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SCHULZ-GRIESBACH

GRUNDSTUFE
HEINZ GRIESBACH und DORA SCHULZ

Deutsche Sprachlehre für Ausländer


Grundstufe

Vollständige Einführung in die deutsche Sprache

10., verbesserte Auflage

1960

MAX HUEBER VERLAG MÜNCHEN


© 1960 Max Hueber Verlag, München 13
Einbandgestaltung: Erich Hölle, München
Zeichnungen von Konrad Wacker, München
Gesamtherstellung: Verlagsanstalt Manz, Dillingen/Donau
Printed in Germany
Vorwort

Diese „Deutsche Sprachlehre für Ausländer (Grundstufe)" ist aus der Not­
wendigkeit hervorgegangen, für einen intensiven Deutschunterricht sichere
Grundlagen zu erarbeiten, die die sprachmethodischen Erkenntnisse der heu­
tigen Zeit nach Möglichkeit nutzen wollen. Dieses einsprachige Lehrbuch ist
seinem Aufbau und seiner Stoffwahl nach nicht für den Unterricht an Kinder
gedacht; es dürfte sich auch nicht für sogenannte Schnellkurse eignen, die nur
eine oberflächliche Kenntnis der Sprache vermitteln wollen. Es soll allen
denen dienen, die eine sichere und einwandfreie Beherrschung der deutschen
Sprache anstreben. '*•
Seit Jahren haben sich die Verfasser in praktischer Arbeit mit allen mög­
lichen Sprachlehrmethoden befassen müssen, sei es, daß sie selbst Sprachen
nach verschiedenen Methoden gelernt haben, sei es, daß sie nach diesen Me­
thoden Deutsch unterrichteten. Als sie vor die Aufgabe gestellt wurden, Aus­
länder in der verhältnismäßig kurzen Zeit von acht Wochen so in die deutsche
Sprache einzuführen, daß diese nach Beendigung eines Lehrgangs in der Lage
waren, die erworbenen Sprachkenntnisse selbständig zu erweitern und zu
vertiefen, da mußten sie feststellen, daß sich mit den ihnen bekannten Lehr­
weisen dieses Ziel in der angegebenen Zeit trotz intensivster Arbeit nicht
erreichen ließ. Aus diesem Grund sahen sich die Verfasser gezwungen, eigene
Ausarbeitungen zu machen, die nach fortwährender Verbesserung und Ver­
vollständigung während der Sprachkurse den Umfang eines Buches angenom­
men haben.
Nach diesem Material sind in zahlreichen Deutschkursen des Goethe-
Instituts Ausländer mit bestem Erfolg unterrichtet worden. Dieses Lehrbuch
ist von erfahrenen und auch von jungen Lehrern gleichermaßen erprobt wor­
den und enthält deren Hinweise und Ratschläge. Es bietet damit die Gewähr,
daß es nicht auf eine einseitige Lehrweise zugeschnitten ist, sondern jedem
Lehrer, seiner Veranlagung und seinem Temperament entsprechend, größt­
mögliche Freiheit im Unterricht läßt. Die Persönlichkeit des Lehrers wird
nicht angetastet; er braucht sich im Aufbau des Unterrichts keiner starren
Methode zu unterwerfen. Wesentlich ist lediglich die Progression der Gram­
matik und die bevorzugte Stellung der Übung im Unterricht. Beides ist aus
den Unterrichtserfahrungen mit Schülern aus über dreißig Nationen ent­
wickelt worden. Die Verfasser, die selbst eine Anzahl europäischer und außer­
europäischer Sprachen kennen, haben auch die Schwierigkeiten berücksichtigt,
die Studenten mit einer nicht indogermanischen Muttersprache zu überwinden
haben. Damit wird dieses Lehrbuch für Schüler aus allen Nationen ver­
ständlich;
Die Sprachlehre ist in ihrem Aufbau nach für den einsprachigen Deutsch­
unterricht gedacht. Die Verfasser empfehlen den Lehrern, die mit diesem
— IV —
Buch arbeiten, sich möglichst an die einsprachige Unterrichtsform zu halten,
wenn sie ein ebenso gutes Unterrichtsergebnis erreichen wollen, wie es sich
in den Kursen gezeigt hat, in denen das Buch erprobt wurde. Bei der Erklä­
rung neuer Wörter wird der Lehrer so verfahren, daß er Unbekanntes anhand
der bereits gelernten Wörter im Rahmen der bekannten grammatischen Kon­
struktion erklärt. Zur Kontrolle kann er sich nach seinen Erklärungen vom
Schüler die Bedeutung des Wortes in dessen Muttersprache sagen lassen.
In den deutschen Erklärungen unbekannter Wörter liegt ein großer Wert, da
der Schüler dabei gezwungen ist, den Worten des Lehrers genau zu folgen,
und angeregt wird, deutsch zu denken. Später, wenn das Relativpronomen
und das Passiv bekannt sind, kann der Lehrer auch den Schüler veranlassen,
bekannte Wörter selbst zu definieren.
Das Lehrbuch enthält 26 Lehrabschnitte, die in sich in fünf Stoffgruppen
aufgeteilt sind: A Lesestück, B Grammatik, C Wortschatz, D Übungen und
E Lesestücke zur Wortschatzerweiterung.
Das dem ersten Abschnitt vorangehende Stück soll nur zur mündlichen Ein­
führung in den Unterricht dienen. Der Lehrer kann damit die Schüler schon
in der ersten Stunde zum Sprechen bringen, da geographische Namen meist
sofort verstanden werden und keine große Belastung für das Gedächtnis der
Schüler bedeuten. Die erste Unterrichtsstunde ist für den Lehrer wie für den
Schüler ausschlaggebend, denn sie soll sofort ein Vertrauensverhältnis zum
Lehrer herstellen und zu der Sprache, die erlernt werden soll. Wenn es dem
Lehrer gelingt, den Schüler schon in den ersten Stunden aktiv zu beteiligen,
verliert dieser sofort seine Scheu, sich in der neuen Sprache auszudrücken.
Wie der Lehrer bei den einzelnen Lehrabschnitten vorgeht, steht ihm frei.
Er kann mit dem Lesestück beginnen und danach die Grammatik durchspre­
chen oder auch umgekehrt verfahren. Bei einigen Lehrabschnitten wird man
besser mit der Grammatik beginnen (z. B. bei den Personalpronomen und beim
Passiv) weil dem Schüler der Text ohne Kenntnis des neuen Grammatik­
stoffes unverständlich bleiben muß.
In den Lesestücken (A) sind in der Hauptsache nur solche Wörter
verwendet, die den praktischen Bedürfnissen des Schülers entsprechen. So
sehr die Verfasser für eine Auflockerung des Unterrichts eintreten, sehen sie
diese doch nicht durch die ausschließliche Verwendung heiteren Lesestoffs
gesichert. Die Erfahrung hat gezeigt, daß es dem Anfänger oft unmöglich ist,
unseren Humor zu verstehen, da die Auffassung von Humor in den verschie­
denen Nationen so unterschiedlich ist wie ihre Sprachen. Nichts kann dem
Lehrer unangenehmer sein, als nach Durchnahme eines humoristischen Textes
den Schülern erklären zu müssen, wo die Pointe liegt. Die vorliegenden Texte
wurden so gewählt, daß die Pointe des Witzes auf jeden Fall zu verstehen ist.
überdies vertreten die Verfasser die Ansicht, daß ein Lehrer den Humor
besser aus der Unterrichtssituation und aus seinem Kontakt mit den Schülern
schöpfen sollte als aus oft faden Witzchen, wie sie leider in manchen Lehr­
büchern herumgeistern.
Zur Einführung des Wortschatzes eines neuen Lesestückes wird dem Lehrer
empfohlen, sich die wichtigsten Wörter zusammenzustellen und ihre Bedeu­
tung durch Schaffung einer Alltagssituation klarzumachen. Nach Möglichkeit
soll vermieden werden, daß der Schüler zuerst in seinem Wörterbuch nach­
schlägt. Das Wörterbuch soll er nur benutzen, um sich zu vergewissern, ob er
die Erklärungen auch wirklich verstanden hat. Zu diesem Zweck haben die
Verfasser Glossare1 ausgearbeitet, die alle im Lehrbuch vorkommenden Wör­
ter enthalten. Für zahlreiche Sprachen sind bereits Glossare erschienen. Wei­
tere Glossare werden vorbereitet.
Die grammatischen Erklärungen (B) sind dem jeweiligen
Sprachstand der Schüler angepaßt, so daß sie ohne weiteres auf deutsch ver­
ständlich sind. Die Progression der Grammatik ist so durchgeführt, daß auch
ein Schüler, dessen Muttersprache nicht zur indogermanischen Sprachgruppe
gehört oder der die Grammatik seiner eigenen Sprache nicht kennt, metho­
disch in den Aufbau der deutschen Sprache eingeführt wird. Die Satzlehre
tritt von Anfang an neben die Formenlehre. Das Wesen einer Sprache liegt
ja nicht so sehr in ihrer Formenbildung wie in der Satzbildung. Stofflich wird
Grammatik in allen ihren Erscheinungsformen, also auch in der des Konjunk­
tivs, geboten. Der Schüler soll sich nach Durcharbeitung des Buches ein ab­
gerundetes Bild von den Elementen der deutschen Sprache machen können, so
daß er dann ohne weitere Anleitung seihe Kenntnisse vertiefen und verbrei­
tern kann. In der Darstellung der Grammatik hat man sich nur auf das Wesent­
liche beschränkt und im Anfängerunterricht vertretbare Vereinfachungen
durchgeführt. Zur Erläuterung der Regeln wurden, wo immer es möglich war,
schematische Übersichten oder optische Mittel herangezogen, die oft mehr
erklären als Worte, überdies sollen die Regeln nicht auswendig gelernt, son­
dern nur in den reichhaltig gebotenen Übungen so lange angewendet werden,
bis sie dem Schüler in Fleisch und Blut übergegangen sind.
In der Wahl der grammatischen Terminologie haben die Verfasser den
lateinischen Bezeichnungen den Vorzug gegeben, weil diese im Ausland mei­
stens bereits bekannt sind. Nur dort, wo die deutsche Bezeichnung eindeutig
ist und außerdem eine Wortschatzbereicherung mit sich bringt, wurde diese
verwendet (z. B. bestimmter Artikel, Fragepronomen usw.). Deutsche Bezeich­
nungen wie Mittelwort, Fürwort, sächlich usw. wurden nicht gebracht, da diese
nicht klar und oft sogar irreführend sind. Die Terminologie soll im Unterricht
nur als Arbeitsmittel dienen, und der Lernende muß auf jeden Fall aus dem
Streit, der um die grammatische Terminologie entstanden ist, herausgehalten
werden.
Die Wortzusammenstellungen (C) sollen dem Schüler Beziehun­
gen einzelner Wörter untereinander erklären und ihm auch die Erweiterung
seines Wortschatzes erleichtern. Hier sind Wortzusammensetzungen, Syno­
nyme und Antonyme gebracht worden. Der Schüler soll jedoch die Wörter
nicht isoliert als Vokabeln, sondern im Satzzusammenhang des Lesestücks
oder der Übung lernen.
Die Übungen (D) bilden den wichtigsten Teil des Lehrbuchs, denn sie
sollen dem Schüler als Mittel zur Sprecherfahrung und Sprachgewöhnung die­

1 Nähere Angaben siehe Seite 202.


— VI —

nen. Erfahrungsgemäß haben die erwachsenen Schüler Freude am Konstruieren


und verlangen danach. Da es den meisten Lehrbüchern der deutschen Sprache
an umfangreichen Ubungsstoffen mangelt und die Lehrer diese oft mit vieler
Mühe selbst ausarbeiten müssen, wurden diesem Buch reichlich Übungen bei­
gefügt. Dort erscheinen jeweils nur bekannte Wörter, so daß sich der Schüler
ganz auf die Anwendung der grammatischen Regel konzentrieren kann. Der
Wortschatz der Übungen entspricht, wie der der Lesestücke, der Umgangs­
sprache. Es ist daran gedacht, daß alle Übungen mindestens zweimal mündlich
und einmal schriftlich gemacht werden. Auf keinen Fall ist dem Schüler zu er­
lauben, daß er die Lösungen der Übungen ins Buch schreibt I
Die Lesestücke zur Wortschatzerweiterung (E) behandeln
ein bestimmtes Sachgebiet, das dem Schüler auch praktisch verwertbare
Kenntnisse über Deutschland und deutsche Verhältnisse gibt. Diese Lesestücke
zielen darauf ab, daß der Schüler möglichst frühzeitig in der Lage ist, Zei­
tungen zu lesen und sich an Gesprächen über aktuelle Probleme zu beteiligen.
Hierzu gehört ein großer Wortschatz über Politik, Wirtschaft, Kultur, Ge­
richtswesen und Sport. Da diese Lesestoffe nur zur Ergänzung der Lehr­
abschnitte gehören, kann der Lehrer auch, wenn er es für nötig halten sollte,
bei der ersten Durcharbeitung des Buches auf sie verzichten. Allerdings wird
empfohlen, sie bei einer Wiederholung zu berücksichtigen. Der in diesen
Lesestücken verwendete Wortschatz erscheint nicht in den grammatischen
Übungen. Diese Lesestoffe sind besonders- als Konversationsgrundlage ge­
dacht.
Die Erlernung einer fremden Sprache ist eine geistige Leistung, die man
dem Lernenden nicht abnehmen, wohl aber erleichtern kann. Die Verfasser
versuchten dies durch übersichtliche Gliederung des Stoffes, sorgfältige Dosie­
rung der Schwierigkeiten und vor allem dadurch, daß sie Verstand und Denk­
vermögen des Schülers ansprechen und anregen. Sie glauben, mit dem vor­
liegenden Lehrbuch den Anfang eines Weges zur wirklich direkten Methode
gefunden zu haben, indem sie ohne Umweg über die Muttersprache des
Schülers die Sprachstruktur möglichst klar aufzeichnen und zeitnahes und
praktisches Wortmaterial im Text bringen.
Es sei an dieser Stelle allen jenen Kollegen gedankt, die aus ihren Erfah­
rungen mit diesem Buch heraus durch Ratschläge und nützliche Kritik wert­
volle Hinweise und Anregungen gegeben haben. Möge dieses Lehrbuch, das
unmittelbar aus dem praktischen Unterricht erwachsen ist, bei allen Lehrern
so kritisch aufgenommen werden, wie es ein Lehrbuch verdient. Die Verfasser
sind allen Lehrern und auch allen Schülern, die nach diesem Buch gearbeitet
haben, für jede Kritik und für alle Verbesserungsvorschläge dankbar und
möchten in möglichst engem Kontakt mit ihnen diese Arbeit weiter vervoll­
kommnen.

München und Bad Reichenhall, im Juni 1955. Die Verfasser


Vorwort zur zehnten Auflage
Die schnelle Folge der Auflagen hat den Verfassern gezeigt, daß sie sich
nicht nur innerhalb ihres eigenen unterrichtlichen Tätigkeitsbereiches auf dem
richtigen Weg befinden, sondern auch andersartigen Bedürfnissen des Deutsch­
unterrichts durchaus gerecht werden. Wie aus den Zuschriften vieler Kollegen
und Schüler des In- und Auslandes hervorgeht, wurden besonders die aktuelle
Stoffwahl und die solide grammatische Schulung begrüßt, die dem Lernenden
die sichere Grundlage zum korrekten Gebrauch des Deutschen gibt. Es sei an
dieser Stelle allen Kritikern gedankt, deren Vorschläge den Autoren eine
weitere Verbesserung des Lehrbuches von Auflage zu Auflage ermöglichten.
Als Unterrichtshilfsmittel steht Lehrern und Schülern auch eine Schallplatten­
reihe1 zur Verfügung. Drei Schallplatten enthalten Lesetexte und Gespräche;
sie sollen vor allem dem im Ausland Lernenden die normal gesprochene
Sprache in der typischen Sprechsituation näherbringen und sein Ohr schulen.
Zwei weitere Platten bringen phonetische Übungen, in denen die deutschen
Laute enthalten sind, die Ausländern erfahrungsgemäß besondere Schwierig­
keiten machen.
Neben den Glossaren in den verschiedensten Sprachen wurden auch Schlüssel1
herausgegeben, die außer den Lösungen der Übungen die Grammatikerklä­
rungen in der betreffenden Fremdsprache geben. Zusammen mit den Schall­
platten, dem Glossar und dem Schlüssel in der Muttersprache des Lernenden
eignet sich das Lehrbuch zum Selbstunterricht
Für alle diejenigen, die sich in der deutschen Sprache weiterbilden wollen,
wird auf die Deutsche Grammatik für Ausländer hingewiesen1, die im Früh­
sommer dieses Jahres erscheint und den gesamten Formen- und Ausdrucks­
bestand der heutigen deutschen Sprache umfaßt. Arbeitshefle in verschiedenen
Schwierigkeitsgraden werden die Möglichkeit geben, in der gleichen Art wie
in dem vorliegenden Lehrbuch, aber auf höheren Stufen, in die deutsche
Sprache einzudringen.
Zur sprachlichen Weiterbildung haben die Verfasser mit dem Verlag die
Deutsche Reihe für Ausländer geschaffen. Diese Reihe bietet für den Unterricht
und zur Lektüre geeignete Lese- und Arbeitsstoffe über viele ausländische
Studierende und Schüler interessierende Gebiete. Die Reihe wird fortgesetzt
und, soweit möglich, den verschiedensten Unterrichtsbedürfnissen angepaßt.
Möge das Lehrbuch in seiner neuen Auflage mit seinen Ergänzungen weiter­
hin eine so gute Aufnahme finden wie bisher.
München und Bad Reichenhall, April 1960
Die Verfasser

1 Nähere Angaben am Schluß des Buches.


Inhaltsverzeichnis

Sprechübung: Die Landkarte..................................................................... 1

Abchsnitt 1.................................................................................................. 2
A. Die Schule
B. 1. Artikel — 2. Präsens der schwachen Verben, Präsens von »sein"
— 3. Personalpronomen: er, es, sie; du, ihr, Sie. — 4. Adverb
C. Zum Wortschatz
D. Übung 1—4

Abschnitt 2.................................................................................................. 6
A. Der Unterricht
B. 1. Substantiv: Singular und Plural; Nominativ und Akkusativ —
2. Präsens von »haben“, „heißen“; Imperativ — 3. Frageprono­
men: wer? was?
C. Zum Wortschatz
D. Übung 5—10
E. Das Alphabet

Abschnitt 3.................................................................................................. 12
A. Die Zahlen
B. 1. Der Satz — 2. Demonstrativpronomen „das"
C. Zum Wortschatz: Rektion, Fragepronomen
D. Übung 11—14
E. Die Zeit

Abschnitt 4.................................................................................................. 16
A. Eine Reise
B. 1. Präsens der starken Verben — 2. Vorsilbe und Verb — 3. Wort­
stellung
C. Zum Wortschatz: Rektion, Fragepronomen
D. Übung 15—20
E. Die Tage und die Monate

Abschnitt 5.................................................................................................. 21
A. Ein Freund kommt
B. 1. Substantiv: Dativ; Dativ und Akkusativ — 2. Fragepronomen
„wem?“ — Possessivpronomen
C. Zum Wortschatz: Rektion der Verben
D. Übung 21—25
E. Die Familie
— IX —
Abschnitt 6.................................................................................................. 28
A. Zwei Studenten in München
B. 1. Präpositionen mit dem Dativ — 2. Präpositionen mit dem
Akkusativ — 3. Zeitadverb — 4. Wortstellung
C. Zum Wortschatz: Wortbildung
D. Übung 26—30
E. Die Mahlzeiten

Abschnitt 7.................................................................................................. 34
A. Ein Gespräch
B. 1. Modalverben: wollen, müssen, können (Präsens) — 2. Perso­
nalpronomen: Deklination; Personalpronomen als Objekt
C. Zum Wortschatz: Uhrzeiten
D. Übung 31—35
E. Ein Telefongespräch
Abschnitt 8.................................................................................................. 40
A. Mein Haus
B. 1. Demonstrativpronomen „dies-“ — 2. woher?, wo?, wohin? —
3. Präpositionen mit dem Akkusativ und dem Dativ
C. Zum Wortschatz: Wortbildung
D. Übung 36—42
E. Zimmer zu vermieten
Abschnitt 9.................................................................................................. 48
A. Der Taschendieb
B. 1. Substantiv: Genitiv — 2. Fragepronomen „wessen?“ — 3. Im­
perfekt (schwache und starke Verben)
C. Zum Wortschatz
D. Übung 43—47
E. Morgengymnastik im Rundfunk
Abschnitt 10 ............................................................................................... 55
A. Freundinnen
B. 1. Reflexivpronomen — 2. dürfen — 3. wissen — 4. Perfekt
(schwache und starke Verben)
C. Zum Wortschatz: Verbformen
D. Übung 48—52
E. Am Morgen und am Abend
Abschnitt 11 .............................................................................................. 62
A. Ein Mißverständnis — Sprichwörter
B. 1. Personalpronomen „es“ — 2. Imperativ — 3. Wiederholung
und Ergänzung der Deklination
C. Zum Wortschatz
D. Übung 53—54
E. Auf dem Postamt
— X —
Abschnitt 12 ............................................................................................... 68
A. Ein Brief
B. 1. Präpositionen mit dem Genitiv — 2. Verben mit Präpositionen
— 3. Präpositionen und Pronomen oder Fragewort — 4. Imperfekt
und Perfekt der Verben: legen/liegen, stellen/stehen usw.
C. Zum Wortschatz: Rektion der Verben
D. Übung 55—60
E. Winterschlußverkauf
Abschnitt 13 .............................................................................................. 76
A. Aus der Zeitung: Achtung im Straßenverkehr!
B. 1. Adjektivdeklination — 2. Nebensätze (weil) — 3. Plusquam­
perfekt
C. Zum Wortschatz: Ordinalzahlen — Wortbildung
D. Übung 61—65
E. Auskunft auf der Straße
Abschnitt 14 ............................................................................................... 83
A. Briefe (Zimmersuche)
B. 1. „hin" und „her" — 2. Adjektivdeklination ohne Artikel
C. Zum Wortschatz
D. Übung 68—68
E. Zeitungsanzeigen — Wie schreiben wir einen Brief?
Abschnitt 15 .............................................................................................. 91
A. Der Kaffeeschmuggel
B. 1. Partizip Präsens — 2. Adjektiv und Partizip als Substantiv —
3. ja; nein; doch — 4. Perfekt der Modalverben und der Verben:
helfen, hören, sehen, lassen — 5. Nebensätze (wenn, wie)
C. Zum Wortschatz: Bedeutung der Modalverben
D. Übung 69—75
E. Auf dem Einwohnermeldeamt — Bestimmungen über die Ein­
reise nach Deutschland
Abschnitt 16 .............................................................................................. 100
A. Ein Sportbericht
B. 1. Komparation des Adjektivs — 2. Nebensätze (daß) — 3. Länder­
und Städtenamen
C. Zum Wortschatz: Ländernamen — Wortbildung
D. Übung 76—81
E. Ein Gespräch — Schule und Ausbildung in Deutschland
Abschnitt 17 .............................................................................................. 109
A. Im Reisebüro
B. 1. „werden" mit Infinitiv (Futur, Vermutung) — 2. Passiv —
3. Nebensatz (Fragewörter)
C. Zum Wortschatz: Rektion
D. Übung 82—87
E. Aus einem Reiseprospekt: Deutschland und Österreich als Reise­
länder
— XI —
Abschnitt 18 .............................................................................................. 119
A. Aus der Zeitung: Werden wir bald zum Mond reisen können? —
Autodieb verurteilt
B. 1. Der einfache Infinitiv — 2. Infinitiv mit „zu" — 3. Wieder­
holung und Ergänzung der Wortstellung
C. Zum Wortschatz: Wortbildung
D. Übung 88—92
E. Zwei Gerichtsfälle

Abschnitt 19 .............................................................................................. 128


A. Geheim!
B. 1. Unbestimmtes Personalpronomen — 2. temporale Nebensätze
— 3. Nebensätze des Vergleichs — 4. welcher?; was für ein?
C. Zum Wortschatz
D. Übung 93—98
E. Deutschland nach dem Krieg

Abschnitt 20 .............................................................................................. 136


A. Der zerstreute General
B. 1. Zusammengesetzte Zeiten mit „haben“ und „sein“ — 2. Relativ­
pronomen
C. Zum Wortschatz
D. Übung 99—103
E. Wörterbücher

Abschnitt 21 .............................................................................................. 144


A. Das Traumbuch und das Scheckbuch
B. 1. Akkusativ als Maßangabe — 2. Zeitangabe im Genitiv —
3. bevor; während; nachdem — 4. obwohl; trotzdem
C. Zum Wortschatz: Maße und Gewichte
D. Übung 104—106
E. Auf der Bank

Abschnitt 22 .............................................................................................. 152


A. Die kluge Hausfrau — Der Letzte
B. 1. damit; um zu — 2. Infinitiv als Imperativ — 3. Zusammen­
gesetzte Präpositionen
C. Zum Wortschatz
D. Übung 107—108
E. „Made in Germany“

Abschnitt 23 ................................................................. .............................157


A. Der Wetterprophet — Sprichwörter
B. 1. Ergänzung zu den Relativsätzen — 2. „sein" und „haben" mit
dem Infinitiv + „zu" — 3. „von" mit Dativ statt des Genitivs
C. Zum Wortschatz: darum, deshalb
D. Übung 109—112
E. Der Wetterdienst
— XII —
Absdinitt 24 .............................................................................................. 163
A. Durchgefallen — Der Irrtum
B. Bedingungssätze ohne .wenn"
C. Zur Wortbildung: 1. Adjektive — 2. Substantive
D. Übung 113—121
E. Ein Krankenbesuch

Absdinitt 25 .............................................................................................. 169


A. Der betrogene Betrüger
B. 1. Die Bildung des Konjunktivs — 2. Indirekte Rede
D. Übung 121—124
E. Eine neue Bibliothek bewährt sich

Absdinitt 26 .............................................................................................. 175


A. Ein Gespräch am runden Tisch
B. 1. Der Konjunktiv als Ausdruck der Nichtwirklichkeit — 2. Der
Konjunktiv als Ausdruck der Möglichkeit
D. Übung 125—130
E. Liebe Freunde der deutschen Sprache

Anhang .......................................................................................................... 183


Zur Aussprache.................................... 183
Liste der starken undunregelmäßigen Verben...................................... 190
Druck- und Schreibschriften..................................................................... 193
Ländernamen und abgeleitete Nationalitätssubstantive und
-adjektive ........................................................................................... 195
Index.......................................................................................................... 196
Die Landkarte

Hier ist eine Karte; das ist eine Landkarte von Europa. Hier ist
Deutschland, und dort ist Frankreich. Frankreich liegt in Westeuropa,
und Deutschland liegt in Mitteleuropa. Hier ist Rußland. Rußland liegt
in Osteuropa. Schweden und Norwegen liegen in Nordeuropa. Spanien,
Italien und Griechenland liegen in Südeuropa.
Liegt Dänemark in Nordeuropa? — Ja, Dänemark liegt in Nord­
europa. Liegt Portugal auch in Nordeuropa? — Nein, Portugal liegt
nicht in Nordeuropa, sondern in Südeuropa. Liegt Frankreich in Süd­
europa? Liegt Italien in Nordeuropa? Wo liegen Spanien und Grie­
chenland? Berlin liegt in Deutschland. Wo liegt Paris? Wo liegt Lon­
don? Wo liegt Rom?
Japan, Indien und Pakistan liegen in Asien. Ägypten liegt in Afrika.
Kanada und Argentinien liegen in Amerika. Kanada liegt in Nord­
amerika, und Argentinien liegt in Südamerika.
Wo liegt Finnland (Belgien, Marokko, China, Brasilien)? Wo liegt
Kalkutta (Kopenhagen, Kapstadt, Moskau, Buenos Aires, Helsinki)?
Berlin ist eine Stadt. Paris ist auch eine Stadt. Deutschland ist ein
Land. Frankreich ist auch ein Land. Amerika ist ein Kontinent.
1 Deutsche Sprachlehre
I/A, B — 2 —

ABSCHNITT EINS

—A—

Die Sdiule1

Richard Robertson: Mein Name ist


Richard Robertson. Ich komme aus
England und lerne hier Deutsch.
Peter Karlis: Ich bin auch ein Schü­
ler und gehe hier in die Schule.
Mein Name ist Peter Karlis. Richard
ist mein Freund. Wir arbeiten oft
zusammen.
Richard Robertson: Aber Peter arbeitet nicht viel, er arbeitet wenig.
Ich sage immer: „Peter, du bist faul, und ich bin fleißig."
Peter Karlis: Ich bin faul, und du bist fleißig! Das ist nicht richtig, das
ist falsch. Du lernst langsam, und ich lerne schnell.
Richard Robertson: Frau Meier ist die Lehrerin. Wo ist sie? Kommt
sie nicht?
Peter Karlis: Nein, sie kommt nicht. Sie ist in Berlin. Aber dort
kommt Herr Müller. Er ist der Lehrer.
Herr Miiller: Richtig, ich bin der Lehrer, und Sie sind die Schüler. Ich
frage, und Sie antworten. Hier ist das Buch. Hier sind auch ein Heft,
ein Füller und ein Bleistift. Wir lernen hier Deutsch. Wir lernen die
Regeln, und wir üben die Grammatik.

—B—

1. Artikel

bestimmt
Singular Plural

maskulin der Schüler < Schüler


neutral das Heft die < Hefte
feminin die Schule 1 Schulen

1 Schallplatte Nr. 1.
— 3 — I/B

unbestimmt negativ
Singular Plural

maskulin ein Schüler Schüler


neutral ein Heft Hefte
feminin eine Schule Schulen

unbestimmt
Singular Plural

maskulin kein Schüler c Schüler


neutral kein Heft keine < Hefte
feminin keine Schule l Schulen

der Schüler, das Heft, die Schule sind bestimmt


ein Schüler, ein Heft, eine Schule sind unbestimmt (nicht bestimmt); kein Plural.
nicht ein -> kein nicht eine -> keine

2. Verb
Ich gehe in die Schule. Peter und ich arbeiten, wir arbeiten zusammen. Peter
fragt: „Lernst du auch Deutsch?“ Peter und Richard lernen Deutsch. Ich frage:
„Arbeitet ihr viel?“ Der Lehrer sagt: „Sie lernen schnell.“
a) sagen b) antworten

Infinitiv:
sag-en antwort-en
Präsens:

ich sag-e -e ich antwort-e -e


du sag-st -st du antwort-est -est
er, es, sie sag-t -t er, es, sie antwort-et -et
wir sag-en -en wir antwort-en -en
ihr sag-t -t ihr antwort-et -et
sie, Sie sag-en -en sie, Sie antwort-en -en
negativ:
ich sage nicht ich antworte nicht
Frage:
sage ich? antworte ich?
sage ich nicht? antworte ich nicht?

a) fragen, gehen, lernen, liegen kommen b) arbeiten


I/C — 4 —
c) sein
Infinitiv: sein
Präsens:
Das Verb sein
bin wir sind
bist ihr seid ist unregelmäßig.
er, es, sie ist sie, Sie sind

3. Personalpronomen

er, es, sie

maskulin: er Hier ist der Lehrer. Er arbeitet viel.


Wo ist der Bleistift? Er liegt hier.
neutral: es Das Kind ist fleißig. Es geht in die Schule.
Das Heft liegt dort. Es ist mein Heft.
feminin: sie Die Lehrerin kommt aus Berlin. Sie fragt viel.
Wo liegt die Stadt Berlin? Sie liegt in Deutschland.

du, ihr, Sie

Peter, Paul und ich sind Freunde.


Ich frage Peter: »Gehst du in die Schule?“
Ich frage Peter und Paul: „Geht ihr in die Schule?“
Der Lehrer fragt Peter Robertson: »Gehen Sie in die Schule?
Der Lehrer fragt Peter Robertson und Paul Karlis: »Gehen Sie in die Schule?

4. Adverb

Der Schüler ist fleißig


Der Schüler lernt fleißig.

Adjektiv = Adverb

—C—
fragen (die Frage) — antworten (die Antwort)
die Stadt — das Land — der Kontinent
die Schule — der Schüler — die Schülerin
der Lehrer — die Lehrerin------ der Freund — die Freundin
fleißig — faul; viel — wenig; langsam — schnell; richtig — falsch
das Land + die Karte -»■ die Landkarte
— 5 — I/D

— D —
Übung 1: er, es, sie:
1. Hier ist Peter....... ist mein Freund. 2. Herr Müller ist mein
Lehrer....... kommt aus Berlin. 3. Ist Frau Meier eine Lehrerin? —
Ja, .... ist eine Lehrerin. 4. Wo liegt das Buch? — ..... liegt hier.
5. Liegt der Bleistift auch hier? — Nein, .... liegt nicht hier. 6. Geht
das Kind in die Schule? — Ja,.... geht in die Schule. 7. Arbeitet Peter
viel? — Nein,.... arbeitet nicht viel. 8. Kommt Frau Müller aus Köln?
— Ja,.... kommt aus Köln. 9. Kommt Peter auch aus Köln? — Nein,
.... kommt nicht aus Köln,...... kommt aus England. 10. Liegt England
in Europa? — Ja,.... liegt in Westeuropa. 11. Geht der Lehrer in die
Schule? — Ja,.... geht in die Scjiule. 12. Lernt Peter fleißig? — Nein,
.... lernt nicht fleißig, .... ist faul. 13. Ist die Schule in Deutschland?
— Ja, .... ist in Deutschland. (Nein, .... ist nicht in Deutschland, ....
ist in..... ) 14. Ist Peter ein Lehrer? — Nein,..... ist kein Lehrer,...... ist
ein Schüler. 15. Geht die Lehrerin auch in die Schule? — Ja,.... geht
auch in die Schule.

Übung 2: du, ihr, Sie:


1. Peter ist mein Freund. Idi frage Peter: „Geh- .....in die Schule?
— Arbeit- .... viel? — Lern- .... Deutsch? — Komm- ..... aus Eng­
land?" 2. Paul ist auch mein Freund. Ich frage Peter und Paul: „Geh-
.... in die Schule? — Arbeit-...... viel? — Lern-...... Deutsch? — Komm-
.....aus England?"
3. Herr Müller, der Lehrer, fragt Peter: „Geh-.. in die Schule? —
Arbeit- .... viel? — Lern- ...... Deutsch? — Komm- ...... aus England?“
4. Frau Meier, die Lehrerin, fragt Peter und Paul: „Geh- ... in die
Schule? — Arbeit-.... viel? — Lern-...... Deutsch? — Komm-...... aus
England?“

Übung 3: Verben:
1. Wir arbeit- viel. 2. Arbeit- ihr auch viel? 3. Nein, wir arbeit-
nicht viel. 4. Lern- Sie Deutsch? — Ja, ich lern- Deutsch. 5. Ich geh-
in die Schule. 6. Herr Müller geh- auch in die Schule. 7. Peter komm-
dort. 8. Wir geh- zusammen in die Schule. 9. Paris lieg- in Frankreich.
10. Berlin und München lieg- in Deutschland. 11. Der Lehrer frag-, und
die Schüler antwort-. 12. Komm- Frau Meier aus Berlin? — Nein, sie
komm- nicht aus Berlin, sie komm- aus Köln. 13. Ich komm- nicht aus
England, sondern aus Dänemark. '14. Die Schüler üb- die Regeln und
lern- die Verben.
n/A — 6 —
Übung 4: sein:
Ich .... der Lehrer. — ..... Sie auch Lehrer? — Nein, wir ....
Schüler. Hier ..... Peter. Er ..... mein Freund. Du .... fleißig. — Ihr
.... faul. — Nein, wir...... nicht faul. —...... Sie die Lehrerin? — Nein,
ich .... keine Lehrerin, ich .... eine Schülerin. — Wo -.... das Buch?
— Das Buch, das Heft und der Bleistift.... hier. —...... Sie aus Paris?
— Ja, wir ..... aus Paris. (Nein, wir ..... nicht aus Paris.) Du ..... aus
London.
Ich.... Peter, du......Paul,
ich.... fleißig, du ...... faul.

ABSCHNITT ZWEI

— A —

Der Unterricht

Hier ist ein Zimmer.


Es ist das Schulzimmer.
Das Schulzimmer ist
groß. Es hat einen Fußboden, eine Decke und vier Wände. Vorn hängt
die Tafel. Dort liegen auch die Kreide und der Schwamm. Hinten
hängt die Landkarte. Rechts ist die Tür und links sind die Fenster.
Oben hängt die Lampe. Auch Tische und Stühle sind hier.
Jetzt kommen die Schüler und gehen in das Schulzimmer. Der Lehrer
kommt auch, und der Unterricht beginnt. Der Lehrer sagt: „Wir wieder­
holen jetzt die Grammatik und üben die Regeln."
Der Lehrer zeigt einen Bleistift und fragt einen Schüler: „Was habe
ich hier, Herr Robertson?“ Der Schüler antwortet: „Sie haben einen
Bleistift.“ — „Gut, Herr Robertson! Und wie heißt der Plural?“ Herr
Robertson sagt einen Plural. Aber der Plural ist nicht richtig, er ist
falsch. Der Lehrer wiederholt die Frage: „Wie heißt der Plural von
der Bleistift, Herr Montez?“ — „Die Bleistifte." — „Richtig! Lernen Sie
— 7 — n/B

immer den Artikel und den Plural! Dann machen Sie keine Fehler.
Bilden Sie jetzt einen Satz, bitte!“
Herr Montez sagt: „Der Bleistift ist lang." — „Gut, und was ist
das Gegenteil von lang?“ — „Das Gegenteil von lang ist kurz.“ —
„Richtig, danke!"
Jetzt diktiert der Lehrer den Satz: „Asien ist groß, aber Europa ist
klein." Die Schüler schreiben den Satz. Richard Robertson versteht ein
Wort nicht. Er fragt den Lehrer: „Was heißt klein, bitte? Ich verstehe
das Wort nicht." Der Lehrer erklärt das Wort. Er schreibt das Wort
und ein Beispiel an die Tafel:
Das Kind ist klein.
Die Schüler lernen viele Wörter und bilden Sätze. Aber sie machen
noch viele Fehler. Der Lehrer verbessert die Fehler. Der Unterricht
dauert eine Stunde. Dann sagt der Lehrer: „Der Unterricht ist aus. Auf
Wiedersehen!" Die Schüler schließen die Bücher und Hefte und gehen
nach Haus.

— B —
1. Substantiv
a) Singular und Plural
Singular Plural
1. der Lehrer die Lehrer . der Fehler, das Fenster, der Füller,
. . .
der Schüler, das Zimmer
2. das Heft die Hefte . . . . . der Abschnitt, der Bleistift,
der Freund, der Kontinent, der Tisch
3. der Satz die Sätze . . . . . der Fuß, der Schwamm, die Stadt
der Stuhl, die Wand
4. das Wort die Wörter . . . . das Buch, das Haus, das Land
das Kind die Kinder
5. die Antwort die Antworten . . . die Frau, der Herr, die Tür
die Frage die Fragen die Decke, die Karte, die Lampe, der
Name, die Schule, die Sprache, die
Stunde — die Regel, die Tafel
b) Nominativ und Akkusativ
Die Schüler schreiben den Satz, das Wort und die Regel. Der Lehrer erklärt
einen Satz, ein Wort und eine Regel.
Ich zeige die Stühle, die Fenster und die Tafeln. Wir wiederholen Sätze,
Wörter und Regeln.
ii/b

Singular
Nominativ: der Lehrer das Buch die Tafel
Akkusativ: den Lehrer das Buch die Tafel
Nominativ: ein Lehrer ein Buch eine Tafel
Akkusativ: einen Lehrer ein Buch eine Tafel
Plural1
Nominativ: die Lehrer die Bücher die Tafeln
Akkusativ: die Lehrer die Bücher die Tafeln

Nur Maskulin Singular hat eine Akkusativform

2. Verb
a) haben

ich hab-e den Bleistift


du hast einen Bleistift
er, es, sie, hat Stühle
wir hab-en den Bleistift
ihr hab-t die Kreide
sie, Sie hab-en die Hefte

haben + Akkusativ

b) heißen, schließen

ich heiß-e ich schließ-e


du heiß-t (heiß-[s]t) du schließ-t
er heiß-t er schließ-t
usw.2 USW.

c) Imperativ
Der Lehrer sagt: „Herr Robertson, schreiben Sie einen Satz! Bitte, lesen Sie\"
Schreiben Siel ist eine Imperativform.

1 Seite 3: Artikel: ein hat keinen Plural! Nominativ und Akkusativ Plural
von kein sind gleich: keine Lehrer, keine Bücher, keine Tafeln.
2 usw. = und so weiter.
— 9 — II/C, D
3. Fragepronomen

1. Wer fragt? Der Lehrer (das Kind, die Frau) fragt.


Die Lehrer (die Kinder, die Frauen) fragen.
Wen fragt er? Er fragt den Schüler (das Kind, die Frau).
Er fragt die Schüler (die Kinder, die Frauen).
2. Was ist falsch? Der Satz (das Wort, die Regel) ist falsch.
Die Sätze (die Wörter, die Regeln) sind falsch.
Was schreibt er? Er schreibt den Satz (das Wort, die Regel).
Er schreibt die Sätze (die Wörter, die Regeln).

Nominativ: wer? was?


Akkusativ: wen? was?

Der Lehrer, das Kind, die Frau, der Schüler sind Personen.
Das Fragepronomen ist: Nominativ: wer?, Akkusativ: wen?
Der Satz, das Wort, die Regel sind Sachen.
Das Fragepronomen ist: Nominativ und Akkusativ: was?

— C —

groß — klein lang — kurz rechts — links


hinten — vom oben — unten hier — dort
die Schule + das Zimmer —>■ das Schulzimmer
der Fuß + der Boden -> der Fußboden
das Wort ("er) + das Buch -> das Wörterbuch

— D —

Übung 5: Bilden Sie den Akkusativ!


