Sie sind auf Seite 1von 575

GESAMMELTE

GESAMMELTE
SCHRIFTEN

VON

SIGM. FREUD

ACHTER BAND
ACHTER BAND

KRANKENGESCHICHTEN
KRANK ENG ESCHICHTEN
BRUCHSTÜCK EINER HYSTERIEANALYSE
BRUCHSTüCK HYSTERIEANA LYSE /.- ANAI.YSE
ANALYSE DER PHORIF.
PHOBIE
EINES FÜNFJÄHRIGEN KNABEN
EINES FONFJÄHRIGRN ÜBER EINEN FALL VON ZWANGS-
KNABEN.-/ 'OBER ZWANGS.
NEUROSE /PSYCHOANALYTISCHE
NEUROSE/ BEMERKUNGEN 'OBER
PSYCHOANALYTISCHE BEl\IBRKUNGEN ÜBER EINEN AUTO_
AUTO-
BIOGRAPHISCH BESCHRIEBENEN FALL VON PARANOIA I/ Dl!.R
AUS DER
GESCHICHTE INFANTILEN NEUROSE
GESClflCIITE EINER INFANTII.RN

INTERNATIONALER
INTER NATION AL ER
PSYCHOANALYTISCHER VERLAG
PSYCHOANALYTISCHER
LEIPZIG // WIEN // ZÜRICH
Die Herausgab
Die Herausgabee dieses
dieses n jl,u dcs bbesorgten
Randes esor g t e n
nt cr Mitwirkung clcs
uunter des V crfaS5Crs
Verfassers
Anna Freud,. Otto finnk
Ann a Freue! Rank und A. A. JJ.. Storfer
Storfer

Alle Rechte,
AUe Rechte, insbesondere
insbesondere die der OberSCltllllg
die der vorbehnlL clIl
Übersetzung vorbehalten

Copyright
Copyright 1924 by „Internationaler
1924 by "InLernlltiollll!er Psychoanalytischer
}'sychollnu1ytischcr
Ver lllg. Ges.
Verlag, Gcs. m.
111. b. H.", Wien
b. H.'\ \Vicn

Godrucklbei
Gedruckt l.iobe1ininWien
ht lK.K.Liebe] "Vien
BRUCHSTÜCK EINER
HYSTERIE-ANALYSE
Bruchs{ iicJ,· einer
Das .,„Bruchstück eH/ er Hysterie- A 1/fllySl!"" erschien
lI)'ste,.ie- Analyse 1?f15 ift
Jflh,.,; TQOJ
"rsch i"1/ im Jahre in der
1

Monatsschrift fiir
lIfonntssclwiJt P.(),chintrie und
für Psychiatrie liNd Neurologie
f.lcllrologie (llerausg.
(lJer(lllsg. 11011 C. II
von ('. lI r.rllickc
ernicke
und 1'h. Ziehen), t/mlll
Th. Ziehen), dann in in lJucJ!forlll
Buchform in in der
da „Sammlung
,.Samllllung !.:Idlll:r Schriften zur
kleiner Schriften z/lr
Neurosen/ehre. Von
Neurosenlehre. VOll Prof.
Prqf. Dr.D/' . SigIlI. /f'l'c/ld." '/.weite
Sigm. Freud." Folge (Verlag
Zweite Folge Fnm:::
(V(:"'''I; Franz
Dcuticke, Leipzig
Deuticke, Leipzig u. 11. IFim 19°9. - 2.
Wien l°0o. — /1uJI. 19J2.
2. Aufl. I<JI2. - — ).
). Auf!. 1921). -
Aufl. l'j2l). —
Die Aufnahme
Die Aly;whme in ;1/ diese
diese Gesamtausgabe
Gc.Mllltausgabe erfolgtelfolgt mitmit. Genehmigung
Ge.·lIchmig/ll/g des Vt'!··
des Ver-
lages
lages Franz Deuticke.
Frauz Deuticke.
VORWORT
VORWORT

Wenn
\V cnl1 icb
ich nach längerer Pause dclrim
nach längerer gehe, meine
daran gehe, meme J)}
in den
den
Jahren 1895 und 1896 aufgestellten
Jahren l1ufgc:-;telltcll Behtluptungen
Behauptungen über über die
die Pntho-
Patho-
genese hysterischer Symptome
genese hysterischer Spnptomc und lllHI die psychischen Vorgiinge
die psychischen Vorgänge bei bei
der Hysterie
Hysterie durch ansführllcbe einer Krankell-
l\lJiueilung einer
ausführliche Mitteilung Kranken- und und
Behnl1dlungsgeschichte
Behandlungsgeschichte zu erhärten, erhiil'Lcn, so so kann
kflllll ich
ich mir
mir dieses
dieses Vor-Vor-
nicht ersparen,
wort nicht ersparen, welches mein Tun einCl'scits nach verschie-
einerseits BilC.h verschie-
Jenen
denen Richtungen
Richtungen rechtfertigen, anderseitsanderseits die Erwartungen, die
die Erwartungen, die
es cmpftmgen
es empfangen werden, auf ein ein billiges zurückführen ,1'
billiges Maß zurückführen ;011.
soll.

Es war sicherlich
Es wal' mißlich, dtlß
sicherlich mißlich, daß ichich Forschungsergebnisse,
FOl"schungscl'gchnisse, und und
zwar solche von
z,y,lI' solche von übermschellJcr
überraschender und wenig wellig einschmeichelnder
einschmeichelnder Art, Arl,
veröffentlichen mllßte,
veröffentlichen mußte, denen die die Nachprüfung
Nilchp)'üfnng von seiten der
von seiten der
Fachgenossen notwendigerweise
Fachgenossen not",cndiger-weise vcrsagt blieb. Es
versagt blieb. Es ist aber kaum
ist aber

weniger mißlich, wenn


weniger mißllch, wClln ich
ich jetzt
jetzt beginne, etwasetvvas von Mi\tcrinl
VOll dem Material

dem allgemeinen
allgemeinen Urteil zugänglich
zugiingtich 7.U zu mnchen,
machen, aus aus dem ich ich jene
jene
Ergebnisse gewonnen
Ergebnisse gewoJlnen hatte.
hatte. Ich werde dem Vorwllr[e Vorwurfe nichtnicht ent-cnt-
gehen. HalteHatte er er damals gelautet, (bß daß ich nichts von
ich nichts von ineinen
memen
Kranken mitgeteilt,
Kranken mitgeteilt, so winl er
so wird nun lauten, daß
Cl' nUll daß ich
ich von meinen
meillen
Kranken mitgeteilt, was man nicht
Kranken mitgeteilt, nicht. mitteilen
mitteilen soll.
soll. Ich holTe, es
Ich hoffe, es
werden die
werden die nämlichen
nämlichen Personen sein, sein, welche in in solcher
solcher ArtArt denden
Vorwand
VOl'wnnd für für ihren
ihren Vorwurf wechseln vI'erden, werden, und ulld gebe
gebe cses vonvon
vornherein ilHf, dieseIl Kritikern
vornherein auf, diesen Kritikern jemals ihren Vorwurf zu zu entreißen.
entreißen.
Die
Die Veröffentlichung
Veröffentlichung meiner Krankengeschichten bIcjbl für
Kroll1kcllg·est.:hichtcn bleibt für mich
mich
eine schwer
eine schwer zu zu lösende
lösende Aufgabe,
Aufgabe, auch anch wenn ich mich um jene
ich mich Jene
.
,
4 K rallkclIgcschichlCn
Krankengeschichten

cinsiclll.slosen
einsichtslosen Übeh vollclHlcn w
Übelwollenden eiter nicht hckihnmcrc.
weiter bekümmere. Die Schwie-
rigkeiten
rigkeiten sind zum Teil
sind 'l.um Teil technischer NnI.UI', Natur, % /.um Hlo l'l1 TeB
andern
11))) ('II Teil gchclI
gehen
sie
sie ansaus dem \Wesen
i'Vcscn der Vcrhiiltnissc
Verhältnisse selbst selbst hcn 'or. Wenn
hervor. \V cn n es richtig
C$ richtig

ist, daß
ist, dn ß di
diee Verul'silchung
Verursachung der OCI' hysterischen
hystel'ischen Erkrallkungen
Erkrankungen in in elen
den
Intimitiite
Intimitäten n des
des psycho-sexuellen
ps)'cho-scxucllen Lebens Leben s der KrrmkclI Kranken gefundengcfmHlclI
...wird,
"ird, und daß die hysterischen
hysterischen Symplome Symptome der UCI' Ausdruck
Allsunlck ihrer ihrer
geheimsten vertlriingtcn
verdrängten VVünschcWünsche sind, Rind, so 50 1, 1\1111 die
kann di e Klnrlegllllg
Klarlegung
eines Falles
Falles von Hysterje
Hysterie nicht nicht anders,
nndcrs, als fils diese llltimitiitc n auf-
diese Intimitäten allf-
decken und diese diese Geheimnisse VCl"l'ote verraten. n. Es ist ist. gewiß,
ge wiß, doB daß die die
Kranken nie nie gesprochen hätten, wenn ihn ihnen en die
die Möglichkeit
Möglichkeil einer CillCl'

wissen scb aftli chen Verwertung ihrer


J wissenschaftlichen ihl'er Geständnisse
Gestiilldllissc in in den Sinll Sinn ge-
I kommen
kommcn 'wiire, wäre, und ebenso gewiß, daß d"O es es ganz vergc'Llich bliebe,
gnl1z vergeblich bliclle,
wolltc lU
wollte mana n die
die Erlaubnis zur Veröffentlichung
Veröffcnl.lidlLlIlg von VOll ihnen selbst seIhst
erbitten. Zartfühlendc, wohl auch
erbitten. Zartfühlende, zaghafte ]1cl'SOllcn
;1Uch 7."ghaftc Personen würden wfwdcll unter u Jlter
diesen Umstiinden
Umständen die d'e Pflicht
Pflicht der ärztlichen
iil7.llicllCH DisJO'clioll
Diskretion in in deu den
Vordergrund stellen stellen und bedauern, '~7 issell schafl hierin
heckmerll, der Wissenschaft hierin keine
Aufklürungsdicnstc leisten
Aufklärungsdienste lcistcn zu ".ll können. Allcin ich
könn en. Allein ich meine,
m eillc, der ,leI' Arzt
AIM/.t
hat nicht
hat nich t nur Pflichten
Pflichten gegen bregen den einzelnen
einzelnen Krnllkcn,
Kranken, sondern sondern
auch gegen gegell die die Wissenschaft auf sich sich genommen.
gCJlOlOmcll. Gegen die die
Wissenschaft, das
Wissenschaft, das heißt
hcißt im Grunde GrulH] e nichts nmlcrus als
nichts anderes als gegen die die
vielen an deren Kranken, die
vielen anderen die an dem Gleichen Gleichen leiden leiden oder odcl' nochlJoch
leiden werden. Die öffentliche
leiden Mitteilung dessen,
öffent.liche Mitteilung dessen, was ",m; manm llll überUhe)'
die Verursachung
die Verur sachung und das d .. s Gefüge der der Hysterie
Hysteri e zu zu wissen
wissen glaubt,
g]nubt,
wird zur Pflicht,Pflicht, die die Unterlassung zur schhn)lOicllcll Feigheit,
ZUl' schimpflichen Feighei'l,
wenn man nur die die direkte
direkte persönliche
persüllliehe Schädigung
Sdlihligullg des des einenci n clI
Kranken vermeiden kann. kann. Ich Ich glaube,
gl.mhc, ich ich habehahe alles gelnIl, um
Hlles getan, tun
ein e solche
eine Schlidigung für
solche Schädigung m eine Patientin
für meine nl lszllschlieOclI. Ich
P<lLi cn tin auszuschließen, Ich

habe eine
habe e ine Person ausgesucht, deren Schicksale SchicksnIe nicht lIicht in in Wien,
\Vi cn,
sondern in
sondern in einer fenml, gelegenen
eincr fernab gelegcnen Kleinstadt spieltclI, deren per-
KleiJl!'l(\{lt spielten, ]lcr-
sönHchc Verhältnisse
sönliche Verhältnisse in in Wien also also soso gut gut wie wie unbekannt
uubekannt sein seiu
müssen ; ich
müssen; ich habe
habe dasdns Geheimnis
Geheirnllis der der Behandlung
BchnudlllJl g so so sorgfältig
sorgflilt.ig
von Anfang an
von Anfang gehütet, daß
nn gehütet, daß nur ein einziger
)lur ein vollkonnncn ver-
e illziger vollkommen \'cr -
trLlu cuswürdiger Kollege
trauenswürdiger Kollege darum darum wissen
wissen kann, kann, das uas Mädchen
Miirlchen sei sei
BrlLclzstiick einer
Bruchstück einer Hysterie
]/)'sterie -Analyse
- Analyse
6

meine
meine Patientin
Patientin gewesen;
ge\vesen; ich
ich habe nnd,
nach Abschluß der
der Behandlung
Behandlung
noch
noch \"ier Jahre
vier lang mit der
Jahre lang deI· Publikation gewartet, bis ich
gewartet, bis von
ich von
einer Änderung in
einer in dem Leben derder Patientin
PaLientin hörte,
hörte, die mich an-
die mich nn-
nehmen ließ, ihr eigenes Interesse an den hier
ließ, ihr hier erzählten
erzählten Begeben-
Begeben-
heiten und seelischen
heiten seelischen Vorgiingen
Vorgängen könnte nun verblaßt sein. Es
verblaßt sein. ist
Es ist
selbstverständlich, daß kein
selbstverständlich, kein Name stehen geblieben ist, der einen
ist, der einen
tH15 Laienkreisen auf
Leser aus auf die
die Spur führen könnte;
könnte; die die Publika-
Publika-
tion
tion in einem streng
in einem streng wissenschaftlichen
wissenschaftlichen Fachjournal
Fachjounlal sollte übrigens
sollte übrigens

ein Schutz
ein Schutz gegen solche unbefugte Leser
gegen solche Leser sein.
sein. Icb kann es
Ich kann es natür-
nntür-
lieh nicht
lich verhindern, daß die Pntientin
nicht verhindern, Patientin selbst
selbst eine peinliche
eine peinliche
Empfindung verspüre, wenn
Empfindlll1g verspüre, welln ihr
ihr die
die eigene
eigene Krankengeschichte
Krankengeschichte
durch einen
durch Znfnll ill
einen Zufall die Hände
in die Hiinde gespielt
gespielt wird.
wird. Sie erfährt aber
Sie erfährt aber
nichts aus
nichts ihr, was sie
aus ihr, sie nicht schon weiß,
weiß, und mag sich sich die
die Frage
Fmge
vorlegen, wer anders darnus
vorlegen, ,"ver daraus er fnbren kann,
erfahren daß es
kann, daß es sich
sieb um ihreihre
Person handelt.
handelt.

Ich
Ich weiß,
weiß, daß es —
es - inin dieser
dieser Stadt \.... enigstens -
Stadt wenigstens — viele Ärzte
viele Ärzte

gibt, die
gibt, —
die - ekelhaft genug -
ekelhaft — eine solche
eine solche Krankengeschichte
Krankengeschichte
nicht als einen
nicht als einen Beitrag
Beitrag zur PsychopDthologiß der
zur Psychopathologie der Neurose,
Neurose, sondern
sondern
als einen zu
als einen zu ihrer
ihrer Belustigung
Belustigung bestimmten Schlüsselroman
Schlüsselroman lesen
lesen
wollen.
wollen. Dieser Gattung von Lesern gebe
Dieser Gattung gebe ich ich die
die Versicherung,
Versicherung,
daß alle meine etwa
daß alle meine etwa später mitzuteilenden
mitz.uteilenden Krankengeschichten
Krankengeschichten
durch
durch ähnliche
ähnliche Garantien
Garnntien des
des Geheimnisses vor vor ihrem
ihrem Scllflrfsinn
Scharfsinn
behütet
behütet sein
sein werden,
werden, obwohl meine Verfügung
Verfiigung überüber mein Material
Material
durch
durch diesen
diesen Vorsatz eine ganz
Vorsatz eine gnnz außerordentliche
außerordelllliche Einschränkung
Einschränkung
erfahren muß.

III dieser einen


In dieser einen Krönkengeschichte,
Krankengeschichte, diedie ich bisher den
ich bisher den Ein-
Ein-
schränkungen
schränkungen der ärztlichen Diskretion und der
der ärztlichen der Ungunst derder
Verhältnisse abringen
Verhältnisse nbringen konnte,
konute, werden
wel"den nun sexuelle
sexuelle Beziehungen
Beziehungen
mit
mit aller
aller Freimütigkeit erörtert, die
Freimütigkeit erörtert, die Organe und Funktionen des
Funktionen des
Geschlechtslebens bei
Geschlechtslebens ihren richtigen
bei ihren genannt, und der
richtigen Namen genannt, der
keusche Leser kann
keusche Leser kann sich aus meiner
meineJ' Darslellung die Überzeugung
Darstellung die Überzeugung
holen, daß
holen, daß ich mich nicht gescheut habe, mit einer
ich mich einer jugendlichen
jugendlichen
weiblichen
weiblichen Person über solche solche Themata
Themnta inin soldler Sprüche zu
solcher Sprache zu
6 K /"nflkrllgr.schicltt eil
Krankeneeschichten

vCl'hnndc1
verhandeln. Jcli 5011
ll . Ich nun wohl <luch
soll mich tlUIl auch gegell diesen Vorwurf
gegen flicscil Von'\'uJ'f
ve,·tcitligen ? Ich nehme
verteidigen? lIehme einfach
einlach tJic
die R echte .1<'
Rechte des Gynäkologen -—
-"5 Gy"iikolngcn
od(.!1'
oder vlchncJl
vielmehrr schr
sehr viel
viel b~ch cidcll crc
bescheidenere nls
als dje~c
diese —
- fiil"
für mi ch in
mich in
Anspruch
An spru ch uwl
und C1·kliil'c
erkläre eses als
fil s ein Anzeichen
ein, Allzeich e n eeiner
in er perversen und
pcrvcr!ÖclI 1111(1
frell1(lnrtigcn Lnsten,hcit,
fremdartigen Lüsternheit, wenn
WClllJ jemand VC vermuten sollt e, solch
l"l1111tC ll sollte, solche e
Gcspriiche seien
Gespräche seicn ein
ein gutes Mittel 7.l1r
gutes Mittel oder zur
Allf'rcj',mllg: oder
zur Aufreizung zur Be-
Be-

fri edigung sex


friedigung uell er Gelüste.
sexueller Gcliistc. Im übrigel1 ich di
YCl':'piil"c ich
übrigen verspüre diee Neigullg,
Neigung,
meillelll Urteil hierüber
meinem Urteil clI lI ~ll1ll C I1 'V
hi c rUlJer in einigen entlehnten Worten AlI~drllck
o rlen Ausdruck
zu ge ben.
ZII geben.
uR~ ist
„Es jiimmerlich, solchclI
ist jämmerlich, VCl'wnhl"llllgc l1 und
solchen Verwahrungen \lml Bctcl1 crungcH
Beteuerungen
e inen
einen PI i1.l'l.
ei llem wisscnsclmftlidlCl1
einem
Platz wissenschaftlichen ''''cl'kc
iu
in Werke einräumen
Cillrlillll1 Cll zu
7.11
müssen, nuer man
müsse n, aber mein mache mir darob
d;\1'oh keille Von",' i~l'rc, $olldcrll
keine Vorwürfe, sondern
klage den Zeitgeist
Zeitgeist an, an, durch
d111'ch den wir "viI' glnckli
glücklich ch dahin
dahin geko gekommen
mm en
sind, daß kein ernstes Buch lluch mehr !'ci ne!' Lebens
.. whr seines Lcbens sicher iSt.'"
1'icher ist." 1

Jeh werd e nun miu


Ich werde nuf wckh c Weise
cilcll, aufweiche
mitteilen, V\leise ich für fflr di ese Krankcn-
diese Kranken-
gesdlicl lte die
geschichte die technischen ScI,wierigkcilcn der
tcclllli sdl Cll Schwierigkeiten ti er Berichterstattung
l\c ricilt el'StttltIIIIG
übenvullItcll habe.
überwunden habe. Diese
Diesc Schwierigkeiten
Schwierigkeile n sind sinti sehr~ehl' erhebliche
cl"lle hlichc fin-
fii r
AI~l.t, der sechs
den Arzt, sechs oder
o(ler acht solch er psycho-therapeutischer
ach t solcher Jlsych o-th cl','pc ut ischer Be-
handlungeu täglich
handlungen llllrch;ml'iihnm hat
ti'iglich durchzuführen hoL und \,\'iihl'CIH1 der
mlll während der Sitzung
Sitzung
mi t dem Kl'nnkell
mit Kranken selbstselbst Notizen ni cht machen
NOti:l.Cll nicht IIlnc11 CII darf,
Ilnrf, weil
",cil er cr das
das
Mißtrnucn des
Mißtrauen des Kranken
KrankeIl erwecken
crwccken und sich in
1II1t] sich in derder Erfassung
Erfassllng des des
aUf1.l.111ehmClluell Materials
aufzunehmenden M'aterinls stören
stören würde.
würde. Es i~l auch
Es ist auch ein ein fürHil" mich
noch ungelöstes Problem, Prohl em, wie ich ich eine
eine Behandlungsgeschichte
Behnmllullgsguschichte von
la ng'Cl' Dauer
langer Daue r für di e Mitteilung
für die Mittcihlllg fixieren könnte, In
fixieren könnte. ]11 dem hier hi er vor-
vor-
liegen den Falle
liegenden Falle kamen
knm e n mir zwei Umstände
mir zwei Umstiinde zu Hilfo: erstens,
'l.t1 Hilfe: erst.en!>, daß
die Dauer
die Dnu cl' der
- der Behandlung
lJeh andhlll g sich
- sich nicht
nich t über drei
. - ------- - '-_. _. drei Monate erstreckte
M onate erstreckte,
zweitens, daß die
zweitens, die Aufklärungen sich
All fkHirllllgclI sich um
m n zwei
zwei - —-->in
in
- ----_._,
der Mitte
der Mitte
und am
fir n Schlüsse
Schlusse der
deI' Kur
Kur erzählte
cry.iihlt c - Träume
Triiulnc gruppierten,
gruppier lel l, deren
tiere n
"Vortfaut unmittelbar
Wortlaut ullllliucloar nach
n.1ch der
der Sitzung fe~ lgcl cgt wurde,
Sitz,mg festgelegt wIII'de, und
U1ut die
tli e
einen sicheren Anhalt
eine n sicheren Anhall für fül' das
das anschließende
anschließc lHle Gespinst
Gc!'pitlSl von
von Deu-
tungen und
tungen u nd Erinnerungen
R,-inllel'IIlJge n abgeben
flbgcbclI konnten.
kOllllten. Die Krankengeschichte
Krmlkengeschi chl c

1) Richard
1) Richnrd Schmidt,
Sehmillt. Beitrüge
Beiträge zur
21lr indischen
indischen Erotik.
Erolik, 1902. (1 m Vorwort.)
190:. (Im Vorwort .)
Bruchsriick einer
Bruchstück einer Hysterie-
Hysrc/"l'e -Anaiyst!
Analyse j7

selbst
selbst hilbe ich
habe ich erst
erst nach
nach Abschluß
Abschluß der
der Kur
Kur aus
aus meinem
mei nem Gedächt-
Gediich t-
nisse niedergeschrieben,
nisse niedergeschriehen, so
so lange
hmge meine Erinnerung
meine Erinnerung noch
noch frisch
frisch
und
und durch
durch das
das Interesse
Interesse an
an der Publikation
der Publikation gehoben
gehohcn war.
war.
Die Niederschrift
Die Niederschrift ist
ist demnach
demnach nicht
nicht absolut —
absolut - phonographisch
phonographisch
— getreu, aber
- getreu, aber sie
sie darf
darf auf
auf einen
einen hohen
hohen Grad
Gr<ld von Verliiß-
VOll Verläß-

lichkeit
lichkeit Anspruch m<lchcn. Es
Ansprnch machen. Es ist
ist nichts
nich ts anderes,
am.lercs, was
was wesentlich
wesentli ch
wiire, in
wäre, ihr verändert,
in ihr "erändert, als etwa an
,,}s etwa SteHen die
an manchen Stellen Reih en-
di e Reihen-
folge der Aufklärungen,
folge der Aufklfil"ungen, waswas ichich dem Zusammenhange
Zusammenhange zu- zu-
liebe tat.
liebe tnl.
Ich
Ich gehe
gelte daran, hervorzuheben,
daran, hervor.luheben,
wns man
was man inin diesem
di esem Berichte
Berichte
finnetl und
finden lIud was
WflS man in
in ihm vermissen
"crmissclI wird. Die Arbeit
wird. Die Arbeit führte
führte
ursp rünglich den Namen „Traum
ursprünglich "Traum und Hysterie",
H)'steri e", weil
weil sie l1?ir
sie mir
ganz besonders
ganz besonders geeignet
geeignet schien,
schien, zu zeigen,
zeigen, wie sich die Traum-
sich die Tr<lum-
deutung in
deutung in die
die ßehandlungsgeschichte
Behandlnngsgeschichte einflicht
einflicht und wie mit
deren Hilfe
deren Hilfe die
die Ausfüllung
Ausfüllung derder Amnesien und diedie Aufklärung
der
der Sy mptome gewonnen
Symptome ge\-,\,onnen werden kann.
kann. Ich habe nicht gute
nicht ohne gute

Gründe 1m Jahre 1900


im Jahre eine mühselige und tief
1 900 eine tief eindringende
eindringende
Studie
Studie übel'
über den Traum meinen beabsichtigten
beabsichtigten Publikationen zur
zur
Psycll~log i e
Psychologie del-
der Neurosen vorausgeschickt\
vorausgeschickt', allerding'S
allerdings auch aus AUS
deren
deren Aufnilhme ersehen könn
Aufnahme ersehen en, ein
können, ei n wie unzureichendes
unzureich end es Ver-
Ver-
ständnis Jcn~ei
ständnis derzeitt noch die die Fnchgenossen solchen Bemühungen ent-
Fachgenossen solchen ent-

gegenbringen.. In
gegenbringen In diesem Falle war auch der Einwand
Falle wal' Einwand nicht
ni cht
stichhaltig, daß meine Aufstellungen
stichlmltig, Aufstellungen ""egen
wegen Zurückhaltung
Zurückhaltung des des

Materials eine auf Nachprüfung gegründete überzeugung


Materials eine Überzeugung ni cht
nicht

ge winnen lassen,
gewinnen lassen, denn seineseine eigellen
eigenen Trii ume ka
Träume nn jedermann
kann jedermann zurzur
analytischen
analytischen Untersuchung heran ziehen, und die Technik
heranziehen, Technik derder
Traumdeutu
Traumdeutung ng istist IlClch
nach den von mi mirr gegebenen Anweisungen
gegebenen Anweisungen
und
und Beispielen
Beispielen leicht
leicht zu erlernen. Teh Ich muß heute
heute wie
wie dam
damalsAls
behaupten,
behaupten, daß die die Vertiefung
Vertiefung in in die Probleme des Traumes

ei ne un
eine erJäßlichc Vorbedingung für
unerläßliche für das
das Verstündnis
Verständnis der
der psychi-
psychi-

schen
schen Vorgänge bei bei der H ysterie und
Hysterie und den
den and eren l)sychonenrosen
anderen Psy choneurosen

1) Die
I) Die Tnnmdclltnng.
Traumdeutung. Wien, 1900. 7·
Wien, 1900. 7. Allfl.
Aufl. 1922.
1922.
8 Krallhcl/gcsclticht.cn
Krankengeschichten

ist, und daß


ist, und niemand Aussicht
daß niemcU1d Aussicht haL, hat, aufauf diesem Gebiete ~\lch
diesem Gebiete auch Bur nur
einige
einige Schritte
Schritte welt
weit vorzudringen,
vorzudringen, der der sich
sich jenejene \'orhcrci
vorbereitende tclluC
Arbeit erspar
Arbeit ersparenen will.
will. DD.Da <11so
also di ese Krllnk
diese c ngcschichtc di
Krankengeschichte diee Kellllt-
Kennt-
nis
nis der
der Traumdeutung voraussetzt, voraussetzt, wird ihre ihre Lektüre fLi für r jeder-
jeder-
mann höchsthöchst unbefriedigend
unbefriedigend flllsfallen,
ausfallen, he beii dem solche solche Voraus-
setzung
setzung nicht zutlifft.
zutrifft. Er wird llur nur Befremden (lanstatt nstnll derder gC!iUChlCn
gesuchten
Aufklärung in in ihr
ihr finden
finden UlU] und gewiß geneigt geneigt SCilI,sein, die die Ul"SlICh
Ursache c
dieses
dieses Ucfrcmdens
Befremdens flUr auf dden Oll für phantastisch
plUllllfistiscll crldi il'l CII Autor ZI1
erklärten zu
projizieren. In Wirklichkeit hnftot haftet solches
solches Befremdell
Befremden an an dCIlden Er- Er-
scheinungen
scheinungen der Neu der ros<;'! sel
Neurose bst; es
selbst; es wird dort llur nur durch unsere unsere
ärt.:tliche
ärztliche Gewöhnung verd eckt uml
verdeckt komlllt heilll
und kommt beim ErkliiruugsvcrslI
Erklärungsversuch ch
wieder zum
wieder zu m Vorschein.
Vorschein. Gänzlich
Giill'1.lich zu hm11len wiire
zn bannen wäre es es ja jn nur,
lI\U, wennweun
es gelänge,
es gelänge, die Neurose restlos von
die Neurose Momen t en, die
VOll Momenten, die uns uns bereits
bereits
bekannt geworden sind,
bekannt abzuleiten. Aber alle
siJ ld, 111)7,uleiten. aH e Wahrscheinlichkeit
VVahrscheinli chkcit
spricht dafür, daß wir im Gegenteil
spricht dafür, Gcgcl1teil ,HI dein SlIldiull1
ausS dem Studium der Neurose
der Neurose
deli Antrieh
den empfnngell werden,
Antrieb empfangen werdeu, sehr sehr vieles
vieles Neue anzunehmen,oIl1.nnchmell,
was
was dann dann allmählich Gcgenstnnd sicherer
nIlm iihli ch Gegenstand F.rkclIntllis werden
sich erer Erkenntnis werden
kaHn. Das Neue hat
kann. h at aberaber immer
llll mer Befremden und \VidersL<lml
BIld Widerstand
erregt.
erregt.

Irrtü mlich wäre


Irrtümlich wäre es, cs, wenn jemand jelOnnd glauben
gl[\ubcn würde,
wUrde, daß dnß Träume
Triiume
und deren Deutung
und deren Deutung in iu allen
allen Psychoanalysen
Psyc hoanalysen eine so hervorragende
ei ne so hervorrngellde
Stellung einnehmen
Stellung einn ehmen wie wie in in diesem
di esem Beispiel.
Beispiel.
Erscheint die
Erscheint die vorliegende
vorliegende Krankengeschichte
Krankel1geschichto betreffs beu'effs der der Ver-Ver-
wertung der
wertung der Träume bevorzugt,bevorzugt, so so istist sie dafiir in
sie dafür iu anderen
fludere))
arm seliger ausgefallen,
Punkten armseliger
Punkten ilUsgcfall en, als als ich
ich es es gewünscht
gev"üllscht hätte. hiittc. Ihre Ihre
Mängel hängen
Mängel hängen aber gerade mit
nbcl' gerade mit jenen
jenen Verhältnissen
Verh iillnissell zusammen,
Zl1 Sflmm Cn,
denen die
denen die Möglichkeit,
Möglichkeit, sie sie zuzu publizieren,
))u bliziel"Cll, zu y.u verdanken
vcrdankcn ist. ist.. IchIch
sagLe schon,
sagte schon, daß daß ichich das das Material
M'atm·jnl einer eincr Behandlungsgeschichte,
BehnlHlIllngsgeschich tc,
die sich
die sich etwaetw[\ über
über ein ci)) Jahr
Jnhr erstreckt,
erstreckt, nicht ni cht zu hewiiltigcn
zu bewältigen
wüßte.
wüßte. Diese Diese bloßbloß dreimonatige Geschich te ließ
dreiul0natige Geschichte sich übersehen
ließ sich übersehen
und
und erinnern;
erinnern; ihre Huc Ergebnisse
Ergebnisse sind sind aberfI}JCI' in in mehr
m ehr als fils einer
Clller
Hinsicht unvollständig
Hinsicht unvollständig geblieben.
gebliebclJ. Die p ie Behandlung
llchaw.11u ng wurde wurd e nicht uicht
bis zum
bis zum vorgesetzten
,'orgesetzten Ziele Ziele fortgeführt,
fortgcführt, sondern sonderll durch durch den dCIl
eil/er Hysterie-
Bruchstück einer Hysterie-Analy se
Analyse 9

VVillell
Willen der Pntientin
Patientin unterbrochen, als ein gm".lisse)"
als ein gewisser Punkt er- er-
reicht wnr.
reicht war. Zu dieser diescr Zeit
Zeit wnren
waren einige Riitscl des
einige Rätsel des Krünkhells-
Krankheits-
faUes
falles noch gar nicht nicht inin AJlgriff
Angriff genommen, nndere andere erst unvoll-
erst unvoll-

kommen aufgehellt,aufgehellt, während die die Fortsetzung der der Arbeit gewiß
an allennllen Punkten bis bis zur letzten
letzten möglichen Aufklärung AIl~kliirllng vor-vor-
gedrungen wäre. wäre. Ich
Ich kann also nlso hier
hier Hurnur einein Fragment einer eine)'
Analyse bieten.bieten.
Vielleicht
Vielleicht wird ein ein Leser, der mit der "in "Studien fiber
in den „Studien über
il
Hysterie dargelegten Technik
Hysterie" dargelegten Teclmik der der Analyse vertraut
ver.trant ist,
ist, sich
sich dar-
dar-
über verwundern, daß sich sich in drei Monaten nicht
in drei nicht diedie Möglich-

keit fand,
keit fand, wClügstens
wenigstens diedie in in Angriff
Angriff genommenen
genommcnen Symp10me Symptome zu
ihrer letzten Lösung zu bringeIl.
ihrer letzten bringen. Dies wird ahcr aber VC}'"UilldHch,
verständlich,
wenn ich ich mitteile,
mitteile, dnß
daß seit
seit den "Studien"
„Studien" die die ]Jsychoanalytische
psychoanalytische
Technik eine gründliche Umwälzung
eine griindliche Umwiilzllllg erfahren
erfahren hat.hat. Dmnals
Damals ging
die Arbeit von den Symptomen aus und setzte
die sich die
setzte sich die Auflösung
derselben der
derselben der Reihe nach n<lch zum Ziel. Ziel. Ich habe ha1>e diese
diese Technik
seither
seither aufgegeben, weil ich ich sie
sie der feineren
feinercn Struktur
Struktur der Neu-
rose
rose völlig
völlig unangemessen fand. Ich Ich lasse
Insse nun den Kranken Kranlwn selbstselbst
das Thema der täglichen
das täglichen Arbeit bestimmen und unc1 gehe
gehe also
also von
von
der jeweiligen Oberfläche
der jeweiligen Oberfläche nlls,aus, welche das das Unbewußte
Dnbewußte in jn ihm
seiner Aufmerksamkeit entgegenbringt. Dann el'}1<llte
seiner erhalte ich ich aber,
nl}cr,
, ..'[15 zu einer Symptomlösllng
was Symptomlösung zusammengehiht,
zusammengehört, 'Zerstückelt,
zerstückelt, in in ver-
ver-
schiedene Zusammenhänge verflochten
schiedene verflochten und auf auf weit
weit auseinander-
allseinander-
liegende
liegende Zeiten verteilt. verteilt. Trotz dieses dieses scheinbnren N<lchteils ist
scheinbaren Nachteils ist
die neue Technik der alten
die ,veit überlegen,
alten weit überlegen, olme ohne "Viderspl'uch
Widerspruch
die einzig mögliche.
die einzig mögliche.
Angesichts Unvollständigkeit meiner nnalytischen
Angesichts der Unyollstiindigkeit analytischen Ergebnisse
Ergebnisse
blieb
blieb mir nichts übrig, nls als dem Beispiel
Beispiel jener
jcner Forscher zu zn folgen,
folgen,
welche so so glücklich sind, ullsch~itzbal'cn wenn auch
die unschätzbaren
sind, die <luch verstüm-
verstüm-
melten Reste des Altertums aus aus langer Begrabenheit
Begrabenhcit an an denden
Tag zu bringen. bringen. Ich Ich habe
habe das Unvollständige
Unvollstiindige nach n<lch dcn besten
den besten
mir VOll andercn Analysen her bekannten
von anderen hekmlIlten Musterll
Mustern ergiinzt,
ergänzt, aberaber
ebensowellig wie ein
ebensowenig ein gewissenhafter
gewissenhnfter Archiiologe
Archäologe in in jedem Falle Falle
lo
10 K rrlllkclIgcschichl ('1/
Krankengeschichten

nnzugcbeu
anzugeben versiium t,
versäumt, wo m
WO e ine
meine KOllstruklioll
Konstruktion an41 11 das
das AllthclI-
Authen-
ti sch e ansetzt.
tische

Eine andere
illHlerc Art von UnvolJstiilllligkeil
Unvollständigkeit haue habe ich ich seihst
selbst mit

J\Lsicht herbeigeführt.
Absicht h erbeigcfi"lhl'l. Ich Tch hauc nämlich die
habe niimlidl die ))clI lllngsil rhcit, die
Deutungsarbeit, di e
an dendell Einfallen
Einfällen unu und Mitteihll1
Mitteilungen gcn der Krilukcl1Kranken zu vollziehen ,'nllziehcn
w6r, allgem cincn nicht
war, im allgemeinen ni cht dargestellt,
dill'gcSl.dlt.1 sonrl
sondern cl'J1 hloß
bloB tlie Krgch}li ~sc
die Ergebnisse

dcrselben. Die Technik der


derselben. deI' ilnnlyl.isc1lcJJ
analytischen Arheit Arbeit iSl nl1gcsehcIl
0150, abgesehen
ist also,

..'on den Träumen,


von TJ'iiumen, nur an nn einigen welligen wenigen Stellen Stellen cnl.biillt
enthüllt

worden. Es log lag mir in in dieser Krankengeschichte


Knlllken geschi clltc dnrnll, daran, die die Detcr-
Deter-
minieruug der Symptome und den intilllclI
minierung intimen Aul Aufhou bau der Ileurotischen
deI" neurotischen
Erknmkuug aufzuzeigen;
Erkrankung nufzuzeigen; es 11~i.t:Ie ]lII)"
es hätte nur ullnllniislmre
unauflösbar«: Verwirrung VCf\\'ilTung
erzeugt, wenn
erzeugt, , ...te nn ich gleichzeitig versucht hätte, h~il.l (l, auch
nud) die di e andere
ilndcrc
All rgilue zu
Aufgabe 211 erfüllen.
erfnHen. Zur Begründung
Beg ründun g der ttechnischen, Cc1 l1lisdw l1, 'zumeist
l.lIlllcist.
empirisch gefundenen l\cgcln Regeln müßte lIlüßte man 111<111 wolll
wohl das Matel'inl aus
das Material nlls
vielen Ilchnndlungsgcsc1 liclltcll zll~
vielen Behandlungsgeschichten l1nm cll tril gc lI. Endes
zusammentragen. IIHlcs mögern ügc man Inall
sich die
sich Vcrkiil~I.Hng durch
oie Verkürzung durch die die 'Zurückhaltullg
Zurückhaltung der Technik T cchllik für für

diesen FallFall nichtnicht besonders


Lesondcrs groß vorstellen.
vorst.cllen. Gerade Gel'lHlc «Ins <las. schwieligste
schwierigste
Stock der technischen Arbeit
Stück ArLeit ist ist bei hei derder Kranken
Krn nk en nicht ni cht in in Frage
Fmgc
C
gekom m en, da
gekommen, dns Moment der
da das der „Übertragung",
"Ühcrt.ragmlg ' , von VOll dem zu zn Ende
Krankengeschichte die
der Krankengeschichte die Rede
Rede ist, i.st., während
wiihl'cnd der der kurzen
kllr7.cn Behand-
Bchnnd-
hmg nicht
lung ni cht zur Sprache kam.
zur Sprache kam.
einer dritten
An einer uriu.en Art von Unvollständigkeit
Unvollstiilllligkeit dieses dieses Berichtes
Berichtes
tragen wedel' die
tragen weder die Kranke
Krnnke noch der der Autor
Anto)' die die Schuld.
Schuld. Es ist ist viel-
viel-
sel bstvel'stiindlich, daß
mehr selbstverständlich, daß eine
eine einzige
einzige Krankengeschichte,
KI'IHlk clIgeschichte, selbst selbst
wen n sie
wenn sie vollständig
yollstiindig und keiner keiner Anzweiflung
Anz,\''o'ciflllllg ausgesetzt
nl1:-ögcseLzt wäre, "'lil'c,
ni ch t Antwort
nicht Antwo rt auf alle nllc Fragen
Fmgcll geben gehen kann, k,lII11, die di e sich
sielt aus.lUS dem
Rystel'iepl'oblcm erheben.
Hysterieproblem erh eben. Sie knnn nicht
Si e kann nichL alle lilie Typen
TypeIl der der Er- El'-
kr,mkllllg, nicht
krankung, ni cht alle
nlle Gestaltungen
Gestaltullge ll der dcl' inneren
inlleren Struktur
Stl'llk t lil' der
uel' Neu-
rose, nicht
rose, nicht alle bei der
aHc bei lleT Hysterie
H ysterie möglichen Arten des
lIliiglicli e li Arten dcs Zusammen-
'Zusnmmeu-
h anges zwischen Psychischem und
hanges Somatische)1l kennen
HlHl Somatischem kCHllen lehren. lchrcn.
Man
Mrm darf darf billigerweise
billigerweise von ,'on dem
dem einen eincn Fall ni cht mehr
FilII nicht mchr fordern,
fordern,
als er
als er zuzu gewähren
gewiihren vermag.
vermag. Auch wird, wird, wer \vCl' bisher Jl icht an
Li sh cl' nicht illl
die allgemeine
die allgemeine und ilusnnlullslosc Gültigkeit
unu ausnahmslose GÜll.igl;:eit der d eI" psychosexuellen
psychoscxtleH cn
Bruchstück einer
einer Hysterie
Hysterie -Analyse 11
1

Ätiologie für die


Ätiologie für die Hysterie glauben
gl .. ubel1 wollte, ÜbCl~.I.Cllglll1g durch
diese Überzeugung
wollte, diese durcb
die Kenntnisnahme emer
die einer Krankengeschichte kaum gewmnen,
Krol1kengcsclJic:.1!tü kmnn gewinnen,
sondern mn
sondern am besten Seill Urteil
hestell sein Urteil illlfschichell,
aufschieben, bisbis er sichsich dllrch
durch
eigene Arbeit
eigene ein Recht auf eine Überzeugung
Arbeit ein Überzeugllng erwol'ben hat l .
erworben hat'.

I)
i) [ZUSlI!: 192J:) D
{Zusatz ip2}:] ic Ilicr
Die hier mitgctcillC Belumdhmg wurde am
mitgeteilte Behandlung' um 31. ~)I. De:zcmber
Dezember 1899 1899
lInterbrochen,
unterbrochen, der der Bericht über liber sie näcllstfolgendcn zwei Wochen
sie in den nächstfolgenden \Voehell niederge-
lIit'derse-
schrieben, aber erst 1905
schrieben, publiziert. Es ist
1905 pnbli:ziert. ist nicht
nicht zu %u erwarten,
erwurten, dnO daß mehr als als 'lwei
zwei
Dezennien
Dezennien fortgeset:zter
fortgesetzter Arbeit nichts
nichts an der Auffassung und Darstclhmg
Imd Darstellung eincs eines solchen
Krankheitsfalles geändert haben sollten,
Krankheitsfalles sollten, aber
abcr es
es wäre offenhar
offenbar llllsimlig,
unsinnig, diesediese Kranken-
geschichte
geschichte durch Korrekturen lind Erweitenmgcn „up
und Erweiterungen "I'p tQ date" ZII
10 da/t' hringen, sie
zu bringen, sie dem
heutigen Stande
heutige" unseres \Vissens
Stande unseres Wissens al1'1:upassen.
anzupassen. Ich habe sie sie nlso
also im Yvcselltlichen
Wesentlichen Illl- un-
beriilHt gelassen
berührt gelassen lllld
und inin ihrem TextTe;>.;t nur Flüchtigkeiten und
llllr Fliiehligkeilell \lnd Uligenauigkeiten
Ungenauigkeiten verbessert,
verbessert,
allf die meine nllsgezeichneten
die meine ausgezeichneten englischen überselzer, Übersetzer, r-.1:r.
Mr. Imd und Mrs. James Strachey Sirnchey
auf
mcine Allfmerksamkeit gelenkt haUen.
meine Aufmerksamkeit hatten. 'VasWas mir Oll kritischen Zusätzen
an kritischen ZuSHtZCll znHissig schien,
zulässig schien,
hahe
habe ich ich inin diesen
diesen Zusät:zen
Zusätzen zur zur Krnllkellgesdlichte nlllergebraellt, so
Krankengeschichte untergebracht, so daß
dn[] der Leser
:znr Annahme
zur Anllahme berechtigt
berechtigt ist, ist, ich
ich hielte
hielte noch heute heute an an dcnden im Text vertretenen,'crtretencn
I\leinllngel1
Meinungen fest, fest, wenn er
er in
in den Zmätzcn
Zusätzen keinen
keinen Widerspruch
\Viuersprueh dagegen
dagegen findet.
findet. Das
Problem
Problem der
der änlliehell
ärztlichen Diskl-elion
Diskretion uns
das mich in die~er
dieser Vorrede
Vorrede lwschiiftigt,
beschäftigt, fiillt
fällt fiir
für
die
die anderen
anderen Krankengeschichten dieses
dieses Bandes lIu[]er
außer Betracht,
Betracht, denn drei drei derselben
derselben sind sind
mit
mit ansdriicklicher
ausdrücklicher ZlIstimnlllng
Zustimmung der Behandeltell,
Behandelten, beim kleincnkleinen HansHans m it der
mit der des Vulers,
Vilten,
....veröffentlicht
eröffcl1llicht worden und nnd in in einem Falle (Sehreber)
eillem Palle (S c hr eher) ist i~l das
das Objekt
Objekl der Antllysc
der Analyse
nichl
nicht eigentlich
eigentlich eine Person, sondern cin
eine Person, ein von ihr all~gchcTl(les Bueh.
ihr ausgehendes Buch. 1m Im Falle Dora
ist
ist das
das Geheimnis bis :zn diesem Jahr'gehiitet
bis zu Jahr- gehütet worden. Ich hahe kürzlich
Ich habe kiirzlicll gehört,
gehörl, dnO daß
die
die mir mir Hingst
längst cntschwund('ne,
entschwundene, jetzt jetzt neuerlich
neuerlich iibf'r
über andere Anlässe Allliis.~e erkrankte
crkmnkle Frun Frau
ihrem
ihrem Arzt eröffnet hat,
Arzt eröffnet hat, sie
sie sei
sei als Mädchen Objekt meiner
als Miidchen mcillCr Annlyse
Analyse gewesen und nnd
diese
diese Millcilnng
Mitteilung machte es
es dem knlldigell Kollegel1 leicbt, in ihr die
kundigen Kollegen leicht, in ihr die D Dora
om ausaus dem
Jahre 1899
Jahre 1899 zUzu erkennen. Daß die drei Monate der damaligen Bellnndlnng- Behandlung nicht nicht mehrmetlr
leistetcn
leisteten als
als die
die Erledigung des damnligen
damaligen KOllflikts,
Konflikts, dnß
daß sic
sie nicht
nicht auch einen Schutz
gegen !'päterc
gegen spätere ErkTllnkungen
Erkrankungen hinlerlassen
hinterlassen konnten, wird kein billig billig Denkender der
analytischen T11I~rapic
analytischen Therapie zum Vorwurf machen.
I
DER
D E R KKRANKHEITSZUSTAND
R ANK H K IT SZUS'I'AN D

Nachdem
Nnch de m icl in m
ichl ill meiner
ciuc l' 1900
1900 vcrülfülltlid
veröffentlichten llclI "„Traumdeutung"
T l'tHll udcl l lung"
nnachgewiesen
achgc'wi;scn habe, Träume im
daß Triilllllc
habe, drlß im nll gcllleiu cJI dClIt.h
allgemeinen deutbar nl" .siIH1,
sind,
und daß
und d"ß sie nach vollendeter
sie DReh vollendeter DC\l t.n ngst1d )cil sieh
Deutungsarbeit sich < lu rch tadellos
durch tadellos
gebüdete, an
gebildete, on bekan nter Stelle in den
bekannter Stelle in den seelischen
seelischen ZU5i1IllIll Clll w llg
Zusammenhang
einfügbare Gedanken erse
einfHgbn l"c Gcdnnken Lzen lo!'scn,
ersetzen lassen, mödJ möchte IC ichich iluf
auf dOllden Il fl ch-
nach-
folgenden Seiten
folgenden Seiten ein ein ßeispiel
Beispiel von jener einzigen praktischen p rnklisehcll Ver- Ver-
wendung
wendun g geben, welche die
geben, welche die Kml
Kunst des TTraumdeutens
s\, des zuzulasse n
ral1l11d c 111 CIl So zuzulassen
schein
scheint. habe sch
Ich habe
t. Ich Oll iinn meinem
schon mci liclll Buche
BucheL erwähnt,
cl'w1ilmt, auf
1
nuF welche
welche
Weise
V-l eise ich ich an die Traumprobleme
Olll die Tnmmproblclll c geraten hin. Ich
g elTltcn bin. Ich fandf,md sie sie auf nllf
meinem Wege, während
meinem ' ;Vege, während ich Psychoneurosen
ich Psych oneurosen durch <lurch einein besonderes
b cso ndc)'CS
Verfahren
Ver fahren der der. Psychotherapie
P sychoth erapi e zu zn heilen
h eilen bemüht
he müht war, indem mir
WOl l", indem mir
die Kranken
die Kran ken unter nud el'en Vorfällen
u n ter anderen VorliiHcn aus ihrem Seelenleben
jH1S ihrem Seelcnl eh cn auch au ch
Träume
Tröum c berichteten,
b criclltctcu , welche
w(:lIeh e nach
ntl ch Einreihung
Eitl l'cilm ng in 111 den
de n lange
ltluge aus-ilHS-
gespOnJl cn en Zusammenhang
gesponnenen Zllsmnm ellil ang zwischen
zwi !'ichcn Leidenssymptom
1.,cidcllssy m ptoI11 und lill d patho-
p ntll O-
gener
gener Idee Idee zuzu verlangen schienen. Ich
vcd angcn schienen. Idl erlernte
erlernt e damals,
dalllnls, wie wie manmnn
aus
tl n s der
der Sprache
Sprache des des Traumes
'frnmn es in die ohne
in die ohne weitere Nnchhilfe ver-
w ciLcl'c Nachhilfe \'C I"-
ständliche
stHndlich c Ausdrucksweise
Ausdruckswei se unserer un sere r Denksprache
D ClIksp rnch c übersetzen
übe rse tz.e n muß.m u ß.
Diese
Di ese Kenntnis, cl,uof ich
Kenn tnis, darf ich behaupten^ist für den
beh nll ptell,.isl für deli Psychoanalytiker
Ps)'ch otlll nly lik cr
ll I1 cntbe ll rlich, denn
unentbehrlich, dClln derder Traum
T r,m m stellt
st ellt einen
cjn ell der
de r Wege
"Vege dnr, w ie dar, wie
dasjenige psychisch e Material
d nsjcn igc psychische Mn tcri nl zum
zum Bewußtsein
Bc wu ßlscill gelangen
gCltl llgCIl kann, kmlll,
welches
w elches kraft
k raft des
des Widerstrebens,
VVi dcrstl'chells, das
dtls sein llllwll rege
sein Inhalt rege macht, vom
I11tl cJ lI , vom

1) Die
1) Die Traumdeutimg.
Trmllndelltu ng . 919U!J,
i oo, p.p . 68. —
68. - 7 7· Aufl.,
. 1 9~ 2, p.p . 70.
Ann ., 1922, 70.
Bruchstiick
Bruchstück eU/er
einer Hystcric-Allfr'yse
Hysterie -Analyse '13
3

Uewußtsei
Bewußtsein n abgesperrt,
abgesperrt, verdrängt
verdrängt und und somit ]mthogen
pathogen geword,en
geworden
Traum ist,
ist. Der Traulll
ist. ist, kü r-J.er gcsngt,
kürzer Umwegee zur Um-
gesagt, einer der Unn'veg
gehung
ge h Llll g dder Verdrängung,
er Verd r ii 11 g UlI g, ei nes de
eines r Hauptmittel der sogenannten
der
indirekten Darstellllllgsweise
Darstellungsweise im im }"lsychi sc hen, 'Vie
Psychischen. Wie diedie Traum-

deutung in di e Arbeit der Anillyse


die Analyse eingreift, soll nun dilS
soll nUll das vor-
vor-
Jiliegende
egende Url1chstiick
Bruchstück aaus u S der
der Behandlun gsgeschichte eines hysteri-
Behandlungsgeschichte hysteri-
schen ~'
scheu Hidch ens dortull.
Mädchens dartun. Es soll soll mir gleichzeiti
gleichzeitigg Anlaß bieten,
bieten,
von meinen Ansichten tiber über die psychisch
psychischen en Vorgänge lind übel'
und über
die orga uischen Bedingungen der Hysterie zum ersten
organischen ersten 1\1 ..1e in
Male in

Jlicht
nicht mehr mißverstülldl
mißverständlicher icher Breite einen Anteil Anteil öffentlich
öffentlich zu

ycrtreten.
vertreten. D er Breite
Der Breite w wegen
egen brauche ich mich wohl nicht mehr
brauche ich
zu 1 en tschuldigen, seitdem
entschuldigen, seitdem es es zugegeben wird, daß man nur durch
zugegeben wird,
liebevollste Vertiefung,
Vertiefung, aoe1' nicht durch vorneh
aber nicht m tu end e Gering-
vornehmtuende GCI;ug-
schätzung
schätzung den den großen
großen Ansprüchen
Ansprüchen mtchk nachkommen
ommen kann,
kann, welche di e
die
/ und
H yst erie an den Arzt lind Forscher stellt.
Hysterie an den Arzt Forscher stellt. Freilich:
Freilich:
"Nicht.
„Nicht Kunst und ·Wiss enschaft allein,
Wissenschaft all ein,
will bei
Geduld will bei dem Werke
Werk e se in!"
sein!"

Eine lückcnlose und


Eine lückenlose und abgerundete Krankengeschichte
Krankengeschichte voran- voran-
hieße den
anschicken, hieße
anschicken, den Leser
Leser vonvon vornherein unter ganz andere
unter ganz andere
ßedingungen versetzen,
Bedingungen ,'ersetzen, alsals die
die des
des ärztlichen
iirz.tlich en Beobachters waren.
Beobachters waren.
Was
\V ns die
die Angehörigen
Angehörigen des des Kranken - in — di eseln Falle
in diesem Falle der
der Vater
Vater
des 18 jährigen Mädchens
des 18jährigen Mädchens - — berichten, gibt
berichten, gibt zumeist ein sebr
ein sehr
\ll1kenntliches Bild
unkenntliches Bild des
des Krankheitsverlaufs.
Kra nkheitsverlaufs. Ich Ich beginne
beginne danndarm zwar
zwar
die Behandlung
die Behandlung mit mit derder Aufforderung,
Aufforderun g, mir die die ganze L ebens-
ganze Lebens-
Krank heilsge.'öchichle zu
und Krankheitsgeschichte zu erzählen,
erLiihlen, aber was ich ich darauf
daranf zu zu
h ören bekomme,
hören bekem'me, ist ist zur
zur Orientierung
Orientierung nochnoch immer
immer nicht
uiebt genügend.
gcniigelld.
Di esc erste
Diese erste Erzählung
ErLithlu ng ist ist einem nicht
nicht schiffbaren
schiffbaren StromStrom vergleich-
vergleich-
bar, dessen
bar, dessen Bett
Bett bald
bnJc1 durch
durch Felsmassen
Felsmassen verlegt,
verlegt, bald
bald durch
dlll'ch Sand-
Sand-
bänke zerteilt und
bUllke zerteilt l1nticf gemacht
und untief wird. Ich
gemacht wird. Ich kann
kann mich nur nur ver-
ver-
wun dern, wie
wundern, g latten und
die glatten
wie die und exakten
CXi1ktCll Krankengeschichten
Kl"<lnkeJlgeschichten Hyste-Hyste-
risch er bei
rischer bei den
den Autoren
Autorc u entstanden
eIltstanden sind.
sind, In In Wirklichkeit
"Vil'klichkeit sind
si nd
die Kranken
die Kranken unfähig,
unfiihig, derartige
dernrtige Berichte
Berichte überühel" sich
sich zu geben . Sie
7.U geben. Sie
'4.
14 Ä ranken geschieht en
KronJ..:r.ngcschicltten

können zwar
können zwar übel'
über diese
diese oder
oder jene Lebenszeit
Lebenszeit Jen den ArztArzt aus-
aus-
reichend lind
reichend und zusammenhängend
zusammenhängend informierell,
informieren, <lauitdann fulgt
folgt .. her
aber
eine
eine andere
andere 'periode,
Periode, inin der ihre
ihre Auskünfte seicht seicht werden, Lilckcn
Lücken
und Rätsel
und Rätsel lassen,
lassen, und ein and ermal stcht.
andermal steht milnman wieder vor vor g,lIIZ
ganz
dunkeln,
dunkeln, durch
durch 1 ,oine bnmchbal'c
keine brauchbare MitteiluJlg
Mitteilung eJ'hellten
erhellten ZeiteJl.
Zeiten. Die
Zusammenhänge, fluch
ZnsammellllHnge, auch oiedie scheinbll.fCll,
scheinbaren, sind sind meist ZCl'l'iSSCll,
zerrissen, die die
AufeinnnderfoJgc verschiedener I~
Aufeinanderfolge vCl'schiedenCl' egebenhcitcn Ulisi
Begebenheiten chcr; wiilll'Clld
unsicher; während
deI'
der Erziihlung
Erzählung selbst korrigiert die Kranke wiederholt. wiederholt eiuc AJlgabe,
eine Angabe,
em
ein Da.tum,
Datum, um dann nach lällgCl'Cm längerem Schwanken etwa wieder wieder auf'
auf
die
die erste
erste Aussage zurückzugreifen. Die Unrtihigkeit
Aussage zurückzugreifen. Unfähigkeit der KrankeJlKranken
zur geordneten Darste1Lung ihrer Lebcn~cscllichtc,
Darstellung ihre)' Lebensgeschichte, soweit sie mit
sie mit

der Krankheitsgcschichtc zusfIlnJ11cnflillL, ist


Krankheitsgeschichte zusammenfällt, ist nicht nur chnraKte-
charakte-
,
ristisch für die Neurose',
ristisch Neurose\ sie sie entbehrt auch nuch nicht
nicht einer
einer großen
theoretischen ßeuelltsamkeit.
theoretischen Bedeutsamkeit. DieserDiesel' Mangel
MillIgeI hat nämlich folgende folgende
Begründungen:
Begründullgen: Erstens hiilt die Kranke
hält die Knmkc einen eillell Teil dessen,
desseJl, was
WilS
( ihr wohlbekannt ist
ihr wohlbekannt ist und
ulld was sie crziilllcn sollte,
sie erzählen so11te, bewußt und 1I11d ab-
ilh-
~ sichtlich
sicht1ich aus den dcn noch nicht nicht überwundenen
überwundeJlcn Motiven der der Scheu
Sehen
)und Scham (Diskretion,
/und (Diskretioll, wenn andere
(ludere Personen
Pcrsoncn in in Betracht
Bctmcht kommen)
komlllen)
ltzurück;
zurück; dies
Zweitens
weIchen die
welchen
dies wäre der Anteil
Z.weitens bleibt
bleibt ein
die Kranke
ein Teil
Kranke sonst
Anteil der
Teil ihres
sonst verfügt,
der bewußten Unnufrichtigkeit,
b_ewußten Unaufrichtigkeit.
ihres anamnestischen
anmnncsuschell Wissens,
w5hrend dieser
verfügt, während
Wissens, über
dieser Erzählung
über
E)~I'Jihlullg aus,
ilUS,
-
ohne daß
ohne daß die
die Kranke
Krankc einen
einen Vorsatz
Vorsatz auf diesediesc Zurückhaltung
Zurückhaltung ver- ver-
wendet: Anteil
wendet: Anteil derder unbewußten
unbewußtcn Unaufrichtigkeit.
UWlUfrichtigkcit. Drittens fehlt
Drittclls fehlt
es nie
es ni c an
an wirklichen
wirklichen Amnesien,
Amnesien, Gedächtnislücken,
Gclliichtnisluckcn, in in welche
welche nicht
nicht
nur
nur alte,
alte, sondern
sondern selbst
selbst ganz
ganz rezente
rezente Erinnerungen
Erinnerungell hineingeraten
hineingcrnteu
sind, und
sind, und anan Erinnerungstäuschungen, welche sekundär
ErinllCrtlngst.iiuscllllllgClI, welche sckundär zur Aus-
lnT Aus-

1) Einst übergab
1) Einst übergab mir mir ein
ein Kollege
Kollege seine
seine Scbwester
Schwester zur psychotherapeutischen Be-
'loUT psychotherapeutischen Be-
handlung,
handlung. die,
die, wie
wie er cr sagte,
sagte, seit
seit Jahren
lallren erfolglos weg~n Hysterie
erfolglos wegen Hysterie (Schmerzen
(Schmertcn und11nd
Gangstörung) bell.t11dclt worden
Gangslönmg) behandelt wordcn sei. Die kurze
sci. Die kilne Information
IlIrOrmlll ioll schien
schien mit
mit der
der Diagnose
lJingnose
gut vereinbar;
S'lt ve rcirlbar ich ließ mir
iell ließ mir in
in einer
einer ersten
ersten Stunde
Stunde von
"on der Krnnken selbst
der Kranken selbst ihre
ihre Ge-
Ce-
ö
schichte
schichte erzählen.
cn.lihlcll. Als diese Erzählung
Als diese Erzählung trotz der merkwürdigen
lrol't der JIIerkwiirdis-eu Begebenheiten,
Degebellheilell, auf
Mir
die
die sie
sie anspielte,
anspielte, vollkommen
vollkommen klar
klar und
11111.1 ordentlich
ordcntlich ausfiel,
ausfiel, sagte ich mir,
sagtll ich mir, der
.Ier Fall
Fall
könne
könne keine
keine Hysterie sein, und
Hyslerie sein, slellte unmittelbar
lind stellte llllmittc lbnr darauf
dlll'auf eine kiiTI)I~rJichc
50rgflilligc körperliche
Cillll sorgfältige
Untersuchung an. Das
UntersudlLmg an. Dns Ergebnis
Erj::cbnis war
wnr die J)ingllo~c einer
die Diagnose einer mäßig vorgc5chrittcnI..·JI Tabes,
mlißig vorgeschrittenen Tabes,
die dann
die danll auch
auch durch H~·rllicktioncn (Ol.
durch Hg-Injcktionen (01. cinereum,
cillCrCllll1, von
von Prof.
])ro(.. Lang
Lang ausgeführt)
ansgcfiillrl) eine
eine
crhcblichc Besserung
erhebliche Dessenlng erfuhr.
erfuhr.
Bruchstiicli einer
Bruchstück elller Hysterie-
llysler;t· ·Analyse
Analxst! 15

fiilhmg dieser
füllung diesel' Lücken
Lücken gebildet
gebildet wurd en J. Wo
wurden WO die
1
die Begebenheiten
. BcgehcIll1citcll
selh!==t
selbst GcdiichLllis erhalten
dem Gedächtnis crl1ilhcll geblieben,
g ebliche n, da d.. wird
wird die den Am-
die den Am-
nesien zugrunde
nesien zugrunde liegende
liegende Absicht
Absicht ebenso
ebenso sicher durch Aulhebung
sicher durch AlIi11ebung
eines Zusammenhanges
eines Zusn mmenhanges erreicht, e rreicht, undund der der Zusammenhang
ZlIsnmm cnhang wird lvinl
[I m sichersten
am zerrissen, wenn
sichersten zerrissen, wenn die di e Zeitfolge
Zeitfolge der der Begebenheiten
Begebellheiten
verändert wird.
verändert wi rd. Letztere
Letztere erweist
erweist sich
sich auch st eL~ als
fluch stets als der
der vulne-
vuln e-
rnbclsle, der
rabelste, Verdrängung am ehesten
der Verdrängung ehesten unterliegende
ullterJiegclHle Bestandteil
ßcst'lI1dteil
des Erinnerungsschatzes.
des Erinn cnmgssclmtzcs. Manche Manche Erinnerungen
Erinnerungen trifft trifft man
man sozu-
sozu-
sageIl in
sagen lH einem
ei nem ersten
ersten Stadium
Stadium der Verdrängung,
Verdrängung, sie sie zeigen
zeigen sich
sich
mit Zweifel
mit Zweifel behaftet.
behaftet. Eine
Eille gewisse
S·cwisse Zeit s p~iter wäre
Zeit später wäre dieser
dieser Zweifel
Zweifel
2
dllreh Vergessen
durch Vergessel) oderoder Fehlerinnern ersetzt~.
Fchl eri nllenl ersetzt .

Ein solcher
Ein solcher Zustand
Zllstnnd der der aufiluf die
di e Krankheitsgeschichte
Krllllkheitsgeschichte bezüg- bezüg-
lichen Erinnerungen
lichen Erinllerungen ist dns notwendige, theoretisch
ist das theoretisch geforderte
KOI·relnt der
Korrelat Krankheitssy mptomc. Im
der Krankheitssymptome. 1m Verlaufe
VerIilufc derdm' Behandlung
Behnndhmg
triigt dann der
trägt der Krnnk
Krankee nach, was \"LlS er zurückgehu lten oder
CI" zurückgehalten oue,. was
was
ni c ht eillgefnllell
ihm nicht
ihm ist, oU""'ohl
eingefallen ist, obwohl er es immer gewußt
CI" es h aL Die
gew ußt hat. Die
Erinnerullgstäuschungen
Erinnerungstäuschungen erweisen cnveisen sich sich alsals unhaltbar,
uJlh altbar, die Lücken
Lückell
der Erinnerung werden ausgefüllt.
der ;)usgefüllt. Gegen Ende der der ßchnndlung
Behandlung
erst kann miln
erst man eine in sich sich konsequent
konsequente, e, verstäntlliche
verständliche und }ückclI-lücken-
lose Krankengeschjchte
lose Ubcrhlickcl1. Wenn
Krankengeschichte überblicken. W e nn das dns praktische
praktisch e Ziel
Ziel der /

ßel1811dlullg
Behandlung dahin gel geht,lt, alle
alle m üglicJ1CII Symptome aufzuh
möglichen eben \
aufzuheben
und durch bewußte Gedrmkcn Gedanken zu erse tzen, so
ersetzen, so knnn
kann man als als ein

LInderes,
anderes, th eoretisches Ziel
theoretisches Ziel die die Aufgabe aufstellen,
aufstellen, alle alle Gedfichtnis-
Gedächtnis-
schäden
schäden des Krfmk en zn
des Kranken zu h eil en. Die beiden
heilen. bei den Ziele f~11en zusammen; /
Ziele fallen

wenn das das eine erreicht


erreicht ist, ist, ist
ist auch das andere gewonnen; der der
niilllliche
nämliche \i\' Wegeg führt
führt zu beiden.
beiden.

1) Allln csien nnd


und Er innenllJssl änschnngcn stehen im im kkomplementären
omplemclltären Verlliiltnis
I) Amnesien Erinnerungstäuschungen Verhältnis
1:llci nander. \Vo
ineinander. Wo sich
sich groDe
große Erinncrungsliicken
Erinnerungslücken ergeben,
ergeben, wird man allf wenig Er-
auf wenig Er-
inn t' nlll~st.;lI sclnHlgcn sloßen.
inncrungstäuschungen Umgekehrt kölIIlI:u
stoßen. UlIll;ckdlTt letztere das
können 1,·t'1tere Vorhandensein
das Vorhandense in ",on Am-
von Am·
ncsien
nesien für für den
den erstcn
ersten Allschein
Anschein "öllig
völlig nrdeckcll.
verdecken.

2) Bei
\7!) Bei '1weifclndcr
zweifelnder Darstellnng.
Darstellung, lehrt
lehrt eille
eine durch
durch Erfnlll"1mg gewonnene l\cgcl,
Erfahrung gewonnene Regel, Vs
(\

sehe
sehe IlHIllman "on
von dieser
dieser Urtcilsnu ßcrnll1; des Erüihlers völlig uh. Bei zwischen zwei Ge·
Urteilsäußcrung des Erzählers völlig ah. Bei zwischen zwei Ge-
~l n.ltlln ge n 5chw:mkellder
staltungen Darstellung halte man
schwankender Dnrstdhmg halle man eher die erst geiinßerl c fiir richtig,
eher die erst geäußerte für richtig,

die T.weite
die zweite fii
fürr ein
ein Prodnkt
Produkt der
der Vcrdrängung.
Verdrängung.
1
KronA·e" l:r.sdlichtclt
Krankengeschichten

Aus der
Aus der Natur der der Dinge, welche das das Mntcrial
Material der der Psycho-
anfllyse
analyse bilden,
bilden, folgt,
folgt, duß
daß wir in in Ullseren
unseren Krnnk engcscl1lchten
Krankengeschichten
den rein
den menschlichen und sozil11ell
rein menschlichen sozialen yerhiiltnissen
Verhältnissen uur der KrnnkcJl
Kranken _
ebensoviel Aufme
ebensoviel rksamkeit sclmlcJig
Aufmerksamkeit schuldig si nd wie den sOUl
sind utischcll
somatischen
Daten und den
Daten den Kl'ankheitss)' lllptomcn. Vor ollem
Krankheitssymptomen. allem (ludere))
anderen wird
sich
sich unser Jnt.eresse
Interesse den Fmnilienvel'hiiltnissen
Familienverhältnissen der Kranken ZU~
der Krollken zu-
wenden, und ZWllT,
,venden, zwar, wi wiee sicb
sich ergeben wird, flu auch ch anderer Be-
ziehungen wegen fils nur mit Rücksicht nuf
als llur auf die die zu zu erforschende
erforschende
Heredität.
Heredität.
Der Familienkreis
Familienkreis der der 18jilhrigcn
1 8 jährigen Patientin 11mfaßte umfaßte außeraußer
ihrer Person das Elternpaar ull undd ei nen 11m
einen um iV )1 /'7,3 Jnhrc
Jahre älteren
älteren
Bruder. Die dominierende Person WiI)" war der Vater, sowohl dUl'eh durch
seine Intelligenz
seine Intelligenz und Char.1ktcreigcnschflftell wie durch seine
Charaktereigenschaften seine
Lebensumstilndc,
Lebensumstände, welche das das Gerüst für für die die KindhKindheits-eilS- und
Krankengeschichte der
Krankengeschichte der Patientin
Patien1in abgeben.
obgeben. Er wflr war zur Zeit, ols ich
Zeit, als ich
das Mädchen in Beh
das andlung nahm, ein
Behandlung ein M Mann .. nn in der der zweiten
zv\'citen
Hälfte der
Hälfte V1 CTlig-clinhre, von ni
der Vierzigerjahre, nicht gonz ge
cht ganz ..."öhnlicher R.ül1rigkcit
gewöhnlicher Rührigkeit
und
und Begabung,
Begabung, Großindustrieller in in sehr
seh,. behäbiger
behäbiger materieller
materieller
Situation.
Situation. Die Tochter hing an ihm mit besonderer beso nderer Zärtlicl.keit
Zärtlichkeit
und
un d ihre
ihre frühzeitig
früh7.eitig erwachte
er\'vachtc Kritik
Kl'itik nahm
nohm umso stärkeren
stärkeren Anstoß
Anstoß
an manchen seiner seiner Handlungen
Honcllungen und Eigentümlichkeiten.
Elgentümlichkeitcn.
Z~irLlichkeit war überdies
Diese Zärtlichkeit
Diese überdi es durch die die vielen
vielen und schweren
schweren
gesteigert worden, denen der Vater
Erkrankungen gesteigert Vnter seit
seit ihrem
ihrem
sechsten Lebensjahr
sechsten L ebensjohr unterlegen
unterlegen war. w or. Damals wurdewuru e seine
scille Er-
Er-
krankung
krankung an nn Tuberkulose
Tuberkulose der der Anlaß zur zur Übersiedlung der der Familie
Fnmilie
in eine
in eine kleine,
kl eine, klimatisch
klimatisch begünstigte
begünstig te Stadt
Stndt unserer
unscrer südlichen
sOdli chen
Provinzen ; das
Provinzen; das Lungenleiden
Lungenleiden besserte
besserte sich
sich daselbst
unsdbst rasch,
rnscl!, doch
doch 1

blieb der
blieb der für
für nötig
n (jti g gehaltenen
ge11i1ltellen Schonung
Sch onung zuliebe
zuliebe dieser
dieser Ort,
Ort, den
ich mit
ich ß. bezeichnen
mjt B. bezoichnen werde, werde, fürfür die
die nächsten
niichstell zehn
zehn Jahr
Jahr ungefähr
ullgeflihr
der vorwiegende
der vorwiegende Aufenthalt
Aufenthalt sowohl
so\vohl der
der Eltern
Eltern wie
wie auch
fluch der
der
Kinder. Der
Kinder. D er Vater
Vnter war,war, wenn
wenn es eS ihm
ihm gutgut ging,
ging, zeitweilig
zeitweilig ab-
ab-
wese nd/ um
wesend, seille Fabriken
u m seine Fabriken zu zu besuchen
besuchen i im
$im Hochsommer
Hoch so mmer wurde
wurde
ei n Höhenkurort
ein HÖ)l enk urort aufgesucht.
Qufgesucht.
Bruchstück
Bruchstück eint!r
einer Hysteru
Hysterie -Analyst!
-Analyse '7
17

Als
Als das Mädchen etwa zehn
das Mädchen zehn Jahre
Jahre alt
alt war, machte eme eine Netz~
Netz-
hautablösung
hautablösung beim beim Vater
Vater eine Dunkelkur notwendig. Bleibende Bleibende
Einschränkung
Einschränkung des Sehvermögens war die Folge dieses
Sehvermögens dieses Krankheits.
Krankheits-
zufalles.
zufalles. Die ernsteste
ernsteste Erkrankung ereignete
ereignete sich etwa zwei Jahre Jahre
später; sie sie bestand in einem einem Anfalle von Verworrenheit, an an den
den
sich Lähmungserscheinungen
sich Lähmungserscheinungen und leichte
leichte psychische Störungen
anschlossen. Ein Freund
anschlössen. Ein Freund des des Kranken, dessen dessen Rolle
Rolle uns noch
später
später beschäftigen wird, bewog damals den nur wenig Gebesserten,
beschäftigen wird, Gebesserten,
mit seinem
mit seinem Arzte nach Wien
Arzte nach \\Tien zu reisen,
reisen, um meinen Rat einzu· einzu-
holen. Ich
holen. Ich schwankte
schwankte eine VVeile,Weile, ob ob ich
ich nicht
nicht beibei ihm eineeine
Taboparalyse annehmen sollte,
Taboparalyse sollte, entschlaß
entschloß mich aber aber dann zur zur
Diagnose diffuser vaskulärer Affektion
Diagnose diffuser AfJektion und ließ, ließ, nachdem eine eine
spezifische Infektion vor
spezifische Infektion vor der Ehe vom Kranken zugestanden zugestanden war,war,
eine
eine energische antiluetische Kur vornehmen, infolge
energische antiluetische infolge deren sich
deren sich
alle noch
alle vorhandenen Störungen
noch vorhandenen Stönmgen zurückbildeten.
zurückbildeten, Diesem glück- glück-
lichen Eingreifen
lichen verdankte ich
Eingreifen verdankte icb wohl, daß mir der der Vater
Vater vier
vier
Jahre später
Jahre später seine
seine deutlich
deutlich neurotisch
neurotisch gewordene Tochter vorstellte vorstellte
und nach nacJl weiteren
weiteren zwei ~wej Jahren
Jahren zur zur psychotherapeutischen
psychotherapeutischen Be- Be-
übergab.
handlung übergab.
Ich hatte
Ich hatte unterdes
unterdes auchauch eineeine wenig ältere ältere Schwester
Schwester des des
Patienten
Patienten in in Wien
\\lien kennen
kenn en gelernt,
gelernt, beibei der
der maninan eine
eine schwere
schwere
Form
Form von von Psychoneurose
Psychoneurose ohne ohne charakteristisch-hysterische
charakteristisch.hysterische Symp- Symp-
tome
tome anerkennen
anerkennen mußte.mußte. Diese
Diese Frau
Frau starb
starb nach
nach einem
einem vonvon einer
einer
unglücklichen Ehe
unglücklichen Ehe erfüllten
erfüllten Leben unter unter denden eigentlich
eigentlich nicht
nicht voll
voll
aufgeklärten Erscheinungen
aufgeklärten Erscheinungen eines eines rapid
rapid fortschreitenden
fortschreitenden Marasmus.
Marasmus,
Ein älterer
Ein älterer Bruder
Bruder desdes Patienten,
Patienten, den den ich
ich gelegentlich
gelegentlich zu zu Ge-
Ge-
sichte bekam, war
sichte bekam, war ein
ein hypochondrischer
hypochondrischer Junggeselle.
Junggeselle.
Das Mädchen,
Das Mädchen, das das imim Alter
Alter vonvon 18 18 Jahren
Jahren meine
meine Patientin
Patientin
\'\.'uroe, hatte
wurde, hatte von von jeher
jeher mitmit seinen
seinen Sympathien
Sympathien auf auf Seite
Seite der
der
väterlichen Familie
väterlichen Familie gestanden
gestanden und,und, seitdem
seitdem sie sie erkrankt
erkrankt war,war, ihr
ihr
Vorbild in
Vorbild in der
der erwähnten
envähnten TanteTante gesehen.
gesehen, Es Es warwar auch
auch mir
mir nicht
nicht
zweifelhaft, daß
zweifelhaft, daß sie
sie sowohl
sowohl mitmit ihrer
ihrer Begabung
Begabung und und intellektuellen
intellektuellen
Friihreife als
Frühreife als auch
auch mit
mit ihrer
ihrer Krankheitsveranlagung
Krankheitsveranlagung dieser dieser Familie
Familie
Freud.
Freud. VIII.
VII). ,
2
18 K ranJ.'t!II{;eschichten
Krankeneeschichten

angehört.e. Die
angehörte. Die Mutter
Mutter habe
habe ich
ich nicht
ni cht kennen
kennen gelernt. Nnch den
gelcrnt. Nach dCII
Mitteilungen des
Mitteilungen des Vaters
Valers und
unO. des
des Mädchens
l\1ädchens mußte
mußte ich
ich mirmir die
die
Vorstellung machcn, sie
Vorstellung machen, sei eine
sie sei eine wenig gebildete, vor
wenig gebildete, vor allem
,,1lern aber
allel'
unklug_~ Frau,
unkluge ~rau, die besonders 7eit
die besonders seit - der El'kr(l;lh~'I;g·· -und
der Erkrankung UlU( -cl
der'cr - ihr
j'hl'
Entfremdung ihres
folgenden Entfremdung
folgenden ihres Mannes alle
Mannes aUe ihre
ihre Interessen
Interessen aufauf die
die
Hauswirtschaft konzentriere
Hauswirtschaft konzentriere und und so so das
das Bild
Bild dessen hiete, was
dessen biete, \yas
U nennen kann. Ohne Verständnis
man
mall die "Hausfl';:menpsychose neHnen kann. Olme VersWlHlnis
die „Hausl'rauenpsychose"
_
.
~
fül' die
für die regeren
l'egeren Interessen
Interessen ihrer Kjmler, war
ihrer- Kinder, wnr sie ganzen Tag
den ganzen
sie den Tag
Relnmachen und
mit Reinmachen
mit und Reinhalten
R.einholtcn der der Wohnung,
VVohnung, Möbel und lind Ge-
Ge -
rätschaften in
rätschaften einem Maße
m einem lVfaße beschäftigt,
bescJüiftigt, welches
welches Gebrauch
Gebrntlch und ulld
Genuß derselben
derselben fast
fast unmöglich machte.machte. Man
lVlnn kann nicht
ni cht umhin,
diesen Zustand, von dem sich
diescn Zustand, Andeutungen häufig
sich Andeutungen häufig genug
genug beibei
normalen Hausfrauen finden,finden, den Formen VOll Wasch-
Ii'ormen von \V flsch- und anuerem
und anderem
Reinlichkeitsn\"ang an die
Reinlichkeitszwang die Seite
Seite zu stellen
stellen; doch fehlt es
doch fehlt es bei
bei5

solchen Frauen,
solchen Fl'auen, wie auchfluc h bei
bei der
tier Mutter unserer
unserer Patientin,
Piltientin, völlig
völ1ig
an
an der Kl'ankheitserkenntnis
der Krankheitserkenntnislind somit
und somil. an
an einem
einem wesentlichen
wescllllichcll
l\1erklllal der
Merkmal der "Zwangsneuro Verlüi1tnis zwisclJcu
se". Das Verhältnis
„Zwangsneurose". .M utter
zwischen Mutter
und Tochter war
wal' seit
seit Jahren ein sehr unfreundliches.
ein sehr unfreundliches. Die Tochter
Die Tochter
üb ersah die
übersah die Mutter,
M.ulter, kritisierte
kritisierte sie hört und
sie hart hatte sich
uno hatte sich ihrem
ihrem
Einfluß völlig entzogeIl
EinHuB völlig entzogen'.1.

I)
1) Ich
Ich stehe
stehe zwar nicht
nicht anf
auf dem StBlldpunkle,
Standpunkte, die
die einzige
einzige .Ätiologie
Ätiologie der
der HJstcrie
Hysterie sei
sei

die Heredität, möchte o.ber


die Heredität, aber gerllde
gerade mit Hinblick IlHf auf frühcre
frühere Publikationen
Publikationen (L'lulrcdill:
(L'heredite cl et
l'etiologic
l'etiologie des des ll CVrO SC &. Reyne
nevroses. Revue nenrologiq\lc,
neurologique, 1896. i8g6. E nthnhell in
Enthalten Bd. J1 dieser
in Bd. dieser G CSBlUl_
Gesamt-
illlsgabe).
ausgabe), in in denen ich
ich den obi sen Sah
obigen Satz beldimpfe,
bekämpfe, nicllt den AIl~cheill
nicht den Anschein crweckCll,
erwecken, nh als Huter,
unter-
schätde
schätzte ichich die
die Heredität in in der Ätiologie der der Hy:stcric
Hysterie oder
oder hicllc ie iibe
hielte ssie rhnup~ fiir
überhaupt für <'JJt
ent--
hellrlicll.
behrlich. FiirFür den
den Fnllul1sercr
Fall unserer Patient
Patientin in eergibt
rgibt lieh
sich eine
eine gcniigcndc
genügende Kran1: hciLSbcloslullg
Krankheitsbelastimg
aus dem
alls dem üherüher den Vater
Vater und de5SCll
dessen Gcscllw
Geschwister Mitgeteilten; in,
isler J\1ilgct("!iltcn; ja, wer der Amcbll.l\IlIlg
wer der Anschauung
ist,
ist, daß
daß OllCh
auch Krnnkh eiLszllstönde wie der
Krankheitszustände der der Mutter ohne JH~redil
der Mutter lire Di
hereditäre sJlositioli IIll1llög.
Disposition unmög-
lieh
lich sind,
sind, wirdwird die
die Hereditiit dieses F
Heredität dieses ... llcs für CillC
Falles eine lt'ollyergclltc
konvergente erklären
erklären können.
können. MirMir
erscheint für
erscheint für die
die h(!rcdiLiirc
hereditäre oder
oder hesser konstilntion ellc Di sposition des Miidell ens ein
konstitutionelle Disposition des Mädchens ein
anderes Moment
Moment hedclltSQmer.
bedeutsamer. Tell habe erwöhnt, daß d er Vol cr ,·or der Ehe !iyphilis
Ich hnbll erwähnt, daß der Vater vor der Ehe Syphilis

überstand.en
überstanden haUe. hatte. Nun slam ml ein
stammt ein au großer Prozentsalt.
f f ii lli{;" großer
auffällig Prozentsatz meiner psychoana-
meiner psychoAua'
lyt isch behandelten Kranken
lytisch Kranken von von Vätern
Vätern ah, ab, die
die anan Tabes
Tabes oder
oder an
an Paralyse
Paralyse gelitten haben.
gelitten hBben.
Infolge der
Infolge der Neuheit meines
meines therapeLLt iscllet1 Vcrfnhren5
therapeutischen Verfahrens fall en mir
fallen mir nur
nur die schwersten
die sC]lwcrslen
Fälle
Fälle zu,
zu, die die bereits
bereits jahrelang
jahrelang ohne
ohne jeglichen
jeglichen ErfolgErfolg bclH\I1dclt
behandelt wurden
worden ssind. Tabes
ind. Tabes
oder
oder Paralyse
Paralyse des des Eneugers
Erzeugers darf
darf m!l.ll
man als als Anhiingcr
Anhänger der Erb-Fournicrschen
der Erb· Lehre
FOll rn i e rsehell Lehre ah als

Hinweise
Hinweise nuf auf eine
eine stattgeho.bte
stattgehabte luetische
luctische Infektion
Infektion aufnehmen.
aufnehmen, welche Anzahl
welche ill einer AU"Z.[lhl
in einer
von F.~
"on ll c ll hei
Fällen bei di esell Vötenl
diesen Vätern aneh
auch VOll von mir mir direkt
direkt festsulcllt worden ist.
festgestellt worden ist. Jn der
In der

Br/lchstück
Bruchstück eme,.
eine?- Hyste";e-Analyse
Hysterie- Analyse

'199
Der emzlge,
einzige, umum }'f,:
iV2 Jahre älLel'e
ältere Bruder des .M ädcbens war
Mädchens
ihr
ihr in in früheren
früheren Jahren
Jahren dasdas Vorbild gewesen, dem ihr
Vorbild gewesen, ihr E.hrgeiz
Ehrgeiz,

nachgestrebt hatte.
hatte. Die Beziehungen der heiden beiden Geschwister halten hatten
sil.:h
sich in in den letzten
letzten Jahren
Jahren gelockert. De Derr junge .M Mannann suchte sich sich
den Familienwirren möglicllst entziehen; wo CI"
möglichst zu entziehen; er Partei
Partei neluneH
nehmen
mußte, stand er auf auf seiten
seiten der
der iVlutlcl'.
Mutter. So hatte die gewöhnliche
sexuelle Attraktion Vater und Tochter einerseits, einerseits, ~1u
Muttertt.cr und SohSohnn
anderseits
anderseits einander
einander näher gebracht.
gebracht.
Unsere Patientin,
Unsere Patientin, der ich fortan
fortan ihren Namen Dora gehen will,
geben will,
zeigte
zeigte schon
schon im Alter von acht Jahren nervöse Symptome. Sie Sie
erkrankte
erkrankte damals an permanenter, flll fnilsweise
änfalls weise sehr gesteigerter
gesteigerter
Atemnot, die zuerst nach einer kleinen Bergparlie Bergpartie auftrat und
darum auf auf Überanstrengung bezogen wurd wurde. e. Der Zustrmd
Zustand klan klang g
im Laufe eines eines halben Jahres langsam unter der ihr aufgenötigten
Ruhe und Schonung ab. Der_-Hausarzt
ab. Der Hausarzt der Familie scheint bei bei
der Diagnose einer rein nervösen Stürung Störung und beim behn Ausschluß
einer organischen
einer organischen Verursachung der Dyspnoe keinen Momen Momentt
geschwankt zu zu haben,
haben, aber
aber er hielt offenbar
er hielt offenbar solche
solche Diagnose für für
l
vereinbar mit
vereinbar der Ätiologie
mit der Ätiologie der Überanstrengung . 1
.

Die Kleine
Die Kleine machte die die gewöhnlichen Kinderinfektionskrankheiten
Kinderinfektionskrankh elten
ohne
ohne bleibende
bleibende Schädigung durch. Wie
Schädigung durch. 'Vic siesie (in
(in symbolisierender
symbolisi eren der
er.äihlte, machte gewöhnlich der Bruder den Anfang
Absicht!) erzählte,
Absicht!)
mit
mit der der Erkrankung,
Erkrankung, die die er
er im leichten
leichten Grade hatte,hatte, worauf sie sie
mit schweren
mit schweren Erscheinungen
Erscheinungen nachfolgte.
nachfolgte. Gegen das das Alter
Alter von
VOll

12
1 Jahren traten
2 Jahren traten migräneartige
ßllgräneartige halbseitige
hal bsei tige Kopfschmerzen und
Anfal1e von
Anfälle von nervösem
nervösem Husten bei bei ihr
ihr auf,
auf, anfangs
anfangs jedesmal
jedesmal mit-
einander, bis
einander, bis sich
sich die
die beiden
beiden Symptome
Symptome voneinander
voneinlInder lösten, lösten, um
11m
eine verschiedene
eine verschiedene Entwicklung
Entwicklung zu zu erfahren.
erfahren. Die Die Migräne
Migräne wurde

let'ZteTI Diskussion
letzten Diskussion über
über die
die Nachkommenschaft S)llhi1i~i s cher (XIII.
Nachkommenschaft Syphilitischer (XIII. Internat.
Internat . Medizin.
Medhin.
Kongreß
KOlIgreß zu :zu Paris.
Pans. 2.-9.
2.- 9. August
August 1900,
1900, Referate
Referate von
"on Pinger,
Finger, Tarnowsky,
Tarnowsky, Jullien
IlIllien
Il. a.)
u. a.) vermisse
vermisse ich di e Erwähnung
ieh die Erwähnung der
der Tatsache,
Tatsache. zu:zu deren
dCl'Cll Anerkennung
Ancrkennung mich
mich meine
m eine
Erfahrung als Neuropathologe
Erfallrung als Neuropathologe drängt,
drängt, daß
daß Syphilis
Syphilis der
de r Erzeuger
Erzeuger als
als Ätiologie
Ätiologie für
fü r die
die
neuropathische Konstitution
neuropathische der Kinder
Konstitution der Kinder sehr
sehr wohl
wohl inin Betracht
ßel raclll kommt.
kommt.
I) Über
1) den wahrscheinlichen
Ober den ,,,,ahnche iolichen Anlaß
Anlaß dieser
dieser ersten
eUlen Erkrankung
Erkrankung siehe
siehe weiter
weile r unten.
unten.

"

o
2'0 .K rallkengcschichten
Krankengeschichten

seltener
seltener

gegeben
gegeben
]8
und war
und
Tussis nervosa,
Tussis

J 8 Jahren
war mit
nervosa 1 zu
hatte,
hatte,

Jahren in
mit ]6
zu denen
16 Jahren
denen ein
hielten
hielten
in meine
die
die

meine Behandlung
überwunden. Die
Jahren überwunden.
ein gemeiner KiJtarrh wohl
gemeiner Katarrh
ganze Zeit
ganze
Behandlung kam,
Anfälle von
Die Anfälle
den
über an.
kam, hustete
an. Als
Als
hustete sie
von
Anstoß
wohl den Anstoß
Zeit über sie mit
sie

neuerdings in
sie neuerdings
mit
in
I
charakteristischer Weise.
charakteristischer "'leise. Die
Die Anzahl
Anzahl dieser Anfalle war
clies:er Anfälle war nicht
nicht
festzustellen, die
festzustellen, Dauer derselben
die Dauer derselben betrug
betrug drei drei bis fünf Wochen,
bis: fünf VVochen,
einmal auch
einmal auch mehrere
mehrere Monate.
Monnte. In In der
der ersten
ersten Hälfte eines solchen
Hälfte eines solchen
Anfalles war
Anfalles wenigstens in
war wenigstens in den
den letzten
letzten Jahren kompl ette Stimm-
Jahren komplette Stimm-
losigkeit das
losigkeit lästigste Symptom
das lästigste gewesen. Die
Symptom gewesen. Diagnose, daß
Die Diagnose, da ß es
es
sich ,,·jeder um
sich wieder um Nervosität
Nervosität handle,
handle, stand
stand längst
längst fest; di e mannig-
fest; die mannig-
focllen gebräuchlichen
fachen gebräuchlichen Behandlungen,
Behandlungen, auch H ydrotherapie und
auch Hydrotherapie und
lokale Elektrisierung,
lokale Elekttisierung, blieben
blieben ohne Das
ohne Erfolg. ntls unter diesen Zu-
Erfolg. unter diesen Zu-
ständen zum reifen,
ständen r eifen, imim Urteil
Urteil sehr selbstHndigcn Mädchen
sehr selbständigen Mädchen heran- heran-
gewachsene Kind gewöhnte
gewachsene gewöhnte sich sich daran,
daran, der der Bemühungen
Bemühungen der der
/\rzte zu
Ärzte spotten und zuletzt
zu spotten zuletzt aufauf ärztliche Hilfe zu verzichten.
ärztliche Hilfe zu verzichten.
Sie hatte
Sie hatte sich
sich übrigens
übrigens von jeher gesträubt, den
jeher gesträubt, Arzt zu
den Arzt zn Rate
Rate zu zu •
ziehen, obwohl sie
ziehen, obwohl sie gegen diedi e Person ihres Hausarztes keine
ihres H <Hl~arz te~ keine Ab- Ab-
lleigung hatte.
neigung hatte. Jeder Vorschlng, einen neuen
Jeder Vorschlag, neuen ArztArzt zuzu konsultieren,
konsultieren,

erregte
erregte ihrenihren ~l idersumd, und <.!.uch
Widerstand, auch zu mir mir trieb
trieb siesie erst
erst dilS:
das

Machtwort des
Machtwort des V nters.
Vaters.
Ich
Ich sah
sah sie zuerst im Frühsommer ihres
sie 7.ucrst ihres 16. 16. Jahres
Jahres mit Husten
mit Husten
lind
und H eiserkeit behaftet
Heiserkeit behaftet und sC,hlug
schlug schon damals eine
schon damals eine psychische
psychische

Kur ,'ar,
vor, von der der dann
dann Abstan
Abstand d ggenommen
enommen wurde, wurde, als auch dieser
als auch dieser

länger
länger dauernde
dauernde AnfallAnfall spo ntan verging.
spontan verging. Im Im Winter
Winter des des Jliichsten
nächsten

Jahres
Jahres war war siesie nach
nach demdem Tode ihrer ihrer geliebten
geliebten TanteTante in Wien
in Wien

im
im Hause
Hause des
des Onkels
Onkels und dessen Töchter
und dessen und erkrankte
Töchter uml erkrankte hierhier

fieberhaft
fieberhaft an
an einem
einem Zustand,
Zustand, der
der domals
damals nls Blinddarmentzündung
als Blillddarmentzündung

diagnostiziert wurdel • In
diagnostiziert ",m·de dem dartmffolgenden
In dem darauffolgenden H eru.;;t verließ
Herbst die
verließ die
1
.

Familie
Familie endgültig
endgültig denden Kurort: B., da
Kurort ß., da di Gesundheit des
e Gesundheit
die Vaters
des Vaters

dies
dies zu gestatten schien,
zu gestnlten nahm zuerst
schien, nnhm zuerst in dem ürte,
in dem Orte, wowo sich die
sich die

Fabrik des
Fabrik des Vaters
Vaters befand,
befand, und
und kaum
kaum ein
ein Jahr
Jahr spiitcr
später m Wien
in "Vicn

d,mcrnden
dauernden Aufenth Cl lt.
Aufenthalt.

1)1) VgJ.
Vgl. über
über denselben
denselben die
die Annlyse
Analyse des
des 1weiten
zweiten Tramncs.
Traumes.
Bruchstück ewer Hysterie· Analyse
einer Hysterie- A nalyse 21
2.

Dora war unterdes zu einem blühenden Mädchen ~1ädchen von intelli-


intelli-

genten und gefälligen


gefälligen Gesichtszügen herangewachsen,
herangewachsen, das ihren
Eltern
Eltern aber
aber schwere Sorge bereitete. Das Hauptzeichen ihres
Krankseins war Verstimmunag lind
Krankseins und Chrakterveränderung
Chrakterveränderung geworden
geworden..
Sie war offenbar
Sie offenbar weder mit sich sich noch
noch mit den Ihrigen
mit den zufrieden,
Ihrigen zufrieden,
begegnete ihrem Vater unfreundlich
unfreundlich und vertrug .sich gor nicht
sich gar nicht
mehr mit ihrer ihrer Mutter, die sie sie durchaus zur Teilnahme an an der
der
Wirtschaft heranziehen wollte.
Wirtschaft wollte. Verkehr suchte sie sie zu vermeiden;
vermeidell ;
soweit diedi e Müdigkeit und Zerstreutheit, über üb er die sie klagte,
die sie klagte, eses

zuließen, beschäftigte sie


zuließen, beschäftigte sich mit dem Anhören von Vorträgen
sie sich Vorträgen
für Damen und trieb
für ernstere Studien. Eines Tages wurden die
trieb ernstere die
Eltern in
Eltern in Schreck versetzt durch einen Brief, Brief, den sie auf oder
sie auf oder
in dem Schreibtisch
in Schreibtisch des des Mädchens fanden, in in dem siesie Abschied
Abschied
von ihnen nahm, weil sie sie das Leben nicht mehr ertragen
das ertragen
könne l . Die nicht
1
. nicht geringe Einsicht
Einsicht desdes Vaters
Vaters ließ ihn zwar
ließ ihn zwar
annehmen, daß kein ernsthafter
ernsthafter Selbstmordvorsatz
Selbstmorovorsatz das Mädchen
das Mädchen

beherrsche, aber
beherrsche, aber er
er blieb
blieb erschüttert,
erschüttert, und als sich eines
als sich eines Tages
Tages
nilch einem geringfügigen Wortwechsel
nach VVQl·t,,·echsel zwischen Vater und
zwischen Vater und
2
Tochter bei bei letzterer
letzterer einem erster
erster Anfall
Anfall von Bewußtlosigkeie
Bewußtlosigkeit
einstellte, für
einstellte, für den dann auch Amnesie bestand, bestand, wurde trotztrolz ihres
ihres
Sträubens bestimmt,
Sträubens besti mmt, daß sie sie in
in meine Behandlung treten treten solle.
solle.
Die Krankengeschichte,
Die Krankengeschichte, die die ich
ich bisher
bisher skizziert, erscheint wohl
skizziert, erscheint wohl
im ganzen nicht mitteilenswert. "Petite
nicht mitteilenswert. „Petite ·hysterie" m it den
Hysterie" mit den aller-
a1ler-
gewöhnlichsten somatischen und psychischen Symptomen Symptomen: Dyspnoe,
Dyspnoe, :

Tussis nervosa,
Tussis nervos8, Aphonie, etwa noch Migränen, Migränen, dazu Versümmwlg,
Verstimmung,

Diese Kur und


1) Diese
1) und somit
somit meine
meine Einsicht
Einsicht in
in die
die Verkettungen
Verkettungen der Krankengeschichte
Krankengesdlichte
ist, wie
ist, wie ich
ich bereits
bereits mitgeteilt
mitgeteilt habe,
habe, ein
ein Bruchstück
Bruchstück geblieben.
geblicben. Ich kann darum
I ch kann danun über
über
manche Punkte keinen Aufschluß geben oder
manche Punkte keinen Aufschluß geben oder nur Andeutungen Vermutungen
nur Andeutungen und Vermutungen
und
ver\\.·erten. Als
verwerten. Als dieser
dieser Brief
Brief in
in einer
einer Sitzung
Sihung zur Sprache
Sprache kam,
kam. fragte du Mädchen
fragte das Mädchen
wie erstaunt: „Wie
wie erstaunt: "Wie haben
hohen sie sie den
den Brief
Brief nur gefunden? Er war
nur gefunden? war doch in meinem
doch in meinem
Schreibtische eingeschlossen." Da sie
Schreibtische eingeschlossen." sie aber
aber wußte,
wußte. daßdaß die
die Eltern diesen Entwurf
ElteTn diesen Entwurf zu7. 1:
einem Abschiedsbrief
einem Abschiedsbrief gelesen
gelesen hatten,
hatten. so
so schließe
schließe ich,
ich. daß
daß sie
sie ihnen
ihnen denselben
denselben selbsl
selbst
in die
in die Hände
Hände gespielt.
gcospielt. .
Ich glaube,
it) Ich
2) glaube. daß
daß in
in diesem
diesem Anfalle
Anfalle auch Krämpfe und
/tuch Krämpfe und Delirien
D elirien zu bcobolchtcll
7.U beobachten
waren . Da
waren. Da aber
aber die
die Analyse
Analyse auch
auch zu
zu diesem
diesem Ereignis
Ereignis nicht
nicht vorgedrungen
vorgedrungen ist, v~rruge
ist, verfüge
ich über
ich übeT keine gesicherte Erinnerung
keine gesicherte Erinnerung hierüber.
hierüber.
22 K rankclIgeJchichlell
Krankengeschichten

hysterische Unverträglichkeit
hysterische Unvertrtiglichkeit und ein
und ein wahrscheinlich
wahrscheinlich nicht
nicht ernst
erllst
gemeintes Tacdium vitae.
gemeintes Taedium vitae. Es
Es sind
sind gewiß
gewiß interessantere
interessnnterc Kranken-
Krnnken-
geschichten von
geschichten von Hysterischen
Hysterischen veröffentlicht
vpröffentlicht worden
worden und
und sehr
sehr oft
oft
~ol'gfaltiger
sorgfältiger aufgenommene, uClln auch
aufgenommene, denn nuch von
von Stigmen
Stigmen der
der Haut-
Hallt-
empfindlichkeit,
empfindlichkeit, Gesichtsfe1deinschräokung
Gesichtsfeldeinschränkung u.
u. dgl.
dgl. wird
wird man
man in in
der Fortsetzung
der Fort setzullg nichts
nichts finden.
finden. Ich gestntte mir
Ich gestatte mil' bloß
bloß die
die Bemerkung,
Rcmel'kung,
daß uns
daß uns alle
alle Sammlungen von seltsamen seltsnmen und erstaunlichen Phäno-
und erstaunlichen Plüillo-
menen bei
menen bei Hysterie
Hysterie in in der
der Erkenntnis
Erkenntnis dieser noch immer
dieser noch immer rätsel-
rätsel-
haften ErkrrUlkung um nicht
haften Erkrankung nicht vieles
vieles gefördert
gefördert haben. ''''m:
haben. Was uns uns not110t
tut, ist
tut, ist gerade
gerade die die Aufklärung
AufkHirung der allergewöhnlichsten
allcrgewöhnlichstcn Fälle Fiillc und
der allerhäufigsten,
der allerhiiufigsten, der der typischen Symptome
Symptome bei bei ihnen.
ihnen. Ich
leh wäre
wiire
zufrieden, wenn
zufrieden, wenn mir mir die
die Verhältnisse
Verhiiltnisse gestattet
gestattet hätten,
hätten) für diesen
fÜl' diesen
Fall kleiner
Fall kl einer Hysterie
Hysterie die die Aufklärung vollständig
vollstämlig zu zu geben. Nach Noch
meinen Erfahrungen an anderen Kranken zweifle ich
Krnnkcll zweifle nicht daran,
ich nicht dill·ml,
daß meine analytischen
daß llllfllytischcll Mittel dafür nusgereicht. hauen.
dafOr ausgereicht hiiucn.
Jahre 1896,
Im Jahre kUl~.l nach der
1 896, kurz der Veröffentlichung
VcrüffcnLlichllng meiner
m einer „Studien
"Studien
über Hysterie"
über Hysterie" mit mit Dr.Dr. J.J. Breuer
Br eller bat
bnt ich
ich einen
einen hervorragenden
hCl'vorrngend en
[fachgenossen um sein
Fachgenossen sein Urteil
Urtei1 über die die darin
darin vertre1ene ps)'cho~
vertretene psycho-

logische Theorie der


logische HJsteri e. Er antwortete unumwunden, er
der Hysterie. er
hilltC sie
halte für eine
sie für eine unberechtigte
unbel'echtigte Verallgemeinerung von Schlüssen, Schlüssen,
die für einige
die für einige wenige Fälle Fälle richtig
richtig sein
sein mögen. Seither
Seither habe
habe ich ich
reichlich Fä1le
reichlich Fälle von Hysterie gesehen, geschen, habe mich einige einige Tage,
Tage,
\Vochen oder
Wochen oder Jahre
Jahre mit jedem Falle Fol1e beschäftigt
bcschiiftigt und in in keinem
einzigen Falle
einzigen Fnlle habehilbe ich jene jene psychischen Bedingungen vermißt, vcnnißt,
,,,"elche die
welche "Studien" postulieren,
die „Studien" postuhel'cn, dns Trauma, elen
das psychische Trnulllll, den
Konflikt
Konflikt der der Affekte und, wie ich in in späteren Publikationen
Publikationen hin- hill-
zngefilgt
zugefügt habe, die die l~l'griffenhcit Sexualsphäre. Man darf
Ergriffenheit der Sexunlsphkire. darf bei bei
Dingen, welche durch ihJ' ihr Bestrehen,
Bestreben, sich
sich znzu verbergen, pathogen
pathogen
geworden sind, erwarten, daß die
freilich nicht cl'wnl'ten,
sind, freilich die Kranken sie dem
sie dem

Arzt entgegentrngen
entgegentragen werden, oclel' oder darf
darf sich
sich nicht bei bei dem C'l'S1Cll
ersten
1 1

"Nein",
„Nein", das sich sich der Forschung entgegensetzt, bescheiden bescheiden , .

1) HKr
I) Hier cin
ein Bcis),icl
Beispiel fün
fürs lch.tere
letztere.. Einu
Einer meiner Wiener Kollegen,
Kollegen, denclI Über-
dessen Ober-
l.eugung von der Belonglusigkeit
zeugung \·Oll Belanglosigkeit sex\lcllcr
sexueller Momente für
für die
die Hysterie durch solche
Hysterie durch solche
Brllchsliick einer
Bruchstück ewer Hysterie-
HYSlerie-Arwlyse
Analyse 23

Beimelller Patientin
meiner
Bei Patientin Dora
Dorn dankte
dnnkte ich es dem
ich es schon mehrmals
dem schon mehrma1s
hervorgehoben en Verständnis
hervorgehobenen Verständnis des
des Vaters,
Voters, daß
daß ich
ich nicht selbst nach
nicht selbst nach
der Lebensanknüpfung,
der Lebensanknüpfung, wenigstens
' ...·enigstens für
für die letzte Gestaltung
die letzte Gestaltung der
der
Kra nkh eit, zu
Krankheit, zu suchen
suchen brauchte.
brauchte. Der Der Vater
Vater berichtete
berichtete mir,
m ir, daß
daß er
er
\"ie seine
wie seine Familie
Familie inin B.
B. intime
intime Freundschaft mit einem
Freundschaft mit einem Ehepaar
Ehepaar
geschlossen hätten,
geschlossen hätten, welches
wc1ch cs seit seit mehreren
m ehreren Jahren
J ahren dort
dort ansässig
ansässig

'war. Frau
war. K. habe
Frau K. habe ihn
-ihn während
v... fih rend seiner
seiner großen
großen Krankheit
Krankh eit gepflegt
gepflegt

und
und sich
sich dadurch einen
dadurch emen unvergänglichen
unvergänglichen Anspruch
Anspruch auf seine
auf seine
Dnnkbarkeit erworben.
Dankbarkeit erworben. Herr
H err K.
K. sei
sei stets
stets sehr li ebenswürdig gegen
sehr liebenswürdig gegen
~ei n e Tochter
seine Tochter gewesell, habe
DOl·a gewesen,
Dora Spaziergänge mit
habe Spaziergänge mit ihr
ihr unter-
unter-
nomm en, wenn
nommen, w en n er
er in 13. anwesend
in B. anwesend war,wur, ihr
ihr kleine
kleine Geschenke
Geschenke
gemacht, doch
gemacht, doch hätte
hätte niemand
nIemand etwas gefu nden. Dora
daran gefunden.
ct\\·os Arges daran Dora
h abe die
habe die zwei
zwei kleinen
kleinen Kinder des
des Ehepaares
Ehepaares K.
K. in
in der
der sorgsamsten
sorgsamsten
\tY eise betreut,
Weise betreut, gleichsam Mutterstelle
Mutterstelle an vertreten. Als
an ihnen vertreten. Als
Vater und
Vater und Tochter
Tochter mich im Sommer vor zwei
im z\",.ci Jahren
Jahren aufsuchten,
aufsuchten,
'VI/aren sie
waren sie eben
eben auf
auf der
der Reise
Reise zu HerrnH errn und Frau K. begriffen,
Frau K. begriffen,
die Sommeraufenthalt
die Somm eraufentha1t an einem unserer Alpenseen Alpenseen genommen
genommen
hatten. Dora
hatten. sollte mehrere Wochen
Dorn sollte ,"Yochen im Hause K. K. bleiben,
bleiben, der
der
Vater wollte nach wenigen Tagen zurückreisen. Herr K. war
Vater wollte war in
111

diesen Tagen auch zugegen. Als der Vater aber zur


diesen zur Abreise
Abreise
rüstete, el'klärte
rüstete, :M ädch en plötzlich
das Mädchen
erklärte das pliitzlich mit größter Entschieden-
Entschieden-
he it, sie
heit, reise mit,
sie reise mit, lind
und sie hatte es
sie hatte es auch soso durchgesetzt. Einige
durchgesetzt. Einige

Tage später
später gab sie sie erst
erst die Aufklärung für ihr ihr auffrilliges Be-
auffälliges Be-

Erlahrungen
Erfahrungen wahrscheinlich
wahrscheinlich sehr sehr gefestigt
gefestigt worden ist, ist, cnlschloß
entschloß sich,
sich, bei einem
bei eine m
1+jiihrigen
14jährigen Mädchen mil mit bedrohlichern
bedrohlichem hysterischen Erbrechen zur peinlichen Frage,
hysterischen Erbrechen zur peinlichen Frage,
ob Kind antwortete:
antwortete: Nein, Nein,
ob siesie vielleicht
vielleicht gar eine
eine Liebesbel.iehung
Liebesbeziehung gehe.ht
gehabt hätte.
hätte. Das Das Kind
wahncheinlich
wahrscheinlich mit mit gut
gut gespielt em Erstaunen,
gespieltem Erstaunen, und crzii}jlle
erzählte in in seiner respektlosen
seiner respektlosen
\Vei
Weise se der
der M utler: Denk'
Mutter: Denk' Dir,
Dir, der dumme Ker
der dumme Kerll hat mich gar gar gefragt,
gefragt, ob ob ir.h verliebt
ich verliebt

bin. Es
hin. Es kam
kam dann
dann in in m eioe Behandlung und enthüllte
meine enthüllte ,sich —
ich _ freilich nichl gleich
freilich nicht gleich
bei
bei derder ersten
ersten Unterredung
Unterredung - als — als eine mit
eine langjährige Masturbantin mit starkem Fluor
langjährige Masturbantin starkem Fluor
albus (der
albus (der viel
viel Be:l:ug
Bezug auf
auf da5
das Erbrechen
Erbrechen hatte),
hatte), die
die sieh
sich endlich
endlich selbst
selbst entwöhnt
entwöhnt hattc,
hatte,
in
in der
der Ab~tinen'Z
Abstinenz aber
aber von
von dem
dem heftigsten
heftigsten Sehuldgefiihl
Schuldgefühl gepeinigt
gepeinigt wurde, so
so daß
daß sie
sie

alle
alle Unfalle,
Unfälle, welche
welche die
die Familie
Familie betrafen, als
als götllichc
göttliche Strafe
Strafe für
für ihre
ihre Versündigung
Ve:rsündigung
8m"nh.
ansah. Außerdem
Außerdem standstand sie
sie lmter
unter dem
dem Einflusse
Einflüsse des Romans ihrer
des Romans ihrer Tant
Tante,e, deren
deren un- un-
eheliche
eheliche Gra\'iditiit
Gravidität (mit(mit zweiter
zweiter Determination
Determination für für dasdas Erbrechen)
Erbrechen) ihr ihr angeblich
angeblich
glücklich verheimlicht worden
glücklich verheimlicht worden war.
war. Sie
Sie galt
galt als
als ein
ein "games
„ganzes Kind",
Kind", erwies
erwies sichsich aher
aber
als
als eingeweiht
eingeweiht in in alles
alles \Vesentlicll
Wesentliche e der
der sexuellen
sexuellen Beziehungen.
Beziehungen.
24 K ranl,:cngcschicht Cl!
Krankengeschichten

nehmen, indem indem SIe sie der Mutter


Mutter zur zur Weiterbeförderung
Weiterbeförderung an an dcn
den
Vater
Vater erzählte,
erzählte, HerrHerr K. habehabe aufauf eincm
einem Spaziergang
Spaziergang nachnach einer
einer
Seefahrt
Seefahrt gewagt,
gewagt, ihr einen Licbcsantrag
Liebesantrag 7.U zu machen. Der Be- Be-
schuldigte,
schuldigte, beim
beim nächsten
nächsten Zusammentreffen von Vater und Onkel
zur
zur Rede gestellt,
gestellt, leugnete aufs aufs Nochdrücklichste
Nachdrücklichste jeden jeden Schritt
Schritt
seinerseits,
seinerseits, derder solche
solche Auslegung verdient verdient hätte,
hätte, und bcgnnn
begann dasdas
Mädchen zu verdächtigen, das das nach der Mittcilung
Mitteilung der der Fr",u
Frau K. K.
nur für
nur für sexuelle Dinge Interesse zeige und in in ihrem Hause am
See selbst Mantegazzas "Physiologie
See selbst „Physiologie der Liebe" und ähnliche ähnliche
Bücher gelesen
gelesen habe. Wahrscheinlich habe sie,
habe. Wahrscheinlich sie, durch solche
solche Lektüre
Lektüre
erhiut.,
erhitzt, sich.
sich diedie ganze
ganze Szene,
Szene, von der sie sie cl7.ählt,
erzählt, "eingebildetu.
„eingebildet".
"Ich bezweifle nicht," sagte der Vater, "doß
„Ich bezweifle nicht," sagte der Vater, „daß dieser
dieser Vorfnll
Vorfall die
die
Schuld
Schuld an Doras Verstimmung, Gereiztheit Gereiztheit und Selbstmordideen
Selbstmordideen
trägt. Sie
trägt. Sie verlangt von mir, daß ich ich den Verkehr mit Herrn und und
besonders
besonders mit Frau FI'au K.,
K., die sie früher geradezu
sie früher geradezu verehrt
verehl"t hat,
hat, ab-
ab-
breche. Ich kann das aber nicht,
breche. nicht, denn erstens
erstens halte ich ich selbst
selbst die
die
Erzählung Doras von der unsittlichen unsittlichen Zumutung des des Mannes
für eine
für eine Phantasie,
Phantasie, die die sich
sich ihr
ihr aufgedrängt
aufgedrängt hat, hat, zweitens binbin ich
ich
an
an Frau
Frau K. K. durch
durch ehrliche
ehrllche Freundschaft
Freundschaft gebunden und mag ihr ihr
nicht wehe
nicht wehe tun.tun, Die arme Frau ist ist sehr
sehr unglücklich
unglücklich mit mit ihrem
ihrem
Manne,
Manne, von von dem ich ich übrigens
übrigens nichtnicht diedie beste
ueste Meinung
Meinung habe}habe;
sie war
sie ·war selbst sehr nervenleidend
selbst sehr nervenleidend und hat hat an mir mir den
den einzigen
einzigen
Anhalt. Bei
Anhalt. Bei meinem
meinem Gesundheitszustand
Gesundheitszustand brauche brauche ich ich Ihnen
Ihnen wohl
wohl
nicht zu
nicht zu versichern,
vel'sichern, daß daß hinter
hinter diesem
diesem Verhältnis
Verlü9tnis nichts
nichts Un-
Un-
erlaubtes steckt. Wir
erlaubtes steckt. Wit· sind
sind zwei
zwei arme
arme Menschen,
Menschen, die die einander,
einander, so so
gut es
gut es geht,
geht, durch
durch freundschaftliche
freundschaftliche Teilnahme
Teilnahme trösten.
trösten. Daß
Daß ich
ich
nichts an
nichts an meiner
meiner eigenen
eigenen FrauFrau habe,
habe, istist Ihnen
Ihnen bekannt.
bekannt. Dora
Dorn
aber, die
aber, die meinen
meinen harten
harten Kopf
Kopf hat,
hat, ist
ist von
von ihrem
ihrem HaßHaß gegen
gegen die
die
K. nicht
K. nicht abzubringen.
ab1.llbringen. Ihr lhr letzter
letzter Anfall
Anfall war
war nach
nach einem
einem Gespräch,
Gcspriich,
in dem
in dem siesie wiederum
wiederum dieselbe
dieselbe Forderung
Fordel'ung an an mich
mich stellte.
steHte. Suchen
Suchen
Sie sie
Sie sie jetzt
jetzt auf bessere Wege
auf bessere Wege zu zu bringen."
bringen./f
Nicht ganz
Nicht ganz im im Einklang
Einklang mit mit diesen
diesen Eröffnungen
Eröffnullgen stand
stand es,
es, daß
daß
der Vater
der Vater in in anderen
anderen RedenReden die die Hauptschuld
Hauptschuld an an dem
dem unerträg-
unerträg-
\

Bruchst.ück einer
Bruchstück einer Hysterie-
Hysterie -Analyse
Analyse 25

lichen
liehen Wesen seiner
Wesen seiner Tochter
Tochter auf auf die
die Mutter
Mutter zu zu schieben
schieben suchte,
suchte,
deren Eigenheiten
deren Eigenheiten allen
allen dasdas Haus
Haus verleideten.
verleideten. Ich hatte mir
Ich hatte mir aber
aber
längst' vorgenommen,
längst vorgenommen, mein mein Urteil
Urteil über
über den
den wirklichen
wirklichen Sachverhalt
Sachverhalt
aufzuschieben, bis
aufzuschieben, ich auch
bis ich auch denden anderen
anderen TeilTeil gehört
gehört hätte.
hätte.
In dem
In dem Erlebnis
Erlebnis mitmit Herrn
Herrn K. K. - in —
in der
der Liebeswerbung
Liebeswerbung und und
der darauffolgenden
der darauffolgenden Ehrenkränkung
Ehrenkränkung - —
wäre also
wäre also für
filr unsere
unsere
Patientin Dora
Patientin Dora das ..p.!Jchische Trauma
das jpsychische gegeben, welches
TraUJ'!l8__ gegeben, welches seiner-
seiner-
zeit Breuer
zeit Breuer und und ich
ich alsals unerläßliche
unerläßliche Vorbedingung für für die
die Ent-
Ent-
stehung eines
stehung eines hysterischen
hysterischen Krankheitszustandes
Krankheitszustandes hingestellt
hingestellt haben.
haben.
Dieser neue
Dieser neue Fall
Fall zeigt
zeigt aber
aber auch alle alle die
die Schwierigkeiten,
Schwierigkeiten, die die
1
mich seither
mich seither veranlaßt
veranlaßt haben, über über diese
diese Theorie
Theorie hinaus
hinaus zu gehen
gehen\ ,

vermehrt durch eine eine neue Schwierigkeit


Schwierigkeit besonderer
besonderer Art.
Art. Das
Das uns
uns-
bekannte Trauma der
bekannte der Lebensgeschichte
Lebensgeschichte ist ist nämlich,
nämlich, wie so so oft
oft
in den
in den hysterischen
hysterischen Krankengeschichten, untauglich, untauglich, um die die Eigen-
Eigen-
art der
art der Symptome zu zu erklären,
erklären, siesie zu determinieren; wir würden
ebensoviel oder
ebensoviel ebensowenig vom
oder ebensowenig vorn Zusammenhang erfassen, erfassen, wenn

andere Symptome als


andere als Tussis Aphonie, Verstimmung und
nervosa, Aphonie,
Tussis nervosa, un~
Taedium vitae der Erfolg des
vitae der des Traumas gewesen wären. wären. Nun Nuu
kommt aber aber' hinzu,
hinzu, daß ein Teil Teil dieser
dieser Symptome - —
der Husten
und die
die Stimmlosigkeit - —
schon Jahre vor dem Trauma von der
YOll der

Kranken produziert 'worden


worden sind,sind, und daß die die ersten
ersten Erscheinungen

überhaupt der Kindheit angehören, da sie sie in


in das achte Lebensjahr

fallen.
fallen. Wir müssen also, also, \'\Tenn
wenn wir die die traumatische Theorie nicht
aufgeben wollen, his bis Dufauf die Kindheit zurückgreifen, um dort dort

nach
nach Einflüssen
Einflüssen oder
oder Eindrücken zu suchen, welche analog einem

1) Ich
1) Ich bin
bin über diesediese Theorie hinausgegangen, ohne ohne sie
sie aUhugeben,
aufzugeben, d. d. h.h. ich
ich
erkläre
erkläre siesie heute
heute nicht für unrichtig,
nicht für unrichtig, sondern für unvollständig.
sondern für unvollständig. Aufgegeben habe ich
Aufgegeben habe ich
bloß die
bloß die Betonung des sogenannten
sogenannten hypnoiden Zustandes,
Zustandes, der
der aus Anlaß des
des Traumas
Trauma~
bei dem Kranken
bei dem auftreten wld
Kranken auftreten und die Begründung für
die Begründung für das abnorme
das weitere psychologisch abnorme
Geschehen
Geschehen auf auf sich
sich nehmen
nehmen son. Wenn es
soll. 'Venn es bei gemeinsamer Arbeit gestattet ist, nach.
gestattet ist, nach-
träglich
träglich eine
eine Eigentumsscheidung
Eigentumsscheidimg vonunehmen,
vorzunehmen, so so möchte ich hier doch doch aussagen.
aussagen,
daß
daß die
die Aufstellung
Aufstellung derder "hypnoiden
„hypnoiden Zustände",
Zustände", in in welcher dann
dann manelle
manche Referenten
Referenten
den
den Kern
Kern unserer
unserer Arbeit
Arbeit erkennen
erkennen wollten,
wollten, der
der ausschließlichen
ausschließlichen fnitiative Breuers
Initiative Breu en
entsprungen
entsprungen ist. ist. Ich
Ich halte es für
halte es für überfliissig
überflüssig und
und irreleitend,
irreleitend, die
die Kontinuität
Kontinuität desdes
Prohlems,
Problems, worinworin der
der psychische
psychische Vorgang
Vorgang bei
bei der
der hysterischen Symptombildung bestehe,
hysterischen Symptombild\\ng bestehe,
durch
durch diese
diese Namengebung
Namengebung 'Zu zu unterbrechen.
unterbrechen.
-v

26
26 K ra1l1wngescltichtcII
Krankengeschichten

Trauma 'wirken
w irk e n könn e n, unu
können, und dann ist ist es recht
es recht bemerkens-
hcm c)'ken:;-
w ('Tl, daß mich fluch
wert, auch di
diee Unten:l1chl1llg
Untersuchung von Fiillc ll, de
Fällen, ren eerste
deren rst e
Symptome nnichticht bereits in in <ler Chl~c t7.' C n, zur Ver-
Kindheit einsetzten,
der Kindheit Ve r-
folgtmg der Leben
folgung sgeschichte bis
Lebensgeschichte bis in die 0ersten Kinderjnhre an-
1'$lC1I Kinderjahre
l
geregt hat
geregt hat'. •

Nachdem
N ach dem di diee ersten Scln"icrigk eit en der Kur
erstell Schwierigkeiten üb erwunden
Kllr überwunden
l wnren,
waren, machte mochte mir ])orn Dorn Mitteilung VOll von einem früherellfrüheren Erlcb-
Erleb-
nis!'c mit H
nisse errn K.,
Herrn K., welches sogar fiogar besser
besser geeig
geeignetnet war,
wor, fils
als sexl1elles
sexuelles

Trnu!no zu wirken.
Trauma "virl~en. Sie
Sie wnr dmna]~ 14.
war damals Jahl'e alt.
14- Jahre alL. Herr K. hntte
K. hatte
mit ihr
mit ihr und seiner seiner Frnu verahredet, daß
Frau verabredet, dnß die Dmncn am
die Damen um Nach-
mittag in
mittag in seinen
seinen Geschäftsladen
Geschäftsladen auf fluf dem Hauptplatz
Hmtptplntz von VOll B. B. kom-
men ~o l1t e n, um
m en sollten, Hili von dort kirddicl w Feierlichkeit
dOl't aus eine kirchliche Feierlichkeit mit- mil-
^<
a nzusehen. Er bewog aber seine Frau,
anzusehen. Fr<lu, zu Hnusc zu bleiben,
ZLL Hause bleiben, ent-
el1t-
,~
, ließ die
ließ Kommis und
die Kommis uml war v... ar nll ein, <lls
allein, eins l\1iidciL
als das Mädchen iIl~ Geschäft
cli ins GescJüift
trll t. Als
trat. Als die Zeit der Proze~sion
di e Zeit Prozession h cronnahl<.·. , erslIchlc
herannahte, ersuchte er cr das
dils
:l\'Jäd
Mädchen,ch e n, ihn bei bei der Türe,
Türe, die ans dem
die aus de m Laden
L,ule n ZzurUI' Treppe ins ins

höhere Stockwerk führte,


höhere führte, zu erwarten, wiih rend er
erwartell, während er die
die Rollbalken
Rollhnlkcll
hcrn nterli eß. Er kam dann
herunterließ. d,mn zurück,zuriick 1 und anstatt
onslatl durch die tEe offe ne
offene

Tlire hinauszugehen,
Türe hinnuszugehen, preßte 1)rcBtc er plötzlich das
er plötzlich eIns Mädchen
Miiclch cn an nn sich
sich und
uml
drU ckte ihm einen
drückte einen Kuß auf nuf die die Lippen.
Lippen. Das \Vor wohl
D ns war \'\'ohl die
die Situation,
Situation,
um bei bei einem 14jährigen] 4jnhrigen unberührten Mädchen Mfidchcn eine deutliche
eill e deutliche
Empfindung
Empfindung sexueller sexueller Erregtheit
Erregtheit hervorzurufen.
hervorr.urllfclI. Dora Dorn empfand
ab er in
aber tJiesem Moment einen
in diesem einen heftigen Ekel, riß
heftigen Ekel, riß sich
sich loslos und
eilte an dem Manne vorbei
eilte vorbei zur Treppe und von dort
zur Treppe dort zum Haustor.
Haustor.
Ve rk ehr mit Herrn K.
Der Verkehr K. dauerte
dauerte nichtsdestoweniger
nichtsdestowenigcr fort; fort; keiner
keiner
von ihnen
von ihnen tat t(1t dieser kleinen Szene
diesel' kleinen Szene je je Erwähnung, auch will sie
au ch will sie
dieselbe bis
dieselbe bis zur Beichte in der Kur
in der Kllr als
nls Geheimnis bewilhrl haben.
Gchcimllis bewahrt
In der
In oe-r nächsten Zeit Zeit vermied sie sie übrigens
üLrigens die di e Gelegenheit,
Gelegenheit, mit
Herrn
H errn K. allein all ein zu sein.sem. Das D<lS Ehepaar
Ehcp.. <tr K.K. hatte
halte damals einen einen
mehrtägigen Ausflug
mehrtägigen Ausflug verabredet,
, terabredet, an Fm dem auch aHch Dora Dorn teilnehmen
teilnehmen

1) Vgl. meine
1) Vgl. m eine Abhandlung:
Abhandlung: ZurZur Ätiologie
Äliologie der
der Hysterie.
H)'5lcric. Wiener
'Vicllcr klinische
kliuischc Rund-
Rund·
schau. 1896. Nr. 22 —
schall. 1896. Nr. ~::! -26.
~6. (Sammlung
(Sammlung kl.kl. Schriften
Schriften zurUlr Neurosenlehre,
Ncnroscnlchrr , 1.1. Folge,
Folge. 1906.
'906.
3' Aufl.
3. Ann. ig2o. —
19:0. - Enthalten
E nlhnlten in
in Bd.
Bd. 1I dieser G{,S [llnlnn~ß'lIb c.)
dieser Gesamtausgabe.)
Bruchuiick einer
Bruchstück eUler Hysterie-
IIYj(erie -Analyse
Analyse 27
27

sollte. Nach
sollte. Nach demdem KußKuß im im Laden
Laden sagte
sflgte sie ihre Beteiligung
SIe ihre Beteiligung ab, ab,
ohne Gründe
ohne Gl'ünde anzugeben.
anzugeben.
Jn dieser,
In di eser, der
der Reihe
R eihe nach
nach zweiten,
zweiten, derder Zeit
Zeit nach
nach früheren
früheren
S7.el1e ist
Szene das Benehmen
ist das Benehmen des des 14jährigen Kindes bereits
] 4jährigen Kindes ganz und
bereits ganz und
"oll hysterisch.
voll h)·sterisch. Jede
-!!de Person,
Person, beibei welcher
w eJcher einein Anlaß
Alllaß zur zur sexuellen
sexuellen it
Erregung überwiegend
Erregung überwiegend oder o~r ausschließlich
ausschließ1ich_Unlustgefühle
llElustgefühle hervor-hervor-
ruft würde ich
rt:i1t, würde ich unbedenklich
unbedenklich für eine HystRdca _ hal~~J ob
für_. eine Hysterica halten, ob sie
sie
n~m somatische
nun Symptome zu
somatische Symptome erzeugen fähig
zu erzeugen fähig sei
sei oder nicht. Den
oder nicht. De-;;
l\'l echanismus dieser
Mechanismus diesel' Affektverkehrung aufzuld1iren, bleibt
Affektverkehl'ung aufzuklären, bleibt eine
eiIle
j

d()r bedeutsamsten,
der bedeutsamsten, gleichzeitig eine der
g leich-teitig eine schwierigsten Aufgaben
der schwierigsten Aufgaben
der Neurosenpsychologie.
der Neurose npsj'chologie. Nach Nach meinem
m ei nem eigenen
eigenen Urteil
Urteil bin bin ich
ich
noch ein
noch ein gutgut Stück
Stück Weges
VVeges vonvon diesem
di esem Ziel entfernt; im
Ziel entfernt; im Rahmen
Rahmen
di eser Mitteilung
dieser l\1itteilung werde
werde ich ich aber auch von
ahel· auch dem, was
von dem, ich weiß,
'W05 ich weiß, I
nur einen
nur einen Teil
Teil vorbringen
vorbringen können.
kön"nen.
Der Fall
Der Fall unserer
unserer Patientin
Patien tin Dora
Dora ist ist durch di e Hervorhebung
durch · die Hervorhebung (
Affektvcrkehrung noch nicht
der Affektverkehrung
der nicht genügend charakterisierl; man
s'euügend charakterisiert 5

mllß außerdem sagen,


muß sagen, hier
hier hat eineeine Verschiebung der der Emp-
Emp-
fi ndung stattgefunden.
findung stnttgefunden. Anstatt Genitalsensation, die bei eineln
An statt der Genitalsensation, die bei einem,

gC'sunden Mädchen
gesunden ,Mädchen unter solchensolchen Umständen 1
Umständen' gev\'iß gefehlt
nicht gefehlt
gewiß nicht
hätte, stellt
hätte, sich bei
stellt sich ihr die
bei ihr die Unlustempfindung ein, welche dem I
ein, welche

Srhleimhauttrakt des
Schleimhauttrakt des Einganges in
in den Verdauungskanal
Verda uungskanal zugehört,
zugehört, l
d€'r
der Ekel.
Ekel. Gewjß
Gewiß hathat auf diese L ok,tl isntion die Lippenerregung
Lippenerregung
I
Lokalisation
durch
durch den Kuß Einfluß genommen ich
Einfluß genommCll; ich gloube
;glaube abcl' auch noch
aber auch noch
2
die
die V\fj r k ung eines
Wirkung eines andel·en
anderen l\1oments erkennen~.
Moments zu erkennen .

Ocr
Der dam als verspürte
damals verspürte Ekel ist
ist bei
bei DorQ
Dora nicht zum zum bleibenden
bleibenden
Symptom geworden, auch zur Zeit der Behandlung Behandlung warwar er nur
er nur

gleichsam
gleichsam potentiell
potentiell vorhanden.
vorhanden. SieSie ilß
aß schlecht undund gestand
gestand eine
eine

gelinde
gelinde Abneigung
Abneigung gegen Speisen
Speisen zu.
zu. Dagegen
Dagegen batte
hatte jen Szene
e Szene
jene

t1)) Die
Die Wiirdigtrng
Würdigimg dieser
dieser Umstände wird durch
Umstände wird durch eine
eine spülerc Aufklärung erleichtert
spätere Anfklänmg erleichtert

werden.
werden.
:1)2) Akzidentelle
Akzidentelle Ursachen
Ursachen hatte
hatte der
der Ekel Do ras bei
Ekel Doras diesem Kusse
bei diesem Kusse sicherlich
sicherlich nicht,
nicht,

di t'se wären
diese wären unfehlbar erinnert und
unfehlbar erinnert und erwähnt
erwähnt word en. leh
worden. Ich kenne zufällig Hcrrn
kenne tllfallig Herrn X.;
K.;
es
es ist
ist d ieselbe Person,
dieselbe Person, die
die den
den Vater der Patientin :m~mir "h;gleitet -hat~ ill -mich
Vater der Patientin zu mir begleitet hat, ein noch
jugendlicher
jugendlicher MannMann von
von einnehmendem
einnehmendem Äußern.
Äußern.
s8
·8 Krankengeschichten
Krankengeschichten

ei ne andere
eine andere FolgeFolge zurückgelassen,
zurückgelassen, eine eine Empfindungshalluzinaliou,
Empfindungshalluzination,
die
die von
von Zeit
Zeit zu zu Zeit
Zeit auch
auch während
während ihrerihrer Enählung
Erzählung wieder
wieder auf-
auf-
I
trat.
trat. Sie
Sie sagte,
sagte, sie
sie verspüre
verspüre jetzt
jetzt noch
noch den
den Druck
Druck aufauf denden Obcr-
Ober-
körper von
j körper von jenjener Umarmung. Nach
er Umarmung. Nach gewissen
gewissen Regeln
Regeln derder Symptom-
Symptom-
bildung, di
bildung, e mir
die mir bekD nnt ggeworden
bekannt eworden sind,
sind, im im Zusammenhalt mit
'1 anderen, sonst
anderen,
diez.
d}e z. B. B. an
sonst ullcrklärlichel_
keinem Manne vorbeigehen
an keinem
-_ _----
unerklärlichenLEjgentümlichkeiten
Eigentümlichkeiten der
...
vorbeigehen wollte,
wollte, denden sie
der Kranken,
sie in
Kranken,
in eifrigem
.._.-
oder zärtlichem Gespräcl;-
oder Gespräch ~ inerDame
mit einer Dame steh en säl~iHlb·e~
stellen sali, habe ich
mi r von dem He~g-a ng i~
mir von dem Hergang jener Sz~-folge~ck'
in jener Szene folgende ~ i\ckonstruktion
Rekonstruktion
ggeschaffen.
eschaffen. Ich Ich denke, sie sie verspürte inin der
der stürmischen
stürmischen Umarmung
nicht
ni cht bloß
bloß den den Kuß auf auf ihren
ihren Lippen, sondern sondern auch
auch das das An-
drängen
drängen des des erigierten
erigierten Gliedes gegen ihren Leib. Leib. Diese
Diese ihr ihr an-
an-
stößige Wahrnehmung wurde für
stößige für die
die E rinnerung beseitigt,
Erinnerung beseitigt, ver-
ver-
drängt und
drängt und durch die hannlose
durch harmlose Sensation des des Dnlckes
Druckes nm am Thorax
ersetzt, die
ersetzt, di e aus
aus der
der verdrängten Quelle ihre üb ergroße Intensität
ihre übergroße Intensität
bezieht. Eine
bezieht. neuerliche Verschiebung also
Eine neuerliche also vom Unterkörper
Unterkörper auf auf
'\. den
den Oberkörper'.
Oberkörper'. Der per Zwang in in ihrem Benehmen ist hinge~l
ist hingegen
so gebildet,
so gebildet, als als ginge
ginge erer von
vo n der
der unveränderten
un veränderten Erinnerung
Erinnerung aus. i'\US.
Sie m~g an
Sie mag an keinem
keinem Manne, den sie sie in
in sexueller
sexueller Erregung
E1'1'c gung glaubt,
glaubt,
vorbeigehen, weil
vorbeigehen, weil sie
sie das derselben nicht
das somatische Zeichen derselben nicht wieder
wicdcl'
J sehen
sehen will.
will .
. Es
Es ist
ist bemerkenswert,
bemerkensw ert, wie hier drei
WJ e hier drei Symptome - der —
der Ekel
Ekel,
die Drucksensation am
die Drucksensation Oberkörper und die
sm Oberkörper die Scheu
Scheu vor vor Männern
in zärtlichem
in zärtlichem Gespräch
Gespräch - aus— aus einem
einem Erlebnis
El'lebnis hervorgehen,
hervorgehen, und und
wie
wie erst
erst diedie Aufeinanderbeziehung
Aufeinanderbeziehung dieser di eser drei
drei Zeichen
Zeichen das dos Ver-
Ver-
ständnis für
ständnis für den
den Hergang
Hcrgang der der Symptombildung
Syrnptombildung ermöglicht.
ermöglicht. Der Der
Ekel entspricht dem
Ekel entspricht dem Verdrängungssymptom
Verdrällgungssymptom von von derder erogenen
erogcne n

Solche Verschiebungen
1) Solche
1) Verschiebungen werden
werden nicht
nicht etwa mm
elwa mnl Zwecke
Zwecke dieser
di eser einen
einen Erklärung
Erklönmg
angenommen,
al'1genommen, sondern
tondem ergeben
ergeben sich
sich für
für eine
eine große
große Reihe
Reihe von
von Symptomen
Symptomen als als unab-
UJUll>·
weisbare
weisbare Forderung. Ich habe
Forderung. Ich habe seither
seither vonvon einer
einer früher
friiher zärtlich
'liirtlich verliebten
verliebten Braut,
Braut, die
die
sich
sich wegen plötdicher Erkaltung
wegen plötzlicher Erkaltllng gegen
gegen ihren
ihren Verlobten,
Verlobten. die die unter
unter schwerer
sclnYerer Ver-
Ver·
stimmung 1

eintrat, an
stimmung' eintrat, an mich
mich wendete,
wendete, denselben
denselben Schreckeffekt
Schreekclfekt einer ein<.'r Umarmung
Umarmung (ohne
(ohne
Kuß) vernommen. Hier
Kuß) vernommen. Hier gelang
gelang die
die Zurückführung
Zllril ekführung des
des Schrecks
Seln"eeks auf die wahrgenommene,
nlL[ die wllhrgcnommene,
aber fiirs Bewußtsein
aber fürs Bewußtsein beseitigte
beseitigte Erektion
Erektion desdes Mannes
Mannes ohneohlle weitere
weitere Schwierigkeit.
Schwierigkeit.
Bruchstück einer
Bruchstück eI lIer Hysterie
Hysterie-Analyse
- Analyse
29
29

(d urch infantiles
(durch infantiles Lutschen,
Lutschen, wie
WIe wir
wir hören werden, verwöhnten)
hören werden, verwöhnten)
Lippenzone. Das
Lippenzone. Das Andrängen
An drängen des
des erigierten
erigierten Gliedes hat wahrschein-
Gliedes hat wahrschein-
lich die
lich die analoge
analoge Veränderung an
Veränderung an dem entsprechenden weiblichen
dem entsprechenden weiblichen
Organ, der
Organ, der Clitoris,
Clitoris, zur
zur Folge gehabt und Erregung
Folge gehabt und die Erregung dieser
die dieser
zweite n erogenen
zweiten eroge nen Zone
Zone ist
ist durch Verschiebung auf
durch Verschiebung auf die
die gleich-
gleich-
am
zeitige Drucksensation
zeitige Drucksensation
am Thorax
Thorax fixiert worde n. Die
fixiert worden. Die Scheu
Scheu vor
vor
MänneTn in
Männern in möglicherweise sexllell erregtem
möglicherweise sexuell erregt.em Zustande folgt dem
Zustande folgt dem
Mechanismus einer
Mechanismus Phobie, um
einer Phobie, um sich
sich vor
vor einer neuerlichen Wieder-
elner neuerlichen Wieder-
belebung der
belebung der verdrängten
verdrängten Wahrnehmung
V\Tahrn ehmun g zu
zu sichern.
sichern.
Um
Um die Möglichkeit
die Möglichkeit dieser
dieser darzutun, habe
Ergänzung darzutun,
Ergänzung habe ich
ich in
in
der vorsichtigsten
der vorsichtigsten Weise
",reise bei der Patientin
bei der angefragt, ob
Patientin angefragt, ihr von
ob ihr von
körperlichen Zeich en der
körperlichen Zeichen der Erregtheit
Erregtheit am Leibe des Mannes
Leibe des Mann es etwas
etwas
bekannt sei.
bekannt sei. Die Antwort lautete
Die lautete für h eute: ja,
für heute: für damals:
ja, für damals: sie
sie
glnllbe nicht.
glaube nicht. Ich
Ich habe
habe bei
bei dieser
di eser Patientin
Patientin von Anfang an
von Anfang an die
die
größte Sorgfalt
größte aufgewendet, um ihr
Sorgfalt aufgewendet, ihr keinen neuen aus
kein en n euen Wissensstoff aus
Wissensstoff

dem Gebiete
dem Gebiete desdes Geschlechtslebens zuzuführen, und
Geschlech tslebens zuzuführen, und dies nicht aus
dies nicht aus
Gründen
Gründen der der Gewissenhaftigkeit,
Gewissenhaftigkeit, sondernsondern weil weil ich mei ne Voraus-
ich meine Voraus-
setzungen an
setzungen diesem Falle
an diesem Falle einer harten Probe unterziehen
unterziehen wollte. Ich
wollte. Ich
nannte
nannte ein ein Ding also
also erst dnnn beim Namen, wenn ihre
erst dann ihre allzu deut-
allzu deut-
lichen
lichen Anspielungen
Anspielungen die die Übersetzung ins ins Direkte als als ein
ein sehr gering-
sehr gering-

fügiges
fügiges VVagstilck
Wagstück erscheinen ließen. Ihre prompte prompte und ehrliche Ant-
ehrliche Ant-

,vort
wort ging
ging au ch regelmäßig dahin, das sei
auch sei ihr bereits bekannt, aber
bereits bekannt, aber

das
das Rätsel,
Rätsel, woher sie sie es
es den
denn n wisse,
wisse, war durch
durch ihre Erinnerungen
ihre Erinnerungen

-
1

nicht
nicht zu
W
zu lösen.
lösen. D
en n ich
Wenn ich mir
ie Herkunft
Die Herkunft al1.
mir diedie Szene
all d)eser

Szene des
dieser Kenntnisse
.
Kenntnisse hatte
des Kusses
---_._-
Kusses im im Laden
Laden so
'-
vergessenI .
sie vergessen
hatte sie
vorstellen
so vorstellen
.

,
2
darf,
darf, soso gelange
gelange ichich zu zu fOlgender
folgender Ableitung
Ableitung für für dden Ekel
en EI,el'. .Die
~
Ekelempfündung sch
Ekelempfiindung ~ int ja
scheint ja ursprUnglich
ursprünglich die Reaktion auf
die Reaktion auf denden
Ge~il
Geruch ~(späte;
'--::--'
An
An die
(später ~

die exk
auch~ al;f denA~·bh~k)
auf . den
rementellen Funktionen
exkrementeilen
Anblick) der
Funktionen können
der Exkre;;-~nte
....
können die
--
Exkremente zu zu sei;.
Genitalien und
die Genitalien
sein.

und
'V

!'peziell
speziell das
das männlich
männliche e Glied
Glied aber
aber erinn ern, w
erinnern, pil hier
weil hier das Organ
das Organ

1)1) VgJ.
Vgl. den
den zweiten
zweiten Traum.
Traum.
2)2) Hi er wie man sich sondern
Hier wie an
an allen
allen ähnlichen
ähnlichen Stellen
Stellen mache
mache mall sich nicht
nicht anf
auf einfach e, sondern
einfache,
anf
auf mehrfache Begründung, nur
mehrfache Befriilldung. Üb determinierung
auf Überdeterrnin ier u ng Cefaß1.
er gefaßt.
3"
3° A rtiTikeiigeschichten
Krt1l1kclIgeschir:hten

außer der
anßer der sexuellen
sexuellen auch auch der der Funktion
Funktion der der Han1cnticcrullg
Harnentleerung di cllt.
dient.
Ja,
Ja, diese
diese Verrichtung
Verrichtung ist ist die
die tiltel'
alter bekannt
bekannte e und
und die die in in der
der VOI'-
vor-
sexuellen
sexuelle1l Zeit einzig
Zeit einzig bekannte.
bekannte. So So gelangt
gelangt deI' der EkelEkel unter
unter die die
Affektäußerungen des
Affektäußerungen Sexuallebens. Es
des ScxunI1coens. Es ist ist das
das illter
intcr urinus
urinas cl et
fa cces IlGSCl1nur des
faeces nascimur des Kirchenvaters,
Kirchenvaters, welches welches deJl1 dem SextlnllcbclI
Sexualleben
anhaftet und
anhaftet und nller
aller idcnlisierendcn
idealisierenden BemühungBemühung Y.U)l1 zum TrotzeTrotze VOll von
ihm
ihm nicht abzulösen ist.
nicht abzulösen ist. Ich
Ich will
will es es abcr ausdrücklich nl~
aber nw;drücklich als mein
meinen el]
Standpunkt hervm'hcben,
Stmldpllukt hervorheben, dnß daß ichich uns
das Problem
Problem durch durch dO denll N,lC
Nach- h-
weis dieses
weis dieses Assoziationsweges
Assoziationsweges nicht nicht für für gelüst
gelöst h"lte.
halte. 'Velin
Wenn diesediese
Assoziation wachgerufen werden
Assoziation wachgerufen werden kunn,kann, so so ist.
ist damit
damit noch noch ni cht
nicht
erklärt, daß sie
erklärt.., daß sie auch
auch wachgerufen winl. wird. Sie Sie wird
wird es es nicht
nicht unter
unter
normalen
normalen Vel'hältnissen.
Verhältnissen. Die Kenntnis der der '~Tege
Wege UHlchtmacht die die Kel1JJt-
Kennt-
ni~ der Kräfte ni
nis der Kräfte cht überflüssig,
nicht überflüssig, ",,"elche
welche diese diese W Wegeege wülldeln
wandeln'.•
1

Im übrigen
Im übrigen f<1nd
fand ich es nicht lelcht,
es llicllt leicht, die die Aufmerksamkeit meiner meiner
Pntientin
Patientin auf auf ihren Verkehr
Verkeh r mit H errn K.
Herrn K. zuzu lenken.
lenken. Sie Sie be-be-
hauptete,
hauptete, mit mit dieser
di eser Person abgeschlossen
abgcscblossen zu zu Imhcll.
haben. Die oberste oberste
Schicht all
Schicht aB ihrer
ihrer Einfälle
EinHiHe in Sit1.tll1gc n, alles
in den Sitzungen, alles was ihr ihr leicht
leicht
bewußt
bm"'ußt wurdewurde und und was sie sie als
nls bewußt vom Vortag Vortag erinnerte,
enlll1OJ't c,
bezog
bezog sich immer auf
sich auf den Vater.
Vnter. Es wiIr ganz
F..,.. war l'ichüg, daß
gnnz richtig, daß siesie
dem
dem Vater
Vater die die Fortsetzung
Fortsetzung des des Verkehres
Verkehres mit mit Herrn
Herrn und I1nd be- be-
sonders
sonders mit mit FrauFrau K. K. nicht
nicht verzeihen
verzeih en konnte. konnte. Ihre AulTnssllug
Ih re Auffassung
dieses Verkehrs
dieses Verkehrs war allerdings eine
Wllr allerdings eine andere,
andere, als als diedie derdor Vater
Vater
selbst · gehegt
selbst gehegt wissen
wissen wollte.
wollte. FürFür sie sie . J:.est~nd
bestand kein kciJ~ . Zweifel,
Zwej~e], daß ~<lß
es
es ein gewöhnliches
die
ein
.- gewöhnliches Liebesverhältnis
junge und
die junge
- - . .. -.-. ---- _.
und .. schöne
sch.öne FrauFrau knüpfe.
---
Liebesyerhältni!'i sei,
knüpfe. Nichts
sei, das
-- tins ihren
Nichts was
illl'en Vater
~---

"\las dazu
Vnler an
dazu beitragen
ucitragcfI
[1 11
--
~1üe~diesen Satz
konnte, diesen Sat1. ~~'l~'
zu .erhärten,
erilärl'CII," war
war ihrer ihrer hierin
hierin unerbitterlich
llllerbitterlich
scharfen Wahrnehmung
scharfen Wahrnehmung entgangen, elltgilngen, hier
hi er fand fand sich si ch keine
kein e Lücke
LOcke

I) An
1) An all
alt diesen
diesen Erörterungen
Erörterunge n ist ist viel
"iel Typisches
T ypisch .. , und
ll lld für
für Hysterie
Hysteri e allgemein
I\llgclll cill
Gültiges.
Gültiges. Das Thema
Das Thema. der
der Erektion
Erektion löstlöst einige
einige der
der interessantesten
inlercunlllcsten unter IlIlter den hysteri~
den hysteri-
schen Symptomen. Die weibliche Aufmerksamkeit
schon Symptomen. 9.ie_ ~ci.bljcb,=-~ufmcrksllmkcil _fii: für die ~~ dnrc! 13i~_
durch die KI:~dcr
Kleider '~~lr­
wahr-
nehmbaren
~hmbaren Umrisse
Umrisse der der männlichen
mlion licllcu Genitalien
Gcrntnlien wird
wird nachIIndl ihrer
ihrer Verdrängung
Vc rdriingullg zum 1.11111
Motiv
Motiv sosovieler Fallo von
vieler Fälle v"önMenschenscheu
Men sehensC1imlUrld Gcscllschllfh llngsl. Die
und Gesellschaftsangst. Die breite
breile Ver-
Ver-
bindung zwi schen dem
bindung zwischen dem Sexuellen und dem
50:'(no11on und demExkrementellen,
ExI.rcmcntclion. deren deren pathogene
pllthogenc Bedeutung
Dcdentllug
wohl nicht groß
wohl nicht ~onug veranschlagt
4Ff06 genug 'Veranschlagt werden
worden kann, dient einer
knlm, dient einer überaus
iiberaus reichlichen
reichli chen
Anzahl
Anuhl vonvon hysterischen
hysterischen Phobien
Phobien zur Grnudhlge.
"LU1" Grundlage.
Bruchstück einer
Bruchstück einer Hysterie
Ilyslerie-- Analyse
Anal)-se. 31

ln
in ihrem Gedächtnisse.
ihrem G edächtni sse. Die Die Bekanntschaft
Bekanntschaft mit mit den elen K.K. hatte
hnlte
schon vor
schon vor der
der schweren
schweren Erkrankung
Erkrankung des ues Vaters begonnen;
Vaters begonuen; sie sie
wurue aber
wurde aber erst
erst intim,
intim, als
als sich
sich während
während dieser
dieser Krankheit
Krankheit die die
junge Frau
junge Frau förmlich
förmlich zur%ur Pflegerin aufwarf, während
Pflegerin aufwarf, , . . .ährend die die Mutler
Mutter
sich vom
sich \'001 Bette des Kranken
Bette des ferne hielt.
Kranken ferne In dem
hielt. In dem ersten ersten Sommer-
Sommer-
aufenthalte nach
aufenthalte Bach derder Genesung
Genesung ereigneten
ereigneten sich
sich Dinge,Dinge, die die jeder-
jedel'-
über die
lllann über
mann die wirkliche
wirkliche Natur dieser
die$er „Freundschaft"
"Freundschaft" die die Augen
Augell
öffnen mußten.
öffnen mußten. Die Die beiden
heiden Familien hatten gemeinsam
Familien hatten gemeinsam einen einen \
Trakt im
Trakt im Hotel
Hotel gemietet,
gemietet, undunu da da geschah
geschah es es eines Tages, daß
eines Tages, elaß I
Frau K.
Frau K. erklärte,
erklärte, siesie könne das das Schlafzimmer
Schlafzimmer nicht niebt beibehalten,
beibehaltell,
welches sie
welches bisher mit
sie bisher lnil einem ihrer
ihre)' Kinder geteilt batte, und
g eteilt hatte, unu
wenige Tage nachher
wenige nachher gab ihr ihr Vater sein
sein Schlafzimmer
Schlaf-timmer auf auf und
beide bezogen
beide bezogen neue Zimmer, die die Endzimmer,
Endzimmer, die di e nur durch
durch denuen
Korridor getrennt
Korridor g etrennt waren, während
wührend die die aufgegebenen Räume Räume solche
solche I

Garantie gegen Störung nicht


Garantie nicht geboten hatten. Wenn
geboteIl hatten. '1\Tenn siesie- dem
Vater
zu sagen,
zu
später Vorwürfe wegen der Frau
Vater später
sagen, er
vielmehr allen
vielmehr
begreife diese
er begreife diese Feindschaft nicht,

allen Grund, der Frau K. dankbar zu sein.


machte, so
Fl'au K. machte,
nicht, die Kinder
pflegte er
so pflegte
Kinder hätten
sein. Die Mama,
hätten
CI·

Th1amCl,
I
;

,lJl welche sie_


an sie sich dann um Aufklärung
sich 9fUll1 Aufkliirung dieser
dieser dunkeln Rede

wandte, -teJl~
wandte, teilte ihr der P,ipa--
mit, der
ihr mit, Papa sei dllmat~-~o
ser damals un~ückli~h ..ge-
so unglücklich g~-:
,~,
wesen, ~ daß er ~1ll·-'1raide einen Selbs~.
im Walde -einen" l~~~~= habe
Selbstmord h;h~.. verüben
':~~ben -\~el
w ollen~
Frau
Frau K.,K., die
die eses geahnt, sei sei ihm aber nachgekommen und habe

ihn
ihn durch ihr ihr Bitten
Bitten bestimmt, sich den Seinig-ellSeinigen zu erhalten.
erhalten.

Sie g!!:.ube
Sie glaube natürlich
natürlich ni man habe wohl die beiden
cht daran, mal1
nicht beiden . iJ~~
im
~de mitsammen bo-esel~n
gesehen l~la
und ""dIl-
da f)ab;~Päpi.l
Walde mltsammen
,,"OrIlSelljslmon
vom Selbstmordr erfullclc; um das
erfunden,; uin
habe der Papa ilies
das - Rena ez,,~u
Rendezvous --------
dies i\1ärch
Märchen
zu rechtfertigeni.
rechtfertigen
CIl
1
.

~~
Als sie--ddann
ä;;;;-- nnach
-;:h- B:7 ur ückkehrteu, war der
B. zurückkehrten, der Papa täglich
täglich zu

bestimmten
bestimmten Stunden bei bei Frau
Frau K.,
K., w;ihrend
während der Mann Mann im Geschäft
war.
war. All e Leute hätten
Alle hätten darüber
darüber gesproch
gesprochen en und
und siesie in
in bezeichnend
bezeichnender er
'''eise danach gefragt.
Weise danach gefragt. Herr
Herr K. seIhst
selbst hahe
habe oft
oft gegen
gegen ihre
ihre Mama

bitter
bitter geklagt,
geklagt, siesie selbst
selbst aber
aber mit
mit Anspielungen
Anspielungen auf auf elen
den Gegen-
Gegen-

1)1) Di es die
Dies die Ankniipfung
Anknüpfung für
für ihre
ihre eigene
eigene Selbstmordkomödi e, die
Selbstmordkomödie, die also
also etwa
etwa di
diee
SehnSltcht
Sehnsucht nach
nach einer
einer ähnlichen
ähnlichen L iehe ausdrückt.
Liebe ausdrückt.
32 Krankengeschichten
Krankengeschichten

s~i\nd
stand verschont,
verschont, was
was siesie ihm
ihm alsals Zartgefühl
Zartgefühl anzurechnen
anzurechnen schien. schien.
Bei gemeinsamen Spaziergängen
Bei gemeinsamen Spaziergängen wußten wußten Papa Papa und und Frau Frau K. K. eses

-.
---
regelmäßig so einzurichten,
einzurichten, daß daß er er mitmit Frau
Frau K. K. allein
allein blieb.
blieb. Es
regelmäßig so Es
war kein
war Zweifel, daß
kein Zweifel, sie Geld
daß sie von ihm nf'lhm,
Geld VOll nahm, denn denn sie sie milchte
machte
. -.. -
Ausgaben, die
Ausgaben, die sie unmöglich aus
sie unmöglich aus eigen
eigenen en Mitteln
Mitteln oder oder Olm;
aus denen
denen
1ihres Mannes bestreiten
ihres bestreiten konnte. Der Papa begann begann auch,auch, ihr ihr große
große
Geschenke
Geschenke zu machen um diese
zu machen; ; diese zu verdecken, wurde er er gleicll
gleich-R

zeitig
zeitig besonders
besonders freigi ebig gegen
freigiebig gegen die die Mu tter und
Mutter und gegen
gegen sie sie (Dor.)
(Dora)
s.elbst.
selbst. Die bis bis dahin
dahin kränkliche Frau, Frau, die selbst für
die selbst für Mon Monatente
ei ne Nervenheilanstalt
eine Nervenheilanstalt aufsuchen aufsuchen mußte, weil weil sie sie nicht
nicht gehengehen
konnte, war seither gesund und lebensfrisch.
konnte, lebensfrisch.

Auch nachdem sie sie B.


B. verlassen ]latten,hatten, setzte sich der
setzte sich der m ehr-
mehr-
jährige Verkehr
jährige Verkehr fort, fort, jndem
indem der Vater von Zeit Zeit zuzu Zeit
Zeit erkHil'te,
erklärte
er vertrage
er vertrage das rauhe raulle Klima nicht,nicht, müsse etwas für für sich
sich tuntun, zuzu
husten und
husten und zu zu klagen begann, bis bis er er plötzlich
plötzlich nachnoch B. abgereist
B. abgereist
war, von
war, von wo aus er die die heitersten Briefe schrieb. schrieb. AllAll diese
diese Knmk-
Krank-
heiten waren nur Vorwände, um seine
heiten waren Freunuin wiederzusehen.
seine Freundin wiederzusehen.
Dann
Dann hieß hieß es eines Tages, sie
es eines sie übersiedelten
übersiedelten nach nach Wien,
""ien, und sie sie
fing an,
fing einen Zusammenhang
an, einen Zusammenhimg zu vermuten. vermuten. Wirklich VVirklich warenwaren sie sie
kaum
kaum drei drei Wochen in in Wien, als als siesie hörte,
hörte, K. K. seien
seien gleichfalls
gleichfalls
nach Wien
nach "Vien übersiedelt.
übersiedelt. Sie Sie befänden sich sich auch
Duch gegenwärtig
gegenwö rtig hier hier
und
lind siesie träfe
träfe denden PapaPapa häufig
häufig mit Frau Frau K. K. auf
auf derder Straße.
Straße. Auch Auch
Herrn
Herrn K. K. begegne
begegne sie sie öfters,
öfters, erer blicke
blicke ihr ihr immer
immer nach, llach, undund alsals
er sie
er sie einmal
einmal alleingehend
alleingehend getroffen,
get1'offen, sei sei erer ihr
ihr ein
ein großes
großes Stück Stück
weit nachgegangen, um
welt nachgegangen, um sich
sich zuzu überzeugen,
überzeugen, wohin 'wohin sie sie gehe,
gehe, ob ob
sie nicht
sie nicht etwa
etwa ein ein Rendezvous
Rendezvous habe. hnbe.

und
Daß
Daß der
----
seinem
der Papa
sein em Charakter - ---- --
Papa unaufrichtig
Char akter habe,
unllllfrichtig sei,
habe, nur
nur an
sei, einen
an seine
einen Zug
!'.eine eigene
Zug von von Falschheit
eigene Befriedigung
Falschheit in
Befriedigung denke
m
dcn'ke
und die di e Gabe
Gahe besitze,
besitze, sich
sich diedie Dinge
Dinge so so zurecht
zurecllt zu zu legen,
legen, wie wie
es ihm
es ihm am {Im besten
besten passe,
passe, solche
solche Kritik
Kritik bekambekilln ichich besonders
besonders in in
den Tagen
den T agen zu hören,
zu hören, als als der
der Vater
Vater wieder
'w ieder einmal
eimflill seinen
seinen Zustand
Zust..1l1d
verschlimmert
verschlimmert fühlte fühlte und und für
für mehrere
mehrere Wochen Wochen nach no ch B. B. abreiste,
abreiste,
worauf
worauf die die scharfsichtige
scharfsichtige Dora Dorn bald
billd ausgekundschaftet
ausgekundsclHlftet hatte, hntte, daßdaß
Bruchstück
Bruchstück I!iner
einer Hysteril!
Hysterie- ' Analyse
Analyse 33
33

auch Frau
auch Frau K. K. eine
eine Reise
Reise nnch
nach demselben
demselben ZielZiel zum
zum Besuch
Besuch ihrer
ihrer
Verwandten unternommen hatte.
Verwandten unternommen hatte.
Ich konnte
Ich konnte diedie Charakteristik
Charakteristik des des Vaters
Vaters imim allgemeinen
allgemeinen nicht
nicht
bestreiten; es war auch leicht zu sehen,
bestreiten es 5war auch leicht zu sehen, mit welchem
welchem besonderen
besonderen
Vorwurf DoraDora imim Rechte
Rechte war. Wenn sie
war. Wenn sie in
in erbitterter
erbitterter Stimmung
Stimmung
war
war, drängte
,
drängte sich
geliefe~
sich ihr

word~1!-
geliefert __worden ~ei
ihr die
sei als
die Auffassung
Auffassung auf,
als _Preis für s~ne
Preis für
auf, daß sie
-
sie Herrn
-- . --
Herrn K.
seine Duldung der B~~e~1~~g~n
-
K. ClUS-
aus-
Beziehungen
zwischen Doras
zwischen Doras yater und seiner Frau, und
Vater und man konnte
konnte hinter
hinter
ii,-;:-er
ihrer zärtlichkeit
Zärtlichkeit für
für den Vater die
die Wut über
über solche
solche Verwen-
Verwen-
dung ahnen. Zu anderen
ahnen. Zu anderen Zeiten
Zeiten wußte sie
sie wohl,
wohl, daß sie siell
daß sie sich
mit
mit solchen Reden einer
solchen Reden einer Übertreibung schuldig
schuldig gemacht
gemacht hatte.
hatte.
Einen förmlichen
Einen förmlichen Pakt,
Pakt, in
in dem sie
sie als
als Tauschobjekt behandelt
behandelt
worden, hatten
""orden, hatten die
die beiden
beiden Männer natürlich niemals
niemals geschlossen;
geschlossen5
der
der Vater
Vater zumal wäre vor einer solchen Zumutung entsetzt entsetzt
zurückgewichen. ~e~~_g
zurückgewichen. ~örte ..zu
Aber er gehörte zu jenen M.!nner~,__die
jenen Männern, die einem
Konflikt dadurch die
Konflikt dadurch
_.-.-über SEItze
die -Spitze abzubrechen
_.. abzubrechen verstehen,
..- - - _. . verstehen,
-- daß sie
sie ihr
ihr
-~---._._-~

Urteil über das


Urteil das eine der zum Gegensatze gekommenen Themata
eine der

v-;raIscb~~~ .Aur'
verfälschen. Auf die
die Möglichkeit
Möglicllieit-;;uf';';;;
aufmerksamksam gemacht, daß -ei~~';'-
gen,.;;I;t, daß einem
heranwachsenden Mädchen
heranwachsenden aus dem beständigen
Mädchen aus beständigen und unbeauf-
tmbeauf-
sichtigten Verkehr
sichtigten mit dem
Verkehr mit von seiner
dem von seiner Frau unbefriedigten
unbefriedigten Manne
lvJ.anne
Gefahr erwachsen
Gefahr könne, hätte
en'\'achsen könne, er sicherlich
hätte er sicllerlich geantwortet:
geantwortet: Auf
Auf
seine Tochter
seine Tochter könne
könne er sich verlassen,
er sich verlassen, der
der könne einein Mann
Mann wie
wie
K. nie
K. gef.ihrlich werden,
nie gefährlich werden. und sein
und sein Freund
Freund selbst
selbst sei solcher Ab-
sei solcher All-
sichten unfähig.
sichten Oder: Dora
unfahig. Oder: Dora sei
sei noch
noch ein
ein Kind werde von
Kind und werde von
K. als Kind
K. als Kind behandelt.
behandelt. Es
Es war
wal' aber
aber in
in Wirklichkeit
Wirklichkeit so
so gekommen,
gekommen,
jeder der
daß jeder
daß beiden Männer
der beiden Männer es es vermied,
vermied, aus
aus dem
dem Benehmen
Benehmen
des andern
des jene Konsequenz
andeTn jene Konsequenz zu
zu ziehen,
ziehen, welche
welche für
für seine
seine eigenen
eigenen
Begehrungen unbequem
Begehrungen unbequem war.
war. Herr
Herr K.K. durfte
durfte Dora
Dorn alle
alle Tage
Tage
seiner Anwesenheit
seiner Anwesenheit ein Jahr hindurch
ein Jahr hindurch Blumen
Blumen schicken,
schicken, jede
jede Ge-
Ge-
legenheit zu
legenheit zu kostbaren
kostbaren Geschenken
Geschenken benutzen
benutzen und alle
und alle seine
seine freie
freie
Zeit
Zeit in
in ihrer
ihrer Gesellschafl
Gesellschaft zubringen,
zubringen, olme daß
ohne daß ihre
ihre Eltern
Eltern
in
in di esem Benehmen
diesem Benehmen den
den Charakter
Charakter der
der Liebeswerbung
Liebeswerbung erkannt
erkanllt
hätten.
hätten.
Freud,
Fn u d. VIII.
VI II. ,
3
r

ia
54 K , ·mlk e ngesc" ichl~1I
Krankengeschichten

VVenn
Wenn der psychoanalytischen
111 der
in psychmll1 nlylisch en Behandlung ein e korrekt
ß ehnl1dhmg eine ko rre kt be-
be-
gründete und
gründete und einwandfreie
einwandfreie Gedankenreihe
Gcdmll::c11l"cihe auftaucht, so gibt
iltlft.mclll, so gibt ese5
wohl einen
wohl :l\1omenL der
einen Moment der Verlegenheit
Ve rl egenheit für
filr den Arzt.• den
den Arzt, den der
tler
Kranke zur
Kranke zur Frage
Frnge ausnutzt:
ausnu tzt : „Das
"Dns ist
ist doch
doch wohl nIlcs wahr
wohl alles wilhr und
li nd
richtig? Was
richtig? VVas wollen
,voll en Sie
Sie daran ändern, wenn
daran ändern, wenn ich's llmen erzählt
ichls Ihnen cniihlt
hab e? " Man
habe?" M nn merkt
merkt dann
claim bald, tInß solche
bald, daß solche für
fUr die Allnlysc unan-
di e Analyse 1111 ,1IJ-

grcifuorc
greifbare Ged.mken vom
Gedanken vom Kranken
Kranken dazu ben utzt worden
dazu benutzt sill(l, um
wordell sind, um
andere zu
andere zu verdecken,
verdecken, die
die sich
sich der
der Kritik und dem
Kritik und de m Bewußtsein
Bewu ß tsein
entziehen wollen.
entziehen wollen. Eine
Ei ne Reihe
Reihe von
von Vorwürfen
Vorwürfen gegen .mdere Per-
gegen andere Per-
!'onen läßt
sonen läß t eine
eine Reihe
R eih e von
von Selbstvorwürfen
Selbst vol'würfen des
des gleichen
gleichen Inhalts
Inh .. lts
vermuten.
vermuten. Man
Man braucht
braucht nur
nu r jeden einzelnen Vorwurf
jeden einzelnen Vo rwurf auf
Cll1 r di e
die

eigene Person
eigene P erson des
des Redners
R edners zurückzuwenden.
7.tll'ückzuwcndcll. Diese
Diese Art, sich gegen
AJ't, sich gegen
einen Selbstvorwurf
einen Selbstyonvurf zu
zu verteidigen,
verteidigen, indem man
miln den gleich en Vor-
tleu gleichen Vor-
wurf gegen
wurf eine
eine .mdcrc
andere ])c),5On
Person e rh e ht,
erhebt, hilt
hat ctw.. s
etwas unleugbar
unlellgh.. r
Automatisches. Sie findet
AutomatisclJes. Sie rind et ihr
ih r Vorbild
Vorbil d in
in den "Retourku tschell"
„Retourkutschen"
der Kinder,
der Kinder, die
die unbedenklich
unbedenkli ch zur Antv\'Ol'l geben:
ZUI' Antwort gehen : „Du bist ein
" Du bist ein
Lügner", wenn man
Lügner", m an siesie der
deI' Lüge beschuldigt
beschu ldigt hat. hat. Der
D er Er-E.r-
v. .'ach sene würde im Bestreben
wachsene Gegenueschimpfullg Ilach
na ch Gegenbeschimpfung
Bes trebe n nach nach
irgend einer
irgend eil1 CJ' 1'ea] e11 131öße
realen Blöße desdes Gegners
Gegllers i1USSChilUCll
ausschauen und nicht nicht denden
H auptwert auf die
Hauptwert die Wiederholung
VVietlerhohmg des des nämlich
nämlichen en Inhalts
Inlwlts legen.
legen.

In
In der Paranoia wird diese Projektion des Vorwurfes
der Pilrillloia Vor\\'urfes auf auf ci w.m
einen
anderen ohn ohne e Inhflltsveriind
Inhaltsveränderungcl'ullg lind
und somit
somit olme Anlehnung an
ohne Anlehnl1ng an
die
die Reali
Realitättä t fils
als wilhnbildender
wahnbildender Vorgang manifest.
Auch
Auch di diee Vorwürfe Dorns Doras gegen ih ren Vntel'
ihren \\' il r e ll mit
Vater waren mit Selbst-
Selbst-

vorwürfen durchw durchwegs egs des näm1i


nämlichench en InllalL'i
Inhalts "lllltel'fnttert",
„unterfüttert", "douh- „doub-
liliert",
el't", wi
wie e Wl1'
wir 1m im ei nzelnen zeigen wcrden:
einzelnen werden Sie :Sie hfltte
hatte recht recht dill'in,
darin,

dilß
daß der der Votel-
Vater sich sich Herrn
Herrn K.s Benehm Benehmen en gegen
gegen sei Tochter
ne Tnchlcl-
seine

nicht kl<lr
nicht machen wollte,
klar mötchen wollte, um um nnicht
icht in seinem VCl'hällllis
in seinem Verhältnis zu zu
Frau
Frau K. K. gestört
gestört zu zu werd elJ. Aber
werden. Aber siesie höl genau
tte gellil
hatte u das nämliche
das lIHlIlli che
getan_
getan. Sie Sie hatte
hatte sich
sich zur
zur Mitschuldige
Mitschuldigen n dieses
dieses Ve rhiiltnisses ge-,
Verhältnisses ge-

macht und
macht und alle alle Anzeiche
Anzeichen n l'bgewiesen,
abgewiesen, welch
welche e sich
sich für für di wahre
e wah
die re
Na tur desselben
Natur desselben ergaben_
ergaben. Erst seit uem
Erst seit dem Abenteuer
Abenteuer nm am See See datierte
datierte

ihre
ihre Klarheit
Klarheit darübcrdarüber undund ihreihre strcngen
strengen Anford crungen 311
Anforderungen den
an den
- - - - - - -- -- - - - - -

Bruchs! iick ('iner


Bruchstück einer l/)'steric' / /tUlly sc
Hysterie -Analyse 35
Vater.
Vater. All
All die
die Jahre
Jahre vorher hatte hatte sie dem Verkehr des
sie dem des Vaters
Vaters mitmit
Frnu
Frau K. K. jeden mögli ch en Vorschub geleistet. Sie ging nie
möglichen nie zu Fl'oU
Frau
K., wenn sie sie den
den Vater dort vermutete. Sie wußte, dann dann würd
würden en
weggeschickt \worden
die Kinder weg'geschickt
die . .·orden sein,
sein, richtete ihren Weg so
richtete ihren so ein,
ein,
daß siesie die Kinder ;111 Lraf, und ging mit ihnen
antraf, spazieren.
spazieren. Es Es
hatte eine Person im Hause gegeben, w elch e ihr frühzeitig
welche frühzeitig die die
Augen über die Beziehungen
Beziehungen des Vaters zur Frnu Frau K. K. öffnen
öffnen und
sie
sie zur Parteinahme
Parteinahme gegen di ese Frau anreizen ","o]lte.
diese wollte. Dies W,U war
ihre letzte
letzte Gouyernante,
Gouvernante, ein älteres, älteres, seh
sehrr bbelesenes
elesenes T\1ädchen
Mädchen von
eine ,1\'
1

freien
freien Ansichten
Ansichten \ Lehrerin
Lehrerin und Schülcl'iu
. Schülerin standen eine eil e
Weile
recht gut
recht gut miteinander,
miteinander, bis Dorn Dora sich plötzlich
plützlich mit ihr ihr verfeindete,
verfeindele,
und auf ihrer Entlassung bestand. So l.mge
ihrer Entlassung lange das Einfluß
das Fräulein Einfluß
besaß, benutzte
benutzte siesie ibn dazu, gegen Frau K.
ihn dazu, K. znzu h etzen. Sie
hetzen. Sie setzte
setzte
der Mama auseimmder,
auseinander, dnß daß es ihrer Würde unvereinbar
es mit ihrer unvereinbiJI" sei, sei,
solch
solchee Intimität
Intimität ihres Mannes mit einer einer Fremden zu duld en; sie
dulden; sie
machte auch Dora auf nuf alles
alles aufmerksam, was was RU an diesem Ver-
kehr aufHiIIig
auffällig war. Ihre Bemühungen waren aber
war. Ihre abel' vergebens, Dura Dora
blieb Frau K.
blieb K. zäl1.\ich
zärtlich zugetan
zugetan und wollte von yon keinem Anlaß Anlaß
wissen, den Verkehr
wissen, Verkehr des Vaters mit
des Vaters mi t ihr aJ1~tößig zu
ihr anstößig finden. Sie
zu finden. Sie

gab sich
gab sich anderseits seh r wohl
anderseits sehr wohl Rechenschaft
Rech enschaft über die di e Motive,
Motive, die die

ihre Gouvernante
ihre Gouvernante bewegten.
bewegten. Blind Blind nach
na ch der
der einen
einen Seite, wal' sie
Seite, war sie
scharfsichtig genug nach
scharfsichtig noch derder anderen. Sie Sie merkte,
merkte, daß das das Fräu-
Fräu-
lein in
lein verli ebt sei.
in den Papa verliebt sel. Wenn der Papa anwesend war,
1,Ve llIl der \'\'ur,
schien sie eine ganz andere Person,
sie eine Person, dann konnte sie sie amüsant
aJnüsant und
di enstfertig sein.
dienstfertig sein. Zur Zeit,
Zeit, als als die
die Familie
Familie in in der Fabrikstadt
Filbrikstadt
weilte und Frau K.
weilte K. außer dem Horizonte war, 'war, hetzte
hetzte siesie gegen
die Mama als
die als die
die jetzt
jetzt inin Betracht
Betracht kommende
kommende Nebenbuhlerin.
Nebenbuhlerin.
Das alles nahm ihr
D as alles ihr Dora
D orn noch noch nicht
nicht übel.
übel. Erbost
Erbost wurde sie sle erst,
erst,
als sie
als sie merkte,
merkte, daßdaß sie
sie selbst
selbst der der Gouvernante
Gouvernante ganz ganz gleichgültig
gleichgültig

I) Diese
l) Diese Gouvernannte,
Gou\·crnannte. die
di e alle
alle Bücher
Büc11er über
über Geschlechtsleben
Geschlechtslebcn u. u. dgl. la~ und
dgl. las nti~
und mit
dem Mädchen
dem Mädchen darüber spr3ch, sie aber freimütig bat,
darüber sprach, sie aber freimütig bat, alles
alles darauf
darauf Bezügliche
Bc'tiigliche vor
vor
dcn Eltern
den Eltern geheim
geheim zu'tu halten, weil man
halten, weil man ja ja nicht
Ili eht wissen
wissen könne,
kÖllne, auf
auf welchen
welchen Stand-
Stand·
punkt die
punkt die sich
sich stellen würdeli , —
stellen würden, - in die sem Madchen
in diesem Mädchen suchte
slu::htc ich
lch eine
eine Zeitlang
Zeitlang die
die
QueUe für
Quelle für ,all die geheime
all die geheime Kenntnis
Kenntni s Doras,
Dor&.s, und
und ich
ich ging
ging vielleicht
\'ielleicht nicht
nicht völlig
völlig irre.
irre.
3*
"
>
s6 Krankt! ngt!schichtI!I I
Krankengeschichten

~ei,
sei, und daß
und daß die
die ihr
ihr erwiesene
en'liesene Liebe tntsächlich dem
Liebe tatsächlich dem Papa
Pn!1" gelte.
gelte.
'Väbrend der
Während der Abwesenheit
Alw\"esenheit des des Papas
Papas von von der der Fabrikstadt
Fabrikstnclt hatte hatte
·das Fr{iulein keine
das Fräulein keine Zeit
Zeit fürfür sie,
sie, wollte
wollte nichtnicht mitmit ihr ihr spazieren
spazieren
gehen, interessierte
gehen, interessierte sichsich nicht
nicht fürfür ihre Arbeiten. Kaum
ihre Arbeiten. Kaum daß doß derder
Papa von
Papa von B.B. zurückgekommen
zurückgekommen war, war, zeigte
zeigte sie sie sich
sich wieder
wieder zu zu allen
"lien
Dicnst- und
Dienst- und Hilfeleistungen
Hilfeleistungen bereit.bereit. Da
Oa ließ
ließ siesie sie
sie fallen.
ral1 clI.
Die Arme
Die Arme hatte halle ihr
ihr mitmit unerwünschter
unerwünschter Klarheit Klarh eit ein ein Stück
Stück
ihres eigenen
ihres eigenen Benehmens
Benehmens beleuchtet.
beleuchtet. SowieSo""ie das das Fräulein
Friinlcin zeitweise
zei tweise
gegen Dora,
gegen Dora, so so war
war Dora
DOTa gegen
gegen die die Kinder des cles Herrn
Herrn K. K. ge-
ge-
wesen. Sie
wesen. vertrat Mutterstelle
Sie vertrat Mlltterstelle an an ihnen,
iJm en, unterrichtete
unterrichtete sie, sie, ging
ging
mit ihnen
mit ihnen aus,nus, schuf
schuf ihnen
ihnen einen
einen vollen l~rsatz für
vollen Ersatz fii.r das
clns geringe
geringe
Interesse, das
Interesse, das diedie eigene
eigene Mutter
M·uttel" ihnen zeigte. zeigte. Zwischen Herrn Herrn
und Frau
und Frau K. K. war oft von
W,1r oft Scheithmg die
"on Scheidung die Rede
Hede gewesen
gewesen; sie ; sie kam
};:am
nicht zustande,
nicht zustande, weilweil Herr K., der ein
K., der ein zärtlicher
ziiJtlicher VaterVater war, auf
Will', auf
keines der
keines der beiden
heiden Kinder verzichten
verzichtcn wollte.
wollte. Das Dns gemeinsame
gemeinsam e In- In-
teresse an
teresse an den
den Kindern
Kindern war wal" von An fn ng an
VOll Anfang im einein Bindemittel
Bindemittel des des
Verkehrs zwischen
Verkehrs zwischen Herrn Henn K. K. und
ulld Dora ge wesen. Die
Dor.l gewesen. Die Beschäf-
Rcsclüif-
tignng mit
tigung m it den
dell Kindern war wal' für Dora offenbar der
D ora offenbar (leI' Deckmantel,
Dnckll1antel,
der
der ihrihr selbst
selbst und Fremden etwas anderes anderes verbergen soHte. sollte.

( Aus ihrem Benehmen gegen die die Kinder, wie es es dm'eh


durch dns das Be-
Be-
nehmen des Fri.iuleins gegen sie
des Fräuleins sie selbst
selbst erläutert wurde, wurde, ergab
!'ich
sich dieselbe
dieselbe Folgm'ung
Folgerung wie aus (Jus ihrer stillschweigenden Ein- Ein-
willigung in in den Verkehr des Vaters lnit
des Vaters mit Frau K., K., llHmli
nämlich, ch, daß
unß
~j
siee all
diese
- die Jahre
all die Jahre über in
-_...---
diese Folgerung ausspruch,
jn Herrn K. verHebt
_. -----
aussprach, fand
-"-
ich keine
fand ich
_. - - - wal". Als
verliebt gewesen war.
-
Z\l~.~m21~l1ng bei
keine Zustimmung
ich
Als ich

b_ci ~lr.
ihr.

Sie
Sie berichtete
berichtete zwar sofort, sofort, daß auch (lndere Pc)':Sonen, z.
andere Personen, z. ß. B. eine
eine

Cousine,
Cousine, die eine VVeile
die eine Weile in in B.B. auf llesuch
Besuch war, ihr ges<lgt gesagt hätlell:
hätten:

"„Du
Du bistbist jaja gnnz
ganz yel'lwrrt
vernarrt in in ~en Mann";
den 1\1 <111n " ; sie
sie selbst wollte sich
selbst wollte sich

aber an diese diese Gefühle nicht erinllern. erinnern. Spiiterhin,


Späterhin, als als die Fülle
die Fülle

des
des auftauchenden l\1'1terials
Materials ein ein Ableugnen erschwerte,erschwerte, g;ab gab sie sie

Zll
zu,~ sie
sie könn
könne e Henn
Herrn K. K. inin B.B. geliebt hilbhaben,en, aber sei der Szeno
seitt uer Szene
nm
am SeeSee sei
sei uas
das vorüber).
vorüber
1
Jedenfalls
Jedenfalls stoml
. stand es es fe!'t,
fest, daß der Vor-
der Vor-

I)
1) \"gl.
Vgl. den
den 1.weil
zweitenen Traum.
Traum.
Bruchstiick einer
Bruchstück I-I)'sreric-Analyse
ein er Hysterie- Analy sc 57
57

wurf, sich
wurf, sich gegen
gegen unabweisliche
ullab\'\'eisliche Pflichten
Pflichten taub
taub gemacht
gemacbt und
und sich
sich
di e
die D inge so
Dinge so zurecht
zurecht gelegt
gelegt zu zu haben,
haben, wie
wie es
es der
der eigenen
eigenen ver-
ver-
liebten Regung
liebten Regung bequem
bequ em war, der Vorwurf,
''\' ü!", der Vorwurf, den
den sie
sie gegen
gegen den
den
Vater erhob,
Vater auf ihre
erhob, auf ihre eigene
eigene Person zurü ckfiel I •
Person zurückfiel 1
.

D er andere
Der Vorwurf, daß
ünd ere Vorwurf, düß er
er seine
seine Krankheiten
lCl'an kheiten als Vorwände
als Vorwände
und als
sch affe und
schaffe <als Mittel b enütze, deckt
Mittel benütze, deckt wiederum
wiederum ein ein ganzes Slück
g<anzes Stück
ihrer eigenen
ihrer eigenen geheimen
g eheimen Geschichte.
Geschichte. Sie
S,ie klagte
klag te eines T ages über
eiIles Tages übe r
ein angeblich
ein angeblich neues
n eues Symptom,
Sy mptom, schneidende
schneidende Magenschmerzen,
l\.1ügenschmel'zcn, und
lind
ills ich fragte : „Wen
als ich fragte: "VVen kopieren Sie Sie damit?"
dam it ?" hatte
hatle ich
ich eses getroffen.
get ro ffen.
Sie h atte am Tage
Sie hatte T nge vorher
vorh er ihre ihre Cousinen,
Cousinen, die di e. Töchter
Töchter der der ver-ver-
storlJcnen Tante,
storbenen T ante, besucht.
besucht. Die D ie jüngere
jüngere war war Braut
Braut geworden,
gmvorden, die die ältere
iiltere
w ar zu diesem
war dieseln Anlaß an Magenschmerzen
Mügensch mel"zen erkrankt erkrankt und u nd sollte
sollte
auf den Semmering gebracht
auf g ebracht werden.
w erden . SieSie meinte,
meinte, das das sei
sei bei
bei der der
Älter en nur Neid,
Älteren Neid, die
die werdew erde immer krank, kra nk, wenn
w cnn siesie etwas
eh\'DS er-er-
reichen woHe, und jetzt
r eichen wolle, jetzt wolle
wolle sie ehen vom
sie eben Hnuse weg,
vom Hause w eg, um
ti m dasdns
2
G lück der
Glück Schwester nicht
der Schwester nicht mit anzusehen
au:t.useh en 2 . Ihre
. eigenen Magen-
Ihre eigenen M ~ge ll ­
schmerzen sagten
schmerzen sagten aber
nber aus, di:\ß sie
aus, daß sie sich
s1ch mit
mit derder für eine Simu-
für eine Simu-
lantin erklärten
lantin el'klärten Cousine identifiziere,
identifi ziere, sei sei es,
es, weil
weil siesie gleichfalls
gleichfalls
die Glücklichere um ihre
die Glücklichere ihre Liebe beneidete,
beneidete, oder weil sie sie im Schick·
Schick-
der älteren
sal der
sal älter en Schwester, der kkurz vorhe r eine Llebesaff..ir
urz vorher Liebesaffäre e un-
u n-
3 Wie nützlich
glücklich ausgegang
ausgegangen en war,
\,,'ar, das eigen
eigene c gespiegelt
gespiegelt sah 3. ' 'Vie n ü tzlich
.

sich
sich Kl'ankhei
Krankheiten tell \'el" wendcll lassen,
verwenden lassen, h ütte sie
hatte sie aber au ch durch
auch
di
die e Beobachtung der der Frau K. K. erfahren.
erführen. H erl' K. "val'
Herr einen Teil
war einen T eil
des Jahres auf R
des Jahres eisen; so
Reisen; so oft
oft er er zurückkam, fand fand erer die
die Frau
Frau
leidend,
leidend, die di e ein en Tag vorher
einen vorh er noch, wie Do Dora ra wußte,
wuß te, wohlauf
wohlauf
gewesen 'war. verstand, daß
w ar. Dora verstand, daß die Geg enwart des
die Gegenwart des M Mannes
annes

1) Hier e
1) rhebt sich
erhebt die Frage: 'Wenn
sich die Velln D orol. H
Dora errn K.
Herrn K. geli eht, wie
geliebt, begründet SiCh
wie hegründet sicli \

ihre Abweisung in
ihre in der St
Szene am Sec
ene IHn See oder wenigstens die brutale, nuf Erbittenmg
brutale, auf Erbitterung
dcntcllde
deutende Form dieser
dieser Abweisnng?
Abweisung? 'Vie
Wie konnte ein ein \'crliebtes
verliebtes Mädchen in der -— wie t
in der
wir spater hören werden -— keineswegs plump oder a
wir 5päter nstößig vO
anstößig l'gebrachten Werbung
vorgebrachten Wel'bllllg Y)
ei ne Beleidigung sehen
eine ?
sehen?

2)
2) Ein allt ägliches Vorkommnis zwiscben
alltägliches zwischen Schwester n.
Schwestern.

3)
5) " ' elchen weiteren Schluß ich aaus
Welchen us den
den M .tgellschmcl"lclI :tag,
Magenschmerzen zog, lV ird spnte
wird späterr :tur
zur
Spr3che
Sprache kom men.
kommen.

", } ,, ' \ ( ( / 1 ( 1

. ({c..... tJ ( •
I .., +V .l "" ... / J.J.
;8
58 K rnflkcngcschichlcn
Krankengeschichten

krankmachend auf die Frau wirkte, und daß dic~cr


die Frau dieser dn~das Krank-
~ein.
sein willkommen Wflt", war, um sich sich den
den verhaßten chelicllcII
ehelichen Pflichtell
Pflichten
zu entziehen. Eine Bemerkung ilbcl'
ZLI über ihre eigene Abw echslullg
Abwechslung
von Leiden
VOll Leiden un und d Gesllndheit
Gesundheit wiihrend
während der ersten ersten in
in ß.B. verbrachten

Mädchcnjahre,
Mädchenjahre, (He die sich
sich an dieser Stelle plötzlich einfügte, mußte
Stelle plötzlich

mich auf di diee Vermutung bringen, daß ihre eigenen Zustünde Zustände in in

einer
einer ähnlich
ähnlichen ell Abh;ingigk~it
Abhängigkeit wi wie e di
diee der Frau K. bCll'ilcht en
zu betrachten
K. Zll
seien. In der T echnik der Psychoanalyse gilt
Technik gilt es
es nämlich als als R egel,
Regel,
dnß
daß sichsich ein
ein inn erer, aber
innerer, aber Hochnoch verborgen
verborgener er Zusammenhmlg
Zusammenhang clnl'ch durch
Kontiguität, di
die KOl1tig\litiit, diee zeitliche
zeitliche N<lchbal'schnft
Nachbarschaft der Einfiiilc Einfälle kundtut,

genau so wie in der Schrift a und b nnebeneinander cbcncimllldel' gesetzt


gesetzt be- be-
deutet,
deutet, doß daß d<lr<lu$
daraus di diee Silbe av ab gchildet
gebildet wente1l
werden soll.
soll. Dom
Dora hattehatt e
("'inc
eine Unzahl von "on Anfällen
An ffi llcll von Husten mit Stimmlosigkeit gezeigt; gezeigt;
!;ollt e die
sollte die Anwesenh
Anwesenheit eit oder Abwesenheit des des Geliebten
Geliebtcn auf nur dieses
di eses
Kommen und Schwinden der Krllll kll Chsel'scheinungell Einfluß
Krankheitserscheinungen
ge
geübt übt haben? Wenn '~7 enll diesdies der Fall Will', so
Fall war, so mußte sich sich irgendwo
il'gelld\\'o
cine verräterische Übereinstimmung
eine Übel'cinstimll111llg nnchwci$Cll
nachweisen lassen.lassen. Ich
lell fragte,
frngtc,
w elches die
welches mittlere Zeitdauer
die mittlere ZcitdflUCl' dieser Allfiillc gewesen war. Etwa
dicser Anfälle
drei
drei bis bis sechs Wochen. Wie 'fVie lange
lange die di e Alnveseuheiten
Abwesenheiten des des Herrn
K. gedauert
K. gednuert hätten?
hölten? Sie mußte zugeben, gleichfalls gleichfillls zwischen
zwisch en drei(lI'ei
und sechs sechs Wochen. ucmun stli erte also
VVOChCll, Sie demonstrierte 11) 50 mit Krnnksein
mjt ihrem Kranksein
ihre Liebe
ihre Liebe für für K. K. wie dessendesscJl Fravi
Frau ihreihre Abneigung. Nur N~ll' durfte
durfte
man annehmen,
rmn'ehmen, daß sie sic sich
sich umgekehrt
lIIngckchrt wie die die Frau
Frnu benommen
hätte, krank
hätte, krank gewesen
g ew esen wäre, wäre, wenn
,,,enn er abwe~end, und gesund,
cl' abwesend, na ch-
gesund, nach-
dem er er zurückgekehrt.
zUl·ückgekelJrL. Es schien {luch wirklich
schien auch wirklich so so zuzu stimmen,
wenigstens für
wenigstens für eine
eine erste
er1;te Periode
Periodc der der Anfälle
Anflille; in
5 in späteren
späteren Zeiten
Zeitcn
e rgab sich
ergab sich ja jn wohl
,'\'ohl eineeine Nötigung,
NötigulIg, das das Zusammentreffen
Zus.1mmentretTcn von von
Krnnkheitsanfnl1 und Abwesenheit
Krankheitsanfall Abwesenheit des des heimlich geliebten Mannes
heimlich geliebten M"anncs
zu venvischcn, damit
I',ll verwischen, damit das dns Geheimnis
Geheimnis nicht ni cht durch
durch die die Konstanz
Konslnnz
dessclben verraten
desselben verraten würde. wUrde. DannDann bliebblieb die die Zeitdauer
Zeitdnuer des ABfalls
des Anfalls
als Marke
nls Marke seiner seine I' ursprünglichen
ul"sprCmglichcn Bedeutung
Bedeutung übrig. übrig.
Ich erinnerte
Ich elinnerte mich, seinerzeit auf
midl, seinerzeit dCT Charcotschen
nur der CliarcotschclI KlinikKlinik ge-gc-
fehen und
sehen gehül'l zu haben,
und gehört habell, daß
dOlß bei
bei den
eIen Personen
PCT50ncn mit mit hysteri-
hystcri-
Brllchs/iick einer
Bruchstück ewer Hysterie-
Hysterie-Analyse
Analyse 39
39

schf.:ln Mutismus
schem Mutismus das
'das Schreiben
Schreiben vikariierend
vikariierend für das Sprechen
{{Ir das Sprechen ein-
em-
Sie schrieben
trat. Sie
trat. schrieben geläufiger,
geläufiger, rascher rascher und und besser
b esser als and ere und
als andere und
als vorhin. Dasselbe
als vorbin. Dasselhe war 'war bei bei Dora gewesen.
Donl de r Filll ge'wescn. In den
der Fall In den
erstell Tagen
ersten Tage n ihrer Aphonie war
jhrcl' Aphonie war ihrihr „das Schreiben immer
"das Schreiben immer be- be-
leicht von
w n ders leicht
sonders de}' Hand
VOll der gegangen". Diese
Hand gegangen". D iese Eigentümlichkeit
Eigentüm1ichkeit
erford erte als
erforderte der Ausdruck
als der Ausdruck einer einer physiologischen Ersatzfunktion,
physiologischen Ersatzfunktion,
welche sich
welche sich das
das Bedürfnis
Bedürfnis schafft, schafft, jaja eigentlich kei ne psychologi-
eigentlich keine psychologi-
AufkHirung; es
sche Aufklärung;
sche es war
war aber bem erkenswert, daß
aber bemerkenswert, eine solche
daß eine solche
doch leicht
doch leicht zuzu haben
ha ben war. Ben K.
"\,\' (11'. Herr K. schrieb
schrieb ihr
ihr reichlich von
r eichlich VOll der der
Reise, schickte
Reise, schi ckte Ansichtskarten;
Ansichtskarten; es es kamkam vor,
vor, daß
daß sie allein von
sie allein von
Termine seiner
dem Termine
dem sei n er Rückkehr
R ückk ehr unterrichtet
unterrich tet war,war, die Frau von
die Frau VOll

ihm überrascht
ihm wurde, Daß
überrascht wurde. D aß man man mitm it dem
dem Abwesenden,
Abwesenden, den den man
man
sprechen kann,
nicht sprechen
nicht kann, korrespondiert,
kOlTespond iel't, ist übrigens kaum
ist übrigens kaUln weniger
weniger
mlheliegend, als
naheliegend, uaß man
als daß mall sich sich beim
heim Versagen
Versagen der Stimme
der Stimme durch durch
die Schrift
die Scbrift zu zu verständigen
verstäudige n sucht. sucb t. Die Aphonie Doras
Die Aphonie Doras ließ
ließ also
also
folgende symbolische Deutung
folgende symbolische D eutung zu: Wenn der Geliebte ferne
zu : 'Venn der Gelieb te ferne wal', war,
vCl"Zichtete sie
verzichtete sie auf
auf dasdas Sprechen; es es hatte sei nen Wert
hatte seinen \Vert verloren,
\re doren,
da ~i e mit
da sie mit ihm nichtnicht sprechen kon nte, D
konnte. afür bekam das
Dafür Schreiben
d3S Sch reiben
Bedeutun
Bedeutung g als
als das einzi ge Mittel, sich
das einzige mit dem Abwesenden
sich mit Abwesenden in in
Verkehr
Verkehr zu zu setzen,
setzen.

\V erde ich
Werde ich nununn etwa die die Behauptung aufstellen,
aufstellen, daßdaß inin allen
allen

Filllen von pCliodisch


Fällen VOll auftretender Aphonie
periodisch auftretender Aphonie die Diagnose auf
die Diagnose auf didie
e
Existenz zeitweilig ortsilbwesenuen
eines zeitweilig
Existenz eine5 ortsabwesenden Geliebten
Geliebten zu zu stellen sei?
stellen sei?

Gewiß
Gewiß ist ist das
das nicht
nicht m eine Absicht.
meine Absicht. Die
Die D Determination
etermination des Sym-
des Syn1-

ptoms im
ptoms im Falle
Falle Doras
Doras istist allzu
allzu spezifiziert,
spezifiziert, als daß man
als dClD man an an eine
eine

häufige Wiederk
})iiufige Wiederkehrehr der
der nä1nlichen
nämlichen ak zidentellen Ätiologie
akzidentellen denken
Ätiologie denken

könnte. Welchen \~re


könnte. Welchen rt. hhat
Wert at ab dann die
er dann
aber Aufklärung der
die Aufklärung Aphonie
der Aphonie

in
in \lnserem
unserem Falle?
Falle? Haben
Haben ,virwir uns
uns ni cht vi
nicht durch ei
elmehr durch
vielmehr n Spiel
ein Spiel

df"~
des 'Witzes
iVitzes tä uschen lassen?
täuschen lassen? IchIch glaube
glaube nicht. Man muß
nicht. Man muß sichsich

hi erbei an
hierbei an die
die so
so häufig
häufig gestellte
gestellte Frage
Frage erinn ob die
ern, ob
erinnern, Symptome
die Symptome

der
der Hysterie
Hysterie psychisch
psychischenen oder
oder somatisch
somatischen Ursprunges seien,
en Ursprunges oder
seien, oder

wenn da~
Vfenn das erstere
erstere zugestanden
zugestanden ist, ist, ob
ob ste notwendig aUe
sie notwendig psychisch
alle psychisch

bedingt
bedingt seien. Diese Frage
seien. Diese Frage ist,
ist, wie
wie so so viele
viele andere,
andere, an deren
an deren
4° Krankengeschichten
Krankengeschichten

Beantwortung man
Bermtwortung man die die Forsch
Forscherer immer
immer wieder
wieder sich sich erfolgl os
erfolglos
bemühen sieht,
bemühen sieht, eineeine nicht
nicht adäquilte.
adäquate. D er wirklich
Der wirkliche e Sachverhillt
Sachverhalt
ist in
ist in ihre
ihre Alternative
Alternative ni cht eingeschlossen.
nicht eingeschlossen. SovielSoviel ichich seh en kann,
sehen kann,
bedarf
bedarf jedes hysterische
jedes Symptom des
hysterische Symptom des Bcitrüges
Beitrages von von bei den Seiten.
beiden Seiten.
Es kann nicht
Es kann nicht zustand
zustande kommen ohne
e kommen ohne ein ein gewisses
gewisses so m a tis c h es
somatisches
Entgegenkommen, welches
Entgegenkommen, welches von von einem
einem normoI
normalen en oderoder krank-
krank-
Vorgang in
haften Vorgang
haften in oder
oder on an einem
einem Organ
Organe e des
des Körper
Körpers s geleistet
geleistet
wird. Es
wird, kommt ni
Es kommt cht öfter
nicht öfter lt}s
als eimnn}
einmal zustande,
zustande, - — und
und zumzum
Charakter
Charakter des des hysterischen
hysterischen Symptoms
Symptoms gohört gehört die die Fähigkeit,
Fähigkeit, sich sich
zu ''''iedcrhol
zu wiederholen en - — wenn
w enn es es n icht eine
nicht eine psychischc
psychische Bedelltung,
Bedeutung,
einen Sinn
einen Sinn hat, hat. Diesen
Diesen Sinn bringt das das hysterische
hysterische Symptom
nicht
nicht mit,mit, erer wird
wird ihm verlieh elJ, 'ggleichsam
verliehen, leichsam mit mit ihm verlötel,
verlötet,
und er kann
und er kann in jedem Fnlle
in Falle ei n ondercr
ein anderer sein,
sein, je je nllch
nach derder ß e-
Be-
schaffenheit
schaffen heit der
der urlch
nach Ausdruck ringenden unterdrückten unterd rückten Gedanken,
Gedanken.
Allerdings
,Allerdings ,,,,.irkt eine Reihe von Momenten dm'a
wirkt daraufuf hin,
hin, daßdaß die
die
Beziehungen ....zwischen
Beziehuugen ,Nischen den llnbcv\'llßlcn
unbewußten Gedan].:;en
Gedanken und de denn ihne
ihnen n
als Ausdrucksmittel
als Ausdrucksmittel zu Gebote stehenden somatischen somatischen Vorgängen
sich minder
sich minder willkUrlich
willkürlich gestalten und sich sich mehreren typischen
typisch en Ver-Ver-
knüpfungen
knüpfungen annnhern.
annähern. Für die d ie Thernpie
Therapie sind sind die
di e im akzidentellen
n1:zidentellcfI
psychischen M aterial gegebenen Bestimmungen die
psychischen Material die wichtigeren;
wi chtigerell i
man
man löst die Symptome,
löst die Symptome, indem man n ach der
m all nach der psychischen
psychischen Be- Be-
deutung derselben
deutung derselben forscht. forscht. Hat man man dann dann abgeräumt,
abgel'iiumt, was was durch
durch
Psychoanalyse
Psychoanalyse zu zu beseitigen
beseitigen ist,ist, so
so kann man man sich~jch allerlei,
allerlei, wahr-
wahr-
scheinlich
sch einlich zutreffende
zutreffenue Gedanken
Ged.mkcll über über die die somatischen,
sOlIlatisch en, in in der
der
Regel
R egel konstitutionell-organischen
konstilutionell-orgnnisc11en GrundlagenGrundlagen der der Symptome
Symptome ma- mn-
ehen, Auch
chen. Auch für für diedie Anfälle
AnfHIle von von Husten
Husten und und Aphonie
Aphonie bei bei Dora
Dorn
werden
werden wir \vir unsuns nicht
ni cht auf
auf diedie psychoanalytische
psych oanalytisch e Deutung D,eulung be- b e-
schränken,
schränken, sondern
sondern hinter
hinter derselben
derselhell das das organische
organische Moment
Momen t nach- nn ch-
weisen,
weisen, von von demdem das das „somatische
Jlsomntische Entgegenkommen"
Enlgegenkommcll" für dOll
für den
Ausdruck
Ausdruck der der Neigung
Neigung zu zu einem
einem zeitweilig
zeih\'cilig abwesenden
ahwesendcn GeliebtenGclichll'!l1
Und
ausging. Und wenn
ausging. wenn uns un s die
die Verknüpfung
VerknUpfung zwischen sYJllptomflt.i~
zwisch en symptomati-
schem
schem Ausdruck
Ausdruck und und unbewußtem
unbewußte m Gedankeninhalt
Gcdankeninlmll in in , diesem
di cscm
Falle
Falle als geschickt und
als geschickt und kunstvoll
kunstvoll gefertigt
gefeJ'tigt imponieren
imponieren sollte, soHte, so ~o
Brudutiick einer Hysterie
Bruchstück I-lJ'sterie -Allal)'
-Analyse se .p
41

werden wir gern gerne hören, daß sie


e höreIl, sie den gleichen Eindruck in in jedem
anderen Falle,Falle, hei
bei jedem anderen Beispiel, Beispiel, zn zu eniclen
erzielen vermag.
Ich binbin nun darauf vorbereitet,
vorbereitet, zu hören, daß es es einen
einen rechtredll
mäßigen Gewinn Gev\'inn bedeutet, wenn wir also, also, dank der Psychoanalyse,

das Rätsel der Hysterie


das Hysterie nicht mehr in
nicht mehr in der "besonderen Labilität
der „besonderen
der Nervenmoleküle"
der Ner\<cllmoleküle" oder oder in der der Möglichkeit hypnoider Zustiinde, Zustände,
„somatischen Entgegenkommen"
sondern im "somatischen Entgegenkommen " suchen sollen. sollen.
Gegen diese diese Bemerkung will ich do ch betonen,
ich doch beton en, daß das das Rätsel
Rätsel
so
so nicht
nicht nur nur um ein ein Stück
Stück zurückgeschoben, sondern auch um
ein Stück
ein Stück verkleinert
verkleinert ist.ist. Es handelt sich sich nicht
nicht mehrm ehr um das das
ganze
ganze Rätsel, sondern um
Rätsel, sondern jenes Stück desselben,
um jenes desselben, in in dem der der be- be-
sondere Charakter der
sondere Charakter der Hysterie zum Unters Unterschiede chi ede von VOll andere
anderen !l
Psychoneurosen eenthalten nth a1ten ist.
ist. Die psychischen Vorgänge bei bei aU en
allen

Psychoneurosen sind sind eine ganze Strecke


eine ganze Strecke weit die gleic1len, dann
die gleichen, daull
• JO • •

erst kommt das „somatische


erst "somatische Entgegenkommen"
Entgegenkommenu in Betracht, welches
i n Betracht, \-,'elch es J

den unbewußten psychischen Vorgängen einen Ausweg ins ins Köq>el'-


Körper-
liche verschalTt. Wo dies
liche verschafft. dies Moment nicht nicht .zu hoben ist,
zu haben ist, wird aus ilUS

gnll:t.en Zustand
dem ganzen e twa~ anderes als
Zustand etwas fils ein
ein hysterisches
hysterisches Symptom,
Sy mptom,
aber doch
aber wieder etwas
doch wieder etwas Verwandtes,
Verwandtes, eine eine Phobie etwa oder eine eine
Zwnngsidee, kurz
Zwangsidee, kurz einein psychisches
psychisches Symptom.
Sym ptom.
Ich kehre
Ich ?t1 dem
I:; eh re zu "Simulation H von
den1 Vorwurf der „Simulation" \'on Krankheiten
KrankheiteIl I
zurück, den
zurück, den Dora gegen ihren Vater erhob.
ihren Vater erhob. Wir VVir merkten
m erkten bald, hald, ..y
</

daß ihmih111 nicht


nicht nur Selbstvorwürfe
Selbstyorwürfe betreffs frUherer Krankheits-
betreffs früherer Krankheits-
zustände, sondern
zustände, sondern auch solche,solche, diedie die
die Gegenwart
Gegen\vart meinten,
meiuten, ent- ent-
sprachen. An dieser
sprachen. dieser Stelle
Stelle hathat der Arzt gewöhnlich die die Aufgabe,
Aufgabe,
erraten . und zu
zu erraten ergänzen, was ihm die
zu ergänzen, die Analyse
Annlyse nur in in An-
deutungen liefert.liefert. Ich
Ich mußte
mußte die die Patientin
Patientin aufmerksam
flufllle l'ksam machen,
d~D ihr
daß ihr jetziges
jetziges Kranksein
Krnnksein gerade so so motiviert
motiviert und tendenziös
tendenziös
wie das
sei wie
sei von ihr
das von ihr verstandene
"erstandene der der Ft.<m
Frau K. K. EsEs sei kein Zweifel,
sei kein Zweifel,
daß sie einen Zweck im Auge habe,
sie einen habe, den sie sie durch ihre ih~.'e Krank-
heit zu
heit ~~l erreichen
e;;'~ia;en hoffe.
hoffe~ Dieser
Diese~ aber
aber könne
könne kein anderer anderer sein,
sei12 alsal:;

-- --
de~ "Vater
den inte r der
. ~ .
der Frau
gelänge ihr
Argumente gelänge ih r
Frnl\ K.K. abwendig
abwendig zu
di es
dies
z~ machen.
nicht;
nicht;
-
vielleicht
vielleicht
Dl1l~h Bitten
Jl]n c1;en. Durch
hoffe
hoffe
Bitt~n und
sie es
sie
u nd
Zli
es zu
,
-

42 K r IJJJh~ lIges (hifhtell


Krankengeschichten

erreichen,
erreichen, w eil 11 sie
wenn den Vater
Sle den Vater in Sdlreck versetze
in Schreck versetze (siehe(!·;iehc den de n Ab- Ab-
schiedsbrief), sein
schiedsbrief), sei)) Mitleid
Mitleid wachrufe
vv achrufc (durch
(d llrch die die Anfälle
AIlf;;ll e von VO ll Ohn-
Ohn-
macht), und
macht), und wenn wenll dies elies alles
all es nichts
n it;h ts nütze,
nütze, so so räche
l'iiche sie sie sichsich
weni gstens an
wenigstens ihm. Sie
L1 11 ihm. Wl s~ e wohl,
Sie wisse wohl, wie wie sehr seh r erer an an ihrilll' hänge,
hfiu ge,
li nd daß
und daß ihm jedeslIltll die
ihll1 jedesmal die Tränen
TräneJ1 in in die
die Augen lI'ele u, wenn
Augell treten, w cnll er CI'
nach dem Befinden
nach Bell nd en seiner Tocht er gefragt
5ein er Tochter g efrag t werde.werd e. Ich Ich sei ~ei ganz
gn nz
überzeugt, sie
überzeugt, sie werdewerde sofort
sofort gesund seiu, wenn
gesllJ1 d sein, WClIll ihr ihl' derder VaterVa ter er- Cl'-

kliire, er
kläre, er bringe
brillge ihrer ih rer Gesundheit
Gesull(lheit Frau Frnll K. K. zum Oprer. Ich
ZUlIl Opfer. Ich hoffe,
hoffe,
er werde
er ,,,er de sichsich dazu da zu nicht
nicht bewegen
be",'egell lassen,
lassell, denn denn dann daun habe hn be sie sie
erfahrelI, welches
erfahren, welch es Machtmittel
Mnchtmittel sie sie ini1l Händen
B iinden habe, habe, und un d werde werd e
ge wi ß nicht
gewiß n icht versäumen,
versäu men, sich sich ihrer
ih rCl' Krankheitsmöglichkeiten
Kr ll llkheiL<>;l11 öglichk citcn jedes jedes
künftige Mal
künftige ,M al wieder
w ieder zu bedienen. Wenn
zu bedienen. "VeHn aber .. her der der Vater
Va ter ihr ihr nicht
ni cht
l' Iltlchgebe, sei
nachgebe, sei ich ich ganzgan z gefaßt da rall f~ daß sie
geroßt darauf, sie nicht
uidll so so leicht
Icicllt auf auf
tI ihr Kranksein
ihr Kr nnksein verzichten
verzichten werde. werde,
Ich übergehe die
Ich die Einzelheiten,
Einze1heitclI ) aus nus denen
dellen sich sich ergab,
cl'gnb, wie 'wie voll-
yo11-
kommclI richtig
kommen ri ch tig dies dies alles
nlles war,
w ar, und
un d ziehe
ziehe es es vor, ein ige allge-
VOI ' , einige allge-
f Bem erku ngen über
meine Bemerkungen übel' die R olle der Krankheitsmotive
die Rolle Kr <l llkh e i tsmo ti ve bei bei
uer Hysterie
der J:1 yslerie anzuschließen.
il nzu schli eßclI . Die Motive Moti ve zum Kra nl\sein sind
7.. 11111 Kranksein sind be- be-
( g l'ifflich scharf
grifflich schnrf zu zu scheiden von den dCH Krankheitsmöglichkeiten,
Krilllkheils111öglichkcitcn, ,'on von
M aterinl, aus
dem Material, illl S dem die di e Symptome
Symp tom e gefertigt werden. wel'dell. Sie Sie haben
1mben
keinen An teil an
Anteil nll der Symptomu
Symptombildung, ildun g, si IId auch zu Anfang
sind Allfang der der
) Krankh eit lIi
Krankheit ch t vorhanden; sie
nicht treten erst
sIe treten sekundiil' hinzu,
erst sekundär lJi n zlI, aberaber
{ erst mit ihrem Auftreten ist ist die
die Krallkheit kon stituiert , Man
voll konstituiert l 1
erst Krankheit voll .

1)1} (ZUltlf::: Hicr ist


193J :) Hier
[Zusatz 192]:] ist nicht aHr
alless richtig.
ri chlig . D Der Sllot ~, daß lldie
er Satz, Krankheitsmotive
ie KrAllkhei ls,;"oti"e
111 Anrang
zu Anfang der
der Kro.ukh
Krankheiteit nicht
nicht VO rllatldell sind und erd
vorhanden erst lleJmndiir hinzut reten, ist
sekundär hinzutreten, ist
nicht aufrecht 'zu
nicJit 111 hohen
halten.. Allf
Auf näehste
nächster Seite werden
r Scile werde" dem denn1 auch bereits berci ~s Motive
Motive zum ZUlU
Kr tlnk sei ll uerwähnt,
Kranksein wii' lnt. die vor dem Ansbnlch
die ,"01' Ausbruch der der Kranklle
Krankheit it bestell
bestehen en lind
und an diesem
an diesem
Ausbnlch
Ausbruch m itsch uldig si
mitschuldig nd. Ich
sind. Ich habe später Rechnung
später dem SacJn'erhnlt besser Rcchnung gelra.gen,
Sachverhalt besser getragen,
indem ich ich die Unterscheidung 'l.wischen
die Unterscllcidnng zwischen pri primärem
m iirc m liund nd 5c sekundärem
kll n diir e m Kr Krankheits-
ank h ei ts-
ggewinn
ew inn cinfiihr
einführte. le . D
Das Motiv :zum
os Moliv m m KTIlll kacin ist
Kranksein ist jn nllemal di
ja allemal diee Absicht
Absicht e ines Ge-
eines Ge-
winnes. Für den sekundären Krllnkheitsgc Krankheitsgewinn willn tr ifft zu,
trifft zu, wnswas in in den weile Sätzen
ren Sätzen
weiteren
di eses Abschnittes
dieses Abschnittes gesagt gesagt ist,
ist. Ein 11rimi'irc
primärerr Krankhc itsge winn ist
Krankheitsgewinn ist aber
aber fiir
für je de ncu-
jede neu-
rolische
rotische Erkrankung anzuerk cmlen, Dns
anzuerkennen. Das Krlll1kwcrdcn
Krankwcrden erspart umiichst eine
erspart zunächst psychische
eine psychische
L eistung, ergibt
Leistung, ergibt sichsich ah
als dic
die ökonomi
ökonomischsch bequemste
belJll clm lc L ösung im Fall
Lösung Falle o oines psychischen
eines psychischen
Konfl ikls (Pl
Konflikts ue h t in ddie
(Flucht ie K rankheit), \Vcngleieh
Krankheit), wengleich sich sich in in den m eist en F
meisten iillcn spi'ilcr
Füllen später
die
die Um weckmiißigkc iL eincs
Unzweckmüßigkeit eines solchen AIl9weges
Ausweges IIntl'o'c idelltig erweist.
unzweideutig erweist. Die.er Anteil
Dieser Anteil
des
des primären
primären Krankeil sgewinnes lUlnn
Krankeitsgewinnes kann 015
als dt'
derr jinnere,
n 11 e r c, psycllOlogiscJle
psychologische belti<:hnel
bezeichnet IVc rdt'll ;
werden;
Bruc!zstürJ.: emer
Bruchstück einer HY$lcn"e
Hysterie --Analyse
Allfllysc 43

kann auf ihr Vorhandensein in jedem Falle


in jedem Falle rechuclI,
rechnen, der der em ein
wirkliches Leiden bedeutet und von längerem
wirkliches längerem Bestande
Bestände ist.
ist. Das
Symptom ist ist zuerst dem psychischen
psychischen Leben ein ein unwillkommener

Gast, es
Gast, es hathat alles
I1Ues gegen
g egen sich verschwindet dnrum
sich und .verschwindet darum allch
auch so so
leicht von selbst,
lejcht selbst, wie es den Anschein
es uen Anschein hat, hat, durch
durch denden Einfluß
Zeit. Es hat anfangs keine nützliche
der Zeit.
der nützliche Verwendung im psychi- psychi-
schen HaushAlt, aber sehr häufig gelangt es
schen Haushalt, es sekundär 1.11 einer
zu einer
solchen;
solchen irgend eine psychische Strömung findet es
j es bequem, sichsich des
des
Symptomg
Symptoms zu zu bedienen,
bedienen, und damit ist ist dieses
dieses zu einereiner S Sekundär-
eku ndär-
fu nktion gelangt
funktion gelangt und im Seelenleben wie verankert. verankert. VVerWer den
Kranken gesund machen will, will, stößt
stößt dann zu seinem Erstaunen
auf einen großen
auf einen großen ""iderstand,
Widerstand, der der i.hn belehrt, Jaß
ihn belehrt, es dem Kranken
daß es KranketJ
mit derder Absicht,
Absicht, das das Leiden allfzugebell,
aufzugeben, nicht so so ganz, so voll voll
ist . Man
l
ernst ist 1\1an stell e sich
sich einen
einen Arbeiter,
Arbeiter, etwa etwtl einen Dachdecker
Dachdecker
1
. stelle

vor, der sicb


VOl", sich zum Krüppel gefal1en hat
KrUppel gefallen lIUU nun
IJat und der Straßen-
IIUIl an der Straßen- "
ecke bettelnd
ecke bcttelnd sein sein Leben fristet. NIan komme
friste t. Man komJne nun als Wunder-
nUll als. VVunder-
litter und
täter lllJd verspreche ihm, das das krumme Bein gerade und gehfähig
Bein gerade g"ehfahig
he17,ustellen" Ich
herzustellen. meine, man darf
leb meine, darf sich
sich nicht
nicht auf den Ausdruck
auf den Ausdruck
besonderer Seligkeit
besonderer Seligkeit inin seiner gefLIßt machen. Gewiß
seiner Miene gefaßt Gev.'iß fühlte
fühlte
er sich
er sich äußerst
äußerst unglücklich,
unglücklich, als als er
er die
die Verletzung
Verletzung erlitt,
erJitt, merkte,
merkte,
er werde nie
er nie wieder arbeiten
arbeiten können und uml müsse
müsse verhungern
oder von Almosen
oder Almosen leben.
leben. Aber seither
seither ist,
ist, was
'was ihn zunächst erwerb-
ihn zunächst ervvcrb-
los machte, seine
los seiue Einnahmsquelle
Eillnahmsquelle geworden;
gevvorden; er lebt von
er lebt von seiner
seiner
KrUppelhaftigkeit. Nimmt man ihm die,
Krüppelhaftigkeit. die, so so macht man ihn ihn viel-
viel-
leicht ganz hilflos;
leicht hilflos; er
er hat sein Handwerk unterdessen
hat sein unterdessen vergessen,
vergessen,

seine Arbeitsgewohnheiten verloren,


seine verloren, hat sich sich an denden Müßiggang,
Müßiggang,
vielleicht auch ans
vielleicht aus Trinken gewöhnt.
gewöhn t.
Die Motive zum Kranksein beginnen
Die begin nen sich sich häufig
häufig schon
schon in in der
deI'
Kindheit zu regen.
Kindheit regen. DasDas liebeshungrige
lieheshungrige Kind, Kiml, welches
welches diedie Zart-
Zärt-
er ist
er ist sozusagen
s01.usagen konstant.
konstllJlt" Überdies
Überdies können änßere Momente,
könncn äußere Monlente, wie
wie die
die als
als Beispiel
Beispiel an-
an·
~cführle Lage
geführte Lage der von ihrem Manne
de-r '"on ihrem J\"l8nne IInterdnlckten Frau,
unterdrückten J\"loti"e zum
Frau, Motive turn Krankwerden
Krankwerden
abeeben und
abgeben und so den äußerlichen
so den äußerlichen Anteil
Antei l des
dcs primären
primären Krankheitsgewinnes
Xrankheitsgewinnes herstellen.
heY'Stellen.
1) Ein
1) Ein Dichter,
Dichter, der
der allerdings
allerdings auch
auch Arzt ist, Arthur
Arzt ist, Arlhur Schnitzler,
Schnitt:lcr. hat
hat dieser
diescr
Erkenntnis in
Erkenntnis in seinem
seinem „Paracelsus"
"Parace1slls" sehr
sehr richtigen
richtigen Ausdruck
Amdruck gegeben.
gegeben.
44
44 KrnnkclIgesdlic!tlt'lt
Krankengeschichten

lichkeit
lichkeit der der Elterll
Eltern ungern
ungern mit mit seinen
seinen Geschwi!:itern
Geschwistern teilt, teilt, bemerkt,
bemerkt,
daß diese ihm
daß diese ihm voll \.yicder
voll wieder zuströmt,
zuströmt, 'wenn wenn die die Eltern
Eltern durch
durch seine
seine
Erkrankung in
Erkrankung in Sorge
Sorge versetzt
versetzt werden.
werden. Es Es kennt
kennt jetzt
jetzt ein
ein l\1ittcl,
Mittel,
die Liebe der Elterll hervorzulo
die Liebe der Eltern hervorzulocken, ckell, liundnd wil'd
wird sichsich dessen
dessen be- be-
dienen,
dienen, sobald
sobald ihmihm das das psychische
psychische Material
Material zu zu Gebote
Gebote steht,
steht, Ulltum
Krallksein zu produzieren.
Kranksein zu produzieren. "Venll Wenn uas das Kiud
Kind drllUl
dann FrouFrau gC'''''orc1en
geworden
und ganz
und ganz imim \Viderspru
Widerspruche chc zu zu delI
den Anfol'del'uugcH
Anforderungen seiJler seiner KindKinder- er-
zeit
zeit mit
mit einem
einem v\'enig
wenig rlicksichtsvoUen
rücksichtsvollen lVJmmc Manne \'cl'heirat
verheiratet et ist,
ist, ucrder
ihren
ihren \'Villen
Willen unterdrUckt,
unterdrückt, ihre ihre Arbeitskraft
Arbeitskraft schOntl1lgslos
schonungslos unsni.'lt'l.t
ausnützt
und weder
und weder Z1irtlichkeit
Zärtlichkeit no nochch AusgabeIl
Ausgaben [t11 an sie sie wendel,
wendet, so so "wird'inl
dos Kronksein ihre einzig"c
das Kranksein ihre einzige VVaffeWaffe in in der
der Lebcnsbcllflllplllug.
Lebensbehauptung. Es Es
verschafft ihr
verschafft ihr dicdie ersehnte Schonung',Schonung, es es :lowingt
zwingt den den Mmm Mann ZlI zu
Opfern an Geld und
Opfern an Geld lind Rücksicht, die die er er der
der Gesunden nicht nicht ge- ge-
bracht h~ittc,
bracht hätte, eses nötigt ihn :loUT zur vorsicht igen Bt:!Wlldlllllg
vorsichtigen Behandlung im im Fnlle
Falle
der Genesung,
der Genesung, denn sonst ist
sonst ist der Hückfall berei t. Dns
Rückfall bereit. Das llanscheinend
nschcincud
Objektive, Ungewollte
Objektive, Ungewollte des Krankheits7.ustiHlflcs,
Krankheitszustandes, fCu' tIns auch
für das ancl! dei'der
behandelnde
behandelnde Arzt eintreten muß, ermöglicht
Arzt ermöglicht ihl' ihr ohne bewußtebewußte
Vorwürfe
Vorwürfe diese diese zweckmäßige
zweckmiißige Verwendung eines eines Mittels,
Mittels, dos das sie sie
in den
in den Kinderjahren
Kinderjahren wirksam gefunden ge[unucll hat. hat.
, Und
Und dochdoch ist dieses Kranksein Werk
ist dieses VVerk der der Absicht!
Absicht! Die Die Krank-
Krmlk-
~ heitszustände
heitszustände sind sind_ in in der
der Regel für für eine l)ersOl,;--);c.sti~
gewisse Person
ei ne gewisse
h I
so daß
s7) doßsieini"t
sie del; 11Eiltfcl'nüllg
mit deren \reJ:sc1i' V:iildCil.:- Das
Entfernung verschwinden.
bestimmt,
Dnsr-ol1estc
roheste und \Illd
h;;alste "Urteil
banalste Urteil über ila~s-I(r:1ilkseiii-Jcr
iibeJ' das Hystel'iscllell, das
Kranksein der Hysterischen, das man
von
von ungebildeten
ungebildeten Angehörigen
Angehörigen und und von Pflegerinncn hören
VOll Pflegerinnen hören kann,
k fl llll,

ist in
ist in gewissem
gewissem Sinne Siune richtig.
richtig. Es Es ist wnhl', daß
ist wahr, da ß die
di e gelähmte
geHihlllle
Bettlägerige aufspringen
Bettlägerige aufspringen würde, wiirde, wenn wenn im im Zimmer
Zimmer Feuer Feuer ausbräche,
nushl'iicltc,
daß
daß die die verwöhnte
ven'\'öhnte Frau Frnu alle (llle Leiden
L eiden vergessen
vergessen würde, würde, wenn ~\'cnn ein ein
Kind lebensgefn hrlich erkrankte
Kind lebensgefährlich erkrankte oder oder eine
eine Katastrophe
Katastrophe die die Stellung
Stellllllg
des Hauses
des bcdrohte. Alle,
Hauses bedrohte. Alle, die di e so
so vonVOll den Kl'nllkcll sprechen,
den Kranken sprech eJl,
haben recht bis
habe!l recht bis aufnur denden einenei ncJl Punkt,
Punkt, daß dnß sie den psychologi-
sie den psychologi-
schen
schen Unterschied zwischen
Unterschied zwischen Bewußtem ße\'vußtem und Uuhewußtem ver-
Ulld Unbewußtem ver-
nachlässigen, was
nachlässigen, was etwa ctwn beim beim Kind Kind noch noch gestattet
gestattet ist,ist, beim
beim Er- Er-
wachsenen
wach senen aber nicht mehr
aber nicht m ehl' angeht.
nngel1t, DarumDnl'uln könnenkönn en alle alle diese
di ese
Brmhstiick einer Hysterie-
Bruchstück 1I)'Merie-Annlyse
Analyse 45

Versichenmgen,
Versicherungen, daß es es nur am 'Willen ;Villen liege,
liege, und alle Auf--
alle Auf-

munterungen und Schmähungen de


munterl1ngen der.. Kranken nichts nützen. , l\'lan Man
muß erst
IllUß erst versuchen, sie sie selbst auf dem Umwege
selbst auf Unnvege der der Analyse
yon
von der Existenz lhrer
der Existenz ihrer Krankheitsabsicht
Krankheitsabsicht zu überzeugen.überzeugen,
In der
In der Bekämpfung der Krankheitsmotive liegt
der Krankheitsmotive liegt bei
bei der Hysterie

ganz_ allgemein
ganz allgernein__ die die _ Schwäche
~c~::' äche einer
einer JjedenedellTh~pie,
Therapie, auch ßuch derder
Xi)
pT>~~oani\1y,tlsc1l..~~ Das
psychoanalytischen. Scl~icksal hflt
Das Schicksal hat - es' hierin lefcllt;
es 111erin leichter,,- es braucht -1\x\
es braucht

weder die Konstitution


Konstitution noch das das pathogene Mnt.erialMaterial des des Kranken
anzugreifen; es
anzugreifen; es; nimmt ein ein Motiv zum Kranl{sein Kranksein weg und der
Kranke ist ist zeit\ ...'eilig, vielleicht
zeitweilig, ,-iel1eicht selbst
selbst dauernd von \,on derder Krankheit
befreit.
befreit. vVieviel weniger "\'
Wieviel V underheilungen und spontanes
Wunderheilungen spontanes Ver-
~chwinden
schwinden von \"on Symptomen würden wir Ärzte bei bei der der Hysterie
gelten lassen, wenn wir
gelten lassen, \\;r häufiger
häufiger Einsicht in in die
die uns verheimlichten
verheimlichten
Lebensinteressell
Lebensinteressen der Kranken bekämen! Hier ist ist ein
ein Termin ab- ab-
gelaufen, die
gelaufen, die Rücksicht auf eine eine zweite Person entfallen, entfallen, eineeine
Situation hat sich
Situation sich durch äußeres äußeres Geschehen gründlich gründlich verändert-
verändert
lind das
und das bisher
bisher hartnäckige
hartnäckige Leiden ist ist mit einem Schlage Schlage gehoben,
gehoben,
anscheinend spontan,
anscheinend spontan, in VVahrheit, weil
in Wahrheit, 'weil ihm das das stärkste Motiv,
stärkste Motiv,
eine seiner Verwendungen im Leben,
eine seiner Leben, entzogen
entzogen worden ist. ist.
.i\1otive,
Motive, die die dasdas Kranksein stützen, stützen, wird man wahrscheinlich
\vnhrschein1ich
allen vollentwickelten
in allen
in vollentwickelten Fällen Fällen antreffen.
antreffen. Aber es es gibt Fälle mit
gibt Fälle
rein innerlichen
rein innerlichen Motiven, Motiven, wie wie z.z. B.B. Selbstbestrafung,
Selbstbestrafung, also also Reue
lind Buße.
und Man wird dann die
Buße, 1\'lan die therapeutische
therapeutische Aufgabe leichter leichter
1ösbar finden, als
lösbar finden, als wo wo die die Krankheit in in Beziehung
Beziehung zu zu der Er-
der Er-
reichung eines
reichung eines äußeren
liußeren Zieles Zieles gesetzt
gesetzt ist.1st. Dies ZielZiel warwar fürfür Dora
Dom
offenbar, den Vater zu erweichen und
offenbar, lind ihn ihn derder Frau
Frau K. K. abwendig
ab wendig
machen.
zu machen.
seincr Handlungen schien
Keine seiner schien sie übl;g:ens so
sie übrigens so erbittert
erbittert zuzu
11ilben ~yie
haben ~ei~e Bel'eit\~Üligk~~t,--=-
wie seine Bereitwilligkeit, die die Szene
S1:.e;l,e am
«!l}- See
Sce fürfiG'-_ei~l~-_
ein Pro-

d~ kt ihrer
dukt ih,rcl' Phantasie
Phantasie zu 7.11 11alten Sie geriet
halten.. . Sie geriet außer sich, wenn
außer sich, wenn siesie
unr.ll1 dachte,
daran dnchte, sie sie sollte
sollte sich
sich damals
damals etwas
etwas eingebildet
eingebildet haben.haben. IchIch
wnr lange
war lange Zeit
Zeit in Verlegenheit, zu
in Verlegenheit, zu erraten,
erraten, welcher
welcher Selbstvorwurf
Selbstvorwurf
sich hinter
sich hinter der der leidenschaftlichen
leidenschaftlichen Abweisung
Ahweisung dieser dieser Erklärung
Erklärung

rr - ", :. '
, fi (1./ r " "
(
<f
46 A"Krankengeschichten
r a" l,'ell geseIlichteIl

verberge. Man
verberge. Man Wl1r war im im RRechte,
echte, etwas etwas Verhorgenes
Verborgenes dahinter dahinter zu zu
vermuten, denn
vermuten, denn ein VorwuJ'f, oer nicht zu
ein Vorwurf, der nicht trifft, deI' beleidigt nuch
der Lelciriigt
zutrifft, auch
?• nicht nacll}lO ltig.·~·AAnderseits
nicht nachhaltig. nd ers~its kam kam ich ich zum zürn s~hfusse,
Schlüsse, daß daß' die die E~:Er-
zählung Oor;;s'
;Jhlung Doras clurchl1us
durchaus tlel' der VVahrheit
Wahrheit entsprechenentsprechen müsse. müsse. Nach- NilCh-
dem sie nur
deln sie nur Herrn Herrn K's, verstanden, ~Jatt
Absicht verstanden,
K's. Absicht hatte~__sie
sie ~11ll
ihn nicht
nicht
ausreden lassen,
allsreden lassen, hatte ihm einen
hatte ihm einen Schlag
Schlag ins ins Gesicht versetzt und
Gesicht vel'setzt und
~~r ~lav~nge~~~. lhr
war davongeeilt. Ihr ~ ß~nehm
Benehmen e-11 ~rscili
erschien cn -demdem 7.ui,clc1Cl;leib;;JloCil
zurückbleibenden
Manne damals
Manne damals wohl wohl ebenJ;o
ebenso ullversUimllich
unverständlich wie wie uns,uns, denn. denn Cl' er
mußte
mußte längst aus unzähligen kleinen
längst aus unzähligen kleinen An zeichen geschlossen
Anzeichen geschlossen haben, haben,
daß er
daß er der Neigung des
der Neigung Mädchens sicher
des Mädchens sicher sei. sei. 1n
In derder Diskussion
Diskussion
über den zweiten Traum
übel' den zweiten Trau m ·w erden wir werden wir dann dann sowohlsowohl der der LÜSUlJg
Lösung
dieses
dieses Rätsels ols
Rätsels als .mch
auch dedemm ·Izunächst
.unächst "vergeblich
el'gebli ch gesllchtcn
gesuchten Sclbst- Selbst-
vorwurf begegnen.
vonvllrf begegnen.
Als die
Als Anklagen gegen
die Anklagen gegen (le denn Vater mit cl'ITlihlcndcl'
ermüdender 1\10noton1eMonotonie
wiederkehrten
wiederkehrten un und d der
der Huste
Husten n dahei fortbestand, mußte ich
dabei fortbes ta nd, mußt e ich dal'an
daran
denken,
denken, daß didaß dies Symptom eine Bc<lcu
es S)'mptom Bedeutung hilhen könn
tllug haben könne, e, die sich
die sich
auf
auf den Vater heziehe.
den Vater beziehe. Die Anforderungen, die ich llanll eeine
die ich S)'JIl-
ine Sym-
ptomerklärung
ptomel'kHirung zu stellen gewohnt hili,
7.U stellen ",,,ren ohnedies
bin, waren ollllc<1ies Inngc lange
nicht erfüllt, Nach
nicht erfüllt. ~a ch einer R eg~1 die
einer Regel, ich immer
<.Iie ich imn1 c.!'-_wiQ.
wieder(.l er_ bestätigt
bestätig!:...,
gefunden, aber
gefunden, aber allgemein nIlgemein aufzustellen
nufzllstellen noch noch _nicht
nicht den lIen Mut 1\1ut hatte,
}mt!E,
~utet ein
bedeutet Symptom die
ei l;-sy;;ptom dTei Darstellung
iii·sieilullg - RealisierungRca1isien~;K - einer — ei1!..cr
Pha nt;~ie~ it- sexuellem ei ~ e .sexuelle
sex·~;ellc · Situation.
Phantasie
'-- -
mit
,-----,
s"exuellem Inhalt,
JnlH\lt;'iilsü
--~..------- --also -eine
~-- --- ----- -_.
Sitllation. Ich
----...
l eh

------ -- ---- -, -
würde
würde besser sagen,
besser wenigst€IIS eine
sagen, wenigstens c i ne der der Bedeutungen
ßedcut llngcn eines Sym-
eines Sym-
ptoms
ptoms entspricht
entspricht der dei' Darstellung
Darstellu ng einer einer sexuellen
sexuellen Phantasie,
-
Phant asie, währendwährend
für die anderen
für die nnderen Bedeutungen Bedeutungen solche solche Inhaltsbeschränkung
Inhaltsbeschriinkung nicht niellt
besteht. Daß
besteht. Daß ein ein Symptom
Symptom mehr mehl' als nls eine
eine Bedeutung
Bedeutung hat, hot, gleichzeitig
gleichzeitig
mehreren unbewußten
mehreren unbewußten Gedankengängen Gedankengängen zur zur Darstellung
Dorstellullg dient, dient, er- er-
fahrt man
fährt m an nämlich
nämlich sehr sehr bald,
hald, wennwenn man lniln sich
sich in di e psychoanaly-
in die }lsychoanaly-
tische Arbeit einläßt.
tische Arbeit einläßt. IchIch möchte
möchte noch n och hinzufügen,
hinzufügen, daß daß nachJlnch meiner
mein er
Schätzung
Schätzung ein ein einziger
ei nziger unbewußter
unb cwußtcr Gedankengang
Gcd.mkellgang oder oder Phantasie
Ph<llltas ie
kaum
kaum jemals
jemals zur 7.ur Erzeugung
Erzeugung eines ein es Symptoms
Symptoms hinreichen hinreicllcll wird. wird.
Die
Die Gclcgen11 cit, dem
Gelegenheit, dem nervösen
ll crVÜW fl Husten Husten eine solche Deutung
ei nc solche Deutung
durch
dnrch eine eine phantasierte
phantasierte sexuelle Situation zuzuweisen,
sexuelle Situation zuzuweisen, ergab ergab sich sich
Bruchstück einer
Bruchstück eilter Hysterie
Hysterie -Analyse
-Analyse 47
47

sehr bald.
sehr bald. Als
Als sie
sie wieder
wieder einmal
ein m al betonte,
betonte, Frau
Fnm K.
K. liebe
liebe den Papa
l'apOl
nnr, weil
nur, weil er
er ein
ei n ,-cI-mögender Mann
vermögender l\'lann sei,
sei, merkte ich aus
inerkte ich ge-
a ll s ge-
Wissen
wissen NcbcnHmstiinden
Nebenumständen ihrcs
ihres Ausdrucks, die
Ausdrucks, di e ich
ich hier
hi er wie
wie das
das
m eiste rein
meiste T echnisch e
rein Technische der Analysenarbeit
der Auulysellarbeit üherge h e,
übergehe, sic h
daß sich
hin ter
hinter Satze sein
dem Satze sein Gegenteil
Gegenteil verberge: Der Vater V:l ter sei
sei ein
elll
unvermögender Mann. Dies Dies konnte
konnt e nur
nur sexuell
sexuell gemeint sein,sein,
also: Der
also: D er Vater
Vfl..ter sei als Mann
sei als Mcmn unvermögend,
unvermögen d, impotent.
impotent: Nachdem
Nnchdem
sie di ~se Deutung aus
sie diese aüs bewußter Kenntnis
K-en;ltnis bestätigt,
bestätigt, hielt ich ihr
hielt ich ihr
vor, in
vor, in welchen
welchen Widerspruch
\Viderspruch siesie verfalle,
verfnlle, wenn sie einerseits
Won11 sie einorseits
festhalte, das
dm·an festhalte,
daran Verhfihllis mit Frau
das Verhältnis Frau K. sei ein
K. sei ein gewöhnliches
gewöhnli ches
Liebes\CerhältlJis,
Liebesverhältnis, llnd anderseits
und anderseits behaupte, der der Vater sei sei impotent,
impot.ent,
also llnf<ihig. ein
also unfähig, ein solches
::;olch es Verhältnis auszunützen.
auszuniitzen. Ihre Antworl
Jhre Antwort
zeigte, daß
zeigte, d(~B sie
sie den Widerspruch
\I\/ielersprllch nicht
nich t anzuerkennen brauchte.
b1"f\Uchlc.
sei ihr
Es sei ih r wohl bekannt, sagte sagte sie,
sie, daß es es mehr alsn]s eine An der
eine Art deI'
sexuelle n Befriedi
sexuellen gu ng gebe.
Befriedigung gebe. Die Quelle dieser KenntnisKennlnis war WOll" ihr
ihl·
nllerdings un au ffindlJ<~r. Als
allerdings wieder unauffindbar. Als ich
ich weiter
weiler fragte,
fr'\,n-te, ob sie
sie die
die
Inanspruchl1:lhme
Inanspruchnahme anderer <lllderer Organe als als der Gcnilalicn
Genitalien für für den
sexuelle n Verkehr meine,
sexuellen meine, bejaht
bejahte e sie,
sie, und ich konnte fortset7.ell:
lind ich fortsetzen:

dann denke sie gemde an jene


sie gerade KÖl"pertcil c, die
jene Körperteile, die sich
sich beibei ihr
ihr inin
gereiztem Zustande befanden (Hals,
Zustande befänden (Hals, Mundhöhle). Soweit Soweit wollte
woll te
sie freilich
sie ihren Gedanken nichts
freilich von ihren nichts wissen,wissen, aber sie durfte
aber sie du rfte es
es
sich auch gar nicht völlig
gar nicht völlig klargemacht
klm·gemacht haben, wenn das das Symptom
ermögli cht sein
ermöglicht sei n sollte.
soll te. Die Ergänzung war \.... al" doch unabweisbar,
unabweisb<lr, dnß daß
sie
sie sich
sich mit ihrem stoßweise stoß weise erfolgenden Huste1l, Husten, der tier wie
wi e ge-
wöhn lich einen
wöhnlich elnen Kitzel im Halse fials ls R eizanlaß angab,
Reizanlaß angnb, eine Situation
Sit.uation
von sexueller
sexueller Befriedigung per os os zwischen den zwei Pe rsonen
Personen
vo rstellte, deren Liebesheziehung
vorstellte, Liebesbeziehung sie sie ullll beschäftigte. Daß
usgesetz t beschäftigte.
unausgesetzt D<lß
die
die kürzeste 7...eit
Zeit nach dieser stillschweigend hingenommenen Auf- Allf-
klärung del'
kHirung der H list en yel'Schwunden
Husten verschwunden W Cl!", stimmte natürlich recht
war, recht
ggut.
ut.; wir wollten
5 wollten aber nicht 1.11 zu \'"iel
viel VVert
Wert aur auf di ese Vernnderlillg
diese Veränderung
1egen,
legen, w eil sie
weil ja schon so oft
sie ja oft spo nt an ei
spontan ngetreten war.
eingetreten Will".

Wenn
\'Ven n dieses
dieses Stückeheu
Stückchen der AIl<lI}"se bei dem iit7.tlich
Analyse bei ärztlichenen Leser,
Leser,
außer dem Unglauben, der ihm j<1
Unglmlhcl1: der ja freisteht
freisteht,1 Befremden und
48 K ran hcn{;('schichtcll
Krankengeschichten

Grauen eerregt rregt haben sollte, sollte, so bin ich ich bereit,
bereit, diese beiden
heiden ReOlI;:-
Reak-
tionen an dieser Stelle Stelle nuf auf ihre Bcrechtigung
Berechtigung zu prüfen. prüfen. DM;Das
Befremde
Befremden n denke ich mir motiviert durch mein Wagnis, "V flgnis, mit
ei nem jungen
einem jungcn l\1ädchen
Mädchen - — oder iiberh'lUpt
überhaupt, einem "V Weib
cib im
lln
Alt
Alterer der Geschlechtlichkeit
Ge5chlechtlichkeit - von so— so hheikein
eik eln llndund so so abscheu-

lichen Dingen
Dingcn zu reden. reden. Dns Das Grauen gilt wohl der der Möglichkcit,
Möglichkeit,
doß ein
daß ein unberührtes Mädchen von derl ei Praktiken
VOll derlei Pml\likcn wissen
wisscn und
seine Phantasie mit ihnen beschäftigen
seine besc1üiftigell könnte.könnt e. In beiden beitlen Punkten
'würde
v\'ürd e ich
ich zur zur Mäßigung und Besonncnheit Besonnenheit raten. raten. Es liegtliegt weder

hi er no
hier nochch dort
dort ein ein Grund zur Entrüstung vor. vor. ManM'an kann mit
Mädchen und Fl'fltlell Frauen von allen sexuellen
VOll allen sexnel1eJl Dingen sprechen, ohne
iJmen
ihnen zu zn sc badell und
schaden IIl1d olme
ohne sich sich in in Verdacht %11 b riJlgcn, wenn man
zu bringen, mnn
e rst ens eine
erstens eine ge wisse Art,
gewisse Art., es
es zu %u tun, annimmt, und zweitens, wenn
tun, flllnimlllt,
man bei ihnen ih1le1\ diedie Überzeugung crwcck erwecken el1 kann,
kflnn, daß es uilve r-
es unver-

meidlich ist.
meidlich Unte r denselben
ist. Unter denselben Bedingungen
Bedingunge n erlaubt cdaubt sich sich ja Ruch der
ja auch
Gynäkologe, sie
Gynäkologe, sie aUen
allen möglichen Entblößungen EIltblüßungcn zu unterziehen.untcl7.iehell.
Die beste
be$tc Art,Art, von den Dingen zu reden, redclI, ist ist die trockene und
die trockene und
direkt e; sie
direkte; sie istist gleichzeitig
gleichzeitig von der Lüsternheit, LiistCl'lIhcit., mit mit welcher die die
n nmlichen Themata in
nämlichen in der „Gesellschaft"
"Gcscllschnft" behandeltbchnndclt werden und
di e Mädchen
an die IvIädchcn wie Frauen sehr wohl gewöhnt sind, sind, am weitesten
entfernt. Ich
entfernt. leh gebe
gebe Organen
Organen wie Vorgiingen ihre
wje Vorgängen tec1111ischen Namen
ihre technischen
und teile
teile dieselben
dieselben mit, mit., wo\'1.'0 sie —
sie - die —
die Namen - etwa unbe- tm be-
kannt sind.
kanliL sind. "J'appcllr.
»Tappelte im chat un
1111 chat eitert". Ich
Wl chat". leh habehabe wohl von VOll
ärztlich en und
ärztlichen lind nichtärztlichen
nichtäl'ztlichen Personen Pen;;onclI gehört,
g ehUrt, welche
w elche sich
sich über
üher
eine Therapie
eine Therapie skandalisieren,
skandCllisieren, in in der solche
solche Besprechungen vor- vor-
kommen,
komm en, und und die di e entweder mich oder oder die Pnticnten um den
di e Patienten
Kit zel zu
Kitzel zu beneiden
b en cjdclI scheinen,
sch eine n, der der sich
sicb nach ihrer ihrer Erwartung da- da-
bei einstellt.
bei einstellt. Aber ich ich kenne
kenn e doch die di e Wohlanständigkeit
'Voh lnnständigkcit dieser diesel'
Herren
Hcrren zu zu genau, um mich mich über ~i e zu erregen.
!'Ibel' sie erregell. Ich Ich werde der
Versuchung,
Versuchung, eine eine Satire
Salire zu zu schreiben,
schreiben, aus aus dem Wege VVcgc gehen.
gehen. NurNur
(las eine
das will ich
eine will ich erwähnen,
crwiihnen, daß daß ich ich häufig
h äufig die ul c Genugtuung er- er-
fahre, von
fahre, \"on einer
eincr Patientin,
Patient in, der der die die Offenheit
Offenh eit in ~exuellell Dingen
iJl sexuellen Dingen
alltinglich nicht
anfänglich nicht leicht
leicht geworden,
geworden, späterhin
spiiterhin den Ausruf Ansl'tlf zu
zu hören:
hören:
Bruchstück einer
B:uchstück einer Hysterie-Analyse
Hysterie- Analyse 49
49
„Nein, Ihre
"Nein, Kur ist
Ihre Kur ist doch
doch umum vieles
vieles anständiger
anständiger als als die
die Gespräche
Gespräche
des Herrn
des Herrn X.!" X.!"
Von der
Von der Unvermeidlichkeit
Unvermeidlichkeit der der Berührung
Berührung sexueller
sexueller Themata
Themata
muß man
muß man überzeugt
überzeugt sein, sein, eheehe manman eine eine Hysteriebehandlung
Hysteriebehandlung
unternimmt, oder muß
unternimmt, oder muß bereit sein, bereit sein, sich
sich durch
durch Erfahrungen
Erfahrungen über- über-
zeugen zu
zeugen zu lassen.
lassen. Man Man sagtsagt sich
sich dann:
dann: pourpour faire
faire une
une omelette
omelette
ilü faut
faut casser
casser des oeufs. Die
des oeufs. Die Patienten
Patienten selbst
selbst sind
sind leicht
leicht zuzu über-
über-
zeugen
zeugen; der Gelegenheiten dazu gibt
;
der Gelegenheiten gibt eses im
im Laufe
Laufe der
der Behandlung
Behandlung
allzu
allzu viele.
viele. ManMan braucht
braucht sich keinen
keinen Vorwurf
Vorwurf daraus
daraus zuzu machen,
machen,
daß man Tatsachen
daß man Tatsachen des des normalen
normalen oder oder abnormen Sexuallebens
Sexuallebens
mit ihnen
mit bespricht. Wenn man einigennaßen
ihnen bespricht. einigermaßen vorsichtig
vorsichtig ist, ist,

übersetzt man
übersetzt man ihnen ihnen bloßbloß ins Bewußte, was sie sie im
im Unbewußten
schon w"issen,
schon wissen, und und die die ganze
ganze Wirkung der Kur ruht ruht jaja auf
auf derder
Einsicht, daß
Einsicht, daS die Affektwirkungen einer
die Affektwirkungen einer unbewußten Idee Idee stärker
stärker
und, weil unhemmbar, schädlicher sind
und, weil unhemmbar, sind als die einer
als die einer bewußten.
bewußten.
Man läuft
Man läuft niemals
niemals Gefahr,Gefahr, ein unerfahrenes Mädchen zu zu ver-
ver-
derben wo
derben; j
wo auch
auch im im Unbewußten keine Kenntnis sexueller sexueller Vor-Vor-
gänge besteht, da kommt
gänge besteht, da kommt auch auch kein
kein hysterisches
hysterisches Symptom zu- zu-
Ftande. Wo
stande. Wo manman Hysterie
Hysterie findet,
findet, kann 1'on "Gedanken unschuld"
von „Gedankenunschuld"
im Sinne der
im Sinne der Eltern Eltern undund Erzieher
Erzieher keine
keine Rede
Rede mehr
mehr sein.
sein. BeiBei
10-, I~- und
10-, 12- und 14jährigen
14jährigen Kindern,
Kindern, Knaben wie wie Mädchen,
Mädchen, habe habe
ich mich
ich mich von von der der ausnahmslosen
ausnahmslosen Verläßlichkeit
Verläßlichkeit dieses
dieses Satzes
Satzes
überzeugt.
überzeugt.
Was
Was die die zweite
zweite Gefühlsreaktion
Geflihlsreaktion betrifft,
betrifft, die
die sich
sich nicht
nicht mehr
mehr
gegen
gegen mich,
mich, sondern
sondern gegengegen diedie Patientin,
Patientin, im im Falle,
Falle, daß ich recht
daß ich recht
haben
hnben sollte, richtet und
sollte, richtet und den
den perversen
perversen Charakter
Charakter vonvon deren
deren Phan-
Phan-
tasien grauenhaft
tasien grauenhaft findet, findet, so
so möchte
möchte ich ich betonen,
betonen, daß
daß solche
solche Leiden-
Leiden-
schaftlichkeit im
schaftlichkeit im Verurteilen
Verurteilen dem dem Arzte
Arzte nicht
nicht ansteht.
ansteht. IchIch finde
finde
es auch
es auch unter
unter anderem
anderem überflüssig,
überflüssig, daßdaß einein Arzt,
Arzt, der
der über
über die die
Verirrungen
Verirrungen der der sexuellen
sexuellen Triebe
Triebe schreibt,
schreibt, jede
jede Gelegenheit
Gelegenheit
benutze, um
benutze, um in in den den Text
Text den den Ausdruck
Ausdruck seinesseines persönlichen
persönlichen
Abscheus vor
Abscheus 1'01' soso widrigen
widrigen Dingen
Dingen einzuschalten.
einzuschalten. Hier Hier liegtliegt
eine Tatsache
eine Tatsache vor, ,'or, anan die
die wir
wir uns,
uns, mit Unterdrückung unserer
mit Unterdrückung unserer
Freud, VI11.
+
50
5° K rnuJ.·ul{Jcschichten
Krankengeschichten

Ge.<ichmacksrich
Geschmacksrichtungen, tun ge n, hoffe ntli ch gewöhn
hoffentlich gewöhnen en we rd ell . Was
werden. VVns wir die die

sexuellen - Per"ersionen
Perversionen heißen, die Überschreitungen der Scxu
die Übcrschrcitullgen Sexual- a\-
fun ktion nnach
funktion ach Körpergebiet und un d Sexualobje
Sexualobjekt, a\'on muß
kt, cldavon mu ß man IH n H

oh
ohne n e Entrüstu
Entrüstung ng' rreden
eden könn können. en. SchSchonon die die Unbestimmtheit
Unbestimmth eit der
Gr enzen für
Grenzen für dasdas normal zu nnennende enll cncl e Sexu alleuen bei
Sexualleben b ei verschiedenen
\'cl"Schicdencn
R assen und in
Rassen m verschiedenen
verschieden en Zei tepoche n sollte
Zeitepochen sollte di
diee Eiferer
Eiferer
abkühl
abkühlen. en. Wir dürfe dürfen n doch nnicht icht vergessen,
yergosseJl, daß duß die di e uns
widrigste dieser di eser Perversionen, die di e sinnliche
sinnli ch e Liebe des des MmmesMannes
für den Mann, bei
für hei einem uns so sn :schr kulturüb crlegcllen Volke
[sehr kulturüberlegenen

wie den Griechen nicht nur g


Yfle eduld et, sondern selbst
geduldet, solbst mit wich- wich -
tigen
tigen sozialen
sozialen Funktionen betraut betraut war. Ei n SUickchcll
Will'. Ein _~ Stückchen weit,
w ,,'eit, bald
_. _ _ __ bnld
hi
hier,
~'--
er, bald
zogenen en
zogenen
-_.
bald dort, überschreitet
iiberschreitet jeder
gen GI"~nZell
engen Grenzen in
---
jeder von
ill _ ~ein
seinem
VOll uns

cm eigenen
Ull S die
die fü
-'---
eigene n Sexualleben.
fürsrs Normale
Normnie gge-
~~--
Sexullllcbell . Die Per-
e-

versionen sind sind ~eder- B;,tjn li tHteJl noch


weder Bestialitäten E i;tnt·t~l "j]geil- iim
nöch Entartungen 111 pathe-
pnth c-
tischen Sinne
tischen Sinne des aes Wortes.
\I\' ortcs. Es Es sind Entwicklungen
F.ntw icklungc lI von VOll Keimen,

di e s~i
die mtli c h in
sämtlich in der indifferenzierten
indilTcre nzierle n sex u ellen Anlage
sexuellen AnJ age des d('s Kindes
Kimk'S
ent h alten sind,
enthalten sind, deren .Unterd r ikk ull g oder Wendung
Unterdrückung W e ndun g auf nu f höhere
höhere
asex uelle Ziele
asexuelle —
Ziele - deren Sublimi er u ng —
d ere n Sublirnierung - - diedie Kräfte
Kräfte für fiir eine
eill e
gute Anzahl
gute An zahl unserer
unsere]' Kulturleistungen
Ku1t.l1rl eistunge n abzugebennbzugchen bestimmt ist. ist.
Wo
VV o alsoalso jemand
jem and grob gro b und manifest m ani fest pervers
pervers geworden
ge w or d e n ist, ist, dada
kann
kann man richtiger sagen,
richtiger sngell, er sei es
Cl" sei es geblieben,
ge bli e b e n, er stellt ein
CI' stellt ein
Stadium
Stadium einer einer Entwicklungshemmung
EntwicklullgsheJnmun g dar. uar. Die D ie Psychoneuro-
Psy choll e uro-
tikcl" sind
tiker sind sämtlich
siimtlich Personen
Person ell mit stark 5ta1"l\ ausgebildeten,
nnsgebild cten, aber abcl" im
Lau fe der
Laufe der Entwicklung
E ntwicklung verdrängt verdräll g t und ulld unbewußt
u llbewu ßt gewordenen
gcwordcll clI
perversen Neigungen. Ihre
p er versen Neigungen. Ihre unbewußten
unb ewl1ßlell Phantasien
Ph nn tasicll weisen weise n daher
genau
gen au den den nämlichen
nämli ch en InhaltInhalt auf nur wie die di e aktenmäßig
nk ten miißig festgestellten
festgestellten
H andlungen der
Handlungen der Perversen,
Pe rversen, auch .mch wenn sie sie diedi e „Psychopathia
" Psych opalhin
sexualis" von
sexualis" vo n v. K r a fft-I~ bjn g, der
v. Krafft-Ebing, de r naive Melische)] soviel
Iltlive Menschen soviel Mit- l\1il-
!'i chuld · an
schuld der Entstehung
8 11 der E ntstehung perverser Neig ungeIl zumessen,
pe"VCJ"ser Neigungen 7.Um CSSCll, nichtni cht
gelesen haben.
gelesen h abe n. Die
Die Psychoneurosen
Psych oneurosen sind sincl sozusagen
SO'7.II Sc'lgCH dasdas Negativ
Negnti v •
der Perversionen.
der P erversionen. Die Di e sexuelle
sexu ellc Konstitution,
Kon sti t uti on, in in welcher
welchel' der der Aus-
Aus-
\ druck
dru ck der der Heredität
H eredität mitenthalten
miteJlthalten ist, ist, wirkt bei bei den Neurotikern
Nenrotik ern
zusammen mit mit akzidentellen L ebenseinn üssen, welche
ak zidentellen Lebenseinflüssen, w elche die ~: Ilt.-
di e Ent-
1
' —

Bruchstück einer Hysterie -Analyse 51

faltung
faltung der normilIen
normalen Sexualität stören. Die Gewässer, die in dem
die 11l dem
einen
einen Strombett eln ein Hindernis finden,finden, werden
werden in in ältere,
ältere, zumzum Ver-
Ver-
lassen bestimmte Stromläufe zurUckgestaut.
lassen zurückgestaut. Die TriebkräfteTriebkräfte für für
die Bildung hysterjscher
hysterischer Symptome wel'C.1en werden nicht Hur nur von der der
verdriingten
verdrängten normalen Sexualität, Sexualität, sondern auch von den HIlbe- unbe-
wußten perversen Regungen
wußten perversen R egungen beigesteHt' . beigestellt
1
.

Die minder
minder abstoßenden
abstoßenden unter dcn den sogcn mmten sexucllen
sogenannten sexuellen Per-
versionen
versionen erfreuen
erfreuen sich sich der gTößten
größten Verbreitung unter unserer
Beyölkerung,
Bevölkerung, wie wie jedermann mit Ausn<lhm Ausnahmee des des ärztlichen
ärztlichen Autors
übel'
über diese
diese Gegenstände
Gegenstände weiß. Oder yielmehl' vielmehr der Autor "\yeiß weiß es es

auch; er er bemüht sich sich nur, es zu yergessen


vergessen in dem Moment, du da
die Feder zur Hand nimmt, um uarüber
er dje darüber zu schreiben.
schreiben. Es ist ist

01so
also nicht wunderbar, wenn
nicht wunderbar, ,,,enn unsere baldbald 19jiihrige
19 jährige Hysterica,
Hysterica, die die von
dem Vorkommen eines eines so1chen Sexualverkehrs (des Saugens am
solchen SexuI11vcl'kehrs mn
Gliede) gehört hat, eine
Gliede) gehört eine solche
solche unbewußte
unbevvußte Phantasie entwickelt
. und durch die die Sensation
Sensation von Reiz im Halse und durch Husten
~um
zum Ausdruck bringt. bringt. Es wäre auc11 auch lüchtnicht wunderbar, wenn sie sie

ohne äußere Aufklärung zu


äußere Aufklärung zu solcher
solcher Phalltasie
Phantasie gekommen wäre, wäre,
wie ichich es es bei
bei anderen Patientinnen mit Sicherheit festgestellt
mi t Sicherheit festgestellt

habe. Die
habe. Die somatische
somatische Vorbedingung für für solche
solche selbständige
selbständige
Schöpfung einer
Schöpfung einer Phantasie,
Phantasie, die die sich
sich dann
dllnn mit dem Tun der der Per-
1)er-
versen deckt,
versen deckt, war nämlich bei bei ihrihr durch
dUl'ch eine
eine beachtenswerte
beaclitcns\'\'crte
Tatsache gegeben.
Tatsache gegeben. Sie
~dah]'en-!J!I.:..
Kinderjahren
Sie erinnerte sich
.
eine ."Lu ts~_be~g:_
„Lutscherin"
-sich sehr
- -sehr wohl, daß sie
gewesen
--
:.~:.~s~~~~·.
war. Auch
sie in
Auch der
----
ihren
in ihren

der Vater
Vater
erinnerte sich,
erinnerte sich, daß er er es es ihr
ihr abgewöhnt hatte, h atte, als
als eses sich
sich bis
bis ins
ins
vierte oder
vierte fUnfte Lebensjahr
oder fünfte forLsetzte. Dora
Lebensjahr fortsetzte. DOTa selbst
selbst hatte ein
hatte ein
Bild aus
Bild aus ihren
ihren Kleinkinderjahren
Kleinkinderjahren in in klarem
kInrem Gedächtnis,
Gedächtnis, wie sie sie
in einem Winkel
in einem '\Vinkel aufauf den den Boden
Boden saß,saß, anon ihrem linkenlinken Daumen
lutschend, während
lutschend, während sie sie dabei
dabei mit
mit derder rechten
rechten HandHand den den ruhig
ruhig

I) Diese
1) Diese Sätze
Sät'l.e über
iibt'I' sexuelle
$exuelle Perversionen
Pel'Vel'$ioncn sind
$i!.'-d mehrere
mehrere Jahre
Jahre vor
vor dem ausge-
nllsgc-
zeichneten Buche von I. Bloch
'lt'ichneten Buehe \' on 1. Bloeh (Beitriigt' 'lm Ätiologie
(Beiträge rar Atiologie der der Psychopathia
Psychopathia sexualis.
$exlI!llis.
190::! und
1902 lind 1905)
1905) niedergeschrieben
niedergeschrieben worden.
worden. Vgl.VSl. auch
auch meine
meine inin diesem
diesem Jahre
Ja.hre (1905)
( 1905)
erschienenen ,,Drei Abhandlungen
erschienenen „Drei Abhandhmgen zur 1.1It Sexualtheorie". (s. Aufl.
SeJI'ualtheorie". (5. Aun. 1922.
1922. Enthalten
Enthalten in
in Bd.
Bd. VV
dieser Gesamtausgabe).
dieser GesMntausgahe).

"
g2 Krankengeschichten

dasitzenden Bruder
dasitzenden Bruder am
am Ohrläppchen
Ohrläppchen zupfte.
zupfte. Es
Es ist
ist dies
dies die
die voll-
voll-
ständige Art der
ständige Art der Selbstbefriedigung
Selbstbefriedigung durch LUl~chen, die
durch Lutschen, di e mir
mir auch
(luch
'lOdere
andere —
- später anästhetische
später anästhetische
und hysterische
und hysterische - Patienten
Pati enten be-
be-—
richtet haben.
richtet haben. Von einer derselben
VOll einer derselben habe
hobe ich eine Angabe
ich eine Angnbe erhalten,
erhalten,
die ein
die ein helles
helles Licht
Licht auf die
auf die Herkunft dieser
Herkunft sonderbaren Gewohn-
dieser sonderbaren Gewohn-
heit wirft.
heit wirft. Die
Die junge
junge Frau,
FrClu, die
die sich
sich das
das Lutschen
Lutschen überhaupt
überhaupt nie
nie
abgewöhnt hatte,
abgewöhnt hatte, sah
sah sich
sich in
in einer
einer Kindererinnerung,
Kindererinnerung, angeblich
angeblich
aus der
aus der ersten
ersten Hälfte
Hiilfte des 7.\\'eiten Lebensjahres,
des zweiten an der
Lebensjahres, an der Ammen-
brust trinken
brust trinken und dabei
und die Amme rhytmisch am Ohrläppchen
dabei die Ohrläppchen
ziehen. Ich
ziehen. Ich meine,
m eine, es
es wird
wird niemand bestreiten
bestreiten wollen,
wollen, daß
doß die
die
Lippen- und Mundschleimhaut
Lippen- fi.lr eine
Mundschleimhilut für primäre erogene Zone
eine primäre
erklärt
erklärt werden darf,
werden darf, da
da sie
sie einen
einen Teil
Teil dieser
dieser Bedeutung noch noch
für den Kuß, der
für al~ normal
der als gilt, beibehalten
nonni11 gilt, beibehalten hat. frilhzeitige
hat. Die frühzeitige
<111sgiebige Betätigung dieser
ausgiebige dieser erogenen Zone ist also
ZOlle ist also die
die Bedingung
Bedingung
für das
für das spätere
spätere somatische
somatische Entgegenkommen von seiten seilen des des mit
mit
den Lippen Schlclmhm\tlroktcs. Wenn
Lippen beginnenden Schleimhauttraktes. VVenll dann zu zn einer
einer
Zeit, wo das
Zeit, das eigentliche
eigentliche Sexualobjekt,
Sexuillohjekt, das das männliche Glied, Glied, schon
fichon
bekannt ist, ist, sich
sich Verhältnisse ergeben, welche die
VerhiiltniJ'...<';c ergeben, die Erregung
El'regllng der ocr
erhalten gebliebenen erogenen Mundzone wieder
erhalten steigern, so
wieder steigern, so ge-
ge-
hört kein großer Aufwand ·von schöpferischer Kraft
von schöpferischer d<1i':u, um an
Kl'<1ft. dazu, an
Stelle
Stelle der ursprünglichen
l1rsprUnglichen Blustwarze
Brustwarze und des des für
für sie
sie vikariierenden

Fingers das das .iktuclle


aktuelle Sexualobjekt, den elen Penis,
Penis, in die Befricdigungs-
in die Befriedigungs-
!'itllation einzl1setzen. So hat diese überaus
situation einzusetzen. überaus nl1stüßige
anstößige perverseperverse
Phantasie vom Snugen Saugen mn am Penis den harmlosesten
hilrmlosesten Ursprung;
Ursprung; sie sie

ist
ist die Umarbeitl1ng einCl'
die Umarbeitung priihistorisch zu
eines prähistorisch im nennend
nennenden en Eindruckes
Eindnlckes
"om S.1ugen
vom Saugen an eier Mlltler- oder Amme
der Mutter- nbl'ust, der gewöhnlich
Ammenbrust,
durch den Umgang mit ge~iuglen gesäugten Kiudern
Kindern wieder belebt belebt worden
worden
ist. Meh;t
11'1. Meist hat dabei
dabei d<1s
das Ellter
Euter der Kuh als als passende l\1iue1vor-
Mittel Vor-

~1.elhl11g
stellung zwiscll
zwischen cn Bnlst\'\·iI1~.l.e
Brustwarze und Penis Dienste geleiste geleistet. t.
Die eben besprochene Deutung der HIlIssymptom Halssymptomee Doras Doras kann kann
auch noch zu einer einer anderen BClllCl'kung
Bemerkung Anlnß geben. MAn
Anlaß gebell. Man kann kann
fragen, wie sich sich die!'c phon1nsiel'lc !'cxuelle
diese phantasierte Situation mit der
sexuelle Sit.uotion
,",mieren
anderen Erklärung vertriigt,verträgt, daß da!\ das Kommen und Gehen der
Bruchstück einer Hysterie
Hysterie. -Analyse 55
53

Krankheitserscheinungen
Krankheitserscheinungen die Anwesenheit und Abwesenheit dC5 des
geliebten
geliebten Mannes nachahmt, also mit Einbeziehung des Benehmens
der
der Frau den Gedanken ausdrückt: ausdrückt: Wenn"Venn ich ich seineseine Frall wäre,
Frau wäre,
würde ich ich ihnihn ganz anders lieben, lieben, kmnk
krank sein sein (vor (vor Sehnsucht
etwa), wenn er verreist,
etwa), verreist, und gesund (vor Seligkeit), Seligkeit), wenn er Cl'

wieder zu z.u Hause ist. ist. Darauf muß ich nach meinen Erfahrungen
ill der Lösung hysterischer Symptome antworten:
in alllwOl1.ClI: es ist nicht
ist nicht
notwendig, daß daß sich die verschiedenen Bedeutungen ei
sich die nes Sym-
eines
ptoms miteinander
miteinander vertragen,
vertragen, d. d. h.h. zu Zu!'alllmenhange
einem Zusammenhange
ergänzen. Es
ergänzen. Es genügt,
genügt, wenn der Zusammenhang durch
der Zusilmmcnlmng dlln;h das Thema
hergestellt ist,
ist, welches all all den verschiedenen Phantasien den Ur-

sprL1ng
sprung gegeben hat. hat. In In . unserem Falle
Fulle ist
ist solche
solche Verträglichkeit
Verträglichkeit
übrigens nicht
übrigens nicht aL1sgeschlossen;
ausgeschlossen 5 die eine Bedeutung
die Bedeutllllg haftet haftet mehr
mehl'
am Husten,
Husten, die die andere an der Aphonie und <1n an dem Verlauf der
Zustände; eine feinere feinere Analyse hätte hätte wahrscheinlich eine eine viel
viel
weitergehende Vergeistigung der Krankheitsdetails
weitergehende Krnnkheitsdetails erkennen lassen. IU$CII .

Wir haben bereits bereits erfahren,


erfahren, daß ein ein Symptom ganz ganz regelmäßig
regelmäßig
ßedeutungen gleichzeitig
mehreren Bedeutungen gleichzei tig entspricht;
entspricht; fügen fügen wir nun nUll

hinzu, daß es
hinzu, es auch mehreren Bedeutungen nacheinander nncheinandel' Aus- Au!i.-
druck geben kann. Das Symptom kann eine
kann. Das eine seiner
seiner Bedeutungen
ßecleu tUligen
oder seine Hauptbedeutung im
seine Hauptbedeutung im Laufe
Lallfe der
der Jahre
Jahre ändern, oder die
Hudern, oder die
leitende Rolle kann von einer
leitende einer Bedeutung auf auf eine andere andere über-
gehen. Es
gehen. E!i.. ist
ist wie ein konservativer Zug im Charakter
ein konservativer Ch:1I'0lkter der der Neu-
rose, daß das
rose, gebildete Symptom womöglich erhalten
das einmal gebildete erhalten wird,
vd,rd,
mag auch der der unbewußte
unhewußte Gedanke, der in in ihm seinen seinen Ausdruck
fand, seine
fand, seine Bedeutung eingebüßteingebüßt haben.
haben. Es ist i!;:{', aber
fiber auch
auch leicht,
leidli,
diese Tendenz zur
diese zur Erhaltung
Erhaltung des des Symptoms
Symptoms mechanisch zu zu erklären;
erklären;
die Herstellung
die Herstellung eines solchen Symptoms ist
eines solchen ist so so schwierig,
schwierig, die di e
Übertragung der der rein
rein psychischen
psychischen Erregung ins ins Körperliche,
Körperliche, was wa ..
ich Konversion
ich Konversion genannt genannt habe,habe, an soviel
soviel begünstigende
begünsugende Be- Re-
dingungen gebunden,
dingungen gebunden, ein somatisches Entgegenkommen, wie
ein somatisches wie manllla ll

es zur
es z.ur Konversion
Konversion bedarf,bedarf, istist so
so wenig
wenig leicht
leicht zu zu haben,
haben, daßdaß derder
Drang zur
Drang zur Abfuhr
Abfuhr derder Erregung
Erregung aus UllS dem
dem Unbewußten dazu da7.u führt,
führf,
54 Rr/"111/}:engeschichtC1l
Ä anl engeschichten

!'ich
sich \yomöglich mit
womöglich mit dem
dem bereits
bereits gangbaren Abfithn...'cg zu
gemgbnrell Abfuhrweg be-
7.1.1. be-
gn ügen. Viel
gnügen. lcic111er als
Vi el leichter als die
die Schöpfung
Schöpfun g einer
eiller neuen
neuen Konversion
Konversioll
sch eint die
scheint di e Herstellung von Assoziationsbeziehungen
H erstellullg von A!'sm:ialionsLezie hulIg cn zwischen
zwi l"ch e n ei ne m
einem
neuen abfuhrbedürftigen
neuen übfuhrbedli rftigell Gedanken und dem
Gerlflllkell und de m alten, t1ic~e Be-
(ler diese
Clltell, der ße-
dÜl'ft igkei t verloren
dürftigkeit verlore n hat.
h<ll. Auf
Auf dem
dem so gebahnte n Wege
so gebahnten 'Vcgc strömt
l'trümt diedie
Errcgung aus
Erregung dcr neuen
llUS der E1Tegllngsquelle zur
lIeUClI Erregungsquelle fl'ühcrclI Ausfuhr-
zur früheren Ausflihr-
steIle hin
stelle hin und das Symptom
lind das glcicht, wie
Symplom gleicht, das Evangelium
wie das EvangeliulIl es
es aus-
« 11 5-
drnckt,
drückt, einem
einem Cl ttCII
alten 8c1l1<1l1ch,
Schlauch, de r
der mi t
mit llel1ell1 Wein
neuem \Veill gefüllt
gcl'iillt
i~ t. Erscheint
ist. Erscheint nachnach diesen
dic5ClI Erörterungen
El'ÖrlcnlllgclI auch ünch der so matisch e
deI' somatische
Anteil des
Anteil h)'ste l"i~ ch cn Symptoms
des hysterischen Symptoms als 01" das bc~tiindige re, schwerer
dil l" beständigere, sch\\' en~r
ersetzbare, der
ersetzbare, der psychische
psydJisch c als als das
dns veränderliche,
veriilldcrli ch e, leichter
leicht er zu :m ver-
,'or-
Elc ment, so
tretend e Element,
tretende ~o möge
))l üge man doch doch aus di escm Verhältnis
a us diesem Verhiih nis
kei llc Rangordnung
keine Ran gordnung zwischen hci\len ableiten
zw iscll CIl den beiden ahleite n wollen.
wo11 en. Für die
Fü r die
psychische 'J'her tlpic ist
psychische Therapie ist allemal
allemal der psychische Anteil
de r psychische AnLeil der deI' be-
bc-
delltsmn ere.
deutsamere.
Die unablässige
Die l1nabHissige Wiederholung dC I'~elbell Gedanken über
\V iedel'hohlJlg derselben das
i'i ber das
Vel'h iihllis ihres
Verhältnis ihres Vaters
VAters zu zu Frau
FI'c111 K.
K. bot
bOL der Analyse bei
dei' Analyse DOl'il die
Lei Dora die
Gelegenhei t zu
Gelegenheit zu noch anderer A lI~"c\lle.
\'\'ichlige l' Ausbeute.
ande)'t'r wichtiger
Ein solcher Gedankenzug
Ein GCllolike ll'Z ug <Iarf
darf ein nbc r~ tarl~ e r, besser
ein üborstarker, hessel' ein
ein ver-
\'or-
s tiirktcr, überwertiger
stärkter, üL e nvcrtiger im Sinne "Verll ick Wem
i c kces,
s, genannt
gellaullt werden.
werdeu.
E!" erweist sich
Er sich nls
als krankhaft, trot z sei
kranklwft, trotz nes flllscheille
seines anscheinend nd korrekten
kOlTektel1
Inhalts, durch di e eine Eigentümli
die chk eit, daß
Eigentümlichkeit, d<lß er trot~ 1111e1'
Cl' trotz be-
aller be-

\'\'ußten
wußten lind willkürlichen D
und willkürlichen cn kh cU1Ühl1ngell der Person
Denkbemühungen Pel'!oöOll Hi eht
nicht

zersetzt und nicht ni cht beseitigt


besei ti gt we)'{1
werden k<l lln . Mit einem
011 kann. ei n cm Jlormalen,
normalen,
( )Joch
noch so Gedonkcl1zl1ge wird
inte nsiven Gedankenzuge
so intensiven \virtl m,,))
man endlich fertig.
fertig. Dom Dora
fühlte ga
fühlte u? richtig,
ganz richtig, dadaßß ihre Gedallkcn
Gedanken über üher dCll
den })apa
Papa eine be- be-

.sondere
sondere Beurteilun
Beurteilung herausforderten. "Ich
g herausfordcrtcn. an lIicht
kann Ull
„Ich kanll nichtss ollderes
anderes

denken," ldilgtc
denken/' klagte siesie wiederholt. "Mei
„Mein n nrud er sagt m
Bruder mir ir wohl,
wohl,
wir Kinder hil ben kein Recht, di
haben e~e H<mrllullgell
diese Handlungen des tl cs Pap<1s
Papas
zu kritisieren.
'1.11 kritisieren. "VirWir ~olIel1
sollen uns darum nicht kilmm kümmern ern llnd und U!1S
uns
vielleicht sogar freuen,
,-ielleicht freuen, daß cr eine Frau gefunden hili,
er eine hat, illl an die
cerr' ~ein
sein Hel-L
Herz lliin g:cn kann, ua
hängen da ihn die die Mama doch so ~o wcnig
wenig
\·(' rsle ht. Ich sehc
versteht. sehe dfl ~ ein
das ein um)
und m licht c <lauch
möchte udi so so dcnken
denken Wie wie
BrUc!l5lück einer
Bruchstück t:ltlcr Hysterie A 'lalyse
HYSIl'1'ie ' Analyse 55
55

mein Bruder , aber


llH.:'i l1 Bruder, aber ich
ich kann
kann nicht.
nicht. Ich
Idt kann
kann es
es ihm
ihm nicht
nicht ver-
ver-
~ei h en " \1.
zeihen"
vras tut
Was man nun
tut man angesichts eines
nUll angesichts solcJlen überwertigen
eines solchen ühel'wertigcn Ge- Ge-
dankens, nachdem
dankens, nachdem man dessen bewußte
mall dessen bewu ßte Begründung
Begründung sowie sowie die die
erfolglosen Einwendungen
erfolglosen Einwendungen gegen gegen ihn ihn mitangehört
I"nitangehört hat? hat? Man M'nn sagt
sagt-
sich, daß
sich daß dieser ftberstarke Gedankenzug
di ese r überstarke G e dank e ll zug seine sei ne Verstärkung
Verstärkung
Unbewußt en verdankt.
dem Unbewußten ve rdan kt. Er Er ist
ist unauflösbar
unau flösbar für für diedie Denk-
Deuk-
. . rbeit, entweder
arbeit, entweder weil weil erer selbst
selbst mit
mit seiner
seiner Wurzel
VV nnel bis bis ins
ins un-Ull-

bewußte, verdrängte
bewußte, verdrängt e Material
Material reicht, ouer weil
reicht, oder weil sich
sich einein anderer
anderer
unbewußter Gedanke hinter
unbewußter hillter ihm
ihm verbirgt.
verbirgt. Letzterer
Letzterer ist ist dann
dann meist
m eist
sein direkter
sein direkter Gegensatz.
Gegensatz. Gegensätze
Gegensätze sind sind immerinllner engeng miteinander
miteinander
verknüpft und
verknüpft und häufig
häufig so
so gepaart,
gepaa rl, daß
d a ß der e ine Gedanke
d e r eine G e tlallk e über-
üb e r-
stt\ rk bbewußt,
stark ew ußt, seinse in Widerpart
VVidcrpart aber verdrängt ve rdrän g t und llntl un-
un-
be \Y u ß t ist.
bewußt ist. Dieses
Dieses Verhältnis
Verlüiltnis ist ei n Erfolg
ist ein Erfolg des des Verdrängungs-
Ve rdrän g'ungs-
,·organges. Die
vorganges. Die Verdrängung
Verdriingung nämlich ist is t häufig
häufig- inin der der Weise
\I\'eise
bewerkstelligt worden,
bewerkstelligt worden, daß der der Gegensatz
Gegel1!'ötz des des zu verdrängenden
verdrUngend en
üb ermäßig verstärkt
Gedankens übermäßig ,"vurde. Ich
verstärkt wurde. l eh heiße
heiße dies
dies Reaktions-
R eflk tiolls-
vers1iirkung, und den einen Gedanken,
verstärkung, Gedank en, der sich im Bewußten
tIer sich Bewußten
überstark behauptet
überstark behauptet und nach Art eines eines Vorurteils
Vorurteils unzersetzbar
uilzersetr.har
1.cigt,
zeigt, den Reaktionsgedanken.
R eak üoll sge dank en. Die beiden heiden Gedanken verhalten verhn.hell
sich
sich dann zueinander ungefähr ungefahr wie die die beiden
beiden Nadeln eines asta Li-
ein es astati-
~chcn Nadelpaares.
schen N<ldelpaares. Mit einem gewissen Überschusse Überschusse an IntensitätIntensität

ItiHt der
hält der Reaktionsgedanke
Re<lktiousgeda nke den anst ößigen in.
anstößigen Verdrängung
in der Verdrängung

zurü ck; er
zurück; ist aber
er ist ab er dadurch selbst „gedämpft" und
selbst "gedämpft" und gegengegen die die
bewußte Denkarbeit
bewußte D en karbeit gefeit. Bewußtmachen des
gefeit. Das ßewußtmachen des 'verdrängten
v erdrängten
Gegensatzes ist
Geoensatzes ist danlJ
dann der Weg,\Veg, mn um dem überstarken
üherstilrken Gedanken
Gedanken
seine Verstärkung zu entziehen.
seille entziehen.
Man darfdarf ausaus seinen Erwartungen <:tll auchch denden Fall
Fall niellt
nicht ;.IlIS-
aus-

schli eßen, daß nicht


schließen, nicht eine der bei Begründungen der
den ßegründungen
beiden der Über-
Über-
v\ertigkeit,
wertigkeit, sond ern ellle
sondern eine Konkurrenz VOll von beiclell
beiden vorliegt.
vorliegt. Es
Es

1) Ein
1) Ein solcher
solcher iiber ..... crtiger Geda.nke
überwertiger Gedanke ist
ist nebst
nebst tiefer
tiefer Verstimmung oft oft dlls ein~ige
das einzige (
S)"lIIptom
Symptom eineseines KrAn~ eilS~ustllll des , der
Krankheitszustandes, der gewöh.nlich
gewöhnlich .. l\1:!'lncliolie" genannt
„Melancholie" wird, sich
genannt wird, sich )
aber
aber durch
durch P sychoanalyse lösen
Psychoanalyse lösen läßt wie eine
eine Hysterie. -~ .
56
56 KralrJ,:engeschichtell
Krankengeschichten

können auch
können auch noch
noch andere
andere Komplikntionen
Komplikationen vorkommen,
vorkommen, die
die sich
sich
aber
aber leicht
leicht cinfilgcn
einfügen lassen.
lassen.

Versuchen wir
Versuchen wir eses bei dem Beispiele,
bei dem Beispiele, das
das uns
uns Dura
Dora bietet,
bietet, zu-
zu-
nächst
nächst mit mit iler
der ersten
ersten Annahme,
Annahme, daß daß diedie WU1WI.eI
Wurzel ilu'cr
ihrer zwangs-
zwangs-
artigen Bekümmerung um
artigen Bekümmerung um das das Verhältnis
Verhältnis clesdes Vaters
Vaters zu zu Frau
Frau K. K.
ihr
ihr selbst
selbst unbekannt
unbekannt sei, sei, weil weil sie
sie im
im Unhc\'vußtcn
Unbewußten liege. liege. Es Es istist

nicht schwierig,
nicht schwierig, diese "Vuno} Wurzel aus (Ien den Verhältnissen
Verhältnissen und und EI'-
Er-
scheinungen
scheinungen zu erraten. Ihr Benehmen ging offenbar offenbar weit über
die
die Anteilsphäre
Anteilsphäre der der Tochter hinnus, hinaus, siesie fühlte
fühlte und
und handelte
handelte viel-
viel-
mehr wie eine
mehr eine eifersOchtige
eifersüchtige Frau, wie man es es bei
bei ihrer
ihrer Mutter
begreiflich gefunden hhätte.
begreiflich gefunden i'tte. Mit ihl'cr'Ford cl'uug : "Sie
ihrer Forderung: „Sie oder
oder ich
ich",",
den
den Szenen,
Szenen, die die siesie aufführte, und der SclbstmorddrohLlng,
Selbstmorddrohung, die die
sie
sie durch b1ickcn lieD,
durchblicken ließ, setzte sie sie sich
sich offenbar
offenbar <1n an die
die Stelle
Stelle der
der
Mutter. Wenn
Mutter. VVenn di diee ihrem Husten zugrunde liegend liegende e PhanlA~ie
Phantasie
eine!' sexuellen
einer sexuellen Situation richtig richtig el'J'atcu ist, so
erraten ist, so trat sie in
trat sie derselben
in derselben
an
an die SteBe der Frau K.
die Stelle K. SieSio identifizierte
identifizierte sichsich also
0150 mit dcu den
beiden, jetzt und früher
bei den, jetzt frUher vom Vater Vater geliebten
geliebten Frauen.
Frauen. Der Schluß Schluß"
liegt
liegt nahe, dnß ihre
nahe, daß ihre Neigung in 10 höherem Maße dem Vater Valer zu-7,\1-
gewendet
gewendet war, als sie
wal', als sie wußte oder oder gern zugegeben
zlIgegehcll hätte,
hätte, daß sie s.ic
in den
in den Vater
Vatet' verliebt
verliebt war.......al'.
Solche unbewuOtc, an
Solche unbewußte, a11 ihrenihren abnormen
nbuormcn Konsequenzen
Konsequellzon kenntliche
kenntliche
Liebesbeziehungen zwischen
Liebesbeziehungen zwischen Vater Tochter, Mutter
Vatet" und Tochter, Mutter und und Sohn
Solm
habe
habe ich ich als Auffrischllng infantiler
als Auffrischung Em11findungskeime auffassen
infnntiler Empfindungskeime auffassen
gelernt. Ich
gelernt. Ich habe
habe an an anderer
anderer Stelle Stelle I ausgeführt,
nusgeführt, wie
1
wie frühzeitig
fri.\hzeitig die
di e
sexuelle Attraktion
sexuelle Attraktion sich zwischen Eltern
sich zwischen E.ltern und und Kindern
Kindern geltendgeltend
macht, und
macht, und gezeigt,
gezeigt, daß dnß die die Ödipusfabel
Ödipusfabel wahrscheinlich
wahrscheinlich als als die
di e
dichterische Bearbeitung
dichterische Bearbeitung des des Typischen
Typischen an diescn Beziehungen
all diesen Beziehungen /.u zu
verstehen
verstehen ist.ist. Diese
Diese frühzeitige
frühzeitige Neigung Neigung der dei' Tochter
Tochter zum 'l.um Vater,
Vater,
des
des Sohnes
Sohnes zur zur Mutter,
Mutter, von von deroer sich
sich wahrscheinlich
wahrscheinlich bei bei den
den
meisten Menschen
meisten Menschen eine eine deutlichedeutliche SpurSpUl' findet, muß bei
findet, muß bei den
deli
konstitutionel1 zur
konstitutionell zur Neurose
Neurose bestimmten,
hes timmten, frühreifen
frühreifen und und nachnach
1) In
1) In der
der „Traumdeutung",
nTrllumdcuhmg". p. p. ,178
7 8 (7. Ann., p.p. 181),
(7 . Aufl., 18 1). und
und in
ill der
der dritten
drillen der
der „Ab-
.. Ab-
handlungen
handlungen zur zur Sexualtheorie«
Scxllllltheori c" (5.
(5. Aufl.
Aufl. 1922).
1922).
BrllchUück einer
Bruchstück einer Hysterie
Hysterie -A.nalyse
- Analyse
57

Liebe hungrigen Kindein Kindern schon anfänglich intensiver angenommen


werden. Es kommen dann gewisse hier nicht nicht zu besprechende Ean- Ein-
flüsse zur
flüsse zur Geltung,
Geltung, welche die die rudimentäre Liebesregung fixieren fixieren

oder so so verstärken,
verstärken, daß noch in in den Kinderjahren
Kinderjahren oderoder erst
erst zur
Zeit
Zeit der der Pubertät
Pubertät etwas aus aus ihr
ihr wird,
wird, waswas einer sexuellen Neigung
einer sexuellen

gleichzustellen ist ist und was, wie diese, die


wie diese, die Libido
Libido fürfür sich in
sich in

Anspruch nimmt nimme. Die äußeren Verhältnisse bei


1
. bei unserer Patientin
sind eine)'
sind solchen Annahme nicht
einer solchen gerade ungünstig.
nicht gerade ungünstig. Ihre Anlage
Ihre Anlage
hatte
hatte sie sie immer zum Vater Vater hingezogen, seine vielen vielen Erkrankungen
mußten ihre ihre Zärtlichkeit für ihn steigern; in man manchen
chen Krank-
heiten wurde \yurdc niemand anders als als sie
sie von ihm zu den kleinen

Leistungen der
Leistungen der Krankenpflege zugelassen; stolz stolz auf ihre
ihre frühzeitig
frühzeitig
Intelligenz hatte
entwickelte Intelligenz hatte er sie schon als
er sie Vertrauten
als Kind zur Vertrauten

herangezogen. Durch das das Auftreten von Frau K. wirklich


K. war wirklich
nicht die Mutter,
nicht Mutter, sondern sie sie aus mehr als als einer Stellung ver-ver-
drängt worden.
drängt worden.
. AlsAls ichich Dora
Dorn mitteilte, ich müßte annehmen, daß ihre
mitteilte, ich ihre Neigung
zum Vater schon frühzeitig den Charakter
schall frühzeitig Charakter voller
voller Verliebtheit
Verliebtheit be-
be-
sessen habe,
sessen habe~ gab
gab sie zwar ihre
sie zwar ihre gewöhnliche
gewöhnliche Antwort:
Antwort: „Ich"Ich erinnere
erinnere
mich nicht nicht daran," berichtete
berichtete aber sofort
sofort etwas
etwas Analoges von ihrerihrer
7jährigen
7 jährigen CousineCousine (von(von Mutterseite),
Mutterseite), in in der
der sie
sie häufig wie eine eine
Spiegelung ihrer
Spiegelung ihrer eigenen Kindheit
Kindheit zu sehen meinte.
zu sehen meinte. Die Kleine ·
war wieder einmal einmal Zeugin einer einer erregten
erregten Auseinandersetzung
Auseinandersetzung
zwischen :Eltern gewesen und hatte
z\...·ischen den [Eltern hatte Dora,
Dora, die
die darauf
darauf zu
Besuch kam,
Besuch kam, ins gefHistert: „Du
ins Ohr geflüstert: "Du kannst dir nicht
kannst dir nicht denken,
denken,
wie ich ich diese
diese Person
Person (auf
(auf die
die Mutter deutend) hasse! Und wenn
deutend) hasse!
sie einmal stirbt,
sie stirbt, heirate
heirate ich
ich den Papa," Ich
den Papa." bin gewohnt,
Ich bin gewohnt, in in
solchen Einfällen,
solchen Einfallen, die etwas zum Inhalte
die etwas Inhalte meiner Behauptung
Behauptung
Stimmendes vorbringen,
Stimmendes vorbringen, eineeine Bestätigung
Bestätigung aus aus dem Unbewußten
zu sehen.
zu sehen. Ein Ein anderes
anderes „Ja""Ja" läßt
läßt sich aus dem Unbewußten
sich aus

I) Das
i) Das hiefür entscheidende Moment
hiefür entscheidende Moment ist
ist wohl
wohl das
das frühzeitige Auftuten echter
frühzeitige Auftreten ecll ter
Genitlllsensationen, sei
Genitalsensationen, sei es
es spontaner
spontaner oder
oder durch
durch Verführung
Ver-fiihrung und
u.nd Masturbation
Masturba.tion hervor-
hervor-
gerufener. (Sieh~ unten.
gerufener. (Siehe u.nten.)

I
58 Ärml1rclIgesdlidltctl
K rarikengeschichten

lIicht
nicht vernehm en; eein
vernehmen il! j llnbewußt
unbewußtese~ Nein"
„Nein" gibt
gibt L"':'
es Hberhaupt
überhaupt
ni('ht.
nicht. l1 "
Diese
Diese Verliebth
Verliebtheit eit 1lI
in den Vat Vater hatte ~ic1
er hatte sich. Jahre hilldurc1.
hindurch ni cht
nicht
geiiußert;
geäußert; yielmehl'
vielmehr wm war sie
o
sie mit dcr5clbcII
derselben Frau, die die ::;ic
sie bcim
beim Vfltcr
Vater
verdrängt ha
,:enlrängt tle, eine lange Zeit im hcnli
hatte, ch stell Ei
herzlichsten nverlJehmen
Einvernehmen
gestanden uml
ge;tallrlen und hhatte deren Vcrlüiltllis
lltte dCI"C'!l Verhältnis mit dem Vatcl', Vater, wi wie w ir aus
e wir
ih ren Selbslyurv
ihren ... ürfcn wissen, 110c.
Sei bst vor würfen noch :l! begünsLigt.
begünstigt. Diese Li ebc war
Liebe wur
aalso
l ~o neucrclings
neuerdings aufgefriaufgefrischtscht '\-\'modcll,
worden, lIlHl und wennwcn n dic!' dies dcr
der Foll
Fall war,

~rll·fell
dürfen \'\'irwir frngen,
fragen, zu welchcm welchem Zw Zwecke
ecke es es gcsc1mh
geschah?? Offenbar
als RenktiolJssymptom,
als Reaktionssymptom, mn um ctwasetwas anderesunde rcs zu unterdrücken,
ul1tcrd. ü ckcll, was
o

also im UlIbc\,.,.ußtCll
nl:;o Unbewußten noch miidltig mächtig wnr. war. 'Wie iVic die Dingc lngcn,
die Dinge lagen,
mußte ich ich in erster Linie (Innm daran ucnkcdenken, l1, (laß
daß di die Liebe ?ou
e Liebe zu H errn
Herrn
Ko dieses
K. Untenlrüd:te sei.
dieses Unterdrückte seio IchIch JJ1l1ßlf
mußte~ annehmen,
iIlHl('hllJl'lI, ihre Ved iebthei t
ihre Verliebtheit
dauere noch
daucre noch fort,
fort, habe aber nber seit
seit. der der Szene
SI.CIlC am nm SeeSee - — iltiS un-
aus
bekannten Motiven
hekannten Motiven - — e fti ges SLriiuhen
('in hheiliges
ein Sträuben gegen sich, 5icll, lIlld
und das
Mädchen habe die
l\'liidchen altc Neigung "-11111
di c alte zum Vater hervorgeholt
hervorgc1JOlt und unu
vCl'stiirkt, um VOll
verstärkt, von der ihr peinlich pe illlich gcworuen
gewordenen el1 Liebe
Li cbe ihrer
ihrcr ersten
erstcll-
l\1üdchelljalll e in
Mädchenjahre o
in ihrem Bewußtsein ni cht s mehr merken
nichts murkCll zu Zoll müssen.
Dann
Dann bekam ich ich auch Ein~icht Einsicht in Koufli'kt, der geeignet
ei ll ell Konflikt,
in einen Soceignet
war,
wnr, dm; Seelenleben dC!'
das Seelenleben Mädchcns zu zerrütten.
des Mädchens ze lTÜH e ll. Sie Sie war wohl
einerseits voll
einerseits voll Bedauern,
Bednue111, den dell Antrag des de~ Mannes
l\1ulllles zurückgewiesen
zliloncksewiesen
zu haben,
zu haben, vollvoll Sehnsucht
SeImsucht nach 11llch seiner
seiuet· Person
Person und llnd den dcn kleinen
kleilIen
Zeichen
Zeichen seiner seiner Zärtlichkeit;
Ziirtlichkeit; anderseits
i:lllderf'c its sträubten
striiuhtcn sich sich mächtige
IIlnchtigc
Motive, unter
Motive, dellen ihr
unter denen ihr Stolz
Stolz. leicht
lei cht zuzu erraten
CITaten war, war, gegen diese diefiC
1..1rtJichen und
zärtlichen und sehnsüchtigen
sehm:üchtigen Regungen. R egullgeno So So warv\'nr sie
sic dazugekommen,
sich einzureuen, sie
si <:h einzureden, sie sei
sei mit mit der Person Pc)":iOIl deslIes Herrn
HCI1"11 K. fertig -
Ko fertig —
dies war
dies war ihrihr Gewinn
Ge winn bei hei diesem
Iliesem typischen Vcnlrnllgungsvorgange,
typisch C'll Verdrängungsvorgange,
—- und und doch mußte muß te sie sic zumzum Schutze
Schut :t.C gegen
gegen die bestiil111ig zum
die beständig
Bewußtsein
ß ev\"uBt.sein andrängende
Imdriingendc VerliebtheitVerliebt.heit die Neigung zum
infantile Neigung
die infantile zum

1) [Zusatz
j) [Zusar:: 192
19:Z;:)
j.-] Eine andere,
Eine nndere, sehr
sehr merkwürdige
merkwürdige undund durchaus :mvcrlliuigc Form
durchllUS zuverlässige Form
der Bestätigung
der Bestätigung ausnU$ dem
dcm Unbewußten,
Unbe\Vußlcn, diedie ich
ich damals
do.mals noch
noch nicht
nicht kannte,
kannte, ist
ist der
der
Ausruf
Ausruf des
des Patienten:
Patienten : „Das
"Das habe
habe ich
ich nicht
nicht gedacht"
gcdocht" oder
oder „daran
"dua" habe
htl.be ich
ich nicht ge~
nicht ge-
dacht". Diese Äußerung
dncht". Diese Äußernng kannkann man
man geradezu
gc:rndc1.11 übersetzen:
iibcraclulI: Ja, das war
10, das wal' mir
mir unbewußt.
unbcwußt.
Bruchstück einer
Bruchstück ('jner Hysterie
Hysterie'-Analyse
.Anolyst! 59
59

Vater anrufen
Vater anrufen und
und übertreiben.
übertreiben. Daß
Daß sie sie dann
(lann fast
fast unausgesetzt
unausgesetzt
eifersüchtiger Erbitterung
von eifersüchtiger
von Erbitterung beherrscht
beherrscht war, schien noch
Wtu', schien noch einer
einer
,veltcren Determinierung
weiteren Determini erung fähig Hihig ' .
1
.

widersprach keineswegs
Kr widersprach
Er keineswegs meiner meiner Erwartung,
En',\'ilrtuug, daßdaß ich Init
ich mit
dieser Darlegung bei
<lieser Darlegung bei Dora
Dora denden entschiedensten
entschiedensten Widerspruch
\iY iderspruch her-her-
YOI1·ief. DasDas „Nein", u
"Neill , das lnfln vom
d<1s man vom Patienten
Potienten hört, nochdem man
hört, nachdem man
vorrief.

seiner bewußten Wahrnehmung


seiner bewußten \Ynhrnehmung zuerst verd rängten Gedanken
zuerst den verdrängten Gedanken
vurgelegt hat,
vorgelegt hnt, konstatiert
kon statiert bloßLIoß die ~Te l'driingllng und
die Verdrängung und deren
deren Ent-
Ent-
schiedenheit, mißt gleichsam
schiedenheit, gleichsam die <lie Stärke derselben. Wenn
Stärl<:e derselben. '\"enll manman
dieses Nein
dieses Nein nicht
nicht als Ausdruck eines
ilh; den Ausdruck eines unparteiischen
unpmteiischell Urteils,
Urteils,
dessen der
dessen der Kranke ja ja nicht
nicht fähig
fähig ist,ist, auffaßt, sondern darüber
auffCl.ßt, sondern darüber
hinweggeht und um] diedie Arbeit
Arbeit fortsetzt,
fortsetz .., so
s.o stellen
stellen sich
sich bald
bald die
clie ersten
erstell
Beweise ein,
Beweise ein, daß
daß Nein in in solchem Falle Falle das das gewünschte Ja Ja be-
be·
deutet. Sie
deutet. Sie gab zu, zu, daß
uaß SieSie Herrn
HClTlI K. K. nicht
nicht in in dem Maße MaDe böseböse
sein könne, wie
sein ",,'ie er
er eses um sie sic verdient habe. habe. Sie Sie erzählte,
erzählte, daß
sie eines
sie eines Tages auf der Straße Herin Herrn K. begegnet sei, sei, während
wtihrcnd
sie in
sie 111 Begleitung einer einer Cousine
Cousine war, ""ar, die
die ihn
ihn nicht
uicht kannte.
kannte. Die
Cousine rief rief plötzlich:
plötzlich: „Dora,"Dora, ·was was istist dirdir denn? Du bist bist ja
ja
totenbleich geworden!" Sie
totenbleich Sie hatte
hatte nichts
nichts von dieser Veränderung
al1
an sichsich gefühh,
gefühlt, mußte aber nbcr von "on mir hören, hören, daß d<1ß Mienenspiel
l\1:iencnspie1
und Affektausdl'uck eher dem Unbewußten gehorcllen
und Affektausdruck gehorchen aLs als dem
2
ßewuBten llnd
Bewußten und für für das
das erstere
erstere v€niiterisch
verräterisch seien seien • Ein andermal
.

k:1lll sie
kam nach mehreren Tagen gleichmäßig heiterer
sie nach heiterer Stimmung

in eler hösesten
in der bösesten Laune zu mir, für die die siesie ei ne Erklärung
eine Erklärung nichtnicht
wußte. Sie
wußte. Sie sei heute so
sei heute zuwider, erkllirte
so zuwider, erklärte sie;sie; es
es sei der Geburts-
sei der Geburts-
tag
tag des Onkels und
des Onkels uncl sie bringe es
sie bringe es n icht über
nicht über sich, ihm zu
sich, ihm zu grotu-
gratu-

lieren; sie
Jiel'cl1; sie wisse
wisse nicht,
nicht, ,,,"arum.
warum. :Meine M eine D eutungsku nst war
Deutungskunst war an dem
an deIn
Tage
Tage stumpf;
stumpf; ich ich ließ
ließ siesie weiterspl'echen
weitersprechen und sie sie erinnerte
erinnerte sichsich

plötzlich, daß heute


plötzlich, heute ja ja auch Herr K. Geburtstag habe, habe, was was ich
nicht
nicht versäumte,
versäumte, gegen sie zu verwerten. Es war dann auch nicht
sie Zl1

l1)) 'Velcher
Welcher wir allell begegnen werden.
auch ht'gegnen werden.

~i)) Vgl.:
Vgl.: :oRuhig
„Ruhig kanu
kann ich
ich euch
euch erschei.lIcl1,
erscheinen,
Ruhig g~hen
gehen 5ehell."
sehen." .

60 KKrankengeschichten
rankclIgt!scl,icl,teu
____
schwer zu
schwel' zu erklären, warum didie
erklären, \'\'arllIH e reiche
reichen Il Geschenke
Geschenke loH zu ihrem
ihrem
eigenen Geburtstage
eigenen Geburtstage einige Tage einige Tage vorher
vorher ihr ihr keine
keine Freude Freude bereitet
bereitet
hatten. Es
hatten. Es fehlte
fehlte dasdas eine
eine Geschenk,
Geschenk, tli)S das \'on
von I-lHerrnc l"rn K.,K., wel ches
welches
ihr offenbar
ihr offenbar früher
früher das das \ycrtvollste
wertvollste gC\veselJ
gewesen ,,"'m war. ..
Indes
Indes hielt sie
hielt noch längere
sie nod) längere ZeitZeit i11l ihrem \"'i
an ihrem dcr~pruchc gegen
Widerspruche gegen
meine Behauptung
meine ßehauptuJlg fest, bis gegclI ElUle
fest, bis gegen Ende der der Allnl)'~e
Analyse dcl' der entschei-
entschei-
dende
dende Beweis für
Beweis für deren
deren l\ichtigkeit
Richtigkeit geliefert
geliefert wurd wurde. e.
Ich muß
Ich muß nun nun einer
einer wei teren KomplikatiuH
weiteren Komplikation gedenkcn, gedenken, der der ich ich
gewiß keinen Raum gönnen
gewiß kein en Raum gönllen wlinle, würde, sollte
sollte ich ich nls als Dichter
Dichter eiueneinen
derartigen Seelenzustand
derartigen für eine rfinden, Illlstatt
anstatt ihn
Seelenzustand für eine Novelle
Novelle eerfinden, ihn als als
Arzt zu
Arzt zu zergliedern. Das Elemellt, nur auf dos das it.:h
ich jetzt
Das jetzt hinweiseu
zergliedern. Element, hinweisen
werde, kann
werde, kann deJl den schönen,
schönen, poesiegerechtem
poesiegerechten Konflikt,Konflikt, den den wh"wir hei bei
Dora annehmen
Oora tumehmen dürfen, Bllr uml
und vcrwischen;
verwischen; cs
dürfen, nur trüben es fiele
fiele mit mit
Recht der Zensur
Recht der Zensur des des Dichters, der dar jnja auc..:h
auch vcreinrn cht lllld
vereinfacht und ab- ab-
strahiert, wo
strahiert, wo er er als
als Psychologe auftriu, Opfer.
zum Opfer. In der Wirk-
auftritt, 1.mll In der '''' iI'k-
lichkeit aber, die
lichkeit aber, die ich hi hierer ZII
zu schihlcl"Jl bemüht bin,
schildern bCllli\hl bin, istist die
die
Komplikation der
Komplikation der Motive,
Motive, die di e HUufulIg
Häufung und uml ZusmnmZusammensetzungensct7.ung
seelischer Regungen,
seelischer Regungen, kurz kurz die OhC'nlcl.erll1inicrllug Regel.
die Überdeterminierung ncgel. Hiuter
Hinter
dem
dem überwertigen
übeT\\'crtigcn Gedankenzug,
Gcdunkcllzug, der oer sich
!'ich mitmit deml10m Verhältnis
Verhiilluis des des
Vaters
Vilters zuzu Frau
Frau K. K. beschäftigte,
beschäftigte, versteckte
\'CI"StcCktC sichsich nämlich
Iliimlich auch auch eine eille
Eifersuchtsregung,
Eifersuchtsregung, deren dereIl Objekt
Objekt diese Frau war
diese Frau war - eine — eille Regung
Regung
also, die nur auf der Neigung zum
also, die nur auf der Neiguug zum gleichen gleichen Geschlecht
Gcsddccht beruhen heruhen
konnte. Es
konnte. Es ist längst bekannt
ist längst bekllllllt und vielfach hervorgehoben,
uuu vielfach hervorgehoben, daß daß
sich bei Knaben
sich bei Knaben und und Mädchen
Mädchcn in in den
(lclI Pubertätsjahren
PuberliitsjahrclI deutliche ueutliche
Anzeichen
Anzeichen von von derder Existenz
Existeul gleichgeschlechtlicher
gleichgc-schlcchtlicher Neigung Neigullg auch uuch
normalerweise
nonllalerweise beobachten
bcobacJlten lassen.
lassen. DieDie schwärmerische
schwiirmerischc Kivundschaft FI"CHl1dschaft
für
für eine Schulkollegill mit
eine Schulkollegin SchwrlrclI, Küssen,
mit Schwüren, KUSSCll, dem dem Versprechen
Versprechen
ewiger
ewiger Korrespondenz
Korrespondenz und und mit mit. aller
"llm" Empfindlichkeit
EmpfilHllidlkeit der der Eifersucht
Eifersucht
ist der gewöhnliche
ist der gewöhnliche Vorläufer Vorlällfer der der ersten
er:,tell intensiveren
intensiveren Verliebtheit
Verliehthei t
in einen Mann.
in einen ManlI. Unter Unter günstigen
gÜllstigeJl Verhältnissen
VcrJliiltlJisSCII versiegt
versiegt die die homo-
h01l1o-
sexuelle Strömung
sexuelle Strömung dann oft völlig;
UIlIlIl oft \'öllig; wo wo sichsich das das GlückGlück inin der der
Liebe zum Mann
Liebe zum Mann nicht nicht einstellt,
ciustelll., wird
wird sie sie oft
oft noch IIOell in in späteren
spiiteren
Jahren von
Jabren von der der Libido
Libido wieder
wieder geweckt
geweckt. und lIlId bis
bis zu zu derder oder
oder jener
jenei"
-- ~- - ----------------~---

Bruchstück ein~r Hysten'~


einer Hysterie -Analyse
-Analyse 61
61

Intensität
Intensität gesteigert. Ist soviel
gesteigert. Ist bei Gesunden mühelos festzustellen,
soviel bei festzustellen,

::;0
so ",,"erden
werden wir im Anschlusse
Anschlüsse an frühere Bemerkungen über die die
bessere
bessere Ausbildung der der normalen Perversiol1skeime
Perversionskeime beibei den Neu-
rotikern
rotikern (luch eine stärkere
auch eine stärkere homosexuelle Anlage in in deren Kon-
stitution
stitution zu finden erwarten. Es muß wohl so
zu finden so sein, denn ichich bin
noch bei bei keiner Psychmmalyse eines Mannes oder Weibes
keiner Psychoanalyse \7\leibes durch-
gekommen, ohne eine solche recht bedeutsame homosexuelle
eine solche
Strömung zu Wo bei
zu berücksichtigen. "'No hei hysterischen Frauen und
hysterischen Frauen
Mädchen die die dem Manne geltende sexuelle sexuelle Libido
Libido eine
eine energische
energische
Unterdri.ickung erfahren hat, da findet
Unterdrückung findet man regelmäßig
regelmäßig diedie dem
'''leibe geltende
Weibe geltende durch Vikariieren
Vikariieren verstärkt und selbst teilweise
bc,,·ußt.
bewußt.
Ich
Ich werde dieses
dieses wichtige und lJesom]ersbesonders für für die
die Hysterie des
des
Mannes zum Verständnis unentbehrliche Thema hier nicht weiter
behandeln,
behandeln, weil weil die
die Analyse Doras zu Ende kam, ehe sie sie über
die!'e
diese Verhnltnisse
Verhältnisse bei bei ihr
ihr Licht verbreiten konnte. konnte. Ich erinnere
erinnere
aber
aber an jene jene Gouvernante, mit der der sie anfangs in
sie anfangs in intimeJn
intimem
Gedankenaustausch lebte,
Gedankenaustausch lebte, bis sie merkte,
bis sie merkte, daß sie sie von ihr
ihr nicht
nicht
ihrer
ihrer eigenen Person, sondern des des Vaters
Vaters ,vegen
wegen geschätzt
geschätzt und
gut behandelt
behandelt worden sei. sei. Dann zwang sie sie dieselbe,
dieselbe, das
das Haus zuzu
verlassen. Sie
verlassen. Sie verweilte auffällig h~iufig
verweilte auch auffällig besonderer
häufig und mit besonderer
Betonung bei bei der
der Erzählung
Erz..'hhmg einer
einer anderen
anderen Entfremdung, die ihr
!'E'l bst rätselhaft
selbst rätselhaft vorkam. Mit ihrer
ihrer zweiten·
zweiten Cousine, derselben,
derselben,
die später
die !'päter Braut wurde, hatte hatte siesie sich
sich immer lJesonders gut ver-
besonders gut ver-
!'tanden und allerlei
standen allerlei Geheimnisse mit ihr ihr geteilt.
geteilt. Als nun derder
Vaier
Vater zum erstenmal nach dem abgebrochenen Besuch Besuch 3m am See
See
wieder
wieder nach nach B.B. fnhr
fuhr und Dora es es natürlich ablehnte, ihn zu
natürlich ablehnte, zu
begleiten, wurde diese Cousine aufgefordert,
begleiten, aufgefordert, mit dem Vater Vater zu
zu
reisen, und nahm es
reisen, es an. Dora fühlte fühlte sich von da an erkaltet
gegen sie
gegen sie und verwunderte sich selbst, wie gleichgültig
sich selbst, sie ihr
gleichgültig sie ihr
geworden war, obwohl sie sie ja
ja zugestand,
zugestand, sie sie könne ihr ihr keinen
großen
großen Vorwurf machen. Diese Empfindlichkeiten veranlaßten veranlaßten
mich zu zu fragen, welche!' ihr Verhältnis zu Frau K.
fragen, welches K. bis
bls zum
60
62 j{ ,.an~·cngeschichtcn
Krankengeschichten

ZZerwürfnis
erw nrfni s gewesen
gewesen wawar.r. [eh
Ich et'fuhr dann, di1ß
erfuhr clillln, daß die junge Frau
die jlWg'C Frau ulld
und
d<ls
das ka um erw
kaum ach ~en e ,M
erwachsene hindurch itl
ädchen Jahre hintlUl'ch
Mädchen in der
der größteli
größten
Ve11n:llllichkeit
Vertraulichkeit gelebt hntten. Wenn
hatten. '''T ellll DOl"ll bei den 1<.
Dora bei K. wohnte,
teilte ~ie
teilLe sie dns
das Schlnfzimlllcr
Schlafzimmer mit der Fnll\? Frau; der Mi1l1l1Mann "'lll'eIe
wurde nns- aus-
qUIIJ'tiert.
quartiert. Sie Sie wnl'
war lliedie Vertra
Vertraute ut e lmd
und Bcmtcl'ill
Beraterin der der Fr.:mFrau in in nl1cn
allen

Schwi erigkeiten ihres


Schwierigkeiten ihres chc1iclien
eheliclien Lehens Lebens gewese
gewesen; ll ; eses gühgab lIichts,
nichts,

worUber
worüber sie sie ni ch t gesprochen
nicht gesprochen hillt CI1. Mcdcn
hatten. Medea wal' war ganr.
ganz 'l,Ufl'icdc
zufrieden lI
da mit, daß Krens;)
damit, Kreusa die heiden beiden Kinder <111 ~>ich zog;
au sich zog; sie sie tnt
tat gC"gewiß 'iB
auch nichts cbzu, dazu, um den Verkehr des des V" Lcrs dicsür
Vaters dieser Kinder mit
dem Mädchen zu stö ren. Wie
stören. Dom ec;
VVi c Dort! es zuslulldc
zustande hril Chtc, lIden
brachte, en
Mann
MOl 11 11 zu lichen, den illre
liuc)' deli
lieben, über ihre ge liebt e FreIIndill
geliebte Freundin so viel Schlechtcs
so viel Schlechtes
zu sngen
zu wu ßte, ist
sagen wußte, ist ei n interessantes
ein psychologisches Probl
illteressa ntes psychologiscbes Problem, em, dasdas
wohl
w ohl lösbarlösbar wirdw1nl durch die di e Ei ll ~icht, daß im
Einsicht, i1l1 Unbewußten
Unhc\\'ußt en die llie
Getlunkcll
Gedanken besonders besond ers bequem nebeneinanderIICIICllCillfllH]cr wohnen,
w1lI111CII, auch Geg'en-
mIdi Gegen-

s..'tze
sätze sich ohne Widerstreit
sich ohne ' Viderstreit vertragen,
vcr t.J"lgÜl I, was ja j" oft
oft. genug
g ellug auch AlH:h noch
im
im Bewußten so so bleibt.
bleib t.
Wenn
' Velin Dora Dorn von \'on Frau
Frnu K. erzählte,Ül'z~\lIlte, so
su lobte
lob te sie derell „ent-
sie deren "eut.-
zü ckend weißen Körper"
zückend Körper(( in 111 einem
eillelll Ton, der d ~l' eher
eher der der Verliebten
~ls der
als hesiegten Rivalin
dei' besiegten Ri vn lin entsprach.
ent sprach. Mehr M ehr wehmütig
wc1nni.i.tig als nl5 bitter
LiuCl"
leilte sie
teilte sie mir ein ein andermal
o.ndermüJ mit, mit , sie
sie sei
sei Überzeugt,
i'lberlcugt, daß die ,1ie Ge-
schenke,
schen ke, die di e der
der PapaPn p~ ihr
ihr gebracht,
gebl'.1cht, von Frau Frau K. K. besorgt
h0Sorgt worden\\'orden
seien ; sie
seien; sie erkenne
erkenne deren Geschm ack. Ein
deren Geschmack. Ein andermal
illltlerm nl hob hob sie sie hervor,
hervor,
daß
dnß ihr ihr offenbar
offenhar durch die die Vermittlung
Vermittlung von Frou K.
YOII Frau K. Schmuck-
Sclunllck-
gcgctlstiintle zum
gegenstände Gescl wnk gemacht
ZU1Jl Geschenk ge lllncht worden
word e ll seien,
seicn, ganz gml7- ähnlich
iilllllich
wie
wie die, di e, welche
weJche sie sie bei
hei Frau
li'rnu K. K. gesehen
gesehen und und sich dam nl~ laut
J;icla damals laut
gewün~cht habe.
gewünscht hnbe. Ja, ich muß
Ja, ich überhaupt. sagen,
mll ß überhaupt sagen, ich ich hörte ni cht
hürt c nicht
ein hartes
ein hartes oder erhostes Wort
oder erbostes VVort von von ihrihr über
über die Frau, in
die Frau, in der ,leI' sie
sie
doch nach
doch nn eh dem dem Standpunkt
SUllldpul1kt ihrer ihrer überwertigen Gedanken die
Ub erw cr tigc n Gedanken die
U ..h eberin ihres
Urheberin ihres Unglücks
UugHlcks hätte h ~iU e sehen
sch ell müssen.
rnÜ:-'SCll. Sie Sie benahm
he lWlll1l sichsich
wie
wie inkonsequent,
inkonsequent, aber aher die schei nbare Inkonsequenz
d ie scheinbare lnkul1scqu c lIz war ehe n der
Will" eben dei'
Ausdruck
Ausd ruck einer einer komplizierenden
kompliziel'enden Gefühlsströmung.
Gel'nhlsslriimullg. Denn Denn wie wie hattehalte
sich die
sich die schwärmerisch
schwlirmcl"isch geliebtege1i ebt~ Freundin
Freundill gegen g(:gell sie si e benommen?
hCllommcm?
Nachdem
Nnchdem D01"11 ihreDora illl'e Beschuldigung
Besch uldi gung gegen gegen Herrn H errn K. K. vorgebracht
vorgelll'acht
Brllcllsll'ick elller
Bruchstück einer Hysterie -Analyse
- Analyse
65

uni!
und dieser
dieser \'omvom VaterVater schri ftlich zur
schriftlich zur Rede gesteHt
gestellt wurde, antwortete
antwortete
er 7.uerst mit Betellerungell
er zuerst Beteuerungen seinCI' seiner Hochachtung und erhoL erbot sichsich
lltlch
nach der Fabrikstadt
Fabrikstadt zu zu kommen, uum m all ~J ißverst ändnisse auf-
e Mißverständnisse
alle auf-
zuklären. Einige Wochen
zuklären, ' Yach en spät später, er, als
als 11m der Vater
ihn der Vater inin B. ß. sprach,
von H
Wilr "on
war och achtung nicht
Hochachtung nicht mehr die die R ede, Er
Rede. Er setlte drts Mädchen
setzte das

h erunter und spielte


herunter ~pi elte als als Trumpf aus: aus: EillEin München,
Mädchen, das uns sokhe
solche
Bnch
Bücher er Hest
liest und sich für
Ilnd sich solche Dinge interessiert,
für solche das hat
interessiert, das hat keinen
keinen
Anspruch auf ouf di diee Achtung eines Mannes. Frau K, hatte sie
K. hatte also
sie also
verraten und angeschwärzt;
verraten Clngesch"vän':t; nur mit ihr ihr hatte
hatte sie Mantegazza
sie über Mantega7.7.tl

und überüu er verfängliche Themata gesprochen.


\'erfringllch c Themat<l gesproch en. Es Es war wieder
wi ed er der-der-
selbe Fnll
seIhe Fall wiewi e mit der Gouvernante; auch auch Frau K. hatte
Fr<lu K. h .nte siesie nicht
um
11m ihrer eigenen Person 'willen willen geliebt, sondenl w
geliebt, sondern wegen
ege n desdes Vaters.
Vaters.
F rau K. hatte
Frau hatte sie sie unbedenklich geopfert, um in in ihrem Verhältnis
Verhältllis
mit dem Vater V •.Ilei" nicht gestört zu
nichl gestört z.n werden.
werden. Vielleicht,
Vielleicht, da daß ß diese
di ese
Kränkung ih ihrr näher ging, }l<'l tllOgen wirksamer war
ging, pathogen als die
wnr als die andere,
.. ndere,
mil der
mit eier sie
$;ie jene \'el'decken wollte,
jene verdecken di-lß der
wollte, daß ocr Vater sie ~i e geopfert.
geopfer t.
"Vies nicht
Wies ni cht diedie eineeine so so hartnäckig
hartnäckig festgehaltene
festge hnltene Amnesie in in betreff
betreff
dder
er Quellen
Quel1en ihrer ihrer verfänglichen
,"el'f.inglichen Kenntnis
Keun tnis direkt
direkt. auf den Gefühls-
nuf den Gefühls-
wert der
wert der Beschuldigung
ßeschuldigung und
Ilnd demnach
dem"ach auf
auf den
den Verrat
Verrat durch die
die
Freundin hin?
Freundin hin ?
Ich glaube
Ich i1 1~o
ghHlbe also mit der
mit der Annahme
Annflhme nichtnich t irre
irre zuzu gehen,
gehen, daß
iiherwertige Gedankenzug
d er überwertige
der Gednnkcnzng Doras, Dorns, der
der sich
sich mit dem Verhältnis
d es Vaters
des Fl"<lll K.
zur Frau
Vntel"J' zur b~chäftigte, bestimmt
K. beschäftigte, bes1immt war nicht nur zur
wal" nicht zur
Unterdrückung
Unterd rü clwng der dei> einst
eins t. bewußt gewesenen Liebe zu Herrn K., K.,
J'oll del" 11 auch
sondern allch die in tieferem Sinne Sinne unbewußte
unbewuBte LiebeLiebe zuzu Frau K.
Fra u K.
7.Ll verdecken hatte.
zu hatte. Zu letzterer Strömung stand
letztel'er Strömung stand erer im Verhältnis
VC1'hältnis
des direkten
des di rekten Gegensatzes.
Gege usatzes. Sie Sie sagte
sagte sich ullablässig vor,
sich unablässig vor, daß der der
P.lpa sie
Papa sie dieser
diesel" Frau
Fron geopfert
geopfert habe,
h abe, demonstrierte
demonstri erte geräuschvoll,
geräusch voll,
daß sie
daß sie ihr
ihr den
<len Besitz
ßesitz desdes Papas nicht gönne,
Pap..1J' nicht gönne, und verbarg sich
verbarg sich
so das
so <las Gegenteil,
Gegenteil, daß sie sie dem Papa die Liebe
Papa die Liebe dieser
dieser Frau
Fra u nicht
n icht
gönnen konnte
gönnen konnte und der dei' geliebten Frau die
gelielJten Frau Entt..~usclmn g über
die Enttäuschung üher
ihren Verrat
ihren Verr.nt nicht
nicht vergeben
vergeben hatte.
haUe. DieDie eifersüchtige
eifersüchtige Regung
R egung desdes
. .
VVeibes war
Weibes war im Unbewußten
Unbe\'vußten an an eine
ein e wie
wie von einern Mann
VOll einem
64 K,. an lrmgesth i cltun
Krankengeschichten

empfundene Eifersucht gekoppelt. Dic::öc


Diese männlichen
männlichen oder, wie
oder, WIe

man besser gynäkophilen Gefühlsströmllngen


besser sagt, gynÄkophilen Gefühlsströmungen sind fUrfür das
das
unbe.~'u(3te
unbewußte Liebesleben der hysterischen Mädchen Clls
als typisch zu
zu
betrachten.
Il
II

DER ERSTE TRAUM

Als 'wir
Als W lT gerade Aussicht hatten,
hatten, eiDen
einen dtmkeln
dankeln Punkt in in dem
Kinderleben
Kinderleben Doras durch das Material, . welches sich zur Analyse
sich zur Analyse
drängte, aufzuhel1en,
drängte, aufzuhellen, berichtete Dora, siesie habe einen Traum, den
sie in
sie in genau der
der nämlichen Weise
V\Teise schon wiederholt geträumt,
geträumt, in
in
ei ner der
einer letzten Nächte
der letzten Nächte neuerlich gehabt.
gehabt. Ein periodisch
periodisch wieder-
wieder-
kehrender Traum war
kehrender war schon dieses Charakters wegen'
schon dieses besonders
wegen besonders
geeignet, meine
meine Neugierde
Neugierde zuzu wecken;
wecken; im Interesse
Interesse der
der Behandlung
d\lrfte man ja
durfte ja die
die Einflechtung
Einflechtung Jieses
dieses Traumes inin den Zusammen-
hnng der Analyse
hang ins Auge fassen.
Analyse ins fassen. Ich
Ich beschloß also,
also, diesen
diesen Traum
besonders sorgfältig
besonders sorgfaltig zu
zu erforschen.
erforschen.
I. Traum: „In
I. r.inem Haus brennt
"In einem brennt es
es\ erzählte Dora,
1
, der Vater
Dora, der Vater
steht Bett und
steht vor meinem Bett und weckt
tv.eckt mich
mich auf.
auf Ich
Ich kleide
kleide mich schnell
schnell
an. Die Mama will
an. will noch ihrihr Schmuckkästchen
Schmuckkästchen retten,
retten, der Papa
sagt aber:
sagt aber: Ich will nicht, daß ich
Will nicht, ich und meine
meine beiden
heiden Kinder wegen
deines verbrennen. Wir eilen
deines Schmuckkästchens verbrennen. eilen herunter,
h erunter, und so-
so-
wie ich bin, wache
draußen bin,
ich draußen wache ich
ich auf."
Da eses ein wiederkehrender Traum ist,
ein wiederkehrender 1st, frage
frage ich
ich natürlich,
natürlich,
wann sie
wann sie ihn
ihn zuerst
zuerst geträumt. —
geträumt. - Das weiß
w eiß sie
sie nicht.
nicht. Sie
Sie erinnert
erinnert
~ich aber,
sich llber, daß
daß sie den Traum
sie den Tmum in in L.
L. (dem Orte am See,
(dem Orte See, wo die
die
S7.ene mit
Szene Herrn K.
lnit Herrn K. vorfiel) in
vorfiel) in drei
drei N~khten hintereinander
Nächten hintereinander gehabt,
gehabt,

Es hat
J) Es
i) hat nie
nie bei
bei uns
uns einen
cincn wirklichen
wirklichen Brand
Brand gegeben,
gegeben, antwortete
antwortete sie
sie dann nul
dlum auf
meine
meine Erkundigung.
ErklUidigung.
Freud,
Fu·ud, VIII.
"Ill . 55
66
66 K rllll):enIJt.'sc!,ichrrll
Krankengeschichten

dann kam
dann kam er vor
er vor einigen
einigen T oge n hier
Tagen hi e r wieder
wiedC:I, I. -
1
.
— Die
Di e so
so her-
h e r-
gestellte
gestellte Verkniipfllllg des
Verknüpfung de:-o Traumes
Tl'Clumes mitmit den
den Ereignissen in L.
JI:reigllisscn in L.
e rhöht natürlich
erhöht natürlich meine
meine Erwartungen in betreff
F.l''''fll'lnngcn in der Tranmlösung.
betreff der Tnllunlösllllg.
Icll möchte
Ich möchl e aber
aher zunächst
Zllllli chst den
tl en Anlaß In" seine
Anlaß für lotzfe Wiederkehr
seine letzte VViede rke hr
erfahren und
erfahren uJld fordere
fordere darum Dorn, die
dnrtlll1 Dora, lJeI'cils durch
die bereits durr.h einige
einige kleine,
kleine,
\'orhcl' analysierte
vorher annlysiel'te Beispiele
Beispiele für die Traumdeutung
fnl' die Tri'lllmdclltlll1g geschult
gescl1l11t ist,
ist,
auf, sich
auf, s ich dell Traum
den Trmun zu zerlegell und
zu zerlegen lIlId mir mitzut e il e n, was
mir mitzuteilen, ",m; ihr
ihr
zu ihm
zu ihm einfällt.
elnflil11.
Sie
Siesagt.: „Etwas,
"Et"'ClS, was
sagt.: aher nicht
WHS aber Hiebt dazu
da:'.U gehören
gehören kann, 1\<1 1111, denn
denn eses ist
ist
g.Ul7. frisch,
ganz fri sch, während
wiihrend ich
ich den Traum gewiß schon
de nTrilumgcwiß s<:l JOI'I früher gehabt Imuc,"
früher gehabt habe.

