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Herausgegeben von
Karl Bayer, Manfred Fuhrmann, Gerhard Jäger
C. PLINII SECUNDI
NATURALIS HISTORIAE
LIBRI XXXVII
Liber XXIV
PLINIUS SECUNDUS d. Ä.
NATURKUNDE
Lateinisch- deutsch
Buch X X I V
ANHANG
Erläuterungen (König)
Verzeichnis der Sachbezüge (König)
Zur Textgestaltung (Hopp)
Literaturhinweise (König)
Register (Hopp / König)
Verzeichnis der Quellenschriftsteller (Hopp) . . . .
Aufbau und Inhalt (König)
LIBRO X X I V C O N T I N E N T U R
INHALT DES 24. BUCHES
Cap.* γ
Medicinae ex arbori- Heilmittel aus wild
bus silvestribus. wachsenden Bäumen.
<1. I -•3 D e concordia discor- Von der Sympathie und
diave rerum. Antipathie der Natur.
4--5 D e origine medicinae. Vom Ursprung der Heil-
kunde.^
II. 6 Loto Italica VI. Aus dem italischen Lotos
6 Heilmittel.
III. 7 Glandibus X I I I . Aus den Eicheln 13.
IV. 8 C o c c o ilicis III. Aus dem Kermes der
Steineiche 3.
V. 9-10 Galla X X I I I . Aus dem Gallapfel 23.
VI. 11-•12 Visco I X . Aus der Mistel 9.
VII. '3 Pilulis glandiferarum Aus den Kügelchen der
I. Eichbäume I.
Cerro V I I I . Aus der Zerreiche 8.
VIII. 13 Subere II. Aus der Korkeiche 2.
IX. •4 Fago IV. Aus der Buche 4.
X. Μ- -16 Cupresso X X I I I . Aus der Zypresse 23.
XI. ι 7"-19 Cedro X I I I . Aus der Zeder 13.
XII. 20 Cedride X . Aus dem Zedern-
zapfen 10.
XIII. 21--22 Galbano X X V I . Aus dem Galbanum 26.
XIV. 23 Hammoniaco X X I V . Aus dem Ammonium-
Gummiharz 24.
XV. 24 Styrace X I I . Aus dem Styrax 12.
XVI. 25--26 Spondylio X V I I . Aus dem Bärenklau 17.
XVII. 27 Sphagno sive sphaco Aus dem Moos Sphagnos
sive bryo V. oder Sphakos oder
Bryon j .
* Die römischen Ziffern entsprechen der alten Kapiteleinteilung. Die arabi-
schen Ziffern beziehen sich auf die seit etwa 100 Jahren gebräuchliche Eintei-
lung in Paragraphen.
8 H e i l m i t t e l aus dem P f l a n z e n r e i c h
Medicis Ärzte
Mnesitheo. Callimacho. Phania phy- Mnesitheus. Kallimachos. Der Phy-
sico. Timaristo. Simo. Hippocrate. siker Phanias. Timaristos. Simos.
Chrysippo. Diocle. Ophione. Hera- Hippokrates. Chrysippos. Diokles.
clide. Hicesio. Dionysio. Apollo- Ophion. Herakleides. Hikesios.
doro Citiense. Apollodoro Taren- Dionysios. Apollodoros aus Kition.
tino. Praxagora. Plistonico. Medio. Apollodoros aus Tarent. Praxagoras.
Dieuche. Cleophanto. Philistione. Pleistonikos. Medios. Dieuches.
Asclepiade. Crateua. Petronio Kleophantos. Philistion. Asklepia-
Diodoto. Iolla. Erasistrato. Diagora. des. Kratevas. Petronius Diodotus.
Andrea. Mneside. Epicharmo. Iollas. Erasistratos. Diagoras.
Damione. Sosimene. Tlepolemo. Andreas. Mnesides. Epicharmos.
Metrodoro. Solone. Lyco. Olym- Damion. Sosimenes. Tlepolemos.
piade Thebana. Philino. Petricho. Metrodoros. Solon. Lykos. Olym-
Miccione. Glaucia. Xenocrate. pias aus Theben. Philinos. Petrichos.
Mikkion. Glaukias. Xenokrates.
C. P L I N I I S E C U N D I
N A T U R A L I S HISTORIAE
LIBER XXIV
Aus ähnlichem Grund soll hier auch die pityussa, die man-
che zu den Wolfsmilchgewächsen zählen, eine ehrenvolle
Erwähnung finden. Sie ist ein der Kiefer ähnlicher Strauch mit
kleiner, purpurroter Blüte. Die Abkochung ihrer Wurzel in
der Dosis einer Hemina oder ein Löffelvoll des Samens ent-
fernt, in Form von Zäpfchen (eingeführt), Galle und Schleim
durch den Stuhlgang. Die in Essig gekochten Blätter heilen
Hautschuppen, mit einer Abkochung der Raute gemischt
auch die Brüste, ebenso Bauchschmerzen, Schlangenbisse
und überhaupt beginnende Eiteransammlungen.
Wir haben über die Entstehung des Harzes aus den oben
genannten Bäumen, auch über seine Arten und seine Her-
kunft bei der Behandlung des Weines und später bei den Bäu-
men gesprochen [14,122; 16,38]. Es gibt zwei Hauptarten, das
trockene und das flüssige (Harz). Das trockene kommt aus
der Fichte und Kiefer, das flüssige aus dem Terpentinbaum,
der Lärche, dem Mastixbaum und der Zypresse; denn auch
diese Bäume erzeugen es in Asien und Syrien. Es täuscht sich,
wer glaubt, das Harz aus der Kiefer sei das gleiche wie das aus
der Lärche; die Kiefer erzeugt nämlich ein fettes und gleich
dem Weihrauch saftiges Harz, die Lärche hingegen ein dün-
nes, honigfarbenes, einen widrigen Geruch verbreitendes.
Die Ärzte verwenden das flüssige Harz nur selten und fast
nur mit Ei, das Lärchenharz bei Husten und Geschwüren in
den Eingeweiden - auch das Kiefernharz ist nicht viel in
Gebrauch - , die übrigen Harze nur in gekochtem Zustand.
Auch die Arten des Kochens haben wir hinreichend dargelegt
[16,54]·
Im Hinblick auf die Verschiedenheit der Bäume findet das
Terpentinharz Beifall, da es das wohlriechendste und leichte-
ste ist; im Hinblick auf die Herkunft das kyprische und syri-
sche, beide von der Farbe des attischen Honigs, wobei aber
das kyprische fleischiger und dicker ist. Vom trockenen Harz
verlangt man, daß es weiß, rein und durchsichtig ist, von
36 Naturalis historiae 1. X X I V 34
jedem (Harz) aber hat man das aus gebirgigen Gegenden lie-
ber als das aus dem Flachland; ebenso bevorzugt man dasje-
nige, das dem Nordostwind ausgesetzt war, gegenüber dem
irgendeinem anderen Wind ausgesetzten. Man löst das Harz
zum Gebrauch und für erweichende Umschläge in Ol auf, für
Arzneigetränke mit bitteren Mandeln. Seine Heilwirkung
besteht darin, Wunden zusammenzuziehen, zu reinigen und
Eiterherde aufzulösen; auch für Erkrankungen der Brust ist
das Terpentinharz gut; man streicht es bei Gliederschmerzen
warm auf und entfernt es nach einem Spaziergang in der
Sonne; man streicht es auch auf den ganzen Körper, wofür die
Sklavenhändler am meisten Sorgen tragen, um der Magerkeit
abzuhelfen, damit so die Haut an den einzelnen Gliedern
gedehnt und der Körper zur reichlicheren Aufnahme von
Nahrung fähig wird. Den nächsten Platz nimmt das Mastix-
harz ein. Es wirkt zusammenziehend, ist auch stärker harn-
treibend als die anderen (Harze). Die übrigen lockern den
Leib, helfen, rohe Speisen zu verdauen, stillen hartnäckigen
Husten und beseitigen als Räuchermittel auch Beschwerden
an der Gebärmutter. Besonders wirken sie gegen die Mistel.
Sie heilen mit Stiertalg und Honig geschwollene Drüsen und
ähnliche Erkrankungen. Das Mastixharz ist sehr gut geeignet,
die Haare an den Augenlidern zurückzubiegen, es nützt bei
Brüchen und eiternden Ohren, ebenso bei Juckreiz an den
Geschlechtsteilen. Das Pinienharz heilt Wunden am Kopf am
besten.
Auch die Herkunft des Pechs und auf welche Weise es
gewonnen wird, haben wir bereits mitgeteilt [ i 4 , i 2 7 f f . ;
16,5 2 ff.], ebenso seine beiden Arten, das dicke und das flüs-
sige. Unter den dicken Pecharten ist für die Heilkunde am
nützlichsten das aus Bruttium, weil es, da sehr fett und harz-
haltig, doppelten Nutzen gewährt; es hat zudem eine rötli-
chere Farbe als die übrigen (Arten). Wenn man allerdings
noch dazu behauptet, das (Pech) von einem männlichen
38 Naturalis historiae 1. X X I V 37
Baum sei besser, läßt sich dies meiner Meinung nach nicht
halten. Das Pech hat die Eigenschaft zu wärmen und auszu-
heilen. Es wirkt mit Gerstengraupen besonders gegen die
Bisse der Hornviper, mit Honig auch gegen Halszentzün-
dungen, gegen Katarrh und vom Schleim verursachtes Nie-
sen. Mit Rosenöl träufelt man es in die Ohren, mit Wachs
streicht man es ein. Es heilt Flechten, wirkt abführend,
erleichtert den Auswurf aus der Brust, mit einem Breium-
schlag oder mit Honig auf die Mandeln gestrichen; auf diese
Weise reinigt es auch Geschwüre und bringt sie zur Heilung.