1. Der Lehrer zeigt ein- Bleistift. 2. Der Schüler fragt d- Lehrer.
3. Er erklärt d- Wort und diktiert d- Satz. 4. Herr Robertson schreibt
d- Satz. 5. Die Lehrerin verbessert d- Fehler und wiederholt d- Frage.
6. Die Kinder fragen d- Frau. 7. Wir verstehen d- Sprache nicht.
8. Madien Sie ein- Fehler? — Nein, ich mache kein- Fehler. 9. Ihr
bildet ein- Satz und übt d- Wörter. 10. Was zeigt der Lehrer? — Der
Lehrer zeigt d- Tisch (Zimmer, Tafel, Bleistift, Fenster, Kreide, Lampe,
Fehler). 11. Der Lehrer zeigt ein- Stuhl (Tür, Füller, Heft, Buch,
Schwamm).
II/D — 10 —
Übung 6: Bilden Sie die Verbformen und den Akkusativ!
1. Der Lehrer frag- ein- Schüler. 2. Der Schüler antwort- und schreib-
ein- Satz an die Tafel. 3. Ich frag-: „Wie heißt der Plural?“ 4. Dann
bild- ich ein- Satz. 5. Zeig- Sie d- Bleistift und d- Füller! 6. Ich schließ-
d- Fenster. Bitte, schließ- Sie d- Tür! 7. Wir lern- immer d- Artikel
und d- Plural. 8. Er diktier- ein- Satz, und ihr schreib- d- Satz. 9. Wir
mach- Fehler, und der Lehrer verbesser- d- Fehler. 10. Die Lehrerin
sag- ein- Wort, und der Schüler versteh- d- Wort nicht. 11. Dann
erklär- sie d- Wort und bild- ein- Beispiel. 12. Die Schüler zeig- ein-
Stuhl. Sie frag-: „Was ist das?“ 13. Der Lehrer antwort-: „Das ist ein
Stuhl." 14. Der Unterricht dauer- ein- Stunde. 15. Ihr verbesser- d-
Fehler und schließ- d- Hefte.

Übung 7: haben — kein, keine:


1. Was .... Sie hier? — Ich ein- Bleistift. 2....... Sie auch ein-
Füller? — Nein, ich ... 3. Mein Freund...... ein- Buch........ du auch
ein- Buch? Nein, ich .... 4. Wir...... Unterricht........ ihr auch Unter-
richt? — Ja, wir.... 5. Der Lehrer fragt d- Schüler: „.... Sie ein-
Frage?" Der Schüler antwortet: „Nein, ich .... 6...... wir ein- Tafel,
ein- Schwamm und ein- Kreide? — Ja, wir .. 7. Das Zimmer....
ein- Decke, ein- Fußboden, ein- Tür und ein- Fenster. 8. Ihr Hefte
und Bücher. Er.....kein- Heft und kein- Buch.

Übung 8: wer?, wen?, was?


1. Der Schüler fragt den Lehrer....... fragt den Lehrer?...... fragt der
Schüler? 2. Ein Buch liegt hier.......liegt hier? 3. Das Kind versteht das
Wort nicht....... versteht das Wort nicht?...... versteht das Kind nicht?
4. Herr Robertson hat ein Buch...... hat ein Buch?...... hat Herr Robert­
son? 5. Die Lehrerin erklärt den Satz...... erklärt die Lehrerin?...... er­
klärt den Satz? 6. Wir haben Bücher und Hefte...... haben wir?...... hat
Bücher und Hefte? 7. Der Schüler versteht den Lehrer....... versteht
der Schüler?.... versteht den Lehrer? 8. Sie zeigt den Tisch und den
Stuhl....... zeigt sie?.... zeigt den Tisch und den Stuhl? 9. Das Kind
fragt die Frau....... fragt das Kind?...... fragt die Frau? 10. Die Schüler
lernen die Regel.......lernen die Schüler?...... lernt die Regel? 11. Herr
Robertson lernt Deutsch...... macht er in Deutschland? 12. Herr Müller
schließt das Fenster...... schließt das Fenster?...... schließt Herr Müller?
13. Die Lehrerin diktiert einen Satz....... diktiert die Lehrerin?...... dik­
tiert einen Satz? 14. Die Schüler sagen: „Der Unterricht ist aus, wir
gehen nach Haus.“.... sagen die Schüler?
— 11 — IVE
Übung 9: Wie heißt das Gegenteil von
groß, lang, faul, schnell, richtig, viel, kurz, falsch, klein, fleißig, lang­
sam, wenig?

Übung 10: Bilden Sie Imperativsätzei


1. den Lehrer fragen. 2. die Fräge wiederholen. 3. die Tafel zeigen.
4. das Wort erklären. 5. keine Fehler machen. 6. das Wort verbessern.
7. einen Satz bilden. 8. die Bücher schließen.

— E —

Das Alphabet
a b c d e f g
hijklmnop
q r s t u v w
x y z

Hier sind die Buchstaben. A, e, i, o und x sind Vokale. Wie heißen


die Konsonanten? — Die Umlaute von a, o, x sind ä, ö, x.
ai, ei, ex und ax sind Diphthonge. Der Umlaut von ax heißt äx.
Das ß in fleißig heißt eszet.
Die Substantive schreiben wir immer groß.
Wie heißen Sie?.......... Ich verstehe nicht. Bitte buchstabieren Sie!

Die Silben
Ein Wort hat eine Silbe (Heft, Schwamm, hier, du), 2 Silben (Hef-te, Leh-rer,
kom-men, flei-ßig), 3 Silben (Schul-zim-mer, ver-bes-sern), 4 Silben (Kon-so-
nan-ten, wie-der-ho-len), 5 Silben (un-re-gel-mä-ßig).
Vorsilbe: un-bestimmt, er-klären, ver-bessern, ant-worten.
Nachsilbe: lang-sam, richt-ig.
Endung: du geh-st, komm-en, Lehrer-in, Schule-n.
Zwei Konsonanten oder cfe machen den Vokal kurz: Herr, Schwamm, Zimmer,
Füller, können, verbessern, Decke.
ie (das e macht das i lang): hier, die, liegen, wiederholen.
-h (das h macht den Vokal lang): Stuhl, Fehler.
ß — ss: Vokal (lang) — ß : Fuß, groß
Vokal (kurz) — ß : Rußland, Fluß
Vokal (lang) — ß — Vokal : Füße, regelmäßig, schließen
Vokal (kurz) — ss — Vokal verbessern, Flüsse
III/A — 12 —

ABSCHNITT DREI

— A —

Die Zahlen

Wir haben hier viele Stühle. Wie viele Stühle sind hier? Wir zählen
die Stühle: eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn.
Wir haben zehn Stühle.
Herr Müller hat viel Geld. Er zählt das Geld. Er hat Geldstücke und
Geldscheine. Er zählt zuerst die Geldstücke: zwei Fünfmarkstücke —
das sind zehn Mark — und viele Markstücke: elf, zwölf, dreizehn,
vierzehn, fünfzehn, sechzehn, siebzehn, achtzehn, neunzehn, zwanzig,
einundzwanzig, zweiundzwanzig Mark. Jetzt hat Herr Müller noch
vier Zweimarkstücke. Er zählt weiter: vierundzwanzig, sechsundzwan­
zig, achtundzwanzig, dreißig Mark.
Jetzt zählt Herr Müller die Scheine: zuerst die Zehnmarkscheine:
vierzig, fünfzig, sechzig, siebzig, achtzig, neunzig, hundert Mark. Herr
Müller hat noch fünf Zwanzigmarkscheine: 120, 140, 160, 180, 200 Mark.
Herr Müller hat auch noch Kleingeld, aber das sind nur Pfennige.
Die Pfennige zählt er nicht.
Herr Müller kauft einen Füller, ein Buch, zwei Hefte, zwei Bleistifte
und Briefpapier. Der Füller ist teuer, er kostet 13,50 DM. Die Hefte
sind billig. Ein Heft kostet nur 0,25 DM12.
Herr Müller zahlt 23,66 DM. Hier ist die Rechnung:

Rechnung
1 Füller 13,50 DM
1 Buch 7,20 DM
2 Hefte 0,50 DM
2 Bleistifte 0,66 DM
Briefpapier 1,80 DM
23,66 DM

1 13,50 DM = dreizehn Mark fünfzig


0,25 DM = fünfundzwanzig Pfennig
— 13 — in/B, c

1. Der Satz
Der Lehrer kommt jetzt in die Schule. Jetzt kommt der Lehrer in die Schule.
In die Schule kommt der Lehrer jetzt.

I II III

Der Lehrer kommt jetzt in die Schule


Jetzt kommt __ _der Lehrer in die Schule
In die Schule kommt der Lehrer jetzt

immer hier

2. Das Demonstrativpronomen: das

Ein Herr kommt. Wir fragen: „Wer ist das?“ — „Das ist Herr Müller!” Herr
Müller zeigt ein Fünfmarkstück. Er fragt: „Was ist das?" Wir antworten: „Das
ist ein Fünfmarkstück" oder „Das sind fünf Mark!"

Das Demonstrativpronomen das


1. Person oder Sache
2. Singular oder Plural

— C —
0 null 10 zehn 20 zwanzig
1 eins 11 elf 21 einundzwanzig 10 zehn
2 zwei 12 zwölf 22 zweiundzwanzig 20 zwanzig
3 drei 13 dreizehn 23 dreiundzwanzig 30 dreiBig
4 vier 14 vierzehn 24 vierundzwanzig 40 vierzig
5 fünf 15 fünfzehn 25 fünfundzwanzig 50 fünfzig
6 sechs 16 sechzehn 26 sechsundzwanzig 60 sechzig
7 sieben 17 siebzehn 27 siebenundzwanzig 70 siebzig
8 acht 18 achtzehn 28 achtundzwanzig 80 achtzig
9 neun 19 neunzehn 29 neunundzwanzig 90 neunzig
III/D — 14 —
100
hundert, einhundert
hunderteins
101
110
hundertzehn
zweihundert
200
300
dreihundert
usw.
1000 tausend, eintausend
1 000 000 eine Million (die Million, -en)

Merken Sie! 1 eins aber: 21 einundzwanzig (ein-und-zwanzig)


3 drei aber: 30 dreißig
6 sechs aber: 16 sechzehn 60 sechzig
7 sieben aber: 17 siebzehn 70 siebzig

der Brief + das Papier —> das Briefpapier


das Geld + das Stück -> das Geldstück
das Geld + der Schein -► der Geldschein
klein + das Geld ->• das Kleingeld

die Zahl — zahlen- — zählen


die Rechnung — rechnen
der Buchstabe — buchstabieren

— D —

Übung 11: Lesen Sie!


6, 10, 8, 5, 3, 9, 7, 4, 2, 1, 11, 18, 13, 15, 19, 12, 14, 17, 16, 25,
47, 74, 29, 92, 68, 96, 66, 35, 78, 55, 27, 46, 21, 64, 77, 91, 82, 139,
416, 926, 555, 915, 1294, 7512, 5432, 6666, 4711.

Übung 12: Wiviel Geld haben Sie?


1,75 DM, 3,98 DM, 9,35 DM, —,66 DM, —,02 DM, 49,06 DM,
73,15 DM, 56,77 DM, 859,35 DM, 719,82 DM, 811,— DM, 521,75 DM,
1387,45 DM.

Wieviel kostet: ein Füller (13,50 DM), ein Heft (0,25 DM), der
Schwamm (2,50 DM), die Tafel (135,— DM), die Lampe (46,— DM), ein
Bleistift (0,33 DM), ein Stuhl (14,50 DM), ein Buch (6,50 DM), ein Tisch
(120,— DM). Wieviel kosten: 2 Füller, 3 Hefte, 4 Bleistifte, 10 Stühle,
5 Tische?
— 15 — III/E

Übung 13: Rechnen Sie!


Wieviel ist drei und vier? 3+4=7
Wieviel ist fünf weniger drei? 5—3 = 2
8+4 7—4 12 + 10 143 — 33
6+2 9—3 40+8 155 — 40
3+5 8—5 95 + 25 126 — 26
7+9 6—2 77 + 17 555 — 50

Übung 14: Ändern Sie die Sätze!


Beispiel: Der Lehrer kommt jetzt in die Schule.
Jetzt kommt der Lehrer in die Schule.
In die Schule kommt der Lehrer jetzt.
1. Herr Müller zählt zuerst die Geldstücke. 2. Herr Müller zählt jetzt
die Geldscheine. 3. Die Regel ist immer richtig. 4. Der Lehrer ver­
bessert immer die Fehler. 5. Das Kind geht jetzt in die Schule. 6. Wir
schreiben die Wörter oft. 7. Herr Müller diktiert den Satz schnell.
8. Die Lampe hängt jetzt hier. 9. Wir rechnen immer richtig. 10. Ihr
rechnet oft falsch.

— E —

Die Zeit
Der Tag hat 24 Stunden. Eine Stunde hat 60 Minuten, und eine Minute
hat 60 Sekunden. Ich habe eine Uhr. Jetzt ist es 8 Uhr. Der Lehrer
kommt um 9 Uhr. Ich habe noch eine Stunde Zeit. Der Unterricht be­
ginnt um 9 Uhr. Er dauert 3 Stunden; von 9 bis 12 Uhr. Von 2 bis
3 Uhr mache ich Aufgaben.
IV/A — 16 —

ABSCHNITT VIER

— A —

Eine Reise
Herr Breuer wohnt in Köln. Heute fährt er nach Frankfurt; sein
Freund wohnt dort. Herr Breuer nimmt das Kursbuch und liest auf
Seite 312 den Fahrplan:

Köln — Koblenz — Mainz — Frankfurt


Zug-Nr.1 1284 E 722 D 514
Köln .... . ab 5.14 8.58 9.44
1i | | [
an 6.01 9.31 10.09
Bonn .... ab 6.06 9.32 10.11
11 11 1
Koblenz . . . an 7.47 10.32 11.08
* ab 8.21 11.02 11.13
11 | 1 1
Mainz . . . an 11.10 12.29 12.53
* ab 11.50 12.55
11 1 1
Frankfurt . . . an 12.47 ; 13.32

Er findet drei Züge: einen Personenzug, einen Eilzug


und einen Schnellzug (D-Zug). Der Personenzug fährt um
5.14 Uhr von Köln ab und kommt um 12.47 Uhr in Frank­
furt an. Er fährt in 7 Stunden und 33 Minuten nach Frank­
furt und hat in Bonn 5 Minuten Aufenthalt; in Koblenz hat
er 34 Minuten und in Mainz 40 Minuten Aufenthalt.
Der Eilzug fährt um 8.58 Uhr von Köln ab, aber er fährt
nicht nach Frankfurt, sondern nur nach Mainz.
Der Schnellzug fährt um 9.44 Uhr von Köln ab und
kommt um 13.32 Uhr in Frankfurt an. Die Fahrt dauert nur
3 Stunden und 48 Minuten. Der Zug hält in Bonn 2 Minu­
ten, in Koblenz 5 Minuten und in Mainz 2 Minuten.
Herr Breuer nimmt den Schnellzug. Die Fahrkarte kostet
24,— DM. Herr Breuer steigt ein und geht in ein Abteil.
Dort ist ein Platz frei. Viele Leute fahren nach Frankfurt.
Herr Breuer kauft eine Zeitung und eine Illustrierte
und liest. Der Zug fährt über Bonn, Koblenz und
Mainz. Herr Breuer nimmt seinen Koffer und seine
Tasche und verläßt den Bahnhof. Er nimmt ein Taxi
und fährt in die Talstraße. Dort wohnt sein Freund.
1 Nr. = die Nummer
— 17 — IV/B

1. Konjugation

Herr Breuer fährt nach Frankfurt. Er nimmt das Kursbuch. Er liest den Fahr­
plan. Der Zug hält in Bonn. Herr Breuer verläßt den Bahnhof.

Infinitiv: fahren lesen nehmen

ich fahre ich lese ich nehme


du fährst du liest du nimmst
Präsens: er fährt er liest er nimmt
wir fahren wir lesen wir nehmen
usw. usw. usw.

Die Verben fahren, halten, nehmen, lesen, verlassen sind


stark.
Lernen Sie immer: fahren, er fährt; halten, er hält; verlassen, er verläßt;
lesen, er liest12;nehmen, er nimmt.

2. Vorsilbe + Verb
a) Der Zug fährt von Köln ab. Er kommt in Frankfurt an. Der Herr steigt in
Frankfurt aus.

«/»-fahren

Der Zug fährt um 6 Uhr von Köln ab


Der Zug fährt....................................ab

Die Verben abfahren, ankommen, einsteigen sind trennbar.


Die Vorsilbe ist betont: «/»fahren, «„kommen, einsteigen, ««ssteigen.
b) Der Lehrer wiederholt den Satz. Der Schüler versteht kein Deutsch. Der
Lehrer verbessert das Wort. Er erklärt die Regel.
Die Verben beginnen, erklären, verbessern, verlassen,
verstehen, wiederholen sind untrennbar. Die Vorsilbe ist nicht
betont, sie ist unbetont: beginnen, erklären, verbessern, verlassen, ver­
stehen, wiederholen.

Vorsilbe betont = Verb trennbar!


Vorsilbe unbetont = Verb untrennbar!

1 du verläßt, du liest; vergleichen Sie Seite 7: du heißt


2 Deutsdie Sprachlehre
IV/C, D — 18 —
3. Wortstellung

I 11 in E

Er wiederholt jetzt die Frage.


Jetzt wiederholt er die Frage.
Der Zug fährt um 9 Uhr von Köln ab.
1 1
Um 9 Uhr fährt der Zug von Köln ab.
1_______ 1

— C —

fahren nach: Ich fahre nach Frankfurt.


fahren über: Der Zug fährt über Bonn nach Frankfurt.
abfahren von: Herr Breuer fährt von Köln ab.
ankommen in: Er kommt pünktlich in Frankfurt an.
wo? Wo wohnt Herr Breuer? — Er wohnt in Köln.
wohin? Wohin fährt er? — Er fährt nach Frankfurt.
wie lange? Wie lange fährt der Zug? — Er fährt 3 Stunden.
wann? Wann fährt Herr Breuer? Er fährt heute; er fährt um 9 Uhr.
um wieviel Uhr?: Um wieviel Uhr fährt er? — Er fährt um 9 Uhr.
wieviel? Wieviel kostet die Fahrkarte? — Sie kostet 24.— DM.
* * *
fahren — «/»fahren — die Fahrkarte — der Fahrplan
fahren + die Karte -> die Fahrkarte
eilen + der Zug ->■ der Eilzug
die Person (-en) + der Zug -+• der Personenzug
schnell + der Zug -»• der Schnellzug
bestimmt — unbestimmt; betont — unbetont; trennbar — untrennbar

— D —
Übung 15: Antworten Sie!
1. Wo wohnt Herr Breuer? (Köln) 2. Wohin fährt er heute? (Frank­
furt) 3. Wer wohnt in Frankfurt? (sein Freund) 4. Wann fährt Herr
Breuer ab? (heute) 5. Um wieviel Uhr fährt der Zug ab? 6. Um wie­
viel Uhr kommt der Schnellzug in Frankfurt an? 7. Wie lange fährt
der Schnellzug? 8. Wie lange fährt der Personenzug von Köln nach
Frankfurt? 9. Wo hat der Schnellzug Aufenthalt? (Bonn, Koblenz,
— 19 — IV/D

Mainz) 10. Wohin fährt der Eilzug? (Mainz) 11. Wieviel kostet die
Fahrkarte nach Frankfurt? 12. Wieviel Sekunden hat eine Minute?
13. Wieviel Stunden hat ein Tag? 14. Wie lange dauert der Unterricht?
15. Wieviel Uhr ist es? 16. Wieviel Uhr ist es in 30 Minuten?

Übung 16: Bilden Sie die Verbformen!


1. Der Lehrer.....(fahren) nach Frankfurt. 2....... (fahren) du auch nach
Frankfurt? 3. Er .... (nehmen) den Zug um 6.25 Uhr. 4. Der Zug ....
(haben) in Koblenz zwei Minuten Aufenthalt. 5. Ich.... (kaufen) eine
Fahrkarte. 6. Wieviel ..... (kosten) die Fahrkarte? — Sie ..... 24 DM.
7. Der Zug.... (abfahren) um 9.44 Uhr von Köln. 8.........(verlassen) Sie
den Zug in Mainz? — Nein, ich.... (fahren) nach Frankfurt. 9. Mein
Freund.... (aussteigen) schon in Bonn. 10........ (einsteigen) Sie! Der Zug
.... (abfahren) pünktlich. 11. Ich..... (kaufen) eine Zeitung. 12........ (lesen)
du auch eine Zeitung? — Nein, ich.... keine Zeitung, sondern eine
Illustrierte. 13. Hier.... (sein) Frau Meier. Sie...... (lesen) eine Zeitung.
14...... (fahren) Frau Meier auch nach Frankfurt? — Nein, sie...... (aus­
steigen) schon in Bonn. 15.......(wohnen) Sie in Frankfurt? — Nein, ich
.....nicht in Frankfurt, mein Freund..... in Frankfurt. 16. Ihr...... (haben)
auch einen Freund dort.

Übung 17: Bilden Sie Sätze!


1. Zug, abfahren, Köln, 13.20 Uhr. 2. Herr Breuer, ankommen, pünkt­
lich, Frankfurt. 3. Er, verlassen, Bahnhof. 4. Unterricht, beginnen,
9 Uhr. 5. Lehrer, wiederholen, Aufgabe; er, verbessern, Wort; er­
klären, Regel. 6. Herr Breuer, einsteigen, Köln; er, aussteigen, Frank­
furt. 7. Schüler, aussteigen, und, Zeitung, kaufen. 8. Mein Freund, ein­
steigen, Köln, und, Zug, abfahren. 9. Zug, ankommen, Frankfurt, und,
mein Freund, aussteigen.

Übung 18: Uhr oder Stunde?


1. Der Schnellzug fährt von 8.... bis 10....... Er fährt 2..... 2. Der
Unterricht dauert von 9.... bis 12...... ; er dauert 3...... 3. Wir haben
heute 6.... Unterricht. 4. Der Personenzug hat in Mainz eine...... Auf­
enthalt. 5. Herr Breuer ist um 12.... in Frankfurt. 6. Wir fahren 5......
von München nach Stuttgart. 7. Um wieviel .... kommen Sie in die
Schule? 8. Haben Sie eine ....*..? Wieviel.... ist es? Wieviel...... ist es
in 30 Minuten? 9. Frau Meier hat in München 3 .... Aufenthalt. Sie
geht in die Stadt und kauft eine..... 10. Ich lerne heute nur 2.... ; um
11.....fahre ich nach Haus. Ich fahre eine......
T'
IV, D — 20 —
Übung 19: Bilden Sie die Verbformen!
A.: B.:
Wohin.... (gehen) Sie? Ich.... in die Stadt.
Ich.... (gehen) auch in die Stadt. Gut, wir.... (nehmen) ein Taxi und
.... (fahren) zusammen.
Wieviel.... (kosten) ein Taxi? Das Taxi.... nur 2 DM.
Wie lange.... (fahren) wir? Wir .... nicht lange, nur 15 Mi­
nuten.
.... (fahren) Sie oft in die Stadt? Nein, ich nicht; aber meine Frau
...... oft in die Stadt.
Was.... (machen) Sie heute dort? Ich.... (kaufen) Bücher, der Unter­
richt ...... (beginnen) heute.
Was.....(lernen) Sie? Ich.... Deutsch; meine Frau......
auch Deutsch.
.... (verstehen) Sie schon Deutsch? Ja, aber ich.... (machen) viele
Fehler.
.... (verbessern) der Lehrer die Ja, der Lehrer .... die Fehler. Er
Fehler? .....(erklären) viel.
Wie lange.... (dauern) der Unter­ Der Unterricht.....(beginnen) um
richt heute? 19 Uhr und (dauern) bis
21 Uhr.
Hier.... (kommen) das Taxi. .... (einsteigen) Sie, bitte!

Übung 20: in, nach, über, von?


1. Der Zug fährt .... Köln .... Frankfurt. 2. Der Eilzug fährt nur
.... Mainz. 3. Jetzt sind wir...... Koblenz. 4. Um wieviel Uhr sind wir
.... Frankfurt? 5. Ich fahre heute...... Stuttgart. 6. Wie lange hat der
D-Zug .... Mainz Aufenthalt? 7. Der D-Zug kommt um 13.32 Uhr....
Frankfurt an. 8. Fährt der Zug .... München hier ab? 9. Was kostet
eine Fahrkarte .... Hamburg? 10. Frau Meier kommt ..... Berlin und
fährt.... München. 11. Der Zug München—Frankfurt fährt ...... Nürn­
berg und Würzburg. 12. Der Zug hält nicht .... Mainz, sondern nur
.....Bonn und...... Koblenz. 13. Wie lange fahren Sie...... Köln...... Kob­
lenz? 14. Der Zug fährt.... Köln...... Bonn...... Mainz. 15. Berlin liegt
.... Deutschland, Paris liegt.....Frankreich. 16. Herr Müller fährt......
Paris.... München.
— 21 — IV/E, V/A

— E —
Die Tage und die Monate
Ein Tag hat 24 Stunden. Die Tageszeiten heißen: der Morgen, der
Vormittag, der Mittag, der Nachmittag, der Abend und die Nacht.
Sieben Tage sind eine Woche: Montag, Dienstag, Mittwoch, Donners­
tag, Freitag, Sonnabend und Sonntag. In West- und Süddeutschland
heißt der Sonnabend Samstag.
Ungefähr vier Wochen sind ein Monat; zwölf Monate sind ein Jahr.
Die Monate heißen: Januar, Februar, März, April1, Mai, Juni, Juli,
August1, September, Oktober, November und Dezember.
Ein Jahr hat 365 Tage. Manchmal hat das Jahr auch 366 Tage. Es
heißt dann Schaltjahr. Ein Jahr hat auch vier Jahreszeiten; sie heißen:
der Frühling, der Sommer, der Herbst und der Winter.
Es gibt auch viele Feiertage, z. B.23Neujahr, Ostern, Pfingsten und
Weihnachten.

ABSCHNITT FÜNF
— A —
Ein Freund kommt ’
Der Briefträger klingelt. Frau Braun öffnet die Tür. Der Briefträger
gibt Frau Braun ein Telegramm, Frau Braun geht in ihr Zimmer zurück.
Dort sitzt4 ihr Mann und arbeitet.
„Hier ist ein Telegramm, Paul! Es kommt von Frankfurt", sagt sie.
Herr Braun öffnet das Telegramm und liest. Dann sagt er seiner Frau:
„Heute kommt Besuch. Mein Freund Walter fährt nach Hamburg und
unterbricht seine Reise hier in Köln. Sein Zug kommt um 3.45 Uhr
an!" — „Oh, dann kommt er bald. Ich koche jetzt Kaffee." Frau Braun
geht in die Küche. Herr Braun hilft seiner Frau und kauft Kuchen.
Um vier Uhr kommt der Freund. Herr und Frau Braun begrüßen
ihren Gast herzlich: „Guten Tag, Walter! Was machst du? Wie geht es
deiner Frau und deinen Kindern?" — „Danke, danke! Meiner Familie
geht es gut. Mein Sohn studiert jetzt in Frankfurt, und meine Tochter
geht noch in die Schule. Ich mache gerade eine Geschäftsreise und
1 Wir betonen: April, August.
2 z. B. = zum Beispiel.
3 Schallplatte Nr. 1.
4 ich sitze, du sitzt, er sitzt usw. (s. S. 8).
V/B — 22 —

komme von Stuttgart. Ich fahre heute abend nach Hamburg weiter." —
„Schade! Dein Besuch ist sehr kurz", sagt Herr Braun und führt sei­
nen Freund in das Zimmer. Seine Frau bietet ihrem Gast Kaffee und
Kuchen an. „Möchtest1 du eine Zigarette?" fragt Herr Braun seinen
Freund. Er lehnt aber ab: „Danke, nein! Zigaretten schaden meiner
Gesundheit."
Walter erzählt seinen Gastgebern viel, und die Zeit vergeht schnell.
Der Freund sagt schließlich: „Leider fährt mein Zug schon um 7 Uhr.
Wo finde ich hier ein Taxi?" — „Du brauchst kein Taxi", antwortet
Herr Braun, „wir nehmen unser Auto. Es gehört meiner Firma. Ich
fahre schnell in die Stadt, und du erreichst deinen Zug pünktlich."
Frau Braun gibt ihrem Gast die Hand und sagt: „Auf Wiedersehen,
Walter! Hoffentlich kommst du bald wieder!" — „Ich hoffe es. Auf
Wiedersehen!"

— B —
1. Substantiv
a) Der Dativ
Herr Braun hilft dem Freund. Wie geht es der Frau und den Kindern? Das
Auto gehört dem Lehrer. Der Lehrer antwortet dem Kind.

maskulin neutral feminin


Singular: N.: der Schüler das Kind die Tafel
A.: den — das — die —
D.: dem — dem — der =—
Plural: N.: die Schüler die Kinder die Tafeln
A.: die — die — die —
D.: den Schülern den Kindern den Tafeln (n+n=n)
Singular: N.: mein Schüler mein Kind meine Tafel
A.: meinen — mein — meine —
D.: meinem — meinem — meiner —
Plural: N.: meine Schüler meine Kinder meine Tafeln
A.: meine — meine — meine —
D.: meinen Schülern meinen Kindern meinen Tafeln
Singular dem dem der

Plural '--den---- n---'


Dativ Plural hat immer -n
1 ich möchte, du möchtest, er möchte — wir möchten, ihr möchtet, sie möchten.
— 23 — V/B

b) Der Dativ und der Akkusativ


Er gibt dem Freund die Hand. Er zeigt der Frau das Telegramm. Er kauft
dem Kind einen Bleistift. Er diktiert den Schülern den Satz.

1. Dativ 2. Akkusativ
Der Lehrer gibt dem Schüler den Füller.
einem —
seinem —
den Schülern
seinen — ~n
Der Freund kauft dem Kind eine Uhr.
einem —
seinem —
den Kindern
seinen ---- n
Ich zeige der Tochter das Buch.
einer —
seiner —
den Töchtern
seinen —-n

Zuerst kommt das Dativ Objekt und dann das Akkusativ Objekt.

2. Das Fragepronomen wem?


Wem gibt er das Buch? Er gibt dem Freund (dem Kind, der Frau) das Buch.
Er gibt den Freunden (den Kindern, den Frauen) das Buch.

Nom. ■wer was

Akk. wen was

Dat. wem
v/c — 24 —
3. Das Possessiv-Pronomen
Ich habe einen Freund . das ist mein Freund.
ein Buch . das ist mein Buch.
eine Uhr . das ist meine Uhr.
viele Freunde . . . . . das sind meine Freunde.

maskulin neutral feminin


ich mein Freund mein Buch meine Uhr
meine Freunde meine Bücher meine Uhren
du dein Freund dein Buch deine Uhr
deine Freunde deine Bücher deine Uhren
er, es sein Freund sein Buch seine Uhr
seine Freunde seine Bücher seine Uhren
sie ihr Freund ihr Buch ihre Uhr
ihre Freunde ihre Bücher ihre Uhren
wir unser Freund unser Buch unsere Uhr
unsere Freunde unsere Bücher unsere Uhren
ihr euer Freund euer- Buch eure Uhr
eure Freunde eure Bücher eure Uhren
sie ihr Freund ihr Buch ihre Uhr
ihre Freunde ihre Bücher ihre Uhren
Sie Ihr Freund Ihr Buch Ihre Uhr
Ihre Freunde Ihre Bücher Ihre Uhren

— C —

Verb + Dativ
Verb + Dativ Verb + Akkusativ und Akkusativ
antworten D beginnen A machen A «nbieten DA
danken D begrüßen A rauchen A bringen DA
gehören D bilden A rechnen A diktieren DA
helfen D brauchen A schließen A erklären DA
schaden D erreichen A sehen A erzählen DA
essen A trinken A geben DA
finden A unterbrechen A kaufen DA
fragen A verbessern A nehmen DA
haben A verstehen A öffnen DA
lesen A wiederholen A sagen DA
zählen A schreiben DA
zeigen DA
— 25 — V/D

auf Wiedersehen! — wiec/ersehen — ich sehe meinen Freund bald wieder.


schade! — schaden — Zigaretten schaden der Gesundheit.
danke! —■ danken — wir danken unserem Vater.
bitte! — bitten — sie bitten meinen Freund.
Wie geht es? D —• wie geht es deinem Vater (Ihrem Vater)?
Wie geht's?
der Gast + geben -► der Gastgeber
das Geschäft + die Reise -► die Geschäftsreise

— D —

Übung 21: Bilden Sie die Dativformen!


1. Der Schüler antwortet d- Lehrer. 2. Die Bücher gehören d- Kind-
(Plur.). 3. Herr Robertson dankt d- Lehrer und d- Lehrerin herzlich.
4. Die Aufgabe ist schwer. Herr Meier hilft d- Schüler- (Plur.). 5. Ich
rauche keine Zigaretten und trinke keinen Kaffee. Zigaretten und
Kaffee schaden d- Gesundheit. 6. Walter antwortet d- Freund nicht.
7. Wem gehören die Sachen hier? — Der Bleistift gehört d- Sohn; das
Heft gehört d- Tochter; die Bücher gehören d- Schülerin; die Zeitung
gehört d- Lehrer; das Geld gehört d- Kind. 8. Bitte, erzählen Sie d-
Kind- (Plur.) nichts! 9. Wie geht es Ihr- Freund? Danke, mein- Freund
geht es sehr gut. 10. Wie geht es dein- Frau und dein- Sohn? Mein-
Sohn geht es sehr gut, aber mein- Frau geht es nicht gut.

Übung 22: Possessivpronomen.


1. Er hat einen Freund. Das ist.Freund. 2. Wir haben eine Land­
karte. Das ist .... Landkarte. 3. Die Zeitung gehört dem Lehrer. Das
ist .... Zeitung. 4. Herr und Frau Braun haben ein Haus. Das ist ....
Haus. 5. Du hast viele Bücher. Das sind.... Bücher. 6. Das Kind hat
einen Lehrer. Das ist.... Lehrer. 7. Ihr habt viel Geld. Das ist...... Geld.
8. Ihr habt Uhren. Das sind ..... Uhren. 9. Der Bleistift gehört dem
Briefträger. Das ist.... Bleistift. 10. Herr Robertson, Sie haben einen
Fahrplan. Das ist .... Fahrplan. 11. Die Lehrerin kauft einen Füller.
Das ist dann.... Füller. 12. Herr Braun hat eine Mappe. ■— Wo ist.....
Mappe, Herr Braun? 13. Die Hefte gehören den Schülern. Das sind....
Hefte. 14. Ich habe zwei Hände und zwei Füße. Das sind .... Hände
und.... Füße. 15. Wir haben ein Buch, zwei Hefte und zwei Bleistifte.
Das sind.... Buch,...... Hefte und..... Bleistifte.
V/D — 26 —
Übung 23: Dativ und Akkusativ:
1. Der Lehrer erklärt d- Schüler d- Satz. 2. Frau Braun gibt d- Gast
d- Hand. 3. Wir kaufen d- Kind ein- Lehrbuch. 4. Geben Sie mein-
Vater d- Buch! 5. Er bietet d- Freund d- Zigaretten an. 6. Der Brief­
träger bringt d- Frau ein- Telegramm. 7. Der Lehrer diktiert d- Schüler-
(Plur.) d- Sätze. 8. Die Frau kauft ihr- Tochter ein- Fahrkarte nach
München. 9. Richard gibt d- Briefträger d- Geld. 10. Zeigen Sie d- Kind
d- Schule! 11. Wir erklären unser- Kind- (Plur.) d- Fahrplan. 12. Herr
Braun zeigt sein- Tochter d- Telegramm. 13. Die Frau bringt ihr- Mann
d- Zeitung. 14. Ich gebe d- Freund mein- Buch und mein- Bleistift.
15. Ich öffne d- Briefträger d- Tür. 16. Ich schreibe mein- Tochter ein-
Brief. 17. Ist mein Füller hier? Ich suche mein-Füller. 18. Ich lese euer-
Buch (Plur). 19. Wir fragen unser- Lehrer. Unser Lehrer erklärt d-
Regel. 20. Wir kochen unser-Gast Kaffee. 21. Das Auto gehört unser-
Firma. 22. Bietet ihr euer- Freund kein- Zigaretten an?

Übung 24: Bilden Sie Fragen!


Beispiel: Herr Braun schreibt seinem Sohn einen Brief.
a) Wer schreibt seinem Sohn einen Brief?
b) Wem schreibt Herr Braun einen Brief?
c) Was schreibt Herr Braun seinem Sohn?
1. Wir kaufen dem Kind ein Lehrbuch. 2. Der Briefträger gibt der
Frau ein Telegramm. 3. Der Lehrer diktiert seinen Schülern viele Sätze.
4. Du schreibst deiner Tochter einen Brief. 5. Der Sohn gibt seinem
Freund das Geld. 6. Ich bringe der Frau das Geld. 7. Der Herr zeigt
der Frau den Bahnhof. 8. Wir suchen dem Schüler ein Zimmer. 9. Sie
erklären den Schülerinnen den Fahrplan. 10. Die Kinder bringen dem
Lehrer das Kursbuch. 11. Herr und Frau Braun geben dem Gast die
Hand. 12. Frau Müller kocht dem Gast Kaffee. 13. Walter bietet seinem
Freund Geld an. 14. Wir kaufen unserem Freund die Fahrkarte.

Übung 25: Bilden Sie Sätze!


1. Der Schüler, zählen, Stühle. 2. Die Kinder, helfen, Lehrer. 3. Das
Auto, gehören, Freund. 4. Wir, danken, die Schülerin. 5. Sie (Plur.),
schaden, unser Freund. 6. Er, antworten, seine Tochter. 7. Wir, er­
zählen, unser Sohn, viel. 8. Der Bleistift, gehören, der Lehrer; der
Füller, gehören, die Schülerin; die Hefte, gehören, die Kinder. 9. Ein
Freund, helfen, sein Freund. 10. Der Gast, danken, die Frau. 11. Ziga-
— 27 — V/E

retten, schaden, die Kinder. 12. Er, schaden, seine Firma. 13. Die Mut­
ter, kaufen, das Kind, das Buch. 14. Ich, schreiben, meine Tochter, ein
Brief. 15. Der Lehrer, diktieren, die Schüler, der Satz. 16. Er, nehmen,
der Schüler, das Geld. 17. Wir, zeigen, die Freunde, die Stadt. 18. Die
Lehrerin, bringen, die Schüler, die Bücher. 19. Ihr, kaufen, der Freund,
eine Zeitung. 20. Er, geben, die Tochter, der Bleistift. 21. Herr Braun,
anbieten, der Gast, der Platz. 22. Der Briefträger, bringen, der Mann,
ein Brief und ein Telegramm. 23. Der Herr, öffnen, die Frau, die Tür.
24. Der Lehrer, geben, sein Freund, die Hand. 25. Ich, machen, mein
Freund, ein Besuch. 26. Die Frau, kaufen, ihre Tochter, eine Uhr.
27. Herr Braun, geben, der Briefträger, der Geldschein. 28. Wie geht
es, Ihre Frau, Ihre Tochter, Ihr Sohn? 29. Wie geht es, eure Kinder?

— E —

Die Familie

Mein Vater und meine Mutter


sind meine Eltern. Ich bin ihr
Sohn. Meine Eltern haben auch
eine Tochter. Sie ist meine
Schwester, und ich bin ihr Bru­
der. Wir sind Geschwister. Un­
sere Familie lebt in Stuttgart.
Meine Mutter hat auch einen Vater und eine Mutter. Ihr Vater ist
unser Großvater, und ihre Mutter ist unsere Großmutter. Mein Vater
hat keine Eltern mehr. Sie sind tot. Wir lieben unsere Großeltern sehr.
Unser Vater hat auch einen Bruder. Er ist unser Onkel. Ich bin sein
Neffe, und meine Schwester ist seine Nichte. Seine Kinder sind unsere
Vettern und Kusinen. Meine Mutter hat auch einen Bruder und eine
Schwester. Ihr Bruder ist mein Onkel, und ihre Schwester ist meine
Tante. Die Tante hat auch einen Sohn und eine Tochter. Ihr Sohn ist
mein Vetter, und ihre Tochter ist meine Kusine.

Großvater Großmutter Bruder Schwester


Vater Mutter Onkel Tante
Sohn Tochter Vetter Kusine
VI/A — 28 —

ABSCHNITT SECHS

— A —

Zwei Studenten in München

Robert studiert in München. Er ist seit einem Monat dort. Er wohnt


zusammen mit seinem Freund Hans beim Kaufmann Krüger, Elisabeth-
platz 30, Ecke Agnesstraße. Frau Krüger ist die Hausfrau von Robert.
Seine Wohnung ist nicht weit von der Universität. Die Wohnung liegt
der Post gegenüber.
Robert geht morgens aus dem Haus und fährt
mit seinem Fahrrad zur Universität. Hans hat kein
Fahrrad und geht immer zu Fuß. Aber sein Weg
ist nicht weit; vom Elisabethplatz zur Universität
braucht er nur zehn Minuten.
Mittags nach den Vorlesungen geht Robert mit
seinem Freund zum Essen. Sie gehen die Ludwig-
straße entlang und bei einem Zeitungsstand links
um die Ecke zu einem Gasthaus. Dort ißt man sehr
gut. Gewöhnlich bestellen sie ein Menü; das ist
nicht so teuer. Nach dem Essen lesen sie die Zei­
tungen und die Illustrierten und trinken manch­
mal ein Glas Bier oder eine Tasse Kaffee.
Nachmittags geht Robert wieder zu einer Vorlesung. Jetzt geht er
allein ohne seinen Freund, denn Hans arbeitet zu Haus für seine Prü­
fung. Nach der Vorlesung ist er frei und fährt nach Haus. Manchmal
machen die Freunde einen Spaziergang durch den Park. Nach dem
Abendessen arbeiten sie oder gehen wieder spazieren. Manchmal be­
suchen sie mit ihren Freunden ein Kino oder ein Theater. Meistens
gehen sie aber früh zu Bett, denn sie sind abends immer sehr müde.
— 29 — VI/B

— B —

1. Präpositionen mit dem Dativ

Robert geht um 9 Uhr aus dem Haus. Er wohnt mit seinem Freund bei seiner
Tante. Nach dem Essen trinkt er eine Tasse Kaffee. Er ist seit einem Monat in
Deutschland. Er hat das Geld von seinem Vater. Er geht zu seinem Freund. Die
Wohnung liegt der Post gegenüber.

aus, bei, mit, nach, seit, von, zu,


gegenüber
IMMER MIT DATIV

Merken Sie: gegenüber steht oft nach dem Substantiv.

bei dem beim


von dem vom
zu dem zum
zu der zur

2. Präpositionen mit dem Akkusativ


Hans geht durch den Park. Robert bestellt für seinen Freund ein Glas Bier.
Das Auto fährt gegen das Haus. Robert geht ohne seine Schwester spazieren. Die
Freunde gehen um das Haus. Wir fahren die Straße entlang.

durch, für, gegen, ohne, um


entlang
IMMER MIT AKKUSATIV

Merken Sie: entlang steht immer nach dem Substantiv.