Das machtm ilcht nichts,


ni chl:', nur
11111' zu;
ZU; eses wird
wird eben e bel! das letzle dazu
da:o; letzte d mm
seUl,
Passende sein,
Passende
"Also der
„Also der Papa
Papel hat
IWl in di e~cll Tagen
in diesen Tilgen mit
mil. dertl CI' Mama einen ein en Streit
Slrcil
gehabt, weil
gehabt, weil sie
sie nachts das Speisezimmer
l UH;lll s das Clbsp (~ ITI,
Speisezimmer absperrt. Dm.; Zimmer
Das Zimmer
m cines Bruders
meines Br udcrs hat
llCll nämlich kcincll eigenen
niirnJich keinen Ausg<1llg, sondern
eigencn Ausgang, sonnerll ist
ist
durchs Speisezimmer
nur durchs zugiinglieh, Der P"I'''
Speisezimmel' zugänglich. Papa will nicht, daß
will nicht, rlnB
deJ' ßJ'uder bei
der Bruder hei Nacht
Nncht so jlbg(,'~PCITI sein
so abgesperrt sein soll. I ~l' hat
soll. Er geSflgt, das
]ml gesagt, das
ni chl; es
ginge nicht; kiil1l1t c doch bei
es könnte I If~i Nacht daß man
pa~si cJ'cl1 , daß
Nadu. etwas passieren, lllilll
111nnus
hinaus lllUß,"
muß."
Das hnhc
habenll sie
sie nUll Fellel'~gcrahl' bezogen?
nuf Feuersgefahr
nun auf bezog'cH?
J a, "
"„Ja."
Ich
Ich bill e Sic,
bitte Sie, m Cl'kCll Sic
merken Sie sich
sich i111'C eigenen Ausdrücke wohl.
ihre eigeneIl
"ViI'
Wir w erd en sie
werden sie vic11cicht brauchen. Si(~
vielleicht bnmdwlI, Sie hnhell
haben g-C Daß hei
SClgt: Daß
gesagt: bei

N .. cht et
Nacht wa,,:; pa
etwas ssie J' c n kalln
passieren man hinilu
kann,, daß nlHll muß 22 ,
hinauss muß .

Dora ha
DOl"f1 hatt rlUH aber di(~
nun (lbel' die VC' l'bintluug zwisch
Verbindung e n dem rezentem
zwischen rezenten

Anlässen fnl'
den damaligen AnHisscll
und deli für den ~1\llllln
Traum gcfl1nden,
gefunden, dendennn si!!
sie

f~hJ't
fährt fort:
fort:

1) Es
1) Es läßt
läßt !ich aus dem
sich ILUS dem Inl'RIt
Inhalt nncllweisc n, daD
nachweisen, daß de
der Traum i11
r T1'l111J11 L. lzuerst
in L, geträumt
u e r~l Gelrii111111
worden
worden isl.
ist.

::.)
a) Ich
Ich greife
greife dicse
diese \\' orl f! hcrnus,
Worte heraus, weil
weil si<,
sie mid,
micli Blllh.ig machen. Sic
stutzig IIIIlChclI. Sie klingen. mir
klingen mir
twcidcllliG'
zweideutig. Spricht
Spricht m:m
man ni mit df'IISf'lhcll
cht mil
nicht denselben W Worten von ggewissen
(u·ten \'011 cw ;~ ~eJl körl)erlichcn
körperlichen
Bedi;rfnisscn
Bedürfnissen? 7 Zweideulige Worte sind
Zweideutige lVorle aher wie
sind aher „Wechsel"
wie ,,'Vce l! sc l" flir
für den Assoziations-
den AssC)'l.inlion$'
verlauf. Stell
\'crJa"f, t man
Stellt man den Wechsel nl1(lf:r~,
den \Vechsel anders, al, im Tnll1milll,aIl eillgcSlellt ers
er ;11\
als ('T Trauminhalt eingestellt cl\f~hll ,
erscheint,
kommt man
so kommt mlln wohl Ruf
so wohl auf dA!das Gelei se, Ilnf dem sich die ge s uclll\~ n Imd uoc h ver·
Geleise, auf dem sich die gesuchten und noch ver-
horgencn
borgenen Gedanken
Gedankeii hinter dem Trnl11U
hinter dem Traum lwwcgen.
bewegen.
Bruchsriick
Bruchstück ",<Cr
einer Hysrerie
Hysterie -An"ly,,'
-Analyse 67
67

"Als wir damals in


„Als WIr in L.
L. ankamen, der ich, hnl
der Papa und ich, er die
hat Cl' die
geäußert. Wir kamen in
Angst vor einem Brand direkt geäußerl.\iVil' in Oin e rn
einem
heftigen Gewitter <In, an, sahen das kle ine Holzhäuschen, das keinell
kleine keinen
Blitzableiter
Blitzableiter h atte. Da war diese
hatte. diese Angst
Angst ganz natürlich. ((.
natürlich."
Es
Eis liegt nun oarnn,
liegt mir llun daran, die Beziehung
die Beziehung zwil>chen
zwischen dell
den E"eignisscJl
Ereignissen
in L.
in L. und den dama1igen
damaligen gleichlautemlen Träumen zn
gleichlautenden TI1lUmen zu ergrUnden.
ergründen.
IIch also: Haben Sie den Tr,mm
ch frage also: Traum in in den erstell Nächtell in
ersten Nächten in

L.
L. gehabt oder in den letzten vor Ihrer Abreise, also also "vvor
or oder
J1flch
nach der bekannten Szene im "Walde? VVfllde? (Ich (Ich weiß nämlich
nämlich,l dnß daß
die Szene nicht gleich am ersten Tage vorfiel, vorfiel, und daß sie sie nach

derselben noch einige Tage in in L.L. verblieh,


verblieb, olmeohne etwas von dem
Vorfalle merken zu lassen.)
Vorfalle mel'ken lassen.)

Sie antwoJ1
antwortet et 7.uerst:
zuerst: Ich fch 'weiß
w eiß nicht.
nicht. Nach elllel" \Yeile: Idl
einer Weile: Ich
glaube
glaube doch, nachher.
doch, nachher.
Nun wußte ich also, also, daß der Traum eine eme Reaktion auf jenes jell e...
E.rlebnis "\"'ar.
Erlebnis Warum kehrte er
war. \iVal'um er aber dort UOl't dreimal wieder?
wiedel' ? Ich
fragte weiter: Wie
fragte weiter: V\'ie 1.mge
lange sindsind Sie
Sie no ch nach der Szene in
noch il1 L.
L.
geblieben??
geblieben
„Noch Tage, am fünften u
"i er Tage,
"Noch vier fünften bin bin ich mit mit dem Papa P"p" abgereist."
abgcreist.
Jetzt ich sicher, daß der Traum
bin ich
Jetzt bin Trmll11 die die unmittelbare
unmittelbare Wirkung
\Vi rkung
des Erlebnisses
des Erleonisses mit
mit Herrn
H errn K. K. war. Sie Sie haben ihn ihn dort
dort zuerst
zuerst c;e-ge-
träumt, nicht
träumt, nicht früher.
früh er. Sie
Sie haben die die Unsicherheit
Unsicherheit im Erinnern
Erinncl'u nur 11ur
hinzugefügt, um sich
hinzugefügt, sich den Zusammenhang zu zn verwischen I. Es 1

Es
.

stimmt mir aber noch nicht nicht ganz mit den Zahlen. Wenn VVcnn Sie Sie
vier Nächte
noch vier Nächte in in L.L. blieben,
blieben, können Sie Sie den Traum vicnn l.l l
TnlUlll viermal
wiederho1t haben.
wiederholt haben. Vielleicht
Viel1eicht war es es so?
so?
Sie widerspricht
Sie widerspricht nicht nicht mehr
mehr meiner
m einer Behauptung,
Behtillptung, setzt aber,
seti'.t aber,
2
anstatt auf
anstatt auf meine
meine Frage
Frage zu zu antworten, fore: „Am
anl\'\'OJ1.ell, fort : "Am Nachmittag
Nachmittag
nach unserer
nach unserer Seefahrt,
Seefalut, von ,'on der
der wir,
wir, Herr
H err K. K. und
und ich,
ich, mittags
mittags
zurückkamen, hatte
zurückkamen, haltc ichich mich
mich wie gewöhnlich auf auf das
das Sofa
Sofa im Im

1) Vgl.
1) das eingangs
VgI. das eingangs Seite 15 über
Sei te 15 über den
den Zweifel
Zweif el beim
beim Erinnern
Erinnern Gesagte.
G esagte.
::t)
2) Es muß
Es muß nämlich
nämlich erst neues Erinnerungsmaterial
erst neues Erinnerungsmaterial kommen,
konuneu. ehe di e von
ehe die mir
\' 0 11 mir
gestellte
gestellte Frage b E'nnl\\'orlet werden kann.
Frage beantwortet werden kanu.

s'
5*
68
68 J\ rall!.:olgcschichtCIl
Krankengeschichten

Schlafzimmer gelegt, um
Schlafzimmer gelegt, um kurz
kurz zu
zu schlafen.
schlafclI. Ich
Ich erwachte
erwachte plötzlich
plötzlich
lind sah
und sah Herrn
H e rrn K.
K. vor mir stehen
VOl' mir slehcl1 .. . " . . .

Also wie
Also wi e Sie
Sie im Traume
im Tramne den
den. Papa
Papll vor
vor Ihrem
Ihrem Bette
Bette stehen
stehen
!=eh ell ??
sehen
„Ja. leh stellte
nJa. Ich slcBte ihn
ihll n cde, was
zn)' Rede,
zur \VM er hier zu
c r hier habe. Er
zu suchen habe. Er
gilb zur
gab zur Antwort,
AnlwO\'t, er
Cl' lasse
lasse ~ic h
sich nicht abhalten,
nicht nlJha1t<m, in
in sein
sei n Schlaf-
Schlnf-
zi mmer zu
zimmer zu gehen,
g eh e n, wann iibrigcns habe
WO]] O; übrigens
C I" wolle;
W[lHIl er hob e erer etwas holen
C1WllS holen

wollen. Dadurch
wollen. DrH!ufch vorsichtig
vorsichtig gemacht,
gcmncht, habe ich ich Frau
Frnu K.K. gefragt,
gefragt,
ob denn
ob delln kein Schlüssel zum Schlafzimmer existiert,
kein Schlüssel existiert, und
und habe
habe
mich am nil ch stcl1 Morgen
I11n nächsten l\1orgclI (am(a m zweiten
zweiten Tag)
Tng) zur Toilette ein-
'.UI' Toilette ein-
geschlossen. Als
geschlossen. Als ichich mich
m ich dann nllchmiltllg~ einschließen
drlllll nachmittags ei nschließen wollte,
wollte,
um
11111 mich wieder
wieder aufsill1fs Sofa
Sofa zu legen,legen, fehlte
fehlte der Schlüssel.
Schlüssel. Ich
Ich bin
bin
iibcl'zcugt , Herr
überzeugt, Hcr r K.
K. hatte
hntt c ihn
ihll beseitigt."
bcsci tigl."
Das ist
Das ist also dn~ Thema
also das Thellla vom Verschließen oder
odel' Nichtverschließen
Nichwerschließen
des Zimmers, das
des das im ersten Einfn11 zum
erstell Einfall z.um Traume vorkommt und
das zufällig
das zuflillig auch
nuch Anln ß zum
fl'ischclI Anlaß
im frischen lum Traum eine
eiuc Rolle
Holle ge-
ge-
~p i elt
1l
spielt 11l1t
hat .
. de r Satz:
Sollte der
Sollte Sutz: i c h kleide mich
ich mi c h schnell ilJl, auch
schnell an, nu ch
iinn diesen
diese)) Zusammenhang
ZmülllllH!IlJmng gehören? gcbUrCII?
D,uHnls nahm
"„Damals IJ il lnl1 ich
ich mir vor, nicht ohne den Papa bei
mil' vor, be i K.K. zu
zu
blei ben. An
bleiben. All den
dOll nächsten
nii chslell Morgen mußte ich ich fürchten,
fürchte n, daß
dilß mich
Herr K. bei be i der
UCI' Toilette
Toilette über rasch e, und
überrasche, tim] kleid
kleidete mi c h darum
e t e mich uclfum
iimmer
mmer sehr sc llU e ll an.
schnell 1111. Der PnpaPapa wohnte ja jn im Hotel, und Frau
K. war Will' immer schon früh wcggegnngcn, weggegangen, um mit dem Pilpil eine
Papa eine
Pm·ti e zu machen.
Partie milchen. Herr K. belästigte belÄstigl.e mich
m ich abcr wi ede}"."
aber nicht wieder." '

Ich verstehe,
verstehe, Sie Sie fAfaßten am Nachmittag
ß len il1I1 NaclunilL1g des zweiteny.wcitell Tages
Tngcs

I dell
den Vorsnlz,
Ilu
nun n in
Vorsalz, sichsich diescn

der zw'citen,
in deI'
diesen Nnchstellunge
zweiten, dritt
Nachstellungen
drittene n und "ierlen
ll zu entziehen und hatte
NnC',hl. nach
vierten Nacht uadl der Szene
H
hatten

iim m \Vnld
Waldee Zei Zeit, t, sich
sich diescil
diesen Vorsatz im Schlafe z.u zu wiederholen.
wiederholen.
r
c
l)ilß
Daß Sie am niichsten
Sie nm nächsten - — ddritten
rillen - — Morge
Morgen n dcn
den Scl llu!'!'cl nicht
Schlüssel

I1}) Ich \'crmllle,


vermute, olme ohne Ci es noch Dorn
Dora 'zu sagen, dnCl
111 sogen, daß dies wegen sein
Element wegell
«lies El"lIIcnl er
seiner
~ymbolisehen
symbolischen Bedeutung VOll
häufig "„Frauenzimmer"
hiillfig
von ihr
ihr ergrirren
ergriffen wllrdt',
verlretcn,, und oh
Fra\lClI'LimnICr" ';crtrctl'll ob ein
„Zimmer" im 'l'rnlllll
wurde, "Zimmer"
Frauenzimmer "orren"
ein Frnll('n::tillllllcr
Traum wollen
wollen rrecht
„offen" oder
echt
oder "ver-
„ver- ,
~('hlosse
schlossen" n " ist,
ist, kan
kannu 1141ürlich
natürlich nichl
nicht glcicltgiiltig
gleichgültig sei n. Auch welcher
sein. SchJii s~d" iu
welcher ..„Schlüssel" in
diesem Falle
diesem Falle ;.8'ncl
öffnet,, ist
ist IVohlbek:lIl11l.
wohlbekannt.
Bruchstück einer Hysterie -Analyse 669
g

haben würden, um
haben würden, um sich
sich beim
beim Ankleiden
Ankleiden einzuschließen,
einzuschließen, wußten
wußten
Sie ja
Sie schon am
ja schon am zweiten
zweiten Nachmittag,
Nachmittag, also vor dem
also vor dem Traum,
Traum, und
und
konnten sich
konnten sich vornehmen,
vornehmen, die
die Toilette
Toilette möglichst
möglichst zu
zu beeilen.
beeilen. 'Ihr
Ihr
Traum kam
Traum kam aber
fiber jede
jede Nacht
Nacht wieder,
wied er, weil
weil er
er eben einem Vorsatz
ebeu einem Vorsatz
entsprach. Ein
entsprach. Ein Vorsatz
Vorsatz bleibt
bleibt so
so lange
lange bestehen,
besteh en, bis
bis er
er ausgeführt
ausgefUJlI,t
ist. Sie
ist. Sie sagten
stlgten sich
sich gleichsam:
gleichsam: ich
ich habe
hahe keine
keine Ruhe, icll kann
Ruhe, ich k.. nll
keinen ruhigen Schlaf
keinen Schlaf finden,
finden, bis
bis ich
ich nicht aus diesem Hallst~
nicht aus diesem Hanse
h eraus bin.
heraus bin. Umgekehrt
Umgekehrt sagen Sie im Traume:
Sclgen Sie ich draußen
T raume: Sowie ich drauß ell
bin, wache ich
bin, ich auf.
auf.

lch
Ich unterbreche hier
unterbreche hier die
die Mitteilung
Mitteilung der
der Analyse,
AnC1Iysc, um dieses
tliese:;;
Stöckchen einer
Stückchen einer Traumdeutung an
nß meinen allgemeinen
nl1gemeinen Sätzen
Sät ....e n
über den Mechanismus der
über der Traumbildung
Traumbildullg zu messen.
m essen. Ich halle
Ich habe
in
in meinem Buche l ausgeführt,
a usgeführt, jeder
1
jeder Traum sei sei ein
ein als
als erfüllt
erfUllt
dargestellter Wunsch, die
dargestellter die Darstellung
Darstellung sei sei eine yel'hüllcndc, wenn
ei ne verhüllende, wellll
der Wunsch ein
der ein verdrängter,
verdrängter, dem denl Unbewußten
Unucwußten angehöriger
angehöriger sei, sei,
und außer
und außer bei
bei den Kinderträumen
Kindertrüllmen habe 11a be nur der unbewußte
llnbcwußte oder oder
bis ins
bis Unbe\'\'ußte reichende Wunsch
ins Unbewußte Vfun sc-h diedie Kraft, einen Traum
KrCln, einen Traum
zu bilden.
zu bilden. IchIch glaube,
glaube, diedie allgemeine Zustimmung wäre \yiil'e mir
sicherer gewesen, wenn ich
sicherer ich mich begnügt
begnügt hätte,
hiltte, zu behaupten,
behaupten,
dnß jeder
daß jeder Traum einen einen Sinn hahe, habe, der durch eine gewisse gewisse
Deutungsarbeit aufzudecken sei. N<lch vollzogener
sei. Nach vollzogener Deutung könne
man den Traum durch Gedanken ersetzen, ersetzen, die sich sich an lleichteich t
kenntlicher Stelle
kenntlicher Stelle in
in da
dass Seelenleben
Seelenleben des des Wachens einfügen. Ich
V\Tachens einfügen. Ich
hätte fortfahren können, dieser
hätte dann fortfahren di eser Sinn des Traumes erv..-iese
des Traumes erwiese

sich
sich alsals ebenso m annigfaltig wie eben die Gedallkengdngc
mannigfaltig Gedankengänge d,'s des

Wachens. Es sei sei das


das einemal ein ein erfüllter
erfüllter 'Wunsch,
·V unsch, das
das andere
andere
M<ll
Mal eine
eine verwirklichte Befürchtung, dann etwa eine im Schlafe Schlafe

fortgesetzte Überlegung, ein Vorsatz, (,""ie


fortgesetzte (wie bei Doras Traum) ei ll
ein

StUck geistigen Produzierens im Schlafe us\\'o


Stück geistigen usw. Diese Darstellung
hätte
hätte gewiß durch ihre ihre Faßlichkeit hestochen
bestochen und hätte sich sich auf

I1)) Die
Die Traumdeutung. 1900. (7.
Traumdeutung, 1900. (7. Aun.
Aufl. 19~~ )'
1922).
7o
7° g rtlllh'l'lIgt'.l:chiCh(fll
Krankengeschichten

eine e:ut
eme große Anzahl gut gedeuteter Beispiele,
Beispiele, wIe
wie z. B.
z. B. auf den
auf den
hier TnHlm, stützen
liier analysierten Traum, stützen können.
Anstntt
Anstatt desseIl
dessen hahe ich eine
habe ich t'ille allgemeine Beh'llIplung nufgcst.clIt,
Behauptung aufgestellt,
die delI
die den Sinn der Triiumc
Träume auf nur eine
ciJle einzige
einzige Geullnkcnform,
Gedankenform, auf md
di e Dül'i'itclhlllg
die Darstellung VOll Wünschen einschränkt,
von \Vl'mscheJi einschriinkt, und uml habe die .. 11-
die all-

NeiguJlg Zlllll
gemeinste Neigung \Vidcrspl'uchc wnchgel'ufen.
zum Widerspruche wachgerufen. Ich muß
Teh lllUß
.. ber sagen,
aber sngen, daß ichich weder das dns Hecht
Recht, noch die die Pflicht
Pflicht zu besitzen
besitzen
glaubte,
glaubte, einen Vorgnllg
Vorgang der Psychologie zur zur größeren Annehm-
Annchln-
lichkeit der Leser zn
lichkeit der zu vereinfachen, wenn weil 11 er
er meiner Untersuchung
eine Komplikation
eine Komplikntioll bot,
bot, deren
derell Lösung zur Einheitlichkeit crst. an
Einheitlichkeit erst "n
iIIHlcrer Stelle gefunden werden konnte.
anderer konnte. Es E:-; wird mir dn)'urn
darum von VOll

'Ycrlc sein
besonderem Weite sein zuzu zeigen, daß die die ,scheinbaren
scheinbaren Aus- Aus-
Iwhmen , wie Doras
nahmen, Dorns Traum
TnHlln hier, dcr sich
hier, der sicl! zUlllil:hst
zunächst i1ls ein in
als ein in

i\en Schlaf f0l1gcsetztcl'


den Schlaf Tng('s\,or,sntz enthüllt,
fortgesetzter Tagesvorsatz eIlthüllt, doch die die bestrittene
bestrittene
Ih'g<']
Hegel neuerdillgs
neuerdings hekriifligcll.
bekräftigen.

Wir hnben
\Vir ein großes Stück des
jn noch ein
haben ja deuten.
Trilumes zu deuten.
des Traumes
Ich weiter: \~1
fragte weiler:
Ich frng1c Was 8S ist ('s nlit
ist es Sdllnuckldi~tchell, das
mit dem Schmuckkästchen, dns die
die
Mama retten
Milma retten will?
will?
„Die Mama liebt
"Die ~1flJna licht Schmuck sehr und hut
:-:eh1" lind viel vom Papa be-
hat viel be-
kommell.
kommen."~,
Und Sie?Sie?
):„Ich
1ch habe Schmllck
Schmuck früher auch sehr geliebt; seit
sehr geliebt; nm· Krank-
seit. der
heit trnge
heit ich kt'inell
trage ich keinen mehr. - — Da gabgab e:; damilI~ vor vier
es damals \·Ie)"
Jühren (ein
Jahren (ein Jahr vor \ · 01· dem Traum) einen großen großen Streit
Streit zwischen
Papa und l\1amn Mama wegen eines eines Sdnnucke.o;;.
Schmuckes. Die Mnma Mama wünschte
~sichich etwas Bestimmte..;;,
Bestimmtes, Tropfen von VOll Perlen im Ohre trugclI.
Ohro zu tragen.
Der Papa Pnpll liebt.
liebt .. her dergleichen nicht
aber nicht und brac:hte
brachte ihrihr .. nstntt
anstatt

der Tropfen ein ClIi Annlmnd.


Armband. Sie Sie wnr \vtHend llnd
war wütend sügte ihm,
und sagte
wenn
w enn er cr schon
!'ChOll soviel
soviel Gelil ausgegeben
Geld habe, um
fllu.;gegebell hübe, mJl etwas zu
.schenken, ",\·ns :.;ic
-= chcnkell, . was sie Ilicht mUgc, so
nicht möge, so solle
solle er es nur einer
er es einer anderen
:-;dlCnken.
sc henken.""
D<l
Da wenle])
werden Si
Siee ~ich
sich gedacht hohen, Sie niihnwll
haben, Sie es gel"llC?
nähinen (>s gerne?
Bruc~lUiick einer
Bruchstück einer Hysterie
Hystcrie-Allalyse
-Analyse 71 1
7
"Ich
Ich weiß
weiß nicht,
n icht,' weiß
1
weiß überhaupt
übe"haupt nicht, nicht, wiewie diedie MamaMuma inIn
2
den Traum
den Troum kommt;kommt; sie sie war doch damals
W<lT doch domals nichtnicht mit L. "2
mit. inin L."
Ich werde
Ich werd e eses Ihnen sp~iter erklären.
Innen später e rkläre n. Fällt Ihnen denn
Fällt Ihnen denn nichts
nichts
anderes zum
anderes zum Schmuckkästchen
Schmuckkästchen ein? ein? Bis jetzt haben
Bis jetzt haben Sie Sie nur nur vonvon
Schmu ck und
Schmuck und nichts
nichts vonvon einem
eillem Kästchen
Kästchen gesprochen.
gesprochen.
"JaJa, Herr
Herr K. hatte mir
K. hatte ei nige Zeit
mir einige Zel t vorher
vorher ein kostbares Schmuck-
ein kostbares Schmuck-
11
kiistch en zum
kästchen zum Geschenke
Geschenke gemacht."
gemöcht.
Da war
Da war dasdas Gegengeschenk
Gegengesch enk also also wohl \,'oh1 amam Platze.
Platze. Sie Sie wissen
wissen
vielleicht nicht,
vielleicht ni cht, daß "Schmuckkästchen C( eine
doß „Schmuckkästchen" beliebte Bezeich-
em e beliebte Bezeich-
nung für
nung dasselbe ist,
für dasselbe ist J was
wa s siesie unlängst
unlängst mit mit demdem angehängten
angehängten
THsch chen angedeutet
Täschchen illlgede utet haben,
h abell,3 für das
3 für das weibliche
w ei bliche Genitale.
Genl tal e.
HIch wußte,
„Ich wußte, daß da ß Sie
Sie das das sagen wün len. cc44
sagen würden."
heißt, Sie
Das heißt,
Das Sie wußten
wußten es. es. - - Der Der SinnSilln des Traum es wird
des Traumes 'w ird
noch deutlicher.
llHn noch
nun deutlicher. Sie Sie sagten
sag1.en sich:sich: Der Der Mann stellt mir
Monn stellt mir nach,
nach,
ll
.e 'will in mein Zimmer <Iringen, meinem
ZimmeJ' dringen, „Schmuckkästchen'
meinem "Schmuckkästchen
erl' will in mein
(lroht Gefahr,
droht Gefahr, und wenn w en n da du einei ll Malheur passiert, ' wird
M alheur passiert, wird es es die
die
Schuld des
Schuld des Papa sein. Damm
Papa sein. Dm'uIß haben habe n Sie Sie in den Traum
in den Traum eine eine
Situation genommen, die die das
das Gegenteil
Gegenteil ausdrückt, eine
ausdrückt, eine Gefah]', Gefahr,
Situation
allS w elcher der
welcher der Papa
Papa Sie rettet. In
Sie rettet. In dieser Region Region des Traumes
des Traumes
aus
ü:t
ist überhaupt ranes
überhaupt alles insins Gegenteil
Gegenteil verwandelt; Sie Sie werden
werden bald bald
hören,
hören, warum,warum. Das Geheimnis liegt liegt allerdings
allerdings b ei der
bei Mama.
der Mama,

"Vie frühere
Ihre frühere
Wie die die Mama da7.u dazu kommt
kommt?? Sie Sie ist,ist, ,'vie Sie wissen,
wie wissen, Ihre

Konku rl'entin in Begebenheit mit mit


Konkurrentin in derder Gunst
Gunst des des PalJnS.
Papas. Bei der der Begebenheit
dem
dem Armbande
Armbande wonte wollten n Sie
Sie ge rne ann
gerne ehmen, was
annehmen, was die Mama
die Mama

znrückge'wiesen
zurückgewiesen hat. hat. NunNun lasse))
lassen Sie Sie unsuns einmal „annehmen"
einmal "annehmen"
„verweigern" ersetzen.
durch "geben
dllrch „geben", CI, "zul'Uckweisen
„zurückweisen" CI durch "verweigern
durch CI ersetzen,

1)1) Ihre anzuerkennen.


Ihre dam:.ls
damals gewöhnliche
gewöhnliche R edensart . etwas
Redensart, etwas Verdrä ngtes anzuerkennen.
Verdrängtes

::I) Di ese Bemerkung, di e \'on von giinstichem


gänzlichem Mißverständnisse der ihr
Mißverständnisse der ihr sonst wohl-
sonst wohl-
2) Diese Bemerkung, die
bekannten Regeln der Tran merklärlmg
Traunierklärung zeugt,
zeugt, sowie
sowie di e
die zögernde
zögernue Art
At"t und
ul1d die spär-
die spär-
bekannten Regeln der
lje-he Ausheilte ihrer Einfäll e
Einfälle zllm
zum Schmuckkästchen
Schmuckkästchen bewiesen
bewiesen mir,
mir, daß
daß es
es sich hier
sich hier
liche Ausbeute ihrer
mll 1\falerilll handle. das mit
mit großem
großem Nacbdrucke
Nachdrucke verdrängt
verdrängt worden
worden sei.
sei.
um Material handle, das
5) Über dieses Tii
Über dieses ~chch en siehe
Täschchen siehe weiter
weiter unten.
unten.
3)
4) Eine auftauchende Kenlltuis von
Kenntnis \ -0
sehr hällfige
sehr häufige Art, eine ans
Art, eine aus dem
dem Venlrängten
Verdrängten aufumdlende 11
4) Eine
$;ch
sich wegzuschieben.
wegzuschieben.
K rfl TI/umgcschich t er,

Das
Das beißt
heißt dann
dann, Sie
1
Sie waren
waren bereit
bereit, " dem
dem Papa Papa Z1I zu ge bcn, "was
geben, ... aS ili{-'
die (
Mama ihm
Mama ihm ven\'c igcrt, und
verweigert, und dns,
das, um um was was es es sich
sich hande
handelt,lt, hätte
hätte
mit Schm
mit Schmuckuck Zu zu tuntun I. NunNun eri nncrn Sie Sie !;ich
1

erinnern
.
sich onan dllsdas Schm
Schmuck- uck-
kästcb
kastchen,en, das
das H err K.
Herr K. Ihnen
Ihnen gesch cnKt hot.
geschenkt hat. Sie
Sie hhaben
ahen da da den den
Anfan
Anfang g einer
einer pt'll'all elen GeJ.~n
parallelen kcl1reihe, in
Gedankenreihe, in dcrder wi wiee in in rler der
Situat ion des
Situation des vorvor Ihrem
Ihrem He Ue Stehc
Bette StehenslIs H err K.
Herr K. onstnt
anstatt l des Papas
des Papc1S
einzu setzen ist.
einzusetzen ist. ErEr hathat IhneI
Ihnenl ei einn Schm uckkiis\chen gesch
Schmuckkästchen enkt, Sie
geschenkt, Sie
sollen ihm
sollen ihm 0150also Ihr Ihr Schm uckkä stchen schen
Schmuckkästchen ken ; darum sprn
schenken sprachch
j

ich vorhi
ich vorhin n vom "Gege ngesc henke ". 1u
„Gegengeschenke". In dieser
dieser Gedl.l nkcnrcih c
Gedankenreihe
wird
wird Ihre Mamaa durch Fron
Ihre Mam Frau K. K. zuzu ersetz en sein, wohl
ersetzen sein, diedie doch ""ohl
dam als anwes
damals anwesendend wnr. war. Sie Sie sind
sind alsoalso ber eit, Herrn
bereit, Herrn K. K. das das zU zu
sch enken , was ihm seine
schenken, seine Frau Frau verwe igert. Hier
verweigert. Hier hoben
haben Sie den den
Gedanken,
Gedan kcll, der mit soviel
der soviel Anstr engul lg yer<h~
Anstrengung illgt wertle
verdrängt werden n muß,n1U~'
der
der die Verw
die andlu ng aller
Verwandlung aller Elem
Elementeen te in ill ihr Gegen tcil notwe
ihr Gegenteil notwendig ndig
mach
macht. t. 'Wie
iVie ich's
ich's Ihnen schon schon \'01' tliesclll Trnur
vor diesem nc gesagt
gesagt lw. be,
habe,
Traume
der Traum bcst..~
der tigt wieder,
bestätigt wieder, daß cli1ß Sie
Sie die tlie alte
i1ltc Liebe
Liehe zum zun1 Pap* PaJW
wachrufen,
wachr ufen, um sich sich gegen die dic Liebe
LiclJC zu zu K.K. zu schUtzen. Was
zU schützen. '~as

I bewei
beweisensen aber
ober olle diese Bemühungen?
alle diese Bemü hung en? Nicht Nicht nur,nnr, daß daß SieSie sich sich
vor
vo r Herrn K.
Herrn fü rchten, noch
K. fürchten, 110ch mehr
mehl' fürchten
fihc11 1cll Sie Sie sich
sich vor vor sIchsich
selber
selber, vor Ihrer Versuchung,
Val' Ihrer Ven;u chullg , ihm ihm nachzugeben.
nach1.l1gclJ en. Sie Sie bestätigen
bestätigen
I also dadurch, wie
"Iso da durch, wie intensiv inten siv die die Liebe
Liebe zu ihm war».
1.11 ihm WHl'2..
I i^eses
Dieses Stü ck der
Stück deI' Deutung
Deutu ng wolltewollte sie sie natürlich
lIf1türlich nicht nlitlllrtch cll .
"icht mitmachen.
Mir
Mir hatte
hatte s,ch
sich aber
aber auch
i.lllch eine
ei nc Fortsetzung
Fortse tzung der Tl'a\lll1dcntUl.I.~
dm' Traumdeutung
ergeben,
ergehen, die dic ebensowohl
ebensowohl für für die
di e Anamnese
Anmnncse dos des Falles
F.. llcs wie,'vic fül-f\ll
le ineone
die Theorie des des Traumes
Tranm es unentbehrlich
unent behl'l ich schien. schien . Ich Ich versprach,
VCl'spl'llch,
dieselbe
dieselbe DoraD orn in oer nächsten
in der niichstcll Sitzung
Silzullg mitzuteilen.
mitzu teil en.
-- ------------~------~-
lnellhn uge ^"^
\ A ne für die Tropfc h ""^
I. I Wl'rd~h "*
wir ^^ C;ll~ VOm **»
slliiler *» Zusalll—*»« ge
fordert e
Demun^Lütef
'
Deutun g I\nfilhrc n JZ^r
können .
\'(l m

\Viedl'rßllflnHchcl~ dde~
2) h:h h ffüge nnoch hin
T m es
Trau
fßl lmU in
gekommen
" den
In Ten ?t,
h ill:m:
* U: Ohrig ell$ mufl
ÜhligeM
lettlcn Tngen 8ehuoDen
7&? scMidl
muß icl
ell, daß
d
ich »»
'

Sie
allS *•*dem Wiedemuft-uch«««»«
diesell)!' Sill11ltl"DIl für
*ß Sie dieselbe Situation l 1ilrW,e er
wieder-
der
erncht~n. ȟ
gekommell erachten '
lind daß Sie >»«Mo««» be.chlo uf'n hnben nllS der Kur der in nur
nut' der
Papa Sie
P*Pa LSTliZS
Sie h nngt,
. . bl "' . Pol
haben, au, der Kur, 1.\1
«u der ja

Meine DeuhufJ s trefft \\eg1.n CI H


Mein~ Deutun g streift 11i e1' das "
>
!II. _ **
?'' DHl
(lrnklil
urak,isc
Pol«ge
eh wie
. ' IVle
B *zelgle
ci ,e
&
tht:orc~
-
isch
.
«*
. . ' leh
«* r lchlJg ich
höchst
.
*gern
eratC lell
" 1
hfttl rn•
***
Thema
bedcllhanlC l' lem _
dc~ "ÜbertTogung" , all
der „ÜbertraJL" wie theoretisch höchst bedeutsame
,\. . eill'tH~ehcll
»'
f welche
nllf ich inin dieser
dieser Abhandlung
Ahhand lung wenig ell
hell mehr
heil mc1lr finden
finden werde
werde.
«"»«'gehen ich wcnig Gelege»"
Geteg
Bruchstück einu Hysterie
Bruchstiick einer Elysrerie-Analyse
-A llal.rse 73

konnte nämlich
Ich konnte
Ich nämlich den Hinweis nicht
den Hinweis nicht vergessen,
vergessen, der sich aus
dei' sich aus
angemerkten zweideutigen
den angemerkten
den zweideutigen Worten
"""Vorten zu ergeben seinen
zu ergeben schien (daß
(d tt3
man hinaus
man hinaus muß,
muß, daß bei Nacht
daß bei ein Malheur
Nacht ein Malheur passieren
pass ie ren
kann), Dem
kann). Dem reihte
reihte sich
sich an,
an, daß mir die Aufklärung des Traumes
daß mir die Aufklärung des Traumes
unvollständig schien,
unvollständig schi en, solange ni cht eine
solange nicht gewisse Forderung
eine gewisse erfüllt
Forderung erfüllt
war, die
war die ich
ich zwar
zwar nicht
nicht allgemein
allgemein aufstellen
aufstellen will,
will, nach
nach deren
deren
Erfüllung ich aber
Erfnllung ich aber mit Vorliebe suche.
mit Vorliebe suche. Ein ordentlicher Traum
Ein ordentlicher Traum
steht gleichsam
steht gleic11stun auf zwei Beinen,
auf zwei von denen
ßeinen, von den en das den wesent-
eine den
das eine wesent-
lichen aktuellen
lichen akt uellen Anlaß,
Anlaß, das
das andere
ande re eine fOlgenscln...·ere Begeben-
eine folgenschwere ßegeLen-
lleit
heit der
der Kinderjahre
Kinderjahre berührt.
berührt. Zwischen diesen
Zwischen diesen heiden,
beiden, dem
dem
KindererleLnisse und
Kindererlebnisse dem gegenwärtigen,
!lnd dem gegellwält igen, stellt der Traum
stellt der Traum eineeine
Verbindung her,
Verbindung her, erer. sucht
sucht diedie Gegenwart
Gegenwart nach nach demdem Vorbilde
Vorhilde der
der
frühesten Vergangenheit
frühesten umzugestalten. Der
Vergangenheit umzugestalten. Der Wunsch, der den
" ' unsch, der den
Traum schafft,
Traum schafft, kommt
kommt ja ja immer
immer aus aus der
del" Kindheit,
Kindheit, er er will die
will die
Kindheit immer
Kindheit immer wiederw ieder vonvon neuem
neuem zur Realität erwecken,
7.UI' Realität erwecken, diedie
Gegenwart nach
Gegenwart lJach derder Kindheit korrigieren. Die
Kindheit korrigieren. Die Stücke,
Stücke, die
die sich
sich
zu einer
zu Anspielung auf
einer Anspielung eiu Kinderereignis
auf ein Ki nderereignis zusammensetzen lassen,
zusammensetzen lassen,

glaubte ich
glaubte ich inin dem Trauminhalte
Trauminhahe bereits deutlich zu
bereits deutlich zu erkennen.
erkennen.
Ich begann die
Ich begann die Erörterung
Erörtel'llng hierüber
hierü ber mitmit einem kleinen Ex-
einem kleinen Ex-
perimente,
perimente, das das \\'le
wie gewöhnlich gehmg. gelang. A ur dem Tische
Auf Tische stand
stand
zufallig
zufällig ein großer
ein großer Zündhölzchenbehähcl'.
Zündhölzchenbehälter. Ich bat bat Dora,
Dora, sich
sich

doch
doch umzusehen,
umzusehen, ob sie sie clllf dem Tische etwas
auf dem etwas Besonderes sehen
Besonderes sehen
könne,
könne, das
das gewöhllJich
gewöhnlich nicht nicht darauf stände.
stände. Sie 5.,hsah nichts. Dann
nichts. Dann

fragte mit
fragte ich,
ich, obob siesie wisse,
wisse, warum
warum mau man den Kindern
Kindern verbiete,
verbiete, mit

Zündhölzcbell
Zündhölzchen zu zu spielen.
spielen.
Onkels
meines Onkels
„Ja, wegen
wegen der der Feuersgefnhl'. Die Kinder
"Ja, Feuersgefahr. Die Kinder meines
spielen
spielen so so gerne
gerne mit mit ZÜlldhöJzchen."
Zündhölzchen.'
Nicht allein deswegen.
Nicht allein deswegen. Man Man warnt
warnt sie:
sie: "Nicht zündeln" und
„Nicht zündeln" und
kniipft
knüpft daran
daran einen gewissen Glauhen.
einen gewissen Glauben.

Sie wußte
Sie wußte nichts
nichts darüber. —
darüber. - man fürchtet,
Also man
Also fürchtet, tlaß
daß sie
sie dann
dann
das Bett naß
das Bett naß machen
machen werden.
werden. Dem Dem liegt
liegt wohl
wohl derder Gegensatz
Gegensatz von
von
' Wasser
:V asser undund Feuer zugrunde. Etwa,
Feuer zugrunde. daß sie
Etwa, daß vom Feuer
sie vom träumen
Feuer tl'üumen
liund
nd dann
dann ,'ersuchen
versuchen werden,
werden, mit mit VVasser
Wasser zu zu löschen.
löschen. Das weiß
Das weiB
74
74 Krankengeschichten

ich nicht
ich 1I1cht genau
gellilll zu ~'.1 g(,ll. Aber
zu sagen. Abcr ich
ich sehe,
seh e, daß
daß Ihnen
Ihllell der
der Gegen-
GCgCll-
~fllz
satz von \Vas~ cJ' und
von Wasser 1md Feuer
Feller imim Traume
'J'rUlonc ausgezeichnete
flusgczeichuCIC Dienste
Diellsle
lei~tet. Die
leistet. Die Mama wil1 das
MfIlna will (las Schmuckkästchen
SclnnuckklistcllCli retten,
rettclJ, damit
damit eses
lIicht verbrennt.,
nicht verhrcllllt, in
ill den
den TnH1111gcdnllkclI kommt
Traumgedanken kOlllwt es
es darauf
tlarl111f an,
all,
daß das
daß "SclnlluckkiistchCJl u nicht
<IcH. „Schmuckkästchen" lIaß wird.
nicht naß winl. Feuer
Feiler ist
ist aber
"oer nicht
nicht
flUr als
nur GegeJl.~ntz zu
ills Gegensatz "Yn.sscr verwendet,
zu Wasser "Cl'W CJHIC1, es diellt auch
es dient <ludI zur direkten
zu)" direkten
Vertretung von
Vertretung Liebe, Verliebt-,
\'011 Liebe, Vel'br<111l11~cill. Von
Vcrlicbl-, Verbrannlsein. VOll Feuer
Feller geht
geht
nho
also das eine
das ei ll e Geleise
Geleise übel' diese
über (lic:-:;c symbolische
l'YlIlunlischc Bedeutung
Bedelltung zu
zu den
Liehcsgednnken, das
Liebesgedanken, das andere
(l))(lcl'c Führt
führt über
übel' den
dPll "Vasse)",
GcgclISillZ Wasser,
Gegensatz
llilchdem noch die
nachdem die eine
ei ne Beziehung
ßezicl1l1l1g zur Li ehe, die
ZU I' Liebe, ,Ille)) naß
die auch 11 aß
clbgezw eigL hat,
Jn<1cht, abgezweigt
macht, hat, anderswohin.
<lndcrswohill. Wohin 1lI11l? Denken
\VOhlll nun? )) cmkcll Sie Sie
a ll Ihre
an 1I11-e Ausdrücke:
Ausdrücke : daß d"ß bei
bei Nacht ein MilJlIt~lIr passiert,
cill Malheur pas$iQrt, daß
man hiuilll l'i muß.
mOl I1 hinaus muß, Bedeutet (In:-; nicht
Bed eut el das lIi ch l ein körpcrlic!J e~ Bedürfnis,
c ill körperliches Bcdn rfuis,
'wem) Sie
IIl1d wenn
und dn s Malheur in
Sie das ill diedie Kindheit k[l11J1 es
\'t'I'SctZCIl, kann
Killdhcit versetzen, es
ilJHlel'€s sein,
ei ll anderes
ein nls daß
,seill, als Ilnß das
das Bett
Bett naß wirll? Was
nun wird? tut man
YVtlS tut nher,
JIlAll aber,
um die Kinder
11m die Killder \'01' dem
vor Bel tllii.ss('JI zu
{lelll Bettnässen hiHc n? Nicht
Ztl hüten? wnhl', man
Nicht. wahr, llJall
sie in
weckt sie in der Nacht. aus
dCI' Nacht Sc:hlnrl~, ganz
illl,s dem Schlafe, so, wie
gnuz so, es im
wic es
Traume
TrHllJne der Papa
P a]l:\ mit Ihnen
Iltll C! 11 tut? Di l'~c," wäre
Dieses i11~o die
wHn' also die wirk-
wirk-
liche
liche ßegd.>cuheil,
Begebenheit, aus
iHlS wl'h.~hcl'
weither Sie
Sie sich
sich .Ins
das Hecht nehmen,
Recht ne hmen,
Herrn K., K., der Sie Sie mlS
aus dem Scldnrc wccJ,l, durch deli
Schlafe weckt, den PapaPaJlll zu
7.11

er.oetzcn, 1ch
ersetzen. Ich muß also ..;chlieBen, daß
nl1'o .schließen, d<ln Sie
Sie an Hinger,
BelllliissclI länger,
illl Bettnässen

.ds es
als es sich
fiich sonst
sonst beibei KilHl el' lI erhält,
Kindern crlilill, gclillell
gelitten habcl!. Dasselbe
haben. Dasselbe
muß hei bei Ihrclll BI'I\(]el' der
Ihrem Bruder Fall gewesen sein.
deI' Fall sein. Der PnpaPapa !"ingt jn:
sagt ja:

I c h will
Ich lIi c lu, daß mellle
will nicht, meine beiden Kinder ' "
beidclI Killder . . zugrunde
1.11grullllc
.

gehen , D
gehen. er Bruder hat
Der lmt. mit der aktuellen Situatioll
mi t fiel' Situation bei ~OIlSt
hei K. sonst
lI ichts zu tun,
nichts tUII , Cl'
er war
\"'m' (ludI
auch nichtnicht na nach mitgekommen. Was
ch L. mitgekommen, V\'ns
sagen llll nun
U llll'c Erinnerungen dazu?
Ihre Erill11CrUl1gclI dazu ?
I
"Von
„Von mir w e iß ich
weiß ich llichts/ antwortete sie,
nichts," ClIIt.wmlclc „aber der
sie, ,,;thc!' Bruder
der ßrl1der
hat
hat his bis zum sC<;hstclI
sechsten oder gichcll Jahre dns
tCIl .Jnhl'c
siebenten das Bett lIaO gemacht,
naß gernfIcht,
es ist
Cl' ist 1hm
ihm auch mrmdnnal
manchmal ;nllam Til gC passicl·t./C
Tage passiert."

Ich ''lollte
wollte sie
sie ebclI
eben <lllfll1crboll1
aufmerksam milchel1,
machen, wic\'i
wievielc l leich teI' man
leichter mAJI
f"ich
sich ill1an del'artiges
derartiges VOIl
von seiJlern
seinem Bl'lIdc)'
Bruder IIls
als VOll
von sich
sich erillllert,
erinnert, ills
als

sil'
sie mit der wiederg('''''OIu)('nclI
wiedergewonnenen EriJJ1I(>J'w'g
Frinnerung '(lfI SCI7,IC: "„Ja,
fortsetzte: Jn, ich
ich
Bruchstück einer
Bruchstück Hysterie -Analyse
Cl/ur Hysterie -Analyse 75
75

hnbe es
habe es auch gehnbt~ aber
auch gehabt, erst im
aber erst im siebenten
siebenten oder
oder achten
achten Jahre
. Jahre .
eine Zeitlang.
eine Es muß
Zeitlallg. Es muß arg
arg gewesen
gewesen sein,
sein, denn
uenn ich
ich weiß
weiß jetzt,
jetzt,
daß der
daß Doktor um Rat
der Doktor R~t gefragt
gefrngt wurde.
wurde. Es
Es war
wal' bis
bis kurz
kUl-l vor
vur
dem nervösen
dem nervösen Asthma.
Ast hma."
Was sagte
Was sagte derder Doktor
Doktor dazu?
dazu?
"Er erklärte
„Er erklärte es es für
für eine
einc nervösenervöse Schwäche:
Schwäche: es es werde
werde sich sich
:-;chon verlieren,
schon verlieren, meinte
meinte er,er, und
und verschrieb
verschrieb stärkendestärkende Mittel'."
:M ittel \."
2
Die Traumdeutung
Die Traumdeutu ng schien schien mir nun vollendet,;'.. Einen
nUll vollendet . Einen Nach-Nach-
tT<1g zum Traume
trag brnchte sie
Trallllle brachte sie noch noch tags
tngs darauf.llarauf. Sie habe ver-
Sie habe ver-
gessen zu
gessen erz~ih]en, daß
zu erzählen, nach dem Erwachen
sie nach
dnß sie Envachen jedesmal jerlesmal Rauch
gerochen. Der
gerochen. Der Rauch paßte paßte ja ja wohl
wohl zum ~um Feuer, Feuer, er er wies
wies auchouch
döl)"(lUf hin,
darauf hili, daß der der Traum eine eine besondere
besondere Beziehung Beziehung zu meiner meinm·
l'el"Son habe,
Person habe, denn
deun ichich pflegte
l)f1egte ihr, ihr, wenn sie sie behauptet
behnuptet hatte,
IWtle, da
oder dort
oder dort stecke
stecke nichts
nichts dahinter,
dahinter, oft entgegenzuhalten: „Wo
oft entgegenzuhalten: ,,\-Vo
l\auch ist,
Rauch ist auch
ist, ist fluch Feuer." Sie Sie wandte
·""nlldle aber aber gegen diese diese aus-
aus-
schließlicb persönliche
schließlich persönliche Deutung ein, ein, daß Herr K. K. und der der Papa
Pnpa
leidenschaftliche Raucher
leidenschaftliche R auch er seien,
selen, wie wie übrigens
übrigens auch mIch ich.ich. SieSie
rauchte selbst
rauchte selbst am See, See, und
lIlHl Herr K. K. hatte
hatte ihr, ihr, ehe er el' damals
damals
Inil seiner
mit ullglilcklichen Werbung
seiner unglücklichen lVerbung begann, begllJ lIl, eineeine Zigarette
Zigarette gedreht.
Sie glaubte sich
Sie glaubte sich (llich
auch sieb Cl" zu erinncrn,
sicher erinnern, daß uaß der Gcruch Geruch nach noch
l\au
Rauch ch nicht erst lctzten, ~Olldel'n
erst im letzten, sondern schon in in dem dreimaligen
dreimaligen
Träumen in in L. nufgetreten war.
L. aufgetreten ,,,",' ar. Da sie sie " . . . eitere Ausküufte
weitere Auskünfte ver- ver-
weigcrte, blieb
weigerte, blieb eses mir überlassen, wie ich mir diesen Nnchtrag
diesen Nachtrag

in
in dasdas Gefüge der Traumgedanken
Trnumgedunken eintl'agen eintragen wolle. Als Als Anhalts-
Anhalts-
punkt kon
punkt konntente InU
mir clienell
dienen,, daß die die Sensntion
Sensation des Rauches als
des Rauches als

NOIc1ltrag kam, also


Nachtrag eine besondere Anstrengung der Verdrängung
also eine Verdriingung
hatte überwinden müssen. Demnach gehörte sie
hatte sie wahrscheinlich
wahrscheinlich

1)
1) Dieser Ar:zt
Arzt war der
der einzige,
einzige, 1.11
zu dem sie sie ZII\ r;I,ncn zeigle,
Zutrauen zeigte, weil si
siee an dieser
F.rfahr
Erfahrungllng gemerkt, er er würe
wäre nicht hÜlter
hinter ihr
ihr Gehcimllis
Geheimnis gekommen,
gekommen. Vor jedem
andern, den sie
:lIldC'rn, sie noch nicht eill'l.tlSchälzell
einzuschätzen wußle, empfand
wußte, clnp f,md sie
sie Angst,
Angst, die sich jelzt
die sit:h jetzt
3also
1~o motiviert. er köllIle
motiviert, er könne ihr
ihr Geheimn
Geheimnis is erratcn.
erraten.

7)
2)Der Kenl
Kern des
des Tnmme5
Traumes würdc
würde iiberscltl etwa so
übersetzt clwa lauten: Die VCl"5\1chl\lIS"
so JauLen: Versuchung ist ist 50
so
st
stark..
ark Licbcr Pa~ . schii(ze
Lieber Papa, schütze Du
Dn mi ch
mich wieder
wieder ,,"ie
wie in
in den Kindcneitcn,
Killderzeiten, daß mein Be tt
Bett
)lidll naß
nicht naß wird
wird !
76 K
A'ra 11 keugesch ich t t:/l
rankengeschichten

zu
zu demdem i.im m T Traume
ra um e am am dun kelstclI dnrgcstelltcll
dunkelsten dargestellten und und hcst \'c r-
bestver-
ddrängten
rängten Gedanken, also a so dem
l dem (lcr
der VCl'suchung,
Versuchung, sich sich dem dem ManncManne
willig
willig zu erweise
erweisen. n. Sie konnte ddann rulJl k,lUln
kaum etw etwas ils and eres he-
anderes be-
deuten
deuten al alss die Sehnsuch
Sehnsuchtt na ch ei
nach n em Kusse, der
einem der heimbeim R clUch er
Raucher
nnotwendigerweise
otwendigerweise Ilnach ilch RauRauchch sch mcckt ; cin
schmeckt; ein KuKuß ß war uber aber etwa
zwei
zwei Jahre vorh vorher er zwiscllcn
zwischen den beidcn vo
den beiden rgefallcn und hhätte
vorgefallen iitte
sich sicherli
sicherlichch m ehr als
mehr als CillJlll1J
einmal wiederholt,
wiederholt, wcnll wenn das das Mädchen
nun der Werbung nachgegeben hhalte. iitte. D ie Vel"suchllngsgedonkcn
Die Versuchungsgedanken
scllcine
scheinen n so auf di die e frühere Sr:c me zurückgegri
Szene zurückgegriffen ffen lIndund diedie Er- Er-
inn eru ng an
innerung an den K Kuß uß aufgeweckt zn zu haben, gcgcn gegen desse dessenn Ver-
lockung siel I di
lockung sich e L
die utsch crill seincr7.cit
Lutscherin seinerzeit durch den den Ekel Ekel schützte.
schützte.
Nehme ich ich endl ich die
endlich (Ee AJl zeichcll zusammen, die
Anzeichen di e einecine Über-
Übc r-
ttragung
ragu ng aufauf mi ch, w
mich, ci1 ic11
weil nnch Rau
ich auch cher bin,
Raucher hin, wahrscheinlich
wnhrschcinlich
machen, so
machen, so komme
komm e ich ich zurzm' Ansicllt,
Ansicht, daß ihr eil lcs Tü
ihr eines ges wahr-
Tages w allr-
scheinlich
scheinlich w ährend der Sitzung
während Sitzun g eingefalleII,
eingefallen, sich siel I einen
ei ncn Kuß von VO ll

m ir zu wünschen.
mir wünsch en. Dies D ies war flu- sie
\val' für sie der
der Anlaß,
Anl aß, sichsich den War- \'Va r-
nun gstraum zu wiederholen
nungstraum wieJerh olen und 11ml den (lell Vorsatz
Vorsnt z zu zu fassen,
füsscn, aus aus der Jer
Kur
Kur zu zu gehen.
gehen. So stimmt es es sehr
sehr gut g ut zusammen,
zll snmm en, aber [lber vermöge
der
der Eigentümlichkeiten
Eigentümlicllkcitcll der der „Übertragung"
"Übel'll'ngl1J1g " entzieht
ent7:ieht. es sich dem
es sich dcm
Be\veise.
Reweise.

Ich könnte
Ich könnte nun nun schwanken,
SchwIluken, ob ob ichich zuerst
zuerst diedie Ausbeute
Allsbeule dieses di eses
Traumes
Traumes für für die
di e Krankengeschichte
Kr.. nkengeschich te des des Falles
Falles in in Angriff
Angriff nehmen
oder lieber
oder lieber denden aus fll lS ihm gegen gegen die die Traumtheorie
Traumtheo,-ie gewonnenen gew onn enen
Einwand
Einwand erledigen
erl edigcn soll. soll. Ich
Ich wähle
wiillle das das erstere.
erstere.
Es verlohnt
Es verlohnt sich,sich, auf auf die oie Bedeutung
Bt'dcutung des des Bettnässens
ßculIäsSCIlS in in der der
Vorgeschichte der
Vorgeschichte der Neurotiker
Neu rotiker ausführlich
nusfüh rli ch einzugehen.
cim·.llgeh en. Der D er Über-
Über-
sichtlich keit zu
sichtlichkeit zu Liebe
Liebe beschränke
heschriinkc ich ich mich
mich darauf
dilrnuf zu zu betonen,
betonen,
daß
daß Doras Fall von
D OTa s Fall yon Bettnässen
Beulliissen nicht
Il icht derder gewöhnliche
gC\völll11ich e war. WH. Die Die
Störung
Störun g hattehatte sichsich nicht Ilicht einfach
ein fach über ühcr die fÜ I~ Normale
di e fürs Norm flle zuge-zllgc-
standene
st."mdenc ZeitZeit fortgesetzt,
fortg esel7.t, sondern
soJl() crn war ,""ru' nach
lIach ihrer
ih rer bestimmten
bcstimmten
Angabe
Angabe zunächst geschwunden und
zunüch st geschwunden lind dann dmm verhältnismäßig
yerhiiltnism üßig spät, sp iil,
nach dem
nach dem sechsten
sechsten Lebensjahre,
Lcbensjnhre, wieder wicder aufgetreten.
aufgetl'ctell. Ein Ein solches
so1ches
Bettnässen hat
Bettnässen hnt meines
m eines WissensWissens keinekeine wahlscheinlichere
wahrscheinlichere Ursache Ursache
Hruchstiick einer
Bruchstück emcr Hysterie
Hysterie -Analyse
· Analyse 77
77

als Masturbation,
als Masturbation, die die in in der
der Ätiologie
Ätiologie desdes Bettnässens
Bettnässens überhaupt
überhaupt
eine noch
eine noch zuzu gering geschätzte Rolle spielt. Den
gering geschätzte Rolle spielt. Den Kindern
Kindern selbst
seIhst
ist nach
ist meiner Erfahrung
nach meiner Erfahrung dieser dieser Zusammenhang
Zusammenhang sehr sehr wohl be- be-
kannt gewesen,
kannt gewesen, und und allealle psychischen
psychischen Folgen
Folgen leiten
leiten sich
sich so ~avon
so davon
ab, als
ab, als ob
ob sie
sie ihn
ihn niemals
nie.mals vergessen hätten. Nun
vergessen hätten. Nun befanden
befanden wir wir
UDS zur
uns zur Zeit,
Zeit, als der Traum erzählt
als der erziihlt wurde,
wurde, auf auf einer
einer Linie
Linie der der
Forschung, welche
Forschung, welche direktdirekt auf ein solches
auf ein solches Eingeständnis
Eingeständnis der der
Kindermasturbation zulief. zulief. SieSie hatte
hatte eine
eine Weile vorher die
V\7e ile vorher die Frage
Frage
allfgeworfen, warum denn gerade
aufgeworfen, gerade siesie krank
krank geworden sei, sei, und
und
hatte, ehe
hatte, ehe ich
ich eine
eine Antwort
Antwort gab, gab, die
die Schuld
Schuld aufauf den
den Vater
Vater ge- ge-
wtilzt. Es waren nicht
wälzt. nicliL unbewußte
unbewußte Gedanken,
Gedanken, sondern
sondern bewußte
Kenntnis, welche die
Kenntnis, die Begründung
Begründung übernahm.
übernahm. Das Das Mädchen wußte \'\'uBte
zu Erstaunen, welcher
zu meinem Erstaunen, 'w elcher Natur die die Krankheit
Krankheit des des Vaters
Vaters
gewesen war. war. Sie
Sie hatte
hatte nach der der Rückkehr
Rückkehl' des des Vaters
Vaters vonvon meiner
meiner
Ordination ein
Ordination ein Gespräch erlauscht,
erlauscht, inin dem der der Name der der Krank-
Krank-
heit genannt
heit genannt wurde.
'\vurde. In In noch früheren Jahren, Jahren, zur zur Zeit
Zeit derder
Netzhautablösung, muß ein
Netzhautablösung, ejn zu Rate gezogener
gezogener Augenarzt
Augenarzt auf auf .die
die

luetische Ätiologie
luetische Ätiologie hingewiesen haben, haben,_ denn das neugierige und
das neugierige
besorgte Mädchen hörte
besorgte hörte damals eine eine alte
alle Tante
Tante zur Mutter sagen:
"Er
Er warwnr jaja schon vor der Ehe F.he krank" und etwas etwas ihr Unver-
ständliches hinzufügen, was sie
ständliches hinzufügen, sie sich
sich später
später auf unanständige
unanständige
Dinge deutete.
deutete.
Vater ""ar
Der Vater «Iso durch leichtsinnigen Lebenswandel
war also Lebenswandel krank krank
geworden, und sie
geworden, sie nahm an, an, daß er er ihr
ihr das
das Kranksein
Kranksein el'blich
erblich

übertragen
übertragen habe. Ich Jch hütete mich, mich, ihr zu sagen,sagell, daß ich, wie
daß ich, wie
c nv~lmt (Seite
erwähnt 18), gleichfalls
(Seite 18), gleichfalls die die Ansicht vertrete, die Nach-
die Nach-

kommensclInft
kommenschaft Luetischer sei sei zu schweren Neuropsychosen
Neuropsychosen gan7. ganz
besonders prädisponiert. Die Fortsetzung dieses den Vater
besonders priidisponiert. Vater an- an-

kl ngenden Gedankenganges ging durch unbewußtes Material.


klagenden Material. Sie Sie

identifizierte
identifizierte siel!
sich einige Tage lang in kleineu kleinen Symptomen und
Eigentümlichkeiten m mitit der Mutter, was ihr Gelegenheit Gelegenheit gab,
H er vorragendes in
Hervorragendes in Unnusstehlichkeit
Unausstehlichkeit zn leisten, - und ließ
zu leisten, ließ mich

dann
dann erraten,
erraten, daß sie sie an einen
einen Aufenthalt in Franzensbad denke,
78
7& A"I'((1/I."rngrsrhichtr.u
Krankengeschichten

das sie ill


das sie in Begl eitung dcl'
Begleitung der MUltcl'
Mutter - ich
ich w eiß nicht
weiß nicht me hr, il1
mehr, in
wwelchem
elchcm JJahre
.. hl'e - besn —
cht. htlltc.
besucht hatte. DieDie Mutter
Mutter litt. Ull Schmen:en
litt an Schmerzen

im
im Un terle ibe lind
Unterleibe an ein
und ,m em Au
einem sfll1 sse
Ausflusse KotmTh
Katarrh - , der —
der {'j uc
eine — ,

Franzensbader
Frnn zensbnde l' Kur Kur lInotwendig
ot wcndig m nchtc . JEs
machte. '~" ,"vnl"
war ihreihre - wohr-
wahr- —
sch einlieh wi
scheinlich cde r berechtigte
wieder berechtigte - .l\tlcin
Meinung,un g, dilß —
daß diesediese Krnnkh cit
Krankheit
vom Pnpn
vorn Papa herrüllrc,
herrühre, de r nl
der seine G
so seine
also ~chl ccht !i n ffekt ion nur
Geschlechtsaffektion auf I\die
ie
Mutter überlrtlgen
Mutter. übertragen hhatte.
atte. Es
Ks wn]"
war gganz nllz begreiflich,
begreif] ich, daß daß sie
sie bei
bei
diesem Schlusse,
diesem Schlüsse, wie
wie ei n ggroßer
ein roßer TTeil cil der
der Ll1ien
Laien übcrhmtpl
überhaupt,,
Gonorrhöe
G onorrh üe und und Syphilis,
Syphilis, erbli ch e und
erbliche und Ü durch den
bertrllgung" durch
Übertragung den
Verkehr zu
Verkehr zusammenwarf.
sllmmenwnr f. 1hrIhr Vcrh nrTcll 111
Verharren der Identifi
in der xienmg
Identifizierung
mir fast
nötigte mir
nötigte fast die Frage nlll~
die Fl'nge auf, ob siesie dellli
denn mI ch ei
auch tle GCl>C"hJ
eine echts-
Geschlechts-
krankheit habe, und J1UIl
kr tlllkhei t habe, nun er fuhr idl,
erfuhr ich, dadaßß sie
sie mit
mit ein cm Knl
einem nnh
Katarrh
((Fluor
Fluor albu s) behaftet
albus) behaftet sei, an dessell
sei, ,))1 dessen Beginn sie
sie sich
sich lli rh t eerinnern
nicht rinn erll
könne.
könne.
IIch
ch \-ers tand nun, da
verstand daßß hinter (Idem em Gcda uke ngilllgc, der
Gedankengange, Inut
der laut
den V;tler
den Vater anklagte,
ankl agte, wie
wi e ggewöhnlich
e \'\'ilhnli ch eine
ein e Selbstbeschuldigung ver-
Scl bstllcsd lllldi g ung ver-
borgen
bo rgen sei, lIlld kam
sei, und kom ihr entgegen, iud
ihr entgegen, e m irll
indem ich ihr ve rsicl lCr u',
ihr versicherte,
daß
da ß der
der Fluor
Fluor derder jungen
jung en Mädchen
Miidcl w ll in
in meinen
m ein en Augen
Allgell vorzugs-
YOl"zugs-
weise
w eise auf
,mI" Masturbation
M .. sLurbrltion d ellt e,
deute, ull d daß
und drl ß ic1 1 alle
ich alle nud ercn
anderen Ur-
Ur-
sachen, die gewöhnlich
sach en , die ge\'vöhnli cli w Ich ein
nil" solch
für c i)] Leiden
Leide)] angeführt
il ll gcfnhl"t werden,
w erd en,
neben
n eben der M nsturuflti Oll in
der Masturbation in den Hintel"g;l"lIl1 d treten
Hintergrund treten 1<155e •
lasse'.
1
Sie
Sie
sei also
sei
nuf dem
also auf dem Wege,
'V ege, ihre
ihre Frage,
Frnge, warum ~ie erkrankt
genllte sie
Wlll"lIm gerade erkra nkt
sei, durch das Eingeständnis der
w nll1~cll eill1ich in
(den
sei, durch das Eingestiindnis deI' Masturbation,
den Kinderjahren,
sich
Ki nclerj ah ren) zu
an
Mil 5tllrbil tioll, wahrscheinlich
beil lltwoJ"t cn. Sie
Xli beantworten. cnt~hl cdenst,
leugnete entschiedenst,
Sie leugnete
in

sich ,ll1 etwas D ernrt igcs erinnern


c tW<lS Derartiges e l"inllCl"ll zu
zu können.
könll cn . Aber
Abcl' einige
ei J1ige Tage
T og"c
später füh r t e sie
spä ter führte sie etwas nur, was
ct w nS auf, ,,"os ich
ich als
nls weitere
we itere Annäherung
AllI üihen1l1g an <1 ))

das
das Geständnis
G eständn is bet rilr.hten
Jnußte. Sie
betrachten
mußte. Sie hatte
hntl e an diesem Tage
illl diesem Tnge
n ii mlich, was
nämlich, \Vi1S weder
w eder früher
früh er noch spiiter je
tl och später je der
tll'r Fall
F'l1J war, eill
Will', ein
Portemonnaietäschchen
Portemonnaietilschch e n von de I" Form,
VOll der Form, die
cl ie eben
ehcn modern
mod C'l'l l wurde,
wlI n Ie,
umgehängt
umgehiingt undun d spielte
spic lte damit,
domit, während
w1ihrclld sie sie im
im Liegen
Li ege n sprach,
sjll"t1ch,
indem sie es
indem sie es öffnete,
öffnet e, einen
e inen Finger hiH eillsteckt e, es wi eder ~c.hl oß,
Finger hineinsteckte, es wieder schloß,

. ) [Zusatz
i)
[7..,IIS(1I: 192J.]
19:1J :] Eine exlre me Auffassung,
Eine extreme Au rrMsullg,die
d ie ich
ich heule
heHL .. nicht IIlclt1"vertreten
nichL mehr v.....l re Lcll würde.
wil rde.
Brl/clutiick einer Hysterie -Analyse
Bruchstück 79
usw,
usw. Ich sah ihr eine "Veile Weile zu zu und erklärte ihr ihr dalln,
dann, was elite
eine
Symptomhandlung' sei.
SymptomhandluHg' sei. Symptomhandlungen nenne ich ich ;elle
jene
der Mensch, man
Verrichtungen, die der Mensch, wie mall 5.1gt, automatisch, un-
wie sagt,

bC"'.'llßt,
bewußt, ohne darauf zu achtell, achten, wiewie spielend,
spielend, volJzieht,
vollzieht, denen er er
jede Bedeutung absprechen
jede absprechen mächte,
möchte, und die Cl' für gleichgültig
er für gleichgüttig
und zufällig erklärt, wenn er
:wftillig erklärt, er nach ihnen gefragt wird.
ihnen gefragt wird. Sorg-
Sorg-
feHtigere ßeobachtung zeigt
fältigere Beobachtung zeigt dann, daß solche solche Handlungen, von Yon
denen das das Bewußtsein nichts nichts weiß oder odel' nichts wissen will,
nichts wissen will, un-
Ull-

bewußten Gedanken und Impulsen Ausdruck Ausdl'uc1, geben,


geben, somit als als

zugelassene Äußerungen des Unbewußten


zugelassene Unbe''''''ußten wertvoll
wertvoll und
lind lehrreich
sind.
sind. Es Es gibt
giht zwei
zwei Arten des des bewußten VerhaltensVerhaltens gegen die die
Symptom handlungen. Kann man si€'
Symptomhandlungen. unauffä11ig motivieren,
sie unauffällig motivieren, so
nimmt man auch Kenntnis von ihnenj fehlt
VOll ihnen; ein solcher
fehlt ein Vorwand
solcher Vonvanu
vor dem Bewußten, so
vor so merkt man in in der Regel gar gar nicht,
nicht, daßdaß
man
metn siesie ausführt.
ausfUhrt. Im Falle Falle Doras
Doras war rvrotivierung leicht:
Will' die Motivierung leicht:
„Warum
"VVarum soll ich nicht ein
soll ich ein solches
solches Täschchen
Täschchen tragen,
tragen, wie
wie es jetz.t
es jetzt

modern ist?"ist?" Aber eine eine solche


solche Rechtfertigung hebt hebt die
die Möglich-
keit der
keit der unbewußten Herkunft der der betreffenden
l)etreffenden Handlung nicht nicht
auf. Anderseits
auf. Anderseits läßt läßt sich
sich diese
diese Herkunft
Hel'kul1ft und der Sinn, den man
der Sinn, mDll
der Handlung
Handlung beilegt,
beilegt, nicht
nicht zwingend erweisen. erweisen. Man muß sich sich
begni"lgen zu
begnügen zu konstatieren,
konstatieren, daß ein ein solcher
solcher Sinn in in den Zusammen-
hang der der vorliegenden
\'orliegenden Situation,
Situation, in in diedie Tagesordnung
Tagesordnung des des Un-
bewußten ausgezeichnet hineinpaßt.
beVl-ußten ganz ausgezeichnet hineinpaßt.
Ich werde ein
Ich ein anderes
anderes Mal eine eine Sammlung solcher solcher Symptom-
Symptom-
vorlegen, wie
handlungen vorlegen, ,,,ie man sie sie bei
bei Gesunden und Nervösen
beobachten kann. Die Deutungen sind sind manchmal sehr leicht. leicht.
' Das zweiblättrige
z\O"eiblättrige Täschchen Doras ist ist nichts
nichts anderes als als eine
eine
Darstellung des
Darstellung des Genitales,
Genita1es, und ihr ihr Spielen damit,
damit, ihr
ihr Öffnen und und
Fingerhlneillstecken eine
Fingerhineinstecken eine recht
recht ungenierte,
ungenierte, aber unverkennbare
unverkennbare
pantomimische Mitteilung
pantomimische Mitteilung dessen,
dessen, was sie sie damit tuntun möchte,
möchte, die die

l } Vgl.
1) Vgl. meine
meine Abhandlung-
Abhandlung über
iiber die
die Psychopathologie
PsycllO]1athologie des
des Alltagslebens
AUtagslebens in in der
der
Monatschrift für Psychiatrie
l\lonatschrift. für Ps)'chiatrie und
und Neurologie,
Neurologie, 1901.
1901. (Als
(Als Buch
Buch 1904,
190,,", 10.
10. Aufl.
Aufl. 1924..
1924.
—_ Enthalten
Elllhalten im
im Bd.
Bd. IV.
Ir. dieser
dieser Gesamtausgabe).
GesamtaliSgabe).
80
80 K rflukt.·ugnchichull
Krankengeschichten

deT
der l\1nsturb'1I.ion.
Masturbation. Vor kurl.cm
kurzem ist
ist mir ein iihnlichcl'
ähnlicher Fnll vorge-
Fall vorge-

kommen, der sehr sehr cTlu~i1crml wirkte. Eine ältere


erheiternd wirkte. ültcrc Dame ziehl
zieht

mitten in
in der Sitzung, .mgcblich um sich dUl'ch
angeblich 11111 durch ein Bonbon an-
zufeuchten, eine
zufeuchten, beinerlle Dose hervor, bemüht sich sie
ei n e kleine beinerne sie
zu öffnen, und reicht reicht sie ,lnnIl mir, damit
sie dann IInm1t ich ilhcl7.cuge,
ich mich überzeuge,

wi
wie e schwer sie sie rmfgeht.
aufgeht. Jch iiußcrc m
Ich äußere ein Mißtroucl1,
mein Mißtrauen, daß dnß diese
diese
Dose etwasctwns Besonderes bedeuten hcdcutcll müsse,mlis!'c, idl icli fiche
sehe sie ~ic heute doch
zum erstenersten M<tlc,
Male, obwohl die WgcnHhncrin mich schon HingeT
die Eigentümerin länger
fils
als einein Jahr
Jöhr besticht.
besucht. Darnuf
Darauf die Dame im Eifer: Eifer: "Diese„Diese Dose
trngc ich immer
trage immel' bei mir, ich llclllnc
bei mir, nehme sie sie überall
Ubcrnll mit, mit, wohin ich
gehe !u Sie beruhigt sich
gehe!" sich erst, nnchd cm ich
erst, nachdem ich sie InchCllll aufmerk-
sie lachend nufmerk-
s~m gema
sam gemacht,cht, wiewie gut ihre ihre vrortc
Worte auch .Iuch 1'zu .11 einer
eincr anderen Be-
deutung ]1<1S5CII Die Dose -
dcut ll ng passen. — hox, 1tUSIS
box, Jtc^ic, - — wi e dns
ist wie
ist das Tnschchen,
Täschchen,
wie
wie das das Sehn111ckklistchcII
Schmuckkästchen wieder wieder 11ur eine V(lrlreterin
nur {'i11C Vertreterin der Venus-
muschel, des
muschel, des weiblichen Genitales!
Gcnitnlcs!
Es gibt viel
Es viel solcher
solchcr Symbolik im Leben, tUl an der tle l' wir gewöhn-
lich achtlos
lich achtlos vorübergehen.
\rorübergehell, l\ls Als ichich mir (He Allfg.,hc stellte,
die Aufgabe stelltc, das,das,
was
was die die Menschen
Mcnschen verstecken,
"ersteckcn, nicht ni cht durch den dcn Zwang der Hyp-
nose, sondern
nose, sondern aus aus dem, wns was sieE;ie sagen
sngen 111111
und /.eigen,zeigetI, ans alls Licht
Licht zu
bringen, hielt
bringen, hielt ichich die
die Aufgabe
Aufgnlle für für schwerer,
schwerer, als nls siesie wirklich
wirklich ist. ist.
Wer
Wer Augen Augen hat hat zu zu sehen
sehe]) und Ohren OhreIl zu zu boren,
höreIl , überzeugt
flbel''l.cugt sich,
sich,
daß
dnß die di e Sterblichen
Sterblichen kein kein Geheimnis verbergen verbergen können. kiinuen. Wessen V\ressen
Lippen
Lippen schweigen,
sclw..'eigen, der der schwätzt
sdnviitzt mit mit. den Fillgerspitzen; aus allen
lIen Fingerspitzen; allen
Poren
Poren dringt dringt ihm der der Verrat.
Verrat. Und darum ist ist die Aufgnbe, das
die Aufgabe, das
verborgenste Seelische
verborgenste Seeli!'che bewußt ma chen, sehr
he\'\'Ilßt zu machen, sehr wohl lösbar. Iöshnl'.
Dorns Symptomhandlung
Doras Symptnrnhmlllhmg mit m it dem Tiisc hdwl1 war
de m laschchen nicht
v",'al' nicht
deI' nächste
der niichste Vorläufer
VOI'1iil1fcl' des
d('" Traumes.
TrmlllH.!f;, ni SitZlilIg, die
Diee Sitzung, die uns die
11115 die
Tr<lumel'Zlihllll1g brachte,
Traumerzählung bmchte, leitete
lcitete sie:-:ie durch
dllrch eine OIttlCI'C Symptom-
cil w andere SYll1ptom-
handlung ein.
handlung cin, AlsAls ich
ich in in dasdns Zimmer trat, 11;\1 , in in demdcm sie sie wartete,
wortctc,
\'(:~nleekt e sie
versteckte ~ie rasch
rasdl einen Bl'icf, in
ei n e n Brief, iu demdelll sie:-oie las.
10$. Ich Ich fragte
frag1c natür-
HßtÜI'-
lich, von
lich, von wem "'em der Brief sei,
dcr Brief sei, und
Ilnd siesie weigerte
weigerl c sich $:ic:h erst
erst es es anzu-
nm:u-
gebell. Dann
geben. Dnnn kam kilm etwas
etwas heraus,
hcrnus, was "'os höchst glcil:hgUltlg und
hH ch sl gleichgültig
ohne
olme Beziehung
Be7. iehnng; zu zn unserer
unsercr Kur war. wor. Es E.s war ei n Brief
W il l' ein Brief der der
Bruchstück emer
Bruchstück einer Hysterie-Analyse
Hysterie -Analyse 81

Großmuuer,
Großmutter, in in dem sie sie aufgefordert
aufgefordert wurde, ihr ihr öfter
öfter zu schreiben,
schreiben.
leh
Ich meine, sie sie wollte mir mir nurnur "Geheimnis"
„Geheimnis" vorspielen und an- an-
deuten,
deuten, daß sie sie sich ihr Geheimnis vom Arzt
jetzt ihr
sich jetzt Ant entreißen
Jasse.
lasse. Ihre Abneigung gegen jeden jeden neuen An;t erkläre ich
Arzt erkläre ich mir
nun durch die Angst, Angst, er er würde bei bei der
der Untersuchung (durch (durch
den Katarrh)
Katarrh) oder beim Examen (durch
oder beim (durch diedie Mitteilung
Mitteilung des des Bett-
Bett-
nässens) auf den Grund ihres Leidens kommen, die Masturbation
nässens) auf
bei ihr erraten.
bei erraten. Sie Sie sprach dann immer sehr sehr geringschätzig
geringschätzig von
den Ärzten,
den Ärzten, die die sie
sie vorher offenbar überschätzt hatte.
offenbar überschätzt hatte.
Anklagen
Anklagen gegen gegen den Vater, daß er sie krank gemacht, mit
er sie

der Selbstanklage dahinter - Fluor albus
der — Spielen mit dem
albus - Spielen deI?
TÄschchen —
Täschchen - BettnässenBettnässen nach dem sechsten —
sechsten Jahre - Geheimnis,
das sie
das sie sich von den Ärzten nicht entreißen lassen lassen will:
will: ich
halte den Indizienbeweis für
halte für die kindliche Masturbation für
die kindliche für lücken-
lücken-
los hergestellt.
los hergestellt. Ich Ich hatte
hatte in in diesem FalleFalle diedie . Masturbation zu zu
ahnen begonnen, als sie mir von den Magenkrämpfen der
als sie der Cousine
Cousine
erzählte (siehe
erzählte (siehe Seite 57) und sich
Seite 37) sich dann mit mit dieser
dieser identifizierte,
identifizie.-te,
indem sie sie tagelang
togeJang über die die nämlichen schmerzhaften Sensationen

klagte.
klagte. Es Es istist bekannt,
bekannt, wie häufig häufig Magenkrämpfe gerade gerade beibei
Ma~turbanten auftreten.
Masturbanten auftl·eten. Nach einer einer persönlichen
l)ersönlichen Mitteilung
Mitteilung von
VV. Fließ sind
W. toind es es gerade
gerade solche
solche Gastralgien,
Gastralgien, die die durch Kokaini-
sierung der
sierung der von ,'on ihm gefundenen
gefnndenen „Magenstelle"
"Magenstelle" in in der Nase
unterbrochen und durch
unterbrochen durch deren
deren Ätzung geheiltgeheilt werden können.können,
Dorn bestätigte
Dora be\yußtervveise zweierlei,
bestätigte mir bewußterweise zweierlei, daß sie sie selbst
selbst häufig
häufig
an Magenkrämpfen gelitten, gelitten, und daß sie sie die
die Cousine
Cousine mit gutenguten
Gründen für für eineeine Masturbantin
Masturbantin gehalten
gehalten habe.
habe. Es ist ist bei
bei den
Kranken sehr
Kranken sehr gewöhnlich,
gewöhnlich, daß sie sie einen
einen Zusammenhang bei bei
anderen erkennen,
anderen erken nen, dessen dessen Erkenntnis
Erkenntnis ihnenihnen bei bei derder eigenen
eigenen
Person durch
Person durch Gefühlswiderstände
Gefühlswiderstände unmöglich
unmüglich wird. wird. SieSie leugnete
leugnete
auch nicht
auch nicht. mehr,
mehr, obwohl
obwohl sie sie noch
noch. nichts
nichts erinnerte.
erinnerte. AuchAuch diedie
Zeitbestilnmung des
Zeitbestimmung des Bettnässens
Bettnässens „bis"bis kurz
kurz vor dem Auftreten
Auftreten desdes
n ervö~ell Asthmas"
nervösen Asthmas" halte halte ich
ich für
für klinisch
kliniscb verwertbar.
vel'wcrtbar. DieDic hysterischen
hysterischen
Symptome treten treten fastEilst niemals
niemals auf,auf, solange
solange die Kinuer mastur-
die Kinder mastur-
Freua,
Fund, VIII.
"lU. 66
82
Bo KKrankengeschichten
rankrnguchichleu

bieren,
bieren, sonde rn erst
sondern erst in
in der
der Ahstill CliZ 1; sie
Abstinenz'; sie drik kcl1 omen
drücken einen E.r~mlz
Ersatz
für
fÜI' di e 1l1f1s1tll'bntorisrhc
die masturbatorische Bc fdcdigulig ;HIS,
Befriedigung nach eier
aus, IIlIt:h das V(1:l'~
der da:.> Ver-
langen im Unbewußten
longe n im Unl>cwußtcn cl'hnltcli
erhalten hlei!.>t,
bleibt, solange
solange lIicht
nicht andCl' ...... l"ligc
andersartige
normalere
nOl'mol crc Befri edigung eintritt,
Befriedigung eintritt, wo diese lIoch
wo llic!il! noch mügli
möglich ch geblicheJl
geblieben
ist. Letztere il cdiuglln g ist.
ist. Letztere Bedingung ist di
die Wende
e VVc für mi.igJicllC
ncle für mögliche He ilung der
Heilung der
Hysteri
Hysterie e durch
durch Ehe
Ehe lind
und normnJ
normalen c lI G L~c hl cc:hl sv~ rJwhr. "Vil'c1
(ieschlechtsverkehr. Wird die
die
Uefl"icdigung i11 der Ehe
Befriedigung in der Ehe wieder ;lUfgcholll~n7
wieder aufgehoben, (~t\\'a
etwa dlll'ch
durch Coitus
Coitus
interruptus,
interruptus, Jl5)'chi::.che
psychische Entfremdung
Entfremdung \1u.. clgl., dgl., so
so sm:hl
sucht die die Liuillo
Libido
ihl' altes Strombett
ihr oltm; Strombett wieder
wieder f1ul'
auf I1nd äußert sic:h
mu\ iil1nel'l sich wi ederum 111
wiederum in
hysterischen Symptomen..
hysteri sc hen SymptulllClI
Ich möchte ggerne
Ich miichtc erne ooch
noch die skh crc Aw;l\\lllft.
sichere Auskunft Hnfügen, wann ulHl
anlügen, WilIllI und
durch welchen
durch welch e n be:-ond crclI Einlhlß
besonderen Einfluß die die M;l ~ lurllUt i oli he
Masturbation beii 001'''
Dora
unterdrückt
unterdrü wurde, ;)her
ckt wllrde, aber di
dieC' UllvoJl:-;tiiJltJig
Unvollstiindigkeit keit dederr Ani1)y::;c
Analyse llötigt
nötigt
mich, hi
mich, hier lückenhaftes
c r lnc: kcllllnft cs .M ilt(!rial VOI'ZllbrilIW.
Material vorzubringen. ' ll. ''''ir
Wir llilhc Ji ggehört,
haben e höl'l,
daß eins
dnß BCltll;i sscll hi
das Bettnässen bis~ Halle
nahe all die cl'~
an dip erstelI~ El'k"<llIkllllg'
Erkrankung illl J)y ~ pllnc
an Dyspnoe
heranreichte. Nun war
hel'nnrcicht(,. dilS eeinzige,
\\'ill' das illzige, was ssie
ie :I.L1l'
zur J\llfkHil'LIllg dic:-:cs
Aufklärung dieses
cr~tcn Zustandes
ersten Zust 'lIId cs i\ll1.lIgehc
anzugebenlI wu ßle, tlaß
wußte, daß dereie r P a ))" damals
Papa \I nmnls das
das
erstemal
erstemol nach
nucb seiner
seiner Besse l'l1llg verreist
Besserung ve l'reist gewesen :-ici. 111
gCW C:\l'll sei. diesem
In diesem
erhaltenen
c rhnltcn c ll StO c kc h CIl
Stückchen E l'illllCl'llllg
Erinnerung 1I111ßI( ~ eine
mußte (,111(' Beziehung
BC'I.ic hullg: zur
z lIr
Ätiologie
Xtiologi c dei' Dyspnoe
der Dyspnoc angedeutet JH'knrn nun
<lIIg'cd a lll C'1 sein.
scin.
bekam Ilun durch
dll1'('h Jch
Ich
Symptomhandlungen
SymptoluhrmdlulJgclI und andere
Hllden: Anzeichen
AlIzci c hpll guten Grund zur
g ll1ell (irund "'\ll'
Annahme,
Annilbmc, daß
d nß das Kiwi, dessen
dns Kind, (lesse n Schlafzimmer Ill~ben dem
sirh neben
Schlal':I.i mm er sich dem
der
dcr Eltern
EltCl"n befand,
b c fnlHl, einen
eitlen nächtlichen
niidIllidlClI Besuch
llc."l.u:h ,|,.
dps bc~ seiner
Vtllers bei
s Vaters lic illC'1"
Ehefrau bchl1l~ch t und
E.h efrau belauscht lIud das
das Keuchen
Keuche Il des
(!t·s ohnedies
ohllt..'tlic,.; kurzatmigen
klll7,n tmigt!ll
Mannes
Mannes beim
beim Koitus
Koitus gehört
gehil'·1. habe.
hohe. DieDie Kinder ,J!1Ilen m
Kinde!' ahnen ill solchen
:->olc:.hcll
Fällen
Fällcll das Sexuelle in
dn s Sexuelle ill dem IlllhcillllidtCII Geräusche.
dCIII unheimlichen G C' l'iiw:r.lic. Die Aul'~
Die Aus-
drucksbewegungen
d nlcksb c,,"cgullgen für für die sex uelle Erregung
di e sexuelle EI'J"cgmlg liegenliegen jaja alsals mit-
mil-
geborene N1 echanj~m c lI in
g ehore u c Mechanismen iu ihnen
illl WIl bereit. DnB die
IJcJ'('it. Daß d ie Dyspnoe
Dys plloc um\IIl1d
das
das Herzklopfen
HClw cI(~r Hysterie
/.ldopfcll der Hysterie und AJlb'!' lll
Ilud Angst neu Ctlro!'(~
rose losgelöste
11111' losgelöste
nur
Stücke
Stiicke aus
nus der
der Koitusaktion ~iml ) habe
Koilu snJ.i.t.ioJl sind, habe ich
ich vor Jahren bereits
\,(11" Jahren hc reils

I) Bei
i) Bei Erwachsenen
E'l'wa t:!15enclI gilt priJl'l ipil'll dasselbe,
j:;ilt prinzipiell du u{'lhe, doch
doch reicht
r eicht hierh j('r auch rl'hd i\'c
Imcll relative
Abstinenz,
Ab ~ tincn't , Einschränkung
EinschriinlmllA' der 111~ r Masturbation
Mß 5111rhnlioli aus.
nllS. so 111,0 bei
5fl dal) ht·ft ig n Libido
hl'i heftiger lI)' stl!rie
I. ihido Hysterie
und
u nd Masturbation
l\'(n ~ tllrh n li o ll mitsammen
ßlit51l1l1lUI:1I vorkommen k iinllcil.
\'orkOUlIlIrll können.
- ------- ---_._- - - - - -- ---

Bruchstück
Bruchstück einer
einer Hysterie
Hysterie-- Analyse
Analyse 8$

au'!:gefiihrt,
ausgeführt, und und in in vielen
vielen FäHen,
Fällen, wie
wie dem dem Dorlls, konnte i,,11
Döras, kOBllte ich
das Symptom der
das Symptom der Dyspnoe,
Dyspnoe, desdes nervösen
nervösen Asthmas,
Asthmas, auf auf die
die gleiche
gleiche
Ver,mlnssung, auf das
Veranlassung, auf das Belauschen
Belauschen des des ~exucl1en
sexuellen Verkehres
Verkehres E.r-Er-
wachsener,
wachsener, zurückführen.
zurückführen. Unter dem Einflusse
Unter dem Einflüsse der der damtll~
damals gesetzten
gesetzten
Miterregung
Miterregung konnte konnte sehr
sehr wohl
wohl der Umschwung in
der Umschwung in der
der Sexunlitiit
Sexualität
der Kleinen
der Kleinen eintreten, welcher die
eintreten, welcher die l\1nsturlmtiollsneigung
Masturbationsneigung durch durch
die Neigung zur
die Neigung zur Angst
Angst ersetzte.
ersetzte. Eine "Weile' eile spiiter,
später, nls der Vater
als dei' Vater
abwesend wtlr
abwesend war und das verliebte Kind Kind seiner
seiner sehnsüchtig
sehnsüchtig gedachte,
gedachte,
wiederholte
wiederholte sie dann
sie dann denden Eindruck nls als AsthmnanfnlI.
Asthmaanfall. Au!' Aus demdem illin
Erinnerung bewahrten
der Erinnerung
der bewahrten Anlasse ZI1 zu diesel' Erkrankung Hißt
dieser El'krnnkung läßt sich
sich
noch
noch der .mgstvolle Geclankcllgnng
der angstvolle Gedankengang C1Tiltcn,
erraten, der der den Anfnl] be-
Anfall be-
gleitete.
gleitete. Sie
Sie bekam ihn zuerst, nnchdcm
ihn zuer5t, nachdem sie sie sich
sich nuf einer Berg-
auf einer Berg-
partie überangestl"engt, wahrscheinlich ct,,"<}s
partie überangestrengt, reale At.emnol
etwas reale Atemnot vers])ürl
verspürt
hau
hatte. Zu dieser
e. Zu dieser ttrat
rat di" relee, daß dem V<lter
die Idee, Vater Bergsteigen verboten
verboten
sei, d<lß
sei, daß er
er sich
sich nicht überanstren gen dürfe, weil
nicht überanstrengen weil erer kurzen Atem
habe, dann
hübe, die Erinnerung,
dünn . die wie seln'
Erinnerung, 1.'\'1e sehr er .sichsich inin der
der Nacht bei bei
der Mama
der Mamn .mgestl'engt,
angestrengt, ob ihm das das nicht geschadet
geschmlet habe,
IHlbe, dann
die Sorge,
die Sorge, ob
ob sie
sie sich
sich nicht
nicbt überangestrengt
überangestrengt habe
habe bei der
bei der gleich-
gleich-
fa1l5 zum sexuellen
falls sexuellen Orgasmus
Orgasmus mit etwas etwns Dyspnoe
Dyspnoe führenden
führenden
Masturbation, und
Mnstul'bntion, und dann
dann die
die verstärkte
verstärkte Wiederkehr
"Viederkehr dieser
dieser Dyspnoe
als Symptom.
\ als Symptom. Einen Teil dieses
Einen Teil Mnterinl~ konnte
dieses Materials konnte ich
ich noch
noch der
der
Analyse entnehmen,
Analyse entnehmen, denden andern
andern mußte
mußte ichich ergänzen.
ergänzen . Aus
Aus der
der
Konstalierung der
Konstatierung der Masturbation haben wir ja
Mast urbation haben ja gesehen,
gesehen, daß
dnß das
tins
Mnterial für
Material ein Thema
für ein Thema erst
erst stückweise
sti'lckw eise zu
zu verschiedenen
verschiedenen Zeiten
Zeiten
und
und in verschiedenen Zusammenhängen
in verschiedenen Zusnmmenhängen zusammengebracht ,vinil.
zusammengebrncht wird'.

1) 1n ganz
I ) In ähnlicher Weise
gant ähnlicher wird der
'Veisc wird der Beweis
Beweis der der infantilen
infilntilcn Masturbation auch in
Mastltrbation auch 111
anderen Fällen hergestellt.
anderen Fällen hergesleill. Das MatuiOlI dafür
Das Material dnfiir ist
ist meist rulllliciler Natur:
meist ähnlicher Hinweise
NAtllr: Hinweise
auf
auf Fluor
Fluor albus,
albus, Bettnässen,
Bet tnässen, Handzeremoniell
Hllnd'tcrcmQniell (Waschzwang)
(\\'!I5ch'twlmg) n. dgl. Ob
11. dgl. Oh die
dip. Gewöhnung
Gewöhnung
von
..,·on einer 'V~rtep erson entdeckt
einer Warteperson entdeckt worden
worden ist
ist oder nicht, ob
oder nicht, ob einein Abgewöhnungskampf
Ahgcwöhnungskampf
oder
oder ein plötzlicher Umschwung
ein plötzlicher diese Sexualbetätigung
Umschwung diese Sexualhetätiglmg zum zum Ende
Ende geführt
gefiihrt hat, liWt
hat, läfit
sich der Symptomatik
atlS der
sich aus Symptomatik des
des Falles
Falles jedesmal
jedesmal mit
mit Sicherheit
Sicherheit erraten.
erraten. Bei
Dei Dora
Dora war
war
die Masturbation
die Ma sturbation unentdeckt geblieben und
unentdeckt geblieben lind hatte mit einem
halte mit Schlage ein
eineIII Schlage eiu Ende
Ende ge-
ge·
funden
funden (Geheimnis,
(Gelleimllis, Angst
Angst vor,·or Ärzten —
Änten - Ersatz
Er$t\t2. durch
durch Dyspnoe).
Dp}moe). Die Die Kranken
Kranken be- be·
streiten
streiten 'twar regelmäßig
zwar regelmäßig die die Beweiskraft
Bc\\Oeiskraft dieser
dieser Indizien
flldiz ien und
und dies
dies selbst
selbst dann,
dann, wenn
weml
die Erinnerung
die Erinnernng an an denden Katarrh
Katarrh oder
oder an
an die
die Verwarnung
Verwarnllng der der Mutter
Mllller („das
<:,das mache
mache
dumm;
dumm; es es sei giflig e,) in
sci giftig") in bewußter
bel\'1l0ter Erinnerung
Erimlcrung geblieben
geblichen ist.
ist. Aber
Aller einige
eiJligc Zeit
Zeit nachher
llachllef

.-
84 K rnnJI"c1Igcschicht CIl
Krankengeschichten

E.s erheben
Es erh eben sich
sich nun ei ne Reihe
lJ1J 1I eine R ei h e der
der gewichtigsten
gewiehtigslen Fragen
Fr"ge ll zur
zur
Xliolngie der
Ätiologie der Hysterie,
Hysterie, ob
oh ll1~n den
man de n Fall
FilII Doras
D orns als
nls typisch
typisch für
für
die Ätiologie
die illl ~(.'llClI
Ätiologie ansehen dnrr,
darf, 011 er
ob CI' den ein zigen Typus
den einzigen Typus der
deI" Ver-
Ver-
1I~" ch1lng darstellt
ursachung darstellt usw.
IlS\\'. Allein
Allein ich t.ue gewiß
ich tue gc\'vi ß recht
recht daran,
dartll1, die
die
Belll1t\\"orlung dieser
Beantwortung dieser Fragen er~t auf
FrageIl erst nuf die
di e Mitteilung einer größeren
Mitteilung einer g rößeren
Heih e von
Reihe iihlllich analysierten
\"011 ähnlich 1I11i1lysic rl ell Fallen
Fiillcll warten zu lassen.
W;ll"tcu zu l ch müßte
l fH~sen . Ich müßte
ülJc)"{lies damit beginnen,
überdies begi llllell, die
di e Fragestellung
Fragestellung zurechtzurücken.
zlI rcchtzurn ekcll. An-
An -
l't tltt
statt mi ch mit
mich mi t Ja
Jn oder
oder Nein
Nein darüber
da rnhcr zu
zu äußern,
iiu ßel"l1, ob
ob die
di e Ätiologie
Ätiologie
dic~e!' Krankheitsfalles
dieses Krnnkhcitsfilll cs in
in der kindlichen
der kindlichen Masturbation 7.\1 suchen
Mtlstl1rlmt.ion zu "neh ml
ist, würde ich
ist, würde ich zunächst
zuniithst den den Begriff
BegrifT der
deI' Ätiologie
Äti ologie bei
hei den P~)'cho­
den Psycho-
n eurose n zu erörtern
neurosen h " he ll. Der
e"ö rl CI'J1 haben. Der Standpunkt,
St"ndp"llkt, von vo n dem
dcm aus
allS ich
ich
.mtwOl"ten könnte,
antworten kijn ntc, würde
wü rd e sieb sich als
als wesentlich
weselJtlich verschoben gegen
\'ersch obell gegen
den Standpunkt
den en\' I )i~e J1, von
Stnndpunkt erweisen, \ ' Oll dem
dom aus di e Frage
tlllS die F rilgc an gestcllt
illl mich gestellt

wird. G enug, wenn


\\ ird. Genug, \\' cnn wir für di escll Fall
fUl' diesen FnIl zur
zu)" Überzeugung
Übcrzcugung gelangen,
g elnllgen J
d:lß hier
daß hi er Kindermasturbation
Kindcl'l11tlSt llriHltio ll nachweisbar ist. daß
nll. chwc ish:ll" ist, d01 ß sie ni ch t... Zu-
sie nichts Zn-
fii11iges und nichts
fälliges ni chlf> für
für die
dic GCSI:lItUllg
Gestaltung des des Krilllkiwitshildcs Gleich-
Krankheitsbildes Gleich-
gü 1ti ge~ sein
1 der
gültiges se m kann
knlln • Um; Uns winkt ein
1
. \\' citere." VCI"!'tlindl1is
ClIl weiteres Verständnis <lCI'
Symptome bei bei J)OI"i1 , wenn
Dora, wir
wIr diedie Bede ut ll ng des
Bedeutung von ihr
des von ihr

~Icllt sich
stellt sil.:h auch
1\1\(:h die
die so Innge verdrängte
so lange v('rorJingll' Erinnerung
ErinnerJ111/t RHnn clirs es kindlichen
.. s Stück lIdes
dieses ki ll dliehcn
S(':mnllebens
Sexuallebens mit Sicherheit IWU bei
Sicherheit,. und 'tlVor b('i nIleIl
allen Piill('II,
Fällen, ("i u. —
ein. fiei ei
_ Bei ner Pn
einer Patientin
ticnlin
tnit
mit Zwnngsvorstellungell,
Zwangsvorstellungen, w("lcI,e
welche di rek le Abköllllnliugfl
direkte Abkömmlinge d.·y der i"f"nli}t'11 Masturbation
infantilen l\1nslurbnlion
WII:rCn,
waren, erw ie!c/l sich
erwiesen sich die 'l.iiE;"l'
Züge 111'$ des sich
sich V<'rbielt'llS,
Verbielens, ncsll'nft'n" sie (li
\\'t"nn $ic
Bestrafens, wenn dieses ei ne getan
eine j!CIIl Il
lwbe,
habe, dürfe sie sie d!!
dass liandere
nIIere nicht, du dass Njchl.gNlörl.\Verdell-ll
Nicht-gestört-werden-dürfen, iil'fl~ll, Iins
das )lnu sen- Ei n-
Pausen-Ein-
~schieben
" hil'bcn "Zwischen
zwischen ('in!'r
einer Verrichh11lg
Verrichtung (mit dcn den 1Ii;lIIll'l\)
Händen) und\ll1d I'hl
einer er lliic1lJl
nächsten,en, dns
das
HiindewQschen
Hunde waschen 1IS usw. unverändert erhaltene Stücke der Ah~ewiihnllllg.nrbt'il ihrer
uls lIu\"erihldcrt erllnllClw Stiicb'
\\·. uls Abgcwühnungsarbeit ihrer
pnl'gcpeuon.
Pflegeperson. Di Diee \\' url11mg: "„Pfui,
Warnung: Pflli , du, ist j::"iflig
das ist giftig!" !" Wlir doss' ein1.ige,
war dn einzige, WII5was aedem m GGe-e-
diichtni
dächtnissesse immer eerhalten
rhllltt'n geblie ben wnr.
geblieben war. Vj!1.
Vgl. hien
hierzu meine "„Drei
u noch lIIt'iue I) ~i Abhnndlun
Abhandlungen gcn
'IHT
zur Suunlthcor ie". 19°
Sexualtheorie", 5; 5.
1905; 5. Aun 1922 (in
Aufl.. 19z::; (in Dd.
Bd. V dil!!CT
dieser Gt"tlunll\ll'A:l"IlH').
Gesamtausgabe).
I)
1) Mil
Mit dl'r Angewöhnung 11der
der Ang'ewöll11Ll11g Masturbation 11\110
er l\1nsturhnlioll muß ,ler Bruder ill
der llnLdl'r in irgend welcher
irgend welch er
Yerbinllung
Verbindung sein,sein, uenu
denn LU in diesem
diesem ZlIsnmnlCllhn
Zusammenhang llg eniihlh!
erzählte ,i., mit Ite,"
sie mit Nachdrucke,
dorn Nnchclrucke,
der
der eine
eine "Deekerinnerll11g
„Deckorinncrung" verrii t. daO
U verrät,
duß ut'r
der nm,]er
Bruder ihr ihr rregelmäßig
egeltniHlig nlle Ansteckungen
alle Ans.leck nngl'n
'Zugetragen, die er
zugetragen, die er selbst selb~1 leichi,
leicht, sie
sie nber
aber schwer
schwer durchgclIln
durchgemacht. cll1. Der
I)t>r Bruder
Brm]t'r wird
u· auch
irn nneh
·iimm Trnllllle
Traume vor vor Ut>ln
dem "7..tlgl'ulIu('j!,,lwu"
,,/ugrnndegehen'' lll"hii lf"l ; I'r
behütet; er Jlnl
hat .clnst
selbst onan n gelitten.
t' llniissc n gclittell,
Bettnässen
Qb~r
aber noch
noch \""01'
vor der
der Schweste
Schwester r dUllliI
damit oufgehört.
aufgehört. 111 In gcwi ssem Si
gewissem war cs
nne wul'
Sinne es nuel,
auch ei eine
ne
l,,.Deckerinnerung",
l)eckcnnnenlllf;:u. weilwenn 11 sisie
I' ßlluprnc1I,
aussprach, his bis 'tu
zu 1der
11'1' uslef1 Krankheit hnb('
ersten Kl'Oukh('it habe .sieie m mit dem
it Jen\
Bruder
Bruder S(!hri
Schrittu hllll('n
halten kÜUllCll,
können, VOll von url 11 sei
da 11an sei ,ie
sie imim Lernt>n
Lernen g('/!('l1
gegen ihn ihn ~nriic:kgcblie
zurückgeblieben. bcn.
Als
Als wilre
wäre lie
sie bis
bis Quhi"
dahin "i n nuh
ein Bub gewcsen,
gewesen, dlll1ndann I'nl geworden.
erst miidchouh nfl geworden. Sie
mädchenhaft war
Sie war
wirklich
wirklich eiu
ein wildes
wildes Di'lg,
Ding, vom AsthmA " 1111
vom I,„Asthma" an wun]e
wurde sie sie tlill und ~iuig.
still uurl sittig. Di ese Er-
Diese Er-
krll.nk1ll1g
krankung bi h]cle hci
bildete bei ihrihr ,Iiedie Gre ll7.e :I.wisd,,·u
Grenze zwischen 'Zzwei . wL'i Phnsen
Phasen LIdes Geschlechtslebens,
es Geschlechtslebens,
von
von denen
denen die
die C'rslc
erste miilllllichen,
männlichen, die die 'piilC'rc
spätere weiblicllell Charakter ll11l1e.
weiblichen Chnl'l\klt'r hatte.
Bruchstiick einer
Bruchstück ewer Hysterie
l-lysrerie--Analyse
Analyse 85

eingestandenen Fluor
eingestandenen Fluor albus ins Auge
albus ins Auge fassen. Das Wort
fassen. ·])ns ''''or t „Katarrh",
"Katarrh",
mit
mit dem sie
dem sie ihre
ihre Affektion
Affektion bezeichnen
bezeichnen lernte,
lernte, als
als ein
ein ähnliches
ähnliches
Leiden der
Leiden der Mutter
Mutter Franzensbad
Franzenshnd nötig nötig machte,
machte, ist ist wiederum
,vicuerum ein ein
"V\,Techsel", ·w elcher der
Wechsel", welcher der ganzen
ganzen Reihe
Reihe von von Gedanken
Gedanken über über diedie
Krankh eitsverschuldung des
Krankheitsverschuldung des Papas den Zugang
Papns den Zugang zur zur Äußerung
Äußerung in in
dem Symptom
dem S)'mptom des des Hustens
H ustens öffneten.
öffneten. Dieser
Dieser Husten,
Husten, der der gewiß
gewiß
ursprünglich von
ursprünglich ,'on einem
einem geringfügigen
geril1gfügigen realen
realen Katarrh
Katarrh herstammte,
herstaml11te,
\'var ohnedies
war Nachahmung des
ohnedies Nachahmung des auch
auch mit mit einem
einem Lungenleiden
LungenleideIl
behafteten Vaters
behafteten Vaters und und konnte
konnte ihrem
ibrem Mitleid
:Mitlcicl und
und ihrer
ihrer Sorge
Sorge für
fe.ir
ihn Ausdruck geben.
ihn g~hen. Außerdem
Außerdem aber aber rief
rief erer gleichsam
gJeichsnm in in die
die
"V\'elt hinaus,
Welt hina us, was ihr ih .. damals
damals vielleicht
vielleicht noch nicht nicht bewußt
bewußt ge- g(~­
worden war: w ar: „Ich
"Ich binbin diedie Tochter von von Papa.
P ap<l. Ich
Ich habe
habe einen
eine n
Katarrh wie
Katarrh WIe er.er. Er hat hot mich krank gemacht, wie ",ie er die Mama
er die
krank gemacht hat. hat. Von ihm habe ich ich die
die bösen Leidenschaften,
Leic1enschflflen,
die sich
die durch Krankheit
sich durch Krankh eit strafen."
strafen." 1 1

"V ir können nun den ·Versuch


Wir Versuch machen, die die verschiedenen
vcrschieueneu
D eterminiel"ungell, die
Determinierungen, die wir für für die
die Anflille
Anfälle von Husten Husten und ulld
Heiserkei t gefunden haben,
Heiserkeit haben, zusammenzustellen. Zu unterst unterst inin der
der
Schichtung ist ist einein realer,
realer, orgnnisch bedingter Hustenreiz
organisch bedingter Hustenreiz anzu-
am:w
nehmen) das
nehmen, das Sandkorn also, also, um welches das Muscheltier die Perle Perle
bildet. Dieser Reiz ist
bildet. ist fixierbar, weil er
fixierbar, weil er ei ne Körperregion
eine KörpelTegion betrifft,
bet rifft,
we1che die
welche die Bedeutung einer erogenen Zone bei dem l\1ädchell Mädchen in in

hohem Grade bewahrt hat. hat. Er istist also


also geeignet
geeignet dftzu,
dazu, der erregtell
erregten
Libido
Libido Ausd r'uck zu geben. Er wird fixiel1:
Ausdruck fixiert durch die wahrschei
wahrschein- 11-

lich
lich erste
erste psychische UmkJeiuul1g,
Umkleidung, di diee Mitlcidsi tnilation für
Mitleidsimitation den
für deli

I1)) Die nämliche RollcRolle spiclte


spielte das
das Wort bei bei dcm
dem 14iiihrigcll Mädchen, de
14jährigen Mädchen, ~s fm
dessen
Krankcngeschichte
Krankengeschichte ich ich auf Seite
Seite 2523 in
in eil1ige Zeilen zusammengedrängt
einige Zeilcll zllslllnmengedrällgt hahe. 1<:11
habe. Ich
hatte
hatte das das Kind
Kind mit einer
einer intelligenlen
intelligenten Dame,
Dame, die
die mir dic
die Diel15tc
Dienste einer
einer Wärterin
WärlCl'in
leistete,
leistete, inin t'iner
einer Pensiol1
Pension installiert,
installiert. Die DDame
ame berichtete mir, daß die die kleine
kleine Patient
Patientin in
ihre
ihre Gegenwart
Gegenwart beimbeim Zubettegehen
Zubettegehen nicht nicht dulde,
dulde, lind
und doDdaß sie
sie im
im BeUe
Bette aauffällig
uftaUig hllStC.
huste,
wo,·on
wovon tagsüber nichts zu hören war.
nichts 1:11 war. Der Kleinen
Kleinen fiel,
fiel, als
als sie
sie iibcr
über diese Symptome
diese Symptome
bbefragt
efragt wurde.
wurde, nur
nur ein,
ein, daß
daß ihre
ihre GroOmnller
Großmutter so so huste, \'011
von der man sage,
der man sage, sie
sie llahe
habe
einen
einen Kat arrh. Es
Katarrh. Es war
war danll
dann klar,
klar, daß
daß auch
auch sie
sie ei nen Katarrb
einen Katarrh halle,
habe, lind
und da ß sie
daß sie hei
bei
der
der abl:'nds
abends ,·orgenommenen
vorgenommenen Reinigung
Reinigung ni cht bemcrkt
nicht bemerkt wcrdell
werden wolle, Der Ka
wolle. Der tal"1'h,
Katarrh,
der
der mittels
mittels dieses
dieses \Vorles
Wortes ,'onvon nnLell
unten nach oben geschoben
nach oben geschoben worden
worden war,war, zeigte
zeigte
sogar
sogar eineeine nicht
nicht gewöhnliche
gewöhnliche Inlensi tät.
Intensität.
86 K rankcn;;cschichtm
Krankengeschichten

kl'illlke
kranken ll Vater
Vater \lIId
und dHiIIl durch die
dann dllrch die Selbstvorwürfe wegen wogen desdes
"Kat.,rrlJ~'~.
„Katarrhs". Dieselbe Symptomgruppo zeigt sich ferllcr
Dieselbe Symptoll1gruppe ferner Whig,
fähig, die
die
BezielllHlgCII
Beziehungen ".1I Herrn K.
ZU Herrll K. dürzll!'tcllcn,
darzustellen, seille
seine Abwesenheit zu be- be-
dauern lIlid
dauerJl und den \VII)l~ch
Wunsch tJus".mlriid;nn,
auszudrücken, ihm eine bc%cl'e bessere Fnm
Frau
zu
zu seilI.
sein. l\tlchdüm
Nachdem ein Teil tier der Libido sir.h
sich wieder dellldem Vmel'
Vater
zugewendet, gewi
zugewendet, llllt das Symptnm
gewinnt Symptom rei ne vielleicht.
seine letzte nc<lCltLtlllg
vielleicht letzle Bedeutung
zur Dtlrstcllung
Darstellung des sexuelltm
sexuellen Verkehret' mit dem VaLer
Verkehres mit. Vater ill
in der

Idelltifiziel'ullg
Identifizierung mit. mit FrauFI"tlIl K. leI!Ich möchte d.,mrdafür hürgen,
bürgen, dtlß
daß diese
Reihe keillc~wcgs \'ollstiilHlig isl.
keineswegs vollständig ist. Leider i!=it
ist di e IInvoll~lnJldige
die unvollständige
AI1Lll)"~e
Analyse nichtnicht imslnlldc,
imstande, deli} dem vVechsol
Wechsel der Bcdelltlillg
Bedeutung zeitlich
zeitlich zu

folgen,
folgen, die die R ei hellfolge lind
Reihenfolge und die Koexistellz verschiedener Be-
Koexistenz verschiedeller
tlelllllngen klarzulegen. All
deutungen IdOlnmlcgclI. An eine vollsliilldige
vollständige dnl'f man diese
darf mall diese Fordc-
Forde-
nmgct1 slellell.
rungen stellen.

Ich darf
Ich darf nun
lIun nicht
lIieht versiiulllcll,
versäumen, auf allf weitere Beziehungen 11",,;;
Beziel lllllgclI des
Gl'llittllkntnrl'hs zu
Genitalkatarrhs 1':11 C)(;-II Il)'~t('ri~chl'11 SYlllptomcl1
den hysterischen Symptomen l)ol"<1s
Doms ('i JlZllgchell.
einzugehen.
Zu Zeiten,
Zeiten, als psychische Aul'kliil'ung
eint! psychische
als eine Aufklärung deI'der Hysterie Hoch noch ill
in

weher
\\,pitcr Fcl'llC lug, hörte
Ferne lag, iliirle ich
ich iillerc, crfnIJrcllc Kollegen
ältere, erfahrene KollegeIl behaupten,
behauptcn,
daß
daß bei
bei den
deli hhysterischen
ys terisch cll PnÜ clltillll CII
Patientinnen mit
mit Fluor eille
eine Ver-
Ver-
schlimmerung
.!:c hlimmcrtlllg dc..
des"S Kalnrrlls
Katarrhs n·gelmlißig
regelmäßig eille
eine VcrsdliirfuJlg
Verschärfung der
hystcrj~chell Leiden,
hysterischen h l'~o ll(lcl'!' der Kßunlusf
Leitlcll t besonders EBIlIIIlIsl. und des Krbrechens
IIl1d des gl'hl'cchells
nach
IInch sich ziehe. Über
sich ziehe. Üher den tlt~ll Zusammenhang
Zll ~nlll l1) eIl I1l111g' war lIiCIIl.lIltl recht
Will' niemand I'e{'ht.
klar, aber
klar, .. ber ich gilluhe, man
ich glaube, lIeigte zur
mall neigte ".111' Anschauung
Anschauung der der Gynäko-
GynHko-
logen hin, die
logeIl hin, die bekanntlich
hck"lIlltlich einen eineIl direkten
direkt en und lind organisch
orgtl 11 iscl I störenden
sWnmdcll
EillOuß von
Einfluß GelJitalaffckliollen auf
VOll Genitalaffektionen .1IIf diedie nervösen FUI1~liOll c )l im
IIcn'ÜSl.m Funktionen im
hrcitcstcll Ausmaße
breitesten AUSl1lilße annehmen,
,1nlIChlllCIl, wobeiwohei uns UIlS die thCl"tlJlculisr.he Probe
die therapeutische
OIur die
auf die Rechnung ililermeist im Stich
RcclllllllIg zu allermeist Stich läßt.Hißt. Bei Bei dem heutigen
heutigen
Stande 1II1Serr~l' Kinsicht
Stililile unserer l~jllsi c ht k<l1111
kann man solchen direktem
einen solchen
I1HlII einen d irek t.en und lind
E.int1uß auch
orga lli sdlc ll F.influß
organischen uir.llt für
illiCh nicht fi'ir ausgeschlossen Cl'kliil'OIl, aber
tlIl"g(!schlos,,;clI erklären, ilber
leichter nachweisbar
leichter IJachw c isbar ist ist jedenfalls tle,,;;scll psychische
jedellfall::; dessen psychische Umkleidung.
Umklcidullg,
Der
))(')' Stolz
Stolz aufillIf die
dic Gestaltung Gellitlllicll ist
Geslnll.llllg' der Genitalien ist. bei fi'rnllclI
unse1'CJ I Frauen
hci unseren
ein gOlnz besonderes
C'iil ganz hc!'ondcrcs Stück Stück ihrer ihrer Eitelkeit;
Eitelkeit.; Affektionen
AffektiollCII derselben,
dersel bclI,
welche
\\'('khe für gt'l'igncl gehalten
für geeignet werdcll, Abneigung
gcllo111ell werden, Abneigung oder odcr selbst Ekel
sclh."-I Kkel
cim:llflüßeIl, wirken
einzuflößen, wirkcn in in ganz Hllghmhlidlcl' Weise
gn nz unglaublicher " 'eise kränkend,
kriinkelld, das das
••

Bruclutiick einer
Bruchstück einer Hysterie-
H y sterie ·Analyse
AnaZyse 87

Selb""gefübl herabsetzend,
Selbstgefühl h e rabsetzend, machen
mache n reizbar,
reizbar, empfindlich
empfindlich und und miß-
m iß-
trallisch. Die
trauisch. Die abnorme
abnorme Sekretion
Sekretion der
der Scheidenschleimhaut
ScheidenschleimhlJut wird wird alsL1ls
ekclcrrcgcnd angesehen.
ekelerregend angese h en.
Erinnern wir
Erinnern wir uns,uns, daß
daß bei
bei Dora
Dora nachnoch dem
dem Kusse
Ku sse desdes Herrn
Herrn K. K.
eine lebhafte
eine lebhafte Ekelempfindung
E kelempfin dung eintrat,
eintrat, undund daß wir Grund
claß wir Grund fanden,
fanden,
uns ihre
uns ihre Erzählung
Erzählung dieser di eser Kußszene dahin zu
Kußs7.ene dahin zu vervollständigen,
vervollständigen, daß daß
sie den
sie den Druck
D r uck des des erigierten
erigierte n Gliedes
Gliedes gegen
geg-en ihren
ihren LeibLeib in in der
der
Umilrmung verspürte.
Umarmung verspürte. Wir VVir erfahren
erfahren nun ferner, daß
nUll ferner, daß dieselbe
dieselbe
Gouvernante, welche
Gouvernante, welche sie sie wegen
w egen ihrer
ihrer Untreue
Untreue von si'ch gestoßen
von sich gestoßen
hatte, ihr aus
hillte, ihr aus eigener
eigener Lebenserfahrung
Lcbenserfllhrlll1g vorgetragen
vorgelragen hatte, hatte, alle
alle
lVJ5nner seien
Männer seien leichtsinnig
leichtsinnig und ullverläßlich. Für
uml unverläßlich. Für DoraDOl"L1 mußte
mußte
das heißen,
das h eißen, alle
all e Männer
l\'liinner seien
seien wie
wie der Papa. Ihren Vater
Papa. Ihren Vate r hielt
hielt sie
sie
aber für
aber für geschlechtskrank,
geschlechtskrank, hatte hatte er dicse Krankheit
doch diese
C l' doch Krankh eit auf auf sie
sie
und aufauf die
die Mutter
Mu tter übertragen. Sie konnte
ühertragell, Sie sich also
konnte sich also vorstellen,
vorstellen, alle
"lIe
r\'Wuner seien
Männer seien geschlechtskrank,
geschlechtskrank, und ihr ihr Begriff von Geschlechts-
ß eg;riff von Geschlecbts-
krankheit war
krankheit lIatürlich nach
wal' natürlich Ilach ihrer
ihrer einzigen
einzigen und dazu persönlichen
dazu persönlichen

gebilde1. Geschlechtskrank
Erfah rung gebildet.
Erfahrung Geschlechtskl"'U1k hieß bieß ihr also mit
ihr also mit einem
einem
ekelhaften Ausflusse
ekelhaften Ausnusse behaftet —
behaftet - ob tlies lIicht eine
dies nicht weitei'e Moti-
eine weitere Moti-
vierung des
vierung des E kels
Ekels war, den im Moment der
sie
i.m
sie der Umarmung
empfand? Dieser auf
empfand? auf die
die Berührung des des Mannes
Ma nnes übertragene Ekel
übertragene Ekel
wii re dann ein
wäre ein Hitch
nach dem erwiihnteu primitive n Mechanismus
erwähnten primitiven M·echanismus
(~i ehe Seite
(siehe Seite 54.)
54) prOjizierte r, der sich in let:t.ter
projizierter, letzter Lin ie nuf
Linie ihren
auf ihren

eigenen FI
eigenen llor bezog.
Fluor bezog.
I"h
Ich vermute,
vermute, daß es es ~ich
sich hi ebei um unbewußte Gednn
hiebei Gedankengänge
kengänge
handelt, Zusammenhänge ge--
handelt, welche über vorgebildete organische Zusammenhänge ge-

zogen
zogen sind,
sind, etwa
etwa wie BlumenfestoTls
Blumenfestons über Drahtgewinde, so
über Dralitgewinde, daß
so daß

man ein ein and ermal and


andermal ere Gedankellwegc
andere Gedankenwege zwischen den den nämlichen
nämlichen
AUFgangs-
Ausgangs- und und I~nd pullkten eingeschaltet finden
Endpunkten finden kann. Doch ist
kann. Doch ist

die Kenntnis
die Kenntnis der im einzelnen
der im einzelnen wirksam
wirksam gewesenen Gedanken-
gewesenen Gedanken-
,'el'bindungen
verbindungen für für die
die Lösung
Lösung der Symptome von
der Symptome von UlICl'setz-
unersetz-

liebem
lichem 'Yerte.
Werte. Daß \vir
wir imim Falle Doras zu
Falle Dortl.!> Vermutungen und
zu Vermutungen und
Ergänzungen
Ergänzungen greifen
greifen milssen,
müssen, ist nur dlll'ch
ist llur durch den
den vorzeitigen Ab-
vorzeitigen Ab-

bruch
bruch der
der Analyse
Analyse begri.llldet. Was ich
begründet. "Vas ich zur
zur Ausfüllung
Ausfüllung der Lücken
der Lücken
-
88
88 K rnnkeng('sclrichten
Krankengeschichten

vorbringe,
vorbringe, leImt
lehnt sich
sich durchw eg <111
durchweg an <111dcrc,
andere, g riilldlich annlysicl"tc
gründlich analysierte
F;
"illc an.
Fälle

Der Tmmn,
Ocr Traum, chlreh
durch dCi>sctl
dessen Annlysl! wir die
Analyst' WI!' die \'(Jl'stchCIH}<'1l
vorstehenden Auf- Auf-
schlUsse haben, entspricht, wie wir frlndell,
schlüsse gewonnen hoheII, fanden, einem Vor-
Falze,
satze, clell
den Dorn
Dora in deli
den Schlnf
Schlaf mitnimmt. lü' Kr wird dnrulil jede
darum jede
Nacht
Nacht wie,lerholt,
wiederholt, bis
bis der VorSflly. erfüllt ist,
Vorsatz CI"fiillt ist, und cr
WH' er triu
tritt JillH'C
Jahre
später
später wieder nuf,
auf, so\\'ie
sowie sich cill
ein Anlnß
Anlaß cI'gi ht, einen f'Lnalogcll
ergibt, analogen
Vors,llz
Vorsatz zu
zu fassell.
fassen. Ocr
Der Vors'117.
Vorsatz Hißt
läßt :;;ich etwa folgClIdc
bewußt c1\\'0
sieh 1>CW110t r-
folgender-
maßen aussprechen: Fort nw; aus di esem Hnus(',
diesem Hause, inin dem, wie icll
dem, wie ich
gesehen hnbe,
gesehen meiner JnngfdiulicJ,kcil
habe, mciJlcr Jungfräulichkeit GefOIhr
Gefahr (Iroht;
droht; ich
ich reise
reise
dem Pnpa
mit dem
mit Papa abnb und mOI"gells
morgens beibei der Toil ette will
Toilette ich meine
will ich m ei ne
Vorsiehten treffen,
Vorsichten treffen, nicht.
nicht nbCIT<lSch zn werd
überraschtt zu en. Diese
werden. Diese Gcdnnkcll
Gedanken
finden
finden ihren
ihren deutlichen Ausdruck
Ausdl"lIck im Traume; sie sie gehijrell eitler
gehören einer
Strömung an,
Strömung an, die Wachleben zum
die im VYachlehcll Bewllßtsei ll und zur
Z1IUl Bewußtsein zur Herr-
schaft gelangt
schaft gelangt ist. Hinter
ist. Hinter 1hne
ihnenll Hißt sich ein
läßt sich eil! dunkler
dunkler vertretener
\"CI1retener
Gedankenzug
G ed<llIk enzug erraten,
erratcII) welcher der
dCI" gegenteiligen
gegcnteiligen Strömung
Stl"Umung ent-
c nt-
spricht IInu darum
spriellt und dm"um der IJlltcrdriickllllg
Unterdrückung yerfnllen
verfallen ist.
ist. I~r gipfelt
Er gipfelt in
in
der
der Versuchung, sich
Versuchung, sich dem Manne
Mann e zum Danke fill' die
O;mkc für ihr in
die ihr in
den IClztell Jahren
den letzten Jahrell bewiesene
hewicsene Liebe
Liehe und
lind Zärtlichkeit
Ziirtlichkcit hinzugeben,
hiJl7.lIgehell,
und
u1ld ruft vielleicht die
ruft vielleicht d ie Erinnerung annn den
den einzigen
ein7.igcn Kuß auf, nur, den
sie von ihm
bisher von
sie bisher ihm empfangen hat. Aber
empfnllgell hat. Aher nach
ni'l ch der in meiner
der in m ei ner
Traumdeutung
Trmlmc1eu tung entwickelten Thcoric reichen
entwickeltel) Theorie solche Elemente
reicheJl solche Elel1lcntc
nicht
nicht hin,
hin, um ein en Traum
l1ln einen Traum zu
zu bilden.
bilden" l~ill
Ein Traum sei
Traum sei kein
kei n
Vorsatz, der
Vorsatz, uer als
fils ausgeführt,
ausgeführt, sondern soudern eineiu Wunsch,
""Ilusch, der der als
als erfüllt
crful1t
dargestellt wird, und
da rgestellt wird, mal zwar womöglich ein
Z\\'ClT' womöglich (~ ill Wunsch
\'\' llnsch aus dem
tlUS dem

Killd erleben. Wir


Kinderleben. 'Vir haben
h tl hell die die Verpflichtung
Verpflichtung zu zn prüfen,
prüfen, ob ob dieser
dieser
Satz ni cht durch
8nt7. nicht 111ll\C I"Cll Traum
,lurch unseren Tmmn widerlegt
widerlegt wird.wil"<'1.

D~r Traum
Der Trflum enthält
enlhlill in ill der
der Tat
Tnt infantiles
inrnntiles Material,
Mntf'rinl, welches
welc:h C!' inin
keiner
keiner aufauf den
den ersten nlick ergründbaren
ersten Blick ergriilHlIml"cn Beziehung
Ht'zichlillg zum Vor~al1.e
zum Vorsatze
steht, das
steht, das Haus
Htlw; desdes Herrn
H errlJ K. K. und
und diedie von
VOll ihmihm ausgehende
ausgehende Ver- Ver-
suchung
suchung. zu zu fliehen.
fliehen. Wozu \VOZll taucht
tuucht wohl
wohl die E.rillllel"llllg an
die Erinnerung on das
dns
Bettnässen als
Bettnässen als Kind
Kind und lind an on diedie Mühe
Mühe auf,
nur, die die sich cl,~r Vater
sich der Valer
- -- -- - --------_.- -- - -

Bruch5lück ~in~r
Bruchstück H)'sterie --Analyse
einer Hysterie A llalyse 89

damals gab, das Kind rein rein zuzu gewöhnen? Man kann darauf die die

Antwort geben, \'\:eil weil es nur mit Hilfe Hilfe dieses Gedanken7.uges
Gedankenzuges
möglich ist, ist, die intensiven Versuchungsgedanken zu unterdrücken
die intensiven
un
undd den gegen sie sie gefaßten
gefaßten Vorsatz
Vorsatz zur7. ur Herrschaft
Herrschaft zu bringen.
bringen.
Das Kind beschließt, mit seinem Vater zu flüchten
Das flüch ten; in
; in Wirklich-
Wirklich-
keit flüchtet es
keit flüchtet es sichsich in derder Angst vor dem ihm nachstellenden
nachstellenden
Manne zu seinem Vater; Vater; es es ruft eine infantile Neigung zum
eine infantile
Vater w ach, die
wach, die es gegen die die rezente
rezente zu zu dem Fremden schützenschUtzen
soll. An der
soll. der gegenwärtigen Gefahr ist ist der Vater selbst mitschuldig,

der
der sie sie wegen eigener Liebesinteressen dem fremden Manne aus-
eigener Liebesinteressen aus-

geliefert hat. Wie


geliefert ''\' ie viel
viel schöner war es es doch, alsals derselbe
derselbe Vater
Vater
niemanden anderen anderen lieberlieber hatte als ols sie
sie und sich bemühte,
llernühte, siesie
vor den Gefahren, die die sie
sie damals bedrohten, zu retten. Der
zu retten.
infantile und heute unbewußte Wunsch, den Vater an an diedie Stelle
Stelle

des fremden Ma.nnes


des Mannes zu setzen, setzen, istist eine
eine traumbildende Potenz. Potenz.
Wenn
' ;'\Tenn es eine Situation
es eine Situation gegeben hat, hat, die
die ähnlich einer der der gegeu-
gegen-
"''''ärtigen sich
wärtigen sich doch durch diese diesc Person
PersonVertretung
vertretung von von ihrihr unter-
unter-
;"lifed,-
schied, so so wird diese diese zur
7.ur Hauptsituation
Hauptsituation des des Trauminhaltes.
Trauminhaltes. Es
gibt eine
gibt eine solche;
solche; gerade
gerade so
so wie
wie am Vortage Herr K" stand
H err K., stand einst
einst
d~;"V:;;ter'
der Vater vor~;or - ihrem B~tte und
ih;em Bette ~nd -weckte
weckte sie
sie etw a mit einem Kusse,
etwa Kusse,
wie vielleicht
wie Herr K.
vielleicht Herr beabsichtigt hatte.
K. beabsichtigt hatte. Vorsatz, das
Der Vorsatz, das Haus
zu fliehen,
zu fli eh en, ist
ist also
nlso nicht
nicht an und für
für sich
sich traumfällig,
tra um fähig, er wir~
er wird
es
es dndurch, daß
dadurch, sich
sichihm einein anderer, infantile Wünsche
anderer, auf infantile VVünsch e
gestützter Vorsatz
gestützter Vorsatz beigesellt.
beigesellt . .Der vVunsch,
Wunsch, H errn K.
Herrn K. durch
durch den dcn
Vater ersetzen, gibt
Vater zu ersetzen, gibt die
die Triebkraft
Triebkraft zumzum Traume
Tra um e ab.
ab. Ich
Ich er-
er-
innere an die
innere die Deutung, zu der mich der der verstärkte,
verstürkte, auf
auf das
das
Verhältnis des
Verhältnis des Vaters
Vaters zuzu Frau
Frau K.K. bezügliche
bezügliche Gedankenzug
Gedanken7.ug nötigte,
nötigte,
es sei
es sei hier
hier eine infa ntile Neigung zum Vater wachgerufen worden,
eine infantile worden,
um diedie verdrängte
"crdrängte Liebe
Liebe zu zu Herrn K. in
H errn K. in der
der Verdrängung er- e r-
halten diesen~U
h alten zu können; diesen m5ch\Vung im Seelenleben
TJmschwung Seelenleben der
der Patientin
P ntientin
spiegelt der Traum wieder.
spiegelt der wieder.
Über das
Über das Verhältnis
Verhältn is zwischen
zwischen denden in in den
deli Schlaf
Schlaf sich
sich fort-
fOlt-
setzenden \V achgedanken -
set7.enden Wachgedanken — 'I' agesrestell -
den Tagesresten
den —
l1nu dem
und dem
90 K
A' rllllkengi'schichtCll
rankengeschichten

unbewußten ttraumbildenden
unbe\\"ußten r<lumbilclendell 'V u IIJ;chc hhabe
Wunsche abe ich in der „Traum-
nT r<1 um - "1
deutung'' (p.
t!(.tIlung" 529, i.
(p. 52!), 7. A
Aufl. p. +
lln. p. 16) {.i
41Ö) ll igt.: Be
einige mel'k uug:clI nieder-
Bemerkungen niedcr-
A:(>l~gl
gelegt,, <Iie
die ic
ichh hhier
ier ulI\'C" zitien' lI werde,
l'ümlcr l. zitieren
unverändert \\'4'nl(', deml
denn ich habe h"bc
ihnen nirhL
ihll(,Jl nichts.. hinzuzufügen,
h inzll zllfiigclI , liund
nd die
d ie Analyse
l\ lJill)'l'c dieses
tliL'scs TTraumes
r nllll1<'s von
\' OU

Dorn heweist.
üora beweist VO vonll lI ellem, daß
neuem, da ß C~ ~jr.h }l
es sich icht illld
nicht anderscr:-; vcrl!;ilt.
verhält.

Ich will
::„Ich will zll ge hr ll, dnß
zugeben, daß es es eine anze Klns,'\e
pillc gganze Klasse VO vonll Träumen
Trii um en ggibt,
ibt,
ZII
zu denen
dCIIl'1l die ~} Jr cg ullg \'OI"Wi
Anlegung vorwiegend
pgCl H j Ol l er seihst
oder selbst I1l lsscllließlich
ausschließlich

;HI~
aus deli
den Resten des T
I\ Cst C Ii des ngesleb ells st
Tageslebens stammt
all1l1lt und ich l11 ei ll e, selbst
ich meine, selbst

mein Wunsch,
\ \'ullscll, endlich
CI Hllicl 1 e il1m" l Professor extraordinarius
CX 11'illlnlilln l·ill s zu weiden
wcrd cn',
1

einmal ,

hiilte m ich diese


hätte mich dif'se :Kocht
Nacht rruhig llhi g schhd'üll
schlafen lilSS1'11 kÜ lIllen, wäre
lassen können, ",lire nicht
lIi cht
<1i(· So rge um
die Sorge UI11 ddie ie Gesundheit
Gesu ndh ei t lll eillcs Fre
meines undt'.' vom Tage
Freundes Tilge her
Iweh J'ithrig gewesen.
noch rührig gewese n . Abc Aberr diese So rge hhätte
di e!ic Sorge iille noch k(!i ll en Traum
110<:11 keinen Tn1\11l1
p:ellltlrhtj die
gemacht; die Triebkraft,
Trie bk ra ft , die di e der Traum
der Tri1l1 l11 IJbedurfte,
cdu l'fl e, mußte
m u ß te von
einem Wunsche
{·int'm \\'u IIscl lc IH ..'igcstcllcr L wc
beigesteuert rdcn; es
werden; e~ v"nl" SadlC der Besorgnis,
war Sache BC!iorgnis,
:-ich
Och einen ~oJchclI Wunsch
(\iIlCII solchen \y lI ll ~e h als
al ~ T d(·~ Trauines
ri ehk r" rt. des
Triebkraft T rall lll es zu ver- Y(, I"-
fd,aA'ell.
schaffen. Um es in
es in Glcichllis....c zu
eitlem Gleichnisse
einem zn sagen: I ~s ist
sage n : Ks ist schI' w ohl
sehr wohl
muglk h,
möglich, daß ei n
ein 'J ·nge~cd n l l k e die
Tagesgedanke die Unternehmers
n olle
Rolle des
<Je!>
l)1 11 C t'llC )lln ers

für den
für den Traum spielt; aber
Trnulll . spielt; abcr der
de r Unternehmer, wie man
dt'r, wie
U IIICrIlChll H:r, der, l1U\I1 sagt,
sogt ,
di e Idee
die Id(;>i! hat
ha t ull !leu Dra
undd den ng, sie
Drang, sie in
in Tat Ill11ZtlSctzell, kann
T Ul umzusetzen, k01ll1 doch
ohne
oh ne Kapital
Ko pitol nichts
I1i ch1s machen;
IIJ;H:lwlI ; er
c r brauchtbralH:h l einen Knpi lali ~t e ll, der
ei tl cH Kapitalisten, der
de li Aufwand
den hestreite1, und
AlI fwrmd bestreitet, I\lId dieser
di t'.<;t.' r Kll pi1al isl, der den
Kapitalist, "Cl'
del1 psychischen
ps)' ehi schell
Aufwand
Aufwrllld für deli Traum
für den T rmJln beistellt,
be istellt, ist
bt allemal
nll cmal und u ml unweigerlich,
llll wc igerli ch,
wns immer
was imme r auch der Tagesgedanke
l'ngesgednllke sein sei n mag,
n 1l1g, einl· jl l Wunsch
\ 'V ull sc l, aus
nus
dem
dt!ll1 Unbewußten."
Unhc wußt c ll .
j
'

Wer
\ Ve r die
die Fei llheit in
Feinheit der Struktur
111 der Struktu r solcher
!iolcl wJ" Gebilde
Gc hild c wie WI C der
Träume
Triillrn e kennen
kennl!11 gelernt
gele rll t hat,
hell, wird
wi rd nicht
ni ch t überrascht
iil Jl! r rnsch t. sein,
sein, zu rin de n,
:w finden,
dnß der Wunsch,
daß \VlI lIsch, der Va t<, !" möge
d(ll' Vater m Gge die
d ie Stelle
SlClI l! des
des "ersuche nd en
versuchenden
Mm lll cs einnehmen,
Mannes cillllCln ncJl, nicht ('lw" l,elic
lI icht etwa bigl'!" Kindheitsmaterial
beliebiges Ki ll dhcitsllla tcril11 zur 1.ur
Erinnerung brin gL, sondern
Eri n n<'l" un g bringt, sOlIder n gerade solch c~, das
gerad e solches, (I,I!; auch
au ch diellic- intimsten
intimsten
Beziehungen
Bezieh u ngen zur zu )" Unterdrückung
lJ llle nJri 'tt" kllllg' dieser
.1ies{'1' Vel"S IIl1tc-rhlilt..
li ch ung unterhält.
Versuchung
Denn
0 " 110 wenn D orn sich
w('n ll Dora sieh unfähig milli , der
lIJ1fiihi g fühlt, tlc r Liebe
Liehe zu <li csclI1 Manne
zu diesem M aune

1) Vi<'1- bezieht
I) Dies bl'zil'ht sich
sich Ulf
nur die
ll;(' Aiiulyic dl's dort
Alln 1y'!! des dor t 711111 l\11111 cr genommenen
'W ill Muster TrnlUnc •.
grllollulll'l"' 1I Truuinei.
Bruchstück einer
Bruchstück t:tnl!:r Hysterie
Hystt!rit! --Analyse
Analyse 9.
9i

llachzugeben, wenn
nachzugeben, weUll es
es zur Verdrängullg dieser
zur' Verdrängung dieser Liebe nn~tatt zur
Liebe anstatt zur
Hingebllllg kommt,
Hingebung kommt, so
so hängt diese
hängt diese Entscheidung
Enuicheidung mit
mit keinem
keinem
an deren
anderen Moment inniger zusammen
Moment inniger zusammen als uls mit
mit ihrem
ihrem vorzeitigen
vorzeitigen
Sexualgenusse und
Sexualgenusse und mit
mit dessen Folgen, dem
dessen Folgen, Bettnässen, dem
uem Bettnässen, dem
Knl.,rrh und
Katarrh und dem
dem Ekel.
Ekel. Eine
Eine solche
solche Vorgeschichte
Vorgeschichte kann
kann je
je nach
nach
der Summation der
der der konstitutionellen
konstitutiollcHen Bedingungen
Bedingungen zweierlei
zweie rl ei Ver-
Ver-
heIlten
halten gegen
gegen di e
die Liebesanforderung ill
Liebesanforclerung in re i~er
reifer Zeit
Zeit IJegründen,
begründen,
t'nlweder die
entweder die volle w icl e r ~tandsIose,
volle widerstandslose, Pe rver~e
Ü1S Perverse
ins greifend e Hin-
greifende Hin-
gclmng an
gebung an die
di e Sexualität
Sexualität oder
oder in
in der
der Reaktion
R eaktion die
die Ablehnung
Ablehnung
derselben unter
derselben unter neurotischer
neurotischer Erkrankung.
Erkrankung. Konstitution
Konstitution und die
die
H öhe der
Höhe der intellektuellen
intellektu ell en und moralischen
momHschen ErziehungErziehung hatten
hatten bei
bei
llll:'erer Patientin
unserer Patientin für für dasdas letztere
letztere den Ausschlag
Ausschlag gegeben.
gegeben.
lch will
Ich Iloch besonders
will noch bcronders darauf
(hu'au r aufmerksam macheIl, daß wir
uurm erk sa m machen, wir
der Analyse
VOIl der
von Analyse dieses
dieses Traumes aus mls den Zugang zu zu Einzelheiten
Einzelheiten
pathogen wirksamen
der pathogen
der Erlebnisse gefunden
wil'kstlm en Erlebnisse gefunde n haben,
haben, die der Er-
die der E.r-
innerung oder
innerung w enig~te l1~ der
oder wenigstens der Reproduktion sonst zugänglich
!iOll st nicht zugänglich
gewesen waren. Die Erinnerung
gewesen Erin nerung an 11n das
das Bettnässen
Bettnässen der der Kindheit
Kindheit
war, wie
war, wie sich
::ich ergab,
ergab, bereits
be reits verdrängt.
vertlriingt. Die Einzelheiten der der
Kilchstellung von Seiten
Nachstellung des Herrn
sei te n des H errn K. ha tte Dora niemals
K, hatte lllemals er-
er-
wli 5 1e \"'ilren
hn t, sie
wähnt, waren ihrihr nicht
,licht eingefallen.
eingefilll ell.
"-
",'

!'\'och einige Bem


Noch einige erkungen zur Synthese dieses
Bemerkungen dieses T raumes. Die Traum-
Traumes.
nrbeit
arbeit nimmt ih ren Anfang am Nachmittage des
ihren des zweiten n ach der
Tages nach
Szene im 'Yald e, nachdem sie
Walde, sie bemerkt, daß sie sie ihr nicht mehr
ihr Zimmer nicht m ehr
YCl"schließen kann. Da sagt
verschließen sagt sie
sie si ch : Hier droht mir ernste
sich: Gefahr, und
ernste Gefahr, u nd
hbildet
ildet den Vorsatz,
Vorsatz, ni cb t allein
nicht H ause w
allein im Hause bleiben, sondern mit dem
zu bleiben,
Pilpa
Papa abzureisen. Dieser Vorsatz wird traumbildungsHihig,
traumbildungsfähig, weil er er sich ins
sich ins

üllbcwußte
Unbewußte fortzusetzen vermag.
\'ermag. Dort entsp richt ihm,
entspricht ihm , daß sie die infantile
sie die infantile

Liebe
Liebe zum Vater als als Schutz gegen diedie aktuelle
aktuelle Versuchung
Versuchung au fr uft. Die
aufruft. Die
Wendung, die sich dabei in
die sich in ihr vollzi eh t, fixiert
vollzieht, fixiert sich
sich und führt sie sie auf

den
den Standpunkt,
Standpunkt, den ihrihr üüberwertiger
b e rwertig e r Gedankenga
Gedankengang ng vertritt
vertritt (Eifersuch
(Eifersuchtt

gegen Frau K.
I;<,{!:cn K. wegen des Vaters, als als ob siesie in ihn verliebt
verliebt wäre)
wäre).. Es

käm
kämpfen pfen in
in ihr die Versuchung, dem werbenden Man
ihr die Manne ne nachzugeben, und
das
das zusamrnengeseti'.te
zusammengesetzte Strüuben
Sträuben dagegen. Letzte res ist
Letzteres ist z.usammen geset1.t aus
zusammengesetzt
j\"I oliycn der
Motiven der Wohlanstä ndigkeit und Besonnenheit, aus feindseligen
Wohlanständigkeit feindseligen Regungen
Q2 K rn" J.:e" gesehieh t eil
Krankengeschichten

illfolge der Erörrnun~


infolge der Eröffnung der Gouvernante (Eifersuclu
(Eifersucht,, gek ränk ter SI
gekränkter ob.. siehe
Stolz,

unten) und aus einem nenrotischen Elemente, nem


neurotischen li.lclllcnte, dem in in ihr vorbereiteten
\'orbcreilel('n
Stücke Scxualabncignug.
Stücke Sexualabneigung, welches auf ihrer
ihrer Kindergeschichte
Kinderj:tcschichte fuß zum
t. Die 7.um
fußt.

Schllt1.e
Schutze gegen die
die Versuchung wachgerufene Liebe zum
w:lchA"ernfell e lieb e 1.nln \r:1l('r
Vater stammt aus
~ie5cr
dieser Kind ergeschichte.
Kindergeschichte.

Der Traum verwandelt den im Unbewußten Unhewußl cll vertieften


\'crtiefw n Vorsatz,
Vorsa tz, sich
sich

zum
zurn Vater :zu fliichten, in
zu flüchten, in cil~c
eine Situation, Wunsch,
die den Wuns ch, der Vater
Situation, die Vater möge
sie nus der
sie aus der Gefahr retten, erfiillt zeigt. Dahei ist
retten, erfüllt zeigt. Dabei ein im Wege stehender
ist ein stehender
Gednnke beiseite
Gedanke bt'iseite 7.11 schieben , der
zu schieben, der Vater ist ja, der
es ja,
ist es 11 er sie in diese
sie in Gefahr
diese Gefahr
hat. Die hier lmter~riickte
gebracht hat. unterdrückte fei nd selige I\
feindselige cgung (Hacheneigung)
Regung (Hi\chcncigung)
gegen den Vater
Vater werden wir wir als111s ein eIer Motoren
en der
einen Muto rclI des Traumes
zweiten 'J'ramHes
lI es i.weiten
kenncn lerne11.
kennen lernen.

Nach
Ni'lch den
den Bcrlingungen
Redingungen der Traumlnldung
rlt'r Tra umhildlll1g winl eHe phantasierte
wird die Situation
pl1 nlltasi er te Situation
~o
so gew~hlt,
gewählt, rlnß
daß sic
sie eine infemtil c Sitlla
eine infantile li QIl wicderh
Situation olt. Ein besonderer
wiederholt. b esonclerer
Triumph ist
Tri\lJt1ph es, wenn es
ist es, gelingt, eine rezente, ()twa
es gelingt, gernde die
etwa gerade dic SiltHilioll des
Situation des
Tral1manlass
Traumanlasses,es, in eine infantile
itl eine zu "cn\·lItllleln.
infantile 1.n verwandeln. 1)"$ ~c1illgl hier
Das gelingt hier durch reine
reine
Zufälligkeit (Ides
Zufälligkeit es Materials. So So wie Herr K. vor
He rr K. \'ur ihrr.1l1 L3 gt'r gestIInden
ihrem Lager gestanden und
sic geweckt, so
sie lat es
so tat es oft
oft in
in Kinderjahren der Vater. Vater. Ihre ganze \\'cl1~llng
gAU7.e Wendung
!:ißt sich treffenrl sy mholisieren, in rl('1J) sie
läßt sich treffend symbolisieren, indem sie in in dieser Situation
dieser Sitllation Herrn
Herrll K.".
durch den Vater
durch V;\ter erset'l.t.
ersetzt.

Der
D ValeT weckte
er Vater weckt e sie
sie aber seineneit, damit
aher seinerzeit, dnm it sie
sic das
dos Rett
Hell nicht
ni cht naß mache.
Dieses „Naß"
Dieses "Naß" wird bestimmend für
winl heslimmcnd weilerC'l\ Trauminhalt,
fiir den weiteren T1'o111minhalt, in
in
welchem
welchem es es aber
tlhcr nur durch
Ilmch _eine
eine entfernte Ans pie ll1l1~ und
entfern te Anspielung \111(1 durch
!lurch seinen
seinen
Gegem;\tz vertreten ist.
Gegensatz vertreten ist.
Der Gegensatz von
Der Gegensatz "on „Naß", ,.VVnsst't·" kann leicht
"Nnß'I, „Wasser" "Fe\ler'~, „ßrennen",
lei cht „Feuer", )lrenncn",
sein. Die
sein. Die Zufälligkcit, daß
Zufälligkeit, claß der
der Vater
VOlter bei
bei der Ankunft
Ankunft an Orte Angst
al1 dem Orte I\ngst
vor
vOr Feuersgefahr
Fenersgefahr geäußert
geäußert halte ,
hatte, hilft
hilft mit,
mit, um
\UU zu
7.U entsc heiden,
entscheiden, nnß die
daß di('
Gefahr,
Gefahr, aus
aus welcher
w elchel' der
der Vater
Vnter sic rettet,
sie reIteL eine
eitlc nntl1d ~('fnhr sei.
Rrandgclahr sei. Auf
Auf diesen
diesen
Z\lfnll
Zufall und
und auf
nuf den Ge~ensat7. zu
den Gegensatz ,,(\'I1ß" stützt
zn „Naß" stiit7.1 sich
sich die ~ewlihlte Situation
die gewählte Siluation
~es Traumbildes:
des Tral1mbil~es: Es Ks brennt,
h1'(,l1l1t, der
tler Vater
Vl\ler steht
steht vor "nr ihrem Rette, um sie
ihrem Bette, zu
sie zu
wecken.
weckerl. Die lUfiillige Äußerung
Die zufällige Xußc1'I1ng des ri es Vaters gelanglc wohl nicht
VllleTS gelangte nicht zu nieser
7.Il dieser
ßedeutung
Berielltung im Trnnmi nl lalt(>,
im Trauminhalte, wenn sie lücht so
sie nicht \'o rtrdfli ch zu
so vortrefflich 'l.11 der sieg-
der sieg-
reichen Gefühlsströmung stimmen würde, die in dem
reichen Gefühlsst römn n g stim m e n wiirdc, Ili e in Ilcm V"ter rlllTChons den
Vater durchaus deli
Helfer und
Helfer und Retter
Hetter linden will. Er
finden will. F.r hathat die
die (ielahr
(;crahr gleich
{!Ieich bei
hei der
der Ankunft
Ankunfl
geahnt, er hat
geahnl, er hat recht
recht gehabt!
gehnbt! ( In Wirklichkeit
(In Wirk.lichk <" it holle er
hatte er das
lIas in
Mnllchen in
Mädchen
diese
diese Gefahr
Gefahr gebracht.)
gcbmcht. )
In
In den Traumgellanken
den Traumgedanken nillt dem "KI1ß 1' infolge
rlcm „Naß"
fällt infolge leicht
leicht herstellbarer
herstellh:lrC'r
Reziehungen
ß e7.i ehungcn die Holle eines Knotenpunkt es für
die Rolle eines Knotenpunktes riil' mehrere
mehrere Vorstellungskreise
\ 'orstellungskrcisc
Bruchsriick einer
Bruchstück Hysurie-Analyse
~iner Hysterie -Analyse 93

zu.
zu. :.Naß:( gehört
„Naß" gehört nicht
nicht allein
allein dem
dem Bettnässen
Dettnässen an,
an , sondern
sondern auch
auch dem
dem
Kreise der
Kreise der sexuellen
sexuellen Versuchsgedanken, die
Versuchsgedanken, die unterdrückt
unterdrückt hinter
hinter diesem
diesem
Trauminhalt e stehen.
Trauminhalte stehen. Sie
Si e weiß,
weiß, daß
daß es
es auch ein Naßwerden
auch ein Naßwerrlen beim
beim sexuellen
sexuellen
Verke hre gibt,
Verkehre gibt, daß der Mann
daß der Mann demdem Weib
'Vcib etwas
etwas Flüssiges in Tropfenform
Fl üssiges in Tropfenform
bei der
bei der Begattung
Begattung schenkt.
schenkt. Sie
Sie weiß,
weiß, daß
da ß gerade
gerade darin
darin die
die Gefahr
Gefahr besteht,
bc!teht,
daß ihr
daß ihr die
die Aufgabe
Aufgabe gestellt
gestellt wird,
wird, das
das Genitale vor dem
Genitale vor dem Benetztwerden
Benetztwerden
zu hüten.
zu hüten .
14
.Mit „Naß"
Mit "Naß un d „Tropfen"
und "Tropfen f( erschließt
erschließt sich
sich glcichzeitig
gleichzeitig der
der andere
andere
As!ozia lionskreis , der
Assoziationskreis, der des
des ekelhaften
ekelhaften Katarrhs,
Katarrhs, der
der in
in ihren
ihren reiferen
reiferen Jahren
Jah ren
'wohl die
wohl nämli che beschämende
rlie nämliche beschämende Bedeutung
Bedeutung hathat wie in
wie in der
der Kinderzeit
Kinderzeit das
das
1
Bettnässen. "Naß ' wird
Bettnässen. „Naß" wird hier
hier gleichbedeutend
gleichbedeutend mit
mit " Verunreinigt". Das
„Verunreinigt Das
.

Genitale. das
Genitale, das reingehalten
reingehalten werden
werden soll,
soll, ist
ist ja
ja schon durch
schon durch den
den Katarrh
Katarrh
verunreinigt , übrigens
verunreinigt, ührigens bei
bei der
der
Mama gerade
ger ade so
so wie
wie bei
bei ihr
ihr (Seite
(Seite 78).
78). Sie
Sie
scheint zu
scheint zu verstehen, daß die
verstehen, daß die Beinlichkeitssucht der Mama die
Rein1ichkeitssucht der die Reaktion
Reaktion
gegen diese .verunrei
gegen diese nigun g ist.
Verunreinigung ist.
Beide Kreise
Beide Kreise treffen
treffen - in
in zusammen! Die
dem einen zusammen: Die Mama
Mam a hat
hat beides
beides
vom Papa
vom Papa bekommen, das das sexuelle
sc;( uelle Naß und den verunreinigenden Fluor.
den "erunreinigenden Fluor.
Die Eifersucht
Die Eifersucht gegen di
diee Mama ist
ist untrennbar
untrennbar von dem Gedankenkreise
Gedankenkreise
der hier zum Schutze
der hier Schutze aufgerufenen infantilen Liebe zum Vater.
infanti1en Liebe Vater. Aber
Aber
darstellu ngsfah ig ist
darstellungsfähig ist dieses Material noch nicht.
dieses Material nicht. Läßt
L äßt sich aber eine Er·
eine Er-

iinnerung
nll erung finden,
finden, oie heiden Kreisen des
die mit beiden "Naß'1 in
des „Naß" in ähnlich
ähnlich guter
guter
Beziehung steht , aber
Beziehung steht, aber das
das Anstößige vermeidet, so wird diese die Vertretung
so wird diese die Vertretung
1m Trau minh
im Trauminhalte alte übernehmen kö nn en.
können.
Eine solche
Eine solche findet
findet sich
sich in
in der Begehenheit von den
Begebenheit von den "Tropfen " . die
„Tropfen", die sich
sich

die
die Mama als als Schmuck gew ün scht. Ansch
gewünscht. einend ist
Anscheinend ist die Verknüpfung dieser
dieser

R eminiszenz m
Reminiszenz mitit den heiden
beiden Kreisen des sexu ellen Naß und der
sexuellen Ver-
der Ver-
unreinigung
unreinigung eine eine äußerli che, oberflächliche, durch die
äußerliche, Worte vermittelt,
die Worte vermittelt,

denn
denn "„Tropfen"
Tropfen" ist ist als
als ,, 'Wechsel " , als
„Wechsel", als zweideutiges V\T Wort verwendet, und
ort verwendet , und
:,!Sch muck " ist
„Schmuck" ist soso viel
viel als
als "rei n ", ein etwas gezwungener Gege
„rein", ns atz 2'zu
Gegensatz :1
"verunre1 nigt " . In
verunreinigt". Li V/irklichkeit
Wirklichkeit sind die festesten Verknüpfungen
festesten inhaltlichen Verknüpfungen
inhaltlichen
nachweisbar.
nachweisbar. Die Die Erinn erung
Erinnerung stammt
stammt aus dem Material der der infantil
infantil

wurzel nd en, aber


wurzelnden, aber weit fortgesetzten
fortgesetzten Eifersucht gegen gegen die Mama. üÜber
die Mama. ber die
die

beiden Wortbrücken kann alle


beiden ''Vortbrücken alle ßedeutung,
Bedeutung, die die an den Vorstellungen vom
den Vorstellungen vom
sexuellen Verkehre zwisch
sexuellen Verkehre zwischen en den
den Eltern, vonvon der
der Fluorerkrankun
Fluorerkrankung und
g und vonvon
der
der q\1älendcn
quälenden Reinmacherei
Reinmacherei der l\.tlama Mama haftet,
haftet, auf diedie eine
eine Heminiszenz
Reminiszenz
\'on
von den Schmucktropfen :.: übergeftihrt
den "„Schmucktropfen" übergeführt werden.
werden.

Doch muß
Doch muß noch
noch eine
eine weitere
weitere VCl·schiebung
Verschiebung für
für den
den Traumiuhalt
Trauminhalt Platz
Platz

greifen,
greifen. Nicht
Nicht das
das dem
dem ursprüng1ichen „Naß" nähere
ursprünglichen ;,Naß" nähere :,Tropfen"
„Tropfen' , sondern
sondern ,
94 1\,. n IIla:/1 g,-schicht,."
f\ rankcngescliichtrn

das
das entferntere
entferntere "Schmuck"
„Schmuck" ge la ngt zur Aufnnlnne
gelangt Aufnahme in Traum. IEl
in den Trrmm. ~s hüne
hatte
also heißen können, wen
also heißen können, wenn n dieses Elcmcnl
Element in in die "orher
vorher fixiert!'
fixierte Trnum-
Traum-
situation
situation ein gefügt wirrl:
eingefügt wird: Di Die Mama will
e Mnmn will lIoch
noch ih ren Schmuck
ihren Schmuck retten.
retten. ]11 In
U
der
der neuen
neuen Abiinderung
Abänderung ),Sch lllllckküstch cn macht sich 1H1Il
..Schmuckkästchen" nun "achtt'äglich
nachträglich
der Einfluß
der Einfluß vo n E.lemcnten
von Elementen aus rlcm dem lIunterliegenden
ntcrl it'gc lHlen Kreisc
Kreise dcrder Vcrsnd1\lllg
Versuchung
durch
durch Herrn K. gehend.
geltend. Sch muck hhat
Schmuck nt ihr Herr 1\.. K. lI icht l!j
nicht ~chenk t , wohl
geschenkt,
aber cin
aber ein " Käslchcn"" flafür,
„Kästchen dafür, flic
die Vertretun
Vertretung g :\11
all rier
der Ausleichnungen
Auszeichnungen nnd und
Zärtl ichkeiten, für lli e sie jct7.t dn nkhnr sein
Zärtlichkeiten, für die sie jetzt dankbar sein soll l c. IJnrl
sollte. Und dns das jet7.t
jetzt e1)(-
ent-
stanflene
standene Komposi
Kompositumtu m "Sch mu ckkiis lchrll 'j hat noch ei
„Schmuckkästchen" n('ll h('sollt!
einen besonderencrl' ll \'cr-
ver-

tretenden V'{crt.
Wert. htIst "Schmuckk ästch en" ni
„Schmuckkästchen" cht cin
nicht ein gehriillchlicbes
gebräuchliches Bild ßild fiirfür
das
das unbcfl eckte, unversehrte,
unbefleckte, unversehrte, weihlich
weiblichec Genilnld
Genitale? Und Unrl nndcrsciu
anderseits ei einn harm-
loscs 'Vort, "ho vo rtreffl ich geeigncl,
loses Wort, also vortrefflich geeignet, die die sexucllcn
sexuellen Gcrl allken hinter
Gedanken hinter dem
Traum cbensoseh
ebensosehrr am.udcllten
anzudeuten wie 7.\1 \'crslt'cken?
zu verstecken?

So
So heißt cs es "Iso
also im Tr:mmiuhnlt(:
Trauminhalte an ':,o.wc zweii Slcllen
Stellen:: ,.Sclnl1l1ckkiislchcn
„Schmuckkästchen
der
der Mama",
Mama ", 1I11d
und dies
dies Etement
Element crscl7.t
ersetzt die .lic Er",Shnung
Erwähnung der (Irr inf:wt)}cn Eifl'T-
infantilen Eifer-
sucht, dcr Tropfen, also rlcs sex llel len Nassen,
sucht, der Tropfen, also des sexuellen Nasscn, der !leT Verunreinigung
Verunrcinigung durch
den Fluor und anderseits
den i\nilersei ts der
eIer jetzt
jetzt ak V e r s\1c1llm~sgedilllr.c n , die
lllC'lkn Versuchungsgednnken,
aktuellen die auf

Gegenli ebe dringen und


Gegenliebe 11llfl die
dic hc,'ol'st
bevorstehende —
cJ.l'lUle - ersehnersehnt«- tc Ilund
nd drohende —
(\rohen de -
se.\:uclle Situat
sexuelle ion tlusmn
Situation lcn. D
ausmalen. as Element
Das KIement ).Sehlllllekkiistchell'·
„Schmuckkästchen" ist kein
iSI wie kein
andercs ein
anderes ein Vcrdiehtllngs-
Verdichtungs- und Verschiebungsergebnis nn
lind Vcrscllil!\lIl11gsergchllls undd Cill
ein K0111p rom iß
Kompromiß
gegensüt7.licher Strömungen. Auf seine
gegensätzlicher se ine 111dlff;\che
mehrfache H —
erkunft - aus
Herkunft aus infan-
i'1fan-
tiler wie
tilcr wie ans aktucller Quelle
aus aktueller —
Q u clle - .lcnlcl
deutet wohl sein Sf~ill 'lwci mnligcs Auftreten
zweimaliges
im
im Trauminhalte.
Trauminhalte.
Dcr Traum
Der Trau m ist i st die
dic Reaktion
Heaktion auf nnf ein
ei n frisches,
frisc hes, erregend
f.'rrcgcncl wirkendes
wirkcndes Er- Er-
lebn is, welches
lebnis, wclchesnotwendigerwei se die
notwendigerweise flic Rrinllcnmg
Erinnerung an clas einzige
illl das cil17.i{:r analoge
annloge
Erlebnis früherer Jahre
Erlcbnis früherer Jah re wecken
weckcn muß.
TllnfJ. Dies
Di es ist
'ist die
die Szene
Szcne mit
mit demdem KU!ise
Kusse
im
im Laden, bei dem
Laden, bei !lcm der
(ler Ekel
gkcl auftrat.
auft r/lt. Dieselbe
ni t'selbe Szene
Szene ist aber assoziativ
ist aber :!sso7.iath· von
"on
anderswoher ?Ugäll~ li c h, von
anderswoh cl' zugänglich, von dem Gedankenkreise
GC!lnl1kcllkr('isc des
des Katarrhs
Kntnrrlu (vgl. 86)
S. 86)
("gI. S.
und von dem der
und von der aktuellen Versuc hnn ~ aus.
aktuellen Versuchung Sif~ liefert
UIIS. Sie Iiefcrt also
uIso einen
ein en eigenen
eigcm'11
Beitrag zum
Beitrag 7.um Tr"uminhnltc. dcr sich rlcr vorgebildeten
Trauminhalte, der sich der "orgchildClcu Situation
Situation anpassen
ömpassclI
muß.
muß. Es Es brennt
brennt ... der
. der Kuß
. .Kuß hat
hat wohl
\\'oh l nach
u:\ch Rauch ~eschmeckt. sie
HAuch geschmeckt, sie riecht
ri C'Ch t
also Rauch
also Rau ch im
im Trauminhalte,
Trauminhalte, der dcr sich
sich hier
hi er über
üh er das
dns Erwachen
ErWA chen fortsetzt.
forls('tzt.
In der
In dcr Analyse
Analyse dieses
dieses Tra um es habe
Traumes Imhc ich
ich leider
leider aus
alls Unachtsamkeit
Unacht sil mkeit eine
eine
Lücke gelass cn. Dem
Lückc gelassen. Dcm Vater
Vater ist
ist die
die Rede
Hedc in den Mund gelegt:
in den gclegt: Ich
lch will
will
nicht, daß
nicht, daß meine
mcinc beiden
heiden Kinder
Kinder usw. Oder ist
US\\'. (hier i st wohl
wohl aus
aus den
den Trauin-
Trrtmn'
gedanken
gedanken einzufügen:
eimurtigcn: an
an den
deli Folgen
Folc;cn der
der Masturbation) 7.u~T1lnde gehen.
Masturbution} zugrunde gchen.
Solchc Traumrede
Solche Traumrede isl regelmäßig
ist regclmiiß ig Sliicken realer,
flns Stücken
aus rcnlu, gehaltener
J::rh:thcncr oder
oder ge-
g('-
hörtcr Rede
hörter Rede zusammengesetzt.
7.usammengesel'lt. Ich
Ich hätte
hüne mich
mich nach
nnch der
dcr realen
realell Herkunft
Herk unft
Rr"clulück
Bruchstück cmer
einer Hys tcrl.·e-Allalyse
Hysterie -Analyse 95
95

Rede erkun
dieser H.ede
dieser digen sollen.
erkundigen sollen. Das Das Ergebnis
Ergebnis diese,·
dieser Nachfrage
Nachfrage hhätte ätte denden
Aufbau
Aufbau des Traumes zwar
des Traumes zwar \'ctwickelter
verwickelter ergeben,
ergeben, aber aber dabei
dabei gewißgewiß auch auch
durchsichtiger
durchsichtiger erkennenerkennen lassell.lassen.

So11 man annehmen


Soll man annehmen,, daß daß dieser Traum damals
dieser Traum damals in in L.L. genau
genau den den näm-
näm-
lichen
lichen Inhalt gehabt hat
Inhalt gehabt hat wi wiee beibei sein er Wiederholung
seiner Wiederholung während während der der Kur
Kur??
Es scheint
Es scheint nicht
nicht notwendig.
notwendig. Die Die Erfahrung
Erfahrung zeigt,zeigt, daß
daß die
die Menschen
Menschen häufig häufig
behaupten,
behaupten, sie h ätten dens el ben Traum gehabt, wäh
sie hätten denselben Traum gehabt, rend sich
während sich diedie ein7.elnen
einzelnen
Erscheinungen des
Erscheinungen wiederkehrenden
des wiederkeh renden Traumes durch durch zahlreiche
zahlreiche D etails und
Details und
somt weitgehende Abänderu
sonst weitgehende Abänderungen ngen unterscheiden. So So berichtet
berichtet ei n e mein
eine meiner et
Patientinnen, sie habe
Patieminnen, sie habe heute wieder ihren stets stets ill
in gleicher
gleicher Weise wieder- wieder-
kehrenden Lieblingstraum
kehrende n Lieblingsttaum gehabt, daß sie gehabt, sie im blauen Meere schwimme, schwimme,
mit Genuß die
mit Genuß Wogen teile
die "Yogen teile usw. Nähe Nähere re Nachforschung ergibt, ergibt, daß aur auf
dem gemeinsamen
dem gemeinsamen Untergru Untergrunde n de dasdas ein
einee Mal dies,dies, dasdas andere Mal jenes jenes
Detail aufgetragen
Detail aufgetragen ist; ist; ja,
ja, ein schwamm sie
mal sch\vamm
einmal sie im Meere, während es es
gefroren
gefroren war, mitten zwischen Eisbergen. Andere Trä
war, mitten ume, die
Träume, die siesie selbst
selbst
nicht mehr
n icht m eh r für die
für die nämlichen aUSl,ugeben versucht,
auszugeben versucht, zeigen sich mit diesen
sich
wiederkehrenden
wieCl erkehrenden innig verknüpft. Sie sieht sieht z. z. B. nach
na ch einer Photographie
Photograph ie
gleichzeitig das
gleichzeitig das Ober-
Ober- und das das Unterland von Helgoland in realen Dimen
in realen Dimen--
sionen , auf
sionen, auf dem Meere ein Sch iff, in dem sich
Schiff, sich zwei Jugendbekannte von
ihr befinden
ihr befinden us\\"ousw.
Sicher
Sicher ist, ist I daß
daß der der während
während der Kur vorfallende vorfallende Tra Traumum Doras - —
vielleicht ohne
vielleicht ohne seinen
sein en manifesten
manifesten Inhalt Inh alt zuzn ändern - — eine neue
eine n eue aktuelle
aktuelle
Bedeutung gewonnen
Bed eutung gewonnen hatte. hatt e. ErEr schloß
schloß unter seinen seinen Traumgedanken eine eine
Beziehung meiner
BI!"/.iehllng 7.U m eine.· Behandlung
zu llehan dlung ein und u nd entsprach
entsprach einereiner Erneuerung
Erneuerung des des
damaligen
damaligen Vorsatzes. sich ein er Gefahr zu
Vorsatzes, sich einer Gefahr eutziehen, Wenn
7.U entziehen. W enn keine keine Er- Er-
innerungstäuschung von
inn crungstäuschun g vo n ihrer Seite im Spiele
ihrer Seite im Spiele war,wal", als
als sie
sie behauptete,
behauptet e, den den
Rauch
H.auch nachnach dem dem Erwachen
E rwachen schon schon in L. verspürt
in L. verspürt zu zu haben,
h a ben, so so ist
ist anzu-
anzu -
erkennen,
erkennen, daß daß sie sie meinen Ausspruch: „Wo
meinen Ausspruch: :,'Wo Rauch
Rauch ist,ist, da
da ist
i st Feuer"
Feue r" sehr seh r
geschi ckt unter
geschickt unter die fertige Traumform
die fertige Traumform gebracht,gebracht, wo wo er er zur
zur Überdetermi-
überrletermi-
nierung
nierllng des letzt en Elementes
des letzten Elementes verwendet
\'erwendet erscheint.
erscheint. Ein Rin unleugbarer
unleugbarer Zufall Zufall
war
war es, daß ihr der let7.te aktuelle
es, daß ihr der letzte aktuelle Anlaß,
Anl aß, das das Verschließen
Vers chließen des des Speise-
Speis e-
zimmers von
zimmers '·on seiten der Mutter, wodurch der Bruder
seiten der Mutter, wodurch der Bruder in in seinem
seinem Schlaf-Schlaf-
raume
raume eingeschlossen
eingeschlossen blieb, blieb, eine
ei n e Anknüpfung
Anknüpfung an an die die Nachstellung
Nacbst ellung des des
Herrn
Herrn K. K .. in
in L. brachte, wo
L. brachte, wo ihr ihr Entschluß
Ents chluß zur zur Reife
R eife kam,
kam, als als sie
sie ihr
ihr
Schlafzimmer
Schl afzimm er nicht nicht verschließen
verschließen konnte. VielIeicht kam
konnte. Vielleicht kam der der Bruder
Br ude r in in den
den
damaligen Träumen
damaligen Träumen nicht nicht vor,vor, so so daß
daß diedi e Rede
Hede „meine
" meine beiden Kinder ~
heid en Kinder"
erst nach dem
erst nach dem letzten
l et",tell Anlasse
Anlasse in in denden Trauminhalt
Traum inhalt gelangte.
gela.ngte.
9·1
94 Krallkcllgt".~chic"II·1I
A rankengeschichten

das
das entferntere
entferntere "Schmu
„Schmuck" ck " gelangt 1.tlr
zur An fnnh mc in
Aufnahme in ilen Traum.
den ']'mu häuc
lll. Es hätte
also
also heißen
heißen können, wenn dieses El ement in
Element in die "orhcr
vorher fixierte
fixierte Traum-

situation ei ngeftigt wird: Die


situation eingefügt D ie Mama will noch ihren Schmuck retten. retten . In
der
der neuen Ahänderung :.Scbmuckkästchcn"
Abänderung ..Schmuckkästchen" macht sich n u n nnchtrü~lich
sich nun nachträglich
der
der Ei n fluß von Elementen
Einfluß Elem ent en ausaus ilem VCl'sllchnn~
unt erli egenden Kreise der Versuchung
dem unterliegenden
durch Herrn K.
durch geltend. Sch
K. geltend. muck hat
Schmuck h nt ih HeTT K.
ihrr Herr nicht geschenkt, wohl
K. nicht
abcr
aber ein "KästchcnQ.
„Kästchen dafü
dafür,r, die VCI'trCl1mg
Vertretung all all !ler
der J\llS7.cich nungcll und
Auszeichnungen
Zärt lichkeiten, für die
Zärtlichkeiten, die sie
sie jetzt
jet?t d,mkhar
dankbar sein sei n sollte. Unil das
sollte. Und ,hls jetzt
jetzt ent-
cu t-
stanrlcue Kom
standene pos itum „Schmuckkästchen"
Kompositum :,Schmnckküstchrn" hat n och cinrll
hnl noch h ('soll deren ver-
einen besonderen ver-
tret enden Wert.
tretenden W ert. Ist
Ist "Sch muckkästchen" nicht cin
„Schmuckkästchen" ein RchrH u ch li ch cs Bild fi.ir
gebräuchliches für
das unbefleckte,
unbefl eckte , unyersehrte, weiblich e Genitale?
unversehrte, weibliche <lntlerse il ~ ei
Genitale? Und anderseits n harm-
ein ha rm-
Joses Wort,
loses aJso vortrefflich
W ort, also vortrefflich geeignet,
geeignet, diedi e sexllelle!! Gcd:'IlIkell hinter
sexuellen Gedanken hinter dem
Traum ebensose lJr aanzudeuten
ebensosehr nzudeu t en wie zu verstecken ?
7.\1 verstecken?

So heißt es
So also im Tra
es also Trauminhalte ,10 'zwei
nminh nltc an Stellen: ..Schmuckkästchen
zwei Stellen: " Sclllll ll ckkiistchen
der Mama'*,
der Mama"', und
uud dies
dies Element ersetzt
erset7.t die Erwähnung
E.rwii hn lltlg' oer inr<lll tile ll Eifer-
der infantilen Eif"r-
sucht, der
sucht, der Tropfen,
Tropfen, also
also des sexuellen
sex uellen Nassen,
Nnssen. der Ve r Llnre illi ~\lllg dll
oc r Verunreinigung rch
durch
deli Fluor und anderseits
den nndersei ts der
der jetzt
jetzt nk Verslldlllllgs~ed:lIlkcn, die
tucllen Versuchungsgedanken,
aktuellen oie nuf
auf
Gegenliebe dringen und u nd die bC\'orstchcnde -
die bevorstehende —cneh me und
ersehnte lIud droh ende -
drohende —
sexuelle Situat ion a usm ale n.
sexuelle Situation ausmalen. Das Element ,.SchmlLckkiistc heu·! ist
..Schmuckkästchen" wie kein
ist wie kein
anderes ein
anderes ei n Verdichtungs- Vcrschicl)ll lJgscrgehnis und ein
Ve rdiehtungs- und Verschiebungsergebnis ein Kompromiß
gegensätzlicher Ström ungen. Auf
gegensätzl icher Strömungen. m eh rfache Herkunft
sei n e mehrfache
Anf seine —
Hel'kn n ft - aus nus infan-
infan-
tiler wie aus
tiler aktuell er Quelle - deutet
nus aktueller —
deut et wohl sein 'l.wei mali~e s Auftreten
S('!ill zweimaliges Auft reten
im Trauminhalte.
Traurnillhalte.
Der Traum ist
Der ist die Reaktion auf
die Reaktion nuf ein
ein frisches, wirkendes Er-
fris ches, erregend wirkendes Er-
lebnis,
lebnis, welches
welches notwendigerweise
notwendigerweisc die Erin J1 ernn~ an
oie Erinnerung an das
elas einzige an aloge
einzi ge analoge
E rl ebn is früherer
Erlebnis fr üh erer Jahre
Jahre wecken
wecken Di es ist
muß. Dies (li (~ Szene
ist die Szene mit dem Kusse KllSSe
im Laden, bei dem der Ekel
Laden, bei Ekel auftrat.
auftrat. Dieselbe S7.(~ne ist
Di esel be Szene ahe r assoziativ
ist aber <lssoziativ von
\'on
anderswoher
anderswoher zugänglich, von dem Gedankenkreise
zugängli ch , von Gedankenkreise des des Katarrhs (v~l. S.
Kntnrrhs (vgl. S. 86)
86)
und von dem der aktnellen Versuchung
ocr aktuellen Versuchung aus.
alls. Sie
Sie liefert
liefert alsonlso einen
ei nen eigenen
eigenen
ßeitrag zum
Beitrag :mm Trauminhalte,
Trauminhnlte, der der sich vo rgehildeten Situation
sich der vorgebildeten anpassen
Situat iol1 anpassen
muß. EsEs brennt ... der Kuß
. . Ku ß hat
. hat wohl nach HlIllch geschmeckt,
n1lch Rauch gesclulI cck t, sie
sie riecht
ri echt
also Raueh im Trauminhalte,
also Rauch T rau mi n halte, der sich hi er über
sich hier iiller dastin s Erwachen
Erwnchcn fortsetzt.
fortsetzL.
In der
In der Analyse dieses Traumes habe
Anal}'se dieses hnbe ich
ich leider
leid er aus Unachtsnmk eit eine
,111$ Unachtsamkeit eine
Lücke gel assen. Dem Vater
Lücke gelassen. Vater ist
ist die
die Rede
Rede in den Mund gelegt:
in den gelegt: Ich wi1l
I ch will
nicht, daß
nicht, meine beiden
daß meine heid en Kinder usw. (hier
Kinder usw. ist wohl
(hier ist wohl ausnus den Traum-
den Traum-
gedanken
geda nken einzufügen:
einzufügen: an den Folgen
an den Folgen der Masturbiltion ) zugrunde
der Masturbation) zugrunde gehen.
gehen.
Solche Traumrede
Solche Traumrede ist regelmäßig
ist aus Stücken realer,
regelmäßig aus realer, gehaltener
gehaltener oder
oder ge-
ge-
hörter
hörter Rede
Rede zusammengesetzt.
zusammengesetzt. Ich
I ch hätte
hätt e mich nneh der
mi ch nach der realen
renlen Herkunft
H erkunft
Bruchstück
Bruchstück ewer
einer Hysterie
Hysterie -Analyse
-Analyse 95
95

dieser Rede erkundigen


dieser Rede erkundigen sollen. Das Ergebnis
sollen. Das Ergebnis diesel'
dieser Nachfrage
Nachfrage hätte hätte denden
Aufbau
Aufbau des Traumes zwar
des Traumes zwar "erwickelter
verwickelter ergeben, aber dahei dabei gewiß auch auch
durchsichtiger
durchsichtiger erkennen lius en.
lassen.

Soll annehmen, daß dieser Traum


Soll man annehmen. Traum damals in in L.L. genau (len den näm-
Hchen
lichen Inhalt
Inhalt gehabt
gehabt hathat wiewie beibei seiner W ie derholung während der
Wiederholung der KUI'
Kur??
Es
Es scheint
scheint ni cht not\vendi
nicht notwendig. g. Die Erfahrung zeigt, zeigt, daß die Menschen häufig
die Menschen häufig
behaupten, sie hätten denselben Traum
behaupten, sie hätten denselben Traum gehaht, während sichgehabt, sich die
die einzelnen
einzelnen
Erscheinungen des
Erscheinungen wiederkehrenden Traumes durch zahlreiche Details
des wiederkehrenden Details und
weitgehende Abänderungen
sonst weitgehende
sonst Abänderungen unterscheiden. So beri chtet eine
berichtet meiner
eine meiner
Patientinnen, sie habe
Patientinnen, sie habe heute wieder ihren stets stets inin gleicher Weise wieder- wieder'
kehrenden Lieblingstraum
kehrenden Lieblingstraum gehabt, daß siesie im blauen Meere schwimme,
mit Genuß die
mit Genuß die Wogen
Wogeu teile teile usw. Nähere Nachforschung ergibt, ergibt, daß auf auf
dem gemeinsamen Untergrunde das
dem gemeinsamen das eine Mal dies, dies, das
das andere Mal jenes jenes
Detail aufgetragen
Detail aufgetragen ist; ja, einmal schwamm sie
ist; ja, sie im Meere, während es es
gefroren ·war, mitten zwischen Eisbergen. Andere Träume,
gefroren war, mitten Träume. die dic sie
sie selbst
selbst
nicht
nicht mehr für die nämlich e n
für die nämlichen auszugeben versucht,
versucht, zeigen sich
sich mit diesen
wiederkehrenden innig verknüpft. Sie
wiederkehrenden Sie sieht
sieht z, B. nach einer Photographie
z. B. Photographi e
gleichzeitig das Ober-
gleichzeitig Ober- und das Unterland von Helgoland in in realen Dimen-
sion en, auf
sionen, auf dem Meere
Meere ein Schiff, in dem sich
Sch iff, in sich zwei
zwei Jugendbekannte
Jugendbekan nt e von
ihr befinden usw.
ihr befinden usw.
Sicher ist,
Sicher ist. daß
daß der der während der der Kur vorfallende
vorfallende Traum Doras - —
vielleicht ohne
vielleicht ohne seinen
seinen manifesten
manifesten Inhalt
Inhalt zu ändern
ündern - — eine neue
eine neue aktuelle
aktuelle
lledclltung gewonnen
Bedeutung gewon nen hatte.hatte. Er E.r schloß
schloß unter seinen sei nen Traumgedanken eine eine
lle2.iehung zu
Beziehung meiner Behandlung
zU meiner Behandlung ein und entsprach entsprach einer
einer Erneuerung
Erneuerung des des
damaligen Vorsatzes,
damaligen Vorsatzes, sichsich einer
einer Gefahr
Gefahr zu entziehen. Wenn
7.U entziehen. W cnn keinekeine Er- Er'
innerungstäuschung von ihrer
innerungstäuschung von Seite im
ihrer Seite im Spiele war,
Spiele war, als
als sie
sie behauptete,
behauptete. den den
Rauch
Rauch nach nach dem Erwachen schon in L. verspürt zu haben, so ist anzu-
Erwachen schon in L. verspürt zu haben, so ist anzu-
erkennen, daß
erkennen, daß siesie meinen Ausspruch: „Wo
meinen Ausspruch: " Wo Rauch
Rauch ist,
ist, da
da ist
ist Feuer'"
Feuer" sehr seh r
geschickt unter
geschickt unter die fertige Traum
die fertige T raumform gehracht, wo
form gebracht, wo er er zur
zur Überdetermi-
Üherdetermi-
nierung
nierung des des letzten
letzten Elementes
Elementes verwendet
\"erwendct erscheint.
erscheint. EinEin unleugbarer
unleugbarer ZufallZufall
war
war es, daß ihr der
es, daß ihr der letzte
letzte aktuelle
aktuelle Anlaß,
Anlaß, das das Verschließen
Verschließen des des Speise-
Speise-
zimmers von
'limmCI'S \'on sejten der Mutter, wodurch der Bruder in
seiten der Mutter, wodurch der Bruder in sejnem Schlaf-
seinem Schlaf-
raume
rnume eingeschlossen
eingcschlmsen blieb, blieb, eine
eine Anknüpfung
Anknüpfung an an die
die Nachstellung
Nac hstellung des des
Herrn
Herrn K. K., in
in L. brachte, wo
L. brachte, wo ihrihr Entschluß
Entschluß zur 1.ur Reife
Reife kam,
kam, als als sie
sie ihrihr
Schlafzimmer
Schla fzim mer nicht nicht verschließen
verschließen konnte.
konnte. Vielleicht
Vielleicht kam kam derder Bruder
Brudel' in in den
den
damaligen Träumen
damaligen Triiumen nicht nicht vor,vor, soso daß
daß diedie Rede
Rede „meine
" meine beiden
heiden Kinder"
Kind er"
erst nach dem
erst nach dem letzten Anl asse in
letzten Anlasse in den
den Trauminhalt
Trauminhalt gelangte.
gelangte.
98
98 Ä!\rttnk""lp'Schic!ttt'"
rankengescftichten

Si e irrt
Sie irrt allein
a ll ei n in e i ller
in einer fremden .'\ i(~hl Straßen
Stad t, sieht
fr e m de Il Stadt, SlI'nßc ll
und Plätze.
und Plät ze. Sie
Si e \'c l"~jdwl't ,
versichert, m; war
es g(~ \\'i13 nicht
\\'HI' gewiß llicht 15-,
13., worauf ich
W01'[lll r ich

i".uel'sl geraten
zuerst gera ten hatte,
hatte . sondern e ine Stadt,
.sOlltl CI'Il eine Stilch, in
in der
deI' sie
sie nie
ni e gewesen
gCWl':-:;CIl
w"r. Es
war. Es lag
lag nahe,
lIahe, fortzusetzen: Sie können
fortzl1sc!zclI: Sic kijlllH..'n ja Bilder
ja odel' Photo-
Bild!!!" oder ))lIoto-
graphien gesehen
graphien gesehen haben, d Cnt~ll Sie
hoben, denen Sie die Trilumhildcr entnehmen.
di e Traumbilder cntllu1I1IlCIl.
Nach dieser
Nach diesel' Bemerkung .stel lt e sich
ßcrn crJ.::ullg stellte sich der
der Nachtrag \'011 dam
NachtJ'ag von delll
Monumente auf
Monumente auf einem
eine rn Platze cill und
Pl;lt zc ein nn,1 dann :-;oli,rl
da ll " sofort di,~ Kenntnis
die K CIlIlLni~ der
der
Quell e. Sie
Quelle. Sie hatte
hatte zu
zu den
den Weihnachtsfeiertagen eill Album
''\' eihllndllsfeicI"Iagc lI ein Allll lll1 mit
mit Stadt-
S1.<Hh-
au~ einem
ansichten aus
ansichten clelll~d lC n Kurorte
eill CJI1 deutschen Kumrl c bekommen
lwkOllllll Cll und cla:::sclhe
Ilne! dasselbe
gera de gestern
gerade h crvol'ge>ud ll , um
gc~t c rn hervorgesuchl, (~" dvn
um es li e n Verwandten, hei ihnen
die bei
VNwa iHli ell, die illIHm
zu Gast
zu Gast waren, zu zeigen.
\'\'n rC II, zu zeigen. Es
Es lag
la g in (~ in cl" Bilderscharhtel,
in einer Bildcl'sdIaGhte1, die
tlic sich
.sich nicht
lIicht.
MUlIJa: Wo
1

gleich vorfand,
gleich vorfand, und IInt! sie
sie fragte die Mama:
fragte die \Vo ist di e Schachtel?
ist die SdlHehl.cl?l
Ellles der
Eines de)' Bilder
fiild cr zeigtezci g le einen PICllz mit
l!i UOII Platz eiJl em Monumente.
mi t einem MUlllllllcntt'. Der
Der
Spender aber
Spender lI he l' war e in junger
W il l ' ein I n gc llil ~lll', dessen
ju nger Ingenieur, ei nssen flüchtige
mi cl lligc Bekanntschaft
Bckm illt..chuft
sie einst
sie einst in
in dcl' Fabrikstadt
der Fnhl'il,slatil gemacht hatt e. Der
gC lll Cldlt hatte. D ei' junge
jU llgu Mann
MOl llI hatte cilll ~
lmlt t' eine
Stellung in
Stellung DClltschlcnHl angenommen,
in Deutschland ulIgc IIOm1nCrl,um
lLllJ rascher ZUI' Selbständig-
nischel' zur Sclhsliillclig-
ke it zu
keit zu kommen,
kommen, benützte
hc n ützte jede Gelc~cll h ci l , um
jede Gelegenheit, sich in
Ulll sich Erinnerung
ill E rinncrullg
Zll Ill'ingen,
zu bringen, und es lI~i c.;h t zu
\\",11' leicht
es war CITil"~I1, daU
. . 1I erraten, daß er yorJ mbc, seinerzeit,
Cl' vorhabe, SCi Il Ct'wil ,
wenn si ch seine
"'.01111 sich seine Position
Posi tion geh essert,
gebessert, l~illCI' Werbung
mitt einer
lIli um Dora
VV Cl'hUllg Bill 1101'<1
eJ'vorzutret en. Abl
hhervorzutreten. Aber~ l' das
das brauchte jI,..ei t, da
lloch Zeit,
bmucht c noch ei n hieß
hi eB esI~S Wal'lell.
warten.
D as U
Das in c
mhCI'\\'n lU lel' ll in
Umherwandern in c t' fnHlul
einer fremdencli 51,\(lt
Stallt war ühcl'de lf'!'-
\\'nl' überdotor-
mini ert. E.s
miniert. Es fi'ihrt
führte zu (~illClil
c Zll einem de derr T'l gnsanliisse. ZII
Tagesanlässe. Zu ,lcr!
den Fei cr tage n
Feiertagen
war ein jllgendlich el' Cousin md'
ein jugendlicher auf Bcmch
Besuch gek Oll1lll tm, dem ssie
gekommen, ic! jrtzi
jetzt

die Stadt vVicl1


die Sl"dt Wien zeigcn
zeigen 1I111flLc.
mußte. Dic.'wr Tagesaida B \\';ll'
Dieser TiJgcsillIlll1i war I'l'cilidl
freilich

ein h
ein öch ~l indiffel'c
höchst ntcl'. f)\!I
indifferenter. Der' Vf! lI f!1' ferinnerte
Vetter ~ l'illllel'l c sie
sie ;,1I)c einen
au nili
aberl' <111 c il
kurzen
kurzen ersten
ersten Au fen th alt in
Aufenthalt in Dresden.. Da
J)J'CSt!Cll ma I. . wanderte
Damals walldcrte si(! als
sie als

Frcmd
Fremde e heru
herum,m, VCl'siiulllte iltürl ich lli
versäumte lInatürlich cht ddie
nicht berühmte G<1lcl'i(~
ie hcriihmLC Galerie

zu
zu bcsuche
besuchen.n . Ein
Ein ande rcr Ve
anderer ll cr, eier
Vetter, der Inilmit ihnclI
ihnen wn und D)'c
warr !lud ~clclI
Dresden
kannte, wollte
kanntc, wollte deli
den Führer
Führer dllrch
durch die die G ;,dcrie IIHl
Galerie machen. Aber
CI! CII . All e r sie
sie

wics
wies ihnihn C1h und gging
ab und ing ni lei n, hlit!h
allein, blieb vor vor dden Bildern SLc!JCll,
e li Bilderll stehen,

ddie ihr gefielcn.


ie ihr gefielen. Vor
Vor derder Sixl.inCl
Sixtina ver\\'cilte
verweilte sie sie zzwei Stunden
w e i SLlIlldmJ

1) Im
I) Im Traum
Traumee fragt
fragt ,il'; Wo isistt der
sie: Wo der BBahnhof? Aus ddieser
ahnh or? AllS i,~sl'r AUlliihcl'ung zog h'h
Annäherung 'log ich

einen
einen SchiIlO.
Schluß, den
den ich
ich spiiler
später ('ul", ickclll werde.
entwickeln werde.
Bruchstück ei.ner
Bruchstück Hyslerie-Allalyse
einer Hysterie- Analyse . 99

lang in süll still lIiiulßendcr Bewunderung. Auf di


träumender diee Frage,
FI"i'lfrC
D , was ihr ihr
an dem Bilde
an Bilde so so sesehr gefallen, wußte sie
ht" getallen, nic hts Klare:;
sie nichts Klares zu nnt-
I'.tl ant-

"\\"OJ1e
worten. End li ch s..-Igle
n. Endlich sagte sie:sie: Die Modonna.
Madonna.
Daß
D aß diese Einfälle
Einf.ille ·wirklich
w irklich dem träum traum bildenden
bild cn<1clI Male Material t) " ) an-
IIll-

gehören, ist ist doch gewiß.


gewiß. Sie Sie schließen
schließen Bcstnndteil
Bestandteile c ei n, die
ein, di e wirwir
unverHndcrt
unverändert im Trauminhalte wi ederfind en (sie
Tl'llllll1inlmlte wiederfinden \vi es ihn ab und
(sie wies

g"ing flllein
ging allein - — 'Zwei Slunden). lch
zwei Stunden). m erke bereits,
Ich merke bereits, dnß daß "Bihler"
„Bilder"
einem Kuot enpunh-t e in
Knotenpunkte in dem Gew Ge,,'ebe Trallmgcdankcn ent-
ebe der Traumgedanken
r
ent-
sprech en (d
sprechen (die ßildf~ r im Album -
ie Bilder — die Biltler
die Bilder 1n Dre~d en). Auch
in Dresden).

das Thema der .Madonna,


das Thernn M ndonnn, der der jungfräulichen
jungf1'1 iulichen Mutter,1\1uLter, möchte miichle
ich für
ich für weitere Verfolgung hherausgreifen. ernusgl'c ifcu. Vor .111cm ab er seh e ich,
allem abersehe ich, d'1ß
daß
sie
sie sich in in diesem
di esem ersten Teile des Traumes mit
dcs Tnmmes mit einem
e inern jungenjungen
Manne identifiziert.
identifiziert. Er I~r liTt
irrt in der Fre
in der mde hherum,
Fremde erum, eerr bestrebt
bestrebt sich, ~idl,
ein Ziel zu erreichen,
ein Ziel erreic hen, aber er wird wird hingehalten,
hingehalten, er er braucht
braucht Geduld, Geduld,
er muß wart
er warten.en . Wenn
\"' en n siesie dabei an Ingenieu r dachte,
;m den Ingenieur dachte, so so hätte
hätte
e!' gestimmt,
es gestimmi, daß dieses dieses ZielZiel <l der Besitz eines
er Besitz ' Veibes, ihrer
ein es Weibes, ihre r eigenen
e igenen
P erson , sein
Person, sollte. Anstatt dessen
sein sollte. des..;en war es t~S ein — Bahnllof, für
ein - Bahnhof, deli
fül ' den
''''ir allerdings
wir nl1erdings nach d dem
em Verhältnisse
VeJ'llfiltnisse der Fntge im Traume zu
der Frage der
7.U der

,,,·jrklicll
wirklich getanen geta nen FrageFl'üge eine eille Schachtel
Scha c ht el einsetzen uürfen. Eine
einselzull dürfen. EilIe
Schn cht cl und
Schachtel lind ein "Vej b, das
ein Weib, ~dlOll he:isp.l'
cl,,!,> geht schon zt/Si'UTllnen.
besser zusammen.

fl' ogt wohl


Sie fragt w o hl hundertmal ... Das führt zu einer
. . . einer anderen,
an deren,
mind er indifferenten
minder indifferenten Veranlassung
Veranlassung des des Traumes.
Trrlllm es. Gestern
G estern abends
Gesel1schaft bat sie
nach der Gesellschaft sie derdcI' Vater,
Vater, ihm den Cognm: zu holen;
d en Cognac holen; er er
schlafe 11i cht, wenn er
schlafe nicht, er nicht
nicht vorher
vorhel' Cognac
Cognac getrunken.
getnlllke ll. Sie Si e verlangte
verlangte
Schlüssel zum Speisekasten
den Schlüssel SpeisekaslclI von VOll der Mutter, aber aller die die war in ill

ei n Gespräch verwickelt
ein verwickelt und gab ihr ihr keine Antwort,
Antwort, bis bis sie
sie mit mit
der ungeduldigen
der unged ul digeIl Übertreibung herausfuhr: he rausfuh r: Jetzt JetzL habe ich ich dich
schon hundertmal
schon hun derl m a l gefragt, ge fragt, wo wo der
ti er Schlüssel
Schlü%el ist. 1St. In
lu Wirklichkeit
"" il'klichkeit
hatte sie ~ie diedi e Frage
Frage natürlich nur e lw", fünfmal
nu r etwa wi e d e rholt'.
fün('m n l wiederholt 1
hatte .

I} Im
1) Trnuminh3he sieht
Jm Trauminhalte sieht die
die Zahl m"r bei
Za lal fünf h{'i der
d{'r Zeilangabc:
'l.cl la lls;ahc : 55 Minuten.
l\1 inlilell . In
111
meinem BucheBl\clle über
iibcr die
die Traumdeutung habe ich
T Talimd entlmg habe ich an m ehrf'rcn Beispielen
:'11 mehreren Beispielen gezeigt,
ge1.{'igt,
wie in
wie in den T r olllmgcdankclI vorkommende
dCIl Traumgedanken 7.uhlcll vom
vorkommende Zahlen vom Traume
TrOllllllC behandelt
behandel t werden;
",crdeu ;
man findet
man find('t sie
$Ie häufig
h lnfig aus ihren Beziehungen
aus ihren ge'r isse n und
ßetiehll ng en gerissen und in neu e Zusammenhänge
in neue 7.llsamm cnhiillge
eingellOlgen.
eingetragen.

f
"
ioo
100 K rnnlrengeschichten
Krankengeschichten

Wo
'Vo i~
istt tier
der Schlii
Schlüssel? s!'cl? sch ei nt mir das männliche Gcgen-
scheint Gegen-
sliick
stück zu zurr Frage: \Vo Wo ist. ist die Schnchtel?
Schachtel? (sieh (siehee den eerstenrste ll Traum.
Seite 68) Es sind nlso
Seile also Fragen - — nnch
nach den Genit<llie
Genitalien. n.
In clersclben
In VCl"smnmlung Verwandter
derselben Versammlung Vervv;mcltcr hntte jcm.md einen
hatte jemand em en
Trinkspruch auf au f den
de n Papa gehnlte gehalten n undIlnd die
di e Hoffnung ausge-
!'pl"ochen, daß
sprochen, unß er er nnoch och }'lIlge
lange in bester Gesund h eit usw.
bester Gesundheit usw. Dabei
hallc es
hatte es soso eigentümlich in in den m müden
iiden Micn
Mienen cn dcs Vatcrs ge-
des Vaters

zuckt, und
zuckt, sie hhatte
I1nu sie .. tle verstanden,
verstandcn, welche weIch e Gedallkell
Gedanken Cerl" zu unter-
zu unter-
(h'üc:k en hatte.
drücken hotte. Der mme krnnk e Mann
arme kranke Mmlll! W
! Werer ko nnt e Wissen,
konnte wissen, wie
.Iange Lebensdaucr ihm no
•lange Lebensdauer noch ch lwschi eden wal'.
beschieden war.
Damit sind wir beim bei m Inhalte
Inhalt e des ues Briefes im Tmumc ange-
Im Traume nnge-
l:mgL Der Vater
langt. Va lor war gestorben, sie
Will ' gestorben, sie hatte
hilttC sich cigcllmiichtig vom
sich eigenmächtig

entfer nt. kh
Haus entfernt. Inillllli e sie
Ich mahnte bei dcm
sie bei dem ßriefc
Briefe im T ,.aume sofort
Traume sofort
<In den ALschieds
an Abschiedsbrief,bricf, den do n sie
sie dell Eltern geschrieben
den Eltern geschri eben oder
\'\'enig!'tens für
wenigstens für die E.lle rn aaufgesetzt
die Eltern llfge~1:I.t hatte.
Iw ltC. Dieser Brief Bricf war be- be-
sti m mt, den Vatel'
stimmt, Vater in in Schrecken
Schl'ecke n zu ve rseUCH, damit er von Frau K.
1'.U versetzen, K.
\1bJa!=-!=-c, oder
ablasse, oder wenigstens
wcnigslells an <In ihm Rache Rach e zu nehmen, wenn er er da-
zu nicht
zu nicht zu bewegen sei. ~rir stehen beim
sei . Wir bcim Thema ihres ih res Todes
und
und beim Tode Tocle ihresihrc:; Vaters
Valors (Friedhof
(Frl cd h of später~piitcr im Traume). Trimme).
Gehen
(,ehen wir lrrc, wenn ·wir
wir irre, ann ehmen, daß
wir annehmen, doß diedi e Situation,
Situtltioll, welche
die Fa!:;~llde des
die Fassade des Traumes bildet, bildet, einer
einer Rachephantasie
I\ ach ephnnwsie gegen den
Vater entspricht?
Vater entspricht? Die Die mitleidigen Gedanken vom Tage vorhel'
Tflge vorher
würden
','\'Orden gut gut dazu
clnzll stimmen. Die Die Phantasie
Phrmlnsie aber aber lautete:
lil tllcte: Sie
Sie ginge
von
von Haus weg in m die die Fremde, und dem de m VaterVllt er würde
würd e aus aus
Kummer
Klllnmer darüber, vor Sehnsucht nach
VOl' Sehnsucht na ch ihrihr dasdas Herz Herz brechen.
brechen.
Dann wäre wii re sie
sie gerächt.
geriich1. Sie Sie verstand
verstnml ja jn sehr
seh r gut,
gut, was wns dem Vater
fehlte, der jetzt
fehlte, jetzt nicht ohne ohll e Cognac ~hlnfc ll konnte'.
Cognilc schlafen kOllnle l ,
W\~7 ir
7
ir wollen
wollen uns IIllS die H ilC h l'llcht als
elie Rachsucht als ein
ein neues
Ilctles Element für für
eine ~p;itere Synthese
cIße spätere Synlhcse der der Traumgedanken
TI';lumgedankcn merken. HH.\ rke ll .

J) Die
1) Die sexuelle Bdricc.ligullg ist
sexuelle Befriedigung is t Im~'ve ifdJmft das
unzweifelhaft bt',I~ Schlafmittel,
lIll s beste Schlnrmilll'l, sowie
sowie
S("hbOo~ igRcit
Schlaflosigkeit zu "Hermeist die
'U l allermeist die Folge
Folge derder Unbefriedigung
Unhcfricdigung ist. iat. Der
Der Vuler schlief
Vnler schlief
weil ihm
Jli('ht. weil
nicht, ihm der Verkehr mit
der Verkehr mit der s:eJjcb'~m Frau
der geliebten fehlte. Vgl.
Frnu fehlte. hieT'lll das
Vgl. hierzu unten
uns unten
Folgende: Ich
Folgende: lH!.bc nichts
Icll habe llichts an
illl meiner
Ill ('in('r Frau.
FrAU.
= ~

Bruchstücl.:
Bruchstück eurer
einer Hyslcric·Analyse
Hysterie -Analyse fit
1101

Der lllhnlt
Der Inhalt des Briefes mußte mußte aber aber wei tere Detcrmillierung
weitere Determinieruno- zu- zu-
lassen. Woher stammte-
lassen. ""oher stammte der Zusnt,:Zusatz: ,I\'Wenn
enn Du willst?
Da fiel
fiel ihr der Nachtrag
Nachtrag ein, ein, daß hinter dem V\'orl.e Worte "willst"
„willst"
ein
ein Fragezeichen
Fragezeichen gestanden
gestanden hatte, und domit
hatte, und erkannte sie
damit erbmnte sie aucl!
auch
diese Worte als als Zitat
Zitat aus dem Briefe der Frau K., K., welcher <lit!die
Einladung nach L L.. (am See) enthalten hatte. 111 In ganz numillit.~I'
auffälliger

"'leise
Weise stnnd
stand in in diesem Briefe nach der Einschnltllllg:
Einschaltung: "wenn „wenn Du
kommen w1l1st?"willst?" mitten im Gefüge des Satze:; ein FragczclchclI.
Satzes Clll Fragezeichen.
Da \,,"ären
wären wir also also wieder bei bei der Szene am See See und bei bei den
Rätseln, die die sich
sich an sie sie knüpften. Ich Icb bnt
bat sie,
sie, mir diese
diese Szene

einmal ausführlich
ausführlich zu erzählen.
erzählen. Sie Sie brachte 'l.uerst
zuerst nicht "ie} viel

Neues. Herr 1\.. hatte eine


K. hatte eine einigermaßen el'l1sthiJftc Einleitung
ernsthafte Einleitung
vorgebracht; sie sie Heß
ließ ihn aber aber nicht
nicht ansreden.
ausreden. Sobald sie sie nur
verstanden hatte, hatte, um was es es sich
sich handle, schlug sie
handle, schlug ihm ins
sie ihm ms
G~icht
Gesicht und eilte davon. Ich
eilte davon. Ich wollte
wollte wissen,
wissen, welche lVol'te Worte c:' er

g€bJaucht; sie
gebraucht; sie erinnerte
erinr.el1e sichsich nur nn seine Begündung:
an seine 13l'gündung: „Sie "Sie
'''lissen, ich
wissen, habe nichts
lch habe nichts anon meiner Frau '." 1
." SieSie wollte donn, um
wollte dann,
nicht mehr mit
nicht mit ihmihm zusammenzutreffen,
zusammenzutreffen, den Wefi V\' eg nach L. L. zu
zn
Fuß um den den SeeSee machen und uud fragte einen e inen Mann,
l\1nnn, der ihr
begegnete, wie weit
begegnete, weit sie sie dahin habe. Auf seine seiue Antwort:
Antwort:
"r;2'/~3 Stunden"
„q7 Stunden " gab gab sie
sie diese
diese Absicht
Absicht auf auf und
und suchte
suchte doch wieder
das Schiff
das Schiff auf,
auf, das
das bald
bald nachher
nachher abfuhr.
nbfuhr. HerrHerr K. K. war auch auch ,
wieder da,
wieder da, näherte
näherte sich sich ihr,
ihr, bat
bat sie,
sie, ihn
ihn zu zu entschuldigen
enlschuldigen und un d
nichts von
nichts von demdem Vorfalle
Vorfalle zu zu erzählen.
eI7iihlen. SieSie gab aber nber keine
}(cine Ant-
Anl-
wort. —
wort. - Ja, der Wald
Ja, der VVa 1cl im im Traume war war ganzganz ähnlich
ähnlich dem dem
Walde am
Walde am Seeufer,
Seeufer, in in dem
dem sichsich die
die eben
eben vonvon neuem
neuem beschriebene
beschriebene
Szene abgespielt
Szene abgespielt hatte.
hatte. Genau
Genau den den nämlichen
nämlichen dichten
dichten WaldWald hatte
hatte
sie aber
sie aber gestern
gestern aufauf einem
einem Gemälde
Gemälde in in der
der Sezessionsausstellung
Sezessiollsausstellung
gesehen. Im
gesehen. Im Hintergrunde
Hintergrunde des des Bildes
Bildes sah man Nymphen
sah man Nymphen:!. .
2

1) Diest! Worte
1) Diese 'Vorte werden L ösung eines
'Iur Lösung
werden zur eines unserer Rälsel führen.
unserer Rätsel führen .
2) Hier zum
2) Hier zum drittenmal:
drittenmal: Bild
Bild (Städtebilder,
(Städtehilder, Galerie
Galerie in
in Dresden
Dresuen), aber
1
,, aber in
in weit
we it
bedeutsamerer Verknüpfung.
bedeutsamerer Verknüpfung. Durch was man
das, was
Durch das, man an
an dem
dem Bilde
Bilde sieht,
sichl, wird
wird es
es zum
'Zum
Weibsbilde (Wald, Nymphen).
Weibsbilde (Wald. Nymphen).
I
i o2
U2 A.' rallkclI~e$chi,hll:TI
Ä rankengeschichten

Je l1.1 wurde cein


Jetzt Vt'rdm:hl hei
m Verdacht zurr Gewißheit.
bei mir zu Gewißheit. Bahnho
Bahnhofr ' 1

lind Friedhof',
und Friedhof, nn
an Stelle vonl weihJichel1
Stelle VOl wnr (luffiillig
Genitalien, war
weiblichen GCllililliclI, auffällig

ge'nug,
genug, hatte "ber meine
haue aber gcsd llirl'l e Aufmerksam
lI1eine geschärfte Aufmerksamkeit kei t illl
auff das Hhnlich
ähnlich
le
gebilc.1ete
gebildete "Vor llof gelenkt, clIlcn
„Vorhof" illlal omischml Terminl1s
einen anatomischen Terminus für für
clIJe bestimmte
eine bCSitilJlmle B egion der
Region der weiblicheIl
weiblichen Genitalien. (1ellilnliell. Aber das <1a:-;
knnnte
konnte ein ei n witziger Irl'tulll Irrtum sein.sein. Nun,NUll, da die "Nymphell" „Nymphen" dö'l.lI dazu
kmnen,
kamen, die die lIlilll
man im Hilltcrg;'u Hintergrunde nde des des "d icht en VVnldcs"
„dichten Waldes" .sicht, sieht,

warr (~111
Wil ein Zweifel nicht mehl' mehr ge.stilltel.
gestattet. Dns war symbolische
Das
Sexun lgcogröphie! Nymphen
Sexualgeographie! Nymphell nennt. nennt mall, man, wie dem Arzte,
ww (lelll Arzte, abernbcr
nicht dem Laien L.niell bckatlllt,
bekannt, wie ühdgcm: übrigens auch ,11I<:h ersterem
ür:-:.t.crem nicht sehr
gcbriillchli
gebräuchlich, klcillCll Lnbicll
ch, die kleinen Labien im Hillt crgl'und c des ,)dichten
Hintergründe „dichten
'\' u ScllmlllliHlrCII. '''leI'
aldcs von Schamhaaren.
Waldes Wer aber techllisdlC Namen
:-:'<Iklw technische
IIlIe r solche Nn ll1 CII
wie "Vor11of« und
Wie „Vorhof" lllHl „Nymphen" gcbr(lll(~l l1 e, der
"Nympll('ll" gebrauchte, dc l' mußte
mußle seine ~elllC
Kenntnis allS
KClllllllis aus Büchern gc::-:chiipfl geschöpft haben, h n1>cl l, und lind zwar nicht aus
ZW <lI' nicht <111~
pU)luW)'en,
populären, sOllderll
sondern aus aniitom ischclI J...A.'hrhÜchcl'1I
a lls anatomischen Lehrbüchern oder aus ,IIIS einem
eillerJl
K~nv('r~ilt iort~lexikoll, der gewöhnlichen
Konversationslexikon, g-c\\"ühtJlichell ZlInu<:lu
Zuflucht dct der von VO ll :;cxuc l1 c r
sexueller

Nellgierde verzehrten
Neugierde vCJ l.eh r1.cn Jugend.
w
J ugclld . Hinter
Hin tcr der et~tcn Situation
der ersten Sil\lilt iOIl desdes
Traumes verbarg
verbarg sich u]so, wenn
f:'ich also, wenll diesedicl'c Deutung
Deut tlug' richtig
richtig; war, wal', eine
eme
Defloratlonspl mll1ilsie, wie
Deflorationsphantasie, ei n Mann
wi e ein Mmlll sich l'\ich bemüht, ins weibliche
im; weibliche
3
Genitale einzudringen
Genitale cinz.uJringen 2 . .

lch teilte
Ich lei h e ihr
ihr meine Schlüsse Schlibse mit. Kindruck muß
mit.. Der EilHJl'uc:k lIlllH zwingend
zwingcud
gewesen sein, denn
ge wesen sein, dem I es I~alll sofort
es kam sofort. ein vcrgcs~cJles Stückchen
ei )) vergessenes Stiickchcll des des
Traumes
Troulncs nach:BilCh: Daß naß sie sie ruhig 3 auf 3
alli" ihr Zimmer geht und lind

I) Der
i) Dcr „Bahnhof"
" BnI1l111of" dient iibrigeJJ:; dem
dient übrigens dClIl „Verkehre".
l' Vrrkcllre". Die p5.~·clIi5rht' Umkleidung
Dit· psychische UmkleidLlllg
mancher
Innm'her Eisenbahnangst.
EisenhnlllHlllgst.
~)
2) Dic Deflorationsphantasie
Die DeOorl1.tionsplmnlflsie ist
ist der
Ilu zweite
zw('i tc Bestandteil
ßcstflndlril dieser
dieler Situation.
gilufltion. Die
Die Hervor-
HCr\'or·
hebung
hebllllg der Sc::lJl\'ierigkeit im
de r Schwierigkeit im Vorwärtskommen
VOTwlirlskommclI und !lIId die
dje im illl Traume
Trfllllllc empfundene
l'lnl' fund ene
Angst
AUJ!51 weisen auf gl'rlle betonte
di,! gerne
Iluf die h e loulI> Jungfräulichkeit,
JuugfriiHlichlH'it. die die wirwir an flllde rer Stelle
All anderer SIl'lle durch
,lul"ch
tlie „Sixtina"
die allgedcu tet finden.
"SiXlinu<l angedeutet fimlen. Diese le~lIc l le " Gedanken
DiNC sexuellen GCllAllk('Jl ergebene"ebell eine f'llle unbewußte
IInbcwußte
Untcrmalung
llnlcnnllhlllg für für diedir vielleicht
vielleicht nur S ,'hl·itn gehaltenen
Jlnr geheim gdu,lIcut·" Wünsche,\\' lln,ch,:. die di" sich mit dem
lich mit dem
wartenden
wartendeIl Bewerber
Be\\'erher in in Deutschland h('sl"l,üflij;t' II. Als
DClllschln.nd beschäftigen. ('ul('lI Bestandteil
Als ersten ßI'sltu"lIt'il derselben
dn"clbell
Traumsil1l31ion haben
Tranmsituation IHlbeli wir wi .. die
die Rachephantasic
Hflchcphfllllu,.jt' kennen kennen gelernt,~rl erlll. die Ilie beiden
hridt'll decken
dt't'ken
einander
einander nicht ,,<.iltig, sondern
nicht völlig, son dern nur !'<lrti t'lI; die
mir partiell; Ilie' Spuren ('in('s noch
S llIIr(' n eine» !wdeutsnllwl":u
lIo('h bedeutsameren
drjtlfm Gedankenzuges
dritten Gedllnk(,llwges werden werd!'11 wir wir später fimlclI.
'l'ü ler finden.
;5)
3) Eil,
Ein andermal
andermal hl1.lIe
hatte sie
sie nl\stl\lt
anstatt "mh
„ruhig" i/;"u gesagt
Resngt „gar 'I ~rlr nicht
II1r1l1 „traurig"
,.lrflurig " (S. (5. 97).
97 )'
Ich
Jl.:h kann dicu"l1 Traum
knnn diesen Tr.mm als Ill~ neuen
nel1<:'ll Beweis
BI·weis für fiiT died ie Richtigkeit
J\ ichtigkeit einer einer in der Traum-
in der 'l'nulln-
deutung
del\lImg (p.(p. 2gg
::!99 u. «.,
11 . ff., 7. Alln. p.
7. Aufl. 1" 387)
387) enthaltenen D~'hn"]lhlllg verwerten,
elllh ll!teIH'J1 Behauptung \'CTwcr lell, daß dnn diedie

ßruch5tiick 1'"
Bruchstück U'r Hysterie
einer Hysterie-Analyse
-Analyse 105
1° 3

In
in ClIl
eineme lll große
großen n BuBuchc h li welches
es t, we
liest, l c h es naufuf ih ihrem
re m S c h re ih-
Schreib-
I be h e li
tische eg t. Der
Hegt. De r Nachdruck liegt hi er auf de
hier denn heide
beiden n D etails :
Details:

ruhi
ruhig g und groß groß bei bei Buch. Ich frngte: 'War
lch fragte: ;Var e~ es Lexikonformat?

Sie
Sie bp.jahtc.
bejahte. Nun lesen lesen Kind
Kinder er über
üher verboten
verbotene e Materien niemals ni em als
r u hi g im Lexikon
ruhig Lexi kon nach. nach. Sie zittern und
Sie zittern und bangen
ba ngen dabeidabei und un d
l'diä ucn sich
schauen ängstlich um, ob wohl jemand
sich ängstlich jemalld kommt. Die
kommt. Die Eltern Eltern

sin
sindd bei
bei solch
solcher er Lektüre sehr im 'iVcge. Wege. Aber die clie wwunscherfüllende
un sch erfüll ende
Kraft des
Kraft T rallmes hatte
des Traumes hatte diedi e unbehagliche Situa ti on ggründlich
unbehagli ch e Situation ründlich
verbessert. Der Vater war tot
verbessert. tot und die die an deren schon
anderen schon auf auf denden
Friedhof gefahren
Friedhof gefahren.. Sie Sie konnte ruhig ruhig lesen,lesen, was was ihr ihr beliebte.
beliebte.
Sollt
Sollte e dasdas nicht
ni cht hheißen,
eißen, daß
daß einer Gründe
einer ihrer Gründe ;/;Ur Rache auch
zur Rache auch
die
die Au fl eh nun g geg"cn
Auflehnung gegen den dell Zwang der Eltern Eltern war?war? Wenn \'Venn der der
war, dann
tot war,
VOl t er tot
Vater dann konnte
konllte siesle lesen
lesen oder lieben, wie
oder lieben, wie sie \'\'ollte.
sie wollte.

ZUIl1iclJst wollte
Zunächst wollte sie sie sich
sich nun nnicht icht erinnern, daß
erinlle rn , claß sie jesie je im1m
Konve rsationslexikon geleseu,
Konversationslexikon gelesen, dann gab gab sie sie zu, daß eine
zu, dnO eine solche
w1che
I~ri nnerung in
Erinnerung in ihrihr auftauchte, freilich harmlosen
auftau chte, freilich Inhaltes. Zur
harmlose n Inhaltes. Zur
Zeit, als
Zeit als die geJiebte T
die geliebte ante so
Tante so schwer krank kra nk und und ihre Reise
ihre Reise
na ch Wien
nach " 1ien schonsch on beschlossen war, w .1r, kam von einem anderen
vo n einem aml el'en
On kel ein
Onkel ei n Brief,
Bri e f, siesie könnten nicht llicht nach Wien W ien reisen,
reisen , ein ei n
Kind, also
Kind, also ein em Vetter
Vetter Doras,Doras, sei sei gefährlich
gefli hrJi ch an an Blinddarm-
Blinddi.lrm-
entz:ün du ng erkrankt.
entzündung erk ra nkt. Damals las las sie
sie im Lexikon
Lexikoll nach,n ach, welches
w el ch es
die Symptome einer
die einer Blinddarmentzündung
Blinddarm entzündung seien. seien. Von Vo n dem, was \'\'as
sie gelesen, erinnert
sie gelesen, erinnert sie sie noch den charakteristisch
charakteristisch lokalisierten
lokalisierten
S(:hmerz im
Schmerz im Leibe.
Leibe.
Kun erinnerte
Nun erinn erte ich, ich, daß sie kur/. nach dem
SIe kurz de m TodeT ode der der Tante
Ta nte
eine angebliche
eine nngebliche Blinddarmentzündung
Bl inddarm entzü ndung in in Wien
W ien durchgemacht.
durchgemacht.
Ich hatte
Ich h otte mich bisher bisher nicht
ni cht getraut,
getra ut, diese
diese Erkrankung
Erkr anKung zu z.u ihren
ihren
hysterischen Leistungen
hysterischen L eistllngen zu rechnen.
rech nen. SieSie erzählte,
erziihlte, daßdaß siesie die
die ersten
ers tell
T .ge hoch
Tage hoch gefiebert
gefiebert und denselben Schmerz Schmert. im im Unterleibe
Unterl eibe ver- ver-
spürt, von dem sie
spürt, sie im Lexikon
Lexikon gelesen.
gelesen. Sie Sie habe
h abe kalte
killte Umschläge
Umschliige be- be-

\'etS~5Scl\en
1.1U'UI vergessenen
zucrst lind nachträglich
und nachträglich erinnerten Tnmm5 t iick~ stets
eri nnerten Traumstücke die für
stets die Ve r~
dns Ver-
für das
des
stfin dllis des
ständnis T raumes wichtigsten
Traumes wichtigst en sind.
sind. Ich
Ich ziehe
ziehe dort
dort den
dt2l1 Schluß,
SchlllO, daß
daß auch
uuch das
das
Vergeuen der
Vergessen der Träume
Träume die
die Erklärung
Erklärung durch
durch den i lll\ erp~yc h isc h en Widerstand
deli innerpsychischen Wi dcrstnl\d fordert.
forder t.
1Q 4 KKrankengeschichten
rankengescllicllLen

kommen,sie
kommen, sieaber
abernicht
nichtvertragen;
vertragen nm am1.weiten
j zweitenTage Tagesei
sei unter
unterheftigen
heftigen
Schmerzen
Schmerzen die seit ihrem Kranksein sehr
die seit ihrem Kranksein sehr unregelmäßige
unregelmäßige Periode
Periode ein-ein-
getreten. An
getreten. An Stuhlverstopfung
Stuhlverstopfung habe habe sie sie damals
damals konstant
konstant gelitten.
gelitten.
Es ging
Es ging nicht
nicht recht
recht an,an, diesen
diesen Zustillid
Zustand als als einen
einen rein
rein hysterischen
hysterischen
aufzufassen. "Venn auch
aufzufassen.
kommt, so
kommt, so schien
-
Wenn
schien es
auch hysterisches
es doch
hysterisches Fieber
._~
doch willkurlich,
Fieber unz,veifellmft
willkürlich, dCls das Fieber
--
unzweifelhaft \'Of-
Fieber dieser
dieser frag-
vor-
frag-
lichen Erkrankung
lichen Erkrankung Cluf Hysterie auf Hysterie Clllstütt
anstatt nuf auf eine
eine organische,
organische,
damals wirksame Ursache
damals wirksame Ursache zu zu beziehen.
beziehen. Ich Ich wollte
wollte die die Spur
Spur
wieder aufgeben,
wieder aufgeben, als sie selbst weiterhalf, indem
als sie selbst weiterhalf, indem sie sie den
den letzten
letzten
Nachtrag zum
Nachtrag zum Traume Traume brachte brachte:: Sie Sie sehe sehe sichsich uesonders
besonders
deutlich die
deutlich Treppe
die Trepp e hinaufgehen.
hinaufgehen.
Dafür verlangte
Dafür verlangte ich ich natürlich
natürlich eine eine besondere
besondere Detennillicrung.
Determinieruno.
Ihren
Ihren wohl wohl nicht
nicht ernsthaft
ernsthaft gemeinten
gemeinten E.inwancl,
Einwand, dnO daß siesie ja
ja die
die
Treppe hinaufgehen
Treppe hinaufgehen müsse, müsse, wenn sie
sie in in ihre
ihre im Stocke
Stocke gelegene
gelegene
Wohnung
Wohnung ''''olle,wolle, konnte
konnte ich leicht mit def der ßemerkuug
Bemerkung abweisen,
abweisen,
wenn
wenn sie im
sie im Traume von
von der fremden
fremden Stadt nach \Viell
Stadt nacll reison
Wien reisen
und
und dabei die
dabei Eisenbahnfahrt i\bcrgehoJJ
die Eisenbahnfahrt übergehen könne, könne, soso dUrfe
dürfe siesie sich
sich
auch über die
auch über Stufen der
die Stufen der Treppe im Trnurnc hinwegsetzen. Sie
Traume hinwegsetzen. Sie
erzählte dann
er.tähltc dann weiter:weiter: Nach der der Blinddarmentzündung
Blinddnlmcnt:l.ündung habe habe siesie
schlecht
schlecht gehengeheIl können,
können, weil 'weil siesie den
deli rechten
rechten Fuß nachgezogen.
nachgezogen.
Das
Das seisei lange
];mge so so geblieben,
geblieben, und sie sie hätte
hiittc darum
darum besonders
besonders
Treppen gerne
Treppen gel'ne vermieden.
vermieoen. Noch Noch jetzt
jel.i'." bleibe
bleibe derder FußFuß manchmal
mallchmal
zurück.
zurück. DieDie Ärzte,
Ärzte, diedie siesie auf
nuf Verlangen
Verlnngcll des des Vaters
Vaters konsultierte,
konsultierte,
hätten sich über
hätten sich über diesen ganz
diesen gon,. ungewöhnlichen
ungewöhnlichen Rest RC$t nach
noch einer
einer
Blinddarmentzündung
Blinddarmentzündung sehr sehr verwundert,
verwullderl., besonders
besonders da dn der Schmer/.
der Schmerz
im
im Leibe nicht wieder
Leibe nicht wieder aufgetreten
<lnfgctrcten sei sei und
und keineswegs
keineswegs das das Nach-
Nach-
ziehen
ziehen desdes Fußes
Fußes begleitete
begleitete I.
1
.

Das
Das warwar also
nlso ein
ein richtiges
ri chtiges hysterisches
hysterisches Symptom.
Symptom. MochteMochte auch auch
das Fieber
das Fieber damalsdamals organisch
orgnnisch bedingtbedingt gewesen
gewesen seinsein - etwa —
etWi\ durch
durch

I) Zwischen
Zwischen der
der „Ovarie"
.. Ovaric<l benannten Sc hmenh nW ~k ei l im
bcmHll\lell Schmerzhaftigkeit im Abdomen
Abdomcnund dt!r Geh
und der Geh-
Störung des gleichseitigen Beines ist ein
störung des gleichseitigen Beines ist eill somatischersomatischer Zusammenhang
'l..L1sallullf'llhang anzunehmen,
anlLlIlelllnclI,
der hier bei Dora eine besonders spezialisierte
der hicr bei Dorn cine b('!olldcrs spcliLtfi.icrte Deutung, D(,UIIIU~, d.d. h.h. psychische
Jlsychis<:lw Über-
Oh<!r-
lagerung
lagenmg undund Verwertung
Ver.... crtung erfahrt. Vgl. die
erfährt. Vgl. die analoge
I\Imloge Bemerkung
ßCJIICrkllll({ bei
bei der der Analyse
Allll.lYlc der
dl'r
Hustensymptome
Hustensymptom e und'Uld des des Zusammenhanges
Zusammenhanges von von Katarrh
Knturrh undund EDunlust.
EOlllllult.
Bruchstiick
Brucftstück einer
einer Hysterie-Analyse
Hysterie -Analyse 10
1055

eme
eine der so häufigen Influenza-Erkrankungen
Influenza-Erkrankungen ohne besondere
Lokalisation - so — so ,war
..'ar doch sichergestellt, daß sich sich die
die Neurose
des Zufalles bemächtigte,
bemächtigte, um ihn ihn für
für eine iluer ihrer Äußerungen
Äußerungen zu zu
verwerten,
verwerten. SieSie haue
hatte sich
sich also eine Krankheit angeschafft, über

die
die sie im Lexikon
sie im Lexikon nachgelesen,
nachgelesen, sich
sich fOr für diese
diese Lektüre bestraft
bestraft

und mußte sich sich sagen,


sagen, die
die Strafe konnte unmöglich der Lektüre

des
des harmlosen Artikels gelten, sOlIdern war
sondern \'·.. nr durch
durch eine
eine Verschiebung
Verschiebung
zustande
zustande gekommen, nachdem an diese Lektüre sich sich eine
eine andere
andere
schuld vollere angeschlossen hatte,
schuldvollere hatte, die
die sich heute in in der Erinnerung
der Erinnerung

hinter
hinter der gleichzeitigen harmlosen \'erbarg ' . Vielleicht
harmlosen verbarg'. Vielleicht ließ
ließ

sich
sich noch elforschen,
erforschen, über welche ThetnntaThemata sie sie damals
damals gelesen
gelesen

hatte.
hatte.
Was bedeutete
bedeutete denn der der Zustand, der der ei ne Perityphlitis
eine Perityphlitis nach-
nach-
ahmen wollte?
wollte? D er Rest
Der Rest der
der Affektiou,
Affektion, dasdas Nachziehen
Nachziehen eineseitles
Beines,
Beines, der einer Perityphlitis so
der zu einer so gar nicht stimmte, mußte
nicht stimmte,

sich besser zu der geheimen, etwa sexuellen


sicb besser Bedeutung des
sexuellen Bedeutung des
Krankheitsbildes schicken und konnte seinerseits,
Krankheitsbildes seinerseits, wenn man mall ihnihn
aufklärte, ein
aufklärte, ein Licht auf auf diese gesuchte Bedeutung ""eden, werfen. Ich
versuchte, einen
versuchte, Zugang zu
einen Zugang zu diesem I\ätsel zu finden,
diesem Rätsel finden. Es waren

im Traume Zeiten Zeiten vorgekommen;


,rorg·ekommen ; diedie Zeit
'Zeit ist
ist wahrlich
wahrlich nichts
nichts
Gleichgültiges bei
Gleichgültiges bei allem biologischen Geschehen.
allem biologischen Geschehen, Ich fragte also,
lcl! fragte also,
diese Blinddarmentzündung
wann diese Blinddm'mentzülldung sich sich ereignet,
ereignet, obob früher
früher oder
oder
spnter als
später als die Szene am
die Szene See, 'Die
nm See. Die prompte, alle Schwierigkeiten
alle Schwierigkeiten
mit einem
mit einem Schlage
Schlage lösende
lösende Antwort war: war: neun Monate nachher. nachher.
Dieser Termin
Dieser Termin ist ist wohl charakteristisch.
charakteristisch. Die
Die angebliche
angebliche Blind-
Blind-
darmentzündung
darmentzündung hatte hatte also
also die
die Phantasie
Phantasie einer
ei ner Entbindung
Eutbindu ng
realisiert mit
realisiert mit den
d en bescheidenen
bescheidenen Mitteln,
Mitteln, die die der
der Patientin
Pntientin zu zu
2
Gebote standen,
Gebote standen, denden Schmerzen und der der Periodenblutung
Perioden blutung'. Sie .Sie

r) Ein
ll Ein ganz
ganz typisches
typisches Beispiel
Beispiel für
für Entstehung
Entstehung von
von Symptomen aus Anlässen,
Symptomen aus di~
Anläss err. die
anscheinend mit dem Sexuellen
anscheinend mit Sexuellen nichts
nichts zu
Ut tun haben.
tun haben.
~)
2) Ich habe schon
Ich habe schon angedeutet,
angedeute t, daß
daß die
die meisten
meisten hysterischen
hyslerisdlen Symptome,
Symptome. wen\l sie
wenn sie
ihre "'olle Ausbildung
ihre volle Ausbildung erlangt
erlangt haben,
htlben, eine
eine phantasierte
ph.mtasierte Situation
Situation des
des Sexttallehcns
Sexuallebens
darstellen,
darstellen, also eine
also eine Szene dei sexuellen
S1elle des sexueUen Verkehres,
Verkehres. eine
eine Sclm·angerschl.ft, Ent-
Schwangerschaft, Ent-
bindung, Wochenbett
bindung, " ' ochcnbelt u. dgl.
11, dgl.
106
io6 K
A rUIIIl','II/P',fChidllfll
rankengeschickten

kannte
kan nte Ilatürlith
natürlich di e ßC'!lelltul1g
die Bedeutung diesesdieses Termins
Termins und und kUllllte
konnte die
die
\-Vahr!'ch ei l1lirhkeit I!icht
Wahrscheinlichkeit nicht inin Abl'ede
Abrede stt>lIell,
stellen, dil[j
daß sie sie damals
damals tm
im
Lexikon nbel'
Lt'xikon über S<:hwilngerst'lwft
Schwangerschalt uud und (1 e lllIl'l gel
Geburt c.'iCll. VV;u;
gelesen. Was war
war
aber
aber mit dem
mit dem Ililc hgcz.ogelwn Beim:!?
nachgezogenen Beine? ](:11
Ich durfte
durfte jet:'.t ein EnatcJI
jetzt ein Erraten
versuch e n, So
versuchen. So gehl man dO
geht milll doch, wenn mim
L: h, W('1l1l man ~ich sich denden FußPaß über-
über-
te ll Iwt.
treten
tre hat. Sie
Sie halt
hatte e a1so
also eineIl
einen "Fehltritt"
„Fehltritt" get<!"
getan,, ganz ridltig,
richtig,
wenn
\Ve lin sie neun .M
sie lIeUIl onate lJilCIJ
Monate nach eJe
der am Sc<
r Szene 11111 See! eJlliJilldell
entbinden kmlnte.
konnte.
Nur mußt
Nur mußtee ich ill C weiten!
ich f'eine weitere Forderung aufst ell clI. IVJaJl
aufstellen. Man kali))
kann
- IJiH'h Überzeugung -— solt.:he
nach meiner Überzeugllng solche Symptome nur omlll dann
bekommen,
be wenn mall
komm e li, WNln ein illr
man ('in i liltil l~s Vorhild
infantiles Vorbild fiir
für si{!
sie lwl.
hat. Die
Die
Erinnerunge Il, Jie
Erinnerungen, man VOll
die miln von Eindriicke
Eindrücken n ~späterer
pütel'cr Ze it hat,
Zeit hilt, besitzel1,
besitzen,
wie i<'h
wie ich l1il('h meinen hisIH.'
nach meinell rig<"11 Erfahrll11gell
bisherigen Erfahrungen fill'e ngc fcs\.hallen
strenge festhalten
muß, nicht
muß, nicht diedie Kraft, sich ials
Kraft, :-;ic:h d~ Symptome dl1rc!JzlIsctz.en.
durchzusetzen. Ich Ich
wagte kaum
wng tp kaulIl zu hoff('o
hoffen,) (laU sie mir das gc
daß J'le wiiuschtc M,ltcl'iill
gewünschte Material
aus der Killdcn,:eit
aus der Kinderzeit liefl'J'1l
liefern wDl'dl', ich kann ill
Ol'llil idl
würde, denn \Virldi chkeit
in Wirklichkeit

obigC'1l S;ltZ,
obigen Satz, an den dCIl ich
ich gerll glmtbcn miklJte,
gernee glauben möchte, lIoch nicht ,,11-
noch lIicht. all-

gemein
g e m e in aufstellen. Alle l' hier kam
nUfs.1cl!ell, Aber die Bestätigung
kalll die Bt>:-;liiligung: sofort.
sofort. Ja,
Ja , sie
!;ie
hatte
hil tte sich
si c.:h als
al s densel!Jen Fuß
cimnnl denselben
Kind einmal Fuß übertreten,
übertretell, sie:;ic war in in

B, beim
B. beim Heruntergehen
H erulltergehen auf der Treppe
;1111' der Trepp{! über Sture gerutscht;
eine Stufe
l'lber eine gcrIIL.. chl;
der
der Fuß, es war
Fuß, es war sogar )liil11lic.ll(~, den
sog'Ir der nämliche, l<iif~ später
ue ll sie spiilcr nachzog, schwoll
Jlild1:l.og, schwoll
an,
'HI,mußte
mußtc bandagiert
bandilgicrt werden, sie lag
\\'C)'(I('II, sie lag einige
einige Wochen
'VVodwlI ruhig.
I'uhig. Es
Es warWal'
kurze
kurl.c Zeit vor dem
Zeit vor ncrvij~C Il Asthma
dem nervösen Asthmn im adlt en Lebensjahre.
im achten Lebensjahre.
Nun
Nun galt es, den
galt es, Na<:h\\' c j~ dieser
de li Nachweis diese r Phantösie
Phantasie zu zu verwerten:
vcn\'c rlcn:
Wenn Si e neun
\'Ven n Sie neun Monate
Mona1e nach lHlCh der S:-.cnc am
eier Szene arn See
Sec eine
('ille Entbindung
Entbindung
durchmachen und dann
<lurdlJlllH:hc n und dal1ll mitmil den di'1l Polgen
FoJgc ll des Ff'hltriltes bis
des Fehltrittes hi ... zum
:I.um
heutigen Tage
heutigen Tage herumgehen,
h erumgehen, so so beweist
be\\-'cisl dies,
elie!', daß
daß Sie Sie im
im Un- \]n-
bewußten l\l1~g:allg der
dc n Ausgang
b(!wußteil den dcr Szene
Szel1e bedauert höhen. Sie
Le<lilll Cl't haben. Sie haben
haben ihn
ihn
al!'o in
also in ihrem unbc wuBtcll Denken
ihrem unbewußten korrigiert. Die
Ot.'lIke n korrigiert. Die Voraussetzung
Vor;mssct1.ung
Ihrer
.Ihrer Entbindungsphantasie
EntbilHhlllgsl'hi1l1t<lsie ja, daß
ist ja, dnß damals
istdamnl); etwas
etwas vorgegangen
vOJ'gegangell
l!it t, daß dilm(ll.~ all
1
ist d;,lß Sie
, Sie damals all das
oa!' erlebt
tr1('lIt und
uJld erfahren
erfilhreu haben,
höben, was Sie
WilS Sie

i) Die Deflorutioiisphantnsie findet


I) D ie l)cflont ;ouliplllmIRsic findt' l also
f.l so ihre t\II Wt:. , dll n ~ auf
ihre Anwendung n"r Herrn
H"'Tn' K.,K " und
Ul, d es
es
wird klar, warum
wird klar, dje~clbe Region
wanml dieselbe R~gion des
des Trauminhalts
Tranminhlll1S Material
I\lnlcrial aus J~r Szene
uns der Stl!1lC am
flll1 See
SC[!
enthalt. (Ablt'lulllug, a'~':t Stunden,
cllth;i]1. (Ablehnung, '.
der Wald,
Stundeli. der Wald, Kinladung
Einlndung nachnndl L.) L .)
lJrllclutiick
Bruchstück ewer HY$teric -Allalyu
einer Hysterie -Analyse 107

spiiter
später aus
aus dem Le xikon ent
Lexikon nehmen mußten. Sie
entnehmen Sie sehen, daß Ihre Ihre
Liehe
Liebe zu Herrn K. mit jener jenerSzeIle nicht heendet
Szene nicht beendet war,
war, daß sie
sie sich,
sich, wie

ich
ich behauptet habe,habe, bis
bis auf den heutigen
heutigen Tag - llllenlings
allerdings Ihnen —
unbewußt
UIJbf'\\'u ßt - —
fortsetzt.
fortsetzt. - Sie —
\Yidcr~prach dem auch
Sie widersprach nicht mehr l •
auch nicht 1
.

Diese Arbeiten
Die::;c Arbeilen zur AufkHinmg
Aufklärung des zweiten Traumes hatten
dc!' zweiten hatten
zwei Stunden in
zwei Anspruch genommen. Als
in Anspruc11 ich nacJl
Als ich nach Schluß
Schluß der der
zwei ten Sitzung
zweiten Sitzung meincr
meiner Befriedigung über üb er dfls
das Erreichte Aus-
Erreichte Aus-

drm:k
druck gab,gab, <lutwortete
antwortete sie~lc geringschätzig: Was ist
geril1gschiitzlg: "Vas denn da
ist denn ua viel
viel
herausgekommen? und bereitete
llCrau!'gekommcn? bereitcte mich w d<l~ Herannahen
auf das
so auf Herannahen
w{'itcrc)" Ellthnllungen
weiterer Enthüllungen vor.vor.

Einige Nachträge
I ) Einige l\' a.chlriigc ZI1zu dcn Dcutungen : Die
bisherigcn Deutungen
den bisherigen : Die ,,„Madonna"
1\1 u d 0 1111 n" ist offenbar
iSl offenbar
sie ~("lb~
silo selbst,t, erstens
erstens wegen des des „Anbeters",
,.Anbeters", der dcr ihr die dic Bilder geschickt hat,
Bilder gcschie)ct dann weil
hnt, dann weil
sir Ht'rrn K.'s
sie Herrn K.', Liebe Li chc "ar vor lI.11em
allem dur('h
durch ihrc i\1iittcrlichkcil gegen
ihre Mütterlichkeit gegen seine Kinder ge-
seine Kinder gc-
wonnen hatte, haue, und lind endlich,
endlich. weil weil siesie nls
als Mädchen doch schon ein Kind
sch Oll eil1 Kind gehabt
gehll.ht hat,
h at,
1m direktcn Hinweise
im direkten Hinweise anf auf die dic Entbindungsphantasie.
Entbindungsplmntasie. Die „Madonna" ist
Die .,Mnd01lMtI." ist übrigens
ührigcns
ei ne beliebte
eine G egc m'o r~tdlll ng,
beliebte Gegenvorstellung, wenn ein Mädchen unter dem Drucke
ein i\'läddlcn Hnter dem Drl1<:ke se:o.:lleller Be- sexueller Bc-
~('h llld i'::-Imgcn steht
schuldigungen steht,, was ja ja auch bei Dora
::allen bei Dorn zutrifft.
zutrifft. JcllIch bekam
bekum von diescm Zusammen-
"on diesem Zus:unmen-
ha
hange nl;c die erste Ahnung als
die erste nls ArztAnt derder psychiatrischen
pSJ'ehiatTisehen Klinik Klinik bei bei einem
einem Falle Falle von
\"on
hnlhninatorischer Verworrenheit
halluzinatorischer Ve rworrenheit raschen rn.sehen Ablaufes,
Ablallfes, der sich als
der sich als Beaktion
Reaktion auf Muf einen
einen
\"orwnrf
Vorwurf des Brnutignms herausstellte.
des Bräutigams herausstellte.
Die mütterliche
Die miitterliche SehnsuchtSehll sucht nach naeh einem Kinde Kinde wäre bei bei Fortsetzimg
Fortsetmng der der Analyse
Analyse
wahncheinlidl
wahrscheinlich als
als dlmkles
dunkles aber müchliges
mächtiges Motiv
Motiv ihre
ihres s Handelns
HandeIns aufzudecken
n\lfzlIdecken gewesen.
gewesen.
_ j)j Djee vielen l~ragen, die
,·jelen Fragen, die sie
!fle inin letzter Zeit aufgeworfen
letzter Zeit onfgeworfcll hatte, hOlle , erscheinen
cf$ t'heinen wie Spilt-
wic Spät-
abkö mmJjn~e der
abkömmlinge der Fragen sexlIellcr Wißbegierde,
Friesen sexueller \\' ißbcgierde, welchewelche sie sie ausalls dem Lexikon Lexikon zu tU
bf"friedigell gesucht.
befriedigen sestlC"h\. Es ist anzunehmen,
Es ist anzunehmcn, daß daß sie sic über
iiher Schwangerschaft,
Schwangerschnft, Entbindung,Entbindung,
JUlIgfriilllichkeit und
Jungfräulichkeit lihnliche Themata
lind ähnliche nachgelesen. —
Themata. nachgelesen. - Eine
E ine derder Fragen,
Fragen, die die in
in den
den
Zusammenhang der zweiten Traumsituation
ZnsammenlllUlJ:; der "l,weiten TraullIsituation einzufügen cill'mfiigcn sind,5ind, hatte
hatte sie sie bei
bei der Re~
der Be-
produktion des
produktion des Traumes
Trallrne.\i vergessen.
,·crgcssen. Es Es konnte
konnte nur nur diedie Frage
Frage sein:sein: Wohnt
'Vohnt hier hier der
der
H,~rr ***?
Herr odcr:'''o
'U ? oder: Wo wohntwohnt der Herr ***?
der Herr .... ? EsEs muß seinen Grund haben,
mllß seinen ha ben, daß
daß siesie
dicse scheinbar
diese scheinhllr harmloseharmlose Frage "crgessen, nachdem
Frage vergessen, nachdenl sie ~ie sie
sie überhaupt
liberllllllpt in den Traum
in den Trallln
aufgenommen. lch Ich finde diesen Grund
finde diesen Gnmd in in dem Familiennamen
Familiennamen selbst, selbst, der
dar gleichzeitig
gleichzeitig
Gegcnslandsb edl,.·\\ltmg hat,
Gegenstandsbedeutnng hat, undund zwar
zwar mehrfache,
mehrfache, also al~o einem
eincm „zweideutigen"
,,1; weid c\l tigen" Worte 'Vorte
Rlcichgesetzt werden
gleichgesetzt werden kann. kann. Ich Ich kann diesen Namen
kann diesen Namcn leider leider nicht mitteilen, um
nicllt mitteilen, mn zu zu
lei gen. wie
zeigen, wie geschickt
gClIehickt er verwendcl worden
er verwendet worden ist, ist, um „Zweideutiges"
.,Zweideutiges" und "Unall~
und „Unan-
Sländil!Cs" zu
ständiges" hczeidl1len, Es
7.11 bezeichnen. E, stützt
stützt diese
dicsc Deutung,
Deutnng, wenn wir in in anderer Begion Rcg-ion des des
"Traum es, wo
Traumes, wo das das Material
I\Iatcrial aus Ans den Erinnerungen
Erinnerungen an den den Tod der der Tante
TLnte stammt,
stammt, in in
dem
drm SatzeSatze ..Sie
"Sie sind sind schon
schon auf Imf den
den Friedhof
Friedhof gefahren"
gefahren" gleichfalls
gleichfalls eine eine Wortanspielung
Wortansviclnng
allf den
auf den Namen der der Tante
Tante finden.
finden , In
1n diesen
diesen unanständigen
unanständigel' Worten 'VorteIl wäre wohl wohl derder
Hinweis auf
Hinweis anf eine zweite mündliche
eitle zweite miindliche Quelle gelegen, gelegen, da für (iir siesia das
das Wörterbuch
Wörterbnch
"lcht ausreicht.
nicht ansreicht. Ich Ich wärewäre nichtnicht erstaunt
erstaunt. gewesen
gewesen zu zn hören,
hi:;ren, daßdaß FrauFrau K. K. selbst,
selbst,
dic Verleumderin,
die Vcrleumdenn. diese diese Quelle
Quelle war. Wal". Dora
DOTa. hättehaUe danndann gerade
serade sie sie edelmütig
edelmütig ver- \'er-
schont. während
schont, \\'äl1:rcnd sie liie die
die anderen
and eren Personen
Personen mit mit nahezu
nahc1.11 tückischer
tiickiseher Bache Rache verfolgte;
verfolgtc;
Mnter der
hinter {kr schiersc-hier unübersehbaren
nnübersehbaren Reihe Reihe von Yers(~hiebnngen ! die
\"on Verschiebungen, di e sich
sich so so ergeben,
ergeben,
k önnle man
könnte Ulan ein eillfac-hes Moment,
ein einfaches I\fomel1t, die die tief
tief wurzelnde
wnn.clndc homosexuelle
hom osexlIeIle Liebe L iebe zu zn Frau
Prau K.,K.,
,'e-T111ul('n.
vermuten.
10 8
108 KKrankengeschichten
ranJ.:engescl,ic!t'1!1I

Zur dritten
Zur dritten Sitzung
Sitzung trat trat sie sie mitmit elden
en W Ol'Lell aan:
Worten n : "„Wissen
VVisscn Sie, Sie,
Herr
Herr Doktor,
Doktor, daß daß ich ich heutheute e das das letzte
letzte Mal Mal hier' hier hin bin?" —
?" - Ich Ich
kann es
kann es ni cht wissen,
nicht wissen, da da Sie Sie mirmir nk hL<; da
nichts von ggesagt
davon CSilgt hahen.
haben. - —
" Ja, ich
„Ja, ich habe
habe mir mir vo rgenomm e n, his
vorgenommen, bis Nc nj alll' I halle
Neujahr' halte ich ich eses lIoch
noch
Sj länger
aus;
l\U langer willwill ich ich aber
aber .mf auf di diee H eilung ni
Heilung cht 'w
nicht —
aJ'ten. " - Sie
warten." Sie
wissen, daß
wissen, daß Sie Sie didiee Freiheit,
Freiheit, ausi'.utrcten,
auszutreten, immer immer Imhcn. haben. H eute
Heute
wolle
wollen n wir
wir abeaber r noch
noch arbeiarbeiten. Wann hnbc
len. V\TUIIIl haben n SieSie denden ElItschluß
Entschluß
gefa ß t ? -
gefaßt? — „Vor 14
"Vor 14 Tage
Tagen, Il, glnubc
glaube ich. ich." -
u — DClS
Das kl ingt ja
klingt ja wie
wie
von einem
von einem Dienstmäd
Dienstmädchen, einer GOll\'crIl81Itc,
chen, eitlCl' Gouvernante, li.|.tägige /,.tiigigc KÜTldig
Kündigung. ung.
- "„Eine
Eine Gouve rnallte, ddie
Gouvernante, ie ge kündi g L hfll
gekündigt war ,md
hat,, wal' auchl (ldamals
nmnls bei bei
K., als
K., als iel]
ich sie in L. am Sec See besu besuchte." —
chte. ce - So So?? \'0 von 11 der
der hnhe
haben n
Sie noch ni
Sie noch niee cl"ziihlt
erzählt.. Bitte, cl7.iihle
erzählen n Sie.
Sie.

"„Es war ~also


Es wal' I so ein junges M iidche ll im H
Mädchen au se al!'
Hause als GOll vel'll antc
Gouvernante
der
der Kinder,
Kinder, tlie die ein ganz m el'k'würtl iges ßBenehmen
merkwürdiges enehm ell gegell gegen cle denn
Herrn
H errn zeigte.
zeigte. Sie Sie g rüßtc ihn ni
grüßte cht, gab ihm kei
nicht, lle Antwort,
keine Ant\'\'ort,
rei chte ihm nichts
reichte ni chts bei bei Tisch, wenn C erI' um e twas bat,
etwas ba t, kurz,
ku r!., be-
be-
hrmd
handelte elte ihn
ihn wie Luft. Luft. Er war wnr übrige
übrigens ns auch
au ch nicht
nicht vielvi el höflicher
höfli che r
gegen
geg en sie.
sie. Einen oder zwei Tage vor der de r Szene
Szelle am Uln SeeSec nahmIInhm
mich
mi ch das das Mädchen
M äd chen auf die di e Seite;
Seite; sie hahe mir
sie habe m i)' etwas mitzulcilen.
etwns mitzuteilen.
Sie erzählte mir
Sie erzählte mir dann,
dann, Herr K. K. habe
habe sich sich ihr ihr zu r.n einer
eiller Zeit,
Zeit, alsals
d ie Frau
die Frau gerade
gera de für m ehre re Wochen
filT mehrere "Voche ll abwesend war, war, genähert,
genlihert,
sie sehr
sie sehr umworben
umworben und sie sie gebeten,
gebeten, ihm gefällig geflilli g zu zu sein;
sein; er er
habe
habe nic11ts von
nichts von seiner
seiner Frau Frnu usw." usw." ...... Das Dns sindsind ja di eselben
ja dieselben
Worte,
'IVorte, die die erer danndann in in der(leI' Werbung
"Vcrhullg um um Sie gchrnuch t, bei
Sic gebraucht, bei
denen
denen Sie ihm den
Sie ihm deli Schlag
Schlag ins ins Gesicht
Gesicht gegeben. —
gegeben. - „Ja. "Ja. Sie gab
Sie gab
ihm
ihm nach,nach, aberaber nach kUri'.er Zeit
nach kurzer Zeit kümmerte
kümlll erte er c r sich
sich nicht
Ili ch t mehr
m ehl'
um
um sie, sie, und
und sie sie haßte
haßle ihn scitllcm ." - Und
ihn seitdem." — ,liese Gouvernante
Uml diese Gouvc rnantc
hatte gekündigt?
hatte —
gekündigt? - „Nein, " Nein, sie sic wollte
wollte kündigen.
kündigc n. Sie Sie sagte
sagte mir,mir,
sie habe
sie habe sofort,
sofort, wie wi e sie
sie sich
.sich verlassen
vCl'lfl!'sel'l gefühlt,
gefühlt, den den Vorfall
VOl'fall ihren
ihre Il
Eltern
Eltern mitgeteilt,
mitgeteilt, die Ji e anständige
nnsUilltlige Leute Lct1l ~ sind sin d und ulld irgendwo
irgclld . ."o in in
Deutschland
Deu tschland wohnen. wohnen. Die Die Eltern
Elterll verlangten,
verlallgt e n, daß daß sie sic das das Haus
H aus
---------
1) Es war
1) Es war der 5l . Dezember.
der 51. D euHl'Iher.
H)'~terje --Analyse
Bruchstück einer Hysterie
Bruchstück Analy~e. lo9

augenblickl
äuge nblickliich
ch verlasse, und schriebenschrieben ihr unnn, als
ihr dann, als sie
sie es nicht
es nicht

tat,
tat, sie
sie wollten nichts mehr von VOll ihr
ihr wissen,
wissen, sie
sie dUrfe nicht
dürfe nicht
mehr nach Hause zurückkommen."zurückkommen." - — Und warum ging ging sie
sie

ni cht fort
nicht fort?? - — "„Sie
Sie !'iagte,
sagte, sie
sie ,'volle noch eine
wolle noch kUTZe Zeit ab-
eine kurze
wilrten,
warten, ob fiich nichts
ob sich bei Herrn K. iindere.
nichts bei ändere. So zu leben,leben, halte
halte
sie nicht
sie nicht aus. Wenn sie
aus. 'Venn sie keine Änderung sehe, sehe, werde
werde sie
sie kündigen
kündigen

fortgeh en." - Und was ist
und fortgehen." nus dem l\1ädchen
ist aus Mädchen geworden?

- „Ich
"I ch weiß nur, nur, daß sie fortgegangen ist."
sie fortgegangen ist." -— Ein Kind hat
Ein Kind hat
sie von dem Abenteuer nicht davongetragen?
sie —
davongetragen? - „Nein. "Nein."
Da war also —
nlso -. - wi wiee übrigens ganzganz regelrecht
regelrecht - — inmitten der
inmitten der
Analyse ein
Analyse ein StUck tatsächlichen Materials
Stück tatsächlichen zum Vorscheine
Materials Zllln Vorscheine ge- ge-

kommen, das das früher


fri.ih er aufgeworfene Probleme lösen half. Ich
lösen half. konnte
Ich konnte
Dora
Dora S<1gen:
sagen: Jetzt
Jetzt kenne ich ich das
das Motiv jenes Schlages, mit
jenes Schlages, dem
mit dem
Sie
Sie die ''''erbung beantwortet haben. Es
die Werbung Es war
war nicht Kränkung über
nicht Kränkung über
di
die e rIß
an Sie gestellte Zumutung, sondern eifersüchtige
Sie gestellte Rache.
eifersüchtige Rache. Als Als
Ihnen das
Ihnen das Fräulein
Fräulein seine
seine Geschichte erzählte, machten
Geschichte erzählte, machten SieSie noch
noch
von lhrer Kunst Gebrauch, alles
yon Ihrer alles beiseite
beiseite zu schieben, was
zu schieben, was Ihren
Ihren
Gefühlen nicht
Gefühlen nicht paßte.
paßte. In In dem Moment,
Moment, da d. Herr
Herr K.
K. die
die Worte
g ebrauchte : Ich habe nichts
gebrauchte: nichts anan meiner
meiner Frau,
Frau, die
die er
er auch
auch zuzu dem
Fräulein g esagt, wurden neue Regungen
Fräulein gesagt, Regungen in in Ihnen
Ihnen wachgerufen,
wachgerufen,
und die
und di e Wagschale kippte um. Sie
vVngschale kippte Sie sagten
sagten sich:
sich: Er
E r wagt es,
es, mich
mic11
zu behandeln wie
zu wie eine
eine Gouvernante,
Gouvernante, eineeine dienende
dien end e Person?
Person? Diese
Diese
Hochmutskränlwllg zur
Hochmutskränkung zur Eifersucht
Eifersucht und zu zu den
den bewußten be- be-
l'onnenen Motiven hinzu:
sonnenen hinzu: das das war
war endlich
endlich zu "jeP. Zum Beweise,
zu viel
1
. Beweise,
wie sehrsehr Sie unter dem Eindrucke
Sie unter Eindrucke der Geschichte des des Fräuleins
Fräuleins
stehen, halte
stehen, halte ichich Ihnen
lhnen die die wiederholten
wiederholten Identifizierungen
Identifizierungen mit
ihr im
ihr im Traume und lind in in Ihrem Benehmen
Benehm en vor.vor. Sie
Sie sagen
sagen eses den
Eltern, was
Eltern, was wirwir bisher
bisher nicht
nicht verstanden haben,
haben, wie dasdas Fräulein
f'!'i den
es den Eltern
Eltern geschrieben hat. hilt. Sie
Sie kündigen
kümJigen mir wie eine eine
Gouvernante mit
Gouvernante mit l-rtägiger
] 4tägigcr Kündigung.
Kündigung. Der Der Brief
Brief im
im Traume,

I) Es
1) Es war
war vielleicht
\'iellt>icht nicht
nicht gleichgültig,
gleichgiih ig. daß
daß sie
sie dieselbe
dieselbt> Klage
Kla.ge über
üher die
di e Frau,
Frau.
deren Bedeutung
deren Bedeutung sie wohl
sie wohl verstand, auch vom
verstand. auch vom Vater
Vater gehört
geh ört haben
h",bcn konnte,
)lOnnt e, wie
wie ich
ich
sie aus
sie aus seint> m Munde
seinem :-'lnnde gehört
geh ört habe.
hab e.
1110
1(> Krankengeschichten

der Ihnen
der tllllel1 erlaubt,
erlaubt, nach
IIm' h Hause
Hanse zu
zu kommell, ist
kommen, ist ein e lll Gegenstück
GcgclIstü«.:k
zum
7.um Briefe I~ ltcrll des
Briefe der Eltern (les Fräuleins,
Friiu!c iHS, die die es
Cl' ihr
ihr verboten
ycrbnlclI hatten.
hil11cu .
„Warum
" VVo-tnun habe ich ich eses dann
dU1l1I den Ellcrll nicht
e1CII Kitern fli cht gleichg ll'id l erzählt?
CI71i hIl?t'
"Ve1c1ic Zeit
Welche Imuctl Sie
Zeit haben Sie denn vcrsll'cidlCII hissen?
tlmltl verstreichen 1,1 :;."0 11 1
„Am
"Am letzten
letzten Juni
JUlli fielriel die
die Szene \'01'; am
Si'.C1W vor; ,1111 14. 1+ Juli Jllli habe
ha he ich's
icll's
de I' Mutter erzählt."
der erzä hlt."
Also wieder
Also wi ed er 14 Tilge, der
.L i. Tage, der für (~ill c dienende
fiir eine diellende Person
P erson charakteristi-
r.hill'nktcristi-
sehe Termin!
sche Tel'min! Ihre Fl'age kElml
lhre Frage kann ich jt!ti'. t
jetzt beillltwortell. Sie
beantworten. Sil! haben
IWOL'1l
tiM arme M~ülchclI
jn das
ja Mädchen sein-
sehr wohl verslanden. wollte nicht
"cr.stiludell. Sie wollte nicht
gleich fortgehen,
gleich fortgehen, weil
\ycil sie
sie noch wcil sie
hofftet weil
Iloch hoffte, sie erwartete, d"ß
e!' wi!I'lelc, daß
H etT K.
Herr seille Zärtlichkeit
K. seine zU\\'ülltlell würde.
Ziirtlichkcit ihr wieder zuwenden wUn\c. DasDilS muß
also
also lhr Motiv gewesen sein.
auch Ihr seil!. Sie
Sie walteten deli Termin
Will'tel CIl iU-n T Cl'lniu ab,
,lh,
um zu sehell,
sehen, ob
ob er
er seine
snillc Werbung erneuern
VVel'bullg wi'mle, daraus
Cl'llCl1e rll würde, tlnl"illJS

hätten Sie
hätten geschlo~sclI, daß es
Sie geschlossen, Ertlst war,
t.-:-; ihm Frust Wilr, und dilß er
1I11t! daß Jlicht
er nicht

mit J1l11
Ihnencn ~spielen
pi e l c lI wollte wi(~ mit
wollle wie IHit (Ier
der Gouverante.
GOIl\'Cnlllll!,

"rn den
„In deli cn;lCII
ersten Tagen Tilgen lI i,,:h (1(:1'
nach Ahl'l!isl~ sdlidae
der Abreise schickte PI' er noch eme
uodl eine
Ansichtskal'tel.
Ansichtskarte ." tc
1

Ja,
Ja, als
als aber dann lIidlts
aber dtlllll weitei' kam,
nichts weiter ktl ll1, da li eBeIl Sie Ihrol'
ließen Ihrer l\ache
Rache
freie n Lauf.
freien Llllf. Ich
Ich kann mir sogar vOl'j:itcll
kam1111Ir ell, daß
vorstellen, d"ß dn llwls 1I0ch
damals noch
Raum für die
Rilurn für (lie Nebenabsicht Wf1 l', ihn du
Nebenahsicht war, rch die
durch Anklage zum
die A1Jklnge Zlllll
noch ihl'em
Hinreisen nach ihrem Aufenthalte zu bewegen.Lww eg'c lI.
. Wie er's
"„.... \Vie
. er's uns ja jn mich ZUt~I'.st angetragen
auch zuerst hat," warf
RIIgetl'i11pm hat," wurf sie
sie
ein. - — Dann wäre
Dnnn Scllllsuc.ht Jlllch
. .\'iire Ihre Sehnsucht gcstillt worden
nach ihm gestillt wOl'dell -
hier nickte sie Bestätigung,
nickte sie BestiitigulIg, was ich nicht nicht eerwartet halte -- 1lI1t]
rwart et hatte und erCI'
hätte IhlJen
hätte Ihnen diedie Genugtuung geben kiilll1 können,CII, di
diee Sie
Sie sit:h vCI'lnngtell,
sich verlangten.

,,\'V elche Genugtuung?"


„Welche
Ich frmge
fange niimli
nämlich ch All
an ZU nhllell, daß Sie
;t,lI ahnen, dip AlIgcleg'cllhcit
Si I! die Angelegenheit
mit Herrn K. viel viel ernstt!J'
ernster ilufgefn.ßl hl\b(~II, als
aufgefaßt haben, Sie bisher
als Sie hish m' verraten
verraten
wollten. War 'l.wischen
wollten. \Var zwischen deli den K. K. nicht oft von Srhcidllug
oft "Oll Scheidung die die Hc(le?
Rede?
"Gcwiß,
„Gewiß, zuerst wollte sie sie nicht der Kinder ",egl~l1 wegen,t UlHt
und jetzt
jetzt
will sie,
sie, ,,-ber
aber er er willwill nicht
nicht mchl'."
mehr.*

I)
1) Dies
Die» die
die Aillehnung
Anlehnung für
für den Ingc uicllr, de
Ingenieur, derr sich
»ich h illlcr dem Ich
hinter Ich ill
in der
der crsle
erstenu
Traumsitulltion
Traumsituation verbirgt.
Bruchstück einer
Bruchstück Hysterie -AnalYlt:
einer Hysterie- Analyse m
111

SoHten
Sollten Sie lIicht gedacht
Sie nicht gedacht haben, haben, daß daß er er sich
sich von seiner Fn\U
seiner Frau
scheiden lassen wiH,
scheiden lassen will, um Sie zu heirateIl ? Und daß er
Sie zu heiraten? jetzt nicht
er jetzt nicht
mehr will,will, weil
weil el' keinen Ersatz
er keinen Ersatz hnt?hat? Sie waren ,,,"aren freilich
freilich vorvor
z\",:ei Jahren sehr'
zwei sehr jung, aber Sie
jung, aber Sie haben mir selbst selbst von der der Mama
erzählt, daß sie
erzählt, sie mit Jahren verlobt
mit 17 Jahren verlobt war Will' und dann dH.IlJ'l zwei
z\vei Jahre
Jahre
fluf ihren Mann
auf M'unn gewartet
gewartet hat. Die Liebesgeschichte der der Mutter
Muttel'
wird gewöhnlich zum Vorbilde
wird gewöhnlich Vorbilde für die Tochter. Tochtel" Sie Si e wollten
wollten also
also
auch auf ihn warten und nahmen an,
auf ihn warten an, daß er er nul'
nur warte,
warte, bisbis Sie
Sie
reif genug seien,
J'eif genug seine Frau zu
seien, seine zu werdeni. 1
werden Ich . stelle mir vor,
feh stelle vor, daß
es
es ein gauz ernsthafter
em ganz ernsthafter ILebensplan
. . ebellsphm bei bei Ihnen
lhnell war. Sie Sie haben
ni cht einmal
nicht cinnJal das das Recht zu behaupten, daß eine eine solche
solc.:be Absicht
Ahsieht
Herrn K.
bei Herrn
bei K. i.1l1l'gesehlo!'sen
ausgeschlossen war, und haben mir mil' genug von von ihm
2
e\-I.älllt, was direkt
erzählt, direkt auf auf' eine solchesolche Absicht clcutee, deutet . Auch sein
Benehmen
Be1lehmen iu in L. widel~J)licht dem nicht.
L. widerspricht nicht. Sie hahen ihn
Sie haben ihn ja Ilicht
ja nicht
ausreden
ausreden lassenJassen und wissen wissen nicht, was er
nicht, WtlS er Ihnen sagen sagen wollte.
wol1te.
N"eb~tbci wäre
Nebstbei wäm der Plan Phm gar gal' nicht
nicht so ullffiüglich illlSZufülll'en
!'O unmöglich auszuführen ge-
wesen. Die Beziehungen dc:.: des Papa Papa zu Frau Frau K.) K., die die Sie wahr-
scheinlich, nur darum so
scheinlich lange unterstützt
so lange unterstützt haben,hab en, botenboten Ihnen
Jhne n
die Sicherheit,
die Sichel'heit, daß daß die die Einwilligung
Einwllligung der rlel' Frau Sdleidullg zu
Fl'au zur Scheidung 'loU

erreichen wäre,
erreichen wäre, und beim Papa setzen setzen SieSie durch,
durch, was ,'vns Sie
Sie wollen.
wollen,
Jn, wenn die
Ja, die Versuchung in in L. L. einen
einen anderen
nnderen Ausgang genommen
hätte, wäre
hätte, wärc dies di es für
fjir alle Teile die
<il1e Teile einzig mögliche Lösung ge-
die einzig ge-
wesen, Ich
wesen. 1ch meine
meine auch, fluch, darum
darum haben haben Sie Sie den<.len anderen Ausgang Ausg<lIlg
bediluert und ihn
so bedauert ihn in in der
der Phantasie,
Phantasie, die die als
als Blinddarmentzündung
~lUftrat, korrigiert.
auftrat, korrigiert. Es Es mußte also also eine schwere Enttäuschung für
eine schwere für
sein, als
Sie sein,
Sie anstalt einer
1.l1s anstatt einer erneuten
erneuten Werbung
vVerbung das das Leugnen und
die S(;hm~l1L1ngel1 von
die Schmähungen ,"on seiten
seiten des des Herrn
HelTn K. K, der I~rfolg Ihrer
der Erfolg Ihrer An-
kl":lge wurden.
klage wUl'den. Sie Sie gestehen
gestehen zu, ~m, daß nichts
nichts Sie Sie so so sehr
sehr inin Wut
W uL
bringeJ1 kann,
bringen "knun, als als wenn man glaubt, glaubt, Sie Sie hätten
hllllen sich sich diedie Szene
Szene
1) Das Warten,
1) Das bis man
\\'arlen, bis man das
das Ziel
Ziel erreicht,
erreicht , findet
finde! sich
sich im Inhalte der
illl Inhalte der ersten
ersl<!n
Traumsituation ; in dieser Phantasie vom
Trallmsitllution: in dieser Phantasie "om Warten
'\'arten auf
auf die
die Braut
Bruut sehe
sehe ich ~il1 Stück
ich ein Stiick
der dritten,
der dritten, bereits angekündigten Komponente
bereits angekündigten Komponent e dieses
dieses Traumes.
Tntllm C$,

~) Besonders
2) Besonders eine Rede, mit
eine Rede, mit der er im
der er im letzten
let"tten Jahre
JlIhre des
des z'usllmmelilebclls in
Zusammenlebens in B.
B,
das Weihnachtsgeschenk
das \Yeihnuchlsgescheuk einer
einer Briefschachtel
Briefschachtel begleitet
begleitet hatte.
hatte,
110
1 1 K ran'lrcngrschicl'ft:tt
Krankengeschichten

am See
See eingebildet. lch
Ich weiß nun,Sie
Sie nicht
nllll, nicht erinnert
woran
\\'or[l11
erinnert
werden
werden \vollen,
wollen, uaß
daß Sie skhsich cingcl)ildct, die \Verhung
eingebildet, die Werbung !Oeisei ernst-
ernst-
haft
haft und Herr K. werde nicht nLJlassen, ablassen, bis
bis Sie
Sie ihn
ihn gchciratcL
geheiratet
Sie
Sie ha tte ;wgehürt,
hatte zugehört, ohne wie sonstsonst zu
zu widersprcchclI.
widersprechen. SieSie schien
schien
ergriffen,
ergriffen, nahm nurauf ,-lic
die liebcHswiirdigstc
liebenswürdigste "Veise
Weise mit warmen
warmen
Wünschen zum Jahreswcch!=cl
\YUnschcn Jahreswechsel Abschic()
Abschied und\lnd - knmkam ni —
cht wieder.
nicht wieder.
Der Vnler,
Vater, der mich noch einige Mnle Male besuchte,
besuchte, versi cherte, sie
versicherte, sie

werde wi
werde wiederkommen;
ederkomm en; man m merke
erk e ihr die Sehnsn cht nn
Sehnsucht ch der
nach
Fortsetzung
Fortsetzung der Behandlung on. an. AIJCt"
Aber cr er wor
war wohl ni nie e ganz auf-auf-
richtig.
richtig. Er ha tte die Kur nlltcrstUtzt,
hatte unterstützt, so so Innge
lange er er sich
sich Hoffnung
machen
mn chen konnte, ich würd würdee DOl'fI
Dora "atl sreden", daß zwischen
„ausreden", z\'\'i~ch cn ihm
und Frau
Frnu K. K. etwl'S
etwas anderes fil alss Freundscha
Freundschaft ft bestehe.
bestehe. Sein JnteresseInteresse
erlosch,
erlosch, alsals er
er m erkte, <lnß
merkte, daß di eser Erfolg nicht in
dieser iJl m ei ner Absicht
meiner Absicht
liege.
liege. Ich wußte, daß
Ich dnß siesie ni cht wiederkommen würde.
nicht wii rclc. Es war
ein lll1zweifelhaftcl'
ein unzweifelhafter Rncheakt,
Racheakt, daß sie sie in in so ullvermutetel' vVeise,
so unvermuteter Weise,
als meine E
als rwtlrtungen auf glücklichc
Erwartungen glückliche Beendigung der Kur den
höchsten Swnd
höchsten Stand einn nbbri1ch und
ahmeJl, abbrach
einnahmen, dlesc Hoffnuu
ulHI diese Hoffnungen ge n ver-
ver-
nichtete.
nichtete. Auch
Alleh ihreihre TendTendenzem~ zur Sclbst~chiüligul1 g fnnd
ZUl' Selbstschädigung fand ihreihre
Rechnung
Rechnung bei bei diesem Vorgehen. Wer VVer wie ich ich die die bösesten
bösesten
Dämonen,
Dämonen, die Jie unvollkommen
unvollkomm e n gebändigt gcbiindigt in in einer
einer menschlichen
ln C'l1schHche n
Brust wohnen,
Brust nufweckt, um sie
wohn en, aufweckt, sie zu 1.\1 bckiimprclI, muß darauf
bekämpfen, dnrnuf
gefaßt sein, daß
gefnßt sein, daß er er inin diesem Ringen selbst selbst nicht
Illch t unbeschädigt
unbeschiidigt
bleibe. Ob
bleibe. Ob ich das
ich das Mädchen
Miiclchcn bei bei der
der Behandlung
Behandlung erhalten erllnltcll hätte,
hätte,
wenn
wenn ich ich mich selbst in
mi ch selbst l~ol1 e gefunden, den
eine Rolle
in eine den Wert ''\Teri ihres
ihres
Verbleibens für
Verbleibens fOr mich
mi ch übertrieben
übertri eben und tlno ihr i hr ein
ein warmes
\'\'ann cs Interesse
Interesse
bezeigt hätte,
bezeigt hätte, dasda$ beibei aller
aller Milderung durch (lurrh meine Stellung Stellung als nls
Arzt doch wie ein
Arzt e in Ersatz
En:;atz für die die von
\'011 ihr ihr ersehnte
e rse hnte Zärtlichkeit
7...iü·tlichkeit
nu~efall en wäre?
ausgefallen W;lTC? Ich lch weiß
weiß es es nicht.
ni(:ht. Da Da einein Teil
Tei] der der Faktoren,
Fnktoren,
die sich
die sich alsnls Widerstand
VVitl erstnml entgegenstellen,
entgegellstclIcJl, in ill jedem
jedem FalleFnlle unbekannt
ullbeknnnt
ble1bt, habe
bleibt, habe ichich es es immer
immer vermieden,
ve rmi edell, Rollen RolleJJ zu zu spielen,
:-:pielen, und und
mich
mich mit mi t anspruchsloserer
a nspru chsloserer psychologischer
psychologisch er Kunst KUll!'t begnügt.
begn ügt. Bei ßei
allem theorc li5che ll Interesse
allem theoretischen lnteres..<:c und nIIclll ärztlichen
111ut allem iirztlichcn Bestreben,
Best reben, zu zu
helfen, halte
helfen, ich mir
halte ich mir doch
doch vor,
vor, daßdaß derller psychischen
p!'ychischclI Beeinflussung
UeeinflnR.'> ung
Bruchstück einer Hyst erie-Analyse
Hysterie - Analyse
113

nOh\'cndig
notwendig GrenzenGrenzen gesetzt sind, und respektiere
gesetzt sind, respektiere als als solche
solche auch
auch
den \iVillen
Willen und und di e Einsicht des Patienten.
die
Ich
Ich ,,-eiß
weiß auch ni ch t, ob
nicht, ob Herr K. K. m mehrehr errejcht
erreicht hiitte, wäre
hätte, wäre
ihm verraten
verraten worden,
worden, d(1ß daß jener Schlag ins ins Gesicht keineswegs
keineswegs
ein endgültiges „Nein" Dorils
endgültiges "Nein" Doras bedeutete,
bedeutete, sond ern der zul
sondern etzt
zuletzt
geweckten Eifersucht
Eifersucht entsprach,
entsprach, wö h rend noch
während noch di e stärksten
die stärksten
Itegungcn
Regungen ihres ihres Seelenl ebens für ihn Partei
Seelenlebens Partei nahmen. WUrde Würde er er
dieses erste
erste "Nein
„Nein"" üb erhört und seine
überhört VVerbung mit über-
seine Werbung über-
zeugender
zeugender L fortgesetzt haben, so
eidenschoft fortgesetzt
Leidenschaft so hätte der Erf01g Erfolg-

leicht
leicht sein
sein könn en, dnß
können, daß die die Neigung des des Mädc11ens
Mädchens sich übel' alle
sich über nl1e
inneren Schwierigkeiten hinweggesetzt lüitte.
inneren hätte. Aber ich meine, m eine,
vielleicht
vielleicht ebenso leichtleicht wäre sie sie nur gereizt 'worden, ih
gereizt worden, re R
ihre ach -
Rach-
such
suchtt mn um so ousgiebiger an ihm zu
so ausgiebiger befriedigen . Auf
zn befriedigen. Auf welche
welche
Seite sichsich in in dem \l\T idcrstreite der Motive die
Widerstreite die Entscheidung·
Entscheidung
neigt, ob zur
neigt, zur Aufhebung
Aufheln mg oder zur Verstärkung der der Verdrängung,
Verdriingun g,
das ist
das ist niemals zu berechnen. Die Unnihigkeit Unfähigkeit zur zur Erfüllung
Erfüllung derder
Liebesforderul1g ist
realen Liebesforderung einer der wesentlichsten Charakterzüge
ist einer Cllflrakterzüge
der Neurose; die
der Neurose; die Kranken sind sind vom Gegensatze
Gegensatze zwischen
zwischen der
R ealit.'t und der
Realität der Phantasie beherrst;ht. Was
Phantasie beherrscht. VVas sie
sie inin ihren Phanta-
sien am intensivsten
sien intensivsten ersehnen,
ersehnen, davor
davor fliehen
fliehen sie doch, wenn es
sie doch, es

ihnen in in Wirklichkeit
vVirklichkeit entgegentritt,
entgegentritt, und un d den Phantasien über-
lassen sie
lassen sie sich Hebs ten, wo sie
sich am liebsten, sie eine
eine Realisierung
Realisierung nichtnicht mehr
m ehr
befürchten brauchen.
zu befürchten brauchen. Die Die Schranke,
Schranke, welche
welche die die Verdrängung
nufgerichte,t hat,
aufgerichtet hat, kann allerdings unter dem Anstürme
nllerdillgs unter Ansturme heftiger,
heftiger,
rea1 veranlaßter
real veranlaBter Erregungen fallen, fallen, die
die Neurose kann noch durch
die Wirklichkeit
die ''''irklichkeit überwunden
über wunden werden.werden. Wir ' tVir können aber aber nicht
nicht
allgemein berechnen,
allgemein berechnen, beibei wem und wodurch wodurch diese diese Heilung
H eilung mög-
1
1
lich wäre
lich wfire • .

I) Noch
1) einige Bemerkungen
Noeh einige BClIlcrkullgen über
tiber den
den Aufbau
Au fbau dieses
dieses Traumes,
Trall llles, der
der sich
sich nicht
nicht soso
gründlich
griindlich verstehen
"ersteh en läßt, daß man
läßt, daß seine Synthese
m':lll seine Synthese versuchen
"ersuchen könnte.
kÖllIlte. Als
Als ein
ein fassaden-
fa ssnden-
\·orgesehobenes Stück
nrtig vorgeschobenes
artig St ück läßt
läßt sich
sich die
die Rachephantasie
Rachephautnsie gegen
gegen den den Vater
Vater heraus-
hcr:uls-
heben : Sie
heben: Sie ist eigenmächtig
ist eigenmächtig von vo n Hause
Hause weggegangen;
weggcgaugen ; der der Vater
Va ler ist erkranKt, dann
ist erkrankt, dann
gestorben ...
gestorben ... Sie
Sie geht
geht jetzt noch Hause,
jctt.t nach Ibnse , die
die anderen
anderen sind
sind schon alle auf
sellon alle anf dem
dem Fried-
Fried-
hofe. Sie
hofe. Sie geht
gebt gar
gar nicht
nicht traurig
Irallrig auf ihr Zimmer
auf ihr z immer und
uud liest
li esl ruhig
ruhig im
im Lexikon.
L exikon. Darunter
Darunter
AnspielWlgen auf
zwci Anspielungen
zwei auf den anderen Racheakt,
d cn anderen Racheakt, den
deli sie wi rklich ausgeführt,
sic wirklich ausgeführt. indem
indem sie
,
sie

Freud,
Fnud, VIII.
\'lll. a
ii4
"4 K rankcngcschichUrt
Krankengeschichten

die
die Eltern
Eltern einen
einen Abschiedsbrief
Abschiedsbrief fimlml
finden ließ: Dcr
Der Brief
Brief (i m TralllllC
(im Traume VOll
von der
der Mnma)
Mama)
und die
und Erwähnung des
die Erwähnung des Leichenbegängnisses
Leichenbegängnisses der fiir
für sie
sie vorbildlichen
vorbildlichen Tnntc.
Tante. - —
Hinter
Hinter dieser
dieser P!J :l1lto.s;c V(·rllcrgCI1
Phantasie verbergen sich
sich Ilic
die I\ncJ,l'gc,lnnkcn
Rachegedanken gegen Herrn K., K., denen
denen
sie
sie in ihrem ßcnc1uncll
in ihrem Benehmen gegen mich mich einen Ausweg geschafft geschafft Imt.hat. Dns
Das DjC'nslmiidchcn
Dienstmädchen
-— die Einladung _— der
die Einludung Wald -— die
der \Vnld die za'/
1/...2 Slull d cll ~llIm
Stunden llll'll aus delH
stammen dem Malerinl
Muterial der
der
Vorgänge in
Vorgänge in L.
L. Die Enlmcrung an
Die Erinnerung an cl;c
die G()1l1' crnnnlc IIlld
Gouvernante und deren ßridvcT'kcllT
Briefverkehr mit
ihren Eltern tritt
ihren tritt mit
mit dem Element ihres
ihres Ahscllieusbricfcs
Abschiedsbriefes l.U zu dem iUJ
im Trllllminho.ltc
Traiiminhalte
vorfindlidu~n
vorfindlichen Brief, dder
er ihr nach Hall:!c
ihr nBeh Hause 1Hzu kommen crlnnbt, zusammen. Die
erlaubt, 1.1lsnmmCII. Die AblchllllHS',
Ablehnung,
sich
sich begleiten 1U zu Innen,
lassen, der ElItsClJIlIß.
Entschluß, nllciu zu geheII,
allein tu gehen, läßt sjchsich wohl so so iihcnl'!t!.cn:
übersetzen
'Yeil
Weil du mich wie ein JJienstmiidelJlm
Dienstmädchen hehnmlelt
behandelt hast,hMt, lasse
lasse iell
ich [lieh
dich stehen, gehe
allein meiner \Vege
allein Wege llndund hcirute
heirate ni cht. -— Dllrch
nicht. Durch diese l\llchegcdnnkcll
Rachegedanken "erdcckt,verdeckt,
schimmert nn an u.ndoren
anderen Stellen Mntcrinl aus t.iirtlidlen
Material ßl15 zärtlichen P h:llltnsiell aus
Phantasien nns der \lllbewnOt
unbewußt
fortgesetzten Liebe
fortgesett.ten Liebe 7.nzu Herrn.
Herrn K.K. durch:
durch: TehIch Mitte
hätte nurauf dieh
dich gewnrtet,
gewartet, bisbis ieh
ich deine
Frau
Frau geworden \Viire - die Defloralion -— die
wäre — die Defloration Entbindung. -— Elldlich
die Entbindnng. Endlich gehört es es
dem vierten,
vierten, nm am tiefsten
tiefsten verhorgeneu
verborgenen Gednukenkreise,
Gedankenkreise, dem dem lIerder Liehe
Liebe zu t.u Fron
Frau K.
an, dnß
an, daß diedie D cflorntiomp}Hllltn~ic vom Stl\lHlpmlk!L'
Dcflorationsphantasic Standpunkte Ih's des !\T[\llI1e~ darge ~ tcllt wird
Mannes dargestellt
(Identifizierung mit dem Verehre
(Identifioziel"lUlg Verehrer,r, der jeh.~.iJl
jetzt in der Fremde weilt), und ,111.(1
weiH), lind an 1wei
daß 0.11 zwei
Stellen die
Stellen die deutlichsten
deutlichsten Anspielungen nur auf 1weidclltigc
zweideutige RedenI\cucil (wohnl hi er der Herr
(wohnt hier
X .) lI11d
X. X.)
X. und l\\lr die nic1.t
auf die mündliche Qlldln
nicht miitldliche il.r.. r scxlld
Quelle ihrer Kellntnisse (Lexikon)
lcll Kenntnisse
sexuellen
entho.lten sind. Gro.uso.mc uud sadistische
enthalten sind. Grausame und sndisti sche l\qplllgcn
Regungen fiudenfinden in in dieselll
diesem Tmume
Traume ihre ihre
Erfüllung.
Erfüllung.

1
IV
NACHWORT
NACHWORT

Ich habe diese


Ich habe Mitteilung zwar als
diese Mitteilung als Bruchstück einer einer Analyse
angekündigt; man wird aber gefunden haben, daß d(1ß siesie in
in viel
viel
weiterem Umfange
weiterem Umfange' unvollständig ist, ist, als sich nach diesem ihrem
als

Titel erwarten
erwarten ließ. ließ. Es geziemt sich sich wohl, daß ich ich versuche,
diese keinesfalls
diese keinesfalls zuf"alligen Auslassungen zu motivieren.
zufälligen Auslassungen motivieren.
Eine Reihe
Eine R ei h e von Ergebnissen der Analyse ist ist weggeblieben,
weil sie
weil sie beim Abbruch der Arbeit teils teils nicht
l]lcht genügend sichersicher
erkannt, teils
erkannt, teils einer
einer Fortführung
Fortführung bis
bis zu einem
einem allgemeinen Resultat
bedürftig waren.
bedürftig waren. Andere Male habe ich, ich, wo es es mir statthaft
statthaft
schien, auf
schien, auf die
die wahrscheinliche
wahrscheinliche Fortsetzung
Fortsetzung einzelner
einzelner Lösungen
hingewiesen. Die
hingewiesen. Die keineswegs
keineswegs selbstverständliche
selbstverständliche Technik,
T echn ik, mittels
mittels
wekher man allein
welcher allein dem Rohmaterial Einfallen des
Rohmaterial von Einfällen des Kranken
R.eingchalt an wertvollen
seinen Reingehalt wertvollen unbewußten Gedanken entziehen
kann, ist
kann, ist von
von mir liier hier durchwegs übergangen worden, worden, womit
Nachteil verbunden bleibt,
der Nachteil bleibt, daß der Leser die die Korrektheit
Korrektheit
meines Vorgehens
meines Vorgehens bei bei diesem
diesem Darstellungsprozeß nicht ni cht bestätigen
bestätigen
kann. Ich fand fand es es aber ganz
ganz undurchführbar, . die die Technik
Technik einer
einer
Analyse und die
Analyse die innere
innere Struktur
Struktur eines
eines Falles
Falles von Hysterie
Hysterie in
in
einem zu zu behandeln;
behandeln; es es wäre
wäre für
für mich eine eine fast
fast unmögliche
unmögliche
Leistung und für
Leistung für den Leser
Leser eine
eine sicher
sicher ungenießbare
ungenicßbnre Lektüre
Lekt üre
geworden. Die
geworden. Die Technik
Technik erfordert
erfordert durchaus
durchaus eineeine abgesonderte
abgesonderte
Darstel1u1lg, die
Darstellung, die durch
durch zahlreiche,
zahlreiche, den den verschiedensten
verschieuensten Fällen
Fällen

"
n6 K nUlle Ilt;c~h icht
Krankengesch en
icfit CIl

cntnommcne
entnommene ncispiele
Beispiele erHiutcrt
erläutert wird und VUII von dem je(l~lIlnligcnjedesmaligen
Ergeb
Ergebnisnis abseh e n darf.
absehen darf. Auch die psychologischen Voraussetzungen,
die psychologischen VOlTI tl"'5ct1.ulIgen,
die sich in in meinen
meillen Beschreibullgen
Beschreibungen psychischer psychischer Phii Phänomene
llomene ver- vcr-
raten, habe ich
rntcn, ich hicl'
hier zu hegründen
begründen nicht VCN'IH:hl. versucht. Eine E.i ll e flüchtige
flüchtige
Begründung würde nichts
Bcgrümluilg ni ch ts leisten;
leisten; eine eine ausführliche
i)Usführli c.h c ",lire wäre eine eine
Arhei t für
Arbeit sich. Ich
für sich. Ich kmmkann 11m'nur versichern, daß 11:113 ich,
ich, olme ohne einemei nem
bestimmtcn
bestimmten psychologischcn
psychologischen System S)'stCIIl vcrpl1ichtct
verpflichtet zu ZII sein,
sei n, an ;m das
dns
Studium der der Phänomene
Phiinomellc gegangen hili, bin, wekhc
welche die di e Beolmchtllng
Beobachtung
Psychoneurotiker enthüllt,
der Psychoneurotiker ellthüllt, lindund daß i<:ll ich dnnu
dann meine Meinungen
rneillo .lVIeinungeIl
um so viel zurechtgerückt.
so viel zurechtgerückt Imbc, habe, his bis sie
sie mi gccig; lIel. erschienen,
mirr geeignet
von dem Zusammenllf111ge
Zusammenhange des Beolmchtetell Hcdlf:llsdHlft zu
Beobachteten Rechenschaft zn geben,
geben.
set1.C keinen Stolz
Ich setze Stolz dm'ein,
darein, di die e Spekull1tion
Spekulation vermieden ZII h ahen;
zu haben;
das Mfitcriol
das Material für für diese
di ese H ypo th esen ist
Hypothesen ober durch die
ist aber die ausgedehnteste
allsgeuelllltel'te
llcohnclll ul' g: gewonnen
und mühevollste Beobachtung bCWOI lllCJ I wunlcl1
worden.. Besonders Bcso l l( lcl'~ elflrIte
dürfte
die Entschiedenheit
die En tschicde nh eit meines
mei lles Standpunktes
StlllldpUllklCS ill in < leI" Frage
der li'rngc des des Un-
UII-
bewußten Anstoß clTegcll, erregen, indemindelll ich ich mit mit unbewußten
1I1lbew nßl cli Vorstel- Vorstel-
lungen, Godankeuzügen
lungen, GCdUllkcIlzÜgCIl und Ul ltl UBegnügen
Cgllil gl!1I so operiere, als
so operiere, als ob ob sie
sie
ebenso gute
ebenso ull zwcifclhnflc Objekte
g ute und unzweifelhafte Ohjck lC der rlel' Psychologie wären wiiren
alles Bewußte; aber
wie alles ober ichich bin bill dessen ~ i dw l', wer
dessen sicher, \\' el' dasselbe
dilsscl bo Er-Er-
sCh ci nullf,rsgebicl mit
scheinungsgebiet mit der nämlichen
niimlichclI MethodeMethoue zu er fo rschen unter-
zu erforschen IInter-
nimmt,
nimmt, wird nicht nicht umhin
mnhin könnelI,
können, sich sich trotztrol,. allestlll es Abmalmens
Abmn}mens
der Philosophen
der Philosophen auf auf denselben SI.OlHlptlllkt zu
dmlselhen Standpunkt ZlI stellen.
stell en.
Diejenigen Fachgenossen, welche
Diejenigen Fachgenossen, meine Theorie
\'\-' clche meine T heo ri e der deI' Hysterie
Hysterie
für eine
für eine rein psychologische gehalten
rein psychologische gehalt eil und darum vunlll crcin
\ ' 011 vornherein
<.1.11'11111 von
f für unfähig
für ~rkHirt haben,
unfiihig erklärt haben, ein pnlhol ogisclJ cs Problem
eill patbologisches Prollle lll zu lösen, lösen,
werden aus
werden aus dieser Abhandlung wohl
dieser Abhfillclhmg woll I entnehmen,
eulll clr lllclI, daß ihr ihr Vorwurf
Charnkter der
e inen Charakter
einen der Technik
T echni k ungerechterweise
1I1lgcrccht crwcise auf UHr die die Theorie
Theorie
überträgt. Nur
überträgt. Nu r die
di e therapeutische Technik Tccllllik ist i:;t rein
rei n psychologisch;
psychologisch ;
die versiiumt es
die Theorie versäumt keiucs,,,cg::;, auf
es keineswegs, ilUr die,tie organische
Ol'gilllisclw Grund-
lage der
lage der Neurose
Neurosc hinzuweisen,
hillzuwcisen, wenngleich
wcnngleich sie ~ic dieselbe
di Cl'clhe nicht nicht in in
1 einer
einer pathologisch-anatomischen
pathologisch-nnatomiscllel'l Veränderung VcriillrlcJ'llIIg sucht ~ucbt und tlie zu
11111) die 1.11

I erwartende chemische
erwartende
durch die
durch
chcmische Veränderung
die Vorläufigkeit
Vorliiufigkcit der
Vcrä ntl eru ng als
der organischen
ills derzeit
orgnuischcn Funktion
rl crzei l. noch unfaßbar
Funktion ersetzt.
\lnfoßbar
Cl'sc1 z.L DerD er
Bruchstiick
Bruchstück einer Hysterie -Analyse 117

Sexua]funktion,
Sexualfunktion, in welcher ich ich die Begründung der Hysterie Hysterie wie
der Psychoneurosen
Psychoneurosen überhaupt überhaupt liehe,
sehe, wird den Charakter eines eines
organischen Faktors
organischen Faktors wohl niemand absprechen wollen. Eine Theorie
Sexuallebens whd,
des SexuaJlebens wird, wie ich vennute, Annahme bestimmter,
vermute, der Annllhme bestimmter,
erregend '\v;rkcnder Sexualstoffe nicht
wirkender Sexualstoffe nicht entbehren können. Die
IlltoxikC\tionen und
Intoxikationen lind Abstinenzen
Abstinenzen beim Gebrauch gewisser chro-
nisch
nischer er Gifte
Gifte stehen ja ja unter
unter allen
allen Krankheitshildern,
Krankheitsbildern, welche
IlTIS die T{linik
uns Klinik kennen lehrt, lehrt, den genuinen Psychon eurosen am
Psychoneurosen
nächsten.
nächsten.
Was sich
Was sich ab er über
aber über dasdas "somatische
„somatische Entgegenkommen", über
die
die infantile
infantilen n Keime zur zur Perversion, über die erogene erogenen n Zonen
und die die Anlage
Anlage zur Bisexualität hente heute aussagen läßt, läßt, habe ich ich in
dieser Abhandlung gleichfalls
dieser gleichfalls nicht
nicht ausgeführt,
ausgefülrrt, .sondern
sondern nur die die
Stellen hervorgehoben, an
Stellen hervorgehoben, a n denen diedie Analyse auf (luf diese orga nischen
organischen
Fu ndamente der Symptome stößt.
Fundamente stößt. Mehr
M ehr ließ sich von einem
ließ sich
ve..einzcllen Falle
vereinzelten Falle aus nicht tun, tun, auch hattehatte ichich die
die nämlichen
Gründe wie wie oben,
oben, eineeine beiläufige
beiläufige Erörterung dieser Momente zu
Erörterung dieser zu
verm eiden. Hier
vermeiden. Hier ist reic11licher Anlaß
ist reichlicher weiteren, auf
Anhlß zu weiteren, nuf eine
eine große
Analysen gestützten
Zahl von Analysen gestützten Arbeiten
Arb eiten gegeben.
dieser soweit
Mit dieser soweit unvollständigen Veröffentlichung wollte ich
wollte ich
zweierlei erreichen.
doch zweierlei erreichen. Erstens als als Ergänzung zu meinem m einem Buche
über die die Traumdeutung zeigen, zeigen, wie diesediese sonst
sonst unnütze Kunst
zur Aufdeckung des
zur des Verborgenen und Verdrängten im Seelenleben Seelenleben
verwendet werden we rden kann kann; bei
5 bei der Analyse der beiden heide n hierhier mit-
mit-
geteilten Träume
geteilten Trtiume ist 1St dann auch die die Technik
T echnik des des Traumdeutens,
Tral1mdeutens,
))sychoanalytischcn ähnlich
welche der psychoanalytischen ähnlich ist,
ist, berücksichtigt
berücksichtigt worden.
Zweitens wollte
Zweitens wollte ich ich Interesse
Interesse für eine eine Reihe
Reihe von Verhältnissen
erwecken, welche heute
erwecken, heute derder Wissenschaft
VVissenschaft nochnoch völlig
völlig unbekannt
sind, weil
sind, weil siesie sich
sich nur bei bei Anwendung dieses dieses bestimmten
bestimmte n Ver- Ver-
fahrens entdecken
fahrens lassen. Von
e ntdecke n lassen. Von derder Komplikation
Komplikation der der psychischen
psychischen
Vorgänge bei bei der H ysterie, dem Nebeneinander
der Hysterie, Nebe neinander der d er verschieden-
verschieden-
artigsten Regungen,
artigsten Regungen, der gegenseitigen Bindung
der gegenseitigen Bin dun g der der Gegensätze,
Gegensätze,
den Verdrängungen
den Verdrängungen und Verschiebungen u. u . a.
(I. m. hat wohl
ln. hat
n8
,,8 K rfl1lkcngcschichl I':n
Krankengeschichten

niemand OlllC
niel11C1l1d eine }·ich l.i ge Ahnullg
richtige Ahnung JmbCll
haben kÜ nnllCIl. Jall
kommen. ClS H
Janets ervor-
Hervor-
hebung der der idic
ide'e fl:n!,
fixe, diedie sich
sich in das Symptom mllsctzt,
in dCls umsetzt, be-be-
deutet
deutet nichts llls eine walll'l1nft.
als eille kümmerliche SchcJllali~icJ'llilg.
wahrhaft kOJllll1crlicllc Schematisierung.
Man wirll
1\1<111 wird sich
sich <luch
auch deI' Vermutung lIi
der VcnnullllIg cht erwehren Ki.iIlIlCI1,
nicht, können, dnß
daß
Erregungen, deren zugehörige VOJ'stcllllllgCII
Vorstellungen deI'der BewlIßlscins-
Bewußtseins-
fälligkeit ermangeln, [llIdo1's
fähigkeit crmallge)lI, aufeinander einwi
anders aufcillilndcr rken, ilIl(~ct~
einwirken, anders "er- ver-
laufen und zu fllldcrcn anderen ÄußeruJlgcll
Äußerungen fühl'on führen nls als die \'011
von uns
„normal" gcuannt
"normal" genannten,clI, dereIl Vorstellungsinhalt 1IIIS
deren VorstcllilllgsillllCl]t hewußt wird.
uns bewußt
Ist
Ist man soweit
mrm soweit aufgckliirt.,
aufgeklärt, so steht ~ilc hl. dom
dem Vcrstiilltll1is
Verständnis OlIlC)' einer
Therapie ni chts mehr
nichts meIn' im V\T Wege,
ege, \Vclr.!Jc neurotische SYll1ptome
welche IlcllI'otisdlC Symptome
.:mfheht,
aufhebt, indern
indem sie sie Vorstellungen
Vorstellungen deI' der ersteren
orsteren Art in norlllnlc
in normale
verwall(lel
verwandelt. t.
lag mir auch (lal'all
Es lag daran zn zu zeigen, daß .laß dic Sexualität )licht
die SexlIillitiit nicht bloßbloß
als
als eillm
einmal nl auftretender dem cx
auftrelellder deliS l/fachill(1 il'gelHlwo
ex machina irgendwo in ill das
da!' Gelri
Getriebe ehe
der
der fürfür die
die J-lystel"ie chnl'(lktcdsti sclwll VorgiilJge
Hysterie charakteristischen eillgreift" sonuern
Vorgänge eingreift, sondern
daß sie die Triebkraft
sie die Triebkl'nft für jedes einzelne
fül' jedes ei llzellle Symptom \uh\ und fnr jede
für jede
einzelne Äußerung eines Symptoms
einzelne SymptoJlls iIlJgiht.abgibt. Di
Diee Krankheits-
Krnnkhcits-
ersch einullge n si
erscheinungen lld, gClc\tlc~u
sind, geradezu gesagt, gcsngt, die aic Sexl1i\lhctiiligullg
Sexualbetätigung der
Kranken. Ein CillzCJIlCl'
einzelner Fall )i'a ll wird niclI1iI1s illlsl;IIHlc Sei
niemals imstande sein,lI, einen
ci nen
so allgemeinen
so allgemeinen Satz Salz zu erweisen,
crweisell, aber nbc,' ich ich kann
'kanll es es nur immcr
JIllr immer
wieder
wieder von von neuem
n euem wiederholen,
wiederholen, weil weil ich ich eses niemals
nienlilJs anders finde,
"lJ)elers finde,
daß
daß diedie Sexualität
SexualiWl der SchlOsse1 zum
der Schlüssel "-lIlll Problem der P~YGhOll ell l"OSen
der Psychoneurosen
wie der Neurosen
wie der Neurosen überhaupt üherhanpt ist. ist. Wer ' iVer ihnihn verschmäht,
verscllllliiht, wird wird
niemals aufzuschließen
niemals nufzLlschlieOen imstandeimstnllclc sein. SCIl t. Ich wnrt c noch
Ich warte 1I0c11 auf ollf diedie
Untm'sllcIHHlgclI, welchen
Untersuchungen, wclchell diesen diesclI Satz Satz. aufzuheben
allfzllhchcll oder einzu-
ode r einzu-
schränken vermögen sollen.
schränken 1;011en. Was VVas ich ich bis his jetzt
jctzt dagegen
dngegclI gehört gehiil't
hahe, waren
habe, waren Äußerungen persönlichen persülllic hcll l\1ifJfnllclls
Mißfallens oder odel" Unglaubens,
Unglaubc lIs,
denen
dcnen es es genügt,
gcnligt, das elas Wort
''''ort Charcots cntgegell'1.lIhnllcll: „pz
C har cots entgegenzuhalten: ,,(7n
ll'empeclie pas
n'empeche rl'c~·islr.r."
pas d'exister."
Der
Der Fall, flUS dessen
Fall, aus uessell Krauken-
Knmkcll- und liehandlungsgeschichte
BeJwmllullgsgc5cllichtc ich
ich
hi er ein
hier elf! Bruchstück
Ul'uchstUck veröffentlicht
verölTentlicht habe,
IH1he, ist auch
fll1ch niclit
lIicht. geeignet,
geeignet,
ist

den Wert
den V'lert der
der psychoanalytischen
psycIJofl nolYlischcll Therapie
Tilcl','pie his
hIS rechte Lidlt zu
rechte Licht ZII
setze n. Nicht
setzen. Nicht nur
nur die
die Kürze der Behandlungsdauer,
Kl'w/,e der HehalidlulJgsdnllcr, die die kaum
kau In
Bruchstiick einer
Bruchstück einer Hysterie
Hysterie-Analyse
- Analyse "9
urei
drei Monate betrug,
Monate betrug, sondern
sondern noch
noch ein
ein anderes
anderes dem
dem Falle
Falle inne-
inne-
wohnendes Moment
wohnendes Moment haben
haben es
es verhindert,
verhindert, daß
daß die
die Kur
Kur mit
mit der
uer
sonst zu
sonst erreichenden, vom
zu erreichenden, vom Kranken
Kranken und
und seinen
seinen Angehörigen
Angehörigen
zugestandenen Besserung
zugestandenen Besserung abschloß,
abschloß, die
die mehr
mehr oder
oder weniger
weniger nahenahe
an vollkommene
an vollkommene HeilungHeilung heranreicht.
heranreicht. Solche
Solche erfreuliche
erfreuliche Erfolge
Erfolge
erzieh man,
erzielt man, wo wo ,die Krankheitserscheinungen allein
die Krankheitserscheinungen alJein durch
durch den den
inneren Konflikt
inneren Konflikt zwischen
zv"ischen denden aufauf diedie Sexualität
Sexualität bezüglichen
bezüglichen
.Regungen gehalten
Regungen werden. Man
gehalten werden. 1\1:an sieht
sieht inin diesen
diesen Fällen
Fällen das
das Be-
Be-
finden der
finden der Kranken in dem Maße
in dem Mnße sich
sich bessern,
bessern, in den1 man durch
in dem durch
übersetzung des
Übersetzung des pathogenen
pathogenen Materials
l\1aterials inin normales
normales zur zur Lösung
ihrer psychischen
ihrer psychischen Aufgaben beigetragen
heigetrngen hat.hat. Anders ist ist der
der Verlauf,
Verlauf,
wo sich
wo sich die
die Symptome in in den Dienst
Dienst äußerer
äußerer Motive
l\1otive des
des Lebens
Lebens
gesteHt haben,
gestellt haben, wie es es auch bei bei Dora seit letzten zwei Jahren
seit den letzten Jahren
geschehen war.
geschehen v.,'ar. Man istist überrascht
überrascht und könnte leicht
und könnte leicht irre
irre werden,
werden,
wenn erf..ihrt, daß das
,,,enn man erfährt, das Befinden
Befinden derder Kranken
Kranken durch die die selbst
seILst
weit vorgeschrittene
weit vorgeschrittene Arbeit nicht merklich geändert
Arbeit nicht geändert wird.wird. In In
' ;V irklichkeit steht
Wirklichkeit steht eses nicht
nicht so so arg}
arg; diedie Symptome schwinden
schvdnden
zwar nicht
zwar nicht unter
unter derder Arbeit,
Arbeit 7 wohl aber
aber eine
eine Zeit
Zeit lang nachnach der-
der- I
selben, wenn die
selben, die Beziehungen zum Arzte gelöst gelöst sind.
sind. Der Aufschub
Aufschub {
des Hffilung oder
des Heilung oder Besserung
Besserung ist ist wirklich
wirklich nur durch die die PeTSon
Person
der Arztes
der verursacht.
Arztes verursacht.
Ich
Ich muß etwas weiter ausholen,7 um diesen
weiter ausholen diesen Sachverhalt ver- ver- ~-
stiindlich zu machen,
ständlich machen. Während einer psychoanalytischen
psychoanalytischen Kur Kur istist .P. /1, y.
die Neubildung von Symptomen, man darf
die darf wohl sagen:
sagen: regel-
regel-
mäßig
mäßig,7 sistiert.
sistiert. Die Produktivität
Produktivität der Neurose ist ist aber
aber durchous
durchaus
nicht
nicht erloschen,
erloschen, sondern betätigt betätigt sich
sich inin der Sdlöpfung
Schöpfung einereiner

besonderen Art Art yon meist unbewußten Gedankenbildungen, welchen


von meist welchen
ct
man den Namen "Obertl'agungen
„Übertragungen" verleihen verleihen kann.
kann.
Was sind
sind die Obertragungen? Es sind
die Übertragungen? sind Neuauflagen, Nachbildungen
Nachbildungen
von den Regungen und Phantasien, die die während des Vordringens

eier
der Analyse erweckt und bmyußt bewußt gemilcht
gemacht werden sollen, sollen, mit

einer
einer fürfür die
die Gattung charakteristischen
charakteristischen Ersetzung
Ersetzung einer früheren
früheren
Person
Person durch die Arztes. Um es
die Person des Arztes. es anders zu sagen: eine
120
12 0 Krankengeschichten

ganze
ganze R eihe fl'lihcl'cr
Reihe früherer psychischer
psychischer gl'lc]H1issc
Erlebnisse wird lIicht nicht nls als ver-
ver-
gangen, SOIH!Cl"11
gangen, sondern als als aktuelle Bczichllllg
nl':111cllc Beziehung 1.1Irzur Person dos des Arzt.es
Arztes
wieder
wieder leLclIdig.
lebendig. Es gibt solche ÜhCltrngllllgcn,Übertragungen, di e siell
die sich illl
im ]nhnJt
Inhalt,

von ihrem VorLildc


VOll Vorhilde in in gm'gar nichL<; bis nur
nichts his auf di c ErsctzlllJg
die Ersetzung unter-
scheiden.
scheiden. Das sir,,1 sind also, um ill
also, 11111 in dem GlcidlJlissc
Gleichnisse 7.11zu hleihen,
bleiben, cin- ein-
f.1c
fachehe Ncmlruckc,
Neudrucke, 1111\'criilul
unveränderte Neuaullagen. Amlcl'e
crl.c NCIHHlnagc'l. Andere sillll
sind kUllstvollcr
kunstvoller
gemocht,
gemacht, sie sie hnben
haben eeine ille MildcrJ'llg
Milderung ihres llllmIIL'$,
Inhaltes, eine S\1b11-Subli-
micl"ung,
mierung, wie ich ich sage, erfahren I1l1d vermögen selbst
und vcrllliigclI selbst bewußt
bewußt
zu werd en, illdc
werden, indem sie sich an irgend eille
lJ1 sie eine geschick!.
geschickt verwertete
reale Besonderh
reale Besonderheit ei t nIl an der Persoll
Person oder'
oder ill Verhältnissen des
Oll Vt!rhiiltilisscil
in di\oi\

Antes
Arztes rllllc hli c lI . DOls
anlehnen. Das silld
sind .. Nctlhcnrhcitllllgcll, lIi
Iso Neubearbeitungen,
also e ht mehr
nicht
Neuurucke.
Neudrucke.
Wenn
\\Te nn man mOll sich 111 in die Theorie der rlel" flunlylischcll
analytischen T echnik
Technik
( cinlnßt,
einläßt, kom kommt mt man m il li zu
zu tierder Eillsicht,
Hinsicht, daß
da die ÜI~e~lg!2.!..!g ctwa~
die Übertragung etwas
1.1

Ilotwel1dig .Q()f~J'd
notwendig Gefordertes '!EI9L~:S!
ist.' ]>\'iIktiscl
Praktischl überzeugt man siel
ühc rzcllgt Illan sichl "'cllig'Stens,
wenigstens,
uaß man
daß
~ _.- . ihr durch keiJ]{~rlci
milD ihr keinerlei Mittel mlsw!}iclwlI
ausweichen kann, kUlI1l, _11 IH1. daß
und
man diesediese letzte Sdlüpfullg der Knlllkiwit
letzte Schöpfung Krankheit wie alle ölle frühereIl
früheren Zil zu
hat. Nun
bekämpfen liilt.
bekämpfen Nl1l1 iSl ist di~~~ . Stück
dieses SU~ck der Arh~il dns
der Arbeit das .1.1~i.
bei _ weitem
~vcitcm
schwicrigstc. Das
schwierigste. DilS D ClltCII der 1'rn1ll110,
Deuten Träume, das das Extrahieren
E.xl rnhicrcil der un- IlU-
b~~ßtcl;- Gedanken
bewußten GcclnnlwlI und uml Erinnerungen
It l'illllcrullgcn aus :ms den Einfallen l ~il1Hill en des des
Krcmken und
Kranken iillllliche Übersetzuugskünste
und ähnliche ÜherscLzllIlg;kiillst.c sind J(~ icht. zu
silld leicht cl"l crllCI1;
zll erlernen;
dabei liefert immer
daLci liefert imme r der Krnnke Kranke selbst scll,s!. den Text.Text. Die Ohcl'1.l'i1g-lIJ1g
Die Übertragung
allein muß
allein mllß man
m:m fast fnst selbständig crnllcn, auf
sclhsLiindig erraten, nuf geringfügige
geringfüg ige Anhalts- Allhnlts-
punkte hin
punkte lind ohne
hin und 011110 sich
sich der \'V ilikUr schuldig
dcr Willkür schuldig zu zu machen.
machc n. Zu

umgehen
u mgehen ist ist sie
sie aber nich t, da
HiwI' nicht, <In siesie zur
ZIII' Herstellung Hilldcr-
nllor Hinder-
Il crS lelllJll g aller
nisse verwendet
nisse vcrwcndet wird, wird, welche
welche das "ns Material
MHterial der ficI' Kur unzugänglich
lIJ1zugiinglich
machen,
machen, und uml da dil die Ühel.."cllgllllg~eltlprilltlllllg für
di e Überzeuguiigseinpfuidung fiir diedi e Kichtigkeit
ni chtigkeit
der konstruierten
der ZllSU1I1mClllliing-c beim
kon struiert ell Zusammenhänge Krnnkcn erst
heim Kranken nach Lösung
ers l. nach Lti,c;lIng
der Übertragung
der Übcrll"ngung hervorgerufen
hervorgel'ufeJi wird. wird.
Man wirdwird geneigt
geneigt sein, seiH, es es für für einen
ei llell schweren
schweren Nachteil Nndllcil des des
ohnehin
ohnehin unbequemen
unb equeme n Verfahrens
Vcrfnhrclls zu halleI!, daß
ZI1 halten, daß dasselbe
dnssclh c die di e Arbeit
Arheit
des Arztes
des Arl.tes durch
du rc h Schöpfung
Schtipfung einer eili!!)' neuen GnUllllg von
Ilellcn Gattung VOll krankhaften
krullkhaften
psychischen Produkten
psychischen P"oouktcll noch IlUc11 vermehrt,
VCl'IlIclu·l., ja, in, wird
",inl vielleicht
vie lleicht eine eine
.-._---- -.,...--_.... _-------~--------

Bruchstück einer Hy sterie -A7Ialyu


Hysterie - Analyse
101
121

Sclüidigung
Schädigung des Kranken durch die die analytische Kur ctuS aus der der
Existenz
Existenz der Übertragung"en
Übertragungen ableiten ableiten wollen. Beides wäre irrig. irrig.

Die Arbeit
Arbeit des Arztes wird wird durch
durch die Übertragung nicht nicht verm ehrt;
vermehrt;
es kann ihm ja
es ja gleichgültig
gleichgültig sein, sein, obob erer die
die betreffende R egung
Regung
des Kranken
Kranken in in Verbindung mit seiner Person Person oder mit einer einer
anderen zu zu überwinden hat. Die Kur nötigt aber auch dem
Kranken mit der der Übertragung keine neue Leistung auf, auf, didiee er
er
nicht auchauch sonst
sonst vollzogen hätte. W Wenn
en n Heilungen von Neurosen
auch in Anstalten zustande kommen, wo psychisch-analytische psychisch-analytische Be- Be-
handlung
handlung ausgeschlossen ist, ist, wenn man sagen konnte, daO daß die die
Hysterie nicht
Hysterie nicht durch die Methode, sondern durch den A:r.lt Arzt geheilt
geheilt
wird, wenn sich
wird, sich eine
eine Art von blinder blinder Abhiingigkeit
Abhängigkeit und dauenJder dauernder
Fesselung des
Fesselung des Kranken an den Arzt zu ergeben pflegt, pflegt, der ihn ihn
durch hypnotische
durch hypnotische Suggestion
Suggestion von seinen seinen Symptomen
S)'lnptomen befreit
befreit hat,
hilt,
so ist
so die wissenschaftli
ist die wissenschaftliche ch e Erklärung fUr aB dies
für all dies in
in "Übertragungen"
„Übertragungen"
zu sehen, die der Kranke regelmäßig nuf auf diedie Person des des Arztes
vornimmt.
vornimmt. Die Die p~ychoanolytisch~ur
psychoanalytische Kur schafft s0~1fft~~ die .. Yhe1'lr~gung
Übertragung
~i cht, sie
nicht, sie _ dec~t·
deckt-_sies!.e _b~o.!'l,
bloß, ~!'cl.eres .. im
wie ..anderes
wie See!~111ebe.n . .Ver-
im Seelenleben Ye.:.~
b<!~g~,~ Der Unterschied äußert sich
borgene, auf. Der Unterschied äußert sich nur darin, daß der
darin,
Kranke spontan bloß
Kranke spontan bloß zärtliche
zärtli che und freundschaftliche
freundschaftliche Übertragungen
zu seiner
zu seiner Heilung wachruft; wo dies
HeBung wachruft; di es nicht
nicht der der Fall
Fall sein
sein kann,
kann,
reißt er
reißt er sich
sich soso schnell
schn ell wie wie möglich,
möglich, unbeeinflußt vom Arzte, Arzte, derder
ihm
ihm nichtnicht „sympathisch"
"sympiJthisch" ist, ist, los.
los. In
]n der Psychoanalyse werden werden
hingegen, entsprechend
hingegen, entsprechend einer einer veränderten Motivenanlage,
Motivenanlage, alle alle
Regunge n, auch
Regungen, auch diedie feindseligen,
fei ndseligen, geweckt,
geweckt, durch Bewußtmachen
llewußtmachen
die Analyse
fOl' die
für Analyse verwertet,
verwertet, und dabei dabei wird die die Übertragung immer
wieder vernichtet.
wieder vernlchtet, Die ~e Übertragung,
Übertragung~ die di e das
das .g!Ößte
größte Hindernis für für
Psychoanaly~e zu
die Psychoanalyse
die ~l:l ~terd~n bestiml~~. ist,
werden bestimmt ~ 'L~'V~':~_.zu~ ~ä_~0~l~n..
wird zum mächtigsten
Hilfsmittel derselben, wenn
!Jilfsmitte1 derselben, \~en~s g~ing~ sie
es gelingt, j.~esmo_
Sle jedesmal l zu~u -':':E~.~~~
erraten
~d dem K.El-nk E!n_zuz~l ..übersetzen
1
und dem Kranken Üqersetzenl. .

1) [Zusatz 192J:] Was


I ) [Z/'lDtZ 192):] W as hier
hier über
über die
die Ühcrtragung gesagt
Übertragung gesagt wird,
wird, findet
finde t dann
dann seine
se ine
Fortsetzung
Fortset:l Ung in
in dem
dem technischen Aufsatz
technischen Aufsatz über die
über die „Übertragungsliebe" (enthalten in
"Übcrtragullgsliebt:" (enthalten in
ßd. VI.
Bd. VI, dieser
dieser Gesamtausgabe).
G esamtausgabe).
122 K I'a/ jA'Cllgcschicht CII
Krankengeschichten

Ich mußte von dcr der Übcrtragung


Übertragung sprechen, wcil weil 1eh ich fliedie Be-

sonderheiten dcr der Analyse Dorns Doras nur durch dieses dics~ l\10HlcMoment nt aufzu-
klären ve Was den Vorzug derselben ausmacht und sie 011s
rmag. ,"Vas
vermag. als

geeign
geeignet et für
für ei ne erste,
eine erste, einführende Pnbliknti Publikation ersch eine n Hißt,
on erscheinen läßt,

beso nd ere Durchsichtigkeit,


ihre besondere Dllrchsich tigkeit, das hiillgt. hängt mit mit ih rcm großen
ihrem gl'oßcn
Mangel, wel cher 7.11
welcher zu ihrem vOI7.eitigcll
vor/.eitigen Ahhrn Abbruche chc filhrtführte, e, 11111ig
innig zu-zu-
sa mm en. Es
sammen. Es geItmg
gelang mir nicht, nicht, der Übertragung rech tzeitig Herr
Übcrtl'ilgllllg rechtzeitig Herr
zu w erden; durch die
werden ; die Bereitwilligkeit, mit w elcher sie
welcher sie mir
mir denden
einen T
einen eil des
Teil des pathogenen Mntcrinls Materials in in dereier Kur 1.111' Verfügung
zur Verfiigung
stellte,
stellte, ve rgaß ich
vergaß ich der Vorsicht, auf nur di die e ersten
erstell Zeichen
Zeichen der Über-
tragung zu achten,
nchten, welche sie sie mit eiTlem and erelI, mir lluhekmmt
einem anderen, unbekannt
ggebliebenen
ebliehen en Teile
T eile desselben
desselben Mnturinls vorbereitete. Zu
Materials vorlw!'eilClc. Zn An lang war
Allfaug war
es klttr,
es klar, daß ich ich ihr
ihr inin der Plmntnsie
Phantasie den dell Vater ersetzte,erse tzte, wie auch
bei
bei dem Unterschiede unsercr unserer Lcbensnlt
Lebensalter cr nahelag.
Jlahc1ng . Si Siee verglich
verglich
mic n auch immer bewußt mit ihm,
mich illln, suchte sielt sich iitigsili
ängstlich ch zu zu
vergewissern, ob
vergewissern, oh ichich auch ganz gau'l. aufrichtig
aufricht ig gegen gegcn $ic sie sei, deHn der
sei, denn der
Va ter „bevorzuge
Vater "bevorzuge immer die die Heimlichkeit
H eimli chkci t und lind eeinen krummen
ine n krummen
Umweg". Als Als dann der der erste
erste Traum kam, kom, in in t! dem sic sich
Ctt1 sie sich warnte,
warnt.e,
die Kur zu verlassen
die verlfl!\!\en wie seinerzeit
seiner/.eiL das dos Hn\ls
Haus des ll c rrn K.,
lI es Herrn K., hätte
hÄtte
ich selbst
ich selbst gewarnt werden müssen und uml ihr ihr vorhalten
vorhilllell sollen:soll clI: „Jetzt
"Jetzt
huben Sie
haben Si e eine Übertragung von Herrn K. K. auf allf michIn.i ch gemacht.
Haben Sie Sie etwas
etwtls bemerkt,
bemerkt, was Sie Sie auf llöse Absichten
nuf böse ~chließcn
Ahsicht en schließen
läßt, die
läßt, die denen
uenen des des Herrn K. (direkt (direkt oder od er in in irgend
irgc nd einereincr Subli-
SulJIi-
mi el'ung) ähnlich
mierung) ähnlich sind,sind, oder
oder ist ist Ihnen
llmen etwas e Lwas an an mir autgefallen
flufgcfallcn
oder von mir bekannt
oder bcknnnt geworden,
gewordell, was wns Ihre ZuneigungZUll cigung erzwingt, m-lwingt,
wi e ehemals
wie ehemals bei bei Herrn K?'t Dann
Herrll K.?" Dnnn hätte hiill c sich
sich ihreihJ'e Aufmerksamkeit
Aufm cl'ksflmkcit
irgend ein
nur irgend
auf ein Detail
Detail ausflUS unserem Verkehre, Verke hre, an nll meiner
m einer Person
Person
oder m einen Verhältnissen
oder an meinen gcriclilel, hinter
VCl'hiiltnisscll gerichtet, hill ter dem etwas elwiI:o\ Analoges,
Annloges,
abcr ungleich
aber ungl eich Wichtigeres,
VViclltigems, das tIns Herrn
l-] elTn K. K. betraf,
he traf, sieb sich verborgen
verborgen
hielt, und durch die
hielt, die Lösung
Uisllllg dieser
dieser Übertragung
Übel'tl'l1gnng hiitte hätte die die Analyse
Analyse
den Zugang zu neneln, wahrscheinlich
1.U neuem, wi1hrschcinlich tatsächlichem
ttlt$ icillich cm MaterialMaterinl der tlCl'

El;nnerung gewonnen. Ich


Erinnerung leh überhörte
üherhörte aber nbür diese(1i c.~c erste
orsle Warnung,
' ;V arnung,
m einte, es
meinte, es sei
sei reichlich
reichlich Zeit,
Zeit, da sich nnclcre Stufen
sich andere Stufen der der Über-
Über-
Bru.chstück einer
Bruchstück einer Hysterie
Rysterie -Analyse
-Analyse 12 3

tragung nicht
tragung nicht einstellten
einstellten und das
das Material
Material für
für die
die Analyse
Analyse noch
nicht versiegte.
nicht versiegte. So
So '''I"lll"de ich
wurde ich denn von der Übertragung über-
VOll der über-
rascht
rascht lind wegen
und wegen des in dem ich
des X, in ich sie
sie an
an Herrn K. erinnerte,
HelTIl K. erinnerte,
richte sie
rächte sie sich
sich an mir,
mir, wie
'w ie sie
sie sich
sich an
an Herrn
Herrll K.
TC. rächen
rlichen wollte,
woHte,
verließ mich, wie sie
und verließ sie sich
sich von ihm getäuscht
getäuscht und verlassen
verlassen
g1aubte. Sie
glaubte. Sie agierte so so ein
ein wesentliches
,vesentliches Stück
Stück ihrer
ihJ'er Erinnerungen
ßrinnerungcn
und Phantasien,
und Phantasien, anstatt
anstatt eses in
in der
der Kur zu reproduzieren. Welches
zu reproduzieren. Welches
dieses X war,
dieses war, kann ich ich natürlich
natürlich nicht
nicht wissen:
wissen: ichich vermute,
vermute, eses
bezog sich
bezog sich auf
auf Geld,
Geld, oder
oder eses war Eifersucht
EifersuchL gegen eine andere
eine andere
Patientin, die
Patientin, die nach ihrer Heilung im Verkehre
nach ihrer meiner Familie
Verkehre mit meiner Familie
geblieben war.
geblieben war. WoVVo sich
sich die
die Übertragungen
Übertragullgen frühzeitig in die
frü'lneitig in die
Analyse einbeziehen
Analyse ein bez.iehen lassen,
lassen, da deren Verlauf
wird deren
da wird undurchsichtig
Verlf1llf undurchsichtig
und verlangsamt, aber ihr
yerlallgsamt, aber ihr Bestand
Bestand ist plötzliche unwider-
ist gegen plötzliche unwider-
stehliche '''Tiderstände besser
stehliche Widerstände besser gesichert.
gesichert.
In
In dem zweiten
zweiten Traume Doras Dorns ist ist die Übertragung durch
die Übertragung durch
m ehrere deutliche
mehrere Anspielungen vertreten.
deutliche Anspielungen verU-eten. AJs Als sie ibn mir
sie ihn nli!' erzählte,
er.ljiblte,
wußte ich
wußte ich noch
noch nicht,
nicht, eerfuhr
rfuhr es erSl zwei Tage
es erst
später, daß
Tage später, daß wir wir
dieselbe Zeit,
nur noch
nur noch zwei Stunden Arbeit Arbeit vor vor unsnnS hatten,
hatten, dieselbe Zeit,
die sie
die sie vor
vor dem Bilde Bilde der Six~il1iscJlen Madonna
der Sixtinischen M.adonna verbracht, vel'bracht, und und
die sie
die sie auch vermittelst einer
auch vermittelst Korrektur (zwei
einer Korrektur (~""ej Stumlen anstatt
Stunden anstatt

zweieinha1b
zweieinhalb Stunden)
Stunden) zum :Maße Maße des des von ihr nicht nicht zurückgelegten
7.nrückgelegten
Weges um den den See gemacht hatte.
See gemacht hatte. Das Streben und
Strehen und Warten 'iV
arten im
im
Traume, das
Traume, das sich
sich auf jungen Mann m
den jungen
auf den
ueu
in Deutschland bezog
beiraten könne,könne, hersta
und von
und
hhatte
atte sich
ihrem Warten,
von ihrem
. I schon
SIe 1 sc
.. T
h Oll einige
elmge
bis Herr
Warten, bis Herr K.
age vor
Tage I
K. sie
vorher
sie heiraten
'm cl'
leT in der
el
ü berlro"'ung
Übe gb
h erstammte,
g geäußert:
g
^;
__· _. . wer c ' Ilt die Geduld haben,
A n lnirht Geduld
le K ur d 'ihr
n haben,
, •

DDie Kur a Uel'e Ihr


dauere zu lange
lange, sIe
i
sie werde e nu-"
nIC
1-

,
,',
fo
.
ör
«&«• . . ,"Vochen Einsicht
, tten1 Wochen Einsicht
so lange
so 5 zu
lange zu warten,
warten, 'Nährend
während sie sie in
in den ers el
. . . . 'hre volle
ihre volle Herstellung
„.
genug gezeigtgezeagt hatte,
hatte, meme
meine Ankün(hgung,
Ankündigung) I .
" '
\Zuxi ohne solchen
solchen Ein- Em-
ein Jahr m nenme«?
.
.
,
'''''erde etwa em
werde
,
p1 Anspruch nehm en, .
ßBe crleitul1 tr ml Traume,
spruch anzuhören. Die Ablehnung der der eb b fe

i . I f Jls
-hfalls a us dem
allS
• dem Besudle
Besuche
sie
sie wollewolle lieber
lieber allein
allein geh en,
gehen, die gleicm«*
glelc) [I. . f"
. 8 ° ,,I ich](1 ja i'ln
an dem hielur lue ur
.
'
c h ;

in der
ln der Dresdener GnlerieGalerie h errührte, sol
herrührte, te
sollte S. ])
„hl
vvoiw
hl den Sinn: mn: Da aallee
bestimmten Tage eIffJhrcl1. erfahren. Sie Sie hatte wo
-
12 4 K rn 11 A·c11ccscldcltu11
Krankengeschichten

Männer
Miinncl' SO
so abscheulich sind,
sind, so will ieh
so will lieber lIicht
ich lieber nicht )wil'nl c n . Dies
heiraten.

meme
meine Rache.'
Rache. 1

Wo
\'Vol{ egun gcn der
Regungen der Grnusmnkcit
Grausamkeit IIml und Motive (Ier der Bilche,
Rache, di e
die

schon im Leben znr


schon AlIfl"l.'c ht.lmltllllg der Symptome
zur Aufrechthaltung Symplome verwendet
vCl'wClHlct
worden sind, sich wiihrcndwährend der der Kill'
Kur auf Oll An.t.
Ollr di\v\i iibcrtrngcn, ehe
Arzt übertragen,

CI' Zeit gehabt


er Zeit gehabt. hat,
hat, di eseIhen durch
dieselben (lurch Rückführung
I\ü ckrnhrllll g auf nllf ihre Quellen
Ql1cllcn
vo
von n sei ner P
seiner erson abzulösen,
Person nhzuWscll, da ein darf nicht. Wunder
es Ilit:ht
tl;lrf es vVlIlldel' nehmen,
rInß das
daß dos llcfi nd cll der Kranken
Befinden Krnnkcll nicht ni cht (Iell l ~ illnllß lO>c
den Kiufluß seiner th erape uti-
illcr therapeuti-
schell Bemühung
schen zeigt. Denn wodurch
ß cm i.i.11ung zeigt. wOtlurcl! kiillllt(!
könnte di die e Krnnke
Kranke sich
rliehen, als
wirksamer rächen, als indclll
indem sie sie illl
an ih rer Pc
ihrer r~o ll dartlll,
Person dartut, wie

ohnln iichtig und unfähig


ohnmächtig unfiihig der Alw,d Arzt ist?
ist? D enn och bin
Dennoch lIil] iell
ich geneigt,

1 den therapeutischen
therapeutischen \o/01'l
Wert auch so fmglllclltilrisc!wl" Behandlungen,
so fragmentarischer Be1lalidlulIgCIl,
1± DOl'flS wal'~
wie die üoras war, lIicht gering zu
nicht gering z.u vel'fllIl'clJlngclI.
veranschlagen.

