzt ist, Untersuchungen sollten an Blechdi-
sondern dass vor allem aus heutiger cken erfolgen, die die heutige obere
Sicht relativ dünne Blechdicken unter- Grenze der eingesetzten Blechdicken
sucht wurden. Desweiteren wurden im Brückenbau darstellen. Auch soll-
die Prüfkörper nicht in Zwangsposi- ten die Versuchskörper quasi unter
tion geschweißt und repräsentieren Baustellenbedingungen verschweißt
somit nicht die unter Baustellenbedin- werden. Ziel dieser Versuchsserie am
gungen erzielbaren Schweißnahtqua- Konstruktionsdetail Lamellenstoß
litäten. Von der Bundesanstalt für Ma- war die Abschätzung der Blechdicken-
Bild  1.  Querschnitt Lamellenstoß terialforschung (BAM) wurden Ende abhängigkeit der Ermüdungsfestig-
Fig.  1.  Section of lamella joint der 1980er Jahre Träger, allerdings keit.

Stahlbau 82 (2013), Heft 2 71


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100, t  =  180  mm) und 40  mm (Serie


200, t  =  45  mm) zersägt.

3.4 Versuchsdurchführung

Die Ermüdungsfestigkeit der Prüfkör-


per der Serie 100 und der Serie 200
wurde in Schwingversuchen bestimmt.
Hierzu wurden die Prüfkörper mit
­einer Zugkraft von bis zu 3000  kN
schwellend beansprucht. Die Schwing-
beanspruchung wurde einstufig aufge-
bracht (klassischer Wöhlerversuch).
Das Spannungsverhältnis betrug
R  =  0,1. Die Schwingversuche wurden
Bild  3.  Zusammenfassung der Versuchsergebnisse aus Ermüdungsversuchen am
zweiteiligen Lamellenstoß aus der Literatur (mit Spannungsverhältnis R ≥ 0, mit kraftgesteuert bei 20  °C Raumtempe-
Ausnahme der Versuche BAM) ratur an der Materialprüfanstalt (MPA,
Fig.  3.  Overview on results of fatigue tests found in literature for the lamella joint Otto-Graf-Institut) der Universität
of 2 plates (with stress ratio R ≥ 0, except of the tests at BAM) Stuttgart durchgeführt.
Als Versagenskriterium für die
Schwingversuche wurde der Bruch der
3.2 Versuchskonzept stellung und Lieferung der Prüfkörper Prüfkörper gewählt. Durch visuelle In­
erfolgte durch Max Bögl Stahl- und ­spektion der Prüfkörper während der
Das Versuchsprogramm umfasste zwei Anlagenbau GmbH & Co KG aus Versuche der Serie 100 zeigte sich, dass
Versuchsserien zu je zehn Schwing- Neumarkt in der Oberpfalz als nach Anriss noch einmal zwischen 8  %
versuchen. In den Schwingversuchen Spende. Die Schweißreihenfolge und und 44  % der Schwingspiele bis zum
wurde die Ermüdungsfestigkeit von der Schweißlagenaufbau entsprachen Bruch der Prüfkörper der Serie ertra-
Lamellenstößen aus unterschiedlich einer typischen Baustellenschwei- gen werden konnten (Tabelle  1).
dicken Blechen bestimmt. ßung, sie sind in Bild  4 in fünf Schrit- Die Mehrteiligkeit (zwei Bleche)
– Serie 100: Bl. 80  mm (S355NL) + ten dargestellt: der Versuchskörper im Bereich der
Bl. 100  mm (S355J2+N), Blechpaket- a) Schweißen der Stirnfugennaht Krafteinleitung bewirkte, dass sich die
dicke 180  mm b) Schweißen der Wurzellagen (MAG) Zugkraft nicht genau gleichmäßig im
– Serie 200: Bl. 20  mm (S355J2+N)+ c) Schweißen der Fülllagen mit UP Prüfkörper wie bei einem einteiligen
Bl. 25  mm (S355J2+N), Blechpaket- bis kurz über die Stirnfugennaht Körper ausbreitete. Auf den Prüfkör-
dicke 45  mm Schweißposition (PA) pern waren Dehnmessstreifen ange-
d) Ausfugen der Wurzel auf der Un- bracht, über die die örtliche Dehnung
Die erste Versuchsserie 100 wies Ein- terseite und Schweißen der Über- an mehreren Stellen während der ge-
zelblechdicken mit t  >  25  mm auf, bei kopflagen (MAG) samten Versuchsdauer dokumentiert
denen nach DIN EN 1993-1-9 [13] eine e) Schweißen der Fülllagen bis Bau- wurde.
Blechdickenabhängigkeit zu berück- teiloberkante (UP)
sichtigen ist. Im Gegensatz dazu wies Schweißposition (PE) 3.5 Versuchsergebnisse
die Serie 200 Einzelbleche mit t  ≤  25  mm
auf, die nach DIN EN 1993-1-9 [13] Eine ausführliche Beschreibung der Die aus den Dehnungsmessungen be-
rein formal keiner Blechdickenabhän- Fertigung und Schweißarbeiten ist in rechneten örtlichen Spannungen dien-
gigkeit unterliegen. [5] dokumentiert. Nach dem Schwei- ten zur Ermittlung der Nennspan-
ßen wurde das Musterstück in Prüf- nungsschwingbreiten der Prüfkörper
3.3  Fertigung der Prüfkörper körper mit den Breiten 60  mm (Serie an den geometrischen Kerben. Durch