Mit Rosinen und Fett reinigt es Karbunkel und faulende
Geschwüre; sich ausbreitende Geschwüre (reinigt es) aber
mit Kiefernrinde oder Schwefel. Bei Schwindsucht haben es
einige in der Menge eines Cyathus verabreicht, auch gegen
hartnäckigen Husten. Entzündungen am Gesäß und an den
Füßen, geschwollene Drüsen und brüchige Nägel bringt es
zur Besserung, auch Verhärtungen und Verlagerungen der
Gebärmutter; ebenso ist es durch seinen Geruch gut bei
Schlafsucht. Mit Gerstenmehl und dem Harn eines noch nicht
mannbaren Knaben gekocht, bringt es Skrofeln zur Eiterung.
Trockenes Pech verwendet man auch bei Haarausfall; für die
Brüste der Frauen verwendet man das bruttische Pech, das
man mit feinem Dinkelmehl in Wein warm macht und so heiß
wie möglich auflegt.
Wie das flüssige Pech und das Ol, das man pisselaion nennt,
hergestellt werden, haben wir bereits besprochen [16,52].
Manche kochen es nochmals und nennen es palimpissa. Das
flüssige Pech verwendet man innerlich zum Einreihen bei
Halsentzündung und für das Zäpfchen, aber auch gegen
Ohrenschmerzen, für die Helligkeit der Augen, zum Bestrei-
chen des Mundes, bei Kurzatmigkeit, für die Gebärmutter,
bei hartnäckigem Husten und häufigem Auswurf, gegen
Krämpfe, gegen das Zittern, den Nackenkrampf, gegen Läh-
mungen und Sehnenschmerzen; gegen die Räude der Hunde
und Lasttiere ist es ein ganz vorzügliches Mittel.
40 N a t u r a l i s historiae 1. X X I V
Geschwulst an den Füßen. Auch der Saft, der, wie wir gesagt
haben [16,192], aus dem Mark des beschnittenen Baumes
fließt, gibt, auf den Kopf gestrichen, das Haar wieder zurück
und verhindert dessen Ausfall.
Die Linde ist, wenn auch milder, etwa für die gleichen Fälle
von Nutzen wie der wilde Olbaum. Es sind aber nur die Blät-
ter in Gebrauch gegen Geschwüre bei Kindern und
(Geschwüre) im Mund, sowohl gekaut als auch abgekocht.
Sie wirken harntreibend; eingeführt mäßigen sie die Men-
struation und führen, als Getränk genommen, Blut ab.
Vom Holunder gibt es eine zweite, wildere Art, welche die
Griechen chamaiakte nennen, andere auch helion; sie ist aber
viel kleiner. Eine Abkochung der Blätter, des Samens oder der
Wurzel der beiden Arten in altem Wein, in einer Menge von
zwei Cyathi getrunken, ist für den Magen zwar nicht gut, ent-
zieht aber dem Leib das Wasser. Sie wirkt auch kühlend bei
Entzündungen, besonders bei einer frischen Brandwunde
und bei Hundebissen, wenn man die zartesten Blätter mit
Gerstengraupen aufstreicht. Ein Aufguß des Saftes lindert
Hirnhautentzündungen. Die Beeren des Holunders sind
weniger wirksam als die übrigen Teile; sie färben das Haar
und treiben, in der Dosis eines Acetabulum getrunken, den
Harn. Die zartesten Blätter ißt man mit Ol und Salz zur
Absonderung von Schleim und Galle. Die kleinere Art ist in
allen Fällen wirksamer. Zwei Cyathi der in Wein abgekoch-
ten Wurzel entleeren als Getränk Wässersüchtige und erwei-
chen die Gebärmutter, diese auch, wenn man sich über einen
Absud der Blätter setzt. Die zarten Stengel des milderen
Holunders wirken, in Pfannen gekocht, abführend. Die Blät-
ter sind, in Wein getrunken, auch gegen Schlangenbisse gut.
Die jungen Stengel sind, mit Bockstalg aufgestrichen, bei
Fußgicht von starker Wirkung. Man weicht sie auch in Was-
ser ein, um dann durch Sprühen die Flöhe zu töten; wenn eine
Stelle mit dem Absud der Blätter besprengt wird, gehen die
48 N a t u r a l i s historiae 1. X X I V 53
Innern des Körpers. Der dritte Saft läuft ab, wenn man die
Zweige mit dem Gartenmesser abtrennt. Irgendeinen dieser
Säfte träufelt man also, mit Rosenöl in einer Granatapfel-
schale erwärmt, in die Ohren oder man legt die abgekochten
und mit Wachs zerriebenen Blätter auf. Es ist auch sehr von
Nutzen, wenn man den an Fußgicht Erkrankten mit der
Rinde und den in Wein abgekochten Blättern Umschläge auf
die Sehnen macht. Die mit den Blättern zerriebene Blüte
beseitigt Schuppen im Gesicht. Die zerriebenen und in einem
Getränk eingenommenen Blätter hemmen unmäßigen
Geschlechtstrieb und beseitigen ihn ganz, wenn man sie öfter
trinkt. Der Same der schwarzen amerinischen Weide mit der-
selben Menge Silberschaum wirkt, nach dem Bad aufgelegt,
als Enthaarungsmittel.
Was die Verwendbarkeit für Flechtarbeiten anlangt, unter-
scheidet sich der Mönchspfeffer nur wenig von der Weide;
dies gilt auch für das Aussehen der Blätter; im Geruch freilich
ist er noch angenehmer. Die Griechen nennen ihn lygos oder
auch agnos, weil die Frauen der Athener an den Thesmopho-
rien ihr Lager mit diesen Blättern bestreuen, um ihre Keusch-
heit zu wahren. Es gibt von ihm zwei Arten: eine größere, die
wie die Weide zu einem Baum heranwächst, und eine klei-
nere, ästige mit helleren und wolligen Blättern. Die erstere
trägt eine weiße, mit Purpur (vermischte) Blüte; man nennt
sie auch ,die weiße'; ,die dunkelfarbige' heißt diejenige, die nur
purpurfarben ist. Sie gedeihen in sumpfigen Ebenen. Ihr Same
hat als Getränk einen weinartigen Geschmack, er soll das Fie-
ber vertreiben, und wenn man sich unter Beimischung von Ol
damit einreibt, Schweiß hervorrufen sowie auch Müdigkeit
beheben. (Beide Arten) wirken harntreibend und fördern die
Menstruation. Wie der Wein greifen sie den Kopf an - denn
auch der Geruch ist ähnlich - , führen Blähungen nach unten
ab, hemmen den Durchfall und sind bei Wassersucht und
Milzerkrankungen überaus nützlich. Sie bewirken einen
52 Naturalis historiae 1. X X I V 61
sind. Die Träne des Efeus ist ein Enthaarungsmittel und heilt
die Läusesucht. D i e Blüte einer jeden A r t , soviel man (davon)
mit drei Fingern fassen kann, heilt, zweimal am Tage in her-
bem Wein getrunken, Ruhr und Durchfall; auch bei Verbren-
nungen streicht man sie erfolgreich mit Wachs auf. D i e Blü-
tentrauben schwärzen das Haar völlig. D e r Saft der Wurzel
ist, in Essig getrunken, gegen Bisse von Walzenspinnen von
N u t z e n . Ich finde auch, daß an der Milz Erkrankte gesunden,
wenn sie aus einem Gefäß trinken, das aus diesem H o l z gefer-
tigt ist. Die Beeren zerreibt man auch, verbrennt sie dann und
streicht sie so auf Brandwunden, die man vorher mit warmem
Wasser ausgewaschen hat. Einige machen auch Einschnitte
<in die Pflanze) wegen des Saftes; diesen wenden sie bei ange-
fressenen Zähnen an, er soll sie zerbröckeln. Dabei umhüllt
man die Nachbarzähne mit Wachs, damit sie nicht beschädigt
werden. Man sammelt auch v o m Efeu einen G u m m i , der, mit
Essig (aufbereitet), als sehr nützlich für die Zähne empfohlen
wird.
Die Griechen bezeichnen mit dem Wort kisthos, das dem
Namen des Efeus (kissos) ähnelt, einen Strauch, der größer ist
als der Thymian und Blätter wie das Basilienkraut hat. Es gibt
von ihm zwei Arten: die männliche mit einer rosafarbenen
und die weibliche mit einer weißen Blüte. Beide sind bei Ruhr
und bei Erschlaffung des Leibes von N u t z e n , wenn man von
der Blüte so viel, wie drei Finger fassen, in herbem Wein auch
auf ähnliche Weise <wie beim Efeu) zweimal am Tage trinkt,
bei alten Geschwüren und Brandwunden aber, wenn man sie
mit Wachs anwendet, und für sich allein bei Mundgeschwü-
ren. - Unter diesen Sträuchern gedeiht am meisten die hypo-
kisthis, von der wir bei den Kräutern sprechen wollen [24,49].
Kissos erythranos (Efeu mit roten Beeren) nennen die Grie-
chen eine dem Efeu ähnliche Pflanze, die, in Wein getrunken,
für die Hüften und ebenso für die Lenden nützlich ist; ihre
Beere hat eine so starke Wirkung, daß sie das Blut durch den
64 Naturalis historiae 1. X X I V 82
Von der kachrys gibt es, wie wir gesagt haben [16,30 f.] viele
Arten. Diejenige aber, die aus dem oben genannten Rosmarin
entsteht, ist beim Reiben harzig. Sie wirkt gegen Gifte und
giftige Tiere, ausgenommen Schlangen. Sie ruft Schweiß her-
vor, vertreibt das Bauchgrimmen und verursacht Uberfluß an
Milch.