3. Das Zeitadverb
Der Unterricht beginnt morgens. Ich lerne immer vormittags. Mittags gehe ich
zum Essen. Nachmittags gehe ich spazieren. Abends besuche ich ein Kino. Nachts
bin ich zu Haus.
Ich habe montags immer Vorlesungen. Sonntags arbeite ich nicht.
VI/C — 30 —

Substantiv Adverb
der Morgen morgens
der Vormittag vormittags
der Mittag mittags
der Nachmittag nachmittags
der Abend abends
die Nacht nachts
der Montag montags
der Dienstag dienstags
usw.12

4. Wortstellung

I II III

Robert geht zur Universität, aber Hans lernt zu Haus.


Wir gehen zu Bett, denn wir sind sehr müde.
Robert liest, und Hans schreibt einen Brief.
Sie lesen Zeitungen, oder sie arbeiten zusammen.
Er arbeitet nicht, sondern . er geht spazieren.

Merken Sie die Wortstellung


aber, denn, und, oder, sondern zählen nicht!1

— C —

der Abend + das Essen -> das Abendessen


das Bier + das Glas -> das Bierglas
der Gast + das Haus das Gasthaus
das Haus + die Frau ->• die Hausfrau
das Haus + die Tür -> die Haustür
fahren + das Rad -> das Fahrrad
die Hausfrau (süddeutsch) die Hauswirtin (norddeutsch)
Man ißt hier sehr gut. — In Deutschland arbeitet man sonntags nicht,
gehen: er geht zu Fuß
fahren: er fährt mit dem Fahrrad (mit dem Auto, mit dem Zug)
er geht nach Haus — er ist zu Haus — er kommt von zu Haus
er geht zu Fuß — er geht zu Bett
immer — oft — manchmal — selten — nie

1 montags, aber: Montag abends, Sonntag vormittags usw.


2 Wortstellung nach ja: Lesen Sie oft die Zeitung? — Ja, ich lese oft die
Zeitung.
— 31 VI/D

— D —

Übung 26: Präpositionen mit dem Dativ:


1. Robert geht um 9 Uhr aus d- Haus. 2. Er wohnt zusammen mit
sein- Freund Hans. 3. Ich gehe zu mein- Schwester. 4. Ihr fahrt heute
mit eure- Fahrräder- zu d- Universität. 5. Der Brief kommt von d- Groß­
mutter. 6. Ich bin schon seit ein- Woche hier. 7. Sie geht mit ihr- Tante
spazieren. 8. Nach d- Essen besuchen wir meinen Onkel. 9. Meine
Wohnung liegt d- Bahnhof gegenüber. 10. Ich habe das Geld von mein-
Vater. 11. Ich mache einen Besuch bei mein-Tante. 12. Euer Haus steht
unser- Haus gegenüber. 13. Die Schüler kommen aus d- Schulzimmer.
14. Idi zahle mit ein- Geldschein. 15. Das Auto gehört meinem Freund
seit ein- Monat. 16. Mein Vater kommt mit mein- Mutter aus Köln.
17. Ich fahre zu mein- Eltern. 18. Mein Bruder wohnt bei d- Kaufmann
Krüger. 19. Bier trinken wir aus ein- Glas, Kaffee aus ein- Tasse.
20. Wir kommen von d- Unterricht und gehen zusammen zu d- Bahn­
hof. 21. Haben Sie einen Brief von Ihr- Eltern? — Nein, ich habe keinen
Brief von meine- Eltern, sondern von mein- Bruder. 22. Ist der Weg
von d- Elisabethplatz zu d- Universität weit? 23. Ich trinke ein Glas
Bier zu d- Essen. 24. Nach d- Essen trinke ich eine Tasse Kaffee.

Übung 27: Präpositionen:


1. Wir fahren mit unsere- Fahrräder- um d- Stadt. 2. Das Auto fährt
gegen d- Haus. 3. Heute gehe ich ohne mein- Freund zu d- Universität,
denn er arbeitet für sein- Prüfung. 4. Meine Tante fährt mit d- D-Zug
durch d- Land. 5. Ich mache keine Übungen für mein- Freund. 6. Nach
d- Schule arbeiten wir immer ohne unser- Lehrer. 7. Herr Breuer fährt
mit sein- Auto d- Straße entlang. 8. Die Familie sitzt um d- Tisch.
9. Der Briefträger bringt einen Brief für mein- Vater. 10. Nach d-
Essen kocht die Mutter Kaffee für ihr- Gast. 11. Der Kaufmann arbeitet
für sein- Frau und sein- Sohn. 12. Wo ist die Post? — Gehen Sie d-
Straße entlang, dann rechts um d- Ecke.

Übung 28: Antworten Sie mit einem Satz!


1. Wo wohnen Sie? (bei, mein Vater, meine Tante, meine Freunde)
2. Wohin gehst du? (zu, die Post, der Bahnhof, das Theater, mein Onkel)
3. Mit wem gehst du spazieren? (mit, der Lehrer, die Mutter, meine
Freunde, die Eltern) 4. Wann geht Robert nach Haus? (nach, das Essen,
VI/D — 32 —
der Unterricht, die Vorlesungen) 5. Für wen arbeitet mein Vater? (für,
der Sohn, die Familie, die Kinder) 6. Seit wann sind Sie in Deutschland?
(seit, ein Jahr, eine Woche, ein Monat, vier Tage) 7. Wo ist die Schule?
(gegenüber, die Post, der Bahnhof, mein Haus) 8. Von wem hat der Schü­
ler das Geld? (von, der Vater, der Onkel, die Schwester, die Eltern) 9. Bei
wem wohnt Robert? (bei, der Vater, der Onkel, die Mutter, seine Geschwi­
ster) 10. Zu wem gehen wir heute nachmittag? (zu, die Hausfrau, der
Lehrer, meine Tante, meine Geschwister)

Übung 29: Zeitadverbien:


1. Wir haben .... (Morgen) und .... (Nachmittag) Unterricht. 2. Ich
esse.... (Mittag) immer um 1 Uhr. 3. In Deutschland arbeiten wir......
(Sonntag) nicht. 4. Er hat.... (Sonnabend nachmittag) keine Schule. 5. Die
Lehrer besuchen.... (Mittwoch) immer das Theater. 6. Wir schreiben
.....(Abend) unseren Eltern und unseren Freunden. 7. Ihr besucht......
(Freitag) immer eure Freunde. 8. Ich bin.... (Dienstag vormittag) immer
zu Haus. 9....... (Donnerstag) beginnen die Vorlesungen um 9 Uhr.
10. Der Briefträger kommt... (Morgen) um 8 Uhr und...... (Nachmittag)
um 3 Uhr.

Übung 30: Verbinden Sie die zwei Sätze!


Beispiele:
Wir gehen zu Bett. Wir sind müde, (denn)
Wir gehen zu Bett, denn wir sind müde.
Robert fährt mit dem Fahrrad. Hans geht zu Fuß. (aber)
Robert fährt mit dem Fahrrad, aber Hans geht zu Fuß.

1. Ich trinke ein Glas Bier. Mein Freund trinkt eine Tasse Kaffee.
(aber) 2. Mein Bruder geht in die Schule. Ich besuche die Universität
(aber) 3. Hans geht zu Fuß. Er hat kein Fahrrad, (denn) 4. Hans geht
nicht zur Universität. Er arbeitet zu Haus, (denn) 5. Wir gehen um
9 Uhr aus dem Haus. Die Vorlesungen beginnen um 9.15 Uhr. (denn)
6. Herr Braun bietet Walter Zigaretten an. Walter lehnt ab. (aber)
7. Er raucht nicht. Das Rauchen schadet seiner Gesundheit, (denn)
8. Herr Meier macht eine Geschäftsreise. Seine Frau ist zu Haus, (aber)
9. Er fährt mit dem Taxi. Er hat keine Zeit, (denn) 10. Der Eilzug fährt
um 8.58 Uhr von Köln ab. Er fährt nicht nach Frankfurt, sondern nur
nach Mainz, (aber)
— 33 — VI/E

— E —

Die Mahlzeiten

Das Frühstück, das Mittagessen und das Abendessen sind die drei
Mahlzeiten in Deutschland.
Gewöhnlich frühstücken die Leute morgens um sieben oder acht Uhr.
Man trinkt zum Frühstück meistens Kaffee mit Milch und Zucker und
ißt Brot oder Brötchen mit Butter und Marmelade. Sonntags essen die
Leute meistens Kuchen.
Um zwölf oder ein Uhr ißt man zu Mittag. Zuerst essen die Leute
einen Teller Suppe, dann Fleisch mit Sauce, Gemüse oder Salat und
Kartoffeln. In Deutschland ißt man sehr viel Kartoffeln. Nach dem
Essen gibt es dann zum Nachtisch meistens eine Süßspeise oder Obst.
Freitags essen die Leute in West- und Süddeutschland Fisch. Oft trinkt
man zum Essen auch Bier oder Wein.
Zum Essen braucht man das Besteck. Das sind der Löffel, die Gabel
und das Messer. Man benutzt auch eine Serviette.
Zu Abend ißt man meistens „kalt", d. h.1 es gibt nur Brot mit Butter,
Wurst, Schinken oder Käse. Zum Abendessen trinkt man dann Tee.
Sonnabends und sonntags trinken viele Leute nachmittags zu Haus
Kaffee und essen Kuchen. Manchmal gehen sie aber auch in ein Cafe
und trinken dort ihren Nachmittagskaffee. Das ist meistens um 4 Uhr.

Das Frühstück: Kaffee, Milch, Zucker.


Brot oder Brötchen, Butter, Marmelade.
Sonntags: Kuchen.
Das Mittagessen: Suppe; Fleisch mit Sauce, Gemüse, Kartoffeln;
Süßspeise oder Obst (Äpfel, Birnen, Apfelsinen usw.).
Freitags: Fisch.
Das Abendessen: Brot mit Butter, Wurst, Schinken, Käse;
Tee.
wir frühstücken
wir essen zw Mittag
wir essen z« Abend
* * **3

1 d. h. = das heißt
3 Deutsche Sprachlehre
vii/a — 34 —

ABSCHNITT SIEBEN

— A —

Ein Gespräch

R.: Guten Tag, Herr Arndt!


A.: Guten Tag, Herr Robertson! Wohin gehen Sie? Können Sie heute
abend zu mir kommen? Peter besucht mich mit seiner Schwester
Else. Wir wollen bei mir zu Abend essen und dann zum Tanzen
gehen.
R.: Ich danke Ihnen sehr für Ihre Einladung, Herr Arndt, aber ich kann
heute abend leider nicht kommen. Ich muß einen Besuch machen.
Herr Müller hat heute Geburtstag; ich gehe zu ihm. Jetzt will ich
für ihn ein Geschenk kaufen.
A.: Was wollen Sie ihm schenken?
R.: Etwas zum Rauchen: Zigarren oder Zigaretten. Aber was kann ich
seiner Frau mitbringen? Können Sie mir einen Rat geben?
A.: Kaufen Sie Blumen für sie!
R.: Das will ich tun, ich bringe ihr Blumen mit. Den Kindern muß ich
aber auch etwas mitbringen. Ich glaube, ich schenke ihnen Schoko­
lade und Bonbons. Das macht den Kindern immer Freude.
A.: Das glaube ich auch. — Aber jetzt muß ich gehen, es ist schon ein
Viertel vor sechs.
R.: Ich habe auch keine Zeit. Die Läden schließen um halb sieben, und
ich muß um dreiviertel acht bei Familie Müller sein. Herr Müller
erwartet mich pünktlich zum Essen; ich will nicht zu spät zu ihm
kommen.
A.: Grüßen Sie ihn bitte von mir! Ich gratuliere ihm auch herzlich zum
Geburtstag.
R.: Ich will es ihm sagen. Kann ich auch seine Frau von Ihnen grüßen?
A.: Aber natürlich! Ich wünsche Ihnen heute abend viel Vergnügen.
R.: Auch ich wünsche Ihnen viel Vergnügen. Ich besuche Sie bald.
— 35 — VII/B

A.: Können Sie vielleicht morgen zu mir kommen? Ich lade Sie zum
Abendessen ein. Else kann leider nicht kommen, sie muß zu Haus
bleiben und arbeiten, aber Peter kommt ohne sie. Wir wollen nach
dem Essen in ein Kino gehen. Die Vorstellung beginnt um Viertel
nach acht. Können Sie gegen sieben Uhr bei mir sein?
R.: Ja, ich komme um sieben Uhr. Auf Wiedersehen, Herr Arndt, bis
morgen!
A.: Auf Wiedersehen, Herr Robertson!

— B —

1. Modalverben
Robert will nach Deutschland fahren. Zuerst muß er Deutsch lernen. Dann
kann er die Leute in Deutschland verstehen.
Peter und Else wollen zum Tanzen gehen, aber sie haben kein Geld. Sie müs­
sen ihren Vater fragen. Er gibt Peter zehn Mark, und sie können zum Tanzen
gehen.

wollen: ich will müssen: ich muß können: ich kann


du willst du mußt du kannst
er will er muß er kann
wir wollen wir müssen wir können
ihr wollt ihr müßt ihr könnt
sie wollen sie müssen sie können

Merken Sie: ich will, ich muß, idi kann: ohne e (vgl.: ich gehe, ich nehme usw.)
er will, er muß, er kann; ohne t (vgl.: er geht, er nimmt usw.)
Ich fahre mit Peter nach Deutschland.

Ich will mit Peter nach Deutschland fahren.


Er steht morgens um 7 Uhr auf.

Er muß morgens um 7 Uhr aufstehen.


Wir verstehen und sprechen Deutsch.

Wir können Deutsch verstehen und sprechen.


vn/c — 36 —
Wortstellung
I II III E

Ich will mit Peter nach Deutschland fahren


Nach Deutschland will ich mit Peter fahren
Mit Peter will ich nach Deutschland fahren

2. Personalpronomen1

Singular Plural
Nom.: ich du er es sie wir ihr sie Sie
Akk.: mich dich ihn es sie uns euch sie Sie
Dat.: mir dir ihm ihm ihr uns euch ihnen Ihnen

Beispiele: 1. Der Lehrer gibt dem Schüler das Heft.


I
Der Lehrer gibt ihm das Heft.
2. Der Lehrer gibt dem Schüler das Heft.

Der Lehrer gibt es dem Schüler.


3. Der Lehrer gibt dem Schüler das Heft.

Der Lehrer gibt es ihm.

Bei einem Personalpronomen und einem Substantiv (Beispiele 1 und 2) steht


zuerst das Personalpronomen (Dat. oder Akk.),
dann das Substantiv.
Bei zwei Personalpronomen (Beispiel 3) steht
zuerst das Akkusativobjekt,
dann das Dativobjekt.

— C —
Ich gehe zu meinem Freund. — Wir gehen zum Tanzen. Er kauft Blumen für
Frau Müller und Schokolade für die Kinder. Grüßen Sie ihn von mirl
Ich gratuliere meinem Freund zum Geburtstag.
Guten Morgen! Guten Tag! Guten Abend! Grüß Gott! (in Süddeutschland)
Auf Wiedersehen!

1 er (der) es (das) sie (die) sie (die)


ihn (den) es (das) sie (die) sie (die)
ihm (dem) ihm (dem) ihr (der) ihnen (den+n)
— 37 — vii/d

einladen12 — die Einladung schenken — das Geschenk


tanzen — der Tanz freuen — die Freude

Die
7.00 Uhr = sieben Uhr
7.05 Uhr = fünf (Minuten)
nach sieben
7.10 Uhr = zehn (Minuten)
nach sieben
7.15 Uhr = (ein) Viertel nach
sieben / Viertel acht
7.20 Uhr = zwanzig nach sieben /
zehn vor halb acht
7.25 Uhr = fünf vor halb acht
7.30 Uhr — halb acht
7.35 Uhr = fünf nach halb acht
7.40 Uhr = zehn nach halb acht /
zwanzig vor acht 7.50 Uhr = zehn vor acht
7.45 Uhr = (ein) Viertel vor acht / 7.55 Uhr = fünf vor acht
drei Viertel acht 8.00 Uhr = acht Uhr2

— D —
Übung 31: Nehmen Sie für das Objekt das Personalpronomen!
1. Der Schüler fragt den Lehrer. 2. Der Lehrer antwortet dem Schüler.
3. Peter lädt seine Freunde ein. 4. Das Kind schließt die Tür. 5. Der Brief­
träger bringt ein Telegramm. 6. Das Auto gehört meiner Firma. 7. Der
Sohn hilft dem Vater; die Tochter hilft der Mutter; die Kinder helfen
ihren Eltern. 8. Er kauft die Zigaretten. 9. Wir grüßen unsere Freunde.
10. Wie geht es Ihrer Mutter? — Danke, es geht meiner Mutter gut.
11. Lesen Sie die Zeitung? — Nein, ich lese die Zeitung nicht. 12. Bringst
du dein Buch mit? — Ja, ich bringe mein Buch mit. 13. Verstehen Sie
den Lehrer gut? — Ja, ich verstehe den Lehrer gut. 14. Antwortet das
Kind seinem Vater? — Ja, es antwortet seinem Vater. 15. Trinkt Robert
den Wein? — Ja, er trinkt den Wein. 16. Geben Sie mir das Glas, bitte!
— Hier ist das Glas! 17. Wo ist die Speisekarte? — Ich bringe die Speise­

1 einladen: ich lade..... ein, du lädst...... ein, er lädt...... ein, wir laden___
ein usw.
2 14.00 Uhr = zwei Uhr (mittags); 16.10 Uhr = zehn nach vier (nachmit­
tags); 19.15 Uhr = ein Viertel nach sieben (abends); 23.45 Uhr = ein Viertel
vor zwölf (nachts); 0.05 Uhr = fünf nach zwölf (nachts)
VII, D — 38 —

karte sofort. 18. Besuchen Sie heute die Vorlesungen? — Nein, heute
besuche ich die Vorlesungen nicht. 19. Jetzt brauchen wir kein Buch.
20. Ich habe keine Fahrkarte.

Übung 32: Personalpronomen.


1. Mein Vater kommt .... (ich) entgegen. 2. Ich fahre zu .... (er).
3. Meine Schwester besucht .... (ihr) abends. 4. Der Lehrer fragt ....
(du) und nicht.... (ich). 5. Wir fahren mit...... (ihr) zu .... (sie, Plur.).
6. Wohnt Herr Breuer bei.... (Sie)? — Nein, er wohnt...... (ich) gegen­
über. 7. Du hast keine Zeit für (ich); ich gehe ohne (du) spazie­
ren. 8. Sie hat ein Buch von (ihr). 9. Ich arbeite oft mit (er). 10. Ich
bin um 7 Uhr bei (sie, Plur.); ich komme mit (sie, Sing.), aber ohne
.... (er). 11. Sie schreiben...... (Sie) heute. Bitte, antworten Sie...... (sie)
bald! 12. Kommst du morgen mit.... (sie, Plur.) zu...... (wir)?

Übung 33: Nehmen Sie die Personalpronomen


a) für das Dativobjekt
b) für das Akkusativobjekt
c) für die zwei Objekte
1. Der Vater gibt dem Sohn das Buch. 2. Ich schenke meiner Schwe­
ster einen Füller. 3. Er schreibt seinem Freund einen Brief. 4. Bringen
Sie meinem Vater das Buch! 5. Der Lehrer diktiert den Schülern die
Sätze. 6. Wir kaufen unserer Kusine eine Fahrkarte. 7. Peter gibt dem
Briefträger das Geld. 8. Ihr schenkt eurer Tante Blumen. 9. Kaufen Sie
.... (ich) ein Wörterbuch! 10. Er bringt dem Gast die Suppe. 11. Robert
bestellt seinem Bruder ein Glas Bier. 12. Erklären Sie .... (sie, Plur.)
die Grammatik gut! 13. Der Briefträger gibt Frau Müller ein Tele­
gramm. 14. Ich zeige dem Freund ein Haus. 15. Ich kaufe.... (sie Sing.)
Schokolade. 16. Ich kaufe.... (ich) Zigaretten.

Übung 34: Bilden Sie Sätze mit Modalverben!


1. Du, können, sprechen, gut Deutsch. 2. Mein Vater, müssen, ab­
fahren, morgen früh. 3. Wir, müssen, lernen, viel. 4. Ich, wollen, trin­
ken, ein Glas Bier. 5. Er, können, nicht zurückbringen, das Buch. 6. Sie
(Sing.), können, nicht finden, der Geldschein. 7. Du, wollen, suchen,
der Füller. 8. Ihr, können, nicht spazieren gehen, heute nachmittag.
9. Sie (Plur.), wollen, kaufen, Fahrkarte. 10. Er, wollen, essen, jetzt.
11. Die Schüler, können, fragen, immer, der Lehrer. 12. Der Lehrer,
wollen, antworten, immer, der Schüler (Plur.). 13. Ich, müssen, aus­
— 39 — vii/e

steigen, in Mainz. 14. Du, müssen, schreiben, ich, ein- Brief. 15. Du,
können, bestellen, er, eine Tasse Kaffee. 16. Er, müssen, kommen, nach­
mittags, zu, wir.

Übung 35: Lesen Sie die Uhrzeiten!


10.10 Uhr; 8.25 Uhr,- 23.55 Uhr; 4.15 Uhr; 14.45 Uhr; 22.30 Uhr;
11.15 Uhr; 6.25 Uhr; 1.45 Uhr; 0.05 Uhr; 12.35 Uhr; 7.20 Uhr, 14.40 Uhr;
20.50 Uhr; 18.59 Uhr; 7.44 Uhr; 4.11 Uhr; 5.31 Uhr; 8.19 Uhr.

— E —

Ein Telefongespräch

Herr Müller will Dr. Breuer anrufen, aber er hat


zu Haus kein Telefon. Er muß zur Post gehen und
von dort telefonieren.
Er geht in die Post. Dort sind drei Fernsprech­
zellen. Eine Zelle ist noch frei. Er geht in die
Zelle, nimmt das Telefonbuch (Fernsprechbuch)
und sucht die Telefonnummer. Er liest:
Breu Fritz, in Firma Breu & Co.,
Mchn-Pasing, Bahnhofstr. 18
47 62 41
Breudier Anita, Modesalon, M. 23,
Rheinstr. 7 73 76 02
Breuer Robert, Dr. med. dent.,
Zahnarzt, M. 22, Maximilianstr. 18
29 71 62
Jetzt wirft er zwei Zehnpfennigstücke ein, nimmt den Hörer ab und
wählt die Nummer. Er dreht die Wählscheibe sechsmal: 2, 9, 7, 1, 6, 2.
Er hört eine Stimme.
— Hier Frau Breuer.
— Hier Robert Müller. Guten Tag, Frau Breuer! Kann ich mit Ihrem
Mann sprechen?
— Mein Mann ist leider nicht zu Haus. Er kommt aber um 8 Uhr
nach Haus. Wollen Sie bitte nach 8 Uhr noch einmal anrufen?
— Das ist nicht nötig. Grüßen Sie ihn bitte von mir! Ich danke Ihnen
und Ihrem Mann für die Einladung. Ich komme morgen abend.
VIII/A — 40 —
— Schön, Herr Müller. Wir erwarten Sie morgen um halb acht zum
Abendessen. Auf Wiedersehen!
— Auf Wiedersehen, Frau Breuer!
Herr Müller hängt den Hörer wieder ein und verläßt die Telefon­
zelle.
♦ * #

das Telefon — der Fernsprecher


das Telefonbuch — das Fernsprechbuch
telefonieren mit — «»rufen A.

Herr Müller telefoniert mit Dr. Breuer = Er ruft Dr. Breuer an.

ABSCHNITT ACHT

— A —

Mein Haus

Mein Haus ist in der Gartenstraße.


Wollen Sie es sehen? Ich zeige es Ihnen.
Hier sehen Sie mein Haus. Es hat zwei
Stockwerke. Unten im Erdgeschoß wohne
ich mit meiner Frau und meinen Kindern,
über uns wohnt Familie Müller. Hier ist
die Haustür. Sehen Sie! über der Haus­
tür ist die Hausnummer.
Wir treten jetzt durch die Haustür in
das Haus ein und kommen in den Haus­
flur. Hier im Hausflur ist die Treppe.
Aber wir bleiben hier unten und gehen
in unsere Wohnung. Gehen Sie nicht
durch diese Tür! Hinter dieser Tür ist die
Kellertreppe. Wir wollen jetzt nicht in
den Keller gehen. Im Keller liegen nur
die Kohlen für den Winter.
Ich nehme den Schlüssel aus der Tasche und stecke ihn ins Schloß,
schließe die Tür auf, und wir können in unsere Wohnung eintreten.
— 41 — VIII/B

Jetzt sind wir im Korridor. Hier ist die Garderobe. Bitte hängen Sie
Ihren Mantel an den Haken und legen Sie Ihren Hut auf die Hut­
ablage!
Hier links ist das Wohnzimmer, neben dem Wohnzimmer sind mein
Arbeitszimmer und das Kinderzimmer. Dort hinten ist das Schlaf­
zimmer, und hier rechts ist die Küche. Zwischen der Küche und dem
Schlafzimmer ist das Bad mit der Toilette.
Wir gehen jetzt durch diese Tür ins Wohnzimmer. Sehen Sie, diese
Möbel sind ganz neu: die Couch steht dort an der Wand; vor der Couch
stehen der Tisch und die Stühle; auf dem Boden liegt ein Teppich.
Dort in die Ecke wollen wir auch noch einen Sessel stellen. An diese
Wand hier hänge ich noch ein Bild.
Im Wohnzimmer ist noch eine Tür. Sie geht auf die Terrasse. Sehen
Sie, hinter dem Haus ist unser Garten. Links neben dem Haus steht
die Garage für meinen Wagen.
Jetzt gehen wir um das Haus wieder nach vorn auf die Straße. Dort
oben bei Müllers sehen Sie einen Balkon. Er ist über der Haustür.
Oben auf dem Dach sind noch zwei Kamine.
Ist dieses Haus nicht sehr schön? Es ist mein Haus, und ich liebe
es sehr.

— B —

1. Das Demonstrativpronomen „dies-"

Der Lehrer kommt. Dieser Lehrer kommt.


Ich sehe den Lehrer. Ich sehe diesen Lehrer.
Er antwortet dem Lehrer. Er antwortet diesem Lehrer.
Wir lesen das Buch. Wir lesen dieses Buch.
Die Frau arbeitet. Diese Frau arbeitet.
Sie geben der Frau das Geld. Sie geben dieser Frau das Geld.
Die Kinder gehen in die Schule. Diese Kinder gehen in die Schule.

Singular Plural

mask. neutr. fern. mask. neutr. fern.


Nom. der dieser das dieses die diese die diese
Akk. den diesen das dieses die diese die diese
Dat. dem diesem dem diesem der dieser den diesen

Die Endungen beim Demonstrativpronomen sind wie die Endungen beim Artikel.
VIII/B — 42 —
2. Woher? Wo? Wohin?
Woher kommt er? Wo ist er? Wohin fährt er?
Er kommt Er ist Er fährt

von 1 nach England.


England. in England.
aus J
•von 1 London. in London. nach London.
aus J
von der j Schule.
aus der in der Schule. in die Schule.
von seinem Onkel. bei seinem Onkel. zu seinem Onkel.

woher? wo? wohin?

3. Präpositionen mit dem Akkusativ oder dem Dativ


Wohin gehe ich? — Ich gehe an den Tisch, auf die Treppe, hinter die Tür, neben
die Tafel, in das Zimmer, unter die Lampe, vor das Haus,
zwischen das Auto und das Haus.
Wohin hänge ich die Lampe? — Ich hänge die Lampe über den Tisch.
Wo stehe ich? — Ich stehe am (an dem) Tisch, auf der Treppe, hinter der Tür.
neben der Tafel, im (in dem) Zimmer, unter der Lampe, vor dem
Haus, zwischen dem Auto und dem Haus.
Wo hängt die Lampe? — Die Lampe hängt über dem Tisch.

an, auf, hinter, neben, in


über, unter, vor und zwischen
Mit AKKUSATIV (wohin?) ODER DATIV (wo?)

am = a(n de)m im = i(n de)m


ans = an (da)s ins = in (da)s
— 43 VIII/B
Wohin ... ? Wo ... ?

Ich lege das Buch auf den Tisch. Das Buch liegt auf dem Tisch.

Die Mutter setzt das Kind auf den Stuhl.

Ich stecke den Schlüssel ins Schloß. Der Schlüssel steckt im Schloß.

Die Verben legen Die Verben liegen


stellen stehen
setzen sitzen
haben ein Akkusativobjekt haben kein Objekt und die Prä­
und die Präposition mit dem Ak­ position mit dem Dativ.
kusativ.

Die Verben hängen und stecken haben ein Akkusativobjekt


und die Präposition mit dem Akkusativ
oder kein Objekt und die Präposition mit dem Dativ.
VIII/C, D — 44 —

wohnen — die Wohnung — das Wohnzimmer — die Wohnungstür


arbeiten •— die Arbeit — das Arbeitszimmer
schlafen — der Schlaf — das Schlafzimmer
schließen — das Schloß — der Schlüssel — «»/schließen — zwschließen
kochen — die Küche
ich sitze auf dem Stuhl — ich sitze in dem Sessel

— D —

Übung 36: Bilden Sie Fragen mit „woher?“, „wo?" oder „wohin?“!
1. Mein Bruder studiert in Deutschland. 2. Wir gehen in unsere
Wohnung. 3. Um 9 Uhr sind wir in der Schule. 4. Sie kommen aus dem
Kino. 5. Robert und Peter kommen von der Universität und gehen ins
Cafe. 6. Wir fahren heute nach Haus. 7. Ich mache bei meinem Onkel
einen Besuch. 8. Ihr geht heute abend ins Theater. 9. Die Kinder
kommen aus dem Garten. 10. Die Treppe geht in den Keller. Im
Keller liegen unsere Kohlen. 11. Diese Schüler kommen von England.
12. Meine Familie lebt in Südamerika. 13. Die Lehrerin kommt aus
Köln. 14. Meine Kusine kommt aus Frankreich und fährt nach Berlin.
15. Wir gehen heute nicht in die Vorlesung.

Übung 37: Bilden Sie Fragen mit „wo?“ oder „wohin?“!


1. Der Lehrer stellt die Blumen auf den Tisch. 2. Ich hänge die Land­
karte an die Wand. 3. Das Buch liegt auf dem Tisch. 4. Frau Krüger
steckt den Schlüssel ins Schloß. 5. Das Kind sitzt auf dem Stuhl. 6. Der
Tisch steht auf dem Teppich. 7. Wir legen die Bücher neben die Lampe.
8. Er stellt das Fahrrad in den Garten. 9. Das Heft liegt unter diesem
Buch. 10. Meine Fahrkarte steckt in meiner Tasche. 11. Herr Robertson
steckt die Zeitung in die Tasche. 12. Die Tafel hängt an der Wand.
13. Wir leben in einer Stadt. 14. In dieser Straße sind viele Gasthäuser
und Cafes. 15. Mein Auto steht vor dem Bahnhof.

Übung 38: Ergänzen Sie die Endungen!


1. Wollen Sie dies- Buch kaufen? 2. Mit dies- Mantel kann ich nicht
spazieren gehen. 3. Dies- Hut ist neu. 4. Dies- Tag vergesse ich nicht.
5. Ich finde dies- Brief nicht. 6. Ich nehme dies- Zug. 7. Dies- Schüler
— 45 — VIII/D

und dies- Schülerin sind sehr fleißig. 8. Herr Robertson schenkt seiner
Hausfrau dies-Blumen. 9. Dies-Vorlesungen sind sehr gut. 10. Gehen
Sie durch dies- Straße! — 11. Ich gehe in d- Geschäft. 12. Es liegt zwi­
schen d- Post und mein- Haus. 13. Heute abend wollen wir in d- Kino
oder in d- Theater gehen. 14. Mein Fahrrad steht hinter d- Haus in d-
Garten. 15. Die Hausnummer ist über d- Tür. 16. Ich gehe in d- Garten­
straße. Herr Müller erwartet mich in sein- Wohnung. 17. Sein Haus
ist neben unser- Haus. Es liegt zwischen d- Post und d- Universität.
18. Kommen Sie zu mir auf d- Terrasse. 19. Ich nehme den Schlüssel
aus d- Tasche, stecke ihn in d- Schloß, schließe die Tür zu und gehe auf
d- Straße. 20. Ich gehe hinter mein- Freund d- Straße entlang. 21. Die
Lampe hängt an d- Decke, sie ist über d- Tisch. 22. Ich habe meine
Hände auf d- Tisch und meine Füße unter d- Tisch. 23. Mein Bleistift
liegt unter Ihr- Stuhl. Bitte geben Sie ihn mir! 24. Herr Breuer sitzt
neben sein- Freund; er sitzt zwischen sein- Freund und sein- Schwe­
ster. 25. Ein Auto steht vor d- Haus. Wollen Sie in d- Auto einsteigen?

Übung 39: Bilden Sie Sätze! (Präpositionen mit Akk. oder Dat.)
1. Seine Wohnung, über, meine Wohnung, liegen. 2. Der Mantel,
an, der Haken, hängen. 3. Der Hut, auf, die Hutablage, liegen. 4. Die
Zeitung, in, die Tasche, stecken. 5. Robert, die Illustrierte, auf, der
Stuhl, legen. 6. Frau Müller, die Tasse, auf, der Tisch, stellen. 7. Das
Auto, in, die Garage, hinter, das Haus, stehen. 8. Der Löffel, neben,
das Messer, liegen; der Teller, zwischen, das Messer, und, die Gabel,
stehen. 9. Die Mutter, auf, der Balkon, über, die Haustür, sein. 10. Die
Teller und die Tassen, in, die Küche, sein; ich, sie, jetzt, in, das Zimmer,
bringen. 11. Ich, Sie, in, meine Wohnung, erwarten. 12. Die Garage,
hier rechts, hinter, das Haus, sein. 13. Heute, wir, in, das Wohnzimmer,
oder auf, die Terrasse, frühstücken? 14. Ich, der Hörer, in, die Hand,
nehmen, und, die Nummer, wählen . 15. Wir, neben, die Post, wohnen.
16. Der Schlüssel, in, meine Tasche, stecken. 17. Der Mann, die Koh­
len, in, der Keller, bringen. 18. Die Lampe, über, der Tisch, hängen.
19. Der Keller, unter, meine Wohnung, sein. 20. Ihr, an, das Fenster,
gehen, und, aus, das Fenster, sehen.

Übung 40: Ergänzen Sie die Endungen!


1. Mein Freund fährt mit d- Fahrrad in d- Stadt. 2. Heute gehe ich
ohne ..... (du) in d- Vorlesung. 3. Mein Vater sieht auf sein- Uhr.
4. Essen wir heute in d- Gasthaus oder bei mein- Hausfrau? 5. Ich gehe
VIII/D — 46 —
d- Korridor entlang und komme in d- Schlafzimmer. 6. Robert wohnt
neben d- Post; Peter wohnt d- Post gegenüber. 7. Er bringt ein- Stuhl
aus d- Arbeitszimmer in d- Wohnzimmer. 8. Das Gasthaus ist in d-
Gartenstraße neben d- Post. 9. Das Taxi wartet vor d- Bahnhof. 10. Wir
gehen nicht mit d- Mantel in d- Zimmer, sondern wir hängen d- Mantel
an d- Haken. 11. Robert wohnt bei sein- Tante in d- Agnesstraße.
12. In dies- Woche haben wir kein- Vorlesungen in d- Universität.
13. Wir müssen durch dies- Straße zu d- Bahnhof gehen. 14. Die Übung
steht auf dies- Seite. 15. Durch dies- Tür kommen Sie in d- Schlaf­
zimmer. 16. Ich sitze in d- Sessel und sehe aus d- Fenster. 17. Wir
suchen mein- Füller. Wo ist er? Er ist in mein- Tasche, auf d- Tisch,
unter d- Heft, neben d- Bleistift, hinter d- Bücher-, vor .... (ich).
18. Wohin gehen die Kinder? Die Kinder gehen-zu ihr- Onkel. Bald
sind sie bei ihr- Onkel.

Übung 41: Beschreiben Sie das Bild!


1. Wo steht der Sessel? (vor d-
Heizung; neben d- Tisch; auf d-
Fußboden). 2. Wo steht die Lampe?
(hinter d- Tisch; zwischen d- Tisch
und d- Fenster) 3. Wo ist die Hei­
zung? (hinter d- Sessel; unter d-
Fenster) 4. Wo steht der Tisch? (ne­
ben d- Sessel; vor d- Lampe) 5. Wo
liegt das Buch? (auf d- Tisch; unter
d- Lampe) 6. Wo hängt das Bild?
(an d- Wand; neben d- Fenster)
7. Wo sind die Blumen? (in d-Vase)
8. Wo steht d- Vase? (auf d- Tisch)
9. Wo sind die Vorhänge? (an d-
Fenster) 10. Wo ist das Fenster?
(hinter d- Sessel; über d- Heizung;
neben d- Bild).

Übung 42: Bilden Sie Sätze!


Beispiel: Die Mutter legt das Kind ins Bett.
Jetzt liegt das Kind im Bett.
1. Hans.... das Fahrrad ans Haus (stellen, stehen). 2. Meine Schwe­
ster die Blumen auf den Tisch (stellen, stehen). 3 Sie das Buch
unter die Lampe (legen, liegen)! 4. Die Großmutter das Kind auf
— 47 — VIII/E

den Stuhl (setzen, sitzen). 5. Der Briefträger . ... die Briefe in die Tasche
(stecken). 6. Er.... drei Glas Bier auf den Tisch (stellen, stehen). 7. Ich
.... das Bild an die Wand (hängen). 8....... Sie Ihren Mantel an den
Haken (hängen)!

— E1 —

wrmtetei®!

Student: Guten Tag! Sie haben ein Zimmer zu vermieten. Ist das
Zimmer noch frei? Kann ich es sehen?
Hausfrau: Bitte, treten Sie ein! Ich zeige es Ihnen. Das Zimmer ist sehr
schön. — Gehen Sie durch diese Tür, bitte! Das Zimmer
liegt gleich neben der Wohnungstür. — Hier ist es! Sehen
Sie! Hier rechts an der Wand ist das Bett mit dem Nacht­
tisch. Am Fenster steht der Schreibtisch. Das Fenster geht
nicht zur Straße, sondern zum Garten. Das Zimmer ist sehr
ruhig. Dort hinten stehen eine Couch, ein Sessel und ein
Tisch. Sie können abends dort bequem sitzen und lesen,
denn ich stelle Ihnen noch eine Stehlampe in die Ecke. Sie
haben hier auch einen Radioapparat. Sie können also auch
Radio hören.
Student: Ist dieser Schrank dort ein Kleiderschrank?
Hausfrau: Ja, Ihre Kleider können Sie in diesen Schrank hängen. Sie
haben dort auch genug Platz für Ihre Wäsche.
Student: Haben Sie auch Zentralheizung?
Hausfrau: Leider nicht. Aber dort steht ein Ofen. Er heizt das Zimmer
sehr gut. Dort links hängt auch noch ein Regal für Ihre
Bücher.
Student: Und wo ist das Waschbecken?

1 Schallplatte Nr. 1.
IX/A — 48 —
Hausfrau: Zum Waschen können Sie ins Bad gehen. Ich bin allein in
der Wohnung. Das Bad ist also fast immer frei. — Meine
Putzfrau kommt täglich und räumt das Zimmer auf. Sie
kann auch Ihre Wäsche waschen.
Student: Gut, das Zimmer gefällt mir. Was kostet es im Monat?
Hausfrau: Die Miete ist nicht hoch. Sie bezahlen im Monat für das
Zimmer mit Heizung nur 85 Mark. Sie können auch Früh­
stück bekommen, dann zahlen Sie im Monat 30 Mark mehr.
Student: Das ist nicht zu viel. Ich miete das Zimmer. Kann ich schon
heute einziehen? Dann hole ich jetzt meine Koffer vom
Bahnhof. Ich zahle die Miete sofort. —
Hausfrau: Danke! Hier ist die Quittung. — Auf Wiedersehen!
» » *
also: Ich bin allein in der Wohnung. Das Bad ist also fast immer frei. — Ich
habe kein Geld. Ich kann also nicht ins Kino gehen. — Er will in
Deutschland studieren. Also muß er Deutsch lernen. — Ich kann heute
einziehen. Also hole ich jetzt meine Koffer.

ABSCHNITT NEUN

— A —

Der Taschendieb
Ein Kaufmann machte einmal eine Reise. Er stieg in einer Klein­
stadt aus, denn er wollte dort seinen Freund treffen. In einem Hotel
mietete er ein Zimmer und ging dann in die Wohnung des Freundes.
Die Freunde saßen lange zusammen und erzählten. Spät in der Nacht
ging der Kaufmann in sein Hotel zurück. Die Straßen der Stadt waren
sehr dunkel, und er konnte nur schwer seinen Weg finden. Niemand
war auf der Straße. Plötzlich hörte er Schritte. Ein Mann kam eilig um
die Ecke einer Seitenstraße und stieß mit dem Kaufmann zusammen.
Der Mann sagte eine Entschuldigung und eilte weiter.
Der Kaufmann blieb stehen. „Wieviel Uhr ist es schon?“ dachte er
und wollte auf seine Uhr sehen. Er griff in die Tasche seiner Jacke,
aber er fand die Uhr nicht. Auch die Taschen seiner Weste waren leer.
— 49 — IX/B

Schnell lief er dem Mann nach, faßte ihn am Mantel und rief: „Geben
Sie mir sofort die Uhr!" Der Mann erschrak sehr, denn die Stimme des
Kaufmanns klang sehr zornig. Er gab ihm die Uhr, und der Kaufmann
ging zufrieden weiter.
Im Hotel ging er sofort in sein Zimmer und machte Licht. Da sah
er auf dem Nachttisch neben seinem Bett eine Uhr. Er griff in seine
Tasche und fand — die Uhr des Mannes! „Mein Gott!" sagte der Kauf­
mann, „ich bin ja ein Taschendieb und nicht dieser Mann!"
In dieser Nacht schlief der Kaufmann sehr schlecht. Am Morgen gab
er der Polizei die Uhr. Die Polizei konnte den Besitzer der Uhr schnell
finden und gab ihm die Uhr zurück.

