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GESAMMELTE

GESAMMELTE
SCHRIFTEN

VON

SIGM. FREUD

ACHTER BAND
ACHTER BAND

KRANKENGESCHICHTEN
KRANK ENG ESCHICHTEN
BRUCHSTÜCK EINER HYSTERIEANALYSE
BRUCHSTüCK HYSTERIEANA LYSE /.- ANAI.YSE
ANALYSE DER PHORIF.
PHOBIE
EINES FÜNFJÄHRIGEN KNABEN
EINES FONFJÄHRIGRN ÜBER EINEN FALL VON ZWANGS-
KNABEN.-/ 'OBER ZWANGS.
NEUROSE /PSYCHOANALYTISCHE
NEUROSE/ BEMERKUNGEN 'OBER
PSYCHOANALYTISCHE BEl\IBRKUNGEN ÜBER EINEN AUTO_
AUTO-
BIOGRAPHISCH BESCHRIEBENEN FALL VON PARANOIA I/ Dl!.R
AUS DER
GESCHICHTE INFANTILEN NEUROSE
GESClflCIITE EINER INFANTII.RN

INTERNATIONALER
INTER NATION AL ER
PSYCHOANALYTISCHER VERLAG
PSYCHOANALYTISCHER
LEIPZIG // WIEN // ZÜRICH
Die Herausgab
Die Herausgabee dieses
dieses n jl,u dcs bbesorgten
Randes esor g t e n
nt cr Mitwirkung clcs
uunter des V crfaS5Crs
Verfassers
Anna Freud,. Otto finnk
Ann a Freue! Rank und A. A. JJ.. Storfer
Storfer

Alle Rechte,
AUe Rechte, insbesondere
insbesondere die der OberSCltllllg
die der vorbehnlL clIl
Übersetzung vorbehalten

Copyright
Copyright 1924 by „Internationaler
1924 by "InLernlltiollll!er Psychoanalytischer
}'sychollnu1ytischcr
Ver lllg. Ges.
Verlag, Gcs. m.
111. b. H.", Wien
b. H.'\ \Vicn

Godrucklbei
Gedruckt l.iobe1ininWien
ht lK.K.Liebe] "Vien
BRUCHSTÜCK EINER
HYSTERIE-ANALYSE
Bruchs{ iicJ,· einer
Das .,„Bruchstück eH/ er Hysterie- A 1/fllySl!"" erschien
lI)'ste,.ie- Analyse 1?f15 ift
Jflh,.,; TQOJ
"rsch i"1/ im Jahre in der
1

Monatsschrift fiir
lIfonntssclwiJt P.(),chintrie und
für Psychiatrie liNd Neurologie
f.lcllrologie (llerausg.
(lJer(lllsg. 11011 C. II
von ('. lI r.rllickc
ernicke
und 1'h. Ziehen), t/mlll
Th. Ziehen), dann in in lJucJ!forlll
Buchform in in der
da „Sammlung
,.Samllllung !.:Idlll:r Schriften zur
kleiner Schriften z/lr
Neurosen/ehre. Von
Neurosenlehre. VOll Prof.
Prqf. Dr.D/' . SigIlI. /f'l'c/ld." '/.weite
Sigm. Freud." Folge (Verlag
Zweite Folge Fnm:::
(V(:"'''I; Franz
Dcuticke, Leipzig
Deuticke, Leipzig u. 11. IFim 19°9. - 2.
Wien l°0o. — /1uJI. 19J2.
2. Aufl. I<JI2. - — ).
). Auf!. 1921). -
Aufl. l'j2l). —
Die Aufnahme
Die Aly;whme in ;1/ diese
diese Gesamtausgabe
Gc.Mllltausgabe erfolgtelfolgt mitmit. Genehmigung
Ge.·lIchmig/ll/g des Vt'!··
des Ver-
lages
lages Franz Deuticke.
Frauz Deuticke.
VORWORT
VORWORT

Wenn
\V cnl1 icb
ich nach längerer Pause dclrim
nach längerer gehe, meine
daran gehe, meme J)}
in den
den
Jahren 1895 und 1896 aufgestellten
Jahren l1ufgc:-;telltcll Behtluptungen
Behauptungen über über die
die Pntho-
Patho-
genese hysterischer Symptome
genese hysterischer Spnptomc und lllHI die psychischen Vorgiinge
die psychischen Vorgänge bei bei
der Hysterie
Hysterie durch ansführllcbe einer Krankell-
l\lJiueilung einer
ausführliche Mitteilung Kranken- und und
Behnl1dlungsgeschichte
Behandlungsgeschichte zu erhärten, erhiil'Lcn, so so kann
kflllll ich
ich mir
mir dieses
dieses Vor-Vor-
nicht ersparen,
wort nicht ersparen, welches mein Tun einCl'scits nach verschie-
einerseits BilC.h verschie-
Jenen
denen Richtungen
Richtungen rechtfertigen, anderseitsanderseits die Erwartungen, die
die Erwartungen, die
es cmpftmgen
es empfangen werden, auf ein ein billiges zurückführen ,1'
billiges Maß zurückführen ;011.
soll.

Es war sicherlich
Es wal' mißlich, dtlß
sicherlich mißlich, daß ichich Forschungsergebnisse,
FOl"schungscl'gchnisse, und und
zwar solche von
z,y,lI' solche von übermschellJcr
überraschender und wenig wellig einschmeichelnder
einschmeichelnder Art, Arl,
veröffentlichen mllßte,
veröffentlichen mußte, denen die die Nachprüfung
Nilchp)'üfnng von seiten der
von seiten der
Fachgenossen notwendigerweise
Fachgenossen not",cndiger-weise vcrsagt blieb. Es
versagt blieb. Es ist aber kaum
ist aber

weniger mißlich, wenn


weniger mißllch, wClln ich
ich jetzt
jetzt beginne, etwasetvvas von Mi\tcrinl
VOll dem Material

dem allgemeinen
allgemeinen Urteil zugänglich
zugiingtich 7.U zu mnchen,
machen, aus aus dem ich ich jene
jene
Ergebnisse gewonnen
Ergebnisse gewoJlnen hatte.
hatte. Ich werde dem Vorwllr[e Vorwurfe nichtnicht ent-cnt-
gehen. HalteHatte er er damals gelautet, (bß daß ich nichts von
ich nichts von ineinen
memen
Kranken mitgeteilt,
Kranken mitgeteilt, so winl er
so wird nun lauten, daß
Cl' nUll daß ich
ich von meinen
meillen
Kranken mitgeteilt, was man nicht
Kranken mitgeteilt, nicht. mitteilen
mitteilen soll.
soll. Ich holTe, es
Ich hoffe, es
werden die
werden die nämlichen
nämlichen Personen sein, sein, welche in in solcher
solcher ArtArt denden
Vorwand
VOl'wnnd für für ihren
ihren Vorwurf wechseln vI'erden, werden, und ulld gebe
gebe cses vonvon
vornherein ilHf, dieseIl Kritikern
vornherein auf, diesen Kritikern jemals ihren Vorwurf zu zu entreißen.
entreißen.
Die
Die Veröffentlichung
Veröffentlichung meiner Krankengeschichten bIcjbl für
Kroll1kcllg·est.:hichtcn bleibt für mich
mich
eine schwer
eine schwer zu zu lösende
lösende Aufgabe,
Aufgabe, auch anch wenn ich mich um jene
ich mich Jene
.
,
4 K rallkclIgcschichlCn
Krankengeschichten

cinsiclll.slosen
einsichtslosen Übeh vollclHlcn w
Übelwollenden eiter nicht hckihnmcrc.
weiter bekümmere. Die Schwie-
rigkeiten
rigkeiten sind zum Teil
sind 'l.um Teil technischer NnI.UI', Natur, % /.um Hlo l'l1 TeB
andern
11))) ('II Teil gchclI
gehen
sie
sie ansaus dem \Wesen
i'Vcscn der Vcrhiiltnissc
Verhältnisse selbst selbst hcn 'or. Wenn
hervor. \V cn n es richtig
C$ richtig

ist, daß
ist, dn ß di
diee Verul'silchung
Verursachung der OCI' hysterischen
hystel'ischen Erkrallkungen
Erkrankungen in in elen
den
Intimitiite
Intimitäten n des
des psycho-sexuellen
ps)'cho-scxucllen Lebens Leben s der KrrmkclI Kranken gefundengcfmHlclI
...wird,
"ird, und daß die hysterischen
hysterischen Symplome Symptome der UCI' Ausdruck
Allsunlck ihrer ihrer
geheimsten vertlriingtcn
verdrängten VVünschcWünsche sind, Rind, so 50 1, 1\1111 die
kann di e Klnrlegllllg
Klarlegung
eines Falles
Falles von Hysterje
Hysterie nicht nicht anders,
nndcrs, als fils diese llltimitiitc n auf-
diese Intimitäten allf-
decken und diese diese Geheimnisse VCl"l'ote verraten. n. Es ist ist. gewiß,
ge wiß, doB daß die die
Kranken nie nie gesprochen hätten, wenn ihn ihnen en die
die Möglichkeit
Möglichkeil einer CillCl'

wissen scb aftli chen Verwertung ihrer


J wissenschaftlichen ihl'er Geständnisse
Gestiilldllissc in in den Sinll Sinn ge-
I kommen
kommcn 'wiire, wäre, und ebenso gewiß, daß d"O es es ganz vergc'Llich bliebe,
gnl1z vergeblich bliclle,
wolltc lU
wollte mana n die
die Erlaubnis zur Veröffentlichung
Veröffcnl.lidlLlIlg von VOll ihnen selbst seIhst
erbitten. Zartfühlendc, wohl auch
erbitten. Zartfühlende, zaghafte ]1cl'SOllcn
;1Uch 7."ghaftc Personen würden wfwdcll unter u Jlter
diesen Umstiinden
Umständen die d'e Pflicht
Pflicht der ärztlichen
iil7.llicllCH DisJO'clioll
Diskretion in in deu den
Vordergrund stellen stellen und bedauern, '~7 issell schafl hierin
heckmerll, der Wissenschaft hierin keine
Aufklürungsdicnstc leisten
Aufklärungsdienste lcistcn zu ".ll können. Allcin ich
könn en. Allein ich meine,
m eillc, der ,leI' Arzt
AIM/.t
hat nicht
hat nich t nur Pflichten
Pflichten gegen bregen den einzelnen
einzelnen Krnllkcn,
Kranken, sondern sondern
auch gegen gegell die die Wissenschaft auf sich sich genommen.
gCJlOlOmcll. Gegen die die
Wissenschaft, das
Wissenschaft, das heißt
hcißt im Grunde GrulH] e nichts nmlcrus als
nichts anderes als gegen die die
vielen an deren Kranken, die
vielen anderen die an dem Gleichen Gleichen leiden leiden oder odcl' nochlJoch
leiden werden. Die öffentliche
leiden Mitteilung dessen,
öffent.liche Mitteilung dessen, was ",m; manm llll überUhe)'
die Verursachung
die Verur sachung und das d .. s Gefüge der der Hysterie
Hysteri e zu zu wissen
wissen glaubt,
g]nubt,
wird zur Pflicht,Pflicht, die die Unterlassung zur schhn)lOicllcll Feigheit,
ZUl' schimpflichen Feighei'l,
wenn man nur die die direkte
direkte persönliche
persüllliehe Schädigung
Sdlihligullg des des einenci n clI
Kranken vermeiden kann. kann. Ich Ich glaube,
gl.mhc, ich ich habehahe alles gelnIl, um
Hlles getan, tun
ein e solche
eine Schlidigung für
solche Schädigung m eine Patientin
für meine nl lszllschlieOclI. Ich
P<lLi cn tin auszuschließen, Ich

habe eine
habe e ine Person ausgesucht, deren Schicksale SchicksnIe nicht lIicht in in Wien,
\Vi cn,
sondern in
sondern in einer fenml, gelegenen
eincr fernab gelegcnen Kleinstadt spieltclI, deren per-
KleiJl!'l(\{lt spielten, ]lcr-
sönHchc Verhältnisse
sönliche Verhältnisse in in Wien also also soso gut gut wie wie unbekannt
uubekannt sein seiu
müssen ; ich
müssen; ich habe
habe dasdns Geheimnis
Geheirnllis der der Behandlung
BchnudlllJl g so so sorgfältig
sorgflilt.ig
von Anfang an
von Anfang gehütet, daß
nn gehütet, daß nur ein einziger
)lur ein vollkonnncn ver-
e illziger vollkommen \'cr -
trLlu cuswürdiger Kollege
trauenswürdiger Kollege darum darum wissen
wissen kann, kann, das uas Mädchen
Miirlchen sei sei
BrlLclzstiick einer
Bruchstück einer Hysterie
]/)'sterie -Analyse
- Analyse
6

meine
meine Patientin
Patientin gewesen;
ge\vesen; ich
ich habe nnd,
nach Abschluß der
der Behandlung
Behandlung
noch
noch \"ier Jahre
vier lang mit der
Jahre lang deI· Publikation gewartet, bis ich
gewartet, bis von
ich von
einer Änderung in
einer in dem Leben derder Patientin
PaLientin hörte,
hörte, die mich an-
die mich nn-
nehmen ließ, ihr eigenes Interesse an den hier
ließ, ihr hier erzählten
erzählten Begeben-
Begeben-
heiten und seelischen
heiten seelischen Vorgiingen
Vorgängen könnte nun verblaßt sein. Es
verblaßt sein. ist
Es ist
selbstverständlich, daß kein
selbstverständlich, kein Name stehen geblieben ist, der einen
ist, der einen
tH15 Laienkreisen auf
Leser aus auf die
die Spur führen könnte;
könnte; die die Publika-
Publika-
tion
tion in einem streng
in einem streng wissenschaftlichen
wissenschaftlichen Fachjournal
Fachjounlal sollte übrigens
sollte übrigens

ein Schutz
ein Schutz gegen solche unbefugte Leser
gegen solche Leser sein.
sein. Icb kann es
Ich kann es natür-
nntür-
lieh nicht
lich verhindern, daß die Pntientin
nicht verhindern, Patientin selbst
selbst eine peinliche
eine peinliche
Empfindung verspüre, wenn
Empfindlll1g verspüre, welln ihr
ihr die
die eigene
eigene Krankengeschichte
Krankengeschichte
durch einen
durch Znfnll ill
einen Zufall die Hände
in die Hiinde gespielt
gespielt wird.
wird. Sie erfährt aber
Sie erfährt aber
nichts aus
nichts ihr, was sie
aus ihr, sie nicht schon weiß,
weiß, und mag sich sich die
die Frage
Fmge
vorlegen, wer anders darnus
vorlegen, ,"ver daraus er fnbren kann,
erfahren daß es
kann, daß es sich
sieb um ihreihre
Person handelt.
handelt.

Ich
Ich weiß,
weiß, daß es —
es - inin dieser
dieser Stadt \.... enigstens -
Stadt wenigstens — viele Ärzte
viele Ärzte

gibt, die
gibt, —
die - ekelhaft genug -
ekelhaft — eine solche
eine solche Krankengeschichte
Krankengeschichte
nicht als einen
nicht als einen Beitrag
Beitrag zur PsychopDthologiß der
zur Psychopathologie der Neurose,
Neurose, sondern
sondern
als einen zu
als einen zu ihrer
ihrer Belustigung
Belustigung bestimmten Schlüsselroman
Schlüsselroman lesen
lesen
wollen.
wollen. Dieser Gattung von Lesern gebe
Dieser Gattung gebe ich ich die
die Versicherung,
Versicherung,
daß alle meine etwa
daß alle meine etwa später mitzuteilenden
mitz.uteilenden Krankengeschichten
Krankengeschichten
durch
durch ähnliche
ähnliche Garantien
Garnntien des
des Geheimnisses vor vor ihrem
ihrem Scllflrfsinn
Scharfsinn
behütet
behütet sein
sein werden,
werden, obwohl meine Verfügung
Verfiigung überüber mein Material
Material
durch
durch diesen
diesen Vorsatz eine ganz
Vorsatz eine gnnz außerordentliche
außerordelllliche Einschränkung
Einschränkung
erfahren muß.

