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Variables Frequenzfilter VF2 / VF4

Professionelle Technik Inhaltsverzeichnis


VF2 / VF4 Die Messtechnik und Komponenten von Vorbemerkung 2
®
Variables Bandsperrfilter für Frequenzen GIGAHERTZ SOLUTIONS setzen neue
Maßstäbe in der Messtechnik für hochfre- Montage 2
von 700MHz bis 3,0 GHz
quente Wechselfelder: Messtechnik und Zu- Bedruckung 4
behör professionellen Standards wurden mit
Messanleitung
einem weltweit einmaligen Preis-Leistungs-
Verhältnis realisiert. Möglich wurde dies - Anwendung als Sanierungshilfe 4
durch den konsequenten Einsatz innovativer - Bewertung unbekannter Quellen 4
und teilweise zum Patent angemeldeter
Schaltungselemente sowie durch modernste - Beispiele 5/6
Fertigungsverfahren. Garantie 8
Das von Ihnen erworbene Filter ermöglicht Serviceadresse 8
eine qualifizierte Aussage zur frequenzselek-
tiven Differenzierung hochfrequenter Strah-
lung. Maximal zwischen 700MHz bis 3,0GHz,
ggf. eingeschränkt durch den Frequenzbe-
Bedienungsanleitung reich des jeweiligen Messgeräts, mit dem es
verwendet wird. Der Frequenzbereich von
Revision 3.1 800 MHz bis 2,5 GHz wird aufgrund der gro-
Diese Anleitung wird kontinuierlich aktualisiert, verbessert und
erweitert. Unter www.gigahertz-solutions.de finden Sie immer ßen Verbreitung des Mobilfunks, schnurloser
die aktuellste Fassung zum download. DECT-Telefone und den Zukunftstechnolo- Sicherheitshinweise:
Bitte lesen Sie diese Bedienungsanleitung unbedingt vor der gien UMTS und Bluetooth als biologisch be- Bitte lesen Sie diese Bedienungsanleitung unbedingt vor der
ersten Inbetriebnahme aufmerksam durch. sonders relevant angesehen. ersten Inbetriebnahme aufmerksam durch. Sie gibt wichtige
Sie gibt wichtige Hinweise für die Montage, den Gebrauch, die Hinweise für die Sicherheit, den Gebrauch und die Wartung
Sicherheit und die Wartung des Gerätes. Wir danken Ihnen für das Vertrauen, das Sie des Geräts.

Außerdem enthält sie wichtige Hintergrundinformationen,


uns mit dem Kauf dieses Filters bewiesen Das Messgerät nicht in Berührung mit Wasser bringen oder
die Ihnen eine aussagefähige Messung ermöglichen. haben und sind überzeugt, dass es Ihnen bei Regen benutzen. Reinigung nur von außen mit einem
schwach angefeuchteten Tuch. Keine Reinigungsmittel oder
nützliche Erkenntnisse bringen wird. Sprays verwenden.
Über diese Anleitung hinaus bieten wir zu- Vor der Reinigung oder dem Öffnen des Gehäuses das Gerät
sammen mit unseren Partnerunternehmen ausschalten und alle mit dem Gerät verbundenen Kabel ent-
fernen. Es befinden sich keine durch den Laien wartbaren
Anwenderseminare zur optimalen Nutzung Teile im Inneren des Gehäuses.
unserer Messtechnik sowie zu wirksamen Aufgrund der hohen Auflösung des Messgeräts ist die Elektro-
Schutzlösungen an. nik hitze-, stoß- und berührungsempfindlich. Deshalb nicht in
der prallen Sonne oder auf der Heizung o.ä. liegen lassen,
Bei Problemen bitten wir Sie, uns zu kontak- nicht fallen lassen oder im geöffneten Zustand an den Bau-
© beim Herausgeber: GIGAHERTZ SOLUTIONS GmbH, Mühl- tieren! Wir helfen Ihnen schnell, kompetent elementen manipulieren.
steig 16, D-90579 Langenzenn. Alle Rechte vorbehalten. Kein und unkompliziert. Dieses Gerät nur für die vorgesehenen Zwecke verwenden.
Teil dieser Broschüre darf in irgendeiner Weise ohne schriftli- Nur mitgelieferte oder empfohlene Zusatzteile verwenden.
che Genehmigung des Herausgebers reproduziert oder ver-
breitet werden.