— B —

1. Genitiv
Der Schüler hat ein Buch. Das ist das Buch des Schülers.
Mein Freund hat ein Haus. Das ist das Haus meines Freundes.
Das Zimmer hat zwei Fenster. Das sind die Fenster des Zimmers.
Das Kind hat einen Bruder. Das ist der Bruder des Kindes.
Die Frau hat eine Wohnung Das ist die Wohnung der Frau.
Die Kinder haben einen Lehrer. Das ist der Lehrer der Kinder.
Meine Freunde haben ein Auto. Das ist das Auto meiner Freunde.

maskulin neutral feminin


Singular: des Schülers des Zimmers der Schwester
des Freundes des Kindes
meines Schülers meines Zimmers meiner Schwester
Plural: ( Schüler meiner { Schüler
der 1 Zimmer Zimmer
l Schwest ern Schwestern
Singular: des — (e)s des — (e)s der —
Plural: der

Genitiv Singular maskulin hat oft die Endung -s oder -es L


neutral hat immer die Endung -s oder -es
feminin hat keine Endung
Plural maskulin, neutral und feminin haben keine Endung
1 Substantive mit einer Silbe haben immer die Endung -es, denn der Genitiv
maskulin und neutral hat meistens zwei Silben; z. B. des Freun-des, des Kin­
des, des Man-nes; aber: des Kaufmanns.
4 Deutsche Soradilehre
IX/B — 50 —
2. Fragepronomen „wessen?"
Wessen Buch ist das? Das ist das Buch des Schülers.
des Kindes.
der Tante.
der Kinder.
Wessen? fragt nach dem Genitiv.

3. Imperfekt
a) sagen b) antworten

ich sag-t-e -t-e ich antwort-et-e -et-e


du sag-t-est -t-est du antwort-et-est -et-est
er sag-t-e -t-e er antwort-et-e -et-e
wir sag-t-en -t-en wir antwort-et-en -et-en
ihr sag-t-et -t-et ihr antwort-et-et -et-et
sie sag-t-en -t-en sie antwort-et-en -et-en

a) «Alehnen, ««/räumen, bestellen, besuchen, bezahlen, brauchen, danken,


dauern, diktieren, drehen, eilen, einkaufen, entschuldigen, erklären, erzäh­
len, fassen, fragen, führen, gehören, glauben, gratulieren, grüßen, heizen,
holen, hören, kaufen, klingeln, leben, legen, lernen, lieben, machen,
rauchen, schenken, stellen, studieren, suchen, telefonieren, üben, verbes­
sern, wählen, wiederholen, wohnen, wollen, wünschen, zählen, zeigen.
b) arbeiten, betrachten, enden, erwarten, kosten, mieten, rechnen, schaden,
vermieten, warten.

Diese Verben sind schwach und haben vor der Konjugationsendung


immer ein -t- oder -et-

MerkenSie! bringen: Imperfekt: er brachte


denken: er dachte
kennen: er kannte
haben: er hatte
können: er konnte
müssen: er mußte

c) geben d) rufen e) gehen

ich gab ich rief ich ging -


du gab-st du rief-st du ging-st -st
er gab er rief er ging -
wir gab-en wir rief-en wir ging-en -en
ihr gab-t ihr rief-t ihr ging-t -t
sie gab-en sie rief-en sie ging-en -en
— 51 — IX/C

Infinitiv Präsens Imperfekt Infinitiv Präsens Imperfekt


anbieten er bot..... an lesen er liest er las
beginnen er begann liegen er lag
bleiben er blieb nehmen er nimmt er nahm
einladen er lädt.....ein er lud.....ein rufen er rief
einziehen er zog.....ein schlafen er schläft er schlief
essen er ißt er aß schließen er schloß
fahren er fährt er fuhr schreiben er schrieb
finden er fand sehen er sieht er sah
geben er gibt er gab sitzen er saß
gefallen er gefällt er gefiel sprechen er spricht er sprach
gehen er ging stehen er stand
greifen er griff steigen - er stieg
halten er hält er hielt stoßen er stößt er stieß
heißen er hieß treffen er trifft er traf
helfen er hilft er half treten er tritt er trat
klingen er klang trinken er trank
kommen er kam waschen er wäscht er wusch
laufen er läuft er lief werfen er wirft er warf

Diese Verben sind stark und ändern ihren Vokal und oft auch ihre
Konsonanten. Lernen Sie immer die Formen!

Merken Sie! sein: Imperfekt: er war

— c —

eilen — eilig — der Eilzug — Ich habe keine Zeit, ich eile zum Bahnhof. Um
die Eilpost: 10 Uhr fährt der Eilzug ab. — Der Brief muß
schnell nach Berlin; er ist eilig. Ich schicke ihn
mit Eilpost.
klingen, klang; klingeln, Die Stimme klang zornig. — Der Briefträger klin­
klingelte: gelt oft.
bringen — mitbringen — Herr Müller bringt die Zeitung in meine Woh­
zurückbringen: nung. Ich muß sie wieder zurückbringen. Dann
bringe ich den Kindern auch etwas mit.
geben — zurückgeben: Herr Müller gab mir die Zeitung. Ich gebe sie ihm
morgen zurück.
laufen — nachlaufen — Dort läuft der Dieb. Wir laufen ihm schnell nach;
weiterlaufen: aber er läuft weiter und wir erreichen ihn nicht.
mieten — vermieten: Ich brauche ein Zimmer, also muß ich ein Zimmer
mieten. In der Schillerstraße wohnt Frau Meier;
sie vermietet ein Zimmer ihrer Wohnung, denn
sie braucht es nicht.
lesen — weiterlesen: Herr Montez liest Satz 1! Bitte lesen Sie weiter,
Herr Robertson!
stehen bleiben — sitzen Der Lehrer kommt in die Klasse. Alle Kinder
bleiben — liegen bleiben: stehen auf, nur Richard bleibt sitzen.

IX/D — 52 —

da: Der Kaufmann machte Licht. Da sah er seine Uhr. — Es war sehr dunkel
und ruhig; da hörte der Kaufmann plötzlich Schritte. — Er wollte auf die
Uhr sehen. Da fand er sie nicht mehr.

Gegensätze: schlecht — gut dunkel — hell


leer — voll billig — teuer
leicht — schwer zufrieden — unzufrieden

— D —

Übung 43: Bilden Sie Genitive!


Beispiele: Das Buch gehört dem Lehrer. — Das ist das Buch des Lehrers.
Das Zimmer hat ein Fenster. — Das ist das Fenster des Zimmers.

1. Das Fahrrad gehört der Hausfrau. 2. Der Bleistift gehört dem


Schüler. 3. Die Kinder haben eine Lehrerin. 4. Das Auto gehört mei­
nem Onkel. 5. Seine Mutter hat einen Bruder. 6. Unser Kaufmann
hat ein Geschäft. 7. Die Zigarren gehören meinem Großvater. 8. Mein
Freund hat ein Zimmer. 9. Der Garten gehört meiner Tante. 10. Das
Haus hat zwei Kamine. 11. Unsere Häuser haben Gärten. 12. Der
Radioapparat gehört meinen Brüdern. 13. Die Zimmer haben Türen.
14. Der Mann hat eine Uhr. 15. Die Kinder haben Betten.

Übung 44: Kennen Sie Ihre Familie?


1. Ich bin der Sohn mein- Eltern- und der Bruder mein- Schwester-.
2. Die Brüder mein- Vater- und mein- Mutter- sind meine Onkel.
3. Die Schwestern mein- Vater- und mein- Mutter- sind meine Tanten.
4. Die Frau mein- Onkel- ist auch meine Tante. 5. Die Töchter mein-
Onkel- und mein- Tante- sind meine Kusinen. 6. Die Brüder mein-
Kusinen- sind meine Vettern. 7. Der Vater mein- Vater- und der Vater
mein- Mutter- sind meine Großväter. 8. Die Frauen mein- Großväter-
sind meine Großmütter. 9. Dort steht ein Mann. Der Vater dieses Man­
nes ist der Sohn meines Vaters. Mein Vater hat nur einen Sohn. Wer
ist der Mann?1

Übung 45: "Wiederholen Sie die Übungen 25, 26, 27 (Satz 1—11), 29, 30, 31
(Satz 1—15), 32 (Satz 1—10) und bilden Sie mit den Sätzen das
Imperfekt!

•ugos upw
— 53 — IX/D

Übung 46: Bilden Sie das Imperfekt!


1. Wir .... (arbeiten) viel. 2....... (arbeiten) ihr auch viel? 3. Ich.....
(gehen) in die Schule. 4. Der Lehrer.... (fragen) den Schüler, und der
Schüler.... (antworten) dem Lehrer. 5. Herr Robertson...... (verstehen)
den Satz nicht. 6. Der Lehrer ..... (erklären) den Satz. 7. Hans .....
(schreiben) eine Postkarte. 8. Wir — (schließen) das Fenster. 9. Der
Unterricht .... (dauern) drei Stunden. 10. Herr Breuer .... (fahren)
nach Frankfurt. 11. Er.... (nehmen) das Kursbuch und..... (lesen) den
Fahrplan. 12. Der Personenzug (abfahren) um 5.14 Uhr in Köln.
13. Meine Freunde .... (ankommen) pünktlich in München. 14. Was
.... (kosten) eine Fahrkarte nach Bonn? 15. Ich ..... (haben) einen
Freund. 16. Meine Eltern.... (geben) dem Briefträger zehn Zigaretten.
17. Er .... (haben) einen Lehrer. Er ..... (heißen) Hans Müller. 18.........
(suchen) sie (Sing.) ihren Bruder? Er .... (sein) im Theater. 19. Sie
.... (kaufen) ein Geburtstagsgeschenk. 20. Wir .... (wiederholen) die
Übungen oft.

Übung 47: Bilden Sie Sätze im Imperfekt!


1. Der Student, seine Hausfrau, die Miete, zahlen. 2. Der Kauf­
mann, die Uhr, in, die Tasche, nicht finden. 3. Die Uhr, auf, der Nacht­
tisch, liegen. 4. Der Gast, sofort, in, sein Zimmer, gehen, und, Licht
machen. 5. Der Kaufmann, nachts, sehr schlecht, schlafen. 6. Die Poli­
zei, der Besitzer, die Uhr, zurückgeben. 7. Der Kaufmann, die Schritte,
auf, die Straße, hören. 8. Der Schreibtisch, in, die Ecke, stehen. 9. Die
Putzfrau, das Zimmer, aufräumen, und, die Wäsche, waschen. 10. Der
Ofen, das Zimmer, gut, heizen. 11. Das Zimmer, der Schüler, gefallen,
er, das Zimmer, mieten, und, die Miete, bezahlen. 12. Die Hausfrau,
der Schüler, die Quittung, geben. 13. Der Mann, der Telefonhörer,
abnehmen, und, zwei Geldstücke, einwerfen; dann, er, die Nummer,
wählen. 14. Robert, die Kinder, Schokolade, mitbringen, und, er, Blu­
men, für, die Hausfrau, kaufen. 15. Gestern, der Abend, sehr schön,
sein. Das Kino, um 9 Uhr, zu Ende sein, und wir, zum Tanz gehen.
16. Wir, die Zeitung, zurückgeben, müssen. 17. Das Kind, nicht lesen,
können. 18. Robert, in, das Haus, eintreten.
IX/E — 54 —

— E —

Morgengymnastik im Rundfunk

Es ist 6 Uhr morgens. Der Wecker klingelt. Peter springt sofort aus
dem Bett und stellt das Radio an. Er hört eine Stimme aus dem Laut­
sprecher:
Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörerl Wir beginnen jetzt mit
der Morgengymnastik. — Machen Sie das Fenster weit aufl So, jetzt
atmen Sie tief die Morgenluft ein! Jetzt sind Ihre Lungen voll.
Nun atmen Sie wieder langsam aus.
Wir machen jetzt die Übung eins. Sie stärkt das Herz.
Strecken Sie Ihre Arme waagrecht nach vorn und beugen
Sie langsam Ihre Knie. Der Rumpf und der Kopf bleiben
senkrecht. Die Füße stehen nebeneinander, die Zehen zei­
gen nach vorn. — Jetzt machen Sie die Beine wieder gerade
und senken die Arme. Machen Sie die Bewegungen immer
langsam! Nun wiederholen Sie diese Übung dreimal. Eins,
zwei, drei.
Die Übung zwei ist gut für die Bauchmuskeln. Wir sitzen
auf dem Boden und strecken die Beine aus. — Heben Sie
jetzt die Arme gerade über den Kopf und beugen Sie Ihren
Rumpf nach vorn, aber halten Sie den Rücken möglichst
gerade. — Nun berühren die Fingerspitzen die Zehen, und
das Gesicht berührt die Knie. Atmen Sie bei diesen Übun­
gen immer durch die Nase und nicht durch den Mund! Wie­
derholen Sie diese Übung zweimal. 1, 2.
Stehen Sie jetzt für die Übung drei auf! Diese Übung
stärkt die Brustmuskeln. — Halten Sie die Hände und
Arme waagrecht vor der Brust und führen Sie sie dann
schnell nach hinten. Stehen Sie aber gerade, die Augen
sehen bei dieser Übung geradeaus. Die Schultern nehmen
Sie auch weit zurück. Machen Sie diese Übung fünf- bis
zehnmal I
Jetzt folgt die Übung vier für die Halsmuskeln und die
Handgelenke. — Stellen Sie Ihre Füße weit auseinander
und halten Sie Ihre Arme weit zur Seite! Dann drehen Sie
den Kopf — einmal rechts herum und dann links herum.
Die Ohren berühren die Schultern. Bei dieser Kopfbewe­
— 55 — X/A

gung drehen Sie auch gleichzeitig Ihre Hände in den Gelenken nach
vorn und dann nach hinten. —
So, das ist jetzt genug für heute. Gehen Sie frisch an die Arbeit!
Auf Wiederhören bis morgen früh!
❖ * *
einmal — zweimal — zehnmal — mandimaZ — 3-2 (drei mal zwei)
senkrecht (von oben nach unten oder von unten nach oben) — senken
waagerecht (von rechts nach links oder von links nach rechts) — die Waage
beugen — die Verbeugung — die Kniebeuge
die Spitze — die Fingerspitze — die Zehenspitze
atmen — einatmen — awsatmen — der Atem
Auf Wiedersehen! — Auf Wiederhören — der Hörer — die Hörerin — hören
der Hörer: Ein Mann sitzt am Radio. Er hört Radio; er ist ein Hörer.
Ich gehe zum Telefon; ich nehme den Hörer ab.
* * *

ABSCHNITT ZEHN

— A —

Freundinnen

Ungeduldig wartet Peter Schmidt


vor dem Palast-Kino. Es ist schon fünf
vor halb neun, und Fräulein Inge ist
noch nicht gekommen. Um halb neun
beginnt der Film. Sicher kommen wir zu spät in den Film, denkt er.
Peter hat Inge neulich beim Tanzen kennengelernt. Sie hat ihm
sofort gut gefallen, und er hat sich mit ihr für heute abend um acht
Uhr verabredet.
Jetzt ist es drei Minuten nach halb neun. Der Film hat sicher schon
angefangen. Plötzlich sieht er Inge auf der Straße. Aber sie ist nicht
allein. Eine Freundin begleitet sie. Peter geht den Mädchen entgegen.
Inge lächelt und sagt: „Guten Abend, Herr Schmidt! Sie haben sicher
lange gewartet. Entschuldigen Sie bitte! Wir haben uns ein wenig
verspätet. Ich habe aber meine Freundin vom Büro abgeholt. Darf ich
Sie meiner Freundin Gisela vorstellen? Das ist Herr Schmidt — Fräu­
X/B — 56 —
lein Bender." Peter antwortet: „Ich freue mich sehr!" Dann gehen die
drei ins Kino.
Peter kauft sich und den Mädchen die Kinokarten und fragt das
Fräulein1 an der Kasse: „Hat der Hauptfilm schon angefangen?" Das
Fräulein sagt: „Nein, noch nicht. Jetzt läuft die Wochenschau." —
Nach zwei Stunden ist der Film aus, und Peter fragt die Mädchen:
„Wie hat Ihnen der Film gefallen?" „Oh, er hat uns sehr gut ge­
fallen!" antwortet Gisela. Peter fragt dann: „Wollen wir uns ein wenig
in ein Cafe setzen? Ich. lade Sie ein." Sie gehen zusammen ins Cafe
Meran.
Nach einer Stunde sagt Inge: „Jetzt muß ich nach Haus gehen. Es
ist schon spät." „Darf ich Sie nach Hause bringen?" fragt Peter höflich.
„Nein, danke. Ich wohne mit meiner Freundin in einem Haus. Sie
kommt mit mir." „Wann sehen wir uns wieder, Fräulein Huber?" „Ich
weiß es nicht. Aber hier haben Sie meine Telefonnummer. Rufen Sie
mich im Büro an!"
Dann verabschieden sie sich und gehen nach Haus. Unterwegs unter­
halten sich die Mädchen. „Wie gefällt er dir?“ fragt Inge. „Nicht
schlecht!" antwortet Gisela, „aber du' hast doch schon einen Freund,
Inge! Warum hast du ihm denn deine Telefonnummer gegeben?“ „Ich
habe ihm gar nicht meine Nummer gegeben, sondern — deine!"

— B —

1. Reflexivpronomen

Infinitiv: waschen
Präsens
1) 2)
ich wasche mich ich wasche mir die Hände
du wäschst dich du wäschst dir die Hände
er (es, sie) wäscht sich er (es, sie) wäscht sich die Hände
wir waschen uns wir waschen uns die Hände
ihr wascht euch ihr wascht euch die Hände
sie (Sie) waschen sich sie (Sie) waschen sich die Hände

das Fräulein ist an der Kasse — Sie ist an der Kasse,


das Buch des Fräuleins — ihr Buch.
— 57 — X/B
1. Das Reflexivpronomen iür „ich, du, wir, ihr" = Personalpronomen.1
2. Das Reflexivpronomen für „er (es, sie)", „sie" (Plural) und „Sie" = „sich";
„sich" ist Akkusativ und Dativ.
3. Im Beispiel 2 hat das Verb ein Akkusativobjekt, dann ist das Reflexivpro­
nomen Dativ. (Wem wäscht er die Hände? — Er wäscht sich die Hände.)
Ich wasche mich aber: Ich wasche mir die Hände
Er wäscht sich — Er wäscht sich die Hände
Vergleichen Sie:
Peter kauft sich ein Buch, (er kauft es für sich)
Peter kauft ihm ein Buch, (er kauft es für seinen Bruder)

2. Das Modalverb „dürfen" 2

1. Ich will ins Kino gehen. Ich frage meinen Vater: „Darf ich ins Kino gehen?
Darf Peter auch mitkommen?" Mein Vater sagt: „Ja, ihr dürft ins Kino
gehen.“
2. Peter ist sehr höflich. Er fragt immer: „Darf ich Ihnen die Stadt zeigen?" —
„Dürfen Paul und ich Sie heute ^bend besuchen?"

Präsens: ich darf wir dürfen Imperfekt: ich durfte


du darfst ihr dürft usw.
er darf sie dürfen

3. Das Verb „wissen"

„Dein Freund kommt heute abend." — „Ich weiß es.“


„Kommt der Zug um 9 Uhr an?" — „Ich weiß es nicht."

Präsens: ich weiß wir wissen Imperfekt: ich wußte


du weißt ihr wißt Perfekt: Ich habe..... gewußt
er weiß sie wissen

Das Verb wissen ist unregelmäßig

Vgl. S. 36.
Vgl. S. 35.
X/B — 58 —
4. Perfekt
I) schwach II) stark
1. a) Ich habe ein Buch gekauft. Sie haben Geld gefunden.
b) Wir sind nach Haus geeilt. Wir sind am Sonntag gekommen.
2. Du hast die Tür zugemacht. Du bist gestern um 7 Uhr angekommen.
3. a) Er hat seinen Sohn besucht. Er hat den Lehrer verstanden.
b) Wir haben in Köln studiert.

Infinitiv Partizip Perfekt


1. kaufen ge-kauf-t ge-t
I) schwach 2. zumachen zu-ge-mach-t -ge-t
3. besuchen besuch-t -t
studieren studier-t -t
1. finden ge-fund-en ge-en
II) stark 2. ankommen an-ge-komm-en -ge-en
3. verstehen verstand-en -en

1. Wir bilden das Perfekt meistens mit dem Präsens von „haben"
und dem Partizip Perfekt.
Die Verben „kommen, eilen, fahren“ usw. bilden das Perfekt mit dem
Präsens von „sein“ und dem Partizip Perfekt.12
Sie sind intransitiv, d. h. sie haben kein Akkusativobjekt; sie zeigen oft eine
Bewegung von einem Platz oder z u einem Platz (Fortbewegung).
_ .. „haben“ . „L ... ... — ...
Präsens von sein« + Partizip Perfekt = Perfekt
2. Das Partizip Perfekt hat die Vorsilbe g e -.
Die Verben „z«machen“, „««kommen“ sind trennbar? Bei ihnen steht ge-
zwischen der Vorsilbe und dem Verb. (Beispiel 2)
Die Verben „besuchen", „verstehen“ sind untrennbar. Diese Verben haben
die Vorsilbe ge- nicht. (Beispiel 3)
Die Verben mit der Endung -ieren haben die Vorsilbe ge- nicht. (Bei­
spiel 3b)
3. Die Verben „kaufen“, „besuchen" usw. sind schwach. Das Partizip Perfekt
hat die Endung -t.
Die Verben „finden“, „««kommen“ usw. sind stark. Sie haben im Partizip
Perfekt die Endung -en. Diese Verben ändern oft den Vokal und die
Konsonanten.
4. Das Partizip Perfekt steht im Satz immer am Ende.

1 Merken Sie sich! Perfekt von „sein“ : ich bin....... gewesen


„bleiben“: ich bin....... geblieben
2 Vgl. S. 17.
— 59 — X/C

Verben

Infinitiv Präsens Imperfekt Partizip Perfekt


anbieten er bot.. an angeboten
beginnen er begann begonnen
bleiben er blieb ist geblieben
erschrecken er erschrickt er erschrak ist erschrocken
essen er ißt er aß gegessen
fahren er fährt er fahr ist gefahren
fallen er fällt er fiel ist gefallen
fangen er fängt er fing gefangen
finden er fand gefanden
geben er gibt er gab gegeben
gehen er ging ist gegangen
greifen er gri/f gegriffen
halten er hält er hielt gehalten
hängen er hing gehangen
heißen er hieß geheißen
helfen er hilft er half geholfen
klingen er klang geklangen
kommen er kam ist gekommen
laden, ein­ er lädt.. ein er lad .. ein eingeladen
laufen er läuft er lief ist gelaufen
lesen er liest er las gelesen
liegen er lag gelegen
nehmen er nimmt er nahm genommen
rufen er rief gerufen ’
schlafen er schläft er schlief geschlafen
schließen er schloß geschlossen
schreiben er schrieb geschrieben
sehen er sieht er sah gesehen
' sitzen er saß gesessen
sprechen er spricht er sprach gesprochen
springen er sprang ist gesprangen
stehen er stand gestanden
steigen er stieg ist gestiegen
stoßen er stößt er stieß gestoßen
Zusammen­ er stößt zusammen er stieß • ist zusammen­
zusammen gestoßen
treffen er trifft er traf getroffen
treten, ein­ er tritt.. ein er trat. . ein ist eingetreten
trinken er trank getranken
waschen er wäscht er wasch gewaschen
werfen er wirft er warf geworfen
ziehen er zog gezogen
X/D — 60 —
der Film — der Vorfilm ■— die Wochenschau — der Hauptfilm
die Stadt — die Hauptstadt
höflich — unhöflich die Straße — die Hauptstraße
geduldig — ungeduldig der Bahnhof —■ der Hauptbahnhof
pünktlich — unpünktlich die Post — die Hauptpost
neu — neulich — das Neujahr
lachen — lächeln

— D —

Übung 48: Bilden Sie mit den Sätzen der Übungen 25 (Satz 1—27), 26, 29
und 46 das Perfekt!

Übung 49: Bilden Sie das Perfekt!


1. Der Dieb eilt über die Straße. 2. Die Polizei sucht den Mann
und findet ihn bald. 3. Der Kaufmann gibt dem Mann die Uhr zurück.
4. Peter besucht abends seinen Lehrer. 5. Er gratuliert ihm zum
Geburtstag und bringt ihm Zigaretten mit. 6. Wir essen mit dem
Messer, der Gabel und dem Löffel. 7. Trinken Sie heute Kaffee oder
Tee zum Frühstück? 8. Frau Müller vermietet ein Zimmer; Herr Braun
mietet es. 9. Er zahlt für das Zimmer 85 Mark. 10. Wir holen unsere
Koffer aus der Wohnung, denn wir fahren um 7 Uhr nach München.
11. Frau Berger kommt täglich und bringt mir die Zeitung. 12. Meine
Schwester geht fort und kauft Kuchen. 13. Der Student geht in sein
Zimmer und macht Licht. 14. Herr Robertson studiert in Deutschland,
er arbeitet sehr fleißig. 15. Herr Müller bleibt bei seinen Freunden
und fährt nicht nach Frankfurt weiter. 16. Die Eltern meines Freundes
laden mich zum Essen ein. Ich helfe seiner Mutter und lege das Besteck
auf den Tisch.

Übung 50: Reflexivpronomen.


1. Die Leute waschen .... morgens und abends. Wir waschen ....
auch. 2. Herr Robertson verabredet .... heute mit seinem Freund:
„Wir treffen.... morgen um 7 Uhr vor dem Kino. Ich freue...... schon
auf den Film." 3. Der Vater kauft.... immer eine Zeitung. Heute kaufe
ich .... die Zeitung, denn er hat .... verspätet. 4. Unterhaltet ihr .....
gut? Wir unterhalten.... sehr gut. 5. Er verabschiedet...... schnell, denn
er muß.... noch Zigaretten kaufen. 6. Peter kauft...... Kuchen. Ich sage
zu ihm: „Ich kaufe .... auch Kuchen." 7. Herr Müller kennt die Leh-
— 61 — X/E

rerin nicht. Er stellt.... ihr vor. 8. Ihr unterhaltet...... mit dem Fräulein
an der Kinokasse. 9. Wir müssen .... jetzt verabschieden, denn wir
wollen.... nicht verspäten. 10. Fritz setzt...... an den Tisch und bestellt
ein Menü. 11. Ich setze .... zu ihm und bestelle .... ein Glas Bier.
12. Peter schadet.... , denn er raucht zu viel.

Übung 51: Bilden Sie Sätze! (Präsens und Perfekt)


1. Wir, sich vorstellen, Fräulein. 2. Mein Freund, sich rasieren, mor­
gens. 3. Ich, sich kaufen, eine Zeitung, für, die Reise. 4. Ihr, sich
anziehen, Mantel, und, sich nicht erkälten. 5. Sie (Plur.), sich Wieder­
sehen, bald, in München. 6. Sie (Sing.), sich legen, nicht spät, in, Bett.
7. Meine Schwester, sich verspäten, immer, in, Schule. 8. Du, sich ab­
trocknen, Hände, mit, Handtuch. 9. Wir, sich ausziehen, und, sich legen,
in, Bett. 10. Deine Freundin, kommen. Du, sich freuen? 11. Ich, sich
verabschieden, nach dem Kino, von meinem Freund. 12. Ich, sich ver­
späten, nicht gern.

Übung 52: Das Modalverb „dürfen“


1. Die Kinder .... heute ins Theater gehen. Gestern .... sie nicht
gehen. 2. Peter .... auch mitgehen, denn er lernt sehr fleißig. 3. Ich
sage zu meinem Freund: „Du hast heute fünf Glas Bier getrunken.
Das du nicht machen. Das ist zu viel." 4. Hier ist ein Brief für
dich....... ich ihn lesen? 5. Er ..... keinen Kaffee trinken, das schadet
seiner Gesundheit. 6. Fräulein Inge.... keinen Wein trinken; ihr Vater
will das nicht. 7...... Kinder schon rauchen? — Nein, sie...... noch nicht
rauchen. 8. Du hast deine Arbeit gut gemacht. Du.... jetzt spazieren
gehen. 9. Wie fragen Sie höflich?: Ich biete Ihnen eine Zigarette an. Ich
lade dich ins Kino ein. Ich fahre Sie mit meinem Auto zum Bahnhof.
Ich rauche hier. Ich stelle Ihnen meinen Freund vor. Ich treffe mich
morgen mit Ihnen. Ich verabschiede mich von Ihnen. Ich komme zum
Abendessen. Ich nehme Ihr Buch. Ich gebe Ihnen die Zeitung.

— E —

Am Morgen und am Abend

Max steht morgens immer früh auf. Seine Hausfrau weckt ihn. Sie
klopft an die Tür und ruft: „Es ist sieben Uhrl“ Max springt sofort aus
dem Bett und öffnet das Fenster. Dann geht er ins Bad und zieht seinen
XI/A — 62 —

Schlafanzug aus. Er wäscht sich gründlich mit einem Schwamm und mit
Seife. Das Wasser ist kalt. Das ist gut, denn das Wasser macht ihn
frisch, und er erkältet sich nicht so schnell. Mit einem Handtuch trock­
net er sich ab. Er tut Zahnpasta auf die Zahnbürste und putzt sich die
Zähne. Dann rasiert er sich mit einem Rasierapparat, aber er rasiert
sich elektrisch. Er braucht dann keinen Rasierpinsel, keine Rasierseife
und auch keine Rasierklingen. Nach dem Rasieren kämmt er sich die
Haare, zieht sich schnell an und geht zum Frühstück. —
Abends geht Max nicht spät ins Bett. Um halb zehn Uhr zieht er sich
aus. Seinen Anzug hängt er auf einen Kleiderbügel, sein Hemd, seine
Unterhose und seine Strümpfe legt er auf einen Stuhl. Seine Schuhe
stellt er vor die Tür. Sie sind schmutzig, und seine Hausfrau putzt sie.
Dann zieht er seinen Schlafanzug an, wäscht sich das Gesicht und die
Hände und putzt sich die Zähne. Er legt sich ins Bett und liest noch
etwas. Bald macht er aber das Licht aus und schläft ein, denn er ist
immer sehr müde.

schmutzig — sauber früh — spät kalt — warm


attsziehen — Anziehen aw/stehen — zu Bett (ins Bett) gehen
die Schuhe putzen — sich die Zähne putzen
er liest noch etwas = er liest nicht lange
* »:• *

ABSCHNITT ELF

— A —

Ein Mißverständnis1

Ein Franzose machte einmal mit seinem Auto eine Reise durch Öster­
reich. Er besuchte viele Städte und sah sich die Landschaft mit ihren
Bergen und Seen an. Er fuhr nicht nur die Hauptstraßen entlang, son­
dern auch die Nebenstraßen. Dort konnte er in den Dörfern das Leben
der Menschen gut beobachten. Er fuhr an Bauernhöfen vorbei und sah
das Vieh — Pferde, Kühe und Schafe — auf den Wiesen. Die Bauern
arbeiteten auf den Feldern und fuhren mit ihren Wagen die Ernte nach
Haus. Das Wetter war schön, und die Luft war warm. Plötzlich kamen
viele Wolken aus dem Westen, und nach einer Viertelstunde zog ein

1 gesprochen auf Schallplatte Nr. 1.


— 63 — XI/B

Gewitter über das Land. Es regnete, blitzte und donnerte. Der Franzose
kam mit seinem Auto in ein Dorf und hielt vor einem Gasthaus. Es war
gerade Mittagszeit.
Er trat in das Gastzimmer ein. Es war klein und gemütlich. Der Gast
setzte sich an einen Tisch in der Ecke der Gaststube und wollte bei dem
Wirt ein Mittagessen bestellen. Er konnte aber nicht Deutsch, und der
Wirt verstand kein Wort Französisch. Das war für den Franzosen sehr
unangenehm, denn er hatte Hunger, konnte aber nichts bestellen. Plötz­
lich hatte er einen Gedanken. Er nahm einen Bleistift und zeichnete auf
ein Blatt Papier einen Pilz, denn er hatte gerade Appetit
auf Pilze. Der Wirt sah die Zeichnung, nickte mit dem Kopf \|
und ging aus der Gaststube. Der Gast freute sich auf das
Essen und besonders auf die Pilze, aber er freute sich zu
früh, denn der Wirt brachte keinen Teller mit Pilzen, son­
dern — einen Regenschirm.

Sprichwörter

Spare in der Zeit, so hast du in der Not!


Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz.
Hilf dir selbst, so hilft dir Gott!
Bete und arbeite! — Eile mit Weile!
Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben!

— B —

1. Das Personalpronomen „es"


Wieviel Uhr ist es ? Es ist neun Uhr. — Es gibt in Österreich viele Berge. Wie
geht es deinem Vater? Meinem Vater geht es gut. — Wie gefällt es Ihnen hier?
Es gefällt mir sehr gut.
Ein Gewitter kommt. Es regnet, es blitzt, und es donnert.
Viele Verben haben das Subjekt „es". Dieses Subjekt ist unpersönlich,
d.h. es ist unbestimmt oder unbekannt.
Merken Sie sich: „es ist“ steht zusammen mit einem Nominativ.
„es gibt“ hat immer ein Akkusativobjekt.
„es geht“, „es gefällt" hat immer ein Dativobjekt.
XI/B — 64 —

2. Imperativ

Gehe in die Stadt und bringe Brot und Wurst mit! Entschuldige dich bei deinem
Freund! Sei bitte um 7 Uhr bei mir!
Helft euren Freunden! Bringt mir bitte Zigaretten mit!
Kaufen Sie sich dieses Buch! Seien Sie immer freundlich!

Infinitiv du ihr Sie

1. legen lege! legt! legen Sie!


arbeiten arbeite! arbeitet! arbeiten Sie!
mitbringen bringe ... mit! bringt. . . mit! bringen Sie .. . mit!
sich kämmen kämme dich! kämmt euch! kämmen Sie sich!
fahren fahre! fahrt! fahren Sie!
haben habe habt! haben Sie!
2. sein sei! seid! seien Sie!
3. sprechen
(du sprichst) sprich! sprecht! sprechen Sie!
nehmen
(du nimmst) nimm! nehmt! nehmen Sie!
essen (du ißt) iß! eßt! essen Sie!

Sie-Form: In der Sie-Form kommt zuerst das Verb und dann das Personal­
pronomen „Sie“: Sie legen — legen Sie!1
Ausnahme: Sie sind, aber: Seien Sie!
ihr-Form: Diese Imperativform ist wie die Verbform ohne Personalpronomen
ihr legt — legt!
du-Form: Bei vielen Verben (Beispiel 1 und 2) ist die du-Fonn = Infinitiv-
Form ohne -n: legen — lege!
Einige Verben ändern das „e" des Infinitivs in „i“ (Beispiel 3); dann
ist der Imperativ wie die du-Form ohne Personalpronomen und
ohne -st: dunimmst — nimm! duhilfst — hilf!3

3. Wiederholung der Deklination und Ergänzungen


Singular Plural
Akk.: Der Lehrer fragt den Schüler. Er fragt die Schüler.
Der Lehrer fragt den Studenten. Er fragt die Studenten.
Dat.: Peter antwortet dem Freund. Er antwortet den Freunden.
Wir helfen dem Bauern. Wir helfen den Bauern.
Gen.: Hier ist das Buch des Lehrers. Hier sind die Bücher der Lehrer.
Dort ist das Zimmer des Herrn. Dort sind die Zimmer der Herren.

Vergleichen Sie S. 8.
— 65 — XI/C

mask. neutr. fern. mask.


Nom.: der Freund das Kind die Mutter der Mensch1
Sing. Akk.: den — das — die — den — en
Dat.: dem — dem — der — dem — en
Gen.: des —(e)s des —(e)s der — des — en

Nom.: die Freunde die Kinder die Mütter die Menschen


Akk.: die — die — die — die —
Plur. Dat.: den —n den —n den —n den —
Gen.: der — der — der — der —

1. Plural-Regel2: Der Plural ist im Nominativ, Akkusativ und Genitiv immer


gleich. Der Plural hat im Dativ immer die Endung -n (-en).
(Pluralendung -en + -n = -en)
2. Singular-Regel: 1. Die Maskulina ohne -(e)n im Plural und alle Neutra sind
im Nominativ, Akkusativ und Dativ immer gleich. Im
Genitiv haben sie die Endung -s (-es).
2. Die Maskulina mit der Endung -(e)n im Plural haben im
Akkusativ, Dativ und Genitiv Singular die Endung -n
(-en).
3. Die Feminina haben keine Endung.
Ausnahmen: 1. -(e)n im Plural, -(e)s im Gen. Sing. (Singularregel 2)
Sing.: Nom.: der Vetter der See der Doktor 2
Gen.: des Vetters des Sees des Doktors
Plur.: Nom.: die Vettern die Seen die Doktoren
2. -(e)n im Plural, -(e)n + s im Gen. Sing. (Singularregel 2)
Sing.: Nom.: der Name der Gedanke
Gen.: des Namens des Gedankens
Plur.: Nom.: die Namen die Gedanken
3. kein -n im Dativ Plural: alle Substantive mit -s im Plural
Plur.: Nom.: die Autos die Büros die Kinos die Cafes die Hotels
Dat.: den Autos den Büros den Kinos den Cafes den Hotels
ebenso: die Parks den Parks

— C —
die Stadt — das Land regnen — der Regen
die Stadt — das Dorf blitzen — der Blitz
das Vieh (kollektiv) — das Tier donnern — der Donner
verstehen —mißverstehen = nicht richtig verstehen — das Mißverständnis

1 Merken Sie sich: der Herr, den Herrn, dem Herrn, des Herrn — die Herren
usw.
2 Regel nach Prof. Bratu.
* Ebenso alle Substantive mit der Endung -or.
5 Deutsche Sprachlehre
XI/D — 66 —
— D —

Übung 53: Bilden Sie die Imperativform für „du“ und „ihr“!
1. Bringen Sie mir bitte das Buch! 2. Trinken Sie oft ein Glas Milch!
3. Kommen Sie heute abend zu mir! 4. Waschen Sie mir bitte die
Hemden! 5. Rasieren Sie sich elektrisch! 6. Rauchen Sie nicht zu viel
Zigaretten! 7. Verspäten Sie sich nicht! 8. Helfen Sie Ihren Freunden!
9. Fangen Sie jetzt mit Ihrer Arbeit an! 10. Essen Sie viel Obst!
11. Laden Sie bitte auch Ihren Freund ein! 12. Sehen Sie! Dort ist
ein See. 13. Setzen Sie sich bitte! 14. Gehen Sie oft ins Theater!
15. Freuen Sie sich nicht zu früh! 16. Besuchen Sie mich heute in mei­
nem Büro! 17. Bleiben Sie noch ein wenig bei uns! 18. Seien Sie nicht
zornig! 19. Nehmen Sie in einem Haus den Hut ab! 20. Grüßen Sie
Ihre Mutter von mir! 21. Schreiben Sie mir einmal einen Brief!
22. Werfen Sie bitte meinen Brief in der Post ein! 23. Entschuldigen
Sie sich bei ihm! 24. Arbeiten Sie immer fleißig! 25. Zählen Sie bitte
Ihr Geld! 26. Treten Sie bitte ein! 27. Fahren Sie mit Ihrem Auto nicht
so schnell! 28. Heizen Sie abends bitte mein Zimmer! 29. Seien Sie
immer höflich! 30. Tun Sie das! 31. Waschen Sie sich die Hände!

Übung 54: Bilden Sie Sätze!


1. Wir, geben, der Herr, der Brief. 2. Peter, sehen, der Kaufmann,
auf d- Straße. 3. Der Lehrer, fragen, der Student. 4. Er, sehen, ein
Bauer, auf d- Feld. 5. Ich, nicht kennen, der Franzose. 6. Der Bauer,
sehen, viele, Mensch, in d- Stadt. 7. Er, schenken, mir, ein Bild sei­
nes Vetter-. 8. Sie (Sing.) nicht sagen, ihr Name. 9. Wie, sein, der
Name dieses Herr-? 10. Wo, ich, treffen können, ein Mensch, auf d-
Land. 11. Du, sich vorstellen, dieses Fräulein. 12. Sie (Plur.), fragen
der Franzose. 13. Viele Menschen, arbeiten, heute, in, die Büros. 14. In,
die Kinos der Stadt, die Filme, sein, sehr gut. 15. Die Menschen der
Großstadt, fahren, sonntags, mit, ihre Autos, auf d- Land. 16. Wie
geht es, deine Vettern? 17. Es gibt, hier, ein Radioapparat. 18. Wer,
sein, dieser Herr? — Es ist, ein Franzose. 19. Gibt es, ein Franzose,
in dies- Hotel? 20. Ich, haben, ein Gedanke. 21. Der Lehrer, nicht
verstehen, der Name (Plur.), der Schüler (Gen. Plur.). 22. Das Haus, der
Professor (Gen.), sein, sehr schön; aber, das Haus, der Doktor (Gen.),
sein, ganz neu.
— 67 — XI/E

— E —

Auf dem Postamt1

Herr Moll: Kann ich hier ein Tele­


gramm aufgeben?
Der Beamte: Ja, bitte, haben Sie das
Formular schon ausge­
füllt?
M.: Hier ist mein Telegrammformular. Hoffentlich habe ich
es richtig ausgefüllt.
B.: Es ist schon richtig, aber Sie haben sehr undeutlich ge­
schrieben, und die Unterschrift kann ich nicht lesen. Die
Adresse müssen Sie besonders deutlich schreiben.
M.: Entschuldigen Sie bitte! Ich schreibe es noch einmal. —
Ist es nun gut so?
B.: Ja. Das Telegramm hat 10 Wörter. Es kostet 1,50 Mark.
M.: Wann bekommt der Empfänger das Telegramm?
B.: Das Telegramm braucht von hier nach Hamburg etwa
zwei Stunden.
M.: Danke schön! Kann ich bei Ihnen auch Geld einzahlen?
B.: Nein, am Schalter 4 bitte.

Herr Moll: Ich möchte Geld an meinen Freund schicken. Wie mache
ich das?
Der Beamte: Hat Ihr Freund ein Postscheckkonto, und wissen Sie die
Nummer seines Kontos?
M.: Ich weiß sie leider nicht.
B.: Dann schicken Sie das Geld mit einer Postanweisung. Da
genügt die Adresse. Sehen Sie! Hier links auf diesen Ab­
schnitt schreiben Sie den Absender, in die Mitte schrei­
ben Sie oben noch einmal den Absender, dann den Betrag
und den Empfänger. Den Abschnitt hier rechts bekommen
Sie, er ist Ihre Quittung.
M.: Haben Sie auch Briefmarken? Ich habe hier drei Briefe.
B.: Wohin wollen Sie die Briefe schicken?