Um repräsentative Prüfkörper testen


zu können, war die Fertigung großer
Bauteile erforderlich – jeweils ein Mus-
terstück für Serie 100 (180  mm) und
für Serie 200 (45  mm). Die Musterstü-
cke wurden anschließend in die ein-
zelnen Prüfkörper zerlegt. Um größt-
mögliche Realitätsnähe der Versuchs-
ergebnisse sicherzustellen, wurden
die Musterstücke, von denen das grö-
ßere 3,2  t wog und dessen Schweiß-
nähte mehr als 160 Schweißraupen
besaß, unter Baustellenbedingungen Bild  4.  Schweißreihenfolge bei der Herstellung der Musterstücke
in Zwangsposition gefertigt. Die Her- Fig.  4.  Welding sequence during the production of specimens

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die Schweißnahtgeometrie ergaben Tabelle  1.  Zahl der Schwingspiele bis Anriss und Versagensort (S Kerbe Stirnfugen-
sich drei maßgebliche Kerbbereiche, naht, 1 bzw. 2 Kerbe 1 bzw. 2 am Schweißnahtübergang)
durch die Schweißnaht verursacht, s. Table  1.  Number of cycles at crack initiation and failure of specimen (S notch at end
groove weld, 1 or 2 notch 1 or 2 at weld toe)
Bild  5 an einem Prüfkörper der Serie
100. Prüf- Schwingspielzahl Schwingspielzahl Schwingspielzahl bis Versagens­
– Kerbe   1: Schweißnahtübergang 1, körper bis zum Anriss am bis zum Anriss Anriss bezogen auf ort
Wurzelpunkt am Nahtübergang die Schwingspielzahl
Decklage des 80-mm-Bleches (MAG-
Stirnfugennaht NRiss 1;2 bis zum Bruch,
Schweißnaht PE)
NRiss, S vgl. Tab. 2
– Kerbe   2: Schweißnahtübergang 2,
Decklage des 100-mm-Bleches (UP- [–] [–] S [%] 1 oder 2 [%]
Schweißnaht PA) 100 51900 – 88 – S
– Kerbe   3: Wurzelpunkt der Stirnfu- 101 160400 – 70 – S
gennaht 102 240717 183829 78 60 S
103 – 56520 – 57 1
Die Prüfkörper wurden in einem un- 104 – 129945 92 1