Stand vom 15.9.2005 (Revision 3.1) Seite 1


Variables Frequenzfilter VF2 / VF4
Schon im breitbandigen Messmodus Handhabung:
Konvention:
schwanken die HF-Messwerte in der Pra-
In dieser Anleitung sind Passagen, die xis stark. Dafür sind im wesentlichen zwei
nur für den VF4 gelten, kursiv gedruckt Faktoren verantwortlich:
Mehrfachreflektionen, besonders in
geschlossenen Räumen oder unter
Vorbemerkungen... ungünstigen Freiraumbedingungen
... zum Unterschied zwischen VF2 und Kleinste Positionsveränderungen des
VF4 Geräts z.B. bei Freihandmessungen.
Der VF4 unterdrückt die eingestellte Fre- Dieses Schwanken der Messwerte kann
quenz noch rund 100 mal stärker als der bei frequenzselektiven Messungen stö-
VF2, der diese seinerseits schon um bis rend sein. Deshalb sollten frequenzselek-
zu einem Faktor 100 unterdrückt. In der tive Messungen möglichst mit örtlich fi- Zum Verschieben hält man das Filter fest
Praxis kann man folglich mit dem VF4 die xiertem Messgerät durchgeführt werden. in der rechten Hand und „unterstützt“ das
Einzelbeiträge von mehreren Feldstärke- Die besondere Antennengeometrie er- Messgerät nur leicht mit der linken Hand.
pegeln unterschiedlicher Frequenz (z.B. laubt auch ein Ablegen auf einer beliebi- Das eigentliche Verschieben des Schlit-
WLAN, GSM und UMTS) genauer gen Unterlage1. Zusätzlich ist besonders tens erfolgt dann nicht „freihändig mit der
bestimmen und deutlicher die Auswir- darauf zu achten, dass während der fre- ganzen Hand“, sondern während die
kung der Eliminierung bestimmter Strah- quenzselektiven Messung möglichst kei- rechte Hand das Filter fixiert, wird der
lungsquellen (z.B. lokalen Blue- ne weiteren Personen im Raum sind. Schlitten nur mit dem Daumen nach oben
toothnetzwerkes) simulieren und so ein- oder unten verschoben. Der Daumen liegt
fach demonstrieren. dabei nicht von oben auf dem Schlitten,
... zum „Frequenzschieber“ sondern jeweils auf dem unteren oder
... zum Funktionsprinzip
oberen Ende des Schlittens, damit er
Beim „Schlitten“ des Frequenzfilters han-
Das Filter arbeitet nach dem Prinzip eines nicht abrutscht.
delt es sich um ein rein mechanisches
variablen „Bandsperrfilters“, auch „Trap“
Bauteil, bei dem man einen Kompromiss Um den gesamten Schieberaum zu über-
(engl. für „Falle“) genannt. Dabei wird die
aus leichter Gängigkeit und guter Kontak- streichen, muss man folglich jeweils mit
jeweils eingestellte Frequenz unterdrückt,
tierung treffen muss, zwei absolut entge- der rechten Hand „nachrücken“.
beim VF2 etwa um den Faktor Hundert
genstehende Optimierungskriterien. Zu-
(VF4: Zehntausend).
gunsten der besten elektrischen Eigen-
Systemimmanent werden bei einem pas- schaften haben wir eine relativ stramme
siven Bandsperrfilter die Frequenzen im Einstellung gewählt.
Nahbereich der „Zentralfrequenz“ eben-
falls unterdrückt, jedoch nimmt die Un-
1
terdrückung mit zunehmendem Abstand Ohne die verfälschenden „virtuellen Spiegelungen“
der senkrechten Resonatoren an leitenden Flächen
von der Zentralfrequenz exponentiell ab. (Patent angemeldet AZ 103 07 085.0-35)