Der Sadebaum, von den Griechen brathy genannt, hat zwei
Arten: Die eine ähnelt im Blatte der Tamariske, die andere der
Zypresse; sie wird daher von einigen ,kretische Zypresse'
genannt. Von vielen wird sie anstelle des Weihrauchs als Räu-
chermittel genommen; in Heilmitteln soll sie aber in doppel-
ter Dosis dieselbe Wirkung haben wie der Zimt. Sie vermin-
dert Eiteransammlungen und hemmt sich ausbreitende
Geschwüre; aufgestrichen, reinigt sie Geschwüre und treibt,
aufgelegt und als Räuchermittel, die tote Leibesfrucht ab.
Man streicht sie bei Wundrose und bei Karbunkeln mit
Honig auf; mit Wein getrunken, heilt sie die Gelbsucht. Mit
dem Rauch dieser Pflanze soll man auch den Pips der Hühner
heilen.
Diesem Sadebaum ähnlich ist die Pflanze, die man selago
nennt. Man sammelt sie ohne eisernes Gerät, indem man sie
mit der rechten Hand durch die Tunika hindurch, auf der
Seite, wo die linke Hand ist, herausreißt, als wolle man sie
stehlen; dabei solle man eine weiße Kleidung (tragen), rein
gewaschene, nackte Füße haben und vor dem Sammeln ein
Opfer mit Brot und Wein darbringen; man trägt sie dann in
einem neuen Tuch. Die Druiden der Gallier haben behauptet,
daß man sie gegen jedes Übel bei sich tragen solle und daß ihr
Rauch gegen alle Augenschäden nützlich sei.
(Die Druiden) haben eine an feuchten Stellen wachsende
Pflanze samolus genannt; man soll sie ebenfalls mit der linken
Hand nüchtern gegen die Erkrankungen der Schweine und
Rinder sammeln, sich dabei weder umsehen noch sie anders-
wohin als in einen Trog legen und sie dort zerkleinern, damit
(das Vieh) sie im Trank nehmen kann.
j6 Naturalis historiae 1. X X I V 105
einem Hause oder auf dem Landgut gepflanzt, hält die Stech-
palme Bezauberungen fern. Pythagoras berichtet, durch ihre
Blüte werde Wasser zu Eis, ferner sagt er, ein aus ihr verfertig-
ter Stab, der auf irgendein Tier geworfen wird, aber infolge
mangelnder Kraft des Werfenden vorher zu Boden fällt,
komme (dem Tier) aus eigener Kraft um eine Elle näher; eine
so vorzügliche Kraft wohne dem Baume inne. Der Rauch des
Taxusbaumes tötet Mäuse.
Auch Brombeersträucher hat die Natur nicht nur zu schäd-
lichen Zwecken geschaffen; sie hat sie daher mit Beeren verse-
hen, also sogar für die Menschen zur Nahrung bestimmt. Die
Beeren haben eine austrocknende und adstringierende Wir-
kung, sind sehr gut für das Zahnfleisch, die Mandeln und die
Geschlechtsteile. Sie wirken gegen die abscheulichsten
Schlangen, wie Sandotter und Prester, die Blüte oder die
Beere (auch) gegen Skorpionstiche. Wunden schließen sie
ohne Gefahr von Eiterbildung. Sie wirken harntreibend. Ihre
zarten Sprossen werden zerquetscht; der Saft wird ausgepreßt
und dann an der Sonne bis zur Konsistenz von Honig einge-
dickt; getrunken oder aufgestrichen, erweist er sich als ein
einzigartiges Mittel gegen Verletzungen am Mund und an den
Augen, bei Blutauswurf, Angina, Erkrankungen an der
Gebärmutter und am Gesäß und bei Unterleibsbeschwerden.
Gekaut, nützen auch die Blätter bei Munderkrankungen, und
man streicht sie auf nässende und wie auch immer beschaffene
Geschwüre am Kopf. Man legt sie aber bei Magenbeschwer-
den auch einfach auf die linke Brust, ebenso auf den Magen
bei Schmerzen und vorfallenden Augen. Ihren Saft träufelt
man auch in die Ohren. Mit Rosenöl in Wachssalbe heilt er
Feigwarzen. Der Weinabsud der Sprossen ist ein schnell wir-
kendes Mittel für das Zäpfchen. Für sich als Nahrung wie der
Kohlsproß genommen oder in herbem Wein gekocht, festi-
gen (die Sprossen) wackelnde Zähne. Sie stillen Durchfall
und Blutfluß; auch bei Ruhr sind sie gut. Sie werden im Schat-
84 Naturalis historiae 1. X X I V 119
ner spült man mit einer Abkochung davon die Zähne. Mit
demselben Saft macht man auch Umschläge auf Geschwüre
am Gesäß und an den Geschlechtsteilen. Die Asche aus der
Wurzel bringt das Zäpfchen wieder in Ordnung.
Die idäische Brombeere hat ihren Namen daher, daß sie
nirgends anders wächst als auf dem Berg Ida. Sie ist aber zar-
ter und kleiner (als unsere), hat weniger und unschädlichere
stachelige Stengel und gedeiht im Baumschatten. Ihre Blüte
legt man mit Honig bei Augenkatarrh und bei Wundrose auf;
Magenkranken reicht man sie mit Wasser als Getränk. Im
übrigen erfüllt sie dieselben Zwecke wie die oben genannten
(Arten).
Unter den Brombeerarten wird eine von den Griechen
rhamnos (Kreuzdorn) genannt, sie ist heller und straucharti-
ger, streckt ihre Zweige mit geraden, nicht wie die anderen
(Arten) mit eingebogenen Stacheln aus und ist mit größeren
Blättern (versehen). Eine zweite Art von ihr wächst wild, ist
dunkler, mit leicht rötlichem Einschlag; sie trägt eine Art
Hülsen. Mit der in Wasser abgekochten Wurzel bereitet man
ein Heilmittel, Lykion genannt. Der Same treibt die Nachge-
burt ab. Jener andere, hellere Strauch wirkt stärker adstringie-
rend und kühlend, er eignet sich besser für Eiterherde und
Wunden. Die Blätter von beiden Arten streicht man sowohl
roh als auch abgekocht mit Ol auf.
Das bessere Lykion soll aus einem Dornstrauch bereitet
werden, den man auch .Buxdorn des Cheiron' nennt; seine
Beschaffenheit haben wir bei den indischen Bäumen erwähnt
[12,31], weil man das indische für das bei weitem vorzüglich-
ste hält. Man kocht die zerquetschten Aste und Wurzeln, die
außerordentlich bitter sind, in Wasser drei Tage lang in einem
ehernen Gefäß und kocht sie nach Herausnahme des Holzes
abermals so lange fort, bis die Konsistenz von Honig erreicht
ist. Man verfälscht es mit bitteren Säften, auch mit Ölschaum
und Rindergalle. Seinen Schaum, und zwar eine Art Blüte,
88 Naturalis historiae 1. X X I V 125
fügt man den Augenheilmitteln bei. Mit dem Rest des Saftes
reinigt es das Gesicht und heilt den Schuppenausschlag, ange-
griffene Augenwinkel und alte Flüsse, eiternde Ohren, Man-
deln, Zahnfleisch, Husten und Blutauswurf, wenn man ein
Stückchen von der Größe einer Bohne zu sich nimmt; wenn
(Blut) aus den Wunden fließt, streicht man ihn auf; auch
Schrunden, Geschwüre an den Geschlechtsteilen, aufgerie-
bene Stellen, frische, sich ausbreitende und eiternde
Geschwüre, sowie Geschwülste in der Nase und auf Eiter-
beulen (werden so behandelt). Er wird von stillenden Frauen
in Milch gegen starke Blutungen getrunken. Das indische
Lykion unterscheidet sich (von unserem) dadurch, daß die
Klümpchen nach außen schwarz und innen, wenn man sie
zerbricht, rot sind, aber rasch schwarz werden. Es wirkt hef-
tig adstringierend und schmeckt bitter. Es eignet sich für alle
erwähnten Fälle, vor allem aber für die Geschlechtsteile.
Manche halten auch die sarkokolla für die Träne eines
Dornstrauchs; sie ist dem feinen Mehl des Weihrauchs ähn-
lich, mit etwas Schärfe süß und gummiartig. Sie stillt die
Flüsse und wird vor allem Kindern aufgestrichen. Mit dem
Alter wird auch sie dunkler; je heller sie ist, desto besser ist
sie.
Den Heilmitteln aus den Bäumen muß man noch ein
berühmtes Heilmittel hinzurechnen, das oporike genannt
wird. Man stellt es her für die Ruhr und für Magenerkrankun-
gen, indem man bei gelinder Hitze in einem Congius weißen
Mostes fünf Quittenäpfel mitsamt ihren Samen, ebenso viele
Granatäpfel, einen Sextarius Speierlinge und dieselbe Menge
vom sogenannten syrischen Sumach, dazu eine halbe Unze
Safran kocht. Man kocht bis zur Dicke des Honigs ein.
Diesen (Heilmitteln) werden wir diejenigen folgen lassen,
bei denen die Griechen durch gleichnamige Bezeichnungen
Zweifel andeuteten, ob man sie zu den Bäumen rechnen darf.