regelmäßigen Zyklus visuell geprüft.
105 360000 – 81 – S
In Tabelle  1 sind die Schwingspiele
aufgetragen, die bis zum ersten inspi- 106 111159 – 62 – S
zierten Anriss auf die Prüfkörper der 107 – 449920 – 56 2
Serie 100 (80 + 100  mm) eingewirkt 109 120503 – 67 – S
haben. Die Schwingspiele bis zum 112 – 800000 – 63 2
Prüfkörperbruch sind in Tabellen 2
und 3 zusammengestellt. Es zeigt sich Tabelle  2.  Nennspannungsschwingbreiten für die Serie 100 an der maßgebenden
deutlich, dass nicht nur die Stirnfu- Kerbe und Schwingspielzahlen bis zum Prüfkörperbruch
gennaht die maßgebliche Kerbe dar- Table  2.  Nominal stress ranges of Series 100 at critical notch and numbers of cycles
stellt, sondern ein Rissausgang häufig at failure of specimens
auch an den Schweißnahtübergängen Nennspannungsschwingbreite Schwingspielzahl bis
Prüf-
registriert wurde. an der maßgebenden Kerbe Prüfkörperbruch
körper
Ds [N/mm2] NBruch [–]
3.6  Vergleich der Bruchmodi 100 243,9 58649
101 177,5 230230
Bei den Versuchskörpern der Serie
102 174,5 307428
100 (80 + 100  mm) wurden Schwing-
risse an der Stirnfugennaht (Modus A) 103 262,7 99959
aber auch an den Nahtübergängen 104 237,1 141186
(Modus  B) beobachtet (Bild  6). Es 105 150,3 445757
zeigt sich, dass bei den Versuchskör- 106 180,4 180701
pern der Serie 100 die Kerben an den 107 174,5 796360
Nahtübergängen in Konkurrenz zu der
109 175,3 179803
Kerbe an der Stirnfugennaht stehen
112 152,7 1261370

Tabelle  3.  Nennspannungsschwingbreiten für die Serie 200 an der Kerbe 1 und


Schwingspielzahlen bis zum Prüfkörperbruch
Table  3.  Nominal stress ranges of Series 200 at critical notch 1 and numbers of
cycles at failure of specimens

Nennspannungsschwingbreite Schwingspielzahl bis


Prüf-
an der Kerbe 1 Prüfkörperbruch
körper
Ds1 [N/mm2] NBruch [–]
200 220,8 202550
201 125,6 2308146
203 273,0 131199
205 238,3 234103
207 111,9 7017158*
208 173,2 623097
209 176,1 469600
210 185,9 579047
Bild  5.  Kerbbereiche an einem Prüfkör- 211 190,3 289175
per der Serie 100 212 241,5 133048
Fig.  5.  Critical notches at a specimen of
Series 100 * Durchläufer

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und die Kerbschärfe ähnlich zu be-


werten ist. Teilweise traten sichtbare
Anrisse nahezu zeitgleich während
der Versuche an beiden Kerben auf
(Modus A+B).
Bei der Serie 200 (20 + 25  mm)
wurden nur Anrisse vom Schweiß-
nahtübergang (Modus B) auf der in
Position PE geschweißten Seite beob-
achtet, die später zum Versagen der
Prüfkörper führten. Mit abnehmender
Blechdicke wie bei Serie 200 scheint
also die Kerbe am Schweißnahtüber-
gang gegenüber der Kerbe an der
Stirnfugennaht maßgebend zu wer-
den. Bild  6 zeigt jeweils eine schema-
tische Darstellung der Bruchmodi mit
einem zugehörigen realen Bruchbild
am Beispiel eines Prüfkörpers.
Bild  6.  Versagensbild von a) Prüfkörper 103, b) Prüfkörper 106 und c) Prüfkörper Die Bruchbilder zeigten bei bei-
102; Bruchmodi: d) Bruchmodus A (Riss ausgehend von Stirnfugennaht), e) Bruch- den Serien Schweißnahtunregelmäßig-
modus B (Riss ausgehend vom Nahtübergang), f) gemischter Bruchmodus A+B. keiten an der Schweißnahtwurzel der
Hinweis: Pfeile in Fotos kennzeichnen Rissausgangspunkte Stirnfugennaht. In Bild  7 ist exempla-
Fig.  6.  Failure of a) specimen No. 103, b) specimen No. 106 and c) specimen No. risch das vergrößerte Bruchbild des
102; failure modes: d) mode A (crack initiated at the end groove weld), e) mode B Prüfkörpers 109 dargestellt. Im
(crack initiated at weld toe), f) mixed mode A+B.
Bruchbild am Wurzelpunkt der Stirn-
Remark: Arrows in photos point out the location of crack initiation
fugennaht sind eindeutige Schweiß-
nahtungänzen zu erkennen. Die Un-
tersuchungen decken somit gewisse
Schweißnahtungänzen am Wurzel-
punkt der Stirnfugennaht ab. Bei allen
Versuchskörpern konnte nach Fort-
schreiten der Ermüdungsrisse ein aus-
geprägtes plastisches Versagen in der
Restbruchfläche festgestellt werden.