Stand vom 15.9.2005 (Revision 3.1) Seite 2


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Montage des Filters: Eigentliche Montage: Zwar liegt diese im Bereich der Toleranz,
Schritt 1: für eine exakte Angabe der Leistungs-
Vorbereitung:
Bei Messgeräten ab dem Typ HF35C und Das Filter wird zwischen Antennenein- flussdichte sollte der auf dem Display
mit einem Herstellungsdatum ab ca. Mai gang und die Antennenleitung geschaltet. abgelesene Messwert jedoch mit dem
2004 ist rechts unten auf der Oberseite Dazu zunächst das Antennenkabel vom Faktor 1,2 multipliziert werden.
des Messgerätes ein Loch vorhanden Antenneneingang des Messgeräts los- Aufdrehhilfe
(durch eine schwarze Abdeckkappe ver- schrauben. Dann das Filter parallel rechts
Für die SMA-Stecker ist eine praktische
deckt). Zur Montage ist die Abdeckkappe neben dem Messgerät so positionieren,
Aufdrehhilfe aus Leiterplatten-
zu entfernen. dass es (Schieber nach oben) am Anten-
Basismaterial erhältlich. Diese „schnip-
neneingang angeschraubt werden kann.
Wenn Sie ein älteres Gerät besitzen, pen“ Sie (gegen leichten Widerstand) auf
muss das Loch nachträglich gebohrt Schritt 3: die Mutter des SMA-Steckers wo sie
werden. Untere Halterung in das Montageloch verbleiben kann. Sinnvoll z.B. wenn Sie
„einhaken“/“einschnappen“. Es sollte öfters ein Dämpfungsglied oder ein
Wenn Sie das Gerät (mit dem Hinweis:
möglichst stramm passen, damit es stabil Hochpassfilter (nur HF59B oder HFE35C)
„Bohrung für Filtermontage“ und auf ei-
verankert ist. vorschalten. In diesem Falle sollten Sie
gene Kosten) direkt bei uns einschicken
(Adresse hinten in der Anleitung), bohren Schritt 4: die Aufdrehhilfe auf dem SMA-Stecker
wir das Loch für Sie in richtiger Position Antennenkabel wieder anschließen und des Antennenkabels „aufschnippen“.
und mit dem richtigen Durchmesser und Überwurfmuttern festziehen (Ggf. Monta-
senden Ihnen das bearbeitete Gerät für gehilfe verwenden. Vorsicht mit Gabel-
Sie kostenlos wieder zurück. schlüsseln!)
Wenn Sie selbst bohren möchten: Das Filter kann normalerweise am Mess-
Batterie oder Akku entfernen und Bat- gerät verbleiben. Systemimmanent hat es
terieclip vor Beschädigung schützen eine sog. „Durchgangsdämpfung“ von
knapp 1 dB über den gesamten Fre-
Filter gem. Schritt 1 montieren
quenzbereich, auch in der „Bypass“-
Bohrmittelpunkt mit Hilfe des kleinen Stellung des Schiebers.
Schlitzes am unteren Halter markieren
Loch mit 6,5mm Durchmesser bohren
(am einfachsten mit einem Holzbohrer Hinweise: Das am unteren Verschlussteil des Filters nach
und jedenfalls sehr vorsichtig). Für Für die verwendeten SMA-Buchse und Stecker rechts überstehend angeschraubte Leiterplatten-
garantiert deren Hersteller für die Einhaltung der teil dient nur zur evtl. Kaskadierung mehrerer
einen „normalen“ Bohrer ist eine
spezifikationsgemäßen elektrischen Eigenschaf- Komponenten. Wenn dieses als störend empfun-
Vorbohrung mit ca. 2mm hilfreich. den wird, kann es problemlos abgeschraubt wer-
ten für mindestens 500 vollständigen An- und
Abschraubzyklen. Zu häufiges An- und Abmontie- den.
ren des Filters verursacht ein „Ausleiern“ der un-
teren Gehäusehalterung.