Erst fünf Vierte1jahre


Erst nöl eh Abschluß der
Vierteljahre nach der Bnhalltlluog lIIul dic:-er
Behandlung und dieser

Niederschrift
Niederschrift erhi
erhielt ich Nachricht,
elt ich Nachricht. von (loHl Befinden
VOll dein Be filld e ll meiner
me m er
Pat\Cutill und somit von
Patientin VOll dem Ausgange
Ausgo ll ge derde r Kur. An All einem
ei nem nicht
nicht
ganz gleichgültigen
ganz glcichgnltigcl1 Datum, arn . 1.) . April
Dnttllll, am April \V1.~sel1 . daß
wir wissen,
wir daß
Zeiten hei ihr
'l..eit en bei ihr nie
nie bc<leutllngslos WflrCIl - erschien
bedeutungslos waren or~chi o n sie
s.ic bei —
hc i mir,
Imr,
um ihre ihre Geschichte becndclI und um
Geschi chte zu beenden llc llenlillgs Hilfe zu
I1I1l neuerdings ZII

I) Je
1) ~"'eiler ich
J e weiter ich mich
mich zeitlich
zcitlich von der Beendigungß cclldigll ng dieser A ll nly~e entferne,
clics"r Analyse entfernc. destodcsto
wahrscheinlich er wird
wahrscheinlicher wird mir,
mir, daßdnß meinmein technischer
lcchni sclwr Felder P,:hl c: r in fo l~ cllder Unterlassung
ill folgender Unterlnssung
beSland: Ich
bestand: Ich habe
hnbe es es versäumt,
vcrsiiumt, rechtzeitig
rechtzcitig zu Zll erraten
l:rrlllCII undIm d derur:r Kranken
Krnukcn mitzuteilen,
milllllcih'n,
dllO die
daß die homosexuelle
l!om osexuellc (gynäkophile)
(g)'Iliikophilc) Liebesregung
Lichl'srcgung für fiir Frau
Frnu K. K. die dil' stärkste
sliirkslc der der unbe-
IIllbc-
wuOten Strömungen
wußten StrömllngclI ihres ihres Seelenlehens
Scclcnlebcl1S war. wnr. Jch hii lt~ erraten
Ich hätte crrnlcu müssen, lIIiiuell. daß dnß keine
kcine
andere Person
andere P erson als Frnll K.
nl s Frau K. die
dic Hauptcjuelle
Htl.1lJlt1lllcllc für fiir ihre K e ulltni~ sexueller
ihn' Kenntnis S('Xllcllt:r DingeDiuge sein
sein
konnte, dieselbe
konnte, dicselbc Person,
Pcrson, von von derdc r sie dtllm wegen
sie dann wcgcn ihres illre! Interesses
lut,er"ues an ,olellc n Gegen-
1111 solchen Gcgcn·
ständen verkln~ worden
sländen verklagt wordcn war.wnY. Es E.s war doch zu
wn r doch ,lnO sie
nn ffi ill ig, daß
7.11 auffällig, ~ i e alles AII5 1iiO ige wußte
nlle! Anstößige wuOtc
und
lJlld niemals
nicm31s wissen
wissen wollte,
IVolllc, woher
wohcr sie ~ic es wnOtc. An dieses
C5 wußte. H ii1~c1 hätte
rli eses Kätscl lIil1le ich ankniipfcn,
icll anknüpfen,
fü r diese
für die sc sonderbare
sonderbn rc Verdrängung
Verdriingl.lng hätte hiHlc ich ich das 11M M slIchen müssen.
Ol iv suchen
Motiv miinclI. Der Der zweite
1.wcitc
Traum
T rnum hättehaue es es mirmir dann verraten.
' ·cont ell. Die rii cksich l , ) ol~ Rachsucht,
Die rücksichtslose )\nl:).sucl'l . welcherwelehcr dieser
dieser
Traum
TJ"8um den den Ausdruck
Ausdn1ck gab, gab, war wnr wie nichts nichl.. anderes
nlll)crcB' geeignet,
geeigllet , die ~('gemiil7.1iehc
die gegensätzliche
Strömung
Strömung zu 7.U verdecken,
verdecken, den den Edelmut,
Ed('llIl1It, mit mit dem sie .il: den V(.·rrnl der
lie n Verrat de r geliebten Frel1ndin
gl'licblcn Freundin
verlieh und
verzieh Wld es es allen
allen verbarg,
vcrharg, daß dn6 diese scl hst ihr
lliesc selbst ihr diedie Eröffnungen
EriifTnn ugen gemacht, gemncht, deren dcrcn
Kenntnis dann
Kenntnis dann zu 7.11 ihrer Verdiichtignng verwende!
ihrer Verdächtigung vcrlOlcl1dl!l wurde,wlInl,·. l'.heI: llc ich ich die nl~deu tllllg
Jic Bedeutung
der homosexuellen
der homosexu cllcn Strömung Strömling bei be i den11cn Psychoncurolikern
P aychollcllrotikcrl1 erkannt ,' rku n"l hatte,IIl'1l1 c. bin
hin ichich
onmah in
oftmals in der
der Behandlung
ßchalldlung von Fällcn stecken
VOI1 Fällen st ccken geblieben
s;vblicbcll oder odl'r in in völlige Verwirrung
vi>lligc Verwirrung
g('ralell.
geraten.
Bruchstück einer Hysterie-Amuysc
Bruchstück Hysterie -Analyse 125
12 5

erbitten:
erbitten: em ein Blick auf ihre Miene konnle konnte mir aber verralen,
verraten, daß
es
es ihr mit dieser Bitte nicht nicht ern st war. Sie war noch vier
ernst vier bis
bis
fünf "Voch
Wochen,en, nachdem sie verlassen, im "Durch-
sie die Behandlung verlassen, „Durch-
einander", wie sie sie sagte. Dann trat eine eine große
große Besserung ein, die die
seltener, ihre Stimmung gehoben.
Anfälle wurden seltener,
Anfälle gehoben. Im Mai M ai des
jetzt vergangenen Jahres starb
jetzt starb das
das eine
eine Kind
Kind des Ehepaares K.,
des Ehepaares K.,

das immer gekränkelt


das gekrfink elt hatte, Sie nahm diesen
hatte. Sie Trauedall zum
diesen Trauerfall
Anlasse, um d
Anlasse, en K.
den K, einen
einen Kondolenzbesuch
Kondolenzbesuch zu Olachen, und
zu machen, und
wUI·de von
wurde VOll ihn en empfangen, als
ihnen als ob inin diesen
di ese n letzten
letzten drei
drei Jahren
Jahren
nich ts vorgefallen
nichts vorgefallen wäre. Dmllflls
Damals söhnsöhnteto sie
sie sich
sich mit
mit ihnen
ihnen aus,
aus,

nahm ihreihre Rache an an ihnen und brachte brachte ihre


ihre Angelegenheit
Angelegenheit zu zu
einem für
einem für sie
sie befriedigenden
befriedigende n Abschlüsse.
Abschlusse. Der Der Frnu
Frau sagte sie: Ich
sagte sie: Ich

wei ß, du
weiß, du hast ein Verhältnis
hast ein Verhältnis mitmit dem Papa,Papa, und und diese
diese leugnete
leugnete
nich
nicht.t. Den
D en Mann veranlaßte
veranlaßte sie,
sie, die von ihm bestrittene
die von bestrittene Szene
Szene
am SeeSee zuzugestehen,
zuzugestehen, und brachte
brachte diese,
diese, sie rechtfertigende Nach-
sie rechtfertigende Nach-
richt ihrem Vater.
ri cht ihrem Vater. SieSie hat den Verkehr
Verkehr ßlitmit derder Familie
Familie nicht
nicht
wieder aufgenommen.
aufgenommen.
Es ging
Es ging ihr
ihr dann ganz
ganz gut
gut bis Mitte
bis Oktober, um welche
Mitte Oktober, welche Zeit
Zeit

sich
sich "Wleder ein
wieder ein Anfall
Anfall von Stimmlosigkeit
Stimmlosigkeit einstellte,
einstellte, der
der sechs
sechs
VVoch en lang
Wochen anhielt. Über diese
1ang anhielt. diese Mitteilung
Mittelluug überrascht,
ü berrascht, frage
frage ich,
ich,
ob dafür ein
ob ein Anlaß vorhanden war, und höre, Jlöre, daß
doß der Anfall
Anfall an
an
ein heftiges
ein h eftiges Erschrecken
Erschrecken anschloß.
anschloß. Sie
Sie mußte zusehen,
zusehen, wie jemand
von einem Wagen "Vagen überfahren
übedahren wurde. EndlichEndli ch rückte
rückte sie
sie damit
damit
heraus, daß
heraus, dAß derder Unfall keinen anderen
fInderen alsals Herrn K. K. betroffen
betroffen
hatte. Sie
hatte. Sie traf
traf ihn
ihn eines
ein es Tages auf der Straße;
Straße; er er kam
liam ihrihr an
an
einer Stelle
einer SteHe lebhaften
lebhaften Verkehres
Verkehres entgegen, blieb blieh wie
wie verworren
verworren
vor ihr
vor ihr stehen und un d ließ
ließ sich in der Selbstvergessenheit
sich in Selbstvergessenheit von einem
nied erweden l . Sie
Wagen niederwerfen 1
Sie überzeugte
. Übe!2ellgte sich
sich übrigens,
übrigens, daßd<lß er
er ohne
ohne
erhehlichen Schaden davonkam.
erheblichen davonkam, Es Es rege
rege sich
sich noch
noch leise
leise in
in ihr,
ihr;
wenn sie
wenn sie von dem Verhältnisse
Verhältnisse des
des Papas
pflpas zu K. reden
F.·au K.
7.11 Frau rellen höre,
höre,

1) Ein
1) E in interessanter
inleress:mlcr Beitrag zu dem in
Beitrag:tll in meiner
meiner „Psychopathologie
"PsycJlOpnthologie des
deos Alltagslebens"
Alllagslebens"
behandelten indirekten
behandelten indirekten Selbstmordversuche.
Sclbstmordv(!rsucl1(!.
,.6
126 Kranken gf!sclu'cht eil
Krankengeschichten

in
in 'welches
welches SIe sie sich
sich sonst
sonst nicht m mehrehr menge. Sie Sie louelebe ihren
ihren
Studien, gedenke nicht ~.U
Studien, zu h eiraten.
heiraten.
Meine Hilfe
l\1eine Hilfe suchte
suchte sie sie wcgclI
wegen ei nCl' rech
einer tSsei t.ige n Gesichts-
rechtsseitigen Gesichts-
neuralgie, die jetz.t
neuralgie, jetzt Tog
Tag um1 Nacht l'anhalte.
und Nflchl m]lilltc. Seit wann? "Seit
Seit W{lllll? „Seit
genau \;'e17..ohn
vierzehn Tngen 1 ."
Tagen . " -
1
— Ich m"Olo
mußte liich cl n, da ich
lächeln, ich ihr
ihr l1<1ch-
nach-
weisen k
weisen onn te, dn
konnte, daßn sie
sie vor gelUllt vierzehn T
genau vierzchll ogen ei
Tagen ue mich
eine
betreffende
betreffende Nachricht llt in der Zei gelesen, was sie
tung gclcsclI,
Zeitung nuch be-
sie auch be-
stätigte
stätigte (Igoa).
(1902).
Die angebliche Gcsic111SlIClll'fllgic
Gesichtsneuralgie e lltsprnch 011'0
entsprach also om or Sclbst-
einer Selbst-

bestrnfung,
bestrafung, der Houo Reue wcgcwegen lI der Ohrfeige, die sie sie dmlli'l1J;
damals Herrn K. K.
gegeben,
gegeben, und deI" der darnus
daraus nuf auf mich lJ(~zogcbezogenenllcn Hnchcilbcrtragllng.
Racheübertragung.
Welche
V\' Art Hilre
elche Art Hilfe sie
sie von mir vcrJrmgcn verlangen wollte, weiß ich nicht, nicht,
aber
aber ich versprach,
vcrspl'ilch, illl'
ihr zu ~u V clnß sie
CI"f.cih c ll, daß
verzeihen, sie mimichch um die die Be-
Be-
friedigung gebracht, sie
friedigung gebracht, sie ,··,'oit
weit griindlichcr
gründlicher von ihrem Leiden zu
befreien.
befreien.

Es sind wiederum Jl1h1"e Jahre seit seit dem ßBesuche esuche bei bei mir vergangen.
vcrgnngen.
Das Mädchen hat
Das hot sich
sich seither verheiratet,
vcrhcirntcl., und zwor zwar mit jenem
jungen Manne, wenn
jungen Manne, welln mich nicht ,,11e alle Anzeichen trügen, trügen, den die die
Einfälle zu
Einfiillc Beginn der Analyse
zu Beginn Analyso des des zweiten Traumes'rraum cs erwähnten.
el"wiihnten.
Wie
VVie der erste Traum
der erste Trnmn die di e Abwendung
Abwclldung vom geliebten geliehLeJl ManneMnulle zum
Vater, also
Vater, also die
di e Flucht
Flucht aus nus dem Leben L eben in in die
die Krankheit bCl.eichnetc,
Kr.mkh ei t bezeichnete,
so verkündete
so verkündete ja ja dieser
dieser zweite Traum, Tl"ilum, daß sie sie sich
sich vom Vater Vater
werde und
losreißen werde
losreißen uml dem Leben wiedergewonnen sei. sei.

1) Siehe
1) Siche die
die Bedeutung
Bedeutung dieses
di eses Termins
Termins und,md dessen
deltc n Beziehung zum Thema
DC1.icll1lng zum T llCml. der
der
Rache
Roche in
in der
dcl' Analyse
Analyse des
des zweiten
%weitt·n Traumes.
Tro.\1Il1c"
ANALYSE DER PHOBIE
EINES FÜNFJÄHRIGEN
KNABEN
Die „Analyse
Die .. A I/(dyse der
da Phobie
Phobie eines fiillfjiiTITigclI Knaben"
eil/rsfünfjährigen Kllfibrtl " erschien
u sr:him l<)0<) im „Jahrbuch
19rJ9 im " Jahrbuch
fiir psychoanalytische
für ps)'choatltJI)'tische und psyc1IQPtlt.11fllQgi~cllP. Forschullgen" 1JI1. 1,
flud psychopathologische Forschungen" Bd. J, dann
dfum in
in
der
der " Sa.mmlulIlJ kleiner
„Sammlung kleilu:r Schriften
SeT/riflt'll zur Ni'IlI·oulllrhrr. Von
:wr Neurosenlehre. Prof. Dr.
1/4111 Prof. Sig11l. Freud."
])r. Sigm. Frru d ."
Dritte Folge (I/I'rlag
Dritte Folge (Verlag Fraw~
Franz Dr.utich\
Deuticke, Leipzig
Leipzig 1l.
u. If"il'll
Ifien 191 )
KJI}; " 2,
2. Auß.
AI!f7. l$2l).
1921).-

Die Aufnahme in
Die ditu Gesamtausgabe
irt diese Gcsalllltllugabe erfolgt
erfolgt mitmit Genehmigung
Gmr.hllligullg des des Verlages
Verlages
Fraltz Deuticke.
Franz DeI/ticke.
.. Nachschrift zur
D ie „Nachschrift
Die zur Analyse "deill ell 1If11"/(
Allalysc des kleinen Hans" erschien
rl'seMrn 1922
I<}22 in der „Inter-
ill der .. Ttltn-
nationalen
nationalen Zeitschrift für l'sycJjQ(Lwl~sejj,
Zeitschrift für Psychoanalyse" Rd. f/Tll.
Bd. VIII.
,

l
,

II
EINLEITUNG

Die aufauf den folgenden


folgenden Blättern
Blättern darzustellende
darzustellende Kl'anken-
Kranken- und
Heilungsgeschichte eines sehr jugendlichen
eines sehr jugendlichen Patienten
Patienten entstammt,
entstammt,
streng
streng genommen, nicht meiner Beobachtung. Beobachtung. Ich habe zwar
Ich habe den
zwar den
Plan der
Plan der Behandlung im ganzen geleitet und auch auch einein einziges
einziges
Mal in in einem Gespräche mit dem Knaben persönlich persönlich eingegriffen;
eingegriffen 5

die Behandlung selbst


die selbst hat aberaber der
der Vater
Vater des Kleinen durch-
des Kleinen durch-
geführt, dem ich
geführt, ich für
für die
die Überlassung
Überlassung seiner Notizen zum Zwecke
seiner Notizen
der Veröffentlichung
der Veröffentlichung zu zu ernstem
ernstem Danke verpflichtet
verpflichtet bin.
bin. Das Verdienst
Verdienst
des Vaters
des Vaters reicht
reicht aber
aber weiter;
weiter; ich
ich meine,
meine, eses wäre einer
einer anderen
anderen
überhaupt nicht
Person überhaupt nicht gelungen,
gelungen, dasdas Kind zu zu solchen
solchen Bekennt-
Bekennt-
nissen zu bewegen;
nissen bewegen; die die Sachkenntnis,
Sachkenntnis, vermöge welcher
welcher der Vater Vater
die Äußerungen seines
die seines 55jährigen Sohnes zu
jährigen Sohnes zu deuten verstand,
verstand, hätte
hätte
sich nicht
sich nicht ersetzen
ersetzen lassen,
lassen, die
die technischen
technischen Schwierigkeiten
Schwierigkeiten einer einer
Psychoanalyse in
Psychoanalyse in so
so zartem Alter
Alter wären unüber
unübcT\'vindbar geblieben.
windbar geblieben.
Nur diedie Vereinigung
Vereinigung der väterlichen
väterlichen und
und der ärztlichen
ärztlichen Autorität
Autorität
in einer
in einer Person,
Person, dasdas Zusammentreffen des des zärtlichen
zärtlichen Interesses
Interesses
mit dem wissenschaftlichen
wissenschaftlichen bei bei derselben,
derselben, haben es es inin diesem
einen Falle
einen Falle ermöglicht,
ennöglicht, von der Methode eine
VOll der eine Anwendung zu zu
machen, zu zu welcher
welcher sie sie sonst
sonst ungeeignet
ungeeignet gewesen wäre. wäre.
besondere Wert
Der besondere Wert dieser
dieser Beobachtung
Beobachtung ruht aberaber in
in Folgendem:
Folgendem:
Der Arzt, der
Der Arzt, der einen
einen erwachsenen
erwachsenen Nervösen
Nervösen psychoanalytisch
psychoanalytisch be- be-
handelt, gelangt
handelt, gelangt durch
durch seine
seine Arbeit
Arbeit des
des schichtweisen
schichtweisen Aufdeckens
Aufdeckens
Freud. "tIl.
Fnlld, VIII. q9

I

13° 1\ ra/lkrllgrsr./n cltl eil


Krankengeschichten

psychischer Bildungen
psychischer Bildungen schließlich
sc hli eßlich zu gcwi:-;scli Annahmen
:m gewissen AlIllohmcll über
ü ber die
die
infantil e Sexualität,
infantile Sexualiliil, in
in deren
deren Komponenten
Komponente n er die
er die Triebkräfte
Trichkrüfte
(lller
aller neurot ischen
neurotischen SymptoJlle des
Symptome des späteren Lebcll s gefunden
spiitcrclI Lebens gefundell zu '.tl
hnben glaubt.
haben glaubt. Ich
Ich habe di ese Annahmen
haLe diese in meinen
AlllwluHcn in m ei ll en 1905 ver-
1905 \'01"-
jjffentlichtcn „Drei
öffentlichten "Drei Abhandlungen
ALlmntllullgcn zur Scxuultllcoric" dargelegt;
zur Sexualtheorie" dnrgelcgl;
ich weiß,
ich weiß, daßnaß siesie demtlc~m Fernerstehenden
li'ernerstc h rm dcll ebenso ehcll!'o befremdend
hefremd elld er- er-
'scheinen wie
scheinen wie dem
dem Psychoanalytiker
Psychonnaly tikcr unabweisbar. Aber auch
lJllaIJ\\'ci:;hH r. Aber allch der
der
Psychoanalytiker <1 :1I'f sich
Ps)"ch mm alytikcl' darf sich den llell Wunsch lJach einem
VVllJl l'ch nach direkteren,
cillüln direkteren,
kürzerem Wege
nur kürzerem
auf VV ege gewonnenen
gcwollllcncll Beweise Be weise jener fundamentalen
jener I'llndamcntn!en
ci ngc~tehcn. Sollte :o>Ci ll, unmittelbar
1
Sätze eingestehen.
Sätze Sollte es es dennflellu unmöglich
"'"lliigl ich sein, llnmiU eluar
(Im Kinde
am Kinde in in aller Lcbcllsfrischc jene
aller Lebensfrische s(~xllcllcll HCgllllgCIl und
jCllC sexuellen Regungen und
\Vun schbildungcll zu
Wunschbildungen ",Il erfahren,
Cl-f"lu'cll, die di e wir
wir beim Gealtcrten mit
hci m Gealterten mit soviel
soviel
Milhe aus
Mühe .ms ihren
ihren Yerschüt
Vcrschiitll111gell <lusgrnhcll, von
Hingen ausgraben, denen wir
\'011 denen wi,. noch
noch
überdies behaupten,
überdies behaupten, daß dnß sie lc(}nSl.illltiollelle~ Gemeingut
SIC konstitutionelles Gemcillgl1t aller allc)'
.M enschen sind
Menschen si nd undlllld sichsich beim Nellrotiker nur
hei m Neurotiker vCl'stiirkt oder
nur verstärkt oder
"crzerrt zeigen?
verzerrt zeigen?
In solcher
In solcher Absicht
Absi cht pflege
pflegt) ich ic.h meine Schill er und
m cill e Schüler uml Freunde
Freunde seit
se it
..Tahren
Jahren anz.ueifern, dllß sie
anzueifern, daß !'ic Beobachtungen
Beohl'lchllllJgTm über
übel" das zumeist. geschickt
das zumeist ge!öchickt
~ibersehcne
übersehene oder llbsichtlich
oder absichtlich \'erlellgnete Sexualleben der
verleugnete Sl1xlInllcucll der Kinder
Kinder
sammeln mögen. Unter dem Mat e rial , welches inl'olge dieser
Material, welches infolge diesel'
Aufforuerung in
Aufforderung in me ine Hiindl~
meine Hände gelnng
gelangte, te, nahmen
IwllmclI die fortlaufenden
ro)'llal lrC'nd pll
Nachrichten üherüber den klei nell I,'
kleinen Hans
;In s bald
bald ei eine hc)"volTClgmlde
n e hervorragende
Stelle
Stelle ein,
ein. Seine Eltcrl1
Eltern,7 di e beide
die bcidc :mzu mein meinen elJ nächsten Anhängein
IlUch !'ICIl Anhnngeru
gehörten,
gehörten, Wilren übereingekommen, ihl'
waren übel'eingekommen, ihr c l'sles K
erstes iud mit
Kind mit ni nicht
cht
Zwang
mehr Z"vnn g ZI1
zu crz iehcll, als
erziehen, als zu}'
zur E llt e r Sille
l'ilClltllll g gguter
Erhaltung unbedingt
Sitle unhedingt

erforderlich werden
erforderlich werden soll te, llnd
sollte, und rlada ti Kind sich
ns Killd
das sich ZI1 einem h
zu cillcm heiteren,
eiteren,
gu tartigen und
gutartigen und nu Buben ClJlwid,C!Itt.',
fgcwccktclI BIlliell
aufgeweckten entwickelte, 11O\hm nahm de)' Ver-
der VCI'-

such, ihn ohne


such, Einschüchterung illlr\'\'iH.:hseIJ
ohne EinscllilchlcJ'l1!1g aufwachsen IIIHI und sich äußern
sich iiuß zu
eJ'1I Z1I
lassen,
lassen, seinen
seinen guten
guten Forlgang,
Fortgang. Ich Ich gebe nun
gehe 1111 11 die Aulzeichnungen
die Anrzeichlllll1gell

des Ynters
des über den
Vaters übel' kleinen HAllS
den klcinen Hans wiedcl',
wieder, wiwie sie lI1ir
e sie zugetragen
mir 7.ugelJ'<lgc n
wurden,
wurden, und und werde
werde mich mich selhst\'crst~ndlich
selbstverständlich jedes Versuches
jedes Versll ent-
ch es Ol1t-
halten, NaiviUit
11O\1tcl1) und Aufric.hliglcil
Naivität und Aufrichtigkeit (lcl' der Kind durch lwn·
cl':, tllhe dlll'ch
Kinderstube kon-
velltionellc
ventionelle E nlstelll1ll gclI 1.11
Entstellungen zu !'Ii.iI'CI1.
stören.
Analyse der
Analyse der Phobie
Phobie eines
eines fünfjährigen
fii'!liiihrigen Knaben
Knabel!

Die ersten
Die ersten Mitteilungen
Mitteilullgen über
über .Hans
H<ll1s datieren
datieren aus
aus der
der Zeit,
Zeit., da
cla
el' noch
er nicht: ganz
noch nicht ganz drei
drei .Jahre alt war.
Jahre alt war. Er
Er äußerte
Uußerte damals
damals ·dul'ch
durch
verschiedene
verschiedene Reden und
Reden Fragen ein
uild Fragen ein ganz besonders lebhaftes
gallz besonders lebhaftes In-
In-
teresse für
teresse für den Teil seines
den Teil sein'es Körpers, den er
Körpers, den er als ' I'Viv\'imacher ('
als „YViwimacher"
zu bezeichnen
zu bezeichnen gewohnt
gewohnt war.
'..var. So
So richtete
richtete er
er einmal
einmnl an
an seine
seine Mutter
Mutt er
die Frage:
die Frage:
Hans: „Mama
Hans: hast du auch einen
"Mama hast einen YYiwimacher?"
Vriwimachel'?;:
l\1ama: „Selbstverständlich.
Mama: VV eshalb ?"
"Selbstverständlich. Weshalb?"
Hans: „Ich
Hans: "Teh hab'
hab' nur
nur gedacht."
gedacht."
1m gleichen
Im gleichen Alter
Alter kommt
kommt er er einmal
einmnl in emen Stall
in einen Stn11 und
und sieht,
sieht,
wie eine
wie eine Kuh gemolken wird. ",ll·cl. „Schau,
aSchau, ausaus dem " 'iwim3chel'
clem . YYiwimacher
Milch."
kommt Milch."
diese ersten
Schon diese ersten Beobachtungen machen die die Erwartung
Erwartung rege,
rege,
daß vieles, wenn
daß vieles, nicht das
w enn nicht meiste, was
das .meiste, w as: uns der kl ein e Hans
der kleine Hans zeigt,
zeigt,
sich als
sich als typisch
typisch für die Sexualentwicklung des
fÜI· die des Kindes
Kindes heraus-
heraus-
stellen wird. Ich
stellen wird. habe eiumal
Ich habe einmal ausgefOhrt\
ausgeführt daß man nicht
1

, nicht zu
zu sehr
sehr
entsetzt
entsetzt zuzu sein
sein braucht, w enn man bei
wenn bei einem weiblichen Wesen
weiblichen' V"esen
die Vorstellung vom Saugen am männlichen Gliede
die Vorstellung Gliede findet.
findet. Diese
Diese
anstößige Regung habe eine
anstößige eine sehr harmlose Abkunft, da sie sie sich
sich
vom Saugen an der l\1utterbru
Mutterbrust st ableitet,
ableitet, wobei dns das Euter cler
der
— seiner Natur nach eine .lMamma,
Kuh, - seiner \1ammu, seiner Gestalt und Lage
nach
nach einein Penis - — eine passende Vermittlung übernimmt. Die
Entdeckung des des kleinen Hans bestätigt
bestätigt den lelzten
letzten Teil meiner

A ufstellllng.
Aufstellung.
Sein Interesse
Sein Interesse für
für den Wiwimacher ist
den V\liwimacher ist indes kein bloß
bloß th eo-
theo-

retisches;
retisches; wie zu vermuten stand,
stand, reizt
reizt es
es ihn
ihn auch
auch zu Berührungen 1
5 /z
1
des
des Gliedes. Alter von 5
Gliedes. Im Alter / 2 Jahren wird er von derder l\'1uLtel',
a
Mutter,
die
die Hand am „Wenn du
am Penis, betroffen. Diese droht: ,,';Venn du das machst,
Jass'
lass' ich
ich den
den Dr. A.
A. kommen, der der schneidet
schneidet dirdir den \Viwima ch er
YYiwimacher
ab. Womit wirst
ab. Vjlomit wirst du
du dann
dann "Vi'
Wiwi wi machen
machen?" ?"
Hans:
Hans: "Mit dem Popo.
„Mit dem Popo.""

1)
1) Brm'hstiick
Bruchstück eiJ1er
einer Hysterieanalyse,
Hysterieanalyse, 1905.
1905. (l
(Inn diesem
diesem Band
Band S. 11, ff.)
S. I 11.
1 ff.)

••
-

ij2 K rarllengeschic1Jlell
Krankengeschichten

Er antwortet
Er an t wortet noch
noch ohne
ohne Schuldbe
Schuldbewustsein, nber er
wustsein, aber er erwirbt
erwirbt bei
bei
man den Analysen
mon in den
diesem Anlasse
diesem Anlasse den
der Neurotiker
der Neurotiker so
so oft erschließen
-------_._-.
den „Kastrationskomplex",
'lKastrationskomplex", den
den
---
oft erschließen muß,
--
muß, während
Analysen
-
w(ihrcnd sie sIch sämtlich
sHrntlich
in

sie sich

gegen die
gegen Allerkennung-E~ss~ll?en~jl~f~ig
die Anerkennung desselben heftig _sträuben.
s.t!,ällbell. Über
Über diedi e Be-
Be-
deul ung dieses
deutung dieses Elements
Elements der Kind ergeschichte wäre
dCl' Kindergeschichte viel Wichtiges
wiire viel Wichtiges
zu sagen.
zu sagen. Der
Der „Kastrationskomplex"
" KastrationsJwmplcx" hat
hat im Mythus
im (und zwar
MytlHJS (und zwar
nicht nur
nicht nur im
im griechischen) auftillige Spuren
griechischen) auffällige Spuren hinterlassen; ich habe
hinterlassen; ich habe
"eine Rolle
seine Rolle in
in einer
eiller Stelle
Stelle der
der "Tratllndcl1tun~( (p.
„Traumdeutung" 385 der
(p. 585 der
1
zweiten Auflage,
zweiten Auflage, 7.
7. Aufl.
Ann. p.p. 456)
456) und und noch
noch anderwärts
anderwärts gestreift.'
gcstreift.
Etwa im
Etwa im gleichen
gleichen Alter (?,'/:: Jahre)
l\ItCl' (5*/. Jahre) ruft Schönbrunn
ruft cr in Schön brunn
er in

vor dem
vor dem Löwenkäfige
Löwenkäfige freudig
freudig erregt
erregt aus:
aus: „Ich
nleh hab' den Wiwi-
1mb' den Wiwi-
macher vom
macher vom Löwen
Löwen gesehen."
gesehen."
Die Tiere
Die Tiere verdanken
verdallken einein gutes
gutes Stück
Stück der
der Bedeutung,
BedeutuJlg, die
die sie
sie
im Mythus
im l\1ythus und im
im Märchen
I\tlärchen haben,
haben, der Offenheit, mit
der Offenheit, mit der
der sie
sie
dem kleinen,
klein en, wißbegierigen
wißbegierigen Menschenkinde
Menschenkind e ihre Gcnitillicll und
ihre Genitalien und
ihre sexuellen
ihre sexuellen Funktionen
Funktionen zeigen.
zeigen. Die
Die sexuelle Neugierde unseres
sexuelle Neugierde unseres
leidet wohl keinen
Hans leidet kei nen Zweifel,
Zweifel, aber
aber sie macht. ihn auch zum
sie macht ihn auch zum
Forscher, gestattet
Forscher, bcgl'imich e Erkenntnisse.
ri chtige begriffliche
gestattet ihm richtige El'kennt1lisse.
nliS einer
wie aus
5 wie
Er sieht
sieht auf dem Bahnhofe,
ßalJr1l1ofc, 35'/./+ lahfe
Jahre nlt,
alt, einer
Lokomotive ,,,ra SSel' ausgelassen
Wasser \'"lird. „Schau,
ausgelassen wird. Lokomotive
"Schnl!, die Lokomotive
Wiwi. Wo
macht \'Viwi. \Vo hat siesie denn den ,.yjwitnilChe
Wiwimacher?" l" ?1(
I) [ZUSlIt: .ehre vom Knstraliollskollljl1cx durch die Beilrage
die Dcilriige
1) 192):] Di
[Zusatz 192J:] Diee lLehre Kastrationskomplex hat Imt sei ther d'\l'Clt
seither
,"von
tm Lou Andr Andreas,cas, A. Stärckc,
Stärcke, P. Alexander
P. Alexl'I.nd u. A. eiT
cr 11. lI~ n w,~ilcrcll
einen weiteren Ausbat! erfahren.
Ausbau erfahren.
;\T
Mannn hat
hat gcllelldgemachl,
geltendgemacht, da daß ß der Siingling
Säugling scholl das jedeslllnligc
schon dt!5 jedesmalige ZlIriiclu.ic!Jctl
Zurückziehen der Mnttcr-
der I\'fnllcr-
brust
brnst als als Kn51rntioll
Kastration d. d. h.
h. ßis
als VerluSl
Verlust ... lues hcdeulsllllll.·I'\
eines bedeutsamen, 'LII KU se illf'1Il ßBesitz
seinem gerechneten
c"it1. gerechnetcll
Stuhlgangs nicht nicht
:Körperteils empfinden Im,rlte,
Körperteils onll,finden mußte, daß daß er die regelmäßige Absnhe
er die Abgabe des des Stllhlgnnss
anders n , jn
ja unO
daß der Geburtsakt nls Trennung Mutter,
g von tie r MIIHer, mit der
der mit der
anders wertewerten n knn
kann, der GchLlrtsakt als Trenullu

mall Anerkennung all dieser


man bis bis tlahin
daliin eins
eins "'ar,
war, Ilns
das Urhild
Urbild jeder Kastralion ist. Unlc l' Allrrkcrumllg LlU di esel'
Kastration ist. Unter
'Vurteln
Wurzeln des des Komplext's
Komplexes habe habe ichich docdoch h ditO Forderung nllfga:stellt,
die J.'ordcruug aufgestellt, dllD Name
der Name
daß eier
Kastrationsk.omplcx
Kastrationskomplex aL1f
auf die
die Erregungen
Erregungen lind
und Wirkungen
\\'irlmngen mtu beschränken
b.·scllriink.cll 5ei,
sei, die mit
die mit

drm Wer sieh den Aua ly~cl i EI'wnch,cne


Analysen Erwachsener von
r "on
dem Verlust
Verlust desdes Penis
Penis \'erklliipft
verknüpft sind. sind. \Ver sich inin den
der überzeugt hat, wird eS nutürheh
es IIhliirlich
der Unllusbleibliehkeit
Unausbleiblichkeit des des Knstl'l\tionskolll(llcxes
Kastrationskomplexes iihenellgt hat, wird

sch wierig linden.


schwierig finden, ihn
ihn nur
auf ...eine
in(' 7.II[iil1isc
zufällige uud und doch
doch Ilie bt 5"
nicht vorkommende
so QlIgc,".~ill vorkoiUlIlende
allgemein
Androhung annehmen m daß ,Ins Kind sich
das Kind diese
sich diese
Androhung '11lrück'Zufiillren,
zurückzuführen, lind und wirdwird (lunc1l!ncl1 iiucll, daß
müssen,
Gefahr
Gefahr auf auf di(' denen niemals fehlt, konstruirt.
die leisesten
leisesten AndellLlIIlgl'l1
Andeutungen hin, hin, 0.11
an dCIlCll es jn lli CIIlRI, fehlt, kOllstrLlirt.
es ja

Dies
Dies istist ja auch da~
ja BliCh das MOliv,
Motiv, alls das dCll Anstoß gcgt'bclL
den Ausloß gegeben hnl, nach Jeu
hat, ulleh allgemein vor-
den nllgcmcill vor-
filldlichcn
findlichen tieferen
tieferen \Vllrtcln
Wurzeln del> des Komplexes
Komplexes Y.H zu SlIchel! Umso wcrt\'olll'r
suchen.. Ums!) wertvoller wil'liwird rs aber,
es nber,

daß im
dllß im Falle
Falle dc,des klein('n
kleinen lI"n Hans die Kn~tmtiultsnuJroll\lllg
s die Kastrationsandrohung va von den Ehenl
l' d"11 Eltern b~Tiehtct
berichtet \
wird
wird nlld
und zwazwarr al1S
aus cille)'
einer Zeit,
Zeit, dll seine llllObit
da seine Phobie~ nnoch
och lIi eh~ in Frngl! kam.
nicht in Frage kam.

1
I
Analyse d~r Phobie
Anulyse der Phobie eines fünfjiilrrigcT1
einesfünf Krrabm
jährigen Knaben 155

Nach einer
Nach einer Weile
Weile setzt
setzt erer nachdenklich
nachdenklich hinzu: "Ein Hund
himm: „Ein Hund
und ein
und ein Pferd
Pferd hat
hat einen 'I\Tiwimacher; ein
einen Wiwimacher; ein Tisch
Tisch und
lind ein
ein Sessel
Sessel
nicht." So
nicht." So hat
hat er
er ein
ein wesentliches
wesentliches Kennzeichen
KemlZeichen für di e Uuter-
für die Unter-
scheidung des
scheidung des Lebenden
Lebenden \'om Leblosen
vom Leblose" ··gcwonnen.
gewonnen.
YVißbegierde und
Wißbegierde und sexuelle
sexuelle Neugierde
Neugierde scheinen untrennbar von-
scheinen untrennbar \'O!l-

einander zu zu sein.
sein. Hans'
Hnns' Neugierde
Neugierde erstreckt
el'streckt sich ganz besonders
sich ganz besonders
einander
die Eltern.
auf die
auf Eltern.
Hans, 5555/,/+ Jahre:
Hans, Jahre: „Papa,
" Papa, hast
linst dudu auch einen Wiwimacher?"
nuch einen \Yiwirnllchcr?"
V nter: „Ja
Vater: " Ja natürlich."
natürlich."
Hans: „Aber
Hans: "Aber ich ich hab'
hab' ihnihn nie gesehen, wenn
nie gesellen, wenn du dich aus-
du dich aus-
gezogen hast."
gezogen hast."
Ein andermal
Ein andermal sieht sieht er gesprmnt zu,
er gespannt zu, wie sich die
wie sich die Mama
Man)n vor \'or
dem Schlafengehen
dem Sch1afengehel1 entkleidet.
entkleidet. Diese fragt: „Was
Diese fragt: schaust du
,,"-as schaust du
denn so?"
denn so?" „
Hans: ,,1ch schau'
Hans: „Ich schau' nur, ob nur, ob du auch
auch einen
einen Wiwimacher
" T jwimach cr hast?
hast ?"
"NatOrlich. Hast
Mama: „Natürlich. Hast du denn das nicht gewußt?"
dns nicht gewußt?"
Hans: „Nein,
Hans: "Nein, ichich hab'
hab' gedacht,
gedacht, weilweil du so so groß
groß bist, hast du
bist, hast du
einen V\
einen ' iwimacher wie ein
Wiwimacher ein Pferd."
Pferd,"
Wir wonen
Wir wollen uns diese Erwartung
uns diese Ennu'tung des kleinen kleinen Hans merken;7
Hans merken
sie wird später
sie wird später zuzu Bedeutung kommen.
Das große Ereignis
Das große Ereignis inin Hansens Leben ist ist aber die Geburt seiner
die Geburt seiner

kleinen
kleinen Schwester
Schwester Hanna,
Hanna, ;;tls
als er
er genau 5'/:
5*/« J .. hrc alt
Janre alt wwaral'
(April 190
(April 1905 3 bis
bis Oktober 1906).
1906). Sein Benehmen bei
Sein Benehmen diesem Anl."e
bei diesem Anlasse

wurde
wurde "om vom Vater
Vater unmittelbar notiert:
notiert: "Früh
„Früh um 55 Uhr, Uhr, mit dem
mit dem

Beginne der
Beginne der '''ehen,
Wehen, wirdwird Hans'
Hans' Bett ins Nebenzimmer gebracht;
ins Nebenzimmer gebracht;

hier erwacht er
hier erwacht um 77 Uhr
er um Uhr und ört da~
und hhört das Stöhnen
Stöhnen der Gebärenden,
der GeLiilocndcl1,

worauf
worauf er fragt: ,,'iVas
er fragt: „Was hustet
hustet denn
denn die Mama?" - Nnch
die Mllma?" — Nach emer
einer

Pause:
Pause: "Heut'
„Heut' kommt gewiß der
kommt gewiß der Storch.
Storch." "
"Man
„Man hat hat ihm
ihm natürlich
natürlich in
in den
den letzten Tagen oft
letzten Tngen oft gesagt,
gesagt, der
der

Storch
Storch ",wird
.. ird ein
ein Mäderl
Mäderl oder
oder Buberl
Buberl bringen,
bringen, lind und er er \'erbindet
verbindet

das
das ungeWOhnte
ungewohnte Stöhnen
Stöhnen ganl
ganz richtig mit der
richtig mit Ankunft des
der Ankunft des Storches."
Storches."

Später ''''ird
" Später wird erer in
in di e Küche
die Küche gebracht
gebracht; ; im Vorzimmer
im VOr7.i mmer sisieht
eht
er die Tasche
er die Tasche des des Al7.tes
Arztes und fragt: ,,„Was
und fmgt: \V as istist clas?(',
das?", worauf man
worauf millI

\
154
154 K ranlu'ngr.fChichll'll
A' rankcngeschichtrn

ihm sagt:
ihm sagt: „Eine Tnsch e." Er
"Ei ne Tasche." Er dann
dann überzeugt: H üll t' kommt
überzeugt.: „Heut' kOIllInt. der'I
der
,l\·ac h der
Storch," Nach
Storch." 1~I1tbilldll11g kommt
der Entbindung kommt diedie Hebamme
Hc lmrnrne in die Küche
ill die Kitchc
un d Hans
und Hrl11s hört, wi e sie
h ört, wie sie anordnet, IJ)lIn möge
anordnet, man einen Tee
möge einen Tee kochen,
koch en,
worauf er
worauf er sagt: " Aha, weil
sagt: „Aha, die Mammi
w eil die husl.et, bekommt
Mmnmi hustet, bekomm!. sie sie einen
einen
T ee." Er
Tee." Er wird
wird dann
dann ins
ins Zimlller gerufen,
Zimmer gerufen, schaut sch rmt aber lI icht auf
flher nicht <tHf
die Mama,
die Mama, sondern sondern auf di e Gefäße
nu f die Gcfiißc mit mit blutigem
bl uti ge m Wasser,
V1ln s.'icr, diedi e noch!loch
im Zimmer
im Zimmer stehen, stehen, und un d bemerkt,
hcm cl'kt, auf nllf die hlutige Leibschüssel
die blutige Lci hschüssel
deutend, befremdet:
deutend, befremdet: „Aber "Aber aus ntl s meinem Wiwim:lch eJ' kommt
lß e ll1 CI11 Wiwimacher ko mmt
kein Blut."
kein Blut."
" Alle seine
„Alle seine Aussprüche
Aussp"üch c zeigen,zeigcn, daß daß er Cl' das Ungewöhnlich e der
da!: Ungewöhnliche de r
Si tuation mit
Situation mit der der Ankunft
Ankunft des des Storches
Sto rch e.'i in 111 Zusammenhang
Zllsilrn m un hiln g bringt. ln·ingt.
Er macht
Er macht zu zu allem,
"Hem, waswns er sicht, eine
Cl' sieht, Cill C sehr mi ßu'n ui schc, gespannte
sehr mißtrauische, gespa nnte
iVli enc, und
Miene, und zweifellos
zwe ife llos hat hat sichs i c h das
dn s erste Mi ß tI'i1 l1 c n gegen
c l's Le Mißtrauen gege n
den Storch
den Stor c h bei b ei ihm festgesetzt."
fes tgesctzt. u
Hnns ist
Hans if.it auf rIen neuen
Iluf den Anköm mlillg sehr
nenen Ankömmling ei fe l'!'üc.hti g und
schI' eifersüchtig un u
~"gt, wenn irgend
sagt, irgc!ld werwer sie
sie lobt,
loht, schön rind et usw.,
SChÖl1 findet sofort höhnisch:
\lsw., sofort höh nisch:
" Aber sie
„Aber sie hat
hClt noch keine keine Zähne
Znlm <;' ." Als
1
." Al!: er
e r sie
sie nämlich zum erstenmal
Il iimlich zum erste lllflni
sah, war
sah, "VilT erer sehr sehr überrascht,
überrascht, daß dnß sie sie nicht sprechen kann,
ni cht sprechen k ~l1lll, und lind
m e in t e, sie
meinte, sie könne nicht nicht sprcchC
sprechen, II, weil sie keine 7Jihn c hilbe. Er
sie keil1e Zähne habe. E.r
wird in in den ersten ersten Tflgc
Tagenll' selbstverständlich
sel hstyel'sUindli ch sehr zurn zurückgesetzt
ckgcsetzt
und eerkrankt
rkrankt plötzlich
plötzlich an iln Angina.
AllgiJlil, 1m Im F'icbe!'
Fieber hikl hört mman il n ih
ihn sagen:
n sagen:
"„Aber
Aber ich will will keilt
kein Sch westerl llnbe
Schwesterl haben!"n! " ,I
"Nach
„Nach etwa einem hfllhcl1 halben JAhrc Jahre ist Eifersucht nbcn
ist die l1.irCI'SliChl überwunden,
.... l1lldcll,
und er wüo wird d ein eebenso
be nso ziir tl ich er w
zärtlicher wieic sci'}f'I_rJl)el'l~g4].nh
seiner Überlegenheit c~ be-

wußter Bruder~."
wußter
----
Bruder ."
--~_ ......

~)„Ein
Ein wenig späte,.
2

später sieh
siehtt Hnlls
Hans i'.II,
zu, W wie
ie m man a ll IIl:ine einwöchentliche
seine cinwüchclltlichc

Schwcster
Schwester bndet. badet. Er be m mok t : "„Aber
bemerkt: Aber ihr Wiwimacher ist
ihr Wiv\.jmtlcher ist noch noch

1 \ 'V iedl'rußl eein


Wiederum in typi sches \'Verhalten.
typisches el'hn ll c lI . EEin
il! nndtOrcr.
anderer, Imr um t.wei
nur 11m »WM JJahne allerer
l\lml' iillf'rf'r
Bruder
Bruder pßt'gtt'
pflegte nnter
unter dcn
den glrichcn
gleichen Vcrhtillllis51"11
Verhall nissen lirßcrlich mit dem
ärgerlich mit d C1I1 Allstuff' ..„zu
Ausrufe ~ II
kO)dn
k l)ein,, 1n
zu k(l}cin';
k(l)ein" nb1uwchrcll.
abzuwehren.
älteres,
etwas Illtl'rC5,
:) Der Storch
2) ..„Der Storch soll
soll ihn wieder mitnehmen,"
ihn wieder mitnehmen," jillßertll
äußerte ci linderes, ('\IVal
n llIldl'tCI.
ein
Kind zum
Kind tl1 m \Y iUkomm des
Willkomm des Driidt'rchl.'lIs. Vergleiche hil'tll.
Brüderchens. Verglei('h'! was ich
hiezu, WIIoS der „Traum-
ich in der " Trnllll1-
in

dcuhm{;"
deutung" iibcr
über die
die TTräume vom Tode
r i.illlllt:' \'0111 ('lIcrrr \'Verwundter
Tode lteuerer bemerkt
I"TwonJt er h" habe (JI.
l1u'rkt JUlbl' Qp. '1 ' ff.,
171 ff.,

7.
7. Aun.).
Aufl.)-
Analyse dl'r Phobie
Analy se der eilles fünfjährigen
Phobie eines Knaben
flinf/, Ulrigen Knaben 135

!'etzt wie 1,inzll: „Wenn


tröste nd hinzu:
wie tröstend sie wachst,
,, \r" eJlIl sie wird
\'\'<tchst, wird
'klein /' und
klein" und setzt
größe r
schon größer
er schon
er \'\'erde n '..":f
werden 1

Alter, zu
gleich en Alter,
Im gleichen
,)Im zu j533/+/. Jahren,
Jahre n, liefert Hrms die
liefer t Hans die erste E,'-
ers te Er-
" Heule , wie
Traum es. „Heute, w ie ichich geschlafen habe, habe
gesch lafen habe, habe
~di hlullg eines
zählung eines Traumes.
gegla ubt, ich
ich geglaubt,
ich ich binhin inin Gmunden
Gmun d en mit mit der Marie dl."
dcr Mariedl."
lsjäh rige Tochter
die 15jährige
ist die HÜllsh errn, die
des Hausherrn,
Toch ter des di ~ oftoft 'mit
mit
"Mar iedl ist
„Mariedl
HIn1 gespielt
ihm hat."
gespi elt hat."
der Vater
nun der
\Vi e nun TraJlIl1 der
deli Traum
V<lt er den 1\'lutt er in
der Mutter ill seiner GegenwHl"t,
sei ner Gegenwart,
Wie
bem er kt Hans
erJ'.iih lt, bemerkt ,,~icht mit
ric htig!'t ellend : „Nicht
Halls richtigstellend: 1\1ariedl,
der Mariedl,
mit der
erzählt,

ilHein mit
gnui'. allein
ganz M arie<!!. "
ller Mariedl."
mit der
Hiezu ist
Hiezu ist zu beme r-keJl: „Hans
zu bemerken: \\'al' im
" Halls war Jm Sommer
Somm er 1906 1906 in in
GlllllJ l dell, wo
Gmunden, wo er ~i ch den
c r- sich elen Tag über über mitmit denden Hausherrnkmdern
H au sh el'rnk inder n
g]flubten wir,
abreistelI, glaubten
GmuJ Hlen abreisten,
,"on Gmunden \\'11', daß
daß
herum trieb. Als
herumtrieb. Als wirwir von

w ld von der gleiche n


1) DOlS nämlic hc Urteil, in den idelltil chen \Vorten lIl\5gedrii ekt
n Knaben beriel1t et, ah ~ir: den L eib
Erlvart llng gefolgt , wurde mir \'Oll 1wei andere
bcschu uen kOlllltc n. I\11l1l Jlönnte über
eines kl(!inen Schwel terehen s 1uer~t nC\lgic rig
bnis des kind liclll'n llitellck ts erschre cken. \Varum kOllstatieren
diese friih7.eitige Verder
niimlie h, daß kein \Viwi-
diese jugen dlicllen Forseh t'r nicht. was sie wirklic h sehen,
können wir alle rdings die \'olle
mache r "'orhan dcn üt? Für 111lsereu kleine n H allS
aften \Vahrll clnnnn g gchen. Wir wissen, er hat sich durch
Anfklii mng g seiner fehlerh daß jedes belebte
belebte Wesen
" 'estll nn
im
Indukt ion den al1gem einen Satz erw orben,
erworben, jedes
soS
sorsJriltige R e Induktion
allgemeinen Satz
Mutter llat ihn in . dieser
d.eser
SSE.
G egl"nsß t1e zurn Unbele bten eine)}
zun, Unbelebten
bcstärk t, indcm
indem sie ihm hcjahen
bejahende dc
hesit7.\; die
\Viwil1lacher besitz«;
einen Wiwimacher
Auskün
Auskünfte
die l'\'[nttcr
fte über
hat
solche
solche
fl.
Personen
Persone ll gab
gOlb,
Üb cr'l Imgung bestärk,,
Überzeugung sie

htllng entzoge
entzogen. n. E ist nun gall1
Err ist ganz und gar \\llfrihig
unfähig, , seine
seine
seinerr eigenen Bcobnc
sich seine
«lie sich
fHe Beobachtung
t wcgell
wegen der eil/
einenen Deobne
Beobachtung htung nn
an der kl einen Schwes
kleinen Schwester wieder auf-
ter wieder aul-
ErTllllg enschnJ
Errungenschaft noch
also, der \\ri wimncl..:-r ist
Wiwimacher auch 11 ier
hier ,-orl' Bndell
vorhanden, , er
er ist llur
ist nur nGeh
·urgehc
S«ben. rteilt also,
n. Er IIurteilt ist
«"«Pferdes
_

wird wachsc n. bis so groß geword


er so
er geworden en istist wie d<' der%' eines Pferdes .
sehr
,e hr klein
klein, , aber er
er wachsen, bis
benimmtt
unseres kleinen Hans ei" ein 'Vciter
Weiteres es hwtun.. E Err benimm
Wir woll
'Vir wollen en tur zur Ellrenr
Ehrenrettungcttllng llnseres
ph der \Vllndt
Wundtschen Schul,
sch ~ 11 Sehnl e. tur
Flir emen
eiJlen
~ich eigentl ich nicht sclllcch ein Philoso
als ein
ter als Philosoph
,ieh^entlieh
schlechter
ter des Seelisc hen.
Seehschen, wie
wie fiir
für Hans
HOlIIS
ölchen ist
solchen ist das Bewuß Bewußtseintsein der lli nie e feh lende Charak
fehlende Charakter
behrlic he Kcrmt.e alles L ebende
icllen alles Lebenden. n. SlöO
Stößt t der
der Philosoph
Philoso ph
tiZXmSbm
i1~r
" \\'iw imftche r das das lIDelit
unentbehrliche Kennzeichen
eßen muß. an
an den
denenen aber wirklich
wirklic h nichts
nichts
nUll Ti unff sf'eli sche Vo
sTelische rgiinge . die
Vorgänge, die man er!ch1ierschließen
ist -- man
nichts yon
h nichts von ihnen
ihnen und und kanllkann
nehme n ist man weiß nämlic
u-eiß nämlich
VO ll B mß
ßewl1(J1 sei nn wahrzu
wahrzunehmen
cßen _- so
v unbewußte
seien llllhewuOte
u hin, sie
icht umhin. l l erschli
erschließen so sagt er nicht etwa, dies seien
.0 h n
,joch n7cht sie tzu
noch
is \loch
gl', sonder n erer heißt
heißt sie dunkelbewußte.
dunkc lhew ußt e. Der Wiwimacher
\Viwim lcher ist
e Vorgiin
Älffi
se<'lüch

H
letcle

HallS.ns D
Vorgang
!'chr kleilll Un d hei diesem
CHll, wie
Denn
.

wie so
sondern

so
diesem Vergle
häufig
häufig bei
bei den
den
sie

iche ist der


Vergleicheist
SeXl1 :l![o
Vorteil noch
der Vorleil
rsc!l11n
Sexualforschungen
noch 1I.u[
gell
auf Seiten Ullseres
lIer
der
Se.ten
Kinder, ist
Kinder
unseres kleinen
kleinen
auch 11ier
.st auch hier

£
hillterr dem?em JrrtuJU
W», nllerdin
b('~il'l.t
Irr.ume
allerdings
c ein
auch eincn
gs allcb
Stück richtig
ein Stück richtiger
kleinen ,,'
einen kleinen
er E rkenntn i s -.: erborge n_ Das
Erkenntnis
iwimac her. deli
Wiwimacher.
verborgen.
den w ir w,r
Das
Klitoris
Klitoris
kleine
kleine
heißeIl
heißen
Madchen
Miidch
, wenn
wcn
en
ll
verkümmert
" "erkülI bleibt. (Vg1. m ei llc
l lUert bleibt_ .Vgl. menie kl eine
kleine Arbcit
Arbeit "Über
„Lber
nicht wächst
auch uicht
er" anch
l'T wächst,. sonder
sondern
St'xllal problem
Sexualprobleme, e, 1908:
.908: cl1thah
enthalten f' n i1t Bd. "\ dies
in Bd. dieserer Gesam
Gesamt- t-
in faJltile Scxu
infantile e.llheo
Sexualtheorien." rien:'
n\1~gflb
ausgäbe.)e. )

136 Krankengeschichten

ihm der der Abschied


Abschied und die Übersiedlung 111 in di diee Stndt
Stadt scl""er
schwer
fallen
fallen würden.
würden. Dies war überraschenderweise nicht der der Fnll.
Fall. Er

freute
freute sich
sich offenbar über die Abwec hslung und cn:;ihltc
Abwechslung erzählte durch
mehrere VVochen
Wochen sehr wenig von Gmundcn. Gmunden. Erst Erst lIilch
nach Ablauf
Ablauf
von Wochen stiegen öfter
von 'Vochen öfter IcblHlfl
lebhaft gcflirhtc
gefärbte ErinncrulIgcn
Erinnerungen an oie die

in
in Gmunden verbrachte Zeit in in ihm nur. auf. Seit
Seit ctwn "'1
etwa 4 Wochen ochen
verarbeitet er diese ErinnenmgcllErinnerungen zu Phantasien. Er phomt1siert, phantasiert,

doß
daß er mit den Kindern BCltn, Berta, Olga und Fritzl Fritz) spielt,
spielt, spricht

mit
mit ihnen, als als ob sie sie gegenwärtig ''\'iircn, wären, und ist ist imstnlldc,
imstande, sich
stundenlang so so zu unterhalte)!.
unterhalten. Jetzt, Jetzt, wo er er eineeine Schwester be-
kommen hat und ihn offenbar das Problem des des Kindcl'kricgcns
Kinderkriegens
beschäftigt,
beschäftigt, nennt er Bortn Berta und um] Olga HUT nur mehr "ooinc „seine KinJer"
Kinder"
und
und fügtfügt einmal
einmal hinzu: „Auch "Auch m ei ne Kind
meine Kinder,e .., Berta
nerta und Olga, Olga,
hat
hat der Storch g ebracht. 11 Dcr
gebracht." Der Traum, jetzt jetzt nachnnch Gtnonlll.lichcr
(^monatlicher
Abwesenh
Abwesenheit
.such.t,
eit von
sucht, nach Gmundell

So weit der Vater;


So
Gmundcn, ist
von Gmunden,
Gmunden zu
Vater; ich
ist offenbar
zu fahren,
offenbar (lls
fahren, Z\l ".
als Ausdruck f;eincr

verslehell. 11\
zu verstehen."
vOl"grcil'end, daß
ich bemerke vorgreifend,
seiner Sehn-

dnD Hans
Sehn-

Flans mit
mit
der
der letzten Äußerun
Äußerung g über
llber seine Kind er, die
seine Kinder, die der
der Sto rch gebracht
Storch
haben soll,
soll, ei nern in
einem in ihm steckenden
stcckent1(!n Zweifel
Zweifel lnut widcl'spl'ichl.
laut widerspricht.
Der
Der Vater
Vater hathat zum
7.um Glück mancherleimilnchel'Ici notiert,
n01icrl,
was
was später
später zu uugeahntem Werte
zu ungeahntem \'\Tcrte kommen
konlln ell sollte.
sollte.
"Ich zeichne
„Ich zeichn e Hans,
Hans, der der in in letztCl' Zeit öfter
letzter Zeit üfter inin
Schönbrunn
Schönbrunn war, eine
war, eine Giraffe.
Giraffe, Er sagt sngt mir:
mir:
"Zeichne doch
„Zeichne doch auch
nu ch den den Wiwimacher."
VViwim ach cl',1I Ich Ich dar-
dal'-
auf: „Zeichne
auf: "Zeichne du ihn ihn selbst
seIhst dazu." H ic]'nuf fügt
dnzl1, H Hierauf fügt
er an
er an das
Zeichnung
und dem
und
das Bild

dem er
Ilild der
Zeichnung liegt
der Giraffe
liegt bei),
danll ein
er dann
Girnffe folgenden
bei), den
folgend en Strich
dell erer zuerst
Strich (die
zuerst kurz
Stiick hinzufügt,
ei n Stück
(die
ku'-, zieht
zieht
hillzul'Clgl , indem er cr
I <-J'HlI---
bemerkt: „Der
bemerkt: " D er Wiwimacher
\:Viwjm<1cher ist ist länger."
Hingel', C(
"Ich gehe
„Ich gehe mit mit Hans Hans an an einem
einem Pferde
Pferde vorbei,
vOI'hei, das dns uriniert.
uriniert.. Er
E.r
sagt: „Das
sagt: "Das Pferd
Pferd hat hat denden Wiwimacher
"\Yiwinwcher unten tllltCIl soso wiewie ich."
ich,"
„Er
"Er sieht
sieht zu, \'\'1 C man
zu, wie sci llc 53 monatliche
man seine mOllntli ch c Schwester badet, hnd et, und
sagt bedauernd:
sagt bedauernd : „Sie "Sie hat hat einen
eillell ganz,
grlll1., ganz klein en Wiwimacher."
gallz kleinen Wh"imacJwr."

d~r
A1U11ysl!
Analyse der PllObie
Phobie e;,us fiinfiährigen
eines fünfjährigen Knaben ',,7
137

"Er
„Er erhält
erhält eine
eine Puppe zum Spielen,
Spielen, die
die er
er auskleidet.
auskleidet. Er
sie sorgfaltig
schaut sie sorgfaltig an und sagt:
an und „Die hat
sagt: "Die hat aber
aber einen ganz kleinen

VI' "lWlmach
er."
Wiwimacher."
VVir
Wir wissen bereits,
bereits, daß es es ihm mit mit dieser Formel möglich
gemocht ist,
gemacht ist, seine
seine Enldeckung
Entdeckung (vgl. (vgJ. p.
p. 154)
1 34) aufrecht
aufrecht zu halten.
zu halten.
Jeder
Jeder Forscher
Forscher istist in
in Gefahr, gelegentlich dem Irrtume
Gefahr, gelegentlich Irrtume zu ver-
zu ver-
fallen. Ein Trost
fallen. Ein Trost bleibt
bleibt es, ,.... enn er,
es, wenn ef, wie Hans im
unser Hans
wie unser im nächsten
nächsten
Beispiele, nicht
Beispiele, nicht allein
allein irrt, sondern sich
irrt, sondern zur Entschuldigung
sich zur Entschuldigung auf auf
den Sprachgeurallch berufen kann. Er sieht
den Sprachgebrauch nämlich seinem
sieht. näm1ich in seinem
in

Bilderbuche einen
Bilderbuche einen Affen
Affen und zeigt auf dessen
zeigt auf dessen aufwärts geringelten
aufwärts geringelten
Sch,",'anz: "Schall,
Schwanz: „Schau, Vatti, der Wiwimacher."
Vatti, der \Viwimacher."
In
In seinem Interesse für den Wiwimacher
Interesse für bat er
\ViwiInBcher hat er sich ein ganz
sich ein ganz
besonderes Spiel
besonderes Spiel ausgedacht.
ausgedacht. "Im Vorzimmer ist
„Im Vorzimmel' ist der Abort und
der Abort und
eine dunkle
eine dunkle Holzkal11l11er.
Holzkammer. Seit Seit einiger
einiger Zeit geht Hans
Zeit geht Hans in die in die

Holzkammer und sagt: sagt: "„Ich


Ieli geh' Klosell." Einmal
geh' in mein Klosett." Einmal schaue
schaue
ich hinein,
ich hinein, um zu sehen, was er
zu sehen, er inin der dunklen Kammer
der dunklen Kammer macht.
macht.
exhibiert und sagt:
Er exhibiert
Er "Ich mache
sagt: „Ich Wiwi." Das heißt
mache V"iwi." Das heißt also: er also: er
"spielt"
,
Klosett. Der
spielt" Klosett. Spielcharakter erhellt
Oel' Spielcharakter nicht nur
erhellt nicht dartlus, daß
nur daraus, daß
er das
er VViwimachen bloß
das Wiwimachen bloß fingiert
fingiert und nicht etwa wirklich
nicht etwa wirklich aus-
aus-
führt, sondern auch
führt, Ruch daraus,
daraus, daß er er nicht
nicnt insins Klosett
Klosett geht,
geht, waswas
eigentlich viel
eigentlich einfacher wäre,
viel einfacher wäre, vielmehr
vielmehr diedie Holzkammer vorzieht,
vOl"'l..ieht,
die er
die "seiH Klosett"
er „sein Klosett" heißt."
heißt."
V\7ir würden Hans
Wir HRns unrecht tun, tUIl, wenn wirwir nur diedie autoerotischen
autoerotischen
seines Sexuallebens verfolgten.
Züge seines verfolgten. Sein Vater VRler hat
hat uns
uns ausführ-
ausführ-
liche Beobachtungen
liche Beobnchtul1gen über seine seine Liebesbeziehungen
Liebesbeziehungcn zu zu anderen
anderen
Kindern mitzuteilen,
Kindern mitzuteilen, aus aus denen sich sich eine
eine „Objektwahl" wie beim
"Ohjekt\,"shl(' wie heim
En'\'achscncn ergibt.
Erwachsenen ergibt. Freilich
Freilich auch
auch eine
eine ganz
gRnz bemerkenswerte
bemerkenswerte Be- Be-
weglichkeit und polygamische
weglichkeit pol)'gamische Veranlagung.
Veranlagung,
,,1m Winter
„Im ""inter (3(?ll.
5 Jahre) nehme ich Hans aut den Eislaufplatz
/4 Jahre) nehme ich HallS au t den Eislaufplatz

mit und mache


mit mache ihnihn mit den beiden
heiden etwa
etwa 1t o0 Jahre
Jahre alten
alten Töchterchen
Töchterchen
meines Kollegen
meines Kol1egen N. bekannt.
bekannt. Hans setzt sich neben sie,
setzt sich sie, die
die im
Gefühle ihres
Gefühle reifen Alters
ihres reifen Alters ziemlich
ziemlich verächtlich
verächtli ch auf den Knirps Knirps
hembblicken,
herabblicken, lind schaut
und schallt sie verehrungsvoll an,
sie verehrungsvoll .m, was ihnen
ihnen keinen
keinen

158 K r(lIlNt!II{;Cs chi ,hIrn


Krankengeschichten

großcm Eindruck
großen E indru ck macht.
mil cht. Hans 11'otl'.cl em von
sp r icht trotzdem
Hilll S spricht ihnell nur
\'011 ihnen IIlIr
al s: „meine
als Mäderln". „Wo
:,meinc Mäderln". t: illd denn
11\'\'0 sind I1lCi lll~ Mäderln?
dellll meine i\Hidl·rJlI ? Wann
\V " IIII
komm en denn
kommen denn meine
mein e Mäderln?"
Miidcl'ln ?(' und quHIt mich
mul quält zu Hause
mich zu 11l\\Isc einige
einige
" 'oelIen lang
Wochen mit der
Inllg mit Frilgc: „Wann
dcl' Frage: ,,''''null geh' ich wieder
geh' ich nur den
wit.' dcr auf den
Eisplatz zu
Eisplatz zu llH'illCIi Mäderln?"
meinen .Miirlerll1 ?"
E.ill 55jähriger
Ein COll.~ ill von
jährige!' Cousin VOll Haus
)Ialls isl
ist bei tiPI!! mm
bei dem (.jährigen zu
IIUII .l.jlihrigcll Zll
Besuch. Hans
Besuch. H ans umarmt
lI111 nnn L ilm for t wiihrf' lIti und
ihJl fortwährend S<lg\ einmal
ulld sag! hei einer
eillllJi1\ bei ei ner
mlchclI zärtlichen
solchen ziirLli chen Umarmung:
Umarmullg: „Ich " Ich hab'
Iwb ' dich
di('h aber
nher lieb."
licb."
Es ist
Es di es der
i!'it dies deI' erste, «bel' nicht
CI'!'tf', aber ni cht der Icl:t.I(~ Zug
der letzte \'011 Homo-
Zllg' von I-IUIIIO-

:-exl1alitiit, dem
sexualität, dem wir \\'ir bei bei HansB iU1S begegnen wel'th ~lI. Unser
hegt'gucn werden. UIl:-I!1' kleiner
klei Il ei'
Hans scheint
Hans scheint wirklich
wirkli ch ein ei ll Ausbund
Alll'iLlllu l aller
.dl er Schlechtigkeiten
Schluchtigk,,'i lcil zu zu sein!
loicill !
,, \Vir sind
„Wir sind inin eine
eine neue 11 elle Wohnung ci ngezog'111 . (I(1Inll!"
\Yollllllllg eingezogen. laus istist 4-I- Jahre
.lnhl'c
alt.) Von
alt.) '·011 der Küche führt
de i' Küche lOhn die di e Tür
Tiil' auf
.1111' einen KloJlfhalkoll, von
eiuHII Klopfbalkon, von
wo aus
wo aus man miln in l>i ll t! vis-ä-vis
in eine gcleg~ lH' Holwohnung
vis-tl -vis gelegene ~icht. Hier
Hol'WlIllIlIllIg' sieht. H il!l'
hat
hat Hans ein
Hans o\. \\'n 77-
ei ll etwa — 8jiihl' igps
8 jähriges el\ldt~('kL
:M iidc rl entdeckt.
Mäderl Er setzt sich
EI' setzt sirh
m1J1,
nun, um sie zu
\1111 sie zn bewundern,
bewu llderll, auf dit· Stufe,
.ltd· die dip zum
Sl.urt!, die KlopO'illkofl
Z UIlI Klopfbalkon

fnhrt,
führt, ulld
und b l ~ iht
bleibt dort
dort stl1l\d~111all g
stundenlang si tzPIl.
sitzen. Sppzil'1l
Speziell um 4 Uhr
11111 4. Uhr
p. m.,
m., wenn das
das Mäderl
Mätl erl aus
ou." der
eier Schule
Schul e kommt, ist. er
1\01111111, isl ur nicht im
lIil'hl. im
p.

Zimmerzli halten und


Zimmer zu halten llmlliißt
läßt .sich
. iell nicht
Ilit;ht abbringen, seineu Heobac
nhlll'illgcll,spill('1\ hluugs-
Ih·IIIHtclII1111gS·
zu bbeziehen.
posten zu Eillmal, als
eziehen. Einmal, als dn:-i
das i'vliidcrl
Mäderl sich lIichl zur
sich nicht ~.111· ge-
ge-
wohnten Stunde beim Fm l Slt'l' zeigt,
Fenster zeigt, wird 11
wird Hans
1111." g"HlI'I. unruhig
ganz ul1l'uhig
und beltistigt
belästigt die Hnn,sle u lc mit FrageIl
die Hausleute Kragen:: ,, „Wann
\Valill kommt
kommL das
!Ins
iVHül
Mäderl? Wo ist
el'l? \Vo ist dns
das Miiderl
Mäderl?" usw. Wenn
?" us\\'. \VP.1l1I :-;if' dann
sie dU1I1l 1~I'~dlCillt., il't
erscheint, ist

~r
er gOl1z
ganz sel ig Ulld
selig und weml et Ilcl1
wendet den BJick von det·
Blick VOll \V,,"lIlIlI g gcgt~nn
i\fr Wohnung gegenüberhcl'
nich
nichtt mehr i'lh. Heftigkeit, mit der di(~~f'
ab. Die Hertigkeil, Liehe pm'
diese "„Liehe Distanz
per Di stClll",'"
auftl'i1t,
auftrat, find et illre
findet Erklärung clnl'in,
ihre Erkliil'tillg dal) IIHII
darin, daB Hans~ !Will
keinen Kameraden
Cll Knm el'llden
und keine
und keine Gespielin Iwt.
hat. 'Znr
Zur normal en Elilwit:klullg
normalen Entwicklung des Kindes
des Killdes

gehört offenbfll'
offenbar reichli cher Verkehr mit
reichlicher anderen
mit <lIul Kindern."
e rell Killd cl'lI. "
1
"„Dieser
Di ese r \vil'd
wird dmlll
dann HOlls
Hans z\ll ciJ, als
zuteil, als wir
wir kllrz darauff (. 1..*/
kurz dill'llU / .. Jahre)
Jahre) ( |

~1I111
zum Sommel'ilufcl1t1lilltc
Sommeraufenthalte ma:h Gmunden i\hcl'!ii(~dellJ.
nach Gll1\11UlÜII übersiedeln. fn unserem
In ullsercm

H,mse
Hause sindsind ,!;eine Spielgeführten dip
seine SpieJgeHiln'lell die Kinder
Kinder ddeses Ha\l~h l' l'I'lI: FrClIl7:l
Hausherrn: Franzi

I1) W. Bu
) W. sch: Und
Busch: Und die
die Liebe
Liebe per
per Dislltut..
Distanz,
Knngesagt,
Kurzgesagt, miDfdllt
mißfällt mir
mir gtlll'
ganz.Z.
Analyse der
Analyse Phobie eines
der Phobie eines fünfjährigen
fünfjijhrigen Knaben
Knaben 13399
1

(elwo
(etwa Johre),
12 Jahre), Fritzl
Fritzl (8 Johre), Olga
(8 Jahre), GIga (7(7 Jahre),
Jahre), Bert"
Berta (5(5 Jahre)
Jahre)
und überdies die Nachbarkinder: Anna
die N'achharkinder: AnnCl (10 noch zwei
ClO Jahre) und noch zwei
Mäderl im Alter von 9
Miiderl 9 und 77 Jahren,
Jahren, deren NamenNmnen ich ich nicht
nicht
mehr weiß. Sein Liebling ist Fritzl, den er
ist Fritzl, er oft
oft umarmt und scillcr
seiner
versichert. Er wird einmal gefragt: „Welches
Liebe versichert.
Liebe ""relcbes vonVOll den

M~idcrlll
Miiderln 11a5t dll denn
hast du denn am liebsten?"
liebsten?" Er antwortet: "Den Fritzl."
„Den Fritzl."
Gleichzeitig ist
Gleichzeitig er gegen die
ist er die l'vlädchell
Mädchen .sehr aggressiv, männlich,
sehr aggressiv, männlich,
erobernd, umal1nt
erobernd, umarmt sie sie und küßt sie ab, was sich
sie ab, uamentlich Berta
sich namentlich
ganz gerne
gillll. gefallen lä
gerne gefallen ßt. Als
läßt. Als Berta
Berta ei lles Ahellds
eines aus dem
Abends am; denl Zimmer
kommt, umhalst umhalst er er sie
sie und sagt ziiltlichsten Tone:
sagt im zärtlichsten „Berta, du
Tone: "Berla, du
bist ab er lieb",
hist aber lieh", was
was ihn übrigens lIicht
ihn übrigens auch die
hindert, lluch
nicht hindert, llnderen
die anderen

küsseIl und
i',lI küssen
zu und seiner
seiner Liebe
Liebe zn versichern. Auch die
zu versieheni. elie etwa 14 Jahre
et.\Vll 14 Jahre
nlte
alle IVlariedl ebenfalls eine
eine Tochter des Hallsherru,
Hausherrn, die die mit ihm
mit ihm
Mariedl,
,,,.- , ebenfalls
.spielt, hat er
spielt,~hat er gerne
gerne und sagt sngL eines Abend~, nls
eines Abends, als erer zu
zu Bette ge-
Bette ge-

bracht wird:
bracht wird: "Die l\1itriedl soll
„Die Mariedl bei mir schlafen." Auf
soll bei Auf die
die Antwort:
Antwort:
" lJn~ geht
„Das nicht," ~agt
geht nicht," sagt, er:
er: "So
„So soU
soll sie der Mammi
hei der
sie bei l\1mnmi oder dem
ouer dem
Vatti ~chlnrell." :iVlan
Vnui schlafen." erwidert ihm_:
Man erwidert „Auch das
ihm: "Auch das geht nicht, die
geht nicht, die
H
Mariedl muß bei
Milriedl ihren Eltern
bei ihren Eltern schlafell
schlafen",, undlind 111m elItwicl~E'lt 5i(;h
nun entwickelt sich

folgeJuler
folgender Dialog:
Hans:
Hans: „So "So geh'
geh' ich
ich halt
halt hinunter
hillUlJter zur l\1ariedl schlafen. (,
Mariedl schlafen."
l\'lamn:
Mama: "„Du willst wirklich von der Mammi weggehen, um
Du willst
unten
1111 t f.'Il zn
zu schhlien?"
schlafen?"
Hans: "No, „No, früh komm' ich ich doch wieder hernufherauf zum Knffee-
Kaffee-

trillken und Aufdieseitegehen."


trinken Allfdieseitegehen."
Mama: „Wenn
LVJama: ,,\Vellll du wirklich \"011 Mammi gehen
V<ltti und l',,]ammi
von Vatti g-ehen willst,
v\'illst,
nimm dir
f;O 11I1l1Jn
so deillell Rock und deine Hose und -
dir deinen — adieu!"
adieu!"
"Hans nimmt
„Hans nimll1t wirklich
wirklich seine
seine Kleider
Kleider lllld Treppe, um
und geht zur Treppe,
zur l'.1ariedl
zur schlafen zu gehen, winl
Mariedl schlafen wird natürlich zurückgeholt."
,,(Hinter dem Wunsche:
„(Hinter "Vunsche: „Die"Die l\1nriedl 5011 bei
Mariedl soll schlnfen",
bei uns schlafen",
s!<.>ckt
steckt der der andere:
andere: „Die Mariedl, mit der er
"Die wlariedl, er so gerne beisammen
Üil, soll
ist, in unsere
soll in Hausgemeinschaft. aufgenommen werden.
unSere Hausgemeinschaft \verden. Zweifel-
los
los sind
sind Vater und Mutter Hans, wenn auch
aber dadurch, daß Vater
nicht allzu
nicht allzu häufig,
häufig, in Hett uahmcn,
in ihr Bett die~em Beieinander-
bei diesem
nahmen, bei Beieimmdel'-
140 K rallkengl!$chichrl!n
Krankengeschichten

liegen erotische
liegen erotische Gefühle
Gefühle in
in ihm erweckt
ihm crw eckt worden, worden, und lind der VVunsch,
dei' Wunsch,
bei der Mariedl
bei der Mariedl zu zu schlafen,
schlnfen, hat ha t auch
(luch seinen erotisc11C1l Sinn.
fici nclI erotischen Sinn. Bei Bei
Vater oder
Vater oder Mutter
Mu tter im im Bette
Bette liegen,
liegen, ist ist für für Hans
HmlS wie wie für für alle
alle
Kinder eine
Kinder eine Quelle
Quelle erotischer Regungen.)"
erotischer Regungen.)"
Unser kleiner
Unser kleiner HansHans hat hilt sich
sich bei dei' Herausforderung
hei der Hcmllsfonlerun g der der Mutter
Mutter
benommen wie
benommen wie einei n rechter
rechter Mann,
M:II1I1, trotz Irotz seiner
seiner homosexuellen
homosc.\'lIellell An- Au-
wandlungen.
wandlungen.
"Auch in
„Auch in dem folgenden
folgenden Falle sngte Hans
Fnlle sagte Halls zur zur Mammi
MnlllllJi : „Hu,
: " Du, ich ich
einmal so
möcht einmal so gerne
gerne mit mit dem dem Mäderl Miiderl schlafen."
schlafelI. " Dieser Dieser Fall
Fnll
gibt uns
gibt uns reichlich
reichlich Gelegenheit
GelegenllCit zur Unterh nlLullg, denn
7.111" Unterhaltung, deJln Hans
Hnns
benimmt sich
benimmt sich hierhier wirklich
wirklich wie ein ein Großer,
Großer, der eIer verliebt
"erHebt ist. is1. InTn
das Gasthaus,
das Gasthaus, wo wir wir zu zu Mittag
Miung essen, e SSC Il , kommt seit einigen Tagen
seit einigen Tagcn
ei n etwa 88jähriges
ein hübsches Mädchen,
jähriges hübsches Miidch cll, in ill das sidl Hans
das sich HCllJs natürlich
n;I!.ilrl ich
sofort verliebt.
sofort verliebt. Er Er dreht
dreht sich
sich auf.. ur seinem
fiei llcm Sessel fOl"twiihrend um,
Sessel fortwährend um,
um nachnach ihr ihr zu zu schielen,
schi elen, stellt ~jch , nachdem
stellt sich, Ilnchdem er gegessen hat,
Cl" gegessen hnt,
ihrer Nähe auf,
in ihrer
in nuf, um mit. ihr zu kokettieren,
mit. ihr kokettierelI, wird wird aber feue rrot,
nbcl" feuerrot,
wenn man ihn dnbei beobachtet.
ihn dabei beobllchtet.. Wird \Vin] sein sein Blick
Blick von VOll demdem
Mäder] erwidert,
Mäderl erwidert , so so schaut
schout er er sofort
sofort verschämt
vcrschiiml auf auf diedi e entgegen-
entgegen-
gesetzte
gesetzte Seite.
Seite. SeinSein Benehmen ist ist natürlich
IHH.lidich ein roßes Gaudium
ei n ggroßes GnudillIß
für alle
für Gasthausgäste. Jeden Tag,
alle Gasthausgäste. T llg. wennwenll er ins Gasthaus
er ins geru hrt
Gafi lh nl1s geführt
wird, fragt
wird, fragt er er:: "Glaubst
„Glaubst du, du, wirdvvird das das Miiderl
Mäderl heute dort ~eill?"
dort sein?"
Wenn sie sie endlich
endlich kommt, wird \"\'ird erer ganzStili:.': rot
rot wie ein ei n Env<lchsüner
Erwachsener
im gleichen Falle. Falle. Einmnl
Einmal komm!.kommt er cr glnckselig
glückselig zu mir und
:t.lI mir und
flüstert mir ins
flüstert ins Ohr: „Du, " Du, ich
ich weiß schon, schon, wo das Mäderl wohnt.
das Miidcrl wohnt.
Dort und dort dort habe ich ich gcsehen,
gesehen, wie sie di e Stiege
sie die Stiege hinauf-
hill nuf-
gegangen ist. ist."
Cl \o\'iihre lHl eerr sich
Während sich gegcngegen <Iie die Miiclerl
Mäderl im Hnuse Hause
aggressiv benimmt, ist
aggressiv ist crer hier
hier ein ein plntonisch
platonisch sclllnnchtendel"
schmachtender Ver- Ver-
einer.
ehrer. Dies hängt vielleicht vielleicht damit zusA mmell, dn
zusammen, dal!ß d ie MGdcrl
die Mäderl im
Hause Dorfkinder !'ind, sind, diese
diese abcr
aber eilleeine kultivierte Dnrnc. Dame. Dnß Daß er er

einmal
einmal sagt,
sagt, er
er möchte mit ihr ihr schlnfcn,
schlafen, ist ist schon erw1illllt
erwähnt worden."worden."
„Da ich H
"Da ans nicht in
Hans in der h i."h cri gcn secli~r.h
bisherigen seelischen el1 Spnlllllillg
Spannung
lassen will, in di
lassen \'\Ti)], e ihn sein
die e L
seine iebe zn
Liebe zu dem Miiderl
Mäderl "Cl"Set?t hat,
versetzt hat,

hahe
habe ich
ich seine
seine Bekanntschnft
Bekanntschaft mit ih r vcrmittclt
ihr vermittelt,, und das Mihlerl
Mäderl
Analyse der
Analyse der Phobie
Phobie eines
eines fünfjährigen
fünfjährigen Knaben
Knaben 141

eingeladen, nachmittags
eingeladen, nachmittags zu
zu ihm
ihm in in den
den Garten
Garten zu zu kommen,
kommen, wenn wenn
er seinen
er seinen Nachmittagsschlaf
Nachmittagsschlaf absolviert
absolvie,'t hat.
hat. Hans
Hans ist ist durch
durch diedie
Erwa~tung, daß
Erwartung, daß das
das Mäderl
Mäderl zu ihm kommen
zu ihm kommen wird,wird, so so aufgeregt,
aufgeregt,
daß er
daß er zum ~rstenmal am
zum erstenmal am Nachmittage
Nachmittage nicht nicht schläft,
schläft, sondern
sondern sich
sich
unruhig im
unruhig 1m Bette
Bette hin
hin undund herher wälzt.
wälzt. Die Die Mama
Mama fragt fragt ihn:
ihn:
,,"Varum schläfst
„Warum schläfst du
du nicht?
nicht? Denkst
Denkst du du vielleicht
vielleicht anan das Mäderl?'~7
das Mäderl?",
worauf er
worauf er beglückt
beglückt „ja"
"ja" sagt.
sagt. ErEr hat
hat auch,
auch, als
als er aus dem
er aus dem Gast-
Gast-
hofe nach
hofe nach Hause
Hause kam, allen
allen Leuten im im Hause el"'lählt: „Du,
Hause erzählt: "Du, heute
heute
kommt meinmein Mäderl
l\1äderl zu
zu mir,"
mir," und die die 14
14.Fihrige Mariedl berichtet,
jährige Mariedl berichtet,
daß er
daß er sie
sie fortwährend
fortwährend gefragt
gefragt hat:
hat: „Du,
"Du, glaubst du, daß
glaubst du, sie mit
daß sie mit
mir lieb
mir lieb sein
sein wird?
wird? Glaubst
Glaubst du, du, daß sie Kuß
sie mir einen Kuß geben
mir einen geben
wird, wenn ich
wird, ich sie
sie küß?"
kÜß?1C u.ll. dgl.'
dgl."
"Nachmittags regnete
„Nachmittags regnete eses aber
aber und
unu so unterblieb der
so unterblieb der Besuch,
Besuch,
worauf sich
worauf sich Hans
Hans mitmit Berta
Berta und Olga OJga tröstete."
tröstete."
W eitere Beobachtungen
Weitere Beobachtungen noch aus aus der Zeit des Sommeraufent-
Zeit des Sommeraufent-
haltes lassen
lassen vermuten,
vermuten, daß bei dem Kleinen
sich bei
daß sich allerlei Neues
Kleinen aHer1ei Neues
haltes
vorbereitet.
vorbereitet.

„Hans, 4\/4 Jahre.


"Hans, 4V4 wird Hans
Jahre. Heute früh wird Hans von
von seiner Mama wie
seiner Mama wie
täglich
täglich gebadet abgetrocknet und
gebadet und nach dem Bade abgetrocknet und eingepudert.
eingepudert.
Wie die Mama bei
VVie die \'orsichtig, um ihn
bei seinem Penis, und zwar vorsichtig, ihn
nicht
nicht zuzu berühren, pudert,
pudert, sagt Hans: "„Warum
sagt Hans: VVarum gibstgibst du denn
du denn
nicht
nicht den Finger hin?"
Mnma:
Mama: "VVeil
„Weil dasdas eine
eine Schweinerei ist."ist."

Hans: „Was
Hans: ,,\i\7as ist das? Eine Schweinerei? Warum
ist das? \lVarllm del]n?"
denn?"
Mama: ,,\Veil
„Weil es es unanständig ist."
ist.'
1
Hans (lachend):
(lachend): "Aber
„Aber lustig!'"
lustig!"

Ein gleichzeitiger Traum un~eres


Ein etwa gleichzeitiger unseres Hans kontrastiert
kontrastiert recht
recht

aufHillig
auffällig mi
mitt der Dreistigkeit, die er er gegen
gegen die Mutter gezeigt
die Mutter gezeigt

I)
1) E.inen
Einen ähnlichen
ähnlichen Vcrfiihrllngsvcrsllch
Verführungsversuch berichtete
berichtete mir eineeine selbst
selbst neurotische
neurotische
Mntter, die an
Mutter, die an die
die infantile Masturbation nicht glanben
infantile Mastnrbation glauben wollte, ihrem 51
wollte, von ihrem f~ JaJlre
5V2 Jahre
alten
alten Töchtcrchl!lI.
Töchterchen. SieSie hatte
hatte der
der Kleinen
Kleinen Unterhöschcn
Unterhöschen ID\fcrtigen lassen und
anfertigen lassen und prohierle
probierte
nlln,
nun, ob
ob sie
sie nicht
nicht im
im Schritt zu ellg
Schritt "tU eng seicn, indem sie
seien, indem sie mit
mit ihrer Hand an
ihrer Hand an der
der Innen·
Innen-
fläche
fläche des
des Oberschenkels
Oberschenkels nachnach 8ufl-,.ärts strich. Die
aufwärts strich. Die Kleine
Kleine schloß plötzlich die
schloß plötzlich die Beine
Beine
über
über die Hand 1.u~ammell
die Hand zusammen \lndund bat: "Mama,
.,Mama, llaß die Hand
aD dic Hand doch da. Das
doch da. Das tut so gnt."
tut 50 gut."
1 42
142 K ,.nfl~·e llges chichlt'1l
Krankengeschichten

at. Es ist
bhat. ist der erste erste dudurchrch EUlstellulIg
Entstellung ul1k unkenntliche Traum des
c llll tl iche Traulli des
Kindes. Dem Schm'fsi Scharfsinne nn e des Vil len;. ist
Vaters ist es nhcr aber gelungen, ihm
die Lösung abzugewi
die abzugewinnen. nll c n.
"„Hans
Hans 4' 4'//4, Jahre.
+
Traum.
Jilh l'e. Trn u m. Heute H Cllt e früh rl'iih ' kommt I-I alls auf
Elans illlf unduml
erzählt: "„Du,
erzählt: Du, hheute ellte nachts
nacht s habe hilhe ich ich gedncht
gedacht:: g !; ngt: Wer
i ll c r sagt:
Einer \V c r
will zu z u mir kommen kommen?? Drlllll Dann sagt jC lTl ll nd : IIch.
SilgL jemand: Dann muH
c h. Dnull IllUß
e l" ihn ,Wiwi
er 'V i \\' i mflch
machen e n lils!'en.((
lassen."
,,' iVeite re Fragen stellten
„Weitere stelltcn klnr,klar, dnB di esem Traume
daß diesem Tnlllllw alles Visllcl1c
alles Visuelle

fehlt, daß er
fehlt, er dem reinen rcinell typef)'pc auditif
allditif angehört.
(1l1goh6rL. Hüll!' Hans spielt~pielt seil.seit

einigen Tngcn Tagen mit den Kindern K indcrn dcs !-i;l\ls!wl"I"II, darunter
des Hausherrn, dnnilltcr seine seil lc
F reund inn e ll Olga (7
Freundinnen (7 Jahre) und Berta ßcrtn (5 Gcscllsdwfl sspl elc,
Jahre), Gesellschaftsspiele,
(5 Jahre),
a uch Pfanderauslösen.
auch Pfanrlera usl iiscn. (A.: (A. : 'VcmWem ggehört e hört. das pr:lltd Pfand in in meiner
m Clller
H anel ? B.:
Hand? B.: Mir. Dann wird wird bestimmt,
bes timmt , was B. B.zlIzu tUIltun hat.)11il1.) Diesem
Diescm
Pfand e rspiele ist
Pfänderspiele derr Traum
ist de Tralllll nachgebildet,
I)iu:hgcbild c t, nur lIur w il llScht Hans,
wünscht Hillls, dn daß U
de rje nige, der
derjenige, eier das dns Pfand
Pfallli gezogen
g ezogen hat, hOll , nicht
nicht zu den deli usuellen
usuc ll e ll KüsseIl
Küssen
oder Ohrfeigen verurteilt
oder verurteilt werde, sondern ~oJl(lerll zum Wiwimachen, \'ViwiIIlIU:hC'lI, oder oder
g enauer : jemand
genauer: jemand muß ihn ihn Wiwi '''iwi machen
mflchell lassen."
JH!'sell. "
" Ich lasse
„Ich l,H;se mir den den Traum noch Hoch einmal
ei nlllni erzählen;
erz:iltlclI ; er e n:iihlt ihn
er erzählt ihn
mit
mi t denselben
den selb e n Worten, 'Vorle n, nur setzt se tzt er Cl' anstatt: "dilllll sagt
illl stiltt. : „dann sng t jemand'
jc millld"

- „dann " dlll1ll sagtsag t sie".
si e". Diese "sie" ist
Di ese „sie" ist. offenbar
orfclIlmr Berta Bor t n oder ndm' Olga,Olga, mit
-.-
mit
denen
denen er er gespielt
gespi elt hat. hnt. Der Traum lautet )nutet also i'lhcl'~c tzt : Ich
nlso übersetzt: Ich spiele
spiel?
mit den
mit dOll Mäderln pmmlel'am;)ösen. Ich
Mnderln Pfanderauslösen. fril gc: Wer
Ich frage: VV e r will will zu Zli um-mir
kommen?
komm en ? Sie Si e (Berta
(ßerla oder Olgil) antwortet:
od er Olga) nnl.wOl'te l.: Ich. Ich. Dann Dntll1 muß sie :-;ie
nli ch Wiwi
mich '''Tiwi machen m nch en lassen.
lassen. (Beim ( Be im Urinieren uelJill1ic11 sein,
Urini erc n behilflich snill, was was
Hans
Hans offenbar aIlge nehm ist.)"
offe llbar angenehm ist.r'
" Es ist
„Es ist klar,
kl ar, daß dnß das '''T iwima chellla ss(~ Il , wobei
dns Wiwimachenlassen, wo uci dem Killde die
dUJIl Kinde die
Hose
Hose geöffnet
geöffn el und der dcr Penis
P e nis herausgenommen
h e rnllsgcm OJlllll CIl wird, \'vird, für Hnns
nil" Hans
lustbetont ist.
lustbetont i ~t. Auf Spazi cJ"giill~:cn ist
All f Spaziergängen ist eses ja jn zumeist
zum eist, der de I" Vater,
Yn te!", der
dem
dem Kinde Kind e diese Hilfe leistet,
di ese Hilfe leistet, was was AnlaßAIIIOlß zur II'ixienmg homo-
zur Fixierung 1101110-
sexuelle r Neigung
sexueller Neigung ,auf ,ur den Vater V~l er gibt."
gibt. "
„Zwei
" Z wei Tage Tage vorher vorhe r hat hat er, cr, wie\-"i c berichtet,
bericht e t, die di e MamaMama heim heilll
Waschen
V\Taschen und un d Einpudern
Einpudern der de r Genitalgegend
GCllltnlgeg clld gefragt: gefrag\. : „Warum ,,''\' 1\I"IUIl
gibst du
gibst du nicht" nidll ~ den den Finger
Finger hin?" hin? " Gestern,
Gestern , als nls ichich Hans HilUS auf ,Illf diedie
Analy se der
Analyse Phobie eines Jii.IIJjiihrigefl.
der Phobie fünfjährigen KnabenK.naben 1 43

Seile
Seite gehen ließ, ließ, sagte er mir zum erstenma),erstenmal, ich sollesolle ihn
ihn 1.iIlLeJ·S
hinters
Haus führen, damit niemand zuschauen kön~I(>, und fügte
H,lllS niemand zuschauen könne, hinzu:
fügte hinzu:
"Voriges
„Voriges Jahr, wie ich "Viwi Wiwi gemacht habe, habe, haben mir die die ßerla
Berta
und die Olga zugesehen." zugesehen." Ich meine, meine 1 dRS
das h ejßI", voriges Jahr war
heißt,

dieses Zuschauen der Mädchen ongenehm,


ihm dieses angenehm, jetzt jetzt aber nicht nicht
mehr. Die ExhibitionsIlIst
Exhibitionslust unterliegt jetzt jetzt der Verdrängung.
Verdrnngullg. Daß
ner vVl1l1sch, Berta
der Wunsch, ßerta und Ülga mögen ihm beim Wiwimachen
llnd Olga '~' iwimnchell zu- Zll-

scholien (oder
schauen (oder ibll VViwimochen lassen),
ihn Wiwimachen jetzt im Lf:!ben
lassen), jetzt Leben verdrängt
verdrängt
wird, 1st
wird, ist diedi e Erklärung
Erkliirung für dessen Auftreten im Traume,
für dess€lI Traume, in in dem
er sich die
er sich di e hübsche
hübsch e Einkleidung
Einkleiuung durch dns Pfrindel'spiel ggeschaffen
das Pfänderspiel eschafTen
hOlt. -
hat. — Ich beobachtete
Ich heohacht ete seither wiederholt, daß
seither wiederholt, Jnß er er beim
beim Wiwi-
VVi wi-
machen
rnnch en nicht lIi ch t ggesehen
esellen wenlen will."
werden will." ,
Ich bemerke
Ich hemerke hiezu hiczlI nur,
nur, dtlß dieser Traum
<luch dieser
daß auch TrtLllm sich der Regel
sich der Regel
fügt , die
fügt, di e ich
ich inill der
der " Trnllllldeutung" (p.
„Traumdeutung" 285 f.,
(p. 283 f., 7- Autl.-)) gegeben
7· Aufl gegeben
habe: Reden,
habe: Reden, di diee im Trnul1le stammen von
vorkommeIl, stammen VOll gehör·tell
Traume vorkommen, gehörten
oder selbst gehaltenen
oder selbst nächstvorigen Tage
gehnlLenell Reden der nächstvorigen Tage ab. ab.
Aus der der ZeitZeit baldbald nach der der Rückkehr
l\ückkehr nachuach Wien"'lien hat hnt der
der
Valer noch
Vater noch eine eine Beobachtung fixiert: „Hans
Beobachtung fixiert: (+1 1:~ Jahre)
"Hnns (4*/, Jahre) sieht
sieht
\'\'ieder zu,
wieder zu, wie seine seine kleine
kleine Schwester
Schwester gebadet wird, und
gebnd et wird, und fängt
Hingt
An ·.zu
an li1chen. Man fragt
zu lachen. ihn: „Warum
frügt ihn: "vVarum lachst
lachst du?"
Hons: „Ich
Hans: "Ich lache über den Wiwimacher
lache über VVi\yimt1cher der der Hanna."
HOlllHl." - —
„Warum?"
,,"VV8)·um?" - — „Weil der Wiwimacher
,)\Veil der V'{iwimacber so so schön ist." ist."
"Die Antwort ist
„Die ist natürlich
natürlich eine
eine falsche. V\' jwimncher kam
fnlsche. Der Wiwimacher
ihm eben eben komisch
komi sch vor. vor. Es istist übrigens
übrigells das
das erstemal,
erstemal, daß daß er er den
Unterschi ed zwischen
Unterschied 7.wischell männlichem
mällnlichem und weiblichem GelJitale in
weiblich em Genitale III

soldleI· Weise
solche)- anerkennt, anstatt
VVeise anerkennt, onstat\. ihn
ihn zuzu verleugnen."
verleugnen."
II
II

KRANKENGESCH1CHTE UND
KRANKENGESCHICHTE Ul\ D ANALYSE
ANALYSE ,

"Geehrter Herr
„Geehrter H err Professor!
Professor ! Ich
Ich sende
sende Ihnen
Ihnen wieder ei n Stückchen
wieder ein Stückehen
Hao 5=, diesmal
Hans, diesmal leider
leider Beiträge
ßeiträgc zu
zu einer
einer Krankengeschichte.
Kr.1nk clJgcschichte. Wie
Wie sie
sie
daraus lesen,
daraus hat sich
lesen, hat sich bei
bei ihm inin den letzten Tagen
den letzten ei l1e nervöse
Tagen eine n ervöse
Störung entwickelt,
Störung entwickelt, die
die mich undund meine
meine Frau sehr beunruhigt,
Frllu sehr beunruhigt,
weil wir
weil wir kein
kein Mittel
Mittel zu ihrer ßescitig'lll1g· finden
ihrer Beseitigung konnten. Ich
finden konnten. Ich
erbitte mir die
erbitte die Erlaubnis,
Erla ubnis, Sie morg-ell ... .. zu
Si e morgen hes uchen, habe
zu besuchen, habe
Ihnen aber
<tber .... das verfügbare
.... das verfügbare Material schrift.lich aufgezeichnet."
l\1nlcrial schriftlich aufgezeichnet."
"Sexuelle Übererregung
„Sexuelle Übererreguug durch 7Zärtlichkeit
. . 1rllichkcit
. der Mutter hat wohl
Mutter hat wohl
den Grund gelegt,
gelegt, aber den Erreger oer StöJ'ung weiß
der Störung ich nicht
weiß ich nicht
anzugeben. Die Furcht,
Furcht, daß ihn auf der de r Gasse
Gass e ein Pferd
ein Pfe rd
beiß e n 'werde,
beißen werde, scheint irgenth zusammenzuhängen,
vie damit zusli
irgendwie daß
mIDcnz uhängclI, dnß
er durch einen großen Penis geschreckt.
geschreckt ist.
ist - —
den großen Penis
großen Penis
des Pferdes hat er,
des er, wie Sie aus einer ffl.HlCren
früheren AlIf7..eichllllng wissen,
Aufzeichnung wissen,
schon zeitig
schon zeitig bemerkt, und Cl' er hat damals den Schluß gezogen, daß
gezogen, daß

die M
die ama, v\'eil
Mama, weil sie so groß ist,
sie so ist, einelJ
einen WiwimfldlCr müsse
haben müsse
Wiwimacher haben
wle ein Pferd.
wie ein Pferd."
U

"Brauchbares
„Brauchbares weiß ich damit nicht
ich damit nicht clUzul'rmgcl1.
anzufangen. Hat Hat Cl' irgendwo
er il'gendwo

einen
einen Exhibitionisten
Exhibitionisten gesehen? Oder knüpft
gesehen? Odcr knüpft das Ganze nur
das Gnl17.c an
nur an
die
die Mutter
Mutter an?an? Es
Es ist
ist u ns nicht
uns nicht angenehm,
angenehm, da daßß er
er schon
schon jetzt
jetzt

anfangt
anfängt Rätsel
Rätsel aufzugehcn.
aufzugeben. Abgesehen
Abgesehen vonvon dcr
der Furcht
Furcht auf auf die
die

Gasse
Gasse zu
zu gehen
gehen unu
und derder ahcndlichen
abendlichen Verstimmung
Verstimmung ist ist CI'
er übrigens
übrigens

11 ganz
ganz de r Alte,
der Alte, lustig,
lustig, heiter."
heiter."
Analyse der
Analyse der Phobie
Phobie eines
eines fünfjähn'aen
fünfjährigen Knaben
Knaben '45
H5
Wir woll
Wir wollen
en uns weder
uns wed er die
die begreiflichen
begreiflichen Sorgen
Sorgen noch
noch didiee ersten
ersten
Erklärungsversuche
Erklärungsversuche des des Vaters
Vaters zuzu eigen
eigen machen,
machen, sondern
sondern uns uns
zunächst das
zunächst das mitgeteilte Material beschauen. Es
mitgeteilte Material beschauen. Es ist
ist gar
gar nnicht
icht unsere
unsere
Aufgabe, einen Krankheitsfall
Aufgabe, einen Krankheitsfall gleich gleich zuzu "verstehen",
„verstehen", dies dies kann
kann
erst später gelingen,
erst später gelingen, wenn wenn wirwir uns
uns genug
genug Eindrücke
Eindrücke von von ihmihm
geholt haben.
geholt haben. VorläufIg lassen wir unser Urteil
Vorläufig lassen wir unser Urteil in in Schwebe
Schwebe und und
nehmen alles zu Beobachtende
n ehmen alles zu Beobachtende mit mit gleich Aufmerksamkeit hin.
er Aufmerksamkeit
gleicher hin.
Die erst
Die ersten Mitteilungen aber,
en Mitteilungen aber, die
die aus
aus den
den ersten
ersten Jänn ertagen
Jännertagen
dieses Jahres, 1908, stammen,
dieses Jahres, 19°8, stammen, lauten: lauten:
„Hans
" Hans (4
s
5
/4 Jahre)
(4 /. kommt morgens
Jahre) kommt weinend auf.
morgens weinend auf und
und sagtsagt der
der
Mama auf die Frage, warum
l\1ama auf di e Frage, ,\'arum er er weine:
weine: "Wie
„Wie ich
ich geschlafen
geschlafen hab',
hab',
hab' ich
hab' ich gedacht,
gedacht, du du bist
bist fort
fort und
und ichich hab' keine Mammi zum
keine Mammi zum
Schmeicheln
Schmei (= liebkosen)."
ch eln _(= liebkosen)."
„Also ein
"Also Angsttraum." )0
ein Angsttraum." ye

„Etwas Ähnlicbes
"Etwas Ahnliches h habe
abe ich
ich schon im Sommer in Gmunden
bemerkt. Er
bemerkt. wurde abends
Er wurde abends im Bette
Bette meist
meist se hr weich
sehr
---
gestimmt
gestimmt
und machte einmal
und machte ei nmal di e Bemerkung (ungefähr):
die (ungefahr): wenn ich aber
ich aber
keine Mammi
keine ab" wenn
Mammi hhab', wenn du du fortgehst,
fortgehst, oder ähnlich
ähnlich; ich habe
ich habe5

den Wortlaut
den V\Tortlaut nicht
nicht in Erinnerung. Wenn er
in Erinnerung. er in
in einer
einer solchen
solchen
elegischen Stimmung
el egischen Stimmung war, war, wurde
wurde er er leider
l eider immer vonvon der
der Mama
ins Bett genommen."
ins Bett genommen."
"Etwa am
„Etwa am 5. Jänner kam
5. Jänner kam er er früh
früh zur zur Mama
Mama insins Bett
Bett und
und
sagte bei diesem
sag1.e bei Anlasse: „Weißt
di esem Anlasse: "vVeiOt du,du, was
was Tante
Tante M.M. gesagt
gesagt hat:
hat:
„Er hat aber ein
"Er hat aber ein liebes Pische." (Tante
liebes Pischl ."
1
(Tante M. M. hatte
hatte vor
vor 44 Wochen
Wochen
bei uns
bei uns gewohnt
gewohnt; sie sie sah
sah einmal
j einmal zu,zu, wie
'w ie meine
m eine Frau
Frau den
den Knaben
Knaben
badete, und
badete, sagte Obiges
und sagte Obiges tatsächlich
tatsächlich leise
leise zu zu meiner
m einer Frau.
Frau. Hans
Hans
hat
hat es gel]ört und
es gehört und suchte
su chte es
es zu
zu verwerten.)"
verwerten.)"
„Am
"Am 7.7. Jänner
in
in den
Jänner geht
den Stadtpark, fan~ auf
Stadtpark, fängt
er mit
geh t er mit den
auf der
den Kindermädchen
Kindermädchen wie
der Straße
Straße an
an zu
wie gewöhnlich
weinen und
zu weinen
-- ._---
gewöhnlich
---._--
verlan~,
und verlangt,
daO- man
daß ihn:--~~chHau~
mit ihm
man mit gel;e,"-;;
nach Hause -gehe, ~v~-Ü~"'~it--de-; M~~;;;mi
'--- -- er wolle
~
mit der Mammi

t) Pi schI =:::: Genitale


mj)S!!^ Genital e. Liebkosungen
Liebkosungen. der
- der Kindergenitalien
Kind ergenitnlie!! i„in Worten
\Vorten oder
oder auch
auch
latlichkeiten von Seiten zärtlicher Verwandter,
Tät1ichkeiten von seiten tärtlicher Verwandter,mitunter
mitunterauch
auchder
derEltern
Elternselbst,
selbst,gehören
gehören
zu den gewöhnlichsten Vorkommnissen, von denen
tU den gewöhnlichsten Vorkommnissen, yon denen die die Psychoanalysen
P sychoann,lysen voll
voll sind.
sind.
Freud,
}-'reud.,VIII.
VIII .
"
X/,ß Krankengescllichtell
Krankengeschichten

"schmeicheln".
„schmeicheln". Zu Hause
Zu H ause befragt,
befragt, weshalb
weshalb erer nicht weiter gehen
nicht weiter gehen
wollte und
wollte und geweint
geweint hat,
hat, will
will er
er eses nicht
nicht sagen.
sngcn. Bis zum Abend
Bis zum Abend
ist erer heiter
ist heiter wie
wie gewöhnlich; ~bends bekommt
g ewöhnlich; abends bekommt er sichtlich Angst,
er sichtlich Allg'St,
weint und
weint und ist von
ist (~,:~M·
von der Mama ~~..nicht
Ei~~fortzubringen;
f01~:~!,!~g=l1 ; er ,,,ill wieder
er will wieder
schmeicheln. Dann
schmeicheln. D ann wird
" 'ird er er wieder heiter und
wi eder heiter und schläft gut."
schläft gut."
"Am 8.8. Jänner
„Am Jänner willwill die di e Frau selbst mit
Fmu selbst mit Ihm sp.l7.ieren gehen,
ihm spazieren gehen,
um zuzu sehen,
sehen, was
was mit
mit ihm ihm los ist, und
los ist, und zwar nach Schönbrunn,
".war nach Schünbrunn,
um
wohin er
wohin er sehr
sehr gerne
gerne geht.
geht. Er Er fängt wieder an
fangt wieder nn zu weinen, will
zn weinen, will
nicht weggehen,
'w eggehen, fürchtet
fü rchtet sich.sich. Schließlich
Schließlich geht hat
geh t el' cloch, hat aber
er doch, aber
nicht
auf der
auf der Straße
Straße sichtlich
sichtlich Angst.
Allgst. AufAuf der Rü ckfa hrt von
de r Rückfahrt von Schönbrunn
Schönhrunn
sagter
sagt ernach
nach vielem
vielem Sträuben
Striiuuenzur l.ur Mutter:
Mutter: Ich h n h' mich
1c 1l hab' mi ch gefürchtet,
g c fü reh tet,
daß mich
daß mich ein ein Pferd
Pfe rd beißen
h e ißen wird.wi r d. (Tatsächlich wurde
(Tatsiichlich wllrde er er in
in
Schänbrunn unruhig,
Schönbrunn Ullruhig, als als ercr ein
ein Pferd
prerd sah.)
sah.) Abends
Ahends soll er wieder
soll er wieder
einen ähnlichen
einen Anfall bekommen
ähnlichen Anfall hekommen haben hahcn wie tngs vorher, mit
wi e tags vorher, mit
Verlangen zu
Verlangen sc hmeicheln. Man beruhigt
zu schmeicheln. beruhi gt ihn.ihn. Er sagL weinend:
E r sagt wcinend~
"Ich weiß,
weiß, .ich morgcn wieder ,,,'iede r spazieren gehen
spmd cren geh cn müssen," müssen,
„Ich ich werde morgen
und später:
und später: „Das
"Des Pferd
Pferd wird ins ins Zimmer kommen." komm en."
Am seiLen
selben Tage fragtfragt ihn ihn diedie 1\1,,111(1: " Gibst du
Mama: „Gibst vicJleiclit die
clll vielleicht die
Hand zum Wiwimacher?~~
Wiwimacher?" Darauf sagt sngt er: jeden Abend,
"Jn jeden
er: „Ja Ahend, 'vennwenn
ich
ich im Bett bin." Am nächsten Tage, D.
Bett bin." 9. Jiinncr,
Jänner, wird wi rd crer vor dem
vor dcm
Nachmittngsschlnf gcwarnt,
Nachmittagsschlaf gewarnt, die Wiwimacher
die Hand zum WiwiJllnch er z.u geben.
zu gcbe n.
Nach demdem Aufwachen befragt, befragt, sagtsagt cr,er, erer IHlt
hat siesie cloch
doch für kurze
für kurze

Zeit
Zeit hi ngcgeben."
hingegeben."
Dies
Dies wäre
wäre also
also der
der Anf.mg
Anfang der der Angst
Angst wic wie deI'
der Phohie.
Phobie. \Vir Wir
merken
merken ja, ja, daß
daß wir
wir guten
guten Grund
Grund haben,
haben, (!ie
die J,,!iden voneinander
beiden "Voneinander
zu Orientierung
zu sondern.
sondern. DasDas Material
Material erscheint
erscheint uns
uns übrigcns
übrigens zu)'
zur Ol'ienLicrung
vollkommen
vollkommen ausrei chend lin
ausreichend undd kein
kein anderer
anderer Zeitpunkt
Zeitpunkt i!it ist dem
dem
Verständnisse
Verständnisse soso günstig'
günstig w ein ~lch
ie ein
wie es, leider
solches, leider meist vernachlässigtes
meist vernachlässigtes
oder verschwiegenes Anfangsstadium.
oder verschwiegenes Anfangsstadium. DicDieStörung
Störung setzt mit ängstlich-
setzt mitiingstlich-

zärtlichen Angsttraum ein. Inhalt


zärtlichen Gedanken
Gedanken undund dann mit einem
dann mit einem Angsttrallm ein. lnhalt

des
des letzteren:
letzteren: Die
Die Mutter
Mutter zu zu vcrlicren,
verlieren, soso doD
daß cr mit ihr
er mit ihr ninicht
cht
schmeicheln
schmeicheln kann.
kann. Dlc
Die Ziirtljehkeit
Zärtlichkeit fürfür die Mutter muß
die Muucr muß sich olso
sich also

.
\.
enorm gesteigert
enorm gesteigert haben.
haben. Dics
Dies dos Grundphänomen des
das Grundphiinolllcil Zustandes.
des Zustandes .
-_. . -
Analyse
-Analyse der
der Phohie
Phobie eines
eines fünffiihrigen
fünfjährigen K'lab"ll
Knaben 147

Erinnern wir
Erinnern wir uns noch zur
uns noch zur Bestätigung
Bestätigung der heiden
beiden Vcrführungs-
Verführungs-
ve~ucl)e, die
versuche, die erer gegen
gegen die Mutter
Mutter unternimmt,
unternimmt, vonvon denen
denen der
der
erste noch
erste noch in den
in den Sommer fallt,
fällt, der zweite,
zweite, knapp vor vor dem
dem
Ausbruche
Ausbruche der Straßenangst,einfach
der Straßenangst, einfach ei ne Empfehlung seines
eine seines Genitales
Genitales
enthält. ~iese
enthält. Diese gesteig~~YiI1Iich~~jLfQ.
gesteigerte Zärtlichkeit für r__di
die~M.E..~!..j~_
Mutter ist eses,_~.
die

i~~ng~'2~hl~gtJ~1~~..:!~~gen,,_.~t; Y.e~~gu...2~ l!nt~~!~~~:.


in Angst umschlägt, die, wie wir sagen, der Verdrängung unterliegt.
Wir wissen noch
Wir wissen noch ni cht, woher
nicht, woher der Anstoß zur Verdrängung stammt;
stammt ;

vielleicht
vielleicht erfolgt
erfolgt sie
sie bloß
bloß nus
aus der für das Kind nicht 7.U bewältigenden
zu bewältigenden
Intensität
Intensität der Regung, vielleicht
der Regung, vielleicht wirken andere Mächte, die wir
die wir
noch nicht
noch erkennen, dabei mh.
nicht erkennen, Wir werden es
mit. 'Vir es weiterhin erfahren.
erfahren.
Diese,
Diese, verdrängter erotischer Sehnsucht entsprechende, Angst ist
verdrängter erotischer ist

zunächst
zunächst wiewie jede
jede Kinderangst objektlos,
objektlos, noch Angst und nicht nicht
Furcht. Das Kind kann nicht wissen,
Furcht. wissen, wovor es sich fürchtet, und
es sich
wenn
wenn Hans
Hans aufauf dem ersten Spaziergnnge mit dem Mädchen nicht
ersten Spaziergange nicht
sagen will, 'wovor
sagen will, w ovor erer sich fürchtet, so
sich fürchtet, so weiß er
er es
es eben noch nicht.
nicht.
Er sagt, was
Er sagt, was er weiß,
weiß, daß ihm die ~ie Mama auf der der Straße fehlt,
fehlt,
mit der
mit der er
er schmeicheln
schmeicheln kann, und daß er er nicht
nicht von der der Mama
weg will.
will. Er verrät
verrät dada inin aller
aller Aufrichtigkeit
Aufrichtigkeit den
den ersten
ersten Sinn
Sinn
seiner
seinerAbneigung
Abneigung gegen
gegen die
die Straße.
Straße.
Auch seine, an zwei
seine, an zwei Abenden hintereinander vor vor dem Schlafen-
Scll1afcn-
gehen
gehen wiederholten,
wiederholten. ängstlichen
ängstlichen und noch
noch deutlich
deutlich zärtlich
zij rtlich getönten
getönten
Zustände
Zustände beweisen,
beweisen, daß
daß zu
zu Beginn
Beginn der
der Erkrankung eine
eine Phobie
Phobie
vor der
vor der Straße
Straße oder
oder dem Spaziergange
Spaziergange oderoder gar
gar vor
vor den
den Pferden
Pferden
noch
noch gar
gar nicht
nicht vorhanden
vorhanden ist.
ist. Der
Der abendliche
abendliche Zustand
Zustand würde
vo.'Ürde
dann unerklärlich; wer
dann unerklärlich; wer denkt
denkt vorvor dem
dem Zubettgehen
Zubettgehen an an Straße
Straße
und Spaziergang? Hingegen
und Spaziergang? Hingegen ist es vollkommen
ist es vollkommen durchsichtig,
durchsichtig, daßdaß
er abends
er abends so
so ängstlich wird, wenn
ängstlich wird, ihn vor
,,,enn ihn vor dem Zu bettgehen die
dem Zubettgehen di e
Libido, deren Objekt
Libido, deren die Mutter
Objekt die Mutter ist,ist, und
und deren
deren Ziel etwa sein
Ziel etwa sein
könnte, bei
könnte, der Mutter
bei der Mutter zu schlafen, verstärkt
7.U schlafen, verstärkt überfällt.
überfallt. ErEr hathat
doch die
doch die Erfahrung
Erfahrung gemacht,
gemacht, daßdaß die
die Mutter
Mutter sich
sich durch
durch solche
solche
Stimmungen
Stimmungen in j n Gmunden
Gmunden bewegenbe\vegen ließ,
ließ, ihn
ihn inin ihr
ihr Bett
Bett zu zu
nehmen, und
nehmen, und erer möchte
möchte dasselbe
dasselbe hier In Wien
hier in 'Vien erreichen.
erreichen. Neben-
Neben-
bei vergessen
bei v\'~r nicht
vergessen wir daran, daß
nicht daran, daß er in Gmunden
er in Gmunllen zeitweise
zeitweise mitmit
! 488
'4 }{ra IIkr.nlIesch ich (CIl
Krankengeschichten

der Mutter
der :i\1utter allein
allei n war, da der
WOlf, da der Vater
Vater nicht die ganzen
nicht die ganzen Ferien
Ferien
dort verbringen
dort verbringen konnte;
konnte; ferner
fern er daß
doß sich
sich dort scille Zärtlichkeit
dort seine Zii rtli chkcit
auf eine
auf ei ne Reihe
R eihe von
von Gespielen,
Gespielen, Freunde,
Freunde, Freundinnen,
Freundinn en, verteilt
verteilt
hatte, die
hatte, die ihm
ihm hier
hier abgingen,
abgingen, soso daß
daß die wieder un-
Libido wieder
die Libido Ull-

geteilt zur
geteilt zur Mutter zurückkehren
Mutter zUl'üd.k chren konnte.
konnt e.
Die Angst
Die Angst entspricht
eutspricht also
also verdrängter SeimslIchi, aber
verdrUn glcr Sehnsucht, etber sie
sie ist
ist
nicht dasselbe
nicht ;)ee}le8Cihils;;CEt;
dasselbe wie die Sehnsucht; die Verdrängung
diC\i steht auch
erdl'iingllJ1g steht allch für
fiir
etwas. Die
etwas. Die Sehnsucht
Sehnsucht läßt
läßt sich
sich voll
voll In ßefricdi gll Jl g verwandeln,
in Befriedigung vcrw.mdcln,
wenn man
wenn man ihr ihr das
clas ersehnte
ersehn te ObjektObjekt zuführt;
zllfUlll"t; bei hei der Angl't nützt
der Angst nützt
Sehnsucht
-
diese Therapie
diese Therapie nichts
ni ch ts mehr,
mehl', sie sie bleibt, au ch wenn
bleibt, auch Wel111 diedie Sehnsucht
befriedigt sein
befriedigt sein könnte,
könn te, sie sie ist nicht mehr
ist nicht mehr voll voll in Libido zurück-
ill Libido zUl'ück-
zuverwan deln; die
zuverwandeln; die Libido
Libido wird wird durch
dur ch irgend
irgend etwas etW<lS in in der Ver-
der Ver-
eJrä ngu ng zurückgehalten'.
drängung zu rO ckgeh nlten • Diesl
Dies zeigt
zeigt sich
sich bei bei HansHons auf nuf demdem
nächsten Spaziergange,
nächsten Spaziergange, den
M~~r und
der Mutter
oen die
~~l! d_. hat
die Mutter
l:ilt ~JOC!l
doch .~Eg~t,
mit ihm
l\1nttcl' mit
Angst, _d:..
d. h.
macht.

!1: ungestillte
_._--
Er
ihm mncht. Er ist jetzt
l.~l.lgc:!~~_ ~:~~l
ist jetzt

S\1ch=­
Sehnsucht^
mit der
nnch ihr.
nach ihr. Freilich,
Freilich, die die Angst ist ist geringer,
geringer, er Hißt sich ja cloch zum
el' läßt sich ja doch zum
S"p;zI;;gange bewegen,
Spaziergange bewegen, während er d<l~ Dienstmädchen
er das Dienstm1idchen zum zum Um- Um-
kehren'
kehren gezwungen hat; hat; au auchch ist
ist die
die Straße nicht nicht der richtige Ort
der richtige Ort
fürs möchte.
so n ~t m öchte.
fürs "Schmeich ell1", oller
„Schmeicheln", oder was de derr kleine Verliebte
Verliehte sonst
Aber' muß jetzt Objekt
ein Objekt
Aber die
die Angst
Angst hathat die die Probe bestanden und lllUß jetzt cin

finden.
finden. Auf diesem Spaziergnnge
Spaziergange äußert er er zuniichst
zunächst die Furcht, unß
die Furcht, daß
ih n ei
ihn n Pferd
ein Pferd heißen
beißen werde. VVoher Woher das M aterinl di
Material Phobie
esel' Phobie
dieser

sta mm t? "Vahrscheinlich
stammt? Wahrscheinlich aus jenen noch noch un Komplexen,
bekan llten Komplexen1
unbekannten
die Mutter
zur Mut.ter
zur Vel'dl'ängullg
die zur Verdrängung beigetragen
beigetragen hauen haben undund die die Ll1Jido
Libido zur

im Rätsel des des


im verd rängten Zustnnd
verdrängten Zustand erhalten.
erhalten. Dns Das ist ist noch
noch ein ein Riitscl

Falles,
Falles, dessen
dessen ,,"eitere
weitere E ntwi c1dung wir
Entwicklung wir nunnun verfol
verfolgen müssen, um
gen mUssclI, um
die wahrscheinlich
die Lösung
Lösung zu zu fifinden.
nden. Gewisse
Gewisse All haltsj>unktc, die
Anhaltspunkte, die wahrsch einlich
verläßlich sind, hat
verläßlich sind, hat um; uns deI" Vater ~chon
der Vater gegeben, dnß
schon gegcbcll, daß erer diedie

Pferde
Pferde wegen
wegen ih rer ggroßen
ihrer roßen Wiwil11ncher
Wiwimacher immer immer mit mit Interesse
Interesse

beobachtet,
beobachtet, da ß cr
daß er angenommcll,
angenommen, die Mama müsse
die Mnma müsse einen Wiwi-
einen Wiwi-

1)1) Ehrlich
Ehrlich gesagt, n e;eine
lI ~ nngsllich.schllSiichlige
ängstlich-sehnsüchtige Empfilldung von
Empfindung ,'o
gesagt, wir
wir heißen
heißen obe
eben n
delll durch die Zu-
mehr durch die I'~n·
dem Momente
Momente :m an eine
eine p:llhologische
pathologische Angst,
Angst, wellnwenn sie
sie nicht
nicht mehr
fiihrung
führung desdes ersclmtcn
ersehnten Objektes
Objektes auhllhchcll
aufzuheben ist.
ist.
Analyse
Analyse der Phobie
der-Phobie eines
eines fünfjährigen
JiinJj(ihrigclI Knaben
Knaben i/j.9

mncher haben
macher haben wie
wic ein
ein Pferd
Pferd u.
u. dgl.
dgl. So
So könnte
könnte man
mun meinen,
meinen, das
das
Pferd sei
Pferd sei nur
nur ein
ein Ersatz
Ersatz für
für die
die Mama.
Mama. Aber
Aber was
was soll
soU eses heißen,
heißen ,
daß Hans am
dnß Hans am. Abend
Abend diedie Furcht
Furcht äußert,
äußert, das
dos Pferd
Pferd werde
w erdc ins
ins
Zimmer kommen?
Zimmer kommen? Eine Eine dumme dumme Angstidee
Angstidee eines eines kleinen
Ideinen Kindes,
Kindes,
wiTd man
wird man sagen.
sagen. Aber
Aber die die Neurose
Neurose sagtsngt nichts
nich ts Dummes,
Dummes, so so wenig
wenig
wie der
wie der Traum. Wir
...verstehen.
verstehen. Das Das heißt,
. . . . . . - ,.
"Vif schimpfen
~......

heiß t, sich
schimpfE;'1l immer
sich die
immer dann,
die Aufgabe
dann, wennwenn wir
,...~-----....-:-<'---

Aufgabe leichtleicnt machen.


machen.
wir nichts
ni chts

Vor dieser
Vor dieser Versuchung
Versu chung müssen müssen wir \"vil' uns noch in in einem
einem andern
andenl
Punkte hüten.hüten. Hans hat hat gestanden,
gestanden, daß daß er sich jede
Cl' sich jede Nacht
Nacht vor YOl'

Einschlafen zu
dem Einschlafen zu Lustzwecken mit mit seinem Penis Penis beschäftigt.
beschäftigt.
Nun, wird
Nun, wird der der Praktiker
Praktiker gerne gerne sagen,
sngen, nun nlln ist
is t alles
alles klar.
klar. DasDas
Kiml masturbiert,
Kind masturbiert, daher
<laher also also diedie Angst. Gemach! Daß das
Angst. Gemach! das Kind
sich masturbatorisch
sich masturbatorisch Lustgefühle
Lustgefühle erzeugt,erzeugt, erklärt
erklärt unsuns seine
seine Angst
keineswegs, macht sie sie vielmehr erst erst recht
recht rätselhaft.
rätselhaft. Angst-
Angst-
zustände werden nicht
zustände nicht durch
durch Masturbation,
:Masturbation, überhaupt nicht nicht durch
Befriedigung hervorgerufen.
Befriedigung hervorgerufen. Nebenbei dürfen wir ,viI' annehmen, daß dnß
unser Hans,
unser Hans, derder jetzt
jetzt 4V* 4 5/+ Jahre
Jahre altIIlt · ist,
ist, sich
sich dieses
dieses· Vergnügen
Vergnugen
g ewiß schon seit
gewiß seit einem Jahre Jahre (vgl.
(vgl. p.p. 151)
15 1) allabendlich
allnhen"dlich. gönnt,
gönnt,
und werden,,,erden erlahren,
erfahren, daß er er sich gerade
sich g erade jetztjetzt im Abge-
",.'öhnungskampfe befindet, was zur . Verdrängung und
wöhnungskampfe nnd Angst-
Angst-
bildung besserbesser paßt.
paßt.
Auch für für die
die gute und gevviß gewiß sehr sehr besorgte
besorgte Mutter müssen
'Ivir
wir Portei
Partei nehmen. Der Vater beschuldigt beschuldigt sie, sie, nicht
nicht ohne einen einen
Schein von Recht, aaß
Schein daß sie sie durch übergroß
übergroßee Zärtlichkeit
Zürtlichkeit und all- n11-
zn häufige
zu häufige Bereitw1l1igkeit,
Bereitwilligkeit, das das Kind ins ins Bett zu nehmen, den

Ausbruch der Neurose herbeigeführt herbeigeführt ; wir könnten ihr ebensowohl


5

den Vorwurf machen, daß sie sie durch ihre energischeenergische Abweisung
seiner
seiner 'Verbungen
Werbungen ("das („das ist eine Schweinerei") dcu
ist eil1e den Eintritt dei' der
Verdrängung beschleunigt habe. Aber sie sie spielt
spielt eine Schicksals-

rolle
rolle und hat einen schweren Stand" Stand.
Ich verabrede mit dem Vater, dnß daß er dem Knaben sngen sagen solle,
solle,

das
das mit den Pferden Pferden sei sei eine
eine Dummheit, weiter 111chts. nichts. Die
\~ahrheit
Wahrheit sei, sei, daß er die Mama so g ent habe und von
gern \·on ihr
ihr ins
ins
1 nü Krankengeschichten

Bett
Bett genommen werden
genommen werden wolle. ,"Te i1 ihn
wolle. Weil der Wiwimacher
ihn der '''' iwimn cher der der
Pferde so
Pferde so sehr
sehr interessiert
interessiert habe,
habe, darum
daru m fürchte
fürchte erer sich jetzt vor
sich jetzt vor
den Pferden.
den Pferden. Er habe gemerkt,
Er habe gemerkt, es es seisei unrecht,
unrecht, sich mit dem
sich mit de m
,\Tiwimacher, auch
Wiwimacher, auch mitm it dem
dem eigenen,
eigenen, so so intensiv
intensiv zuzu beschäftigen,
beschäftigen,
lind das
und das sei
sei eine
eine ganz
gauz richtige
I'ichtige Einsicht.
Ei nsicht. Ferner schlug ich
Ferner schlug ich dem
de m
Vater vor,
Vater den Weg
vor, den VV eg der sexuellen Aufklärung
der sexuellen Aufklünmg zu betreten. Da
zu betreten. Da
wir nach
wir nach der
der Vorgeschichte
Vorgeschichte des Klcincn annehmen
des Kleinen durftcn, seine
annchmcn durften, seine
Libido hafte
Libido hafte. am VVH usche, den
nm Wunsche, \·Vi"... imnch er der
den Wiwimacher Mama zu
der Mamn zu sehen, sehen,

so solle
so solle er
er ihm dieses Ziel
ihm dieses Ziel durch
durch diedi e Mitteilung entziehen, daß
Mittcilung entziehen, daß
die Mama
die Mama und und alle anueren weiblichen
a He anderen weiblichen Wesen,V\'esen, wiewie er jn von
er ja von
der Hanna
der Hanna wissen
wissen könne,
könne, - einen— Wiwimücher überhaupt
einen Wiwimacher nicht
übcrhüllpt nicht
besitzen. Letztere
besitzen. L etztere Aufklärung
Aufkläfullg seisei bei
bei passender Gelegenheit im
passender Gelegenheit im
Anschlusse an
Anschlüsse an irgend eine Frage
irgend eine ode r Äußerung
Frage oder Äußerung von Hans
VOll Hnns zu zu r
erteilen .
erteilen.

nächsten
Die nächsten Nachrichten
Nachrichten nber
über unsern
unsern umfassen
BallS umfassen
Hans die
d ie
Die
Zeit
Zeit vom 1.
vom bis zum 17.
1. bis 17. l\lHirz. Die monatlange
März. Die lllona tlnngc Pause Pause wird
wird
bald ihre
bald ihre Erklärung
Erkläl'Ung finden.
find en.
"„Der
D er Aufklärung' 1
folg t eine
Aufklärung folgt ei ne ruhigere
ruhigere 7 ill der
....ci t, in
Zeit, Hans ohne
der HallS ohne
besondere Sclwvierig1ceit
Schwierigkeit zu bewegcn ist,
zu bewegen ist, täglich
täglich in den Stadt-
in den Stadt-

park spazieren
spazieren zu zu gchen.
gehen. Sein
Seinee Furch
Furchtt vor Pferd en verwandelt
Pferden vcrwandelt
sich
sich mehr un undd m ehr in
mehr in den Zwn
Zwang,llg, auf Pferde hinzusehen. Er
Pferde hinzusehen. Er
sagt
sagt:: nIch mußß auf
„Ich mu auf die
die Pferde
Pferde schen
sehen und dann fürchte ich mich.'
fürchte ich mich."
"„Nach
Nach einer
einer lnflucn za, die
Influenza, die ihn für für ~.\'Vei Wochen ans
zwei Wochell Bett
ans Bett

fesselt, verstäl'kt
fesselt, verstärkt sich
sich die
die Phobie wicder
wieder so sehr, dnß daß er
er ninicht
cht 1.U zu

bcwegen
bewegen ist, ist, auszugehen; öchsten s geht er auf
hhöchstens auf deH Balkon.
den ßalkon.
22 weilI an an
Sonntags fahrt
Sonntags fährt erer jede
jede VVoche
Woche mit mir nach Lninr. Lainz , ,,,,ci
,

diesem
diesem Tage wenig -VV
Tage wenig ngen auf dcr
Wagen der Straße zu zu schell
sehen sind, und
sind, und

er
er Zurzur ßahnstation
Bahnstation nnur ur einen
einen kurzen VVeg Weg hat.
hat. In Lainz w
In Lninz weigert
cigert
er
er sich
sich einmnl,
einmal, aus
aus dem
dem Garten
Garten heraus
heraus spazieren
spazieren zu zu gehen, 'weil
gehen, ....eil
ei
ein Wagen vor
n Wagen vor dem'
dem Gnrten
Garten steht.
steht. Nach
Nach einer
einer weiteren Woche,
weiteren vVochc,

1) \V~s
1) Was sei ne ATl{::st
seine Angst l:cdcutc ; noch
bedeute; noch nnichts über den
ichis iihcr Wiwimacher der
den \Viwinlll.cl.er Frauen.
der Fraucn.
:2)) Vorort von 'Vien, wo
Vorort von Wien, wo die
die Großeltern
Großeltern wohnen
wohnen..
----~----------------------- ~

Analyse der
Analyse der Phobie
Phobie eines
emes fünfjährigen
jiinjjährigen Knaben
Knaben 151

die er
die er zu
zu
Hause bleiben
Hause bleiben muß, weil ihm
muß, weil ihm die
die Mandeln
Mandeln geschnitten
geschnitten
wurden, verstärkt
wurden, verstärkt sich
sich die
die Phobie
Phobie wieder
wieder sehr.
sehr. Er
Er geht
geht zwar
zwar
auf den
auf den Balkon,
Balkon, aber
aber nicht
nicht spazieren,
spazieren, d.d. h.h. er kehrt, wenn
er kehrt, er
wenn er
zum Haustor
zum Haustor kommt,
kommt, rasch wleder um."
rasch wieder um."
,:Sonntag, den
„Sonntag, den 1. März entwickelt
März
1. entwickelt sich sich auf dem Wege
auf dem Wege zum zum
Bahnhofe folgendes
Bahnhofe folgendes Gespräch:
Gespräch: Ich suche ihm
Ich suche ihm wieder
wieder zu zu erklären,
erklären,
daß Pferde
daß Pferde nicht
nicht beißen.
beißen. Er: "Abcr weiße
Er: „Aber Pferde beißen
weiße Pferde beißen; in in;

Gmunden ist
Gmunden ist ein
ein weißes
weißes Pferd,
Pferd, das
da$ beißt. Wenn man die
b eißt. 'Venn man die Finger Finger
hinhält, beißt
hinhält, beißt es."
es." (Es feHlt mir
(Es fällt mir auf,auf, daßdaß er er sagt: die Finger
sagt: die Finger
anstatt: die
anstatt: die Hand).
Hand)_ Er Er erzählt
erzählt dann folgende Geschichte,
dann folgende Geschichte, die die ich
ich
hier zusammenhängend ...vicdergebe: „Wie
zusammenhängend wiedergebe: ,,';Vie die hat
die Lizzi hat weg-
Lizzi weg-
hier
fahren müssen,
fahren müssen, ist ist ein
ein Wagen
\Vagen mit einem weißen
mit einem weißen Pferde
Pferde vorvor
ihrem Hause
ihrem Hause gestanden,
gestanden, das das das
das Gepäck
Gepäck auf die Bahn
auf die Bahn bringen
bringen
sollte. (Lizzi
sollte. (Lizzi ist,
iS17 wie
wie erer mirmir erzählt,
erzäl11t, ein Mäderl, das in einem
ein Mäderl, das in einem
Nachbarhause wohnte.)
Nachbarhause wohnte.) IhrIhr Vater
Vater ist nahe beim
ist nahe Pferde gestanden
·beim Pferde gestanden
und das
und das Pferd
Pferd hat hat den
den Kopf hingewendet (um
Kopf hingewendet (u m ihn
ihn zuzu berühren),
berühren),
und er
und er hat
hat zurzur Lizzi
Lizzi gesagt:
gesagt: Gib nicht die die Finger zum
Finger
"Du, { <D
<D "'--.......(.
weißen Pferd,
weißen Pferd, sonstsonst beißt es es dich". Ich Ich sage darauf: „Du,
sage darauf: /w
1""(1<;0./'" i .....
mir scheint,
mir scheint, das
das istist kein
kein Pferd, was du meinst, meinst, sondern
sondern ein ein \
\
vViwimacher, zu
Wiwimacher, zu dem man nicht die Hand geben
nicht die geben soll."
soll."

Er:
Er: "b-ber
„Aber ein Wiwimacher beißt ~och
ein vViwimacher doch nicht."
nicht."

Ich: "Vielleicht
Ich: „Vielleicht doch," worauf er
doch," woranf er mir lebhaft
lebhaft beweisen
beweisen will,will,
daß
daß es es wirklich
wirklich einein weißes
weißes PferdPferd warl.'~
war ." 1

Am
Am 2. 2. März sage sage ich
ich ihm, wie er sich sich wieder
wieder fürchtet:
fürchtet:

,,\'Veißt
Weißt du du was?
was? DieDie Dummheit" - so — so nennt
nennt er er seine Phobie
seine Phobie- —
wird
wird schwächer werden, wenn
schwächer werden, wenn du du öfter
öfter spazieren
spazieren gehst.
gehst. Jetzt
Jetzt

ist
ist sie
sie so
so stark,
stark, weil
weil dudu nicht
nicht aus dem Hause
aus dem herausgekommen
Hause herausgekommen
bist,
bist, weil
weil du
du kraJ1k
krank warst."
warst."

Er: :~O immer wieder


Er: ..O nein,
nein, sie
sie ist so stark,
ist so stark, 'w eil ich
weil ich immer wieder die
die

Hand
Hand zumzum Wiwimacher
Wiwimacher gebe gebe jede
jede Nacht."
Nacht."

Der
I 1)
) Der Vater
Vater hnt
hat keinen
keinen Grund l bezweifeln,
Grund Uzu bezweifeln, daßdaß Hans
Hans hier
hier eine
eine wirkliche Be-
wirkliche Be-
hat. - — Die
gebenheit welche Kinder zur
gebenheit erzählt
erzählt hat. Die Juckempfindungen
Juckempfindungen an an der
der Eichel, welche die Kinder 'Zur
Eichel, die
Bt'Tiihrung
Berührung yeranlassen,
veranlassen, werden
werden übrigens
übrigens in beißt
in der Regel so beschrieben: Es beißt mich.
der Regel so beschrieben: Es mich.
r
152 KrarrkclIceschichten
Krankengeschichten

Arzt
Arzt undund Pati e nt, Vater und
Patient, und Sohn,
Sohn, treffen
treffen sich sich ;1150also dil r in, der
darin, der
Onanieangewöhnung
Onan ieangewöbnung die HnuptToH Hauptrolle c 111in de
der r Pc1 thogcnc~c
Pathogenese des
des
gegenwärtigen Zustandes
gegenwärtigen Zustandes zuzuschieben. E. Es.. fehlt
fehlt nuer aber auch nicht nicht
an Anzeichen
an Anzeichen für für die Bedeutung
Bedeutung aanderer ll derer Mom Momente. ente.
„Am 5.
"Am 3. März ist ist bei
bei uns ci n neues
ein neues Miidchen
Mädchen eingetreten, eingetreten, dns das
sein besonderes VVohl gefnll cn eerregt.
Wohlgefallen rregt. D Daa siesie ihn heim beim Zimmer-
aufsitzen läßt,
reinigen nufslt7.CIl läßt, n enn t er
nennt er siesie nUT
nur "m „mein ciu Pferd"Pferd" und hält hält
immer Dm
sie immer
sie am Rock, "„Hüoh" Hüoh" ru fend. Am 110,
rufend. 0 , Miirz
März clWil etwa sagt sagt
er zu Kindermädchen: "„Wenn
zu diesem Kindcrmiidchcn: VV CI1Il Sie Sie dns das odel" oder dos das tun, tun,
müssen Sie Sie sich
sich ganz au szieh en, nuch
ausziehen, auch das das Hemd,"Hemd." (Er (Er 1I1 eint,
meint,
zur Strafe,
7.UT Strafe, aber es ist ist leicht, d"hinLcr
dahinter den V\T Wunschlll1sc h zzu u erkenn
erkennen.) en.)
Sie: "No, was ist
Sie: „No, ist da drall dran?? So werd' wC l'cl' ichich mir denke denken, n, ich ich
hab' kein
hab' kein Geld auf Kleider." Kleider."
Er:
Er: " Aber das
„Aber das 1St rlo ch eine
ist doch eine Schande, dl! da siehtsieht miln man do dochch den
Wiwimacher."
VVi 'w imach er."
Die alte Neugierde,
Die Neugi e rde, aauf uf ein neues ObjckL geworfen,
neu es Objekt ge worfe n, und lIud wie
es den
es den Zeiten de r Verdrängung
Ze iten der Verdriil1gung zukommt, 7,ukolllmt, mit einer einer moralisierenden
rnorrrlisi ercnd en
Tendenz
Tendenz verdeckt!
verdeckt!
„Am
"Am 15. 15. März früh früh sage linge ich
ich zu zu Hans: „Weißt ,,\"eißt du, du, wennw enn du
nicht mehr
nicht m ehr diedje Hand
Bond zum Wiwimacher VViwill1ilch er gibst, gi b51, wird wird die die Dumm-
numlll-
schon schwächer
heit schon
heit schwücher werden." werden,l'
Hans:
Hans : „Aber
"Aber ich ich geb'
geu' die di e Hand
HOJ1 d nicht
nicht mehrm ehl' zum Wiwimacher."
'''iwilll ilch er.''
Ich: „Aber
Ich: "Aber du du möchtest
möchtest sie sie immer gern gern geben."geben."
Hans:
Hans: „Ja," Jn, das
das schon,
schon, aber aber ,möchten'
,möchten' ist ist nicht
ni cht ,tun,'
,tun,' und unt! ,tun*
, tun'
ist nicht
ist nicht ,möchten"'.
möchten'". (!!)
, (1 1)
Ich: „Damit
Ich: " Damit du du aberfiber nicht möchtest, bekommst
nielll möchtest, l,ekollll llst du du heutell CH t C
einen
einen SackSack zum Schlnfen."
zum Schlafen."
„Darauf
"Darauf gehen gehen wir wir vorsvors Haus.H ;1 \lS. ErEI' fürchtet
f'ürchtet sich sich zwar, jf.wnl', sagtsagt
aber, durch
aber, durch die di e Aussicht
Aussicht auf auf die die Erleichterung
Erleichl.cl'llllg des des Kampfes
K'lI11pfes
sichtlich gehoben:
sichtlich gehohen : „No "No morgen,morge n, wenn wenn ich ich den deli Sack Snck haben hoben
r
wer cl e, wn
werde, 'd die
wird d'le Dummheit
0 ll111m Ilelt ' weg
weg sein." , " Er
sem. 1~1.1' fürchtet
j 'ü r c I llc l sich
' I 1 tat-
sie l n.-
I
sächlich
sächlkh vor vor Pferden
Pferden viel viel weniger
welliger und und läßt IiiUl Wagen '''ilgen ziemlichziemlich
ruhig
ruhi g vorüberfahren."
vorüberfah ren. a
Analyse
Analyse der
der Phobie
Phobie eines fiilljjä"l,rigen
eines fünf Knabel/
jährigen Knaben 155
153

„Am nächsten
"Am nächsten Sonntag,
Sonntag, 15. 15. März,
März, hattehatte Hans versprochen,
versprochen,
mit mir nach
mit mir nach Lainz zu fahren. Er sträuLt
Lainz zu fahren. Er sträubt sich
sich erst,
erst, endlich
endlich geht geht
er doch mit mit. mir.
mir. Auf der Gasse Gasse fühlt er sicb, sich, da \venitYe
da wenige b
fc>
\I\' ao-en
Wao-en cö
fahren, sichtlich wohl
fahren, sichtlich wohl und sagle: sagte: "Das
„Das ist gescheit, daß
ist gescheit, doß der der
liebe Gott das
liebe Gott das Pferd
Pferd schonschon ausgelassen
ausgelassen hat." hat." Auf dem Wege \;Yege er- er-
kläre
kläre ichlch ihm,
ihm, daß seine seine Schwester
Schwester keinen VVh""imacher
Wiwimacher hat hül wie
er. Mäderl und Frauen haben keinen
er. \'Viwimacher. Die Mammi
keinen Wiwimacher. IVIammi
hat keinen, die
hat keinen, die Anna nicht nicht usw."
"Hast du einen Wiwimacher?"
Hans: „Hast \Viwimacher?"
Ich: "Natürlich,
Ich: „Natürlich, was \,\'as hast du denn geglaubt?"geglaubt?"
Hans: (Nach einer einer Pause)
Pause) ,,\i Vie machen aber
„Wie aber lVläderl
Mäderl Wiwi,\"'i\'\'i,
wenn
wenn sie sie keinen Wiwimacher
" Tiwimache1' haben?"
Ich: "Sie haben keinen solchen
Ich: „Sie solchen \Wiwimacher
'V iwimacher wie wie du. Hast du
du. Hast

110ch
noch nicht gesehen,gesehen, wenn die die Hanna gebadet worden worden ist?"ist?"
„Den ganzen Tag über ist
"Den ist erer sehr lustig,
lustig, fahrt Schlitten usw.
fährt Schlitten us\\'.
Erst gegen .Abend
Erst Abend wird er verstimmt und scheint sich
\\riedel" verstimmt
er wieder sich
u
vor Pferden
vor Pferden zu zu fürchten."
fürchten.
"ALends ist
„Abends ist derder nervöse Anfall Anfall und das das Bedürfnis
Bedürfnis nach
Schmeicheln schwächer als als an all früheren Tagen. Tagen. Am nächsten
Tage wird er er von der Mama in in die
die Stadt
Stadt mitgenommen, hat hat
auf der
auf der Gasse
Gasse große
große Furcht.
Furcht. Tags darauf darauf bleibt
bleibt erer zu Hause
lustig. Am nächsten

I
und
und ist ist sehr
sehr lustig. nächsten Morgen kommt er er gegen
6 Uhr ängstlich
ängstlich auf. auf. Auf die die Frage,
Frage, was er er habe,
habe, erzählt
erzählt er: er:
"Ich habe
„Ich habe den den Finger
Finger ganz ganz wenig zum Wiwimacher gegeben. gegeben.
Da hab'hab' ich die Mammi ganz nackt im Hemde gesehen und
ich die
sie hat
sie hat den Wiwimacher
VViwimacher sehen seheu lassen.
lassen. Ich Ich hab'
hab' der Grete Grete\ (
1

meiner Grete, Grete, gezeigt,


gezeigt, was ·was die die Mama macht, macht, und hab' hab' ihr ihr
meinen Wiwimacher
VViwimacher gezeigt. gezeigt. Dann hab' hab' ichich die
die Hand
Hand schnell
schnell
vom Wiwimacher
Wiwimachel' weggegeben."
weggegeben." Auf meinen Einwand, es es kann
heißen : im Hemd oder ganz
nur heißen: ganz nackt,
nackt, sagt
sagt Hans:
Hans: „Sie"Sie war

Grele ist
1) Grete
1) ist eines der Gmundner
eines der Gmnndner Mäderl,
Miiderl, von
von der
der Hans
Hans gerade
ger:\de jetzt
jett.! phantasiert;
phantasiert;
er spricht
er spricht und spielt
und spielt mit
mit ihr.
ihr.
1 54.
Kraiikengcschiclttcn

1m Hemd,
im Hemd, aberaber dasdas Hemd
Hemd war war soso kurz,
kurz, daß doß ich den Wiwi-
ich den vViwi-
macher gesehen
macher gesehen hab\"
hab',"
Das ganze
Das ganze istist kein
kein Traum,
Traum, sondern
sondern eine, übrigens einem
em c, übrigens einem
Traume äquivalente
Traume Onnnierphantnsi e. Was
äquh'nlente Onanierphantasie. ''''ns er di e Mama
er die Mamn tun tun
läßt, dient
läßt, dient offenbar
offenbar zu zu seiner H.echtfertigul1g : „Wenn
seiner Rechtfertigung: "V\'enn die die Mammi
Mammi
den Wiwimacher
den VVi·wi.mncher zeigt,
zeigt, darf
darr ich
ich es
es auch."
ouch."
können aus
\J\?'ir können
Wir aus dieser l)llfmt~si e zweierlei
dieser Phantasie :I.weierlei ersehen,
ersehen, erstens,
erstens,
daß der
daß der Verweis
Verweis derder Mutter
Mutter seinerzeit
seinerzei t eine $tarke Wirkung
ei lle starke '~' irkung auf
nuf
ihn geübt
ihn geübt hat,
hat, zweitens,
zweitens, daßdnO diedie Aufklärung, Frauen
AufkHinmg, Fronen hütten hätten

keinen Wiwimacher,
keinen '<Viwimacher, von von ihm
ihm zunächst
znnfichst nicht akzeptiert wird.
111cht akzeptiert wird.
bedauert es,
Er bedauert
Er daß es
es, daß es so seill soll,
so sein und hält
soll, und llliIt in der Phantasie
in der Ph rmtnsie
an ihm
an ihm fest.
fest. Vielleicht
Vielleicht hathnt erer auch
auch seine Gründe, dem
seille Gründe, dem Vater
Vater
fürs erste
fürs erste den
den Glauben
Glauben zu versagen.
versagen .

'\Tochenb c l'icht des


Wochenbericht d es Vaters: "Geehrter Herr
Vnt!.!}'!': „Geehrter Profe:->sol' ! Anbei
Herr Professor! Arlbei
folgt die
folgt die Fortsetzung
Fortsetzung der der Geschichte 1IIlSCJ'C~ Hall.s, ein ganz
Geschichte unseres Hans, ein ganz
interessantes Stück.
interessantes Stück. Vielleicht
Vielleicht werde ich ich mir erlauben,
erlauben, SieSie Montag
Montag
in der
in der Ordination
Ordination aufzusuchen ;womög lich Hans
aufzusuch e n und ^womöglich Halls mitbringen
mitbringen

- vorausgesetzt,
vorausgesetzt, daß er geht. Ich
er geht. hab' i1111
Ich :hab' gefl'tlgt: „Willst
11ente gefragt:
ihn heute ,,\ViIIst
du Montag mit mir zu dem Profes$or Professor gehell,
gehen, der der dir Dumm-
die DlImm-
dir die

h eit wegnehmen kann?"


heit
Er
Er:: "Nein."
„Nein."
Ich:
Ich: "Aber
„Aber er hOL ein schI'
hat ein sehr schijues
schönes Miiderl."
Mäderl." - — Darauf hat
Darauf hat
er bereitwillig und freudig
er bereih'\'illig freudig zugestimmt."
"„Sonntag, '22. März. Um uas
Sonntng. 22. Sonntagsprogramm Zll
das SOllutngspl'ogrnmm erweitern,
zu crwcitern,
schlage
schlage ichich Hons
Hans vor,
vor, zuerst
zuerst nach Schönhrul1l1
Schöllbrunn zn fahren und
zu fahren und erst
erst

miLtags
mittags von von dort
dort nach Lnill1..
Lainz. Er hot hat also
also ni cht bloß
nicht den Weg
bloß den Weg
von
von der der Wohnung
Wohnung zur zur StadtbnhnstntioJl Hauptzollamt zu
Stadtbahnstation Hnuptzollnmt zu FußFuß
zurü ckzulegen, sondern
zurückzulegen, sondern nu ch VO
auch vonll der Station lIietzillg
der Swtion Hietzing nnch Schön-
nach Schön-
brunn
brunn und und "on
von dort
dort wieder
wieder ZUI' Dam pftramway Station Hict7.ing,
zur OcullJlftralllwnystatioll Hietzing,

"w as er
was er auch
auch absolviert,
absolviert, indern
indem er, er, wenn
wenn Pferde kommen, eiligst
Pferde kommen, eiligst

wegschaut,
wegschaut, da da ihm
ihm offenhar ängstlich zn
offenbar ;ing'Sllich Mute ist.
zu Mute ist. Mit eidem
Mit em
VVegschauen
Wegschauen befolgt er einen
befolgt Cl' einen Rat
Rat dcl' Mama."
der Mmnn."
Analy.se der
Analyse der Phobie
Phobie eines
eines fünfjährigen
fünfjährigen Knaben
Knaben 155
155

"ln Schönbrunn
„In Schönbrunn zeigt
zeigt er
er Furcht
Furcht vor
vor Tieren,
Tieren, die
dle er
er sonst
sonst furcht-
furcht.-
los
los angesehen
angesehen hat.
hat. So will
So er in
will er in das
das Haus,
Hans, in
in dem
dem sichsich diedie
Giraffe befindet,
Giraffe befindet, absolut
absolut nicht
nicht hinein,
hinein, will auch zum
wiH auch zum Elefanten
Elefanten
nicht, der
nicht, der ihm ihm sonst viel Spaß
sonst viel Spaß gemacht
gemacht hat. hat. Er
Er fürchtet
fürchtet sichsich vor
vor
allen großen
allen gi'oßen Tieren,
Tieren, während
während er er sich
sich bei
bei den
den kleinen
kleinen sehr
sehr unter
unter·
hält. Unter
hält. Unter den den Vögeln
Vögeln fürchtet
fürchtet er diesmal auch
er diesmal auch denden Pelikan,
Pelikan,
was er
was er früher
frühe r nie nie getan
getan hat,hat, offenbar
offenbar auch auch wegen
wegen seiner
seiner Größe."
Größe."
"Ich sage
„Ich sage ihm daraufhin: Weißt
ihm daraufhin: VVeißt du, du, warum
warum du dich vor
du dich vor denden ^\ tI ---..Ji
großen Tieren
großen Ti eren fürchtest?
fürchtest? Große Tiere Tiere haben
haben einen großen Wiwi-
einen großen '\Viwi- ,. :-;
. . . ' . "'""1 p...4-- .~.
mncher, und
macher, un d du fürchtest dich
du fürchtest dIch eigentlich
eIgentlIch vor vor dem großen Wiwi-
dem großen ,\'VIWl-
macher. "
macher."
Hans: „Aber
Hans: "Aber ich ich habe
habe nochnoch nie nie von den Jen großen Tieren den
großen Tieren den
VViwimachel' gesehen t ."
Wiwimacher . Cl
1

Ich: "Aber vom Pferde


Ich: „Aber Pferde doch und das Pferd ist
das Pferd ist auch
auch ein em
gro l3eS Tier."
großes ' "
T.lel'.
Hans: "Oh,
Hans: „Oh, vom Pferd oft. oft. Einmal in in Gmunden,
Gmumlell, wie der Wagen
wie der Wagen
vor dem Hause gestanden
vor gestanden ist, ist, einmal Hauptzollamt. u
einmnl vor dem Hauptzollamt."
Ich: „Wie
Ich: J) V\'ie du klein warst~ bist
klein warst, bist du wahrscheinlich
wahrscheinlich in in Gmunden
"
in
in einen
einen Stal1Stall gegangen ..... u

Hans (unterbrechend)
(unterbrechend):: ;. jeden Tag, wenn in
Jil: jeden
..Ja. in Gmunden die die

Pferde nach Haus gekommen sind,


Pferde sind, bin ich in den Stall Stall gegangen."

Ich:
Ich: ,,„ -— und hasthast dich wahrscheinHch
wahrscheinlich gefürchtet,
gefürchtet, wie du

einmal
einmal den großen VViwimacher Wiwimacher vom Pferde gesehen hast, hast, aber

davor
davor braul.:hst
brauchst du dich nicht zu ft\rchten. fürchten. Große Tiere Tiere hab haben en
ggroße
roße Wiwimacher)
Wiwimacher, kleine kleine Tiere kleine VViwimacher.
Wiwimacher." u
Hans:
Hans: "Und „Und allealle Menschen haben Wiwimacher, und der
haben \'Viwimacher, ~I i wi ­
der Wiwi-
macher
macher wHchstwächst mit mir, wenn wenn ich größer wel'de; werde; er ist ist jaja an~
an-

gewachsen."
gewachsen." 1<) ")

"Damit
„Damit schloß schloß das Gespräch,
Gespräch. In den den folgenden
folgenden Ta!;Tagen.. n scheint
scheint

oie
die Furcht
Furcht wieder et\\'t1s etwas größer; er er u:aut
traut sich
sich kaum vors Haustor,

wohin
wohin manman ihn ihn nach
nach dem dem Essen
Essen führt."
führt."

1)
1) Das ist falsch.
Das ist falsch. Vergleiche
Vergleiche seinen Ausruf heim
seinen AU5nlf beim Löwenkäfig,
Löwenkäfig:, p.
P- 152. \Vahrscheinlich
152. Wahrscheinlich
beginnendes
beginnendes Verge5sen
Vergessen illfolge
infolge der
der Verdrängung.

'Ic) J-t-.. ..... ~ ~...lt,..v. "1 e...-./I!ro.. f.~ . % .ecf u..t ...... c.U...c- fu.." " ._
?.h~. DQ.. "f kO.-• .I,....... I-.~........... f..r. .... ~'- •.
. . ·~""i I dc-...'I I~rll(.....".. ~-
156 Kral/h·t! "gesell ich
Krankengesch m
ich {(:Ilt<

IcHzLe Trostrede wirfl


Hansens letzte wirft ein Licht
Licht, auf die
die SiLuOllioll
Situation llIltl
und
ggestattet
estatte t uns, die Beha uptunge ll (Ides
Behauptungen es VilLe
Vatersrs eein
in we
wenignig zu korrigieren.
Es ist
ist wahr,
wnh r, dilB
daß eerr he
heii de
den g roßeIl Ti
n großen eren J\lI
Tieren gst hat,
Angst OI Il
11<\1 , weil er an
deren großen Wiwimacher
VViw imacher denken
dellken muß aber man
muß,1 ilhcl' milli kann
kmlll eigentlich
ni
nicht slIgen, daß
cht sagen, dOlß er
er sich vor dem
sich \'01' großen \Wiwimacher
dcm große11 '\'iwil11l1ch er seihst
selbst
filrchte1.
fürchtet. Di Diee Vorstellullg
Vorstellung eiltes
eines solche
solchen n war ihm früherfrti h el' entschieden
e ntschieden
lu stbetont;
lustbetont, uund
nd erCl' versuchte
versu ch te mit allem nll c111 Eifer,
E.ifer, sich ~i ch dessen
dusselt Anblick
Allblick
ersch arren. Dies
zu vverschaffen.
zu \:..'e:'.:l'g!2 0ß;_·c_n_ ~ist
D,,;:.:0::5_ Vergnügen ~:_ ihm ~~ i t!2 ~ l:. ~:verleidet
i h 111 .seither ~~l. ~l~l-:c,.t_worden
,_,_0 _1"_1_0-;11,-
_.
durch die
dUl'ch
l~tu~j~!J~
nIlgem eine Verkehrung
die allgemeine
- - ~--'----

ufgeklärt e Weise
noch nicht aaufgeklärte
Vet'kc hrun g von
- --\' 011_. -Lust in
\Veise_:-. seine—
-~

!:.eil ~~~ ganze


UlIlll!oil, die
in Unlust,
~

g~llJZ:~ Sexualforsch
-. -
di e -
SsxuillIqrsdl1111g ung be-
auf
üiif

he-
troffen J.m
troffen t, und
hat, uml "'fiS
was un unss deutli deutlicher ch er ist, du ichI! gt!wii-ise
iSI, (hll·C El'fnhl'llllgen
gewisse Erfahrungen
und Erwägungen, di diee zu peinlichen Ergc l lll j 5~e l1 fülJr
peilllich en Ergebnissen führten. lclI, Aus Ans
seiner Tröstung: Der Wiwimacher
sei n er Tröstung: VViw ilililchcr w iich:;t m
warbst mit it mir, wenn WCIII1 irh ich

größer werde, läßt läß t sich sich schließen,


schließen, daß er CI' hei seillcJ1 BC(Jbadll.u
bei seinen Beobachtungen ll gell
beständig verglich en hat
beständig verglichen Im t und uml von der Größe G röße seines llei nes cigC"!1
eigenen c l1 'Wiwi-
iVlwi-
m ache rs schr
machers unbe fri edig t geblieben
sehr unbefriedigt geblic he n ist. ist> An diesen diescil Defekt cerinnern rinll t' I'11
ihn die
ihn die großen Tie Tiere, re, di die c ihm aus nus diesem Gnilitie unangenehm
di esclIl Grunde nnnllgcnc1J11l
sind. Weil
sind. VVeil aber der ganze Gedankengang Gcdnnkcngill1g wahrscheinlich wnhrscl1einli ch nicht n icht
klar bewußt
klar bewu ßt werden
werd en kann, knnn, wandelt wllltd elt sich sich auch nw:h diese peinliche
(liesc peinliche
Empfindung
Em pfindung in in Angst,
Angst, so so daß dnß seinesei ll e gegenwärtige
gegcllwHrtigc Angst All gSt. sichsich auf iluf
eh emaligen Lust wie
der ehemaligen
.der wi e auf
nuf der aktuellen
akt.u ell e n Unlust nufbnu t. Wenn
UnI \I st aufbaut. \\Teull
einmal
einmal derder Angstzustand
Angstzusta nd hcrgest.ellt
hergestellt ist, ist, soso zehrt
zoll!'t diedie Angst
Allgst. alle
nllc
anderen Empfindungen
anderen Empfindungen auf; fortschrüi lCllIlel' Verdrängung,
fluf; mit fortschreitender Ve!'driingung, je je
mehr
meh r die sch on bewußt
die schon nffektt.nlgclld cll Vorstellungen
hev\'uß t gewesenen affekttragenden Vo rstellungen ins ins
Unbewußte
Unhew uß te rücken, ~lch alle
rück en, können sich alle Affekte
Affcktc in ill Angst
Allg:-;t. YCI''''fIlH
verwandeln. lelll ,
Die sonderbare Bemerkung
Die sonderbare Bemerkung Hansens:
Hnllsclls : „er "ur ist ha ja jil angewachsen."
.mgcwnchseI1,"
läßt im Zusammenhange
läßt Zllsammcnhrmgc der de r Tröstung vieles erraten,
Tröstu ng vieles Cl"l'ntcll, was er lli cht
CI' nicht
aussprechen kann, auch in
aussprechen kann, in dieser
diesc l' Analyse ill1sg<,spl'ochcll bat.
n ie llI. ausgesprochen
Alla l)'se nicht h at..
Ich ergnnze da
Ich ergänze da ein
e in Stück
SLück nachBilCh meinen 1~:I"I;IItJ1.mgclI aus
m ein cn Erfahrungen mls dendeli
Analysen
Analysen Erwachsener,
Erwachsene r, aber
nhcl' ich
ich hoffe, l ~il1 sc hnltlll1g wird
(Iic Einschaltung
ho rf<" die ni cht
wil"u nicht
als
als eine
ei n e gewaltsame
gewaltsa m e und willkürliche bcurtci lt werden.
willkürli che beurteilt )l '~l'
w c nl clI . „Er ist j.l
ist ja

angewachsen":
angewachsen ": wenn das zum
wenn das zum Trutze
Tnl t.ze und
lIlId Tröste
'1')'051n gedacht
gedt'lcht ist,
ist, so
so
läßt es an
hißt es I1 n die Drohllng der
alte Drohung
di e alte der Mutter dt'lI kcl1, sie
Mllller denken, sie werde
wcrde ihm

*) 'U ^'-dJM fo, \'U-(A fa &A>rvo^v, ^ ^M- (?/.. 'e^eC'jMtUf' J


l

Analyse der
Analyse der Phobie
Phobie eines
einesfünfjährigen
fünjjh"hrigen Knaben
Knaben 157
157
den Wiwimacher
den vViwimnchel' abschneiden lasse n, wenn
abschn eiden lassen, wenn er
er fortfahre,
fortfahre, sich
sich mit
mit
ihm zu
ihm beschäftigen. Diese
im beschäftigen. Diese Drohung
Drohung blieb
blieb damals,
damals, alsals er '(//2
er gV Jahre
a Jahre

ni L war,
alt wirkungs los. Er
war, wirkungslos. Er antwortete ungerührt, dann
antwortete ungerührt, dann werde
werde er er
nber mit
aber mit. dem Popo Wiwi
dem Popo VViwi machen.
machen. EsEs wäre
v... äre durchaus
durchaus das das typische
typische
Verhalten, wenn
Verhalten, weun die die Drohung
Drohung mit mit derdeI> Kastration jetzt nach-
Kastration jetzt nach-
tr~ig1ich zur
1
träglich zur Wirkung
VVirkung käme,
käme, und
und er
er jetzt,
jetzt, iV Jahre später,
1 /44 Jahre später, unter
unter
der Angst
der Angst stünde,
stü nde, das tellre Stück
das teure Stück seines
sein es Ichs1chs einzubüßen. Man
einzubüßen. Man
ka nn solche
kann solche nachträgliche
nachtdigliche Wirkungen
'Virk ullgen von Geboten und
von Geboten und Drohungen
Dro)lUngen
in der
in de)' Kindheit
Kindh eit bei
bei anderen
and eren Erkrankungsfällen beobachten, wo
Erkrankungstillen beobachten, wo
(Ia~ Intervall
das IntervaJl ebensoviel
ebensoviel Dezennien und mehr
D e7.ennien und mein' umfaßt.
umfaßt. Ja, Ja, ich
ich
kenn e Fälle,
kenne Fälle, in denen der
111 denen "nachträgliche Gehorsam"
eier „nachträgliche Gehorsanl" der der
Ven lrkingung den
Verdrängung den wesentlichen
wesen tli chen Anteil an der
Antei l an Determinierung
der Detenninierung der der

Kl'ankheitssymptome hat.
Krankheitssymptome hat_
Die Aufklärung,
Die Aufklärung, die Hans vor
die Hans erhalten hat,
vor kurzem erhalten daß Frauen
hnt, daß Frauen
wirklich keinen
wirklich keinen Wiwimacher
"Viwimacher haben,
haben, kann nur nur erschütternd auf
erschütternd auf
!-lein Selbstvertrauen
sein Selbsh'ertl-auen und erweckend auf allf den den Kastrationskomplex
Kastral1onskomplex
gewi rkt haben.
gewirkt haben, Darum sträubte
strä ubte er
er sich
sich auch gegen sie, und
gegen sie, und darum
darum
blieb ein
blieb ein therapeutischer
therapeutischer Erfolg diesel' Mitteilung
Erfolg dieser Mitteilung aus: Soll es
aus: Soll es also
also
wirklich lebende
wirklich lebende Wesen geben,
vVesen die keinen Wiwimacher
geben, die \'Viwimacher besitzen?
besitzen?
Dünn wäre
Dann wäre es ja nicht
es ja nicht mehr so
so unglaublich, daß man ihm den Wiwi-
den Wiwi-
1
lnacher wegnehmen, ihn gleichsam zum Weibe
macher v\'egnehmen, machen könnte!l
VVeibe lDöchen könnte!

"ln
„In der
der Nacht "om
vom 227.
7. zum 28»8.. überra.scht
überrascht uns Hans dadurch,
uns Hans dadurch,

del ß er und zu uns


zu Ims
daß er mitten
mitten im
im Dun kel alls
Dunkel aus sein em ßette
seinem Bette aufsteht
aufsteht und

I)1) IIch
ch kann
kann den den Zusammenhang
Zusammenhang nicht nicht so
so weil
weit nnterbrech
unterbrechen, en, um darzutun, wieviel
darzutun, wieviel
Typisches dem kleinen Hans
Typisches all an diesen
diesen ullbewuOten
unbewußten Gedankengängen
Gedankengängen ist, die ich hier dem kleinen Hans
ist, die ich hier
ist ~ietste tln~wuß...!~J~l!ncl des Anti5em ili!.~_l!!'..1_
'Zumute.
zumute. Der Der Kast rat iom komplex ist
Kastrationskomplex die tiefste unbewußte Wurzel des Antisemitismus,., lAw-C ~
Vrv.:v-{
denn dem Juden etwas am
Juden etwBs Penis -—
am Penis
denn schonschon in in der
der Kindernube
Kinderstube hört hört der
der Knabe,
Knabe, daßdaß dem
er
er mein
meint, t., ein
ein Stiick
Stück des Penis -— abgeschnilten
des Penis abgeschnitten werde
werde,, lmd und dies
dies gibt ihm das
gibt ihm Recht,
das Recht,
den Juden
den Juden 'Zu
zu verachten
verachten. . Auch
Auch dic
die Oberhebung
Überhebung i1ber
über das
das Weib
\Veib hat keine
Ilat stärkere
keine stärkere
unbc\\'llDte junge
unbewußte Y{une1. Wurzel. 'Veininger.
Weinin ger, jener jener hochbegabte
hochbegabte llnd und sexuell
sexuell gestörle
gestörte junge
Philo50ph.
Philosoph, der der nach
nach seinem
seinem merkw Buche ,.„Geschlecht
iirdigen Buche
merkwürdigen Geschlecht und und Charakter" sein
Charakter" sein

Leben durch
Leben durch Seihst mord beendigte.
Selbstmord beendigte, hhat in einem
at in einem \'vielbemerkten
iclbemcr ktell Kapitel
Kapitel den Juden
den Juden
1\I1
und d dasdas \Veib
Weib mit mit der
dergleic11en
gleichen Feindscl18ft
Feindschaft bedadll undmit
bedacht lind mit den
den nämlichen Schmähungen
nämlichen SchmähUllgen
iihcrhänft.
überhäuft. 'Vcini Weiningerllger slandstand als
als Neurotiker
Neurotiker völlig
völlig nnter
unter der
der Herrschaft infnntiler
Herrschaft infantiler
Kom plexe: die
Komplexe: die Bc'Z.iellllllg
Beziehung :tJ\mzum Ka strationskomplex ist da
Kastrationskomplex ist s dem
das Juden und dem
dem Juden Ilnd dem 'Vcibe Weibe
dort
dort Gemeinsamc.
Gemeinsame.
1 5^ Krankengeschichten
Krankengescliichten

in
inss Bett kommt. Sein
Bett kommt. Zimmer ist
Sein Zimmer ist dUl'ch
durch ein ein KnhineLL
Kabinett VOll von unserelu
unserem
Schlafzimmer getrenllt.
Schlafzimmer Wir rmgen
getrennt. VVil' fragen 11111,
ihn, weshC'llh;
weshalb; ob sich vielleicht
er sich
ob CI' vielleicht
gefürchtet
gefürchtet habe,
habe. Er sagt: "Nein,
Er sngt: „Nein, ich ich werde es es morgen sngen,"
sagen," schliift
schläft
in unserem Bette
in unserem Bette eieinn ltrld
und wird dnllll dann in seines 1.11l'Ückgetmgeu,"
in seines zurückgetragen."
„Am nnchsten
"Am nächsten TngeTage noh neh m mec ich ihn ins ins Gebot.,
Gebet, UII1 um zuzu erfahl'en,
erfahren,
weshalb Cl'
weshalb er in der Nacht zu UlIS uns gekommen ist, ist, und 'es es entwickelt
entwickelt
sich nach
sich nach einigem Sträuben folge nder Dinlog,
folgender Dialog, de denn ich
ich sofort
sofort steno-
steno-
graphisch
graphisch festlege,
festlege:

Er: "I „In n der Nacht \var war eeine große und o
ill e gTOßC ille zerwutzelte
eine
Giraffe im Zimmer, und tlj
Giraffe die c ggroße
roß e h01t hat gesc hri el1, weil
geschrien,
ich
ich ihrihr diedie zcrwut7.
zerwutzelte e lte wegg weggenommene nommen hn h'. Dann hat sie
hab'. sie
aufgehört zu schreien, und
aufgehört lind dnllndann hab' ho h' ic ichh mich auf nuf die
zerwutzelte
zen,' lIlzelte GiraffeGiI'nffe draufgesetzt."
Ich, befremdet: „Was?
Ich, befremdet: zen... utzeltc Giraffe?
n VVas? Eine zerwutzelte Gil'ilffe? Wie\Via war
wm' das?"
das?"
E r : "Ja."
Er: „Ja." ((HoltHol t sc hn ell ein
schnell cill Papier, wlItzC wutzelt lt c!'
es ZllsmnmClI
zusammen und
sagt mir:)
sagt . ) „So
ruH': ,, S0 'war
war sie . zerwutzelt."
sie 7.erwnlzc 11" .,
Ich: „Und
Ich: "Und du hast hAst dich auf die d ie zerwutzelte Gil'afre drauf-
zel'wllt'Zulte Giraffe dl'lluf-
gesetzt? Wie?"
gesetzt? VVie?"
„Er zeigt mir's
"Er zeigt wieder, setzt
mir's wieder, setzt sich si ch auf die die Erde."
EI'de,"
Ich: „Weshalb
Ich: ,,'Veshalb bist bist du ins ins Zimmer gekommen?" gcko,mncn ?"
Er: „Das
Er: "Das weiß weiß ichich selber
selber nicht."nichl."
Ich: "Hast du
Ich: „Hast du dich
dich gefürchtet?"
gefürchtet?"
Er:
Er: „Nein, bestimmt nicht."
"Nein, bestimmt nicht."
"Hast du
Ich: „Hast
Ich: du von
von den den Giraffen
Giraffen geträumt?"
gCLrämnt?"
Er: „Nein,
Er: "Nein, nicht nicht geträumt;
gelriiumt; ich ich hab'
hab' mir's
mir's gedacht —
g{'tlacht - das
das
Ganze
Ganze hab' ich mir
hab' ich mir gedacht —
gedacht - aufgekommen
cwfgekommen war wal' ichich schon
sc hon früher."
)"rüh er,cc
Ich: „Was
Ich: "vVas soll sol1 das heißen: eine
dns heißen: eine zerwutzelte GiralTe? Du
zCI'\'\'ut7.el te Giraffe? Du weißt
weißt
ja, daß man
ja, daß man eineeine Giraffe
Giraffe nicht Ilicht zusammendrücken
zusa mmendrü cken kann wie ein
krllm wie cm
Stück
Stück Papier."
Papier."
Er: „Ich
Er: "Ich weiß'weiß' ja.ja, Ich
Ich hab's hah'$ halt geglauht. Es
IJnIl geglaubt. Es gibt's
gibt's ja ja eheh
net
net aufauf der der Welt.'
Welt,1 Die Die zerwutzelte
:.'.erV\'llt7.clte ist ist ganz
gnn1. gelegen
gelegen auf auf demdem

1) Hans
1) Hans sagt es ganz
ngt es gam. bestimmt
bestimmt in
in seiner
seiner Sprache,
Sprll.che, es wnr eine
t!! war eine Phantasie.
Phantasie.
:e ....

Analy se der
Analyse Phobie eines fünf
der Phobie fünfjähricell Kllaben
jährigen Knaben
'159
59
Fußboden, und und ich hab' sie
ich hab' sie weggenommen, mit den Händen '
genommen.""
genommen,
Ich: "VVi'\S, so
Ich: „Was, so eine
eine große Giraffe kann
große Giraffe kann man mit den Händen
nehmen
nehmen?" ?((
Er: "Die zerwutzelte
Er: „Die zer\\'utzehe hab' ich mit der der Hand genommen."
genommen. er
Ich: „Wo ,,,,,ar
Ich: "Wo war die die große unterdessen?"
unterdessen?"
Er: „Die
Er: "Die große ist ist halt
halt ,,'eiter
weiter weg gestanden."
gestanden. U
Ich:
Ich: "Was
„Was hast hast du mit der zerwutzelten ggemacht?"
der zerwutzelten emacht?"
Er: „Ich
Er: "Ich hab'hab' sie
sie ein
ein bißehen
bißchen in in der
der Hand gehalten, bis die
gehalten, bis die
große zu schreien aufgehört
zu schreien aufgehört hat, hat, und wie die große
\'",ie die zum schreien
große zum schreien

aufgehört hat, hat, hab'


hab' ich
ich mich draufgesetzt.
draufgesetzt. "

Ich:
Ich: ,,''''es
„Weshalb halb hhat at die große geschrien?"
die große geschrien?"
Er: „Weil
Er: "Weil ich ich ihr
ihr die kleine weggenommen
die kleine weggellommen hab',a (Be merkt,
hab'." (Bemerkt,

da
daßß ich
ich alles
alles notiere,
notiere, und fragt:fragt: „Weshalb
" VVeshalb schreibst du
schreiiJst du das auf?")
das auf?")
Ich: n W eil ich
Ich: „Weil ich es
es einem Professor
Professor schicke,
sch icke, derder dir die Dumm-
dir die ,Dumm-
heit' wegnehmen kann."
heit' kann."
Er: „Aha,
Er: "Aha, da hast hast du's
du's doch auch aufgeschrieben,
aufgeschrieben, daß daß sich
sich die
die

Mammi das das Hemd


H emd ausgezogen
ausgezogen hat, hat, und gibst
gibst das auch dem Professor."
uas auch Professor."
Ich: „Ja,
Ich: " Jo, der
der wird aber aber nicht
nicht verstehen,
versteh en, wie wie du glaubst,
ghmbst, daßdaß
eine Giraffe
man eine Giraffe zerwutzeln
zerwutzeIn kann."kann."
Er: "Sag' ihm halt,
Er: „Sag' halt, ichich weiß es es selber
selber nicht,
nicht, und da wirdwird erer
nicht fragen; wenn er
nicht fragen; er aber fragt,
fragt, was die die verwutzelte
ven"utze}te Giraffe
Giraffe ist,
ist,
kann er er uns ja ja schreiben,
schreiben, und wir wir schreiben
schreiben hin hin oder
oder schreiben
schreiben
gleich, ich
wir gleich, ich weiß
weiß es es selber
selber nicht."
nicht."
Ich: „Weshalb
Ich: "V\T es balb bist
bist du aber aber inin derder Nacht gekommen?"
gekommen?l'
Er: „Das
Er: n Das weiß ich ich nicht."
nicht. CI
Ich: „Sag'
Ich: "Sag' mir mir halt schnell, woran
h alt schnell, '",'oran du d u jetzt
jetzt denkst."
denkst,"
(humoristisch): „An
Er (humoristisch): "An einen
einen Himbeersaft."
Himbeersaft." }
Seine
Seine
Ich: „Was
Ich: noch ?"
"VVas noch?"
Wünsche
Wünsche
Gewehr zum
nEin Gewehr
1
Er: „Ein
Er: Totschießen.I
2um Totschießen.

Vater versucht
l ) Der Vater
1) ,'ersucht hier
hier inin seiner
seiner Ratlosigkeit,
Ratlosigkeit, die
dil! klassische
klusische Technik
Technik der
dl!r
P sychoanalyse zu
Psychoanalyse üben. Diese
tU üben. Diese führt nicht weit,
führt nicht weit, aber
&her was
was sie
sie ergibt,
ergibt, kann
kann doch
doch im
im
Li chte späterer
Lichte späterer Eröffnungen
Eröffnungen sinnvoll
sinnvoll werden.
werden.
160 Krankengeschichten
Krankengeschichten

Ich:
Ich: "Du„Du hast es es gewiß nich nichtt getriiumt?"
geträumt?"
Er:
Er: "Sicher
„Sicher nicht;
nicht nein,
j nein, ichich weiß es es gnnl.
ganz bestimmt.
bestimmt."
u
Er erzählt
"„Er erzählt w eiter: "Die
weiter: Mammi hat mich so
„Die Mmnmi so hmge
lange gebeten,
ich
ich soll
soll ihrihr sagen,
sagen, w eshalb ich in
weshalb in der
der Nacht gekommen bin. bin.

Ich
Ich hah's
hab's aber nicht sagen sagen wollen, weil ich ich mich 7.uerst zuerst vor der
Mammi geschämt hflb'." hab'."

]Ich:
eh: "VV eshalb ?"
„Weshalb?"
Er:
Er: "Das
„Das w weiß
eiß ich
ich nicht."
nicht."

"Tatsächlic11
„Tatsächlich hat ihn meine Frau den ganzen Vormittag m- in-

qu iriert, bis er die Girnffengeschicht.e


quiriert, Giraffengeschichte erzählt hat." hat."
Am seI
Am ben TlIge
selben Tage noch fin det der Vater di
findet diee Aunösung
Auflösung der
Giraffen pllan tasie.
Giraffenphantasie.

"Die
„Die große Giraffe bin ich, ich, respektive der große groß e Penis (der
lange Hals),Hals), die zerwutzeIte GimlTe
die zerwutzelte m eine Frau, respektive
Giraffe meine respek tiv e ihr
Glied,
Glied, was aJso also der Erfolg der AufklärungAnfld öl'lmg ist."ist."
~,Giraffe: vide Ausflug
„Giraffe: Ausflug nach Schönbrunn.
Schänbrullll. Übrigens hat h ot erer ein
Bild einer Giraffe
Bild einer Giraffe undun d eines
eines Elefanten über illler seinem Bette hängen."
"Das
„Das Ganze ist iSl die Reproduk
Reproduktionti on ei ner S,elle,
einer Szene, die di e sich fast
sich fast
jeden Morgen in
jeden l\1orgen in den letzten
letzten Togen
Tagen ahgespic1t
abgespielt hat. hat. HansHaH!' kommt
in der
in Früh immer
der Früh imm er zu uns, uns, und meine Frau F'mu kann es es dann
nicht unterlassen,
nicht unterlassen, ihn ihn fürfür einige
einige Minuten
Min uten zu sich ins
7.U sich ins Bett
Bett zu
nehmen. Daraufhin
nehmen. Darau fhin fange ich immer an
fllnge ich nn sie
sie zuzu warnen,
wflrnen, sie mnge
sie möge
ihn
ihn nicht
nicht zu zu sich
sich nehmen („die ("die große hat hat. geschrien,
geschrien, weil weil ich
ich
ihr die
ihr die zerwutzelte
zerwutzelte weggenommen hab'"), hab'U), undlind sie sie erwidert
erwid ert hie hie
und
und da, da, wohl
wohl gereizt,
gereizt, das das sei
sei doch ein ein Unsinn,
Unsi nn, die di e eine
eine Minute
sei doch
sei doch irrelevant
irrelev.mt usw. usw. HansHnns bleibt
bleibt dann
dallll eineei ne kurze
kurze Zeit
Zeit bei
hei
ihr. („Dann
ihr. ("Drmn hat hnt die
die große
g roß e Giraffe
Giraffe aufgehört
aufgehört zu schreien und
Y.11 schreien und
dann
dann hab' h ab' ich
ich mich auf auf die
die zerwutzelte
ze r""utzelte Giraffe
Girnffe drauf draufgesetzt.")
gesetzt.")
„Die
:,Die Lösung
L ösu ng dieser
dieser ins ills Giralfenleben t ransponierten Eheszene
GirnffCllJchell transponierten Eheszene
ist also:
ist also: er er hathat in in derder Nacht
Nacht Sehnsucht
Sehnsucht nach nach der der MamaMama be- be-
kommen,
kommell, nach nach ihren
ihren Liebkosungen,
LiebkosungeIl, ihrem ihrem Gliede,
Gliede, und ist ist des-
des-
halb
halb ins Schlafzimmer gekommen.
ins Schlafzimmer gekommeJl . Das DM Ganze
Ganze ist ist die
elie Fortsetzung
Fortsetzung
Pfel'defurcht ."
der Pferdefurcht."
der
"

Analy se der
Analyse der Phobie
Phobie eines
eines fünf
fiinjjä hrigen Knaben
jährigen Knaben X QX

Ich
weiß
weiB der
Ich der scharfsinnigen
scharf sinnig en Deutung
Deut ung des
des Vaters
Vater s nur
nur hinzu-
hinzu -
zufüg en: „Das
zufügen: "Das Draufsetzen"
Drau fsetz en" ist
ist wahrscheinlich
wahrs chein lich Hansens
Hanse ns Dar- Dar-
stellu ng des
stellung des Besi tzerg reifen s.
Besitzergreifens. Ganz e aber
Das Ganze aber ist ein~ Trutz-
ist eine Trutz -
phant asie, die
phantasie, die mit Befriedigung
Befri edigu ng an den Sieg
Sieg über
über den väterlichen
väterl ichen
'\i\'ide rstand anknü
Widerstand anknüpft.pft. „Schrei,
"Schr ei, soviel
soviel du willst,
wHIst, die
die Mammi
Mam mi nimmt
nimm t
mich doch ins
mich ins Bett
Bett und die di e Mammi
Mam mi gehört
gehör t mir."
mir." Es Es läßt
läßt sich
sich
a1so mit Recht
also Rech t hinter
hinte r ihrihr erraten,
errate n, was der der Vater
Vater vermutet:
venn utet: diedie
Angst , daß ihn die
Angst, die Mama
Mam a nicht nicht mag, weil weH sich sein sein Wiwi-
Wiwi -
mach er mit dem des
macher des Vaters
Vater s nicht
nicht messen
messen kann.
kann.
Am nächsten
nächs ten Morg Morgen en holt
holt sich sich der
der Vater
Vater die die Bestätigung
Bestä tigung
seine r Deutung.
seiner D eutun g.
"Son ntag, 29.
„Sonntag, 2:9. März,
März , fahre
fahre ich ich mit Hans nach nach Lainz.
Lainz. In In der
der
verab schied e ich
Tür verabschiede ich mich von meiner m einer Frau scherzhaft:
scher zhaft: „Adieu,
"Adie u,
Giraffe." Hans fragt:
große Giraffe." fragt: „Warum
"War um Giraffe?"
Giraffe ?" Darau f ich:
Darauf ich : "Die
„Die
Mammi
Mam mi ist ist die
die große
große Giraffe,"
Giraf fe," worauf
wora uf Hans sagt:sagt: „Nicht
"Nich t wahr,
wahr ,
lmd die
und die Hanna
Hann a istist die zerwu tzelte Giraffe?"
die zerwutzelte Giraffe?"
"Auf der
„Auf der Bahn erkläre
erklär e ich
ich ihm die die Giraffenphantasie,
Giraf fenph antasi e, worauf
wora uf erer
sagt: Ja,
sagt: Ja, dasdas ist
ist richtig,
richti g, und wie wie ich ich ihm
il,m sage,
sage, ich
ich sei
sei die
die große
Giraffe, der
Giraffe, der lange Hals habe habe ihn an einen einen Wiwimacher
Wiwi mach er erinnert,
erinn ert,
sagt er:
sagt "Die Mammi
er : „Die Mam mi hat hat auch einen ei nen Hals
Hals wie eine
eine Giraffe,
Giraffe, das
das hab'
hab'
ich gesehen,
ich geseh en, wie sie sie sich
sich den weißenweißen Hals gewaschen
gewa schen hat."'
hat."
I

„Am
"A m Montag,
Mont ag, 30. 30. März,
März , früh,
früh, kommt
komm t Hans zu mir und sagt: sagt:
"„Du,
Du, heut hab' h ab' ich
ich mir zwei Sachen Sache n gedacht.
gedac ht. Die erste?
erste? Ich
leb
bin mit dir
bin dir inin Schönbrunn
Schön brunn gewesengewe sen bei bei den Schafen,
Schaf en, und dann
si
sindnd wir
wir unter den Strick
unter Strickenen durchgekrochen,
durch gekro chen, und das das haben wir wir
dann dem Wachmanne
dann VVachmann e beim Eingang Einga ng des des Gartens
Garte ns gesagt,
gesag t, und
der hat
der hat unsuns zusammengepackt."
zusam meng epack t." Das zweite zweit e hat
hat erer vergessen.
vergessen.
"Ich bemerke
„Ich beme rke dazu:dazu: Als Als wir am Sonn tag zu den Schafen
Sonntag Schaf en
wollt en, war dieser
gehen wollten, dieser Raum durch einen Strick Strick abgesperrt,
abgesperrt,

I) Hans
1) bestäti~t nur
Ham; bestätigt n\lr die Deutun~ der beiden Giraffen
we Deutung Giraffe n auf
auf Vater
Vater und
und Mutter
Mutt er,
nicht die
nicht die sexuelle Symbolik
sexuelle Symbo lik. diedie in
in der
der Giraffe
Girllffe selbst
selbst eine
eine Vertretung
Vertre tung des
des Penis
Peni^
erblick en wül.
erblick» will. Wahrschemhch
'Vahn cheinli ch hat
hat diese
diese Symbolik
Symbolik recht,
recht, aber
aber von Hans
Hans kann
kann man
mll.n
wahrlic h nicht
wahrlich nicht mehr
m ehr verlangen.
verlang en.
F uud. VIII
Freud, \'111
"
11
j 16.
5a K "anlrt:lIgesclri r:h/cri
Krankengeschichten

so daß
so daß wir
wir nicht
nicht hingehen
hingeh en konnten.
konnten. Hans war
Hans se hr verwundert,
WOI' sehr verwunue!"t,
daß
daß man einen
man einen Raum
Raum nur nur mit
mit einem
e ine m Stricke absperrl, unter
Stricke absperrt, unter
dem man
dem man doch
doch leicht
leicht durchschlüpfen
durchschlüpfen kann.
kauu. Ich sagte ihm,
Ich sagte ihm, an-
i111-

ständige
ständige Menschen kriechen
Menschen kriechen nicht
nicht unter
unter den Strick. Er
clen Strick. Er meinte,
m einte,
es ist
es ist jaja ganz
ganz leicht,
leicht, worauf
wornuf ich
ich erwiderte, es kann
cl'\'\'idcrtc, es kilim dann
rlnnn ein
ein
\iVacbmann kommen,
Wachmann komm en, der
uer einen fortfnhrt. Am
einen fortführt. Einga nge von
Am Eingänge "011

Schönurunn steht
Schönbrunn steht ein
ein Leibgardist, VOll dem
Leibgardist, von dem ich
ich Hans
Halls einmal
einmal
gesagt habe,
gesagt habe, der lIrrcticrt schlimme
der arretiert schlimme Kinder.'
Kinder."
"Nach der
„Nach der Rückkehr
RUckk ehr vonvon demdem Besuche
Besuche bei bei Ihnen,
]}mcll, derder am
11m selben
scIllen
Tage vorfiel,
Tage vorfiel, beichtete
bei<:: htetc Hans noch ein
HallS noch ein Stückchen Gelüste, Verbotenes
Stückchen Gelüste, Verbotenes
zu tun.
zu tun. „Du, hellt früh
" Du, heut früh hab'
hab ' ich
ich mir
mir wieder
,"vieder etwas gcdncht. " „Was?"
<.: twns gedacht." ,,\IVas?"
"Ich bin
„Ich bin mit
mit dir
dir inin der
der Eisenbahn gcfahnm und
Eisen bnIlII gefahren wir haben
\111 <1 wir 1mbeJ1 einein
Fenster zerschlagen
Fenster zerschl<lgcn und uel' Wachmann
und der vYilChl11 <1n u hat uns mitgenommen."
h nt. uns mitgenommell."
Die richtige
Die rich tige Fortsetzung
For tse tzung der Gil'i1ffcnph<lntilsie, Er
der Giraifenphantasie. nlmt, daß
Er ahnt, d<lß
es verboten
es verboten ist, ~ich in
ist, sich in den
den Besitz
Besitz der
der Mutter
Mutte r zu zu setzen; er
setzen; er ist
ist
auf die
auf J nzest~chrnllk c gestoßen.
die Inzestschranke gestoßen. Aber er er hält
hiiI l es
es für verhoten an
riir verboten illl
sich,
sich. Bei den
Bei den verbotenen
veruotenen Streichen,
Streichen, die
di e er in
C l' in der Phnutnsie aus-
uer Phantasie aus-
führt, ist jedesmal
führt, ist jedesmal der
der Vater
Vat.er dabei
dabei undu nd wird
wird mit.niii ihmihm ei
eingesperrt.
ngesperr t.
Der Vater,
Vater, m eint er,
meint tut doch auch
er, tut jcnc~ l'iitSCl1lilftc
!luch jenes Verbotene
rätselhafte Verbotene

mit
mit der Mutter, uas
der Mutter, das erer sich
sich du rch ctWIlS
durch etwas Gcwnlttii
Gewalttätiges wie elils
Ligcs wie das

Zerschlagen einereiner Fenstersch eibe, durc:h


Fensterscheibe, durch dns das EiEindringen
ndringen in einen
in ei n en
abgeschlossenen Rau
abgeschlossenen Raum,m, Cl"Selzl.
ersetzt.

An diesem Nachmittilge
Nachmittage besuch besuchten te Il mimich Vater IIll
ch Vatc!' und Sohn l!.1
d Sohn in

meiner ärzt
meiner lichen Ordinnt,
ärztlichen i Ci'il:- lch-
Ordination. Ich kn ITiiTc-tlei,
kannte den (,frölligeJl Knirps
drolligen Knirps

ochon
schon und hatte ih~;d~'in
und hatte ihn, der in ~eiIlcr seiner SclhsL doch so
.. ich crheit lloch
Selbstsicherheit so

liebensw ü rdig war,


liebenswürdig war, jedesm
jedesmal al ge rJl gesehen.
gern gesehen. Ob Ob CI' er ~ich meiner
sich meiner

erinnerte,
erinnerte, weiß
weiß ich
ich ni cht, aaber
nicht, ber CI' er bennhm
benahm sit:h sich lodell wie ein
os, wie
tadellos, ein

gan
ganz z vernünftiges
vernünftiges Mitglied
Mitglied der der mellschlich<'11
menschlichen Ge,ellschart.
Gesellschaft. Die Die
Konsultation
Konsultation w ar kurz.
war kurz. D er V
Der nLcr ku
Vater daran Im,
iip rt e dnmll
knüpfte daß trotz
an, dilB trotz

aller Aurklnrungen
aller Aufklärungen die die Angst
Angst vor den PrCl"Uen
vor den Pferden sich sich noch nicht
noch nicht
gemindert
gemindert hab e, Wir
habe. Wir mußtClJ
mußten uns uns auch
auch eingestehen,
eingestehen, daß daß diedie

Beziehungen zwisch
Beziehungen ell den
zwischen den Pferden,
Pferden, vor denen CI'
vor dellell er sich
sich iiJlgstigte,
ängstigte,

und
und den
den aufgedeckten
aufgedeckten Hegll ngcll von
Regungen von 7..iirLlichkeiL
Zärtlichkeit für für di Mutter
e Mutter
die
• *=--
---
AAnalyse der Phobie
mrlyse d~r Phobie eines
einesfÜllffiihrigell
fünfjährigen Knaben
Knaben 165
wenig- ausgiehige
wenig ausgiebige waren.
waren. Details,
Details, wie wie ichich sie
sie jetzt
jetzt erfuhr,
erfuhr, dflßdaß
ihn besonders geniere,
ihn besonders geniere, ,.vas was die die Pferde
Pferde vor vor uen
den Augen h
Augen haben,.t1JCIl,
und das Schwarze um
und das SchwalLe um deren Mund, ließen
deren Mund, ließen sich
sich vonvon demdem nus, aus'
was wir wußten, gewiß
was wir wußten, gewiß riicht erklären. erklären. Aber
Aber alsals ich
ich die
nicht die beidelI
beiden'
so vor mir
so vor mir sitzen sah
sitzen sah undund dabeidabei di e Schilderung
die Schilderung seiner Angst-
seiner Angst-
pferde hörte, schoß mir
pferde hürte, schoß mir ein weiteres Stück der
ein weiteres Stück der Auflösung
Auflösung dW'eh durch
den Sinn, von dem
den Sinn, von dem ich verstand,
ich verstand, daß daß eses gerade
gerade dem dem Vater
Vater ent-ent-
gehen konnte.
gehen konnte. Ich
Ich frngte Hans scherzend,
fragte Flans scherzend, oh ob seine
seine Pferde Augen-
Pferde Augen-
gläser tragen, was
gläser tragen, was er verneinte,
er verneinte, donn dann ob ob sei n Vnter
sein Vater Augen-
Augen-
gläser
gläser trage,
trage, waswas erer ggegen
egen aHe alle Evidenz
Evidenz \\'iederum
wiederum verneinte,
verneinte, oh ob
er mit dem Schwarzen
er mit dem Schwarzen um den um „Mund" den
den "Mund" den Schnurrbart
Schnurrbart meine,meine,
und
und eröffnete
eröffnete ihm ihm dann,
dann, er er fürchte
fürchte sichsich vor
vor seinem Vater,Vater, eheneben r
weil er
weil er di e Mutter
die Mutter so so lieb
lieb habe.
habe. Er müsse ja ja glallhen,
glauben, daß ihm )
der Vater
der Vater darob
darob böse
böse sei,sei, aber das sei sei nicht
nicht wahr, der der Vater
Vater
habe ihn
habe ihn doch doch gern, er er könne ihm furchdos furchtlos anesalles bekennen.
bekennen.
Lange,
L ehe er
ang-e, ehe er auf
auf der V\T elt war, häUe
Welt hätte ichich scholl
schon gewußt, d8J daß" M,' .... ,..,k( 1 -
.
ein kl '
kleiner
eil") - emer H
Hans k
kommen
ans ·ommen wer e, der
werde, d d .
er seme M
seine -Mutter
uUer so I' b I"
le hätte
so lieb latte, D«k t-«v
_O.k .... ..
daß
daß er sich darum
er sich darum vor vor dem Vater Vater fürchten müßte, lind
fürchten müßte, hä tte
und hätte ~",-""I .
es
es seinem
seinem Vater erzählt. „Warum
Vater erzählt. ,,"\Tarum glaubst
glaubst du denn,
denn, daß
daß ich
ich böse"
böse
auf dich
auf dich bin,"
bin," unterbrach
unterbrach mich
mich hier
hier der
der Vater,
Vater, „habe
" habe ich
ich dich
<.lieh
denn
denn je je geschimpft
g eschimpft oder
oder geschlagen?"
geschlagen?" „0,,0 ja,
ja, du
du hast
hast micli
mich
geschlagen,"
geschlagen/' verbesserte
verhesselte Hans.
H ans. „Das
"Das ist nicht
ni cht wahr.
wahr. Wann
ist V\Tann denn?"
denn?('
„Heute
"Heute Vormittag"
Vormittag" mahnte
m ahnte der
d er Kleine,
Kleine, und
und der
der Vater
Vater erinnerte
erinnerte
sich, daß Hans
sich, daß H ans ihnihn ganz
ganz unerwartet
un erwartet mitmit dem
dem Kopfe
Kopfe inin den
den Bauch
Bauch
gestoßen, worauf
gestoßen, worauf erer ihm
ihm wie
wie reflektorisch
reflektorisch einen
einen Schlag
Schlag mit
mit der
der
Hand gegeben.
Hand gegeben. Es Es war
war bemerkenswert,
bemerkenswert, daß daß erer dieses
dieses Detail
Detail nicht
ni cht
in den Zusammenhang
in -den Zusammenhang der der Neurose
Neurose aufgenommen
aufgenommen hatte;
hatte; er
er ver-
\'er-
stand es aber
stand es ab er jetzt als
jetzt als Ausdruck
Ausdruck der der feindseligen
feindseligen Disposition
Disposition desdes
Kleinen
Kl einen gegen
gegen ihn,
ihn, vielleicht
Yiel1eieht auch
au ch als
als Äußerung
Äußerung des des Bedürfnisses,
Bedürfnisses,
sich dafür eine
sich dafür eine Bestrafung
Bestrafung zuzu holen.'
holen. t

I ) Der
1) Der Knabe
Knabe wiederholte
wiederholte diese
diese Reaktion
Reaktion gegen
gegen den
deli Vater
Vat er später
später inin deutlicherer
deutlichere r
und
lind vollständigerer indem erer dem
'Veise, indem
vollständigerer Weise, dem Vater
\Tater zuerst
zuerst einen
einen Schlag
Schlag aufauf die
die Hand
Hand
gab und
gab lllld dann dieselbe Hand
dann dieselbe Hand zärtlich
:zärtlich küßte.
küßte_

164 K rnJlh:l.'Ilgcsdtic/'t cn
Krankengeschichten

Auf dem
Auf dem Heimgange
Heimgange fragte
fragte Hans
Hans den
den Vater: "Spricht denn
Vat er: „Spricht de nn
der Professor
der Professor mit
mit dem lieben
dem lieben Gott, Gott, daßdaß er er das .. lIes vorher
dos alles vorh er
wislicn kann?"
wissen kann?" Ich Ich wäre
wiirc auf diese Anerkennung
allf diese Anerken nung aus aus Kindermund
Kind rrmund
außerordentlich stolz,
außerordentlich sto17:, wenn
wenn ich ich sie ~ie nicht dnrch meine
llicll t durch s cherz~
m eine scherz-
haften Prahlereien
haften Prahlereien selbst selbst provoziert
provo7.iert hätte.lüiltc. Ich erhielt von
lch erhielt VO ll dieser
diese r
Konsul tation an
Konsultation an fastfast täglich
täglich Berichte
Ber ichle über über die di e Veränderungen
Veriinderungen
im Befinden
im Befinden des des kleinen
kleine n Patienten.
Pnticntell. Es E~ stand ni cht zu
stand nicht ?u erwarten,
e1"w(lrlen,
daß er
daß er durch
durch meine m eine Mitteilung
l\1i tt cilung mit mi t einem Schl'lge angstfrei
einem Schlage angstfrei
werden könnte,
werden könnte, aber aber es zei.g1_e sich,
es zeigte <loB ihm
sich, daß ihm nun die Möglich-
11l1l1 die Mögli c h~
keit gegeben
gegeben war, war, seine
seine unbewußten
u nbc,,"uOten Produktionen vorzubringen
Produkti onen vorzuhringen
keit
und seine
und Phobie abzuwickeln.
seine Phobie abzuwickeln. Er Er führte
führte von von dada an ein Programm
an ein Progra mm
au s, das
aus, das ich seinem Vater
ich seinem V<lterim im vorhinein mitteilen konnte.
vorhineilI mitteilen konnte.
" Am 2.
„Am April ist
!!. April ist die
(He erste w cse utlich c Besserung
e r s te wesentliche Besse rung festzu- fC$t7.u~
'Vähre!1d er
sleHen. Während er bisher
bisher nie nie zu zn bewegen
bewegen war, für
war, für längere längere
stellen.
Zei t vors
Zeit vors Haustor
Haustor zu zu gehen,
gehen, und uud immer,immer, wenn weml PferdePfe rd e kamen,
k"m en,
"llell Zeichen
mit allen
mit Zeichen des des Schreckens
Schrecken s zurück zurikk ins ins Hnus rnnntc, bleibt
Haus rannte, hleibt
cr diesmal
er diesmal eine eine Stunde
Stunde vor vor dem Haustore, l-bllstore, auchau ch wenn Wagen
wenn ""Vagen
yorUbcl"fa hren, was
vorüberfahren, bei uns
"'fI$ bei uns ziemlich
z.iemlich häufig vorkommt. Hie
hiiufig vorkommt. Bio und und
da läuft
da HiufL er, er, wenn
wen n er cr von ferne einen Wagen kommen
VOll ferne kommen ~ieht, sieht,

ins HaU'$l
ins Haus, kehrt jedoch sofort
kehrt jedoch sofort um,lln1 7 als
als ob cr er sich anders besinnen
sich andcn; besinnen
1

wUrde.
würde. Es Es ist jcdcnfnlls nur ein
ist jedenfalls ein RC$tRest von An vorhanden und
gst vorhanden
Angst und
der
der Fortschritt
Fortschritt seit seit derder Aufklärung nicht zu vel' kclllleu. tl
verkennen."
"„Abends
Ahenrls sngtsagt er: „Wenn wir .cschon
er: ,,''\'enn ;chon vors Haustor
Haustor geh gehen, werden
en, v!"erden
wi
wir auch in
r auch in den Stadtpark geh
den Stadtpark en. CI
gehen."
„Am
'7A m 3. April kommt
5. April kommt er er htih
früh zu zu mir
mir insins Bell., während er
Bett, \'\'librend die
er die

lel zten TTage


letzten ilge nicht
nicht m ehr gekommen
mehr gekommen ,,'ar und ~ogar
war und sogar slolz
stolz AUaulr di Ent-
ese EI1L-
diese

haltung
Haltung sch Ich fmge:
iell. Iell
schien. frage: ,,„Weshalb
'''' esh .. lb hist
bist dl! denn 11el11
du denn heute gekommen?
c gekommen?"
Hans:
Hans: "„Bis Bis ich ich mich
mich ni ch t fnrcllten
nicht fürchten "'e1"(le,
werde, werde werde ich ich ni nicht
cht
m ehr komm
mehr kommen." en. "
leh:
Ich: "„DuDn kommstkommst al!'o also Zllzu mil",
mir, weilweil dn du dich
dich ffu·clltest?U
fürchtest?'

Hans:
Hans: ,,'Nenn
„Wenn ich ich nicht.
nicht bei bei dirdir bin,
bin, fürcht
fürchte e ichich mimich;
ch ; wen wennn
ich
ich ni cht bei
nicht bei dir dir im im Bette
Bette bin,bin, cl.. da filrcht'
furcht' ich mich.
ich mich. Uis ich Bis ich

mmich nicht m
ich nicht ehr fürchten
mehr fürchten werde,werde, kom komme me ich ich nicht.
nicht m ehr. "
mehr.'
Analyse
Analyse der Phobie eines
der Phobie fÜIl/jährigeIL
eines fünf J(lIa bl.'Jl
jährigen Knaben 165

leh:
Ich: " „Du
Du hasthast mich also also gern gern und dir ist ist bil uge, wenn
bange, WC1JJ\ ddu ll
früh in dein deinem em Bette bist, bist, deshalb kommst du zu miJ' mir?" ?('
Hans:
Hans: "Ja. „Ja. Warum
\'Varum hasthast dLldu mir gesagt, ich hub' die
icb hab' die Mammi
gern, und ich ich fürcht'
furcht' mich deshalb,
deshalb, we wennnn ich di dichc h gern hab'?"
hab'?"
Kl ein e zeigt hier
Der Kleine hi er ein
eine e widd
wirklichich überlegene
überlegene Klarheit.
Kl arh eit. Er Kr
gi bt zu erkenn
gibt erkennen, en) daß
uaß in ihm die die Liebe Zzum Vater mit der
lll1l Vater der
Feindseligkeh gegen den Vater
Feindseligkeit Vater inf01ge seiner Nebenbuhlerrolle
infolge seiner Nebenbuhlerroll e
bei der Mutter ringt,
Lei ringt, und macht dem VotCl' Vater den clen Vorwurf,
Vorwurf, Jaß daß
er
er ihn bisher
bish er auf diesesdieses Kräftespiel,
Kräftespiel, das das in Angst auslaufen
auslaufen mußte,
nicht
nicht aufm el'ksaJn gemacht hat.
aufmerksam bat. Der Vater \'el'steht ihn
Vater versteht lIoch
ihn noch
ni cht ganz,
nicht ganz, dennden n er er holt
holt sich
sich crst erst ,viihrclld
während dieser Unterhaltung
die Überzeugung von der der Feindseligkeit
Feindseligkeit des Kl einen gegen
Kleinen g egen ihn,ihll,
die
die ichich beibei unserer Konsultation
Konsul tati on behauptet
b ehaup tet hatte.
hatte, Das Das Folgende,
Folgemlc,
das ichich doch unverändert mitteile, mitteile, ist eigentlich bedeutsamer
ist eigentlich bedeu lSa mer für n il'
die Aufk
die Jäl'ung des Vaters als
Aufklärung als füJ'für deden n kleinen
Id cinen }lntie uten.
Patienten.
"DieseJJ Einwand habe ich
„Diesen ich leider nicht sofo)'\.
leide r nicht sofort nach seiner sei ne r 13e-
He·
J
de utung aufgefaßt.
deutung nufgefaßt. Weil Hans H ans. die Mutter
die
. .gerneg erne hat, --_._._--_._-
lI: t: will
will eerr
onenbar weghaben,
mich offenbar weghahen, dann ist ist eerr an Vaters
Vn ters Stelle.
Slelle, Dieser
~nterdl'Uckte feindliche^
unterdrückte feindHche) Wunsch
VVnnscl; wird winl zur zur Angst ·~deJ1Vater,
um den Väter^~
und er er kommt früh früh zu mir,mir, um zu zu- sehen,
sehell) ob ich f~bi;l.
kll fort bin. Ichleh
habe das das leider
leider in in diesem Momente
I\1omente noch nicht nich t verstanden
\'erstanu en und
sage ihm:
sage ihm:
,;V\Tenn du allein
„Wenn allein bist,
bist, ist
ist dir dir halt
h;:l1t bange
bange nachII Rch mir und du d,Ll
kommst zu zu mir."
mir, "
Hans: „Wenn"VVenn du weg bist, fürcht' ich
List, furcht' ich mich,
mich, daß du nicht nicht
nacll Hause kommst."
nach kommst. (e
Ich: „Hab'
Ich: "Hab' ich dir denn einmal gedroht,
ich dir g ed roht, daß ich k h nicht
nicht nach
Hause komme?"
komm e?"
Hans: „Du
Hans: " Du nicht,
nicht, aber die Mammi. Die
aber die Die Mammi
l\1ammi hat hnt mir ges'lgl,
Jnir gesagt,
daß sie
daß nicht mehr kommt."
sie nicht kommt. " (Wahrscheinlich
(VVahrsch ei nlich war wm er er schlimm,
schlimm,
und sie hat ihm mit
sie hat mit dem
dem Weggehen
' '''eggeben gedroht.)
gedroht.)
Ich : „Das
Ich: " Das hat hat siesie gesagt,
gesagt, weil
weil du du schlimm
schlimm warst."
WClI'St."
Hans: „Ja."
Hans: " Ja, "

, ,
'<:){) ! Kkt (\r c/.('V' ~"vr.Ot I I'l'q ../.-,.. 1 ~P ~1. ' a..t" r S,,/evh. . c. . t..?o...
.v.l4J·1....

'fa.c.(~~.. I!o\. t. t t ~ .........,k '1 {(ly"c.r. . ·5~ d~ .. i'..,y. ..


.66
i66 K rankclIgcsc!,ichtcII
rankengcschichten

Ich :
Ich: "„Du
Du fürchtest
fürchtest <lieh dich also,
also, ich geh
1
geh' weg, weil weil du schlimm

w<l
warst, rSI, dcshllib
deshalb kommst Oll du 1 .1I mir."
ZU
"„Beim
Beim Frühstücke
Früh stii cke stehe stehe ich ich vom Tisclw Tische auf, auJ~ wora worauf HillI ~ sagl:
llr Hans sagt:

Vaui, renn
Vatti, re nn mir nicht nicht tlil\'ontJ
davon! Uaß Daß er "renn „renn" " nanstatt
llstiltl „lauf" s.a gt,
"ll1uf" sagt,
fii1lt m
fällt mir ir iluf
auf undlind ich repliziere: "„Oha,
ich repliziere: Olw, du m.l'chtcst furchtest dich, di ch, dns das

prel'u rennt
Pferd rennt dir davon," \Vozu
dir davon." Wozu cr er lacht.

"Vir wissen,
Wir wissen, daß dieses dieses StückStück der J\lIg~.J Hansens
der Angst doppelt gefügt
HIlIlSCII S doppelt gefügt
ist:
ist: Angst vor dem Vater und AlJgst Angst um den dcn Vater.Vater. Die erstere erstere
~ta mmt von
stammt der FeimlseligkeiL
\'011 der Feindseligkeit gegell gegen den Vater, Vater, di die ündere von
e andere von
Konflikte der Ziirtlichkcil',
dem Konflikte Zärtlichkeit, die die hier rcn ktiolJs\\' cise übertrieben
reaktionsweise übertrieben
wi rd, mit der Feindseligkeit.
wird, Fei ndseligkeit.
Der Vater setzt fort:
Vater setzt fort: "„DasDas ist
ist zweifellos
zweifel10s der der AI1I~llIg
Anläng eines ei nes wichtigen
w ichtigen
StUckes.
Stückes. Daß er er sichsich höchstens
hü chstells vors voni Hnlls
Haus traut, I.mut, vo vom m Hause
Ht1l1se aberaber
nidl t weggeht, daß er
nicht er bei
beim m ersten
erstcn Anfalle
Allfnlte der Angst Allgst auf nuf derdcr Hälfte
Hiilfte
\ des
des Weges,reges umkehrt, ist ist motiviert
mOliviert. durch die t!i.!:. Furcht,
l~u!:dlJJ.!lie l~lterl1 nicht
die Kitern nicht
I zu
i ".lI Hause zu treffen, lreffcll, weilweH sie sie weggegangen
wcggegnllgeu sind. ~ilHI. Fr kle bt am
Er klebt nm Hause
I-Iause
illl S Liebe zur
aus ?ur Mutter,
MuttCl', er fürchlet sich,
er fürchtet ~icli, daß ich ich weggehe, aus nus feind-
feind-
lichen \~7 ül1st:hcn gegen mich,
lichen Wünschen mich, dann dmm wäre wiirc er er derder Vater."
Vntcr."
,, 1m Sommer bin
„Im bin ich ich wiederholt
wiederholt von VOll GmundenGll1 UlltlCII nach lIach Wien'''' ien
weggefahren, weil \'\' eil es
es der
der Beruf
Beru f erforderte,
erforderte, dann dilllll war er der
W il l' er der Vater.
Vnter.
h:h erinnere
Ich eri un ere daran,danm, daß die dje Pferdeangst
Pferd cil ngst an 0111 das I~ rlebnis in
das Erlebnis lrI
Gmunden anknüpft, fmknüpft, als als ein
ei n Pferd
Pferd das dn.,> Gepäck
Gepiick der ei er Liz/.i
Lii'.zi auf
nuf den
ßnhnhof bringen
Bahnhof Lringen sollte. sollte. Der verdrängteverdriingt e Wunsch, \V IIllsl:h, ich ich solle
solle auf Huf
den BahnhofBahnhof fahren,fil hren, dann ist ist er cr mit
mi t der tl(!r 1\1111ter
Mutter allein nll ein („das
("dns
Pfortl soll
Pferd soll wegfahren"),
wegfahren CO), wird dann zur zur Angst vor \'01' dem Wegfahren
VVegfahrcn
ti er Pferde,
der tnL~ichlich versetzt
Pferd e, und tatsächlich versetzt ihn illll nichts
nich ts in in größere
größere Angst, Allgst, als als
wenn
wellt! aus aus dem unse rer Wohnung
de m unserer 'Volmung gegenüberliegenden
gcgell i.\bcrl ice,'cnd cn Hole Hore des des Haupt-
H.111pl-
zo ll mntHs ein
zollamtes ein Wagen
\V"gcJI wegfährt,
wegfahrl, Pferde Pft~ rde sich
sich in in Bewegung
ßc\Vcgl1llg setzen. sclzell."
" Dieses neue
„Dieses nelle Stück (feindselige
(feindselige Gesinnungen
Gcsillnungen gegen gegeu dvn dCII Vater)
V.1ter)
konnte erst
konnte er~l herauskommen,
herau:-:kolnmclI, nachdem lli'tdHl c lll er weiB, daß
er weiß, t1.IU ichich nicht
nichl böse bö...-.e
bill, weil
bin, 'weil er die Mama
er die Mmnn so so gerne
gerue hat." halo "
"N ~ chmittilgs gehe
„Nachmittags gehe ich ich wieder mit mit ihmihm vors von; Haustor
Haustor ; er ; er geht
geht
vors Haus
\\·iP.fler vors
wieder Haus und lind bleibt dnselh~l, wenn
bleibt auch daselbst, \\'C IllI Wagen
"Vagen fahren, fnhreu, nur nur

":J DeHt. '" L'kb A"'I-t1. I n\ ~ l-cr"f'cI. , tlt... .,{."JI!'t-, ~'!'.flrA.IJ,·C-.::­

i'vI Y..:.l~ fU •
Annlyse der
Analyse der Phobie
Phobie eines jii'!lJii'lriC&n
L!jlles fünf Knabe"
jährigen Knaben 167

bei einzelnen
bei einzelnen Wagen
VVagen hat
hat erer Angst
Angst und
und läuft
läuft inin den
den Hausflur.
Hausflur. ErEr
erklärt mir
erklärt mir auch:
auch: „Nicht alle weißen
"Nicht alle weißen Pferde
Pferde beißen;"
beißen;" d. d. h.:
h.: durch
durch die
die
Analyse sind
Analyse sind bereits
bereits einige
einige weiße
weiße Pferde
Pferde alsals ,Vatti' erkannt worden,
,Vatti ' erkannt \vorden,
die beißen nicht
die beißen nicht mehr,
mehr, allein
allein es
es bleiben
bleiben noch
noch andere
flndere zum
zum Beißen."
Beißen. ce
" Die Situation
„Die Situation vor unserem Haustore
VOT unserem Haustore ist ist folgende:
folgenrte: Gegenüber
Gegenüber
ist das
ist Lagel'hnus des
das Lagerhaus des Verzehrungssteueramtes
Verzehrungssteuernmtes mit einer Ver-
mit einer Ver-
lndungsrnmpe, wo
ladungsrampe, ganzeJl Tag
wo den ganzen über Wagen
Tflg über vorfahren, um
Wagen vorfahren,
Kisten u.
Kisten dgl. abzuholen.
u. dgl. abzuholen. GegenGegen diedie Straße
Straße sperrt
sperrt ein ein Gitter
Gitter
diesen Hofraum.
diesen Hofrnum. Vis-ä-vis
Vis-a-vis von unserer Wohnung
von unserer '''' ohnung ist ist das Einfahrtstor
das Einfahrtstor
des Hofraumes
des Hofnmmes (Fig. ~). Ich
(Fig. 2). Ich bemerke ~chon seit
hemerk e schon seit einigen
einigen Tagen,
Togen,

Lagerhaus
— ~;yerladun~sr-Jrnpe
~
I ~ ~
I
3<^

Ga;mlJ~~elt.
I:,
Wagen-
""Ve rladungsrampe
.- __
«**«<»
tmmrm vimmmx w/m/tä

sn, R0n,''!:u.m, "


J7ofrcLa.ni I I
^
0
l
'\1 " "
GiLtu , 'lLvr
C'iIzmJu
Eüaah/-ttor
Un tere Viilducllfilsse
Untere Viaductg&sse ------

Fig. 2z.
Fig. . ^^mS^^mKwKMwMS/m^am
daß Hans sich
daß sich besonders fürchtet., wenn Wagen
besonders fürchtet, 'Vagen aus dem Hofe
Hofe heraus-
heraus-
oder hineinfahren, wobei ~üe
oder llineinfahren, sie eine Schwenkung
Sclnvcnkullg machen müssen.
müssen. Ich
Ich
habe seinerzeit gefl'Agt,
hnbe seinerzeit gefragt, warum er
er sich
sichso fürchtet, worauf er
so fürchtet, er sagt:
sagt:

"„Ich furcht' mich, daß die


Ich fÜl'cht' Pferu e umfallen, wenn der
die Pferde
Wagen umwendet
VVagen umw endet (A)." sich, wenn Wagen,
Ebensosehl' fürchtet er sich,
(A)." Ebensosehr V\ragen,
die bei der
die bei der Verladungsrampe stehen, sich plötzlich in Bewegung
plötzlich in Bewegung
se1zen,
setzen, um fortzufnhren
fortzufahren (E).
(B). Er flirchte1
fürchtet sich
sich ferner
ferner (C) vor großen
(C) vor großen
Lastpferden mehr aL~
Lll!'tpferden vor kleinen
als vor kleinen Pferden, vor bäuerischen
bäuerischen P[en..len
Pferden
mehr als vor eleganten (wie z.
als vor z. ll.
B. Fiaker-)Pferdell.
Fiaker-) Pferden. Auch fUrchtet
fürchtet

er
er sich
sich mehr, wenn ein "Vagen Wagen schnell vorüberfährt
\forüberfahrt CD), als wenn
(D), als

die
die Pferde
Pferde langsam dahertl'otten.
dahertrotten. Diese Differenzierungen
Differenzierungen sind
sind natür-
natür-

lich
lich erst
erst in
in den letzten
letzt en Tagen deutlich hervorgetreten."
Ich
Ich möchte sogen,sagen, infolge
infolge der Analyse hat ni cht nur der
nicht der
Patient,
Patient, sondern auch sei ne Phobie mehl'
seine mehr Courage bekommen
und wagt es es sich zu zeigen.
sich 7.U zeigen.
JE:

t68
i68 KranA'ellgeSc!lic!l/etl
Krankengeschichten

"„Am
Am 5. 5. ApApril kommtt H
ri l komm ans w
Hans icdcr in
wieder inss Sch lnrzi mm cr und wird
Schleizimmer
in
in sein
sein BettBett zurückg eschickt. 1ch
zurückgeschickt. Ich sage ihm ihm:: "Solallgc
„Solange d u früh ins
du ins

Zimmer ko mmst, wird ddie


kommst, ic Pferricil
Pferdeangstllgst nicht besserbesser werden."
wcrdclI . E u Err

Itrotzt Aber und nnt wortet: „Ich " lch werde doch komm kommen, nllch wenn
cn, auch w e lln
trotzt aber antwortet:
IV ich
ich m mich fürc hte." Er wi
ich fürchte." willll sich also nl50 dell ß cslI ch hbei
den Besuch ci der Mama
de I" Mnma
,
t
nicht verbieten lnssen,"
nicht lassen."

„Nach dem Frühstück sollen


"Nach solIcn wir hinuntergehen.
hillllllt crgch cn . Hans freut freut
sich sehr
sich sehr darnllfdarauf und plant, pllml, anstatt
an stalt wie ge wc;h n lich vor dem
wi e gewöhnlich
Haustore zu bleiben, bleiben, über liber diedie Gasse ill Hofrn ulll zu geh
in den Hofraum gehen, en,
wo er er oft
oft gengenug ug Gassenbuben
GiJsscnbuben spielen spielen sah.
sah . Ich1ch sage ihm, cs es werde
\'",crde
mi
mich freu en, W
ch freuen, wenn
Clln er h inü bergeh en werde,
hinübergellen wcrd e, und un d benütze
bcnü tze di e Gelegen-
die Gelcgen-
ei t, um zu
hheit, zu fr<tgen,
fragen, weshalb er Cl' sich
sich soso fUrch
fürchte, wc nn die
te, wenn beladen en
die beladenen
Wagen
' Vagen sich sich an der der Verladungsrampe
Verlmlun gs rnmpe in in Bewegung selze n (8)."
IlC\,"Cgllllg setzen (B)."

Hans: „Ich
Hans: " [ch fU rch t' mich,
furcht' m ich, wenn
WC III1 ichich ammn Wngell
Wagen steh' steh ' und
u lJ(1 der
der
Wagen
V\Tagen geschwind ,,\·egf.; wegfahrt, hrt, und ich ich steh
stob'' drauf
drnu r und u nu ich
ich will will
dort
dort mir auf das da.s Brett geh en (die
Brett gehen (die Verl nd ungsJ'iun pc) und ich
Verladungsrampe) ich fahrc
fahre
mit dem Wagen weg."
mit
Ich: "Und wenn
I ch : „Und wen n der eie r Wagen ste ht ? Dann
VV (l gcn steht? fnrc hlcst du dich
J)m lll fürchtest di ch
nicht? ' iVeshalb nicht?"
nicht ? Weshalb n ich t?"
H ans: „Wenn
Hans: ,,\:,\ren n derder Wagen
"Yage n steht,
st cht, geh'
g'ch ' ich geschwin d auf
ich geschwind nuf den
Wagen
V\7agen und u n d geh' auf das das Brett."
Brctt,"
„(Hans
,,(An ns plantplant also,also, über
über einen Wagen VVagcn auf nur die Vcr lnd ulI gsrmnpc
di e Verladungsrampe
zu klettern und
zu klettern und fürchtet
fürchtet sich, sich, daß der de r VVilgC t1n vo nHihl't, wenn
WagenI1 davonfährt, wenl1
er auf dem Wagen
er auf VVngcll oben ist.)" isl.)"

L ag e r 1"1 a ~1 S JV""d",~,~m,.
Lagerhaus
»_>
, - » Vorladung ramp»

~JJ;:9'('.n.
EEpZSr— J%w«.
,,
.,' .. or' ,: , r ."r.'
,
Jlnn.~'''.9qIIQ..nln '''f?
JIan.ven.?$e/i}ajtOvltixj

Pig. 5-
F'f- 5.

Ich : „Fürchtest
Ich: "Fürch test
di ch vielleicht,
du dich vi ellcich t, daß ni cht. mehr
dnß du nicht m ehr nach
Ililch
Hause
Hause kommst, wenn du mit dem Wagen
w enn du dn\,o llfi\}a rst?"
\Vage ll davonfährst?"
--------------------------_.-------------------~

Analyse der Phobie


Ann.lysi! der Phobie eines fÜll/jährigen Knabell
eines fünfjährigen Knab en IG9
i69

Hans: ,,0
Hans: „O nein;
nein ich
5
ich kann
kann ja ja immer noch Zur kommen ,
zur Mama kommen,
dem 'Vagen
mit dem
mit Wagen oder oder mitmit einem Fiaker. Ich kann
einem Fiaker. kanJl ihm ja ja allch
auch
die
die Hausnummer sagen."
sagen."

leb: "Also weshalb


Ich: „Also fürchtest du dich eigentlich?"
weshalb fürchtest eigentlich?"
Hans: "Das
Hans: weiß ich
„Das weiß ich . nicht,
nicht, derder Professor wird\; aber
Professor wird's aber Wlssen.
wissen.
Glaubst
Glaubst du, daß dfl,ß er es es wissen wird?"

Ich: „Warum
,,'Varum willst du eigentlich eigentlich hinüber aufs Brett?"
Hans: „Weil
Hans: "Weil ich ich noch nie drüben wal', war, und da da hab' ichich so so
u " ~,,,",,,­
gern wollen
wollen dort dort sein,
sein, und weißt\veißt du, warum ich hab' hab' wollen
wo11en
hingehen? Weil 'Weil ich ich hab'
hab' wollen Gepäck aufladen aufladen und einladen Ir"".:...
und einladen F~~
;..... ,~ . .... l'...(..
und auf dem Gepäcke dort dort hab'
hab' ich herumki eltern. Da mag
ich wollen herumklettern.

ich so
ich so gerne her umklettern. Weißt du,
herumklettern. du, von wem ich ich das
das Herum-

klettern
klettern gelernt
gelernt habe? Buben haben auf auf dem Gepäcke geklettelt
geklettert

das hab'
und das hab' ichich auch gesehen und das ich auch
will ich
das will auch machen."
machen,u
"Sein V\7
„Sein Wunsch
unsch ging nicht nicht in Erfüllung, denn wenn Hans sich
in Erfüllung, sich
",'jeder vors
auch wieder Haus10r getraute,
vors Haustor getraute, die die wenigen Schritte über die
Schritte über dle
Gasse in in den den Hofraum wecken \\lecken in VViderstände~
in ihm zu große Widerstände,
forl\~'ährend Wagen
weil im Hofe fortwährend fahren."
V\TagC!l fahren."
Professor weiß
Der Professor weiß auch nur, nur, daß diesesdieses beabsichtigte
beabsi chtigte Spiel
Spiel
Hansens mit
Hansens mit den beladenen Wagen
den beladenen \Vagen in in eine
eine symbolische,
symbolisch e, ersetzende
ersetzende
Beziehung zu zu einem andern Wunsche geraten
einem andern sein muß, von dem
geraten sein
er noch nichts
er nichts geäußert
g eäußert hat.hat. Aber dieserdieser Wunsch ließe
ließe sich,
sich, wenn
weun
es nicht
es nicht zu zu kühn
kUhn schiene,
schiene, schon jetzt jetzt konstruieren.
konstruieren.
"Nachmittags gehen wir
„Nachmittags wir wieder
\vieder vorsvors Haustor und zurückgekehrt
zurückgekehrt
frage ich
frage ich Hans:
Hans:
"Vor welchen
„Vor Pferden fürchtest
\"Irelche n Pferden eigentlich am meisten?"
fürchtest du dich eigentlich m eisten?"
Hans: „Vor
Hans: "Vor allen."
allen."
leh: „Das
Ich: "Das ist ist nicht
nicht wahr."
wahr."
Hans: „Am meisten furcht'
"Am meisten fürcht' ichich mich vor die am
Pferden, die
vor den Pferden, am
MunJ;~o
Munde etwas haben."
so etwas haben,"
Ich: „Was meinst
Ich: .,,"\TölS m einst du?du? DasDas Eisen,
Eisen, das das sie
sie im Munde
Munde haben?"
Hans: „Nein,
Hans: "Nein, sie sie haben Schwarzes am Munde
etwas Schwarzes
hilben etwas M un de (deckt
(<.leckt
seinen Mund mit
seinen mit der der Hand
Hand zu)."
zu )."
,----

170 K ra nkr " Cl'sch ich INI


rankengeschicli tvn

Ich :
Ich: ,,\Vas,
„Was, yje))eicht einen SrhnlllThart
vielleicht eineIl Schnurrbart?" ?"
Hans (Jacht):
(lacht): ,,0
„0 nein ,"
nein."

kh:
Ich: " Hilucn das
„Hauen da!' alle?"
"He?"
I1
- am;: ,,1
Hans: .
NClll, nur
„Nein, .. "
nllr einige.
einige."

Jrh: „Was i!'t


Ich: ,,"Vn!' d<1!', was
ist das, sie am
WilS sie Munde haben?"
nm :Ml1mle hahf' u ?"
Hanf;:
Hans: „So"So etwasc Lwtls Schwor:t.cs."
Schwarzes."
"Ich glaube,
„Ich glallbe, es(.l~ i!'il. in
ist. ncalität dns
in der Realität das

dicke Riemenzeug
dicke Lnst.pfcrde über
g ipm cll1.cug der Lastpferde über
dm' Schnauze."
der Schnml'l.c."
"„Auch
Auch \'01'
vor einem Mübclwngen
Möbelwagen fürcht'
furcht'

ich
ich m idl am
mich ml1 meisten."
m eist.en,"
Fj~. 4.
Fig. 4. Ich: "VVllrlllll ?('
Ich: „Warum?"
Hans: "Ich
Hans: „Ich glaub',
glaub', wenn die iVliihclp
WClIll die fcl'dc einen
Möbelpferde schweren Wagen
ei l1 c l1 schweren \Vngen
ziehen, fallen
ziehen, ~ie
fallen sie um."
feh :
Ich: "Bei
„Bei cmem
einem kleinen
kleinen Wagen
"" "gcn I'tirrhlcst
fürchtest du
du dich
dich also
also
nicht ?"
nicht?"
Hans: "Nein, bei
Hans: „Nein, Lei einem kleine)) Wagen
e illem kleinen "V ligen und aillcin Postwagen
ulld einem Postwagen
flil'r.ht' ich
furcht' ich mich
mith nicht.
nicht. Auch
Au ch wenn ein Stel1wngcll kommt,
eill Stellwagen ko mmt, furcht'
fUrcht'
il:h mich am
ich nrn meisten.
meisten."
lch: „Warum,
Ich: ,,\Varum, weil weil erer so
so groß
gl'OB ist?'
1SI?"
Hnns: „Nein,
Hans: "Neill, weil
'weil einmal
einmnl beihci so
foiO c-inem """gen ein
einelll Wagen Pferd um-
elll Pferd um-
gefallen ist."
gefallen ist."
Tell: „Wann?"
Ich: " VVann?"
"Einmal, wie
Hans: „Einmal, WIe ichich mit der Mammi gegangen gegnngcll bin bin trotz
trotz
der „Dummheit",
der :,Dummheit", wie ich die
" 'tc ich die Weste gekauft 1mb',"
gckauft hab'."
,,(Dies wird nachträglich
„(Dies nachträglich von Mutt c)' bestätigt.)"
VOll der Mutter bestätigt.)"
lch: „Was
Ich : hn~t du ' dir
,,"Vas hast dir gedacht,
gcdacht, wie wie das Pferd umgefallen
dn!' Pferd mnge fnllen ist?"ist?"
Hans: „Das
Hans: ",inl jetzt
"Das wird jetzt immer sein. $iciu , Alle Pferde werden
All e Pferde beim
\'\'erdeJl beim
Stellwagen umfallen."
Stellwagen umfallen,"
leh: „Bei
Ich: "Bel jedem
jedem Stellwagen?"
Stcllwagent'
Hans: „Ja!
Hans: ))Ja! Und
Und auch
nuch beimbeim Möbelwagen. Beim ~'Iöbe}"'agen
Beim Möbelwagen
nicht so
nicht oft,"
so oft."
Ich: „Du
Ich: "Du hast hast damals
dnmals die di e Dummheit
Dummheit schon );chon gehabt?"
gehabt?"
Analyse der
Analyse der Phobie
Phobie eines fiinfjähricell Knaben
eines fünfjährigen
1 7 x
'7 '
Hans: "Nein,
Hans: „Nein, ich ich hab'
hab' siesie erst
erst gekriegt.
gekriegt. VfieWie das das Pferd
Pferd vom
Stell wagen umgefallen
Stellwagen umgefallen ist, ist, hab'
hab' ich ich mich so so sehr erschrocken ,
sehr erschrocken
wirklich Wie ich
wirklich!! "Vie gegangen bin,
ich gegangen hab' ich
bin, hab' ich sie
sie gekriegt."

Ich: "Die Dummheit war doch,


Ich: „Die doch, daß du du dir gedacht
gedacht hast,hast, ein
ein
Pferd wird dich beißen, beißen, und jetzt jetzt sagst
sagst du,du, du du hast ge-
dich ge-
hast dich

fürchtet, daß ein


fürchtet, ein Pferd
Pferd umfallen
umfallen wird."wird."
«1
Hans: „Umfallen
"Umfallen und beißen wird."} wird.
Ich: "Weshalb
„Weshalb bist bist du so so erschrocken?"
erschrocken I"
Hans: "Weil
„Weil das das Pferd
Pferd mit den Füßen so so gemacht
gemncht hat hat (legt
(legt

sich auf
sich auf die
die Erde hin hin und macht mir das das Zappeln
Zappeln vor). vor). Ich
Ich

hab' mich erschrocken,


hab' erschrocken, weil es einen ,Krawall' ,Kra\vall' gemacht
gemacht hat hat
mitt den Füß
mi e n."
Füßen."
Ich: „Wo
Ich: ,,"' 0 warst du damals mit der der Mammi?"
Hans: "Zu E islaufplatze, dann im Kaffeehause,
erst am Eislaufplatze,
„Zuerst Kaffeehause, dann dann
eine Weste
eine Wesle kaufen,
kaufen, dann beim Zuckerbäcker mit der der Mammi

und dann nach Hause am Abend; da sind wir durch durch den den .Stadt-
Stadt-

park durchgego
park ngen."
durchgegangen."
,,(Das alles
„(Das nlles wird von meiner Frau bestätigt, bestätigt, auch auch daß daß un-un-
mittelbar nachher
mittelbar nachher die die Angst
Angst ausgebrochen
ausgebrochen ist)." ist)."
[eh: „War
Ich: " ,,,rar das
dns Pferd
Pferd tot,
tot, wie es es umgefallen
umgefallen ist?" ist?"
Hans: "Ja .
H ans: „Ja!" I"

Ich: „Woher
Ich: "Woher weißt weißt du du das?"
das?"
"Weil ich
Hans: „Weil ich's
's gesehen hab'hab' (lacht).
(lacht). Nein,
Nein, eses war
,'\'ar gar
gar nicht
nicht tot."
tot."
Ich: „Vielleicht
Ich: "Vielleich t hast hast du dir dir gedacht,
gedacht, daß es es tot
tot ist."
ist."
"Nein, gewiß
Hans: „Nein, gewiß nicht.
nicht. Ich hab's nur im Spaße
leh hab's Spaße gesagt."
gesagt."
,,(Seine Miene war aber
„(Seine aber damals
damals ernst.)"
ernst.)"
" Da er
„Da er müde ist, ist, lasse
lasse ichich ihn
ihn laufen.
laufen. Er erzählt erzählt mir nur
noch, daß er
noch, er sich
sich zuerst
zuerst vor vor Stellwagenpferden,
Stellwagenpferden, dann vor vor allen
allen
anderen und zuletztzuletzt ersterst vor
vor Möbelwagenpferden gefürchtet gefOrchtet habe."
habe."
Auf de m Rückwege
Aur dem Ruckwege nach Lainz Lainz nochnoc h einige
einige Fragen:
Fragen:

J) Hans
1) HlLns hat
hilt recht,
r ccht. soso unwahrscheinlich
unwahrscheinlich diese
diese Vereinigung
VereiniglUlg auch
auch klingt.
klingt. Der
D er Zu-
Z.u-
sammenhang ist nämlich,
sammcllh!lllg ist lliimli ch. wie
wic sich
sich zeigen
teigen wird,
wird, daß
da.ß das
das Pferd
Pferd (der
(der Vater)
VU\('r) ihn
ihn beißen
heHlen
wcrd!' wegen
werde sei nes Wunsches,
wegeIl seines 'V\lnsches, daß es (der
daß es (der Vater)
Vater) umfallen moge .
umfallen möge.
172 K rallkellgescldchtell
Krankengeschichten

Ich „Wie
Ich:: " lVie das
das Stellwtlgenpferd gefallen ist,
Stell wagenpferd gcfnllell was Hit'
ist, wns Fa rbe hat
für Farbe

es gehabt? '\>Veiß,
Weiß, rot, bra 11 lI, grou?"
rot, braun, grau?"
Hans: "Schwal'7.,
„Schwarz, hehle
beide Pferde warenw;)rell s<:hWHI-l."
schwarz."
leh: ,,"
Ich: „War' ar es
es groß oder klein ?"
klein?"
Hans: "Groß."
Hans: „Groß."
IIch:
ch: "Dick
„Dick oderoder dünn?"
Hans: "Dick,
„Dick, sehr und dic).;."
groß uud
sehr groß dick."

Ich:
Ich: "Hast
„Hast du, du, wie das Prerd Pferd g efnll cll ba
gefallen ist,, nll elen
;m den VattiValti

gedncht ?"
gedacht?"
Hans: "Vielleicht.
Hans: „Vielleicht. Jn. E.s ist
Ja. Es is t möglich."
mög li ch."
Der VaterVate r mag an nn manchen
mall ch en Stellen ohtle ohne ErfolgErfolg geforscht
gefor:;cht
haben; aber aber es sc badet uicht!'i,
es schadet nichts, eineeine solclJC
solche Phobi
Phobie, e, die die manmill1
gerne nach ihrem ih rem nneuen
euen Objekte
Objckt e benennen
bellelill cll möchte,
1I1iic ht c, aus illlS der
der
Nähe kennen zu lernen. lernen. WirVVil' erfnllrell
erfahren so, so, wie diffus
diffus sie cigellt-
sie eigent-
lich ist.
lich ist. Sie
Sie geht auf auf Pferde und VVage ll, tfnrauf,
1111(1 auf Wagen, darauf, daß Pferde Pferde
fallen,
fallen, und daß sie beißen, anf
sie beißen, Pfcnlc besonderer
auf Pferde bCSOIHlcl'Cl' Beschaffen-
Beschaffen-
hei t, auf
heit, auf Wagen,
\'V agen, die
die schwer
scln\'er beladen
bcladclI sind.
siud . Verraten
Ve rml cu wir \'\'ir gleich,
gleich,
daß allealle diese
diese Eigentümlichkeiten
Eigentümlichkcitell daher dOlh c r rühren,
rührcll, daß dn ß die die Angst
Angst
ursprünglich gar gar nicht
nicht den Pferden
Pferden galt, gnh, sondern
sond cl'n sekundär
sekllndil!' auf auf
sie transponiert
sie transponiert wurde und sich sich nunnUll an Ste1lep des
Olll den Stellen Pferde~
dcs Pferde-
komplexcs fixierte,
komplexes fixierte, die
die sich
sich zu gewissen Übertragungen geeignet geeignet
zeigten. Ein
zeigten. Ein wesentliches
wesentlicheR Ergebnis
Ergebnis der dcl' Inquisition
lnquisition des des VatersVntcrs
müssen
müssen wir wir besonders
besondcrs anerkennen.
nnerkcnllell. Wir VVil' haben
hnbel1 den dcn aktuellen
nktuellen
erfa hren, nach welchem die
Anlaß erfahren, di e Phobie
Phobie ausbrach.
ouslJl'ncll. Dies Dies war,,,"ar,
als der
als der Knabe
Knabe ein eln großes
großes schweres Pferd Pferd fallen
fallen sah, sah, und l1nd
wenigstens eine
wenigstens ellle der Deutungen
Deutungcn dieses diescs Eindruckes
Eindru ckes scheintscheinl die die
vom Vater betonte zu sein, scin, daß HansH;111 S damals dCH Wunsch
dnlllnis den "Vullseh ver- ver-
spürle, der
spürte, der Vater
Vntcl' möge so so fallen
fAllcn - — ulld tot
und lot sein.
sei n. Die ernste ernste
Miene bei bei der
der Erzählung galt gall wohl diesem dieseln unbewußten
1I11Ucwnßtcn Sinne. Sitluc.
Ob
Ob nicht
nichL nochnoch anderer Sinn Sillll sich
sich dahinter " cl'bil'gt? Und
tlnhintcl' verbirgt? Ulld was was
soll das
soll das Krawallmachen
Kr"",,,llmachen mit den dcn Beinen IJCdClltCIl ??
ßciucJI bedeuten
-

--------------------------------~~---------- -
Analyse
A 1U1.lyse der Phob ie eines fün
der Phobie fiinfjiihrigen Knaben
fjährigen Knaben 173

„Hans spieh
,;Hans spielt seit einiger Zeit
seit einiger Zeit im Zimmer ' Pfe rd, rennt
Pferd, rennt herum,
herum
fällt nieder,
fällt nieder, zappelt
zappelt mit den Füßen, wiehert.
wiehert. Einmal bindet
bindet er
er
sich ein Sackerl wie einen Futtersack
sich ein Sackerl wie einen Futtersack um. 'Viederholt
Wiederholt läuft
läuft er
er
nuf m
auf ich zu und beißt mich."
mich mich."
Er <lkzepti ert so
akzeptiert so die letzten
letzten Deutungen entschiedener, als als er
er
es
es mit VVorlen
Worten kann, natürlich
natürlich aher Rol1envertallschung,
aber mit Rollenvertauschung,
da das
das Spiel
Spiel im Dienste einer Wunschphantasie
'Vunschphantasic steht.
steht. Also erer
ist
ist dAS Pferd, er
das Pferd, er beißt
beißt den Vater, übrigens identifiziert
Vater, übrigens identifiziert er er sich
sich

dabei mit dem Vater.


dabei Vater.
"Seit zwei Tagen bemerke ich, daß Hans
„Seit Hans sich sich in !TI eßt·
ent-

schiedenster Weise
schiedenster ""eise gegen mich auflehnt, nicht nicht frech,
frech, sondern
sondern
ganz lustig.
lustig. Ist es,
Ist es, weil er er sich
sich vor mir, dem dem Pferde,
Pferde, nicht
nicht
mehr
m ehr fü rchtet?"
fürchtet?"
~ß. April.
„6. April. Am Nachmittage mit Hans vor dem Hause. Hause. Ich Ich
frv.ge ihn bei
frage bei allen
allen Pferden, ob er er bei
bei ihnen das „Schwarze am
das "Schwarze
Munde" sieht; sieht; er verneint es bei allen.
es bei Ich frage
allen. Ich frage ihn,ihn, wie das
wie das
eigentlich ausschaut;
Schwarze eigentlich ausschaut ; er
er sagt, es ist
sagt, es ist schwarzes
schwarzes Eisen.Eisen.
M eine erste
Meine erste Vermutung, er
Geschirres bei
Geschirres bei den Lastpferden,
er meine die
Lastpferden, bestätigt
die dicken
dicken Lederriemen
bestätigt sich
sich also
Lederriemen des
also nicht.
nicht. Ich
des
Ich frage,
frage,
I
ob das "Schv1wrze" an einen
das „Schwarze" einen Schnurrbart
Schnurrbart erinnert
erinnert; er
5 er sagt:
sagt: nur durch
die Farbe. Was
die Farbe. VVflS es
es in
in Wirklichkeit
VVirklichkeit ist,
ist, weiß ichich bis
bis jetzt
jetzt also nicht."
also nicht."
"Die Furcht
„Die Furcht istist geringer;
geringer; er er wagt
\vagt sich
sich diesmal schon bis bis zum
Nachbarhause, kehrt kehrt aber schnell um, wenn
aber schnell \yenn er er in in derder Ferne
Pferdetraben hört.
Pferdetraben hört. Als ein Wagen bei
Als ein bei unserem Haustore Haustore vor- vor-
fährt und hält,
fährt hält, gerät
gerät erer in
in Angst
Angst und läuft läuft ins
ins Haus,
Haus, da d. das
das
Pferd mit dem Fuße
Pferd Fuße scharrt.
scharrt. IchIch frage
frage ihn,
ihn, weshalb
weshalb er er sich
sich
fUrchte, ob
fürchte, ob erer sich
sich vielleicht
vielleicht ängstige,
ängstige, weil
weil es es so
so gemacht
gemacbt habe
(stampfe mit
(stampfe mit dem Fuße Fuße auf).
auf). Er Er sagt:
sagt: „Mach'
"Mach' doch doch keinen
solchen Krawall
solchen Krawall mit mit den
den Füßen
Füßen!" Vergleiche
!" Vergleiche dazu die
die Äußerung
über das das gefallene
gefallene Stellwagenpferd."
Stell wagenpferd."
"Besonders schreckt
„Besonders schr:eckt ihnihn das
das Vorüberfahren
Vorüberfahren eines emes Möbelwagens.
l\1öbelwagens.
EI" läuft
Er läuft dann
dann insins Hausinnere.
Hausinn ere. IchIch frage
frage ihn
ihn gleichgültig:
gleichgültig: „Sieht"Sieht
so ein
so ein Möbelwagen
Möbelwngen eigentlich
eigentlich nicht
nicht wiewie einein Stellwagen
Stell wagen aus?" nus?"
174
174 K i -a n Teengesch ich ten

Er sagt
Er sagt ni chts. Ich
nichts. Ich wiede rhol e die
wiederhole di e Frage.
Fl'tlgc. Er sagt dann:
Er sagt d ollln : „Na
"Na
natürlich, son~l
natürli ch, sonst w Ül'd e ich
würde midi nicht
ich mich nil'ht so
so vor
VOI' einem
Clll c m Möbel-
Möbel-
wagen fürchten."
wagen fürchten. ce
"i. April.
„7. April. Heute
Heute frage
frngc ich wieder, wie
ich wieder, wie das
das „Schwarze
"Schwnri'.e am
um
rvrund e" der
Munde" der Pferde
Pfcrrl e aussieht.
aussicht. Hans sngl: wie
Hans sagt: wie ein
Cill Mnlllkorh. Das
Maulkorb. Das
Merkwürdige ist,
Merkwürdige ist, daß seit 55 Tagen
dnß seit Tage u kein
kei n Pferd
Pferd vorüberkommt,
"OI'UUCl'kÖl11l1ll,
an dem
an dem er
er diesen
diesen „Maulkorb"
"Maulkol'b" konstatieren
komanti c l'Cll kann; !'clhst habe
il'h selbst
kllll1l; ich habe
bei keinem
bei keinem Spaziergange
Spazic,'gnngc ein solche!' Pferd
ei ll solches Pferd gesehen, olJi'.wnl' Hans
gc~ch c l1, obzwar HilUS
beteu ert,
beteuert, unß es
daß es solche
solch e gebe.
g ebe. Ich ve rmut e, daß
leh vermute, da ß ·illll widdicll 'eine
ihn wirklich eine
Art von
Art von Kopfzäumung
Kopfzä ulnl1ng der
der Pferde
Prerde —
- (Iiekc Riemenzeug
.Ius dicke
das Ri c m e w~cllg um
11n1

den Mund
den Mund etwa
el\.... n - —
;ln einen
an ei ncn Schnurrbart
ScJlllUlT}lnrl erinnert Imt, und
erinll ert hat, lind daß daß
mit meiner
mit m ei ner Andeutung
Andeutung auch
.weh diese Furcht verschwunden
di ese Furcht vcrsdlwlmd e n ist.i!'t."
"Die Besserung
„Die Besserung Hansens
Hnllscns ist
ist. konstant, dcr Radius
kOI1!'iIRllt, der seincs Aktions-
Rndius seines AktiollS-
kreises
kreises mit
mit Hnustorc als
dem Haustore als Zentrum
Zentrum größer;
g rli ßcr; erCI' unternimmt
ull terni mlllt
sogar das
sogar das für ihn bisher
fül' ihn Lishcl' unmögliche Kunststück, KUJl~lstn r.k, aufsmi rs Trott oir
Tl'ottoir
y;s-a-vls hinüberzulaufen.
vis-ä-vis hinüberzulaufelI. Alle AHe Furcht, di e übrig
FIll'cht, die übl'ig ist, h iingt mit
ist, hängt mit
der
der Stellwagel1szcne
Stellwagenszene zusammen,ZIlS,IlI1I11CIl, deren Sinn Silln mir uJl cnlillgs noch
mir allerdings noch
nicht klar
nicht klar 1S t."
ist."

,,9.
„9. April. Heu te früh
April. Heute früh kommt Hans dH7.U, dazu, wie Wie ich mich mit
ich mich mit
entblößtem Oberkörper ...wasche.
entblößtem ':nsche."
Hans: "VaUi,
„Vatti, du bist bist aher
aber schön,
schön, so so weiß!"
weiß!"
Ich:
Ich: "Nich
„Nichtt wnhr,
wahr, wie ein ein weißes Pfcrd.Pferd. u

Hans: "Nur „Nur dder Schnurrbart ist


er SCllJ1l1lTlHlrL ist ~chwn
schwarz l"'l. (fo rlfnhrend). Oder
(fortfahrend). Oder
ist
ist eses vielleicht
vielleicht derder schwarze
schwarze Mnlllkorb?"
Maulkorb?"
Ich
Ich erzähl
erzählee ihmihm dann, claß daß ich ich ;Imam Abende
Abende vorhervorher beimbeim
Professor
Professor ...war,
"nr, uund nd sage:
sage: "„Der Der lvillwill oi niges WI
einiges wissen,"
o
~S(m,"
worauf
\\'orimf
H ans: "„Da
Hans: D a bbin
o
111 °IC
ichh CIaber
b er ncuglCl'lg.
°
neugierig." 0 "

Ich sage ihm,


Ich sage ihm, ichich weiß,
weiß, bei bei welcher
welcher Geleg cuhci l cr
Gelegenheit er mit den
mit den
FüOen Krawall mn
Füßen Kr'awall ch l. EI'
macht. unterbricht mich
Er untcr))l'ichL mich:: "Nich
„Nicht wahr, w
t wahr, wenn
e nll
ich
ich ein en· "Zul'n"
einen „Zürn" habe habe oder wenn ich
oder welln ich LLumpf
11 111 pr mnmachen
chcn soll und
soll und

lieber
lieber spiel en will.
spielen will. (Im
(Im Zorne
Zorne llat hat el'
er nl1 crdings die
allerdings die Gc\'\~olll1heiL,
Gewohnheit,
mit
mit denden Füßen
Füßen KrnV\'il
Krawall ll zu zu m achen, d.
machen, d. h.: aufzustampfen. -
h.: aufzustampfell.

"Lum
„Lumpf pf machen"
machen" bedeu bedeutettet nufauf t)ic
die gl-oOc
große SeitSeite e gehen.
gehen. Als Hans
Als Hans
.. -'" -
der Phobie
Analyse der Phobie eines fÜll/jährige" Knaben
eüles fünfjährigen Knaben
jgfftgf 175
i75
klein
kl war, sagte
ein war, sagte er er eines Tages, vom Topfe aufstehend:
eines Tages, aufstehend: »Schau„Schau
l
den Lumpf".
den Lumpr • [Er [Er meinte:
meinte: Stl'umpf
Strumpf wegen der der Form und und der der
Farbe).
Farbe]. Diese Bezeichnung
Diese Bezeichnung ist ist geblieben bis bis heute. —
heute. - In In ga
ganzllz
frühen
früh en Zeiten,
Zeiten, w wenn er auf
enn er [lUr den
den Topf g \'\'erden sollte
esetzt werden
gesetzt und sich
5011te und sich
weiger te, das
weigerte, das Spi
Spiel el stehen
stehen zu zu lassen,
lassen, stampfte er er wütend
wü tend mit mit den
den
Füßen
Füßen auf, zapp elte
auf, zappelte und warf sich even tuell auch auf den Boden).
warf sich eventuell Boden).
„Du
"Du zappelst
zappel$t auch mit den Füßen. Füßen, wenn du Wiwimachen \'V iwimachen
sollst un
sollst undd nicht gehen ,villst, weil du lieber
willst, weil liebel" spielen möchtest."
möchtest."
Er: "Du,
„Du, ich ich muß VViwi Wiwi machen"
machen" - — und gehtgeht hinaus,
hinaus, ,,,"ohl
wohl
als Bestä
als ti gung.~1
Bestätigung."
Vatel' hatte
Der Vater hatte bei bei seinem Besuche die die Frage
Frage an ~IO mich ge- ge-
richtet, woran
richtet, wornn wohl das das Zappeln mit den Füßen beim beim ggefallenen
efallenen
P fe rde Hans
Pferde H aus erinn
erinnert ert haben mö chte, und
möchte, ull d ich hatteh illte vorgebracht,
vorgebracht,
I
da ß di
daß es wohl seine
dies seine eigene ReaktionR eaktion bei bei zurückgehaltenem
zurUckgehalte ne m
Harndrange
H arndrll nge gewesen
das Wiederauftreten
das
ge,'·.. esel1 sein
W iedel'allftreten des
sein · könnte.
des H
bestä tigt nun H
könnte. Das bestätigt
arndranges im Gespräche und fü
Harndranges
ans durch
Hans
gt
fügt
II'
andere Bedeutungen des
noch andere des Krawallmachens
Krawallm achens mit den Füßen
hinzu .
hinzu.

"Dann gehen wir


„Dann wir vors
vors Haustor.
H austor. Er sagt
sagt mir,
mi r, als
als ein
ein Kohlen-
Kohlen-
kommt : „Du,
wagen kommt: "Du, vor vor einem Kohlenwagen furchte ich
Kohl emvagen fürchte ich mich
stark." Ich:
auch stark." Ich: „Vielleicht,
"Vielleicht, weil
weil er
er auch
au ch so
so groß
groß istist wie
wie ein
ein
Stell wagen." Hans:
Stell H ans: „Ja,"Ja, und weilweil erer so
so schwer
schwer beladen
beladen istist und
und
di e Pferde
die Pfe rde haben soviel
soviel zuzu ziehen
ziehen und können leicht fallen. Wenn
leicht fallen. "Venn
ein Wagen
ein Wngen leerleer ist,
ist, furcht'
fürcht' ich nicht." Tatsächlich
ich mich nicht." Tatsä.chlich versetzt
vers etzt
ihn, wie schon
ihn, schon früher
früher konstatiert,
konstatiert, nur Schwerfuhr
Schwerfuhrwerkwerk inin Angst."
Angst."
Bei alledem ist
Bei ist die
d ie Situation
Situation recht
recht undurchsichtig.
undurchsichtig. Die Die Analyse
Anal)'se
wen ig Fortschritte;
macht wenig Fortschritte; ihre ihre Darstellung fürchte
fÜl'ch te ich,
ich, wird
w ird
dem Leser
L eser bald
bald langweilig
langweilig werden.
werden. Indes,
Indes, es
es gibt
gib t in
in jeder
jeder Psycho-
a nalyse solche
analyse solche dunklen
duilklen Zeiten.
Zeiten. Hans
Hans begibt
begibt sich
sich jetzt
jetzt bald
bald auf
ein von
ein von uns
uns nicht
nicht in in Erwartung
E rwartung gezogenes
gezogenes Gebiet.
Gebie L.

"Ich
„Ich komme nach Hause
komme nach Hause und
und spreche
spreche mit
mit meiner Frau,
Frau, die
die
verschiedene Ein käu fe gemacht
verschiedene Einkäufe gemacht hat
hat und
un d sie
sie mir zeigt.
zeigt. D arun ter
Darunter

,
I '
176 K rnTlkcngeschichtell
ranken geschickten

ist eine gelbe Unterhose. H<1ns


ist eine Hans sagt,S<1gt einige
einige MOlle: "Pfni!", wirft
Male: „Pfui!", wirft
sich auf die
sich die Erde und nnd spuckt
spuckt aus.
<1ns. Meine
l\1cinc FrnuFrau sagt,
sagt, er er habe dasdas
schon einige
einige Mnle gctnn, sowie er
Male getan, er die
die Hose gesehen habe." hOlbe."
"Ich frnge: „Warum
„Ich frage: "VV nrnm sagst,
sngst du dll Pfui?"
Hnns:
Hans: llV\T
„Wegen
egen derder Hose."
leh:
Ich: "VVnrum,
„Warum, wegen der der Fm'be,
Farbe, weil sie sie gelb ist ist lind Wiwi
und an 'iViwi
oder an Lumpf erinnert?"
oder erinnerl?"
"Lumpf 1st
Hans: „Lumpf jn nicht
ist ja 11icht gelb,
gelb, er ist ist weiß odel'oder schwarz." - —
Unmittelbar darauf: "Du, macht
dnrnnf: „Du, m<1cht mnn man leicht Lumpf, wenn man
leicht Lmnllf,

Käse ißt? (Dns hütte


ißt? (Das hatte ichich einmal gesagt,
gesng1, als als cr
er mich frngte,
fragte, wozu

ich
ich Käse esse)."
esse)."
Ich: „Ja."
"In."
Hans: "Deshnlb gehst du immer früh
„Deshalb gehst gleich Lumpf
früh gleich LllInpf machen?
mnchen?
leh
Ich möcl1te
möchte so so gerne KäseKäse aufnuf llutterbrol
Butterbrot esscn."essen."

"Gestern schon fragte


„Gestern frngte er er mich, fils als er cr auf
nuf der
der Gasse
Gnsse herum-
spr,lng:
sprang: "Du,
„Du, nicht
nicht wahr, wenn mon man soviel hcrnl1lspringt, macht
soviel herumspringt, m<lcht
man leicht
leicl1t Lmnpf?" —
Lumpf?" - Seit jeher mncht
Seit jeher macht sein sein Stuhlgnng
Stuhlgang Schwierig-
keiten,
keiten, Kindermeth und Klysticre Klystiere werden häufig h:iurig gcbroucht.
gebraucht. Ein- Ein-
m<l}
mal W<lr
war seine
seine hnbituelle
habituelle Verstopfung so so stark,
stark, daßd<lß meine Frau
Dr. L. um Rat fragte. frngte. Dieser
Dieser meinte,
meinte, Hans H<ll1s werde überfüttert,
nberfüttert,
was ja
was ja auch stimmte, und empf<lhl empfahl miißigern
mäßigere Kost, Kost, was den Zu-
stand
stand auch sofortsofort behob.
behob. In In der
der letzten
letzten Zeit Zeit tmttrat Verstopfung

wieder häufiger auf."


wieder nuf."
"Nach dem Essen sage
„Nach snge icll:
ich: "V\7i1' werden dem Professor
„Wir Professor
schreiben", und er
wieder schreiben", diktierte mir:
er diktierte mir: ,,\I\lie
„Wie ich ich die gelbe
die gelbe

Hose gesehen hnbe, habe, hnbe


habe ich ges<lgt: Pfui,
ich gesagt: Pfui, dacln spei'
spei' ich, hab'
ich, hab'
mich niedergeworfen, hab'
mich h<lb' die
die Augen zugemncht
zugemacht und uml hab'h<lb' nicht
nicht
geschaut."
geschaut."
Ich: „Warum?"
Ich: "Warum?"

Hans:
Hans: "VVeil
„Weil ichich die
die gelhe
gelbe Hose gc!'ehen gesehen hnbe,habe, und bei bei der
schwarzen
schwarzen Hose Hm:e 1 habe ich
1
nuch so.
ich auch so . etwas
etW<lS gemacht. Die schwarze
1) '„Meine
») Frall i~t
, ;Mcine Frau ist seit einigen Wochen
seil einigen ,"VOChCll im Bcsi17.c einer schwarzen
Besitze einer schlVnr7.cn Reformhose
Rndfnhrpnrlien."
für Radfahrpartien."
für
Analyse dLr
Analyse der Phobie
Phobie eines
eines fünfja.'hrigen
fünfjä hrigen Knaben
Knaben '77
i
77

ist
ist auch so
auch eine Hose,
so eine nur s~warz
Hose, nur schwarz war
war sie,"
sie." (Sich
(Sich unter-
unter-
brechend). „Du, ich bin froh; wenn
brechend). "Du, ich bin froh; wenn ich ich dem
dem Professor
Professor schreiben
schreiben
kann, bin immer
kann, bin ich immer so
ich so froh."
froh."
·Ich: „"Weshalb hast
Ich: "Weshalb hast du
du Pfui
Pfui gesagt>
gesagt? Hast
Hast du
du dich
dich geekelt?"
geekelt?"
Hans: "Ja,
Hans: weil ich
„Ja, weil ich das
das gesehen
gesehen hab'.
hab\ Ich
Ich hab'
hab' geglaubt,
geglaubt, ich
ich
muß Lumpf machen."
muß Lumpf machen."
„Warum?"
Ich: "Warum?"
Ich:
Hans: "leh
Hans: weiß nicht."
„Ich weiß nicht."

Ich: „Wann hast


Ich: "Wann du die
hast du die schwarze
schwarze Hase
Hose gesehen?"
gesehen?"
Hans: „Einmal, wie
Hans: "Einmal, wie die Anna (unser
die Anna (unser Mädchen)
Mädchen) längst
längst da
da war
war - —
bei der Mama —
bei der Mama - sie hat sie hat sie
sie erst vom Kaufen
erst vom Kaufen nach Hause
Hause ge-
ge-
bracht." (Diese
bracht." Angabe wird von
(Diese Angabe von meiner Frau
Frau bes~tigt.)"
bestätigt.)"

Icb: „Hast du
Ich: "Hast du dich auch geekelt?"
dich auch geekelt?"
Hans: "Ja.
Hans: „Ja."
U

du die
„Hast du
Ich: "Hast
Ich: die MaMammi
mmi in
in emer
einer solchen Hose gesehen?"
gesehen?"
Hans: „Nein."
H ans: "N eIn.
·"
Ich: „Wenn sie
Ich: "Wenn sie sich angezogen hat?"
sich angezogen hat?"
Hans: „Die
Hans: gelbe hab
"Die gelbe hab ich'
ich' schon
schon einmal
einmal gesehen,
gesehen, wie
wie sie
sie sie
sie
gekauft (Widerspruch! Wie
hat (Widerspruch
gekauft hat !die Mama die
Wie die die gelbe
gelbe gekauft
gekauft hat,
bat,
hat er
hat sie zum
er sie zum erstenmal
erstenmal gesehen).
gesehen). Die
Die schwarze
schwarze hat
hat sie
sie heute
heute
auch an
auch an (richtig!), weil
(richtig!), weil ich
ich gesehen
gesehen hab'
hab' wie sie
sie in
in der
der Früh
Früh
sie sich
sie sich ausgezogen
ausgezogen. hat."
hat."
Ich:
Ich: „Was?
"Was? In der Früh
In der hat sie
Früh hat sie sich
sich die schwarze Hose
die schwarze Hose ausgezogen?"
ausgezogen?"
Hans: „In
Hans: "ln der
der Früh',
Früh', wie
wie sie
sie weggegangen
weggegangen ist, ist, hat
hat sie
sie sich
sich
die schwarze Hose
die schwarze Hose ausgezogen,
ausgezogen, und und wiewie sie
sie gekommen
gekommen ist, ist, hat
hat
sie sich
sie noch einmal
sich noch einmal die die schwarze
schwarze angezogen."
angezogen."
„Ich frage meine
"Ich frage meine Frau,
Frau, weil
weil mir
mir dies
dies unsinnig
unsinnig vorkommt.
vorkommt. Sie Sie
sagt auch,
sagt auch, das ist gar
das ist gar nicht
nicht wahr;
wahr; sie
sie hat
hat beim
beim Weggehen
Weggehen natür-
natür-
lich nicht
lich nicht die
die Hose
Hose gewechselt."
gewe chseh."
„Ich frage Hans
"Ich frage Hans sofort:
sofort: „Du
"Du hast
hast doch
doch erzählt,
erzählt, diedie Mammi
Mammi
hat sich eine schwarze
hat sich eine schwarze Hose
Hose angezogen,
angezogen, und
und wiewie sie
sie weggegangen
weggegangen
ist, hat sie sie ausgezogen, und wie sie
ist, hat sie sie ausgezogen, und wie sie gekommen
gekommen ist, ist, hat
hat sie
sie sie
sie
noch einmal
noch einmal angezogen. Die Mammi
angezogen. Die Mammi sagt
sagt aber,
aber, das
das ist
ist nicht
nicht wahr."
wahr."
Freud,
Frtud.VIII.
Vll!. 12
178 K r(JnkcTlg~sc]'ich(cn
Krankengeschichten

„Mir scheint,
Hans:: "Mir
Hans ich hah'
scheint, ich hab' viclleicht vergessen, daß sie
vielleicht ycrgessen, sie

sie
sie nicht
nicht a usgezogclI hat. (Unwillig.)
ausgezogen (Unwillig.) Lnß'
Laß' mich endlich
endlich min

Ruh'."
Hosengescbichte bemerke
Zur Erläuterung dieser l-losengeschichte bemerke' ich nnn: Hans
ich nun:

heuchelt offenbar, wenn er


heucheh offe-nbar, er sich so froh
froh stellt, er nun über
stellt, daß er

diese
diese Angelegenh
Angelegenheiteit Rede stc11cn darf. Am Ende wirft
stehen dnrf. wirft er die
die

Maske nbab und wird grob gegengegell seinen Vater. handelt sich
Vnt.c!'. Es handelt
die lhm
um Dinge, die früher viel
ihm früher viel Lust
Lust bereitet haben, und
bereitet hilben, und deren
deren
er sich
er jetzt n[lch
sich jetzt Verdrängung sehr schämt, zu
nacb eingetretener Vcrd)'iingullg
vorgibt.
ekeln vorgibt. Er lüg"l geradez:u, um dem beobachteten
lügt geradezu, beobachteten Hosen- Hosen-
wechsel der M[lm[l
wechsel Mama andere .mdere Verall}nsslJ11gen ullterzuschieben; in
Veranlassungen unterzuschieben;
Wirklichkeit gehört das dos An- und Ausziehen der der Hose in 111 den
den
Lumpf" -Zusamrnell1mng. Der
"„Lumpf"-Zusammenhang. Vfltf~r weiß
D er Vater genau, worauf
".,.eiß gellflll, wOl'nuf es es hier
hier

<'Inkommt, und ',\'IIS


ankommt, was Hans verbergen
vcrbergf'1l will.will.
"Ich
„Ich frage frage meille
meine Frau, Jlr,m, obob HansHmls i.ift
öftercr dabei \\'''11', wenn sie
(l.1hoi war, sie

sich aufs
sich aufs Klosett
Klosett begab. Sie Sie sagt: Ja, oft,
s[lgl: Ja, oft, eerr "„penzt"
penzt" so llinge, lange, >
bis sie
bis sie es es ihm eerlaubt;
rlanbt ; das
d.1S täten
liitcll alle
lilie Kinder."
Kindcr,li
Wir
\Vir wollen uns aber nhcr diedie heute
hellt(' bereits
hcrciLIi\ verdrängte Lust, Lust, diedie
Mama beim Lumpfmnchell zu sehen, gut m
beim Lumpfmachen CJ"kcn .
merken.
„Wir
,,\Vir gehen vors vors Haus.
Hans, Er ist ist sehr lu~tjg) und
sehr lustig, Ilnd wie er er fort-
fort-
während gleichsam als
'\'\'ährclld gleichsam als Pferd herumhopst,
herumhop:->t , frage fr:\gc ich:ich: „Du,"Du, wer 'wer
ist eigentlich
ist eigentlich ein ein Stellwagenpferd?
Stellwagenpferd? Ich, Ich, du oder die die Mammi?"
1-1[I rlS (sofort):
Hans ,,1ch, ich
(sofort): „Ich, ich bin
bin eineill junges
junges Pferd."
Pfcrd."
"Als er
„Als er in der stärksten
ill der Allgstzcit Pferde
stärksten Angstzeit Pfcr<l e springen
sp ringen sah, snh, Angst
Angst
hatte und mich
hatte warum sie
fragte, Wllrllll1
mich fragte, sie das
<lm; täten,
täten, sagte
sagt c ich, icb, um ihn ihn
zu beruhigen: „Weißt
zu beruhigen: ,,'VVeißt du,du! das sind sind junge
jUllge Pferde,
Pferdc, die springen
die ' springen
h[l1t wie die
halt die jungen
jungen Buben.BllDen. Du sprillgst ja
Oll springst <lllch und
ja auch lind bist
bist ein
ein
Bub." Seither, wenn er
Bub." Seither, er Pferde
Pfcrt\p springen ~icht, sagt
springf'JI sieht, sagt er: er: „Das
"Das ist ist
wahr, das das sind jungf~ Pferde!"
sind junge Pfertle!'1
"Auf der Treppe frage
„Auf frage ich heim Heraufgehen
ich beim Hcrallfgc hen fast gcdonke n -
fa st gedanken-
los : „Hast
los: "Hilst du in in Gmunden
GmunrlclI mit mit dendeJl Kindern Pferdl pr! ~ nn gespielt?"
gespielt?"
Er: „Ja!
Er: ,,1rt! (Nachdenklich.)
(Nach denklich. ) Mir scheint, sch ei llt, da hnb ' ich
dn hab' ich die die Dumm-
Dllmm-
heit gekriegt."
heit gekriegt_"
Analyse der
Analyse der Phobie
Phobie eines
eines fiinfjiihrigen I/RUen
fünfjährigen KKnaben 179
179

leh: „Wer ''''ar


Ich: ,;VVer war das das Pferd!?"
Pferdl?"
Er: "Ich,
El': „Ich, undund die die Berta
Berta warwar derder Kutscher."
Kutscher."
Ich: "Bist
Ich: „Bist dudu vielleicht
vielleicht gefallen,
gefallen, ,wie
... ie du
du Pferdl
Pferdl warst?"
warst?"
Hans: „Nein! Wenn
Hans: "Nein! V'lenn die Berta gesagt
die Berta gesagt hnt:hat: Hüh,
Hüh, bin
bin ich
ich schnell
schnell
1
gelaufen, sog;tr gerannt."1
gelaufen, sogar gerannt."
Ich:
Ich "Stell\'ITagen
„Stellwagen habt
: habt ihr nie gespielt?"
ihr nie gespielt?"
Hans: "Nein,
Hans: „Nein, gewöhnlichen
gewöhnlichen ''Vagen Wagen und und Pferd
Pferd ohne
ohne Wagen.
Wagen.
Wenn das
'~Tenn Wagen hat,
einen "Vagen
Pferd einen
das Pferd hat, kann
kann es es ja
ja auch
auch ohne 'Vagen
Wagen
gehen und
gehen und der Wagen kann
der "Vagen kann ja zu Hause
ja zu Hause sein."
sein."
Ich: „Habt
Ich: "Habt ihr ihr oftoft Pferdl
Pferdl gespielt?"
gespielt?"
Hans: "Sehr
Hans: „Sehr oft.oft. Der Fritzl
Fritzl (wie bekannt auch ein ein Hausherrn-
Hausherrn-
kind) ist auch
kind) ist auch einmaleinmal Pferdl gewesen und der Fl'anzl Franzi Kutscher,
Kutscher,
und der Fritzl
und der Fritzl istist so stark
stark gelaufen und auf einmal ist ist er
er auf
auf
einen
einen Stein getreten und hat geblutet."
Stein getreten geblutet."
Ich: "Ist er
Ich: „Ist er vielleicht
vielleicht gefallen?"
Hans: "Nein,
Hans: „Nein, er er hat den Fuß in in ein ein 'Vasser
Wasser hineingegeben
und
und dann
dann hat hat erer sich ein Tuch daraufgegeben." i1.
sich ein 2

Ich: „Warst
Ich: "Warst du du oft oft Pferd
Pferd?" ?"
H ans:"„0
Hans: 0 . "
Ja. ja."

Ich: „Und
Ich: "Und da da hast die Dummheit gekriegt."
hast du die gekriegt."
Hans: „Weil
Hans: sie immer gesagt
" V\Teii sie gesagt haben: „wegen
"wegen dem Pferd"
Pferd" und
und
"wegen dem
„wegen dem Pferd"
Pferd" (er
(er betont
betont das
das „wegen"),
"wegen"), und so hab' ich
so haV ich
vielleicht, weil
vielleicht, weil sie
sie so
so geredet
geredet haben
haben „wegen dem Pferd",
"wegen dem Pferd", hab ich
ich
vielleicht die Dummheit
vielleicht die Dummheit gekriegt."
gekriegt.'"3

.1

I) „Er
1) hatte auch
"Er hatte auch ein
ein Pferdchenspiel
Pferdchenspiel mit
mit Glöckchen."
Glöckchen."
2.) Siehe
2) Siehe darüber später. Der
darüber später. Der Vater
Vater vermutet
vermlltet ganz
gam richtig;,
richtig. daß
daß Fritzl
Fr-itd damals
damals ge-
ge-
faUen
fallen ist.
ist.

5)
5) Ich erläutere, Hans
Teh erläutere, Hans willwill nicht behllllpten, daß
nicht behaupten, daß erer damals
damals die die Dummheit
Dummheit
gekriegt hat,
gekriegt hat, sondern
sondern im Zusammenhange
im Zusammenhang e damit. damit. Es Es muß
muß jaja wohl
wohl so zilgehen, die
so zugehen, die
Theorie
Theorie fordert es, daß
fordert es, ddJ dasselbe einmal Gegenstand
dasselbe einmal Gegenstand einer einer hohen
h ohen Lust
LU$t war,
war, was
was heute
hellte
das Objekt
das Objekt derder Phobie ist., Und
Phobie ist. Und dann
dann ergänze
ergiimc ich
ich für
für ihn,
ihn, was
was das
das Kind
Kind jaja nicht
nicht zu
'lll
sagen weiß, daß das Wörtchen „wegen"
sagen weiß, daß das 'Wörtchen "wegen" der der Ausbreitung
Ausbreitung der der Phobie
Phobie vom
vom Pferde
Pferde
auf die Wagen
auf die Wagen (oder(oder wiewie Hans
Hans zu hören und
toll hören und zu sprechen gewohnt
'l:l\ sprechen gewohnt ist:
ist: Wägen)
\Vägen)
den Weg
den Vi'eg eröffnet hat. Man
eröffnet hat. Man darf nie daran
darf nie \·ergessen. um
daran vergessen, um wieviel
wie.iel dinglicher
dinglicher das
das Kind
Kind
die Worte
die Worte behandelt
bellandelt als der Erwachsene,
als der Erwachsene, wie wie bedeutungsvoll
bedeutungsvoll ihm ihm darum
darum Wortgleich-
\Vortgleich-
klänge
kliinge sind.
sind.
12*
1 180
8o 1\ rflllkclIgeschichlt!fl
A' rankcngesch ic fiten

Der Vater forscht


Der Vater eine Weile
forscht eine vVeile fruchtlos :mr anderen
fruchtlos auf anderen Pfaden.
Pfaden.
~Ich:
lch: „Haben
"Haben sie
sie was erziihh vom
WllS erzählt vom Pferde?"
Pferdc?"
Hans: „Ja!"
Hans: ,,Ja!"
Ich:
Ich: ,,\Vas?"
„Was?"
Hans: „Ich
Hans: ,,1c11 hab's
hnb 's vergessen."
ycrgessclI."
Ich:
Ich: "Hoben sie
„Haben sie vielleicht
vielleicht erzählt vom Wiwimacher?"
erzählt .vom VViwimOlchcl'?"
H ans :"
Hans: „O · .I"
O nein!"
nein
Ich: „Hast
Ich: "Hast dudu dich
dich dort
dort schon vor dem
Sieltoll vor dem Pferde gefürchtet?"
Pferde gefürchtet?"
Hans: „0
Hans: ,,0 nein,
nein, ichich hab'
hah' mich
mich gar gar nicht
nicht gefürchtet."
gefürchtet."
Ich:
Ich: "Hat
„Hat vielleicht
vielleicht di e
die Bcrta
Berta davon
davon gesprocheJ1,
gesprochen, daß
daß em
ein

Pferd
Pferd .. ."
. .".

Hans: (unterbrech end) „Wiwi


Hans: (unterbrechend) "VViwi macht?
macht? Nein!"
Nein!"
„Am
"Am 10. April knüpfe
1 O. April kJlüpfe ich ich anan das
dll!' gestrige Gespriich an
gestl'ige Gespräch an und
und
wissen, was das
wj lJ wissen,
will "wegen dem Pferde"
d:-ts „wegen Pfer<lel( bedeutet
bede ute t habe.habe. Hans
Hans
weiß sich
weiß sich nichtnicht zu zu erinnern,
erinneru, er cr weiß
weiB nur, uur, daß daß frühfrüh mehrere
m ehrere
Kinder vor
Kinder VOr dem Haustore gestanden sind und
gesfimc.len sind "wegen dem
und „wegen Pferde,
dem Pferde,
wegen dem Pferde"
wegen Pferde" gesagt
gesagt haben.
habclI. Er f:elbst war
EI' selbst war dabei.dabei. Wie
VVie ich
ich
dringender 'werde,
dringender ....·erde, erklärt
erklärt er, sie hätten
er, sie hätten gar nicht lIichl. "wegen
„wegen deIndem
i
prerde
Pferde"' gesagt,
gesagt, er er habe
hilbe sich
sich falsch criuncl'l."
falsch erinnert."

leh: "Ihr wäret


Ich: „Ihr waret doch auch oft oft im Stalle,
Stalle, da dn habt
habt ihr gewiß
ihr gewiß
vom Pferde gesprochen." - — ,,"Vir
„Wir haben nicht nicht gesprochen.
gesprochen. -
ovon habt ihr gesprochen?"
„Wovon
""r —
gesprochen?" - "Von nichts. i ' -
„Von nichts." — "Soviel Kinder
„Soviel Kinder

wäret ihr
\,'aret ihr und ihr ihr hnbt
habt von nichts
nichts gesprochen
gesprochen?" —
'~'i - - "Klwas haben
„Etwas haben
wir schon gesprocheJl,
gesprochen, aber nicht vom Pfe Pferde." —
rde." - ,,„Was \'Vns denn?"
denn? -
"Das
„Das weiß
weiß ich ich jetztjetzt nicht m ehr."
mehr."
"Ich
„Ich lasse
lasse das fallen,fallen, w eil die V\
weil 7iucl'!'tiinde offenbar
Widerstände offenbar zu groß
zu gl'oß
sind,
sind,'I und
und fragc
frage:: )) Mit der Dert.1
„Mit Berta hast du du gern gc!'piclt?"
gespielt?"

Er:
Er: "Ja,
„Ja, sehr gern, gern, mitmit der
der Olgn
Olga nicht;
nicht weißt,
$weißt, WilS was die Olga
die Olga

getan
getan hat?hat? Die Die Grele
Grete drob
droben eJi hat mil'
mir einmal
einmal einen einen Papierball
Papierball

geschenkt
geschenkt urid und die die Olga
Olga hnt
hat ihnihn giln7.
ganz zerrissen.
zerrissen. Die Die Berlil
Berta ]läu'
hätt'

1)1) EEss ist


ist un
da nämlich
nämlich nichts nderes 1.11
nichts aanderes KU holen
holen als die Wortnnk.nüpfllllg,
als die Wortnnknüpfung, die dem
die dem
I
Vater entgeht.
Vater entgeht. EinEin gutes
gutes ßeispiel
Beispiel von den n~'ding
von uell un gl' lI , unter d(:1I~n die analytische
Bedingungen, unter denen die analytische
Bemühung
Bemühung fehlschlägt.
fehlschlägt.
Analyse
Aflal)'St! der Phobie eines
der Phobie fÜllfjiihrigen
eines fünf jahrigen Knaben 18

mir den Ball Ball nie


nie zerrissen.
zerrissen. Mit der Berta hab' icl. sehr
liab' ich sehr gern
«rem
gespielt."
Ich: „H ast du gesehen, wie der \Viwimacher
Ich: "Hast Wiwimacher von der Berto. Berta aussieht?u
aussieht?"
Er: „Nein vom Pferde
Er: "Nein Pferde aber, weil
weil ich immer im Stalle war, und
Stalle war, uud
da hab' ich
da ich vom Pferde den Wiwimacher gesehen." gesehen."
Ich: „Und da
Ich: "Und warst du
da warst du neugierig,
neugierig, "wie
... ie sieht der Wiwimacher
Wi"'imacher
von der Berta und von der Mammi aus?" aus?"
Er: "Ja!"
Er: „Ja!"

"Ich erinnere ihn


„Ich erinnere ihn daran, daß er mir einmal geklagt hat, hat, die
die
wollen immer zuschauen, 'wenn
Mäderl \'\'ollen \ yenn er er ,Wiwi
'i'Viwi macht."
Er: „Die
Er: "Oie Berta
Berta hat mir auch immer zugeschaut zugeschaut (durchaus
nicht gekränkt, sondern sehr befriedigt),
nicht öfters. Wo
befriedigt), öfters. " TO der kleine
kleine
Garten
Garten ist, ist, wo die die Rettige sind,
sind, hab' ich Wiwi gemacht, und
ich "Viwi
sie ist
sie vor dem Haustore
ist vor Haustore gestanden und hat hergeschaut." hergeschaut."
Ich: "Und wenn sie
feh: „Und sie Wiwi gemacht hat, hat, hast du zugeschaut?"
Er: "Sie
„Sie ist ja aufs
ist ja aufs Klosett
Klosett gegangen."
Ich: „Und
Ich: "Und du warst warst neugierig?"
neugierig?"
Er: "Ich war
Er: „Ich w aT jaja im Klosett drinnen, wenn
Klosett drinnen, ""enn sie drin w
Sle drin r
war."
ar."

,,(Das stimmt;
„(Das stimmt; die die Hausleute haben es es uns erLählt, und
lIDS einmal erzählt,

ich erinnere mich,


ich mich, wirwir haben es es Hans verboten.)"
verboten.)"
Ich: „Hast
Ich: "Hast du ihr ihr gesagt,
gesagt, du willst
willst hineingehen?"
hineingeh en ,"
Er: "Ich bin
Er: „Ich bin allein
allein hineingegangen
hineingegangen und weil weil die die Berta
ßerta erlaubt
erlaubt
hat. Es ist
hat. ist ja
ja keine
keine Schande."
Schande."
Ich: „Und
Ich: "Und du hättesthättest gerne den Wiwimacher gesehen." gesehen."
Er: „Ja,
Er: "Ja, ich
ich hab'
hab' ihnihn aber
aber nicht
nicht gesehen."
gesehen."
"Ich erinnere
„Ich erinnere ihnihn anan den Gmundner Traum: Was Was soll
soll das
das Pfand
Pfand
in meiner Hand usw.,
in US\"., und
und frage:
frage: Hast
Hast du in in Gmunden gewünscht,gewünscht,
daß dich dich die Berta Wiwi
die Berta Wi",i machen lassenlassen soll?"
soll?"
Er: „Gesagt
Er: "Gesagt hab'hab' ichich ihr
ihr nie."
nie."
leh: „Warum
Ich: ,,""arum hast hast du's
du 's ihr
ihr nie
nie gesagt?"
gesagt?"
Er: „Weil
Er: "Weil ich ich nicht
nicht daran
daran gedenkt
gedenkt hab'.
hab'. (Sich (Sich unterbrechend.)
unterbrechend.)
Wenn
,,.,,. enn ich alles dem Professor
ich alles Professor schreib',
schreib', wird die die Dummheit
Dummheit sehr sehr
bald vorüber
bald vorüber sein,
sein, nicht
nicht wahr?"
1 82 K ,-ankel/geschichten
Krankengeschichten

k1l „Warum hfl5t


Ich:: ,,\tVflrum hast du gcwünscht.,
gewünscht, dan daß di c ßerl
die a dich Wiwi
Berta VViwi
.u:hen lassen
machen
m lassen soll ?"
soll?"

Er: "„Ich
reh weiß nicht. \VcWeilil Sl
siee zugeschaut
zugeschaut hat."
hat.

Ich:
Ich: "Hast
„Hast (ludu (Er gedacht, sie
dir gedacht, SIC soll di c Hand zum Wiwimacher
soll die \iV iwimflcher
geben ?"
geben?"
Er : "Ja.
Er: „Ja. (Ablenk end ), In
(Ablenkend). Gmunden
GmulHlcn war's 5chr lustig.
war's sehr lustig. In In dem
kl einen Garten,
kleinen Garten, wo die H.Cltigc drin sind,
die Rettige sind, ist.
ist ein klei
ein kleinerner Sand-
hriufcn, dort
haufen, spiel' ich
dort spiel' ich mit der der Schaufel."
Schaufel."
„(Das ist
:,(D;,15 ist der Garten, wo er immer Wiwi gCIl1<Jcht
\"0 cl' gemacht hat.)"
hOL)"
.leh: " Hast du in
Ich: „Hast in Gmunden,
GmulldclI, wenn du im Bette Hette gelegen bist,
gelegen bist,
die Hand zum vViwimacherWiwimacher gegeben?"
Er: „Nein,
Er: "Nein, 1I0ch
noch ninicht. Gmunden hab' ich so
cht. In Gmundcn so gut
gut geschlafen,
gcschlnfen,
daß ichich gfl llicht daran gede
garl' nicht hau', Nur in der - gasse
nkt hab'.
gedenkt — gosse ' und
1

und
jetzt hilU
jetzt ic h's getan."
hab ich's gelan. "
Ich: "„Die
Ich: Berw hat aber
Die Berta .. bel' nie die Hand
nie die zu deinem Wiwimacher
H,mo :t.ll ''\'i wimacher
gegebe n ?"
gegeben ?"
»

Er: „Sie
Er: "Sie hat es nie
hilt es nie getan,
gel,m, nein,
Ilei n, weil
weil ich
ich ihr's
ihl" s nie
nie gesagt hau'."
gesagt hab'.
Ich:
Ich: ,,\'Yann hast
„Wann hast du
uu dir's
dir's denn
dcnll gewünscht?"
gc\-viil1:-icht?"
Er: „Einen
Er: "Einen Tag halt in Gmunden."
h ..1t in Gmunden ."
leh: „Nur
Ich: "Nur einmal?"
einmal ?"
Er: „Ja,
Er: ,,J a, öfters."
öfters,"
Ich: „Immer
Ich: " Tmmer wenn du Wiwi vViwi gemacht
gemocht. hast,
hast, hat hot sie
sie herge-
herge-
schaut; sie
schaut; sie war vielleicht neugierig, wie du Wiwi machen tust."
vielleicht neugierig, tust."
Er: „Vielleicht
Er: "Vielleicht war sie sie neugierig, l11 e lll Wiwimacher
ncuglCl'lg, wie mein Wiwimncher
au~sicht.~'
aussieht."

Ich:: „Du
Ich \\'Cll'st aber
" Du warst aoer auch neugierig;
IIcugicri b' lIur auf
u.. nur ßerln?"
die Berta?"
nllr die
E. r :
Er: „Auf die Berta,
"A uf die BCl'10, auf
.. uf die Olg... "
dic Olga."
Ich: " Auf wen
Ich : „Auf wen noch?"
noch ?"
Er:
Er: "Au f niemand andern.'
„Auf Ol lill ern."
kh: „Das
Ich: "Das ist
ist ja
ja nicht
nicht wahr. Aul die Mammi
Auf die a uch."
MillIlIni auch."
Rr : „Auf
Er: die Mammi
"Aitf die lVI ilIn m i schon."
l"ieholl."

I) In
i) 111 der
der früheren
früheren Wohnung ... or dem Urninge.
Wohnung vor Unlt.lIge.
1
.-1.nalY$t: der
Analyse du Phobie
Phobie. eines
eineJ fünfjährigen Kn~1l
jiinjjiihrigen Knaben 183

Ich: „Jetzt
Ich: "Jetlot bist
bist du doch
du doch nicht
nicht mehr neugierig. Du
mehr neugierig. Du weißt
weißt doch
doch
wie der
wie der Wiwimacher
'Viwimacher der
der Hanna
Hrmna ausschaut?"
ausschaut?"
Er: „Er
Er: "Er wird
wird aber
aber wachsen,
wachsen, nicht?"
nicht?'" 1

Ich; „Ja
Ich: "Ja gewiß,
gewiß, aber
aber 'w ann er
wann er wächst,
wächst, wird
wird er
er nicht
nicht ausschaun
ausschaun
wie deiner."
wie deiner."
Er: „Das
Er: "Das weiß
weiß ich.
ich. Er wird
Er 'wird so
so sein
sein [sc.
[sc. wie
wie er
er jetzt
jetzt ist],
ist), nur
nur
größer."
größer."
Ich:
Ich: "Warst du
„Warst du neugierig
neugierig in
in Gmunden,
Gmunden, wenn elie Mama sich
wenn die sich
f1usgezogen hat?"
ausgezogen hat?"
Er: „Ja,
Er: "Ja, auch
auch bei
bei der
der ich den Wiwi-
Baden hab ich
Hanna beim Baden Wh"i-
gesellen."
macher gesehen."
Ich: "Bei der
Ich: „Bei der Mammi auch?"
auch?H
Er: „Nein!"
Er: "Nein!"
Ich:
Ich: "Du hast
„Du hast dich
dich geekelt,
geekelt, wenn du die die Hose von der der Mammi
l\tlamllli
gesehen hast."hast."
Er: „Nur
Er: "Nur wenn ich ich die
die schwarze
5eh'warze gesehen hab', wenn sie
gesehen hab', sie
sie gekauft hat,
sie gekauft hat, dann spei ich, aber wenn sie
spei ich, sie sich die Hose
sich die
anzieht oder
anzieht oder auszieht,
auszjeht, dann spei spei ich nicht. Dann
ich nicht. Dan n spei 5 p e j ich,
ich,
schwarze Hose doch schwarz
weil die sch\varze
weil s c hwarz. ist ist wie ein
Lumpf und die gelbe wie ein Wiwi, VViwi, und da glaub'
ich, ich muß Wiwi
ich, V"i\\1i machen. Wenn \'Venn diedie Mammi die
trägt, dann seh'
Hose trägt, ich Sle
seh' ich sie nicht, dann hat
nicht, sie doch
hat sie doch die die

Kleider vor."
Kleider vor."
]ch: "Und wenn sie
Ich: „Und sie sich die Kleider auszieht?"
sich die auszieht?"
Er: "Dann spei
Er: „Dann ic11 nicht.
spei ich Wenn sie
nicht. "Venn sie aber neu ist, jst, dann
dann siehtsieht
sie aus
sie aus wie ein Lumpf. Wenn sie
ein Lumpt sie alt ist, geht die Farbe herunter
alt ist, herunter
und sie sie wird schmutzig. Wenn man sie sie gekauft hat,hat, ist
ist sie ganz
sie ganz

rein,
rein, zu zu Hause hat man sie sie schon schmutzig gemacht. Wenn "Venn
sie
sie gekauft
gekauft ist,
ist, ist
ist sie
sie neu, und wenn sie sie nicht gekauft ist, ist, ist
ist

. aalt."
~ile
sie l"
t.
Ich:
Ich: "Vor
„Vor der alten
alten ekelt
ekelt dich also
also nieh t?"
nicht?"

t)
1) Er will
will die
die Sicherheit
Sicherheit hilben
haben,, daß sein
sein eigener
eigener WilA'imacher
Wiwimacher wachsen wird.
wird.
i8 4 Kran.kengt!schichten
Krankengeschichten

Er: „Wenn sie


Er: "Wenn sie alt
alt ist,
ist, ist
ist sie
sie ja
ja viel
viel schwärzer als als em
ein Lumpt'
Lumpf
nicht wahr? Ein
nicht wahr? Ein bisse]
bissei schwärzer ist ist sie.
sie."
C( I
1

Ich:
Ich: ,;i\.1it
„Mit uer der Mammi warst du oft oft im
im Klosett?"
Klosett?"
Er:
Er: "Sehr
„Sehr oft."
oft."

Ich:
Ich: "Da
„Da hasthast du dich geekelt?"

Er:
Er: "Ja
„Ja ... Nein!"
. . Nein!"
.

Ich: „Du bist


Ich: "Du bist gerne dabei, wenn die Mammi V"iwi Wiwi ouer
oder Lumpf
macht?"
macht?"
Er:
Er: "Sehr
„Sehr gerne."
gerne." •
Ich: ,;V\T
Ich: „Warumarum so so gerne?"
gerne?" I
Er:
Er: "Das
„Das weiß weiß ich nicht."
ich nicht."
,
Ich: "Weil du glaubst, daß du den Wiwimnchel'
Ich: „Weil Wiwimacher sehen ~ehen wirst."
wirst." \
Er:
Er: "Ja
„Ja das glaub' ich
das glaub' fluch."
ich auch."
Ich: „Warum willst dn
Ich: "vVnrum du abel'
aber inin Lainz nie nie ins
ins Klosett
Klosett gehen?"
,,(Er
„(Er bittet
bittet in in Lainz immer, ich ich soll
soll ihn nicht
ihn nicht ins
ins Klosett
Klosett
führen; er
führen; er fürchtete
fürchtete sich
sich einmal vor dem Lärme, Linne, den das di1s herab-
hernb-
stürlende Spülwasser
stürzende Spülwasser macht.)"
mach1.)"
Er: „Vielleicht,
Er: "Vielleicht, weil weil es es einen
einen Krawall macht, wenn man
KrAwall macht,
herunterzieht."
herunterzieht."

Ich: „Da
Ich: "Da fürchtest
fürchtest du dich."
dich."
,,Ja!"
Er: „Ja!"
Er: I,,
Ich: „Und
Ich: "Und in in unserem
unserem Klosett
Klosett hier?"
hier?"
Er: „Hier
Er: "Hier nicht.
nicht. In
In Lainz
Lainz erschreck
erschreck ich,
kh, wenn
wenu dudu herunterläßt.
heruuterliißt.
Wenn
Wenn ich ich drin
drill bin und es
bill und es geht
geht herunter,
herunter, dann
dmm erschrecke
erschrccke ichich auch."
auch."
Um
Um mir mir zu zu zeigen,
zeigen, daß
dnß er cl' sich
sich inin unserer
unserer Wohnung
VVohnung nicht lIicht
fürchte, fordert
fürchte, fordert er er mich
mich auf,
auf, ins
ins Klosett
Klosett zuzu gehen
gohen undund die
die Wasser-
Wasser-
spülung
spülung in in Bewegung
Be\'\'egung zuzu setzen.
setzen. Dann
Dann erklärt
erklärl erer mir:
mir:
"Zuerst ist
„Zuerst ist ein
ein starker,
starker, dann
dann einein lockerer
lockerer Krawall
KruV\'sll (wenn
(wenn das das
Wasser herabstür~l). Wenn
Wasser herabstürzt). Wenn es es einen
einen starken
starken Krawall
Krawall macht,
milcht1 bleib'
bleib'

I) Unser
1) Unser Hans
HI1ßS ringt
ringt da mit einem
da mit einem Thema,
Thema, das das erer nicht
nicht darzustellen
diU"tustellen weiß,
weiß. und
und
wir
wir haben
haben es
es schwer,
schwer, ihn
ihn zu verstehen. Vielleicht
11\ verstehen. Viclleicl\t meint
mcint er,
er, daß
daß die
die Hosen
Hosen die
die Ekel-
Ekel·
ennnerung
erinnerung nurnur dann
dann erwecken, wenn er
erwecken, wenn er sie
.ie für
für sich
sich sieht;
sicht; sobald
sobald sie
sie am
tim Leibe
Leibe der
der
Mutter
Mutter sind, bringt er
sind, bringt er sie nicht mehr
sie nicht mehr mit
mit Lumpf oder Wiwi
Lumpf oder \Viwi in
in Zusammenhang,
Zusammenhang,
dann
dann interessieren
intercssiercn sie
sie ihn
ihn in
in anderer
anderer Weise.
'''eise.

,
Analyse der
Analyu. Phobie eines fünfjährigen
der Phobie fÜ7ifjiihrigen Knaben 185

ich
ich lieber
lieber drin,
drin, wenn
wenn es einen schwachen macht,
macht, geh'
geh' ich lieher
ich lieber
binaus.('
hinaus."

Ich: „Weil du dich


Ich: "Weil dich fürchtest?"

Er:
Er: „Weil
"Weil ich immer so
ich immer gerne mag einen starken
so gerne Krawall
starken Krawall
sehen (korrigiert sich),
sehen (korrigiert hören, und da bleib'
sich), hören, bleib' ich
ich lieber drin, dAß
lieber drin, daß
ich ihn fest hör'."
ich ihn fest hör'."
„Woran erinnert
Ich: "Woran erinnert dich ein starker Krawall?"
ein starker
Er: „Daß
Er: "Daß ich ich im Klosett Lumpf machen muß. (Also
im Klosett dasselbe
(Also dasselbe
wie diedie schwarze Hose.)"
schwarze Hose.)"
Ich: „Warum?"
,,"Varum?"
Er: „Ich weiß
Er: "Ich weiß nicht.
nicht. IchIch weiß.
weiß es,es, em
ein starker
starker Krawall ' hört hört
sich so an, wie wenn man Lumpf macht. Ein großer Knnvall
sich so an, wie Krawall
erinnert am
erinnert um Lumpf,
Lumpf, ein ein kleiner an Wiwi (vg1. (vgl. die schwarze
seh Wi.Il'Ze und
die gelbe Hose)."
die Hose)."
Ich: "Du) hat
Ich: „Du, hat das
das Stel1wagenpferd
Stellwagenpferd nicht nicht dieselbe Farbe gehabt
wie ein Lumpf? (Es war
ein Lumpf?" ' 'war nach seiner
seiner Angabe
A ngalle schwarz.)
(sehr betroffen):
Er (sehr betroffen): „Ja!"
"Ja!" '
Ich muß da einige
Ich einige Worte einschalten.
einschalten. Der VaterValer fragt
fragt zu viel
viel
forscht nach eigenen
und forscht eigenen Vorsätzen,
Vorsätzen, anstatt
.. nstatt derr Kleinen sich sich
lassen. Dadurch wird
äußern zu lassen. \'Vird die
die Analyse undurchsichtig
undtHchsichtig und
unsicher. Hans geht
unsicher. geht seinen eigenen Weg
sei.nen eigenen V1{eg und leistet
leistet nichts,
nichts, wenn
man ihn von diesem ablocken
man ablocken will.will. Sein Interesse
Interesse ist
ist jetzt
jetzt offen-
offen-
bei Lumpf und Wiwi, wir wissen
bar bei wissen nicht,
nicht, weshalb. Die Die Krawall-
Kl'av'ItaIl-
geschichte ist ist so
so wenig
wenig befriedigend
befriedigend aufgeklärt
aufgekliirt wie die die mit der
schwarzen Hose.
gelben und schwarzen Hose. Ich vermute, sein
Ich vermute, sein scharfes
scharfes Ohr hat hat
die Verschiedenheit
die Verschiedenheit der der Geräusche,
Geräusche, wenn ein ein Mann oder adel' einein
Weib
Vfeib uriniert,
uriniert, sehr
sehr wohl bemerkt.
bemerkt. Die Analyse hat hat das
das Material
etwas künstlich
aber etwas künstlich in in den Gegensatz der beiden beiden Bedürfnisse
Bedürfnisse
gepressL Dem Leser,
gepresst. Leser, der
der noch selbstselbst keine
keine Analyse
Analyse gemacht
gemacht hat, hat,
kann
kann ich ich nur
nur denden Rat
Rat geben,
geben, nicht
nicht alles
alles sogleich
sogleich verstehen
verstehen zu zu
wollen, sondern
wollen, sondern allem,
allem, was kommt, kommt, eine eine gewisse
gewisse unparteiische
unparteiische
Aufmerksamkeit
Aufmerksamkei t zu zn schenken
schenken und und das V\'eit~re abzuwarten.
dns Weitere abzuwarten.
i86 K rankengeschickten

„"I L
i x. AP!il.
April. Heute früh kommt
Heute früh kommt Hans
BOl1s wieder in S Zimmer
wieder ins Zimmer und
und
\.... ird, wie
wird, wie in
in allen
allen den
den letzten
letzten Tagen,
Tngen, hinausgewiesen."
lJinausgewicscn/'
"Sptiter erzählt
„Später erzählt er:
er: „Du,
"Du, ich
ich hab
hab mir
mir was
was gedacht:
gedncht:
"Ich bin
„Ich bin in der Badewanne,
in der dn kommt der
ßad c\'\'ann c,1 da 1
d er Schlosser
Schlosser
und schraubt sie
und sie los." Do nimmt
los. = Da nimmt erer einen großen Bohrer
e inen großen Bohrer
und stoßt
und stoßt mich
mi ch in
i n den ß3u ch."
dCH Bauch."
Der Vater
Der Vater übersetzt
übersetzt sich
sich diese
diese Phantasie.
Pllilnlaslc. „Ich lJill im
" lcll bin U~lte
im Bette
bei der
bei der Mama. Dfi kommt
)"lama. Da kommt der
der Papa weg. Mit
mi ch weg.
treibt mich
PÖJl<l und treibt :M it I
seinem großen Penis
seinem Penis verdrängt
venlriingl er
er mich
mich von der Mama."
von der Milma."
"Vir wollen
Wir wollen unser
unser Urteil
Urteil noch
noch aufgeschoben
aufgeschoben halten.halten. 'j'
,1Ferner erzählt
„Ferner er7..ählt er
er etwas
etwns zweites,
zwciles, was
WilS er
er sich nusged ncht: „Wir
sich ausgedacht: "Wir 1
fo hren im
fahren im Zuge nach ni,ch G GnmmlclI.
munden. In ti er Station
]11 der S1.;,tion ziehen
l ichen , .... ir die
wir die
Kleider an,
Kleider an, werden damittlamit aber
Clber nicht fertig und
nicht fertig uml derGer Zug fährt frihrt
mit uns
mit uns davon."
o.ovon.((
"Später frage
„Später fn.lg c ich:
ich: "Hnst du schon
„Hast scholl einmal
einmal ein
ein Pferd
Pferd Lumpf
Lumpf
gesehen?"
machen gesehen?"
Hnns: „Ja,
Hans:
Ich:
"Ja, sehr oft."
"l:\1ncht es
Ich: „Macht
oft."
es einen stnrk en Krawall
einen starken beim Lumpf
Krawilll beim machen?'"
Lumpfmachell.'
,-,
Hans: „Ja!"
Hans: ))ln!"
Ich: "An
Ich: erinnert dich
„An was erinnert Kmwall?"
dic h der Krawall?"
Hans: „Wie
Hans: "vVie wenn der Lumpf in
dei' Lump!' in den Topf
Topr fiillt.
fällt."
u
;,Das
„Das Stellwngenpferd,
Stellwagenpferd, das das umfällt
umfiillt und
uml Krawall mit den Füßen
d.en Füßen
macht, ist ist wohl - — ein Lmnpl',
ein Lumpf, derller herabfällt dabei Geräusch
herabHilll und dabei Geräusch
macht. Die Furcht vor der D emkn tion~ die Furcht
der Defäkation, Furcht vor schwerschwer
bel .. denell 'Wagen
beladenen JYagcn ist
ist überhaupt gleich
gleich der Furcht
Furcht vor vor schwer-
schwer-
bdadenem ßauche."
beladenem Bauche."
Auf diesen
diesen Umwege
Umwegenn diimmcl't
dämmert dellldem VClter
Vater der ri Sach-
chtige Sach-
richtige
f
verhalt.
I verhalt.

:,1 I. April.
.,11. April. Hnns
Hans SClgt
sagt heim
beim Mittngesscn: „Wenn
Mittagessen ,,\1\7 enn wir nur In
wIr nur
:
in

Gmunden eine B<ldewnnne


Badewanne h~ilt cl1, domi!.
hätten, damit ich
ich nicht in die
die ßade-
Bade-

1) "
J) Hans wird
„Hans Mamaa gehadet."
von der Mam gebadet."
2) "„Um
2) Um sie
sie in
in zu lI('hlrlt~II."
Reparatur 1U nehmen."
Analyse dt!1"
.1nalM'YU Phobie t!.int!s
der Phobie eines fünfjährigen Knaben 187

anstalt gehen muß."


anstalt gehen muß." Er wurde wurde in in Gmunden nämlich, nämlich, um ihn ihn I
warm zu zu baden,
baden, immer in die nahe gelegene Badeanstalt Badeanstalt geführt,
geführt,
wogegen
wogegen er mit heftigem
er mit heftigem V\T Weinen
einen zu protestieren
protestieren pflegte.
pflegte. Auch I
in Wien
in \iVien schreit
schreit er immer, wenn er
er immer, er zum BadeJl
Baden in die große
in die große
Wanne gesetzt
gesetzt oder gelegt wird. Er muß knieend oder oder stehend
stehend
gebadet werden."
Diese Rede Hansens,Hansens, der anfängt, der
der nun anfangt, der Analyse durch
selbständige Äußerungen Nahrung zu zu geben, stellt
stellt die Verbindung
zwischen seinen beiden letzten letzten Phantasien (vom Schlosser,
Schlosser, derder die
die
abschraubt, und von der mißglückten Reise nach
Badewanne abschraubt,
Glnunden) her. Der Vater hatte mit Recht aus letzterer
Gmunden) letzterer emeeine
Abneig~ng gegen Gmunden erschlossen. Übrigens
Abneigung Übrigens wieder
wieder eIne
eine
gute Mahnung daran, daß man das aus dem Unbewußten Auf-
gute
k1uchende
tauchende nicht nicht mit Hilfe Hilfe desdes Vorhergegangenen,
Vorhergegangenen, sondern sondern des des
Nachkommenden zu verstehen verstehen hat.hat.
„Ich frage ihn,
"Ich ~llll, ob und wovor er sich fürchtet."
er sich fürchtet."
Hans: „Weil
Hans: "Weil ich ich hineinfall'."
hineinfall'."
Ich; „Warum
Ich: """,,rum hast hast du dich d~ch aber
aber nie gefdrchtet, wenn du
nie gefürchtet, du in in
der kleinen
der kleinen Badewanne gebadet gebadet worden
worden bist?"
bist?"
Hons: „Da
Hans: "Da binbin ich ja gesessen,
icll ja gesessen, dada hab' ich mich
hab' ich nicht legen
mich nicht legen
können) die
können, di e war ja ja zuzn klein.'
klein."
,,';Venn du in
Ich: „Wenn
Ich: in Gmunden Schinakel gefahren bist,
Schinakel gefahren hast du
bist, hast du
dich nicht
dich gefürchtet, daß du
nicht gefürchtet, ins Wasser
du ins Wasser fällst?"
fällst?"
Hans: „Nein,
Hans: "Nein, weilweil ichich mich angehalten hab', und da
angehalten hab', da kann
kann ichich
nicht hineinfallen. Ich
ni cht hineinfallen. Ich furcht'
fUrcht' mich nur in großen Badewanne,
in der großen Badewanne,
daß ichich hineinfall."
hineinfall."
Ich: „Da
Ich: "Da badet
badet dich dich doch die die Mama. Fürchtest
Fürchtest du du dich,
dich, daßdaß
dich die
dich die Mammi ins ins Wasser
Wasser werfen wird?"
Hans: „Daß"Daß sie sie diedie Hände weggeben
'wyeggeben wird
wird und ich ich falle
falle ins
ins
'~1 asser mit
lt
Wasser mit dem Kopf.
dem Kopf."
Ich: „Du
Ich: "Du weißt doch, die
weißt doch, die Mammi
~1ammj hat hilt dich
dich lieb,
lieb, sie
sie wird
wird doch
nicht die
nicht die Hände weggeben."
weggeben."
Hans: "lch hab's
Hall<: „Ich hab's halt
halt geglaubt."
geglauht."
188
i88 K,. ank~ngl'sc"j cht (',;
Krankengeschichten

Ich:
Ich: n„Warum?"
V\Tarum ?"
Hans: "„Das
Das weiß ich bestimmt lIicht."
nicht.

Ich
Ich:: "Vielleicht
„Vielleicht weil du schlimm warst
\\'ClJ'st und du geglaubt
geglauht hast,
hast,.
daß sie dich nicht
sie dich mehr
nicht m ehr gerne
gerne hot?"
hat?"
!"
Hans: „Ja
,,Ja!"
»Wenn dll
ch: „Wenn
IIch: dnhci wurst,
du dabei warst, wi
wiee die Mammi die
die Mannni Hanna ge-
die Banna ge-
badet hat,
hat, hast
hast du vielleicht
vielleicht gewünscht, sie
sie soll
soll c..lic Hand loslassen,
die Hlllld loslassen,

damit die
die Hanna hineinfiillt?"
hineinrällt?"

Hans: "Jo."
Hans: „Ja."
V\' ir glauuen,
Wir dies hat
glauben, dies hat der Vat.er se hr richtig
Vater sehr ri chtig erraten.
Cl'l"n t c ll.

April.
J 2. April.
12. "Auf der Rückfahrt
„Auf \'011 Lilim:
Rückfahrt von in <lor'
Lainz ill 1.\\'citcll Klasse
der zweiten Klasse

sagt Hans, wie \·... ie er die die schwarzen


schwaw.:en Ledel'pülstcr
Lederpülster s;ic sieht: ht: "„Pfui,
Pfui, da
da
spei ich, bei
spei ich, bei den schw<lf'J.en
schwarzen Hosen I1ml schwarzen
und den SC.hWill' Pferden
ZCIl Pferden

spei ich
spei auch, w
ich auch, ich muß
eil ich
weil lI1achel1 ,"
mu ß Lumpf machen."
Ich : „Hast
Ich: "Hflst du vielleicht
vielleicht bei deI' Mammi
bei der Mnmmi Ct. ...' ·ilS Schwarzes
etwas Schwar7.es
gesehen, was dich erschrecktcJ'Schreckt hat?"
hat ?"
~,Ia!"
HallS: „Ja!"
Hans:
Ich:
Ich: „Was
,,"Vas denn?"
Hans: „Ich
Hans: "Ich weiß nicht. J~i ll e schwarze
nicht. Eine schwarze Bluse Uluse oderoder schwarze
sclnva!"ze
StrUmpfe."
Strümpfe."
Ich: „Vielleicht
Ich: Wiwimacher schwarze
"Vielleicht beim 'Vh",'imachcr Haa re, wenn
scl1\\'ar1.e Haare, Wellll du du
neugierig warst und hingeschaut
neugierig hingeschaut hast." hast."
Hans (entschuldigend):
Hans (entschuldigend): „Aber 'lViwimnc1l cl' hab'
"Aber den Wiwimacher ich nicht
hnb ' ich nicht
gesehen."
gesehen."
Als er
Als cr sich
sich wieder einmal fürchtete,fürchtete, wie nus dem Hoflor
w ie aus Hoftor·
vis-a-vis ein
vis-a-vis ein Wagen
"Vagen fuhr, fragte ich:
fuhr, fragte icll: „Sieht
"Sicht. dieses
di c!;cs Tor nicht ilUS
nicht aus
wie ein ein Podl?"
Pod1?((
Er: „Und
Er: "Und die die Pferde
Pferd e sind di e Lumpf
sind die LUlllpfe Seitdem sagt
!" Seitdem
el" s"gl ercr immer,
imlller,
wenn
weml er ein en Wagen
er einen VVagen herausfahren
herausfuhren siebt: sieht : „Schau,
"Scl lölll, ein ,Lumpli'
ci.. ,Lumpfi'
kommt."
komm t." Die Form Lumpfi ist ist ihmihm sonst gunz fremd,
SOJl st ganz fremd, siesie klingt
klingt
wie
wie ein Kosewort. Meine
ein Kosewort. Meine Schwägerin
Schwii gcl'in heißt heißt ihr Kind immer
ihr Kind imm er
,,''''11m pfi".
„Wumpfi".
Analyse
Analyse der Phobie eines fünf
der Phobie fünfjiihrigen
jährigen Knaben 18g
189

„Am j13.
"Am 5. JApril
\pril sieht
sieht er
er in
in der
der Suppe ein ein StU.ck
Stück Leber
Leber undund
sagt: "Pfui, eiu Lumpf".
sagt: „Pfui, ein Lumpf". Auch faschiertes Fleisch ißtißt er
er sichtlich
sichtlich
ungern wegen
ungern wegen der der Form und Farbe, die ibn ihn an einen Lumpf
erI . nnern. "
erinnern."
"Abends
„Abends erzählterzühlt meine Frau,Frau, Hans sei sei auf dem Balkon ge-
auf ge-
wesen und habe dann dann gesagt:
gesagt: „Ich
"Ich hab' gedacht, die die Hanna ist ist
am Balkon gewesen gewesen und ist ist hinuntergefallen."
hinuntergefallen." Ich hatte hatte ihm
öfter gesagt, er
öfter gesagt, soll, wenn die Hanna auf
er soll, auf dem Balkon ist, acht-
ist, acht-

geben, daß daB sie nicht zu nah ans


sie nicht ans Geländer kommt, das das von einem
sezessionistischen Schlosser
sezessionistischen Schlosser höchst
höchst ungeschickt - — groBen
mit großen
Öffnungen, die ich ich erst mit einemeineIn Drahtnetz verkleinern lassen lassen

mußte - konstruiert
konstruiert \"orden
worden ist.
ist. Der verdrängte Wunsch Hansens
verdrängte vVunsch
durchsichtig. Die Mama fragt ihn, ob es
ist sehr durchsichtig.
ist es ihm
ihm lieber
lieber wäre,
wäre,
wenn die die Hanna nicht nicht da wäre, was er er bejaht."
bejaht."
,,„14. April. Das Thema
14. April. Them a Hanna steht steht im Vordergrund. Er hatte,
inl Vordergrund. hatte,
wie aus
wie aus früheren
früheren Aufzeichnungen erinnerlich, gegen das das neu-
neu-
geborene Kind,
geborene Kind, dasdas ihm einen
einen Teil
Teil der Liebe der
der Liebe der Eltern
Eltern raubte,
raubte,
eine große
eine große Aversion,
Aversion, die die auch jetzt
jetzt noch
noch nicht ganz geschwunden
nicht ganz g eschwunden
und durch durch übergroße
ü bergroße Zärtlichkeit
Zärtlichkeit nurnur zum Teil Teil überkompensiert
überkompensiert a
1...
15t. Er
ist.
1 1
Er äußerte
äußerte sich
sich öfter
öfter schon,
schon, derder Storch
Storch solle kern-Kin~-;
solJe kein Kind mehr -
brin bo·en , wir
bringen, sollen ihm Geld geben,
wir sollen daB er
geben, daß kejnes mehr
er keines mehr. aus
d er
der großen Kiste,Kiste, worin die die Kinder
Kinder sind,
sind, bringe.
bringe. (Vgl.
(Vgl. die
die

Furcht vor
Furcht vor dem Möbelwagen. Sieht Sieht nicht
nicht einein S.tellwagen
Stell wagen wieWIe
ein große
ein gl'oBe Kiste aus?) Die Hanna mache soviel
Kiste aus?) soviel Geschrei,
Geschrei, das
das sei
sei
tc
ihm lästig."
Uistig.
"Einmal sagt
„Einmal sagt er plötzlich: „Kannst
er plötzlich: "Kannst du dichdich erinnern,
erjnnern, wiewie die
die
Hanlla gekommen ist?
Hanna Sie ist
ist? Sie ist bei der Mammi im Bette
bei der Bette gelegen,
gelegen,
so lieb
so lieb und brav."
brav." (Dieses
(Dieses Lob hathat verdächtig
verdächtig falsch
fa lsch geklungen!)"
geklungen!)"
„Dann
" Dann untenunten vorvor dem Hause.
Hause. EsEs ist
ist abermals
abermals ein ein großer
groBer
Fortschritt zu
Fortschritt zu bemerken.
bem erken. Selbst
Selbst Lastwagen flößenflößen ihm geringere
geringere
Furcht ein. Einmal
Furcht ein. Einmal ruft
ruft er
er fast
fast freudig:
freud ig: „Da kommt ein
"Da kommt ein Pferd
Pferd

I) Wenn
1) dns Thema
, .yenn das Thema. „Hanna" das Thema ..Lumpf"
" Hanna" das " Lumpf" direkt
direkt ablöst,
ablöst, so
50 leuchtet uns
10lIchtet uns
der Grund dafür
der Grund dafür endlich Die Hanna
ein. Die
elldlich ein. Hanna ist
ist seihst
selbst ein
ein ,.Lump!"'.
:
Kinder sind
.Lumpf". Kinder sind. Lumpfe!
Lumpfe:
igo K rlll1kengescl!ichlcl/
Krankengeschichten

mit was
mit S chwal~l.e rn am
was Schwarzem 3m Munde"
Mund e" und
lInd ich
ich kann
kann endlich
e ndli ch konstatieren,
kOllstllliere n,
daß es
daß es ein
cin Pferd mit einem
Pferd mit Maulkol'be aus
einem Maulkorbe aus Leder
L eder ist. Hans hat
ist. Hans hat
abcl' gar
aber keine Angst
gi1r keine Angst vor diesem Pferde."
vor diesem Pferde,"
"Einmal schläft
„Einmal
77
schHigt er mit
& er mit seinem
J'ei nem Stocke
S1nckc auf
aur das Pflaster und
dns Pflaster und
fragt:
fragt: "Du, ist
„Du, ist da eill Mann
da ein Mann unten
unten, , , einer,
einer, der
Je!" begraben
.begraben ist
. . ist, , .," . .

oder gibt's
oder gibt's das nur am
das nur am Friedhofe?" lhn beschäftigt
Fri ed hofe?" Ihn beschärtigt. also ni cht nur
also nicht nur
das Rätsel
das Rä tsel des
des Lebens,
Le LJcns, sondern
sond c.'n auch <Ins des
ilu ch das des Todes."
Todes,"
"Zurückgekeh rt sehe
„Zurückgekehrt sehe ich eine Kiste
icll eine Ki ste im
im Vorzimmer stehelJ und
Vor1.immer stehen und
Hans safft:
Hans sagt : „Hanna ist in
"Hannn ist so einer
in so einer Kiste nadl Gmunden
Kiste nach Gmunden mit-mit-
gefahren. ImnH~I'
gefahren. Immer \ove nn wir
wenn nnch Gmunden
wir nach Gmulluen gefahren
gcf:,hJ'Cll sind, ist sie
sind, ist sie
mitgefahren in
mitgefahren in der Kiste. Du glaubst
der Kiste. glaubst mir schon wioll cl' nicht?
schon wieder nicht?
VVirklich, Vatti.
Wirklich, Glnuh' mir.
Vntti. Glaub' mir. Wir
"Vir haben eine große
hab en eine groß e- Kiste gekriegt.
Kiste gekriegt
und da
und si nd lauter
da sind lallter Kinder drin, drin, in der Badewanne
in der Badewanne sitzensitzen siesie
drin. (In
drin. (In der Ki ste ist
der Kiste ist eine
eine kleine
kleine Badewanne ei ngepackt wor-
Badewmme eingepackt wor-
den.) Ich
den.) Ich hab'
hah' sie
sie hineingesetzt, wirklich, Icli
hillein gcset7.t, wirklich. kann mich
lell kann mich gut gut
eri nn ern ,l'l1
erinnern."
Ich
Ich:: ,,\V
„Was ns kannst du tli dich erinn ern ?"
r.h erinnern?"
H ans; „Daß
Hans: "Daß di e Hanna
die Hanno in ill der
deI' Kiste gefahren ist,
Ki ste gefahren ist, weil ich's
weil ich's
nicht vergessen hab'.
nicht hou'. Mein Ehrenwort!"
E.hrenwort! "
Ich: "Aber
„ Aher voriges Jahr istist doch die Hanna Coupe mitgefahren."
H nnn n im Coupe mitgefahren.

H ans: "A
Hans: „Aber immer
b e r Imm e r früher
rrüher iSl ist ssie
ie in
in dder Kiste mit-
e r Kiste mit-
gefahre
gefahren." n,"
Ich: "„Hat
Hat die Mammi ni ch t die Kiste gehnht?"
nicht gehabt?"
Hans: "„Ja,
Hnns! Ja, di Mammi hat sie
e Mnrnmi
die sie gchnht!"
gehabt!"
Ich: „Wo denn
Ich: ,,"Vo denn?"?"
Hans: "Zu
„Zu H ause am Boden,"
Hause Boden."
>«9
Ich:
Ich: "Hat
„Hat sie
sie sie
sie vielleicht
vielleicht mit.
mit sich h el'lImgctragen?" .:l
herumgetragen?'

1) Er
I) Er beginnt
beginnt nlln
nun zuzu pphantasieren. Wir crfllhrell.
h:l..lltnsicroll. 'Vir erfahren, daß Kiste lind
daß Kiste ihm
Badewanne ihm
und Badewanne
das
das gleiche
gleiche bedeuten
bedeuten., Ve rtretungen des
Vertretungen des Haumes,
Raumes, in dem sich
in dem sich die Kinder befinden.
die Kinder befinden.
Beachten wir
Beachten wir seine
seine wiederh olten BeleucTuIlgeu!
wiederholten Beteuerungen!

:f)
2) Die Kiste ist
Die Kiste ist IIftliirlie
natürlich der MUllerleih.
h der Mutterleib. D Der Vater will
er Vlllcr Hans n"deuton,
will Hlnu andeuten, daßdaß er
er
dies
dies versteht.
versteht. Auch
Auch dasdas Ktistchcn
Kästchen,, in dem die
in dem die Holdem
Helden des Mythus nmge5ettl
des Mytlnu werden,
ausgesetzt werden,
von
von König Sargon von
König St\rgon Agade nn,
von Agade an, ist
ist nichts anderes. -— [Zlum:
nichts anderes. [Zusatz 19:1J:J
192):] VSI. Rank's
Vgl. Runk's
Studie:
Studie: DerDer Mytlms
Mythus "on von der Geburt d~1I
der Geburt des Helden
Helden 1909
1909 (:zweite Auflage 19H).
(zweite Allnnge 1922).
Analyse
Analyse der Phobie eines
der Phobie fünfjährigen Knaben
eines fünfjährigen 191

H ans: ,,[
Hans: NTem.
· 1 Wenn wir jetzt
„Nein! jetzt nach Gmunden fahren fahren,, wird
wird
die Hanna auch in
die in der Kiste fahren."

Ich: „Wie
Ich: ,,\Vie ist
ist sie
sie denn ausaus der
der Kiste
Kiste herausgekommen?"