90 N a t u r a l i s historiae 1. X X I V 130
man die Blätter mit zwei Teilen Wermut abkocht und diesen
Saft mit Honig als Getränk zu sich nimmt. Durch Auflegen
der Blätter werden auch Geschwüre gereinigt. Man versi-
chert, wenn jemand diese Pflanze vor Sonnenaufgang anfaßt
und dabei sagt, er nehme sie für die weißen Flecken in den
Augen, und die Pflanze sich danach anbinde, werde dieses
Übel beseitigt; für die Augen von Zugtieren und Schafen soll
die Pflanze, gleichgültig wie gesammelt, heilsam sein.
Die chamaisyke (Zwergfeige) hat die Blätter der Linse, die
sich gar nicht emporheben; und sie (gedeiht) an dürren und
felsigen Stellen, ist sehr gut für die Klarheit der Augen und
gegen den grauen Star, eingerieben für Narben, Verdunke-
lung und Trübung der Augen. Schmerzen an der Gebärmut-
ter vertreibt sie, wenn man sie mit einem Leinwandlappen
einführt. Wenn man sie aufstreicht, beseitigt sie auch Warzen
aller Art. Sie nützt auch bei Asthma.
Die chamaikissos (Erdefeu) hat weizenähnliche Ähren,
etwa fünf kleine Zweige und viele Blätter - wenn sie blüht,
kann man sie für das weiße Veilchen halten - ; ihre Wurzel ist
zart. Man trinkt die Blätter bei Hüftweh in einer Dosis von
drei Oboli in zwei Cyathi Wein sieben Tage lang; dieser
Trank schmeckt ziemlich bitter.
Die chamaileuke (Huflattich) nennt man bei uns farfamm
oder farfugium. Sie wächst den Flüssen entlang; ihr Blatt
ähnelt dem der Pappel, ist aber größer. Ihre Wurzel legt man
auf (glühende) Holzkohle aus Zypressenholz und inhaliert
diesen Dunst mittels eines Trichters gegen hartnäckigen
Husten.
Die chamaipeuke hat ein der Lärche ähnliches Blatt; sie eig-
net sich bei Schmerzen an den Lenden und im Rückgrat. -
Das Kraut chamaikyparissos ist, in Wein getrunken, wirksam
gegen alle Schlangengifte und das der Skorpione. - Das ampe-
loprason (Ackerknoblauch) gedeiht in Weingärten; es hat
Blätter wie der Lauch, verursacht starkes Aufstoßen und
94 N a t u r a l i s historiae 1. X X I V 136
weiße Art treibt einen doppelten, die andere nur einen einzi-
gen Stengel hervor. Beide sind heilsam bei nässenden
Geschwüren, auch bei Verbrennungen und Fisteln, wenn
man sie in eine Salbe einarbeitet. Wuchernde Geschwüre wer-
den zum Stillstand gebracht, wenn man die Pflanze in Wasser
kocht, nachher unter Zusatz von Rosenöl zerreibt und auf-
streicht. Ein höchst seltsames Phänomen ist es aber, daß jedes
weibliche Tier, dessen Geschlechtsteil man mit (der Pflanze)
in Berührung bringt, zugrunde geht.
Das myriophyllon (Tausendblatt), das bei uns milifolium
heißt, hat einen dünnen, dem Fenchel ähnlichen Stengel und
sehr viele Blätter, woher es auch seinen Namen erhalten hat.
Es wächst in Sümpfen; mit Essig ist es bei Wunden von vor-
züglichem Nutzen. Man trinkt es bei Harnbeschwerden und
Blasenleiden oder bei Asthma und nach einem Sturz aus (gro-
ßer) Höhe. Auch bei Zahnschmerzen ist es sehr wirksam. In
Etrurien bezeichnet man mit diesem Namen ein auf Wiesen
wachsendes zartes Kraut, das an den Seiten viele haarartige
Blätter trägt; es ist von ausgezeichnetem Nutzen bei Wun-
den; unter Zusatz von Fett soll es durch die Pflugschar durch-
trennte Sehnen von Rindern ruhigstellen und wieder zusam-
menheilen lassen.
Das pseudobunion hat die Blätter der Steckrübe und
wächst strauchartig bis zur Höhe einer Spanne. Das von
Kreta wird am meisten gelobt. Gegen Bauchgrimmen,
Harnzwang, Schmerzen in den Seiten und auf der Brust
wird ein Absud aus fünf oder sechs kleinen Zweigen
getrunken.
Die myrris (Süßdolde), von einigen myrriza, von anderen
myrra genannt, ist im Stengel, in den Blättern und in der Blüte
dem Schierling sehr ähnlich, nur kleiner und dünner; als
Speise ist sie nicht unangenehm. Mit Wein fördert sie die
Menstruation und die Entbindung. Man sagt auch, sie sei zur
Pestzeit als Trank heilsam. Sie bekommt auch Schwindsüchti-
104 Naturalis historiae 1. X X I V 154
gen, in einer Suppe gegeben. Sie fördert die Eßlust und macht
die Bisse der Walzenspinnen unwirksam. Weicht man (die
Pflanze) drei Tage in Wasser ein, so heilt ihr Saft auch
Geschwüre im Gesicht oder am Kopf.
Die oinobreches hat Blätter wie die Linse, (nur sind sie) ein
wenig länger, sie hat eine rötliche Blüte und eine kleine, zarte
Wurzel. Sie wächst nahe bei Quellen. Getrocknet zu Mehl
gemahlen und in Weißwein gestreut, beseitigt sie Harnzwang
und stillt den Durchfall. Ihr Saft ruft beim Einreihen mit Ol
Schweiß hervor.
Durch das Versprechen, merkwürdige Pflanzen zu
beschreiben, muß ich auch einiges über die magischen Kräu-
ter sagen. Denn welche wären merkwürdiger? In unserem
Erdteil haben sie als erste Pythagoras und Demokritos, die
sich an die Magier hielten, rühmend erwähnt.
Pythagoras sagt, durch die korakesia und kalikia gefriere
Wasser; eine Erwähnung dieser Pflanzen finde ich bei ande-
ren (Autoren) nicht, und auch er teilt nichts weiter darüber
mit. Er führt auch eine Pflanze namens minyas, mit einem
anderen Namen Korinthia, auf, deren in Wasser abgekochter
Saft, wie er sagt, Schlangenbisse sofort heilt, wenn man
Umschläge damit macht. Wer diesen ins Gras gegossenen Saft
mit dem Fuß berühre oder zufällig damit besprengt werde, sei
unrettbar verloren; diese Pflanze ist außerordentlich giftig
und kann nur als Gegengift verwendet werden. Vom selben
Pythagoras wird eine Pflanze namens aproxis erwähnt, deren
Wurzel schon aus der Ferne Feuer fangen soll, wie Naphtha,
die wir bei den Wundern der Erde besprochen haben [2,235].
Er berichtet auch: Krankheiten, die den menschlichen Körper
zur Zeit der Kohlblüte befallen, brächten sich selbst nach
ihrer Ausheilung wieder in Erinnerung, sooft diese Pflanze
wieder blüht; eine ähnliche Erscheinung trete beim Blühen
des Getreides, des Schierlings oder des Veilchens ein. Ich
weiß sehr wohl, daß einige dieses Buch (des Pythagoras) dem
ίο6 Naturalis historiae 1. X X I V 159
den Rücken. Der Name komme daher, daß man sie nicht zer-
reiben könne.
Die arianis soll in (der Landschaft) Ariane vorkommen
und eine feurige Farbe haben; sie werde gesammelt, wenn die
Sonne im Zeichen des Löwen stehe; mit Ol bestrichenes Holz
werde durch Berührung mit (ihren Strahlen) entzündet.
Die therionarke, die in Kappadokien und Mysien gedeihe,
bringe alle wilden Tiere zum Erstarren; nur durch Bespren-
gen mit dem Harn von Hyänen kämen sie wieder zu sich.
Die aithiopis komme in Meroe vor; deshalb heiße sie auch
merois (Meroekraut); sie habe ein Blatt wie der Lattich und
sei, mit Met getrunken, bei Wassersucht von sehr großem
Nutzen.
Die ophiussa auf Elephantine im selben Äthiopien habe ein
bleifarbenes, unschönes Aussehen und solle, als Trank
genommen, (den Menschen) solche Furcht und solchen
Schrecken vor Schlangen einjagen, daß sie sich aus Angst
selbst umbrächten; deshalb zwinge man Tempelschänder, sie
zu trinken. Palmwein wirke als Gegenmittel.
Die thalassaigle werde am Fluß Indus gefunden und des-
halb mit einem anderen Namen potamaugis (Flußglanz)
genannt; wer sie trinke, werde wahnsinnig, wobei ihm merk-
würdige Gesichte vorschwebten.
Die theangelis komme vom Libanongebirge in Syrien und
vom Diktegebirge auf Kreta sowie aus Babylon und Susa in
Persien; getrunken, verleihe sie den Magiern die Fähigkeit des
Weissagens.
Die gelotophyllis wachse in Baktrien und am Borysthenes;
wenn man sie mit Myrrhe und Wein trinke; schwebten einem
verschiedene Gestalten vor Augen, und der Lachzwang höre
erst auf, wenn man Pinienkerne mit Pfeffer und Honig in
Palmwein zu sich nehme.