III dieser einen


In dieser einen Krönkengeschichte,
Krankengeschichte, diedie ich bisher den
ich bisher den Ein-
Ein-
schränkungen
schränkungen der ärztlichen Diskretion und der
der ärztlichen der Ungunst derder
Verhältnisse abringen
Verhältnisse nbringen konnte,
konute, werden
wel"den nun sexuelle
sexuelle Beziehungen
Beziehungen
mit
mit aller
aller Freimütigkeit erörtert, die
Freimütigkeit erörtert, die Organe und Funktionen des
Funktionen des
Geschlechtslebens bei
Geschlechtslebens ihren richtigen
bei ihren genannt, und der
richtigen Namen genannt, der
keusche Leser kann
keusche Leser kann sich aus meiner
meineJ' Darslellung die Überzeugung
Darstellung die Überzeugung
holen, daß
holen, daß ich mich nicht gescheut habe, mit einer
ich mich einer jugendlichen
jugendlichen
weiblichen
weiblichen Person über solche solche Themata
Themnta inin soldler Sprüche zu
solcher Sprache zu
6 K /"nflkrllgr.schicltt eil
Krankeneeschichten

vCl'hnndc1
verhandeln. Jcli 5011
ll . Ich nun wohl <luch
soll mich tlUIl auch gegell diesen Vorwurf
gegen flicscil Von'\'uJ'f
ve,·tcitligen ? Ich nehme
verteidigen? lIehme einfach
einlach tJic
die R echte .1<'
Rechte des Gynäkologen -—
-"5 Gy"iikolngcn
od(.!1'
oder vlchncJl
vielmehrr schr
sehr viel
viel b~ch cidcll crc
bescheidenere nls
als dje~c
diese —
- fiil"
für mi ch in
mich in
Anspruch
An spru ch uwl
und C1·kliil'c
erkläre eses als
fil s ein Anzeichen
ein, Allzeich e n eeiner
in er perversen und
pcrvcr!ÖclI 1111(1
frell1(lnrtigcn Lnsten,hcit,
fremdartigen Lüsternheit, wenn
WClllJ jemand VC vermuten sollt e, solch
l"l1111tC ll sollte, solche e
Gcspriiche seien
Gespräche seicn ein
ein gutes Mittel 7.l1r
gutes Mittel oder zur
Allf'rcj',mllg: oder
zur Aufreizung zur Be-
Be-

fri edigung sex


friedigung uell er Gelüste.
sexueller Gcliistc. Im übrigel1 ich di
YCl':'piil"c ich
übrigen verspüre diee Neigullg,
Neigung,
meillelll Urteil hierüber
meinem Urteil clI lI ~ll1ll C I1 'V
hi c rUlJer in einigen entlehnten Worten AlI~drllck
o rlen Ausdruck
zu ge ben.
ZII geben.
uR~ ist
„Es jiimmerlich, solchclI
ist jämmerlich, VCl'wnhl"llllgc l1 und
solchen Verwahrungen \lml Bctcl1 crungcH
Beteuerungen
e inen
einen PI i1.l'l.
ei llem wisscnsclmftlidlCl1
einem
Platz wissenschaftlichen ''''cl'kc
iu
in Werke einräumen
Cillrlillll1 Cll zu
7.11
müssen, nuer man
müsse n, aber mein mache mir darob
d;\1'oh keille Von",' i~l'rc, $olldcrll
keine Vorwürfe, sondern
klage den Zeitgeist
Zeitgeist an, an, durch
d111'ch den wir "viI' glnckli
glücklich ch dahin
dahin geko gekommen
mm en
sind, daß kein ernstes Buch lluch mehr !'ci ne!' Lebens
.. whr seines Lcbens sicher iSt.'"
1'icher ist." 1

Jeh werd e nun miu


Ich werde nuf wckh c Weise
cilcll, aufweiche
mitteilen, V\leise ich für fflr di ese Krankcn-
diese Kranken-
gesdlicl lte die
geschichte die technischen ScI,wierigkcilcn der
tcclllli sdl Cll Schwierigkeiten ti er Berichterstattung
l\c ricilt el'StttltIIIIG
übenvullItcll habe.
überwunden habe. Diese
Diesc Schwierigkeiten
Schwierigkeile n sind sinti sehr~ehl' erhebliche
cl"lle hlichc fin-
fii r
AI~l.t, der sechs
den Arzt, sechs oder
o(ler acht solch er psycho-therapeutischer
ach t solcher Jlsych o-th cl','pc ut ischer Be-
handlungeu täglich
handlungen llllrch;ml'iihnm hat
ti'iglich durchzuführen hoL und \,\'iihl'CIH1 der
mlll während der Sitzung
Sitzung
mi t dem Kl'nnkell
mit Kranken selbstselbst Notizen ni cht machen
NOti:l.Cll nicht IIlnc11 CII darf,
Ilnrf, weil
",cil er cr das
das
Mißtrnucn des
Mißtrauen des Kranken
KrankeIl erwecken
crwccken und sich in
1II1t] sich in derder Erfassung
Erfassllng des des
aUf1.l.111ehmClluell Materials
aufzunehmenden M'aterinls stören
stören würde.
würde. Es i~l auch
Es ist auch ein ein fürHil" mich
noch ungelöstes Problem, Prohl em, wie ich ich eine
eine Behandlungsgeschichte
Behnmllullgsguschichte von
la ng'Cl' Dauer
langer Daue r für di e Mitteilung
für die Mittcihlllg fixieren könnte, In
fixieren könnte. ]11 dem hier hi er vor-
vor-
liegen den Falle
liegenden Falle kamen
knm e n mir zwei Umstände
mir zwei Umstiinde zu Hilfo: erstens,
'l.t1 Hilfe: erst.en!>, daß
die Dauer
die Dnu cl' der
- der Behandlung
lJeh andhlll g sich
- sich nicht
nich t über drei
. - ------- - '-_. _. drei Monate erstreckte
M onate erstreckte,
zweitens, daß die
zweitens, die Aufklärungen sich
All fkHirllllgclI sich um
m n zwei
zwei - —-->in
in
- ----_._,
der Mitte
der Mitte
und am
fir n Schlüsse
Schlusse der
deI' Kur
Kur erzählte
cry.iihlt c - Träume
Triiulnc gruppierten,
gruppier lel l, deren
tiere n
"Vortfaut unmittelbar
Wortlaut ullllliucloar nach
n.1ch der
der Sitzung fe~ lgcl cgt wurde,
Sitz,mg festgelegt wIII'de, und
U1ut die
tli e
einen sicheren Anhalt
eine n sicheren Anhall für fül' das
das anschließende
anschließc lHle Gespinst
Gc!'pitlSl von
von Deu-
tungen und
tungen u nd Erinnerungen
R,-inllel'IIlJge n abgeben
flbgcbclI konnten.
kOllllten. Die Krankengeschichte
Krmlkengeschi chl c

1) Richard
1) Richnrd Schmidt,
Sehmillt. Beitrüge
Beiträge zur
21lr indischen
indischen Erotik.
Erolik, 1902. (1 m Vorwort.)
190:. (Im Vorwort .)
Bruchsriick einer
Bruchstück einer Hysterie-
Hysrc/"l'e -Anaiyst!
Analyse j7

selbst
selbst hilbe ich
habe ich erst
erst nach
nach Abschluß
Abschluß der
der Kur
Kur aus
aus meinem
mei nem Gedächt-
Gediich t-
nisse niedergeschrieben,
nisse niedergeschriehen, so
so lange
hmge meine Erinnerung
meine Erinnerung noch
noch frisch
frisch
und
und durch
durch das
das Interesse
Interesse an
an der Publikation
der Publikation gehoben
gehohcn war.
war.
Die Niederschrift
Die Niederschrift ist
ist demnach
demnach nicht
nicht absolut —
absolut - phonographisch
phonographisch
— getreu, aber
- getreu, aber sie
sie darf
darf auf
auf einen
einen hohen
hohen Grad
Gr<ld von Verliiß-
VOll Verläß-

lichkeit
lichkeit Anspruch m<lchcn. Es
Ansprnch machen. Es ist
ist nichts
nich ts anderes,
am.lercs, was
was wesentlich
wesentli ch
wiire, in
wäre, ihr verändert,
in ihr "erändert, als etwa an
,,}s etwa SteHen die
an manchen Stellen Reih en-
di e Reihen-
folge der Aufklärungen,
folge der Aufklfil"ungen, waswas ichich dem Zusammenhange
Zusammenhange zu- zu-
liebe tat.
liebe tnl.
Ich
Ich gehe
gelte daran, hervorzuheben,
daran, hervor.luheben,
wns man
was man inin diesem
di esem Berichte
Berichte
finnetl und
finden lIud was
WflS man in
in ihm vermissen
"crmissclI wird. Die Arbeit
wird. Die Arbeit führte
führte
ursp rünglich den Namen „Traum
ursprünglich "Traum und Hysterie",
H)'steri e", weil
weil sie l1?ir
sie mir
ganz besonders
ganz besonders geeignet
geeignet schien,
schien, zu zeigen,
zeigen, wie sich die Traum-
sich die Tr<lum-
deutung in
deutung in die
die ßehandlungsgeschichte
Behandlnngsgeschichte einflicht
einflicht und wie mit
deren Hilfe
deren Hilfe die
die Ausfüllung
Ausfüllung derder Amnesien und diedie Aufklärung
der
der Sy mptome gewonnen
Symptome ge\-,\,onnen werden kann.
kann. Ich habe nicht gute
nicht ohne gute

Gründe 1m Jahre 1900


im Jahre eine mühselige und tief
1 900 eine tief eindringende
eindringende
Studie
Studie übel'
über den Traum meinen beabsichtigten
beabsichtigten Publikationen zur
zur
Psycll~log i e
Psychologie del-
der Neurosen vorausgeschickt\
vorausgeschickt', allerding'S
allerdings auch aus AUS
deren
deren Aufnilhme ersehen könn
Aufnahme ersehen en, ein
können, ei n wie unzureichendes
unzureich end es Ver-
Ver-
ständnis Jcn~ei
ständnis derzeitt noch die die Fnchgenossen solchen Bemühungen ent-
Fachgenossen solchen ent-

gegenbringen.. In
gegenbringen In diesem Falle war auch der Einwand
Falle wal' Einwand nicht
ni cht
stichhaltig, daß meine Aufstellungen
stichlmltig, Aufstellungen ""egen
wegen Zurückhaltung
Zurückhaltung des des

Materials eine auf Nachprüfung gegründete überzeugung


Materials eine Überzeugung ni cht
nicht

ge winnen lassen,
gewinnen lassen, denn seineseine eigellen
eigenen Trii ume ka
Träume nn jedermann
kann jedermann zurzur
analytischen
analytischen Untersuchung heran ziehen, und die Technik
heranziehen, Technik derder
Traumdeutu
Traumdeutung ng istist IlClch
nach den von mi mirr gegebenen Anweisungen
gegebenen Anweisungen
und
und Beispielen
Beispielen leicht
leicht zu erlernen. Teh Ich muß heute
heute wie
wie dam
damalsAls
behaupten,
behaupten, daß die die Vertiefung
Vertiefung in in die Probleme des Traumes

ei ne un
eine erJäßlichc Vorbedingung für
unerläßliche für das
das Verstündnis
Verständnis der
der psychi-
psychi-

schen
schen Vorgänge bei bei der H ysterie und
Hysterie und den
den and eren l)sychonenrosen
anderen Psy choneurosen

1) Die
I) Die Tnnmdclltnng.
Traumdeutung. Wien, 1900. 7·
Wien, 1900. 7. Allfl.
Aufl. 1922.
1922.
8 Krallhcl/gcsclticht.cn
Krankengeschichten

ist, und daß


ist, und niemand Aussicht
daß niemcU1d Aussicht haL, hat, aufauf diesem Gebiete ~\lch
diesem Gebiete auch Bur nur
einige
einige Schritte
Schritte welt
weit vorzudringen,
vorzudringen, der der sich
sich jenejene \'orhcrci
vorbereitende tclluC
Arbeit erspar
Arbeit ersparenen will.
will. DD.Da <11so
also di ese Krllnk
diese c ngcschichtc di
Krankengeschichte diee Kellllt-
Kennt-
nis
nis der
der Traumdeutung voraussetzt, voraussetzt, wird ihre ihre Lektüre fLi für r jeder-
jeder-
mann höchsthöchst unbefriedigend
unbefriedigend flllsfallen,
ausfallen, he beii dem solche solche Voraus-
setzung
setzung nicht zutlifft.
zutrifft. Er wird llur nur Befremden (lanstatt nstnll derder gC!iUChlCn
gesuchten
Aufklärung in in ihr
ihr finden
finden UlU] und gewiß geneigt geneigt SCilI,sein, die die Ul"SlICh
Ursache c
dieses
dieses Ucfrcmdens
Befremdens flUr auf dden Oll für phantastisch
plUllllfistiscll crldi il'l CII Autor ZI1
erklärten zu
projizieren. In Wirklichkeit hnftot haftet solches
solches Befremdell
Befremden an an dCIlden Er- Er-
scheinungen
scheinungen der Neu der ros<;'! sel
Neurose bst; es
selbst; es wird dort llur nur durch unsere unsere
ärt.:tliche
ärztliche Gewöhnung verd eckt uml
verdeckt komlllt heilll
und kommt beim ErkliiruugsvcrslI
Erklärungsversuch ch
wieder zum
wieder zu m Vorschein.
Vorschein. Gänzlich
Giill'1.lich zu hm11len wiire
zn bannen wäre es es ja jn nur,
lI\U, wennweun
es gelänge,
es gelänge, die Neurose restlos von
die Neurose Momen t en, die
VOll Momenten, die uns uns bereits
bereits
bekannt geworden sind,
bekannt abzuleiten. Aber alle
siJ ld, 111)7,uleiten. aH e Wahrscheinlichkeit
VVahrscheinli chkcit
spricht dafür, daß wir im Gegenteil
spricht dafür, Gcgcl1teil ,HI dein SlIldiull1
ausS dem Studium der Neurose
der Neurose
deli Antrieh
den empfnngell werden,
Antrieb empfangen werdeu, sehr sehr vieles
vieles Neue anzunehmen,oIl1.nnchmell,
was
was dann dann allmählich Gcgenstnnd sicherer
nIlm iihli ch Gegenstand F.rkclIntllis werden
sich erer Erkenntnis werden
kaHn. Das Neue hat
kann. h at aberaber immer
llll mer Befremden und \VidersL<lml
BIld Widerstand
erregt.
erregt.

Irrtü mlich wäre


Irrtümlich wäre es, cs, wenn jemand jelOnnd glauben
gl[\ubcn würde,
wUrde, daß dnß Träume
Triiume
und deren Deutung
und deren Deutung in iu allen
allen Psychoanalysen
Psyc hoanalysen eine so hervorragende
ei ne so hervorrngellde
Stellung einnehmen
Stellung einn ehmen wie wie in in diesem
di esem Beispiel.
Beispiel.
Erscheint die
Erscheint die vorliegende
vorliegende Krankengeschichte
Krankel1geschichto betreffs beu'effs der der Ver-Ver-
wertung der
wertung der Träume bevorzugt,bevorzugt, so so istist sie dafiir in
sie dafür iu anderen
fludere))
arm seliger ausgefallen,
Punkten armseliger
Punkten ilUsgcfall en, als als ich
ich es es gewünscht
gev"üllscht hätte. hiittc. Ihre Ihre
Mängel hängen
Mängel hängen aber gerade mit
nbcl' gerade mit jenen
jenen Verhältnissen
Verh iillnissell zusammen,
Zl1 Sflmm Cn,
denen die
denen die Möglichkeit,
Möglichkeit, sie sie zuzu publizieren,
))u bliziel"Cll, zu y.u verdanken
vcrdankcn ist. ist.. IchIch
sagLe schon,
sagte schon, daß daß ichich das das Material
M'atm·jnl einer eincr Behandlungsgeschichte,
BehnlHlIllngsgeschich tc,
die sich
die sich etwaetw[\ über
über ein ci)) Jahr
Jnhr erstreckt,
erstreckt, nicht ni cht zu hewiiltigcn
zu bewältigen
wüßte.
wüßte. Diese Diese bloßbloß dreimonatige Geschich te ließ
dreiul0natige Geschichte sich übersehen
ließ sich übersehen
und
und erinnern;
erinnern; ihre Huc Ergebnisse
Ergebnisse sind sind aberfI}JCI' in in mehr
m ehr als fils einer
Clller
Hinsicht unvollständig
Hinsicht unvollständig geblieben.
gebliebclJ. Die p ie Behandlung
llchaw.11u ng wurde wurd e nicht uicht
bis zum
bis zum vorgesetzten
,'orgesetzten Ziele Ziele fortgeführt,
fortgcführt, sondern sonderll durch durch den dCIl
eil/er Hysterie-
Bruchstück einer Hysterie-Analy se
Analyse 9