1 gesprochen auf Schallplatte Nr. 1


5*
xii/a — 68 —
M.: Ich habe einen Brief nach Frankfurt, einen nach England
und einen nach Indien.
B.: Der Brief nach Frankfurt kostet 20 Dpf., der nach Eng­
land 40 Dpf. Den Brief nach Indien schicken Sie mit
Luftpost, sonst dauert es zu lange. Das kostet zusammen
1,80 DM.
M.: Hier ist das Geld.
B.: Danke. Bitte, werfen Sie die Briefe dort in den Brief­
kasten. Hier gebe ich Ihnen noch einen Zettel mit den
Postgebühren.
M.: Danke schön!
» »
der Brief — das Briefpapier — der Briefkasten — der Briefträger — die
Briefmarke
die Post — das Postamt — die Postanweisung — die Postkarte — die
Postgebühr — das Postscheckkonto — die Luftpost
die Schrift — die Unterschrift — die Überschrift
drucken — die Drucksache — die Druckschrift
eilen — eilig — der Eilbrief — der Eilzug
packen — das Paket — das Päckchen
der Ort — der Ortsdienst fern — der Ferndienst

ABSCHNITT ZWÖLF

— A —

Ein Brief
Liebe Eltern!
Heute habe ich Euer Paket bekommen. Ich danke Euch herzlich
dafür. Die Sachen in dem Paket kann ich gut brauchen. Besonders freue
ich mich über den Kugelschreiber. Ich kann damit gut schreiben. Leider
habt Ihr mir statt meiner Handschuhe die Handschuhe von Klaus ge­
schickt. Meine Handschuhe habe ich in die Schublade meines Nacht­
tisches gelegt. Dort haben sie immer gelegen. Ihr könnt sie sicher
leicht finden. Außerdem möchte ich gern noch mein Wörterbuch haben.
— 69 — xn/B

Könnt Ihr es mir bald schicken? Es hat immer im Regal gestanden;


vor meiner Abreise habe ich es aber in den Bücherschrank gestellt,
glaube ich.
Seit vier Monaten bin ich nun hier, und es gefällt mir hier sehr gut.
Morgen beginnen die Ferien, und ich freue mich schon darauf. Die
Eltern meines Freundes haben ein Auto und wollen damit an die See
fahren. Sie haben mich eingeladen, und ich fahre mit ihnen. In vier­
zehn Tagen sind wir wieder zurück.
Nach meiner Rückkehr von der Reise will ich wegen meiner Arbeit
mit meinem Professor sprechen, denn ich habe noch einige Fragen.
Professor Neumann will mir trotz der Ferien helfen. Das ist sehr
freundlich von ihm, nicht wahr?
Gestern habe ich mit zwei Kollegen das Ende des Semesters ge­
feiert. Zuerst waren wir im Theater, und danach haben wir uns in ein
Cafe gesetzt. Wir haben dort bis 12 Uhr gesessen und haben viel Spaß
gehabt.
Hoffentlich geht es Euch gut. Macht Ihr während Eures Urlaubs auch
eine Reise? Für heute schließe ich meinen Brief und grüße Euch sehr
herzlich.
Euer
Robert

— B —
1. Präpositionen mit dem Genitiv
Mein Vater hat mir statt des Geldes nur einen Brief geschickt. Er arbeitet
trotz des Feiertages. Der Schüler lernt während des Unterrichts sehr viel. Er geht
heute wegen seiner Prüfung nicht ins Theater.

(an)statt, trotz, während, wegen


IMMER MIT GENITIV

2. Verben mit Präpositionen


Der Lehrer beginnt mit dem Unterricht. Fritz schreibt an seinen Vater. Sprechen
Sie mit Ihrem Freund! Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe. Er freut sich über den Brief.
Wir warten auf den Zug.

Viele Verben haben Objekte mit Präpositionen.


Lernen Sie diese Verben mit ihren Präpositionen!
XII/B — 70 —
3. Präposition + Fragewort
Präposition + Pronomen

a) Bei wem wohnst du? Wohnst du beim Kaufmann Krüger? —


Ja, ich wohne bei ihm.
An wen schreibt er? Schreibt er an seinen Vater? —
Ja, er schreibt an ihn.
Für wen ist dieser Brief? Ist er für meine Schwester? —
Nein, er ist nicht für sie, sondern für deinen Bruder.
Mit wem geht sie spazieren? Geht sie mit ihrem Bruder spazieren? —
Ja, sie geht mit ihm spazieren.
Zu wem spricht der Lehrer? Spricht er zu den Schülern? —
Ja, er spricht zu ihnen.
b) Wofür hat er euch gedankt? Hat er euch für das Paket gedankt? —
Ja, er hat uns dafür gedankt.
Womit schreibst du? Schreibst du mit dem Bleistift? —
Nein, ich schreibe nicht damit, sondern mit einem Kugelschreiber.
Worüber freuen Sie sich? Freuen Sie sich über die Reise? —
Ja, ich freue mich darüber.
Worauf wartet Frau Meier? Wartet sie auf das Essen? —
Ja, sie wartet darauf.
Wovon spricht der Lehrer? Spricht er von der Grammatik? —
Ja, er spricht davon.

a) Personen b) Sachen
Frage Antwort Frage Antwort
Präp. + Frage- Präp. + Personal- wo(r) + Präp. da(r) + Präp.
pronomen pronomen
bei wem? bei ihm wobei? dabei
an wen? an ihn woran? daran
für wen? für ihn wofür? dafür
mit wem? mit ihm womit? damit
zu wem? zu ihm wozu? dazu

1. Bel Personen in der Frage: Präposition + Fragepronomen (wen?, wem?)


in der Antwort: Präposition + Personalpronomen
2. Bei Sachen in der Frage: wo + Präposition1
in der Antwort: da + Präposition
Zwischen zwei Vokalen steht immer ein r
Beispiel: wo + auf = worauf? da + auf = darauf
wo + über = worüber? da + über = darüber

1 Ausnahme: ohne was? ohne ihn (es, sie): ohne den Bleistift (das Buch, die
Kreide).
— 71 — XII/C
4. Imperfekt und Perfekt von
legen, liegen — stellen, stehen — setzen, sitzen — hängen — stecken1
Ich legte das Buch auf den Tisch. — Das Buch lag auf dem Tisch.
Er hat die Tasse auf den Tisch gestellt. — DieTasse hat auf c/rm Tisch gestanden.
Die Mutter setzte das Kind auf den Stuhl. — Das Kind saß auf dem Stuhl.
Ich habe das Bild an die Wand gehängt. — Das Bild hat an der Wand gehangen.
Ich steckte den Schlüssel ins Schloß. — Der Schlüssel steckte im Schloß.

Die Verben „legen, stellen, setzen“ sind schwach.


Die Verben „liegen, stehen, sitzen" sind stark.
liegen — lag — gelegen
stehen — stand — gestanden
sitzen — saß — gesessen
Das Verb „hängen“ ist schwach (Präp. mit Akk.)
und stark (Präp. mit Dat.)
hängen ■— hängte — gehängt
hängen — hing — gehangen
Das Verb „stecken“ ist immer schwach.

Präp. mit Fortbewegung Ruhe Präp. mit


Akkusativ legen liegen Dativ
stellen stehen
schwach setzen sitzen stark
hängen hängen

1. arbeiten für A der Student arbeitet für die Prüfung.


anfangen mit D der Schüler fängt mit der Arbeit an.
beginnen mit D der Lehrer beginnt mit dem Unterricht.
bitten A um A ich bitte Sie um einen Bleistift.
erzählen D von D Robert erzählt mir von seinem Land.
sich freuen über A Peter hat einen Brief bekommen. Er freut sich über
den Brief.
sich freuen auf A wir bekommen im Sommer Ferien. Wir freuen uns
auf die Ferien.
schreiben A an A der Lehrer schreibt einen Brief an meinen Vater.
schreiben DA der Lehrer schreibt meinem Vater einen Brief.
schreiben D über A Frau Müller schreibt ihrer Freundin über ihre
Reise nach Italien.

1 siehe S. 43
XII/D — 72 —
danken D für A ich danke Ihnen für Ihre Hilfe.
sprechen mit D sprechen Sie mit Ihrem Freund!
sprechen über A die Freunde sprechen immer über ihre Arbeit.
sich unterhalten mit D wir unterhalten uns mit den Leuten immer deutsch,
warten auf A mein Vater hat noch nicht geschrieben; ich warte
auf einen Brief von ihm.
sich verabschieden von D am Ende des Kurses verabschieden wir uns von den
Lehrern und fahren nach Haus.
die Hand — das Handtuch, der Handschuh
das Buch — der Bücherschrank, das Bücherregal, das Wörterbuch
der Sport — das Sporthemd, die Sporthose, der Sportschuh
der Zahn — die Zahnbürste, die Zahnpasta, der Zahnarzt
rasieren — der Rasierapparat, die Rasierklinge, die Rasierseife, der
Rasierpinsel
schlafen — das Schlafzimmer, der Schlafanzug
waschen — der Waschtisch, der Waschlappen
reisen — die Reise, die Abreise, die Urlaubsreise, das Reisegepäck

— D —
Übung 55: Setzen Sie die Übungen 37 (Satz 1—12) und 39 (Satz 1—8) ins
Imperfekt und ins Perfekt!
Übung 56: Bilden Sie Sätze im Präsens, Imperfekt und Perfekt!
I. Die Hausfrau, stellen, Tasse, auf, Tisch. 2. Der Herr, sich setzen,
auf, Stuhl. 3. Das Kind, sitzen, an, Tisch. 4. Ich, hängen, Mantel, an,
Tür. 5. Die Landkarte, hängen, an, Wand. 6. Wir, sitzen, seit, eine
Stunde, in, Theater. 7. Ihr, legen, Bücher, auf, Schreibtisch. 8. Die
Garage, liegen, neben, Haus. 9. Der Lehrer, sich stellen, nicht, an, Tür,
sondern, an, Tafel. 10. Hans, sich legen, früh, in, Bett.
II. Der Radioapparat (stehen oder stellen), neben, Schrank. 12. (legen
oder liegen), Sie, Hefte, auf, Tischl 13. Die Mutter (setzen oder sitzen),
Kind, an, Tisch. 14. Ich (legen oder liegen), Handschuhe, in, Schublade.
15. Der Mantel, hängen, an, Haken. 16. Der Kugelschreiber, stecken,
in, Manteltasche. 17. Die Blumenvase (stellen oder stehen), auf, Tisch.
18. Ich (setzen oder sitzen), lange, in, Bibliothek. 19. Der Schlafanzug
(legen oder liegen), in, Kleiderschrank. 20. Fritz (stellen oder stehen),
Zahnbürste, in, Wasserglas.
Übung 57: Antworten Sie auf die Fragen und benutzen Sie in den Ant­
worten die Pronomen!
1. Schreibt ihr an euren Vater? — Ja, wir---- 2. Arbeitet sie für die
Prüfung? — Nein, sie ..... 3. Schreiben Sie nicht immer mit diesem
Füller? — Nein, ich__ 4. Unterhält sich der Lehrer mit dem Schü-
— 73 — xn/D

ler? — Ja, er..... 5. Können Sie sich mit dem Rasierapparat rasieren?
— Ja, ich..... 6. Was machen Sie hier? Warten Sie auf Ihre Mutter? —
Ja, ich ..... 7. Hat der Lehrer heute im Unterricht wieder mit der
Grammatik angefangen? — Ja, er..... 8. Will der Vater die Fahrkarte
für seinen Sohn bezahlen? — Ja, er..... 9. Hat Herr Krüger gestern
über seine Arbeit gesprochen? — Nein, er..... 10. Bekommen Sie für
eine Mark einen Füller? — Nein, ich..... 11. Willst du dich von deiner
Schwester verabschieden? — Ja, ich..... 12. Können Sie mir von Ihrem
Land erzählen? — Ja, ich..... 13. Freuen Sie sich über das Geschenk
von Robert? — Ja, ich ..... 14. Hat Robert sich gestern mit seinem
Lehrer unterhalten? — Nein, er..... 15. Wollen Sie mir bitte über Ihre
Reise nach Italien erzählen? — Ja, ich..... 16. Freuen Sie sich auf die
Ferien im Sommer? — Ja, ich..... 17. Beginnt er morgen mit seinen
Vorlesungen? — Nein, er..... 18. Haben Sie diese Bücher von Ihrem
Vater bekommen? — Ja, ich ..... 19. Will Hans mit seinem Freimd
in diesem Zimmer wohnen? — Ja, er..... 20. Haben Sie in den Ferien
auch an Ihre Arbeit gedacht? — Nein, ich.....

Übung 58: Bilden Sie mit den Sätzen Fragen und Antworten!

Beispiele: Der Lehrer spricht mit dem Schüler.


a) Mit wem spricht der Lehrer?
b) Spricht er mit dem Schüler?
c) Ja, er spricht mit ihm.
Ich schreibe mit dem Bleistift.
a) Womit schreibe ich?
b) Schreibe ich mit dem Bleistift?
c) Ja, Sie schreiben damit.

1. Sie ist mit ihrem Bruder spazieren gegangen. 2. Mein Lehrer will
von seiner Arbeit sprechen. 3. Der Student freut sich auf den Brief.
4. Du wartest immer auf das Geld. 5. Peter hat von seinen Vorlesungen
gesprochen. 6. Die Schülerinnen wollen sich von ihrem Lehrer ver­
abschieden. 7. Der Lehrer hat an die Eltern der Schüler geschrieben.
8. Wir müssen für unseren Vater ein Buch kaufen. 9. Er freut sich auf
die Ferienreise. 10. Die Handschuhe sind für meinen Bruder. 11. Wir
haben gestern für die Prüfung gearbeitet. 12. Paul will mit dem Fahr­
rad nach München fahren. 13. Ich habe in Köln bei meinem Onkel
gewohnt. 14. Ich feierte bei seinem Freund seinen Geburtstag. 15. Der
Lehrer spricht zu den Schülern. 16. Sie muß an ihren Vater einen Brief
schreiben. 17. Ich habe mit Herrn Müller über die Prüfung gesprochen.
xii/d — 74 —

18. Ihr könnt mir von eurer Reise nach Amerika erzählen. 19. Ich habe
Sie um einen Hausschlüssel gebeten. 20. Der Vater kann für seinen
Sohn die Fahrkarte nicht bezahlen.

Übung 59: Präpositionen mit dem Genitiv


1. Er ist trotz sein- Geburtstag- zum Unterricht gekommen. 2. Ich
habe Frau Müller statt d- Blumen- Schokolade mitgebracht. 3. Wäh­
rend d- Essen- rauchen wir nicht. 4. Der Vater will wegen sein- Sohn-
mit dem Lehrer sprechen. 5. Während sein- Aufenthalt- in Deutsch­
land hat er seinen Freund Dr. Schmidt besucht. 6. Sein Vater hat ihm
statt d- Brief- ein Paket geschickt. 7. Wegen sein- Koffer- hat er ein
Taxi genommen und ist nicht zu Fuß gegangen. 8. Ich kam wegen d-
Aufenthalt- in Ulm zu spät nach Stuttgart. 9. Während d- Arbeit sitzt
mein Vater in seinem Büro. 10. Er hat trotz unser- Hilfe- viele Fehler
gemacht. 11. Wegen mein- Freund- kam ich zu spät in die Vorlesung.
12. Der Schüler hat einen Fehler gemacht. Er hat statt d- Dativ- den
Akkusativ gebraucht. 13. Während d- Semesterferien- arbeite ich mit
Herrn Müller in der Bibliothek. 14. Nehmen Sie statt d- Kugelschrei­
ber- den Füller! 15. Trotz d- Zentralheizung- war das Zimmer kalt.
16. Der Student hat trotz d- Ferien- viel gearbeitet.

Übung 60: Präpositionen


1. Trotz d- Regen- gehe ich mit mein- Freund durch d- Park. 2. Ro­
bert dankt seinen Eltern für d- Paket. 3. Er hat das Buch in d- Schub­
lade gelegt; in d- Schublade können die Eltern das Buch leicht finden.
4. Sie hat den Brief trotz mein- Bitte nicht in d- Briefkasten geworfen;
er steckt noch in ihr- Tasche. 5. Jetzt muß sie wegen d- Brief- nochmal
zu d- Post gehen. 6. Fritz konnte wegen sein- Arbeit nicht mit sein-
Freund fahren; sein Freund fährt ohne .... (er). 7. Der Professor will
dem Studenten trotz d- Ferien bei sein- Arbeit helfen; das ist sehr
freundlich von.... (er). 8. Während d- Semester- wohnt Robert in d-
Universitätsstadt; während d- Ferien ist er auf d- Land bei sein-
Eltern. 9. Kommst du mit dein- Vater zu .... (ich)? Nein, mein Vater
kommt ohne .... (ich)- 10. Ich bitte Sie um d- Schlüssel für mein-
Bruder.
— 75 — XII/D

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Aus der Zeitung

Ein Autounfall bahn war schwer und fünf andere


FRANKFURT, 21. Sep­ waren leicht verletzt.
tember (dpa).1 Gestern
Achtung! Autodiebstahl!
nachmittag gegen 15 Uhr
fuhr ein Lastwagen mit Wer kennt den Dieb? Wer hat
einem großen Anhänger einen dunkelgrünen Personenwagen
auf der Mannheimer Straße gegen gesehen?
einen Personenwagen. Der schwere In der Nacht vom Sonntag zum
Lastwagen warf den leichten Per­ Montag ist etwa gegen 23 Uhr in der
sonenwagen um und beschädigte ihn Königstraße ein dunkelgrüner Per­
sonenwagen verschwunden. Der Per­
schwer.
sonenwagen gehört einem bekannten
Filmschauspieler.
Ein schwerer Verkehrsunfall Der Wagen hatte auf der rechten
Straßenseite am Gehsteig geparkt.
NEUSTADT, 22. September (dpa). Fußgänger haben zu dieser Zeit
Heute ereignete sich in den frühen einen jungen Mann beobachtet. Weil
Morgenstunden in der Innenstadt ein dieser Mann sich etwa eine halbe
schwerer Verkehrsunfall. Eine voll Stunde in der Nähe des Wagens auf­
besetzte Straßenbahn der Linie 8 gehalten hat, ist er des Diebstahls
stieß an der Kreuzung Gerberstraße— dringend verdächtig.
Marktstraße mit einem schweren Per­ Der verdächtige junge Mann ist
sonenwagen zusammen. etwa 1,74 m groß, trägt einen kleinen
Der betrunkene Fahrer des Wagens Schnurrbart und eine Brille mit einem
hatte die Verkehrszeichen nicht be­ dunklen Rand. Er hatte eine graue,
achtet und war trotz des roten Lichtes karierte Jacke und eine dunkel-
über die Straßenkreuzung gefahren. braune Hose an. Auf dem Kopf trug
In diesem Augenblick wollte eine er einen hellbraunen, weichen Hut.
alte Frau mit einem kleinen Kind die Der Wagen, ein Mercedes 190,
Straße überqueren. Der Fahrer des trägt das Kennzeichen: M - JX 319.
Wagens wich den beiden Fußgängern Er hat eine dunkelgrüne Karosserie
aus und stieß dabei aber mit der mit einem grauen Verdeck. In dem
Straßenbahn zusammen, weil er zu Wagen befinden sich eine hellbraune
schnell gefahren war. Der Personen­ Aktentasche und ein blauer Damen­
wagen überschlug sich und die hut mit einer grünen Feder.
Straßenbahn sprang aus den Schie­ Nachrichten über die verdächtige
nen. Der Fahrer des Personenwagens Person oder über den gestohlenen
und seine junge Begleiterin waren Wagen nimmt jede Polizeidienststelle
sofort tot. Ein Fahrgast der Straßen­ entgegen.

den 21-sten September (Deutsche Presseagentur)


— 77 — XIII/B

1. Adjektivdeklination
Wer ist der alte Herr dort? — Er ist der Lehrer meines guten Freundes
Hans. — Er schreibt jetzt seinem kranken Sohn einen langen Brief.
Das kleine Haus hat ein schönes Dach. — Ein langes Gespräch am Telefon
kostet viel Geld.
Die kurze Fahrt in die nächste Stadt dauerte nur eine halbe Stunde.
Heute ist der 5. (fünfte) Januar. Am 10. (zehnten) Januar fahre ich nach
Haus.

Singular
maskulin neutral feminin
der alt-e Mann das klein-e Haus die lang-e Fahrt
Nom.:
ein alt-erMann ein klein-es Haus eine lang-e Fahrt
den lx __ das klein-e Haus die lang-e Fahrt
Akk.: einen alt-en Mann
ein klein-es Haus eine lang-e Fahrt
Dat.: dem alt-en Mann d.em klein-en Haus ^er lang-en Fahrt
einem einem einer
Gen.: ^es alt-en Mannes ^es klein-en Hauses ^er lang-en Fahrt
eines eines einer
Plural
Nom.: die alt-en Männer die klein-en Häuser die lang-en Fahrten
Akk.: die alt-en Männer die klein-en Häuser die lang-en Fahrten
Dat.: den alt-en Männern den klein-en Häusern den lang-en Fahrten
Gen.: der alt-en Männer der klein-en Häuser der lang-en Fahrten1

m. n. f.

Sing.: Nom. -e -e -e
-er -es -e
Akk. -en -e -e
-es -e
Dat. -en -en -en
Gen. -en -en -en

Plur.: -en

1 keine alten Männer, keine kleinen Häuser, keine langen Fahrten = die
alten Männer, die kleinen Häuser, die langen Fahrten
XIII/B — 78 —

Singular-Regel
1. nach dem bestimmten Artikel im Nom. -e
im Akk. neutr. u. fern, -e
2. nach dem unbestimmten Artikel und
den Possessivpronomen im Nom. mask. -er
im Nom. u. Akk. neutr. -es
im Nom. u. Akk. fern. -e
Der letzte Konsonant des bestimmten Artikels kommt an das Adjektiv:
(de)r, (da)s.
3. in den übrigen Fällen hat das Adjektiv die Endung -en.

Plural-Regel

nach dem bestimmten Artikel und


nach den Possessivpronomen immer -en

Merken Sie sich:


dunkel: die dunkle Nacht rechts: die rechte Hand anders: die andere Seite
teuer: der teure Hut links: das linke Bein hoch: der hohe Berg

2. Nebensätze

Herr Breuer nimmt ein Taxi, weil sein Freund zu Haus schon wartet. Sie
essen immer in diesem Gasthaus, weil das Essen dort sehr gut ist.
Warum (Weshalb) gehst du zu Fuß? — Weil ich kein Fahrrad habe.

a) Hauptsatz b) Nebensatz

I II III I II III E

1. Ich gehe jetzt ins Bett, weil ich sehr müde bin.
2. Er geht nicht mit uns, weil er um 9 Uhr ab- fährt.
3. Ich habe kein Geld, weil er es mir nicht geschickt hat.
4. Ich lerne Deutsch, weil ich in Berlin studieren will.
5. Er kam zu spät, weil er zu lange geschlafen hatte.

1. Im Nebensatz steht das konjugierte Verb immer am Endel


Die trennbaren Teile der Verben stehen wieder zusammen (Beispiel 2).
Das Subjekt steht an der 2. Stelle
2. Der Nebensatz mit „weil" sagt einen Grund und antwortet auf die Fragen
mit „warum?" oder „weshalb?"
3. Zwischen dem Hauptsatz und dem Nebensatz steht immer ein Komma.
— 79 — XIII/C

3. Plusquamperfekt
I II
Er kann nicht ins Theater gehen; sein Vater hat ihm kein Geld geschickt.
Er konnte nicht ins Theater gehen; sein Vater hatte ihm kein Geld geschickt.
Ich gehe heute abend um 8 Uhr zu Bett, denn ich fo’n schon um 5 Uhr aufgestanden.
Ich ging gestern abend um 8 Uhr zu Bett, denn ichwar sdionum 5Uhr aufgestanden.

Imperfekt von se-n + Partizip Perfekt = Plusquamperfekt


Die Handlung 0 liegt vor der Handlung | I |

HandlungI steht im Präsens, dann steht Handlung II im Perfekt


HandlungI steht im Imperfekt oder Perfekt, dann steht Hand­
lung II im Plusquamperfekt.

eins: der, das, die erste sechs: der, das, die sechste
zwei: zweite siebe»: siebte
drei: dritte acht: achte
vier: vierte neun: neunte
fünf: fünfte zehn: zehnte
zwanzig: der, das, die zwanzigste
hundert: hundertste
tausend: tausendste
erstens, zweitens, drittens, viertens, fünftens usw.
>> » *
der Wagen — der Personenwagen — der Lastwagen — die Last
der Verkehr — der Straßenverkehr — der Verkehrsunfall — das Verkehrs­
zeichen
fahren — der Fahrer — der Fahrgast — der Fahrplan — die Fahrt
beachten A — die Achtung — beobachten
früh — das Frühstück — der Frühling
beschädigen — der Schaden — schade!
er ist des Diebstahls verdächtig = man glaubt: er hat gestohlen
gegen: gestern gegen 4 Uhr war ich dort (es war fast 4 Uhr)
er ist gegen Abend zurückgekommen (es war fast Abend)
das Auto fuhr gegen den Baum (an den Baum)
etwa: er ist etwa (ungefähr) 1,80 m groß
trinken, trank, getrunken — ist betrunken
zu Fuß gehen — der Fußgänger Anhängen — der Anhänger
stehlen —• der Diebstahl gehen — der Gehsteig
die Decke — das Verdeck die Kreuzung — das Kreuz
xiii/d — 80 —
— D —

Übung 61: Ergänzen Sie die Endungen!


Hier ist ein gut- Füller. 2. Geben Sie mir den rot- und den blau-
Bleistiftl 3. Mit einem alt- Wagen -will ich nicht fahren. 4. Das klein-
Haus gehört einer freundlich- Frau. 5. In dem Garten dieses klein-
Haus- gibt es viele Blumen. 6. Mit den frisch- Blumen macht sie ihrer
lieb- Freundin immer eine große Freude. 7. Ich habe eine leer- Woh­
nung gemietet. 8. Mein Freund fand ein möbliert- Zimmer im 1. Stock
eines neu- Hauses. 9. Er ist mit seinem neu- Auto nach Hamburg ge­
fahren. 10. Hamburg ist eine groß-Stadt in Norddeutschland. 11. Bin
ich hier auf d- richtig- Straße zu d- neu- Hotel? 12. Nein, das ist hier
die falsch- Straße. 13. Heute ist der 8. (acht-) Februar. 14. Am wievielt­
fahren Sie nach Berlin? 15. Ich fahre am 5. 9. (fünft- neunt-) nach Berlin.
16. Auf d- klein- Tisch liegt ein braun- Füller. 17. Frau Breuer hat ein­
schön-, neu- Hut. 18. In Deutschland parken die Autos immer auf d-
recht- Straßenseite. 19. Wir leben jetzt im 20. Jahrhundert. 20. Der
Briefträger hat ein wichtig- Telegramm gebracht. 21. Mein Vater hat
heute ein grau- Hose, eine hellbraun- Jacke und seine braun- Schuhe
an. 22. Tragen Sie immer ein- blau- Hut? 23. Ich will mir ein- dunkel­
braun- Wintermantel und eine grau- Hose kaufen. 24. Das neu- Thea­
ter ist heute geschlossen. 25. Gestern bin ich mit mein- beid- Freunde-
in unser- schön- Park spazieren gegangen. 26. Siehst du dort hinten
in d- lang- Straße das hoh- Haus? — Nein, ich sehe kein- hoh- Haus.
27. Der Mai ist der 5. Monat, der September ist der 9. Monat. 28. Wir
lernen die Substantive mit dem bestimmt- Artikel. 29. Lernen Sie die
unregelmäßig- Form der stark- Verben! — 30. Wann haben Sie Ge­
burtstag?

Übung 62: Ergänzen Sie die Endungen!


Ein reich- Kaufmann machte einmal eine lang- Reise. Er stieg in
einer klein- Stadt aus, denn er wollte dort seinen alt- Freund treffen.
In einem gut- Hotel mietete er ein schön- Zimmer und ging dann in
die Wohnung des Freundes.
Die beid- Freunde saßen in dem gemütlich- Zimmer lange zusammen
und erzählten sich. In der Nacht ging der reich- Kaufmann in sein
Hotel zurück. In den dunkel- Straßen der klein- Stadt konnte er den
weit- Weg nur schwer finden. Plötzlich hörte er die schnell- Schritte
eines Menschen. Ein alt-, betrunk- Mann kam ihm auf der recht-
Straßenseite entgegen und stieß mit ihm zusammen. Der alt- Mann
— 81 — XIII/D

sagte eine höflich- Entschuldigung und ging schnell weiter. Der er­
schrocken- Kaufmann blieb stehen. Er griff in seine recht- Rocktasche,
denn er wollte auf die Uhr sehen und die genau- Zeit wissen. Aber
er griff in eine leer- Tasche. „Dieser betrunken- Mann hat meine gut-
Uhr gestohlen", dachte der Kaufmann und lief schnell dem verdächtig-
Mann nach. Er faßte ihn an seinem alt- Mantel und rief: „Die Uhr her!“
Der Mann erschrak über die zornig- Stimme des Kaufmanns. Er nahm
aus seiner recht- Westentasche eine klein- Uhr und gab sie dem zornig-
Kaufmann.
Nach einer halb- Stunde kam der Kaufmann endlich in seinem klein-
Hotelzimmer an.

Übung 63: Perfekt oder Plusquamperfekt!


1. Die Mutter findet die Handschuhe. (Fritz, legen, sie, in die Schub­
lade.) Ich fahre mit meinen Freunden an die See. (Sie, einladen, mich.)
3. Mein Freund ist zu spät gekommen. (Der Film, anfangen, schon.)
4. Heute bin ich müde. (Gestern, ich, feiern, das Ende des Semesters.) 5. Er
konnte die Adresse nicht lesen. (Ich, schreiben, sehr undeutlich.) 6. Peter
rief Fräulein Klein an. (Sie, geben-, ihm, ihre Telefonnummer.) 7. Im Keller
lagen die Kohlen. (Ich, kaufen, sie, schon, im Herbst.) 8. Meine Schuhe
waren sauber. (Meine Hausfrau, putzen, sie.) 9. Der Filmschauspieler
konnte sein Auto nicht finden. (Man, stehlen, es, ihm.) 10. Der Fahrer
hatte einen Autounfall. (Er, fahren, zu schnell.) 11. Der Autofahrer stieß
mit der Straßenbahn zusammen. (Er, nicht beachten, die Verkehrszeichen.)
12. Ich mache keine Fehler. (Ich, lernen, die Regeln, gut.)

Übung 64: Verbinden Sie zwei Sätze mit der Konjunktion „weil“!
1. Unser Zimmer ist warm. Der Ofen heizt gut. 2. Der Lehrer
erklärt den Schülern die Regel noch einmal. Sie haben ihn nicht ver­
standen. 3. Der Fahrer des Wagens beachtete die Verkehrszeichen
nicht. Er war betrunken. 4. Mein Freund kommt heute nicht zum
Unterricht. Er hat Besuch bekommen. 5. Deine Arbeit ist schlecht. Du
hast die Wörter nicht gelernt. 6. Herr Müller hat keine Zeit. Er
muß um 8 Uhr in seinem Büro sein. 7. Ich möchte ein Brot essen. Ich
habe Hunger. 8. Der Kaufmann konnte seine Uhr nicht in seiner
Tasche finden. Sie lag zu Haus in seinem Zimmer. 9. Richard schlief
bald ein. Er war sehr müde. 10. Inge bekam von ihren Freundinnen
Blumen und Schokolade. Sie hatte Geburtstag. 11. Frau Meier kann
nicht in ihre Wohnung gehen. Sie hat den Schlüssel vergessen. 12. Hans
6 Deutsche Sprachlehre
XIII/E — 82 —

geht zu Fuß zur Universität. Er hat kein Fahrrad. 13. Der Radfahrer fuhr
gegen einen Baum. Er wollte einem Lastwagen ausweichen. 14. Die­
sen Film habe ich zweimal gesehen. Er gefällt mir sehr gut. 15. Wir
können dieses Zimmer leider nicht mieten. Es ist zu teuer. 16. Jetzt
muß ich den Brief schließen. Um 9 Uhr beginnt meine Vorlesung.
17. Er erkältet sich nicht. Er zieht sich immer warm an. 18. Der junge
Mann war verdächtig. Er hielt sich in der Nähe des Wagens auf.
19. Jetzt gehe ich zum Bahnhof. Meine Tante kommt um 6 Uhr an.
20. Ich muß jetzt fortgehen. Ich will pünktlich nach Haus kommen und
mich nicht verspäten.

Übung 65: Antworten Sie auf die Frage!


1. Warum bleibst du heute abend zu Haus? (einen Brief an meinen
Vater schreiben wollen). 2. Weshalb lernen Sie Deutsch? (in Berlin stu­
dieren wollen). 3. Warum haben sie kein Geld? (sie, zu oft ins Cafe
gehen). 4. Warum kommt er zu spät in die Schule? (er, zu lange schlafen).
5. Warum kauft ihr euch dieses Buch? (wir, es lesen wollen). 6. Warum
haben Sie diesen Herrn nicht gegrüßt? (nicht gesehen haben). 7. Warum
schreibt sie diese Übung nicht? (zu schwer sein). 8. Weshalb kaufst du
Blumen? (meine Lehrerin, Geburtstag haben). 9. Weshalb fährst du nicht
nach Haus, sondern gehst zu Fuß? (viel Zeit haben). 10. Warum freuen
Sie sich? (die Übung, zu Ende sein).

— E —

Auskunft auf der Straße1


Fußgänger: Ach, verzeihen Sie, Herr Wachtmeister,
wie komme ich zur Beethovenstraße?
Ich bin fremd in dieser Stadt. Kann ich
mit dem Omnibus fahren?
Schutzmann: Zur Beethovenstraße? Die liegt in der
Vorstadt, ziemlich weit von der Stadt­
mitte. Sie nehmen die Straßenbahn,
Linie 12. Sehen Sie! Dort drüben an der Straßenecke ist die Haltestelle.
Fahren Sie mit der Bahn bis zum Stadtpark. Das ist die vierte Halte­
stelle. Dann steigen Sie in die Linie 10 um und fahren bis zum Schiller­
platz.

1 gesprochen auf Schallplatte Nr. 1


— 83 — XIV/A

Fußgänger: Muß ich dann noch zu Fuß gehen?


Schutzmann: Ja, aber nicht mehr weit. Sie gehen vom Schillerplatz ge­
radeaus und die dritte Straße links, dann kommen Sie
direkt auf die Beethovenstraße.
Fußgänger: Danke schön für die freundliche Auskunft! Ich gehe gleich
zur Haltestelle hinüber. Dort kommt gerade die Bahn an.
Schutzmann: Halt, halt, halt! Warten Sie noch einen Augenblick! Sehen
Sie das rote Licht an der Verkehrsampel! Wir hatten
heute morgen schon einen Verkehrsunfall.
Fußgänger: Aber jetzt ist das Licht grün und ich kann gehen.

der Schutzmann — die Schutzleute


die Mitte — die Stadtmitte — der Mittag — der Mittwoch
die Stadt — die Vorstadt — die Innenstadt — die Stadtmitte — der Stadtpark
halten — die Haltestelle — a«ssteigen — «Ansteigen
* * »

ABSCHNITT VIERZEHN

— A —

Briefe
Richard Robertson Köln, den 25. Juli 1960
Köln
Bergstraße 25
Herrn
Karl Bergmeier
Neustadt
Kanalstraße 5

Sehr geehrter Herr Bergmeier!


Seit langer Zeit habe ich Ihnen nicht mehr geschrieben. Aber Sie
wissen, ich habe wenig Zeit, weil ich nächstes Jahr mein Studium in
Deutschland beenden will. Vor einigen Tagen habe ich mit meiner
Doktorarbeit begonnen.

XIV/A — 84 —

Nun komme ich zum Grund meines Schreibens. Im nächsten Monat


beginnen die Ferien. Ich möchte nicht hier in der Großstadt bleiben,
weil ich in Ruhe arbeiten will. Ich habe nun eine große Bitte an Sie.
Ich möchte gern ein Zimmer in Neustadt mieten. Können Sie mir dabei
helfen?
Ich brauche nur ein kleines, möbliertes Zimmer in ruhiger Lage. Ich
möchte gern ein Zimmer mit fließendem kaltem und warmem Wasser,
möglichst mit voller Pension.
Ich danke Ihnen schon jetzt für Ihre Mühe. Hoffentlich höre ich bald
von Ihnen.
Mit freundlichem Gruß
Ihr
Richard Robertson
* * *
Karl Bergmeier Neustadt, den 29. 7. 1960
Neustadt
Kanalstraße 5

Herrn
Richard Robertson
Köln
Bergstraße 25

Lieber Herr Robertsonl


Ich danke Ihnen für Ihren freundlichen Brief vom 25. dieses Monats.
Sie sind ja mit großem Erfolg bei Ihrer Arbeit. Ich wünsche Ihnen viel
Glück zu Ihrem weiteren Studium.
Natürlich kann ich Ihnen hier helfen. Gestern habe ich die Woh­
nungsanzeigen in der hiesigen Tageszeitung gelesen. Ich schicke Ihnen
die Zeitung mit gleicher Post zu. Sie können dann in Ruhe ein passen­
des Zimmer aussuchen. Schreiben Sie auf die Inserate bald, denn Sie
wissen ja, jetzt im Sommer kommen viele Familien hierher. Dann sind
die guten Zimmer alle sehr schnell besetzt.
Ich freue mich auf Ihr Kommen. Bitte, geben Sie mir bald Nachricht.

Mit herzlichen Grüßen


Ihr
Karl Bergmeier
— 85 — XIV/B

Richard Robertson Köln, den 10. August 1960


Köln
Bergstraße 25

Herrn
Karl Bergmeier
Neustadt
Kanalstraße 5

Lieber Herr Bergmeier!

Mit bestem Dank habe ich Ihren freundlichen Brief und auch die
Zeitung erhalten. Ich habe sofort auf einige Inserate geschrieben und
auch schon Antwort bekommen. Ich habe ein kleines Zimmer in der
Parkstraße gemietet. Die Wohnungen in der Parkstraße sind hoffent­
lich in ruhiger Lage. Leider ist dieses Zimmer nicht mit voller, son­
dern nur mit halber Pension. Aber das macht nichts. Ich bin auch so
zufrieden.
Ich danke Ihnen für Ihre große Freundlichkeit und Hilfe und freue
mich auf ein baldiges Wiedersehen.

Mit herzlichem Gruß


Ihr
Richard Robertson

— B —

1. „hin“ und „her" 1

Hans steigt auf den Baum hinauf und holt die Äpfel herunter. Die Mutter
sagt zu Hans: „Gehe ins Haus hinein und hole eine Tasche heraus!“
heraus — hinaus herein — hinein
herauf — hinauf herüber — hinüber
herunter ■— hinunter herab — hinab

„hin“ bezeichnet die Richtung vom Sprecher oder Beobachter weg.


„h e r“ bezeichnet die Richtung zum Sprecher oder Beobachter.

Vergleichen Sie S. 42: „woher" und „wohin".


herein hinaus

2. Adjektivdeklination ohne Artikel (II)


Alter Wein ist gut. Ich trinke gern alten Wein. Trotz starken Regens gingen
wir spazieren. Er arbeitet mit großem Erfolg.
Heute ist schönes Wetter. Bei schönem Wetter gehe ich in den Garten.
Wegen schlechten Wetters konnte er nicht kommen.
Hier ist gute Luft. Er ist bei guter Gesundheit. Er arbeitet trotz schwerer
Krankheit.
Gute Menschen helfen alten Leuten immer. Das Leben armer Menschen ist
nicht leicht. Ich liebe schöne Blumen.

Singular
mask. neutr. fern.
Nom. alt-er Wein rot-es Licht gut-e Luft
Akk. alt-en — rot-es — gut-e —
Dat. alt-em — rot-em — gut-er —
Gen. alt-en — es rot-en —es gut-er - -

Plural
Nom. fleißig-e Kinder
Akk. fleißig-e —
Dat. fleißig-en —n.
Gen. fleißig-er —

Singular Plural
mask. neutr. fern.
Nom. (der) -er (das) -es (die) -e (die) e
Akk. (den) -en (das) -es (die) -e (die) e
Dat. (dem) -em (dem) -em (der) -er (den) en
Gen. (des) -en (des) -en (der) -er (der) er

Die Adjektive haben die gleiche Endung wie die bestimmten Artikel.
Im Genitiv Singular haben die Adjektive bei den Maskulina und
Neutra statt -es die Endung -en.
— 87 — XIV/C, D

arbeiten — die Arbeit kochen — die Küche (der Koch, die Köchin)
bitten — die Bitte kommen — das Kommen
danken — der Dank liegen — die Lage
grüßen ■— der Gruß mieten — die Miete (der Mieter)
helfen — die Hilf« schreiben — die Schrift — das Schreiben
(der Schreiber)
studieren — das Studium (der Student)
ruhig — die Ruhe
nab ■— die Nähe
freundlich — der Freund — die Freundlichkeit
baldig (beim Substantiv): Ihre baldige Antwort — bald (beim Verb): ich komme
bald.
hiesig (beim Substantiv): meine hiesige Adresse — hier (beim Verb:) das Buch
liegt hier.
die Anzeige = das Inserat: die Anzeige (das Inserat) in der Zeitung (Zeit­
schrift)
erhalten = bekommen
die Pension = die Verpflegung: Zimmer mit voller Pension (mit voller Ver­
pflegung)
möbliert = mit Möbeln — unmöbliert = ohne Möbel

— D —
Übung 66: Ergänzen Sie die Endungen!
1. Ich schreibe einen Brief an einen Herrn oder an eine Dame. Ich
beginne mit: Sehr geehrt- Herr Müller! Sehr geehrt- Frau Meier!
Sehr geehrt- Fräulein Berger! 2. Ich schreibe an zwei Herren und
beginne meinen Brief mit: Sehr geehrt- Herren! 3. An einen Herrn
und eine Dame schreibe ich immer: Sehr geehrt- Frau Meier! Sehr
geehrt- Herr Meier! 4. An meine Eltern oder an meine Freunde
schreibe ich: Lieb- Vater! Lieb- Mutter! Lieb- Eltern! Lieb- Freund!
Lieb- Freunde! Lieb- Hans! Lieb- Inge! 5. Meine Mutter schreibt mir:
Lieb- Sohn! Lieb- Kind! 6. Ich schließe den Brief: Mit freundlich-
Grüßen. Mit freundlich- Gruß. 7. Nur einen Brief an meine Eltern
oder an meine Freunde schließe ich: Mit herzlich- Gruß. Mit herzlich-
Grüßen.