Stand vom 15.9.2005 (Revision 3.1) Seite 3


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Bedruckung des Filters:
Die für die praktische
Messung relevante Be-
druckung auf der Außen-
und Unterseite zeigt die
nebenstehende Grafik
(gilt ebenso für den VF4):
Die Bedruckung auf der zugehöriger Leistungsflussdichte bei ten, dass aufgrund der Filtercharakteristik
Innenseite des Filters ist eine Hilfe für unbekannten Strahlungsquellen. in geringerem Umfang die umgebenden
spezielle Analysen in Laboruntersuchun- GSM- und UMTS-Frequenzen noch teil-
gen, die in der Praxis aber keine Bedeu- Zu A: weise mit unterdrückt werden. Durch
tung haben. Sie kann deshalb zunächst Anwendung als Sanierungshilfe leichtes Verschieben des Frequenzschie-
ignoriert werden. bers am Filter lässt sich der Fehler hier-
Hier spielt das VF2 seinen größten Vorteil
Die Verwendung der Skalen wird im aus und ist am einfachsten zu benutzen. durch aber relativieren. Durch die filterty-
nächsten Kapitel in dieser Anleitung be- Es geht in dieser Anwendung darum, den pische Oberwellencharakteristik (siehe
schrieben. Beitrag typischer häuslicher Strahlungs- Grafik auf der vorletzten Seite) mit einer
verursacher zur Gesamtbelastung zu starken Dämpfung auch bei den Vielfa-
quantifizieren (definiert durch deren Sen- chen der eingestellten Frequenz, lassen
defrequenz). Durch die Unterdrückung sich z.B. GSM900 und GSM1800 gleich-
der ausgewählten Frequenzen kann ohne zeitig unterdrücken. (siehe 3.)
Eigentliche Messung
größeren Aufwand abgeschätzt werden,
Keinesfalls darf die Funktion „Spitzen- welche Auswirkung das Abschalten oder
wert halten“ bei der frequenzselekti- Abschirmen dieser Verursacher hätte. Zu B:
ven Messung eingeschaltet sein – das Dafür wird zunächst in der Schieberstel-
Bewertung unbekannter Quellen
führt das Filterprinzip ad absurdum. lung „Bypass“ die relevante Gesamtbe- Ausgangslage ...
lastung gemäß Anleitung für das Basis-
Grundsätzlich sind zwei Anwendungs- ... ist immer die Schieberstellung „By-
Messgerät bestimmt. Dann wird das Fil-
fälle zu unterscheiden: pass“. Die Durchgangsdämpfung des
ter auf die relevanten Frequenzen einge- Filtermoduls außerhalb des Traps, also
A. Anwendung als Sanierungshilfe. Das stellt (z.B. DECT und / oder WLAN / Blue- auch in Schieberstellung „Bypass“, be-
ist in der Praxis meist der wichtigste tooth, je nachdem, was über die trägt maximal 1 dB (etwas mehr für Fre-
Fall, denn die Sanierung ist schließlich Akustik bzw. Filterung festgestellt wurde) quenzen über 2500 MHz). Wenn das Fil-
das Ziel jeder Untersuchung. und so die Belastung gemessen, die oh-
ter also auf dem Messgerät verbleibt, so
ne diese Verursacher bzw. mit großer
B. Bewertung unbekannter Quellen, kann man auf den angezeigten Messwert
Dämpfung dieser Verursacher übrig blie-
d.h. Bestimmung von Frequenz und nochmals 20 % aufschlagen (zusätzlich
be. Bei der DECT-Frequenz ist zu beach-
zur allgemeinen Messunsicherheit), um
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eine Unterbewertung aufgrund des Filters ersten Abfalls). In diesem Falle weiter teau“ angezeigt werden. In diesem Falle,
in auch im ungünstigsten Falle auszu- mit Punkt 1 (unten). wenn möglich, in einen feineren Messbe-
schließen. Für Präzisionsmessungen be- Beim ersten „Einbruch“ geht der An- reich umstellen oder mit dem Schlitten
kannter Frequenzen unter Laborbedin- etwa die Mitte des Plateaus einstellen um