VVillell
Willen der Pntientin
Patientin unterbrochen, als ein gm".lisse)"
als ein gewisser Punkt er- er-
reicht wnr.
reicht war. Zu dieser diescr Zeit
Zeit wnren
waren einige Riitscl des
einige Rätsel des Krünkhells-
Krankheits-
faUes
falles noch gar nicht nicht inin AJlgriff
Angriff genommen, nndere andere erst unvoll-
erst unvoll-

kommen aufgehellt,aufgehellt, während die die Fortsetzung der der Arbeit gewiß
an allennllen Punkten bis bis zur letzten
letzten möglichen Aufklärung AIl~kliirllng vor-vor-
gedrungen wäre. wäre. Ich
Ich kann also nlso hier
hier Hurnur einein Fragment einer eine)'
Analyse bieten.bieten.
Vielleicht
Vielleicht wird ein ein Leser, der mit der "in "Studien fiber
in den „Studien über
il
Hysterie dargelegten Technik
Hysterie" dargelegten Teclmik der der Analyse vertraut
ver.trant ist,
ist, sich
sich dar-
dar-
über verwundern, daß sich sich in drei Monaten nicht
in drei nicht diedie Möglich-

keit fand,
keit fand, wClügstens
wenigstens diedie in in Angriff
Angriff genommenen
genommcnen Symp10me Symptome zu
ihrer letzten Lösung zu bringeIl.
ihrer letzten bringen. Dies wird ahcr aber VC}'"UilldHch,
verständlich,
wenn ich ich mitteile,
mitteile, dnß
daß seit
seit den "Studien"
„Studien" die die ]Jsychoanalytische
psychoanalytische
Technik eine gründliche Umwälzung
eine griindliche Umwiilzllllg erfahren
erfahren hat.hat. Dmnals
Damals ging
die Arbeit von den Symptomen aus und setzte
die sich die
setzte sich die Auflösung
derselben der
derselben der Reihe nach n<lch zum Ziel. Ziel. Ich habe ha1>e diese
diese Technik
seither
seither aufgegeben, weil ich ich sie
sie der feineren
feinercn Struktur
Struktur der Neu-
rose
rose völlig
völlig unangemessen fand. Ich Ich lasse
Insse nun den Kranken Kranlwn selbstselbst
das Thema der täglichen
das täglichen Arbeit bestimmen und unc1 gehe
gehe also
also von
von
der jeweiligen Oberfläche
der jeweiligen Oberfläche nlls,aus, welche das das Unbewußte
Dnbewußte in jn ihm
seiner Aufmerksamkeit entgegenbringt. Dann el'}1<llte
seiner erhalte ich ich aber,
nl}cr,
, ..'[15 zu einer Symptomlösllng
was Symptomlösung zusammengehiht,
zusammengehört, 'Zerstückelt,
zerstückelt, in in ver-
ver-
schiedene Zusammenhänge verflochten
schiedene verflochten und auf auf weit
weit auseinander-
allseinander-
liegende
liegende Zeiten verteilt. verteilt. Trotz dieses dieses scheinbnren N<lchteils ist
scheinbaren Nachteils ist
die neue Technik der alten
die ,veit überlegen,
alten weit überlegen, olme ohne "Viderspl'uch
Widerspruch
die einzig mögliche.
die einzig mögliche.
Angesichts Unvollständigkeit meiner nnalytischen
Angesichts der Unyollstiindigkeit analytischen Ergebnisse
Ergebnisse
blieb
blieb mir nichts übrig, nls als dem Beispiel
Beispiel jener
jcner Forscher zu zn folgen,
folgen,
welche so so glücklich sind, ullsch~itzbal'cn wenn auch
die unschätzbaren
sind, die <luch verstüm-
verstüm-
melten Reste des Altertums aus aus langer Begrabenheit
Begrabenhcit an an denden
Tag zu bringen. bringen. Ich Ich habe
habe das Unvollständige
Unvollstiindige nach n<lch dcn besten
den besten
mir VOll andercn Analysen her bekannten
von anderen hekmlIlten Musterll
Mustern ergiinzt,
ergänzt, aberaber
ebensowellig wie ein
ebensowenig ein gewissenhafter
gewissenhnfter Archiiologe
Archäologe in in jedem Falle Falle
lo
10 K rrlllkclIgcschichl ('1/
Krankengeschichten

nnzugcbeu
anzugeben versiium t,
versäumt, wo m
WO e ine
meine KOllstruklioll
Konstruktion an41 11 das
das AllthclI-
Authen-
ti sch e ansetzt.
tische

Eine andere
illHlerc Art von UnvolJstiilllligkeil
Unvollständigkeit haue habe ich ich seihst
selbst mit

J\Lsicht herbeigeführt.
Absicht h erbeigcfi"lhl'l. Ich Tch hauc nämlich die
habe niimlidl die ))clI lllngsil rhcit, die
Deutungsarbeit, di e
an dendell Einfallen
Einfällen unu und Mitteihll1
Mitteilungen gcn der Krilukcl1Kranken zu vollziehen ,'nllziehcn
w6r, allgem cincn nicht
war, im allgemeinen ni cht dargestellt,
dill'gcSl.dlt.1 sonrl
sondern cl'J1 hloß
bloB tlie Krgch}li ~sc
die Ergebnisse

dcrselben. Die Technik der


derselben. deI' ilnnlyl.isc1lcJJ
analytischen Arheit Arbeit iSl nl1gcsehcIl
0150, abgesehen
ist also,

..'on den Träumen,


von TJ'iiumen, nur an nn einigen welligen wenigen Stellen Stellen cnl.biillt
enthüllt

worden. Es log lag mir in in dieser Krankengeschichte


Knlllken geschi clltc dnrnll, daran, die die Detcr-
Deter-
minieruug der Symptome und den intilllclI
minierung intimen Aul Aufhou bau der Ileurotischen
deI" neurotischen
Erknmkuug aufzuzeigen;
Erkrankung nufzuzeigen; es 11~i.t:Ie ]lII)"
es hätte nur ullnllniislmre
unauflösbar«: Verwirrung VCf\\'ilTung
erzeugt, wenn
erzeugt, , ...te nn ich gleichzeitig versucht hätte, h~il.l (l, auch
nud) die di e andere
ilndcrc
All rgilue zu
Aufgabe 211 erfüllen.
erfnHen. Zur Begründung
Beg ründun g der ttechnischen, Cc1 l1lisdw l1, 'zumeist
l.lIlllcist.
empirisch gefundenen l\cgcln Regeln müßte lIlüßte man 111<111 wolll
wohl das Matel'inl aus
das Material nlls
vielen Ilchnndlungsgcsc1 liclltcll zll~
vielen Behandlungsgeschichten l1nm cll tril gc lI. Endes
zusammentragen. IIHlcs mögern ügc man Inall
sich die
sich Vcrkiil~I.Hng durch
oie Verkürzung durch die die 'Zurückhaltullg
Zurückhaltung der Technik T cchllik für für

diesen FallFall nichtnicht besonders


Lesondcrs groß vorstellen.
vorst.cllen. Gerade Gel'lHlc «Ins <las. schwieligste
schwierigste
Stock der technischen Arbeit
Stück ArLeit ist ist bei hei derder Kranken
Krn nk en nicht ni cht in in Frage
Fmgc
C
gekom m en, da
gekommen, dns Moment der
da das der „Übertragung",
"Ühcrt.ragmlg ' , von VOll dem zu zn Ende
Krankengeschichte die
der Krankengeschichte die Rede
Rede ist, i.st., während
wiihl'cnd der der kurzen
kllr7.cn Behand-
Bchnnd-
hmg nicht
lung ni cht zur Sprache kam.
zur Sprache kam.
einer dritten
An einer uriu.en Art von Unvollständigkeit
Unvollstiilllligkeit dieses dieses Berichtes
Berichtes
tragen wedel' die
tragen weder die Kranke
Krnnke noch der der Autor
Anto)' die die Schuld.
Schuld. Es ist ist viel-
viel-
sel bstvel'stiindlich, daß
mehr selbstverständlich, daß eine
eine einzige
einzige Krankengeschichte,
KI'IHlk clIgeschichte, selbst selbst
wen n sie
wenn sie vollständig
yollstiindig und keiner keiner Anzweiflung
Anz,\''o'ciflllllg ausgesetzt
nl1:-ögcseLzt wäre, "'lil'c,
ni ch t Antwort
nicht Antwo rt auf alle nllc Fragen
Fmgcll geben gehen kann, k,lII11, die di e sich
sielt aus.lUS dem
Rystel'iepl'oblcm erheben.
Hysterieproblem erh eben. Sie knnn nicht
Si e kann nichL alle lilie Typen
TypeIl der der Er- El'-
kr,mkllllg, nicht
krankung, ni cht alle
nlle Gestaltungen
Gestaltullge ll der dcl' inneren
inlleren Struktur
Stl'llk t lil' der
uel' Neu-
rose, nicht
rose, nicht alle bei der
aHc bei lleT Hysterie
H ysterie möglichen Arten des
lIliiglicli e li Arten dcs Zusammen-
'Zusnmmeu-
h anges zwischen Psychischem und
hanges Somatische)1l kennen
HlHl Somatischem kCHllen lehren. lchrcn.
Man
Mrm darf darf billigerweise
billigerweise von ,'on dem
dem einen eincn Fall ni cht mehr
FilII nicht mchr fordern,
fordern,
als er
als er zuzu gewähren
gewiihren vermag.
vermag. Auch wird, wird, wer \vCl' bisher Jl icht an
Li sh cl' nicht illl
die allgemeine
die allgemeine und ilusnnlullslosc Gültigkeit
unu ausnahmslose GÜll.igl;:eit der d eI" psychosexuellen
psychoscxtleH cn
Bruchstück einer
einer Hysterie
Hysterie -Analyse 11
1

Ätiologie für die


Ätiologie für die Hysterie glauben
gl .. ubel1 wollte, ÜbCl~.I.Cllglll1g durch
diese Überzeugung
wollte, diese durcb
die Kenntnisnahme emer
die einer Krankengeschichte kaum gewmnen,
Krol1kengcsclJic:.1!tü kmnn gewinnen,
sondern mn
sondern am besten Seill Urteil
hestell sein Urteil illlfschichell,
aufschieben, bisbis er sichsich dllrch
durch
eigene Arbeit
eigene ein Recht auf eine Überzeugung
Arbeit ein Überzeugllng erwol'ben hat l .
erworben hat'.

I)
i) [ZUSlI!: 192J:) D
{Zusatz ip2}:] ic Ilicr
Die hier mitgctcillC Belumdhmg wurde am
mitgeteilte Behandlung' um 31. ~)I. De:zcmber
Dezember 1899 1899
lInterbrochen,
unterbrochen, der der Bericht über liber sie näcllstfolgendcn zwei Wochen
sie in den nächstfolgenden \Voehell niederge-
lIit'derse-
schrieben, aber erst 1905
schrieben, publiziert. Es ist
1905 pnbli:ziert. ist nicht
nicht zu %u erwarten,
erwurten, dnO daß mehr als als 'lwei
zwei
Dezennien
Dezennien fortgeset:zter
fortgesetzter Arbeit nichts
nichts an der Auffassung und Darstclhmg
Imd Darstellung eincs eines solchen
Krankheitsfalles geändert haben sollten,
Krankheitsfalles sollten, aber
abcr es
es wäre offenhar
offenbar llllsimlig,
unsinnig, diesediese Kranken-
geschichte
geschichte durch Korrekturen lind Erweitenmgcn „up
und Erweiterungen "I'p tQ date" ZII
10 da/t' hringen, sie
zu bringen, sie dem
heutigen Stande
heutige" unseres \Vissens
Stande unseres Wissens al1'1:upassen.
anzupassen. Ich habe sie sie nlso
also im Yvcselltlichen
Wesentlichen Illl- un-
beriilHt gelassen
berührt gelassen lllld
und inin ihrem TextTe;>.;t nur Flüchtigkeiten und
llllr Fliiehligkeilell \lnd Uligenauigkeiten
Ungenauigkeiten verbessert,
verbessert,
allf die meine nllsgezeichneten
die meine ausgezeichneten englischen überselzer, Übersetzer, r-.1:r.
Mr. Imd und Mrs. James Strachey Sirnchey
auf
mcine Allfmerksamkeit gelenkt haUen.
meine Aufmerksamkeit hatten. 'VasWas mir Oll kritischen Zusätzen
an kritischen ZuSHtZCll znHissig schien,
zulässig schien,
hahe
habe ich ich inin diesen
diesen Zusät:zen
Zusätzen zur zur Krnllkellgesdlichte nlllergebraellt, so
Krankengeschichte untergebracht, so daß
dn[] der Leser
:znr Annahme
zur Anllahme berechtigt
berechtigt ist, ist, ich
ich hielte
hielte noch heute heute an an dcnden im Text vertretenen,'crtretencn
I\leinllngel1
Meinungen fest, fest, wenn er
er in
in den Zmätzcn
Zusätzen keinen
keinen Widerspruch
\Viuersprueh dagegen
dagegen findet.
findet. Das
Problem
Problem der
der änlliehell
ärztlichen Diskl-elion
Diskretion uns
das mich in die~er
dieser Vorrede
Vorrede lwschiiftigt,
beschäftigt, fiillt
fällt fiir
für
die
die anderen
anderen Krankengeschichten dieses
dieses Bandes lIu[]er
außer Betracht,
Betracht, denn drei drei derselben
derselben sind sind
mit
mit ansdriicklicher
ausdrücklicher ZlIstimnlllng
Zustimmung der Behandeltell,
Behandelten, beim kleincnkleinen HansHans m it der
mit der des Vulers,
Vilten,
....veröffentlicht
eröffcl1llicht worden und nnd in in einem Falle (Sehreber)
eillem Palle (S c hr eher) ist i~l das
das Objekt
Objekl der Antllysc
der Analyse
nichl
nicht eigentlich
eigentlich eine Person, sondern cin
eine Person, ein von ihr all~gchcTl(les Bueh.
ihr ausgehendes Buch. 1m Im Falle Dora
ist
ist das
das Geheimnis bis :zn diesem Jahr'gehiitet
bis zu Jahr- gehütet worden. Ich hahe kürzlich
Ich habe kiirzlicll gehört,
gehörl, dnO daß
die
die mir mir Hingst
längst cntschwund('ne,
entschwundene, jetzt jetzt neuerlich
neuerlich iibf'r
über andere Anlässe Allliis.~e erkrankte
crkmnkle Frun Frau
ihrem
ihrem Arzt eröffnet hat,
Arzt eröffnet hat, sie
sie sei
sei als Mädchen Objekt meiner
als Miidchen mcillCr Annlyse
Analyse gewesen und nnd
diese
diese Millcilnng
Mitteilung machte es
es dem knlldigell Kollegel1 leicbt, in ihr die
kundigen Kollegen leicht, in ihr die D Dora
om ausaus dem
Jahre 1899
Jahre 1899 zUzu erkennen. Daß die drei Monate der damaligen Bellnndlnng- Behandlung nicht nicht mehrmetlr
leistetcn
leisteten als
als die
die Erledigung des damnligen
damaligen KOllflikts,
Konflikts, dnß
daß sic
sie nicht
nicht auch einen Schutz
gegen !'päterc
gegen spätere ErkTllnkungen
Erkrankungen hinlerlassen
hinterlassen konnten, wird kein billig billig Denkender der
analytischen T11I~rapic
analytischen Therapie zum Vorwurf machen.
I
DER
D E R KKRANKHEITSZUSTAND
R ANK H K IT SZUS'I'AN D

Nachdem
Nnch de m icl in m
ichl ill meiner
ciuc l' 1900
1900 vcrülfülltlid
veröffentlichten llclI "„Traumdeutung"
T l'tHll udcl l lung"
nnachgewiesen
achgc'wi;scn habe, Träume im
daß Triilllllc
habe, drlß im nll gcllleiu cJI dClIt.h
allgemeinen deutbar nl" .siIH1,
sind,
und daß
und d"ß sie nach vollendeter
sie DReh vollendeter DC\l t.n ngst1d )cil sieh
Deutungsarbeit sich < lu rch tadellos
durch tadellos
gebüdete, an
gebildete, on bekan nter Stelle in den
bekannter Stelle in den seelischen
seelischen ZU5i1IllIll Clll w llg
Zusammenhang
einfügbare Gedanken erse
einfHgbn l"c Gcdnnken Lzen lo!'scn,
ersetzen lassen, mödJ möchte IC ichich iluf
auf dOllden Il fl ch-
nach-
folgenden Seiten
folgenden Seiten ein ein ßeispiel
Beispiel von jener einzigen praktischen p rnklisehcll Ver- Ver-
wendung
wendun g geben, welche die
geben, welche die Kml
Kunst des TTraumdeutens
s\, des zuzulasse n
ral1l11d c 111 CIl So zuzulassen
schein
scheint. habe sch
Ich habe
t. Ich Oll iinn meinem
schon mci liclll Buche
BucheL erwähnt,
cl'w1ilmt, auf
1
nuF welche
welche
Weise
V-l eise ich ich an die Traumprobleme
Olll die Tnmmproblclll c geraten hin. Ich
g elTltcn bin. Ich fandf,md sie sie auf nllf
meinem Wege, während
meinem ' ;Vege, während ich Psychoneurosen
ich Psych oneurosen durch <lurch einein besonderes
b cso ndc)'CS
Verfahren
Ver fahren der der. Psychotherapie
P sychoth erapi e zu zn heilen
h eilen bemüht
he müht war, indem mir
WOl l", indem mir
die Kranken
die Kran ken unter nud el'en Vorfällen
u n ter anderen VorliiHcn aus ihrem Seelenleben
jH1S ihrem Seelcnl eh cn auch au ch
Träume
Tröum c berichteten,
b criclltctcu , welche
w(:lIeh e nach
ntl ch Einreihung
Eitl l'cilm ng in 111 den
de n lange
ltluge aus-ilHS-
gespOnJl cn en Zusammenhang
gesponnenen Zllsmnm ellil ang zwischen
zwi !'ichcn Leidenssymptom
1.,cidcllssy m ptoI11 und lill d patho-
p ntll O-
gener
gener Idee Idee zuzu verlangen schienen. Ich
vcd angcn schienen. Idl erlernte
erlernt e damals,
dalllnls, wie wie manmnn
aus
tl n s der
der Sprache
Sprache des des Traumes
'frnmn es in die ohne
in die ohne weitere Nnchhilfe ver-
w ciLcl'c Nachhilfe \'C I"-
ständliche
stHndlich c Ausdrucksweise
Ausdruckswei se unserer un sere r Denksprache
D ClIksp rnch c übersetzen
übe rse tz.e n muß.m u ß.
Diese
Di ese Kenntnis, cl,uof ich
Kenn tnis, darf ich behaupten^ist für den
beh nll ptell,.isl für deli Psychoanalytiker
Ps)'ch otlll nly lik cr
ll I1 cntbe ll rlich, denn
unentbehrlich, dClln derder Traum
T r,m m stellt
st ellt einen
cjn ell der
de r Wege
"Vege dnr, w ie dar, wie
dasjenige psychisch e Material
d nsjcn igc psychische Mn tcri nl zum
zum Bewußtsein
Bc wu ßlscill gelangen
gCltl llgCIl kann, kmlll,
welches
w elches kraft
k raft des
des Widerstrebens,
VVi dcrstl'chells, das
dtls sein llllwll rege
sein Inhalt rege macht, vom
I11tl cJ lI , vom