Die hestiateris habe in Persien ihren Namen vom Gast-
mahl, weil sie bei solchem Heiterkeit erzeuge; sie heiße auch
110 N a t u r a l i s h i s t o r i a e 1. X X I V
protomedia, weil man sich durch sie bei den Königen in Gunst
setzen könne; kasignete (die Geschwisterliche) heiße sie, weil
sie nur mit ihresgleichen wachse und mit keinen anderen
Pflanzen; sie heiße auch dionysonymphas, weil sie sich wun-
derbar zum Wein eigne.
Helianthes nennt Demokritos eine Pflanze im Gebiet von
Themiskyra und auf den Küstengebirgen Kilikiens; sie hat die
Blätter der Myrte; mit Löwenfett gekocht, werde sie unter
Zusatz von Safran und Palmwein von den Magiern und den
Königen der Perser zum Einreihen verwendet, damit der
Körper ein angenehmes Aussehen erhalte; daher werde sie
auch heliokallis genannt.
Als Hermesias bezeichnet derselbe Autor ein Mittel zur
Zeugung schöner und guter Kinder, nicht eine Pflanze, son-
dern eine Mixtur aus den zerriebenen Kernen der Piniennuß
mit Honig, Myrrhe, Safran, Palmwein, der später theombro-
tion und Milch beigegeben werden. Er empfiehlt sie als Trank
für die Männer vor der Zeugung, (für die Frauen) nach der
Empfängnis und für die Wöchnerinnen, die ihr Kind selbst
stillen; so erhalte man Kinder von ausgezeichnetem Geist und
schöner Gestalt. Allen diesen Pflanzen gibt (Demokritos)
auch magische Bezeichnungen.
Diesen (Pflanzen) fügte sein Anhänger Apollodoros ein
Kraut hinzu, atschynomene (die Verschämte) genannt, weil es
beim Nähern einer Hand seine Blätter zusammenziehe, fer-
ner die krokis, durch deren Berührung Walzenspinnen
zugrunde gehen sollen; Kratevas erwähnt die onothurisy wel-
che, mit Wein besprengt, die Wildheit aller Tiere mäßigen
soll, und ein vor kurzem als Sprachwissenschaftler zu Anse-
hen gelangter Mann (nennt) den anakampseros, durch dessen
Berührung Liebe wieder gänzlich zurückkehren soll, auch
wenn sie schon aus Haß aufgegeben war. Damit dürften wir
die seltsamen Berichte der Magier über die Pflanzen hinrei-
chend erwähnt haben; von ihnen wollen wir weiteres an
geeigneterem Ort ausführen.
112 N a t u r a l i s historiae 1. X X I V 168
Ein Kraut, das auf den Misthaufen im Felde wächst, ist als
wäßriger Trank ein sehr wirksames Mittel gegen Halsentzün-
dungen.
Ein Kraut, neben dem Hunde ihren Harn lassen, heilt sehr
schnell Verrenkungen, wenn man es ohne Berührung mit
einem eisernen Gegenstand herauszieht.
Den rumpotinus (Rankenträger) haben wir bei den Baum-
pflanzen beschrieben [14,12]. Neben ihm gedeiht, wenn er
keine Weinrebe trägt, ein Kraut, das die Gallier rodarum nen-
nen. Es hat einen knotigen Stengel wie ein Zweig des Feigen-
baumes, nesselartige, in der Mitte weißliche Blätter, die im
Laufe der Zeit ganz rot werden, und eine silberfarbene Blüte;
mit altem Fett so zerdrückt, daß kein Eisen damit in Berüh-
rung kommt, wirkt es vorzüglich gegen Geschwülste, Ent-
zündungen und Eiterherde. Wer sich damit eingerieben hat,
spuckt dreimal nach rechts aus. Noch wirksamer soll das Mit-
tel sein, wenn drei Personen aus drei verschiedenen Völkern
es nach der rechten Seite hin einreihen.
Herba impia (Gottlose Pflanze) heißt ein ins Graue überge-
hendes, dem Rosmarin ähnelndes Kraut, das wie ein Thyrsos
aussieht und mit einem Kopf versehen ist. Von da gehen
andere Astchen aus, die ebenfalls ihr Köpfchen tragen; man
hat (diese Pflanze) deshalb .gottlos' genannt, weil sich ihre
,Kinder' über ihren,Vater' erheben. Andere haben aber lieber
geglaubt, sie sei so genannt, weil kein Lebewesen sie berühre.
Zwischen zwei Steinen zerrieben, erhitzt sich (die Pflanze)
und gibt, unter Zusatz von Milch und Wein, einen Saft, der
gegen Halsentzündungen vorzüglich wirkt. Als merkwürdig
berichtet man, daß man nie von dieser Krankheit befallen
wird, wenn man von diesem Mittel gekostet hat; deshalb gebe
man es auch den Schweinen, von denen diejenigen, welche
dieses Mittel nicht schlucken wollen, an dieser Krankheit
zugrunde gehen. Manche meinen, daß (die Vögel) etwas von
diesem (Kraut) in ihre Nester stecken; so blieben die Jungen
vor dem Ersticken bewahrt, wenn sie zu gierig fräßen.
II 6 Naturalis historiae 1. X X I V 175
ERLÄUTERUNGEN
senden das bittere Wasser der Wüste durch Zusatz von Ger-
stengraupen trinkbar machen sollen. - Gerstengraupen in die
Weinfilter: s. Plinius, nat. hist. 14,138. - Kreide von Rhodos
und unsere Tonerde: Diese Substanzen haben adsorbierende
Eigenschaften. - Daß Öl Pechflecken beseitigt, trifft zu, weil
beide von fettiger Beschaffenheit sind. Daß sich aber Ol mit
Kalk vermischt, weil beide das Wasser ablehnen, ist nicht
richtig. Gemeint ist hier wohl der rohe, ungelöschte Kalk, der
sich als Festsubstanz natürlich mit Ol vermischen läßt. -
Gummi: Welcher Pflanzengummi hier gemeint ist, läßt sich
nicht sagen. - Tinte (atramentum): vgl. Plinius, nat. hist.
20,123; 34.123; 35,41.
4 ... Heilkunde entstanden: Gemeint sind hier u. a. Sym-
pathie und Antipathie: s. § 1. - Kliniken: Hier ist aber auch an
Apotheken und kleinere Betriebe gedacht, die Heilmittel her-
stellen.
5 Heilmittel täglich als Speise: Eine etwas kühne Behaup-
tung von Plinius, der gerne jede Gelegenheit ergreift, gegen
echten und vermeintlichen Luxus zu wettern. - ...später
mehr: vgl. Buch 29.
6 Lotospflanze (lotos herba): Nicht genau bestimmbar, da
die Bezeichnung im antiken Schrifttum vieldeutig ist; s. Pli-
nius, nat. hist. I3,i04ff.; 14,101; 21,99; 22 >55· Wahrschein-
lich ist hier eine Steinkleeart (Melilotus Mill., Leguminosae)
gemeint; s. auch Dioskurides, mat. med. IV 109.111. - ...von
der ägyptischen (Pflanze): Hier handelt es sich wahrschein-
lich um die wilde Jujube, Ziziphus lotus (L.) Lam. (Rhamna-
ceae). - Lotus... griechische Bohne: Hier ist wohl der Zürgel-
baum, Celtis australis L. (Ulmaceae) gemeint, der auch von
Dioskurides, mat. med. I 171, erwähnt wird: „... den Durch-
fall stellt... Späne des Holzes... färbt die Haare" (J. Beren-
des). Für Dioskurides, mat. med. II 127, ist jedoch die griechi-
sche Bohne eine andere Pflanze, die Puffbohne, Vicia faba L.
(Leguminosae). Uber die Wirkung bei der Ruhr vgl. Marcel-
Erläuterungen
Bäumen empor und hat rote Beeren. - Die andere Art ist die
bereits § 82 erwähnte Stechwinde. - Holz klinge an den
Ohren: vgl. Plinius, nat. hist. 16,155.
84 klematis: die Waldrebe, Clematis vitalba L. (Ranuncu-
laceae), vielleicht auch Clematis cirrhosa L. oder Clematis
flammula L. Auch Dioskurides, mat. med. I V 1 7 9 (182)
schreibt, daß die Pflanze an den Bäumen krieche und gegen
Aussatz wirksam ist. In der Volksmedizin wird das Waldre-
benkraut gegen Ekzeme, Krebsgeschwüre, Gicht usw. ange-
wandt; s. auch W.Schneider V/1,335f.
85 28Rohrarten: vgl. Plinius,nat. hist. 16,156-173; s. auch
Dioskurides, mat. med. I 1 1 4 . - . . .jene Kraft der Natur: Pli-
nius meint die Sympathie und Antipathie; s. § 1-3; ferner nat.
hist. 20,1.28.-Farnkraut: vgl. Plinius, nat. hist. 27,78ff. Über
die gegenseitige Wirkung von Rohr und Farnkraut berichten
auch Celsus, med. V26,35; Plinius iun., med. III 14,3, und
Marcellus, med. X X X I V 3 8 . - ...jenes {Rohr), das in Judäa
und Syrien wächst: Gemeint ist der Kalmus, Acorus calamus
L. (Araceae), den Plinius, nat. hist. I2,i04ff., als „wohlrie-
chendes Rohr" bezeichnet hat; s. auch Dioskurides, mat.
med. 1 1 7 , der ebenfalls die harntreibende Wirkung und die
Verwendung zur Herbeiführung der Menstruation erwähnt.