„Man hat sie


Hans: "i\1an sie herausgenommen."
herausgenommen."
Ich: "Die Mammi?"
Ich: „Die Mammi ?"
Hans: „Ich"Ic11 und die Mammi, dann dann sind
sind 'wir Wagen
in den 'Vagen
...·Ir in
eingestiegen und die die Hanna
Hallna ist
ist am Pferde
Pferde geritten und der
Kutsch
Kutscher er hat ,Hüöh' gesagt.gesagt. Der Kutscher war am Bocke. ~Tarst
Bocke. Warst
du mit? Die Mammi \yeiß weiß eses sogar. Die Mammi weiß es es nicht,
nicht,
sie hat es
sie es schon
schon wieder
wieder vergessen,
vergessen, aber nichts ihr ihr sagen!"
"Ich
„Ich lasse
lasse mir allesalles wiederholen."
Hans: "„Dann
Hans: Dann ist ist die R Hanna
an na ausgestiegen."
ausgestiegen."
"Sie hat
l ch: „Sie
Ich: hat noch
noch gar nicht gehen können."
gar nicht können."
„Wir
Hans: ,,\V ir haben sie sie dann herulltergehoben."
heruntergehoben."
1ch: „Wie
Ich: n Wie hat sie denn am Pferde sitzen
hat sie sitzen können, sie Sle hat jaja
voriges lJahr
voriges oh r noch
noch gar
gar nicht
nicht sitzen
sitzen können."
können."
Hans: „O
Hans: ,,0 ja, sie hat
ja, sie hat schon gesessen und hat
hat gerufen
gerufen ,Hüöh'
gepeitscht ,Hüöh,
und gepeitscht ,Hüöh, hüöh'
hüöh' mit
mit der
der Peitsche,
Peitsche, die
die ich
ich früher
früher
gehabt hab'.
gehabt hab'. Das Pferd
P ferd hat
hat gar
gar keinen
keinen Steigbügel gehabt und die
Steigbügel gehabt die
h at geritten;
Hanna hat Vatti, aber
geritten; Vatti, nicht im
aber nicht im Spaße
Spaße vielleicht."
vielleicht."
Was soll
Was soll dieser
dieser hartnäckig
hartnäclüg festgehaltene
festgehalten e Unsinn?
Unsinn ? Oh,
Oh, es
es ist
ist
kein Unsinn, es
k ein Unsinn, es · ist Parodie und
ist Parodie und Hansens Rache Rach e an
an seinem
semem
Vater. Es
Vater. E s heißt
h eißt soviel als: Kannst du mir zumuten, daß ich
soviel als: ich
glauben soll,;011, derd e r Storch habe die die Hanna im Oktober ge- ge-
bra cht, wo ich
bracht, d och _ den großen Leib
ic h doch der Mutter schon
L e i b der
Somm er, wie
im Sommer, wi e wir nach Gmunden Gmunuen gefahren sind, sind,
hetb', so kann ich
b e m er kt hab',
bemerkt ich verlangen, daß du mir meine
g laubs t. Was kann die
Lügen glaubst. die Behauptung,
Behauptung, daß die die Hanna
schon vorigen Sommer „in
schon im vorigen " in der
der Kiste"
Kiste" nachna ch Gmunden mit- mit-
ist, anderes
gefahren ist,
gefahren anderes bedeuten
bedeuten als als sein "'Vissen um die
sein Wissen die Gravididät
Gravididät
der Mutter? Daß er er die
die Wiederholung
Wiederholung dieserdieser Fahrt
Fahrt in
in der
der Kiste
Kiste
für jedes
für jedes folgende
folgende Jahr Jahr inin Aussicht
Aussicht stellt,
stellt, entspricht
entspricht einer
einer häufigen
häufigen
Form
Form des des Auftauchens
Auftauehens eines eines unbewußten
unbewußten Gedankens
Gedankens aus aus der
der
192 K ronkcI1gc5chichtcn
Krankengeschichten

Vergangenheit,
Vergangenheit, oder es
es hat spezielle
spezielle Gründe und drückt seine

Angst aus, eine solche Gravidldät


Gravididät zur niichsten
nächsten Sommerre
Sommerreise ise wieder-
holt zu seh
]lOlt en . VVir
sehen. Wir bahe
haben n jetzt
jetzt (luch
auch crfnhre
erfahren, n, durch welchen
Zusammenhang
Zll sammenhan g ihm die Reise nach GmundenGmund en verleidet
verleidet war,
w a~ sein
was e zweite
seine zw eite Phantasie
Phantasie an deutete.
andeutete.
"Später
„Später frage
frage ich ihn,
ihn, wie HannaA n
die HanU
wi e die ach ihrer
nach Geburt
ihrer Gehurt
eigentlich ins
eigentlich ins Bett der MamMama.. ggekommen
ekommen ist."
ist."

Da kann er
Da loslegen und den VD
er nun loslegen ter „frotzeln."
Vater ,, [rotze]n."
Hans: "Die Hanna ist
Hans : „Die halt ggekommen.
ist halt ekomm e n. Die Frau Kraus (die
Hebamme) hat sie sie ins
ins Bett gelegt.
gelegt. Sie hathat ja ja nicht
nicht gehen
gehen
künnen. Aber der Storch
können. Storch hat sie sie im Schnabel getragen. Gehen Gehen
hat sie
hat ja nicht
sie ja nicht können. (In(In einem Zuge fortfa hrend ). Der Storch
fortfahrend). Storch
ist · bis
ist bi j:j im Grmg gega
Gang ngen Huf
gegangen auf der Stiegen
Stiegen und
I1nd dann
dan n hat er
hat er
geklopft
geklopft und da da haben alle
alle geschl afen und er
geschlafen er hat
hat den richtigen
richtigen
Sch lüssel gehabt und hat
Schlüssel aufgesperrt und hat
hat aufgesperrt hat die
die Hmma
Hanna in in
de i n I Bett
dein Bett gelegt und die
1
elie Mammi hat ggeschlafen
eschlafen - nein, der
nein, der —
Storch hat
Storch hat sie
sie in
in ihr
ihr Bett
Bett gelegt.
gelegt. Es war
wa r schon
schon ganz Nacht., und
gan>. Nacht, und
dan n
dann hat
hat sie der
sie der Storch
Storch ganz
gun,. ruhig
ruh ig ins
ins Bett gelegt,
gelegt, hat
hat gar
gar
nicht gestrampelt,
nicht g estrampelt,und dann hath[l1. er sich den Hut genommen, und
er sich und
ist er
dann ist w eggeg:1I1gen. Nein, Hut
er wieder weggegangen. Hu t hat
hot er
er nicht gehabt.
gehabt."
leb: „Wer
Ich: "Wer hat sichsich den Hut Hu t genommen?
genommen ? Der D er Doktor
Doktor
vielleicht 1"
vielleicht?"

Hans : „Dann
Hans: "Dann ist der Storch weggegangen,
ist w eggegangen, nach n ach Hause
Hause ge-
ge-
g angen und dann hat er
gangen er angeläutet und all e Leute im Hause
lind alle Hause
n icht mehr
haben nicht geschlafen. Aber
m ehr geschlafen. Aber erzähl'
erzähl' das
uos nicht der Mammi
nicht der Mnmmi
und
und der
der Tinni
Tinni (der Köchill). Das
(der Köchin). Das istist Geheimnis!"
Geheimn is !"
Ich : „Hast
Ich: "Hast du die die Hanna
Honn .. gerne?"
gerne?"
Hans:
Hans: „O ,,0 ja,
ja, sehr
sehr gerne."
g erne."
Ich : „Wäre
Ich: "V\Täre eses dir lie ber, wenn die
dir lieber, die Hanna nicht nicht auf
auf die
die
""elt gekommen
Welt ge komme n wäre, wäre, oder
oder istis.t es
es dir liehel", daß
dir lieber, sie auf
daß sie auf der
der
'Velt ist?"
Welt l.!\t?"
1) Hohn
1) Hohn natürlich! Sowie die
IHllürlicht Sowie die spätere
spiitcre Bitte, der Mama
B ille, der VOll dem
nichts von
J\tu nHll1tChts dem Geheimnis
Gel1cimnis
:tu verraten.
zu \-·erra tell.
Analyse
Analyse dl!.r
der Phohie I!.ines fünfjährigen
Phobie eines fünfjährigl!.n Knaben '93
195

Hans: ,,Mir
„Mir wär' war' lieber, daß sie die Welt ge-
sie nicht auf die ge-
kommen wär ' ."
war'."

Ich: „Warum?"
Ich: "Warum?"

Hans: "Wenigstens
„Wenigstens schreit schreit SIe
sie nicht so und ich
nicht so ich kann das
das
Scbreien nicht aushalten."
Schreien aushalten.
Ich: "Du schreist
Ich: „Du schreist ja ja selbst."
selbst."
Hans: "Die
„Die Hanna schreit ja auch."
schreit ja auch."
Ich: „Warum
Ich: "Warum kannst kannst du es nicht aushalten?"
es nicht aushalten?"
Hans: "Weil
„Weil sie sie so stark
stark schreit."
schreit."
Ich:
Ich: "Aber
„Aber sie sie schreit ja ja gar
gar nicht."
nicht."
„Wenn man SIe
Hans: "Wenn sie am nackten
nackten Popo haut,
haut, dann
schreit sie."
schreit sie."

Ich: "Hast
Ich: „Hast du sie einmal gehaut?"
sie einmal gehaut?"
Hans: „Wenn
Hans: "Wenn die die Mammi ste sie auf den Popo
auf den Popo haut, dann
haut, dann
schreit sie."
schreit sie."
Ich: "Das hast
Ich: „Das hast du nicht
nicht gerne?"
gerne?"
Hans: "Nein ... Warum? Weil
Hans: „Nein . . .\1Veil SIe
sie so einen Krawall macht
einen Krawall macht
Schreien." ~
mit dem Schreien.".
Ich: „Wenn
Ich: "Wenn du lieberlieher hättest,
hättest, daß
daß sie nicht auf
sie nicht der Welt
auf der Welt
hast
wär; hast
war,' sie ja
du sie ja gar
gar nicht
nicht gern."
gern."
Hans: „Hm,
Hans: (zust~mmend)."
"Hm, hm (zustimmend)."
Ich:
Ich: "Deshalb hast
„Deshalb gedacht, wenn die
hast du gedacht, die Mammi
Mammi sie
SIe badet,
badet,
wenn siesie die
die Hände weggeben möcht', dann möchte
möcht', dann sie ins
möchte sie ins I
I
fallen ....""
Wasser fallen . .

(ergänzt): - „und
Hans (ergänzt): —
"und sterben."
sterben."
Ich: „Und
Ich: "Und du wärst wärst dann allein
allein mit derder Mammi. Und einem
braver Bub' wünscht
braver Bub' wünscht das das doch
doch nicht."
nicht."
"Aber denken darf er's."
Hans: „Aber er's.'(
Ich: "Das ist
Ich: „Das ist aber
aber nicht gut."
nicht gut."
Hans: „Wenn
Hans: "Wenn er's er's denken tut, tut, ist es doch gut,
ist es gut, damit
Ct
man's dem Professor schreibt."
1
man's schreibt. )

1) Wacker,
1) kleiner Hans!
"lacker, kleiner H.rns! Ich wünschte mir
Ich wünschte bei keinem
mir bei keinem Erwachsenen
Erwachsenen ein
ein besseres
besseres
der Psychoanalyse.
Verständnis der
Verständnis Psychoanalyse.
Frend, VIII
Freud, V111 '3
13
'94
1Q4 X,.ankellgescMchtt!1I
Krankengeschichten

"Später
„Später sag' sag' ich
ich ihm ihm:: "Weißt
„Weißt du, wenn die die Hanna größer sein sein
wird
wird und wird sprechen könn en, wirst du sie
können, sie schon Iieher
lieber haben."
haben."
Hans: ,,0 „O nein. Ich Ich hab'
hab' siesie jnja lieb. Wenn sie
lieb. \IVcnn sie im Herbst
Herbst
groB
groß sein wird, 'werd' ...·erd' ich mit ihr ganz allein allein in
in den Stndtpark
Stadtpark
gehen und wcrd' werd' ihr alles alles crkliircn."
erklären."
„Wie ich mit ei
,,\iVie einer ner weiteren , AufkHirung
Aufklärung anfangen will, will, unter-
bricht . .·nhrschcinlich, um mir ".ll
bricht er mich, \wahrscheinlich, zu erkHircll,
erklären, daß es es

nicht 50so schlimm ist, ist, wenn er der B ann" den Tod wünscht."
Hanna
Hans:
Hans: "„Du, Du, sie sie Wilr war doch schon längst auf der '''iclt, Welt, auch
WIe
wie SIesie noch nicht da wnr. war. Beim Slorche
Storche war sie sie doch auch

auf der \V elt.U


Welt."
Ich
Ich:: "Nein,
„Nein, beim Storche war sie vielleicht <laell
sie vielleicht doch lIi cht."
nicht."

Hans:
Hans: ,,""Ver„Wer hat sie sie denn gebracht? O cr Storch hat
Der hal sie
sie

ggehabt."
ehabt."
Ich: „Woher
Ich: "VVohcr hhat at er sie sie denn gebracht?"
gebr[lcht ?"
H ans: "N
Hans: " D, von
„Na, von 11m. "I"
ihm."
Ich: „Wo hhat
Ich: ,;V"o nt. er sie sie denn gehabt?"
gehabt?"
Hans:
Hans: „In nln derder Kiste,
Kiste, in in der
dcr Storchenkiste."
Storchen ki ste."
Ich: „Wie sicht
Ich : ,,"Vie sieht denn die di e Kiste
Kiste ausaus?"r(
Hans: „Rot.
Hans: " Rot. Rot angestrichen." (Blut?) (Blut?)
Ich: „Wer
Ich: ,,' Ver hat
h at dir's
dir\:; denn gesagt?"
gesagt ?"
Hans:
Hans: „Die "Die Mammi —
Mommi - ich ich hab'
haI.>' mir's —
mir's gedacht - im Im Buche
steht's:'1
steht's."

Ich: „In
Ich: "ln welchem
welchem Buche?"
H ans: „Im
Hans: "Im Bilderbuche."
Bilderuuche." (Ich
(Ich lasse
lo!oisC mir
mi r sein
sei ll erstes
erstes Bilderbuch
ßilderbuch
b ringen. Dort
bringen. Dort ist ein
ein Storchennest
ist Storchen nest mit StörchenStörchen abgebildet
nbgebildet aufauf
einem
einem roten
roten Kamin.
Kamin. Das Das istist die
die Kiste;
Kiste; sonderbarerweise
solIderbarerweise ist ist auf
auf
demselben Blatt
demselben Blatt ein
ein Pferd
Pferd zu
zu sehen,
sehen, das das beschlagen
hcschlogen wird.wird. In]n die
die
Kiste verlegt
Kiste verlegt Hans die die Kinder,
Kind er, da dn er sie im
Cl' sie im Neste
Neste nicht
ni cht findet).
findet).
Ich: „Was
Ich: ""ras hat
h"t denn
denn der Storch
Storch mit ihr ihr gemacht?"
geIJlilclll?"
Hans: „Dann
Hans: ,;Dann hathat er die Hanna
Cl' die hergebracht. Im
I-lOlI1J1a hergebracht. Im Schnabel.
Schunbel.
Weißt,
Weißt, derder Storch,
Storch, derder inin Schönbrunn
Schönbnlllll ist, ist, der
deI' inin den
den Schirm
Schil'm
beißt." (Reminiszenz
beißt." (ReminiszcII1. an an einen
einen kleinen
kl ei nen Vorfall
Vorfall inin Schönbrunn).
Schönbl'ul1u).
... :z

AI1t1lyse der Phobie


Analyse Phobie eines fünf
fÜlifJiiltrigen Knabrll
jährigen Knaben 195

[eh:
Ich: "Hnst
„Hast du gesehen, wie der
gesehen, ,Vle der Storcb
Storch die die Hauna
Hanna ge- ge-
bracht hat?"
Hans: "Du,„Du, da hab' ich doch doch noch geschlafen.
geschlafen. In In der deI' Früh
kein Storch
kann kein Storch ein oder einen
ein Mäderl oder bringen."
einen Buben bringen."
Ich: „Warum?"
Ich: ,,"\larum?"
„Das kann er nicht.
Hans: "Das nicht. Das kann ein Storch nicht.
ein Storch nicht. Weißt.
Weißt
,"'arum?
warum? Daß die nicht sehen, und auf
die Leute nicht eillmal, wenn
auf einmal,
1
ist, ist
Früh ist, ein Mädel da."
ist ein da."l
Ich:
Ich: "Du
„Du warst aber neugierig, wie
aber damals doch neugierig, ,,,,'ie das
das der
der
Storch gemacht hat?" hat?"
H ans:"„0
Hans: . I"
0 ja!"
]3,
Ich „Wie
Ich: :"Wie hat die ausgeseIleu, WIe
die Hanna ausgesehen, wie.. SIe
sie ,ge
Immruen 1St.
gekommen . )"
ist?"

Hans (falsch):
(falsch): „Ganz
"Ganz weiß und lieb. lieh. Wie goldig."
goldig."
Ich: „Wie du sie
Ich: "Wie sie aber das
das erstem al gesehen hast,
erstemal hast, hat hat SIe dir
sie dir

aber nicht gefallen."


Hans: „0 ,,0 sehr!"
leh: „Du
Ich: "Du warst
warst doch überrascht,
überrascht, daß sieSIe so
so klein ist?"
kl ei n ist?"
Hans: „Ja!"
Hans: "Ja!"
Ich:
Ich: „Wie klein war sie?"
"Wie klein sie?"
Hans: „Wie
Hans: "V\Tie ein junger Storch."
ein junger Storch."
Ich: „Wie
Ich: "Wie war's noch? Wie ein
war's noch? em Lumpf vielleicht?"
yielleicht?"
Hans: „0 ,,0 nein, ein Lumpf ist
n ein, ein ist viel größer, , . bissei
viel größer bissel kleiner,
. kleiner,
. .

die Hanna wirklich."


wie die wirklich."
Ich hatte dem Vater
Ich hatte Vater vorhergesagt,
"orhergesagt, daß diedie Phobie desdes Kleinen
Kleinell
sich Gedanken und Wünsche aus
die Gedanken
sich auf die aus Anlaß der Geburt des des
Schwesterehens zurückführen lassen,
Schwesterchens werde zurückführen aber ich
lassen, aber "el'-
h atte ver-
ich hatte
säumt, ihn aufmerksam zu machen, daß ein
säumt, ein Kind ein "Lumpf'~
ein „Lumpf"
für die
für die infantile
infantile Sexualtheorie
Sexualtheorie sei,
sei, so
so daß Hans den Exkremental-

1) Man
1) Ma.n halte
ho.lte sich
sich über
über Hansens
Hansens Inkonsequenz
Inkonscqueh1 nicht
hicht auf. Im vorigen
auf. Im vorigen Gespräch
Gespräch ist ist
der Unglaube
der Ungttluhe anan den
den Storch
Storch aus seinem Unbewußten
aus seinem Unbewußten zum Vorschein gekommen,
'Lllm Vorschein gekommen, der der
mit seiner
mit Erhittenm~ gegen
seiner Erbitterimg ~esen den
den geheimtuerischen
geheimtuerischen Vater
Valer verknüpft
verkniipft war.
war, Jetzt ist er
Jet2.t ist er
ruhiger geworden
ruhiger geworden und
und antwortet
antwortet mit
mit offiziellen
offiziellen Gedanken,
GediUlken, in
in denen
denen er
er sich
sich für
für die
die
vielen mit
vielen mit der
der Storchhypothese
Storchhypothese verbundenen
verbundenen Schwierigkeiten
Schwierigkeiten Erklärungen zurecht
Erklärungen zurecht
gemacht
gemacht hat.
hat,
,,'
13*

x g6 Krankengeschicltten
Krankengeschichten

komplex passieren
komplex passieren werde.
werde. AusAus dieser
dieser meiner
meiner Nachlässigkeit
Nachlässigkeit
en ts}>rang die
entsprang die zeitweise
zeitweise Verdunkelung
VerdLmkelung der
der Kur. Jetzt nach
Ku r. Jetzt nach erfolgter
erfolgter
Klärung versucht
Klärung versucht derder Vater,
Vnter, Hans
Hnns über
üb er diesen wichtigen Punkt
di esen wichtigen Punkt
ein zweitesmal
ein zweitcsmal zu
zu \"ernehm en.
vernehmen.
„Am nächsten Tage
"Am nächsten Tage lasse
lösse ich
i ch mir
mir die
die gestern erzählte Ge-
gestern erzählte Ge-
~chi chte nochmals
schichte nochm als wiederholen.
wiederholen. Hans erzählt:
Hans " Die Hanna
er7.ählt: „Die ist in
Han na ist in
der großen
der woßen n och Gmunden
Ki ste nach
Kiste gefahren, und
Gmllnden gefahren, die Mammi
und die Mammi im im
Coupe und
und-
Bannn ist
die Hanna ist im
im Lastzuge
Lns Lzugc mit
mit der gefahren,
der Kiste gefahren,
Kiste
Coupe die
und dann,
und dann, wi e wir
wie in Gmunden
.vir in waren, haben
GIl1UndClI waren, haben ich ich und
und diedie
M ammi die
Mammi die Hanna
H annfl herausgehoben,
h erausgehoben, haben
hal)cu sie
sie aufs Pferd gesetzt.
ilufs Pferd gesetzt.
D er Kutscher
Der Kutscher war
war am nm Bocke
Bocke undund diedie Hanna
H nnua hat die vorige
hat die vorige
(vorjährige) Peitsche
(vorjährige) gehabt und
Pei lsch e gehabt und hat
hat das
Jas Pferd gepeitscht und
Pferd gepeitscht und
hat immer
immer gesagt: "HOoh(', und
gesElgt: „Hüoh", und das war immer
das war immer lustig, und
lustig, und
hat
der Kutscher
der Kutscher hat hat auch
a uch gepeitscht. —
gepeitsch t. - Der hat gar
Ku tscher hat
Der Kutscher gnl'
gepeitscbt, weil
nicht gepeitscht,
nicht weil diedi e Hanna
B nnnn die Peitsche gehabt
di e Peitsche hat.
gehabt hat. -
Der Kutscher
Der KuL,ch el' hat
hat diedie Zügel
ZUgel gehabt
gehabt -— auch die
auch Zagel hat
die Zügel hat
die Hanna
die Hanna gehabt
gehabt (wir si nd jedesmal mit einem
(wir sind Wogen von
ei nem Wagen von
der Bahn
der Bahn zum Hause gefahren gefahren}; Hans sucht hier Wirklichkeit
sucht hier Wirklichkeit
und Phantasie
und Phantasie in in Übereinstimmung
Übereinsti mmung zu bringen). In Gmunden
bringen ). In GmUllden
haben 'w
haben ir die
wir die B Run n vom
Hanna eruntergehob en, und
vom Pferde hheruntergehoben, und
~ie
sie ist
ist allein
allein über die Stiege gegangen." (Als
die Stiege Hanna voriges
(Als Hrmna voriges

Jahr
Jahr in in Gmunden war, war ~ie
war, sie 8 MOllilte
Monate alt.alt. Ein Jahr
Ein Jahr
friiber,
früher, wo sich offenbar
rauf sich
worauf offenbar Hons' Phantasie belieht,
Hans' Phantasie waren
bezieht, waren

bei ver-
bei der
der An kunft In
Ankunft in Gmunden
Gmunden 55 Monate Monate der der GrnvidiWt
Gravidität ver-

strich en.)
strichen.)
IIch:
ch: "Das
„Das vorige Jahr wal'
vorige Jahr war didie Hanna schall
e Hrmna schon da."
da.

Wagen gerohren, ein


aber em
Hans: "Vor
Hans: iges Jahr
„Voriges Jahr istist sje
sie imim Wagen gefahren, ober

Jahr
Jahr vorh er, w
vorher, ie sie
wie sie uei
bei un
unss auf
auf der
der VVelt war ..."
Welt war . . .

Ich:
Ich: "Bei
„Bei ununss; wnl'
war sie
sie schon
schon?"?"
Hans: "la,
Hans: „Ja, du
du bist
bist doch
doch schon
schon immer gekommen, mit
immer gekommen, mir
mit mir
Schinakel
Schinakel zu zu fahren,
fahren, undund diedie Annn
Anna hat
hat di ch bbedient."
dich edi ent."
Ich:
Ich: "Das
„Das wOrwar ober
aber ni cht voriges
nicht voriges Jahr,
Jahr, da war die
da war Hanna
die Hannl1

noch
noch gar
gar nlcht
nicht aufauf der
der W elt."
Welt.

.
Analyse der
Analyse der Phobie
Phobie eines
einesfünf
fünfFllwigen Knaben
jährigen Knaben 197
'97
Hans: „Ja,
Hans: da war
"Ja, da war sie
sie auf
auf der
der Welt.
VVelt. Wie
VVie sie
sie erst
erst in der
ln der
Kiste gefahren
Kiste gefahren ist,
ist, hat
hat sie
sie schon
schon laufen
laufen können,
können, schon
schon ,Anna'
,Anna'
sagen." (Das
sagen." (Das kann sie
kann sie erst seit 44 Monaten).
erst seit Monaten).
Ich: „Aber
Ich: "Aber da war sie
da war sie doch
doch noch
noch gar
gar nicht
nicl1t bei
bei uns."
uns."
Hans: „O
Hans: ja, da
,,0 ja, da war
war sie doch beim
sie doch beim Storche."
Storche."

Ich:
Ich: ,,"'Tie alt
„Wie alt ist
ist denn
denn diedie Hanna?"
Hanna?"
Hans:
Hans:
, "Sie wird
„Sie wird im im Herbste
Herbste 2:2 Jahre. Die Hanna
Jahre. Die Henna war war doch
doch
da, du
da, du weißt
weißt es es doch."
doch."
Ich: "Und
Ich: ,Und wannwann war war sie beim Storche
sie beim Storche in in der
der Storchenkiste?"
Storchenkiste?"
Hans: „Schon
Hans: lange, bevor
"Schon lange, bevor sie
sie inin der Kiste gefahren
der Kiste gefahren ist.ist.
Schon sehr
Schon sehr lange."
lange."
Ich: „Wie
Ich: ",I\' ie lange
lange kannkann denn
denn die gehen? Wie
Hanna gehen?
die Hanna Wie siesie in
in
Gmunden war,
Gmunden war, hat
hat sie
sie noch
noch nicht
nleht gehen können."
gehen können."
Hans: „Voriges
Hans: "Voriges JahrJahr nicht,
nicht, sonst
sonst schon."
schon."
Icn: „Die
Ich: "Die Hanna
Hanna war war doch nur einmal
doch nur einmal in in Gmunden."
Gmunden."
Hans: „Nein!
Hans: "Nein! Sie war zweimal?
Sie war zweimal; ja,ja, das
das ist
ist richtig.
richtig. Ich kann mich
Ich kann mich
sehr gut
sehr gut erinnern.
erinnem. Frag'
Frag' nur diedie Mammi, die dir's schon
die wird dir's sagen.~'
schon sagen."
lch: "Das
Ich: „Das istist doch
doch nicht
nicht wahr."
Hans: "Ja,
Hans: das ist
„Ja, das ist' wahl'.
wahr. WieWje siesie in Gmunden
GnuInden das das erste-
erste-
mal
mal wal',war, hat sie gehen und reiten können und
hal sie später
und später
hat
hat man sie sie tragen müssen. - — Nein, später
später istist sie
sie erst ge-
erst ge-

ritten und voriges


ritten voriges Jahr
Jahr hat
hat man sie sie tragen müssen."
müssen.
feh:
Ich: "Sie
„Sie geht
geht aber
aber doch erst erst ganz kurze Zeit. Zeit. In Gmunden
In Gmunden
hat
hat siesie nicht
nicht gehen können,"
können."
Hans: "Ja,
Hans: schreib's nur
„Ja, schreib's nur auf.
auf. Ich
Ich kann
kann mich ganz gut er-
ganz gut er-

innern.
innern. - — Warwn lachst dur'
Warum lachst du?"
Ich: "VVeil
Ich: „Weil du du ein
ein Schwindler
Schwindler bist,
bist, weil
weil du ganz gut
du ganz gut ,,,eißt,
weißt,

daß die Hanna


daß die Hanna nur
nur einmal
einmal in Gmunden war,"
in Gmunden war."

Hans: "Nein,
Hans: „Nein, das
das ist
ist nicht
nicht wohr.
wahr. Das erstemal ist
Das erstemal sie auf
ist sie dem
auf deIn

Pferd~
Pferde* geritten
geritten ... und
. und das
. . das zweitemal
zweitemal (wird
(wird offenbar
offenbar unsicher)."
unsicher)."

Ich: "VVal'
Jch: „War dasdas Pferd die Mammi?~'
vielleicht die
Pferd vjeHeicht Mammi?"
Hans:
Hans: "Nein,
„Nein, ein
ein wirkliches Pferd, beim
wirkliches Pferd, beim Einspänner."
Einspänner."
Ich: ,,'lViI'
Ich: „Wir sind
sind doch
doch immer
immer mit einem Zweispänner
mit einem Zweispänner gefahren."
gefahren."
1 98 K r a nkeIlgeschich tf: n
Krankengeschichten

tc
Hans:
Hans: "So war's hhalt
„So war's alt ein Fiaker.Fiaker."
Ich: ,,\Vas
Ich: „Was hat die die Hanna in der Kiste gegessen?"

Hans : "„Man
Hans: i\1an hathat ihr ihr eill ein Blltterbrod
Butterbrod und Hering und lind Rettig
(ei
(einn Gmund
Gmundner ner Nachtmahl)
Nachtmahl ) hineingegeben,
hineingegeben, und daweil daweil die die

B anna gefahren
Hanna gel'ahren ist, ist, hat sie
hat sich das
sie sich dos ßutterbrot ft ufgeschmiert
Butterbrot aufgeschmiert
un d hat 50
und m al gegessen."
5omal
Ich
Ich:: "Hat
„Hat die die Hanna nicht nicht geschrien
geschrien?" ?"
Hans: "Nein!"
„Nein!"
fch: ,,'Yas
Ich: „Was hat hat siesie denn gemacht?"gemacht?"
Hans: "„Ganz Ganz ruhig
ruhig d'rin cl'rin gesessen."
gesessen."

lch : „Hat
Ich: "Hat sie sie nicht gestoßen
gestoßen?" ?"
Halls
Hans:: „Nein,
"Nein, sie sie hat forLwti h rend gegessen und hat
h flt fortwährend sich nicht
h fl t sich nicht
ein mal ·gerührt.
einmal gerührt. Zwei Z"... ei große
g roße Häfen Hiifen Kaffee
Ka ffec 1wthat siesie ausgetrunken
ausgetrunken

- bis bis inin der Früh war 311cs weg und
",'fl r alles un d den Mist Mist hat hat sie in der
sie in der

Kistc ge1
Kiste assen, die
gelassen, Blätter von
die Blätter YO II den zwei
zwei R cu igen und
Rettigen lind ei einn Messer
Messer
R ettigsch neidell ; sie
zum Rettigschneiden; sie hat alles zusammengeputzt
alles zllsammcngcputzt wie ein ein

Has', in
Has', in einer
einer Minute
Min ute und sie sie war fertig.
ferti g. Das
On!' war eine Hetz'. Hetz'.
Ich und
Ich un d die die H ann a bin
Hanna bin sogarsogar mitgefahren
mi tgefahren in in der Kiste,
Kiste, ich ich hab'
hab'
in der Kiste
in Kiste geschlafen
geschl afe n die garne Nacht
di e ganze Nach t (wir(wi r sind
si nd vorvor 2 Jahren
Jahren
tatsächlich in
tatsächlich in derder Nacht nach nDch Gmunden
Gmumlcll gefahren)
gefah ren) und die die
Mammi
J.\1ammi ist ist im Coupe"
Coupe gefahren.
gefahren. Immer lmmer haben hoben wir gegessen auch auch
im 'Vagen, das
im Wagen, das war eine eine Gaude. —
Gnude. - Sie Sie ist
ist gar ni cht am Pferde
gar nicht Pferde
gerittcn (er
geritten (Cl' ist
ist jetzt
jetzt unsicher
unsicher geworden,
ge\'\'ordclI, weil
weil erer weiß,
weiß, daß wir wir
im
im Zweispänner
Zweispänner gefahren sind) sind) ...
.. . sie
sie ist im Wagen
ist im \IVagen gesessen.
gesessen.
Das ist
Das ist das
das Richtige,
Ri chtige, aber aber ganz allein bin
gml1. allein bin ich
ich undund die di e Hanna
Hanna
gefDhren ... die
gefahren die Mammi
rVla mmi ist ist auf
auf dem Pferde gc ritten, die
p rcl'de geritten, di e Karolin'
Karolin'
(unser Mädchen
(unser i.\1ädchen vom vorigen vori ge n Jahre)
Jahre) auf auf dem
dem andern
nll de l'lI . .. Du,
. . .Du,
was
was ich ich dirdi r da
da erzähl',
cl'Zähl', ist ist nicht
niellt einmal
eiumal wahr."
wn h r."
Ich : „Was
Ich: ,,"Vas ist niellt wahr?"
ist nicht \'\·nhr ?tt
Hans: „Alles
Hans: "Alles nicht.
uit:hL Du, D u, wir setzen sie
\Vii" setzen sie und mich in in die
die
ill die
1

Kiste' und ich


Kiste ich werde in die Kiste
Kiste Wiwi\'Yiwi maclu-n.
mnchcn. Ich l eh werd'
werd'

1) I) Die
Oie Kiste
Kis te für do s Gmundner
fi ir dos Gm undncr Gepäck,
Gepäck, die
di (' im
im Vorzimmer sl c-ht.
\'on i mln L'r stellt.

Analyse der
Analyse der Phobie
Phobie eines
eines fünf
fii.njjährigen Knaben
jährigen Knaben 199
199

halt.in
halt die
in dieHosen Wiwi
Hosen '\Viwi machen,
machen, liegt
liegt mir
mir gar
gar nichts
nichts d'ran,
d'ran, 'ist
ist

gar keine
gar keine Schand'. Du, das
Schand', Du, das ist
ist aber
aber kein Spaß, aber
kein Spaß, aber lustig
lustig ist
ist
~c h on.I"
es schon!"
es
"Er erzählt
„Er erzählt dann
dann die
die Geschichte,
Geschichte, wie
wie der Storch gekommen
der Storch gekommen
ist, wie
ist, wie gestern,
gestern, nur
nur nicht,
nicht, daß
daß er beim Weggehen
er beim vVeggehen 'den Hut
den Hut
genommen hat."
genommen hat."
Ich : „Wo
Ich: "Wo hat hat der
der Storch
Storch denden Türschlüssel
Türschlüssel gehabt?"
gehabt?"
Hans: „In
Hans: "In derder Tasche."
Tasche,"
Ich: „Wo
Ich: "VVo hat hat denn der der Storch
Storch eine
eine Tasche?"
Tasche?"
Hans: „Im "Im Schnabel."
SchnabeJ."
!eh: „Im
Ich: " Im Schnabel
Schnabel hat hat erer ihn
ihn gehabt!
gehabt! Ich hab' noch
Ich hab' noch keinen
keinen
Storch gesehen,
Storch gesehen, der der einen
einen Schlüssel
Schlüssel im Schnabel gehabt
im Schnabel gehabt hat."
hat."
Hans: „Wie
Hans: ,,-VVie hat
hat er können?
er denn hineinkommen können? Wie kommt Wie kommt
denn der
denn der Storch
Storch vonvon derder Tür hinein?
hinein? Das ist ist ja nicht wahr,
ja nicht wahr,
ich hab'
ich hab' michmich nur nur geirrt,
geirrt, der
der Storch
Storch läutet
läutet an und jemand
an und jemand
euf."
macht auf."
Ich:
Ich: "V'Vie
„Wie läutet
läutet erer denn?"
denn?"
Hans:
Hans: „Auf"Auf der der Glocke."
Ich: ),V\.Tie macht er
Ich: „Wie das?"
er das?"
Hans: "Er
Hans: „Er nimmt den den Schnabel und drückt drückt mit dem
mit dem
Scbnabel
Schnabel an." an."
leh:
Ich: "Und
„Und er er hat diedie Tür wieder
wieder zugemacht?"
zugemacht?"
Hans:
Hans: "Nein,
„Nein, ein ein Dienstmädchen hat sie sie zugemacht Die Die war
war
ja schon
ja schon auf,
auf, die hat ihm aufgemacht und zugemacht."
die hat
leb:
Ich: ,,"Vo
„Wo ist ist der Storch zu zu Hause?"
Hans:
Hans: "Wo? „Wo? Jn In der
der Kiste,
Kiste, wo er er die
die Mäderl
Mäderl hat.hat. In Schön-
In Schön-

brunn vielleicht,"
brunn vielleicht."

Ich:
Ich: "Ich
„Ich hab' in in Schönbrunn keine Kiste Kiste gesehen."
gesehen."
Hani:
Hani: "Die „Die wiI:d
wird halt weiter weg sein. —
sein. - "'leißt,
Weißt, Wlewie der
der

Storch
Storch die die Kiste
Kiste aufmacht?
aufmacht? Er nimmt nimmt den den Schnabel
Schnabel -— die
die

Kiste
Kiste hat
hat auch einen Schlüssel - — er nimmt den Schabel
er nimmt Schabel und
und eins
eins

(eine Schnabelhälfte) läßt


(eine Schnabelhälfte) läßt erer auf
auf und
und sperrt
sperrt soso auf
auf (demonstriert
(demonstriert
es mir am
es nllr am SchreibtischschJosse).
Schreibtischschlosse). Das Das ist
ist ja
ja auch
auch einein Henke!."
Henkel."
BOO
200 Krankengeschichten
Krankengeschichten

Ich: "Ist
„Ist so
so em
ein Mäderl nicht 7.Uzu schwer fOr
für ihn?,4
ihn?"
H
Hans: · t
O nein.
ans:"„0 nein!"
Cl

Ich: "Du,
Ich: sieht em
„Du, sieht ein Stellwagen nicht wie
WJC eme
eine StOl'chen-
Storchen-
kiste
kiste aus?"

Hans: "Ja!U
„Ja!"

Ich: "Und Möbelwagen?"


ein Möbelwagen?"
„Und ein
"Ein Gsindel
Hans: „Ein Gsindelwerkwngen (Gsjndclwerk: Schimpfwort für
werkwagen (Gsindelwerk: für

unartige
unartige Kinder)
Kinder) auch."
auch."

,,17- April.
„17. April. Gestern hat semen lange
hat Hans seinen lange gepInnten Vorsatz
geplanten Vorsatz
ausgeführt und ist ist in
in den Hof vis-n-vis
vis-ä-vis hinübergegangen. Heute

wollte er
wollte er es
es nicht
ni cht tun, gerade gegenüber dem
tun, weil gernde deIn Einfahrts-
tore ein W
tore ein agen an der Ausladerampe
Wagen Ausladernmpe stand.stand. Er sagte
sagte mir:
mir:
„Wenn
,,'Venn dort ein Wagen steht, steht, so
so furcht'
fürcht' ich
ich mich,
mich, daß ich die
ich die
Pferde necken werde und sie fallen um und machen mit
sie fallen mit
den Füßen Krawall."
den Krawall."
Ich: „Wie
Ich: neckt man denn Pferde?"
"Wie neckt Pferde?"
Hans: „Wenn
"Wenn man mit ihnen schimpft, schimpft, dann neckt man sie, S1e,
wenn man Hühü schreit." schreit," 1
1

Ich: "Hust du
Ich: „Hast du Pferde
Pferde schon
schon geneckt?"
geneckt?"
Hans: „Ja,
Hans: "Ja, schon
schon öfter.
öfter. Fürchten tu tu ich
ich mich,
mich, daß ich's
ich's tu,
tu,
aber wahr ist
aber ist eses nicht."
nicht."
Ich: "Hast du
Ich: „Hast du schon
schon in in Gmunden PferdePfel'de geneckt?"
geneckt?"
"Nein!l/
Hans: „Nein!"
Ich: „Du
Ich: "Du neckst
neckst aber fiber gerne
gerne Pferde?"
Pferde?"
Hans:
Hans: „0,,0 ja,
ja, sehr
sehr gerne!"
Ich: "Möchtest du sie
Ich: „Möchtest sie gerne
gerne peitschen?"
peitschen?"
,,Ja!/l
Hans: „Ja!"
Ich: „Möchtest
Ich: "Möchtest du die die Pferde
Pferde so so schlagen,
schlagen, wie di e Mamrni
wie die M"a mmi
die Hanna?
die Hanna? DasDas hasthast du ja jn auch gerne."
gerne."

1) „Es
1) hat ihm
"Es hat ihm oft
ofL große
große Furcht eingejagt , wenn
Furcht eingejagt, wenn Kutscher
Kutscher die
die Pferde
Pferde schlugen
schlugen
und Hü schrien."
und schrien,"
= = -

Analyse
Analyse der Phobie eines
der Phobie fünfjährigen
eines fünfjährigen Knaben 201
.01

„Den Pferden
Hans: "Den Pferden schadet
schadet es ja ja nichts, wenn man Sie sie

schlägt.
schlägt. (So hab' ich
hab' ich ihm seinerzeit gesagt, um seine
seinerzeit gesagt, seine Furcht vor
Furcht vor
dem Peitschen derder Pferde zuzu mäßigen).
mäßigen). Ich hab', einmal wirk-
hab's einmal wirk-
lich getan. Ich hab' einmal die Peitsche
lich getan. gehabt . und hab'
Peitsche gehabt hab' da,
das
Pferd gepeitscht und es
Pferd gepeitscht es ist umgefallen und hat
ist umgefallen hat mit Füß~n
mit den Füßen
u
Krawall
Krawall gemacht."
gemacht.
„Wann?"
Ich: "Wann?"
Ich:
Hans: „In
Hans : Gmunden.
"In Gmunden."
Ich: "Ei.n
Ich: wirkliches Pferd? Das am Wagen
„Ein wirkliches VVagen angespannt war?"
angespannt war?"
Hans: „Es"Es war außer'm Wagen."
„Wo war's
Ich: ,,,Vila war's denn?"
Hans: "Ich
Hans: „Ich bab's halt gehalten,
hab's halt gehalten, daß eses nicht davonrennen
nicht davonrennen
,oll." (Das
soll." (Das klang natürlich
natürlich alles
alles unwahrscheinlich)."
unwahrscheinlich)."
Ich: „Wo
"Wo warwar dasr'
das?"
„Beim Brunnen."
Hans: "Beim
Ich: „Wer
Ich: "Wer hat's
haC, dir
dir erlaubt? Hafs der
erlaubt? Hat's der Kutscher
Kutscher dort
dort stehen
stehen
lassen?"
lassen?"
"Halt ein
Hans: „Halt ein Pferd
Pferd vom Stalle."
Stalle."
Ich:
Ich: "Wie ist
„Wie es zum Brunnen
ist es Brunnen gekommen?"
Hans: „Ich
Hans: "Ich hab's
hah's hingeführt."
hingeführt."
Ich:
Ich: „Woher? Aus dem Stalle?"
"Woher? Aus Stalle?"
Hans:
Hans: "Ich
„Ich habts
hab's herausgeführt, weil
weil ich
ich es
es hab'
hab' wollen
wollen
. h en. "
peltsc
peitschen."
Ich:
Ich: "V\' ar im Stalle
„War Stalle niemand?"
niemand?"
Hans: „O
Hans: ,,0 ja,
ja, der
der Loisl
Loisl (der
(der Kutscher
Kutscher in Gmunden)."
In Gmunden)."

"Hat er
Ich: „Hat
Ich: er dir's
dir's erlaubt?"
erlaubt?"
Hans: „Ich
Hans: ,,Ich hab'
hab' mit ihm lieb lieb geredet
geredet und er
er hat
hat gesagt,
gesagt, ich
ich
darf es
darf es tun/
tun."
Ich:
Ich: „Was
"Was hast du ihm
hast du ihm gesagt?"
gesagt?"
Hans: „Ob
Hans: "Ob ich
ich das PIerd nehmen darf
das Pferd darf und
und peitschen
peitschen und
schreien. Er
schreien. Er hat gesagt, ja."
hat gesagt, ja."
Ich: „Hast
Ich: "Hast du's
du's viel
viel gepeitscht?"
gepeitscht?"
Hans: „Was
"Was ich dir dir da erzähl',
erzähl', ist gar nicht
ist gar nicht wahr."
202 K r (l l l J.Y·llg t'SCIIICh I ru
Kraiikcngcscliiclit Cfl
)
feh:
Ich: ,,''''as ist
„Was ist davon wahl'?(C
davon wahr?"
Han s : „Nix
Hans: "Nix ist ist davon
dnvoll wahr,
\\"nlll', das
tin s hab'
hab ' ich
ich dir
dir nur
llur im im Spaße
Spaße
erzäh lt."
erzählt."

Ich: „Du
Ich: " D u hast
hast nieni e ein
ein Pferd
Pferd aus iHI ~ dem
dcm Stalle
Stnllc geführt?"
gcfi.'lhrt ?,r
HallS:"
Hans: „O " 1'
0 nein!"
H e Hl"
1

Ich:
Ich: ll Ge wnnschl hast
„Gewünscht hnsl du
du dir's."
dir·$.H
Hans : „O,
Hans: ,,0 , gewünscht
gewünsc ht schon, gccl<1cht hab'
SC hOll , gedacht hab ' ich
ich mir's."
mir's."
"fn
Ich: „In
Ich: Gmun den ?C'
Gmunden?"
Hnns: „Nein,
Hans: "Nein, erst erst hier.
hier. InIn der ucr Früh
Früh hab'hnb' ich
ich mir's
mir's schon
schon ge-
ge-
dacht, wie
dacht, wi e ichich ganz
gnn r. angezogen
1lllgCZOgClI war; wal' ; nein,
ncin, inin der
der Früh
Friih im Bette.
Bette." 1,
Ich: „Warum
Ich: ,,'Varllm hast hn st dudu mir's
mir '!; nieni e erzählt?"
CI7.iihll?" .
Halls: „Ich
Hans: " l eh hab'
hab' nicht
lIichl d'ran geuilcht."
d' rßlI gedacht."
Ich: „Du
Ich: " Du hast dir'~ gedacht,
has t dir's gedacll1 , weil weil du auf di e Straßen
auf die Straßen ge-ge-
hast. I C
sehen hast."
sehen
I
Hans: „Ja!"
Hans: llJa !t( •
Ich: "VVen möchtest
Ich: „Wen möchlt'Sl du eigentlich
eigClltli ch gerne schlugen, die
gerne schlagen, di e Mammi,
Mammi,
die Hanna oder
die odel' mich?"
mi ch ?IC
Hans : „Die
Hans: " Die Mammi."
Ich: „Warum?"
Ich: ,, 'Varum?"
Hans : „Ich
Hans: " Iel1 Inöcht'
möcht' sie h .. 11. schlagen."
sIe halt schl üge n. "
Ich: ,,„Wann
Ich: 'Yarm hast bast du dll gesehen,
gese hen, dnO jemnnd eeine
daß jemand m e Mammi
schlägt?1C
schlägt?"
Hans: "I ch hab
flans: „Ich hab's's noch ni nie gese Il C11, in
e gesehen, m ClIlcm L
in meinem Leben ."
ebcn nie.
me.
Ich:
Ich: "„Und
Und du dll möchtest es cs halthnlt doch machen. Wie \tVi c möchtest
möchtest
du das das tun?"
tUB ?"
Hans: "„Mit MiL dem Pl'acke Pracker." r"." (Mit de demm Pl'acl.cr
Pracker drohtdroht die
die

Mama
1\'
l amn öft öfterer ihn
ihn 7,Uzu sc. hlng(·n ).
schlagen).
l
"„Für
Für hheuteeut e mußle
mußte ich ich das
das Gespräc
Gespräch h abbrechen.
abbrechen."'
Auf der Gasse erkHirte
"„Auf erklärte mir HallS: Hans: Stellwllgcn, Möbelwagen,
Stellwagen, Möhelwagen,
Kohlenw.
Kohlenwagen a gcn seienseien Slorchkistcnwngcn.
Storchkistenwagen." ((
Das hheißt
elßt nl!'o:
also: gravid
gravide c Fri1l1clI
Frauen.. Die sadistisch Anwandlung
c Anwnnulung
sadistische

unmittelbar vorh vorher el" kanu


kann niehl.
nicht onBcr Zusammenhang
außer Zusil mmcnh .. ng mit unserem
unserem
Thema 5ein. sein.

Analyse der Phobie


A fla l)'se der Phobie eines jün.fiiihrigen
eines fünfjäh Knaben
rigen Knaben 203

21. April.
„21.
,, April. Heute Früh
Heute Früh erzählt
erzählt Hans, er habe sich sich gedacht:
gedacht:
„Ein Zug
"Ein Zug warwar in in Lainz
Lainz und und ich bin mit der Lainzer Großmama
ich bin

nach
nach Hauptzollamt gefahren. Du warst
Hauptzollamt gefahren. warst noch nicht herunter von der der
Brücke und der zweite Zug war schon in in S1.
St. Veit. WieV\Tie du herunter-
herunter-
gekommen bist, bist, war der Zug schon schon da da und
und da da sind wir eingestiegen."
sind wir eingestiegen."
,,(Gestern war Hans in
„(Gestern Lainz. Um auf
in Lainz. auf den
den Einsteigeperron
Einsteigeperron zu Z11

kommen, muß man über über eine Brücke gehen. gehen. Von dem Perron
sieht man die
sieht die Schienen entlang bis bis zur
zur Station
Station St. St. Veit.
Veit. Die
Sache ist etwas undeutlich.
ist etwas undeutlich. Ursprünglich hat sich Hans
hat sich Ha.ns wohl
wohl
gedacht: er er ist
ist mit dem ersten Zuge, den kh ich versäumt habe,
versäumt habe,
davongefahren, dann ist aus Unter-St. Veit ein
ist allS ein zweiter
zweiter ZugZug ge- ge-
kommen, mit dem ich ich nachgefahren bin. bin. Ein Ein StUck dieser
Stück dieser
AusreiOerphantasie hat
Ausreißerphantasie hat er er entstellt,
entstellt, so so daß er schließlich sagt:
er schließlich sagt:
VVir sind
Wir heide erst
sind beide erst mit dem zweiten zweiten Zuge weggefahren."
weggefahren."
"Diese Phantasie steht
„Diese steht in In Beziehung zu der letzten un-
der letzten un-
gedeuteten, die
gedeuteten, die davon handelt, handelt, wir hätten hätten in in Gmunden zuviel zuviel

Zeit verbraucht, um die


Zeit verbraucht, Kleider in
die Kleider anzuziehen, und
in der Bahn anzuziehen, und
der Zug wäre
der wäre davongefahren)."
davongefahren)."
"Nachmittag vor
„Nachmittag vor dem Haus. Haus. Hans läuft läuft plötzlich
plötzlich insins Haus,
Haus, als
als
ein Wagen
ein VVagen mit zwei Pferden Pferden kommt, an dem ich ich nichts
nichts Außer-
gewöhnliches bemerken kann.
gewöhnliches kann. Ich Ich frage
frage ihn,ihn, waswas er er hat.
hat. Er Er
sagt: „Ich
sagt: "leh fürchte
fürchte mich, mich, weilweil diedie Pferde
Pferde so so stolz
stolz sind,
sind, daß
daß sie
sie
umfallen." (Die
umfallen." (Die Pferde wurden vom Kutscher scharf scharf am ZügelZügel
gehalten, so
gehalten, so daß
daß siesie inin kurzem SchritteScllritte gingen,
gingen, die die Köpfe
Köpfe hoch-
hoch-
haltend —
haltend - sie sie hatten
hatten wirklich
wirklich einen stolzen stolzen Gang)."
GOlIg)."
u
"Ich frage
„Ich ihn, wer
frage ihn, wer denn denn eigentlich
eigentlich so so stolz
stolz sei."
seL
Er: "Du, wenn ich
Er: „Du, ich ins
ins Bett
Bett zurzur Mammi komm'." komm'."
lch: „Du
Ich: "Du wünschest
wünschest also, also, ich
ich soll umfallen?"
soll umfallen?"
Er: „la,
Er: "Ja, du sollst
sollst als
als Nackter
Nackter (er (er meint:
meint: barfüßig semer-
barfüßig wie seiner-
zeit Fritzl)
zeit Fritzl) auf
auf einen
einen SteinStein anstoßen
anstoßen und da soll soll Blut
Blut fließen
fließen
und wenigstens
und wenigstens kann ich ich mitmit derder Mammi ein ein bißchen
bißchen allein
allein
sein. Wenn
sein. \iVenn du in lD diedie Wohnung
'\rVohnung heraufkommst, kann ich ich
geschwind weglaufen
geschwind weglaufen von von derder Mammi, daß daß du's
du's nicht
nicht siehst."
siehst."
ao4 Kr(l.lIkc"C~$c1tichlcti
Krankengeschicht rn

leh:
Ich: ·"Kannst
„Kannst du dich uu
dich erinnern,
ermuerl1, wer sich am
wer sich am Steine ~mge­
Steine ange-
stoßen hat?"
stoßen hat?"
Er: "Ja, der
Er: „Ja, der Fritzl."
Fritzl.((
leh: „Wie
Ich: der Fritzl
,,\'Vie der FritzI hineingefallen ist, was
hineiugcfallcll ist, hast du
was hast dir
du dir J
gedacht?'"
gedacht?"
Er:
Er: "Daß du
„Daß du am
.\In Steine
Steine hinfliegen
hinOiegen sollst."
sollst."
Ich ~ „Du
Ich: "Du möchtest
möchtest also
also gerne ~lIr Mammi?"
gcrne zur Mammi?u
Er: "Ja!
Er: „Ja!" j(

Ich:
Ich: "Weshalb schimpf
„Weshalb schimpf' ich
ich denn
dellll eigentlich?"
eigentlich?"
H
Er: „Das
Er: "Das weiß ich
ich nicht."
nicht. (!!)
(!!)

Ich:
Ich: ,,\iVarum?"
„Warum?"
Er: „Weil
Er: ,,\'\Teil du eifern
eifern tust."
tuSl."
Ich: „Das
Ich: "Das ist ist doch
d.och nicht
nicht wahr!"
wllhr!"
Er: „Ja,
Er: "Ja, dasdas ist
ist wahr, du tusttllst eifern,
eifern, das
das weiß
"'eiß ich. Das muß
ich. Das muß
sein."
wahr sein."
"Meine Erklärung,
„Meine Erklärung, daß nur kleine kleine Buben
ßuben zur zur MammiMnmmi ins ins
Bett kommen, große
Bett große in C1gcuen Bett
in ihrem eigenen ~chlnfcn, hat
Bett schlafen, hat ihm
ihm
also nicht
also nicht sehrsehr imponiert."
imponiert."
,,1ch vennulc, daß
„Ich vermute, daß derder Wunsch,
vVunsch, das Pferd zu
ans Pferd "necken" i. e.
7,U „necken" e.
i.

schlagen, anschreien, nicht,


schlagen, anschreien, nicht, wie er Cl' { nuf die
Ulgab, auf
angab, Mama, sondern
die Mnmn, sondern
auf
auf mich geht. geht. Er hat hat die
die Mama wohl nur vorgeschoben,
vorgeschoben, weil weil
er mir das
er das ondere
andere nicht wollte. 1n
einge';lchen wollte.
nicht eingestehen In dcn
den letzten
letzten

Tagen ist ist erer von besonderer


besonderer Zärtlichkeit
Zärtli chkeit gegen mich.mich."
Mit derder Überlegenheit, die mnn "nachtl"iig:1ich"
die man „nachträglich" so !'o leicht er-
leicht er-

wirbt, wollen wir


wirbt, wollen wir denden Valer
Vater kon"igi ercn, duB
korrigieren, daß der der Wunsch
VVunsch
Hansens, das
Hansens, das Pferd
Pferd zu zu "necken
„necken", a, doppelt gefügt
gefügt ist,ist, zusammen-
7,usammcn-
gesetzt
gesetzt ausaus einem dunkeln, sadistischen GCWlitc Gelüste nuf auf die Mutter
die Mutter

und einem
einem Idarenklaren Hachedrnnge
Rachedrange gegen den den Vater.
Vater. Der Der letztere
letztere

konnte nichtnicht eher


eher reproduziert werden, ols Zusammen-
bis im Zusammen-
als bis

hange des des G1'nviditätskomplexes


Graviditätskomplexes dns das erstore
erstere anan (1ie Reihe ge-
die Reihe ge-

kommen war. war. Bei


Bei der
der Bildung eier Phobie Rllli
der Pl10Lic unbewußten
aus den unbewußten

1) Fril'll
I) Fritzl ist
ist olso tatsächlich g4!f~lIcn,
also tatsachJich was cr
gefallen, WAS er .eiuC'rlcit geleugnet hAt.
seinerzeit gt'lcugllct hat.
·-

Analyse der Phob


Analyse der Phobie einesfünf
ie eines funfjährigen Kna ben
jährigen Knaben 205

Gedanken findet
Gedanken findet jaja eine
eine Verdichtung
Verdichtung statt;
statt; darum
d!lrum kann
kann der
der
Weg
'\IVeg der
der Analyse
Analyse niemals
Iliemals den
den Entwicklungsgang
Entwicklungsgang derder Neurose
Neurose
wjederho1en.
wiederholen.

April. Heute
,,!:!!2 . April.
„22. Heute Früh
Früh hat
hat sich
sich Hans wieder
Hans wieder etwas
etwas gedacht:
gedacht:
"Ein Gassenbuhe
„Ein Gassenbube ist
ist auf
auf dem
dem Wagerl
Wagerl gefahren
gefahren und
und der
der Kondukteur
Kondukteur
ist gekommen
ist gekommen undund hat hat den
den Buben
Buben ganz
ganz nackt
nackt ausgezogen
ausgezogen und
und
bis in
bis in der
der Früh
Früh dort
dort stehen
stehen lassen
lassen und
und in
in der
der Früh
Früh hat
hat der
der
Bub dem
Bub dem Kondukteur
Kondukteur 50.000 Gulden gegeben,
50.000 Gulden gegeben, damit
damit er
er mit
mit
dem Wagerl
dem W.ger! fahren
fahren darf."
darf."
,,(Vis-a-vis von
„(Vis-ä-vis von uns
uns fährt
fahrt die Nordbahn. Auf
die Nordbahn. Auf einem
einem Stock-
Stock-
geleise steht
geleise steht eine
eine Draisine,
Draisin e, auf
auf der
der Hans
Hans einmal
einmal einen
einen Gassen-
Gassen-
buben fahren
buben fahren sah,
sah, was
was erer auch
auch tuntun wollte.
wollte. Ich habe ihm
Ich habe ihm ge-
ge-
sagt, das
sagt, das dürfe
dürfe man
man· nicht,
nicht, sonst
sonst käme
käme der Kondukteur. Ein
der Kondukteur. Ein
z\'\"eites Element
zweites Element der
der Phantasie
Phantasie istist der
der verdrängte
verdrängte Nacktheits-
Nacktheits-
wunsch)."
wunsch)."
Wir merken schon
schon seit
seit einiger Zeit, daß Hansens
einiger Zeit, Hansens Phantasie
Phantasie
"im Zeichen
„im Zeichen des
des Verkehres"
Verkehres" schafft konsequenterweise vom
schafft und konsequenterweise vom
Pferde,
Pferde, das das den den Wagen zieht,
zieht, zur Eisenbahn
Eisenbahn fortschreitet.
fortschreitet. So So

g:::e:::
se::ll"t:......:ssich
gesellt :ic
:::.:h:...-.J~
·a:.._ auch
ja jeder Straßenphobie
zu jeder
auch zu d':.:'_~_
mit der
Straße!.'1'hobie mit ~:,,~ie
Zeit die
_
E_i.se
:..:.lcc,b,,:a~.h_n_~
Eisenbahnangst . g:~_ hi!,~
hinzu.
nMittags
„Mittags hörehöre ich, daß Hans den ganzen Vormittag
ich, daß mit
Vo rmitt ag mit
einer
einer Gummipuppe gespielt habe, die er Grete nannte.
er Grete nannte.
Er hathat durch
durch diedie Öffnung, in der einmal einmal das kleine
das kleine
Blechpfeifchen
Blechpfeifchen befestigt war, eein in kl Taschenmesser
e ines Taschenmesser
kleines
hineingesteckt
hineingesteckt und und ihr dann dann die voneinander-
die Füße voneinander-
gerissen,
gerissen, um um das Messer herausfall
herausfallenen zuzu lassen. Dem
lassen. Dem
Kindermädchen
Kindermädchen sagte sagte eer,
r, zwischen die Füße der
die Füße Puppe
der Puppe
zeigend:
zeigend: "Schau,
„Schau, hier
hier ist
ist der
der Wiwimacher!"
Ich:
Ich: "Was „Was hast
hast dudu denn
denn heute
heute eigentlich
eigentlich mit
mit derder Puppe
Puppe
. I t.,"
gesple
gespielt?"
Er:
Er: "Ich „Ich hab'
hab' die
die Füße
Füße auseinandergerissen,
auseinandergerissen, weißt
weißt warum?
warum?
Weil
Weil ein ein Messerl
Messerl drin
drin war,
war, was
was die
die MMammi
am mi gebabt
gehabt hat.
hat. Das
Das
t!o6
206 Krankengeschichten

hab' ich
hab' ich hineingegeben,
hin eingegeben, wo
\'\'o der
der Kopf
Kopf quietscht,
quietscht, und
ulld dann
dann hab'
hnb'
ich die
ich die Fuß'
Füß' auseinandergerissen
anseinandcl'geri sscn
und dort
und dort ist es hinausgegangen."
ist es hinausgegangen."
Ich: „Weshalb
Ich: "V"ci;halb hast
hast du
uu die
di e Füße i\llscinondel"gcl'issell? Damit
Füße auseinandergerissen? Damit
du den
du den Wiwimacher
'''Tiwimncher sehen
schcII kannst?"
kanlJst?"
Er: „Er
Er: "E.r war
wal" ja
ja auch
auch zuerst do, da
ZUf.!l"sl da, du hab'
hnb' ich ihn auch
ich ihn auch sehen
sehen
können."
können."
Ich :
Ich: " VVes hol b hast
„Weshalb hast du
du das
dos Messer
Messer hineingegeben?"
hin cing{'gcbcll ?"
Er: „Ich
Er: ,,[ch weiß
\'\'eiß es
es nicht."
nich t. I1
Ich:
Ich: ,,"'he sieht
„Wie sicht dennde HII das do s Messerl
Messerl aus?"
D\.Ui?'1

"Er bringt
„Er bringt es es mir.
mi r.'(
Ich: „Hast
Ich: " Hflst du du dirdir gedacht,
gedacht, es es ist
ist vielleicht
\'icJlcicht ein kleines Kind?'
ClJJ kleines Kind?"
Er: „Nein,
Er: "Nein, ich ich hab'
hnb' mir mir gar gar nichts
ni chts gedacht,
gedacht, aber der Storch
:lber der Storch
hat, mir
hat, mir scheint,
scheint, einmalein m al ein ein kleines
kleines Kind gekriegt —
gek riegt - oder oder wer."
·w er."
,, \"' an u ?"
Ich: „Wann?"
Ich:
Er: „Einmal.
Er: "Rin mal. Ich Ich hab's hob ':,; gehört,
gehört, oderodcl' hab'
bab' ichs
ichs gar ni cht ge-
ga l" nicht ge-
hört, oder hab'
hÜJ"t, oder hab ' ichich mich \' c1"I"cdct?"
mi ch verredet?"
Ich: ,,'' .15
Ich : „Was heißt heißt verredet?"
,'eiTedcf?"
Er: "„Es
Er; ES 1st' nicht
ist ' Jlt wa
nIC J1r."
wahr."
lch: "Alles,
Ich: „Alles, was man mall sagt,sagt, ist ist ein
C1I1 hisscl
bissei wahr."
wahr."
"No ja,
Er: „No ja, eieinn biBellen."
bißchen."
Ich
Ich (nach ei n em Ühcrgo
einem Übergange): llgc): ,,„Wie
'V ic hast du du dir gedacht,
dir gedacht,

kommen die die Hendl auf auf die die \\i ch?"
Welt?"
Er: "Oe)'
„Der Storch laßt laßt sie wn ch ~e n, dcl'
sie halt wachsen, der Storch
Storch laßt die
laßt die

He ndl \\'flehsell,
Hendl wachsen, - — eh z, de
lInein, der r liebe
liebe Gott.
Gott. "

"Ich
„Ich erkläre
erkläre ihm ihm,7 daß dia die He ndl l':icr
Hendl Eier IcgclJ
legen unuund ausaus dedenn
Eiern
Eiern wieder Hendl Hendl komm kommen. e ll."
Hans lachl."
"„Hans lacht."

Ich: ,,„Warum
leh: \V nrum lachst lachst clu?"du?"
Er: ,,"V
EI': „Weil mir's ge
eil mir's Dillt, w
gefällt, o!' du
was du mir du da erziihlst."
erzählst."

"Er
„Er sagt,
sagt, cr er h abe das
habe das hbereits
ereits geschen."
gesehen."
Ich: „Wo
Ich: ,,\' Vo denndenn?" ?"
Hans:
Hans: "„BeiBei dir!"
dir!"

Ich: „Wo hah'


Ich: ,,\Va hab' ich ich ClIlein Ei Ei gelegt?"
gelegt?"
Analyse der
Analyse der Ph"uie
Phobie eines
eines fu.f/fjä'hrigcll
fünfjährigen KI/auen
Knaben 207
Hans: "In
Hans: Gmunden, ins
„In Gmunden, ins Gras
Gras hast
hast du
du ein
ein Ei
Ei gelegt
gelegt und
und auf
auf
Hendl
einmal ist ein H endl außigsprungen. Du hast
einmal hast einmal ein Ei
einmal ein
ist ein außigsprungen.
Ei
gelegt, das weiß
g elegt, das weiß ich,
ich, 'das
das weiß ich ganz bestimmt.
bestimmt. VVeil mil"s
Weil mir's
die Mammi gesagt hat, hat."a
Ich:
Ich: "Ich werde die
„Ich werde die Mammi fragen,fragen, ob das wahr ist." ist."

Hans: "Das
Hans: „Das istist gar
gar nicht
nicht wahr,
wahr, aber ic ichh hab' schon
schon einmal
einmal
ein Ei gelegt, da ist
ein Ei gelegt, ist ein Hendl außigsprungen."

lch: „Wo?"
Ich: ,,'; Yo?"
Hans: "In
Hans: „In Gmunden habe ich ich mich ins ins Gras
Gras gelegt,
gelegt, neil!
nein
gekniet
gekniet und da haben die die Kinder gar nicht nicht hergeschaut und
auf
auf einmal
einmal in in der Fr üh hab'
Früh hab' ichich gesagt:
gesagt: Suchts,
Suchts, Kinder, gesterngestern
hab'
hab' ichich ein Ei gelegt! Und auf einmal haben sie
ein Ei sie geschaut und

auf einmal
auf einmal haben sie sie ein
ein Ei gesehen und aus
Ei gesehen aus dem ist ist ein
ein
kl einer Hans
kleiner Hans gekommen. Was lachst lachst du denn? Die Mammi
Die Mamll1i
weiß
w eiß es nicht und
es nicht und die die Karolin'
Karolin' weiß es nicht, weil
es nicht, weil niemand
zugeschaut hat
zugeschaut hat und auf auf einmal hab' hab' ich
ich einein Ei gelegt und . auf
Ei gelegt Ruf
einmal war'swar's da da.. . 'iVirklich, Vatti, wann wächst ein
Wirklich. Vatti, ein Hendl aus aus
dem Ei? Ei? Wenn
VYenn man es es stehen läßt? Muß man das das essen?"
essen?"
"leh erkläre
„Ich erkläre ihm das." das,H
Hans: „No
Hans: "No ja,ja, lassen's
lassen's wir
wir bei bei der
der Henne,
H enne, dann wächst \-"ächst ein
ein
H endl. Packen
Hendl. wir's in
PackeJl wir's in die
die Kiste
Kiste und lassen
lassen .",ir's Gmundell
wir 's nach Gmunden
l
fahren. '
fahren."
Hans hat die Leitullg der
die Leitung der Analyse
Analyse mit mit einem
einem kühnen Griffe Gaiffe
an sich
an sich gerissen,
gerissen, da die die Eltern
Eltern mit mit den längst
längst berechtigten
berechtigten Auf- Auf-
klärungen zögerten,
klärungen zögerten, und un d in
in einer
einer glänzenden
glänzenden Symptomhandlung
Symptomhandlung
mitgeteilt: „Seht
mitgeteilt: "Seht ihr,ihr, so so stelle
s tel1e ichich mir eine e ine Geburt
Geburt vor.''vor,'l
Was
"Vas er er dem Dienstmädchen
Dienstmädchen über über denden Sinn seinesseines Spieles
Spieles mit mit
der Puppe
der gesngt, war
Puppe gesagt, war nicht
nicht aufrichtig;
aufrichtig; dem Vater Vater gegenüber
gegenüber
weist er
weist er eses direkt
direkt ab,ab, daß
daß erer nur
nur denden Wiwimacher sehen sehen wollte.
wollte.
Nachdem ihm
Nachdem ihm der der Vater
Vater gleichsam
gleichsam als als Abschlagszahlung
Abschlagszahlung die die
Entstehung
E ntstehung der der Hühnchen
Hühnchen aus aus dem
dem Ei Ei erzählt hat, vereinigen
e rzählt hat, vereinige n
sich seine Unbefriedigung,
sich seine Unbefriedigung, sein sein Mißtrauen und und sein
sein Besserwissen
Besserwissen
zu
zu einer
einer herrlichen
herrlichen Persiflage,
Persiflage, diedie sich
slch inin seinen
seinen letzten
letzten Worten
\\7orten
~o8
20 8 K raflken geschichtcll
Krankengeschichten

zu
zu einer Ansp ielun g auf die
deutli chen Anspielung
elner deutlichen die Geburt Schw ester
Gebu rt der Schwester
steige rt.
steigert.

Ich: "W
Ich: „Wasas hast mit der Pupp
du mit
hast du gespi elt?"
Puppee gespielt?"
Hans: "Ich
Hans: h ab' ihr
„Ich hab' Grete gesag
ihr Grete t."
gesagt."

„Warum?"
Ich: ,,"Var
leh: um ?"
H ans : ,;Wei
Hans: ich ihr
„Weill ich Grele gesagt
ihr Grete hab'."
gesng t hab'."
„Wie hast
Ich: ,,''''ie dich gespi
hast du dich elt?"
gespielt?"

Hans : 1,lch
Hans: „Ich hab' hnlt so gepflegt
sie halt
hab' sie ein wirkliches
'wie ein
gepfl egt wie Kind. "
wirkl iches Kind."
Jeh: 1,Möc
Ich: „Möchtest gerne ein
htest du gerne kl eines Mäderl
ein kleines haben ?"
Made rl haben?"
Hans: ,,0 „O ja. Warum
ja. Vlaru m nicht? Ich mag eins
ni cht ? Ich kriege n, aber die
eiJls kriegen, die

~lalDmi <lad
Mammi darf keines ich mag's
kri egen, ich
keines kriegen, ni cht."
mng's nicht."
,,(Er
„(Er hat sich sich schon so so oft nusgesprochen. Er fürchtet
oft ausgesprochen. fürch tet durch
durch
ein dritte
ein drittess Kinu wei ter verkü
Kind noch weiter verkürzt werde n)."
rzt zu werden).'
bekom mt doch nur eine
„Es bekommt
Ich: "Es
Ich: ei ne Frau ein ein Kind. "
,,Ich krieg
Hans : „Ich
Hans: Müder!."
ein Mäderl."
krieg ein
Ich: „Wo0 kriegst
leh: ,,'~1 krieg st den n her?"
es denn
du es
Hans : "No,
Hans: „No, vom Storc
Storch.h. Er nimmt
nimm t das Mäd erl heraus
das Mäderl hera us
und das Miide
Mäderl legt auf einmal
rl legt ein Ei
einma l ein Ei und ausaus dem Ei Ei kommt
komm t
dann nonoch I-Inuna herau
eiIl c Hanna
ch eine heraus, der Hanna
Hanl1ll. Aus der
ei ne Hanna.
s, noch eine Hann a
i
kommt
komm t 110ch
noch eine Hann n. Nein,
eine Hanna. komm t eine Hanna
es kommt
Nehl, es herau s. '
Honn a heraus."
möch test gerne ein Miide
„Du möchtest
Ich: "Du
lch: Mäderl haben . "
rl haben."
Hans: ,,10,
Hans: „Ja, nächstes Jerieg ' ich
n äc h s tes Jahr krieg' in s, das
ich eeins, auch
dns wird auch
heißen."
Hann a heißen."
Hanna
Ich: „Warum
leh: ,>'\IVarum soll deUl1 die
soll denn Mammi
die Mnm mi kein Mäderl bekom men? "
Milderl bekommen?
"Weil ich
Hans:: „Weil
Hons ich einmal Miidcrl mag."
ein Mäderl
einma l ein
Ich: "„Du
Ich: kann st aber
Du kannst keill Mäderl
aber kein bekom men."
Müde rl bekommen."
,,0 ja, ein Bub krieg
jn, ein ein Mac.1e
kriegtt ein Mäderlrl und ein Mäderl
ein Milde r!
Hans : „0
Hans:
krieg t ei
kriegt einen Buben. " I
nen Buben.
lch: 1,Ein Bub bekommt
Ich: „Ein bekom mt keine Kinde r bekommen
Kinde r. Kinder
keine Kinder. bekom men nur
Fraue n, Mnm
Frauen, mis."
Mammis."
„Warum
Hans : "War
Hans: clenn ich
um denn nicht ?"
ich nicht?"

\) Wiederum
1) Wi edertim ein Stück iU(/lllli
ein Stück infantiler Scxun1l11coric mit ungeah
!er Sexualtheoric ntem Sinne.
ungeahntem Sinne.
- ce.

-Andyse der
Analyse der Phohie
Phobie eines fünjjährigen Knaben
eines fünfjährigen Knaben .09
2 o9

Ich „Weil der


Ich:: "Weil der liebe
liebe Gott
Gott es
es so eingerichtet
eingerichtet hat."
hat."
Hans: „Warum kriegst
Hans: "Warum denn du
kriegst denn du keines?
keines? 0 ja,
ja, du wirst
wirst schon
schon
eins
eins kriegen,
kriegen, nur warten."

Ich: „Da kann ich


Ich: "Da ich lang
lang warlen."
warten."
Hans: 'lIeh
Hans: „Ich gehör' doch dir."
Ich:
Ich: "Aber
„Aber die
die Mammi hat dich auf die
die Welt gebracht.
gebracht. Du
gehörst
gehörst dann der Mammi und mir."
Hans: "Gehört
Hans: „Gehört die Hanna mir oder der Mammi?"
Ich:
Ich: "Der Mammi."ce
„Der Mammi.
Hans:
Hans: "Nein,
„Nein, mir.mir. Warum denn nicht mir und der
Mammi?"
M-ammi?"
Jch:
Ich: nDie
„Die Hanna gehört mlr, mir, der Mammi und dir."
Hans: „Na
Hans: "Na also!"
also!(C
Ein wesentliches
Ein wesentliches Stück fehlt natürlich dem Kinde im Ver-
fehlt natürlich Ver-
ständnisse der Sexualbeziehungen,
standnisse der Sexual beziehungen, solange das
das weibliche
weibliChe Genitale
unentdeckt ist.
unentdeckt ist.

„Am
"Am 24. April wird Hans
April wird Hans von
von mIr meiner Frau soweit
mir und meiner
aufgeklärt, daß
aufgeklärt) daß Kinder in der
Kinder in der Mammi wachsen und dann, was

große Schmerzen bereite,


große bereite, mittels
mittels Drückens
Drückens wie ein
ein „Lumpf"
"Lumpf" in
in
eHe
die ,,,reIt gesetzt
Welt gesetzt werden."
"Nachmittags sind
„Nachmittags sind wir vor
vor dem Haus.
Haus. Es istist bei
bei ihm eine
eine
sichtliche Erleichterung
sichtliche Erleichterung eingetreten,
eingetreten, er läuft Wagen nach
er läuft nach und
der Umstand, daß
nur der daß erer sich
sich aus
aus der Nähe des des Haupttores
Haupttores
nicht wegtraut,
nicht wegtraut, respektive
respektive zu
zu keinem größeren Spaziergange
Spaziergange zuzu
bewegen ist,ist, verrät
verrät den Rest
Rest von Angst."
Angst."
„Am
"Am 25. 25· April
April rennt mir Hans
rennt mir mit dem Kopfe
Hans mit Kopfe inin den
den Bauch,
Bauch,
was
was erer schon
schon früher
früher einmal
einmal getan
getan hat.
hat. Ich
Ich frage
frage ihn,
ihn, ob
ob er
er eine
eine
zjege ist."
Ziege ist."
Er
Er sagt:
sagt: „Ja ein Wieder
"Ja ein Wieder (Widder)." —
(Widder)." - „Wo "Wo erer einen
einen Widder
Widder
gesehen hat?"
gesehen hat?"
Er:
Er: „In
"In Gmunden,
Gmunden, der
der Fritzl
Fritzl hat
hat einen
einen gehabt."
gehabt." (Der
(Der Fritzl
Fritzl
bat ein
hat ein kleines,
kleines, lebendes
lebendes Schaf
Schar zum Spielen
zum Spielen gehabt.)
gehabt.)
Freud,
Frelld. VIII.
VIII.
Bio Krankengeschichten

Ich:
Ich: "Von dem
„Von dem Lamperl mußt du
f..1'1 lllpcrl mußt du mir crziihlcll, was
mir erzählen, hat es
WClS hat es
gemacht?"
gemacht?"
H ans:
Hans: "DIl weißt,
„Du weißt, das
das Fräulein
Fräulein Mi/zi
Mizzi (eine
(eine Lehrerin, die im
Lehrerin, die im
Hause wohnte)
Hause wohnte) hat
hat immer di e Hanna
imme l' die Hilnnll auf dns Lamperl
iluf das Lmnpcrl gesetzt,
gesetzt,
dn hat
da hat es
es aber
<tber nicht
nicht aufstehen
nufs tchclI können,
könnelI, dada hat
hat es nicht stoßen
es nicht stoßen
können. Wenn
können. \\'enn man
man hingeht,
hingeht, stößt
stößt es
es schon, weil es
SChOll, weil eS Hörner
Hörner hat.
hilL.
Der Fritzl tut's
D ei' Fritzl hlllt an
1111'S halt im der
der Schnur führen und
SChUllI" führen lIlld an einen Baum
an einen Baum
anbinden. Er
anbinden. Er bindet's
bindüt's immer
imm er an eillen Baum
[111 einen on,"
BilUIJI an."

Ich: "Hnl das


Ich: „Hat das Lamperl
Lmnpcrl dich
di ch gestoßen?"
gestoßen?"
Hans: „Hinaufgesprungen
Hans: "H iIHHIfgespl"ulIgcn ist es
es auf
auf mich,
istmich, der hat mich
Fril7.1 hat
der Fritzl mich
ei.mnnl hingegeben
einmal hingegebe lL ... ic11 bin
.. . ich hili einmal liillgegollgcll und
eillmal hingegangen hab's
lInd. hnb'.s
nicht gewußt,
nicht gewußt, uml auf
und auf einmal
cinmlll ist
ist es
es auf hillill1fgc~prl\ngcll.
mich hinaufgesprungen.
md' mich
Das war
Das so lustig
wllr so lustig - — crsdu'ockclI bin
erschrocken hili ich
ich nicht."
nicht." .
" gewiß
" 0 as ist
„Das 1St ullwa IIr. "
gC WI"ß unwahr."
Ich : „Hast
Ich: " H ast V"ui gern?"
du den Vatti
du gern '?"
H ,ins:"„0
Hans: " "
0 ja."
Ja,
Ich: „Vielleicht
Ich: "Vielleicht auch
1Ilich nicht?"
nicht ?"
(spielt mit einem kleinen
Halls (spielt
Hans kleillüll Pferderl.
FrCl'derl. In Moment
di esem Moment
111 diesem
fällt das Pferdl
fällt das um. Er schreit:)
P fe nll um, " Das Pferdl
schreit:) „Das Pferdl ist
ist umgefallen! Siehst
umgcf.ll1en! Siel1st
du, ",ie's Krawall
du, wie's Krol\\'üll macht!"
macht!'1
leh:
Ich: nEtwils ärgert dich
„Etwas iirgcl'l dich .un V,Hli, doß
am Vatti, daß ihJl
ihn die Mainini
die Mammi
gern
gern hat. /(
hat."
.. on5: ,,1
}3
Hans: N""
CIll,
„Nein."
Ich: ,,„Weshalb
'Ve~ ha rl> w ei nsl du al~o
weinst also im 111 er, W
immer, wenn
e llil die Mammi 11111'
die Mnrnmi mir
einen
einen Kuß gibt? ''''eil Weil du ci fcl'~ncliLig bisl.(!
eifersüchtig bist."

HilUS:
Hans: "„DasD IlS scholl,"
schon."
Ich: " ' (\5 möchtc~t
Ich: ,,„Was möchtest dudu delln machen,
denn 1Il0cl1 CII, Wwenn
CIl I! du der Vaui
du dCI' wärst."
Vatti wiirst. u
Hans:: "Und
HilIlS „Und du du deI'
der HallS?
Hans? - Da l11(;c1lt
möcht icl! ich dich jeden
dich jedell

Sonntag
Sonntag nachnach 1..nin7.
Lainz fil hren, Hcin,
fahren, nein, anch jeden "Wochentag.
auch jedell Wenn
' ocllclltag. VVcnn
ich der
ich Vatti 'wwar',
der Vaui ~ir', 'wiir'
war' ich gar umy,"
ich gor brav."

IIch: „Was möchtest


ch: "VVas möchtest dll du mit
mit (lcr Mammi milch
der Milnnni machen?"
e II ?"
Hans
Hans:: "„Auch nach l..ajn~
Auch nach Lainz mitlic hmclI,iC
mitnehmen."
Ich: ,,"'las
Ich: sonst nOl:h
„Was sonst noch?"?CC
· -

Analyse der
Analyse Phobie eines
der Phobie eines fÜll/jährigen
fünfjährigen KlIllb",n
Knaben O
2 ll
1

HHans: N·IX,"
ans: "„Nix."
ir

Ich: „Weshalb bist


Ich: "VVeshetlb bist du
du denn
denn eifersüchtig?"
Hans: "Das
Hans: „Das weiß ich ich nicht."
Ich: "In
Ich: „In Gmunden warst du auch eifersüchtig'?" eifersüchtig?"
Hans:
Hans: "In
„In Gmunden nicht (das ist nicht wahr). Iu
(das ist In Gmundeu
Gmunden
hab' ich
hab' ich meine Sachen gehabt, einen Garten hab' ich in Gnmnd~1l
icli In Gmunden
gehabt
gehabt^ und auch Kinder."
Ich:
Ich: "Kannst
„Kannst du dich ermnern, erinnern, Wle wie die Kuh Kuli das Kalber1Kalberl
bekommen hat?"
Hans:
Hans: ,,0
„0 ja,
ja. Es ist
ist mit einem "Vagen Wagen dahergekommen ( —
( - das

hat
hat man ihm wohl damals in in Gmunden gesagt; auch ein
Gtnunden
Stoß gegen die
Stoß die Storchtheorie —
Storchtheorie - ) und eine
) andere Kuh hat
eine andere lwt eses

<lUS herausgedrückt,'~ (Das ist


aus dem Podl herausgedrückt." ist bereits die
bereits die Frucht
Frucht der
Aufklärung,
Aufklärung, die die erer mit derder „Wagerltheorie"
"V\ragerltheorie" in in Einklang bringen

will.)
will.)

Ich: „Das
Ich "Das ist
: ist ja
ja nicht
nicht wahr,
\'\'ahr, daß es es e mem Wagerl
mit einem 'Vager!
gekommen
gekommen ist; ist; eses ist
ist aus der Kuh gekommen, die
aus der die im StaUe
1111 Stalle

\'Var.'~
war."
„Hans
"Hans bestreitet
bestreitet es,
es, sagt,
sagt, er
er habe uen Wagen
habe den 'i'\T agen inin der
der Früh
Früh
gesehen. Ich mache
gesehen. Ich mache ihn
ihn aufmerksam, daß man
aufmerksam, daß mau ihm ilnn das
das wahr-
wahr-
scheinlich erzählt
scheinlich erz.ählt hat,
hat, daß
daß das
das Kalberl im Wagen
Kalberl im 'Vilgen gekommen
sei. Er
sei. Er gibt
gibt eses schließlich
schließlich zu:
zu: „Es
"Es hat
hat mir's
mir's wahrscheinlich
wahrscheinlich die
rHe
Berta gesagt
Berta gesagt oder
oder nein
nein —
- oder vielleicht
oder vielleicht der
der Hausherr.
Hausherr. Er
Er war
WOl'

dabei
dabei und
und eses war
war doch
doch Nacht,
Nacht, deshalb
deshalb ist
ist es
es doch
doch wahr,
wahr, wie
wie
ich's dir sage, oder mir
ich's dir sage, oder mir scheint,
scheint, es
es hat
hat mir's
mir's niemand
niemand gesagt,
gesngt,
ich hab' mir's
ich hab' mir's in
in der
der Nacht
Nacht gedacht."
gedacht."
„Das wurde, wenn
Kalberl wurde,
"Das Kalberl \venn ichich nicht
nicht irre, im Wagen
Irre, im ,I\ragen weg-
w eg-
.geführt; daher die
geführt; daher Vel"V\'echslllng.'~
die Verwechslung."
Ich:
Ich: „Warum hast du
"Warum hast du dir
dir nicht gedacht, der
nicht gedacht, Storch hat's
ue}' Storch hat's
gebracht ?"
gebracht?"
Hans:
Hans: „Das
"Das hab'
hab' ich
ich mir
mir nicht
nicht denken
denken wollen."
wollen."
Ich: „Aber,
Ich: nAbel', daß
uaß die
die Hanna
Hanna der
der Storch
Storch gebracht
gebracht hat,
hat, hast
hast du
uu
dir gedacht?"
dir gedacht?"
.,'
>+•
212 K rflnkrn gnchic hl
A' ra iikengcschich tcn
CTI

Hans: „In
Hans: Enthi ndlln g) hab' ich
(der Entbindung)
1,l n der Früh (der ich mir's gedac ht.
mir's gedacht.

- DuDu Vatti,
Vntti, war dabei ,
H allfihe rr) dabei,
I\. eisc nhi chl er (der Hausherr)
wnr der Herr Reisenbichler
1

wie das Kalbe r] von


dns Kalberl der Kuh gekommen
\'0)) der gekom m en ist?" ist?'"
Ich: )ch
Ich: „Ich weiß nicht.ni cht. Glnuu
Glaubstst du
du?"?"
" Ich glnub
!-Jalls: „Ich
Hans :
. . llCt~ l du ~chon
Valll hast
scllon ... Vatti
glaub'' schon .
schon öfter geseh en,
öfter gesehen,
Scll\v arzes am Mund hat?"
P ferd etwas Schwarzes
(' in Pferd
wie ein hnl ?('
Ich: ,,[ch öfter gesehen
hab 's schon öfter
„Ich hab's nur der Sll"nß
gese hetl auf Straße e in Gmu nden.t( :l
in Gmunden."
Ich: „In "rn Gmunden on im Bett
w .. rsl du oft
Gtnllt lden warst Bett bei Mammi?"
der l\1n
be i (Ier mmi? "

Hans : :,Ja.'
„Ja.
:

Ich: „Und
Ich: "Und dann hast dir
dilnn hast dll bist
ge dndll , du
tli l" gedacht, Vnlti?((
hi s\. der Vatti?"
Hans: :,1n."
HfIß S: „Ja."

Ich:
Ich: „Und dann
"Und h n!'l du
dn nll hast dich vor dorn
du dich de m Vatti gefilr chtcl? "
VnUl gefürchtet?"
Hans: "„Du
Haus: weiß t jn
Du weißt ja alles, hah' nichts
i c h hab"
n il es, ich gewu ßt."
niehl $ gewußt."
Ich : „Wie
Ich: FdlzJ gefall
,, \-Vie der Fritzl gefallenen ist, hast dll
ist, hilsl du dir gcdnc hL1 wenn
(lir gedacht, w enn
VaUj so
der Vatti 50 fallen müch te, und
fn11 (,11 möchte, lind wie dich(li eh das Lamperl gesto ßen
Lump erl gestoßen
Vntti stoße
stoßen Konn s\. du dich an
mü cht.'. Kannst
n möcht'. a11 das
das
w cnn es
haI , wenn
hat, cs den Vatti
Regriibni5 in
Begräbnis in Gmunden erinne J"n ?'( (Das
Grnum lcn erinnern?" Bcgriil..IIli s, das Hans
erste Begräbnis,
( Dils erste H nns

!'=n h .
sah. Er erinn ert sich öfter
erinnert <lomn, ei
üft er daran, ne zweifellose
eine Deckerinne rung, )
zweifellose Deckerinnerung.)
Ilnns:
Elans: „Ja, w nr <In
,,ln, was war ?"
da?"
„Da (111 gCdflC
h nSl du
" Dil hast hl, wenn dcl'
gedacht, der Vatti !:Lcrhcll möcht',
Vnt Li sterben wiirst
mUch t', wärst
Ich:
Ich:

Vnui. "
du der Vatti."
Hans:: "Ja."
HallS „Ja."

'elchen Wagen
„Vor "welchen
Ich: "Vor
1ch: Hirch lcst du .lieh
V\Tagell fürchtest dich eigentlich noch? "
eigcn tlich noch?"
1r
Hans: „Vor
Hans: nHen.
"Vor allen."
leh:
Ich: D as ist
"„Das w;1h1'."
ni ehl. wahr."
ist doch nicht
nich t. Vor Stellwagen,
Ei ll!:piin nern nicht.
Fiake rn, Einspännern vor
Stcllw ngcn, vor
Hnns: "„Vor
Hans: Vor Fiakern,
Gepä ckwa gen, aber
Gepäckwagen, nbel" nur, wenn sie sie aufgeladen hilb cn, wenn sie
nllfge laden haben, sie
,
aber
aber leer nicht. Wenn es
sind, nicht.
leer sind, ''''CUI1 Pferd ist
Cl}} Pferd
es ein iH und
unu voll aufge laden
\'011 aufgeladen

di e Mill
W'g'Cli die
hat, gegen
Grund hat, cilllllgc n der Erwachsenen
Mitteilungen m iß traui , ch
Erwuch~('ncll mißtrauisch
Hans, der GrlltHl
li^' Hans,
Jlauah en gJltnhw iirJigc r sl!i olt
hier, ob der Hausherr glaubwürdiger sei als tl
derer V"tcr.
Vater.
111 lein, erwägt
xu sein, erwiigt hier,
Zusammenhang
:) Der 7.usnm
2) d er: D
ist der:
mcllhon {; ist Dasos 1\Iit Schwanen
dem Schwn
mit ,lem nel! am Munde der Pferde
11111 !\fllnde 1
,ll\lIbcl I wollen,
flicht glauben bis es
wolll·u. bis sich t"'lldlich hat
es sich endlich verifili eren
hßt verifizieren
hai ihm
hat der Vater
ihm du )Qugc nicht
VoteT lange
)aUel1.
lassen.

Analyse der
Analyse der Phobie
Phobie 'eines jii1/jiährigen Knaben
eines fünfjährigen Klll'lbl!lI 21

hat,
hat, da furcht'
da fUrcht' ich
ich mich,
mi ch, und
und wenn's
wenn's zwei
zwei Pferde
P ferde sind
sind und
und voll
voll
aufgeladen haben,
aufgeladen haben, da
da furcht'
(ürcht' ich
ich mich
mich nicht."
nicht."
Ich-:
Ich: "Vor den
„Vor den Stellwagen
Stellwagen fürchtest
fürchtest du
du dich,
dich, weil
weil drin
drin soviel
soviel
Leute sind?"
Leute sind?"
Hans: „Weil
Hans ,,'Neil am
: am Dach
Dach soviel
soviel Gepäck
Gepäck ist."
ist."
Ich: „Hat
Ich : die Mammi,
"Hat die Mammi, wie
wie sie die Hanna
sie die Hanna bekommen
bekommen hat,
hat,
nicht auch
nicht auch voll aufgeladen ?'(
vol1 aufgeladen?"
Hans: "Die Mammi
Hans: „Die lVIammi wird
,,'lird wieder
wieder voll
voll aufgeladen sein, wenn
aufgeladen sein, wenu
sie wieder
sie wieder einmal
einmal ' eins
eins haben
haben wird,
,\yird, bis
bis wieder
wieder eins
eins wachsen
wird, bis
wird, bis ' wieder
wieder eins
eins drin
drin sein
sein wird."
wird."
Ich: „Das
Ich: "D as möchtest halt gern."
du halt gern."
Hans: „Ja."
Hans: "Ja,"
Ich:
Ich: "Du hast
„Du hast gesagt,
gesagt, du willst
,,,,illst nicht,
nicht, daßdaß die die Mammi
Mammi noch noch
ein Kind bekommen soll."
ein soll."
Hans: „So
Hans: "So wird
wird siesie halt
h alt nicht
ni cht mehr aufgeladenaufgeladen sein. sein. Die
Die
Mammi hat hat gesagt,
gesagt, wenn die die Mammi keins kcins will, wüTs
will, will's der liebe
der liebe

Gott auch nicht.


Gott auch nicht. Wird die die Mammi auch keins wollen, wollen, so so wird
wird
keins bekommen." (Hans hat nnatürlich
SIe keins
sie atürlich gestern
gesterll auch
auch gefragt,
gefragt,
ob in
ob der Mammi nocJ)
in der noch Kinder sind. Ich habe ihm gesagt,
sind. Ich gesagt, nein,
nein,
wenn dder er liebe
liebe Gott nicht will,
will, ,vird's
wird's in in ihr
ihr auch
auch ni cht wachsen).
nicht wachsen).
Hans: „Aber die Mammi hat mlr
Hans "Aher
: mir gesagt, wenn sie will,
nicht will,
sie nicht

wird
wird keins
keins mehr wachsen, und du sagst, sagst, wenn de deri' liebe GouGott
nicht will."
nicht will."

"„Ich
Ich sagte
sagte ihm also,
also, duß
daß es so ist, ist, ,,·
.. je ich
wie ich gesugt
gesagt habe,
habe,

worauf
worauf er er bemerkt: "„Du Du warst doch dabei? Du weißt weißt es es gewiß
gewiß
besser."
besser." - —
Er stellte
stellte also
also die
die Mama zur Rede, und die stellte stellte

die
die Konkordanz her, indem sie erklärte, wenn sie
sie erklärte, sie nicht
nicht wolle,
wolle,

wolle
wolle auch
auch der liebe Gott
der liebe Gott nicht.
nicht. I
1

Ich:
Ich: "Mir
„Mir scheint,
scheint, du wünschest
wünschest doch, doch, die Mammi soll
die !\1nmmi soll ein
ein

Kind
Kind bekommen?"
bekommen?
Hans
Hans:: "Aber haben will
„Aber haben will ich's
ich's nicht,"
nicht."

I) Ce qu~
1) Ce que frrnm~ veut Diru
femme L'rut veut, Hans
Dieu V'UI, Hans hat
hat hier
hier in seinem Schnrfsinne
in seinem Scharfsinne wieder
wieder ein
ein
sehr ernstha.ftes
sehr ernsthaftes Problem
Problem entdeckt.
entdeckt.
21 Krankengeschichten

Ich:
Ich: "A ber du
„Aber du wünschest
wünschest es?"
es?"
Hnns: „Wünschen
Hans: ,,'YÜllsehcll schon."
schon,l(
(eh:
Ich: ,,"'leißt du,
„Weißt du, warum
warum du e~ wünschest?
du es wünschest ? Weil
\Vei! du
du gern
gern der
der
Vntti sein
Vatti sein möchst."
möchst, ,t
Hnns: „Ja
Hans: ,,.ln ... Wie
. .\Vie ist
. ist die
dic Geschieht'?"
Geschicht'?,l
Ich: „Welche
Ich: ,,\Velch e Geschieht'?"
Geschieh t'?"
Hnns: „Ein
Hans: "Ein Vatti kriegt doch
Vaui kriegt doch kein Kind, wie
kein Kind, wie ist d ie Geschieht'
ist die Geschieht'
dann, wenn
dann, wenn ich gern der
ich gern der Vatti
Vatti sein
sein möcht'?"
ll1 ücht' ?"
leh: „Du
Ich: "Du möchtest
möchtest der der Vatti sein und
Vatti sein und mit der Mammi
mit der Mammi ver- ver-
heirntet sein,
heiratet sein, möchtest
möehtcst so so groß
groß sein
sein wie ich und
wie ich ei llen Schnurrbart
und einen Schnurrbart
haben und
haben und möchtest,
möch test, daß
daß die die Mammi
Mamlni ein Kind bekommen
ein Kind bekommen soll. soll."
Hans: „Vatti,
Hans: und bis
"Voui, und bis ich verheiratet sein
ich verheiratet werde, werde
sej)) werde, werde ichich
nur eines
nur eines kriegen,
kriegen, wenn
wcnn ich wi ll, wenn
ich will, wenn ich ich mit
mit der der Mammi
Mammi
verheiratet sein
verheiratet sein werde,
werde, undulld wenn kein Kind
ich kein
,""CllU ich will, will der
Kind will, will der
liebe Gott
liebe Gott auch
auch nicht,
ni cht, wenn ich ~ch geheiratet
gehejratct hab\"
hab',"
,,:Vlächtest du gern mit der Mammi
Ich: „Möchtest
Ich: vcrhcir<ttct sein?'
Mamrni verheiratet sein?"
Hans: „O
Hans: ,,0 ja."
ja,"
Man merkt es es deutlich,
deutlich, wieWIe dasdas Glück in In der Phnntasie noch
der Phantasie noch
durch die
durch Unsicherhcit über
die Unsicherheit übc r die die Rolle
1\olle des VatersVaters und und diedie

Zweifel an der ßBeherrschung


eherrschull g des KindeI'kriegens
Kinderkriegens gestörtgestört ·wird.
wird,

„Am Abend desseiLen


"Am desselben Tages sngt
wird, zu mir: "„Du, Du, weißt
weißt dU
sagt I-
du,I wns
was ich
laus, \'vie
Hans, wie cr
jet7..t mach'
ich jetzt
ius Bett
er ins
mach'?? Jetzt
gelegt
Bett gelegt
Jetzt sprech'
sprech' I
ich
ich noch bis bis 10 Uhr mit der der Grclc,
Grete, diedie ist mir im
hei mir
ist bei im Bett.
Bett.

Immer
Immer sindsind meine Kinder bei bei m ir im Bett.
mir Bett. Kannst
Kannst du mir sagen,
du mir sagen,

wie dasdas ist?"


ist?" - —
Da erer sch on sehr schWfrig
schon schläfrig ist ist,
l
verspreche ich
verspreche ich

ihm, wirwir warden


würden dasdas morgcn
morgen aufsclireiLell)
aufschreiben, und und er schläft ein."
er schliift ein.

Hans seit

I
"Aus
„Aus denden früh eren Aufzeichnungen
früheren Aufzeichnungen ergibtergibt sich, daß Hans
sich, dflß seit

selller
seiner Rückkehr
Rückkehr "On G munden immer von
von Gmunden von seinen „Kindern
seinen "Kiu(lel'n"

I pholltnsiert,
phantasiert, erer führt
führt mit
mit ihncll
ihnen Gcsj1riicllC
Gespräche USW,"I usw."'

,l)) Es
Es ist
ist keine
keine Nötigllng,
Nötigung, hier
hier bei Han« ei
bei HILIIS nen fcmininen
einen femininen ZUG'Zug VOll Sehnsucht
von Seimsucht
nAch
nach KindcThnbcn
Kinderhaben antunchmen. Da er
anzunehmen. DI\ er ,ein"
seine hbeseligenden
esdigellden Erl C'bniue 1\19
Erlebnisse Kind bei
als Kind der
bei der
Mutter gehabt hat,
Mutter gehabt hat, wiederllolt
wiederholt er diese nlW
er ,Iiue nun illin IIkli\'cf
aktiver noHe, wobei er selbst die
Rolle, wobei er se)b,t die
MuHeT
Mutter spielen
spielen muß,
muß.
Analyse der
Analyse der Phobie eill~sfünf
Phobie eines jü'ifjri!rrigell Knaben '
jährigen Knaben 215

" Am 26.
„Am 26. April
April frage
frage ich
ich ihn
ihn also,
also, warum
warum er
er denn
denn immer
lmmer
seinen Kindern
von seinen
von Kindern spricht."
spricht."
Hans: "VVarum? Weil
Hans: „Warum? VVeil ich
ich so gerne Kinder
so gerne Kind e r haben
haben mag,
mag,
aber ich
aber ich wünsch'
wünsch' mir's
mir's nie, haben mag
nIe, haben mag ich
ich sie
sie nicht."'
nicht.u,
Ich:
Ich: "Hast du
„Hast du dir
dir immer
immer vorgestellt,
vorgestellt, die
di e Berta,
Berta, die
die Olga
Olga usw.
usw.
sind deine
sind Kinder ?"
deine Kinder?"
Hans:
Hans: "Ja, der
„Ja, der Franzi,
Franzl, der und
der Fritzl
Fritzl
und der
der Paul
Poul (sein
(sein Gespiele
Gespiele
in Lainz)
in Lainz) auch
auch und
und die
die Lodi."
Lodi." Ein fingierter Name.
Ein fingierter Sein Lieblings-
Name. Sein Lieblings- ,M.
^M
kind, von
kind, von dem er am
deIn er am öftesten
öfte5ten spricht.
spricht. - - Ich
Ich betone — hier, daß
betone hier, daß
di e Persönlichkeit
die Persönlichkeit der
der Lod·j nicht
Lodi nicht erst
erst seit einigen Tagen,
seit einigen Tagen, seit
seit
dem Datum
dem Datum der der letzten
letzten Aufklärung
Aufklärung (24. (24. April)
April) besteht."
besteht."
Ich: " \Ver ist
]ch : „Wer ist die
die Lodi?
Lodi ? Ist
Ist sie in Gmunden?"
sie in Gmunden?/j
H ans: „Nein."
Hans: " N eIn.
·"
Ich: "Gibts eine
Ich: „Gibts eine Lodi?"
Lodi"t'
Hans: „Ja,
Hans: "Ja, ichich kenn'
kenn' sie sie schon."
5chon.'1
Ich: „Welche
Ich: "Welche denn?" denn ?~'
Hans: „Die
Hans: "Die da, da, die
die ich
ich hab'."
hah'.11
" VVie sieht
leh: „Wie
Ich: sieht siesie denn aus?"
aus ?"
Hans; "VVie?
Hans: Sc1l\'\'arze Augen, schwarze Haare...
„Wie? Schwarze Haare ... ich hab'
ich hab'

getroffen, wie
sie einmal
SIe einmal mit mit der Mariedl (in
der Mariedl (in Gmunden) getroffen, wie ich
ich in
In

die
die Stadt
Stadt gegangen bin." bin."
»"Vie
Wie lchich Näheres wissen will,
Näheres wissen will, ste]]t
stellt sich heraus, daßdaß dies
dies er-
er-

funden
funden ist.
ist."'122

Ich:
Ich: "Du
„Du hast hast also
also gedacht,
gedacht, du du bist
bist die Mammi?"

Hans:
Hans: "Ich
„Ich war war auch
auch 'w irklich die
wirklich die Mammi."
Mammi."
Ich:
Ich: "Was
„Was hast hast du du denn
denn mitmit denden Kindern gemacht?"
Kindern gemacht?"
Hans "Bei
Hans: :„Bei mirmir hab'
hab' ich
ich sie
sie schlafen
schlafen lassen,
lassen, Mädeln und Buben.'1
Mädeln und Buben."
Ich:
Ich: ,,Jeden
I) Der
„Jeden Tag?" Tag?"
60 auffällige
^_^^
und Wirklichkeit
1) Der so
auffällige W iderspruch ist
Widerspruch ist der
der zwischen
zwischen Phnutasie
Phantasie und Wirklichkeit
__ \,'ünschen
wünschen und haben. Er
und Ilaben. Er weiß,
weiß, daß
daß eer
r in
in Wirklichkeit
Wirklichkeit Kind
Kind ist,
ist, da würden ihn
da würden ihn
and ere Kinder
andere Kinder nurnur stören,
stören, in
in der
der Phantasie
Phantasie ist
ist eer
r Mutter und
Mutter und braucht Kindu, mit
braucht Kinder, mit
den en er
denen er die
die selbst
selbst erlebten
erlebten Zärtlichkeiten
Zärtlichkeiten wiederholen
wiederholen kann.
kann.
2) Es könnte dodl sein , daß Hans
2) Es könnte doch sein, daß
eine tufalligc
Hans eine zufällige Begegnung
Begegnung in Gmunden zum
in Gmunden zum Ideal
Ideal
erhoben
erhoben hat,
hat, da!
das übrigens
übrigens in in der
der Farbe
Farbe von
von Augen
Augen undund Haaren
Haaren derder Mutter
Mutter nach.
nach-
gebildet
gebildet ist.
ist.
3i 6 Kran}<'tmgcschicht
Krankengeschichten eil
jj
Hans:
Hans: "Na„Na freil ich.
freilich."

Ich:
Ich: "H„Hastast du du mit ihncll ihnen gesprochen
gesprochen?" ?"
Hans: „Wenn A
Hans: ,,'Venn ll e Kinder ni
alle cht ins Helt
nicht Bett hinei ngegangen sind,
hineingegangen sind,
habe
habe ich welche Kinder aufs Sofa gelegt gelegt und welche in in den
den
Kin derwagen gesetzt, \'venn
Kinderwagen wenn noch noch übrig geblicben
geblieben sind,
sind, hab'
hab' ich
ich
sie nm
sie am Boden getragen und in in die Ki gelegt, dn
ste gelegt,
Kiste waren noch
da waren
Kinder und ich
Kinder ich h "b' sie
hab' sie in in die andere Kiste gelegt."
die .muere gelegt."
Ich:
Ich: "Also
„Also die die Storchenkinderkisten sind sind nmam BodBodenen gestnnden?jC
gestanden?"
Hans:
H ans: "Ja."
„Ja."

Ich: "„Wann
Ich: VVann hast hast du die Kinder hekomm
die KiudCl' bekommen? en ? War
VVal' di
diee l-Ianna
Hanna
schon
schon auf der Weil Welt?" ?"
Hans: „Ja,
Hans: schon I'llIge."
"Ja, schon lange."
Ich: "„Aber
Ich: Aber von w wemem hast dduu dir dir gedflcht,
gedacht, daß dnß du die di e Kinder
bekommen hast hast?"?"
l'I.T • "I
H ans: "l'O,
„No, von
1

Hans: von mir."mIr.


Ich : "„Damals
Ich : Damnls hast du aber noch Hoch gargrl r nicht
nich t gewußt,
gew ußt, daßdflG die
die
tI
Kin der von einem kommen."
Kinder kommen.
Hans:
Hans: „Ich"Ich hab' h nb' mir gedacht,gcdncht, der der Storch
Storch hat hn t sie gcbrncht."
SIe gebracht."

(Offenbar Lüge und Ausflucht)."


(Offenbar AlIsOucht).'
Ich: „Gestern
Ich: "Gestern war wnr die die Grete
G rete bei bei dir,
oir, aber
nber du Oll weißt
weißt doch
schon,
schon, daßdaß ein ein Bub
Dilt. keine
kein e Kinder
Ki nder haben
ha ben kann."
kRnn ."
Hans:
Hans: „No "No ja, ich glaub's
ja, ich glaub's aber doch."
nb cr doch."
I ch: „Wie
Ich: "Vllie bist bist du du auf fluf den
den Namen
NnmclI LochLodi gekommen?
gekommen ? So So heißt
heißt
doch
doch keinkei n Mäderl.
MäderL Vielleicht Lotti ?('
Vielleicht Lotti?"
Hans:
Ha ns: „0 ,,0 nein,
nei n, Lodi.
Lodi. Ich Ich weiß
weiß nicht, aber ein
nicllt, aber ei n schöner
schöner NameName
ist es
ist doch, 'I
es doch."
Ich (scherzend):
Ich " Meinst du
(scherzend ): „Meinst du vielleicht
vielleicht. eine
ein e Schokolodi?"
Schokolodi?"
Hans
Hans (sofort):
(sofort): „Nein,
"Nein, eine Sa fl~1lodP5 . , . weil
eine Saflalodi weil ich
ich so
so gern
gern. . .

Wurst
""urst essen tu, Salami
essen tu, Snlnrni auch."
auch."

I) Hans
i) Hane kannkann nicht
n iehl anders
nnd ers ah Dis vom
vom Standpunkte
SlIlIlIipun kte de»
dl!,J Autorrotismus
Alltorrolhmu5 antworten.
11lll \\'ortclI.
2) Es
2) Er; sind
lind Phantasie-,
Phantnie., d. d. h.
h . Onaniekinder.
Onallieki uder.
"Soffnladi =
3) „Soffaladi
5) ZerveIntwurst. Meine
='"- Zervelatwurst. Meine Frau
Prall erzählt
cnfillit gern, daO ihre
gD rn, daß ihre Tante
Tontr. immerimmer
Soffilodi
Soffilodi sagt, das mag
,agt, das mag erer gehört
gehört haben."
haben ."
^

der Phobie
Analyse der
Analyse Phobie eines fÜI/j'jiihrigell Knaben
eines fünfjährigen KU(11J/!Il 7
317
21

Ich: „Du, sieht


Ich: "Du, sieht eine
eine Saffalodi
Saffalodi nicht
nicht wie ein
ein Lumpf aus?"
aus?"
Hans: "Jall(
„Ja!"
"Wie sieht denn ein Lumpf
Ich: „Wie
Ich; Lnmpf aus ?"
aus?"
Hans: "Schwar7~
„Schwarz. Weißt
VVeißt (zeigt
(zeigt auf
auf meine: AugenbrAuen und
meine Augenbrauen
Sc1murrbnrl) wie das
Schnurrbart) das und das."
das."
Ich: "Wie noch? Rund ,vie
Ich: „Wie eine Saffaladi?"
wie eine Saffaladi?"

Hans: "Ja."
Hans: „Ja."
„Wenn du am Topf gesessen
Ich: ,,\'Venn
Ich: gesessen bist ein Lumpf gekommen
bist und ein
ist., hast du dir
ist, hast dir gedacht, daß du ein ein Kind bekommst?"
bekommst?"
Bans
Hans (lachend): ,,Ja, in
(lachend): „Ja, in der **gasse schon und
der **gasse auch hier."
und auch hier."
Ich: ",",'eißt
Ich: „Weißt du,du, wie diedie Stell wagenpferde umgefallen
Stellwagenpferde umgefallen sind? Der
sind? Der

Wagen sieht doch wie eine


sieht doch eine Kinderkiste aus,aus, und wenn das schwarze
wenn das schwal'Ze
Pferd umgefallen ist, ist, war es so so . . ."
. . .

Hans (ergänzend): " VVie wenn man ein


(ergänzend): „Wie Kind bekommt.
ein Kind bekommt.'(
Ich: „Und
Ich: "Und was hast hast du dir dir gedacht,
gedacht, wie es es mit den Füßen
mit den Füßen
Kra'w all gemacht hat?"
Krawall hat?((
"Na, wenn ich
Hans; „Na,
Hans: ich mich nicht wi11 am Topf
nicht will setzen und
Topf setzen und
lieber spielen,
lieber spielen, dann mach'
mach' ichich soso mit
mit den Füßen
Füßen Krawall." (Er
Krawall." (Er

st.mpft mit
stampft mit den
den Füßen
Füßen auf.)
auf.)

"Daher
„Daher interessierte es
interessierte es ihn so
ihn so sehr,
sehr, ob
ob man gern oder ungern
gern oder ungern
be}~ommt."
Kinder bekommt."
"Hans spielt
„Hans spielt heute
beute fortwährend
forhvährend Gepäckkisten auf~ und
Gepäckkisten auf- und abladen,
abladen,
sich auch einen
wünscht sich sinen Leiterwagen
Leiterwagen mit solchen
solchen Kisten
Kisten als
als Spielzeug.
Spielzeug.
Im Hofe des
des Hauptzollamtes
Hauptzollamtes gegenüber
gegenüber interessierte ihn am meisten
interessierte ihn meisten
das Auf-
das Auf- und Abladen der Wagen. erschrak auch am heftigsten,
\I\Tagen. Er erschrak heftigsten,
wenn einein Wagen
\!\Tagen aufgeladen
aufgeladen hatte hatte und
und fortfahren sollte. „Die
fortfahren sollte. "Die
1
Pferde werden fallen
Pferde fallen'''.
". Die Türen des
Die des Hauptzollamtsschuppens
Hauptzollarntsschuppens
nannte er
u
"Loch (das
er „Loch" (das erste,
erste, zweite,
zweite, dritte
dritte . . . Loch).
. Loch). Jetzt
. . Jetzt sagt
sagt
er „Podlloch".
er "Podlloch".
„Die Angst ist
"Die Angst ist fast
fast gänzlich
gänzlich geschwunden,
geschwunden, nur willwill er
er in
in der
deI'
Nähe des
Nähe des Hauses bleiben, um einen
Hauses bleiben, einen Rückzug h aben, wenn
Rückzug zu haben, wenn er er

Heißt man
I ) Heißt
1) man es
es nicht,
.niederkommen' wenn
llit'ht "niederkommen'"
-
wenn eine
, eine Frau
Frau gebärt?
gebärt?
218 K r-fln"f.:I'11;;eschichtrn
rarderifresciiicfitrn

sich
sich fürchten
fürchten w llte. Er fliicht
sollte. flüchtetct ilhcr
aber nie mehr ins ins Haus hinein,
hinein
bll'ibt immer
bleibt imm er auf der Straße. ßBekanntlich
ck.mntlich hilt das Kl"Clnksein
hat <Ins Kranksein damit
damit
begonnen, dnO er iluf dem Spaziergange weinend
begonnen, daß er auf weinend umkehrte, und
als
als man ihn ein ?weites
zweites MnlMal zwnng,
zwang, spazieren zu geheu,gehen, nur bis
bis

zur
zur Stalltlmhnstatiofl
Stadtbahnstation "„Hauptzollamt"
Hauptzollilmt" ging, von der illiS
ging, "Oll aus mon
man unsere
W ohnung noch sicht.
\\"ohnung sieht. Bei
Bei de
derr E,ntbinclnug
Entbindung tlcrder Fnm
Frau wnr
war er
er natürlich
natürlich
von ihr
VOll getrennt, \lud
ihr getrellllt, und die
die jelzigc
jetzige Ang-st,
Angst, die
die ihn hindert,
hindert, die
die
Kiihe
Nähe dpsdes Hilllses aufzugeben, ist
Hauses nuE-:l1gehen, noch die dmnnlige
ist Hoch damalige Sehns\1cht."
Sehnsucht."

~,30'
„30. April. Da HeHlS
Hans ,wieder
.... ieder rnit seinen imaginären Kindern
mit semen
spielt, sage ich ihm: "VVieso
spielt, „Wieso leucn denn deine Kinder noch? Du
leben dellil
H
weißt ja,
weißt ja, daß ein Bub keine Kinder hekommen bekommen knnn. kann."
I I"riiher war iC'h ich die Mammi, jetzt
die Mml1Jlli,
Hans: we iß ich.
" DilS weiß
I-{nns: „Das ich. Früher jetzt bin
" hOner
ich
J('. V ""
atU.
der Vatti."
Ich: "l Jnd w
„Und werer ist
ist die Mammi zu
die Mnrnmi zn den
dell Kinderll?"
Kindern?"
Hans: „No, die ~1amIlli,
HClns: "No, Mammi, lind und du bisthi st der Großvatti,"
Großvatti."
Ich:
Ich: "A lso du möchtest
„Also n!l!cl!tcst so gl'oß seiH
so groß sein wie ich,ich, mit der Mammi
der Mnmmi
verh eiratet sein,
verheiratet SCill, und sie soll dann
sie soll bekommen,"
dmm Kinder bekommen."
Hans: "„Ja,
Helns: J a, das
das möcht' ich ich und di e Lainzerin
die i\111uer)
Lflill1.crin (meine Mutter)
ist dann die
i!'l dann die Großmammi."
GroßmammL u

Es geht alles
Es geht olles gut
gut aus.
nus, Der kleine Ödipus hat
]) ('1" kleine hat eine glücklichere
e ine glücklichere
Lösung
Lösung gefunden,
gefunden, als Schicksal vorgeschrieben
als vom Schicksal vorgeschrieben ist. i~t. Er gönnt
gönnt
seinem
seinem Vater,Vater, anstatt
nnstntt ihnihn zu beseitigen, dos~clhe Glück,
beseitigen, dasselbe Glnck, dasdas er
er
für sich
für sich verlangt;
verlangt; er er ernennt ihn ?mn Großvater
ihll zum GJ"Oßvalcr und verheiratet
verheiratet
auch
nllch ihn ihn mit
mit derder eigenen l\111ltcr,
eigenen Mutter.

„Am
" Am Mai
J.
1. Hiln~ mittags
Mlli kommt Hans mittags zu mir und sagt:
zu mir Mlgt.: „Weißt
»V'lcißt
"'il~? Schreiben
was? wir was
Schreiben wir was für den Professor
für den Profc!'so r auf."
Huf,"
Ich:
Ich: „Was denll
,,\ Vn5 denn?" ?((

"Vormittag war
HClns : „Vormittag
Hans: wnl' ich
ich mit
mit allenilllelJ meinen Kind ern auf
meinen Kindern auf dem
dem
Klosett. Zuerst
Klosett. Zuerst hab'
lwlJ' ich
ich I.umpf gemach t und Wiwi
Lumpf gemacht VVi\'\'i und
und ,sie
sie haben

7.ug~chaut. Dann
zugeschaut. Dalln hab'
h ilb' ich
ich sie
sie aufs Kloselt gesetzt
:1111'5 Klosett geretzt und sie haben
lind sie hnben
'Yiwi
\fi und Lumpf
iwi und Llimpr gemacht
gernflchl und
1lI111 ichich hab'
h ob' ihnen
ihnen den Podl Podl mit
mit
Analyse der
Analyse der Phobie
Phobie eines
einesfünfjährigen
jÜflfjährigen Knaben
Knaben 2219
1

J>apier ausgewischt.
Papier ausgewischt. 'Yeißt warum?
Weißt warum? Weil
"Veil ich so
ich so gerne
gerne Kinder
Kinder
haben möcht',
haben möcht', dann
dann möcht'
möcht' ich
ich ihnen
ihnen alles
alles tun,
tun, sie
sie aufs
aufs Klosett
Klosett
ffiHnen, ihnen den
(ihren, ihnen denPodl
Podl abputzen,
abputzen,halt
halt alles, was man
alles, was manmit
mitKindern
Kinderntut."
tut."
Es wird
Es wird nach
nach dem Geständnisse
dem Geständnisse dieser Phantasie wohl
di eser Phantasie wohl kaumkaum
nngchen, die
anflehen, die an Cln die exkrementellen Funktionen
die exkrementellen Funkti?nen geknüpfte
geknüpfte Lust Lust
bei Hans
bei Hans in in Abrede
Abrede zu zu stellen.
steHen.
"Nachmittags wagt
„Nachmittags 'Vilgt er sich zum
er sich zum erstenmal
ersten mal in in den
den Stadtpark.
Stadtpark.
Da es
Da es 1.1. Mai
i\1ai ist,
ist, fahren
fahren wohl weniger Wagen
wohl weniger Wagen als sonst, immerhin
als sonst, immerhin
genug, die
genug, die ihnihn bisher
bisher abgeschreckt haben. Er
abgeschreckt haben. Er istist sehr stolz auf
sehr stolz auf
feine Leistung,
Leistung, und und ichich muß
muß mitmit ihm
ihm nachnach der Jause noch
der Jause noch einmal einmal
seine
in den
in den Stadtpark
Stadtpnrk gehen. gehen. Auf dem Wege
Auf dem treffen wir
'Vege treffen 'wir einen
einen Stell-
Stell-
,,,ngen, den den er er mir zeigt : „Schau,
mjT zeigt: "Schau, einen Storchenkistenwagen!"
ein en Storchenklstenwagen!"
wagen,
'Venn er,
Wenn er, wiewie geplant
geplant ist,
ist, morgen
morgen mitmit mirmir wieder
wieder in in den
den Stadtpark
Stadtpark
geht, kann
geht, kann man die die Krankheit
Krankheit wohlwohl als geheilt ansehen."
als geheilt ansehen."
"Am 2.
„Am Mai früh
!2. Mai frUh kommt Hans: Han$: „Du,
"Du, ich hab' mir
ich hab' heute was
mir heute "'as
I
gedacht." Zuerst
gedacht." Zn erst hat hat ers
er's vergessen,
vergessen, später erzählt er
spilter erzählt er unter
unter be-be-
I trächtlichen Widerständen:
trächtlichen n Tiderständen: „Es ist der
"Es ist Installateur
der Installatellr gekommen gekommen

I und hat
und
und
hat mir
und ' }Htt
mir mit einer Zange zuerst den Podl
hat mir dann einen andern gegeben
'Vi\'dmncher. Er hat
Wiwimacher. hat ge$agt:
gesagt: L
gegeben und
aß den Pool
Laß Podl sehen
weggenommen
Podl weggenommen
und dann
sehen und
dann den
und ich
den
hab'
ich hau'

mich
mich umdrehen müssen, lind und er
er hat
hat ihn weggenommen und
ihn weggenommen dann
und dann
hat
hat er er gesagt:
gesagt: Laß den "Viwimacher Wiwimacher sehen." sehen."
Der
Der Vater
Vater erfaßt
erfaßt den den Charakter
Charakter der vVtlnschphantasie
Wunschphantasie und und zweifelt
zweifelt

keinen
keinen 'M oment an
Moment an der
der einzig
einzig gestatteten Deutung.
gestatteten Deutung.

leh:
Ich: "Er „Er hat hat dir dir einen größeren
einen größ Wiwimacher und
eren 'Vi,,,imacher und einen
einen
grijßeren
größeren Podl Podl gegeben.':
gegeben."
tl
Hans: "Ja.
HoJls: „Ja.

Ich:
Ich: ,,"Via
„Wie der der Vatti
Vatti siesie hat,
hat, weil
weil du du gerne
gerne der der Vatti
Vatti sein
sein

möchtest?"
möchtest?"
Hans: "Jil,
Hans: „Ja, und und so so einen
einen Schnurrbart
Schnurrbart wie wie dn du möcht'
möcht' ich auch
ich auch

hoben a (Deutet iluf


haben und und solche
solche Haare.
Haare." (Deutet auf diedie H .. are an
Haare meiner Brust.)
an meiner Brust.)

. "Die
„Die Deutung
Deutung der der vorvor einiger Zeit ~rzäh1ten
einiger Zeit erzählten Phantasie:
Phantasie: Der Der
Installate11r
Installateur ist gekommen und
ist gekommen und hat
hat diedie Badewanne
Badewanne abgeschraubt
abgeschraubt
220 Krankcllge seh ie h( C, I
Krankengeschichten

und
un d hat
hat mir d.mn
dann einen
einen Bohrer
Bohrer in in de
den n Bnuch
Hauch eingesetzt,
eingesetzt, rektifizi ert
rektifiziert

sich demnach: Die


sich demnach: Die große
große n"deWi.lIlile
Badewanne bedeutet
bedeutet dell den "„Podl",
POtll", der
der
Bohrer
Bohrer oder Schm uben z,ieh m', wie dilln
Schraubenzieher, nls schUll
damals schon gedeut ct, den
gedeutet, den
Wiwimacher. Es sind
VViwimacher. J
sind iden
1
tisch e Plmntasien.
identische Phantasien. Es eröffn eröffnetet sich
sich fluch
auch
ein neuer Zugang
Zugang zu H"n sens Fl1rcht
Hansens Furcht \'0 1' der gJ'oßen
vor großen Bildewannc,
Badewanne,
die übrige ns <luch
übrigens auch bcrciLo;
bereits; abgen olllll1 cll hhat.
abgenommen ... L Es ist ist ihm unlicu,
unlieb,

daß
daß sein "„Podl"
Pod'" ZII
zu klein istist fiir
für die große Wanne." V\llIlme."
In den nächsten Tngen
In Tagen nimmt die Mutt Mutterer wi ederh olt dRs
wiederholt das "Vort,
Wort,
um ihrer Freude übel'über die H erstellung des Kleinen Ausdruck zu
Herstellung zu
geben.
geben.

Nach tr~g des


Nachtrag des Vate rs cl
Vaters ne
eine Woche später:
"Voche spät er ;
Geehrter Herr Professor! ]"h
"„Geehrter Ich müchle
möchte die Kl'Clnk e ngc~chichte
die Krankengeschichte
H ansens noch durch folgendes crgiinzen:
Hansens ergänzen
1) Die Remission nach
l) Ilrlch der
deI' ersten Al1fkliil'llllg war
c l'sl e ll Aufklärung wnr nichtn icht so
so
yollsüindig, wie ich sie
vollständig, vielleicht dargestellt
sie vielleicht da ..gcslcllt hohe. hübe. HilUS Hans ging aller-aller-
dings spazieren,
dings spazieren, aber ~bcr nur gezwungen
gezwu ngell und mit großer Angst. Einmnl
Ang!'l. Einmal
ging er
ging er mit mir mi r bis b is zurzn r Station nHnl1plz,ollmnl.((, von wo man
Stntion „Hauptzollamt",
noch die Wohnung sieht,
noc h die sicht, undum1 war nicht weiter
'Nnl" nicht w eiter zu zu bringen."
bringen,"
2) Ad:
a) Ad: Himbeersaft,
Himbccrsnft, Schießgewehr.
Schießgcw ehr, Himbeersaft
f-l imheersaft bekommt beko mm t HansHnlls
bei der
bei der Verstopfung.
Verstopfnng, Schießen Schi eßen und und Scheißen
Scheißen ist eine auch
iSI eine fluch ihm
geläuflge Wortvertauschung."
geläufige VVortvertiluschung."
5) Als
3) Han~ aus
Als Hans aus unserem
unserem Schlafzimmer
Schlnf:t,imme l' in 01 ein0111 eigenes Zimmer
elgencs Zimmer
11 separiert
sepan.ert wurde,
\,",ur cl e, war
\\. ~ .. er ungcfiihr + Jahre
er ungefähr \11 1. «
Jnh rc all."
,j.

4) Ein
4) Ein RestRest ist ist noch
noch jetzt jelzt da,
da, derder sich sich nicht
nicht mehr mehr in in Furcht,
Furcht,
sondern
sondern in normnlenl Fragetrieb
"i11 normalem Frngetricb äußert.
ül1ße r1. Die Di e Fragen
Frngc1l beziehen
hczichcll sichsich
meist
meist darauf, wor~tls die
dnranf, woraus die Dinge
Dinge verfertigt
verfertigt sind sind (Tramways, M oschillcn
(Trnlll\"'Il)'S, Maschinen

. ) Vielleicht
1) darf man
Vielleicht darf man hinzusetzen,
lJinzllselzen . daßdnO der der ..Bohrer"
., Hohrer" nicht lI icohl ohne
01111(' Beziehung
Delielumg auf auf
das
du Wort
Wort „geboren",
..geboren" ... Geburt" gewühlt
„Geburt" f:'c\\'iihll worden
\\'ordell ist.i ~ l. Das
Do. Kind Kind würde
wiirdc so so · zwischen
1wisdlCII
„gebohrt"
,,gebohrt" undund „geboren"
•.geboren" keinen
keinen Unterschied
Unlf'TSehicd machen.IIIn('hell. Ich 'Ich akzeptiere
nkuill irore diese
di ese mir
mir von
\'011
einem
einrm kundigen
kundigen Kollegen
Kollegen mitgeteilte
mitgeteilte Vermutung,
Vf'rmulIlI1g. weiß lV eHl aber
(liter nicht
nichl zu 5 n~e ll. ob
t ll sagen, ob hier
hier
ein
ein tieferer allgemein er Zusammenhang
lieferer allgemeiner Zusnmnten}uUlj) oder oder die die Ausnutzung
AUll1iiltnng eines eines demdem Deutschen
Deu tschen
eigentümlichen
eigenlümlichen Sprachzufallcs
Sprnchzufalles vorliegt.
vorliegl. Auch
Au ch Prometheus
Promelhens (Pramantha).
(Pramanlhn), der der Menschen-
Menschen-
schöpfer, ist etymologisch
schöpfer, ist etymologisch der
der „Bohrer".
" ßohrer", Vgl.\ 'gl. Abraham,
Abrnha m, Traum Trnum und lind Mythus.
Mythus. 4.4, Heft
Ht'ft
der
d er „Schriften ~Ulgewnndtcn Seelenkunde",
11\r angewandten
"Schrifte-n zur Scelculw ll de", 1908. 19°8.
.';llalY.Je der
Analyse der Phobie
Phobie eines
l'inesfünfjährigen
fünfJiihl"igen Knaben
Knaben 221
22'

l.I!oiw.), wer
usw.), di e Dinge
Wer die Dinge ma cht usw.
macht CIHlrakteristisch für
usw. Charakteristisch die meisten
für die meisten
Fragen ist,
Fragen dnß Hans
ist, daß Hans fragt,
fragt, obzwar
obz",.. ar er
er sich
sich die
die Antwort
Antwort bereits
bereits
seIhst
selbst gegeben hat.
gegeben hat. Er
Er will sich nur
will sich nur vergewissern.
verge\vissern. Als
Als er
er mich
mich
einmal mit
einmal mit Fragen
Fragen zuzu sehr
sehr ermüdet
ermüdet hatte
hCltte und
und ich
ich ihm
ihm sagte:
sagte:
"Ghmbst du
„Glaubst du denn,
denn, daß
daß ich
icb dir
dir auf
auf nlles
alles ant\.yorten kann,
antworten kann, was du
Was du
fr<1gst? ",
meinte er:
er: „No,
"No, ich
ich hab'
hab' geglaubt, "'·'eil du
geglaubt, weil das vom
du das vom
I fragst?",

Pferd
meinte
Pferd gewußt
gewußt hast,
hast, daß
daß du
du das
das auch
5) Von der Krankheit spricht Hans
5) Von der Krankheit spricht
auch weißt."
Hans nur
weißt."
nur mehr 1.istorisch: „Damals,
mehr historisch "Damals,

I
:

\\'ie ich
wie ich die
die Dummheit gehabt
Dummheit g ehabt hab'."
hab'."
6) Der
6) D er ungelöste
ungelöste Rest
R est istist der,
der, daß
daß Hans
Hans sich den Kopf
sich den Kopr zerbricht,
zerbricht,
wa i' der
was der Vater
Vater mit
mit demdem Kinde
Kind e zuzu tun
tun hat, da doch
hat, da die Mutter
doch die Mutter
das Kind
Kind zurzur Welt
""elt bringt.
bringt. Man Man kann
kann das
das aus
aus den Fragen schließen,
den Fragen schließen,
das
wie : „Nicht
wie: "Nicht wahr,
wnhr, ich lch gehör'
gehör' auch
nuch dir"
dir" (Er nicht nur
meint, nicht
(Er meint, nur
der Mutter.)
der l\1ut.ter.) Das:
Das: wieso
\...·ieso er
er mir ist ihm
gehört, ist
mir gehört, ihm nicht klar. Da-
nicht klar. Da-
gegen habe habe ich keinen direkten
ich keinen direkten Beweis,
Beweis, daß er, wie Sie meinen,
er, wie Sie meinen,
gegen
einen Koitus
einen Koitus der Eltern belauscht
der Eltern belauscht hätte.
hätte."
7) Bei einer Darstellung
7) Bei einer
Darstellung müßte vielleicht
vielleicht doch
docb auf die Heftigkeit
auf die Heftigkeit
der Angst aufmerksam
aufmerksam gemacht werden, da sonst sagen würde:
da man sonst sagen wUrde:
der Angst
;,Hfitte man ihn ihn nur
nur ordentlich
ordentlich durchgeprügelt, so wäre er
so wäre er schon
schon
„Hätte
.
f.spazieren
i pfl7.1eren gegangen.
gegangen." "
Ich Hansens
Phantasie Hansens
Ich setze
setze abschließend
abschließend hillzu:
hinzu: Mit der letzten
letzten Ph.mtasie
Angst über-
stammende Angst über-
war auch
wnT auch die die yom
vom Kastl'ationskomplex
Kastrationskomplex stammende
wunden, gewendet. Ja,
Ja,
wunden, die peinliche Erwartung ins
die peinliche ins Beglückende
Beglückende gewendet.
der nimmt den Penis ab,
den Penis aber
ab, aber
der Arzt,
Arzt, Installateur
Installateur tlsw.
usw. kommt,
kommt, er er nimmt
ur um größeren dafür zu geben.
geben. ImIm übrigen
übrigen magmag unser
unser
11
nur um eineJl
einen größeren dafür zu
kleiner machen, daßdaß alles
kleiner Forscher
Forscher nur frühzeitig die
die Erfahrung
nur frlihzeitig Erfahrung macben, alles

VVissen Stufe ein ungelöster


Wissen Stück werk ist, und daß
daß auf
auf jeder
jeder Stufe
Stückwerk ist, und
ein ungelöster

Rest
Rest bleibt.
bleibt.

l
1II
III

EPIKRISE
EP IKRIS E

drei Richtungen werde ich


Nach drei diese Beobachtung
nun diese
ich nUll Beobachtullg von\'011

der Entwicklung und
lind Lösung einer
einer Phobie bei
bei einem
ci n eHl 1I0ch
noch lIich
nichtt
I
fÜllfjiihrigen
fünfjährigen hnhen: erstens,
Knaben zu prüfen haben: cn:acns, inwiewei
inwieweitt sie
sie die
die

un terstützt, die
Behauptungen unterstützt, die ich
ich in deli „Drei
in den " Drei Abhandlungen
Abhandlungen
7.ur Sexualtheorie",
zur Sex uahheoric", J 905,
1905, ;}Urgc~;;tclll
aufgestellt Iwhc;
habe; :t.\\'ci t cn~,
sie
zweitens, was
WflS sie

Verständnis der
zum Verständnis der so
so häufigen
häl, figcn Krankheitsform
Krallkhcil sfonn zu zu leisten
leisten ver-
\'01'-
milg; drittens,
mag; tlrittens, was sich
sic h ihr
ihr etwa zur Aufklärung
Aufk liirung des
(los kindlichen
kimllichcu
Seelenlebens und zur
gewinnen

Mein
läßt.
gewinnen läßt.

Mein
zur Kritik

Eindruck
Kriti k unserer

geht
geht dnhil1,
dahin,
EI'i'.ic)nmgsnbsicht en ab-
UllSOJ"cr Erziehungsabsichten

dnß
daü clns
das Bild
ilb-

nncl des kindlichen


kindlichen
I
Sexuallcbcns, wie
Sexuallebens, wi e es
es aus der Beobachtung
nm; der des kleinen
ß cobachtl.lll g dos kleinen Hans her-
HallS her-
vortritt,
vortritt, in
in sehr guter
sehr gu ter Übel'einstimmun g
Übereinstimmung mit
mit dDr
der Schilderuug
Schilderung
steht,
steht, die ich
die ich in
in Scxunlthcoric nach
meiner Sexualtheorie psychoana1ytischen
Jlilch psychoanalytischen
Untersuchungcn an Erwachsenen
Untersuchungen Er . .\'nchsCllCl1 entworfen
cnlworfcn habe.
hauc. Aber
Abcr ehe
eh e ich
ich
dal'an gehe,
daran gehe, die
dic EinzelheitCll
Einzelheiten diesel'
dieser Übereinsti mlllun g
Übereinstimmung zu
zu ver-
ver-

folgen,
folgen, ich zwei Einwendungen
werde ich erledigen müssen,
Ein wend llngen erledigen mUssen, welche
,,\'elche
sich
sich die Verwertung
gegen die VerwerlUllg dieser
dieser Analyse
AI101lysc erheben.
erhe ben. Die erste
Die erste
lau tet:
lautet: Dcr kleine
Der kleine Hans sei keill normales
sei kein KiwI, sondern,
Hormn)cs Kind, sondern, wie
wie
die
die Folge, eben
Folge, eben die
die Erkrnnkung, lehrt,
Erkrankung, lehrl , ein
eill zur
zur Neurose
Neurose dispo-
dispo-
11 i ertes,
niertes, ei n
ein kleiner
kleiner ,lIcrcditnricr,e, und
„Hereditarier", und
darum unstatt-
darum eS
unstatt-
es ~ci
sei

haft, Schlüsse,
haft, SchlUsse, die
die vielleicht
vielleicht für
fiir ihn
ihn Gellung
Geltung haben, nuf andere,
hoboll, auf andere,
Analyse
.Andyse der
der Phobie
Phobie eines
eims fünfjährigen Knabe"
fil.ll.fjährigell Knaben 225

no rmale Kinder
normale Kinder zu
zu übertragen.
übertrngen. Ich
Ich werde
werde diesen
diesen Einwand,
E,'" \\811
, d , da'
u;1
er 'V.~rt der
den Wert
er den ße~bac.htung bloß
der. Beobachtung bloß einschränkt,
einschränkt, nicht
nicht völlig
völlig
nuflmbt, später
aufhebt, berUckSlchtlgen.
spater berücksichtigen. Der zweite
Der z\'\'eite und
und strengere Eill-
strengere Ein-
spruch wird
spruch wird behaupten,
behaupten, daß
daß die
die Analyse
Analyse eines
eines Kindes
Kindes durch
durch
seinen Vater,
seinen Vate r, der,
der, in
in meinen
mein e n theoretischen
theoretischen Anschauungen
Anschauungeu be-
be-
fangen, mit
fangen, mit meinen
m e in e n Vorurteilen
Vorurteilen behaftet
beh afte t an
an die
die Arbeit
Arb ei t geht,
"eht
Oberhaupt eines
überhaupt eines objektiven
objekth'en Wertes
, jV ertes entbehre.
entbehre. Ein
Ein Kind sei
sei selbst-
selbst-
" ,
verständlich in
verständlich in Grade suggerierbar,
hohem Grade suggerierbar, vielleicht
vielleicht gegen keine kei ne
P erson mehr
Person mehr als als gegen
gegen seinen
scinen Vater
Vater; es
; es lasse
lasse sich
sich alles
alles dem
Vil ter zuliebe
Vater zuliebe aufdrängen
aufdrängen zum Dank dafür, dafür, daß daß er er sich
sich soviel
so,'ie}
mit ihm ihm beschäftige,
beschäftige, seine
seine Aussagen hätten hätten keinekeine Beweiskraft
ßeweiskl·i.Ift
und seineseine Produktionen
Produk"'tione n in in Einfällen, Phantasien und
Einfällen, Phantasien und Träumen
Tl'äumen
erfolgten natürlich
erfolgten natürlich in in der
der Richtung,
Ricblung, nach welcher welcher mauman es es mit
mit
allen Mitteln
allen Mitteln gedrängt
gedl'äng1. habe.
habe. Kurz,
Kurz, es e~ sei wieder einmal
sei wieder einmal alles
alles
" Suggestion" und
„Suggestion" un d deren Entlarvung beim beim KindeKinde nur nur sehr
sehr er-e r-
leichtert im Vergleiche
leichtert Vergleich e mit dem Erwachsenen.
En'\!8chsenen.
Sonderbar; ich
Sonderbar; ich weiß
w eiß mich zu zu erinnern,
erin llern, als ich mich
als ich mi ch vorvor
Jahren in
Q'!2. Jahren
22 in den
uen Streit
Streit der
der wissenschaftlichen
wissenschaftlichen Meinungen
Meinungen ein- ein-
zumengen begann, begann, mitm it welchem Spotte
Spolte damals
clamals von der älteren
der älteren
Generation der
Generation der Neurologen
Neul'ologen und Psychiater
Psychj ater die die Aufstellung
Aufstellung der der
Suggestion und ihrer
Suggestion V\Tirku ngen empfangen wurde.
ihrer Wirkungen wurde. Seither
Seither hat hut
sich die
sich die Situation
Situation gründlich geändert; der Widerwille
gründlich geändert; VViderwille ist ist inin all-
all-
zu entgegenkommende Bereitwilligkeit
zu umgeschlagen, und
Bereitwilligkeit umgeschlagen, und diesui es
nicht allein
nicht allein infolge der 'Wirkung,
infolge der 7Virkung, ,,,,elche
welche die Arbeiten Liebeaults,
Arbeiten Lie bea ults,
Ber n heims und ihrer
Bernheims ihrer Schüler
Schüler im Laufe dieser Dezennien
dieser Dezenni en ent-
ent-
falten mußte n, sondern auch, weil unterdes di
falten mußten, e Entdeckung
die Entdeckung ge- ge-

macht wurde,wurde, welche Denkersparnis mit der Anwendung des des

Schlagwortes "Suggestio
„Suggestion" n" verbund
verbunden werden kann.
en werden Weiß doch
kann. Vileiß
niemand und bbekümmert ekümmert sich auch niemand zu wissen," wissen, was 'as die
Suggestion ist, ist, woher sle rührt und wann sie
sie rührt sie sich
sich einstellt;
einstellt; genug,

doB
daß man alles alles im Psychischen Unbequeme "Suggestion"„Suggestion" heißen darf. darf.

Ich
Ich teil e nicbt
teile die gegelHvärtig
nicht die bellebte Ansicht,
gegenwärtig beliebte Ansicht, daßdaß Killder-
Kinder-
aussagen durchwegs
durchwegs willkiirJich
willkürlich und unverHiBJich
unverläßlich seien. VVillkUr
seien. Willkür
224 Krankengeschichten
Krankengeschichten

gibt
gibt es es 1mim Psyc hischen liLerhaup
Psychischen überhauptt nnicht; icht ; die die Un\'cl'läßlichkeit
Unverläßlichkeit
in
in denden Aussagen
Aussagen .ler der Kinde
Kinder r ri\hrt
rührt hc herr VOll
von der der Übermacht ihrer ihrer
Phantasie,
Phantasie, wie die UnveJ'1ößlichkeit
Unverläßlichkeit eIer der Aussagen ErwachsenerErwachsener
yon
von der ÜLermacht
Übermacht ihrer Vorl1rteile. Vorurteile. Sonst Sonst lügt lügt auch das das Kind
Ilicht
nicht ohne Grun Grund d und hat im im ganzen IUchr mehr Ncigung
Neigung zur zur Wahr-
heitsliebe
heitsliebe als als die Großen. Mit eincr
einer Vel'wcrfung
Verwerfung der der Angaben
unseres kleinen Han Hanss in llallsch
Bausch lind und nogcll
Bogen täte täte man ihm gewiß

schwer
schweres es U tJrecht ; mall
Unrecht; man k<l llll viel
kann mehr ga
vielmehr ganznz deutlicll unter-
deutlich unter-
sch eiden, wo er
scheiden, unter dem ZW~lllge
er uuter Zwange einc!ieines vVidcrstandcs
Widerstandes fälschtfälscht

oder zurückhält, \\'0 wo CI',er, sclLst


selbst IIIlCll1sdli
unentschieden,edell, dem Vater bei- bci-
pflichtet, was ma
pflichtet, mann nicht
nicht als als Lewei~clHl
beweisend gt!h geltenen lassen
lassen muß, und
wo er, er, vom Drucke befreit, übersprudelnd tibcl'sprudclnd mitteilt,mitteilt, was seine seine
innere \Vahrh eit ist,
innere Wahrheit ist, lind
und 'W wasflS er bishor allein
CI' bisher alleill gewußt hat. hat.
Gr6ßere Siche
Größere rh eiten hietcn
Sicherheiten bieten auch die die Angaben
AngnbclI der der Erwachsenen
nicht. Bedau
nicht. erlich bleibt,
Bedauerlich ul ei bt, daß
dllß keine Darstellung
Dm'stell llng einer ei ne r Psycho-
a nalyse die Eindrücke wiedergeben
analyse wiede rge ben kann, kallJl, diedi e man
miln während ihrer ihrer
Ausführung
Ausfüh rung empfängt, e mpfäng t, daß dflß die die endgültige
endgültige Überzeugung nie me
Lesen, sondern nur durchs
dnrcJl!i Lesen,
durchs dllrchs Erleben
Erlehen vermittelt
vermittelt. werden
\\'erden
k 'Hl n. Aber
kann. Aber dieser
di ese r Mangel
Mangel haftethaftet den dell Analysen Erwnchscnen
An<1lysclI mit Erwachsenen
gleichem Maße an.
in gleichem
in an.
Den kleinen Hans
D en kleinen Hnns schildern
schildern seine seine Eltern
Eltern als als ein
ein heiteres,
h eiteres, auf-auf-
richtiges
richtiges Kind, Kind, und und so so dürfte
dürftc er er auch durch durch die die Erziehung
Erziehung ge- ge-
worden
,\-.. orden sein,
sein, diedie ihm ihm die die Eltern
Eltern schenkten,
schcnktclI, die die wesentlich
wesentlich in in
der ~nterlas.su~g_ unserer
der Unterlassung un:.,erer gebräuchlichen
g~hrJ!lIc!!licllCl~ _Erziehungssünden
Erzichullg~iln~E.~ be- b~­
'I..
-
stand. Solange er in
stand.

konnte,
Solange
k onnte, ohne
er

ohne Ahnung
Ahnung der
frö hlich er Naivität
ill fröhlicher
der aus
Nah ' ilät seine
aus ihnen
ihnen bald
Forschungcn pflegen
seine Forschungen
Lflld erwachsenden
pflegen
Konflikte,
cl'wilchsendcJ1 Konflikte,
teilte er
teilte er sich iluch rückhaltlos
sich auch rückhah.los mit, mit, und
mal die di e Beobachtungen
BeoboclllUllgcl1 aus aus
der
der Zeit Zeit vor
vor seiner
seine r Phobie
Phobie unterliegen
un terliegen auch au ch keinem
keinem Zweifel
Zweifel und und
keiner Beanstandung.
keiner ßc.mstandung. In [n der
dcl' Zeit
Zeit derdcr Krankheit
Krnukheit und und während
wlihrend
der
der Analyse
Analyse beginnen
beginnen für für ihnihn die.lie Inkongruenzen
111kongrHcnzcll zwischen zwisch en dem, dem,
was
was er er sagt,
$agt, undund dem, dem, was "'as er er denkt,
denkt, zumzum Teil T eil darin
darin begründet,
b egründet,
daß
daß sich sich ihm
ihm unbewußtes
Ullue wußtes Material
Mllteriol aufdrängt,
aufJl'iillg t, dasdos erer nicht
n icht mitmit
einem Male
ei nem l\-lale zu zu bewältigen
hewältigeJl weiß, ,,,'eiß, zum
zum andern illfol~ der
Teil infolge
fl m] crll Teil der
Analyse
An.alyse der Phobie eines
der Phobie funfiährigcll Knabm
eines fünfjährigen Knaben 225
inhaltlichen
inhaltlichen Abhaltungen, die
Abhaltungen, die aus seinem Verhältnisse
Verhältnisse zu zu denden
Eltern stammen.
EI Lern stammen. Ich behaupte,
Ich behaupte, daß ich unparteiisch
unparteiisch bleibe, wenn
bleibe, wenn
ich
ich dasdas Urteil ausspreche, daß auch diese Schwierigkei
Urteil ausspreche, Schwierigkeiten ten nicht
nicht
größer ausgefallen
größer ausgefallen sind sind als in
als in soviel
soviel anderen Analysen Analysen mit mit
Erwachsenen.
Erwachsenen.
Während der der Analyse
Analyse allerdings
allerdings muß ihm vieles vieles gesagt werden,
gesagt werden,
was er selbst
,,\'as selbst nicht
nicht zu zu sagen
sagen weiß,
weiß, müssen ihm Gedanken ein- ein-
gegeben werden,
gegeben werden, von denen denen sichsich noch
noch nichts bei bei ihm gezeigt gezeigt
hat, muß
hat, seine Aufmerksamkeit
seine Aufmerksamkeit die die Einstellung nach jenen jenen
Richtungen erfahren,
erfahren, von denen her her der Vater das dlls Kommende
erwartet. Das schwächt die
erwartet. die Beweiskraft der der Analyse
Analyse; aher5 aber in in
jeder verfährt man
jeder mall so.so. Eine Psychoanalyse ist i~eben
eben keine kein e...Jendel~
tendenz-
lose, wissenschaftliche Untersuchung,
lose, wissenschaftliche Untersuchung! sondern sonder!?-~inein -1h2!~p'eu~her
therapeutischer
Eingriff;
Eingriff; sie s;;-;;m
will an sich nichts beweisen,
sich nichts beweisen, sondern
sondern nur etwas et~
ä;;de~
ändern. Jedesmal gibt Arzt in
der Arzt
gibt der Psychoanalyse dem Patienten
in der Psychoanalyse

die bewußten Erwartungsvorstellungen,


die Erwartungsvorstellungen 1 mit deren Hilfe Hilfe er er im-
stande sein
stande sein soll,
soH, das Unbe'\'\'llßte zu erkennen und
das Unbewußte llnd zu erfassen,
erfassen 1
das eine
das eine Mal in in reichlicherem,
reichlicherem, das das andere in in bescheidenerem
Ausmaße. Es Es gibt
gibt eben Fälle,
Fälle, die
die mehr, und uml andere,
andere, die die weniger
Nachhilfe brauchen.
Nachhilfe brauchen. Ohne solche Hilfe kommt niemand aus.
solche Hilfe aus.
\;Vas man
Was m ::I ß etwa bei bei sich
sich allein
allein zuzu Ende bringen kann, kann, sindsind
leichte Störungen, niemals eine
leichte Störungen, eine Neurose,
Neurose, die sich dem Ich wie
die sich
etwas Fremdes
etwas Fremdes entgegengestellt
entgegengestellt hat; hat; zur
zur Bewältigung
Bewältigung einer einer solchen
solchen
braucht es
braucht es den
den andern,
andern, und soweit soweit der
der andere helfen helfen kann, kann, so-50-

""eit ist
weit ist die
die Neurose heilbar. Wenn
Neurose heilbar. V\Tenn eses im Wesen einer einer Neurose
Neurose
ct
liegt, sich vom „andern"
liegt, sich "andern abzuwenden, wie es es diedie Charakteristik
Charakteristik
der als
der als Dementia
Dementia praecoxpraecox zusammengefaßten Zustände zu ent- ent-
halten scheint,
halten scheint, so so sind eben darum diese
sind eben diese Zustände
Zustände für für unsere
unsere
Bemühung unheilbar. unheilhar. Es Es ist ist nun zugegeben,
zugegeben, daß das das KindKind
wegen
wegen der der geringen
geringen Entwicklung
Entwicklung seiner seiner intellektuellen
intellektuellen Systeme Systeme
eine.. besonders
einer besonders intensiven
intensiven Nachhilfe
Nachhilfe bedarf.
bedarf. Aber was \Vas der Arzt
der Arzt
-- -p,-~

dem
c.!.em Patienten T?.ittei!~_s~~~
Patienten mitteilt, stammt . doch ~!b.st.. wieder
d.?c.h ..selbst ",:'i ~~~~.~ .. ~Es.
aus ~!ln_'!b::
analy- ..
~:~~_E:~'fah~g-=?-i)_::l_ld
tischen Erfahrungen,*' und es
es ist wirklich
ist bew~isend genug,
wirklich beweisend ge~,t~g, wenn
wenn
Freud,
Frruo. VIII.
\'1 11 . -----.....'
"
22 6 K rankmgeschichtcll
Krankengeschichten

mit dem
mit dem Aufwände
Auf\\'andc dieser iirl.tl ichc n Einmengung
dieser ärztlichen dc l' Zusammen-
Eilllllcngung der Zusnllllllcll-
hrmg und
hang und die
die Lösung
Lösung des
des pathogenen
pnthogC"IlCll Materials
Mnterinls erreicht
errcicht wird.
wird.
Und doch
Und doch hat
h nt unser
un ser kleiner
kl einer Patient
Pölt ient auch
[luch während
wfihrcncl der
der Analyse
Annlyse
Selbständig ke it
Selbständigkeit genug bewiesen, um
genug bewiesen, um ihn von dem
ihn von dem Verdikte
Verdikte der
der
" Suggestion "
„Suggestion" fre isprec he n zu können.
freisprechen könll ell. Seine kindlichen
Seine kindli che n SexuaJ-
Sexual-
tJl coricn
theorien ",e ndet er
wendet cr auf sein ,IHr
sein Material
M illc ri;1I an wi e alle
ölil wie nlle Kinder,
Kinder, ohne
olme
dazu eine
dazu eine Anregung
Anregun g zuzu erhalten.
el"h nll c n . Dieselben
Dieselb cn sindsill d dem
dcm Erwachsenen
Erw[lchscncn
so überaus
so überaus ferne
f crIle gerückt; ja, in
in diesem
di esc m Falle
ja, Falle hatte
hnttc ich ich es
es geradezu
gcrndczu
versäumt, den
versäumt, den Vater
Vnte r darauf
dflrnnf vorzubereiten,
vOl"zlJh eJ"citcn, daß der de r Weg
VVeg zum
TheInn der
Thema d er Geburt
G ehurt für
für Hans
H ans über
nlw r den Ex krclioll sko.mpl ex führen
ll c n Exkretionskomplex führen
müsse . Was
müsse. infolge meiner
\ :Vos infolge JIl eiller Flüchtigkeil
Flü cl ll igiw il ZU dunk eln Partie
l! ill C r dunkeln
".Il einer POJ"tie
Analyse wurde,
de r Analyse
der \\" lI nle, ergab
e rgah dann wC lligste ns ein
dan n wenigstens g Ules Zeugnis
cin gutes ZCllgnis für
für
d ie Echtheit
die Echth e it und Sclhs üindi gkeit in
1I1 Hl Selbständigkeit ill H n ll sen ~ Gedankenarbeit.
Hansens G cdalll~cnflrucit. Er
Er
wnr auf
war auf einmal
e inm al mitmit dem
d cm „Lumpl" hcschiil"t igt, ebne
" L nmpf" beschäftigt, olll1e daß dnß derder
angeblich suggerierende
angeblich suggCl· ie rende Vater
Vot.CI" verstehen
" erstehen konnte, wie· er
].;Olllltc, wie daz.u kam
el" dazu kam
",crden sollte.
dal"ilUS werden
,,"as daraus
und was sollt e. Ebensowenig
Ebc lI!\owenig Anteil
Ant eil kann man dem
1.. 11 1111 man dem
Vater anon der
der Entwicklung d (~ J" beiden
E n twi cldun g der Pllilllt"siell vom
hehlen Phantasien lnst all"tcur
' · Oll) Installateur

zu schreiben, ddie
zuschreiben, ie von
dc m frühzeitig
dem frü hze il ig erworbenen
erwor hell en „Kastraktionskom-
" Ka strnkti ollskom-
u
plexc ausgeh
plexe" ausgehen. Jch muß hier
en. Ich hie r das
dns Geständnis
Gcsliilldllis ablegen,
;lulcgclI) duO ich dem
daß ich dem
I

di e E
Vater die
Vater n,·ortu ng ddieses
Erwartung ieses Zusammenhanges
ZusfIllllnc nllfl llgcs vlilli
völlig ve rschwiegen
g verschwiegen
habe, aus theoretischem
th eorelisch e m Interesse,
Int crc!\!\c, um
tim Bl.'w c i ~krilft. dues
di c Beweiskraft
IIl1r die SOllst
habe, nur eines sonst
,•,
schwer erreichbaren Beleges lInicht
schwer erreichbaren idH vcrkihnmel"lI
verkümmern zu )nsse n.
lassen.

Bei weit ere r Vorliefullg·


weiterer Vertiefung in
in tins Alll1lyso würden
Dowil der Analyse
das Detail würden
sich noch reichli
sich ch neue
reichlich neu e Beweise fnr die
Bcwei!\c für U1IOhhiillgigiw iL unseres
die Unabhängigkeit unseres
Hans
H a ns von dcr
der "Sl1ggestion"
„Suggestion" erge hen , aber
ergeben, allcr ich breche
hrechc hierhi er die
die
ßch'Iß(IJung
Behandlung des
des erste
ersten J~ ill\\"'lIltlCS Oll..
n Einwandes ab. lell
Ich w auch
eiO, daß ich auch
weiß,
durch
durch di ese Anill
diese yse kei
Analyse nen überzeugen
keinen nhc rzc ugclI werde, der der :;iclt nicht
sich nicht

überzeugen lasse n will,


lassen will, l111d
und ich S(' lzc di
setze e Bearhe
die illlllg dieser
Bearbeitung dieser

Bcobilchtung
Beobachtung für jene jen e Leser fo!"t,
fort, di e sich ein
die Überzeugung
e Üher
eine ze ugung von von
der Obje ktiv ität des llllhe\'\"ll
Objektivität ßlc li )JiltllogmlcIl
unbewußten pathogenen Mnt crillls bereits
Materials bereits
erworben hhaben,
daß di
daß die
aben, ni
e Anzlihl
Anzahl de
cht ohJl(~
nicht
derr letzter
die i"lllgclI
ohne (He
en in
letzteren
angenehme
in hcsliilHli
elllllc Ge
beständiger
w ißhei l loH
Gewißheit helOllcll,
zu betonen,
Zunahme bel:.,,·ifrCll
gcr Zl1nal\ltlc begriffen 1St.
ist.

I
-

Analyse der
Analyse Phobie ~ines
der Phobie fÜllfjährigen
eines fünf jährigen Knabell
Knahen 227
Der erste
Der dem Sexuallehen
erste dem Sexualleben zuzurechnende Zug Zug bei bei demdem
kleinen Hans
kleinen Hans ist einist ganz besonders
ein ganz besonders lebhaftes Interesse
Interesse für scinen
für seinen
„Wiwimacher", wie
,,'lVh,,'imacher", wie dies
dies Organ nach der kauln kaum minder wich-
minder wich-
tigen
tigen seiner heiden Funktionen und nach jener,
seiner beiden jener, diedie in in derder
Kinderstube
Kinu erstube nicht
nicht zu umgehen ist,
zu umge11en ist, genannt \'\'ir<1. Dieses Int~rp.sse
wird. Dieses Interesse
macht ihn
macht ihn zum Forscher;:
Forscher; er entdeckt so, so, daß man auf auf Gnwd
Grund
des Vorhandenseins oder Fehlens des 'Viwimachers
des Vorhandenseins Fehlens Wiwimachers Lebendes Lebendes
und Lebloses
und Lebloses unterscheiden
unterscheiden könne. Bei bllen allen Lebewesen, die die erer
als
als sich
sich ähnlich
ähnlich beurt eilt, setzt er diescu
beurteilt, diesen bedeutsamen Körperteil Körperteil
voraus, studiert ihn an den großen Tieren, ,'el'mutet
voraus, studiert ihn vermutet ihn ihn bei bei
beiden Eltern
heiden Eltern und läßt sich auch durch den Augenschein nicht nicht
abhalten,
abhalten, ihn ihn bei
bei seiner neugeborenen Schwester zu stntuic.·cn. statuieren.
Es wäre eine zu
wäre eine zu ge""'altige
gewaltige Erschütterung seiner seiner "VVcltünschauung",
„Weltanschauung",
könnte man sagen,
könnte sagen, wenn er sich sich entschließen sollte, bei einem
sollte, bei

ähnlichen Wesen
ihm ähnlichen W esen aufauf ihn
ihn zn verzichten; es
zu verzichten; es '\"äre
wäre so, so, als
als
'''''Orde
würde er er ihm selbst
selbst entrissen. Eine DrohungDl'Ohulig der Mutter, die die
nichts geringeres
nichts geringeres als den Verlust
als den Verlust des Wiwimachers
VViwimachers zum Inhalte
hat, wird darum wahrscheinlich
hat, \vahrscheinlich eiligst
eiligst zurückgcdl'iingt
zurückgedrängt und darf darf
erst in späteren
erst Zeiten ' ihre
späteren Zeiten ihre Wirkung
YVirkung äußern.
äußern . Die Einmengung
Einmenguug
der Mutter war
der Mutter war erfolgt,
erfolgt, weil
weil erer sich
sich durch Berührung
BCl'ii}]]'ung dieses
dieses
Gliedes Lustgefühle
Gliedes Lustgefühle zu zu verschaffen
verschaffen liebte;
lieb te ; der
der Kleine hat die die
gewöhnlichste und
gewöhnlichste und —normalste Art Art der
der autoerotischen
nutoerotischen Sexual-
Sexnal-
tätigkeit begonnen.
tätigkeit begonnen.
einer Weise,
In einer vVeise, die
die Alf.
AU. Adler sehr sehr passend
passend als als '„Triebver-
" Triebver-
schränkung"
s chrä n kung" bezeichnet
bezeichnet hat, hat,l verknüpft
1
verknüpft sich sich die Lust am
die Lust (Un
eigenen Geschlechtsgliede
eigenen Geschlechtsgliede mit mit der Schaulust
SchaulusL in in ihrer
ihrer aktiven
ak'tiV'en
und ihrerihrer passiven Ausbildung. Der
paSSiVeIl Ausbildung. D er Kleine
Kl ein e sucht
sucht den Wiwi- Wiwi-
macher anderer
macher anderer Personen
P erson en zuzu Gesicht
Gesicht zu zu bekommen,
bekomme}], er er ent-
ent-
wickelt sexuelle
wickelt sexuelle Neugierde
Neugierde und und liebt
liebt es,
es, seinen
seinen eigenen
eigenen zu zu
ze1gen. Einer
zeigen. seiner Träume aus
Einer seiner aus derder ersten
ersten Zeit
Zeit derder Ver- Ver-
drängung
drängung hat den Wunsch
hat den Wunsch zum zum Inhalte,
Inhalte, daßdaß eine
eine seiner
seinel' kleinen
klein en

1) „Der
1) .,Der Aggressionsbetrieb
Aggreniollsbelrieb im
im Leben
Leben und
und in
In der
der Neurose".
Neurose". Fortschritte
Fortschritte de
der
Medizin.
l\1 e-dil tn. 1908.
1908. Nr.
Nr. 19.
19.

Ij'
ij*
228 K rflllken geschi chtcII
Kremkengeschichten

be!lilflich sein,
'Yiw imnch cn behilflich
bei m Wiwimachen dieses
.. Iso dieses
seltl, also
Freun dilme n ihm beim
Freundinnen
tcilh .. ftig werden Dcr Traum
solle. Der hezeu gt so,
Trnnm bezeugt dnO
so, daß
Anbli ckes teilhaftig
Anblickes \\"CI-dC II solle.

der
der Wunsch
\;Vnn5ch bis dahin unverdrängt
bis dahin bestill1dclI hat,
1ll1vel'driingt bestanden hot, sowie spUtere
so wi e spätere
bestät igen, daß daß er Befrie di g ung zu
sei ne Befriedigung
CI' seine filld e n
zu finden
i\1itte ilunge n bestätigen,
Mitteilungen
Di e aktive
pflegt e. Die
pflegte. Richt ung der
aktive Richtung sexue Jle ll Schaulust
de r sexuellen l'erhi ndct
Schnlilust verbindet
sich bei
sich bei ihm baldbnld mit besti mmte n Motiv.
ei n em bestimmten
mit einem M ot.i v. Wenn
VVenn er so-
e r so-
wohl dem Vater Vnter wiewi e der wic(lc rh oll sein
l\'IuU er wiederholt
uer Mutter Bedau ern zu
seill Bedauern zu
erken nen gibt,
erkennen gibt, daß er dere n Wiwimacher
cl' deren Iloch nie
H' i \'. . i Ill11 CI! er noch gesch en
nie gesehen
habe, so
habe, dräng t ihn dazu
so drängt wll hl'sch ci lilicli das
dmm wahrscheinlich Bed ürfnis zu
dns Bedürfnis zu ver-
vcr-
gleic h en. Das
gleichen. Das Ich Mnßstnb, mit
der Maßstab,
bleib t der
] c11 bleibt mit dem man mUll diedie Welt
Welt
Vergl eich ell mit der
u(>stiindiges Vergleichen eigen en P
der eigenen erson
Person
i1usm ißt; durch beständiges
ausmißt;
lernt man
lernt verste hclI. Hans
sie verstehen.
m all sie HIlIiS hat beobachtet, daß die
h<tt beobachtet, die großen
große n
so,~iel grüßC
größere VVi\\'l mocllcr haben
I'c Wiwimacher ll<lben als als er;er; darum
dar11m ver- ver-
T iere soviel
Tiere
mute t er
mutet er das au ch bei
Vel'hiiltnis auch
gleich e Verhältnis
dns gleiche ~ci'len Eltern
bei seinen Elter n undlind
sich davon
möch te sich
möchte iiberz e ugclI, Die Mama,
dayon überzeugen. l\1ama, meint hnt gewiß
CI', hat
lI1 eint er, gewiß
prerd". Kr
ei n Pferd". Er hat dann delI
hat {lalln den Trost
Trost
'Yiw imach er "wie
ei nen Wiwimacher
einen „wie ein
'Viwi m ncher mit
der Wiwimacher
tlnß der mit ihm wachsen we rde; es
W;l Cl! SCI1 weide; es ist, als
ist, als
bereit , daß
bereit,

ob Größe nwul1 sch des Kindes


der Größenwunsch
ob der Kindes sich ~iclJ aufs Gcni tnle geworfen
nufs Genitale ge worfe n
hätte,
hätte.

der Scxua lkons titutio ll des


der Sexualkonstitution kleine n Hans
des kleinen Hnus ist also die
ist also die
in
In
vorn h erein die di e amnm intensivsten lustbe tonte unter
ill tellsi vslell lustbetonte unter
Genit alzon c von
Genitalzone Yon vornherein
eroge n en Zone
den eroffenen
den Zonen. Nehen ihr
ll. Neben ist nur noch die
ihr ist die exl:.re mel1lelle,
exkrementelle,

Orifizicll der H nl'lI- und Stuhlentleerung


der Harn- gekni ipftc Lust
Stuhl elltIccrllug geknüpfte Lust
<In die
an die Orifizien

bei ihm
bei bezc ugt. Wenn
ihm bezeugt. \ 'V enn er er in in seinerr letzten
seine Gliick sphan tnsie,
letzLen Glücksphantasie,
mit der
mit sein Kl'all
der sein ühcl"\'\'undc n ist,
ksci ll überwunden
Kranksein Kinde r hat,
ist, Kinder di e er
hat, die er

au fs Klosett
aufs sie Wiwi
fUhr t, sie
Klosett führt, ma chen läßt
\ Viwi machen Hißt und ihnen den deli Pool
Podl
kurz, "nllc~
scht, kurz, „alles mit ihnen tut,
mit. ihnen Lnt, was man mon mit Kinde rn tun
mit Kindern tun
auswi
auswischt,
sch eint es
es unabweisbar ;1117.l1n oh01e n, daß
unil!,,\'oishill' anzunehmen, dnß diese selben
diese selben
kAnn", so
kann", so scheint
liein cl' Killde
end seiner rpOC'gc eine
Kinderpflege Quoll e der
ei lle Quelle der
Verri ch tu ngen wiilJr
Verrichtungen während
mpfin dung für ihn "'<trCl
Lustempfindung
Luste waren. Diese Lust
l. Diese Lust vonVOll e rogen en Zonen
erogenen Zone n
wurdee für ihn mit Hilfe
wurd pl1egc lHl cll Perso
Hilfe der ihn pflegenden Person, ll, der Mutte r,
der Mutter,

ll en~ führt also


gewonnen,
ge\VOn also bereit
bereits ObjCJ:;t\Wlhl; es
s zur Objektwahl; c::; bleibt obm' aber

daß crer in noch fri\her


früheren cl1 Zcitl'J
Zeiten 1 gev ... ohnt wn
gewohnt war, sich die-
r, sich die-
mögl ich, <1oß
möglich, in 1I0di
A nalyse der
Analyse der Phobie
Phobie eines
eincs fünfjälirigen
fi;'ifjährigcII Knaben
Knabt.'ll 229

seILe
selbe auto erotisch
autoerotisch zu
zu verschaffen,
verschaffen, daß er
daß et' zu
zn jenen
jenen Kindern
Kindel'l1
gehört hat,
gehört hat, die
die die
die Exkrete
Exkrete zurückzuhalten
zurUckzuhaltcn lieben,
lieben, bis
bis lhllCU
ihnen
deren Entleerung
deren Entleerung einen Wollustreiz
einen V\Tollustreiz bereiten
bereit en kann, Ich
kann. Ich SilrrC
sage
o
nUf,
nur, es
es ist möglich,
ist möglich, denn denn es es ist
ist in in der
der Analyse
Analyse nicht nicht klar-
klar-
gestellt worden
gestellt ,vorden; das
j "Kra"'~'allmachen mit
das „Krawallmachen mit den
den Beinen"
Beinen" (Zappeln),
(Zappeln),
vor dem
vor dem er er sich
sich später
später so so sehr
sehr fürchtet,
fürchtet, deutet
deutet nachnach dieser
diescl'
Richtung. Eine
Richtung. Eine auffällige
auffällige Betonung,
Betonung, wie wie beibei anderen
andercn KindernKinderll
hiiufig, haben
50 häufig,
so diese Lustquellen
haben diese Lustque1Jcn bei bei ihm übrigens nicht.
ihm übrigens nicht.
Er ist
Er ist bald
bald rein
rein geworden,
geworden, Bettnässen
Bettnässen und und tägliche
tägliche Inkontinenz
Inkontinenz
haben keine
haben keine Rolle
Rolle in in seinen
seinen ersten
ersten Jahren gespielt; von
Jahren gespielt; von derdeI'
Erwachsenen so
am Erwachsenen so häßlichen Neigung, mit
häßlichen Neigung, mit denden Exkrementen
Exkremenl ell
zu ~pielen, die
zu spielen, die am Ausgange
Ausgange der der psychischen
psychischen Rückbildungs-
Rückbildungs-
prozesse wieder
prozesse wieder aufzutreten
aufzutreten pflegt,
pflegt, istist anan ihm nichts
nichts beobachtet
beobachtet
worden.
worden.
Heben wir
Heben wir gleich
gleich an dieser
dieser Stelle
Stelle hervor, daß während
hCl'Vor, daß \'\'ährelld seiner
seiner
Phobie die
Phobie die Verdrängung dieser dieser beiden bei bei ihm
il,m gutgut ausgebildeten
ausgebildeten
Komponenten der
Komponenten der Sexualtätigkeit
Sexualtätigkeit unverkennbar ist. ist. Er Er schämt
schämt
sich, vor
sich, vor anderen urinieren, klagt
.mderen zu urinieren, klagt sich an, daß er
an, daß er den
den Finger
Finger
zum VVhvirnacher gebe, gebe, bemüht sich, auch die
sich, auch Onanie aufzu-
die Onanie aufzu-
zum Wiwimacher
geben, und ekelt
geben, "Lumpfl ', "VViwi"
sich vor „Lumpf",
ekelt sich „Wiwi" und allem, was
und allem, was
daran
daran erinnert.
erinnert. In In der Phantasie
Phantasie VOll Kinderpflege nimmt
von der Kinderpflege nimmt
el'
er diese
diese letztere
letztere Verdrängung y\o"iederwieder zurück.
Eine
Eine Sexual konstitution wie die
Sexualkonstitution unseres kleinen
die unseres kleinen Hans Hans scheint
scheint

die
die Djsposition
Disposition zur Entwicklung VOll von Perversionen oder ihrem
oder ihrem

Negativ
Negativ (beschränken wir lIns uns hier
hier auf die die Hysterie)
Hysterie) nichtnicht zn zu
enthalten.
enthalten. Soviel
Soviel lchich erfahren haLe habe (es (es ist
ist hier wirklich
wirklich noch noch
Zurückhaltung geboten),
geboten), zeichnet
zeichnet sielt
sich diedie angeborene Konstitution 1
angeborene Konstitution ,-41.1L .
WU*.
1A
der
der Hysteriker
Hysteriker - — bei den
den Pen'crsen
Perversen versteht es beinahe
es sich beinahe
sich

von
von selbst
selbst - — durch das
durch das Zurüd. " treten der Genitalzonen
Zurücktreten Genitalzonen gegen gegen
andere
andere erogene Zonen aus.
erogene Zonen aus. Eine
Eine einzige „Abirrung" ues
einzige "Abin'ung" des Sexual-
Sexual-
lebens
lebens mußmuß von von dieser
dieser Regel
Regel nusdt'Ucklich
ausdrücklich ausgenommen
ausgenommen ,,-erden. werden.
Bei
Bei den
den später
später Homosexuellen,
Homosexuellen, die die nachnach meiner
meiner E r wartung und
Erwartung und
nach
nach denden Beobachtungen
Beobachtungen von von 1. Sadger alle
J. Sndger alle inin der der Kindheit
Kindheit
23° Kral/hel/g eschichten
Krankengeschichten

ei n e mn
eine p hi gcnc Phase du
amphigene rchm achen , trifft
durchmachen, man
trifft m an Clauf
U r di
diee näm-
n äm -
lic he infa
liche ntil e P
infantile di ponclermw. der
Präponderan/. der Genitalzone, speziell
speziell des P eni s.
Penis.
Ja,
Ja, di e~c Hochsc
diese hät1.lHl g ddes
Hochschätzung e~ m ä nnliche n G
männlichen li edes wird
Gliedes w ird zum
Sch icksal fii
Schicksal fürl" die
die Homosexuellen.
H omosex uell en . SieSie wähleu
wählen das dns Weib
VVc ib zum
St'xu olobjckt in ihrer
Sexualobjekt ihrer Kind h eit, solan
Kindheit, ge sie
solange sie ilauch
n ch beim Weibe V\'eibe
di
diee Exist enz cldieses
Existenz ie!'es ih nen unentbehrlich
ihnen un entbehrli ch dünkenden
dü nkenden K örpert eiles
Körperteiles
vor:lu sset zen ; m
voraussetzen; mit de r Ü
it der b e r:.u~ ll gI 11lg, doß
Überzeugung, dns
daß das Weib
W e ib sie !>le in diesem
di esem
getii\lsch t hn
Punkte getäuscht t, w
hat, ird <Ins
wird Weib für
das "Veib fnr sie
sie als a l ~ Sexualobjekt
V
unan n ehmbar, Sie
unannehmbar. Sie könllen
können den dvn P e~lis bei
Penis bei der Person, di e sie
die sie j
Sexu alYel'Kehre reizen
zum Sexualverkehre reizen soll,
soll, ni ch t cll
nicht ttlCl ltl'el1 und fixieren
entbehren
ih re Liuido
ihre g iinsl igcll Fn
Libido im günstigen l1 e ilauf
Falle "dns Weib
Ur „das V'l eib mit m it dem Penis",
Penis'',

de n feminin
den femi n in erscheinenden
ersc hei llen de ll Jüngling.
Jün gling. D ie
Die Hom osexu e ll en
Homosexuellen sind
" Iso
also Personen, welche
Personen, welch e durch
d urch die
die erogen
erogenec Bedeutung
ß Cd Cll l u ng des
des eigenen
eigen en
Genitales ge hinder t
gehindert \\'onle
worden ll sind,
sill d, hei
bei ih rem Sexualobjekt auf
ihrem
diese
diese Übere instimmullg m
Übereinstimmung it. der eigenen
mit e ige nen P e rso ll zu verzichten.
Person verzichten .
Sie sind in
in der E ntwlcld ullg vom Autoerotismus
Entwicklung AULocrotismlls zur
zu r Objekt-
Hebe
liebe an e m er
einer Ste ll e,
Stelle, dem !\ ut oerot islI1us
Autoerotismus niihcr,
näher, fi xie rt
fixiert ge-
ge-

blieben.
blieben.

Es
Es ist ganz
ist g anz und
ll ud gar ga r unzulässig,
1lI1znHi:;sig, einen uesolHtere ll homo-
Olllell besonderen h omo-
se:-; \I ellen Trieb zu unterscheiden;
sexuellen u ll te rscheide ll ; es ist nicht
es ist ni ch t eine ße~ol1d erheit
e ine Besonderheit
Tl'ielJlebens, sondern
des Trieblebens,
des sond ern der Objektwahl,
Oujektwn hl, die I-I omose~uellen
di e den Homosexuellen
ausmacht.
ausm acht. Ich Ich verweise
ve rw eise darauf,
dlll'au f, was
WilS ich
ich inill der
(1Cl' „Sexualtheorie"
" Sex ualth eorie"
ausgeführt dAß wir
ha be, daß
ausgefü hrt habe, ..vi I' uns ini ge r\V eiso die
UIl S irrigerweise die Vereinigung
Vereinigllng von
T ri eb und Objekt
Trieb Clis eine
Objekt im Sexualleben
SexllC1l1 eben eine zu :l.l\ innige
inlligc vorgestellt
als vorgestellt
haben. Der
haben. Homosex uc1lc kommt mit
D er Homosexuelle mi t. seinen
seill c n - vielleich t nor-
vielleicht 11or- — 1
malen
m nl e n - — Tri ehen von einem,
Trieben ei nem , durch
dllrch eine
eine bestimmte Bedingung
besti1l1 m te Bed ingung
ausgezeicl1l1ctell Objekt
ausgezeichneten Obje kt llich
nichtt. me hr los;
mehr lo~ ; in
jn seiner
seine r Kindheit
Killdh eit kann
er sich,
er sich, weil weil diese
d iese Bedingung
ßed ing u ll g überall
übc r<111 als J>(!l b~tver$t ä ll dli ch er-
fi ls selbstverständlich er-
füllt gilt, benehmen
fnllt gilt, benehm ell wie unser ullser kleiner
klei ner Hans,HUIlS, der de i' unterschieds-
untcrsc hi eds-
los zärtlich
los zä l1. licl l ist
ist mit
mit Buben wie wi e mitmi t Mädchen
Miidchcll und lind gelegentlich
gelegelltlich
seinen Freulld Fritzl
sci nen Freund [i'ri t:t.l für
fü r „sein li ch~t es Mäderl"
,,!"Cill liebstes c l'kliirL Hans
Miid crl" erklärt. H ans
ist homosexuell,
ist h omosexu ell, wie w ie es es alle
ilIl c Kinder sein kn l111ell, ganz
!>ein können, gan z im
Einklänge
Einklange mit m it der nicht n ich t zu
zu übersehenden
üherse llC' I1IIell Tatsache,
T a tsach e, daß dllß er
Cl' nur
nllr

.
~
Analyse der Phobie
Analyse der Phobie eines fünfjährigen
jiinfjährigell Knab
Knaben
en *3i

eine Art
..
l'elmge,
seinige.
. von Genitale
Genitale kennt, ein Genitale
Genitale wie
w)e I
(ClS
das

Die weitere Entwickelung


Die weitere Entwickelung unseresunseres kleinen Erotikers
Erotikers geht aber
geht aber
nicht ZUl' Homosexualität, sondcrn
zur Homosexualität, sondern zuzu einer energischen, sich
einer energischen, polygam
sich polygam
gebiirdenden Männlichkeit,
gebärdenden Männlichkeit, die die sich je nach
sich je na.ch ihren
ihren wechselnden weib-weib-
lichen Objekten anders zu benehmen weiB,
lichen hier dreist
weiß, hier zugreift
dreist zugreift

und dort sehnsüchtig und verschämt schmachtet. In einer Zeit


verschämt schmachtet. Zeit
der Armut an anderen Objekten zur Liebe gellt diese
Liebe geht diese Neigung

auf die Mutter zurück,


Cluf die zurück, von der der her siesie sich
sich zu anderen gewemlet
zu anderen gewendet
hatte, um
hatte, llm bei bei der der 1'lutter
Mutter inin der Neurose
Neurose zu zu scheitern.
scheitern. Erst dann
Erst dann

erfahren wir,
erfahren ,'I/ir, zu \'\' eleher Intensität
zu welcher lntensität die
die Liebe zur Mutter
Liebe zur Mutter sich
sich ent-
ent-

wickclL und welche


wickelt ' ... elche Schicksflle ~ie durchgemacht hatte.
Schicksale sie hatte. Das
Das Sexualziel,
Sexualziel,

er bei
das er bei seinen GespielinnenGespielinnen verfolgte,
verfolgte, bei ihnen zu
bei ihnen zu schlafen,
schlafen,
bereits von der
rührte bereits der Mutter her;
her; eses ist
ist in die Worte
in die V\Torte gefaßt,
gefaßt,

die es auch im reifen


die es reifen Leben beibehalten
beibehalten kann, wenngleich der
kann, wenngleich der
Inhalt dieser
Inhalt dieser Worte eine eine Bereicherung
BereicheJung erfahren wird. Der
erfahren wird. Dei' Knabe
Knabe
hatte auf
hatte auf dem gewöhnlichen Wege, \Vege, von der Kinderpflege aus,
der Kinderpflege aus,
den Weg zur Objektliebe
den Objektliebe gefunden und ein ein neues Lustergebnis
neues Lustergebnis

wnT für
war ihn bestimmend geworden, das
für ihn das Schlafen
Schlafen neben
neben der
der Mutter,
Mutter,
auf dessen
auf dessen Zusammensetzung wir wir die
die BerilhrnngsJu!'t der Haut,
Berührungslust der Haut,
die uns
die unS allen
allen konstitutionell
konstitutionen eignet, würden, während
eignet, herausheben würden, wähl'end
es
es nach der
nach der uns artifiziell
artifiziell erscheinenden
erscheinenden Nomenklatur von Moll
Nomenklntul' von Moll
als
als Kontrektationstriebes zu bezeichnen
Befriedigung des Kontrektationstriebes bezeichnen wäre.
wäre.
Tn
In Verhältnisse zu Vater und Mutter
seinem Verhältnisse bestätigt Hans
Muttel' bestätigt H"llS
aufs grellste
aufs gTellste greifbarste alles,
und greifbarste alles, was ich in der „Traumdeutung"
ich in "Traumdeutung"
nnd in
und in der
der „Sexualtheorie"
"Sexual theorie" über
über die
die Sexualbeziehungen der Kinder
Sexualbeziehungen der Kinder
zu den
zu den Eltern
Eltern behauptet
behauptet habe.
hahe. Er ist
ist wirklich
wirklich ein
ein kleiner
kleiner Odipus,
Ödipus,
der "v. .'eg U , beseitigt
der den Vater „weg", beseitigt haben
haben möchte,
möchte, um mit der schönen
mit der schönen
allein zu
l\hl1ter allein
Mutter sein, bei
7.U sein, bei ihr
ihr zu
zu schlafen. Dieser Wunsch
schlafen. Dieser ''''unsch entstand
entstand

l) [Zusae 1923:]
I) [Zusatz 191J:] IchIch habe
habe später
später (1923)
(1923) hervorgehoben,
hervorgehoben , daß
daß die
die Periode
Periode der
der Sexual-
Sexual-
enh. . icklung, in der sich auch unser kleiner Patient
entwicklung, in der sich auch unser kleiner Patient befindet,
befindet, ganz
gan'/: allgemein
aUgemein dadurch
dadurch
ausge'/:eichnct ist,
ausgezeichnet ist, daß
daß sie
sie nur
nur ein
ein Genitale,
Genitale , das
das männliche,
männliche , kennt;
kennt; zum
turn Unterschied
Unterschied.
von de:r späteren Periode der Reife besieht in ihr nicht
von der späteren Periode der Reife besteht in ihr nicht ein
ein Genitalprimat,
Genitnlpl'imat, sondern
sondem
das Primat
das Primat desdes Phallus.
Phallll5.
23 2 K rankeng~jc"iCh 'clI
Krankengeschichten

im Somm als die Ahwech~lul1gc


eraufe nthalte, als
Sommeraufenthalte, Abwechslungen lI von
\'0 11 Anwesenheit

uno Abwesenheit des Vaters ihn ouf


und Ahwesenheit auf di
diee Beding ung: hinweisen)
Bedingung hinweisen,
an welche die e~ehn ersehnte te Intimität
Intimitiil mit der Multe Mutter.. gebunden war.
Er begnügte sich dn rn nls mit UCI'
damals der Fnssllllg
Fassung,, der Vnter 5011e "„weg-
Vater solle weg-
fahren
fahren", '\ (In
an welche spnter später die di e AlIgsl,
Angst, von \' 0 11 einem weißen w eißen Pferde
gebi~sen zu 'w
gebissen e rde n, unmiuelbnr
werden, imknnpfen kOlll1tc,
unmittelbar anknüpfen konnte, dank tlilnk einem
ei nem
akzidentellen EilHlrucke
akzidentellen Eindrucke be beii einer anderclI
anderen Ahreise.
Abreise. Er erhob sich

spiitcr, wahrscheinlich
später, wahrscheinlich erst erst inin 'Vi en, wo auf
Wien, ollr Verreisen
VerrcisCll des Vaters VClters
nicht m ehr zu rechnen war, zum Inh
mehr nlte, der
Inhalte, de r Vater
Vntcl' solle
solle dauernd
weg, solle
weg, soll e „tot"
"tot" sein.
sein. Die aus diesem T(J(l c~ \\'tlJl sclJe gegen den
dil'selTl Todeswunsche
Va ter entspringende,
Vater e ntspringend e, n150 also nonrlCll
normal y.u zu motivi
motivierendec l'c lHlc Angst vor vo r dem
Vater
Vater' bildete
bildete das dm; größte Himlerlli
Hindernisl' de derr Al illly:;e, bis
Analyse, his siesie in
in der
der
Aussprac11e in
Aussprache in m eine r Ordination
meiner OrdinCltion beseitigt
beseit igt wurde.
wurd e,- 1

Un ser Hans
Unser H:l11s ist hel' wal11'li
ist ..aber wahrlich ch kein
kei n nHl'c wic1l1, nicht
Bösewicht, ni chl ein mal ein
einmal em
Kind,
Kind, bei be i welchem
welchcm die die grtlusnmen
grausamen und lind gewalttätigen
gcwal tt litigen Neigungen
Ne igunge n
der men$chlichen Natur
der menschlichen um diese
N.l1ur \Hn Zcit. des
dit.'SC Zeit Lehclls noch ungehemmt
li cs Lebens lIngehemmt.
entfaltet sind.
entfaltet si nd. Er ist ist im Gegenteit
Gegenteit von ungü"'Hhnlich gutmütigem
VO ll ungewöhnlich
und
und zärtlichem
zrirtlichem Wesen; der Vater hat IHlt notiert,
notiert, daß sich die
tlnß sich die Ver-
Ver·
wandlung
wnndlung der der Aggressionsneigung
Aggl'cssionsneigu ll g in in Mitlcjtlcn
Mitleiden bei hei ihm sehr früh- fl'üh-
zeitig
zeitig vollzogen
vollzogen hat. hM. Lange
L .. nge vor der der Phobie wurde wurd c er er unruhig,
unruhig,
wenn
w(mn er er imim Ringelspiele
Ringelspielc die die Pferde
Pferde schlagen
schlngeJl sah, sn h, und
llnd er blieb
CI' blieb
J
nie ungerührt, wenn
ni e ungerührt, \" en n jemand in in seiner GegellW<lrL weinte.
sci ne r Gegenwart w eillt.e. An
einer
ein el' Stelle
Stelle der der Analyse
Analyse kommt in in einem gew issen Zusammen-
eillcm gewissen Znsmlllllell- ·
2
hange
h ange ein unt erdrücktes Stück Sadismus
ein unterdrücktes Smlisrnlls bei iJllIl zum Vorschein;
h ei ihm Vorscheil1;lZ
aber
abc r eses war
wnr unterdrückt,
unterdrückt, und wir werden werdclI später
spUle r aus <t u!' dem Zusammen-
Zusmnmcn-
hange
hClllge zu zu erraten
erraten haben,
lwbcn, wofür es Cl' stellt
sloht und lIlld was
W:Ui es e$ ersetzen
erse tzen soll.
soll.
Hans
B an ... liebt <luch den
licbt auch dell Vater
Vflter innig,
innig, gegen
gegell den elCIl er di ese Todeswünsche
er diese T otlcsw ünsche
hegt, wiihrend seine
hegt, und während seine Intelligenz
Int clligenz den (Iell Widerspruch 1Je,lI1stiintl et,35
Whl c rsp l'udl beanständet,

, ) Die
1) hdd~n Einfülle
Die beiden Eillfiille Hansens:
HnnsclIs : Himbeersaft
Hinlb('crsnft und lIud Gewehr mm Totscille ßclI werden
GCIVI'hr 1um Totschießen werden
gewiß
gewiß nicht
nicht nur einseit ig determiniert
nlll' einseitig delcnuiniert gewesen
Gewesen sein. lei .. . Sic
Sie haben w;thneheinlieh mit
Imbetl wahrscheinlich mit dem
dem
Hasse
Hasse gegen
gel;en den
den Vater eben~O\'ie l zu
VAter ebensoviel ZII tun
tun wie mit dem
wie mit Vcrst Clllrullglkomplc:r. Der
dem Verstopfungskomplex. Vater,
Der Vater,
der
der diedie letztere
letztere Zurück
7..urückführung selbst errät,
fülirung selbst crriit, denkt
d('nkt bei .,llimheersnft" auch
bei „Himbeersaft" fl llch an .,ßlut",
1111 „Blut".

~ ) Die
2) Die Pferde
Pferde schlagen
sehto.gen und
und necken
necken wollen.
WO I1 I'II, (
5) v
3) ".gI. die kritischen
g nie
J -
krilischcll Fragen
Prngcll an
I1n den Vnt~T (oben
deli Vater (obeIl p.
p, 165,.
165,.

1
Analyse der
Analyse der Phobie
Phobie eines
eines fünfjährigen
fii'ifjährigCIl Knaben
Knaben 255

muß
muß er
er dessen
dessen tatsächliches
tatsächliches Vorhandensein
Vorhandensein demonstrieren . cl
demOns[,··Im'en, indem
1Il eru
er den
er den Vater
Vater schlägt
schlägt und
und sofort
sofort darauf
darauf die
die geschlagene
geschlagene Stelle
Stelle küßt.
küßt.
Auch wir
Auch 'wir wollen
wollen uns hüten, diesen
UllS hüten, diesen Widerspruch
VVidersprucb anstößigilnstößig zu zu
finden; aus
finden ; aus solchen
solchen Gegensatzpaaren
Gegensatzpaaren ist ist das
das Gefühlsleben
Gefü hlsleben der <.Ier Menschen
Menschcll
überhaupt zusammengesetzt;
zusammengesetzt;l ja, es käme
ja l es käme vielleicht
vielleicht nicht
nicht zur zur Ver-
1

überhaupt Vel'-
dl'ängung und
drängung und zur Nenl'Ose, wenn
zur Neurose, 'wenn es es anders
anders wäre.
wäre. Diese
Diese Gefühls-
Gefühls-
gegensätze, die
gegensätze, ]~r \\'ach senen gewöhnlich
dem Erwachsenen
die dem gewöhnlich nur in der
I1Ul' in de .. höchsten
höchsten
Liebesleidenschaft gleichzeitig bewußt
Liebesleidenschaft gleichzeitig bewußt werden,
,,,'erden, sonst
sonst einander
einfindet' zu zu
unterdrücken pflegen,
unterdrücken pflegen, bis bis es
es dem
dem einen gelingt, das
einen gelingt, das andere
audere ver- ver-
deckt zu
deckt halten, finden
zn halten, finden im im Seelenleben
Seelenleben des des Kindes
Kjndes eine eille ganze
ganze
Weile über
Weile übel' friedlich nebeneinander Raum.
fl1Cdlich nebeneinander Raum.
größte Bedeutung
Dje größte
Die Bedeutung für psychosex ueU e Entwicklung
die psychosexueile
fUr die Entwicklung unseres unseres
Knaben hat
Knaben hat diedie Geburt einer einer kleinen
kleineIl Schwester
Sch\Vester gehabt, als
gehabt, als er
Cl'
1
5 // 22 Jahre
5
!
Jahre altalt war.
war. Dieses
Dieses Ereignis
Ereignis hat hat seine ße7iehungen zu
sei ne Beziehungen Ul den
deu
Eltern verschärft,
Eltern verschärft, seinem Denken unlösliche unlösliche Aufgaben
Aufgaben gestellt,
gestellt,
und das das Zuschauen bei bei der
der Kinderpflege
Kinderpfl eg'e hat dann die Erinnerungs-
die El'innerungs-
spuren seiner
spuren sei ner eigenen
eigenen frühesten
frühesten Lusterlebnisse wiederbelebt, Auch
Lustel'}ebnisse wiederbelebt. Aut.:h
dieser Einfluß ist
dieser Einfluß ein typischer
ist ein typischer; in 5 in einer
eine r unerwartet gToßen Anzahl
unerwartet großen Anzahl
von Lebens-
von Lebens- und Krankengeschichten muß man dieses Aufflammen
der sexuellen
der sexuellen Lust und der sexuellen Wißbegierde, VVißbegierde, das dns an an die
die
Geburt
Geburt des anknüpft, zum Ausgangspunkte nehmen.
nächsten Kindes anknüpfl,
des nächsten nehmen.
Hansens
Hansens Benehmen gegen den Ankömmling jst ist das
das in der „Traum-
in <..leI' nTrnum-
deutung" geschilderte.
deutung"2 2
geschilderte. 1m Im Fieber wenige Tage nachher velT~i verrät

er,
er wie wenig er er mit diesem Zuwachs einverstanden ist, Hier ist
ist. Hier ist

die Feindseligkeit das 7..eitli


die Feindseligkeit ch Vorangehende, die Zärtlichkeit
zeitlich Zärtlichkeit lnag mag
na chfolgen.55 Die Angst, daß noch
nachfolgen. noch ein nachkommen
ein neues Kind nachkommeJi
könne,
könne, bat
hat seither eine Stelle
seither elne Stelle in
in seinem Denken. In
seinem bewußten Dellken, In

der
der NeUl'ose
Neurose ist
ist die
die bereits
bereits unterdrilckte
unterdrückte Feindseligkeit d.urch
durch eme
eine

I1)) "Du
„Das macht,
macht, ich
ich bin kein
kein ausgeklügelt
ausgeklügelt Buch.
Buch.
lch
Ich bin
bin ein
ein l\fensch
Mensch mit
mit seillem
seinem 'ViderspT'lIch."
Widerspruch."
C.
C. F. Meyer, H!lUens
F. i\1cyer, Huttens letzte
letzte Tage.
Tage.
2)
2) p.
p. 174,
174, /'
7. 1\un.
Aufl.

3)
3) Vgl. seine Vonätzc,
Vgl. seine wenn die
Vorsätze, wellH die Klcill
Kleine C erst sprechen
erst spreche n ka.nll
kann (oben
(oben p.
p. 19+)'
194).
254
~54 Krallkenlf,eschichtcn
Krankengeschichten I
,
besondere
besondere Angst,
bringt
bringt CI'

vollst.ä
Angst, dic
er den
den Todcs'
die \'or

zum Ausdrucke, nicht bloß in


vor der

ndigen muß. Seine Selbstb'itik


der ßlldcw,UIlIC,
Badewanne, "Cl'l
w utll'ch gegen die Sch
Todeswunsch
Anspielungen, di
in AnspieluugclI,

Selbstkritik Hi
rC1CIl; in
vertreten

ßt ihm di
; in der
der An
westcr unverhohl
Schwester
die e (lcr
.. lyse
Analyse
unverhohlen
Vater ver-
der Vater
esen Vifuusch
en
ver-
I
vollständigen läßt diesen Wunsch
nicht so arg erscheincn
nicht erscheinen 'wic wie dCIl analogen gegen e1CII
den aHalogen den Vate
Vater;r; nber
aber
er
er h at offen
hat bar heide
offenbar beide Perso
Personen nell iu in gleidlcl" \V cise im Unuewußten
gleicher Weise Unbewußten
behan delt, we
behandelt, weilil sie
sie beide ihl1l ihm di e M
die Mammi
illIlmi wegllchmclI,
wegnehmen, ihn im
Alleinseinl mit ihr
Alleinseit ihr stören
stören.,

Ereigniss und
Dies Ereigni 11lld die mit ill1l1ihm vcrklliipfl
verknüpften CIi Erwcck
Erweckungen ungeu haben
iibrige
übrigens lls seinen \Yiillst'hell
Wünschen ei eine neue Ri
ll C ncuc t'h wug gcgeLc
Richtung gegeben. lI. In
In dertIer J
sieghaften Sch lußphnntasie zi
Schlußphantasie eh t el'
zieht dann di
er <1111111 die Summee aller
e Summ aller seiner
seiner
erotischen V ulI sChrcgl1l1gcn, der alls
ero! i:;chen \Wunschregungen, ntltocl'otisch cn Philse
tlel' autoerotischen
aus der Phase
stammenden und der mi mitt derder Objekt
OhjekLlicbc zlI s<1ll1 m ellhiillgenden.
liebe zusammenhängenden.
Er
Er ist
ist mit der schönen Mutte Mutterr "l'l'heil'ill
verheiratet ct. und
lind :hilt
hat ungezählte
Kinder, die
Kinder, dic PI"
er IMd
nachl seiner vV e:i.se )lflegclI
sei ll c r Weise kltl 111 ,
pflegen kann.

Hans
Hans erkrankt
erkrankt eines Tages an
e ines Tages Allgst auf
illl Angst \lI d' der
der Straße.
Straße, Er kann
]mnn
noch
noch nicht
ni cht sagen,
sagclI , wovor er sich
WOYOI' er sich fürchtet, ilhcr zu
Hin:ht e l, aber zu Beginn seines
seines
Angstzustandes
Angstzustandes verrät
yerrlit er VnlC'1' das
(lUdl dem Vater
CI' auch tins Motiv
MlIliv seines
sei nes Krankseins,
Krankseins,
den
den Krankheitsgewinn.
Kr:mkheit sge\\'inll, ErEr will be i der
wi ll bei tIer Mutter ble iben, mit
Mutte,' bleiben, mit ihr
ihr I
schmeicheln die Erinnerung,
schmeich eln;; die dnß er
E,dn n crun g, daß er auch
ollch von
von ihr
ihr getrennt
getren nt war
zur
zur Zeit,
Zeit, als da s Kind
als das Kind kam,
kmn, mag,
m ng, wie
wie der
der Vater
Vater meint,
meilll, zu
zu dieser
dieser 1
Sehnsucht beitrngcJl, Bald
Sehnsuch t beitragen. cl'V\'ei st sich,
ßnld erweist sich , daß diese Angst
dnß diese All gst nicht
nicht mehr
ill Sehnsucht
in Sehnsucht zurückzuübersetzen
ZU I'lickzuübcrl'C IZCIl ist,
il' l, er
CI' fürchtet sich auch,
fürcht cl sich wenn
nu ch, wenn
die
die Mutter
l\'l utter mit ihm geht.
mit ihm gehl. Unterdes
Ulltcrdc::;; erhalten
cl'll nl lCU wir Allzeich en von
wir Anzeichen von
dem,
dem, woran
WOl'an sich di e zur
sich die zu!' Angst gc-..'\'onleJJc Libido
AIlg:st. gewordene Libido fixiert
fixi ert hat.
h ilt. Er
Er
äußert tlie ganz
ä\.IOcrl die spcl.ialisiert c Furcht,
ganz spezialisierte da ß ihn
Fllrcht , daß cill weißes
ilUl ein Pferd
weißes Pferd
ueißen wird.
beißen wird ,
Wir
'Vir benennen
benennen einen
einc n solchen Krltilkheil szust ilil tl eine
sold ICH Krankheitszusland eine „Phobie"
"llhobic"
und
uud könnten
könnten den
dCll Fall
Fil II unseres Kleillell der
unseres Kleinen de,' Agoraphobie
Agoraphobi e zurechnen,
1.ll rcchnen,
wenn
w (>lln diese Affektion
diese Affektion nichtni cht dadurch i11l!'gl'zcichncl wäre,
u otlUl'ch ausgezeichnet wöre, daß daß die
die
sonst
SOlHit unmögliche
unmögli ch e Leistung
Le istung im im Räume jcdf.'srn :.J durch
R u ull1t: jedesmal t1ul'fh die Begleitung
die Begleitung
An.a.lyse der
Analyse der Phobie
Phobie eines
eines fünfjährig
fiinjjährigen Knaben
en Knaben 255

emer gewissen
einer gewissen dazu
dazu auserwählten
Auserwählten Person,
Perso n, im äußersten
im änßersten FalleFalle des
des
Arztes, leicht
Arztes, leicht möglich
möglich wird.wird. Hansens
Hansens Phobie
Phobie hält
hält diese
diese Bedingung
Bedingung
ein, sieht
nicht ein,
nicht bald vom
sieht bald vom Räume
Raume ab ab und nimmt immer
und nimmt deutlicher
imluer deutlicher
das Pferd zum
das Pferd zum Objekte;
Objekte; in in den ersten Tagen
den ersten Tagen äußert
äußert er er auf
auf der
der
Höhe des
Höhe des Angstzustandes
Angstzustandes die die Befürchtung:
Befürchtung: „Das "Das Pferd
Pferd wird
wird insins
Zimmer kommen",
Zimmer kommen", die die mir
mir das
das Verständnis
Ven:tänd nis seiner
seiner Angst
Angst so so sehr
sehr
erleichtert hat.
erleichtert hut.
Die Stellu ng der
Die Stellung der „Phobien"
" Phobien " im im System
System der der Neurosen
Neurosen ist ist bisher
bishel"
ei ne unbestimmte
eine unbestimmte gewesen.
ge .."esen. Sicher
Sicher scheint,
scheint, daß man den
daß mrm in den Phobien
in Phobien
nur Syndrome
nur Syndrome erblicken
erblicken darf,
darf, die ver~chiedenen
die versch iedenen Neurosen
Neurosen angehören
angehören
können, ihnen
können, ihnen nicht
nicht die die Bedeutung
Bedeulung besonderer
besonderer Krankheitsprozesse
Krankheitsprozesse
ei nzuräumen braucht.
einzuräumen 1.H"8ucht. Für
Für die
die Phobien von Art wie
yon der Art wie die
die unseres
unseres
kleinen Patienten,
kleinen Patienten, die die ja die häufigsten
ja die häufigsten sind, scheint mir
sind, scheint mir diedie
Bezeichnung „Angsthysterie"
Bezeichnung "Angsthysterie" nicht nicht unzweckmäßig;
1.1I1zvyeckmäßig; ich ich habe
habe siesie
Herrn Dr.Dr. W. Stekel vorgeschlagen,
vorgeschlagen, als als er
er die Darstellung
die Darstellung der der
nervösen Angstzustände
nervösen Angstzustände unternahm, und lind ich hoffe, daß
ich hoffe, daß siesie sich
sich
1
einbürgern \'.,ird.
wird.
1
Sie rechtfertigt sich
Sie rechtfertigt sich durch die die vollkommene
vollkommene
Übereinstimmung im psychischen Mechanismus Mech anismus dieser PhoLien Phobien mit
der Hysterie
der Hysterie bisbis auf einen, aber entscheidenden und zur Sonderung Sonderung
geeigneten Punkt.
geeigneten Punkt. Die aus aus dem pathogenen Materjal Material durchdurch diedie

Verdrängung entbundene Libido wird nämlich ni


Verdrängung cht. konvertiert,
nicht konvertiert,
aus dem Seelischen
,IUS Seelischen heraus zu einer körperlichen Innervation Innervation ver- ver-
wendet,
wendet, sondern wird als als Angst frei.
frei. vorkommenden
In den vorkommenden
Krankheitsfällen
Krankheitsfällen kann sich sich diese „Angsthysterie" mit
diese "Angsthysterie" mit der „Kon-
der "Kon-

versionshysterie" in beliebigem Ausmaße venllengen. vermengen. EsEs gibt


gibt

auch
auch reine
reine Konversionshysterie ohne jede jede Angst sowie
sowie bloße
bloße Angst-
Angst-
hysterie,
hvsterie, die
die sich
sich in
in Angstempfindllngen
Angstempfindungen und PhoLienPhobien äußert, ohne
äußert, ohne

Konversiol1~zusa
Konversionszusatz;tz; ein
ein Fall
Fall letzterer
letzterer Art ist kleinen Hans.
ist der unseres kleinen Hans.
Die
Die AngsLhysterien
Angsthysterien sind die häufigsten aller aller psychoneurotischen

Erkrankungen,
Erkrankungen, VQl'vor allem
allem aber die
die zuerst im im Leben
Leben auftretenden,
e3
es sind
sind geradezu
geradezu die
die Neurosen
Neurosen derder Kinderzei
Kinderzeit. Wenn eine
L. 'Veun eine Mutter
Mutter

l) 'v.
I) t t], e I. ~el"Vi:i$e
W. SStekel. Nervöse AlIgst"lmtän de lllld
Angstznstände ihre Bt!handlllllg.
und ihYe Behandlung. ]9 08 .
igo8.
236 Krallkellgeschielt1NI
Krankengeschichten

etwa
etwa \'on
von ihrem Kind erzählt,
erzählt , es
es sei sehr „nervös",
sei sehr "nen'ö::;'\ so kall n man
so kann

in
In 9 unter 10 Fällen
9 Fällen dn
darauf rechnen,, daß das
rauf rechnen das Kind irgend
il'gend eine
eDle
Art von
,"on Angst
Al1gst oder
odel" \'ielc Ängstlichkci«~ll zugleich hat.
viele Ängstlichkeiten hnt. Leider
Leider i$l ist

der feinere
feinere Mechanismus
Mech anismus di eser so
dieser so bedeutsamen EI'krallkungcn
II euell1sameH Erkrankungen
noch nicht genügend
genUgelld stndiert.;
studiert; es es istist noch nieht.
}Joch nicht fCfi tgestellt, ob
festgestellt,

die Angsthysterie zum


die Unt ersch iede von
zu m Unterschiede \'o n der KOllversiollsh)'sterie
der Konversionshysterie
und \,on .mderen Neurosen ihre
von anderen ih re einzige
einzige Bedingung
Belliugu ng in ill konstitutionellen
konstitutionellen
l\10menten oder im akzidentellen
Momenten akzidentellen El"l ehcH Ila1
Krlebeii hat,, oder in \"I'elchcr
in welcher

Vereinigung ,"on von beiden sie sie fifindet.


sie sie II det. I Es
1
Es scheint
sl:!Jcint mir,
mir, daßdnß es die-
es die-

jenige neurotische Erkra


jenige nkun g is
Erkrankung
eine besondere KOllstitntion
auf eine
t, welche die
ist,

Konstitution erllCht erhebt l1nd


gerlllg::;tell Ansprüche
die geringsten

und im Zusoml11enhallge
'Zusammenhange
I
damit am arn leich jeder Ll~bem;zcit
testen zu jeder
leichtesten Lebenszeit akquiriert,lkqull"iel"l werden kann.
Ein wesentlicher Char<l].;tel'
Charakter der dei' Angslllystcri
Angsthysterien cJl liißt. sich leicht
läßt sich leicht

hervorheben. Di Diee Angsthysterie


Angsthysterie entwickelt
entw ickelt sich sich immer
illlmel" mehr zur
Phobie'\ am
"„Phobie"; <lm Ende kaT kannllJ der Kl".1Jlkc
Kranke angst ilJlg'Stfl"ci g'e\\'orden sein,
frei geworden sein,
aber nur auf Kosten von Hemmungen und Einschriinkungen, Einschränkungen, denen
er sich
er sich unterwerfen mußte. J(s Es gibt gi bt beibe i derder Angsthysterie
Angsthj'stel"ic eine eitle
yon Anfang an fortgesctzte
von psyehisc.:he Arbeit, um die
fortgesetzte psychische die frei
frci gewordene
gewordcne
Angst wieder
wi eder psychisch zu biwlell, aber
zu binden, .dm]" diese
diese Arbeit
Arh eit. knnn
kann weder
die Rückverwnndlun
die Rückverwandlung g der
der Ang:;t
Angst in Lihido hherbeiführen
in Libido erbeifnhren noch an illl

dieselben Komplexe anknüpfen,


dieselben a~k~l)rcn~~'~c-;;~dic von denen die Libido h errührt.
Libido herrührt.
Es bleibt
Es bleibt ihrihr nicht..; anderes übrig,
nichts anderes üb rig, als als jeden
jeden der der ml.igli chen An-
möglichen
Hisse zur Angstentwicklung
lässe Angstentwicklullg durch durch einen ehH.'l1 psychischen
psychischen Vorbau VOl'bml von VOll
der Art einer
der Art ei ne r Vorsicht, einer
ein ei' Helllmu
Hemmung, ng, eines
eine:; Verhot
Verbotss zu zu sperren,
SpClTell,
und diese Schl1lzb<lLllen
Schutzbauten sind si nd es,e:-, diedie uns ClI:- Phohiel1 erscheinen
als Phobien erscheinen
und
und für
für unsere Wahrnehmung
\V<llH'H ch mnn g das das Wesen der Kl"illlkhcit.
\"' c.sc n deI" nusmnchen.
Krankheit ausmachen.
Man
l\1an darf
dnrf sagen, d<lß die
sagen, daß ßeh.mdl u llg" der
die Behandlung der Angs1hy::;t
Angsthysterie erie bisher
bi.sher
eine rein
eine rein negative
negntiYc gewesen ist. ist. Din Erfahnmg
Die Erfahrung Jwt hat gezeigt, daß

d ([Zusatz
i\ ZUSll/Z 192 , :] Die hier
192}:] hier nufgcworfl"ne
aufgeworfene Frnge
Frage i.t
ist 1.l\'ar nicht weiter
zwar nicht weiler verfolgt
\"erfolgt worden.
Es besteht
Es besteht aber kein kein Grund fiir die Angsthysteric
für die Ant:(slhystcrie cilllJ
eine A1I5nllhme
Ausnahme von der Rcgrl
VOll der Regel
anzunehmen,
an1;unehmen, dnO daß Anlage I1nd und Erleben fiir die ;\tiologi4'
für die 4!illCr Neurose
Ätiologie einer Ne u rose ·,tIISnmmCll'
zusammen-
miisscn. Ein hc~ondercs
wirken müssen.
wirken besonderes Lieht auf die
Licht auf in der
die in der ICimlheil
Kindheil so 50 starke
starke Di spositiOll
Disposition
zur Angsthysterie
"Zur AngsLhystcrie scheinl
scheint Itie Auffassul1g Knnk's
die Auffassung Ilnuk's von\"Oll der \V irk ullg des Gehurts·
der Wirkung Geburts-
traumas 1;Uzu werfen.
werfen.
-

Analyse der
Analyse der Phobie
Phobie eines
einesfünfjährigen
fünfjiihrigcll Knaben
KnabeIl 237

es
es unmöglich,
unmöglich, ja unter
ja unter Umständen
Umständen gefährlich
gefä hrli ch ist,
ist, die
die Heilung
Heilung derder
Phobie auf
Phobie aufgewalttätige
gew<1lttätige Art Art zu zu erreichen, indem man
erreich en, indem Innn den
den Kranken
Kranken
in eine
in eine Situation
Situation bringt,
bringt, in in welcher
,velcher er er die
die Angstentbindung
Angstenlbindung durch-durch-
machen muß, nachdem
m achen muß, l1(lchdem man man ihm ihm seine
seine Deckung
Deckung entzogen
entzogen hat.llat.
So läßt
So läßt man
man ihn
ihn notgedrungen
notgedr ungen Schutz suchen, wo
Schutz suchen, wo erer ihn
ihn zu
zu finden
finden
glaubt, und bezeugt
glaubt, und bezeugt ihm ihm eine eine wirkungslose Verachtung wegen
wirkungslose Verachtung wegen
seiner „unbegreiflichen
seiner "unbegreiflichen FeigheitFeigheit". .

Für die
Für die Eltern
Eltern unseres
unseres kleinen
kleinen Patienten stand von
Patienten stand von Beginn
Beginn derder
Erkrankung an
Erkrankung fest, daß
8n fest, doß manman ihn ihn weder auslachen noch
weder auslachen noch brutalisieren
brutalisieren
dUrfe, sondern
dürfe, sondern den den Zugang
Zuo-anO'
b b
zu seinen
zu seinen
.
vcnlrängten Wünschen
verdrängten VVünschen auf auf
psychoanalytischem Wege suchen müsse.
'I\Tege suchen müsse. Der
D er Erfolg belohnte
Erfolg belohnte di.e die
psychoanalytischem
außerordentliche Bemühung
außerordentliche Bemühung seines seines Vaters,
Vaters, dessen Mitteilungen uns
dessen Mitteilungen uns
GeleO"euheit
Gelegenheit
b
eyeben werden,
geben
b
werden , in in das
das Gefüge
Gefüge einer solchen Phobie
einer solchen Phobie
einzudringen und den Weg
lInd den \i'1/eg der
der bei ihr vorgenommenen
bei ihr vorgenommenen Analyse Analyse
einzudringen
verfolgen.
zu verfolgen.
zu

Es
ist mir
Es mlr nicht
ist nicht unwahrscheinlich,
unwahrscheinlich, daß die Analyse durch
die Analyse durch ihrei.hre
Ausdehnung und Ausführlichkeit dem L
Ausdehnung Leser einigerlnaßen un-
eser einigermaßen un-
durchsichtig will darum zuerst ihren Verlauf
durchsichtig gen'orden ist. Ich will
geworden ist. ihren Verlauf

vel'künt wiederholen
verkürzt wiederholen mit Weglassung alles alles störenden
störenden Beiwer
Beiwerks ks und
und
Hervorhehung
Hervorhebung der der Ergebnisse, die die sich
sich schrittwelse erkennen
schrittweise erkennen lassen. lassen.

"Vir Angstzustandes
Wir erfahren
erfahren zunächst,
zunächst, daß der Ausbruch
Ausbruch des Angstzustanues
kein erschien.
kein soso pJötzlicher
plötzlicher war, wie es es auf denden ersten
ersten Blick
Blick erschien.
"
Einige Tage vorher war das
das Kind
Kind aus
aus eineln
einem Angsttraum
Angsttraum erwacht,
erwacht, S
i · I

V
't(
I

Einige Tage vorher


dessen
dessen Inhalt
Inhalt war,
war, die Mama sei
die Mama sei weg
weg und und er er habe
habe jetzt keine
jetzt keine

~1ama
Mama zum zum Schmeicheln.
Schmeicheln. SchonSchon dieser
dieser Traum
Traum weist
weist auf einen J<N-p
auf einen \\\
.....4' , )\1 ':-
VCl'drängungsvorgang
Verdrängungsvorgang von von bedenklicher
bedenklicher Intensität.
Intensität. Seine Aufklärung
Seine Aufklärung
kann
kann nicht
nicht lauten,
lauten, wie
wie beibei vielen
vielen Angstträumen
Angstträumen sonst, daß das
sonst, daß das

Kind
Kind aus
aus lrgend
irgend welchen
welchen somai1schen
somatischen Quellen
Quellen im Traume Angst
im Traume Angst
verspürt
verspürt und
und diese
diese Angst
Angst nunnun zur
zur Erfüllung
Erfüllung eines sonst intensiv
eines sonst intensiv

verdrängten
verdrängten Wunsches
Wunsches aus aus dem
dem Unbcwußten
Unbewußten benutzt
benutzt hathat (vgl. Traum-
(vgl. Traum-

deutung
deutung 7.7. Aufl.,
Aufl., p.
p. 455),
455), so nuern es
sondern es ist
ist ein
ein echter
echter Straf-
Straf- und
und Ver-
Ver-
drängungstrallm,
drängungstraum, bei bei dem
dem [luch
auch die
die Funktion
Funktion des des Traumes
Traumes fehl-fehl-
23 8 Kronlu!ngeschichun
Krankengeschichten

schl5gt,
schlägt, da da das
das Kind
Kind mit mit Angst
Angst rms aus tlem dem Schlilf
Schlaf er wlJ cht. Der
erwacht. Der
eigentliche
eigentliche Vorgang
Vorgang im im Unb cw ußten Wßl
Unbewußten laßt siell
sich leicht
leicht rC}\Ql1strnierell,
rekonstruieren.

I Das Kin
Das Kind hat VO
d hat vonll Zill"tllchkcitCll
Zärtlichkeiten mit mit dcl' der 'M utt er gctJ'iilUnt,
Mutter geträumt, bei
'

M- ihr geschlafen, alle Lust ist


ihr geschlnfen, ist in in Angst und und illlcr
aller Vorstellungsinlwlt
Vorstellungsinhalt
bei

in sein
in sein Gegenteil
Gegenteil \'e rwrmd elt worden,
verwandelt worden. Die Vel'driillgllllg
Verdrängung hnt hat denden
Sieg über den
Sieg üher Traummechanismus
den TI'i'tul1llllech i1l1ismllS un\'ongctl'1lgcl1,
davongetragen.
Aber oiedie Anf.;nge
Anlange diesel'
dieser psyd\Ologisrll
psychologischen cl1 Sillliltioll
Situation gehen noch noch
weiter zuriick.
zurück. Scholl
Schon im Sommer gab es es iihnlichc
ähnliche sehnsüchtig-
sehnsüchtig-
ängstliche
ängstliche Stimmungen,
Stimmungen, in in delleu
denen cr er iilllllichcs äußerte, ulld
ähnliches iillßCl"tc, und die die
ihm omnals
damals elen
den Vorleil brachten, d"ß
Vorteil brOlchlcn, daß ihll ihn die die r\'111ttel'
Mutter zu zu sich
sich
ins
ins ßett
Bett nahm. SeitSeit dieser Zeil Zeit Clwnetwa dürftcJI
dürften wir delI den Best.imd
Bestand
einer gesteigerten sexuellen Erregung hei
einer bei I-lillIS annehmen, deren
Haus :ulllc11111Cll, deren
Objekt
Objekt die 1\1utter ist, del'c
Mutter ist, deren il Intcw;itiit
Intensität sich sich iu ~wei Vcrführullgs-
in zwei Verführungs-
\'ersuchen an deI'
versuchen der Mutter äußert —
1illßcrt - der lel1.tc letzte g'ollz
ganz kul7.
kurz vor\'Ol' dem
Ausbruche der Angst - , IJund
Ausbruche — , IHI die sic sichh Ilebellbei
nebenbei in nllnbelldlicher
in allabendlicher


XJO ~s..tu.r~!ItoTischer
masturbatorischer ~q.fried.igl~g
Befriedigung _elltl~~o"entlädt. Ob dann UJJ1schlng
dillill der Umschlag
dieser Erregung skh
dieser Erregung sich spontan \'o} l~ielit oder
SPOl1tOlIl vollzieht oder infolge
infolgc der (leI' Abweisung
der Mutter
der l\1utLer oder
oder durch die die zufällige
zllHillig'c Erweckung
Erwecktlllg früherer Eindri\cle
frilhcrcr Eindrücke
bei
hei der später zu
der später zu erfahrenden " Vel'<lt ll oss llu g" der El'kl'ilnkung-,
el' rahr end en „Veranlassung" Erkrankung,
das
das ist
ist nicht zu :cntschci
Ilicht zu entscheiden,deli, ist ist wohl auch ma:h gleichgültig,
gleichgült.ig, da da die
die
drei
drei verschiedenen Fiille nicht
\'crschicdencn Fälle 11;c!lt als "ls Gegensätze
G<.'gclIsHt'l.c aufgefaßt werden
i1ufgefilßt werden
können. Die
können. Die Tatsache
Tatsach e istist die
die des Umschlogs der
lIes Umschlags der sexuellen Enoegung
sexllellen Erregung
in die
in die Angst.
Angst.
Von
Von demdem Benehmen
ßeneh meu des des Kindes
Killdes in ill der
Ilel' ersten
erslcll Zeit
Zeit der
uer Angst
Augst
haben wir schon
hilben wir gehört, auch
schon gehört, fluch daß
daß der
deI' erste Iullillt, den
erste Inhalt, den eses seiner
seiner
Angst
Angst gibt,
gibt, lautet: l~il1 Pferd
lautet: Ein Pferd. wird
wird es beißen, Hier
es beißen. l'indcL nun
lliel' findet HUll
die
die erste
erste Einmengung
Einmengul1g der der Therapie stntl. Die
TlJerapie statt. Oi e Eltern weiseIl darauf
Elte!'n weisen darauf
hin, daß
hin, die Angst
daß die Angst die die Folge
Folgo derder Masturbation
Mnsllll'l)i\tioJl sei,
sei, und leiten ihn
1Illd leiten ihn
zur Entwöhnung
zur Entwöhnung von dersell)en an.
VOll derselben an. Ich
Ich sorge
sorge dafür,
dnllir, daßd"ß die
die Zärt-
z..lrt-
Jichkeit für
lichkeit fUr die
die Mutter,
l\1uttl'1', die
die er gegen die
CI' gegen dio Angst
Allgst vor Pferden
delI Pferden
"01' den
vertauschen
veltauscllen möchte, kröftig vor
möchte, kräftig \'01' ihm uetont werde.
ihm betont werde. Eine gering-
Eine gering-
fügige Besseru ng nach
fügige Besserung diesel' ersten
ntlch dieser erstcn Einflußnahme
Eillflußllolllne geht geht bald
lJald inin
einer Zeit körperlichen
einer Zeit kÖl'pcl'lich en Krankseins unter. Der
Krftn]:;s eills unter. Dcl'Zustand
Zlistillid ist unvcl'lindeJ't.
istunverändert.
Analyse der
Analyse Phobie eines
der Phobie flnfjährigen' Knaben
eines fünfjährigen Knaben 2 ^9

Bald
Bald dn ra uf fin
darauf det H
findet Hans
ans die
die Ableitung
Ableitung deI'der Furcht, daß daß ihn
ihn einein
prel'd \,drd, von
Pferd beißen wird, \'on der R eminisze nz eines Eindruckes in
Reminiszenz Gmunden.
in Gmunden.

Ein Vater
Vater warnte damals sein Kind bei bei der
der Abreise:
Abreise: GibGib denden
Finger nicht zum
Finger zu m Pferde,
Pferde, sonst
sonst "wird
'ird es dich beißen.
es dich beißen. Der 'Wortlaut,
'Vortl all t,
in
in den Hans die Warnung des
die VVarnung des Vaters kl eidet, eri
Vaters kleidet, nnel1. an die
erinnert die
vVortfnssung der Onanievenvarl1ung
Wortfassung Onanieverwarnung (den (den Finger
Finger hingeben).
hingeben). Die
sch einen so
Eltern scheinen so zuerst
zuerst recht zu behalten,
behalten , daß
daß Hans sich vor
seiner onanistischen Befriedigung schreckt. Der
seiner Zusammenhang
Der Zusammenhang
ist aber
ist aber noch ein ein loser
loser und das
das Pferd scheillt
scheint zuzu seiner
sein er Schreckens-
Schreckens-

rolle
rolle recht zufa llig geraten
recht zufällig gera ten zu sein.
Z11 sein.

Ich h"ttc Verm utu ng geäußert, daß sein verdrängter


die Vermutung
hatte die verdrängter Wunsch
VV unsch
jetzt lauten könnte.
jetzt könnte, er wolle durchaus den Wiwimacher
er wolle VViwimacher der der Mutter
l\1utter
sehen. Da sein sein Benehmen gegen ein ein neu eingetretenes Hausmädchen
nen eingetretenes H ausmädch en
dazu stimmt, wird ihm vom
dazu ,"om Vater die erste Aufklärung
die erste Aufklärung erleilt:
erteilt:

Friluen haben keinen


Frauen kei nen Wiwimacher.
' 1Viwimacher. Er EI' l'e ..gicrt auf
reagiert auf diese erste
diese erste

Hilfeleistung mit der Mitteilung


Hilfeleistung Mitteilung einer
einer Phantasie,
Phantasie, er er habe die Mama
habe die
gesehen, wie sie
gesehen, sie ihren Wiwimacher
VViwimacher gezeigt habe. h abe.' Diese
1
Phantasie
Diese Phantasie
un d eine
und eine im Gespräch 'geäußerte 'geäußerle Bemerkung, sein sein Wiwimacher
Vviwimacher
sei doch
sei doch angewachsen, gestatten gestatten den ersten ersten Einblick
Einblick in in diedie un-
Ul]-

Gednnkengällge des
bewußten Gedankengänge des Patienten.
Patient en . Er stand sta nd wirklich
wirklich unterunter
nachträglichen Eindruck
dem nachträglichen Ei ndruck der der Kastrationsdrohung
Kastrationsdrohung der der Mutter,
Mutter,
die l1 Vi
die früh er vorgefallen
Jilhre früher
' / . Jahre vorgefallen war,war, denn die di e Phantasie,
Phantasie, daß daß die
die
IVluttcl' das
Mutter dAS gleiche
gleiche tue,
tue, die "Reto urku tsch e"beschuldigtel'
die gewöhnliche „Retourkutsche" beschuldigter
Kinder, soll
Kinder, soll ja
ja seiner
seiner Entlastung dienendien en; sie
; sie ist Sch utz- und
ist eine Schutz-
Abwehrphantasie. Indes
Abwehrphantasie. Indes müssen wir uns sagen, sagen, daß es eS die
die Eltern
Eltern
waren, "'elc})e aus dem in
ware n, welche in Hans
H ans wirksamen
,,,,irksamen pathogenen
pathogenen Material
Material
das Thema der Beschäftigung
das Beschäftigung mit mit dem
deln Wiwimacher
\iViwimacher hervorgeholt
hervorgehalt
h ab en. Er
haben. Er ist
ist ihnen darin
darin gefolgt,
gefolgt, hat aber noch
1.I ilt aber noch nicht
nicht selbsttätig
selLsttätig
in die
in A1Ialy se eingegriffen.
di e Analyse eingegriffen. Ein therapeutischer
th erapeutisch eT Erfolg E.rfolg ist
ist nicht
beobachten. Die
zu beobachten.
zu Oie Analyse
Analyse ist weit weg von den
ist weit den Pferden,
Pferde n, und
die Mitteilung,
die Mitteilung, daß Frauen I~ejncn Wiwimacher
Frauen keinen Wiwimacher haben, hilben, istist durch

i) Aus dem
I) Aus oent Zusammenhange
Zusammenhange ist ist zu ergällu!ll: und
I;U ergänzen: nnd dabei
dabei berührt
hf.'riihrl habe
habe (S.
(S . 155).
155). Er
Er
kAnn ja seinen
kann ja scillen Wiwimacher
\\'iwima.cher niclit zeigen, ohne ihn zu
nicht zeigen, ohne ihn heriihrcll.
ZII berühren.
240
~:q.O K rankcngcschichfcII
Krankengeschichten

ihren Inhalt
ihren Inhalt eher geeignet, seine
:::ci ue BesOI'gnis
Besorgnis um die
die Erhaltung des
des
eigenen
eigenen 'Vi\\'imachel's
Wiwimachers zu zn steigern.
steigern,
Es
Es ist aber nichL
ist aber nicht der 1hcrnpeutische
therapeutische EI'folg, Erfolg, den Wlr erster
wir an erster
Stelle anstreben, sondern wir woll
Stelle anstreben, wollen en dendClI Patienten
Pa1i cntell in in den Stand
setzen,
setzen, seine n nbcwußten VVunsclll'egt11lgell
seine unbewußten Wunschregungen oewußt bewußt zu erfassen. erfassen.
Dies
Dies erreichen wir, WIr, indem wir auf nuf Grund
Gl'und der der Andeutungen, die die
er uns
er macht, mit
uns macht, mit. Hilfe 1l1lSCI'er DClltek
Hilfe unserer Deutekunst nnsl den unbewußten
Komplex mi mitt 1I11 Se r e ll Worten
unseren "Vort e n vor sei Jl Bewußtsein bringen.
\'01' sein bringen,
Dns Stück
Das Stück Ähnlichkeit zwischen dem, was \'\'o~ er
CI' gehört
geholt hat, hat, und
dem,
dem, was\vas erer sucht,
sucht, das dns sich
sich selbst,
selbst, tl'Otz
trotz nller VV"iderstände, zum
aller Widerstände,

Bewußtsein durchdrängen will, setzt ihn in


will, setzt in den Stand, das Ull-
uas Un-
bewußte zu find en, Der Arzt ist
zu finden. Verstiindnisse um em
ist ihm im Verständnisse ein

Stück voraus;
voraus; er er kommt auf seinen seinen eigenen "Vegen Wegen nach, nach, bisbis
sie sich am bezeichneten
sie sich bezeichneten Ziel Ziel treffen.
treJTet]. Anfiillger
Anfänger in in der Psycho-
analyse pflegen
analyse pflegen diese heiden Momente ltl
diese beiden zu verschmelzen und den
Zeitpunkt, in in dem ihnen ein ein 1I1lbewllßter
unbewußter Kompl Komplex ex des Kranken
ken ntlich ge\vorden
kenntlich geworden ist, ist, n11ch
auch fiil'
für den deli zu htiItCll, in
Y.1I halten, dem der
in dl2'ffi der
Krankc
Kranke ihn erfnßt. Sie
ihn erfaßt. Sie erwarten
cl'wn!'tcn zu zu viel, wenu sie
viel, wenn :-:;ic mit der der Mit-
teilung dieser
teilung dieser Erkenntnis den deli Kl'nnkell
Kranken heilen heilen ,wollen,
.... ol1en, während
\vährclld
er das
er das Mitgeteilte nur dazu dazu verwenden
verwellden kanll, kann, mit dessen Hilfe
den unbewußten
den unbewuBten Komplex in in seinem UnlJe\vußtell, dort wo er
seiHem Unbewußten,
verankert
ve rankert ist, ist, aufzufinden.
aufzufinden . Ei llCII erstell
Einen ersten E.l'folg
Erfolg dieser dieser Art er- er-

zielen
zielen wirwir nun bei bei Hons,
Hans. EI' Er ist ist. jetzt
jety.t noch
nach der der partiellen
partiellen Be-
wältigung des
wältigung des Kn stmtionskomplexcs imstande,
Kastrationskomplexes bn...;tOlldc, seine
seine Wünsche ' iVünsche auf
die Mutter mitzu
die tei len, und
mitzuteilen, ulld CI' tut dies
er tut dies in 1Ioch entstellter
in noch enl."tellter Form
durch
durch die di e Phantn
Phantasie si e von den heiden beiden Girnffen,Giraffen, von denen
die eine
die eine erfolglos
el'folglos schreit,
schreit, weilweil CI'er von der der anderen
:mdel'cn Besitz Besitz 'ergreift,
ergreift.

Die Besi tzergreifung stellt


Die Besitzergreifung stellt er unLer dem Bild
er unter Bildee des des Sichdarauf-
setzens
setzens dar.
dar. Der Vater
Vater erkennt
erkennt III in diesel'
dieser Phantasie eine eine Re-
produktion em einerer Szene,
Sz.ene, die die sichsich 1l10l'gclIs ]111
morgens Schlofzimmer
im Schlafzimmer
7.wisclHm den Eltern
zwischen Eltern und dem Kinde abgespielt nbgespielt hat, hat, und ver-ver-
säumt nicht,
säumt ni ch t, dem VVullscIlC
Wunsche di diee ihm noch alllwJtelHle anhaftende EntstellungEntstellung
abzustreifen.
abzustreifen. Er und die di e Mutter sind sind di diee beiden
beidelI Giraffen.
Giraffen, Die
Analyse der
Analyse Phobie eines
der Phohie eines flhifjlihrigeTl
fünfjährigen Knaben
Knaben 241

Einkleidung in
Einkleidung in die
die Giraffenphantasie
Giraffenphantasie ist ist hinreichend determiniert
determiniert
durch
durch denden Besuch
Besuch bei bei diesen
diesen großen
großen Tieren
Tieren in in Schönbrunn
Schönbrunn
wenige Tage YOrheT,
wenige vorher, durch
durch die Giraffenzeichnung, die der Vat~r
die der Vater
aus früheren Zeiten
aus früheren Zeiten aufbewahrt hat, hat, vielleicht auch durch eine eine
unbewußte Vergleichullg,
nnbewußte Vergleichung, die iln an den langen und steifen steifen Hals
Hals derder
Girnffe anknüpft. I ~_r merken, daß die Giraffe als
Wir als groß~.!!g_
großes und c!.~
1
Giraffe anknüpft. Giraffe durch
seinen 'Wiwimaeher
seinen ;V iwimacher in ter essantes Tier ein Konkurrent der Pferde in
interessantes in
ihrer
ihrer Angstrolle hätte hätte we; den kö~;:--und-auch""
werden können, und auch daß v ""äte;urur
Vater und
Mutter
Mutter beide-ars
beide als Giräff;;;-;orgeführt';
Giraffen vorgeführt werden, erden, gibt
gibt einen vorläufig
nicht verwerteten Wink
noch nicht
noch W ink fU.r
für die
die Deutung der Angstpferde,
Angstpferde.
Zwei kleinere
kleinere Phantasien, die die Hans unmittelbar nach der
unmittelbar
Giraffendichtung bringt, daß er
Giraffendichtullg er inin Schönbrunn sich sich inin einen

verbotenen
verbotenen Raum drängt, daß dilß er er in
in der Stadtbahn
Stadtbahn ein ein Fenster
zerschlägt, wobei beide
zerschlägt, heide Male das Handlung betont
das Strafbare der Handlung betont
ist und der Vater
ist Vater alsals Mitschuldiger erscheint,
erscheint, entziehen
entziehen sich sich
leider
leider der Deutung des des Vaters. Ihre Mitteilung bringt bringt darum
Hans keinen
auch Hans Nutzen, Aber was so
keinen Nutzen. geblieben
so unverstanden geblieben

ist,
ist, das kommt wieder;wieder; es es ruht nicht,
nicht, wie einein unerlöster
unerlöster Geist,
Geist,
bis es
bis es zur
zur Lösung und Erlösung gekommen ist. ist.
Verständnis der
Das Verständnis der beiden
heiden verbrecherischen
verbrecherischen Phantasien
Phantasien bietet
bietet
keine Schwierigkeiten.
uns keine Schwierigkeiten. Sie Sie gehören zum Komplex des des Besitz-
Besitz-
ergreifens von
ergreifens von derder Mutter.
Mutter, In In dem Kinde ringt ringt es es wie eine eine
Ahnung von von etwas,
etwas, was
was er er mit der Mutter machen könnte, könnte, wo- wo-
mit diedie Besitzergreifung
Besitzergreifung vollzogen
vollzogen wäre, und er er findet
findet fürfür dasdas
Unfaßbare gewisse
Unfaßbare gewisse bildliche'Lildliche Vertretungen,
Vertretungen, denen das das Gewalt-
Gewalt-
tätige, Verbotene gemeinsam
tätige, Verbotene gemeinsam ist, ist, deren
deren Inhalt
Inhalt uns
uns soso merkwürdig
merKwürdig
gut zurzur verborgenen
verborgenen Wirklichkeit
VVirklichkeit zu zu stimmen scheint. scheint. Wir Wir
können nur
können nur sagen,
sagen, eses sind
sind symbolische
symboHsche Koitusphantasien,
Koitusphantasien, und und es es
ist keineswegs
ist keineswegs nebensächlich, daß
nebensächlich, daß derder Vater
Vater dabei
dabei mittut:
mittut: „Ich"lch
möchte mit
möchte mit derder Mama etwas etwas tun,tun, etwas
etwas Verbotenes,
Verbotenes, ich weiß
ich weiß
nicht was,
nicht was, aber
aber ichich weiß,
weiß, du du tust
tust eses auch."
auch,"

1) Dazu
1) Duu stimmt
stimmt die spätere Bewunderung
die spätere Bewunderung Hansens
Hamens für
für den
den Hals
Hals seines
seines Vaters.
Vaters.
Freud, Vn),
F rt: nd, VIII. ,G
Q. a K ,.fll/kell gc schichten
Krankengeschichten

Die
Die Giraffenphnn tilsic
Giraffenphantasie
stärkt,, die sich
stärkt
nDas Pferd wird ins
„Das
fand den Moment
fand
bereits bei
sich bereits

i\10ment geeig geeignet,


Im lte
hatte
bei dei'der
b ei
bei

komm elI", geregt


Zimlllet kommen",
ins Zimmer
net, ihm als als ein
des kleinen
i\I Ißc rüng des
Äußerung
ver-
Überz eug ung ver-
eille Überzeugung
mir eine
HallS :
kl einen Hans:
hatte, und ich
gereg t hatte,
wesen tlich zu
ein wesentlich
ich
postu -
zu postu-
I
~ei ll er tlul)C \\,uOlcll Hcgu
unbewußten Regungen lI gC II mitzu
mitzuteilen: seine
leilen : seine
lieren des Stück seiner
lierendes
Angst vor dem Vater Vater wegen wege n seiner circrs iichl igcll und feind-
seillel' eifersüchtigen fei nd-
selige
seligen n Wünsche
\Viins chc gegen ihn. D llllJit hatte
ihn , Damit Il<1tt o ich teilwe ise die
ith ihm teilweise
Angst vor dell ged eutet, dn
Pfc rd clI gedeutet,
den Pferden der Vater lllu Utc das
Vate l' mußte dtlS Pferd
si ch mit guter
cr sich g litCI' innerer ßcgl'ülHl ung .rnrch
il1l1el' er Begründung tete.
fürchtete.
sCln, vor dem er
sein,

Gcwisse Einze
Gewisse lheite n, dos
Einzelheiten, das Sch\\'l
Schwarze ll'zC am Mundee und
all1 IVlulid um! das vor den
(Schn urrbll J't lIund
Augen (Schnurrbart ud AlIg-c lI g liise.. als
Augengläser YOI're c ht c des
HIs Vorrechte des er-er- •

'Mm1l1 c~), vor denen


wach senen Mannes),
wachsenen d ell ell HansIinns Angst AlIg~ t äußerte, schi enen
iillßor lc, schienen
direkt vom Vnl
mirr direkt
mi Vater nllf die
e l' auf p re nle versetzt
die Pferde ZU sein,
\'01'se tzt ZI,\ sein.

:\1i t dieser Aufkl


Mit Aufklärung hatto ich
iirullg halte ich den <leJl wirksamsten VVid crst"n ti
w irks<IlllSlc ll Widerstand
gegen die ßcwu ßtm lll.:hu lIg der
die Bewußtmachung ll n bc\\'u ßlcn Gedanken
dor unbewußten Gedall ken bei Hnns
bei Hans
beseit igt, dn
beseitigt, da ja ja der selbst die
Vnlcr' selbst
de r Vater di e Rolle Holle des Arztess bei
des Arzte bei ihm
spielt
spielte.e, Die Höhe des
Dic Hj)hc Z1Ista nd es "'nI'
des Zustandes war von Y O U da cla an ubcl'1'chritt en,
nn überschritten,
noo reichlich,
reichl ich, der kleill c Patient
deI' kleine P~ t ionl zeigte
zeigte Mut,~'1ut, die
die
Mate rial floß
dns Material
das
Phobi e mil'l.u
seine r Phobie wilclI, und lind griff hald selbst
g riff bald ändig
selbständig
E.inzelheiten seiner
Einzelheiten mitzuteilen,

in Ablau f der
in den Ablauf der AnnI}
Analyse 'se ein.'
eill, I
Man
Man erflih
erfährt rt erst jetzt, vor
erst jetzt, wl'kh cn Objekten
vor welchen Obj ektClI und Eindr ücken
II ml Eindrücken

Hans
H ans AngsAngstt h hat. allein vor
Ni cht allein
:tt. Nicht vor prcn Pferden le ll undlind dnß Pferd e ihn
daß Pferde
davon wird
beiße n, davon
beißen, wird es ImId stiIJ
es bald stille, sOllde nl auch
e, sondern nllch vor Wagen, W agen,
Möbelwagen
M übehv agen und Stcll\yllgen, als
un d Stellwagen, GClIlcin!=ia m es sich
del'ell Gemeinsames
nls deren alsbald
sich alsbald
ßelastLllIg herau
ere Belastung ss lcllt, vor Pfenl en, die
Pferden, di e siell
sich inin Be-
di
diee schw
schwere herausstellt, \ ' 1)1'

wegung Pferd en, die


sell,eu , Pferden,
w eg ung setzen, grnß und
dlc groß Ulld schwersc]1\,\:cI' aussehen, Pferd en,
nmse hen, Pferden,
Sinn diesel
D CIl Sillil dieser' Bestim lllung en gib
Bestimmungen gibtt Hans
die schne
die schnell fa h r cn,' Den
ll fahren.
selbst an;
dann selbst an; cl' er hat Angs l, daß
h at Angst, don die Pferde umf. dlcn, und
Pfen) c umfallen,

noch in tb'lI AlIIIIYSC dlc man


ll , die als Art!
m il li uls Arzt mit m it
~
H vor d~ dem m Vater tpiel! Hoch
Vnter spielt in den Anulysen,
Di e An~
I) Die
i) Angst
Fremden
Fremd en vornimmt,
produk ti oll d~5
produktion
ej n~ der
vornim mi , eine
des unbewußten ptllhogC ll(!ll Mt\tcrj
unb(!w II OI~n pathogenen Materials.
I\ olh:n als
h r dClltslll ll slcl1 Rollen
d er bedeutsamsten
nl~, Die
Widerstand
nl s \\,idcJ's IRlId
,,'j jICr'l! Hindc sind
nil" Widerstünde
gegen
gegen
s.nd zum
die
die Re-
lUIlI Teil
es 1ln-
ddes
r
I
von d~r Natur
Nntur der !\'l otivc ", iiherJ.i,-.s isl ,
der ,,„Motive«, überdies ist. wie
W ;l' bl
in .Ii~~elll
diesem H" isilid,
Beispiel, .-in
ein Sliiclt
Stuck un-
\'on der 1
h~wuDt
bewußten M:\tcTial ~ in h aillicl
~n Materials inhaltlich . hefiih ig
befähigt, l, nls
als Hemmung
II CflllIHlII1;' S'l"scn
gegen die
die Reprod u
Reproduktionktioll
nndcrn Sliick~
eines andern
emu mdiell~II ,
StückesB 111 dienen.
' __ e .= . ,._ - -~ -

A nalyse der
Analyse der Phobie
Phobie eines jii.nfjiilmgcn Knaben
eines fünfjährigen KIUlbcll. 245

macht so alles alles zum Inhalte


Inhalte seiner
seiner Phobie, was dies Umfal1cn
dies Umfallen

der
der Pferde zu erleichtern scheint scheint..

ist gar nicht selten, daß man den eigentlichen Inhalt einer
. Es ist einer
Phobie, den richtigen
richtigen V\.Tortlaut
Wortlaut eines Zwungsimpulses
Zwangsimpulses u. u. dgl.
dgl.
erst psychoanalytischer Bemühung zu
erst nach einem Stücke psychoanalytischer zu hören
bekommt. Die Verdrängung hat nicht nur die die unbewußten
unbewnßten
getroffen, sie
Komplexe getroffen, sie richtet sichsich auch
auch noch noch fortwährend
fortwährend
ggegen
egen deren Abkömmlinge und hindert hindert den Kranken an
den Kranken an der
der
Wahrnehmung
Walul1cbmung seiner seiner Krankheitsprodukte selbst. selbst. Man ist
!\.1an ist da
da in
der
der seltsamen Lage~ als
seltsamen Lage, als .~rzt.
Arzt der Krankheit zu
der Krankheit Hilfe zu
zu Hilfe kommen,
zu kommen" 1

um Aufmcrksamk~It
Aufmerksamkeit für fur S1e sie zu werben, aber ab er nurnur wer wer dasdas?

V\Tesen der Psychoanalyse völlig


Wesen völlig verkennt
verkennt,, wird\Yird diese
di ese Phase
Phase derder
,. Bemühung hervorheben und darob eine
13emühung eine Schädigung durch durch diedie
erwarten. Die Wahrheit
Analyse erwarten. V\' ahrheit ist, di e Nürnberger
d<lß die
ist, daß Nürnberger keinen keinen
henken, den sie
henken, sie nicht
mcht zuvor in die Hand bekommen haben,
in die haben, und
d«ß es
daß es einiger
einiger Arbeit bedarf, um der krankhaften
Arbeit bedarf, krankhaften Bildungen,
ßildungen, die tlie
man zerstören will, habhaft
zerstören will, habhaft zu werden.werden.
leh erwähnte
Ich schon in
erwähnte schon in den die die Krankengeschichte
Krankengeschichte begleitenden
Glossen, daß es
Glossen, es sehr
sehr instruktiv
instruktjv ist, ist, sich
sich so
so in in das
das Detail
Detail einer
emer
phobie zu
Phobie zu vertiefen
ver tiefen und sich sicb den sicheren
sich eren Eindruck
Ei ndruck einer eIner
hergestellten Beziehung
sekundär hergestellten Beziehung zwischen
zwischen der Angst und ihren ihren
Objekten zu
Objekten bolen. Daher
zu holen. Daher das das eigentümlich
eigentümlich diffuse diffuse und dann
.wiederum
wiederum so so streng bedingte Wesen
streng bedingte V\Tesen einer
einer Phobie.
Phobie. Das Das Material
Matel'ia 1
di esen Speziallösungen
zu diesen Speziallösungen hat hat 'sich kl einer Patient
sich unser kleiner Pati ent offenbar
offen bar
Eindrücken geholt,
auS den Eindrücken
aus geholt, die die er
er infolge
infolge der Lage L age der Wohnung
gegenüber dem
gegenüber ~em Hauptzollamte
Ha'9.~tzollamte tagsüber
tagsüber vor ~ugen haben
vor Augen haben kann.
verrät auch in
Er verrät in diesem
diesem Zusammenhang eine eine jetzt
jetzt durch die dje
Angst gehemmte Regung,
Angst Regung, mit mit den Ladungen
Ladungen der \"'f1gen, dem
der Wagen,
~~päcke, den Fässern
Gepäcke, Fässern und Kisten Kisten wie die Buben
wie die lluhen der Gasse zu zu
spielen.
spielen.

In diesem
In diesem Stadium
S1adium der der Analyse
Anr\lyse findet
find et er das an sich
Cl' das sich nicht
nicht
bedeutsame Erlebnis
bedeutsame Erlebnis wieder, welches dem Ausbruche der
wieder, welches der Krank-
Krank-
heit unmittelbar
heit unmittelbar vorausgegangen
vorausgegangen ist, 1St, und
und das
d ll S wohl als als die
die Ver-
Ver-
244 Kr nIII.WI geschicht t' 11
Krankengeschichten

anlassung für
anlassung für diesen
diesen Ausbruch angesehen werden
J\w:bru ch angesehen darf. Er
\'vc)'{lcn darf. Er ging
glllg
der
mit der
mit Mama
l\1oma spazieren
spazieren und
und sah
snh ein
ein Stellwagenpferd
StcHwngcnpfel'd umfallen
umfnllen
und mit
und mit den
den Füßen
Füßen zappeln.
znppeln. Dies
Dies machte
mnchte auf
nnf ihn einen großen
ihn einen gl'oßen
Eindruck. Er
Eindruck. Er erschrak
ersdtrak heftig,
heftig, meinte, dn~ Pferd
meinte, das Pferd sei tot; von
sei tot; von
jet7.t
jetzt ab würden
ab wü rden nlle Pferde
alle umrallen. Der
Pferde umfallen. D er Vater weist ihn
Vntcr weist ihn
darauf hin,
darauf hin, daß
daß er er bei
bei dorn
dem fallenden
fallenden Pferde Pferd e an ihn, den
Oll ihn, den VAt.er,
Vater,

gedacht und
gedacht und gewünscht
gcwihlsch t habenhilhcJl muß,
muß, er CI' sollesolle so fnllen und
so fallen und tot tot
sei n, Hans
sein. Hans sträubt
slriiubt sich
sich nicht
ni ch t gegen
g(!gcll diese
diese Deutung;
Ocmtung; eine 'Veile
eine Weile
sp~iter akzeptiert
später nkzeptiert er er durch
durch ein Spiel, das
eln Spiel, da::; er nnffiihl't, indem
el' aufführt, indem er er
Vnter beißt,
den Vater
den beißt, die di e Identifizierung
ldeJltifizicl'uHg des des Vaters Valer.; mit mit demdem ge- ge-
fürchteten Pferde
fürchteten Pfe rde und und benimmt
hcnimll1t sich sich von "011 da du ab frei und
oh frei und furcht-
furcht-
los, ja,
los, jn) selbst
selbst ein ein wenig nberll1lltig; gegen
weni g' übermütig gegen seinen Vntel'. Die
seinen Vater. Die
Angst vor
Angst Pfe rden hält
,"or Pferden hält aber
nbcl' noch
noch an, RII, und infoJge welcher
\1IHI infolge welcher Vc1'-Ver-

l\Cttung das
kettung das fallende PfCl·d seine
fallende Pferd l1nbe\\'I1ßten Wünsche
seine unbewußten VVHnsche auf- auf·
gerOhrt hat,
gerührt hnt, ist
ist uns
uns noch nichtnichl klar.kInl'.
Fnssen wir
Fassen wlr zusammen,
zusnmmCI1, was ~ic1t bisher
WilS sich ]lishel' ergeben
ergebell hat: hOlt: Hinter
Hinter
der erst
der erst geäußerten
geiiußerlcll Angst,
An gst, dasc1ns Pferd
Pferd werde \...·crdc ihn i1m beißen,
beißen, ist ist die
die
tiefer liegende
tiefer Ang:~t, die
liegendc Angst, die Pferde
Prerde werden um rallen, aufgedeckt
\\'cl'dcl1 umfallen, aufgedeckt
worden, und lJeide, beide, dnsdas beißende wie das clns fallende
fnllende Pferd,
Pferd, slmlsind

der Vnter,
der Vater, derder ihn strafen
stJ'nreIl wird,
wird, weil er er so so hUse Wünsche gegen
böse "Vnnsche gegen
ihn }legt.
ihn hegt. Von der ,Mutter 1'11111(')' ~sind
ind wir unterdes unterdes in der Analyse
in der Analyse
nhgekom
abgekommen. m el1,
Ganz un erwnrtet und ge
unerwartet gewißwiß oll11e
ohne DnzlItnn Dazutun lIes des Valers
Vaters be- be-
gi nnt nun Hans sich
ginnt sich mit dem "„Lumpf
Lllmpfkolll])]ex" zu
komplex" 7.U beschfif-beschäf-

tigen
tigen I1ndund Ekel
Ekel vor vor DingclI
Dingen zu 7.cigell,
zeigen, di e ihn
die ihn ml die Stuhl~
an die Stuhl-

entleerung erinnern.
entleelung erinnern. Der Vnler, Vater, der hi hier er nur ungern mitgeht,
ungern mitgeht,
setzt
setzt mittendrin
mittendrin die die FOl'tsct:wng
Fortsetzung der AnC1lyse Analyse durch, durch, wie wie cr er sie
sie

leiten
leiten möchte,
möchte, und und bringt
bringt Hnn::;
Hans zur zur ]~rinnerullg
Erinnerung eines Erleb-
eines Erleb-

nisses
nisses inin Gmunden, dessen dessen E iudruck sich
Eindruck sich hhl1 hinter dem des
cr dem fallenden
des rollenden

Stellwagenpferdes
Stellwagenpferdes verbarg. verbarg. FriLz], sein gelieLter
Fritzl, sein geliebter Spiclgeno::;s.c,
Spielgenosse, viel- viel-

leicht
leicht auch

im
auch sein
im Pferdespiele
Pferdespiele mit
Konkurrent bei
sein Konkurrent
mit <.Iem
dem Fuße
bei den

Fuße nn
den vielen
an einen
vielen Gespielinnen,
einen Stein
Gespielinnen, hatte
gestoßen, war
Stein gestoßen,
hatte
war 1•

I
umgefallen
umgefallen und und der der Fuß
Fuß hntte
hatte geblutet.
geblutet. All An diesen
diesen Unfa]}
Unfall hatte
hatte
Analyse der
Analyse der Phobie
Phobie eines fti.llj"jähri.gen
eines fünfjähri Knn_bcll
gen Knaben 245

das Erlebnis
das Erlebnis mit
mit dem
dem fallenden
fallenden Stellwagenpferd
Ste}}wagenpferd erinnert. e rinnert. Es Es ist
ist
bemerke nswert, daß
bemerkenswert, dnß Hans,
Hans, der der zurzeit
zur.leit mitmit anderen
imderen Dingen Dingen be- he ..
schäftigt ist,
schäftigt ist, das
das Umfallen
Umfallen Fritzls,
Fritzls, das dns den
den Zusammenhang
Zusammen}lang her- h er-
stellt, zuerst
stellt, zuerst leugnet,
leugnet, ersterst in
in einem
einem späteren
späteren Stadium
Stadium der der Analyse
Annl)'se
zugesteht. Für
zugesteht. Für unsuns mag mag es es aber
aber interessant
interessant seinsein hervorzuheben,
hervorzllhebeil;
wie sich
wie sich diedie Verwandlung
Verwandlung von von Libido
Libiclo in in Angst
Angst auf nuf dasdas Haupt-
Haupt-
objekt der
objekt der Phobie,
Phobie, das das Pferd,
Pferd, projiziert. Pferde waren
projiziert. Pferde waren ihm di e
i111n die
interessantesten großen
interessantesten großen Tiere,
Tiere, Pferdespiel
Pferdcspiel das dos liebste
liebste Spiel
Spiel mitmit
seinen kindlichen
seinen kindlichen Genossen.
Genosscn. Die Die Vermutung,
Vermutung, daß doß der Vater ihm
deI" Vater ihm
zuerst als
zuerst als Pferd
Pferd gedient
gedient hat, hat, wirdwird durch Erkundigung beim
durch Erkundigung beim
Vate)' bestätigt,
Vater bestätigt, undund so so konnte
konnte sich sich bei oei dem Unfalle in Gmundcn
Unfälle in Gmunden
der Person des
der des Vaters
Vaters diedie Fritzls substituieren. Nach eingetretenem
Fritzls substituieren. eingetretenem
Verdrängullgsumschwunge mußte er
Verdrängungsumschwunge or sich
sich nun vor Val' denden Pferden
PferdeIl
fürchten, an die
fürchten, die er vorh er soviel
er vorher sovjel LustLust geknüpft
geknüpft hatte.halte.
Aber wir sagtensngten schon,
SChOD 1 daß wir ....·ir diese letzte bedeutsame
di ese letzte b edeutsame Auf- AlIf~
kIiinmg über die
klärung V\Tirksamkcit des
die Wirksamkeit Krankheitsanlasses dem Ein-
des Krankheitsanlasses Ein-
greifen des
greifen cle~ Vaters
Vntcrs verdanken.
verdanken. Hans ist ist bei
bei seinen Ll1mpfinteressel1
Lumpfinteressen
und .·vir
und wir müssel]
müssen ihm endlich endlich dorthin folgen. Wir ",Vir erfahren,
erfahren, daßdaß
er sich früher der Mutter als
er sich als Begleiter aufs Kloselt aufzudrängen
Klosett aufzudrängen
pflegte,
pflegte, und daß er dies bei
er dies bei dei'
der dnmRligen Stellvertl"eterin deI"
damaligen Stellvertreterin der

l\'
l ntter, seiner
Mutter, seiner Freundin
Freundin Berta,ßerta, wiederholte,
\vicderholte, bis bis es bekannt und
es bekannt und
verboten
verboten wurde. Die Lust, Lust, beibei deli Ve rrichtuugen einer geliebten
den Verrichtungen geliebten

Person
Person zuzuschauen, entspricht auch ei ner "Triehverschränkung",
einer „Triebverschränkung ,

von
von derder wir bei bei Hnns
Hans bereits
bereits einein Beispiel
Beispiel bemerla.
bemerkt hotten. End-
hatten. End-

lich
lich geht auch der der Vater <1uf auf die Lumpfsynlbolik ein
die Lumpfsymbolik ein und an~ an-

erkennt
erkennt eine eine Analogie zwischen einem schwel" schwer belndenen
beladenen V\7 Wagen
agen
und
und einem
einem mit Stuhlmassen
Stuhlmassen belasteten
belasteten Leibe, Leibe, de derI" Art,
Art, wie
wie deI"
der

\iVagen
Wagen aus aus dem Tore hinausfahrt,
hinausfährt, und wie man man den Stuhl Stuhl allS
aus

dem Leib Leib entloßt


Die Stellung
Die
entläßt H. u. dgl.

Stellung Hansens in
dgl.

in derder Analyse
Analyse h<lthat sich sich nberaber gege
gegen n
r
frühere Stadien
frühere Stadien wesentlich
wesentlich geändert.
geändert. Konnte Konnte illm ihm der der Vatc
Vater r
frilher
früher vornussagen,
voraussagen, was kommen würde, bis
was kommen bis Hans,
Hans, der der Au-An-
deutung
deutung folgend,
folgend, nachgetrflbt
nachgetrabt "val', so
war, so eilt eilt er
er jetzt
jetzt mit mit sicherem
sicherem
r
2.J.6 Kr (l "lu11 gesc /deli t im
Krankengeschichten

Schritte voraus
Schritte vora us u nd der
und d er Vater
Voter hat hat Mühe
Mühe ihmihm zuzu folgen.
folgen. Hans
Hans
bringt wie
bringt "'ie unvermittelt
un ver mitt elt eine
eine neue Ph,mlilsic: Der
neue Phantasie: Der Schlosser
Schlosser oder
oder
Installa teu r hat
Installateur hat die Blldc, . .·nnnc losgeschraubt,
die Badewanne losgeschrnubt, inin welcher
welcher Hans
Hans
sich befindet,
sich befindet, u nd ihm
und ihm dann
da nn mitm it seinem
seinem großen großen Bohrerlichrer in
in den
den
Bauch gestoßen. Von
Bauch gestoßen. Von jetzt
jetzt ana n hinkt
llillkt unser Verstä ndnis dem
unse r Verständnis de m
M aterial e nach.
Materiale u 3ch. Wir 'Vir können
köHll e n erst
erst. später
spilleT erraten,
errnlcll, daß daß dies
dies die
die
'Illgstcntstelh c Umarbeitung
angstentstellte Umn rbci tung einer ei n er Zeugungsphantasie
Zc u g u ngs phnntilsi c ist. ist. Die
Die
große Badewanne,
große Badewa nne, in in der Hnlls im
der Hans im Wasser
vVnssc r sitzt,
sitzt, ist de r Mutter-
ist der Mutter-
leib; der
leib; der „Bohrer",
"Bohrcr((, der sch Oll dem
der schon dem VaterVntc r als al s ein g roßer Penis
eill großer Penis
kennt lich wird,
kenntlich wird, danktdan kt seine E I'\\'iillllllng dem
sei ne Erwähnung de m Geborenwerden.
Geborenwe rde n,
Es klin gt natürlich
Es klingt ua tlirl ich sehr m erk würdi g, wenn
sehr merkwürdig, \\' CII II wir de r Phantasie
wir der Phantilsie
die Deutung
die Deutung geben
gebell müssen: Mit deinem
rniissclI : Mit dei nem großeng roßen Penis hast du
Penis hast du
mich „gebohrt"
mich (7.llr Geburt
"gehohrt " (zur Gehu rt gebracht) lind mich
gehrac hl) und mi ch in den Mutter-
in den l\1ulte r-
leib
leib h ineingesetzt.
hineingesetzt. Aber \'orHi u fig
vorläufig en tgeht
entgeht di e
die Phantasie
Pllilntosie der
der
Dcu tulJ g und
Deutung u nd dient
die nt Hans
H nns nur nls Anknüpfung
n llr als zltr Fortführung
Allk nüpfnn g zur FortfnhrJlng
seiller Mitteilungen.
seiner l\'li tteilungen,
de m Baden
Vor dem in der
nnd ell in g roßell Wanne
uer großen zcig t Hans
" ' mllle zeigt eine Angst,
Hons eine Angst,
die
die w iederu m zusammengesetzt
wiederum ~st. Ein
zusam mengesetzt ist. E in Anteil derselben entgeht
Anteil derselben entgeht
noch, der
uns noch, de r ande re wird
andere t! tl l'cl l ' eine
w ird durch Beziehun
Beziehung zum Baden
g zum Baden
kl einen Schwester
der kleinen
der Schw ester alsbald onfgekliiJ't. Hnns
nlsbillel aufgeklärt. Hans gibt Wunsch
den ''\'un
gibt den sch
zu,
zu, d aß die :M
daß uttcr ddie
Mutter ie Klein
Kleine e heim
beim ß.1dell
Baden fallen lnssen möge,
falle n lassen m öge,
so dnß
so daß siesie sterbej
sterbe; seine
seine eigene
eigene An gst beim Baden
Angst war di
nnd ell wor e vor
die vor
..-.
der
der VergeltulJg'
Vergeltung fÜ fürI' diesen
diesen biisell
bösen VVu n sch, ,'or
Wunsch, vor der
der Strnfe,
Strafe, dnßdaß eses •
ih
ihmm so so ergehen werde,
werde. Er Er y('rHi ß l nun das
verläßt das The Thema rnn lIes Lumpfes
des Lllmpfes

und übergeht Ulll darauf rlllf


ll ittelbnr dnl'nul'
unmittelbar auf dnsdas el derel" kl
kleinen Schwester.
ein en Schw ester.
Aber w ir küll
wir nell ilhncn,
können was di
ahnen, \\'05 ese AlieilllH1l1erl'eilmng
diese Aneinanderreihung bedeut bedeutetet.
Kichts
Nichts allueres,
anderes, nls
als dnß
daß die die kleine H Hanna
OII II O selbst Lumpf
selbst ein Lumpf ist,
ein ist,

daß all e Kinde


alle Kinderr Lumpfe
Lumpf«» sind sind lind
und wie Lumpfe ggeboren
wie Lumpfe werden.
eboren werden,
"Wir
'ir versteh en nu
verstehen n, daß
nun, daß nllcalle i\:Wbcl-,
Möbel-, Stell-
Stell- HI1(l und Lostwngen
Lastwagen nur nur
Storch enkistellwogen
Storchenkisteu wagen sind,sind, llllt:h
auch nu nurr 1'15
als s)' Vertretungen
ll lbolisch e Vcrtretungcn
symbolische
Jer
der Graviditii
Gravidität Interesse fl1
l Interesse fürI' ihn hatten, lind
ihn hntten, und daß daß er er imim Um-Um-
faUen
fallen der der schweren
schweren oue oder r SChW
schwer Cl" belasteten
belasteten Pfe rd e ni
Pferde chts
nichts

nnd cres geseh


anderes en hhaben
gesehen abcn kallukann ill s eine
als eine - — Elilhilldullg,
Entbindung, ein ein Ni eder-
Nieder-
Analyse der
Analyse der Phobie
Phobie eines
eines fünfjährigen
fiinfiiihrigen Knaben
Knaberz 247
'47
kommen. Das
kommen. Das fallende
fallende Pferd Pferd war \var also
also nicht
nicht nurnur der der sterbende
sterbende
VClter, sondern
Vater, sondern auch
auch die die Mutter
Mutter in in derder Niederkunft.
Niederkunft.
Und nun
Und nun bringt
bringt Hans
Hans die die Überraschung,
ÜberrClschung, auf auf welche
welche wir wir inin der
der
Tat nicht
Tat nicllt vorbereitet ,,\'aren. Er
vorbereitet waren. Er hath:lt die
die Gravidität
Gravidität der der Mutter,
Mutter, diedie
1
ja mit der
ja mit der Geburt
GE'burt derder Kleinen
Kleinen endigte,
elldigte, als als erer 537*/ 2 Jahre
Jahre war,war,
bemerkt und
bemerkt und sich
sich den
den richtigen
richtigen Sachverhalt,
Snchverhalt, wenigstens
wenigstens nach nach der
der
Entbindung, konstruiert,
Entbindung, kon struie rt, wohlwohl ohne
ohne ihn ihn zuzu äußern, vi.elleicht ohne
äußern, vielleicht ohne
ihn äußern
ihn äußern zu zu können
können; es ; es war
war damals
dll müls nurnur zu beobachten, daß
zu beobachten, daß
er unmittelbar
er unmitteIbm' nach nach derder Entbindung
Entbindung sich sich soso sehr skeptisch gegen
sehr skeptisch gegen ..
Zeichen, die
nlle Zeichen,
alle die auf die Anwesenheit
nuf die Anw esenheit des des Storches deuten
Storches neuten sollten, sollten,

benahm. Aber
benahm. ALer daß daß er er im Unbewußten und
im Unbewußten ganz im
u11d ganz im Gegen-
Gegen-
satze zu
satze zu seinen offiziellen
offi ziellen Reden gewußt, woher
R eden gewußt, wohcr das das Kind
Kind
kam und wo es es früher verweiltverweilt hatte, hatte, das wird durch
das wird nnrch diese
diese
Analyse gegen jeden
Analyse jeden Zweifel
Zweirel sichersicher dargetan j es 5 es ist
ist vielleicht
vielleicht dasdas
unerschütterlichste Stück
unerschütterlichste Stück derselben.
derselben,
Den zwingenden Beweis dafür erbringt die
dafür erbringt hartnäckig fest-
die hartnäckig fest-
gehaltene, mit
gehaltene, ~ovie] Einzelheiten
mjt soviel Elnzelheiten ausgeschmückte Phantasie, daß
ausgeschmückte Phantasie, daß
Hann" schon
Hanna schon im Sommer vor vor ihrer
ihre)' Geburt
Geult!"t mit ihnen in in Gmunden
Gmunden
WClr, wie
war, ,'"ie sie
sie hingereist
hingereist ist und damals soviel mehr leisten
i:;t und. konnte
leisten 'konnte
als ejn
als Jahr später,
ein Jahr spä ter, nflch
nach ihrerihrer Geburt. Die Frechheit,
Frechheit, mit der Hans
mit der Hans
diese
diese Phantasie
Phantasie vorträgt,
vorträgt, (lie die ungezo:lhlten
ungezählten tollen Lügen, Lügen, die die erer in
in

sie
sie einflicht,
einflicht, sind
sind beileibe
beileibe nicht s.innlos;
sinnlos dCl5
5 das alles
alles soll
soll seiner Rache
seiner Radle

am Vater dienen, dem er er wegen der Irreführung durch durch das das Storch-
Storch-

märchen grollt.
grollt. Es ist ist ganz so, so, Als
als ob er sagen ""ollte: wollte: hast hast dudu
mich
mich für für so
so dumm gehalten und mir zugemutet zu zu glauben,
glauben, daßdaß
der
der Storch
Storch diedie Hanna gebracht lwt, hat, so so kann ich dafHr dafür von von dirdir

verlangen,
verlangen, dAß daß du meine Erfindungen Erfindungen für Wahrheit nimmst. nimmst. In In

durchsichtigem Zu~ammenhange
durchsichtigem Zusammenhange mit diesem diesem Racheakte des kleinen
des kleinen

Forschers
Forschers an an 5einem
seinem Vater
Vater reihtreiht sich
sich nun
nun diedie Phantasie
Phantasie vom vom Necken
Necken
und Schlagen
und Schlagen der der Pferde
Pferde an. an. SieSie istist vvieucrum
wiederum doppeltdoppelt gefügt,
gefügt,

lehnt
lehnt sich
sich einerseits
einerseits an an die die Neckerci
Neckerei nn, an, der
der er eben eben den den Vater
Vater
nntel"Zogen
unterzogen hat, hat, und
und bringt
bringt anderseits
anderseits jen jenee dunkeln
dunkeln sadistischen
sadistischen

GelUste
Gelüste gegen
gegen diedie l\1uttcl'
Mutter wieder,wieder, die die sich,
sich, 1.uerst
zuerst vonvon uns uns noch
noch
248 K rlln}amgcschic!tten
Krankengeschichten

unverstanden,
unverstanden, In in den Phantasie
Phantasien n vom vcrbotenen Tun geiiußcl't
verbotenen TUIl geäußert
hatten. Bewußt
hatten. ß ewußt geste ht er auch di
gesteht diee 1.11
Lust,~1, die Mmnmi
Mammi zu schlagen, ein.
zu schlngen, ein.
Nun haberl
haben ",ir
wir nicht mehr viel IHitscl
Rätsel zu envartCll.
erwarten. Eille
Eine dunkle
Phallta!iie vom Zugvcrsnillnen
Phantasie yom Zugversäumen schein
scheint, 1. eeine
ille Vorliiuferin
Vorläuferin der l'pliteren
späteren
Unterbringung desdes Valerl'
Vaters hci der Großmutter in
bei dcr in LOlinz zu sein,
Lainz ZII sein,

da sie
sie ei ne Reise nach Laillz
eine behandelt lIlId
Lainz oclulnllciL und llic
die Großmutter in in

ihr vorkommt. E.ine


ihr vorkommL. andere PIHlIIt;I~ie,
Eine rmdere Phantasie, iJl
in Hub dem
ein Bnh
der C1I1
Konduktcur
Kondukteur 50.000 Cl. fl. gibt, dnll1it Wagen fllhl"ol1
er ihn mit dem \Vllgell
damit CI' fähren
fast wie ein
läßt, klingt fnst
läßt, ein Plnl1, dem Vater,
Plan, dom Vater, dessen S[iir1\o
Stärke ja zum
ja ZUln

Tcil
Teil in se inetn Rci
seinem Reichtume
chtllmc li egt, flic
Hegt, die MuUer abzukaufen. Dann
Mutter abzuknufcll.
gesteht er den Wunsch,
gesteht Cl' \'\'unsch, (lel1
den Vntcr zu he.<:eitigen,
Vater 7.11 und die
beseitigen, Ulld die BcgrU lldul1g
Begründung
desselben, weil er scille
dessclbcn, JnLimiliiL mit dei·
seine Intimität ~lÜrc, mit
der Mutter störe, mit eincr
einer
, Offenheit ein,ein, zu \vcldlf-"l"
welcher cr er es
es hi noch lIichl
l' hcr Hoch gebracht hattc.
nicht gcbracht
.1
bisher hatte.

"Wir
' ir dürfen
dolfcn uns llicht
nicht \'crwundern,
verwundern, wenn diescllum \V\\J\schrcgullgen
dieselben Wunschregungen I

im Lnufc
Laufe der wiedcrllOlt lluftrc!cJl;
OCr Analyse wiederholt die! 'Mo
auftreten; die nolonie ent-
Monotonie ent-
l'iteht
steht näm1i ch erst
nämlich erst durch diedie i1l1gckllClpfLcn DCllLunge1\; fUr
angeknüpften Deutungen; für H.ms
Haus
sind es
sind nicht bloße Wiederholungen,
es nicht sondel'll lort
\'Y icdcrholllilgen, sondern schreiLCnde Ent-
fortschreitende
wicklungen ....
wicklungen von011 der schüchternen
schliclltcrJwlI Andeutung
AtulclIt.llIlg his
bis 7.ur yollb ewußtcn,
zur vollbewußten,
von
von jeder
jcder Entstellung
Enlsle1h1l1g freien Khll'hcil.
freicH Klarheit.
Was
\l\' ns nun noch siJHI solchc
folgt, sind
noch folgt, solche von
\' 011 HallS ßusgehende Be-
Haus ausgehende Be-
stätigungen
stä tigungell der
deI' für llTlSCI·C Deutung
für unsere hen~ils gesicherten
Deutllng bereits Annlytisdlen
gcsichel'tcli analytischen I
Ergebnisse, Er
Ergebnisse. Er zeigt
I':cigt in eiller unzweideutigen
in einer LllIzw cidclIligen Symntomhandlung,
SymJllombrmdlllllg,
die er
die er nur
verkleidet, wie
verkleidet,

zusehen,
zusehen, zeigt
Analyse
vor dem
Ilur vor
wi e er
zeigt er
dem Hausmädchen,
cr sich
er noch
nicht mehr
Analysc nicht
Hnusmiiclchcn, nicht
sich eine
noch mehr,
mehr /ur
mclll', deutet
zur Sprache
dcutet auf
vor dem
lIicht vor
eille Geburt vorstellt;
"orstclIl; aber
nuf etwas
Spri'lc1lp. komlll!.
dcm Voter,
nbcr wenn
Voter, leicht
WCllIl wir
hin, was
etwas hin,
kommt. Durch die
leicht
wir genauer
gellnuer
in der
WflS in
(!ie runde Lücke
I
im
im Gummileibe einer Puppe
Gllmmilcibc einer Puppe steckt
"tcc;kl. er
cr ein
dll kleines
k lei lles Messerchen
l\1t!sscrchell hinein,
hineill,
das
das der
dcr Mama gcJlört,
gehört, l1!ul läßt
und es wieder
Hißt es wieder herausfallen, illdem er
hernu sfnllctl, indem er
ihr
ihr die
die Bein e
Beine nl1Sei lHlIldcrrcißI.
auseinanderreißt. Di e
Die dnrlLliffolgelldc Aufklärung
darauffolgende Aufklärullg
durch
durch die Ellern, daß
die Eltern, tfll.~iichlir.h im Leibe
dnß Kinder tatsächlich Leilm der
der Mutter
l\1utlel'
wachsen
\-vachsen und
lind wie ein Lumpf
v.:ie ein hCl"ölll.'ihcfiJnlert. werden,
Lumpf herausbefördert wcrdcn, kommt
kommt...Zll
zu
spät;
fipät; sie
sie kann
kann ihm ni ch t.<: mehr Neues
ihm nichts sagen, Durch
NClIcs sagen. I)lIn:1I eine
eine andere,
nndere,
wie
wie zufällig
zuf.illig erfolgende
erfolgende Symptomhandlung
SympLomluwdlung gibt
gihL er zu, daß
C I' zu, daß er
er den
den

"
Analyse der
Analyse der Phobie
Phobie eines
eines fünfjährigen
fiinj'jiihrigell Knaben
Kflllbm 2 .i99
0+
Vater tot
Vater tot gewünscht hat, indem
gewünscht hat, indem er
er ein
ein Pferd,
Pferd, mit
mit dem
d eIn er spielt,
er spielt
umfallen läßt,
umfallen läßt, d. h, umwirft,
d. h. in dem
umwirft, in d em Momente,
lVlomente, da
da der
der Vater
Vatel' von
\'011

diesem Todeswunsche
diesem Toueswunsche spricht.
spricht. Mit
Mit Worten
\J\' orten bekräftigt
bekräftigt er,
er, daß
doß die
di e
schwer bcladenen Wagen
schwer beladenen 'Vagc n ihm
ihm die
die Gravidität der Mutter
GraviJität der Mutter vorstellten,
yorstelItell,
und daß
und daß das
uas Umfallen
Umfallen des
des Pferdes
Pferdes soso war, wie wenn
war, wie wenn man
man ein ein
Kind bekommt.
Kind bekommt. Die
Di e köstlichste
köstlichste Bestätigung
Besliitlgung in di esem Zusammen-
in diesem Zusammen-
hange, der
hange, der Beweiß,
Beweiß, daß
daß Kinder
Kinder „Lumpfe"
" Lumpre" sind,
sind, durch
dUl'eh die Erfindung
die Erfindung
des Namens
des
u
Name ns " Lodi fürfür sein Lieblingskind kommt
sein Lieblingskind kommt nur nur verspätet
vel'spliLet
„Lodi"
unserer Kenntnis,
zu unserer
zu Kenntnis, denn wir
wir hören, daß er
hören, daß mit diesem
er mit diesem Wurst-
'VUl'Sl-
l~inde schon
schon die Zeit gespielt 1

kinde die längste


längste Zeit gespielt hat.
hnt. 1
Die beiden
Die abschließenden Phantasien
heiden abschließenden Phantasien Hansens, mit denen
Hansen s, mit denen seine
seine
"ollkommen wird,
Herstellung vollkommen wird, haben bereits gewürdigt.
h aben wir bereits ge',\,ürdigt. Die
Die
eine,
eine, vom Installateur,
Installateur, der einen neuen und,
der ihm einen und, wiewie derder Vater
Vatel'
errät, größeren
errät, VViwimacher ansetzt,
grüOeren Wiwimacher ansetzt, istist doch nicht bloß die
nicht bloß die
VVi ederholung der früheren,
Wiederholung frUheren, die
die sich Insta l1ateur und der
sich mit dem Installateur Jer
Sie ist
beschäftigte, Sie
Badewanne beschäftigte. ei ne siegreiche
ist eine siegreiche Wunschphantasie
VV un st:hphantasie
und enthält
enthält diedie Überwindung de Kastrationsangst. Die
deri' Kastl"ationsangst. Die zweite
zweite
Phantilsie,
Phantasie, die Wunsch eingesteht,
die den vVunsch eingesteht, mit der :Mutter
M lltler verheiratet
verheiratet

zu sein uund
zu sein nd viele Kind er mit ihr
viele Kinder ihr zu haben, erschöpft nicht blo ß
nicht bloß
den jener unbewllßten
Inhült jener
den Inhalt unbewußten KomplKomplexe,exe, die Anblicke
sich beim Anblicke
die sich

des
des fall enden Pferdes gerührt und Angst entwickelt hatten,
fallenden hatten, - sie sie —
korrigi ert auch, was an jenen
korrigiert schlechterdings unannehmbar
je nen Gedanken schlechterdings unannehmbnl"
war, indern
war, indem sie,
sie, anstatt · den Vater zu töten,
töten, jhn
ihn durch Erhöhung
zur
zur Ehe mimitt der Großm u tter unschädlich macht. :Mit
Großmutter M i t diese
dieserr Phantnsie
Phantasie

schließen Krankheit und Analyse berechtigterweise


schließen berechtigter\Veise ab. ab.

Während uer
VVährend der Analyse ei nes Krankheitsfalles
eines Krankheitsfalles kanll
kann man elllelJ
einen
anschaulichen
anschaulichen Eindruck von der Struktur
Struktur uml
und Entv't'icklung
Entwicklung der
der

Neurose
Neurose nich
nichtt gewinnen. Es ist
ist dns
das eHe
die Sache ein er synthetiscllt:m
einer synthetischen

1)
1) Ein
Ein %Uuiicllst
zunächst befremdender Einfall Einfall des
des genialen
genialen Zeiclmers
Zeichners T I!. Th.
Th. Th. H ci 11 e, de
Heine, derr
au f <t:inem
auf *einem Blatte
Blatte imim Simpliziuimlls
Simplizissimus darstellt,
darstellt, wie das Kind des
wie uas des Se1chermeisters
Selchermeisters in in ddie
ie
'Vurstmaschil1
Wurstmaschine c gerät
gerät und drulJi
dann als Würstchen ~'Oll
als \Vfustchen en Eltern
von dden Eltern betrallert,
betrauert, eill gesegnct
eingesegnet
wird
wird lInd
und gen
gen Himmel
Himmel fliegt
fliegt,, findet
findet durch
durch die
die Lodicpisodc
Lodiepisode unserer
unserer Analyse seine Zurück-
Analyse seine Zurück-
fühnmg
führung auf
auf eine
eine infan tile Wurzel.
infantile Wurzel.
250 Krankengeschichten

Arbeit, der
Arbeit, man
mim sich sich Ililchher
nachher llnterziehen
unterziehen muß. ''''enn Wenn wir V\'lr diese
diese
Synthese
Synthese bei bei derder Phobie unseres kleinen Hons
unseres kleinen Hnns unternehmen, so so
knüpfen wir wir im die Schilderung
an die Kon~titutioll, seiner
Schilderung seiner Konstitution, leitenden
seiner leitenden
sexuellen \Yünsche
Wünsche und seiner Erlebnisse bis bis zur
zur Geburt der der
Schwester an, iln, diedie wirvvir öluf friiheren Seiten
auf früheren Seiten dieser
dieser Abhandlung
Abhnndlung
gegeben haben.
Die Ankunft dieser dieser Schwester brachte brnchte ihm mehrerlei, was wns ihnihn
yon
von nun an n11 nicht
nicht zur Ruhe H.llhe kommen ließ. ließ. Zunächst
Zlllliichst ein
ein Stück
Stück
Entbehrung, zu Anfang Anfnng eine eine y.citweilige
zeitweilige Trl'1Il11111g
Trennung von der der Mutter
l\1utter
und dann
dalm sprit
später er eine dauernde Verminderung ihrer ihrer Fürsorge und

Aufmerks;lmkeit,
Aufmerksamkeit, die elie er
er mit der Schwester
Schweslcr Zll ~ich gewöhnen
teilen sich
zu teilen
mußte. Zuzweit eine eine VVicderbclehllng
Wiederbelebung seiner Lw.t el"lelmisse aus der
seiner Lusterlebnisse der
hervOl·gerufell durch oll
Kinderpflege, hervorgerufen tins, ",os
all das, was er die l\1utter
er die Mutter mit
eier.
der kleinen Schwe!iter
Schwester vornehmen sah. soll. Aus
AllS heiden
beiden Einflüssen crgilb ergab
sich eine
sich eine Steigerung seiner seiner crotil'chcll
erotischen Red iirftigkeit, der es
Bedürftigkeit, es annn
Befriedigung
Befriedigung zu mangeln begann. bcgnnn. Fi\r Für den Verlust,Verlnst, den ihm die die
Sehn·ester gebracht
Schwester gebrncht 11n1le,
hatte, entschiicligt
entschädigt er er sich
!'ich durch
durc.h die
die Phant<lsie,
Phantasie,
d;lß er
daß selbst Kinder IHlbC',
er selbst habe, und IIml solange
sohmge er Cl" (bei
(bei !'cinem ,,".weiten
seinem zweiten
Aufenthillte)
Aufenthalte) in in Gmunden mit diesen Killdel"ll Kindern wirklich spielen spielen
konnte,
konnte, fand fnnd seine
seine Zärtlichkeit
Ziirtliehkeit genügende
gelll'lgelJ(lc Ablei1.lHlg.
Ableitung. Aber nach
Wien zurückgekehrt, war
\Vien zurückgekehrt, ",nr er er wieder einsam, ein~nm, heftete
heftete alle
nl1e seine
seine
Ansprüche
Ansprüche an an die Mutter und litt litt weitere Entbehrllng, da
weitere Entbehrung, da er er seit
seit

dem Alter
dem Alter vonvon +1/'). Jahren
.-jZ/a Jnhren aus nllS dern
dem Schlnf ... imlller der
Schlafzimmer der Eltern
Eltern ver-yer-
bannt worden
bannt worden war. Seine gesteigerte erotische
Seine gesteigerte erotische Errcgbnrkeit
Erregbarkeit äußerte
sich
sich nunnun in in Phnntnsien,
Phantasien, welche die die S0ll1111ergespielen
Sommergespielen in ~eine
in seine
Einsamkeit
Einsamkeit beschworen, und in in regelllliißigcn nutoerotischen Be-
regelmäßigen autoerotischen
friedigungen
friedigungen durch mnslllrbntorisch
masturbatorische e Reizung
Heizllllg des des Gellitnles.
Genitales.

DI;ltens
Drittens brachte ihm aber di diee Geburt
Gehurt der Schwester die die An-
A11-
rpgl111g zu einer
regung ei nel· Denkarbeit,
Denknrl1cit., die einerseits nicht
die einerseits nicht znrzur Lösnng
Lösung zu
bringen nnderscig ihn
bringen war, anderseits ihn in m Gcfühlskonllikte
Gcfnldskonllikte verstrickte.
yerS1.rickle. Das
große Rätsel stellte
große stellte sich für ihn ein,
sich für ein, woher die die Kinder kommen,
das erste
das erste Problem vielleicht, dessen L<'il->llllg
vielleicht, dessen Lösung die Gci~tcskriifte des
die Geisteskräfte des
Kindes
Kindes in Anspruch nimmt, Yon
in AnspnlCh von dem das dn~ Hiitfiel
Rätsel der thebnnischen
der thebanischen
40 1 _ .
11

I
.4..naly se der
Analyse der Phobie
Phobie eines
einesfünfjährigen
fünfjällrigen Knaben
Knahel' 2 5

Sphinx wahrscheinlich
Sphinx wahrscheinlich nur
nur eine
eine Entstellung
Entstellung wiedergibt.
wiedergibt. Die
Die ihm
ihm
gebotene Aufklärung,
gebotene Aufklärung, der
der Storch
Storch habe die Hanna
habe die Hanna gebracht,
gebracht, wies
wies
er ab.
er ab. Er hatte
Er haUe doch
doch bemerkt,
bemerkt, daß
daß die
die Mutter
Mutter Monate
Monate vor
vor der
der
Geburt der
Geburt der Kleinen
Klein en einen
einen großen Leib bekommen
großen Leib bekommen hatte,
hatte, daß
daß sie
sie
dnnn zu
dann Bett gelegen,
zu Bett gelegen, bei
bei der
der Geburt
Gehurt gestöhnt hatte und
gestöhnt hatte und dann
dann
schlank aufges tand en war.
schlank aufgestanden war. Er
Er schloß
schloß die Hanna
also, die
also, Hanna sei sei im
im Leibe
Leibe
der Mutter gewesen
der Mutter gewesen und und dann herausgekommen wie
dann herausgekommen wie einein „Lumpf".
"Lumpf".
Dieses Gebären
Dieses Gehäl'en konnte
konnte er er sich
sich lustvoll
lustvoll vorstellen, unter Anknüpfung
vorstellen, unter Anknüpfung .
an eigene
an eigene früheste Lustempfindungen beim
früheste Lustempfindungen Stuhlgange, konnte
beim Stuhlgange, konnte sich
sich
also mit doppelter
also mit doppelter Motivierung
Motivierung wünschen, selbst Kinder
wünschen, selbst Kinder zu zu haben,
haben,
um sie
sie mit
mit Lust
Lust zuzu gebären
gebären und und dann
dann (mit gleichsam)
(mit Vergeltungslust gleichsam)
Vergeltungslust
um
z.u pflegen.
zu pflegen.
.
In all
In a11 dem
d em lag
lalTb '
nichts was
nichts, was ihn
ihn zu zu Zweifel
Zweifel oder od er zu
zu
Konflikt geführt
Konflikt gefnhrt hätte.
hätte.
Aber es
Aber es war noch etwas etwas anderes
anderes da, was ihn
da, was stören mußte.
lhn stören mußte.
Der Vater
Der Vater mußte etwas etwas mitmit derder Geburt der der kleinen Hanna
kleinen Hanna zu zu
tun haben,
tun hilben, denn er er behauptete,
behauptete, Hanna und er selbst, Hans,
er selbst, Hans, seien
seien
seine Kinder.
seine Kinder. Er hatte hatte siesie aber gewiß nicht nicht in die Welt
in die '''eh gesetzt,
gesetzt,
sondern die die Mama. Diesel' Dieser Vater war ihm bei bei der Mutter
der Mutter im im
sondern
'VeITe. V\Tenn er
Wenn da war, konnte er nicht
er da bei der
nicht bei Mutter schlafen,
der Mutter schlnfen,
Wege. b .

und
und wennwenn di M utter Hans ins
e :Mutter
die Bett nehmen wollte,
ins Bett wollte, schrie der
schrie der

Vater. Abwesenheit des des


Vater. Hans Hans hatte
hatte erfahren,
erfahren, wie, wie gutgut cr's bei Abwesenheit
er's bei

Vnters zu beseitigen,
Vaters haben
haben könnte,
könnte, und und der VVunsch,
Wunsch, den den Vater
Vater zu beseitigen,

wnr gerechtfertigt. Nun erhielt Feindseligkeit eine eine


war nur nur gerechtfertigt. erhielt diese
diese Feindseligkeit

Ve,rstiirkung.
Verstärkung. Der Vater hatte ihm ihm die Lüge vom vom Storch erzählt,
Storch erzählt,

lind Dingen
und es es ihm
ihm damit
damit unmöglich
unmöglich gemacht,
gemacht, ihn ihn in in diesen
diesen Dingen

um der
bei der
um Aufklärung
Aufklärung zu zu bitten.
bitten. Er Er hinderte
hinderte ihn ihn nicht
nicht nur,nur, bei

Mutter
Mutter im im Bette
Bette Zu zu sein,
sein, sondern
sondern vorenthielt
vorenthielt ihm ihm auch auch dasdas

\Yissen, beiden
nach beiden
Wissen, nach nach dem dem er er strebte.
strebte. Er Er benachteiligte
benachteiligte ihn ihn nach

Itidlt ungcn, und


Richtungen, und di es offenbar
dies offenbar zu seinem eigenen
zu seinem eigenen Vorteile.
Vorteile.

Daß
Daß er nun di
er lIun esen selben
diesen selben Vntcr,
Vater, den den er er als Konkurrenten
als Konkurrenten

hassen
hassen mußte,
mußte, seitseit jeher
jeher geliebt
geliebt hatte und weiter
hatte und weiter lieben mußte,
lieben mußte,

dnß
daß erer ihm
ihm Vorbild
Vorbild \-"ar,
war, sein
sein erster
erster Spielgenosse
Spielgenosse und und gleichfalls
gleichfalls

~{'in
sein Pflege-r
Pfleger ausaus denden ersten
ersten Jnhren,
Jahren, dasdas ergab
ergab denden ersten,
ersten, zunächst
zunächst
25 2 KKrankengeschichten
ra llJ.:ell geschieht1:1/

nicht
ni ch t IüslU\ ren Gefühlsk
lösbaren Gefühlskonflikt. Wie
onfl ikt. \Vi e H a useIls Na
Hansens tu r sic.:
Natur sich h eentwickelt
ntwick elt
hatt e, m
hatte, mußte
ußte di e Li
die ebe vvorläufig,
Liebe orlüllfig di e Ohe
die rllill1d be
Oberhand hnltcn lind
behalten und delL
den
Haß uunterdrücken,
Haß nt erd rücke n, oll1l
ohne e ih n illlfllclJclJ
ihn aufheben Zzu i l kiinll
können,CIJ, delln
denn eerr wUl'de
wurde
von der
\'Oll der Lieue ll!' Mu
Liebe Zzur tter hher
Mutter immer
er im m cr \'on e lle m gespeist.
von nneuein gespeist.
Der
D el' Voter wußte aber
Vater wußtc aber nnicht
ich t uur,
nur, w oll cI' di
woher e Kin
die de}' kkommen,
Kinder ommcn,
er
er iibte
übte es li ch ,,'irkli
es [lauch ch ilüus,
wirklich ll ::i, das, "'fiS
was Hall
Hanss 11111'
nur dunk el nhnen
dunkel ahnen
konn te. O
konnte. cr \V
Der Wiwimacher
iw im <lcl&e r JHu
mußte etwas cI;unit
ßlC e1W.15 damit zn zu ttun
un haben,
haben,
dessen Erregung
dessen Erregull g nll
all di ese Ged
diese Gedanken
nn kc lI hegleit cte, lin
begleitete, undd Z\\'
/.warOI' ein
ein
großer
großer,, größer als
als H Ulls sci
Hans n e n filnd,
seinen fand. Fo lg te ll1all
Folgte man dC denII Empfindllngs-
Empfindungs-
andeutungen, ddieie ~ic h dil
sich da crg; >'0 m
lIlCTI , :so
ergaben, ußt t: ('s
mußte es sich
sich um ci lle
eine
Ge\\'i1.
Gewalttätigkeit rmdeln, ddie
IUäligkc il hhandeln, man
ie IlI anl dlJl'
iUI ill Mama
der M il nl il verübte,
vCI'iibtc, Uum
In ein
ein
Zerschlagen, ein ÖITll
Zerschlagen, un gsch alTe lJ, eein
Öffnungschaffen, in Eindl'iugclI
Eindringen in in ei n en "bge-
einen abge-
schlosscnctl Raum, den Imp
schlossenen Hnum, Impuls d il~ lI konllt
uls dazu konnte c tins
das Kind in in sich
sich
\'erspüre
verspüren; n ; ouer
aber ob wohl es
obwohl es au \V(~gc W
dem Wege
auff dcm von sci
iU', \'on
war, ll cn l'enis-
seinen Penis-
sensntionen
sensationen aus, nu s, die
die Vagi
Vagina p l»,l lI licn~ lI, $0
n<l Zzuli postulieren, k onll te es
so konnte doch
es (]Ol,;l!

dm; Rätsel
das Rät se1 nich
nichtt !ö1;C d ellll so
ll, denn
lösen, c t\\'a~, wie der
so etwas, deI' Wiwimacher
\Viwimil ch er es es
brauchte, uesta
hrauchte, ll d ja
bestand ja in sei ll l'f Kenntnis
ill seiner Kelllltnis nicht;
!lich t; vielmehr
\'ic hn chr slftlHl
stand lier
der
Lösung ÜlJCn~euglll1 g ill)
L ösu ng d ie Überzeugung
die im Wege,
\" ege, dnßdaß die Mama einen
di c Millllrl V\' iwi-
e in cn Wiwi-
macher
ml1ch er wie besitze, Der
wi e er besitze. D er Lösungsversuch,
LÖStlll gs\'cn; llch, was Wi1S man mit der
Inilll mit der
Mama
:M am a anfangen m ü ßte, damit
31lfrll1gcIl müßte, d i1 l1li t sie
sie Kinder
Ki nd u!' bekomme,
ht');; o IJllIW, versank
\'ersilJlk im
im
Unbewußten,
Un bewuOtc lI, und beiderl ei aktive
lllHl beiderlei ilkti\'c Impulse,
Implll:;p, der
ti e r feindselige
fein dselige gegen
g egen
den
den Vater
Vut er wie
wi e der
de r sadistisch-zärtliche
snd istisch -ziirtl ir h e gegen
.gege ll die
d ie Muller,
l\'Jutler, blieben
h li eb en
verwendungslos,
\'en\'en d un gslos, der
der eine
ei n c infolge
ill rulge der
der neben dell1 Hasse
IIdJI.'1l dem Il nssc vorhandenen
\'Odw lld clJel1
Liebe,
Li ebe, der
der andere
"ndcre vermöge
,'p. nn öge derdcr Ratlosigkeit, ditO sich
Hntl osig:l;;cil, die sit:h aus
i1US den
dCII
infantilen
in fanti 1en Sexualtheorien
Sex lwlth co ri ell ergab.
,!rgn h.
Nur
Nur in in dieser
rJicser Weise
\V eise vermag
\'e J'lllilg ich,
ich, auf
HilI' die (li e Resultate
l\ es lI ltntc der
der Analyse
Annlyse
gestüt zt, die
gestützt, (li e unbewußten
unbcw lIß tell, KomplexeKOlllpl exe und \V lllI!'chl'c~; lIl1g C l1 zu
I1l1d Wunschregungen zu
k o nstrUier en, deren
konstruieren, tiereIl Verdrängung
VcnhiiHg llltg' und 1IIul Wiedererweckung
\,Vi cl'Crerwc(:k ullg die die Phobie
Phobie
des H Il IiS zum
kl einen Hans
des kleinen Vorscl](~i ll e brachte.
,O lm Vorscheine hrnch tc, Ich kh weiß,w ei B, daß
tl i1ß damit
t1nmlt
dem
dem Denkvermögen
Denkverm ögen eines l:in es Kindes zwisdl e !1 'I. und
KiJl tl c::; zwischen j, I1l1d 55 Jahren viel
J nhl'Cll viel
zugemutet
zugemu let ist, ist, aber
nbel' ichich lasse 1I1icl\ von
I.. ssc mich \'011 deind c m leiten,
le il ell, was
W<lS wirwir neu
lIe ll
erfahren
erfah ren haben,
h abClI, und hillt e mich
u ild halte m idi durch
d ll l"d! die di r: Vorurteile
Vn nlrtcil c unserer
ull screr
Unwissenheit
U nwisse llh eit nicht
ni ch t fürfür gebunden.
g eb u udel1, Vielleicht
Vi e ll<.'i cllt hätte
hiiu c man di e Angst
1ll"11 die Ang::t
Analyse der
Analyse der Phobie
Phobie eines fiinfjithrigell Knaben
eines fünfjährigen Knabr'!l 253

vor
vor dem „Krawallmachen
dem "Krawallmachen mit mit dend en Beinen"
Beinen" benutzen
benutzen können,können, um um
noch Lücken
noch LLid:en in in unserem
unserem Beweisverfahren
Beweisverfuhren auszufüllen.
auszufüllen, Hans Hans gab gab
z\\'nr an,
zwar an, eses erinnere
erinnere ihn ihn anan das
das Zappeln
Znppeln mit mit den den Beinen,
Beinen, wenn
v\'enn
er gezwungen werden
er gezwungen werden sollte,
sollte, sein
sein Spiel
Spiel zu unterbrechen, um
zu unterbrechen,
Lumpf zu
Lumpf machen, so
7.ll machen, so daß
daß dieses
dieses Element
Element der der Neurose
Neurose in Be~
in Be-
ziehnng zu
ziehung zu dem
dem Problem
Prohle m gerät,
gerät, ob ob diedie Mama
Mnma gerne gerne oder
oder nurnur
gezwungen Kinder
gezwungen Kinder bekomme,
bekomm c, aber aber ichich habe
ha he nicht
nicht den den Eindruck,
Eindruck,
dnß hiemit
daß hiemit die die volle
vol1e Aufklärung
Aufklärung für dns „Krawallmachen
für das "Krawallmachen mit mit denden
Beinen" gegeben ist.
Beinen" gegeben ist. Meine
l\1eine Vermutung,
Vermutung, daß daß sichsich beibei dem
dem Kinde
Kinde
eine Reminiszenz an
eine Reminiszenz an einen
einen von
von ihm im Schlafzimmer
Schlafzimmer beobachteten
beobachteten
sexuellen Verkehr der
sex ueIJen Verkehr der Eltern
Eltel'n geregt
geregt habe,
habe, konnte der dei' Vater
Vater nicht be~
nicht be-
stiitigen. Begnügen wir
stätigen. wir uns also mit
U11S also mit dem, was wir ,"vir erfahren
erfahren haben.
haben. .
Durch welchen Einfluß Einfluß es es inin der
uer geschilderten
geschilderte I] Situation
Situation beibei
Hnns zum Umkippen, zur
Hans zur Verwandlung der libidinösen libidinösen Sehnsucht
Sehnsucht
in Angst gekommen ist,
in ist, an
an welchem Ende da da die Verdrängung
die Verdrängung'
eingesetzt
eingesetzt hat, hat, dns ist schwer zu sagen
das ist sagen und könnte könnte wohl wohl nur nur
durch die
durch die Vergleichung mit mehreren ähnlichen ähnlichen AnalysenAnalysen zu zu
entscheiden sein;
entscheiden sein; ob das intellektuelle Unvermögen
das intellektuelle Unverrnögen des Kindes, das
des Kindes, das
sch\'\'ierige
schwierige Problem der Kinderzeugung zu lösen lösen und und die die durch
durch diedie

Annäherung
Annäherung an die die Lösung entbundenen aggres.. ...iven Impulse
aggressiven Impulse zu zu

verwerten, den Ausschlag gab oder ein somatisches


yerwerten, Unvermögen,
somatisches Unvennögen,
ei ne Intoleranz
eine Intoleranz seiner Konstitution gegen die regelmäßig regelmäßig geübte geübte
masturbatorische
masturbatorische Befriedigung, ob die die bloße Fortdauer der sexuellen sexuellen

Er~egllng
Erregung in in so
so hoher Intensität zum zum Umschli1ge
Umschlage führen mußte,
führen mußte,
das
das stelle
stelle ich
ich als
als fragliCh
fraglich hin, bis bis uns weite."e Erfahrung zu
weitere Erfahrung zu
Hilfe
Hilfe kommt.
Dem Gelegenheitsanlasse für für den
den Ausbruch der Krankheit. Krankheit zn zu
"jel
viel Einfluß
Einfluß zuzuschreiben, verbieten verbieten die die zeitlichen
zeitlichen Verhtiltnisse,
Verhältnisse,

denn
denn Andeutungen von Ängstlichkeit waren bei Hans lange vorher, vorher,

ehe
ehe er er das
das Stel1wagenpferd
Stellwagenpferd auf auf der der Straße
Straße umfnllen
umfallen si\h, sah, zuzu
beobnchten.
beobachten.
Immerhin
Immerhin knüpfteknüpfte die NeuroseNeurose direkt an an dieses
dieses akzidentelle
akzidentelle

Erlebnis
Erlebnis an an und
und bewahrte
bewahrte die die Spnr
Spur desselben
desselben in in derder Erhebung
Erhebung
254 K rankcngeschichlcn
Krankengeschichten

des Pferdes zum .Angstobjekt.


des Pferdes A ngstobjek t. Eine "„traumatische trmullillisch e Kraft" kommt
diese
diesem m Eindn\cke
Eindrucke an uml und für liich sich nicht 7.11; zu; uur nur die die frühere
Bedeutung des
Bedeutung des Pfe rd es als
Pferdes als Gegellstaml
Gegenstand der Vorliebe Vorliebe und uno des des 11)-In-
ter~ses
teresses und die Anknüpfung Rn
die Anknnpfung an das tin s t.rtlumatisch
traumatisch geeignetere geeigneten;
Erlebnis in (»munden,
Gmllnd en, wie Fritzl I'ritzl beimbeilll Pfc l'd cspi clc umfiel,
Pferdespiele umfiel, so,,,,ie
sowie
der leicht
der leichte Assoziations,,'cg YOII
e Assoziationsweg von FritzlFritzl zum Vater, Vater, haben h ahen dell den zu- zu-
fällig beob<l
fällig chtetCll Unfall mit so großer Wirksamkeit
beobachteten 'Yirksiunkeil <lausgestattet lI,c:gestattet.
JA, wahrschein
Ja, wahrscheinlich lich hÄtLen
hätten nnch auch di ese Beziehungen nicht
diese ni cht <llIsgereicht,
ausgereicht,
wenn
wc ni cht d<lnk
nn nicht ScIt llli ('g~mlll:;cit lind
dank der Schmiegsamkeit und der Vieldeutigkeit der
AssoziatiollS\'erkniipfungen der
Assoziationsverknüpfungen der gleiche
gleiche Eindruck
Kindruck sich ~ i ch auch
OIllch geeignet
erwi esen hätte,
erwiesen hätte, an 0111 dell
den zweit
zweiten der im Unbewußten
e n dei' UllbcwlIßtell bei bei HansHan~
lauernden Komple xe, <Ian
lauernden Komplexe, n den YOIl von de derr Niederkunft
Nicd<.'rkullfL der graviden grnYidcn
Mutter, zzuu rühren.
rühren, Von da dn an 0111 warW<1r derde r Weg\Vcg 1.111' zur VVicderkch
Wiederkehrr des des
Verdrängten eröffnet,
Verdrängten e röffne t, und nun ""Ilrdc er
111111 wurde cr illin der Weise he~c11ritlcn,
'''eise beschritten,
dilß das
daß das pathogene l\10\leri Material .. l auf
nur den ~le n lPferdekomplex
' rQl'(lckolllpIcx um-
(tra ns poni e rt) und
gearbeitel (transponiert)
gearbeitet lin d ,H diee h cgl ei t cttd c n J.\ff~
begleitenden Affekte
uniform in Angs t verwandelt
in Angst verwnndcJt erschienen. cn;c hi e n cH,
Bemerkcnswertcrwcisc mußte
Bemerkenswerterweise tn llßlcSflIi1cr-t~u
sich der nunmehriget l lll ch )'i gc Vorstellungs-
YOl'l'tellnugs-
inhalt der Phobie
inhalt Phohie noch n och einee ine Entstellung
Entstellnng und F.I·~clznllg gefallen
llud Ersetzung gefn lJcn
lnssen , ehe
lassen, ehe dasclOlS Bewußtsein
Bewußl,scill Kenntnis KClllltllis "UI! von ihm nahm. nnh lll. Der Ocr ersteerste
Wortlaut
'Vortlnut der der Angst,
Angst, den Hans B,ms äußerte,
liuBc rt c, war:wOll': das dils Pferd
Pfe rd wird mich
beißen;
beißen; er er rührt
rUhrt aus einer anderen
<lU5 einer <I IHlcJ'CIi Szene
SZC1IC in ill Gmunden
GmuIHlell her, her, diedie
einerseits Beziehung zum
ein erseits Beziehung feindf'cl igell Wunsche
I'.um feindseligen VV\1I1Sc)IC gegen gegell den Vater
hat, anderseits
hat, anderseits an <In die
die Onaüllillli e \'('fwarllllll g erinnert.
nieverwarnung t,rjll llCl't. Es E... hat
lwt sich :;ich dadn
ein ablenkender
ein a blenkend er EinflußE.influß geltend gemacht, gt'ITlfIcht , derd(~ r vielleicht
vielleicht von den
Eltern ausging;
Eltern ausgingj ich ich binbin nicht
ni cht sicher,
sicher, ob oh diedie Berichte
Bericht e über Hans H<l11S
damals s01'gf.iltig genug abgefaßt
dn rn als sorgfältig "'" (1 1'11CII, um
IlhgcfnOt winden, 11111 uns C'l1l schcidcll
1111 5 entscheiden
ZU lassen,
zu lassen, obob er An gst diesen
sei ncr Angst
er seiner \li csclI Ausdruck
Al lsdrilck gegeben, gt.'\~e b(, ll , ehe
e he oder oder

!
e r s l nachdem
erst
zur Rede
zur
nac hJ c m ihn
Rede gestellt
gesteHt hatte.
illll diedi c Mutter
ImUt'. Im
1\1\1 IIC r wegen seiner
1m Gegensätze
Gf'ge IlSal'l;(! zur
~eit,cr Masturbation
l\1asturh<ltiol1
'l. lIr Dalostf'))lIug
Darstellung der der
Krnnkc ngeschi chtc möchte
Krankengeschichte müc1J1c ich ic h das dns letzlere
le lzte re vermuten.
Vefltlut cn , Im übrigen ührigen
ist utlvel'kcn nbllr, daß
ist unverkennbar, d<lß der fc iJl(l$clige Komplex
der feindselige Kompl e~ gegen g"CgCll den Vater
Li ell Vater
bei Hans
bei nhcraJl den
Hans überall de n lüsternen
lü SI CI'lI Cll gegen
gcg;1!J1 die (1ie l\1nllMutter c r verdeckt,
"cnJf>c1a,
.Analyse der
Analyse der Phobie
Phobie eines
eines fünfjährigen
jünjjährigell Knaben
Knaben 255
~55

SOWle er
sowie er auch
auch in
in der
der Analyse
Analyse zuerst
zuerst aufgedeckt
aufgedeckt und
und erledigt
erledigt
wurde.
wurde.
In anderen
In anderen Krankheitsfällen
Krankheitsfällen fände
fande sich
sich weit
weit mehr über
mehr über diedie
Struktur einer
Struktur einer Neurose,
Ne urose, ihre
ihre Entwicklung
Entwicklung und und Ausbreitung
Ausbreitung zu zu
sagen, aber
sagen, aber die die Krankheitsgeschichte
Krankheitsgeschichte unseres kleinen Hans
unseres kleinen Hans ist ist
sehr kurz;
sehr kurz; siesie wird
'wird alsbald
alsbald nachnach ihrem
ihrem Beginne
Beginne von \"on der
der Be-Be-
handhmgsgeschichle abgelöst.
handlungsgeschichte abge)öst. Wenn
"Venn die die Phobie
Phobie sichsich während
während der der
Behandlung dann
Behandlung danll weiter
weiter zu ~u entwickeln
entwickeln schien, neue Objekte und
schien, neue Objekte und
neue Bedingungen
neue Bedingungen in in ihren
ihren Bereich
Bereich zog, so war
zog, so war der der selbst
selbst be-be-
handelnde Vater
handelnde Vatel" natürlich
natü rlich einsichtsvoll
einsichtsyoll genug, darin nur
genug, darin n ur ein
em
Zumvorscheinkommen des
Zumvorscheinkommen des bereits Fertigen und
bereits Fertigen und nicht e ine Neu-
nicht eine Neu-
produktion, die
produktion, die man der der Behandlung
BehandlUl.lg zur zur Last legen könnte,
Last legen könnte, zu zu
erblicken. Auf solche
erblicken. solche Einsicht
Einsicht darf darf man
m an dann in in anderen
anderen Fällen
Fällen
Behandlung nicht
VOll Behandlung
von nicht immer rechnen.rechnen.
Ehe ich
ich diese
diese Synthese
Synthese für fü r beendigt erkläre, muß ich
beendigt erkläre, ich noch
noch
einen andern
einen andern Gesichtspunkt
Gesichtspunkt würdigen,
lNÜl'digen, bei bei dem wir mitten in
,"Ir mitten in
die Schwierigkeiten
die Schwierigkeiten der der Auffassung
Au ffassung neurotischer
neurotischer Zustände
Zustände geraten
geraten
werden. Wir
werden. VVil" sehen,
sehen, wie unser kleinerkleinet· Patient Yon einem
Patient von einem wichtigen
wichtigen
Verdr~ingullgsschl1be
Verdrängungsschube b efallen wird,
befallen wird, der seine herrschenden
der gerade seine herrschenden
~etri fft. 1 Er entäußert
1
sexuellen Komp onenten betrifft.
Komponenten entäußert sich der Onanie,
sich der Onanie,
sexuellen
el"
er weist mit Ekel
weist mit Ekel von sich, Exkremente und
sich, was an Exkremente und an Zuschauen
an Zuschauen
bei
bei den Verrichtwigen erin
den Verrichtungen nert. Es sind
erinnert. sind aber
aber nicht
nicht diese Kom-
diese Kom-

ponenten,
ponenten, w elche beim Krankheitsanlasse
welche Krankheitsanlasse (Lei (beim Anblicke des
m Anblicke des

fallenden Pferdes)
fallenden Pferdes) angeregt
angeregt werden, und die das Material Material für für di e
die

Symptome,
Symptome, den luhalt Inhalt derder Phobie,
Phobie, liefern.
liefern.

M all hat
Man hat also
also da Anlaß, eine eine prinzipielle
prinzipielle Uhtel'scheiduug
Unterscheidung auf- auf-

zustellen. einem Ver-


zustellen. "\,T ahrscheinlich gelangt
gelangt man zu ei nem tieferen
Wahrscheinlich tieferen Ver-

ständnisse
ständnisse desdes Krankheitsfalles, wenn wenn m man
an sich
sich jenen anderen
jenen anderen
Komponenten
Komponenten zuwendet,
zuwendet, welche die die bei den letztgenannten
beiden letztgenannten Be- Be-

dingungen
dingungen erfül1en.
erfüllen. Dies
Dies sindsind bei Hans R
bei Hans Regungen,
egungen, die die bereits
bereits

x) Dor
1) Der Vater
Vater hat
hat sogar
sogar beobachtet.
beobachtet, daß
daß gleichuilig
gleichzeitig mit
mit dieser
dieser Verdrängung
Verdrängung ein
ein Stück
Stück
Sublimierung
Sublimierung beibei ihm
ihm eintritt.
eintritt. Er
Er 'Leigt vom Beginne
zeigt "am Beginne der
der Ängstlichkeit
Ängstlichkeit an
an ein
ein ge-
ge-
steigertes
steigertes 1nteresse für Musik
Interesse für Musik undund ent wickelt seine
entwickelt seine heredi täre musikalische
hereditäre musikalische BegallUng.
Begabung.
256 K rn nk~11 pese" ieh, ,' li
Krankengeschichten

vorher unterclrückt
vorher unterdrückt wnrellwaren u nd sidl,
und sich, soviel WII' wir Clf ,l1nell, niemals
erfahren, niemals
ungehemmt iiäußernußern Konnten,
konnten, fei mlselig-circ l':>nchtige Ge
feindselig-eifersüchtige fühl e ggegen
Gefühle egen
den Vatel"
Vater u nd sa
und d i sli~c h e, Ko
sadistische, j l ll~fl hllllJ)gCIl c
Koitusahuungeu l1l . . p'"Cchcnde, Antriebe
entsprechende, Antri ebe
gegen die 1\l n11e1", In
Mutter. diese n rl'iilH~eitigc
In diesen frühzeitigen n Unterdrückungen
Un tCl'(l ri'l cku llgcn liegt Hegt
vielleicht
vielleicht die Disposition
die Disposition für fit r die die spiitcspätere l"c Erkran kun g. Diese
Erkrankung.
ilggrc::;si\'en Ncigullge
aggressiven Neigungen n hhaben
.. bcll hei hei 11 .. 11:- kei
Hans llcll Ausweg gefund
keinen gefunden,en,
lind sobald
und sobald sie
sie in ei n er Zeit
in einer Zeit deI" der EIlthelI
Entbehrung rIl lI g li nd gesteigert
und gesteigerten en
::;cxl1cllen
sexuellen Erregllng
Erregung verstiirkt
verstärkt h ervorhrech ell wollen
hervorbrechen wollen,, entbrennt
enthrennt jener jener
l\mnpf, dell
Kampf, den wir die " Ph obie" nnennen.
die „Phobie" e nn eIl , Während
""HIlI'cllt) del'selben
derselben dringt
(.)in Teil der verdrängten
ein venlrii ll g tcll Vorstell
Vorstellungen ungc ll nls als Inhalt der Phobie,
ll1hlllt Phohie,
l'lI tstcllt und auf
entstellt llUf ei nen anderen
einen il wl crell Komplex
Kmnplcx überschrieben,
Ubcl'schrieben, ins ße-
ins Be-
wußtsein; aber nber kein
kei n Z w eifel, dflß
Zweifel, daß dies di es eill ein kU1111l1
kümmerlichererl ich c r Erfolg
ist Der Sieg verbleibt
i::;t. verhleiht der dc l' Verdrängung,
Verd l'ii llgllll g, die d ie bei di ese l' Gelegen-
bci dieser Gelege n-
heit auf andere als n ls die
d i e vo r d r i ll gliche Komponente
vordringliche KOlIl}1011e l1 tc über- üb e r-
greift. D
greift. as nndel't
Das ändert n d,lI'n n, clllß
ielli . . daran,
nichts daß das \,\Je~ e J1 ,Ies
ti M Wesen des Krnnkheits-
Krankheits-
r.ust.1ndcs durchaus
zustandes tlure haus an die Natur
a n die Na tu r der r.uri\ekzlI wciscndcn Trieb-
der zurückzuweisenden Trieh-
komponellte n gebunden
komponenten geu ll mlen bleibt. Ahsich t inul
hlei ht. Absicht !1I ul Illh
Inhal! nlt der Phobiee i ~
cljJ r Phobi ist.

C:~1~0'·ei~geh~l)~Ei~~c!lIj!
eine I.~ku Jlg
weitgehende Einschränkung der
der .~~~:cg\l11gsfreiheit,
Bewegungsfreiheit, siesie ist
ist _
i1 1 !''?_:5 n ~
also eine
m.acl~!..vollc .,R
machtvolle gegc~ll.. die
en klio.1l gegen
Reaktion clic. ~h l1l ~_l~t~ Bewegungsim-
dunklen B c~~u n gsi m ­
pulse, die
pulse, slch besonders
dIe' sich besonde rs gegen
gegc n die
di e Mutter
IVl ut.l cl' wenden
Wm1tlen wollten.
wollte lI . Das
Dns
Pfer d war
Pferd wnr für den
{U r den Knaben immer das dns Vorbild
Vorhild der der Bewegungs-
ßewcg'llllgs-
lust („Ich
lust (" Ieh bin bin ein junges Pferd",
ei n junges Pferd" , sagt sagt HansHons im He rumspringcn),
Herumspringen),
aher da
aber da diese ß c,,"egungsilist den
di ese Bewegungslust Ko illl ::;impltl ~ einschließt,
d CII Koitusimpuls einschli eßt, wird
flewcgungslus t von
d ie Bewegungslust
die Neu rose eingeschränkt
der Neurose
VO ll der cillgcsrJu iill kt undulld das
dns Pferd
Pferd
zum
zu m Sinnbild
Si lln hil d desdes Schreckens
Schrecken s erhoben.
CI'h 01lc11, E!"i sclleillt, daß
Es scheint, dnß den ver- vel"-
drÄ lIgte n Trieben
drängten T riehen in in der
der Neurose
Ncurose nichts 11ichls anderes
nlldcl"es verbleibt
verlJI eiht als die
fil s die
Ehre, der
Ehre, der Angst Atlgst im Bewußtsein
Bcw11 ßtsein die die Vorwände
Vo rwU ude zu zu liefern.
liefern, AberAhe r
so deut lic h auch
so deutlich nu ch der SiegSi eg derde i' Sexualablehnung
Sex uillnhl ch Jl\1I1g in in der
dei' Phobie
Phobie ist, ist)
w läßt
so Hißt dochdoc h die Komprorn iß nnttn' der
di e KompromiHnalur der Krankheit nicht zu,
Kra n kh eit nicht '1,U, daß

das Verdrängte
das Vcrdriingw nichts niehtl\ anderes
.1ndc res erreiche.
e rreiche. Die Oie Phobie
Phohie vor vor dem de m
Pferde ist
Pferde ist doch
lloch wieder
w ietie r ein H i ll { lcl'lIi ~) auf
e in Hindernis, tli e Gasse
ullr die Gn5se zu gehen,g eh eu)
und
untl kann als Mittel
Ki'l ll ll als d ie ll cn, um
Mitt el dienen, 1lI1l bei Lei der geliebten M'tlttcr im
gelie bte n Mutter
Hause
Hnuse zu Z\1 bleiben. Dill'in hat
bleibe n , Darin s.ich also
hil t sich olso die di e Zärtlichkeit
Ziil'llichkeit fürfnr die die
--
.A llalx.s~ de)-'
Analyse Phobie eines fünfjährigen
der Phobie fiinjj äh rigen Knaben
Knaben '257
57
Mutter siegreich
Mutter siegreich durchgesetzt;
durchgesetzt; der der Liebhaber
Liebhaber klammert sich sich infolO'e
infolge
b
der Phobie an seln
der Phobie sein geliebtes
geliebtes Objekt,
Objekt, aber
aber freilich
freilich ist
ist nun dafür
nun dafür
gesorgt, daß er unschädlich bleibt. In di esen heiden
gesorgt, daß er unschädlich bleibt. In diesen beiden Wirkungen
Wirkungen
offenbart sich die eigentliche Natur einer neu
offenbart sich eigentliche Natur einer rotischen Erkrankung.
neurotischen Erkrankung.
AIr.
Alf. Adler hat kürzli ch in
kürzlich in einer
einer ged.nkenreichen
gedankenreichen Arbeit,'Arbeit, derder
1

ich vorhin
ich vorhin d ie Bezeichnung Triebverschränku
die Triebverschränkung ng entnommen habe, habe
flusgeführt,
ausgeführt, daß di diee Angst durch die Unterdrückung des
durch des von ihm
sogenannten
sogenannten "Aggressionstriebes"
„Aggressionstriebes" entstehe, 11nd und in in weitumfassender
weitumfassender
Synthese diesem Triebe
Synthese diesem Triebe die Hauptrolle im Geschehen, "im „im L eben
Leben
nd in
uund in der Neurose !' zug
der Neurose" ewiesen. W
zugewiesen. Wenn
enn wir zum Schlusse Schlüsse ge-
ge-
langt sind, daO' in
langt sind, daß in unser
unseremem Falle von Phobie die Angst durch
die Angst durch
die Verdrängung
die Verdrängung jener jener Aggressionsneigungen, der feindseligenfeindseligen gegen
gegen
den Vater und
den Vater u nd der sadistischen gegen die
der sadistischen die Mutter, zu erklären
erklären
sei, scheinen wir
sei, scheinen eine eklatnnte
wir eine eklatante Bestätigung für die die Anschauung
Adlers
Adl e rs erbracht
erbracht zu zu haben.
haben. Und doch kann ich derselben, die
ich derselben, die ich
ich
f ür eine
für irreführende Verallgemeinerung
eine irreführende Verallgemeineru.ng halte, nicht beipflichten.
halte, nicht beipflichten.
Ich kann mich nicht entschließen, einen besonderen Aggressions-
nicht entschließen, Aggressions-
trieb neben und
trieb und gleichberechtigt
gleichberechtigt mit den uns vertrauten vertrauten Selbst-
Selbst-
2
erhaltungs- und
erhaltungs- und Sexualtrieben
Sexual trieben anzunehmen.
anzunehmen.::1 Es scheint mir, daß
scheint mir,
Adl er einen allgemeinen
Adler aIlgemeinen und u nd unerläßlichen Charakter aller aller Triebe,
Triebe,
eben das
eben das „Triebhafte",
"Tri ebhafte", Drängende
Drängende in in ihnen,
ihnen, was wir wir als
als die
die
Fähigkeit, der
Fähigkeit, der Motilität
Motilität Anstoß zu geben, g eben, beschreiben
beschreiben können,
können,
besonderen Triebe
zu einem besonderen Triebe mit Unrecht hypostasiert habe. Von
hypostasiert habe.
den anderen Trieben Trieben erübrigte
erübrigte dann nichtsnich ts anderes als als die
die Be-
Be-
ziehung zu einem Ziele, Ziele, nachdem
n achdem ihnen die die Beziehung zu zu den

S. 0.
1) S.
1) o.
:)
2) (Zusat:
[Zusatz 192}:] Das im "T
192;:J Das ext Stehende
Text Stehende ist
ist zu ein~r Zeit
'Zu einer Zeit geschrieben
geschrieben worden,
worden, da
da
A dl er noch
Adler auf dem Boden
n och auf Boden der
der Psychoanalyse
Psychoanalyse zu'Z u stehen
stehen schien,
schien, vor
vor seiner
seiner Auf-
Auf-
stellung des männlichen
stellung des männlichen Protests
Prote sts und
und seiner VerJ!:~gnllng der
seiner Verleugnung VerdriinIDl~g,. Ich
der Verdrängung. feh habe
habe
seither
seither auch einen
auch einen „Aggressionstrieb"
"Aggreuionstrieb" statuieren
statuieren müssen,
müutln, derder nicht mit dem
nicht mit dem Adler'schen
Adler'sehen
1:lIsammenfallt. Ich
zusammenfällt. Ich ziehe
7ielle es
es vor,
vor, ihn
ihn „Destruktions-
"Destruktions- oderoder „Todestrieb"
"Todestrieb" zu 1:11 heißen
heißen
(.,Jenseits des Lustprinzips", „Das
(„Jenseits des Lustprinzips", " Das Ich
Ich und
und das
das Es").
Es"). Sein
Sein Gegensatz
G egensatz zu
zu den
den libidinösen
libidinösen
Tri eben kommt
Trieben kommt in in der
der bekannten
bekannten Polarität
Polarität von
von Lieben
Lieben und und Hassen
Hassen zum
zum Ausdruck.
Ausdrttck.
Auch mein Widerspruch gegen
Auch mein \Vidersprueh geie n die Adler' sehe Aufstellung,
die Adler'sche A'lfst ellung, die
die einen
einen allgemeinen
allgemeinen
Charakter
Charakter derder Triebe
Tri ebe überhaupt
überlulUpt zu Gunsten eines
1U Gunsten eines einzigen
eimigc n beeinträchtigt,
beeinträchtigt, bleibt
bleibt
aufrecht.
aufrecht.

Freud,
Fr e ud, VIII.
VIII.
'7
2 g8 Kranken gesell ich tr. fI
Krankengeschichten

Mitte]n, dieses
Mitteln, dieses Ziel
Ziel zu
7.U erreichen,
erreichen, durch
dUl'ch den
elen „Aggressionstrieb"
"Aggrcssiollsldeb"
abgenommen wird
abgenommen wird; trotz
5trat? all
all der Uusicherheit und
der Unsicherheit lind Ungeklärtheit
UngckHü'Lh ei t
u nserer Trieblehre,
unserer Trieblehre, möchte
möchte ich ich vorläufig
vorHiufig an an derder gewohnten
ge wohllten Auf-
Auf-
fassu ng festhalten,
fassung festhalten, welche
welche jedem
jeclem Triebe
Triehe sein eigenes Vermögen,
sein eigenes Vermögen,
aggressiv zu
aggressiv zu werden,
werden, beläßt,
heläßt, undund inin den
dell beiden
Leiden bei \1)lserem Hans
bei unserem Hans
zur Verdrängung
zur Verdrängung gelangenden Triebe n würde
gelangenden Trieben würd e ich ich altbekannte
altbe],flnnte
Komponen ten der
Komponenten der sexuellen
sex u ellen Libido
Libido erkennen.
e1'l;;cnn en .