1) Die
1) Die Traumdeutimg.
Trmllndelltu ng . 919U!J,
i oo, p.p . 68. —
68. - 7 7· Aufl.,
. 1 9~ 2, p.p . 70.
Ann ., 1922, 70.
Bruchstiick
Bruchstück eU/er
einer Hystcric-Allfr'yse
Hysterie -Analyse '13
3

Uewußtsei
Bewußtsein n abgesperrt,
abgesperrt, verdrängt
verdrängt und und somit ]mthogen
pathogen geword,en
geworden
Traum ist,
ist. Der Traulll
ist. ist, kü r-J.er gcsngt,
kürzer Umwegee zur Um-
gesagt, einer der Unn'veg
gehung
ge h Llll g dder Verdrängung,
er Verd r ii 11 g UlI g, ei nes de
eines r Hauptmittel der sogenannten
der
indirekten Darstellllllgsweise
Darstellungsweise im im }"lsychi sc hen, 'Vie
Psychischen. Wie diedie Traum-

deutung in di e Arbeit der Anillyse


die Analyse eingreift, soll nun dilS
soll nUll das vor-
vor-
Jiliegende
egende Url1chstiick
Bruchstück aaus u S der
der Behandlun gsgeschichte eines hysteri-
Behandlungsgeschichte hysteri-
schen ~'
scheu Hidch ens dortull.
Mädchens dartun. Es soll soll mir gleichzeiti
gleichzeitigg Anlaß bieten,
bieten,
von meinen Ansichten tiber über die psychisch
psychischen en Vorgänge lind übel'
und über
die orga uischen Bedingungen der Hysterie zum ersten
organischen ersten 1\1 ..1e in
Male in

Jlicht
nicht mehr mißverstülldl
mißverständlicher icher Breite einen Anteil Anteil öffentlich
öffentlich zu

ycrtreten.
vertreten. D er Breite
Der Breite w wegen
egen brauche ich mich wohl nicht mehr
brauche ich
zu 1 en tschuldigen, seitdem
entschuldigen, seitdem es es zugegeben wird, daß man nur durch
zugegeben wird,
liebevollste Vertiefung,
Vertiefung, aoe1' nicht durch vorneh
aber nicht m tu end e Gering-
vornehmtuende GCI;ug-
schätzung
schätzung den den großen
großen Ansprüchen
Ansprüchen mtchk nachkommen
ommen kann,
kann, welche di e
die
/ und
H yst erie an den Arzt lind Forscher stellt.
Hysterie an den Arzt Forscher stellt. Freilich:
Freilich:
"Nicht.
„Nicht Kunst und ·Wiss enschaft allein,
Wissenschaft all ein,
will bei
Geduld will bei dem Werke
Werk e se in!"
sein!"

Eine lückcnlose und


Eine lückenlose und abgerundete Krankengeschichte
Krankengeschichte voran- voran-
hieße den
anschicken, hieße
anschicken, den Leser
Leser vonvon vornherein unter ganz andere
unter ganz andere
ßedingungen versetzen,
Bedingungen ,'ersetzen, alsals die
die des
des ärztlichen
iirz.tlich en Beobachters waren.
Beobachters waren.
Was
\V ns die
die Angehörigen
Angehörigen des des Kranken - in — di eseln Falle
in diesem Falle der
der Vater
Vater
des 18 jährigen Mädchens
des 18jährigen Mädchens - — berichten, gibt
berichten, gibt zumeist ein sebr
ein sehr
\ll1kenntliches Bild
unkenntliches Bild des
des Krankheitsverlaufs.
Kra nkheitsverlaufs. Ich Ich beginne
beginne danndarm zwar
zwar
die Behandlung
die Behandlung mit mit derder Aufforderung,
Aufforderun g, mir die die ganze L ebens-
ganze Lebens-
Krank heilsge.'öchichle zu
und Krankheitsgeschichte zu erzählen,
erLiihlen, aber was ich ich darauf
daranf zu zu
h ören bekomme,
hören bekem'me, ist ist zur
zur Orientierung
Orientierung nochnoch immer
immer nicht
uiebt genügend.
gcniigelld.
Di esc erste
Diese erste Erzählung
ErLithlu ng ist ist einem nicht
nicht schiffbaren
schiffbaren StromStrom vergleich-
vergleich-
bar, dessen
bar, dessen Bett
Bett bald
bnJc1 durch
durch Felsmassen
Felsmassen verlegt,
verlegt, bald
bald durch
dlll'ch Sand-
Sand-
bänke zerteilt und
bUllke zerteilt l1nticf gemacht
und untief wird. Ich
gemacht wird. Ich kann
kann mich nur nur ver-
ver-
wun dern, wie
wundern, g latten und
die glatten
wie die und exakten
CXi1ktCll Krankengeschichten
Kl"<lnkeJlgeschichten Hyste-Hyste-
risch er bei
rischer bei den
den Autoren
Autorc u entstanden
eIltstanden sind.
sind, In In Wirklichkeit
"Vil'klichkeit sind
si nd
die Kranken
die Kranken unfähig,
unfiihig, derartige
dernrtige Berichte
Berichte überühel" sich
sich zu geben . Sie
7.U geben. Sie
'4.
14 Ä ranken geschieht en
KronJ..:r.ngcschicltten

können zwar
können zwar übel'
über diese
diese oder
oder jene Lebenszeit
Lebenszeit Jen den ArztArzt aus-
aus-
reichend lind
reichend und zusammenhängend
zusammenhängend informierell,
informieren, <lauitdann fulgt
folgt .. her
aber
eine
eine andere
andere 'periode,
Periode, inin der ihre
ihre Auskünfte seicht seicht werden, Lilckcn
Lücken
und Rätsel
und Rätsel lassen,
lassen, und ein and ermal stcht.
andermal steht milnman wieder vor vor g,lIIZ
ganz
dunkeln,
dunkeln, durch
durch 1 ,oine bnmchbal'c
keine brauchbare MitteiluJlg
Mitteilung eJ'hellten
erhellten ZeiteJl.
Zeiten. Die
Zusammenhänge, fluch
ZnsammellllHnge, auch oiedie scheinbll.fCll,
scheinbaren, sind sind meist ZCl'l'iSSCll,
zerrissen, die die
AufeinnnderfoJgc verschiedener I~
Aufeinanderfolge vCl'schiedenCl' egebenhcitcn Ulisi
Begebenheiten chcr; wiilll'Clld
unsicher; während
deI'
der Erziihlung
Erzählung selbst korrigiert die Kranke wiederholt. wiederholt eiuc AJlgabe,
eine Angabe,
em
ein Da.tum,
Datum, um dann nach lällgCl'Cm längerem Schwanken etwa wieder wieder auf'
auf
die
die erste
erste Aussage zurückzugreifen. Die Unrtihigkeit
Aussage zurückzugreifen. Unfähigkeit der KrankeJlKranken
zur geordneten Darste1Lung ihrer Lebcn~cscllichtc,
Darstellung ihre)' Lebensgeschichte, soweit sie mit
sie mit

der Krankheitsgcschichtc zusfIlnJ11cnflillL, ist


Krankheitsgeschichte zusammenfällt, ist nicht nur chnraKte-
charakte-
,
ristisch für die Neurose',
ristisch Neurose\ sie sie entbehrt auch nuch nicht
nicht einer
einer großen
theoretischen ßeuelltsamkeit.
theoretischen Bedeutsamkeit. DieserDiesel' Mangel
MillIgeI hat nämlich folgende folgende
Begründungen:
Begründullgen: Erstens hiilt die Kranke
hält die Knmkc einen eillell Teil dessen,
desseJl, was
WilS
( ihr wohlbekannt ist
ihr wohlbekannt ist und
ulld was sie crziilllcn sollte,
sie erzählen so11te, bewußt und 1I11d ab-
ilh-
~ sichtlich
sicht1ich aus den dcn noch nicht nicht überwundenen
überwundeJlcn Motiven der der Scheu
Sehen
)und Scham (Diskretion,
/und (Diskretioll, wenn andere
(ludere Personen
Pcrsoncn in in Betracht
Bctmcht kommen)
komlllen)
ltzurück;
zurück; dies
Zweitens
weIchen die
welchen
dies wäre der Anteil
Z.weitens bleibt
bleibt ein
die Kranke
ein Teil
Kranke sonst
Anteil der
Teil ihres
sonst verfügt,
der bewußten Unnufrichtigkeit,
b_ewußten Unaufrichtigkeit.
ihres anamnestischen
anmnncsuschell Wissens,
w5hrend dieser
verfügt, während
Wissens, über
dieser Erzählung
über
E)~I'Jihlullg aus,
ilUS,
-
ohne daß
ohne daß die
die Kranke
Krankc einen
einen Vorsatz
Vorsatz auf diesediesc Zurückhaltung
Zurückhaltung ver- ver-
wendet: Anteil
wendet: Anteil derder unbewußten
unbewußtcn Unaufrichtigkeit.
UWlUfrichtigkcit. Drittens fehlt
Drittclls fehlt
es nie
es ni c an
an wirklichen
wirklichen Amnesien,
Amnesien, Gedächtnislücken,
Gclliichtnisluckcn, in in welche
welche nicht
nicht
nur
nur alte,
alte, sondern
sondern selbst
selbst ganz
ganz rezente
rezente Erinnerungen
Erinnerungell hineingeraten
hineingcrnteu
sind, und
sind, und anan Erinnerungstäuschungen, welche sekundär
ErinllCrtlngst.iiuscllllllgClI, welche sckundär zur Aus-
lnT Aus-

1) Einst übergab
1) Einst übergab mir mir ein
ein Kollege
Kollege seine
seine Scbwester
Schwester zur psychotherapeutischen Be-
'loUT psychotherapeutischen Be-
handlung,
handlung. die,
die, wie
wie er cr sagte,
sagte, seit
seit Jahren
lallren erfolglos weg~n Hysterie
erfolglos wegen Hysterie (Schmerzen
(Schmertcn und11nd
Gangstörung) bell.t11dclt worden
Gangslönmg) behandelt wordcn sei. Die kurze
sci. Die kilne Information
IlIrOrmlll ioll schien
schien mit
mit der
der Diagnose
lJingnose
gut vereinbar;
S'lt ve rcirlbar ich ließ mir
iell ließ mir in
in einer
einer ersten
ersten Stunde
Stunde von
"on der Krnnken selbst
der Kranken selbst ihre
ihre Ge-
Ce-
ö
schichte
schichte erzählen.
cn.lihlcll. Als diese Erzählung
Als diese Erzählung trotz der merkwürdigen
lrol't der JIIerkwiirdis-eu Begebenheiten,
Degebellheilell, auf
Mir
die
die sie
sie anspielte,
anspielte, vollkommen
vollkommen klar
klar und
11111.1 ordentlich
ordcntlich ausfiel,
ausfiel, sagte ich mir,
sagtll ich mir, der
.Ier Fall
Fall
könne
könne keine
keine Hysterie sein, und
Hyslerie sein, slellte unmittelbar
lind stellte llllmittc lbnr darauf
dlll'auf eine kiiTI)I~rJichc
50rgflilligc körperliche
Cillll sorgfältige
Untersuchung an. Das
UntersudlLmg an. Dns Ergebnis
Erj::cbnis war
wnr die J)ingllo~c einer
die Diagnose einer mäßig vorgc5chrittcnI..·JI Tabes,
mlißig vorgeschrittenen Tabes,
die dann
die danll auch
auch durch H~·rllicktioncn (Ol.
durch Hg-Injcktionen (01. cinereum,
cillCrCllll1, von
von Prof.
])ro(.. Lang
Lang ausgeführt)
ansgcfiillrl) eine
eine
crhcblichc Besserung
erhebliche Dessenlng erfuhr.
erfuhr.
Bruchstiicli einer
Bruchstück elller Hysterie-
llysler;t· ·Analyse
Analxst! 15

fiilhmg dieser
füllung diesel' Lücken
Lücken gebildet
gebildet wurd en J. Wo
wurden WO die
1
die Begebenheiten
. BcgehcIll1citcll
selh!==t
selbst GcdiichLllis erhalten
dem Gedächtnis crl1ilhcll geblieben,
g ebliche n, da d.. wird
wird die den Am-
die den Am-
nesien zugrunde
nesien zugrunde liegende
liegende Absicht
Absicht ebenso
ebenso sicher durch Aulhebung
sicher durch AlIi11ebung
eines Zusammenhanges
eines Zusn mmenhanges erreicht, e rreicht, undund der der Zusammenhang
ZlIsnmm cnhang wird lvinl
[I m sichersten
am zerrissen, wenn
sichersten zerrissen, wenn die di e Zeitfolge
Zeitfolge der der Begebenheiten
Begebellheiten
verändert wird.
verändert wi rd. Letztere
Letztere erweist
erweist sich
sich auch st eL~ als
fluch stets als der
der vulne-
vuln e-
rnbclsle, der
rabelste, Verdrängung am ehesten
der Verdrängung ehesten unterliegende
ullterJiegclHle Bestandteil
ßcst'lI1dteil
des Erinnerungsschatzes.
des Erinn cnmgssclmtzcs. Manche Manche Erinnerungen
Erinnerungen trifft trifft man
man sozu-
sozu-
sageIl in
sagen lH einem
ei nem ersten
ersten Stadium
Stadium der Verdrängung,
Verdrängung, sie sie zeigen
zeigen sich
sich
mit Zweifel
mit Zweifel behaftet.
behaftet. Eine
Eille gewisse
S·cwisse Zeit s p~iter wäre
Zeit später wäre dieser
dieser Zweifel
Zweifel
2
dllreh Vergessen
durch Vergessel) oderoder Fehlerinnern ersetzt~.
Fchl eri nllenl ersetzt .

Ein solcher
Ein solcher Zustand
Zllstnnd der der aufiluf die
di e Krankheitsgeschichte
Krllllkheitsgeschichte bezüg- bezüg-
lichen Erinnerungen
lichen Erinllerungen ist dns notwendige, theoretisch
ist das theoretisch geforderte
KOI·relnt der
Korrelat Krankheitssy mptomc. Im
der Krankheitssymptome. 1m Verlaufe
VerIilufc derdm' Behandlung
Behnndhmg
triigt dann der
trägt der Krnnk
Krankee nach, was \"LlS er zurückgehu lten oder
CI" zurückgehalten oue,. was
was
ni c ht eillgefnllell
ihm nicht
ihm ist, oU""'ohl
eingefallen ist, obwohl er es immer gewußt
CI" es h aL Die
gew ußt hat. Die
Erinnerullgstäuschungen
Erinnerungstäuschungen erweisen cnveisen sich sich alsals unhaltbar,
uJlh altbar, die Lücken
Lückell
der Erinnerung werden ausgefüllt.
der ;)usgefüllt. Gegen Ende der der ßchnndlung
Behandlung
erst kann miln
erst man eine in sich sich konsequent
konsequente, e, verstäntlliche
verständliche und }ückclI-lücken-
lose Krankengeschjchte
lose Ubcrhlickcl1. Wenn
Krankengeschichte überblicken. W e nn das dns praktische
praktisch e Ziel
Ziel der /

ßel1811dlullg
Behandlung dahin gel geht,lt, alle
alle m üglicJ1CII Symptome aufzuh
möglichen eben \
aufzuheben
und durch bewußte Gedrmkcn Gedanken zu erse tzen, so
ersetzen, so knnn
kann man als als ein

LInderes,
anderes, th eoretisches Ziel
theoretisches Ziel die die Aufgabe aufstellen,
aufstellen, alle alle Gedfichtnis-
Gedächtnis-
schäden
schäden des Krfmk en zn
des Kranken zu h eil en. Die beiden
heilen. bei den Ziele f~11en zusammen; /
Ziele fallen

wenn das das eine erreicht


erreicht ist, ist, ist
ist auch das andere gewonnen; der der
niilllliche
nämliche \i\' Wegeg führt
führt zu beiden.
beiden.

1) Allln csien nnd


und Er innenllJssl änschnngcn stehen im im kkomplementären
omplemclltären Verlliiltnis
I) Amnesien Erinnerungstäuschungen Verhältnis
1:llci nander. \Vo
ineinander. Wo sich
sich groDe
große Erinncrungsliicken
Erinnerungslücken ergeben,
ergeben, wird man allf wenig Er-
auf wenig Er-
inn t' nlll~st.;lI sclnHlgcn sloßen.
inncrungstäuschungen Umgekehrt kölIIlI:u
stoßen. UlIll;ckdlTt letztere das
können 1,·t'1tere Vorhandensein
das Vorhandense in ",on Am-
von Am·
ncsien
nesien für für den
den erstcn
ersten Allschein
Anschein "öllig
völlig nrdeckcll.
verdecken.