zeigewert nur um ¼ bis ¾ vom ur-
gungen sollte das Filter entfernt werden. die Frequenz abzulesen.)
sprünglichen Wert zurück. In diesem
Orientierende Messung: Fall bedürfen die weiteren Einbrüche Nun kann der Schieber langsam weiter-
einer näheren Analyse3. Weiter mit geschoben werden bis der zweite Ein-
Der Schieber wird langsam von der Stel-
Punkt 2ff (nächste Seite) bruch zu verzeichnen ist, diesmal auf et-
lung „Bypass“ bis zum „Fußende“ des
Filters verschoben. Das bedeutet, dass Punkt 1: E i n dominanter Pegel wa den doppelten Wert des ersten Ein-
zunächst bei den obersten Frequenzen bruchs. Die Frequenz kann nun auf der
Die konkrete Messung wird wieder in der zweiten Skala auf der Außenseite des
begonnen wird und sukzessive immer Schieberstellung „Bypass“ begonnen.
niedrigere Frequenzen unterdrückt wer- Filters, nämlich „2. Trap(Zoom)“ verifiziert
Der Schieber wird langsam in Richtung werden. Durch die logarithmische Dar-
den. Es sind dabei zwei Fälle zu unter- „Fußende“ geschoben, bis der ursprüng- stellung kann die Frequenz auf dieser
scheiden: liche Wert zum erstenmal bis auf mindes- Skala deutlich genauer abgelesen wer-
Der erste „Einbruch“ des ursprüngli- tens 1/20 i.d.R. knapp 1/100 des Ur- den. Naturgemäß funktioniert das nur bei
chen Wertes erfolgt auf rund 1/20 bis sprungswertes abgefallen ist (VF4: An- Frequenzen über 1400 MHz (d.h. der ers-
1/100 des Ursprungswertes (VF4: nährend „Nul“ -l bis auf das messwert- te Einbruch erfolgte über 1400 MHz).
2
1/2000 bis 1/20.000) . Egal, wie oft der unabhängige Eigenrauschen des Messge-
Wert beim weiteren Runterschieben räts). Ggf. etwas hin- und zurückschieben Bei Frequenzen über 2100 MHz (d.h. der
noch abfällt - es liegt ein dominanter bis der tiefste Anzeigewert gefunden ist erste Einbruch erfolgte über 2100 MHz)
Pegel vor (bei der Frequenz des aller oder zur genauen Justierung sogar in kann dieser Vorgang nochmals wieder-
einen feineren Messbereich umschalten. holt werden, nur dass die Frequenz auf
Das Tonsignal kann bei der Justierung der dritten Skala „3. Trap(Zoom)“ abgele-
sehr hilfreich sein. Die zugehörige Fre- sen wird.
2
Bei breitbandigen Anzeigewerten unter ca. 200 Digits
in der Schieberstellung „Bypass“ limitiert das Eigenrau- quenz wird auf der ersten Skala auf der
schen des Messgeräts einen vollständigen Einbruch Außenseite des Filters, nämlich „1.
des Messwertes auf ein Hundertstel des Ursprungs-
wertes. Ggf. einen Messbereich feiner schalten, um die
Trap(Base)“ abgelesen. (VF4: Aufgrund
genaue Frequenz zu bestimmen. Über Gerätetoleran- der hohen Sperrtiefe kann anstelle eines
zen kann der Einbruch für manche Frequenzen (beson- klaren Minimums auch ein „Minimumpla-
ders über 2,5 GHz) auch nur ca. ein 20-stel betragen
(VF4: Ein 2000-stel).
3
(VF4: Aufgrund der hohen Sperrtiefe auf bis zu ein Angesichts „zufälliger“ Schwankungen der Messwerte
Zwanzigtausendstel des Ursprungswertes limitiert das in der Praxis aufgrund realer Pegelschwankungen,
Eigenrauschen hier fast immer den vollständigen Ein- Bewegungen des Messgeräts, Bewegungen der mes-
bruch - unabhängig von der Anzeige. Das Umschalten senden Person oder sonstiger Veränderungen im Um-
in einen feineren Messbereich zur genauen Frequenz- feld sind zwar mehrere Frequenzen durchaus zu identi-
bestimmung ist bei diesem Filter aufgrund der hohen fizieren, deren Pegelbeiträge lassen sich jedoch mit
Sperrtiefe noch wichtiger. erträglichem Aufwand nur abschätzen.