55

Ehe ich
Ehe ich nunnun in die voraussichtlich kurz
die voraussichtlich kurt.. gehakenen
gelHlllcnen Er- EI'- (
(
örterungen eintrete,
örterungen eintrete, was aus der
was aus der Phobie
Phobie des kl ei ne n Hans
des kleinen en-
Hans all-
gemein Wertvolles
gemein vVertvolles für Kind eJ"lebcn und
für Kinderleben Kindererziehung zu
und Kindererziehung zu
entnehmen ist,
entnehmen ist, muß
muß ichich dem
dem lange ilufgesparlen Einwände
hllJge aufgesparten Ein""ande be- be-
gegnen, der
gegnen, der uns
uns mahnt, daß Hans
m ahn t, daß Hans einein Neurotiker,
Neurotiker, Hereditarier,
H eredital'iel',
Degcnere ist,
D^genere ist, kein
kein normales
normales Kind,Kind, vonvon demdem aus aus auffluf andere
andere
Kin de r übertragen
Kinder übertrage n werden darf. darf. EsEs tuttut mir lange schon
mir lange schon leid,
leid,
daran zu
daran zu denken,
denken, wie wi e alle
üBe die
die Bekenner
Beken ner des des „Normalmenschen"
"Norrnülmensch e n"
un seren armen kleinen
unseren kleinen Hans mißhandeln werden, nachdem
mißhilndeln werden, nachd em sie sie
erst erfahren 11aben,
erst tatsiichli ch hhereditäre
haben, daß ihm tatsächlich Belastung
el'editiil'c Belastuug
nachgewiesen werden kann. Seiner schönen schönen Mutter,
Mutter, die die inin einem
einem
Konflikte ihrer Märlchenzeit
Mädchenzeit n eurotisch erkrankte, hatte ich
neurotisch hatte ich
>
damals Hilfe geleistet,
geleistet, und diesdies war sogar der Anfang meiner meiner
Beziehungen zu seinen Eltern. Kitern. Ich getraue mich nur nur grmzganz
schü chtern, einiges
schüchtern, einiges zu seinen
seinen Gunslen
Gunsten vorzubringen.
Zunächst, daß Hans nicht nicht das ist,ist, was man sich
man nach tIer
sich nach der
strengen Observanz unter
strengen unter einem degeneri erten, zur
degenerierten, Nervosität
zur Nen"osität
erblich bestimmten Kinde
erblich Kinde vorstellen
vorstellen würdwürde,e, sondern vielmehr
sondern vielmehr
ein
ein körperlich
körperlich wohlgebildeter,
wohlgebildeter, heiterer,
heiterer, llebenswünliger
liebenswürdiger und und geistig
geistig

reger
reger Geselle,
Geselle, <1n
an dem
dem nicht
nicht nur
nur der
der eigene
eigene Vater
Vater seine Freude
seine Freude

haben
haben kann.
kann. An An seiner
seiner sexuellen
sexuellen Frühreife
Frühreife freilich
freilich istist kein
kein
Zweife],
Zweifel, aber
aber es es fehlt
fehlt dada viel
viel Vergleichsmaterinl
Vergleichsmaterial zum zum richtigen
richtigen

Urteile.
Urteile. Aus
Aus einer
einer Sammeluntersuchung
Sammeluntersuchung allS aus arne,:iknnis~her
amerikanischer Ql1elleQuelle

habe
habe ich
ich z.
z. B.
B. ersehen,
ersehen, daß
daß ähnlich
ähnlich frUhe
frühe ObjcktWilhl
Objektwahl und und Liebes-
Liebes-

,
l
Analyse der
Analyse der Phobie
Phobie eines
eines fü
fünfjiihrigen Kllal.JM
nfjährigen Knaben 2 r9

empfinden bei Knaben


empfinden bei Knaben nicht
nicht gar
gar so
so selten
selten angetroffen
angetroffen wird
wird, und
und
aus der
aus Kindergeschichte von
der Kindergeschichte von später
später als
ols „groß"
"groß" erkannten
er'kanulen
Männern
Männern weißweiß man man das das nämliche,
nämliche, so
so daß
daß ich
ich meinen
meinen möchte
mächte,
die sexuelle
die sexuel1e Frühreife
Frühreife sei sei ein
ein selten
selten fehlendes
fehlendes Korrelat
Korrelat der
der intellek-
intellek-
tue1len, und
tuellen, und darum
darum bei bei begabten
begabten Kindern
Kindern häufiger anzutreffen ,
häufiger .anzutreffen
als man e)""\varten
als man erwarten sollte.
sollte.

Ferner mache
Ferner mache ich ich in
in meiner
meiner eingestandenen
eingestandenen Parteilichkeit
P a rteilichkeit für
für
den kleinen Hans geltend,
den kleinen gelteud, daß
daß er
er nicht
nicht das
das einzige
einzige Kind ist
ist,
das zu
das irgend einer
zu irgend einer Zeit
Zeit seiner
seiner Kinderjahre
Kinderjahre von
yon Phobien
Phobien befallen
befallen
"\... ird.
wird. Solche Erkrankungen
Solche Erkrnnkungen sind
sind bekanntlich
bekünntlich ganz
ganz außerordent-
außerordent_
lich häufig,
lich häußg, auch bei Kindern,
auch bei Kindern, deren
de ren Erziehung
Erziehung an Strenge
SIrenge nichts
nichlS
zu wünschen
zu wünschen übrig läßt.
läßt. Die betreffenden
Die betreffenden Kinder werden später
spiüer
enhyeder
entweder neurotisch,
neurotisch, oder sie
oder sie bleiben
blei ben gesund.
gesund. Ihre
Ihre Phobien
werden
werden in
in der
der Kinderstube niedergeschrien,
niedergeschrien, weil
weil sie
sie der Behand-
der Behand-
hmg unzugänglich
lung unzugiinglich und gewiß sehr
sehr unbequem sind.
sind. Sie
Sie lassen
lassen
dann im Laufe "on von Monaten oder
oder Jahren
Jnhren nach, heilen an-
nach, heilen an-
scheinend; psychischen Veränderungen eine
scheinend welche psychischen
;
solche Heilung
eine solche H eilung
bedingt.,
bedingt, welche Charakteneränderungen mit
welche Charakterveränderungen mil ihr
ihr verknüpft
verknüpft sind,
sind,
darin hat
hat niemand Einsicht. '''enn man dann ei
Einsicht. Wenn nmal einen
einmal einen er-
er·
\\'achsenen Neurotiker
wachsenen Neurotiker in psychoanalytische Behandlung nimmt,
in psychonnalytlsche nimmt, der,
der,

nehmen wirwir an,


an, erst in reifen
erst in reifen Jahren
Jahren manifest erkrankt ist, so
erkrankt ist, so erfiihrt
erfährt

regelmäßig, daß
man regelmäßig, seine Neurose an jene Kindel'angst
daß seine anknüpft,
Kinderangst nnknüpft,
die
die Fortsetzullg
Fortsetzung derselben
derselben darstellt,
darstellt, und daß also eine
eine unausgesetzte,
unausgesetzte,

aber
aber auch
auch u ngestörte psychische Arbeit sich von jenen
ungestörte jenen KindKinder-
er-
konflikten
konflikten anan dm'chs
durchs Leben fortgesponnen
fortgesponnen }Hlt,
hat, ohne Rücksicht
ohne Rücksicht
darauf,
darauf, ob
ob deren erstes
erstes Symptom Best.md
Bestand hatte aue
oderI' unter
unter demdem
Drange derder Verhältnisse
Verhältnisse zurückgezogen wurd wurde.e. Ich meine also,
Ich meine also,

unser
unser Hans ist
ist vielleicht
vielleicht nicht stärker erkrankt gewesen als als so
so viele

andere Kjndel',
Kinder, die
die nicht
nicht als „Degenerierte" ~brand..!IlJ!..r
als "Degenerierte" gebrandmarkt !uyerden..;
werden ;
aber da
aber da er ohne Einschilchterun~!-
er ohne Einschüchterung, mi~
mit . ~ögl~cI~s!~
möglichster ~c1~9.~u.~g
Schonung .. t~ndund
möglichst geringem Zwang erzogen
möglichst geringem erzogen wurde,
wurde, hathat sich
sich seine
seine Angst
Angst
kuhner
kühner hervorgewagt. Die Moti\;-des·-;d;ieci;l~.;··
hervorgewagt. I5i"; Motive des schlechten ' (r~~~'is;en'
Gewissens ~ ' ~~nd
und
-<ier
der Furcht- der '~Strafe
vor cl";;
Furcht ;;;-; rt~afe hhaben
aben ihr
ihr gefehlt,
gefehlt, die
die sonst
sonst gewiß
gewiß zu
zu
,,.
17'
2 260
6o K ra" ken geschich f /.' Il
Krankengeschichten

ihrer Verkleinerung
ihrer Verkleinerung beitragen.
beitrag;cn.
Mir will
Mir wiJ] scheinen, wir geben
sch einen, wir gebeu zu
zu
"iel auf
viel auf Symptome und kümmern
Symptome und kümm ern uns zu wenig
uns'zu um woraus
V'.enig um das, WOl'flUS
das,

sie hervorgehen.
sie ]lervol'gehen. In In der
der Kindererziehung
Killdererziehung gar wollen wir
gar wollen wir nichts
nichts
anderes als
anderes als in
in Ruhe
Ruhe gelassen
gelassen werden, keine Schwierigkeiten
werden, keine Schwierigk ei tell er- er-
leuen, kurz,
leben, kurz, dasdas brave
brave Kind züchten und
Kind züchten achten sehr
und achten sel1l' wenig
wenig
darauf, ob
darauf, ob dieser Entwicklungsgang dem
diesel' Entwicklungsgang Kinde auch
dem Kinde auch frommt
frommt
lch könnte
Ich könnte mir mir also
also vorstellen,
vorstellen, daß daß es es heilsam
heilsam für unseren Hans
für unseren Hans
"'ar, diese
war, diese Phobie
Phobie produziert
produziert zu zu haben,
haben, weil,veil sie die Aufmerk-
sie die Aurmel'k-
s.n mkeit derder Eltern
Ehern auf auf die rlie unvermeidlichen Schwierigkeiten
unvermeidlichen Schwierigkeiten
samkeit
lenkte, welche
lenkte, welche die die Überwindung
Überwindung der angeborcuell Triebkompo-
der angeborenen Triebkompo-
nenten in
nenten in der Kulturerziehun g dem
der Kulturerziehung dem KindeKin de bereiten muß,
bereiten lUllB, undund
weil diese
weil diese seine
seine Störung
Stül'ung die die Hilfeleistung
Hilfeleistung des Vaters nach
des Vaters nach sich
sich
zog, Vielleicht
zoo-. Vielleicht hathat erer nun
nun vor anderen Kindern
vor anderen Kiudet'll das voraus, daß
das voraus, daß
er nicht
er m ebr jenen
nicht mehr jenen Keim verdrtingter Komplexe
Keim verdrängter Kompl exe in in sich tragt,
sich trügt,
der fürs
der fürs spätere
spntere Leben
Leben jedesmal
jedesTnal etwas bedeut.en muß,
et,'vas bedeuten muß, derder gewiß
gewiß
Charnktervcrbilchmg in
Charakterverbildung in irgend einem Ausmaße
irgend einem Ausmaße mit bringt,
mit sich bringt,
sich

wenn nicht
nicht diedie Disposition
Disposition zu einer einer späteren Neurose, Ich
späteren Neurose. Ich bin
lJin
geneigt, so
geneigt, zu denken,
so zu denken, aberaber ichich weiß nicht, ob noch
nicht, ob viele andere
noch viele and ere
mein Urteil teilen
mein Urteil teilen werden,
w erdell, weiß auch nicht, nicht, ob die Erfahrung
ob die Erfahrung
mir recht geben
mir recht wird,
geben wird.
Tch
Ich muß aber aber fragen,
fragen, Was was hflt nun bei
hat nUll Hans das
bei Hnns das Anslicht-
Anslicht-
zie hen der
ziehen der nicht
nicht nur von von den den Kindern verdriingten, sondern
verdrängten, sondern
.mch
auch vonvon den
den Eltern gefürchteten
gefürchteten Kompl Komplexe exe gescJHluet?
geschadet? Hat Hat derder

Kleine
Kleine nun etwa En1st
nun elyva gemacht mit
Ernst g'Cm<lchl mit seinen Ansprüchen auf
seinen AnsprCtchcn auf die
die

1\luuer, gegen den Vater


den Vater
Mutter, oderoder siJld
sind anan SteBe
Stelle der
der bösen
bösen Absichten
Absichten gegen
Tätlichkeiten befürchtet
Tätlichkeiten getreten?
getreten? Sicherlich
Sicherlich werdel1
werden das das viele
viele befürchtet

hhaben,
aben, die meinen,
und meinen,
die das
das vVescn
Wesen der der Psychoanalyse
Psychoanalyse verkennen
verkennen und
man wenn mfln man sle bewußt mache.mache.
man verstilrke
verstärke die bösen Triebe,
die bösen Triebe, "",renn sie bewußt

Diese
Diese ""eisen
Weisen handeln
handeln dann dann nur nur konsequent,
konsequent, wenn wenn sIe sie um
um
Gotteswillen
Gotteswillen von von jeder
jeder Beschnftigung
Beschäftigung mit mit deli
den büsen Dingen ab~
bösen Dingen ab-

raten, vergessen dabeidabei


raten, diedie hinter
hinter den den Neurosen
Neurosen stecken,
stecken. Sie Sie vergessen

allerdings, daß
allerdings, daß sie
sie Arzte
Ärzte sind,
sind, und
und gemten
geraten in in eine
eine fULHle Ähnlich-
fatale Ähnlich-

keit
keit mitmit Shakespear
Shakespeares es Holzapfel
Holzapfel in in "Viel Lärm um
„Viel Lnl'm um nichts",
nichts",


. -

Analyse der Phobie


A nalyse der P hobie eines jiiJyjiihr/gen Knaben
eines fünfjährigen li"lInbell 261

der der
der der ausgeschickten
Dusgcschickten Wache
'VVache gleichfalls
gleichfalls den den Rat Rat gibtgibt, sich
sich von
' "Oll
jeder Berührung mit
jeder Berührung mit den den etwa
et"ra angetroffenen
angetroffenen Dieben DiebeIl, Einbrechern
Einbrechern
recht fernzuhalten.
recht fernzuhalten. Solches Gesindel sei kein
Solches Gesindel sei keln Umgang
Umg(lng für für ehr-
ehr-
1
liche Leute.
liche Leute. 1

Die einzigen
Die einzig-en Folgen
Folgen der der Analyse
Analyse sindsi nd vielmehr,
vielmehr, daß B Olls
daß Hans
gesund wird,
gesund ,'\;rd, sich
sich vorvor Pferden
Pferden nichtnich t mehr
mehr fürchtet,
fü rch tet, und
und daß
daß er Cl.
mit seinem Vater,
mit Vater, wiewie dieser
dieser belustigt
beillstigt mitteilt,
mittei1t, ehereher familär
fümilär ver-
,"Cl.-

kehrt. Aber
kehrt. Aber was \vas derder Vater
Vater an an Respekt
R cspel;: t etwa
etwa einbüßt,
ei nbüßt, dasdas ge-
ge-
winnt er er annn Vertrauen zurück: zurück: „Ich "Ich hab'hab' geglaubt,
geglaubt, du du weißt
weißt
alles, w eil du
alles, weil du dasdas vom
vom PferdPferd gewußt hast." hast." Die Di e Analyse
Analyse macht
nämlich den
nämlich den Erfolg der der Verdrängung
VCI·drängur.g nicht ni cht ' rückgängig; die die
Triebe, die
Triebe, die damals
damals unterdrückt wurden, wurden, bleiben
bleiben die die unterdrückten,
unterdrückten,
aber sie
aber sie erreicht
erreicht diesen
diesen Erfolg
Erfolg auf auf anderem Weg, V'leg, ersetzt
ersetzt den
den
Prozeß der
Prozeß der Verdrängung,
Verdränrrunrr der der ein automatischer und exzessiver
ein automatischer exzessi'~el"
b ."
ist, durch die
ist, die maß- und zielvolle zielvoHe Bewältigung
Bewältigung mit mit Hilfe
Hilfe derder
seelischen Instanzen,
höchsten seelischen I nstanzen, mit mit einem
elnem Worte:\'Vorte : sie ersetzt
sie ersetzt
die Verdrängung
Verdl'ängung durch dur ch die die Verurteilung.
Verurte i lung. Sie scheint scheint unsUIlS

den lang gehegten Beweis


lang gehegten Beweis zu erbringen, daß das
zu erbringen, das Bewußtsein
Bewußtsei n
eine biologische Funktion
eine biologische Funktion h at, daß
hat, daß mit seinem In sspicltreten ein
Insspieltreten ein
ist.~
2
bedeutsamer VOI1.eiI Vorteil verbunden ist.
H ätte ich
Hätte ich allein
allein die
die Verfügung darüber gehabt, so hätte jch
so hätte ich's 's
ge,yagt,
gewagt, dem Kinde au ch noch di
auch diee eine
eine AufkHi.r
Aufklärung ung zu geben,
zu geben,
welche ihm ihm von den den Eltern
Eltern vorenthalten ,\'urde. wurde. Ich Ich h~itte seine
hätte seine

triebhaften
triebhaften A11nuno-en
Ahnungen bestäti!!t
bestätigt, indem ich ihm von von der Existenz
der Existenz
. b h '

1) Ich
1) Ich 1(1nn
kann die
die \'er\\·undcrte Frage hier nicht
verwunderte Frage nicht nnterdriickcll, woher diese
unterdrücken, woller Gegner
diese Gegner
mei;ner
meiner Amchauungen
Anschauungen ihr ihr so
so sicher
sicher vorgetragenes 'Wissen
Wissen bC"l.iehen,
beziehen, ob
ob die
die "erdrängtep
verdrängten
Se:xnaltriebe
Sexualtriebe eine
eine Rolle
Rolle in der Ätiologie
in der Ätiologie der
der Neurosen
Neurosen spielen
spielen Imd welche, wenn sie
und welche, sie
den Pati enten
Patienten den
den Mund
Mund "ersch1ießen,
verschließen, sobald
sobald sie
sie von
VOn ihrcn
ihren Kom plexen
Komplexen und deren
deren
Abkömmlingen zu rcden reden :beginnen? Meine Ulld
beginnen? Meine und meiner
meiner Anhänger Mitteilungen sind sind
ja
ja dann
dann die
die einzige
einzige Wissenscl!.tft,
Wissenschaft, diedie ihnen 'Zugänglich
zugänglich bleibt.

2) [ZUJ/lt::
[Zusatz 19:1J.·]
z) 192}:] IIch gebrauche hiedllreh
ch ge:brallehe das 'Vort
hiedurch das Wort Bewuß lsein in
Bewußtsein in einem Sinne, de:1
einem Sinne, de:i
ich
ich später
später vermieden
vermieden habe,
habe, für normales hewußtscimHihiges
unser nonnales
für unser bewußtseinsfälliges Denken.
Denken. 'Vir
Wir wissen,
wissen
daß
daß auch solche ~enkrrot.es~.e
auch solche. Denkprozesse vorbew~lßt
vorbewußt '·Ol'
vor sich
sich gehen
gehen kkönnen
önnen undund tun
tun gut,
gut,
dcren „Bewußtsein"
deren "Bewllßtsem rein phänomenologisch
rem phanom enolog15cll 'Zu zu werten.
werten. Natürlich
Natürlich wird
wird der
der Er.
Er-
wartung. auch dns
wartung, anch Bewußtwerden
das Bew-ußtwer den erfiille
erfülle eine
eine biologische
biologische Fnnktion,
Funktion, hiemit
hiemit nicht.
nicht
widersprochen.
widersprochen.
262 K rnnlrcugescMchtl.'ll
Krankengeschichten

Vllgina des Koitus


und des häHe, so
erzäh lt hätte,
Koitus erzählt so den ungelösten Rest
uugel östen Rest
der Vagina
der
um einein 'weite vcrld ciner l und seinem
res Stück verkleinert
weiteres Frage drnng ein
seine m Fragedrang ein

Ende gema cht. Ich


gemacht. überz eugt, er
bin überzeugt,
[eh bin wede r die
hiitte weder
er hätte 7.ur
die Liebe zur
klnuli ches Wesen
sein kindliches
noch sein
J\lfutter noch
Mutter infolg e dieser
\'Vescll infolge Aufk lärun gen
dieser Aufklärungen
\-erloren
verloren und hiitte
hätte einge sehen ,
eingesehen, daß seine
seine BesclJiiftigung
Beschäftigung mit

wicht igen, ja imposnlltcn Dingen


ja imposanten Dinge n nun ruhen muß, bis bis
uiesen
diesen wichtigen,
groß zu
\Vunsch , groß
sein Wunsch,
sich sein zu werden, hat. Aber das
erfüll t hat.
werde n, erfüllt pädag o-
das pädago-
gisch e Experiment
gische wurdee nicht
Expe rimen t l.\"1..lrd nicht so gefüh rt.
so weit geführt.
zwisc hen "lIen
man zwischen
Daß :man üscn" und
„nervösen" " norm alen" Kindern
uno „normalen" Kinlle rn und
Erwa chsen en keine
Erwachsenen keine scharfe Grenz e ziehen
schar fe Grenze cJnß "Kran
dnrf, daß
ziehe n darf, kheit "
„Krankheit"

ein rein prakt


ein Summ ations begTi ff ist,
ische r Summationsbegriff
praktischer ist, unß
daß Dispo sition und
Disposition nnd

Erleb
Erleben zusam mentr effen müssen,
en zusammentreffen milssen, um die Schwelle Schw elle für die Er-
für die
reich ung dieser
reichung dieser SumU übers chrei ten zu
latioll überschreiten
Summation zu lassen infolg e-
lassen,, daß infolge-

lndiv idncll nus


fortw ähren d viele Individuen
dessen fortwährend
dessen aus derder Klasse Gesu nden
Klossc der Gesunden
in die
in uervös Kranken
die der nervös übert reten und eine
Krank en übertreten gerin gere
eine weit geringere
Anzahl den Weg
Anzahl vVeg auch in in umgekehrter Richt ung macht,
umge lcehrt er Richtung mach t, das
!'intl
sind Dinge, die so
Dinge , die so oft word en sind und soviel
gesog t worden
of~ gesagt Ankh mg
soviel Anklang
haben , daß ich ich mit ihrer Beha uptun g gewiß nicht
ihrer Behauptung nicht
gefunclen haben,
gefunden t

stehe. Daß die


allein stehe.
allein die Erzie hung des
Erziehung Kindess einen mächtigen
des Kinde mäch tigen
gelte nd mach
machen en kann, zllgul lste ll oder
zugunsten ungu usten der
odel' Ungunsten bei
oel' bei
Einnu ß geltend
Einfluß
dieser Summ
dieser Summationation in ßetrn cht kommenden
in Betracht Krank heitsd isposi tion,
komm enden Krankheitsdisposition,
mind estell sehr
ist zum mindesten
ist wahrs chein lich, aber
sehr wahrscheinlich, \"'flS die
aber was Erzie hung
die Erziehung

anzus treben UlH]


anzustreben und wo sie ein7.ugreifen hat,
sie einzugreifen hnt, dasdns ersch eint Hoch
erscheint noch

fragw ürdig . Sie Sie hat sich bisher


hilt sich imme r nur die
bishe r immer Be-
die Be-
durch aus fragwürdig.
durchaus
herrsc hung, oft
herrschung, Unter drück ung der
richti ger Unterdrückung
oft richtiger Trieb e zur Aufgabe
deI' Triebe Aufgabe
gesteH t; dder
gestellt; Erfolg war
er Erfolg hefrie digen der und
l\'nr kein befriedigender dort, wo . es
lind dort, es

geschnh es
gelan g, geschah
gelang, es zum VorteilVorteil einer kleine n Anzahl
einer kleinen be\'or zugte r
Anzohl bevorzugter
Trieb unter drück nng nicht gefor gefordert \Yird .
dert wird.
r\'Ienschen~ von denen Triebunterdrückung
Menschen,
welch em Wege
danac h, auf welchem
nicht danach, \iVege und mit luit
.Man fragte auch nicht
Mnn frtlgtc
Untcr drUck ung der unbequemen
Opfer n die Unterdrückung unbeq ueme n Triebe Trieb e er-er-
welch en Opfern
welchen
e. Subst ituier t mon diesel' Aufga
man dieser Aufgabe be eineeine 'lI1der
andere, das
e, das
reich t wurd
reicht wurde. Substituiert

Indiv iduum mit der geringsten


Individuum gering~ten Einbuße
Elnbu ße an on seiner Aktiv ität
seine r Aktivität
yerwe rtbor zu
sozial verwertbar mach en, so
zu machen, so haben die die durch
kultu rftihi g und sozial
kulturfähig
- l
Analyse der
Analyse der Phobie
Phobie eines
eint!5- fünfjährigen
fünfJii.hrigen Knaben
Knahen 263

die Psychoanalyse
die Psychoanalyse gewonnenen
gewonnenen Aufklärungen
Aufklärungen über über die
die Herkunft
Herkunft
der pathogenen
der Komplexe und
pathogenen Komplexe und über
über den
den Kern
Kern einer
einer jeden
jeden Neu-
Neu-
rose eigentlich
rose eigentlich den
den Anspruch, vom
Anspruch, vom Erzieher
Erzieher alsals unschätzbare
unschätzbüre
VVinke für
Winke sein Benehmen
für sein Benehmen gegen
gegen dasdas Kind
Kind gewürdigt
gewürdigt zu zu werden.
werden.
\'' lelche praktischen
Welche praktischen Schlüsse
Schlüsse sich
sich hieraus
hieraus ergeben,
ergeben) und
und inwieweit
inwieweit
die Erfahrung
die Erfahrung die die Anwendung
Anwemlung derselben
derselben innerhalb
innerhalb unserer
unserer
s07.ialen Verhältnisse
sozialen Verhältnisse rechtfertigen
rechtfertigen kann,
kann, dies
dies überlasse
überlasse ich
ich anderen
anderen
Erprobung und
ZIl r Erprobung
zur und Entscheidung.
Entscheidung.
Ich kann
Ich kann von der der Phobie
Phobie unseres
unseres kleinen
kleinen Patienten
Patienten nicht
nicht
Abschied nehmen, ohne die die Vermutung
Vermutung auszusprechen,
auszusprechen, welche
welche
mir deren
mir deren zur
zur Heilung führende
führende Analyse
Analyse besonders
besonders wertvoll
wertvoll
macht. Ich Ich habe
habe aus
aus dieser
diese.. Analyse, streng genommen,
Analyse, streng genommen, nichtsnichts
erfahren, nichts,
Neues erfahren, nichts, was
was ichich nicht
nicht schon,
schon, oft in weniger
oft in weniger
de utlicher und mehr vermittelter
deutlicher verm ittelter Weise,
",reise, bei anderen im
bei anderen Im

reifen
reifen Alter
Alter behandelten
behandelten Patienten
Patienten hatte
hatte erraten
erraten können.
können. Und
Und
dn
da die
die Neurosen
Neurosen dieser
anderen
dieser jedesmal auf
anderen Kranken jedesmal auf die
die
nämlichen infantilen zurückzuführen waren,
infantilen Komplexe zurückzuführen waren, die
die sich
sich
der Phobie
hinter der
hinter Phobie Hansens
Hansens aufdecken ließen, bin
ließen, bin ich versucht,
ich versucht,
rUr diese
für Kinderneurose eine
diese Kinderneurose typische
eine typische vorbildliche Bedeutung
und vorbildliche Bede utung
in Anspruch zu
in Anspruch zu nehmen,
nehmen, als
als ob die Mannigfaltigkeit der neuro-
ob die Mannigfaltigkeit der neuro-
Verdrängungserscheinungen und die
tischen Verdrängungserscheinungen die Reichhaltigkeit des
Rei chhaltigkeit des
tischen
patJlOgenen Materials sehr wenigen Prozessen
pathogenen Materials einer
einer Ableitung von sehr wenigen Prozessen
an den
an nämlichen Vorstellungskomplexen nicht
den nämlichen im Wege
nicht im stünden.
W ege stümlen.
I

NACHSCHRIFT ZUR ANALYSE


DES KLEINEN HANS |
Vo
Vorr el l1lgen Monaten -— im Frühj
einigen nlu des
Frühjahr ei es Jahres
Jahl'es 1922
19 QQ - —
stellte sich
stellte sich mimirr ein junger M Mann
ann vor u n d crkliil"lC,
vor und erklärte, ercr sei der
sei der
H
„kleine H al1s , über
II kl eine Hans", üb er dessen
dessen kindliche
kindli ch e Neurose ich im Jahre Jahre 19o9
1909
bberichtet
eri chtet hatte.
hatte. Ich war sehr froh, froh , Hili wiCl1crzusch cn, denn
ihn wiederzusehen,
e r war
er wnr mir etwae twa zwei
7.\o\"ei Jahre nach Abschluß
Abschlllß seiner
seine i' Analyse
An a lyse aus
AUS

den Augen geraten und ich ich hatte


hatte seit
seit länger als als einem Jahrzent
Jnllrzent
ni ch ts
nichts seinen Schicksalen
von seinen Schi cksalen erfuh ren . Die Veröffentlichung
erfahren. VcrGffcntli chung dieser
dieser
ersten Analyse
ersten Analyse an
an hotte viel
einem Kinde hatte vi el Aufsehen
Aufseh en und noch
noch
m eh l' Entrüstung
mehr h en 'orgcrufen und dem armen
EntrUstung hervorgerufen a rm en Jungen war \,var
großes Unheil prophezeit
großes prophezeit worden,
worden, weil w eil erCl' in
ill soso zartem
zartem Alter
Alter
" entharrnIost" und zum Opfer
„entharmlost" Opfer einer Psychoanalyse gemacht
Clne r Psychoanalyse g;emacl1t
worden
worden war. wa r.
Ni chts von all
Nichts a11 diesen
diesen Befürchtungen
BefürchtungeIl ist ist aber eingetroffen.
eingetroffen. Der
Der
kl eine Hans
kleine Hans war w a r jetzt
jetzt ein
ein stattlicher
stattlicher Jüngling
Jüngling von von 191 9 Jahren.
Jnhrell.
Er
Er behauptete,
b eh auptete, sich sich durchaus wohl zu zu befinden
befind en und lind an keinerlei
kejnerlei
Beschwerden oder oder Hemmungen zu leiden. leiden. Er EI' war nicht
nicht nur
ohne
ohne Schädigung
Sch ädi gung durch die llie Pubertät
Puuer te,t gegangen,
gegnngen, sondern
sondern hatte
hatte
auch
auch eineeine derder schwersten Belastungsproben
ßelastungsproben für für sein
sein Gefühls-
Gefühls-
leben gut bestanden.
leben besta nd en. Seine Eltern Ehenl hatten sich ~ich voneinander
voneinand e r ge-g e-
schiede n und
schieden und jederjeder Teil
T eil eine
eine neue
neue Ehe Ehe geschlossen.
ge."chlossen. Er lebe lehe
infolgedessen allein,
infolgedessen allein, stehe
stehe aber mit mi t beiden
heide n Eltern
Elte rn gut
gut und
und be- he-
daure
daure nur, di\ ß er
n UT, daß er durch die die Auflösung
Auflösung der der Familie
Fnmilic von \'on seiner
sem er
lieben
lieben jüngeren
jüngeren Schwester getrennt getrennt worden ~ci.
,,"orden sei.
Analyse der
Analyse der Phobie
Phobie eines
eines fii.!ifjährigen Knaben
fünfjährigen Knaben a6«

Eine Mitteilung
Eine Mitteilung des kleinen Hans
des kleinen Hans war
war mir
mir besonders
besonders merk-
m crk-
würdig. Ich getraue
würdig" Ich mich
getraue mich auch nicht, eine Erklärung
auch nicht, eine Erklärung für
für sie
sie zu
zu
geben. Als er
geben. Als er seine
seine Krankengeschichte
Krankengeschichte las,
las, erzählte
erzählte er,
er, es
es sei
sei ihm
ihm
alles
alles fremd vorgekommen,
vorgekommen, er er erkannte sich nicht,
erkannte sich nicht, konnte
konnte sich
sich
an nichts
an nichts erinnern,
erinnern, und
und nur als er
nur als er auf
auf die
die Reise
Rei se nach
nach Gmunden
Gmunden
dämmerte ihm
sti"eß, dämmerte
stieß, ihm etwas
et':vas wie
wie ein
ein Schimmer
Schimmer von von Erinnerung
Erinnerung
auf, das
auf, das könnte
könnte er
er selbst
selbst gewesen
gewesen sein.
sein" Die A~aly"se hatte
Die Analyse l18tt~.~
also

die
die Begebenheit nicht
Begebenheit nicht vor
vor der ~~. ~~5.~ J~.
der ...Amnesie ..
r:~'Y.~)~~:~J.._~2!!.
bewahrt, ~~~__ war
sondern ~
selbst der
selbst Amnesi!..~l'fallen
der Amnesie verfallen." Ähnlich
Ahnlieh ergeht
ergeht es es dem
dem mit mit der
der
manchmal
Vertrauten manchmal
Psychoanalyse Vertrauten i.m Schlafe.
im Schlafe. Er
Er wird
wird durch
durch
einen Traum geweckt,
geweckt, beschließt
beschließt ihn
ihn ohne
ohne Aufschub zu~u analy-
analy-
sieren, schläft,
sieren, schläft, mit dem Ergebnis seiner Bemühung zufrieden,
Ergebnis seiner zufrieden,
ein und am nächsten
wieder ein nä chsten Morgen sind Traum und
Morg ell sind und Analyse
Analyse
vergessen.
vergessen.


- - ---
- .
~-~ . _-- 1

BEMERK UNGEN ÜBER EINEN


BEMERKUNGEN
FALL VON ZWANGSNEUROSE
trJ~ 6,,/ VJ!
J',E· l' lU
I

Die ,..Remerkullgcf1
Die „Bemerkungen iibrr
über cJI1cn
einen Fall von ZlI'fI11t;S1It'urose" erschicnen
('Oll Zwangsneurose" erschienen 1909 19lJ9
im Jahrbuch für psychoanalytische
im Jahrbuch psycltofl1lfllyrische und
Wlrl psychopathologische
ps)'chopnthologiscllf! Forschungen,
For ...c1f101gell. Bd. J,
Rtf. I,
dann
dann in
in der "Sammlung kleiner Schriften
„Sammlung kleiner Schriften zur
::.ur iVcuroscrdelll'c.
Neurosrnlehre. Von VOll Prof.
Prof.
Dr, Sigm. Freud. " Dritte Folge (Verlag Franz Dcuticke,
Dr. Sigm. Freud." Dritte Folge (Verlag DeI/ticke, Leipzig
Lt'ip::.ig u.
11, Wien
TJ'irn
2. Auß.
19J), 2,
1913, Aufl, IQ2I).
J921), - —
Die Aufnahme in in diese Gesnmtrl/lsgnhe
Gesamtausgabe t'1folgt mit
erfolgt mit
Genehmigung des genannten
ger/annten {?i·rlages.
Verlages.

I•
Die nachstellenden
Die nachstehenden Blätter
Blätter werden
w erden zweierlei
zweierlei enthalten:
enthalten: erstens
erstens
frflgmentarische Mitteilungen
fragmentarische Mitteilungen aus
aus der
der Krankengeschichte
Krankengeschichte eines
eines
Falles
Falles von Zwangsneurose,
von welcher nach
Zwangsneurose, welcher nach seiner Dauer,
seiner Dauer, seinen
seinen
Schädigungsfolgen un~ nach
Schädigungsfolgen und nach subjektiver
subjektiver zn den
,i\' ertung zu
Wertung den ziemlich
ziemlich
sch weren gezählt
schweren gezählt werden konnte,
konnte, und dessen Behandlung
und dessen Behandlung durch
durch
e.~\V~jn
etwa ein !~l~~unächst
Jahr zunächst diedi e völlige
völlige Herstellung der Persönlichkeit
H ers le1l ung der Persönlichkeit
u!!cI die
und iitr~; He~u~~i~
die Aufhebung ihrer erzielte./ Zweitens aber
Hemmungen erzielte/VZweitens i~
aber in
Auknüpfu;;g--an-'
Anknüpfung und '- in
diesen- und
an diesen in Anlehnung - an andere früher
andere früher
Analysierte Fälle
analysierte Fälle einzelne
einzelne aphoristische Angaben über
aphoristische Angaben di e Genese
über die Genese
nnd_ den
und. den feineren
feineren Mechanis mus der
Mechanismus seelisch en Zwangsvorgänge,
der seelischen Zwangsvorgänge,
durch welche
durch welch e meine
meine im
im Jahre
Jahre 1896
1896 veröffentlichten ersten Dar-
veröffentlichten ersten Dar-
1
stellungen weitergeführt
stellungen weitergefahrt werden
wer den sollen.
sollen. I
Eine derartige
Eine derartige Inholtsangabe schei n t mir
Inhaltsangabe scheint selbst ej
mir selbst ner Recht-
einer Recht-
fer tigung bedürftig,
fertigung bedürftig, damit
damit man nicht etwa et\'\'a glaube, ich hielte
glaube, ich hielte
diese Art und nach-
diese Art und V\Teise der
und Weise Mitteilung für
der Mitteilung für untadelhaft
untadelhaft und nach-
ahmenswert,
ahmenswert, während
während ich
ich inIII Wirklichkeit nur Hemmungen
vV irlc1ichkeit nur Hemmungen
änßel'licher und
äußerlicher inhaltlicher Natur Rechnung
und inhaltlicher trage und
R echnu ng trage gerne
und gerne
l"nehr gegeben dürfte und Die voll-
könnte. Die
mehr gegeben hätte,
hätte, wenn ich ich nur dürfte und könnte. voll-
sütndige nicht mitteilen,
nämlich nicht mitteilen,
ständige Behandlungsgeschichte
Behandlungsgeschichte kann ich ich nämlich
\.\'eil sie Patienten
meines Patien
sie ein
ein Eingehen
Eingehen auf die die Lebensverhöltnisse
Lebensverhältnisse nleines ten
weil
im Aufmerksamkeit
im einzelnen
einzelnen erfordern
erfordern würde. Die belästigende Aufmerksamkei.t
belästigende

einer ganz be-be-


einer Großstadt,
Großstadt, diedie sich
sich auf meine ärztliche
ärztliche Tätigkeit
Tätigkeit ganz

sonders Darstellung;
sonders richtet,
richtet, verbi etet mir eine wo.hl'heitsgetreue
verbietet wahrheitsgetreue Darstellung;
Eritstellungen
Entstellungen aber, aber, mit denen man sich sich sonst
sonst zu
zu behelfen
behelfen pflegt,
pflegt,

1) Weitere Bemerkungen über die Abwehr-Neuropsychosen. (II. Wesen und


Mechanismus der Zwangsneurose.) Enthalten in Bd. I dieser Gesamtausgabe.

.f
r/ JL·
,-

27 <> K rallkeTlgescldclttl'll
Krankengeschichten

fin de ich
finde ich immer mehr unzweckmäßig und u nd verwerflich,
verwerflich. Sind sie sie

geringfügig,
geringfügig, so so e rfüH eli sie
erfüllen den Zwech
sie oen Zweck nicht, nicht, de denli Patienten vor YOl"

ind iskreter Neugierde zu schütze


indiskreter schützen, n, und gehen sie weiler, so
sie weiter, so kosten

sie zu große Opfer, inde


sie indem m siesie das
das Verstiilldnis
Verständnis der der gCJTlue
gerade an on didiee
klei nen Realien des
kleinen des Lebens ge Zusammenhänge zerstören.
knüpft en Zusmnmcnhiingc
geknüpften
Aus diesem letzterenletzteren Umstand ergibt ergibt sich sich dann
dünn der der paradoxe
pnrndoxe
Sacln'erhnJt, daß miln
Sachverhalt, man weit eher cher die in timsten Gehei
intimsten mnisse eines
Geheimnisse
Patien
PatiententeIl der Öffentlichkeit
Öffentlichkeit preisgeben
preisgeben darf, dClrf~ bei
bei denen er er doch
une rkannt bleibt,
unerkannt bleibt, 1115als di
diee harmlosesten und u nd banalsten
bnn nlsten Bestimmungen
seiner Person, mit denen er illlen ist, und die
lJ ek,LI1111 ist,
allen bekannt die 11m
ihn fürfür

alle kenntlich machen würden.


alle wllnlcll.
En tschuld ige ich
Entschuldige ich so so die arge Verkürzung der deI' KI'i.lnken-
Kranken- und
Behandlungsgeschi chte, so steht
Behandlungsgeschichte, steht mir für für diedie Beschränkung
Ucschriinkllng auf auf
einzelne Ergebnisse
Ergeb nisse aus nus der psychoanalytischen
psychonnaly t ische n Untersuchung
Untersuchun g der der
Zwangsneurose eine td ftigcrc Aufklärung
eine noch triftigere Aufklärung '1.zu11 Gebote./Ich
Gehote.fich
bekenne, daß es es mir hish bisherc r noch lIichtnicht ge1unge
gelungen n ist, dfls kom-
ist, das kum-
plizie rte Gefüge eines
plizierte ei nes schweren
se h ""ere n Falles
F.111cs von Zwangsneurose
Zwangsneurose restlos re~rJos
zu durchschauen, und daß ich
zu ic h es
es nicht
ni cht zustande
7.l.1stonde brächte,
bräch te, diese
diese

onruyti sch erkannte


analytisch erkan nte oder oder geahnte Struktur durch dUl'ch diedie Auflagerungen
Auflagerunge n
der Behandlung
der Behandlung hindurch afll1del'en nderen in in der Wiedergabe
VViedcrgabe der Analyse
sichtbar zu
sichtbar zu machen.
m achen. Es sind sind die die Widerstände
Wid crstiinde der Kranken Kmnken und
die Formen
die Fonncn von von deren
deren Äußerung, welche w elche letztere
let ztere Aufgabe so so sehr
erschweren
erschw eren; aber
; aber man muß sagen, sogen, daß das dns Verständnis
Vcrstiindnis einereiner Zwangs-
neurose
neurose an an und
und fürfür sich
sich nichts
nichts leichtes
leichtes ist,ist, viel
vi el schwerer
schw erer als als das
das eines
eiues
Falles von
Falles VOD-lIy~!~.!ie. sollte man das
Eigentlich sollte
Hysterie. Eigentlich das Gegenteil er~:;;rt;;1.
Gcg';t teil erwarten.
Die
Die Mittel,
Mitte1, durch
durch welchewelche die die Zwangsneurose
ZWilngsnelll'ose ihre ihre geheimen
geh eimen Ge- Ge-
danken zum Ausdruck
danken Ausd ruck bringt,
bringt, die die Sprache
Spmche der der Zwangsneurose ist ist
gleich sam nur ein
gleichsam ein Dialekt
Dialekt der hysterischen
h ysterisch e n Sprache,
Sprache, abernber einein Dialekt,
Dialekt,
in welchen
in welchen uns un s die
di e Einfühl ung leichter geli~geJt müßte,
leichter gelingen müßte, weilweil ere r dem
Ausdrucke unseres bewußten
Ausdrucke unseres bewußlell Denkens verwnlldte r ist
D e nke ns verwandter ist als
DIs der
der hyste-
hyste-
ri sche. Er
rische.

in
Er enthält
e nthält vor
die somatische
-in die
vor allem
somatische Innervation,
nllem nicht
Innervntion, -
nicht jenen

jen en Sprung
Sprung aus
di e hysterische
die
aus dem
dem Seelischen
hysterische Konversion,
Seelischen
KOll\'ersion, - — I
den
den wir'w ir mit
mit unserem
unserem Begreifen
Begreifen dochdoch niemals
ni emals mitmachen können. können.
I
Bemerkurl(;en über
Bemerkungen iiber einen
emen Fall
Fall von
von Zwangsneurose
Zwan(;:meurose 271

Vielleicht trägt
Vielleicht tl'ägt
auch nur
auch nur unsere
unsere geringere
geringere Vertrautheit
Vertrautheit mit
mit
der Zwangsneurose
der Zwangsneurose die die Schuld daran, daß
Schuld daran, daß die
die Wirklichkeit jell~
Wirklichkeit jene
Erwartung nicht
Erwartung nicht bestätigt.
bestätigt. Die
Die Zwangsneurotiker
Zwangsneurotiker schweren
schweren Kalibers
Kalibers
stellen
stellen sich
sich der
der analytischen Behandlung
analytischen Behandlung weit
'''I'eit seltener
seltener als als die
die
Hysteriker. Sie
Hysteriker. dissimulieren auch im Leben ihre Zustände,
Sie dissimulieren auch im Leben ihre Zustände, so so
lange es
lange es angeht,
angeht, und kommen zum
und kommen zum Arzt häufig erst
Arzt häufig erst in in soso vor-
vor-
geschrittenen Stadien
geschrittenen Stadien des des Leidens,
Leidens, wiewie sie
sie bei
bei der
der Lungentuber-
Lungclltube'r-
kulose z.z. B.
kulose B. die
di e Aufnahme
Aufnahme in in eine
eine Heilstätte
Heilstätte ausschließen
ausschließen würden.
würden.
Ich ziehe
Ich ziehe aber
aber diesen
diesen Vergleich
Vergleich heran, heran, weil
weil wir bei den
wir bei den leichten
leichten
und den
und den schweren,
schweren, aber übel' frühzeitig
frühzeitig bekämpften
bekiirnpften Fällen der Zwangs-
Fällen der Zv\'angs-
neurose, ganz
neurose, ganz ähnlich
ähnlich wie wie bei bei jener
jener chronischen
chronischen Infektionskrankheit,
Infektionskrankheit,
e,i ne Reihe
auf eine Reih e glänzender
glänzender Heilerfolge hinweis~ könnem
Heilerfolge hinweisen kön~~.!!.:.
solchen Umständen bleibt
Unter solchen bleibt nichts nnderes möglich,
nichts anderes möglich, als als
die Dinge so
die so unvollkommen
unvollkommen und und so unvollständig mitzuteilen,
so unvollständig mitzuteilen,
,·",ie man sie
wie sie weiß und weiter weiter sagen darf. Die
sagen darf. hier gebotenen,
Die. hier gebotenen, {
is mögen
mühselig genug
mühselig genuO' zutaO"e
l:! zutagel:! O'efdrderten Brocken von Erkenntn
geförderten
l:! Erkenntnis_ mägen
an sich
an sich wenig
wenig befriedigend wirken, aber die Arbeit
befriedigend wirke^~~Är~~die Arbeit anderer
anderer
Untersucher
Untersucher mag mag an an sie anschließen, und
sie anschließen, der gemeinsamen Be-
Hild der gemeinsamen Be-
mühung kann kann die die Leistung
LeistuTIo- b
gellnO'en
gelingen,
b'
die für den einzelnen
für den einzelnen
vielleicht zu schwer
vielleicht zu schwer 1st.
ist.
11
AUS DER KRANKENGESCHICHTE
KRANKENGESCH1CHTE

jÜl1gel'er Mann
Ein jüngerer von nkauemisc1Jer
1\1a1111 VOll akademischer Bildullg
Bildung führt sich
sich mit
der Angabe ein, er leide
ein, er leide an Zwangsvorstellungen schon seit seiner
seit seiner
Kindheit, besonders stark
Kindheit, stark abe'
aberl-:-Seit vr~; Jahren:
seit vier Jahren. Hä~ptinhalt
Hauptinhalt seines
seines
Leidens seien
seien Befürchtungen, daß drlß zwei Personen, die die er sehr
er sehr
liebe~ etwas geschehen werde, dem Vater und
liebe, unu einer
einer Dame, die die
verehre. Außerdem verspüre Cl'
er '\'erehre.
er er Zwangsimpulse, wie z. B.
z. B.

sich mit ejnem


sich einem Rasiel'messer
Rasiermesser den Hals Hnls abzuschneiden,
nbzuschneidell, und produziere
produziere
Verbote, die die sich
sich auch auf gleichgültige
gleichgültige Dinge beziehen.
beziehen. Er
habe durch
habe durch den Kampf gegen seine Ideen Jahre verloren verloren und
sei darum im Leben zurückgeblieben. Von deli
sei den versuchten Kuren
habe ihm
habe ihm nichts
nichts genützt als .. ls eine
eine W flsserbehrll1dlung in
Wasserbehandlung in einer
einer
Anstalt bei
Anstalt bei **;
!!
*j diese aber
diese aber wohl nur darum, dartun, weil
\"eil er dort eine
er dort eine
Bekanntschaft machte, die
Bekanntschaft die zu regehnlißigem Sexualverkehr
zu regelmäßigem Sexualverkehr führte.
führte.
Hier habe er
Hier habe er keine solche Gelegenheit,
keine solche Gelegenheit, verkehre selten selten und in in
unregelmäßigen Intervallen.
unregelmäßigen Interv.. llen. Vor Prostituierten
Prostituierten empfinde er er Ekel.
Ekel.
Sein SeA"Ua11eben sei
Sein Sexualleben sei überhaupt kümmerlich gewesen, Onanie habe habe
nur
uur eine
eine geringe Rolle gespielt,gespielt, im iIn 16.
16. oder 17. 17. Jahre.
Jahre. Seine
Seine
Potenz
Potenz sei normal; erster
sei normal ; erster Koitus Init Jahren.
mit 26 Jahren.
Er macht den Eindnlck Eindruck eines klaren, sclwrfsinnigen
eines klaren, scharfsinnigen Kopfes.
Kopfes.
Von mir befragt, was ihn veranhsse, veranlasse, die die Auskünfte über über sein sein
Sexualleben
Sexualleben in in den Vordergrund zu rücken, antwortet antwortet er, d .. s sei
er, das sei

dasjenige, was er
dasjenige, er von
yon meinen Lehren wisse. wisse. Er habe sonst nichts
sonst nichts
von meinen
von meinen Schriften
Schriften gelesen,
gelesen, aheraber vor kurzem beim Blättern Blättern in in
Bemerkungen über
Bemerkungen über einen
einen ·Fall
Fall von
z,·on Zwangsneurose
Zwangsneurose 273

einem Buche
einem Buche von
von mir die
Aufklärung sonderbarer
mir
Aufklärung
die Wortver~
sonderbarer Wortver-
nDenk~
1
knüpfungen gefunden,
knüpfungen gefunden,' die
die ihn so sehr
ihn so sehr an seine eigenen
an seine eigenen „Denk-
arbeiten" mit
arbeiten" mit seinen Ideen gemahnt
seinen Ideen gelnahnt hätten,
hätten, daß
daß erer beschlossen
beschlossen
habe, sich
habe, sich mir
mir anzuvertrauen.
anzuvertrauen.

a)
a) Die Einleitung
Die Einleitung der
der Behandlung
Behandlung
Nachdem ich
Nachdem ihn am nächsten
ich ihn nächsten Tage auf die
Tage auf die einzige
einzige Bedingung
Bedingung
der Kur
der Kur verpflichtet,
verpflichtet, alles
alles zu
zu sagen, was ihm
sagen, was ihm durch
durch den
den Kopf
Kopf
gehe, auch wenn es
gehe, es ihm unangenehm sei, sei, auch wenn
wenn es es ihm
ihm
unwichtig, nicht
unwichtig, nicht dazu gehörig oder oder unsinnig erscheine, und
unsinnig erscheine,
ihm freigestellt,
freigestellt, mit welchem
welchem Thema er seine Mitteilungen
er seine Mitteilungen er-er-
I
öffnen wolle,
öffnen wolle, beginnt
beginnt er
einen Freund,
Er habe einen
folgt:~2
er wie folgt:
Freund, den er er außerordentlich hochstelle. Zu
außerordentlich hochstelle. Zu
I
er immer,
dem gehe er inlmer, wenn ihn
ihn ein verbrecherischer Impuls
ein verbrecherischer Impuls plage,
plage,
und
und frage ihn, ob
frage ihn, ob er
er ihn
ihn als verachte. Der
als Verbrecher verachte. Freund
Der Freund
halte ihn
halte ihn aufrecllt,
aufrecht, indem er er ihm versichere, daß er
versichere, daß ein tadel-
er ein tadel-
loser von Jugend auf
Jugend auf ge-
loser Mensch sei, der sich
sei, der sich wahrscheinlich
wahrscheinlich von ge-
wöhnt habe, sein
wöhnt habe, sein Leben
Leben unter
unter solchen Gesichtspunkten zu
solchen Gesichtspunkten zu betrachten.
betrachten.
Einen ähnlichen
ähnlichen Einfluß
Einfluß habe
habe friiher einmal ein
früher einmal anderer
ein anderer auf ihn
auf ihn
Einen
geübt,
geübt, ein
ein Student)
Student, derder 1919 Jahre
Jahre alt
alt war, während er
war, während 14 oder
er 14- oder
Selbstgefühl
)155 Jahre
Jahre war,
war, der
der Gefallen
GefaUen an an ihm fand und und sein
sein Selbstgefühl

außerordentlich
außerordentlich hob hob,, so
so daß
daß erer sich
sich als
als Genie vorkommen durfte.
Genie vorkommen durfte.

Dieser und änderte dann


änderte dann
Dieser Student
Student vvurde
wurde später
später sein Hauslehrer und
sein Hauslehrer
plötzlich
plötzlich sejn
sein Benehmen,
Benehmen, indem er er ihn zum Trottel
Trottel herabsetzte.
herabsetzte.
Er Schwestern
Er merkte
merkte endlich,
endlich, daßdaß jener
jener sich für eineeine seiner Schwestern
seiner

interessierte
interessierte und
und sich
sich mit ihm nur eingelassen habe, um
eingelassen habe, um Zutritt
Zutritt

ins Erschütterung
große Erschütterung
ins Haus
Haus zu
zu gewinnen.
gewinnen. Es war dies die erste erste große

seines
seines Lebens.
1) Zur Psychopathologie
Psychopathologie des
des Alltagslebens
Alltagslebens ((1905, 10. Ann.
1905. lO. Aufl. 19:14; enthalten in
1924; enthalten in
1) Zur
Bd.
Bd. IVIV dieser
dieser Gesamtausgabe).
Gesamtausgabe).
:!)
2) Redigiert
Redigiert nach
nach der
der Niederschrift
Niederschrift am am Abend
Abend des Behandlungstages in
des Behandlungstages möglichster \\
in möglichster
AnlchnWlg
Anlehnung an an die
die erinnerten Reden des Patienten. -
erinnerten Reden des Patienten. — Ich kann nur davor warnen
Ich kann nur davor warnen,
die
die Zeit
Zeit der
der Behandlung selbst zur Fixierung des Gehörten :tu verwenden. Die Ab:
Behandlung selbst zur Fixierung des Gehörten zu verwenden. Die Ab-
lenkung
lenkung der
der Aufmerksamkeit
Aufmerksamkeit des
des Arztes
Arztes bringt
bringt dem
dem Kranken
Kranken mehr
mehr Schaden
Schaden, als
als durch
durch
den
den Gewinn
Gewinn an
an Repl"odnktion$treue
Reproduktionstreue in in der
der Krankengeschichte
Krankengeschichte entschuldigt
entschuldigt w;rden
werden kann.
kann.

Frcud,
Freud, VIlI.
VIII. .,
,8
274 Kr a I1h'cllgeschichlerz
Krankengeschichten

Er fahrt
fährt dann wie fort:
WIe unvermittelt fort:

b)
b) Die infantile Sexualität
infantile Sexualität

"Mein Sexuallebcn
„Mein hat sehr
Sexualleben hat sehl" früh begonnen. Ich erinnere
erumere mich
einer Szene
einer Szene aus
aus meinem 4. +. his 5. Jahre
bis 5. Jabrc (vom 6.
6. Jahre
Jühre an ist
ist

VonslänJig)~ die
meine Erinnerung überhaupt vollständig), die mir Jahre
Jühre später
später
klar rmfgetaucht
klar aufgetaucht ist. 'ViI' hatten
ist. Wir hatten eine sehr scbölle, junge Gou"er-
schöne, junge Gouver-
1
nante, Fräulein
nante, Fräulein Peter.
Peter. Die lag
1
lag eines
eines Abends leicht leicht bekleidet
bekleidet
auf dem Sofa
auf Sofa und lü5;las lch lag neben ihr
ich lag
j ihr und bat sie um die
bat sie die
Erlaubnis, unter ihre
Erlaubnis, ihre Röcke zu kriccben.
kriechen. Sie Sie erlaubte
erlaubte es, wenn
es, ....... enn
kh etwas davon sagen würde.
ich niemand etwas \'vürde. SieSie haue
hatte wenig an "n und
ich
ich betastete sie an den Genitalien und am
betastete sie um Leibe, der der mir
kurios
kurios vorkam. Seitdem
Seitdem bliebblieb mir eine peinit~;encle
eine brennende, peinigende
Neugierde, den "\veiblichen
Neugierde, weiblichen Körper zu sehen. Ich Ich weiß
,'veiß noch,
noch, mit mit
welcher Spannung ich Bnde, wohin ich
ich im Bade, ich noch mit dem Fräu- Fräu-
lein den Schwestern gehen durfte,
lein und den durfte, dnrauf wartete, bis
darauf wartete, bis das dns
Fräulein ausgekleidet
Fräulein ausgekleidet ins \Vasser stieg.
ins Wasser An mehr
stieg. All mehl' erinnere ich
mich vom 6. 6. Jahre
Jahre an.an. WirVVil' hatten danndaun einein anderes Fräulein,
Fräulein,

auch jung und schön, die Abszesse am Gesäß


schön, die Gesiiß hatte,
hatte, welche sie
sie
nbends auzudri.i.cken
abends pflegte. Ich
auzudrücken pflegte. Ich lauerte nuf diesen
lauerte auf diesen Moment, um
meine Neugierde zu zu stillen.
stillen. Ebenso im Bade, obwohl ob",,'0111 Fräulein
Lina zurückhaltender war
'war fils
als die
die erste. (Auf eine
erste. (Auf eine Zwischenfrage:
Ich schlief
Ich schlief nicht
nicht regelmiißig
regelmäßig in in ihrem Zimmer, meist bei den
meist, bei

Eltern.) Ich erinnere eine


Eltern.) eine Szene, bei der
Szene, bei deI' ich
ich 77 Jahre
Jallre gewesen
2
muß. vVir
sein muß.a. Wir saßen am tlln Abend, dasd<ls Fräulein,
Frflulein, die
die Köchin, einelll
l1)) Der frühere Analytiker Dr.Dr. Alfred
Alfred Adler gedachte einmal in in einem privaten
pri\'aten
Vortrag
Vortrag der besonderen Bedeutung,
Bedelltung, welche den lien allerersten
llilerersten lVIitteiluugell
Mitteilungen der
Patienten zukommt. Hier Hic-r ein
ein Beleg dafür. einleitenden Worte
dafür. Die einleitenden \Vorte des Patienten
betonen den Einfluß, den Männer auf ihn ausüben, uIIsiilicll, die
die Rolle der homosexuellen
Objektwahl in seinem Lehen,Leben, \lnd
und lassen gleich darauf ein ein zweites l\foliv
Motiv a.nklingen.
anklingen,
welches später
später bedeutsam hervortreten wird, den l(ollfliltt
wird, deli Konflikt IIml
und Inleressengcgellsatz
Interessengegensatz
Mann und 'Vcib.
zwischen l\fann Weib. Auch daß cr die ente
er die erste schöne Gouvernante mit ihrem
Familiennamen erinnert, znfa1lig einem männlichen
erinnert, welcher zufällig miinlllichen Vornamen
Vornrrmen gleicht,
gleicht. ist
ist
in
in diesen Zusammenhang aufzunehmen. In VI/iener Wiener Biirgerkreisell
Bürgerkreisen pflegtpflegt man
mall eine
Gouvernante
Gouvernante llliuliger
häufiger bei ihrem Vornamen zu nenneIl nennen und behältbehiilt eher diesen im
Gedächtnis.
2)
2) Er gibt sputer
später die
die VVahrseheinlichkcit
Wahrscheinlichkeit 'Zu, dic-se Szene I bis
zu, daß diese bis 22 Jahre später
1 spätel' vorfiel.
vorfiel.
Bemerkungen über
Bemerkungen über einen
einen Fall
Fall von
von "Zwangsneurose
Zwangsncurosl" 275

mein um
1
anderes Mädchen,
anderes M Hdehen, ich
leh und mein
und um 1V21 /z Jahre
Jahre jüngerer
jüngerer Bruder ßruder
b eisammen. Ich
beisammen. I ch vernahm plötzlich aus
vernahm plötzlich aus dem Gespräch der
dem Gespräch Müdeheu ,
der Mädchen,
wie Fräulein
wie Fräulein Lina Lina sagte: lVIit dem
sagte: Mit dem Kleinen
Kleinen könne könne man miln das uas schon
schon
machen, aber
machen, aber der der Paul (ich) sei zu ungeschickt, er
Paul (ich) sei zu ungeschickt, er werde
werde gewißg evd B
daneben fahren.
daneben fa hren. Ich Ich verstand
verstand nicht klar, was
nicht klar, ""as gemeint
gemeint war, war, ver-
ver.
stand aber
stand abel" die Zurücksetzung und
die Zurücksetzung u nd begann
bega nn zu zu weinen.
'weinen. Lina L ina
tröstete mich
tröstete m ich und und erzählte
erzählte mir,
mir, daß ein Mädchen,
daß ein l\1ärlehe n, welches
welches etwas etwas
derart iges mit
derartiges mit einem ihr ihr anvertrauten
anvertrauten Buben Buben gemacht
gemacht hatte, hatte, für
fÜ l'
mehrere Monat eingesperrt
mehrere eingesperrt worden
,,"vorden sei.
sei. IchIch glaube
glaube nicht, nicht, daßdaß
sie etwas
sie etwas Unrechtes mit mit mir
m ir angestellt
angestellt hat,h at, aber
aber ichich nahm mir mir
viel Freiheiten gegen sie
viel sie heraus.
hernus. Wenn VVen n ichich zu ihr ihr insi ns Bett
Bett kam,
kam,
deckte ich
deckte ich sie
sie auf
auf und rührte
rührte sie sie an,
an, was
was siesie sich
sich ruhig
ruhig gefallen
gefanen
ließ. Sie
ließ. Sie war 'war nicht
nicht sehr
seh r intelligent
intelligent und offenbar offen bar geschlechtlich
geschlechtlich
sehr bedürftig.
sehr bedürftig. 25 ~5 Jahre
Jahre alt,
ah, hatte
h atte sie
sie schon
schon ein ein Kind
Kind gehabt,
g eh abt,
dessen Vater sie
dessen sie später
später heiratete,
heiratete, so so daß sie he ll te Frau
sie heute Frau Hofrat
Hofrat
beißt.
heißt. IchIch sehe
sehe sie noch oft
sie noch oft auf
auf der Straße.
Straße." "
"Ich habe
„Ich h abe schon
schon mit Jahren an Erektionen
mit 66 Jahren Erektione ll gelitt gelittenen undund
weiß, daß
weiß, daß ich ich einmal
einmal zur zur :Mutter
M utter ging,ging, um mich mich darüberdarüber zu zu
beklagen. IIch
beklagen. ch weiß
weiß auch,
auch, daßdaß ich Bedenken z.u
dabei Bedenken
ich dabei überwinden
zu überwin den

hatte, denn
hatte, denn ich ich ahnte
ahnte den den Zusammenhang mit mi t meinen
meinen VorstelVorstel-·

lungen damals eine Zeitlang


eine Zeitlang
lungen und und meiner Neugierde und hhatte
meiner Neugierde aue damnls
die kranhhafte
die krankhafte Idee, Idee, diedie Eltern wtißten wüßten mein meinee GedankGedanken, en,
was iich ch mir so so erkl tirte, daß iich
erklärte, ausgesprochen,
ch sie ausgesprochen, ohne ohne
es den ß Beginn meiner
es aber
aber selbs
selbstt zu zu böre
hören. n . Ich
Ich sehe hierin den eginn mei ner
Krankhei
Krankheit. t. Es Es gabgab P ersonen, Mädchen, die
Personen, die m mir sehr gefielen,
ir sehr gefielen,

und
und die
die ich ich mir
mir dringendst
dringendst nackt zu sehen sehen wünschte.
wünschte. Ich Ich

hatte unheimliches Gefühl,


hatte aber
aber bei bei diesen
diesen VVUnschen
Wünschen ei nunhei
ein m li c hes G efU hl,
als
als müßte e twas ggeschehen,
etwas wenn ich
esc hehen, '\'\'enn ich ddas dächte,
as dächte, und ic und ichh
müßte allerlei
allerlei tun, um um eess zu verhi verhindern."
nu ern."
(Als
(Als Probe
Probe dieserdieser ßefürchtuugen
Befürchtungen giLt gibt er er aufauf ßefragen
Befragen an: an:

Z. ß.
Z. B. mein
mein Vater Vater würde sterben.) „Gedanken
sterben.) "Gedanke n an an denden TodTod
des
des Vate
Vaters rs haben
haben michmich frühzeitig
frühzeitig und und durch la nge Zeit
lange Zeit beschäftigt
beschäftigt
und
und sehr
sehr trnurig
traurig gestimmt."
gestimmt."
.,
18
o--6 K rl1ll1icnge5chichtell
Krankengeschichten

leh
Ich ,'ern ehme bei
vernehme bei dieser
dieser Gelegenheit
Gelegenheit mit
mit Erstaunen,
E.rstaunen, daß
daß sein
sem
Vater,
Vater, um
um den
den sich
sich doch
doch seine heutigen Zwangsbefürchtungen
seine heutigen Zwnngsbefürchtungen
kümmern, schon
kümmern, schon vor
"ar mehreren
mehreren Jahren
Jahren gestorben
gestorben ist.
ist.
'Vas unser
Was llnser Patient
Patient inin der
der ersten
ersten Stunde
Stunde der der Behandlung
Behandlung aus aus
seinem 6.6. oder
seinem oder 7. 7. Jahre
Jahre schildert,
schildert, istist nicht
nicht nur,
nur, wie
wie erer meint,
meint,
der Beginn
der Beginn der der Krankheit,
Krankheit, sondern
sondern bereits
bereits diedie Krankheit
Krankheit selbst.
selbst.
Eine vollständige
Eine vollständige Zwangsneurose,
Zwnngsneurose, der der kein wesentliches Element
kein wesentliches Element
m ehr abgeht,
mehr abgeht, zugleich
zugleich der der Kern
Kern und und das das Vorbild
Vorbild des späteren
des späteren
Leidens, der
Leidens, der Elementarorganismus
Elementarorganismus gleichsam, dessen Studium
gleichsnm, dessen Studium
allein uns
allein uns dasdas Verhältnis
Verhältnis der der komplizierten
komplizierten Organisntion der
Organisation der
, heutigen
heutigen Erkrankung
Erkrankung vermitteln
vermitteln kann.kann. Wir sehen das^Kind
VVir sehen das Kind
tJt ~ ;t.<A-vH unter
* unter der
der Herrschaft
H errschnft einereiner sexuellen Tl'iebkomponellte, der Schau-
sexuellen Triebkomponente, der Scha~­
lust, deren
lust, deren-Ergebnis
Ergebnis - der mit -großer
der mit l llLcnsi'itfi immer
großer Intensität wieder von
immer -wieder vön
auftretende Wunsch
neuem auftretende \Vunsch ist,ist, 'weibliche
weibliche- Personen,
Persönen, die ihm ge-
die -ihm ge-
f~ nackt
fallen, nackt zu zu sehen. Dieser Wunsch
sehen. Dieser VVu'ns'ch entspricht
imtspric11t- der
uer späteren
späierell
Zwangsidee; wenn
Zwangsidee; '\'e;n er er' den
den Zwangscharakter
Zwangscharakter noch noch nicht
nicht hat,
hat, soso
kommt dies dies daher,
daher, daß das das Ich
Ich sichsich noch
noch nicht
nicht inin vollen
vollen
'Wieclerspruch zu
Wiederspruch zu ihm gesetzt
gesetzt hat,
hat, ihnihn nicht als fremd
nicht als fremd verspürt,
verspürt,
doch regt sich
doch regt sich bereits
bereits von
yon irgendwoher
irgendwoher ein ein Widerspruch
Widerspruch gegen gegen
diesen Wunsch, denn ein
diesen peinlicher Affekt
ein peinlicher begleitet regelmäßig
Affekt begleitet regelmäßig
das
das Auftauchen desselben.'
desselben.
1
Ein Konflikt ist ist offenbar
offenbar in dem
in dem

Seelenleben des des kleinen Lüsternen


Lüsternen vorhanden i neben dem Zwangs-
5
Zwangs-
wunsch steht Zwangsbefürchtung innig an
steht eine Zwangsbcfürchtllng an den Wunsch
den Wunsch
geknUpft:
geknüpft: so so oft
oft er
er soso etwas
etwas denkt,
denkt, muß cr er fürchten,
fürchten, es werde
es werde

etwas Schreckliches geschehen. Dies Schreckliche Schreckliche kleidet


kleidet sich
sich

bereits
bereits inin eine charakteristische Unbestimmtheit, die
eine charakteristische die fortan
fortan in in

den
den Äußerungen
Äußerungen der der Neurose
Neurose niemn]s
niemals fehlen
fehlen wird. Doch ist
wird. Doch ist es
es

beim Kinde
Kinde nichtnicht schwer,
schwer, das das durch
durch solche Unbestimmtheit
solche Unbestimmtheit

Verhüllte aufzufinden. ~ann


Verhüllte aufzufinden. Kann man man für für irgend
irgend eineeine derder ver-
ver-

Zwangsneurose ei~!3ej§p'iel
schwommenen
!,rfahren,
erfahren, so
---
schwommenen Allgemeinheiten
so sei
Allgemeinheiten der
sei man
man sichel',
sicher, dies
der Zwangsneurose
dies~ sp~ ist
Beispiel ist das
das Urs
ein Beispiel^
Ursprüngliche
rüngliche
1)1) Es sei do.run
Es !ei daran erinnerl, man den
daß mun
erinnert, dllD den Vcr,"ch gemacht 118.t
Versuch gemo.cht hat, , Zwangsvorslel~
Zwangsvorstel-
lungen
lungen ohne
ohne Riicksich1.
Rücksicht auf
auf die
die Affektivität zu erklären!
Affektivität 7.11 erklären!
Bemerkungen über
Bemerkungen iiber einen
einen Fall
Fall von
von Zwangsneurose
Zwangsneurose 277

~d Eigentliche
und Eigentliche selbst,
selbst, das
das durch
durch die Verangemeinerung~_
die Verallgemeinerung ver- IV
s~~ werden
steckt so!lt~. Die Zwangsbefürchtung lautete also,
werden sollte. Die Zwangsbefürchtung lautete also, ihrem
ihrem
Sinne nach
Sinne ,,,'iederhergestellt: Wenn
nach wiederhergestellt: Wenn ich den Wunsch
ich den Wunsch habe, eine
h abe, ein e
Frau nackt
Frau nackt zu sehen, muß
zu sehen, muß mein
m ein Vater
Vater sterben.
sterb en. Der
Der peinliche
peinliche
Affekt
Affekt nimmt deutlich
nimmt deutlich diedie Färbung
Färbung des des Unheimlichen,
Unheimlichen,. Aber- Aber-
gläubischen an
gläubischen an undund gibt
gibt bereits
bereits Impulsen
Impulsen den den Ursprung,
Urspl'ung, etwas etwas
zur Abwendung
zur Abwendung des des Unheiles
U nheiles zu tun, wie
zu tun, wie sie
sie sich in den
sich in den späteren
späteren
Schutzmaßregeln durchsetzen
Schutzmaßregeln durchsetzen werden.
werden.
Also: ein
Also: ein erotischer Trieb und
ero tischer Trieb und eine ei ne Auflehnung
Auflehnung gegen g egen ihn,
ihn,
ein (noch
ein (noch nicht
nicht zwanghafter)
zwanghafter) Wunsch
'Vunsch und und eine
eine (bereits
(bereits zwang-
zw ang-
hafte) ihr
hafte) ihr widerstrebende
widerstrebende Befürchtung,
ß efürchtuTI 0' o- ein
ein peinlicher Affekt und
peinlicher Affekt und
ein Drang
ein Drang zu zu Abwehrhandlungen;
Abwehrhandlungen; das das Inventar
Inyentar der der Neurose
Neurose ist ist
vollzählig. Ja,
vollzählig. Ja, es ist noch
es ist noch etwas
etwas anderes
anderes vorhanden,
vorhanden, eine Art Von
eine Art von
D e lir- oder
Delir- oder Wahnbildung
VVahnbildung sonderbarensonderbaren Inhalts: Inhalts: die die Eltern
Eltern
seine Gedanken,
wüßten seine Gedanken, weil 'weil er
er sie ausspreche, ohne
sie ausspreche, ohne sie sie selbst
selbst
hö ren. Wir
zu hören.
zu \lV1r werden
,verden kaum irregehen, wenn wir
kaum irregehen, w ir in diesem
in diesem
kindli chen Erklärungsversuch
kindlichen Erklärungsversuch eine eine Ahnung jener jener merkwürdigen
lne rkwürdigen
seelischen Vorgänge
seelischen Vorgänge vernehmen,
vernehmen, die die wir unbewußte heißen
w ir unbewußte ]]eißen und und
deren
deren wir zur wissenschaftlichen
wir zur wissenschaftlichen Aufhellung des des dunklen
dunklen Sach-Sach-

verhaltes nicht
verhaltes nicht entraten können. "„Ich
entraten können. Ich spreche
spreche m meine Gedanken
ei ne Gedanken
aus, außen
nach außen
aus, ohne
ohne siesie zuzu hören
hören" klingt
klingt ,wie
I( . . . ie eine Projektion
Projektion nach
unserer ohne etwasetwas
unserer eigenen
eigenen Annahme,
Annahme, daß daß er er Gedanken
Gedanken hat, hat, ohne

von
von ihnen
ihnen zu wissen, wie eme
zu wissen, eine endopsychische Wahrnehmung Wahrnehmung
des
des Verdrängten.
Verdrängten.
Wir Elementarneu-
Wir erkennen
erkennen es es nämlich
nämlich klar:
klar: Diese<
Diese infantile
infantile Elementarneu-

rose hat bereits ihr ihr Problem


Problem .und
und ihre scheinbare A~surdität
ihre scheinbare Absurdität wie wie
<- hat bereits
rose
jede kompliziert~
jede komplizierte Neurose
Neurose eines
eines En"achsenen.
Erwachsenen. Was Was soHsoll es heißen,
es heißen,

daß
daß derder Vater
Vater sterben
sterben muß,
muß, wennwenn im im Kinde
Kinde jener
jener lüsterne
lüsterne

Wunsch
Wunsch rege rege wird?
wird? Ist Ist das
das barer
barer Unsinn,Unsinn, ouer oder gibt
gibt es Wege,
es 'Vege,

diesen
diesen Satz
Satz zuzu verstehen,
verstehen, ihn ihn fils
als notwendiges
notwendiges Ergebni.s
Ergebnis früherer
früherer
Vorgänge
Vorgänge und und Voraussetzungen
Voraussetzungen Zu zu erfassen?
erfassen?

Wenn
Wenn wir wir anderswo
anderswo ge,yonnene
gewonnene Einsichten Einsichten auf auf diesen
diesen FallFall
von
von Kinderneurose
Kinderneurose anwen uen, so
anwenden, so müssen müssen ,,,irwir vermuten,
vermuten, daß daß
-

278 Kr aI/keilge
Kranken gesch ichteil.
schichten

auch
auch hi er,
hier, also vor
also vor dem 6.6. Jahre,
dem Jahre, traumatische
trau matische Erlebnisse,
Erlebnisse,
Konflikte und
Konflikte Verdrnngungcn vorgefallen
IIl1d Verdrängungen vorgcf;1I1en sind,
sind, die
di e selbst
selbst der
der
Amnesie verfielen,
Amnesie verfieten, aber nl~ Residuum
nber als R esiduum diesen di esen Inhalt der Zwangs-
Inhnlt der Zwnngs-
hefiirchtung zurückgelassen
befürchtung zurü.ckgelassen haben. ]wben. Wir VVi)" werden
werden späterhin
spiH.crhin er-er-
fnhren, wieweit
fahren, wieweit es es uns
uns möglich
m öglich ist, ist, diese
diese vergessenen
vergessenen Erlebnisse
Erlebnisse
,,'ieder aufzufinden
wieder aufzufinden oder oder mit
mit einiger
ei ni ger Sicherheit
Sicherheit zu zu konstruieren.
]wBstruieren.
Unterdes wollen
Unterdes wollen wir"vir noch
noch als
Olls ein
ein wahrscheinlich
wnhrscheilllich nicht
nicht gleich-
gleich-
gültiges Zusammentreffen
gültiges ZusaJnmentreffen betonen, betonen, daß duß die die Kindheitsamnesie
Kindheitsamnesie
unserer Patienten
unserer Patienten gerade
gcrndc mit mit dem
dem 6. 6. Jahre
Jahre ihr ihr Ende
Ellde erreicht.
erreicht.
Einen derartigen
Einen dera r tigen Beginn
Beginn einer chronischen Zwangsneurose
einer chronischen Zwangsneurose in in
der frühen
der frühen Kindheit
Kindheit mit m it solch lüst.ernen Wünschen,
solch lüsternen \'VCmschcn, an die un-
an die un-
heimliche Erwartungen
heimliche Erwartungen und und Neigung
Neigung zu zu Abwehrhandlungen
Abweh rhnndl u ngen
geknüpft sind,
geknüpft J~enl1e ich
sind, kenne ich von
von mehreren
Illehrel"en anderen Ii'ällen. Er
nnderen Fällen. Er ist
ist
absolut typisch,
absolut typisch, wenn
wenn auch wahrscheinlich
wahrscheinlich nicht nicht der einzig ~ög­
der einzig mög-
liclleTyp~
liche Noch ein
Typus. Noch ei n Wort ül1er die
"Vort - über die sexuellen ITJ'n.heflebilis~e
sexuellen Früherlebnisse
des Patienten,
des PatienteIl, ehe
ehe wir zum zum lInhalt.'
l1 h nlte drr
der zweiten Sitzu ng über-
zweiten Sitzung über-
gehen. Man
gehen. Mon wird sich sich kaum
kauln sträuben,
$>triiuben, sie sie als
nls besonders
bcsonders reich-
reich-
holtig und wirkungsvoll
haltig und wirkungsvoll zu
zu bezeichnen.
bezeichnen. So
So ist
ist es
es aber
aber auch
auch in
in
Fällen von Zwangsneurose,
den andern Fällen Zwnngsl1curosc, die die ichjch analysieren
nnnlysicl'ell konnte.
kon nte.
Der Charakter dC-t~C!!~:. cLtig~~ _ sexuellen
der vorzeitigen sex..1:lC!I_~) _ Aktivität
Akti\'~tät ~ wird
wird imim
~gen~~ zur
Gegensatze Zl~ J~ Hysterie
Hysteri~ _ hier ~)iel!~~l.s vermißt.
hier . niemals v:cr~jß.L. Die Zwangsneu-
Die Zwangsneu-
rose
rose läß
läßtt viel
viel deutlichcr
deutlicher Als
als die
die Hysterie erkenncn,
erkennen, dn daßß die
die
, Th1omente,
Momente, welche die die Psychoneurose form en, nicht im aktuellen,
formen, aktuellen,

sondern
sondern im infantilen
infantilen SexlInlieben
Sexualleben zu
zu suchen
suchen sind.
sind. Das g egen-
gegen-
,::!rtige Sexualleben d~l~
wärtige Se:wall<:ben_ der Z""flngsneurotiker kann d~l~
Zwangsneurotiker knl1l2., dem _ ~b erfläcI.!­
oberfläch-
i . !icl.
len Erforscher
lichen Erforscher oft
oft völlig
völlig Jlol'mnJ
normal erschei es hi
nen; es
erscheinen et~.t }:~uf~g
bietet häufig
.~ t\
5

~eit
weit wen Momente un
iger pathogene Momente
weniger Abnormitäten nls
d Allllormitiitcn
und als g~'ade
gerade

bei
bei unserem
unserem Patienlen,
Patienten.

c)
c) Die
Die große.
große ZIL·nngsbr.{iirchlllng
Zwangsbefürchtung

;,Ich
„Ich dünke,
denke, heu te will
heute will ich
ich mit dem Erlebnisse
mit dem Erlebnisse begin nen,
beginnen,
welches der
weJcJles der direkte
direkte Anl"ß für mich
Anlaß fül' mich wal',
war, Sie aufzusuchen.
Sie clUfr.usllclle Es
n. Es
war im
war im August
August während
während deI'der \Vnffellülmng
Waffenübung in in **.
**. Ich war vorher
Ich wnr vorher
-
Bemerkungen über
Bemerkungen über einen
einen Fall
Fa ll von
von Zwangsneurose
ZIL.tlngsneul"Ose 27g

elend
elend und hatte
und h atte mich
mich .mit
mit allerlei
Allerlei Zwangsgedanken
Zv. . angsgedanken gequält,gequält,
die aber
die aber während
w äh rend der der Übung
Ü bung bald bald zurücktraten.
zurücktraten. Es Es hat
hat mich
mich
interessiert, den
interessiert, den Berufsoffizieren
Beru fsoffizieren zu zu zeigen,
zeigen, daß daß man man nicht
nicht nur
nur
etw as gelernt
etwas geJern t hat,
hat, sondern
sonder n auch
auch etwas
e twas aushalten
aushalten kann.kann. Eines
E ines
T nges machten
Tages m achtell wirwir einen
einen kleinen
kleinen Marsch
Marsch von von *-" aus.
* aus. Auf
Auf derder
R ast verlor
Rast verlor ichich meinen Zwicker, und
m einen Zwicker, und obwohl
ob wohl ich ich ihn
ihn leicht
leicht
h ätte finden
hätte finden können,
k önnen, wollte
wollte ich
ich doch
doch denden Aufbruch
Au f br uch nicht
nicht ver-
ver-
zögel'n und
zögern un d verzichtete
ver 7i ch tetc auf ihn, telegraphierte
auf ihn, telegrap hier te aberaber an an meinen
m einen
Optiker nach
Optiker n ach Wien,
vVien, er er solle
soUe mir
mir umgehend
umgeh end einen einen Ersatz
Ersab: schicken.
schicken.
Auf derselben Rast
Auf derselben Rast nahmnahm ich ich Platz
Platz zwischen
zwjsch en zwei zwei Offizieren,
Offizieren,
von denen
von den en einer,
einer, einein Hauptmann
Hau ptmann mit tsch echischem Namen,
mit tschechischem N amen, für für
mich bedeutungsvoll
mich bedeutungsyoll werden we rden sollte.
soll te. Ich
Ich hatte
h atte eine gewisse Angst
eine gewisse Angst
vor dem Manne,
vor dem Manne, denn d e nn ere r liebte
li e bt e offenbar
offenbar das da s Grausame.
Grau sa me.
Ich ,,,,iH nicht
Ich will behaupten, daß
nicht behaupten, uaß er er schlecht
schlecht war, wal', aber er war
aber- er ",ar
"".ährend der
während der Offiziersmenage
Offiziersmenage wiederholt
v"i ederh olt für di e Einführung
fü r die Einführung der
der
einget reten, so
PrUgelstfil fe eingetreten,
Prügelstrafe so daß
daß ichich ihm energisch hatte wider-
en e"gisch hatte wider-
sprechen müssen.
sprechen müssen. Auf
Auf dieser
dieser Rast nu n kamen wir
R ast nun ins Gespräch
wir ins Gespräch
und der
und der Hauptmann
Hauptmann erzählte,
erzählte, daß
daß erer von ei beson ders schreck-
n er besonders
einer schreck-
lich en Strafe
lichen Strafe iim
m Orient
Orient gelesen
ge)esen habe . . . " . . .

Hier u
Hier nterb ri ch t er
unterbricht er sic h, steht
sich, steht auf und bittet mich, ihm
bittet mich, ihm die
die

Schild eru ng der ihm, daß daß ich


ich
Schilderung der D etails zu
Details zu erlassen.
erlassen. Ich versichere
versichere ihm,

selbst gewiß nicht


ihn gewiß
selbst gar
gar keine
keine Neigu ng zur
zur Grausamkeit h ab€', ihn nicht
Neigung habe,
ggerne
erne quälen schenken
quälen wolle,
wolle, da daßß ich
ich ihm na türlich aber
natürlich aber nichts
nichts schenken

kön ne, w orüber ich Ebensogut könne könne erer


könne, worüber ich keine
keine VerfOgung
Verfügung habe. Ebellsogut
mich Überwindung
Die Überwindung
mich bitten,
bitten, ihm
ihm zweizwei Kom eten zu
Kometen zu schenken.
schenken. Die
wir un-
uns un-
von W
von iderständen sei
Widerständen sei ein
ein Gebot
Gebot der
der Kur,
Kur, über
über dasdas ", ...ir uns
m öglich hhinwegsetzen
möglich inwegsetzen könn ten. (Den
könnten. (Den Begriff „Widerstand" hfltte
Begriff "VViderstalld" hatte

ich
ich ihm
ihm zu nfiUlg di
zu AAnfang eser Stunde
dieser Stunde ·vvorgetragen,
orgetragen, als als erer sagte,
sagte, er
er

habe
habe vi eles in
vieles in sich
sich zuzu überwin den, "\wenn
überwinden, "" enTI er
er sein
sein Erlebnis
Erlebnis mit-mit-

teilen
teilen solle.)
solle.) IIch
ch fuhfuhrr fort : W
fort: Was
as ich
ich aber
aber tu n könnte,
tun könnte, um um etwas
etwas

von ihm
von ihm Angedeutetes
Angedeutetes voll voll zu
zu erraten,
erraten, dasdas solle
solle ggeschehen.
eschehen. Ob Ob
er et,,,a
er etwa di e Pfählu
die ng m
Pfählung eine? -
meine? — Nein,
Nein, das ni ch t, sondern
sondern der
das der
nicht,

Verttrleilte
"Verurteilte w erde angebunden
werde angebunden - — (er drücli:te
drückte sich so undeu
(er tlich
undeutlich
sich so
.80
a8o Krankengeschichtell
Krankengeschichten

aus,
aus, daß ich ich nicht sogleich erraten
nicht sogleich erraten konnte, III Stellung)
in welcher Stellung)

- über sein Gesäß ein ein Topf gestülpt,
gestülpt, in diesen dann Ratten
in diesen

eingelassen, die
eingelassen, sich -
die sich — er war wieder aufgestanden und gah
er gab
aUe
alle Zeichen des des Grausens und vVidcrslandes
Widerstandes von sich sich -— ei
ein-
11-

bohrten. In den After, After, durfte


durfte ich ergänzen.
ich ergänzen.
Bei
Bei allen
allen wichtigeren Momenten der Erzählung merkt man

an ihm einen sehr sonderbar zusammengesetzten Gesichtsaus- Gesichtsaus-


druck, den ich
druck, ich nur als als Grausen vor seiner ihm selbst un-
bekannten Lust auflösen auflösen kann. Er fährt fährt mit allen
allen Schwierig-
keiten fort:
keiten fort: "In
„In dem Momente durchzuckte mich die die Vor- I:
stellung, daß dies mit einer eIner mir teuren Person ge-
mIr teuTen
schehe." 1 Auf direktes
1
direktes Befragen gibt gibt el' an, daß nicht
er an, nicht etwa er er
selbst diese
selbst diese Strafe
Strafe vollziehe, sondern, daß sie
vollziehe, sondern, sie unpersönlich
unpersönlich an ihr
vo11zogen werde.
vollzogen werde. Nach kurzem Raten weiß ich, ich, daß es elie von
es die

ihm verehrte Dame war, auf die die sich


sich jene
jene „Vorstellung"
"Vorslellung" bezog.bezog.
Er unterbricht die die Erzrihl
Erzählung,ung, um mIr mir zu versichern,
versichern, wie
fremd ,undund feindselig
feindselig sich diese Gedanken ihm gegenüberstellen,
sich diese

und mit welch außerordentlicher


außerordentlicher Raschheit alles alles in
in ihm abläuft,
abläuft,
was
was sich
sich weiter an sie sie knüpft.
knüpft. Mit der Idee Idee gleichzeitig
gleichzeitig ist ist

auch stets
auch stets die
die „Sanktion"
"Sanktion" da, da, d.
d. h.h. die
die Ahwehrmaßregel,
Abwehrmaßregel, der er er
folgen muß, damit
folgen muß, damit sich eine solche
sich eine solche Phantasie nicht erfülle.
Phantasie nicht erfülle. Als
Als
der Hauptmann von jener
der Hauptmann gl'~ißlichen Strafe
jener gräßlichen Strafe sprach
sprach und jene jene
Ideen in
Ideen in ihmihm aufstiegen, gehmg gelang es es ihm, sich bei der noch
sich beider noch mit
seinen
seinen gewöhnlichen
gewöhnlichen Formeln zu zu erwehren,
erwehren, mit einem "aber", „aber",
das von einer
das von einer wegwerfenden Handbewegung begleitet ist, und
begleitet ist,
mit
mit der Rede "Was „Was HilIt
fällt dir
dir denn ein". ein".
Der Plural
Plural machte mich stutzig, stutzig, sowie er cl' auch dem Leser Leser
unverständlich geblieben sein
unverständlich geblieben sein wird.
wird. Wir haben ja ja bisher
bisher nur
von
von der
der einen
einen Idee gehört,
gehört, daß an der Dame die die Rattenstrafe
vollzogen werde. Nun muß
vo11zogen ',,\'erde. I~Uß Cl' zugestehen, daß gleichzeitig
er zugestehen, gleichzeitig diedie

i) Er sagt:
1) Er sa.gt: Vorstellung;
Vorstelhmg ; die stärkere
stärkere und wichtigere Bezeichnung Wunsch
wichtigere Be"l.cichnllng \Vuilsch
respektive Befürchtung ist
respektive Befiirchtllng offenbar durch Zensur gedeckt.
ist offenhar gedeckt. Die eigentümliche
eigentümliche Un-
Un-
bestimmtheit aller seiner Reden kann ich
bestimmtheit aller ich leider
leider nicht wiedergeben.
nicht wiedergeben.
Bemerkungen über
Bemerkungen über einen
einen Fall
Fall von
von Zwangsneurose
Zwangsneu,.ose 281
281

andere Idee
andere Idee inin ihm
ihm auftauchte,
auftauchte, die
die Strafe
Strafe treffe
treffe auch
auch seinen
seinen
Vater. Da sein
Vater. Da sein Vater
Vater vor
vor vielen
vielen Jahren
Jahren gestorben
gesto·r ben ist,
ist, diese
diese
ZwangsbefÜTcbtung also
Zwangsbefürchtung also noch
noch viel
viel unsinniger
unsinniger ist
ist als
als die
die erste,
erste, ver-
ver-
suchte sie
suchte sie sich
sich noch
noch eine
eine Weile vor dem
Weile vor dem Eingeständnis
Eingeständnis zuzu bergen.
bergen.
Am
Am nächsten Abend
nächsten Abend überreichte
überreichte ihm derselbe Hauptmann
ihm derselbe Hauptmann ein ein
mit der
mit der Post
Post angelangtes
angelangtes Paket Paket und sagte: Der
und sagte: Der Oberleutnant
Oberleutnant A. 1
A. 1
hat die
hat die Nachnahme
Nachnahme für für dich ausgelegt. Du mußt
dich ausgelegt. mußt sie sie ihm
zurückgeben. In
zurückgeben. In dem Paket Paket befand
befand sich
sich der
dcr telegraphisch
telegraphisch be- be-
stellte Zwicker.
stellte Zwicker. In In dem Moment Moment aber aber gestaltete sich ihm
gestaltete sich ihm eine
eine
"Sanktion": Nicht
„Sanktion": Nicht das das GeldGeld zurückgeben,
zurückgeben, sonst sonst geschieht
geschieht dasdas
(d. h.
(d. die Phantasie
h. die Phantasie von \'on den Ratten verwirkliche sich an
verwirkliche sich an Vater
Vater
Dame). Und nach
und Dame). nach einem bekannten Typus
einem ihm bekannten Typus erhob
erhob sich
sich
sofort zur
sofort zur Bekämpfung dieser dieser Sanktion
Sanktion ein Gebot wie
ein Gebot wie einein Eid-
Eid-
schwur: Du mußt dem Oberleutnant
schwur: Oberleutnant A. die Kronen
A. die Kronen 5*80 5'80
zurückgeben, was ,vas er
er beinahe
beinahe halblaut
halblaut vor sich hinsagte.
vor sich l1insagte.
Zwei Tage später
Zwei Tage hatte die
später hatte die Waffenübung
Waffenilbung ihr ihr Ende
Ende gefunden.
gefunden.
Die Zeit
Die Zeit bis
bis dahin
dahin W.llte
füllte er er mit Bemühungen aus,
dem Ober-
aus, dem Ober-
leutnant A. die kleine
kleine Summe zuruckznstellen, wogegen sich
zurückzustellen, wogegen sich
leutnant A. die
immer mehrmehr SchMeriO"keiten anscheinend objektiver Natur
objektiver Natur er- er-
immer Schwierigkeiten
b
hoben. Zunächst
hoben. Zunächst versuchte
versuchte er die Zahlung durch
er die einen andern
durch einen andern
Offizier aber sehr froh, als
Offizier zuzu leisten,
leisten, der
der zurzur Post
Post ging, war aber sehr froh, als
dieser zurückbrachte, er er habe
dieser ihm
ihm das
das Geld
Geld mit
mit der der Erklärung zurückbrachte, habe
den denn dieser
den Oberleutnant
Oberleutnant A. A. nicht
nicht aufauf der Post angetroffen, denn dieser
angetroffen,

Modus weil er dem


er dem
Modus der der Eiderfüllung
Eiderfüllung befriedigte
befriedigte ihnihn nicht,
nicht, weil

Wortlaute: Geld zurilck-


das Geld zurück-
Wortlaute: Du mußt dem Oberleutnant Oberleutnant A. A. das

geben, Person A.,


gesuchte Person A.,
geben, nicht
nicht entsprach.
entsprach. Endlich traf er er die
die gesuchte

die zurückwies, sie habe


die aber
aber das
das Geld
Geld mit dem Bemerken zurückwies, sie habe

nichts überhaupt nichtnicht die Post,


nichts für
für ihn
ihn ausgelegt,
ausgelegt, sie sie habe überhaupt die Post,

sondern daß er er
sondern Oberleutnant
Oberleutnant B. Er ·war
war nun sehr sehr betroffen,
B. betroffen, .daß

seinen Voraussetzung falsch


seinen Eid
Eid nicht
nicht halten
halten könne, weil weil dessen
dessen Voraussetzung falsch

sei,
sei und
und klügelte
klügelte sich
sich sehr sonderbare
sonderbare Auskünfte
Auskünfte aus:aus: Er Er werde
werde
mit
mit beiden
beiden Herren
Herren A. A. und und B.B. zur Post
Post gehen,
gehen, dort werde werde A. A.

1) Die
Die Namen
Namen sind
sind hier
1) hier fast
fast indifferent.
indifferent.
282 K rallkengeschichten
Krankengeschichten

dem Postfräulein
Postfräulein Kronen 5'80 5'8o geben, dns das Postfrfiulein
Postfräulein diesediese dem '1
8.,
B., und er werde werde nach dem Wortlnntc
Wortlaute des Eides drulll dann dem A. A.
die Kronen 5'80
die Kronen 5*80 zurückgeben.
zurückgeben.
Ich werde mich nicht yerwundern,
Ich verwundern, wenn dfls das Vel'stHndnis
Verständnis der der
Leser
Leser an an dieser Stelle
Stelle versagt, denn ,lUchauch diedie nusfil_ h rliche Dar-
ausführliche
~telll1ng,
stellung, die mir der Pi.ltien
Patientt von den äußeren Vorgiingen
Vorgängen dieserdieser
Tnge
Tage und seiner Renktionen
Reaktionen flufauf sie gab, litt
sie gnb, litt an inneren Wider-

sprüchen und klang hei110s heillos verworren. Erst bei einer dritten dritten
Erzählung
Erzählung gelnng
gelang es:es, ihn zur Einsicht in diese Unklarheiten
zu bringen, und die El'inneruugstiiusc111l1lgell
Erinnerungstäuschungen und Vel'schiebungen
Verschiebungen
hloßzulegen,
bloßzulegen, in die er sich sich hegeben
begeben }wtte.
hatte. Ich erspare mir die die
\\' iedcrgabe die~cr
Wiedergabe dieser Details, VOll denen wir (Ins
Details, von \'Vescnt1iche bald
das Wesentliche bald
nachholen können, und he me rke noch,
bemerke noch, daß
dnß er er sich
sich nmam Ende
dieser zweiten.
dieser Z\\·eiten. Sitzung
Sitzl1ng \vie betä ubt und verworren benahm.
wie betäubt, bennhm. Er
sprach mich wiederholt "Herr
sprach „Herr Hauptmann"
HOtlptmi1nn" on, wnhrscheinlich,
an, wahrscheinlich, ~
weil ich zu Eingang der Stunde bemerkt
weil bemerkt. hatte,
hotte, ich
ich seisei selbst
selbst
kein Grausamer
kein Grau!"mner wie der der Hmlptmal1l1
Hauptmann M. und habe hnb e nicht
)licht die
die

Absicht
Absicht ihn
ihn unnötigenveise
unnötigerweise zn quiilen.
zu quälen.
Ich erhielt
}ch erhielt von ihm in in dieser
dieser Stunde nur Hoch noch diedie Aufklärung,
daß
daß er er von
yon Anfang an, on, auch
nuch beibei allennllcn früheren
früheren Befürchtungen,
ß cfnrchtllngen,
daß
daß seinen
seinen Lieben
Lieben etwasetwflS geschehen werde, werde, diesediese Strafen nicht
Sll'i1fen nicht
allem
al1ein in die Zeitlichkeit,
in die Zeitlichkeit, sondern
sondern auch ,ltlch in in die
die Ewigkeit,
E,,,yjgkeit, ins
ins Jenseits
Jenseits
verlegt hab e. Er
"erlegt habe. Er warWi1l' bis
bis zum 14. J 'I" oder
oder 15. 15. Jahre
Ji1hre sehrschI' gewissen-
gewissen-
haft
llflft religiös
religiös gewesen,
gewesen, von wo an all er sich bis
<'I' sich bis zuzu seinem heutigen
heutigen
Freidenkertum
Freidcnkertum entwickelt
entwickelt halte.hatte. Er gleichegleiche den den Widerspruch
YVid crspl'llCh aus,
nus,
indem
indem er er sich
sich sage: ''''a5
sage: Was weißt du vom Leben Jenseits? Was
Leben im Jenseits? "Vns
",issen die
wissen anderen davon? Man
die anderen Mnn kann ja doch
t\l)11)1 ja noch nichts
nich1s wissen,
wissen, du
ri:o;kierst ja
riskierst jn nichts,
nicht.<:, also
nlso tu
tu's.
's. Diasc Schlußweise
Diese Schlllß". . eisC! hält
hiil t der
der sonst
sonst so
so
scharfsinnige Mann
scharfsinnige Mru1ll für einwandfrei
einwandfrei und und nutzt
nutzt die die Unsicherheit
Unsicherheit
der Vernunft in
der in dieser
dieser Frage
Frage solcher
solcher Art zugunsten zugnn:stell der der über-
über-
wundenen
wundenen frommenfromm en Weltanschauung
'VVeItnn sc1lf1 1ItlJlg aus.
allS.
In der
In der dritten
dritten Sitzung
Sitzung beendigt
been digt er e r die
d ie sehr
sehr charakteristische
chnrakteristische
Erzählung
Erzählung seinerseiner Bemühungen,
Bemühungen, den Zwangseid Zwnngseid zu erfüllen: Am
Zll erfüllen: o
i
J.

\
Abende fand
Abende fand
Schlusse der
Schlüsse
B emerkungcn über
Bemerkungen

die
der Waffenübung
iiber einen
einen Fall

Zusammenkunft
die letzte
letzte
statt. Ihm
VVaffenübung statt.
Fall von

Zusammenkunft der
Ihm fiel
fiel es
von Zwangsneurose
Zwangsneurose

der Offiziere
Offizier e vor
es zu,
zu, für
für den
vor dem
dem
den Toast
Toast
283
285

I
auf "die
auf die Herren
Hel'ren von der Reserve"
von der Reserve" zu danken. Er
zu danken. Er sprach
sprach gut,gut,
aber wie
aber wie im
im Schlafwandel, im Hintergrunde
Schlafwandel, denn im Hintergrunde plagte ihn
denn plagte ihn
immer sein
immer sein Eid.
Eid. Die
Die Nacht war entsetzlich; Argumente
Nacht war entsetzlich; Argumente und und
Gegenargumente einander; Hauptargument
bekämpften einander
Gegenargumellte bekämpften H auptargllment war
5 ,,,ar natür-
nattlr-
lieh,
lich daß die
daß die Voraussetzung
Voraussetzung seines Eid es, Oberleutnant
sein es Eides, Oberleutnant A.A. habe
habe
das Geld
das Geld für
für ihn gezahlt, ja
ihn gezahlt, ja nicht zuträfe. Aber
nicht zuträfe. Aber er tröstete
er tröstete sich
sich
dami t, daß
damit, daß es
es ja
ja noch
noch nicht
Ilicht vorüber
vorüber sei,
sei, da A. den
da A. den morgigen
morgirrcn
b

zur Bahnstation
R itt zur
Ritt Bahnstation P. bis zu
P. bis zu einer
eine .. gewissen Stelle mitmachen
gc ..vissen Stelle mitmachen
werde, so
werde, so daß
daß er
er Zeit
Zeit haben
h ahen werde,
w erde, ihn
ihn um die um
elie Gefälligkeit
Gef'alligkeit an-
an -
zusprechen. Er
zusprechen. EI" tat
tat es
es mm nicht,
nun nich t, ließ
ließ A. abschwenJ,en, gab
A. abschwenken, gab aber
aber
doch seinem
doch seinem Burschen
Bllrsc11en den den Auftrag,
Auftra c'
o· ihm seinen Besuch für den
seinen Besuch für den
Nachmittag anzukündigen.
Nachmittag rmzulcündigen. Er Er selbst g elangte um
selbst gelangte um 7l/~a io Uhr vor-
1 0 Uhr vor-

mittEl:g'S zum
mittags Bahnhofe, legte
znm Bahnhofe, legte sein
sein Gepäck ab, ab, machte
machte in in der
der
klein en Stadt
Stadt allerlei
allerl ei Besorgungen
Besorgungen und llnd nahmnahm sich vor, darauf
sich vor, darauf
kleinen
den Besuch
den Besuch bei bei A.
A. zu machen. Das Dorf, in deln A.
zu machen. in dem A. stationiert
stationiert
von der Stadt P.
war,
war, laglag etwa
etwa eine Stunde mit dem Wagen
eine Stunde "Vagen von der Stadt P.
entfernt. Orte, wo sich das
wo sich Postamt
entfernt. Die Die Eisenh<lhnfahrt
Eisenbahnfahrt nach nach dem Orte, das Postamt
meinte er, es wurde
befand,
befand, hätte
hätte drei drei Stund
Stunden en betragen; so so m ei nte er, es wUrde
komplizierten PlanesPlanes
noch
noch gerade
gerade gelingen,
gelingen, nachnach Ausführung seines seines komplizierten

den Abendzug zu erreichen. Die


zu erreichen. Die
den vonvon P. P. nach
nach Wien
Wien abgehenden Abend7.ug
sei doch eine
Ideen,
Ideen, die die sich
sich bekümpften,
bekämpften, lauteten
lauteten einerseits
einerseits:: es es sei doch eine
Feigheit Unbequemlichkeit
Feigheit von von ihm,
ihm, erer ,,,'oHe
wolle sich
sich offenbar nur nur die Unbequemlichkeit
die

ersparen, und vor ihm als


vor ihm als Narr
ersparen, von A. dieses
dieses Opfer zu verlangen
von A. verlangen und Narr
dazustehen, über seinen Eid hinweg;
dazustehen, und und setze
setze sichsich deshalb
deshalb über scinen Eid hin"veg;
anderseits: wenn er Eid
den Eid
er den
anderseits: es es sei
sei imim Gegenteile
Gegenteile eineeine Feigheit,
Feigheit, wenn

ausführe, Ruhe vor vor den Zwangsvor-


den Zwangsvor-
ausführe, •"da da er er sich
sich dadurch
dadurch nur nur Ruhe
stellungen Wenn in Überlegung die Argumente
stellungen schaffen
schaffen wolle.
wolle. vVenn in einer
einer Überlegung die Argumente

ein,mder gewöhnlich von von


einander so so die
die \i Vage hielten,
hielten, soso lasse
lasse er er sich
Wage sich gewöhnlich

zufalligen
zufälligen E,·eignissen
Ereignissen wie wie von
von GoLtesurteüen
Gottesurteilen treiben. Darum sagte
treiben. Darum sagte

er:
er: Jn,
Ja, als ein Gep~ickträger
als ein Gepäckträger ihn ihn auf
auf demdem Bahnhofe
Bahnhofe fragte: Zum
fragte: Zum

Zug
Zug um um J 0o Uhr:
1 Uhr, H en Leutnant?,
Herr Leutnant?, ful1l"
fuhr mn um ]10o Uhr Uhr ah und
ab und
284 K ral1kengeschichten
Krankengeschichten

halle
hatte soso ein faitfair accompli ggeschaffen,
eschaffen, eins
das ihn sehr erleichterte.
sehr erleichterte.
Beim Kondukteur des des Speisewflgens
Speisewagens l1f1hm nahm er er noch eine eine Marke
für
für die d'hote. In
die Table d'hote. der erslen
In der ersten Station fiel ihm plötzlich
Station fiel plötzlich ein,
ein,
jetzt könne er
jetzt el" noch aussteigen,
aussteigen, den Gegenzug abwarten, fllnvarten, mit mit
diesem nach P. P. und an nn den Ort,Ort, wo Oberleutnant
Oherleutnan l A. A. sich
sich aufhielt,
aufl1ielt,
fahren, mit ihm dann die
fahren, die dreistündige Bnlmfnhrt
Bahnfahrt zum Postamt
machen liSf.
usf. Nur die die Rücksicht auf die die Zusage,
ZusLlge, die er dem Kellner
die er Kellner
gegeben, hielt
gegeben, hielt ihn von yon der der Ausfülll·ung
Ausführung dieser diesel" Absicht
Absicht ab$ Llb; er
er gab
gab
sie aber
sie aber nicht
nicht auf,auf, sondern verschob das döS Aussteigen
Aussteigen fluf auf eine
eine
spätere Station.
spätere Station. So schlug er er sich
sich von
VOll SLfltion
Station zu Station durch,
Station durch,
bis er
bis er zu einer
einer gelangte, in in welcher
\,"elcher ihm das das Aussteigen unmöglich
erschien,
erschien, .yeil
weil er er dort
dort Venvflndte
Verwandte hatte, hnLte, und cr beschloß nach
er beschloß nach
VVien durchzufahren,
Wien durchzufahren, dort dort seinen Freund aufzusuchen, ihm die die
Sache vorzutragen
vorzutragen und nach dessen dessen Entscheidung noch mit mit dem
Nachtzug nach P. zurückzufflhren. MeineIn
P. zurückzufahren. Zweifel, ob
Meinem Zweifel, ob das zu-
das zu-
sammengegangen \väre, wäre, begegnet er mit der Versicherung, er er
hätte zwischen der der Ankunft des des einen und der uer Abfahrt
Abfahrt des des
anderen Zuges eine balbe halbe Stunde frei frei gehabt. In In VVien angelangt,
Wien angelangt,
traf er den Freund aber
traf aber nkhtnicht inin dem Gflsthuuse,
Gasthause, wo er er ihn zu
treffen
treffen erwartet hatte, hatte, kam erst erst um 11 1 Uhr abends
1 flbends in in die
die I
Wohnung
V'lohnung seines Freundes und trug seine
I
trug ihm noch in der Nacht seine
in der
Sache
Sache vor.
vor. Der Freund schlug schlug die die Hnnde
Hände zusammen, daß llnß erer noch
immer zweifeln
immer z\'\-'eifeln könne, ob ob es eine Zwangsvorstellung
es eine ZWflngsvol"stellung gewesen gev\resen
sei, beruhigte
sei, beruhigte ihn für diese Nacht,
ihn für Nacht, so so daß er er ausgezeichnet
ausgezeichnet schlief,
schlief,
und ging
lind ging mit mit ihm am um nächsten
nächsten Vormittag zur Post, um die
zur Post, die
Kronen 5.80
Kronen 3*80 - — an die die Adresse
Adresse des des Postmntes, woselbst das
Postamtes, woselbst das
Zwicl\.erpaket angekommen war,
Zwickerpaket aufzugeben.
war, aufzugeben.
Letztere
Letztere Mitteilung gab mir miT· den Anhaltspunkt,
Anhilltspunla, die die Entstellungen
Entstellungen
seiner
seiner Erzählung zu entwirren. Wenn el", durch den Freund zur
er, durch zur
Besinnung gebracht, die
Besinnung gebracht, kleine Summe nicht
die kleine nicht an an Oberleutnant A. A.
und nicht an Oberleutnrmt
lind Oberleutnant B., sondern fiTIS
B., sondern ans Postamt direkt direkt ab-ab-
sandte,
sandte, soso mnßte.
mußte er er ja
ja wissen und schon schon beibei seiner
seiner Abreise
Abreise gewußt
haben, daß
haben, daß er er niemand anderem als als dem Postbeamten die die
Bemer kunge n über
Bemerkungen einen Fall
über einen Zwang sneurose
von Zwangsneurose
Fall von 28 5
285

schul dig geblieben


I\"achna hmeg ebühr schuldig
Nachnahmegebühr sei. Es
geblie ben sei. ergab sich
Es ergab wirkl ich,
sich wirklich,
schon vor
dies schon
er dies der Aufforderung
vor der Haup tman ns und
des Hauptmanns
Auffo rderu ng des und
daß er
daß
Eide gewußt
seine m Eide hatte, denn
gewu ßt hatte, denn er sich jetzt,
erinn erte sich
er erinnerte daß
jetzt, daß
vor seinem
vor
einige Stunden
pr einige
er der Begegnung
vor der
Stu nden vor mit dem
Bege gnung mit dem grausamen Haup t-
graus amen Haupt-
sich einem
hatte, sich
Geleg enhei t hatte, einem andern Haup tman n vor-
ander n Hauptmann vor-
mann e Gelegenheit
manne
der
der ihm
ihm denden richtigen Sachverhal t mitgeteilt
richtigen Sachverhalt hatte.
mitge teilt hatte.
7.11stellen,
zustellen
ihm, als
erzäh lte ihm,
Offizi er erzählte er seinen
a1s er hörte, er
Name n hörte,
sein en Namen sei
er sei
Diese r Offizier
Dieser
kurze m auf
vor kurzem
vor auf dem ge\vesen und
Posta mt gewesen
dem Postamt Post fräul ein
und vom Postfräulein
word en, ob
befra gt worden,
befragt Leutn ant H.
einen Leutnant
er einen
ob er (e ben unseren
H. (eben Patie nten)
unser en Patienten)
fUr den Paket mit
ein Paket
den ein mit Nachnahme angek omme n sei.
Kach nahm e angekommen sei ErEr
kenne, für
kenne,
verne inend , aber
erwid erte verneinend,
erwiderte das Fräulein
aber das sie habe
mein te, sie
Fräul ein meinte, Zutra uen
habe Zutrauen
zu dem
zu L eu tnant und werde
unbek annte n Leutnant
dem unbekannten unter des die
'w erde unterdes GebU hr
die Gebühr
erlege n. Auf
selbst erlegen.
selbst diese Weise
Auf diese Patie nt in
unser Patient
V-V eise kam unser Besitz
in den Besitz
Zwick ers. Der
beste llten Zwickers.
von ihm bestellten graus ame Hauptmann
Der grausame Haup tman n be-be-
des von
des
einen Irrtum,
ging einen
ging er bei
als er
Irrtum , als Einhä ndigu ng des
der Einhändigung
bei der mahn te,
Paket s mahnte,
des Pakets
Kron en 3-80
die Kronen
die 5'80 dem A. A. zurückzugeben. Patie nt mußte
Unse r Patient
zurüc kzuge ben. Unser mußt e
ein Irrtum sei.
dies ein Trotzdem leistete
sei. Trotzdem er den
leistete er auf
den auf
wissen, daß dies
wissen,
IrJ'tu m gegründeten
diesen Irrtum
diesen Schw ur, der
gegri lndet en Schwur, der ihm Qual werden
zur Qual
ihm zur werde n
Episode des
mußt e. Die Episode
mußte. Haup tman nes und
ander n Hauptmannes
des andern und die Exist enz
die Existenz
vertra uensv ollen Postfräuleins
des vertrauensvollen
des hatte er
Postf räule ins hatte dabei sich
er dabei und m
sich und der
in der
unter schla gen. IchIch gebe zu, daß
gebe zu, Be-
sein Be-
daß sein
Wied ergab e auch mir unterschlagen.
Wiedergabe
nehm en nach diese
nehmen unsin niger und
Richt igstel lung noch unsinniger
dieserr Richtigstellung
unver -
und unver-
ständ licher wird als
ständlicher vorhe r.
als vorher.
Nach dem er
Nachdem er seine n Freun
seinen Freund d verlas
verlassen hatte und
sen hatte und zu seine r
zu seiner
zurüc kgeke hrt war, befielen
Famil ie zurückgekehrt
Familie die Zweif
ihn die
befielen ihn Zweifel von neuem.
el von neuer n.
Argu ment e seines Freun
Die Argumente des seien
Freundes seien ja keine ander
ja keine en gewesen
anderen gewe sen
en, und er täusc
täuschte nicht darüber,
hte sich nicht daß die
darüb er, daß die
als seine . eigen
als seine eigenen,
Beruh igung nur auf
eilige Beruhigung den persö
auf den persönlichen Einflu ß des
nliche n Einfluß des
zeitw
zeitweilige
aufzu--
einen Arzt aufzu
hluß, einen
Freun des zurüc
Freundes kzufü hren war. Der Entsc
zurückzuführen Entschluß,

suche
suchen wurde
n, wurd auf folge
e auf nde gesch
folgende geschickte verwo ben.
Delir verwoben.
ickte Art in das Delir
werde sich
Er werde sich von einem Arzte
von einem ein Zeug
Arzte ein nis ausste
Zeugnis ausstellen lassen,
llen lassen,
eines solch Aktes,, wi
en Aktes
solchen wiee er ihn mit OberOberleutnant A. aus.
leutn ant A. aus-
daß er eines
gedac ht, zu
gedacht, zu seine
seinerr Herst ellun g bedür
Herstellung bedürfe, dieser werd
fe, und dieser werde e sich
sich
286
286 Krankeltgesell ich ten
Krankengeschichten

durch das
durch das Zeugnis
Zeugnis gewiß
gewiß bewegen
bewegen lassen,
lassen, die
die Kron en 5'80
Kronen 5*80 "on
von
ihm anzunehmen.
ihm anzunehmen. DerDer Zufall)
Zufall, der
der ihm gerade
gerade damals ein ein Buch
Buch
von mir Hand spielte,
VOll mir in die HiUld spielte, len kte seine
lenkte \'V<1h1 uuf
seine Wahl auf mich.
mich. BeiBei
mir war ab er von jenem Zeugnis nicht die
aber die Rede, er er forderte
forderte
sehr
sehr verständig
verständig nur die Befr ei ung von
Befreiung von scinen
seinen Zv\·ungsvorstellLlngen.
Zwangsvorstellungen.
Viele Monate später tauchte auf oer
Viele der Höh
Höhee des ''''ide rstnndes
Widerstandes
\'vieder
wieder einmal die Versuchung nuf, auf, doch nach P. P. zu fahren,
fahren, den
Oberleutnant A. aufzusuchen und und mit ihm ihm die die Komödie des des
Geltlzurückgeb
Geldzurückgebens ens aufzuführcll.
aufzuführen.

d) Die
Dir. Einführung
Einfiihrung ins
ins Vcrslämlnis
Verständnis der Kur
A llr
Man erwarte nicht,
nich t, so
so bald
bald zu hören, was ich
ich zur
zur Aufhellung
!.lieser
dieser sonderbar unsinnigen Zwangsvorstellungen
Z\'\'nngsvorstellungclI (von den Rauen) Ratten)
vorlubringen habe;
vorzubringen habe die
; die richtige
richti g'e psychoanalytische
ps)'cho.mul ytische T echllik heißt
Technik heißt
den Arzt
den Arzt seine
seine Neugierde u nterdrücken und
unterdrücken un d läßt
Wßt dem Patienten
Pntienten
die freie
die freie Verfügung
Veafügung über die die Reihenfolge
R ei henfol ge der Themata
Themat;) in in der
der
Arbeit. Ich
Arbeit. Ich empfing also nlso den Pntienten in
el ell Patienten ln der vierten
vienen Sitzung
Sitzung
mit
mit der Frage: Wie
der Frage: VVic werden Sie Sie nun fortfahren?
fortfahren?
" Ich habe
„Ich habe mich entschlossen,
ents ch losse n, Ihnen mitzuteilen,
mit zuteilen, was ich ich für
für
sehr
sehr bedeutsam
bedeutsam halteha1te und was WOlS mich von "Oll Anbeginn an iln quält."
quält."
Er
E r erzä hlt nun
erzählt nun sehr breit die
sehr breit Knmkengcschichtc seines
die Krankengeschichte sehlcs Vaters,
Vilters,
der vor
der vor 99 Jahren
Jahren an an Emphysem
Eml!!:yscm_ verstarb.
verstarb. Eines
E.ines Abends
Abends fragtefragte
er in der
er in der :L\1einun g, es
Meinung, es sei
sei ein E! in krisenhafter
kl'isenh<lftcr Zustand,
Zustand, den den Arzt,
Arzt,
wann
wann die die Gefahr
Gefa hr als
als beseitigt
beseitigt gelten
gelten könnte.
könnte. Die
Die Antwort
Antwort lautete:
la utete:
Übermorgen
Übenno.'gen abends. abends. Es Es kam
"kmn ihm nicht in
ilnn nicht in den
den Sinn,
Sinn, daßdaß derller
Vater
Vater diesen di esen Termin
Termin nichtnicht erleben
erl eben könnte.
könnt e. Er Er legte sich um
legt e sich um
1/f}. 1122 Uhr
7« Uhr nachts
nachts für
für eine
eine Stunde
Stunde zu I~tte, und
zu Bette, und als als erer um
mn 11 UhrUhr
erwachte, hörte
erwachte, hörte erer von
von einem
einem ärztlichen
ürztlichen Freunde,
Freunde, der der Vater
Vater sei sei
gestorben. Er
gestorben. Er machte
machte sichsich den
den Vorwurf,
Vorwurf, daß do:tß er beim Tode
C l' beim Todc nicht
nicht
zugegen
zugegen gewesen gewesen sei,sei, der
der sich
sich verstärkte,
verstilrktc, als
als ihmihm diedi e Pflegerin
Ilflegel'in
mitteilte, der
mitteilte, der Vater
Vater habehabe in in den den letzten
letzten Tagen
Tilgen einmal
einmal seinen
seinen
Namen
Nomen genannt genannt undund an .m sie,
sie, als
als sie sie zuzu ihm
ihm trat,
trilt, die
di e Frage
Frage ge-ge-
ri chtet: Sind
richtet: Sie der
Sind Sie der Paul?
Paul? Er Er glaubte
gla.ubte bemerkt
bem erkt. zu zu haben,
haben, daß daß
Bemerkungen
Bemerkungen über
über emen
einen FalL
Fall von ZwangsneuJ'ose
von Zwangsneurose 287

die :M utter und clie


Mutter die Schwestern
Schwestern sich sich ähnliche Vorwürfe machen machen
'wollten;
w ollten; sie sie sprachen aber aber nicllt
nicht darüber.
darüber. Der Vorwurf war abel' aber
zunächst kein quälender; er realisierte lange Zeit die
quälender; er realisierte lange die Tatsache
Tatsache
seines Todes nicht;
seines nich .. ; es passierte ihm
es passierte immer wieder, daß el'
ibm immer er sicb,
sich,

w enn er
'wenn er einen guten V\ritz Witz gehärt
gehört hatte, sagte: Das muß ich
hatte, sagte: lch
erzählen. Auch spielte
dem Vater erzählen. spielte seine Phantasie Tnit
seine Phantasie mit dem Vater,Vater,
so
so daß er häufig, wenn es es an die Türe
an die Türe klopfte, meinte:m einte: Jetzt
Jetzt
kommt der Vater, Vater, wenn er ein Zimmer hetrnt,
er ein erwartete, den
betrat, erwartete, den
Vater darin zu finden, und wiewohl er die
Vater darin zu finden, die Tatsache seines Todes
Tatsache seines

nie yergaß,
vergaß, hatte
hatte die Erwartung"
Erwartung solcher solcher Geistererscheinung nichts nichts
Schreckh<1ftes, sondern
Schreckhaftes, sondern etwas höchst höchst Erwünschtes für für ihn. Erst
ihn. Erst

lV a Jahre
ll/',! Jahre später ervllRchte
erwachte die die Erinnerung an sein Versäumnis Versänmnis
und begann
begann ihn ihn entsetzlich
entsetzlich zu zu quälen,
quälen, soso daß er sich als
er sich als Ver-
Ver-
brecher behandelte. VeranlassungVeranlassunO" war der einer angeheirateten
der Tod einer angeheirateten
o
TlInte und
Tante un d sein
sein Besuch im Trauerhause. Trauerhallse. Von da da an an fügte
fugte er ei-

seinem GedDnkengehällde
sernem Gedankengebäude die die Fortsetzung ins ins Jenseits
Jenseits an.an. Sclrwere_
Schwere
Folg~_?i.~_e_~~EJ~lIes!l
dieses Anfalles. Da
1

Arbeitsunfahigkeit war die


Arbeitsunfähigkeit nächste Folge
die nächste Da er er
enilhJt, nur
erzählt, nur die Trö5t.~ng~n seines
die Tröstungen hätten
seines Freunues hätten ihn dalnals
Freundes ihn damals

aufrecht gehalten,
aufrecht gehalteu, der der diesediese Vorwürfe immer als arg übertrieben
als arg übertrieben
zurückgewiesen, bediene
zurückgewiesen, bediene ich ich mich dieses Anlasses, um
dieses Anlasses, um ihmihm denden
ersten Einblick
ersten Einblick in in diedie Voraussetzungen der der psychoanalytischen
psychoanalytischen
Therapi e zu
Therapie zu geben.
geben. Wenn z\'",ischen Vorstellungs-
eine Mesalliance zwischen
"\i'\T enn eine Vorstellungs- ;

inhalt und
inhalt und Affekt,
Affekt, alsoalsu zwischen
z\"ischen Größe
Grüße des Vorv\'urfs und
des Vorwurfs und Anlaß
Anlaß j

Vorwurfs vorliegt,
des Vorwurfs
des ,'orliegt, so so würde der sagen, der
Laie sagen,
der Laie der Affekt
Affekt seisei
zu groß
zu groß für
fih denden Anlaß,
Anlaß, also also übertrieben, dem
übertrieben, die aus dem Von''':urfe
die aus Vorwurfe
gezogene Folgerung,
gezogene Folgerung, ein ein Verbrecher
Verbrecher zu zu sein,
sein, sei
sei also falsch. Der
also falsch. Der
Arzt sagt
Arzt sagt imim Gegenteile:
Gegenteile: Nein, Nein, derder Affekt
Affekt ist ist berechtigt,
uerechtigt, das d. 1S
Schuldbe.."ußtsein ist
Schuldbewußtsein ist nicht
nicht weiter
weiter zu zu kritisieren,
kritisieren, aber
aber es es gehört
gehört

l ) Ein
1) Ein Verständnis
Verständnis dieser
dieser Einwirkung:
Einwirkung ergibt
ergibt sich
sich später
später aus
311S der
der genaueren
gellAueren Be-
Be-
schreibung
schreibung des
des Anlasses.
Anlasses. Der
Der \'erwitwete
verwitwete Onkel
Onkel hatte
hatte jammernd
jammernd ansgenlfen:
ausgerufen: "A ndere
„Andere
Miinner vergönnen
Männer vergönnen sich
sich alles miigliche, und
alles mögliche, ich habe
l111a ich habe nur
nn1" für
für diese
diese Frau
Fran gelebt!"
gelebt!"
Unser PatielÜ nahm
Unser Patient n(lhm an, der Onkel
an, der Onkel spiele
spiele auf
nnf den
den Vater
Yater an
an und
nnd verdächtige
verdäch tige dessen
dessen
eheliche llnd obwohl
Treue, und
eheliche Treue, obwohl derder Onkel diese Deutung
Onkel diese Deutung seiner
seiner Worte
,Vorle aufs
aufs entschiedenste
entschiedenste
bestrilt. war
bestritt, deren Wirkung
W(lr deren ni cht mehr
Wirkung nicht mehr aufzuheben.
allfz.uheben.
.88
288 K rJlnkengeschichrelJ
Krankengeschichten

ttmlern Inhalte,
Zll einem andern
zu lnhalte, der
der nicht bekannt (unbewußt)
nicht bekannt ist
ist

und der
und der erst
erst gesucht werden muß. Der bekannte beknnnte Vorstellungs-
Vorstellungs-
inhalt ist
inhalt ist nur durch falsche
falsche Verknüpfung
Vcrknüpfung an diese diese Stelle
Stelle geraten.
geraten.
V\'ir sind
Wir sind aber
aber nicht
nicht gewohnt, starke starke Affekte
Affekte ohneohlle Vorstellungs-
Vorstellungs-
inhalt in
inhalt in uns zu verspüren, und nehmen daher daher beibei fehlendem
V Inhalt einen
Inhalt einen irgendwie
irgendwie passenden
passemlell anderen als als Surrogat
Surrogat auf,
auf, etwa
unsere Polizei,
wie unsere J)olizei, wenn
wenll siesie den richtigen
richtigen Mörder nicht nicht erwischen
erwischen
kann, einen
kann, einen unrechten an seiner seiner Stelle
Stelle verhaftet.
verhaftet. Die Tatsache
Tatsache
der falschen
der falschen Verknüpfung erklärt erklärt auch allein
nIlein diedie Ohnmacht der der
logischen Arbeit
logischen Arbeit gegen die die peinigende
peinigende Vorstellung.
Vorstellung. Ich Ich schließe
schließe
dann mit mit dem Zugeständnisse,
Zugeständnisse, daß sich sich aus dieser
dieser neuen Auf- Auf-
fassung zunächst
fassung zunächst große Rätsel Rätsel ableiten,
ableiten, denn wie 'Nie solle
solle er
er seinem
seinem
Vonvurf, ein
Vorwurf, ein Verbrecher
Verbrecher gegen den Vater Vntel" zuzu sein, recht geben,
sein, recht geben,
wenn er doch wissen
er doch wissen müsse,
müsse, daß dClß er eigentJich nie
er eigentlich nie etwas Ver-
Ver-
brecherisches gegen ihn begangen habe.
brecherisches habe.
Er zeigt
zeigt dann in in der
der nächsten Sitzung großes großes Interesse
Interesse für
rur
meine Darlegungen, gestattet gestattet sich sich aber einige
einige Zweifel vorzu- vorzu-
bringen: Wie eigentlich
eigentlich die die Mitteilung, daß der Vorwurf, Vorwurf, das
Scbuldbewußtsein, recht
Schuldbewußtsein, recht hobe,
habe, heilend wirken könne? —
Nicht diese
diese Mitteilung hat bot diedie Wirkung, sondern die die Auffindung
Auffindung
des unbekannten Inhaltes,
des Inhaltes, zu zu dem der gehört. -
der Vorwurf gehört. — Ja,
Ja,

gerade darauf
gerade darauf beziehe sich sich seine
seine Frage.
Frage. - — feh erläutere
Ich erläutere meine
kurzen
kurzen Angaben über die die psychologischen
psychologischen Unt e rschiede des
Unterschiede
Bewußten vom Unbewußten, über die Usur, der alles
die Usur, alles Be-
wußte unterliegt, während das das Unbewußte re1ntiv unveränderlich
relativ unveränderlich

ist, durch einen Hinweis auf


ist, auf diedie in meinem Zimmer
in meineIn Zilnmer aufge-
aufge-
"te))ten Antiquitäten. Es seien
stellten seien eigentlich Grabfunde, die
eigentlich nur Grabfunde,
Verschüttung habe für für sie
sie die
die Erholtung bedeutet. Pompeji
Erhaltung bedeutet. Pompeji gehe
erst jetz.t zugrunde, seitdem es
erst jetzt es aufgedeckt sei. sei.— - Ob es es eine

Garantie gebe, fragt er


gebe, fragt er weiter,
weiter, wie man sich sich gegen das Ge-

fundene verhalten 'werde. werde. Der eine, eine, meint er, er, wohl so,so, daß er

dann den Vorwurf überwinde, der andere aber nicht. - Nein, — Nein,
es liege in der Natur der Verhältnisse, daß der Affekt dann
es liege
I
Bemerkungen
Btmerkllngen über
über einen
einen Fall
Fall von Zwangsneurose 28g
289

jedesmal
jedesmal meist schon während der
schon während der Arbeit
Arbeit überwunden werde. werde.
Pompeji bestrebe man man sichsich eben
eben zu zu erhalten,
erhalten, solche peinigende
peinigende
Ideen wolle man durchausdurchaus los —
werden. - Er habe sich
los werden. gesagt,
sich gesagt,
ein
ein Vorwurf kann ja ja nur durch Verletzung der eigensten
nur durch Verletzung eigensten per- per-
sönlichen
sönlichen Sittengesetze, nicht nicht derder äußerlichen,
äußerlichen, entstehen.
entstehen. (Ich (Ich
bestätige,
bestätige, wer bloßbloß diedie verletzt,
verletzt, fühle sich ja
fühle sich ja oft
oft ols
als Held.)
Held.) Ein Ein
solcher
solcher Vorgang sei also nur möglich
sei also möglich bei einem Zerfalle der der
Persönlichkeit, der der von Anfang an gegeben sei. sei. Ob er er' die
die
Einheit derder Persönlichkeit
Persönlichkeit wiedergewinnen werde? In In diesem
Falle getraue
Falle getraue er sich vieles
er sich vieles zu zu leisten,
leisten, vielleicht mehr als
vielleicht als
andere. —
andere. - Ich Ich darauf: Ich sei sei mit dieser Spaltung der
dieser Spaltung der Persön-
lichkeit durchaus einverstanden,
lichkeit durchaus einverstanden, er diesen neuen
er möge diesen neuen Gegen-
Gegen-
satz zwischen
satz zwischen der sittlichen
sittlichen Person
Person und dem BöSen Bösen nurnUT mitmit dem
vorigen, dem Gegensatze zwischen
vorigen, zwischen Bewußtem und Unbewußtem,
und Unbewußtem,
zllsammenlöten. Die sittliche
zusammenlöten. sittliche Person
Person sei das Bewußte,
sei das Bewußte, das das Böse
Böse
llnbewußt. 1 -
unbewußt. 1
— könne sich
Er könne erinnern, daß er,
sich erinnern, obwohl er
er, obwohl er sich
sich
für eine
für eine sittliche Person halte,
sittliche Person halte, doch ganz bestimmt in
ganz bestimmt in seiner seiner

Kindheit DingeDinge getan


getan habe,
habe, diedie von der andern Person
der andern Person aus- aus-
gegangen seien.
gegangen seien. - Ich— Ich meine,
meine, er er habe da da so nebenbei
so nebenbei einen einen

Hauptcharakter des
Hauptcharakter des Unbewußten
Un bewußten entdeckt,
entdeckt, die Beziehung zum
die Beziehung zum
Infantilen. Das
Infantilen. Das Unbewußte sei sei das
das Infantile, und zwar
Infantile, und zwar jenes jenes
r
Stück der
Stück der Person,
Person, :das sich damals
das sich damals von ihr ihr abgesondert,
abgesondert, die die
weitere Entwicklung nicht
weitere nicht mitgemacht habe habe undund darum
darum ver- ver-
drängt worden sei.
drängt sei. Die
Die Abkömmlinge dieses verdrängten Un-
dieses verdrängten Un-
bewußten seien
seien die
die Elemente,
Elemente, welche das unwillkürliche Denken
das unwillkürliche Denken
unterhalten, in
unterhalten, in dem sein Er könne
bestehe. Er
sein Leiden bestehe. könne jetzt
jetzt noch
noch einen
einen
Charakter des
Charakter des Unbewußten entdeckenentdecken; das
;das wolle ich ihm gerne
wolle ich gerne über-
über-
lassen. — fmdet direkt
lassen. - Er findet direkt nichts
nichts Weiteres,
Weiteres, dafür
dafür äußert
äußert er er den
den
Zweifel, ob
Zweifel, ob soso lange bestehende Veränderungen
lange bestehende Veränderungen rückgängig
rückgängig zu zu
seien. Was
machen seien. wolle man speziell
Was wolle speziell gegen
gegen die Idee vom Jenseits
die Idee Jenseits
tun, die
tun, die doch
doch logisch
logisch nicht
nicht widerlegt
widerlegt werden
werden könne?
könne? - — Ich
Ich

Das ist
1) Das
1) allu zwar
ist alles nur im
2.war nur im gröbsten
gröbsten richtig,
richtig, reicht
reicht aber
aber zur
'Zur Einführung
Eintiihrung zu-
'Zu.
nächst hin.
nächst hin.
Freud, VIlI.
]l'rtull. VIII. '9
19
.90
s9o Kranknge.fChichten
Krankengeschichten

bestreite die
bestreite die Schwere seines
Schwere seines Falles
Falles und
und die
die Bedeutung
Bedeutung seiner
seiner Kon-
Kon-

j struktionen
struktionen
günstig sei
günstig
nicht,
nicht,
sei auch
auch die
aber sein
aber sein Alter
die Intaktheit
Alter
Intakthcit seiner
sei ein
sei ein sehr
seiner Persönlichkeit,
sehr günstiges,
gUnstiges, und
Persönlichkeit, wobeiwobei ich
und
ich einein
anerkenn endes Urteil
anerkennendes Urteil über
über ihnihn ausspreche,
Dusspreche, das das ihn
ihn sichtlich
sichtli ch erfreut.
erfreut.
In der
In der nächsten
nächsten Sitzung
Sitzllng beginnt
beginnt er, CI", er
er müsse
müsse etwas
etwas Tatsäch-
Tatsäch-
liches aus
liches aus seiner
seiner Kindheit
Kindheit erzählen.
erzählen. Nach Nach 77 Jahren
Jahren hatte er, wie
)latte er, wie
schon erzählt,
schon erzählt, diedie Angst,
Angst, daßdaß die l~Itcrn seine
die Eltern scine Gedanken
Gedanken erraten,
ermlen,
die ihm eigentlich
die eigentlich durch
durch das das weitere
wcitol'e Leben verblieben yerblieben sei. 1\1:it
sei. Mit
1I2 Q Jahren liebte
Jahren liebte er er ein kl ei li es Mädchen,
ClJ1 kleines Miiclchcn, Schwester
Schwester eines eines
Freundes (auf
Freundes (auf Befragen:
Befragen: nicht
nicht sinnlich,
sinnlich, er er wollte
wollte siesie nicht
nicht nackt
nackt
seh en, sie
sehen, sie war
war zuzu klein),
kl ein), die
dlc aber
aber mit mit ihm nicht nicht soso zärtlich
7.ärtlicb war,
\·... ar,
wie er er es wünschte. Und
es wünschte. U nd da kam ihm die die Idee,
Idee, daß sie sie liebe-
liebe·
voll mit
voll mit ihm sein sein würde, wenn \'\'cn11 ihn ihn einein Unglück träfe; träfe; als als
solches drängte
solches drängte sich
sich ihm der der Tod des des Vaters
Vaters auf.auf. ErEr wies
wies diese
diese
Idee sofort
Idee sofort energisch
energisch zurück,
zurUck, wehrt wchrt sich sich auch
auch jetzt
jetzt ,gegen
gegen die die
Möglichkeit, es
Möglichkeit, es könne sich sich einei ll „Wunsch"
,)Wunsch" so so geäußert
geiiußert haben.
hllben.
Es war eben
Es eben nur eine ,)Denkverbindllng".1 -
ein e „Denkverbindung".
1
— Ich wende ein:
Ich ein:
wenn es es kein
kein Wunsch war, WOlf, wozu eins Sträuben?
"'O'l.ll das Str=Auben? - — Ja, nur
Ja, nur
wegen des des Inhaltes der der Vorstellung,
Vorstellung, daß der Vater Vater sterben
sterben
könne. -
könne. — Ich:
Ich: Er J~r beh.mdle
behandle diese diesen n Wortlaut
V\TOI-tlant wie den emer einer
Majestätsbel eidigung, wobei es
Majestätsbeleidigung, es hekaTll1
bekanntlich bestraft ,,,ird,
tlich ebenso bestraft wird,
wenn
wenn jemandjemand sagt:sagt: Der Kaiser
Kaiser ist ist ein Esel, wie wenn er
ein F....sel, er diese
diese
ve rpönten W
verpönten Worte einkleidet: Wenn
orte einkleidet: "'Ven n jemand sagt sagt . . . , .. , so , so
hat er
hat er eses mit mir zu tUII. tun. lIch ch könnte ihm ohne weiteres weiteres den
Vorstellungsinhalt, gegen den
Vorstellungsinhalt, den er er sich
sich so so sträubte, in in einen Zu-

sammenhang bringen, bringen, der der di diescs Sträuben aus..c:chließen


ausschließen würde würde;;
z. B::
7.. Wenn
B.: V\T enn mein Vflter stirbt, töte
Vater stil'ht, töte ichich mich auf seinem Grabe.

- Er ist
ist erschüttert,
erschüttert, ohne seinen Widerspruch aufzugeben, nurzugeben, so so

daß ich ich den Streit


Streit mit der Bemerkung nhhreche, abbreche, die die Idee vom

Tode des des Vaters sei sei jn


ja inin diesem Falle nicht zurn zum ersten Male
aufgetreten, sie sie stamme offenbar von frühel' früher h er, und wir
her, wiI" Y\'ürden
würden

I) solchen \Vo
1) Mit solchcn ~li\b sc hw:icliulI "('n gibt sich nicht aallein
Wortabschwächungen llein dder
~ r 7.wo.ngsneurotiker
Zwangsneurotiker
'1l1fricdcn.
zufrieden.
.. A_.===

Bemerkung~n
Bemerkungen über
über einen Fall von Zwangsneurou
einen Fall Zwangsneurose 201

ihrer
ihrer Herkunft einmal einmal nachspüren
nachspüren müssen. —
müssen. - Er en.ählt weiteI·,
erzählt weiter
ein
ein zweites
zweites Mal sei sei ihm einein ganz
ganz ähnlichm'
ähnlicher Gedanke olitzähnlichblitzähnlich
ein halbes
ein halbes Jahr vor vor dem Tode des des Vaters
Vaters gekommen. Er war war
1
bereits
bereits in in jene
jene Dame verliebt/
verliebt, konnte aber
konnte aber wegen materieller
materieller
Hindernisse nlchtnicht an eine Verbindung denken.
eine Verbindung denken. Da habe die die Idee
Idee
g·elautet: Durch den Tod des
gelautet: Vaters werde er vielleicht
des Vaters vielleicht
so reich werden, daß er sie
so sie heiraten könne. In In seiner
seiner Ab-
wehr gingging er er dann so so weit,
weit, daß er er wünschte,
wünschte, der der Vater so11e solle

gor nichts hinterlassen,


gar nichts hinterlassen, damit kein Gewinn diesen für ihn ent- ent-
setzlichen Verlust
setzlichen Verlust kompensiere. Ein drittes Mal kam dieselbe
Ein drittes dieselbe Idee,Idee,
aber
aber sehr gemildert, am Tage vor dem Tode des
sehr gemildert, des Vaters.
Vaters. Er

dachte:
dachte: Ich Ich kann jetzt jetzt mein Liebstes
Liebstes verlieren
verlieren und dagegen dagegen kam. kam
der Widerspruch:
der Widerspruch: Nein, Nein, eses gibt
gibt noch eine andere Person, Person, derenderen
2
2
Verlust dir noch schmerzlicher
Verlust schmerzlicher wäre. wäre. Er verwundere
verwundere sich sich sehr sehr
über diese Gedanken, da
diese Gedanken, da er er jaja ganz sicher sei, der Tod
sei, der Tod des des

Vaters könne nie


Vaters nie Gegenstand
Gegenstand seines Wunsches gewesen
seines Wunsches gewesen sein, sein,
immer nur einer einer Befürchtung. —
Befürchtung. - Nach dieser dieser mit mit voller Stärke
voller Stärke
ausgesprochenen Rede halte
ausgesprochenen halte ichich es es für zweckmäßig, ihm
für zweckmäßig, ihm ein ein
nelles Stückchen
neues Stückelten der der Theorie vorzuführen. Die
Theorie vorzuführen. TI:=~.:ie behaupte,
Die_Theorie behallp!e,
solche Angst einem ehemaligen,
daß solche ehemali~n, _ nun n~~._ verdrängten Wunsch
,:.er.~!.ä~gten W un~<:.h a

entsp-;'~~he, - so
entspreche, d~ß . man
so daß ~an ..das g~r~d! ....Gegenteil
das gerade Geg~.~~~y'_~0.E. ~~.~!!~t:....~§-
von ...seiner Be-

teu~;;~g-(;~n
teuerung eh~;~·-~ü~·
annehmen ~;. Es
müsse. E~ stimmt
sti-~~t _di~s. ~~~~. zur
dies auch ~~E....Forderung,
€?r~.~.~·~~g,
dal3d;;
daß ;nb;;';;'ßL~ -der
das unbewußte kontr~dikt~~i;~i, ~ Gegensatz
der kontradiktorische Gegensatz des des Bewußten
Bewußten
sein soli~:"-'Er
sein solle. ist- sehr
Er ist b'ew;gt~ ~~b;~~glä~big·-
sehr bewegt, sehr ungläubig und ~d~··~~~~de-;~-~~ich:
wundert sich,
dieser Wunsch bei
wie dieser bei ihm möglich
möglich gewesengewesen sein solle, wenn
sein solle, ':venn
ihm der der Vater
Vater doch der der liebste
liebste aller
aller Menschen war. war. Es Es leide
leide
keinen Zweifel,
keinen Zweifel, daß er er auf jedes
jedes persönliche
persönliche Glück verzichtet verzichtet
hätte, wenn er
hätte, er dadurch
dadurch des Vaters Leben
des Vaters Leben hättehätte retten
retten können.
können.
Ich antworte,
Ich antworte, gerade
gerade diese
diese intensive
intensive Liebe
Liebe seisei diedie Bedingung
Bedingung des des
-verdrängten
verdrängten Hasses.Hasses. Bei Bei indifferenten
indifferenten Personen
Personen werde es es ihm

1) Vor
1) Vor lehn
2.ehn Jahren.
Jahren.
2)
2) Gegensatz zwischen
Ein Gegensatz nv1schen den
den beiden geli ebten Personen,
bei den geliebten Person,n, Vater
V-t,- und „Dame",
. . . und D
"ame, "
ist
ist hier unverkennbar
hier um-erkennb:u angezeigt.
ange2.eigt.

.,'
19*
2g2 K rtlllkcngeschic!a cn
Krankengeschichten

gewiß leicht
gewiß leicht gelingen,
gelingen, die
di e Motive
Motive zu zu einer miißigen Neigung
einer mäßigen Neigung
und ebensolchen
und ebensolchen Abneigung
Ab neigung nebeneinander
n ebeneinander zu
zu halten, etwa wenn
holten, etwa wenn
er
er Beamter sei
Beamter sei und
und von
von seinem
seinem Bureauchef
ßurcauchef denke,
denke, er
er sei
sei ein
eIn
Vorgesetzter, aber
il ngen eh m er Vorgesetzter,
angenehmer aber ein kleinlicher
ein kl einlicher Jurist
Ju rist und
und In-
in-

h umnner Richter.
humaner Richter. Ähnlich
Ähnlich sage
sage doch
doch Brutus
Brutus über
ü ber Cäsar
Cäsar bei
bei
Sh akesp ea r e (III,
Shakespeare (IIT, 2):
2) : „Weil Cäsor mich
"VVeil Cäsar mich liebte,
liebte, wein' ich um
wein' ich um
ihn ; weil
ihn; er glücklich
weil er glückli ch war,
war, freue
frene ich
ich mich;
mich; weil
weil er tapfer war,
er tapfer war,
ehr' ich
ehr' ich ihn
ihn5, aber weil er
aber weil er herrschsüchtig
h errschsüchtig war, erschlug ich
war, erschlug ich ihn."
ihn."
Un d diese
Und R ede wirke
diese Rede wi rke bereits
bereits befremdend,
befremdend, weil weil wirwir uns des
UlJ S des

Brutus Affektion
Brutus Affektion für Ci.sar intensiver
fül' Cäsar intensiver vorgestellt
vorgestellt haben.
h"hen. BeiBei einer
einer
Person, die
Person, die ihm niihcr stehe,
ihm näher stehe, seiner
seiner Frau etwa, werde
Frau etwa, werde er er dasdas
Bestr eben nach
Bestreben n ach einer ei nh eitlichen Empfindung
ein er einheitlichen haben und
Empfin dung haben darum,
und darum,
" 'ie allgemein
wie allgemein menschlich,
menschlich , ihre ihre Fehler,
Fehler, die seine Abneigung
die seine Abneigung
hervornl fen könnten,
hervorrufen vern ochlässigen, wie
könnten, vernachlässigen, wie verblendet übersehen.
verblendet übersehen.

Also gerade
Also ger ade diedie große
große Liebe
Liebe lasselasse es
es nicht
nicht zu,zu, daß
daß derder HaßHaß
(karikiert so
(karikiert so bezeichnet),
bezeichnet), der der wohlw ohl irgend
irgend eine Quelle haben
eine Quelle haben
müsse, bewußt bleibe.
müsse, bleibe. Ein Pro~l e~ sei
Ei n Problem sei es allerdi~Lwoher
es allerdings, woher
dieser Haß stamme; seine
dieser seine Aussagen deutetendeutete n sel bst auf die Zeit
selbst auf die Zeit
in welcher
h in, in
hin, weIch er erer gefürchtet,
gefürchtet, daß die die Eltern
Eltern seine Gedanken
seine Gedanken

errat en. Anderseits könn


erraten. könnee rmmman auch fragen, fragen, warum die di e große
große
nicht den Haß
Liebe nicht Hnß habe
habe aauslöschen
usl ösch en können, wie wie man es es so'
so

vo
von n gegensützlieh
gegensätzliehen en Regungen gewohnt sei. sei. Man könne nur nur an- an-

nehmen, daß der Haß doch mit einer Qu elle, einem


Quelle, einem Anlaß
Anlaß in in

einer Verhi ndung stehe,


Verbindung stehe, die
die ihn
ihn un zerstörbar mache.
unzerstörbar mache. Also
Also einer-
einer-

seits
seits schütze ein ein solcher
solcher Zusammenhang den H Haß
nß gegen
gegen den den
Vater vor dem
Vater dem Untergan
Untergange, ge, ander<eits
anderseits hindere die große Liebe
große Liebe
ih
ihn am Bewußhverden,
n am Bewußtwerden, so so doß
daß ihm ihm eben
eben nur die die Existenz
Existenz im im
Unbewußten übrig übrig bleibe,
bleibe, ausaus der der er siel)
sich doch
doch in in einzelnen
einzelnen
Momenten
Momenten blitzähnIich verdrängen könne.
blitzähnlich verdriingen könne.
Er
Er gibt
gibt zu,
zu, daß
daß dies
dies alles
alles ganz
ganz plausibel anzuhören ist,
plausibel anzuhören hat
ist, hat ,
aber
aber natürlich
natürlich kkeine
eine Spur
Spur von von Überzeugung.'
Überzeugung. Er
1
möchte sich
Er mächte sich
I

l
1)
1) Es
Es 15t
ist niemals
niemals die
die Absicht
Absicht solcher
solcher Diskuuionen,
Diskussionen, ObeneußUng hervorzurufen.
Überzeugung hervonuru,fen.
~.
r( Sie
Sie lsollen
ollen nur
nur die Komplexe den
die verdrängten Komp lexe ins B ewußhein einführen, den Streit
Bewußtsein einführen, un»
Streit um
OlK verdrängten ins
Bemerkungen über
Bemerkungen über einen
emen Fall
Fall von Zwangsneuros~
von Zwangsneurose 293

die Frage
die Frage erlauben,
erlauben, wie
wie es
es zugehe,
zugehe, daß
daß eine
eine solche
solche Idee
Idee Pausen
Pausen
machen könne,
machen könne, mit
mit 12 Jahren für
1!l Jahren einen Moment
für einen Moment komme,
komme, dann dann
mit 20
mit Jahren wieder
2·0 Jahren wieder und
und zwei
zwei Jahre später von
Jahre später von neuem,
neuem, um um
von da
von da anan anzuhalten.
anzuhalten. Er Er könne
könne dochdoch nicht
nicht glauben,
glauben, daß dDß in-
in-
zwischen die
zwischen die Feindseligkeit
Feindseligkeit erloschen
erloschen gewesen sei, sei, und
und doch
doch habe
hahe
~ich in
sich in den
den Pausen
Pausen nichts
nichts von
von Vorwürfen
Vonvürfen gezeigt.
gezeigt. Ich darauf:
lcll darauf:
jemand so
Wenn jemand so eine
eine Frage
Frage stellt,
stellt, so
so hat
hat erer auch
auch schon die die
Antwort bereit. Man braucht
Antwort bereit. braucht ihnihn nur weitersprechen
weitersprechen zu lassen.
zu lassen.
Er setzt
Er setzt nun
nun in lockerem Zusammenhange
in anscheinend lockerem Zusammenhange fort: Er
fOli.: Er
sei der
sei der beste
beste Freund des des Vaters
Vaters gewesen,
gewesen, wie dieser seiner;
wie dieser seiner; bis])i5
auf wenige Gebiete,
auf Gebiete, auf
auf denen
denen Vater
Vater und SohnSohn einander
einander auszu-
auszu-
weichen pflegen
weichen (was meint
pflegen (was meint er ,,"wh!?)) sei
er wohl?), sei die
die Intimität zwischen
Intimität zwischen
ihnen größer gewesen als
ihnen als jetzt
jetzt mit
mit seinem besten Freunde.
seinem besten Freunde. Jene
Jene
Dame, um derenderen wegen er er den
den Vater in der Idee
Vater in Idee zurückgesetzt,
zurückgesetzt,
habe er
habe er zwar
z'...·ar sehr
sehr geliebt,
geliebt, aber
aber eigentlich sinnliche Wünsche,
eigentlich sinnliche ""ünsche,
wie sie
wie sie seine
seine Kindheit
Kindheit . erfüllten,
erfüllten' hätten,
hätten sich
sich in Bezug auf
in Bezug sie nie
iluf sie nie
geregt; seine
geregt; seine sinnlichen
sinnlichen Regungen seien
seien in
in der Kindheit über-
der Kindheit üher-
hau]'t viel
haupt viel stärker
stärker gewesen
gewesen als
als zur Zeit der Pubertät.
Zeit der ~
Pubertät. - Jxh
meine nun, er habe
llllD, er habe jetzt
jetzt die Ant~~gegeben
die Antwort gegeben,,__ auf
~u~~~i~~!r
die wir

wal1eten, gleichzeitig den dritten


und gleichzeitig
warteten, und dritten großen Charakt~~ des
großen Charakter ~l­
des Un-

bewußten au(gefu-n-den.- Die


bewußten aufgefunden. biE~- Quelle,
Quelle, aus welcher
welcher die
die Feindseligkeit
Feindseligkeit
gegen den Vater
gegen den Vater ihre
ihre Unzerstörbarkeit beziehe,
ueziehe, sei offenbar von
sei offenbar von
der Natur sinnlicher
sinnlicher Begierden, dabei dabei habe
habe erer den Vater
den Vater
der Natur
irgendwie als
irgendwie störend empfunden. Ein
als störend Ein solcher
solcher Konflikt zwischen
Konflikt zwischen
Sinnlicheit
Sinnlicheit und Kindesliebe
Kindesliebe sei ein durchaus
sei ein durchaus typischer.
typischer. Die Pausen
Die Pausen
habe es
habe bei ihm gegeben, weil infolge
es bei vorzeitigen Explosion
infolge der vorz.eitigen Explosion
seiner
seiner Sinnlichkeit
Sinnlichkeit zunächst eine eine so erhebliche Dämpfung der-
so erhebliche der-

'selben
selben eingetreten
eingetreten sei.
sei. Erst als
als sich wieder
wieder intensive verliebte
intensive verliebte

Wünsche
Wünsche bei bei ihm eingestellt
eingestellt hätten, - sei
sei diese -F eindseligkeit aus
Feindseligkeit aus

der
der analogen
analogen Situation heraus wieder aufgetreten. Ich lasse lasse mir
mir
sie
sie auf
auf den
den Boden bewußter Seelentätigkeit anfachen und das Auftauchen neuen
M3terials
Materials aus dem Unbewußlen erleichtern. Die ÜbenellguJlg
Unbewußten erleichtern. Überzeugung stellt
stellt sich
sich erst
erst nach \
der
der Bearbeitung
Bearbeitung des wiedergewonnenen Materials durch den KrB.nken
Kranken her,her, und So .
so-
IB.nge
lange sie
sie schwankend ist,
ist, darf man das Material als
als nicht erschöpft
erschöpft beurteilen.
beurteilen.
294 K rankcngeschichten
Krankengeschichten

übrigens von ihm bestätigen,


bestätigen, daß ich ich ihn weder auf das das infantile
infantile

noch auf das das sexuelle


sexuelle Thema gelenkt habe, habe, sondern daß er er selb-
selb-
ständig auf beide gekommen sei.
ständig —
sei. - Er fragtfragt nun weiter,
weiter, warum
er nicht
er nicht zur
zur Zeit
Zeit der
der VerlieLtheit
Verliebtheit in in die
die Dame einfach
einfnch beibei sich
sich
die
die Entscheidung gefallt,
gefallt, die
die Störung dieser dieser Liebe durch den
Vater könne gegen seine Liebe zum Vater nicht nicht inin Betracht
kommen. - — Ich
Ich antwortete: Es ist ist schwer möglich, jemand in in
absentin erschlagen. Um jene
absentia zu erschlagen. jene Entscheidung zu ermöglichen,
hätte ihm der
hätte der beallstiindete
beanständete Wunsch damals zum ersten ersten Male
kommen müssen; es es war aber
aber einein altverdriingter,
altverdrängter, gegen den
er sich
er sich nicht anders benehmen konnte als
nicht anders als vorher,
vorher, und der der darum
der Venlichtung
der Vernichtung entzogen blieb. blieb. Der V\Tunsch
Wunsch (den Vater als als

Störer zu
Störer zu beseitigen)
beseitigen) müßte in in Zeiten
Zeiten entstanden sein, in denen
sein, in

die
die Verhältnisse anders lagen,
Verhältnisse ganz anders lagen, etwa daß er er den Vater damals

nicht stiirker
stärker liebte als die
liebte als die sinnlich
sinnlich begehrte
begehrte Person, oder daß
er
er einer klaren Entscheidung nicht fähig fiihig war, also in
WOll', also in sehr früher

Kindheit, vor 66 Jahren,


Kindheit, Jahren, ehe seine seine kontinuierliche
kontinuierliche Erinnerung
einsetzte, und das
einsetzte, sei eben
das sei eben für
für alle
alle Zeiten so —
geblieuen. - Mit
so geblieben.

dieser
dieser Konstruktion schließt
schließt die
die Erörterung vorläufig
vorläufig ab.ab.
~ der
In Sitzung,_ greift
nächsten, der siebenten Sitzung,
der nächsten, greif~ er dasselbe Thema
er dasselbe
wieder auf.
wieder auf. Er könne nicht nicht glauben,
glauben, daß er je den Wunsch
er je
gegen
gegen den den Vater
Vater gehabt habe.habe. Er erinnere
erinnere sichsich einer
einer Novelle
von Sudermann, die ihm einen
von Sudermann, einen tiefen
tiefen Eindruck gemacht, in in
welcher eine
welcher eine Schwester am Krankenbette der der andern diesen diesen
Todeswunsch gegen sie
Todeswunsch verspüre, um deren Mann heiraten zu
sie verspüre,

können. Sie töte


können. töte sich dann,
dann, weil
weil siesie nach solcher
solcher Gemeinheit
nicht
nicht verdiene zu leben.leben. Er verstehe
verstehe das,
das, und es es sei
sei ihm ganz
recht,
recht, wenn er er an seinen
seinen Gedanken zugrunde gehe, denn er
verdiene
verdiene es es nicht anders.
anders. 1 Ich
1
Ich bemerke, es es sei belmnnt,
sei uns wohl bekannt,

daß den Kranken ihr ihr Leiden eine gewisse Befriedigung gewähre, gewähre,
1) Dies Schuldbewußtsein enthält den offenbarsten Widerspruch gegen sein an-
fängliches Nein, er habe den bösen Wunsch gegen den Vater nie gehabt. Es ist ein
häufiger Typus in der Reaktion gegen das bekannt gewordene Verdrängte, daß sich
an das erste Nein der Ablehnung alsbald die zunächst indirekte Bestätigung anschließt.
Bemerkung en über
Bemerkungen iwer einen
t!inen Fall
Fall von
von Zwangsneurose
Zu:angslleurose 295
'95
so
so daß sie
daß sie sich
sich eigentlich
eigentlich alle
alle partiell
partiell sträuben,
sträuben, gesund
gesund zu
zu werden.
werden.
Er möge
Er möge nicht
nicht aus d en Augen
aus den Augen verlieren,
verlieren, daß
daß eine
eine Behandlung
Behandlun
'wie die
wie die unserige unter beständigem
unserige unter beständigem Widerstände
Widerstande vor
vor sich Sic~
gehe ; ich
gehe; ich werde ihn immer
werde ihn immer wieder
wieder daran
daran erinnern.
erinnern.
Er will
Er will jetzt
jetzt von einer
von einer verbrecherischen
verbrecherischen Handlung
Handlung sprechen,
sprechen,
in der
in er sich
der er sich nicht
nicht erkenne,
erkenne, an
an die
die er
er sich
sich aber
aber ganz
ganz bestimmt
bestimmt
erinnere.
erinnere. Er zitiert
Er zitiert ein
ei.n Wort
\Vort von N i e t zsehe: „Das
von Nietzsche: "Das habe ichich
getan," sagt mein
ge tan," sagt m ein Gedächtnis, " da s kann
G e dächtnis, „das ich nicht
k a nn ich nicbt getan
g e tan
haben" —
h aben" - sagt sagt mein
m ein Stolz
Stolz und und bleibt unerhittlich. End-
bl ei bt unerbittlich. End-
lich —
1i ch - gibtgibt das Gedächtnis
G e dächtnis nach. 2
nach.:! „Darin
"Darin hat also mein
hat also mein
Gedächtnis nicht
Gedächtnis nicht nachgegeben."
n ach gegeben." - — Eben weil
Eben weil Sie
Sie zurzur Selbst-
Selbst-
bestrafung aus
bestrafung aus Ihren
Ihren Vorwürfen
Von,,· ürfen Lust ziehen. —
zieh en. - „Mit meinem
uMlt meinem
jüngeren Bruder - ich
jüngeren — ich bin
bin ihm jetzt jetzt . wirklich
wirklich gut,
gut, erer bereitet
hereitet
mi r gerade
mir gerade große
groß e Sorge,
Sorge, indem
indem er er eine Heirat machen
eine Heirat machen will,will, die
die
ich für
ich für einen
einen Unsinn
Unsin n halte;
halte; ich ich hab'
h ab' schon
schon diedie Idee gehabt,
Idee gehabt,
hinzureisen und
hinzureisen und die Person umzubringen, damit
die Person damit er er siesie nicht
nicht
11eiraten kann
heiraten —
kann - habe h abe ich
ich als
als Kind viel
viel gerauft. Daneben
gerauft. Daneben hatten hatten

w ir einander
wir einander sehrsehr lieb unzertrennlich, aber
lieb und waren unzertrennlich, aber mich
mich
beherrschte offenbar
offenbar Eifersucht,
Eifersucht, denn er er warwar der schönere
der stärkere, schönere
stärkere,
beherrschte
und darum
und darum beliebtere." —
be1iebtere. " - Sie Sie haben ja ja schon
schon eine solche Eifer-
eine solche Eifer-
suchtsszene
suchtsszene mit mit Fräulein
Fräulein Lina mitgeteilt.
mitgeteilt. - — nach
"Also nach einer
„Also einer
solchen Gelegenheit,
solchen Gelegenheit, ggewißewiß vor 8 Jahren,Jahren, denn denn ich ging noch
ich ging no ch
nicht in
nicht die Schule,
in die Schule, in in die
die ich mit 8 Jahren gekommen
8 Jahren gekommen bin, bin,
tat ich folgendes: Wir hattenhatten Kindergewehre von bekannten
von der bekannten
der .
tat ich folgendes:
ihm, er I
Konstruktion; ich
Konstruktion; lud meines mit dem Ladstock,
ich lud Ladstock, sagte
sagte ihm, er

saUe in
solle in den
den Lauf hineinschauen, er werde etwas
Lauf hineinschauen, sehen, und
etwas sehen, und als
als

Stirne und
er hineinschaute,
hineinschaute, drUckte
drückte ich ich los.
los. Es traf ihn auf die
E"r die Stirne und.
m achte ihm
machte nichts, aber es
ihm nichts, es war m gewesen, jhm
ein e Absicht gewesen,
meine ihm
~ehr
sehr wehe
wehe zu tun. Ich
zu tun. Ich war dann gan ganzz außer
außer mir,
mir, warf mich
warf mich
auf
auf den
den Boden und fragte mich: Wie habe ich das nur nur tnn
tun
können?
können? - — Aber ichich habe es es getan." - — Ich benutze die Ge-
1egenheit,
legenheit, um für meine Sache zu zu plaidieren. Wenn er eine
::)
2) Jenseits
Jenseits von Gut
Gut und Büse,
Böse, IV
IV,, 68.
sg6 Krankengeschichten
Krankengeschichten

solche, ihm so
solche, ihm so fremde
fremde Tat Tat imim Gedächtnis
Gedächtnis bewahrt
bewahrt habe, habe, so so könne
könne
er doch
er doch nicht
nicht die Möglichkeit in Ahrede Abrede stellen,
stellen, daß in in noch
noch
früheren
früheren Jahren
Jahren etwas Ähnliches, was er er heute nicht nicht mehr
erinnere,
erinnere, gegen den Vater vorgekommen sei. sei. - — Er wisse
wisse nochnoch
von anderen
von anderen Regungen der Rachsucht gegen jene jene Dame, die die er
er
so
so sehr
sehr verehre,
verehre, und von von deren Charakter er er eine
eine begeisterte
begeisterte
Schilderung
Schilderung gibt. Sie könne vielleicht nicht leicht leicht lieben,
lieben, sie sie spare
spare
sich
sich ganz fürfür den eineneinen auf,
auf, dem sie sie einmal angehören werde; werde $

ihn
ihn liebe
liebe sie
sie nicht. Als er dessen sicher wurde, gestaltete gestaltete sich sich
ihm eine
ihm eine bewußte Phantasie,
Phantasie, er er werde sehr reich reich werden, eine eine
andere
andere heiraten und dann mit ihr einen Besuch bei bei der
der Dame

I machen, um sie
machen,
denn
denn er
sie zu kränken. Aber da versagte

er mußte sich sich eingestehen, daß ihm die


versagte ihm die die Phantasie,
andere, die
die andere,
Phantasie,
Frau,
die Frau,

I ganz gleichgültig
ganz

dieser
gleichgültig sei,
Ende wurde ihm klar,
Ende
Phantasie findet
dieser Phantasie
sei, seine Gedanken

klar, daß diese

findet er,
er, wie in
verwirrten sich
diese andere sterben
sterben solle.
sich und am
solle. Auch
in dem Anschlag gegen den Bruder,
Auen in in
Bruder,
den
den Charakter
Charakter der Feigheit, der der ihm so so entsetzlich
entsetzlich ist.' l
ist. - — Im
weiteren
weiteren Gespräche
Gespräche mit ihm mache ich ich geltend,
geltend, daß er er sich
sich ja
ja
logischerweise für
logischerweise unverantwortlich für
fUr ganz unverantwortlich alle diese
für alle diese Charakter-
Charakter-
züge
züge . erklären müsse,
erklären müsset denn all all diese
diese verwerflichen
verwerflichen Regungen
stammten
stammten aus aus dem
dem Kinderleben,
Kinderleben, entsprächen
entsprächen den im Unbewußten
fortlebenden
fortlebenden Abkömmlingen des des Kindercharakters,
Kindercharakters, und und er er wisse
wisse
doch, daß
doch, daß für
für das
das Kind
Kind diedie ethische
ethische Verantwortlichkeit
Verantwortlichkeit nicht nicht gelten
gelten
könne.
könne. AusAus derder Summe
Summe der der Anlagen
Anlagen des des Kindes
Kindes entstehe
entstehe der der
ethisch
ethisch verantwortliche
verantwortliche Mensch erst erst imim Laufe
Laufe der der Entwicklung.
Entwicklung.2.9
Er
Er bezweifelt
bezweifelt aber,
aber, daß
daß alle
alle seine
seine bösen
bösen Regungen
Regungen von von dieser
dieser Her-
Her-
kunft
kunft sind. leh verspreche,
sind. Ich verspreche, es ihm im
es ihm im Laufe
Laufe derder Kur
Kur zu zu beweisen.
beweisen.
Er
Er führt
führt noch
noch an,an, daß
daß sich
sich diedie Krankheit
Krankheit seit seit dem
dem TodeTode des des
Vaters
Vaters so so enorm
enor.m gesteigert
gesteigert hat, und ich
hot, und ich gebe
gebe ihm ihm insofern
insofern recht,recht,

1) Was
1) Was späterhin
späterhin seine
seine Erklärung
Erklärung finden
findcn soll.
1011.
2)Ich
2)leh bringe
bringe diese
diese Argumente
Argumente nur vor, um
nUT vor, um mir
mir wieder
wiedcr von
von neuem
nellem bestätigen
bestätigen zu
2:\1
lassen, wie
wie ohnmächtig
lasseJl, ohnmächtig siesie sind.
sind. Ich
[eh kann
kallu es
cs nicht
nicht begreifen,
bC[l'cifcn, wenn
wcnn andere
andere Psycho-
Psycho-
therapeuten
therapeuten berichten,
berichten, daß
dan sie
sie mit
mit solchen
solchen Waffen
Waffen die
die Neurosen
Neuro,en erfolgreich
erfolgreich bekämpfen.
bekämpfen.
Bemerkungen
Bemerkungen über
über einen Fall von Zwangsneurose
einen Fall Zwangsneurose 297
29?

als ich die Trauer um den Vater


als ich Vater alsals Hauptqllelle
Hauptquelle der
der Krank-
Krank-
heitsintensität anerkenne. Die Trauer hat in
heitsintensität anerkenne. Die Trauer in der
der Krankheit
Krankheit
gleichsam einen pathologischen Ausdruck gefunden. Während eine
pathologischen Ausdruck eine
normale Trauer in in 11 bisbis 22 Jahren
Jahren ihren
ihren Ablauf erreicht, ist eine
erreicht, ist eine
pathologische wie seine in ihrer Dauer
seine in ihrer Dauer unbegrenz.t.
unbegrenzt.
Soweit reicht, was dieser Krankengeschichte ausführlich
was ich aus dieser ausführlich
und in der Reihenfo~~e
in der erzählen_~~:
Reihenfolge erzählen kann. Es ~eckt~
Es deckt sich ;;;iefäh-;
ch ungefähr
der Exp~si:i_~!!..
mit der
mit Exposition der de~~~~~l2:..._
über 1 1 ~ o~ate verlaufenden
Monate !3~i.~a.ndlu!:g.
verlaufenden Behandlung.

e) Einige
e) Einige ZlL'angsvorstcZlungen
Zwangsvorstellungen und deren
deren ()bersetzuflg
Übersetzung

Zwangsvorstellungen erscheinen bekanntlich


Zwangsvorstellungen bekanntlich entweder unmoti-
viert oder
viert odel" unsinnig,
unsinnig, ganz wie
,'vie der
der vVortlaut nächtlichen
Wortlaut unserer nächtlichen
Träume,
Träume, undund die nächste Aufgabe,
Aufgabe, die
die sie
sie stellen,
stellen, geht
geht dahin,
dahin,
ihnen
ihnen Si1111
Sinn und Halt im Seelenleben des Individuums zu
Seelenleben des zu geben,
geben,
so daß sie sie verständlich, ja ja eigentlich selbstverständlich werden.
eigentlich selbstverständlich werden.
Man lasse sich in dieser
sich in dieser Aufgabe der Übersetzung niemals durch
niemals durch
den Anschein der der Unlösbarkeit
Unlösbarkeit beirren;
beirren; die
die tollsten
tollsten oder absonder-
oder absonder-
lichsten Zwangsideen lassen
lichsten lassen sich
sich durch
durch gebührende Vertiefung
gebührende Vertiefung
dieser Lösung gelangt
lösen. Zu dieser
lösen. aber, wenn man die
gelangt man aber, die Zw
Zwangs-
angs-
ideen in
ideen in zeitlichen
zeitlichen Zusammenhang mit mit dem Erleben des Patienten
Erleben des Patienten
bring!,. also
bringt, erforscht, wann die
also indem man erforscht, ein~~lne Zwangsidee
die einzelne Zwangsidee
aufg~~ ist,
zuerst aufgetreten
zuerst iS~l und
~nd unter Um~tä_~
unter welchen äußeren Umständen
welchen äußeren
sie sich
sie sich zu wiederholen pflegt.pfl~ . BeiBei Zwangsideen,
Zwangsideen, die es, wie
die es, wie soso
häufig, zu
häufig, keiner -~~xiste;;z
zu- keiner vereinfacht sich
Dauerexistenz gebracht haben, vereinfacht sich
dementsprechend auch die Läsungsarbeit. Man kann sich
die Lösungsarbeit. sich leicht
leicht
überzeugen, daß nach der Aufdeckung des
überzeugen, des Zusammenhanges der der
Zwangsidee mit mit dem Erleben
Erleben des des Kranken alles
alles andere Rätsel-
Rätsel-
hafte und Wissenswerte
hafte Wissenswerte an an dem pathologischen
pathologischen Gebilde,
Gebilde, seine
seine
Bedeutung, der
Bedeutung, der Mechanismus
Mechanismus seiner seiner Entstehung,
Entstehung, seine
seine Abkunft
von den maßgebenden
von maßgebenden psychischen
psychischen Triebkräften
Triebkräften unserer
unserer Einsicht
Einsicht
leicht zugänglich
leicht wird. ~)
zugänglich wird.
Ich beginne mit
Ich beginne mit einem
einem besonders
besonders durchsichtigen
durchsi chtigen Beispiel
Beispiel des
des
bei unserem
bei unserem Patienten
Patienten so so häufigen
häufigen Selbstmordimpulses,
Selbstmordimpulses, welches welche,;;

'I) 7(c,-"",- .f."";::.-1 w.A~ 4 J aJI. Ow-v-v •


j.~ ...... aW L:/ <f.<.- /' "
298 Krnnlungc5chichten
Krankengeschichten

sich in
sich in der Darstellung
der Darst ellung beinahe
beinahe von
von selbst
selbst analysiert:
analysiert : Er
Er verlor
verlor
ei nlge
einige vVochen im
Wochen im Studium
Studium infolge
inIolge der
der Abwesenheit
Ahwesenheit seiner
seiner Dame,
Dame,
welche abgereist
welche ,"'ar, um ihre
abgereist war, ihre schwer
schwer erkrankte
erkl'nnktc Großmutter
Großmutter zu zu
pflegen. „Mitten
pflegen. "Mitten im im eifrigsten
eifrigsten Studium
Studium fielfiel ihm
ihm dada ein:
ein: DasDas
Gebot, sich
Gebot, sich den
den ersten
ersten möglichen
möglichen Prüfungstermin
Prilfungstermin im im Semester
Semester
zu nehmen,
zu kön ne man
nehmen , könne man sichsich jaja gefallen Jassen. Wie
gefallen lassen. (lber, wenn
""ie aber, ,"enn
dir das
dir das Gebot
Gebot käme,
käme, dir dir den Hals Hals mitmit dem
dem Rasiermesser
R asierm esser abzu-
abzu-
Khn eiden? Er merkte
schneiden? m erkte sofort,
sofort, daß
daß dieses
dieses Gebot
GeLot bereits
bereits erflossen
erflossen
war, eilte zum Schrank, um das
' ''''ar, eilte dos Rasiermesser
Rasiermesser zu zu holen,
holen, dada fiel
fiel
ihm ein: ein: Nein,
Nein, so
so einfach
ei nfach istist das nicht. Du
dus nicht. Du mußt hinreisen und
mußt 1 hinreisen
1

die alte
die alte Frau
Frau umbringen.
umbringen. Da fiel fiel er
cr vor
vOr Entsetzen
Entsetzen auf den Boden.
Boden."
D er Zusammenhang
Der Zusammenhang dieser dieser Zwangsidee
Zwttngsidec mitmit dem Leben
Lehen istist hier
hier
Eingallge des
im Eingange d es Berichtes
Berichtes enthalten. Se~ne _Dame
enthnlteu. Seine D~!!le war
wflr abwesend,
abwesend,
während er
während er angestrengt
angestrengt für für eine studierte, um die
eine Prüfung studierte, die Ver-
Ver-
bindung mit ihr ermöglichen. Da
ihr eher zu ermöglichen. Dn überfiel ihn 'während
überfiel ihn w ährend
des Studiums
des Studiums die di e Sehnsucht nach mich der Abwesend en und
der Abwesenden und der der
Gedonke an
Gedanke an den
uen Grund ihrer Abv\:esenheit. Und nun kam etwas,
ihrer Abwesenheit. etwas,
,vas bei
was bei einem
einem normalen
normalen Me nschen etwa eine
Menschen eine unmutige RegungR.egung
gegen die wiil'c: Muß die
die Großmutter gewesen wäre: die alte
alte Frau gerade
gerade
jetzt
jetzt kran
krank k werden,
'w erden, wo ichich mich nach ihr ihr so
so sch reckli ch sehne!
schrecklich
Ehvas Ähnliches, aber weit
Etwas Intcnsivel'es muß man
weit Intensiveres mall nun beibei
unserem Patienten supponiercn,
unserem supponieren, einen unbewußten 'Yutanfall, Wutanfall,
der sich
der sich gleichzeitig
gleichzeitig mit der der Sehnsucht
Schllsucht inin den Ausruf kleiden
kleiden

r könnte:
könnte: Oh,Oh, ich
ich mächte
möchte hinreisen
die mich meiner Geliebten
die
hinreisen und die die alte
beraubt! Darnuf
Geliebten beraubt!
alte Frau umbringen,

folgt das
Darauf folgt dAS Gebot:
Bring
Bring dich
dich seiLst
selbst um, olsals Selbstbestrafung
Selbstbestrafung für solche Wut- und
für solche

:Mordgelüste,
M ordgelüste, und <ler ganze Vorg:~ng
der gnnze Vorgang tritt unler heftjgstem
tritt unter Affekt
heftigstem Affekt^
i.n
i:: umg eke hr~ R.e~~,!.llfolg~-
umgekehrter Reihenfolge dos
das Strafgebot
Strafgebot voran, am
voran, mn

Ende diedie Erwähnung des des strafbaren


strafbaren Gelüstes - —
in das
in Bewußt-
das Bewußt-

sein
sein des
des Zwangskranken. lch Ich glnuLe
glaube nicht, daß dieser Erklärungs-
Erklärungs-
yersuch
versuch gezwungcn
gezwungen erscheinen kann oder viel viel hypothetische
hypothetische
Elemen
Elemente te aufgenommen hhat. at.
I)
1) Ich ergänu
ergänze hier
hier:: IITorher
„vorher".",
~ -~-----~-------~~~,

Bemerkungen üher
Bemerkungen über einen Fall von
einen Fall Zwangsneurose
von Zwangsneurose
299

Ein anderer, längerlänger anhaltender


anhaltender Impuls zum gleichsam gleichsam in- in-
direkten Selbstmord war nicht nicht soso leicht
leicht aufzuklären, weil weil erer seine
seine
Beziehung zum Erleben hinter einer der äußerlichen Assoziationen,
Erleben hinter einer der äußerlichen Assoziationen,
wie sie Bewußtsein so
sie unserem Bewußtsein so sehr
sehr anstößig
anstößlg erscheinen,
erscheinen, ver-"er-
bergen konnte. Eines Tages Tages kam ihm im Sommeraufenthalte
plötzlich
plötzlich diedie Idee,
Idee, erer sei dick, er
sei zu dick, müsse abmagern. Er be-
er mUsse be-
gann nun, noch vor vor derder Mehlspeise vom Tische aufzustehen, aufzustehen,
ohne Hut in in der
der Sonnenglut des Augusts auf nuf die
die Straße zu

rennen und und dann im Laufschritt auf die die Berge zu steigen, bis
ZLl steigen, bis er
er (
schweiBlibersträmt
schweißüberströmt Halt machen mußte. Hinter dieser dieser Abmagerungs-
sucht kam auch die
sucht Selbstmordabsicht einmal unverhüllt
die Selbstmordabsicht ullverhüllt zum
Vorschein, als
Vorschein, als ihm auf einem scharfen Abhang plötzlich plötzlich das
Gebot lallt wurde, da
Gebot laut da herunterzuspringen,
herunterzuspringen, was sicherer Tod
\>vas sicherer Tod ge-ge-
wesen
wesen wäre.
wäre. Die Lösung dieses Zwangshandelns ergab
dieses unsinnigen Zwongshandelns ergab

sich unserem
sich un serem Patienten
Patienten erst,
erst, als
als ihm plötzlich einfiel, zu
plötzlich einfiel, zu jener
jener
Zeit sei
Zeit sei auch die geliebte Dame in
die geliebte Sommeraufenthalte ge-
in dem Sommeraufenthalte ge-
aber in
wesen, aber in Begleitung
Begleitung eineseines englischen Vetters, der
englischen Vetters, der sich sehr
sich sehr
um siesie bemühte,
bemuhte, und und auf auf den er er sehr eifersüchtig war.
sehr eifersüchtig war. Der
Der
Vetter hieß
Vetter hleß Richard
Ri chard und wurde, wie in in England allgemein
England allgemein
ilblich, Dick~genannt.
üblich, :gick genan;t. Diesen Diesen Dick wolltewollte er er nun
nun umbringen,
umbringen,
er war auf
er auf ihn
ihn viel wütender,
eifersüchtiger und wütender, als er sich
vi el eifersüchtiger als er sich ein-
ein-
gestehen konnte,
gestehen konnte, und darum legte legte er er sich zur Selbstbestrafung
sich zur Selbstbestrafung
die Pein jener
die Pein jener Abmagerungskur auf. auf. So verschieden dieser Zwangs-
verschieden dieser Zwangs-
impuls auch vom vorigen
impuls vodgen direkten Se~bstmordgebot zu
direkten Selbstmordgebot sein scheint,
zu sein scheint,
ein bedeutsamer Zug ist
ein bei den gemeinsam,
ist den beiden gemeinsam, die die Entstehung
Entstehung
als Reaktion
als ungeheure, vom Bewußtsein nicht zu
R eaktion auf eine ungeheure, Bewußtsein nicht zu er-
er-
1
fassende Wut gegen eine
fassende eine Person, diedie als
als Störerin
Störerin der
der Liebe
Liebe auftritt.
auftritt.'

1) Die
1) Die Verwendung von von Namen
Namell undund Worten
\Vorten zur
zur Herstellung der Verknüpfung
Herstellung der Verkniipfung
zwischen
zwischen den
den unbewußten
unbewußten Gedanken
Gedanken (Regungen,
(Regungen, Phantasien)
Phantasien) und
und den
den Symptomen
Symptomen
gescllieht
trescliieht bei der Zwangsneurose
bei der ZW4l1ssneurose lange
lange nicht
nicht so häufig und
so häufig und so
so rücksichtslos
rücksichtslos wie
wie bei
bei
Hysterie. Doch
Hysterie. Doch habe
habe ich
ich. gerade
gerade für den Namen
für den Namen Richard
Riehard ein
ein anderes
anderes Beispiel
Beispiel bei
bei.
einem vor
einem vor langer
langer Zeit
Zeit analysierten
analysierten Kranken
Kranken inin Erinnerung.
Erinnerung. Nach
Nach einem
cinl!m Zwiste
Zwiste mit
mit
,einem Bruder
seinem Bruder begann
hegann er er zu grübeln, wie
tU grübeln, wie er
er sich
sich seines
seines Reichtums
Reichtums entledigen
entledigen könne,
könne,
er wolle
er wolle nichts
nichts mehr
mehr mit
m it Geld
Geld zu hUl haben
Z\l tiui haben usf.
usf. Sein
Sein Bruder
Bruder hieß
hieß Richard
Richard (richard
(n·rhara.
im französischen:
im ein Reicher).
frum ösisc:hen: ein Reicller).
3°° Krankengeschichten
Krankengesch ich ten

Andere Zwangsvorstellungen, "\vieclerull1. wiederum nach der der Geliebten


Geliebten
orientiert, lassen doch anderen Mechanismus und andere Trieb-
orientiert, lassen

abkunft erkennen. Zur Zeit Zeit der Anwesenheit seiner seiner Dame in in

seinem Sommeraufenthalte produzierte produzierte er er außer jener


jener Abmagerungs-
sucht eine
sucht eine ganze Reihe von Zwangstätigkeiten,
Zwangstiitigkeiten, die die sich
sich wenigstens
teilweise direkt auf ihre
teilweise direkt ihre Person bezogen. Als Als er er einmnl
einmal mit ihr ihr
auf
auf einem SchifTeSchiffe fuhr,
fuhr, während ein Wind ging, mußte
scharfer VVind
ein scharfer
er
er sie
sie nötigen,
nötigen, seine
seine Kappe aufzusetzen,
aufzusetzen, weil weil sichsich bei
bei il1111 d~s
ihm das
Gebot gebildet
gebildet hatte,
hatte, eses dürfe ihr nichts llichts geschehen. l Es war
1

eine
eine Art von Schutzzwang, der auch fluch andere Blüten BlUten trieb.
trieb. Ein
andermal stellte
stellte sich bei ihm ·während
sich bei w iihrend eines Zusammenseins im
Gewitter der der Zwang ein, ein, zwischen Blitz Blitz und Donner bis bis 40 oder
50 gezählt zu zu haben,
haben, wofür ihm jedes jedes Verstiindnis
Verständnis abging.nbging. Am
Tage, alsals sie abreiste, stieß
sie abreiste, stieß erer mit dem Fuße gegen einen auf

der
der Straße liegenden Stein
Straße liegenden Stein und mußte m nßte ihn nun auf auf die Seite
die Seite

räumen, weil weil ihm die die Idee


Idee kam, in einigen Stunden werde ihr
in einigen
Wagen
"\-Vagen aufauf derselben
derselben Straße fahren und vielleicht
Straße fahren vielleicht an diesem Stein
·zu
zu Schaden kommen, aber aber einige
einige Minuten später fiel fiel ihm ein,
ein,
das sei
das sei doch ein ein Unsinn,
Unsinn, und er er mußte nun mm zurückgehen und
den Stein wieder an seine
den Stein seine frü here Stelle
frühere SteHe mitten fluf der Straße
auf der
legen. Nach
legen. Nach ihrer Abreise bemächtigte :-;ich sich seiner
seiner ein ein Versteh-
zwang, der
zwang, der ihn allen den Seinigen unausstehlich
den Seinigen unausstehlich machte.machte. Er
nötigte sich,
nötigte jede Silbe,
sich, jede Silbe, die
die irgend
irgend jemand zu ?oll ihm sprach,
sprach, genau
genall
zu "erstehen,
zu verstehen, als als ob ihm sonst sonst ein ein großer Schatz entginge. So
fragte er
fragte er immer: Was hast hast du jetztjetzt gesagt?
gesagt? Und wenn man .es es

ihm wiederholte, meinte er, er, eses habe doch das das erste
erste Mal anders
anders
gelautet,
gelautet, und blieb blieb unbefriedigt.
unbefriedigt.
ABe diese Erzeugnisse
Alle diese Erzeugnisse der Krankheit hiingen hängen von einer Be-
gebenheit ab,
gebenheit ab, welche damals sein sein Verhältnis
Verhiiltnis zur zur Geliebten domi-
nierte.
nierte. Als er sich
Als er sich vor dem Sommer von ihr ihr in
in Wien verabschiedete,
verabschiedete,
• legte erer eine
eine ihrer
ihrer Reden so so aus, als ob sie
llUS, als sie ihn
ihn vor der der anwesenden
Gesellschaft verleugnen wollte, und war darüber sehr unglücklich. unglücklich.
I)
>) Zu ergiimen: habcn könntc.
ergänzen: woran er Schuld haben könnte.
Bemerkun6en über
Bemerkungen über einen
einen Fall
Fall von
von Zwangsneurose
Zwangsneurose 501

Im Sommeraufenthalte
Im Sommeranfenthahe gab gab es es Gelegenheit
Gelegenheit zur zur Aussprache,
Aussprache, und und
da konnte
da konnte die die Dame
Dame ihm ihm nachweisen,
nachweisen, daß daß sie
sie mit
mit jenen
jenen vonvon ihmihm
mißverstandenen Worten
mißverstandenen Worten ihn ihn vielmehr
vielmehr vor vor Lächerlichkeit
Lächerlichkeit be- be-
\"{abren wollte.
wahren wollte. Er Er war
war nun
nun wiederum
wiederum sehr sehr glücklich.
glücklich. Den Den deut-
deut-
lichsten Hinweis
lichsten Hinweis auf auf diesen
diesen Vorfall
Vorfall enthält
enthält derder Verstehzwang,
Verstehzwang, der der
so gebildet
so gebildet ist,
ist, als
als ob
ob erer sich
sich gesagt
gesagt hätte:
hätte: Nach
Nach dieser
dieser Erfahrung
Erfahrung
darfst du
darfst du jetzt
jetzt nie
nie wieder mißverstehen, wenn
wieder jemanden mißverstehen, wenn du dir dir
überflUssige Pein
überflüssige er~paren willst.
Pein ersparen willst. Aber dieserdieser Vorsatz
Vorsatz ist ist nicht
nicht
nur von
nur von demdem eineneinen Anlaß
Anlaß her her verallgemeinert,
verallgemeinert, er er ist
ist auch
anch - —
vielleicht wegen der
vielleicht der Abwesenheit
Abwesenheit der der Geliebten
Geliebten - von —
von ihrer
ihrer
hochgeschätzten Person
hochgeschätzten Person aufauf alle
alle anderen
anderen minderwertigen
minderwertigen PersonenPersonen
verschoben. Der Zwang kann
verschoben. kann auch
auch nicht
nicht allein
allein aus
aus der
der Befriedigung
Befriedigung
über die
über die von ihr ihr empfangene
empfangene Aufklärung
Aufklärung hervorgegangen
hervorgegangen sein, sein,
er muß
er muß noch etwas etwas anderes ausdrücken , denn er
anderes ausdrücken, er läuft
läuft ja in den
ja in den
unbefriedigenden Zweifel
unbefriedigenden Zweifel an an derder Wiedergabe des des Gehörten
Gehörten aus. aus.
Die
Die anderen
anderen Zwangsgebote
Zwangsgebote leiten leiten auf die die Spur dieses andern
Spur dieses andern
Elementes.
Elementes. Der Der Schutzzwang
Schutzzwang kann nichts nichts anderes bedeute."-".I~
ande!es bedeuten als X
X))
die Reaktion - Reue
die Reaktion — Reue und und Buße - gegen eine — eine gegensätzliche,
gegensätzliche,
also
also feindselige Regung, diesiChVör
feindselige Regung, die sich vor der Aufklärung gegen
dÖrAufkläruni ~~ge;-(Üe die

Geliebte Gewitter deutet


beim Gewitter deutet
Geliebte gerichtethätte.
gerichtet hatte. Der Zählzwang beim
sich
sich durch
durch das beigebrachte Material
das beigebrachte Material als als eine Abwehrmaßregel
eine Abwehrmaßregel

gegen Befürchtungen,
gegen Befürchtungen, welche welche Lebensgefahr bedeuteten.
bedeuteten. DurchDurch die die

Analysen
Analysen der der ersterwähnten
ersterwähnten Zwangsvorstellungen
Zwangsvorstellungen sind sind wir
wir bereits
bereits

darauf
darauf vorbereitet,
vorbereitet, die die feindseligen Regungen unseres
feindseligen Regungen unseres Patienten
Patienten
für
für besonders
besonders heftig,
heftig, von der der Art der sinnlosen Wut, zu zu schätzen,
schätzen,

und
und dann
dann finden diese Wut gegen
wir, daß diese
finden wir, gegen die die Dame auch auch nachnach
der
der Versöhnung
Versöhnung ihren ihren Beitrag zu den den Zwangsbildungen
Zwangsbildungen stellt. stellt. InIn
der
der Zweifelsucht,
Zweifelsucht, ob er er richtig
richtig gehört, istist der fortwirkende Zweifel Zweifel
dargestellt,
dargestellt, ob ob er er wohl
wohl diesmal die die Geliebte richtig verstanden

hhat
at und
und ihre
ihre Worte mit mit Recht als als Beweis
Beweis ihrer zärtlichen Neigung Neigung
auffassen
auffassen darf.
darf. DerDer Zweifel des Verstehzwanges
Verstehzwanges ist ist Zweifel an an
ihrer
ihrer Liebe.
Liebe. Es Es tobt
tobt inin unserem
unserem Verliebten
Verliebten ein ein Kampf
Kampf zwischen
Liebe
Liebe undund H aß, die
Haß, die der
der gleichen
gleichen Person
Person gelten,
gelten, undund dieser
dieser Kampf
Kampf
- "
;<) j'Y../t
, c-.. c..eA 'e(. r"".... ~tt~C1 <:r (.:,
,
~, .-,., _A .L-... /..,. (, . H~
,
?,wy'
, !. "" I
,,;( <:A.
i --vI n r~- f~""
A,_ ." .e.., I,J..•
r
.<.~ ,~~t.
•e4: .
* -
302 K rnllkengt!schichten
Krankengeschichten

wird
wird plastisch dnrgestellt
dargestellt in der z\'\'anghaften,
zwanghaften, <luch
auch sy mbolisch
symbolisch
bedeutsamen
bedeutsamen Handlung, den den Stein von dem VV
Stein VOI1 ege, den
Wege, den sie
sie be-
fahren soll,
fahren wegzuräumen lind'
soll, wegzuräumell dann diese Liebestat wieder rück-
und ct"nll
gängig
gängig zu zu machen, den den Stein
Stein wieder hinzulegeIl, hinzulegen, wo er er lag,
lag,

damit
damit ihr ''''Wagen
ngen nn an ihm scheitere und uud sie sie zu SehnlicH
Schaden komme.
Wir verstehen diescn
lVir diesen zweiten Teil der Zwanghnndlung Zwanghandluna nicht
richtig, wenn wir ihn nur llis als J;ritische
kritische Abwendung vom krank-

haften Tun nUff<lSSell~


auffassen, wofür cr er sich
sich selbst
selbst ausgeb
ausgebenen möchte. Daß
auch er sich unter der Empfind~lIlg
Empfindung des ZW<lnges Zwanges vollzieht, verrät,
vollzieht, verrät,

daß er selbst
selbst ein Stück des krankhaften Tuns ist, ist, welches aber

von dem GegenGegensatzsatz zum Motiv des des ers tell Stückes bedingt
ersten bedingt wird.
wird.
Solche zweizeitige ZwangshalIdlungen
Zwangshandlungen,, deren erstes erstes Tempo "0111vom
zweiten aufgehouen
zweiten aufgehoben wird, wird t sind
sind ein ein typisches
typisches Vorkommnis bei bei der
Zwangsneurose.
Zwangsneurose. Sie werde n vom bewußten
Sie werden bC\'\'llßten Denken des des Kranken
natürlich mißverstanden und mit einer sekundären Seklllldiiren Motivierung
Motlvierung
' versehen — rn ti ona I i si ert. 1 Ihre wirkliche Bedelltung
versehen - rationalisiert. 1

liegt aber
Bedeutung liegt aber
des KOllflikt~;-
~4' "'_ ,.
i(,. "' ••.•; in der Darstellung des
in zwefe7- annähernd
Konfliktes zweier al111iihel'nd gleich
gleich großer
-1. ~, ,:;<--.( *
CUc*~>^t gegensätzliche r-R
:: gegensätzlicher egu ngen, -so~icr
Regungen, soviel ich bi~Jler ert'nllren-
iCJ'l bisher erfahren konnte,
konnte, stets
stets

~A."":"'''~ -(.
4««Ja*. . r . des Gegensatzes von
des \'on- Liebe und 1II1d - Haß.
j·i..\n-:-Sle
Sie - beanspruchen
hea nsprüchcn ein ue-
ein be-
son-d;;es ~ theoretisches
sonderes Jnteres;~ weil
theoretisches Interesse, weil sie sie einen
einen neuen
neu en Typus der der
Symptombildung
symptombildun g erkennen lassen. Anstntl, wie es
lassen. Anstatt, os bei
uei Hysterie
Hysterie
( regelmäßig
regelmäßig geschieht,
geschieht, ein ein Kompromiß
Kompl'Om iß zu zu finden,
finden, welches beidenbeiden
• Gegensätzen
Gegensätze n in in einer
einer Darstellung
Darstellullg genügt,
genUgt, zwei zwei Fliegen
Fliegen mit
mit einem
einem
2
Schlag trifft,2 werden
Schlag trifft, werden hier hier die
die beiden
l;eiden Gegensätze,
Gcgeusätze, jeder jeder einzeln,
einzeln,
befriedigt, zuerst
befriedigt, Zllerst dert.ler eine
eine und dann dnBIl der deI' andere,
ilIH.lcrc, natürlich
nntilrlich nicht
nicht
ohne
ohne daßdaß der der Versuch
Versuch gemacht
gellHlcht würde,wUrde, zwischenzwischen den beiden heiden
einander
einander feindseligen
feindseligen eine eine Art
Art vonvon logischer
logischer Verknüpfung —
Verknupfung - oft oft
mit Beugung
mit Beugung aller Logik -— herzustellen.
allel' Logik Ilcn:ustellen ..5 8

Vgl. Ernest
I) Vgl.
1) El'nest Jones,
Jone s, Rationalisation
Rntionalisatioll in
in evcry-day
C\'cl'y-day life.
lifc. Journal
Journal of
of abnormal
abnormal
psychology,
psyehology, 1908.
1908.
:z) Vgl.
2) Vgl. Hysterische Ph,mtnsien und
HystC!rischc Phantasien ihre Beziehung
lind ihre Bctiellllllg zur (Entbalten in
Biscxulllilnt. (Enthalten
't\lr Bisexualität. in
Bd.
Bd. V.V. dieser Gesamtallsgabe.)
dieser Gesamtausgabe.)
5) Ein
3) Ein anderer
anderer Zwangskranker
Zwangskranker berichtete
berichtete! mir
mir einmal,
einmal. er
er sei
sei im
im Parke
Parke von
\'on Schön-
Schön-
brunn mit dem
brurm mit d.em Fuße
FHOe auf
auf einen im Wege
einen im liegenden Ast
\Vegc liegenden Ast gestoßen,
gestoßen, den
den er
er nun
nun inin die
die
----------------------~~~--~--~----- ~

Bemerkungen
Bemerkungen über
über einen
einen Fall 1.von
'on Zwangsnenrose
Zwangsneurose 5°3

D
Derer Konflikt zwischen
zwischen Liebe und Haß
Liebe llnd H~ß tat tat sich
sich b ei uunserem
bei nserem
Patienten auch durch durch andere Anzeichen kund.
andere Anzeichen kund. Zur Zeil Zeit seiner
seiner
wieueren'l,'ach cnd en Frömmigkeit richtete er sich Gebete ein,
wiedererwachenden Frömmigkeit richtete er sich ein~ die
die
allmählich bis bis zuzu ll/~
i7a Stunden in in Anspruch nahmen, nahmen~ weil w eil sich
sich
ihm - ein— ein umgekehrter Bileam Bileam - —in
in didiee frommen Formeln
immer etwas ein mengte, was
einmengte, was siesie lOS
ins Gegenteil verkehl1:e. Sagte
Gegenteil verkehrte. Sagte
er z. B.
e r z. sc hütze ihn -
B. Gott schütze —so
so gab der böse Geist schnell
der böse schnell
l 1
ein "ni
ein „nicht" dazu. Einmal kam ihm dabei die
cht" dazu. die Idee
Idee zu fluchen;
da , werde sich
da sich doch gewiß ein ein \Viderspruch einschleichen; in
Widerspruch einschleichen; in
diesem Einfalle
Einfalle brach sich sich die ursprüngliche, durch
die ursprüngliche, durch das das Gebet
verdrängte Intention
verdrängte Intention Bahn. In solcher solcher Bed rängnis fand
Bedrängnis fand eerr den \A
Ausweg,
Ausw eg, diedie Gebete abzustellen
abzustellen und sie sie durch eine eine kurze
kurze Formel
zu ersetzen,
zu die aus den Anfangsbuchstaben oder
ersetzen, die Anfangssilbell
oder Anfangssilben
verschiedener Gebete
verschiedener zusam mengebraut war. Diese
Geb ete zusammengebraut Diese sprach
sprach erer dann
dann
so rasch
so aus, daß ihm nichts
rasch aus, nichts dazwischen fahren fahre n konnte.
konnte.
brachte mir einmal
Er brachte einmal einen Traum, der der diedi e Darstellung
Darstellung des- des-

selben Konfliktes
selben Konfliktes in in der
der Übertragung auf auf den den Arzt enthielt:
AI-lt enthielt:
Meine Mutter
Meine Mutter ist ist gestorben.
gestorben. Er will kondolieren,
Er will fürchtet aber,
kondolieren, fürchtet aber,
daß er
daß dabei das
er dabei dtts impertinente Lachen produzieren
Lach e n produzieren wird, das wird, das
er schon
er wiederholt bei
schon wiederholt bei Todesfällen
Todesfällen gezeigt h at. Er
gezeigt hat. schreibt darum
EI' schreibt darum.
eine Karte
lieber eine
lieber Karte mit mit p.p. c,
c., aber diese Buchstaben verwandeln
di ese Buchstaben ver wandeln
sich ihm beim
sich bei m Schreiben
Schreiben in in p. j.z
p. f.'
VViderstr eit seiner
Der Widerstreit seiner Gefühle gegen
Gefühle gegen seine seine DameDnme war war zu zu
deutlich, als
deutlich, als daß er sich seiner
er sich bewußten Wahrnehmung
seiner bewußten 'Vahrnehmung gänzlich gänzlich

den Weg begrenzende


den begremende Hecke H ecke schleuderte. Auf dem Heimwege
schleuderte. Auf Heimwege überkam
überkam ihnihn plötzlich
plöhli ch
die Sorge,
die Sorge, inin der
der neuen
neuen Lage
Lage könnte
könnte der
der jetzt
jeht vielleicht
vielleic1Ll etwas
etwas vorragende Ast zum
vorra.gende Ast zum
Anlasse eines
Anlasse eines Unfalles
Unfalles für jemand werden,
für jemand werden, der nach ihm
der nach ihm an
an derselben
derselben Stelle "orbei~
Stelle vorbei-
g ehe. Er mußte von
gehe. der Trambahn
,'on der Tramhll.hn abspringen,
abspringen, inin den
den Park
Park zurückeilen,
'mrückeilen, die
die Stelle
Stelle
,mfsllchen und
aufsuchen und den Ast in dic frühere Lage zuriickbringen, ohl"o'ohl es jedem anderen
Ast in die frühere Lage zurückbringen, obwohl es jedem anderen
als dem Kranken
als Krank.cll einleuchten
einleuchten würde,
würde, daß
daß die
die frühere
frühere Lage
Lage doch für einen
doch für einen Passanten
Passanhm
gefährli cher
gefährlicher sein
sein müßte
nlüßte .lls
als die
die neue
neue im
im Gebüsche.
Gebüsche. Die
Die zweite
zweite feindselige
feindselige Handlung,
Handlung,
die sich
die nls Zwang
sich als 'Zwang durchsetzte,
dl1.rchsehte. hatte
hatte sich vor dem bewußten
sich vor bewuDten Denken
Denke n mit
mit der
der Moti-
M oti-
vierung der ersten,
vienang der erst en, menschenfreundlichen,
menschenfreundlichen, geschmückt.
geschmückt.
Vergleiche den
I) Vergleiche
1) ähnlichen Mechanismus
den ähnlichen M echanismus der
der bekannten ~rll~ischcn Einfälle
hekann ten sakrilegischen Einralle
der
der Frommen.
Frommen.
Diesel'JTraum
z) Dieser
2) Traum gibt die Aufklärung
gibt die Aufklärung des
des so
50 häufigen und als
häufige n und als rätselhaft
riihelhtft betrachteten
b etrachteten
bei Traueranlässen.
Z lv.lngslnchens bei
Zwanffslachens T rallcranlässell. ""- - - /''':... — ~-.; - .', .. ,.,-----
""'..,"1
.

- - - - - - ._- &'A l - '''-<-~. fV,. i~""


..... -/ J' ..
(/r i (I. "·t,""'" 4f..... " ...... A-i I'l..(
3°4 Krankengeschichten
Krankengeschichten

hätte entziehen können, wenngleich wir


hätte entziehen ,,\,ir aus
aus den Zwangsäußerungen
desselben schließen
desselben schließen dürfen, doß daß er er für
für diedie Tiefe
Tiefe seiner negativen
seiner negativen
Regungen die die richtige
richtige Schätzung nicht nicht besaß.
besaß. Die Die Dame hatte hatte
seine erste \'Verlmng vor zehn Jahren mit einem Nein beantwortet.
erste Werbung beantwortet.
Seither wechselten Zeiten, in
Seither in denen er er sie
sie intensiv
intensiv zu lieben lieben
glaubte, mit anderen, in
glaubte, in weichen
welchen er er gleichgültig gegen sie fühlte,
sie fühlte,

auch in in seinem VVissen Wissen miteimll1der


miteinander ab. ab. Wenn
VVenn er er im Laufe der der
Behandlung einen einen Schritt tun sollte, ,,,eIcher ihn dem Ziele
sollte, welcher der
Ziele der
7
Be"'el'bung
Bewerbung näher brachte, broch1e, so so äußerte sich sich sein V\ iderstand ge-
sein Widerstand ge-
wöhnlich zuerst zuerst in in der Übeiv.eugung,
Überzeugung, er er habe sie eigentlich gar
sie eigentlich

nicht
nicht so so lieb,
lieb, die
die freilich
freilich bald bald überwunden wurde. Als Als sie
sie einmal

in Kmnldleit zu
in schwerer Krankheit zu Bette
BeUe lag, seine äußerste
lag, was seine iiußerste Teilnahme
hervorrief,
hervorrief, brach bei bei ihrem Anblicke der VVullsch Wunsch bei bei ihm durch:
so
so soll
soll sie
sie immer liegen bleiben. Er
liegen bleiben. l~r deutete sich sich diesen
diesen Einfall
Einfall

durch das spitzfindige


spitzfindige Mißverstiindnis,
Mißverständnis, er er wünsche nur darum ihr
beständiges Kranksein, damit er
beständiges er diedie Angst vor VOI' wiederholten
wiederholten
1
Krankheitsanfällen los los ,werde,
...'erde, die
die er Hichtnicht ertragen könne!lkönne! Ge-
legentlich beschäftigte
beschäftigte er er seine Phantasie mit Tagträumen, die
seine Phantasie die erer
selbt als
als "Rachephantasien"
„Rachephantasien" erkannte Hnd und deren er er sich
sich schämte.
schämte.
Weil er
WeH er meinte, daß sie sie einen
einen großen VVert Wert auf auf diedie soziale
soziale
Stellung
Stellung eines eines Bewerbers legen phantasierte er,
legen würde, phantasierte er, daß sie sie
einen solchen
einen solchen Mann in in amtlicher
amtlicher 1)08ition geheiratet habe.
Position geheiratet habe. Er tritttritt
nun in
nun dasselbe Amt ein,
in dasselbe bringt es
ein, bringt es d011.
dort viel weiter als
viel weiter als jener,
jener,
der
der zu zu seinem
seinem Untergebenen wird. wird. Eines Tages hat hat dieser
dieser Mann
eine unlautere
eine unlautere Handlung begangen. begangen. Die Dame f.11It fällt ihm zu Füßen,

beschwört
beschwört ihn, ihn, ihren Mann zu retten. retten. Er verspricht
verspricht es, es, eröffnet
eröffnet
ihr, daß er nur aus Liebe zu ihr
ihr, daß ihr inin das Amt eingetreten sei, sei, weil
er einen solchen
er solchen Moment vorausgesehenvorausgesehen hahe. Jetzt sei
habe. Jetzt sei mit der der
Rettung ihres Mannes seine Mission erfüllt; erfüllt; er sein Amt nieder.
er lege sein nieder.
In anderen Phantasien,
Phantasien, des Inholtes, daß er
des Inhaltes, er ihr
ihr einen großen
Dienst leiste
leiste u. u. dgl.,
dgl., ohne doß daß sie erfahre, daß er
sie erfahre, er eses sei,
sei, aner-
1) Ein Beitrag eines
1) einet andern Motivs ~u diesem ZWllIlgscinfalle
Motiv« tu Zwangseinfalle ist nicht abzuweisen:
ist nicht
,"VUnsches, sie
dei Wunsches,
des sie wehrlos $egen
gegen seine Absichten zu
seine Absichten wissen.
'ZU wissen.
'"

Bemerkungen
B(!m(!rkung(!n iih(!r
über einen Fall von Zwangsneurose
Zwangmt!urose
3°5

kannte
kannte er bloß die
er bloß die Zärtlichkeit,
Zärtlichkeit, ohne den zur zur Verdrängung
Verdrängung der
der
Rachsucht bestimmten
nachsucht Edelmut nach
bestimmten Edelmut nach Muster des Dumasschen
Grafen von Monte Christo
Grafen von Christo nach
nach dieser
dieser seiner Herkunft und
Herkunft und
Tendenz zu
Tendenz. zu würdigen.
würdigen. Übrigens
Übrigens gestand er zu,
gestand er zu, daß er gelegentlich
er gelegentlich
unter sehr
unter sehr deutlichen Impulsen stehe,
stehe, der
der von ihm verehrten
verehrten
Dame etwas
etwas anzutun. Diese
Diese Impulse schwiegen meist in
schwiegen in ihrer
ihrer
Gegenwart und träten
träten in
in ihrer
ihrer Abwesenheit hervor.
hervor.

ß
f) Krankheitsveranlassung
Die Krankheitsveranlassung
Eines Tages erwähnte unser Patient flüchtig eine
Patient flüchtig eine Begebenheit
Begebenheit,1
in
in welcher ich sofort die
ich sofort die KrankheitsveranlassuDg, wenigstens den
Krankheits veranlassung, wenigstens
rezenten Anlaß des des noch heute anhaltenden Krankheitsausbruches
Krankheitsausbruches
vor et'"a
etwa 6 6 Jahren erkennen mußte. Er selbst
selbst hatte
hatte keine Ahnung,
keine Ahnung,
daß er Bedeutsames vorgebracht hatte;
er etwas Bedeutsames hatte er
; er konnte
konnte sich
sich nicht
nicht
erinnern, der Begebenheit, die
erinnern, die er übrigens niemals
er übrigens niemals vergessen
vergessen
hatte, einen
hatte, einen Wert
\lVert beigelegt haben. Dieses
beigelegt zu haben. Dieses Verhalten fordert
Verhalten fordert
eine theoretische Würdigung
ei ne theoretische vVürdigung heraus.
heraus.
Bei Hyste
Bei Hysterie ist eess
rie istRegel, daß die rezenten Anlässe
Regej^aß_dje_rezentgn Anlässe derder EEr-
r-

verf...~!!~!L"yyjL..q.i..~...Jp.~!i!en
ebenso verfallen
krankung der Amnesie ebenso wie die infantilen Er- Er-
lehnisse)
lebnisse, Hilfe jene
mit deren Hilfe jene ihre
ihre Affektenergie in Symptome
Affektenergie in Symptome
~msetzen. Wo ein
umsetzen. ein völliges Vergessen unmöglich
völliges Vergessen ist, da wird
unmöglich ist, da wird die
die
rezente traumatische
rezente traumatische Veranlassung doch der Amnesie
doch von der Amnesie ange-
ange-
nagt und
nagt ihrer bedeutsamsten
zum mindesten ihrer bedeutsamsten Bestandteile
Bestandteile beraubt.
berauht.
Wir sehen in in solcher
solcher Amnesie den ErweisErweis der stattgehabten
stattgehabten
Verdrängung. Anders ist
Verdrängung. ist es
es in
in der
der Regel bei der Zwan
Regel bei Zwan,gsneu
g sneurose.
rose.

infantilen Voraussetzungen
Die infantilen Voraussetzungen der Neurose mögen
der Neurose m ögen einer —
einer - oft oft \
nur unvollständigen
nur unvollständigen - — verfallen sein;
Amnesie verfallen sejn; die
die rezenten
Anlä5Se der
Anlässe der Erkrankung
Erkrankung finden
finden sich
,ich dagegen im im Gedächtnis er- er- i

halten. Die Verdrängung


halten. Verdrängung hat hat sich
sich hier
hier eines
eines andern,
andern, eigentlich
eigentlich
einfacheren Mechanismus
einfacheren Mechanismus bedient
bedient) anstatt
3 das Trauma zu ver-
anstalt das ver-
gessen, hat
gessen, sie ihm
hat sie ihm die
die Affektbesetzung
Affektbesetz.ung entzogen,
entzogen, soso daß ini Be-
daß im Be-
wußtsein ein
wußtsein em indifferenter,
indifferenter, für
für unwesentlich
unwesentlich erachteter
erachteter Vor-
Vor-
.tellung,inhalt erübrigt.
stellungsinhalt erübrigt. Der Unterschied liegt liegt im
1m psychischen
psychischen
Frtua, VIII.
Freud, Vlll.
-

506 KraIJJft!/ lgesc hiehren


Krankengeschichten

Gescheh en, das


Geschehen, di'ls wir
w ir hinter
hinter den
den Phänomenen konstruicrell dürfen;
PhÜl1OlI1 CllCll konstruieren dürfeu;
der Erfolg
der Erfolg des
des Vorganges
Vorganges ist fast
ist fast der der nämliche,
nämlich e, denn denn der der in-
in-
differe nte Erinnerungsinhalt
differente ErinnerungsinhJ.lt wird w ird nur nHr selten r eproduziert und
seltell reproduziert und
spielt in
spielt in derder bewußten
bewußt en Gedankentätigkeit
G edankcn tiitig kcit der der Person keine Rolle.
P CI'SOll keine Rolle.
~u r Unterscheidung
Zur Ur.!.terscheidung der beidclI_ ,~
der beiden rl C!1 der
Arten ~c~~_Verdrängung könn ell
Vcn lr iiJ2.gu llg könnerj,
' Y ir ~un
wir äch st nur
zunächst Vcrsic~ IC~·. :l1lg. des
d ie Versicherung
':1..:'[ die ]~a t!clllcil verwenden,
d<..'S Patienten "cl'\~'eJ1de n,~ jerr

h abe die
habe d i ~ Empfindung,
~mpfj ndll n g, daß daß er c r das
dns _eine eillc _immer
im mer gewußt,
gcw u.ß t, .das~ns andere
rmdere
1
seit langer
la nger _Zei
Zeitt vergessen
vergessen habe.h abe.
1

seit

Es ist
Es ist darum
daru m kein kein seltenes
scltelles Vorkommnis,
Vo r kollllllilis, daß da ß Zwangskranke,
Z Wil1lgskrank e,
die an
die an Selbstvorwürfen
Selhstvon1:ü r fcn leidenIcidclI und u Jld ihreihn} Affekte
Affek te an falsche Ver-
11 11 falsche Ver-
anlassu ngen geknüpft
anlassungen geknUr ft haben,habclI ) dem Arzt Ar7.t auchil liCh von ri chtige n
VO ll den richtigen

M itteilung machen,
Mitteilung mach en, ohne ohn e zu ahnen, nhnclI} daß dilß ihreihre Vorwürfe
Vor würfc nur
diesen letzteren
YOIl diesen
von letzterclI abgetrennt sind. Sie
ahgc trclllI l sind. Sie äußern dnbei gelegentlich
ii u ßcrll dabei gelege ntli ch
verwun der t oder
verwundert oder selbst
selbst wie pr~ hleri sch: Daraus
w ie prahlerisch: Dn rilliS mache
mach e ich ich mir
mir
aber garg ar nichts.
nichts. So ,,~~. es
So war es auch
a uch in in _dem ~·~.~C I! !~!l:
d?ll:' ersten Falle ~~~ vonll Zwangs-
Zwangs-
n eu rose, der
neurose, der mir
m ir vor vielen Jahren
vor vielen J I1 I1 I'CII das Vcrsliind n i~ des
da s Verständnis des Leidens
Leidens
eröffn ete. Der
eröffnete. Patient, -~ci
Der Patient, einll- Staatsbeamter,
StnntS hUii·m"t-ci·;"" der der "m an'l -;lIIgclii
ungezähltenhlten
Bedenklichkeite
Bedenklich n
keiten litt, derselbe,
litt, VOll dem ich
dCl'selhe, von i,,!J die
die Zwangshandlung
Zwnll gshalldl ung
an dem Schünbr un ner Pnrk
de m Ast im Schünbrunner be ri ch tet habe,
Park berichtet h abe, fiel
!lei mir da-
da-
auf, daß er
durch auf, er mir für
fü r deli
den Besuch stets
ill der Sprechstunde stets
Uesu cJ l in
r eine
reine uund
nd glatte
g latte Papierguld
Papiergulden en überreichte.
ü berreich te. (Wir(' ViI' hatten
h atten damals
in Österre
in ich lloch
Österreich ke iJl Silbergeld
noch kein Silbergeld.) .) Als
Als ich
ich e inm al bemerkte,
einmal "
man
m<.m erkenne doch gleich d C ll Slilatshcnmtcn
gleich den Staatsbeamten <Ian n den nagelneuen
n agelneuen
Gulden, die
Gulden, die erer von der
deI" Staatskasse bezieh e, belehrte
Stilals).:nSSl! beziehe, bele h rte er mich,
mich,
die Gulden
die Gul den seie
seienn keineswegs
keines wegs neu, lIell , sOIHl
sondern
cl"JI in Hn use ge-
in seinem Hause
bügell
bügelt (geplättet)
(geplättet) worde
worden. n. Er m ilch e siel.
mache sich ein
ein Ge wissen d<lraus,
Gewissen daraus,

Man
I) M an muß aho -zugeben,
zugeben, daß fiir die Zwnllgsne nrosl: ,,-wder
Zwangsneurose zweierlei Wissen und
lei 'Vi,sen und
11)
Kennen g1l'l, und
gibt,
also
li nd darf mit dem gll'ie\,cn
es für die
C!
1\eclltc be
gleichen Rechte hnllpten, ,Ider
behaupten, Zwangskranke "kenne"
er Z;:nngsl(rAnkc „kenne"
seine
seine Traumen, wie, wie, daß er er sie nichtL ,,1(l'lllle".
sie nieh „kenne". E Err k enllt sie
kennt n nmli cl1 . in
sie nämlich, sofern er
insofern er sie
sie

nicht vergessen ha hat, t. er


er kennt siesie nicht, Ud da I'err nielli
nicht ihre n Bedeutung
edclil llng erkennt.
erkennt. Es
ist
ist im n onnalen LebeIl
normalen Leben oftoft Illlch
auch n icht And
nicht eTl. Di
anders. Die e Kellner,
Kellner, diedie deli Philosophen
den Philosophen I
Schopenhauer
Schop e n h a uer iinn sein
gewissem Sin ne 7.U
Sinne
em Sl
seinem nmtng D!th RIU 1.11
Stammgasthaus
zu einer Zeit, da er SOlist
zu heditm
sonst in lind
bedienenen "pflegten,
fl eglen, "kAIl
und ollßi'rhalb
außerhalb Frank
Frankfurt
I,ten" j]m
„kannten" ihn in
unbekannt
furt Imbekannt
in
I
wa
war,r, aber nicht
nicht in
in dedemm Si nne, deli
Sinne, den wir
wir heu
heutele mit ddere r nKelln lllis" von
„Kenntnis" von S Schopenhauer
ch op cnhauer
verbin de n.
verbinden.
Bemerkungen über
Bemerkungen über einen
eifU!n Fall
Fall von
von Zwangsneurose
Zwa.ngsneurose 507

'jemand schmutzige
jemand schmutzige Papiergulden
Papiergulden in die Hand
in die Hand zuzu geben;
g eben; da
da
klebten die
klebten die gefährlichsten
gefahrlichsten Bakterien
Bakterien daran,
daran, die dem Empfänger
die dem Empfanger
Schaden bringen
Schaden bringen könnten.
könnten. Mir
Mir dämmerte
dämmerte damals
damals bereits
bereits in
in un-
un-
sicherer
sicherer Ahnung der
Ahnung der Zusammenhang
Zusammenhang der der Neurosen
Neurosen mit mit demdem
SexualJeben, und
Sexualleben, und so wagte ich
SO wagte ich es,
es, den Patienten
Patienten einein andermal
zu befragen,
zu befragen, wie wie er er es
es in
in diesem PunktePunkte hielte.hielte. Oh,
Oh, alles
alles iniu
Ordnung, meinte
Ordnung, meinte er er leichthin,
leichthin, ich
ich leide l\einen Mangel.
leide keinen Mangel. Ich Ich spiele
spiele
in vielen
in vielen guten
guten Bürgerhäusern
Bürgerhäusern die die Rolle
Rolle eineseines lieben alten Onkels
lieben alten Onkels
und die
und die benütze icb, um
benütze ich, um mir
mir von Zeit zu
VOll Zeit zu ZeitZeit ein jung'cs Mädchen
ein junges Mädchen
für eine
für eine Landpartie
Landpartie auszubitten.
.mszubitten. Ich Ich richte
ri chte es es dann
dann so ein, daß
so ein, daß
wi r den
wir den Zug;
Zug versäumen
versäumen und und auf Lande übernachten
auf dem Lande übernachten müssen.
müssen.
I ch nehme dann
Ich
wenn das
wenn
dann immer zwei
das Mädchen
l\1ädchen zu zu Bett
zwei Zimmer, ich
ist, komme ich
Bett ist,
bin sehr
ich bin
ich zu ihr
_ .- . _-~ . _ '
und -
sehr nobel;
nobel; aber
masturbiere
ihr und mas turbiere
aber
--...
sie mit meinen
sie mit meinen Fingern. Fing;~n. — - Ja,
Ja, fürchten
fürchten Sie
Sie denn
denn nicht,
nicht, daß
daß
Sie ihr
Sie sChaden,- ;
ihr schaden, ;;mSie
wenn mit Ihrer
Sie mit schmutzigen Hand
Ihrer schmutzigen Hand in in ihren
ihren
Genitalien herumarbeiten?
Genitalien —
hel'umarbeiten? - Da brauste brauste er er aber Schaden?
aber auf: Schaden?
auf:

soll es
\"Vas soll
Was es ihr
ihr denn
denn schaden?
schaden? Keiner hat hat eses noch
110ch geschadet
geschadet
und jeder
und jeder warwar eseS recht.
recht. Einige
Einige von ihnen ihnen sind jetzt schon
sind jetzt schon ver-ver-
heiratet und
heiratet und eses hat
bat ihnen nicht geschadet. —
geschadet. - Er nahm m
Er nahm eine
meine
_~ean5tändung
Beanständung sehr sehr übel auf und kam nie
Ubel auf nie wieder,_ Ich konnte
wieder. Ich konnte ,-£.-

mir aber den


nur~aber " den Kontrast z""isch en seiner
Kontrast zwischen Bedenklichkeit bei den
seiner Bedenklichkeit bei den Ui*~>
Papiergulden und seine Rücksichtslosigkeit beim
seine Rücksichtslosigkeit Mißbrauch der
beim Mißbrauch der *$****
Papiergulden
ihm anvertrauten
' ihm anvertrauten Mädcheri
Mädchen nur dun:h durch eine Versch iebung^ des
Verschiebung des
VorV\-'UTIsaffekts erklären,
Vorwurfsaffekts erklären. Die Tendenz dieser Verschiebung Verschiebung 'war war
deutlich genug; wenn er
deutliCh er den Vonvurf
Vorwurf dort b eließ, wohin
dort beließ, wohin er er
.gehörte,
gehörte, so so mußte er auf eine sexuelle Befriedigung veJl.ichten, verzichten,
zu
zu der
der erer wahrscheinlich durch starke infantile infantile D eterminanten
Determinanten
gedrängt
gedrängt war. 'Er Er erzielte also durch die Verschiebung etnen einen
,namhaften Krank heitsgewinn.
namhaften lCrankheitsgewinn.
1 Auf
Auf diedie Krankheitsveranlassung bei bei unserem Patienten muß
ich
ich aber
aber nun ausführlicher eingehen. Selne Seine Mutter w ar als
war als ent-
ent-
: ~e~~u~ Verwandte in
fernte Verwandte in einer
einer reichen
reichen Familie aufgezogen worden,
.die
,die ein
ein großes inaustrielles
industrielles Unternehmen betrieb. betrieb. Sein
Sein Vater
Vater trattrat

20'
508 K /"(7rth'ngeschicJllcu
Krankengeschichten

gleichzeitig mit
gleichzeitig mit der
der Heirat
Heirat in
in den Dienst
den dieses Unternehmens
Dienst dieses Unternehmens
und gelangte
und gelangte so
so eigentlich
eigentlich infolge seiner Ehewahl
infolge seiner Ehewahl zu
zu ziemlichem
ziemlichem
'Vohlstand. Durch
Wohlstand. Durch Neckereien
Neckereien zwischen
zwischen den
den in
in vortrefflicher
vortremicher
Ehe lebenden
Ehe lebenden Eltern
Eltern hatte
hotte der
der Sohn erfolll'en, daß
Sohn erfahren, daß der
der Vater
Vater
ei nem hübschen
einem hübschen armen
armen Mädchen
Miidchcn aus bescheidener Famile
ilUS bescheidener Fnmite den
den
Hof gemacht
Hof gem acht hatte,
hatte, eine
eine Zeitlang
Zeitlang bevor
bevor er die Mutter
er die Mutter kennen
kennen
lern te. Dies
lernte. Dies die
die Vorgeschichte.
Vorgeschichte. Nach dem
Nach dem Tode
Tode des Vc11er~ teilte
des Vaters teilte
die Mutter
die ei n e~ Tages
:M utter eines T ages dem
dem Sohne
Sohlle mit,
mit, es sei zwischen ihr und
es sei zwischen ihr und
ihren reichen
ihren reichen Verwandten
Venvonclten die Red e von
di e Rede seiner Zukunft
von seiner Zukunft gewesen,
gewesen,
und einer der
u nd einer (ler Vettern
Vett erll habe
halle seine
seine Bereitwilligkeit
Bereitwilligkeit ausgedrückt,
ausgedrückt,
ihm eine
ihm eine seiner
seiner Töchter
Töchter zu gehen, wenn
zu geben, er seine
welm er l'ei ne Studien
Studien be-
be-
endi gt habe;
endigt hilbe; die
die geschäftliche
geschäftliche Verbindung
Verbindung mit
mit der Firma werde
der Firma werde
ihm dann auch
ihm auch in
in seinem Berufe
Berufe glänzende
gliinzellde Aussichten
Aussichten eröffnen.
eröffnen.
Flom der
Dieser Plan
Dieser ocr Familie
Familie entzündete ill ihm
entziindele in ihm den Konflikt, ob
deI) Konflikt, ob er
er
seiner
seiner Geli eb ten treu
armen Geliebten treu bleiben
bleiben oder
oder in
in die
die Fußstapfen
Fußstnpfcn des
des
Vaters treten
Vaters trcten und
uncl das
das schöne, rei ch e, vornehme
scl!ii nc, reiche, vornehme Mädchen,
M1idchen, das
das
ih
ihmm bestimmt worden,
worden, zur zur FrauFrau nehmen
nehmell soll e. Und
solle. Und diesen
diesen
Konflikt, der
Konflikt, der eigentlich
eigentlich ein
ein solcher zwischen seiner
solcher zwischen Liebe und
seiller Liebe und
dem fortwirkenden 'Willen;Villen oes
des Vaters war, lüste er durch
löste er durch Er- Er-

krankung
krankung,1 richtiger geSt1gt:
gesagt: erCl' entzog sich dUl'~die
sich durch Erkrankung
die Erkrankung
der Aufgabe, ihn in in der
der ltoillitht
Realität zuzu lösen.
lösen.'I

Der Beweis
Beweis fUrfür diese Auff~sUllg
Auffassung liegtliegt in deI'der Tatsache
Tatsache, daß daß
1
lJartnäckige
hartnäckige ArbeitsunHihigkeit
Arbeitsunfähigkeit,1 diedie ihn die Beendigung.
Beendigung seinerseiner

Studien um J.1hrcJahre nufschieben


aufschieben li eß, der Hauptcrfolg
ließ, Haupterfolg der Er-
kra
krankung Was aber
nkun g war. \\TllS aber der
der Erfolg ei n er Krnnkhcit
einer Krankheit ist,
ist, das
das lag
lag

in aer
in der Absicht derselben; di e nl1scheinendc
die anscheinende KrnnkhciL'ifolge
Krankheitsfolge ist ist in
in

vYirklichkeit
Wirklichkeit diedie Ursache,
Ursache, uas
das Motiv des Krnnkwcrdens.
Krankwerdens.
Meine
Meine Aufkliirung
Aufklärung fondfand begreiflicherweise
begreiflicherweise bei dem Kranken
bei dem Kranken
zunächst
zunächst keine
keine Anerkemltlllg.
Anerkennung. Er könn könne e sich
sich eine
eine solche Wirkung
solche Wirkung

oes
des Heiratsplanes
Heiratsplanes nicht
nicht vorstellen,
vorstellen, derselbe
derselbe habe ihm seinerzeit
habe ihm seinerzeit
',"
I
I)
1) Es
Es ist
ist hCTVouuhcbcn,
hervorzuheben, daß
daß die
die Flucht
Flucht in
in die
die Krankhcit ihm durch
Krankheit ihm durch die
die Identi-
Identi-
fizierung mit
lilicrunc mit dem
dem VateT
Vater ermöslicht
ermöglicht wurde.
wurde. Dicse ihm die
gestattete ihm
Diese s<,shHete die Regression der
Regression der-
Affekte
Affekte auf
auf die
die Kindlu!itu'cstc.
Kindlieitsreste.

,,I
Bemerkungen
BelllerJwl/gen über
über einen
einen Fall
Fa.ll von Zwangsneurose
VOI1 Zwangsneurose
509

nicht den
nicht den mindesten
mindesten Eindruck
Eindruck gemacht.
gemacht. Im weiteren
Im ,vcitercn ' Verlaufe
Verlaufe
der Kur mußte
der Kur mußte er er sich aber auf
sich aber auf einem
einem eigentümlichen
eigentümlichen. Weo-e VVege
von der
von der Richtigkeit
Richtigkeit meinermeiner Vermutung
Vermutung überzeugen.
überzeugen. Er Er erlebte
erlebte
Hilfe einer
mit Hilfe
mit einer Übertragungsphantasie
Übertragungsphantasie _als als neu
neu und gegenwäl'ti~:
und gegenwärtig,
was er
was er aus aus der
der Vergangenheit
Vergangenheit vergessen
vergessen hatte,hatte, oder
oder was was nur nur
unbewußt bei
unbewußt bei ihm ab~~lnufen war.
ihu} abgelaufen \~~~. Aus Aus einer
einer dunkeln
dunkell1 und und
schwierigen Periode
schwierigen Periode der der Behandlungsarbeit
Behandlungsarbeit ergab ergab sichsich endlich,
endlich,
daß er
daß er ein ein junges
junges Mädchen,
Mädchen, welches
welches er er einmal
einmal auf auf der
der Stiege
Stiege
meines Hauses
meines Hauses angetroffen,
angetroffen, zu zu meiner Tochter erhoben
meiner Tochter erhoben hatte. hatte.
Sie err~gte sein
Sie erregte '~1 ohlgefallen und er
sein Wohlgefallen imaginierte, daß
er . imaginierte, daß ichich nurnur
darum so
darum so liebenswürdig
liebenswürdig und unerhört geduldig geduldig mit mit ihm
ihm sei,
sei, weil
weil
ich ihn zum Schwiegersohne
ich ihn Schwiegersohne wünsche, wobei wobei er den
er den Reichtum
Reichtum
und die
und die Vornehmheit
Vornehmheit meines meines Hauses bis bis zuzu dem ihm ihm zumzum Vor-Vor-
bild passenden
bild passenden Niveau Niveau erhöhte.
erhöhte. Gegen diese diese Versuchung
Versuchung stritt stritt
aber in
aber in ihm die die unauslöschliche
unauslöschliche Liebe zu zu seiner
seiner Dame.
Dame. Nach- Nach-
dem wir "\I\,'ir eine
eine Reihe
Reihe der der schwersten Widerstände und
sclnversten Widerstände und ärgsten
ä.rgsten
Beschimpfungen überwunden
Beschimpfungen über"wunden hatten,
hatten, konnte er er sich der über-
sich der über-
zeugenden Wirkung der
zeugenden der vollen
vollen Analogie
Analogie zwischen
zwischen der der phanta-
phanta-
sierten Übertragung und und der entziehen.
Realität nicht entziehen.
der damaligen Realität nicht
sierten Übertragung
Ich gebe
Ich gebe einen einen seiner
seiner Träume aus aus dieser
dieser Zeit wieder, um
Zeit wieder, um den den
Stil seiner Darstellung
Darstellung an an einer Er
einer Probe zu zeigen. Er sieht meinesieht meine
Stil seiner
Tochter
Tochter vor sich, aber
vor sich, sie hat
aber sie hat zwei
zu..·ei nrecJ..-patzen anstatt der
Dreckpatzen anstatt dei-
Augen. Für
Augen. jeden, der
Für jeden, der die
die Sprache der versteht, wird
der Träume versteht, V\;ird
die Übersetzung leicht
die sein: Er heiratet meine Tochter
leicht sein: Tochter
schönen Augen, sondern ihres ' Geldes
nicht ihrer schÖllen
wegen.
weg
~
e n.
-
Gel des

" g)
g) Der Vaterkomplex und die
die LiJ'sung
Lösung der Rattcnider.
Rattenidee

Von der
der Krankheitsveranlassung reiferer
reiferer Jahre führte emein
Faden
Faden zurück in die Kindheit unseres Patienten. Er fand fand sich
sich

in
in einer
einer Situation, wie
wie sie
sie nach seinem ,ltlissen
Wissen oder
oder Vermuten
der
der Vater vorvor seiner
seiner eigenen
eigenen Eheschließung
Eheschließung bestanden hatte,
hatte,
und konnte sich mit dem Vater identifizieren.
identifizieren. Noch inin nnderer
anderer
310 Km n firn {;(!sch iehren
Krankengeschichten

'Veise spielte
Weise spielte der
der verstorbene
verstorben e Vater
Vater in
in die
di e rezente
re7.ent c Erkrankung
Erkrankung
hinein . Der
hinein. Der Krankheitskonflikt
Krankh eit!'konOikt war im Wesen
w[lr im Wesen einein Widerstreit
VViderstreit
Z\yisch en
zwischen dem fortwirkenden
dem fortwirkenden Willen "Villen des Vaters und
dclÖ Vaters und seiner
semer
eigenen verliebten
eigenen Neigung. Nehmen
verliebten Neigung. Nehmen wir wir Rücksicht
Rücksicht auf auf die
die
Mitteilungen, die
Mitteilungen, di e der
der Patient
PRtient in in den
den ersten
ersten Stunden
Stunden der der Behand-
Behand-
lung gemach t hatte,
lung gemacht hatte, so so können
könn en wir die Vermutung
wir die Vermutung nicht ni ch t abweisen,
abweisen,
daß dieser
daß d ieser Widerstreit
'Vi derstreit ein ein uralter
uralter gewesen sei sei und
und sich
sich schon
schon in in
den Kinderjahren
den Kinderjahren des des Kranken
Krank en ergeben
ergebell habe.
h obe.
Der Vater
Der Vater unseres
unseres Patienten
Pntienten war wnr nachnnch allen
aUen Auskünften
Ausküuften ein ein
- -----
ganz "or~remich er Mann.
gan z vortrefflicher " 10nn. Er war wnr vor vor der Heirat ,ynt!?E?f~
der Heirat Unteroffizier

gewesen und hatte eine


und hatte eine aufrichtige
aufrichtige soldatische
soirlntische Art sowie eine
Art sowie eine
\~or1iebe für für derbe Au s drü cl~ c als
derb e Ausdrücke nls Niederschlag
Niederschlag aus di esem Stücke
OllS diesem Stücke
, Vorliebe
.~e in es Lebens behalten.
seines beh rl lten. Außer den Tugenden, die die der
der Leichen-
Leichen-
stein an
stein nn jedermann zu rühmen rühm en pflegt,
pflegt, zeichnete
zf'ichnete ihn ihn ei ein herz--
n herz
licher Humor und eine
licher eine gütige
giitigc Nachsicht
Nnchsicht gegen seine seine Mit-Mit-
men sch eIl nus;
menschen aus; es es steht
stellL gewiß nichtnicht im Widerspruche
vVidcrspruche mit mit diesem
diesem
Charakter,
Charakter, steHt $ich vielmehr als
stellt sich als Ergänzung zu 111m ihm dar,dar, daß
daß
~
er jäh äh _ und heftig
heftig sein sein konnt~,
konnte, was was den~en .~in<!ern,
Kindern, _~olnnge
solange sie sie

klein _ un_
klein undd sch!imm
schlimm waren, gelegentlich gcl cgentli ~h 7.Uzu sehr~l~ ~p'findJ~n
empfindlichen
ZÜChtigungen
Züchtigungen verh nlf. Als
verhalf. Als die
die Kinder heranwuchsen,
hernnwllchsen, wich wich er er

Yon
von nndere;
anderen Vütern'
Vätern d; rin ab,
darin ab, daß er er sich
sich nicht zur zur unantnst-
unantast-
baren Autorität emporheben wollt wollte,e, sondern in gutmütiger Offen-
heit
heit di diee klein
kleinenen Verfehlungen und Mißge!'chicke Mißgeschicke seines seines Lebens
Lebens
ihrer Mitwisscnsch
Mitwissenschaft ilft prei ~gnh. Der Sohn üb
preisgab. ertrieb gewiß nicht,
übertrieb nicht,

wenn
wenn er er aussprach,
aussprach, sie sie hätten
hätten miteinander verkehl-t, verkehrt wie die die

besten Freunde, bis bis nuf


auf einen
einen einzigen Punkt (vgl. (vgl. S.
S. Q9S).
293). AnAn
diesem
diesem einen Punkte mußte es es \"'ohl
wohl ggelegen
elegen sein, wenn den
sein, wenn den
Kl einen der
Kleinen der Gedanli:e
Gedanke nn an den Tod des Vaters mit mit ungewöhnlicher
ungewöhnlicher
und ungebührl icher IntensiHit
ungebührlicher beschäftigte (5.
Intensität heschiiftigte (S. 27275), wenn solche
5), wenn solche

Gedanken
Gedanken im im 'Wortlaute
IVo rtl aut e seiner
seiner kindlichell
kindlichen Zwaugsidcen
Zwangsideen auftraten,
auftraten,

wenn er
"'enn er sich
sich wii.nschen
wünschen konnt konnte, e, der
der Voter
Vater mögemöge sterben, damit
sterben, damit

ein
ein gewisses
gewisses I\1iidchen,
Mädchen, durch durch Mitleid
Mitleid erweicht, ziirtHchcl'
zärtlicher gegen
gegen
ihn
ihn w erde (S.
werde (S. 0 9 l1).
2g ).
\

Bemerkungen ü~r einen


Bemerkuncen Über einen Fall
Fall von
von Zwangsneurose
Zu:angsneurose xn
Es
Es ist nicht
ist nicht zu zu bezweifeln,
bezweifeln, daß daß auf auf demdem Gebiete
Gebiete der der Sexua-
Sexua-
etwas zwischen
lität etwas
lität Vater und
zvvischen Vater und Sohn Sohn stand,
stand, und
und daßdaß der der Vater
Vater
in einen
in einen bestimmten
bestimmten Gegensatz
Gegensatz zu zu der der frühzeitig
frühzeitig erwachten
erwachten
Erotik des
Erotik des Sohnes
Sohnes geraten
g eraten war.war. Mehrere
Mehrere Jahre nach dem
Jahre nach dem Tode
Tode
des Vaters
des Vaters drängte
drängte sichsich dem Sohne,Sohne, als er zum
als er zum ersten
ersten Male
Male die die
Lustempfindung eines
Lustempfindung eines Koitus
Koitus erfuhr,
erfuhr, die die Idee
Idee auf:
auf: das
das ist
ist doch
großartig; dafür
großartig; könnte man seinen
dafür könnte seinen Vater Vater ermorden!
ermorden! Dies Dies zu- zu-
gleich ein
gleich Nachklang und
ein Nachklang und eine
eine Verdeutlichung
Verdeutlichung seiner seiner kindlichen
kindlichen
Z\'vnngsideen. Kurz
Zwangsideen. Kurt vorvor seinem Tode Tode hattehatte derder Vater
Vater übrigens
übrigens
direkt gegen
direkt gegen die die später
später dominierende
dominierende Neigung unseres unseres Patienten
Patienten
Stellung genommen.
Stellung genommen. Er Er merkte,
merkte, daß er er die
die Gesellschaft
Gesellschaft jenerjener
aufsuchte und riet
Dame aufsuchte riet ihm
ihm von ih» mit den
,"on ihr den Worten
Worten ab, ab, es es
sei nicht klug
sei nicht klug und und erer werde sich sich nur blamieren.
blamieren.
diesen vollkommen gesicherten
Zu diesen Anhaltspunkten kommt
gesicherten Anhaltspunkten kommt
anderes hinzu,
anderes hinzu, wenn wir wir unsuns zur onanistischen
Geschichte der onanistischen
zur Geschichte der

Sexualhetätigung unseres
Sexualbetätigung unseres Patienten
Patienten wenden. Es besteht auf
Es besteht auf diesem
di esem
Gebiete ein
Gebiete ein noch nicht verwerteter
noch nicht verwerteter Gegensatz zwischen den
Gegensatz zwischen den An-An-
sichten derder Ärzte
Ärzte undund derder Kranken. Letztere Letztere sind darin
sind aUe darin einig,
alle einig,
sichten
die Onanje unter unter der sie diedie Pubertäts masturbation..._- verstehen,
versteh
die Onanie,
=--=.:.:_- ~ ._--der
. -..
sie
---_ Pubertätsmasturbation
... . _ .._-.--_.-- " ...en,
als Wurzel
als Wurzel und und Urquell
Urquell allall ihrer
ihrer Leiden hinzustellen; die Arzte
hinzustellen; die Ärzte

wissen im
wissen im allgemei
allgemeinennen nicht,
nicht, wie\...·ie sie denken solleu,
darüber denken
sie darüber sollen, aber
aber
unter dem Eindrucke
unter Eindrucke der der Erfahrung, daß auch auch diedie meisten
meisten später
später

No:rmalen in
Normalen in den Pubertätsjahren
Pubertätsjahren eine Weile Weile onaniert haben,
onaniert haben,
neigen sie
neigen sie inin ihrer
ihrer Mehrzahl dazu, dazu, die die Angaben der der Kranken
Kranken
als grobe Überschätzungeu
als Überschätzungen zu verurteilen. verurteilen. Ich meine, ßdaß
Ich meine'_. aß die ~~
Kranken
Kranken auch hierin hierin eher recht haben als die Ärzte. Den Kranken
als die

dämmert hier eine richtige richtige Einsicht,


Einsicht, während die die Ärzte
Ärzte in in G Ge-e-
fahr sind,
fahr sind, etwas Wesentliches
Wesentliches zu übersehen. Es verhält sich gewiß
nicht
nicht so, so, \'\'ie
wie di e Kra
die nken ihren
Kranken ihren Satz Satz selbst
selbst verstehen waUen,
verstehen wollen,
daß
daß die
die fast
fast typisch . zn zu nennende Pubertätsonanie für alle alle neu-

rotischen
rotischen Störungen
Störungen verant\"\'ortEch
verantwortlich zu zu machen sei. sei. D er Satz
Der Satz
bedarf der Deutung. Aber die Onanie dt>r der Pubertätsjahre
Pub ertäts jähre ist ist in in
Wirklichkeit nichts nichts anderes
anderes als als die Auffrischung der bisher bisher slets
stets
-
,,

5 12 /{Krankengeschichten
rankengcschichu'1/

vernachlässigten
vernachlässigten Onanie Onanie der der Kinderjahre,
Kinderjahre, welche
welche zumeist
zumeist in in deli
den
Jahren von
Jahren von 53 bis bis i~4 oder
oder 55 eine
eine Art
Art von
von Höhepunkt
Höhepunkt erreicht,erreicht,
und diese
und diese istist allerdings
allerdings der der deutlichste
deutlichste Ausdruck
Ausdruck der der sexuelle1l
sexuellen
Konstitution des
Konstitution des Kinc)es,
Kindes, in in welcher !luch
auch wir wir diedie Ätiologie
Ätiologie derder
späteren
späteren Neurosen
Neurosen suchen.
suchen. DieDie Kr.mkcn
Kranken Leschuldigcl1
beschuldigen nnter unter so1cher
solcher
Verhüllung
VerhüHUllg also eigentlich ihl'e
also eigentlich ihre infantile
infantile Sexualität,
Sexualität, und und darin
darin
haben sie
haben sie vollauf
vollauf rechl.
recht. Das
Das Problem der der Onanie ,wird . .·ird hingegen
hingegen
unlösbar, wenn man
unlösbar, \..-enn man diedie Onanie als als eine
eine klinische
klinische Einheit
Einheit auf-
auf-
fassen ",m
fassen will und dar.mdaran vergißt, daß sie sie di
diee Abfuhr der der verschiedcu-
verschieden-
artigsten Sexualkomponente
artigsten Sexualkomponenten n 1111d
und deI'
der VOllvon ihnen gespeisten gespeisten
Phantasien darstellt.
Phantasien darstellt. Die SchUdlichkeit
Schädlichkeit der der Onanie ist ist nur
nur zum
ggeringen
eringen Anteil eine autonome, durch ihre ihre eigen., Natur bedingte.
eigene Natur bedingte.
Der Hauptsache
Der Hauptsache nach fällt sie mit der pathogenen
fällt sie pnthogcllen Bedeutung des des
Sexuallebens überhaupt zusammcn.
Sexuallebens zusammen. VVcnnWenn soviclc Individuell die
soviele Individuen die
Onanie,
Onanie, d. d. h. ein
h. ge wisses Ausmnß
ein gewisses dieser Betätigung,
Ausmaß dieser Betätigung, ohne ohne
Schaden
Schaden vertragen,
\'ertrngen, so lehrt lehrt diese Tatsache
Tntsnche nichtsl1ichts anderes,
anderes, alsals
daß
daß bei ihnen die
bei ihnen die sexuelle Konstitution und der dcr Ablauf
Ablauf derder
Entwicklungsvorgänge
Entwicklungs\'orgängc im im Sexualleben
SexunlIeben die die Ausübung der der Funk-
Funk-
tion
tion unter
unter den den kulturellen
kulturellen Bedingungen gestattet gestattet hat, hat/ während
wiihrend
1

andere
andere infolge
infolge ungünstiger
ungünstiger Sexualkonstitution
Sexunlkonstitution oder oder gestörter
gestörter Ent-
Ent-
wicklung
wicklung an an ihrer
ihrer Sexualität
ScxualiLiil erkranken,
erkrankcn, d. d. h.h. die Anfordenmgcn
die Anforderungen
zur
zur Unterdrückung
Unterdrückung und und Sublimierung
Sublimierung der der sexuellen
sexuellen Kompo- Kompo-
nenten
nenten nicht ohne
nicht ohne Hemmungen
Hemmungen und ulld Ersatzbildungen
Ersatzhildllngen erfüllen erfüllell
können.
können.
Unser Patient war
Unser Patient wnl' in
in seinem
seinem Onanieverhalten
Onnnievcrhaltcn recht
recht auffällig;
auffällig;
er
er entwickelte
entwickelte keine
keine Puberlätsonanie
Pubertätsonanie und hätte
und hiitte also
<llso nach
nach gewissen
gevnssen
Erwartungen
Envartungcn ein Anr~cht darauf
ein Anrecht ~;ehabt, frei
dnrauf gehabt, frei vonvon Neurose
Neurose zu
zn
bleiben. Dagegen
bleiben. Dagegen trat der Drang
tl'al der Drang zur Ollnllisti!'chen Betätigung
7.tH· onanistischen ßetätigung
im
im 2\. Jahre bei
21. Jahre bei ihm
ihm auf,
auf, kurze
kurze Zeit nnch dem
Zeit nach dem Tode
Tode des
des
Vaters.
Vaters. Er "'ar sehr
EI' war sehr beschämt
beschiimt nach
llnch jeder
jeder Befriedigung
Befriedigung und
und
schwor
schwor ihr
ihr bald wieder ab.
baln wieder nb. Von
Von da
da annn trat
trat die
die Onanie
Onanie nur
nur bei
bei

1) Vgl. Drei Abhandlungen


Vgl. Drei Abhllndlungen zur
'Zur Sexualtheorie.
SoxlIllltheoric . 1905.
19o5. (Bd.
(Bd. V.
V.dieser
diescr Gesamtausgabe.)
Gcsllmtllllsgllb!'.)
Bemerkungen über
Bemerkungen übel' einen
einen Fall
Fall von
von Zwangsneurose
Zwangsneurose 513

seltenen
seltenen und sehr
und m~rkwürdigen Anlässen
sehr merkwürdigen Anlässen wieder
wieder auf.
auf. ,,Besonders
"Besonders
schöne Momente,
schöne Momente, die rlie....,-=-r ~rleble oder
er erlebte, oder besonders
besonders schöne Stellel~z
schöne Stellen,
die er
die I ns, riefen
er las, .!.·iefen sie
sie hervor.
h ervor. SoSo z.z. B.
B. als
als er
el" an
an einem
einem schönen
schönen
Sommernachmittag einen
Sommernachmittag einen Postillon
Postillon in
in der
der Innern
Innern Stadt
Stadt so
so herrlich
h errlich
blasen hörte, bis
blasen hörte, ein
bis ein Wachmann es ihm
'\'Vachmann es ihm untersagte,
untersagte, weil in der
weil in der
Stadt das
Stadt das Blasen verboten
Blasen verboten sei! Oder
Oder ein
sei! ein andermal,
andermal, als als erer in
in
,Dichtung und
,Dichtung und Wahrheit'
vVahrheit' las, \,ie sich
las, wie sich der junge Goethe
der junge Goethe in in zärt-
zärt-
licher Aufwallung
licher Aufwallung von der Wirkung
von der Wirkung eineseines Fluches befreite, den
Fluches befreite, den
eine Eifersüchtige
eine Eifersüchtige über
übel' die ausgesprochen, welche
di e ausgesprochen, nach ihr
welche nach ihr seine seine

Lippen küssen würde.


Lippen küssen würde. Lange
Lange hatte
hatte er sich wie
er sich wie abergläubisch
abergläubisch
durch diesen
durch diesen Fluch
Fluch abhalten
abhalten lassen,
lassen, jetzt aber zerriß er
jetzt aber zerriß er die
die Fessel
Fessel
und küßte
und küßte sein
sein Lieb
Lieb herzlich
herzlich ab."
ab. "
Er verwunderte
Er ,'erwunderte sichsich nicht
nicht wenig,
wenig, daßdaß er er gerade
gerade beibei solchen
solchen
schönen und nn d erhebenden
erhebenden Anlässen
Anlässen zur zur Masturbation gedrängt
Masturbation gedrängt ·
schönen
worden sei.
worden sei. Ich
Ich mußt
m ußte aber aus
e aber aus diesen
diesen beiden Be~iele~~
beiden Beispielen als das

Gemeinsame das das Verbot


Verbo t und das Sichhinaussetzen über
das Sichhinaussetzen üb er ein
ein
Gemeinsame"
~~=~=-:..::.:..:=--=::::'-=::::...-::: _-.-----_. .-----
her~~shebe~}.
Gebot herausheben.
Gebot
In
In denselben gehörte auch
denselben Zusammenhang gehörte sein sonderbares
auch sein sonderbares
Benehmen
Benehmen zu zu einer Zeit, da
einer Zeit, da er eine Prilfung
er · für eine studierte und
Prüfung studierte und
mit Vater lebe
der Vatet' lebe
mit derder ihm liebgewordenen
liebgewordenen Phantasie
Phantasie spielte,
spielte, der

noch wiederkommen. Er richtete


richtete es es
noch llndund könne
könne jedenjeden Moment v'I·iederkomm en. Er
Nacht-
spätesten Nacht-
sich damals
sich damals so. so ein,
ein, daß seinsein Studium auf auf die
die spätesten

stunden
stunden fiel.
fiel. Zwiscb
Zwischen en 112 und 1 Uhr nachts
Q. und unterbrach el'
nachts unterbrach er sich,
sich,

öffnete Vater da-


der Vater
ob der da-
öffnete die
die aufauf die
die Hausflur führende
führende Tür,Tür, als
als ob

vor
vor stünde,
stünde, undund bbetrachtete
etrachte te dann, nachdem er
dann, nachdem zurückgekommen
er zurückgekommen

war,
war, im im Spiegel
Spiegel des des Vorzimmers
Vorzimmers seinenseinen entblößten Dies
Penis. Dies
entblößten Penis.
tolle
tolle Treiben
Treiben wird wird unter
unter der
der Voraussetzung
Voraussetzung verständlich,
verständlich, daß daß erer

sich so
sich so benahm,
benahm, als als obob er
er den Besuch des
den Besuch Vaters um
des Valers um die
die Geister-
Geister-

,stunde
stunde erwartete.
erwartete. Zu Zu seinen
seinen Lebzeiten
Lebzeiten war war erer eher
eher ein
ein fauler
fauler

Student
Student gewesen,
gewesen, worüber
worüber sichsich derder Vater
Vater oftoft gel;;l'iinkt
gekränkt hatte.
hatte.

Nun
Nun sollte
sollte er Freude an
er Freude ihm hauen,
an ihm haben, wewennnn er er als
als Geist
Geist

wiederkam
wiederkam und und ihn ihn beim
beim Studieren traf. All
Studieren traf. An demdem audern
andern Teile
Teile
seines Tuns konnte
seines TUDS konnte der der Vater
Vater aber unmöglich Freude
aber unmöglich Freude habenhaben; ;
5'4 Kran],:enge,~chicht
Krankengeschichten en

damit
dil mit trotzte
trotzte el'
er ihm ihm alsoalso "und
und bra chte so
brachte so in in einer
einer unverstandenen
unverstandenen
Zwangshandlung
Z'. .·angshnndlung die bei den Seiten
die beiden Seiten seines
seines Vel'hältnisses
Verhältnisses zum zum Vater
Vater
nebeneinander zum
nebeneinander Ausdrucke, ~ihnlicl1
zum Ausdrucke, ähnlich wie wie m in derder späteren
späteren
Zwangshandlung vom
Zwangshandlung vom SteineSteine auf der Stmßc
auf der Straße gegengegen die die geliebte
geliebte
Dame.
Dame.
Auf diese
diese und
und ähnliche Anzeichen Anzeichen gestützt, wagte ich
gestützt, ,'\'agte ich die
die
Konstruktion, er
Konstruktion, er h .. be ..als
habe ls KinO.
Kind im im Alter
Alter von von Ö ..111'cn irgend
6 JJahren irgend
eine
eine sexncllc
sexuelle Missctnt
Missetat 1m im Zusammenhnnge
Zusammenhange mit dcr der Onanie
Onanie be-be-
gangen und
gangen und sei
sei dnfür
dafür vom V .. tcr empfindlich gezüchtigt
Vater gezüchtigt worden.
worden.
Die~c Bestrafung hlitte
Diese Bestrafung hätte der Ommic Onanie ill1erdings
allerdings ein ein Ellde
Ende gemacht,
gemacht,
nber anderseits einen l1niluslösc111ichen Gron
aber anderseits einen unauslöschlichen Groll gegen e.len Vnter
den Vater
hinterlassen und dessen Rolle ;.lls
hinterlnssen als Stürm'
Störer des des sexucllen
sexuellen Genusses
Genusses
für ne Zeiten fixi
für ..alle ert. (Vgl. die
fixiert. die iihnlichcn
ähnlichen Vermutungen in in einer
einer
der
der ersten
ersten Sitzungen S. S. 277)'
277). Zu meinem brroßcn großen Erstaunen be- be-
richtete nun der Piltient,
richtete Patient, ein ein solcher
solcher Vorfall
Vorfall aus nus seinen
seinen ersten
ersten
Klnderjilhren
Kinderjahren sei sei ihm yon von derder Mutter
Muttcr wiederholt
wiederholt erziihlt worden
erzählt worden
und offenbar
und offenbar darum nicht nicht inin Vergessenheit gcrntcn, geraten, weil weil sich
sich

merkwür~ige Dinge an ihn knüpften.


w merkwürdige
so knÜ})ft cll. Seine
Seille eigene Erinnerung,
eigene Erinnerung
wisse allerdings
wisse allerdings nichtsnl chts :davon. El'ziihluug aber
'davon. Die Erzählung "be)' lautete:
hmtcte: AlsAls
er noch
er noch sehr
sehr klein
klein war —
Wilf - die die genauere
gCllilUere Zeitbestimmung
ZcitbeSitimmung ließe ließe
sich noch
sich noch durch durch das das Zusammentreffen
Zusn mmen lrefl'e n mit mit der(ler Todeskrankheit
Todcskrankheit
einer
einer älteren
filteren Schwester
Schwester gewinnen —
gev\-'lllIlcn - soll soll erer etwas
ctWilS Arges
Arges an-an-
gesteHt haben,
gestellt haben, wofür
. . vofür ihn ihn der
der Vater
Vfltcr prügelte.
prügelte. Da Dn seisei der
der klein
kleine
e
Knirps
Knirps in in eine
eine schreckliche
schreckliche Wut geraten ser.. ten und und habe
habe nochnoch unter
unter
den
d_en Schlägen
Schlägen - den d'e~ Vater Vater beschimpft.
beschim})ft. Da ])01 erer aber noc}~ keine
ilber noch kei~e
Schimpfwörter
Schi-;;-;pfwörter kannte,k;n-;;~e, habehabe er er ihm
1hm alle
alle Namen
Nmnen von "on Gegen-
Gegen-
~tänden gegeben,
ständen gegeben, die die [ihm
:ihm einfielen,
ein fielen, und
und gesagt:
gesilgt: du ~~ _du
du Lampe, du
Handtuch,
Handtuch, du du Teller
Teller usw. usv\'. Der
Der Vater
Vater hielt
hich erschüttert
crscllilttert über
über diesen
diesen
elementaren
E'f€;flentnren Ausbruch
Ausbrllch im im Schlagen
Sch];gcn innejnne undund äußerte:
iinßerte: Der Der Kleine
Kleine
da wird
da wird entweder
entweder ein großer Mann
ein großer Milnu oder
oder ein ein großer
großer Verbrecher!
VerhrecherP 1

1) Die
1) Alternative war
Die Alternative war unvollständig.
lln\'ollsliimlig. An
An den
den häufigsten
hti11figslen Ausgang
A1l5gnng soso voneitiger
vonei.tigcr
Leidenschaftlichkeit,
Leidemchnftlichkcit. an an den
den inin Neurose,
NenroFe. hatte
hllllc der
der Vater
\'ntcr nicht
nicht gedacht.
gcdocht.

Bemer kungen über


Bemerkungen über einen Fall von
einen Fall Zwang sneuro se
1.'071 Zwangsneurose 515

Er der
meint , der Eindruck
Eindr uck dieser Szene sei
dieser Szene für ihn
sowo hl für
sel sowohl für
wie für
ihn wie
Er meint,
den dauer nd wirksamer
dauernd gewe sen. Der
wirksnmer gewesen. Vater habe
Der Vater ihn
habe ihn
den Vater
Vater ein
elll
wiede r
nie wieder
nie geprü gelt;
geprügelt; er
er selbst
selbst leltet
leitet aber ein
aber ein Stück seine r
Stück seiner
von dem
Chara kterv eränd erung von
Charakterveränderung Erleb nisse ab.
dem Erlebnisse ~us Angst
ab. Aus der
vor der
'Angst vor
Größe seiner Wut
Größe seiner er von
sei er
V\Tut sei an feige
da an
von da geworden. Er
feig~geworden. hatte
Er hatte
sein ganzes
übrig ens sein
übrigens Lebe n über
ganzes Leben Angs t vor
sc hreck liche Angst
über schreckliche Schlä gen
vor Schlägen
und verkroclI
und verkroch sich ;or
;iCh--vor ~n~tze~
Entsetzen u~~-~
und Empörung, wenn·;;·-;in
~~.?~~~~-~ --;:e~ es
eines

Gesch~'jster geprügelt
seiner Geschwister
seiner "'\Turd ~:
g~p.:ügelt wurde.
erneu erte Nachfrage
Eine erneuerte
Eine bei der
Nach frage bei brach te außer
]\.']uttcr brachte
der Mutter der
außer der
diese~' Erzählung
Bestä tigun g dieser
Bestätigung die Auskunft,
Erzäh lung die er damals
daß er
Ausk unft, daß z""ischen
dama ls zwischen
und Jahre alt "... ar, und
alt war, er die
daß er
und daß verdi ent,
Strafe verdient,
die Strafe weil er
wetI er
5
5 und 4 Jahre
gebis sen hatte.
jeman den gebissen
jemanden Nähe res erinnerte
hatte. Näheres die
auch die
erinn erte auch Mutt er
Mutter

mehr ; sie
nicht mehr;
nicht recht unsicher,
m einte recht
sie meinte von dem
die von
unsic her, die Kleinem
Kleinen

Person
besch ädigte Person
beschädigte die Kinderfrau
möge die sein; von
ge. . .vesen sein;
Kinde rfrau gewesen einem
von einem
des Delikts
Chara kter des in ihrer
Delik ts war in nicht
Mitte ilung nicht
ihrer Mitteilung
sexue llen Charakter
sexuellen
die Rede . I
die Rede. 1

I) Man hat
hat es in den Psychoanalysen
es in solchen Begebenh~iten ans den
hiiuIig mit solchen
Ps)'cho analysc n häufig
Begebenheiten aus den
infanti le. tätigk.eit zu
SexuaMtigkeit
Sc:tual gIpfeln «*«*
zu •««* schein t
ersten Kinder jahren zu
ersten Kinderjahren 'ZoU tun, in
tun, in denen
einen Unfall oder eine
hänfig: durch einen
und häufig
die
die infantüe
Bestra fung ein
eille Bestrafung ophaless Ende findet.
katastr ophale
ein katastr bhU*
daß man sie

Ä
Sie
Sie zeigen sich schattenhaft
zeigen Träum en an,
in Träumen
scha ttenhaf t in werden oft so deutlic h, daß
Rn. werden oft so deutlich sie

aber
vermei nt, aber enhieh en sich
sie
entziehen doch der
sich doch endgiil tigen Klar-
der endgültigen Kla.r·
besitze n vermeint,
gTcifba r zu besitzen
greifbaf sie

m it hesond e rer Vor"ich


besonderer Vorsicht t und mit
mit Geschick
Geschi ck verf"li.hr
verfahrt t..
stellun g, und wenn
stellung, wenll man nicht mit
Szene
Szene wirklic
wirklich h vorgefallen
vorgefa llen ist.
ist. Auf
nlnß man es e~ unentschieden lassen, ob eine solche
unents chiede n lassen, eine solche
eutlUlS' wird man durch durch die Erkenn tnis gefuhrt
die Erkenntnis daß von
gef"lihrt, daß VOn
richtig e Spur der D
die richtige
d,e Deutung
eine Versi on, oft sehr
sehr verseh iedena
verschiedenartige,rtice, ,„ der nnbew ußten
in der unbewußten
solchen Szenen
solchen mehr ab
als Version, oft
sind. Wenn
aufz11SpÜTen sind. Wenu man in der Beurte
in der ilung der
Beurteilung Rea}jtü t
der Realität
Phanta sie des
Phantasie Patient en aufzuspüren
des Patienten ~"
will, muß man sich VOl" vor allem duan erinner
daran erinnern, n, daß
daß die
die "Kindh
„Kindheits- eit!-
nicht irregeh en will,
nicht irregehen
\.
erinnenlnl3'tm" der
erinnerungen« Mensc hen erst in
der Menschen in einem spitere
späteren n Alter
Alter (meist
(meist tnr
zur Zeit
Zeit der Pubertät)dcr- P,lh-ciiäi)
dabeii _e~J (ompJ ~ier.!.e~ ar~cituEK~pro~e~.. ~~E.~ .?g~..!!..2.!
unterzogen :.~~~,
werden, ~
d~~
ft5~es tc..!l! -'!.nSagenbildung eines Volkes
und einem komplizierten Umarbeitungsprozeß
fesTgestellt
derr Sa~nb!iClung durc-ha ll$ analog ist. t,.~
\~elcher de über
über seine
seine Urlesc hichte
Urgeschichte durchaus ist.
eines
1} ~'
welcher
sich deutli~7rkcnnen,. daß .d er hera nwachs ende- Mensell. in · alcsen· · Phä~ta
Mensch Phantasie- Sl'e-
Es läßttsic~
diesen
.E~iiß deutlich erkennen, daß der heranwachsende in
erste Kmdhe
seine erste
über seille Kindheit Andenken
a s Ande
lt ddas nken lIU eIne autoe
an sseine rolJSc he
autoerotische
bildun gen über
Bildungen
verwischen s~ch~. i~dc~ er seine.
indem er seine r,ungss puren
Erinnerungsspuren
Erilmc anf die
auf die ~
Betätigung
Betät zu .verw
igung . Z1\ ischcn sucht,
wie em
ein nchllg er Geschl
richtiger Geschichtschreiber die Vergan
chtschr elhcr die gen-
Vergangen- .........
hebe hebt, aho
Objektliebe
der ObJckt
Stufe der hebt, also WIe
Gegenwart
der Gegen en will.
erblicken
wart erhlick Dalier die
will. Daher die Überfülle Verfüh rungen
Oherfi.iJle von Verführungen
heit Lichte der
it im Lichte
tische :Be-
\

ten in diesen Phanta sien,


Attentaten in diesen Phantasien, wo
wo die
die 'Virkli chkeit
Wirklichkeit sich
sich auf autoero
autoerotische Be-
nd Attenta
lind
Anregung dazu durch
dureh Zärtlic hkeiten
Zärtlichkeiten lmd
und Strafen besehrl inkt.
beschränkt. Ferner
Ferner
ätigung und auf Anregu ng dazu
ttätigung und auf
man gewah
gewahr, daß der
r, daß seine Kindhe
über seine
der über Kindheitit Phanta sierend e seine Erinn
Phantasierende erung en
Erinnerungen
wird Dliln
wird
sexualisiert,, d. Sexualbetätigung ln
seiner Sexual
is se mit seiner hctätig ung in Be-
Be-
xllalisiert banale Erlebn
daß er Erlebnisse
~E' h.,, daß
d. h. er banale
Sexualinteresse
sein Sexual
bringt, sein sie ausdeh
über sie
interes se über nt, wobei er
ausdehnt, er wnhrsc lleinlic h den
wahrscheinlich den
ziehung
liehun g bringt,
vorhandenen Zusam menhrm ges
Zusammenhanges na chfahrt . Daß es nicht die Ah-
die Ab-
~p nrell
Snuren des
des wirklich
wirklic h vorh :!.ndt'n en nachfährt. es nicht

"I CI?,· ~ /1"l.~ ' ~nJ.-<. -/.,]. ....,.'1.(01 4'lt,·,t:,. ,.


( fo4." -h.., '"\-. ........ , h ?-;;:~) ~ N-"'->. .
5 lb h'Krankengeschichten
runkellg l!schichtt'fl

lIndem
mlem ichich die
die Diskussion
Diskussion dieser
dieser KiHdhcitssl.CllC
Kindheitsszene 1Il in die
die Fuß-
Fuß-
note
!lote "enveise, fuhre
verweise, führe ich
ich all,
an, doß
daß durch
durch deren
deren Auftauchen
Auftauchen sellle
seine
Weigerung,
\Yeigcr ullg, all
an cme
eine prähistorisch
prähistorisch erworhene un d spiüer
erworbene und später latent liltent
gewordene Wut
ge wordclI c \VlIt gcgell
gegen den den geliebten Vater III glauben,
geliebten Vnler glauben, zuerst
zuerst 7.11

ins "Wanken
ms 'anken gerie t. Ich
geriet. Ich lialle nur ewe
hatte Ilur süirl\c l'e ""irRung
eine stärkere Wirkung el'- er-

sicht
sieht dic$cr Bemerkungen isist,
dieser Bemerkungen t, die 'Oll mir
die ,von behauptete H.~
mir hellnllplCIC dc \l UllIg der
Bedeutung infantilen SeXII.1~
der illfautilen

I
Sexua-
litiit nachträglich
lität nQchl r iiglich durcll
durch die
die Hcdukt auf dll.~
io lL Imr
Reduktion das Sex ll nli lltc rc 5~C der
Sexualintcrcsse der Pllhertiit
Pubertät hcrnbtu-
herabzu-
leU.en,
setzen, wiwird
rd mirmir jeder
jeder gloube!l
glauben,. der die VOll
der ,[i(' von mirmir mit geteilte "„Analyse
mitgeteilte AlIAl pe der
der Phobie
Phobie
eines fiillfjähri~cn
eines fünfjährigen KUlI.hcu"
Knaben" im im Gediichtni.
Gedächtnis hAt. hat. iIch
ch beAhsic htigt, Hur,
beabsichtige technische
nur^ technische Au- An-
weisungen 'lllr
wtoiSungcll jener Phnnlo
Auflösung jCJWt
zur AuflösUIIl; s icbildlll1~C" 'lU
Phantasicbildungen zu gehen,
geben, wclt:he dazu be
welche dn11\ stilllmt
bestimmt
sind,
sind, da.
das Bi Bild infantilen Sl:~Iln.lbeti
ld jener infantilen Sexualbetätignng i tj{;lll1g 111zu ,'erfiihe!Jrll,
verfälschen.
Nur 5ehen
Nur selten ist man wie
ist 111Im wie bci
bei unsel"l'ln
unserem PnliculCII
Patienten ill in der der ~lijck1ichell
glücklichen Lage, Lage, die die tnt-tat-
siichliche
sächliche GrundlaGe
Grundlage diesel' dieser Dichh1l1gCII
Dichtungen iibcr über die die UUl;it
Urzeit dur(:b durch das das \Il1enchiitler]icl'e
unerschütterliche
Zeugnis
Zeugnis eineseines E r wRchsenen fesl'l\l
Erwachsenen slellell, Imme
festzustellen. Immerhin rhin liiUtlaßt die AllssR~e dcr
die Aussage der Mntler
Mutter den den
Weg für
\"eg für mehrfn
mehrfuche che M öglichkeit en offeIl,
Möglichkeiten offen. J)n(]DaO sie sie die
die S('XIIl'lle
sexuelle Natur des
Natur des Vergehens,Vergehens,
für welches
für welches das das Kind gcslrnft
gestraft wurde, nielli jwoklnlllh' rt e, mng
nicht proklamierte, mag !cinCIlseinen Gnllld
Grund in in ihrer
ihrer
eigenen Zensur
eigenen Zensur haben haben,, welche bei bei nIleIl
allen Elh'Eltern rl1 G'emde
gerade diesI" dieses Elemt'nl
Element aus nus der der Ver-
Ver-
ganGcnheit
gangenheit ihrer ihrer Kinder
Kiudcr IlIlS1mdlpltcu
auszuschalten bemüht hcmiilu ist. ist. Es ht
Es aber ebenso
ist aber e11e1150 möglich,
möglich, daß daß
das Kind damals wegen ei
da s Kind ner banalen
einer blltlnlell Unnrt
Unart Ilich nichtt sexueller
$e:OIl'\ler Natur No tllr von ,'on der der Kinder-
Kinder-
frau oder
frall oder der der Mutter I\1Uller selbst
selbst 'l.urechlgrwicsclI
zurechtgewiesen lin undd danndnull wegen wl'ßcn seiner geIVlllttiitisen
seiner gewalttätigen
Reaktion vom
Reaktion .... 0. 11\ Vater
VaLer gezüchtigt
g edlchtigl wurde.w\1rde , Die Kinderfrau KillllcrfrAli oder oder eine ein e andere
andere dienende
die nende
Person
Person wirdwird in in solchen Phantasien rt'~ehnii(]ig durch
PhtmtnsieJl regelmäßig durch die die vornehmere
vorllc!lIncre der i1er Mutter
J\1utter er- er·
5elzl. Wenn
setzt. lVenb man sich !ich inin die
die Deutung
Dcntull g der der diesbezüglichen
Ji eshe'l.iiglichen Träume 'l'rillllne des de s Patienten
Pntielltell tiefer tiefer
einließ, fand
einließ, (and man mon die die deutlichsten
deutlichstell Hinweise
Hinweist. auf Auf eine
l.'iue episch
l;Jlin:h zu ncu ucndc Dichtung,
1.11 nennende Dichh,ng.
in welcher
in welcher sexuelle s<'xuelle Gelüste
Geli'lue gegen
gesell Mutter
I\lult er und lind Schwester
Sc hwester und IIml der der frühzeitige
friilm,jlige Tod Tod
dieser
dieser Schwester
Schwester mit mit jener
jener Züchtigung
Züchtigung des des kleinen
kleine" HeldenH eIde" durch dnreh den dl!1l Vater
Vater zusammen-
'l.usnnl1l1eu-
gebracht
gebracht wurden.
wl1rden, Es Es gelang
gelang nicht, dit,~[', Gewebe
Iliebl , dieses Gewclll' von ~'011 Phantasicumhüllungen
PIUlIllo siclIIuhiilhmgcn Faden Faden
für Faden abzuspinnen; gerade
fU r Faden abluspinnen; gerade der der therapeutische
LhC'rape lltische Erfolg Erfolg war Will" hierhier das das Hi Hindernis.
ndern is.
Der P.t ient war
Der Patient war hergestellt
hergcstellt und lind -dä5!.."(..bt;";;
das Leben 'fordert fordertee von \'011 ihm,
ihlll, mehrfache,
mchrfndlc, ohnedjesjtu.
olllledies illL
t~.allfge~ch.öbc~e, · Aii rgallCi1 -i;',
hinge aufgeschobene, Aufgaben
in "Angriff
A;lg;iff zu l1l:lll~Cll l, die
'Z u _nehmen, die ~ mit
m"it ~d~-;~ l'''~I.:~~et'ZI!i-~r
der ForUeUungJgr
Kur
Kur nicht verträglich waren.
n,cnC\'ertrligllch worcl!, 1\r"Il'-
Man mache lI1ache mir lilir also
obo. aus alls dieser
rlieJi('T Lücke
Liieh in i l1 der A na.l~'st'
der Analyse
keinen
I(cmen ' ·örm:trf. Die
\ orwurf. Die wissenschaftliche
wisscnschnnli che Erforschung E rforsc h,,"~ durch dllrcll die ,li .. Psychoanalyse
Psychoal1l1ly,e ist ist ja ja
heute
heute nurnur ein ein Nebenerfolg
l\'cbenerfolg der der therapeutischen
thernpeutischen Bemühung, Belll iillUug, und und darumdnrllIll ist die Aus-
ist die All; '
beute
beute oft oft gerade
gerade bei bei unglücklich
TlngHicklich behandelten
hehAlldelt CII Fällen Fiill en am I1lU größten.
größten,
Der
D er Inhalt
Inhalt des de' kindlichen
kindlichen Sexuallebens
SCl\lIollcbenl besteht bNlehl in ill der
der autoerotischen
1'I111oeroti,cheu Betätigung BclüligulIJ;
der vorherrschenden Sexualkomponenten,
der \'orlter-rschcnden SexunlkompollenlNl, inin Spuren Spuren von \'on Objcktliebe
Ohjclltliebe und lIud in ill derder
Bildung
Bil dung jenes
jenes Komplexes,
Komplexc$, den den man m lln denl!ell Kornl\.erukornplex
komplex der der Neurosen
Neurosen nennen nennen
könnte,
könnte. der der die di e ersten
erstell zärtlichen
tiirtlichcn wie wi e feindseligen
fein dscli gen Regungen Ht'~lIl1g"1I gegen gegell ElternE llern und uud Ge- Ge-
schwister
lehwistcr umfaßt,IlmfaCl, nachdem nnchdern die die Wißbegierde
\ViClbegierde des des Kleinen,
Kleinen, meist meist durch dllrch die d ie Ankunft
Ankllnft
eines
eines neuen
nellen Geschwisterchens,
Geschwisterchens, geweckt ~r:wt:l'kt worden
wOl'.lell ist. ist. Aus
l\m der der Uniformität
Uuiforll1itiil dieses dieses Inhaltes
Inhl1lt('5
und
und ausIIUS derder Konstanz
KOlIstanl der der späteren
spiiteren modifizierenden
modifil.icr,·mlclI Einwirkungen Einwirkung\'ll erklärt erklärl es es sich
sich
le icht . daß
leicht, daß im al1~cmeimm stets
im allgemeinen slets diedie nämlichen
l1iimliehcl! Phantasien
Phallths icll über über die die Kindheit
Killdheit gebildet
gebildet
werden,
werden, gleichgültig
gleichgülLig wieviel wic\'iel oderoder wie wie wenigwenig Beiträge
llcitrlise das dlls wirkliche
wirkliche Erleben Erlebeu dazu d:1'tu
gestellt
gestelll hat.
hat, Es Es entspricht
entspricht durchaus
dl1rchnliS dem dem infantilen
iufnntilen Kernkomplex,
Kerll](oml'lc,;, daß eloß der der Vater
Vater zur 'l.ur
Rolle
Rolle desdes sexuellen Gcgner~ und
seJrne\lell Gegners nn d desclc! Stiirers
Stiirt·rs der der autoerotischen Sr.x\l~lbetiitigUtJg ge-
01ltocrotischen Sexualbetätigung ge-
langt, und die Wirklichkeit hat daran
llUlgt, und die Wirklichkeit hat dorlUl zumeist 'l.ullleist einenei uc" guten glllc lI Anteil.
A\1tcil.
,
I

BemerkllJll:f!1l über
Bemerkungen iiber einen
ewen Fall
Fall von
,'on Zwangsneurose
Zwangsneurose 317

wartet,
wartet, denn diese
denn diese Begebenheit
Begehenheit war,var ihm
ihm soso oft
oft auch
auch vom Vater
VOm Vater
.selbst erzählt
selbst erzählt worden,
'worden, daß ihre Realität
dnß ihre R.ealität keinem
keinem Zweifel
Zweifel unter-
unter-
lag. Mit
lag. Mit einer
ei ner Fähigkeit,
Fähigkeit, die
die Logik
Logik zuzu beugen,
beugen, welche
welche bei
bei den
den
sehrintelligenten
sehr intelligentenZwangskranken
Zwangskranken jedesmal
jedesmalhöchst
höchstbefremdend
befremdendwirkt,
wirkt ,
machte er
machte er aber
aber immer
immer wieder
wieder gegen
gegen die
die Beweiskraft
Beweiskraft der
der Er-
Er-
zählung geltend,
zählung g'eltend, er
er erinnere
erinnere sich
sich doch
doch nicht
nicht selbst
selbst daran.
daran. Er
El'
mußte sich
mußte sich also
also die
die Überzeugung,
Überzeugung, daß
daß sein Verhältnis zum
sein Verhältnis zum Vater
Vater
wirklich jene
wirklich jene unbewußte
llnbe"'ußte Ergänzung
Ergiinzung erforderte,
erforderte, erst auf dem
erst auf dem
schmerzhaften
schmerzhaften vVege der
Wege der Übertragung
un~e
Übertragung erwerben. Es kam
erwerben. Es kam bbald
ald

Träu~~)~g!!!:.
in Träumen,
%y
'J!. 'F' *

dazll,
dazu, daß er
daß er mich
mich und Meinig!:!!.. in
die Meinigen Tages-
^^.-^
,,:ti.". :,.......
pl~antasien und
Phantasien und Einfällen
E.i nfÜllen aufs
aufs gröblichste ~nd unflätigste
grijblichste und unflät~g~~_ b.!:.­
be-

schimpfte, während
während er er mir
"

mir doch
doch mit
mit Absicht niemals etwas
Absicht niemals etwas
--j"v!
~/
schimpfte^
"'{' lZeCitte £o(
w a, ~~·
an deres als- dTe . ~~'ۧ~e -
Eh--;;r~f~tun.
anderes als die größte Ehrerbietung g ·~!gege,.ili;~hte.S-;i;;-Be­
.. entgegenbrachte. Sein Be- ^ .
,.,....,,/
~ iy i ,

nehmen während
nehmen während der der Mitteilung
Mitteilung dieser Beschimpfungen war
dieser Beschimpfungen war das
das
eines Verzweifelten.
Verz ...veifelten. „Wie
,,'i" ie kommen
komm en Herr
H err Professor dazu, sich
Professor dazu, sich
eines
Yon einem
von ein ern schmierigen,
schmierigen, hergelaufenen Kerl wie
hergelaufenen Kerl ""ie ich so be-
ich so be-
schim pfen zu
schimpfen zu lassen? Sie müssen
l(lssen? Sie mUssen mich hinauswerfen ich verdiene
hinaus\verfen j; ich verdiene
es
es nicht besser."
nicht besse,·." Bei
Bei diesen
diesen pfl egte er
Reden pflegte vom Diwan
er vom Diwan auf-
auf-
zustehen
zustehen und
und im Zimmer herumzulaufen, was er zuerst mit
im was er zuerst mit
Feinfi.1hIigkeit nicht über gräß-
so gräß-
Feinfühligkeit motiviE'rte
motivierte;; er bringe eses nicht über sich,
sich, so
er bringe
liche
liche Ding'e
Dinge zu zu sagen,
sagen, w ährend er
während behaglich daliege.
er behaglich daliege. Er Er fand
fand

aber meiner
aber bald
bald selbst
selbst di e triftigere
triftigere Erklärung, daß er
die er sich
sich m einer
Nähe
Nähe entziehe,
entziehe, aus
aus Angst
Angst von mir geprügelt
geprügelt zu zu werden. Wenn
werden. "'Tenn
er ver-
er sitze n blieb,
blieb, so
so benahm
benahm er er sich
sich wie
wie einer,
sitzen einer, der.
der sich
sich inin ver-

zweifelter Angst
zweifelter Angst vorvor maßlosen
maßlosen Züchtigungen
Züchtigungen schützen
schützen will;will5 er
er

stUtzte den Kopf


stützte den Kopf in in die
die Hände,
Hände, deckte
deckte seinsein Gesicht
Gesicht mit mit dem dem
Arme,
Arme lief lief plötzlich
plötzlich mit
mit schmerzlich
schmerzlich verzerrten
verzerrten Zügen
Zügen davon davon
usw.
usw. Er
Er erinnerte,
erinnerte, daß
daß der
der Vater
Vater jähzornig
jähzornig gewesen
gewesen war war undund inin

seiner
seiner Heftigkeit
Heftigkeit manchmal
manchmal nicht mehr ''''ußte,
nicht mehr wußte, wieweit
wieweit er gehen
er gehen
durfte.
durfte. In
In solcher
solcher Schule
Schule des
des Leidens gewann er
Leidens gewann er allmählich
allmählich die die ihm
ihm
mangelnde
mangelnde Überzeugung,
Überzeugung, die sich jedem
die sich jedem andern
andern nicht
nicht persönlich
persönlich

Beteiligten wie
Beteiligten wie selbstverständlich
selbstverständlich ergeben
ergeben hätte;
hätte; dann
dann war war aber
aber
auch
auch derder ' Weg
;Yeg zur
zur Auflösung
Auflösung derder Rattenvorstellung
Rattenvorstellung frei. frei. ' Fine
Eine
518 Kra "Nt:
Kra 11 gr: sc/Ileft t 1:11
nkengeschickten

Fülle
Fülle "011 bisher zu
von bisher rUckge haI •tene n tatsächlich
zurückgehaltenen en Mitteilungen
tatsächlichen Mitteilungen
wurde
w urde nun auf
auf der Höhe der Kur
Kur zur Hcr:;tcllnllg
Herstellung des
des Zusammen-
Zusammen-
hanges verfügbnl'.
hanges verfügbar.

-- In
In der Darstellung des.selbcll
der DClrstellung- desselben werde ich, ich, wie flllgekündigt,
angekündigt,
aufs
aufs äul3erste
äußerste verkürzen und resümieren, resümieren. 0 t.s crstG
Das erste IHi tsel war
Rätsel
f) r-1\.("O .v. ,,{~
* ,'< L offcJJbnl",
offenbar, Y\'eshnlh
weshalb die heiden beiden Red Redenen des des .iechniseften
ec1 UJlsc)lcn Haupt- Haupt-
mannes, die die RattenCI7.ählllng
Rattenerzählung und die AtllTol-dcl'ung, Aufforderung, dem Ober-
leutnant A. das Geld zurückzugeben, so
leutnant aufregend auf
so aufrcgclld auf 11m ihn ge-
ge-
wirkt
wirkt und so so h cftige pathologische
heftige pathologische R ea ktionen heryorgerufen
Reaktionen hervorgerufen
hatten. Es w
hatten, war~r anzullehm
anzunehmen, cn, daß hi er "„Komploxempfindlich-
hier Kompl cxcm prindlich-
keil"
keit" vorlag, daß d urch jene
durch jene Reden hyperästhetische
hype rästh ctischc Stellen Stellen
seines Unbewußten unsanft
semes Unbewnßtcp unsa nft berührt
bcrli hl,t worden waren. ware ll. So So war WOlr eses
auch; er befand sich,
nuch; jedct'lllül im milit
sich, wie jedesmal iirischcll Verhältnisse,
militärischen Vcrhiiltnisse,
einer unbewußten Identifi
in einer
in zicrung mit dem Vater,
Identifizierung Vater, der der selbst
selbst
durch mehrere
durch m ehrcre Jahre gedientgedient hhatte au e und vieles
vieles ausnns seiner
sci1ler Soldaten-
Soldatell-
zei t zu
zeit erziihlcll pflegte.
zu erzählen pnegte, Nun gestattete gestntt ctc derder Zufall,
Zufall, der der beibei der
der
Symptombildung
Symptombildun g mithelfen darf darf wie der vVorthlUL beim
dCI- Wortlaut heim Witz Witz,
daß
dllD eines
eines der kleinen Abenteuer des
der kleinen des Vaters ein ein wichtiges
wichtiges Element Element
mit
mit der der Aufforderung
Aufforderung des ues Hauptmannes ge mcinsam hatte.
l-Tanptmallllcs gemeinsam )IJtte. Der
Vater
Vater hatte
halte einmal
einmal eine kleine Summe
eille kleine Summ e Geldes,
Geldes, über i'ther diedie er er als
als
Unteroffizier
Unteroffizicr verfi.igen sollte,
verfügen sollte, im Kartenspiele
Kal'leJlspiclc verloren
\'erl orcll (Spiel
(Spicl-
ra tte) und
ratte; und wäre",fire inin arge
arge Bedrängnis
Uedrüngnis gekommen,
gekommen, wenn we11n ein eIn
Kamerad
Kamerad sie sie ihmihm nicht
nicht vorgestreckt
yo rgestrcckt hätte. Nncbdem er
hiittc, Nachdem er das
das
Militär vel"lasscn und
Militär verlassen und wohlhabend geworden gewonlcu war, war, suchte
suchte er er den
den
hilfreichen Kameraden
hilfreichen Ka meraden auf, auf, um ihm ihm das das Geld
Geld zurückzugeben,
zurückzugeben,
fand
fand ihn ihn aber
aber nicht
nicht mehr. Unser Pati
l11el1l-, Unser ell l war
Patient war nichtnicht sicher,
sicher, ob ob
ihm
ihm die die Rückerstattung
Rückerstattung überhauptüb cdwupt je je gelang;
gelang; die die Erinnerung
Eriullerung an an
diese Jugendsünde
diese Jugendsün de des des Vaters
Vaters war war ihm ihm peinlich,
peinlich, da da doch
do cb sein
sein
Unbewußtes
Unbewußtes von von feindseligen
fei ndseligen Ausstellungen
Ausstellungen am am Charakter
Chnrllkter des des
Vaters erfüllt
Vaters wor. Die
e rfüllt war. Die WorteVVort c desdes Hauptmannes:
Hill1ptm nllllcs: Du Du mußtmußt
dem
dem Oberleutnant
Oberleutnant A. A, die di e Kronen
Krollcn 580 %llrüc.kgehen, klangen
5 -80 zurückgeben, klangen
ihm
ihm wie wie eine
eme Anspielung
Anspielung an <)11 unoingclüstc Schuld
Jen e uneingelöste
jene Schuld des des
Vflters,
Vaters.
- -

Bemerkungen
BeltLerklUlgefl über
über einen
einen Fall
Fall von
Wn Zwangsneurose
Zwangsneuro$e 3
-i9
3' 19

Die Mitteilung
Die Mitteilung aber,
aber, daß
daß das
das Postfräulein
Postfräulein inin Z.
Z. die
die Nachnahme
Nachnahme
mit einigen
mit einigen für
für ihn
ihn schmeichelhaften
schmeichelhaften Worten
\'\'Orten selbst
selbst erlegt
erle!!t hatte
hatte 1 b
'

,
verstärkte die
verstärkte die Identifizierung
Identifizierung mit
mit dem
dem Vater
Vater aufauf einem
einem andern
andern
Gebiete. Er
Gebiete. Er trug
trug jetzt
jetzt nach,
nach, daßdaß inin dem
dem kleinen
kleinen Orte,
Orte, wowo sich
sich
auch das
auch das Postamt
Postamt befand,
befand, die
die hübsche
hübsche Wirtstochter
'Yirtstochter dem schmucken
schmucken
jungen Offizier
jungen Offizier viel
viel Entgegenkommen
Entgegenkommen gezeigt gezeigt hatte,
hatte, soso daß
daß er er
sich vornehmen
sich yornehmen konnte,
konnte, nach
nach Schluß
Schluß der Manöver
Manöver dorthin
dorthin zurück-
zurück-
zukommen, um seine
zukommen, seine Chancen
Chancen bei bei dem Mädchen zu zu verfolgen.
verfolgen.
Nun war
Nun war ihr
ihr in
in dem Postfräulein
Postfräulein eineeine Konkurrentin
Konkurrentin erstanden
erstanden; j

er konnte,
er konnte, wie derder Vater
Vater inin seinem
seinem Eheroman,
Eheroman, schwanken,
schwanken, welcher
welcher
vOn beiden
von lJeiden erer nach
nach dem Verlassen
Verlassen des
des Militärdienstes seine Gunst
Militärdienstes seine Gunst
zuwenden sollte.
zuwenden soHte. Wir
'\IVir merken ·mit n1ale, daß seine
mit einem Male, seine sonderbare
sonderbare
Unschlüssigkeit, ob
Unschlüssigkeit, ob er er nach
nach Wien
'Vien reisen
reisen oder
oder an an den
den Ort
Ort desdes
Postamtes zurückkehren
Postamtes zurückkehren solle, solle, seine beständigen Versuchungen,
seine beständigen Versuchungen,
auf der
auf der Reise
Reise umzukehren (vgl. (vgl. S.
S. 38+),
28+), nicht
nicht so sinnlos waren,
so sinnlos will'c n,
sie uns
wie sie uns zuerst
zuerst erscheinen
el"scheinen mußten. Für Für sein bewußtes Denken
sein bewußtes Denken
"var die
war die Anziehung des des Ortes Z., an dem sich
Ortes Z., sich das Postamt
das Postamt befand,
befand,
durch das
durch das Bedürfnis
Bedürfnis motiviert,
motiviert, dort
dort mit Hilfe
Hilfe des
des Oberleutnants
Oberleutnants A. A.
seinen Eid
seinen Eid zuzu erfüllen.
erfüllen. In "Virklichkeit war
In Wirklichkeit war das im nämlichen
das im nämlichen
Ort befindliebe Postfrduleiu
Ort befindliche Postfräulein der der Gegenstand
Gegenstan d seiner Sehnsucht und
seiner Sehnsucht und
der Oberleutnant
der Oberleutnant nur nur ein
ein guter
guter Ersatz für für sie,
sie, da er am
da er selben
3m selben

Ol"t
Ort gewohnt und selbst militärischen Postdienst
selbst den militärischen Postdienst versehen hatte.
versehen hatte.
Als er dann hörte,
Als er hörte, nicht
nicht der
der Oberleutnant A., sondern ein
A., sondern ein anderer
anderer
Offizier B.
Offizier B. habe an dem Tage bei bei der
der Post amtiert, zog zog er au~h
er auch
diesen
diesen inin seine
seine Kombination und konnte sein sein Schwanken zwischen
nvischen
den heiden ihm gnädig gesinnten ~1ädchen
den beiden Mädchen nun in den Delirien Delirien
2
nlit
mit den
den beiden Offizieren
Offizieren wiederholen.

I) Vergessen
1) Vergessen wir nicht,
nicht, daß er er dies
dies erfahren
erfahren hatte, ehe der Hauptmann die die (un.
(un-
bere chtigte) Aufforderung d~r
berechtigte) der Rücbahlung
Rückzahlung an an Oberleutnant A. A, an ihn richtete.
richtete. Es
ist
ist dies
dies der
der für das Vcrh.iiltnis
Verhältnis IUIen:behrliche
unentbehrliche Punkt,
Punkt, durch dessen Unterdriickung
Unterdrückung er er
sich
sich · dic heilloseste Verwirrung
die heiIloseste Verwirrung bereitete
bereitete und mir eine Zeitlang den Einblick
und mir Einblick inin den
Siun
Sinn des des Ganzen "erwehrte.
verwehrte.

2) [Zu.s~t
2) :: 192;:J
[Zusatz I92J.-J Nachd~m
Nachdem der der Patie_nt
Patient alles d~'Z.U getan ll&tte,
alles dazu hatte, die kleine
kleine Begebenheit
...von
on der Ruckuhlung
Rückzahlung der Nachnahme {ur
der NlI.chnahme für den ZWicker
Zwicker tU zu verwirren, ist
ist es vielleicht and.
es vielleicht auch
meincr
meiner D3rstellung
Darstellung nicht
nicht gehmgen,
gelungen, siesie olme
ohne Riickstand
Rückstand durchsichtig zu machen
durchsichtig 'lll machen.. Ich
Ich

I
320
5:20 Kranla'engcschicht e1l
Krankengeschichten

Bei der
Bei der Aufklärung der VVirhlllgen, wclehe
Wirkungen, \'on der
welche von der Hatten-
Ratten-
erzählung des Hanptmannes ausgingell,
des Hauptmannes ausgingen, mUssen \'vir uns
müssen wir UIlS enger an<1n
den Ablauf der Analyse halten.
halten. Es ergab sichsich zut1liehst eine außer-
zunächst eine außer-
ordentliche Fülle
ordentliche Fülle von assoziativem
assoziativem Materinl, vorläufig
Material, ohne daß vorläufig
die Situation
die Situation der
der Zwangsbildung durchsichtiger
durchsichtiger wurde. Die Vor-
~tellung der
stellung der mit den Ratten vollzogenen
vollzogenen StT<ifc hatte eine
Strafe hatte eine Anzahl
,'on Trieben gereizt,
von gereizt, eine Menge von Erinllerungen
Erinnerungen geweckt, und
die Ratten
die Ratten hatten danun in
hatten darum in dem kurzen Intervalle
Intervalle zwischen der der
Erzählung des
Erzählung des Hauptmannes und seiner Mahnung, dns das Geld zurück-

zugeben, eine
zugeben, eine Reihe von symbolischen
symbolischen Bedeutungen erworben, zu
welchen in in der
der Folgezeit
Folgezeit immer neue Heue hinzutraten.
hinzutraten. Mein Bericht
Bericht
über
über 0111 dies kann freilich
all dies freilich nur sehr unvollständig
unvo1l5tiindig ausfallen.
ausfallen. Die
H.attcnstrafc rüttelte vor allem die
Rattenstrafe rüttelte die Analerotik
Analerotik allf, die in
auf, die seiner
in seiner

Kindheit
Kindheit eine
eine große Rolle gespielt
gespielt hotte
hatte und durch jahrelang fort- fort-

gesetzten
gesetzten lVurmreiz nntel'hnlten worden war,
Wurmreiz unterhalten war. Die Ratten kamen
so
so zur
zur Bedeutung: Geld,
Geld/ welcher Zusammenhang sich
1
sich durch den

Einfall Höten
Einfall Raten zuzu Ratten anzeigte.
anzeigte. Er lwtte sich in
hatte sich in seinen Zwangs-

reproduziere darum
reproduziere dnnnn hierhier eine
eine
kleine Karte, dnrch die
Karte, durch die Mr. und
:vIrs. Strachcy die
Mrs. Strachey die Situation
Situation zu 1U
Ende der Waffen
\VaffeniiblU1g verdeltt~
Übung verdeut-
t
,• liclwlI woliiell. Meine Übersetzer
lichen wollten. Übersel'ler
habe11 1nit
haben mit H.ccht
Recht bemerkt, daß
, ~~'~S~';U"~d~'~~~ das Benehmen des Patienten noch
k: Dorf in
in dem A.
A unverstiindlich ist,
immer unverständlich so lango
ist, so lange
Bahnhof P ItallonlerL w*r
lUtlonlcrl w&t
man nicht
nieht a\1sdriicklieh anführt,
ausdrücklich anführt,
Ort der
WtiuJ"
WaffeniibUng
Jen üb U daß Obll. A. früher am Ort des
Oblt. A.
Poslnmtes
Postamtes Z. gewohnt und dort
'/.. dort
die militiiri~che
militärische Post versehen
halte,
hatte, er aber in
daß er in den lehten
letzten
Togen
Tagen der übung diesC!s Amt an
Übung dieses
Obtl. n.
ObtJ. B. abgegeben undlind nach
naeh A.
A.
\'erset1t worden war.
versetzt wnr. Der „grau-
"grau·
same"
srlme" Hauptmann
HRl1lJlmnnn wußte noch
nichts von dieser Änderung, da-
nichts
her sein
her sein Irrtnm,
Irrtum, die
die Nachnahme
~e:i nn Oblt. A.
sei A. 1uriiek1U1nhlell.
zurückzuzahlen.

1)
i) Vgl. „Charakter
,.Charaktor und Anal-
Anal-
Poitiml Z
l'rotik" (Enthalten
erotik" (Entlllllten in
in Bd. V. dieser
V. dieser
Gt'sllmlallsgnbe).
Gesamtausgabe).
Bemerkungen über eUlen
BcmuJwlIgen über einen Fall von Zwall{;sneu r o$f!,
Zwangsneurose 321

delirien
delirien eine
eine förmliche Rattenwährung eingesetzt;
förmliche Rattenwährung eingesetzt; 2. z. B.ß. als
als ich
ich
ihm
ihm auf Befragen den Preis einer Behandlungsstunde mitteilte
auf Befragen den Preis einer mitteilte,
hieß es
hieß bei ihm,
es bei was
ihm, was ich ich ein
ein halbes Jahr später
halbes Jahr spüter erfuhr:
erfuhr: soviel
soviel
Gulden soviel
Gulden soviel Ratten.
Ratten. In diese Sprache
In diese Sprache wurde Dllmählichallmählich der der
ganze
ganze Komplex der Geldinteressen, die sich an die
der Geldinteressen, die sich die Erbschaft
Erbschaft nach nach
dem Vater knüpften,
knilpftell, umgesetzt,
umgesetzt, d. h. alle
d. h. alle dahin
dahin gehörigen
gehörigen Vor- Vor-
stellungen ,""urden
stellungen wurden über diese 'Vortbrücke
über diese Wortbrücke Raten-Ratten —
Raten Ratten ins ins
Zwanghafte eingetragen und dem UnbewuDten Unbewußten unterworfen. Diese Diese
Geldbedeutung der der Ratten stützte sich überdies
stützte sich überdies auf die die Mahnung
des
des Hauptmannes, den Betrag der Nachnahme zurückzugeben, zurückzugeben, mit
Hilfe der
Hilfe der Wortbrücke Spielratte, von der der aus der der Zugang zur

Spielverfehlung des
Spielverfehlung des Vaters aufzufmden war.
Vaters aufzufinden war.
Die Ratte war ihm aber auch als als Träger gefährlicher
gefährlicher Infektionen
Infektionen
hekannt und konnte darum als
bekannt als Symbol für die beim
für die beim Militär
Militär so so
berechtigte Angst vor syphili
berechtigte tischer Infektion verwendet
syphilitischer verwendet werden,
werden,
wohinter allerlei
wohinter allerlei Zweifel
Zweifel anan der
der Lehensführung
Lebensführung des des Vaters
Vaters während
während
seiner militärischen
seiner Dienstzeit versteckt
militärischen Dienstzeit "ersteckt waren. In In anderem
anderem Sinne:Sinne:
. Träger derder syphilitischen
syphilitischen Infektion
Infektion war der der Penis selbst, und
Penis selbst, und so so
'wurde die
wurde dle Ratte
R.atte zum Geschlechtsglied,
Geschlechtsglied, für welche Verwendung
für welche Verwendung
sie noch ein
sie ein anderes
anderes Anrecht geltend
geltend machen konnte. konnte. Der Der Penis,
Penis,
besonders der
besonders der des
des kleinen
kleinen Kindes,
Kindes, kann ohne weiteres weiteres als als Wurm
Wurm
beschrieben werden, und in
beschrieben in der
der Erzählung des Hauptmannes
des Hauptmannes
wUhlten die
wühlten die Ratten im After, After, wie in in seinen
seinen Kinderjahren
Kinderjahren die die
Spul würmer. So
großen Spulwürmer. So ruhte
ruhte die die Penisbedeutung der der Ratten
Ratten
Analerotik. Die Ratte
wiederum auf der Analerotik. Ratte ist
ist ohnedies ein ein schmutziges
schmutziges
Tier, das
Tier, das sich
sich von Exkrementen
Exkrementen nährt nährt und in in Kanälen
Kanälen lebt, lebt, die
die
den Abfall
den Abfall führen.
führen.' Es ist
1
ist ziemlich
ziemlich überflüssig
überflüssig anzuführen,
anzuführen, welcher
welcher
Ausbreitung das
Ausbreitung das Rattendelirium
Rattendelirium durch diese diese neue
neue Bedeutung fähig fahig
wurde. „Soviel
wurde. "Soviel Ratten - soviel— soviel Gulden", konnte z. z. B.
B. als
als eine
eine
treffliche Charakteristik
treffliche Chara1.-teristik eines
eines ihm sehr sehr verhaßten
verhaßten weiblichen
'weililichen

1)
1) Wer die. e Sprünge
Wer diese der neurotischen
Sprnnte der neurotischen Phantasie
Phantasie kopfschüttelnd Ilhlehnen will,
kopf5Chultelnd ablehnen will
der
der sei an
sei DUähnliche
iihnliche Capriccios erinnert, in
Capriccios erinnert, in denen
denen sicli die Phantasie
sich die Phantasie der
der Künstler
Kiinstle;
gelegentlich
gelegentlich ergeht,
ergeht, z. B. an
%., B. an die
die Diableries
Di'abltrits crotiques von Le
t'rotiquts von Le Poitevin.
Poitevin.
Freud, Ylll.
t'rclld, VIII.
"
31
5-2 rankr.ngeschiclttclI
Krankengeschichten
f{

Gewerbes
Ge werbes gelten
gelten., Hingegen ist ist es
es wohl
wohl nic ht gle
nicht ichgült ig, daß
gleichgültig, daß diedie
Einsetl.tlllg des Pe nis fnr dic
Einsetzung des Penis für die H alte in
Ratte in der E rziih lu ng des
Erzählung des Hmlpt-
Haupt-
mannes
ma nncs eine SitH<ltion
Situation von VC l'ke)lI' pper
Verkehr anum ergab,
el' anmn ergab, di e ihm in
die in

ih
ihrer Beziehung nur
rer ßcziehullg Vater llnd
auf Ynter und Geliebt.e
Geliebte h widerlich er-
csonders widerlich
besonders er-

sch ei nen mußte. TI'i1t


scheinen Trat diese Sitlliltion
Situation in in der
der ZWflngsillldrohung
Zwan<>sandrohuns
wieder
wieder nuf,auf, 'welche
...·clchc sich
sich 11 ..ch r!f'j'
nach Mahnung des
der MnllJumg des H,ll1plrmmlles
Hauptmannes hei bei
gestaltete, ~o
ihm gest.11tete, so eri llllc l'l c dies 1l1l\'cl'kellUhtll'
erinnerte unverkennbar im an gewisse bei bei Ilen
dvn
Südslaw
Südslawen cn gebräuchlichc
gebräuchliche Flüch Flüche, e, deren vVortli:ml.
Wortlaut mlltJ man in in der
der
von F,
von F. S, Krauß
S. Krall ß hherausgegebenen
crllll~gcgcheJ1 c)) „Authropophvteia"
~, Anlhropoflllyteia" lIAchl ese n
nachlesen
knnn,
kann. All diese5dieses l\1nterinl
Material lind und Iloch
noch nnderesanderes l'(l reihte sich übrigens
ihll! sich übrigens
mit Deckeinfall "h
mit dem Dcckeinfnll c il'i1t cTl c~ in
„heiraten" in (las
das Gefüge der 1\ "ltCII-
Ratten-
diskussion em,
diskussion ein.

Daß diedie Erzähluilg


Erzählung von VOll der nnllenst rnfe bei
eier Rattenstrafe bei unserem
ullserem PPatienten
I1I1c.lll1cn
alle vOr7.eitlich
alle vorzeitlich 11llt cnlrl'l cktcn H
unterdrückten Kegungen
cg\lllgrl1 eigen sü chtiger lind
eigensüchtiger und sl!:'\uell
sexueller er
Grnusnm
Grausamkeit keit in in Aufruhr brachte, hrnclnc, wird ja ja durch seine eigene
seine eigene
Schilderung und UlJd (lurch
durch sei M i mik bei
ne Mimik
seine hei der Wiedererzählung
"Vledcrer1.H hh'Jl g bezeugt.
h<:zeugt,
Doch
Doch fiel trotz all
fiel trotz nll dieses
dieses reichen Mntcl'inl s so
rcir.h C'1l Materials so ln ngc kein
lange Licht
kein Licht
auf die
auf die Bedeutung
ßedeillung seiner ZW<lng!'idet" bis
sai llef Zwangsidee, bis eines Tagc~ die
eill es Tages die Ratten-
Ratt e u y

CC
mamsell
mam se ll aus I bscn~ „Klein
IIUS Ibsens Eyol f auftauchte
" Kl ei n Eyolf" nuflnll chl c und die die Folgerung
Folgerullg
unabweisbar
\l1ulbw eishar machte, mn chlc, in in "1I~gcs tnlll1n ge ll seiner
vielen Ausgestaltungen
vielen seincr Zwangs-
bedeuteten die
delirien bedeuteten
delirien di e Ratten
n atten auch alleh Kinder.' Fo rschte man
Kindc!'.\ Forschte m .. n nach
nn ch
der
der Entstehung
Entstehung dieser dieser neuen
nell en Bedeutung,
Bedcuttlllg, so ~o stieß
stieß man sofort auf
Imm sofort nuf
die ältesten und
die ältesten und bedeutsamsten
hedclllsn m stclI Wurzeln.
VV lwl.cln, Bei B<:i einem
eincm BesucheBesuch e am nm
Grabe
Grabe des Vaters hatte
des Vaters hatte er cr einmal
cillln;ll ein großc~ Tier,
(' ill großes Tiel', das das er
er für
für eine
eille
Ratte hich, am Grabhügel
Rn Ue hielt, Grnhhügc1 vorbeihuschen
yorheihnschcll gesellen. g(!..~1tCll,::' Er
2
EI' nahm
nahm an, an,
sie käme
sie kÄ me aus aus dem Gr.l be des
dem Grabe dei' Vaters
Vaters selbst~elhst undIlnd hätte
h iitte soeben
soeheJl ihre
ihre
Mahlzeit
Mahlzeit von seinem Leichnam
von seinem Leichnmn eingenommen.
nillgcllo mm('JI. Von "nil der der Vorstellung
Vorstellung
1)
1) Ibsens
Ihsens Rattenmamsell
Ratlelllllam sell ist
iSl ju
ju sicherlich
si<:llerlich von dem sagenhaften
VOll dem sngcullßftell Rattenfänger
RIlUenfanger von
VOll
Hameln
Hameln abgeleitet,
abgele it et, der
der zuerst
zuerst die
d ie Ratten
I\nt h'u ins
im Wasser
' Vals..r lockt
loellt und
uud dann
da.nn mit
11\11 denselben
dellselhflll
Mitteln
Miueln die
die Kinder
Kinder der
der Stadt
Stadt auf
auf Nimmerwiederkehr
r-:i mmer wiederkclu' verführt.
verfiiltrl, Auch
Auch Klein
Kleit' Eyolf
Eyolf
stürzt
stürzt sich
sich unter
unterdem
dem Banne
Banlle der
der Kattcnmumsell
Ra.llellml\msell ins ins Wasser.
\Vnsscr , Die
Die Ratte
Ralte erscheint
{'rschl:'int in
in
der
der Sage
Sage überhaupt
überhaupt nicht
nicht soso sehr
sehr als ek l'lhl\flt:s. sondern
Rb ekelhaftes, sOllde!'n nls
!lh unheimliches,
unhe im liches, man
man
möchte
möchte sagen
lagen chthonisches
chthoni sches Tier,
Tier. und
und wird
wird zur DnrslellulIJ:
zur Darstellung der der Seelen
Seelen Verstorbener
VerslorJlltner
verwendet.
verwendet .
:) Eines
2) Eincs der auf dem
der auf dem Wiener
Wil.'lIer Zcntralfricdhofe
Zculrl\1friet1 llO fe so
so häufigen
hiillfigCH Erdwicsel.
Erdwiesel.
r

Bemerkungen
Bemerkungen üher
über einen Fall von Zwangsn,
einen Fall Zwang$ncurou 11
curose 5*3
der Ratte
der R <tttc bleibt
bleibt als
als unzertrellnlich,
unzertrennlich, dil ß sie
daß sie mit schalfell
scharfen Zähn en
Zähnen
l1C1~;t
1
nagt und und beißt;'
beißt; die Ratte ist
die R.atte ist aber nicht etwa ohne StJ'Ofe
aber nicht Strafe hi ssi rr
bissin-

gefräßig und schmutzig,


gefräßig schmutzig, sondern
sondern siesie wird von den Mensch
Menschen '"
en, "'je
wie
er
er oft
oft mit gesehen hatte,
mit Grausen gesehen hatte, grausam ver folgt und
grausam verfolgt scho nungs ~
u nd schonungs-
los erschlagen.
los erschlagen. Oft hatte er er Mitleid
Mitleitl mit solch en armen
solchen nrmen Ratten
Ratten
verspürt. Nun
verspürt. N un war er er selbst ein so
selbst ein ekelhafter, schmutziger,
so ekelhafter, schmutziger, Ideiner
kleiner
Kerl
Kerl gewesen, der in der 'Vut Wut um sich sich beißen konnte
kOllute und dafLir
dafür
fürchterlich
fürchterlich gezUchtigt
gezüchtigt woruen worden wal' war (vgJ. 5 ' 'I·)' Er
Seite 514).
(vgl. Seite Er konnte
2
wirklich sein
wirklich sein ganz "natürlich
„natürlich Ebenblld":l
Ebenbild" i1l der
in der RntteRatte finden.finden.
Das
Das SchickSt1l
Schicksal hatte hatte ihmjhm in in der
der Erzählung des Hauptmannes Hauptmannes so-
zus agen ein
zusagen ein Kompl exTcizwort zugerufen,
Komplexreizwort zllgerufen, und er er versäumte
yersiiLm1te nicht, nicht,
mit
mit seiner Zwangsidee
Z".... lIngsidee darauf zu l'eagiel·en.
reagieren.
R atten waren
Ratten Wllren also also Kinder nach seinen frühesten frühesterl und LIltr~ folgen-
folgen-
sch wersten Erfahrungen. Und nun brachte er
schwersten er eineeine Mitteilung,
Mitteilung,
die er lange genug aus
die aus dem Zusammenhange ferngehalten ferngehalten hatte, hatte,
aber jetzt
die aber
die jetzt das Interesse, das er
das Interesse, er für Kinder
Kinder haben haben mußte,mußte, voll voll
nufkWrte. Die
aufklärte.
----
Die Dame,Dom e, diedie erer durch
-------- lange Jahre
50 lange
so lohre
...
.~_ _ . _~
verehrte
verehrte
__...
~. -- ~
und
._.
h eiraten sich
zu heiraten sich doch nicht entschließen entschließen konnte, kon n te, war war infolge
infoIge
~~
einer b
aynäk'~logis~h
_ _ gynäkologischen
_ .
e;- Operation,
_~
Öp;ra~;~d~;:-E;;tfu;;~~wgb-;i
der Entfernung beider
_ . . . • _ ..... _ .. _____ . __ ••..• ____ ._.' _
der'-O~~;ien,
Ovarien,
__ ._ ._ .
zur Kinderlosigkeit
zur KlnderIosjgkeit verurteilt;
verurtellt; es es war,,,ar dies
dies sogar
sOgill" für für ihn,ihn, der der
Kln
Kinder de;-;;;;
ßerord~~-cl;"-li;bte,
außerordentlich cl-;;l:Ha~~tgr""u
liebte, - der Hauptgrund ~'d seines
';ei ncs-Sch ;;;nken-s:
Schwankens.
- Erst jetzt -\~;urde
&stjetz't wurde es möglic h; den
es möglich, den' "7l-;;begr-;;ifl
unbegreiflichen i cheilVorgang
V~';g:;;;g'-bei bei
der Bildung
der Bildung seiner
seiner Zwangsidee zu zu verstehen;
verstehen; mit Zuhilfenahme
der lnfantiten Sexualtheorien und der
infantilen Sexualtheorien ocr Symbolik,
Symbolik, die die man aus aus derder
Deutung von von Träumen
Träumen kennt, kennt, ließließ sichsich alles
alles sinnreich übersetzen.
sinnreich übersetzen.
Als der
Als der Hauptmann
H auptmann auf auf der Nac1uuittagsrast, bei
der Nachmittagsrast, hei derder er er seinen
seinen
Zwicker einhüßte, von
Z,,\-icker einbüßte, "on der
der Rattenstrafe
Rattenstrafe erzählte,
el''l.iihlte, packte
packte ihn ihn zuerst
zuerst
nur der
nur der grausam
grausam lüsternelüsterne Charakter
Charakter der der vorgestellten
vorgestel1ten Situation.Situation :
sofort stellte
Aber sofort stellte sich die Verbindung
sich die Verbindullg mit jener jener Kinderszene
Kinderszene
I) „Doch
1) " Doch dieser
dieser Schwelle
Schwe-lle Zauber
Zauber zu
zu zerspalten.
zerspalten .
Bedarf ich eines
Bedarf ich eines Rattenzahns.
R.llttentalms.

Noch
Noch einen BiO, so
eine-ll Biß, so ist's geschehn" —
ist', geschehn" - sagt
sagt Mephisto.
Mephisto.
Allerhach s Keller.
2) Auerbachs
2) Kene-r.

21«
r

~j 24 Kr n uJ.:c ngc.~ch ich I ('11


Krankengeschichten

h er, in
her, m der
der er
er selbst
seIhst gebissen
gebissen hot.te; der
Hauptmann, der
Hauptmann,
hatte; der
der für
für
wlche Strafen
solche Strafen eintreten
ei ntreten konnte,
konnt e, rückte
rOckte ihm
ihm an
an die
die Stelle
Stelle des
des
Vnters
Vaters zog einen
lind zog
und Teil der
einen Teil der wiederkehrenden Erbitterung auf
w ieclcrkellrcndcn Erbitterung nuf
sich, die
sich, die sich
sich damals
dama ls gegen
gegen den
dcn grausamen
gnlusomcJl Vater
Vater empört
empört hatte.
hatte.
Die flüchtig
Die flüchtig auftauchende
auftauch ende Idee,
Idee, es
es könnte
könnte einer
einer ihm lieben
lieben Person
Person
etwas dergleichen
etwas dergleichclJ geschehen,
geschehen, wHre
wäre zu
zu übersetzen
übersetzen durch
durch die
die

\Vunschregung: Dir
Wunschregung: sollle man
Dir sollte man so
so etwas tun, die
c l\\'lI S tun, die sich
sich gegen
gegen den
Er7lihler, dahinter
Erzähler, dahinter aber
ober schon
schon gegen
gegen den
den Vater
Vntcr richtete.
)'ichtote. Als
Als ihm
1
dnn11
dann Tage später
Tage
iV
1 /-;.
2 später! derder Hauptmann
1
HaupllDOIIII das dn s mit No chnnhrne an-
mit Nachnahme an-
gelangte Paket
gelangte Paket überreicht
überreicht. und l1nd ihn
ihn mahnt,
m ohnt, diedie 53 Kronen
Kron en 80 So Heller
H eller
dem Oberleutnant
Oberleutnant A. A. zurückzugeben,
zu rückzugeben, weiß weiß er cr bereits,
hereits, daß llnß der
der
" grausnmc Vorgesetzte" u
VorgeSCL:7.Le sich sich irrt, nnd daß
irrl, und da ß ere r niemand
ni emnnd anderemnndcrcm
„grausame
PostfrUulein verpflichtet
fil s dem Postfräulein
als vc'·pnichtct ist. ist. Es li egt ihm also
Es liegt 'llso nahe, eine
nahc, eine
höhnische Antwort zu
höhnische zu bilden
bilden wie:wi e: JaJn freilich,
freilich, was fliltt dir
was fällt dir denn
22
ei n? oder:
ein? In, Schnecken,
oder : Ja, Schnecken, oder: oder: Ja, eine n Schmarren
Jll, einen Schmnrre n werd' ward' ich
ich
ihm das das Geld
G eld zurückgeben,
'Zurückgeben, Antworten,
Ant\vor\.en, die die er er nicht
ni cht hättehtitte aus-
aus ...
sprechen müssen.
sprechen müssen. Aber aus nus dem unterdesunterd es aufgerührten
aufgerührten Vater- Vater-
komplex und und der
der Erinnerung
Rri nJlerung an an jene InfnntilsY.Cnc gestaltet
jene Infantilszene gestaltet sichsich
ihm tHe Antwort: Ja,
die Antwort: Ja, ich werd e dem
ich werde de m A.A. dasdas Geld zurückgeben,
zurilekgeben,
wenn mein Vater Vater und meine Geliebte Geliebte Kinder
Kind er bekommen, oder: oder:
So wahr
\-vahr mein Vater und die Dnlnc Kinder bekommen können,
di e Dame
so gewiß werde
( so gewiß werd e ich ihm das das Geld zurückgeben. Also eine höhnende
Beteuerung
Beteuerung an eine unerfüllbare
an eine l1ncrfülllmre absurdenh~urdc Bedingung geknüpft. gcknUpft.5.5
Aber nun Wil)"
Aber war dasdas Verbrech
Verbrechen en begangen, die beiden beiden ihm
teuersten Person
teuersten Personen,en, Vate
Vaterr lind Geliebte, von ihm geschmäht;
und Geliebte,
dns
das ford erte Strnfc,
forderte Strafe, und die die ßcsLrarung bcstnlld in dem Aufer-
Bestrafung bestand Aufer-
legen ein es unmöglich zu cl'fnllendcn
eines erfüllenden Eides, der den Wortlaut Wortlaut

1) Nicht am nächsten Abend, wie er


I) zuerst en:iihlte.
er lL1erlll erzählte. Es ist
ist gflll2.
ganz unm öglich, da'ß
unmöglich, daß
(ler bestellte
der bestellte Zwickcr
Zwicker noch am«in seihen TnGe angelangt wiire.
gelben Tage ungclangt wäre. Er '·crkürzt diese
verkürzt diese
Zwischenzeit in
Zwischent.eit in der Erinnerung, weil in ihr die entscheidenden
entscheidenden Gedl!;l\ktn,·crbin-
Gedankenverbin-
dun gen sich
dungen sich herltellten,
herstellten, und weil er
er die
die in
in .ie
sie tflllende
fallende Begegnung mit mit dem Offizier
Offizier
yerdrüngt,
verdrängt, der ihm vom freundlichen ßencluncn
Benehmen dei des Postfriiuleins
Postfräuleins ertiihllc.
erzählte.
2)
2) Wieneriseh.
Wienerisch.
ri l)
3) Die Absurditiöt bedeutet Gbo
Absurdität bedeutel also Ruch
auch in
in der Sl'Tßche
Sprache dei
des Zwaugsdenkens Hohn
Zwangsdenkcns Hohn.
\i\»owie
\ sowie im Tr.llum
Traume.e. Siehe
Siehe Traumdeut 7. Aun.
ung, 7.
Traumdeutung, Aufl. S.
S. 295.
295.

Bemerkungen
BemerJnwgen über
ilber einen Fall von
eineIl Fall Zwangsneur ose
t.'OIl Zwangsneurose

des
des Gehorsams gegen
Gehorsams gegen die unberechtigte Mahnung
die unberechtigte Mahnung des
des Vorgesetzten
Vorgesetzten
einhielt: Jetzt mußt
ei nhielt: Jetzt mußt du vdl'klich dem
du wirklich d em A.
A. das
das Geld
Geld zurück-
zu rück-
gebe n. Im
geben. krampIbaften Gehorsam
Im krampfhaften Gehorsam verdrängte
verdriing1:e er
er sein
sein besseres
besseres
Wissen, daß
Wissen, daß der
der Hauptmann
Hauptmann seine sein e Mahnung
Mahnung auf nuf eineeine irrige
irrige
Voraussetzung gründe:
Voraussetzung grunde: „Ja, mußt dem A.
" Ja, du mußt A. das
das Geld
Geld zurück-
zurück-
geben, wie
geben, ,,,,'ie der
der Stellvertreter
Stellvertreter des des Vaters
Vaters verlangt
verlangt hat. hat. DerDer
Vater kann
Vater kann nicht nicht irren."
irren." Auch
Auch die
die Majestät
Majestät kann l;;ann nicht
ni cht irren,
irren,
und wenn sie
und sie einen
emen Untertan mit einem ihm nicht
mi t einem n icht ge-ge-
bührenden Titel
bührenden Ti tel angesprochen
angesprochen hat, hat, so so trägt
trägt er er fortan
fortan diesen
di esen
Titel.
Titel.

Von diesem
Von diesem Vorgange gelangt in
Vorgange gelangt sein Bewußtsein
in sein Bewußtsein nur nur un-un-
deutliche Kunde,
deutliche Kunde, aber aber die Auflehnung gegen
die Auflehnung gegen das das Gebot
Gebot des des
Hnllptrnannes und der
Hauptmannes der Umschlag ins Gegenteil sind
ins Gegenteil auch im
sind auch im
Be,,",'ußtsein vertreten.
Bewußtsein vertreten, (Zuerst:
(Zuerst : Nicht das Geld zurückgeben,
das Geld zurückgeben,
sonst geschieht
sonst geschieht das das ....
. ... [die RattenstrafeJ, und
[die Rattenstrafe], dann
und dann die die Ver-
Ver-
wandlung in
wandlung in den
den gegenteiligen
gegenteiligen Eidauftrag
Eidauftrag als als Strafe
Strafe für die Auf-
für die Auf-
lehnung. )
lehnung.)
Mün vergegenwärtige
Man vergegen wärtige sich sich noch die die Konstellation,
Konstellation, in in welche
welche
die Bildung
die Bildung der der großen Zwangsidee fiel. fiel. ErEr war durch lange
war durch lange
"
Abs tinenz sowie
Abstinenz durch das
sowie durch das freun dliche Entgegenkommen,
freundliche Entgegenkomm en, auf auf das
das

der junge Offizier


der junge Offizier beibei den
den Frauen rec hnen darf,
rechnen darf, libidinös
libidinüs geworden,

war überdies
war überdies in in einer
einer ge'wissen
gewissen Entfl'emdung
Entfremdung von seiner seiner Dame

zur
zur ,\iV affenübung ei
Waffenübung ngerückt. Diese Libidosteigerung machte ihn
eingerückt.
geneigt, den uralten
geneigt, uralten Ka Kampf
mpf gegen die die Autorität
Autorität des des Vaters ""ieder
Vaters wieder
aufzunehmen, und er getraute sich an sexuelle sexuelle Befriedigung bei bei
anderen Frauen zu denken, denken. Die Zweifel am Andenken des Vaters
des Vaters
und die Bedenken gegen den Wert der Geliebten hatten
die Bedenken hatten sich
gesteigert;
gesteigert; in solcllersolcher Verfassung ließ ließ er sich sich zur Schmähung

gegen beide
beide hinreißen,
hinreißen, und dann bestrafte bestrafte er er sich
sich dafür,
dafür. E ErI'
wiederholte dami damitt ein altes
altes Vorbild. W Wenn
enn er er dann nach Schluß
Waffenübung
der 'V Vaffenübung so so lange
lange schwDnkt,
schwankt, ob er er nach "Vien reisen
Wien reisen
oder bleiben und den Eid erfüllen soll e, so
solle, so stellt
stellt er er damit
damit in in
einem die beiden Konflikte dar, dar, die ihn von jeher bewegt hatten, hatten,
3 2(> Kr n nk,o/l:; N.h ich t ('11
Krankengeschichten

ob er
ob dem
er de m V<ltcr
Vater ge horscull lIund
gehorsam nd ohob eer
r dder
eI" Geli eb te n treu
Geliebten treu
1,lcibcll
bleiben solleo
solle. 1
1

Noch cill
:\och Wort
ein \\' ort rabc
über r di
diee De u tun g des
Deutung des Inh altes der
Inhaltes der S:mklion;
Sanktion:
so nst wi
sonst rd (Ian
wird n <le ll beid
den beidene n Personell
Personen di e }\nttcl1stl'a
die Rattenstrafe fc voll zogeno
vollzogen.
Sie
Sie ruht ilauf llf der Geltllng
Geltung zweier infnntil infantiler c)' Sexllilltheoricl1,
Sexualtheorien, über über
die
die ich aan
n ilud ere r Stelle Au skullft gegebcn
gegeben llnhoo habe. ~ Di e eerste
rste
2
icli anderer Auskunft Die
dieser Theorien geh
dieser gehtt dnhin,
dahin, <laß daß eHedie Kinder ans aus dCln After
dem After
rim"koll1ln C' ll; die zw
herauskommen;
hc eite srhlicßt
zweite schließt konseq
konsequent uent mit der der Möglich-
keit nn,an, daß iVJii un cl° cbcll
Männer so wohl Kind
ebensowohl Kinder el kri egen kkönnen
kriegen o
önn en wie\'\"le
Fr:1ucno
Frauen. NachNnch den ttechnischen
ec hlli ~c h e l1 Hegel
Regeln n der TI"c'Hllnd
Traumdeutungelltung kann
das A\l5-dc
da:,; m -D<'l n n-ll c l'aauskommen
Aus-dem-Darm-Hei tl~komtn Cl I d ll rch SUil
durch i C ll G
seinen egensa tz : ein
Gegensatz: ein
ln-den-D nrm- Hillci nk.oiech cll (wie bei
In-den-Darm-Hineinkriechen bei <I cr Itt\ttclISlri'l
der Rattenstrafe) fc) dargestellt
diwge:>.tcllt
werden
werden und lind um g ekehrt.
umgekehrt.
EinfRchere l .. ösungclI für
Kinfachere Lösungen sn ~l:h
fü r so \\"cre Zwangsideen
schwere ZWilllgsidecll oder Lös ungen
Lösungen
mit a nderell ::'\'J.itte~Jl
mitanderen Mitteln zu ist man
erw nrl" ll, ist
zu erwarten, lll <1 n wohl
wohl ni cht .b:
nicht berechtigt. ~it
l"ecll tis·t .. Mit
[
de r Lösung,
der Löstlng. <he
die 51fhsich un unss ergab,
crg:;lv, war
Wilr das d;J ~ Rattendelirium
}~ OIttcJ1(leh n ml1 beseitigt.
h cseltJgt.