- Eppichsamen: vgl. Plinius, nat. hist. 20,112 ff. (s. auch
F. Münzer, S. 64).
86 2 Oboli = 1 , 1 3 6 g . - Über die Wirkung s. auch §85, fer-
ner Dioskurides, mat. med. 1 1 7 . Husten: ibid.: „den Husten
heilt er als Räucherung" (J. Berendes). Über die Eselsgurke
und ihren Saft (elaterium) vgl. Plinius, nat. hist. 20,3 ff. - Das
kyprische Rohr, donax, auch Pfahlrohr oder Riesenschilf
genannt, Arundo donax L. (Gramineae-Poaceae), erwähnt
Plinius, nat. hist. 32,141, nochmals als Mittel gegen Kahlköp-
figkeit und Geschwüre, s. auch Dioskurides, mat. med. 1 1 1 4 .
87 um Stacheln auszuziehen: vgl. Dioskurides, 1. c. sowie
Plinius, nat. hist. 32,141. - ...betäubt sie das Gehör: vgl.
IJO Erläuterungen
stimmt werden, jedenfalls ist sie nicht mit der von Dioskuri-
des, mat. med. III 95 (105), unter gleichem Namen erwähnten
Pflanze identisch. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um eine
wildwachsende Krappflanze, die sog. Levantinische Krapp-
wurzel, Rubia peregrina L. (Rubiaceae); auch Fremde Fär-
berröte genannt, die in waldigen Gegenden und Olivenhainen
vorkommt. Daß das Anschauen der Pflanze (s. auch §94)
bereits eine Wirkung haben soll, gehört natürlich ins Reich
der Fabel.
96 Seifenkraut (radicula, s. Plinius, nat. hist. 19,48; stru-
thion): Saponaria officinalis L. (Caryophyllaceae), das früher
zum Entfetten der Wolle und zum Bleichen von Garn und
Stickereien verwendet wurde. Die Wurzel enthält vor allem
Saponine, kompliziert gebaute Verbindungen, die, ähnlich
wie Seife, Schaum bilden. Sie sind jedoch giftig, da sie stark
hämolytische Wirkung haben; s. auch W.Schneider
Υ/},22γίί. Ähnlich ist auch das Schleierkraut, Gypsophila
paniculata L. (Caryophyllaceae). Dioskurides, mat. med.
II 192, beschreibt das Seifenkraut (struthion) genauer,
erwähnt auch die Wirkung bei Gelbsucht, die reinigende Wir-
kung für die Gebärmutter; pessön: das Mutterzäpfchen; s.
auch Dioskurides, 1. c.: „mit Grütze und Essig umgeschlagen
bessert es den Aussatz" (J. Berendes). Die Wurzel des Seifen-
krautes dient auch heute noch als Expectorans, bei rheumati-
schen Erkrankungen und als Blutreinigungsmittel.
97 Heilwurz (panakes): s. Plinius, nat. hist. 12,127. ~~
Kaperstaude: ibid. 13,127. Die in diesem § gemachten Anga-
ben über die Heilwirkung des Seifenkrautes stimmen weitge-
hend mit Dioskurides, 1. c., überein.
98 apökynon (Hundewürger): wahrscheinlich Cynan-
chum erectum L. (Asclepiadaceae), auch von Dioskurides,
mat. med. IV 81, beschrieben. Er sagt allerdings, daß nicht
nur der Same, sondern auch die Blätter für Tiere todbringend
sind. S. auch W.Schneider V/1,412f.
Erläuterungen 153
aceae). Die Pflanze wird von Plinius, nat. hist. 25,133, noch-
mals erwähnt; s. auch W.Schneider, V/3,j6f. s. v. Phyllitis.
171 ...gegen Halsentzündungen: vgl. Plinius iun., med.
116,6; s. auch Plinius, nat. hist. 30,35, wo Taubenmist mit
Wein und Ol empfohlen wird.
172 rumpotinus (Rankenträger): s. Plinius, nat. hist. 14,12.
Gemeint ist mit dem Wort die Weinranke, die weitergezogen
und so fortgepflanzt wird, dann aber auch der Baum (ζ. B.
eine Ahornart, Acer opalus Mill. var. obtusatum (Aceraceae),
an denen man die Weinstöcke emporzieht; s. auch Plinius,
nat. hist. 17,201.211; Varro, res rust. 18,4; Columella, de re
rust. V 7 , i . - rodarum: nicht mit Sicherheit bestimmbare
Pflanze. Vorgeschlagen wurde das Mädesüß, Filipendula
ulmaria (L.) Maxim. = Spiraea ulmaria L. (Rosaceae), das
aber zum Teil andere Eigenschaften aufweist, als sie hier von
Plinius angegeben werden.
173/174 herb a impia (Gottlose Pflanze): Auch diese
Pflanze ist nicht mit Sicherheit zu identifizieren. Vorgeschla-
gen wurde eine Art des Ruhrkrautes, Gnaphalium L. (Com-
positae). Die Frage muß offenbleiben.
175 Veneris pecten: (Venuskamm) wahrscheinlich der
Nadelkerbel, Scandix pecten veneris L. (Umbelliferae-Apia-
ceae); s. Plinius, nat. hist. 21,89; 22.80; Dioskurides, mat.
med. II 167. Die Pflanze kommt vor allem in Italien vor, hat
aber nicht die von Plinius angegebene Wirkung.
exedum: unbekannte Pflanze, ebenso notia. Nach J. Andre,
Comm. 24, S. 153f., könnte es sich um eine einzige Pflanze
handeln, und zwar um die von Plinius, nat. hist. 23,21.23,
erwähnte Weiße Zaunrübe, Bryonia alba L. (Cucurbitaceae).
176 philanthropes (Klebkraut, eigentlich „Menschen-
freund"), von Plinius, nat. hist. 27,32, als aparine bezeichnet:
Galium aparine L. (Rubiaceae); s. auch Dioskurides, mat.
med. III 94 (104); W. Schneider, V/2, 1 i6ff. - lappa canaria:
wahrscheinlich der Kleine Odermennig, Agrimonia eupato-
174 Erläuterungen
§ §
M7f. I V 37 146 II 195; II 196
120 IV 37 148 II 1 9 5 ; II 196
122 II 204 'S' II 198
I2
3 IV 38 '5* IV 1 1 3 ( , 1 5 ) ;
124 I 119 IV(101)(103)
12 5 f f . 1.32 'S3 IV , 2 3 ( 1 2 5 )
128 III 89 (99) '54 IV 1 1 4 ( 1 1 6 )
130 III 1 0 2 ( 1 1 2 ) 'SS III 1 6 0 ( 1 7 0 )
'32 IV 1 4 7 ( 1 4 9 ) 160 III 147 ( 1 5 7 )
133 IV 169 ( 1 7 2 ) 163 IV 103 (105)
'34 IV 167 (170) .67 IV 1 1 6 ( 1 1 8 )
•35 IV 1 2 4 ( 1 2 6 ) 168 II 192
III 1 1 6 ( 1 2 6 ) 169 IV 100 (102)
.36 IV 1 2 5 ( 1 2 7 ) '75 II 167
II 179; III 1 1 0 (120) .76 III 94 (104)
137 III 99 '77 III 56 (63)
138 III 122 ( 1 3 2 ) 178 f. IV 30; IV 32
139t. IV 39 180 IV 30
141 IV 7 182 IV 54
142 II 197; II 1 9 ; ; II 196 .83 IV 31
•43 II 196 184 II 124
•45 II .95 187 II 124
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erläutert. 24. Buch. Stuttgart 18 j j f.
H. Leitner, Zoologische Terminologie beim älteren Plinius. Hildes-
heim 1972.
Marcelli, De Medicamentis Liber. Edidit G. Helmreich. Leipzig
1889.
F. Münzer, Beiträge zur Quellenkritik der Naturgeschichte des Pli-
nius. Berlin 1897.
Plinii Secundi iunioris qui feruntur de medicina libri tres. Ed.
A. Önnerfors. Berlin 1964 (Corpus Medicorum Latinorum III).
W. Schneider, Lexikon zur Arzneimittelgeschichte. Sieben Bände.
Frankfurt a. M. 1968 ff.
Literaturhinweise 195
Die Zahlen beziehen sich auf die betreffenden Paragraphen. Die griechischen
Eigennamen sind in der lateinischen Form (wie im Text) aufgeführt.