Übung 67: Ergänzen Sie die Endungen! (Wiederholung


der Adjektivdeklination)
1. Ich kaufe den braun- Anzug, ein- braun- Anzug, die braun-
Anzüge, braun- Anzüge. Der Anzug ist braun-. Die Anzüge sind
braun-. 2. Er findet das blau- Heft, ein blau- Heft, die blau- Hefte,
XIV/D — 88 —

blau- Hefte. Das Heft ist blau-. Die Hefte sind blau-, 3. Die schön-
Stadt. München ist eine schön- Stadt. Rom und Paris sind schön-
Städte. Schön- Städte sind meistens alt-. 4. In alt- Städten finden wir
keine groß- Straßen, sondern nur klein- Straßen und Plätze mit hoh-
Häusern. 5. Dieser alt- Platz, diese klein- Straße und diese hoh- Häu­
ser sind sehr schön. — Ich liebe alt- Straßen, klein- Plätze und hoh-
Häuser. 6. Wir fahren mit dem bequem- Auto, mit der elektrisch- Stra­
ßenbahn, mit ein- bequem- Auto, mit bequem- Autos, mit den bequem-
Autos. 7. Wir haben den interessant- Film gesehen; wir haben viel­
interessant- Filme gesehen. Das ist ein interessant- Film. Die Filme
in diesem schön- Kino sind immer sehr interessant-. 8. Mein Bruder
hat eine rot- Krawatte, rot- Krawatten. Diese rot- Krawatte ist wirk­
lich schön. 9. Mein Freund steigt auf den hoh- Berg, auf einen hoh-
Berg, auf die hoh- Berge, auf hoh- Berge. Er liebt hoh- Berge sehr.
10. Geben Sie mir bitte diesen lang- grün- Bleistift, einen lang- grün-
Bleistift, diese lang- grün- Bleistifte, lang- grün- Bleistifte! Der grün-
Bleistift ist lang-. Er hat mit grün- Bleistift geschrieben. 11. Dieser
jung- Mann arbeitet seit lang- Zeit mit groß- Erfolg. 12. Ist dein
Zimmer in ruhig- Lage? Mein Zimmer ist in keiner ruhig- Lage. Ich
höre in den lang- Winternächten immer die viel- Autos und elektrisch-
Straßenbahnen. 13. Unser Zimmer hat fließend- Wasser, aber euer
Zimmer hat kein fließend- Wasser. Das Zimmer von Helga hat fließend-
kalt- und warm- Wasser. 14. Das ist wirklich ein schön-, klein- und
billig- Zimmer. Man findet schön- klein- Zimmer (Pl.) nur sehr schwer-.
15. Der Preis dieses schön- Kleides ist hoch-. Für diesen hoh- Preis
kann ich das schön- Kleid leider nicht kaufen. Ich kaufe kein so teuer-
Kleid. 16. Das Trinken stark- Kaffees und das Rauchen schlecht- Ziga­
retten (Gen.) macht die Menschen krank.

Übung 68: Ergänzen Sie „hin“ oder „her“!


Klaus und Kurt wollen mit ihren Rädern zum Baden fahren. Klaus
fährt zum Haus seines Freundes .... und will ihn abholen. Er steht
auf der Straße und ruft zum Fenster des Freundes -auf: „Kurt! Kurt!
Komme -unter!" Kurt sieht -unter auf die Straße und ruft: „Warte!
Ich komme sofort -unter!" Unten begrüßen sich die Freunde. Dann
geht Kurt in den Keller -unter und holt sein Fahrrad -auf. Dann fahren
sie den Berg -unter zum See.
Dort ziehen sie sich aus. Klaus springt zuerst in den See -ein und
ruft Kurt: „Komme schnell -ein, das Wasser ist nicht kalt!" Bald gehen
die Freunde wieder aus dem Wasser -aus. Sie setzen sich auf ihre
— 89 — XIV/E

Räder und fahren zu dem kleinen Wald -über. Dort setzen sie sich....
und Kurt holt Butterbrote und Äpfel aus seiner Tasche -aus. Klaus
sagt: „Gib.... , idi habe großen Hunger!" Das Papier steckt Kurt wie­
der in die Tasche -ein.
In der Stadt sehen sie einen Freund; er kommt gerade aus einem
Haus -aus und geht die Treppe vor dem Haus -unter. Klaus und Kurt
rufen über die Straße -über: „Karl! Karl! Komme einmal -über!" Karl
geht -über und unterhält sich mit den beiden Kameraden. Dann ver­
abschieden sich alle. Klaus geht die Straße -unter zu seiner Wohnung,
Kurt bringt sein Rad in den Keller -unter und geht dann in die Woh­
nung seiner Eltern -auf. Er klingelt. Da ruft die Mutter: „Komme nur
-ein, die Tür ist offen."
— E —

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Wie schreiben wir einen Brief?

Wir fangen den Brief mit einer und hören mit einer Grußformel auf:
Anrede an
1. Wir sind mit dem Empfänger verwandt, befreundet oder gut bekannt:
Liebe Tante! Lieber Onkel Karl! Mit herzlichem Gruß — Mit vielen
Liebe Erika! Lieber Herr Berg­ herzlichen Grüßen — Mit freund­
meier! — besonders herzlich: Meine lichem Gruß — und dann immer:
liebe Tante! Mein lieber Freund! Dein Kurt— Ihr Kurt Meier — oder:
Herzliche Grüße von Deinem (Ihrem)
Kurt (Meier)
2. Wir wollen dem Empfänger unsere besondere Achtung ausdrücken:
Sehr verehrter Herr Direktor! Mit vorzüglicher Hochachtung —
Sehr verehrter Herr Professor! Mit verbindlichen Empfehlungen —
Sehr verehrte gnädige Frau! und dann: Ihr sehr ergebener Kurt
Sehr verehrtes Fräulein Braun! Meier — Ihre ergebene Erika Braun
3. Wir kennen den Empfänger nicht oder nicht sehr gut:
Sehr geehrte Frau Meier! Sehr Mit den besten Empfehlungen —
geehrter Herr Dr. Bauer! Sehr Mit freundlichen Empfehlungen ■—
geehrter Herr Postrat! (nicht •Hochachtungsvoll — und dann nur
ohne Namen oder Titel) die Unterschrift: Mit besten Emp­
fehlungen Kurt Meier
4. Im Geschäftsverkehr schreiben wir:
wie unter 3.
Bei mehreren Empfängern: Sehr Hochachtungsvoll — Mit vorzüg­
geehrte Herren! licher Hochachtung Kurt Meier
5. An Behörden schreiben wir:
Ohne Anrede. ohne jede Formel, nur die Unter­
schrift

Karl ist mein Freund. Ich bin mit ihm befreundet.


Karl ist mein Vetter (Neffe usw.). Ich bin mit ihm verwandt.
Ich kenne Karl gut. Ich bin mit ihm gut bekannt.
Herr und Frau Meier sind ein Ehepaar. Herr Meier ist mit Frau Meier verheiratet.
einzeln — das Einzelzimmer = das Einbettzimmer
Geben Sie mir für das Zweimarkstück zwei einzelne Markstücke.
doppelt — das Doppelzimmer = Zimmer mit zwei Betten.
Ich brauche das Formular doppelt (zweimal).
die Mitte — Mittwoch — der Mittag — Mitteleuropa
empfangen — der Empfang — der Empfänger
benützen — die Benützung — der Benützer
— 91 — XV/A

ABSCHNITT FÜNFZEHN

— A —

Der Kaffeeschmuggel
Der Zug näherte sich der Grenze. Die Reisenden eines Abteils
unterhielten sich über die Zollkontrolle. „Ich habe zwei Pfund Kaffee.
Hoffentlich kann ich ihn zollfrei über die Grenze bringen", sagte eine
hübsche junge Dame. „Ich habe gehört, die Kontrolle soll sehr streng
sein."
Außer ihr saßen noch einige
Herren im Abteil. Unter ihnen
war auch ein freundlicher, dik-
ker1 Herr. Er gab ihr den gu­
ten Rat: „Verstecken Sie Ihren
Kaffee in Ihrer Hutschachtel.
Dort sucht ihn der Beamte be­
stimmt nicht. Ich fahre oft ins
Ausland und kenne die Zoll­
beamten genau. Sie sind nicht
so streng, wie Sie glauben.
Meistens kommen sie gar nicht
ins Abteil herein, sondern blei­
ben an der Tür stehen und
kontrollieren nur die Pässe. Haben Sie kein Visum?" — „Doch!" ant­
wortete die Dame, „ich habe es mir neulich vom Konsulat geben
lassen. Was mache ich aber, wenn der Beamte ins Abteil kommt und
.das Gepäck kontrolliert?" — „Sie kontrollieren nie jedes Gepäck­
stück", beruhigte der Dicke die Dame. „Lassen Sie auf jeden Fall Ihre
Hutschachtel im Gepäcknetz!" Die junge Dame dankte ihm und tat,
wie er gesagt hatte.
Nach kurzer Zeit hielt der Zug an der Grenzstation. Die Reisenden
sahen viele Beamte auf dem Bahnsteig auf und ab gehen. Wenige
Minuten später hörten sie rufen: „Paßkontrolle! Zollkontrolle! Bitte
bleiben Sie in Ihrem Abteil!" Und ein Beamter kam ins Abteil, ließ
sich von den Reisenden die Pässe zeigen und ging wieder. Nach ihm
kam sogleich ein zweiter Beamter herein und grüßte freundlich:
„Guten Tag, meine Herrschaften! Hat jemand zollpflichtige Ware bei

1 Man trennt ck immer k-k: dicker = dik-ker, verstecken = verstek-ken.


XV/B — 92 —
sich?" Niemand antwortete. Der Beamte schaute auf das Gepäck der
Reisenden und sagte: „Hier riecht es aber nach Kaffee! Darf ich bitte
das Gepäck kontrollieren?“ Da winkte der Dicke dem Beamten und
zeigte auf die Hutschachtel. „Sehen Sie einmal bei der Dame dort
nach! Sie hat vorhin etwas in ihrer Hutschachtel versteckt.“ Die Dame
bekam einen roten Kopf; in wenigen Minuten hatte der Beamte den
Kaffee gefunden. „Sie müssen den Kaffee verzollen. Sie dürfen nur
ein Pfund Kaffee unverzollt über die Grenze mitnehmen. Bitte kommen
Sie mit mir zur Zollstellel" Die junge Dame warf dem Dicken einen
wütenden Blick zu und sagte bitter: „So lernt man die Menschen
kennen! Zuerst sagen Sie mir, ich soll den Kaffee verstecken, und
dann verraten Sie mich!" Der Dicke ließ die Dame reden und schwieg.
Nach einiger Zeit kam die junge Dame wieder ins Abteil zurück.
Einer der Reisenden half ihr die Hutschachtel ins Gepäcknetz legen.
Der Zug fuhr ab und passierte nach wenigen Minuten die Grenze.
Jetzt wandte sich der dicke Herr lächelnd an die Dame und sagte
bittend: „Verzeihen Sie mir, mein Fräulein! Ich habe Sie nicht ver­
raten wollen, aber es ging nicht anders." — „Lassen Sie mich in Ruhe",
sagte die junge Dame kurz, „ich möchte mich mit Ihnen nicht mehr
unterhalten!" — „Doch!" sagte der Dicke, „Sie müssen mir zuhören!
Ich mußte Sie verraten, weil der Beamte hier im Abteil Kaffee ge­
rochen hatte und ich fünfzig Pfund Kaffee in meinen Koffern habe.
Aber hier gebe ich Ihnen ein Paket Kaffee aus meinem Koffer." Und
er gab ihr fünf Pfund unverzollten Kaffee.

— B —

1. Das Partizip Präsens


1. Der dicke Herr grüßte lächelnd. Der arme Mann fragte bittend: „Können
Sie mir etwas Geld geben?"
2. Der Mann sprang von der fahrenden Straßenbahn ab. Der soeben einfah­
rende Schnellzug kommt aus Köln.
3. Der Reisende fährt nach München. Der Beamte bat den Reisenden um sei­
nen Paß.
Man bildet das Partizip Präsens mit dem Infinitiv + d1
fragen — fragend springen — springend
kommen — kommend einfahren — einfahrend

1 Bilden Sie selbst kein Partizip Präsens, sondern gebrauchen Sie nur be­
kannte Partizipien!
— 93 — XV/B

Man gebraucht es:


1. Zusammen mit einem Verb bei gleichzeitigen Handlungen:
Der Herr grüßt und lächelt. — Der Herr grüßt lächelnd.
2. Bei einem Substantiv als Adjektiv:
Die Straßenbahn fuhr, der Mann sprang ab. — Der Mann sprang von der
fahrenden Straßenbahn ab.
3. Als Substantiv:
der reisende Herr = der Reisende 1 ,
, Dame
die reisende „ ,. Reisende
= die D . , }) Plural: die Reisenden

2. Adjektiv und Partizip als Substantiv


Der Kranke muß im Bett liegen. Ein Kranker darf keine Zigaretten rauchen.
Die Ärzte helfen dem Kranken. Dicke sind meist freundliche Menschen. Die
Dicken sind oft freundlich. Kennen Sie die Kleine dort? Sie ist die Tochter der
Alten.
In dem Abteil ist nur ein Reisender. Der Reisende liest die Zeitung. Dieser
Herr ist ein Bekannter von mir. Der Bekannte meiner Schwester besucht uns
heute.
Das Adjektiv und das Partizip behält als Substantiv in der Deklination die
A d j e k t i v e n d u n g e n (s. S. 77. für den bestimmten und unbestimmten
Artikel, S. 86 für den Plural ohne Artikel).

Merken Sie besonders:


Nominativ Maskulin — der Alte ein Alter
der Reisende ein Reisender

Nom. und Akk. neutral: das Gute, ein Gutes1

Ebenso dekliniert man:


der Beamte ein Beamter (die Beamtin)
der Verwandte ein Verwandter (die Verwandte)

3. ja — nein — doch
Ist der Weg weit? — ]a, er ist weit. (Nein, er ist nicht weit.) Ist Ihr Vater
nicht hier? — Nein, er ist nicht hier. (Doch, er ist hier.)
Mit „ja“ antwortet man auf eine positive Frage.
Mit „nein“ antwortet man auf eine negative Frage oder verneint die posi­
tive Frage.
Mit „doch“ verneint man eine negative Frage.

1 Merken Sie auch: das Wichtige, etwas Wichtiges, viel Wichtiges, wenig
Wichtiges — das Gute, etwas Gutes, viel Gutes, wenig Gutes.
xv/c — 94 —
4. Perfekt der Modalverben und der Verben
„helfen, hören, sehen" und „lassen" 1
1. Gestern habe ich ins Theater gehen wollen. Ich habe heute nachmittag
arbeiten müssen. Ich habe nicht ins Theater gehen können, weil die Arbeit nicht
fertig war.
Ich habe meiner Mutter den Koffer tragen helfen. Ich habe den Freund auf
der Straße rufen hören. Ich habe meinen Vater im Garten arbeiten sehen. Ich
habe die Kinder auf der Straße spielen lassen.
2. Das habe ich nicht gewollt. Heute hat er seine Aufgabe nicht gekonnt.
Ich habe heute meiner Mutter geholfen. Ich habe nichts gehört. Kurt hat seinen
Freund gesehen. Er hat die Bücher in der Schule gelassen.
1. Modalverben bilden das Perfekt mit habend-Infinitiv (nicht Partizip).
Der Infinitiv des Modalverbs steht nach dem Infinitiv des Hauptverbs,
„helfen, hören, sehen, lassen“ stehen oft zusammen mit einem anderen
Verb. Dann bilden sie das Perfekt wie die Modalverben.
2. Die Modalverben und die Verben „helfen, hören, sehen, lassen" können
im Satz auch allein stehen. Dann sind sie Hauptverben und bilden
das Perfekt mit haben + Partizip.

5. Nebensätze
WENN: Ich kann die Prüfung nicht machen, wenn sie schon in 14 Tagen ist.
Was will er machen, wenn sein Vater ihm kein Geld schickt? Wenn du
heute nicht pünktlich kommst, gehe ich allein ins Kino.
WIE: Die Stadt ist nicht so groß, wie ich gedacht habe. Lernen Sie immer
so, wie der Lehrer es Ihnen sagt.
Wie komme ich zum Bahnhof? — Ich zeige Ihnen, wie Sie zum
Bahnhof kommen. Wie ich es mache, ist es falsch.
Ein Nebensatz mit „wie" bezeichnet 1. einen Vergleich, 2. eine in­
direkte Frage.

Vergessen Sie nicht!


IM NEBENSATZ STEHT DAS VERB IMMER AM ENDE.

— C —
können: Ich kann diesen Brief lesen, weil ich die Sprache verstehe — weil er
deutlich geschrieben ist — weil es nicht zu dunkel ist — weil ich Zeit
habe.
dürfen: Ich darf diesen Brief lesen; mein Bruder hat ihn bekommen, und er
erlaubt es mir.

1 Vgl. S. 35 und 57.


— 95 — XV/D

Hier dürfen Sie nicht rauchen; es ist verboten.


„Darf ich Ihnen eine Tasse Kaffee anbieten?" frage ich höflich.
wollen: Ich will diesen Brief lesen, weil er mich sehr interessiert. Ich möchte
den Brief gern lesen.
müssen: Ich muß diesen Brief lesen, weil mein Vater mir eine wichtige Nach­
richt schickt.
In Deutschland müssen die Kinder 8 Jahre in die Schule gehen; es ist
ihre Pflicht.
sollen1: Ich soll diesen Brief nicht lesen. Meine Schwester hat ihn bekommen,
und sie erlaubt es mir nicht.
Ich soll nicht mehr rauchen. Der Arzt hat es gesagt, weil das Rauchen
meiner Gesundheit schadet.
Die Kontrolle soll sehr streng sein. Die Leute sagen es — viele glau­
ben es — ich habe es gehört oder gelesen, aber ich weiß es nicht
sicher.
lassen: Ich lasse meine Bücher in der Schule. Die Bücher bleiben in der Schule,
ich nehme sie nicht mit nach Haus, („lassen" steht allein)
Ich lasse einen Anzug machen. Ich mache ihn nicht selbst, sondern eine
andere Person muß ihn für mich machen.
Die Eltern lassen ihr Kind ins Kino gehen. Die Kinder wollen ins Kino
gehen und die Eltern erlauben es.

der Zoll — zollfrei (= ohne Zoll) — zollpflichtig — der Zollbeamte


verzollen — verzollt — unverzollt
die Kontrolle — kontrollieren der Schmuggel — schmuggeln
das Gepäck, PI. die Gepäckstacke der Kaufmann, PI. die Kauf/eate

— D —
Übung 69: Ergänzen Sie die Endungen!
1. Der Arzt hat d- Krank- (mask. Sing.) geholfen. 2. Dieser Herr ist
ein alt- Bekannt- von mir. 3. Die Polizei fand heute nacht auf der
Straße ein- Tot-. 4. Der Reisend- fragte ein- Beamt-: „Ist der um 5 Uhr
aus Berlin kommend- Zug schon hier?" 5. Bei dem Verkehrsunfall
gab es gestern viele Verletzt-. 6. Man kennt nur den Namen eines
Schwerverletzt- noch nicht. 7. Dort ist der Sohn meines Bekannt-.
8. Dieser Arm- kann nicht sehen; er ist blind. 9. Das Leben eines
Blind- ist nicht leicht. 10. Die Tochter dieses Alt- kann nicht hören;
sie ist taub. 11. Taub- können oft nicht sprechen; sie sind stumm.
Taubstumm- sind arme Menschen. 12. Die Reich- müssen immer d-
Arm- helfen. 13. Der Polizeibeamt- konnte den Verdächtig- fassen.
14. Ein Mann aus Deutschland ist ein Deutsch-; eine Frau aus Deutsch­

sollen ist ein Modalverb: ich soll, du sollst, er soll, wir sollen usw.
XV/D — 96 —

land ist eine Deutsch-, 15. Es gibt viele Millionen Deutsch- in Europa.
16. Er stahl das Geld einer Bekannt-. 17. Das Mädchen hat der Alt-
Brot gegeben. 18. Sehen Sie dort die Reisend-? Das sind Deutsch-
aus Amerika. 19. Ein Haus für die Arm- ist ein Armenhaus. 20. Ein
Haus für die Alt- ist ein Altersheim; ein Haus für die Krank- ist ein
Krankenhaus.
Übung 70: Bilden Sie das Perfekt!
1. Robert will heute seinen Eltern einen Brief schreiben. 2. In die­
sem Zimmer darfst du nicht rauchen. 3. Der Kranke muß noch drei
Tage im Bett liegen. 4. Ich helfe der alten Frau ihre Koffer tragen.
5. Er kann leider nicht englisch sprechen. 6. Ich kann aber sehr gut
Englisch. 7. Die Kinder sehen ihren Vater im Garten arbeiten. 8. Sie
hilft mir immer bei der Arbeit. 9. Mein Bruder läßt dich grüßen.
10. Ich soll Sie von meinem Freund grüßen. 11. Sie will ihrem Vater
zum Geburtstag eine neue Krawatte kaufen. 12. Der Vater hilft sei­
nem Sohn bei den Schularbeiten. 13. Der Bruder hilft seiner kleinen
Schwester einen Brief schreiben. 14. Ich kann im Sommer nicht nach
Italien fahren, denn ich muß für meine Prüfung arbeiten. 15. Mein
Freund darf heute ins Kino gehen, aber ich darf nicht. 16. Die Stu­
denten der Universität wollen im Juli an die See fahren, aber der
Professor will es nicht. 17. Wir sehen unseren Freund kommen, aber
er sieht uns nicht. 18. Der Reisende kam zu spät zum Bahnhof und
sah nur noch den Zug ab fahren. 19. Der Student wollte eine Prüfung
machen, konnte aber die Grammatik nicht. 20. Ich wollte dich gestern
schon besuchen, konnte aber nicht kommen, denn ich mußte zu Haus
noch viel arbeiten.
Übung 71: Bilden Sie das Präsens!
1. Er hat den Reisenden in den Zug einsteigen sehen. 2. Mein Vater
hat sich einen neuen Anzug machen lassen. 3. Ich habe Ihnen schon
seit vierzehn Tagen einen Brief schreiben wollen. 4. Herr Müller hat
die Rechnung sofort bezahlen müssen, denn der Kaufmann hat nicht
warten wollen. 5. Ich habe die Fehler meiner Übungen allein finden
wollen, aber ich habe es nicht gekonnt. 6. Du hast deine Arbeit machen
sollen, aber du hast es nicht gewollt. 7. Die alte Frau hat ihre Koffer
allein tragen wollen, aber sie hat es nicht gekonnt, und der Beamte
hat ihr helfen müssen. 8. Die kleinen Kinder haben abends nicht ins
Kino gehen dürfen, denn der Film dauerte zu lange. 9. Die Schüler
haben den Lehrer deutsch sprechen hören, aber sie haben ihn nicht
verstehen können, weil er zu schnell gesprochen hat. 10. Die Fuß­
— 97 — XV/D

gänger haben einen verdächtigen jungen Mann beobachtet, aber sie


haben sein Gesicht nicht sehen können.

Übung 72: Setzen Sie die Übung 34 und die Übung 52 (Satz 1—6) ins
Perfekt

Übung 73: Bilden Sie Nebensätze mit „wenn“!


1. Lernen Sie die Grammatik gutl (Sie, wollen sprechen, gut deutsch)
2. Der Schüler kann die Prüfung nicht machen. (Er, lernen, nicht genug)
3. (Inge, nicht kommen, in fünf Minuten) Ich gehe allein ins Kino. 4. Ich
fahre nicht an die See. (Mein Freund, nicht wollen, fahren, mit mir)
5. Was machst du? (Dein Vater, nicht besuchen, dich) 6. (Du, nicht kommen)
Ich gehe nicht mehr mit dir spazieren. 7. (Herr Robertson, können finden,
kein Zimmer, in Neustadt) Er muß in Köln bleiben. 8. Ich nehme das
Zimmer nicht. (Es, haben, kein fließendes Wasser) 9. (Alle Autofahrer,
beachten, immer, die Verkehrszeichen) Keine Verkehrsunfälle ereignen
sich. 10. (Sie, kaufen, im Kaufhaus Müller & Co) Sie bereuen es nicht.
11. (Ein Schüler, nicht kommen, zum Unterricht) Er lernt nichts. 12. (Mein
Vater, schenken, mir, einen Füller,, zum Geburtstag) Ich freue mich sehr.
13. (Meine Hausfrau, wecken, mich, morgens, pünktlich) Ich stehe nicht zu
spät auf. 14. (Der Zollbeamte, finden, Ihren Kaffee) Sie müssen ihn ver­
zollen. 15. Was mache ich? (Der Beamte, kommen ins Abteil, und, kon­
trollieren mein Gepäck) 16. (Du, nicht geben, mir, deine Telefonnummer)
Ich kann dich morgen abend nicht anrufen.

Übung 74: Bilden Sie Nebensätze mit „wie"!


1. Geben Sie den Kindern Schokoladei (Ihre Eltern haben es ge­
wünscht) 2. Seien Sie freundlich! (Ich bin es auch) 3. Ich bleibe zu Haus.
(Mein Vater hat es gewollt) 4. Er ist in den Ferien an die See gefahren^
(Er hat es gesagt) 5. Er ist um 7 Uhr gekommen. (Wir hatten es verabredet)
6. Der Zug ist pünktlich angekommen. (Der Beamte hatte es mir ge­
sagt) 7. Ich weiß es nicht. (Wie geht es Ihnen?) 8. Können Sie es mir
sagen? (Wie komme ich zum Bahnhof?) 9. (Wie hat sich der Unfall ereig­
net?) Die Leute haben es erzählt. 10. Ich weiß es gut. (Wie soll ich es
machen?)

Übung 75: Ja, nein, doch.


1. Sind Sie gestern pünktlich ins Theater gekommen? .... , ich bin
pünktlich ins Theater gekommen. 2. Warst du schon in England?.... ,
7 Deutsche Sprachlehre
XV/E — 98 -

ich war noch nicht dort. 3. Haben Sie sich gut unterhalten? .... , wir
haben uns sehr gut unterhalten. 4. Habt ihr kein Geld mehr? .... ,
wir haben noch viel Geld. 5. Haben Sie ein Visum? .... , ich brauche
kein Visum für die Reise. 6. Darf ich keinen Kaffee unverzollt über
die Grenze mitnehmen?.... , Sie dürfen ein Pfund Kaffee zollfrei über
die Grenze mitnehmen. 7. Dürfen wir das Abteil nicht verlassen?
.... , jetzt dürfen Sie es verlassen. 8. Kann ich dieses große Geschenk
annehmen?.... , das können Sie nicht. 9. Gefällt euch diese Stadt nicht?
....., sie gefällt uns sehr gut. 10. Ist diese Übung noch nicht zu Ende?
.... , jetzt ist sie zu Ende.

— E —

Auf dem Einwohnermeldeamt

Ausländer: Guten Tag! Kann ich mich hier anmelden?


Beamter: Ja. Haben Sie Ihren Paß mitgebracht?
Ausländer: Natürlich, hier ist er.
Beamter: Ich gebe Ihnen hier drei Anmeldeformulare. Füllen Sie sie
bitte aus!
Ausländer: Danke. — Ach, können Sie mir vielleicht helfen? Ich bin
jetzt zum ersten Mal in Deutschland und habe das noch
nicht gemacht. Ich weiß nicht, wie ich das machen soll. Ich
mache sicher etwas falsch, wenn Sie mir nicht helfen.
Beamter: Gern. Geben Sie die Formulare her. — Danke. Wann sind
Sie nach Köln gekommen, und wo wohnen Sie jetzt?
Ausländer: Ich bin vorgestern angekommen und wohne jetzt in der
Mozartstraße 4, 3. Stock rechts, bei Frau Neumann.
Beamter: Wo haben Sie zuletzt gewohnt?
Ausländer: Zuletzt habe ich in London gewohnt. Ich habe dort zwei
Semester studiert.
Beamter: Ihren Namen, bitte! Vorname und Familienname!
Ausländer: Ich heiße Robert Fischer.
Beamter: Sind Sie ledig oder verheiratet?
Ausländer: Ledig.
Beamter: Was ist Ihr Beruf?
— 99 — XV/E

Ausländer: Ich bin Student. Idi studiere jetzt Wirtschaftswissenschaf­


ten. Früher bin ich Banklehrling gewesen.
Beamter: Wann und wo sind Sie geboren?
Ausländer: Ich bin am 5. Oktober 1936 in Kopenhagen geboren.
Beamter: Dann sind Sie also Däne, nicht wahr?
Ausländer: Ja.
Beamter: Wie ist Ihre Konfession?
Ausländer: Ich bin evangelisch.
Beamter: Jetzt brauche ich noch die Nummer Ihres Passes. Wer hat
ihn ausgestellt und wann? — So, jetzt haben wir Ihre For­
mulare ausgefüllt. Unterschreiben Sie bitte hier unten! —
Danke sehr. Jetzt sind wir fertig. Hier haben Sie Ihren Paß
zurück. Den Abschnitt des Formulars bekommen Sie auch.
Ausländer: Danke sehr. Auf Wiedersehen!

sf- *

Bestimmungen über die Einreise nach Deutschland


und den Aufenthalt in Deutschland1

Wenn ein Ausländer nach Deutschland einreist, muß er einen gül­


tigen Reisepaß besitzen. Außerdem muß er in seinem Paß das Ein­
reisevisum haben. Dieses Visum bekommt er bei der deutschen Ge­
sandtschaft oder Botschaft in seinem Heimatland. Die deutschen Kon­
sulate oder Generalkonsulate stellen ebenfalls Visa für die Einreise
nach Deutschland aus.
Mit vielen europäischen und außereuropäischen Ländern hat die
Bundesrepublik besondere Abkommen geschlossen. Die Angehörigen
dieser Länder brauchen kein Visum, wenn sie nur drei Monate in
Deutschland bleiben wollen.
Nach seiner Ankunft in Deutschland muß sich jeder Ausländer, wie
jeder Deutsche, bei der Polizei, d. h. beim Einwohnermeldeamt seines
neuen Wohnorts anmelden. Wenn er drei Monate in Deutschland ist,
braucht er eine Aufenthaltsgenehmigung (eine Aufenthaltserlaubnis).
Diese beantragt man ebenfalls beim Einwohnermeldeamt. Sie gilt

1 gesprochen auf Schallplatte Nr. 2



XVI/A — 100 —
immer nur für eine beschränkte Zeit. Nadi Ablauf dieser Zeit muß
man die Genehmigung verlängern lassen.
Nähere Auskunft darüber geben die Reisebüros und jede Polizei­
dienststelle.

ankommen die Ankunft einreisen — die Einreise


««melden die Anmeldung erlauben — die Erlaubnis
sich ««/halten der Aufenthalt gelten — die Geltung
beantragen der Antrag verbieten — das Verbot
bestimmen die Bestimmung wissen — die Wissenschaft
gelten: Der Paß gilt, er ist gültig. Der Paß gilt nicht mehr, er ist ungültig.
schreiben — die Schrift; unterschreiben — die Unterschrift;
überschreiben — die Überschrift
geboren (Partizip) — die Geburt — der Geburtstag
vorgestern — gestern — heute — morgen — übermorgen
ledig — verheiratet — verwitwet — geschieden
die Bank, die Bänke: Ich sitze auf einer Bank im Garten.
die Bank, die Banken: Ich muß auf die Bank gehen und mein Geld abholen.
* * *

ABSCHNITT SECHZEHN
— A —
Ein Sportbericht1
Hier ist der Westdeutsche Rundfunk mit allen Sendern. Wir über­
tragen Ihnen jetzt einen Bericht von den internationalen Sportwett­
kämpfen direkt aus Düsseldorf. Wir schalten um.
Hier ist Düsseldorf! Zu Ihnen spricht Karl Schmidt. Liebe Sport­
freunde! Wir befinden uns hier im Düsseldorfer2 Stadion. Trotz des
trüben Wetters strömen die Menschen seit den frühen Morgenstunden
zum Stadion. Sie wissen, daß heute die wichtigsten Kämpfe stattfinden.
Wir schauen um uns und sehen, daß heute Besucher aus den verschie­
densten Nationen anwesend sind, denn von überall her sind die
schnellsten Läufer, die besten Springer und Speerwerfer gekommen.
Die meisten Wettkämpfe haben schon gestern und heute vormittag
stattgefunden. Es war schade, daß das Wetter gestern so schlecht war.
Die Ergebnisse der Wettkämpfe waren deshalb nicht so gut wie sonst.

1 gesprochen auf Schallplatte Nr. 2


2 Adjektive von Städtenamen haben die Endung -er und sind nicht dekli­
nierbar.
— 101 — XVI/A

Jetzt findet gerade der letzte Kampf, der 1500-Meter-Lauf, statt. Es


sind die spannendsten Minuten. In diesem Augenblick sind die Läufer
in der letzten Runde. An der Spitze läuft der schnelle Schwede Olsson.
Ihm folgen Füsli aus der Schweiz und Seebrunner aus Österreich. Die
beiden kämpfen auch noch um den zweiten Platz. Der Schweizer ist
der schnellere Läufer und hat den Österreicher schon überholt. Aber
den Schweden kann er sicher nicht mehr überholen. Olsson ist zweifel­
los der schnellste Läufer des Tages. Die Schweden haben in diesem
Jahr ihre besten Sportler geschickt. Es ist schon jetzt klar, daß ihnen
der Sieg sicher ist. —
Jetzt beginnt der Endspurt. Alle Wettkämpfer strengen sich noch
einmal an, denn sie wollen mit größter Energie eine möglichst gute
Zeit erreichen. Da, der Schweizer kommt dem Schweden immer näher.
Jetzt hat er ihn erreicht —. Aber der Schwede wird auch schneller.
Er fliegt über die Bahn und — jetzt — läuft er als erster durchs Ziel.
Dicht hinter ihm folgt der Schweizer, dann der Österreicher und nach
ihm die übrigen Läufer. Die Zuschauer sind aufgesprungen, sie klat­
schen und jubeln den Siegern zu. Sie warten jetzt gespannt darauf,
daß die Kampfrichter die genauen Zeiten bekanntgeben. Der Schwei­
zer hat nur 0,3 Sekunden länger gebraucht als der Schwede. Der Öster­
reicher lief 0,6 Sekunden später durchs Ziel.

Meine lieben Hörerinnen und Hörer! Damit sine} die internationalen


Wettkämpfe beendet. Dieser letzte Kampf war der schönste des ganzen
Tages. Ich gebe Ihnen nun die wichtigsten Ergebnisse: Von allen
Mannschaften war die schwedische am erfolgreichsten. Sie siegte
sowohl im Hundertmeterlauf als auch im 1500-Meter-Lauf. Im Hoch­
sprung jedoch hatten die Amerikaner ein besseres Ergebnis als die
Schweden. Der Franzose Petit sprang am weitesten; er wurde Sieger
XVI/B — 102 —

im Weitsprung. Im Speerwerfen erreichten die Dänen weitere Ent­


fernungen als die Schweden und kamen auf den besten Platz.
Hiermit verabschiedet sich Ihr Reporter Karl Schmidt. Die ange­
schlossenen Sender trennen sich wieder von uns. Auf Wiederhören!

— B —
1. Komparation des Adjektivs
a) Die Donau ist ein langer Fluß. Der Nil ist ein längerer Fluß als die Donau.
Der Amazonas ist ein längerer Fluß als der Nil und die Donau; er ist der
längste Fluß.
b) Ich bin 20 Jahre alt. Meine Schwester ist 18 Jahre alt. Ich bin älter als
meine Schwester. Mein Bruder ist 25 Jahre alt; er ist älter als meine Schwe­
ster und ich; er ist am ältesten.
c) Mein Freund ist auch 20 Jahre alt. Er ist so alt wie ich.
a) Das Adjektiv beim Substantiv:
das billige Auto, das billigere Auto, das billigste Auto
Positiv (I) Komparativ (II) Superlativ (III)

1) billig billig-er billig-rf


weit weit-er weit-est
2) dunkel1 dunkl-er dunkel-st
teuer teur-er teuer-rt
3) alt ält-er ält-ert
4) groß größ-er größ-t
hoh-(hoch) höh-er höch-jt
nah näh-er näch-s£
gut besser best
viel23 mehr meist

1. Wir bilden den Komparativ mit der Endung -er


den Superlativ mit der Endung -st oder - e s t *
2. Adjektive auf -el und -er verlieren im Komparativ das letzte „e“.
3. Die meisten einsilbigen Adjektive haben im Komparativ und Superlativ
den Umlaut.
4. Nur wenige Adjektive haben eine unregelmäßige Komparation.

1 Siehe Seite 78.


2 Merken Sie sich: viel Geld, mehr Geld, das meiste Geld
viele Bücher, mehr Bücher, die meisten Bücher
wenig Geld, weniger Geld, das wenigste Geld
wenige Bücher, weniger Bücher, die wenigsten Bücher
3 Die Adjektive beim Substantiv folgen im Komparativ und Superlativ
natürlich auch der Adjektivdeklination: der länger-e Fluß, ein länger-er
(läng-er-er) Fluß, der längst-e Fluß.
— 103 — XVI/B

b) Das Adjektiv beim Verb:


Wein ist billig; Kaffee ist billiger; Wasser ist am billigsten. Das Fahrrad
fährt schnell; das Auto fährt schneller; der D-Zug fährt am schnellsten.
Ich trinke gern Milch; ich trinke lieber Bier; Wein trinke ich am liebsten.
Wenn das Adjektiv beim Verb steht, bilden wir den Superlativ mit am
und der Endung - s t e n.
c) Merken Sie sich: Ich bin älter als meine Schwester.
Sie ist nicht so alt wie ich.
Ich bin nicht älter als mein Freund.
Ich bin so (ebenso) alt wie er.

2. Nebensätze mit „daß“


1. Ich beende mein Studium bald. Es ist wichtig für mich. — Es ist wichtig für
mich, daß ich mein Studium bald beende. Der Professor hat ein Buch ge­
schrieben. Es ist bekannt. — Es ist bekannt, daß der Professor ein Buch ge­
schrieben hat.
2. Mein Freund kommt morgen. Ich weiß es. Ich weiß, daß mein Freund mor­
gen kommt.
Die Schüler arbeiten viel. Der Lehrer sieht es. — Der Lehrer sieht, daß die
Schüler viel arbeiten.
3. Sein Vater schreibt ihm einen Brief. Er wartet darauf. — Er wartet darauf,
daß sein Vater ihm einen Brief schreibt. Köln ist eine schöne Stadt. Ich habe
davon gehört. — Ich habe davon gehört, daß Köln eine schöne Stadt ist.
1. Der Nebensatz mit „daß“ erklärt einen Nominativ (z. B.: Es ist wichtig).
2. Der Nebensatz mit „daß" erklärt einen Akkusativ (z. B.: Ich weiß er).
3. Der Nebensatz mit „daß" erklärt einen präpositionalen Aus­
druck. Dieser bleibt oft im Hauptsatz stehen. (Er wartet darauf, daß ...)

3. Länder- und Städtenamen


1. Dänemark, Schweden und Norwegen liegen in Nordeuropa. Das sonnige
Italien liegt in Südeuropa. — Berlin, Paris und London sind große Städte.
Das kleine Rothenburg ist eine sehr schöne Stadt.
2. Die Schweiz, die Türkei und die Vereinigten Staaten haben ihre besten
Sportler geschickt.
1. Die meisten Länder- und Städtenamen sind neutral. Sie haben den
Artikel nur, wenn ein Adjektiv dabeisteht. Sonst stehen sie immer ohne
Artikel.
2. Einige Ländernamen sind feminin (z. B.: die Türkei, die Schweiz) oder
Plurale (z. B.: die Niederlande, die Vereinigten Staaten). Sie stehen
immer mit Artikel.
XVI/C, D — 104 —

— C —
Ägypten, der Ägypter, ägyptisch Griechenland, der Grieche, griechisch
Belgien, der Belgier, belgisch Italien, der Italiener, italienisch
Bulgarien, der Bulgare, bulgarisch Japan, der Japaner, japanisch
China, der Chinese, chinesisch Jugoslawien, der Jugoslawe, jugo­
Dänemark, der Däne, dänisch slawisch
Deutschland, der Deutsche', deutsch Mexiko, der Mexikaner, mexikanisch
England, der Engländer, englisch Peru, der Peruaner, peruanisch
Finnland, der Finne, finnisch Portugal, der Portugiese, portugiesisch
Frankreich, der Franzose *, französisch Schweden, der Schwede, schwedisch
die Schweiz, der Schweizer, schwei­ Holland, der Holländer, holländisch
zerisch die Niederlande, niederländisch
die Türkei, der Türke, türkisch
die Vereinigten Staaten (von Amerika) Rußland, der Russe, russisch
der Amerikaner, amerikanisch die Sowjet-Union, sowjetisch
Asien, der Asiate, asiatisch Afrika, der Afrikaner, afrikanisch
Amerika, der Amerikaner, amerika­ Australien, der Australier, australisch
nisch Europa, der Europäer, europäisch12

senden —■ der Sender — die Sendung


laufen — der Läufer — der Lauf — der Wettlauf
springen — der Springer — der Sprung — aw/springen
siegen — der Sieger — der Sieg — siegreich
kämpfen — der Kämpfer — der Kampf — der Wettkampf
besuchen — der Besucher — der Besuch
der Sport — der Sportler — der Sportplatz — das Stadion
tragen: Ich trage den Korb ins Haus.
übertragen: Der Rundfunk überträgt jetzt ein Konzert.
Er begrüßt seinen Freund.
Er verabschiedet sich von seinem Freund.
Ich habe 5 Bücher; Fritz hat 6 Bücher. Er hat mehr Bücher als ich.
Ich habe 3 oder 4 Wörterbücher. Ich habe mehrere Wörterbücher.

— D —
Übung 76: Ergänzen Sie die Endungen:
1. Ich bin ein schnell- Läufer, mein Bruder ist ein schnell- (II) Läufer
als ich, mein Freund ist der schnell- (III) Läufer von uns allen. 2. Mün­
chen ist eine groß- Stadt, Hamburg ist eine groß- (II) Stadt als Mün­
chen; Berlin ist die groß- (III) Stadt in Deutschland. 3. Die Alpen sind

1 der Franzose, die Französin, ein Franzose, eine Französin; aber: der
Deutsche, die Deutsche, ein Deutscher, eine Deutsche.
! weitere Ländernamen siehe Seite 195
— 105 — XVI/D

ein hoh- Gebirge, der Kaukasus ist ein hoh- (II) Gebirge, der Hima­
laya ist das hoh- (III) Gebirge der Welt. 4. Karl ist ein gut- Schüler,
Fritz ist ein.... Schüler als Karl, Max ist der ..... Schüler der Schule.
5. Fräulein Müller hat einen teuer- Hut, ihre Schwester hat einen
teuer- (II) Hut als sie, aber ihre Mutter hat den teuer- (III) Hut von
allen. 6. Er hat viel Geld, sein Bruder hat .... Geld, sein Vater hat
das.... Geld. 7. Meine Schwester ist eine gute Springerin, ihre Freun­
din ist eine.... Springerin als sie, aber ich bin der...... Springer. 8. Ist
es ein weiter Weg zum Bahnhof? Oder können Sie mir einen nah- (II)
Weg sagen? Ich suche den nah- (III) Weg. 9. Lesen Sie eine interessant-
Zeitung als ich? —10. Wie heißt der hoh- (III) Berg in Europa?