3.7  Auswertung der Schwingversuche

Zur Auswertung der Schwingversuche


wurden die Schwingspielzahlen bis
zum Prüfkörperbruch in Abhängig-
keit der Nennspannungschwingbreite
ΔσC am Versagens­ort für die jeweilige
Serie statistisch ausgewertet. Die sta-
tistische Auswertung erfolgte nach der
im Hintergrundbericht [18] zu DIN
EN 1993-1-9 [13] festgelegten statisti-
schen Methode. Somit wurden zwei
Wöhlerkurven für die Serie 100 (80 +
100  mm) und Serie 200 (20 + 25  mm)
ermittelt. Bei Serie 100 liegt die er-
mittelte Ermüdungsfestigkeit bei
ΔσC  =  54  N/mm² und bei Serie 200
bei ΔσC  =  83  N/mm2. In Bild  8 sind
die Wöhlerkurven für beide Serien
Bild  7.  a) Prüfkörperanriss am Wurzelpunkt der Stirnfugennaht, b) Blickrichtung
dargestellt. Zum Vergleich ist auch die
auf die Bruchfläche des Prüfkörpers, c) Bruchfläche des Prüfkörpers 109 am
Kerbfallkategorie 71 nach DIN EN
­Wurzelpunkt der Stirnfugennaht, d) vergrößerter Ausschnitt aus c) mit Schweiß-
nahtungänzen am Wurzelpunkt der Stirnfugennaht 1993-1-9 [13] eingetragen, die nach
Fig.  7.  a) Crack initiated at the root of the end groove weld, b) direction of view DIN-Fb. 103 [2] als Basiswert zu-
at fracture surface of specimen, c) section of failed specimen No.  109 at the root grunde zu legen ist. Es zeigt sich,
of the end groove weld, d) enlarged with detail irregularities at the root of the end dass die Serie 100 mit den dicken
groove weld Blechen die nominelle Ermüdungs-

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Ergebnisse für beide Versuchsserien


und für entsprechende Ergebnisse
aus der Literatur (Bild  3) wurden
ausgewertet, Bild  9 zeigt in einem
Diagramm die ertragbaren Nenn-
spannungsschwingbreiten bei 2 × 106
Schwingspielen, aufgetragen in Ab-
hängigkeit von der Dicke der Blech-
pakete. In diesem Diagramm ist
ebenfalls die Funktion aus DIN EN
1993-1-9 [13] für die Reduzierung
der Ermüdungsfestigkeit durch den
Blechdickeneinfluss bezogen auf das
Gesamtpaket bei einem Basiswert
ΔσC  =  71  N/mm² dargestellt, vgl.
Gl.  (1). Es zeigt sich, dass alle Ver­
suchs­ergebnisse über der Kurve für
die Blechdickenabhängigkeit liegen.