- - - - - - -- -
I) Es
1) ist vielleicht
E.s ist vie ll eicht interessant
interessallt hervorzuheben,
hcnanullCbcJl, daß dnO der
der Gehorsam gl'~(,ll den
CicllOrSllm gegen del1 Vater
\'ater
wiederum
wicdenim mit mit der Abwenrllll1~ von
der Abwendung der Dame
\" 011 der l1RIIlt:! zusammen
1.lIslIm n1<,uOlllt.
fällt. \Vrnn er
Wenn blrillt und
r! r bleibt Imd
dem
d<'m A. d.3.s Geld
A. das zmiicxgibl, so
Geld zurückgibt, so bathnl er
('r die
rlie Buße
ßußr. gegen
c<'gCIl den
den Vater crriilit und
Vnler erfüllt gleich-
lll1d gleich-
zeitig seine Dame
'lC'ilig seine Sl'ge u die
Dnml' gegen An tjd lll n~ eines
dic Anziehung eiJH's anderen ;\1ngnclcll verlassen.
" nden'lI Magneten \'crIIl SHm, Der D er Sieg
Sieg
.n diesem Konflikte
in diesem Konnikte verbleibt
\'crhlciht der Dem l', allerdings
dl'T Dame, nll erdi ngs mit Ul\ lr rsl iih:11nj:r der
m it Unterstützung lI orml\l ('n
d l"r normalen
Besinnung.
Besinnu ng.
22) Vgl.
\'Cl. „l'ber
,,'Cber infantile
infuntilc Sexualtheorien" (Ud. VV dieser
Scxllnllllcoricll" (Bd. rlil'H'r Gesamtausgabe,.
Gl' snmlll usg nbc;,
II
II

ZUR THEORIE

n) Einige
Eill ig e allgemeine
allgemeine Charaktere. ZlutlugsbilduIIgCIl 1
der Zwangsbildungen 1

a) Charaktere der

Meine im lahre
Jahre 1896 gegebene Definition
18go Definition der
der Zwangsvor-

f;tel1ungen, sie
stellungen, seien "verwandelte,
sie seien „verwandelte, aus der Verdrängung
aus der Verdrängung wieder-
wieder-
kehrende Vorwürfe, di
diee sich auf eine
sich immer auf eine sexuelle,
sexuelle, mit
mit Lust
Lust
eZl'e I '" ersch' ,
2
ausge f ühr te
ausgeführte Aktion der K lnderjahre b
der Kinderjahre beziehen",
leß , erscheintemt mir mH
hcute formell
heute form en angreifbar,
angreifbar, obwohl sie sie aus den besten Elementen
den besten Elementen
zusnmmeng·esetzt ist.
zusammengesetzt ist. Sie
Sie strebte
strebte zu sehr~ehr nach
nach Vereinheitlichung
Vereinheitlichung
1.111<1 nahm sich
und sich den Vorgang
VOjO"anlY
b b
der Zwangskranken
Z·wlmgskranken
-
selbst zum
selbst

Muster, welche
Muster, welche mit
mit der eigentümlichen Neigung
der ihnen eigentümlichen Neigung zur zur Un-
be!'timmtheh die
bestimmtheit die verschiedenartigsten psychischen Bildungen
verschiedenartigsten psychischen Bildungen als als
„Zwangsvorstellungen zusamlnenwerf
" Z'. .·angsvorsteUungen "" zusammenwerfen. en.' E
3
~!!...-~~
Es ist" in dder T __Tat
~
lmrrehf!r, von
korrekter, von „Zwangsdenken"
"Z\vangsdenken" zu spr~ en__und
zu sprechen l;l_~~....!!C:E~.?!.7:~}.:eh~~_
hervorzuheben,~~
,
daß die
daß Zwangsgebilde den Wert
die Zwangsgebilde vYert der
der verschiedenartigsten
verschiedenartigsten psychi- psychi- I

schen Akte haben können. Sie


schen Sie lassen
la!'sen sich
sich alsals Wünsche,
vVünsche, Ver- ~

1) Ve r'1chiedcne der
Verschiedene hier und im
der hier im nächsten
nächsten Abschnitte behandelten Punkte
Punkte sind
sind in
in
,)
1)
de r Literatur
der der Zwangsneurose
Lite ra.lur der Zwangsnellrose bereits
bereits erwähnt
erwähnt worden,
worden , wie a.ns dem gründ-
wie man aus griind-
l ichen Hauptwerke über
lichen über diese Krankheitsform, dem 1904
diese Krankheitsform, 1904 veröffentlichten
veröffentlichten Buch
BIlCh von
\-on
L. Löwenfeld,
L. L ö wenf e Id, „Die
"Die psychischen
psychischen Zwangserscheinungen",
Zwangs.:rscheinwlgcn" , ersehen
ersehen kann.
kann.
z)
2) " Wciter'1 Bemerkungen
„Weitere iibcr die
B emerbmgen über dic Abwehrnetu-opsychosen"
Abwehrneurop3ychoscn(l (Bd.
'Bd. I[ dieser
dieser Ge-
~am t ausgalJe) .
samtansgabe).
5)
5) Dieset Mangel der
Dieser der Definition
Definition wird
wird im Aur~ at7.e selbst
im Aufsatze selbst verbessert.
verbessert. Es Es heißt
heiß t
dari n: „Die
darin: " Die wiederbelebten
wiederbelebten Erinnerungen
Erinnerungen lind die aus ilme n gebildeten Yon\-ürfe
und die aus ihnen gebildeten Vorwürfe
treten n iemals unverändert
aher niemals
tT<,ten aber \Ulverilndert ins
ins Bewußtsein
Bewuß tsein ein,
ein. sondern
sondern was
was als
als Zwangsvor-
2w8.ngs,·or-
stellung und
stellung Zwangsaffekt bewußt
und Zwangsaffekt bewußt wird,
wird , die
die pathogene
pathogene Erinnerung
ErinnenUlg fürfür das
da.s bewußte
bewußte
Leben
Leben substituiert, sind Komproinißbildungen
substituiert, sind Kompromißbildlllls-en zwischen 'Z.wischcn den
den verdrängten
verdriingtcll und
111ld
dm
dl'1l verdrängenden
verdrängenden Vorstellungen".
Vorstellungen". In der Definition
111 der Definition ist also ein
i5t also ein besonderer
beGonderer Akzent
Akzent
auf das Wort
auf das 'Vort „verwandelt"
,,\"erwandelt" zu
zu legen.
legen.
5 g8
;08 Krankengeschichten
Krankengeschichten

such~ggrl,
suchungen, I~lIlsc,.
bestimmen.
Impulse, n

bestimmen. Die
~n ex i~l, Zweifel,
Reflexionen,
Die Kranken
Kranken hnben
haben im
Zweifel, Gebote
Gebote und
im idlgcmcincll
und Verbote
allgemeinen dils
Verbote
das ßestrebcII,
Bestreben
- - --
II Bestimmtheit ahzl1schwiichcJI
diese Bestimmtheit
diese
beraubten
beranbten Jnhnlt Inhalt fils
abzuschwächen \lud
als Zwangsvorstellung
Zwangsvorstellung zu
und den den lOcincs
zu führen.
seines Affektindex
führen. Ein
Affektindex
Ein Beispiel
Beispiel
für solche Behandlung
rUr so1chc Belmndlllllg eines Wlinsches,
eines Wunsches, der der ZUI'zur hloOen bloßen "Denk-
„Denk-
verbindung"
verbindung" hherabgesetzt
el'abgesetzt werdenwerden sollt sollte,e, bot uns unse)"
bot UlIS unser Pntient
Patient inin
einer dp.r
einer der en:tcn Sitzungen (S.
ersten Sitzllflgcn (S. 290).
290).
Man
Mall mußmuß <luchauch ha1cl
bald 'l.ugcstchcn,
zugestehen, daß dal) bishcl'
bisher nicht nicht eeinmal
inmal die die
Phänomenologie des
Phänomenologie des Zv':nngsdenkclls
Zwangsdenkens cntspl'cchclHJentsprechend gc\·.;Urdigt gewürdigt werdenwerden
konnte. In dem
kOllntc. In dem sekundäre))
sekundären Abwchl'ki1l1lpf,
Abwehrkampf, deli den der der Knmke
Kranke gegen
gegen
die in
die in sein
sein Bmvußtscin
Bewußtsein eingedrungen
eingedrungenen en "Z\ .... nngsvorstelll1ngen ce
„Zwangsvorstellungen"
führt, kommen ßil<.lungcn
fUhrt, Bildungen zuslünde, zustande, d dieie eeiner
iner besonderen
besonderen Be- Be-
nennung worclig
~ennllng würdig sind. Man dCl1k(~
sind. j):JM'l. denke z.. z. ß.
B. a11 an diedie Gedankenreihen,
Gedankenreihen,
die
die unseren
unseren P111ielllcn
Patienten während seiner seiner Hüclcfahrt
Rückfahrt VOll von derder VVnffen-
Waffen-
übung
übung beschfiftigen.
beschäftigen. Es F..s si nd nicht reill
sind \'ernDnftigc Erwiignngen,
rein vernünftige Erwägungen,
die den
die dell Z\\'<1uksgcdnnkcn e1 ltgcgcllgcsCl7.t weiden,
Zwanksgedanken entgegengesetzt werd en, sondern gleich-
sondern gleich-
sam
snm )1ischlingc
Mischlinge :I.wisc zwischen hen beidenheiden Denkungsarten,
DCllkungsnrtell, sie sie n ehmen
nehmen
gewisse
ge\vissc Voraussetzungen
VOTilussetzungell des des Zwanges,
ZWl1nges, den sie sie bekämpfen,
hekiimpfen, in sich
in sich
auf
allf und
uml stellen sich (mit
stellen sich (mit den Mitteln Mitteln der OCr Vernunft)
Vernunft) auf nur den
den
Boden
Boden des des krankhaften
kranklmflell Denkens.Dcn kc l1s. Ich Ich meine,mein e, solche solche Bildungen
Bildungen
verdienen 1t
verdienen den den Namen
Namen von " D e} j r i C 1I • Ein
VOll „Delirien". Beispiel, das
F..ill Beispiel, dos ich an
ich an
seine Stelle in der
seine SteBe in der Krankengeschichte
Kt'o1JJkclIgcschichte einzufügen einzl1mgen bitte, hittc, wird
wird diedie
Unterscheidung
Unterscheidung klarmachen.
klal'macheJl. Als unseI' Patient
J\Js unser PlIticnt. sich eine Zeitlang
sich eine Zeitlang
während
während seines Studiums dem
seines Studiums dem beschriebenen
beschriehenen tollen 101len Treiben
Treiben hin- hin-
gegeben
gegeben hatte,hatte, bis
bis inin die
die späte
spüle Nacht Nocht zu zu arbeiten,
arbeiten, dann dann für für den
deli
Geist
Geist des
des Vaters
Vfltor!' die
die Türe
Türe zu öffnen, dann
::1.11 öffnen, dOl1n seine seine Genitalien
Genitalien im im
Spiegel
Spiegel zu 7..U beschauen
bcs dJallCH (S. (5. 315),
515), suchte stichle er cr sich!'ich mit mit derder Mahnung
Mahl111llg
zurecht
zurecht zu bringen, was
I'.U bringen, was wohlwohl der der Vater
Vnter dazu ~;lgen würde,
dazu sagen würde, wenn welln
er wirklich
e r \virklich nochnoch am nm Leben
Leben wäre. wiil'c. Aber
AbC!' dieses Argument hatte
dieses Argument hatte
keinen
keinen Erfolg,
Erfolg, solange
solt'lllge eses inin dieser
dieser vernünftigen
\'crllünftigcn Form Form vorgebracht
\'orgebrach L
wurde;
wurde; derder Spuk hörtc erst
Spuk hörte erst auf,
nuf, nachdem
nachdem er cr dieselbe
tHcsclbe Idee hlee in in die
die Form
Form
einer deliriösen Drohung
einer deliriösen Drohung gebrachtgchrncht hatte: lmttü: Wenn Wenn er cl' diesen
diescn Unsinn
Unsinll
noch
noch einmal
einmal übe, w erde dem
ühe, werde dem Vater Vntel' im im Jenseits
Jenseits ein ülJ(~1 zustoßen.
ein Übel zustoßen.
I"'

B~IIIt'rkullgtll
Bemerkungen iiberüber elnen
einen Fall
Fall, 'On Zwangsneurose
'von Zwangsneurose 329

Der Wert der


Der VVert. der sicherlich berechtigten Unterscheidung 'zwischen
sicherlich berechtigten zwischen
primärem lind
primärem und sekundiirem Abwehrkampf wird in
sekundärem Ab\vehrkampf unerwarteter
in unerwarteter

,,,reise
Weise durch die Erkenntnis eingeschränkt, daß di diee Kranken
,,,7 ort~~~ ihrer
den Wortlaut
den ih r'=..r ~g~E_e_n
eigenen .?~ wc:~g~y?: ~.!:~.ll. ~.:!.g.:..'2 ... nicht
Zwangsvorstellungen n 1chl_
~~
kennen. Es Es klingt
klingt paradox,
paradox, hat hat aberab er seinen
selnen guten Sinn. Sinn. Im
Verlaufe
Verlaufe t>iner
einer Psychoanalyse
Psychoanalyse \vächst wächst nämlich nicht nicht nur der der Mut
des Krank
des Kranken,en, sondern gleichsamgleichsam auch der der seiner
seiner Krankheit^
Krankhelt; sie sie

getraut sichsich deutlicherer


deutlicherer Äußerungen. Um Um die bildliche
bildliehe Darstellung
Darstellung
zu "er}assen,
verlassen, es es geht wohl so ::;0 zu, daß der Kranke, der sich sich bisher
bisher
erschreckt von der Wahrnehmung
erschreckt \Vahrnebmung seiner krankhaften Produktionen
abgewendet. hatte,
abgewendet halle, ihnen nun seine seine Aufmerksamkeit schenkt schenkt und
1
1
sie deutlicher
sie deutlicher und ausführlicher
ausführlicher erflihrt.
erfährt.

Eine schärfere Kenntnis der Zwangsbildungen ZwangsbilduJlgen gewinnt gewinnt man mall
überdies auf zwei besonderen Wegen.
überdies ''''egen. Erstens milcht man die
EI"Stens macht die
Erfahrung, daß die die Träume den eigentlichen eigentlichen Text Text desdes Zwangs-
Z\\'al1gs-
gebotes u.
gebotes clgL bringen können, der im VIaehen
ll . dgl. Wachen nur nur verstümmelt
verstümmel t
entstellt, wie
und entstellt, wi e in in einer
einer verunstalteten
verunstalteten Depesche,Depesche, bekannt
bekannt
worden ist. ist. Diese
Diese Texte treten im Traume als
Texte treten als Reden
Reden auf, auf, ent- entA

geuen der
gegen I\eg~l" daß
dei' Regel, ß ~d;;;~
daß Reden T-;;u~~--;~.
im Traume vont Reden
R~e9._ .am !i ge-
~ :n -Tage
herrühre!!:~ Zweitens gewinnt man in
2
herrühren. in der il nalytischen Verfolgung
der analytischen Verfolgung
einer Krankengeschichte die
einer die Überzeugung, daß oft mehrere
daß oft mehrere auf- auf-
folgende, aber im Wortlaute
einander folgende, "Vortlaute nicht identische Zwangs-
nicht identische Z"vangs-
vorste11ungen im
vorstellungen Hn Grunde doch eine eine und diesselbe
diesseIbe sind.
sind. Die Die
Zwangsvorstellung ist
Zwangsvorstellung ist das
das erstemal
erstemal glücklich
glücklich abgewiesen
abgewiesen worden,
worden,
sie kehrt nun
sie kehrt nUll einelu andermal in in entstellter
entstellter Form wieder, wieder, wird , . .·ird
nicht erkannt und
nicht erkannt und kann
kann sichsich vielleicht
vielleicht gerade infolge infolge ihrer
ihrer Ent- Ent-
st~l]Ullg im
. stellung im Abwehrkampfe
Ab\yehrkampfe besser behaupten. Die
besse!' behaupten. Die ursprüngliche
ursprüngliclle
Form aber aber ist ist die
die richtige,
richtige, die die oftoft ihren
jhren Sinn ganz ganz unverhüllt
unverhüllt
erkennen läßt. läßt. HatHat man eine unverständliche
mall eine unverständliche ZwangsideeZwangsidee müh- ml\h-

I) Bei
1) Intlncben Kranken
Bei manchen Km nken geht die Abwendung
geht die Abwendung ihrer ihrer Aufmerksamkeit
Aurmerksamkeit so so weit,
weit. \
daß sie den
daß sie den Inhalt einer Zwangsvorstellung
Jnhalt einer Zwangsvorstellung überhaupt
überha.llpt nicht angehen, eine
llicht angeben, eine Zwangs-
7. \\·angs. \
handlllng, die
handlung, die sie untählige Male
si e unzählige Male ausgeführt,
ausgefüllrt, nicht
nicht beschreiben
heschreiben können.
könn en.
2) Vgl- „Traumdeutung'",
2) VgI. ,,'l'u um deutllllg". ?.
;'. Aufl. S.
Aufl. ~ S 3.
S. 285.
55° l\ "(/lIk('n{!.{,~c/lich'(,1/
Krankengeschichten

!'t.l ig au
selig fgeklärt, so
aufgeklart, so k<llill
kann m manan nich
nicht t seIl
selteneIl VOHlvom Krilukcll
Kranken hören,hören,
daß
(lilß ei n Einf.111, VYunsch,
ein Einfall, Wunsch, Versuchung wie der der konstruierte,
konstruierte, wirklich
wirklich
yor
vor der Zw aJlgsiu e<-, eünnnl
Zwangsidee einmal illtfgetretcll
aufgetreten ist, ist, aber sichsich lnicht
ilcht ge-ge-
Iwltcn hat. Die Beispielc
halten hat. Beispiele hiefL'lrhiefür illlS aus uer der Geschichte
Geschichte unseresunseres
Pntiente:n
Patienten wün]cll würden leidel'leide]- zu umstillldlich
umständlich ausfallen ausfallen..

Di
Diee offizicll
offiziell so so bezeichnete "Zwallg~vorslelhlllg"
„Zwangsvorstellung" t1~igL trägt also
also in
1

in
ihrer Entstellung ~egell
ihrer EntslelJlIlIg gegen dcn den lIr~priillglic;hcH
ursprünglichen Wortlaut \'Vortl'U1l diedie Spuren
primären Abw
des primiiJ'cn c hrknlllpfes ilan
Abwehrkampfes ll sich, Ihre Entstellullg
sich. Illre Entstellung milcht macht sie sie

nun lebellsfiillig,
lebensfähig, dl'nll denn da dass hewußtc
bewußte D e nk ell ist
Denken ist gellötigt,
genötigt, sie sie in in
hnlichcr ""cise
liähnlicher Weise mi ßzuycl'stcl!clI ,..\'l
mißzuverstehen wieu dcnden Tl'ilumiulwlt,
Trauminhalt, der der selbst
selbst
cin
ein Komprolll
Kompromiß- iß- und E.lllslCllllugsprodllkt
Entstellungsprodukt ist ist t1nd
und vom wachen
Denken
DCllkell wei weiterler mi ßvc r ~ta ll de ll wird.
mißverstanden
Dn::; :L\1iß"crstiilHlnis dc~
Das Mißverständnis des bewußten Denkens Dellkell!:' läßt Hißt skhsich nun nichtnicht
JIl:r an
nur an den Zwangsideen
Zwtlngsidccn selbst, ~clbs l , sondern
sOllderll <luch auch an Prodlll~ten
deli Produkten
Illl den

dt.;;i sek undiirclI Abwehrkampfes,


des sekundären AuwchrkcuJlp fcs, z. z, ß.
B, an dell Schutzformeln
i1l1 den Schu LzfO I'J11 cln llllCh-
nach-
We lsen, HiefÜr
weisen. Hidnr kann knnlJ idl ich 1.wezweii gutt! Beispiele bringen.
gute Beispiele bl'ingcn. UnserUuser
Pilli elll. gebrauchte
Patient gebw\lchte als llls Abwehrformel
Abwehrl'ol'JII cl ein ei u [rasch
[rilsch ausgesprochenes
au!'gesprochenes
abrr, von
aber, eiJler abweisenden
VOll einer ab w eisendelI }-ltlmlhcw('gullg
Handbewegung begleitet. begleilet. Er erzmllte
Er erzählte
dann
dan n einmal,
einmal, diese d iese Formel
fi'ol'lIl cl habe
h nhe sichsi(:h ill in letzler Zeit
letzter Zeit verändert;
vedindert;
er soge nicht
H sage nidll mehr
mehl' aber,db~'r, sondern ,,/Jc',.. Nach
fiondc l'll aber. Nut:lI dem delll Grunde dieser dieser
FortE:'n twicklu llg befragt,
Fortentwicklung befro: gl , gab gn h erCl' an,
:IU, dasdas stummestllmme et: der lIel' zweiten
z\veiten
Si lbe gebe
Silbe gebe ihm ihm keine
keille Sicherheit
Sichl.'Jlwit gegengegell die di e gefürchtete
gefürchtete Einmengung
Einmengullg
von etwas Fremdem
\'01 1 etwas Fre mdenl und Gcgem,i itzlidl CIlI, und
llild Gegensätzlichem, \llld darum
darum habe hilhe er er
hcsl' hlossell, das
beschlossen, das e,~ zu zu akzentuieren.
nkzcntuicrcll. Diese Di ese Aufklärung,
AllfkHil'llllg', ganzganz im -im
... dIe der
Stile der Zwangsneurose
ZW;1J1gsllcurosc gehalten, gcJltIltcn, erwieserwies sich tiich dochdoch als als unzu-
unzu-
Heffe nd, sie
treffend, sie konnte höch sten:-; den
kOllllte höchstens dell Weit\'V ert einer HUlionalisierullg
eiller Rationalisierung
beanspruchen;
lJ l!ilrlspruchell ; in in Wirklichkeit
'Vil'klit:hlw it war WOll' dasda~ aber,,1)(;,. eine Allglcichllng an
eille Angleichung an
Abwehr,
Ab w e hr, welchen weIchen Terminus
Terminus er cr aus <l eu theoretischen
allS den llJeorelisc1lcll Gesprächen
Gespriicheu
übe r die
über die Psychoanalyse
Psy choan.dysc kannte. Die Kur
kilJlIllH. Die Km' war nlw in
W(ll' also ill mißbräuchlicher
mH31J1'äuchlicher
und cleli l'iö~cr Weise
lind deliriöser \\' ei se zur1.nr Verstärkung
VC1·stiirli. 11I1g einereiner Abwehrformel
Abwchl'formel ver- \'er-
wCllllel worden.
wendet word ell. Ein Eill andermal
ülHlcrm;!l sprach sprach er CI' von von seinem
sein em Haupt-
Haupt-
za uberwort, das
zauberwort, das er CI' zumzum SchutzeSchutze gegen gegcu alle O111e Anfechtungen
Anfechtungen aus ilUS
den Anfmlg:.bllc hst .. L~ll aller
delI Anfangsbuchstaben .1110r heilkräftigsten
hcilk l'iiftigsleJl Gebete Gebete zusammen-
ZlIsammen-
Bt.~merJrUIf8e1L aber
Bemerkungen über einen Fall von
elfl"ll Fall VOll Zwangsneurose
Zu:angsllcurose 531
53 1
gese tzt
gesetzt und mi t einem
und mit angehilllgtcn Amen
eine m angehängten versehen hatte.
.," {mcn versehen hatte. Ich
Ich
kann das Wort
kann das 'Vort selbst
selbst nicht
nicht hierhersetzen
hierhersel.zcn aus ans Gründen die sich
Gründen, die sich
sogleich ergeben
sogleich ergeben werden.
werde n. Denn,
Denn, als
als ich
ich es es erfuhr,
erfuhr, mußte
mußte ichich
bemerken, daß
bemerken, daß vielmehres
es ein Anagramm
vielmehr ein Anngramm des
des Namens
Namens seiner
seiner
verehrte n Dame
verehrten Dam e war;
war; in cJiescm. Namen
in diesem Namen war
wnr ein
ein 5 enthalte n,
S enthalten
welches er
welches alls Ende
er ans Ende und
lind unmittelbar
IInmittelbar vor das angehängte
vor das angehiingte Amen
j Jmen
gesetzt hatte.
gesetzt hatte. Er hatte
Er also
hatte also —- wir sagen: seinen
<lüden sagen:
W i l" dürfen seinen Samen
der Geliebten
mit der
mit zusamm engebracht,
Geliebte n zusammengebracht, d. h.
d. h. mit ihrer Person
mit ihrer P erson in
in
der Vorstellung onaniert.
der Vorstellung onani ert. Diesen
Diesen aufJringlichen
aufdringlichen Zusammenhang
Zusammenhang
hiltte er
hatte er aber
aber selbst
selhst nicht
ni cht bemerkt;
hemerkt; die Ji e Abwehr hatte hatte sich
sich vom
Verdrnngten narren
Verdrängten narren lassen.
lassen. Übrigens
Übrige n s ein
ein gutes
gutes Beispiel
Beispi el fürfnl' den
den
Sa1 z, daß
Satz, daß mit der Zeit Zeit dasdas Abzuwehrende
Abzuwehre nde sich sich regelmäßig
regelmäßig Eingang
Eingang
in das
in das verschafft,
verschafft, wodurch es es abgewehrt
abge w ehrt wird.'wircJ.
Wenn
""enu behauptet
behaup te t wird, daß die di e Zwangsgedanken
ZWfl llgsg"edanken eine Ent-
eine Ent-
stellung erfahren haben
stellung erfahren h ub en ähnlich
ähnlich wie die die Traumgedanken,
Traumgedallkcn, ehe
sie zum Trauminhalte
sie Tranminhaltc werden, so so darf
da)·f uns die Technik
lIns die Technik dieser
dieser
Ent~.;;tel1l1ng interessieren,
Entstellung inter es,;ieren, und es es stünde nichts nichts im Wege,\Vege, diedie
'Verschieden en Mittel
verschiedenen derselben an einer Reihe von
lVl ittel derselben von übersetzten
üb ersetzt en
verstandenen Zwangsideen
und verstandenen dm~. mlegcl1. Auch hiervon
Z\'\'ömgsidecn darzulegen. hiervon kannktlnIl
ich aber
ich ab er unter ue den Bedingunge n dieser
n Bedingungen Publikation nur
di esc)' Publikation nur einzelne
einzelne
Proben gebell.
geben. Nicht~ i cht alle
alle Zwangsideen unseres unseres Patienten
Patienten waren
so kompliziert
so kompliziert gebau
gebautt und so so sch \ver aufzuschließen ...w-ie
schwer vie die
di e gl'oße
große
Rattenvorstellnng. Bei
Rattenvorstellung. Bei anderen
anderen war eine eine sehr einfache Technik
gebraucht woi'den,
"vordcll, die di e der Entstellung
Entst eHullg durch Auslassung Auslassung - —

Ellipse --, Jie, die beim 'Vitz Witz so \"orzliglich e Anwendung find
so vorzügliche et,
findet,

aber anch Schuldigkeit als


hie r" ihre SchnlcJigkeit
auch liier als Schutzmittel gegen das das
V e r~t;indnis tat.
Verständnis tat.

Eine seiner ältesältestenten und beliebtesteIl


beliebtesten Zwangsideen (vom Wert \Vcrt
ei
einer Mahnung oder lVal"l1ung)
n er l\1a]1l1ung Warnung) l.mtetc
lautete z. z. B.: ClllZ ich
Wenn
B.: lf7 ich die
die Dame
heirate, gesc111"clzt dem Vater
heirate, geschieht Vater ein Unglück (im (im Jenseits).
Jenseits). Setzen
Setzen
wir die überspmngenen
übersprungenen und aus der Analyse bekannten Zwischen- Zwischen-
glieder ein, so laulet der Gedallkengang:
ein, so lautet der Gedankengang: \-Venn Wenn derder Vater
Vater lebte,
lebte
so wii
l'O würde
rde erer üüber meinen VOrSa17.,
be-r meinen Vorsatz, di e Dmne
die Dame zu zu h eiraten , ehenso
heiraten, ebenso
55 2 h' "(l"~'ellgeschiCh( ell
Krankengeschichten

wütend werdell
werden Wie dil 111 ills in
wie damals deI" Kimlcl":;zcuc,
111 der Kinderszene, '0 so daß ich
wiederum eine Wut gegen
eme \V1It gege ll ihIl hekiirne und ihm alles
ihn bekäme alles Böse
wünschte, W;15 sich kraft
was sich kraft der AlIll1ilcht
Allmacht'I meiner Wünsche
\\Tün::; r:he an illln
an ihm
erfüllen müßte
erfüllen mtißlc.

ein imdel"er
Oder ein Fall
anderer Fall vonellipti:H'llel' AIIDljsung, gleichfalls
her Auflösung,
elliptisi gleichfalls
einer Warnung oder ein
einer \V(lrllung eines cs asketischen
aske tisch e n Verbotes.
Verbotes, Er E.r hatte
hatte eine
eine
herzige kleine
kl eine Nichte,
Nichte, die di e erer .5ehr lichte. Eines
sehr liebte. Ein e!> Tnges hekam er
Tages bekam er
die Idee: Heim
die ,renn du flu dir t'llIr.n
dir Koitus {!'r.slafll:sl,
einen Koitus gestattest, wird der Ella Ella
ein
Clil Ungliick
Unglück ;:t:sclu:hrll (ste rbe n). Mit Einsc1:t.llllg
geschehen (sterben). F.insetzung des des Ausge-
lAssenen: Bei
lassenen: Koitus, <I11ch
Bei jedem Koitus, auch mit ei ne r Fremden, mußt du
einer
doch darcm
daran deIlkell,
denken, daß der Sexual Scxtlillverkchr
verkehr in in deiner Elle
Ehe nie
ei
einn Kind zur FolgeFolge ImhC:ll
haben wil'd (di e Sterilität
wird (die Stel'ililiit seiller Geliebten).
seiner Geliebten).
Das wird dir dir so leid tun,
so leid dnB du auf
1.U11 , daß nuf diedie kleine
kleine Elln neidisch
Ella neidisch

werden und deI' der Schwesler


Schwester das das Kind uicht.nicht gönnen wirst. wirst. Diese
nneidischen
eidischen Hegungcn
Regungen müsse müssenn dvw deli TodTod des Kiwl Kindeses zur
zur Folge
Folge
haben. ::a
haben.
elliptisch e E.nlstell11llgstccllllik
Die elliptische Kntstellungstechnik schehl scheintt für für die Z,,,'angs-
die Zwangs-

typisch zu
neurose typisch !;cin; ich
Zll sein; ich hin
bin ihr
ihr nuch
auch beiboi de11 Zwang-sgednnken
den Zwangsgedanken
anderer Patiente
Patienten n begegnel.
begegnet. Besonders durchsichtig durchsichtig und durch
ei ne gewisse Ähnlichkei
eine Ähnlichkeitt mit der Struktur der RflttellvorstelltmgRattenvorstellung
in teressant war ein
interessant ein FallFall von Zweifel bci einer
bei C1l1cr wesentlich
wesentlich an
ZwangshandlungCll
Zwangshandlungen 1eidendellleidenden Dmn Dame. e, Sie
Sie ging mit ihrem Manne

in Nürnberg
in Nürnbcrg spilzieren
spazieren und ließ sich VOll
ließ sich von ihm III in emen
einen Lade]]
Laden
begleiten,
begleiten, in in dcm
dem sie Rle \'erschiedene Gegcl1Rliinde für
verschiedene Gegenstände ihr Kind,
für ihr

r I) Über
Über diese
diese "A llmacht" tiehe
„Allmacht" sichl' später.
!piiler .
2) An die Verwendung der
2) der Anslns51Ingsiechnik
Auslassungstechnik heim helln 'Vittc
Witie willwill Ich
ich durch einige
einige
Beispiele
Beispiele erinnern, die ich einer
dit' ich einer Schrift
Schrift "onvon mir enlncllme.
cnliu-hme. (Der Der 'Vitz
Witz und seine
Bczielnmg
Beziehung 211mzum Ullhewußten,
Unbewußten, 1905;1905; 3.5. Aufl. 19 ~ 1. S,
Aun. 19JI, S. 65' Enthalten in
63. Enthalten in Bd,
Bd. IX dic$er
dieser
Gesamtnmgnbe,] "„In
Gesamtausgabe.] In 'Vie
Wienn lebt
lebt e in geistreicher
ein geisIreicher und knmpnll sligcr Schriftsteller,
kampflustiger Schriftsteller, der
sich durch die Schürfe seiner
sich Invektive wiederh
seiner Invoklive wiederholtolt kUrl'erliclu!
körperliche l\1iOhandlwlgen
Mißhandlungen von \'01\
sei ten der Angegriffenen zugezogen
Seiten znge10gt'n hat. Als einmal
hat. Als eimn nl eine
eine 1I('lIe Mi ssetat eines
neue Missetat eines seiner
seiner
habitue llen Gegner beredet wurde,
habituellen wnrde, äußerte
HnDerte ei n Dritter:
ein Wenn der X.
Driller: '''enll X, das
dns hört,
bekommt er eine Ohrfeig(~
bekommt Ohr feige.... , . " 'Vidersillll "ergehl,
Der Widersinn wenll man in die
vergeht, wenn die
Lüek~
Lücke eill5etlt Dann schreilH
einsetzt:: Dünl! schreibt i'r ~ o bissigen
ei ll ell so
er einen bi5Si~l'lI Artikel
Artill:el gegen den Be· Be-
treffenden, daß" usw. -— Dieser
dnO u tu\\', Diese r elliptische
elliptische Witz
\\'iu zeigt
zeigt auch
nuch inhaltliche
inhaltliche überein-
Überein-
stimmung
st immung m mitil dem obig('u trHl'1l Bdspid,
obigen ersten Beispiel.
i

Bemerkungen
ßemcrhmgell über
iiber einen
einen Fall
Fall von
!.'On Zwangsneurose
Zwang511eurosc
333
553
dürunter auch
darunter auch einen
einen Kamm~ einkaufte.
Kamm, einkaufte. DerDer Mann,
Mann, demdem dasdns
" -ählcil zu
Wählen zu lange dauerte, gab
lange dauerte, gab an,an, erer habe
habe auf
auf dem
dem Wege
'''Vege
ei nige Münzen
einige Münzen bei einern Antiquar
bei einem Antiquar gesehen,
gesehen, die
die er
er erwerben
erwerben
,volle; er
wolle j er werde
werde sie nach dem
sie nach dem Kaufe
Kaufe ausaus diesem
diesem Laden
Laden abholen.
abholen.
Er blieb
Er blieb aber
ab er nach
nach ihrer
ihrer Schätzung
Schätzung vielviel zu
zu lange
longe aus.
aus. Als
Als er
er
. . yjederkam und
wiederkam und auf
auf die FrAge, wo
die Frage, wo erer sich
sich aufgehalten,
aufgehalten, antwortete:
antwortete;
Ehen bei
Eben bei jenem
jenem Antiquar,
Antiquar, bekam sie sie in demselben Momente
in demselben Momente den
quälenden Zweifel,
quälenden Z\'\'eifel, ob
ob sie
sie den
den fürs
fürs Kind gekauften Kamm nicht
Kiu d gekauften nicht
vielmehr seit
vielmehr seit jeher
jeher besessen
besessen habe.
habe. Natürlich
Natürlich verstand
verstand sie
sie den
simplen
simplen Zusammenhang nicht
Zusammenhang n icht aufzudecken. Wir ""Vir können
können gar gar nicht
nicht
anders als
anders als diesen
diesen Zweifel
Zweifel für für einen
einen verschobenen erklären und
verschobenen erklären und
deu vollständigen
den vollstiilldigen unbewußten
uubewußten Gedanken in folgender Art
in folgender Art kon-
kon-
struieren: Wenn
struieren: 'Venn es es wahr
,...-ahr ist, daß du nur beim
ist, daß Antiquar warst,
beim Antiquar warst,
wenn ich ich das
das glauben
glauben soll,5011, dann kann ich ich ebenso glauben, daß
ebenso glauben, daß
ich diesen
ich diesen eben gekaufLen Kamm
eben gekauften Knmrn schon seit sejt Jahren besitze. Also
Jahren besitze. Also
eine persiflierende Gleichstellung, ähnlich
höhnische persiflierende
eine höhnische
wie
ähnlich wie der der

Gedanke unseres
Gedanke unseres Patienten:
Patienten: Ja so ge"vW
Ja so gewiß die (Vater und
Beiden (Vater
die Beiden und
Dame) Kinder
Dame) Kinder bekommen werden, so werde
so gewiß werde ich dem A.
ich dem A.
das Geld zurückgeben.
das Geld zurückg·eben. Bei Bei der Dame hing der Zweifel an
der Zweifel der
an der
ihr unbewußten Eifersucht,
ihr unbewußten Eifersucht, die sie sie annehmen ließ, Mann
ihr Mann
ließ, ihr

habe
habe das das Intervall
Intervall zu einem galanten ßesuch benutzt.
Besuch benutzt.
Eine
Eine psychologische
psychologische Würdigung des Zwangsdenkens versuche
des Zwangsdenkens versuche
ich diesmal nicht
ich diesmal nicht zu unternehmen. Sie würde außerordentlich außerordentlich
wertvolle
wertvolle Ergebnisse
Ergebnisse bringen und zur Klärung unserer Einsichten Einsichten
in
in das
das "Wesen
lesen des Bewußten und Unbewußten mehr leisten
des Be\vußten leisten als
als

du'
das Studium der Hysterie und der hypnotischen hypnotischen Erscheinungen.
Es
Es wäre
wäre sehr wünschenswert, daß die die Philosophen und P~ycho­ Psycho-
logen,
logen welche vom Hörensagen her oder aus ihren ihren konventionellen
konventionellen
Definitionen
Definitionen scharfsinnige
scharfsinnige Lehren
Lehren über das das UnbewuBte
Unbewußte entwickeln,
entwickeln,
~;ich
sich vorher
vorher die die entsc11eidenden
entscheidenden Eindrilcke
Eindrücke aus den den Erscheinungen
des
des Zwangdenkens
Zwangdenkens holten;holten; man man könnte
könnte es es beinahe
beinahe fordern, wenn
fordern, wenn

es
es nicht
nicht soviel
soviel mühseliger
mühseliger wäre als als die
die ihnen
ihnen sonst
sonst vertrauten
vertrauten
Arbeitsweisen.
Arbeitsweisen. lch Ich werde hier hier nur
nur noch
noch anführen,
anführen, daß daß bei
bei der
der
554
554 KKrank
rn Ilk ClI geschieltt /"1
ciigcscliiclitni

Zwangsneurose gclcgc;O
ZWlIngsncurosc tlic11 die
gelegentlich die ll1lhcWLlßlC11
unbewußten seelisch seelischen en Vorgiinge
Vorgänge
üa reiwacr,
111 reinster, llT1 ClI!stcllter For
unentstellter Form m :wrnzum Bcwuß Bewußten durchbrechen, c1"
ten d u r chl m .
l chen, ß
daß
der Durchhrll
eier Durchbruch ch ,"on den \"(,I'scliiedc
von deli verschiedensten ns1cll Stmliell
Stadion (lI..' ::; ulllH .·wußten
.
des unbewußten
D enkprozesse:, her
Denkprozesses her crfil lgcn k[ll
erfolgen und dn
lll, 111111
kann, daß die ZW
ß tlin <1 l1bsvor51p.l1ull~;el1
Zwangsvorstellungen
im l\1011Jcnlc
im Momente des des Dl1rc. hh rllch cs llIeisL
Durchbruches meist als als Hillb
längst ~t. hcs1ch ende
bestehende
Bildungen crkilllllt
Bildungen erkannt werdclI können. Dilhcr
werden kiillllC11. Daher ,He auffällige Er::;c
die nulTiilligc Krsi heillullg~
heinuno-,
daß
claB der Zwtlng.;kru ll ke, \H'ml
der Zwangskranke, wenn \lHllI mau mit. mit ihm ihm dedem li) t'l~lCJ1
ersten Auftret
Auftreten en
ei
einer Zwangsidee Tli):;
ner Zw,1ngsidc-c hfor.o;;r ht, di
nachforscht, <"I'r,l be im
dieselbe im rLaufe
"u lI{i~ tlder <.:1' .An nly~e
Analyse
immer H"eiter
immcr weiter II;lC!J
nach riickw
rückwärts iirls "erl muß, imlllt'l"
egell lllUß,
verlegen immer l\1:l1C neue erste erste
Veranl(1sstllIgcll
\ eranlassungen für sir' sie fillllct.
findet.

b) Ei'lI/ge
b) /J:,xclti,<;chc lJcsondl:r/id'l.'Il
Einige psychische Besonderheiten r/f:rder Zmnllp:s!.:rrlllk,'11
Zwangskranken - —
ihr
ihr Verhältnis
ierhöttnis ::'111"
zur 1l" l1!illil, :zum
Realität, Aberglauben lind
,lIJ1l Abr'rp:/mtlwn 11111 Tod
und :'zum Tod

Ich hier einige


h nbe hier
Ich habe ei nigC' ~ee1jsche
seelische C IH1l'ilk!l~ r(.' der
Charaktere Z\\' t1 l1 g~krnllkell
der Zwangskranken
zu
zu behandeln,
bcll\\l1<1clll, welche
welc he an
;111 nicht widllig
sich
llidll
sich wichtig !'idH,'illCll,
scheinen, aber ;ILer auf
nuf
dem
dem Wege Vcrslii lldl] is~e von
" 'cge zum Verständnisse ''\'ichl ig!!rew liegen.
"0]] Wichtigerem li egen. Sie ware n
Sic waren
bei meinem
bei ~ (.'hr deutlich
Pntie llt Cf1 sehr
m e inem Patienten aw:gt.'spI'11 cll l' lI, —
deu tl ic h ausgesprochen, - ich weiß
ich weiß
aber,
"her,daß
daß sie
sie nicht ~('i ll cr Individualität,
nich t seiner hllliviullillitiil , sondern ~l !i IlCtll Leiden
somle'·11 seinem L eiden
zuzurechnen
zuzurechnen sind ulld sich
sind und ill ganz
sich in typi scher Weise
gilllf'. typischer " 'cise bei 0l1l,10J'en
hei anderen
Zwangskranken
Zwa ngskl'ankc" wiederfinden.
wic,lcrrilld c n.
Unser PotiCllt war
Unser Patient "'nI" in
in hohem
h oh e m Grade
Grmle abergläubisch,
.. hergliiuhisch, und I1ml dies
dies
zwar, obwohl
7. \\'''1', ob wohl er hocligchild c lt' r, aufgeklärter
Clll hochgebildeter,
C I' ein ;lIlfgckJiirtcr Mann M+l1111 von
"011
bedeutendem
bedeutend em Scharfsinn
Scharfsin n war "'m' und
ll nd zuzeiten
zllzei t en versichern
\" cl""iI:h crll konnte,
kOilllte 1
daß er von
dnß er <111 dem
\'011 all dern Plunder
Plund e r nichts
l1ichl lÖ für
fiil' wahr
"'iI hr halte. EI' war
h nlt t', Kr wnr also
nJso
abergläubisch und
abergläubisch \1Iu.l war
"'(n es
es doch ni ch t und
doell nicht IllItl unterschied
IIlJl crsch icll sich doch
sich doch
deutlich von
deutlich \'on den
de n ungebildeten
l11lgcbild etcll Abergläubischen,
Abc rgliil1bisc hell , die ~ic h eins
die sich mit
eil1 s mit
ihrem
ih re m Glauben
Glaubet! fühlen.
fü h lun. Er
Er schien
schi el! zu
z u verstehen,
vcrste hel1, daß
daß seinsein Aber-
"t\ber-
glaube
gl"ube von
von seinem
sei n em Zwangsdenken
Zwnngsdcllkell abhing,
Ilbhing, obwohl
oh\\'ohl er sidl zuzeiten
cl' sich 1.lIzei t ell
yoll
voll ihm
zu
ihm bekannte.
zu 1~11l so
bekannte. Ein \\'iucrsp,'uclls\'olles und
so widerspruchsvolles und schwankendes
schw.1l\kmuh.>s
Benehmen
Benehmen läßt sich am
läD t sich om ehesten
ehesten unter
uuter dem Gesichlswinkel eines
de m Gesichtswinkel eitles
bestimmten
hestimm te n Erklärungsversuches
Erklärllllgsversurhcs erfassen. feh habe
el'fnlÖst'll. Ich lmhc nicht
nich t gezögert
geziigm"t
anzunehmen, doß er
all1,unchm en, daß er betreffs di escl' Dinge
he tl'cITs dieser Dinge zwei yt' rsrhi edcll c und
zw ei verschiedene lind
Bemerkungen über
Brmerklingcn über einen
einen Fall von ZIL'!l1l~Sncllros"
Fall l1rm Zwangsneurose *,,-
355
entgegengesetzte Überzeugungen
entgegengesetzte Überzeugungen hatte
hatte und nicht
nicht etwa
etwa eiue noch
eine noch
unfertige Meinung. Zwischen
unfertige Meinung. Zwischen diesen heiden
diesen beiden Meinungen oszillierte
oszillierte
er dann in
er dann in sichtbarster
sichtbarster Abhängigkeit
Abhängigkeit von Yon seiner
seiner son!->tigen
sonstigen
Stellung zum
SteUung zu m Zwangsleiden.
Zwangsleiden. Sowie er eines
Sowie eines ZV\'fmges
Zwanges Herr Herr ge-ge-
worden w;n',
'."orden war, belächelte
belächelte er e l' seiHe L eichtgHiubjgkeit mit über-
seine Leichtgläubigkeit über-
legenem Vel'~tändnis, und es
legenem Verständnis, sich ihm.
erejgnete !';ich
es ereignete ihm nicht!',
nichts, was ihn ihn
hätte
hätte e rschUttern können, und sobald
erschüttern sobald er wi eder unter
wieder unter die die
Herrschaft
Herrschaft ei n es ungelösten Zwanges -
eines — oder was gleichwertig
gleichwertig-
-ist: eines 'VViderstandes
ist: eines Widerstandes - — gekommen war, ,var, edebte
erlebte er die sonder-sondcr-
barsten
barsten Zufrille,
Zufalle, welchewelch e dcr der gläubigen Überzeugung zu Hilfe Hilfe
kamen.
Sein Aberglaube war immerhin der
Sein der eines gebildeten Mannes
eines gebildeten
und sah sah von
von Abgeschrnacktheiten
Abgeschmacktheiten, v.,.ie
,
wie diedie Anast
Angst
'"
,'or dem Freitcl.O'.
vor Freitag,
0 '

vor
vor der der Zahl
7....1hl 15
1 5 u.u. dgl.,
dg]., ab.
ab. Er glaubte aber an an Vorzeichen,
Vorzeichen: an
prophe tische Träume, begegnete
prophetische begE.'gnete beständig
bt>ständlg jenen P ersone n, mit
Personen,
denen er sich sich unerklärlicherweise
unerkhirlicherweise eben eben lle::=chäftigt hatte, und
beschäftigt hatte, un d
erhielt Briefe
erhielt Briefe von Korrespondenten, die sich ihm nach
die sich nach den
dp.n längsten
längsten
Pausen plötzlich
Pausen plötzlich in in geistige
geistige Erinnerung gebracht gehmcJlt hatten.
hatten. Dabei
Dahei
war er rechtschaffen
rechtschaffen genug oder oder vielmehr
vielmehr soweit sei ner offiziellen
soweit seiner offiziellen
ÜbeJ7.engung· getreu,
Überzeugung getreu, daß er er Fälle
Fiil1e nicht
nicht vergessen
vergessen hatte, in denen
hatt.e, in
die intenslv!'ten Ahnungen
die intensivsten Ahnnngen zu nichts nichts gekommen waren z. z. B. einmal
B. einmal

als er
als er sich
sich in in den
den Sommeraufenthalt,
Sommeraufenthalt. begab, begab, diedie sichere
sichere Ahnung,
Ahnun.g,
er werde
er niellt mehr
w erde nicht mehr lebend
lehend nach nach WienVVien zurückkehren. Auch gab gab
er zu,zu, daß
daß die grüßte Mehrzahl
die größte Mehrzahl der der Vorzeichen Dinge betrafen, betrafen,
die besondere
l,eine besonder e Bedeutung
die keine Bedeutung für für seine
seine Person hAtten , und
Person hatten, daß,
und daß,
wenn
,"lenn er er einem
einem Bekannten
Bekannten begegnete,
begegnete, an 'Ill den er er sehr
sehr lange
lange nicht
nicht
und genl.de wenige Momente
und gerade wenige Momente vorher vorher gedacht
gedacht hatte,
hatte, sich
sich zwischen
zwischen
diesem wundersam
diesem vnmdersam ErschautenErschauten und ihm weiter weiter nichts
nichts zutruo-.
zutrug.
Nfltürlich war
Natürlich war er er auch
auch nicht
nicht imstande,
imstande, es es inin Abrede zu zu stellen
stellen,
daß alles Bedeutsame
claß alles BedeutMm e seines s~i nC$ Lebens
Lebens sich sich ohne
ohne Vorzeichen
Von:eichen zuge- zuge-
tragen hatte, sowie
tragen hatte, so'wie erer z. z. B.B. vomvom Tode ues
Tode des Vaters Vaters ahnungslos
ahnungslos
überrascht worden
überrascht worden war.war. Aber Aber alle alle solche
solche Argumente
Argumente ändertenänderten
an dem
an dem Zwiespalt
Zwiespfllt seiner seiner Überzeugungen
Über7.eugungen nichts nichts und un d erwiesen
er wiesen
336 J\. rn 11 J.·r 11gr.!iC Mehr / ./1
Krankengeschichten

nur den
nur dcn Zwangscharakter
Zwnngschomkt <'r seines
seines Aberglaubens,
AherglallhC'll!', der
der bereits
bereits aus
aus
dessen mit
dessen cfern Widerstand
dem V\' jdcrstnlhl gleichsinnigen
glcichsiJluigclJ Schwankungen zu er-
7.U er-

sch1ieß(,ll war.
schließen w nr.
leh war natürlich
Ich nilWrlich nicht
uirhl in in der
der Lage,
L1ge, alle sei nc älteren
il1lC seine iiltenm Wunder-
V\7unoer-
gc~chicht en rationell
geschichten rotioncll aufzuklaren,
tlufzukHircn, aber nber für
fiir das,c1ns, was sich sich von
VO ll ähn-

lichen Dingen während


lichen wiihrclHl der Zeit Zeit der Bclwlldlung ereignete,
ocr Behandlung ereignete, konnte
ich ihm nachweisen,
ich nachweisen, daß er seIhst. beständig
er selbst bcst.iillclig an an derder Fabrikation
Fabrikation
der Wunder
der beteiligt sei,
''\funder beteiligt sei, und welcher Mittel Mittel er er sich
sich dabei
dnbei bediene.
bediene.
Rr arbeitete
Er nrbcitcte mit dem indirekten indirektell Sehen
Schell und Lesen, mit
lIlld Lesen, mi t Vergessen
Vergessen
llno vor
und vor allem
all em mit Gediichtsuistiiusc1l1ltlgcn. Am
mit Gedächtsnistäuschungen. :\m Ende half half er er
mir selbst
mir selbst die die kleinen
kleinell Taschenspielerkünste
Tnschcnspiclerkllllstc aufdecken, ilufdeckcn, durch dUL'ch
wclche jene
welche jene Wunder
vVundcr gemacht
gcmacll1 wurden.
wurrlell. Als Al~ interessante
interessante infantile
infantile
'\ Vurzel seines
Wurzel Ghwbens an
seines Glaubens l~intrc ffe)l von Ahnungen und
dns Eintreffen
I1n das
' ·on Vorhersagen ergab
von ergnb sich sich eiumal
einmal die die Erinnerung,
Erinnenmg, daß dnß diedie
~l11tter so
Mutter so oft,
oft, wenn ein ein Termin gewählt gcwiihlt werden ',"c rden sollte,
sollte, gesagt
gesagt
hatte:
hatte: „An "An uem dem undlind dem Tage k:um icll
TeIge kann ich Hicht;
nicht; da do werde ich ich
Iit"gen müssen."
liegen mussen, U Und wirklich wirk1idt lng ~it· an
lag sie 1111 dem angekündigten
angekündigten
Togo jedesmal 7.U
Tage jedesmal ßctt!
zu Bett!
Unvcrkcnnbof,
Unverkennbar, daß es es ihm e1l1
ein Bcdürfni!'
Bedürfnis war, \\"nc, im Erleben
Erleben
~o1chc Stützpunkte für
solche für ~eillell
seinen Ahcl'gltlllhell
Aberglauben zu finden, find en, daß ec er
darum
darum die die bekanntell
bekannten ullcrkliil'lichcll
unerklärlichen Zuf1illigkcitcn
Zufälligkeiten des Alltags Alltags
so schr
so sehr benchtete
beachtete ulidund mit mit dem unbewußten
unbewuBtcn Tun nachhalf, nachholf, wo ,,.,.0
diese nicht ausreichten.
diese nicht ausreichten, Dies Dies Bedürfnis
Bedürfnis habe hübe ich ich beibei vielen
vielen anderen
Zwangskranken gefunden und vermute
Zwangskranken vermllte es es bei bei noch mehreren.
mehreren,
Es scheint mir
Es scheint mir aus dem psychologischen
psychologischen Chürnkter Charakter der Zwangs-
neurose
neurose gut gut erkHirlieh.
erklärlich. Wie ich ich vorhin
vorhin (S.(S. 305)
305) auseinandergesetzt,
Iluseinnntlergesetzt,
erfolgt bei dieserdieser Störung (He Verdriingullg nicht durch Amnesie,
die Verdrängung Amnesie,
sondern durch Zerreißung VOll von kousalen
kausalen Zusmnmenhiingen
Zusammenhängen infolge infolge

"on Affektenlziehung.
von Affektentziehung. Eine ge .."jssc m
gewisse nhn clldc Krart
mahnende Kraft - — die ich
die ich

an anderer Stelle Stelle mit einer endop::.yclti5cltcll Wahrnehmung "e)"-


endopsy einsehen ""öthrnchmung ver-

g1ichcn
glichen habe 1
I —
- scheint nun diesen diesen verdriingtcll
verdrängten ßeziehullgen
Beziehungen

1)
1) ZUT
Zur P.ychopathologic
Psychopathologie des Alllllgslebcl1'
Alltagsleben!., (Diese
Diese Gc Bd. IV, S.
uLnllallsgnbe Dd,
Gesamtausgabe S. 511.)
511.)
^"^rkungen über
Bemerkungen über einen
einen Fall
Fall von
von Zwangsneurose
Zwangsneurose
^7
337
zu verbleiben, so daß sie auf dem Wege
zu verhleiben, SO daß sie auf dem Wege der
Außenwelt werden und dort
eingetragen werden
der Projektion
Projektion in
in ' die dieJ [

Außenwelt eingetragen dort Zeugnis


Zeugnis ablegen
ablegen für für
das im Psychischen
das im Psychischen Unterbliebene. J
Ein anderes
Ein den Zwangskranken
anderes den Zwangskranken gemeinsames seelisches
seelisches Be-
Be-
dürfnis, das mit
dürfnis, das dem eben
mit dem eben erwähnten eine
eine gewisse Verwandt-
gewisse Verwandt-
schaft
schaft hot und dessen
hat und dessen Verfolgung
Verfolgung tief
tief inin die
die Trieherforschung
Trieberforschung
führt, ist das nach
ruhrt, ist das nach der Uns
der Unsicherheit
ich e r h e i t im Leben oder
oder nach
nach
dem Zweifel. Die Herstellung
dem Zweifel. Die Herstellung der Unsicherheit ist
der Unsicherheit ist eine
eine der!
der
Methoden, welche
Methoden, welche die Neurose anwendet, um den Kranken
die Neurose Kranken
aus
aus der Realität zu
der Realität zu ziehen und von der Welt zu isolieren, isolieren
was ja
was ja in
in der Tendenz jeder
der Tendenz jeder psychoneurotischen Störung liegt. liegt.
Es ist
E.s wiederum überdeutlich, wieviel die
ist wiederum die ~ J(X.
'!!lk.e~l!._§_a!~~un,
Kranken dazutun,
um einer Sicherheit ~~;;'~~h;;"
einer Sicherheit auszuweichen ~~dund in -
i~ -- einem Zweifel
Zweifel ver- v'"~~:~·­
l;~Ultönnen'
harren zu können fä bei -;inig~n
ja, bei einigen -fi'nd~~- di~;;-'Te~d~""u-;
findet diese Tendenz -;~­ einen
lebendig~~'Au;drl~~k
Ausdruck ~n ihrer ~bneiguni) Yhre~,
j

lebendigen in Abneigung gegen - Uhren, die—


wenigstens
wenigstens die Zeithestimmung sichern,
die Zeitbestimmung sichern, und inin ihren
ihren unbe-
wußt
wußt ausgeführten
ausgeführten Kunststückchen,
Kunststückehen, jedes
jedes solche
solche den Zweifel
ausschließende Instrument
ausschließende Instrument unschädlich
unschädlich zu
zu machen. Unser Patient
Patient
hatte
hatte eine besondere
eine besondere Geschicklichkeit
Geschicklichkeit in
in der Vermeidung von
Auskünftell
Auskünften entwickelt,
entwickelt, welche
welche einer
einer Entscheidung
Entscheidung in
in seinem
seinem
Konflikt
Konflikt lOrderlich
förderlich gewesen wären.
gewesen wären. So war er
So er über
über die
die für
für
die Eheschließung
die Eheschließung Verhältnisse seiner
maßgebendsten Verhältnisse seinel' Geliebten
Geliebten
nicht
nicht wußte
aufgeklärt,
wußte angeblich
aufgeklärt, angeblich nicht
nicht zuzu sagen,
sagen, wer
wer die
die
Operation an
Operation an ihr ausgeführt,
ihr ausgefo.hrt, und
und ob
ob sie
sie ein-
ein- oder
oder doppelseitig
doppelseitig
gewesen sei. Er
gewesen sei. Er wurde
wurde dazu
dazu verhalten,
verhalten, das
das Vergessene
Vergessene zu
zu erinnern
erinnern
und
und das
das Vernachlässigte
Vernachlässigte zu
zu erkunden.
erkunden.
Die
Die Vorliebe
Vorliebe der
der Zwangskranken
Zwangskranken für
für die
die Unsicherheit
Unsicherheit und
und
den Zweifel wird
den Zweifel wird für sie zum
fUr sie Motiv, um ihre
zum Motiv, ihre Gedanken
Gedanken
vorzugsweise an
vorzugsweise an jene
jene Themen
Themen zu zu heften,
heften, wo
wo die
die Unsicherheit
Unsicherheit
eine allgemein
eine allgemein menschliche
menschliche ist,
ist, unser
unser Wissen
Wissen oder
oder unser
unser Urteil
Urteil
durch Notwendigkeit dem
durch Notwendigkeit dem Zweifel
Zweifel ausgesetzt
ausgesetzt bleiben
bleiben mußte.
mußte.
Solche Themen
Solche Themen sind
sind vor
vor allem:
allem: Die Abstamn!!mg . ~r::.~at~r,
Die Abstammung vom Vater,
die Lebensdau~. das Leben nac~_.~e,!!]ode
die Lebensdauer, das Leben nach dem Tode und
und das .~edächtnis,
das Gedächtnis',
Freud, VIII --~-_ ...... -
22

>9 t
xx8 !\ ,.0 IIl..r11 gnc It ich lI:lI
Krankengeschichten

dem wir
dem w ir jajil Glauben
G lauhell zu zu schenken pflegclI, ohne
SChCllk cll pflegen, olme für ~elllc Ver-
fn r seine Ver-
1

lä ßlichk eit die


läßlichkeit millCl cstc Gewähr
die mindeste Ge wiihr /.u ".t) besitzen.
besi tzclI .'
Ocr Unsicherheit
Der Unsicherheit des Getl ächllliss~ bedient
des Gedächtnisses IlL'di cnt sich di e Zwangs-
sidl die ZW3ngs-
neu ro~ in
neurose lVcisc zur
tHlsgieb igs lPr Weise
I n ausgiebigster Sy mplo mbildllng ; welche
zur Symptombildung; w elch e
Lche nsdn\1cr und
R olle Lebensdauer
Rolle u n d Jenseits inJwltliclJ im
Jc nsei ts inhaltlich im Denken
OCll ke n der Kranken
der Kl'anken
spielen, werden
spielen, wenlclI wir wir bald cl'I~'l hn~II , Ich
b.,)(l erfahren. wiJl als
Jeh will pnssendst en Über-
nb passendsten Üher-
gang vorher
vorber noch jellen Zug
noch jenen Z\l g desdes Aberglaubens bei unserem
A b crglullh c lI ~ hci unserem
gang
Patienten besprechen,
Patienten besprechen, dessendcssen Erwähnung
Erw iihllullg an einer früheren
11 11 einer fn1hcrcll Stelle
Stelle
(S, 332)
552) gewiß
ge w iß bei hci mein-
111ehr als "J ~ einem
e llH'lIl Leser Befremden
Lesp.1' ßefremdcn erregt erregt
(S.

haben wird.
haben w ird,
mel nc die
Ich
meine
Ich (Jic von he hnl 'pl clC Allmacht
illll1 behauptete
"'I!l ihm sein er Gedanken
A l l lllil e ilt seiner Gedullkcn
un d Gefühle,
und gntell und
Ge füble, guten lind bösen \\' iillsehc, Die
böseIl Wünsche. Di e Versuchung,
Versuchung, diese
diese
Idec fii r einen Wahn
Idee für einen \'Va h ll zu (,J'k lii l'cJl~ weh
ZII erklären, wcl(,)H'J'
I.e. ( liI~ Maß
das d t'r Zwangs-
M aß der ZWllng$~

neurose i\ber~ch l'c itct,


neurosc überschreitet, ist gewiß
g ewi ß nichtIlidll gering;
ist nIl ei n ich
gerin g; allein ich habe
habe
d,ieselbe Überzeugung
dieselbe Überzeugung bei hei einem
cim,'l ll andern ZWfl ug!i kl'l lJlkcl1 gefunden,
11 l1( lc l'11 Zwangskranken gcfll1Hlell,
der seit
der seil langem h crge~l clil ist
limgem hergestellt ist und
1I11 c1 sich~i ch lI ormal boliitigt, und
normal betätigt, lind
cigclIllich benehmen
bel1 ehmen sich nllc Zwangsneurotiker
sirh alle ZWillIgsllcurol iker so, so, als ob
Olls ob sie sie
eigentlich
,liese ÜOcr7.cllguJl g teilten.
diese Überzeugung lei lte ll. Es E~ wird IIllSfll'C Aufgabe
wird unsere Aufgabe sein,sein , diese
diese
Übel'sch nu [zuk Hi" ('I II, Nehmen
ii li",llll g aufzuklären. wir ohneweiters
Nehme ll wir an, daß
ollll c\vcitcrs [In, d .. ß
Überschätzung
In
in
ehrl
diesem
diesem Glill1
ich ein
ehrlich
hclI ell
Glauben
gcslnndell wird,
eingestanden
einl Slii
wird, l1
Stück
und
tk (los des nll
befragen w
l1 d hcfl'ilgfm wir
Kindergrüßenwahnes
f'1I Kind
allen ergTüßcnwlllmes
ir 1JlI!oierell Patienten,
unseren Pnticlltcn,
Be-
der Be-
!
I
worauf
worauf CI'er seine
seine ÜhcrzclIgllllg'
Überzeugung :stützt. o;tO tz\. Er Kr an antwortet mit der
t wOI'le l mit.
rufu
rufung auf zwei Erl
ng nuf ebIl isse, Als
Erlebnisse. Als er er ZIl zum zweitenmal
Ill z\\' cit cllmal in jene
in jene

VVasserhcil nnstnlt kn lll, in und


al eeinzige Be-
Wasserheilanstalt kam, in we1r
welcher lt C:I' ('erI" ddie
ie el'$ I(' lIl
erste inzige Be-
einfl ussun g seines
einflussung seines Lcifl clls cerfahren
Leidens .. fa }JI'e ll hlll!(',
halte, verl ilngte (.'er1' das
verlangte näm-
das näm-

lich e Zim mer w iedeI', ", deh e!' !iein e Bczichl1Jl


Bezieh ungen gl~ )I :m einer
zu ein der
er der
liche Zimmer wieder, welches seine

ist, w~'in
weiß dcr Astronom \lng
der Astronolll ungefähr mit
1)1) Li eh I II nb er g: "Ob
Lichtenberg: „Ob der der !\lond bewohnt ist,
Mond Lcwol1ll1 eftihr ' m it
wer ~f'ill aber nicht mit der, woher
der
der Ztn'crlii5sigkeil, mit d"r
Zuverlässigkeit, ltlil der t'r er weiß,
weiß, wI'r Vater wnr, nb" r lIi{'ht miL Ilet,
sein VII!('I' war, woher
Kulturfortschntt als
er weiD,
cr weiß, werwer lIein('
seine Muu
Mutter"T Gc\V,'~ell
gewesen isI," ist." --- EilEs WArwar .'i großer )\lIli
ll SToßer
ein ur fo rtsch.itt , als
die
die M"1l5clu:n
Menschen sicJ.sich CllI5chlo~sen,
entschlossen, lien den Sc\
Schluß neben dus Smne
.luD lIt!b t' n dns 'l.chglli!l d l~ r Sinnc 111 steIlen
Zeugnis der iu stellen
Figuren, in
lind
und "om vom !\'JlllterrC'clll
Mutterrecht UlIH zum Vntcrrl'cl!t
Vntem-.h. iibt'TlIl!::"ch"
Überzug«-!.«-». lI . _ PPrähistorische
riihi'IO T i~ehc Pigurcli, il!.
die Ab-
kleinere G('~IAlt größeren sisitzt, t ~ I, stellcn die Ab·
stellen
denen
denen reine ine klci)lNe Gestalt uHf dem Kopf
auf !lern Kopfe .. ei'w
einer r (:I'i)fl,'rru
dem Haupte des
stammung
stammung vom Vater dar
vom \'nlo'r dar; ; ddieie I1l\lU crlo~" AthClH:
mutterlose Athene "n aus
tsprhlgt ans d em Hauple des
entspringt
der :.o.CII~I'
Zeuge \'or Gericht, der etwas beglaubigt,
Zeus. Noch
Zeus. Noch in in 11I15erer
unserer Sprnche
Sprache heißt heißt der vor Gericlll, der r t wt\5 hcshnhigt.,
und ~c1 schon in den
fl eh dem
nnach dem mä nnli chen Anlril
männlichen Anli-il tllIlam GGeschäfte der For
cst: hlirl c dl'r tJl n nt11.nll~, lind
Fortpflanzung, 1011 in den
männlichen Genitalien geschrieben.
Hieroclyphen wird
Hieroglyphen wird der Zeugedcr Ze ll!::"c JU iL
mit d em
dem Bil d('
Hilde d er
der mlinnlic1lcll Gl'uit nli r-II g csclu'jl'ben .

<
Bemerkungen
ßenurkungen über
über eilU!n Fall von Zwangsneurose
einen Fall Zwangm.eurosc
559
539
Pflegerinnen durch
Pflegerinnen durch seine Lage begünstigt
seine Lage begünstigt halte. Er eJ'hielt
hatte. Er erhielt diedie
Antwort: das Zimmer
Antwort: . das Zimmer sei schon vergeben, ein
sei schon Profe..~or
aller Professor
ein alter
habe es bereits bezogen,
habe es bereits bezogen, und er reagiert reagiert auf auf diese,
diese, seine
seine Kur-
Kur-
aussicllten sehr
aussichten herabsetzende N~chrjcht
sehr herabsetzende Nachricht mit den unfreundlichenunfreundli chen
Worten:
Worten: DafürDafür soll
soll ihn aber der
ihn aber der Schlag treffen. Vierzehn
Schlag treffen. Vierzehn Tage Tao- e
später erwnchte
später erwachte er aus dem Schlaf,
er aus Schlaf, durch die die Vorstellung
Vorstellung einereiner
Leiche gestört, und am Morgen härte
Leiche gestört, hörte er, er, daß doß den Professor
Professor
wirklich der Schlag getroffen,getroffen, und daß man Um ihn etwA
etwa um die die
Zeit seines Erwachens aufs nufs Zimmer gebracht habe. hab e. Das andereandere
Erlebnis betraf ein
Erlebnis ein älteres,
älteres, sehr liebebedürftiges
liebebedürftiges Mänchen, Mädchen, welches
sich sehr entgegenkommend gegen ihn benahm und
sich sehl' und ihn
ihn einmal
direkt
direkt befragte,
befragte, ob er er sie nicht lieb
sie nicht lieb haben könne. könne. Er Er gnb eine
gab eine
ausweichende Antwort; wenige ,,,enige Tage nachher mIch her hörte daß
hörte er, Jaß sich
er, sich
das lVlädchen
Mädchen aus aus dem Fenster
[lo11ste1' gestürzt
gestürzt habe. habe. Er machte machte sich sich

nun VorV\llrfc
Vorwürfe und sagte sagte sich,
sich, eses wäre
"...äre 1n seiner Macht
in seiner Mocht gelegen,
gelegen,

sie am Leben zu
sie zu erhalten,
erhalten,' wenn er er ihrihr seine
seine LiebeLiebe geschenkt
geschenkt
hätte. Auf solche
hätte. solche Weise gewann er die Überzeugung von
die Überzeugung vo n der
der
seiner Liebe
Allmacht seiner Liebe und seines Hasses. Ohne
seines Hasses. Ohne die die Allmacht
Allmacht der der
Liebe zu zn leugnen,
leugnen, wollen
wollen wir hervorheben,
hervorheben, daß daß es es sich
sich in in
beiden Fallen um den Tod handelt,
bei den Fällen handelt, und werden ,,,,'erden unsuns derder nahe
nahe-
liegenden anschließen, daß unser
liegenden Erklärung anschließen, unser Patient
Patient wie wie andere
andere
Z-wangskranke gezwungen ist,
Zwangskranke die Wirkung
ist, die \ iV irkung seinerseiner feindseligen
feindseligen
Gefühle in in der A1.,1ßenwelt zu
der Außenwelt zu überschätzen,
überschätzen, weil seiner seiuer bewußten
Kenntnis ein
Kenntnis ein großes
großes Stück
Stück der innerninnern psychischen
psychischen WirkungV\Tirkung der-der-
selben Gefühle
selben GefuhJe entgeht.
entgeht. Seine
Seine Liebe - oder — oder vielmehr
vielmehr sein sein Haß

- sind v"irklic11 übermächtig;
sind wirklich übermächtig; sie sie schaffen
sch<Jffen gerade
gerade jene jene Zwangs-
Zwangs--
gedanken, deren
gedanken, deren Herkunft
Herkunft er er nicht
nicht versteht,
versteht, und und gegen die die er er I
erfolglos wehrt.'
sich erfolglos
sich wehrLI
!I
Zum Thema des des Todes
Todes hatte
hatte unser PatientPatient ein ein ganz
ganz besonderes
besonderes
Verhähnis. Er
Verhältnis. Er nahm
nahm an an allen
allen Todesfällen
Todesfilllen warmen ""vannen Anteil,
Anteil, be-be-

1) [Zusatz
i) 192J:) Die
[Zusat:: 192}:] Die Allmacht der Gedanken,
Anmacht der Gedanken , richtiger
richtiger der
der Wünsche,
Wünsche, ist
ist seither
seither
als ein wesentliches
als ein wesentliches Stück
Stück des
des primitiven
primitiven Seelenlebens
Seelenlebens erkannt
erkannt worden.
worden. (Siehe
(Siehe „Totem
;,T otem
.IllH{
und Tabu", Bd. X
Tabll", Bd. X dieser
dieser Gesamtausgabe).
Gesamtnusgllbe).
22'
34<> 1\r (l 1lJ.-t~1I g(' SC" ie" I r 11
Krankengeschichten

tcil igtc sich


teiligle sich pietätvoll
picliitvolJ 811 den
an den Leichenbegängnissen, so daß
Leicilellb<.>giil1g-lIis.."cll, so dn ß er
er
Gcsch". .·istcI'JI spöttisch
elen Geschwistern
\-011 den
von spütti:-ch der L cichel1yogel
,leI' Leichen genunnt werden
vogel genannt \.... enlen
konnte; er
konnte; e r brachte
IHllChlc aber
aher auch in der
:Iu ch in der Phantasie uesWndig Leute
J'halllm:ie beständig Le ute
um, um
um, um herzliche
her7Jiche Teilnahme
Tcilnnhme mit mit den
deli Hinterbliebenen
Hinterbliehe ncn zuZll äußern.
iiußcrn.
Tod einer
Ocr Tod
Der eiller älteren
:ilterell Schwester, nls er
Schwester) als C l' zwischen und 4.40 Jahren
z\\' isch ell 55 und Jahren
\...-ar, spielte
alt war,
alt spielte inill seinen
scillell Phantasien Ci ll C große
Phant ns.ic li eine g ro ße Rolle ulld war
R olle und war
in die
in billigste
die innigste Beziehung zu
Beziehung zu den
llclI kindlichen :MissclntclI jener
Idll{IJich clJ Missetaten jener
Jahre gebracht
Jahre worlletl _ Wir
gebl'ncht worden. wis~c ll ferner,
\Vir wissen rl~rller, wie rl'U hzeitig der
wie frühzeitig der
Gednnke an
Gedanke deli Tod
i.lIl den Tod des
des Vaters
Vnt ers ihn
ihn beschäftigt hatte, und
hcsc:hiiftigt hatte, Ulld

dürfell seine
dürfen l~rknlllkullg selbst
sei lle Erkrankung selhst als
al:-: Reaktion
R Cilktioll auf
auf dieses 15 Jahre
diescs 15 Jahl'e
im
vorher im
vorher Zwollge gewünschte
Zwange gcwl"IlIscht c EreignisEreigllis auffassen. Nichts anderes
au ffasse ll_ Nichts anderes
eine Kompensation
.I)S eine
als Kompellsatioll für für diese TodcsWUIlSclll' gegen
diese Todeswünsche deli Vater
gegc l! den Vater
ist die
ist die befremdliche
befremdliche Erstreckung
El':-itn.:c:kullg seiner ZWi1 I1 g-~hefü l'chtlltlge l1 auf
sei ner Zwangsbefürchtungen auf
das „Jenseits".
das JJJensciL"u. Sie Sie wurde cillgcfi) hrt, als
wurd e eingeführt, nls die Trauer um
d ie T rolle .. mn den den
vers torhell e ll Vater
verstorbenen Vatel' l'/a .1.1 11 re später
]l j 'J Jahre "piiter eine Auffrischullg erfuhr,
ei tl e Auffrischung el'fuhr,
u nd sollte,
und sollte, der Henlitiit. zum Trotze
dcl' Realität Trotze und IIl1d dem Wunsche, der sich
\VulIsr.he, der stch
vorher
vorher in in .1l1crlei Phnlltasiell versucht
allerlei Phantasien Yt ~rsucht hatte,hatt e, zuliebe, den Tod
zuliebe, dCII Tod
<les
des V3te1'S ulIrhcbcll. Wir
wiedcr aufheben.
Vaters wieder W ir hah
haben en denden Zu:-;at7.
Zusatz "im Jen~eits"
„im Jenseits"
an mehreren StclIell Stellen (5. (S. e",328, lihcrsCI ~CJl gelerllt
2R, 551) übersetzen gelernt mit
mit denden
)
\Vortcn:
Worten: "W C lIll der
„wenn der VntVater er 1l0cIJnoch lebte".
lebte".

Abel·
Aber nicht
nicht ,·jelviel ·;llIders
anders nls als unser Pat
1l1lSCI" ielll benehmen
Patient benehmen sich sich

.andere
mderc Zwaugskraukc,
Zwangskranke, dell denen ell da!' Schicksal niellt
das Schicksnl nicht ei n eerstes
ein l-ste~ Zu-
Zu-
~il mm elltreffen mi
sammentreffen mitt dem
tlein Ph ;i nomc l1 des Todes
Phänomen Todes in so J'rühen
in )';0 Jahren
frühen Jahren
beschieden
beschieden h Ihre Gednllke
at. ]hl"e
hat. Gedanken beschäftigen :>icfl
ll L('s(:hiifligell unausgesetzt nüt
sich unilUsgesetzt mit
der
der Lehensdol1CI'
Lebensdauer ull undd der der TOllcslIlügliclJ
Todesmöglichkeit kcit IIn dcrel', ihre
anderer, aber-
ihre auel'-

glnubischclI
gläubischen Neigu NeigungenlIgCII halten
hatten :W Cl':>t keillen
zuerst andern Inhall
keinen ulHlern Inhalt undund
hahen
haben vielleich
vielleicht überhauptt kei11l~
t ilhcrlinup keine nmlCl'c
andere ll Vor OIllern
crlullIl't. Vor
Herkunft. allem

nuer bedürfen ~ie


aber hedürfen sie de I' Todesmöglichk
der Todesmöglichkeit eit znr Lösung der
zur Lö:mug von
der von

ihnen ungelöst
ihnen ungelöst gclilssenclI
gelassenen KOl1fli 1J I' wescu
kte_ ]Ihr
Konflikte. wesentlicher Charakter
t liehe)' ClJarnkter
ist, daß
if.t, daß sie
sie der
der EllIscheiclung
Entscheidung ".umzumal,,] in in Liehessach
Liebessachen unfähig
eIl ullföhig
:-;ind;
sind; siesie trachteJl
trachten jede jede EnL<ichcidlillg
Entscheidung hiuauszu:-;chiehcll
hinauszuschieben und und imim !
Z,yeifel,
Zweifel, für
für '·welche
... elch e Perso n ode
Person oderr ml'
für welche gegen
Maßregel gegen
welche Mnßregel I
ei ne Person
eine Person sie
sie die die ElIlschcidllllg
Entscheidung trefTeJl
treffen solle muß dos
ll, muß
sollen, das alte
alte

Bemerkungen iiber
Bemerkungen über einen
einen Fall VOll Zwalig$lleurose
von Zwangsneurose
5·j.l
51

deUlsc~e
deutsche Heichsgericht
Reichsgericht ihr
ihr Vorbild
Vorbild werden, desscli
dessen Prozesse
Prozesse ge-
ge-
wöhnlich durch
wöhnhch durch den Tod der
den Tod der streitenden Parteien vor dem
Parteien vor dem
Richteispruch beendigt
Ri chterspruch beendigt ' . . 'urdell. So lauern sie
wurden. So sie in jedem Lebens-
Lebens-

I
in jedem
konflikt auf den Tod
konflikt auf den T od einer für sie
einer für be<leutsamcn, zumeist
sie bedeutsamen, zumeist einereitl er
geliehten
geliebten Perso n, sei
Person, sei es
es eines Teiles der Ell
eines Teiles ern, sei
Eltern, sei cs ei ll e ..
es eines
Nebenbu'hlers oder
Nebenbuhlers oder eines
eines derder Liebesobjekte,
Liebesobjekte, zwi$:chcn
zwischen dunen
denen ihre il!l'e
Neigung schwankt. Mit diesel' dieser Würdigung des des Todeskomplexes
Toc1eskomplexes
bei der Zw augsneurose streifen wir
Zwangsneurose wir aber
aber bereits
bereits an das
das Tl'ieb-
Trieb-
leben der Zwtlogskranken, das
der Zwangskranken, das uns nun beschäftigen
beschäftigen soll.
soll.

c)
c) Das Triebleben.
Triebleben und die
die Ableitung
Ableitung VOll Zwang
von Z/l I{Utg und
lind Zweifel
Zweifd
Wenn
vVen n wir zur Kenntnis eler
1.\.11' psychischen Kräfte
der psychischen Kräfte gelangen
gelnngen
wollen, deren Gegenspiel
wollen, Gegenspiel diese
diese Neurose aufgelJl'lllt
aufgebaut hat,
hat, so müssen
so müssen

das zurückgreifen,
wir auf das zurückgreifen, was wir bei Patienten über
bei unserem Patienten übel'
die Anlässe
die seiner E
Anlässe seiner rkrankung im reifen
Erkrankung reifen Alter
Alter und inin der
der Kind-
Kind-
h eit erfahren haben.
heit haben. Er erkrankte in in den zwanziger
zwan7.igel' Jah ren, als
Jahren, als
er vor die
die Versuchung gestellt
gestellt wurde, ein anderes Mädchen
ei n anderes Mtidchen alsClls
die von ihm längst
die längst Geliebte
Geliebte zuzu heiraten,
heiraten, und
und entzog sich der
entzog sich der
Entscheidung dieses
Entscheidung dieses Konfliktes
Konfliktes durch
durch Aufschub
Aufschub für deren
oller für deren
aller

Vorbereitung erforderlichen
Vorbereitung Tatigkeiten, wozu ihm die
erforderlichen Tätigkeiten, die Neurose
Neurose
die Mittel
die Mittel lieferte.
lieferte. Das Schwanken zwischen
zwischen der
der Geliebten
Geliebten
der anderen
und der anderen läßt
läßt sich
sich auf
auf den Konflikt zwischen dem Ein-
Konflikt zwischen Ein-
fluß des
fluß des Vaters
VaLers und der der Liebe zur Dame reduzieren,
reduzieren, also
nlso auf
nuf
eine Konfliktwahl
eine Konfliktwahl zwischen
zwischen Vater
Vater Sexualobje1<t, wie sie
und Sexualobjekt, sie den
Erinnerungen und
und Zwangseinfällen
Zwangseinfällen zufolge in früher
zufolge schon in früher Kind-
heit bestanden
heit bestallden hatte.
hatte. Überdies
Überdies sein ganzes
ist durch sein
ist ganzes Leben un-un-
verkennbar, daß in bezug
daß in bezug- auf
auf seine
seine Geliebte
Geliebte wie
",ie auf seinen
seinen
Vater ein Widerstreit
Vnter ein V"iderstreit zwischen
zwischen Liebe
Liebe und
und Haß
Haß bei
bei ihm bestand.
bestand .
.Rachephantasien
Rachephantasien und Zwangserscheinungen wie der
und Zwangserscheinungen der Verstehzwang
VCl'stehzwang
oder die
oder die Hantierung
Hantierung mit mit dem Steine
Steine auf
auf der
der Landstraße
Landstraße be-be-
zeugen
zeugen diesen
diesen in
Zwiespalt in
Zwiespalt ihm,
ihm, der
der bis zu
bis zu einem gewissen
gewissen
Grade normal
Grade normal verständlich war, denn die
verständlich war, di e Geliebte
Geliebte hatte
hatte ihm
durch eine
durch erste Abweisung
eine erste Abweisung und durch
durch spätere
spätere Kühle
Kühle Grund
Grund zu
zu
542 K1\in n kreil
rllllJ. grsch ichten
n geschieh ICII

feindseligen
feindseligen Geru hlell gegeben.
Gefühlen gegehen. Aber di e gleiche
Abcr die gleiche Zwiespältigkeit
Zwiespältigkeit.
der Gefühle
der Gefiihle beherrschte,
Lehcrrschte, wie
wie wir
wir durch
tlurch die
die Übersetzung
Übersetzung seiner
seiner
Zwallg~gcdn n kcll erfahren
Zwangsgedanken c rfahrcil haben,
hilben, sein VcrhiHlnjs zum
sem Verhältnis zum Vater,
Vater,
u nd auch
und auch der
der Vater
Vatcr mußte
11111 ßte ihm
ihm in Kind erzeiteIl Grund
111 Kinderzeiten Grund zur
zur
Feindseligkeit gegeben
Feindseligkeit hulJeIl, wie
gegehe n haben, wir fast
wi e wir fnJ;t mit
mit Sicherheit
Sicherheit fest-
fest·
~ telle n
stellen kOlm te ll. Sein
konnten. St!i ll n\l!ii
aus 7.1irtlichkeit.
Zärtlichkeit und
und Feimlseligkeit.
Feindseligkeit zu-
zu-
Sc1 tnm cllgesclztes Verhältnis
sammengesetztes Vcrhältll is zur Geliet.lcn
i'.lIr Geliebten fie l zum
fiel zum großen
großen Teile
Teile
sem e bewußte
In seine
in bewußte Wahrnehmung.
VV uhrn c hl1111llg. Er 111' täuschte
tiil1schtc sich sich höchstens
höchstens
über das
über das Maß1\1aO und
lind übernbc l' dendeTl Ausdruck
Aust.l ru ck des des negativen Gefühls,
ll egutiven Gefühls,
hingegen war
hingegen wnr diedi e einst
ei nst intensiv IJ(!wußt gewesene
i ntell siv bewußt gewesclle Feindseligkeit
Feindseligkeit

gegen den
gegen delI Vater
Vnter ihmih lll längst clllr(kkl, und
liit lgsL entrückt, ulid konnte nur gegen
kOlln tc nur gegen
h efLi gs te n Widerstand
seinet! heftigsten
seinen \Yillcrslmltl ins newuOtsei n zurückgebracht
1115 Bewußtsein zurückgebracht
we rden. In
werden. Jn derde r Verdrängung
Vcnh·üllgu lIg; des des infantilen
inflllltilen Hasses geg"en den
H asses gegen den
Vater erblicken
Vater erhli cken wir w ir jenen Vorga ug, welcher
jellcil Vorgang, ' ...'elcher alles weitere Ge-
nllm. weitere Ge-
sch ehen in
schehen in den nahm eIl der
deli Rahmen Neurose zwang.
de I" Neurose 'l.W<1l1 g.
Die einzeln
Die ei Jlzel1l beihei unserem
unsere m Patienten
Pntiell tcn aufgezählten nllfgcziihlten Gefühls-
Gefühls·
konniktc sind
konflikte ni ch t unabhängig
sind nicht 1Il1auhiillg'ig von sondern paarig mit-
c ill<1l1dc r, sondern
vOll einander, paarig mit-
ei n ander verlötet.
einander
Anhäl!glich~2~
verlötet.

Anhänglichkeit an . -!.I.!2J
Der Hnß
-
denI Vater
Haß gegen
-'- ---- - -----
~egell di die

5111~~n i~!re ll und


Vo ter summieren
e Geliebte
lI~ HI _umgekehrt.
-
mußte sich
Geliebte llIußte
Aber
umg;e1t"C11i-LAber
zur
sich 21lr

die zwei Konfliktströmungen, di e llach


KOJlfliktstrtiJllUllg:CII, die nach diesel' V~riiT;lcllUng er-
dieser Vereinfachung er-
übrigcn,
übrigen, dCI"
der G egen sa t'l. zw
Gegensatz isdu' l1 dem
zwischen dein Vater
Vater uud und Jder Gclit~hten
er Geliebten
und der "Viderspruch
uno Widerspruch VOll von Lieue
Liebe und Hnß Haß in jedem einzelnen
jedem einzelnen
Verlüiltnisse
Verhältnisse habcn
haben inhnlLlich
inhaltlich wie gelletisch
genetisch nj chts miteinander
nichts miteinonder
zu schaffen_
schaffen. Der erst
Dm" erstee deI'
der heiden
beiden Konflikte eentspricht dem
ntspricht dem
ilonnnlcn
normalen SclnwlIlkcll
Schwanken zwischcll
zwischen Maull Mann lind und Weib nls Objekten
als Objekten

der Lieheswa hl, welches


Liebeswahl, welches dem Kind Kindee zuerst 111 in der berühmten
der berühmten
Frage nahe gchl'ncht
gebracht "wird: Wen lmsl
. . i .. ,l : \'\'en hast du lieber, Papa oder
lieber, PapA oder
Mama? 1Ilid
i\'lama? und das
das ihnihn dUdann Jlll dl1rcJls
durchs Le ben bt'gl
Leben trotz aller
citct trotz
begleitet aller

\Verschiedenheiten
'ersch iede nh citcll in der J\lll'llilc..lullg
in der Ausbildung tIer Empfindungsintensitäten
der Empfimlullgsintcnsitäten
lind
und iu in de
derI' Fix ic nlllg der
Fixierung der clHlgiilt.igC
endgültigen Il Scx Nur verliert
llulziele. Nur
Sexualziele. verliert \
diese
diese Gcgcllsiitzlichkcil normalerweise Imid
Gegensätzlichkeit JU.rtlHt.lcr\'\'cisc bald lie den Charakter cles
n Charakter des

scharfen \Yitlers,pnlcl!cs,
scharfen Widerspruches, tles des II1I cr hi (tlichen I~nlwcder
unerbittlichen —
Entweder - .Oder:Oder:
es
es wird Raum fnr
wird Raum für di e I1ngleichen
die Ansprüche bei
ungleichen Allsprlidw der Teile
beider Teile ge-
ge-
I Bemerkungen
Btnu::r!r:ulIgen über
i"sbtJr einen Fall von
einen Fall von 'Zwangsneurose
Zwangsneurose 343
3 4;
schaffen,
schaffen, obwohl
obwohl auch beim
auch beim Normalen
Normalen jede~eit
jederzeit die
Wert-
W ert-
die
$chiüzung des
schätzung des einen
einen Geschlechtes durch
Geschlechtes durch die
die Entwertung
Entwertung des
des
anderen gehoben
anderen gehoben wird.
''lird.
Fremdartiger berührt
Fremdartiger berührt uns
uns der
der andere
andere der
der Konflikte,
Konflikte, .der zwisclten
der zwischen

I Liebe
als
und Haß.
L iebe und Haß.
Haß wahrgenommen
als Haß
yersagt ist,
versagt ist, sich
Wir
Wir wissen,
wahrgenommen wird,
wissen, daß

leicht zum
sich leicht zum Teil
daß beginnende
wird, daß
T eil in
beginnende Verliebtheit
daß Liebe,
Liebe, der
in Haß
Verliebtheit häufig
der die
Haß umsetzt,
häufig
die Befriedigung
umsetzt, und
Befriedigung
und hören
hören von von
den Dichtern,
den Dichtern, daß daU inin stürmischen
stürmischen Stadien
Stadien der
der Verliebtheit
Verliebtheit beide
heide
gegensätzliche Gefühle
gegensätzliche Gefühle eine eine Zeitlang nebeneinander wie
Zeitlang nebeneinander wie imim Wett-
W ett-
!;trcite bestehen
streite bestehen können.
können. Aber Aber ein ein chronisches
chronisches Nebeneinander
Nebeneinander
von Liebe
von Liebe und un d Haß
Haß gegen dieselbe
dieselbe Person, beide Gefühle
Person, beide Gefühle von von
hächster Intensität,
höchster Intensität, setzt
setzt uns Erstaunen. Wir
in Erstaunen.
UDS in Wir hätten
hätten erwartet,
envartet,
daß die
daß die große
große Liebe
Liehe längst den Haß überwunden
längst den überwunden hätte hätte oder
oder
yon ihm
von ihm aufgezehrt
aufgezehrt worden wäre. wäre. Wirklich
V\Tirklich ist
ist ein so1cher Fort-
ein solcher Fort-
besta nd der der Gegensätze
Gegensätze nur nur unter
unter besonderen psychologischen
besonderen psychologischen
bestand
Bedingungen und
Bedingungen und durch
durch Mitwirkung des unhewußten Zustandes
des unbewußten Zustandes
m öglich. Die
möglich. Die Liebe
Liebe hathat denden Haß nicht
nicht auslöschen, sondern nur
auslöschen, sondern nu r
ins Unbewußte
Unbewußte drängen
drängen können Unbewußten
können,1 und im Unbewußten kann er, kann er,
ins
gegen die Aufhebung durch di e Bewußtseinswirkung
durcb die geschützt,
Bewußtseinswirkung geschützt,
gegen die
s1ch erhalten und selbst wachsen. Die bewußte
und selbst bewußte LieheLiebe pflegt
pflegt
sich erhalten
uunter
nter diesen
diesen Umständen reaktionsweise
reaktionsweise zu zu einer besonders hohen
einer besonders hohen
Intensität anzusch,vellen,
Intensität anzuschwellen, damit sie sie der ihrihr konstant
konstant auferlegten
auferlegten

Arbeit
Arbeit gewachsen
gewachsen sei, sei, ihr Verdrängung zurück-
ihr · Gegenspiel in der Verdrängung" zurück-
zuhalten.
zuhalten. Eine sehr sehr frühzeitig,
frühzeitig, in den prähistorischen Kindheits-
prähistorischen Kindheits-

jahren
jahren erfolgte
erfolgte Scheidung der beiden beiden Gegensätze mit Verdrängung
mit Verdrängung
des
des einen
einen Anteiles,
Anteiles, gewöhnlich des des Hasses, scheint die Bedingung
die Bedingung
1
dieser
dieser befremdenden
befremdenden Konstellation des Liebeslebens Liebeslebens zu sein. 1
zu sein.
'~ enn man
Wenn man eine
eine Anzahl
Anzahl von Analysen
Analysen Zwangskranker
Zwangskranker überschaut,
überschaut,

so
so muß man man denden Eind,'u
Eindruck ck gewinnen,
gewinnen, daß ein ein solches
solches Vel·halten
Verhalten

1)
1) Vgl.
Vgl. Die
Die Erörterungen
Erörterungen hierüber
hierüber inin ein er der
einer der etsten
ersten Sittungcn. —
Sitzungen. - [ZU5RU
[Zusatz 192 J:)
192}:]
f.ilt
Für diese
diese Gefüh1s"konstellation
Gefühlskonstellation ist
ist später
später von
"Oll Bleuler
Bleuler deT
der passende
passende Name
Name „Ambi-
"Ambi-
valent
valenz" " geschaffen
geschaffen worden.
worden. V g1. übrigens
Vgl. übrigens die
die spätere
spätere Fortführung
Fortführung dieser
dieser Erörterungen
Erörterungen
im
im Aufsatze
Aufsatze "Die
„Die Disposition
Disposition zur
zur Zwangsneurose"
Zwangsneurose" [Bd. [Bd. YV dieser
dieser Gesamtausga.be].
Gesamtausgabe].

'.
~ ,

344
544 K ra"kcnguclildtCt:1I
Krankengeschichten

yon
von Liebe u nd Haß wie bei unserem PnÜcntcn
und Patienten zu zu oell h5ufig-
den häufie-
~ten,
sten, ausgesprochenstcn
ausgesprochensten und darul11 darum wil hrscllcinlich bedeutsamsten
wahrscheinlich uedeutsamsten
Ch,u-aktcl'cn
Charakteren dei' Zwangsneurose ge
der ZWAngsneurose hUI't.. Aber
gehört. Abel' so so verlockend es es
wäre, das
wäre, dns Prol,lcm
Problem der der "„Neurosen
NcuroscJl wnhl
wähl"" nu aufr dasdlls Triebleben
Triebleben zu zu
bez.ie
beziehen,hen, man m nlt hilthat doch GrUnd Gründee gellug,
genug, dieser dieser Vcrsuclmng
Versuchung aus Das
dem Wege " ' (>ge zu 7.U gehen, und mllß muß sich ~i ch ..-ngcn,
sagen, unß man bei
daß lllfHl bei allen
anel!
NClll'OSen die
Neurosen nnmliclJcn nnt
die nämlichen cnlrilckt cll Triebe als
unterdrückten als Symptomträger

aufd eckt. Der von der Liebe in


aufdeckt. Ul1l.r. l'drrll:~kllng des
in der Unterdrückung des Unbe-
Unbc-
zurückgehaltene Haß
wußten zurückgehAltene Hnß :->piclt.
spielt doch a uch eine
auch ein e große Rolle
Rolle
in der
in der Pathogenese der Hysterie Hysterie und der Pnrnnoia. Paranoia. 'Vir Wir kennen
kennen
das V\'esen
Wesen clcrLiebc
der Liebe zu wenig, wenig, UII1 um hierhi er eineeino bestimmte
besti mmte Ent- Ent-
:-chciduJlg
scheidung zu zu treffe
treffen; n; illsbesondere
insbesondere das döS Vcrh iiltnh; ihres negativen
Verhältnis ncg:-'\Liven
'l.- Faktors'
Faktors":' zur !'sadistischen
iildistischen Kompon Komponente cnt.e der Lihido Libido ist j~t völlig
völlig unge-
ungc-'
kliirl. Es
klärt. Kc; hat
hat {Iilhcr
daher etwn etwa den Wert ',,"ert einer
einer vorläufigen Auskunft,
\'o rWl1li gen Auskunft, 1
WenJ1
wenn wir sagen: sOlgen: in in dCIl \'011 unbewußtem
«'iiJlc JI von
1,csprodll!nc l1 Fällen
den besprochenen ul1hc\'\'l1ßtcm
Hasse sei sei die
elie sadistische
sc'l distischc Komponente der der Liebe konstitutionell
Liebe konstitutionell
bc~onders stark
besonders stark entwickelt gc wesen, habe darum einc
entwi ckelt gewesen, vOl7..eitige
eine vorzeitige ,
und allzual17.u gründliche
gründliche Unterdrückung
Unterdrii ckung erfahren,crfilhren, und nun leiten
nHII leiten

51th die
sich beobachteten Phänomene
die beobachteten Phiillomene der dcl' Neurose
NCllro!'C einerseits
einerseits von der der
I\eflktion in
dllTr,h Reaktion
durch in die dic Höhe getriebenen
getriehencn bewußten Ziirtlichkeit,
bc'wuJ]l.cn Zärtlichkeit,
nndcrscits von dem im
anderseits 1111 Unbewllßtcl1 als
Unbewußten ol!' HaßHoß fortwirkenden
fortwirkenden
Si'ldismus ab.
Sadismus aL.

Haß
Wie
"",'je immer aber
Haß zu zu verstehen
obil chtung an
obachtung
und
und es
übel' dies
" erstehen sein
nn unserem
dies merkwürdige
sein mag,
misercm Patienten
erfreu lich zu
ist erfreulich
ru; ist
merkwiirdigc Verhalten
sein Vorkommen
mng, sein
Pnticlltl'1l über
Verh nltell von Liebe
Vorkommcn ist
über jeden
schen, wie leicht
1.U sehen,
ist. durch
Liehe und
durch die
Zweifel erhaben,
jedell Zweifel
begreiflich nun
leicht. begreiflich
und
die Be-

nun die
Bc-
erhaben,
die
I
r;itselhaften Vorgänge der
rätselhaften der Zwangsneurose
Zwnngsneurose durch durch die dic Beziehung
ßeliehnng
fluf dieses
auf di eses eineeinc MomentMoment werden. Steht Stehl einerei ner intensiven
intensiven LiebeLiebe
fast ebenso
ein fast
ein ebenso starker
starker Haß Hnß hindcn« CJl1gegcJI, so
bindend entgegen, ~o muß die die nächste
nächste
Foi~ '~I~~ p.".:ticlIc~l llI~;;sliih~JI\g sein, sein, ~ei;~~~' \Jn~f~higkeit~
-
Folge
-
eine partielle Willenslähmung
. ,- _ ... - ~- -. --
eine Unfähigkeit zur ,
t) „ja
1)
Und doch
»ia oft
oft habe
doch wenn
hnbe ich
w en n das
ich den
da, je
den Wunsch,
je einträfe,
\Vunsch , ihn
... inlrii(C', ich
ihn nicht
ich weifl,
nicht
ich
wein, ich
melw unter
mehr
würde
dC11 Lebenden
IIn tr! f den
Iloeh viel
wiird(' noch
Lrbcnden zu ~n sehen.
se hl~ II,
lIuglilcklieher sein,
vil'!l unglücklicher sein.
\
I
'0 wehrlos,
so wehrlol , so gan~ wehrlos
'0 ganz wehrlol bin bin ich
ich gegen
gegen ihn,"
ihn," Jagl Alkibiudes
sagt Alk i bin des über den Sokra
über den tes
So k f::lles
im
im Symposion
SYl'npo.ion (übersetzt
(iibersehl \on R. Ksuner).
\'011 R. KftU1H!r).
Bemerkungen iibe,'
Bemerkungen über einen
einen Fall
Fall von
VQn Zwangsneurose 545
545

Entschli~ßung
Entschließung in
in all
all denden Aktionen,
Aktionen, für
o
für welche die
_ _. _- - - -- die Liebe
Liebe das
das
_._ _ _ _ _ _ _ _ _

treibende
treibende MotivMotiv sein
sein soll.
soll. Aber die die Unentschlossenheit bleibt nicht
lange auf eine
-------
Gruppe von Handlungen
lange auf eine Gruppe von Handlungen beschränkt. Denn erstens,
bleibt nicht
erstens,
,,,'elche
welche Handlungen eines Liebenden Liebenden träten nicht nicht mit seinem
seinem
Hauptmotiv in in Beziehung? Zweitens kommt dem s€'xuellen sexuellen Ver-
Ver-
halten eine vorbildliche Macht zu, mit der es es umformend auf

dl
die e übrigen Reaktionen eitles eines Menschen wirkt, und drittens drittens liegt
liegt

es im psychologischen Charakter der Zwangsneurose,


es Zwangsneurose, von dem
l\'l echanismus der Verschiebung den ausgiebigsten
Mechanismus ausgiebigsten Gebrauch zu. zu
machen. So breitet breitet sich
sich diedie Entschlußlähmung allmählich allmählich über

das gesammte Tun des des .l\1enschen


1

Menschen ClUS,aus. I

Damit ist ist die


die Herrschaft von Zw Zwang Zweifel, wie
a ng und Zweifel, wie sie
sie

uns im Seelenleben der der Zwangskranken entgegentreten,


entgegentreten, gegeben.
gegeben.
Der Zweifel
Zweifel entspricht
entspricht der der innern '\i\1Wahrnehmung
ohrnehmung der der Unent-
Unent-
schlossenheit, welche, infolge infolge der Hemmung der Liebe durch
der Liebe den
durch den
Haß, bei jeder beabsichtigten Handlung sich
bei jeder des Kranken
sich des Kranken be- be-
mäch6gt.
mächtigt. Er ist ist eige ntlich ein Zweifel
eigentlich Zweifel an der der Liebe, die ja
Liebe, die ja das
das

subjektiv Sicherste
subjektiv Sicherste sein soUte, der
sein sollte, der auf
auf alles übrige diffundiert
alles übrige diffundiert

und sich!lieh vorzugsweise


vorzugsweise auf das das indifferenteste
indjfferenteste Kleinste verschoben
Kleinste verschoben

hat. Wer an seiner


hat. seiner Liebe zweifelt, darf, muß doch auch
zweifelt, darf, tluch an allem
allem
2
geringeren, zweifeln?
andern, geringeren, z,..·eifeln?:2
ist derselbe
Es ist derselbe Zweifel,
Zweifel, der der bei
bei den Schutzmaßregeln zur zur Un-
sicherheit und
sicherheit und zurzur fortgesetzten
fortgesetzten Wiederholung führt, führt, um diesediese
Unsicherheit zu
Unsicherheit zn bannen,
bannen, der der eses endlich
endlich zustande
zustande bringt,
bringt, daß diese
diese
Schlltzhandlungen, ebenso
Schutzhandlungen ebenso unvollziehbar
LlnvoHziehbar werden
werden wie die die ursprünglich
ursprünglich
gehemmte
gehemmte Liebesentschließung.
LiebeselItschließung. Ich leh mußte anfangsnnfangs meiner Er- Er-
fahrungen eine
fahrungen eine andere
andere und allgemeinere
allgemeinere Ableitung
Ableitung der der Unsicherheit
UnsicherheiL
bei den Zwangskranken
bei Zwangskranken annehmen, die die sich
sich näher
näher an die die Norm

1) Vgl.
1) Vgl. Die
Die Darstellung
Darstellung durch
durch ein
ein Kleinstes
Kleinstes als Wit'ltechnik. 1.1. c.
als Witztechnik, c. S.
S. 64.
64.
2)
2) Hamlets Liebesverse
Hamlets Liebesverse an Ophelill:
an Ophelia:
Doubt thou
Doubt tll()u the
the Stars
stars are
are fite; 1;rt,'
Doubt
Doubt that
thttt the
t!1l swi datll inove;
!11m doth IIIOUt,-
Doubt truth
Doubt tnah to Ce afI liar;
10 be liar;
Bur never
But Joubt I[
nll.'tr doubt (ll , 2.)
lort, (II,
love. : .)
546 I\. rankl!1lgeschich fell
Krankengeschichten

anzusc hließen schien.


anzuschließen schieJJ. Wenn lch
\ \'C11 11 ich 1..
z. ß. während
B. wiilm:.!lId der der Abfassung
Abfnssung
cines Briefes
eines Briefes durch Zwischcnfrngeli einer
durch Zwischenfragen einer andern (lm)eI"Jl PersonPerson gestört
gestört
worden bin,
worden bin, soso empfinde
empfinde ich ich hernach ei ll e berechtigte
h enlil ch eine berechtigte Unsicherheit,
Unsicherheit,
was ich
was idl wohl unter dem
\\'o h l unter dem Einflüsse
Einflusse der dei' Störung geschrichen haben
Stön11lg geschrieben hahen
mag, und
mag, und ich ich bin genötigt, zur
bin genötigt, Sicherheit den
:mr Sicherheit ßrief~ nachdem
deli Brief, nachdem
er fertig
er fertig geworden
geworden ist, norhml.ll~ durchzulesen.
ist, nochmals <.l11l 'C h;ml c~cll. So kOllute ich
So konnte ich
m ei nen) daß
auch meinen,
auch dHO die Jic Unsicherheit
Unsich c rJl cit der der Zwangskranken,
ZwaligsknUJkclI, z.z. B. ß.
Lei ihren
bei ihren Gebeten,
Gebeten, daher daher rühre, rühre, daß daß sich sich ihnen ihnen unaufhörlich
llIHlufhär1ich
unLewu ßte Phantasien
unbewußte Phnntasien als nl ~ Störer
Stör er in iu die dic TiitigTätigkeitkeit des des Betens
ßetens
mengten . Diese
mengten. Diese Annahme
Annnlnne war rirhlig und
wal' richtig lIIHI ist ;st doch
doch leichtleicht mitmit
unserer früheren
unserer fl'ü herclI Behauptung
Dchnuptl111g zu zu \H~1·slj I1l1 l'I1. Es
ersehnen. E$: trifft
trifTt zu, zu, daßdnß die
die
Unsicherhei t, eine
Unsicherheit, eine Schut/tnaßiegel
Schlltz1II flOn:-gel vollzogen
vo lll'.Oge Jl zu llilLe n, von
zu haben, \' on den
den
~ törcnLlcn unbewußten
störenden Ph i1utnsie n herrührt,
unbe\'\'ußteli Phantasien herrü hrt, aber i1hc )' diese Phantasien
tli ese Phantasien J
elIthalten eben
enthalten ebell den gcgeJl teiligl'JI Impuls,
deli gegenteiligen Jrn puJ:;, der gerade durch
der gerade durch das das
"ugewehrt werden sollte.
Gebet abgewehrt !'lol lle. Es
E.s wird
wird dies ci mnnl überdeutlich
di es einmal üucnleutlich ~I

bei unserem
bei P ati ell t e-n, indem die
1I11SCl'em Patienten, die Störung
StOl'lln g nicht lIiclll unbewußt bleibt,
llllbewlIßl bleibt,
sondern sich sicb lautlallt yc ruc hm e u läßt.
vernehmen Wenn er
Jiißt. '-Velin heten will "Gott
Cl' beten will „Gott
~c hü tze sie",
schütze sieu, so so sto'rl.t plötzliclt aus
stürzt plötzlich nus dem UnbewußtenUlllJCW llß tCll ein citt feind-
feind-

seliges "n icht" dazu


„nicht" doy.u heraus,
hemm:, uml und er CI' hut erl'iltCIl, daß
hat erraten, daß es der An-
es der An-
l stumm,
satz zu
satz 2U einem Fluche ist ist (S.(S. 503).
503). Bliebe
Bliehe <Ii lJ llicht ' stumm,
cses „nicht"
dieses

so befände ;luch
so auch Cr er sich
sich im Zust der Unsicherheit und
öllide dCI'
Zustande Unsicherheit und würde
wiiJ-de
.sein
sein Beten immer m crliil1gcJ'lI ; ;auf
ehr \'verlängern;
mehr auf das Lnutw Lautwerden crden hin hin hat
hat
er
er endli
endlichch um; Beten ;lUfgC'gchclI.
das Deten aufgegeben. Ehe I ~h c CI' er dilsdas tut,tat, versuchte
versuchte er er

wie andere ZWllngskl'nnkc


Zwangskranke nllcl'lei allerlei Methoden, UIll um die Einmengung
des Gegensatzes hilltllJlZl1hult(~
des Gegensatzes hintanzuhalten, II, di Verkürzung der
e Vcrkikl.ulIg
die Gebete, das
der Gebete, das

beschl eunigte Auss


beschleunigte prechen dCI'~elbcl1;
Aussprechen derselben; nnden!
andere bebemühen
mühen sich sich jede
jede

solch
solche e SchutzaktiolJ
Schutzaktion sorgfliltig
sorgfältig YOll anderem 1'.11
von nlllicrem „isolieren".
zu "i sulieren". AberAber
alle diese
alle diese T echnik en rl'lIc1ltctl
Techniken auf di«:
fruchten illlr die D Dauer
auer nichts;
nichts; hat der
hat der

liebevolle Impuls
lieuc"olle Impuls in seiner Verschiehung
in seim!l' Verschiebung nuf auf ei
eine geringfügige
ne geringfügige
Handlu
Handlung ng etwas durchführen kUlIl1ell,
etwas durchführelJ können, so so wird
wird ihmihm derder 'feind-
feind-

selige bnld
selige bald auch
auch dnhinfoJg:cll und sei
dahinfolgen lind sein Werk wi
l! ''''crk cder nufhcben.
wieder aufheben.
"~I
Wenncnn da nn der
dann der Zwnl1g~krn1l1e
Zwangskranke dito schwache
die schwa che Stelle
Stelle inin der
der
Sicherung un
Sicherung unseres Seelenlebens, di(~
sere,: ScelclIlehcns, die Ullverliißlichkcit.
Unverläßlichkeit des des Gcdächt-
Gedächt-
BemerJcwzgen über ewen
Bemerkungen Z""aflg$neuro~e
einen Fall von Zwangsneurose 347
547

nisses,
nisses, entdeckt hat,
hat, so knnn
kann er mit iJlrer
ihrer Hilfe den Zweifel auf
aHes
alles ausdehnen, auch auf bereits bereits vollzogene
vollzogene I-bndlungen,
Handlungen, die
noch nicht in Beziehung zum Liebe-Haß-Koxnplex
nicht in Liebe-Hnß-Komplex standen,
standen, und
nuf die
auf ganze Vergangenheit. Ich erinnere
die ganze a11 das
erinnere an das Beispiel
Beispiel jener
jener
Frau, tlie
Frau, eben im Laden einen Kamm für
die eben für ihre
ihre kleine
kleine Tochter
Tochter
gekauft hatte, und nach dem Argwohn an
gekiluft hatte, ihrem Mann zu
an ihrem zu zweifeln
zweifeln

begann,
begann, ob ob sie ihn nicht vielmehr schon
sie ihn schon Hingst Sagt
besessen: Sagt
längst besessen:

diese Fra.u
diese Frau ni cht direkt:
nicht Wenn ich an
direkt: ,",Venn deiner Liebe
an deiner zweifeln
Liebe zweifeln
km111 (u
kann nd dns
(und das ist
ist nur eille
eine Projektion ihres Zweifels an
ihres Zweifels an der
der
eigenen
eigenen Lieb
Liebee zu
zu ihm), ich auch daran,
so kann ich
ihm), 50 so kann
daran, so konn ich an
ich an

Dllem zweifeln, und gibt


allem zweifeln, gibt so
so den verborgenen Sinn des neurotischen
Sinn des neurotischen
Z"yeifels Verständnisse Preis?
Zweifels unserem Verständnisse Preis?
Der ZWDng
Der aber ist
Zwang aber ist ein Kompensation des
ein Versuch zur Kompensotion Zweifels
des Z\ ...·eifels
und zur
und zur Korrektur
Korrektur der Heminungszustände, von
der unerträglichen HemmungszusLände, VOll

denen
denen der
der Zweifel Zeugnis ablegt.
Zweifel Zeugnis ablegt. Ist es endlich
Ist es mit
endlich mit Hilfe der
Hilfe der
Verscltieuung gelungen,
Verschiebung gelungen) irgendeinen tIer
der gehemmLen Vorsätze zum
gehemmten Vorsätze zum
Entschluß zu
Entschluß zu bringen, so muß dieser
bringen, so werden;
dieser ausgeführt werden; es ist
ausgeführt es ist
freilich nicht
freilich nicht der
der ursprüngliche
ursprüngliche mehr, aber
aber die
die dort
dort aufgestaute
aufgestaute
Energie wird
Energie w ird auf
auf die Ge]egenheit~
die Gelegenheit, der Ersatzhandlung
iln der
an Ersatzhandlung ihre
ihre
.Abfuhr
Abfuhr zu
zu finden, nicht mehr verzichten.
finden, nicht verzichten. Sie
Sie äußert
äußert sich
sich also
Also in
in Ge-
Ge-
boten und Verboten, indem bald
boten bald der
der zärtliche,
zörtliche, bald
bald der
der feindliche
feindliche
diesen Weg
Impuls diesen zur Abfuhr
"Veg zur Abfuhr erobert.
erobert. Die Spannung, wenn
Die Spannung, wenn das
das
nicht ausgeführt
Zwangsgebot nicht soll, ist
ausgeführt werden soll, ist eine unerträgliche und
eine unerträgliche
wird als höchste Angst wahrgenommen.
"vird als Jer Weg
'wahrgenommell. Aber der vVeg selbst
selbst zu
der auf ein
der ein Kleinstes
Kleinstes verschobenen Ersatzhandlung wird so
so heiß
heiß um-
stritten, daß diese
stritten, diese meist 11m' als
meist nur Schlltzmaßregel im engsten
als Schutzmaßregel engsten An-
schlusse an einen
schlüsse einen abzuwehrenden
obzllwehrenden Impuls durchgesetzt
durchgesetzt werden kann.kann.
Durch eineeine Art
Art von Regression
Regressi on treten
treten ferner vorbereitende
"orbel'eiLEmde
Akte an
Akte .lie Stelle
all die Stelle der
.ler endgültigen
endgilltigen Entschließung,
En tschließung, dasdas Denken
Denken
ersetzt das
ersetzt Handeln, und
das Handeln, und irgendeine
irgendeine Gedankenvorstufe
Ge..lankenvorsture der der Tat
Tat
setzt sich
setzt mit Zwangsgewalt
sich mit Zwallgsgewalt durch
durch anstatt ..leT Ersatzhandlung.
anstatt der Ersatzhandlung.
Je nachdem diese
Je Regression vom
diese Regression aufs Denken mehr
Handeln aufs
V01n Handeln mehr
oder weniger
oder weniger ausgeprägt ist, nimmt
ausgeprägt ist, llimmt der
der Fall
Fall von Z~'\'angslleurose
"on Zwangsneurose
54-8 Kranke" geschiehteIl
Krankengeschichten

den CharaktCl'
Charakter des Z\>"angsdcnkcJls
Zwangsdenkens (Zw nngsvoJ-stel1ung) oder des
(Zwangsvorstellung)
Zwangshandelns im engeren Sinne an.
ZwangshanclelJls an. Diese eigentlichen Z'\\'augs- Zwangs-
handlungen werden aber dadurch ennuglicht,
nur dndul'ch
aher nlll' ermöglicht, tJnß daß in in ihnen

eine Art Versö


eine hnung der heiden
Versöhnung beiden einander bekämpfenden
bekiimpfemlcn Impulse
in Kompromißbildllngen
in Kompromißbildungen statt statt llnt.
hat. Die 'l..wnngslllll1:dlungen
Zwangshandlungen nähern nähel'll
sich nämlich immer mehr, und je je länger das Leiden ttnclnucrt, um so
L eiden andauert, so
del1l1icher, den infantilen Sexualhandlungen
deutlicher, Scxunlhnndll.lllgen nach Art der Ononie. Onanie. So
ist es bei
ist es bei dieser Form der Neurose doch 7011 Liehesakten gekommen,
zu Liebesakten
aber nUf nur mit Zuhilfenolnne
Zuhilfenahme einer einer neuen
lIemm Regression,
l\ eg ression, lIicht mehl' zu
nicht mehr
Akten, die
Akten, die ei ner Person gelten,
einer gelten, dem Objekte von Liebe und Haß,
\'011 Liebe
sondern zu autoerotischen Hondlnngcn
zu autoerotischen Handlungen wie in in der Kindheit.
Kindheil.
Die erstere Regression, die
erstere Regression, die vom Haudcll1
Handeln aufs ilt1f~ Denken,
D enken, wird durch
eiTlen ~landern
einen nc1ern an
iln der Entstehung der dei' Neurose beteiligten Faktor
Neul'ose beteiligten Fn1(tor be-
bL"-
gUnRligt.
günstigt. EinKin fast
fast regelmäßiges
regelmäßiges Vorkoullnnis
Vorkommnis in G e..~hic1ltell der
in den Geschichten

ZWflllgskranken ist
Zwangskranken ist das
dns frühzeitige
f)·ii.hzeitige Auftreten
Auftretell und IIIlU die
die vo)· ...eitige Ver-
vorzeitige Ver-
I drängung
driing"ng des sexuellen SChilU- Schau- undund'Wißtriebes,
Vißll'iebes, derder jajn auch
nuch bei bei unserem
uuserem
1 1
\ Patienten ein ein Stück seiner infantilen
infnntilen Sexualbetätigung
Scxllalbetijtigung dirigiel1.dirigiert.

'~1i r haben
Wir hflben derder Bedeutung der der sadistischen
sadistischen Komponente
Kompollcnte für für
die Genese
die Gcnese der der Zwangsneurose
Zwnngsneurose bereits .gcllachl; wo
bereit s gedacht; der Wißtrieb
''\'0 der

in der
in der Konstitution des des Zwangskranken
Zwemgskl'onkeil überwiegt,
übel'wiegt, da wird das
dn wird dus
. Grübeln
GrÜbeln zum Hauptsymptom der der Neurose.
Neurose. Der Denkvorgang Denl\vorgnng
se1bst wird sexualisiert,
selbst sexuulisie)·t, indem
indern die die sexuelle
scxuel1c Lusl,Lust, die die sich sich sonst
sonst
auf den Inhalt
auf Inhalt des des Denkens bezieht, bezieht, aufflnf den Denkakt Dcnknkt selbst seIhst
gewendet wird,wird, und die die Befriedigung
Befriedigung beim Erreichen Et"l'cichclI eines eines Denk-
ergebnisses wird als
ergebnisses fils sexuelle
sexuelle Befriedigung
Befriedigullg empfunden.
cmpfunden. Diese Diese
Beziehung des
Beziehung des Wißtriebes zu den deu Denkvorgängen
DeukvoJ'giingen macht mncht ihn
. besonders
besonders geeignet,
geeignet, in in den verschiedenen
verschieUCllClJ Formen Formell der Zwangs- Zwang5-
neurose, an denen er
neurose, er Anteil
Anteil hat,
hOl, diedie Energie,
Energie, die di e sich vergeblich
siell vergeblich
zur Handlung
zur Hnndlung durchzudringen bemüh bemüht, aufs
I,nufs Denken zu zu locken,
locken,
wo sich
sich die l\1öglichkeit einer
eHe Möglichkeit eIße)' andern
amlern Art Art. von Lustbcfriedlgung
"Oll Lustbefriedigung
bietet. So So kann
konn sich
sich mit Hilfe Hilfe des ~r ißtri(>bes die
des Wißtriebes die Ersatzhandlung
Ersatzhandlung
bietet.
--
1) Hiermit
1) HiermiL hängt
lüingt wahrscheinlich
wahrscheinlich auch
BliCh die
die im
im Durchschnitt
Dmchschniu recht
f't'cl ll große
große intellek-
intellek-
tuelll: Begabung
tuelle Bl'gnhllng der
der Zwangskranken UI~mnIlW.
Zl\'angskrnnken zusammen.
) Bemerkungen über
Bemerkungen über einen
einen Fall Zl/)al/g~lIellro~c
1!On Zwangsneurose
Fall von 349
54g

durch vorbereitende
durch vorbereitende Denkakte
Dcnknkte weiter
weiter ersetzen.
ersetzen, Der
Der Aufschub
Aufschub im
Im

Handeln findet
Handeln finde t aber
aber bald
bald seinen
seinen Ersatz durch das
Ersatz durch das Verweilen
Verweilen im
1m
Denken, und
Denken, und der
der ganze
ganze Prozeß
Prozeß ist
ist schließlich mit Erhaltung
schHeßIjch mit Erhaltung all
oll
seiner Eigentümlichkeiten
seiner Eigentümllchkeiten auf ein
auf ein neu es Gebiet
neues Gebiet übersetzt, \'\'1e
üb ersetzt, wie
die
die Amerikaner ein
Amerikaner ei n Haus
Haus zu
zu „moven"
"mauen" vermögen.
, 'ermöge n,
Ich würde
Ich mich nun
\'\'ürde mich nun getrauen,
getrauen, den
den lange
lange gesuchten psycho-
gesuchten psycho-
logisch en Charakter,
logischen Charakter, der
der den Produkten der der Zwangsneurose
Zwangsneurose das
das
,,'lv\'angsartige" verleiht,
„Zwangsartige" in Anlehnung
YCl'lciht, in Anlehnung an die oben
au die oben stehenden
stehende n Er-
Er-
öl'terungen zu
örterungen zu bestimmen. Zwanghaft werden
bestimmen, Zwanghaft solche Denkvorgänge,
w el'd en solche Denkvorgänge,
welch e (infolge
welche (infolge der Gegen satzhemrnullg am
der Gegensatzhemmung motorischen Ende
am motorischen Ende der
der
Denksysteme) mit
Denksysteme) mit einem —
einem - qualitativ
qualitflliv wie
"... ie quantitativ —
qualltitativ - sonst nur
SOllst nur
das
für das
für Handeln bestimmten Energieaufwand unternommen werden,
Handeln bestimmten werden,
nlso Gedanken,
also G edan k e n, die die regressiv
r egressiv Taten müssen. Die
T a t e n vertreten müsse n. Die An-
An-
na hme wird
nahme wird wohl
"\. .'obl keinen
1(einen Widerspruch
VVidersprl1ch erfahren, das Denken
erfa hren, daß das Denken sonst
sonst
ökonomischen
.1\15 ökonomischen
aus Energieverschieb ungen
Gründen mit kleineren Energieverschiebungen
(wnlu'scheinlich auf
(wahrscheinlich Niveau) betrieben
auf höherem Niveau) betrieben wird
wird als
als das
das zur Ab-
ZU1' Ab-

fu hr und
fuhr und zur
zur Veränderung
Vcrände nmg der
der Außenwelt bestimmte Handeln.
Außen'\.velt bestimmte Handeln,
vVas als
Was als Zwangsgedanke überstark zum Bewußtsein
ZW3ngsgedanke überstark Bewußtsein durchge-
durchge-
druno-en ist, muß nun ggegen
drungen ist, egen die auflösenden Bemühungen des
die auflösenden des
bewußten D
bewußten en kens versichert
Denkens wer den. Wir
versicherL werden. VVir wissen
wissen bereits,
bereits, daß
dieser Schutz durch die Entstellung
dieser Schutz En tste ll un g erreicht wird, welche der
Zwnngsgedanke vor seinem
Zwangsgedanke seinem Bewußtwerden erfahren hat. hat, Doch ist
ist
dies nicht
dies nicht das einzige 1\1ittel.
das einzige Mittel. Üherdi
Überdieses wird
Wil"d selten
selten versäumt, diedie
ejnzelne Zwangsidee der Situation
einzelne Situation ihrer Entstehung zu entrücken,
in welcher
in sie trot7.
,"veIch er sie trotz der Entstellung am leichtesten
leichtesten dem Verstän dnisse
Verständnisse
zugänglich wäre. In dieser Absicht wird ei
zugänglich nerseits ein
einerseits Inte r vall
ein Intervall

zwischen di~.~_th~g=ne
die pathogene Situation un d die
Situation und abf~~de ZWMagsid;'e
die abfolgende Zwangsidee
f;1g~~~b5~ b ~n, ~~lc~~
eingeschoben,
,e'i welches _ :li~_~~u.~~!~:{~;schun~~:~~:
die Kausalerforschungen des ~ b~~~ßten
bewußten
Denkens
Denkens irre
- führt;
führt; anderseits
anderseits wird
wird der
der Inhalt
Inhalt der
der Zwangsidee
Zwangsidee du rch
durch
_ .- - irre '

Verallgemeinerung aus seinen speziellen Beziehungen gelöst. gelöst.

Ein Beispiel
Beispiel hiefü
hiefür Patient im "Verstehnvang"
r gibt unser Patient „Verstehzwang"
(S,
(S. 5° 0); ein
500); ein besseres
besseres vielleicht
vielleicht eine andere Kranke, die sich

verbot,
verbot, irgend
irgendwelchen tragen,, obwohl die Vel'an-
welchen Schmuck zu tragen Veran-
550 K rallkengcschichlen
Krankengeschichten

lass ung auf em


lassung einziges Schmuckstück zurückging, um welches
ein eInzIges
sie
sie ihre
ihre Mutter beneidet hatte, hatte, und von dem sie horrte) es würde
sie hoffte,

i11r
ihr del"cinst
dereinst durch Erhschaft
Erbschaft 'l.ufnllen, Endlic.h dient noch zum
zufallen. Endlich

Schutze
Schutze der der Zwangsidee gegen die LÖSl1ngslll'hcit der
die bewußte Lösungsarbeit der
unhestimmt
unbestimmt oder z\veid eutig gewählte
zweideutig WOl't};mt, 'wenn
gewöhlte Wortlaut, w enn man diesen diesen
,'on
von der der ein h eitlichen Entst
einheitlichen eHung absondern
Entstellung Ahsondern will. will. Dieser
Dieser miß-miß-
verstandene "Vort.laut
Wortlaut kfllm kann nun nl1n in die die D eingehen und
eliri en eingehen
Delirien und
die weiteren Fortbildungen odel'
die oder Ersch:l'mgcll
Ersetzungen des des Zwanges
Zwallges werden
werden
an das Mißverstöndllis anknnpfen rmstatt
Mißverständnis anknüpfen anstatt an im dell richtigen Text.
den richtigen Text.
Doch kann man beobachten~ beobachten, daß di ese Delirien
diese Delirien bestrebtbestrebt sind,
sind,

immer wieder neue nelle Beziehungen zu dem nicht im bewußten bewußLen Denken Denken
aufgenommenen Gehalt und un<] WOl'tlrlll
Wortlautt des de,Ci ZW<lng;cli
Zwanges zu Zl l g ewinnen.
gewinnen.
Einer einzigen
Einer ei nzigen Bemerkung
Bemerk ung wegen möchte ich i<:1, 110ch
noch zum zu m Trieb-
Trieh-.
lehell
leben der der Zwangsneurose
ZWilrlgsneUl'ose zurückkehren,
zurückkehren. Unser Un~~enL Patient erwieserwies _
sich auch als
sich "I~ ein
ein Riecher,
Rie cher, dm' seiner Behauptung
nild. seiner
der nach Behauptung i11 in der
der
Kindh
Kindheit eit wiewie einein Hund - jeden jcde~ - Menschen
MCllsc){".m nach nach- Jt:;-nGcrucil
dem Geruch
erkäilnt hatte,
erkannt llD_ttc1 und dem nuch auch heuteh Pllte ~ noch Riechwahrnehmungen
n icch~:~';h;.~ch~;llllgen
sagten als
mehr sagten als anderen. Ich habe
<llHlpren,l Ich
1
hnbc ähnliches
iihnlirhcs auch auch bei bei anderen
anderen
Neu rotik ern, Zwangskranken
Neurotikern, Zwangskrallkeil und H )'~t crikel'~l gefunden
Ilnd Hysterikern gcfulHlen und ge-
und ge-
lernt, der
lernt, Roll e einer
deT Rolle einer seit der Kindheit
seit der Kindh ei t untergegangenen
Ull1 cI'gcgtlngencn RiechlustRiechlllst
2
in der
in der Genese
Genesc ,der Neuroscn Rechnung
der Neurosen Hechnung zu tragen. tr'lgen. :1 Ganz
GAnz allgemein
allgemein
möchte ich die Frage
ich die FrClge aufwerfen, ni cht. die
clllf\'\'erfcll, ob nicht di e mit der Abkehrung
mi t der Abkehrung
des Menschen
des M enschen vom Erdboden Erdbodcn unvermeidlich
unverm eidli ch gewordene gcwol'(lene Ver- Ver-
kümmerung
kümm elung des des Geruchsinnes
Geruchslnnes und die di e soso hergestellte
hergestellte organische
organische
Verdrängung der der Riechlust
RiechlusL eineneinen guten Allte~l an
guten Anteil seine)' Befähigung
An seiner BefHhigung
zu neuroti schen Erkrankungen haben kann.
Zu neurotischen k<lTIn , Es Es ergäbe
el'glit,e sich
sich einein
Verständnis dafür,
Verständnis dafür, daßdaß bei
bei steigender gc r;1I1(~ das
Kultur gerade
sleigender Kultur das Sexualleben
SexunlIeben
die Opfer der
die der Verdrängung bringen hringen muß. muß, Wir wissen ja
VVi)' wissen in längst,
Hingst, welch
welch
inniger Zusammenhang
inniger Zusammenhnng in in der
deI" tierischen
ticrischen Organisation
Organisation zwischen zwischen dem
Sexuahrieb und der
Sexualtrieb der Funktion
Funktion des des Riechorgans
RlcchOl'galls hergestellt
hergcslelll ist. 1St.

'1) leh füge


1) Ich füge hinzu,
llin11l . daß
daß in
ill seinen Kjllrl~rjnlln!ll starke
seinen Kinderjahren ~t 8rk e koprophile
koprophile Neigungen g~­
Neigungen ge-
waltet hatten.
waltet hfltten. Dazu
DUll diedie bereits
bereits betonte
betonte Analerotik (5, 520).
Analcrotik (S. 5:!u),
2) z,
'Z ) Z. B, bei
B. ~ewis~en
bei gewissen Formen
Formen des Feli!chisnlll~,
des Fetischismus.
Bemerkungen über
Bemerkungen iiher einen
eznen Fall
Fall von
von Zwangsneurose
Zwangslleurose t«i

Zum
Zum. Schlüsse
Schluss<:' die~e~ _ Arbeit
dieser Arbelt will
.vill ich
ich die
die Hoffn.u ng aussprechen,
Hoffnung aussprechen,
daß meine
daß in jedem
meIne in jedem Sinne unvollstän~ig~~~ ,.~it:~ilu~gen
Sinne unvollständigen Mitteilungen wenigsten
wenigsten
anderen
anderen
.__ die Anregung ~hringen
die Anlegung mögen
bringen_ mögen,
__.~
durch
. _ . _ _t _durch
__ __ \,'eite~e-V~;ti
weitere
._ _ •• _ .ef~
_ _ _Vertiefung
~ b

in das
in dilS Studium der
Studium Z,~~ n~neurose mehr
der Zwangsneurose m eh!.~utilg~
zutage . zu
?-u fördern.
rcirdern~s­Das
Charakteristische dieser
Charakteristische di eser Neurose,
Neurose, das,
das, was
was sie
sie von
von derder Hysterie
t-i;sterie
unterscheidet,
unterscheidet, ist meines
m eines Erachtens
ist nicht im
Erachtens nicht im Triebleben,
Triebleben, sondern
sondern

, in den
in den psychologischen
psychologischen Verhältnissen
Patienten nicht
Patienten
Verhältnissen zu
Hicht verlassen, ohne dem
verlassen, ohne
zu suchen.
suchen. Ich
Ich kann
Eindrucke Worte
dem Eindrucke
kann meinen
Worte zu
meinen
zu leihen,
1eihen,

, daß
daß er
er
würde sagen:
gleichsam
sagen: in
in eine
_~lr~i
in
in
eine unbewußte
~ers~nli~E~::i !~n_ zerfallen
drei __ Persönlichkeiten

unbewußte und zwei


~er.füll_en war;
zwej vorbewußte,
war L ich
vorhewußte, zwischen
kh
zwischen
deneu sein
denen sein Bewußtsein
Be\'vußtsein oszillieren
o...zil1iel'en konnte.
konnte, Sein Unbewußtes um-
Sein Unbewußtes um -
schloß die
schloß die frühzeitig unterdrückten, als
frül17.eitig unterdrückten, als leidenschaftlich
leidenschaftlichund
und böse
böse

f
I
bezejchnenden Regungen;
Zu bezeichnenden
zu
gut, lebensfroh,
gut,
Regungen; in
lebensfroh, überlegen,
Normalzustande war
in seinem Normalzustande
überleg'en, klug und aufgeklärt,
au fgeklärt, aber
aber in
war er
er
in einer
eine]"
dritten psychischen
dritten psychischen Organisation
Organisation huldigte
huldigte erer dem Aberg-lauben
Aberglauben
und der
und der Askese,
Askese, so so daß er Überzeugungen haben
er zwei Überzeugungen haben und und
zweierlei Weltanschauungen
zweierlei vertreten konnte.
"\Veltanschauungen vertreten Diese vorbewußte
konnte, Diese vorbewuß te
Person enthielt vorwiegend die
Person enthielt die Reaktionsbildungen
Reaktionsbildungen auf auf seine
seine
verdrfingten Wünsche,
verdrängten VVünsche, und es es war
",'ar leicht vorherzusehen, daß
leicht vorherzusehen, daß sie
sie
bei weiterem Bestände
bei weiterem Bestande der Kl'ankheit
Krankheit die die normale Person auf-
gezehrt hätte,
gezehrt IcJl habe jetzt
hätte. Ich jetzt Gelegenheit,
Gelegenheit, eine an schweren

[ Zwangshandlungen leidende Dame zu studieren,


'I\Teise
Weise in eine tolerante,
in eine
studieren 1 die
die in
in ähnlicher
to]eri'\l1te, heitere und in eine schwer verdüsterte,
verdüsterte,

~ asketische Persönlichkeit
asketische
IIch
Persönlichkeit zerfallen
ch vorschiebt,
vorschiebt, während sie
zerfallen ist,
ist, die el'stere

sie von der letzteren


erstere als ihr offizielles
als ihr offizielles

beherrscht wird.
letzteren beherrscht wird,
ßeide psychischen Organisationen
Beide Organisationen haben Zugang zu ihrem Bewußt-
sei n, und
sein und hinter
hinter eier
der asketischen
asketischen Person ist i~t das
das ihr
ihr völlig
völlig unbekannte

Unbe'\;'ußte ihres V\1esens


Unbewußte Wesens aufzufinden, bestehend aus uralten, uralten,
1

lÄngst
längst verdrängten
verdrängten VVunschregungen,
Wunschregungen. I

, Patient,, dem die


1) [wsa!:
I) [Zusatz 191; :] D
192):] er Patient
Der die mitgeteilte Analyse seine
mitgeteilte Analyse seine psychische
psychische \\
Gesundheit l'.;edergegeben
wiedergegeben hatte,
hatte, ist
ist wie soviele
soviele and ere werh'olle
andere wertvolle und hoffnungsvolle
hoffnung svolle
iunge
junge Männer im großen Krieg umgekommen.
r
I
I

PSYCHOANALYTISCHE BEMER-
KUNGEN ÜBER EINEN AUTOBIO-
GRAPHISCH BESCHRIEBENEN
FALL VON PARANOIA (DEMENTIA
PARANOIDES) II

I
L
Die ~Ps)"choanal)"tischcll BCII/crkungen
„Psychoanalytischen Bemerkungen über clIlen autobiographisch be-
einen autobiographisch be-
schriebenen Fall
schriebenen Fall 'VOll
von Paranoia ((Dementia
Dementia paranoides/'
paranoides)" erschienen
erschienen IJII
1911 im
"„Jahrbuch
Jahrbuch für psychomlfllytische und psychopathologische
für psychoanalytische fJsychopllthologischc Forschungen
Forschullgen",
',

II!, Erste
Bd. III, Erste Hälfte,
Hiiifte, (Verlag Franz
Frafl'= Deuticke,
Dcuticlw, Leipzig
Leipzig u. —
rPien), - dl'r
/l. Wien)., der
"Nachtrag" dazll in
„Nachtrag" dazu der Zweiten
in der Zweiten Hälfte dieses Bandes,
I-läifte dieses —
Balldes, - heide
beide Arbeiten
dann inin der
der "Sammlung kleiner Schriften zur
„Sammlung kleiner zur Neurosenlehre.
Neurosen/ehre. Vonron Prof.
Prof.
FreIui." Dritte
Dr. Sigm. Freud." Dritte Folge {ebendort /91},. 2.
(ebendort 19IJ; AIIJl. 1921).
2. Aufl. —
I<?2l). - Die
Aufnahme in diese Gesamtausgabe erfolgt
in diese elfolgt mitmit Genehmigung des genan1llm
des geiuinnteii
Verlages.
Die analytische
Die analytische Untersuchung
Untersuchung der
der Paranoia
Pa nmoia bietet
bietet uns
unI; Ärzten,
Ärzten,
die nicht
die uicht an öffentlichen
an öffentlichen Anstalten
Anstalten tätig
tätig sind,
sind, Schwierigkeiten
Schwierigkeitell
besonderer Natur.
besonderer Natur. Wir
Wir können
können solche
solche Kranke nicht annehmen
Kranke nicht annehmen
oder nicht
oder nicht lange
lange behalten,
behalten, weil
weil die
die Aussicht
Aussicht auf
auf therapeutischen
therapeutischen
Erfolg die
Erfolg die Bedingung
Bedingung unserer
unserer Behandlung
Behandlung ist.
ist. So trifft
So trifft es
es sich
sich
a1so nur
also nUT ausnahmsweise, daß
ausnahmsweise, daß ich
ich einen
einen tieferen
tieferen Einblick
Einblick in
in die
die
Struktur der
Struktur der Paranoia
Paranoia machen
machen kann,
kann, sei
sei es,
es, daß die Unsicherheit
daß die Unl;icherheit
der nicht
der nicht immer
immer leichten
1eichten Diagnose
Diagnose den
den Versuch
Versuch einer Beein-
einer Beein-
flussung rechtfertigt,
flussung rechtfertigt, sei es,
sei es, daß ichich den
den Bitten der Angehörigen
Bitten der Angehörigen
nachgebe und
nachgebe und einen
einen solchen
solchen Kranken
Kranlmn trotz
trotz der
der gesicherten
gesicherten
Diagnose für
Diagnose für eine
eine gewisse
gewisse Zeit
Zeit in
in Behandlung nehme.
Behandlung nehme. Ich Ich sehe
sehe
sonst natürlich
sonst natürlich Paranoiker
Paranoiker (und Demente) genug und
Demente) genug und erfahre
erfahre von
von
ihnen soviel wi~
ihnen soviel wie andere Psychiater
Psychiater von ihren Fällen, aber das
von ihren Fällen, aber das

reicht
reicht inin der nicht aus, um analytische
der Regel ßlcht analytische Entscheidungen
Entscheidungen
zu
zu treffen.
treffen.
Die
Die psychoanalytische Untersuchung der Paranoia wäre über-
haupt
haupt unmöglich, wenn die Kranken nicht die die Eigentümlichkeit

besäßen,
besäßen, allerdings in entstellter Form, gerade das zu verraten,
was
was die anderen Neurotiker als
die anderen als Geheimnis verbergen. Da die
Paranoiker
Paranoiker nicht zur Überwindung ihrer inneren Widerstände' Widerstände"
gezwungen
gezwungen werdenwerden können
können und und ohnedies
ohnedies nur sagen,
sagen, was
was sie
sie

sagen
sagen wollen,
wollen, darf
darf gerade
gerade bei
bei dieser
dieser Affektion
Affektion derder schriftliche
schriftliche

Bericht
Bericht oder
oder die
die gedruckte
gedruckte Krankengeschichte
Krankengeschichte als Ersatz für
als Ersatz für die
die

persönliche
persönliche Bekanntschaft
Bekanntschaft mit mit dem
dem Kranken
Kranken eintreten.
eintreten. Ich
Ich halte
halte

es
es darum
darum nicht
nicht für
für unstatthaft,
unstatthaft, analytische
analytische Deutungen
Deutungen an an die
die

Krankengeschichte
Krankengeschichte eines eines Paranoikers
Paranoikers (Dementia
(Dementia paranoides)
paranoides) zu zu
,,'
23'
55^ Kr" llJfCllgr.schich (,."
Krankengeschichten

knüpfen,
knüpfen, den ich nIe nie gesehen habe, der aber seine seine Krnnkenge-
Krankenge-
schichte
schichte selbst beschrieben und zu zurr öffentlichen Kenntnis durch
den Druck geLmcht
gebracht hat.
hat.

Es istist dies der ehemalige siichsischesächsische Scnatsprtisideut


Senatspräsident Dr. Dr. jur.
jur.

Daniel Pau}Paul Schreber,


Schreber, dessen
dessen "Denkwürdigkei
„Denkwürdigkeiten ten eines
eines Nerven-
kranken" im Jilhre Jahre 1905 als als Buch erschienen sind und, wenn
sind und,
ich recht berichtet bin, ein ziemlich großes Interesse Interesse beibei den

Psychiatern
Ps)-chiatern en'\'eckt
erweckt haben. Es ist. ist möglich, daß Dr. Schre
Schreberber
heute noch lebt und sich von seinem 19°5 1905 vertretenen Wahn-
system so so weit zurückgezoge
zurückgezogen n ha t, daß er diese
hat, ßemcrkungen
diese Bemerkungen
' üher
über sein
sein ßuch
Buch peinlich empfindet. Soweit er er abe
aberr die
die Identität
Identität

seiner
seiner heutigen
heutigen Persönlichl<eit
Persönlichkeit mit mit der damaligen noch festhält, festhält,

darf ich
ich mich auf seine seine eigen
eigenenen Argumente berufen,herufen, die der
die der

"geistig hochstehende Mann von


„geistig hochstehende von lIngc\'\'öhnlich
ungewöhnlich scharfem Verstand Verstand
U1
1
und scharfeT
scharfer Beobachlungsgabc
Beobachtungsgabe" den Bemühungen, ihn ihn von der
Publikation ilh,.uhalten, entgcgansetzte: "Dnbei
abzuhalten, entgegensetzte: „Dabei habe ich ich mir diedie
Bedenken nicht verhehlt,
verhehlt, die die einer Veröffentlichung entgegen-

zusteh en scheinen: es
zustehen es handelt sich sich namentlich um die die Rücksicht
auf einzelne
auf einzelne noch lebendelebenoe Personen.
PCT::;oncn. Auf der der andern
emdern Seite bin
Seite bin

ich der Meinung, daß


ich dnß esC." für
für diedie Wissenschaft
Wissenschaft und llnrl für
für die
die Er-
:kenntnis religiöser
kenntnis religiöser Wahrheiten
VVahrheitell von VOll Wert seinsein könnte,
könnte, wenn noch
bei Lebzeiten irgend welche
bei meinen Lebzeiten we1che Beobachtungen von berufener berufener
.Seite an meinem
•Seite meinenl Körper und meinen persönlichen persönlichen Schicksalen
Schicksalen zu
ermöglichen wären.
ermöglichen Dieser Erwägung gegenüber
wären. Dieser gegenilbel' müssen alle alle
3
persönlichen Rücksichten schweigen."
persönlichen schweigen. ((2 einer andern
An einer andcrn Stelle
Stelle
des Buches
des Buches spricht er aus,
spricht er aus, daß
daß erer sich
sich entschlossen
entschlossen habe,
habe, an dem
Vorhaben
Vor:haben der der Veröffentlichung
Veröffentlichung festzuhalten,
fcsb.uhalten, auch
ouch wenn
wenn sein
sein Arzt
Al7.t
Geh. Rat Dr.
Geh. Rat Dr. Flechsig
Flechsig in in Leipzig
L ei pzig deswegen
deswegen die die Anklage
Anklage gegen
gegen
ihn erheben
ihn erheben würde.
würde. Er mutet mutet dabei
dnbei Flechsig
Flechsig dasselbe
dasselbe zu,
zu, was
was
ihm
ihm selbst
selbst jetzt
jetzt von meiner Seite Seite zugemutet
zugemutet wird:
wird: „Ich
"Ich hoffe,
hoffe,

1) Diese
1) Diese gewiß
gewiß nicht
ni<:ht unberechtigte
unberechtigte Sclbstcharaktcristik
Selbslchnrnkteristik findet
findet sich
lich auf S. 55
a\lf S. des
55 des
Schreb
Sehreberlehen Duehes.
ersehen Buches.

2} Vorrede
2) Vorrede der
der „Denkwürdigkeiten".
.,Denkwürdigkeiten".
i V
Über einen autobiographisch beJchrieh~nen
ber eUlell beschriebenen Fall 1JOll P aranoia
von Paranoia 557
1^7

daß
daß dann auch bei Geh. Geh. Rat Prof. Dr. Flechsig das
Prof. Dr. das wissen-
wissen-
Interesse an dem Inhalte
schaftliche ]nteresse Inhalte meiner Denkwürdigkeiten
etwaige persönliche
persönliche Empfindlichkeitell wUrde. "
Empfindlichkeiten zurückdrängen würde."
'Wiewohl
VViewohl ich
ich im folgenden alle
alle Stellen
Stellen der "Denkv\'ürdigkeitenU,
der „Denkwürdigkeiten",
die meine Deutungen stützen, im VVortlaut
die o. nfOhren werde, bitte
Wortlaut anführen bitte
ich doch die
ich L eser dieser
die Leser dieser ArLeit, sich vorher
Arbeit, sich mit dem Buche
vorher mit
wenigstens uurch
durch einmalige Lektüre yertraut
vertraut zuzu machen.
ma.chen.

!

KRANKENGESCHICHTE
KRANKENGESCHICHTE

(Dr.
(Dr. Schreber berichtet):
Schreber berichtet) : I „Ich
1
" Ich bin zweimt'l] nervenkrank
bin zweimal ner venkl'<lnk ge-
ge-
heide Male
wesen, beide Male infolge
infolge von geistiger
geistiger Überanstrengung;
Ühernllstrengung; das das
erstemal (als Landesgerichtsdirektor
erstemal. (als Landcsgerichtsctirektor in in Chemnitz)
Chemnitz) aus
aus Anlaß
Anlaß einer
einer
Heichslagskandidatur, das
Reichstagskandidatur, das zweitemal
zwei tcmnl aus;JUS Anlaß derder ungewöhn-
ungewöhn-
Echen Arbeitslast,
lichen Arbeitslast, die
die ich
ich beim Antritt
Antritt des mir neu übertragenen
übertragenen
eines Senatspräsidenten
Amtes eines Oberlandesgericht Dresden
Sell3tspräsidentcn beim Oberlandesgericht Dresden
vorfand.
vorfand.""
D ie erste
Die E"krankung trat
erste Erkrankung I.rat im HerhSl.e
Herbste 1884 hervor und war
hervor und war
Ende 1885 vollkom men geheilt. Fl
vollkommen ec hsig, auf
Flechsig, auf' dessen Klinik der
dessen Klinik der
Patient damals 66 Monate
Patient Mannte verbrachte, bezeichnete
b ezeichnete in in einem später
spä ter
U
abgegebenen "„Formulargut
Forrnulnrgutochtc n deu
.achten" den Zustand
Zustand Olls
als einen Anfall
einen Anfan
schwerer Hypochonch;e.
Hypochondrie. Dr. Schrebel' versichert, daß diese
Schreber versichert, Krank-
diese Krank-

heit
heit ))ohne jede on
„ohne jede an das
das Gebiet de~ Übersinnlichen
Gebiet, des übers innli chen flnstreifenden
anstreifenden

Zvvisch cdi ef. Z2


ennme" "verlief.
Zwischenfälle"
Über die
die Vorgeschichte lind und die näheren Lebensumstände des
näheren LcbensuOlstände des

Patienten
Patienten gehen
geben weder seine Niederschriften noch noch diedie ihr ange-
ihr ange-

fügten
fügten Guta Ärzte genügende Auskunft.
chten der Äl-/.te
Gutachten Auskunft. Ich wäre nicht
Ich wärc nicht

einmal inin der


der L:'lge,
Lage, sein
sein Alter zur Zeit der
zur Zeit der E Erkranknng
rkranknng anzu-anzu-
geben,
geben, wiewohl
wiewohl die vor deI'
die VOI' der 7.\veiten Erkrankung erreichte
zweiten Erkrankung hohe
erreichte hohe

Stellung
Stellung imim Ju eine gewisse
slizdienst eine
Justizdienst gewisse untere Grenze sichert.
untere Grenze Wir
sichert. Wir

erfahren,
erfahren, (laß
daß Dr.
Dr. Schrohe)'
Schreber zur zur Zeit
Zeit derder "„Hypochondrie"
Hypor.hondl'ie" bereits
bereits

1)
1) D enkwürdigk eiten, S.
Denkwürdigkeiten, S. H.
54.

2)
2) D enk würdigkei ten) S.
Denkwürdigkeiten, S. 55.
55.
1
einen autobiographisch
Ober einen
Über autobiographisch beschriebenen
besch";ebenen Fall
Fall von Paranoia
von Paranoia 35 9
359

lauge verheiratet
lange verheiratet war.
war. Er
Er schreibt:
schreibt: „Fast
"Fast noch
noch inniger
innigerwurde
wurde der
der
Dank von
Dank meiner Frau
VOn meiner Frau empfunden,
empfunden, die die in in Professor
Professor Flechsig
Flechsig
geradezu denj enigen verehrte,
geradezu denjenigen verehrte, derder ihr ihren Mann
ihr ihren Mann wiedergeschenkt
wiedergeschenkt
habe und
habe und ausaus diesem
diesem Grunde
Gnmde sein Bildnis jahrelang
sein Bildnis jaluelang aufauf ihrem
ihrem
Arbeitstische stehen
Arbeitstische stehen hatte"
hatte" (S. 56.). Und
(S. 36.). ebenda: „Nach
Und ebenda: "Nach der der
Genesung von
Genesung von meiner
meiner ersten
ersten Krankheit
Krankheit habe habe ich acht, im
ich acht, ganzen
im ganzen
recht glückliche, auch
recht glückliche, auch an äußeren Ehren
an äußeren Ehren reiche und nur
reiche und nur durch durch
die mehrmalige
die mehrmalige Vereitlung
Vereitlung der der Hoffnung
Hoffnung auf auf Kindersegen
Kindersegen zeit-zeit-
weilig getrübte
weilig getrübte Jahre mit meiner
Jahre mit meiner FrauFrau verlebt."
verlebt."
Im Juni
Im 1895 wurde
Juni 1895 wurde ihm ihm seine bevorsteh ende Ernennung
seine bevorstehende Ernennung
Senatspräsidenten angezeigt
zum Senatspräsidenten
zum angezeigt; er
; er trat
trat sein Amt am
sein Amt 1. Oktober
am 1. Oktober
desselben Jahres
Jahres an.an, In
In die die Zwischenzeit
Zwischenzeit I fallen
1
einige Träume,
fallen einige Träume,
desselben
denen Bedeutung
denen Bedeutung beizulegen
beizulegen er er erst
erst später veranlaßt wurde.
später veranlaßt wurde, Es Es
tritumte ihm
träumte illlu einige
einige Male,
:Male, daßdaß seine frUhere Nervenkrankheit
seine frühere Nervenkrankheit
zurückgekehrt war,
zurückgekehrt war, worüber er er sich im Traume ebenso unglück-
sich im ebenso unglück-
lich fühlte, wie
lich fühlte, wie nach
nach dem Erwachen glücklich, glücklich, daß daß es eben nur
es eben nur
ein Traum
ein Traum gewesen
gevliesen war.
war. Ferner hatte hatte erer einmal gegen Morgen
einmal gegen Morgen
einem Zustande
in einem
in Zustande zwischen Schlafen und
Z\",·jschen Schlafen unu Wachen
\Vachen " die Vor-
„die Vor-
stellung, daß es es doch eigentlich recht
doch eigentlich recht schön
schön seinsein müsse, ein Weib
müsse, ein VVeib
stellung, daß
zn Vorstellung,
zu sein,
sein, das
das dem Beischlaf
Beischlaf unterliege" (S. (S. 56),
56), eine Vorstellung,
eine
zurück-
Entrüstung zurück-
die er er bei
bei vollem
vollem Bewußtsein mit großer
die großer EntrUstung
gewiesen
gewiesen hätte.hätte.
Die
Die zweite
zweite Erkrankung setzte setzte Ende Oktober 1895 1895 mit
mit quälender
quälender
Schlaflosigkeit
Schlaflosigkeit ein, ein, die
die ihnihn di
diee Flechsigsche Klinik von neuem
von neuern
aufsuchen
aufsuchen ließ,ließ, · wo
wo sich
sich aber
aber sein
sein Zustand
Zustand rasch
rasch verschlechterte.
verschlechterte.

Die
Die weitere
weitere Entwicklung
Entwicklung derselben
derselben schildert
schildert ei
einn späteres
späteres Gutachten,
Gutachten,
welches
welches von von demdem Direktor
Direktor der
der Anstalt
Anstalt Sonnenstein abgegeben
Sonnenstein abgegeben
2
...·urde (S,
'wurde (S. 580):
380): "Im„Im Beginn
Beginn seines
seines dortigen Aufenthaltes2 äußerte
dortigen Aufenthaltes äußerte
er Hirnerweichung
er mehr
mehr hypochondrische
hypochondrische Ideen,
Ideen, klagte,
klagte, daß
daß erer an
an Hirnerweichung
p. p.,
leide, Ver-
schon Ver-
leide, bald
bald sterben
sterben müsse,
müsse, p, p., doch
doch mischten
mischten sich
sich schon

I1)
) Also ihm beschuldigten Überarbeitung in
beschuldigten Überarbeilung in
Also noch
noch ,'or
vor der
der Einwirkung
Einwirkung der
der von
von ihm
scjn~.r
seiner neuen
neuen Stellung.
Stellung.
:-)2) Auf
Auf der
der Leipziger
Leipziger Klinik
Klinik bei
bei Prof.
Prof. Flechsig.
Flechsig.
36° K raIJ.),:engeschicht t! 11
Krankengeschichten

folgungsideen
folgungsideen 111 in das
das Krankheitsbild,
Krankheitsbild, u Jl d zwar
und zwar ' auf
auf Grund
Grund Vvon Oll
Sinnestäuschungen, die anfangs (lallerdings
Sinnestäuschungen, llerdings mehr vereinzelt vereinzelt auf~u­
aufzu-
treten
treten schien en, während gleichzeitig ho
schienen, ch gradige Hyperästhesie,
hochgradige Hyperästhesie,
große Empfindlichkeit
große Empfindlichkeit gegen Licht lInu und Geräusch sich sich geltend
geltend
machte.
machte. Später häuften skh sich die Gesichts- lind und Gehörstäuschungen
und beherrschlen
und beherrschten in Verbindung mit Gemeingefühlsstörungen sein sein
ganzes Empfinden und Denken, er
ganzes er hi elt sich
hielt sich rurfür tot
tot und ange-ange-
fault,
fault, für
für pestkrank,
pestkrank, wähnte, daß an seinem Körp Körperer allerhand
allerhand
abscheuliche
abscheuliche ManilJUlationen
Manipulationen vorgeuommen
vorgenommen würden, und machte,
wie er
wie er sich
sich selbst
selbst no ch jetzt
noch jetzt ausspricht,
ausspricht, entsetzliche
entsetzlichere re Dinge
d ~uch, als
durch, als jemand geahngeahnt, und zwar um ei
t, lIud lles hheiligen
eines eiligen Zweckes
willen.
willen. Di Die e krankhaften Eingebungen nahmen nahmcn den Kranken so so
seh r in
sehr in Anspruch, daß er, er, fUr
für jeden andcl'JI m lldruck unzugäng-
andern Eindruck
lich, stundenlang völlig
lich, unb eweglich da saß
stan und unbeweglich
völlig starr (hallu-
saß (hallu-
zinatorisch er Stupor),
zinatorischer Stupor), anderseits
anderseits qquälten
uälten sie sie ihn derartig,
derartig, daß er er
sich den Tod herbeiwünschte, im Bade
sich ßadc wiederholt
wic«tcrholt Ertränkungs-
Ertränkungs-
versuche machte und das
versuche das „für
" für ihn bestimmte Zyankalium" ver- ver-
langt e. Allmählich
langte. Allmählich nahmen die die Wahnideen den Charakter Charakter des des
Mystischen, Religiösen an,
Mystischen, an, er er verkehrte
verkchrte direkt direkt mit Gott, Gott, diedie
Teufel trieb en ihr
Teufel trieben ihr Spiel
Spiel mit ihm, ihm, er er sah ,W unuerersch ein ungen',
Sil lJ ,Wundererscheinungen',

h örte ,heilige
hörte ,heilige Musik'
Musik' und glaub te schließlich
unu glaubte schließlich sogar sogar in in einer
ewer
and ern Welt zu weilen."
andern weilen."
Fügen
Fügen wir hinzu, hin zu, daß
daß er er verschiedene
verschiedene Personen,
})ersonell, von von denen
denen
er sich
er ,·erfolgt und
sjch verfolgt u nd beeinträchtigt
beeinträchtigt glaubte,
gliluLle, vor allell seinen
vor allen semen
44
früheren
früheren. Arzt F1echsig, beschimpfte,
Arz:t Flechsig, beschimpfte, ihn ihn „Seelenmörder"
"Scelenmörder nannte nannte
und
und ungezählte
ungezählte Male Male „kleiner
"klei n er Flechsig",
Flech sig", das das erste
erste Wort
Wort scharf
scharf
beton end, ausrief
betonend, (S. 385).
ausrief (S. 585). In In die
die Anstalt
Anstalt Sonnenstein
Sonnenstein bei bei Pirna
Pinla
war
war erer aus Leipzig nach
allS Leipzig nach kurzem
kurzem Zwischenaufenthalt
Zwischenaufentbalt im im Juni
Juni 1894
1894
gekommen
gekommen und und verblieb
verblieb dort dOJ·t bis
bis zur
zur endgültigen
endgültigen Gestaltung
Gestaltung
seines Zustandes. Im
sem es Zustandes. 1m Laufe
Laufe der der nächsten
n ächsten Jahre Jah re veränderte
veränderte
sich · das
sich das Krankheitsbild
Krankheitsbild in in einer Weise, die
einer Weise, di e wirWJr am arn besten
besten
mit
mit den den Worten
Worten des des Anstaltsdirektors
Anstaltsdirektors Dr. Dr. Weber
Weber beschreiben
beschreiben
weruen:
werden:
•••

Über ew
()ber einen
en autobiog raphisch beschriebe,um
autobiographisch beschriebenen Fall
Fa ll VOll Paranoia
von Paranoia 3361
61

~~Ohne
„Ohne noch
noch \",eiLer
weiter auf
auf die
die Einzelheiten
Einzelheiten des
des Krankheitsver_
Krankheitsver-
laufes
laufes einzugehen, sei nur
einzugehen, sei nur darauf
darauf hingewiesen, wie in
in der Folge
der Folge
aus
aus der der anfänglichen
anfänglichen akuteren,
akuteren, das das gesamte Geschehen
gesamte psychische Geschehen
unmittelbar in Mitleidenschaft
unmittelbar ziehenden Psychose,
Mitleidenschaft ziehenden Psychose, die die als hallu-
als hallu-

zimltorischer ''''
zinatorischer Wahnsinn
ahnsinn zu bezeichnen war,
zu bezeichnen war, immer en~chiedener
imm er entschiedener
das paranoische
das pAranoische Krankheitsbild sich hervorhob, sozusügen sozusagen heraus-heraus-
kristallisierte, das
kristallisierte, das man gegenwärtig vor vor sich hat"
hat" (S. (S. 385).
385). ,Er Er
hatte
hatte nämlich einerseits einerseits ein kunstvolles Wahngebäude entwickelt,
ein kunstvolles entwickelt,
' .... elches den größten
welches größLen Anspruch auf auf unser
unser Interesse
Interesse hat, hat, ander-
seits hatte sich
seits sich seine rekonstruiert und sich
seine Persönlichkeit rekonstruiert sich den
Aufgaben des des Lebens bis bis auf einzelne Störungen gewachsen
gewachsen gezeigt.
gezeigt.

Weber
Dr. V\'eb e r berichtet über ihn im Gutachten von von 1899:
"So erscheint zurzeit
„So zurzeit Herr Senatspräsident Dr. Schl'eber ab-
Dr. Schreber
gesehen von den selbst selbst für den flüchtigen Beobachter
Beobachter unmittelbar
unmittelbar
als krankhaft sich
als sich aufdrängenden psychomotorischen
psychomotorischen Symptomen,
verwirrt, noch psychisch gehemmt, noch in
weder verwirrt, in seiner Intelligenz
seiner Intelligenz

merklich beeinträchtigt, - — er ist


er ist besonnen,
besonnen, sein Gedächtnis
Gedächtnis vor- \'or-
züglich, er
züglich, er verfügt
,-erfügt über ein ein erhebliches Maß von Wissen, Wissen, nichtnicht
nur in in juristischen
juristischen Dingen,
Dingen, sondern
sondern auch auf auf vielen
vielen anderen
Gebieten und vermag es
Gebieten in geordnetem Gedankengange wieder-
es in wieder-
zugeben, er
zugeben, er hat
hat Interesse
Interesse für für die
die Vorgänge
Vorgänge in in Politik,
Politik, Wissen-
Wissen-
schaft und Kunst usw. und beschäftigt
schaft Kunst usw. und beschäftigt sich
sich fortgesetzt
fortgesetzt mit
ihnen . . . und
. . . und wirdwird in in den
den angedeuteten
angedeuteten Richtungen den von
Gesamtzustande nicht
seinem Gesamtzustande nicht näher unterrichteten
unterrichteten Beobachter
kaum viel viel Auffälliges
Auffälliges erkennen
erkennen lassen.
lassen. Bei
Be'i alledem
alledem ist ist der
der Patient
Patient
l(rankhaft bedingten
von krankhaft bedingten Vorstellungen
Vorstellungen erfüllt,
erfüllt, die
die sich
sich zu einem
zu einem
vollständigen System
vollständigen System geschlossen
geschlossen haben,
haben, mehr oder oder weniger
weniger
fixi ert sind
fixiert sind und
und einer
einer Korrektur
KorrektlU' durch
durch objektive
objektiYe Auffassung
Auffassung und
Beurteilung der
Beurteilung der tatsächlichen
tatsäclIlichen Verhältnisse
Verhältnisse nicht zugänglich
nicht zugänglich er-
er-
'
sch emen
scheinen"" (S, 386).
(S. ;86),
so weit
Der so ' . . ·eit veränderte
veränderte ',Kranke
Kranke hielt
hielt sich
sich selbst
selbst für existenz-'
für existenz-
fähig und
fähig und unternahm
unternahm zweckmäßige Schritte, um die
zweckmäßige Schritte, die Aufhebung
Aufhebung
semer Kuratel
seiner Kuratel und die
und die Entlassung
Entlassung aus
aus der
der Anstalt
Anstalt durchzusetzen.
durchzusetzen.
e ces --

362 K rankeugescltichull
Krankengeschichten

Dr.
Dr. \Veber widerstrebte
Weber widerstl'ebte diesen VVü llscbcll und
di esen Wünschen un d gab gab Gutachten
Gutachten
imim entgegengesetzten
e ntgegengesetzte n Sinne Sin ne ab; doch kann
ab; doch kann er ni cht umhin,
er nicht umhin, das das
\ Vesen und
Wesen u nd Benehmen
Benehmen des des Patienten
Pati enten im Gut .. chten von
1m Gutachten von igooJ goo

fo lgender anerkennender
in folgender
in anerkennend er Weise vVe ise zu sch ilde rn : „Der
1.\1 schildern: " D er Unter-
U nte r-
zeichnete hat
zeichnete h at seit
seit 3/4-
Z Jah ren bei
U Jahren bei Einnahme
Einn ühm e der der tiigli chen Mahl-
täglichen Mahl-
zeiten am
zeiten am Familientisch
Fnmilien tisch ausgiebigste Gelegenh eit gehabt,
'll1sgieuigste Gelegenheit g elmht, mit mit
H errn Präsidenten
Herrn P rii side nten SchieberSehreber über über alle m öglich en Gegenstände
üll e möglichen GegeJlstiind e
sich zu
sich zu unterhalten.
Il nterhaltell, Reiche .V\'elche DingeDillgc nun 1lI 111 auch —
,," ch - von " Oll seinen
scillen
' Vahn idee n natürlich
Wahnideen n atürlich abgesehen —
abgesellCu - zur Sprnch e gekommen
zur Sprache gck ommell sind, sind,
moch ten sie
mochten Vorgilnge im
sie Vorgänge Uel'eiche der,
im Bereiche Stüalsvcrwal1.u ng und
der , Staatsverwaltung uud
Justiz, der
Justiz, der Politik,
Pol iti}i:, der
der Kunst Ku n st unduml Literatur,
Lit crat ur, des gesell schflft~
des gesellschaft-
Ik h en Lebens
lichen Lebens oder oder was ~Ollst berühren,
Wi lS sonst be rli h re n, überall hek un dete Doktor
ü hel'all bekundete Doktor
Seh reber reges
Schieber reges Interesse,
I n leresse, eingehende Kenn Ll1isso, gutes
eilJgeh ell de Kenntnisse, gutes Gedächtnis
Gedächtnis
UIlU zutreffendes
und zu treffendes Urteil Urteil und und auchüllc h in et hischer Beziehung
in ethischer Bezieh ung eine eine
Auffassllug, der
Auffassung, der nur beigetreten
beigetret ell werden
werde n konnte.kon ll te, Ebenso
Ebenso zeigte zeigte er el'
sich in
sich in leichter
leich ter Plauderei
Plauderei mit m iL den an wese nden Damen
deli anwesenden n eU und
1)i1111 CIl nett und
liebenswürdig und
liebenswürdig uml bei humoristh:ch er Behandlung
bei humoristischer mancher
ßclmndl llllg man ch er Ding"e Dinge
im mei" taktvoll
immer taktvoll und dezent, niemals
und dezent, nienuals hat er ill
hot 1.::1' in diedie harmlose
hnn n lose T Tisch-
isch -
unterh alt ung die
unterhaltung die l~rö rtenl)l g 'von
Erörterung Angelegenheiten
"Oll AIJ hineingezogen,
gclcgCJl h citell hin eingezog"en,
die nicht
nic1ll dort, ndCl"ll l)ci bei de derr n17.tlich en Visite
Visite zu erledigen
zu erledigen
<lie dort, SO sondern ärztlichen

gewesen ren" (S. (S. 397).


Inter-
die Inter-
gewesen wä wären" 597). Sclbst.
Selbst in eine eine gesch iirt.l ich e, die
geschäftliche,

essen der
essen der ganzenganzen Fn m ilie herü
Familie Angelegenheit
h rende Angelegenh
berührende eit hatte
hatte er er

damals iJJ
dömals in fachgem
fachgemäßer tißcr tllldund Z\\"CCkclllsprcclicmlel'
zweckentsprechender 'Voise Weise elllge-
einge-

griffen (S.
griffen (S. ,~ OJ, 510).
401, 510).
In deren
In den
mittels
den wi ederh olten Ei
wiederholten ugaben nll
Eingaben an dns das Gericht,
Gericht, m itt els dere n
Dr, Befreiung k~ lI1pfle, yerl er durch-
Dr. Sch reber um
Schreber um sei Jl e Befreiung
seine kämpfte, cug"nctc e r durch-
verleugnete

aus nich
aus nicht t scinen
seinen \'\' Wahn
ah n mal und m achte kei
machte kein ll H Hehl
ehl au aus seiner Ab-
s seiner Ab-
sich t, die
sicht, Denkw ilrdigkeitcli U dC'
die "„Denkwürdigkeiten" derr ÖITcli tli chk eit zu
Öffentlichkeit zu nübergeben.
bergchen,
Er
Er bet ontc \"ielmch
betonte vielmehr r dCll den \: Vcrt sein
Wert seiner Gedankengänge fU
er Ged:mkenS"iingc für
r dasdas

re1igiöse
religiöse L ehen u1ld
Leben und deren deren Ull ZCI"Sc lztm rkt'il durch
Unzersetzbarkeit durch die die hheutige
Clltige
'YissenschiJft;
Wissenschaft gleich zeitig berief
gleichzeitig berief Cl" er slchsich ahcr aber au auch auf
ch auf di die
e
;

nbsolu
absolutet e HHarmlosigkeit
arm losigkeit (5" (S. +50)
450) 1111
all jenjenerer Ha Handlungen,
ndlungen, zu denen
zu den en
erer ~isich
ch dUl"clldurch o(>n den Inh nIt dl's
Inhalt des VV Wahnes
nllllcs gcum wußte.
igt w ußte, Der
genötigt Der

Über einen
Über einen autobiographisch
ßlllobwgraphisch beschriebenen
beschriebenen Fall
Fall von
von Paranoia
Paranoia 3 6 ,3
563

Scharfsinn
Scharfsinn und die
und d ie logische
logische Treffsicherheit
Tre ffsicherheit des
des als
als Paranoiker
Parauoiker
E rkannten führten
Erkannten führten denn auch zum
denn auch Triumph. Im
zum Triumph. Im Juli
Juli 1902
10 02
wurde die
wurde die über
über Dr.
D r. Schreber verh ä ngte Entmündigung
Schreber verhängte Entmündigung auf-ituf-
gehoben; im
gehoben; im nächsten
nächsten Jahr
Jahr erschienen
erschienen die
die „Denkwürdigkeiten
" Denkvvil rdigk eit en
eines Nervenkranken" als
ei nes Nervenkranken" als Buch,
Buch, allerdings
allerdings zensuriert und um
7..ensul'iert und mn
manches wertvolle
manches wertvoll e Stück
Stück ihres Inh ~1tcs geschmälert.
ihres Inhaltes geschmälert.
In der
In der Entscheidung,
En tscheidung, welche
welche Dr.01'. Schreber
Schreber die
die Freiheit
Freiheit wieder-
WiedCl'-
gab, ist
gab, ist der
der Inhalt
In halt seines
seines Wahnsystems in wenigen
V\!ahns)'stems in wenigen Sätzen
Sätzen zu-
zu-
sn mmengefaßt: „Er
sammengefaßt: " Er halte
halte sich
sich für
für berufen,
berufen, die die Welt
Welt zu
zu erlösen
erlösen
und ihr
und ihr die
die verloren
verloren gegangene
gegangene Seligkeit wied~rzubringen. Das
Seligkeit wiederzubringen. Dns
könne er
könne er aber
aber nur,
nur, wenn er sich
wenll er sich zuvor
zuvor aus einem Manne
. . u s einem Mann e zu
zu
ei nem Weibe
einem "i,iY eibe verwandelt (S. 475).
h abe" (S.
verwandel t habe" 4·7 5)·
ausführ1ichere Darstellung
E ine ausführlichere
Eine des Wahnes
Darstellung des vVnhncs in seiner end-
in seiner end-
gültigen Gestaltung
gültigen Gestaltung können
können wir 18g g vom
v.. ir dem iSgg Anstaltsarzte
vom Anst.altsarzte
:Ol',
Dr. Weber erstatteten
Weber entncllm en: „Das
erstatteten Gutachten entnehmen: "Das Wahnsystem
Wahnsystem
Patienten gipfelt
c.les Patienten
des gipfelt darin,
darin, daß er er berufen
berufen sei, die Welt
sei, die vVelt zuzu er-
er-
lösen und
lösen und der der Menschheit die verloren gegangene
die verloren gegangene Seligkeit
Seligkeit

wiederzubringen.
wiederzubringen. Er Er sei,
se], so
so behauptet
behauptet er, er, zu dieser Aufgabe
zu dieser Aufgabe
gekommen durch
gekommen durch unmittelbar göttliche göttliche Eingebungen,
Eingebungen, ähnlich
ähnlich

dies von
wie dies
wie \'on den
den Propheten gelehrt wird; w ird ; gerade
gerade aufgeregtere
aufgeregtere

...Nerven
Nerven, wie wie es die seinigen
es die seinigen lange Zeit hindurch
lange Zeit gewesen seien,
hind urch gewesen seien,

hätten nämlich die


hätten die Eigenschaft, anziehend auf auf Gott
Gott zuzu wirken,
wirken,
es handle
es handle sichsich dabei
dabei aber
aber um Dinge, die die sich entweder
entweder gar gar

nicht oder
nicht oder doch nur sehr sehr schwer in in menschlicher Sprache
Sprache aus-
aus-
drücken lassen, \"eu
drücken lassen, sie außerhalb aller
weil sie aller menschlichen Erfahrung
Erfahrung
lögen
lHo-en und eben nur ihm offenbart seien. seien. Das wesentlichste
wesentlichste beibei
seiner
seiner erlösenden
erlösenden M ission sei,
Mission sei, daß zunächst seine Verwandlung

u m 'VVe i b e zu erfolgen habe,


Weibe habe. Nicht
Nicht etwa, daß er sich zum
er sich
zum
7.

\'Veibe
Weibe verwandeln wolle, es es handle sich vielmehr um ein in
sich ,'ielmehl' in

der Weltordnuno- begründetes ,Muß', dem er schlechterdings


der Weltordnung schlechterdings

nlcht
nicht entgehen
entgehen könne,könne, wenn es es ihm persönlich auch viel
persönlich auch viel lieber
lieber

gewesen
gewesen wäre,
wäre, in
in seiner
seiner ehrenvollen
ehrenvollen männlichen Lebensstellllng
Lebensstellung
zu
zu verbleiben,
verbleiben, das
das J(,11seits
Jenseits sei aber nun für
sei aber ihn und di
für ihn e gan
die ze
ganze
364 K rallkellgeschich' CtL
Krankengeschichten

übloige Menschheit
übrige Menschh eit nicht
nich t anders
<l u ders wieder
wi eder zu
zu erobern
erobern als als durch
durch
eine ihm
eine ih m vielleicht
vieHeicht erst erst nach na ch Ablauf
Ablau}' vieler vieler Jahre Jahre oder uder Jahr-
Jahr-
zehn te bevorstehende
zehnte bevorsteh e nde Verwandlung
Verwtllllllll Jlg in in ein ein Weib Vl eib im im Wege' '''ege gött-
gött-
lich er Wunder.
licher ' ;V\l nd ero ErEr sei,sei, das
dns stehe
steh e für
fn r ihn fest, der
illll fest, der ausschließende
ausschli eß en de
Gegenstand g öulicher' Wunder,
Gegenstand göttlicher VVuml er, somitsomit der merkwürdigste
m c rkwünligstc Mensch, Men sch,
der je
der je auf
au f Erden gelebt gelebt habe, h abe, seit
seit Jahren,
Ja h rcII 7 in in jeder
jeder Stunde
Swmle und lind
jeder Minute
jeder M inu te erfahre
erffl h re er di ese Wunder
CI' diese V',ru nd e r an an seinem
seinem Leib, Leib, erhalte
erh alte
auch durch die
Sle auch
sie d ie Stimmen,
Stimm en, die di e mitm it ihm spr~i ch cl1 , bestätigt.
ihm sprächen, bestätigt.
Er habe in in den ersten ersten Jahren Jahren seinerseine r Krankheit
Krank h eit Zerstörungen
Zerstörungen
an einzelnen
an ein zelne n Organen
Organen seines sein es Körpers
Körpers erfahren,
c rfnhl'en, die di e jedem
jedem andern ,md cl'n
Mensch en längst
Menschen längst den Tod Tod hättenhä tte n bringen
brilI gen müssen, müssen, habe hnb e lange
lange
Zeit gelebt
Zeit gelebt ohne oh lle Magen,
:v1ageu, ohne; ohn e Därme,
Dün ne, fast fas t ohne Lungen, L ungen, mit mit
zerrissen er Speiseröhre,
zerrissener Speiscrü] Ire, ohne ohn e Blase,
mose, mit mit zerschmetterten
zCI-sch ll1ctt cl' lcn Rippen- Rippen-
knoch en, habe
knochen, seinen Kehlkopf manchmal
h abe seinen JlHl.Il ch ll1ol zum ,'.Um Teil Teil mit mit auf-
auf-
gegessen usf.,
gegessen göttlich e Wunder
usf., göttliche (,Strahl en') aber
' iV undcr (»Strahlen') auer hätten h ätten das das
Zerstörte immer
Zerstörte im mer wiederwi eder hergestellt
h ergestellt. und er cr sei sei daher,
dnh e r, solange
solange
er ein
er ein Mann bleibe, bleibe, überhaupt
überh illlp L nicht
nicht sterblich.
sterbli ch. Jene Jene bedroh-
bedroh-
lich en Erscheinungen
lichen Erscheiuungen seien seien nun m1n längst vcn;chwlllHlen, dafür
Hillgst verschwunden, dafür seisei
in
In den Vordergrund
den Vorderg rund getre getreten wn seine
seine , Weiblichkeit',
'1\7ci1JHch kcit', wobei
, w obei es es
sich um einen
sich einen Entwicklungsprozeß
En t wickluli gsp rozcß handle, h a ndle, der wnhl'sch einlich
dei' wahrscheinlich
noch Jahrzeh
Jahrzehnte, n te, wenn nicht ni cht Jahrhunderte
I ahrhun del1.e zu seiner Voll- Voll-
endung bennspr
beanspruche uch e und dessen dessen Ende schwerlich schwerlicH einer eine r der jetzt
der jetzt
lebenden M en sch en eerleben
Menschen rleb en werde.werde, Er haLe habe das Gefilhl, daß
da!; Gefühl, daß
bereits massenhafte ,w
bereits massenhafte Nerve n' in
ei blich e Nerven'
»weibliche in seill
seinen en Körper
Körper über- über-
gegangen seien, seien, nus
aus dene denen n durch Ilmn Befruchtung
ittelborc Befruchtung
unmittelbare
Gottes
Gottes neueneue l\IIcMenschen hen 'orgelw n will'tlclI
nsche n hervorgehen würden.. Erst dann werde
Erst (Iann we rde
er
er wohl eines eines natn rli ch ell T
natürlichen odes sterbe
Todes sterben n kkönnen ÜlI llC Ii und
und sichsich

wie all allee an der en Mensch


anderen Menschen en diedie Seligkeit wieder wi ede r erworbenerworben
haben,
haben. Einst\'\'eilen
Einstweilen spräche sprächen n nicht
uit:lI l nul'nur di die e Sonne,
Sonne, sondern sondern
auch di diee Bäume und die die Vögel, d ie so
die so e tvvilS wie
etwas ,verwunderte
wi e ,verwunderte
Reste
Reste fr üh erer Me
früherer nsch enseelen' soiel)
Menschenseelen' seien,, in in m enschli ch en Lauten
menschlichen Lauten
zu ihm uund nd üuerall
überall geschühe
geschähen n W UJl denlinge um ihn
Wunderdinge ihn h her
er"
(S.
(S. 386).
386).

aber
Über einen
einen ou.tobiographisch
autobiographisch beschriebenen Fall 't'Ofl Paranoia
von Paranoia 365
Das Interesse
Das Interesse desdes prakt.ischen
praktischen Psychiaters
Psychiaters an solchensolchen Wahn-
bildungen ist
bildungen in der
ist in der Regel
Regel erschöpft,
erschöpft, w wenn
enn er die die Leistung
Leistung desdes
Wahnes festgestellt und seinen
V'/ahnes festgestellt seinen Einfluß auf die die Lebensführung
des
des Xrallken
Kranken beurteilt hat; seine seine Verwunderung ist ist nicht der
nicht der
Anfang
l\ n fan g seines Verständnisses. Der Psychoanalytiker
seines Verständnisses. Psychoanalytiker bringt bringt von
seiner
seiner Kenntnis der Psychoneurosen h er die
her die Vermutung mit, daß
auch so absonderli ch e, so weit von dem gewohnten Denken der
so absonderliche, der
IVl ensch en ab
Menschen weich ende Gedankenbildungen aus
abweichende allgemeinsten
aus den allgemeinsten
nnd begreiflichsten Regungen des Seelenl
und eben s hervorgegangen
Seelenlebens hervorgegangen
sind, und möchte die Motive wie die Wege
sind, dieser Umbildung
"Vege dieser
kennen lernen. lernen, In dieser
dieser Absicht wird er er sich
sich gerne
gern e in in die Ent-
die Ent-

wir:klungsgeschichte wie
wicklungsgeschichte ,,"ie in die Einzelheiten des VlohnesWahnes vertiefen.
vertiefen.
a) Als
a) Als die die beiden
heiden Hauptpunkte w erden vom ärztlichen
werden ärztlichen Begut-
Begut-
achter die
aellteT die Erlöserrolle und die Venyondlung zum
die Verwandlung zu m Weibe
Wei.be
hen rorgehoben. Der
hervorgehoben. D er Erlöserwahn ist ist eine
eine uns vertraute
vertraute Phantasie,
Phantasie,

er bildet
er bildet so so häufig den Kern Ke rn der religiösen Paranoia. Der Zusatz,
religiösen Paranoia. Zusatz,
daß
daß di die e Erlösung durch die die Verwandlung des des Mannes
Mannes in in ein
ein
Weib erfolgen
erfolgen müsse, ist ist ungewöhnlich und an an sich
sich befremdend,
befremdend,
dA er
da er sich
sich weit von dem historischen
w eit von historischen Mythos entfernt,
entfernt, den die die
Phantasie
Phantasie des des Kranken
Kranken reproduzieren
reproduzieren will. liegt nahe,
will. Es liegt nahe, mit
dem ärztlichen Gutachten anzunehmen,
ärztlichen Gutachten anzunehmen, daß der der Ehrgeiz, den
Erlöser zu spielen,
Erlöser spielen, das
das treibende
treibende dieses
dieses Wahnkomplexes
Wahnkompl exes sei, sei, wobei
die Entmannung nur
die nur die die Bedeutung
Bedeutung eineseines Mittels
Mittels zu diesem
Zweck in Anspruch nehmen
in Anspruch nehmen könne.könne. Mag sich sich dies
dies auch in in der
der
e ndgültigen Gestaltung des Wahnes so
endgültigen Gestaltung des so darstellen,
darstellen, so so wird uns
doch durch durch das das Studium
Studium der der „Denkwürdigkeiten"
"Denkwürdigkeiten" eine ei ne ganz
andere Auffassung
andere aufgenötigt. Wir
Auffassung aufgenötigt. W ir erfahren,
erfahren, daß
daß die
die Verwandlung
Vervvandlung
in ein
in ein Weib (Entmannung)
(Entmannung) der primäre Wahn war,
der primäre war, daß sie sie zu-
zu-
nächst als
nächst als einein Akt
Akt schwerer
schwerer Beeinträchtigung
Beeinträchtigung und Verfolgung Verfolgung
beurteilt wurde,
beurteilt wurde, undünd daßdaß siesie erst
erst sekundär
sekundär in in Beziehung
Beziehung zur zur Er-
Er-
löserrolle trat.
löserrolle trat. Auch wird wird es es unzweifelhaft,
unzweifelhaft, daß da ß sie zuerst zum
sie zuerst
l Zwecke
Zwecke sexuellensexu ellen Mißbrauches
Mißbrauches und nicht nicht im Dienste
Dienste höherer
höherer
Ab~ichten erfolgen
Absichten erfolgen sollte.
sollte. Formal
Formal ausgedrückt,
ausgedrückt, ein ein sexueller
sexueller Ver-
Ver-

f

«66 Kro nl.wlgesell ich {CIl
Kraiikengeschicliti'n

folgungswahn hat
folgungswahn hat sich
sich dem
dem Patienten nachträglich zum
Pntienten nachträglich zum religiösen
religiösen
Größenwahn umgebildet.
Größenwahn umgebildet. AlsAls Verfolger
Verfolger galt
6",lt zuerst der behandelnde
znerst der behandelnde
Arzt Prof.
Arzt Prof. Flechsig,
Fl ec hsig, später
später trat
trnt Gott seIhst an
Gott selbst nn dessen
dessen Stelle.
Stelle,
Ich setze
Ich setze die
die beweisenden
beweisenden Stellen SteHen aus aus dendCII „Denkwürdigkeiten"
"DcnkwürdigJ.:eiteJl"
ungekül"Lt hierher
ungekürzt hierher (S.(S, 56):
56) : „Auf"Auf diese V\'eise wurde
(li e~c Weise wurde ein cin gegen
gegell
mich gerichtetes
mich gerichtetes Komplott
Komplott fertigrerlig (etwa (el w.1 imim März
Mii,.. oder
oder April
Aplll 1894),
1894.),
welches dahin
welches dahin ging,
ging, nach
nach einmal
einIDlll erkannter
el' knnn1 er oderod er angenommener
angenommener
Unheilbarkeit meiner
Unheilbarkeit Nervenkrankheit mich
meiller Nervenkrankheit einem Menschen
mi ch einem IVlcllschen in in
der Weise
der '''Teise auszuliefern,
auszuliefern, daß dnß meine m eine Seele Seele demselben
demsel ben überlassen,
überlassen,
Körper aber
m ei n Körper
mein aber - in —in mißverständlicher
mißveJ'süind licher Auffassung Auffassung der der oben
oben
bezeichneten, der
bezeichneten, der Weltordnung
VV cltord nlln g zugrunde liegendeJi Tendenz
zugrunde liegenden Tendenz - —
in einen
in ei nen weiblichen
weiblichen Körper
Körper verwandelt, verwnudelt, nls solcher dem
als solcher dem be- be-
treffenden Menschen'
treffenden Menschen I zum gest:hlechtHchen Mißbrauch
zum geschlechtlichen Mißbr,lllch überlassen
überlassen
l
un d dann
und dann einfach
einfach »liegen
,liegen gelassen',
gclasscn , also nlso wohl
wohl der <leI' Verwesung
VerwesllJlg an- 3n-

heimgegeben werden sollte."


heimgegeben sollte,l'
(S, 59):
(S. 59): „Dabei
"Dabei war es es vom menschlic.hcn Gesichtspunkte
vo m menschlichen Gesichtspunkte aus, <lUS,

der mich
mich damals
dami11s noch \'orz l1 gswe i ~c beherrschte,
noch vorzugsweise wohl
beherrschte, wohl clurchaus durchaus
der
natürlich 1 daß
natürlich, daß ichich meinen
mei nen eigclltlichen
eigentlichen Feind immer nur
F'cind immer nur in in

Professor
Professor Flechsig oder <ldessen
Flechsig oder e5.';;(,11 Seele erbli (spHter kam
ckte (später
erblickte kam noch
noc.h
di
diee v,v. '1\',-sche
W.-sche Seele
Seele hin zu, "worüber
hinzu, . .'orüber weiterweiter unten
untclI das das Nähere)
Nähere)
und
und Gottes
Gottes Allmach
Allmachtt al!\als m
meineeine IIn1ürli
natürliche Bundesgenossin
ch e Bllndesgenossin be- be-

trachtete, gegenüber einer


trachtete, die die ich dem Profcs.'w}'
nur ueln
ich lIur Professor Flechsig Flechsig gegenüb er in
in einer

Notlage
Notlage wiihnte
wähnte und und dcshaJ
deshalb u mit mit nll en crdenkli
allen erdenklichen Mitteln bis
chen Mitteln bis

zur
zur Selbstaufopferung
Selbstaufopferung unterstützen
unterstützen zu müssen glflllbte.
ZU müssen glaubte. DaßDaß GottGott

selbst
selbst der der Mitwisser,
Mitwisser, wennwenn ni cht gal'
nicht gar der Anstifter dc!;
der Anstifter auf den
des fIllf den
an
an mjrmir zu zu verübenden
verübenden Scelcnmorcl
Seelenmord lllld und die die Preisgabe meines
Preisgabe meines

Körpers
Körpers als als wejbliche
weibliche Dirne
Dirne geric1Jteten
gerichteten Plrmcs gewesen sei,
Planes gewcsen sei, ist
ist

ein aufgedrängt hat, ja


ein Gedanke,
Gedanke, der sich mir
der sich mir erst
erst sehr sehr viel später aufged rängt hat,
viel sjliitCI' ja

zum während der Niederschrift


der Niederschrift
zum Teil,Teil, wie
wie ich
ich sagen darf, m
sagen deuf) ir erst
mir erst '."iihreml

des gegenwärtigen
des gegenwärtigen Aufsatzes
Aufsatzes zu zu klaremklarem Bewußtsein gekommen ist,
Bewußtsein gekommen ist.H

l)1) EEs
s ggeht
eht aus
aus de m Zl\5o.mnH~
dem ll hll, ngc dieser
Zusammenhange und /:Inde
dieser Imd r<!)' SI"
anderer llen hhervor,
Stellen daß der
et vl)r, daD der
betreffende
betreffende Mensch,
Mensch, \'I)n
von dem
dem de r Mißbrauch
der kein anderer
geübt werden sollte, kein Ilnderer als
Mißbrauch geübt werden sollte, als

Flechsig
Flechsig ist
ist (vgl.
(vgl. unten).
unten).
Über eil/eu
Ober einen twtohiographisch
autobiographisch beschriebeneIl
beschriebenen Fall VOll Pttranoia
von Paranoia 567

(5.61):
(S. 61): "A1le auf Verübung
„Alle auf Verilbung eines
eines Seelenmords, auf Elllmannung.
Entmannuno
zu weltordnungswidrigen Zwecken 4- (d.
zu weltordnungswidrigen 3
34
(d. h.
h. zur Befriedigung
Befriedio-imo-
der geschlechtlichen Begien!. eines Menschen) und später
der geschlechtlichen Begierde eines später aufaur
Zerstörung meines
Zerstörung Verstandes gerichteten
meines Verstandes gerichteten Versuche sind sind gescheitert
gescheitert.
Ich gehe
Ich gehe allS dem anscheinend
aus <lern anscheinend so ungleichen Kampfe eines
so ungleichen eines ein-
ein-
zelnen schwachen Menschen mit Gott
zelnen schwachen selbst, wenn schon
Gott selbst, scholl nach
nach
manchen bitteren Leiden und Entbehrungen, Entbehrungen~ als als Sieger hervorhervor,
wel] die
weil die VVeltordnung
Weltordnung auf meiner Seite Seite steht."
steht,"
In der
In der Anmerkung 54 54 wird dann die die spätere Umgestaltung des des
Entmannungswahnes und des Verhältnisses zu Gott angekündigt:
EntmollllUngs\'\'ahnes nngekündigt:
„Daß
"Daß eine Entmannung zu einem anderen - — weltordnungs-
weltordnung's.
mäßigen
mnßigen Zv'.cckZweck im Im Bereich der Möglichlteit
Möglichkeit liegt,liegt, ja sogar
ja

vielleicht die
vielleicht die wahrscheinliche Lösung des des Konfliktes
Konfliktes enthält,
enthält, wird
spiiter noch angefiilut
später \Verden. "
angeführt werden."
Diese Äußerungen sind entscheidend [lu' für die Auffassung des
die Auffassung des
Entmannungswahnes und somit für das Verständnis des
das Verständnis des Falles
Falles
Oberhaupt. Fügen wir
überhaupt. hinzu, daß die
wir hinzu, "Stimmen", die
die „Stimmen", die der Patient
der Patient
hörte, die Umwandlung in
hörte, die ein Weib nie
in ein anders denn
nie anders denn als eine
als eine
behandelten, wegen welcher
sexuelle Schmach behandelten,
sexuelle we1che.r sie Sle den Kranken
höhnen durften. „"Gottesstrahlen
höhneJ1 durften. glaubten mich nicht
Gottesstrahlen 1 glaubten
' nicht selten
selten mit
Rücksicht auf auf die
die angeblich bevorstehende Entmannung als
angeblich bevorstehende als
,Mi 55 Schreber'
,Miss Schreber' verhöhnen
verhöhnen zu zu dürfen"
dürfen" (S.(S. 127).
1 !l7). -— "Das will
„Das will
ein Senalspräsidcnt gev\'esen sein,
ein Senatspräsident gewesen sejn, der sich sich ff .....:. läßt."
2
läßt." —
„Schämen
"Schämen Sie sich denn
Sie sich denn nicht
nicht vor
vor Ihrer Frau
Frau Gemahlin?"
Gemahlin?U
primäre Natur
Die primäre Natur der der Entmannungsphantasie
Entmannungsphalltasie und ihre ihre an-
an-
fängliche Ullabhiingigkeit von
fängliche Unabhängigkeit von der
der Erlöseridee wird wird ferner
ferner durch
die erwähnte, im
eingangs erwähnte,
die eingangs im Halbschlaf
Halbschlaf aufgetretene „Vorstellung"
"Vorstellung"
bezeugt, daß
bezeugt, daß es es schön
schön sein
sein müsse,
müsse, einein Weib
VVeib zu sein,sein, dasdas dem
Beischlaf unterliege
Beischlaf (S. 56).
unterliege (S. 56). Diese
Diese Phantasie
Phantasie war
war in in der Inkubations-
Inkubatiolls-
I) Die
1) Die „Gottesstrahlen"
" Gouesslrahlen" sind,
sind, wie
wie sich
sich ergeben
ergeben wird,
wird, identisch
identisch mit
mit den in
in der
der

( „Grundsprache"
2) Diese
2)
redenden
Diese Auslassung
Stimmen.
" Grundsprache" rcde-nden Stimmen.
Auslassung sowie
sowie alle
alle anderen
anderen Eigentümlichkeiten
Eigentiimlichkeiten der Schre-ibwei~e
der Schreibweise
I kopiere ich
kopiere ich nach
nach den
den „Denkwürdigkeiten".
"Denkwiirdigkeiten':. Ich
Ich selbst
selbst wüßte
wiißte kein
kein Motiv,
Motiv. in
in ernster
ernster
Sache
Sache so sehl1mhaft zu
50 schamhaft srin,
tU sein.
5 68 K rnnkengescltichten
Krankengeschichten

zeit der
zeit der Erkrankung,
Erkrankung, noch noch vor VOl' derder Einwirkung
Einwirkung der der Überbürdung
ÜberbUrdung
in Dresden
in Dresden bewußtbewußt worden. worden.
Der Monat
Der rvlonat November
November 1895 18g5 wird wird von
von Schreber
Schrcber selbst als die
selbst als die Zeit
Zeit
hingestellt, in
hingestellt, in welcher
welcher sich dcr Zusammenhang
sich der Zusammenhang der Entmannungs-
{Ier Entmannungs-
phantasie mit
phantasie mit derder Erlöseridee
Erlöseridee herstellte h erstellte und solcher Art
und solcher eine Ver-
Art eine Ver-
söhnung mit
söhnung mit der
der ersteren
ersteren angebahnt
nngelJnlmt wurde. „Nunmehr aber
wurde. " Nu nmehr ;Iber wurde wurde
mir unzweifelhaft
mir unzweifel haft bewußt, bewußt, daß daß diedie Weltordnung
VVeltonlnung die die Entmannung,
Entmannung,
möchte sie
möchte sie mir
mir persönlich
per sönlich zusagen zustlgen oder oder nicht, gebieterisch ver-
nicht, gebieterisch ver-
lange und
lange und daß daß mir mir daher dah er aus allS Vernunftgründen
Ve rnlll1ftg ründen gar nichts
gar nichts
anderes übrig
anderes übrig bleibe,
LleiLe, als als mich
m ich mit mit demdem Gedanken
Gedi1nken der der Ver-Ver-
wandlung in
wandlung in einein Weib
'VeiL zu zn befreunden.
befreu nden. Als weitere Folge der
Als weitere Folge der
Entmannung konnte
Entmannung konnte natürlich natn rlic1. nur nur eine Bcfrudl tung durch
eine Befruchtung durch gött-gött-
liche Strahlen
liche Stmhlen zum zum ZweckeZwecke der der Erschaffung neuer Menschen
Ersch affung neuer l\1enschen in in
Betracht kommen"
Betracht kommen" (S. (S. 177).177)·
Die Verwandlung
Die Verwandlung in in ein
ei n Weib
"" eib war da~ Punctum
Will' das saliens, der
PUl1clnm saliens, der
erste Keim
erste Keim der der Wahnbildung
\Vahnbildung gewesen; ge wesen; sie sie erwies
erwies sich auch
sich auch als als
ei nzige Stück,
ans einzige
das Stück, welches
,".... elches die lIi e Herstellung über(]au erte, und
Herstellung überdauerte, und alsals
das einzige,
das einzige, das wirklichen Handeln
d .. s im wirklichen Handeln des Genesenen seinen
des Genesenen seinen

Platz
Platz zu zu behaupten wußte. "Dns Einzige, w
„Das Einzige, wasas in den Augen
in den Augen
• anderer kann, der
anderer Menschen als als et.was Unyernünftigefi ggelten
etwas Unvernünftiges elten kann, ist derist

auch von dem H errn Snchversl1indigen


Herrn Sachverständigen berührte Umstand, daß
berührte Umstand, daß
ich
ich zuweilen mit etwas etwas weihlichem
weiblichem Zieret Zierat (B.1ndern, unechten
(Bändern, unechten
Ketten u. u. dgl.)
dgl.) bei bei halb
halb entblößtem Oberkörper vor dem Spiegel
vor dem Spiegel

stehend
stehend oderoder sonst
sonst angetroffen
angetroffen werde. werde. Es Es gc>schieht
geschieht dies übrigens
dies übrigens

nur
nur imim Al1einsein,
Alleinsein, niemnls, niemals, wenigfitcns
wenigstens soweitsoweit ichich es vermeiden
es vermeiden

kann,
kann, zu zu Angesicht
Angesicht nndercr anderer Person Personen" en" (S.(S. 4,129)'
429). Diese Spielereien
Diese Spielereien
gestand (Juli 1.1901),
gestand der der Herr
Herr Senatspräsident
Senatspräsident zu zu ein
einere)' Zeit
Zeit ein ein (JuJi gOI),
da
da erer fürfür seine
seine wiedergewonnene
wiedergewonnene praktische Gesundheit den
praktische Gesundheit den
treffenden
treffenden Ausdruck
Ausdruck fand: fand: "Jetzt „Jetzt weiß
weiß ich
ich Hingst, daß di
längst, daß die Personen,
e Personen,
.ie
die ich
ich vor
vor mir
mir sehe,
sehe, nichtnicht ,flüchtig
,flüchtig hingemnchte sondern
Männer', sondern
hingemachte Mnnner',
wirkliche
wirkliche Mensch
Menschen en sind,
sind, und und Jaß daß ich
ich mich
mich dnher
daher ihnen gegenüber
ihnen gegenüber
so
so zu
zu verhalten
verhalten hhabe, abe, wie wie ein ein vernünftiger Mensch im
vernünftiger M'cnsch Verkehr
im Verkehr
mit anderen
Rlit anderen M enschen zu
Menschen zu tun
tun pnegt"
pflegt" (S.(S. ~og)
409).. ImIm GGegensatz
egensatz zu zu
Über e;rll1!
Obe,. einen a:ltobiog,.aphisch
autobiographisch beschriebenen
beschriebenen Fall
Fall von
von Paranoia
Paranoia 69
0369
dieser Betätigung
dieser Betätigung der
der Entmannungsphantasie
Entmannungsphantasie hat hat der
der Kranke
Kranke
für die Anerkennung
für die Anerkennung seiner Erlt>sermission
seiner Erlösermission nie
nie etwas
etwas anderes
anderes
unternommen
unternommen als als eben
eben die
die Veröffentlichung
Veröffentlichung seiner
seiner "Denkwürdig_
„Denkwürdig- S
keiten".
keiten".

b) Das Verhältnis
b) Das Verhältnis unseres
unseres Kranken
Kranken zuzu Gott
Gott ist
ist so
so sonderbar
sonderbar
und von
und von einander
ein gutes
einander ,vidersprechenden
widersprechenden Bestimmungen
Bestimmungen erfüllt,
erfüllt, daß
daß t
ein gutes Stück
Stück Zuversicht
Zuversicht dazu
dazu gehört,
gehört, wenn
wenn man man an der Er-
an der Er-
wartung u
wartung festhält, daß in
festhält, daß in diesem
diesem "Wnhnsinn
„Wahnsinn" doch doch "Methode"
„Methode"
zu finden
zu finden sei. Wir müssen
sei. Wir müssen uns
uns nun
nun mit
mit Hilfe
Hilfe der
der Äußerungen
Äußerungen
in den
in den Denkwürdigkeiten über
Denkwürdigkeiten über das
das theologisch-psychologische
theologisch-psychologische
\' System
System desdes Dr.Dr. Schreber genauere Orientierung
Orientierung schaffen
schaffen und
und
seine Ansichten über
seine Ansichten über die Nerven,
die N erven, die
die Seligkeit, die die göttliche
Hierarchie
Hierarchie und die Eigenschaften Gottes in in ihrem scheinbaren
(wahnhaften)
Theorie fcillt
Theorie
Zusammenhange darlegen. In allen
(wahnhaften) Zusammenhange
fällt die merkwürdige Mischung yon
die merkwürdige
allen Stücken der
von Plattem und Geist-
Geist-
j
reichem, von
reichem, von geborgten
geborgten und originel1en
originellen Elementen auf. auf.

Die menschlich e Seele


Die menschliche Seele ist in den Nerven
ist in Neryen des des Körpers enthalten,
enthalten,
die
die als
als Gebilde
Gebilde von
von außerordentlicher Fei nheit -
außerordentlicher Feinheit —
den feinsten
feinsten
Zwirnfaden
Zwirnfäden vergleichbar —
vergleichbar - vorzustellen
vorzlJsteHen sind.
sind. Einige
Einige dieser
dieser Nerven
Nerven
sind nur
sind zur Aufnahme
nur zur sinnlicher Wahrnehmungen geeignet
Aufnahme sinnlicher geeignet,
(die Verstandesnerven)
andere (die Verstnndesn e rven) leisten alles Psychische,
leisten alles Psychische, wobei
wobei
das Verbältnis stattfindet, daß
das Verhältnis stattfindet, daß jeder
jeder einzelne
einzelne Verstandesnerv
Verstandesnerv
die gesamte
die gesamte geistige
geistige Individualität
Individu a lität des des Menschen
Menschen reprä-reprä-
sen tiert und
sentiert und die
die größere
größere oder
oder geringere
geringere Zahl
Zahl der
der vorhandenen
vorhandenen
Verstandesnerven nur
Verstandesnerven nUT von von Einfluß
Einfluß istist auf
auf die
die Zeitdauer,
Zeitdauer, während
wähl'end
deren die
deren die Eindrücke
Eindrücke festgehalten
festgehalten werden
werden können.
können.11

1) In
i) der Anmerkung
In der Anmerkung zu di eser von
zu dieser von Schreber
Schreber unterstrichenen
unterstri chenen Lehre
Lehre wird
wird deren
deren
Brauchbarkeit zur
Brauchbarkeit zur Erklärung
Erklärung der
der Erblichkeit
Erblichkeit betont.
betont. „Der
"Der männliche
männliche Samen
Samen enthält
enthält
einen Nerv
einen Vaters und
des Vaters
Nerv des und vereinigt
vereinigt sich
sich mit einem aus
mit einem dem Leib
allS dem Leib der
der Mutter
M utter ent-
ent-
nommenen
nommenen Nerven
Nerven zu einer neuentstehenden
'Zu einer neuentstehenden Einheit"
Einheit" (S.
(S. 7).
7). Es
Es ist
ist also hier ein
also hier ein
Charakter,
Charakter) den wir dem
den wir dem Spermatozoon
Spermatoloon zuschreiben
zuschreiben müssen,
m üssen. auf
auf die
die Nerven
Nerven übertragen
übertragen
worden
worden undund dadurch
dadurch diedie Herkunft
Herkunft derder Schreberschen
Schreherschen „Nerven"
" Nerven" aus dem sexuellen
ans dem sexuellen
Vorstellungskreis wahrscheinlich gemacht.
Vorstellungskreis wahrscheinlich gemacht. InIn den
den „Denkwürdigkeiten"
"Denk würdigkeiten" trifft es sich
trifft es sich
nicht
nicht so selten, daß
so selten, daß eine
eine beiläufige
beiläufigeAnmerkung
Anmerkung zu zu einer
einer wahnhaften
wahnhaften Lehre
L ehre den
den er-
er-
wünschten
wünsr:hten Hinweis
Hinweis auf
auf die Genese und
die Genese und somit
som it auf
auf die
die Bedeutung
Bedeutung des
de sWahnes
\VahneJ enthält.
ent.hält.
Freud, Vlll
F'reud, VIII
'.
.----

5^o K rankllgesc!lfc!rtm
Krankengeschichten

-
Während die
Während die Menschen
Menschen aus Körper und
aus Körper uml Nerven
Nerven bestehen,
besteh en, ist ist
Gott von
Gott ' "on vornherein
vornherein nur nur Nerv.Net'v. DieDie Gottesnerven
Gottesne.. ven sind I;ind jedoch
jedoch
nicht wie
nichL WIe im im menschlichen
m enschlich en Körper hC!ichl'iinkter Zahl
Körper inin beschränkter Zahl vor- vor-
handen, sondern
handen, sondern unendlich
unendlicJl oder el';g. Sie
oder ewig. Sie besitzen
besitzen alle alle Eigen-
Eigen-
schaften der
schaften der menschlichen
menschlichen Nerven Nerven in in enorm gesteigertem Maße.
enorm gesteigertem Maße.
In ihrer
In ihrer Fähigkeit
Fähigkeit zu zu schaffen,
schoffen, d.d. h.11. sich sich umzusetzen
Ulll7.usetzen in in alle
alle
möglichen Dinge
möglichen Dinge der de r erschaffenen
erschaffene n Welt, VVclt, heißen heißen sie Sle Strahlen.
Strahlen.
Zwischen Gott
Zwischen Gott und und dem gestirnten Himmel
dem gestirnten Himmel oder oder der Sonne
der Sonne be- be-
steht eine innige
steht eine innige Beziehung.'
BC7.1clmng.'
Nach dem
Nach dem Schöpf
Schöpfllngswcrk
ungs werk zog zog sichsich Gott Gou in ungeheuere Ent-
in ungeheuere Enl-
fernung zurück
fernung zurück (S. (S. ii,
11, 252)
!J5!2) und
\lud überließ
rillcrIi eß die "'-Teh im
di e Welt im allge-
allge-
mei nen ihren
meinen ihren Gesetzen.
Gesetzen. Er Er beschränkte
hesclu'iinktc sich s ich darauf,
dorauf, die die Seelen
Seelen
Verstorbener zu
Verstorbener zu sich herallf:luzichen. Nur
sich heraufzuziehen. Nur ausnahmsweise mochte
lm sl1n hmsw cise rnocht e
er sich
er sich mit mit einzelnen hochbegnhtcn Menschen
einzelncn hochbegabten Menschen in in Verbindung
VCI'bindung
setzen' oder
setzen
2
oder mit einem Wunder
mit einem \Vulldcl" in ill die Geschickc del' Welt
elie Geschicke der \'Velt ein-
ein-
greifen. Ein
greifen. Elll regelmäßiger
regelmfißigcl' Verkehr
VCI'kehr Gottes Gottes mit mit Menschenseelen
Menschenseelen
Stiltt. 3 Wenn
3
findet nach
findet nach der der Weltordnung
W eltordnung erst erst nach dem Tode statt. Tode ~renn
ein Mensch
ein M ensch gestorben
gestorben ist, ist, so
so werden seine seine Seelenteile (Nerven)
SecIcn1eiJe (Nerven)
einem Läuterul1gs\'crfnhrcn
Läuterungsverfahren unt crworfell, um endlich
unterworfen, endlich als al ~ "Vor-
„Vor-
höfe des des Himmels" Gott Gott selL!;t wieder angegliedert
selbst ""ieder angegliedert '/,u zu werden.
werden.
Es entsteht
entsteht so so ein
ein ewiger
ewiger Kreislilllf
Kreislauf der Dinge, Dinge, welcher
welcher der Welt-
der Welt-

ordnung zugrunde liliegt egt (S (S.. 19)'


9). Indem Gott
1
Gott etwas
etwas schafft.,
schafft, ent-ent-

äußert er er sich
sich eines
eines T eiles seiner
Teiles selbst, gibt chlCm
seiner selbsl, einem Teile seiner
Teile seiner

Nerven
Nerven eine eine ver;indc11e Gestalt. Der schein
veränderte Geshlll. hierdurch
bar hierd
scheinbar urch ent- ent-

stehend
stehende Verlust wil-cl
e Verlllst wird wiederu
wiederum m erse f ;.o.l1 \wenn
ersetzt, VC1ll1 n nach Jahrhunderten
ach Jahrhunderten
und Jahrtau
und senden dic
Jahrtausenden die selig
selig gcworde
gewordenen nc l1 Nerven verstorbener
Nerven verstorbener
Menschen
Menschen als als "Vorhöfe
„Vorhöfe ocs Himmels"
des Himm els" ihm ihm '''''leder zuwachsen.
wieder zuwachsen.

Die Gleichstellung vielmehr


(oder vielmehr
1) Uber
1) Über diese
diese siehe
siehe weiter
weiter ullten:
.inten: Sonn
Sonne. e. - - Di e G leichslclhlllg (oder
Verdichtung)
Verdichtung) von
von Nerven
Nerven undund Stmlllen
Strahlen l,nUllte
könnte leich I deTCIl
leicht lineare Erscheinung
deren lincllre Endleinllng 'lum lum
Gemeinsamen sind übrigens
Strahlen-Nerven !lind iibrigcns ebenso ebenso
Gemeinsamen gellom
genommenmeu hnben.
haben. - Die
Die Strnhlen-Ncrv"l1
schöpferisch
schöpferisch wie die SllIn~llfiidcl1·Ner\"ell.
wie die Samenfäden-Nerven.
2)a) Das wird inin der
der "G rundsprnche" (5. (s. 11.)
11.) als „Nervennnhang
nls "Ner\'c bei ihllcil
l1llllhong bei nehmen"
ihnen !lehmell"
Das wird „Grundsprache"
hl!%cichnet,
bezeichnet.
3) werden wir
knüpfen, l\'erd~1I wir spätl!l" erfahren.
später erfahren.
3) '\Trieh e Einwürfe
Einwürfe gegen
gegen Gott
Gott sieh
sich hillra n kniipfrn,
Welche hieran
l

einen Ql~lohiogrll.phisch
über etJIen
Ober autobiographisch beschriebenen
beschriebenen Fall von Paranoia
Paranoia ot71

Die durch
Die durch den Läuterungsprozeß
Läuterungsprozeß gereinigte
gereinigten n Seelen befinden
befinden
sich im h~ben unterdes
1
sich Genüsse der
im Genusse der Seligkeit.'
Seligkeit. "Sie „Sie haben unterdes ihr
ihr Selbst-
Selbst-
bewußtsein
bewußtsein abgeschwächt und sind mit onde ren Seelen zu höheren
anderen höherell
Einheiten zusammengeschmolzen. Bedeutsame Seelen,
Einheiten Seelen, wie
"de die eines
die eines
Goethe,
Goe t h e, Bismarck u. u. a.,
a.) haben ihr Idelltiüitsbewußtsein vielleicht
Identitätsbewußtsein vielleicht
noch durch Jahrhunderte zu bewLlhren,
noch bewahren, bisbis sie
sie selbst in höheren

Seelenkomplexen (wie (wie "Jehovastl'ohlen"


„Jehovastrahlen" für für dosdas alte
alte Judentum,

"Zoroasterstrahlen"
„Zoroasterstrahlen" für das Persertum) aufgehen
für das aufgeben könneu.
können. Während
"Vährend
der Läuterung
Ltinterung lernen die die Seelen die die von Gott
Gott selbst
se1bst gesprochene
gesprochene
Sprache, die di e sogenannte ,Grundsprac11e',
, Grundsprache', ein ein „etwas
" etwas altertümliches,
altertümliches,
aber immerh
aber immerhin in kraftvolles Deutsch, das sich sich namentlich
namentlich durch
2
einen großen Reichtum R eichtum an Euphemismen anszeichnete"auszeichnete (S. 15)·
(S. 15). :Z

selbst ist
Gott selbst ist kein einfaches
eiufaches Wesen.
v\Tesen. "Über
„Über den Vorhöfen des
den ,Vorhüfen
, des
Himmels' schw schwebte ebte Gott selbst,
selbst, dem im Gegensatze
Gegensalze zu zu diesen
diesen

,vorderen Gottesrelchen'
Gottesreichen' auch die die Bezeichnung der der ,hinteren
,hinteren
Gottesreiche' gegeben wurde. Die
Gottesreiche' Die hinteren
hinteren Gottesreiche unterlagen
Gottesreiche unterlagen
(\.llld unterliegen noch jetzt)
(und unterliegen jetzt) einer Z\veileilung,
einer eigentümlichen Zweiteilung,
n(tcb der
nach der ein
ein niederer Gott (Ariman) und
Gott (Ariman) ein oberer
Ul1d ein oberer Gott
Gott (Ormuzd)
unterschi eden wurde"
unterschieden wurde" (S. 1 g). Über
(S. J 9). Über die nähere Bedeutung
die nähere dieser
Beneutung dieser
Zweiteilung weiß Schreber
Zweiteilung Schreber nichts anderes zu sagen,
nichts anderes nls daß
sagen, als da.ß der
der
niedere Gott sich
niedere sich vorzugsweise
vorzugsweise den den Völkern
Völkerll brünetter
brüne tter Rasse (den(den
Semiten) und
Semiten) und der obere den
der obere den blonden
blonden Völkern
Völkern (Ariern)
(Ariern) zugeneigt
zugeneigi.
hat. Doch wird
hat. 'w ird man von von menschlicher
menschlicher Erkenntnis in in solchen
solchen
Höhen auch nicht mehr
Duch nicht mehr fordern
fordern dürfen.
clürfen. Immerhin
Immerhiu erfahren """jr
erfahren wir
noch, „daß
noch, "daß der niedere und
der niedere und derder obere
obere Gott ungeachtet
nngeaclttet der der in
in
gewisser Beziehung vorhandenen
g ewisser Beziehung vorhandenen Einheit von Gottes Gottes Allmacht
Allmadll
doch als
doch vers chiedene Wesen
als verschiedene VVesen aufgefaßt
aufgefaßt werden müssen, die, ein
müssen, die, ein
jedes von
jedes ihnen, auch
'von ihnen, auch im im Verhältnis untereinand e r, ihren
V e rhältni s untereinander, ihren I:
besonderen EgoismusEgoismus und un d ihren besonderen Selbsterhaltungstrieb
ihren besonderen Selbsterhaltungstrjeb
I) Diese
1) Diese besteht
besteht wesentlich
wesentlich in
in einem
einem Wollustgefühl
Wollustgeftihl (s.
(s. u.).
u.).
2) Es
2) war dem
Es war dem Patienten
Patientell ein eiotiges Mal
ein einziges Mal während
wiihren d seiner
seiner Krankheit
l<rankhcit vergönnt,
,·ergöllnt,
Gottes Allmacht
Gottes Allmacht inin ihrer
ihrer vollständigen
vollständigen Reinheit
Reinheit vor
vor seinem
seinem geistigen
geistigen Auge
Auge zu
'tu sehen.
sehen.
Gott
Gott äußerte
iiußerte damals
damals das
das in
in der
der Grundsprache
Grundsprache ganz
gam geläufige, kraCh· olle, aber
geläufige , kraftvolle, aber nicht
nicht
freundlich klingende
freundlich klingende Wort:
Wort; Luder!
Luder ! (S.
(S. 136.)
136,)
,,'
24-
372 K ran},·engt:schiclilen
Krankengeschichten

haben und
haben und sich
sich daher
d .. hcr immer
immer wechselseitig
wcchselscit.ig vorzuschieben
vor.lusch lcbcn trachten"
tr<lchten"
(S. 140).
(S. D ie beiden
14.0). Die beiden göttlichen Wcsen benahmen
gOLllichen Wesen benAhmen sichsich auch
<luch
während des
während des akuten
akule n Krankheitstadiums in ganz
Kra nkh eitst.. dillms in vel'~chicdener
ganz verschiedener
Schreber. 1
1

''''eise gegen
Weise gegen den
dcn unglücklichen
unglücklichcn Schreber.
D er Senatspräsident
Der SenCltspriisidcnt Schreber
Schrehcr war
'W ill" in g~u nden Tagen
in gesunden Tagen .ein
ein

Zweifler in
Zweifler in religiösen
religiüse n Dingen
Dingen gewesen
gewesen (S. 29,
29, 64);
(S. 64); er hatte sich
er hatte sich
zu festen Glauben
emem festen
I':U einem GI<luben an die ,In
elie Existenz ein es persönlichen
Existenz eines persönlichen
Gottes nicht
Gottes nicht aufzuschwingen
aufz usclHYingen vermocht. vermocht. Ja, Ja, er
er zieht <lUS dieser
:t.ich t aus dieser
Tatsache seiner
Tatsache seiner Vorgeschichte
Vorgeschi chte ein ArgumclIt., um
ein Argument, "olle Realität
die volle
11m die Realität
st ü t7.C Jl .~ Wer
2
seinc.!' Wahnes
seines " 'Cllmes zuzu stützen. VVer aber.. he t· das Folgcnd e über
dm: Folgende übel' die
die·
CharaktcreigcnscllOlftc n des
Charaktereigenschaften Schrehcrsdlen Gottes
des Schreberschen erf.-ihrt, wird
Golt.es erfährt, wird
müssen, daß
sagen müssen,
sagen die durch
daß die durch die parnnoischc Erkrankung
die paranoische Erkrnnbmg el'~eugte erzeugte

Umwand1ung keine
Umwandlung keine sehr
sehr gründliche
gr ünd lich e war,w ür, undund daß
doß in in dem
dem nun-nun-
mehrigen Erlöser
mehrigen Erlöser noch viel \'i ol vom
"Vom vormaligen Zweifler übrig
vormaligen Zweifler übrig ge-ge-
blieben ist.
blieben ist.
Die Weltordnung
Die 'Yeltord l1ung hat n1imlich eine
h;-tt nämlich eine Lücke, ;nfolgc deren
Lücke, jnfolge deren diedie
Existenz Gottes
Existenz !leIbst geHi
Gottes selbst C1"Sch cint. Vermöge
hnl ct. erscheint.
gefährdet, eines
Vermöge eines nicht nicht

lläh er nu
näher aufzuklärenden ZusiltnlTIcnhnnges üben
fzuk Wrend en Zusammenhanges iiucn die Nerven lebender
di e Nerven leh e ndei'
i'Menschen,
\ 'lenschel1, nnamentlich
ament lich im Zust<1l1l1 Zustand einer hochgradigen
e incr ho c hgradigen Er- Er-
l"egu
regung, ng, eine derartige A
eine derartige m~ichung auf
Anziehung auf die Gottesnerven
die GOLtcsn crve n aus, daß
aus, daß

kann, also seiner


Gott nicht
Gott nicht wieder
wieder \"ovon n ihncll
ihnen loskommen ki1l1n, also inin seiner
,
eigenen Existenz bed
eigenen Exi"tenz rohl ist
bedroht ist (S.
(S. ]11).1), Dicse außerordentlich
Dieserr oußerordentlich
selten
seltene e FDJI
Fall ereignete
ereignete sich
sich nun bei bei Schrober
Schreber und und halte
hatte die größten
die größten

Leide
Leiden n für
für ihn zur Folge.
ihn 7.111" Folge. Gottes Selbstcrhaltungstrieb
Selbsterhaltungstrieb wurde wurde
dadurch
dadurch rege rege gemncht
gemacht (S. (S. 5 und es
0) uJld
50) es crgah
ergab sich,
sich, daß Gott von
daß Gott von

Eine Manfred
Byronss Manfr für
1)
i) Eine Anmerkung
Anmerkung S. läßt elTa!ell
0 jii.Ot
S. 220 erraten,, daß
daß eine
eine Stelle
Stelle iu
in Byron ed für
die \Vahl
die Wahl der
der pC!l'IIisehen Gottesnamen den Ausschlag gegeben hat. Wir
persischen Gottesml.lTlen den Ansschlng gegeb en hat. ''Vir werden dem
werden dem
t.in Oussc dieser
Einflüsse dieser Dich
Dichtung noch !.'i
tung Hoch ll Guderes
ein Mal bc-gegllcn.
anderes Mal begegnen.

2) "DeO
„Daß bei bei mir
mir bloße
bloße Siunc sll1uscllllllgcn vorliegcll
Sinnestäuschungen vorliegen SOllC II , erschei"t
sollen, mir schon
erscheint mir schon
2)
"'o"on Denn die mit Gott
Sinnestäuschung, mit Gott oder oder
von ,·omherein
vornherein psychologisch
psychologisch un denkbar. Dcnll
undenkbar. die Sinnedlillsclmng,
abgeschiedenen
abgeschiedenen Seelen
Seelen illin Ver zw stehen,
kl'llr"t1l
Verkehr stehen, knnll
kann doch nur solchen Menschen
doch füglieb nur in solchen Menschen
füglich in

~ntsteh e n , die n krankhaft Nervenzustand bereitsbereits einen sicheren


einen sicheren
entstehen, die in
in ihre
ihren krankhaft erreg ten Nervenl;lIstalld
erregten
Dies
{";lauhen an
Glauben an Gott
aaber
berhbeic i mir,
Gott und
und
nach ddem
mir, nach
an
1111 die
die
em im
UnslerblicllkeJt
Unsterblichkeit
im Eillg
Eingang
der
der Seele
dieses K
llßg ilif'sCS
Seele mitgebracht
milgebracht
Kapitels
haben.
haben.
Erwähnten gu
ap itels Erwähnten
Dies ist
ist
nicht
gar nicl1t ,,
dderer Fall
Fall gewese
gewesen" n" (S.(S. (9)'
79).
über emen
Ober einen autobiographisch heschriebenen
beschriebenen Fall VOlL Paranoia.
von Paranoia 5 7.')

der Vollkommenheit, die


der Vollkommenheit, die ihm diedie Religi.onen beilegen, weit
Religionen beilegen, weit e1lt-
ent-
fernt ist. Durch
fernt ist. Durch das ganze ganze Buch Schrebers zieht sich sich die bittere
die bittere
Anklage,
Anklage, daß Gott, Gott, nurnur an den Verkehr mit Verstorbenen ge- ge-
wöhnt,
wöhnt., den lebenden Menschen nicht versteht.
l ebe nden l\tlenschen
(S.
(S- 55): "Dabei
55) : waltet nun aber ein fundamentales Mißver-
„Dabei \'\'altet
ständnis ob, welches
ständnis welcbes sich sich seitdem wie ein roter Faden durch
mein ganzes Lehen
mein ganzes Leben hindttrchzieht
hindurchzieht und welches \"elch es eben, darauf be-
eben darauf be-
ruht,
ruht, daß Gott nach der \Yeltordl1ung Weltordnung den lebe' lebenden
n den
Menschen
Mensch e n eigentlich
e igentlich nicht kannte und nicht nicht zu zu kennen
sondernweltordnungsgemäß
brauchte, sondern weltordnungsgemäß nur mit Leichen zu ver-
kehren hatte."
hatte." - — (S. 141):
(S. "Daß . . . , muß nach
141): „Daß . . . , nach memer
meiner
Überzeugung ,wiederum .... ied.erum damit in Zusammen hang gcbracht
in Zusammenhang werden,
gebracht werden,
daB Gott mit dem lebenden Menschen sozusageu
daß sozusagen nicht nicht umzu-
gehen wußtc,
wußte, sondern nur den Verkehr mit Leichen Leichen oder alle~­
oder allen-
falls mit dem im Schlafe
falls Schlafe daliegenden (träumenden) Menschen
daJiegenden (träumenden) Menscllen-
gewöhnt war." - — 246): „Incredibile
(5. 246):
(S. scripw, möchte
"Incredibile scriptu, möchte ich ich
selbst hinzufUgen, und doch ist
selbst hinzufügen, ist alles
alles tatsächlich wahr, so
tatsächlich wahr, so wenig
andere Menschen den Gedanken einer so totalen Unfähigkeit
so totalen Ullfahigkeit
Gottes, den lebenden Menschen richtig
Gottes, richtig zu zu beurteilen,
beurteilen, werden
fassen können, und so
fassen so langer Zeit es
langer Zeit es auch für bedurft hat,
für mich bedurft hat,
um mich IDlch an diesen diesen Gedanken nach uTIZi:ihligen, hierüber
nach den unzähligen, hierilher
gewE!-chten Beobachtungen
gemachten Beobachtungen zu zu gewöhnen."
Allein infolge
Allein infolge dieses dieses Mißverständnisses
Mißverständnisses Gottes
Gottes für fUr den
uen lebenden
lebenden
Menschen konnte konute es es geschehen,
geschehen, daß daB GottGott selbst
selbst derder Anstifter
Anstifter
des gegen Schreber
des gegen Schreber gerichteten
gerichteten Komplottes wurde, ,,'urde, daß Gott ihn ihn
für blödsinnig
für blBdsinnig hielt hielt und
und ihmihm diedie beschwerlichsten Prüfungen P"üfungen
auferlegte (S.
auferlegte 264). Er
(S. 264). Er unterwarf
unterwarf sichsich einem höchst hächst lästigen
lästigen
"Denkzwange", um
„Denkzwange", um dieser
dieser Verurteilung
Verurteilung zu zu entgehen. (S. 206):
(S. 206):
"Bei jeder
„Bei jeder Einstellung
Einstellung meiner melDer Denktätigkeit
Denktätigkeit erachtet
erachtet Gott
augenblicklich meine geistigen geistigen Fähigkeiten
Fähigkeiten für für erloschen,
erloschen, die die
von ihm
von ihm erhoffte
erhoffte Zerstörung
ZerstönUlg des des Verstandes
Verstandes (den Blödsinn)Blödsinn) fürfür
eingetreten und damit
eingetreten damit diedie Möglichkeit
Möglichkeit des des Rückzuges
lI.ückzuges für für ge-
ge-
geben. "
geben."
Z--4, K rallkellgcschichtefl
Krankengeschichten

Ei ne besonders
Eine heftige Empörung
besonders heftige wird durch
Empörung wird das Benehmen
durch das Benehmen
Gottes in1n der
Gottes derSache
Sache des
des Entleerungs-
Entleerungs- oder dranges her-
Sch . . . dranges
oder Seh her- . . .

\'orgerufen. Die
vorgerufen. Oie Stelle
Stelle chnrakteristisch, daß
ist soso charakteristisch,
ist daß ich ich siesie ganz
ganz
zitieren will.
zitieren will. Zu Zu ihrem
ihrem Verständnis
VerstiiHdnis schickeschicke ich voraus, daß
ich voraus, daß so-50-
\\'ohl die
wohl die Wunder
VVunder als als auch
auch die die Stimmen
Stimmen von von Gott
Gott (d. von
(d. h.h. von
den göttlichen
den göttlichen Strahlen)
Strohlcn) ausgehen.
ausgehen.
(S. 2~5): „Wegen
(S. 225): "VVegen ihrerihrer charakteristischen Bedeutung muß
chnl'akteristi~cheJl Bedeutung muß
ich der
ich der eben
eben erwähnten
cl'wähllten Frage Fl'o1ge ,Warum
,y\T arllln seh
sch . . . Sie
.
Sie denn
. . denn
nicht?' noch
nicht?' noch einige Bemcrkungcn widmen,
cinige Bemerkungen widmen, so so wenig
\'\' cnig dezent
dezent
fl uch das
auch dos Thema
Themll ist, ist, das
das ich ich dabei
dabei zu zu berühren
berühren genötigtgenötigt bin. bin.
V\1 ie alles
Wie alles andere
andere an on meinem
meinem Körper, Kiirrcr, wird nämlich auch
wird nämlich auch
das Ausleerungsbedürfnis
das AuslcerungsbedlirfIlis durch durch Wunder hervorgerufen; es ge-
VVullder hervorgerufen; es ge~
schieht dies,
schieht dies, indem
indem der der KotKot in deu Därmen
in den vorwärts (manch-
Diirmen vorwärts (manch-
mal auch
mal auch wieder
wieder rückwärts) gcdrtingt wird
rückwiil'ts) gedrängt und wenn
wird und wenn infolge infolge
gesch ebener Ausleerungen
geschehener Allsleerungen genügendes
genügendes Material Materinl nichtnicht mehr nlehr vor-yor-
hemden ist, ist, wenigstens
wcnigstens die die noch vorhandenen geringen
noch vorhandenen geringen Reste Reste
handen
des Darminhaltes
des Darminholtes auf auf meine
meine Gesäßöffnung geschmiert werden.
GesiißiifTnung geschmiert werden.
Es handelt
Es handelt sich sich d'lbei um Cln
dabei ein Wunder des
VVullucr oheren Gottes,
des oberen Gottes,
das
das an jedem Tnge
an jedem Tage mindestens mehrere Dlltzende von
mehrere Dutzende von Malen
1\1alen
wiederholt
wiederholt wird. Dami t verbindet .sich
wird. Damit sich die
die Hir Menschen ge·
für Menschen ge-

radezu
radezu unbcgrojfliche
unbegreifliche ulld und lIlIrnur llllS
aus deI'
der völligen Unbekanntschaft
völligen Unhekanntschaft

Gottes
Gottes mit dem lebenden lebenden Melisc Menschenhen als als Organismus erklär-
Organismus erklär-

liliche
che Vorstellung, gewissermaßen das letzte
das letzte
Vorstellung, daß daß <Idasns ,Sch,Sch . . . ' gewissermoßen
. .
.'

sei,
sei, d.d. h. dranges das Ziel
das Ziel
h. mit
mit dem Anwundem des
dem AUWllUderl1 des SchSeh . . drnngcs
. .

der
der Zerstörung
Zerstörung des des Verstandes
Verstandes erreichterreicht umJ und die Möglichkeit
die Möglichkeit

eines
eines endgültigen
endgültigen Rückzuges
Rückzuges {1m' der Strahlet] gegeben sei.
Strahlen gegeben sei. Wie
"Vie
mir um der Vorstellung
mir scheint,
scheint, muß muß nJ,Ill,
man, Lun der Entstehung
Entstehung dieser dieser Vorstellung

auf Mißverständ-
auf denden Grund
Grund zu zu gehen,
gehen, ntl an dos das Vorliegen
Vorliegen eines eines Mißverständ-

nisses Ausleerungs-
nisses in in betreff
betreff der
der sym boliscllCn Bedeutllllg
symbolischen Bedeutung des des Ausleerungs-

aktes göttlichen
zu göttlichen
aktes denken,
denken, (laß daß nämlich
nämlich derjenige,
derjenige, der
der zu
Strahlen Verhältnis ge- ge-
Strahlen in in einein dem
dem meinigen
meinigen entspl'echelldes
entsprechendes Verhältnis
kommen
kommen ist, ist, gewisscrmaOclI
gewissermaßen berechtigt berechtigt .sei, auf alle
sei, auf Welt zu
alle VV'e)t zu
schseh ... "
. .
«
I
I
Über einen
Über emen autobiographisch
autobiographisch beschriebenen
beschriebenen Fall
Fall von Paranoia
VOll Paranoia
375
375
"Zugleich äußert
„Zugleich äußert sich
siel] dabei
dabei aber
aber auch
auch die
die ganze
ganze Perfidie*
Perfidie l der
der
Politik, die
Politik, die
mir gegenüber
mir gegenüber verfolgt
verfolgt wird.
wird. Nahezu
Nahezu jedesmal,
jedesmal, wenn
wenn
man mir
man mir das
das Ausleerungsbedürfnis
Aus]eerungsbedürfnis wundert, schickt man
wundert, schickt man - in-in- —
r dem man
dem man diedie Nerven
Nerven des betreffenden Menschen
des betreffenden Menschen dazu dazu anregt
anregt - —
irgend eine
irgend eine andere
andere Person meiner Umgebung
Person meiner Umgebung auf auf den
den Abtritt,
Abtritt,
um
um mich
mich amam Ausleeren
Ausleeren zu zu verhindern
verhindern; es es ist
5 ist dies
dies eine
eine Erscheinung,
Erscheinung,
«ie ich
die ich seit
seit Jahren
Jahren inin so unzähligen (Tausenden
50 unzähligen (Tausenden von) von) Malen
Malen undund
so regelmäßig
so regelmäßig beobachtet
beobachtet habe,
habe, daß jeder Gedanke
da ß jeder Gedanke an einen Zu-
an einen Zu-
fall ausgeschlossen
fall ausgeschlossen ist.ist. Mir
:M ir selbst gegenüber wird
selbst gegenüber dann aber
wird dann aber auf auf
die Frage:
die Frage: ,"Varulll
Warum seh
, 5ch ...
. . . Sie
Sie denn nicht?' mit
denn nicht?' mit derder famosen
famosen
Antwort fortgefahren:
Antwort fortgefahren: ,Weil ich dumm
,\I\Teil ich dumm hin so etwa.' Die
bin so etwa.' Die
Feder sträubt
Feder sträubt sich
sich fast
fast dagegen, formidablen Unsinn
dag·egen, den formidablen TInsinn nieder-
nieder-
zuschreiben, daß
zuschreiben, daß Gott
Gott in in der der Tat
Tat in selner auf
in seiner auf Unkenntnis
Unkenntnis
der Menschennatur
der Menschennatur beruhenden
beruhenden Verblendung
Verblendung so so weit geht, anzu-
weit geht, anzu-

I
nehmen, es es könne einen Menschen geben,
könne einen geben, der der - was
was doch
doch
nehmen,
Tier zu
jedes Tier tun vermag —
zn tun - val' Dummheit nicht
vor seh , . . könne.
nicht seh könne.

. . .
jedes
V/enn ich ich dann im Fall Fall eines Bedürfnisses wirklich
eines Bedürfnisses ausleere
wirklich ausleere
Wenn
wozu ich
wozu ich mich,
mich, dada ich
ich den Abtritt
Abtritt fast
fast stets
stets hesetzt linde, in
besetzt linde, in
der Regel
der Regel eines
eines Eimers bediene, - — so
so ist
ist dies jedesmal mit
dies jedesmal mit einer
einer
überaus kräftigen'
kräftigen Entwicklung der Seelenwollust verbunden. Die
Seelenwollust verbunden, Die
überaus
Befreiung von dem Drucke,
Befreiung Drucke, der durch den
der durch den inin den Därmen vor-
den Därmen vor- ~
handenen Kot verursacht
handenen verursacht wird, hat nämlichnämlich für die Wollustnerven
Wollustnerven
ein
ein intensives Wohlbehagen zur Folge; das gleiche ist
intensives VVohlbehagen auch beim
ist auch

Pissen
Pissen derder Fall.
Fall. Aus djesem
diesem Grunde sind sind noch stets ohne jede
stets und ohne jede

Ausnahme
Ausnahme beim beim Ausleeren und und Pissen
Pissen alle
alle Su·ahlen
Strahlen vereinigt
vereinigt ge-
ge-

wesen;
wesen; aus diesem Grunde sucht man auch slets,
aus eben diesem stets, wenn ich mich
ich mich

zu und
zu diesen
diesen natürlichen Funktionen anschicke, den den Ausleerungs-
Ausleerungs- und
«2
PIßdrang,
Pißdrang, wenn
wenn auch meistmeist vergeblich, zurückzu wundern.
vergeblich, wieder zurückzuwundern."2

I) Eine Anmerku ng bemüht


bemüht sich
sich hier,
hier, das
das harte Wort "Perfidie"
harte 'lIlort „Perfidie" 2U mildern, in-
zu mildern, in-
1) Eine Anmerkung
dem auf eine der noch
noch :zu
zu erwiihnenden
erwähnenden Rechtfertigungen
Rechtfertigungen Gottes
Gottes verwiesen
verwiesen wird.
,vird.
dem auf eine der
2) Dies Eingeständnis der der E xkretion slu st, die
Exkretionslust, die wir
wir als
als eine
eine der autoerotischen
der 8utoerotisch en
2) Dies Eingeständnis
Komponenten
Komponenten der der infantilen
infantilen Sexualität
Sexualität kennen
kennen gelernt
gelernt haben,
haben, möge
möge man
man mit den
mit den
Äußerungen
Äußerungen des des kleinen
kleinen Hans
Hans in
in der
der "Analyse
„Analyse derder Phobie eines ffünfjährigen
Phobie t'ines Knaben"
ünfjiihrigen Knaben"
(5. 19 dieses
(S. 2219 dieses Bandes)
Bandes) :zusammenhalten.
zusammenhalten.
570 K rankellgeschichten
Krankengeschichten

. Der sonderbare Gott Schrellcr~


Der sonderbare Schrebers isL ist <lllch
auch nichLnicht imstande,
imstande, etwas
etwas
aus der
aus Erfahrung zu
der Erfahnmg zu lern en . (S.
lernen. (S. \86):
180): "Aus
„Aus der der so
so gewonnenen
gewonnenen
Erfahrung eine
Erfahrung eine Lehre für
für die Zukunft zu 7.iehen, ziehen, sch eint ver-
scheint ver-
möge irgend
möge irgend "'elchcr,
welcher, in demdem "Vesen
Wesen GOLlesGottes liegender Eigen-
schaften
schaften eine
eine Unmöglichkeit zu zu sei n." Er kann daher dieselben
sein." dieselben
quälenden
quälenden Proben, Wunder und SLimmenäußerungcn
Proben, VVunder Stimmenäußerungen Jahre Jahre hin-
hin-
durch ohne Abänderung wiederholen, his
durch bis C I ' dem Verfolgten zum
er

Gespötte
Gespötte werden muß.
(S.
(S. 553): „Daraus ergibt sich, daß Gott fast
533): "Daraus fast in allem, woswas mir
gegenüber
gegenüber geschieht, nachdem die ''''lIu Wunder ihre frühere furcht-
der illl'c
bare Wirkung zum größten Tei
bare ,"Virkung TeilL cillgeLUßl
eingebüßt haben, mir über- ühe ..-
. wiegend
wiegend lächerlich
lächerlich oder
oder kindisch erscheint. Daraus folgt
kindisch erscheint. folgt für
für mein
Verhalten,
Verhalten, daß ich häufig durch die die Notwehr ge?wlIIIgeu
gezwungen bin,bin,
nach Befinden auch
nach Befinden Rlich in lauten
laut.en VVorten
Worten deuden GottesspCitWr
Gottesspötter zu
spielen
spielen , , ."'
. ," I
.

DiQse Kritik
Diese Kritik Gottes
GoUes undlind Auflehnung
Auflehnullg gegen Gott GOLL begegnet
hc.geguet bei
bei
Schreber indes
Schreber ind es einer
einer energischen Gegenströmung,
Gegellströmung, welcher
wl!h.:hcr an
zahlreichen Stellen
zahlreichen Stellen Ausdruck gegeben
gcgcbe,n wird.
wird. (S. 333):
(S. 555): »Auf
"Auf das
das
allerentschiedenste
allerentschiedenste ich aber
habe ich aue!" auch hier
hi er zu betonen,
lletoncll, daß es
es
sich
sich dabei
dabei nur um eine
eine Episode
Episode halldelt,
handelt, die,
die, wie ich
wie ich hoffe,
hoffe,
spätestens
spätestens mit meinem Ableben
ALleIJen ihre
ihre Endschaft
Enuschaft erreichen
erreichen wird,
wirtl t
daß
daß daher
daher das Recht, Gottes
das Recht, Gottes zu
zu spotten,
spotten, nur mir,
mir, nicht
nicht aber
aber
anderen
anderen Menschen zusteht.
zusteht. Für
Für andere
andere Menschen
Menschen bleibt
bleibt Gott
Gott der
der
allmächtige Schöpfer
allmächtige Schöpfer des
des Himmels und
Himmels und der
der Erde,
Erde, der
der Urgrund
Urgrund
aller Dinge
aller Dinge und das das Heil
Heil ihrer
ihrer Zukunft,
Zukunft, dem - mögen auch
mögen —
ei nzelne der
einzelne der herkömmlichen
herkömmlichen religiösen
religiösen Vorstellungen
VorsLellungen einer
einer Be-
Be-
rjchtigung bedürfen
richtigung —
bedürfen - Anbetung
Anbetung· undund höchste
höchste Verehrung
Verehrung gebührt."
gebührt."
Es 'w ird darum
Es wird dnrum zu zu wiederholten
wiederholten MalenM alen eine
eine Rechtfertigung
Rechtfertigung
Gottes wegen
Gottes seines Benehmens
wegen seines Henehmcus gegengegen den
den Patienten
Patienten versucht,
versucht,
die, ebenso
die, ebenso spitzfindig
spitzfindig wie
wie alle Thcodicecn, bald
illle Theodiceen, bald in
in der
der allgemeinen
allgemeinen

J) Auch
1) Auch in in der
der „Grundsprache
"Gnlndsprache" 1-
Gott nicht
Ivar Gott
war nicht immer
immer der der schimpfende
schimpfende Teil,
Teil,
sondern
sondern gelegentlich
gelegentlich auch
auch der
der beschimpfte,
beschimpfte, z.z, B.B, „Ei
"Ei verflucht,
vcrflilcht, das
das sagt
sagt sich
sich schwer,
schwer,
daß
daß derder liebe
liehe Gott
Gott sich
.ich ff, , , läßt"
. . läßt" (S.
. (5. 194).
194).
\
.... i S=
=1

Über l!in~1I
t1ber einen autobiographisch
autobiographisch beschril!henen Fall von
beschriebenen Fall Paranoia
von Paranoia
377
577
Natur
Natur derder Seelen,
Seelen, bald
bald inin der
der Nötigung Gottes, sichsich selbst
selbst zu
zu
erha1ten
erhalten und in dem irreführenden
in dem irreführenden Einflusse
Einflüsse der Flechsigsehen
der Flechsigschen
Seele
Seele die Erklärung findet
die Erklärung findet (S. u. Ir.,
(S. 60 u. ff., S. 60). Im ganzen
S. J160). ganzen aber
aber
wird
,,,ird die
die Krankheit als
als ein Kampf des Menschen SchreberScbreber gegen
gegen
Gott aufgeraßt, in welchem der
Gott aufgefaßt, schwache Mensch Sieger
der schwache bleibt,
Sieger bleibt,
weil ~r die
. . . . eil er die Weltordnung auf seiner seiner Seite
Seite hat (S. 61).
(S. 61).

Aus den ärztlichen Gutachten hätte


deli ärztlichen hätte man leicht schließen
können, daß man es es bei Schreber mit der der landläufigen Fonn Form derder
'ErlöserphantClsie
Erlöserphantasie zu tun habe. Der Betreffende sei sei Gottes Sohn,
dazu bestimmt, die
dazu vVelt aus ihrem Elend oder
die Welt vor dem ihr
oder vor ihr
drohenden Untergang' Untergang zu retten retten usw.
HS,""\', Ich
Ich habe
habe es es daher nicht
daher nicht
ullterlassell, die
unterlassen, die Besonderheiten
Besonderheiten des des Schreberschen
Schrebersehen Verhältnisses
Verhältnisses zu
ausfü hrlich darzustellen.
Gott ausführlich darzustellen. Die Bedeutung, welche welche diesem
diesem
Verhältnisse
Verhältnisse für für die
oie übrige .Menschheit
Menschheit zukommt, wird wird inin den
Denkwürdigkeiten nur selten und erst erst zu Ende der der Wahnbildung
Wahnbilclung
erwähnt. Sie
erwähnt. Sie besteht
besteht wesentlich darin, darin, daß kein kein Verstorbener
Verstorbener
selig werden kann, solange
selig solange seine (Schrebers) Person
seme (Schrebers) Person die Haupt-
die Haupt-

masse der
masse der Gottesstrahlen
Gottesstrahlen durch ihre ihre Anziehungskraft
Anziehungskraft absorbiert
absorbiert
(S. 32).
(S. 3~)' Auch die die unverhüllte
unverhüllte Identifizierung
Identifizierung mit Jesus Jesus Christus
Christus
kommt erst erst sehr spät zum Vorscheine (S.
sehr spät Vorscheine 558, 431).
(S. 538, 451).
Es wird kein kein Erklärungsversuch
Erklärungsversuch des des FallesFalles Schreber
Schreber Aussicht
Aussicht
Richtigkeit haben,
auf Richtigkeit
auf haben, derder nicht
nicht diesen
diesen Besonderheiten
Besonderheiten seinerseiner
Gottesvorstellung, dieser
Gottesvorstellung, dieser Mischung
Mischung von Zügen der der Verehrung und
Auflehnung, Rechnung
der Auflehnung, Rechnung trägt.
trägt. Wir wenden '\Tenden uns uns nun einem
anden1, in
andern, inniger Beziehung
in inniger Beziehung zu stehenden Thema, dem
zu Gott stehenden
der Seligkeit,
der Seligk e it, zu.
Zll.
Die Seligkeit ist auch
Seligkeit ist auch bei
bei Schreber
Schreber „das "das jenseitige
jenseitige Leben", zu
dem die die Menschenseele
Menschenseele durch durch die die Läuterung nach dem Tod
erhoben wird. beschreibt sie
wird. Er beschreibt sie als
als einen Zustand ununter- ununter--
bI'Ochenen Genießens,
brochenen Genießens, verbunden
verbunden mit der Anschauung Anschauung Gottes.
Gottes.
Das ist ist nun
nun wenig originell,
originell, aber
aber dafür
dafür werdenwerden wir wir durch die die
Unterscheidung überrascht,
Unterscheidung überrascht, die Schreber zwischen
die Schreber zwischen einereiner männ-
männ-
lichen und
lichen und einer
einer weiblichen
weiblichen Seligkeit
Seligkeit macht. macht. (S. (S. 18):
18): „Die
"Die
578 K r(w kengeschid llen
Krankengeschichten

mii nnH ch e Seligkeit


männliche Seligk eit stand
stnJld höher n]~ die
h öh er als di e weibliche
w eiblich e Seligkeit,
Sc1ig]w it, welch
,,,eJeh
letztere ,'orzugsVlfcise in
letztere vorzugsweise eine m ununterbrochenen
in
einem ununte rbrochene n Wollustgefühle
VVollustgcflihle
hesta nd en zu h aben scheint."
sch ei nt." 1 Andere SteHen verkünden
Andere Stellen verkünden das das
1

bestanden 7,U haben

Zusa mmen faU en von


Zusammenfallen Seligkeit und
vO n Seligkeit untl Wollust jn deutlicherer
WO]]US1 in deutli ch erer Sprache
Sprache
ohne Bezug
lind ohne
und Bez ug auf
auf den
den Geschlechtsunterschied, SO wie
Geschl ech tslIntersch ied, so auch von
v... ie auch von
dem Besta ndteile der
dem Bestandteile der Seligkeit,
Selig keit, der der Anschauung
Anschauung Gottes Gottes ist,ist, weiter
'''leiter
nj cht gehandelt
nicht geh and elt wird.
",,·ird. SoSo z.z. B.ß . (S. 5 ) ); „H • . . mit
(S. 51): • •m it der
•ocr Natur
Nntm' der der
Gottesnerv en, vermöge
Gottesnerven, verm öge deren dere n die Seligkei t .. .,. , wenn
di e Seligkeit . .we nll auch
,lUch nicht
nicht
ausschließli ch, so
ausschließlich, 50 dochdoch mindestens 'Zugleich eine
mind est en s zugleich eine hochgesteigerte
hochgcsteigerte
\Vollustem p findung ist."
Wollustempfindung ist. " Und
Und (S.(S. 28 Q8 1): " Die Wollust
I): „Die V\' ollust darf
darf alsals ein
ein
StO ck Seligkeit
Stück Seligkeit aufgefaßt
<H1fgefaD t werden,
we rdeu, das das dem Men sche n und
dem Menschen und anderen
anderen
lebenden Geschöpfen
lebenden Geschöpfe n gewissermaßen
gewi!'se rmn OelJ im im voraus yerliehen ist,'
VorflU S verliehen ist," so so
daß die
daß di e himmlische
h immlisch e Seligkeit
Seligke it wesentlich
wc:-:cJltli ch als Steigerung und
fl] S Steigerung und Fort-
Fort-
setz.ung der
setzung de r irdischen
irdischen Sinneslust
Sin nes lnst zu zu verstehen
versteh en wäre! wäre !
Diese Auffassung
Diese Auffassuug der tier Seligkeit
Seligk eit ist k ein c~w ebs ein
iji;t keineswegs ein aus aus den
don ersten
e rsten
Stadien der
Stadien d er Krankheit
Kran k hc it stammendes,
stamm c nDes, später spUt e r als fi ls unverträglich
unvc l'll'iigJich eli- eli-
mi niertes Stück
miniertes Stück des Schre bersehen Wahnes.
des Schreberschen Noch
V\rahn cs. Noch in der "ßerufungs-
in der „Berufungs-

begründung" (Juli (Ju li 1901)


19 ° 1) hebt der Kranke
h eht der Krank e als ..15 eine sciner großen
eine seiner großen
Einsicll ten hen
Einsichten 'or, "d
hervor, „daßaß die Wollust nun
di e Wollust einmal
I1l1n einmal in einer - in einer —
CUr and
für ere Mensch
andere Menschen en bisher
bish er ni nichtcht cerkennbar
rk ennbar gc gewordenen
worden en - —
2
na hen Beziehung zu dc
nahen derr Sel ig keit der abgeschiedenen
Seligkeit abgesc:llieden en Geister stcht." ~
Geist.er steht."
Ja, wir werd
Ja, werdenen hörcl1
hören,) dnß daß di ese "nahe
diese l3e:t.i ehu n~( der
„nahe Beziehung" der Fels
fels
ist,
ist, auf w elchem der Krank
welchem Kranke e di
diee H offnung einer
Hoffnung einer endlich
endlichen Ver-
en Ver-
sölmun
söhnung g mit G OLl un
Gott und d ei nes AufJh';rclIs
eines Aufhörens se ine r' Le
seiner Leiden gebaut hat.
ide n gebaut hM.
Die Strahl
Strahlen en Gottes verli eren ihre feilldselige
verlieren Gesinnung, sobald
feindselige Gesinnung, sobald

sie
sie versi ch ert sind,
versichert sind, mi mitt Scelellwollust
Seelenwollust i1l in sein
seinem Körper flufzug
em Körper aufzugehen ehen
(S. 135);
(S. 135); GottGott selbst
selbst ,'erlangt
verlangt (Iaoa<:ll,
danach, di e ""
die Wollust
OUllst bei bei ihmihm zu zu
fifinden
nden (S. (S. Q8 5) und drolll
283) droht mit dem dem HUckzuge
Rückzuge !'jainer seiner St rahlen,
Strahlen,

1)
1) E
Es, liC!gt
liegt doch
doch gam;ganz imim Sinllc
Sinne dder Wunscherfiillung
er Wunscherfiillll vom Leb
ug VOIII Leben im JJenseits,
en im eus eiu ,
da
daßn man
man dort
dort l!Ildlich
endlich des Geschlechtsnntcrschiedes lcdig
des Geschlechtsunlerschicdel ledig wird
wird..
...Und
,Ul,d je ne himmlischen
jene himmlischen Gestalten
Gestalten
sie
sie fra ge n nicht
fragen nicht nuh Mann uund
nach Malln nd \Ve (Mignon)
ib ." (Mig
Weib." non)
1) Über
2) Üb C!r dCII
den m öglichen TiefsillU
möglichen Tiefsinn dicfCI
dieses Schrc Fundes vgl.
hcrschc lI Fun<!cs
Schreberschen unten.
vgl. llntel!.

>1 %.>tä. *£ £yA C-frfyt @uJ*t &Ur;iL^ +-CfAst,^u*&Är |

Ober einen
Über emen autobiographisch beschriebenen Fall
flutobio,t;rapl1i.fch beschriebenen Fall von
von Paranoia
Paranow. 579
579
wenn er
wenn er in
in derder Pflege
Pflege derder Wollust nachHißt und
V\Tollust nachläßt und GottGou das das Ver-
Vcr-
langte nicht bieten
lnlJgte nicht bieten kann
kann (S. (S. 320).
520).
überr~ch~de . Sexualisierung
D2cse überraschende
Diese §_~~ualisierllng· der J:jE:.:'?lisc~:.e!l.~elig~ejt
der himmlischen Seligkeit "")

m acht uns
macht uns den
den Eindruck,
Eindruck, als als ob
ob Schrebers
Schrebers Seligkeitsbegriff
Seligkeitsbegriff durch durch
di e Verdichtung
die Verdichtung der der zwei
z\-yei Hauptbedeutungen
Hauptbedeutungen des des deutschen
deuts chen Wortes:
'''TortCS:
verstorben und
verstorben und sinnlich
sinnlich glücklich
glüCklich entstanden
entstanden wäre.' wäre. 1 Wir 'Vir
werden in
werden in ihr
ihr aberaber auch
auch denden Anlaß
Anlaß finden,
finden, das das Verhältnis unseres
Verhältnis unseres
Patienten zur
Patienten zur ErotikErotik überhaupt,
überhaupt, zu den Fragen
ZlI den Fragen des des sexuellen
sexuellen
Genießens, der
Genießern, der Prüfung
Prüfung zu unterziehen, denn
zu unterziehen, denn wir wir Psychoanalytiker
Psychoanalytiker
tlUl~Ugen- bis
.-
huldigen bis jetzt _. der ._
jetzt der !\1einung,
Meinung,
.._
daß. die
daß Wu~'Zeln jeder
<!ie. Wurzeln jeder nervösen
- . ----;;;r;ii;;;
ulid psychischen
und psychischen Erkrankung vorzugsweise im
Erkrau kung vorzugsweise Se~malleben zu
int Sexualleben z'!..!in_?e~
finden

!'ere~, -u-
seien, ~d zwar
und z \.~fflr die
die einen
einen vonvon uns nur aus
uns nur Grü~den der
aus Gründen der Erfahrung,
Erfahrung,
die anderen
die anderen überdies
überdies nochnoch infolge theoretischer Erwägungen.
infolge theoretischer Erwägungen.
Nach den
Nach den bisher
bisher gegebenen Proben Proben des Schrebersehen Wahnes
des Schreberschen Wahnes
ist die
ist Befürchtung, gerade
die Befürchtung, g erade diese paranoide Erkrankung könnte
dieso paranoide Erkrankung könnte
sich als
sich der so
als der so lange g~suchte „negative
lange gesuchte "negative Fall" Fan" herausstellen,
herausstellen, in in

dem die
dem die Sexualität
Sexualität eine eine allzu
allzu geringe Rolle spiele, ohneweiters
Rolle spiele, ohneweiters
abzuweisen. Schreher selbst
abzuweisen. Schreber selbst äußert sich ungezählte Male
ungezählte Male in solcher
in solcher

Art, ob er
als ob ein Anhäuger
el" ein Vorurteils wäre.
Anhänger unseres Vorurteils wäre, Er Er nennt
nennt
Art als
"Nervosität"
Nervosität" und erotische erotische Verfehlung stets stets in einem Atem,
in einem Atem, als <lls
2
ob
ob die
die beiden
beiden nicht voneinander zu trennen wären. wärell.~

1) " Mein seliger


1) ,.Mein
seliger Vater'<
Vater" und der Te:<t
Text der Arie allS
aus dem Don Juan
Juan::
„Ja. dein zu sein Buf
,,Ja, auf ewig,
wie-
wie selig
selig wcro'
werd' ich sein"
sein"
ab extreme Verlr~ter der heiden Bedeutuugen.
als extreme Vertreter der beiden Bedeutungen. Es k&.lulkann aber
aber a.uch
auch nicht ohne Si
nicht olme nn
Sinn
sflin, daß
sein, daß unsere
unsere Sprache
Sprache das!elbe
dasselbe "\Vort
Wort f"ur
für so
so ,'erschiedene
verschiedene Situationen
Situationen verwendet.
verwendet.

2) (5.
(S. 52):
52): "Weml
„Wenn auf
2.} auf irgend
irgend einem \Veltkörper
Weltkörper sittliche Fäulnis ("wollüstige („wollüstige
Ausschweifungen") oder
Ausschweifungen") oder vielleicht
vielleicht auch auch Nervosität die die ganze Menschheit derart
ganze Mellschheit derart
eergriffen
r"f:rilTen hatten"
hatten" - — dann
dann meint Schrebltr, in Anlehnung an die biblischen Berichte
meint Schreber, in Anlehnung an die biblischen Berichte
von Weltkatastrophe
von Sodom
Sodom und
und GO!llOlT}l8,
Gomorrha, von von der
der Sündfl11t usw., kiinnte
Sündflut IISIV., könnte eses zu
zu einer
einer Weltkat8s1roplle
gekommen
gekommen sein. scin. -— (5. 91.) "
(S. 91.) ,,•...• habe
habe
• Furcht
Furcht und Schrecken
Schrecken unter
unter den Menschen
den Menschen
"rrhreitet, die Grundlagen
Grundlagen der
der Religioll
Religion zerstört
zerstört und
lind du
das Umsichgreifen
Umsichgreifen einer
einer all-
all-
verbreitet die
gemeinen Nervosität und
und ,Unsittlichkeit
Unsittlichkeit verlU'sacht,
verursacht, in
in deren
deren Folge
Folge dann
dann ver-
ver-
gemeinen Nervosität
heerende Seuchen
heerende Seuchen über
über die
die Menschheit
Menschheit hereingebrochen
hereingebrochen seien ....
seien." — - (5.
(S. 16~):
165): „Als
"Als
,Höllenfürst'
.Höllenfürst' galtgalt daJlcr
daher wahrscheinlich
wahrscheinlich den den Seelen
Seelen diedie unhei.mliche
unheimliche Macht,Macht, die die aus
aus
einem sittlichell
einem sittlichen Verfall
Verfall der
der Menschheit
Menschheit ooder
der aus
aus allgemeiner
allgemeinor Nervenüber-
Nervcnühcr·
reizung
reizung infolge
infolge ,·onvon Überkttltur
Überkultur als als eine
eine goufeindliche
gottfeindliche sich
sich entw-ickehl
entwickeln konnte."
konnte."
580 Krankengeschichten
Krankengeschichten

Vor seaner
seiner Erkrankung war der Sentll.sJ)räsident
Senatspräsident SchreLeJ'Schieber em ein
Mann ge\ycsen,
sittenstrenger i\innn
sittenstrenger gewesen. (S (S.,2 nEs wird wenige Menschen
8 1): „Es
281):
geben" - — behauptet er,er, und ich ich sehe keine Berechtigung, ihnl ihm
zu
zu mißtrauen - , „die —"die in
, in so
so strengen
strcngen sittlichen
sittlichen Grundsätzen
Grundsälzen auf- auf-
gewachsen sind wie ich ich und die die sich ihr ihr ganzes LebenLchcll hindurch,
namentlich auch in geschlechtlicher Beziehung,
in geschlechtlicher Beziehung, eine ei ne diesen
diesen Grund-
sätzen entsprechende Zurückhaltung
sätzen Zurückhaltnng in in dem Maße 1\10ße auferlegt
auferlegt haben,
ich es
wie ich es von mir Lchaupten
behaupten darf,ce Nflch dem schweren Seelen-
darf." Nach Seelen-
kampfe, der der sich
sich nach außen dUl'cb durch Jie die Erscheinungen der

Krankheit kundgab, hnlte hatte sich dasdns VerlüiJtllis


Verhältnis zur verändert.
,,-ur Erotik verändert.
Einsicht gekommen, daß die
Er war zur Einsicht die Pnege
Pflege der Wollust
der Wollust
Pflicht für ihn sei,
eine Pflicht
eine sei, deren Erfüllung allein ullciu den schweren in
ihm, wie er er meinte, um ihn, ausgebrochenen
nusgebrochcllcn . Konflikt hcenden
KOIlf1ikt beenden
könlle. Die Wollust war, wie ihm die
könne. die Stimmell
Stimmen versicherten,
vCl'sichertell,
ngoltesfürchLig" geworuen (S.
„gottesfürchtig" geworden (S. 285),
285), und er bedauert
bcdnuert nur, nur, daß er
nicht imstande sei,
nicht sei, sich den ganzen
sich gam'.cn Tflg
Tag überitue.. der Pflege
Pflege der
der
Wollust zu widmen' (S.
Wollust (S . 285).
085).
( also war das
Das also das Fazit Krallkheitsvcr~ndenlllg bei
Fazit der Krankheitsveränderung bei Schreber
heiden Hauptrichtungen seines
nach den beiden VVflhncs. Er war vorher
seines Wahnes. vorher
ejn zur
ein sexuellen Askese Geneigter
zur' sexuellen Geneigtcr und unu einei n Zweifler
Zweifler an on Gott
Gott ge-
ge-
wesen, er
wesen, er war nach Ablauf der Krankheit Krallkh eit ein ei n Gottesgläubiger
GOLtesgläuLiger
und
und der Wollust
Wollust Beflissener.
Beflissener. Aber wie W1C seinsein wiedergewonnener
wi edergewonnener
Gottesglouue von
Gottesglaube aLsonderlicher Art war,
VOll absonderlicher war, so so zeigte
zeigte auchauch das
das Stück
Stück
SexuaJgenießen, das
Sexualgenießen, das er sich erobert
er sich erohert hatte,
hatte, einen
einen ganzgauz ungewöhn-
ullgewöhn-
lichen Charakter.
lichen Charakter. Es war wnr nicht
nicht mehr männliche
mUllulichc Sexualfreiheit,
Sexualfreiheit,
sOlIdern weibliches
sondern weiLliches Sexualgefüld,
Sexualgefühl, er stellte sich
er stellte sich feminin
feminin gegen
gegen
2
ein, fühlte
GOlt ein,
Gott fühlte sich als Gottes
sich als Goltcs Weib.
WeiL,:I

t) Im
1) Jm Zusammenhange
Zusa.mmenhange des des Wahnes
\Vahne5 heißt
hciOt es (5, 179):
es (S. \ 79): „Die
..Die Anziehung
Am:ichllng verlor
verlor
jedocll ihre
jedoch ihre Schrecken
Schrecken fürfür die Ncnc lI, wenn
die betreffenden Nerven, I\'C;1t\ und
lIud soso weit sie beim
weit sie Leim Ein-
Ein-
gehen
gehen in in meinem
meinem Körper
Körper das
dlls Gefühl
GeCiihl der
der Seelenwollust
Seclenwollllsl antrnfen, nu dem
1l.1lIrafcl', an dem sie ihr~r­
sie ihrer-
seits teilnahmen.
seits teilnalllllt'n, Sie
Sie fanden
fa nden dann
dann für
für die vcrlor~n gegangene
die verloren gegaugene himmlische
himtnlisebe Seligkeit,
Seligkeit.
die wohl
die ..... ohl ebenfalls ill einem
eben.falls in einem wollustartigen G~nießeli bestand,
wollnst!lrtigen Genießen be5tlUld. einen
einen ganz
gan't oder
oder
mindest ens annähernd
mindestens gleichwertigen Ersatz
annähernd gleichwertigen Ersatz. in nwinem Körner
in meinem Kar])cr wieder."
wicder,"
2)
2) Anmerkung
Anmerkung zu S, 44 der
tU S. der Vorrede: "ElwD.s der
Vorrede: „Etwas Empffing1lis Jesu
der Empfängnis Jesll Christi
Christi von
von
seiten einer
seiten u.nheneekt~n Jungfrau
einer unbefleckten Jungfrau — d. h.
_ d. von einer
h. von einer solchen,
solr:hen, die niem(lls Umgang
die niemals Umgang
Ober einen
Über emen autobiographisch
autobiog raphisch beschriebenen
beschriebenm Fall
Fall von
von Paranoia
Paranoia 381
381

Kein anderes
Kein anderes Stück seines Wahnes
Stück seines Wahnes wird von dem
V\;rd von dem Kranken
Kranken so so
ausführlich, man
ausführlich, man könnte
könnte sagen,
sagen, so
so aufdringlich
aufdringlich behandelt,
behandelt, wie
wie die
die
von ihm behauptete
von ihm behauptete Verwandlung
Venvandlung inin ein
ein Weib.
Weib. Die
Die von
von ihm
ihm
aufgesogenen Nerven
aufgesogenen Nerven haben
haben in
in seinem
semem Körper
Körper den
den Charakter
Charakter
weihlicher Wollustnerven
weiblicher Wollustnerven angenommen und
angenommen und demselben
demselben auchauch sonst
sonst
ein mehr
ein mehr oderoder weniger
weniger weibliches
weibliches Gepräge,
Gepräge, insbesondere
insbesondere seiner
seiner
Haut die
Haut die demdem weiblichen
weiblichen Geschlecht
Geschlecht eigentümliche
eigentümliche Weichheit
Weichheit
verliehen (S.
verliehen (S. 87).
87). Er
Er fühlt
fühlt diese Nerven, wenn
diese Nerven, wenn er er einen
einen leisen
leisen
Druck mit
Druck mit derder Hand
Hand anan einer
einer beliebigen
beliebigen Körperstelle
KörpersteIle ausübt,
ausübt, als
als
Gebilde von
Gebilde von faden-
faden- oder
oder strangartiger
strangartiger Beschaffenheit
BesC'naffenheit unter
unter derder
Haut.oberfläche, dieselben
Hautoberfläche, dieselben sind namentlich an der Brust, da wo
sind namentlich an der Brust, da wo
beim Weibe
beim Weibe der der Busen
Busen ist,
ist, vorhanden
vorhanden (S. 277). „Durch
(S. 277). "Durch einen
einen
auf diese
auf diese Gebilde
Gebilde auszuübenden
auszuübenden Druck Druck vermag
vermag ich mir, nament-
ich mir, nament-
lich wenn
lich ,,,enn ichich anan etwas
etwas Weibliches
Weibliches denke, eine weiblichen
eine der weiblichen
der

entsprechende '~Tollustempfindung zu
entsprechende Wollustempfindung verschaffen." Er
zu verschaffen." Er weiß
weiß sicher,
sicher,
daß diese
daß diese Gebilde
Gebilde nach
nach ihrer
ihrer Herkunft weiter weiter nichts
nichts sind
sind als
als
ehemalige Gottesnerven,
ehemalige Gotte!\neryen, die durch ihren
die doch durch ihren Übergang
Übergang in in seinen
seinen

Körper ihre
Körper ihre Eigenschaft als Nerven kaum eingebüßt
Eigenschöft als haben können
eingebüßt haben können
(S. 279).
(S. 279)' Er istist imstande,
imstande, sich
sich und den Strahlen durch „Zeichnen"
Strahlen durch "Zeichnen"
(visuelles Vorstellen) den Eindruck zu verschaffen, daß
(visuelles Vorstellen) daß sein Körper
sein Körper

mit weiblichen
mit weiblichen Brüsten und weiblichem Geschlechtsteil Geschlechtsteil ausge-
ausge-

stattet
stattet sei.
sei. (S.
(S. 253):
255): nDas
„Das Zeichnen eines eines weiblichen Hinteren
Hinteren an an

f

meinen Körper - honny soit soil qu,i
qui mal y y pense - ist —
ist mjr
mir so
so zur
zur
Gewohnheit geworden, daß ich ich dies
dies beim Bücken jedesmal fast fast

unwillkürlich tue." Er wlll will es es "kühn


„kühn behaupten, daß jeder, der
mich
mich mit entblößtem oberen oberen Teile des des Rumpfes vor dem Spi.egelSpiegel
t sehen
sehen würde, - — wenn die lllusion
zumal wenn Illusion durch
durch etwas weiblichen
weiblichen

mit
mit einem
einem Manne
Manne gepflogen hat -— Ähnliches
gepflogen hat Ähnliches istist in meinem eigenen
in meinem eigenen Leibe
Leibe vorge.
vorge-
gangen.
gangen. leb
Ich habe
habe (und
(und zwar zu der
zwar zu Zeit, a.ls
der Zeit, als ich
ich noch
noch in der Plechsigsehen
in der Flechsigschen Anstalt
Anstalt
war) zu l.wei
war) 1:U zwei verschiedenen
verschiedenen IHalen
Malen bereits
bereits einen, wenn auch
einen, wenn auch etwas
etwas mangelhaft
mangelhaft ent.
ent-
wickelten
wickelten weiblichen und meinem Leibe
weiblichen Geschlechtsteil gehaLt lind in meinem Leibe hüpfende Be-
Geschlechtsteil gehabt in hüpfende Be-
wegungen,
wegungen wie wie sie
sie den Lebensregungen menschlichen Embryo
den ersten Lehensreg\lng€!n des menschlichen Embryo entsprechen.
ersten des entsprechen,
empfunden:
empfunden: Durch
Durch götllic]tes Wunder waren
göttliches \Vunder dem männlichen
waren dem männlichen SamenSamen entsprechende
entsprechende
Gottesnerven
Gottesnerven in in meinen
meinen Leib
Leib geworfen
geworfen worden;
worden; es
es hatte
hatte aho
also eine
eine Befnlchtung
Befruchtung
stattgefunden."
stattgefunden."
582 K rallkengeschichten
Krankengeschichten

Aufputz unterstützt
Aufputz unterstützt wird,
'wird, -
den —
den unzweifelhaften
unz\"cifelhaften Eindruck
Eindruc'k eines
eines
weiblichen Oberkörpers
weiblichen Ob erkörpers empfangen
em!lfangen würde"
würde " (S. 280). Er
(5. 280). EI' fordert
fordert
di e ärztliche
die ä loz tli che
Untersuchung hernus, um
Untersuchung heraus, um feststellen
feststellen zu
zu lassen,
lassen, daß
daß
sein ganzer
sein Körp er vom
ganzer Körper Sch e it~l bis
vom Scheitel his zur
zur Sohle mit Wollustnerven
Sohle mit VVo11ustnerven
ist, was
durch setzt ist,
durchsetzt w as nach
nach seiner
seiner Meinung
Meinung nur nur beim
beim weiblichen
weiblichen
Körper der
Körper dcr Fall
Fall ist, während beim
ist, während beim Manne,
Manne, soviel soviel ihm
ihm bekannt
bekannt
ist, Wollustnerven
ist, "Vollustl1cn 'cn nur nur am Geschlechtsteile
GeschlechL'iteile und lind in in unmittelbarer
llllmittelharer
Nähe desselben
Nähe desselb en sichsich befinden (S. (S. 074). Die Seelenwollust,
!.17.1.)' Die Seelen wollust, die die
sich durch
sich durch diese
di ese Anhäufung
Anhäufung der dei' Nerven
Nerven in in seinem
seinem Körper
Klj rpCl' ent-
ent-
w ickelt hat,
wickelt hat, ist ist so
so stark,
stark, daßdaß es nament.lich beim
es namentlich Lieg en im
beim Liegen
Beu e nur
Bette nur eines
eines geringen
geringen Aufwandes
AufwiHlfJCS von von Einbildungskraft
Einbildungskraft bedarf, bedal'f,
um sich sich ein
ein sinnliches
sinn1i ches Behagen
Beha gülI zu zu schaffen,
schnffc n, das tins eine
eine ziemlich
ziemlich
deutliche Vorahnung von
deutliche VOll dem weiblichen Ge~chlechtsgel1uss~
weihlichen Geschlechtsgen usse beim
beim.
Beischl afe gewährt
Beischlafe gew'ih rt (S. 2Gg ).
(S. 269).
E.rinn ern wir
Erinnern wir uns des Traumes,
un s des welcher in
T J'a um Qs, welcher dcr Inkubationszeit
in der 1nkuhati ons,,-eit
der E rkrankung, noch vor
der Erkrankung, der Übersiedlung
vor der Übersiedlung nach Iwch Dresden,
Dresden, vorfiel,
vorfiel,
so wird
so wird es es über jedenjede n Zweifel evident,
evident, daß dnß der der Wahn der Ver-
der Ver-

wandlung in Weib nichts anderes


ein ''''eib
in ein ..anderes ist ist ols die
als die Realisierung
Rcnlisierung
Trauminhalts. Gegen diesen
jenes Trauminhalts.
jenes di esen Traum hntte hatte er si ch damals
er sich damals
mi t männlicher
mit männlicher Empörung ggesträubt esLriiuht und ebenso "ve1nte wehrte er er sich
sich

anfänglich gegen dessen E.rfüllung


anfanglieh Erfüllung wührenu während der der Krankheit,
Krankheit, sah sah
di
diee ,\\T andlung zum Weib als
Wandlung als e ine ScIllnach
eine Schmach an, an, diedie inin feindseliger
feindseliger

Absicht
Absicht über über ihn verhängt werden so1lte. sollte. Aber es kam ein ein Zeit-
Zeit-

punkt (November 18 95), in


1895), in dem er er sich
sich mit dieser dieser vV Wandlung
ondlung
zu versöhnen
versöhnen begann und sie sie mit höheren Ahsichten Gottes in
Absichten Gottes in

Verbindung brachte. brachte. (S. 77 und 178),


(S. '177 178): "„Ich Teh hohehabe seitdem
seitdem die die

Pflege der
Pflege der Weilllichkeit
Weiblichkeit mit vollem BewußtJ;ein Bewußtsein auf meine Fahne
auf meine Fahne
geschrieben.
geschrieben." "
Er kam dann dann zur zur sicheren Überzeugung, daß
sicheren Übert-cugung, daß Gott
Gott selbst
selbst zu
zu
seiner
seiner eige nen Befriedigung di
eigenen diee W eiblichkeit von ihm
Weiblichkeit ihm verlange.
verlange.

(S. 281
(S. 281):) : "Sobald
„Sobald ich ich aher
aber - — wcnn
wenn ich ich mich
mich so ausdrücken
so ausdrücken

dm·f
darf -— mit
mit Gott allein allein bin,
bin, istist eses eiue
eine Notwendigkeit
Notwendigkeit für für mich,
mich,
mit
mit nIlen
allen erdenklich
erdenklichen en Mitt
Mittelneln sowie
sowie mit mit dem dem vollen
vollen Aufgebote
Aufgebote
Ober einen
Über einen autobiographisch
autobiograph isch beschriebenen
buchriebenen Fall
F all von
v on Paranoia
Paranoia 38 5
385

I meiner Verstandeskräfte,
meiner
dahin zu
dahin
Verstandeskräfte, insbesondere
zu wirken,
\virk en, daß
fortwährend
fortwährend
wenigstells zu
wenigstens

-
daß die

zu gewissen
insbesondere
die göttlichen
göttlichen Strahlen
oder da
oder
Strahlen von
da dies
dies der
Tageszeiten den
ge""'issen Tageszeiten
der
von mir
m einer Einbildungskraft,
meiner
mir möglichst
möglichst
.l\1.ellsch einfach
Mensch
den Eindruck
Eindruck eines
eines in
Einbildungskraft,

einfach nicht
wol-
in wol-
ni cht kann
kann _ —
lüstigen
lüstigen Empfindungen schwelgenden
Empfindungen schwelgenden Weibes
Weibes empfangen."
empfangen."
(S. 285):
(S. 2 83): „Auf
"Auf der
der andern
and ern Seite
Sei te verlangt
verlangt Gott
Gott ein
ei n den
den welt-
welt-
ordnungsmäßigen Dasei nsbedingungen der
OJ'unungsmäßigen Daseinsbedingungen der Seelen
Seelen entsprechendes
entsprechendes
b es tändig es Genießen;
beständiges Ge nieß e n ; es
es is
is meine Aufgabe, ihm
meine Aufgabe, ihm dasselbe,
dasselbe, . , . . . .

in
in der
der Form ausgiebigster
Form ausgiebigst.er Entwicklung
Entwicklung der der Seelen
Seelenwollust
wollust zu zu
bieten, soweit
bieten, soweit dabei
dabei fürfür mich
mi ch etwas
etwas von von sinnlichem
sinllJichern. Genüsse
Genusse ab- ab-
fällt, bin ich
fall t, bin ich berechtigt,
ber echtigt, denselben
denselben als als eine kleine Entschädigung
eine kleine En tschädigung
für das
für das Übermaß
Übermaß der der Leiden
L eiden und und Entbehrungen,
Entbeh rungen, das das mir
mir seit
seit
Jahren auferlegt
Jahren auferlegt ist,
ist, mitzunehmen;
Ini tzunehm en ; ... "
. . .

(S. 284): „" ' , ' ich


(S. 284): . . ich glaube
. glaube sogar
sogar nach den gewonnenen
(lach den gewonnenen Ein- Ein-
drücken die
drücken Ansicht aussprechen
di e Ansicht au ssprec hen zu dürfen, dürfen, daß Gott niemals zu
Gott niemals zu
einer Rückzugsaktion
einer Rückzugsaktion vorschreiten
vorschreiten w würde, wodurch mein
ürde, wodurch m ein körper-
körper-
lich es Wohlbefinden
liches VVohlbeJi nden jedesmal
jec1esmal zunächst
zun ächst erheblich
erh eblich verschlechtert
verschlechtert
'w ird, sondern
wird, sondern ohne
oh ne jedes
jedes Widerstreben
VViderstreue n und in in dauernder
dauernder Gleich-
Gleich-
mäßigkeit der
mäßigkeit der Anziehu
Anziehung ng folgen würde, wenn w enn es es mir möglich
mir möglich
w äre, immer dos
'wäre, das in geschlechtlicher Umarmung mit
in geschlechtlicher mir selbst
mit mir selbst
daliegende
daliegende WeibV\'eib zu
zu spiele
spielen, n, mei ßlick immer auf
nen Blick
meinen auf weiblichen
weibliche n
Wesen ruhen zu lassen, lassen, imm immer er weibliche Bilder zu besehen usw."
zu besehen usw. "
Die heid en Hauptstücke des
beiden des Scl11'ebel'schen
Schreberschen Wahnes, die die Wand-

lung
lung zum V\Teibe
Weibe und die die bevorzugte Beziehung zu Gott Gott sind
sind inin
seinem ' System durch di e feminin
die feminine e Einstellung gegen Gott ver- ver-
knüpft.
knüpft. Es wird eine un auweishare Aufgabe für uns, eine wesent-
unabweisbare
liche
liche genetische Beziehung zwischen diesen beiden Stücken
nachzuvreisen,
nachzuweisen, sonst sonst wären wir mi mitt unseren Erläuterungen zu
Schrebers Wahn in
Schrebers VVahn in diedie läch erli ch e Rolle geraten,
lächerliche geraten, die Kantt iin
die Kan n
dem berühmten
dem berühmten Gleichni
Gleichnis s der
der Kritik
Kritik der der rreinen
einen Vernunft
Vernunft als als die
die

Mannes bescbreibt~
des Mannes
des beschreibt, der
der das Sieb unterhält, während
das Sieb während eein
ll1
ilnderer
anderer den
den Bock
Bock melkt.
melkt.
ü
1

J•
!'
!.
j
i

DEUTUNGS
11
II

VERSUCHEE
DEUTUNGSVERSIJCH
I
i

Von Z\Vel Seiten her könnte mau


zwei Seiten man den Versuch machen, zum
Verständnis dieser paranoischen
Verständnis paranoischen Krankengeschichte
Krankellgeschichte vorzudringen,
vorzudringen,
die bekannten Komplexe und Tlicbkräftc
die Triebkräfte des des ScclcnlcllClls
Seelenlebens in in ihr
ihr
aufzudecken. Von den
aufzudecken. den wahnhaften Äußerungen des selbst
des Kranken selbst
und
und von den Anlässen
Anlässen seiner Erkrankung.
erste Weg
Der erste vVeg erschiene verlockend,
verlockend, seitdem C. C. G.
G. Jung uns
das glänzende
das glänzende Beispiel
Beispiel der Deutung
Deutllng eines
eines ungleich schwereren Falles Falles
von
von Dementia praecox, mit vom Normalen
prnecox, mit Norm,den ungleich weiter weiter ab-ab-
l
S)'mptomäußerungen gegeben hat.
liegenden Symptomäußerungen hat. Auch die
1
die hohe
Intelligenz Mitteilsamkeit des
Intelligenz und Mitteilsamkeit des Kranken
Kronken scheint
scheint uns die die Lösung
der Aufgabe auf diesem Wege 'VVege zuzu erleichtern.
erleichtern. Gar nicht nicht soso selten
selten
drückt er
drückt er uns den Schlüssel
Schlüssel selbst
selbst in
in die
die Hand, indem er er zuzu
einem wahnhaften Satz Satz eine
eine Erläuterung,
ErHiutcruTlg, einein Zitat
Zitat oder
oder Beispiel,
Beispiel,
wie beiläufig,
wie hinzufügt oder
beiläufig, hinzufügt ewe ihm selbst
oder eine selbst auftauchende
üuftauchende
Ähnlichkeit ausdrücklich
Ähnlichkeit bestreitet. Man Eraucht
ausdrücklich bestreitet. braucht dann nur JEt
<!alln nur_ im
(etzten Falle
letzten Falle die wcgzllla$sen, wie man es
die negative Einkleidung wegzulassen, e~
in d~-r-Psychoa~alytischen
in der psychoanalytischen Technik ge~wohnt ist,
Technik zu tun gewohnt las Beispiel
ist, das Beispiel
rur das Eigentliche,
für das Eigentliche, dasdas Zitat
Zitat oder
oder die
die Bestätigung
ß cstiil.igung für clieQ-;;eÜ-;;
für die Quelle
z~ nehmen,
zu n~h~en, und befindet
befindet sich
sich im Besitze,
Besitze . der ge~ucht~ -Üb~-;::'
der gesuchten Über-
setzung aus
setzung aus der
der paranoischen
paranoischen Ausdrucksweise
AusdnAckswcisc ins ins Normale.
Normale. Ein
Beleg rur diese
Beleg für diese Technik verdient
verdient vielleicht
vielleicht eine
eine ausführlichere
ausführlichere

))
1) C . G.
C. G. Jung,
Jung, Über
Ober die
die Psychologie
PsycholoGie der
der Dementia
Demel1 lill praecox. 1907'
PTBCCOX. 1907.
I
I

I
tlber eintn autobiograph.isch
Überfeinen autobiographisch beschriebenen Fall von
beschriebenen Fall von Paranoia
385
Paranoia
585
,
Darstellung.
Darstellung. Schreber beklagl sich
Schreber beklagt sich über die Belästigung durch
durch die
die
„gewunderten Vögel
sogenannten "gewunderten
sogenannten Vögel" Cl oder "sprechenden Vögel",
oder „sprechenden Vögel",
denen er eine Reihe recht auffalliger Eigenschaften zuschreibt
denen Reihe recht auffälliger zuschreibt
(S. 208 —
(S. 208-214.). Sie sind
214). Sie sind nach
nach seiner Überzeugung aus aus Resten
Resten
ehemaJiger "Vorhöfe
ehemaliger „Vorhöfe des des Himmels",
Himmels", also also selig
selig gewesener Menschen-
seelen, gebildet und mit Leichengift beladen
seelen, beladen auf ihn gehetzt gehetzt
,,'orden.
worden. SieSie sind
sind inin den Stand
Stand versetzt, "sinnlos„sinnlos auswendig ge- ge-
lernte Red ensarten" herzusagen,
lernte Redensarten" herzusagen, die die ihnen "eingebläut"
„eingebläut" worden
sind.
sind. Jedesmal, wennwelln sie das ihnen aufgepackte
sie das aufgepackte Leichengift bei bei
ihm abgelagert,
abgelagert, d. d. h.h. "die
„die ihnen gewissermaßen .eingebläuten
gewissermaßen .eingebläuten
Phrasen abgeleiert
abgeleiert haben", gehen sie sie mit den Worten "verfluchter
„verfluchter

Kerl" oder "Ei „Ei verflucht" einigermaßen in seiner auf, den'


Seele auf,
seiner Seele den'
einzigen Worten, deren sie
einzigen sie im Ausdruck einer Empfindung
echten Empfindung
einer echten
überhaupt. noch fähig sind.
überhaupt sind. Den Sinn der von ihnen ihnen gesprochenen
gesprochenen
Worte verstehen sie sie nicht, haben aber eine eine natürlichen Empfäng-
natürlichen Etnpfäng-
lichkeit für
für den Gleichklang der Laute, Laute, der der kein
kein vollständiger
vollständiger zu
~rnuchL Es verschlägt daher für
rem braucht.
sein sie wenig,
für sie wenig) ob ob man sagt:sagt;
Sanliago oder Karthago,
Santiago ][arthago,
Chinesentum oder Je,mm Christum,
oder Jesuin
Abendrot oder Atemnot,
.4bendrot oder Atemnot,
Ariman oder Ackerman
Ariman. oder Ackerman usw. (S. (S. 210.)
!ll 0.)

Während man diese


Während diese Schilderung
Schilderung liest, liest, kann man sich sich des
des
Einfalles nicht erwehren,
Einfalles nicht erwehren, daß mit ihr ihr junge
junge Mädchen gemeint
sein müssen,
sein die man in
müssen, die in kritischer
kritischer Stimmung gerne gerne mit Gänsen
vergleicht, denen man ungalanterweise ein
vergleicht, denen ein „Vogelgehirn"
"Vogelgehirn// zu- zu-
schreibt, von
schreibt, denen man behauptet,
von denen behauptet, daß sie sie nichts
nichts zu reden wissen
als eingelernte
als eingelernte Phrasen,
Phrasen, und die die ihre
ihre Unbildung durch die die Ver-
ähnlich klingender
wechslung ähnlich klingender Fremdwörter
Fremd'wörter verraten.verraten. Das Das „ver-
"ver-
fluchter mit dem es
Kerl", mit
fluchter Kerl", ~s ihnen
ihnen allein
allein Ernst
Ernst ist,ist, wäre dann der
Triumph des jungen Mannes,
des jungen Ma..TJ.nes, der
der ihnen
ihnen zu zu imponieren
imponieren verstanden
hat. Und
hat. Und siehe
siehe da,
da, einige
einige Seiten
Seiten später
später (S. (S. 214) stößt man
214) stößt man aufauf
die Sätze
die Sätze Schrebers,
Schrebers, welche
welche eineeine solche
solche Deutung
D eutung sicherstellen.
sicherstellen .
. „Einer
nEiner großen
großen Anzahl
Anzahl der
der übrigen
übrigen Vogelseelen hab. ich
Vogelseelen habe ich scherz-
scherz-
Preud, VIlI
FUlld, VIII '5
25


386 A r all A'clIgeschichten
Krankengeschichten

weise zur Unt


weise ZU!' erscheidung Mlidch
Unterscheidung Mädchennamen ucigc]egt, dn
cl1t1umcu beigelegt, sie sich
da sie
sämtlich ihrer ~c
sämtlich nach ihrer ugiel'J ihrem Hange zm·
Neugier, zur \lVoliust us\\'o am
Wollust usw. mn '
eersten
rste n mit kleinen Mädchen
i'Tiidc:hen vergleichen ln:;sen. Diese Mädchen-
lassen. Diese Mi-idt:hen- ,,
nmn
namen sind dann zum
en sind znm Teil auch von elden en Gottesstrahlen
Gottcsstrahlen auf- auf-
ggegriffen
egriffen llml.
und zur z.ur Bezeichnung'
Bezeichnung der betreffenden Vog;elseelen
deI' betreffenden Vogelseeleu
heibelwlten
beibehalten wor dcn, Aus dieser
worden." (C dieser miihelosen
mühelosen Deutung Dell.tllllg der „ge- "ge-
CC
wunderten Vögcl entnimmt
wund e rt en Vögel" cntn immt lllall man dann ein einenen "Wink 'i nk fnr:> Vel'stündnis
fürs Verständnis

eier rätselhaften :,Vol'hül'e


der „Vorhöfe des Himmels". Himmels",
Ich "verkenne nichl~ daß
erkenne nicht, düß es es jedesmal cines gl.ll<'
jedC'slllnl eines guten 11 Stückes Takt Tala
nn Zurückhaltullg he(lal'f,
undd Zurückhaltung bedarf, "ve wenn lill man
mun die di(! ttypischen
ypischeIl FiilleFälle der

D eutung In
Deutung in ps)' chuannlytisch c ll Arbeit
der psychoanalytischen Arheit verläßt, \'crliißl , und daß dnß
der Hörer oder L eser nur so
Leser :;;0 wei t. mitgeh!.,
weit, mitgeht, als Ill s die vonvo n ihm
Ver tr il u t h eit mit deI'
gewonnene Vertrautheit T cdll lik ihm ge-
ill1 illyti sc he ll Technik
der analytischen ge-
~ la tlet. Man
stattet. 'M an hat lso allen Grull
h ot ilalso Grundd vorzusorgen, ni cht. dem
(}nO nicht
\'or z tl :oiOl'g c ll,' daß dCHI
g e!'leig erten Aufwand
gesteigerten .:\nfwünd von Scharfsinn ein gc mhl(lerte~ Maß
ein gemindertes IVJaß von von
Sk hcrheit und
Sicherheit lind Glaubwürdigkeit
Glllubwüruigkcit parallel pUl'illlcl gehe.gehl" Es E..~ liegt
liegt dann
tlalill in
in

der Natur
der Natu r derder Sache, daß der eine ei ne Arbeite)-
Ar hcilcr die Vorsicht, Yors ichl, derder
andere die Kühnh eit übertreiben
di e Kühnheit nb c'rt l'cihen wird. wird. Die richtigen ri ch ti ~c!l Grenzen der
BcrC'ch ti<>uno-
Berech tigu ng: zur
Zl1!' Deutung
D ell lullg wirdwire! man mnn erst erst nachnn ch vielerlei
vielerlei Versuchen
Vel'suc1J en
und besserer BekalllltschafL mit dem Gegenstand
besserer Bekanntschaft Gegc nslilll d absteckenabslecken können.können,
Bei der Bearbeitung
Bei Bcnrb eitung des Falles Schreber
rles Falles SchrcLer wird wird mir die Znriickl lilltnng
di e Zurückhaltung
vorge!'cll l'i ehe n, daß
Ulll s lnnd vorgeschrieben,
durch den Umstand {laß die
di e Widerstände die
"Vicl crstiiude gegen die
PubHkntion der Denkwürdigkeiten
Publikation Denkvrüruigkciten doch den I~ r folb gehabt
del1 Erfolg gelmbt haben,
haben,
einen beträchtlichen Anteil
ei nen beträchtlichen Anteil des
des Materials
I\1a11'l'ials und \\'<lhl'scheilllich den
IInu wahrscheinlich
1
tins Verständnis
fLi!' das
für Verständnis bedeutsamsten
bedeutsamSlel1 unserer
llllsc rcr Kenntnis
KCll lllllis zu entziehen,'
zu entziehen.

I) Gutachten
1) G lltaclltell des Dr, Weber
des Dr. \Ve bcl' (S.(S, 402): .,ü berb lickt man
402): „Überblickt mllll dendell Inhalt
l nl l(llt seiner
sci ner Schrift,
Schri ft ,
beriicksicJlt igt
berücksichtigt man
Inan die
die Fülle dl'r Indiskretionen,
F iill e der Ind iskrt'tiom'm, die d il' in l kw &, auf
in Bezug all f ihn 111ld andere
i h n und :mdcrc
in ihr
in ihr enthalten
cnlhalten sind, die ungenierte
Silld, die ungenierte Ausmalung der bedenklichsten
AIISII\."\hmg der bedenklic h sten und und ästhetisch
äslllctisch
, geradezu
ser:ule1.ll unmöglichen
unmö glichen Situationen
Si ll1atiolle n und
l1n1l Vorgänge,
Vorgänge. die di e Verwendung
Verwendung der der anstößigsten
n»stößigsten
Krafta\lsdriicke usw..
Kraftausdrücke ~o würde
USW •• so wiirdc man Ilion es S Pin unverständlich
e s ganz finde n, daß
nn\'cr slliud1it'h finden, dnO einein Mann,
Mann,
der sich
der sich sonsl
sonst durch
dureh Takt
Takt und Feingdiihl ausgezeichnet
lind Feingefühl ulI5ge'lcicllllct hat,
h:ll. eine
e ine ihn
ihn vor vor der
d er Öffent-
Öffent-
lichk eit so
lichkeit so schwer
schwcr kompromittierende
komprulltitticTClldc Handlung b c nh ~ i c hl igc ll könne,
Hnnd ll1n g beabsichtigen kömle. wenn wenn ebeneheu
niehl , ' ."
nicht . ." usw.
. — Von einer
uS \\" - Von Kr :lIlke l1gc~ d1ichte. die
eincr Krankengeschichte, die diedi e gestörte Menschlichkeit und
gesttirt c Menschlichkeit uhu
deren Ringen
deren l\ingcn nach
nach Wiederherstellung
\Viedcrhcrslcllllng schildern
schildcTll soll, wird man
soll. wird milli eben
ehen nicht nicht fordern
f ordel'll
dürfen. daß
dürfen, daß sie
1ie „diskret"
"diskrcl" undIInU „ästhetisch"
"ästlleli sch" ansprechend
tlnsJll'cclwllll sei.
SI'i.


Über emen
Ober einen autobiographisch
autobiographisch beschriebeT/l'1l
beschriebenen Fall von
von PEtranoia.
Paranoia 3537
37

So z. z. ß.
B. schließt
schließt das das Kapitel
Kapitel IIIIII des
des Buches,
Buches, da dass mmitit der
der viel-
viel-

versprech
versprechenden enden Ankündigung begonnen hat: "„Ich Ich behandle nun
zunächst eJmge einige Vorkommnisse an anderen MitgliederJI Mitgliedern
meiner
me i 11 e r Familie,
Fa m i 1 i e, die denkbarerweise in
die denkbarerweise in Beziehung 7.U zu dem
vonmsgesetzten Seelenmorde stehen
vorausgesetzten stehen könnten, könnten, und die die jeden-
jeclen-
fölls alle
falls <llle einein mehr oder oder weniger :icitselhnftes,
rätselhaftes, nach sonstigen sonstigen
menschlichen Erfahrungen schwer scln'\"cr zu erkHirendes
erklärendes Gepräge
Gepräge an sich sich
tragen" (5, 55) unmittelbar darauf
(S. 55) darauf mit mit dem Satze: Satze: „Der
nDer weitere
\'\'eitere
Inllfllt
Inhalt des Kapitels kommt als
des Kapitels als zur Veröffentlichung
Veröffentlichung ungeeignetung'ccignet
fUr den
für den Druck in Wegfall." Ich werd
in 'Vegfall." werdee also also zufrieden sein müssen,
zufrieden sein müssen,
wenn es e~ mir gelingt,
gelingt, germ1e
gerade den Kern der der Wahnbildung
" ' nlmbildung mit mit
eiuiger Sichedleit,
einiger Sicherheit auf seine Herkunft aus bekannten
auf seine bekannten menschlichen
menschlichen
Mo't \\'en zurückzuführen.
Motiven ZllrUck1.Ltfühl'en.
Ich werde in
Ich di esel' Absicht
in dieser Absicbt ein Stückchell der
ein Stückchen der Krankengeschichte
Kl'nllkellgeschichte
nach lfageJl, welches
nachtragen, we1ches in in den Gutachten nicht entsprech end gewürdigt
nicbt entsprechend gewürdigt
'Wird, obwohl
wird, obwohJ der der Kranke
Krnnke selbst
selbst alles
alles dazu dazu getan hat, es
getan hat, es in den
in den
VOI-de rgrllnd zu
Vordergrund zu drängen.
drüngen, Ich meine das Verhältnis Yc rhültnis Schrebers
Schrehel"S zu 7.n
selucm ersten
seinem Arzte, dem
erSlen Arzte, deIn Geheimrate
Geheimrate Prof. Prof, Flechsig
Flechsig in in Leipzig.
Leipzig.

Wir
\i\' il' wissen bereit~, daß der
vdssell bereits, der Fall
Fall Schrebers
Schrebers zu zu Anfang
Anfang das d<ls
Gepriige des
Gepräge des ' Verfolgungswahnes
VerfolgungswC1hnes an sich trug,
Oll sich trug, welches
welches ersterst von
von
dem '~;elldepnnkte der
deln Wendepunkte der Krankheit
Krankhell an al1 (der (der „Versöhnung")
"Versöhnung") ver- ver-
wischt wurde.
wischt wurde. Die Verfolgungen
Verfolgungen werden"'<0"1'(1 (>11 dann immer
immer erträglicher,
ertdiglicher,
der weltordnuugsmäßige Zweck
der weltordnungsmäßige al1 ged rohten Entmannung
Zwecl;;: der angedrohten EntmannUllg
driiogt das
drängt eins Schmachvolle
Schmachvolle derselben zurück. zurück. Der Urheber aller nller
Vf'rfolg-uugeu aber
Verfolgungen aber ist ist Flechsig
Flechsig und er bleibt ihr
Cl' bleibt ihr Anstifter
Anstifter über
üher
cl ('11 ganzen
den Vel'lcmf der
gflTIzeu Verlauf der Krankheit.
Krankheit, I 1

"y ns nun
Was eigentlich die
Ulm eigentlich DntDt Flechsigs
die Untat Flcchsigs und uud welches
welches seine
sellle
Motive dabei
Motive dabei waren,
waren, das das wird
wird von 'Von dem Kranken Krnnken mit mi.t jener
Jener
iI ) Vorrede
x
Yo rrede S.S, "lU: ,:~o ch jetzt
VIII: „Noch jeht wird\\" ird mir
mir anan jedem
jedem Tage Ihr Ihr Käme
Na nle von
\'on den
den mit
lIIi t
'mir
'mir redenden
redenden Stimmen
Stimnu"l1 in
in stets
stets wiederkelll"enden
wiederkehrenden Znsammenhängen
ZusauHnenhiinsen insbesondere
insbesondere ah
als

Urheber jener
Urheber jen er Schädigungen 1.\1 Hunderten
Schildigullgen zu Hlmderten von \'011 Malen
Mnlell zugerufen,
'Z ugerufen, obwohl
obw'ohl die
die persön-
persön-
Hchl'n Beziehungen,
lichen Betiel1ungen, diedie eine
eine Zeitlang
Zeitlang zwischen \tns bestanden
t.wischen uns bestanden haben, fiir mich
haben, für mieh längst
lällg3 t
il\ den
in lIen Hintergrund
HinterSTund getreten
getreten sindsind und un d ich selbst daher
ich selbst daher schwerlich
schwerlich irgendwelchen
irgendwelehell
AJII!lß hätte,
Anlaß biiuc. mich Ihrer immer
midi Ihrer immer von.... on neuem, insbesondere mit
nellem, insbesondere irgendwelcher grollenden
mit irgendwelcher grollclldeI\
Empfmd\lllg zu
Empfindung 'Zu erinnern."
crinnenl."
=-/
5 888
j8 K " r. 11 J,ell{;L'$c;' ich It'"
Krankengeschichten

charakteristiscben Unbestimmtheit
charakteristischen Unbestimmtheit und
llnd Unfaßbarkeit
Unfaßbarkeit erzählt,
erzählt, welche
welche
als Kennzeichen
als Kenn zeichen einer einer besonders
besonders intensiven "V~hnbildungsarbcit
intensi"cn Wahnbildungsarbeit
angesehen werden
angesehen werden dürfen,dürfen, wenn es gestattet
\\"cnll es gestattet ist, ist, die Parnnoia nach
di e Paranoia nach
dem Vorbild e des
J em Vorbilde des umso
umso viel viel besser bekannten Traumes
hesser bekannten Trnmnes zu zu be-
bew

urteile n. Flechsig
urteilen. Flech sig hat hnt an <1 11 demdem Kranken
Kranken einen eillen „Seelenmord"
"SeelenmordC(
begangen oder
begangen oder versucht,
versucht, ein ein Akt,Akt, der
der etwa
etwa den den Bemühungen
Bemühungen des des
T eufels und
Teufels und der der Dämonen,
Diimoncn, sich sich einer
einer SeeleSeele zu zu bemächtigen,
bemächtigen,
g1eichzusteHen ist
gleichzustellen ist und
und der der vielleicht
yjcHel cht in Vorg tingen zwischen
in Vorgängen zwischen längst
längst
,"erstorben en Mitgliedern
verstorbenen 1\1itgliedern der der Familien
Familien Flechsig Fl echsig und und Schreber
Schreher
yorgebiIdet war.'
vorgebildet war.' GerneGerll e möchtemüchte man miln über über den deli Sinn
Sinn dieses
dieses
Sec1enmordes mehr
Seelenmordes mehr erfahren,
erfahl'en, aber aber hier versagen wiederum
hier versagen wiederum in in
tendenzi öser Weise
tendenziöser vVeise die di e Quellen
Quellen (S. ~ 8 ) : „Worin
(S. 28): ,,"'Torin das dns eigentliche
eigentliche
'Vesen des
Wesen des Seelenmordes
Seelenmorcles und und sozusagen
sozusagen die di e Technik
T echnik desselben
desselben
besteht, vermag
besteht, ver mag ich auß er dem
ich außer dem im obigen AlIgede uteLell nicht
obigen Angedeuteten nicht
zu sagen.
zu sagen. Hinzuzufügen
Hinzuzufüg en wäre wiirc nurnur nochl10ch etwa ctwn (folgt
Crolgt eine Stel1e t
eine Stelle,
die sich
die sich zurz Ll r Veröffentlichung nicht nicht eignet)."
eignet)." InfolgeInfolgc dieser
d ieser
Auslassung bleibt
Auslassung bleibt es es fürfür uns llns undurchsichtig,
undurchsi chtig, was unter dem
W<IS unter dem
:)Seel ~nmord" gemeint
„Seelenmord" gemciu t ist. ist. Den einzigenein7.igen Hinweis,
Hinweis, welcherwelcher der der
Zensur entgnngen ist,
Z ('IlSUT entgangen is t, werden wir an anderer Stelle
<In anderer Stelle erwähnen.
erwHhllcn.
Wie
'Vie dem immer sei, sei, es
es erfolgte
erfolg"l9 bald
bald eine weitere Entwicklung
eil1e weitere Entwicklung
\Vahnes, welche
des Wahnes,
UPS ,,"eJchc das Verhältnis des Kranken zu
das Verhältnis Gott betraf,
zu Gott betraf,
oh
ohne ne das Flechsig zu kindern.
das zu Flechsig ändern. Hatte Hatte er seinen eigent-
bi.sher seinen
er bisher eigent-

lichen Feind nur in in Flechsig


Flechsig (oder vielm vielmehr ehr in in dessen
dessen Seele)
Seele)

erblickt
erblickt und Gottes Gottes Allmacht n]s seine BUlld~
als seine O'"Cllossin betrachtet,
Bundesgenossin betrachteI,
so
so konnte er er dnnndann den Gedanken nicht nicht abweisen,
abweisen, daß Gott
daß Gott selbst
selbst

der Mitwisser,
der Mitwisser, wenn wenn nicht gar Anstifter des des gegen
gegen ihn gerichteten
ihn gerichteten
Planes
Planes sei (S. 59).
sei (S. 59). Flechsig aber blicb blieb tier
der erste
erste Verführer,
Verführer, dessen
dessen

Einfluß Gott
Einfluß Gott unterlegen
unterlegen war war (S.(S. Go).
60). Er Er hatte es es verstünden,
verstanden,

sisicli
ch mitmit seiner
seiner gnnzenganzen SeeleSeele oder oder einem
einem Teile Teile derselben
derselben :turnzum
Himmel
Himmel aufzuschwingen
aufzuschwingen und und sic11
sich damit
damit selbst —
selbst - ohne Tod
ohne Tod
und yorgängige
uno vorgängige R einigung - zum
Reinigung — zum "Strahlenführer"
„Strahlenführer" zu machen
zu machen

1) S.
1) 22 und
S. 22 und ff.
ff.
Ober einen
Über em n l autobiographisch
nUlobiogrnphisch beschriebenen
be.ichriebelle ll Fall
Fall von
L'on Paranoia
ParnnoLa 589

(5. 5t)).
(S. 56).' Diese
1
Diese Rolle Rolle behielt
behielt die
die Flechsigsche
Flechsigschc Seele Seele bei,bei, auch au ch
nachdem der
nachdem der Kranke
Kranke die Leipziger Klinik
die Leipziger Klinik mit mit der
der Piersonschen
Piersonschen
Anstalt vertauscht
Anstalt vertauscht hatte.hatte. Der
Der Einfluß
Einfluß der neuen Umgebung
Jer neuen Umgebung zeigte zeigte
~ich dann
sich dann darin,
darin, daß dJB zu zu ihr
ihr die
die Seele
Seele desdes Oberwärters,
Obenvärtel's, in in dem dem
der Kranke
der Kranke einen
einen ehemaligen
ehemaligen Hausgenossen
Hausgenossen erkannte,
erkannte, als als v.
v. W.sche
'''' .sehe
2
Seele hinzutrat.!! Die
Seele hinzutrat. Die Flechsigsche
Flechsigsche Seele
Seele führte
führte dann
dann die die „Seelen-
"Seelcll-
teilung" ein,
teilung" ein, diedie große
große Dimensionen ann ahm. Zu
Dimensionen annahm. Zu einer
einer gewissen
gewissen
Zeit gab
Zeit gab eses 40 :1.0 bis
bis 60
Go solcher
solcher Abspaltungen
Abspaltungen der der Flechsigschen
Flechsigsehen
Seele; zwei
Seele; z\yei größere
gTößere Seelenteile
Seelenteile wurden
\yurd en derder „obere Flechsig" und
"obere Flechsig" und
der „mittlere
der " mittlere Flechsig"
Flechsig" genannt
genannt (S. (S. 111). Ebenso verhielt
1 1 1 ). Ebenso verhielt sich sich
di e v.
die v. W.-sche
'V.-sche Seele Seele (die
(die desdes Oberwärters).
Obel'wiirters). DabeiDabei wirkte
\'\'irkte es es zu-zu-
weilen sehr
weilen sehr drollig,
drollig, wiewie die
die beiden
heiden Seelen sich sich trotz ihrer Bundes-
tro1z ihrer Bundes-
'genossenschaft
genossenschaft befehdeten,
befehdeten, der Adelsstolz der emen und der
der Adelsstolz der einen und der
Professorendünkel der
Professorendünkel der anderen
anderen sich
sich gegenseitig
gegenseitig abstießen
obstjcßen (S. (S. 11 11 5).
3)·
In den
In den ersten
ersten Wochen
'Vochen seines
seines endgültigen Aufenthaltes auf
endgültigen Aufenthaltes anf dem dem
Sonnenstein (Sommer 1894)
Sonnenstein 1894) trat
trat diedie Seele neuen
Seele des ncuen Arztes
des Arztes

Dr. Weber
Dr. 'Veber in in Aktion,
Aktion, und bald bald darauf kam jener jener Umschwung
Umschwllug
in der
in der Entwicklung
Ent'wicklung des ''''ahnes, den wir
des Wahnes, wir als die „Versöhnung"'
als die "Ve]'söhmmg"
kennen gelernt
gelernt haben.
haben.
Während des des späteren Aufenthaltes auf dem Sonnenstein,
spätel'en Aufenthaltes Sonnenstcin, als als
Gott den Kranken besser
Gott besser zu würdigen begann, kam eine Razzia
eine Razzia

unter den lästigerweise


unter vervielfältigten Seelen zustünde,
lästigerweise vervielfältigten zustande, infolge
infolge

deren
deren die die Flechsigsche
Flcchsigsche Seele Seele nur in in ein
ein oder
oder zwei Gestalten,
Gestalten, di diee
Vr.-sche in
Y. W.-sche
v. in einziger
cinzlger Gestalt
Gestalt übrig blieb.
blieb. Die letztere
letztere vcrschwnnd
verschwand

I)
1) Nach einer anderen
ander en bedeutungsvollen,
bedc nbll1gs\'ollen, ll.be
aberr bald
bnld abg ewiesenen Version
abgewiesenen Version hatte
h atte
sich zu
sich Prof.
Prof. Flechsig entweder
entweder 2.U zu 'Veißenhurg
Weißenburg im Elsaß oder im Polit.eigef'angnis 'Zu
Polizeigefängnis
Leip'iig
Leipzig erschossen.
erschossen. Patien t SM !einen Leichen2.ug, der si ch aber nicht ill der Richlung
Patient sah seinen Leichenzug, der sich aber nicht in der Richtung
bewegte,
bewegte, die die man nach der der Lage der der Universitätskli
Universitätsklinik zum Friedhof
nik t.um Friedhof erwarten
erwarten sollte.
sollte.

Alldere
Andere Male crschien
erschien ibm
ihm Flechsig in
in Begleitung eines Schut2.manues
Schutzmannes eder
oder in
in der
der
Cnlerbaltltllg
Unterhaltung mit seiner
seiner F'l-au,
Frau, deren Zeuge er im Wege
\Vege des
des Nervenanhanges
Nervenanhanges wurde,
wurdc.
und daß
und wobeiwobei sieb
sich Prof.
Prof. Flechsig seiner Frau gegenüber "Gott „Gott FlecllSig" nannte, so
Flechsig" nannte, so daß
diese
diese geneigt
geneigt war,
war, ihn
ihn für
für verrückt zu haltcn
halten (5.
(S. 82)
82)..
::2)) Von
Von diesem
diesem \.: W. sa,l
v. \V. sagtenen ihm die die Stimmen, er habe bei bci einer Enquete vor- vor-
tättlicb
sätzlich oder oder fahrliiss igcrweise unwahre Din~
fahrlässigerweise Dinge über ihn ausgesagt,
über ihn ausgesagt, namentlich
namentlich ihnihn
dder Onanie beschuldigt;
er Onanie beschuldigt; tur Strafe sei
zur Strafe jetzt die
sei ihm jett.t die BedicJlImg
Bedienung desdes Pa.tienten
Patienten au f·
auf-
erlegt
erlegt worden (5. (S. lo8~.
io8\
*9o K rallk"'lIg(,..Jchicht~1l
Krankengeschichten

bald
bald \'üllig;
völlig; die
die FIechslgsc11clI
Flechsigschen Scelcnteile,
Seelenteile, die
die langsam
langsam ihre
ihre
Intelligel17.
Intelligenz wie
wie ihre
Mach t einbüßten,
Macht
ihre einbüßten, wurden
wurden danndann als
als der
der
.",hintere Flechsig"
„hintere Flechsig" und al ~ die
und als die „Je-nun-Partei" bezeichnet. Daß
" Je-null-Partei" bezeichnet. Daß
elie Flechsigsche
die Flet:h:;igsche Seele ihre Bedeutung
Seele ihre Bedeutung bisbis zum
zum Ende
Ji:rulc beibehielt,
beibehielt,
wissen wir
wissen wir aus
aus der
der Vorrede,
Vorn"(le,
. dem
dem „offenen
" offenen Brief
Brief an
an Herrn
Herrn Geh.
Geh.
• [\at Prof.
Rat Pl'of: Dr. Flechsig".
1)1'. Flechsig".
Dieses
Dieses Schr.iftstiick drückt die
1llE'l'b'\'lll'nige Schriftstück
merkwürdige die sichere
sichere Überzeugung
überzeugung
aus,
aus, daß der
daß der ihn
ilm beeinflussende
heeinflnsscndc Arzt
A1'7.t auch
au ch selbst
selbst die
di e gleichen
gleichen
Visionen gehabl und
Visionen gehabt ulld dieselben
di eselben Aufschlüsse über übersinnliche
Aufschlüsse über übel"sinnliche
Dinge erhalten
Dinge erhalten habe wie
wie der
der Kranke,
Krnnkc, und
und stellt
stellt die
di e Verwahrung
Verwahrung
,"orall, daß
voran, daß dem Autor derdcl' Denkwürdigkeiten
Denkwürdigkeiten diedie Absicht
Ahsich t eines
ei nes
Angriffes auf
Angriffes auf die
dieE.hre des
Ehre des Arztes
Arztes ferneliege.
ferne1iegc. Dasselbe
Dasselbe wird in
wil'cl in
den Eingaben des
den des Kranken (S. 343,
KrankeIl (S. 345, 445)
445) mit Ernst und
mit Ernst ulld Nach-
Nach-
druck \\'i cdcl'h oll; man
druck wiederholt; mall sieht, CI' bemüht
sieh t, er uemüht sich,
sich, die
di e „Seele
"Seele Flechsig"
Flechsig"
von dem Lebenden
von dieses Namens,
Leuenden dieses Name lls, den wahnhafl en von
den wahnhaften yon dem
leibhaftcn Flechsig
leibhaften Flech sig zu trclIIlCIl,'
"'.u trennen.'
Studiu m einer
Aus dem Studium einer Reihe
R eihe von d e~ Verfolgungs-
Fällen des
VOll Fällen Verfolg;ungs-
ich und
wahnes habe ich uud haben
h aben andere
:.untere den Kinul'ucl;, empfangen,
eien Eindruck e mpfangen,
die
die R elöl tiOIl des
Relation Krallken zu seinem
des Kranken ~eill em Verfolger
Yerfolgcr seisei durch eine
eine

einfache Formel
einfache Fornlel aufzulösen. 2
Persoll, welcher der
UlIr/,lIlüsCIl.:l Die Person, der Wahn so so

große Macht:M ach t und


lIlId Einfluß z,u:-;chrcil.:Jt, in
Einfluß zuschreibt, in deren H Fäden
uHe Fäden
Ulld alle
Hand
des Komplotts zusulllmclllnufC:1J,
des zusammenlaufen, sei, sei, wenn sie sie bestimmt genannt
"\\'il'd,
wird, die nämliche, der vor der Erkrankung
der \'01' E.rl\J'aukuug ei iihn llch große
n e ähnlich
eine große
Bedeutung für für das
das Gefühlslebcll
Gefühlsleben der Patienten P<ttienten zukam, odcl' eille
oder eine
leich t kenntliche
leicht kCllntlkhe Ersatt.pcrsoll dcrselben, Die G
Ersatzperson derselben. efühhibedcutung
Gefühlsbedeutung
,,,ire!
wird als als äußerliche
äußerliche L projizlcrt, (leI'
vi acht projiziert,
Macht der Gefühlslol1
Gefühlston ins Gegenteil

1) "
I) feh halle
„Ich habe druUl3ch als ll1;i~Jic
auch als
demnach allel! moplichh nn:r.uerkellllcll,
anzu erkennen, dnO daß aJlc ~, was
alles, was in den
in den
erslen
ersten Ahschllitten meiner DCllkwiirdigll
Abschnitten mciner Denkwürdigkeiten C'ilCIl über Yorgiillgl! berichtet worden
Vorgänge berichtcl worde!ll -ist,
ist,

die mit
clic mit dem S:tml!ll F'lce h sig in
Namen Flechsig in Ycrbilldnng
Verbindung lIstehen, lehen, nur nuf auf die von lebenden
von dem lebeuden
1\lenschen
Menschen ...Ml unterscheidende Seele Plechsi
11 unlcrscheidclldc Flechsig ~ ieh bezieht,
s;r sicli bezieht, deren he~ondc re Existcllz
deren besondere Existenz
'Zwar
zwar gewiß, auf natürlichem "Wege
auf naliirliehem ' cge aller
aber nicht
nicht 'Zu erklären ist"
zu crklürell ist" (S.
(S. 542).
342).

2) VgI.
::!) Vgl. K K.. Abraham. D ie l'sychosr.:melh::
Die psychoscxiiclleii u Di ffcrC II7.Cll der
Differenzen Hysterie und
tIer HySlcl'ic der
und der
Demcntio.
Dementia prllCCOX.praecox. Zculralblntt
Zentralblatt f.
f. Nervcn!t.
Ncrvenh. 11.
11. Psychio.lric.
Psychiatrie, J lllihdt
Juliheft 1908.
1908. —
- In
In dieser
dieser
Arbeit räumt mir
Arbeit riiumt gewissenhafte Autor eil,en
mir der gewissenhafte einen iltIS unsereIlI ßricf\·erkehr
aus unterem stammenden
Briefverkehr stammenden
Einfluß .:auf
Einflnß l IIf die
die EntwickltUig
Entwicklung seine
seiner r An si(.·hlen Ili".
Ansichten ein.

Oba eilten
Über t:inen autobiographisch
nluobiographisclt beschriebenen
bf!schriebenen Fall
.h'all von
von Paranoia
Par-rmoirl 39 1
^Pi

\'er kehrl;5 der


verkehrt der jetzt
jetzt wegen
wegen seiner
seiner Verfolgung
Verfolgung Gehaßte
Gehaßte undund Ge-
Ge.
fürchtete sei
fürchtete sei einein einstiger
einstiger Geliebter
Geliebter und
und Verehrter.
Verehrter. Die
Die vom.
VOIn.

Y,,"flhne statuierte
Wahne st atlll erle Verfolgung
Verfolgung diene
diene vor
vor allem
allem dazu,
dazu, die
die Gefühls-.
Gefühls. .
)
ve rwandlung im
Verwandlung im Kranken
Kranken zu zu rechtfertigen.
rechtfertigen.
V\' enden wir
Wenden wir uns
uns mit.
mit. diesem
diesem Gesichtspunkte
Gesichtspunkte zuzu den
den Beziehungen,
Beziehungen,
die zwischen
die ;t.\\" jschen dem dem Patienten
Patienten undund seinem Arzte und
seinem Arzte und Verfolger
Verfolger
Flech sig früher
Flechsiff früher bestanden hatten. Wir
bestanden hatten. daß
Wir wissen bereits, dnß Schreber
wissen bereits, Scbreber
in
in den Jahren
den Jahren 1884
188-1- und
und 1885
18 8 6 eine
eine erste nen'öse Erkrankung
erste nervöse Erkrankung
du rchmachte, „die
durchmachte, "die ohne
ohne jede
jede an
an das
das Gebiet des Übersinnlichen
Gebiet des Übersjnnlich cn
allstre ifenden
anstreifenden Zwischenfiille"
Zwischenfälle" (S. 55)
(S. verlief. Während
55) verlief. ,?Vährend dieses
dieses
llls. „Hypochondrie"
als "Hypochondrie" bezeichneten Zustandes, der
bei"..eichneten Zustandes, der anscheinend
anscheine nd die Jie
Grenzen einer
Grenzen einer Neurose
Neu rose einhielt,
einhielt, war
war Flechsig
Flechsig der der Arzt des Kranken.
Ar.l.t des Kranken.
Schreber brachte damals 66 Monate in
brachte damals der Leipziger
in der Universitäts-
Leipziger Unlversitäts-
Schreber
kliniJ-;: zu.
klinik zu. Man erfährt, daß
M a n erfährt, daß der 'VViedel-hergestellte seinen
der Wiederhergestellte "einen Arzt
Arzt
in guter
in guter Erinnerung
Erin nerung behielt.
behielt. „Die war,
"Die Hauptsache war, daß ich
Hauptsache daß ich
schli eßlich (nach eme r längeren Rekonvaleszenzreise)
(nach einer geheilt
Rekonvaleszel1zl'eise) gelleilt
schließlich
wu rde~ und
wurde, und ich konn te daher damals nur
ich konnte nur vonvon Gefühlen
Gefühlen leb- leb -
haften Dankes gegen Prof.
haften Prof. Flechsig erfüllt denen ich
erfi.illt sein, den en ich auch
sein, auch
durch einen
durch einen späteren
späteren Besuch
Bes uch und ein nach meinem
ein nach meinem Dafürhalten
D nfürhalten
nngf'messenes Honorar noch besonderen Ausdruck gegeben
ano-emessenes gegeben habe."
habe."
Es
Es istist richtig,
richtig, daß Schreber in in den "Denk würdigkeiten" die
„Denkwürdigkeiten" die Lob-
Lob-
preisung
preisung der erste n Behandlung Flechsigs nicht ohne
ersten ohne einige Ver-
einige Ver-

klausulierungen
klausulierungen vorbringt,
vorbringt, aber diesdies mag sich sich leicht aus der nun
aus der

zum
zum Gegensatze veränderten Einstellung verstehen lassen. lassen. Auf
Atlf
die
die ursprüngliche VVärme Wärme de derr Empfindung fü fürr den erfolgreichen
erfolgreichen

Arzt läßt
Arzt läßt die
die Bemerkung schließen,
schließen, welche di e angefi'ihrte
die Äußerung
angeführte Äußerung
Schrebers
Schrebers fortsetzt.
fortsetzt. "Fast
„Fast noch inniger wurde der der Dank yon von
meiner
meiner Frau
Frau empfunden,
empfunden, die die in Prof. F1echsig
in Prof. Flechsig geradezu den-
geradezu den -
jenigen
jenigen verehrte,
verehrte, der
der ihr
ihr ihren Mann wiedergeschenkt
ihren Mann habe un
wiedergeschenkt habe und
d
aus diesem Grunde
aus diesem Grunde sein
sein Bildnis
Bildnis jahrelang auf ihrem Atbeitstische
auf ihrem Arbeitstische

stehen
stehen hutte"
hatte" (5.
(S. 56)
56)..

Da
Da uns
uns der
der Einblick
Einblick in
in die
die Verursadmng
Verursachung der
der ersten Eikrankung
ersten Erkrankung

,'e rw ehrt ist,


verwehrt ist, deren Verständnis n\r
deren Verständnis für die
die Aufklä rung
Aufklärung, der schweren
der schwereIl
• (
39 2 Kranlwngeschichten
Krankengeschichten

zweiten
zweiten Krank heit ge
Krankheit wiß ullcntllebrlich
gewiß unentbehrlich würe, wäre, müssen
müssen WH'wir jetzt
jetzt
aufs
aufs Geratewohl in in einen uns unbek annten Zusammenhang
unbekannten Zusammenhane hinein- hinein-
greifen. 'Wir
greifen. ;Vif wissen, in in der Inkub ütiol1szeit der
Inkubationszeit der Krü nkheit (:l\'\'ischcll
Krankheit (zwischen
sein er Erne
seiner nnun g und seinem
Ernennung seinem Amtsnntritt,
Amtsantritt, Juni Juni bis bis Oktober 1895)1893)
fielen wiederholt Trii
fielen wiederholt Träume
um e des Inhnlts
Inhalts vor,
vor, daß die die frühere Nerven-
kkrankheit
rankheit wiedergekehrt
wiedergekehrt sei. sei. Ferner trat
trat ei nm al in
einmal in einem Zustand
Zustande e
von Halbschl
von Halbschlaf of di
diee Empfind
Empfindung ung auf,auf, es
es m üsse doch
müsse doch schön sein, sein,
Weib zu sein, das dem ßBeischlaf
ein \1Veib Clschlof uunterliege.
nterliege. Bringen wir
t diese
diese Träume ulld und diese Phn ntasicvorstell ullg, die die bei
bei Schreher
,
I
in
in niichster
nächster Kon tig uiliit mi
Kontiguität
Phantasievorstellung,
tgeteilt werde
mitgeteilt werden, ll, (lu
auchch in
Schreber
in inhaltlichen
inhaltlichen
Zusammenhang, so dürfen w ir scllließen,
wir schließen, mit der Erinnerung an
die Krankheit ,",'u
die Krankheit wurderde auch di diee an den Arzt geweckt und \Jnd die die
femlolne Einstellung der Phantnsie
feminine Einstellung Phanlasie galt galt von Anfang an dem denl
Arzte. Oder vielleich
Arzte. vielleichtt hatte Traum~ die
hatte der Traum, di e Krankheit
Kr:mkheit sei sei wieder-
wieder-
gekehrt, überhaupt
gekehrt, überlulUpt den Sinn Sin n einer Schn sLidJI: IIch
cin cl' Sehnsucht : ch 11lüchte Flechsig
möchte Flechsig
wieder einmal
wieder einmal sehen.
5ehen. Unsere U nwissenheit über den
Unwissenheit den psychischen
psychisch en
Gehalt ersten Krankheit
Gehalt der ersten Kran kh eit läßt
läßt uns da dn nicht
nicht weiter
weiter kommen.
Vielleicht war
Vielleicht WAr von diesem Zustande Zustnnde eine eine zärtliche
z;;r!liche Anhänglich-
Anhänglich-
keit an
keit an den Arzt Arzt übrig
übrig geblieben,
gebliebcJI, diedie jetzt —
jetzt - aus aus unbekannten
unbekfll1l1ten
Gründen
Gründen - eine Verstärkung
eine Versti"irkung zur zur Höhe
Höh e einereiner erotischen
erotischen Zu- Zu-
neigung
neigung gewann.
ge",,·ünn. EsEs stellte
stellte sich
sich sofort
50fOl·t eine
eine entrüstete
entrüstete Abweisung
Abw eisung
der noch
der noch unpersönlich
unpersönlich gehaltenen
gehaltenen femininen
feminin en Phantasie
Phantnsie -— ein
ein
richtiger " männlicher Protest"
ricJltiger „männlicher Protest" nach dem Ausdrucke, Ausdrllcke, aber aber nicht
nicht
im
im Sinne
Sinne Alf.AIr. Adlers
Ad l e r s I -
1

ei n ; aber
ein; aber in III derder nun bald hald aus-aus-
brechenden sch wen~n Psychose
brechenden schweren Psychose setzte
setzte sich
sir.h die
(He feminine
feminine Phantasie
Phrmtnsie
unaufhaltsam
unaufhaltsam durch, durch, und und man m:m braucht
braucht die di e paranoische
pJrrll101sch e Unbe-
Unbe-
stimmtheit der
stimmtheit der Schreberschen
Schrebersehen Ausdrucks
Ausdruckslveise
weise nur nur umum weniges
weniges zu zu
korrigieren, um zu
korrigieren, zu erraten,
erraten, daßdaß derder Kranke
Krllnke eineneinen sexuellen
sexuellen Miß-Miß-
brauch von
brauch "on seiten
seiten des
des Arztes
Arztes selbst
sclbst befürchtete.
befürchtete. Ein Ein Vorstoß
Vorstoß homo-
homo- \\

1) Adler, Der
I) Adler, Der psychische
psychische Hermaphroditismus
Hermaphroditismus im
im Leben
L ehm und und in
in der Neur()s~.
der Neurose. •
Portschritte der
Fortschritte der Medizin 1910,
Medizin 1910, Nr. 1 1). —
Nr. 10. - Nach Adler
Nach ist der
Adl e r ist der mannliche
mitnnli cll o Protest
Protest
an d er Entstehung
an der dei Symptoms
EntstellUng des b eteiligt. im
Symptoms beteiligt, im hier
llier besprochenen
b esprochenen Falle prole~tiert
Falle protestiert
Person
die P erson gegen
die gegen das
das fertige
fertige Symptom.
Symptom.