Übung 77: Bilden Sie Sätze nach folgendem Beispiel:


alt sein: mein Bruder, meine Mutter, meine Großmutter:
Mein Bruder ist alt, meine Mutter ist älter, meine Großmutter
ist am ältesten.
1. Fleißig arbeiten: ich, meine Schwester, mein Freund. 2. Jung sein:
meine Kusine, dieses Mädchen, das Kind. 3. Nah sein: das Theater, das
Kino, die Schule. 4. Viel kosten: die Hose, der Anzug, der Mantel.
5. Groß sein: die Tochter, der Sohn, der Vater. 6. Gut lernen: er, du, sie
(Plur.) 7. Viel lachen: der Vater, der Onkel, die Kusine. 8. Warm sein:
das Wetter in Italien, in Ägypten, in Indien. 9. Ich, gern trinken: Was­
ser, Bier, Wein. 10. Teuer sein: die Reise nach Köln, nach Hamburg,
nach Madrid. 11. Es, dunkel sein: um 8 Uhr, um 9 Uhr, um 10 Uhr.
12. Weit sein: der Weg zur Schule, der Weg zur Post, der Weg zum
Bahnhof.

Übung 78: Bilden Sie Sätze nach folgendem Beispiel:


Stuttgart, München, Berlin: sein, große Stadt:
Stuttgart ist eine große Stadt, München ist eine größere Stadt
als Stuttgart, Berlin ist die größte Stadt.
1. Die Zugspitze, der Montblanc, der Mount Everest: sein, hoher Berg.
2. Ich, der Professor, der Kaufmann: kaufen, guter Anzug. 3. Deine
Freundin, ihre Tante, unsere Großmutter: anziehen, warmes Kleid.
4. Mein Vetter, unser Freund, euer Lehrer: haben, dunkler Mantel.
5. Ich, er sie (Sing); lernen, mit großem Erfolg. 6. Du, deine Schwester,
Fräulein Müller: sein, gute Schülerin. 7. Die Schweiz, England, die Ver­
einigten Staaten: schicken, viele Sportler. 8. Der Österreicher, der Schwei­
zer, der Schwede: sein, guter Läufer. 9. Karl, du, ich: haben wenig Geld.
XVI/D — 106 —

10. Zuerst, dann, jetzt: ich, finden (Perf.), ein gutes Zimmer. 11. Der Stu­
dent, der Lehrer, der Professor: haben, viele Bücher. 12. Fritz, Paul, Kurt:
haben, viel Zeit.

Übung 79: Stellen Sie die richtige Form des Adjektivs an die richtige Stelle:
1. Das Wetter ist heute so.....wie gestern (gut). 2. Er lernt jetzt......
als vor vier Wochen (gut). 3. Robert schrieb eine ebenso.... Arbeit wie
Karl (schlecht). 4. Ich bin ein__ Läufer als du (schnell). 5. Meine Mutter
trinkt Kaffee.... als Tee (gern). 6. Dort steht das......Haus unserer Stadt
(hoch, III). 7. Die .... Studenten arbeiten auch in den Semesterferien
(viel, 111). 8. Ist das der.... Weg zum Bahnhof? (nah, III). 9. Er weiß
nicht, wie der.... Berg von Europa heißt (hoch, III). 10. Nur der......
Fleiß führt zum Erfolg (groß, III). 11. Ich trank vor einer Woche in
diesem Gasthaus einen.... Wein als heute (gut). 12. Im Theater kostet
ein Platz in der ersten Reihe so.... wie ein Platz in der zweiten Reihe,
aber .... als ein Platz in der zehnten Reihe (viel). 13. Die Zuschauer
klatschen heute .... als gestern (wenig). 14. Der Verkehr ist in Mün­
chen .... als in Nürnberg, aber er ist nicht so __ wie in Paris (groß).
15. Ich esse Kartoffeln so.... wie Brot; Fleisch ist mir aber viel...... als
Kartoffeln oder Brot. Fisch esse ich nicht so.... wie Fleisch (gern).

Übung 80: Bilden Sie Sätze mit ,daß‘:


1. Das Wetter ist morgen schön. Ich glaube es. 2. Meine Schwester
kommt heute nachmittag. Meine Mutter hat es geschrieben. 3. Du
gehst am Sonntag ins Theater. Ich weiß es. 4. Er ist gestern sehr lange
im Cafe gewesen. Ich habe es gehört. 5. Er ist nicht Sieger im Wettlauf
geworden. Es tut mir leid. 6. Er bekommt im September keinen Urlaub.
Es ist schade. 7. Du bist sein bester Freund. Ich weiß es. 8. Das Wetter
ist heute gut. Es freut die Zuschauer. 9. Der Rundfunk überträgt den
Sportbericht. Ich höre es. 10. Fritz ist ein schneller Läufer. Ich wußte
es. 11. Der Zug kommt um 12.32 Uhr in Frankfurt an. Wir haben es
im Fahrplan gelesen. 12. Er braucht kein Visum für Deutschland. Er
wußte es. 13. Man darf ein Pfund Kaffee unverzollt über die Grenze
nehmen. Ich wußte es nicht. 14. Er will mit seinem Freund an die See
fahren. Er erzählte es uns. 15. Stellen Sie meinen schweren Koffer
ins Gepäcknetz! Ich bitte Sie darum. 16. Eine Straßenbahn ist mit einem
Personenwagen zusammengestoßen. Wir haben es gesehen. 17. Der
Arzt hat Herrn Meier das Rauchen verboten. Er denkt oft nicht daran.
— 107 — XVI/E

18. Der freundliche Herr machte der Dame die Tür auf. Sie dankte
ihm dafür. 19. Ich lade auch Fräulein Inge zu meinem Geburtstag ein.
Mein Freund hat mich darum gebeten. 20. Wir haben jetzt den größten
Teil der Grammatik gelernt. Wir freuen uns darüber.

Übung 81: Bilden Sie einen Hauptsatz und einen Nebensatz mit ,daß‘ nach
dem Beispiel:
Ich, sich freuen über; du, besuchen, mich.
Ich freue mich darüber, daß du mich besuchst.
1. Der Beamte, bitten um, der Ausländer: er, ausfüllen, das For­
mular. 2. Ich, danken für, Ihnen: Sie, helfen (Perf.), mir. 3. Wir, sich
freuen auf: wir, können, gehen, nächste Woche, in, Theater. 4. Ein
guter Mensch, denken an, immer: die Armen, brauchen, Hilfe. 5. Der
Lehrer, sprechen über: er, wollen, machen, eine Reise nach Frankreich.
6. Er, warten auf: ich, einladen, ihn, bald. 7. Der Kranke, hoffen auf:
er, werden, bald, gesund. 8. Der Student, schreiben von, sein Vater:
er, beenden, seine Doktorarbeit, bald. 9. Die Reisende, bitten um, ein
Beamter: er, zeigen, sie, der richtige Zug. 10. Die Schulkinder, sich
freuen über: die Sommerferien, beginnen (Perf.), gestern. 11. Der
Sohn, danken für, sein Vater: er lassen, studieren, ihn, an einer Uni­
versität. 12. Mein Kollege, sprechen von (Imperf.): er, wollen, machen,
in diesem Semester, eine Prüfung. 13. Die Menschen, hoffen auf: eine
bessere Zeit, kommen. 14. Wir, nicht glauben an: alle Menschen, sein,
schlecht. 15. Ich, hören von (Perf.): früher, sehr große Tiere leben
(Perf.), in Europa.

— E —

Ein Gespräch

A. : Hast du schon gehört, daß Paul das Abitur gemacht hat? Er hat die
Prüfung mit ,gut' bestanden.
B. : So? Das wundert mich sehr, denn Paul war nie ein besonders guter
Schüler. Er ist sogar einmal sitzengeblieben. Ich glaube, es war in
der vierten Klasse. Was will er denn jetzt machen? Geht er auf die
Universität?
XVI/E — 108 —

A. : Nein, er will erst als Praktikant in einen Betrieb gehen. Seine


Eltern haben nicht soviel Geld, sein Bruder studiert jetzt schon drei
Jahre und ist immer noch nicht fertig.
B. : Ich kann mir denken, daß sie es nicht leicht haben. Paul hat auch
noch eine Schwester. Was will die denn werden?
A. : Ich weiß es nicht genau. Aber ich glaube, daß sie Schneiderin wer­
den will. Sie hat sich schon immer für modische Dinge interessiert.
Deswegen haben ihre Eltern sie auch nicht auf eine höhere Schule
geschickt.
B. : Wie alt ist sie denn? Sie kommt doch sicher bald aus der Schule?
A. : Ja, sie ist schon Ostern aus der Schule gekommen und hat jetzt
eine Lehrstelle in einer bekannten Damenschneiderei. Dort muß
sie drei Jahre lernen. Dann ist sie fertig und kann schon Geld ver­
dienen.
B. : Das ist richtig. Die Handwerker sind viel schneller fertig als wir
Studenten. Wir leben noch mit 22 Jahren vom Geld unseres Vaters
oder müssen als Werkstudenten für unser Studium arbeiten.
A.: Wenn ich mich darüber beklage, daß ich noch kein Geld verdiene,
sagt mein Vater immer: .Warum hast du kein Handwerk gelernt,
das Handwerk hat immer noch einen goldenen Boden!'

Schule und Ausbildung in Deutschland

In Deutschland besteht Schulpflicht, d. h. alle Kinder müssen in die


Schule gehen, wenn sie sechs Jahre alt sind. Zuerst gehen sie in die
Volksschule. Diese hat acht Klassen. Jede Klasse dauert ein Jahr. Nach
der 8. Klasse verlassen die Kinder die Schule und lernen einen Beruf.
Sie sind dann drei Jahre Lehrling. Auch während dieser Zeit müssen
sie mehrmals in der Woche eine Berufsschule besuchen. Am Ende ihrer
Lehrzeit müssen sie eine Prüfung machen, die Gesellen- oder die Ge­
hilfenprüfung. Wenn sie einige Jahre als Gesellen gearbeitet haben,
können sie noch die Meisterprüfung machen. Sie dürfen dann selbst
Lehrlinge ausbilden.
Viele Kinder gehen aber nur vier Jahre in die Volksschule und
kommen danach, also mit 10 Jahren, auf ein Gymnasium. Dort blei­
ben sie 9 Jahre und machen dann, also mit 19 Jahren, das Abitur,
d. i. die Schlußprüfung einer höheren Schule. Jetzt können sie ein
— 109 — XVII/A

Studium an einer Universität oder an einer Hochschule, z. B. an einer


Technischen Hochschule, beginnen. Aber nicht alle diese Jungen und
Mädchen studieren. Viele beginnen nach dem Abitur ihre Lehrzeit in
verschiedenen Berufen. Diese dauert dann aber keine 3 Jahre, sie ist
viel kürzer.
sl- *

Die Universitäten in Westdeutschland sind in Berlin, Bonn, Erlangen, Frankfurt


am Main, Freiburg, Gießen, Göttingen, Hamburg, Heidelberg, Kiel, Köln,
Mainz, Marburg, München, Münster, Tübingen, Würzburg. — Technische Hoch­
schulen gibt es in Aachen, Berlin, Braunschweig, Darmstadt, Hannover, Karls­
ruhe, München, Stuttgart.
Die Universitäten in Mitteldeutschland sind in Berlin, Greifswald, Halle, Jena,
Leipzig und Rostock. In Dresden und Leipzig sind Technische Hochschulen.
In Österreich sind Universitäten in Graz, Innsbruck und Wien.
Berufe:
Handwerker: Bäcker, Schneider, Frisör, Elektriker, Tischler, Maurer, Metzger
(Fleischer), Schuhmacher (Schuster), Uhrmacher, Drucker usw.
Akademische Berufe: Lehrer, Arzt, Rechtsanwalt, Richter, Ingenieur, Architekt
usw.
Andere Berufe: Kaufmann, Maler, -Fotograf, Bildhauer, Schauspieler usw.
s- *

ABSCHNITT SIEBZEHN

— A — ’

Im Reisebüro1

Ein Herr: Guten Tag! Ich möchte mich erkundigen, ob Sie mir
eine Ferienreise empfehlen können. Im vorigen Jahr
haben meine Frau und ich mit Ihnen eine sehr
schöne Reise ins Gebirge gemacht. Wir waren ganz
begeistert.
Eine Angestellte
des Reisebüros: Es freut uns sehr, daß Sie mit unserer Arbeit zufrie­
den waren. Sagen Sie uns, wohin Sie fahren wollen,
und wir helfen Ihnen gern wieder. Das ist ja unsere

1 gesprochen auf Schallplatte Nr. 2.


XVII/A — 110 —

Aufgabe im Reisebüro. Wollen Sie wieder ins Ge­


birge fahren? Wir haben auch in diesem Jahr wieder
schöne Gesellschaftsfahrten vorbereitet.
Der Herr: Ins Gebirge möchten wir in diesem Jahr nicht wieder
fahren. Sie werden doch sicher auch Reisen an die
See geplant haben: Meine Frau möchte gern einmal
die See kennenlernen. Sie ist noch nie dort gewesen.
Die Angestellte: Wir haben mehrere Reisen an die See vorbereitet.
Ich empfehle Ihnen sehr die Reise vom 15. bis 29.
Juni. Sie geht zu den Nordfriesischen Inseln und nach
Helgoland. Ich bin sicher, daß Ihnen und Ihrer Frau
diese Fahrt sehr gefallen wird. Die Reise wird vier­
zehn Tage dauern und ist außerdem auch sehr preis­
wert.
Der Herr: Am 15. Juni werde ich noch keinen Urlaub bekom­
men können. Machen Sie zu einem späteren Zeit­
punkt keine Reise mehr dorthin? Vielleicht im Juli
oder August?
Die Angestellte: Doch. Wir werden noch eine Reise vorbereiten. Aber
der genaue Termin ist noch nicht sicher. Sie wird
wahrscheinlich Ende Juli, Anfang August stattfin­
den. Das wird Ihnen sicher besser passen, nicht
wahr?
Der Herr: Ja, das wird gehen. Sagen Sie mir bitte noch, ob die
Zimmer wieder von Ihnen bestellt werden oder ob
ich mich selber darum kümmern muß.
Die Angestellte: Nein. Wir nehmen Ihnen selbstverständlich alle Ar­
beit ab. Die Zimmer werden von uns bestellt. Ebenso
werden von uns auch die nötigen Schiffskarten für
die Dampferfahrt nach Helgoland besorgt.
Der Herr: Wissen Sie schon, wie groß die Reisegesellschaft sein
wird?
Die Angestellte: Das kann ich Ihnen jetzt noch nicht sagen. Aber ich
nehme an, daß es bestimmt hundert bis hundert­
fünfzig Personen sein werden.
Der Herr: Ich habe gehört, daß das Wetter an der See immer
sehr unbeständig sein soll. Können Sie mir garan­
tieren, daß das Wetter im Juli schön ist?
— 111 — XVII/B

Die Angestellte: Das kann ich natürlich nicht. Wir können für unsere
Kunden viel tun, aber das Wetter können wir nicht
für sie bestellen. Ich rate Ihnen, schließen Sie eine
Regenversicherung ab! Dann bekommen Sie Ihr
Reisegeld wieder zurück, wenn es in Ihrem Urlaub
zu viel regnet. Diese Versicherung kann bei uns ab­
geschlossen werden, wie Sie auch Ihr Reisegepäck
gegen Diebstahl, Feuer usw. bei uns versichern
können.
Der Herr: Gut. Ich danke Ihnen für Ihre freundliche Auskunft.
Ich werde noch mit meiner Frau sprechen, ob sie mit
allem einverstanden ist. Können Sie mir einen Reise­
prospekt geben?
Die Angestellte: Gern. Hier haben Sie ihn! Sie können darin lesen,
wann unsere verschiedenen Gesellschaftsreisen statt­
finden, wie lange sie dauern, wieviel sie kosten und
was wir Ihnen für Ihr Geld bieten.
Der Herr: Vielen Dank! Ich werde in den nächsten Tagen noch
einmal vorbeikommen und Ihnen sagen, für welche
Reise wir uns entschieden haben. Auf Wiedersehen!

— B —

1. „werden“ + Infinitiv
1. Mein Vater will mich morgen besuchen. Wir werden dann zusammen nach
Salzburg fahren.
2. a) Wo ist Karl? — Ich weiß es nicht. Er wird bei seinem Freund sein, denn
er geht nachmittags oft zu ihm. — Hier ist ein Brief für dich. Dein Vater wird
dir wohl geschrieben haben.
b) Morgen abend hole ich dieses Buch wieder. Du wirst es bis morgen abend
gelesen haben. —■ Bis 30. Oktober werde ich wieder zurückgekommen sein.

ich werde .... fahren wir werden .. ... fahren


du wirst .... fahren ihr werdet ... fahren
er wird .... fahren sie werden ... fahren
XVII/B — 112 —
Das Präsens von «werden“ + Infinitiv hat folgende Bedeutung:
1. Futur
Mit einem Zeitadverb gebraucht man besser das Präsens.
2. Futur Perfekt
Wenn eine Handlung voraussichtlich bis zu einem bestimmten Zeitpunkt
vollendet ist, steht „werden" mit dem Infinitiv Perfekt (gelesen
haben, zurückgekommen sein).
3. Vermutung (Ich glaube es, aber ich weiß es nicht bestimmt)
Wenn man die Vermutung betonen will, gebraucht man oft auch noch
„wohl", „vielleicht", „sicher".
Unterscheiden Sie:
Er will mich morgen besuchen. (Es ist seine Absicht.)
Er wird mich morgen besuchen. (1. .werden’ betont: es ist sicher; 2. .wer­
den' unbetont-., es ist wahrscheinlich.)
2. „werden“ + Partizip Perfekt = Passiv
Der Brief wird von meinem Vater geschrieben. Das Fenster wurde von einem
Schüler geschlossen. Die Wohnung ist von einem Ehepaar gemietet worden. Die
Arbeit wird von meinem Freund gemacht werden. Es ist richtig, daß der Dieb
von der Polizei gefaßt worden ist. Wird das .Zimmer im Winter gut geheizt wer­
den können?

Aktiv Passiv

Präsens: Er schreibt den Brief. Der Brief wird von ihm geschrieben.
Imperf.: Er schrieb den Brief. Der Brief wurde von ihm geschrieben.
Perfekt: Er hat ihn geschrieben. Der Brief ist von ihm geschrieben worden.
Futur: Er wird ihn schreiben. Der Brief wird von ihm geschrieben
werden.

1. Transitive Verben (Verben mit Akkusativobjekt) können mit „werden" +


Partizip Perfekt das Passiv bilden; das Akkusativobjekt wird dann Subjekt:
Mein Vater schreibt den Brief.

Der Brief wird von meinem Vater geschrieben.


2. Das Subjekt des aktiven Satzes im Passiv Objekt mit der Präposition „von“:
Mein Vater schreibt den Brief.

Der Brief wird von meinem Vater geschrieben.


3. Im Perfekt des Passivs steht „worden" statt „geworden"; „werden" bildet
das Perfekt mit dem Hilfsverb „sein":
Der Brief ist von meinem Vater geschrieben worden.
Merken Sie sich: Modalverben haben kein Passiv. Hier steht nur
das Hauptverb (Infinitiv) im Passiv.
— 113 — XVII/C

Aktiv: Mein Freund kann die Arbeiten machen,


Passiv: Die Arbeiten können von meinem Freund gemacht werden.
Aktiv: Mein Freund hat die Arbeiten machen können.
Passiv: Die Arbeiten haben von meinem Freund gemacht werden können.
Aktiv: Mein Freund wird die Arbeiten machen können.
Passiv: Die Arbeiten werden von meinem Freund gemacht werden können.

3. Das Fragewort als Einleitung eines Nebensatzes


1. Ich weiß nicht, wo er wohnt. (Wo wohnt er?) — Sagen Sie mir bitte, wann Sie
geboren sind. (Wann sind Sie geboren?) — Ich möchte wissen, wie lange er
noch an dieser Sache arbeitet. (Wie lange arbeitet er noch an dieser Sache?)
2. Ich weiß nicht, ob ich genug Geld habe. (Habe ich genug Geld?) — Ich frage
ihn, ob er morgen Zeit hat. (Hast du morgen Zeit?)
1. Aus einem Fragesatz kann man einen Nebensatz bilden. Das Fragewort
wird zur Konjunktion.
2. Der Fragesatz ohne Fragewort erhält die Konjunktion „ob".
Achten Sie auf die Veränderung des Personalpronomens!

— C —

sich erkundigen nach: Ich erkundige mich nach dem Weg zur Post.
sich entscheiden für: Ein Zug fährt um 5 Uhr und ein anderer Zug um
7.50 Uhr. Ich entscheide mich für den Zug um 7.50 Uhr.
sich kümmern um: Das Reisebüro kümmert sich um alles. Es sorgt gut
sorgen für: für seine Kunden.
versichern gegen: Ich habe für mein Haus eine Feuerversicherung ab­
geschlossen, ich habe auch meine Möbel gegen Dieb­
stahl versichert.
danken für: Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe.
bitten »m.- Darf ich Sie um den nächsten Tanz bitten?
einverstanden sein mit: Karl will morgen mit Fritz ins Kino gehen. Fritz ist
mit diesem Vorschlag einverstanden.
zufrieden mit: Wir waren sehr zufrieden mit unseren Zimmern im
begeistert von: Gebirge; besonders begeistert waren wir von dem
guten Essen.

Viele Menschen machen zusammen eine Reise; sie machen eine Gesellschaftsreise.
80 Reisende fahren zusammen; die Reisegesellschaft besteht aus 80 Person.
die See = das Meer der See, -n = der Binnensee
8 Deutsche Sprachlehre
XVII/D — 114 —
preiswert: Das Zimmer kostet 80 Mark; es ist sehr gut möbliert, hell und
sonnig; es ist sehr schön und preiswert, d. h. man zahlt nicht zuviel,
billig: Das Zimmer kostet nur 30 Mark; es ist ein billiges Zimmer, aber
es ist nicht schön und sehr klein.
beständig — unbeständig: Das Wetter ist beständig, d. h. seit drei Wochen ist
es schön, und es wird schönes Wetter bleiben. — Das Aprilwetter
ist unbeständig, d. h. es regnet viel, dann scheint die Sonne; dann
regnet es wieder.

— D —

Übung 82: Bilden Sie mit den Übungen 17 und 25 das Futur!

pbung 83: Bilden Sie in den folgenden Sätzen die Verbformen mit
,werden'!
1. Wann holst du das Paket von der Post ab? 2. Der Professor will
nicht ohne seine Studenten nach Italien fahren. 3. Der Zug hat keinen
Aufenthalt in Ulm. 4. Wann treffen wir uns am Sonntag? 5. Wann
kann ich im nächsten Jahr eine Prüfung machen? 6. Wo finden die
nächsten internationalen Sportwettkämpfe statt? 7. Nehmen Sie in
diesem Sommer an einer Gesellschaftsreise teil? 8. Der Lehrer erklärt
den Satz; dann wiederholt er die Regeln. 9. Wir fahren nach Helgo­
land und müssen uns noch Schiffskarten besorgen. 10. Der Ausländer
lernt zuerst Deutsch und studiert dann an einer Technischen Hoch­
schule. 11. Morgen' finden die interessantesten Wettkämpfe statt.
12. Am 15. Juli beginnen die Ferien; Karl bleibt nicht in der Groß­
stadt, sondern fährt ins Gebirge. 13. Kann man in München leicht ein
Zimmer finden? 14. Ich schreibe meinen Eltern morgen einen langen
Brief, denn heute abend habe ich keine Zeit mehr. 15. Fritz kommt
morgen nicht mit uns.

Übung 84: Gebrauchen Sie bei den folgenden Sätzen ,werden' und wenn
möglich auch das Wort ,wohl'l
1. Verkehrsunfälle gibt es immer. 2. Sind Sie mit Ihrem Leben immer
zufrieden? 3. Er will dieses Buch nicht lesen. Es ist zu schwer für ihn.
4. Wann können wir in Europa ohne Paß reisen? 5. Mein Freund hat
heute Besuch bekommen. 6. Ist Inge heute zu Haus? 7. Die Polizei
verhaftet den Taschendieb. 8. Wir sehen uns nicht so schnell wieder.
9. Ich kann in diesem Sommer keine Ferienreise machen. 10. Gisela
bleibt heute zu Haus, weil ihre Mutter sie bestimmt besucht. 11. Das
— 115 — XVIIZD

Wetter ist am Wochenende schön. 12. Wir fahren mit dem Wagen ins
Gebirge. 13. Meine Mutter hat schon eine halbe Stunde mit dem Essen
auf midi gewartet. 14. Er schenkt seinem Vater zum Geburtstag einen
Füller. 15. Es regnet heute bestimmt. 16. Bis zum kommenden Seme­
sterbeginn habe ich die deutsche Sprache sicher gut gelernt.
Übung84a: Bilden Sie das Passiv mit der Übung 5 (Satz^—7), mit der
Übung 33 (Satz 1—3, 5—8, 10, 11, 13—16). 1. Präsens,
2. Imperfekt, 3. Perfekt.

Übung 85: Bilden Sie mit den folgenden Sätzen das Passivl Achten Sie auf
die Zeiten (Präsens, Imperfekt, Perfekt, Futur)!
1. Der Vater beobachtet die Kinder im Garten. 2. Die Polizei sah
den Dieb auf der Straße. 3. Der Beamte hat mir die Fahrkarte gegeben.
4. Das Reisebüro wird die Zimmer rechtzeitig bestellen. 5. Der Hotel­
gast bezahlt seine Zimmerrechnung morgen. 6. Um 8 Uhr hat die Haus­
frau ihrem Mieter das Frühstück gebracht. 7. Die Schüler geben dem
Lehrer ihre Hefte. 8. Mein Bruder nahm zwei Koffer nach England mit.
9. Ein unbekannter Dieb hat uns unseren neuen Wagen gestohlen.
10. Meine Mutter hat mir für den Winter warme Kleider geschickt.
11. Die Mutter wird ihrer jüngsten Tochter ein neues Kleid kaufen.
12. Die Zollbeamten werden auch den großen Koffer der jungen Dame
kontrollieren. 13. Mein Freund hat mir zu meinem Geburtstag einen
schönen Fotoapparat geschenkt. 14. Ein Personenwagen wird den
Schwerverletzten sofort ins nächste Krankenhaus bringen. 15. Der
Beamte hat das Anmeldeformular des Ausländers ausgefüllt. 16. Das
Zimmermädchen dieses Hotels putzt meine schmutzigen Schuhe immer
sehr gut. 17. Die besten Schüler schreiben die schwersten Grammatik­
übungen immer ohne Fehler. 18. Mein Großvater hat kürzlich den
81. Geburtstag gefeiert. 19. Viele gute Bekannte und Freunde haben
den alten Herrn immer wegen seiner großen Freundlichkeit geliebt.
20. Die meisten Schüler haben diese schwere Übung sicher nicht ohne
Fehler geschrieben.

Übung 86: Bilden Sie das Passiv wie bei der vorigen Übung:
1. Der Arbeiter bat mich um eine Zigarette. 2. Der Lehrer fragte ihn
nach seiner neuen Adresse. 3. Der Vater brachte sie zum Bahnhof.
4. Sie haben mich nicht gesehen. 5. Er hatte euch zum Abendessen
eingeladen. 6. Ihr werdet mich sicher nach Haus bringen. 7. Wir muß­
ten die neuen Wörter bis Freitag lernen. 8. Die Polizei hat gestern den
8‘
xvii/d — 116 —

betrunkenen Fahrer des Wagens verhaften können. 9. Der freundliche


Dicke hat dem Zollbeamten die junge Dame nicht verraten. 10. Der
Lehrer wird den Kindern den Besuch dieses schlechten Filmes nicht
erlauben können. 11. Der Freund mußte ihm die teure Fahrkarte nach
Berlin bezahlen. 12. Ich werde das Buch leider nicht gebrauchen können.
13. Du hast sie ihm vorstellen sollen. 14. Dürfen wir diesen Kuchen
essen? 15. Ihr sollt sie in Ruhe lassen. 16. Sie haben sie (Plur.) nicht
nach Haus bringen sollen. 17. Wir werden ihn ins Bett bringen müssen.
18. Er hat es sicher nicht machen können. 19. Wir werden sie (Sing.)
nicht noch einmal fragen. 20. Sie hat ihn nicht finden können.

Übung 87: Madien Sie aus dem Fragesatz einen Nebensatz!


Beispiel: Wo wohnt er? Ich weiß es nicht.
Ich weiß nicht, wo er wohnt.

1. Wer ist dieser Mann? Ich weiß es genau. 2. Wen hat mein Freund
gestern im Kino getroffen? Ich habe es nicht gesehen. 3. Wessen Uhr
wurde gestern gefunden? Können Sie es mir sagen? 4. Woher kommt
dieser junge Mann? Ich weiß es nicht. 5. Warum sind Sie gestern nicht
in den Unterricht gekommen? Ich frage Sie. 6. Wie lange werde ich
Urlaub haben? Ich habe den Direktor gefragt. 7. Wem hat meine
Schwester einen Brief geschrieben? Ich kann es mir denken. 8. Was
ist das? Wissen Sie es? 9. Wohin habe ich meinen neuen Fotoapparat
gelegt? Ich kann es nicht sagen. 10. Wieviel kostet dieser schöne neue
Wagen? Der Verkäufer sagte es mir. 11. Wann werden die Geschäfte
am Samstag geschlossen? Es steht in der Zeitung. 12. Hast du heute
abend Zeit? Ich frage meinen Freund. 13. Werden Sie in München
übernachten? Ich weiß es nicht. 14. Fährt er morgen nach Berlin? Es
ist nicht sicher. 15. Warum antwortete er mir nicht? Er wird es schon
wissen.
— 117 — xvii/e

— E —
Aus einem Reiseprospekt
Deutschland und Österreich als Reiseländer

Sie wollen Ihren Urlaub oder Ihre Ferien sicher nicht zu Haus
verbringen. Vielleicht wollen Sie in diesem Jahr nach Deutschland
oder Österreich fahren! Beide Länder können alle Ihre Reisewünsche
erfüllen.
Wenn Sie die See lieben, dann fahren Sie
an die Ost- oder Nordsee! Dort finden Sie
viele moderne Badeorte mit schönem Sand­
strand. Wenn Sie aber Bade- oder Wasser­
sportmöglichkeiten im Binnenland suchen,
dann können Sie diese auch sehr leicht fin­
den: am Bodensee, dem größten Binnensee
Deutschlands, an den herrlichen oberbayerischen Seen oder an den
vielen malerischen Seen Österreichs inmitten einer wundervollen
Berglandschaft.
Bergsteiger und Skifahrer finden ihr Paradies in den hohen Bergen
Österreichs und Oberbayerns oder in den deutschen Mittelgebirgen.
Bergbahnen, Ski- und Sessellifte bringen Sie mühelos auf die höchsten
Gipfel.
Wenn Sie eine Kur machen müssen oder
auch nur Erholung für Ihre Nerven suchen,
finden Sie unter den zahlreichen Heilbädern
und Kurorten Deutschlands und Österreichs
sicher den richtigen Platz. Jeder Arzt wird
Sie gern beraten.
Viele kleine und große Städte zeigen dem
Kunstfreund ihre Kunstwerke, Museen und Sammlungen. Einige Städte
ziehen mit ihren weltberühmten Konzerten und Festspielen jährlich
Tausende von Musikliebhabern an.
Wenn Sie motorisiert sind oder die Landschaft in Ruhe mit dem
Fahrrad kennenlernen wollen, können Sie an vielen romantischen
Stellen des Landes Ihr Zelt auf guten Camping-Plätzen aufschlagen.
Ein dichtes Netz ausgezeichneter Straßen und die Autobahnen, die
besten Straßen Europas, lassen Sie schnell Ihr Reiseziel erreichen. Die
Bundesbahn und die Bundespost beider Länder und viele private Auto­
buslinien bringen Sie schnell und sicher an Ihren Ferienort.
xvii/e — 118 —

Viele Hotels, Pensionen und Gasthäu­


ser warten auf Sie und möchten Ihnen
Ihren Ferienaufenthalt so schön wie mög­
lich machen.
Wenn Sie bequem und sorglos reisen wollen, dann gehen Sie zu
Ihrem nächsten Reisebüro. Das nimmt Ihnen alle Arbeit ab. Die Reise­
büros besorgen Ihnen ein Visum — wenn Sie es brauchen —, die
nötigen Wagenpapiere für den Grenzübertritt, wenn Sie mit Ihrem
eigenen Auto oder dem Motorrad fahren, oder Ihre Fahrkarte für die
Eisenbahn. Sie suchen Ihnen die besten Verkehrsverbindungen und
bestellen Ihnen auch Ihr Zimmer an Ihrem Ferienort. Sie können dort
auch die Adressen guter Hotels und die genauen Preise für Über­
nachtung, Frühstück und die übrigen Mahlzeiten erfahren.
Wenn Sie besonders billig reisen wollen, dann schließen Sie sich
einer Reisegesellschaft an! Diese vermittelt Ihnen ebenfalls Ihr Reise­
büro.

«^nehmen, nahm ab, abgenommen:


1. Sie ist krank. Sie hat schon fünf Pfund abgenommen.
2. Ich habe sehr viel Arbeit. Können Sie mir etwas von meiner Arbeit
abnehmen (können Sie mir bei meiner Arbeit helfen) ?
«»ziehen, -o-, -o-:
1. Ich ziehe meinen Anzug an. — Ich ziehe mich jeden Morgen an. — Die
Mutter zieht das Kind an.
2. Die Festspiele ziehen viele Kunstfreunde an; sie sind so interessant,
daß viele Kunstfreunde kommen.
««/schlagen, -u-, -a-:
1. Die Köchin schlägt das Ei auf.
2. Das Kind hat sich das Knie aufgeschlagen.
3. Wir kamen zum Camping-Platz und schlugen unser Zelt ««/.
— 119 — xvni/A

ABSCHNITT ACHTZEHN

— A —

Aus der Zeitung

Werden wir bald zum Mond Wie wir vor vierzehn Tagen an
reisen können? dieser Stelle berichteten, wurde in
der Nacht zum 22. September ein
hg. Hamburg, 7. Oktober: Physiker dunkelgrüner Personenwagen, Marke
und bekannte Weltraumexperten Opel „Kapitän", gestohlen. Der Dieb
konnten kürzlich melden, daß es ge­ konnte wenige Tage später von der
lungen ist, Raketen in den Weltraum Polizei verhaftet werden und wurde
zu schießen. Die Wissenschaftler sofort in das hiesige Gefängnis ein­
werden ihre Versuche fortsetzen. Sie geliefert. Inzwischen ist auch der ge­
rechnen damit, daß es bald möglich stohlene Wagen wieder gefunden und
sein wird, mit Raketen auf den Mond dem Besitzer zurückgegeben worden.
zu fliegen, wenn die Versuche so er­ Bei seiner ersten Vernehmung vor
folgreich bleiben. dem Untersuchungsrichter hatte der
Seitdem es den Menschen gelungen Angeklagte hartnäckig geleugnet, das
ist, den Luftraum, zuerst mit dem Bal­ Auto gestohlen zu haben. In der
lon, dann mit Luftschiffen und Flug­ gestrigen Gerichtsverhandlung wur­
zeugen zu erobern, besteht auch der den die Zeugen vernommen. Sie
Wunsch, auf den Mond oder auf haben in dem Angeklagten sofort den
einen der Planeten zu fliegen. Wenn Dieb erkannt und brachten damit den
die Entwicklung so weitergeht, wer­ Beweis für seine Tat. Jetzt war es
den wir sicher in wenigen Jahren dem Angeklagten unmöglich, weiter
schon erleben, wie die Menschen zum zu leugnen, und er gestand den Dieb­
ersten Weltflug starten. Wird es für stahl.
den menschlichen Geist und für die Der Staatsanwalt verlangte in sei­
Technik jemals eine Grenze geben? nem Plädoyer eine harte Strafe und
beantragte drei Jahre Gefängnis. Da­
gegen bat der Verteidiger des An­
Autodieb verurteilt geklagten, Rechtsanwalt Dr. Huber,
sch. Neustadt, 8. Oktober (eigener das Gericht um ein mildes'Urteil.
Bericht): In der gestrigen Verhand­ Nach den Plädoyers des Staats­
lung vor dem Schöffengericht wurde anwaltes und. des Verteidigers zog
der 34jährige Max Klemm wegen sich das Gericht zur Beratung zurück.
schweren Diebstahls zu zwei Jahren Nach kurzer Zeit erschien es wieder
und vier Monaten Gefängnis verur­ im Gerichtssaal, und der Vorsitzende
teilt. Sowohl der Staatsanwalt als verkündete das Urteil. Der Ange­
auch der Angeklagte verzichteten klagte nahm das Urteil art und wurde
darauf, gegen das Urteil Berufung sofort wieder ins Gefängnis zurück­
einzulegen. gebracht.
XVIII/B — 120 —
— B —
1. Der einfache Infinitiv
Präsens + Infinitiv Perfekt + Infinitiv
1. Ich will eine Reise nach Italien Ich habe eine Reise nach Italien
machen. machen wollen.
Der Herr hilft der Dame die Kof­ Der Herr hat der Dame die Koffer
fer tragen. tragen helfen.
Wir hören den Vater sprechen. Wir haben den Vater sprechen hören.
Ihr seht die Männer auf der Straße Ihr habt die Männer auf der Straße
arbeiten. arbeiten sehen.
Er läßt die Kinder im Garten Er hat die Kinder im Garten spielen
spielen. lassen.
2. Die Schüler lernen in der Schule Die Schüler haben in der Schule
deutsch sprechen. deutsch sprechen gelernt.
Wir gehen abends tarnen. Wir sind abends tanzen gegangen.
Der Kranke bleibt im Bett liegen. Der Kranke ist im Bett liegen ge-
blieben.
Der einfache Infinitiv (d. h. der Infinitiv ohne .zu“) steht:
1. nach Modalverben und den Verben »helfen, hören, sehen, las­
sen“ (vgl. Seite 94)
2. nach den Verben «lernen, gehen, bleiben“; diese Verben bilden
aber das Perfekt regelmäßig, d. h. mit dem Partizip Perfekt.

2. Der Infinitiv mit „zu“


1. a) Ich wünsche zu schlafen. Wir hoffen viel zu reisen. Mein Freund beginnt
jetzt zu schreiben.
b) Es ist schön zu tanzen. Er hat kein Geld; es ist ihm unmöglich zu zahlen.
c) Wir hatten nur den Wunsch zu schlafen. Er hat keine Zeit zu reisen.
Der Infinitiv mit „zu“ steht
a) nach sehr vielen Verben als Objekt im Satz
b) als Subjekt am Ende des Satzes. Dann steht das unpersönliche Pro­
nomen „e s“ als grammatisches Subjekt beim Verb.
c) als Ergänzung bei einigen Substantiven.
2. Ich wünsche, morgen lange zu schlafen. Es ist ihm unmöglich, bis Sonntag seine
Rechnung zu bezahlen.
Wenn der Infinitiv mit „zu“ mehrere Ergänzungen hat, heißt er — zusam­
men mit seinen Ergänzungen — Infinitivsatz; vor dem Infinitivsatz steht
ein Komma.
3. Wir versuchen viel zu hören und zu sehen. Es freut mich, jetzt mit meinen
Freunden zu essen und zu trinken.
Wenn in einem Satz zwei oder mehr Infinitive sind, so muß „zu* vor jedem
Infinitiv wiederholt werden.
4. Er glaubt, mit dem Zug pünktlich in Hamburg anzxikommen. Es ist ihm un­
möglich, heute abzv.fahren.
Bei trennbaren Verben steht „zu“ zwischen der Vorsilbe und dem Verb
— 121 — xvni/B
(vgl. Partizip Perfekt: angekommen — anzukommen, abgefahren —■ abzu­
fahren).
5. a) Wir fangen an zu arbeiten. Wir fangen zu arbeiten an.
Wir haben angefangen zu arbeiten. Wir haben zu arbeiten angefangen.
Wir müssen anfangen zu arbeiten. Wir müssen zu arbeiten anfangen.
b) Er hatte gehofft, Sie bald wieder­ Der Kaufmann hat mich gebeten, ihn
zusehen. morgen zu besuchen.
a) Wenn der Infinitiv mit „zu“ allein steht, kann er vor oder hinter der
trennbaren Vorsilbe, dem Partizip Perfekt oder dem Infinitiv des Haupt­
verbs stehen.
b) Wenn der Infinitiv mit „zu Ergänzungen hat (s. 2.), so steht er mit allen
seinen Ergänzungen hinter dem Hauptsatz (zuerst der Hauptsatz, dann
der Infinitivsatz).
6. Wir brauchen sonntags nicht zu Wir fytben sonntags nicht zu arbei­
arbeiten. ten brauchen.
Er braucht seinem Vater nur zu Er hat seinem Vater nur zu schreiben
schreiben, wenn er Geld haben brauchen, wenn er Geld haben
will. wollte.
Nadi „brauchen“ steht immer der Infinitiv mit „zu“; das Perfekt wird aber
wie bei den Modalverben mit dem Infinitiv (nicht mit dem Partizip Perfekt)
gebildet. Vor dem Infinitivsatz nach „brauchen“ steht kein Komma.
7. Der Lehrer hat begonnen, die Regeln zu erklären.
Ich hoffe, morgen meinen Freund zu sehen.
Wir glauben, ihn gestern auf dem Bahnhof gesehen zu haben.
Er wünscht nicht gesehen zu werden.
Sie hofft, von ihren Eltern gestern nicht gesehen worden zu sein.
Ich freue mich, Sie bald besuchen zu können.
Formen des Infinitivs mit „zu“:
Inf. Präsens: ( , , , „ , , . f gesehen zu haben
TInf.c — .
Futur: (zu
) sehen Inf. Perfekt: (| gekommen
. zu sein
Inf. Präs. Passiv: 1 , , T „ gesehen worden
TInf., „ , _Passiv:
Futur . J> gesehen
a zu werden Inf. Perf. Passiv: zu sein.
Inf. mit Modalverb: sehen zu können

3. Bildung von Infinitivsätzen


1. Mein Freund hofft, daß er bald Mein Freund hofft, bald Deutsch zu
Deutsch lernt. lernen.
Ich glaube, daß ich meine Arbeit Ich glaube, meine Arbeit gut ge­
gut geschrieben habe. schrieben zu haben.
2. Ich bitte dich, daß du mich heute Ich bitte dich, mich heute abend zu
abend besuchst. besuchen.
Sie hilft mir, daß ich mit der Ar­ Sie hilft mir, mit der Arbeit schnell
beit schnell fertig werde. fertig zu werden.
3. Es ist nötig, daß man fremde Es ist nötig, fremde Sprachen zu
Sprachen lernt. lernen.
XVIII/B — 122 —
Es ist verboten, daß man im Es ist verboten, im Theater zu
Theater raucht. rauchen.
4. Ich weiß, daß ich fleißig arbeiten
muß.
Man kann aus „daß-Sätzen* (vgl. S. 103) Infinitivsätze bilden, wenn
1. das Subjekt des Hauptsatzes und das Subjekt des Nebensatzes gleich sind;
2. das Subjekt des Nebensatzes und das personale Objekt des Hauptsatzes
gleich sind;
3. Hauptsatz und Nebensatz ein unbestimmtes Subjekt (es, man) haben;
4. nach einigen Verben, z. B. „wissen, sagen, hören, sehen", kann man keinen
Infinitivsatz bilden.