4 Bewertung und Einordnung


der Ergebnisse

Die Auswertung der im DASt/IGF-


Forschungsvorhaben [5] durchgeführ-
ten Schwingversuche zusammen mit
anderen Ergebnissen aus der Literatur
zeigt, dass beim Kerbfall Lamellen-
stoß bei einer Beanspruchung quer
zur Schweißnaht eine Blechdickenab-
Bild  8.  Wöhlerkurven: a) aus Serie 100, b) aus Serie 200
hängigkeit vorhanden ist und diese bei
Fig.  8.  S-N curves: a) of Series 100, b) of Series 200
einer Bemessung berücksichtigt wer-
den muss. Es ist auch zu erkennen, dass
der Basiswert von Kerbfall 71 nach
DIN EN 1993-1-9 [13] zusammen mit
der Reduzierung der Ermüdungsfes-
tigkeit für den Blechdickeneinfluss
nach Gl.  (1) zu auf der sicheren Seite
liegenden Ergebnissen führt, wenn die
Dicke t auf die Dicke des Blechpake-
tes bezogen wird (vgl. Bild  9). Dabei
wurde mit Serie 200 mit Einzelblech-
dicken 20  mm und 25  mm (45  mm Ge-
samtdicke) eine untere Grenze geprüft,
bei der nach den Versuchsergebnissen
eigentlich keine Reduzierung der Er-
müdungsfestigkeit für den Blechdicken-
einfluss erforderlich gewesen wäre.
Bild  9.  Ertragbare Nennspannungsschwingbreite bei 2 × 106 Schwingspielen für
Die Serie 100 dagegen bildet mit Ein-
unterschiedlich dicke Blechpakete (Versagenskriterium: Prüfkörperbruch)
Fig.  9.  Nominal fatigue stress range at 2 × 106 cycles in tests of lamella joints
zelblechdicken 80  mm und 100  mm
with different overall thicknesses (failure criterion: fracture of specimens) (180  mm Gesamtdicke) eine Art obere
Grenze der zurzeit üblichen Lamellen-
stöße im Brückenbau. Hierfür ist eine
festigkeit ΔσC  =  71  N/mm² unter- für t  >  25  mm: ΔσC,red = ks ΔσC (1) Reduzierung der Ermüdungsfestigkeit
schreitet, was für einen Einfluss der für den Blechdickeneinfluss erforder-
Blechdicke auf die Ermüdungsfes- mit ks = (25/t)0,2 und t in mm lich. Ob allerdings der Basiswert mit
tigkeit spricht. Kerbfall 71 und die ungünstige Abmin-
Nach DIN EN 1993-1-9 [13] ist Für die Blechpakete des Lamellen- derung mit der Dicke des Blechpakets
bei Kerbfällen mit Querstößen für stoßes stellt sich die Frage, ob die unter Umständen zu konservativ ist,
Blechdicken t  >  25  mm die Ermüdungs- Dicke t in Gl.  (1) sich auf die Dicke kann anhand der wenigen vorliegen-
festigkeit nach folgender Gleichung des Einzelbleches oder auf die Di- den Versuche nicht abschließend be-
abzumindern: cke des Blechpaketes bezieht. Die urteilt werden.