2) Bei
\7!) Bei '1weifclndcr
zweifelnder Darstellnng.
Darstellung, lehrt
lehrt eille
eine durch
durch Erfnlll"1mg gewonnene l\cgcl,
Erfahrung gewonnene Regel, Vs
(\

sehe
sehe IlHIllman "on
von dieser
dieser Urtcilsnu ßcrnll1; des Erüihlers völlig uh. Bei zwischen zwei Ge·
Urteilsäußcrung des Erzählers völlig ah. Bei zwischen zwei Ge-
~l n.ltlln ge n 5chw:mkellder
staltungen Darstellung halte man
schwankender Dnrstdhmg halle man eher die erst geiinßerl c fiir richtig,
eher die erst geäußerte für richtig,

die T.weite
die zweite fii
fürr ein
ein Prodnkt
Produkt der
der Vcrdrängung.
Verdrängung.
1
KronA·e" l:r.sdlichtclt
Krankengeschichten

Aus der
Aus der Natur der der Dinge, welche das das Mntcrial
Material der der Psycho-
anfllyse
analyse bilden,
bilden, folgt,
folgt, duß
daß wir in in Ullseren
unseren Krnnk engcscl1lchten
Krankengeschichten
den rein
den menschlichen und sozil11ell
rein menschlichen sozialen yerhiiltnissen
Verhältnissen uur der KrnnkcJl
Kranken _
ebensoviel Aufme
ebensoviel rksamkeit sclmlcJig
Aufmerksamkeit schuldig si nd wie den sOUl
sind utischcll
somatischen
Daten und den
Daten den Kl'ankheitss)' lllptomcn. Vor ollem
Krankheitssymptomen. allem (ludere))
anderen wird
sich
sich unser Jnt.eresse
Interesse den Fmnilienvel'hiiltnissen
Familienverhältnissen der Kranken ZU~
der Krollken zu-
wenden, und ZWllT,
,venden, zwar, wi wiee sicb
sich ergeben wird, flu auch ch anderer Be-
ziehungen wegen fils nur mit Rücksicht nuf
als llur auf die die zu zu erforschende
erforschende
Heredität.
Heredität.
Der Familienkreis
Familienkreis der der 18jilhrigcn
1 8 jährigen Patientin 11mfaßte umfaßte außeraußer
ihrer Person das Elternpaar ull undd ei nen 11m
einen um iV )1 /'7,3 Jnhrc
Jahre älteren
älteren
Bruder. Die dominierende Person WiI)" war der Vater, sowohl dUl'eh durch
seine Intelligenz
seine Intelligenz und Char.1ktcreigcnschflftell wie durch seine
Charaktereigenschaften seine
Lebensumstilndc,
Lebensumstände, welche das das Gerüst für für die die KindhKindheits-eilS- und
Krankengeschichte der
Krankengeschichte der Patientin
Patien1in abgeben.
obgeben. Er wflr war zur Zeit, ols ich
Zeit, als ich
das Mädchen in Beh
das andlung nahm, ein
Behandlung ein M Mann .. nn in der der zweiten
zv\'citen
Hälfte der
Hälfte V1 CTlig-clinhre, von ni
der Vierzigerjahre, nicht gonz ge
cht ganz ..."öhnlicher R.ül1rigkcit
gewöhnlicher Rührigkeit
und
und Begabung,
Begabung, Großindustrieller in in sehr
seh,. behäbiger
behäbiger materieller
materieller
Situation.
Situation. Die Tochter hing an ihm mit besonderer beso nderer Zärtlicl.keit
Zärtlichkeit
und
un d ihre
ihre frühzeitig
früh7.eitig erwachte
er\'vachtc Kritik
Kl'itik nahm
nohm umso stärkeren
stärkeren Anstoß
Anstoß
an manchen seiner seiner Handlungen
Honcllungen und Eigentümlichkeiten.
Elgentümlichkeitcn.
Z~irLlichkeit war überdies
Diese Zärtlichkeit
Diese überdi es durch die die vielen
vielen und schweren
schweren
gesteigert worden, denen der Vater
Erkrankungen gesteigert Vnter seit
seit ihrem
ihrem
sechsten Lebensjahr
sechsten L ebensjohr unterlegen
unterlegen war. w or. Damals wurdewuru e seine
scille Er-
Er-
krankung
krankung an nn Tuberkulose
Tuberkulose der der Anlaß zur zur Übersiedlung der der Familie
Fnmilie
in eine
in eine kleine,
kl eine, klimatisch
klimatisch begünstigte
begünstig te Stadt
Stndt unserer
unscrer südlichen
sOdli chen
Provinzen ; das
Provinzen; das Lungenleiden
Lungenleiden besserte
besserte sich
sich daselbst
unsdbst rasch,
rnscl!, doch
doch 1

blieb der
blieb der für
für nötig
n (jti g gehaltenen
ge11i1ltellen Schonung
Sch onung zuliebe
zuliebe dieser
dieser Ort,
Ort, den
ich mit
ich ß. bezeichnen
mjt B. bezoichnen werde, werde, fürfür die
die nächsten
niichstell zehn
zehn Jahr
Jahr ungefähr
ullgeflihr
der vorwiegende
der vorwiegende Aufenthalt
Aufenthalt sowohl
so\vohl der
der Eltern
Eltern wie
wie auch
fluch der
der
Kinder. Der
Kinder. D er Vater
Vnter war,war, wenn
wenn es eS ihm
ihm gutgut ging,
ging, zeitweilig
zeitweilig ab-
ab-
wese nd/ um
wesend, seille Fabriken
u m seine Fabriken zu zu besuchen
besuchen i im
$im Hochsommer
Hoch so mmer wurde
wurde
ei n Höhenkurort
ein HÖ)l enk urort aufgesucht.
Qufgesucht.
Bruchstück
Bruchstück eint!r
einer Hysteru
Hysterie -Analyst!
-Analyse '7
17

Als
Als das Mädchen etwa zehn
das Mädchen zehn Jahre
Jahre alt
alt war, machte eme eine Netz~
Netz-
hautablösung
hautablösung beim beim Vater
Vater eine Dunkelkur notwendig. Bleibende Bleibende
Einschränkung
Einschränkung des Sehvermögens war die Folge dieses
Sehvermögens dieses Krankheits.
Krankheits-
zufalles.
zufalles. Die ernsteste
ernsteste Erkrankung ereignete
ereignete sich etwa zwei Jahre Jahre
später; sie sie bestand in einem einem Anfalle von Verworrenheit, an an den
den
sich Lähmungserscheinungen
sich Lähmungserscheinungen und leichte
leichte psychische Störungen
anschlossen. Ein Freund
anschlössen. Ein Freund des des Kranken, dessen dessen Rolle
Rolle uns noch
später
später beschäftigen wird, bewog damals den nur wenig Gebesserten,
beschäftigen wird, Gebesserten,
mit seinem
mit seinem Arzte nach Wien
Arzte nach \\Tien zu reisen,
reisen, um meinen Rat einzu· einzu-
holen. Ich
holen. Ich schwankte
schwankte eine VVeile,Weile, ob ob ich
ich nicht
nicht beibei ihm eineeine
Taboparalyse annehmen sollte,
Taboparalyse sollte, entschlaß
entschloß mich aber aber dann zur zur
Diagnose diffuser vaskulärer Affektion
Diagnose diffuser AfJektion und ließ, ließ, nachdem eine eine
spezifische Infektion vor
spezifische Infektion vor der Ehe vom Kranken zugestanden zugestanden war,war,
eine
eine energische antiluetische Kur vornehmen, infolge
energische antiluetische infolge deren sich
deren sich
alle noch
alle vorhandenen Störungen
noch vorhandenen Stönmgen zurückbildeten.
zurückbildeten, Diesem glück- glück-
lichen Eingreifen
lichen verdankte ich
Eingreifen verdankte icb wohl, daß mir der der Vater
Vater vier
vier
Jahre später
Jahre später seine
seine deutlich
deutlich neurotisch
neurotisch gewordene Tochter vorstellte vorstellte
und nach nacJl weiteren
weiteren zwei ~wej Jahren
Jahren zur zur psychotherapeutischen
psychotherapeutischen Be- Be-
übergab.
handlung übergab.
Ich hatte
Ich hatte unterdes
unterdes auchauch eineeine wenig ältere ältere Schwester
Schwester des des
Patienten
Patienten in in Wien
\\lien kennen
kenn en gelernt,
gelernt, beibei der
der maninan eine
eine schwere
schwere
Form
Form von von Psychoneurose
Psychoneurose ohne ohne charakteristisch-hysterische
charakteristisch.hysterische Symp- Symp-
tome
tome anerkennen
anerkennen mußte.mußte. Diese
Diese Frau
Frau starb
starb nach
nach einem
einem vonvon einer
einer
unglücklichen Ehe
unglücklichen Ehe erfüllten
erfüllten Leben unter unter denden eigentlich
eigentlich nicht
nicht voll
voll
aufgeklärten Erscheinungen
aufgeklärten Erscheinungen eines eines rapid
rapid fortschreitenden
fortschreitenden Marasmus.
Marasmus,
Ein älterer
Ein älterer Bruder
Bruder desdes Patienten,
Patienten, den den ich
ich gelegentlich
gelegentlich zu zu Ge-
Ge-
sichte bekam, war
sichte bekam, war ein
ein hypochondrischer
hypochondrischer Junggeselle.
Junggeselle.
Das Mädchen,
Das Mädchen, das das imim Alter
Alter vonvon 18 18 Jahren
Jahren meine
meine Patientin
Patientin
\'\.'uroe, hatte
wurde, hatte von von jeher
jeher mitmit seinen
seinen Sympathien
Sympathien auf auf Seite
Seite der
der
väterlichen Familie
väterlichen Familie gestanden
gestanden und,und, seitdem
seitdem sie sie erkrankt
erkrankt war,war, ihr
ihr
Vorbild in
Vorbild in der
der erwähnten
envähnten TanteTante gesehen.
gesehen, Es Es warwar auch
auch mir
mir nicht
nicht
zweifelhaft, daß
zweifelhaft, daß sie
sie sowohl
sowohl mitmit ihrer
ihrer Begabung
Begabung und und intellektuellen
intellektuellen
Friihreife als
Frühreife als auch
auch mit
mit ihrer
ihrer Krankheitsveranlagung
Krankheitsveranlagung dieser dieser Familie
Familie
Freud.
Freud. VIII.
VII). ,
2
18 K ranJ.'t!II{;eschichten
Krankeneeschichten

angehört.e. Die
angehörte. Die Mutter
Mutter habe
habe ich
ich nicht
ni cht kennen
kennen gelernt. Nnch den
gelcrnt. Nach dCII
Mitteilungen des
Mitteilungen des Vaters
Valers und
unO. des
des Mädchens
l\1ädchens mußte
mußte ich
ich mirmir die
die
Vorstellung machcn, sie
Vorstellung machen, sei eine
sie sei eine wenig gebildete, vor
wenig gebildete, vor allem
,,1lern aber
allel'
unklug_~ Frau,
unkluge ~rau, die besonders 7eit
die besonders seit - der El'kr(l;lh~'I;g·· -und
der Erkrankung UlU( -cl
der'cr - ihr
j'hl'
Entfremdung ihres
folgenden Entfremdung
folgenden ihres Mannes alle
Mannes aUe ihre
ihre Interessen
Interessen aufauf die
die
Hauswirtschaft konzentriere
Hauswirtschaft konzentriere und und so so das
das Bild
Bild dessen hiete, was
dessen biete, \yas
U nennen kann. Ohne Verständnis
man
mall die "Hausfl';:menpsychose neHnen kann. Olme VersWlHlnis
die „Hausl'rauenpsychose"
_
.
~
fül' die
für die regeren
l'egeren Interessen
Interessen ihrer Kjmler, war
ihrer- Kinder, wnr sie ganzen Tag
den ganzen
sie den Tag
Relnmachen und
mit Reinmachen
mit und Reinhalten
R.einholtcn der der Wohnung,
VVohnung, Möbel und lind Ge-
Ge -
rätschaften in
rätschaften einem Maße
m einem lVfaße beschäftigt,
bescJüiftigt, welches
welches Gebrauch
Gebrntlch und ulld
Genuß derselben
derselben fast
fast unmöglich machte.machte. Man
lVlnn kann nicht
ni cht umhin,
diesen Zustand, von dem sich
diescn Zustand, Andeutungen häufig
sich Andeutungen häufig genug
genug beibei
normalen Hausfrauen finden,finden, den Formen VOll Wasch-
Ii'ormen von \V flsch- und anuerem
und anderem
Reinlichkeitsn\"ang an die
Reinlichkeitszwang die Seite
Seite zu stellen
stellen; doch fehlt es
doch fehlt es bei
bei5

solchen Frauen,
solchen Fl'auen, wie auchfluc h bei
bei der
tier Mutter unserer
unserer Patientin,
Piltientin, völlig
völ1ig
an
an der Kl'ankheitserkenntnis
der Krankheitserkenntnislind somit
und somil. an
an einem
einem wesentlichen
wescllllichcll
l\1erklllal der
Merkmal der "Zwangsneuro Verlüi1tnis zwisclJcu
se". Das Verhältnis
„Zwangsneurose". .M utter
zwischen Mutter
und Tochter war
wal' seit
seit Jahren ein sehr unfreundliches.
ein sehr unfreundliches. Die Tochter
Die Tochter
üb ersah die
übersah die Mutter,
M.ulter, kritisierte
kritisierte sie hört und
sie hart hatte sich
uno hatte sich ihrem
ihrem
Einfluß völlig entzogeIl
EinHuB völlig entzogen'.1.

I)
1) Ich
Ich stehe
stehe zwar nicht
nicht anf
auf dem StBlldpunkle,
Standpunkte, die
die einzige
einzige .Ätiologie
Ätiologie der
der HJstcrie
Hysterie sei
sei

die Heredität, möchte o.ber


die Heredität, aber gerllde
gerade mit Hinblick IlHf auf frühcre
frühere Publikationen
Publikationen (L'lulrcdill:
(L'heredite cl et
l'etiologic
l'etiologie des des ll CVrO SC &. Reyne
nevroses. Revue nenrologiq\lc,
neurologique, 1896. i8g6. E nthnhell in
Enthalten Bd. J1 dieser
in Bd. dieser G CSBlUl_
Gesamt-
illlsgabe).
ausgabe), in in denen ich
ich den obi sen Sah
obigen Satz beldimpfe,
bekämpfe, nicllt den AIl~cheill
nicht den Anschein crweckCll,
erwecken, nh als Huter,
unter-
schätde
schätzte ichich die
die Heredität in in der Ätiologie der der Hy:stcric
Hysterie oder
oder hicllc ie iibe
hielte ssie rhnup~ fiir
überhaupt für <'JJt
ent--
hellrlicll.
behrlich. FiirFür den
den Fnllul1sercr
Fall unserer Patient
Patientin in eergibt
rgibt lieh
sich eine
eine gcniigcndc
genügende Kran1: hciLSbcloslullg
Krankheitsbelastimg
aus dem
alls dem üherüher den Vater
Vater und de5SCll
dessen Gcscllw
Geschwister Mitgeteilten; in,
isler J\1ilgct("!iltcn; ja, wer der Amcbll.l\IlIlg
wer der Anschauung
ist,
ist, daß
daß OllCh
auch Krnnkh eiLszllstönde wie der
Krankheitszustände der der Mutter ohne JH~redil
der Mutter lire Di
hereditäre sJlositioli IIll1llög.
Disposition unmög-
lieh
lich sind,
sind, wirdwird die
die Hereditiit dieses F
Heredität dieses ... llcs für CillC
Falles eine lt'ollyergclltc
konvergente erklären
erklären können.
können. MirMir
erscheint für
erscheint für die
die h(!rcdiLiirc
hereditäre oder
oder hesser konstilntion ellc Di sposition des Miidell ens ein
konstitutionelle Disposition des Mädchens ein
anderes Moment
Moment hedclltSQmer.
bedeutsamer. Tell habe erwöhnt, daß d er Vol cr ,·or der Ehe !iyphilis
Ich hnbll erwähnt, daß der Vater vor der Ehe Syphilis

überstand.en
überstanden haUe. hatte. Nun slam ml ein
stammt ein au großer Prozentsalt.
f f ii lli{;" großer
auffällig Prozentsatz meiner psychoana-
meiner psychoAua'
lyt isch behandelten Kranken
lytisch Kranken von von Vätern
Vätern ah, ab, die
die anan Tabes
Tabes oder
oder an
an Paralyse
Paralyse gelitten haben.
gelitten hBben.
Infolge der
Infolge der Neuheit meines
meines therapeLLt iscllet1 Vcrfnhren5
therapeutischen Verfahrens fall en mir
fallen mir nur
nur die schwersten
die sC]lwcrslen
Fälle
Fälle zu,
zu, die die bereits
bereits jahrelang
jahrelang ohne
ohne jeglichen
jeglichen ErfolgErfolg bclH\I1dclt
behandelt wurden
worden ssind. Tabes
ind. Tabes
oder
oder Paralyse
Paralyse des des Eneugers
Erzeugers darf
darf m!l.ll
man als als Anhiingcr
Anhänger der Erb-Fournicrschen
der Erb· Lehre
FOll rn i e rsehell Lehre ah als

Hinweise
Hinweise nuf auf eine
eine stattgeho.bte
stattgehabte luetische
luctische Infektion
Infektion aufnehmen.
aufnehmen, welche Anzahl
welche ill einer AU"Z.[lhl
in einer
von F.~
"on ll c ll hei
Fällen bei di esell Vötenl
diesen Vätern aneh
auch VOll von mir mir direkt
direkt festsulcllt worden ist.
festgestellt worden ist. Jn der
In der

Br/lchstück
Bruchstück eme,.
eine?- Hyste";e-Analyse
Hysterie- Analyse

'199
Der emzlge,
einzige, umum }'f,:
iV2 Jahre älLel'e
ältere Bruder des .M ädcbens war
Mädchens
ihr
ihr in in früheren
früheren Jahren
Jahren dasdas Vorbild gewesen, dem ihr
Vorbild gewesen, ihr E.hrgeiz
Ehrgeiz,

nachgestrebt hatte.
hatte. Die Beziehungen der heiden beiden Geschwister halten hatten
sil.:h
sich in in den letzten
letzten Jahren
Jahren gelockert. De Derr junge .M Mannann suchte sich sich
den Familienwirren möglicllst entziehen; wo CI"
möglichst zu entziehen; er Partei
Partei neluneH
nehmen
mußte, stand er auf auf seiten
seiten der
der iVlutlcl'.
Mutter. So hatte die gewöhnliche
sexuelle Attraktion Vater und Tochter einerseits, einerseits, ~1u
Muttertt.cr und SohSohnn
anderseits
anderseits einander
einander näher gebracht.
gebracht.
Unsere Patientin,
Unsere Patientin, der ich fortan
fortan ihren Namen Dora gehen will,
geben will,
zeigte
zeigte schon
schon im Alter von acht Jahren nervöse Symptome. Sie Sie
erkrankte
erkrankte damals an permanenter, flll fnilsweise
änfalls weise sehr gesteigerter
gesteigerter
Atemnot, die zuerst nach einer kleinen Bergparlie Bergpartie auftrat und
darum auf auf Überanstrengung bezogen wurd wurde. e. Der Zustrmd
Zustand klan klang g
im Laufe eines eines halben Jahres langsam unter der ihr aufgenötigten
Ruhe und Schonung ab. Der_-Hausarzt
ab. Der Hausarzt der Familie scheint bei bei
der Diagnose einer rein nervösen Stürung Störung und beim behn Ausschluß
einer organischen
einer organischen Verursachung der Dyspnoe keinen Momen Momentt
geschwankt zu zu haben,
haben, aber
aber er hielt offenbar
er hielt offenbar solche
solche Diagnose für für
l
vereinbar mit
vereinbar der Ätiologie
mit der Ätiologie der Überanstrengung . 1
.