1
1

Über einen autobiographisch beschriebenen Fall von Paranoia 595

sexueller Libido
sexueller Libido war 0150 die
,ntr also oie Veranlassung
Veranlassung dieser Erkrankung,
dieser Erkrankung
das Objekt
das der~elben war
Objekt derselben war wahrscheinlich
,yahrscheinlich von
von Anfang
Anfang anan der
der Arzt
Arzt
Flechsig, und
Flechsig, und das
das Sträuben
Sträuben gegen
gegen diese
diese libidinöse
libidinöse Regung
Regung erzeugte
erzeugte
elen Konflikt,
den aus dem
Konflikt, aus dem die
die Krankheitserscheinungen
Krankh eitserscheinungen entsprangen.
entsprangen.
Ich
Ich mache vor
mache vor einer
einer Flut
Flnt von
von Anwürfen
Auwürfen und
und Einwendungen
Einwendungen
einen Augenblick
einen Augenblick hnlt.
halt. Wer
VVer die
die heutige
heutige Psychiatrie
Psychiatl'ie kennt,
kennt, darf
dnrf
sich
sich auf Arges
auf Arges gefaßt
gefaßt machen.
m achell.
1st es nicht
Ist es lücht eine
und Verleumdung,
und
eine unverantwortliche
unverantwortliche Leichtfertigkeit,
Verl eumdung, einen
ein en ethisch
ethisch so
Leichtfertigkeit, Indiskretion
Indiskretion
hochstehend en Mann wie
so hochstehenden wie
j
den Senatspräsidenten
den Senat spräsldenten a. D. Schreber
ll. D. Schreber der der Homosexualität
Homosex ualität zu zn be-be-
zichtigen ? Nein,
zichtigen? Nein, der
der Kranke
Kranke hat hat seine
seine Phantasie
Phantasie der der Verwandlung
Verwandlung
in ein
in ein Weib selbst der Mitwelt kundgegeben und sich
selbst der sich aus
aus Inter-
In ter-
essen höherer
essen Einsicht über persönliche
höh erer Einsicht persönliche Empfindlichkeiten
Ernpfindlichkeiten hin- hin·
weggesetzt. Er hat
weggesetzt. hat uns fllso selbst
lI11 S also das Recht
selbst das gegeben, uns
Recht gegeben, uns mit
mit
dieser Phantasie
dieser Ph ,mtasie zuzu beschäftigen,
be..c;chäftigen, und unsere unsere Übersetzung
Übersetznng in in die
die
medizinischen Kunstworte
medizinischen KunstwOJ1e hat hat dem Inhalte
Inhalte derselben nicht das
derselben nicht da s
hinzugefügt. - Ja,
mindest e hinzugefügt.
mindeste — Ja, aber dasdas tat er als
tat er Kranker;
als Kranker; sein "
sein-

""alm,
Wahn, in jn ein
ein vVeih \'erwandelt zu werden, ,"",m'
Weib verwandelt war eine
eine krankhafte
krankhafte
Idee.
Idee. - — Das haben "'ir nicht vergessen. Wir haben
wir nicht h aben es auch nur
es auch uu r'
mit der
mit der Bedeutung und lind der der H erkunft diese):
Herkunft krankhaften Idee
dieser krankhaften Id~
zu tun.
zu Wir berufen \lns
tun. 'Vir uns mlf auf seine eigene Unterscheidung
Unterscheidung
zwischen demdem Mensch
Menschen en Flechsig „Flechsig-Seele". Wir
Flechsig und der "Flechsig-Seele". 'Nil'
werfen ihm 'Überhaupt
überhaupt nichts nichts vor,
vor, weder daß er homosexuelle
homosexuelle
atte, noch daß er
Regungen hhatte, er sich bestrebte, sie
sich bestrebte, sie znzu verdl·ängen.
verdrängen.
Die Psychiater
Psvchiater sollten e ndlich von diesem Kranken lernen, ",'erin
endlich wenn
1
er sich
er all seinem Wahn
sich in all V'lahn beml'lht,
bemüht, di e Welt des UnlIewußten
die Unbewußten
nicht mit der 'Velt
nicht Welt der Realität zu zu verwechseln.
Aber e~es wird an keiner Stelle ausdrücklich gesagt, gesagt, daß die die
gefürchtete
aefürchtete Verwandlung in ein Weib zum
in ein zum Vorteile
Vorteile Flechsig:;
Flechsigs
erfolgen
erfolgen solle?
solle? - — Das ist ist richtig und und es es ist
ist nicht schwer
schwer zu zu
verstehen, daß in
verstehen, daß in den
den für für die
die Öffentlichkeit
Öffentlichkeit bestimmten
bestimmten Den Denk- k-
würdigk eiten, die
würdigkeiten, den Menschen
die den Menschen "Flechsig"
„Flechsig" nichtnicht beleidige
beleidigen n
wollten, eine
wollten, eine so grelle Be~chuldig"lmg
so grelle Beschuldigung vermieden
vermieden wird.
wird. Die
Die durc.h
durch
,

594 K rll n};ClIl;cs(']l ichlell


Krankengeschichten

~olche Rücksicht
solche R ücksich t hervorgerufene
hervorgerufene 1)1i1derung des
Milderung des Ausdrucks
Ausdrucks reicht
reicht
i1ber nicht
aber nicht so
so weit,
weit, daß
daß sie
si.e den
deli eigentlichen
clgcl111ichen Sinn
Sinn der
del" Anklage
Allklage
verdecken könnte.
verdecken könnte. Man
IVlan darf*
darf behaupten,
beh nup1Cl1, es
es ist doch auch
ist doch aneh aus-
aus-
drücklich ges<1gt,
drücklich gesagt, z. ß.
B. in
z. ill folgender St elle (S.
folgender Stelle (S. 56):
56): „Auf
"Auf diese
diese
\'Veis:e wurde
Weise wu rde ein
eill gegen
gegen michmich gerichtetes
gCI·jchtct<..'S Komplott
Komplott fertig
fertig (etwa
(etwa
im ~liirL: oder
im März oder April
Apri l 1894)» w c1ches dahin
lS9.1.), welches dnhill ging,
gi ng, nach ein mal
lIadl einmal
erkan nter oder
erkannter oder angenommener Ull heilbl1I'kcit meiner
nngeno1l11nen er Unheilbarkeit meiner Nerven-
NCHcn-
krankheit mich
krankheit mi ch einem M C Il~ c h c ll in
ei n e m Menschen d e f Weise
in der 'i\re ise auszu-
auszu-
liefern, daß meine
liefern, m eine Seele
Seele demselben iihcrln~scn, mein
demseIhen überlassen, m ei n Körper
aber, ....
aber, .. . . inin einen
einen weiblichen
wciblicht'l1 Körper yen'\'mul ch, als
J( iirpl'l' verwandelt, nls solcher
so lch e r
dem b ell'cffC ll dcn Menschen
de m betreffenden Men sch e n zum geschlechtlichen Mißbrauch
Z11 m geschlechtlichen Mißbrauch
ühcrlM"sclI
überlassen . . . . werden
.... ~oll t('." l Es
werden sollte."' Es ist
ist überflüssig
übcrflnssig zu bemerken,
he merJ;: en,
d;:ß keine
daß keill e> andere EinzdpC'l'!'oli je
anele re> Einzelperson je genannt
gen.mnt wird, wir<f, diedie man
m"n an die
;:111 die
Flechsigs treten
Stelle Flechsigs
Stelle lm;,q~ n könnte.
tretcll lassen kön nt e . Zu Ende des des Aufenthaltes
Aufen th altes
m
in derder Leipziger
L eipzigcr KlinikKlinik taucht
tnu cht die die Befürchtung
ncmrch tllllg auf, <mf, daßd~ß erer zumZLlm

geschl echtlichen Mißbrauches


Zwecke geschlechtlichen l\IIißhrtlllc·h es „den
;,dClI Wärtern vorgeworfen
VViirterll vorgeworfen
werden sollte" (S.
w erden sollte" (5. 98).
98). Die in der tim" weiteren E ntwtcld1.1ng des
W C'ltC'l'C Il Entwicklung cl es
\Y,lhllCS ohne Scheu
Wahnes Scheu bekannte
bekflllllle feminine Einst ellung gegen Gott
fem inine Einstellung Gott
lii~('h l dann
löscht dnnn wohlw ohl den letzten letzten Zweifel
Zw eifel au lt ~prrlOgli ch dem
all der ursprünglich
Arzte zugedachten
Arzte zugednchle n Rolle Hone tlaus. and ere> der gegen
115. Der andere gegen Flechsig
FleCh sig er-er-

hobenen Vorwürfe
VOl"wiirfe hnllt rab erlnllt. durch das
hallt überlaut das Buch. Er habe huh e Seelen-
Seelen-
mord (111 ,·ersucht. Wir
an ihm versucht. wi :;~c n bereits,
vVir wissen bereits, daß dnß der Tatbestand
Tutbest'llld
dieses Verbrechens dem Kranken
dieses Kr'llll,cJI selbst
selb!=.t llnk1nr
unklar ist, ist, daß
dnß CI'
er aberaber
(Hskrct en Dingen in
mit diskreten in Beziehu
Beziehung ng steht,
steht, di diee mman fln von
VOll der Ver-Ver-
öffentlich
öffentlichung un g flausschließen
ll ~chließcn muß (Kapitel In).
mu ß (Kn]1itd e inziger Fnden
III). Ein einziger Faden
führt hi
führt er weiter.
hier weil e r. De Derr Seelt'nmOl'd
Seelenmord w inl uUJ'eh
wird durch die die Anlehnung
Anl ehnullg
<1an den Sagcninhalt
11 delI Sageninhalt von ,'011 G oelJlC$ "Faust",
Goethes „Faust", Lord ß yro ns "„Manfred",
Byrons M,mfl'cd",
Webers J,FrC'i~chiitz"
Vfebers „Freischütz" us\\'. usw. er Hitlle rt (S.
erläutert (S. 22) und unter
!'J2) unter diesen
diesen

Beispielen ·w
Beil'piclen ird eincs
wird eines auch on an t'llH!erer
anderer StelleStelle hervorgehoben.
hervorgehoben. Bei Bei

der Besprechung deJ' der Spnltullg


Spaltung Gottes Gott e~ in in zwei P werden
ersonen "','erden
Personen
~;der
H
„der niedere" llnd und der "„obere" obere Gott "on von Schreber
Schreber mit Ariman
mit Arimal1

Diese H
: ) 'Diese cn·or)H~·b un g (, 1I hebe
Hervorhebungen habe ich
ich .IllIgcbnu·ht.
angebracht.
Ober einen
Über nUlobiogrt..:.phisch beschriebenen
eill{'/l autobiographisch buch,.it:bt:/lt:n Fall
Fall von
von Paranoia
Paro.noia 0 96
395

und Ormm.:u identifiziert


und Ormuzd iuentifi l iel't (S.
(S, 19)
19) und
und etwas
etwas später
spiiter steht
steht die bei-
die bei-
läufige Bemerkung:
läufige Bemerkung: „Der"Der Name Ariman kommt
Name Ariman übrigens auch
kommt übrigens auch
z. B.
z. ß, inin Lord
Lord Byrons
Byrons „Manfred"
"Manfred'; inin Zusammenhang
Zusammenhang mit mit einem
einem
Seelenmorcl vor"
Seelenmord vor" (S. 20). In der
20). In der so
(S. so ausgezeichneten
ausgezeichneten Dichtung
Dichtung
fin det. sich
findet sich kaum
kaum etwas, was man
etwas, was m an dem Seelcnpakt im
deln Seelenpakt im „Faust"
"Faust"
an die
an die Seite
Seite stellen
steHen könnte,
könnte, auch de n Ausdruck
lIueh den Ausdruck „Seelenmord"
'7Seelen mord"
suchte ich
suchte ich dort
dort vergeblich,
vergebEch, wohl aber
aber ist
ist der Kern und
der Kern un d das
das Ge-
Ge-
heimnis des
heimnis des Gedichtes
Gedicht es ein
ei n - — Gcsc:hwisterinzest. Hier
Geschwisterinzest. Hier reißt
reißt der
der
11
knr:.w Faden
kurze \yj eder ab.
Faden wieder nb.
Indem wir
Indem WU' uns vorbehalten, auf
UllS vorbehalten, \'\o'eitere Einwendungen
auf weitere Einwendungen im 1nl

Verlaufe dieser
Verlaufe djeser Arbeit
Arbeit zurückzukommen,
zurückzukomm en, wollen wollen wir un s nun
wir uns nun für
fü r
berechtigt erkläl'en, an
be rechtigt erklären, ilJl emem Ausbruch
einem homosexuellen
Au sbrtlcb emer homosex uellen
einer

Regung als
Regung als Grundlage der der Erkrankung
Erkrankung Schrebers
Schrebers festzuhalten.
festzuhalten.
Zu dieser
Zu diese r Annahme
Anllahme stimmt ein ein beachtenswertes,
beachtenswertes, sonst nich t zu
so nst nicht zu
erklärendes Detail
erklärendes D etail der
der Krankengeschichte.
Krankengeschichte, Ein weiterer und
Ein weiterer und für für

den Verlauf
den Verlauf entscheidender
entscheidender „Nervensturz"
"Nervenstur:l' trat bei dem
trat bei dem Kranken
Knllll<en
eiu, während
ein , ..'[ihrend seine
seine Frau
Fnm einen kurzen Urlaub Urlaub zu ihrer eigenen
zu ihrer eigenen
Erhol ung nahm.
Erholung nahm, Sie Sie hatte
hatte bis täglich mehrere
bis dahin täglich mebrere Stunden
Stunden
bej ihm
bei ihm verbracht
verbracht und die di e Mittagsmahlzeiten mit mit ihm elDge-einge-
!lommel1- Als
nommen. sie nach viertägiger
Als sie viertägiger Abwesenheit
Ab weseI] heit zurückkam,
zurilc1:kum, traf
traf
sie ihn
sie ihn au fs traurigste
aufs verändert, so
traurigste verdndert, so daß er er selbst sie nicht mehr
sie nicht

zu sehen
zu sehen wünschte. „Entscheidend"Ent...:;cheidenu fUr
für meinen geistigengeistigen Zu-
s<1mmenbruch war nnamentlich
sammenbruch amentlich eine eme Nacht, in \>'eIcher ich eme
in welcher eine

\) Zur
i")Ztlr Erhärtung er ObP.'ll
Erl1:i r tnng dder ~tchcl1den Bchauptl1ng:
obenstehenden Manfred
Behauptung: i\I sagt dem Dämon,
all fred sagt UÄmon,
der ihn alls
der ihn aus dem L hol en will
eben holen
Leben will ((Schlußszene):
Schlußsz.e ne):
. my past
. . . m..r
. .past power
polfJ~r

IUIU purchased 1>:;


was pUrChnjfd by nona comp aci wil
compact with h Ithy
h7 Crtw.
creui.

l-: ~ wirtl
Es wird also Seelenpakte direkt wider~prochen.
also dem StlclenpJ.kte widersprochen. D ieser JrrtUI1l
Dieser Irrtum 5c1rrch
Schrebers ers ist
ist

l\'ah r~chcinli ch nicht tcnde


wahrscheinlich tendenziös. —
m lo5. - Es lag iibrigcns
übrigens nahe,
nahe, diesen
diesen Inhalt
Inhalt des Manfred
des Mnnfr cd
111il
mit der
der wiederholt
wiederholt behaupteten im:estuösel1
inzestuösen Beziehung des Dichters
Dichters zu seiner
seiner Halb-
Halb·
~schwester
d \l\"l.~tc r in
in Z u~a lnlll en h ang 7.U
Zusammenhang zu brillgen, bleibt auffä,llig,
und es bleibt
bringen, lind auffällig, daß das andere
das andere

Drama Byrons,
Drama Bvrons, der groOartige
großartige Cllin
Cain,, in der Urfamilie
Urfamilie spielt,
spielt, in welcher der
in welcher der Inzest
Inzest
lll er Geschwister
\lunter Geschwistern n vorwurfsfrei bleiben m muß. —
uß. - Auch wollen wir
wollen wir das das Thema de,
des
S •• denmordes ni
Seelenmordes cht \'erlas~en,
nicht verlassen, olme
ohne noch folilelld cr Stelle zn
folgender gedenken
zu gedenken (5. (S. :>.5) „wo-
25):: "wo·
bei in
bei früherer Zeit
in friiherer Zeit Flech!tig als Urheber des
Flechsig ills des Seelenmords
Seelenmords genannt wurde, während
genannt wurde,
lIIan
man jetztjc ttt schon seit
seit liingerer
längerer Zeit
Zeit in beabsichtigter Umkehr des
in heabsichtigter des Vcrhältn is~ es mich
Verhältnisses
seihst ;t~S
s;(,]bJt als d{'njeru~en
denjenigen,, der Sedenmord ~etricbcn babe, ,darstellen' will , . . . •."
der Seelenmord getrieben hahe, .darstellen' will, " . . .
596 K ra IIkeIrg r!sclu'cht t' 11
Krankengeschichten

ganz ungewöhnliche
ganz lmgewöhnlich e Anzahl
Anzah l von Pollu tiouen (wohl
\ "Oll Pollutionen (wohl ein lwlbes
CIIl halbes

Dutzend) in
Dutzend) in dieser
dieser einen
ei nen Nacht
Nac ht hatte"
IIt1Ue" (S. ..H.). Wir
(S. 44). 'ViI' verstehen
ver:iteh en
es wohl,
es woh1, daß
daß bloß
bloß von der Anwesenheit
YOIl der An wese uhcit der
de r Frau
Frnu schützende
schütr.cude
Einflüsse
Einflüsse die Anziehung
gegen die
gegen Anziehung der
der ihn umgehenden Männer
ihn umgebenden Möllncr
ausgingen,
ausgingen,und wenn
und wenn wir
wir zugeben,
zugeben, daß
doß einein Pollutionsvorgang
Pollutionsvorgllng
bei einem Erwachsenen
bei einem Erwachsenen nicht
lIicht ohne s:eeli~che Mitbeteiligung
olme seelische el'-
Mitbe teiliguug er-
folgen kann,
folgen kann, werden
wcrden wir
\'." ir zu
zu den
deu Pollutionen
Polllltionen jener
jcne r Nacht
Nacht unbe-
unbe-
wußt gebliebene
wußt gebliebene homosexuelle
h omosexuelle Phantasien
Pll i.llltasicll ergänzen.
ergünzen:
Warum
'Vül'um ·dieser Ausb ruch homosexueller
dieser Ausbruch 1101llosexIlCller LibidoLil,ido den
den Paticutcn
Patienten

gerIHle zu
gerade jene)- Zeit,
zu jener Zeit, in
in dereIer Situation
SitmllioJJ zwischen
zwischen der der Ernennung
ErnenJlung
un d der
und der Übersiedlung
Üuersiedlu ug traf, Jas können
lrar, das kü l1llclI wir ohne gena uer<~ Kennt-
olme genauere Kennt-
nis seiner
nis seiner Lebensgeschichte
L ebensgeschichte nicht errnt ell. Im
nicht erraten. 1111 allgemeinen
nlls'emeiuen schwankt
schwankt

--
der Mensch
der :\'J ensch sein
sexuellem Fühlen,
sein Leben
- - --
Lebcn lang
Fühlen, und und. Versagung
Versngullg oder
hc-U;:OSCx-Z;clie ll~ ~;d
hmg zwischen heterosexuellem und homo-
_._._-"--'
Enttiillschullg von
ouer Enttäuschung
homo-
der
VOll der
ei;e~SeJ
einen
_ _ te pflegt
Seite pn~trl
_ ,0 ihn zur
ihn ander~ hinüberzudrängen.
zur ___
andern h inüberLudri;ngen:--Vö"
___ ._ Vonil diesen
diesen

l\'lomcnten ist.
Momenten ist . uns
uns bei
bei Scllreber bckanlll; wir
lIichts bekannt;
Schreber nichts wir wollen
wollen aber
abcr
\'ersäumcn, auf
nicht versäumen, cinen somatischcn
auf einen somatischen Faktor aufmcrksam aufmerksam zu zu
machen, der sehr wohl in
der sehr Betracht kommen könnte,
in Betrücht könnte. Dr, Schreuer
Dr. Schreber
war
war zur zur Zeit
Zeit dieser
dieser ErkriJllk\ltlg
Erkrankung 51 51 Jahre
Jnhre alt.,
alt, e befand sich
err befand sich in
in
jener für das
jener das Sexuollebell
Sexualleben kritisch
kritischenen Lebenszeit,
Lebenszeit, in welcher
welcher nachnach
vorheriger Sleigerung
vorheriger Steigerung di die e sC.'w elic Funktion des
sexuelle Weibes eine
uas 'V'eibes eine ein-'
ein-

greifende
greifende Rückbildung erHihrt, erfährt, von deren Bedeutsamkeit aber
Ilcdeutsamkcit
auch der
auch der Mann nicht ausgenommen zu sein scheint scheint;; es giLt auch
gibt auch

für
für den l\111nnMann ein ein "Klimnkterium"
„Klimakterium" miI. mit d ell obfolgemlen
den Krank-
abfolgenden Krank-
heitsdispositionen. 1
heitscJispositionen. 1

Ich
Ich kannkann es es mir denkeIl,
denken, wIe wie lIlißlich
mißlich di diee Annahme eerscheinen
rsch einen
muß, daß eine eine Empfindung VOll von Sympathie für für einen Arzt
Arzt beibei

Jahre spiiler~
2
ein
einemem l\tlanne
Manne acht acht Jahre später plötzlich
plötzlich verstiirli:t
verstärkt hervorbrechen
hervorbrechen

I)
1) Ich
Ich \'erdallke
verdanke diedie Kenulnis
Kenntnis de5
des Alters
Alters SSchrebers
chrebeN bebeii seiner
seiner b Erkrankung einer
r kraukuug eine r
freIllIdlieben
freundlichen Milteilung von seilpn
Mitteilung VOll seilen seiner
seiner Vt'rw:m ulcn, die
Verwandten, Herr Dr.
die Herr Stegmann in
Dr. Stcgmllnn in

Dresden für
DreHlen für mich
mich ein geholt hat.
eingeholt ]u Jips.'
hat. In dieserr Abhandlung
Abhandlung ist aber ~O
ist nhcr llst nichls
sonst anderes
nichts 4J1Jcre,
verwerlcl,
verwertet, alsals was
was :1\15 dem Text
aus dein der "Dcllkwiirdigkeilcn"
Text der „Denkwürdigkeilen" sclbs l hervorgeht.
selbst hervorgeht.

zs)) Das
Das Inlervall
Intervall 1.IVischcu
zwischen der
der ershm
ersten und
und der
der 'r.weilelL
zweiten Erhll.J\k ullg Schreh
Erkrankung en.
Schrebers.
Über einen
Über ew en autobiographisch
autobiographisch beschriebenen
beschriebenen Fall
Fall von Paranoia
t : OIl Paranoia
597
597
I
und zum
und zum Anlaß
Anlaß einer
einer so
so schweren
sch\'\"eren Seelenstörung
Seelenstörung werden
werden kann.
kann.
Ich meine
Ich
wenn
meine aber,
WBlln sie
aber, wir
sie uns
scheinlichkeit
scheinlichkeit
wir haben
uns sonst
haben nicht
nicht das
SOllst empfohlen
das Recht,
empfohlen wird,
wegen fallen
wegen fallen zu
Recht, eine
eine solche
wird, ihrer
zu lassen,
solche Annahme,
ihrer inneren
lassen, anstatt
Annahme,
inneren Unwahr-
an statt zu
Unwahr-
"ersuche~, wie-
zu versuchen, wie-
I
'w eit man
weit man mit
mit ihrer Durchführung kommt.
ihrer Durchführung kommt. Diese Unwahrschein~
Diese Unwahrschein-
lichkeit mag
lichkeit mag eine
eine vorläufige sein und
vorläufige sein und daher
daher rühren,
rühren, daß die
daß die
fragliche Annahme
fragliche Annahme noch noch in keinen Zusammenhang
in keinen Zusilmmenhang eingereiht
eingereiht
ist, daß
ist, daß sie
sie die
die erste
erste Annahme
Annahme ist, ist, mit
mit welcher
welcher wir
wir an uas
an das
Problem herantreten.
Problem herantreten. Wer"Ver sein
sein Urteil
Urteil nicht
nicht in der Schwebe
in der Schwebe zuzu
halten versteht
halten versteht und unsere
un sere Annahme durchaus
Annahme durchaus unerträglich
unerträglich findet,
findet,
dem können wir wir leicht
leicht eine
eine Möglichkeit zeigen, durch
l\1öglichl.:eit zeigen, durch welche
we1che
dieselbe ihren
dieselbe ihren befremdenden
befremdenden Charakter verliert. yerliert. Die
Die Sympathie-
Sympathie-
empfindung für
empfindung für den
den Arzt
Arzt kann leichtleicht einem „Übertragungsvor-
einem "Übertragungsvor-
gang" entstammen, durch
gang" durch welchen eine Gefühlsbesetzung beim
eine Gefühlsbesetzung beim
Kranken von
Kranken von einer
einer fürfür ihn
ihn bedeutsamen Person Pel'Son auf
auf die
die eigent-
eigent-
Hell indilTerente
lich indifferente des des Antes wird, so daß der Ar.l.t zum
yerlegt wird,
Arztes verlegt daß der Arzt zum
Er.:::ntzmann,
Ersatzmann, zum Surrogat, Surrogat, für einen dem Kranken
für einen Kranken weit weit näher
näher
Stehenden
Stehenden erwählt
erwählt erscheint.
erscheint. Konkreter gesprochen,
gesprochen, der Kranke
der Kranke

ist durch
ist durch den den Arzt
Arzt an das Wesen seines Bruders
das 'iVesen Bruders oder seines
oder seines
Y,\tcrs
Vaters erinnert
erinnert worden, hat ]wt seinen Bruder oder oder Vater
Vater in in ihm
wiedergefunden, und dann hat es
wiedergefunden, es unter gewissen Bedingungen
unter gewissen Bedingungen
nichts
nichts Befremdendes mehr, wenn die Sehnsucht nach dieser dieser Ersatz-
Ersatz-

person
person bei bei ihm wieder auftritt auftritt und mit einer HeftigkeitHeftigkeit wirkt,
wirkt,
die
die sich
sich nur aus ihrer ihrer Herkunft und ursprünglichen Bedeutung Bedeutung
,-erstehen
verstehen läßt.läßt.

Im
Im Interesse dieses Erklärungsversuches mußte es
Interesse dieses es mir wissens-
wissens-

wert
wert erscheinen, ob der Vater des Patienten zur Zeit seiner seiner Er-
Er-
krankung
krankung noch noch am Leben Leben war, ob er einen einen Bruder gehabt,
gehabt, und und
ob
ob dieser
dieser zur gleichen
gleichen Zeit ein Lebender oder ein „Seliger H
ein "Seliger

Wilr.
war. IchIch \yar
war also
also befriedigt,
befriedigt, alsals ich
ich nach
nach langem SuchenSuchen in in den
den
Denkwürdigkeiten
Denkwürdigkeiten endlich endlich aufauf eine
eine Stelle stieß,
stieß, in
in welcher
welcher der
Kronke
Kranke diesediese Unsicherheit
Unsicherheit durch durch diedie Worte behebt behebt (S.(S. 442):
442):
r..Das
„Das Andenken meines Vater<,;; Vater« und und meines
meines Bruders.
Bruders ...._ .. ist
ist mir
mir
598 Kr l1l1k eil gesell ichr {'n
Krankengeschichten

u
so heilig
so heilig wi e usw.
wie" u s\'\'o Beide
ßeide waren also zur
wareIl also zur Zeit
Zeit der
der zweiten
xwcitc n Er-
E.r-
krankung (vielleicht
krankung ('i'icllcicht auch
auch der
der ersten?)
ersten?) schon
schon verstorben.
verstorh en.
Teh denke,
Ich wi r sträuben
den ke, wir sträub en uns
un s nicht
ni cht weiter
w ei ter gegen di e Annahme,
gegen die Ann ahme,
da ß der
daß der Anlaß
Anl nß der
dCJ' Erkrankung
Erk r :,m kllng dasdas Auftreten
Allft re1en einer
e iner femininen
feminin en
homo~ex l.1e ll en ) Wunschphantasie
(passiv homosexuellen)
(passiv ""011', welche
';YllI1 5 chpll n l1l ;l ~ i c war, welche die l)cr~on
di e Person
des Arztes
des Arztes zu
zu ihrem Objekt e genommen
ihre m Objekte ge nomlll en hatte.
hillte. die~elhe
Gege n dieselbe
Gegen
erhob sich
erhob sich von
von seilen
st' i1 e n der P ('r~ö ll1i chk e i t Schrebers
der Persönlichkeit Schrebers einein intensiver
in tc nsi"cr
"Viderstand , und
Widerstand, un d der
der Abwehrkampf,
Abwehrk amp f, der der vielleicht
yiell cicht ebensowohl
ebell:-iClwohl in hl
an ueren Formen
anderen sich hätte
Form en sich hiitte vollziehen
vollzi cllCn wiih1t c aus
könllell, wählte
können, fHl S uns
uns
unbekannt.en
unbekannten Grrm dcIl
Gründen die
die Form des VerfoIgungsw flhn es. Der
des Verfolgungswahnes. D er
Ersehnte wurde
Ersehnte wurd e jetzt jetzt zum Verfolger,
Verfo lger, der d<.'J" Jnh nlt der
Inhalt '~T llll sch­
der Wunsch-
phantasie zum
phantasie 7,um Inhalte
In halte der Ve rfol g ulJg. Wir
Jer Verfolgung. "Vi J> vermuten,
verm11t.e n, daß dieJi;c
(1;1ß diese
sch e m atisch e Auffassung
schematische AtdT<lssu ng sich sich auch
rt ll ch beibei anderen FfiJIen von
nllclerel1 Fällen VOll Ver- Ver-
fol gungs wah n als
folgungswahn d llrchf'ührh i.ll" erweisen
nIl; durchführbar wird, Was
erweisC' 11 wird. vV as aber aher den Fall F all
Schreber vor "or anderen illlSZeichJl €t, das
<l nu cre n auszeichnet, dos ist ist die
die Entwicklung,
E1J1.\"id:l llllg, die elie. er er
nimmt, und die Verwandlun g, der er
di e Verwandlung, Cl' im di e~er Entwick-
Lrmfe dieser
il1l Laufe Ell l.'...·lck-
lu ng unterliegt.
lung ullte rli egt.
Di e eine
Die eine dieser VVnmllllll gell besteht
dieser Wandlungen bestehl in in de derr Ersetzung
lüse lZllllg Flechsigs
Fleehsigs
durch die di e höhere
höh ere P Person GO llC~ ; sie
erso n Gottes; sie scheint zl1l1 ~chst eine
sd will t zunächst e ine Ver- Ver-
schiirfung
schärfung des des Kon flikt Cl', eine
Konfliktes, ei lle Steigerung
Steigerun g der unerträglichen
un e rtrii glich en Ver- Ve r-
bedeuten, aber
folgung zu bedeuten,
folgung nb cr ('S zeigt sich
es zeigt !iich bald,
bold, daßdnß sie sie die zweite
zwe ite
Wandlung
V\T antllung und mit mit ihr ihr diedi e Lösu
Lösung ng des des Konflikts
KOliOikl.s vorbereitet.
vorherei1et.
Wenn es
,,,renn es unmögli
unmöglich ch wnr,
war, sichsich mit mit. clderel' Rolle der cl er weiblichen
wcib1ichen
Dirne gegen den A17':1.
Dirne Arzt zu befreunden,
he fr r ulH1 <:>n, so so stößt.
stößt di die e Aufgabe,
Aufg<lbe, Gott Gott
selbst di e V\T
selbst die oll u st zu
Wollust bie te n, clie
zu bieten, die er er SUCh1
sucht,, ni cht nu
nicht auff den gleichen
gleich en
Widerstand cles
\Vidcl'Stand des Ichs.Jchs. Die Entmannung
E II1mnnIH1I1 g ist ist keiJl
kein Schimpf mehr, m eJw,
sie
sie wird nwe1tordn u ngsgc mäßu , tritt
„weltordnungsgemäß", t ritt in
in ej llen große
einen großen n kosmi:schcll
kosmischen
Zusammenhang
Zusammenhan g ein,ein, dient de denli Zwecken eine einerr Nc uschiJ pfung der
Neuschöpfung der
untergegange
untergegangenen nen Menschenwelt.
Me nsclwllwelt. "Neue „Neue IVl Menschen
en schen au auss Schreberschcm
Schreberschem
Geist" werdwerden en in in dem sich Wähnenden ilwe
sich verfolgt VViihllcnclcll ihrenn Ahnen
\rerehrcll.
verehren. Somit Somit ist ist e in Ausweg gefunden, der beid
ein beide e st.reitenden
streitenden
Teile befri edigt . Dils
befriedigt. Das 1chIch istist durch den Gri)ße ll\'\'nhn en
Größenwahn tschädigt.,
entschädigt.,

diE:'
die fe m inin e H'
feminine un schplml1l.osie ...aber
Wunschphantasie hcl' istist clu rchgeclrulIgcn, akzcp-
durchgedrungen, akzep-
Über
Ober einen
e inen autobiographisch be5c;'ri.t~bt!,tefl Fall
LJII;obwöraplll:sch beschriebenen Pall von
VOll Paranoia
Paranoia 3 99
x99

label
tabel gewordell.
geworden. Kampf
Kampf und unu Krankheit
Krankh eil können
können aufhören.
aufhöret). Nur
daß die
daß elle unterdes
unterdes erstarkte Rücksicbt auf
erstarkte Rücksicht auf diedie Wirklichkeit
\Virklichkeit dazu dazu
nötigt, die Lüsuug ilUS der Gegen\V urt 1D die
nötigt, die Lösung aus der Gegenwart in die ferne
ferne Zukunft
Zukunft zu zu
verschieben, sich
verschieben, mit einer
sich mit einer sozusagen
sozusagen asymptotischen
aS)'lnptotischen Wunsch-
'Vllnsc h-
l
1
errüllung zu
erfüllung zu begnügen.
begnügen. Die Die Verwandlung
Verwandlung in in ein
ein Weib
"Verb wird wird
voraussichtlich irgend einmal
voraussichtlich irgend eintreten; bis
einmal eintreten ; bis dahin
dahin wird'w ird die
die Person
l}crwJl
de~ Dr.
des Dl'. Schreber
Schreber unzerstörbar
unzerstörbar bleiben.
hleiben.
Lehr büchern der
In den Lehrbüchern
In der Psychiatrie
Psychiatrie ist ist häufig
häufig diedie Rede
Rede von von
einer Entwicklung des
einer des Grüßenwahns
Größenwahns aus <lUS dem
uem Verfolgungswahn,
die auf
die auf folgende
folg·ende Art Art vor
"or sich
sich gehen soll: soll: Der
Der Kranke,
Kranke, der der
primär vom
primär 'Vahne befallen
,"om Wahne befallen worden
'\lvoruen ist, Gegenstand der
ist, Gegenstand der Ver- Vet·-
folgullg von
folgung von seiten
seiten derder stärksten
stärksten Mächte
Miichte zu zu sein,
sein, fühlt
fühlt dasdos Be-
Be-
Jürfnis, sich
dürfnis, sich diese
diese Verfolgung erklären, und
Verfolgung zu erklären, und gerät
gerät so so aufauf diedie
Annahme, er er sei
sei selbst
selbst eine
eine großartige
großarUge Persönlichkeit,
Persönlichkeit, einer eillel'
solchen Verfolgung würdig.
solchen würdig. Die Auslösung des ues Größenwahnes
Größen wahnes
somit einem Vorgange zugeschrieben,
wird somit zugeschdeben, den wir wir nach einem einelll
guten Wort\Vort von E. E. Jones „Rationalisierung''
"Rationalisierung" heißen. heißen. Wir Wir halten
halten {
es aber
es aber fürfür einein ganz und gar gar unpsychologisches
unpsychologisches Vorgehen,
Vorgehen, einer einer
Rationnlisierul1g so
Rationalisierung so sta rk affektive
stark affeJai"e Konsequenzen zuzutrauen, zuzutrauen, und
unsere Meinung
wollen unsere
wollen :Meinung daher scharf sondern von der aus aus den
Lehrbüchern zitierten. Wir behaupten
zitierten. 'ViI' behauptcu zunächst
zunächst nicht,
nicht, diedie Quelle
Quelle
des Größenv..'al111cs zu kennen.
des Größenwahnes kennen.
Wenn
VVenn wir nun zum Falle Schreber :r.urUckkehren,
wir llun zurückkehren, müssen wir wir
gestehen,
gestehen, daß daß die die Dm·chleuchtung
Durchleuchtung der \rVandlung in
der Wandlung in seinem
seinem
Wahn
\'Vnlm ganz
ga nz außerordentliche Schwierigkeiten
Schwierigkeiten hietet. bietet. Auf welchen
\",·elchen
Wegen und
VVegen und mit mit welchen
welchen Mitteln vollzieht
vollzieht sichsich der
der Aulstieg
Aufstieg von VOll

Flechsig
Flechsig zu Gott?
zu Woher bezieht
Gott? "Voher bezieht er er den Größenwahn, · der der 111in
so glücklicher
50 Weise eine Versöhnung mit der
glücklicher "Veise der Verfolgung er- er-
möglicbt, nnalytisch ausgedrückt, die
möglicht, analytisch die Annahme der der zuzu ver- ver-

1) .,);ur
1) als MöglichJ.citcll.
„Znut als Möglichkeiten, die
die hierbei in Betucht
hierbei in Betracht kämen, erwähne ich ein
erwähne ich e do
eine ch
doch
noch etwa 'zu LU vollziehende
vollziehende Entmannung mit der iVir1:ung
Wirkung,. daß im Vege göttlicher
im \Wege gottlicher
Bef... ~chtllJ1g eine
Befruchtung Nachkommenschaft aus
eine NnchkonUlicllsch:\rt meinem Schoß henorginge."
aus meille!1t hervorginge." heißt
heißt es
es gegeit
gegen
Ende des des Buc!les.
Buches, $S.. !!90.
290. .
.^.0 o 1\. rankt:lIgesch ich Ieu
Krankengeschichten
I
rlrängcnden Wunschphantasie
drängenden Wunschphantasie gestattet? Die Denkwürdigkeiten
gestattet.? Die DeukwUnligkeiten

I
geben uns
geben uns hier
hier zunächst
zUllächst einen Allhilltspunkt~ indem
einen Anhaltspunkt, sie uns
indem sie uns
zeigell, daß
zeigen, daß für
für den
dell "Fh.'Chsig H und
Kranken „Flechsig"
Kranken und „Gott" in einer
"Gott" in einer
Heihe hegen.
Reihe liegen. Eine
Eine Phantasie
Phantasie läßt
läßt ihn
Um einein Gespräch
Gespräch Flechsigs
Flecbsigs
mit seiner
mit seiner Frau
Frau belauschen, in dem
belauschen, in dem dieser
dieser sich
sich als „Gott
als" Gott Flechsig"
Flechsig·"
vorstellt
vorstellt unu darob
und darob von
Yon ihr
ilu' für
für verrückt geht!.lten wird
verrückt gehalten wird (S.
(S. 82),
82),
ferner aber
ferner aber werden
werJen wir
wir auf folgenden Zug
auf folgenden der Schreberschen
Zug der Schrcberschell
Wahnbildung aufmerksam. Wie
""Vallllbildung aufmerksam. Wie der
der Verfolger sich, wenn
Verfolger sich, wenn wirwir I
das Ganze
Ganze desdes Wahnes
V\'ahnes überblicken,
überblicken t in Flechsig und
in Flechsig Gott zerleg;t~
und Gott zerlegt,
das
so spaltet
so spaltet sich
sich Flechsig
Flechsig selbst
selbst später
spiiler in
in Persönlichkeiten, in
Z'tvei Persönlichkeiten,
zwei in
j
den „oberen"
den "oberen" und
und den
den „mittleren" Flechsig und
"mittleren" Flechsig Gott in
und Gott in denden
" niederen" und
und den "oberen" Gott.
Jell „oberen" GolL Bei Flechsig geht
Dei Flechsig die Zer-
geht die Zer-
I
„niederen"
legung in
legung in späten
späten Stadien
Sl<ldiell der Krankheil noch
der Krankheit noch weiter
weiler (S.
(S. 193).
193).
Ei ne solche
Eine solche Zerlegung
!'..erlegung istist für
für die
die Paranoia
Paranoia recht
recht charakteristisch.
charakteristisch.
Die Paranoia
Die Paranoia zerlegt,
zerlegt, soso wie
wie die
die Hysterie
Hysterie verdichtet. Oder vielmehr
verdichtet. Oder "Viehnehr
die Paranoia
die Paranoia bringt
bringt die di e in
in derdeI" unbewußten vor~
Phi"lntasie vor-
unbewnßten Phantasie
Verdichlungen und
genommenen Verdichtungen Identifizierungen wieder
und l,lcntirizicrungen wieder zurzur

Auflösung. Daß diese


Auflösung. di ese ZerlegLlng
Zerlegung bei bei Schreher mehrmals wieder-
Schreber mehrmals wieder-
holt
holt wird, ist lIaeh
wird, ist nach C. C. G.G. JJung"
LI ng' Ausdruck der Bedeutsamkeit
Ausdruck deI· ßedeutsamkeit
der
der betreffenden
betreffenden P erson. Alle diese Spaltungen
Person. Spaltungen Flechsigs und
Flechsigs und
Gottes
Gottes in
in mehrere Personen bedeuten bedeuten alsoalso das nämliche wie
das nämliche wie die
die

Zerteilung
Zerteilung des
des Verfolgers
Verfolgers in
in Flechsig und Gotl.
Flechsig ul1d Gott. Es
Es sind Doub-
sind Doub-

lierungen
lierungen desselben
desselben bedeutsamen Verhnhnisses,
Verhältnisses, wie
wie sie
sie O. Rank
O. Rank
2
111
in den
den -r-.1ythenbildungen erkannt hal.
Mythenbildungen erkannt hat. ~ FÜI'
Für die Deutung all
die Deutullg all

dieser
dieser Einze]7.üge
Einzelzüge erübrigt
erübrigt uns
uns aber
aber der
der Hi11weis
Hinweis nuf
auf die Zer-
die Zer-

für
Zentralblatt fiir
1)
1) C. G. Ju'ng,
C. G. Jung, EinEin Beitrng
Beitrag lur zur Psychologie
Psychologie des Gerüchtes. Zentralblatt
des Gerüchtcs.
P~ychoanalyse
Psychoanalyse Nr.
Nr. 5, 191 0.
1910. Es
Es ist
ist w4hrsc~leinlich
wahrscheinlich richtig,
richtig, wenn
wenn Jung
Jung fortflihrt, daß
fortfährt, daß
5,
diese der Scili"Eoph~nie
Schizophrenie entsprechend, eine
entsprechend, eil1e
diese Zerlegung,
Zerlegung, der
der allgemeinen
allgemeinen 'l'cndcnt
Tendenz der
analytisch
analytisch depoletllicrende
depotenzierende ist, ist, welche
welche dns das '7.ustandckollllnen zu starker Eindrücke
Zustandekommen 'z.u stllrker EindrUcke
verhindenl
verhindern soll.
soll. Die
Die Rede
Rede einer
einer seiner Patientinnen: "Ah,
seiner Pntientinnen: auch ein
Sie auch
sind Siu
„Ah, sind Dr. J.,
ein Dr. J.,

heute morgen
heUle morgen War war schon einer bei
schon einer mir, der sich für Dr. J. ausgab,"
bei mir, der sich filr Dr. J. ausgDb," ist aber lU.
ist aber zu
übersett.tn
übersetzen durch
durch ein mich wieder
ein Gestiindnis: Jetlt crirmern Sie mich wieder an einen anderu
Geständnis: Jetzt erinnern Sie an einen andern
au~
aus der
der Reihe
Reihe meiner
meiner Ühertrngl.lngcn
Übertragungen als als hui Ihrem vorigen
bei Ihrem Besuch.
vorigen ße511dl.

:1) O. Rank,
a) Q. Rank, Der
Der Mythus
Mythus von von der Geburt dcr
der Geburt der lIelden.
Helden. Schriften angewandten
zur angewandten
Schriften t.llr
Seelenkunde
Seelenkunde Xr.
Nr. V, 190g. (~.
V, 1909. Aldi. J9=~
(2. Aun. .1
1922.)
- - -_ -._-------
..•.•• --- •'

Ober einen autobiographisch


Über einen autobiographisch beschriebenen Fall VOll
von Paranoia
Paranoia 401

legung des
legung des Verfolgers
Verfolgers in in Flechsig
Flechsig und Gott und die Auffassung
die Auffassung
dieser Zerlegung
dieser Zerlegung als paranoide Reaktion
als paranoide Reaktion auf eine eine vorhanden ge- ge-
wesene Identifizierung der beiden bei den oder ihre ihre Zugehörigkeit
Zugehörigkeit zur zur
nämlichen Reihe. Wenn der der Verfolger
Verfolger Flechsig einstmals eine eine
geHebte Person war, so
gehebte so ist Gott auch
ist Gott au ch nur die Wiederkehr einer einer
anderen ähnlich geliebten,
geliebten, aber vvahrschejnlich bedeutsameren.
aber wahrscheinlich
Setzen \'\ir scheinenden Gedankengang fort,
wir diesen berechtigt scheinenden fort,
so
so müssen wir uns sagen, diese andere andere Person
Person kann niemand
anderer als als der Vater sein,sein, womit ja Flechsig um so
ja Flechsig so deutlicher
deutlicher
in die
in die Rolle
Rolle des
des (hoffentlich älteren I)) Bruders gedrängt
(hoffentlich älteren 1
gedrängt wird.
wird. Die
Wurzel jenerjener femininen Phantasie,
Phantasie, die die soviel VViderstreben beim
soviel Widerstreben

Kranken entfesse1te,
entfesselte, wäre also also die zu erotischer Verstärkung ge-
erotischer Verstärkung

langte Sehnsucht nach Vater und Bruder gewesen,


langte gewesen, von von denen
letz.tere durch Übertragung auf
die letztere auf den ArztArzt Flechsig
Flechsig überging,
überging,
während mit ihrer ihrer Zurückführung auf die erstere ein Ausgleich
erstere ein Ausgleich
des Kampfes erzielt
des 'w urde.
erzielt wurde.

Soll
Soll uns diedie Einführung des des Vaters
Vaters in Schreberschen Wahn
in den Schreberschen
gerechtfertigt erscheinen,
gerechtfertigt erscheinen, so so muß sie sie unserem Verständnis
Verständnis Nutzen
bringen und uns
bringen unbegreifliche Einzelheiten
UDS unbegreifliche Einzelheiten des des Wahnes
,,\Tahnes auf-
auf-
helfen. Wir
klären helfen.
klären Wir erinnern
erinnern uns ja, welch~ sonderbaren
ja, welche sonderbaren Züge
V\ojr an dem Schreberschen
wir Schrebersehen Gott Schrebers Verhältnis
Gott und an Schrebers Verhältnis zu
seinem Gott Gott fanden.
fanden. Es Es war die die merkwürdigste Vermengung
Vennengung
blasphemischer Kritik
yon blasphemischer
von rebellischer Auflehnung mit ver-
Kritik und rebellischer ver-
ehrungsvoller Ergebenheit.
ehrungsvoller Ergebenheit. Gott, Gott, der dem verführenden
verführenden Einfluß
Einfluß
Flechsigs unterlag, war
Flechsigs unterlag, war nicht
nicht fähig,
fahig, etwas aus der
etwas aus Erfahrung zu
der Erfahrung zu
lernen, kannte
lernen, kannte den dell lebenden
lebenden Menschen nicht, nicht, weil
weil erer nur mit
Leichen umzugehen
Leichen umzugehen verstand,
verstand, und äußerte seine seine Macht in in einer
einer
Heihe von
Reihe von Wundern,
Wundern, die die auffällig
auffallig genug, dabei dabei aber
aber insipid
insipid und
läppisch waren.
läppisch waren.
Nun war war der der Vater
Vater des
des Senatspräsidenten Dr. Dr. Schreber
Schreber keinkein
unbedeutender Mensch gewesen. gewesen. Es Es war der der Dr.
Dr. Daniel
Daniel Gott-Gott-

Es ist
1) Es
1) ist hierüber aus den
hierüber aus den „Denkwürdigkeiten"
lIDenkw ürdigkeiten" kein
kl!in Aufschluß
Aufsch luß zu
'tu gewinnen.
gewinnen.
Freud,
Fleud, VIII.
VIlI. :ro
„g
402 A.' r n.n1.:ellgesch iclrlt:1l
Krankengeschichten

lieb
lieb Moritz Schieber,
Moritz Schreber, dessen
dessen Andenken
Audellkell heute
hellte noch
noch vonVOll den
den
besonders in
besonders in Sachsen
Sachsen zahlreichen Sehr e hc )"-Vcr e i 11 e n festgehalten
zahlreichen Schieber-Vereinen festgehaltClI
wird) ein
wird, —
ein - Arzt,
Arzt, dessen 13emühungcu um
dessen Bemühungen um diedie harmonische
harmonische
Ausbildung der
Ausbildung Jugend, um
der Jugend, dns Zusammenwirken
um das Zusmnmellwirken von Familien-
VO ll Familien-

Schülererziehung, um
llnd Schülererziehung,
und die Verwendung
um die Verwendung der Körperpflege und
der Körperpflege und
Kü rperarbeit zur
Körperarbeit zur Hebung
H ebung derder Gesundheit Ilachh altige Wirkung
(iesullllhcit nachhaltige W irkung

I
1
(luf die Zeitgenossen geübt
di e Zeitgenossen geüht. haben.
haben. Von seinem Ruf
VOll seinem 1

auf Huf alsals Be-


Be-
gründer der
gründer der Heilgymnastik
Heilgy mnastik in
in Deutschland
D eutschl'lJiCl zeugen
zeugen noch noch diedie zahl-
za hl-
reichen Auflagen,
reichen
in unseren
in
Auflagen, in
unseren Kreisen
in denen
Kreisen verbreitet
vc)'hreitet
~eill c „Ärztliche
den en seine " Ärztliche Zimmergymnastik"
ist.ist.
ZimlllCl'gymllastik"
I
,
Ein solcher
Ein solcher Vater
Vater war \·var gewiß
gc\"iß nicht
nieJ lt ungeeignet
ungeeigIlet dazu,dazu, in deI.'
in der
zä rtlichen Erinnerung
zärtlichen Erinnerung des Sohnes, dem
des Sohnes, dem er ~o früh
Cl' so durch den
fJ'i\h durch den
Tod entzogen
Tod entzogen wurde, zum Gotte
\\'l1nl e, zum GOlLe verklärt
vcrkHirt zu zu werden.
werden. Für Für unser
nnser
Gefühl bestehtbesteht zwar eine eine unausfüllbare Kl uft /.wischen
1111ausfnllhm'c Kluft zwischen der der Persön-
Persön -
lichkeit Gottes
lichkeit Gottes und un d der
der irgend
irgend eines,
eines, auch des Jwrvorragendsten
dcs hervorragendsten
:M enschen. Aber ,,·h·
Menschen. wir müssen daran dara ll denken,
denk en, daßJaß dies nicht immer
dies nicht immer
t'o war.
so Den alten
\'\'ar, Den nlten Völkern
Vülkcrn standen
stauden ihreihl'C Götter
Giitter menschlich
menschlich näher.nähel'.
Bei den Römern
Bei Röm ern wurde der del" verstorbene
verstorbell e Impcl'Cltor regelrecht
Imperator regelrecht
deifiziert. D
deifiziert. ei' nüchterne
Der lIüch terliC und tüchtige VespasianusVcspasicmus sagte sagt<! bei
bei

seinem
seinem ersteerstenn KrankhcilsanraJ1
Krankheitsanfall:: Weh' mir, ich
\Veli' mir, ich glaube,
glnube, ichich werde
werde
eein Gott. ~
in Gotl. 2

Die
Die infantile Einstellung des
infantile Einstellung des Knaben zu semem
seinem Vater
Vater ist
ist uns
uns
genau
genau bekannt; sie sie e))th~ilt
enthält die die lIämli che Ver
nämliche einigung von ver-
Vereinigung vcr-
chrungsvollcJ'
ehrungsvoller Unterwerfull
Unterwerfung g' lind
und rehel lischer AuJlehnung,
rebellischer Auflehnung, di e wir
die wir
im Verhältnisse Schrcbers zu seinem Gott gefunden haben,
Schrebers :t.1I haben, sie
sie

ist
ist das un verk ennbAre, getreu
unverkennbare, lich kopi
getreulich erte Vorhild
kopierte Vorbild dieses
dieses letzteren.
letzteren.

1)
1) Ich
Ich verdanke
verdanke der der giitigen
gütigen 7.lIsendllng
Zusendung me illcs Koll
meines egen 1)1'.
Kollegen Stegmann
Dr. Stcgm~ lIn in
in

Dresden
Dresden die die Einsicht
Einsicht in in eine Nummer cieiner
eine Nummer ll('r Zeitschrift,
Zeitschrift, die die ~ich
sich "„Der Freund
Der Freund der der
Sc hreber .Ve re i ne" bbetitelt.
Schreber-Vereine" etitelt. EsEs sind
sind in
in ihr
ihr (1 1. JJahrgang,
(II. Heft Al
ahrsa.ng. HcCt zur ejnhUlld~rt­
X) 'l.Hr einhundert-
jiihrigen
jährigen W iederkehr
Wiederkehr des
des Geburtstagc
Geburtstages s Dr.
Dr. Schrebel'
Schrebers " s biographische
biographische Daten
Daten über dll,s
übcr das
Leben d~s
Leben des s~feierten Mannes ggegeben.
gefeierten M·a.nnes egehetl. J)r.
Dr. Schrcbl:r
Schreber sen. wurde
sen. wurd e 1808 und
geboren und
1808 geboren
starb
starb 1861,
1861, ll\ll'
nur 5553 Jahre
Jahre altalt.. Ich
Ich wciß
weiß aaus
lls der
der fn"ilt\'r
frülu-r ,·rwähntt..'n
i-rwähnten Quelle,
Quelle, daß unser
daß unser
PlI,tient
Patient dllm"h
damals \19 Jahre Alt
9 JlI,hre alt war.
war.

z)
2) Suetonills'
Suetonius' Kaiserhiogmphiell Kap. z5.
Kaiscrbiographicn,, Ku.p. 25. Di ese Vergottung
Diese nahm mit
Vergottimg Ilahm mit C. Julius
C. Julius
Caesar
Caesar ihrrn
ihren Anfan!".
Anfang. AlIg\lslns nannte sich
Augustus llallOtc sich in
in scinen
seinen Inscllrifiell
Inschriften IJivi
Divi filill r.
fittui. ,\
Über Ceinen
Ober autobiographisch be$clzriebcncll
Ll U:'n autobilJ{p·aphisch beschr iebenen .Falt
Fall 'VOll P(l rllllOift
von Paranoia 403
Daß aber
Daß aber der
der Vater
Vater Schrebers
Schrebers ein Arzt, und zwar ein hochan-
ein hochan-
gesehener und
gesehener und gewiß
gewiß vonvon seinen Patienten verehrter
seinen Patienten verehrter Arzt war~
Arzt war
erklärt
erklärt unsuns die
die auffälligsten
auffalligsten Charakterzüge,
Charakterzüge, die die Schreber
Schreber an an sei.nem
seinem
Gotte kritisch hervorhebt. Kann es einen stÄrkeren
Gotte stärkeren Ausdruck
Ausdruck des des
Hohnes auf einen einen solchen Arzt geben, als wenn man von
geben, als von ihm
behauptet, daß er
behauptet, er vom lebenden
lebenden Menschen nichts versteht versteht und
nur
nur mit L eichen umzugehen \veiß?
Leichen weiß? Es Es gehört gewiß zum Wesen
Gottes, dnß
Gottes, daß erer Wunder
V\.7 un der tut, aber auch ein
tut, aber ein Arzt
Arzt tut
tut Wunder,
\Vunder, wie
ihm seine enthusiastischen
enthusiastischen Klienten nachsagen, er er vollbringt
yollbringt
wunderbare
wunderbare Heilungen. Wenn drmn dann gerade diese diese Wunder, zu
denen
denen die die Hypochondrie des Kranken das das Material
Material geliefert hat, hat,
so unglaubwürdig,
so ungl aubwürdig, absurd und teilweise teilweise läppisch
läppisch ausfallen,
ausfallen, soso
werden
werden wir an die die Behauptung der deI" „Traumdeutung"
"Traumdeutung" gemahnt,
A~it!it im i~ Traume Spott
1
daß die Absurdität
daß die Spott und Hohn ausdrücke.
ausd rücl;e/ SieSie
dient also denselben Darstelhl""ngszwecken
dient also Darstellungszwecken bei bei der
der Paranoia.
Paranoia. Für
andere Vorwürfe,
andere Vorwürfe, z. z. B. den, daß Gott aus
B. den, auS Erfahrung nichts nichts
lerne, liegt
lerne, liegt die Auffassung nahe, daß wir
die Auffassung wir eses mit demd em Mechanis-
C 2
mus derder infantilen
infantilen „Retourkutsche"
"Retourkutsche ( zu tun haben, haben,2 der einen
der einen
empfangenen VorwurfVorwurf unverändert
unverändert auf den Absender zurück- zurück-
wendet, ähnlich wie
wendet, ähnlich die S.
vvie die S. 25
25 erwähnten
erwähnten Stimmen vermuten
lassen, daß
lassen, daß diedie gegen
gegen Flechsig
F1echsig erhobene Anschuldigung des des
„Seelenmordes"
"Seelenmordes" ursprünglich
ursprünglich eineeine Selbstanklage
Seihstanklage war.wur. 35
Durch
Durch diese
diese Brauchbarkeit
Brauchbarkeit des des väterlichen
väterlichen Berufes
Berufes zurzur Auf-
Auf-
klärung der
klärung der besonderen
besonderen Eigenschaften
Eigenschaften des d es Schreberschen
Schreberschen Gottes
Gottes
kühn
kühn gemacht,
gemacht, können
können wir wir es es nun wagen, die die merkwürdige
merk\vürdige
Gliederung
Gliederung des des göttlichen
göttlichen Wesens
vVesens durch eine ein e Deutung zu zu er-
er-

I) Traumdeutung,
1) i. Auflage,
Traumdeutung, 7. Auflage, S.
S. 295.
295.
2) Einer
2) solchen Revanche
Einer solchen Revanche sieht
sieht eses außerordentlich ähnlich. wenn
außerordentl ich ähnlich, wenn der
der Kranke sich
Kranke sich
eines Tages den
e ines Tages Sah aufzeichnet
de n Satz .. Jeder Versuch
lmheichnel: „Jeder
: Ver s uch einer
ein er erzieherischen 'V i rkll ng
crt. i eheri s chen Wirkung
nach außen
nach muß
außen muß als als aussichtslos
aussichtslos aufgegeben
aufgegeben werden"
wer den" (S. (S. 188).
188). Der
Der Uner- Uner-
~iel,bll:re
ziehbare ist Gott.
ist Gott.
3) "Während man
5) „Während jel:r.t schon
man jetzt schon seit
seit längerer
längerer Zeit in beabsichtigter
Zeit in beabsichtigter Umkehr
Umkehr des des
Verhältnisses mich
Verhältnisses selbst als
mich selbst denienigen, der
als denjenigen, der Seelenmord
Seelenmord getrieben
getrieben habe,
habe • .darstellen'
•darstellen'
,,' ill ,1< usw.
*vill," I1$W.

".
26«
aqa, Krankengeschichten
/\ r (l1l kc f1g L'MM eh! eil

läutern.
läutern. Die Gotteswelt
Die Goueswelt besteht
bcstelll bekanntlich au~ den
bekanntli ch aus uen „vorderen
"vorderen
Gottesreichen u, die
Gottesreichen", auch „Vorhöfe
uie auch des Himmels"
" Vorhöfe des genannt werden
Himmels" genannt weroen
und die
und die abgeschiedenen
abgeschiedenen Menschenseelen enthalten, und
M enschenseelen enthalten, flU ~ dem
und aus uem
"niederen" und „oberen"
llicderen" und " oberen" Gott, di e zusammen
Gott, die "hintere Gottes-
7.nsn mm cn „hintere Gottes-
reiche" heißen
reiche" heißen (S. J 9). Wenn
(5. iq). ' jVel1ll wir
wir auch
auch darauf
dnrlmf gefaßt si n d, eine
gefnßt sind, eine
vorliegende Verdichtung
hicr vorliegende
hier nicht auflösen
Verdichtun g nicht zu können,
nnflöscn zu so wollen
könn en, so wollen
\\'11' doch
wir cloch den früher gewonnenen
den früher Fingt·rwig, daß
gC \I'"Onncncn Fingerzeig, die „gewunderten
tl'1ß die " gew und erten ",,
al::; Mädchen
als .M ädchen entlarvten
entlantcJI Vögel
Vügel von den Vorhöfen
'"011 den VorhMen des des Himmels
Himmels
abgeleitet werden,
abgeleitet werden, dazu
dazu ycrwelHlen,
verwenden, um die vorderen
11111 die vord eren Gottes-
Goltes-
Teiche
reiche Vor h öfe des
und Vorhöfe
und des Himmels
Himmels als Symbolik für
a ls Symbolik die Weib-
für die Weib-
lichkeit, die
lichkeit die hinteren
hint e r e n Gottesreiche
Gottcsl'eiche als
öls eine
eille solche
solchc für die Männ-
für die Männ-
lichkeit in
lichkeit in Anspruch zu
Anspruch zu nehmen. VViißte man
llehmen. Wüßte m iln sicher,
sicher, unß der
daß der
"erstorbene Bruder
verstorbene Brud er Schrebers
Sehrehers ein
ein älterer
iilterer war,
war, so (Iürfte
50 dürfte man
man die
Jie
Zcrlegung
Zerlegung Gottes
Gottes den niederen und
in
den niederen
in obel'en Gott
und oberen als den
Gott als dcn
Ausdruck der
Ausdruck der Erinnerung
Erinllerung ansehen,
nnschen, daß nnch dem
daß nach dem frühen
frühen TodeTode
des Vaters
des Vatcrs der
der ältere
iillcl'(, Bruder di e Stellung
Bl'lIde r die Stellung des Vaters übernahm.
des Vaters Üb el'll;tl!I1I.
Endlich will
Endlich will ich
ich in
in di esem Zusammenhange
diesem tl cr
Zllsnmmcnhangc der Sonne
Sonn c ge-ge-
denken, die
denken, die ja durcJl ihre
ja durch ihre „Strahlen"
" Strahlen" zu Zu so g roße)' Bedeutung
so großer Bedeu tung
für Au sdruck des
für den Ausdruck "'lah nes geworden ist.
des Wahnes ist. Schreber hat
Schl'eber zur
hat ZlH'
ein ganz
Sonne ein gnnz beso nderes Verhiiltnis.
besonderes Verhältnis. Sie Si ~ spricht mit mit ihmihm in in
menschlichen "Vorteil
Worten liundnd ggibl ibt sich ihm c1nlllit damit alsals belebtei
belebtes

Wesen
"Vesen .ooder
der als
als Organ ei ncs noch hinter jlu'
eines stehenden höheren
ihr stchcllden höheren
"~esens
Wesens zu crkenn
erkennen en (S.
(S. 9)'
9). Aus einem iirztlichcll
Gutachten er-
ärztlichen Gutnchten er-

fa hren Wil',
fahren wir, duß
daß er er sie
sie " geradezu brüllend mil
„geradezu Droh- und
mit Droh- und
Schimpf'wol'ten
Schimpf woiten anschreit"
anschreit" (5.(S. 38Q),1
582),' daß Cl' er ihr zuruft, sie
ihr zUJ'uft, müsse
sie müsse

sich
sich vor
vor ihm
ihm verkriechen.
verkriechen. Er teilt teilt !'elbst
selbst mit, daß di Sonne
e Sonn
die vor
e vor
iJnn
ihm erbleicht.:!
erbleicht.
2
D er Anteil,
Der Anteil, den den sie
sie auan seinem Schicksale hat,
seinem SchicksnIe hat,

1) "Di
1) „Diee SOnne
Sonne isL
ist ei ne 11
eine urc " (So
Hure" (S. 584.)
384.)

2) (5.
2) 159, Anmerlamg):
(S. 159, Anmerkung): "übti „ÜbrigenssC'ns ~wn1trt mir :Inch
gewährt mir auch jel noch die
1t noch
jetzt die Sonne zum
Sonne xlIm
Teil ein anderes
Teil ein anderes Bild,
Bild, :1.1&
als ich
ich i n
in den
den Zeiten
Zeiten vor
vor meiner
meiner Krankheit
Krankheit von
von ihr
ihr hatte.
hatle.
Ihre
Ihre Strahl en crbleicJHm
Strahlen erbleichen vor vor m ir, wenn
mir, wenn iehich sesen
gegen dieselbe gewendet laut
dieselbe Sewendet spreche.
laut spreche.
Ich k:l.nn
leh kann ruhig
ruhig in
in die
die Sonne
Sonne sehensehen lindund werde
werde davon
davon nllr in sehr
nur in sehr bescheidenem Maße
bescheidenem Maße
~eblC'ndet,
geblendet, wiihrend
während in in gesunden
gesunden 'rasen Tagen beibei mir,
mir, w wohl bei allderen Menschen~
ie wobl
wie bei anderen Menschen,,
ein
ein minlltenlOl1ges
minutenlanges Hinei nschell in
Hineinsehen in die Sonne sq,r
die SOnllC gar niellt
nicht m möglich gewesen wäre."
äglicll gewcsen wäre."

.
Über
Ober einen
ClII('n autobiographisch
autobiographisch bcschridJI'lIcn Fa" VOll
beschriebenen Fall Paran(lia
von Paranoia 40,3

gibt
gibt sich
sich dadurch kuno, kund, claß
daß sie
sie wichtige Ver~llclerungen ihres
wichtige Veränderungen ihrcs
Aussehens
Aussehens zeigt, sobald
sobald bei Änderungen
bei ihm .t\nden. m gen im Gange
Gnnge sind,
sind, z.
z. ß.
B.
in den
ln den ersten Wochen seines
ersten ""ochen seines Aufenthaltes auf dem Sonnenstein
Aufenthaltes nuf
(S. 155).
(S- iöo)- Die Deutung dieses Sonnenmythlls
Sonnenmythus macht uns Schreber
leicht. Er identifiziert die Sonne
leicht. Sonne geradezu
gerndczll mit Gott, bald mit
dem niederen Gott (Ariman),l (Ariman), bald mit dem oberen (S.
bald
1
(S. 157):
157):
„An dem darauffolgenden Tnge
"All Tage .... sah sah ich den oberen Gott
(Ormuzd) diesmal nicht mit meinem geistigen geistigen Augc, sondern mit
Auge, sondern mIt
meinem leiblichen
leiblichen Auge. Es \'val' die Sonne, aber
war die nicht die
aber nicht die Sonne
in ihrer
ihre r gewöhnlichen, allen allen l\1enschen bekannteIl Erscheinung,
Menschen bekannten Erscheinung,
sondern usw." Es ist ist also folgerichtig, wenn
also nur folgerichtig, er sie
W Cl1l1 er sie nicht
nicht
anders
anders als015 Gott selbst
selbst behandelt.

Ieh bin für


Ich bin di e Eintönigkeit
für die Eintönigkeit der psychoanalytischen Lösungen
psychoanalytischen Lüsungen
yerantwol'llieh, wenn ich
nicht verantwortlich, ich geltend mache,
mn chc, daß
daß die
die Sonne
nichts anderes ist
nichts ist als
als wiederum ein sublimiertes Symbol
ein sublimiertes Sy mbol des Vaters.
des Vaters.

Die Symbolik setzt setzt sich hier über das


sich hier das grammatikalische
grammatikalische Geschlecht
Geschlecht
hinaus wenigstens im Deutschen, denn in
hinaus; wenigstens
5 in den meist~n anderen
elen meisten
Sprachen
Sprachen ist die
die ist Sonne ein
Sonne ein Maskulinum. Ihr
Ihr Widerpart
Wid erpart in
in dieser
dieser
des
Spiegelung des Elternpaares
ist die
Elternpaares die allgemein
istallgemein so so bezeichnete
bezeichnete
,~Mutter Erde".
„Mutter Erde". In der
In der psychoanalytischen
psychoanalytischen Auflösung pathogener
p athogener
Phnntasien bei
Phantasien bei Neurotikern findet man oft
Neurotikern findet oft genug diedie Bestätigung
Bcstiitigung
für diesen
für Satz. Auf die
dies en Satz. die Beziehung zu kosmischen Mythen will will
icll nur
ich nur mit
mit diesem einen Wort
diesem einen VVOl't verweisen.
venveisen. Einer meiner Patienten~
m einer Patienten,
der seinen Vater
der seinen Vater früh früh verloren
verloren hatte
hatte und in in allem
nllem Großen und
Erhabenen
Erhabenen der der Natur
Natur wiederzufinden
wiederzufind.en suchte,
suchte, machte es es mir wahr-
scheinlich, daß
scheinlich, daß derder Hymnus
HYlnnus Nietzsches „Vor "Vor Sonnenaufgang"
Sonnenaufgang"
der gleichen
der gleichen Sehnsucht
Sehnsucht Ausdruck gebe. gebe. ~ Ein anderer,
2
anderer) der
der inin seiner
seiner
Neurose nach nacll dem
dem Tode
Tode desdes Vaters
Vaters den ersten
erstell Angst-
Angst- und
Schwindelanfall bel~am} als
Schwinde1anfall bekam, als ihn
ihn die
die Sonne
Sonne während der Garten-
wiihrcnd der GaJ'ten-

1) S. 88): " Dieser wird


I) S. 56) : „Dieser wird jetzt
jetzt (seit
(seit Juli
Juli 1894)
189f) von
,"on den zu
'Ut mir
m ir redenden
redenden Stimmen
Stimmen
mit d('r Sonne gerade:m identifiziert."
mit der Sonne geradezu identifiziert."
::) .,Also
2) .,Also sprach
spruch Zarathustra."
Zara.tlll.lstra." Dritter
Dritter Teil.
Teil. —
- Nietuche hatte
Al1ch Nietzsche
Auch brlttc seinen
seinen Vater
Vater
nur
1l11r ab Kind
alsKind gekannt.
gcl::lllnt.
-
I

406 K J"lll/lcl 'lIgeschichten


Krankengeschichten

arbeit mit
arbeit m it oem Spaten
dem beschien, vertrat
Spaten beschien, vcrt rnt selbständig
selbstilnuig die
die Deutung,
D eut ung,
er habe
er habe sich
sich geängstigt, weil ihm
genng:stigt, weil ihm derder Vater
Vater zugeschaut,
zugeschaut, wie",ie er
er
mit einem
mit einem scharfen
sc harfen Instrument
Instrument die die Mutter
:M uttcr bearbeitete.
bcnrbei tc tc. Als
Als ich
ich
nüchternen Eilispruch
nüchternen Einspruch wagte,
wagte,' machte
mnchte er er seine
sci ne Auffassung
Auffassun g durch
durch
die Mitteilung
die IVJiueilllng plausibler,
plausibler, er er habe
habe den
dell Vater
Vater schon
schon bei
bei Lebzeiten
Lebzeiten
mit der
mit der Sonne
Sonne verglichen,
vcrgl,chcn, allerdings
allerdi ngs damals
dnmaJs in parodierender Ab-
in parodierender Ah-
~i cht. So
sicht. So oft
oft er gcfr.1gt worden
er gefragt worden sei,sei, wohin
wohin sein sein Vater
Viltcr inin diesem
diesem
Sommer gehe,gebe, habe
habe er di e Antwort mit
C I" die mit. den tönenden Worten
d Cll tönenden "Vorten
des „Prologs
des " Prologs im Himmel"
Hi mmel" gegeben:
gegeben:
Und seine
Und seine vorgeschriebene
vorgeschri ch'nc Heise
Hcise
Vollendet er
Vollendet cr mit
Illil Donnergang.
J)on llcrgallg.
Oer Vater
Der Va ler pflegte
pflegte jedes
jedes 1nhl'
Jahr au f
auf iirztlichell
ärztlichen Rnt den
Rat den Kurort
Kurort
·Marienbau
Marienbad zu besuchen. Bei
zn besuchen. Bei diesem Kranken Kranke n hatte hatte sich
sich die
di e in-
in-
fan tiJe Einstellung
fantile EinsteJIung gegen den Vater Vatei" zweizeitig durchgesetzt. Solange
zweizeitig durchgesetzt. SOlange i

der Vater
der Vatel' lebte,
lebte, volle Aul1chuung und
\'oH e Auflehnung Zerwürfnis; unmittel-
OH'C Il Cfö Zerwürfnis;
ll lln offenes unmittel-
bar nach seinem Tode
bar Tode ejne Neurose, die sich
eine Neurose, siell aufauf sklavische
sk lavische Unter-
Unter-
wer fung und nachträglichen
werfung Gehorstlln ggegen
ni1ch triigli chcn Gehorsam egen den de n Vater gründete.
Vater gründete.
Wir
VVir befinden uns also auch
UllS also iluch im Falle SchreberSchreber auf auf dem wohl-wohI-
vertrauten Boden des des Vaterkomplexes.
1
Wenn sich
VntCl'kolllplexes. 1 'Velin sich dem Kranken
Kranken
der Kampf
(Ier Kamp f mi mitt Flechsig
Flechsig als Konnikt mit
ill Konflikt
als cein m it Gott
Gott enthüllt,
enthüllt, soso
müssen wir
müssen wir clic5CIl
diesen in in eincn
einen ilL!'nllt ilcn Konflikt mit dem geliebten
infantilen geliebten
Vilter übersetzen, desse
Vater Ubersetzen, dessenIl 1Ili unbekannte Einzelheit.en
unsS ullbekann1c Einzelheiten den Inhalt
des 'i'\~
des ahns bestimmt hüben.
Wahns haben. Es fehlt. nichts von dem Material,
fehlt llicht.s Material,

dns sonst durc


das Sonst durchh die Analyse in in solchen Fiillen Fällen aufgedeckt wird,
aJJes
alles ist
ist durch il'gcml
irgend welche .\nd cHtllngclI verU'ctcll.
Andeutungen vertreten. Der VaLer Vater
erschein
erscheintt 1tl in diesen Kind e rerl eLnlssen als
Kindererlebnissen als uer der Störer der vom vom
Kinde gesuchten, meist meist üut.oel'otischell
autoerotischen Befriedigung, di in der
e in
die der
Phantasie späterspäter oftoft durch eine minder ru hmlose ersetzt
ruhmlose wird."2
ersetzt wird.

1m
Im Ausgang cles des Schrebcrschcn
Schreberschen \Yahnes
Wahnes feiertfeiert di e infantile
die infantile Sexual-
Sexual-
.5t
st rebllng einen ~roßal'1ig:e
rebung einen großartigen n TriulIlph
Triumph;j di e ""onusl
die Wollust wirdwird galtes-
gottes-

I)
O 'Vie auch die
Wie auch die .,„feminine
feminine- \Vull schphantasie "
Wimschphantnsic" Sd l J'{·h ~·u nll}'
Sihrcbers nur e-inc der t),pl~chcn
eine der typischen
lJcsh,hungl'll
Gestaltungen des
des illfl'uu ilcn Kerlikolllpl
infanlilen Kernkomplexesr.xes ist.
ist.

::2)) YgI.
Vgl. die
die Bemerkungen ll r Analpc
Bemerkungen :'vur Analyse ddes
.. s "„Ralteninaiines".
HnU clIlIlo'l1IWIi". (5. 515 dieses
(S. 515 dieses Bandes).
Bandes).
Über
Über emen
einen autobiographisch
autobiographisch heschriebenen
beschriebenen Fall 'Von Paranoia
von Para noia 407

fürchtig,
fürchtig, GottGott selbst
selbst (der
(der Vater)
Vater) läßtläßt nicht ab, ab, sie von 'dem
sie von dem
Kranken zu fordern.
Kranken fordern. Die Die gefürchtetste
gefürchtetste Drohung des d~ Vaters,
Vaters, die
die
der Kastration, hat hat der zuerst bekämpften
der zuerst bekämpften und dann akzeptierten akzeptierten
V!,T
Wunschphantasie der Verwandlung
unschphantilsie der Verwandlung in ein Weib geradezu
in geradezu denden
Stoff geliehen.
Stoff geliehen. Der Hinweis auf auf eine Verschuldung, dje
eine Verschuldung, die durch · die
die
Ersatzbildung "See]enmord" gedeckt wird,
„Seelenmord" gedeckt wird, 1st überdeutlich. Der
ist überdeutlich.

Oberwiirter wird mit jenem Hausgenossen v.


Oberwärter Hausgenossen v. W. identisch ge-
ge-
funden,
funden, der der ihn nach Angabe der Stimmen fälschlich fcilschlich deruer Onanie
beschuldigt hat
beschuldigt hat (5. 108). Die Stimmen sagen,
(S. 108). sagen, gleichsam
gleichsam in in der

Begründung der der Kastrationsdrohung


Kastrationsdrohung (S. (S. ] ~7): "Sie
127): sollen nämlich
„Sie sollen nämlich
als wollüstigen
als Ausschweifungen ergeben dargestellt
wollüstigen Ausschweifnngen dargestellt werden."*
werden."l
Endlich ist ist der
der Denkz""ang
Denkzwang (S. (S. -:. 7), dem sich
47), der Kranke
sich der Kranke unter-
unter-
v\'irft, weil
wirft, weil er
er annimmt, Gott werde glauben, glauben, er er sei blödsinnig
sei blödsinnig

geworden, und sich


geworden, sich von ihm zurückziehen,
zurückziehen, wenn wenn er er ei nen Moment
einen
zu denken aussetze,
zu aussetze, die anderswoher bekannte
die uns auch anderswoher belmnnte Reaktion
Reaktion
g<."gen
gegen die Befürchtung, man werde
die Drohung oder Befürchumg, werde durchdurch sexuelle
sexuelle
verlieren.~ Bei
2
Betätigung, speziell durch Onanie,
Uetätigung, speziell Onanie, den Verstand
Verstand verlieren. Bei
3
der Unsumme hypochondrischer
der hypochondrischer Wahnideen,
Wahnideen,3 die die der
der Kranke
Kranke
entwickelt, ist
entwickelt, ist vielleicht
vielleicht kein großer Wert
kein großer ,"Vert darauf
darauf zu zu legen,
legen, daß
daß
sich einige
sich derselben mit den hypochondrischen
einige derselben hypochondrischen Befürchtungen
Befürchtungen
4
der Onanisten
der Onanisten wörtlich
wörtlich decken.
decken. '"

1) Die
1) Die Systeme des
des .,Darstellens
.,DarsteUens un
und Allfschreihens"
d Auf (S. 126)
Schreibens" (S. 12 6) deuten in
in Verbindung
Verbindung
mit den
mit den „geprüften
"geprilften Seelen"
Seelen" auf Schulerlehnis~e hin.
nuf Schulerlebnisse hin.

l
2) :l05): „Daß
(5. 206):
2) (S. "Daß dies
dies das
das erstrebte
erstrebte Ziel sei, wurde
Ziel sei, wurde früher go.r.1: offen
früher ganz offen in der vom
in der vom
oberen Gott
oberen ausgehenden, unzählige
Gott ausgehenden, untähIige Male
Male von
von mir gehörten
gehörtel1 Phrase
Phrnse ,\Vir
.'Yi.r wollen
den Verstand
Ihnen den Verstand zerstören'
zerstören' eingestanden."
eingestanden."
5)
5) Ich will
Ich will es nicht
es ::licht unterlassen
unterlassen hier
hier zu
zu bemerken, d.aß
bemerken, daß eiue Theorie
ich eine
ich Theorie derder
l'aranoia
Paranoia erst
erst dann für vertrauenswert
dann für vertrauenswert halten werde, wenn
halten werde, wenn es es ihr gelungen ist,
ihr gelungen ist,· die
die
fast rcgelmüHgen hypochondrischen Begleitsymptome
fal't regelmäßigen Begleitsymptome in in ihren Zusammenhang
ihren
eimuHigcll. Es
einzufügen. E s scheint
sc1leint mir,
mir, daß
daß der
der Hypochondrie
Hypochondrie dieselbe
aieselbe 1ur Paranoia
Stellung zur
Stellung Paranoia.
wie der
"Z.llk omm t wie
zukommt der Angstneurose
An.;stncurosc zur H}·steric.
"Zur Hysterie.
1) (S.
4) ' 54): „Man
(S. 154): ,.Man versuchte
"ersuchte mir
mir daher
daher das aus1.upumpen, was
dlls Rückenmark auszupumpen, was durch
dm·ch
sogenannte ,kleine Männer',
l'oSI.!llanntc ,kleine die man mir
Männer', die mir inin die
die Füße se tt~e, geschah.
Füße setzte, geschah. Über
Über diese
diese
.kleinen Männer', die
.klcinell Männer', die mit der bereits
mit der in Kap.
bereits in Kap. VIVI besprochenen Erscheinung einige
hesprochenen Erscheinung einige
'T~rw:mdtsehDft zeigten,
Verwandtschaft 7.eigten, werde
werde ich
ich später
später noch
noch Weiteres
\Vejteres mitteilen;
mitteilen; inin der
der Regel
Regto}
waTen es
waren es je
je zwei,
zwei, ,ein
,ein kleiner Flechsig' und
kleiner Flechsig' ein ,kleiner
IUld ein ,kleiner v.
v. W.',
\V.', deren
deren Stimme
Stimme ich
ich
allch in
auch meinen Füßen
in meinen Füßen vernahm." —
vernahm." - v. ,V.
\.• W. ist der nämliche,
i!t der von dem die
niimliche, von die Onanie-
OnaJlit'-

408 K ra IIkm geschich f CII


Krankengeschichten

Wer
W er der Deutung dreister wli
in
lJ1 re nls
wäre ich oder durch Be-
als ich

ziehungen zur FamiHe Schiebers mehr von Personell,


Familie SchrehcT!' Personen, MiJicn
Milieu und
kleinen Vorfallen
Vorf.i Hen "" üBte, dem nliißtc
wüßte, müßte eses ein leichtes sein,
sein, unge-
zählte
zählte Einzelheiten Schreberschen Wahnes
Einzelbeit en des Schrcberschcn " ' olmes auf
nuf ihre Quellen
Quellen
~urU ckzufüh rcn und somit
zurückzuführen somi t in ihreJ" erkennen, und
ihrer Bedeutung zu erkenllelJ,

dies
dies trotz
der Zensur, der
trotz der die
die "„Denkwürdigkeiten"
D cn k wUrdigkcitcn" unterlegen
unterlegen
si n d. Wir müssen uns notgedrungen mit einer so
sind. schatten-
so schatten-

haften
haften Skizzierung desdes illt~1ntilcn
infantilen Mat erials begnügen, in
Materials wel-
in wel-

chem di e paranoische Erkrnnlmllg


die Erkrankung den aktuellen
ill\luellcll Konflikt
Konflikt dar-

gestellt hhat.
nt.
Zur Begründung jenes jenes um die di e femjnine VVullschphantasie aus-
feminine Wunschphantasie nus-
gebrochen en Konflikts
gebrochenen Konl1ikts darf ich ich vielleicht
vielleicht noch ein ein Wort hinzu-
V\'Ol'l hinzu-
rogen, ''''ir
fügen. w isse n, daß wir die Aufgabe
Wir wissen, Allfgabe haben, das dn~ Hervortreten
Hcrvoru'eten
einer '''ulischpll
Wunschphantasieitrl ti1si c mit einer Versag
mit einer Versng1..lng, ein er Entbehrung
ung, einer Entbehrung'
im realen LebenLebe n in Zus,munenhnng zu bringen.
in Zusammenhang bringen. Nun gesteht
gesteht uns
uns
Schrober
Schreber eine solchesolche Entbehrung
li.nLbehnmg ein. ein. Seine sonst sonst .,15 gHkklicll
als glücklich

geschilderte Ehe brachte


geschilderte brachte ihm nicht nicht den Kind ersegen, vor allem
dOll Kindeisegen, aHern
nicht Sohn, der
n icht den Sohn, der ihn ihn fürfür dden
en Verlust
Verlust. von \'on Vater
Vater und Bruder
Bruder
getröstet hätte,
getröstet hätte, auf
nuf den die di e unbefriedigte
unbefriedigte homosexuelle
h omosex uelle Zärtlichkeit
Ziirtlichkeit
hätte abströmen
hätte abström en können.'
können. I Sein Sein Geschlecht
Geschlccht drohte droh tc auszusterben
nuszusterbell
und scheint, daß
und es scheint,
es daß er el' stolz
stolz genug war '·... al' auf
nuf seine
seine Abstammung
AbstmnmUllg
und Fllmilie (S.
und Familie ~' I.). „Die
(S. 24). "Die Flechsigs
Flcchsig's und die di e Schiebers
Schl'ebers ge-
ge-
hörten nämlich
hörten nämlich beide, heide, wie der der Ausdruck lautete, 1aut.ete, ,dem höchsten
höchsten
himmlischen
himmlischen Adel' Adel' an. nn. Die Schrebers führten
Die Schrebers fü hrten insbesondere
insbesondere den
Titel ,Markgrafen
Titel ,MarkgrafeIl von "on Tuscien und Tasmanien', T nsmnni cn(, entsprechend
emer Gewohnheit
einer Gcv\'ohnheit der der Seelen,
Seelen, sich,
sich, einer
einer Art persönlicher
persö nlicher Eitel-
Eitel-
keit folgend,
keit folgend, mit mi t etwas hochtrnbcnd cn irdischen
etwll S hochtrabenden Titeln zu
irdi!ich en Titeln zu

beschuldigung ausging.
beschuldigung .ausging. Die " kleilIen Männer"
Die „kleinen Miinuer" bezeichnet
bczeiclmct Schreber
Sehreber selbst als eine
selbsl als eine
der merkwürdigsten
der merkw ürdigsten und lind in
in gewisser
Ge"isser Beziehung
llez.iclnwg rätselhaftesten
riHsdllaftcstcn Erscheinungen
Erscheinungen (S.
(S. 157).
157)'
F~~ scheint,
Es sehdnt , daßd.ß siesie einer
einer Verdichtung
Vcrdlcbtllng von Kinde rn und
von Kindern —
lind - Spermatozoon ~lIt­
Spcnllnto'Ll)el\ ent-
sprungen si nd.
sprungen sind.
(S. 36}:
1) (S.
i) 56): „Nach
"N'3ch der
der Genesung VOll meiner
G enesung von e rslell Krankheit
m e iner ersten 113.be ich
Kra nkheit habe a cht, im
ieh acht, im
gan t en
ganzen re cht glückliche,
recht glückliche, auch
DIICb an
II,n äußeren
äußeren Ehren
Ehren reiche
rei ch e und
lU1d nur
nnr durch
durch diedi e mehr-
mehr-
m alige
malige \· creitclllnG der
Vereitelung der Hoffnung
H offnung aufiluf Kindersegen 'Lcilw rilig getrübte
Kindersegen zeitweilig Illhre mit
g c triible Jahre mit
meiner
mein er Fr.:m verlebt."
Frau verlebt."
Uber
Über eil/en
einen autobiographisch
autobiographisch beschriebeneIl Fall von Paranoia
beschriebenen Fall Paranoia 440Q
n9

schmücken.
schmücken." t( l
1
D er große Napoleon ließ sich,
Der sich, wiewohl erst nach
erst nach

schweren inneren Kämpfen, Kämpfen, ,\70nvon seiner


seiner Josefine scheiden, weil sie
a
die Dynastie nicht fortsetzenfortse tzen konnte
konnte;:l Dr. Schreber mochte die die
Phantasie gebBdet
Phantasie haben, wenn er
gebildet haben, er ein Weib wäre,
ein VVeib ,,,,ürde er
wäre, würde er das
das
Kinderbekomm
Kinderbekommen en besser reffen, und fand
besser ttreffen, fand so so den Weg,
'Veg, sich in in
die feminine-
die feminine Einstellung zum Vater Vater in den ersten
in den Kinderjahren
ersten Kinderjahren

zurUck
zurück zu zu versetzen.
versetzen. Der spüter später immer weiterweiter inin die Zukunft
geschobene W ahn, daß die VVelt
geschoben e '~lahn, T
Welt durch seine Entmannung mit
durch seine
"neuen Menschen
„neuen M enschen aus Schreberschem
Schreberschcm Geist" Geist" (S.
(S. 288) bevölkert
288) bevölkert
,,,"ürde,
würde, war also also auch zurzur Abhilfe
Abhilfe seiner
seiner Kinderlosigkeit
Kinderlosigkeit bestimmt.
bestimmt.
Wenn
\Yenn die die „kleinen lI\'länner", die
"kleinen Männer", die Schreber
Schreber selbst
selbst soso rätselhaft
rätselhaft
findet, Kinder sind,
findet, sind, so
so fillden
finden wir es es durcbaus verständlich, daß
durchaus verständlich, daß
sie auf seinem Kopfe in
sie auf in großer Anzahl yersnmmelt
versammelt stehen
stehen (S. (S. ] 58);
158)5
e:i sind ja
es sind ja wirklich
wirklich die die "Kinder
„Kinder seines Geistes". (Vgl.
seines Geistes". (Vgl. diedie Be-
Be-
m erkung über
merkung über die die Darstellung der Abstammung vom Vater und
,"am Vater und
über die
über Gehurt der
die Geburt der Athene in in der Krankengeschichte
Krankengeschichte des des „Ratten-
nRatten-
mannes". S. S. 55-,55i) 558
558 dieses
dieses Bandes).
Bandes).

1) Im
1) 1m Anschluß
Anschluß an diese Äußerung,
3n diese Äußerung, die die den
den liebenswürdigen Spott gesunder Tage
S pott gesunder Tage
im
im Wahne lJcwahrt
bewahrt hat,
hat, "erfolgt
verfolgt er
er die
die Beliehlmgen
Beziehungen 'Zwisch
zwischen en d en
den Familien Flechsig
Flechsig
wld Schreber
und Sehreller inin frühere
rriHlere Jahrhunderte 'Zuriie~ wie
Jahrhunderte zurück, wie ein
ein Bräutigam,
Bräutiga.m, derde't nicht
nicht begreifen
begreifen
kann, wie
kann, wie erer so
so lange
lange Jahre
Jahre ohne
ohne Beziehung
Buiehung zur -zur Geliebten
Geliebten lebenlehen konnte,
kotlnte, ihre
ihre Be-
Be-
kilnntsc1laft durchaus
kanntschaft ullrchalls schon
sc1lOn in in früheren Zeiten gemacht
friiheren Zeiten haben will.
gemacht haben will.
2) In dieser
1) In dieser Hinsicht
Hinsidlt ist eine Verwahrung
i5t eine Verwahrung des de5 Patienten Segen Angaben
Patienten gegen Angaben des mt-
des ärzt-
lichen Gutachtens
lichen erwähnenswert
Gutachtens erwähnenswert (S. 456): "Ich habe
(S. 456): „Ich niemals ntit dem
Ilabe niemals mit Gedanken
dem Gedanken
eiller Scheidung
einer Sche i dung gespielt
gespielt oder oder Gleichgültigkeit
Gleichgiiltigkeit gegen
gegen das
dJ.5 Fortbestehen
Fo rtbestehen desdes ehelichen
ehelichen
HalIdes zu
Bandes erkennen gegeben, wie man
1\1 erkennen gcgebell , \\·ic mau nach der Ausdrllckswe ise d('$ Gtltacbtcns;, ,ich
nach der Ausdrucks weise des Gutachtens, ,ich
se i alsbald
sei alsbald mit der Andeutung
mit der Andeutung bei bei der
der Hand, daß meine
HJ.nd, daß meine FrauFralL sich s~hciden lassen
,ich scheiden lassen
keinne', annehmen
könne', lll ~ch l c."
;l.nnChlnen möchte.*'
-

111
III

ÜBER DEN PAI\ANOISCHEN MECHANISMUS


DEN PARANOISCHEN MECHANlSMUS

\~lir haben
Wir haben bisher
bisher den
den den
de n Fall
Fall Schreber
Schreber beherrschenden
beherrschenden Vater-
Vater-
komplex und die
komplex die zentrale
zentrale Wunschphantasie
VVunschphantasic der Jer Erkrankung
Erkrankung be-
be-
h andelt. An
handelt. Au alledem
aUedcm istist nichts
nichts für die Krankheitsfonn der
die Krankheitsform der
Paranoia CharakLeristische~, nichts,
Pnranoia Charakteristisches, lIic1Jt ~, was
Wil~ wir
""ir nicht
nicht bei
bei anderen
Fiil1en von Neurose finden könnten
Fallen kör,lJltcn und auch
<luch wirklich
wirklich gefunden
haben. Die Eigenart
haben. Eigenart der Paranoia
Pal'anoin (oder der paranoiden Demenz)
müssen wir in ilndel"c~ verlegen,
in etwas anderes vel'1egcn, in di e besondere
ill die besondere Er-
El'-
::.cheinungsfOlm der Symptome, und
scheinungsform u ud für
für diese
diese wird unsere Er-
Er-
wartung nicht
nicht die die Komplexe,
Kompl exe, sondern
sond ern den Mechanismus
M echanismus der der
Symptombildung oder oder den der
dcl' Verdrängung verantwortlich
venmtwortlich machen.
"Vii' würdclI
Wir Clmr.1kt.cr liegt
(><11"ClIIOische Charakter
würden sagen, der paranoische liegt darin, darin] daß
zur Abwehr einer ein er homosexuellen VVunschphantllsie
Wunschphantasie gerade mit
einem Verfolgungswahn von solchei' solcher ArtArt reagiert
reagi ert wird.
\...·11'<1.
Um soso bedeutungsvoller
bedeutullgsvoller ist es, wenn wir
ist es, wir durch
durch die oie Erfahrung
gemahnt w erdeu, gerade der homosexuellen
werden, h omosex uellen Wunschphantasie
"Vullschph an t<lsi e eineeine
innigere,
innigere, "i el1 eicht eine kon
vielleicht stante Beziehllng
konstante Beziehung zur Krnnkheitsform
Krankheitsform
zuzusprechen,
zuzusprechen. Meiller
Meiner eigeneil
eigenen El'falll'ung
Erfahrung hier'über
hierüber mißtrauemJ,
mißtrauend,
habe ich
ich in
in den IClzteli
letzten Johrcu
Jahren mit meillcli Freunden C.
meinen Fl'cundeJl C. G. Jung
G. Jang
in Züri
in ch und S.
Zürich S. Ferenczi in l3ud apcst eille
Budapest eine Anzahl von Fällen Fällen
paranoider Erkrankung aus deren Beobachtung auf auf diesendiesen einen
einen
Punkt hin untersucht. Et-' Männer wie Frauen, deren
waren Miiuner
Es wHreH
Krankengeschi chten uns als
Krankengeschichten UntCl'sllchUllgsmaterial vOl'lagen,
als Untersuchungsmaterial vorlagen, ver-

schieden durch Rasse, Beruf und sozlCllen sozialen Rang, lind und wir wir sahen
sahen
mit Überraschung, wie dellllich
deutlich in in ull
all (Iic!'\en
diesen Fällen elie Abwehr
die Ab,,,'ehr
Ober
Über euten
einen autubiogl'llphisch
autobiographisch beschriebe1len Fall "1011
beschriebenen Fall von Paranoia 411
4"

des homosex uel1en "~


homosexuellen unsches im Mittelpunkte des Krankheits-
Wunsches Klönkheits-
konfliktes
konfliktes zn zu erkennen war, wie wie siesie alle an der Bewältigung

ihre
ihrer.. unbe
unbewußtwußt verstärkten
verstärkten Homosexualität gescheitert gescheitert waren. I
Es entsprach
entsprach gewiß nicht unserer unserer Erwartung.
Erwartung. Gerade bei bei der
Paranoia
Paranoia 1st ist die
die sexuelle Ätiologie
Ätiologie keineswegs
keineswegs eviden t, dagegen
evident, dagegen
drängen
drängen sichsich soziale
soziale Kränkungen und und Zurücksetzungen, besonders
Zurücksetzungen, besonders
für den
für ~1ann, in
den Mann, der Verursachung der
in der der Paranoia auffallig her-
Paranoia auffallig her-
vOr. Es
vor. Es wird
wird nun aber aber nur geringe
geringe Vertiefung erfordert, um an
Vertiefung erfordert,
tliesen sozialen
diesen sozialen Schädigungen die die Beteiligung
Beteiligung der der homosexuellen
homosexuellen
Komponente des des Gefühlslebens als als das Wirksame zn
eigentlich 'Nirksanle
das eigentlich zu
erkennen. Solange die
erkennen. die normale Betätigung
Betätigung den den Einblick
EinbIick inin die
die
Tiefen des
Tiefen des Seelenlebens
Seelenlebens verwehrt, darf darf man es bezweifeln, daß
ja bezweifeln,
es ja daß
die
die Gefühlsbeziehungen eines
Gefühlsbeziehungen Il1di,-iduums zu
eines Individuums seinen Neben-
zu semen Neben-
menschen im sozialen sozialen Leben faktisch oder genetisch mit
oder genetisch mit der
der
Erotik etwas
Erotik ehl.as zu schaffen
schaffen haben. D er Wahn
Der Walm deckt diese Be-
deckt diese Be-
ziehungen regelmäßjg
ziehungen regelmäßig auf und führt fülnt das soziale Gefühl
uas soziale Gefühl bis auf
his auf
seine Wurzel im grobsinnlichen
seine erotischen Wunsch
gl'Obsinnlichen erotischen zurück. Auch
VVunsch zurück. Auch
Schreber, dessen Wahn
Dr. Schreber,
Dr. "Vahn in einer unmöglich
in einer unmöglich zu zu verkennenden
verkennenden
homosexuellen Wunschphantasie
homosexuellen VVtUlschphantasie gipfelt,
gipfelt, hatte
hatte inin den
den Zeiten
Zeiten der
der
Gesundheit - — allen Berichten
allen Berichten zufolge
zufolge - — Anzeichen von
kein Anzeichen
kein von
Homosexualität im vulgären Sinne geboten.
Homosexualität geboten.
Ich meine,
Ich m eine, es es ist
ist weder
"""leder überflüssig unberechtigt, wenn
überflüssig noch unberechtigt,
ich zu zeigen
ich 4!:cigen versuche,
versuche, daß unser unser heutiges,
heu tiges, durch Psychoanalyse
Psychoanalyse
Verständnis der Seelenvorgänge uns bereits
gewonnenes Verständnis bereits das Ver-
das Ver-
ständnis für
ständnis für diedie Rolle
Rolle des homosexuellen 'Vunsches Wunsches bei bei der
der Er-
Er-
krankung an Paranoia vermitteln
an Paranoia vermiLteln kann. Untersuchungen der der
2
letzten Zeit ~ haben uns auf ein Stadium in
letzten Zeit in der Entwicklungs-
Entwicklungs-
1) Eine
1) Eine weitere
weitere Bestätigung
Bestätigung findet
findet sich
sich in
in der
der Analyse des
des Paranoiden
Paranoiden J. B • von
J. B. ...-on
A.
A. Maeder
i\1 aeder (Psychologische
(Psychologische Untersuchungen
Untersuc}iUngen an Dementia praecox-Kranken. Jahrbuch
Dementia. praecox-Kranken. Jal,rbuch
fiir psychoanalyt.
für psychoanal)1:. und p~ychopath. Forschungen.
und psychopath. 11., 1910).
Forschungen, IL, Ich bedauere,
)9)0). Ich daß
bedauere. daß ich
ich
diese Arbeit
diese Arbeit zur
'Z.ur Zeit
Zeit der
der Abfassung
Abfassung der
der meinigen
meinigen noch
noch nicht
nicht lesen
lesen konnte.
konnte.
:.t) I.1. Sadger,
2) Sadg(!r. Ein
Ein Fall
Fall von
von multipler
multipl er Perversion
Perversion mit
mit hysterischen
hysterischen Absenzen.
Ahsen'l.en.
Jahrbuch f.f. psyehoa.na,lyt. Forschungen, II.
Jahrbuch psychoanalyt. Forschungen, H. B., 1910. —
B .• 1910. - Freud. Eine
Freud, Eine Kindheits-
Kindheits-
erinnerung des
erinnerung des Leonardo
Leonarda da
da Vinci.
Vinci.Schriften 7.Ur angewandten
Schriften zur angewandten Seelenkunde,
Seelenkunde, Heft
Heft VII,
VII,
19 10, 5.
1910, Aufl. '9:5· {Enth:llten in Bd. IX dieser Ge~amtalllgabe.]
5. Aufl. 1925- [Enthalten in Bd. IX dieser Gesamtausgabe.]
4* 2 K rankclIgcschichten
Krankengeschichten

gcscllichte
geschichte <Jer
der Libido aufmerksam g
Libido nufmcds<llll emndll, welches nuf
gemacht, auf dem
Wege vom Autocrotismus
"Vegc "om zur Objckllicbc
Autoerotismus zlir Objektliebe durch;;chriucll win1. I
durchschritten wird."
Man hat
i\1an es als
hat es Narzissis mll S hczcichnc.,'t;
als Narzissismus bezeichnet; ich ich ziehe
ziehe d denen vielleicht
,'ieHeicht
mincler
minder korrekten, aber <lbc1' kürzeren und 11ml weniger ühelklingenden
,,",eniger übelklingenden
Namen Narzißmus vor. vor. Es besteht darill
Es besteht doO tlns
darin,1 daß das inin der
ller En1\'\'ick-
Entwick-
lung begriffene Imli"iclumn,
Individuum, welches seine antocl'Otisch autoerotisch arbcitenden
arbeitenden
Scxna ltriebc zu einer
Sexualtriebe ei ner Einheit
Einheit zlls<t mmfmfnßt, um
zusammenfaßt, eiu Llchesobjekt
IIlll ein Liebesobjekt
zunächst sich selbst,
zu gewinnen, zunUchst
zu selh~t, seillcll eigonel1 Körper zum
seinen eigenen 7.Lun
LiebcsoLjekt uimmt, ehe es
Liebesobjekt nimmt, es von diesem Zll)' zur Objektwahl eitler einer
fremden Person übergeht. Eille Eine solche zwischen Autoerotlsm.us Autoerotismus
Objcktwalll vermittelnde
und Objektwahl ycrmittelnde Phase ist ist viell eicht normalerweise
vielleicht normalcrweise
uncrläßlic h; es
unerläßlich; es scheitlt,
scheint, daß viele Per:;oncil ungewöhnlich
viele Personen ulIgcwejhnlich lange
iu ihr
in ihr aufgehalteIl \\'erde11, und daß von
aufgehalten werden, di ese m Zustande
YOIi diesem ZlIS!C1nde vielviel
spätere Entwicklungsstufen
für spätere
für EntwicklungsstufclI erübrigt. An diesem
cl'ilb,·igt. All di esem zum Liebes- Liebes-
objekt genommenen Selbst können
objekt hercil.s die
küH ll e ll bereits di e Genitalien
Gellitnlicn die die
Hauptsache sein.sein. Der weitereweitere Weg VVcg führt
fiihrt zur
y. ur Wahl
H'lIhl eines
cincs Objekts
Objekts
mit ähnlichen
mit Genit..'llicn, also
ähnli chen Genitalien, also über
übcr die die homosexuelle
homosexuelle Objektwald,Objektwahl,
zur HcteroseXuillitiH. Wir
znr Heterosexualität. lleluncll an,
"Vir nehmen nn, daß
dnß die die später manifcst
sprite)" manifest
Homosexuellcn sich
Homosexuellen sich von der Anforderung
AJlforclcl"llug derd er denelen eigenen
eigenen gleichen
gleichen
Genitalien beim Objekt
Genitalien Ohjekt nie nie frei
frei gemacht haben, hnbell, wobei
wohei den kind- kincl-
1jchen Sexualtheorien,
lichen Sexuilltheorien, die die beiden
beiden Geschlechtern
GeschlechterJl zunächst :I.llnächst die die
gleichen
g leich en Genitalien
Genitalien zuschreiben,
zllschrcibe n, ein ein erheblicher
erhchlichcr EinflußF.inflnß zukommt.
Nach
Nach der Erreichung der
der Erreichung eier heterosexuellen Objeklwahl werden
heiel'OsCX ll Cllcn Objektwald werdell
die
die homosexuellen Stl'ebnngen nicht
homosexuellen Strebungen ni cht etwa
elwa aufgehoben
alll'gehohen oder ein-
oder ein-
gestellt, sondern
gestellt, sondern bloßbloß vom Sexualziel nbgedrungt und
Scxlmlzicl abgedrängt lind neuen
lleuen Ver-
wendungen
wendungen zugeführt.
zugeführL. Sie Sie treten
treten nun AnteileIl der
nUll mit Anteilen tlel" Ichtriebe
Ichtriehe
zusammen, um mit
zusammen, mit ihnen
ilmel] alsals „angelehnte"
"angel ehnle" Komponenten die die
sozialen Triebe
sozialen Tricbc zu konstituieren,
konstillliCl"eIl, und stellen ste]] cll so so den
(lell Beitrag
ßcitrag der der
Erotik zur
Erotik zur Freundschaft, K'lIncl'adsc1mrL, zum
Freundschart, Kameradschaft, :I.um Geineinsinn
Gcmeinsi nn und UI1I.1

zur allgemeinen
zur aligemeinclI Menschenliebe
M-ellschcnlicbe dar. (tal'. Wie
V"ie groß
gro ß diesediese Beiträge
Beiträge aus allS

erotischc}· Quelle
erotischer Quelle mitmit Hemmung des de~ Sexualziels
Scxllillziel!' eigentlich
cigentlich sind, sind,

1) Drei
1) Ahh :lndhm~en zur
Drei Abhandlungen 't.ur Scxualllieorie.
SexlInllheorie. 1905,
19o:'j.:'j
5.. Au
.'\ un.
II. t9 ';!~'
><)-'-• [Bu.
[Bd. V
V dieser
dieser
Gesamtausgabe.]
Ges:untnutttthe.]
_.. -

Obf'r einen nlllobiographisc!J


Über, eUlen autobiographisch bf'schriebrnell
beschriebenen Fall vnn Paranoia,
von Paranoia 415

w ürde m
würde man au aus normalen soziale
aus den nonnnlen sozialenn ßBeziehungen
ezielllll1ge u der M enschen
Menschen
kaum eerraten.
rraten. Es gehört
gehört aber
aber inin den gleichen Zusammenhang,

daß gerade manife~t Homosexuelle und unter


manifest Homosexuelle unter ihnen wieder
wi euer solche,
solche,

die der
der sin nli chen Betätigung
sinnlichen Betätigung 'widerstreb
widerstreben,en, sich
sich durch besonders
imensive Beteiligung an den allgemei
intensive n en, an
allgemeinen, nn den durch Subli-
mierung der der Erotik hhervorgegangenen
ervorgegangenen Interessen
Interessen der der Menschheit
auszeichnen.
Ich
Ich hobu
habe in in den "Drei
„Drei Abhand lungen zur
Abhandlungen zur Sexunllh eorie" die
Sexualtheorie"
l\nsicht ausgesprochen, daß jede
Ansicht ausgesprochen, jede Ent","icklungsstufe
Entwicklungsstufe der der Psych o-
Psycho-
sexualit üt eine
sexualität eine Möglichkeit der "Fi:\-1cl'ung" und
der „Fixierung" und somit
somit eine Dis-
eine Dis-
positionsstelle ergibt.
positionsstelle ergibt. Personen, welche
welcbe nicht völJig vom Stadium
nicht völlig Stadium
des
des Narzißmus losgekommen sind, sind, also dort
dort eine Fixierung be-
eine Fixierung be-
sitzen,
sitzen, diedie alsals Krankheitsdisposition wirken kann, kann, sind der Gefahr
sind der Gefahr
ausgesetzt, daß eine
ausgesetzt, eine Hochflut von Libido,
Libido, diedie keinen andern Ab-
keinen andern Ab-
la uf findet,
lauf findet, ihre
ihre sozialen
sozialen Triebe der Sexualisierung
Sexualisierung unterzieht Wld
unterzieht und
s<'lInit ihre
somit i hre in in der Entwicklung gewonnenen
gewonnenen Sublimierungen
Sublimierungen
rück gäu gig macht. Zu einem solchen
rückgängig EJfolg; kann
solchen Erfolg kalln alles führen,
alles führen,

eine rückläufige
WitS eine
was rückliiufige Strömung der
der Libido
Libido (" l\cgl'ession") hervor-
(„Regression") hervor-
ru ft,
ruft, ei n en
sowohl auf der einen Seite
Seite eine
eine kollaterale
kollaterale Verstärkung
Verstärkung
durch Enttäuschung
durch Enttii uschung beim Weibe,
\Veibe, eine
ein e direkte
di rekte Rückstauung
Rü ckstauung durch
Mißglnckell in
Mißglücken sozialen Beziehungen zum Manne - beides
in den sozialen beides —
Fiille
Fälle der
der "Vers<lgung",
„Versagung", —
- als auch eine
als ei n e allgemeine
ungemeine Libido- Libido-
~teige rung, die
steigerung, die zuzu gewaltig
gewaltig ist,
ist, als
als daß sie sie auf den bereitsb ereits er-
e1'-
1:i ffneten Wegen
öffneten ' ;Vegen Erledigung
Erledigung finden könnte, und die die darum an llIl

der schwachen
schwach e n Stelle des Baues den Damm durchbricht. Da wir
Stelle des lyir
in unseren
in unseren Analysen
Analysen finden,
finden, daß die die Paranoiker
P aranoiker sich s i c h einer
e iner
solchen Sexunlisiel'ung ihrer sozialen Triebbesetzungen
so l che n Sexualisierung Tricl>besetzungen
zu erwehren
zu erwehr en suchen,such en, werden wir ,...,ir zur
zur Annahme gedrängt,
gedrängt, daß
die schwache
die sch wache Stelle
Stelle ihrer
ihre.. Entwicklung
Entwicklu·ng in in dem Stück StUck zwischen
zwischen
Autoerotismus, Narzißmus und Homosexualität
Alltoel'otismus, Narzißmus Homosex ualität zu ist, daß
such en ist,
7..ll suchen

dort ihre,
dort 'd elleicht noch
ihre, vielleicht noch genauer zu zu bestimmende Krankheits-
Krankheits-
disposition liegt.
disposition Eine ähnliche
liegt. Eine Disposition müßten
ähnliche Disposition lnßßten wir der der
Dementi, praecox
Dementia !,rneco, Kraepelins
Kraepelins oder
oder Schizophrenie
Schi<ophrenie (nach (nach Bleuler)
Bleu!er)
= --

4 14
414 ÄJ\rankengeschichten
rau kengcsddcht eil

zusc11reiben und
zuschreiben lind wir
WIr hoffen
hoffeIl im weiteren
im weiteren Anhaltspunkte
Anhaltspunkte zuzu ge-
ge-
winnen, um
winnen, um die
die Unterschiede
UnterschiClle in
in Form
Form und
und Ausgang
Allsgang der
der beiden
beideu
Affektionen durch
Affektionen durch entsprechende
entsprechende Verschiedenheiten
Vm'Schicdenheiten der
der disponie-
disponie-
renden Fixierung
renden Fixierung zu
zu begründen.
begründ en,
' ;V enn wir
Wenn wir so
so die
di e Zumutung
Zumutung der homosexuellen Wunsch-
der homosexuellen "Vullsch-
phantasie,
phantasie, den Mann 1leben, für
M ü n n zu lieben, fnr den
den KernKern des des Konflikts
Konnikts
bei der
bei der Paranoia
Panm oi:1 des M,mnes halten,
des Mannes Jw1tet1, so so werden wir wir doch doch gewiß
gewiß
nicht vergessen,
nicht vergessen, daß daS die die Sicherung
Sichenlllg einer ej n(~r so wichtigeIl Annahme
so wichtigen Annahme
die Untersuchung
die Untersuchung einer einer großen Anzahl Auzahl allernU er Formen
Formell von \'on para-
parü-
noischer Erkrnnkung zur
noischer Erkrankung V o rnll!';!'ct ~llng haben
znr Voraussetzung müßte. Wir
haben müßte. VVir
müssen also
müssen also darauf
dariluf vorbereitet
vorbel'eitet sein,~('i n, unsere
unscre Behauptung eventuell eventuell
auf einen
auf einen einzigen
einzigen Typus Typus der eilizlischriinkcn. Immer-
P"ranoia einzuschränken.
(ICI' Paranoia

hili bleibt
hin hleibt es es merkwürdig,
m erkwlinlig, daß cla ß die hekanntcll Hauptformen
di e bekannten Hnupt rormen
der Paranoia
der Parnnoia alle als Widersprüche
<lila als VVid crs]lt'('iche gegen gegell den einen eiflC' tl Satz
SAtz „ich
"ich
Mmm] liebe
[ein Mann]
[ein i hn [einen
I ie b e ihn [ci n(m Mann]"
Milun]" dargestellt
dargestellt werden
werde1l können,
könneu,
ja, daß sie
ja, sie alle
alle möglichen Formuliel'ungen dieses
mögllchen Formulierungen dieses Widerspruches
VVid crspJ'llches
erschöpfen.
erschöpfen.
Dem
D em Satze
Satze „ich li ebe ihn [den Mann]"
"ich liebe Mann]" widerspricht
widerspricht
a) der Verfolgungswahn, indem er
a) laut 1}Toklamiert:
er laut proklamiert:
Ich liebe
Ich l i e be ihnihn nicht
nicht - ich ich hasse
ha sse ihn ja. \'V,derspruch,
ji1. Dieser Widerspruch,
der im Unbewußten I nicht 1
nicht andanders ers lauten
lanten könnte, "kann k,mn aber
aber
beim Paranoiker nicht nicht in in dieser
dieser Form lJeV\'llßt w erden. Der
bewußt werden. Der
Mechanismus der Symptombildung
Symptom bildung bei bei der Paranoia fordert, daß
Pnranoin fordert, daß
die innere VVahrn
die ehmung, da!'
Wahrnehmung, Gefühl, durch eine Wahrnehmung
das Gefühl, V\rnhrnehmung
von außen ersetzt
von werde. Somit verwandelt sich der Satz
ersetzt werde. "ich
Satz „ich
hasse ihl)
ihn ja"ja" durch Projektion in in den andern: Er l~r haßt (ver- (ver-

folgt) m
folgt) i c h 1 was mich dann berechtigen wird, ihn zu hassen.
mich, hassen.
Das treibende unbewußte unlJe . .,'ußte Gefühl el'$cheint
erscheint so so nls Folgerung aus
als Folgerung aus
ei ner äußern Wahrnehmung:
einer VVahrnehmung:
Ich
Ich lieh
liebee ihn ihn jaja nicht
nicht -— ich hn hasses sc ihn ja —
ja - weil er mich
er mich
verfo lgt.
verfolgt.

1)
1) In seiner .,grll
,,gru nd! oh en" F'Q
prll c hJ i ch("n"
ndsprachli ~511 "g nach SC"Tr~
Fassung b er.
Sclireber.
aÜber
ber i'einen autobiographisch
il/c lI fllll beschriebenen Fall 'lvon
f1 hiographisch beschri.:be1tt!ll N/f Paranoia.
Paranoia 415

Die Beobachtung
Die Beobachtung 1äßt läßt keinen
keinen Zweifel
Zweifel darüber,
darüber, daß der der Ver-
Ver-
folger kein anderer ist, als der ernst Geliebte.
folger ist, als der einst

b)
b) Einen andem andern AngriftSpunkt
Angriffspunkt für für den Widerspruch nimmt
die Erotomanie auf,
die auf, die
die ohne diese diese Auffassung
Auffassung ganz unver- unver-
ständlich
ständlich bli ebe.
bliebe.

Ich liebe
liebe nicht —
i h TI -
nicht ihn ich liebe ja
ich ja sie.
si e.
Und derder nämliche Zwang zur zur Projektion nötigt dem Satz
Projektion nötigt Satz diedie
Verwandlung auf: auf: Ich merke, daß sie
Ich merke, sie mich Hebt.
liebt.

Ich liebe nicht


Ich liebe nicht ihn - ich— ich liebe
liebe jaja sie —
sie - weil weil sie sie mich
liebt. Viele
Vi ele Fälle
Fälle yonvon Erotomanie könnten den Eindruck von
übertriebenen oder verzerrten verzerrten heterosexuellen Fixierungen Fixierungen ohne
andersartige Begründung machen, wenn man nicht nicht aufmerksam
würde, daß alle alle diese
diese Verliebtheiten nicht mit der internen Wahr-
der internen
nehmung des des Liehens,
Liebens, sondern der der von außen kommenden des
von außen des
Geliebtwerdens einsetzen.
einsetzen. Bei Bei dieser Fonn Form der Paranoia kann
der Paranoia
aber auch deI'
aber Mittelsatz „ich
der Mittelsatz liebe sie" bewußt
" ich liebe bewußt werden, weil weil
sein Widerspruch zum ersten
sein ersten Satz kein kontradiktorischer, kein
kein kontradiktorischer,
unverträglicher ist
so unverträglicher
so ist wie
wie derder zwischen
zwischen Lieben
Lieben und Hassen.Hassen, Es Es
bleibt
bleibt ja möglich, neben ihm auch ss iee zu lieben.
ja immerhin möglich, i lieben, Auf
diese Art kann
diese Art kann es geschehen, daß
es geschehen, daß der
der Projektionsersatz
Projektlonsersatz „sie "sie liebt
liebt
H
mich" wiederwjeder gegen
gegen das das „grundsprachliche"
"grundsprachliche „ich "lch liebe
lieue ja ja sie"
zurücktritt.
zurücktritt.

c) Die dritte
c) Die dritte noch
noch mögliche Art Art des "VViderspruches wäre
des Widerspruches v\'äre jetzt
jetzt
der Eifersuchtswahn,
der Eifersuchtsv\'ahn, den den wir wir inin charakteristischen
charakteristischen Formen bei bei
Mann und und WeibW eib studieren
studieren können.
u) Der
tt ) Der Eifersuchtswahn
Eifersuchtswahn des des Alkoholikers.
Alkoholikers. Die Die Rolle
Rolle des des
Alkohols bei bei dieser
dieser Affektion
Affektion ist ist uns nach allenallen Richtungen ver- ver-
ständlich. Wir
ständlich. wissen, daß
'\Vir wissen, daß diesdies Genußmittel Hemmungen auf- auf-
hebt und
hebt und Sublimierungen
Sublimierungen rückgängigrückgängig macht. Der Mann wird
nicht selten
nicht selten durch
durch die die Enttäuschung
Enttäuschung beim Weibe zum Alkohol
getrieben, das
getrieben, das heißt
heißt aber
aber in in der
der Regel,
Regel, er er begibt
begibt sichsich ins
ins Wirts-
Wirts-
haus und
haus und in in die
di e Gesellschaft
Gesellschaft der der Männer,
Männe!', die
die ihm
ihm diedie inin seinem
seinem
Heim beimbeim Weibe
Wei be vermißte
vermißte Gefühlsbefriedigung
Gefühlsbefriedigllng gewährt.
gewährt. Werden
41 K ,. anlrc1Igeschicht eil
Krankengeschichten

nu n diese
nun di ese Männer
Männ er Objekte
Objekte einer einer stärkeren
stärk eren libidinösen
ljbidinösen BesetzungBesetzung
in seinem
in seinem Unbewußten,
Unbewllßten, so so erwehrt
cn'\'ehrl. er sich derselben
Cl' sich derselben durch durch diedi e
dri tte Art
dritte Art des \'Vid erspru c h e~:
des Widerspruches:
Nicht ich
Nicht i c h liebe
liebe denden Mann —
:Mnnll - sie s ie liebt
li e bt ihn ih n ja, —
ja, - und und ver-
ver-
dächtigt die
dächtigt die Frau
Froll mit mit allilll denden Männern,
".\1iinn cru, diedie er er zu zu lieben
lieben ver-
ver-
sucht ist.
sucht ist.
Die Projektionsentstellullg muß hier
Die Projektionsentstellung hier entfallen,
cntfnllclI, weil wcil mit mit dem
dem
V\'cchsel des
Wechsel des liebenden
liebendcn Subjekts
Subjekts der der Vorgang
Vorgnllg ohnediesolmcdies aus aus dem
dem
Ich herausgeworfen
Ich b CrlJUsgeworfen ist. ist. Daß die die Frau
Frau die di c Männer
l\1i.:inner liebt,
lieht, bleibt
bleibt
ei ne Angelegenheit
eine Angelegenh eit der i.iußern Wahrnehmung;
der äußern VVahrneh mu ug; daß dnß man mnn selbst
selbst
liebt, sondern
nicht liebt,
nicht so ndern haßt, haßt, daß man Hieht diese,
In[lll nicht diese, sondernsond ern jene
jene
Person liebt,
Person licbt, das
das sind
si nd allerdings
allerdings Tatsachen
Talsnch cll der illilern Wahrnehmung.
der innern ' iVa hrnchmung.
ß) Ganz analog
ß) analog stellt
stellt sich
sich diedi e eifersüchtige
cifersnchtig e Paranoia
Pnml10ia der der Frauen
Früuen her.
her.
Nicht ich
Nicht ich liebe
liebe die —

die Frauen - sondern sondel"lI er li e bt sie.
C I' liebt sie. Die
Die Eifer-
Eifcr-
j
. süchtige verdächtigt den Mann
süchtige verdächtigt Mlilm mit all all den
den Frauen,
FrclU cn, die ihr selbst
dio ihr selbst
gefal1cn, infolge
gefallen, in folge ihres
ih res überstark
iihcr.>tark gewordenen, rlispolliercl1<len Nar-
gewordcllcn, disponierenden NAf-
zißmus und ihrer
zißmus ihrer Homosexualität.
Homoscxualitiit. In TII derder Auswahl
Aus\vahl der dem
der dem

~
M ann e zugeschobenen Liebesobjekte
Manne Li ebesobjekte offenbart sich unverkennbar
offcl1l> .. rt sich uJl verk ennbar
(Jet' Einfluß der L
der Einfluß ebenszeit) in welch
Lebenszeit, welcher er diedie Fixierung
Fixierung erfolgte;erfolgte;

es sind
es sind häufig
häufig al te, zur
alte, zur realen
real en Liebe
Liehe ungeeignete
ungeeig nete Personen, » erronen, Auf-Auf-
frischungen
frischungen der der Pflegerilll1
Pflegerinnen, c11 7 Diencrillllen,
Dienerinnen, FreundinnenFreundinnen ihrer ihrer

Kindheit
Kindheit oder oder dir ekt ihrer
direkt kOllkurriel'eudeu Schwestern.
ihrer konkurrierenden Schwestern.
Man sollte sollte nun g lauben, ein nus
glauben, aus drei Gliedern bestehender bestehender
Satz,
Satz, wie " ich li
„ich ebe ihn" ließe
liebe ließ e nur drei Arten des Widerspruches
des Widerspruches
zu.
zu. Der Eifersuchtswahn widerspl'icht widerspricht dem Subjekt, Subjekt, der der Verfolgungs·
Verfolgungs-
wahn dem Verbum, die die Erlltomnnic
Erotomanie dem Objekt. Allein, Allein, es es ist
ist

wirklich
wirklich noch eine vierte vierte Art des des VVidersprllches
Widerspruches möglich, möglich, die die

Gesamtablehnung des gan ganzenzen Satzes:


Satzes:

IIch
c h liebe überhaupt nicht und niemand, - — und
liebe üherhaupt und dieser
dieser

Satz
Satz scheint
scheint psychologisch
psychologisch äquivalent,
äquivalent, da da man man doch doch mit mit semer
seiner

Libido
Libido il'gendwohill
irgendwohin muß) muß, m mit dem Satze:
it dem Satze: Ich Ich liebe nur nur mich.
mich.
Diese
Diese Art ArL desdes Widerspruch
Widerspruches es ergäbe uns also
ergäbe UIlS also den Größenwahn, den
den Größcnwollll, den
wir
wir als eine Se
als eine x uo}üb ersc höt Z:lJl1g ddes
Sexualüberschätzung es eeigenen
igeneIlIchs Ichs auffassen
auffassen
Über eint:1l
t1ber einen a utobiographisch beschriebenen Fall 1)o"
autobiographisch von Paralloia
Paranoia 417

und so der bekarinten


bekannten Überschätzung des Liebesobjekts
Liebesobjekts an an die
die
1
Seile
Seite stellen
stellen können. I

Es wird
wird nicht ohne Bedeutung
nicht ohne Bedeutung für
für andere
andere Stücke der Para~oia­
der- Paranoia-
lehre bleiben, daß ein ein Zusatz von Größenwahn bei bei den meisten
in'eisten
anderen Formen ])aranoischer
anderen paranoischer Erkrankung zu Zll konstatieren ist.ist.

Wir haben ja ja das R.echt


Recht anzunehmen, daß der Größenwahn
überhaupt infantil
infantil ist,
ist, und daß er
er in
in der
der späteren Entwicklung
der Gesellschaft
Gesellschaft zum Opfer gebracht wird, so wie er er durch keinen
andern Einfluß so so intensiv unterdrückt wird
wird wie durch eine das
Individuum mächtig ergreifende Verliebtheit.
Verliebtheit.
Denn wo die
die Lieb erwachet, stirbt
stirbt
=
das Ich,
Ich, der finstere
finstere D espot.:!
Despot.

diesen Erörterungen über die unerwartete


Nach diesen unerwartete Bedeutung der
homosexuellen "Vunschphantasie für die
Wunschphantasie für die Paranoia
Paranoia kehren wir zu
beiden
jenen beiden Momenten zurück, wel~he ""r1.r
zurück, in welche wir das
das Charakteristische

dieser vornherein verlegen


dieser Erkrankungsform von vornherein wollten: zum
verlegen wollten: Zum
Mechanismus der der Symptombildung und zu dem der der Ver-
drängung.
drängung.
haben zunächst
Wir haben zunächst gewiß kein
kein Recht anzunehmen, daß diese diese
beiden Mechanismen
beiden M echanismen identisch
identisch seien,
seien, daß diedie Symptombildung
auf dem selben Wege
auf demselben W ege vor
vor sich
sich gehe wie die die Verdrängung, etwa
indem
indem der n ämliche Weg dabei
der nämliche dabei in
in entgegengesetzter
entgegengesetzter Richtung
beschritten werde.
beschritten w erde. Eine
Eine solche
solche Identität
Identität ist
ist auch
auch keineswegs
keines wegs sehr
sehr
wahrscheinlich
wahrscheinlich; doch
doch wollen
5 wollen wir
wir uns jeder
jeder Aussage
Aussage hierüber
hierüber vor
vor
der Untersuchung enthalten.
der Untersuchung enthalten.
An der Symptombildung
An der Symptombildung bei
bei Paranoia ist vor allem
ist vor allem jener
jener Zug
auffallig,
auffällig, Benennung
der
der die
die
Benennung Projektion
P r ojektion verdient.
verdient, Eine
Eine innere
innere
Wahrnehmung
Wabrnehmung wird
wird unterdrückt
unterdrückt und zum Ersatz
ErSatz für
für sie
sie kommt

1) Drei Abhandlungen
l) Drei Abhondlungcn zur
zur Sexualtheorie.
Sexualtheorie. 5.
5. Auflage,
Auflage, 1922, S. 17.
1922, S. [In Bd.
17, [In Bd. V dieser
V dieser
Gesamt-
('esamt-Ausgabc.]
Ausgabe.] - —Dieselbe
Di eselbe Auffassung
Auffassung und
und Formel bei Abraham
Formel bei Ahraham (1. (1. c.)
c.) und
und
Maeder (1, c.).
MlledeT (1. c.).
2)
2) Dsche1alcdin Rumi,
Dschelaledin Rumi, übersetzt
übel"'Setzt von Rückerl; zitiert
von Rückert; zitiert nach
nach Ein .
Kulllcnbecks Ein-
Kuhlenbecks
leitung zum.
leitung zum V.
V. Band Werke
Bll.Dd der Werke von
der von Giordano
Giordano Bruno.
Bruno.
Freud,
Pnud. VIII.
VllI. v
'7
..

4,p8
1 Krankengeschichten

ihr Inhalt,
ihr Inhalt, nachd em erer eine
nachdem eine gewisse
gewisse Entstellung
Entstclhlllg erfahren
erfahren hat,hat,
<1 ls Wahrnehmung
als Wahrnehmung von außen zum
von außen ß eWl1ßtscln. Die
zum Bewußtsein. Die Entstellung
Entstell ullg
hesteht beim
besteht beim Verfolgungswahn
Verfol gun gswahn inin einer Affektvcr\VClJHUlI l1g; was
ei net' Affektverwandlung; was
als Liebe
als Liebe innen
inn en hätte
hätt e verspürt
verspürt werden
werden sollen, wird als Haß von
SOIl ClI, ,yira <ll!=: H aß \TO Il

außen wahrgenommen. Man


fluBen wahrgenommen. Man wäre
wlirc versucht, d i c~en merkwürdigen
versucht, diesen lIle rkwürdigen
Vorga ng als
Vorgang als das
das Bedeutsamste
Bedeutsamste der ])ar.moi.. und
fler Paranoia llnd alsal~ absolut
absolut
pathognomoni5;ch für
pathognomonisch fü r dieselbe
rliesclbe hinzustellen, wenn man
him~u stcll cn, wenn lIi cht recht-
mAn nicht recht-
zeitig daran
zeitig dara n erinnert
e rinnert würde,
würde, daß
da ß i.1 . die ProjektioJl nicht
die Projektion bei allen
ni ch t bei allen
Fonnen von
Formen von Paranoia
Paranoia die die gleiche
g leiche Rolle
Holle spielt, nnd 2.Q, daß
spielt, und daß sie
sie
nicht nur
nicht nur bei
hei Paranoia,
Pamnoi<l, sondern
so nd ern auch
allch unter Hndcr e n Verhältnissen
II n l cl' anderen VcrhiiLtlli::.sell
im Seelenleben vorkommt,
im Seelenleben ji'l, daß
vorkomm !', ja, daß ihr
ill1' ein r egelmä ßiger Anteil
ein regelmäßiger Anteil
an unserer
an Einstellu ng zur
unserei' Einstellung Außellwell. zugewiesen
zur Außenwelt zugewiescn ist. ist. Wenn
VVCl1ll wir
vo"ir
Ursachen gewisser
die Ursachen gewisser Sinnesempfindungen wie
Si nn esempfiudungcn nich t wie die f'lJH lerer
nicht die anderer
• die
in uns
in uns selbst
selbst. suchen,
sl1chen, sondern
sondern sie sic nach
nach außen
auß en verlegen,
verlegen, so so ver-
\'0]'-

dient auch
dient auch dieser
dieser normale Vorgnng den Namen einer
lI onn nle Vorgang ei n er Projektion.
Proje ktioll.
So aufmerksam
So aufmerksam geworden,
gcwonl cll, daß es sich beim
('!' sich VCl'stnndnis der
Leim Verständnis de I"
Projektion um allgemeinere
Projektion psycliOlogische Probleme
i1lJgemeillCre psychologische Probleme handelt,handel t,
entschließen
entschließen wir wir uns,uns, das Studium der
das Studium Projektion, und damit
deJ' Projektion, und dami t.
des Mechanismus der
des Mechanismus der paranoischen Symptombildullg überhaupt,
paranoisch e n Symptombildung iibel'haupt,
für ei
für nen aandern
einen nderll ZlI5<lmm
Zusammenhang enhang aUf7.ltSp und wenden
3 r C II; und wenden UllS
aufzusparen, uns

der Frage zu,


der Frage zu, \'lelche
welche Vorstellungen V\'i!' uns ober
wir UIlS über den Mechanis-
den Mech.mis-
mus der vermögen. Ich
der Verdrängung bei be i dder
er Pnl'<1l1oia
Paranoia 7.zu 11 bild
bildennIl vermöge n. leI!
schicke
schicke voraus,
voraus, cdaßhtß wir wir 7,ur
zur Rechtfel"lig
Rechtfertigung unseres vorläufigen
uu g IJIlSCI'CS \'orHiufigcll
Verzi
Verzichtes finden \v
chtes finden cnien, die
werden, die Arl
Alt des Verdrängungsvorganges
des Verdrii ngll ngS\'Ol'gallgcs hänge hänge

der l~nlwi cklunWtit."Sch ichtc der und der


weit inniger
weit mit der
inniger mit Entwicklungsgeschichte Libido und
der Libido der inin

ihr
ihr gegebenen
gegebenen Dispositioll zusammen nls
Disposition zusammen als die Art der
die Art Symptombildung.
der Symptom bildung.
Wir haben
\lVir haben in in der
der l's)'chonnalytik
Psychoanalytik die Phänomene
die pathologischen Phiinomcn e
pathologischen

ganz Verdrängung hhervorgehen Fassen


ganz allgemein
allgemein AllSaus der der Vcrdriingung ervorgehen lassen. lassen. FasseIl
finden
das "„Verdrängung"
Verdr~inglmg(( ßennnnle schärfer in~
,,;r
wir das Benannte fichiil'fcl' Auge, so
ins Auge, so finden
eine
die eine
wir Anlaß,
wir Anlaß, denden Vorgang
Vorgang in in drei
drei Phltsell
Phasen 7.zu 11 zerlegen,
zerlegen, die

gute
gute begriffliche
begriffliche Sondcl'Ung
Sonderung gestatten,
gestatten.
1)
l) Die
Die en;te Phase hesteht
erste Phase besteht in der FFixierung,
in der ix i e rung , dem dem VorUiufeJ·
Vorläufer
u Die
und
und der der ßedin~m
Bedingung g ein er jeden
einer Vcl'l)riingllng . Di
jeden "„Verdrängung". Tatsache
e Tatsache
\
Ober
Über einen
einen aU(IJbiographisch
autobiographisch besclrriebcm:n
beschriebenen Fall 'L'on.
von Paranoia 41 q

ocr
der Fixiernng
Fixierung kann dahin ausgesprochen werden, daß ein ein ' 'Trieb
Trieb
oder
oder TrieLanteil
Triebanteil die die als
als normal
normal vorhergesehene
vorhergesehene Entwicklung nicht nicht
mitmacb
mitmachtt und infolge dieser Entwicklungshemmung in in einem
infantileren
infantileren Stadium YCl'bleibt.
verbleibt. Die betreffende libidinöse
libidinöse Strömung
Strömung;
'verhält
-erhält sich
sich zu den späteren psychischen Blldungcn
späteren psychischen Bildungen wie eine dem
System des des Un bewußten angehörige, wie eine verdrüngte.
Unbewußten verdrängte. Wir
srtgten
sagten schon,
schon, daß in in solchen Fixierungen
Fixierungen der Triebe die Dispo-
sition für
sition für diedie spätere
spätere Erkrankung liege, und können hinzufügen,
liege, \lnd hinzufügen,
die
die Deterrninierung
Determinierung 'Vor vor "lIem
allem für den AusgrmgAusgang der der dritten
dritten Phnse
Phase
der
der Verdrängung,
Verdrängung.
~) zweite Phase der YerdriinglJllg
2) Die zweite Verdrängung ist ist die
die eigentliche
eigentliche Ver- Ver-
drängung, die die wir bisher
bisher "ofZugsweisc
vorzugsweise hll im Auge gehabt haben.
Auge gellabt haben.
Sie geht von den höher entwickelten bewußtseinsfähigen
Sie geht bewußl5eillsf.--ihigen Systeme
Systemen 1l

des
des IchsIchs ansaus und kann eigentlich als ein „Nachdrängen"
als ein "Nachdrängen" be- be-
schrieben werden. Sie Sie macht den Eindruck Eindruck eineseines wesentlich
wesentlich
aktiven Vorganges, w~ibrcnd
aktiven während sich sich die F ixicrung als
Fixierung ein eigentlich
als ein eigentlich
passives Zurückbleiben darstellt.
passives llnrstcllt. Der Verdrängung unterliegen
Der Verdrängung unterliegeu
entweder die die psychischen
psychischen Abkömmlinge jener jener primär
primlir zurückge-
zurückge-
bliebenen
bliebenen Triebe,Triebe, ",enn
wenn es es durch deren Erstarkung zum Konflikt
deren Erstarkung Konflikt
z.wischen ihnen und dem Ich (oder den
zwischen ichgerechten Trieben)
uen ichgerechten Trieben)
gekommen ist, ist, oder
octer solche
solche psychische
psychische Strebungen,
Strebnngen, gegen welche ,,,,,'elche
sich · aus
sich aus anderen
anderen Gründen
GrUnden eine eine starke
starke Abneigung erhebt. erhebt. DieseDiese
Ab:neigung würde aber nicht
Abneigung nicht diedie Verdrängung zur Folge Folge haben,
haLen,
wenn sich sich nicht zwisc ben den
nicht zwischen den unliebsamen, verdrüngenden
unliebsamen, zu verdrängenden
StreLungen und den
Strebungen den bereits
bereits verdrängten
verdrängten eine cine Verknüpfung her- her-
stellen würde. Wo dies
stellen würde. dies der
der Fall
Fall ist,
ist, wirken die die Abstoßung der oer
bewuß1cn und
bewußten und diedie Anziehung
Anziehung der der unbewußten
unhc""ußten Systeme
S:ysteme gleich-
gleich-
sinnlg für
sinnig für dasdas Gelingen
Gelingen der Verdrängung. Die
der Verdrängung. beiden hier
Die beiden hier ge- g e-
sonderten Fälle
sonderten Fälle mögen in in Wirklichkeit
vVirklichkeit weniger
welliger scharf
scharf geschieden
geschieden
sein und sich
sein sich nur
nur durch ein Mehr
clurr.h ein Mehr oder
odel' Minder
:Mindel' an[In Beitrag
Beitrag von VOll

seiten der
seiten der primär yerdrängten Triebe
primär verdrängten Triebe unterscheiden.
unterscheiden.
3) Als
3) Als dritte,
dritte, für
für die
die pathologischen
pathologisch en Phänomene bedeutsamstebedeutsamste
Phase ist
Phase ist die
die des
des Mißlingens
Mißlingens der der Verdrängung,
Verdr';ngnng, 'des des Durch-
Durch-

-'
-,
4~O
^20 Krankellgeschichten
Krankengeschichten

bruchs, der Wiederkehr


br uchs, der des Verdrängten
Wi ederkehr des Verdrängton anzuführen.
anzuführen. Dieser
Dieser
Durchbruch erfolgt
Durchbruch erfolgt von
von der
der Stelle
Stelle der
der Fixierung her und
Fixierung her una hat.
hat
Regression der
eine Regression
eine Libidoentwicklung bis
der Libidoentwicklung bis zu dieser Stelle
zu dieser Stelle zum
zum
Inhalte.
Inhalte.
Die Mannigfaltigkeiten
Die 1\1annigfaltigkeiten der
der Fixierung
Fixierung haben wir bereits
hahen wir er.:.
bereits er^
wähnt; es
wähnt; sind ihrer
es sind so viele
ihrer so viele als SLufen in
als Stufen der Entwicklung
in der Entwicklung der
der
Libido.
Libido. 'Vir müssen
Wir müssen auf auf andere
andere Mannigfaltigkeiten
Mannigrnltigkciten in in denden
Mechanismen der
Mechanismen der eigentlichen Verdrängung und
eigentlichen Verdrängung ulld inin denen
denen des des
Durchbruches (oder
Durchbruches (oder der der Symptombildung)
Symplombildung) vorbereitet vorbereitet sein und
sein Llnd
dürfen wohl
dürfen wohl bereits
bereits jetztjetzt vermuten,
vermuten, daß doß wir wir nicht
nicht alle diese
alle diese
Mannigfaltigkeiteu allein
Mannigfaltigkeiten allein auf
flur die
die Entwicklungsgeschichte
E.l1LWicklulIgsgesdtichte der der Libido
I..ibido
werden zurückführen
werden zurückführen können. könn en.
Es ist
Es ist leicht
leicht zu zu erraten,
erraten, daß daß wir wir mit
mit diesen Erörterunge n das
diesen Erörterungen das
Problem der
Problem der Neurosenwahl
Neurosen\vuhl streifen, streifen, welches
welches indesiudes nichtnicht olmeohne
Vorarbeiten anderer
Vorarbeiten anderer Art Art in Angriff genommen
in Angriff genommen werden '''''erden kann.kann.
Erinnern wir
Erinnern w ir uns dnl3 wir
jetzt, daß
IlJI S jetzt, wir die die Fixierung
Fixiemng bereits behandelt,
be reits uelmndelt,
die Symptombildung
die SymptomhilUung zurückgestellt
zurückgestellt haben, habclJ, und heschränken wir
und beschränken wir
uns auf
uns auf die
die Frage,
Frtl ge, ob sich sich aus Analyse des
tl US der Analyse Falles Schreber
des Fi1Iles Schrcuel'
ein
ein Hinweis
Hinweis auf auf den bei Parano ia vorwaltenden
bei der Paranoia Mechanismus
vorwaltenden Mechanismus
der (eigentlichen)
der (eigentlichcn ) Verdriingung
Verdrängung gewinnen läßt. Hißt.
Auf der der Höhe der Krankheit bildete bildete sich Schreber unter
bei Schreber
sich bei unter
dem Einfluß
Einfluß von VisioneuVisionen von "ZlIm „zum TeilTeil gra Natur, zum
usi ger Natur,
grausiger zum
Teil
Teil aher
aber wiederum von unbeschreiblicher Großartigkeit" (S.
unbeschreiblicher Großartigkeit" (S. 75)

die Überzeugung eiller


die einer gToßen
großen Ki1tastrophc,
Katastrophe, eines Weltunterganges.
eines Weltuntergnnges.

Stimmen sagtcn sagten ihm, jetzt jetzt seisei dmi Werk einer
das Werk einer 14000jährigen
l~.ooojährigcn
Vergangenheit verloren (S.
Vergangenheit (S. 7 I ), der Erde sei
71), nur
sei nu noch die
r noch Dauer
die Dauer

von
von 212 Jahren beschieden;
212 Jahren beschieden; in letzten Zeit
in der letzten Zeit sein Aufenthaltes
es Aufenthaltes
seines

in der Flechsigschcn
in der Flechsigschen Anstillt
Anstalt hielt hielt erer diesen Zeitraum für
diesen Zeitrnum bereits
für bereits

abgelaufen. Er
abgelaufen. Er selbst
selbst W war(lr oer
der nci nzige noch
„einzige noch übrig gebliebene
übrig gebliebene
,virkllche
wirkliche Mensch",
Mensch", und und di e wenigen
die wenigen m enschlichen Gestalten,
menschlichen Gestalten, die die

er noch
er noch sah,
sah, den
den Arzt,
Arzt, di e V\T
die iirtcr und
Wärter und Pntienten,
Patienten, erldül'te
erklärte er er nls
als

uh ingewunderle flUchtig
„hingewunderte flüchtig hingemIlchte
hingemachte Miinner".Männer". Zeitweilig
Zeitweilig brnch brach

sich
sich nuch
auch die die reziproke
reziproke Strömung
Strömung Ba Im ; es
Bahn; wurde ihm
es wurde ihm ein ein
Ober
Über einen
einen autobiographisch
autobiographisch beschrie benen Fall Vvon
beschriebenen UIl Paranoül
Paranoia 421

Zeitungsblott
Zeitungsblatt vorgelegt, in dem seine eigene· eigene Todesnnchricht
Todesnachricht zu zu
lesen war (S. (S. 81 ), er
81), war selbst in einer zweiten, minderwertigen
selbst in einer

Gestalt verhanden und in


Gestalt in dieser
dieser eines
eines Tages
Tages sanft verschieden
(s. 75).
(S. 75). Aber die Gestaltung des
die Gestaltung Wahnes, die
des Wahnes, die das
das Ich
Ich festhielt
festhielt

uno
und di diee Welt
V\reh opferte,
opferte, erwies
efV\o·ies sich
sich alsals. die bei weitem stärkere.
die bei stärkere.

Über di diee Verursachung dieser Katastrophe Katastrophe machtemachte er er sich ver-ver -


schiedene Vorstellungen;
schiedene Vorstellungen er 5 er dachte
dachte bald
bald an eine
eine Vereisung
Vereisung durch
Zurilckziehen
Zurückziehen der Sonne, bald an eine eine Zerstörung
Zerstörung durch
durch Erdbeben,
·wobei
wobei er als „Geisterseher"
er als "Geisterseher" zu einer einer ähnlichen
ähnlichen Urheberrolle
Urheberrolle gge- e-
langte wie ein ein anderer Geisterseher angeblich angeblich beimbeim Erdbeben
Erdbeben
von Lissabon
Lissabon im Jahre Jahre 17551755 (S. (S. g1).
gi). Oder aber Flechsig war
aber Flechsig war
der. Schuldige,
der Schuldige, indem er er durch seine seine Zauberkünste Furcht und
Zauberkünste Furcht und
Schrecken unter unter den Menschen verbreitet, verbreitet, die Grundlagen der
die Grundlagen der
Religion zcrst(jrl
zerstört und das das Umsichgreifen einer einer allgemei
allgemeinennen Nervosi-
Nervosi-
tät und Unsittlichkeit
tät Unsitdichkeit venrrsacht
verursacht hatte,hatte, inin deren dann
deren Folge dann ver-
Folge ver-
heerende Seuchen über tiber die Menschen hereingebrochen
IJereingebrochen seien
seien (S.
(S. 991 ).
1 ).

Jedenfalls war der


Jedenfalls der Weltuntergang
\IVeltuntergang die die Folge
Folge des zwischen ihm
des zwischen
Fl echsig ausgebrochenen Konfliktes
und Flechsig Konfliktes oder, wiee sich
oder, wi sich die Ätio-
die Ätio-
logie in
logie in der
der zweiten Phase des des Wahnes darstellte, seiner
VVahnes darstellte, seiner unlösbar
unlösbar
gewordenen Verbindung mit Gott, GOLt, alsoalsu der notwendige Erfolg
der notwendige Erfolg
seiner Erkrankung. Jahre
seiner Jahre später,
später, alsals Dr.
Dr. Schreber
Schreber in in die
die mensch-
liche Gemeinschaft zurückgekehrt
liche Gemeinschaft zurückgekehrt war und an den in in seine
seine Hände
zuriickgelangten Büchern,
zurückgelangten l\1usikalien und sonstigen
Büchern, Musikalien sonstigen Gebrauchs-
Gebrauchs-
gegenständen nichts
gegenständen nichts entdecken
entdecken konnte, was mit der der Annahme
einer großen
einer großen zeitlichen
zeitlichen Kluft
Kluft in in der Geschichte
Geschichte der der Menschheit
verträglich wäre,
verträglich wäre, gabgab er er zu,zu, daß seine seine Auffassung nicht nicht mehr
aufrecht zu zu halten
halten sei.
sei. (S.
(S. 85:)
85:) „" .... kann ich
. . . . ich mich ·der der An-
erkeimung nicht
erkennung en~ziehen, daß äußerlich betrachtet alles
nicht entziehen, alles
beim alten allen gebheben
geblieben ist.ist. Ob Ob nicht
nicht gleichwohl eine eine tief-
tief-
g~.eifende innere
greifende innere Veränderung
Veränderung sich sich vollzogen
vollzogen hat, hat, wird
wird
,",'eiter unten
weiter unten besprochen
besprochen werden."
werden." Er konnte konnte nicht
nicht daran
darnn zweifeln,
zweifeln,
·daß
daß . diedi e Welt
''Velt während
während seinerseiner Erkrankung
Erkrmkung untergegangen
untergegangen war, war,
·u nd die
und di e er
er jetzt
jetzt vor
vor sich
sich sah,
sah, war
war doch
doch nicht
nicht die
die nämliche.
nämlich e . .
422 11. ra nl,t!11 gesell ichl cn
Krankengeschichten

Eine solche
Eine solche Weltkataslrophe
WeltkatflSll'ophc während
wtihrcnd des
des stürmischen
stünnischcn Stadiums
StadiumS
1
der Paranoia
der Paranoiü ist auch
auch in
ist 1n anderen
an deren Krankengeschichten
Krnnkcngeschichtcn nicht nicht selten.
selten.'
Auf dem
Auf Boden unserer
rlcm Boden 1\ uITns51111g von
unserer Auffassung yon Libidobesetzung
Libidobesetzung wird wird
uns, wenn
uns, wenn wir ,,,ir uns
uns von \:Vcrtun g der
oeT Wertung
VOll der der anderen
imoercn Menschen
Menschen als als
"flüchtig hingemachter
„flüchtig hingemach ter Männer"
lVJiinncr" leiten
leiten lassen,
lassen, diedie Erklärung
Erklärung dieserdieser
Katastrophen nicht
Katastrophen nich t schwer."
schwer.!: Der Kranke Kranke hat htlt den
elen Personen
P erso nen seiner
seiner
Umgebun g und
Umgebung und derder Außenweif,
Au ßen welt überhaupt
iiberl1ilUpt die die Libidobesetzung
Ll lJidobel'ietzung
entzogen, die
entzogen, die ihnen
ihnen bisher
bishel' zugewendet
zugewendet war; diJmit ist
Wtll"; damit ist alles
alles für
für
ih n gleichgültig
ihn gleichgultig und be7.1cbungslos geworden und muß durch
und beziehungslos durch
ei ne sekundäre
eine sekundürc Rationalisierung
Rntionillil'i iel"ung alsals „hingewundert,
" hingewuml t:rl, flüchtig
flü chtig hin-
hin-
gem acht" erklärt
gemacht" crkliirt werden.
·w erden. Der D er Weltuntergang
vVcltllntergnng ist 1st die
die Projektion
Projektion
dieser innerlichen
dieser il1ucrl iche n Katastrophe;
Kt1tnstrophc ; seine su bjektivc Welt
seine subjektive Vvch ist ist unter-
unter-
gcgangen, seitdem er
gegangen, er ihre ~eil1 c Liebe
ihre seine Liebe entzogen hilt. 55
cn tzogclI hat.
Fluche, mit
Nach dem Fluche, mi t demdClIl Kaust
FiltlSt. sich
Si<:!l von de i' Welt
YOII der \Vclt, lossagt,
losSagt,
singt der
singt der Geisterchor:
Geisterchor:
Weh!
W eh! Weh!
'Weh!
Du hast
hast sie
Sil' zerstört,
zCl's,iit'l,
«lieschön.~ Welt,
,He schöne Weh.
mit mächtiger
mit mächtigrr Faust
F.1US11
liic stürzt,
sie sie :l.crWlll
stiil'7.t . sie zerfallt 1
Ein Halbgott
Halbgott hhat
l'.in at sie
sie zel'schlagen!
zerschlagen!

J\'likhtiger
Mächtiger
eier El'clcllsöhm',
der Eidensöhne.
Präch lig:er
Prächtiger
halle sie
haue wi eder.
sie wieder.

in
in deinelll
deinem Bu seJl h,'1UC
Busen baue ssie
.. ' aauf!
uf!

I)
i) Eine anders moti,'ierte
motivierte Arl, Art: des ., 'Vcltllnter~ilnges" ko
„Weltunterganges" kommt
mmt auf Auf der der HHöhe der
öbo der
Liehesckstn!c zustande ('Vngncrs
Liebesekstase 2,ust:ll1dc (Wagners 'l'ristnn
Tristan lind und Isolde); ]licr ungt nicht
hier saugt nicht dus Ich.
das Ich,
sondern das das eine
eine Objekt alle alle der Außenwelt ~cscllenlth~n
geschenkten Bc!c hnngen IlUf,
Besetzungen auf.

2) Vgl. Abraham, Di(~


2) "gI. psychosexucllcn Differell1;cll der Hy!teric und der
Die p!)'choscxucllcn Differenzen der Hysterie und Dementia
der Dementia
praecox. Zcntralbl. r,
praecox. Zentr.11hl. f. Nc-r\'c-nh.
Nervcnh. IImlund Pf)'ch" 1908. -
Psych., 1908. - Jung, Zur Psychologie
Zur P"ychologie der der
Dem
Dementia enti3. prnecox.
praecox. 19°7,
1907. - — ~Il
In dc
der~ _ kurzen
lnlJ:%cJl Arheit von Ab
Arbeit \'011 ro.!IIl%~ I ~.s~~
Abraham sind fast C:(Je
alle
v,'e~entlichen
wesentlichen GC$ich',p\IIll:lc
Gesichtspunkte dieser dieser Studie fiberüber den Fall Sehreber
Scbreber cnthnltcn.
enthalten.

3) YieUeicht~ die Libidobc~c~~lIni.


Libidobesetzung, -;ol~dc;u do ;l;7i~;
- 5) Vielleicht nicht nur dit! sondern das Interesse iibcrhaupt, wo
überhaupt, also
»ncii die
allel! die vom leh Ich aausgehenden
li ~sel,ctl(lcn B('sd'tllngctl.
Besetzungen. Siehc Siehe ,,"ci tel' unten
weiter un i rn die die Di~kll 95ion
Diskussion
it'Ser Fr3g~.
tJdieser Frage.
Über einen
Über c"lIell autobiographisch b~schriebe ru:n Fall
aUlobiograph isch beschriebenen Fall von Paranoia
von Paranoia 425

.Und
Und der der Paranoiker
Paranoiker baut bau l sie
sie wieder
wieder auf,auf, nicht
nicht prächtiger
prächtiger zwar,
zwar,
aber wenigstens
aber w enigstens so, so, daßdaß erer wieder
wi eder in in ihrihr leben kann. Er
leben kann. Er baut
baut
sie auf
sie nuf durch
durch die die Arbeit
Arbeit seines Wahnes, Was
seines Wahnes. Was wirwir fürfür diedi e
Krankheitsprodu k tiol1 halten,
Krankheitsproduktion halt e n, die Wahnbildung
die VVah nbildung ist in ist in
vV irkll c hkeit der
Wirklichkeit d er Heilungsversuch,
H e ilungsve rsur.h, die di e Rekonstruktion.
Rekonstruktion.
geli ngt nach
Diese gelingt
Diese nach der Katastrophe mehr
der Katastrophe mehr oderoder minder gut, nie-
nllllder gut, me·
mals völ%$
völl.ig; eine
eine „tiefgreifende innere Veränderung"
" ti efgreifende innere nach
Veränderung" nach deu den
mals
Schl'cbers hat
Worte n Schiebers
Worten sich mit
h at sich der Welt
mit der vollzogen. Aber
\'Velt vollzogen. Aber derder
Mensch hat h at eine
eine Beziehung
Beziehnng zu zu den Personen und Dingen
den Persollen und Dingen der der
Mensch
~;clt wiedergewonnen,
Welt wi edergewonnen, oft oft eine
eine sehr intensive, wenn
sebr intensive, wenn siesie auch
auch
feindlich sein
feindlich sein mag,
m ag, die
die früher erwartungsvoll zärtlich
früher erwartungsvoll war. Wir
zärtlich war. ""Vi ..
werden also n1so sagen: der eigentliche V er~!äng~~,lJ g.e~!:g~l~K...~~~t~§.hJ
sagen: der^eigentliche Verdrängungsvorgang besteht
werden
in einer
in einer Ablösung
Ablösung der L!~~~
der Libido von . vorher

geliebten Personen
yorher_.ß'I?~~~~,~~~~~!~n -
und Dingen. Er
unTÖingen. Er-~~ieht
vollzieht sich stumm; wir er halten keine Kunde UO+^t.
sich stumm; wir erhalten keine Kunde
von ihm, sind genötigt,
vonThnTsind genötigt, ihn ihn aus~us den nachfolgenden Vorgängen
den nachfolgenden Vorgängen
zu erschließen.
zu erschließen. Was sich sich uns lärmend bemerkbal' macht,
lärmend bemerkbar macht, dasdas ist
ist
der Heilungsvorgang,
Heilungsvorgang, der der die Verdrängung rückgängig
die Verdrängung rückgängig macht macht
der
und Libido wieder
die Libido ihr verlassenen zurück-
Personen zurück-
verlass enen Personen
und die wieder zu den von ihr
führt. Er Er vollzieht
vollzieht sichsich beibei der
der Paranoia
Paranoia auf auf dem
dem W Wege der
ege der
führt.
Projektion. unter-
innerlich l.ultel'-
Projektion. Es war)' nicht richtig zu sagen,
Es \\'01 nicht richtig sagen, diedie innerlich

außen projiziert; wir sehen


sehen
drückte Empfindung
drückte Empfindung w erde nach außen
werde projiziert; wir
wieder-
außen \vieder-
vielmehr ein~
vielmehr ein, daß das das innerlich Aufgehohene
Aufgehobene von von außen
Projektion,
kehrt. Die
kehrt. Die gründliche Untersuchung des Prozesses der der Projektion,

die hierüber
uns hierüber
die wirwir auf
auf einein anderes 1\1a1Mal verschoben haben, ,,\lird wird uns
die
die letzte
letzte Sicherheit
Sicherheit bringen.
bringen.
Nun
Nun aberaber wollen
wollen 'wir wir nicht
nicht unzufrieden
unzufrieden sem, sein, daß uns die
daß uns die

neugewonnene
neugewonnene Einsicht Einsicht zu zu einer
einer Reihe
Reihe von von weiteren Diskussionen
weiteren Diskussioneu

nötigt.
nötigt.
1) Die n~ichste
1) Die nächste Erwägung
Erwägung sagt sagt uns,
uns, daßdaß eine Ablösung de.
eine Ablösung der!'
Libido
Libido wed weder ausschließlich bei
er ausschließlich bei derder Paranoia vorkommen
Paranoia vorko mmen noch noch
dort,
dort, wo wo siesie sonst
sonst vorkommt,
vorkommt, so so unheilvolle
unheilvolle Folgen haben kann.
Folgen haben kann.
Libido derder
Es ist
Es ist sehr
sehr wohlwohl möglich,
möglich, daß daß di e Ablösung
die Ablösung der der Libido

wesentlich
wesentliche e und und rregelmäßige
e-gelmäßige Mech anismns elner
Mechanismus einer jeden Ver-
jeden Ver-
424 KrankengeJchichten
Krankengeschichten

drängung ist
drängung ist;; wir
wir wissen
wissen nichts darüber, solomge nicht di
solange nicht e
die
anderen
anderen VerdrängungsaffektioneIl
Verdrängungsaffektionen einer analogen Untersuchung
unterzogen
unterzogen worden si nd. Es ist
sind. sich er, daß wir im llormillen
ist sicher, normalen
Seelenleben (und nicht nur ln in der Trauer) beständig beständig solche
solche
LosJösungen der
Loslösungen der Libido von P ersonen oder anderen
Personen nnderen Objekten
vollziehen,
vollziehen, ohne dabeidabei zu erkrilllkell.
erkranken. VVcnn Wenn FaustFaust sich
sich von der
Welt mit jenen Verfluchungen lossagt, so
Vtlelt so resultiert
resultiert daraus keine

Paranoia oder
Paranoia oder andere Neurose, sO"1.lderll eine besondere
Neurose, sondern besond ere psychische
psychische
Ges8mtstimmung. Die Lihidolüsl1ng
Gesamtstimmung. Libidolösung on an und für für sich
sich kann alsoalso

nichl das
nicht Pathoge ne bei der Paranol
das Pathogene seilI, es
Paranoia.. sein, eines be-
es bedarf eines be-
l'onde ren Charakters,
sonderen Charnkters, der der die
di e paranoische
paranoisch e AbWsung
Ablösung der Libido
von anderen ArteArten n des
des nämlichen
niimlich en Vorganges unterscheiden
unterscheiden kann.
Es ist
Es ist nicht
nicht schwer,
sclnver, einen
einen solch en Charakter in
solchen in Vorschlag
Vorsching zu
bringen vVe1ches ist
bringen.. Welches ist die weitere
'w eitere Verwendung
Ven-, 'endullg der eier durch die die
Lösung frei gewordenen Libitlo?
frei gewordencn Norm.llerweisc suchen
Libido? Normalerweise such en wir so- so-

fort eeinen
inen Ersatz.
Ersatz für für die
die aufgehobene
ilufg ellObclle Anheftung;
Anh cfl ung ; bisbil' dieser
Ji eser
Ersatz geglückt
Ersatz geglückt ist,
ist, erhalten
erhalten wirwir die
die freie
frcie Libido
Libido in in der Psyche
Psych e
sch"vcbend, wo sie
schwebend, Span nungen ergibt
sie Spannungen ergib t und1llHI die Stimmung
Stimmung be- be-
<//*' einflußt;
einflußt; in
in d.r Hysteri.
der ,'.rwandelt
Hysterie verwandelt 'iclL..der....E!l.ijei~jbjdo'
sich der befreite Libido-
• [jtC betrag
betrag in
in kUrperlichc
körperliche In ~~~:~.~i2!?!!! __oder
Innervationen odc!..._i!L.~~.~g~!: _ Bei
in Angst. Bei der
der
Paranoin
Paranoia aberaber- haben wir ein cin klinisches dafü r, daß
klinisches Anzeichen dafür,
die dem Objekt
die Objekt entzogene
entzogene lLibido
..ihido einer bcsonderell Verwendung
e in er besonderen
zugeführt vo.ird. Wir
zugeführt wird. 'Vir erinnern
erinnern uns daran, daI·nn, daß die
die meisten
m eisten Fälle
Fälle
von Paranoia ein
von Paranoia Stück Größenwahn
ein Stück Größellwahn zeigen,zeigen, und daß der
der Größen-
wahn fürfü r sich
sich allein
nIlein eine Paranoia
P nrnnoin konstituieren kann. Daraus Daraus
woll en wir
wollen wir schließen,
schließen, daß die die frei
frei gewordene
gcwordcnc Libido
Libido bei
bei der
Paranoia zum
Paranoia z.um Ich Ich geschlagen, lchvergrößerung verwendet
geschlngen, zur Ichvergrößerung
wird. Damit ist
wird. Entwicklung der
ist das aus der Entwicklung Libido bekannte
der Libido bekannte
Stadium
Stadium des Nal'7.ißmus wieder
des Narzißmus wieder erreicht,
erreicht, in das eigene
in welchem das eigene
Ich das
Ich das einzige
einzige Sexualobjekt
Sexualobjekt war.war. Dieser klinischen
klinischen Aussage
Aussage wegen
nehmen
nehmen wirwir an,an. daß
da ß die
di e Paranoischen
Pnri\noischen eine eine Fixierung
Fixierung im Narziß-
Narziß-
mus mitgebracht
mitgebracht haben, hnben, und
und sprechen
sprech en wir ans, daß der Rück-
wir aus, Rück-
schritt von
schritt von der der sublimierten
sublimierten Homosexualität
Homos ex unlität bis bis zum

f"", 4,(. "'~, f?v.; ~ i!..- I ~.


"r""c.. ;.,~...(' .
aber einen
Über einen autobiographisch
autobiographisch beschriebenen
beschriebenen Fall
Fall von
von Paranoia
Pamnoia 425

Narzißmu s den
Narzißmus den Betrag
Betrag derder für
für die
dje Paranoia
Paranoia charakteristischen
charakteristischen
Regre ssion angibt.
Regression angibt.
2) Eine
2) Eine gleichfalls naheliegende Einwendung
gleichfalls naheliegende Einwendung kann kann sich
sich auf
auf die
die
Krankengeschichte Schrebers
Krankengeschichte Schrebers (wie (wie auf
auf viele
viele andere)
andere) stützen,
stützen,
indem sie
indem sie geltend
geltend macht,
macht, daßdaß der
der Verfolgungswahn
VeIfolgungswahn (gegen(gegen Flechsig)
Flechsig)
llnverkennbar früher
unverkennbar früher auftritt
auftritt als
als die
die Phantasie
Phantasie des des Weltunter-
'Veltunter-
ganges, so
ganges, so daßdaß die angebliche Wiederkehr
die angebliche Wiederkehr des des Verdrängten
Verdrängten der der
VerdrÄngung selbst
Verdrängung vorherginge, was
selbst vorherginge, offenbar widersinnig
w as offenbar widersinnig ist.ist.
Diesem Einwand zuliebe
Diesem Einwand zuliebe müssen wir wir von
von der allgemeinsten Be-
der allgemeinsten Be-
trachtung zur
trachtung zur Einzelwürdigung
Eil1zelwürdigung der der gewiß
gewiß sehr viel komplizierteren
sehr viel komplizierteren
realen Verhältnisse
realen Verhältnisse herabsteigen.
h erabsteigen. DieDie Möglichkeit muß
Möglichkeit muß zugegeben
zugegeben
werden, daß
werden, daß eine
eine solche
solche Ablösung der Libido ebensowohl
der Libido ebensowohl eineeine
partielle, ein
partielle, ein Zurückziehen
Zurückziehen von einem einzelnen Komplex,
einem einzelnen Komplex,wie wie
eine allgemeine
eine aIIgem eine sein sein kann. partielle Lösung
kann. Die partielle die bei
dürfte die
Lösung dürfte bei
weitem hhäufigere
weitem äullgere sein
sein und diejenige,
diejenige. die die allgemeine
die die aIlgemeine einleitet,
einleitet,
weil sie
weil sie jaja durch
durch diedie Einflüsse des Lebens zunächst allein moti-
Einflüsse des Lebens zunächst allein mOli-
vlcrt wird.
viert ,,-Ud. Es Es kann
kann dann bei partiellen Lösung
bei der partiellen Lösung bleiben oder
bleiben oder
di~clbe zu
dieselbe zu einer vervollständigt werden,
einer allgemeinen vervollständigt werden, die die sich
sich

dürch den
durch den Größenwahn auffällig auffällig kundgibt.
kundgibt. Im Im Falle
Falle Schrebers
Schrebers

mag die
mag Ablösung der Libido von der
die Ablösung der Person immerhin
Flechsigs immerhin
Person Flechsigs
das
das Primäre
Primäre gewesen sein; sein; ihr folgt
folgt alsbald der Wahn nach, nach,
welcher
welcher die die Libido ,,,,·jeder
wieder zu zu FlechsigJmi!}. ~~g!!.~~_em Y..?!.~eichen
Flechsig (mit negativem Vorzeichen
aJs
als . Marke
Marke der stattgehabten Verdrängung) zurückführt zurückführt und und so so

das ,~r
das Werkerk der
der Verdrängung aufhebt. Nun bricht Verdrängungs ~
bricht der Verdrängungs-
~ampf
kampf von neuem los, los, bedient
bedient sich
sich aber diesmal stärkerer
stärkerer Mittel;
Mittel;

in
in dem Maße, als als das.
das umstrittene Objekt das wichtigste in in der
der
Außenwelt wird wird,t einerseits
einerseits alle
alle Libi.do
Libido an sich ziehen
ziehen will,
will, and er-
ander-
seits
seits alle
alle Widerstände gegen sich sich mobil macht, wird wird der Kampf
der Kampf
ums
ums einzelne
einzelne Objekt mit einer allgemeinen Schlacht vergleichbar, vergleichbar,

in
in deren
deren Verlauf
Verlauf sich der Sieg der Verdrängung durch
sich der durch diedie Über-

y..eugung
zeugung ausdrückt,
ausdrückt, die die Welt
Welt seisei untergegangen
untergegangen und das das Selbst
Selbst

allein
allein übrig
übrig geblieben.
geblieben. Überblickt man man diedie kunstvollen
kunstvollen Konstruk-
Konstruk-
tionen,
tionen, welche der Wahn Schrebers
der Wabn Schrebers aufauf religiösem
religiösem Boden
Boden aufbaut
aufbaut
426 Krankengeschichten

(die Hierarchie
(die Hierarchie Gottes
Gottes —
- die geprüften
die geprüften Seelen
Seelen —
- die Vorhöfe
die Vorhöfe:
des
des Himmels - den
Himmels — den niederen
niederen und und den den oberen
oberen Gott),
Gott), so
so kann
kann
man
mnn rückschließend ermcsseu, welcher
riickschlicßend ermessen, welcher Reichtum Heic:htum von Subli-
VOll Subli-

mierungen durch
mierungen durch die Ki'l.tastrophe der
die Katastrophe flllgemeinen Libidoablösuiig
der allgemeinen LihidoiJhlösu!l{;
zum
zum Einsturz
Einsturz gebracht
gebracht worden war. '\ \"ill' ,

3) Eine
3) Eine dritte
dritte Überlegung,
Überlegung, die die sich sich auf nur denden Boden
Boden der hier
hier
t:ut\yjckclt.cn Anschauungen
entwickelten AnschclU ungen stellt, wirfL die
steBt, wirft die Frage nuf, ob
Frage auf, ob wir die
wir die
allgemeine AlJlösllng der
allgemeine Ablösung Libido von
der Libido VOll der Außenwelt als
dCJ' Außenwelt als genügend
genügend
wirksam annehmen sollen,
wirksam sollen, um aus au~ ihr ihr den ,,'VVeltuntcrgang" zu
dem „Weltuntergang" zu
(:rklären, ob
erklären, ob nicht
\licht in
in diesem Falle
Fall e die festg-ehilhenen Ichbesetzungen
di e festgehaltenen Jchhesctzllugen
müßten, um
hinreich en müßten,
hinreichen mn den den Rapport
H.apport mit mit. der nufrecht
eIer Außenwelt aufrecht
zu
ZII halten. M<11l müßte
halten. Man müßte dann
(Interesse aus
dal1l1 entweder
e ntweder das, wa~ wir
(las, was
cr(Jtisc.~~cr~.....~.Qll~I1enJ_J..~(]iß~c~l,
flU S erotischen
, -
wh, Libidobe-
Libidobe-

mit dem
setzung (Interesse
Mtzung
Interesse überhaupt
Interesse
---
übcrlwup t zusammenfallen
:t.lIsammenfnll c n lassen
Quellen) heißen, mit
l.. ssen oder die Möglichkeit
oder die lVlöglichkeit
in Betracht
in Betracht ziehen, d"ß eine
liehen, daß eine ausgiebige
ausgiehige Störung SWrllng inill der
der Unter-
Unter-
bri ngung der
bringung der Libido
Libido auch eine ei ne entsprechende
entsprechende Störung Störung in in den
den
Jchbesetzllngen
Ichbesetzungen lndu~ieren
induzieren Nun
kmJJl.
kann.
NUll sindsind dies Probleme, zu
di es Probleme, 7.U

deren Beantwortung wir


deren wir noch ganz hilfl Q~ und
gnm', hilflos Ilnd ungeschickt sind.
\.lllbcschjckt sind.
Könnte n wir von einer gesicherten Trieblehre
Könnten Trieblehre ausgehen,
ausgehen, so so stünde
slünde
es anders.
es <Inders. Aber inin Wahrheit
vVahrheit verfügen wir über ül)cr nichts
nichts dergleichen.
tl crglcicllell.
fassen den Trieb als
Wir fassen als den Grenzbegriff des Somatischen gegen
deli GrenzhchTrifi' gegen
das Seelische, sehen m
das Seelische, in ihm den deli psychischen Repräsentanten
H epl'liscntantell
organjscher Mächte und nehm
organischer nehmen populäre lJJllCl'Scheidullg
en die )JopllHirc Unterscheidung
von Icbtrjebel1 Sexuilltrieb an,
Ichtrieben und Sexualtrieb nn, die
die uns mit. der
UIlS mit. der biologischen
biologischen
Doppelstellung des des Einzelwesens, welche sei lle eigcllu
seine eigene El'lwltullg
Erhaltung
die der
wie die GatllUlg anslreht,
der Gattung anstrebt, iiucrcinzustimmcJI
übereinzustimmen scheint. ~h e iul. Aber
Aber
alles Weitere sind
alles Konstruktionen, die wir
sind Konstruktionell, wir c mfstell cn und auch
aufstellen auch
bereitwillig
bereitwillig wieder fallen lassen, um uns in
fallen lassen, in dem Gewirre der der
dunkleren seelischen urientieren, lind
seelischen Vorgänge zu orientieren, und ",ir
wir erwarten
erwarten
gerade von psychoanalytischen UntersuchungeIl
Untersuchungen übnr über krankhafte
krankhafte
Seelenvorgäuge,
Seelenvorgänge, daß sie sie uns gewisse Entscheidunge)l
Entscheidungen ill in den Fragen'
Fragen
der Trieblehre aufnötigen werden. Bei Bei del'
der Jugen
Jugend d und Vereinzclung
Vereinzelung
solcher Unlersuchungen
Untersuchungen 'tann kann diese
diese Er' w artung noch nicht
Erwartung nicht Er-
Er-
Ober einen
Über einen autobiographisch
autohiographisch beschriebenen
beschriebenen Fall
]lall von Paranoia
""OlL Paranoia 427

füUung gefunden
füllung gefunden haben.
haben. Die
Die Möglichkeit
Möglichkeit von
von Rückwirkungen
Rückwirkungen
der Libidostörungen
der Libidostörungen auf
auf die
die Ichbesetzungen wird man
Ichbesetzungen wird man soso wenig
wenig
von der
von deI' Hand weisen dürfen
H and weisen dürfen wie die Umkehrung
wie die Umkehrung davon,
davon, die
die
sekundnre oder
sekundäre oder induzierte
induzierte Störung
Störung der
der Libido
Libidovorgünge durch ab-
Vorgänge durch ab-
norm e Veränderungen
norme Veränderungen imim Ich.
Ich. Ja,
Ja, es
es ist
ist wahrscheinlich,
wnhrscheinlich, daß
daß
Vorglinge dieser
Vorgänge dieser Art den unterscheidenden
Art den unterscheidenden Charakter
Charakter der
der Psychose
Psychose
<1usmachcn.
ausmachen. Was hievon
Was hievon für
für die
die Paranoia
Paranoia in Betracht kommt,
in Betracht kommt,
wird sich
wird sich gegenwärtig
gegenv.ärtig nicht
nicht angeben lassen. Ich
lassen. Ich möchte
möchte nur
nur einen
einen
einzigen Gesichtspunkt
einzigen Gesichtspunkt hervorheben. Man
Ma.n kann nicht behaupten,
kann nicht behaupten,
daß der Paranoiker
daß der Paranoiker sein
sein Interesse der Außenwelt
Interesse von der völlig zu-
Außenwelt völlig zu-
riickgel.ogen hat,
rückgezogen bat, auch
auch nicht
nicht auf der Höhe
auf der uer Verdrängung,
Höhe der Verdrängung, wie
wie
man es
man cs etwa
etwa von trewissen anderen Formen von
von gewissen
c
hanuzinatorisch~n
" on halluzinatorischen
beschreibeu muß
P!>ychOSCll beschreiben
Psychosen m.uß (Meynerts Amentia). Er
(Th1eynerts Amentia). Er nimmt
nimlnt diedie
Außenwelt wahr,
Außenwelt wahr, er
er gibt
gibt sich Rechellschaft über
sich Rechenschaft ihre Veränderungen,
über ihre Veränderungen,
durch ihren
wird durch
wird ihren Eindruck Erklnrullgsleistungen angeregt
Eindruck zu Erklärungsleistungen angeregt (die
(die
~,flüchtig hingemachten"
„flüchtig hingemachten" Männer), und und darum
darum halte
halte ich es für
ich es für
weitaus wahrscheinlicher, daß seine
seine veränderte
veränderte Relation zur Welt
Relation zur " ' eh
weitaus wahrscheinlicher,
allein
allein oder
oder vorwiegend
vorwiegend uUl'ch
durch den Ausfall des Libidointeresses zu
Ausfall des Libidointeresses Zu

erklären
erklären ist. ist.
4) Bei den
den nahen Beziehungen der Paranoia zur
der Paranoia zur Dementia
Dementia
4) Bei
praecox
praecox kann kann man der der Frage nidlt
nicht <l us'\-veichen, ,,,"'ie
ausweichen, wie eineeine solche
solche

J\uffassung
Auffassung der der ersteren
ersteren Affektion auf die der letzteren zurück- zurück-
,,.wirken
... irken In1.lB.
muß. Ich Ich halte es es für einen wohlberech tigten Schritt
wohlberechtigten Schritt

Kraepe1ins,
Kraepelins, vieles, vieles, was man vorher Paranoia geheißen hat, mit mit
der
der Katatonie und anderen Formen zu einer Deuen neuen klinischen
klinischen

Einheit
Einheit zu verschmelzen, für ...welche "elche der Name Dementia }Jraecox praecox
allerdings
allerdings besonders ungeschickt gewählt ist. ist. Auch gegen.gegen diedie

Bleulersche
Bleuler sehe Bezeichnung des des gleichen Formenkreises als als Schizo-
Schizo-

phrenie
phrenie wtire wäre einzuw enden, dnß
einzuwenden, daß der Name nur unnn dann gutgut brauchbrtr
brauchbar
erscheint,
erscheint, 'Nenn wenn man man sich
sich anan seine "Vortbeueutung
Wortbedeutung nidlt nicht erinnert.
erinnert.

Er
Er ist sonst allzu
ist SOnst allzu präjudizicrlich,
präjudizierlich, im]em
indem er er einen
einen theoretisch
theoretisch

postulierten
postulierten Charakter zur zur Benennung
Benennung verwendet, überdies einen
verwendet, überdies einen

solchen, welcher
wIchen, welcher der Affekt ion nicht
der Afl'ektion zukommt und
ausschließend zukomn1t
nicht ausscllließeml und
428 Krd nl.-etll;eu h ie h tell
Krankengeschichten

Lichte anderer
1m Lichte
im Anschnuungcn nicht
tlllderer Anschauungen ni cht für de n wesentlichen
für den weselI tli chen
erkHirt werden
erklärt werden kann.
knnn, Es
Es ist
ist aber
aber im
im ganzen
ganzen nicht
nicht sehr
sehr wichtig,
wichtig,
wie man
wie man Krankheitsbilder
Kra nkheitsbilder benennt.
benennt. Wesentlicher
We."ientlicher erschiene
erschiene esmir,
es mir,

di e Paranoia
die Parnnoia als
als selbständigen
selbstiindigen klinischen
klini schen
T ypus aufrecht
Typus aufrecht zu
zu halten,
h olten,
auch wenn
auch wenn ihr
ihr Bild
Bild noch
noch so
so häufig
hiiufig durch
durch schizophrene
schizophrene Züge
Züge
kom pliziert wird,
kompliziert denn vom Standpunkte
wird, denn Standpuukte der
der Libidotheorie
Lihidot heoric ließe
ließe
sie sich
sie sich eine andere
durch eine nndere Lokalisation
LokaEsatioll der
der disponierenden
disponierenden Fixierung
Fixierung
einen andern
und einen andem Mechanismus
Mechnnismlls der
de r Wiederkehr
Wiederkehr (Symptombildung)
(Symptombildung)
der Dementia
von der D emen tia praecox
praecox sondern,
sondern, mit
mit welcher
welcher sie dell Haupt-
sie den Hnupt-
charakter der
charakter der eigentlichen
eigentlichen Verdrängung,
Verdriiugung, die
die Libidoablösung
Libidonblösung mit
mit
R egression
Regression zum Ich,Ich, gemeinsam
gemeiusa m hätte. h 1itte. Ich
Ich hielte
hielte eses für
für das
das
zweckmäßigste, wenn man die die Dementia
Dementia praecoxpmccox mit dem
Pnrap hre ni e belegen
Namen Paraphrenie belcgen wollte,
wollte, welcher,
welcher, an sich unbe-
a n sich
Inhal ts, ihre
stimmten Inhalts, ihre Beziehungen
ß eziehullgell zu der unabänderlich
1I11amilldel'lich be-
be-
nannten Paranoia
nannten Paranoia zum Ausdruck
Ausdru ck bringt
Lringt und überdies
iiberdi es an die in
on die in
ihr aufgegangene
ihr nufgeglln gen e Hebephrenie erinnert.eri ulI ert. Es
Es küme dnhci nicht
käme dabei nicht inin
Betracht, daß dieser
Betracht, dieser Name bereitsbereit$ früher
frUher fürfür anderes
anderes vorge-
vorge-
schlagen wurde,
schlagen wurde, da da sich
sich diese
diese anderen Verwendungen
Ven'\'cndungen nicht nicht
durchgesetzt haben.
durchgesetzt haben.
Daß beibei der
der Dementi
Dementia.. praecox
pt'aceox derdeI' Charakter
Charnkter der Abkehr der der
Libido von der
Libido Außell\\'clt ga
der Außenwelt nz besonders deutlich
ganz deutl ich ist,
ist, hat
hat
Abraham (1. (1. c.) auf sehr eindringliche
c.) eindringliche W eise auseinandergesetzt.
Weise 811scin:lOdergesetzt.
Aus diesem Charakter erschließen erschließell wir die die Venll'nngung
Verdrängung durch durch
Libidoablösung, Die Phase der
Libidoablösung. der stUl"mischen
stürmischen Hnlluzinationcn
Halluzinationen fassen
wir auch hierhier als
als eine d ~ Knmp
ei ne des Kampfesfes der Verdrängung
Vcnlriingung mit einem
H eilungsversuch, der di
Heilungsversuch, e Libido
die Libido wieder zn zu ihren Objekt.en bl'ingen
Objekten bringen
will. In den Delirien
will. Delirien und m otorischen Stereotypien der Krank-
motorischen Krnnl~­
heit hat
hat Jun
Jung g mit außerordentlich
außerordentlichem em .malytischcm
analytischem Scharfsinn die die

krampfhaft festgehaltenen Reste der cinstigen einstigen Objcktb csetzungen


Objektbesetzungen
erkannt. Dieser vom Beobachter für
erkannt. Dieser für didiee Krankheit selbst
selbst gehaltene
gehaltene
Heilungsversuch
Heilungsversuch bedient sich sich aber ni cht wie bei
nicht bei Pnranoia
Paranoia der
Projektion, so~dcrn
sondern des hallu zi natorischen (hysterisch
halluzinatorischen en) Meclm-
(hysterischen) Mecha-
nismus.
nismus. Dies ist ist der eine
eine derder großen Unterschiede von d<:>r der
Über einen
Über einen autobiographisch
autobiographisch beschriebenen
beschriebenen Fall von Paranoia
Fall von Paranoia 429
4z9

Paranoia; er
Paranoia; er einer genetischen
ist einer
ist Aufklärung von
genetischen Aufklärung von anderer
anderer SeiteSeite
her fähig.
her fahig. DerDer Ausgang
Ausgang der der Dementia wo
Dementia praecox, wo die Affelüion
praecox, die Affektion
nicht allzusehr
nicht aUzuschr partiell
partiell bleibt,
bleibt, bringt
bringt den den zweiten
zweiten Unterschied.
Unterschied.
Er ist
Er ist imim allgemeinen
allgemeinen ungünstiger
ungün stiger als als der
der derder Paranoia;
Paranoia; der der
Sieg bleibt
Sieg bleibt nicht
nicht wie""ie bei
bei letzterer
letzterer der Rekonstruktion, sondern
der Rekonstruktion, sondern
der Verdrängung.
der Verdrängung. Die Die Regression
R egression gehtgeht nicht
nicht nur
nur bisbis zum Narlißmus~
zum Narzißmus,
der sich
der sich in in Größenwahn
Größenwahn äußert, äußert, sondern
sondern bis bis zur vollen Auf-
zur vollen Auf-
lassullg der
lassung der Objektliebe
Objektliebe und Rückkehr zum
und Rückkehr Zllln infantilen Autoerotis-
infantilen Autoerotis-

mus. Die
mus. Die disponierende Fixierung muß
disponierende Fixierung muß also weiter zurückliegen
also weiter zurückliegen
als die der })aranoia, im Beginn
als die der Paranoia, im
Beginn der der Entwicklung,
Entwicklung, die die vom
vom Auto-
Auto-
erotismus zur
erotismus zur Objektliebe
Objektliebe strebt,
strebt, enthalten
enthalten sein.sein. Es ist auch
4
Es ist auch
keineswegs wahrscheinlich,
keineswegs wahrscheinlich, daß daß die homosexuellen Anstöße,
die homosexuellen Anstöße, die die
wir bei
wir bei der
der Paranoia
Paranoia so so häufig, vielleicht regelmäßig finden, in
häufig, vielleicht regelmäßig finden, in
der Ätiologie
der i\tiologie der der weit uneingeschränkteren Dementia
weit uneingeschränkteren Dementia praecox pl"aecox
eine ähnlich
eine ähnlich bedeutsame
bedeutsame Rolle Rolle spielen.
spielen.
Un sere Annahmen über
Unsere über die disponierenden Fixierungen
die disponierenden Fixierungen bei bei
Paranoia
Paranoia und und Paraphrenie
Paraphrenie m achen es
machen ohne weiteres
es ohne weiteres verständlich,
verständlich,
daß ein
daß ein Fall
Fall mit paranoischen Symptomen
mit paranoischen beginnen und
Sym}ltomen beginnen und sichsich
doch zur D
doch zur emenz entw
Demenz ickeln lmnn,
entwickeln paranoide und
daß paranoide
kann, daß und schizophrene
schizophrene
Ersch einun gen sich
Erscheinungen sich in jedem Ausmaße kom
in iedem kombinieren,
binieren, daß daß ein ein

Krankheitsbild
Krankheitsbild wie wie das
das Scbrebers
Schrebers zustande kommen kann,
zustande lwmmen welches
kann, ,,,,'elch es
den
den Namen
Namen einer paranoischen Demenz verdient,
einer paranoischen verdient, durchdurch das Her-
das Her-

vortreten der
vortreten der Wunschph nntasie und
Wunschphantasie und der Halluzinationen
Halluzinationen dem dem
paraphrenen,
paraphrenen, durch durch den den An]aß,
Anlaß, denden Projektionsmechnnismus
Projektionsmechanismus und und
den
den Ausgang
Ausgang dem dem paranoiden
paranoiden Charakter
Charakter R echnung trägt.
Rechnung trägt. Es Es
können
können ja ja inin der Entwicklung
Entwicklung mehreremehrere Fixierungen
Fixierungen zurückge-
zurückge-
lassen
lassen worden
worden sein sein und
und der der Reihe
Reihe nachnach den den Durchbruch
Durchbruch der der

abgedrängten
abgedrängten Libido Libido gestatten,
gestatten, etwa
etwa diedie später
später erworbene
erworbene zuerst zuerst

und
und imim weiteren
weiteren Verlaufe
Verlaufe der der Krankheit
Krankheit dann dann die die ursprüngliche,
ursprüngliche,

dem
dem Ausgangspunkt
Ausgangspunkt näher näher liegende.
liegende. Man Man m öchte gerne
möchte gerne wissen,
wissen,

welchen Bedingungen dieser


welchen Bedingungen dieser Fall
Fall die
die relativ
relativ günstige
günstige Erledigung
Erledigung
verdankt)
verdankt, denn denn m an wird
man wird sich
sich nicht
nicht gerne
gerne entschließen,
entschließen, etwas etwas
so
so Zuf.i.lliges
Zufälliges wie wie diedie "Versetzungsbesserung"
„Versetzungsbesserung", , die
die mit
mit dem dem Ver-Ver-
45° K ranlwllgcschichlL'1I
Krankengeschichten

lasscn
lassen dcr Flechsigschen AnstalL
der Flechsigschen Anstalt eint r,,', ' ..allein
eintrat,' Bei n fü fürr den Ausgan
Ausgang g
verant\vortlich zu machen. Aber unsere
verantwortlich unsere lIlJ7.uHingliche
unzulängliche Kenntnis
der intimen Z Zusammenhänge
usam mcnhiingc in dieser Kri'l1lkengc!=chi
in dieser Krankengeschichte chte macht
die Antwort auf diese diese iUlCl'CSSontc
interessante Frngc unnl üglich. Als
Frage unmöglich. Als Ver-
mutung könntekönnt e man hin stelle n, dnß
hinstellen, daß die wesentlich llositi
die wesentlich yc
positive

Tönung des des Vaterkomplexes, das dns in in dcr Hcalitiit späterer JOlhre
der Realität Jahre
wahrscheinlich
wahrscheinlich ungetrübtc
ungetrübte Verhtil1.lIis
Verhältnis zu einem eillem vor tl'emichcn Vater,
vortrefflichen Vater,
die Versöhnung mit der
die der homosexuellen Phantasie Ph antasie und damit d<lmit den
heilungsartigen Ablüuf
heilungsartigen Ablauf ermöglicht }ml. hat.

Da ichich weder die die Kritik fürchte no noch ch dic Sclb!'1.kritik scheue,
die Selbstkritik scheue,
habe ichich kein Motiv, die Erwähnung cilwr
die Erwiilmullg einer Ähnlichkeit ".ll ver-
zu ver-
meiden, die vielleicht unsere Libi
die vielleicht dothco1'ic im Urteile
Libidotheorie Urteilc vieler
\-ic]cr Leser
Leser
schädigen '\wird.
... ird. Die durch dUl'ch Vcnlichillug
Verdichtung von VOll Sonnenstrahlen,
Nervenfasern und SamcnDidcn
Nervenfasern "GoLtesstl'all1el1'c
kOInJJonic rl.ClI „Gottesstrahlen"
Samenfäden komponierten
Schrebers silld
Schrebers eigen Llicll ni
sind eigentlich chts anderes
nichts an deres als di e dinglich
a ls die dinglich darge-
stelltell, nach außen
stellten, <lußen projizierten
projizierten Libidobesetzungen
Libidobcsct7.ungen und verleihen YCl'lcihen
seinem Wahn eine ei ne auffallige
auffallige Übereinstimmung
Ühcrcinstim nmng mit mit unserer
unscrer Theorie.
Theorie.
Daß die \"relt untergehen
die Welt untergeh cn muß, muß, weil das eIns Ichl ch desdes Kranken alle alle
Strahlen an
Strahlen sich zieht,
a11 sich zieh t, daß er später
spiilcr während
wiihrclld des des Rekonstruktions-
ß.eko nslruktions-
vorganges ängstlich
nngstlich beso rgt sein
besorgt sein muß, daß Gott nicht
dilß Gott nicht diedie Strahlen-
Strahlcll-
verbindung mit ihm löse,
verbindung löse, diese
diese und manche mün che andere (ludere Einzelheiten
EinzelhcitclI
der Sc1u'cberschcn VVilhnhildung
dcl' Schreberschen Wahnbildung klingen Idingcll fast fas t. wie clldopsychische
wi e endopsychische
Wahrnehmungen
\Vahrnehmungcn der Vorgänge, Vorgkinge, deren deren Annahme
Annahmc ich hier einem
ich hier einem
Verst~ndnj s der
Verständnis der Paranoia
Paranoin zugrunde gelegt habe. Imbc. Ich Ich kann aber über
dal' Zeugnis
das Zeug nis eines eines Freundes und Fachmannes Fachmnllllcs dafür dafür vorbringen,
vorbringen,
daß ichich die
die Theorie der der Paranoia
Parn lloia entwickelt
entwickelt habe, ehe mir der der
Inhalt des
Inhalt des Schreberschen
Schrebcl'Sch cn Buches Buches bekanntbekunnt war. ",·nr. Es Es bleibt
bleibt der
der
überlassen, zu entscheiden,
Zukunft überlassen, ell Lsch eiden, ob in in der Theorie mehr
der Theorie m ehr
Wahn enthalten
enth alten ist, ist, als
als ich mücht~, oder
ich möchte, oder in in dem Wahn Walm mehr m ehr
vVahrheil, als
Wahrheit, als andere
andere heute
heule glaublich
g li'lUhlich finden.
finde n.

~)
1) VgL
Vgl. Riklin. Über
Eiklin, Verset1ungsbl'~Sf'nlUg ... n. Psychiatrisch-neurologische
Ober Versetiungsbesseningen. P'yclliolrisch'llt'urologische Wochen-
" 'och cn-
::chrift 1905,
schrift 1905. Nr.
Nr. 16—18.
16- 18.
Über einen
Über einen autobiographisch
autobiographisch beschriebenen
beschriebenen Fall
FaU von
von Paranoia
Paranoia 451
40'
Endlich möchte
Endlich möchte ich
ich diese
diese Arbeit,
Arbeit, die
die doch
doch wiederum nur ein
wiederum nur eln
Bruch stück eines
Bruchstück eines größeren
hITößeren Zusammenhanges
Zusammenhanges darstellt,
darstellt, nicht
nicht be-
he-
s.chließen, ohne
schließen, ohne einen
einen Ausblick
Ausblick auf
auf die
die beiden
beiden Hauptsätze
Hauptsätze zu zu
g eben, auf
geben, auf deren
deren Erweis
Erweis die
die Libidotheorie
Libidotheorie der
der Neurosen
Neurosen undund
Psychosen hinsteuert,
Psychosen hinsteuert, daß
dnß die Neurosen im
die Neurosen im wesentlichen aus dem
wesentlichen aus dem
Konflikte des
Konflikte des Ichs mit dem
Ichs mit dem Sexualtrieb hervorgehen, und daß
Sexualtrieb hervorgehen, daß
ihre Formen
ihre Formen die
die Abdrücke
Abdrücke der
der Entwicklungsgeschichte
Entwicklungsgeschichte der
der Libido—
Libido -
lmd des
und Ichs bewahren.
des Ichs bewahren.
NACHTRAG
NACHTRAG
In der
In der Behandlung
Behandlung der
der Krankengeschichte
Krrmkcngcschicht.c des
des Senatspräsidenten
Scnntspriisidcnten
Schreber habe
Schreber 1mbc ichich mich
midi mit Ab~icllt auf
mit Absicht ei n Mindestmaß
.mf ein MilJ(Jcstmaß vonVOll

Deutung eingeschränkt
Deutung eingeschränkt und unJ darf
tlnrf darauf daß jeder
vertraueIl, daß
e]arauf vertrauen, jeder
psychoantllytisch geschulte
psychoanalytisch geschult e Leser
Leser ausöus dem
dem mitgeteilten
mitgeteilten Material
Material

mehr entnommen
mehr entnom men habenhnben wird,
wird, als
nls ich nu~ rn cklic h ausspreche,
ich ausdrücklich illIssprechc,
daß es
daß es ihm nicht
nicht schwer gcfa1lcn ist,
sc1nv cr gefallen di e Fäden
ist, die des Zusammen-
Fiidcn des Zusammen-
han ges enger
hanges .m7.u~.ichen und Schlußfolgerungen
enger anzuziehen Schlußfolgerungen zu errei chen, die
Zll erreichen, die
ich bloß
ich ande ute. Ein
bloß andeute. Ei n freundlicher
fl'culidlichcr Zufall,
Zufall, der die Aufmerksamkeit
der die Aufmerksnmkeit
anderer Autoren des
anderer des gleichen
gleich en Bandes
B.mdcs auf die Schrebersche
allf die Sehreberseh e Selbst-
Selbst.-
biographie gelenkt
biographie gelenk t hat,
hut, läßt
liißt auch
ilueh erraten, wicvicl noch
e ITClLCIl, wieviel Hoch aus
am; dem
dem
sym bolischen Gehalt der Phnntasir!n
symbolischen Phantasien und lind WallJ1idccn
"Wahnideen des des geist-
geist-
1
reichen Pnr.moikers zu zu schöpfen
sch öpfe n ist.
1

reichen Paranoikers ist.

Eine l.ufrilJige
Eine zufällige Bereicherung lIIei ner KetJlllnJs;sn
meiner Kenntnisse seit der Ver-
seit der Ver-
öffentlichung m
öffentlichung einer Arbeit über Schroher
meiner Schreber hat bat mich nun mllJ in den
in den

Stand
Stand gesetzt,
gesetzt, ei ne sein
eine er wrthnh
seiner Behauptungen bes~c
nften Bclwuptllngen
wahnhaften besserr zu
zu
würdigen 1111dund als
als mythologisch
mythologisch bczichullgsreich
beziehungsreich 1.11 erkennen.
zu erkennen.
Auf Seite
Seite 404
404 erwiihllc
erwähne ich das heso ndere V
besondere e l'hiil tni~ des
Verhältnis Kranken
des Kranken

zur
zur Sonne, die die ich
ich für ein sublimiertes "„Vatersymbol"
ein sublimiertcs Vrtt eJ'Symbol" crkHireu
erklären

mußte.
mußte. DieDie Soune
Sonne sprich
spricht t mimitt ihm
ihm in menschlichen vVorten
in lnemchlicllCll Worten undund
gibt
gibt sich
sich ihm
ihm soso fils ein helebtes
als eill Wesen zu
belebtes 'Vesen erkennen. Er
zu er]wlIllcll. Er pflegt
pflegt

sie
sie zu
zu beschimpfen,
beschimpfen, mit mit Drol!wortcn
Drohworten rtlizlischrcicIJ;
anzuschreien; cr er versichert
versichert

auch,
auch, daß
daß ihre
ihre SlrClblcn
Strahlen vor vor ihm
ihm erLlcichc.m,
erbleichen, wenn wenn CerI' gcg'cn
gegen siesie

I)1) Vgl.
Vgl. Jung.
Jung, \Va ndlllll{! l'n Ulld
Wandlungen und Symbole
Symbole der der Libido.
Libido, JahrblIchr, psychoanalyt. u.
Jahrbuch f. psychollnnTyl. u.

psychopalhol. Fonc1mngen
ps)'chopatho1. Forschungen IJI . ((1911),
III. 1911 ), S. 164 .md
>S. 164 207, Spi
und 207. .·]r,·in. Ot",r
Spielrein, den ppsychi-
tlber den sychi.
sehen
schen Inhalt
Inhalt eines
eines Fnllcs
Falles von
von SchhoJlhrcllic
Schizophrenie IlSW"
usw., cbclldn
ebenda S,S. 5[j(J,
350.
Über e,1ien
Ober einen autobiographisch
autobiographisch beschriebentm
beschriebenen Fall von Paranoia
Fall VOlt Paranoia 435
453
gewendet laut
gewendet laut spricht. Nach seiner
spricht. Nach seiner "Genesung"
„Genesung" rühmt er er sich,
sich,
daß er
daß er ruhig in die Sonne sehen
in die Sonne sehen kann und davon
und davon nur in
in sehr
sehr
bescheidencm Maße geblendet
bescheidenem l\IIaße geblendet vv:ird,
wird, ..was
\"as natürlich früher nicht
nicht
möglich gewesen 'wäre
möglich ...·äre (Anmerkung auf auf S. l59
159 des Schreber-
schen
schen Buches).
An diescs
dieses wahnhafte Vorrecht, ungeblendet in
in die Sonne schauen

zu
zu können, knüpft knüpft nun das das mythologische Interesse
Interesse an.an. Man liestliest

bei
bei S.S. Reinach,t
Reinach, dilß daß die alten Naturforscher dieses Vermögen
1

allein
allein den AdlernAdlern zugestanden, di diee als
als Be,-,vohner
Bewohner der höchsten
Luftschichten zum Himmel, zur Sonne und zum ßlitze Blitze inin be-
be-
~onders
2
sonders innige Beziehung gebracht wurden. wurden.:! Dieselben Quellen
herichten
berichten aber nber auch, daß der Adler seine seine Jungen einer Probe
unterzieht, ehe er sie sie als anerkennt. Wenn sie
legitim anerkennt.
als legitim Sle es nicht
nicht
zustande bringen, in in die
die Sonne zu scha uen, ohne zu
schauen, zu blinzeln,
blinzeln,
\", erden sie
werden aus dem Nest
sie aus Nest geworfen.
geworfen.
Über die Bedeutung dieses dieses Tiermythus kann kein Zweifel sein. sein.
Gewiß wird hier hier den Tieren
Tieren nur zugeschrieben,
zugeschrieben, was bei bei den
,'-'Ienschcn geheiligter
Menschen geheiligter Gebrauch
Gebrauch ist. ist. Was
"Va, der
der Adler mit seinen seinen
J u ngen anstellt,
Jungen anstellt, ist
ist ein
ein Ordale,
Ordale, eine
eine Abkunftsprobe, wie sie sie von
verschiedensten Völkern
oen verschiedensten
den Völkern aus aus alten
alten Zeiten
Zelten berichtet
berichtet wird.
wird. So So
vertrauten die
vertrauten die amIlm Rhein
Rhein wohnenden
wohnenden KeltenKelten ihre
ihre Neugeborenen
den
den Fluten
Fluten desdes Stromes
Stromes an,an, um sichsich zuzu überzeugen,
überzeugen, ob ob sie
sie wirk-
wirk-
lich ihres Blutes
lich ihres wären. Der Stamm der
Blutes wären. der Psyllen
Psyllen im im heutigen
heutigen
Tripolis, der
Tripolis, der sich der
sich der Abkunft
Abkunft von von Schlangen
Schlangen rühmte,
rühmte, setzte
setzte seine
seine
Kinder
Kinder der der Berührung
Berührung solcher
solcher Schlangen
Schlangen aus; aus; diedie rechtmäßig
rechtmäßig
Geborenen wurden
Geborenen wurden entweder
entweder nichtnicht gebissen
gebissen oderoder erholten
erholten sichsich
rasch von
rasch von den
den Folgen
Folgen des Bisses.5 Die
des Bisses. 3
Die Voraussetzung
Voraussetzung dieser
dieser Er-Er-
probungen führt
probungen führt tief
tief in
in die
die totemistische
totemistische Denkweise
Denkweise primitiver
primitiver
Völker hinein. Der
Völker hinein. Der Totem
Totem - das —
das Tier
Tier oder
oder die
die animistisch
animistlsch ge- ge-

Cultes, Mythes
1) Cultes,
1) Mythes et
et Religions,
Religions .T.
T. III,
III, 1908, p. 80.
1908,p. (Nach Keller,
80. (Nach K eIl er, Tiere
Tiere des
des Altertums.)
Altertum s.)
2) An
2) An den
den höchsten
höchsten Stellen
Stellen der
der Tempel
Tempel waren
waren Bilder
Bilder von
von Adlern
Adlern angebracht,
angebracht, mn
um
als
als „magische"
"magische" Blitzableiter zu
Blitzableiter (S. Rein
wirken. (S.
IU wirken. ach, 1.1. c.)
Rcinach, c.)
5) Siehe
5) Siehe Literaturnachweise
Literaturnachwei!e bei
bei Reinach
Reinach 1.1. c.c. T.
T. III
III und
Ilnd T. p. 74.
T. I,I, p. 74.
Freud,
Frel1d, VIII.
VllJ . .,

.=

,i,
434 K ranke.Jlge.schichun
Krankengeschichten

dach te Naturmacht,
dachte Naturmacht, von
von der
der der
der Stamm
Stamtn seineseme Abkunft
Abkunft herleitet
herleitet
- verschont
verschont die di e Angehörigen
Ange hörigen dieses dieses Stammes
Stammes als seine Kinder,
als seine Kinder,
,vie er
wie er selbst
selbst von von ihnen
ihnen als als: Stammvater
Stammvater verehrt verehrt und und eventuell
eventuell
verschont wird.
verschont wird. Wir "Vir sind sind hier hier beibei Dingen
Dingen angelangt,
angelangt, die di e mir
mu'
belllfen erscheinen,
berufen erschei nen, ein psychoannlyli:-:.eh cs Verständnis
e in psychoanalytisches Verstiindnis für für diedi e
Ursprün ge der
Ursprünge der Religion
R eligion zu zu ermöglichen.
cntlöglichen.
Der Adler,
Der Ad ler, der sein e Jungen
der seine J ullgen in di e Sonne
iJJ die SOlllle schauen
sehnlIen läßtläßt und
und
verlangt, daß
verlangt, sie von
dCl ß sie von ihrem
ihre m Lichte
Lichte nicht geblendet werden,
ni cht geblendet . .,'erdell, be- be-
nimmt sich
nimmt sich also
also wie
wi e einein Abkömmling
Ahkömmling der lim' Sonne,
Sonne, der seine Kinder
der seine Kinder
Ahnenprobe unterwirft.
der Ahnenprobe
der unterwirft. Und wenn Schreber
{Jmi wenn Sc hr e h er sich rühmt., sich rühmt,
daß er
daß ungestraft und
er ungestraft ungehlcndcL in
und ungeblendet die Sonne
in die schauen kann,
Sonlle schauen kann,
,
hat er
hat den mythologischen
er den mythologisclH:n Ausdruck Ausdru ck für ~jllc Kindesbeziehung
(H.· seine Kindeshc:t.ichuug
Sonne wiedergefunden,
zur Sonne
zur wiedergefundell, hat. hat. uns VOll neuem
u ns von bestiitigt, wenn
nrmc:nl bestätigt, wenn
Seme Sonne
WIr seine
wir Sonne als ;lls ein Symhol des
e lll Symbol des Vaters nuffasscn. Er-
Val crs auffassen. Er-
innern wir wlr unsuns daran,
tl aran, Schl'eLer in
(b1ß Schreber Krankheit
ill seiner Krankheit seine n
seiner seinen
innern , daß
Familienstoll. frei
Familienstolz frei äußert
nl1ßert („Die(" Die Schrebers ge hören dem
Scll rCllers gehören dem höchsten
höchsten
himm lischen .Adel
himmlischen nn"),. daß
Adel an"),' «laß wir menschliches Motiv
ei n menschliches
wil' ein Motiv für für seine
sei ne
Erkrankung an an ein
einer rcminincIl Wunschphantasie
er femininen \'Vunschphnntilsic in in seiner Kinder~
sei ner Kinder-
If)sigkeit
losigkeit gcfl1mlen
gefunden haben, haben, so so wird uns der 'Zusammenhang
uu s der ZU S4 mlln ~n hnng seines
sein c~
wahnhaften Vorrechtes
Vorrechtes mit. mit dell den Grundlagen seines
Grundlagen semes Krcmkseills Krankseins

deutlich
deutlich genng.
genug.
Dieser kleine N<lchtrag Nachtrag zur Annlyse Analyse eines Paranoiden mag
eines Paranoiden mag
d<lrtun, wie woh
dartun, ·wie lbegriindct die
wohlbegründet Behauptung
die BehCluptun g JuJungsng s ist,
ist, daß die
doß die 1
mythenbildenden
mythenbildenden Kräfte Kräfte eier der l\J[cllscllh
Menschheit nicht eerloschen
cil. nicht sind,
rlosch en sind,
sond ern heute
sondern heute noch noch in in dell Neurosen di
den NCllrosell psychischen Pl"Q-
eselbell psychischen
dieselben Pro-

dukte
dukte erzeugen
erzeugen wie wie in in den
den iihcslen
ältesten ZeiwJI,
Zeiten. h.:h möchte eine
Ich möchte früher
eine früher

ge mach te Andcutung'
gemachte Andeutung 3 wiedcl' wieder aufnehmen,
aufnehmen, indem indem ich ausspreche,
ich ausspreche,

daß
daß für die J'eligionshilclendell
für die religionsbildenden Kriil"Le Kralle das:.cl
dasselbebe ggilt. Und ich
ilt. Und meine,
ich meine,

es
es wird
wird bald bald Clan n der der Zeit
Zeit sei n. einen
sein, einen Satz, den wil'
Satz, delI Psycho-
wir Psycho-

analytiker schon
analytiker schon \'01'vor lange
langem m nusgesprochell
ausgesprochen hhaben, aben, zu erweitern,
zu erweitern,
zu verstandenen Inlwlt. Inhalt diedie
zu seinem
seinem individuellen,
individuellen, ontogenetisch
ontogenetisch "erstßndenen
w - '

i) Denkwürdiskeiten,
1) S. ~2+.
Denkwürdigkeiten. S. •. -— nAdel " Sehart
„Adel" gehört 111 Adler",
zu ..„Adler".
~)
2) 'l.wi!ns!hnndlnng.'11
Zwangshandlungen lindund l\.eligiotl5iihllllg,
Rcligionsiibung. 1907.
1907. (Btl, X dicst'r
[Bd. X Gesamtausgabe.]
dieser G csOIllltau$sabe.}
aber
Über einen autobiographisch
eUlen autobiographisch beschriebenen Fall von Paranoia
beschriebenen Fall Paranoia 435

nTllhropologische,
anthropologische, phylogenetisch
phylogenetisch zu
zu fassende Ergänzung hinzuzu-
hin7.uzu- .
fügen. W
fügen. Wir gesagt: Im Traume und in
ir haben gesagt: in der Neurose finden
wir
wir das Kind wieder mit den Eigentümlichkeiten
Eigentümlich keiten seiner Denk-
weisen seines Affektlebens. Wir werden ergänzen: auch den
weisen und seines deli
primitiyen Menschen, wie er
wilden, den primitiven er sich Lichte
sich uns im Lichte

de i' Altertumswissenschaft und der


der der Välkerforschung zeigt.
Völkerforschung zeigt.

::3'
23"
I
AUS DER GESCHICHTE
EINER INFANTILEN
NEUROSE
.. AIIS der
..Aus drr G,:schichtl' einer
Geschichte 1'1IIrr infantilen
in/auti/nl Neurose"
JVrul'osr. " erschien
t'rsdu'(,11 /9h!l' in
1918 in der
dl'r
I ~Sfll1l1ll111 1lg kleiner
kleine/" Schriften
Sehr{!,rn zur lVrl11"osenlchrr. Von
::111' Neurosenlehre. Prof. Dr.
1'011 Prof. Sigm. Freud."
D/" . Sigm. Frclld,"
„Sammlung

I J,'in'r c Folge.
VierU
wurde dann
wurde
Folg,', (Perlag
dann aus
o/ud"n Psychoanalytischen
onalen
{lI/go Heller
(Vl'r/n(; Hugo
d,.,. zireiien
alls der
d'~ Co.,
Hr!IIt'1' <f-
AI/finge dieses
::lIIrilt'lr Auflage
Lr.ip:.it; und
Co., Leipzig
dieses Bandes (1922 im
Balldr.f (l<?22
"erlag Lrip::JI;, IPir.lI, Zifric") weggelassen und
PsychofUml)'lisr.:hm I'-1'1"101; Leipzig, Wien, Zürich)
Dit~ Arbeit
11',,:11) Die
lind Wien) Arbf'it
Internati-
im Internflti-
weggelassen Will
in "il: Fünfte
in die Fiillfte Folge
Folgl' der
der -"Snlllmlll11/:" (1922 im Jllterllnt;Ql1alen Psycho-
„Sammlung" (l°22 im Internationalen Psycho-
f1l1fll)'lisclwn Verlag)
analytischen ou/genommcn.
V,.rlng) aufgenommen. —
- 1921 erschien
1924 erschien die
dir. Arbeit
ArlJf:;r. im
im gleichen
gleichen
rerlnge
Ierläge (Wc!1
auch ;n Sl'lbshi'lIdigrr
in selbständiger l1ucliform
Ih ichform..

..
II
VORBEMERKUNGEN
Der Krankheitsfal1, über welchen ich
Der Krankheitsfall, ich hier
hier — wiederum nur
wiederum nur
in fragmentarischer Weise -
in fragmentarischer —
berichten werde,
berichten ist durch
werde, I ist eine
durch eine
1

Anzahl von
Anzahl ausgezeichnet, welche
von Eigentümlichkeiten ausgezeichnet, welche zu zu ihrer Her-
ihrer Her-
"orhebung vor
vorhebung vor der
der Darstellung
Dar5tellung auffordern. Er betrifft
auffordern. Er einen jungen
betrifft einen jungen
IVlann, welcher
Mann, welch er in
in seinem achtzehnten JahrJahr nach
nach einer gonor-
einer gonor-

rhöischen Infektion
rhöischen Infektion als zusammenbrach und
als krank zusammenbrach und gänzlich
gänzlich ah-
ab-

hängig und existenzunfähig


hängig existenzunf<ihig war,
war, als er mehrere
als er mehrere Jahre
Jahre später
später in
in

psycholl~nlytischc Behandlung trat.


psychoanalytische trat. Das
Das Jahrzehnt seiner Jugend
Jahrzehnt seiner Jugend
vor dem Zeitpunkt
vor ZeitpunJ..."'t der
der Erkrankung hatte
hatte er in annähernd
er in annähernd nor-
n01"-

mnler Weise
maler Weise durchlebt
durchleht und seine Mittelschulstudien ohne
seine Mittelschulstudien ohne viel
,·je1
Störung erledigt.
Störung seine früheren
erledigt. Aber seine Jahre waren
früheren Jahre waren von
von einer
elller
schweren
schweren neurotischen Störung
Störung beherrscht
beherrscht gewesen,
gewesen, welche
welche
l.nnpp vierten Geburtstag
knapp vor seinem vierten Geburtstag als
als Angsthysterie
Angsthysterie (Tier-
(Tier-

I) Diese
j) Djese, Krankengeschichte
Krankenge,sehichtc ist kurz nach
ist kurz nach Abschluß
Abschluß der Behandlung im Winter
der Behandlung Winter
1914/1915 niedergeschrIeben worden
1914/1915 niedergeschrieben untcr dem damals frischen
worden unter frischen Eindruck der Um-
Eindruck der
deutungen. welche
deutungen, welche C. G. Jung und
C. G. Alf. Adler
und Alf. Adler an den psychoanalytischen
an den psychoanalytischen Ergeb-
Ergeb-
nissen vornehmen wollten.
nissen wollten. Sie
Sie knüpft
knüpft also
also an
an den
den imim „Jahrbuch
"Jahrbuch derder Psychoanalyse"
Psychoanalysc"
VI. 1914
VI, 1914 veröffentlichten Aufsat7.: „Zur
"eröffentliehten Aufsatz: "Zur Geschichte
Geschichte der psychoa.nalytischen Bewegung
der psychoanalytischen Bewegung"' 1

[Bd. vII dieser


[Bd. VII dieser Gesamtausgabe]
Gesamtausgabe} an an und
und ergänzt
ergänzt die
die dort enthaltene, im
dort enthaltene, im wesentlichen
wesentlicheIl
p('rsönlich(' Polemik
persönliche Polemik durch objekth'e Würdigimg
durch objektive Würdigtmg des des analytischen
analytischen Materials.
Materials. Sie
Sie war
war
ursprünglich für den
llrsprfmglic11 für nächsten Band
den nächsten Band desdes Jahrbuches
Jahrbuches bestimmt,
bestimmt, aber
aber da sich
sieh das
das Er-
Er-
scheinen d esselben durch
scheinen desselben die Hemmungen des
durch die des großen
großen Krieges
Krieges ins
ins Unbestimmbare
Unbestimmbare
"eniiserte, entschloß
verzögerte, entschloß ich
ich mich,
mich, sie
sie dieser
dieser von
'\"on einem
einem neuen
neuen Verleger
Verleger veranstalteten
vetaJlslalteten
$amml\lDg anzuschließen.
Sammlung 8.lt7.uschließen. Manches,
Manches. waswas in ihr zum
in ihr t.um erstenmal
erstenmal hätte
hätte ausgesprochen
ausgesprochen 'I
w('rden sollen, hatte ich \mterdes in meinen 1916/1917
werden sollen, hatte ich unterdes in meinen 1916/ 191 i gehaltenen „Vorlesungen
gehaltenen "Vorlesungen zur
zur
EinfUhnmg in
Einführung in die
die Psychoanalyse"
Psychoanalyse" behandeln müssen, Der
behandeln müssen. Der Text
Text der
der ersten
ersten Nieder-
Nieder-
~ehrift. hat
schrift hat keine
keine Abänderungen
AbiirJderungen von
\'on irgend ~'el~hem Belang
il-gend welchem Belang erfahren:
erfahren ; Zusätze
Zusähe sind
sind
durch eckige Klammern
durch eckige Klammern kenntlich
kenntlich gemacht.
gemacht.

I-
s

44° Kran kr..n gC5ch ich (eIl


Krankengeschichten
I
phobie)
phobie) begann,
begann, sich <laun dann in cinc eine Zwuugsn
Zwangsneuroseeul'osc mit religiösemreligiösem
)nh ..1t umset1.te
Inhalt umsetzte u undnd mit ih ren AllsHiufern
ihren Ausläufern his bis in i',ellllt~
seinI zehntes
in SCH

Jah r hhineinreichte.
Jahr inein reich te. r
Nur diese infnntilc Neu rose wil'd
infantile Neurose wird der Gegenstand meiner Inc inc r Mit-
teilungen
teilungen sein. sei lI. Trotz direkteJI Au
Trott, der direkten ffo rderung des
Aufforderung des Patien
Patienten ten
hab e ich
habe ich es es abgelehnt, di e vollständige
die vollstiimligc Geschi Geschichte chte seinerseiner Er-
krankung, Behnndhlllg
Behandlung \md und Hcrstcl
Herstellung hlllg zu sc hreiben, weil
zu schreiben, weil ich ich

diese Allfgahc
diese Aufgabe al!=; tccllni sr.h IlndurcllführI)or
als technisch undurchführbar und lInd sozial ll117.ulässig
sQiljill unzulässig
I
erkannte. Damit f.illt fällt auch die die l\1'öglichkcit
Möglichkeit weg, den dem Zusammen- I
hang zwischen sein seinerer infantilen und seiner spiitcrc n defillitivcn
5c incI' späteren definitiven I
anfzllzcigen. Ich 1WIIII
Erkrankung anfzuzeigen. kann von dieser diesül' let:l. 1Cr 011 nur an-
letzteren an -
geben, daß der
geben, der Kranke ihretwegenihretwegen Innge lange Zeit Zeit in
in dculschcll
deutschen
Sanatorien zugebracht
i'.ugcbracht hill hat und damals dmnnl s VOll von <Icr zlIstäncligsten
der zuständigsten
Stelle
Stelle alsals ein
ein Fall " malli sch ~deprcssi ycnl Irresein"
Fall von „manisch-depressivem [rrcscin" klassifiziert
klassifiziert

worden ist. ist. Diese Diagnose traf skherlich fnr


tr.l l' sicherlich für denden Vater Valer des ues
Patienten zu, zu, dessen
dcs.c;en an Tätigkeit
Tätigkei' und Int I'ciches Leben
t'l"(!'ssell reiches
Interessen Leben
wi ederholt e Anr.i
durch wiederholte ll e von
Anfälle vOll schwerer
schwerer Depression
De pression gestörtgestört worden\'\-'orden
war. An dem Sohne
war. Sohne selbst
selbst habe ich ich beibei mehrjähriger
mehrjiihriger Beobachtung
Beobachtung
Stimmuugswilndcl beobachten
keinen Stimmungswandel hcolmchten können, könJl en, der der an .10 Intells\Wt
Intensität

und nach den Bedingungen seines


und A l1ftn~tCJ1S über
seines Auftretens n bcr die di e ersicht-
ersicht-
liche psychische
liche psychische SituationSituation hinausgegangen
hin8u!'gegilngclJ wäre. wiil'c. Ich Ich habe halle mir mir
die Vorstellung
die gebilde', daß dieser
Vorstellung gebildet, dic!'er FallFall sowie viele andere,
so\'\'ic viele fIndere, die die
von
VOn derder klinischen
klinischen Psychiatrie
Psychiatrie mit mannigfaltigen
mannig fnltigcJI und \'\'echselndell
und wechselnden
Diagnosen belegt belegt werden,
werdeu, als nls Folge/.ustand
Folgezust;md nach nneb einereiller spontan
spontall
abgela ufen en, mit Defekt
abgelaufenen, Defekt ausgeheilten
ausgeh e ilten Zwangsneurose
Zwangsneurose aufzu- aufzll-
fassen 1St.
fassen ist.

Meine Beschreibung wird also .<1150 von


VOll einer infantilen Neurose
eiuer infantilen Neurose
h andeln, die nicht
handeln, w~ihre1Hl ihres
Ilichl während sondern erst
ßcsta 11 des, sondern
ihres Bestandes, er!:t fünf-fünf-
zehn Jahre
zehn J ahre nach 1tilch ihrem
ihre m Ablauf .malysierl worden ist.
Ahlnuf analysiert ist. DieseDiese
SilUlllion hat
Situation ha l ihre
ihre Vorzüge
V017.i.lg-c ebensowohl wie wie ihre Nachleilc im
ihre Nachteile im
Vergle iche mit
Vergleiche mi t der anderen, Die Annl
de l' anderen. ysc 7 die
Analyse, mau am
di e man neurotischcll
nrn neurotischen
Kind selbst
Kind selbsl vollzieht,
"ollzi eht, wird
\\'ird von
von vornherein
vornherein vertrauenswürdiger
vcrLTiluenswürdigcr er- el'-
.c;chein cn, aber
scheinen, nbcr sie sie kann
knnn nicht
nicht sehrsehr inhaltsreich seiu; man
inhalt 15Tei ch sein; mnu muß
.-Ius
Aus der Geschichte einer infantilen J.VeuroJe
infantilen Neurose 441
44'

dem Kiud Kind zuviel Worte VVorle und Gedanken leihen und wird viel- viel-
leicht
leicht doch die die tiefsten Schichten undurchdringlich für für dasdas Be-
Be-
vußtsein finden.
\·wußtsein finden. Die Analyse
Analyse der Ki~dheitserkrankung durch
der Kindheitserkrankung durch das
"Medium
M edium der Erinnerlmg bei
der Erinnerung bei dem Erwachsenen und geistig geistig Ge-
reiften
reiften ist diesen Einschränkungen frei
ist von diesen frei; aber
5 man wird
aber lurm wlrd diedie
7erzerI'Il11g und Zurichtung in
\Verzerrung in Rechnung bringen, bringen, welcher
welcher die die
eigene Vergangenheit beim Rückblick
eigene Rückblick aus aus späterer
späterer Zeit Zeit unter-
unter-
worfen
worfen ist. ist. Der erste Fall
erste Fall gibt gibt vielleicht
vielleicht die die überzeugenderen
über.leugenderen
Resultate, der
Resultate, der zweite
zweite ist
ist der bei weitem
der bei 'weitern lehrreichere.
lehrreichere.

Auf nlle
alle Fälle
Fälle darf
darf man aber aber behaupten,
behaupten, dnß daß Analysen
Analysen von von
kindlich
kindlichen en Neurosen
Neurosen ein ein besonders hohes theoretisches Interesse
hohes theoretisches Interesse

beanspruchen können.
beanspruchen können. SieSie leisten für das
leisten für das richtige
richtige Verständnis
Verständnis der der
Neurosen Erv"'achsener
Neurosen l1ngefahr soviel
Erwachsener ungefähr soviel wie die Kinderträume
wie die Kinderträume für für
die Träume der
die ller Envachsenen.
Erwachsenen. Nicht Nicht etwa,
etwa, daß
daß siesie leichter
leichter zu zu
dUTfhschauen
durchschauen oder oder ärmer an Elementen wären; wären ; die
die Schwierigkeit
Schwierigkeit
der Einfühlung
der Einfühlung ins ins kindliche Seelenleben macht
kindliche Seelenleuen macht sie sie sogar
sogar zu zu
einem besonders
einem harten Stück Arbeit
besonders harten Arbeit für fiir den Arzt. Aber
den Arzt. Aber es es sind
sind
doch in
doch in ihnen
ihnen so so viele
viele der der späteren
späteren Auflagerungen
Auflagerungen weggefallen,
weggefallen,
daß das
daß das Wesentliche
VVeseIltliche derder Neurose
Neurose unverkennbar hervortritt. Der
unverkennbar hervortritt. Der
'\'Viderstand gegen
Widerstand gegen diedie Ergebnisse
Ergebnisse der der Psychoanalyse
Psychonnnlyse hat hat bekannt-
bekannt-
lich in
lich in der
der gegenwärtigen Phase Phase des Kampfes um die
des Kampfes die Psycho-
Psycho-
analyse eine
analyse eine neue FormFornl angenommen. Man begnügte begnügte sich sich früher
früher
damlt, den von
damit, "on derder Analyse
Analyse behaupteten
behaupteten Tatsachen
Tatsachen die die Wirk-
\1Virk-
lichkeit zu bestreiten,
lichkeit bestreiten, wozu
, . .'ozu eine
eine Vermeidung der der Nachprüfung
Nachprüfung
die beste
die beste Technik schien.
schien. Dies Dies Verfahren
Verfahren scheint
scheint sich
sich nun lang- lang-
sam zu erschöpfen; man schlägt
zn erschöpfen; jetzt den anderen Weg
schl~ut jetzt ' iVeg ein,
ein, die
die
Tatsachen anzuerkennen, aber
Tatsachen anzuerkennen, aber die
die Folgerungen, die die sich
sich aus aus ihnen
ergeben, durch
ergeben, durch Umdeutungen zu zu beseitigen,
beseitigen, so so daß man man sichsich
der anstößigen Neuheiten
der Neuheiten doch doch wieder erwehrt ))at.
wieder erwehrt hat. Das Das Studium
der kindlichen
der kindlichen Neurosen erweist ervyeist die
die volle
volle Unzulänglichkeit
Unzulänglichkeit dieser dieser
seichten gewaltsamen Umdeutungsversuche.
seichten oder gewaltsamen Umdeutungs\'ersuche. Es Es zeigtzeigt den
überragenden Anteil
überragenden Anteil der
der so so gern verleugneten
verleugneten libidinösen
libidinösen Trieb- Trieb-
kräfte an der
kräfte der Gestaltung
Gestaltung der de .. Neurose
Neurose auf auf und läßt läßt die die Ab-
F

44 2 KranJa:nceschichtcn
Krankengeschichten

w esenheit fernliegender
Wesenheit fe rnliegencler kultureller
kul t ureller Zielstrebungen
Ziclstrcuu ngen erkennen,
erkennen, von
von
denen das
denen das Kind
Kind noch
Hoch nichts
ni chts weiß,
we iß, und die ihm
und die ihn"! darum
dartun nichts
nichts
bedeuten können.
bedeuten kön nen.
Ei n anderer
Ein anderer Zug,
Zug, welcher
welcher die
die hier
hier mitzuteilende
mitzuteilende Analyse
Alltllysc der
der
Aufmerksamkeit empfiehlt,
Aufmerksamkeit empfiehlt, hiingt
hängt mit
mit der
der Schwere der
Schwere der Er-
Er-
krank ung und
krankung und der Dauer ihrer
<!t'l' Dauer ih rer Behandlung
ßch;mrlhmg zusammen.
i':usammen. Die
Die in
in
kurzer Zeit
kurzer Zeit zu einem günstigen
Z1.1 einem g Onstigen Ausgang
Allsgnng führenden
führenden Analysen
Annlysen
werden für
werden fLi r das
das Selbstgefühl
Selbstgefühl des
des Therapeuten
Therapeut en wertvoll
wertvoll sein
sein und
die
die ärztliche
ärztliche Bedeutung
Bedeutung deI'
der Pf;)'chonnal)'sc
Psychoanalyse dnl'tutl;
dartun; für
fÜI' die
die

FiirdeJ'ung der
Förderung wisscJlschnftlichcn Erkenntnis
der wissenschaftlichen Erkenntnis bleiben
blei ben sie meist
sie m eist
belanglos. Man
belanglos. :M an lernt
JeTnl nichts
lIic1us Neues
NClI cs aus ihnen. Sie
alls ihnen. Sie sind
sine! ja j" nur
nur
darum
d;UlIll1 so so rasch
rasch geglückt,
geglückt, weil",cil man bereits !nncs wußte,
bereits [alles wußte, was zu zu
ihrer Erledigung
ihrer E rledigung notwendig war. Neues Ncue~ kann krum man nur nHr ausaus
erfn hrcn, die
Analysen erfahren, beson dere Schwierigkeiten
die besondere Schwi erigkeitell bieten, hi et en, zu 7.11

deren ÜberwilHlul1g man dann


(l crcn Überwindung dnnn vielviel Zeit ve rb raucht. Nur in
Zeit verbraucht. in
diesen Fällen
diesen eneicht man es,
Fiillen erreicht ~, in ticrsten und
die tiefsten
in die primitivsten
und primitivsten
Schichten der
Schichten der seel ischen Entwicklung herabzusteigen
seelischen het';!lnl1steigcn lind und von YOll

dort
dort die die Lösungen für die Pl'ohlcmc Probleme deI' der spiitercn Gestaltungen
späteren Gestnltungcn

zu holen.
ZII holen. Man Sllbrt sich dann, daß, streng genommen, erst
sagt sich erst die
die
Ana}yse,
Analyse, welche so weit vo
so weil rgedl'utlgclI iSI,
vorgedrungen ist, diesen Namen ver-
diesen ver-
<ldient. Na tü rlich beleh
iC11t. Natürlich belehrtrt ei n einzel
ein einzelnerner Fall nnicht ich t ühel'
über alles,
alles, was
was
man w issen möchte. Ri
wissen chtige]' gesagt, er könnte
Richtiger könnte alles lehren,
alles lehren,

We
wenn llt) man Hur nur im stand stände e wiire,
wäre, alles aufzufassen \lnd
alles a\lr:r.nfasscll und nichtnicht

durch die die UngeUhtbeit


Ungeübtheit der eigenen VV"h Wahrnehmung
rnclnnullg genötigt
genötigt wäre, w111'e,
sich mit wenige
sich wenigem m 7.zuU hegnügell.
begnügen.
~\n
An solcheIl
solchen fruc htbrillgend ell Schwi
fruchtbringenden cr jgkcilc ll liließ
Schwierigkeiten eß deI'
der hierhier Zllzu
beschreibende Krnnkheitsfall
Krankheitsfall ni chts ZIl
nichts zu wünschen übrig. übrig. Die
Die
eN:ten
ersten JahreJahre der der Behandlnn
Behandlung g erzi elten kaum eine
erzielten Änderung.
eine Änderullg.

Eine glückliche Konslcllntioll


Konstellation fUg te es,
fügte es, dn
daß B tl'otzdem
trotzdem alle äußeren
alle Hnßcl'en

Verhältnisse die
Verh51tnisse die FortsCt1.1111g
Fortsetzung des des thcl·.lpeutl!ichclI
therapeutischen Ve)'suchcsVersuches er- er-

m öglichten . Ich
möglichten. Ich kan
kann n mir
mir 1cichl.
leicht denken, daß daß bei bei weniger günstigen
weniger günstigen
Umständen
Umständen die die Behnndlullg
Behandlung noch nach ei1Jiger
einiger Zeit nufgcg;cbelJ
aufgegeben worden worden
wäre.
wäre. Für Für den Stnndpullkt
Standpunkt des des Arzte!' kann ich
Arztes knull nur
ich 11U )' aussagen,
aussagen,
Am der Geschichte einer infa.ntilen
Aus J.V~uro$e
infantilen Neurose
445
4.45

claß
daß er sich sich inin solchem Falle ebenso "zeitlos" „zeitlos" verhalten muß
wie das das Unbewußte seIhst, selbst, wenn er etwas erlahren erfahren und erzielen
erzielen
wil]. D
will. Dasas bringt
bringt er er schließlich
schließlich zu stände, wenn er
zu stande, er auf kurz-
kurz-
!'ichtigen therapeutischen Ehrg-eiz
sichtigen therapeutischen Ehrgeiz zu zu verzIchten vermag. Das
verzichten vermag.
Ausmaß von Geduld, Geduld, Gefügigkeit, Einsicht und Zutrauen, ,velches welches
von Seiten
Seiten desdes Kranken und seiner seiner Angehörigen
Angehörigen erforderlich
erforderlich ist,
ist,

\'\'ird man in
wird in wenigen
\""enigen anderen F,illen erwarten dürfen.
Fällen erwarten dürfen. Der
Analytiker
Analytiker darf darf sich
sich aber sagen, daß die
aber sagen, die Ergebnisse, welche er
Ergebnisse, welche er
an
an einemeinem FalleFalle in in .so
so langer Arheit gewonnen
Arbeit ge"'onnen hat, nun dazu
hat, nun dazu
verhelfen werden,
verhelfen werden, die die Behandlungsdauer einer einer nächsten,
nächsten, ebenso
ebenso
schweren Erkrankung wesentlich zu
schweren verkürzen und
zu verkürzen und so so die
die Zeit-
Zeit-

losigkeit
losigkeit des des Unbewußten fortschreitend
fortschreitend zu zu überwinden,
überwinden, nach- nach-
dem man sich sich ihr
ihr ein erstes 1
ein erstes v1al unterworfen
Mal unterworfen hat. hat.
Der
Der Patient,
Patient, mit dem ich ich mich hier beschäftige, blieb
hier beschäftige, blieb lange
lange
hinter einer
Zeit hinter
Zeit Einstellung von gefügiger
einer Einstellung T eilnahmslosigkeit
gefügiger Teilnahmslosigkeit
unangreifbar verschanzt.
unangreifbar verschanzL Er hÖTte hörte zu, verstand und
zu, verstand und ließließ sich
sich

nichts nahe
nichts nahe kommen. Seine Seine untadelige Intelligenz war
untadelige Intelligenz '''ar wie
wie ab-
ab-
geschnitten
geschnitten von VOll den triebhaften
triebhaften Kräften,
Kr.:iften, welche sein Benehmen
welche sein Benehmen
in den
in den wenigen ihm übrig gebliebenen gebliebenen Lebensrelationen
Lebensrelationen be- be-
herrschten. Es
herrschten. Es bedurfte
bedurfte einereiner langen Erziehung, um ihn
langen Erziehung, ihn zuzu be-
be-
wegen, einen
wegen, einen selbständigen
selbständigen AnteilAnteil an an derder Arbeit
Arbeit zu zu nehmen,
nehmen,
und als
und als infolge dieser Bemühung die
infolge dieser die ersten
ersten Befreiungen
Befreiungen auf- auf-
stellte er
trate11, stellte
traten, sofort die
e r sofort die Arbeit ein, um weitere
Arbeit ein, weitere Veränderungen
zu verhüten und sich
zu sich inin der
der hergestellten
hergestellten Situation
Situation behaglich
hehaglich
zu erhalten.
zu erhalten. SeineSeine Scheu vor vor einer
einer selbständigen
selbständigen Existenz
Existenz war
so groß,
so groß, daßdaß siesie alle
alle Beschwerden des cles Krankseins aufwog.au~wog. Es
F(lnd sich
fand sich ein einziger Weg,
ein einziger 'Veg, um sie sie zu überwinden.
überwinden. Ich mußte
'warten, bis
warten, bis die
die Bindung
Bindung an an meine
meine Person
Person stark
stark genug geworden
war, um ihr
war, ihr dasdas Gleichgewicht
Gleichgewicht zu zu halten,
halten, dann spieltespielte ich
ich
diesen einen
diesen einen Faktor
Faktor gegen gegen denden anderen
anderen aus. auS. Ich
Ich bestimmte,
bestimmte,
nicbt ohne
nicht
zu lassen,
zu
ohne mich
Jassen, daß
mich durch
daß die
durch gute
gute Anzeichen
die Behandlung
Behandlung zu
Anzeichen der
zu einem
der Rechtzeitigkeit
Rechtzeitigkeit leiten
einem gewissen
gewissen Termin ab-
leiten
ab-
I
geschlossen werden
geschlossen werden müsse,müsse, gleichgültig,
gleichgültig, wie wie weit
weit sie
sie vorgeschritten
vorgeschritten
=

4H
444 Krankengeschichten

se i. Diesen
sei. Diesen Tennin
Termin war "'n!' ich eilli'.u hitltcn entschlossen
ich einzuhalten entschlosseJl ; der
;der Patient
P".tient
g'!auutc endlich
glaubte Hll meinen
end li ch an l11cinclJ Ernst.
Ernst. UnterUnter dem lItlcl'bittlidHm Druck
dem unerbittlichen Druck
dieser Terminset
dieser T ermiuseti'.ung
zung gab gnu sein
seill Widerstand,
"V iderstnucl, seine F ixierung ans
seine Fixierung n115
Krall kse in nach,
Kranksein lind die
nncll , und d ie Analyse Jiclcl'tü nun
All illysc lieferte llun in in unverhältnis-
II11\'crhtilllli::;-
mäßig ku r~cr Zeit
mäßig kurzer Zei t all 0111 das
dns Material, H'ckhcs die
l\1 ntcJ'ial, welches (H e Losung
Lösl1ng seiner
sein er
H emml1ngen und
Hemmungen <li e Aufhebung
ull d die ~c inel' Symptome
Allf11 Cbullg seiner Symptome ermöglichte.
el'lIlöglichte.
Aus dieser
Aus di eser letzten
Jetzlcll Zeit <1(>1'
Zeit der Arbei t, in
Arbeil, ill welcher der Widerstand
",elcher der \Vi del'st nll(t
zeitweise
zeitweise verschwun den war
verschwunden W<lT und der Kranke
lIlld der dell Eindruck
Kn1Jlkc den Eind ru ck einer
e ill er
sonst
sonstlIur in
nur in der
der Hypnose
H y pnose erreichbaren
cl'J"c lchlJOI'ell Luzidität mncl!l.c, stammen
Llly,iditiit machte, stmnnH'1l
auch alle
auch alle die Aufk lärulI gclI, welche
d ie Aufklärungen, welc he nur VCrJ;tiilld ll is seiner
clas Verständnis
mil' das sei 11 er
in fn ll li len Neurose
infantilen ge~ tmteLCIl.
Neurose gestatteten.
So
So il1ustricrt e
illustrierte deJ'
der VCl'la u f
Verlauf diesel'
dieser Behandlung
l3chnlldhlll'" den von "Oll der
^\v\\ uer
analytische n Technik
analytischen Hill gst gewürdigten
T cdmik längst, gC \"iirdig tc JI Satz, "
SiIIZ, daßd.,ß die Länge
die Liugc
des Weges,
des \Veges, welchen
weich eIl die
die Analyse
Allnlysc mitmi L dem p.1LieutclI zurückzu-
dell1 Patienten . . urückzu-
lege n hat,
legen ha t, und die
di e Fülle
Fülle des M ntc l"i nll', welches
des Materials, il u f diesem Wege
,,'clc hes auf diesem VVcge
zu bewältigen
zu be wä ltigen ist,
ist, nicht
Ilicht in ßctmdll kommen
in Betracht gcgell den
kOIllJll e lJ gegen <lcu Wider-
VVid er-
stand, den
stand, den man während
w ii hrc ud der Arbeil antrifft, und nur
Arbeit. illitritT!, und nur so "veit in soweit in
ßetmcht
Betracht komm ell, als
kommen, nls siesie dem ''''ide notwendigerweise
rst/llutc llotwcmligcrweise
Widerstände
Pl'0poftiollal sind.
proportional sind. Es )~s ist
ist derselbe Vorgang,
Vorg<1ng, wie wie wenn jetzt eine
welln jetzt eille
fei ndliche Armee Wochen
feindliche \ 'Vo cheu und YCrbl'illlcht, um
Monate verbraucht,
lIHd lVJOl1ilLc um eine Strecke
CillC Strecke
La udes zu
Landes zu ourch".ichen,
durchziehen, di diee SOllst in friedlichen
sonst in fricdlichclI Zcitc Zeiten lI in wenigen
in wenigen

Sl:hllellzugs~tumlcn
Schnellzugsstunden dllrcltf't1IIJ'€u
durchfahren wird, wird, und uJ](1 dicdie von\'011 der eigenen
der eigellell

Armee kUl kurz vorh


w
vorher
/.. er in jll Ci Tagen ''.llrüd:gclcgt.
lligcII TageJl
einigen zurückgelegt wurde. wurde.
Eine
Eine d"ilte
dritte EigcUlÜtn
Eigentümlichkeit Ji chllcit der
der Jli er zu
hier zu he~c hrcibe l1 dell
beschreibenden
_~nal)'sc
Analyse h<1t nur dCll
hat llUI' den Enti'c
Entschluß,hluß, sie
sie m weiterhin eer-
itzut.cilcll, weiterhin
mitzuteilen, r-
~ch w ert. D
schwert. ie EErgebnisse
Die rgcb llisse dcrsc1bcll haben sich
derselben lmhcll sich im im gnllzcll
ganzen mit mit
unSerem
unserem bisherige
bisherigen Wissen hf!fricdigcnd
Il 'Visscll befriedigend gedc('kt
gedeckt oder oder guguten An-
ten An-
schluß
schluß danmdaran gcfllnd
gefunden. Manche EinzelhcitclI
cll. lVlnllchc Einzelheiten silld sind mir aber ~clbst
mir <1bcr selbst

so llIcrkwtll"dig
$0 merkwürdig lmd und Llnglnubwünlig
unglaubwürdig crschi daß ich
ell c lI, duß
erschienen, Bedenken
ich Bcdc llken
trug,
trug, beibei (ludereIl
anderen um um Gl aubc n für
Glauben für :-;ic
sie zu zu "'eruell.
werben. Ich habe uen
Ich haue den
Patic nten zur
Patienten zur stre ngstcll Kritik
strengsten Kritik seille
seiner Erinnerungen aaufgefordert,
I' Erinllcrl1ngcll ufgefo rde rt,
abcr
aber crer fand
fand ni chts UIl""'ilhrscllcinlic
nichts Unwahrscheinliches hcs all au seine
seinen Aussagen
n Aussoge und
n ulld
hi elt nn
hielt an ihn cn fe!'t.
ihnen fest. Die Die Leser mögen WCl1iP;Stclls
Leser mägen überzeugt selll,
wenigstens Hbeil.t'ugt sein,
I
I
Ans der Geschichte
•./I1S der Geschicllte einer
einer infantilen
infnntilen Neurose
i VCUl'OSe 445
4405

daß ich
daß ich selbst
selbst nur
nur berichte, wal' mir
berichte, was als unabhängiges
mir als Erlebni~,
unabhängiges Erlebnis,
unbeeinflußt durch
unbeeinflußt durch meine
meine Erwartung,
Erwartung, entgegengetreten
entgegengetreten ist.
ist. So
So
' blieb
blieb mir
mir denn
den n nichts
nichL.. übrig,
übrig, als
als mich
mich des weisen Wortes
des weisen vVortes zuzu
eri nnern, es
erinnern, es gebe
gebemehr Dinge
mehr z"..-ischen Himmel
Dinge zwischen Himmel und und Erde,
Erde, als
als
Schulweish eit sich
1lllSere Schulweisheit
unsere sich träumen Hißt. Wer
träumen läßt. "Ver es verstünde, seine
es verstünde, seine
mitgebrachten Überzeugungen
mitgebrachten Überzeugungen noch gründlicher auszuschalten,
noch gründlicher auszuschalten,
könnte gewiß
könnte gewiß noch
noch mehr
mehr von solchen Dingen
von solchen entdecken.
Dingen entdecken.

\-
Il
II

VBE RSI C HT DES MILIEUS UND


ÜBERSICHT
KRANKENGESCHICHTE
DER KlI.ANKE NGESC H1 C HT E

Ich küun die Geschic11tt'


kann die Geschichte m e in es Pati
meines entc li weder
Patienten wedel' rein
rem historisch
historisch
rei n pragmatisch schreiben,
noch rein schreib en, kaml weder eine
kann w(HIer Bchnndlungs-
ein e Behandlungs-
noch eine
noch eine Krankengeschichte
Krallkengeschichtc gchclI , sondern
geben, sondern
werde mich ge- ge-
nütigt sehen, <
nötigt die heiut' ll Darstellungs
li€' beiden Dars tellun gswc mitcill<llldcr zu kom-
iscll miteinander
weisen
binieren.
binieren. b at sich
Es hat Weg
hcka llllllich
"V
bekanntlich gcCu lldcll, um die
kein
eg gefunden,
kein
,HIS der Anahse
aus Ana lyse resultierende
rcsulticrclIdc Überzeugung
Über/.clIgu ng in
iu der Wiedergabe
\ IV iedcrgabc
{le1'scille n irgendwie
derselben irgend wi e unterzubringen. Erschöpfende pmtokollllrischc
1l1l1cl'zllbringcn . Erschöpfende protokollarische

Aufnahmen
Allfnnhm c-n der VOJ'gii n~;c in
oel' Vorgänge elCII AnalY"(H1Slllndcm
ill den Analysenslunden würden wÜl'den
sich erli ch -nichts
sicherlich dnzll leistell;
nichts dazu leisten; ihre Anfertigung
Anfertigung ist ist auch durch
durch
die Technik
die T echnik der Behandlung allsgcschlosscll. Man
Behalldlung ausgeschlossen. Mnu publiziert
publiziert also
al so
solche
!'o1chc Analysen
Analysen nicht,
nicht, um Überzeugung
Übl.'l"ZClIgllllg bei hei denen
e1 enen hervorzu-
hervorzu-
r ufe n, die
rufen, die sich
sich bisher
bisher abweisend
llbweiscnd und ungläubig lIngliillbig verhallen 1mben.
\, C'rh.,ltcn haben.
Man
j\rJan erwartet
erw art et nur
nu r solchen
solch en Forschern
Forsch crll etwas e tw as Neues
Nellcs zu bringen,
bringen,
die sich
die durch eigene Erfahrungen
sich durch El'fnhnmgen an 1111 Kranl,
Krankencn bereits
bereits Über-
Üu('r-
zeugungen ~I'wo rh e ll haben.
zeugunge n erworben h abe n.
l eh werde damit
Ich dm nit beginnen,
begi1lllell: diedie Welt
\"'el t desdes Kindes
Kind <..'S zu
Y.U schildern

und
lind von \"on seiner Kin d h eit~gcschi chle mitzuteilen,
scinN Kindheitsgeschichte lIlilzlitei lclI, was was ohne An- .An-
stre ngung zu
strengung zu erfahren
erfahrcn war, war, undlind mehrere
mchrere Jahre hindurch hil1durdl nicht
nicht
,·ollständiger und
vollständiger Ulul ni dllrchsiclHigcr wurd
cht durchsichtiger
nicht wurde. e.
Jung verheiratete
Jung "cl"llCiratClc Ellern,
Eh crn, diedi e noch glückliche Ehe
ei ne glückliche
lIoch eine l!.hc führen,
führen,
a uf welche
auf welch e bald
Imhl ihre
ihre Erkrankungen
Erkl"nnkllngclI die die ersten
ers ten Schatten
Sclwtten werfen,
w e rfen,
die Unterleibskrankheiten
die Untcrleibskl"a nkheit cll der der Mutter und utld diedie erstenersten Ver-
Ver-
!'tinunungsilnfalle des
stimmungsanfälle des Vaters, sc i1l(~ Abwesenheit
di e seine
VaU:> !"s, die Abwpsenheit vom vom Hause
-

Aus der Geschichte emer


einer infantilen Neurose
447
44.7

zur Folge hatten. Die Krankheit Krankheit des Vaters lernt der Patient Patient
natürlich erst sehr viel später verstehen, die Kränklichkeil
natürlich Cl'St Kränklichkeit de)' der
Mutter wird ihm schon in frühen KindcJiahren bekannt.
frühen Kinderjahren bekannt. Sie
gab sich
sich darum ,·erhältnismäßig
verhältnismäßig wenig mit den Kindern ao. ab.

Eines T
Eines ages, gewiß vor
Tages, vor seinem
seinem vierten Jahr, hört
vierten Jahr, hört er,
er, von der
Mutter
Mutter au an derder Hand geführt,
geführt, die die Klagen der der Mutter an den
Ant
Arzt mit an, an, den sie sie vom Hause weg begleitet, begleitet, undund prägt
prägt sich
ihre
ihre "Vorte
Worte ein, ein, um sie sie später
später für sich selbst
für sich selbst zuzu verwenden.
verwenden.
Er
Er ist
ist nicht
nicht das das einzige Kind; vor vor ihmihm steht eine um zwei
steht eine zwei
Jahre ältere
Jahre ältere Schwester,
Schwester, lebhaft, begabt, und voreilig
lebhaft, begabt, voreilig schlimm,
schlimm,
der eine
der eine große Rolle in seinem Leben zufällt.
seinem Leben zufällt.

Eine
Eine Kinderfrau betreut ihn,
Kinderfrau betreut ihn, soweit
soweit er sich zurückerinnert,
er sich zurückerinnert, ein ein
ungebildetes altes
ungebildetes altes 'Veib
Weib aus aus dem Volke,
Volke, vonvon unermüdlicher
unermüdlicher Zärt-Zärt-

lichkeit für
lichkeit für ihn.
ihn. ErKr istist ihr Ersatz für
ihr der Ersatz für einen eigenen früh
einen eigenen früh
,-erstorbenen Sohn.
verstorbenen Familie lebt
Sohn. Die Familie auf einem
lebt auf einem Landgut,
Landgut, welches
welches
im Sommer mit
im mit einein
einem anderen wird. Die
vertauscht wird. Die große Stadt
anueren vertauscht große Stadt
ist von beiden
ist von heiden Gütern nicht nicht weit.
weit. EsEs ist ein Abschnitt
ist ein Abschnitt in in seiner
seine;'
Kindheit, als
Kindheit, eIs die
die Eltern
Eltem die die Güter verkaufen und
Güter verkaufen und in in die
die Stadt
Stadt
.iehen. Nahe Verwandte halten
ziehen. halten sichsich oft
oft für
für lange
lange Zeiten
Zeiten aufauf
diesem oder
diesem oder jenem Gut auf, auf, Brüder des Vaters, Schwestern
des Vaters, Schwestern der der
Mutter und deren deren Kinder,
Kinder, die die Großeltern
Großeltern von von Mutterseite. Im
Mutterseite.

pflegen die
Sommer pflegen die Eltern
Eltern auf einige Wochen zu
auf einige zu verreisen.
verreisen. Eine
Eine
Deckerinnerung zeigt
Deckerinnerung zeigt ihm,
ihm, wie ",je erer mit
mit seiner Kinderfrau dem
seiner Kinderfrau
Wagen nachschaut,
nachschaut, der der Vater,
Vater, Mutter und Schwester Schwester entführt,
entführt,
uml darauf
und darauf friedlich
friedlich insins Haus zurückgeht. Er muß damals damals sehr
sehr
l
klein gewesen
klein gewesen sein.sein. Im nächsten Sommer wurde
1
wurde die die Schwester
Schwester
zu Hause gelassen
zu gelassen und eine eine englische
englische Gouvernante aufgenommen,
aufgenorn men,
der die
der die Oberaufsicht
Oberaufsicht über über die die Kinder
Kinder zufiel.
zufiel.
In späteren
In Jahren war
späteren Jahren war ihm ihm viel
viel von
yon seiner
seiner Kindheit erzählt
erzählt
8
worden. 2 Vieles
worden. Vieles wußte er er selbst,
selbst, aber
aber natürlich
natürlich ohne zeitlichen
zeitlichen

1) 2»/
1) 2 l/:2 Jahre.
Jahre. Fast
Falt alle
alle Zeiten
Zeiten ließen
ließen sich
sich später
später mit
mit Sicherheit
Sicherheit bestimmen.
bestimmen.
::) Mitteilungen
2) Mitteilungen solcher
solcher Art darf man
Art darf man inin der
der Regel
Regel als
als Material
Material von
von uneinge-
uneiuge-
st:hränkter Glaubwürdigkeit
schränkter Glaubw iirdigkeit verwerten.
verwerten. Es
Es läge
läge darum
darum nahe,
nllhe, die
die Lücken
Lücken in
in der
der
-
448 K r nflkclIgescluchrCfl
Krankengeschichten

oder inhaltlichen
oder inha1tlichen Zusammenhang.
Zusammenhang. clic~cr Überlieferungen,
Eine dieser
Eine Üherlicfcnmgen,
die aus
die auS Anl"ß seiner
Anlaß seiner späteren
spät eren Erkrankung
Erknmkullg ungezählte
ungeziihlt e Male
Male vor
vor
ihm wiederholt
ihm wiederholt wordenworden war,w " r, macht
milcht uns uns mitmit dem dem Problem
Problem be- be-
kannt; dessen
kannt, desseIl Lösung
Lösung uns uns beschäftigen
bc);chii ftigen wird.w inl. Er ~olJ zuerst
E r soll ".Herst ein0111
~ehr sanftes,
sehr san ft es:, gefügiges
gefügiges und und eher
ch er ruhiges
ruhiges Kind Kint! gewesen
gewesen sein, !'cin, so
1'0

daß man
daß mi1n zu sagen pflegte,
7.U sagen pflegte, er er hätte
h iiuc das dns Mädchen
LVIiielchen werden
werdel1 sollen sollen
und die
und die ältere
ältere Schwester
Schwester der der Bub.
Bub. Aber einmal, eillll1nl, als
nl s die
die Eltern
Eltern
von der
von der Sommerreise zurückkamen,
zUl'ilc klc nmc n, fanden
fnnden sie sie ihn
illll verwandelt.
vcrwnndelt.
Er war
Er ,var unzufrieden,
un zufried en, reizbar,
rcizbnr, heftig
heftig geworden,
ge,,\"ordcn, fandfalld sich
sich durchdurch
jeden Anlaß gekränkt,
jeden gckrii nk t, tobte ,loHn und
tobte dann Il ncl schrie
schrie wie wi e ein
ein Wilder,
\Vildcr, so so
daß die
daß die Eltern,
Ehen!, als nls der
der Zustand IIndallCl'lC, die
Zustand andauerte, ßesorglli ~ äußerten,
di e Besorgnis ii ußC1'1.c n,
es werde
es werde nichtnich t möglich
m öglich sein,
sein, ihn später einmal in
ihll später in die
(Iie Schule
Schule zu zu
schi cken. Es war
schicken. der Sommer,
Wll r der SammeT, in in dem die die englische
englische Gouvernante
Gouvernante
anw esend war,
anwesend wnr: die
die sich
sich als eine närrische,
nls eine lI11vertl'iiglich e, übrigens
lliirrische, unverträgliche, übrigens
Trun ke ergebene Person erwies.
dem Trünke erwi es. Die Mutter war
Die !Vluttcr war darum darulll
geneigt, die
geneigt, di e Charakterveränderung
CharaktervcriiJlderung des der Einwirkung
Knnben mit der
Knaben Einwirkung'
dieser Engländerin
dieser Englän derin nud nahm an,
zllsflmm cn:7.llbringell, und
zusammenzubringen, sie habe
nn, sie habe
ihn durch
ihn ihre Behandlung
durch ihre Behn ndhlllg gereizt. scharfsichtige Großmutter,
gereizt. Die scharfsichtige Großmutter,
die den Sommer mit den
die dpll Kindern
Kin eiern gefe h'11te, vertrat
ilt hatte,
geteilt '·crU·nt di e An-
die An-
sicht,
sicht, <laß die
daß die 1\ ci7.bnrkcit
Reizbarkeit Knühen durch die
des Knaben di e Zwistigkeiten
Zwistigkeiten
der Engländerin
zwischen der Engländerin t1l1d und der Kinderfrau hervorgerufen
h ervorgerufen sei. sei.
Engländerin hntte
Die Engländerin hatte die KinclerfT<lu wiederholt
die Kinderfrau wiederholt eine cme Hexe
sie gezwungen, dae:
geheißen, sie das Zimmer zu verlassen
verlassen; der der Kleine
Kleine ;

offen die
hatte offen die Pllrtci "N,mjn" genommen
scin er geliebten „Nanja"
Partei seiner gell ammen und und
Gouvernan t e seinen
der Gouvernante bezeigt. VV
scinen Haß bezeigt. Wieie dem seiHsein mochte,
mochte, diedie
\...·lInle bald nach der RHckkelll'
Engländerin wurde Rückkehr ,Ie r~lterll weg-
derr Eltern weg-
geschickt,
geschickt, ohne dilß daß sich am unleidlichen
sich <Im \~' esen des
111lll'idlichcl1 Wesen Kindes
des Kindes

etwas rindert e.
änderte.

Erinnenmg
Erinnerung des Palienlt'n
Patienten dUTC'h
dnrrh Erkundiglmgeu
Krkiuidigungcn bei dl'n den iiälteren Familienmitgliedern
llcrt:1I l'n rn ilicnmitglicdcm
mühelos au nufiillCIl . nll
auszufüllen, ein ich knnn
allein kann lIicht
nicht ('rrt genug von
sehiedcll gCllilg
entschieden von ~ol c hcr Technik
solcher Technik
~braten.
abraten. \Vns
Was die AIlgchärigell
Angehörigen iiber
über ]l"frngen
Befragen lin undd Aufforderung crtlihlcn,
erzählen, unterliegt
unterliegt
t.llen
allen kriti schen BC'dcnk('n.
kritischen Bedenken, di.'die in Bt'lrlu~
Betrachtht };
kommen
ommcn k(illllcn.
können. 1\11\nMan bcdnncrt.
bedauert es es rl'gel
regel--
mäßig, sieh
»ich von diesen Auskiinflcn
Auskünften n.bhiin,::ig
abhängig gcnll1cht
gemacht 111 haben, htl.t dnbei das Ver-
zu haben, hat dabei das Ver·
trauen in in die
die An nlJ sc gestört und C'inc
Analyse eine ßlldtn:::
andere Jmln hcr sie
m . iiüber
Instanz sie gesr Was iiberhn.upl
hl, 'Vas
gesetzt. überhaupt
erinnc rt werden kkann,
erinnert kommt im
ann, kommt im lVeil('r \T('rlnuf Iie
,'u Verlauf
weiteren der r AAnalyse
lIl\tyu~ 111111
zum Vorad,ci".
Vorschein.
Au* dcr
Aus der GC5chich te einer
Geschichte einer illfantilell
infantilen Neuro5e
Neurose aaq
449
Die Erinnerung
Die Erinnerung an an diese
diese schlimme
schlimme Zeit Zeit ist ist bei
bei demdem Patienten
Patienten
erhalten geblieben. Er
erhalten gebliehen . Er meint, die erste seiner
meint, die erste seiner Szenen
Szenen habe habe er er
gemacht,
gemacht, als als erer einmal
einmal zu Weihnachten nicht
zu Weihnachten nicht doppelt
doppelt beschenkt
beschenkt
wurde, wie
wurde, wie ihm ihm gebührt
gebührt hätte,hätte, weilweil derder Weihnachtstag
Weihnachtstag gleich- gleich-
zeitig sein Geburtstag war. Mit
zeitig sein Geburtstag war. Mit seinen AnsprUchen seinen Ansprüchen und und Empfind-
Empfind-
lichkeiten
lichkeiten verschonte
verschonte er er auch
auch die die geHebte
geliebte Nanja
Nanja nicht,
nicht, ja ja quälte
quälte
viel1eicht
vielleicht siesie Dmam unerbittlichsten.
unerbittlichsten. Aher Aber diese
diese Phase
Phase der der Charakter-
Charakter-
veränderung ist
veränderung ist in
in seiner Erinnerung unlösbar
seiner Erinnerung unlösbar verknüpft
verknüpft mit mit
vielen
vielen anderen
anderen sonderbaren
sonderbaren und und krankhaften
krankhaften Erscheinungen,
Erscheinungen, die die
er zeitlich nicht anzuordnen weiß. Er wirft all das,
er zeitlich nicht anzuordnen weiß. Er wirft all das, \"'as
was jetzt
jetzt

berichtet werden soll,


berichtet ,""erden was unmöglich
soll, was unmöglich gleichzeitig
gleichzeitig gewesen
gewesen sein sein
kann und voll
kann inhaltlichen "Widerspruchs
voll inhaltlichen ' iderspruchs ist, ist, in einen und und den-
selben
selben Zeitraum,
Zeitraum, den er er "noch
„noch auf auf dem ersten Gut" benennt.
Mit fünf
Mit fünf Jahren,
Jahren, glaubtglaubt er, er, hätten
hätten sie sie dieses
dieses Gut verlassen.
verlassen. Er
weiß
weiß alsoalso zu zu erzählen,
erzählen, daß daß er er anan einer
einer Angst
Angst gelitten, welche'
gelitten, welche

sich seine Schwester


sich seine Schwester zu nutze machte, um ihn
Jlutze machte, ihn zu zu quälen. Es Es
r
I gab
gab einein gewisses Bilderbuch, in
gewisses Bilderbuch, in dem ein ein Wolf dargestellt
dargestellt war,war,
aufrecht stehend
aufrecht ausschreitend. Wenn
stehend und ausschreitend. VVenn er er dieses
dieses BildBild zu zu '
Gesicht· bekam,
Gesicht bekam, fing fing er er an wie wie rasend
rasend zu schreien,
schreien, er er fürchtete
fürchtete
sich, der Wolf
sich, der VVoU werde kommen und ihn ihn auffressen.
auffressen. Die Die Schwester
Schwester
I wußte
wußte es aber
es nher immerimmer so so einzurichten,
einzurichten, daß daß er er dieses
dieses BildBild sehen
sehen
mußte, und
mußte, und ergötzte
ergötzte sichsich an an seinem
seinem Schrecken.
Schrecken. Er Er fürchtete
fürchtete sichsich

l indes auch
indes
jagte
auch vor
er einem
vor anderen
jagte er einem schönen
anderen Tieren,
schönen großen
Tieren, großengroßen und
großen Schmetterling
Schmetterling mit
und kleinen.
kleinen. Einmal
mit gelb
Einmal
gelb gestreiften
gestreiften
Flügeln, die
Flügeln, die in in Zipfel
Zipfel ausliefen,
ausliefen, nach, nach, um um ihn ihn zuzu fangen.
fangen. (Es (Es
war wohl ein „Schwalbenschwanz").
war wolll ei n uSchwalbenschwanz"). Plötzlich Plötzlich faßtefaßte ihn ihn entsetz-
entsetz-
liche Angst
liche Angst vor vor demdem Tier,
Tier, er er gab
gab die die Verfolgung
Verfolgung schreiendschreiend auf. auf.
Auch
Auch vor Käfern und
vor Käfern und Raupen
Raupen hatte batte er er Angst
Angst und und Abscheu.
Abscheu.
Doch wußte
Doch wußte er sich zu
er sich zu erinnern,
erinnern, daß daß erer umum dieselbe
dieselbe ZeitZeit Käfer
Käfer
gequält und
gequält und Raupen
Raupen zerschnitten;
zerschnitten; auch auch Pferde
Pferde warenwaren ihm ihm un-un-
heimlich. Wenn
heimlich. \'\Tenn einein Pferd
Pferd geschlagen
geschlagen wurde, wurde, schrieschrie er er auf
auf und
und
mußte deswegen
mußte deswegen einmal einmal den den Zirkus
Zirkus verlassen.
verlassen. Anderemale
Anderemale liebte liebte
er eses selbst,
er Pferde zu
selbst, Pferde schlagen. Ob
7.ll schlagen. Ob diese
diese entgegengesetzten
entgegengesetzten
Freud,
F'r e ud.VIII.
VIII.
"
45°
450 Krankengeseh ich l Pol l
Krankengeschichten

Arten des
Arten des Verhaltens
Verhaltens gegen
gege n Tiere
Tiere wirklich
wirklich gleichzeitig
gleichzeitig in
in Kraft
Kraft
gewesen, oder
gewesen, oder ob
ob sie
sie einander ni cht vielmehr
ein:mder nicht flbgeläst hotten,
vielm ehr abgelöst hatten,

dann aber,
dann aber, in
in welcher
welcher Folge und wann,
Folge und 'wann, das
dos ließ seine Erinnerung
ließ seine Erinnerung
nicht entscheiden.
nicht entscheiden. Er
Er konnte
konnte auch
auch nicht sagen, ob
nicht sagen, seine schlimme
ob seine schlimme
Zeit durch
Zeit durch eine
eine Phase
Phase von Kr.mkhcit ersetzt
VOll Krankheit worden war
ersetzt worden war oder
oder
sich
sich durch diese
durch diese hindurch
hindurch fortgesetzt hotte. Jedenfalls
fort gesetzt hatte. 'wflr man
Jedenfalls war man
durch seine
durch seine nun
nun folgenden
folgenden Mitteilungen
Mitteilungen zur zur Annahme
Annnhme berechtigt,
berechtigt,
daß er
daß er ' in
ill jenen
jenen Kinderjahren
Kinderjahren eine se hr gut
eine sehr kenntliche Er-
gut kenntliche Er-
krankung an
krankung Zwangsneurose durchgemacht
all Zwangsneurose h OUe. Er
dUl'chgemncht. hatte. er:.dihlte, er
EI· erzählte, er
sei eine
sei ei ne lange
lange Zeit
Zeit hindurch sehr fromm
hindurch sehr rrm111n gewesen. Vor dem
gewesen. Vor dem Ein-
Ein-
scblafen
schlafen mu ßte er
mußte er lange beten und
longe beten ulld eine Reih e von
un cndliche Reihe
eine unendliche von
schlagen. Er
Kreu zen schlagen.
Kreuzen pflegte auch
Er pflegte nbentls mit
auch abends mit einem Sessel, auf
einem Sessel, auf
den er
den cr stieg,
stieg, die
die Runde
Rund e vor
vor allen Hcilig<m bildern zu
nllell Heiligenbildern machen,
ZI1 milchen,

die im
die im Zimmer hingen,
h ilJgcll, und
und jedes
jedes einzelne rmdöchtig zu
eini'.elne andächtig i'.U küssen.
küssen.
di esem frommen
Zu diesem fro mm en Zeremoniell
Zeremoni ell stimmte
stimmte es dann sehr schlecht
es tlt111n lOchr schlecht
— oder vielleicht
oder vielleicht doch ganz gilt., —
gilnr. gut, - dflß er
daß er sich an gottes-
si ch an gottes-
lästerliche Gedan ke n erinnerte, die
lästerliche Gedanken die ihm wie wie eine Eingebung des
eine Eingebung des
Teufels in
Teufels in dden kam en. Er mußte denken:
en Sinn kamen. denken: Gott—
Gott~Schwein
Schwein
oder
oder Gou-
Gott — Kot.
Kot. Jrgend
Irgend eeinmal
iumal auf einer ReiseHcire inin einen deutschen
einen deutschen
Badeort
Radeort ,,,,ar
war erer vo
von n dem Zwang gequiilt,
gequält, nn an die Drei-
heilige Drei-
die heilige

einigkeit
einigkeit zuzu de nken, w
denken, enn er drei Hiiurchen
wenn Pferdemist oder
Häufchen Pfcrdcmis;t oder

anderen
anderen Ko Kott nuf der Straße liegclI
auf uC'l" Damals befolgte
liegen sah. Danuds befolgte er auch
er auch

ein
ein eigentümlich
eigentümliches Zeremoniell, wenn er
es Zeremoniel1, Leute 5.
er Lente 1h 1 di
sah, die ihm
e ihm
leid mußte gCl'ii\lschvoll
geräuschvoll nus- aus-
leid toten,
taten, ßcttl er, Kri"lppcl,
Bettler, Krüppel, Greise. Er Er mußte
atmen,
atmen, um um nicht
nicht soso zu
zu werden
werden wie wie sie,
sie, unter
unter gewissen anderen
gewissen fInderen
Bedingungen
Bedingungen auch auch den Atem kriiftig
den Atem kräftig eillzichen.
einziehen. Es Es lag mir
lag mll'

natUrIich
natürlich nabe
nahe an7.t1n ehm ell, dnß
anzunehmen, daß diese
diese deutlich zwangsneurotischen
deutlich zwnngsncurotischen

Sy mptome ei
Symptome ne» etwas
einer etwas spiitel"cn
späteren Zei und E.utwicklungsstufe
t lIlltl
Zeit Entwicklungsstufe nn- an-

gehörten
gehörten als
als die
die ZcicllCll
Zeichen vonvon Angst.
Angst lIlId
und die grausamen
die grnu 5-nmen Hand-Hand-
lungen
lungen gegen
gegen Tiere.
Tiere.
Die reiferen
Die Jahre (lcs
reiferen Jahre des Patienten waren durch
Patienten "'rlren durch einein sehr un-
sehr un-

günstiges
günstiges Vcrhnltnis
Verhältnis zu zu sei nem VVater
seinem ntm· bestimmt,
bestimmt, der der damn.ls nach
damals nach
wiederholten
wiederholten Antiillen
Anfällen von von Depressioll
Depression die die krankh Seiten
... ften Seiten
krankhaften
11

Aus der
Aus der Geschichte
Geschichte einer infantilen Neurose
infantilen lVeu,rQSC 451

seines Ch~rakters
seines Charakters nicht
nicht 'verbergen
verbergen konnte.
konnte. InIn den ersten Kinoer-
den ersten Kinder-
jahren war
jahren war dies Verhältnis
dies Verhältnis ein
ein sehr zärtliches
zärtliches gewesen, wie die die
Erinnerung des
Erinnerung Sohnes bewahrt batte.
des Sohnes hatte. Der Vater hattehatte ihn
ihn sehr
sehr
lieb und
lieb und spielte gerne mit ihm. Er
spielte gerne Er war von klein klein auf stolz
stolz auf
auf
den Vater
Vater und äußerte nUT, nur, er wolle so so ein
ein Herr werden wie wie
oer.
der. Die Nanja hatte ihm gesagt, die Schwester sei sei das
das Kind
der
der Mutter, er über aber das
das des
des Vaters,
Vaters, womit er sehr zllfrieden
zufrieden
war.
war. ZuZu Ausgang der Kindheit
Kindheit war eine Entfremdung z\"ischcn zwischen
ihm und dem Vater eingetreten.
eingetreten. Der Vater zog die Schwester

unzweifelhaft vor, und er 1iya-r war sehr gekränkt darüber. Später


die Angst vor dem Vater
wurde die Vater dOlninierend.
dominierend.
Gegen das
das achte Jahr etwa verschwanden alle alle die Erscheinungen,

dle der Patient


die der der mit der Schlimmheit beginnenden Lebens:"
Patient der Lebens-
phase zurechnet. Sie verschwanden
phase verschwanden nicht mit einem einern Schlage,
Schlage,
sondern kehrten einigemale
einigemale wieder,
wieder, wichen aher endlich, wie
aber endlich, wie
der Kranke
der mejnt, dem Einfluß
Kranke. meint, Einfluß der
der Lehrer und Erzieher,
Erzieher, die
die
da~n an die
dann rue Stelle
Stelle der
der weiblichen
weiblichen Pflegepersonen traten.
traten. Dies
Dies
also
also sind
sind im knappsten Umriß die die Rätsel,
Rätsel, deren
deren Lösung der der
Analyse aufgegeben wurde: Woher rührte die
Analyse aufgegeben die plötzliche
plötzliche Charakter-
Charakter-
veränderung des
veränderung bedeutete seine
des Knaben, was bedeutete seine Phobie
Phobie und seine
seine
Perversitäten, wie kam er
Perversitäten, wie seiner zwanghaften
er zu seiner zwanghaften Frömmigkeit
Frömmigkeit
und wie hängen
und wie alle diese
hängen alle diese Phänomene
Pbänomen e zusammen?
zusammen? Ich Ich erinnere
erinnere
nochmals
nochmals daran,
daran, daß
daß unsere
unsere therapeutische
therapeutische Arbeit
Arbeit einer
einer späteren
späteren
rezenten neurotischen
rezenten neurotischen Erkrankung galt, galt, und daßdaß Aufschlüsse
Aufschlüsse
jene früheren
über jene
über Probleme sich
früheren Probleme sich nur
nur ergeben
ergeben konnten, wenn
konnten, wenn
der Verlauf
der Verlauf der
der Analyse
Analyse fürfür eine
eine Zeit
Zeit von
von der
der Gegenwart
Gegenwart ab-ab-
führte, um
führte, um unsuns zu dem Umweg
zu dem Umweg durch
durch diedie kindliche
kindliche Urzeit
Urzeit
zu nötigen.
zu nötigen.

",.
29*
111
III

VEHFÜHRUNG UND
DIE VERFÜHRUNG
DIE UND IHRE NÄCHSTI,N FOLGEN
IHRE NÄCHSTEN FOLGEN

Die nächste
Die nächste Vermutung
Vermutung richtete
richtete sich bcgrcinichcrweise gegen
~ich begreiflicherweise gegen
die englische
die GOlLvcrnnntc, während
englische Gouvernante, deren Anwesenheit
wiihrclld deren die Ver-
Anwesellheit die Ver-
änderung des
änderung d es Knaben
Knoben aufgetreten
rmfgctrctcn war. E.s waren
'\"ar. Es zwei an
wnTcn zwei an sichI'ich
unverständliche Deckerinnerungen
unverständliche crlmltcn, die
Dcckcrllll1Crungcll erhalten, sich auf
die sich sie be-
flur sie be-
zogen. Sie
zogen. Sie hatte
hotte einmal, als sie
Cilllll<l l, als sie vorausging,
voriUugi ng, zu den Nachkommenden
7.11 den Nnchkommendcll
gesi1gt:
gesagt: Schauen Sie
Schauen Sie doch auf
nuf mein Schwänzchen! Ein andermal
Schwänzchen! Ein .:mdcrma"l
war ihr
war jhr auf einer Fahrt
iHlf einer Fnhrt der zur großen
weggenogen zur
deI' Hut weggeflogen großen Be-Be-
friedigung der
friedigung der Geschw ister. Das
Geschwister. D:ls deutete auf den
deutele nur dell Kastrations-
Knstri1tions-
kompl
komplex ex hin
hin und gestatt ete etwa
gestattete etwn diedie Konstruktion,
Kon struktion, eineeine von
von ihrihr

;:m
an den
den Knaben gerichtetegerichtete Drohung laiittc hätte zur Entstehung seines
zur Entstehung seines

llbnormen
abnormen Ben eh mens viel
Benehmens bcigctnl.gcn. Es
viel beigetragen. Es ist ganz nngcfiihrlich,
ist gi\ll7. ungefährlich,

solche schaden
solche Konst ruktion en den Analysicrtcn
Konstruktionen Analysierten mit7.uteilcll,
mitzuteilen, ::;ic
sie schaden

der Analyse ni
der Analyse c mal ~, wen
niemals, wennu sie irrig ~illcl,
sie irrig sind, und man man ~pricht
spricht sie
sie

doch nicht nll~, irgend eine An-


eine An-
doch nicht aus, wenn
wenn mnn man ni Aussicht hat,
cht Aussicht
nicht hat, irgend

näherung durch ~sieio l.U nächste


näherune an an die
die \Virklichkeit
Wirklichkeit durch zu err cichen. Als
erreichen. Als niichste

Wirkung dieser
VVirkung dieser Aufstellung Träume
traten Tl'iiullI
Aufstellung tnllen C nur,
auf, deren Deutung
deren Deutung
nicht
nicht vollkommen
vollkommen ggelang, clnng, die
die nher immer mn
aber immer um denselben Inhalt
denselben Illhnlt

zu
zu spiclen
spielen schienen.
schienen. Es handelte sich
Es handelte sich itl
in ihnen,
ihnen, soweit man sie
soweit U1<lO ver-
sie ,'er-

stehen
stehen konnte,
konnte, 11m um oggressi\'e
aggressive Hnndlungen
Handlungen des Knaben gcgen
des Knabcn gegen niedie

Scll\'\.'este
Schwester r oder
oder gegen
gegen diedie Gouverna1lte
Gouvernante une111m und um energische
energische Zu- Zu-
rechtwci!i ungen und
rechtweisungen und Züchtigungen
Züchtigungen <lnfUr.
dafür. AlsAls hiilLC
hätte er nach
er ... nach
. . .

dem
dem find Bad .. .... die
die Schwester
Schwester clltblußen
entblößen ... ... ihr
ihr die Hüllen ...
die Hüllen . . .

odcr
oder Schl eier ... abreißen
Schleier . . .abreißen wollen
wollen lIndund iihnlichcl't.
ähnliches. E.s aber
gelang ober"
Es gelang
Aus der
Aus der Geschichte einer infant ilen Neurose
infantilen 453
455

nicht,
nicht, aus der Deutung einen
aus der einen sicheren sicheren Inhalt zu zu ge''''innen,
gewinnen, und
als man den Eindruck empfangen hatte,
als miln hatte, eses 'werde
w erde in in diesen
diesen
Träumen das nämliche Material in
das nämliche in immer wieder wechselnder
W
Weise " erarbeitet, war die
eise verarbeitet, die Auffassung dieser angeblichen
Auffassung dieser angeblich en Reminis-
R eminis-
zenz.en gesichert.
zenzen gesichert. Es Es konntekonnte sich sich nur um Phantasien
nur Yln Ph a ntasic_~..-!~~~~!.
handeln,
die der
die der Träumer irgend einmal, wahrscheinlich wahrscheinlich in Pu~ertäts­
in den Pubertäts-
jahren Üb e~ ;;ine
seine Kindheit g~m-;a;t gemacht hatt;""~~ d--ili;-
-
jahren,
' über
schwer -kenntli
schwer ch er Form wieder
kenntlicher
._- •. ~ ~- - - .-hatte und
_.,,--_._
wieder aufgetaucht waren.
_. ._-----
....-- ~
war en.
jet"';t"in
die jetzt in -;;
so

- Ih~-V ersilin dl::,:;is::-.ergab


Ihr Verständnis e"r.:g.:a;:b::....sich
sich-~it--;in
mit einem ~~--S~hl~g~;~·~ls
Schlage, als der der Patient
Patient
sich
sich plötzlich
plötzlich der Tatsache besann,besann, die
die Schwester habe habe ihn ihn ja,
ju,
"als er
„als er noch
noch sehr
sehr klein war, auf dem ersten Gut", zu
war, auf zu sexuellen
sexuellen
Tätlichkeiten verführt. Zunächst
Tätlichkeiten Zunächst kam die die Erin n erung, daß sie
Erinnerung, sie
auf
auf dem Abort,Abort, den die Kinder häufig
die Kinder häufig gemeinsam benützten,
benützten, die die
vorgebracht: Wollen
Aufforderung vorgebracht: Wollen wir lms den
wir uns den Popo
Popo zeigen,
zei.gen, und
dem Wort auch die die Tat habe folgen
folgen lassen.
lassen. Spiiterhin stellte sich
Späterhin stellte sich
das Wesentlichere der Verführung
das Verführung mit mi t allen
allen Einzelheiten
Einzelheiten der
Zeit und der
Zeit der Lokalität
Lokalität ein.
ein. Es
Es war im Frühjahr,
Fr ühjahr, zu einer Zeit,
einer Zeit,
da der Vater
da Vat er abwesend war; die die Kinder spielten
spielten auf dem Boden Boden
in einem Raum,
in R aum, während im benachbarten
benach barten die die Mutter arbeitete.
arbeitete.
Die Schwester
Die Schwester hatte
hatte nach seinem
seinem Glied
Glied gegriffen,
gegriffen, damit
dnmit gespielt
gespielt
und dabei dnbei unbegreifliche
unbegreifliche Dinge über die die Nanja
Nanin wie zur lur Er-
klärung gesagt.
klärung gesagt. Die
Die Nanja tue tue dasselbe
dasselbe mit allen
allen Leuten, z. B.
z. B.
mit dem Gärtner,Gärtner, siesie stelle
stelle ihn auf
auf den Kopf und greife greife dann
nacb seinen
nach seinen Genitalien.
Genitalien.
Damit
Damit war war das
das Verständnis
Verständnis der der vorhin erratenen
elTatcnen Phantasien
Phantasien
gegeben. Sie
gegeben. Si e sollten
sollten diedie Erinnerung an einen einen Vorgang, welcher ,,,eIcher
später dem männlichen
später m ännlichen Selbstgefühl
Selbstgefühl desdes Patienten
Patienten anstößig
anstößig er- er-
schien, verlöschen,
schien, verlösch en, und erreichten
erreichten dieses
dieses Ziel,
Ziel, indem sie sie einen
einen
Wunschgegensatz an an Stelle
Stelle der historischen
historischen Wahrheit
W ahrhei t setzten.
setzten.
Nach diesendiesen Phantasien
Phantasien hattehatte nicht
nicht erer die
die passive
passive Rolle Rolle gegen
die Schwester
die Schwester gespielt, sondeln im
gespielt, sondern im Gegenteile,
Geg enteile, er er war aggressiv
aggressi"
gewesen, hatte
gewesen, die Schwester
h atte die Schwester entblößt
entblößt sehen
sehen wollen,
w ollen, war zurück-
W ilr zurück-

ge' ....iesen und


gewiesen un d bestraft
bestraft worden
worden und darum darum in di e Wut
in die geraten,
\j'\11.1t geraten,
45 ·~
454 K l'anA-cligeschichtm
Krankengeschichten

von der
von der die
die häusliche
häusliche Tradition
Trndition soviel erzählte. Zweckmäßig
soviel erzählte. Zwcckmiißig war
war
es auch,
es auch, die
die Gouvernante
Gouvernante in in diese
diese Dichtung
Dichtung zu zu verweben,
verweben, der
der
nun einmal
nun einmal von
von Mutter
Mutter und
und Großmutter
Großmutter die
die Hauptschuld
Hnuptschulcl an
an
seinen Wutanfällen
seinen lVutanflillen zugeteilt wurde. Diese
zugeteilt wurde. Phrmtllsien entsprachen
Diese Phantasien entsprachen
also
alsogcnau der
genau der Sagenbildung,
Sagenbildttng, durch
durch welche
welche eine spiiter große
eine später große
und stolze
und stolze Nation
Nation die
die Kleinheit
Kleinheit und das Mißgeschick ihrer An-
unu das Mißgeschick ihrer An-
fange zu
fänge zu verhüllen
verhüllen sucht.
sucht.
In Wirklichkeit
In "Virklichkcit konnte
konnte die
die Gouvernante
Gouvernante an der Verführung
an der Verführung
und ihren
und ihren Folgen
Folgen nur
nur einen
einen sehr
sehr entlegenen
entlegenen Anteil haben. Die
Anteil haben. Die
Szenen mit
Szenen mit der
der Schwester
Schwester fanden
fanden im
im Frühjahr des nämlichen
Ji'rUhj.,hr des niimlichcJI
Jahres statt,
Jahres statt, in
in dessen
dessen Hochsommermonaten
Hochsommermonntcll die EngHinderin als
die Engländerin als
Ersatz der
Ersatz der abwesenden
ab\vcscn uen Eltern
Ellern eintrat.
eintrat. Die Feindseligkeit des
Die Feindseligkeit des
Knaben gegen
Knaben gegen die Gou\'crnoutc kam
<lie Gouvernante kmn vielmehr
vielmehr aufnuf eine andere
eine andere
\Yelse zu
Weise zu stände.
stande. Indem
ludern sie sie die
die Kinderfrau beschimpfte und
Kinderli'mt beschimpfte und
als Hexe verleumdete,
als verleumdete, trat
trilt sie bei ihm
sie bei ihm inin die Fußstnpfell der
die Fußstapfen der
Schwester, die
Schwester, zuerst jene
die zuerst jene ungeheuerlichen Dillge von
1I11gchcLlcrlichen Dinge der Kinder-
VOll der Kiuder-
fra u' erzählt
frau erzählt hatte, gestnttete ihm so,
hatte, und gestattete so, an ,He Abneigung
ihr die
Oll ihr Abneigung
zum Vorschein
Vorschein zu bringen,
bringen, die die sich
sich infolge
in folge der Verführung, wie
dcl' Verführung, ""in
werdeH, gegen dio
wir hören werden,
wir Schwester entwickelt
die Schwester entwickelt hatte.
hatte.
Die Verfahrung
Die Verführung durch die die Schwester
Schweslel' 'wnr aber gewiß
war aber gewiß keine
keine

I Phantasie.
Phantasie. Jhre
gessene
Ihre Glaubwürdigkeit wurde durch
gessene Mitteilung
Mitteilung aus spiitercn,
späteren, reifen
reifen Jahren
eine niemals
durch eille niemals ver-
Ein
Jahren erhöht. Ein llln
erhöht.
ver-
um
mehr alsals ein
ein Jahr:t:ehllt
Jahrzehnt iiltcrel' Vetter haUe
älterer VeUer hatte ihm in einem Ge
in einem Ge-..
sprtich
spräch tiber
über diedie Schwester besagt,gesagt, er erinnere
erinnere sichsich sehr wohl
sehr wohl

daran,
daran, was für für cin
ein vor . .dtzig sinnli
vorwitzig Ding sie
ch es Dillg
sinnliches gewesen "ei.
sie gewesen Als
sei. Als

Kind vunvon viel'


vier oder fünffünf Jahrell habe sie
Jahren hnbe sie sich einmal auf
sich einmal seinen
auf seinell
Schoß
Schoß gesetzt
gesetzt und
und ihmihm die Ho.c;e
Hose geöffnet, um llilCI!
geöffnet, um seinem Glied
nach seinem Glied

zu greifen.
zu greifen.
leh
Ich möchte
möchte jetzt
jetzt die
die Kindm'gcschichte
Kindergeschichte meinesmeines }latienten unter-
Patienten unter-
brechen,
brechen, umum VOllvon <lieser
dieser Schwester, ihrer Entwicklung,
Schwester, ihrer weiteren
Entwicklung, weilerell
Schicksalen und
Schicksalen und vonvon ihrem
ihrem Einfluß
Einfluß nufauf ihnihn :r.u
zu sprechen.
sprechen. Sie Sie

war zwei
'war zwei Jahre
Jahre iilter
älter fils
als er und ihm
er 11m} immer vorßus
ihm immer voraus geblieben.
geblieben.

Als
Als Kind
Kind 1mbenhtlft
bubenhaft ullblindig, schlug sie
unbändig, schlug sie düllll
dann eine glänzende
eine glänzende
Aus der
Aus der Geschichte
Gt:Schichte einer
einer infantilen
inftmtilen Neurose
l'leurosl! 4.55

intellektuelle
intellektuelle Entwicklung
Entwicklung ein,
ein, zeichnete
zeichnete sich
sich durch
durch scharfen
scharfen
realistischen Verstand
realistischen Verstand aus,
aus, bevorzugte
bevorzugte die
die Naturwissenschaften
Naturwissenschaften in
in
ihren Studien,
ihren Studien, produzierte
produzierte aber
aber auch Gedichte,
auch Gedichte, die
die der
der Vater
Vater
hoch
hoch einschätzte.
einschätzte. Ihren zahlreichen
Ihren zahlreichen ersten
Bewerbern war
Bewerbern
ersten war sie
sie
geistig sehr
geistig sehr überlegen,
überlegen, pflegte
pflegte sich
sich über
über sie
sie lustig
lustig machen.
machen. In
In
den ersten
den ersten Zwanziger)
Zwanzigerjahren aber begann
ahren aber begann sie
sie verstimmt
,'crstimmt zu
zu werden,
werden,
klagte,
daß sie
daß
klagte, sie nicht
nicht schön
schön genug sei,
sei, und zog
zog sich
sich von
von allem
allem
Umgang zurück.
Umgang zurück. Auf eine
eine Reise
Reise in
in Begleitung
Begleitung einer
einer befreundeten
befreundeten
ij]teren
älteren Dame geschickt,
Dame geschickt, erzählte
erzählte sie
sie nach ihrer Heimkehr
nach ihrer Heimkehr ganz
ganz
unwahrscheinliche Dinge,
unwahrscheinliche Dinge, wie
wie sie
sie von
von ihrer
ihrer Begleiterin
Begleiterin mißhandelt
mißhandelt
worden sei
worden sei, blieb
blieb aber
aber an
an die
elie vorgebliche
vorgebliche Peinigerin
Peinigerin offenbar
offenbar
fixiert. Auf
fixiert. Auf einer
einer zweiten
zweiten Reise
Reise bald
bald nachher vergiftete
vergiftete sie
sie sich
sich
und starb
und starb fern
fern vom Hause.
Hause. Wahrscheinlich
Wahrscheinlich entsprach
entsprach ihreihre Affektion
Affektion
dem Beginne
dem Beginne einer
einer Dementia praecox. Sie war
praecox. Sie war eine der Zeugen
eiue der Zeugen
für die
für die ansehnliche
ansehnliche neuropathische
neuropathische Heredität
Heredität in in der
der Familie,
Familie,
r
(
keineswegs aber
keineswegs aber die
die einzige. Onkel, Vaterbruder,
einzige. Ein Onkel, Vaterbruder, starbstarb nach
nach
langen Jahren
langen Jahren einer
einer Sonderlingsexistenz
Sonderlingsexistenz unter
unter Zeichen,
Zeichen, die die auf
auf
eiDe schwere
eine schwere Zwangsneurose schließen
schließen lassen;
lassen; eine
eine gute
gute Anzahl
Anzahl
von Seitenverwandten war und ist
von ist mit leichteren
leichteren nervösen
nervösen
Stömngen
Störungen behaftet.
behaftet.
Für unseren Patienten
Patienten war die die Schwester in in der Kindheit
Kindheit - —
VOll der Verführung zunächst
von zunächst abgesehen - — ein unbequemer
ein unbequemer
Konkurrent um die die Geltung bei bei den Eltern,
Eltern, dessen schonungs-
schonungs-
los
los gezeigte
gezeigte Überlegenheit er er sehr
sehr drückend empfand.
empfand. Er neideteneidete
ihr dann besonders den Respekt,
ihr Respekt, den der Vater vor ihren ihren geistigen
geistigen
Fählgkeiten und intellektuellen
Fähigkeiten intellektuellen Leistungen bezeugte,
bezeugte, während er, er,
seit
seit seiner
seiner Zwangsneurose intellektuell
intellektuell gehemmt, sich sich mit
mit einer
einer

geringen
geringen Einschätzung begnügen mußte. Von seinem vierzehnten vierzehnten
Jahr
Jahr an begann das das Verhältnis der Gesch".'ister
Geschwister sich zu bessern;bessern;

ähnliche
ähnliche geistige Anlage und gemeinsame Opposition gegen gegen diedie

Eltern
Eltern führten
führten sie
sie so
so weit zusammen, daß sie sie 'wie
wie die besten
Kameraden miteinander verkehrten. In der stürmischen sexuellen
Erregtheit
Erregtheit seiner
seiner Pubertätszeit
Pubertätszeit wagte er es, es, eine intime körper-
45^ K ra"kclIgcscltichten
Krankengeschichten

liehe
liehe Anniiherullg
Annäherung bei bei ih ihrr ~u
zu such
suchen.en. Als sie sie ihn ebenso ent-

schieden
schieden als als geschickt abgew abgewieseniescn }mltc,
hatte, wandte er sich sich von ihr

sofort
sofort zu zu einem kleinen Brtucrmnndchcll,
Bauernmädchen, das im Hnuse bedienstet
Hause bedienstet
war und den glcicllCllgleichen Namen wie die di e Schwester trug. trug. Er Kr hatte
hnttc
damit
damit einen für für seiH
seinee heterosexuelle Ohjektwnhl bestimmenden
heterosexuelle Objektwahl
Schritt vollzogen, denn nJl
Schritt allee die MiidchclI, in
die Mädchen, in diedie er sichsich donn
dann
später, oftoft unt
unterer den deutlichsteJl Allzcic:hell des
deutlichsten Anzeichen (Je,; Zwnnges,
Zwanges, ver- ver-
li ebte, wo
liebte, ren gleichfalls
waren gleichfilIIs dienende Person dere n Bildung und
en, deren
Personen,
Intelligenz w eit hinter der scinigen
weit seinigen y.llrlickstchclI
zurückstehen mußten. Waren
alle diese
alle diese Liebesobjekte
Liebesobjekte Ersnty.pel"SOnell
Ersatzpersonen für die die ihm versagte
versagte
Schwester, so so istist nicht
llicht nbz.u",eisell)
abzuweisen, daß eine ei lle Tendenz
T elldenz zur Er-
niedriglmg der Schwester,
niedrigung Sch\'"restcr, ....zur
1II' Aufheb
Aufhebung ung ihrerihrer intellektuellen
intellektuellen
Überlegenheit, die die ihnihn einst
ein st so bcdrilckt hatte,
so bedrückt holt e, dabei die die Ent-
scheidung über seine seine OLjektwahl
Objektwahl bekam. bcknrn.
MotiveIl dieser
Motiven dieser Art, die dem Willen
Art, die ",rillen 7.ur M ach t, dem
zur .Macht, dcm Behauptungs-
Behouptungs-
trieb des Individuums entstammen,
trieb entstammclI, }ml Alr. Adlcr
hat Alf. Adler wie alles alles andere
andere
so auch das
so das sexuelle
sexuelle Verhalten
Verholten der Menschen untergeordnet. untergeordnet. Ich Ich
bin, ohne die
bin, die Geltung solcher solcher Macht- Vorre<::hlsmot.i\'c je
Mncht- und Vorrechtsmotive je zu
zu
leugnen, nie
leugnen, nie davon
drlvon über/engt
üb er7.ellgt gewesen,
gewesen, daß da ß siesie die
die ihnen zuge-zuge-
schHeLenc dominierende und
schriebene lind ausschließliche
ousschließIichc Rolle Ho1) e spielen
spi clcn können.
könncn.
Hätte ich ich die
die Analyse
Analyse meines Patienten PilticlItcn nicht
lIicht bis ".11 Ende ge-
his zu ge-
führt, so
führt, so hätte
hiitte ich die Beobachtung
ich die Beobachtung dieses FnHcl-i zum
dieses Falles ~um Anlaß
Anlnß
n ehmen müssen, um eine
nehmen ei lle Korrektur meines m ejnes Vorurteils
Vorurteils im Sinne Sinne
\'ol-~Imchmcn. Unerwarteterweise
von Adler vorzunehmen. Unerwnrtelerwci,!;c brachte Lmchte der {ler Schluß
dieser Analyse
dieser Annlyse neues Materi nl, aus
{lellCS Material, illlS dem sich sich wiederum
wiedcrum ergab,ergab,
diese Machtmotive (in
daß diese (in unserem
ullserem Falle F.-lIc die die Erniedrigungs-
Erlliedrigungs-
tendenz) die
tendenz) die Objektwahl
OLjckho,:ahl nur lIlir im
im Sinne eines eine~ Beitrags
Bei trags und einer eiuer
Rationalisicrung bestimmt
Rationalisierung bestimmt hatten, hotten, wärend
wHrend die die eigentliche,
eigentliche, tiefere
tiefere
Determinicl'ung mir
Determinierung gcstilllete, an
mi r gestattete, il11 meinen ÜbcJ'1.cugungen
frühereIl Überzeugungen
lIleillCIl früheren
1
festzuhal ten .
festzuhalten.
1

Als die
Als Nachricht vom
die Nachricht vom Tode Tode der der Schwester
SchwC1'tcr anlangte,
nnlnngle, erzählte
erLiihlte
der Patient, empfand
.der Patient, empfnlld er er kaum
knnm eine einc Andeutung von von Schmerz.
Schmerz. Er Er
I; S.
i; S. unten S. 537.
unten S. 557.
"

Aus der
der GCjc!lichll!
Geschichte ewr
einer infantilen
infantilen Neurose 457

zwang sich zu Zeichen Zeichen von Trauer und konnte sich ln in aller
aller

Kühle darüber freuen, freuen, daßdaß er jetzt der


er jetzt der alleinige
alleinige Erbe des des Ver-
mögens geworden sei. sei. Er befand sich schon seit seit mehreren Jahren

in seiner
in seiner rezenten Krankheit,
Krankheit, als als sich diesdies zutrug. Ich Ich gestehe
aber, daß diese
aber, eine Mitteilung
diese eine Mitteilung mich in in der
der diagnostischen
diagnostischen Be- Be-
urteilung des
urteilung des Falles
Falles für eine ganze Weile unsicher
eine ganze unsicher machte.
machte. Es
war z, ... ar anzunehmen, daß der
zwar der Schmer~
Schmerz über über den Verlust
Verlust des des
geliebtesten Mitglieds seiner
geliebtesten Mitglieds seiner Familie
Familie eine Ausdruckshemmung
eine Ausdruckshemmung
durch die
durch die fortwirkende
fortwirkende Eifersucht
Eifersucht gegen
gegen siesie und durch
durch diedie Ein-
Ein-
J mengung
meno-ung der unLc\"tußt gewordenen
der unbewußt gewordenen inzestuösen
inzestuösen Verliebtheit
Verliebtheit er- er-
fahren wUrde,
fahren würde, aberaber auf einen Ersatz Ersatz fürfür den unterbliebenen
den unterbliebenen
Schmerzausbruch
Schmerzausbruch vermochte ich nicht zu
ich nicht zu verzichten.
verzichten. Ein Ein solcher
solcher

fand sich endlich


fand sich endlich in in einer anderen, ihm unverständlich
einer anderen, unverständlich gebliebenen
geuliebenen
Gefühlsäußerung. Wenige Monate nacb
Gefühlsäußerung. nach demdem Tode
Tode der Schwester
der Schwester
machte er
machte selbst eine
er selbst eine Reise in in die Gegend, wo sie
die Gegend, sie gestorben
gestorben
war,
war, suchte
suchte dort eines großen
das Grab eines
dort das großen Dichters
Dichters auf, der damals
auf, der damals
sein Ideal
sein Ideal war,war, und vergoß heiße heiße Tränen auf auf diesem Grabe. Dies
diesem Grabe. Dies
eine auch
war eine auch ihnihn befremdende Reaktion,Reaktion, dennden? er wußte, daß
er wußte, daß
mehr als als zwei
zwei Menschenalter seit seit dem Tode des des verehrten
verehrten
Dichters dahingegangen waren.
Dichters waren. Er verstand
verstand sie sie erst,
erst, als
als erer sich
sich
erinnerte, daß der Vater
erinnerte, Vater die
die Gedichte
Gedichte der der verstorbenen
verstorbenen Schwester
Schwester
mit denen des des großen PoetenPoeten in in Vergleich
Vergleich zu bringen
bringen pflegte.
pflegte:
anderen Hinweis auf
Einen anderen die richtige
auf die fichtige Auffassung dieser dieser schein-
schein-
uar an den Dichter
bar Dichter gerichteten
gerichteten Huldigung hatte hatte erer mir durchdurch
Irrtum in
einen Irrtum in seiner
seiner Erzählung gegeben,gegeben, den ich ich an dieser
dieser
Stelle hervorziehen
Stelle hervorziehen konnte. konnte.' Er hattehatte vorher wiederholt ange-
geben, daß
geben, daß sich
sich die
die Schwester
Schwester erschossen
erschossen habe, und und mußte dann
berichtigen, daß sie
berichtigen, Gift genommen hatte.
sie Gift hatte. Der Poet aber war
Poet aber war
in einem Pistolenduell
in ]>istolenduell erschossen
erschossen worden.
Ich kehre nun zur
Ich zur Geschichte
Geschichte des des Bruders
Bruders zurück,
zurück, die die ich
ich
aber von
aber von hierhier ein
ein Stück
Stück weit pragmatisch darstellen
weit pragmatisch muß. Als
darstellen muß. Als
das Alter
das Alter des des Knaben
Knaben zur zur Zeit,
Zeit, da
da die
die Schwester
Schwester ihre ihre Verführungs-
Verführungs-
aktionen begann,
aktionen stellte sich
begann, stellte 5 /+ Jahre
sich 5V41
Jahre heraus.
heraus. Es geschah, wie
Es geschah, wie
458 K rankengeschichreu
Krankengeschichten

gesagt,
gesagt, 1m Frühjahr
im dcs~el L en Jahres,
Frühjahr desselben J nhres, in
ill dessen
dessen Herbst
H erbst die
di e Eltern
Eltern
ihn bei
ihn bei ihrer
ihrer Rückkehr
Rü ckkehr so g d lndlic11 verwandelt,
so gründlich \'crw:mclelt fanden.
fanden. EsEs liegt
liegt
nun
nun sehr
sehr nahe, diese Wandlung
nahe, diese VV nlldluliS mitm it der
der unterdes
unterdes stattgehabten
stnttgehabten
Er wecku ng seiner
Erweckung seiner Sexualtätigkeit
Sexll altiitigkeit in Zusamm enhang zu
in Zusammenhang bringen.
zu bringen.
Wie
VVi c reagierte
reagierte derder Knabe
Knabe auf nuf diedie Verlockungen
Verlockungen der der älteren
mteren
Scln\·ester? Die
Schwester? Di e Antwort
Antwort lautet: mit Ablehnung,
toute t : mit i\hlchllllllg, aber aber die Ab~
(li c Ab-
lehnung galt
lehnung gnlt der
de r Person,
l>ersc n, nicht
niellt der Sa(')le. Die
dei' Sache. Sch \\'~t~r w
Die Schwester war
ar r

ill m als
ihm als Sexualobjekt
SexuCllohjekt nicht
nidlt genehm,
gen ehm, wahrscheinlich,
,'\'nllJ'schei nli ch, weil
w eil sein
sein
Verhä ltni s zu
Verhältnis zu ihr
ihr bereits
bereits durch W ettbewerb um die
du rch den Wettbewerb di e Liebe
Liebe
ller Eltern
der E ltern im feindseligen
im feindseligen SinneSiJme bestimmt
hest immt war. F..r wich
WO 1". Er wich ihr
ihr
<1US und ihre
aus ihre Werbungen
\Vcrbungcll nahmen
nahmcH auch bald ci n Ende.
Lald ein Ende. Aber
Aber er
er
ihrer Statt
suchte an ihrer
suchte St:ltt eine
ei n e andere,
fi nde re, geliebtere
gelichtere Person
Person zuzu gewinnen,
UIlU Mitteilungen der Schwester selbst,
und selbst, die
dio sich
sich auf
auf dasdas Vorbild
Vorhild
der Nanja
der sei ne Wahl
hatte, lenkten seine
Na n ja berufen hatte, VV nhl auf diese. Er
nnf diese. heg<1Jlll
Er begann
also vor
also vcr der
der Nanja
Nnnjn mitm it seinem Glied
Gli ed zu spicl eu, was,
:01 spielen, was, wie
wie in
in so
so
vielen Flill('lI, wenn
,·jelen anderen Fällen, we llß die KhuJe!" die Onanie
di e Kinder Onanie nichtni cht "e1'-
ver-

als Verführungsversuch
hers,en, als
bergen, YcrfUhnlll gs\'e rsuc1l aufgefaßt w erden muß.
fll1fgcfaßt. werden Die Nanja
l11u ß. Die Nanja
entüiuschte ihn,
enttäuschte ~i c machte
ihn, sie ein ernstes
mil cht e ein Gcskh t und
ern stes Gesicht uml erklärte,
erklärte, das sei
das sei

gut. Kinder, die uas


nic11t gut.
nicht das tiit en , Lekiim
täten, bekämenen an
on der Stelle eine
St.elle eine „Wunde".
,,\I\' unde".
D ie \Wirkung
Die iese r Mitteilung, die einer Drohung gleichkam,
Vi rkullg ddieser glcichk.1ln,
ist nach ,,
ist ~ rschicdeß(~ lI Richtungen
verschiedenen Richtllll ge ll zu vcrfolgell
verfolgen.. Sein
Seine e Anhäng-
Anhling-
lichkcit
lichkeit an di diee Nanja
Nnnja wurd .. durdl gelockert. Er
wurdee ddadurch Er hätte
h ätte böseböse

auf
auf siesie werden können; spiitc)" später, <115als seine
seine "Vutn nfiill e einsetzten,
Wutanfälle einsetzten,

zeigte es
1.eiste es sich
sich ouch,
auch, doßdaß cr er wirk lich gegell
wirklich gegen siesie cl'hiUert
erbittert war.
war. Allein
Allein

es war {lir
(>S für ihn clliJraktcri$Li~ch
charakteristisch,, daß er jede Libidoposition,
Libidoposition, <Iie die

~r
er aufgeben sollte, sollte, 7.uuöch
zunächst nrlllii ckig gegell
st hhartnäckig gegen (las Neue vert
das Neue eidigt e.
verteidigte.

Als
Als didiee Gouvernant
Gouvernante e auauff dem
dem Sc hil1lplab. erschi
Schauplatz e n und die
erschien Nanja
die Nallja

beschimpfte, aaus us dem Zimm Zimmer er jagtr,


jagte, ihre
ihre Autoriliit vernichten
Autorität vernichten
wollte, übertrieb
wollte, übertrieb er er vielmehr seine seine Liebe ~11 zu flcr Bedrohten und
der lleumhtcll und
be nahm sich
benahm sich abweisend und und trot zig gegen die ollgrcifclldc
trotzig Gouver-
angreifende Gouver-
nnte. Nichtsl.h~stO\"'·c
unante. Nichtsdestoweniger IJjger bcg.mn
begann Cl' er im ge geheimen
h ei men eil! anderes
ein <1llderes

Sexualobjekt
Sexualobjekt zu zu suchen.
suchen. Di e Verführullg
Die Verführung hatte hatte ihmihm das passive passive

Sexu illz.iel gegeben,


Sexualziel gegeben, an an denden Genitalien
Genitalien herührt
berührt zu zu w werden;
el"del1; wh-wir
T

Aus der
Aus der Geschichte
Geschichte einer
einer infantilen
infantilen Neurose
lVell.rOSe 459
459

werd en hören,
werden bei wem
hören, bei ",..'ern er
er dies
dies erreichen wollte, und
erreichen wollte, und welche
welche
Wege ihn
Wege ihn zu diesel' Wahl
zu dieser Wahl führten.
fiihrten.
Es entspricht
Es entspricht ganz
ganz unseren Erwartungen, wenn
un seren Erwartungen, wenn wir
wir hören,
hören,
daß mit
daß mit seinen
seinen ersten
ersten genitalen
genitalen Erregungen
Erregungen seine
seine Sexualforschung
Sex1).alforschung
einsetzte und daß
einsetzte, und daß er
er bald
bald auf
auf das
das Problem
Problem der
der Kastration
Kastration geriet.
geriet.
Er konnte
Er konn te in
in dieser Zeit zwei
dieser Zeit zwei Mädchen,
Mädchen, seine
seine Schwester U"~
Schwester · und
ihre Freundin,
ihre Freundin, beim
beim Urinieren
Urinieren beobachten.
beobachten. Sein
Sein Scharfsinn
Scharfsinn hätte
hätte
ihn schon
ihn schon bei
bei diesem
diesem Anblicke
Anblicke den
den Sachverhalt
Sachverhalt verstehen
verste hen lassen
lassen
können, allein
können, allein er
er benahm sich
sich dabei, wie von
dabei, wie wir es von anderen
wir es anderen
männlichen Kindern
männlichen Kindern wissen.
wissen. Er lehnte
lehnte die
die Idee,
Idee, daß
daß er
er hier
hi er die
die
von d er Nanja
,'on der a ngedrohte Wunde bestätigt
Nanja angedrohte bestätigt sehe, ab, und
sehe, ab, und gabgab
sich
sich die Erklärung,
die Erklärung, das sei
das sei der
der "vordere Popo"
„vordere der Mädchen.
Popo" der Mädchen :
Das Thema der
Das der Kastration
Kastration war
,var dieser Entscheidung
mit dieser
mit Entscheidung nicht
nicht
abgelan; aus
abgetan; aus allem,
allem, was er hörte,
\vas er hörte, entnahm er neu e Hindeutungen
er neue Hindeutungeri
darauf. Als
darauf. A)s den
den Kindern
K indern einmal gefärbte Zuckerstangen
gefärbte Zuckerstangen verteilt
verteilt
erklärte die
w urden , erklärte
wurden, die Gouvernante, die zu . wüsten wüsten Phantasien
Phantasien
geneigt
o-eneigt war, es seien
war, es seien Stücke von zerschnittenen Schlangen. Von
zerschnittenen Schlangen. Von
da· aus
da aus erinnerte
erinnerte er
er sich, Vater einmal
der Vater
sich, daß der einmal auf
auf einem Spazier-
Spazier-

weg eine
weg eine Schlange
Schlange getroffen
getroffen und sie
sie mit seinem Stocke
Stocke in
in Stilc]{e
Stücke
7-en;ehlagen habe. Er hörte die Geschichte
Gesehichte (aus Reineke
Reineke Fuchs)
Fuchs )
1

zerschlagen habe.
vo rlese n, w
vorlesen, ie der 'Wolf
wie 1Volf im V\' inter Fische fangen
Winter wollte und
fangen wollte
sei nen Sch"·.anz
seinen Schwanz alsals Köder benützte, wobei der Schwanz im Eis

abbrach
abbrach.. .Er erfuhr die verschiedenel1'
verschiedenen Namen, mit denen mah man jeje

nach
nach der fntaktheit
Intaktheit ihres Geschlechts die die Pferde bezeichnet. Er Er
also mit dem Gedanken an
war also an ddie Kastration beschäftigt, aber
ie Kastl'ation aber er
er

hatte
hatte noch
noch kei nen Glauben daran
keinen daran und keine Angst davor. Andere
davor. Andere

Sexualprobleme erstanden
erstanden ihmihm aus den den Märchen, die ihm um
ihm ' um
diese Zeit bekannt wurden. Im "Rotkäppchen"
diese Zeit „Rotkäppchen" und und in den
in · den

"„Sieben
Sieben Geißlein" wu rden die Kinder aus dem Leib
wurden Leib des Wolfs
des Wolfs

herausgeholt. 'War
herausgelJOlt. der vVolf
;'\TaT der Wolf also ein weibliches
also ein Wesen oder
weibliches Wesen oder
konnten
konnten auch
auch Männer
Männer Kinder
Kinder im
im Leib
Leib haben?
haben? Das war um diese
Das · war
Zeit
Zeit noch
noch nicht
nicht entschieden.
entschieden. Übrigens
Übrigens kannte
kannte er
er zur
zur Zeit
Zeit dieser
dieser

Forschung
Forschung noch
noch keine
keine Angst
Angst vor dem Wolf.
vor dem Wolf.
,

I
4-6° Krallkmffeschichtell
Krankengeschichten

Eine
Eine der l\1itteilungen
Mitteilungen des PaÜcntc!IIPatienten wird UJlS uns dcn den Weg VVcg zum
Verständnis der Charaktcrvcründcrnng
Verständnis Charakterveränderung halmen, bahnen, di die e während
wiihre nd der
Abwesenheit der Eltern im cutferntern entferntem Anschluß ßll an (Iie die Vedührung
Verführung
bei
bei ihm hervortrat.
hervortrat. Er er/lihlt,
erzählt, daß unß er er nonach der Abweisung
ch der Ahweisung und
Drohung der Nanja Nrmja diedie Onnnic
Onanie sehr bald hohl aufgab.
il ufg01b , D01s Das be- bc-
ginncnde Scxuallcben untc!'
ginnende Sexualleben unter der d er Lcitl1l1g
Leitung der Gcnital-
cler Genital-
zon
zonee war O1lso nußel'ell H
CUI c r äußeren
also einer Hemmung
e mmull g erlegen c rl egc n und
ddurch dcrc n Einfluß auf eine früh
\lr ch deren frühere e r e Ph Phase ns e prägen
priigcnitaler italer
Orga ni satio n zurückgeworfen word
Organisation worden. e n, Infolge
Infolge dcr Untcr-
der Unter-
drückung dcr der Onanic nahm das
Onanie n01hm dns Scxunll
Sexualleben chcll dcs Knaben sadistisch-
des KlInbcll

analen Ch ara ktcr an.


analem Charakter an, Er wurd
wurdee reizbar,
I'cizb'lI', <juiilel'isch,
quälerisch, lJcfl'icdigtc
befriedigte sich sich
in solcher
in solcher "V eise illl
Weise an Tieren und lIIul Menschen.
l\1(HlSchc)U, Sein Soiu Hauptobjekt
war di die e gelicbtc
geliebte Nanja, die die er 7,1\ zu }1cinigclI
peinigen verstand,\'crstand, bis bis sie
sie inin
Tränen ausbrach,
ausbrach. So rächte 1'1i<:hte er sic:1Isich <111an ihr für rot' die die erfahrene
cl'fnhrcne
Abweisung und ulld hcfricc..ligte gleich zeitig sein
befriedigte gleichzeitig sciJl sex tlcl1es Gelüsle
sexuelles Gelüste in in
der der regressiven
regressive n Phase Phasc ell tsprcclwlIcicll );'
entsprechenden o rm, E
Form. begnnn
Err begann
Grausamkeit gegen kleine klcine Tiere
Ticre zu üben, iihcn, Fliegen
Flicgen zu fangen, um
1.1l fangen, um
ihnen die FJiigel auszureißen,
die Flügel auszurcißcII, KUfcl' Käfer zu zCl'lrclcJI; in
7, 11 zertreten; in seiner
sciner
Pha ntasie liehtc
Phantasie liebte er er es,
es, auch große Tiere, Ticre, Pferde,PfCI'c! C, zu schlrcgelL
1.11 schlagen.

Das " 'aren also


D as waren n)so durchwegs
dureln'l,'cgs aktive, sncli~tische Betätigungen;
akti ve, sadistische Bctiitiguugcl1; von VOll

elen analen
den illl nlen Regungen
R ewmgen dieser dieser Zeil
ZciL wird ill einem
\\,11,(1 in spiit.cl'cll Zusammen-
einem späteren Znsnmmen-
dic Rede
h all{!:e die
hange R cc..lc sein.
scin,
Es ist
Es ist sehr
sehr wertvoll,
wcrtvoll, daß claß in
in der
dcl' Erinnerung
El'illlwnlllg des des Patienten
Pntielltcl1 auch
gloichzeitige Phantasien ganz anderer
gleichzeitige andercr Art Alt auftauchten,
uuft l1 l1cllt CII, des (lcs Inhalts,
Inhalts,

daß Knaben gezüchtigt g'c~chlngclI wurden,


gczü chtigt und geschlagen he~o nd ers auf
wllI'Cl cl1, besonders auf
d en Penis
den P e nis geschlagen; und um) für für wen diese die:;c anonymen
anon j'mcll Objekte Objcktc als als
Prugelknahc n dienten,
Prügelknaben dienten, läßtläßt sich
sich leicht
leicht aus lIJldel'eo Phantasien
<ll\$i anderen Phnntasien
erra te n, die
erraten, die sich
sich ausmalten, wie der Thronfolger Thronfolger in eill cn engen
ill einen engen
Raum
Rnum eingesperrt
cingesperrt und geschlagen
gc!'chJngclI wird. wird. D Der Thronfolger war
er Thronfolger ",'m'
offenbar er
offenbar er selbst;
selbst; der Sauismus hatte
der Sadismus hnHc sich sich also ulso in I .. der
tie r Phantasie
]lh:lIItasie
gegen
gegen die die eigene
eigene Person
Pe rson gewendet
ge we nd et und uml war wnr' in i n Masochismus
Masochismus
umgeschlagen, Das
umgeschlagen. Dns Detail,
Dctail, daß unß das dns Geschlechtsglied
GeschlechLo:.glied selbst selbst die die
Züchtigung
Züchtigung empfing, em pfing, läßtläßt den Schluß zu,
dc n Schluß ~n, daß dltß bei tli c~('r Um-
bC'i dieser Um-
,-

Aus der Geschichte einer infantilen Neurose


Jtleuros(! 461

wandlung bereits ein


Wandlung bereits ein Schuldbewußtsein beteiligt beteiligt war,war, welches
~icb
sich auf di e Onanie berief.
die berief.
Es blieb
Es blieb in in der Analyse kein Zweifel, dnß passh~en
daß diese passiven
Strebungen gleichzeitig oder
Strebungen gleichzeitig sehr bald
oder sehr bald nach den den aktiv-sadistischen
aktiv-sadistischen

aufgetreten waren.*
aufgetreten waren.' Dies eentspricht
ntspricht derder ungewöhnlich
ungewöhnlich deutlichen,
deutlichen,
intensiven
intensiven und anhaltenden Ambivalenz des Kranken, di
des Kranken, e sich
die

hier erstellmal in
hier zum erstenmal in der
der gleichmäßigen Ausbildung der
gleichmäßigen Ausbildung der gegen-
gegen-
sät'7.1ichen
sätzlichen Partialtriehpaare
Partialtriebpaare Hußerte.
äußerte. Dieses Verhalten blieb
Dieses Verhalten blieb für
für ihn
I"
auch
auch 111 der Folge ebenso charakteristisch
in der charakteristisch wi wiee der weitere Zug,
der weitere Zug,
daß eigentlich keine der jemals
daß eigentlich jemals gescbaffenen Libidopositionen
geschaffenen Libidopositionen
durch
durch eineeine spätere
spätere völlig aufgehoben wurde.
völlig aufgehoben wurde. Sie blicb vielmehr
Sie blieb vielmehr
nneben
eben allen anderen bestehen
allen anderen gestattete ihm
bestehen und geslatlete ihm eein in unaus-
unaus-
gesetzte:; Schwanken, welches sich
gesetztes mit dem Erwerb
sich mit Erwerb eeinesines fixierten
fixierten
Charakt
Charaktersers unvereinbar
unvereinbar erwies.erwies.
Die masochistischen
Die masochistischen Strebungen des Knaben leiten
des leite n zu einem
zu einem
anderen Punkt über,
anderen de$;sen Erwähnung
über, dessen Erwähnung ich ich mirmir aufgespart
aufgespart
habe, weil
habe, weil erer erst
erst du rch die Analyse
durch Analyse der nHchstfolgenden Phase
der nächstfolgenden Phase
seiner Entwicklung
seiner sichergestellt werden
En twicklung sichergestellt ,,,erden kann.
kann. Ich leh erwähnte
erwähnte
schon, daß er
schon, er nach der der Abweisung durch die di e Nanja seine
sein e libidinöse
libidinöse
Erwnrtung von ihr
Erwartung ihr löste
löste und eine andereand ere Person als als Sexualobjekt
in Aussicht nahm.
in llahnl. Diese P erson war der damals abwesende Vater.
Di ese Person Vater.
Zu dieser Wahl
Zn dieser vVnhl wurde er gewiß ge'wiß durch ein ein Zusammentreffen von I
Momenten geführt,geführt, auchauch durch zufällige
zufällige wiewi e die
die Erinnerung
Erinn er ung an
die Zerstückelung der Schlange; vor allem aber
die aher erneuerte er ei I ,

seine erste
damit seine erste und
lind ursprünglichste
ursprünglichste Objektwahl,
Objektwahl, die sich dem
die sich
Narzlßmus des
Narzißmus des kleinen
kleinen Kindes
Kindes entsprechend
entsprechend auf auf dem Wege "Vege der der
Identifizierung vollzogen
Identifizierung hatte. Wir
voll zogen hatte. ,"Vir haben
h ab en schon
schon gehört,
gehört, daßdaß
der Vater
der Vater sein
sein bewundertes
bewu nd e rtes Vorbild
Vorbild gewesen war, war, daß er, er, gefragt,
gefragt,
waS er
was er werden
werden wollte,
'w ollte, zu antworten pflegte:pflegte: einei n Herr wie der
Vat er. Dies
Vater. Dies Identifizierungsobjekt
Identifizienmgsobjekt seiner Strömung wurde
seiner aktiven Strömung wurde

1) Unter
1) Unter passiven
p3ssi\-en Strebungen
SlTeb1mgen verstehe
verstehe ich
ich solche
solche mit
mit passivem
passivem Sexualziel,
Sexuah.iel. habe
habe
Aber dabei
aber dabei nicht
nicht etwa
etwa eine
eine Triebverwandlung,
Triebverwandlung. sondern
sondern nur
nur eine
eine Zielverwandlung
Zielverwllndlung
im Auge.
im Allge.
1

462 i
K rOllkengcsclticlttcll
Krankengeschicfiten

nun
n un das
das Sexualobjekt
Sexu alobjekt einer pnssi"cn Strömung
eine r passiven St.rö mu ng in in der SCldistisch -
de r sadistisch-
ann] en Phase.
analen Phase. Es Es macht
ma cht den dell Eindruck,
Eindruck, als als hätte
hiitt c ihn
ihn die di e Verführung
Verführung
durch die
durch Schwe~1.er in
die Schwester in die
die passive
}><I SS1VC Rolle g cdriingt und
Roll e gedrängt und ihm ihm ein cin
passives Sexualziel
passives Sexunlzicl gegeben. gegeben. Unter UlLt cr dem dem fortwirkenden
fortwlrk cncl en Einfluß Einfluß
dieses ErJ cb ni~s beschrieb
dieses Erlebnisses besch rieh er C I' nunn un den el CII Weg
VV eg von " 0 11 derder Schwester
SchwesteT
ü her die
über Nnnja zum
die Nanja Vnter, von
'1.1I m Vater, von der der passiven E in stcl hmg zum
pass iven Einstellung zum
' Veih bis
Weib bis zu
AnknUpfu ng an
Anknüpfung
7. U der der zum
{m seine
~um Manne
~ci n c frühere
M an ne und hatte dabei
11111 1 hatte

sp0 tl 1nnc Entwicklungsphase


fl'Ci hcrc spontane
dabei doch
Ent wicklun gsph nsc ge-
doch die die
ge- I
fll n den. Der
funden. D er Vater Vnt cr war wn r jetzt ",icdet, sein
jetzt wieder ~eill Objekt,
Ohj ekt , die di e Identi-
Id cnti-
fi7.icrung war
fizierung war der der höherenhöh ere n Entwicklung
Elll wic khmg entsprechendclItsprcc1 lcncl durch durch
Objektwahl abgelöst,
Objektwahl abgc lö!'>t, die di e Verwandlung
VC r\"'imdl u ng der der aktiven
akti\'e n in ein e passive
in eine pnssivc
Ei n slellun g war
Einstellung w .. r der Er fo lg und
der Erfolg 1lIJ(1 das ti ns Zeichen
Zeichen der der dazw isch en vor-
dazwischen vor-
gefallenen Verführung.
gefallenen Verführu ng. Eine Ei nc aktive gillslelJlln g gegen
Cllah 'c Einstellung gegen den den über-
über-
mächtigen Vater Vat er in in derder sadistischen
siUlistiscllCJl Phase wäre
Ph nse wiire nntiirli ch nich t
natürlich nicht

so leicht
so d UJ'chfü hrbClr gewesen.
leicht durchführbar ge wesc n. Als Als der Vtlter im
de r Vater 1Jll Spätsommer
Spiitsomm e r
oder Herbst
oder Herbst zurückkam,
zurückkam , bekamen hcki'l JJ1 cll seine ' Vnta ll nmc und
sei n c Wutnilfälle un d Tobszenen
Tobs7.cnen
eine Ver wen dun g. Gegen die
eine neue Verwendung. N,mj" hatten
die Nanja Iwtte n sie sIe aaktiv-
k1 iv-
sadistischen
sadistischen Z wecken gedient;
Zwecken g edi eJlt. ; gegen den Vilter "verfolgten
den Vater erfolgten sie sie
masoc h istische Absidll
masochistische Absichten. e n. E Err wolli
wollte e ,lurch
durch die die Vorführung
Vorfü hr llng seiner seiner

Sch lim mh eit Z


Schlimmheit ncl n igull g und SchW
Züchtigung Schläge ge von von seit seiten en des des V Vaters
.. ters
erzwingen,
erzwingen, sic sich h so so beibei ihm d ie erwü
die masochistische
nsch te llwsochistisch
erwünschte Sexual-
c SexlHll-
bbefriedigung
efri edigun g holcJI.
holen. Seine Schre waren olso
i:lll nille "'ClJ'ell
Schreianfälle geradezu Ver-
also gcrtldezlI Ver-

fü hru ngsvell>Ucll c. Der MO


führungsversuche. l ivieru ng des M
Motivierung Masochismus
ClSOchi sJl1uS ent entsprechend
sprechend
hätte er
11iittc er beibei solche
solcher r Zilchtigun
Züchtigung g [Luchauch die Beiriedigung
die Bc!lriedigun seines
g seines
Sch uldgefü hl s gc
Schuldgefühls rund en . E.in
gefunden. Eine c Erinn
Erinnerungerung hbat il t ihmihm nufhewahrt,
aufbewahrt,

wie
\VI C er er wHh rcnd eeiner
während iner solchC'n
solchen S7.c Szenene vo von Schlimmheit sein
n Schlimmheit sein

Schrei
Schreien en verst iirkt, so
verstärkt, bald dcr
sobald der Vil Vaterl.c r zuzu ihm kommt. Der
ihm l;:ommt. Vater
Der Vater
schliigt
schlägt ihn ihn [lher
alier nich nicht,t, sondern
sondern sucht sucht ihn ihn zn zu besch beschwichtigen,
wichtigen,
ind
indemem eer r mitmit den den Polst ern tlefi
Polstern ett ch cllS \'or
des ßBettchens vor ihm ihm ßnll Ball spielt.
spielt.