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Wie in Abschn.  3.3 erläutert, wur- Untersuchungen zur Blechdicken- mit der Verbesserung der Bewertung
den die Lamellenstöße unter Baustel- abhängigkeit bei Lamellenstößen ermüdungskritischer Schweißnähte.
lenbedingungen gefertigt. Trotz des b) Durchführung von Schwingversu-
verbleibenden Wurzelpunktes der chen an Lamellenstößen, die mit Danksagung
Stirnfugennaht im Schweißnahtdetail den Blechpaketdicken zwischen
führte diese technologische Kerbe der Serie 100 (180  mm) und Serie Die Autoren möchten sich herzlich
nicht zwangsläufig zum Versagen, 200 (45  mm) liegen, um weitere für die finanzielle Unterstützung für
sondern der Schweißnahtübergang Stützstellen für die Reduzierung die DASt/IGF-Forschungsvorhaben
stellte eine konkurrierende Kerbe dar, der Ermüdungsfestigkeit für den Nr.  15380 [5] und Nr.  17104 [11] aus
die ebenfalls teilweise Ausgangspunkt Blechdickeneinfluss zu erhalten dem Programm zur Förderung der „In-
des Versagens war. Somit ist mit dem c) Untersuchungen zum Einfluss grö- dustriellen Gemeinschaftsförderung“
Basiswert des Kerbfall 71 und der ßerer Blechdickenunterschiede im (IGF) des Bundesministeriums für
Gl.  (1) für die Abminderung im Hin- Lamellenstoß auf die Ermüdungs- Wirtschaft und Technologie (BMWi)
blick auf die Blechdickenabhängigkeit festigkeit bedanken. Weiterhin gilt Dank dem
eine Ermüdungsfestigkeit angegeben, d) numerische Untersuchungen zum projektbegleitenden Arbeitskreis, der
die auf der sicheren Seite liegt. zulässigen Spaltmaß zwischen den vor allem durch Mitglieder der Fach-
Aus den Ergebnissen wurde ein einzelnen Blechen gemeinschaft Brückenbau des DSTV/
Bemessungsvorschlag abgeleitet, der e) numerische Untersuchungen zur bauforumstahl gebildet wurde, sowie
in den Nationalen Anhang zu DIN maximal zulässigen Größe der Un- den Unternehmen, die die Forschungs-
EN 1993-2 [4] eingegangen ist. Die Er- gänzen am Wurzelpunkt der Stirn- vorhaben durch Spenden unterstützt
weiterung der Kerbfalltabelle ist in fugennaht haben, besonders Firma Max Bögl
Bild  10 dargestellt. Durch diesen Be- f) Erprobung der zerstörungsfreien Stahl- und Anlagenbau GmbH & Co.
messungsvorschlag konnten die bishe- Ultraschallprüfung durch Phased KG, Neumarkt i.  d. Oberpfalz. Darüber
rige Regelung aus DIN-Fb. 103 [2] in Array-Technik [20] zur Bewertung hinaus bedanken sich die Autoren bei
Ergänzung zu DIN EN 1993-1-9 [13] von Lamellenstößen. den Mitarbeitern des Fachbereichs 2
als NCI in DIN EN 1993-2/NA [19] „Baukonstruktion und Werkstofftech-
übernommen werden mit der Festle- Durch die Weiterentwicklung der zer- nik“ der MPA der Universität Stutt-
gung, dass die Reduzierung der Ermü- störungsfreien Prüfverfahren wird man gart (ehemaliges Otto-Graf-Institut),
dungsfestigkeit für den Blechdicken- in Zukunft zusätzliche Möglichkeiten an dem alle experimentellen Untersu-
einfluss in Bezug auf die Dicke des erhalten, Schweißnahtunregelmäßig- chungen durchgeführt wurden.
Gesamtpaketes zu erfolgen hat. keiten durch bildgebende Verfahren
am Bauteil darzustellen. Hierbei muss
5 Ausblick einerseits beachtet werden, dass durch
Literatur
die detailliertere Darstellung nicht
Mit den Erkenntnissen aus den hier Anzeigen unterhalb der Zulässigkeits-
[1] DIN-Fachbericht 101:2003: Einwir-
vorgestellten Forschungsergebnissen grenze überbewertet werden. In der kungen auf Brücken. DIN Deutsches
wurde mit DASt/IGF Nr.  17104 [11] Entwicklung der Normung und den Institut für Normung e.  V. (Hrsg.). Ber-
ein weiteres Forschungsvorhaben zur hier zugrunde gelegten Versuchen wa- lin: Beuth, 2003.
Ermüdungsfestigkeit des Lamellensto- ren solche Anzeigen unterhalb der Zu- [2]  DIN-Fachbericht 103:2003: Stahlbrü-
ßes beantragt und genehmigt. Im For- lässigkeitsgrenze wahrscheinlich im- cken. DIN Deutsches Institut für Nor-
schungsvorhaben „Ermüdungsfestig- mer vorhanden und somit durch die mung e.  V. (Hrsg.). Berlin: Beuth, 2003.
keit von Montagestößen in Vollwand- ermittelten Ermüdungsfestigkeiten [3] DIN V ENV 1993-1-1: Eurocode 3:
trägern mit dicken Gurten“ [11] werden auch berücksichtigt. Andererseits bie- Bemessung und Konstruktion von
unter anderem folgende Ziele ver- tet sich durch die bessere Prüftechnik Stahlbauten – Teil  1-1: Allgemeine Be-
messungsregeln, Bemessungsregeln für
folgt: natürlich auch die Möglichkeit der
den Hochbau. April 1993.
a) Erhöhung des Basiswertes der Er- stärkeren Differenzierung bezüglich
[4]  DIN EN 1993-2: Eurocode 3: Bemes-
müdungsfestigkeit durch weitere der Qualität der Ausführung und da- sung und Konstruktion von Stahlbau-
ten – Teil 2 Stahlbrücken. Dezember
2010.
[5]  Kuhlmann, U., Euler, M., Kudla, K.:
Kerbfall Konstruktionsdetail Beschreibung Anforderung Weiterentwicklung und Spezifizierung
71 Mehrteilige, Die einzelnen Gurt­ der Ermüdungnachweise im Stahl- und
Blechdicken- quer zur Kraft- platten sind zunächst Verbundbrückenbau. Schlussbericht
abhängigkeit richtung durch mittels Stirnfugennäh- zum DASt/IGF-Forschungsvorhaben
für t > 25 mm Stumpfnaht ver- ten zu verbinden. Diese Nr. 15380 N/1, 2011.
ks = (25/t)0,2 bundene Bau- müssen bei der Herstel- [6]  Kuhlmann, U., Euler, M., Kudla, K.:
teile lung der Stumpfnähte Beitrag zur Ermüdungsbemessung von
erhalten bleiben Stahlbrücken nach Eurocode. Stahl-
bau 80 (2011), H.  11, S.  852–858.
Bild  10.  Ergänzung der Kerbfalltabelle in DIN EN 1993-1-9 [13] für das Konstruk- [7] Druckschrift DS 804: Vorschrift für
tionsdetail Lamellenstoß, Auszug aus DIN EN 1993-2/NA [19] Eisenbahnbrücken und sonstige Inge-
Fig.  10.  Addition to the detail categories for nominal stresses in DIN EN 1993-1-9 nieurbauwerke. Druckschriftenwerk
[13] for the detail of the lamella joint, extract of DIN EN 1993-2/NA [19] der Deutschen Bahn AG. 2000.