Die Kleine
Die Kleine machte die die gewöhnlichen Kinderinfektionskrankheiten
Kinderinfektionskrankh elten
ohne
ohne bleibende
bleibende Schädigung durch. Wie
Schädigung durch. 'Vic siesie (in
(in symbolisierender
symbolisi eren der
er.äihlte, machte gewöhnlich der Bruder den Anfang
Absicht!) erzählte,
Absicht!)
mit
mit der der Erkrankung,
Erkrankung, die die er
er im leichten
leichten Grade hatte,hatte, worauf sie sie
mit schweren
mit schweren Erscheinungen
Erscheinungen nachfolgte.
nachfolgte. Gegen das das Alter
Alter von
VOll

12
1 Jahren traten
2 Jahren traten migräneartige
ßllgräneartige halbseitige
hal bsei tige Kopfschmerzen und
Anfal1e von
Anfälle von nervösem
nervösem Husten bei bei ihr
ihr auf,
auf, anfangs
anfangs jedesmal
jedesmal mit-
einander, bis
einander, bis sich
sich die
die beiden
beiden Symptome
Symptome voneinander
voneinlInder lösten, lösten, um
11m
eine verschiedene
eine verschiedene Entwicklung
Entwicklung zu zu erfahren.
erfahren. Die Die Migräne
Migräne wurde

let'ZteTI Diskussion
letzten Diskussion über
über die
die Nachkommenschaft S)llhi1i~i s cher (XIII.
Nachkommenschaft Syphilitischer (XIII. Internat.
Internat . Medizin.
Medhin.
Kongreß
KOlIgreß zu :zu Paris.
Pans. 2.-9.
2.- 9. August
August 1900,
1900, Referate
Referate von
"on Pinger,
Finger, Tarnowsky,
Tarnowsky, Jullien
IlIllien
Il. a.)
u. a.) vermisse
vermisse ich di e Erwähnung
ieh die Erwähnung der
der Tatsache,
Tatsache. zu:zu deren
dCl'Cll Anerkennung
Ancrkennung mich
mich meine
m eine
Erfahrung als Neuropathologe
Erfallrung als Neuropathologe drängt,
drängt, daß
daß Syphilis
Syphilis der
de r Erzeuger
Erzeuger als
als Ätiologie
Ätiologie für
fü r die
die
neuropathische Konstitution
neuropathische der Kinder
Konstitution der Kinder sehr
sehr wohl
wohl inin Betracht
ßel raclll kommt.
kommt.
I) Über
1) den wahrscheinlichen
Ober den ,,,,ahnche iolichen Anlaß
Anlaß dieser
dieser ersten
eUlen Erkrankung
Erkrankung siehe
siehe weiter
weile r unten.
unten.

"

o
2'0 .K rallkengcschichten
Krankengeschichten

seltener
seltener

gegeben
gegeben
]8
und war
und
Tussis nervosa,
Tussis

J 8 Jahren
war mit
nervosa 1 zu
hatte,
hatte,

Jahren in
mit ]6
zu denen
16 Jahren
denen ein
hielten
hielten
in meine
die
die

meine Behandlung
überwunden. Die
Jahren überwunden.
ein gemeiner KiJtarrh wohl
gemeiner Katarrh
ganze Zeit
ganze
Behandlung kam,
Anfälle von
Die Anfälle
den
über an.
kam, hustete
an. Als
Als
hustete sie
von
Anstoß
wohl den Anstoß
Zeit über sie mit
sie

neuerdings in
sie neuerdings
mit
in
I
charakteristischer Weise.
charakteristischer "'leise. Die
Die Anzahl
Anzahl dieser Anfalle war
clies:er Anfälle war nicht
nicht
festzustellen, die
festzustellen, Dauer derselben
die Dauer derselben betrug
betrug drei drei bis fünf Wochen,
bis: fünf VVochen,
einmal auch
einmal auch mehrere
mehrere Monate.
Monnte. In In der
der ersten
ersten Hälfte eines solchen
Hälfte eines solchen
Anfalles war
Anfalles wenigstens in
war wenigstens in den
den letzten
letzten Jahren kompl ette Stimm-
Jahren komplette Stimm-
losigkeit das
losigkeit lästigste Symptom
das lästigste gewesen. Die
Symptom gewesen. Diagnose, daß
Die Diagnose, da ß es
es
sich ,,·jeder um
sich wieder um Nervosität
Nervosität handle,
handle, stand
stand längst
längst fest; di e mannig-
fest; die mannig-
focllen gebräuchlichen
fachen gebräuchlichen Behandlungen,
Behandlungen, auch H ydrotherapie und
auch Hydrotherapie und
lokale Elektrisierung,
lokale Elekttisierung, blieben
blieben ohne Das
ohne Erfolg. ntls unter diesen Zu-
Erfolg. unter diesen Zu-
ständen zum reifen,
ständen r eifen, imim Urteil
Urteil sehr selbstHndigcn Mädchen
sehr selbständigen Mädchen heran- heran-
gewachsene Kind gewöhnte
gewachsene gewöhnte sich sich daran,
daran, der der Bemühungen
Bemühungen der der
/\rzte zu
Ärzte spotten und zuletzt
zu spotten zuletzt aufauf ärztliche Hilfe zu verzichten.
ärztliche Hilfe zu verzichten.
Sie hatte
Sie hatte sich
sich übrigens
übrigens von jeher gesträubt, den
jeher gesträubt, Arzt zu
den Arzt zn Rate
Rate zu zu •
ziehen, obwohl sie
ziehen, obwohl sie gegen diedi e Person ihres Hausarztes keine
ihres H <Hl~arz te~ keine Ab- Ab-
lleigung hatte.
neigung hatte. Jeder Vorschlng, einen neuen
Jeder Vorschlag, neuen ArztArzt zuzu konsultieren,
konsultieren,

erregte
erregte ihrenihren ~l idersumd, und <.!.uch
Widerstand, auch zu mir mir trieb
trieb siesie erst
erst dilS:
das

Machtwort des
Machtwort des V nters.
Vaters.
Ich
Ich sah
sah sie zuerst im Frühsommer ihres
sie 7.ucrst ihres 16. 16. Jahres
Jahres mit Husten
mit Husten
lind
und H eiserkeit behaftet
Heiserkeit behaftet und sC,hlug
schlug schon damals eine
schon damals eine psychische
psychische

Kur ,'ar,
vor, von der der dann
dann Abstan
Abstand d ggenommen
enommen wurde, wurde, als auch dieser
als auch dieser

länger
länger dauernde
dauernde AnfallAnfall spo ntan verging.
spontan verging. Im Im Winter
Winter des des Jliichsten
nächsten

Jahres
Jahres war war siesie nach
nach demdem Tode ihrer ihrer geliebten
geliebten TanteTante in Wien
in Wien

im
im Hause
Hause des
des Onkels
Onkels und dessen Töchter
und dessen und erkrankte
Töchter uml erkrankte hierhier

fieberhaft
fieberhaft an
an einem
einem Zustand,
Zustand, der
der domals
damals nls Blinddarmentzündung
als Blillddarmentzündung

diagnostiziert wurdel • In
diagnostiziert ",m·de dem dartmffolgenden
In dem darauffolgenden H eru.;;t verließ
Herbst die
verließ die
1
.

Familie
Familie endgültig
endgültig denden Kurort: B., da
Kurort ß., da di Gesundheit des
e Gesundheit
die Vaters
des Vaters

dies
dies zu gestatten schien,
zu gestnlten nahm zuerst
schien, nnhm zuerst in dem ürte,
in dem Orte, wowo sich die
sich die

Fabrik des
Fabrik des Vaters
Vaters befand,
befand, und
und kaum
kaum ein
ein Jahr
Jahr spiitcr
später m Wien
in "Vicn

d,mcrnden
dauernden Aufenth Cl lt.
Aufenthalt.

1)1) VgJ.
Vgl. über
über denselben
denselben die
die Annlyse
Analyse des
des 1weiten
zweiten Tramncs.
Traumes.
Bruchstück ewer Hysterie· Analyse
einer Hysterie- A nalyse 21
2.

Dora war unterdes zu einem blühenden Mädchen ~1ädchen von intelli-


intelli-

genten und gefälligen


gefälligen Gesichtszügen herangewachsen,
herangewachsen, das ihren
Eltern
Eltern aber
aber schwere Sorge bereitete. Das Hauptzeichen ihres
Krankseins war Verstimmunag lind
Krankseins und Chrakterveränderung
Chrakterveränderung geworden
geworden..
Sie war offenbar
Sie offenbar weder mit sich sich noch
noch mit den Ihrigen
mit den zufrieden,
Ihrigen zufrieden,
begegnete ihrem Vater unfreundlich
unfreundlich und vertrug .sich gor nicht
sich gar nicht
mehr mit ihrer ihrer Mutter, die sie sie durchaus zur Teilnahme an an der
der
Wirtschaft heranziehen wollte.
Wirtschaft wollte. Verkehr suchte sie sie zu vermeiden;
vermeidell ;
soweit diedi e Müdigkeit und Zerstreutheit, über üb er die sie klagte,
die sie klagte, eses

zuließen, beschäftigte sie


zuließen, beschäftigte sich mit dem Anhören von Vorträgen
sie sich Vorträgen
für Damen und trieb
für ernstere Studien. Eines Tages wurden die
trieb ernstere die
Eltern in
Eltern in Schreck versetzt durch einen Brief, Brief, den sie auf oder
sie auf oder
in dem Schreibtisch
in Schreibtisch des des Mädchens fanden, in in dem siesie Abschied
Abschied
von ihnen nahm, weil sie sie das Leben nicht mehr ertragen
das ertragen
könne l . Die nicht
1
. nicht geringe Einsicht
Einsicht desdes Vaters
Vaters ließ ihn zwar
ließ ihn zwar
annehmen, daß kein ernsthafter
ernsthafter Selbstmordvorsatz
Selbstmorovorsatz das Mädchen
das Mädchen

beherrsche, aber
beherrsche, aber er
er blieb
blieb erschüttert,
erschüttert, und als sich eines
als sich eines Tages
Tages
nilch einem geringfügigen Wortwechsel
nach VVQl·t,,·echsel zwischen Vater und
zwischen Vater und
2
Tochter bei bei letzterer
letzterer einem erster
erster Anfall
Anfall von Bewußtlosigkeie
Bewußtlosigkeit
einstellte, für
einstellte, für den dann auch Amnesie bestand, bestand, wurde trotztrolz ihres
ihres
Sträubens bestimmt,
Sträubens besti mmt, daß sie sie in
in meine Behandlung treten treten solle.
solle.
Die Krankengeschichte,
Die Krankengeschichte, die die ich
ich bisher
bisher skizziert, erscheint wohl
skizziert, erscheint wohl
im ganzen nicht mitteilenswert. "Petite
nicht mitteilenswert. „Petite ·hysterie" m it den
Hysterie" mit den aller-
a1ler-
gewöhnlichsten somatischen und psychischen Symptomen Symptomen: Dyspnoe,
Dyspnoe, :

Tussis nervosa,
Tussis nervos8, Aphonie, etwa noch Migränen, Migränen, dazu Versümmwlg,
Verstimmung,

Diese Kur und


1) Diese
1) und somit
somit meine
meine Einsicht
Einsicht in
in die
die Verkettungen
Verkettungen der Krankengeschichte
Krankengesdlichte
ist, wie
ist, wie ich
ich bereits
bereits mitgeteilt
mitgeteilt habe,
habe, ein
ein Bruchstück
Bruchstück geblieben.
geblicben. Ich kann darum
I ch kann danun über
über
manche Punkte keinen Aufschluß geben oder
manche Punkte keinen Aufschluß geben oder nur Andeutungen Vermutungen
nur Andeutungen und Vermutungen
und
ver\\.·erten. Als
verwerten. Als dieser
dieser Brief
Brief in
in einer
einer Sitzung
Sihung zur Sprache
Sprache kam,
kam. fragte du Mädchen
fragte das Mädchen
wie erstaunt: „Wie
wie erstaunt: "Wie haben
hohen sie sie den
den Brief
Brief nur gefunden? Er war
nur gefunden? war doch in meinem
doch in meinem
Schreibtische eingeschlossen." Da sie
Schreibtische eingeschlossen." sie aber
aber wußte,
wußte. daßdaß die
die Eltern diesen Entwurf
ElteTn diesen Entwurf zu7. 1:
einem Abschiedsbrief
einem Abschiedsbrief gelesen
gelesen hatten,
hatten. so
so schließe
schließe ich,
ich. daß
daß sie
sie ihnen
ihnen denselben
denselben selbsl
selbst
in die
in die Hände
Hände gespielt.
gcospielt. .
Ich glaube,
it) Ich
2) glaube. daß
daß in
in diesem
diesem Anfalle
Anfalle auch Krämpfe und
/tuch Krämpfe und Delirien
D elirien zu bcobolchtcll
7.U beobachten
waren . Da
waren. Da aber
aber die
die Analyse
Analyse auch
auch zu
zu diesem
diesem Ereignis
Ereignis nicht
nicht vorgedrungen
vorgedrungen ist, v~rruge
ist, verfüge
ich über
ich übeT keine gesicherte Erinnerung
keine gesicherte Erinnerung hierüber.
hierüber.
22 K rankclIgeJchichlell
Krankengeschichten

hysterische Unverträglichkeit
hysterische Unvertrtiglichkeit und ein
und ein wahrscheinlich
wahrscheinlich nicht
nicht ernst
erllst
gemeintes Tacdium vitae.
gemeintes Taedium vitae. Es
Es sind
sind gewiß
gewiß interessantere
interessnnterc Kranken-
Krnnken-
geschichten von
geschichten von Hysterischen
Hysterischen veröffentlicht
vpröffentlicht worden
worden und
und sehr
sehr oft
oft
~ol'gfaltiger
sorgfältiger aufgenommene, uClln auch
aufgenommene, denn nuch von
von Stigmen
Stigmen der
der Haut-
Hallt-
empfindlichkeit,
empfindlichkeit, Gesichtsfe1deinschräokung
Gesichtsfeldeinschränkung u.
u. dgl.
dgl. wird
wird man
man in in
der Fortsetzung
der Fort setzullg nichts
nichts finden.
finden. Ich gestntte mir
Ich gestatte mil' bloß
bloß die
die Bemerkung,
Rcmel'kung,
daß uns
daß uns alle
alle Sammlungen von seltsamen seltsnmen und erstaunlichen Phäno-
und erstaunlichen Plüillo-
menen bei
menen bei Hysterie
Hysterie in in der
der Erkenntnis
Erkenntnis dieser noch immer
dieser noch immer rätsel-
rätsel-
haften ErkrrUlkung um nicht
haften Erkrankung nicht vieles
vieles gefördert
gefördert haben. ''''m:
haben. Was uns uns not110t
tut, ist
tut, ist gerade
gerade die die Aufklärung
AufkHirung der allergewöhnlichsten
allcrgewöhnlichstcn Fälle Fiillc und
der allerhäufigsten,
der allerhiiufigsten, der der typischen Symptome
Symptome bei bei ihnen.
ihnen. Ich
leh wäre
wiire
zufrieden, wenn
zufrieden, wenn mir mir die
die Verhältnisse
Verhiiltnisse gestattet
gestattet hätten,
hätten) für diesen
fÜl' diesen
Fall kleiner
Fall kl einer Hysterie
Hysterie die die Aufklärung vollständig
vollstämlig zu zu geben. Nach Noch
meinen Erfahrungen an anderen Kranken zweifle ich
Krnnkcll zweifle nicht daran,
ich nicht dill·ml,
daß meine analytischen
daß llllfllytischcll Mittel dafür nusgereicht. hauen.
dafOr ausgereicht hiiucn.
Jahre 1896,
Im Jahre kUl~.l nach der
1 896, kurz der Veröffentlichung
VcrüffcnLlichllng meiner
m einer „Studien
"Studien
über Hysterie"
über Hysterie" mit mit Dr.Dr. J.J. Breuer
Br eller bat
bnt ich
ich einen
einen hervorragenden
hCl'vorrngend en
[fachgenossen um sein
Fachgenossen sein Urteil
Urtei1 über die die darin
darin vertre1ene ps)'cho~
vertretene psycho-

logische Theorie der


logische HJsteri e. Er antwortete unumwunden, er
der Hysterie. er
hilltC sie
halte für eine
sie für eine unberechtigte
unbel'echtigte Verallgemeinerung von Schlüssen, Schlüssen,
die für einige
die für einige wenige Fälle Fälle richtig
richtig sein
sein mögen. Seither
Seither habe
habe ich ich
reichlich Fä1le
reichlich Fälle von Hysterie gesehen, geschen, habe mich einige einige Tage,
Tage,
\Vochen oder
Wochen oder Jahre
Jahre mit jedem Falle Fol1e beschäftigt
bcschiiftigt und in in keinem
einzigen Falle
einzigen Fnlle habehilbe ich jene jene psychischen Bedingungen vermißt, vcnnißt,
,,,"elche die
welche "Studien" postulieren,
die „Studien" postuhel'cn, dns Trauma, elen
das psychische Trnulllll, den
Konflikt
Konflikt der der Affekte und, wie ich in in späteren Publikationen
Publikationen hin- hill-
zngefilgt
zugefügt habe, die die l~l'griffenhcit Sexualsphäre. Man darf
Ergriffenheit der Sexunlsphkire. darf bei bei
Dingen, welche durch ihJ' ihr Bestrehen,
Bestreben, sich
sich znzu verbergen, pathogen
pathogen
geworden sind, erwarten, daß die
freilich nicht cl'wnl'ten,
sind, freilich die Kranken sie dem
sie dem