Namenregister
Apollodorus 167 Hippocrates 147
Homerus 65
Cleemporus 159
Considia, M . Servili consularis filia Lenaeus s. Pompeius
Liber pater 2
43
Cratevas 167
Magi 72. 156. 160. 164. 165. 167
Democrates medicus 43 Minerva 176
Democritus 156. 160
Pompeius Lenaeus 67
Dieuches 145
Pythagoras 1 1 6 . 156. 158. 159. 160
Diocles 185
Diodotus 145 Μ. Servilius consularis 43
Druidae 103
Theodorus 186
Erasistratus 77 Timon 187
Geographisches Register
Aegyptus 69. 8 109. 142. 1 5 1 . Aminaea
169 [Ammineum vinum] 15
[Aegyptia herba] 6 Apollonia
[Aegyptia navigatio] 28 [Apolloniatarum ager] 41
[Aegyptia spina] 107 Arabia 5. 160
[Aegyptia clematis] 141 [Arabica spina] 107
Africa 8 Ariane
[Africanum spartum] 65 [Ariani] 162
[Afri] 1 1 5 Armenia 162
Ameria Asia 8. 32
[Amerina salix] 58 Attica
[Amerinae scopae] 67 [Atticum mel] 34. 146
198 R e g ster
Sachregister
(ohne Krankheiten)
P a p y r u s s t a u d e 88 R o s i n e n w e i n 18
Pech 3. 23. 37. 39. 41 R o s m a r i n 64. 99 (kachrys)
pesson 96 R o t e r H o r n s t r a u c h 73
P f e f f e r 179 rubia s. K r a p p
P f l a u m e n b a u m 106 r u m p o t i n u s (Rankenträger) 172
phasganon 112
p h i l a n t r o p o s ( K l e b k r a u t ) 176 Sadebaum (brathy) 102
P i n i e n h a r z 36 Safran 166
P i n i e n n u ß 166 Salz 3. 52
pissasphaltos (Bergpech) 41 samolus 104
pisselaion 19. 40 Sandotter 1 1 7
p i t y u s s a 31 s a r k o k o l l a 128
Platane 44 Schaf 90
Polei 62 Schaumsalpeter 63
p o l y g o n e i d e s s. R a n k e n p f l a n z e Schierling 24
p o t a m a u g i s (thalassaigle) 164 Schmierfett 7. 15
Prester 1 1 7 S c h w a r z p a p p e l 47
p r o p o l i s (Bienenharz) 47 S c h w e f e l 38
p r o t o m e d i a s. hestiatoris scolecium 8
p s e u d o b u n i o n 153 Seidelbast (chamelaia) 133
p y r a k a n t h a 114 Seifenkraut (struthion) 96
sei ago 103
Q u e n d e l 137 semnios s. t h e o m b r o t i o n
Q u i t t e 29. 129 Silberschaum 58
silicia s. B o c k s h o r n
R a n k e n g e w ä c h s e (aetites. c e n t u n c u - silphion 93
lus. klematis. lagine. skamonia) s k a m o n i a s. R a n k e n g e w ä c h s e
138. 139 spartos s. Espartogras
R a n k e n p f l a n z e (daphnoeides. p o l y - Speierling 129
gonoeides) 141 s p h a g n o s (sphakos. b r y o n ) 27
R a u t e 31 s p o n d y l i o n s. Bärenklau
R e b e 106 stachys 136
r h a m n o s s. K r e u z d o r n Stechpalme 1 1 6
r h o d o d a p h n e s. O l e a n d e r S t e c h w i n d e (anthophoros) 82. 83
r h o d o d e n d r o n s. O l e a n d e r Steckenkraut 2
rhus s. S u m a c h Steineiche 7. 8. 12
Rindergalle 125 Stiertalg 36
r o d a r u m 172 stratiotes 169
R o h r 85. 86 struthion s. Seifenkraut
R o s e n ö l 21. 23. 38. 57. 62. 70. 75. s t y p t i k a 120
77. 89. 118. 151 Styrax 24
R o s i n e n 38 S ü ß d o l d e (myrris) 154
Register 203
Krankheiten
Kopfschmerzen 15. 17. 25. 27. 42. Pips der Hühner 74. 102
62. 73. 82. 109. 181 phagedaina s. fressende Geschwüre
Krämpfe 20
Krebsgeschwüre 44. 67. 176. 188 Quetschungen 93
Sämtliche Fragen bezüglich der Quellen des 24. Buches behandelt R. Hanslik,
RE 21, 1951, 360-364; vgl. auch F. Münzer, Beiträge zur Quellenkritik der
Naturgeschichte des Plinius. Berlin 1897. Q . Sextius Niger und Xenokrates
kommen in erster Linie als Quellen für die Ausführungen des Plinius in Frage.
Daneben stammen zahlreiche Notizen aus Cornelius Celsus; ferner ist Theo-
phrast direkt benützt; Pompeius Lenaeus, der Botaniker Antonius Castor und
C. Valgius Rufus sind ebenfalls deutlich nachweisbar. Medizinische Vorschrif-
ten und Medikamente verdankt Plinius dem Arzt Iulius Bassus, auf den auch
die häufig zitierte Ärzteliteratur weist.
Die Charakterisierungen der einzelnen Quellenschriftsteller sind teilweise
unverändert aus den anderen Büchern der Naturalis Historia übernommen.
Chrysippos aus Knidos, griech. Arzt des 4./3. Jh.s v. Chr., Schüler des Eudoxos
und des Philistion, Lehrer des Metrodoros, Verfasser eines Werkes über die
Verwendung der Gemüsepflanzen als Heilmittel (perl lachdnön). Index
A. Cornelius Celsus, röm. Enzyklopädist des 1.Jh.s n.Chr., Verfasser der
Artes (Künste), von denen nur der Abschnitt De mediana in acht Büchern
erhalten ist; darin werden im wesentlichen Fragen der Diätetik, Pharmako-
logie und Therapie, aber auch der Chirurgie behandelt. Index
Damion (Dalion?), nicht näher bekannter griech. Arzt, der sich offenbar mit
botanischen Fragen beschäftigte (herbarius). Index
Demokrates = Damokrates Servilius, Arzt aus Athen in der 1. Hälfte des 1. Jh.s
n. Chr., Freigelassener des Konsulars M. Servilius, dessen Tochter Considia
er behandelt und geheilt hat. Demokrates ist ein Vertreter des medizinisch-
naturwissenschaftlichen Lehrgedichts, der seine Rezepte in Gedichtform, in
jambischen Trimetern, verfaßt hat. Die angeführten Mittel sind zum größten
Teil aus den pharmakologischen Werken zeitgenössischer und älterer Ärzte
entlehnt. Außerdem soll Demokrates eine neue, von einem Freund in Spa-
nien entdeckte Pflanze, die er nach ihrer Heimat Iberis nannte, dem Arznei-
schatz hinzugefügt haben (nat. hist. XXV 87). 43
Demokritos aus Abdera, griech. Philosoph des 5 . J h . s v.Chr.; er versuchte
sich auf fast allen Gebieten der Wissenschaft und übte durch seine Atom-
lehre einen nachhaltigen Einfluß auf spätere Gelehrte aus. Von seinen zahl-
reichen Werken sind jedoch nur spärliche Reste erhalten. Unter seinem
Namen kursierten eine Menge Schriften späterer Autoren. 156.160
Diagorasaus Kypros, griech. Arzt des 3. Jh.s v. Chr., schrieb über Pflanzen und
deren Heilkräfte (pert phytön); seine Schriften sind aber verloren. Index
Dieuches, griech. Arzt des 3. Jh.s v. Chr., Verfasser eines nur in Bruchstücken
erhaltenen diätetischen Werkes. Index. 145
Diodotos, sonst unbekannter griech. Pharmakologe, wohl Verfasser von
Anthologoumena (Blütenlese). Er wird von Plinius irrtümlich mit Petronius
(s. u.) zu einer Person verbunden. Index. 145
Diokles aus Karystos auf Euboia, griech. Arzt des 4. Jh.s v. Chr., der „jüngere
Hippokrates" genannt. Er verfaßte das erste Kräuterbuch (Rkizotomikön),
eine Schrift über Diätetik (Hygieinä) und eine über Therapie (Pathos, Aitia,
Therapeia), von denen allerdings nur wenige Fragmente vorliegen.
Index. 185
20 8 Quellenschriftsteller
Dionysios, griech. Arzt des 4. Jh.s v. Chr., von dessen Schriften nichts erhalten
ist. Index
Glaukias aus Tarent, griech. Arzt des 2. Jh.s v. Chr., einer der ältesten Empiri-
ker und Kommentator des Hippokrates, zu dessen Werken er ein Lexikon in
alphabetischer Anordnung verfaßte. Index. 142.145
Herakleides aus Tarent, griech. Arzt des 1. Jh.s v. Chr., als Empiriker vor allem
an Pharmazie, Pharmakologie und der Kommentierung der Werke des Hip-
pokrates interessiert. Seine diätetische Schrift Symposion (Gastmahl) wurde
von Varro verspottet. Index
Hesiodos aus Askra, um 700 v. Chr., neben Homeros der bedeutendste Epiker
der Griechen. Seine Hauptwerke sind eine Beschreibung der Weltentste-
hung im Rahmen der Göttergenealogie (Tkeogonia) und das Lehrgedicht
„Werke und Tage" (Erga kai hemirai). Index
Hikesios, griech. Arzt des 1. Jh.s v. Chr. aus der Schule des Erasistratos, Verfas-
ser einer heute verlorenen medizinischen Schrift (pen byles iatrikes) in zwei
Büchern. Index
Hippokrates aus Kos, bedeutender griech. Arzt des 5V4.Jh.s v.Chr., Haupt
der medizinischen Schule von Kos. Unter seinem Namen sind rund 130
Werke aus insgesamt fünf Jahrhunderten überliefert, die sämtliche Fragen
der Medizin, Therapie und Pharmakologie behandeln. Etwa die Hälfte
davon sind späte Fälschungen; der Rest ist als sog. corpus Hippocraticum
zusammengefaßt, aber auch da ist bei den einzelnen Schriften die Authenti-
zität strittig. Index. 147
Homeros, ältester griech. Dichter, gilt als Verfasser der beiden Epen Ilias und
Odyssee. Index. 65
Iollas, griech. Arzt des 3. Jh.s v. Chr., Verfasser eines heute verlorenen Werkes
über die Heilkräfte der Kräuter. Index
Iulius Bassus, röm. Arzt des 1.Jh.s n.Chr., Freund des Q. Sextius Niger, wie
dieser Verfasser eines in griechischer Sprache geschriebenen botanisch-me-
dizinischen Sammelwerkes. Index
Quellenschriftsteller 209
Kallimachos aus Kyrene, griech. Dichter des 4V3. Jh. s v. Chr.; der von ihm ver-
faßte Katalog (Pinakes) der Bibliothek von Alexandria wurde zu einer wis-
senschaftlichen Bestandsaufnahme der griechischen Literatur; auch seine
übrige Forschungstätigkeit war umfangreich. Von seinen dichterischen
Werken sind außer Fragmenten sechs Hymnen und 63 Epigramme erhalten.