76 Stahlbau 82 (2013), Heft 2


U. Kuhlmann/K. Kudla · Der Lamellenstoß im Stahl- und Verbundbrückenbau – Stand der Forschung und Normung

[8]  RIL  804 DB Netz AG. Richtlinie 804: bauten – Teil 1-9: Ermüdung. Dezember ßer geschweißter Stahlträger. Bundes-
Eisenbahnbrücken planen, bauen und 2010. anstalt für Materialforschung, Berlin
instandhalten. 2003. [14]  Kudla, K.: Ermittlung einer Wöhler- 1989.
[9]  DIN EN 1993-1-10: Bemessung und kurve durch experimentelle und theo- [18]  Brozzetti, J., Hirt, M.  A., Ryan, I., Sed-
Konstruktion von Stahlbauten – Teil retische Untersuchungen für den Kerb- lacek, G., Smith, I.  F.  C.: Background
1-10: Stahlsortenauswahl im Hinblick fall: „Mehrteilige, quer zur Kraftrich- information on fatigue design rules - Sta-
auf Bruchzähigkeit und Eigenschaft in tung durch Stumpfnaht verbundene tistical evaluation - Chapter 9 – Docu-
Dickenrichtung. Dezember 2010. Bauteile“ am Beispiel „Lamellenstoß ment 9.01. Eurocode 3 Editorial Group,
[10]  Schaper, G.: Die Ausbildung und das der Brücke Lochkov“, Diplomarbeit, 1989.
Schweißen von Baustellenstößen ge- Hochschule Mittweida. 2010. [19]  DIN EN 1993-2/NA. Bemessung und
schweißter vollwandiger Hauptträger [15]  Oliver, R., Ritter, W.: LBF 3205. Konstruktion von Stahlbauten – Teil 2:
von Brücken. Elektroschweißung 8 Schwingfestigkeitsversuche für den Stahlbrücken. Deutscher Nationaler An-
(1937), Nr.  1, S.  1–4. Stumpfstoß in übereinanderliegenden hang. Dezember 2010.
[11]  Kuhlmann, U., Kudla, K.: Ermü- Gurtplatten. Laboratorium für Betriebs- [20]  Olympus NDT: Advances in Phased
dungsfestigkeit von Montagestößen in festigkeit, Fraunhofer-Institut Darmstadt. Array Ultrasonic Technology Applica-
Vollwandträgern mit dicken Gurten. 1974, (unveröff. – Forschungsbericht). tions, Olympus NDT, 2007
DASt/IGF-Forschungsvorhaben Nr. [16]  Oliver, R., Ritter, W.: LBF 4879
17104, Ende voraussichtlich 2014. Schwingfestigkeitsversuche für den Autoren dieses Beitrages:
[12]  TGL  13500/01: Stahlbau – Stahltrag- Stumpfstoß in drei übereinanderliegen- Prof. Dr.-Ing. Ulrike Kuhlmann,
werke. Grundlagen der Berechnung den Gurtplatten. Laboratorium für Be- sekretariat@ke.uni-stuttgart.de
nach Grenzzuständen mit Teilsicher- triebsfestigkeit, Fraunhofer-Institut Dipl.-Ing. (FH) SFI Konrad Kudla,
heitsfaktoren, Bauliche Durchbildung. Darmstadt. 1982, (unveröff. – For- konrad.kudla@ke.uni-stuttgart.de
März 1988. schungsbericht). Institut für Konstruktion und Entwurf
[13]  DIN EN 1993-1-9: Eurocode 3: Be- [17]  Helms, R., Jaenicke, B., Wohler, B., Universität Stuttgart, Pfaffenwaldring 7,
messung und Konstruktion von Stahl- Bork, C.-P.: Zur Schwingfestigkeit gro- 70569 Stuttgart

Stahlbau 82 (2013), Heft 2 77

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