Stand vom 15.9.2005 (Revision 3.1) Seite 5


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Punkt 2: „Mehrere Pegel“ Faustregeln für die Praxis: Illustrationsbeispiele


Annahme: Messwert „Bypass“: 1000µW/m²
Die konkrete Messung wird wieder in der Erfolgt der erste Einbruch auf einen
Schieberstellung „Bypass“ begonnen. kleineren Wert als 1/20 bis 1/100 Beispiel 1:
Der Schieber wird langsam in Richtung vom Ursprungswert (VF4: Annährend Frequenz Pegelabfall Rechen- = Pegel bei
(MHz) auf: weg: Frequenz
„Fußende“ geschoben bis der Messwert „Null“), so liegt grundsätzlich nur ein
1800 10 1000-10 rund 1000
nach einem Abfall wieder steil ansteigt. dominanter Pegel vor. (siehe Punkt 1
900 20 bis 50 Ignorieren* ca. 0
Ggf. wieder etwas hin- und zurückschie- und Beispiel)
ben bis der tiefste Anzeigewert gefunden Beispiel 2:
Wenn der erste Einbruch um weniger
ist. Auf der ersten Skala auf der Außen- Frequenz Pegelabfall Rechen- = Pegel bei
als ¼ bis ¾ vom ursprünglichen Wert (MHz) auf: weg: Frequenz
seite des Filters, nämlich „1. Trap(Base)“
und erst unterhalb von 1600MHz er- 1800 600 1000-600 400
kann nun die zugehörige Frequenz dieses
folgt, jeweils die Frequenz an der Ein- 900 „sehr wenig“ 1000-400-0 ca. 600
Strahlungsverursachers abgelesen wer-
bruchstelle ablesen. Der zugehörige
den. Die Leistungsflussdichte bei dieser Komplizierteres Beispiel 3:
Pegel beträgt jeweils die Differenz
Frequenz ergibt sich aus der Differenz Frequenz Pegelabfall Rechen- = Pegel bei
aus ursprünglichem Wert und Anzei-
zwischen dem ursprünglich angezeigten (MHz) auf: weg: Frequenz
gewert.
Wert („Bypass“) und dem gerade ermit- 2400 800 1000-800 200
telten lokalen Minimalwert. Erster Einbruch um weniger als ¼ bis 1800 700 1000-700 300
Zur Ermittlung der weiteren Frequenz- ¾ vom ursprünglichen Wert und o- 1200 >800 Ignorieren* 0
/Pegelpaare von dieser Schieberposition berhalb von 1600MHz: Grundsätzlich 900 200 1000-300- 500
Frequenz und Anzeigewert dieses 200
aus langsam weiterschieben, bis alle Fre-
und aller weiteren Einbrüche für die 800 >800 Ignorieren* 0
quenzen und deren Pegel gemäß dem
Vorgehen aus 1. ermittelt sind. Messwertinterpretation notieren. * da nur ein „virtueller“ Einbruch bei der auf
Skala 2 (bzw. 3) angezeigten Oberwellenfrequenz
- Weitere Einbrüche bei der Hälfte
oder einem Drittel der ersten notie-
Messwertinterpretation – Oberwellen ren Frequenz können ganz oder
problematik: Die für den Laien eher schwer ver-
teilweise „virtueller“ Natur sein.
ständliche Oberwellencharakteristik
Neben der eingestellten Grundwelle (z.B. (Beispiele 1, 2 und 3)
hat auch einen großen Vorteil: Das un-
800 MHz) werden auch deren Oberwel- - Beispiel 3 zeigt die Interpretation
tere und obere GSM-Band lassen sich
len, also ganzzahlige Vielfache unter- bei weiteren Einbrüchen an ande- gleichzeitig unterdrücken (in gewissem
drückt, wenn auch nicht ganz so stark ren Frequenzen. Zu beachten ist, Umfang zugleich auch DECT). Damit wird
(siehe Abbildung auf der vorletzten Seite). dass die ermittelten Pegel nur der Blick frei auf alles, was außerhalb
Was das für die praktische Verwendung noch eine Größenordnung ange- dieser fast allgegenwärtigen Verursacher
des Filters bedeutet, verdeutlichen die ben und als echte Zahlen nicht noch passiert. Insbesondere wird damit
Beispiele nach den folgenden „Faustre- mehr verwendbar sind. auch die Audiowiedergabe der modulier-
geln“. ten Signale dieser Verursacher unter-