Arzt entgegentrngen
entgegentragen werden, oclel' oder darf
darf sich
sich nicht bei bei dem C'l'S1Cll
ersten
1 1

"Nein",
„Nein", das sich sich der Forschung entgegensetzt, bescheiden bescheiden , .

1) HKr
I) Hier cin
ein Bcis),icl
Beispiel fün
fürs lch.tere
letztere.. Einu
Einer meiner Wiener Kollegen,
Kollegen, denclI Über-
dessen Ober-
l.eugung von der Belonglusigkeit
zeugung \·Oll Belanglosigkeit sex\lcllcr
sexueller Momente für
für die
die Hysterie durch solche
Hysterie durch solche
Brllchsliick einer
Bruchstück ewer Hysterie-
HYSlerie-Arwlyse
Analyse 23

Beimelller Patientin
meiner
Bei Patientin Dora
Dorn dankte
dnnkte ich es dem
ich es schon mehrmals
dem schon mehrma1s
hervorgehoben en Verständnis
hervorgehobenen Verständnis des
des Vaters,
Voters, daß
daß ich
ich nicht selbst nach
nicht selbst nach
der Lebensanknüpfung,
der Lebensanknüpfung, wenigstens
' ...·enigstens für
für die letzte Gestaltung
die letzte Gestaltung der
der
Kra nkh eit, zu
Krankheit, zu suchen
suchen brauchte.
brauchte. Der Der Vater
Vater berichtete
berichtete mir,
m ir, daß
daß er
er
\"ie seine
wie seine Familie
Familie inin B.
B. intime
intime Freundschaft mit einem
Freundschaft mit einem Ehepaar
Ehepaar
geschlossen hätten,
geschlossen hätten, welches
wc1ch cs seit seit mehreren
m ehreren Jahren
J ahren dort
dort ansässig
ansässig

'war. Frau
war. K. habe
Frau K. habe ihn
-ihn während
v... fih rend seiner
seiner großen
großen Krankheit
Krankh eit gepflegt
gepflegt

und
und sich
sich dadurch einen
dadurch emen unvergänglichen
unvergänglichen Anspruch
Anspruch auf seine
auf seine
Dnnkbarkeit erworben.
Dankbarkeit erworben. Herr
H err K.
K. sei
sei stets
stets sehr li ebenswürdig gegen
sehr liebenswürdig gegen
~ei n e Tochter
seine Tochter gewesell, habe
DOl·a gewesen,
Dora Spaziergänge mit
habe Spaziergänge mit ihr
ihr unter-
unter-
nomm en, wenn
nommen, w en n er
er in 13. anwesend
in B. anwesend war,wur, ihr
ihr kleine
kleine Geschenke
Geschenke
gemacht, doch
gemacht, doch hätte
hätte niemand
nIemand etwas gefu nden. Dora
daran gefunden.
ct\\·os Arges daran Dora
h abe die
habe die zwei
zwei kleinen
kleinen Kinder des
des Ehepaares
Ehepaares K.
K. in
in der
der sorgsamsten
sorgsamsten
\tY eise betreut,
Weise betreut, gleichsam Mutterstelle
Mutterstelle an vertreten. Als
an ihnen vertreten. Als
Vater und
Vater und Tochter
Tochter mich im Sommer vor zwei
im z\",.ci Jahren
Jahren aufsuchten,
aufsuchten,
'VI/aren sie
waren sie eben
eben auf
auf der
der Reise
Reise zu HerrnH errn und Frau K. begriffen,
Frau K. begriffen,
die Sommeraufenthalt
die Somm eraufentha1t an einem unserer Alpenseen Alpenseen genommen
genommen
hatten. Dora
hatten. sollte mehrere Wochen
Dorn sollte ,"Yochen im Hause K. K. bleiben,
bleiben, der
der
Vater wollte nach wenigen Tagen zurückreisen. Herr K. war
Vater wollte war in
111

diesen Tagen auch zugegen. Als der Vater aber zur


diesen zur Abreise
Abreise
rüstete, el'klärte
rüstete, :M ädch en plötzlich
das Mädchen
erklärte das pliitzlich mit größter Entschieden-
Entschieden-
he it, sie
heit, reise mit,
sie reise mit, lind
und sie hatte es
sie hatte es auch soso durchgesetzt. Einige
durchgesetzt. Einige

Tage später
später gab sie sie erst
erst die Aufklärung für ihr ihr auffrilliges Be-
auffälliges Be-

Erlahrungen
Erfahrungen wahrscheinlich
wahrscheinlich sehr sehr gefestigt
gefestigt worden ist, ist, cnlschloß
entschloß sich,
sich, bei einem
bei eine m
1+jiihrigen
14jährigen Mädchen mil mit bedrohlichern
bedrohlichem hysterischen Erbrechen zur peinlichen Frage,
hysterischen Erbrechen zur peinlichen Frage,
ob Kind antwortete:
antwortete: Nein, Nein,
ob siesie vielleicht
vielleicht gar eine
eine Liebesbel.iehung
Liebesbeziehung gehe.ht
gehabt hätte.
hätte. Das Das Kind
wahncheinlich
wahrscheinlich mit mit gut
gut gespielt em Erstaunen,
gespieltem Erstaunen, und crzii}jlle
erzählte in in seiner respektlosen
seiner respektlosen
\Vei
Weise se der
der M utler: Denk'
Mutter: Denk' Dir,
Dir, der dumme Ker
der dumme Kerll hat mich gar gar gefragt,
gefragt, ob ob ir.h verliebt
ich verliebt

bin. Es
hin. Es kam
kam dann
dann in in m eioe Behandlung und enthüllte
meine enthüllte ,sich —
ich _ freilich nichl gleich
freilich nicht gleich
bei
bei derder ersten
ersten Unterredung
Unterredung - als — als eine mit
eine langjährige Masturbantin mit starkem Fluor
langjährige Masturbantin starkem Fluor
albus (der
albus (der viel
viel Be:l:ug
Bezug auf
auf da5
das Erbrechen
Erbrechen hatte),
hatte), die
die sieh
sich endlich
endlich selbst
selbst entwöhnt
entwöhnt hattc,
hatte,
in
in der
der Ab~tinen'Z
Abstinenz aber
aber von
von dem
dem heftigsten
heftigsten Sehuldgefiihl
Schuldgefühl gepeinigt
gepeinigt wurde, so
so daß
daß sie
sie

alle
alle Unfalle,
Unfälle, welche
welche die
die Familie
Familie betrafen, als
als götllichc
göttliche Strafe
Strafe für
für ihre
ihre Versündigung
Ve:rsündigung
8m"nh.
ansah. Außerdem
Außerdem standstand sie
sie lmter
unter dem
dem Einflusse
Einflüsse des Romans ihrer
des Romans ihrer Tant
Tante,e, deren
deren un- un-
eheliche
eheliche Gra\'iditiit
Gravidität (mit(mit zweiter
zweiter Determination
Determination für für dasdas Erbrechen)
Erbrechen) ihr ihr angeblich
angeblich
glücklich verheimlicht worden
glücklich verheimlicht worden war.
war. Sie
Sie galt
galt als
als ein
ein "games
„ganzes Kind",
Kind", erwies
erwies sichsich aher
aber
als
als eingeweiht
eingeweiht in in alles
alles \Vesentlicll
Wesentliche e der
der sexuellen
sexuellen Beziehungen.
Beziehungen.
24 K ranl,:cngcschicht Cl!
Krankengeschichten

nehmen, indem indem SIe sie der Mutter


Mutter zur zur Weiterbeförderung
Weiterbeförderung an an dcn
den
Vater
Vater erzählte,
erzählte, HerrHerr K. habehabe aufauf eincm
einem Spaziergang
Spaziergang nachnach einer
einer
Seefahrt
Seefahrt gewagt,
gewagt, ihr einen Licbcsantrag
Liebesantrag 7.U zu machen. Der Be- Be-
schuldigte,
schuldigte, beim
beim nächsten
nächsten Zusammentreffen von Vater und Onkel
zur
zur Rede gestellt,
gestellt, leugnete aufs aufs Nochdrücklichste
Nachdrücklichste jeden jeden Schritt
Schritt
seinerseits,
seinerseits, derder solche
solche Auslegung verdient verdient hätte,
hätte, und bcgnnn
begann dasdas
Mädchen zu verdächtigen, das das nach der Mittcilung
Mitteilung der der Fr",u
Frau K. K.
nur für
nur für sexuelle Dinge Interesse zeige und in in ihrem Hause am
See selbst Mantegazzas "Physiologie
See selbst „Physiologie der Liebe" und ähnliche ähnliche
Bücher gelesen
gelesen habe. Wahrscheinlich habe sie,
habe. Wahrscheinlich sie, durch solche
solche Lektüre
Lektüre
erhiut.,
erhitzt, sich.
sich diedie ganze
ganze Szene,
Szene, von der sie sie cl7.ählt,
erzählt, "eingebildetu.
„eingebildet".
"Ich bezweifle nicht," sagte der Vater, "doß
„Ich bezweifle nicht," sagte der Vater, „daß dieser
dieser Vorfnll
Vorfall die
die
Schuld
Schuld an Doras Verstimmung, Gereiztheit Gereiztheit und Selbstmordideen
Selbstmordideen
trägt. Sie
trägt. Sie verlangt von mir, daß ich ich den Verkehr mit Herrn und und
besonders
besonders mit Frau FI'au K.,
K., die sie früher geradezu
sie früher geradezu verehrt
verehl"t hat,
hat, ab-
ab-
breche. Ich kann das aber nicht,
breche. nicht, denn erstens
erstens halte ich ich selbst
selbst die
die
Erzählung Doras von der unsittlichen unsittlichen Zumutung des des Mannes
für eine
für eine Phantasie,
Phantasie, die die sich
sich ihr
ihr aufgedrängt
aufgedrängt hat, hat, zweitens binbin ich
ich
an
an Frau
Frau K. K. durch
durch ehrliche
ehrllche Freundschaft
Freundschaft gebunden und mag ihr ihr
nicht wehe
nicht wehe tun.tun, Die arme Frau ist ist sehr
sehr unglücklich
unglücklich mit mit ihrem
ihrem
Manne,
Manne, von von dem ich ich übrigens
übrigens nichtnicht diedie beste
ueste Meinung
Meinung habe}habe;
sie war
sie ·war selbst sehr nervenleidend
selbst sehr nervenleidend und hat hat an mir mir den
den einzigen
einzigen
Anhalt. Bei
Anhalt. Bei meinem
meinem Gesundheitszustand
Gesundheitszustand brauche brauche ich ich Ihnen
Ihnen wohl
wohl
nicht zu
nicht zu versichern,
vel'sichern, daß daß hinter
hinter diesem
diesem Verhältnis
Verlü9tnis nichts
nichts Un-
Un-
erlaubtes steckt. Wir
erlaubtes steckt. Wit· sind
sind zwei
zwei arme
arme Menschen,
Menschen, die die einander,
einander, so so
gut es
gut es geht,
geht, durch
durch freundschaftliche
freundschaftliche Teilnahme
Teilnahme trösten.
trösten. Daß
Daß ich
ich
nichts an
nichts an meiner
meiner eigenen
eigenen FrauFrau habe,
habe, istist Ihnen
Ihnen bekannt.
bekannt. Dora
Dorn
aber, die
aber, die meinen
meinen harten
harten Kopf
Kopf hat,
hat, ist
ist von
von ihrem
ihrem HaßHaß gegen
gegen die
die
K. nicht
K. nicht abzubringen.
ab1.llbringen. Ihr lhr letzter
letzter Anfall
Anfall war
war nach
nach einem
einem Gespräch,
Gcspriich,
in dem
in dem siesie wiederum
wiederum dieselbe
dieselbe Forderung
Fordel'ung an an mich
mich stellte.
steHte. Suchen
Suchen
Sie sie
Sie sie jetzt
jetzt auf bessere Wege
auf bessere Wege zu zu bringen."
bringen./f
Nicht ganz
Nicht ganz im im Einklang
Einklang mit mit diesen
diesen Eröffnungen
Eröffnullgen stand
stand es,
es, daß
daß
der Vater
der Vater in in anderen
anderen RedenReden die die Hauptschuld
Hauptschuld an an dem
dem unerträg-
unerträg-
\

Bruchst.ück einer
Bruchstück einer Hysterie-
Hysterie -Analyse
Analyse 25

lichen
liehen Wesen seiner
Wesen seiner Tochter
Tochter auf auf die
die Mutter
Mutter zu zu schieben
schieben suchte,
suchte,
deren Eigenheiten
deren Eigenheiten allen
allen dasdas Haus
Haus verleideten.
verleideten. Ich hatte mir
Ich hatte mir aber
aber
längst' vorgenommen,
längst vorgenommen, mein mein Urteil
Urteil über
über den
den wirklichen
wirklichen Sachverhalt
Sachverhalt
aufzuschieben, bis
aufzuschieben, ich auch
bis ich auch denden anderen
anderen TeilTeil gehört
gehört hätte.
hätte.
In dem
In dem Erlebnis
Erlebnis mitmit Herrn
Herrn K. K. - in —
in der
der Liebeswerbung
Liebeswerbung und und
der darauffolgenden
der darauffolgenden Ehrenkränkung
Ehrenkränkung - —
wäre also
wäre also für
filr unsere
unsere
Patientin Dora
Patientin Dora das ..p.!Jchische Trauma
das jpsychische gegeben, welches
TraUJ'!l8__ gegeben, welches seiner-
seiner-
zeit Breuer
zeit Breuer und und ich
ich alsals unerläßliche
unerläßliche Vorbedingung für für die
die Ent-
Ent-
stehung eines
stehung eines hysterischen
hysterischen Krankheitszustandes
Krankheitszustandes hingestellt
hingestellt haben.
haben.
Dieser neue
Dieser neue Fall
Fall zeigt
zeigt aber
aber auch alle alle die
die Schwierigkeiten,
Schwierigkeiten, die die
1
mich seither
mich seither veranlaßt
veranlaßt haben, über über diese
diese Theorie
Theorie hinaus
hinaus zu gehen
gehen\ ,

vermehrt durch eine eine neue Schwierigkeit


Schwierigkeit besonderer
besonderer Art.
Art. Das
Das uns
uns-
bekannte Trauma der
bekannte der Lebensgeschichte
Lebensgeschichte ist ist nämlich,
nämlich, wie so so oft
oft
in den
in den hysterischen
hysterischen Krankengeschichten, untauglich, untauglich, um die die Eigen-
Eigen-
art der
art der Symptome zu zu erklären,
erklären, siesie zu determinieren; wir würden
ebensoviel oder
ebensoviel ebensowenig vom
oder ebensowenig vorn Zusammenhang erfassen, erfassen, wenn

andere Symptome als


andere als Tussis Aphonie, Verstimmung und
nervosa, Aphonie,
Tussis nervosa, un~
Taedium vitae der Erfolg des
vitae der des Traumas gewesen wären. wären. Nun Nuu
kommt aber aber' hinzu,
hinzu, daß ein Teil Teil dieser
dieser Symptome - —
der Husten
und die
die Stimmlosigkeit - —
schon Jahre vor dem Trauma von der
YOll der