Index
Kleemporos, sonst unbekannter griech. Arzt, dem ein Werk des Pythagoras
über Heilpflanzen zugeschrieben wird. 159
Kleophantos, griech. Arzt des 3. Jh.s v. Chr., vielleicht der Bruder des Erasi-
stratos, der sich vor allem mit Gynäkologie und Diätetik befaßte. Ein gleich-
namiger Pharmakologe des 1.Jh.s v.Chr. wird von Galenos mehrmals
erwähnt. Index
Krateuas, griech. Botaniker und Pharmakologe des 1. Jh.s v. Chr. Er wirkte am
Hofe des Königs Mithridates VI. Eupator und verfaßte folgende, heute ver-
lorene Werke: Ein alphabetisch geordnetes Kräuterbuch mit farbigen Abbil-
dungen und ein umfassendes pharmakologisches Werk in mehreren Teilen
über die Heilwirkungen der Pflanzen (Rhizotomikon) bzw. der Metalle und
Gewürze (perl metallikön pharmdkön kai aromatön). Index. 167
Lykos aus Neapolis, griech. Arzt um 100 v. Chr.; als Anhänger der empirischen
Schule verfaßte er neben Schriften zur Gynäkologie und Pharmakologie
einen subtilen Hippokrates-Kommentar. Index
Mago aus Karthago, punischer Schriftsteller des 2.Jh.s v.Chr., verfaßte ein
umfangreiches Fachwerk in 28 Büchern über Plantagenwirtschaft und alle
anderen Gebiete des Landbaus. Eine von einer Kommission unter Leitung
des D. Iunius Silanus nach der Zerstörung Karthagos hergestellte lateinische
Ubersetzung ist aber neben dem Original ebenso verloren wie die gekürzte
griech. Fassung des Cassius Dionysius (88 v.Chr.). Index
Medios, griech. Arzt des 4. Jh.s v. Chr., Oheim des Erasistratos, Verfasser einer
heute verlorenen pharmakologischen Schrift. Index
Menandros, sonst unbekannter griech. Schriftsteller, der ein Werk über die im
Leben nützlichen Dinge (Biocbresta) verfaßte. Index
Metrodoros, nicht näher bekannter griech. Arzt des 1.Jh.s v.Chr., der einen
Auszug der Kräuterkunde (Epitome rhizotomoumenön) erstellte. Index
Mikkion, griech. Arzt um 100 v. Chr., Verfasser einer nicht erhaltenen Kräu-
terkunde (Rbizotomoümena). Index
Mnesides, griech. Arzt und Pharmakologe unbekannter Zeit, von dessen
Schriften nichts erhalten ist. Index
Mnesitheus aus Athen, griech. Arzt des 4. Jh.s v. Chr., der sich vor allem mit
Diätfragen beschäftigte. Von seinen Werken sind aber nur geringfügige
Bruchstücke erhalten, darunter eine Schrift über die Kränze (de coronis).
Index
210 Quellenschriftsteller
Musaios, legendärer griech. Dichter, Schüler des Orpheus. Zu den von seinem
Sohn Eumolpos herausgegebenen Werken zählte man u. a. eine Theogonia,
Hymnen und Orakelsprüche. Index
Nikandros aus Kolophon, griech. Dichter des i . Jh.s v. Chr.; er verfaßte neben
einigen verlorenen Werken zwei Lehrgedichte über Heilmittel gegen den
Biß giftiger Tiere (Theriakd) und über Heilmittel gegen Vergiftungen aller
Art (Alexipbdrmaka).
Olympias aus Theben, griech. Hebamme im i.Jh. v.Chr., die Fragen der
Gynäkologie und Geburtshilfe behandelte. Index
Ophion, nicht näher bekannter griech. Arzt des 3.Jh.s v.Chr. (?) Index
Orpheus, der mythische Sänger, als dessen Heimat meist Thrakien gilt. Man
schreibt ihm u.a. Dichtungen theogonischen und kosmogonischen Inhalts
zu, die Plinius offenbar in einer der zahlreichen Bearbeitungen vorlagen.
Index
Petrichos, griech. Schriftsteller des 2. Jh.s (?), Verfasser eines heute verlorenen
Lehrgedichts über Schlangen (Ophiaka). Index
Petronius, röm. Pharmakologe des 1. Jh.s n. Chr., Verfasser einer nur in spärli-
chen Fragmenten erhaltenen Pharmakologie (materia meäica); s. auch oben
Diodotus. Index
Phainias (Phanias) aus Eresos auf Lesbos, griech. Philosoph und Historiker des
4. Jh.s v. Chr., Schüler des Aristoteles und Freund des Theophrastos. Er ver-
folgte verschiedene wissenschaftliche Interessen und schrieb u. a. auch über
Botanik (pen pbytön). Index
Philinos aus Kos, griech. Arzt des 3.Jh.s v.Chr., Begründer der empirischen
Schule, die sich vorwiegend mit pharmakologischen Fragen befaßte.
Index
Philistion aus dem italischen Lokroi, griech. Arzt des 4. Jh.s v. Chr., Verfasser
von diätetischen und pharmakologischen Schriften, die auch auf Piatons
medizinische Anschauungen einwirkten. Index
Pleistonikos, griech. Arzt des 3.Jh.s v.Chr., Schüler des Praxagoras. Index
Pompeius Lenaeus, Freigelassener des Pompeius Magnus, Grammatiker und
Bearbeiter des literarischen Nachlasses des Königs Mithridates VI. Eupator
bezüglich der Arzneimittel aus dem Pflanzenreich. Index. 67
Praxagoras aus Kos, griech. Arzt des 4. Jh.s v. Chr., Begründer der Humoralpa-
thologie, nach der alle Krankheiten auf die fehlerhafte Zusammensetzuhg
der Körpersäfte zurückzuführen sind. Er war der Lehrer des Pleistonikos.
Index
Pythagoras aus Samos, der große griech. Philosoph des 6./5.JI1.S v.Chr., hat
auch Vorschriften über die rechte Lebensführung gegeben, da nur die
Quellenschriftsteller 211
„reine" Seele zur Erkenntnis gelangen kann. Er selbst hat keine schriftlichen
Zeugnisse hinterlassen und seine Lehren nur mündlich an Schüler und
Anhänger weitergegeben. Eine solche sekundäre Quelle, die sich im einzel-
nen nicht weiter verfolgen läßt, hat Plinius benutzt.
Index. 116. 156. 158. 159. 160
Q. Sextius Niger, röm. Arzt des 1. Jh.s n. Chr.; er schrieb in griechischer Spra-
che ein heute verlorenes medizinisches Werk (peribyles iatrikh), das sowohl
dem Plinius als auch dem Pedianus Dioskurides (s.u.) als Quelle diente.
Index
des älteren Plinius wirkte als Militärarzt unter Claudius und Nero in verschie-
denen Provinzen des Reiches und galt als der berühmteste Pharmakologe des
Altertums. Seine griech. geschriebene Arzneikunde Pen hyles iatrikes) ist in
reich illustrierten Handschriften des 6. und 7. Jh.s (Österr. Nationalbibliothek
Wien, Cod. med. graec. I, und Biblioteca nazionale Napoli) erhalten und
behandelt in fünf Büchern etwa 600 Pflanzen und fast 1000 Heilmittel; sie
wurde im 6. Jh. unter dem Titel Materia medica ins Lateinische übersetzt
(Bayer. Staatsbibliothek München. Cod. lat. 337 - 10. Jh., und Bibliotheque
nationale Paris, cod. 9332 - 879.Jh.).
Eine alphabetische Bearbeitung des Stoffes mit verschiedenen Zusätzen aus
anderen Quellen diente unter dem Titel Dyascorides während des Mittelalters
als pharmakologisches Kompendium; daneben gab es seit dem 9. Jh. verschie-
dene Bearbeitungen und Übersetzungen, u. a. auch ins Arabische, Syrische und
Hebräische, die die Bedeutung des Werkes bis in die Neuzeit begründeten. Die
z.T. wörtlichen Ubereinstimmungen des Dioskurides mit Plinius (z.B. nat.
hist. 34,100-178) beruhen auf der Benutzung der gleichen Quelle, wohl des
Arztes Q. Sextius Niger.
AUFBAU UND INHALT DES BUCHES 24
Auch für dieses Buch ist Sextius Niger wiederum ein wichti-
ger Quellenschriftsteller. Ebenso besteht überall große Über-
einstimmung mit Dioskurides (s. S. 2 1 1 f.), der offenbar die
gleiche Quelle wie Plinius benützt hat. (Zur Quellenfrage
s. R E X X I Sp.360-364).
In der Einleitung (§ 1-3) gibt Plinius einige „wunderbare
Beispiele jener wohlbekannten Sympathie und Antipathie",
wie er es bereits am Anfang des Buches 20 getan hat. In engem
Zusammenhang befindet sich damit die Entstehung der Heil-
kunde (§4-5), auf deren Licht- und Schattenseiten er kurz
hinweist.
N u n folgen die aus verschiedenen Bäumen und Sträuchern
gewonnenen Heilmittel. Plinius beginnt mit der Lotospflanze
(§6) und geht dann zu den eicheltragenden Bäumen über
(§7ff.), aus denen viele Heilmittel für die verschiedensten
214 A u f b a u und I n h a l t