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drückt, so dass eine akustische Analyse
der anderen Pegel sehr viel klarer mög-
lich ist.

Oberwellencharakteristik am Beispiel der Filtereinstellung auf 800 MHz


Hinweise: (Die Kurve liest sich folgendermaßen: "Von einem Istwert von 1000µW/m² bei der Frequenz X bleibt als
Anzeige auf dem Display stehen: Anzeigewert in µW/m²")
Kaskadierbarkeit der Filter:
Beide Filter lassen sich problemlos 1000 µW/m² 1000 µW/m²
kaskadieren, d.h. gleichzeitig hintereinan-
der schalten. Damit lassen sich mehrere
Pegel mit unterschiedlichen Frequenzen Skala Skala
noch exakter ermitteln. Die Gehäuse der VF2 VF4
Filter sind so ausgeformt, dass die

Anzeigewert
Kaskadierung mechanisch stabil und
problemlos durch den Benutzer selbst 100 µW/m² 10 µW/m²
möglich ist (alle Permutationen unterein-
ander sind möglich - sogar drei Filter las-
sen sich bei Bedarf kaskadieren).
Außerdem lassen sich die Filter mit einem
Dämpfungsglied oder dem optional vor-
gesehenen Modul zur Dynamikerweite-
rung kombinieren. 10 µW/m² 0,1 µW/m²
0 MHz 500 MHz 1000 MHz 1500 MHz 2000 MHz 2500 MHz 3000 MHz
Frequenz
Zur Separierung der Signale von DECT
und GSM1800 sind noch nähere Versu-
che nötig, die bisher aus Zeitgründen
noch nicht durchgeführt werden konnten. Das Filter kann auch mit der horizontal-
Unter Zuhilfenahme des Tonsignals isotropen Breitbandantenne UBB27 ver-
scheint eine zumindest näherungsweise wendet werden. Dabei ist jedoch zu be-
quantitative Unterscheidung möglich. achten, dass nicht der volle Frequenzbe-
Nachdem die Versuche abgeschlossen reich der UBB27 nach unten ausgenutzt
sind werden wir eine aktualisierte Fas- werden kann. Das Filter unterdrückt sys-
sung dieser Anleitung auf unserer home- temimmanent Frequenzen im unteren
page veröffentlichen. MHz-Bereich.

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Variables Frequenzfilter VF2 / VF4

Garantie
Auf dieses Filter gewähren wir zwei Jahre
Garantie auf Funktions- und Verarbeitungs-
mängel.

Zu Beachten:
Das Filter ist relativ empfindlich gegen Ver-
schmutzung des inneren Schieberweges so-
wohl durch Staub als auch durch Öl etc. Bei
Kontaktierungsschwierigkeiten kann zu-
nächst Ausblasen mit Druckluft helfen. Au-
ßerdem ist die Montage vorsichtig auszufüh-
ren, da aufgrund der Hebelverhältnisse zuviel
mechanischer Stress auf die Buchsen aus-
geübt werden kann.

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