Kranken produziert 'worden


worden sind,sind, und daß die die ersten
ersten Erscheinungen

überhaupt der Kindheit angehören, da sie sie in


in das achte Lebensjahr

fallen.
fallen. Wir müssen also, also, \'\Tenn
wenn wir die die traumatische Theorie nicht
aufgeben wollen, his bis Dufauf die Kindheit zurückgreifen, um dort dort

nach
nach Einflüssen
Einflüssen oder
oder Eindrücken zu suchen, welche analog einem

1) Ich
1) Ich bin
bin über diesediese Theorie hinausgegangen, ohne ohne sie
sie aUhugeben,
aufzugeben, d. d. h.h. ich
ich
erkläre
erkläre siesie heute
heute nicht für unrichtig,
nicht für unrichtig, sondern für unvollständig.
sondern für unvollständig. Aufgegeben habe ich
Aufgegeben habe ich
bloß die
bloß die Betonung des sogenannten
sogenannten hypnoiden Zustandes,
Zustandes, der
der aus Anlaß des
des Traumas
Trauma~
bei dem Kranken
bei dem auftreten wld
Kranken auftreten und die Begründung für
die Begründung für das abnorme
das weitere psychologisch abnorme
Geschehen
Geschehen auf auf sich
sich nehmen
nehmen son. Wenn es
soll. 'Venn es bei gemeinsamer Arbeit gestattet ist, nach.
gestattet ist, nach-
träglich
träglich eine
eine Eigentumsscheidung
Eigentumsscheidimg vonunehmen,
vorzunehmen, so so möchte ich hier doch doch aussagen.
aussagen,
daß
daß die
die Aufstellung
Aufstellung derder "hypnoiden
„hypnoiden Zustände",
Zustände", in in welcher dann
dann manelle
manche Referenten
Referenten
den
den Kern
Kern unserer
unserer Arbeit
Arbeit erkennen
erkennen wollten,
wollten, der
der ausschließlichen
ausschließlichen fnitiative Breuers
Initiative Breu en
entsprungen
entsprungen ist. ist. Ich
Ich halte es für
halte es für überfliissig
überflüssig und
und irreleitend,
irreleitend, die
die Kontinuität
Kontinuität desdes
Prohlems,
Problems, worinworin der
der psychische
psychische Vorgang
Vorgang bei
bei der
der hysterischen Symptombildung bestehe,
hysterischen Symptombild\\ng bestehe,
durch
durch diese
diese Namengebung
Namengebung 'Zu zu unterbrechen.
unterbrechen.
-v

26
26 K ra1l1wngescltichtcII
Krankengeschichten

Trauma 'wirken
w irk e n könn e n, unu
können, und dann ist ist es recht
es recht bemerkens-
hcm c)'ken:;-
w ('Tl, daß mich fluch
wert, auch di
diee Unten:l1chl1llg
Untersuchung von Fiillc ll, de
Fällen, ren eerste
deren rst e
Symptome nnichticht bereits in in <ler Chl~c t7.' C n, zur Ver-
Kindheit einsetzten,
der Kindheit Ve r-
folgtmg der Leben
folgung sgeschichte bis
Lebensgeschichte bis in die 0ersten Kinderjnhre an-
1'$lC1I Kinderjahre
l
geregt hat
geregt hat'. •

Nachdem
N ach dem di diee ersten Scln"icrigk eit en der Kur
erstell Schwierigkeiten üb erwunden
Kllr überwunden
l wnren,
waren, machte mochte mir ])orn Dorn Mitteilung VOll von einem früherellfrüheren Erlcb-
Erleb-
nis!'c mit H
nisse errn K.,
Herrn K., welches sogar fiogar besser
besser geeig
geeignetnet war,
wor, fils
als sexl1elles
sexuelles

Trnu!no zu wirken.
Trauma "virl~en. Sie
Sie wnr dmna]~ 14.
war damals Jahl'e alt.
14- Jahre alL. Herr K. hntte
K. hatte
mit ihr
mit ihr und seiner seiner Frnu verahredet, daß
Frau verabredet, dnß die Dmncn am
die Damen um Nach-
mittag in
mittag in seinen
seinen Geschäftsladen
Geschäftsladen auf fluf dem Hauptplatz
Hmtptplntz von VOll B. B. kom-
men ~o l1t e n, um
m en sollten, Hili von dort kirddicl w Feierlichkeit
dOl't aus eine kirchliche Feierlichkeit mit- mil-
^<
a nzusehen. Er bewog aber seine Frau,
anzusehen. Fr<lu, zu Hnusc zu bleiben,
ZLL Hause bleiben, ent-
el1t-
,~
, ließ die
ließ Kommis und
die Kommis uml war v... ar nll ein, <lls
allein, eins l\1iidciL
als das Mädchen iIl~ Geschäft
cli ins GescJüift
trll t. Als
trat. Als die Zeit der Proze~sion
di e Zeit Prozession h cronnahl<.·. , erslIchlc
herannahte, ersuchte er cr das
dils
:l\'Jäd
Mädchen,ch e n, ihn bei bei der Türe,
Türe, die ans dem
die aus de m Laden
L,ule n ZzurUI' Treppe ins ins

höhere Stockwerk führte,


höhere führte, zu erwarten, wiih rend er
erwartell, während er die
die Rollbalken
Rollhnlkcll
hcrn nterli eß. Er kam dann
herunterließ. d,mn zurück,zuriick 1 und anstatt
onslatl durch die tEe offe ne
offene

Tlire hinauszugehen,
Türe hinnuszugehen, preßte 1)rcBtc er plötzlich das
er plötzlich eIns Mädchen
Miiclch cn an nn sich
sich und
uml
drU ckte ihm einen
drückte einen Kuß auf nuf die die Lippen.
Lippen. Das \Vor wohl
D ns war \'\'ohl die
die Situation,
Situation,
um bei bei einem 14jährigen] 4jnhrigen unberührten Mädchen Mfidchcn eine deutliche
eill e deutliche
Empfindung
Empfindung sexueller sexueller Erregtheit
Erregtheit hervorzurufen.
hervorr.urllfclI. Dora Dorn empfand
ab er in
aber tJiesem Moment einen
in diesem einen heftigen Ekel, riß
heftigen Ekel, riß sich
sich loslos und
eilte an dem Manne vorbei
eilte vorbei zur Treppe und von dort
zur Treppe dort zum Haustor.
Haustor.
Ve rk ehr mit Herrn K.
Der Verkehr K. dauerte
dauerte nichtsdestoweniger
nichtsdestowenigcr fort; fort; keiner
keiner
von ihnen
von ihnen tat t(1t dieser kleinen Szene
diesel' kleinen Szene je je Erwähnung, auch will sie
au ch will sie
dieselbe bis
dieselbe bis zur Beichte in der Kur
in der Kllr als
nls Geheimnis bewilhrl haben.
Gchcimllis bewahrt
In der
In oe-r nächsten Zeit Zeit vermied sie sie übrigens
üLrigens die di e Gelegenheit,
Gelegenheit, mit
Herrn
H errn K. allein all ein zu sein.sem. Das D<lS Ehepaar
Ehcp.. <tr K.K. hatte
halte damals einen einen
mehrtägigen Ausflug
mehrtägigen Ausflug verabredet,
, terabredet, an Fm dem auch aHch Dora Dorn teilnehmen
teilnehmen

1) Vgl. meine
1) Vgl. m eine Abhandlung:
Abhandlung: ZurZur Ätiologie
Äliologie der
der Hysterie.
H)'5lcric. Wiener
'Vicllcr klinische
kliuischc Rund-
Rund·
schau. 1896. Nr. 22 —
schall. 1896. Nr. ~::! -26.
~6. (Sammlung
(Sammlung kl.kl. Schriften
Schriften zurUlr Neurosenlehre,
Ncnroscnlchrr , 1.1. Folge,
Folge. 1906.
'906.
3' Aufl.
3. Ann. ig2o. —
19:0. - Enthalten
E nlhnlten in
in Bd.
Bd. 1I dieser G{,S [llnlnn~ß'lIb c.)
dieser Gesamtausgabe.)
Bruchuiick einer
Bruchstück eUler Hysterie-
IIYj(erie -Analyse
Analyse 27
27

sollte. Nach
sollte. Nach demdem KußKuß im im Laden
Laden sagte
sflgte sie ihre Beteiligung
SIe ihre Beteiligung ab, ab,
ohne Gründe
ohne Gl'ünde anzugeben.
anzugeben.
Jn dieser,
In di eser, der
der Reihe
R eihe nach
nach zweiten,
zweiten, derder Zeit
Zeit nach
nach früheren
früheren
S7.el1e ist
Szene das Benehmen
ist das Benehmen des des 14jährigen Kindes bereits
] 4jährigen Kindes ganz und
bereits ganz und
"oll hysterisch.
voll h)·sterisch. Jede
-!!de Person,
Person, beibei welcher
w eJcher einein Anlaß
Alllaß zur zur sexuellen
sexuellen it
Erregung überwiegend
Erregung überwiegend oder o~r ausschließlich
ausschließ1ich_Unlustgefühle
llElustgefühle hervor-hervor-
ruft würde ich
rt:i1t, würde ich unbedenklich
unbedenklich für eine HystRdca _ hal~~J ob
für_. eine Hysterica halten, ob sie
sie
n~m somatische
nun Symptome zu
somatische Symptome erzeugen fähig
zu erzeugen fähig sei
sei oder nicht. Den
oder nicht. De-;;
l\'l echanismus dieser
Mechanismus diesel' Affektverkehrung aufzuld1iren, bleibt
Affektverkehl'ung aufzuklären, bleibt eine
eiIle
j

d()r bedeutsamsten,
der bedeutsamsten, gleichzeitig eine der
g leich-teitig eine schwierigsten Aufgaben
der schwierigsten Aufgaben
der Neurosenpsychologie.
der Neurose npsj'chologie. Nach Nach meinem
m ei nem eigenen
eigenen Urteil
Urteil bin bin ich
ich
noch ein
noch ein gutgut Stück
Stück Weges
VVeges vonvon diesem
di esem Ziel entfernt; im
Ziel entfernt; im Rahmen
Rahmen
di eser Mitteilung
dieser l\1itteilung werde
werde ich ich aber auch von
ahel· auch dem, was
von dem, ich weiß,
'W05 ich weiß, I
nur einen
nur einen Teil
Teil vorbringen
vorbringen können.
kön"nen.
Der Fall
Der Fall unserer
unserer Patientin
Patien tin Dora
Dora ist ist durch di e Hervorhebung
durch · die Hervorhebung (
Affektvcrkehrung noch nicht
der Affektverkehrung
der nicht genügend charakterisierl; man
s'euügend charakterisiert 5

mllß außerdem sagen,


muß sagen, hier
hier hat eineeine Verschiebung der der Emp-
Emp-
fi ndung stattgefunden.
findung stnttgefunden. Anstatt Genitalsensation, die bei eineln
An statt der Genitalsensation, die bei einem,

gC'sunden Mädchen
gesunden ,Mädchen unter solchensolchen Umständen 1
Umständen' gev\'iß gefehlt
nicht gefehlt
gewiß nicht
hätte, stellt
hätte, sich bei
stellt sich ihr die
bei ihr die Unlustempfindung ein, welche dem I
ein, welche

Srhleimhauttrakt des
Schleimhauttrakt des Einganges in
in den Verdauungskanal
Verda uungskanal zugehört,
zugehört, l
d€'r
der Ekel.
Ekel. Gewjß
Gewiß hathat auf diese L ok,tl isntion die Lippenerregung
Lippenerregung
I
Lokalisation
durch
durch den Kuß Einfluß genommen ich
Einfluß genommCll; ich gloube
;glaube abcl' auch noch
aber auch noch
2
die
die V\fj r k ung eines
Wirkung eines andel·en
anderen l\1oments erkennen~.
Moments zu erkennen .

Ocr
Der dam als verspürte
damals verspürte Ekel ist
ist bei
bei DorQ
Dora nicht zum zum bleibenden
bleibenden
Symptom geworden, auch zur Zeit der Behandlung Behandlung warwar er nur
er nur

gleichsam
gleichsam potentiell
potentiell vorhanden.
vorhanden. SieSie ilß
aß schlecht undund gestand
gestand eine
eine

gelinde
gelinde Abneigung
Abneigung gegen Speisen
Speisen zu.
zu. Dagegen
Dagegen batte
hatte jen Szene
e Szene
jene

t1)) Die
Die Wiirdigtrng
Würdigimg dieser
dieser Umstände wird durch
Umstände wird durch eine
eine spülerc Aufklärung erleichtert
spätere Anfklänmg erleichtert

werden.
werden.
:1)2) Akzidentelle
Akzidentelle Ursachen
Ursachen hatte
hatte der
der Ekel Do ras bei
Ekel Doras diesem Kusse
bei diesem Kusse sicherlich
sicherlich nicht,
nicht,

di t'se wären
diese wären unfehlbar erinnert und
unfehlbar erinnert und erwähnt
erwähnt word en. leh
worden. Ich kenne zufällig Hcrrn
kenne tllfallig Herrn X.;
K.;
es
es ist
ist d ieselbe Person,
dieselbe Person, die
die den
den Vater der Patientin :m~mir "h;gleitet -hat~ ill -mich
Vater der Patientin zu mir begleitet hat, ein noch
jugendlicher
jugendlicher MannMann von
von einnehmendem
einnehmendem Äußern.
Äußern.
s8
·8 Krankengeschichten
Krankengeschichten

ei ne andere
eine andere FolgeFolge zurückgelassen,
zurückgelassen, eine eine Empfindungshalluzinaliou,
Empfindungshalluzination,
die
die von
von Zeit
Zeit zu zu Zeit
Zeit auch
auch während
während ihrerihrer Enählung
Erzählung wieder
wieder auf-
auf-
I
trat.
trat. Sie
Sie sagte,
sagte, sie
sie verspüre
verspüre jetzt
jetzt noch
noch den
den Druck
Druck aufauf denden Obcr-
Ober-
körper von
j körper von jenjener Umarmung. Nach
er Umarmung. Nach gewissen
gewissen Regeln
Regeln derder Symptom-
Symptom-
bildung, di
bildung, e mir
die mir bekD nnt ggeworden
bekannt eworden sind,
sind, im im Zusammenhalt mit
'1 anderen, sonst
anderen,
diez.
d}e z. B. B. an
sonst ullcrklärlichel_
keinem Manne vorbeigehen
an keinem
-_ _----
unerklärlichenLEjgentümlichkeiten
Eigentümlichkeiten der
...
vorbeigehen wollte,
wollte, denden sie
der Kranken,
sie in
Kranken,
in eifrigem
.._.-
oder zärtlichem Gespräcl;-
oder Gespräch ~ inerDame
mit einer Dame steh en säl~iHlb·e~
stellen sali, habe ich
mi r von dem He~g-a ng i~
mir von dem Hergang jener Sz~-folge~ck'
in jener Szene folgende ~ i\ckonstruktion
Rekonstruktion
ggeschaffen.
eschaffen. Ich Ich denke, sie sie verspürte inin der
der stürmischen
stürmischen Umarmung
nicht
ni cht bloß
bloß den den Kuß auf auf ihren
ihren Lippen, sondern sondern auch
auch das das An-
drängen
drängen des des erigierten
erigierten Gliedes gegen ihren Leib. Leib. Diese
Diese ihr ihr an-
an-
stößige Wahrnehmung wurde für
stößige für die
die E rinnerung beseitigt,
Erinnerung beseitigt, ver-
ver-
drängt und
drängt und durch die hannlose
durch harmlose Sensation des des Dnlckes
Druckes nm am Thorax
ersetzt, die
ersetzt, di e aus
aus der
der verdrängten Quelle ihre üb ergroße Intensität
ihre übergroße Intensität
bezieht. Eine
bezieht. neuerliche Verschiebung also
Eine neuerliche also vom Unterkörper
Unterkörper auf auf
'\. den
den Oberkörper'.
Oberkörper'. Der per Zwang in in ihrem Benehmen ist hinge~l
ist hingegen
so gebildet,
so gebildet, als als ginge
ginge erer von
vo n der
der unveränderten
un veränderten Erinnerung
Erinnerung aus. i'\US.
Sie m~g an
Sie mag an keinem
keinem Manne, den sie sie in
in sexueller
sexueller Erregung
E1'1'c gung glaubt,
glaubt,
vorbeigehen, weil
vorbeigehen, weil sie
sie das derselben nicht
das somatische Zeichen derselben nicht wieder
wicdcl'
J sehen
sehen will.
will .
. Es
Es ist
ist bemerkenswert,
bemerkensw ert, wie hier drei
WJ e hier drei Symptome - der —
der Ekel
Ekel,
die Drucksensation am
die Drucksensation Oberkörper und die
sm Oberkörper die Scheu
Scheu vor vor Männern
in zärtlichem
in zärtlichem Gespräch
Gespräch - aus— aus einem
einem Erlebnis
El'lebnis hervorgehen,
hervorgehen, und und
wie
wie erst
erst diedie Aufeinanderbezie