Ich
Ich weiß
weiß nnicht, ic ht, wi wiee oft
oft (He die E lterJl uund
filtern ml E.rzieh
Erzieher angesichts der
er nngcslchts der

un crkl nrlich en Schlimmhcit


unerklärlichen Schlimmheit des Kindes Anl
des Kindes Anlaß ii t.tCII , sich
nß hhätten, sich di dieses
eses
ttypischen
ypisch en Zusa mm enh a nges 1.11
Zusammenhanges rinnern. Dm.
zu eerinnern. Das Kind,Kind, das das j;isich
ch so so

unbändig
unbändig ben immt, legt
benimmt, legt eein m Gcsliinclnis
Geständnis ilab b lind und will will Strnfe
Strafe
_._- ._-._-

AllS der
Aus der Geschichte
G-eschichte einer
eincr infantilen
infantilen Neurose
iVeurose 465

vrovoz.ieren.
provozieren. sue11t in
Es sucht
Es in der
der Züchtigung
Züchtigung gleichzeitig
gleichzeitig die
die Be-
Be-
sch wichtigung seines
schwichtigung seines Schuldbewußtseins
Schuld bewußtseins· und
und die
die Befriedigung
Befriedigung
seiner masochistischen
seiner masochistischen Sexualstrebung.
Scxualstrebung.
Die weitere
Die w eitere Klärung
Klärung unseres
unseres Krankheitsfalles
Krankheitsfalles verdanken
verdanken wir
wu'
nun der
nun der mit
mit großer
großer Bestimmtheit
Bestimmtheit auftretenden
auftretenden Erinnerung,
Erinnerung, daß
daß
alle
alle Angstsymptome ersl von
Angstsymptome erst von einem
einem gewissen
gewissen Vorfall
Vorfall an
an zu
zu den
den
7.."cichcu der
Zeichen der Charakteränderung
Charakteränderung hinzugetreten
hin zugetreten seien.
seien. Vorher
Vorher habe
habe
es
es keine Angst
keine Angst gegeben
gegeben und
und unmittelbar
unmittelbar nach
nach dem Vorfall
Vorfall habe
habe
sich die
sich die Angst
Angst in qu;ilender Form
in quälender ge~iußert. Der
Form geäußert. D er Zeitpunkt
Zeitpunkt dieser
dieser
Wandlung läßt sich
' ;V andlung läßt sich mit
mit Sicherheit
Sicherheit angeben, es war
angehen 1 es war knapp
knapp vorvor
vierten Geburtstag.
dem vierten Geburtstag. Die Kinderzeit,
Kinderzeit, mit
mit der
der wir
wir uns
uns beschäf-
beschäf-
tigen wollten,
tigen wollten, zerlegt
zerlegt sich
sich dank diesem
diesem Anhaltspunkte
Anhaltspunkte in in zwei
zwei
Phasen, eine
Phasen, eine erste d er Schlimmheit und
erste der und Perversität
Perversität von der Ver
von der Ver
führung mit 55x//+4 Jahren bis
fülirung
1
bis zum vierten Geburtstag, und
vierten Geburtstag, und eine
eIDe
Hingere darauffolgende,
längere darauffolgende, in in der diedie Zeichen
Zeichen der
der Neurose vor-'Vor-
herrschen. Der Vorfall
herrschen. Vorfall aber,
aber, der diese
diese Scheidung gestattet,
gestattet, war

kein kluGeres
kein äußeres Trauma, sondenl
sondern einein Traum, aus dem er er mit Angst
erwachte.
erwachte.
f

j
,

I
~

I
IV
IV

THAUM UND
DER TRAUM
DER DIE UR
UND DIE SZENE
UHSZENE

Ich habe
Ich h abe diesen
diesen Traum wegen
Traum v\'cgcn seines an Märchen-
Gchnltcs an
seines Gehaltes Märchen-
1
stoffen bereits
stoffen bereits anan anderer
"nderer Stelle
Stelle publiziert l
publjziert und werde zunächst
und werde zunächst
das dort
das dort Mitgeteilte
:Mi tgetciltc wiederholen:
,vicdcrholcn:
"Ich habe
„Ich habe geträumt,
Geträumt, daß es es Nacht
/I/ncht isti Sl und
und ich ill meinem
ich in mr.lllr.m Bett
Bett
(mein Bett
liege, (mein Bell stand
stand mit Fußende gegen das
dem Fußt:lldr. gr.gen. dns Feilster,
mit dem Fenster,
liege,
vor dem Fenster
vor FCllster befand
br.falld sich
sich eine BeilI(: alter
l: ill C Reihe Nußbäumr.. Ich
altt:,. Nußbäume. Ich
weiß, es
weiß, es Irin!er, als
war Winter, als ich
ich träumte, Na chtzeit). Plötzlich
triiuml(:, und Nachtzeit). Plo'tz!ich
geht das
geht :~r.lhsl auf,
F emili:r von selbst
das Fenster auf, und lIlId ich sd/c 1I1it großem
ich sehe mit großem
Sch recken, daß auf
Schrecken, auf dem f;roß('fI Nußbaum vor
darr großen vor demdem Fenster
Feilster
ein sitzt:lI. Es wart:1I
Iriilfc sitzen. waren sechs sechs oder sieben Stück.
oder sicbelt Stück.
ein paar
paar weiße Wölfe
Die und sahcn aus wie Füchse
wie Füchse
Die TPälle
Wölfe warcn ganz WCfß
waren gallz weiß Ulld sahen eher eher (lIlS
oder Schwänze wie
große Scllli:önzc wie
oder Schnfer/mllde,
Schäferhunde, denll denn SIe sie hatten 'große
hnllr..n
Füchse
Füchse und ihre Ohn'll
und ihre Ohren waren aufgestellt
aufgestellt wie wie bei
bei d':11 Hunden,
den [funden,
wenn großer AI1Gst,Angst, offr.nbnr, von
wenn siesie auf
auf clu.>ns
etwas passen. UIIII'''Unter grußer offenbar, von

den
den Jf/o"lfen aufgefressen zu werden,
Wölfen aufgefrt.sul1 werden, schrie schrie ich ich allf und er-
auf und er-

wachte.
wachte. Meine
Meine KincJcrfrau
Kinderfrau eilte eilte zu
zu m meinen
einen Bett, um unch-
Bett, tim nach-

zusehen, ganze
eine gnnzc
zusehen, was was mit
mit mirmir geSChehen
geschehen w .. r. E,<;;
war. Es dauCJte
dauerte eine
Weile,
Weile, bisbis ich überzeugt wnr,
ich ÜbCr-lCUgt. war, es es ::;;ei
sei IlllTnur ein Traum gewc~en,
ein Traum gewesen,

so natürlich
50 natürlich undund deut1ich
deutlich war war mirmir cla::;;
das Bild vorgekommen, wie
Bild vorgekommen, wie
das
das Fenster
Fenster aufgeht
aufgeht undund die
die VVölfe
Wölfe iluf auf dem Baume ~itzen.
dem ß{\Ulne Endlich
sitzen. Endlich

beruhigte
beruhigte ichich mich,
mich, fühhc
fühlte michmich ,wie ...·je vonvon einer Gefahr befreit
einer Gefnhr befreit

und
und schlief
schlief wieder
wieder cin."
ein."

1)1) Miirchensl offc in


Märchenstofle in Trüumt"Jl.
Träumen. Int. Zeitschr. f.f. nut!.
Int. 1.cil5chl'. Psychoanalyse, nd.
äritl. Psycl!oannlyse. Bd. r.
I. 1915.
1915.
lid. ne.
[ [Bd. III. dieser
dieser Gesft mtnmga.he.l
Gesamtausgabe.]
Aus der
Aus der Geschichte
Geschichte einer
einer infantilen
infantilen Neurose
Neurose 465
„Die einzige
"Die einzige Aktion
Aktion i.m Traume ";ar
im Traume war das
das Aufgehen
Aufgehen des des Fensters~
Fensters,
denn die
denn Wölfe saßen
die Wölfe ganz ruhig
saßen gnnl'. ruhig ohne
ohne jede
jede Bewegung
Bewegung auf auf den
den
Asten Baumes,
Ästen des Baumes, rechts und links
des rechts und vom Stamm
links vom Stamm und und schauten
schauten
mich an.
mich an. EsEs sah
sah so
so aus, als ob
aus, als ob sie
sie ihre
ihre ganze
ganze Aufmerksamkeit
Aufmerksamkeit
auf mich gerichtet
auf 'mich gerichtet hätten.
hätten. - — Ich glaube, dies
Ich glaube, dies war mein erstel'
war mein erster
Angsttraum. Ich
Angsttraum. war damals
Ich war damals drei,
drei, vier,
vier, höch!>tens
höchstens fünf
fünf Jahre
Jahre alt.
alt.

Bis in mein
Bis in mein elftes
elftes oder
oder zwölftes
zwölftes Jahr
Jahr hatte
hatte ich
ich von
von da
da an
an immer
immer
Angst, etwas
Angst, etwas Schreckliches
Schreckliches im Traume zu
im Traume zu seben.
sehen."{(

Er gibt dann
Er gibt dann noch
noch eine
eme Zeichnung
Zeichnung desdes Baumes
Baumes mit
mit den
den
Wölfen, die seine Beschreibung
Wölfen, die seine Beschreibung bestätigt.
bestätigt. Die
Die Analyse
Analyse des Traumes
des Traumes
fOrdert nachstehendes
fördert nachstehendes Material
Material zu
zu Tage.
Tage.
Er
Er hat diesen Traum
bat diesen Traum immer
immer in
in Beziehung
Be71ehung zu
zu der
der Erinnerung
Erinnerung
gebracht, daß
gebracht, daß er in diesen
er in diesen Jahren
Jahren der
der Kindheit
Kindheit eine
eine ganz
ganz un-
un-
geheuerliche Angst
geheuerliche vor dem
Angst vor dem Bild
Bild eines
einesWolfes
Wolfes in
in einem
einem Märchen-
Märchen-
buche zeigte. Die
buche zeigte. ältere, ihm
Die ältere, ihm recht
recht überlegene
überlegene Schwester
Schwester pflegte
pflegte
ihn zu
ihn necken, indem
zu necken, indern siesie ihm
ihm unter
unter irgend
irgend einem
einem Vorwand
Vorwand
Freud,
Frr:ud.VIII.
Vlll. '0
30
.,66
4.66 Krallkt!lIccscI,ichtclt
Krankengeschichten

geradedieses
gerade di esesBild
Bildvorhielt,
vorhielt,worauf
worauferCI'entsetzt zuschreien
c nt scl7.tzu bega n ll.Auf
schreienbegann. Auf
dl esem Bild
diesem Bild stand de r Wolf
stnnd der \'Volfaufrecht,
aufrecht, mit eiJl em Fuß
mit einem Fuß ausschreitend,
ausschreitend,
dieTatzen
die T atzen ausgestreckt
ausgestreckt und lind die
(lic Ohren ,mlgosl clh. Kr
Ohre n aufgestellt. EI'meint,
meinl ,dieses
diese,:;
ßil d habe
Bild hab e als 111ustratioll zum
als Illustration M~il'r.h ell
zum Märchen von Rotkäppchen
von Rotkiippc.hen gehört.
gehört.
V\rarum sind
Warum sind die '''Ulrc weiß?
die Wölfe weiß? Das Hißt ihn
Dns läßt ihn an die Schafe
on die Schafe
denke n, von
denken, von denen
de nen große
g l'oße Herden
H erd e n in der Nähe
in der des Gutes
Nähe des gc ~
Gutes ge-
h alt e n wurden.
halten wurd e n. Der
Der Vater
Vater nahm
n ahm ihn ihn gelegentlich
g"clcgentlich mit, mit., diese
diese
Herde n zu
Herden bcs uch cJJ, und
zu besuchen, lind er e r war jcdcs mnl sehr
cl<llHl jedesmal
W oll I" dann sehr stolz5t017. undund
selig. Später
selig. Splitcr -- nach na ch eingezogeneu EJolmnd ignngcll kann
eingeznge nell Erkundigungen kalln es es leicht
leicht
kur/' vor ,'or der
der Zeit
Zeit dieses
dieses Traumes
Tl'nlll nCfö gewesen
gewesen sein, ficin, - brach brnch unterunter
kurz
diesen Schafen
diesen Schafen eine eine Seuche Seuch e aus. <lns. Der D er VaterVntcl' ließließ einen P;'istcu)'~
einen Pasteur-
schill er kommen,
schüler kommen, der de r die d ie Tiere
Tiere impfte, impft e, aber nhc r sie sta rben nach
sic starben nach
der Impfung
der Impfung noch nuch zahlreicher
. ..,h lrcir.h cr als .,l ~ vorher.
\,ol'h (,J".
\'\'ie kommen
Wie komm en die d ie Wölfe
W <'ilfe aufnur den dcn Baum? Brmm ? Dazu Dazu fälltfiillt ihm
ihm eine eine
Geschich tc ein.
Geschichte ~ ill . die
di e er clen Großvater
Cl' den gehört. Er
cl'ziihle ll .gehört.
GI'Oß \' Il WI' erzählen Er kannkann
sich nicht
sich nicht erinnern,
el'inner n, ob ob vor yor oderoder nach lli.1CIJ dem Traum,
dein Traum, ab er ihr aber ihr
[nhalt spricht
Inhalt spricht entschieden
en tsch ieden für für das e rstere, Die
ei ns erstere. Geschichte lautet:
Oie Geschichte Jautet:
Ein Schneider
Ein Schneide i' sitzt sitzt in seiJlem Zimmer
in seinem Zimme r bei bei der AI'heit , da
dcl' Arbeit, ela öffnet
öffn et
sich das
sich das Fenster
Fenster und ein Wolf
ein \\' oif spril1gt
springt herein.he rein. DeI' Der Schneider
Schneider

schlägt
schlägt mit mit dder E.llc nac
ei" Elle nach h ihm - nein, verbessert "Cl'bCSlÖCl't CI' !'ich, packt
er sich, packt
ihn hWn1l7, und reißt. reißt ihm cli :;, soso dadaß ß der Wolf
der 'Volf
ihn beim beim SC Schwanz esc ll all
diesen aus,

eerschreckt
rsc. hreckt ddavonrennt.
flY OUI'Cn n L Eine "" Weile
e ile spii später geht der
te r geht. Schneider in
der Schneider in

den \Villc1
den Wald un und d sieht
sieht plötzlich
plötzlich ciu ein HudelRudel V"n Wölfe ife hherankommen,
el"Onkommen,
\vor
' 01" den
denenen er er sichsich nuf auf eil1einen Baum flii
cn ßnlllll cht<:'!. Die
flüchtet. Die Wölfe
VVölfe sin sindd
7.zunächst
unäc hst ratlos,
ratlos, ab aberer der der Versli!m
Verstümmelte, melt e, de derr unte
unter ihnen
r iJm (;n ist und
ist und
sich daß ein einer
sich am am Schn eider räche
Schneider rächen n will,
will, mac macht ht den den Vorschlng,
Vorschlag, daß er
auf LJi$ den Schneider
auf den den ..anderen
nderen steigen steigen soIJ, soll, bis der der letz te den Schneid e!"
letzte

crreicht
erreicht hat. hat. Er Er selbst
selbst - es ist
ü!' ist ein ein kriifti gcr Altcr
kräftiger Alter -— will will di die
e
ßBasis
asis diescl' Wölfe tut! aber deI' der
dieser .PPyramide
yra mid e m nc hcll. Die
machen. Die "Vülfc tun !'ö,so, ahc)'

Schneider
Schneider hat hat de denn geziich tigtcn Bcsu
gezüchtigten Besucher cher erkannerkannt t und und ruft ruft

plötzlich
plötzlich wie wie d~'IJnals:
damals: Puck Packt t. den
den Grauen Grauen heim Schwanz. O
beim Schwall?. DerC1'
schwanzlose ~loJf
scl1\'\'anzlosc Wolf erschri
erschrickt ckt bei bei di escl' Erinn
dieser Erinnerung, läuft
erun g, liinfL davon davon
uundnd die andern pltl~l.Cln
die nndern purzeln alle alle 11er<1h.
herab.
Jus der
Aus Geschichte einer
der Geschichte einer infantilen
infantilen lYcurose
Neurose 467

. . InIn dieser
dieser Erzfihl11ng
Erzählung findet
findet sich
sich der der Baum ,"or, vor, . auf
auf dem
dem 1m im
Traum die
Traum die Wölfe sitzen.sitzen. SieSie enthält
enthält aber auch auch eine unzw
eine unzwei- ei-
deutige Anknüpfung an
deutige an den Kastl·ationskomplex.
Kastrationskomplex. Der alte alte Wol
Wolff
ist·
ist vom Schneider
vom Schneider um den Schwanz gebracht worden. Die
Fuchssc1w\'änze
Fuchsschwänze der vVölfe Wölfe im Traum sind sind wob
wohlI Kompensation
Kompensationen en
dieser
dieser Sch wanzlosigkeit.
Schwanzlosigkeit.
Warum sind es sechfi
"Varum sechs oder sieben Wölfe? \'Völfe? Di ese Frage schien
Diese schien
nicht
nicht zu zu beantworten,
beantworten, bis bis ich
ich den
den Zweifel au fwarf, ob
aufwarf, ob sich
sich sein
sein
Angstlild
Angstbild auf auf das
das Rotkäppchenmärcben
Rotkäppchenmärchen bezogen bezogen haben könn könne.e.
Märchen gi.bt
Dies l\1ärchen gibt nur Anlaß zu ZWeI zwei Illustrationen,
Illustrationen, zur zur
Begegnung
Begegnung des Rotkäppchens mit dem VVolf
des Rotkäppchens Wolf im V\Talde
Walde und zur zur
Szene, 'wo
Szene, Wolf mit der Haube der Großmutter im Bette
w o der VVolf Bette
ljegt. Es
liegt. Es müssemüsse sichsich also ein
also eHI anderes Märchen hinter hinter derder

r Erinnerung
Erinnerung an das das Bild
Bild verbergen.
yerbergcn. Er fand fand dO dannlln bald,
bald, daßdaß eses
I nnurur die Geschichte vom Wolf
die Geschichte VVolf und den sieben Geißlein Ge iß lein seinsein
könn e. Hier findet sich
könne. Hier findet sich ddieie Sieben
Siebenzahl,zahl, aber
aber auch die die Sechs,
Sechs, denn
den n
der Wolf
der '''oU frißt frißt nur
nu r sechs
sechs Geißlein auf, auf, das
das siebente
siebente versteckt
versteckt
,ich im Uhrkasten.
sich Uhrkasten. Auch das Wei ß kommt in
das Weiß in dieser
dieser Geschichte
Geschichte
vor, denn
vor, denn der der Wolf
>'Volf läßt
läßt sich
sich beim Bäcker ßiicker die die Pfote
Pfote weiß
machen, nachdem n ach dem ihn die die Geißlein
Geiß1ein bei bei seinem ersten ersten Besuch
ßesuch an al1
der grauen
der grauen Pfote Pfote erkannt
erkan nt haben.
haben. Beide Beide Märchen
Märchen haben haben übrigens
übrigens
viel Gemeinsames. In
viel In beiden
bei den findet
findet. sich
sich das
das Auffressen,
Auffressen, das dilS
Bauchaufschneidell, die
Bauchaufschneiden, die Herausbeförderuug
Herausbeförderung der gefressenen gefressenen Per- Per-
sonen, deren
sonen, deren Ersatz
Ersatz durch
durch schwere
schwere Steine,Steine, und endlich kommt
UlJ cl endlich koulmt
in beiden
in beiden der böse Wolf
der böse Wolf um. um. Im Im Märchen
Märchen von VOll denden Geißlein
Geißle;',
kommt
kommt auch auch noch der Baum
noch der Baum vor.vor. Der D er Wolf
"Yolf legt
legt sich
sich nach
nach der
der
l\1ahlzeit unter
Mahlzeit einen Baum
unter einen Baum und und schnarcht.
schnarcht.
Ich werde
Ich werde mich mich mit diesem Traum
mi t diesem Traum wegen wegen eineseines besonderen
besondercu
Umstandes noch
Umstandes noch anan anderer
anderer Stelle
Stelle beschäftigen
besch äftigen müssen
müssen und und ihn
ihn
dann eingehender
dann eingehender deuten deuten und und würdigen.
,,,·ürdigen . Es E5- ist
ist jaja ein
ci!! erster
erster aus
aus
der Kindheit
der Kindheit erinnerter
erinnerter Angsttraum,
Angsttraum, dessen dessen Inhalt
Inhalt im im Zusammen-
Zusammell-
hnng mit
hang mit anderen
anderen Träumen,
Träumen, die die bald
bald nachher
nachh er erfolgten,
erfolgten, 'und
und
mit ge\,,,' i~sen Begebenheiten
mit gewissen Begebenheiten in in derder Kinderzeit
lGnderzei1. des des Träumers
T r äumers einein
so'
so*

L
468 I'
Krankengeschichten
Kra kmgcsch ichtell

lnteresse
Interesse von ganz
von gauz besonderer
Lesondcrcr Art
Art wachruft. Hier beschränken
wachruft. Hier beschdinkcll
wir uns auf
W]T uns auf die
die Beziehung
Beziehung des
des Traumes zwei Märchen,
zu zwei
TrflUlllcs zu Mürchen, die
die
viel Gemeinsames
viel haben, zum
Gemeins.-1mes haben, "Rotkäppchen" und
1.UI11 „Rotkäppchen" und zum
zum „Wolf
"WoU
und die
und die sieben
sieben Geißlein".
Geißlein", Der
Der Eindruck dieser Märchen
Eindruck dieser l\1Hrchen äußerte
äußerte
!>ich bei
sich bei dem kindlichen Träumer
dem kindlichen Träumer inin einer richtigen Tierphobie,
einer richtigen Tierphobie,
die sich
die sichvon anderen
von andcrcli ähnlichen
iilmlichen Fällen
Fällen nur
nur dadurch
dadurch auszeichnete,
ausl'.cichuctc,
uaß das
daß das Angsttier nicht ein
Angsuier nicht ucr Wahrnehmung
eill der leicht zugäng-
vVnhrlichmung leicht 7.ugiing-
liehes Objekt
liches Objekt war
war (wie
(wie etwa
ct\'\'a Pferd
Pferd und
und Hund), sondern nur
Hund), so ndern nur aus aus;
grL:ähhmg und
Erzählung Bilderbuch gekannt.
und Bilderbuch geka nllt.
Ich werde
Ich werde ein
ein andermal
<llldc rm .. 1 auseinandersetzen, welche Erklärung
nllsciwlIIdcrscl1.cn, welche Erklllrung
(liese Tierphobien
diese TierphobienhabclI und
haben welch e Bedeutung
und welche ihnen zukommt.
Bedel1tung ihnen zukommt.
Vorgreifend bemerke
Vorgreifend hcmerlc ich
ich nur, daß diese
IInr, daß ErkHirung sehr
diese Erklärung zu dem
sehr /.u dem
Hauptcharakter stimmt,
Hauptcharakter stimmt, welchen die Neurose
wc1chclI die Nellrose des Träumers
des Tr~iumers in
in
späteren Lebenszeiten
späteren erkennen ließ.
Lcbe Jl szcitcn erkennen ließ. Die Angst
Die vor dem
.t\ngst vor dem Vater
Vater
war das
war stürkste Motiv seiner
uns stärkste seiner Erkrankung
Erkrallkung gewesen, und
g;ewcscl1, und die
die
ambivalente Einstellung
ambivalente Einstellung zu jedem hch errschte sein
Vnlcrcrsatz. beherrschte
jedcm Vaterersatz sein
Leben wie
Leben sein Verhalten
wie sein Verhalten in der Behandlung.
in der Behundlung,
Wenn der der Wolf bei m einem Patienten
bei meinem PntiCnlcn 11Ul'
nur der erste Vater-
der erste Vntcr-
ersa war, so
tz war,
ersatz so fragt sich, ob die
es siell,
fragt es Märchen vom
die Miirchcn vom 'Volf, der
Wolf, dei'

die Geißlein
die Geißlein auffrißl, und vom Rotkiippchcll
auffrißt, und Rotkäppchen etwils anderes als
etwas anderes als

geheimen Inhalt haben."


die infantile Angst vor dem Vuter
die infantile Vater zum geheilnen Inhalt habcl1,l

r Der
Der Vater
Vater meines Pntiellten
Patienten hattc
hatte übrigens
übrigens die Eigentümlichkeit
die Eigentümlichkeit

des
des "zärtlichen
„zärtlichen Schimpfens", die die so
so viele Personen Im
viele Personen im
U mgnng mit
Umgang mit ihren
ihren KilHlern
Kindern zeigen, und die
zeigen, lind die scherzhaft.e Drohung
scherzhafte Drohung

ich fress' mag in später


der später
"„ich fress' tli ch allf"
auf" mag den ersten
in den Jahren, als
ersten Jahren,
dich als der

strenge Vater mit


strenge Vnter mit dem
dem Sjjhnleiu
Söhnlein 0'zu
.11 spicJclI und zu
spielen und kosen pflegte,
zu kosen pflegte,

mehr als
mehr als einmal
einmal geH ußert worden
geäußert worden sein,
sein. Eine
Eine meiner Patienten
meiner Patienten
erzähltc mir, daß
erzählte mir, ihre beiden
daß ihre beiden KindeJ'
Kinder dCII Großvater nie
den Großvllter nie lieb ge-
lieb ge-

,winnen
...innen konnten,
konnten, weil
weil er sie 111
er :;IC seinem ziirtlichell
in seinem zärtlichen Spiel
Spiel zuzu

schrecken
schrecken pflegte,
pflegte, er
er werd
werdee ihnen
ihnen den
den ßnuch aufschneiden.
Bauch nufscl m ciden.

l)1) Vgl.
Vgl. die von O.
die VOll hervorgehobene .ÄhnlichJH~it
Hank hervorgehohene
O. Honlt Ähnlichkeit di~ler
dieser heid~l' Märchen mit
beiden Märchen mit
dem Mythus
dem Mythus \Ion Kronos (Völkcrp
von KrOllOS Jycholog; scJ H~ Pnl'l\lJel~n
(Völkerpsychologische in tI~1l
Parallelen 2.1\ infantilen Sex-nn l ~
den inrllntilen Sexunl-
Zentralblatl r,f. t>sycho:malyte,
theorien. Zcntr.o.lhlau
\h<i!ori(!u, Psychoanalyse, ]1,
II, 8.)
8.)

r
Aus der
Aus der Geschichte
Geschichte einer infantilen
infantilen lVeurose
Neurose 469

Lassen
Lassen ,,,ir
wir nunnun aU all das
das beiseite,
beiseite, was in in diesem Aufsatze
Aufsatze der der
Verwertung des Traumes
Verwertung des Traumes vorgreift, und kehren wir zu seiner
vorgreift, seiner
nächsten Deutung zurück. zurück. Ich will bemerken, duB daß diese
diese Deutung
eme
eine Aufgabe war, deren deren Lösung sich sich ourch
durch mehrere Jah Jahrere hin-
zog. Patient hatte den Traum sehr frühzeitig mitgeteilt
zog. Der Pötient mitgeteilt und
!>ehr
sehr bald m eine Überzeugung angenommen, daß hinter l11m
meine ihm di diee
Verursachung seiner seiner infantilen
infantilen Neurose verborgen sei. sei. Yvir
Wir kamen
im Laufe der Behandlung oft
im oft auf Traum zurück, aber
auf den Trmnn aber erst
erst

in
in den letzten
letzten Monnten
Monaten der der Kur gelang
gelang es,
es, ihn ganz zu ver- ver-
stehen, und zwar unnk dank derder spontanen
spontanen Arbeit
Arbeit des Patienten.
Patienten. Er
hatt e immer hervorgehoben, dnß
hatte daß zwei
zwei Momente des Traum Traumes es
den größte.n
größten Eindruck auf auf ibn gemacht )lätten,
ihn gemacht erstens ~
hätten, erstens die
\'ü1lig~
völlige Ruhe und Unbeweglichkeit,
Unbeweglichkeit der ~Vü~fe und zweitens die
der Wölfe d~
g~~te
gespannte Au fmerksamkeit, rnit_
Aufmerksamkeit, mit der sie alle__~uf
der shL.!'llle auf ..ih~chauteI.1'
ihn schauten.
Au ch das
Auch dns ~achha ltjge Wirklichkeitsgefühl,
nachhaltige Wirklichkeitsgefühl, in in das
das der der Traum
Tnmm
auslief, erschien
auslief, erschien ihm beachtenswert.
beachtenswert.
An dies
dies letztere
letztere wollen ,,,ir Wir wissen
anknüpfen. 'ViI'
wir anknüpfen. wissen aus ClUS den \
-t-

Erfahrungen der der Traumdeutung, daß diesem diesem Wirklichkeitsgefühl


Wirklichkeitsgefühl
eine lestimmte
bestimmte Bedeutung zukommt. zukommt. Es Es versichert uns, uns, daß
" etwas in lD dem latenten
latenten Material
Material desdes Traumes den Anspruch auf

\Virklichkeit in
Wirklichkeit in der
der Erinnerung erhebt, erhebt, also
nlso daß derder Traum sich sich
auf eine Begebenheit
auf eine Begebenheit bezieht,
bezieht, diedie wirklich
wirklich vorgefallen
vorgefallen und nicht nicht.
bloß phantasiert worden
bloß phantasiert worden ist.ist. Natürlich kann es sich nur um die
es sich die
\\7irklichkeit von
Wirklichkeit etwas Unbekanntem handeln; die
von etwas d.ie Überzeugung
'/.. B.,
z. B., daß der Großvater
<laD der Großvater wirklich
wirklich die die Gegchichte
Geschichte vom Schneider
und vom Wolf Wolf erzählt,
erzählt, oder
oder daßdaß ihm wirklich
wirklich diedie Märchen
MÄrchen vom vom
Rotkäppchen und
Rotkäppchen und von\Ton den
den sieben
sieben Geißlein
Geißlein vorgelesen
vorgelesen worden
worden
wnren, könnte
waren, könnte sich slch niemals
niemals durch
durch dasdas den Traum
Traum überdauernde
überdauernde
\'Virklichkeitsgefühl ersetzen.
Wirklichkeitsgefühl ersetzen. DerDer Traum
Traum schien
schien auf
auf eine
eine Begeben-
Begeben-
heit hinzudeuten,
heit hinzudeuten, deren der en Realität
Realität so so recht
recht im im Gegensatz
Gegensat? zur zur
Irrealität der
Irrealität der Märchen
Märchen betont
betont wird.
wird.
Wenn
" Tenn eine
eine solche
solche unbekannte,
unlekannte, d. d. h.
h. zur Zeit des
zur Zeit des Traumes
Traumes bereits
bereitS
", €'rg~ene Szene
vergessene hinter dem Inhalt
S7.ene hinter Inhalt des
des Traumes
Traumes anzunehmen
anzunehmen
470
470 Krankengeschichten

\\' nr~ so
war, mußte sie
.so mußte sie sehr fl'nh vorgefallen
sehr früh "orgcfnllcll sein. Der Träumer
sei n. Der Triiumer sagt
sagt jn :
ja:

ich war,
1\ ich war, als
als ich den Traum
ich den Tmllm hatte,haue, drei,
drei, vier, höchstens fünf
vier, höchstens fünf Jahre
Jah r e
alt. \~i ir können
alt. Wir könn en hinzufügen: ulld wurde
hio zufiigcll: und wurde durch
durch den Traum an
clCll Trnmll nn etwas
etwas
, erinnert,
erinnert, was eine)' noch
WllS einer noch früheren Zeit angehört
frü h c l'Cll Zeit Imbcn mußte.
angebört haben muß te.
Zum Inhalt
Zum ln halt dieser Szene mußte
diese r Szene rühren , was
mllßtc führen, dei' Träumer
WElS der Triiumer ausaus
uem manifesten
dem T nwmllllJnlt hervorhob,
rn.mi fcstcll Trauminhalt hervo rhob, die die Momente des auf^
I\1omclltc des nur..;
mcrksamcll Schauens
merksamen SChflll CIIS und
lIJ1d der Bc ,,"cgllllgslosigkc iL. Wir
der Bewegungslosigkeit. \Nir erwarten
Cl'wart e ll
natürlich,
natürlich, düß dies
daß di es Material <ins unbekannte
l\1ntcrbl das der Szene
:I\1iJ.tcrial der
unbckmlllle Material Szene
in
in irgend einer
irgend ei ner Entstellung wiederbri ngt, vielleicht
Elllstcllung: wiederbringt, \,j('llcichl sogar in der
sogn r in der
I ~nt stcl hlli g zur
Entstellung zur Gegensätzlichkeit.
Gcgcllsiitzlichkcil.
Au s dem
Aus dem Rohstoff,
l\ohsLolf, welchen
wel ch en die
die erste AIIi11y ~e mit
erste Analyse dem Patienten
mil. dein Pillielltcli
crgelJen hatte,
ergeben hott<" waren
"'nI'eu gleichfalls
glcichf.. Us mehrere
111:cln'crc Schlüsse
Schlüsse zu zu ziehen,
zieh ell, die
die
in den
in Jen gesuchten
gcsuc htcII Zusammenhang
Zmiaml1lcuh,ll1g einzufügen
CillZflfngClI waren. Hinter der
wnrCII. Hinter der
Erwä hnun g der
Erwähnung der Schafzucht
SchafzllchL waren
wareIl die die Belege
BcJege für sei nc Sexual-
für seine SexllaJ-
forschung zu
forschung zu suchen, dcren Interessen
suchcll, deren InteresSC II er ~1' bei sc hlen Besuchen
bei seinen ßcsucht-it
hcfriedigen konnte,
mit dem Vater befriedigen
mit ohcl' auch
I, Ollllt c, aber AlIdclltllflgCIl von
<llleh Andeutungen VOlt

TodcsElngsl mußten
Todesangst dabci sein,
mußt en dabei se in, denn
d Üllll die Schafe waren
di e Schafe jn' /.um
w are Il ja ZU lll
f,'Töß
größten T e il Oll
tCl1 Teil gC:>1orucll. Was
dCI' Seuche gestorben.
an der im Traum das
\Vil !" im Vor-
das VoJ'!.
dringlichste
dringlichste die Wölfe
war, die
war, vViilfe nuf
auf dem BauIlIC,
Baume, fohne direkt
führte direkt zur
zlir
Erziihlung
Erzählung des Gl'Oß viltcrs, an w
des Großvaters, clcher kmnn
welcher CL,,"il~ anderes
kaum etwas !tlldcres nl:,
als

Jic
die Ankn an uns
li p fllng .1)1
Anknüpfung das KasLm tion stli elllil 0.1S
Kastrationsthema fesselnde und
«las Fcsseludc mul den
elen
Trnum
Traum Anregcnde
Anregende gc,,"csen
gewesen sein k01l1l1c.
konnte.
Traumes

I
"ViI' hi'lLl
Wir hattenclI ilUS
aus eIer
der ers
ersten nvollstiindigell Allnlysc
te ll uunvollständigen des Traumes
Analyse des
ferncl'
ferner erschlosscn
erschlossen,, dilß
daß der VVolf
Wolf ei n Vatcl'crsll
ein Vaterersatz sei, so
tz sei, daß die:;el'
so dnß dieser

erste
erste Al lgsttrill1ll1 jellc
Angstirauni jene Angst VOI' vor dem VaterVater zumzum Vorschein
Vorschein

gebracht lliitte,
gebracht hätte, w elche von
welche nun [111
von lIun sein Leben
an sein beherrschen solltc".
Leben hehcl'J'::ichell solltet

Dieser
Dieser Schluß
Schluß sc1ust
selbst war
war tlllerdi ll gs !loch
allerdings noch lIi cht. ycrhindH
nicht Wenn
ch. ,",Venn
verbindlich.

wir ober
wir aber nls
als Ergebn is der
Ergebnis der \'orlHllfigcn
vorläufigen AlIulysc zusammenstellen,
Analyse :t,lIsnmmcllstellell,
wns
was sich
sich aus dem vom
aus dem vom TliiulllCl' gelieferten Mntcriol
Träumer geliefel'ten Material able ilet: . fO
ableitet, so

JicgclI
liegen un
uns etwa folgende
s etwil folgende Bruchstücke
Bruchstücke :t.Ul' Rekonstruktion \~or:
zur HckollSlt'uktion vor:

E.ine
Eine wirkliche nheit - ~lll
Begebenheit
wirkliche Begebe aus —
S se
sehr früher
hr f1'O Zeit -
hel' Zeit —
Schauen
Se hnucH - Un — Unbe
bcwcglhci —
wegtheitt - SSexualprobleme Kastrat io
ex lIi1lpt'ob lcm c -- - Kostl'fll lou
n

- derder V —
.. tcr - ctWtl,s
Vater etwas Schreckliches,
Schreckliches.
-~~~~~- _ ._. -

A us der
Aus der Geschichte
Geschichte einer
einer infantilen
infant.ilen Neurose
lVeurosc 471
47'
Eines Tages
Eines Tages begann
begann der
der Patient
Pati ent die
die Deutung
Deutung des Traumes
des Traumes
for tzusetzen, Die
fortzusetzen. Die Stelle
Stelle des
(les Traumes,
Traumes, meinte
meinte er, er, in
in der
der eses heißt:
heißt :
Plötzlich geht
Plötzlich geh t das
das Fenster
Feuster von'von selbst
selbst auf,
(tuf, ist
ist durch
durch die die Beziehung
Beziehung
zum Fenster, an
Y. llffi Fenster, an dem
dem derder Schneider sitzt, und
Schneider sitzt, und durch
durch das das der
der
\Volf ins
Wolf ins Zimmer
Z immer kommt,
kommt, nichtnicht ganzganz aufgeklärt.
aufgeklärt. Es Es mußmuß die die
Bedeutung haben:
Bedeutung haben: diedie Augen
Augen gehen
gehen plötzlich
plötzlich auf.
auf. Also
Also ich
jch schlafe
schlafe
un d erwache
und erwach e plötzlich,
plöt71ich, dabei
dabei sehe
seh e ich etwas: den
ich etwas: den Baum
Baum mit mit den
den
VVölfen. Dagegen
Wölfen. Dagegen war w ar nichts
nichts einzuwenden,
einzuvvenden, aber aber eses ließ
ließ weitere
w eitere
Ausnützung
Ausnutzung- zu. zu. Er 'war erwacht und
Er war und hatte
hatte etwas
etwllS zu zu sehen
sehen be-be-
kom men. Das
kommen. Das aufmerksame
aufm erksame Schauen,
Schauen , dasuas imim Traum
Tr,:mm den den Wölfen
vVölfen \
zugeschrieben wird,
7.ugeschrieben wird, ist
ist vielmehr
vielmehr auf a uf ihn
ihn zu schieben. Da
zn schieben. Da hatte
hatte
an einem
an einem entscheidenden
en tscheidenden Punkte
Punkte eineeine Verkehrung
Verkelll'ung stattgefunden,
stattgefunden,
die sich
die sich übrigens
Ubrigens durch
durch eine
eine andere Verkehrung im
andere Verkehrung im manifesten
manifesten
Trauminhnlt anzeigt.
Trauminhalt anzeigt. Es
Es war ja ja auch eine Verkehru ng, wenn
eine Verkehrung, ,,,enn die
die
''''ülfe auf
WÖlfe nur dem Baum saßen, snßen~ während sie sich
\'\'ähl'cnd sie sich inin der Erzählung
der Erzählung
des Großyaters unten befanden und
des Großvaters lind nicht
nicht aufauf den Baum steigen
den Baum steigen
konnten.
konnten.
WenD
Wenn nun auch das
nun auch Träumer heton
dns andere vom Träumet' betontete Moment
Mome nt
durch
durch eineeine Verkehrung oder oder Umkehrung entstellt wäre? Dann
entstellt wäre? Dann
müßte
müßte es, es anstatt BewC'gnngslosigkeit (d
anstatt Bewegungslosigkeit ie 'Völfe
(die Wölfe sitzen regungslos
sitzen regungslos

da, schauen auf ihn,


da, schnuen ihn, aber rühren sich sich nicht) h ei ßen: hefLigste
heißen: heftigste

Be wegung. Er ist
Bewegung. ist also plötzlich erw
also plötzlich ach t und hat ein
erwacht einee Szen
Szene e von
von
heftiger
heftiger Bewegtheit vor sich gesehen, auf die die er
er mit gespannter
gespannter
Aufmerksamkeit 5ch<11.1t(>,
schaute. In dem dem ein en Falle
einen Falle bestünde die die Ent-
Ent-
stellung iri
stellung in einer
einer Vertauschung von Subjekt und Objekt, Aktivität Aktivität
nnd
und Passivität, werden anstatt
Passivität, angeschaut "\vcrdell anstatt ananschauen, im anderen
schau en, im' anderen
Falle
Falle in in einer Verwandlung ins' ins Gegenteil: Ruh Ruhee anstatt Be. Be-.:

'wegtheit.
wegtheit.
Ei nen w
Einen eiteren For
weiteren lschritt im
Fortschritt im Verständnis des TraumTraumes es brach
brachtete
ein
ein andermal der plötzlich auftauchende
der plötzlich auftauchende Einfall: Der Baum ist
Einfall: Der ist

der
der V{eihnachtsbaum.
Weihnachtsbaum. Jetzt wußte er~
Jetzt wußte er, der Traum war
der Traum war kurz
kurz vor
vor
\Ve ihnachten in
Weihnachten in der
der Weihnachtserwartung
Weihnachtserwartung geträumt worden. worden. Da Da
der
der 'Veihnachtstag
Weihnachtstag auch sein Gebnrtstn,
auch sein Geburtstag g war,
war, lieB
ließ sich der Zeit-
sich der Zeit-
47 2
47" Kranh~ngtsclilchten
Krankengeschichten

punkt des Traumes lind und der YOI1von ihm nllsgehcnden


ausgehenden Wandlung
nun mi.t
mit Sicherheit feststellen.
feststellen. Es wur
war knapp vor seinem vierten
vierten
Geburtstag. Er war also also eingcschlnrCll tll der gcspilnntcn
eingeschlafen in gespannten Er· Er-
wi1rtung
wartung des TOlges, der ihm eine
dos Tages, eine doppelte Beschcnkting bringen
Beschenkung bringen
sollte.
sollte. Wir
'''' ir wissen,
wissen, daß das das Kind unter solchen
solchen Vcrhiiltnisscn
Verhältnissen
leicht die
leicht di e Erfüllung
ErfülIung seiner 'VUn::och Traum antizipiert.
Wünschec im Tmutn rmtizipiert. Es
waT also
war also schon Weihnacht
vVeihnncht im Traume der ti er Inhnlt
Inhalt des Traumes
zeigte ihm seine
seine Bescherung, firn am Baume hingen di diee für ihn be- be-
stimmten Geschenke. Aber :lnstrItt anstatt der dei' Geschenke waren ,,'aren eses - —
Wö lfe geworden, und der Traum
Wölfe Trnum endigte dmnit, damit, daß doß er er Angst
bekam, vom Wolf (wahrscheinlich vom
VVo1f (wahrscheinlich Vater) gcfrc5..<.;en
"om V:ucr) gefressen z.u zu
werden, und seine seine Zuflucht
Zuflucht "'.UT zur Killdcrl'rml
Kinderfrau nahm. Kenntni.s
nallll1. Die Kenntnis
seiner Sexualentwicklung
Sexualentwic1dung vor dem Traum macht es
Ilelll Tr:unu es: uns
uns möglich,
möglich,
d ie Lücke im Trnum
die Traumec auszufüllen
nns7.ufilllcn und die die Ven'\'nndhmg
Verwandlung der der
ßcfricdigung in
Befriedigung in I'ngst ilufzukliirclI. Unter den trallmbildcl1den
Angst aufzuklären. traumbildenden
Vvünschen muß sich,
Wünschen sich, alsals der sl.iirksle,
stärkste, der nach tier sexuellen
der sexuellen
geregt haben,
Befriedigung geregt hilben, die er ~r damals
damal s vom Vater Viller ersehnte.
ersehnte.
Der Stärke diesesdieses Wunsches
''\' unsches gelanggelang es, C~: die
die längst
Hingst vergessene
vergessene
ßrinncrungsspur einer
Erinnerungsspur ei ner Szene aufzufrischen,
lIl.1fzufrischcn, die die ihm zeigenzeigen konnte,
konnte,
wie diedi e Sexualbefriedigung
Sexllalbefriedigung durch den Vater Iltlssnh, und
Vnt er aussah, d .. s
UJld das
Ergebnis war Schreck.
Ergebnis Schreck. Entsetzen
gntsclz.c;Il vor "\'01' der Erfüllung
der Erfüllung diesesdieses
vVunsches, Verdrängung
Wunsches, Verdriingung der der Regung, die die sich
sich durch die~en
durch diesen
\rVunsch dargestellt
Wunsch dnrgcstellt hatte,
hatte, und\lnd darum Flucht vom
dnrum Flucht Vater weg zur
"om Vater :r.1l1"

ungefahrlichcrcn Kinderfrau.
ungefährlicheren Kindcrfrnll.
Di e Bedeutung
Die Bedeut.ung dieses \VcilllliH.:htstermill ~ war
dieses Weihnachtstermins wnr in in der
der angeb-
angeh-
lichen Erinnerung
lichen erhalten geblieben,
F.rinncrung erhalten gcbliehen, daß clnß er ersten Wut-
er den ersten WlIt-
anfall bekommen,
anfall bekommcnJ weil \-"eiJ erer von
\"(111 ''''eihu<lchL'igeschenken un-
den Weihnachtsgeschenken un-
befriedigt gewesen war.
befriedigt Wfll". Die Erinnerung
Erinllerung zog Richtiges und
z.og Richtiges und
Falsches zusammen, sie
Falsches sie konnte
konnte nicht Abiinderung Recht
nicht ohne Abänderung Recht
haben, denn nach den
haben, den oftoft wiederholten
wiet)erhollcil Aussagen
AussageIl der der Eltern
Ehen)
war seine Schlimmheit,
war seine Schlimmheit bereits bereit.." nach
nach deren
d eren Rückkehr
IUi.ckkehr im im Herbst
Herbst
lmd nicht
und nicht erst
erst zuzu Weihnachten
Weihnachten aufgefallen,
aufS'cfnllcm, aberflh or das
dns Wesent-
VVesent-
liehe der
liche der Beziehungen zwischen zwischen mangelnder Licbcsbefriedigung,
IDnngcllldcr Liebesbefriedigung,
A llS der Geschichte emer
Aus infantilen lVcurore
einer infantilen Neurose 475

Wut un
undd \Veihnachtsieit war in der Erinnerung festgehalten
Weihnachtszeit ''''ar
word en.
worden.
'Velches
Welches Bild konnte aber aber die n~chtlicherweise wirkende,
die nächtlicherweise
sex uelle: Sehnsucht
sexuelle Sehnsu cht heraufbeschworen haben, das
heraufbeschworen haben, das imstande war,war,
so
so intensiv abzuschrecken? Dieses
intensiv von der gewünschten Erfüllung abzuschrecken?
Bild mußte nach dem Material
Bild Material derder Analyse eine Bedingung
erfüllen,
erfüllen, geeignet sein,
es mußte geeignet
es sein, die Überzeugung von
die von der
Existem: der Kastration
Existenz Kastration zu zn begründen.
begründen. Die Die Kastratiol1sangst
Kastration sangst

wurde dann der der Motor der Affektverwandlung.


Affektverwandlung.
Hier
Hier komm
kommtt nun die Stelle, an der
Stelle, an der ich die Anlehnung an
ich die 8n
den Verlauf der Analyse verlassen muß. Ich
den Verlauf fürchte, es
Ich fürchte, 'wird
es wird

auch ddie
auch ie Stelle sein, an der der
Stelle sein, der Glaube
Glanbe der Leser mich ver-
der Leser \~er­

I
lassen wird,
lassen wird. —y-
Was in in jener
jener Nacht aus aus dem ChaosChaos derder unbewußten Ein- Ein-
drucksspuren aktiviert wurne, war das
aktiviert wurde, Bild eines
das Bild Koitus zwischen
eines Koitus zwischen
der. Eltern
den unter nicht
Eltern unter gewöhnlichen und
nicht ganz gewöhnlichen und für für die die Beob- Beob-
bcsonder$ günstigen Umständen.
achtung besonders
achtung Umst~lnden. Es Es gelang
gelang allmählich, allmählich,
für alle
für alle Fragen,
Fragen, die slch an
die sich un diese
diese Szene
Szene knüpfen
knilpfen konnten, konnten, be- be-
friedigende Antworten
friedigende An t wortf:::1 zu erhnlten, indem
zu erhalten, indem jener e.~.:::.s~te:.....l
jener erste ::.'::.r.:a.:u::m
Traum ,,--.:.im
j ::
m
Verlauf der Kur
Verlauf in ungezählten
KUI - in Abände~u_ngen _E!l_d
ungezählten Abänderungen und . Neuauflagen
N~~!luJI!~gen
-:-~- -- ..
,vied el"~ e!l,!!e, zu denen die
wiederkehrte, Analyse
die Analyse die gewünschten
die gewünschten Auf- Auf-
lieferte. So
klärungen lieferte. So stellte
stellte sich
sich zunächst
zunächst dasdas Alter
Alter des des Kindes Killdes
bei der heraus, etwa ll/~ Jahre.
etwa 1V2 1
Jahre. Er litt litt damals an
1
bei der Beobachtung heraus,
Malaria, deren Anfall
ein er Malaria,
einer Anfall täglich
täglich zuzn bestimmter StundeStunde wieder- wieder-
kehrte,:: Von seinem
kehrte.
2
seinem zehnten Jahr Jahr an war wal' erer zeitweise Stim- Stim-
m\mgen von
mungen von Depression
D epression unterworfen, die am Nachmittag ein-
Il.nterworfen, die ein-
:-;et1.ten und um die
setzten die fünfte Stnnde ihre
fünfte Stunde ihre Höhe
Hühe erreichten.
en-eichten, Dieses
S)"mptom bestand
Symptom bestand nochnoch zur Zeit der
zur Zeit der analytischen
analytischen Behandlung.
Die wiederkehrende Depression
Die Depression ersetzte
ersetzte den damaligen Fieber- Fieber-

DlUleben käme
1) Daneben
1) käme mit \\'~ it geringerer
mit weit geringerer Wahrscheinlichkeit, eigentlich kaum
Wahrscheinlichkeit.., eigentlich kaum halt-
hAlt·
bar, das
bar, dll$. Alter
Alter 1/::
von »/
von Jahr in
a Jahr ln Betracht.
Betracht,
::) Vgl.
2) Vgl. die späteren Umbildungen
die späteren dieses Moments
Umbildungen dieses Moment$. in
in der
der Zwangsneurose.
Zwangsneurose, In In den
deu
Trlhunen während
Träumen der Kur
WAhrend der Kur Ersetzung
Ersetzung durch
durch einen heftigen Wind
dnen heftigen «(m'a —
Wind (aria = Luft).
Luft)_
47+
474 Krankengeschichten
Krankengeschichten

oder Mattigkeitsanfall;
oder M altigkeitsanfall; die
di e fünfte
fünfte Stunde
StulJde war
w ar entweder
entweder die
die Zeit
Zeit
der Fieberhöhe
der Fieberhöbe oder
oder die
die der
der Koitusbeobachtung,
Koit usbeobm.:htun g1 wenn
wenn nicht ni cht
1
heide Zeiten
beide Zeiten zusammenfallen.
zusammenfnBen. Er Er befand
1
befnnd sich sich wahrscheinlich
wahrscheinlich
gerade dieses
gerade dieses Krankseins
Krankseins wegen wegen im im Zimmer
Zimmer der der Eltern.
Eltern. Diese Diese
auch durch
auch durch direkte
direkte Tradition el'hiirtetc Erkrankung
TracHtion erhärtete Erkmnkung legt legt unsUllS

nahe, den
nahe, d en Vorfall
Vorfall in den Sommer
in den S OI:llmer zu verl egen und
zu verlegen und damit
dn mit für für
den am
den am Weihnachtstag
VVeihnachtstag Geborenen
Geborenen ein ei n Alter
Alter von \'on nn + iVal'i::. Jalire
Jahre
-•-

rmzun ehmen. Er
anzunehmen. Er hatte
hatte also
IIlso imim Zimmer
Zimmer der dei' Eltern
b:ltern in in seinem
seinem
Bettchen geschlafen
ßettchen geschlafen und und erwachte,
erwnchte, etwa illfolg;c des
C1\\'11 infolge dc~ steigenden
steigend en
Fiebers, am
Fiebers, viclJcichl. um die
Nachmittag, vielleicht,
Olm Nachmittag, die Später durch De-
spiile r durch De-
pression ausgezeichnete
pression ausgezeichnete fünfteJünflc Stunde.
Stunde. Es Es stimmt
stimmt zur zur Annahme
Annahme
3
eines heißen
eines Sommertnges, wenn
heißen Sommertages, wenn sich
sich diedie Eltern
Elterll halb halb entkleidet
cntkleidee
I'.U
zu einem Nachmittagsschläfchen
Nn chmittilgsschlii k h cll zurückgezogen
z.urückgezogen halten. lüil.ten. Als Als erer
55 coitus a
erwachte, wurde
erwachte, wllroe er er Zeuge
Zeuge eineseines dreimal
dreimal wiederholten
\"i edcrholtcn coitus a
tergo, konnte das
terffo, uns Genitale
Genitale der Mutter Mllllel" wie das das Glied
Glied desdes Vaters
Yaters
4
sehen und verstand
sehen verstand den elen Vorgang wie dessen Bcdeutung.+ Endlich
dessen Bedeutung. Endlich
störte
störte er er den Verkehr
Verk eln- der der Eltern auf auf eine ''''' eise, von
eine Weise, von der später-
der später-
hin
hin diedi e Reoe
Rede sein wird.
sein wird.
Im Grunde ist ist es nichts Außeror
es uelltliches, lllacht
Außerordentliches, ni cht dden
macht nicht en
Eindruck ues
Eindruck des Produkts einer ausschweifenden Phantasie, Phantasie, lIaß daß einein

jWlges, erst
junges, erst wenige Jahre verhcillltetes ghepaar an
verheiratetes Ehepaar an einen Nach-
einen Nacll-

mittagsschlaf zu heißer Sommerszeit einen ziirtlichen


mittagsschlaf Verkehr an-
zärtlichen Verkehr an-
schließt
schließt und sich sich dabei üb über die GegelTwart
el' die Gegenwart des des 1i 1 /z Jl1hre
*/ Jahre alten,
alten,

in semem
In seinem Bettchen
Bettchen schlafenden Kniibl ei11s 11inaussclzt.
Knäbleins hinaussetzt. Ich meine
Ich meine

1) Mun
1) Man hrillgc
bringe damit 'Zusammen,
zusammen, daß dcr
der Pnticnt
Patient 'Zu seinem
zu sci Traum nur
ucm Traum fünf
um' fiinf
'Völfe
Wölfe gClcic1mct
gezeichnet hat,
hat, obwohl
obwohl der Text
Text "cs Traumes
des T von G
r.l111 neS \,nn oder '77 spriellt.
6 ödl"r spricht.

:!) In weißer W!ische,


2) 1n Wäsche, tlic weißen \Völfe.
die wcißclI Wölfe.
5) 'Voher dreimn.l ? Er stcllt e plÖl~l: ..~ ..einmal
;Ilmu} die Behauptung nur,
die Delumptllng daß ich
auf, daß ich
3) Woher dreimal? Er
stellte plötzl'">
dieses
dieses Detail
Detail durch Deutung crn; ~ rt 1,üue. D.ls tra.f nicht ~ u. E s wa.r ci" spontaner.
durch Deulung erui.rt hätte. Das traf nicht zu. Es war ein spontaner,
weitercr
weiterer Kritik
Kritik enttogcner
entzogener Eil" .lll , dcn
Eir-i.ill, den erer n.lch
nach seiner Gewohnheit mir
seiner Gcwollllheit mir zll
zuschob uziu
schoh UIh:
ihn
ihn durch diese Proj
durch diese ~ \ioll '\·"rtr8u
Projektion enswürdig mochte.
vertrauenswürdig machte.
\ Traumes m zur Zeit
nicht Ul~ Zeit
Ich meine,
4) Jel.
-f.) meine, cr er vcntamt
verstand ihn ihn Z11rzur Zeit
Zeit des
des Trnurues it 44 Jabren,
mit Jahren, nidlt
der
der Beobachtung.
Beobachtung. M Mitit l1 'i/f~a Jnhren
Jahren holteholte erer siel,
sich die deren nachträgliches
die EindrUck<" deren nllclttrü«licllcS
Eindrücke,
Ventündnis
Verständnis ihm ihm 'Zur
zur Zeit
Zeit ,Iesdes TrImmes
Traumes durch durch seine Entwicklung, seine
seine EnllVickhUlg, seine sexnclle Er-
sexuelle Er-
regung
regung und und seine
seine Soxllalfo:sdmng
Sexualfo.'schung ennöglieht ermöglicht wnrde.
wurde.

I,
I

I
AllS der
Aus der Gescliiclitc
Geschichte einer
eUler infantilen
infantilen Neurose
J.Yellrose 475
475

vielmehr, es
vielmehr, es wäre
wäre etwas durchaus Banales,
etwas durchaus AlltögJiches,' und
Banoles, Alltägliches, und auch
auch
die erschlossene
die SteUung heim
er:;chlossene Stellung Koitus kann
beim Koitus kann an diesem Urteil
all diesem Urteil
nichts ändern.
nichts [indern. Besonders
Besonders da
da aus
aus dem
dem Beweismaterial
Bcweismaterial nicht
nicht her-
her-
vorgeht, daß
vorgeht, daß der
der Koitus
Koitu s jedesmal
jedesrnal inin der Stellung von
der Stellung rückwärts
von .rückwäl'lS
\'ollzogen wurde.
vollzogen wurde. Ein einzjges Mal
Ein einziges hätte ja
:l\1al hätte hjngereicht, um
ja hingereicht, UlU dem
dem
Zuschauer die
Zuschauer die Gelegenheit zu Beobachtungen
Gelegenheit zu neohachtungen zu
zu gehen, die durch
geben, die durch
eine andere
eine nudere Lage
Lage der
der Liebenden
Liebenden erschwert oder ausgeschlossen
erschwert oder ausgeschlossc11
wären. Der
wären. D er Inhalt
Inhalt dieser
dieser Szene selbst kann
Szene selbst kann also kein Argument
also kein Argume nt
gegen ihre
gegen ihre Glaubwürdigkeit
Glauh"'v til'digkeit sein. Das Bedenken
sein. Das der Unwahr-
Bedenken der Unwal1l'-
5cheinlichkeit
wird sich
wird
scheinlichkeit sich gegen drei andere Punkte
drei andere richten: da-
Punkte richten: da-
geITen daß
daß ein
ein Kind
Kind in zarten Alter
in dem zarten Alter von 11/~ Jahren
yon iV. Jahren im-
iln'"
" ,
gegen,
.stande sein
sein di e Wahrnehmungen >eines
sollte, die eines soso komplizierten
komplizierten
stande sollte,

Vorganges aufzunehmen
Vorganges aufzunehmen und sie sie so
so getreu in seinem Unbewußten
getl'ell in seinem Un be'wußten
be'.... uhren, zweitens
:l.U bewahren,
zu zweitens dagegen, daß daß eine nachträgliche zum
eine nachträgliche zum Ver-
Ver-
vordringende Bearbeitung
stiilldnis vordringende Bearbeitung der empfangenen Eindrücke
der so empfangellen Eindrti.cke
so
ständnis
zu 4. Jahren
Jahren möglich
möglich ist, endlich, daß
ist, und endlich, daß es durch irgend
es dm'ch ein
irgend ein
zu 4
Verfahren gelingen
Verfahren gelingen sollte, die Einzelheiten
sollte, die Einzelheiten einereiner solchen Szene,
solchen S:.-.enc,
unfer solchen
unter solchen Umständen erlebt erlebt und
lIud verstanden, zusammen-
verstanden, in zusammen- in
1 1

hängender und überzeugender Weise


hängender W eise bewußt
bewußt zu zu machen.
machen.
feh werde
Ich diese und andere Bedenken später
werde diese sol'gfaltig prüfen,
später sorgfältig prüfen,
versich
versichere ere dem Leser,
Leser, daß idl nicht weniger
daß ich weniger kritisch
kritisch als
als er gegen
er gegen

die
die Annnhme
Annahme einer einer solchen Beobachtung des Kindes eingestellt
des Kindes eingestellt

bin,
bin, und bitte bitte ihn, sich mit mir zum vorläufigen Glauben
ihn, sich Glauben an an

das
-
die
die Realität

das Studimll
Studium der
dieser Szene z~ntsch]ieß~.
Realität dieser
- ._.- zu entschließen. Zunächst
der Beziehu ngen dies~r
Beziehungen
Z~nächst wollen
dieser ' "lliszelle"
„Urszene" zum Traum,
w~Ü ~n ~~Yir
wir
Traum, ;.-;u
zu I
den
den Symptomen und zur Lebensgeschichte cl'es des Patienten
Patienten fOl't-
fort-

1) Man kann sich


1) Man sich die
die erste
erste dieser Schwierigkeiten
Schwierigkeiten nicht nicht du.rch Annahme
die Allnahme
durch die
erleichtern,
erleichtern, da$ das Kind
Kind sei
sei zur
zur Zeit
Zeit der
der BeobachtWig
Beobachtung doch wrull'$chcinlieh
wahrscheinlich um ein
ein Jahr
Jalir

älter
alter gewesen,
gewesen, also
also 22 1/::
1/2 Jahre
Jahre alt,
alt, zu
zu welcher Zeit es vollkommen
es eventuell ,"ollkommen sprach.
eventuell sprach-
fähig sein
f:illig sein m ag. Für
mag. Für Dleinen
meinen Patienten
Patienten war eine eine solche
solche Zcitverschiebung durch aUe
Zeitverschiebung dureh alle
i\'ebenumstfulde
Nebenumstände seines
seines Falles
Falles fa st
fast ausgeschlossen.
ausgeschlossen. Übrigens wolle
wolle man
man in
in Betracht
Betracht
ziehen,
ziehen, das solche Szenen
das solche Szenen \'on
von Beobachtung
Beobachtung des des elterlichen
elterlichen Koitus
Koitus iin
n du
der Analyse
Analyse keines·
keines-
wegs selten
selten aufgedeckt
aufgedeckt werden.
werden. Ihre
Ihre Bedingung
Bedingung ist
ist aber
aber gel'nde,
gerade, daß
daß sie in
sie in die
die
wegs
friiheste
früheste Kinderzeit
Kinderzeit fallen.
fallen. Je
Je älter
älter das
das Kind.
Kind ist,
ist, desto
desto sorgniltiger
sorgfältiger werden
werden auf
auf einem
ei\lcm
gewissen
gewissen $ozialen
sozialen Nheau
Niveau die die Eltern
Eltern demdem Kinde
Kinde diedie Gelegenheit
Gelegenheit 'LUzu solcher
solcher Beob·
Beob-
achtung
achtung versagen.
versagen.
-
47 6 K rf1nkcn,~eschic!ttell
Krankengeschichten

setzen.. Wir
setzen "~{ir werden gesonclert
gesondert verfolge n, welche Wirkungen vom
verfolgen, yom
\'\'csentlich e n Inhal
wesentlichen Inhaltt der 5 7.elle und von eeinem
Szene inem ihrer visuelten
ihrer visuellen
ausgega ngen sind.
Eindrücke ausgegangen
Unter letzterem
letz.terem meine ich ich die Stellungen,
Stellungen, welche er er di e Eltern
die
einnehmen sah, sah, die
die aufrechte des des i\1anncs
Mannes und die di e liertihnlich
tierähnlich
gebückte der Frau. Wir V\!ir IHlben
haben schon gehört,
geh ört , daß 1hn
ihn in in der
Angstzeit die Schwester mit dem Bild Bild im Märchenbuch zu
schrecken pflegte, auf
schrecken auf dem der der Wolf
VVolf aufrecht dargestellt
dargestellt wur,
war,
e inen Fuß vorgesetzt,
einen vorgesetzt, die
die Tatzen ausgestreckt und die die Ohren

aufgestellt.
aufgestellt. Er ließ sich während der Kur die die Mühe nicht ver-
drießen, in
drießen, in Antiquarläden
Antiquarläden nachzuspü ren, bis
nachzuspüren, Li" er
cr das
das MHrchenbilder-
Märchenbilder-
buch seiner
seiner Kindheit
Kindh eit ,,,,icdergefund
wiedergefunden cll hatte,
h atte, und erkannte sein
Schreckbild in in einer Illustration zur Geschichte vom „Wolf
einer Illnstration l,V\Tolf und
sieben Geißlein".
den sieben Geißleinu. Er meinte,
m ei n te, die
die S(elhmg des Wolfes
Stellung des \'Volfcs auf
Bild hHtte
diesem Bild hätte ihn an die di e des Vat er~ während
t}('s Vaters wiihrend der kon-
stntjerten Urszene erinnern können.
struierten kön nen. Dieses
Dieses Bild
Bild wurde jedenfalls
jedenfalls
zum Ausgangspunkt
Au!'ga:.gspunkt weiterer
weiterer Angstwirkungen.
Ang::-twirkungen, Als Als erer in seinem
in seinem
siebenten oder achten Jahr
siebenten Jnhl' einmal
e1nmnl die die Ankündigung erhielt, erhi elt,
morgen werde,,'erde ein
ein neuer Lehrer
Lehre]' zu
'Zu ihm
ihm kommen,
komm en, träumte
trliumte er er
I in der nächstfolgenden Nacht
in

sich laut
sich 1nut brüllend
brUllcnd in
Nac.ht von
von diesem Lehrer
in der Stellung
Stellung des
L ehrer als
cles Wolfes
"Volfes auf
nls Löwen,
Löwen, der
nur jenem Bilde
der
Bilde

I
Bette näherte,
seinem Bette näherte, und erwachte wiederum mit Angst. Angst. DieDie
'Volfsphobie war damals bereits
Wolfsphobie üherwund en, er
bereits überwunden, h atte darum die
er hatte die
Freiheit, sich
Freiheit, sich ein
ein neues
neues Angsttier
Angsttier zu wählen,
wähl en, und anerkannte
anerkannte in in
diesem späten Traum den Lehrer als als Vaterersatz.
Vaterersat7., Jeder seinerseiner
spielte in
Lehrer spielte in seinen späteren Kinderj ahren die
sFiteren Kinderjahren gleiche Vater-
die gleiche Vater-
rolle und wurde mit
rolle und Vatereinflllß zum
mi t dem Vatereinfluß 7.lIm Guten wie wie zum
Bösen ausgestattet.
Bösen ausgestattet.
Das Schicksal
Das Sc1Jicksal schenkte ihm einen einen sonderbaren Anlaß, Anlaß, seine
seme
Wolfsphobie in
Wolfsphobie in der Gymnasialzeit
Gymnasinl7.eit aufzufrischen
aufzufri!'chen und und die
die Relation,
R elation,
die ihr
die zu Grunde lag,
ihr zu lag~ zum
zum Ausgang schworer Hemmungen
Ausgang schwerer H emmungen zu z.u
machen, Der
machen. Lehrer, der
D er Lehrer, der den lateinischen
lateinisch en Unterricht seiner Klasse
Un tC'rricht seiner Klasse
leitete, hieß
leitete, ~. Er
hieß Wolf. E.r war
war von
von Anfang an an vor
vor ihm
ihm eingeschüchtert,
eingeschüchtel1-,
Aus der
Aus <Ur Geschichte
Geschichte einer
einer infantilen J1.r,,:lJ,ro.~I:
infant.ilen Neurose 477
477

z.og sich
zog sich einmal
einmal eine
eine schwere
schwere Beschimpfung von ihm
Beschimpfung von ihm zu,
zu, weil
weil
er in einer
er in einer lateinischen
lateinischen Übersetzung
Übersetzung einen dumm~n Fehler
einen dummen Fehler be-
be-
gangen hatte,
gangen hatte, und
und wurde
wurde von
von dada an
an eine
eine lähmende
lähmende Angst
Angst vor
vor
diesem Lehrer
diesem nicht mehr
Lebrer nicht mehr los,
los, die
die sich
sich bald
bald auf andere Lehrer
auf andere Lehrer
... übertrug.
übertrug. Aber die
Aber die Gelegenheit,
Gelegenheit, bei
bei der
der er
er in der Übersetzung
in der Übersetzung
strauchelte, war
strauchelte war auch
auch nicht beziebungslos. Er
nicht beziehungslos. Er hatte
hatte das
das lateinische
lateinische
Wort filius zu
vVort filius zu übersetzen
übersetzen und
und tat
tat es mit dem
es mit denl französischen
französischen
fds
füs anstatt
mit dem
mit
anstatt entsprechenden Wort
dem entsprechenden Wort derder Muttersprache.
MuttersprClche.
l 1
Der Wolf
Der Wolf war eben noch immer der
war eben der Vater.
Vater.
2
Das erste
Das erste der
der „passageren Symptome",::! welches
"passageren Symptome", welches der
der Patient
Patient
in der
in der Behandlung
Behandlung produzierte, ging noch
produzierte, ging noch auf die Wolfsphobie
auf die Wolfsphobie
und auf
und auf das
das Märchen vonvon den sieben
sieben Geißlein
Geißlein zurück. fn dem
zurück. In dem
Zimmer, wo
Zimmer, wo die
die ersten
ersten Sitzungen abgehalten wurden,
Sitzungen abgehalten wurden, befand
befand sich
sich
eine große
eine große 'VVandkastenuhr gegenüber vom Patienten,
Wandkastenuhr Patienten, der
der abge-
abge-
wandt von
wandt von mir
mir auf
auf einem Divan lag.
lag. Es fiel mir
Es fiel auf, daß
mir auf, daß er
er
von Zeit
von zu Zeit
Zeit zu Zeit das Gesicht zu mir
das Gesicht kehrte, mich
mir kehrte, mich sehr freund-
sehr freund-
Ech, wie
wie begütigend ansah und dann
begütigend ansah den Blick
dann den von mir
Blick von zurr
mir zu
lich,
Uhr wendete. Ich m
wendete. Ich einte damals, er
meinte er gebe
gebe so
so ein Zeichen seiner
ein Zeichen seiner
Uhr
Sehnsucht
Sehnsucht nach
nach Beendigung der der Stunde. Lange Zeit
Stunde. Lange Zeit später
später er-
er-
innnerte
innnerte mich derder Patient
Patient an dieses Gebärdenspiel und
dieses Gebärdenspiel und gab mir
gab mir
dessen
dessen Erklärung,
Erklärung, indem er er daran erinnerte,
erinnerte, daß
daß das jüngste der
das jüngste der
sieben
sieben Geißlein
Geißlein ein
ein Versteck im Kasten
Kasten der Wanduhr
der Vl,l anduhr fande,
fände,

während
während die
die sechs
sechs Geschwister vom Wolf gefressen würden. Er
wollte
wollte also
also diJmals
damals sagen: Sei gut mit mir. Muß ich mich vor vor

1)
1) Nach dieser
dieser Beschimpfung
Beschimpfung: dm'eh
durch den
den Lehrer-Wolf.
Lehrer-Wolf, erfuhr
erfuhr er
er als
als die
die allgemeine
allgemeine
Meinung
Meinung der der Kollegen,
Kollegen, daß der Lehrer znr
der Lehrer Beschwichtigung - Geld
zur Deschw:idltigull{;" — Geld von ihm Cl'-
von ihm er-
warte. Darauf werden
warte. Darauf wir später
werden wir später oz;urüekkommell.
zurückkommen. - Ieh — kann mir vorstellen,
Ich kann welche
vorstellen, welche

Erleichterung es
Erleichterung es für
für eine rationalistische
rationalistische Betrachtung einereiner solchen
solchen Kindergeschichte
Kindergeschichte
bedeuten
bedeuten wiirde.
würde, wenn
wenn sich annehmen ließe, die die gaIloz;c Angst vor dem Wolf
ganze Angst Wolf sei
sei in
in
\Virklichkeit
Wirklichkeit Ton dem Lateinlehrer gleichen Nll.lllenS ausgegan~ll, in dic Kindheit
von dem Lateinlehrer gleichen Namens ausgegangen, in die Kindheit
zurückprojiziert worden
"Zurückproji-z.iert worden undund hätte
hätte in
in Anlehnung an an die
die Miircheuillustration
Märchenillustration die die
Phantasie
Phantasie der
der Ursune
Urszene verursacht.
verursacht. Allein
Allein das
das ist
ist llnhaltbar;
unhaltbar; die
die zeitliche
zeitliche Priorität
Priorität der
der
\Volfsphohie
Wolfsphobie und und deren
deren Verlegung
Verlegung inin die
die Kindheitsjahre
Kindheitsjahre auf dem ersten
auf dem Gut ist
ersten Gut ist aU-
all-

zusicher bezeugt.
-z.usicher bezeugt. UndUnd der Traum mit
der Traum mit +4 Jahren?
Jahren?
2^ Per~nc~i,
z) Ferenczi, Über
Über pass!1jl;ere
passagere Symtomhildl1ngen
Symtombildungen wiüu'end
während der
der Analyse.
Analyse. ZentralbL
Zentralbl.
f.f. psychoanalyse,
Psychoanalyse, 11. 1912 S.
II. 191Z 588 ff.
S. 558 ff.
478 A"
KrankengescMchten
r all /;I.'lIgeschichl eil

dir
dir fürcllten
fürchten?? Vvirst
Wirst du mich tluffressen? auffressen? So}) Soll ich ich mich wie wie aasdas
jüngste Geißlein im lYandknstell
jüngste Wandkastei] ,'or vor dir verstecken?
dir verstecken?

Der Wolf,
Wolf, vor vor dem dcm Cl'er sichsich fürcntete,
fürchtete, war unzweifelhaftunz.weifelhaft der
Yater,
Vater, aber die Wolfsangst
,,,rolfsangst "war ... Clr an die Bedingung
ßedingung der aufrechten
Stellung gebunden.
Stellung gebunden, Seine Seine Erinnerung
Erillnerung behauptete
behnupletc mit großer Be-
stimmheit, daß Bilder vom VVoJf, Wolf, der nuf <'I 1lert Vieren gehe oder
auf allen
w
wieie im Rotkäppchcnmiil'chen
Rotkäppchenmärchen im Bett Bett liege,
liege, ihn nicht nicht geschreckt
hätten. Nicht mindere Bedeutung zog die
hätten. die Stellung auf auf sich,
sich, die
die

er nach unserer Konstruktion der IJl'fiZenC Urszene das das VVeib botte ein-
Weib hatte ein-
ne hlnen sehen; diese
nehmen diese Bedeutung blieb blieb aber auf nuf das sexuelle Ge-
das sexuelle
biet beschränkt.
biet beschrünkt, Die auffälligste
auffälligste Erscheil1llflg
Erscheinung seines seines Liebeslebens

l nach der Reife ""aren


liebtheit, die
liebtheit, di e in
schwanden, eine
waren Anf.;lle
in rätselhafter
eine riesige
Anfälle VOll
rätselhafter Folge
riesige Energie bei
von 7.wanghafter
zwanghafter sinn
Folge auftraten und
bei ihm auch~uch in
licher Ver-
sinnlicher

UllU wieder ver-


in Zeiten
Zeiten sons
ver-
tiger
sonstiger
I Hemmung entfesselten und seiner seiner Beherrschung ganz entzogen
waren. leh muß die
\varen. Ich die volle Würdigung
volle 'l\l ürdigung dieser Z\\"~mg51iebe n wegen
dieser Zwangslieben

eines besonders wertvollen


eines wert\rollen Zusammenhanges
Znsnmmenhonges noch noell aufschieben,
aufschieben,
ich kann hier
aber ich bler anführen, daß sie sie an eineeine bestimmte, seinem sein em
Bewußtsein verborgene
Bewußtsein verborgene Bedingung
ßedingung geknüpft geknüpft waren, \,\'aren, diedie sich
sich erst
erst
in der Kur erkennen ließ.
in ließ. Das Weib vVeib mußte
mllBt e die Jie Stellung
StelIung ein- ein-
genommen haben, hoben, die die wir der Mutter in in der UrszeneUrsr.cne zuschreiben.
z.uschreiben.
Große, auffällige
Große, auffä llige Hinterbacken empfand er er von der Pubertät Puhertät an
als den stärksten
stärksten Reiz des des Weibes;
V\Teibes; ein ein anderer Koitus als als der
als

rückwärts bereitete
von rückwärts bereitete ihm kaum Genuß.
~-
GenuO, Die
-- --
Die kritische
kritische Er-
-
- --.-.-ist zwar berechtigt,
wägung ist
wägung
.. -
berechtigt, hier einzuwenden, daß uaß solche
solche sexuelle
sexuelle
Bevorzugung der
Bevorzugung der hinteren
hinteren Körperpartien
Körperparlien ein ein allgemeiner Charakter Charakter
der zur Zwangsneurose neigenden Personen sei sei und nicht nicht zur zur
Ableitung von
Ableitung YOll einem besonderen Eindruck Eindruck der Kin Kinderzeit
derzeit be- be-.
J'echlige. Sie
rechtige. Sie gehöre in in dasdas GefügeGefnge der anal-erotischen
nl1Cll-eroljsch en Veran- Veran-
lagung und zu zu jenen
jenen archaischen
nrchaischen Zügen, Zügen 1 welche
'welche diese diese Konstitution
Konstitution
aus7.eichnen. Man
auszeichnen. l\1an darf die die Begattung
Begnttnng von rückwärts —
rückwiirt... - more
ferorum - doch
ferarum — doch wohl wohl alsals die die phylogenetisch
phylogenetlsch ältere ältere Form auf- auf-
fassen. Wir
fassen. wenien auch auf
\-Vi)" werden die~en Punkt
auf diesen Pllnkt in jn späterer
s;päterer Diskussion
Diskussion
- - - - - -- ---

der Geschichte
Aus der Geschichte einer
einer infarr.tilen
infantilen Neurose 4 "9
479

zu rückkommen, wenn WÜ'


zurückkommen, wir das Material
Material für für seine
seine . unbcwtlßte
unbewußte
Liebesbedingung
Liebesbedingung- nachgetragennachgetragen haben. haben.
Setzen
Setzen wir nun nun in der Erörterung der Beziehungen zlvischen zwischen
Traum und Urszene fort.
Tnmm fort. Nach unseren bisherigen bisherigen Erwartungen
~ollte
sollte der Tmllm Traum dem Kind, Kind, das sich fluf auf die Erfüllung seiner
Wünsche zu 'Weihnachten
\Yünsc11c 1Veihnachten freut, dies Bild der Sex"1lalbefriedigung
Sexualbefriedigung
uurch
durch den Vater vorführen, wie er es es in
in jener
jener Urszene gesehen
hatte,
hatte, als als Vorbild der eigenen Befriedigung, Befriedigung, die er er vom Vater

ersehnt.
ersehnt. Anstütt
Anstatt dlel'es
dieses Bildes tritt
tritt ab er das
aber das 1\1aterial
Material der der Geschichte
Geschichte
auf,
auf, diedie der
der Großvater kurz vorher erzählt erzählt hatte:
hatte: Der Baum, die

-Wölfe,
\Vi.iHe, diedie Sch\'\·,mzlosigkeit
Schwanzlosigkeit in in der Form der
der Form Überko~pensation
der Überkompensation
in den
in den busclügen
buschigen Schwänzen der angeblichen Wölfe. Hier
angeblichen Wölfe. Hier fehlt
fehlt

tins ei
uns einn Zusammenhang:,
Zusammenhang, eine Assoziationsbrilckc,
Assoziationsbrücke, die die von
yon dem
In11<1lt
Inhalt der der Urgeschichte zu dem der der Wolfgeschichte
Wolfgeschichte hinuherleitet.
hinüberleitet.

Diese Verbindung wird wiederum durch


t;)iese durch die Stellung und
die Stellung und nur
nur
durch
durch diesediese gegeben. Der schwanzlose schwanzlose "Wolf roU fordert
fordert in der Er-
in der Er-
zählung des
zählung Großvaters die
des Großvaters die andel'n
andern auf, auf, auf
auf ihn zu steigen. steigen.
Durch diesesdieses Detail
Detail wurde die Erinnerung; an
die Erinnerung an dasdas Bild der Ur-
Bild der Ur-
szene gC~""eckt, auf
szene geweckt, auf diesem Weg "\IVeg konnte
konnte das das Material
Material derder Urszene
Urszene
d urch das
durch der Wolfsgeschichte vertreten
d<'ts· der yertrelen werden,
'werden, dabei gleich-
zeitig die
zeitig die Zweizahl
Zweizabi der der Eltern
Eltern in in erwünschter
erwUnschter Weise 'IVeise durch
durch die
die
:Me-hrzah1 der Wölfe ersetzt.
Mehrzahl ersetzt. Eine
Eine nächste v~randlul1g erfuhr
nächste Wandlung erfuhr der
Tnlllminhalt, indem das
Trauminhalt, dns Material
Material der der Wolfsgeschichte
V\Tolfsgeschichte sich sich dem
lnhnlt des
Inhalt des Märchens
Märchens von \'on den sieben
siehen Geißlein anpaßte,anpaßte, diedie Sieben-
7.0111 von ihm en tlehnte. l
1
zahl ihm entlehnte.
Die Material Wandlung: Urszene
Matcrialwandlung: —
Urszenc - Wolfsgeschichte —
W 'olfsgeschichte - Märchen
von den sieben
von ~ieben Geißlein —
Geißlein - ist die
ist die Spiegelung
Spiegelung des des Gedanken-
fortschritt~ während
fortschritts . ."ührend derder Traumbildung:
Trnunlbildung: Sehnsucht
Sehnsucht nach sexueller
sexueller
Befriedigung durch
Befriedigung durch denden Vater —
Vater - Einsicht
Einsich t in in die
die daran geknüpfte
geknüpfte
Bedingung der
Bedingung der Kastration —
Kastration - Angst Angst vor Vater. Ich
vor dem Vater. Ich meine,
meine,
~---------------------------------
1) 66
1) oder 77 heißt
oder e$ im
heißt es im Traum,
Tral1m. ü6 ist
ist die
die Anzahl
Anuhl der
der gefressenen
gefressenen Kinder,
Kinder, das das
siebente rettet sich in den Uhrka.sten. E~ bleibt strenge! Gese~1. _~~.r. .:rz:au mdcl ~t.ung .
siebente rettet sich in den Uhrkasten. Es bleibt strenges Gesetz der Traumdeutung,

-- _-
daß jede
daß
..
jede Einzelheit i ~:~ Aufklärung
Einzelheit ihre Al1fkl~rung finde.
fin'!e.
~8o
4^o Krankengeschichten

Angsttraum des
der Angsttraum
der des vierjährigen ist. cr~t
vierjährigen Knaben ist erst jetzt
jetzt restlos
restlos auf-
auf-
geklärt.
geklärt. '
1

Über die
Über pathogene 'VVirkung
die pathogene Wirkung der Urszcnc und die
der Urszene Veränderung,
die Veränderung,
welche
welche deren
deren Erweckung in
in seiner
seiner Sexualentwicklung
Sexualenlwicklung hervorruft,
hervorruft,
kann ich
kann ich mich
mich nach allem,
allem, was bisher
bisher schon berührt,
berührt wurde,
kurz fassen.
kurz VVir werden nur diejenige
fassen. Wir diejenige 'Virkung verfolgen, welcher
Wirkung verfolgen, welcher
der Traum Ausdruck gibt.
der gibt. Später ,verden \vjr uns klar
werden wir klar machen
müssen, dns
müssen, das nicht
nicht etwa cme emzlgc Sexuolströmung
eine einzige der
Sexualströmung von der

1) Nachdem uns
i) uns die Synthc~c dieses
die Synthese TrnllnlCS gelungen
dieses Traumes g r:hmge11 ist, will iell
ist, will versuchell,
ich versuchen,
die
die Bnichungcn
Beziehungen des des manifesten
manifestl'n Trauminhaltes
Trn\lminhaltcs zu '1.1\ den lat enten Traumgedanken
uell latenten Trnumgcdnnkcn
Uberaic1ltlicll darznslcllclI.
übersichtlich darzustellen.
in Nacht,
Es ist Ntuht, ich Ntgt! in
ich liege ;n meinem letztere ist
Ert/{', Das letztere
mrillrlr! Bette. ist der Beginn
Beg inn der der Reproduktion
der Urncnc.
der Urszene. „Es "Es ist Nacht" i~t
ist Nacht" ist Entstellullg
Entstellung für: flir: ich
ich hatte
hatte gcschlo.fcm.
geschlafen. Dic Die ßcmcl:klmg:
Bemerkung:
Ich weiß, es war Winter,
Ich 'Vinter, als als icl, triinmle, 1Iml
ich träumte, Nnclltoze it, bezieht
und Nachtzeit, h el ic),t sich
sich aufa1lf die &-
die Er-
j,nn'e nmg an den
innerung den Trllum,
Traum, gehijrt
gehört nicht
nicht 111 ~cil1cm Inhalt.
zu seinem JlIll :J lt. Sie
Sie ist i$l richtig,
richtig, es es war eine eine
der Nächte vor
der Nächte vor dem Geburtst
Geburtstag ag resJI. 'Vcilml\chlSll1g.
resp. Weihnachtstag.
Plöt:lieh geht
Plötzlich Kcht dastI(lS Fenster
Foultr von selbst (lIIJ. Zu
sd bsr auf. iibcr~ c hCll : Plötzlich
Zn übersetzen : l~l ii ldi c h erwache
erwllche ich ich von
$elbst,
selbst, Erinnernng
Erinnerung der der Urszene.
Ursune. Der Einfluß Einnllß der der Wolfsgeschichte,
W olr$gcsclli chte, in dcr der Wolf
in der 'Volf
durch
durchss Fenster
Fenste r hereinspringt, madll macht sich modifizierend
modifi1.ierend geltend (:'cJlcnd und lind verwandelt den
direkten in
direkten in eine
einen n bildlichen
hildlichen Ausdruck.
Ausdrllck. Gleichzeitig
Glciekn'itig dient dient die Einführung
Einfiihrung des dcs Fensters
Fe,uterG
dnll , um den folgenden
dazu, folgendeJi Trauminhah
Trauminhalt in in der Gegenwart unterzubringen. unte rzubringen. Am Weih- \Veih·
Jllehuabend geht
nachtsabend geht ddie ie Türe plötzlich
plöh.lich auf,nuf, undlind man
m nn sieht
sieht den n... llnl mit
den Baum mit den Geschenken
'Vor sich.
vor sich . Hier
Hier machtmach t sich 5ieh also
also der Einfluß E inOllD der dcr aktuellen
akwcllcli Weihnachtserwartung
'Veihn:tehtserwartung
geltend. welche die seXUelle Befriedi~lmg mileinschli cOt.
geltend, welche die sexuelle Befriedigung miteinschließt.
sroß e Nußbaum.
Der große Vertretcr des
J\TußbnIl71l. Vertreter des Christbaumes,
Christbanm es, also uJso aktuell:
ul, tlle11: überdies
überdies der der Baum
BllllIIl
aus der
aus der Wolfsgeschichte,
\Yolfsgesehichte, auf auf den sich sich der verfolgte
verfolgle Schneider flüchtet, nClcht;t, unter dem
die Wölfe
die \Völfe lauern.
lauern. Der Der hohehohe Baum
Ballm ist. ist auch,
Dueh, wie wi e ichich mich oft oft überzeugen
iibencllgcll konnte,
konnte,
dD Symbol
ein Symb ol der Beobachtung,
BeobachtnIlg, des Voycllrh1Uls. Wenn
des Voyeurlums. 'VcIln man mon auf Duf dem Baume Bimme sitzt,
sitzt,
kann man alles
kann alles sehen,
5ellen, waswas unten
unten vorgeht,
vorgeht, und llnd wird
wird seihstselbst nicht nicht gesehen.
gesehen. Vgl.Vgl. diedie
bekannte Geschichte
bekannte Geschichte des des Boccaccio
Boccnecio und llDd ähnliche
iihnJichc Schnurren.
Sclmurren.
Die JrolJl!. Ihre
Di~ Wölfe. ]llre Zahl:
Zahl: sechs oarr sieben.
uchs oder $iebrn. In In der
der Wolfsgeschichte
Wolfsgcschiehle ist ist es
es ein
ein Rudel
Rudel ohne
angegebene Zahl. Zahl. Die Zahlbcstimmung
Zallibestimmnng zeigt 'Zeigt den Einfluß Einflllß des des Märchens von den den
sieben Geißlein,
sieben Geißlein, von von denen
denen sechs gefr('s~el1 werden.
seds gefressen werden. Die Die Ersetzung
Ersct zllng der der Zweizahl in in
der Urszene
der Urnene durch eine einc Mehrzahl, welcl,e in
1\tcl,TtUlJl, welche in der Urszene Urn e.l e absurdabsurd wäre,wii.re, ist
ist dem
Wide't5land als
Widerstand ah Entstellungsmittel
Entstcllungsmittcl willkommen.
willkommeli. In 111 der
der zum'Zum Traum ~fertigtcn Zeichnimg
Tran.n gefertigten Zcichmmg
hat der
hat der Träumer die die 5G zum
1um Ausdruck
Allsdrnek gebracht,
gebracht , die die wahrscheinlich
wo.h't5Cheinlich die die Angabe:
Angabe: es es
war Nacht, korrigiert.
wa:r Nacht, korrigicrt.
St'e sitzen
Sie sit:m aufauf dem
don Baum. Sie ersetzen
&11111. Sie erseh.ell zunächst
'Zllu iichst diedie am um BaumBtl11m hängenden
hÜßge ndcn Weihnachts-
Weihnachts·
«eschenkc. Sie
geschenke. Sie sind
sind aber aber auch
auch auf puf dendeli Baum
Rpllm versetzt,
venet1t , weil weil das das heißen
heißen kann,kann., sie
sie
khauen. In
schauen. In der Geschichte
Gesehicl,tc des des Großvaters
GroO".. ters lagernlagern sie llnt('n um den
sie unten den Baum.
naun,. Ihr
Ihr Ver-
,'cr·
hi:J1tnis zum
hältnis 'turn Baum ist ",Iso im
ist also im Traum
TXPllm umgekehrt
11m gekehrt worden,worden, woraus woroliS zu sclllieOen ist,
'111 schließen ist.
daß im
d8ß Un Trllllmin}ltlit noch undere Umkehrungen
Trauminhalt noch andere Umkehrullgen des des latenten
latente n Materials
Materials vorkommen.
vorkommen.
Sir: schauen
Sie schaum ihnihn mitmit gespannter
gtspllnlltu Aufmerksamkeit
Aujillfrksnmkdl an. D iest!r Zug
llll. Dieser Zu!;: ist
ist ganz
gnn7. ausans der
de r Urszene,
Urnene.
anf
auf Kosten
Kosten einer
einer totalen
t otalen Verkehrung
Verkehrnng in in den
de n Traum
Trllum gekommen.
gckoJnlnell.
Sk sind
Sie ~nn: weiß.
Silld ganz Dieser an
lUt1:ß. Dieser an sich
siell unwesentliche,
11I1welientliche, in in der
der Erzählung
Enii.hlung des des Träumers
Träumen
stark belonle Zug
Sluk betonte Z\lg verdankt
verdankt seineseine Intensität
IntellSitil einer einer ausgiebigen
I:IlIsgiebigcll Verschmelzung
Verschmelzung von von
_ ._- - -

Aus der
Alts der Geschichte
Geschichte einer
einer infantilen
infantilen iVeurose
Neurose 481

Urszene ausgegangen ist,


Urszene ansgegangen ist, sondern
sondern eine
eine ganze
ganze Reihe
Reihe vonvon solchen,
solchen,
geradezu eine Aufsplitterung
geradezu eine Aufsplitterung der Libido. Ferner
der Libido. Ferner werden
werden ' wir
wir uns
uns
vorhalten, daß
vorhalten, daß die
die Aktivierul1g dieser
Aktivierung Szene (ich
dieser Szene (ich vermeide
vermeide ab-ab-
si.."!'tlich
sichtlich das Wort: ~inn~g)
das Wort: Erinnerung) dieselbe Wirkung hat,
dieselbe Wirkung hat, als
als ob
ob sie
sie
ein rezentes Erlebnis wäre. Die
em rezentes Erlebnis wäre. Die Szene wirkt Szene wirkt nnachträglich
achträglich und und
hat
hat unterdes,
unterdes, in dem IntervaU
in dem Intervall zwischen
zwischen }iV1/2a und
und 44 Jahren,
Jahren, nichts
nichts
von ihrer
von ihrer Frische
Frische eingebüßt.
eingebüßt. Vielleicht
Vielleicht finden
finden wir
wir im im weiteren
weiteren

Elementen aus
Elementen aus allen
allen Schichten
Schichten des
des Materials, und verein:igt
Materials, und vereinigt dann
dann ncbemächticbe
nebensächliche
D e t ails du
Details der anderen Traumquellen mit
anderen Tranmquellen einem bedeutsameren
mit. einem bedeutsameren Stück
Stück der
der Ur$'l.cne
Urszene..
D i~c let"ttere
Diese Determinierung
letztere D etenninierullg entstammt wohl der
entstammt wohl Weiße der
der ·Weiße der Bett-
Bett- und
und LLeibwäsche
e ibwiische
der
der E ltern, dazu
Eltern, dazu das Weiß der
das vYeiJ3 der Schafherden,
Schafherden, der der Schäferhunde
Schäferhunde als als Ampielung
Anspielung anf auf
seine
seine Sexualforschungen
Sexualforschungen an an Tieren,
Tieren, das Weiß in
das ,"VeiO in den Märchen von
den Märcllen von den den sieLen
sieben
Geißlein, in
Geißlein, dem die
in dem die Mutter
Mutter an an der Weiße ihrer
der ''Veiße Hand erkannt
ihrer Hand erkannt wird. wird. \Vir Wir werden
später
später die die weiße Wäsche Buch
weiße ,"Väsche auch als Todesandeutung verstehen.
als Todesandcutung verstehen.
Sie regungslos M.
sitzen r"gungslos
Sic sit:clI Hiemit wird
da. Hiemit wird dem dem auffälligsten
auffälligsten hilialt
Inhalt der der beobachteten
Stene
Szene widersprochen;
widersprochen; der der Bewegtheit
Bewegtheit,, welche welche dur~h
durch die die Stelumg,
Stellung, 1.U zu der
der sie sie führt,
führt
die Verbindung zwischen
die Verbindung zwischen Urnene Urszene und und ''Volfsgescillchte
Wolfsgeschichte herst ellt.
herstellt.
Sie
Sie habtrt
haben Schwiin=e
Schwänze wir Füchse. Dies SQll
wie Füchse. einem Ergebnis
soll einem Ergebnis widersprechen,
widerspre chen, welches welelles
aus der
aus der Einwirkung
Einwirkung der der Urnene
Urszene auf auf die die W'olfsgeschid,te
Wolfsgeschichte gewonnen wurde und als als
der wichtigste
der wichtigste Schlllß
Schluß der Sexualforschung anzuerkennen
der Sexualforschung am.uerkennen ist: ist : Es gibtgibt also wirklich
also wirklich
eine Kastration. Der
eine Kastration. Der Schreck,
Schreck, mit mit dem dem dies dies Denkergebnis
Denkergebnis aufgenommen wird wird,
bricht sich
bricht endlich im Traume Bahn
sich endlich Bahn und und erzeugt
eneugt dessen
dessen Schluß.
Schluß.
DU
Die Angst,
Allgst, von "';jIJ~'t1 aufgefressen
Jal Wölfen
VOll den aufgifrcssm zu ::!l werden. Sie erschien
!uurLm. Sie enchien dem Träumer Träumer als als nicht
nicht
durch den
durch den Trauminhalt motiviert. Er sagte,
Trauminhnlt motiviert. sogte, ich hätte mich
ich hätte mich nicht
nicht fürchten
fürchten müssenmüssen,
denn
denn die die Wölfe
'Völfe sahen
sahen eher eher ausaus wiewie Füchse
Fiichsc oder oder Hunde,
Hunde, sie sie fuhren
fn,h re" auch auch nichtnicht aufallf
mich los, wie um
mich los, wie um mich mich zu beißen, sondern
zu beißen, sondern waren waren sehr
sehr ruhig
ruhig undund garg,1I.l' nicht
nicllt schrecklich.
schreckl ich.
Wir
'W ir erkennen,
erkenn en, daß daß die die Traumarbeit
Traumarbeit sich sich eineeine, Weile
\Veile bemüht
bemüht hat, hat, die die peinlichen
peinlichen
luhahe durch
Inhalte durch Verwandlung
VcrwllJldlung ins ins Gegenteil
Gegenteil unschädlich
unschädlich zu 'Zu machen.
machen. (Sie (Sie bewegen
bewegen
sich nicht,
sich nicht, siesie haben
IlB.ben ja ja die schi:iT1 S ~ll Schwänze.)
die schönsten Schwäm.e.) Bis Bis endlich
endlich dieses
dieses Mittell\'I ittel versagt
"ersagt
und
und die die Angst
Angst losbricht.
losbricht. Sie Sie findet
findet ihrenihren Ausdruck
Ausdruck mit mit Hilfe
Hilfe des des Märchens,
Märchens, in in dem
dem
die Geißlein-Kinder vom
die Geißlein-Kinder 'v om Wolf-Vater
Wolf-Vater gefressengefressen werden.
werdell. Möglicherweise
Möglicherweise hat hat dieser
di eser
Märcheninhalt
Märcheninhalt selbst selbst an schcnhafte Drohungen
an scherzhafte Drobungen des des Vaters,
Vaters, wennwenn er er mitmit dem dem Kinde
Kinde
spielte, erinnert,
spielte, erinnert, so so daßdaß die Angst, vom
die Angst, vom Wolf gefre5 5 ~n zu
Wolf gefressen zu werden,
werden, ebensowohlebensowohl
Reminiszenz
Rcminiszens. wie wie Verschiebungsersatz
Verschiebungsersat'Z sein sein könnte.
könnte.
Die Wunschmotive
Die Wunschmotiv-e dieses dieses Traumes
Traumes sind sind handgreifliche;
handgreitliehe ; zu zu den den oberflächlichen
oberflächli chen
Tageswünschen, Weihnachten
Tageswunschen, VV'eil'lllachten mit mit seinen
seinen Geschenken
G eschenken mögemöge schonschon da da sein sein (Ungedulds-
(Ungedulds.
tralll1l), gesellt
traum), sich der
gesellt sich tiefere, um
der tiefere, um diese
diese Zeit Zeit permanente
permanen te WunschWlln sch nach nach der der Sexual-
Sexna]·
befriedigung durch
befriedigung durch denden Vater,
Vater, der der sichsich zunächst
'Zunächst durch
durch den den Wunsch,
\Vunsch , das das wieder-
wieder.
zusehen, was
zusehen, wns damals
damals so so fesselnd
fesselnd war, war, ersetzt.
ersetzt. Dann
Dann verläuft
verläuft der der psychische
psychische
Vorgang von der Erfüllung
Votgang von der Erfüllung dieses Wunsches indieses Wunsches in der
der heraufbeschworenen
heraufbeschworenen Urszene Urnene
bis zu
bis 'Zu der jett.t unvermeidlich
der jetzt unv-enneidlieh gewordenen
ge wordentn Ablehnung Ablehnnng des des Wunsches
Wunsches und Wld der der Ver-
Ver-
drängung.
driingung.
Die Breite und
Die Breite und Ausführlichkeit
Ausführlichkeit der der Darstellung,
DarstellW1g, zu der ich
zu der ich durch
dnrcll das das Bemühen
Bemühel!
genötigt bin,
genötigt bin, dem
dem Leser
Leser irgend
irgend eineinÄquivalent
Äquivalen t für Hir die
dieBeweiskraft
Be weiskTaft einer einer selbstdurch-
selhstdllrch·
geführten Analyse
geführten Analyse zu bieten, mag
zu bieten, m"'g ihn ihn gleichzeitig
gleich'Zeitig davondavon abbringen,
abbringen. die die Publikation
Publikation
von Analysen zu verlangen,
VOll Anal)'s !!n '1.U verlangen , die skh über
die sich über mehrere
mehrer e Jahre
Jahre erstreckt
erstreckt haben. haben .
Freud,
F rc ud,VIII.
VI II. .
.5',.
482 Krankengeschichten
Krankengeschichten

noch einen
noch ewen Anhaltspunkt
Anh;llLcopunkt dafür,
dafi.ir, daß
daß sie besti mmte Wirkungen
sie bestimmte Wirkungen
bereits zur
bereits zur Zeit
Zeit ihrer
illrcr Wahrnehmung,
'Vahrnehmung, also also von l' 2/Z Jahren
von i'/ J<1hren an.
an.
geübt hat.
geübt ha t.
Wenn sich
Wenn s1ch der
der Patient
Pnticnt in
in die
die Situation der Urszene
Situotion der UrFozene vertiefte,
vertiefte,
förderte er
förderte folgende
cr folgende Selbstwahrn ehmun gen zu
Selbstwahrnehmungen zu Tage: Er habe
Tllge; Er habe
vorher angenommen,
vorher angenommen, der beobnchtete Vorgang
der beobachtete Vorgang sei ein gewalttätiger
sei ein g ewalttätiger
Akt, allein
Akt, allein dazu stimmte das
dazu stimmte das vergnügte
vergnügte Gesicht ni cht, das
Gesicht nicht, el" die
das er die
1\1utter machen
Mutter machen sah
sa h;; er
er mußte
mußle erkennen,
erkennen, daß
daß es sich um
es sich um eine
ewe
ßefri ed igung handle.
Befriedigung
1
hand le. DasDas wesentliche
wesentliche Neue,
1
das ihm
Neue, das ihm di e Be-
die Be-
obachtung des
obachtung des Verkehrs
Verkehrs derder Eltern brachte, war
Eltern brachte, die Überzeugung
'Wnr die Überzeugung
von der
von der Wirklichkeit
Wirkli chkeit der
der Kastration, deren Möglichkeit
Kastrntion, deren sei.ne Ge-
Moglichkcit seine Ge-
danken schon vorher
danken schon vorher beschäftigt h nue. (Der
beschäftigt hatte. (Der Anblick der beiden
Anh li ck der bei den
urinierenden Mädchen,
urinierenden die Drohung
Mä<lch cn, die D roh ung der Nanja, die Deutung
der Nalljo, die D eutu ng der
der
Gouvernantc von
von den
den Zuckerstangen,
Zuckerf;langeJ1, die Erinnerung, daß
die Erinnerung, der
daß der
Gouvernante
Vater eine
Vater eine Schlange
Schhmge in
in Stücke ge~chlagen .)
Stücke geschlagen.) Denn
Denn jetzt sa h er
jetzt sah er
mit eigenen
eigenen Augen diedie Wunde,
Wunde, von der di e Nanja
der die gesprochen
Nallja gesprochen
mit
hatte, und
hatte, uno verstand,
verstand, daß ihr Vorhandensein
dnß ihr eme Bedingung
Vorhandensein eine ßedingung
des Verkehrs
des Verkehrs mit
mit dem Vntcr war Er konnte
ucm Vater sie ni ch t mehr
konnte sie nicht mehr

1) Ocr AlIsslige des Patienten


Patienten tragcn
tragen wir ... iellcieh t am
wir vielleicht nm ehestcn Rechnung, wenn
ehesten Hcchnllng, wenn
1) Der Aussage des
wir
wir annehm
annehmen, en, daD
daß derder Gcgcnslnml
Gegenstand seiner BeobachtungBeobachtung Zllerst
zuerst eill Koitus in
ein KoillLs m nnormaler
ormnler
Aktes erwecken muß. Erst
Stellung
Stellung !!'ewescll
gewesen ist, der den Eilldnlck eines sadistiscben Akles erwecken mnD . Erl't
ist, der Eindruck eines sadistischen
nach worden, 50 daß er Gelegenheit '111
er Gclcljeoheit anderen
zu ande
nach diesem
diesem sci sei die
die Stellung
Stellung gcwccllsclt
gewechselt worden, so daß ren
Annahme
diese Annahme nicht gesichert
Beobachtun
Beobachtungen und gen und Urteile
Urteilen n gewann.
gewann. Allein
Allein diese ist
ist nicht gesichert
worden, Wir wollen über die
wollen über abkürzende Dar-
die nbkiin.cnde Dar-
worden, scheint scheint mir mir allcn
auch nnicht
icht IIllentbehrlich
unentbehrlich.. 'Vir
'teilung außer Auge lassen, daß der Analysierte
stellung des des Textes
Textes die die wirkliche
wirkliche Situation
Situation nicht nußer Ange lnsse n, dalJ der Analys ierte
nicht
im Regungen aus
und Rej::"lUlgen seinem ,·jertell
aus ~('iJlem vierten Johr Worte
Jahr Worte
im AJtC!r
Alter nach nach 25 25 Jnhn'n
Jahren Eindriieken
Eindrücken lmd
nicht gcfl;~dcll hiilte. \'crnachlüssigt man diese Bcmerkllnj,t.
verJeihl, Vernachlässigt man diese Bemerkung,
verleiht die die er er d.lmo.Js
damals Jlicllt gefunden hülle.
unglaubwürdig
und uI1gh\u finden, dnOdaß ein ein viervierjähriges
50 kann man
so kal'Ul man e5 es leicht
leicht kQ1TIiseh
komisch llnd hwiirdig linden, jiihriges
Kind solcher fnchlicher
fachlicher Urteil!:"
Urteile lind
und gelehrter
gelehrter Gedanken
GeclnnJ{en frihif, sein soUle.
fähig sein sollte. Es Es istist dies
dies
Kind solcher
cinfll<::h e in 2weiter POoII Nachträglichkeit.
I\' nchlrii g l iellkeit. Das
Dns Kind
Kind empfängt
clllpf':ingt mit
mit >/ 2 Jahren
1 ' /2 Jahren
einfach ein zweiter Fall von
VOl! I
einen genügend rellgier
reagieren kann, verstellt
versieht ihn ihn er.~t, wird
erst wird
einen Eindnlek.
Eindruck, auf auf den
den es es niellI
nicht genü!;t.nd en kalln.
von Eindrucks mit vier Jahren, und kann
von ihmihm ergriffen
ergriffen bei bei dder
er Wiederbelehung des
Wiederbelebung des E indrIlchs miL vier Jahren , U1ld kann
(!Ist bewußter Dcnktfiti~kcit
mit bewußter Denktätigkeit erfassen,
erfassen, was was
erst zwei
zwei Dctennien
Dezennien 5piiterspäter in in derder An Ooly,e mit
Analyse
damals in il11n vorgegangen.
vorgegangen. D er
Der Aunlysierte
Analysierte setzt
setzt sich
sich dann
da ml mit
mit Recht
Rech t über die
üher drei
die drei
damals in ihm
Zc itph.u:en hinweg gegenwärtiges Ich in die
Ich ill längstvergangene Situation Situation
Zeitphasen hinweg lind und setzt
setzt sei n gegcnwlirtiges
sein die liingslw)rgangene
n. VI/ir
eiein. Wir folg tln il1ln
folgen ihm da rin, denn
darin, denn bei bei korrekter Selbstbeobachtung und
korrekter Selbstbeobachtung L1l1d Deutung mllO Deutung muß
der
der Etl'ckt
Effekt 50 ausfallen, als
so nnsfnllen, als oh man die Di 5tClnt twischen der zweiten und de
ob man die Distanz zwischen der zweiten und der
r
drittel!
dritten Zcilphn,c
Zeitphase vcrll8ehliissiscn Auch haben wir kein
vernachlässigen könnte. Allcl! )Iabcll wir k.:iu 811tJerns Mittel. die
könnte. anderes Mittel, die
Vorgil rlti;e inin der
Vorgänge der zw(!it~n
zweiten PPhase
linse zzu u be ~chrci hclI.
beschreiben.
Aus der
Aus der Geschichte
Geschichte einer
einer infantilen
infantilen lVeurose
Neurose 485
wie bei
wie bei der Beobachtung der
der Beobachtung der kleinen
kleinen l\1ädcben
Mädchen mit mit demdem PopoPopo ver-
ver-
1
wechseln.
wechseln.'
Ausgang des
Der Ausgnng des Traumes war Angst, von von der er er sich
sich nicht
nicht
eher beruhigte, als bis er seine
eher beruhigte, als bis er seine Nanja bei sich
bei sich hatte.
hatte. Er flüchtete
flüchtete
sich
sich also zu zu ihr vom Vater Vater weg.
weg. Die Angst war eine eine Ablehnung
oes
des Wunsches nach Sexualbefrierligung
Sexualbefriedigung durch den Vater, welches
Vater, welches
Streben ihm den Traum eingegeben eingegeben hatte. Ihr Ihr Ausdruck: vom
Wolf gefressen zu werden, war nur eine - —
.wie
wie wir hören haren
werden: regressive
regressive - — Umsetzung des des V\Tunschcs,
Wunsches, vom Vater
koitiert, d. d. h.
h. soso befriedigt
befriedigt zu werden wie die die Mutter. Sein Sein
letztes
letztes Sexualziel,
Sexualziel, die passive
passive Einstellung
Einstellung zum Vater, war einer einer
Verdrängung erlegen, die die Angst
Angst vorvor dem Vater in Gestalt der
in Gestalt der
Wolfsphobie an ibre ihre Stelle getreten.
Stelle getreten.

Und diedie treibende Kraft dieser Verdrängung? Dem ganzen


Kraft dieser
Sachverhalt nach konnte es es nur die narzißtische
narLiI3tische Genitallibido
Genitallibido
sein, die sich
sein, als Sorge um sein
sich als sein männliches
männliches Glied
Glied gegen eine eine
Befriedigung sträubte,
Befriedigung sträubte, fürfür die
die der
der Verzicht
Verzicht auf
auf dieses
dieses Glied
Glied Be-Be-
dingung schien. Aus dem bedrohten Narzißmus schöpfte
dingung schien. schöpfte er er die
die
Männlichkeit, mit der
Männlichkeit, der er
er sich
sich gegen die die passive
passive Einstellung
Einstellung zum
Vater wehrte.
Vater wehrte.
Wir
Wir werden
werden jetztjetzt darauf
darauf aufmerksam,
aufmerksam, daß wir wir an
an diesem
diesem Punkte
Punkt.e
der Darstellung
der Darstellung unsere unsere 'Terminologie
Terminologie ändern müssen. müs!'cn. Er hatte hntte
während
während -desdes Traumes
Traumes eine eine neue
neue Phase
Phase seiner Se~unlorgal1isation
seiner Sexualorganisation
erreicht. Die
erreicht. Die sexuellen
s:exuellen Gegensätze
Gegensätze warenwaren ihmihm bisher [I kt i v und
bisher aktiv und
passiv
passi v gewesen.
gewesen. Sein Sein Sexualziel
Sexualziel warwar seit
seit der
der Verführung
Verführung ein ein
passives, am
passives, am Genitale
Genitale berührt
berü hrt zu zu werden,
werden, danndann wandelte
v..,ondelte es es sich
sich
durch Regression
durch Regression auf auf die
die frühere
frühere Stufe
Stufe derder sadistisch-analen
e:ndistisch-analcn
Organisation in
Organisation in das
das masoch
masochistische, gezüchti.gt, gestraft
istische, gezüchtigt, gestraft zu zu werden.
werden.
Es war ihm
Es war glei<;hgültig, ob
ihm gleichgültig, ob er er dieses
dieses Ziel
Ziel beim
beim Mann l\1ann oderoder
Weib
Weib erreichen
erreichen sollte. Er war
sollte. Er war ohne
olme Rücksicht
Rücksicht aufauf den
den Geschlechts-
Geschlechts-
unterscbied von
unterschied von der Nanja zum
der Nanja zum Vater
Vater gewandert,
ge""andert, hattehatte vonvon derder
I) Wie
1) er sich
'Vie er sich mit
mit diesem
diesem Anteil
Anteil des
des Problems weiler auseinandersetzte,
Problems weiter u\\scin ,ll1dcTsctzte, werden
werden
~v1r später
wir der Verfolgung
bei der
später bei Verfolgung seiner
seiner Analerotik
Analcrotik erfahren.
crfo.lucn.
51*
-8a K ranla'engescllich ten
Krankengeschichten

l'\anja verlangt,
Nanja verjungt, am am Glied
Glied berührt
berührt zu w erden, vom
zu werden, vom Vater
Vater die
die
Züchtigllng provozieren
Züchtigung }lrovozie ren wollen.
wollen, Das Genitale kam
Das Genitale dabei außer
kam dabei außer
ßetl"flcht; in
Betracht; in der
der Phantasie,
Phant.lsie, auf
auf den
den Penis
Penis geschlagen zu werden,
g eschlngen zu werden,
äußerte sich
äußerte sich noch
noch der
der durch die Regression
du rch die verdeckte Zusammen-
negressioll verdeckte Zusammen-
hang. Nun
hang. Nu n führte
führte ihn
ihn die
di e Aktivierung
Aktiviel"ung der Urszenc im
der Urszene im Traum
Traum
zur genitalen
zur genitalen Organisation
Orgnnisation zurück.
zurü ck. Er
Er entdeckte
entdeckte die V:tgina und
die Vagina und
die biologische
die biologische Bedeu tung von
Bedeutung miinnli ch und
von männlich v\'eibliclt. Er
und weiblich. Er ver-
ver-
stand
stand jetzt, aktiv
jetzt, aktiv sei
sei gleich
gleich männlich,
m;innlich, passiv
passiv aber weiblich. Sein
fiber weiblich. Sein
pflssives Sexualziel
passives h;ittc sich
SexilEllziel hätte !'ich jetzt
jetzt inin ein weibliches verwandeln,
ein weibliches v.crwandeln,
den Ausdruck
den Ausdruck annehmen
annehmen müssen: nlüssen: vom Vnte r koiti ert zu
vom Vater koitiert zu werden,
werden,
an."'tutt : von
anstatt: von ihmihm auf dns Genitale
allf das Genitale oderoder auf Popo geschlagen
den Popo
nuf den geschlagen
zu werden.
zu werden. DiesesDi eses feminine
feminine Ziel verfiel nun
Ziel verfiel nun der der Verdrängung
Verdrä ngung
und mußte
und ml1 ßte sichsich durch
durch die di e Angst
Angst vor vor dem
dem Wolf ersetzen lassen.
VVolf ersetzen lassen.
'Vir müssen
Wir müs:;en die die Diskussion
Diskussion seiner Sex ualentwicklung hier
seiner Sexualentwicklung hier ,
unterbrechen, bis bis aus
rnts späteren
spnteren Stadien sei ner Geschichte
Stndien seiner neues
Geschichte n eues
unterbrechen,
Lic1lt auf
Licht auf diese
diese früheren 1.11rÜckmnt. Zur Würdigung
früheren zurückfällt. Würdigu ng der der Wolfs-
Wolfs-
phobie fügen
phobie fügen wirwir noch
n och hinzu,
hinzu, daß Vater Vnter und Mutter, beide, zu
Mutter, beide, zu
\VöHen wurden.
Wölfen wu rd en. DieDie Mutter
Mntt.cr spielte
spielte jajn den
den kastrierten \'Volf, der
kastl'ierten Wolf, der
die Vater den aufsteigenden.
die emdercn
anderen auf sich aufsteigen
auf sich aufstelgen li eß, der
ließ, uer Vater den aufsteigenden.
Seine
Seine Angst
Angst bezog
bezog sich
sich aber,
aber, ...wie
"ie wir ihn versichern
wir ihn versichern g ehürt haben,
gehört haben,
nur
nur auf auf den den stchen
stehendenden Wolf, also also auf den Ferner
den Vate r. Ferner muß
Vater. muß
uns die Angst, in eHe ausging, ein Vor-
ein Vor-
uns auffallen,
auffallen, claßdaß die die der Traum flusging,

bild wird ja ja
bild in in derder Er;dihlung
Erzählung des Großvaters hatte. hatte. In In dieser
dieser wird

der lassen,
der kastrierte olf, der
der diedie <lndern
andern nuf auf sich
sich hat
hat steigen
kastrierte 'N Wolf, steigen lasse n,
von Schwanz-
von Angst
Angst befallen,
befallen, sowie
sowie er er nnan di e Tntsnche
die Tatsache seiner
seiner SchwaJl.z-

losigkeit
losigkeit erinnert
erinnert wird.
wird. Es Es scheint
scheint ..also,
Iso, daß
daß er er sich während des
sich während des

Traumvorganges
Traumvorganges mit mit derder kastrier Mutter identifizierte
ten Mutter
kastrierten identifizierte lind und
sieb zutreffen-
sich nunnun gegen
gegen dieses
dieses Ergebnis
Ergebnis sträubte.
sträubte. In In hoffentlich
hoffentlich zutreffen-

der
der Übersetzung:
Übersetzung: \- Wenn
V enn du du vomvom Vater
Vater bbefriedigt
efriedigt wer werden willst,
den willst,
mußt das
mußt du du dirdir wie
wie die Mutter die
die Mutter die Ka stration gefallen
Kastration gefallen lassen;
lassen; das

"rill
will ichich aber
aber nicht,
nicht. Also
Also cin ein deutliche)-
deutlicher Protest,
Protest der Männlich-
der Männlich-

keit!
keit! Machen
Machen wir wir uns
uns übrigcns
übrigens klar,klar, daß
daß die Sexualentwicklung
die Sex ualentwicklung
des
des Fnlles,
Falles, den den wirwir hier
hier verfolgen,
verfolgen, fUr für unsere Forschung dC
unsere Forschung Il
den.
Aus der
Aus der Geschichte
Geschichte einer
einer ilifantilcn.
infantilen J,Neurose
\"eurose 485

großen
großen Nachteil
Nachteil hat,
hat, daß
daß sie
sie kein
keinee ungestörte
ungestörte ist.
ist. Sie
Sie wird
wird zuerst
zuerst
durch
durch die Verführung entscheidend
die Verführung entscheidend beeillflußt
beeinflußt undund nun
nun durch
durch
die Szene
die Szene der
der Koitusbeobachtung
Koitusbeobachtung abgelenkt,
abgelenkt, die
die nachtriiglich
nachträglich w ie
wie
eine
eine zweite Verführung vvirkt.
zweite Verführung wirkt.

"

V
'.
EINIG E DISKUSSIONEN
EINIGE DISKUSSIONEN

Eisl.Jär und
Eisbär Walfisch, hat
lItHl Walfisch, hnt man gesagt, können
m"n gesagt, nicht mitein-
können nicht mitein-
Kfe/wt^A-
ander Krieg
ander Krieg führen,
führen, weil
weil sie,
sie, ein
ein jeder
jeder auf sein Element
auf sein Element be-
be-
schränkt, nicht
schränkt, nicht zueinander
zueinonder kommen. Ebenso unmöglich
kommen. Ebenso wird
unmöglich wird eses
mir, mit
mir, mit Arbeitern
Arbeitern auf
auf dem
dem Gebiet
Gebiet der
der Psychologie oder der
Psychologie oder der
Neurotik zu
Neurotik zu diskutieren,
diskutieren, die
die die
die Voraussetzungen
Vorallssetzungen der Psycho-
der Psycho-
analyse nicht
nicht nnerkennen und
anerkennen ihre
ihre Ergebnisse
Ergebnisse für
für Artefakte
Artefakte
analyse
hillt cn.
halten. Daneben hnt sich
Daneben hat sich aber
ilber in
in den letzten eine Oppo-
Jahren eine
letzten Jahren Oppo-
sition von
von Anderen entwickelt, die,
Anderen entwickelt, nach ihrem
die, nach ihreIn eigenen Ver-
eigenen Ver-
sition
meinen wenigstens, auf dem Boden der
wenigstens, auf Analyse stehen,
der Analyse die
stehen, die
meinen
Technik Resultate ucrselbcn sich nur
und sich
Technik und Resultale derselben nicht bestreiten und
nicht bestreiten nur
für
für berechtigt
berechtigt halten, aus dem nämli
halten, illlS chen Material
nämlichen andere Fol-
Material andere Fol-

gerungen
gerungen abzuleiten
abzuleiten und es nucren Auffassungen
es ..anderen Auffassungen zu unterziehen.
zu unterziehen.
Theoretischer
Theoretischer VViderspruch
Widerspruch ist ist aber
aber zumeist
zumeist Ullfruchtbar. So
unfruchtbar. So-

wie
wie man
man begonnen
begonnen hat, hat, sich dem Material,
von dem
sich VOll Material, aus
aus dem man
dem mall
schöpfen
schöpfen soll,
soll, zu
zu entfernen, läuft JnLln man GefDhr,
Gefahr, sich
sich rln seinen
an seinen
Behauptungen
Behauptungen zu zu bcrauschen
berauschen und und endlich Meinungen zu
endlich Meinungen zu vor-
ver-

treten,
treten, denen
denen jede
jede Beobachtung
Beobachtung widersprochen
widersprochen hätte.hätte. Es scheint
Es scheint
mir
mir darum
darum ungleich
ungleich zwcckmäßiger,
zweckmäßiger, abweichende Auffassungen
abweichende Auffassungen
dadurch
dadurch zuzu bbekämpfen,
ekämpfen, uaß daß manman sie sie anan einz.elnen
einzelnen Fällen und
Fällen und

Problemen
Problemen erprobt.
erprobt.
Ich
Ich habe
habe oben
oben (S.(S. 4.75)
475) ausgeführt,
ausgeführt, es es werde gewiß für
werde gewiß un-
für un-

vvahrscheinlich
wahrscheinlich gehalten
gehalten werden,
werden, "daß „daß ein Kind in
ein Kind dem zarten
in dem zarten

Alter von I1J~


Alter "on i*/ Jahren
Jahren imstande
fl
imstande sein sein sollte,
sollte, die Wahrnehmungen
die Wahrnehmungen
Aus der GesdJichte
Geschickte einer
einer infantilen
infantilen Neurose 487

eines
eines so komplizierten
komplizierten Vorganges in sich aufzunehmen und sie sie

so
so getreu in seinem Unbewußten zu bewahren, zweitens, daß
eine nachträglich zum Verständnis
eine vordrjngende Bearbeitung dieses
Verständnis vordringende dieses

Materials zu vier
Materials vier Jahren
Jahren möglich ist, und
möglich ist, und endlich, daß es
endlich, daß durch ~
es durch

irgend ein
irgend ein Verfahren gelingen
gelingen sollte,
sollte, die
die Einzelheiten einer
einer solchen
Szene, unter
Szene, solchen Umständen erlebt
unter solchen erlebt und verstanden,
verstanden, inin zu-
zu-
überzeugender Weise bewußt zu
sammenhängender und überzeugender machen".
zu machen".
Die letzte
Die letzte Frage ist
ist eine
eine rein faktische. Wer sich die Mühe
sich die r}')
nimmt, die
nimmt die Analyse mittels der vorgezeichneten
mittels der Technik in
vorgezeichneten Technik in solche
solche \

Tiefen
Tiefen zu zu treiben,
treiben, wird sich überzeugen, daß
sich überzeugen, daß es
es sehr wohl mög-
sehr wohl mög-
lich ist;
lich ist; wer es es unterläßt und in in irgend einer höheren
irgend einer höheren Schicht
Schicht
die Analyse unterbricht, hat
die Analyse hat sich des Urteils
sich des darüber begeben.
Urteils darüber begeben:
Aber
Aber diedie Auffassung des von der der Tiefenanalyse
Tiefenanalyse Erreichten
Erreichten istist

entschieden.
damit nicht entschieden.
Die beiden anderen Bedenken stützen
Die beiden ~ich auf
stützen sich auf eine Gering-
eine Gering-

schätzung
schätzung der frilhinfuDtilen Eindrücke, denen
frühinfantilen Eindrücke, de nen so so nachhaltige
nachhaltige
VVirkungen nicht
Wirkungen nicht zugetraut
zugetraut werden.
werden. Sie
Sie wollen
wollen die Verursachung
die Verursachung
der Neurosen fast
der fast ausschließlich
ausschließlich inin den ernsthaften
ernsthaften Konflikten
Konflikten
des späteren
des suchen, und nehmen an,
späteren Lebens suchen, an, die
di e Bedeutsamkeit
Bedeutsamkeit
der Kindheit werde uns in
der in der Analyse nur durch die die Neigung
Neigung
der Neurotiker
der Neurotiker vorgespiegelt,
vorgespiegelt, ihre gegenwärtigen Interessen Interessen in in
Reminiszenzen und Symbolen der frühen Vergangenheit auszu- auszu-
drUcken. Mit solcher
drücken. solcher F...inschätzung
Einschätzung des infantilen Moments
des infantilen l\1oments fiele
fiele
manches weg,w eg, was zu zn den intimsten
intimsten Eigentümlichkeiten
Eigentümlichkeiten der der
gehört hat,
Analyse gehört hat, freilich
freilich auch vieles,
vieles, was ihr ihr Widerstände
schafft und das
schafft das Zutrauen der Außenstehenden entfremdet. entfremdet.
Wir stellen
stellen also
also zur
zur Diskussion diedie Auffassung
Auffass ung ein,
ein, solche
solche früh-
früh-
jnfantile Szenen, wie
infantile 'wie sie
sie eine erschöpfende Analyse der der Neurosen,
Neurosen,
z. B.
z. B. unseres
unseres Falles
Falles liefert,
liefert, seien
seien nicht ~ ep'ro~_ulaionen realer
nicht Reproduktionen realer Be-
Be-
gebenheiten, denen man
gebenheiten, man Einfluß
Einfluß auf diedie Gestaltung
Gestalttlng desdes späteren
späteren
Lebens und auf
Lebens auf diedie Symptombildung
Symptombildung zuschreiben
zuschreiben dürfe, ~dem
dürfe, sondern

-
Phantasiebjldungen, die
--- _. die der
Phantasiebildungen,
nehmen, zur
nehmen, zur gewissermaßen
Zeit der Reife
der Zeit
gewlssermaßen symbolischen
Reife ihre
ihre Anregung
symbolischen Vertretung
Anregung ent-
Vertretung realer
ent-
realer
488 KrorlÄ'cIIgeschichten
Krankengeschichten

VVünsche und
Wünsche und Interessen
Interessen bestimmt
bestimmt. sind,
sind, und
l\1ld die
die einer
emer regressiven
regressiven
Tendenz, einer
Tendenz, einer Abwendung
Abwendullg von von dendcn Aufgaben
Aufgaben der der Gegenwart
Gegenwart
ihre Entstehung
ihre verdanken. Wenn
Entstehung verdanken. \i\' enn dem
dem so so ist, dann kann
ist, dann kann man man
sich natürlich
sich natürlich allealle die befremdenden Zumutungen
die befremdenden ZmnulUilgen an .m das Seelen-
das Seelen-
leben und
leben und die
die intellektuelle
intellektuelle Leistung
Leistung von Kindern im
VOll Kindern im unmündigsten
lInmülldigsten
Al ter ersparen.
Alter erspnren.
Auffassung kommt
Dieser Auffassung
Dieser kommt außer außer dem dem uns allen gemeinsamen
uns allen gClueinsamcll
Wunsch nach
Wunsch nach Rationalisierung
Rationnlisierung und und Vereinfachung
Vereinfachung der der schwierigen
schwierigen
Aufgabe mancherlei
Aufgabe mancherlei Tatsächliches entgegen. Auch
T .. tsäch1iches entgegen. Auch kannkiUln man man im im
vorhinein ein
vorhinein ein Bedenken
Bedenken aus aus demdem Wege räumen, welches
Wege räumen, welches sich sich
gerade beim
gerade beim praktischen
praktischen Analytiker
Antllytiker erheben könnte. Man
erheben könnte. Man muß muß
zugest~hen, wenn die
zugestehen, die besprochene
besprochene Auffassung
Auffassung dieser infantilen
dieser infant.i.lcn
Szenen die
Szenen die richtige
richtige ist,
ist, dann wird wird. anOll der Ausübung
Ausübung der tIer Analyse
Allillyse
nichts geändert.
zunächst nichts
zunächst geändert. Hat Hal der Neurotiker
Neurotiker einmal einmal die üble
die Uble •
Eigentümlichlwit, sein
Eigentümlichkeit, sein Interesse
Interesse von VOll der Gegenwart abzuwenden
der Gegenwart abzuwenden
.und
und eses anan solche
solche regressive
regressive Ersatzbildungen seiner Phantasie zu
seiner Phantasie zu
heften, so
heften, so kann man gar gar nichts
nichts anderes
anderL"'S tun, als ihm auf
tnn, als auf seinen
seinen
Wegen zu zu folgen
folgen undlind ihm diese diese unbewußten Produktionen zum
unbc\'\'ußten Produktionen zunl
Bewußtsein zu
Bewußtsein bringen, denn sie
zu bringen, sind, von
sie sind, VOll ihrem realenrealen Unwert
Unwert
ganz abzusehen,
ganz abzusehen, für für uns höchst
höchst wertvoll als als die del"'.lcitige!l Träger
die derzeitigen Träger
und Besitzer
Besitzer desdes Irltcresses,
Interesses, welches wir wil' frei
frei lUnchen wollen, um
machen wollen, um
es
es auf
auf die
die Aufgaben der Gegenwart zu zu lenken,
lenken. Die Analyse
Die AnalY5c
mUßte
müßte genBu
genau ebenso verlaufen wie jene, jene, die im naiven Zutrauen
naiven Zutrauen
'fiOlche
solche Phantasien für für wahr nimmt. Erst am Ende der der Analyse,
Analyse,
,nach
nach derder Aufdeckung dieser dieser Phantasien, küme käme der Unterschied.
Unterschied.

Man würde
würde dann
dann dem Kranken sagen: "Nun „Nun gut; gut; Ihre Neurose
Ihre Neurose
/'0. / ist so verlaufen,
ist so verlaufen, als als ob Sie Sie in in Ihren Kinderjahren
Kinderjahren solche Ein-
solche Ein-

drücke
drücke empfangen
empfangen und und fortgesponl1en
fortgesponnen hÜllen.hätten. SieSie schen
sehen wohlwohl ein,
ein,

daß
daß dies
dies nicht
nicht möglich
möglich ist, ist. Es
Es waren
waren Produkte
Produkte Ihrer Phantasie-
Ihrer Phalltusie-
tätigkeit
tätigkeit zurzur Ablenkung
Ablenkung von von realen
realen Aufgaben,
Aufgaben, die Ihnen bevor-
die Ihnen bevor-
standen.
standen. NunNun Jassen
lassen Sie
Sie unsuns nachforschen, welches welches diese Aufgaben
diese Aufgaben

waren,
waren, und und welche
welche Verbindungswege
Verbindungswege zwischen zwischen diesen
diesen und Ihren
und Ihren
tl
Phantasien
Phantasien bestanden
bestanden haben.
haben." Ein Ein zweiter,
zweiter, demdem realen Leben zu-
realen Leben zu-
• •

Aus der
Aus der Geschichte
Geschichte einer
einer infantilen
infantilen Neurose
Neu,rose 489

gewendeter Abschnitt
gewendeter Abschnitt der
der Behandlung
Behandlung würde
würde nach
nach dieser Er-
dieser Er-
ledigung der
ledigung der infantilen
infantilen Phantasien
Phantasien einsetzen
einsetzen können.
können.
Abkürzung dieses
Eine Abkürzung
Eine dieses Weges,
Weges, also
also eine
eine Abänderung
Abänderung derder bis-
bis-
geübten psychoanalytischen
her geübten
her Kur, wäre
psychoanalytischen Kur, technisch unzulässig.
wäre technisch unzulässig,
Wenn man dem
Wenn Kranken diese
dem Kranken diese Phantasien
Phantasien nicht in ihrem
nic1lt in ihrem vollen
yollen
Umfange bewußt
Umfange bewußt macht, kann man
macht, kann man ihmihm diedie Verfügung
Verfügung über übel' das
das
an sie
an sie gebundene
gebundene Interesse
Interesse nicht geben. Wenn
nicht geben. 'Venn man man ihn ihn von
,"on
ihnen ablenkt,
ihnen sobald man
ablenkt, sobald man ihre
ihre Existenz
Existenz undund allgemeine
allgemeine Umrisse Umrisse
ahnt, unterstützt
ahnt, unterstützt man nur das das Werk
VVerk der Verdrängung, durch
der Verdrängung, durch
das sie
das sie für
für alle
alle Bemühungen des des Kranken um:lIltastbar geworden
Kr anken unantastbar geworden
sind. Wenn
sind. Wenn man sie frühzeitig entwertet,
sie ihm frühzeitig etwa indem
entl'v ertet, etwa indem man man
ihm eröffnet,
ihm eröffnet, es
es werde sichsich nur um Phantasien
Phantasiel1 handeln,
handeln, die die jaja
keine reale
keine Bedeutung haben, wird man nie
reale Bedeutung nie seine Mitwirkung
seine Mitwirkung
' bereit
bereit finden,
finden, um siesie dem Bewußtsein zuzuführen.
zuzuführen. Die Die analytische
analytische
Technik dürfte
Technik dürfte also
also bei
bei korrektem Vorgehen keine kein e Änderung
erfahren,
erfahren wie wie immer man diese diese Infantilszenen
Infantilszenen einschätzt.
einschätzt. .
Ich habe
Ich habe erwähnt, daß die Auffassung
Auffassung dieser Szenen als r~gressiver
als regressiver
Phantasien manche tatsächlichen
Phantasien
;~rufeH kann.
.anrufen
hl
in der KurKm' -—
.
krmn. Vor 'allem
Momente
tatsächlichen Mo:
das eine:
allem das
meine. Erfahrung
soweit meine
m cnte zu ihrer Unterstützung
eine : Diese
Diese Infnntilszenen
~fahl"':lngJ!.~s_
Infantilszenen
_ . _._~

j~~z,,- reicht
bis jetzt
~ _-
Unterstützung
.. ...• werden y
—- nicht
l:!!L~.h.!...-=-_t1 ich!.
lx

als ~~!:.~g·
als Erinnerungen~p'roduzi e!.b .2sie
reproduziert, ~i!.1d J.~rg~}~,
ie sind ~ ,i.~~~~ 9..~!:.~~n~~~1~!19~!:
Ergebnisse der Konstruktion.
·Gewiß
Gewiß wird manch manchem em der Streit
Streit schon durch di eses eine
dieses eine Zu·
Zu-
geständnis
geständnis entschieden scheinen.
Ich
Ich möchte nlcht
nicht mißverstanden werden. Jeder Analytiker weiß
und hat es es unzählige MaJe
Male erfahren,
erfahren, daß in einer gelungenen Kur
der
der Patient eine
eine ganze Anzahl spouw spontanerner Erinnerungen aus seinen
Kinderjahren
Kinderjahren mitteilt,
mitteilt, an deren Auftauchen
Auttauchen - — vielleicht erst-
erst-

maligem
maligem Auftauchen - — der Arzt sich völlig völlig unschuldig fnhI" fühlt,

indem
indem er er durch
durch keinerlei
keinerlei Konstruktionsversuch
Konstruktionsversuch dem dem Krallken
Kranken
einen ähulichen
einen Inhalt nahe
ähnlichen Inhalt gelegt bat.
nahe gelegt hat. Diese vorher. unbewußten
vorher unbewußtcH
Erinnerungen
Erinnerungen müsseu
müssen nicht einmal immer immer wahrwahr sein; sein; siesie köuu
können en
es
es sein,
sein, aber
aber sie
sie sind
sind oft
oft gegen
gegen die die VVahrheit
Wahrheit entsteHt, entstellt, mit
mit
phantasierten
phantasierten Elementen
Elementen durchsetzt,
durchsetzt, ganz ganz ähnlich
ähnlich wie die spont"1l spontan
-

49o Krankengeschichten

eerhalten
rh alten gebliebenen sogemmntcn
sogenannten Deckcl'inncl'u
Deckerinnerungen. ngcn. Ich will wiJ1 nur
sagen:
sagen: Szenen,
Szenen, wie Jie bei melnem
die bei meinem PnlientePatienten, n, aus so früher Zeit
und mitm it solchem
solchem Inhalt, die die dann eine so i.Iußerordentliche Be-
so außerordentliche

deutung für die GeschichteGeschichte des Falles Falles hcnnspr uchen, werden in
beanspruchen, in
der Regel
der R egel nicht ols als Erinnerungen reproduziert, sond ern müssen
sondern
schritt weise und mühselig aus
schrittweise einer Summe von Andeutungen
,U1S einer

erraten —
erraten - konstruiert
konstruiert - werden.—werdcu. Es reicht auch für das das Argument
ArgUlnent
hin, wenn
V'l CUll ich zugebe, daD solche Szenen
daß solche SZCIlClI bei bei den FHllenFällen von
Z,vmlgsucu l'ose nicht als
Zwangsneurose als Erinnerung bewußt w odel" wenn
erden, oder
werden,
ich die Angabe auf den einen
ich FaH, den wir hier
eillen Fall, studieren,
llicr studieren,
beschränke.
beschränke.
Ich b in nun nicht der Meinung, daß diese Szellen
bin Szenen llo twendiget,-
notwendiger-
tWsV-
weise Phantnsien sein müßten, w e il sie als Erinnerungen
f Phantasien sein
wiederkommen. Es scheint
weil
sch eint mir durchaus
sie nicht als

dul'clwus der ErinnerungEl'illuenlllg gleich-


gleich-

wertig, daß sie


wertig, sich -
sie sich —wie in m unserem
lInSel1!11l Falle —
Fnlle - durch Träume Triiume
ersetzen, deren Analyse rcgelmößig
ersetzen, regelmäßig zu dcrscllJcn Szene zurück-
zu derselben zurück-
füh rt, die
führt, die in m unermüdlicher Umarbeitung Ulllilrueitlln g jedes jedes Stück
Stück ihres
ihres
Inhalts rep roduzi erelJ. Träumen
Inhalts reproduzieren. T räum eIl istist ja jn auch
n11ch ein Eri nnern, wenn
e in Erinnern,
Bcdingllllgcu der
UlIler den Bedingungen
auch unter I\~iI{'lJl zeit und
der Nachtzeit u n d der Traumbildung.
Trrmmbildung·.
Durch diese diese Wiederkehr
VViederkehr in in Träumen
TräumcJI erkläre erklärt! ich ich mir, sich
mir, daß sich
JUhL
bei den Patienten selbst
bei selbst allmählich
allmiihlich eine sichere Überzeugung von
sichere Überzeugung "on
ltealitUt dieser
der Realität dieser Urszenen
UrszencII bildet,
bildet, eine überzeugung, die
eine Überzeugung, die der
der
1 1
gegrnndeten in
auf Erinnerung gegründeten nichts nachsteht.
in nichts na ch steht.
Die Gegner brauchen freilich den Kampf gegen
brill1chell freilich diese Argumente
g egeu diese Argumente
32
nicht als
nicht als aussichtslos <lufzugcbcll. Träume
aussichtslos aufzugeben. TrUume sind sind bekanntlich
bekanntlich lenkbar.
lenkbar.
Und
Un d die Üherzeugung des
die Überzeugung des Analysierten
AnalysierteIl kann ein ein Erfolg
E rfolg' der
der
~
Suggestion sein, sei n, für
für diedic immer
immcr noch 1I0(;h eine RoHe im Kräftespiel
e ine Rolle Kräft.espiel
I) Wie
1) \Vie frühzeitig:
fr üh:z:eitig ich
ich mich mit diesem
d iese m Problem beschäftigt habe , mag eine
bescJltiflist habe, Stelle
eine Stelle
aus der
aus der ersten
crsten Auflage
Auflage meiner
meiucr Traumdeutung
Traumdcntung (1900)(1900) beweisen.
bewe isCll. Dort
D ort heißt
Ilcißl es
es S.S. 126
126
:z:ur Analyse
zur Analyse derder inin einem Traum
Tuußl vorkommenden
vorkommenden Rede: Rede : Das i$1 nicht
})"s ist ,..·elu mehr ::11 haben,
mtll,. zu IwlHllt
diese Rede
diese Rede stammt
stammt von mir selbst;
VOll mir selbst ; ich
ich hatte
hntte ihr
ihr einige
einige Tage
T age vorher erklärt, „daß
vorher erklärt, "d.1B
die ältesten
die liltesten Kindererlebnisse nicht mehr
Kindererlebnisse nicht mehr als115 solche
solche zu1.11 haben
hnbel! sind,
Silld, sondern
sonclem durch
durch
.. ObertraguntenU und
„Übertragungen" lind Träume
Triiume in
in der
der Analyse
Annlyse ersetzt
ersel1.t werden."
werden."
Ocr Mechanismus
2) Der
2) Mechanismus des dcs Traumes
Trunmcs kann
konn nicht
nichL beeinflußt werden, aber
hCI: influßt werden, oher das
dos Traum-
Traum-
läßt sich
material läßt
material sich partiell
pllrtiell kommandieren.
kommandierell.

Aus der Geschichte el1'lcr


einer infantilen Neurose 49
491'

der analyt.isch ell Behandlung gesucht wird.


analytischen wird. D Der
er Psychotherapeut
alten Schlages würde seinem Patie
alten nten suggerieren
Patienten suggerieren,, daß el'er gesund
1st,
ist. sei ne Hemmungen
seine H emmungen überwunden hat bat u.
u. dgl. DDer
er Psychoanalytiker
aber,
aber, daßdaß er
er als
als Kind dies oder jenes
dies oder jenes Erlebnis
Erl ebnis gehabt
gehabt hat,
h at, das
das

er jetzt
er jetzt erinnern müsse, um gesund zu
erumern mUsse, werden. Das
zu werden. D as wäre
\.'\'äre der
der
Unterscllied zwisch
Unterschied beiden.
en beiden.
zwischen
:Mach en wir
Machen wir uns klar,klar, daß dieser
dieser letzte
letzte Erklilrungsversuch
Erklärungsversuch der der
Gegner auf
Gegner I.luf eine
ei ne weit gründlichere
gründlichere Erledigung
Erledigung der der Infantils'l.enen
Infantilszenen

h inausläuft, als
hinausläuft, angekündigt wurde.
als anfangs angekündigt wurde. Sie Sie sollten
sollten nicht
nicht
'Nirklicli
Wirklichkeiten kcitcll sein, Phantasien. Nun
sein, sondern Phantasien. N un wird
wird es es offenbar:
offenbar:

nicht
nicht Phantasien
Phantasien des des Kranken, sondernsondern desdes Analytikers
Analy!!.kcl's selbst,
selbst, diedie

er nu<;
er irgend welchen
aus irgend we1ch-;;n persönlichen Komplexen dem Analysierten
persönlichen Komplexen Analysierten
au fdrängt. D
aufdrängt. Derer Analytiker
Analytiker freilich,
freilich, der diesen Vorwurf
der diesen hört, wird
Vo\'wurf hört, wird
sich
sich z.u zu sei1ler
seiner Beruhihrung vorführen, wie
Beruhigung vorführen, wie allmählich
allmählich die die Kon-
Kon-
struktion dieser
struktion angeblich von ihm eingegebenen
dieser angeblich Phantasie zu-
eingegebenen Phantasie zu-
, stande . gekommen ist,
stande ist, wie unabhängig
unahhängig sich sicb doch deren deren Aus-Aus-
gestaltung in
gestaltung vielen Punkten von
in vielen von der ärztlichen Anregung
der ärztlichen Anregung be- be-
nommen hat, hot, wie
wie von einereiner gewissen
gewissen Phase der der Behandlung
Behandlung an
alles auf
alles auf sie SIe hin zu konvergieren
konvergieren schien,schien, und wie nun in in deruer
Synthese die die verschiedensten
verschiedensten merkwürdigen
lnerkwül'di geu Erfolge
Erfolge von ihr aus-
YOll ihr aus-
strahlen, wie die
strahlen, die großen und die kleinsten Probleme und
die kleinsten und Sonder-
Sonder-
barkeiten der
barkeiten uer Krankengeschichte
Krünkengeschichte ihre ihre Lösung in in der
dßr einen An-
nahmc fänden,
nahme fUndcn, und wird geltend geltend machen, daß daß er er sich
sich nicht
nicht den
Scharfsinn zutraut,
Scharfsinn z.utraut, eine
eine Begebenheit
Begebenheit auszuhecken,
auszuh ecken, welche
welche alle
alle diese
diese
Ansprüche in in einem erfüllen
erfüllen kann. Aber auch dieses dieses Plaidoyer
Plaidoyer
wird nicht
wird nicht auf auf den anderen Teil Teil wirken,
wu·ken, der die die Analyse
Analyse nicht
nicht
selbst erlebt
selbst erleb t hat.hat. Raffinierte
Raffinierte Selbsttäuschung —
Selbsttäuschung - wird wird eses von der der
einerl Seite
einen Seite lauten,
lauten, Stumpfheit —
Stumpfueit der Beurteilung - von der der anderen
underen ;
':!inc Entscheidung
eine Entsch eidung wird wird nichtnicht zuzu fällen
flillen sein.
sein .
. Wenden
"Venden wir uns uns zu e inem anderen Moment, welches
1J.l einem welches die die
gegnerisc)le Auffassung
«regnerische Auffassung der der konstruierten Infantilszenen
Infantilszenen unterstützt.
ullterstützt.
Es ist
Es ist folgendes:
folgendes: Alle Alle die
clie Prozesse,
Prozesse, welche zur zur Aufklärung
Aufldärung dieser
dieser
frilglichen Bildungen
fraglichen Bildungen als nls Phantasien herangezogen worden
Phantasien herangezogen worden sind,'sind,
492 K rilnkellgnchicl,lefl
Krankengeschichten

bestehen wirklich
bestehen wirk lich und
lIud sind
si nd a ls bedeutungsvoll
als b c d c JlI.UllgS\'OIJ anzuerkennen. Di e
Clll Zll e l'ke llll c ll. Die
Ahwendullg des
Abwendung des Interesses
]nteresses von VOll denden Aufgaben
Anfgabcll des des realen L cbens/
l"C;J1 CH Lebens/

die Existenz
die Existenz von Phantasien als
VOll Phantasien Er ~ llt"l.bildungell für
ills Ersatzbildungen rü r diedie unter-
unter-
Illsscnen Aktionen,
lassenen Aktionen, die die regressive
regressive Tendenz,Tentlenz, die d ie siehsich in diesen
l\1 diesen

Schöpfungen ' lUs~ prjdJ l, -


Schöpfungen ausspricht, — rcgrc~ h' in
regressiv mehl" als
i ll mein- His einem Si nne,
CiUCll1 Sinne,
gleichzeitig ein
insofern gleichzeitig
insofern ein Zurückweichen
ZurückweichelJ vor (lell1 Leben und
\'01· dem u nd einein
Zurückgreifen auf
Zurückgreifen auf diedie Vergangenheit
VCI·gallgcnheil, eintritt, ei ntriu, - all— .d1 das<1<15 trifft
tr illt zu
zu
läßt sich
und läßt
und regelm~ißig durch
sich regelmäßig durch die die Analyse hestätigen. Man
An,l]yse bestätigen. Mun sollte
sonte
meinen, es
meinen, e:; würde
würd e auch fluch hinreichen,
hilll·e ich clI, die di e in in Rede
R edc stehenden
5leh Cl Iden an- an-
geblichen frühinfantilen
geblichen frUhiufllntileu Reminiszenzen f1L1fzll]';l~il"en, und
R el nini szenzCJ I aufzuklären, lind diesedi ese Er-
Er-
klüruug hätte
klärung h iitte nach
n<lch den
deli ökonomischen
ökonomischen Prinzipien PJ"im~ipi(m der tler\! Vissenschaft
Wissenschalt
das Vorrecht
das Vorrecht vor einer anderen,
vor einer Hndcren, die die ohneohn e neuenClle und Ilnd befremdliche
hcfreilldlichc
Annahmen nicht nicht ausreichen
a usre iche n kann.
ka nu,
leh gestatte
Ich g estatte mir,mir, an ün dieser
di eser Stelle
Stelle darauf
dilnmf aufmerksam
aufm erksam zu machen, lIlachen,
daß die die \,T idersprüch e in
Widersprüche 111 der heutigen ps)' dlOmwl)'ti ~ch ~1I Literatur
h eutig en psychoanalytischen Liler~tllr
gewöhn1ich nach
gewöhnlich ml(:h dem Prinzip Prinzip des lles parspars pro pro toto illlgeferligt
toto angefertigt
werden. Man
werden. Ma n greift
greift aus
.lUS einem hoch lf.U~allllllcllg cset :r.tcn Ensemble
h och zusammengesetzten Ensemble
ei nen Anteil
einen Anteil der der wirksamen
wirksame n Faktoren
Fi:lktoJ"tm lIeI"HUS, p roklamiert. diesen
heraus, proklamiert diesell
als die
als wi d cl"~prichl. nun
V\'ahrheit und widerspricht
die Wahrheit nUll zu ZII dessen Gllnstcn dem
(lesscll Gunsten dem
anderen Anteil
anderen Anteil und dem de m G.mleJl.
Ganzen. Sicht Sieht man m a ll etwaCl ",.1 1\iil1er
näher zu, zu,
welcher Gruppe dieser di eser Vorzug :l.ILgeJ"a llen ist,
VOIH/.lLg zugefallen ist, so riml cl. man,
so lindet man, es es
ist die,
ist wel ch e das
die, welche das bereits <lllde)"~ \\"oher Bek'1Jlnte
bereits anderswoher enthält oder
Bekannte elllhält. sich
oder sich
am ehesten
ehesten ihm i'lnschließt.
anschließt. So bei bei Jung
J l.l n g die Aktualität und
die Aktlllllitüt und diedi e
Regression, hei
Regression, bei A di e J. die
Adler di e egoistischen
egoistischen Motive. ZurUc].;gelussell, Zurückgelassen,
als Irrtum
als Irrtum verworfen,
verworfen, wird aber aher geradegCI1lfJe dus,das, WIlwasS ilIlan der der Psycho-
Psycho-
aanalyse
nalyse neu ist ist und ihr ihr eigenlümlich
eigentümlich zukoJJlIIlI.
zukommt. Auf di esem 'Vege
diesem Wege
lassen
lassen 6ichsich diedie revolutionären Vorstöße der lIn!JCt!ll unbequemen c m en c Psycho-
Psycho-
analyse am leichtesten
leichtesten zurückweisen,
zurückweisen.
Es ist
ist nicht überflüssig
iiberflUssig hervorzuh
hervorzuheben, ebe n, daß kein keines Momente,
es der l\1omentc,
welche die die gegnerische
gegnerische Auffussung
Auffassung zum Vcrstiindnis Verständnis der Kindheit..;- Kindheits-
szenen heranzieht, von JJung
S7.enen U 1) g als
als NeuhNeuheit eit gelehrt zu werden werden

1)
i) Ich zi.ehe
xiehe aus guten Gründen vo
vorr 'tu sagen: Die Abwcndun~
zu ,a,cn: der Libido "011
Abwendung der Ton
dden
en aktuellen
aktuellen Konflikten.
Aus der
Aus da Geschichte
G-cschichte einer
einer infantilen
infantilen Neurose
.Neurose 495
493

brauchte.
brauchte. Der aktuelle
Der aktnelle Konflikt, di e Abwendung
Konflikt, die Al)\'\"{mdung von
von der
der Realität,
Realität,
die
die Er::'lI7.heJriedigung
Ersatzbefriedigung in
in der
der Phantasie,
Phantasie, die
die Regression
Regression auf
auf
:M nter;d
Material der Vergangenheit,
der Vergangenheit, dies
dies alles
allesundhat,
und zwar
zwar in
hat, in der
der
nämlichen Zusammenfügung,
nämlichen Zusammenfügung, vielleicht
vielleicht mit g eringer Abänderung
mit geringer Abänderung
der Terminologie,
der T erminologie, von
von jeher
jeher einen
einen integrierenden
integrierenden Bestandteil
Bestnndteil
meiner eigenen
meiner eigenen Lehre
Lehre gebildet.
gebildet. Es
Es war
war nicht das Ganze
nicht das Ganze derselben,
derselben,
lIur der
nur der Anteil
Anteil der
der Verursachung,
Verursacbung, der
uer von
von der
J er Realität
Realität her
her zur
zur
Neurosenhlldung in
Neurosenbildung in regressiver
regressiver Richtung einwirkt. Ich habe
einwirkt. Ich habe da-
da-
neben noch
neben noch Raum
Raum gelassen
gelrtssen für
für einen
einen zweiten
zweiten progredienten
progredienten Ein-
Ein-
fl uß, der
fluß der von
von den
den Kindheitseindrücken
Kindheitseilldrücken herher wirkt, der vom
"\""irkt, der vom Leben
Leben
Libido den Weg
zurückweichenden Libido
zurückweichenden ,~reg weist
weist und die SOllst un-
die sonst un-
erklärliche Regression
erklärliche Regression auf
ouf die
die Kindheit
Kindheit verstehen
verstehen läßt.läßt. So wirken
So wirken
die beiden
die beiden Momente nach meiner Auffassung Auffassung bei der Symptom-
bei der Symptom-
bildung zusammen,
bildung zusa mmen, aber nber ein früheres Zusammenwirken
ein früheres Zusammenwirken scheint scheint
mir ebenso
mir ebenso bedeutungsvoll.
hedeutungsvoll. Ich behaupte,
behaupt e, daß der Kindheits-
daß der Kindheits-
einfluß sich
einfluß b~l' e its ~in
si c h bereits n der Anfangssitu
Anfangssituation a tion derder Neu-
Neu-
ro se nbildung fühlbar macht,
rosenbildung mach t, indem er er in entscheidender
in entsc hei dender
Weisee mitbestimmt, ob und an welcher Stelle
,"'eis St e lle das Indivi-
das Indi vi-
duum
d uum in in der Bewältigung der realen Probleme Prohl elne des des Lebens
vers ag t.
versagt.
Im Streit
Streit steh stehtt nlso
also die
die Beoeulung
Bedeutung des des infantilen Moments.
infantilen Moments.

Die
Die Au.fgabe
Aufgabe geht dahin, einen Fall Fall 'Zu
zu finden,
linden, der diese Be- Be-
deutung,
deutung, jedem Zweifel entzogen, erweisen kann. Ein Ein solcher
solcher ist
ist

aber
aber der
der Krankheitsfall,
Krankheitsfall, den wir hier hier so
so ausführHch
ausführlich behaml e1n,
behandeln,
der
der durch den Charakter ausgezeichnet
ausgezeichnet ist,
ist, unß
daß der Neurose im
der Neurose im
späteren
späteren Leben
Leben eine Neurose in in ft'ühen
frühen Jahr en der Kindheit
Jahren Kindheit
yorh ergeht. Gerade
vorhergeht. Gerade dOl'um
darum habe ich ich ja
ja diesen Full
Fall zur
zur Mitteihmg
Mitteilung
gewählt.
gewählt. Sollte
Sollte jemand ihn etwa darum darum ablehnen
ablehnen wollen, weil
wollen, weil
ihm
ihm die
die Tierphobie nicht wichtig genug erscheint, um um als
als selb-
selb-

ständige
ständige Neurose
Neurose anerkannt
anerkannt zu werden, so so will ich ich ihn
ihn darDuf
darauf
venyeisen,
verweisen, daß daß ohne Intervall
Intervall an
an diese
diese Phobie
Phobie ein ein Zwangszere-
Zwangszere-
moniell,
moniell, Zwangshandlungen und und Gedanken
Gedanken anschließen,
anschließen, von denen
von den en
in
in den
den folgenden
folgenden Abschnitten di eser Schrift.
dieser Schrift diedie Rede seinsein wird.
wird.
494 Kranlu~l1gC,fchichlen
Krankengeschichten

Eine neurotische Erkrankung im vierten und fünften Jahr der


Eine
Kindheit
Kindheit beweist
beweist vor allem, daß die die inf:mti1en
infantilen Erlebnisse für für
sich
sich allein
allein im stande stände sind, eine eine Neurose zu zu produzieren,
procluzieren, ohne
daß es dazu der Flucht vor einer im Leben gestellten gestellten Aufgabe

bed ürfte. Man wird einwenden, daß auch an


bedürfte. nn dasd(l ~ Kind unaus-
gesetzt Aufgaben herantreten,
gesetzt herantreten, denen es es sich vielleicht entziehen
sich vielleicht

mächte. Das ist


möchte. ist richtig,
richtig, aber abcr dns Lehen eines
das Leben eine~ Kindes
Kindes vor vor der
Schulzeit j~t leicht zu übersehen, man
ist leicht mnn kann ja ja untersuchen,
untenmchen, ob
sich eine
sich ein e dic
die Verursac1mng
Verursachung der Neurose bestimmende bestiJJ1tJ1cude „Aufgabe"
"Aufgabe"
darin findet.
findet. Man entdeckt
entdcc1ü aber nichts and ~ls Triebregungen,
eres als
anderes Triebl'cgungen,
deren Befriedigung dem Kind unmöglich, unmöglich, deren deren Bewältigung
ßewältjgung es cs
nicht gewachsen ist,
nicht ist, und die Quellen, aus ;1115 dellen
denen diese fließen.
diCfiC fließen.
Die eno rm e Verkürzung
enorme Verkürzullg des lnterv(llls z,:'ischen
des Intervalls zwischen dem Ausbruch
der Neurose und der
der der Zeit Zeit der in in Rede
Red e stehenden Kindheits-
er1ebnisse läßt,
erlebnisse läßt, wie zu cn,,·;trten !'tancl,
7.L1 erwarten stand, dasdas regressive
regressive Stück der der
VeJ'ursachung aufs
Verursachung aufs äußerste einschrumpfen und bringt bringt den den pro- pro-
gredienten AnteilAnteil derselben,
derselben, den Einfluß früherer früh erer Eindrücke,
Eindrücke,
unv el'deckt zum Vorschein. Von diesem
unverdeckt diesem Verhältnis
Verhiiltnis wird wird diese di ese
Krnnkengeschich te, wie
Krankengeschichte, \'vie ich
ich hoffe, ein deutliches
hoffe, ein deutliches Bild geben. Auf
Bild geben. Auf
Frage nach der Natur der
d ie Frage
die dcr Urszenen
UrszeneIl oder frühesten
frühcsten in in der
der
An<:llyse eruierten
Analyse eruierten Kindheitserlebnisse
Kindhe"i'l<:;erlebnl.<;;se gibt
gibt dieclie Kindheitsneurose
Ki ndh eiL<:;ncurose
noch ausaus anderen
<ln deren Gründen
GrCmdcn eine eine entscheidende
ent.scheidendo Antwort.
Antwort.
Nehmen wir wir als ~~d~!,.sp~ochene Voraussetzung
als unwidersprochene VOI':msscl zu ng an, an, daß
daß eine eine
solche Urszene technisch
solche technisch richtig l'ich tig entwickelt
en twickelt worden
worde n sei, sei, daß sie sie
unm"liißlich sei
unerläßlich zur zusammenfassenden
sei zur zusammenfassenden Lösung Lüsuilg aller
aller Rätsel,
Rätse l, welche
welche
uns die
uns die Symptomatik
SYlnptomatik der der Kindheitserkrankung
Ki nJh eitserkran kung aufgibt,
tl ufg ibt, daß
daß alle alle
Wirku ngen von
Wirkungen von ihri hr ausstrahlen,
nuss l)'(1hlen, wie alle alle Fäden
Fiiden der AnalyseAnalyse zu zu
ihr hingefilhrt haben,
ihr hingeführt haben, so so ist
ist es
es mit
mi t Rücksicht auf nuf ihren Inhalt Inhalt
unmöglich, daß sie
unmöglich, sie etwas
etwas anderes
[lmleres sei
sei als
als die
di e Reproduktion
HeprodllkLion einer einer
vom
vom Kinde erlebten erlebten Realität.
R ealitüt. Denn das das Kind
Kino kann wie auch
oer Erwachsene
der Erwach sene Phantasien
Phantasien nur nur produzieren
produzieren mit irgendwo irgendwo er- er-
worbenem Material
l\1.atcrialj die
j dic Wege
\iVegc dieser
dieser Erwerbung
Erwerbung sind si nd dem
uem Kinde
zum Teil (wie
zu m Teil (wie diedie Lektüre)
L ektürc) verschlossen,
verschlossen, der der für
für die
die Erwerbung
EI'\. .·erbnng
Aus
Aus der
der Geschichte
Geschickte einer
einer infantilen
infantilen lVeurose
Neurose 495

zu
ZlI Gebote stehende Zeitraum ist ist kurz und leicht
leicht nach solchen

Quellen
Quellen zu durchforschen.
durchforschen.
In unserem Falle enthält die Urszene das Bild des geschlecht- geschlecht-
lichen
lichen Verkehrs zwischen den Eltern in in einer für für gewisse Beob-
achtungen besonders günstigen günstigen Stellung.
Stellung. Es würde nun nun gar nichts
nichts
für
für diedie Realität
Realität dieser Szene beweisen,
beweisen, 'wenn wenn wir sie bei einem
sie bei

Kranken fanden,
fänden, dessen Symptome, also also die Wirkungen der Szene,

irgendwann in
irgend\,yann in selnem
seinem späteren L,eben Leben hervorgetreten wären. Ein
solcher
solcher kann zu den verschiedensten Zeitpunkten Zeitpunkten des langen Inter-
valls
valls die
die Eindrücke, Vorstellungen
Vorstellungen und Kenntnisse
Kenntnisse erworben haben, haben,
die
die er er dann in in ein
ein Phantasiebild verwandelt, in in seine Kindheit
1.urückprojiziert
zurückprojiziert und an seine Eltern hefteL Aber wenn die
Eltern heftet.

Wirkungen einer einer solchen SzeneSzene im vierten


vierten und fünften
fünften Lebens-
jnhr hervortreten,
jähr hervortreten, so so muß das Kind Kind diese
diese Szene
Szene in noch früherem
Alter
Alter mitangesehen haben. Dann bleiben bleiben aber aber alle
alle die befrem-
befreIn-
denden Folgerungen aufrecht, aufrecht, die sich uns
die sich uns aus der Analyse der
aus der
infantilen Neurose ergeben haben. Es sei
infantilen sei denn, es es wolle jemand

annehmen, der der Patient


Patient habe nicht nUI' diese Urszene unbewußt
nur diese unbcwußt
phantasiert, sondern ebenso
phantasiert, ebenso seine
seine Charakterveränderung,
ChaJ"akterveränderung, seine seine
VVolfsangst und seinen
Wolfsangst seinen religiösen Zwang konfabuliert,
religiösen Zwnng konfabuliert, welcher
Auskunft aber
Auskunft ~beT sein
sein sonstiges
sonstiges nüchternes Wesen \rVesen und die die direkte
direkte
Tradition in
Tradition in seiner
seiner Familie
Familie widersprechen würde. Es Es muß also
mllß also
dnbei bleiben,
dabei —
bleiben, - ich ich sehe
sehe keine
keine andere Möglichkeit, -— entweder
andere Möglichkeit, entweder
ist die
ist von
die von seiner Kindheitsneurose
seiner Kindheitsneurose ausgehende
ausgelvmde Analyse
Analyse überhaupt
übel'h aupt
ein V\Tahn\'\~tz, oder
ein Wahnwitz, oder es
es ist
ist alles
alles so
so richtig,
rich tig, wie ichich eses oben dar-dar-
gestellt habe.
gestellt habe.
Wir
Wir haben
haben an an einer
einer früheren
früheren Stelle
SteHe auch an der der Zweideutig-
Zweideutig-
keit Anstoß genommen,
keit Anstoß genommen, daß daß desdes Patienten
Patienten Vorliebe
Vorliebe fürfür die
die weib-
weib-
lichen Nates und
lichen Nates und fürfür den
den Koitus
Koitus in 1n derjenigen
derjenigen Stellung,
Stellung, bei bei
der diese
der diese besonders
besonders hervortreten,
hervortreten, eine eine Ableitung
Ableitung von dem bcob-
dem beob-
acbteten Koitus
achteten Koitus der der Eltern
Eltern zu zu fordern
fordern schien,
schien, während doch doch
sotche Bevorzugung
solche BevOI'Zugung ein ein allgemeiner
allgemeiner Zug Zug der zur zur Zwangsneurose
Zwangsneurose
disponierten archaischen
disponierten archaischen Konstitutionen
Konstitutionen ist. ist. Hier
Hier bietet
bietet sich
sich eine
eine
4.96 Ki onkrrtKfschichtrn

nnhe liegende
nahe licgclult· Auskunft,
Aus)..lIllfl. Ili,·
dir d"11
den \\'itl"r"pnu hh als
\\ iileispiu« nh. Oht·rtletcr-
( b«rd«i-i -

minicrung löst.
minierung Hhl. Die Pt'r!'oll, m
Die Person, ",,·ldlt'I'
all «eh her tr cli"!<',, Position
('r ili«'s«- PCt!'itinn lwim I

Koitus heolJllchtel, war iIih


Koitus beobachtet, ,loe'lrh t\1·ill l!·illlidll:l'
sein lcihlit \ 'nh'r, von
her Vater, VnIl dtU c1.·m •' ('r
di(~(: kOll~lill1tioucllt.' Vorliehe
6 konstitutionelle Vurli(!1u.' .mi nlJ(:h ererbt
li f'rl'rIJI habenIlIIh,·u könnt«-.
klJllllt". 'V,,<II'r
Weder
die späten-
die spätere Krankheit
Krnnkhcit des d"s ""ICr1<o
Vaters noch lIo(:h die dill Fnmilir'ngl'!i(:hichtI1
Kamiliengeschichte
!'prcchclI dagegen; ein
sprechen ein \'otcrl'lJl'wl"r
Vatersbruder ist, hat wie win lu'n'i!!' c'l'wiil1l1 t, in
bereits erwähnt, ill
(·i nern Zustand
einem ZlI!'tllllCl gestorlien,
gl'!'torh('JI, <l«-r ,Ier als AII:-gnn~ eiui's
nls Ausgang l'Öl:hwcr(~n ZWlllIgs-
eilll.'s schweren /.wangs-

leidens nufgC'fnßt werden


i-iis aufgefaßt wenlell muß. 11l1lß.

\V ir erinnern
Wir crimlC'rtl uns in dil~l~nl Zusamm«
in diesem J'.mlJlIlIlIl·nhnIlS'·'
nhang«-, «lall dllD du- Scll\...·I'~t('1'
"ill Siliw«-si.-i
bd «1er
bei "prfiihnmg des
de·r Verführung lies '/.jährigen
j '/ ,iiihrigl'll Knaben )\.111111.'11 gegen
W'l-!;l'lI «In-
dil! brav«-
hnl\'o alte Oltl~
Kilulcrfriltl
Kmiicili.iu «iie sOJlIlcrbnn~ Verleumdung
,li,· tonderbare IIw:AI :~ prorll!'l1, si«<
\"crI"lIltlllllllg ausgesprochen, ~il! stelle
I>tl'lIo
allr Leute
.ili«- Leutc .tut i1l1f (l<-n
,11'11 K«)pi
Kopf und uihI ß,',.'ir,·
greife ihnen ihlll~1I (Liiiii
dnllli .in on die dil! Genta
G('J1itn-
1icu,'
licn.' Es l ~" mußte
rI1uDtt· sich!'ich unstins da du «li<- 111,·1' eufdrlngen,
tlip Idee IIllhlrfiIlA'!II, dafi IloB "j,·lIdrht
rieUeichl

auch die 5ch\\' ~ tcr in


die Schwester in ahnlull
li1111 lirh l,tll'lc'lIl
/art«-in A!tpr dicl'Öplhc! S/ene
Mti-r dieselbe S1.I·III, mit-mit-
angt.,;.(·hlln
.in»« »•»•heu wie später ~p:ilf'r derIh~r Bruder
Bnl(l(~1' und ulllI sich tllIhc~r di<-
!>il'h daher tlif! AIH .. ·~ ullg
Anregung
fiir das
für das l\lIr-"cn-}\opf·~'f·If(·"
Aul den Kopf snllen tu·illl beim !icXIH'II"u
sexuellen J\k ~1,"()1t hliHt'.
Aktt geholt hatte

DiC!oe J'Annahm«-
Diese \I111"hm e brächte hrjidltl~ n 11<:1 , 1'llIf'U
euch einen IlillWHisHlnweii auf nur eine ohm QuelleQIII'lh~
ihrer
ihrer ('igcnen eezueUen \'lJn~ilig)..l·il.
eigenen 5CXll('1ltll Voreiligkeit
(Ich
[Ich hattt·
hatte ur:-prilllp;lirh
ursprüngli« h nicht nicht dil' die Ah!\idlt,
Absicht, die di(~ Diskussion
Disku l'Öl'Öio li (ihn!'
über
c.1c:n I\<'olwcrt «l«-r
den Realwert Jer "UrS1,('ru,'I1'1
„l'rszein-n" an nll die!'<I'!"
diesei 511'111.
Stelle' wl.·itl'l'
weiter 1,(1 zu mlll'!'II,
lühren,

i1ber da
aber <In ichh uuterd('s
i< unterdes "PralllnUt
\ei;wil.ilit wonlcll
wurden bin, (Ii, )~(~s Tlwlllu
bill, dieses Thema in in

meinen ,,\'Orl~ulIgl'TI
„Vorlesungen zur Einführung ifl
/u: EiJlfnhl'lI11g in Ilie
die IVy« P"YI:hnnnnIYl>c!1I
hnanalvs«-" ill in

breiterem ZU!'ilmml'tlhnllg~
breiterem '/.us.imnn-nhaugi- und IIl1d lIicht
im ht mein nlf~III' ill
in Jlull!lIlisc:1ml'
p«doinis( her Ahsidlt. Absicht

zu b<'hilmlclll,
1.U behandeln, !'u so wlire
war«- c:> il"l'efiihn·rul,
i-führend, wnllte wollte ich ich die dil: AIlW(,11I11111~
Anwendung
der
«i«-r dort u~ti11lm(.'lHlell
t.lort bestimm»-nd«-n GI'~i c ht~P"llktc! nuf
(iesichlspunkte aul 111' den 11 unsUriS hierhi.·r vor- \'111"-
liegcncJt:'n
liegenden Fall Kall ullterinsst't!.
unterlas.s«-u. Ich b li sotz!' nlsn
s«-t/«- also ergänzend
f.!I'giillwlIIl WH( h(·rir.h-
und berich-
ligeud fort:
tigend fort: Ko;;Es istist dmtlOl:hh noch ein/' ein«- andereIInd,~I'(' Alln'''Ii!'IIII~
\uflassung der (I(~I' IJ dem
ÜIII

TrnlUllC
Traume zu /u Grunde
(»rund«- H('gCfHll'll
liegenden IhI'OZClu' I rs/ene III Hglil:h, web
moglitli, wl·ldm In- die \'llI'hin
dio vorhin
getroffene Kntsclu-uhmg um "111
getroffene El1lschcitluliS ein gU lt... StOclt
gutes Stück ablenkt nbh:uk l 111111 und 111110 uns
manch«! Schwil·rigk('itt·1I
IfInnch<'T S« hwierigkeiten nhl'rlu·ht. überhebt. Dil' Lehn-, wddlH
Die 1.,.111'(', welche die IlIfoll- Inlau

til~1.cm,
lilszenen ·n 1.11
zu r('gre~"i
regressiven\'ell Syrnhll
S\mbob-n "~11 Ill'mluII'UI.:kt.·n
herahdrücken will, will, ,,,,iwirdnl l.wnl"
/u.u
auch h<,i
lluch dieser Mmlifil"tinll
bei die5('r Modihk. itinn fli imcht,. gewinnen; ~ie
bis w!wimtt'lI; sie ,.scheint
dll~int TIIir mir
"«1. $,
I) Vft 455~
S. 0453.
Alls der GrJ.Clticlrt~
Aus d" lieschichte ~iru'r
einer infantilrn
infantilen J
V rllrou
Neurose 497
llüberhaupt
hcrhollpt <lurrh durch clie;.e —
die«© - dun h jede
wie- durch
wie jede andere Annlysc
Analyse
(!i
einerIJcr l\indcrucurmc
Kinderneurose emlgnltig endgültig erledigt.
erledigt.

Icl
Ichi meine niimlich, nämlich, mDIl man knnnkann :-ich
sich den SnchV'crhnlt
Sachverhalt auch Dueh ill in

folgen
folgender der Art 1.urcchuegen.
/un-i 'ht legen. Auf die AnnRhmc, Annahme, daß doß das uns Kind
ei
einen Koitus heobnchtel~
nen Koitlt!' beobachtet, durch dessen de~.;en Anblick
Anblick es es die überzellgllng
die Überzeugung

ge w on nen, dab
gewonnen, unß die mehr sein könne
die Kastration l11("hr kUnne nls eine leere
als eine leere

Drohlillg,
Drohung, kUnnen können wir nicht verzichten; \'cr7.ichtcTl; Ruch auch läßt lüGt uns uns diedie ß e-
Be-
c!&m
deutung,tung, ",elr.he welch»- spnterhin
späterhin dcnden Stellungen von Mann und
... on !\1nnn und WeibVVcib
für dit~
für «li.- AngsH'l1twicklung
Angstentwicklung Ulld und 315 Liebesbedingung zu
als Llehcsbedingllng zukommt,
ko mmt,
keine
keine andere lII1tlcrc Wahl,"fnhl~ als ob. zu ~chließclI,
schließen, es mO~e ein
es müsse chI coitus
coitus a urlJ o,
a tergo,
jr1'nrutn, gewesen
morr ferarum,
filOU sein. Aber eill
gewmcll !'ein. ein anderes Moment
anderes i\'JoJnc nt ist n icht
ist nicht

ulIcn;ctzlich und mag


l'() unersetzlich
so mng foHen gela~cl1 werden.
fallen gelassen werden. Es Es warwn r vielleicht
vielleicht
unaht
icht ein tlin Kohn"Koitus der Eltern, ~olldcrl1 ein
Kitern, sondern C~11 Tierkoitus,
1.:.icrk.,!it\l~, denden cl:ls Kind
das Kind

hcnhnr.htct und dann auf


beobachtet nuf die
die Eltern gc:;;chohen, als
Kitern geschoben, ob es
nls oh c" erschlossen
crschlos"cn
hlitt(~,
hätte, die d i l~ Kitern
Ehern 1I1:lchtcn
machten ('5 nuch lIicht
es auch anders.
nicht nnlleT"',

Diesel AHrrn~$tlllg
Dic$er Auflassung kommt YOT Nor nllC'tn
allem zu Hl gute,
»nie. ,laß daß die die Wolle
VVölfc
"C~ Trl1urne~
des Traumes ja jn eigentlich Schäferhunde
Schiircrhunde sind siud und lmd auch auch in in derder
ZddHHl llg als
Zeichnung ~olche erscheinen.
nl" solche en-cheillen. Kurz ,"or dem
Kill7. vor dem Traum'fr"u lll war dcr
\'Vn r der
Kno
Knabe he w iederholt zu
wiederholt Schafherden mitgenommen
zn den Schllnlerdcll mitgenom mcn worden, word en, wo wo
snldw große
CI' solche
er hlToßc weißew eiße Hunde ~eheTl und sie
H unde sehen sie wahrscheinlich
wohrscheinli ch auch a u ch
heim Koitus
beim Koitu$ beobachten
beobtlchtel1 konnte.
konnte. Ich Ich möchte
müchte auch die die Dreizahl,
Dreizahl,
di n dder
die er Träumer
TrJi\1 mer ohne ohne jede i\loti\'ienmg h instellte, hi
w<-,itere Motivierung
jede weitere hinstellte, eher
ln<-her

hCl.ichcl1 oml
be/.iehen und annehmen,
Il IUleh mell, eses sei
sei ihm im Gedächtnis Gediichtni~ geblieben,
geb lieben,
daß er drei solcher
cr drei solcher Beobachtungen an Schtifcrh untle ll gemacht
nn den Schäferhunden gcmachL
\-Y ns in
Was in der der erwartungsvollen
erwart u ngsvollen Erregtheit
Erregtheit seiner seiner Traumnacht
T r:nun nach t hin- hin-
7.uk om, war
zukam, wa r dann d01111 die die Übertragung
Obertrngllng des kürzlich kür7.lich gewonnenen
gewonn encn
II:rilln cru t1 ~b il d(..~ mit
Erinnerungsbildes m it allen
ollen seinen Einzelheiten
Eirl1.elhciten auf die Eltern,
all f die Eltern,
wodu rch aber
wodurch aber erst cn:;t jene
jene mächtigen
lUiichtigen AffektAITcktwirkungcn
Wirkungen ermöglicht erm öglicht
\"l.udclI. Es
wurden. Ji:" gab
gob jetztjetzt ein
ein nachträgliches
nochtriiglich es Verständnis
VersUindnis jener jener viel-
vicl·
leicht. vor
leicht ,'or wenigenwenigen Wochen \Vochen oder Monatcn empfangenen
oder Monaten cln pfilugenen Ein- E.in·
Ilnlckc, ein
drücke, ein Vorgang,
Vorgang, wie w ie ihn
ihn vielleicht
vielleich t jeder
jeder von uns an an sichslch
,clhst erlebt
selbst erleht haben h nhen mag. mag. Die übertragung von
Die Übertragung VOll den koit ierenden
dcn kodierenden
Hund eIl auf
Hunden Ru f die vollzog sich
Ehern vollzog
die Eltern sich nunmm nicht nicht mittels e1l1es an
lnittr.Js eines an
1' ff'u4, vm
Kr.ud, \'11 1.
"

4f}8 Krankrngeichiclitrn

\Vorte gebundenen
Worte Schlußvcrfnhrell~, sondern
gebundenen Schlußverfahrens, wtHlcrII indem
illtIlJI1l eine n:-olt'
l}!tW reale

Szene vom
Szene ßci!'ol1lll1cIl~ein der
\'O tn Beisammensein Ehern
der Eltern in der
in Erillll~l·tll1g .ml.
Iier Erinnerung 11 11 fgu-
s\lcht wurde,
sucht wurd c, welch*
welche sich sich mit mit der K lIillissitllnt um
ch'r Koitussitu.it iml \orsc\' I! r~dlJlwhclI
lunel/on

ließ, Alle
ließ. Allc in der Traumanalyse
in der Trmlll1nnnl)'sc behaupteten hehnllptetcn Details Dl'llIil~ der 11"1" Szene
S7,ene
mochlen genau
mochten gCII:m reproduziert
Tt'produ7.icrt sein. st'ill. Es It:... war wnr wirklich
wirklich an /In einem
t!Jllem
SOllunernnchmiuag, wahrend
Sommernachmittag, wiihrt'lId das (Ins KindKind an /In :Mainria
Mnlnrill litt, lill, die tlh· Eltern
Ellel'J1
waren in in weißer KlridLlllg heule
weißl'T Kleidung heide anwesend,
/lnwesl'lHl, als /ll~ das(Im:; Kind KilHl aus nll~
semcm Schlaf
seinem Schlaf erwachte,
erwachtc, aher nber - die Szene
die SZPlle war hl1l'mln~, Das
",nI' harmlos. Dn..
Übrige hatte
Übrige hntte der spiitcrc Wunsch
der spatere \\' ulJsch des \VWlll'giel'igell, auch
dps Wißbegierigen, 1111('11 die dip
Eltern bei
Eltern bei ihrem Liebesverkelu
Lil'llüSv(Orkehr zu 1.11 belauschen,
}II'IIlUScht'II, aul G1'lIml seiner
Huf (»rund ~t'i!H'r
Erf;'lhrungcn an
Erfahrungen den Munden
nn den hill:t.lIAl'fngl, und
H undclI hinzugefügt, HlIII nun UHII entfaltete
('lIlfnl!('II' die die
~o phantasierte
so philnlS'lsi~rtc Sl~IIC
S/.-ne allealle die \Vil'kllll~(~IJ, die
die Wirkungen, llil~ wir
wir ihr IIm:hl-:l'!"ngt
ihr nachgesagt
hnben, die
Kuban, clil! nämlichen,
n:imlichl'lI, alsols oh(lh si<-
fiie durchaus
dun:h lHl:' real n·;,1 gewesen
ge\\·'·:.... 11 und mHI nicht l1ir.hl
nu~ zwei
aus Ill~~lamlteilen, einem
zwei Bestandteilen, fri\III~J'I~11 Indifferenten
l'iJ1I'1J1 früheren illtlim·I't~llll'n 111111 und einem dlwm
späteren, höchst
späteren, 7.l1sm11111C'lIgukld!ilerl worden
l'illdnzck!ivollcl1, zusammengekleistert
h öchc:t eindrucksvollen, wlIl'th~lI will wlirl',
Kc;. ist
Es ist sofort ersichtlich, um
wfort nichtlich, \\'it~\'id das
UIJI wieviel tim. l'Maß..lnU der dl·r uns 'JII~ zugezugc-
muteten Gbllh(>nsl('i~ltJJJA' erleichtert
mutcten Gtatbenelafctuag erll'ichtt'11 winl. wird Wir l,.'UIle!WIl nicht
\lViI' brauchen llir. h t
an7.lIl1t,lulI(O", «laß
mehr anzunehmen, dAß die dit, Kitern
EItI'r11 den lif'11 Koitus
I\nil\l," in in (Jegenwnrl
r.1'gl'I1\\'1I1'1 des, dt~,
WClln nuch
wenn auch ~ehr jugcrullidl cJI, Killtl~
sehr jugendlichen, Kindes vollzogen \'olhwgl~JI haben, hllll1'lI, was WIl!' fnl'
In

,·jele
viel«- von 1JJI~
\'on uns eine
rine unlichsillllC
unliebsame Vor,;tellilug
Vorstellung ist. i~1. Dei t) 1~1' Bl·trnV;
Betrag der der
Nachtr;iglichkf'il wird sehr
Nachträglichkeit sehr h(,nJhg'~St
herabgesetzt; ~ l7.t ; sie sie Ilt':t.io}
bezieht '1 ,!;ich
sich jetzt nur
jt!I1.1 11111'

auf einige
auf eilligc !\I ollntc d('s
Monate vierten Lt'hl'rlsjnllTl$
des vit:>rll'lI Lebensjahres IIl1d
und greift
greift nhl·rhnllpt
überhaupt
nicht i1l
Jlicht (lie dunkeln ersten
in die ersten Kintllll'ill'jll
Kiudheitsjahro h re 7.lIr(lck. An dem
zurüc k. All d('lIl Wi
Vel'-
halten des
halten dc!\ KintlC'!',
Kindes, \\'ckh('s von d(,11
web lies "Oll J lllldl~ 1I nur
den IHunden aul dio J ~II(~r" über
die Eltern nhcl'-
triigt
tr.igt und sich
sich vor dem \\'olf anstatt vor dem
W'oli 1\1I:,lnll ,11'111 VIltel'
Vater l'IIl'I:h tcl,
fürchtet,

lildilt kaum etWAs


bleibt knullt etwas Bdrcm<lliches.
befremdliches, K Es.. hd'illtlet sich jll
befindet I'ich ja in Iier
iu der guf-
Etil
H
wicklllngpha
wicklungphase seiner \\'ch(m~
sc s{'incr choll\lIlg, die!
Weltanschauung, die il1 „Totem
in ,,'1'0 und TTabu"
1('111 111111 nll\ l
als dic
nls die \\"iedcrkchr des ToterJli:i1l111s
Wiederkehr dps Totemisinus gnktmll1.1.'idllwt worden
gekennzeichnet wlII'lIl' l1 iist.
~t.
Die
Die Lehre, \\'l·lche
welche dil!
die Urs7.crwlI der Np.IlI'OSP
Ursz.erien d(!r Neurosen II 111I1'
durch c:h Z urück-
'/urück-

phantasieren :HlS
aus spli lerclI Zeilen
sjMteren Zeiten oufkllirlm
aufklären wi ll, :"chci
will, scheint in III1
TI I in ~CI'OI'
unsere-

Hcoh:1chtung trotz dC!i:


Beobachtung 'rot1. zarten Altcl"s
des 'l.nl'tcl1 vier J
von "j!!l'
Alters "011 nhnm lrci
Jahren unserem
bei 1I11 SIll't'IlI
Neurotikei eine stOlrke
Nl!Ilrotikcr starke IJJlI(·rstfH1.lHIA
Unterstützung 1.11 zu filldt~ll"
linden. Sn So jllll~' er is
jung "I' t,
ist,

s" hat ('r


60 i-r ('S zu f>lnwll~
ex doch 1.0 stände gdlrncht,
gebracht, Cil
einen Eindruck 11It~
lf'lI I':iwl,·tlck aus dem
Aus der Getchichte einer infantilen Xeurote
49g

"icrlt.'
vierten 11 JJahrahr tlurch
durch ei ein ll phan'Micrt~
phantasiertes Trauma Traum. mit ,1/ , Jnhrell
1 i ' Jahren '/u
'>
!. II
ersetzen; tli
Cff;ClzCII; ~c np~~sion
diese Begression Cr. ..dlciut ahcr
erscheint aber weder l1iL ..elhnft nuch
rätselhaft noch
Il'tl,lcn:r.iUs,
tendenziös. Dip Die SZt' Szene,l'Il', ,He
die hCr7.IIStdlcl1
herzustellen wnr, war, lUliDt mulJte gl.:\\'is~c Be-
c gewisse Be-

llillgungcn
dingungen erfüllen, erfOllell, \\'ekh welche c infolgc
infolge der der Lebcm:u Lebensumstände lIlstiindl" des des
Träumers
Trlilllll C'l'S ~(,I'ntle
gerade nur mir in die~cr frühen Zeit
in dieser Zeit zu findf~1I waten,
7.11 Enden \\'111 '(,.' 11,

wie 7,. z. n.
B. ,lie rillr, daß
die eine, Il nß er cr sich im Schbfzimrncr'
Schlaf/immer der dcl' Ehel'n
Kitern 1Il1 im
Bell
Bette e bl·fmu\.
befand.
Fnl'
POr di die e HiehtiAla'it
Richtigkeil der der hier
hier \'orge$chlngc
\orgeschlagonen llcl1 l\ufTas.c;lIng
Auffassung wird wh',1
es. aber
es nhcr den dflB meisten u$crl1 Lesern geradezu entscheidend sclll·jnen, was
gerade/u clltt'chcidcncl scheinen,

ich
ich Ruf;aus lIen i\t'u l~rgchT1i :'Scli an
:mnlyti:::chen Ergehnissen
analytischen on nudcrc
anderenl1 lallen F1illcli hinzu-hillZU-
ßclu:n knnlt.
gehen kann. Di Diee SzeSzene llc einer Ht""OlHlchlllng des
einer Beobachtung dc~ Sexunl\"el'kc},,'s
Sexualverkehrt
tIer Kitern ill
der E1lerll in J'l·hr
sehr frühC'rfrüher KilllllKindheit ll'it — - . .'i :-oie
:,sei nun reale
sie 111111 I'eale EI'- Ki

illlWfUTl~
UmerUng Oll('f Od« Phnnlll!'ie
Phantasie - i ~t in
in den deli ;\11 011),5(.'11 IH:lIrolischcl'
\nalyseu neurotischer

l\·lrl1 ~ch (, lIki11dcr wnhrl


Menschenkinder wahrlich ich keillc
keine Se1tcnltcil.
Seltenheit. Vielleicht \'iellci dlt findct findet sie sie

::.iclt
sich d)(mmebenso hiiufig: blnfig hei bd den den nichtniehl neurotisch
neurotisch Gewordenen. Gc\\'onlcllcl1. Viel- Vicl-
ldehl gehurt
leicht gehart sie sie :r.utn r<,,{;ehnlißigcn Hc!'tand
/um regelmäßigen Bestand ihn!s ihres - hbewußten
C\YUßICII
odel' IlllhC\Ytlßten
oder unbewußten - — EriI1l1CrIl11 ~chnt 7.cs, So
ErimierungsKhaisas. Sn oft oft ich ich eben .. ber eillC
eine
!'nlrhr Szene
solche S/ene durch Annlyro entwickeln konnte,
Analyst* entwickeln kOllnte, zeigte zeigte sie sie dieselbe
dieselbe
Eigl'lIlihnliehkcil, die
Ki»eiitümlichkeit, ,lie uns tins auch bei hei 1IT1o;;C'
unserem I'C tn P illien lptl stutzig
Patienten ~tuh.ig
111ndllc,
machte, sie sie bezog
b(·zog sich sich auf Allf den COBBtl coitus eia tergo lt'rgo der nllcitl dem
(}t'r allein
Zilsdlnucr die
Zuschauer (He lll!'pektion
lnspektion der der Genitalien
Genitnlien ermöglicht.
cnnöglichl. Da braucht brau cht
man wohl nicht
JIInll nicht. länger
Hinger zu zu bezweifeln,
bezweifeln, daß daß es es sich
skI! nur um eine
l1\1 r 11111 eine
Ph h:nlllctt, die
nnlnsic handelt,
Phantasie die vielleicht
vielleicht regelmäßig
regclmHßig durch dU l'dl die die Beobachtung
Ileobndltung
(Je!' ticri~c1l
des tierist hen el1 Sexual
SexllAI\'el'kchr~
Verkehrs angeregt .. ugel'cg t wird.
wird. Ja Jn noch mehl'; ich
11111'11 mehr; ich
habe ilJlgCdt:l1t cl, daß
Il11hc angedeutet, dAß meine meine Darstellung
Darstellung der „l "tJrs~~elleu
ivzene" unvoll- 1111\'011-
f'llintlig geblieben
ständig gehlichen i!'t, ist, indem ich
indem ich mir mi r fürfnr später
:;päl<'l' aufsparte:lllr~partc mitzu- 11lil~lI ~
IcilclI, aul
teilen, nllr welche
welche \\'eiseWeise das <Ins Kind Kind den deli Verkehr
\' cl'kdlf der der Kitern
Eltern stört. sHirt.
Idl muß
hh JI1uß jetzt jetzt hinzufügen,
hinzufügen, daß dnß auch Duch die die Art ,\rl dieserdi eser Störung StörLing in in
allen 1'~iill cl1 die
nHell Pillen dic nätuliihe
lIiimliche ist. l!il.
Ich kann
Ich kRIIU mir denkcn, daß
mir denken, dl1ß ich ich mich
mich jetzt ~ch\\'crclI Verdächti-
jet'!.l schweren Vcr(l;iclui-
~\llIgen von
gungen Seiten der
V01l Seiten der LeserLCS<'t' dieser l\rnllkc ngeschichlC aUSgesetZl
tli cser Krankengeschichte I1llsgesclzl
hnh e, Wenn
habe. \Vt'ml mir tli ~c Argumente
mir diese Argl1m~llt(' /u zu Gunsten
GIIlI .. tCII einer l'il11'r solchen
solchcll Auf- Anr-
11 U~7..ell üu zu
4

fnsslIJlg der
lassung der „Urs/nie' zu Gebote
Gebole standen, stand eil, wie w ic könnte
könllte ich ich es eS
,,'
5»*
500 K rOfwn!:rscl!ichlrn
Krankrngeschuhtrn

ilLcrhn.upt verantworten,
überhaupt \'crn.nt" orten, zuerst
zl1cn;1 eine
eine so nh~lll"d itm
RU absurd ('r"dwi llmHII~ ander«»
hoinende nIHIN'{J
vertreten? Oder
1.11 vertreten'
EU ~ollte ich
Otltr sollte ich im
im Intervall l.\,·i~dlC l1 der
11111>1"\'011 zwischen CJ~ t C' 1I
der ersten
Niederschrift der
Niederschrift Krnnkcngp!'>chidnc
dpr Krankenges« hi< hte di~~c J1\ '/usatz
und diesem
und Zu.;n l7. jene Ilellen
jelle neuen
Erfnhrllngcll gemacht
Währungen gemacht haben, hohe·n, die dic! mich
mich zur A hli Jll l cr lln ~ meiner
7,lIr Abänderung IJwi l1 ,~ r
.mfanglichen Allrra~,ulI~ genötigt
ßnfänglichcn Auffassung gel11Higt halten, hnl)l'II, und 111111 wollte
wnlll l! diesdips aus
nt lS irgend
irge nd
~Ioti\'cJl nicht
welchen Motiven
welchen eingc~lcllI'n? Ich
nicht eingestehen? Ich gestehege~lf'l m dafür domr etwas nt wo ~
a~c 'eres ein:
anderes eiu: dali
dilU ichich diedi(~ Absicht holII', die
l\h .. idtt habe, J) i~k H~sin u über
die Diskussion f~ 1
nl)(\J' den
Rca1wcrt der
Realwert der Uratane dipsmnl mit
Un.7.CI1C dietmel mit einem
eil l l!ll1 tum liqlJt·( zu
11011 lit/uet Iw ~r.1 ll icD(, II"
1.11 beschlielien.

Diese Krankengeschichte
Diese Krnnkengc:o.dlichtc ist i .. t noch
nocb nicht
nidlt zu I ~TltI (!i in
".11 l'.nde; ihl'elll wen.
ill ihrem wnitorcn reu

\'crlnuf wird
Verlauf ('in Moment
",inl ein :'\lnmclIt .iuft.nK nllftnucheu,hml, welches wdche." die Sir.)Wl'l!f!i
cl io Sit herheil l.

sWrt, deren
Hört, «Ieren wir l1n~ jetzt
wir uns jl"t:t.t zu g l n lll J(~II. Dann
I'rfn",w ll glauben.
".1I erfreuen wirt! wohl
1)all ll wird wohl
nich ts anderes
nicht* nhrig bleiben
nndcl"{'S übrig bll!ihen als dl~1' Verweis
01s dei Vf~r w eis auf nuf die St d ll~ 11 in
lIie Stellen ill
mcincn „Vorlesungen",
meinen nVorlcsungcn", in fll~ne ll ich
in denen ic h das rI /I~ Problem
P rohll'lI1 der lIer Ur- Ur~
ptumt..1sicn nd«*r
phantasieu l1rs7.ClH·ll behandelt
ollf'r Drszenen I)('hnnclclt habe.]Imin •. )
VI
VI

Dm
DIE ZWANGSNEUROSE
Z\\' M~GS;-';EUI\OSE

Zum
Zum dri u enlJ1nJ
drittenmal erfu hr er
iifuhr ('r nun einc
nUll eine bVeinllussung, die Mint
BcciuOu!'!' ung, die fiClIlC

Eutwicklllng M*
in l'l1Hdmidl'nucr
Kntwiiklung in ahlilldcI1(~. Als
'V('i!'c abänderte.
heidender Weise Als er '1.'/,
er 4. V. Jahr«
Jahr!!
nlt war
alt "'nT und
und sein
!'ei n Zustand
Z U$I(\1l(J von
von Reizbarkeit und Ängstlichkeit
H eizbarkeil uml Ängs tli chk eit sich sich
noch immer nicht
noch gche$.~·rl hatte.
nicht. gebessert Imtte, ent>chloU ~ich die-
clltsdd(JO sich Mutter,
di e l\'JU(l c r. ihn
iJ1I1
mit
mit der
der hihli sch cll
biblischen G('schichtt~
Geschichte bekannt
bekannt zu
1.U machen,
machen, in
in der
IIt,1'
Ilol1"lnlUg, ihn
Hollinmg. ihn M
"0 abzulenken
nbi'.ulenkcn und zu erheben.
erhchen. El K" gelang ihr auch,
gela ng ihr fluch ,
,He lKiliführung
die ~i 1lmhnlllg der IleT Religion
Religion machte
mo chte der bisherige n Phase
lIer bisherigen Phase einei n
EIIt)("
Bad«, )ü"achlj'\
brach* aber AlMI~ulIg der
cil1C! Ablösung
\lucr eine Angstsympiome durch
der AIIß'!öbymJltomc durch
ZWRIIA,;s)'
ZwangssymptomelIlpttJIH(' mit "irh. sich. l~r
Kr hntte
hatte hisher nicht leicht
bisher Ilicht leicht ein-
eiu -
s.hlalen klimll
I>ChJllfcll können, ~ ll, wcil
weil er e r fürchtete, schlechte Dinge
ähnlich schlechte
für« htete, iilllllich Dillge zu~,Il
triimn f'll ".,.je
11. .innen wie inin jener
jener Nncht \'or Weihnachten;
Nacht vor er mußte jetzt
\Ycih nacht c lI ; er jetzt

"or dein Zuhct1gch


vor clem Zubettgehen en nlle
alle H eiligenbilder im Zimmer kilsscn,
Heiligenbilder küssen,

Gd.l
GebeteC1c hcrsngc
hersagen l1 und unge7..ä hhe Kre
ungezählte uze abeT
Kreuze über sei ne PeT.lio
seine Person n und
und
s('ill Lager ~cJa
sein Lngcr )n gc ll.
schlagen.

Seine KilldllCit
Seine Kindheit gliedert
gliedert sich nun
uns IHm
UIIS nber-iich tlicll in folgcmlc
übersichtlich folgende
J.), in we1ch{~
1
Epochen: erstens (lie
Knochen: cn;tC)lS die Vnrzeit bis zur Verführung (5
Vorzeit bi!> / . 1.),
(5*/, welche
elie
,li<- tJr~zclle
OnMIM flilIt,
füllt, 7.weilcn!'
zweitens l'iedie i' ...cit der Chnrn
Zeit Oiarakterveränderung
ktel"\'criindcrung
lli!i
bis ... um AI1~ttr"mll
zum Angstnaum (+ J.), dtittcn!>
(4 J.), drittens die Tierphobie hi!>
die Tierphobie bis zur
zur Ein-
Ein-
fnhn111g
iührimg in die Heligi
in die on (.l-I
Religion /, J.),
(4'/, und yon
J.), lind von da
da nn die der i'.wnngs-
an die Zwangs-
lICIII'o!\e
neurose his muh
bis Il nch dem
«lern zehnten
zehnten Jnhr. momentane un
Kine mornenlnl1C
Jahr. Eine undd g1fllt(
glatte~

n:ct ...ullg ei
EKrsct/ung ner Ph
einer nsc durch
Phase durch die
die lIächstfolgClldc
nächstfolgende li<'gt weder
liegt w eder in in

(ler
der Nntur
Natur der der Vcrhii1tni~c;e,
Verhältnisse, noch
noch in in der SCTl'S Patie
unseres
der 1II1 nt en, für
Patienten, für

dden
en im
im G('Sf!lIt
Gegenteil f'il die Krhaltung alles
die Erhaltung Vorangegangenen
alles Vorangcgnllge und dil~
n cll mut dir
5° 0
508 K ran kmgtschicht,."
Krankengeschichten

Koexistenz der
Koexistenz der vl'Nch ictlcfln rtigsl'~ 11
verschiedenartigsten Strömungen
Strl imullg('ll chnrnkh.'J'is1i"ch
charakteristisch

waren.
waren. sc hwillltl
Schlirmnhcit ichwand
Die Schlimmheit nichl,
die Angst auftrat,
nicht,nUrll'ul, nl~
nls dir-

IItHJ letzte
und setzt e sich I:mgsn m ahuehmoud
sich langsam nlmc hl1wlICl in clie Zeit
iu die ,Icr Frlll1111lig),cit
Zt,·it der Krönunigkeit
fort. Von
fort. " 'olfsphnhi c ist
VOll der Wolfsphobie nucr in
i!'it aber in dieser
,liesl'r letzten P hu Sf' nicht
ICI'l.II'1I Phase Iliclll
mehr diedi e Rede. ZW;lIIgliilH'\Iro~C' verliel
Hede. Die Zwangsneurose clisklllltillllicrlkll; der
"erlicf diskontinuierlich; 111.'"
erste Anfall
erste Anfnll war
w nr der Hin gstc und
dl.·J' längste inlclIsi\,sl<.·, andere
lilie! intensivste, lllldl'l'e traten zu
111"IICI1 EU

:leht un
acht undd zehn
Zdll1 Jahren n ur~ jedesmal
Jnh rcn auf, jl~d l.·:- mI11 nach
noch V
Veranlassungen, c1it. in
Cl'1I1l11lSs lIngtm, die il1
ersichtlicher Bczic huJlg zum Inhalt
ersicht licher Beziehung 111 ~ r Neurose«
Inholt «1er N"III'Clsn standen.
"tnlulen. DieDio
;\ll1Ltcr cr/..iihltc ihm
Matter erzählte ihl1l die
die heilige G rsc hi chll ~ seihst
Iwilige Geschichte ~(' Ih st und
11)1(1 ließ ihll1
ihm 1 i<*-13

ouß l'nl c m durch die


tufierdem die ;'\nnjn ei nem Buch, das
I1\1S einem
Nanja aus tins mit
fIIit 1IJ1I!'ll"IltiOlWIl
Illustrationen

geschmackt
geschmückt war,
Wll l", clarnhcr
d.irülx-r vorlesen.
\'OI'!I.'SI.'II. Das
]) /IS llnllJllA(!wichl
Ilaupigewicht hei
hei <leI'
dei

:\1 illcilung
Mitteilung nntnrlich auf
fiel natürlich
fiel nur die di e Passionsgest
P:ls5 iollsgl'l'dli
hiechlr,
hie. Die Nania,
Die NlIlljU,
elie sehr
die sl,hr fromm
rrOlll1ll und abergläubisch
1I1U'rgliillhisch war, g nl> ihre
\\'fiI', gab ungen
1':I'Jliu ICl'\lIIW!J1
ihn! Krlautei
(Jal,l1, muBte
da/n, uber .nah
mußte .d>er nuch alleaUe Km
1·:iIl Wendungen IIlId Zweifel
We t1tlllTlI:.;CII und Zwcifd des IIt's kleinen
klcillCIl
Kritikers anhören. Wenn
KI-itikcl"l' :mhön:n. \\"t.'OJl diL' KUmpft., (Iie
die Kample, die ihu
ihn nun ('!"schOllt'I'1I
nUll zu erschüttern

heganuen, ~chli('D1ich
!H:"gnnu('lI, schließlich jJl
in t,im:1l
einen Sil'g'
Sieg des Gillul":lls ausholen,
lll's Glaubens ulI slicfl'1l 1 !so
<on
war der
d('r [~iJlnIlß
Einfloß tier Nnnj/l ni
der Nanja rhl uube
uichl unbeteiligt dnl';lll,
leili gt daran.
\V,'l!'>
'Aas t,:rer m ir nls
mir als Eriull e run g VOll
Krinuerung von sc:iuc
seinen HcnkliOlll'1l auf
lI Reaktionen nuf die
Ein[O hn l1lg iu
F.iniührung in dit lt clig ioll lIliu(·i!w
die.' Religion mitteilte,, trl1r
tr.il :t.1l1l1ichsl
zunächst auf meinen
nur IIwil\t'lI
(: nL.;chiccl(,lH'n UnglnllhclI, DiI
ist hiedenen Unglauben. Das~ konnten,
kOJlllteJl, meinte ich, clic~ Ge-
nicht die(»e-
ich, nicht

.!!lukcn +'/~- 5jährigen


eille" 4'/,
ilanken eines —
5jiihrigell KillltCS
Kindes sl'i sein; wahrscheinlich scllUh
ll ; wulirsclwilllit:h schob
<r in
I'r die5c frühe Vergnngt'nheiL
in diese \ «rgangeuheil i':lllilc.k,
zurück, w.is \\'II~ III1
.msS dem ,11:111 NII(~lull!llkcn
Nachdenken
des bald 5ojtih
lies b:llcl rig (,11 Erw:u..:hst-'lll'lI
50 {Ihrigen enuprsng. Allein der
Erwechienen !'utSPI'/Il1g,' "'.~I· Pntil!lll
1
Patient

WOlllc
wollte "o11von t1i~er
dieser Ko Korrektur im bis wisselI;
rn,ktu r nichis wissen; es t'~ gelang
gI~lnllg lIidlt,
nicht, ihllihn

".:ie
wie beihei soso "ielen anderen tJrll"il~"cl'schil't1t)lIhciHm
vielen ;1Ilt!cren rleilsverschiedeuheiteu /.wischen
l uns
y.wi sehell III1S
",11
.11 überführen; tIer
überfUhren; der ZusnZusammenhang
nlln cll lliIlIg: &f'iuCI'
seinei I.! l'illllt~I't('1I (i
erinnerten (iedanken
ed/l l1kcn
mit SCi
mil lll'lI hcricht
ninen ('tc n Symptomen
berichteten Iooo \\'il~ dl'l'clI
SYl1lptollll'1I sowie- deren KinlÜguug I ~ illmgllllg: 111 in

Ich m.l:htc
!} Ich machte auch ",il'JtrliOll ,!
",ch wnciirrlic.lt .. " ""UUell,
den Versuch, die ,lif' C. .. ,chu"II\" 11des
Geichiclite h,a"kl' lI wenigsten»
... Kranken W"Uiftll"lIl
I',
1)
um dn
urn ein J.hr »oriusrhirhen, aho
Jahr 1'0ntu('IlitMh, also Jif'
die \' Vn
.. rMlmwg'
ftUtfUBl Auf
aul ..
4 '

4 hllr ..
Jahre, , UC-Il
itrn Tiaum
Tra u m auf den
nur \11'11
,unrt
fünftrn Geburtstag UIW.
.. n G('bllrhtall tu 1't'rltll'''lI,
usw. 1.11 verlegen. All An ddm .. u 11\1"'1'1' 111 .. 1\ w.r
ntcrvnllen
I war JA nn bis 1.11
ja 1111:11\' tu ,;gewinni'n.
.. winn"l1 •
•allein
Il .. in dder.. , 1'.Ii('"I
l'atient h1itb am h II!erill
blieb .uch ln.i;ii un bt' Ifl>IAllI, ohll"
OnfcCtUMm, ohne mich i!hrijll:"lll übrigens 1'0111vom tf'lll .. n
leisten
1.w('j
'Zweifel ( "t J.nn
daran bt'frdt'n
befreien 111 111 Itilnlltn,
kminen. l'ilr Itir dC-1l
den EiflclnlrJ,;,
l-'.iiulrui k, ,Iden
.. " .<'inn
seine <ie'l'h icltl('
(icic In« macht.
lite III<H'hl,

und allt'
'lud daran «
alle d.,.n ..~n{jllftt'n I':röirlcrnnllt'n
geknüpften Irurtcruugen lin und d l-'ulll""III«"11
Folgerungen wllrr wure rill solcher Aur.rllIlh
ein 101f'iwr Aufschnli
um ..ein in J4hr
Jahr oH .. nb., Ejl
offenbar .. ich«iihiEj,
gleichgültig.

Aus tfrr GGrschldzu


Aus der l"inrr infantilen
richte htt einer Nrurou
infanti/rn Neurose 503

~elllC sexuelle
seine !'cxlIcllc Entwicklung
Entwicklung nötigten
nödgten mich s<schließlich,
mich ,'iclmchr
hlieUIii h, vielmehr

ihm (il.iuben
ihm GlnuhCIl zu !'chenkcll. Ich
7.\1 schenken. Ich sagte mir dann
sagte mir dnnn auch,
:lllch, daß
floß gerade
gcrnuc
dic Kritik
die Krilik gegen
gcgf'f) die ,Iie Lehren
Lehren der der Religion,
Hcligioll! die icb dem
die ich dem Kinde
Kinde
nicht zutrauen
nicht wollte, nur
1.1I1rnliCIl wollte, \"on einer
llUT von verschwindenden
einer "cr:ochwirHlcnden Minder-
Mimlcr-
1.11111 der
zahl der grwnch!:cllcll
\w\ H lisenen zu ~tmllic gebracht
7.11 stände wirft
gehllltht wird.
Ich werde
Ich werde nun
nun das
!Ins Material
i'o1ntcrial seiner ErinncruIIgclI vorbringen
seilter Erinnerungen "orbrillgcn
lind
und pr!'t
erst IIn1111 nach
dann f'illcm Weg
noch einem " 'eg suchen, der zum
sucheIl, der zum Verständnis
Vcrstiindnis
fHllrt.
flcs:o>clbcJI führt.
desselben
l~illllnlck, den
Der Eindruck,
Der den m er von Erziihhwg der
der Erzählung
,'Oll der hcilig~J1 (Je
der heiligen Ge-
schichte empfing
silmbte empfing. Wir, wie er
WUT, Wie er berichttt, allfnn~ kein
1)(,l'ichtcl, anfangs angenehmer.
kein nng:cflchmcl',
l~r sträubte
Kr $triiuht c sich
sich BUeret
7.lIcn;t gegen
gegell dendCIl Leidenscharakter der Person
I..cidc115chnraktcr der Person
Christi,
Christi, unnn gegen
dann geSl'11 den gn'llCl1 Zusammenhang
t!(,1l ganzen seiner Geschichte.
ZU5i\I1Ullcnhnng: seiner Geschichte.
Er richtet«
Kr I'ic.htete seine
:\ciue unzufriedene
unzufriedene Kritik Gott\'~lcr. Wenn
gcgell Gottvater.
Kritik gegen '~'cn n er
er
sei, n
nllm fichtig -ei,
allmächtig sei M
so sei es s.ine
:;eine Schuld,
Schuld, daß die Menschen
daß die Menschen schlecht
schlecht
seiell uild andere
seien und IIlIdere quälen,
quiilell, wofür
womt sie ~ic dann iu die
001111 in Htill ~ kommen.
die Helle kommelJ.
E.r hiitte
I 1
sie gut
halte sie mnch~1l sollen;
gut machen !'iollclI; er selbst verantwortlich
$ci selbst
er sei \,erfllltwortlich für
für
alle!i Schll'chte
alles S( bleibte und nlle Qualen.
und alle QUillen. Kr Er nahm Anstoß an
nahm Anstoß "n dem
dem Gebot,
Gebot,
die nlHlcrc \Vnnge
die uu.leie hinzuhalten, wenn mnll
Wange llin7.uhnltell, man eiuell Schlag auf
einen Schlag nuf die die

f~jne empfnllg:cll
eine empl. habe, daran,
mgen habe, darnIl, daß Christus am
doß Christus Kreuz gewünscht
nm Kreuz gewünscht
habe, d(~r Kebb ~olle auch
huhe, der }\"Ic11 an ihm yorUbergehcn,
solle MI aber daran,
vorübergehen, aber auch darall,
c1nIl kein \Vuml
daß kein Wunderer gescllChen sei, um ihn als
geschehen :oei, als Goltes Sohn 70zu
Gottes Solm 11 cr-
er-

wei!ien.
weisen. So war nl:;o
So "'nr also sein und wußte mit
Scharfsinn geweckt uud
sein Sch:trfsinll mit UII-
un-
cl'hittlicher Strenge (He
erbittlicher Sir-enge Schwächen de
die Schwiichcll der Dichtung
r heiligen Dichtun g aus-
aus-

«yiispüren.
1.11:;pilrcll.
Zn
/.u die!ier
dieser rntiollnli:otischen Kritik gesellten
rationalistischen Kritik gesellten sich
sich aber sehr bald
aber sehr bald

Gri\hclcicll und Zweifel,


Grübeleien IIUt! Zweifel, diedie IIn~
uns die
die i\Htnl'bcit geheimer R
Mitarbeit geheimer Regungen
eg ungen
verraten kUul1cll.
verrnten Eine der
können. EiTle der erstell
ersten Frngeu, die CI'
Fragen, die an ddie
er nn Nanja
ie NilUjo.
richlcl('~ war, ob
ruhtet«, wnr, ob Christo!>
Christus nllch
auch einen
einen Hintern gehabt hobe.
Hintern gchnbt Die
habe. Die

Nnlljn
Nanja gnh
gab (lie
die Au:>kullft,
Auskunft, ('rer sei ein Gott
sei cin Gott gcwcscII
gewesen undund nllch
auch ein Mensch.
ein iV1cmch.

AI,
Als Mcn<r.h
Meusth hnbe
habe or
er olle,
alles gehnbt und ~et.lI
gehabt und getan wiwie
e die anderen
die nndercn

MCllschcn.
Menschen. Das
Das hefrirdistc
befriedigte ihu nun sar
ihn HUH gar nicht,
nicht, aber
aber CI' wußte sich
er wußlc sich

:.e1b:;t. zu trl.l~ten,
selbst :f.11 trösten, indem
indem eer
r sich
sich sagte,
sagte, der
der Hintere
Hintere sei
sei ja nur Jie
ja flur die

Fortsct7.tll1g
l'ortsetzung eier«1er !leine.
Reine. Die kaum besch\\'irhtigtt\
Die k"um beschwichtigt«» Angst,
Angst, diedie
5°4 Kranktnfifscliu-hlrn

hheilige
eilige Person erniedrigen zu mO
Pcn;.on enliedrigen ~se ll , nflammte
müssen, <1 111111111 \'\'i(~,lcr
wieder ollf, ,\nl, n1s
,iK

ihm die
ihm Frage au
die Fr.lge ftaucht<', ol,
auftauchte, ob Chri:-.hl:-'
Christus " ~f.:s.chi s.~clI habe.
.. ch geschissen
mich hnlw, Die
Frage B:ctrilutc
getraute cr er I<ich nicht, (It~
sich nicht, derr frlllllJJlcn
frommen Nnlljn \'oi/;lIl"sell,
Nanja vorzulegen,
aber er
aber fan d seihst
er fand selbst eine Ausflucht,
AlI!'iOuchl, d ie !'ie
die sie ihm Jlieht l u~s.''iCr :I.eigen
hli tt e besser
nicht hatte /eigen
können. Döl
können. Christus \\'ein
Da Christus Wein nusaus demd(~m NichtNichts,; E;1'1I1nd
gemacht, hiitt c.· er
lt , hätte ('r

euch
auch das dölS E..(.sen
Kssen 7.U zu nic machen und sich "0
h ts mnchcn
nichts so die D eOikn tion
Deliikntion

ersprtrl'tl kö
ersparen nnen,
können.
'Wir
:Vir werd
werdenen unsuns dem Vcrstlin.lnis
Verständnis dieser.Ijt~s.c r GrOIJf'leicm nähern,
Grübeleien I1ii1WI'Jl,
wenn wir nn an ('inein \'orhin
vorhin hesprochcl1C's
besprochenes Stnck Stink "Cli lwr SmoJfllfHl
seiner Sexualen!t-
anknüpfen. "Wir
wicklung anknüpfen, wj S":;~II, clali
' ir wissen, dnU sicsichh seiH S('xl1nlld u~n "eil
sein Sexualleben seil

der ZurOckwcistlng
Zurückweisung durch die Nanja NOlljn IIlId und di,~ die flnm
damitit verbundene
\'crhlllHlclH'
Unterdrackung der
Unterdrückung dC'r heginlll-'l1fleri (~pnitllllll)tlitisli li g nach
beginnenden (ienitnlbetätigung undl den (lt~1J
l\ ichtungcn des Sadismu
Richtungen Sadismuss ll1UI
und 1\1 II..:;or: hi,.:; 111 Wl Imlwi<:kel1.
Mascxhismus entwickelt I1 0tll'. II:r
hatte. Kr
quälte, miOhnnd
qu!i1te, clt l~ kleille
mißhandelte kleine Tier. 1lIIOI1tnsi ('rl l~ \'0111
', phantasierte
Tiere, Scl llng'~11 der
vom Schlagen tl1' r
G ~chl
vom (iesc nge n"' enlt'JI des Tllrll1lfnlg4!r~. 1 1111
lies Thronfolger».
1

Pferde, tlnderscits
Pferde, anderseits "om hlagenwerden Im
Slldismu~ hi<"h
Sadismus ('r die
hielt er ,lie uralte
urnh l' lcl cntifi7.icrllJlg mit
Identifizierung dem
mit .lc fll Vater
Vult' r auf
nnr-
recht,
recht, im ~1nsochilimu
Mascxhismuss .sichhnt h~
I li l's~ 1I /um
. ich dies«!
hatte l'r
er Scxllnlf1hj"kt
:I.mn Sexualobjekt
erkoren. Kr
erkoren. Er befand
oolaud sich
sic h voll in einer
,'oll in 0iJl(>l' Phase
1'11115(\ der pJ'n~nl1itnll'"
d.: r prägenitabjO
Org:mis:nion,
Organisation, in ",<.>Jeher ich
in welcher ich die
die Disposition
Dil' J>oc;itioll zur Zwangsneurose
ZWlII lgs llcllro!'e
erblicke.
erblicke. (He Kinwirkung
Durch die j.~I1(,!,; Trlllll1U"
Einwirkung jenes Traumes, sl der 1I11ter
ihn unter
cl!'l" ihll
den Einfluß
den lIer Crszeue
EinnuO der brnch u·, hätte
UrszImt' brachte, I~"
hiitll' er den Fnrt..t:hl'itt
rll !1I Fortschritt zur
zur
gcuitnlcli
genitalen Orgnni!'ntion
Organisation madll'l1 un.1 seinen
machen und "t'i JII'H Masochismus
M ~l'W~I'
nsncl li slIlllS gegen
Vater in
den Vater feminine Einstellung
in feminine Eil1!'tellullg gegen ih1l ,
gl'f;('1J ihn, ilJ Homosexualität,
in 111llllosexlInlitlil,
,'erwond c) n können. Allein
verwandeln die~cr Traum
Allem dieser TrnulII hrlH:hl
brachte <Im) Fortschritt
c den FOI'l I'chritt
nicht, er
nicht, er ging in Angst aus.
in Angst nus. Das VI'I'hIi ILJJi ~ zum
Ons Verhältnis VIII(~r, da»
;t;lIt11 Vater, eins vonVIII)

dem Sexual/.iel,
SC:<1Itllzi(·I, VOll ~P7,nchtjgt zu
von ihm gezüchtigt w1' rd l' l1, zum
zu werden, IIjidlstl~l1
1.1111\ nächsten
h 1itte führen
Ziel hätte
Ziel sollell, vom
fahren sollen, \'om Vater koilil~rt zu
Vnter koitiert w(~r"(~11 wie ein
'l.11 werden ein
" leib, wurde durch
Weib, durclt den l~jl1sprtJ(:h s('illl'r
dCII Einspruch nori'.ißlisd llm Männlich-
seiner narzißtischen Mlilll1lklt"
keil dne noch primitivere
nuf eine-
keit auf primili"cn! Stufe 7.urnCk~cworrl·1I und
SlUrf' zurückgeworfen unel unter
uukr
Verschiebung auf
Verschiebung nuf einen Vnt('r~r.;nt7. als
einen Vaterersatz An~s ' , vom
nl .:; Angst, \Volf gefressen
\'1) 111 Wolf f,teTrü!'sl'lI
zu werden,
zu w erden, abgespalten,
nbg-espa hen, aber kl'illI!S\\'I!~S .ml
n)wr keineswegs t}j(·so Weise
IIUI' diese "" eise erledigt.
l!rl.·.lig L
Vielmehr
Vielmehr können war dem
könn e n wir klJ lIIJ1lizj l ~rt erscheinenden
111!n1 kompliziert Sndl\'I'rhnlt
N z;clwinNlclllll Sachverhalt
I)
l) D~l6 ndtu ron
Bvtonder» 1'on Schlagen . "r
Schll«tn »uf d»n I' .. nl. , S.
dl'n r>ni». • 60.
S . 460.
Am
Aul drr
der Gnchichu
Getchichte ('in,.,.
einer infantill'n
infantilen N~llrO$"
Neurose 505
-----
uHr gerecht \'\(~rd('Il,
nur gerecht wenn wir DII
werden, wellll an der Koexistenz deT der drei
drei nuf nuf
,1ell VOll'r
den zielenden Sexllal~treb\lngen
Vater l.iclclI,I<:1l Sexualst rebungen ft'!"thahcn.
festhalten. ErI~r war vom
Traume rm
Trnlllno au im Unhc\\'ußten
Unbewußten homosexuell, in A>-r Ne
in ,Icr u rose nuf
Neurose

dem Nh'clIu
Niveau de.<;
des KnHllihalismns;
Kannibalismus; herrschend blieb blieb die fr l~ h ere
die frühere

mosor.hisli~chc
mnsochistisc he EinstcHlIlIg.
Einstellung. J\lle
Alle drei Strömungen hatten
tlrei Strömlillgen hatten Jl.1ssh·c
passive
Sr.xunlziel
Sexualziele;c; C~
es wflr dfls.q~lbc Obj
war dasselbe ckl~ die
Objekt, die nämliche
nämliche Sexunlreg ull g,
Sexualregung,
alwr es hnt1~
aber t'!\ hatte !'ich eil1(, Spnltung
sich eine dcrscllJen
Spaltung derlei Im- n noch nrri ven;ch
nach drei ieuenell
verschiedenen
Ni"cmls )1f'rnl1'~('hihJ('14
Niveaus herausgebildet.

J~
Die Kellllllli
Kenntniss der heiligf·n Geschichte _gab
heiligen Gochichte ihm
gab . illl. nunll die
" nU Mög-
die Miig:

die \·orher~chf.'lIdc
lichkeit, ehe
lichkclt, vorherrschende Ill.nrochlsti!'che F.ir!~tetl.ung. zu
masochistische Einstellung zum Vn ~('J..:..
m Vater
zu suhlillliprl'lI,
sublimieren. E.r Er wurde Christus,
Ghn!'llI<;, wn ihm durch
wass 1hm durch denden gleichen
gleich en
GehurL<;lng
Geburtstag Lc!'ondcr:;:
besonders erleichtert
erleichtert wor. war er
war. Damit ",nr er etwas
etw as Großes
G ro ßes
t?;cwonlcn
;- norden ullfl
und Duchaiu h - - worauf \"orl1iufig noch nicht
vorläufig noch genug
nicht gellu g Akzent
Akzent
fiel -
ii.-l ein
ein MClllll,
M.niu. 111
In dem Zwcircl, Chri~tlls einen
ou Christus
Zweifel, ob Hintern
ei nen Hinte rn
Imlwn kann, ~chimmeJ1
haben kilBI), ,"crclriillgle homosex
schimmert die verdrängte homosexuelle Ei n~tellu ng
uelle Einstellung
,l u rch , denn
durch, clellll die,He Grubelei
GrObclei kotlme
konnte nichts rmderes bedeuten
nichts anderes bedeuten als ols die
die
Frilßc,
1 Vage, ob oh erer vom Vnl~r gebraucht
\'om Vater werden könne
gebr.lucht wenlell wie
kiinnc wie ei n Weib,
ein 'Vei lt,
wie
nie die dir Mutter
Mutter in df'r 11r.\"'I.cnc,
in der Wenn wir
Crs/ene, '''r.lltl WIr zur
zur Auflösung dcr
Au nö:-; un g der
'l.\\' :\I1l!~ideen kommen,
Ilnderpll Zwangsideen
anderen komllH'n, werden sverden wir dicsl:! Deutung
wir diese Deu tu n g be-h e-
~I jiligt
stätigt fiIUIc'l1"
finden. D,'r Verdrängung
Der Vcrdriingul1g: der
der passiven
pt\!i>5i\"cn Homosexualität
Homosexllillitiit
"JJt.'i>}wnch IIItIi
entsprach nun dasdn~ Bedenken, e~ schimpflich
Bedenken, daß es schimpflich sei, die
sei, die heilige
h eilige
P erson mit
Person mit s.olch
solchtB en Zumutungen Verbindung zu
Zumulungen in Verhinduug
iti bri n gen. Man!
zu bringen. Mnn )
merkt, er
merkt, bemühte sich,
er bcml'lhtc sich, seine
seine neue Sublimierung von '"on dem
de m Zusatz
Zusntz.
rrc~i7;uhnltc1J, den
freizuhalten, de n sie
"ie aus
ans den Quellen Vcrdrlinglcn bezog,
Quellen des Verdrängten bezog. j

Aher es
Aber gcltlllg ihm nicht.
e.e; gelang nichc
Wir
' Vir verstehen c~ noch nicht,
\"(·I':>.lehel1 es wnrurn er
nicht, warum sich nun
er sich nuch gegen
n Ull auch
ele n passiven
den pa!'si\"cn Charakter
Ghnrnkter Christi
Christi und {[>'^i\
gegen die die Mißhandlung dll rch
Mißhn n dlun g durch
deu Vater
den !'tr~illble, und damit auch
Vnlcr sträubte, il\lch sein
:;.('iu bisheriges
bisheriges masochistisches
m nsoch istisch cs
lelen1, ~elhst m
Ideal, selbst in seiner S"blilJlier~~ . zu verleugnen
seiller Sublimierung, hcg::mn. Wir
verleugnen begann. 'Vir
elnrfrn annehmen,
dürfen ;11111e1nllCII, daß dnß dieser
rliC'Ser /weite KOHm).;t dem Hervortreten
zweite Konflikt H er vorlreten
der ('rl1icdri~enden Zwangsgedanken
elC'r erniedrigenden Zwnng,;gcdnnkcl1 aus Clll!' dem
dem ersten
ersten Konflikt
Konnik t
(i'.\"o" i!'cl! CII
(/wischen herr.::chl'nder
herrschender mnsnchisti!\chcr und
DHtOchistischer \'erdrnngtcr
verdrängter homo-
llOIno-
,;r.xllr.lIr.r
sexueller Strömung) b c..~ IHtCrs günstig
Strllmung) besonders war, denn
gümtig war, deHn es
es is.t nur
ist n ur
506
506 K rnllk,.,,{;rsdm:},[m
Krankrnßeschichtfn

rJ:!türlich,
natürlich, onß
daß !'oich
sich m
in ..'lfI ..'rn seelischen
einem fiCI,li.!Öchell
KO ll flikt lilie (•;•,<Gegcnl1 .
konlhl-.t - • 1 1
-

strebungcl1, wenn
strebungen, WeIll1 auch
nuch ausnlls den \'cl'~ch ied el1 !- t c lI (Quellen,
deli verschiedensten QIH'lIcn, mit-
mit·
cinander summieren.
einander J):1S Muti\
summil'ren, Das St·illl·S Sträuheus
i\ Joli\' seines Sll'lilllH'lls iiinl ~OIl1it der
ulIIl somit der
an der
an der Religion
Hcligion geübten
genutclt Kritik
Kritik werden
werde lI wir nu!' neuen
wir aus IH!U I!1l Mitteilungen
Miltl:i h111g4'11
kcnnen lernen.
kennen 1el'n(,I1,
Aus den
Aus den Mitteilungen nON dir
1\Jill cihmgclI über dil' beilige G ~';l' h ichl l' hatte
hei lig t, Geschichte h ut.l e am
nU l'hh
Scxunffo~chullS
$cinc SexualforVuung
seine Gewinn gl'1.o~l'n, Bisher
GÜWili1l gezogen. Bisher hatte hntt e er er keinen
keim' l1
Grund zur
Grund zur Annahm.- geh:1III, daß
All 11:1111111.' gehabt, duO diedit~ Kinder
Kin der nur uu r von dei' Krau
\'0 11 der Fl'uu
kommen, Im
kommen. Gt·gelltcill·, die
Im Gegenteil«-, di.\ Nanja
Nnlljn hatte il lll glauben
lI:\ tl(' ihn g lll lllJl'Il lassen,
Ins!'l' n, erer
s< dn~ Kind
"ei das
i }\jJHI des di.' Schwerter
Yal(·r.;, dir
'}('S Vater», Sdlwesll'l' das dns der {V1Ull t' I', utul
(lei' Mutter, d ie"\l~
ultd diese
ileziehung zum
nähere Beziehung Vnll')' war
zlIm Vater wnr ihmih m sehr " .. hr wertvoll ~C W CSC Il .
we rt \'o ll gewesen
NUll hörte
Nun hUrte er,
er, daß ;\farin die
();10 Maria GottC'''gc~h li l'(, I' ill hieß.
dic- Gottesgebarerin hil'lL Also AIJ'o kamen
k nm c ll
Kinde·r von
die Kinder
dir \"011 derder FrauFnlU und die die Angabe
Al1gn bL' der dC ~I' Nanja
~'n ll jn war
w nl' nicht
nicht
mehr zu zu halten. Fcrllcr wurde er
hnltcll, Ferner durdl die
cr durch Ilic Kr/.ahlungcn
'·:I7.1iJllungc l1 irre i/'re
eigC'llllich «Irr
gcmncht, wer eigentlich
gemacht, Ilt..·r Vater C h l'isti war.
Vnlpr Christi Hf' war
wnl', Kr wnl' geneigt,
gC Jleigt,
Josef dornr
Josef dafür 7.\1
EU bohell,
halft >
heileI! jn,
hUri denn
D
|a,
I
daß
er
CI' ,.in immer mit-
clnB sie Utit ~

sammen gelcht hatten,


MmmCl1 gelebt nb ... t· die Nanja
hnlh.'II J eher N:t u jn sagte: J u~ef war
sngl<': Josef nu r wie
Will' nur wi (\
sein eigclltliche Vnler
Yntcr, der eigentliche
"ein Vater, Vater sei GOlt ge
sei Gott gewesen.
W('l'l'll , D nl'R l1!\ kkonnte
Daraus Ollnt e
er nichL(
er nichts machen. Er Ki "erst,11111
verstand nllr nur !'o(l\'j C!!: wenn
soviel: man überhaupt
\\'C't1 1l II1I1U nhcl'hnl1pt
unrUher diskutieren konut
darüber di"kutiercll konnte,..·, :'0
so wnr cll\~ Verhliltnis
war «las Verhältnis z '\'i~ch c lI Vater
zwischen Vn tc~ I'
kein ~o
und Sohn keill inniges, wie Cl'
so iUlli{;es, sich s im
er "idl'!> l11 er nll'ge~l
immer vorgestelltc lit hatte
h nll e,
fühlte ge\\'i~erl11nDcJ\
Der Knabe fohlte gewissermaßen ddie (iefühlsambivalenz
il.' GefHh gegen
lfÖnmhi \'lI ll'nl, gegell
den Vnlt·)', in nlleu
Vater, die il1 allen Hl'ligio n nn tli
Religionen l~dl~I'gt'l l'gt i!\t,
niedergelegt herauss uuel
ist, ]lCrnll und
griff ~cinc
griff seine RdigioJl w<'ge t! uer
Religion wegen der Lockt'I'lI
Lockerung ipses V/lt
l1g cldieses ~ t"'e rlt ji1t ~
Vatorverhiilt-

l1i,,~C'~
nisses on,an. l\'fltUrHch
Natürlich hÖ11"
hörte $citJt!
seine O bald nuf,
ppMit inll hold
Opposition auf, ei
ein Zweifel
n Z wei fel
an
an der Wahrheit der Lehrf'
der \Ynhrheit Lehre 70zu sein, lIlI
11 seiH, und d w lI lHlt e sic
wandte dalür
h dllfih'
rffifa

direkt g~gcn
dil'ekt gegen die
die Person Gutti''', Gott hhatte
Gottes. Golt nllo soi seinen Sehn hhart
uI!1I Sohn 01'1 liund
nd
grausam hchaudclt,
grausnm aber cr
behandelt, nber nicht III
war 1Iidll
er wnr ~:;"" I ' J' A"('ge
besser gegen n di
die~ Meusdu!I\,
Menschen.
Er
Kr hhatte
ntt c $eincn Sohn ~copf""l't
seinen Sohn geopfert uu d c!nlio!id
und dasselbe l ll~ \'011
von Ah Abraham
l'l1 hmll ge- se·
forder t. Er
fordert. Kr begillln
begann Gott
Gott zuzu fUrchtl'l1.
fürchten.
Wenn cr
\"cnn Christus ",nr,
er ChristII!' war, so so wwar nr cderl, ~r VIII~r
Vater Gn
(»Ott. Aber dCI'
tt . Ahlll' Gott,
der Gott)

den hm die
den iihm die lt cligion ßu
Religion ftlrH ll g l t') w
aufdrängte, warur kpin
kein l'irhtip,e
richtiger t' EI'~ßtl,
Krsatz fOfür
l'
den
den Vnt(!r,
Vater, de
denn erer ge1 icbhtt Imut·,
geh. hatte, lIud den eer
und 111'11 r tiiC;
sichh lIi wollte
ch t wollt o
nichl
AlU du
Aus der Gtuhichu
Geschichte t';nt'r
einer ;nJantil~n
infantilen Nt'IIt'(Ju
Neurose |M
r(\Ilhcn
rauhen losscll.
lassen. Die Liebe Vater schuf ihm ~cine
zu diesem Vnter
Liehe 2\1 ll
seinen
kritisch
kritischene n Schnrfsinu Kr wehrte
Scharfsinn.. E.r sich gegell
wehrte sich gegen Gou,
Gott, mnum om
am Vntcr
Vater
rl'slhnll
festhaltenc n zn
zu klSnne n, verteidigte
können, dahei eigentlich
verteidigte dnhci eigentlich lI alten Vnler
en olten
den Vater
gcgl~
gegen n d cn lIellen
den innen.. Rr
Er h "ue da ein
hatte ein schwieriges
schwieriges StUck der Ab-
Stück der
lesung vom
lOsung \'om Vater
Vnt cr 'l.HBD \'ollhri ugen .
vollbringen.
IGi wor
Es war alsonl so diedie alte,
alte, in frühester Zeit
in frUhcstcr gewordene
olTcnb:lr gcwordcllc
Zeit offenbar

Liehe 7.11
Liebe t:ci ue ll1 Vnler,
EU seinem Vater, der er eHe Energie
cr die Energie zur zur ßBekämpfung
ckiimpfllllg
Gott es und dCIl
(»ottes drn Schnrfsin
Scharfsinn n zur KritikKritik der der n c ligion entnahm.
Religion entnahm.
Aber :11111rrscits
anderseits w(lr war diese Feindseligkeit gegen
diese Feindseligkeit den I1
gcgclI elen neuen
Cllcn Gott
oue:h kein lJl~)lrünglicher
auch keil! ursprünglicher Akt, :-ic halte ein
sie hatte Vorbild in
ein Vorhild in eineI'
einer

fcinds(.ligt'lI
tinidseligen I\ egtlug brt'gl'1I
Kegung gegen den Vater, Vater, diedie unter
unter demdem Einfluß
Einfluß

lIes Angsttrnut11ct'
des Angsttraumes entstandenelltst:mdcn war, und war
wnr, \1l1d wnr im Grunde nur
im Grunde nur ein
ein
'V lieben rlel~e1bcn.
iedl'rHllnchell
Wiednau derselben. Die beiden bei den gegensiitzlichell G{'mhls-
gegensätzlichen Gefühls-
I'Cgllllg"I1,
regungen, die di e sein
sein gn ganze« ~pii t cre!' Lehen
nzcs späteres Lehen regieren
regieren sollten, trufen
sollten, trafen

~kh hier
sich Ambivalenzkampfe beim Themil
hier zum Ambivnlcllzknmpre Thema der Hcligion.
der Religion.

'''ns
Was sichsich nu aus!> tlk-sern
diesem Kampfe als Symptom ergnb, die blas
als Symptom ergab, die blas-
ph emischen IIdeen,
nhemisdien dcen~ der der Zwang,
Zwnng, der der ihn Oherllel. Gott—
ihn überfiel, Gotl - Dreck,
Dreck,
Gntt.- Schwein
Gott— Schwei n zu l.U denken, \\'o r darum
df.'nkell, war dnru m auch
au{'h ein richtigC5. Kom-
ein richtiges Kom-
promißcrbclulis, wi
promibVrgobnis, die .:\unlysc
wie<: die Analyse dieser Ideen im
dieser Ideen im Zusammenhange
Zusa mmCllhollSc
!ler Analerotik
der J\II i1h'rotik uns
un s zeigen
zeigcn wird.
wird.
l~il1iso
Einige Zwangssymptome
Zwoug'!'$ymptomc von
t\ lId el"r
andere windel' typischer
VOll minder Iypische r Art
Art
ebell~o s'u
mJI1'CIl ebenso
lühren sich<'r
her auf nuf den
deli Vater, In5SclI aber auch
Vot er, lassen il l1ch den
dell Zu-
Zl.l-
snmrn clIhnng der
iimienliang ZWol1gsllCUrOsc mit den
tler Zwangsneurose frUhcrel1 Zufällen
de li früheren Zuf.illen
erlwlIlIcn.
erkennen.
Zu dem Frömmigkt
Fr6mmigkeiitszcremoniell,
tszcremolliell, mit dem er cr am
Mn Ende seine sellle
(;OtlCs!iistCTlIllgcn
Gottesläsiei sühnt<.', gehörte
nngen sühnte, gehürt e auch «lasdos Gebot, unter
ullter gewissen
gew issen
U('JingullgclI in
Bedingungen in feierlicher "'ci~ ZU
fei erlicher Welse zu atmen. ßeim Krcu1.esc1tlogen
ntOlen, Beim Kreuzeschlagen
mußt e er
muüte cr jedesmal
jr.dr.smnl tiei ti ef einatmen
ei notm en oder
oder stark nu shauchclI. Hauch
stark aushauchen. Hal1 ch
ist in
ist in seiner Sprtlchc gleich
sdller Sprache gleich Geist.
Geist. Das wnT also
D.15 war also die
clie Rolle d es
Holle des
H cili~~11 Geistes.
Heiligen Gei ~t('s. Er mnßte den Heiligen
F.r muüte H e iligen Geist oder
ci nntm clt oder
Geist einatmen
1

,He bösen
die Gei . . 'cr, von
hUs(,ll Geister, " on denen
denen er gehlirt und
er gehört und gelesen
gelcsclI hatte,
batte,' aus-
aus-

I) Die«
l) S~lIlpIOJl\ hatte
Hi", Symptom I,all~ »ich, ",·i e- wir
,icll. wie wir hören
höroen wrrdrn,
wu·drn . mit It'"dul~n Jahr,
",il dem sechsten Jahr. all
als
("r latea
rr lrn' l1 könnt*, rnlwi~"~h .
kC'lIIllIl'. antwioknk.
508
5°8 A ranIe,. n{;f' Je}, ,ch I (' I (
Krankrngeschichtrn

atm
atmen. Ol(~:(.en hÖ$ctl
en. Diesen bösen G ci~t c rn sd
Geistern ~l r IIIwh
lrie lt er
schrieb die hln:-f1
auch .Ii. II1·' lHl'o d lt·n
blasphemischen
Geda nken zu,
Gedanken zu, für ~ lch !'odcl
ror die cerr sich Bulli- au
soviel BußI! ft.·rl q,:,·t! nmußte.
auferlegen Hlßl(', F,t, I :

war ilbcr genöt


wnr al)er genötigtigt au sz uha uchen, W{
auszuhauchen, wenn' 1II 1 er Heuler,
Be ttl er , Krüppel,
Kr ilppd, 1IIW- häß-
li eh e, alt
liche, alte, c ruilrm c ns\\'crtc Le
e, erbarmenswerte ut e ::;nll
Leute sali,, IIIIt
undI dil'M'
diesen 1I Zwang
i'.\\'nll g VW\'Cl'-
stand er cr ni cht, mit den
nicht, GCi stCl'1I "'zusammenzubringen.
de1l Geistern lI sn mlJl C' IIi'.lIh rill~I.·II. Kr
I ~ r gab
~nll
sich sclb~l 1Iur
sich selbst nur ,lic H. echc n ~chnfl, er III
die Rechenschaft, tue c es, um
es, ti m nichl
ni ch t SU
1. 11 weiden
werdelI
w
wie ie diese.
di ese.
Dann lU':lchlc
brachte die Ilic A n nly~c ilJl
Analyse im Anschhd
Ans« hin l 11 1 !l 1I( ~ 11 Trlmlll
11 einen
.inII Traum ,die li,·
A ufkllirung, dnß
Aufklärung, daß dasda!' AAusatmen
U $ill m c n h ei lll Allhli
beim Anblick ck der III ~ d n \ll'I'II ~ \\' I~r t l' ll
dl' r bedauernsweiten
Pcr~on
Personen cn t"erst
rs l nach dem !'cch sechstenSI{'n JJahre hq:~{}111H' " lullIt'
nhru begonnen halle 1IIul und nn (l TI

den Vater anschloß.ill1schloß. Er Kr Jmllf'


hatte (](\ den 11 Vott
Vater :r 1langt Monate nicht
"lIgt" Mn11f1t!' t1 ic:h t W··gl
sc lHm, als
seilen, nI l' tlje
die l\ l ulIcr einmal
Mutter snglt·, l'ic
ei l1m nl sagte, w Urdc' mit 11
sie würde den .. 11 Killdl'J'1I
Kindern
in di~
in Stllth f:\
die Stadt h rclI lind
fahren und ih rwn ,'etwas
ihnen I ",os l.l 'ig l·II , ,was
/eigen, ... os si" sie sehr t\1'1I 1' ei1 ~ 1 '­
freu en wQrdc.
freuen würde. Sie hrilc brachteh tc si!;'
sie dAJldann n ill in ein ei l! S" lH llmill lll, iu
S.malorium, HD
in clcl11

sie den Vat


sie Vater e r wiCilersnhel1
wiedersahen;; t' err ... oh ,;chl"f'h
sah schlechtt 1111 aus:\ 111111 und ltat u l dem" ~ nt
Sohne sehr ~hr leid. le id. Der Vater Vnt(,f war wnr ..No nt~o lIud auch, das ,1iI:~ Urbild
Ud .ild all n1t der ,I,·.'
Knippel, Bettler
Krüppel, Bettler und Armen, An nf'tI, vor vor denendt' llI! l1 <-'r illI sul rw ' lI mnUte,
er ausaiinen mllUl e, wie w h·
~on st das
er sonst
er dil~ l'rbild
Urhild der (·~r"l7.en ist,
tier Kratzen cJie mau
ist, die IIJ OIl in AlI g:\ t Y.lI ~ l li lll h ,1t
in Angstzustiinden
sieht, K ßriknllln~ Il , die
si ch t, und der Karikaturen, ,li c m.uim nu zlIm /um Huhne Il nlllH.' /ei< y.t' it', llll
hnet. e1. Wir\\' i!'
w erden noch
werden Hoch nn anderer omlcrcr Siell Stelle crrnhn ~ lI , daß
e erfahren, dllB diese cl it ~S I ' Mitleidsein
Mitll ' i,l~eill ­
st('lIung auf ein
Stellung he5011llere~ Detail
f'in besonderes DdniJ der der Urszene lJ rszl,' III ' y.zurückgeht,
1IJ'n ckgdll ~
,,,"elches so
welches so spätf'plit in tIer Zwenganauro.se
in der Z wolIgsllI'l1rosc zur VV irk\l ll~ kam.
zl1r Wirkung kl1l11.
Der VOl'sal7~ nicht
O ('r Vorsatz, nich t zu EU wnrd werden .. u wie tl i t ~SI~. der
w ie diese, t! t,,· sein ~l!i ll Ausatmen
AW:lIlmt 'l1
vor den
vor KrUppf'ln tnoti\ierte,
!lell Krüppeln I11nti"k'rlf', "'nr war also nbo die ,lit· alte nll e Vatei Vntl~ridc ident lltiibfi -
"
zlp.rUJlg,
zierung, ins in '> ="egilli
Negativ,' gewandelt.
gcwn lHlclt. Duch Doch kup iel' te er
kopierte« cl' dabeidl1hci den dl'lI Vater
Vn lt· l'

''lUch im positiven
auch positiven Sinne, denn c.1enn das stell·k c Almen
eins starke At m e n war wor eine dlln Nach NlI(:h -
ahmung
ohmun g des elc . . Geräusches,
G Cl'ii u 5CI! ('S, das ,Inli er er beimlH'i rn KoitusKoilll !' vom \'0111 Vater Vnlc!l' aus 1111!o-

geh end gehört


gehend ge hUrt hatte.'
h otte. ' Der Ilf.iligt! Geist
D ur Heilige- Geisl clunklt! SI! i I H~ 1I Ursprung
dankte seinen Ur~ J1rll lll-t
diese m 'l
diesem .......ichen der
Zeichen cler sinnlichen ErrcS l1n~ des
!'i nnlichcn Krregung M n llll e~. Durch
tl (!J' Mannes. J)unh die llit·
wllrde dies
Vcrd dillgung wurde
Verdrängung Atmen zum
dics Atmen '1.\1111 bösen
\Ins"" (»eist, (lell noch
filr den
G('ist, für ,,(wh
•<:i n c andere
-ine G('n e~ logi~ bestand,
:I n dere Genealogie hcstnm), die
d il! Malaria IIli 11\lil'll~
i\1nl nr in n.imlu nn der
b, an "I'r er
1'1'
z ur Zeit
zur Ze it der UNi7.C IH~ gelitten
der Unzen« h nltc.
CCliUN l hatte.
l) Die reale Natur der Urttene »oraing nctit
Aus der Geschichte einer infantilen Neurose r
l(1
<)

I)it
Die~ ,\hlc.lulIlllg
Ablehnung dic~cr
dieser hö~n
bösen Gri~lcr (,1I1 ~ prnch ('inern
Geister entsprach einem un\'cr-
unver-
k4~JlI1h:t
kennbarr tIasketischen~kctischcl\ Zug. Zug, der der sich noch in anderen nntlcn~1\ }\ cnkliollcl1
Reaktionen
iiu(h'rtt-, Alf;
äubVrte. Als er M hörtt·,
h.ute, ,foO
daü Christus ('in einmalm ol l,ö$c
böse Gci .acr in
(ieister in Si,ue
Säue
p'('~ IUllJlIl hl'lt1f',
gebannt hatte, die die dann
dDnn in in einen Abgrund stilr/.tcu, stürzten, dachte docht e er ~r
dnr,lJJ,
dinn, dnß daü die di e Schwester in in ihren ersten erstell Kinderjahren
Kimlcrjnhrcn vor yor seiner
EJ'ill n ÜTlm~ vom
Krinnerung \'om Kli pJX"ll wl'g de:>
Kli|»i>eii\veg des Hn Malens
fl'llS onan deliden Strnnd
Strand herab hcrnh-
gt·rulh
gerollt wnr. war. Sie Sie wnrwar nllch
.null :;0 und
so ein böser GeiH und t .. inc Sau;
(ieist eine Sou; von\'011

hi er führte
hier fOhrw ein (·in kurl.cr Weg zu
kurzer "'l'g' —
(ion-Schwein.
EU Gott Schwein. Der Der VaterVoter selbstselh.~t
11IItI(~ «ich
hatte !'ich als nl~ ebenso
ebclI!'o von \'011 Silllllichkcit
Smulic hkeit behcr r!' cht erwiesen.
beherrscht er wi esclI. Als Als
er di
CI' diee Ge:;chicht
(ie, buhte c ,1<.>T ersten ~lt'n
der crsl(,ll :-;ch ell erfuhr,
Menschen erfuhr, fiel fiel ihm
Ihm die die Ähn-

lidl kc.,it :-t'h1C'!'


lichkeit Schicksals mit dem Adams auf,
seines SchicksIlls auf. Kr wunderte
Er wund erte sich
sich

Cllc hk'l'i :;dH'rw{'i:;c


hheuchlensi-h. -(-weise im GesprächGcspriich mit der Nanja, Nilujl1, daß dnß Adam sich sic h
durch ein
durch ein '''ei V\eib h h:JUe
hatte insins Unglück
UI1g1nck slnrzenstürzen lassen, und 'l'crsprnch
InsscI1, 11l1d versprach

eder
l ~r Nanja,
Nnnjll, pr er werde nie heiraten. Kine
nie heiraten. Eine Verfeinduug
Vcrfci Jl du ng m mit dem
it de m
Weibe wt'g:~11
\\'eibe wegen dt·r dei "erfOhnmg hw.ster
Verführung durch die Sch west er sch .. n·tc l'ich
du- S. m ha luv sich

um dic.~ Z,~it
11m diese '/.eit ~lnrkcn Ausdruck.
starken Ausuruck. Sic solltc ih
Sie sollte ihn in seinem
n in seinem späterenspHlercll
I..i chl'~lchcll !loch
Liebesleben noch oft oft genug
penug stören. stören. D Die Schwert» wurde
ie Schwestcr \'\.'urdc ihm ihm
drlllcrndcn Verkörperung
r,lIr dauernden
zur Vcrklirpenmg der Versuchung V~rsllchung und und der der Sünde.
Sihlllc.
\Ve~ 1111 er
Wenn cr gebeichtet
Schcichtet hntte, hatte, kam korn er('r sich
sich rein rein undum) sündenfrei
sü ndcn rrci vor. vor.
Daml schien
\).ww\ l'r.hiell es l'S ihm aber, nber, als als oboh die die Schwester
Schwcster darauf domuf lauerte, lnuerte,
ihn wieder
ihn wi eder in in Sünde
SOnd e zu stürzen,stürzen, und ehe er cr sich's
sich 's versah,
\' ersah, hattehotte
er eine
er eine Streitszene
Strcitsr.ellc mit mit der der Schwester
Schwester provoziert,pro\'o:r.i crt, durch
clurch die die er er
wied er sündig
wieder t'-O ntlig- wurde.
wurd e. So war er war er genötigt,
genötigt, die die Tatsache
T{\[."ndlC der der Ver-
Ver-
fOhrullg
führung immer wieder wi eder von \ '0 11 Neuem zu reproduzieren.
r('produzieren. Seine blas- hlus·
phcmi ~che n Gedanken
phemischen Gedonken halte hotte er er übrigens,
übrigens, so sehr sie
so sehr sie ihn drückten,
drückten,
nicmnls in
niemals in der Beich t e preisgegeben.
der Beichte preisgegeben .
Wir sind
'Vir si nd unversehens
un\'ersehens in in diedie Symptomatik
SYll1ptomntik der dl.·r späteren
spiiteren Jahre Jnhrc
'I..",nng~llcl1rme geraten
eier Zwangsneurose
der gernten und wollen darum
unel wollen dnrum mit f lill\\'cgsc tzClng
m it Hinwegsetzung
aller soviel,
über tio\'iel, was wns dazwischen
dnzwischen liegt, nhcr ihren
liegt, ül>er ihren Ausgang
I\UFgill1g berichten.
berichtcn.
'Yir wiswl1
Wir wissen schon, schon, daU tloß sie,
sie, von ihrem permanenten
\'on ihrem pcnnnllcnwn Bestand UCSln nd ab- ab·
gesehen, 1.cit\\'(·i,c,t~ Verstärkungen
geseh ell, zeitweise- \'cl"'!'tiirkungc ll erfuhr,
erfuh r, das einc Mal,
dOlS eine Mol, was wa s uns\Ins
noch Dicht
noch lIicht. durchsichtig
durchsichtig sein sein kann,
knrlll, als nl!' einein Knabe in dcrs,~lhell
in derselben
StmUc starb,
Straüe Itlnrh. mit
mit dem er
er sich
sich identifizieren konntc. Als
idcntifi7.ierl.'l1 konnte. Als er
er zehn
leh n
5 10
510 J{ rOIlArl/gCJrllIchtm
Krankengeschichten

Jahre
Jahre alt war,
wa r, bekam
alt bekam er er einen deut~chclI Hofmeister,
CiliCIl deutschen I )nfll1cisl{!r, der dl'" sehr
seh r
bnlt! großen
bald Einfluß auf
p;roßcll Einfluß nuf ihn
ihn gewann.
gC,vUIIIl. Es :>eII r lehrreich,
iJoil lehr
E,.o; ist Ich '1'cich, daß tlnll
seine ganze
seine ganze schwere
sch were Frömmigkeit tln h inscilwllmI, um
Frömmigkei t dahinschwand, wieder
Il ic wieder
m ll nie
Olufzul e bcn, nachdem
aufzuleben, nachdem er cr gemerkt
gemerkt und lIlId inin belehrenden
Ilt,ld lJ'pllIleu (lesprächen
GC.'!oi p rlich c ll
mit dem
mit de m Lehrer
Lehrer erfahren
('rfnllren hatte, cl nB dieser
)Inttl!, daß ,Ih'se,' Vaterersatz
VntC'rL'I"1'IIIi'. keinen
kl!i nc l1

\VCrl auf
Wert öluf Frömmigkeit
Frömmigkeit legtelegte und
uml nichts
ni cht ... von dcr Wahrhell
\ '0 11 der \ Vn h rJ,,:it <\<-f.Icr
Hcligiol1
Religion hiclL
hielt. Die Frömmigkeit
Die fiel
Frthnmigkcil fiel mit der
mit J\ IJlllillgigla.il
d('T Abhängigkeit vom
\'0 111

Yat rT, der


Vater, der nun von einem
nun ei nem neuen, 1Ull giil1glkli(·I'P.1I Vater
l1 C lII.'1I, umgänglicheren nhgl'lüst
VOll"" abgelöst

wurde. Dies
wurde. Dies geschah nllerdillS~ ni<
geschah allerdings niellhlt ebne
ohne ein (';n letztes
let:.o.105 Aufflackern
Aumnckl' l"ll
der Zwangsneurose,
der Zwangsn c uTo5c, von dt·lt) der
\'011 dem dt ~ r Zwang
ZWllllg besonder»
hl"sOIlIlcl't' erinnerterinnert
wurde, an die Heilige
{UI die Heilige Dreieinigkeit
Drci(.illigkcit zu 7.\1 (lenken,
CII:I1'W I1, so o rt er
1'0 oft nur der
I ')' auf eter
Straße drei
Straße drei Häufchen Kot beisammenliegen
Il iitlfcbcn Kot hchnrnmelllit·gt'11 sah. suh, Ei' Li gabgnb eben ('he ll nie
I\I C

einer Anregung
ein» i Anregullg nach, olme noch einen
nnch . ohne V.~r1-lIdl zu
eincn Versuch ~u machen,
II1ndh'lI, das d n:-;
fest;mhnhc ll , Als
ElIlwC'rlete festzuhalten.
Entwertete cl,'!' Lehrer
Als. der L. ·hrl'r ihm von \'nn den GI'f1t1~I\ IIl ­
de li Gramem*
kdtt'1l g
kalten g\'g:cn
egen die ,He kleinen T iere abredete,
kleincn Tiere nbl'c(It'h', machte
I l lltdlle e erl' auch tlic,;e u
/l u ch diesen
Ulltaten
Untaten ein ein End,.,
Ende, nht'r
eher nicht, ohne lieh
nicht, ulllle ~k h vorher
\'orh er 1101:11noch einmall~il1lnn l im im
7..e~t.:h nl'id cn \'011
Zerschneiden !\nu)lcli grnnd
von Rauften gründlich lich 1;I'II11g
genug g'(·tn getan ~II haben.
ll zu huhe n . 10:1'Kr

henah
benahm m ~ich
sich noch in nnnlytL"rllclI Bl'hnlllllllllg
der analytischen
in der Behandlung clll' m:n, iindem
ebenso, llCl l ~ rn
er -ine (ln~"''lgcre
er eine pass.igere "negil ti\'(~ Ur.iktion"
„negativa 1\I ~oktio lin entwickelte'
(,lItwiclwl\l~; wu:h nach |ederjede r
cinl'd lll citlcll cI<'1I Uj!iUIIG'
einsi (meidenden Lösung \,cr=-lIch
versuchte te PT
er fnr für (';111) ku rl.c "V ci 11,', fl l'fell
eine kurze Weih«, deren
\\"i rk ung dnrch
Wirkung durch l'inp eine Vt'r~c'hlt'ch\I'I'II11A
Verschlechterung .le,; gdll ~ tl'lI Sy
dea gelösten Symptoms
mpto m :;
zu negieren. ~lan
zu llcgicrcll. Man weiß~weiß, IIn
daß O "ill11I'!"
Kinder :-;kh sich gnllz nllgelllci n liähn-
g.uiz allgemein hn-
lieh
lich gegen Ver Verbotehote hClldIllH'II.
benehmen. \VI'nn Wenn 1111\11 man !'sie i(~ ongd'o
angefahren
h l'l'lJ hhat, ot,
weil
weil !'ic z. B,
sie 7., B. ci einll lIJ)le-jdlidl!'~
unleidluhes r,1 .·rIi B!'t~ h IlmcluI'.it·T!·"
(ieriiusch produzieren,, 1'0 so wiewiederdr.r-
hol
holenen siesie eses l1t1ch
nach dem Verhnt Verbol nuch BOCh dll ehe si~
lll nl 1 elle
einmal, damitt IIauf-
sie dllmi l1 r·

hn rcll, Sie
hören. haben dnhei
Sie hobcll dabei (~rrcicht,
erreicht, dnU d.ili ~i l' IlIll'clll!ill
sie an* heinend l'lItl fl't,jw illi g
freiwillig

nufg chUrt lind


aufgehört und dem Verhot Verbot gl~ \nJ\zl hnlH~II,
getrotzt haben.
Un dem lEinfluß
ter cJ(,1Tl
Unter ~ill nlJß eies
des .)ctll=-chclI Lehrers "entstand
deutschen Ldll'I!r!; lIt stnw l !.·i
eine
l1 e H neue
e llt!

und b"'"$Scrc Suhlimienlll#j


lind I seines Smlil'fI1w;,
Suhlimierung !ö1..'illl.'S Sadismus, der !lIt"pn. ·(:)U'lId dder
der 1entsprechend er
Jlohe
nahen Pubertätt dnmnl,,,
n Pl1hcrtti damals die
die Obf'r IHlIIII nhl'r
Oberhand über dÜII
den l\1n Masorhismus
stlc h i!ö11111 !ö ge-
ge-

wonnen
wonn e n haUe.
hatte. Er
Kr hegnnll
begann rurs
fürs Snltln zu ~c
l. lmw!'sl'lI 1',11
Soldatenwesen hw j il'ltll ' l1 , m
schwärmen, lür
l'

Uniformen,
Uniformen, \VorTell und Pferllc,
Waffen ulld Pferde, 1111<1
und IIlihrt.·
nlihrte dnm it kUlI
damit li llll ic r ..
kontinuier-
liehe
liche Togtriill m c, So
Tagträuine. So \war
.... 01' p.r unter düm
er ullter dem lKinfluß
~il1 nllß (,eines Mannes
ill cl' i\'l null cs
..

Aus drr Gt'Jdticlllr


AII1 drr einer ilffan(il~/'
Gruhuhlr nnt'r infantilen ~Yl"llr(J1t'
Seurou t.\\

von seinen })n~!>i


"011 scinen n~n }{inl'lelhmgeu
passiven lo~ekornmcn uud
Einstellungen losgekommen befand sich
und heftllHI sich
zunächst in
Zilftiicht't in l.i<.'1I11ich
ziemlich normalen Bahnen. J{inc Nacll\\"irkullg der
Eine Nachwirkung der
Anhnngli
Anhänglichkeit chk ci l an
nn elen
den Le hrer, eider
Lehrer, e r ihn
ihn bald
bald drarallf \' c r1ieß~ war
darauf verlieb",
e~, daß
es, doß er l'r iu seinem ~pälcrcn
in f;.CJnC!nt späteren Leben das deutsch deutsche e Elem('l1t
Kleinem
(;\rztc, J\ll~tnhcn. Fr.1ue)))
(Arzte, Alistallen, Lianen) gcgcu
gegen das eln~ heimische
hcilJ)i~chc (Vertretung des des:
Vntef!') hu\"or~ugll'~ wornus
V.iters) bevorzugte, woraus noch die diu Übertragung
Ohel·t,·agung in in der Kur Kur'
grußI!11
großen VortC'ilVorteil 'l.og.
zog.

In dit.·
)11 die Z('il
Zeit vor der B~frl'hlllg
vor <1('r Befreiung durch den Lehrt-r Lehrer fiilhfällt noch

C'i ll T
ein raum, eh.
Traum, · n kh
den er wiilm c, w
ich erwähne, weileil cr bi ~ 1.11
er bis zu !,p.i ner GcIegt-uhcil
seiner Gelegenheit
in
in der Kur \'crgel'severgessen n wnr.
war. Er ~ ... h sich nuf
Kr sah auf einem
ein em Pferd reitend
reilend
\"011
VOD einer einl'r riesigl'Jl Honpe '·erfo
riesigen Raupe lgt. Kr
verfolgt. Er erkannte
erkannte ill in dem Trnnm Traum
duc J\l1
eine spiehlllt;" auf
Anspielung nuf eillC'1I
einen fn1heT(,1l
früheren aus nU$ der ZeitZeit vor
,"or dem Lehrer,
dc·u
den wir wir llillgst
längst gedcult.·(
gedeutet hnll cn. 111
hatten. In diesem früheren frOh eren Traum Traum sah snh
I'r den
er deli TI~lIfcl
Teuiel im schwßl~l.rn schwarzen Gewand Gewnml und in in der au
der frechl en
aufrechten
St('lIulJg.
Stellung, die seinerzeit am
clic' ihn seinef7.cit mn 'Volf
Wolf und um) llm am Löwen so so sehr
«~f:;chrccht
<im brockt hoHe. bitte. Mit Mit dem ausgestreckten
aU!'ge."treckten Finger Finger wies \\'ie~ C erl' aufaur eine
SchH ecko hin.
ril:si(;ü Schnecke
riesige hin. Er hnlte bald
Kr hatte cr nHcn, daß
bald erraten, (100 dieser
di cl'er Teufel
T eufel
der Dämon aus
de r DiilllOIl ei lH~r bekannten
nu.;; einer hekannt en Dichtung,
Dichtung. der (Ier Traum
Trnulll selbst seihst die
din
UIIHlrhcilllllg
Umarbeitung eines cille~ seht sehr verbreiteten
,·('rb reiteten BildesBil d('~ sei, tiM den Dämon
s«!i, das Diimon
cill('l' Lic~h(>~~1.e
ill einer
in I iehess/.ene nl' mit
mit einem :\J1idchcnMädchen darstellte.
,lnrslcl1tc. Die Schnecke
w/lr an
war 1111 der ,ll'l" Stelle
Stelle des eies; "Weihes
'eibes als C11~ exquisit
exqlli~it weihliches
wei bliches Sexual- Scxunl-
l'J lIlhol. Durch
symbol. Du rch die die zeigende Gebiirtle des
zeigende Gebärde des Dämons
Diimon s gclcile1,
geleitet, konnten

wir bald
wir I>HIt! als rlt~ den
den Sinn Sinn des des Traumes
Traum es angeben,angebcn, daß er er sich sich nach
jemand sehne,
jcmand lOehnc, der dl'r ihm ih m diedie letzten
letzten noch fehlenden fchl cllde ll Belehrungen
Oller die
über di a Rätsel
Hiilscl des ei es Geschlechtsverkehrs
Gcschlechtsvl'rk C'hrs gehen ~olhc, ,wie
gebcll sollte, .... ie seiner-
seiner-
l.cil der
zeit der VaterVater in ill derder Urszene
Urszcnc die die ersten.
ers tell.
Zu dem späteren s:piit ercll Traum,
Trt111I1l, in in dem das das weihliche
weibliche Symbol durch dUl'ch
du
dos männliche
l11 ii llUIichc ersetzt('1.,.('IZ1 war. crinut>rte er
W<1I', erinnerte c r ein
ein bestimmtes
hesti mmtes Krlebnis E.rlebnis
vorher. Er
kurz, vorher.
kIWI. Kr ritt ritt eines T~es auf
eilles Tages ~llIf dem Landgut L'lUdglll an einem cinem
Bauern vorüber,
I'chlnfc ntlc l1 n:'l.lWrl1
schlafenden \· oruh~r, nehenII chcn dem JUllge lag.
!'ein Junge
\JCIIl sein Ing. DieserDieser
weckle
weckte den den Vater V.Her und !Ongle ihm
uml sagte ihm etwas, wor:mr der
etwas,. worauf d eI' Vater
Vater den d(,11
I\ ci tcl1Itcll
Reitenden :1.11
zu beschimpfen
bc-sehimpfcl1 und
uml zu
zn verfolgen
verfolgen Legnl11l) so
begann, so dnB
daß
er
('I" !'ich
sich rn!'ch
rasch nur
auf ~cincTTl
seinem Pferd
Pferd \·T1tfc rnt c.
entfernte. Dn1.t1 die
Dazu die zweite
i'. w cilc
512 Krankengeschichten

daß es
Erinncrung, daß
Erinnerung, es auf d~mM. .·lb('n Gut
nuf demselben G\H Baume Ili" ganz
gnl" die
Biiul1w pah, weiß,
gnlrt. weiß,
ganz von
ganz Raupen umsponnen
\'on Raupen wnl·CII. Wir
umsponnen waren. ""ir vcr~tchcl1,
verstellen, daß
,luß er
cr
auch vor
auch vor der
der Realisierung
Rcalisieruug der PhnHI ;,~ic die
tICI" Phantasie die Line11~llIdlt
In Hrgl'ilT, daß
ergrill, finG
der Solin
der Sohn heim
bcim Vater
"oter schlafe, 1II1t1 daß
1:chlnrc, und dnB erI!I' die weißclI Bäume
,li I' weißen BiiullIo
hcrilnzog, um
heranzog, um eine J\n~Jliclung an
eine Anspielung den Angsttiaum
1111 den AngsttrllulIl von Ih'lI weißen
\'011 den weißen
" 'ölfen auf
Wölfen dem Nußbaum
auf dem NuObmun herzustellen. 11:5 war
hCil.l1Slclll!lI. Es IIlsu ein
W(JI" also AlIs~
Ilirektcl" Aus-
ein direkter
der Angst
bruch der
bruch 1\l1gSt vor
vur jener feminineIl Umstellung
jeller femininen Eill!o>tellllllg /.um MIllIlI, gegen
1.1111) Mann, gcgell
die er
die sich zuerst
cr sich dito religiöse
durch die
zuerst durch rdigill.lic Siibliiuierimg gc .. dd1l7.t hatte
Sllhlilllh!1"11111; geschützt hntle
und baI tI durch
und bald durch die militiirisdw
die militai noch
is» he not h wirksamer hüt/en sollte.
wirksllIlIcr MM:hC\!1.CII t:nlltc.
Es wäre
Es wUre aber nlwr ein h-rllllll anzunehmen,
großer Irrtum
cill großer ,I"U nach
ß IIY.lIIU·hllWII, daß 11l1t:h der
der
Aufllchuug der
Aufhebung
-
'Zwnllgl'~)'lIIlllnme keim-
tier Zwangssyndrome
gl!hlil'ht'lI wann.
Z'..·.lug5>Ut·urmc übrig gebliehen
der Zwangsneurose~übrig
der
IH·r111IlIU.'lItOIl Wirkungen
kciuc permanenten
\\·iin·lI. Der
"Virkllllgcn
hnl.lC zu
Pl"m;cß hatte
I)t~r Prozeß 7.U
eincm Sieg
einem des frommen
Sicg de> frommcll dlaul.ens nhl'r die
GllluhL'lls über kriti.q:h forschende
dil! kritisch flll'1'>chcudc
AuflchnulIg: geführt
Auflehnung gcfOhrt und hatte
lUllte die .1 «!i angung «In
dil! \Vj'rJI'1il1g\lll~ homosexuellen
(1"1" hUlIlOSl'xuelll'H
Ein~lcJ1t1ng zur Voraussetzung
Einstellung gcll/llH. Aus
VunllHisct1.t11lg gehabt. III·idülI 1'aktoien
All" Leiden FnkwrclI er- (!l'..

gaben sich
gaben dnucrndc Nachteil.-.
sich dauernde l\achlcilc. DieDio illh·Uekttlt'lIo Ht!tlitigllug blieb
intellektuelle Betätigung bliuh
~t:hwcr g Es.. t~nt~
nt- ,

dieser ersten
locit dieser
seit erstell großt'l) Nicclt!rlagc schwer
großen Niederlage geschädigt.
•.•schlidigL K •

..... ickelte sich


wickelte sich kein
kein Lcrnc-if(,l',
I.erneifaT, et l1icht~ mehl'
,;idl nichts
zeigtlJ sich
"Si MHgte mein von dein
\'ml ,Imu

Schllrfsillll,
Scharfsinn, der der fO(\iu<,nl'it
leiner/eit im lunCH zarten AI"!r von mur
Alter VUIl Jahren die
fünf Julll"l:II tlic
Lehrcll
Lehren der der Hcligion
Religion kriti:;t:h /ersetzt hattc.
kriti.sih zersut7.t hatte. Dio während
Die wlihl'ellll jClw~)<nes

Angsttraume* erfolgte
Angsltrflurncs Verdi. mgung der
erfolgte Vcn..lriillg1l1lg 111~r nbcr"tllrkel1 1
lomnsexuahtät
üherslai ken Ilnl11n!-~x\lIIlitlit.

rcscnicrtc hedeulungsvolle Itt\~\l


diese hcdcuhmgs\'ullu
reservierte die:c;(' Regung lIg fnl'
für dn~ Unbewußte,
das tJllbm'\'l1ßlc,

erhielt sie
t!rhiclt sie ~o
so beibei dl~r
der ul"bprnllglichl~11
ursprünglichen Ziclcill~tl'lI\1ug:
'/.ieleinstelhing mll) entzog
und t!llt1.lIg
sie
sie oll den Sublitnienlll~clI,
all den Sublimierungen, zu denen ,dt!
zu dellcn sie toich
sich fiunst bietet. (~
sonst hictcl. Es

fehlten
fehlten dcmdem P:lti darum nlle
I'1I1i'1I d"rum
Patienten die sOl.inhm
alle Jio sozialen IInteressen, welche
nterc:-;scll, wc1cho
dem Leben Inhnlt
dem Lehell Inhalt gcllclI.
geben. Erst Erst ols als inin dei'
der ßflnJ)"til:cllf'u
analytischen Kur Kur tlio
die

Lösung dic....,.cr
Lösung Fesselung ,Ier
dieser Fessclung JOll1uM.'xunlitlit gelnl1g,
der }Homosexualität konnte toich
gelang, kOlllltn sich

der
der Soch\'"crhnlt
Sachverhalt 7.nm zum B(!s... .. CTf'lI wlmtlt'lI,
Besseren wenden, 1II11l und es war "eht·
es wnr merk-
sehr Ilwrk-

würdig mit7.uerlcbcn,
wOrdig mitzuerleben, \Vif! \% ie - oluw
«dun- llirokte Mahnung III'~
direkte l\1tlhlltlng Arztes -
des Antcs

jedes
jedes befreite
befreite StUck
Stück eier homosexuellen Lihiclu
der hornoscxndlctl Libido dll vnwonduflg
n Auw1mc1uug
eine

im Lehen
1m Lehen und und eine Anheftung Oll
eine Anhdtung an diedie gl'(Ißf'U genieinsamen
großen gCl11cill~ull1cU
Geschüfte
Geschäfte der Menschheit s\lchtt~.
der 'Menschheit suchte.
- "-_ ._~~

VII

ANALEROTIK UND KASTRATIONSKOMPLEX


AN A LEROTI KUND KASTR ATIONSKOMPLEX

hitte den Lc~('r


Ich bitte Leser sichsich zu erinnern,
('rinltem, daß ich diesediese Geschichte
Geschichto
infnntil<"1l Nf>urosc
einer infantilen $o1.u~gcn ols
Neurose sozusagen als Nebenprodukt während
der
«l'T Analyse einer cil1C'r Rrkrnnkullg
Erkrankung im reiferen reiferen Alter gewonnen habe. hnbe.
Ich lIlußte
mußte sie ol~o aus
sie also ou~ noch kleineren Brocken zusammensetzen,
nJs sonst der
als :mnsl ih>r SYl1thc~c
Synthese zu Gebote stehen. stehen. Diese sonst nicht
sonst nicht
f>chwierigc Arbeit
schwierige Arheit findetlindet einecillr.- IlfltOrlichc
natürliche Grenze, wo es sich
es sich

dnrulIl
darum Imlldelt,
handelt, ein ein "icldimclIsiollolcs
vieldimensionales Gebilde in die Ebene der
in die der
.DI~skriptinll
Deskription zu bonnen. bannen. lch Ich muß mich also also damit
damit begnügen,
Gliedernde ke \'nr7.IlI,cgcn,
Glicdcl'SIUckc vorzuleben, die der der Lc~cr
Leser zum lebenden Ganzen Gnm~cn
7.lIsnllllllcnnlgcll
zusammenfügen mog. mag. Die geschilderte
geschilderte Zwangsneurose entstand, cnL<;tnnd,
,wie
wie wit'd crh nlt 1H'louL,
wiederholt betont, nuf auf dem floden eilleT sndistisch-nnalcn
Boden einer sadistisch-analen
Konstitution. l~s
.Konstitution. El "'or ohcr hi~hel'
war aber bisher nur von VOll dem einen Hauptfoktor,
Hauptfaktor,
dem Sndislllu~
Sadismus und scillen seinen UmwnndlulIgCII,
Umwandlungen, die die R ede. Alles,
Rede. Alle!>, wo:;
was
dir Annlerolik
die hclrirfl, ist
Analerolik betrifft, ist mit Absicht Lciseitc
beiseite gelnssen woruen
gelassen worden
.und
und :;oll
soll hier gesammelt
ge .. mnmeh nachgetragen
Ilochgelragcn werden.
Die Analytiker ~i11l1
Di e AlIlllytiker löngst eillig
sind längst einig dan1bcr,
darüber, daß den vielfnchcll
vielfachen
Triehn'gllilgen,
Triebregungen, die die manmnn als als Anillerotik lusilmmenfaßt, eine
Analerotik zusammenfaßt, ejnc außer-
nußcr-
ordcntlkhe,
ordentliche, gAr gar nichtnicht zu überschätzende Bedeutung
ßcdeutu llg fürfnr den
den
AufllllU
Aufbau des Sexuallebens
ScxunllcllClls lind und der seelischen
seelischen Tätigkeit
Tätigkeit ilbcrhoupt
überhaupt
r.ukommt. l~bens(), daß eine
1.ukolJlllll. Ebenso, \\'ichti~lcn Äußcrungen
eine der wichtigsten Äußerungen der dcr
.ul)l~ehildNcn
umgebildeten Erotik (~rot ik ausllUS dieser Quelle(Quelle inin der Behandlung dcs des
,Gehles
(leides "orlicgt,
vorliegt, wclcher
weither wcrtvolle
wertvolle Stoff Stoff im Loufe
taufe des Lcben~
des Lebens
. das
dn~ ps)'chh,chl!
psychische Interesse
Interesse an sich sich gezogen
gezogcn hat,hat, das
das ursprünglich
ursprünglich
Kin.d, VIII.
Jlr,,"d., VIII v
"
,

514 Ä rankrn~,.~~"ic"t~n
Ii. rankengeschkh tcn

dem Kol., dem Produkt


dem Kot, P rodukt derder Analzone, gchn hrtc. Wir
AU:lI7.onc, gebührte. '''' ir hüben u n~
h l1 he n uns
gewöhnt, dasdas Interesse
Interesse am nm Gelde, ~o w ci l es
Geld<.', soweit Jjhi d inli~e r und
es libidinöser un d nicht
nich t
rationeller ~'atllr ist,
rationeller Natur ist, auf Ihkr(JI tl cl1 tn ll ulÖt zurückzuführen
:\Ur Exkremontallust 1.1Ir(lck1.ufn hrc l1 und un e!
vom
"om normalen i\1 cll~hcn zu verlangen,
nonnnlen Menschen \'crlnrlgC J1 , daU doU er er sein Vc rh iil tni s
!'I!ill Verhältnis
durchnus von libidinösen
zum Gelde durchaus F.i nn ns!'ic l1 frei
lihiclinUscn Einflüssen frei halte
ImIte und ('~
\llId es
n:ach realen
nach n üchichtcn regle.
realen Rücksichten regle.
fici
Bei um;ercm wor zur
unserem Patienten war Zeit I>ci
zur '/eil ncr
seiner s pii lc ~rc J1
späteren Erkran-
Erkran
dies Verhältnis
kung dies Ycrhnltn is in
in besonders i\r~ctn M
besonders argem nßo gestört,
Malle gC!ilÖ l' l, und die*dies
war nicht das
\"'ar nicht dos Geringste an nn seiner tJl1sc lhslli ll cligk(~jl und
5cillcr Unselbständigkeit lind Lehe ns-
l«ebens-

untUchtigkciL
untih htigkeit. w ar durch Erbschaft
Er war El'bschnft von\'0 11 VaterVn ler und Onkel
urlll Onkel

sehr reich
sehr reich geworden, legte
II:-gtc manifest
mnnifl!Sll!l'wci",e
erweise viel ... i,:1 Wert
\Ve r t darauf,
<Int'n uf, für
rur
reich zu
rpirh zu gelten,
gelten, und
lind ~ich sehr
konnte sich sehr krlin
kränken, WI' 11I1 mau
kell, wenn IIHlJl ihn
ihn
dArin ulltor.:;ChÖt7,lC.
darin unterschätzte. Aber er er wußlo
wußLc nicht, wi evid er
lIie ht, wieviel hcsn[), was
er besaß, ,,·n.'O
er vernu~gAbte. was er
er verausgabte, nhri~ behielt.
er übrig Jt:s war
hf' hi(!lt . Es wflr schwer
sc h wer zu lOngen,
1, 11 sagen,
01. man ihn geizig
ob geizig oder ",~rsch w~nl l ()ri!'(' h heilten
nd{\r verschwenderisch Iwißell sollte.
soll te. Er l(r be
hl'-
nnhm
nahm sich h.. ld 50,
sich bald bnld :'\uder.>,
so, bald nicllln!!' i1l
anders, niemals t~illr.r Art,
in einer Arl , di diee auf
nllf
eine kOllsequcnte
konsequente Ahsicht
Absicht hindeuten konn Nach t"illi
te. Noch
konnte. einigen gclI auf-
nuf-
fälligen
fälligen Zngcn,
/ die ich
die unten nnrn!JI'CIl
ich weiter lIntcn
. \" (~r rt C', konnte
anfühlen werde, knlln1 c
mnn ihn für
man rur eil1l~n
einen "crstocktcn
verstockten Gclclprnll.clI ha l lc~ J1, de
Geldprotzen halten, derr dem
in 11
in 0111
Reichtum den grnßtr~
größten 1I VOil.Ilg p (~r.;o11 erblickt
Vorzug seiner Person t~r hl ick l und G t ~ rnhl s­
un d Gelühls-
tntcref...o;;en
interessi-n neh(,11 G('lltilllcr(ls~en nicht
nelwn Geldinteressen uiehl cill ll1 nl in
einmal BC:l rll cht ziuh
in Betracht ziehen cn
Hißt.
läßt. Aber er er schritzte
schätzte 3ndere
andere nich nichtt nach nnc h ihrt'1Il
ihrem H,·ichtt111\
Reichtum ei ein n
und 7,('jgte
zeigte sich
si( h hei
bei vic
vielenlclI Gelegclt
Gelegenheiten v i ,~l m e hr hesc
ht!i leU vielmehr h uidc lI)
bescheiden,
hilr~hercit
hilfsbereit und mitleidig. I)"s Geh l wnr
Das Geld war ceben lum t;!:i hewußt e n
ll ur bewuliteii
seiner

Verfügung entzogen elltlot?;cn IIl1d bedeutete f<\


und hedeutete fürr ihn iirgend rgn ll " et.w etwas /Il11l crc!s.
/l S anderes.
Ich hohe habe schon erwähnt"""lihnl (S. (S. 4.57),
457), daß II"ll ich ich die II iu ArtAr\. .cllr
sehr be- hc-
dr.nkJich
denklich fnnd, fand, wie cr t-r !lieh
sich übernh(~r IICIl
den Ve rlu sl der
Verlust Ih~r Sch\\"~SW
Schwester, I', die
,lin
in den Ict7.len
in letzten JnhrclI
Jahren sein ~I!ill heswr Kamerad gllwnnll!1l
bester KnltumHI geworden war, wor, mit mit
d~r OberlcgllJlg tJij<;lClC;
der Überlegung testete JCllt Jetzt hrnllche
brauche ur er die I(rh...t:hnfl VOll
die Erbschaft von den
Ehern
Eltern nicht nulit mit ihr zu t~i1fm. teilen. A \Jmilligf~r vid
Auffälliger h·ichL wor
vielleicht war Hoch noch
die Ruhe, mil
die mit wr.lchC'r
welcher er dies r.l"',Ji
er (Iit's erzählenhl 'm kkonnte,
UJllllc~, nals l ~ hlillc
hätte er kein k(·in
V<!r5tiindnis
Verständnis ror für die so s.« cingf~tllllll
eingestandene cm c Gefühlsroheit.
G c~fi\lIl sr'(J h,~ it , Di Die e AlIIIJ
Analysey~C
reh nbiliticrte ih
rehabilitierte ihnn 1.\'\"or,
zwar, inde indem m si.,
sie :J.cig lt'. linD
zeigte, daß c11'r Schmer/
der ScllIl1 Url. um
· - .----

A
Am dl"r Gnchidlu
us der Geschichte nnr.r infantilen N,.urosr
einer infalllJ"/"" Neurose 5 15
•-,
i

<Hc
die Schwester nur eine Verschiebung erfahren llil.tte, hatte, aher
aber es PS

wurde
'Wm'de nun erst erst recht
recht un"erstiindlich,
unverständlich, daß er in in <Ier BereichcnlJl b"
der Hereicheruiio-
eiuen
einen Ersntz
Frsatz fnr lür die Schwester hatte finden woll en.
wollen.
Sein Benehmen in in einem nndeTCn
anderen Fnlle Falle en>chieJi
erschien ihm selbst selhsl

riit~eJhoft.
rätselhaft. Nach dem Tode des Yaters Vaters wurde <Ins das hinterlas...::ene
h int erlassene
V('rm
Vermögen llgcn zwischen
z\.... h:chen ihm und der der !o.'lutter aufgeteilt. Die MUller
Mutter aufgeteilt. Mutter
\'(~rwahe1e
verwaheit- es ('$ und knm kam seinen GeldallsprUchen,
Geldansprüchen, wie wi e er
er selbst
selbst zngah,
zugab,
in tndl'll
in mer, fl
tadelloser, eigebißer Weise
ficigebiger '''eise entgegen. Dennoch pflegte pflegte jede
Bel>pn'cl1l1ng
Besprechung über nh(>r Geldnngeleg<'uhcitell
Geldangelegenheiten zwischen /wischen ihnen ihlleJ1 mit den uon
heh igstC'1l Vorwürf('n
heiligsten Voiwürlen \'on seiner Seite
von seiner Seite zu endigen, daß
7.11 endigen, ~ic jlm
daß sie ihn
nicht liehe,
nicht liebe, daßdoß sie ~ie daran
dnrnll denke, an ihm 7.11 spilrell, und
zu sparen, dnß sie
ulld daß sie
ihn wnhrscheinlich
wahiM ln-mli« h om am liebsten
liebsten tOl :->chen möchte,
tot sehen möchte, t1tllum allein über
allein über
dos Geld
das Geld 1.11
zu vcrfögen.
verfügen. Die Mutter beteuerte beteuerte drum weinend ihre
dann weinend
UJl(~jS(,lmOt,..ig].ei.t,
IJneigcnnützigkeit, er er ~hiimte
schämte sich ulld konnte mit Recht ver-
sich und ver-
siclJ('rn, daß
sichern, dliO er er das gnr nicht von ihr denke, aber
dos gar ober erer war
wtlr sicher,
sicher,
dieselbe S7.(~nc
dieselbe Szene bei bei llikh~ter Ge1egenheit zn
nächster Gelegenheit zu wiederholen.
DnB der
Daß der Kot für filr ihn
ihn Innge
lange Zeit vor der Annl)'se Analyse Geldbe-
tlctltllug
deutung gehabt gehabt hnt} hat, geht aus "ielen ZufiHleli hervor,
vielen Zufällen hervor, von denendClIClI
ich 7.W(,j mitteilen will.
ich zwei will. JnIn einer Zeit, dn da der Darm noch ~och unbe-
unhe-
teiligt an ~cinem
teiligt seinem Leiden war, besuchte er er einmal in groOell
in einer großen

Stndt einen
Stadt einen atmennnJl('1l Vetter.
Vetter. Als er cr wegging, machtc machte er er sich Vor-
siel) Vor-
'würfe,
wOrfe, doO daß er er diesen Verw~ndten
Verwandten nicht mit Geld unterstütze, un1crstütze,
und bekam unmittelbar darauf den „vielleicht
1111<1 beknm ,,"iclleicht stiirkstell Stuhl-
stärksten Stulü-
drang I'CillCS
seines Lehens".
Lebens". Zwei Jahre später setzte setzte er wirklich diesem diescm
Vettel' eine
Vetter dne HCllte
Rente aus. aus. Dcr
Der andere Fall: Fall: !\1it
Mit 18 18 Jahren
Jnhren während
wUhrcnd
dCl' Vorhereitung
der Vorbereitung zur i\1ntllritlitsprUfullg
Maturitätsprüfung besuchte er er cinen
einen Kollegen
und vel1lbrccJete
verabredete mit ihm, was die die gemeinsame Angst, bei bei der
Prüfllug
l'iüfung durchzufnllen,
durchzufallen, ratsmn erschcinen ließ.
ratsam erscheinen ließ. ' Man hatte
1
haltc be-
be-
&chlos:;:CIl,
schlossen, den Schuldiener SchuJdicncr zu bestechen, und scin Anteil an der
sein Anteil der
nllfzubriugenden
aufzubringenden Summe wnr l111tUrlicltcrweise der
war natürlicherweise tier größte.
größte. AufAllf
Heimwege dndlte
dem Jh·imwegc
df'm dachte er, er, erer wolle gern noch mehr geben, geben,

I) Der l'Alirnl
l) t('ill(' mit,
Patient teilte daß seine
mit. daü seine M
Muttersprache die im
utlenpr nc.be die im Deutsche
Deutschen n bekannte
bc'knnn(e
Verw(,!H!nnE:' d('s
Verwendung de» \\'or1cs .Durchfall - Iur
Wortes ,.Durchfall" Bneic:hnung von
xur Bezeichnung DnnnstöruHE:'en nicht
Ton Darmstörungen nicht kennt.
kelllll.

TA'
^1 KTtmJun~~Khic"rrn
A' rankrngeschichten

wenn er
wenn er nur dUTchkomme, wenn
nur durchkomme, welln ihm
ihm bei Ilf ~r Prüfung
hei der PrnfllllA" nur
flur nichts
lIlt:JW'
passiere, und
passiere, wirklich passierte
lind wirklich p:ls.o;icrtc ihm
ihm ein
<lill anderes Mlllhcur, che
1IIIlIcres M.ilheur, (·Iw yrQr
noch bei
noch bei seiner Hnll ~tn Tc war.'
seiner Haustüre WM,l

sind darauf
\Vir sind
Wir darauf vorlwp'itet
"orbercitct zuzu hören,
hUren, d.iU
dnß ernr in scilwr späteren
in seiner !'pfitorl!n
Erkrankung an
Erkrankung Jmrt11ückigcll, wenn
sehr hartnäckigen,
an sehr "ueh mit
Wnlll1 auch \'I~rl'chic~d
Inil versi hiedenencne J1
~chwal1kendcn Störungen
Anlässen schwankenden
Anlassen llcr Daimfunktiuu
SWrl1l1gc!I1 der Dllrrnfllllktinl1 litt.liu, AUAls *T f,}r
in meine
in U{,')mndlllng trat,
meine Behandlung hnllf~ et
tmt., halte cr sah 1.1I\·Cl1lCI11$ gewohnt,
an Uivements
sic'h an I-tC\\'Ulllll,
die ihm
die ihm ein Begleiter machte;
CIII Begleiter IIlllchte; spontane Elltll~I'l"lII1Af!l1 kamen
tipOlllnllc Kntleerungen knllll'll
:i\IOIlßtc hindurch
Monate hindurch nicht
nicht vor, w~nn nicht
\'or, wenn tlieht eine plnt1.lidIO Umgang
dtlr. pl.it/lidie 11:I'I'I'AlIlIg
von einer
von hcs,irnmtf~1I Seite
einer bestimmten Sf-,ite her ,Inzuknw, in
Iwr da/.ukam, ff(.'I'f~1I Folge
in deren Jt'I)J~I' sich
"idl
DanntHligk cit für
normale Darmtätigkeit
normale "illigc T:"I
fUr einig- l'a gc
• herfi.ldll'lI
h.-rst .-ll.-ii kUlIllln. Seine
konnte. Se'bw
Hauptklage ,... nr, daÜ
lIauptklClgc war, 11,,0 die \Velt für
die Welt ihn in
fOr ihn Si hleier gehüllt
in ehll!ll Sr.hle'i,·r A"hnllt
einen
se i, oder
sei, er durch
oder er durch einen Schle~if'r von
einen Schleier \'011 derIll'r Well
\.oV,·h gel
p,1'1ft'1I111 ",· i.
rennt sei.

Diescr Schleier
Dieser 1.crriß nur
Schlcier zerriß in dem
Hur in einen Moment,
tl mn einen MOllwnl, wenn \'\'1'1111 beim
hdru
Ln\'ement der
Lavement der Darminhalt tI(~J1 Darm
Dilrminhnll iU'ii '\'I,,·IiI.'ß, und
I):tnn verließ, dU1I1l rOhlte
flnel dann fühlte

er sich
er sich auch gesulld und
Blich wieder gesund 111111 normal.*
110nun!. '
D er Kollege,
Der Koth;,ge, an ,Iün ich
"11 den ich ,1(~11 Patienten
den Plllif>IIIPII 7.111'zur Begutachtung
BI'Alltnchtllllg
seines
seines D.lrm7.I'~tl\ndcs
Darmzustandes WH.~,
w;lr
war einsichtsvoll
wies, ~1!IIIIg-f denselben
ci'l .. icl,t..;voll genug, /11·'I~l·lln·n
fUr einen funktionellen
für einen oder ~db.:;
funktionellen Oller seil. stt psychisch
p ...ychi .. rh 1)(.elingll'JI
bedingten 1,11 l~rkllil'l'll,
zu erklären,

sich eingreifender M,~eliknlio


Medikationl1 ".1I Olll'i~on,o; 111\1i'
und sich /·lIl.hnlt'·II. Übrigens
zu einhalten. nül/ie .lo
weder di~c die ntlgt'{)rdllf~w
diese noch ,lie angeordnete Diiil. Diät. 111 Iahten 111!r
den Jllhn'fl
In ,I,." ana
der nIlli-

lytischen
lytischen Bchnmllung
Behandlung gnbgab e,;; keinen ~1)llIllIIll('n
es kcilwn Stuldgnl'~ (\'1111
spontanen Stuhlgang (von

jenen pllSt7.lichen
jenen plötzlichen Bccinnus!>ulIg"1l
Beeinflussung« n nbg-I'!'dll'n),
tbgMtbtn) 1)1'1' Der Kl'nllkf
ki.iuke~ liI,n
licU

sich
sich ObeJ'7.cugell, d.\li j.~"c
überzeugen, claß jede il11cn~ivcre Bearbeitung ,1des
intensivere Bt'llI'hnil1l11g ('$ ,;tlIrri.;cllI~1I
störrischen

Orgnns
Organs eJen Zustand Hoch
den ZUStl\l1<1 noch v/!TSchlill1l11l
v.tm hlirnmern l "1I wl\l'Ill',
würd«', Will und ~l1h
gab "ich
lll b

dnmit
damit 7.ufrir.,lcn, ein- oder 1.wei
zufrie<len, ein- ll1l11 in
zw. "im.il Woche
der \VU
in cle·1' Chf' ,Jllrdl em
durch ('ju
l..n\'cmcnt cnler ein
lavement Oller ein Ahfnhrllliud eine f)nrll1ol1tll'l~Tllli
Abführmit t.-l dUIl DarmentleoruOg g ~u
EU "I'/.wwA"II,
«-i/wiii

lch
Ich hilhe der BC$
bei der
hal>e hei pr(>chllllg cl,'('
Besprechung .. IHI'I1I1~i'11 Ih'l1I
Darrnstöruiigon
der lJilt'I11 späieren
dein :-;p1ltt:rc oll

KranklaciL"zuslond
Krankheitszustand des des PnliclI .o b!!!lI hr
lclI l«-inen
Patienten breiteren Baum g"ln"
.. it,'n·1I HIIIIIII .. e·lI,
gelassen,

---------------------------------------------------------~
1)
l) Dit'lt'
Die«« l\"d('lua,t
Rederitart in in der Muttersprache des l'aiienlen «,lniclmlinif wie im
ist in

J)(>ulu:hrn
Deutschen. .
•t) Dieselbe Wirku"~.
) Dit'It'lhe Wirkung, (lh
ob er dai Lavcmenl von »inrm anilrrin iiiarlifii liep niler
('I
e« ."Ibn
selbst helor~(',
besorgte.
. '"
Aus di i hichle einet infantilen Sturoxr 517

als c:; es soma


sonst iin im PInne
Plane diec:er
dieser mit reinerseiner Kindhcitsnclirosc
Kindheitsneurose beschäf- bcschiif-
tigten Arhcit
'lAien Arbeit liegt.
liegt. Dafrar waren zwei
Dafür worell Gründe lni1ßgehcucJ,
zwei GrUnde maßgebend, erstens, erstens.

dnß
doli ; ,He
die Dnrml'ymptomntik
Darmsymptomatik sich eigentlich eigelltlich wenigwenig vcriindcrt
verändert ilUS aus
.Ier ' Kim!erncurosc
der Kinderneurose in die die ~püterc
sjwtere fortgesetzt
fortgesetzt hntte,
hatte, lind 7.wcilC ll ~
und zweitens,
tlnß illl'
daß iln hd der HQf·mligllllg
liei der Beendigung der Behandlung eine
der BchnJHllung eine )Jol1ptrollc
Hauptrolle zufiel.z.ufiel.
~'Jnn weiß, welche Bedeutung <Ier
Man Zweifel {Ur
der Zweifel für Jen
den ArztAr7.t hat,hnt,
der ' eine
dP.-T I~inc:o ZWlll1gsncurosc
Zwangsneurose ilnnlysicrt.
analysiert. Er Kr ist die stilrkstc
ist die Waffe des
stärkste ,\rafTc des
KrclUkcn, dns
Kranken, das bevorzugte Mittel Mittel J'(>incs 'Vidcr::tnndcs. Dnllk
seines Widerstandes. Dank diesem
diesem
Zweifel
Zweifel konnte auch Duch unser Patient,Pllticnt, hinter
hinter einer respektvollen
einer respektvollen

Indilterenz \'cf:"chnm:t,
lllllifTcrc-lIz verschanzt, JnhrcJahre hindurch die Bemühungen der
die llemühungen Kur
der Kur
\"on
von sich sich abgleiten lassen. Es
ohglcitclI lassen. Es rinderte nichts, und
änderte sich nicht::, utld eses fand
fond sich
siel!
kein
kein 'V<,S,
Weg, ihn überzeugen. Endlich erkannte
zu nhcl7.cugcn.
ihn 7.\1 crkann te ich ({jc Bedeutung
ich die ß<.-dcutnng
Darnistorung für
der Dnrm!'törllug
tl<"r für mcine Absichtcll; sie
meine Absichten; si~ .~präsclltiel·te
repräsentierte das uns
S~kkch('n
Stückchen Hystcri('J~~chC$ rC'gclmi~ßis zu
Hysterie, welches regelmäßig Grunde einer
zu Grumte Z.wnn~­
einer Zwangs-

n AchmdcfI wird.
eurO!iC gefunden
neurose wird. Ich "cr.;:p~ch dem Patienten
1ch versprach I';aticllten die völlige
die völlige

ricrstdhH~g seiner
Herstellung loocmcr Darmtätigkeit,
Darmtiitigkeil, machte seinen Unglauben
machte sci nclt Uugl:lllbclI durch durch
dil~e Zusage
diese ZUf'nge offenkundig,
offt·nkundig, und lind hi\tt~
hatte dann
dnnn die die Befriedigung,
Befriedigung, seinen scinen
7.\"'(~if~1 schwinden
Zweifel sclnvinden zu sehen, als
7.U sehen, der Darm wie
als der wie ein ein hysterisch
hysterisch
nffi".icrtes Organ
affi/iertes OrgoH hei Arbeit „mitzusprechen"
hei der Arbeit "mitzuFprechen" begann, begann, und und im im
Laufe w
Lnufe eniger \Voch
weniger en seine
\\ ih hen seine lIormolc,
normale, so longe heeint
so lange beeintriichtigte
rächtigte

Fuukthm wi edergefunden hotte.


Funktion wiedergefunden hatte.

Teh kehre nun zur


Ich kehre zur Kindheit
Kindheit des des Patienten
Pntienten zurück,
zlIrück, in in eine
eille Zeit,
7..eit, zu
:f.U

wclcher
welcher der der Kotllllmöglich Geldbcdcutung für
Kot unmöglich Geldbedeutung rur ihn gehabt
gehnbt haben
hab en kann.
knnn.
D:lrm~t ö nlllgen sind
Darmstörungen sind sehr frühzeitig bei
sehr frühzeitig bei ihm aufgetreten,
:mrgetrctcn, vor
nllr.m die
allem di e häufigste
hiiufigste und für rur das das Kind normalste,
norm"ls1e, die die Inkontinenz.
Inkonti nenz.
Wir haben IInhcn aber ober gewiß recht,recht, wenn wir für rUr diese
diese frühesten Vor-
flillc eine
fälle eine pathologische
pathologi!'che Erklärung
Erklänmg ablehnen und in in ihnen
ihn en nur
~~il1clI Beweis
einen Hcwei~ für roT die
die Absicht
AO$icht sehen,
sehclI, sich
sich inin der an die Entleerungs-
(111 die E lltleeruligs-
fmlktioll geknüpften
funktion geknOpftcn Lust Lu~t nicht
11icht stören
stören oderouer aufhalten
tluOuJlten zu 1.11 lassen.
lossen.
Bin t'ln rke~ Vergnügen
Ein starkes V.crguUgcn an ,1lI analen
tHHllen Witzen
\Vit7.CII und Schaustellungen,
Schaustelhmgcn,
",ic es
wie ~~ sonst
SOllst derIier natürlichen
natürlichen Derbheit
Derbheit mancher Gesellschafts-Gesellschafts-
ClTl1spricht, hatte
klassl'lI entspricht,
klassen sich bei
hntte sich bei ihm über
über den den Beginn
lJeginn der späteren
der späteren
ErJ..r:\l1kllllg
Krk Nh"lten.
rankung erhalten.
51 K rat/km~,. sclt icltt m
Krankengeschichten

Zur Zeit
Zur 7....ci t der
de r englischen
englischen Gouvernante
GOllvcrnrmtc traf
trof es ~ich wiederholt,
es sich w icucrhol~
..taO er
daß un d die
er und die Nanja
Nnllj" das
das Schlafzimmer der Verhauten
Schlnf1.immcr der ldltm
Verhnßtcli teilen
mu Olen. Die
mußten. Die Nanja
Nanja konstatierte
konstnticrlc dann
tlmm mit
mit Verständnis, dnß er
Vcrsliilllinis, daß er
gerade in diesen
gernde in diescn Nächten
Ni:i cht en ins
ias Bett ~mnncht halle,
Bctt gemacht hnltu, was son~l nicht
WftS sonst nicht.
tllehr
lin-hr der Fall
der Fnll gewesen w~r. Kr
gc wc$cn war. Er schämte
!'chlimte sich
sich dessen
tlc.<;.wn gar
gnr nicht;
l1idltj
es
es wflr eine
war XußcrlJng de«
eine Äußerung dc.~ Trotzes
Tro11.C~ gegen
gegen die
,He Gouvernante,
Gouverl)nnt c .
E.in Jahr
Ein Johr später (z u \.Jo'I, Jahren),
spiilcr (zu Jollrcn), in
i
in der Angstzeit, pnS!iiCrlC et
Angst7.cit, passierte Cf\
ihm, u~ß er
illlCl, daß er hei
hei Tage
Toge die die Hose
Hn,;c schmutzig mncht.e. Kr
schmnt7.ig machte. hc hlill1tt~
gr schämte
entsetzlich, und
sidl entsetzlich,
sich jrllnmcrtr, als
1I1HI jammerte, nls er gereinigt wurde:
cr gereinigt er könne
wllrde : er klSIIIIC
sn nicht
so nicht mehr
mehr leben. ))azwi~chen hatte
leben. Dazwischen h olte sich ol~o etwas
sich also utwns verändert,
\'c rlimlert,
tles~1l Spur
auf dessen
auf Spur wir durch
durc h die Vcrrul~ulIg seiner
tllC Verfolgung seiHer Klage ~ero"rl
KJnA'c geführt
'''''urnen. Ms
wurden. E."; stellte
stel lte sich herj}lI ~, daß
sich heraus dnO er
cr die WOrlt~: so
tH e Worte: f'O könne
kUlluc er
nr
nicht
nicht lehen, jemand
mehr leben,
mehr jemnlld anderemuntlere m nachgeredet holle. Irgend
unchg<:re tlet hatte. Irgelld
einmoll hatte
einmal' ilm die
halte ihn die Multer
i\'1nlt cr mitgenommen,
mitgenOltHllCll, während ~it, den
wji hrollt! sie AI",.l,
lien Ar/t,
fler sie
der sie besucht
besucht IHltt("~ zur
hatte, 7.ur Bahnstation lH'gh~it utc. Sie
Hnhnstntion hegleitete. Sie: klagte
Idng-tc
während di
wtihrcnd ('!.~ '\'('g~
dies.«. Weges ohC"r über ihrc SChrnCI7.l'1I lIIul
ihre Schmerzen und mtltuu~cn und
Blutun<-eii lilie!

bl-ach
brach io nämlichen \\'
die nihnlichcll
in die \\ orH:
orte aus: nus: So konti kann ich ni cht mehr
ich dicht mehl'
leben, ohne zu
lehen, erwarten, clnO
zu crwOlrlcll, «lall fiue;
das nn ,\n der
dei II nnd gernhl'lO
ll.m • liihrle KilHI
I Kind
§ie
sie im Gedächtnis
GcdHchtllis bchnhco
Inhalten werde. w~rdc. Die Klage, Kln~l', ,Iie
dl« er ur übrigens
nhri gc n!> in
in

~ci Jlcr !'p.!jlcrcfI


-einer späteren Krankheit ungc7Jihhc ungezählte iVlolc Male wicck·rhulf:n
wiederholen "oUte, sollte,

bedeutete "I~o also eitle


eine - hl(·l1tifiY.i
Identifizierungerullg mit tider er Muttt~r.
Mutter.
I~in
Hin der 'l...cit
'/Vit und dem ltthnlt
ulld Inhalt nach fdllcllde~
noch fehlendes Miuolglietl
Mittelglied

:r.\\'i~heu Vorfällen ~l('lItc


zwischen beiden Vorliillcll stellt.- sich Imid bald in der Erinnerung dn.
der Erillnerung ein.

E.~
Es Seschoh
geschah ci n1H01I zu Beginn seiner A
einmal ngst1.cit, dnO
Angstzeit, daß tli diee heso rgte
besorgte

Mutter "'arllun~cn
:\1utter Warnungen Du~gch(,11
ausgehen lit~ß, ließ, diedie Kirulcr
Kinder "or vor dcr 0ys(!lltcrit~
der Dysenterie
zu bchnten,
behüten, dia die inin der Nähe dt~
der Niiltc de« Gut Gute« es ntlfg(~trc~
aufgetretenlt~11 wnr.
war. gt·Er er-
er-

kundigte
kundigte sich,sich, wnswa« (las.
das sei,sei, lindund oIs als cr er guhUrl.
gehoit hntt e, ilui
halte, hei dm'der

DYI>I:ntcric
Dysenterie rinde finde mon man Blut IIn im Stuhl, wurtlo wurde ur er sehrsehr lill~stlich
ängstlich

und bchiluptete,
uud behauptete, cloD am h in
dali nllch 1l1'11I Stuhl~n
seinem
in Sl'i Stuhlgang lll!' Blut
Blut sui;
sei; cror
filrchtctc,
iürchtete, an der 1J)'~c
an t!('r nl,!ric 'izu
Dysenterie '.1I 6terhr.n
sterben,, liließeß "ich
sich IIlwr durch dit~
aber tlllrdl die

Ul1tcrsllchun~ überzeugen, clnO


lintersut hung Oberlcugcn, daß cr sich gt'h-rt
er sich habe lIlid
geirrt hnlm und lIicht.s
nichts 7.lI
zu

I) 1::. nt
i,l.» iil nicht naher ~.limßlI
mcl.t nllh,.r bcitimmt ..... wann ,,.
nrdcoll . wann
worden, ei .... ar ...aber
war, h .... !e.t
ji-dnifalli vor ddem
.. n(lIlh ,"0" .. ", hllglt
A nyrat .
träum mit
ln.um i('r J.lnron.
mit ..«irr Jahrm, ",ahnche intlch ,»or
wahrt« lirmlirh or dC'r
drr 1\ drr J·:lhml.
.. /10 dl:'r
IU'i«<- l'llrrn
Aus du Geschichte
Aus der ~inu infantilen
Gnd,iGhu einer Nwrose
infallli/rn Neurose 519

fOrcillon brauche.
fürchten hraucllo. Wir
\Vir verstehen,
ycrstehen, daß dllß sichsich in in dieser
diescr Angst
Angst diedia
Idcntifi7.icrung mit
Identifizierung mit der
dcr Mutter
:Muttcr durchsetzen
durchsctzen wollte, woHte, von deren
VOll deren

B1utungcn er
Blutungen cr im
im Gespräch
GesprJch mit mit dem
dem Arzt Arzt gehört
gchUrt hatte.
hatte. Bei
Bci seinem
seincm
t>piitcrcn Identifizierungsversuch
späteren ldcntifi7.icrungsycl"'Such (mit (mit 4'/, .~I /, Jahren)
Jahren) hatte
hatte erer das
das
ßlut fallen
Blut gcln~scn; er
fnlJen gelassen; cr verstand
"crstnnd sichsich nicht nicht mehr,
mehr, vermeinte
vermeinte sich
sich
l\\"hiimclI und
V.U schämen
/.u wußtc nicht,
und wußte nicht, daß er er von Todesangst geschüttelt
"On Todesangst gcschatlclt
wurde, die
wurde, dio sich
sich inin seiner Klnge aber
seincr Klage aber unzweideutig
unzweidcutig verriet.
"erriet.
Die unterleibsleidende
Die ullterlcibslcidendc Mutter~Iutter war,,,,'nr damals
damnls überhaupt
überhaupt ängstlich
ängstlich
fllr sich
für sich undulld diedie Kinder;
Kinder; es es ist
ist durchaus
durchnus wahrscheinlich,
wahrscheinlich, daßdaß
seine Äng~t1ichkcit sich
...eine Ängstlichkeit fiell neben
ncbcn ihren
ihren eigenen eigenc[l Motiven
Motivell auf
nuf die
die
Identifizierung mit
Identifizierung mit der
der Multer
l\lul tcr stützte.
stützte.
VVtl.. sollte
Was sollte nun die Identifizierung
IIUH die Ideutifizienang mit mit derder Multer
Mutter bedeuten?
bedeuten?
l
Z"'iscbcJl der
Zwischen der kecken
kecken Verwendung
Verwc1Hlung der lnkontinenz mit
der Inkontinenz mit 5',,
5 j, Jahren
Juhren
und dem Umsetzen
und gntselzell vor,'or ihr
ihr mit 4 4'/~ Jllhrcn liegt
7, Jahren der Traum,
liegt der Traum, mit
dem seine seille Angst7.eit
Angstzeit begann, der dcr ihm nachträgliches
nochträgliches Verständnis
Verlitündnis
1 'It Jahren erlebten
l
der mit
der mit lV, Szene und
erlebten Szene' uud Aufklärung
AurkHirung über
über diedie
I\olle der
Rolle der brau
Frnll beim
beim Geschlechtsakt
G""clllechtsakt brachte. Es liegt
brochte. Es liegt nahe,
unhe, auch
nuch
dio
die WOlldlullg in
Wandlung in seinem
seinem Verhalten
Verholten gegeu
gege n diedie Defäkation
Deflikotion mitmit
tJit."fier ~roOfln
dieser großen Umwälzung zusammenzubringen. Dysenterie war
7.us..1mmeu1ubringeu. Dysenterie war
ihm offenbar
offenhnr der Kr~mkh eit, über die er
der Name der Krankheit, er die Mutter
klagen gehört htlttc,
klagen gchVrt hatte, mit der man nicht lebcn
der mon leben könne; die l\1ulter
Mutter
gillt
galt ihm nicht ob nllterleibs-,
nicht als Unterleibs-, sondern als als dnrmkrank.
darmkrank. Unter denl dem
l~inf1uß
tCinfluß der Urszenc erschloß sich
Urszene erschloß sich ihm der Zusammenhang, daß

dip. Mutter durch das,


die dns, was der der Vater
Vater mit ihr vorgcnommcnl~
ihr vorgenommen,"

krnnk gC''''ordclI sei,


krank geworden sei, und sei ne Angst, Blut
seine Blut ihm Stuhlc hOben,
zu haben,
Stuhle I_li
flbcl1l'o
ebenso krankkr.ink l.Uzu sein wie die die l\1uttcr,
Mutter, war die Ablchnung
Ablehnung der
ldentilizierung
Identifizierung mit der l\' l ulter in jener sexuellen Szene, dieselbe
Mutter dieselbe

Ablehnung, mit dcr der er aus dem Traum erwacht \Vor. war. Die Angst
Angst
wQr
war aberaber auch drr der ßeweh.,
Beweis, daß er er in
in der spätcren
späteren ßcarbcitung
Bearbeitung
der
der Ur,,!.ene
Urszene sichsich onan die
die Stelle
Stelle der Mutter gesetzt,
gesetzt, ihr diese ße- Be-

7ziehung
jr.lnmg zum V;;}\er Vater geneidct
geneidet hattc.
hatte. Das Organ, an dem sich die

1) Sithe
I) Siehe 1'Torhin
orh in S~ itp 48:.
Seite 48a.
2)
1) Wobd
Wobei er
«r ja
ja ",a.hn.cb~i Dl.i cll nic:hl
waJir»cheiulich nicht in" eioe.
irre ging.
5 ao Kr aMI' n ~I'sducltt ~ 11
Krankrngfichuhttn

Jdentifizicrung
Identifizierung mil
mit demdem "Weibe,
reib ..." die ,lu- pnssj..· homosexuelle Itill~tdh11li
passiv homnsc:Hwllc Einstellung
zum Manne äu
zum l\'iannc ßern konnte,
äußern konnte, 'war ... or die Analzone. Die
die Annb:ollc. Die SWTungclI
Störungen
in
in der Funktion diC5er
der Funktion dieser Zone
Zone hnucn hatten Illin
nun die Bedeutung von
die B'!t]cutung von
femininen Z.'rtlichkeitsrl'gunscn
femininen bekommen mal
Zärtlichkeit.sregungen ).t,kOlnlllCIl behielten ,;i,,'
und hchichml sie

auch während
auch während der späteren I~rkrnnkllllg
der späteren Erkrankung hci. bei.

An dicser
An Stelle mü~en
dieser Stt:'lIe müsM-n 'wir .... 'r BUI1
nun C!lne«nun l1 Einwa1ld
Einwand lIul!Uren,
anhören,
dessen Disku.c;,sion
dessen Diskussion "tel Klärung "I~r
viel .zur
KHiruug
zur der schl~if1hnr
scheinbar v(!rWorrCIICll
verworrenen
S<'lchb'l.gc bciln'lgcn knl111.
Sachlage beitragen Wir hllhcl1
kann. \Vir haben jnja n1llmlnllCl1
auuehinen müssen, (Inli daß
er während des Traumyorgnng('s
Traum Vorganges \"m,;tIllHlol1,
verstanden, 11m;das Weih sei kl\.'~triert,
Weib sei kastriert,

hnbe
habe nns,all
anstatt des miinnlichen eine VVllntl(~1
männlichen Gliedes c·illc die tll~n1
Wunde, tliQ dem Ge- Ge-
schlcchts"'erkchr
schlechtsverkehr dienc,diene, di,~
die Kn~ll'nlioTl
Kastration sei sei cJil~ Bedingung tll~r
die Bt'IIiIlßtlllß' der Weih-
Weib-
1ichkcit,
lichkeit, und dieses
dieses drohendem Verlustes we-gcn
drohenden Vt:rluSll!S wegen llubc.lhabe er ~r ltin
die

feminine
feminine Eim'ellung
Einstellung zum Mnnne Manne ycrdrlillgt
verdrängt lind und M.'isei mit.
mit Allh'"lit
Augt.t

AUS homosexuellen Schwiirmcrci


aus der homo!OCxucHen Schwärmerei (:rwncht.
erwacht. Wie \'crlrligl >ertiägt sieltsich
Verständnis d~
dies Verständnis
dies des GGe~chlt' '- clltsverkl'h~,
MC hUchtsver Ilit~S\! Anerkennung
kehre, diese Allc~rkel1l1ul1g der Ilt~r'
Vagina, mit der AlIswnhl
Vagina, Auswahl des des D;tn:tll~
Darmes 7,l1r IcI"nfiIi7, i~'I"III1S- mit «lern
zur Identifizierung dem'
\Veib?
W'eib? Ruhen die O.1TmsycnploUle
Darmsymptome Ilidll nii ht lIuf ''\';Il&~}willlich
auf der wahrscheinlich
alteren, der Kastrationsangst
ä lteren, der KoslrnliollS.,l1gS1 voll voll wicienoprcclll'mlclI
widersprechenden Auflassung, AUmn'Sltllg:,'
daß
daß der D[lnnnu~ons die
der Darmausgang die Stelle
Stelle des des SI)xlIl'lIcll V~rkl·hrs Mi?
sexuellen Verkehrt sei?
Ge,,;ß, dieser
Gewiß, die5cr Widerspruch
\Vicl cn;pnlch besteht,
beslehl, und
lIud die lu!id ,~rt Auffassun-
tli" beiden Allrrn.ssull-
gen
gen vertragen sich gar
\"ertr.cgen sich gnr nicht mitcin:llul,'r, Die
nicht miteinander. I~rll:;t ~ i::l
Dip frage ist 1Iur,
nur,
ob
ob sie
6ic sich
sich zu "crtragen brauchen,
7:11 vertragen hrOluchen. UnserUnser Befremden
Bdl'I'111dt'II rührt 11nlwr,
rUhrt daher,
daß wir immer geneigt
daß wir sind, die
gcnüigt sind, flip unbewußten
UnlU!WIIBII."J) seelischen
tieclischcn Vorgänge
Vorglillß(!
wie
\"je die
dir. bewußten zu hchnnc1c1u und
:f.U behandeln ulld an ,Hf! liefgehenden
Oll die Vt!f~'
ti(!fßdll!l1Clcll Ver
'Chiedcnheitcl1 der
schiedenheiten lu~idl'n psychischen
elcr beiden p»ychiliclu.'ll Systeme
Syt;lt:lI1c zu vl·rsc.'::....cu.
#".11 vergessen.
Als
Als die
die erregte l~n\'i1rtuTlg
erregte Erwartung dt's
\V ('ihlinchts lrOllllws ihm
Weihnachtsmannes
des illllI da*
dllJ:
ßHd des
Bild ein~l beobachteten
des einst bcollilchtetC'n (oder k(}t1.slrllil!rl(~n) Gi
(oder konstruierten) G,~schl,~dlt"YI!r~
sc hb-c btsver

kchres der
kehres der Eltern
Eltern vorzauberte,
vOI7..Ruhcrtc, tmt gewiß
trat 7,1I1.'rst
ß'!\\'iU zuerst dil~ alte
die nho Auf-
Auf-
fassung des...('clhcn
fassung desselben nur,
auf, clcr'/'urolgf~
derzufolge ,li,:
die tlu" Glied
das r.lintl nuflldl1nc.'lIdt,
aulnehmende
Körpcrst('l1e des
Körperstelle des '''"ibcs der
Weibe* df'r Darmausgang "'/Ir. Was
lhnnnl1sgn ug war. \'Vu" konnte t'r
kcml1te er
auch onder~ geglaubt
auch andere* hnbcn, als
gcglnubt haben, Oll... er I 'I. Jahren
mit l'/g
t!I' mit Jnhrcli Zuschauer
'l.usdwlIor
dieser Szene
dieser Szene war?' Aber nun
waT?' Aber knm das,
IHIII kam dns, was
\Vn" sich mit vier
"il:h mit Johnm
vier Jahren
») 0<Ur wtta|* «r d.n Koitu« dar Hundr nicht vtnUnd.
·-

Aus drr Grtchichlr riiurr infantilen Seurote <ai

neu
neu crdSIlC\f".
ereignete. Seine Sri iic seitherigen
seitherigen E.rfahrungen,
Krfahrungen, die "crnommenen vernommenen
Andeutullgcn
Andeutungen der Knstrntion, Kastration, wachten nuf auf und w:\rfcn ~incn
warfen einen
Cf
Zwcifc1
Zweifel nur .ml die " Klo:1 kentheori e , legten ihm die Erkenntnis des
„Kloakentheorie", des·
(Jc~chl(>chtsunll'n:.chi c<les und ,Icr
Geschlechtsunterschiedes !'cxuellen Holle
der sexuellen Rolle des Weibes \.ycib~
nohe.
nahe. Kr bcnnhl11benahm sich sich dabci,
dabei, wie sichsich Uhcrhaupt
überhaupt Kindcr bcnchmcn,
Kinder benehmen,
,h. "ncn mnn
denen man eine ei no ullerwünschte
unerwünschte Allfkliirung
Aufklärung - — ei ne sexuclle
eine oder
sexuelle oder

Oludp. rsnrtigc —
andersartige - gibt. gibt. Er vcrwnrf das Neue
Kr verwarf Neue -— in
in unserem
unserem FalleFollc
Motiven der Kastr01liollsnngsl
:IIlS Moti\'('U
aus Kastr.it ionsangst -— und
lind hielt
hielt om am Alten
Alten fcst.
fest.

Kr ell lf,(:hietl ~ich


Rr entschied sich fnr für dcnden Darm gegen gegcn die dic Vngino
Vagina in in derselbcn
derselben

\V,!ise
Weise lind und nll~ .ihnlicheii ~1
aus :ilmlichen oti\'cn, wie
Motiven, später gegen
wic eerr später gegc n Gott
Golt filr
für

dcn
den VaterVater Pnrtci
Partei nnhm, nahm. Dic Die neue Aufklärung
Aufklärung wurde wurde abge abgewiesen,
wiescn,
,lie alte
die oltt. TheoriC' festgehalten: die
Theorie festgehnlten; letztere durfte d.,~ M(l tcl'iol für
die letztcre durfte das Material für
dic Jdt·lItifi:t.ierung
die Identifizierung mit mit ,lern \Vcib nbgeben,
dem Weib abgeben, die die später
später alsnls Angst
Angst
..-or dem
or dC'1ll D nrmlotl auftrat,
Dantod Huftr:. t, und für fllr die
die erstcn reHgiösen Skrupel,
ersten religiösen Skrupel,

Christus einen
oh Christus
ob eincn Hintern gehabt habe ll. dg1. Nicht
u. dgl. Ni cht alsals ob
ob die
die
neue Einsieht \.... iTkun~los t;Cblicbcn
Einl'icht wirkungslos geblieben wäre;\\,(irc~ ganz
ga nz. imim Gegenteile,
Gcgenteile,
!olin entfaltete
nie t' Il1fnhch." eine nußcrorctcl1tlich ~t8rkc \Virkung, indem
eine- außerordentlich starke Wirkung, indem sie sie
zum Motiv Motiv wurde,
wurde, den ganzen Traunnorga ug in
gi1nzen Traumvorgang der Verdrängung
in der Verdrängung
:LU crhnlt C'1I tlllll
zu erhalten und von " O ll späterer bcwußter Verarbeitung
späterer bewußter Vernrbcitnng auszuschließen.
nUS1.uschHcßen.
Aller
Aber damit dnmh war \,.'nr ihre ihrc Wirkung
\Virkullg erschöpft;
erschöpft; auf auf diedi e Entscheidung
Entscheidung
1
,les' sexuellen
des sexu ell en Problems nahm sie $ic keinen
kcinell Einfluß.
Jl:influß. Ks )':s war
wnr freilich
freilich
ein Widerspruch,
ein VVillcn;pruch, daß drlß von da dn an Ko :;tration~;n llgst bestehen
nu Kastrationsangst bcstc hcn konnte
IIcbon der
neben der Identifizierung
Ide ntifizierung mit mit dem Weib miuels des
\Vei b mittels des Darmes,
Darmes,
aber doch
aber cloch nur ein ein logischer
logischer Widerspruch,
\Vidcrspruch, was :nichl nicht vielviel besagt.
besagt.
Der ganzegau le Vorgang
Vorgan g ist ist vielmehr
yielmehr jetztjetzt charakteristisch
charakteristisch dafür, dafür, wie
UnLewllßtc arbeitet.
(los Unbewußte
das nrLeitet. EineRille Verdrängung ist flndere~ als
ist etwas anderes als
Verwerfullg .
(J'i ne , Verwerfung.
eine
. AlsAls wir ilie dic Genese der \VolfsphoLie studierten,
de r Wolfsphobie studierten, verfolgten
verfolgten wir wir
,tiv ' Wirkung
die 'Virkullg der tier neuen Einsicht Einsicht in in dendcn geschlechtlichen
geschlechtlichen Akt;
jetzt, wo wir
jetzt, wi r die die Störungen
Störungen der der Darmtätigkeit
Darmtätigkeit untersuchen,
untcrsucuen, be- be-
find en wir
finden wir uns un s auf nuf dem Boden ßodcn der der alten
ahcn Kloakentheorie.
Kloakcullteorie. Die Di e
hridclI Standpunkts
beiden Stn ndpHl1kt e bleiben bleiben durch eine eine Verdrängungsstufe
Verdrängungsstufe von- \"on-
(·i nOlu)cr getrennt.
einander getre nnt. Die Die durch den den Verdrängungsakt
Verdr5ngungsnkt abgewiesene abgewiesene
538 A' ranJun~t'schlchtt'tl
Kranktngtschii htrn

weibliche Einstellung
weibliche EinsteIlunA zum Mann«» ziehl sich
r-.l 01l1l0 zieht "ich gleichsam
gldchsnm in jll diedie
Darmsymptomatik zurück
Darmsymptomatik zurück und Ulld äubVrtülIUr.rt sich sich in in dm deli häufig
hiiufig auf- nur.
tr e tenden Diarrhöen,
tretenden Obstip"ti ul1c lI 1111d
Diarrhö('II, Obstipationen und Uurmsi Dll r111:<idl1I1Cri"':11
hincivni der
dar
Kinderjahre, Die
Kinderjahre. D ie späteren Plllllll nsie~n, die
sc xucllcli Phantasien,
SP;jtCfl>1I sexuellen die: auf
nllr der clc)r (irund-
(jl'llUd.
I3gc richtiger
lage richtiger Sexualerkenntnis
Sexl:i\IC'rkcnntnis aufgebaut nufAdJn llt sind, klilllH'1l l'ic
si lle! , können sich h nunnlln
in r('grcf;~in: r WaiM
1n regressiver 'YeiH' all ;ll~ I\uD.mnsWrulIgell
mstürungen aulJern. iiuUcr n . Wir \lV ir verstehen
\'I'I'S Lt'lWIl
di c.sclu(·l1 aber
dieselben uifht, aha
nber nicht, ehe wil' wu den e1ell Bedeutungswandel
BedclI1111 lAs\'\'nnd el des K()tlJ.'~
dt's Kotes
l'Cil den
seit deI) ersten K iudhcitstllgt'll aufgedeckt
cr.;tCJ1 KindheitsUgen ollfgcclcrkt haben.' IInIWI1.'
leh habe
Ich h .. bl' an ein« einC'rr früheren
rrUllI'rt'lI StelleStl~lIc~ en.iten
'~ I'ra ll!l1 lu!,!,pll,
lassen, An\\ IluB vom \'IHI)
Inh:llt der
Inhalt Urs7.('n~ ein
,leT l'rszene ein StückStOck zurOclq':I:IIiI!t
zurückge lud teil ha, das
,:tt ist, tim. ich ich nun UIIU
no1chtragrn kann.
nachtragen J..rum, Da.sDas Kind unterbrach LUltcrhrnch endlich clJ(lIirh das ,Ins Beisammen
B(·il'n ulllwu·
sein der Kitein
sein Eltern durch eine Stuhlentlceiung, StllhlcnllccJlIII A, die di ll ,.;"ill \":schrei
sein (»eschrei

Oloti\'icreJl konnte.
motivieren konute. Kür FOr die Kritik dieses
die Kritik 'l.\l snt;,,(·~ gilt
(li,,!,!,!> Zusatzes Ailt alles nlle:> das,
tins,
wos ich
was ich vorhin von \'on demJ(.1t) anderen
altfieren Inhalt tlnndht'lI Szene
IlI hlliL derselben S;-:t'II" in in D Dis-bö.
u!\.~ion gelogel1
kkussion gezogen habe. hnbt~, Der I)t'r Patient
P.:ltiClIl nkze diese'l) '\'(111
ptit'rl (, diesen
akzeptierte von mir
kO SchluO .. kt uud
l1 str uitrten Schlußakt
konstruierten und schien ihn .Iurch " lms~II~I~n~ Symphuu·
durch „passagere Symptom
hildung" 7.U
bildung" zu hcstiitigclI.
bestätigen. F.in I':in wcil<'n'T Zusatz, (le'
weiterer 'l.U:lnll, den ich "(JI'Sj~:;('hlnl;en
lI ich vorgeschlagen
Ilatte,
hatte, daü daß der Ynter olwr
<ler Vater über die die Störung 1I11~,l1fl'i ed(l 1l lit
Stiirtlllg unzufrieden 1 iuem
seinem Un.o
Un-
muL
mut durch Schimpfen Luft Acmncht gemacht hatte, muUte wc~rnllcu.
IlIItl(.', I11\1ßte wegfallen.

Dns
Das "'l nt{!rinl der
Material AlInly ~c l'Cl1Ail'l'tC
,I er Analyse reagierte Jlirllt nicht dataul. dll lllUf.
Das Detnil, das
Dos Detail, dns ichiefa j(~llt
jetzt hinzugefügt hnlw,
lliu7.llgdOg1. darf lI/1tf1l'lil:h
habe-, .hll'r natürlich mit
dem
dcm ondcren anderen Inhalt Inhalt der S1.('n('Szene nic nicht ht iuin eine Linie Lil1i,~ gestellt
gl·~t.~111 werden.
wcrdl~l1,
Es
F_s han,It:~lt
handelt !'ich akfa hei bei ih ihmm nichtnicht IIIB um «inen l~ilJCII Eindl'uck
Fiudruck von \'nu auüen,
nußen,
,Ic~t'n
<'> -ii 'Yiederkchr
\\ e darkahl BMOO in
mDU lO so\'id
--«vi«! spiitt·}
'|,i!>nn e~ n 'l.eidH'1I
/«ichin 1.11 erwllrt,~n
zu erwarten

01, so
hhat, ndern um ei
sondern Ut~ ciAcue
«ine Keakliou ,It,s.
eigene I\e:nklioll des Kind Kindes e!'. E:-: wOrde
Fs würde«
~ich
sich on (Icl'
an der ganzengom:ell Gcsch (i. •< Im ir. hhie
le lIiclll
nichtsS Iilldt'l"andern, n, wenn\'\'1'1)11 din.~
diese

Äußerung damals damnls unterbliehe!)


unterhlie-hen oder cul':r wenn
\\"elill "jl! si«- von split.c~r
,"UII sjMit it Iwr her in in

Vorgang der
den \'orgnng S1l~ue ci
dar Szene I)!;l'wtzt wiirl'.
eing««tzt wäre. Ihrn Ihre AIIITn""lIlJg
Auflassung ist hl aberoher
nicht z.w('ifdhall.
zweifelhalt. Sie Sie hcdcutd
bech-ut« t eine Ern'glh
ciH" Erregtheit .."l. der AIII11Analzone« Z0ll C (i (imm
w ei t est en Sinne). }II
weitesten ander« n Ftillcn
In nnderclI lallen li hnl ic:lwr Art
ähnlicher Art 11l1l
hat t·im·eine ~nlc1msol<li<

Beobachtung d~
ßCQUnChl\lTlg des Scxunl\'crkehNi
Sexualverkehrs mit cilll'r einer Ilon lel1l1",t~r1l 11A' ge-
Harnentleerung ~,!­
endigt;; ein erwochsener
endigt erwachsener M,IIItI Mann vd1rdt' würde- 1II11rl'unter Ihm den IJ;h~idw
gleichen n Vf'r·
V«*r

I) V«l.: Über '·ri.humh~t'Il"«C'1I


Vgl.: ClK-r Tn»bumii-Uui>nrn IU,.,
im«« . (ßd
Rd , VJI.
VII. ,J
dir (;t't.II'lftllJ~"b .. . ]
.. r (»rmi»itau»j(olir
Aus der Geschichte einer infantilen Neurose 505

hähll h;.c;t.·n eUle


hältnissen eine Erektion ,·crspilrcn.
verspür««. D Daß
.. O unser
unscr Knählcill
Knäblein als nls
Zeichcn
Zeichen seiner sexuel1en sexuellen Erregung: Därmen tleerung proclu-
Erregung eine Darmentleerung: produ-
7.iel'1, ist
ziert, iSl als
nl!' Charakter seiner mitgebrachten
mil{;curachlcn Sexualkonstitution
Scxunlkollslitution
:t.u
zu hcu rleilcn. 1~r
beurteilen. stellt sich

Das könnte Ihnen auch gefallen