4. Wiederholung und Ergänzung der Wortstellung


A. Hauptsatz1

I II III

Die Mutter kauft dem Kind ein Buch.


Ein Buch kauft die Mutter dem Kind
Wenn die Mutter Geld hat, kauft sie es dem Kind.
Aber die Mutter kauft es ihm.

1. Das Subjekt des Satzes (Nominativ) steht unmittelbar vor oder


unmittelbar hinter dem Prädikat (konjugierte Verbform).
2. Die konjugierte Verbform steht i m m e r an 2. Stelle. Für die Stellung von
„aber, denn, oder, sondern, und“ s. S. 30.
3. Wenn das Akkusativobjekt ein Substantiv ist, steht es hinter dem Dativ­
objekt, wenn es ein Pronomen ist, steht es vor dem Dativobjekt (vergl.
S. 23, 36).

I II (Zeit) III E

Der Herr steigt jetzt schnell in den Zug ein.


Der Herr ist jetzt schnell in den Zug eingestiegen.
Der Herr wird jetzt schnell in den Zug einsteigen.
Der Herr kann jetzt schnell in den Zug einsteigen.
Der Herr hat jetzt schnell in den Zug. einsteigen können.
Der Herr wird jetzt schnell in den Zug einsteigen können.
Ich bin heute mit meiner Arbeit' zufrieden.
Ich bin heute mit meiner Arbeit zufrieden gewesen.

1 Vergleichen Sie die Seiten 13, 18, 30, 36!


— 123 — XVIII/C

4. Wenn das Prädikat aus mehreren Teilen besteht (trennbare Vorsilbe: ein-;
Partizip: eingestiegen; Infinitiv: einsteigen, können; Adjektiv: zufrieden),
so steht der 2. Teil am Ende des Satzes *.
5. Die Zeitangabe (wann?: jetzt, heute) steht meist vor den übrigen Satz­
ergänzungen.

B. Nebensatz2

Konj. I II E

Ich glaube, daß die Mutter dem Kind ein Buch kauft.
Ich glaube, daß die Mutter es ihm gekauft hat.
Ich glaube, daß die Mutter es ihm hat kaufen können.
Ich glaube, daß die Mutter es dem Kind wird kaufen können.

1. Im Nebensatz steht die konjugierte Form des Verbs am Ende.


2. Das Subjekt des Nebensatzes steht unmittelbar hinter der Konjunktion
(daß, weil, wie, usw.).
3. Nur bei den Modalverben steht das Hilfsverb „haben“ oder „werden“
vor den beiden Infinitiven, ebenso ist es bei den Verben „helfen, hören,
sehen, lassen".

— C —

hier — hiesig: Ich lebe hier in München. Ist das eine hiesige Zeitung?
heute — heutig: Heute ist Donnerstag. Der heutige Tag ist für mich wichtig,
ebenso: gestern — gestrig; morgen — morgig
rechnen: Bitte rechnen Sie! Wieviel ist 4 mal 3?
Ich rechne damit, daß er heute kommt (= ich glaube es bestimmt)
das Jahrzehnt — das Jahrhundert — das Jahrtausend — im 1. Jahrhundert
v. Chr. (vor Christi Geburt)
beraten — die Beratung beweisen — der Beweis
entwickeln — die Entwicklung fliegen — der Flug
fortsetzen — die Fortsetzung schießen — der Schuß
untersuchen — die Untersuchung schließen • — der Schluß
verhandeln — die Verhandlung urteilen — das Urteil
vernehmen — die Vernehmung versuchen — der Versuch
verteidigen — die Verteidigung verzichten — der Verzicht

1 Vergleichen Sie S. 17, 35, 58!


2 Vergleichen Sie S. 78!
XVIII/D — 124 —

— D —
Übung 88: Setzen Sie die Sätze ins Perfekt:
1. Wir fahren mit dem Fahrrad, weil wir das Land kennenlernen
wollen. 2. Wissen Sie, wieviel dieser schöne Wagen kosten soll?
3. Ich weiß nicht, ob er kommen darf. 4. Er sagt mir, wo er sich den
Anzug machen läßt. 5. Er glaubt nicht, daß ich mitkommen will. 6. Er
sagt, daß er in München übernachten will. 7. Ich glaube, daß ich den
Freund rufen höre. 8. Er sagt, daß er ein Gewitter kommen sieht. 9. Ich
weiß, wer mir arbeiten hilft. 10. Ich kann nicht mit dir gehen, weil ich
mir einen Mantel kaufen will. 11. Haben Sie gehört, daß der Ver­
teidiger Berufung einlegen will? 12. Ich glaube, daß man den Dieb
leicht erkennen kann. 13. Herr Meier erzählt, daß er mit seiner Frau
eine Gesellschaftsreise machen will. 14. Er ist ärgerlich, daß er alles
bezahlen soll. 15. Es ist schade, daß wir so schnell wieder nach Hause
fahren müssen. 16. Es ist sehr höflich von dem jungen Mann, daß er
der Dame den Koffer tragen hilft. 17. Der Reisende ist froh, daß er sich
eine Platzkarte geben ließ. 18. Vor dem Urlaub liest Fritz den Reise­
führer, weil er seine Pläne rechtzeitig machen will. 19. Es ist sicher,
daß jeder Läufer im Wettlauf siegen will; es ist aber ebenso sicher,
daß nur einer siegen kann. 20. Wir wissen, daß heute die wichtigsten
Wettkämpfe Stattfinden sollen.
Übung 89: Bilden Sie Sätze (Präsens und Perfekt)!
1. Er, wollen, gehen, heute abend, ins Theater. 2. Seine Frau, sehen,
kommen, ihn. 3. Ich, gehen, tanzen, am Freitag. 4. Wir, wollen, spre­
chen, lernen, Deutsch, und, schreiben, lernen, Deutsch. 5. Die Tochter
helfen, kochen, die Mutter. 6. Die Hausfrau, wollen, geben, mir, ein
anderes Zimmer. 7. Der Schutzmann, hören, kommen, das Auto. 8. Die
Kinder, gehen, spielen, in den Park. 9. In der Schule, die Kinder
lernen, gut lesen, schön schreiben, richtig rechnen. 10. Die Studenten,
dürfen, machen, in diesem Sommer, eine Reise an die See. 11. Die
Flugzeuge, können, noch nicht erreichen, die Grenze des Weltraums.
12. Die heutige Zeitung, sollen, berichten über, die Verhandlung gegen
den Autodieb. 13. Das Urteil, sollen, gesprochen werden, in wenigen
Stunden. 14. Wir, sehen, fliegen, das Flugzeug, über die Stadt. 15. Mein
Vater, lassen, studieren, mich, in Frankfurt.
'Übung 90: Bilden Sie Sätze (Präsens und Perfekt)!
1. Die Reisenden, kurz vor der Grenze, beginnen, sich unterhalten,
über die Zollkontrolle. 2. Er, anfangen, laufen, fünf Minuten vor Ab­
— 125 — XVIII/D

fahrt des Zuges. 3. Sie, wünschen, wiedersehen, mich. 4. Es, anfangen,


regnen, hier, immer, im Herbst. 5. Glaubst du, Wiedersehen, ihn, in
Hamburg? 6. Er, mich, bitten, wiederkommen, am Samstag. 7. Wir,
heute, beginnen, zählen, die Tage bis zu den Ferien. 8. Wir, brauchen
nur, wollen, und anfangen, dann, wir, machen, gute Fortschritte. 9. Er,
um 9 Uhr, beginnen, arbeiten, und, um 12 Uhr, aufhören, arbeiten.
10. Der Verteidiger wünschen, einlegen, Berufung.
11. Du, nicht brauchen, essen, wenn, du, nicht wollen, essen. 12. Er,
müssen, anfangen, arbeiten, wenn, er, wollen, machen, die Prüfung, im
Herbst. 13. Frau Meier, wollen, aufhören, essen, weil, sie, fürchten,
schaden, ihre Linie. 14. Sie, nicht brauchen, kommen, nachmittags, in
die Vorlesung, wenn, Sie, lieber wollen, gehen, ins Kino. 15. Der Stu­
dent, müssen, arbeiten, als Werkstudent, weil, er, müssen, verdienen,
Geld für sein Studium; sein Freund, nicht brauchen, arbeiten, weil,
sein Vater, können, schicken, ihm, das Geld. 16. Sechs Zeugen, sollen,
vernommen werden; gerade, der erste Zeuge, anfangen, sprechen.
17. Der Lehrer, nicht brauchen, helfen, Herrn Braun; dieser, können,
arbeiten, allein. 18. Warum, Sie, lassen, lesen, diesen Brief, ihre
Schwester? Sie, nicht brauchen, lesen ihn. 19. Wir, wünschen, fahren,
mit dem Dampfer, zu, die Insel, weil, wir, wollen, verbringen, die
Ferien, ruhig. 20. Der junge Mann, wollen, lernen, ein Handwerk,
weil, er, hoffen, verdienen, viel Geld, bald.

Übung 91: Bilden Sie Infinitivsätze!


1. Er glaubt, daß er die Übung ohne Fehler geschrieben hat. 2. Es
tut mir leid, daß ich dich gestern nicht getroffen habe. 3. Es ist für
meinen Vater unmöglich, daß er heute abend wieder zurückkommt.
4. Wir hoffen, daß wir am Freitag einen Brief bekommen. 5. Mein
Freund wünscht, daß er mich bald Wiedersehen kann. 6. Der Arzt hat
dem Kranken verboten, daß er weiter so viel raucht. 7. Ich glaube,
daß ich ihm helfen kann. 8. Mein Kollege hat mich gebeten, daß ich
ihm bei der schweren Arbeit helfe. 9. Er wartet darauf, daß er die
Prüfung bald machen kann. 10. Sie freut sich darüber, daß sie ein so
schönes Geschenk bekommen hat. 11. Er hat den Wunsch, daß er mög­
lichst bald Deutsch lernen kann. 12. Die Tochter'bittet ihre Mutter,
daß sie ihre Freundin einladen darf. 13. Der Kranke hofft darauf, daß
er bald wieder gesund wird. 14. Sein Freund hat davon gesprochen,
daß er mich in den nächsten Tagen in meiner Wohnung besuchen wird.
15. Für die Autofahrer ist es wichtig, daß sie die Verkehrszeichen genau
beachten. 16. Es ist nicht möglich, daß man mit so wenig Geld leben
XVIII/E — 126 —
kann. 17. Wenn er mir hilft, daß ich diese Arbeit schnell beende,
werde ich mich sehr freuen. 18. Er hofft, daß er von seinem Freund
bald besucht wird. 19. Es tut mir leid, daß ich von dir nicht gesehen
worden bin. 20. Der Student freut sich, daß er von seinem Professor
eingeladen worden ist. 21. Wir haben darauf gewartet, daß wir dir
eine Freude machen. 22. Es ist nicht immer leicht, daß man alles richtig
macht. 23. Ist es nicht traurig, daß man sterben muß? 24. Aber es ist
schön, daß man noch lange Zeit leben kann.
Übung 92: Bilden Sie Infinitivsätze mit den Sätzen von Übung 81. (Nicht
aus allen Nebensätzen mit „daß“ können Sie Infinitivsätze
machen!)

— E —

Zwei Gerichtsfälle

1. Strafprozeß
Einem Mann ist Geld gestohlen worden. Er geht zur Polizei und
zeigt den Diebstahl an. Die Polizei fahndet nach dem Dieb, d. h. sie
sucht ihn. Weil die Polizei immer alles weiß, findet sie den Dieb auch
bald und verhaftet ihn. Der Dieb wird als Häftling ins Untersuchungs­

gefängnis eingeliefert und dort zuerst vom Untersuchungsrichter ver­


nommen. Dieser übergibt dann das Vernehmungsprotokoll dem Staats­
anwalt. Nach einigen Tagen erhebt der Staatsanwalt Anklage wegen
Diebstahls, denn er hat die Aufgabe, die Interessen der Allgemeinheit
zu vertreten. Danach lädt das Gericht den Angeklagten und die Zeu­
— 127 — XVIII/E

gen zur Gerichtsverhandlung. Diese ist öffentlich, d. h. jeder kann


zuhören. Die Verhandlung wird vom Vorsitzenden des Gerichts er­
öffnet. Die Zeugen werden einzeln aufgerufen. Der Vorsitzende er­
mahnt die Zeugen, die Wahrheit zu sagen, nichts zu verschweigen und
nichts hinzuzufügen, denn sie müssen später ihre Aussagen beeiden.
Dann müssen die Zeugen den Gerichtssaal wieder verlassen und drau­
ßen auf dem Gang warten. Jetzt wird der Angeklagte nach Namen,
Wohnort, Beruf und anderen Personalien gefragt und schließlich über
seine Tat vernommen.
Nach seiner Vernehmung werden die Zeugen einzeln hereingerufen
und müssen ihre Aussagen machen. Sie bringen damit die Beweise für
die Schuld (oder Unschuld) des Angeklagten. Wenn der Angeklagte
seine Tat gestanden hat oder vom Gericht seiner Tat überführt worden
ist, ist die Beweisaufnahme abgeschlossen. Jetzt erhält der Staats­
anwalt das Wort. Er schildert dem Gericht in seinem Plädoyer noch
einmal die Persönlichkeit des Angeklagten und wie die Tat geschehen
ist. Dann stellt er den Strafantrag.
Nach dem Plädoyer des Staatsanwalts nimmt der Verteidiger des
Angeklagten das Wort und versucht das Gericht zu überzeugen, daß
der Angeklagte eine milde Strafe verdient. Zuletzt bekommt der An­
geklagte das „letzte Wort". Meist bereut er seine Tat, schildert selbst
sein Leben und bittet um ein mildes Urteil.
Nun zieht sich das Gericht zur Beratung zurück. Nach kurzer Zeit
erscheint es wieder im Gerichtssaal, und der Vorsitzende verkündet das
Urteil. Danach begründet er, warum das Gericht zu diesem Urteil ge­
kommen ist. Zum Schluß fragt der Vorsitzende den Staatsanwalt und
den Angeklagten, ob sie dem Urteil zustimmen oder ob sie Berufung
einlegen wollen. Nach ihrer Antwort ist die Gerichtsverhandlung be­
endet, und der Vorsitzende schließt die Sitzung.

2. Zivilprozeß
Ein Mann kauft ein Rundfunkgerät auf Abzahlung, weil er den gan­
zen Betrag für den Apparat nicht auf einmal bezahlen kann. Er macht
eine Anzahlung und bezahlt auch pünktlich die ersten Monatsraten.
Dann kann er aber den Zahlungstermin nicht mehr pünktlich einhalten,
und schließlich bezahlt er gar nicht mehr weiter.
Der Geschäftsmann war vorsichtig gewesen. Er hatte beim Verkauf
mit dem Kunden einen Vertrag abgeschlossen. Nach diesem Vertrag
kann der Verkäufer die sofortige Bezahlung der Restschuld oder die
XIX/A — 128 —

Herausgabe des Apparates ohne Rückerstattung der bezahlten Raten


verlangen, wenn der Käufer die Raten nicht zu dem vereinbarten Ter­
min zahlt.
Mit diesem Vertrag geht der Geschäftsmann zu seinem Rechtsanwalt,
und dieser verklagt den Käufer auf Herausgabe des Gerätes. Das Ge­
richt lädt den Kläger und den Beklagten zu einem Termin vor. Bei der
Verhandlung erklärt jede Partei ihre Gründe. Der Streit dauert lange,
aber schließlich kommt es zu einem Vergleich. Beide Parteien einigen
sich: der Kläger verzichtet auf Herausgabe des Apparates, der Be­
klagte verspricht, seine Raten pünktlich zu bezahlen. Die Gerichts­
kosten gehen zu Lasten des Beklagten.
* * *
Strafprozeß Zivilprozeß
Richter Richter
(Vorsitzender und Schöffen)
Ankläger Angeklagter Kläger Beklagter
(Staatsanwalt) Verteidiger (Vertreter (Vertreter
(Rechtsanwalt) des Klägers, des Beklagten,
Rechtsanwalt) Rechtsanwalt)
die Anklage die Verteidigung Klage die Verteidigung
die Gegenklage
anklagen verteidigen klagen verteidigen

ABSCHNITT NEUNZEHN

Geheim
Wenn die Minister einer neuen Regierung zum erstenmal nach einer
Wahl zu einer Sitzung zusammentreten, ist das Interesse des Volkes
sehr groß. Vor allem aber interessiert sich die Presse für die Politik
des neuen Kabinetts. Alle großen und wichtigen Zeitungen schicken
ihre Berichterstatter in die Hauptstadt, weil sie erfahren wollen, wie
die neuen Minister über die Zukunft des Landes denken und was sie
dafür tun wollen. Die Minister haben es dann nicht leicht, auf die
vielen Fragen der neugierigen Reporter zu antworten. Wenn diese
die Minister genügend ausgefragt haben, eilen sie zum nächsten Fern­
sprecher oder Fernschreiber und melden ihrer Zeitung die letzten
Nachrichten über die Politik der Regierung.
— 129 — XIX/B

Vor zwei Wochen war das Parlament vom Volk neu gewählt wor­
den. Die bisherige Oppositionspartei hatte in dieser Wahl gesiegt.
Nun sollte sich die Politik der Vergangenheit vollständig ändern. —
Als gestern die Minister zu ihrer ersten Sitzung zusammentraten,
wurden sie schon vor dem Sitzungssaal von vielen Berichterstattern
empfangen. Diese versuchten, von den Ministern etwas über die kom­
mende Sitzung zu erfahren. Aber die Minister sagten nichts. Weil die
Sitzung geheim war, durften die Reporter auch nicht in den Sitzungs­
saal, sondern mußten im Vorraum warten. Sie standen in kleinen
Gruppen zusammen und sprachen über die gegenwärtige politische
Lage, über die vergangene Regierung und über die zukünftige Politik.
Jeder äußerte seine Meinung und seine Vermutungen, aber keiner
konnte etwas Genaues sagen.
Nach drei Stunden war die Sitzung immer noch nicht zu Ende. Die
Presseleute wurden immer ungeduldiger und nervöser. Jedesmal wenn
jemand aus dem Sitzungssaal kam und etwas aus einem anderen Zim­
mer holte, liefen die Reporter zu ihm und versuchten, ihn auszufragen.
Aber niemand sagte ihnen, was die Minister machten und was gerade
besprochen wurde. Doch endlich, nach vier Stunden, wurde die Tür
zum Sitzungssaal geöffnet, und die Minister kamen heraus.
Die Bildreporter rissen sofort ihre Fotoapparate hoch, fotografierten
und blitzten. Die anderen umringten die Minister und fragten und
fragten... Als der letzte Minister, ein kleiner dicker Herr, aus dem
Saal kam, erkannten zwei junge Reporter den Ministerpräsidenten
und eilten zu ihm. „Herr Ministerpräsident! Sie können uns doch
bestimmt etwas erzählen! Sagen Sie uns bitte, warum die Sitzung so
lange gedauert hat! Man hat doch sicher etwas Wichtiges beschlossen,
nicht wahr?" fragten sie eifrig. Als der Ministerpräsident diese Frage
hörte, schien er ein wenig erstaunt, erwiderte dann aber lächelnd:
Das Ergebnis ist sicher besser, als Sie sich denken können. Aber kön­
nen Sie schweigen, meine Herren?" — „Aber selbstverständlich, Herr
Ministerpräsident!" versicherten die beiden schnell. „Ich auch, meine
Herren!" sagte der Ministerpräsident, grüßte höflich und verließ das
Haus.

— B —
1. Unbestimmte Personalpronomen
1. a) Man freut sich auf seine Ferien, b) Es ist nicht gut, wenn man zuviel
Arbeit hat. c) Dieser Mann ist unhöflich, er grüßt einen nicht. Er gibt einem
nicht die Hand.
9 Deutsche Sprachlehre
XIX/B — 130 —
2. Hat jemand noch eine Frage? Sprechen Sie mit niemandem über diese
Sachei
3. Jedermann will von mir eine Auskunft, aber niemand kann mir eine Aus­
kunft geben.
4. Es ist nicht jedermanns Sache, immer höflich zu sein.
1. „man“ hat zwei Bedeutungen:
man = jedermann = alle (Satz 1 a)
man = jemand = einer (Satz 1 b)
Zu „man“ gehören das Possessivpronomen „sein" und
das Reflexivpronomen „sich“ (Satz 1)
2. Das Gegenteil von „jemand" ist „niemand“
von „einer" ist „keiner“
Deklination:

Nom.: man jedermann jemand niemand


Akk.: einen jedermann jemand (en) niemand (en)
Dat.: einem jedermann jemand(em) niemand (em)
Gen.: jedermanns jemandes niemandes

Merken Sie sich: Der Genitiv der unbestimmten Personalpronomen steht vor
dem Substantiv; er ist selten und kann durch den Dativ mit der Präposition
„von" ersetzt werden.
2. Temporale Nebensätze
1. Wenn ich nach Frankfurt fahre, besuche ich meine Mutter.
Immer wenn ich in Salzburg war, regnete es.
2. Als ich aber am letzten Sonntag nach Salzburg fuhr, war das Wetter schön. —
Als ich dich neulich besuchte, hattest du gerade Geburtstag.
1. Der temporale Nebensatz mit „wenn" bezeichnet ein einmaliges
Ereignis in der Gegenwart oder Zukunft oder ein mehr­
maliges Ereignis.
2. Der temporale Nebensatz mit „als" bezeichnet ein einmaliges
Ereignis in der Vergangenheit. Das Verb steht meist im
Imperfekt.
das Ereignis ist Vergangenheit Gegenwart Zukunft
einmalig als wenn wenn
mehrmalig wenn wenn wenn

Unterscheiden Sie: „wenn" und „wann?“


„wann“ ist immer Fragepronomen1. Die Antwort beginnt mit „wenn"
oder „als".
Wann kommst du? Wenn ich Zeit habe.
Wann kam er? Als er mit der Arbeit fertig war.

Vgl. S. 113
— 131 — XIX/C

3. Nebensätze des Vergleichs


Das Buch ist nicht so interessant, wie mein Freund gesagt hat. — Das Wetter
war gestern schöner, als ich gedacht hatte.
„wie" und „als" können auch einen Nebensatz (Vergleichssatz) einleiten.
(Vergleichen Sie S. 94 und S. 102!)
4. Adjektivische Fragepronomen: „welcher?“ und „was für ein?"
1. a) Welches Kleid ziehen Sie heute an, das rote oder das blaue? Ich ziehe das
rote Kleid an. — Mit welchem Zug ist er angekommen? Mit dem D-Zug
um 16.20 Uhr.
b) Wir fahren mit der Straßenbahn. Mit welcher müssen wir fahren? Mit der
Linie 8.
2. a) Was für ein Kleid wünschen Sie? Ein leichtes Sommerkleid. — Mit was für
einem Wagen ist er gefahren? Mit einem dunkelgrünen Personenwagen.
b) Ein Herr hat es mir erzählt. Was für einer? Ein Kaufmann aus Hamburg.
— Wir brauchen Hefte. Was für welche? Wir brauchen linierte Hefte.

Singular Plural
maskulin neutral feminin

1. a) welcher ...? welches ...? welche ...? welche...?


b) welcher? welches? ’ welche? welche?
2. a) was für ein .. .? was für ein ...? was für eine ...? was für .. .?
b) was für einer? was für eines? was für eine? was für welche?

1. Mit „welcher" fragt man nach einer bestimmten Person oder Sache.
Man antwortet mit dem bestimmten Artikel. „Welcher" kann mit oder
ohne Substantiv stehen-, es wird wie der bestimmte Artikel dekliniert.
2. Mit „was für ein" fragt man allgemein nach einer Person oder einer
Sache. Man antwortet mit dem unbestimmten Artikel. Wenn dieses
Fragepronomen ohne Substantiv steht, fragt man im Singular: „was für
einer, eins, eine?"; im Plural: „was für welche?“.

— c —
denken (dachte, gedacht) an: Ich denke an meinen Freund, an meine Mutter,
an die schöne Zeit in Italien, an die kommenden Ferien.
über: Was denken Sie über die moderne Musik, die
gegenwärtige Politik, über die heutige Mode, über Georg Meier? (= wie
ist Ihre Meinung?)
erfahren von ... über: Ich möchte von dem Beamten etwas über seine Arbeit
erfahren. Ich erfuhr von meinem Freund nichts über seine Pläne für die
Ferien.
fragen nach: Ich frage ihn nach seiner Familie (z. B.: wie geht es?).
ausfragen über: Ich frage ihn über seine Familie aus. (Ich will alles genau
wissen.)

XIX/D — 132 —
Ich gebe ihm etwas. Ich gebe ihm etwas Schönes.
Ich sage ihm nichts. Ich sage ihm nichts Wichtiges,
die Vergangenheit — die Gegenwart — die Zukunft
vergangen — gegenwärtig — zukünftig

— D —

Übung 93: Gebrauchen Sie für die kursiv gedruckten Wörter die
unbestimmten Personalpronomen!
1. Am Sonntag arbeitet kein Mensch in dieser Fabrik. 2. Wenn ein
Mann Bahnbeamter ist, muß er oft am Sonntag arbeiten. 3. Kennen
Sie in dieser Stadt einen Menschen! Nein, ich kenne hier keinen Men­
schen. 4. Alle Menschen müssen sich zu helfen wissen. 5. Er hat einer
Person einen Brief geschrieben. 6. Der Freund eines jeden Menschen ist
der Freund keines Menschen. 7. Dort kommt ein Mann! 8. Ich sehe keinen
Mann. 9. In Österreich sprechen alle Leute deutsch. 10. Spricht hier
ein Schüler französisch? 11. Die Menschen müssen arbeiten, wenn sie
leben wollen. 12. Das sage ich nicht nur zu dir, das sage ich zu allen
Leuten. 13. Wenn ein Mensch etwas Schlechtes tut, denken die Leute
nicht gut über ihn. 14. In Deutschland fahren alle Autofahrer rechts.

Übung 94: Bilden Sie aus den kursiv gedruckten Sätzen Nebensätze mit
„wenn“ oder „als“!
1. Das Wetter ist schön. Ich mache einen Spaziergang. 2. Mein Freund
lernte Italienisch. Er war in Italien. 3. Die Schüler machen zu viele Fehler.
Der Lehrer wird zornig. 4. Ich freute mich sehr. Mein Vetter besuchte
mich gestern. 5. Mein Vater schickt mir Geld. Ich werde eine lange Reise
machen. 6. Es regnete sehr. Wir kamen mit dem Zug in Innsbruck an.
7. Vor unserem Haus ereignete sich ein Verkehrsunfall. Mein Bruder
schaute gerade aus dem Fenster. 8. Der Zug näherte sich der Grenze.
Die Reisenden unterhielten sich über die Zollkontrolle. 9. Wir hatten
Urlaub. Immer fuhren wir ins Gebirge. 10. Er trifft eine bekannte Dame
auf der Straße. Er grüßt immer sehr höflich. 11. Ich hatte Zeit. Ich ging
immer ins Theater. 12. Sie fuhren mit dem Zug. Während der Fahrt
wurden immer die Fahrkarten kontrolliert. 13. Der Personenwagen stieß
gestern morgen um 7.35 mit der Straßenbahn der Linie 8 zusammen.
Mehrere Fahrgäste wurden verletzt. 14. Sie waren im letzten Monat
in Köln. Was haben Sie gemacht? 15. Es regnet. Was ziehen Sie an?
16. Sie sind müde. Was machen Sie? 17. Die Semesterferien begannen
im Juli. Wohin ist Herr Robertson gefahren? 18. Sie interessieren sich
— 133 — XIX/D

für Politik. Lesen Sie dieses Buch! 19. Sie sind krank. Zu wem gehen
Sie? 20. Du hast nächstes Jahr Ferien. Willst du mit mir an die See
fahren?
Übung 95: Ergänzen Sie bei den Nebensätzen „wie“ oder „als“!
1. Der Film war so interessant, .... er gesagt hatte. 2. Die Arbeit
ist schwerer, ich gedacht habe. 3. Das Hotel war billiger, mein
Vater geglaubt hatte. 4. Italien ist so schön, man immer sagt.
5. Mein Freund ist so krank,.... ich gefürchtet habe. 6. Das Fest wird
schöner, .... als du denkst. 7. Das Buch gefällt mir besser, .....es die
gefallen hat. 8. Die Zeit vergeht schneller, .... man glaubt. 9. Mein
Vater ist genau so alt, .... du gesagt hast. 10. Die Nebensätze sind
leichter,.... die Schüler gedacht haben. 11. Die Sitzung dauerte länger,
.... die Reporter geglaubt hatten. 12. Die Autobahnen sind so gute
Straßen, man mir gesagt hatte. 13. Der Weg war so weit, man
uns gesagt hatte. Der Weg war weiter, .... man uns gesagt hatte.
14. Hans lernt so viel,.... der Lehrer sagt; aber Fritz lernt mehr,......
der Lehrer sagt.

Übung 96: Fragen Sie nach den kursiv gedruckten Wörtern (mit „welcher?“
oder „was für ein?“)!
1. Wir haben eine schöne Reise gemacht. 2. Wir sind mit dem neuesten
Autobus gefahren. 3. Statt des neuen Anzuges haben meine Eltern
mir einen alten Anzug geschickt. 4. Alte Anzüge trage ich nicht gern.
Neue sind viel schöner. 5. Ich habe die letzten Übungen noch nicht
gemacht. Die anderen habe ich ohne Fehler geschrieben. 6. Ich habe
Peter mit einem freundlichen alten Herrn sprechen sehen. 7. Ich möchte
einen kleinen Tisch und zwei bequeme Sessel kaufen. 8. Herr Müller
sucht ein kleines möbliertes Zimmer. 9. Die Minister der neuen Regie­
rung treten zu einer Sitzung zusammen. 10. Ich spreche nicht gern mit
dummen Menschen. 11. Viele gute Sportler sind zu den Wettkämpfen
gekommen. 12. Gestern ist ein Personenwagen, Marke Opel „Kapitän“,
gestohlen worden. 13. Der Wagen parkte in der Schillerstraße. 14. Ein
Mann in einer grünen Sportjacke ist in der Nähe des gestohlenen
Wagens gesehen worden. 15. Der Dieb hat eine hellbraune Akten­
tasche verkaufen wollen.
Übung 97: Fragen Sie nach den Adjektiven in Übung 61, Satz 1—9 und
Satz 21—29!
Übung 98: Fragen Sie nach den Adjektiven beim Substantiv in Übung 67!
XIX/E — 134 —
— E —

Deutschland nach dem Krieg

Nadi dem 2. Weltkrieg war Deutschland zunächst in vier Besatzungs­


zonen geteilt worden: die amerikanische, die britische, die französische
und die sowjetische Besatzungszone. Ebenso wurde auch die in der
sowjetischen Besatzungszone liegende Stadt Berlin in vier Sektoren
geteilt.
Am 7. September 1949 wurde aus den drei westlichen Zonen die
Bundesrepublik Deutschland gebildet. Der erste deutsche Bundestag war
am 14. August 1949 von der deutschen Bevölkerung der westlichen
Besatzungszonen gewählt worden. Der Bundestag und die Delegierten
der Landtage wählten den ersten Bundespräsidenten. Danach wurde
vom Bundestag der Bundeskanzler auf vier Jahre gewählt. Der Bundes­
kanzler bildete dann die Bundesregierung, sie besteht aus dem Bundes­
kanzler und 19 Ministern.
Der Bundestag wird auf vier Jahre gewählt. Jeder Deutsche wird mit
21 Jahren wahlberechtigt. Mit 25 Jahren kann jeder, Mann oder Frau,

Staatsorgane der Bundesrepublik Deutschland

1 Nodi dem Bundeswahlgesetz vom 7. 5.1956


— 135 — XIX/E

zum Abgeordneten des Bundestages gewählt werden. Der Bundestag


hat 494 Abgeordnete.
Durch den Bundesrat haben die Regierungen der zehn deutschen
Länder Einfluß auf die Gesetzgebung und Verwaltung der Bundes­
republik.
Die Hauptstadt Deutschlands ist Berlin. Bonn wurde nur zum provi­
sorischen Sitz der westdeutschen Bundesregierung gewählt.
In der sowjetischen Besatzungszone wurde am 7. Oktober 1949 ein
eigener Staat gebildet; er nennt sich Deutsche Demokratische Republik.

Westdeutschland (53,7 Mill. Einwohner) besteht aus elf Bundesländern;


diese besitzen ihre eigenen Volksvertretungen und ihre eigenen Regierungen:

Bevölkerung Bevölkerung
Baden-Württemberg . . . 7,2 Mill. Niedersachsen .... . 6,5 Mill.
Bayern.................................... 9,2 Mill. Nordrhein-Westfalen . 15,0 Mill.
Bremen............................... 0,6 Mill. Rheinland-Pfalz . . . . 3,4 Mill.
Hamburg............................... 1,8 Mill. Saarland....................... . 1,0 Mill.
Hessen.................................... 4,6 Mill. Schleswig-Holstein . . . 2,3 Mill.
Berlin (beratend) ... 2,1 Mill.

Mitteldeutschland (17,6 Mill. Einwohner) wurde in 14 Bezirke eingeteilt:


Schwerin, Rostock, Neubrandenburg, Potsdam, Frankfurt/Oder, Kottbus,
Magdeburg, Halle/Saale, Leipzig, Dresden, Chemnitz, Gera, Erfurt und Suhl.

Bundesrepublik Deutschland Regierungen der Länder


Bundespräsident Ministerpräsident
Bundeskanzler
Bundestag Landtag
Bundesrat

Die wichtigsten Ministerien Die wichtigsten Parteien


Außenministerium CDU/CSU Christlich-Demokratische Union
Innenministerium (außerhalb Bayerns)
Wirtschaftsministerium Christlich-Soziale Union (Bayern)
Verteidigungsministerium SPD Sozialdemokratische Partei Deutsch­
Justizministerium lands
Finanzministerium FDP Freie Demokratische Partei
Arbeitsministerium BHE Bund der Heimatvertriebenen und
Verkehrsministerium Entrechteten
Kultusministerium
(nur bei den Ländern)
— 136 —
ABSCHNITT ZWANZIG
Hafen
JjstadtJ
— A —
Seeflughafen
Der zerstreute General1
" Flugplatz
Langsam stieg die schwere vier­
motorige Maschine, die den Flugplatz
gerade verlassen hatte, in die Luft.
Das Flugzeug machte einen Rundflug über dem Platz und flog dann
mit direktem Kurs in Richtung Küste. In dem Flugzeug saß General
Thomson, der ein begeisterter Flieger war und deshalb die Maschine
auch selbst flog. Er befand sich auf dem Weg zu einem Seeflughafen,
dessen Kommandeur ihn eingeladen hatte, den Flughafen zu besich­
tigen. Gleichzeitig sollte er dort auch einen neuen Flugzeugtyp ken­
nenlernen.
Nach mehrstündigem Flug sah der General die große Hafenstadt vor
sich, an deren Rand sich der Flugplatz befand. Wenige Minuten später
war er über dem Flugplatz, auf dem er landen wollte. Sofort traf er
alle Vorbereitungen zur Landung und setzte seine Maschine sicher auf
das Rollfeld auf. Als er aus seiner Maschine ausstieg, wartete bereits
der Wagen, mit dem er zum Seeflughafen gebracht werden sollte.
In schneller Fahrt erreichte der General den Seeflughafen, wo der
Kommandeur ihn herzlich begrüßte. Danach machten die beiden Offi­
ziere einen Rundgang durch alle Anlagen, wobei der Kommandeur
dem General alles zeigte und ihm alle Einzelheiten genau erklärte.
Schließlich kamen sie zu einem Seeflugzeug, das gerade startbereit
war. Der General bat den Kommandeur, diese Maschine einmal selbst
fliegen zu dürfen. Dieser war einverstanden. Die Offiziere stiegen in
die Maschine. Thomson setzte sich ans Steuer und startete mit dem
Flugzeug. Alles ging gut. Nach mehreren Rundflügen über der Stadt
flog der General tiefer und bereitete die Maschine zur Landung vor.
Als der Kommandeur sah, daß der General mit dem Seeflugzeug auf
dem Rollfeld des Flugplatzes landen wollte, sagte er schnell: „Ver­
zeihung, Herr General! Es ist wohl besser, wenn wir auf dem Wasser
niedergehen!" — „Aber natürlich, Herr Oberst", erwiderte der General
erschrocken, „ich habe ganz vergessen, daß ich in einem Seeflugzeug
sitze." Dann riß er die Maschine noch einmal hoch, flog zum See­

gesprochen auf Schallplatte Nr. 2.


— 137 — XX/B
flughafen hinüber und machte auf dem Wasser eine tadellose Landung.
Zum Schluß gab er dem Kommandeur die Hand und sagte: „Ich danke
Ihnen sehr, daß Sie mich rechtzeitig gewarnt haben. Sie haben ein
großes Unglück verhütet!" Mit diesen Worten öffnete er die Tür und
stieg aus — ins Wasser.

— B —

1. Perfekt und Plusquamperfekt mit „haben" oder „sein"1


1. Er hat die Tur geöffnet. Ich habe mich gestern nicht rasiert. Es hat zwei
Stunden geregnet. Hast du ins Kino gehen dürfen? Ja, ich habe es gedurft.
2. Wir sind gestern spät nach Haus gekommen. Ich bin bald eingeschlafen. Er
ist in Berlin gewesen. Die Frau ist krank geworden. Der Dieb ist verhaftet worden.
Wie lange sind Sie im Cafe geblieben?
3. Ich habe einen schnellen Wagen gefahren. Ich bin in einem schnellen
Wagen gefahren.
4. Die Mutter hat das Essen gekocht. Das Essen ist heute sehr gut gekocht. Wir
haben die Tur geschlossen. Die Tür ist geschlossen.
1. Die meisten Verben bilden Perfekt und Plusquamperfekt mit „haben“. Das
sind vor allem:
alle transitiven Verben (Verben mit Akkusativobjekt)
Verben mit Reflexivpronomen
unpersönliche Verben
Modalverben
2. Mit „sein" werden Perfekt und Plusquamperfekt folgender Verben gebildet:
intransitive Verben der Fortbewegung
Verben der Veränderung eines Zustands1
„sein“, „werden" (Hauptverb und Hilfsverb), „bleiben“
3. Wenn Verben der Fortbewegung transitiv gebraucht werden, bilden sie die
zusammengesetzten Zeiten mit „haben".
4. Das Partizip Perfekt von transitiven Verben mit „sein" drückt oft einen
Zustand aus, in dem sich das Subjekt befindet. Das Partizip Perfekt wird
dann wie ein Adjektiv gebraucht.
der Mann ist krank (Adjektiv) der kranke Mann
der Mann ist verletzt (Part. Perf.) der verletzte Mann
die Tür ist offen (Adjektiv) die offene Tür
die Tür ist geöffnet (Part. Perf.) die geöffnete Tür

1 Wiederholung und Ergänzung zu S. 58.


2 erster Zustand Veränderung neuer Zustand
ich bin wach ich schlafe ein ich schlafe
er schläft er wacht auf er ist wach
er lebt er stirbt er ist tot
XX/B — 138 —
2. Relativpronomen
1. Der Herr, der morgen aus Berlin kommt, ist mein Lehrer.
den Sie morgen treffen werden,
dem ich den Brief geschrieben habe,
dessen Bild ich Ihnen gezeigt habe,
Das Kind, das dort im Garten spielt, ist sechs Jahre alt.
das Sie dort sehen,
dem ich Schokolade geschenkt habe,
dessen Vater ich gut kenne,
Die Frau, die gestern einen Unfall hatte, liegt im Krankenhaus.
die wir gestern gesehen haben,
der der Arzt sofort geholfen hat,
deren Bein verletzt wurde,
Die Leute, die an der Haltestelle stehen, kommen von der Arbeit.
die Sie dort einsteigen sehen,
denen der Schutzmann dort Auskunft gibt,
deren Anzüge schmutzig sind,
2. Der Mann, mit dem ich gesprochen habe, kennt mich nicht.
Der Wagen, in dem wir sitzen, fährt zum Bahnhof.
Die Straße, durch die wir jetzt fahren, ist die Hauptstraße.
3. Dort ist die Schule, in der ich deutsch gelernt habe.
wo ich deutsch gelernt habe.
Morgen fahre ich nach Berlin, wo mein Freund wohnt.
4. Mein Freund zeigte mir die Stadt, was mich sehr freute.
wobei er mir alles erklärte.
Die Relativpronomen entsprechen den bestimmten Artikeln. Im Genitiv
(Sing, und Plur.) und im Dativ Plural haben sie mit -(s)en erweiterte Formen.
1. Das Relativpronomen bezieht den Nebensatz auf ein Substantiv des Haupt­
satzes. Es steht meist direkt nach diesem Substantiv und vertritt es im
Nebensatz. Es muB in dem Fall (Nom., Akk., Dat., Gen.) stehen, wie es
seiner Funktion im Nebensatz entspricht.
(der Herr kommt aus Berlin)
I
Der Herr, ■«- der aus Berlin kommt, ist mein Lehrer.
(Sie werden den Herrn morgen treffen)
Der Herr, ■*- den Sie morgen treffen werden, ist mein Lehrer.
(ich habe dem Herrn den Brief geschrieben)
Der Herr, ■*- dem ich den Brief geschrieben habe, ist mein Lehrer.
Nach dem Genitiv des Relativpronomens verliert das zu dem Genitiv ge­
hörende Substantiv seinen Artikel.
(ich habe Ihnen das Bild des Herrn gezeigt)
Der | Herr, | dessen Bild ich Ihnen gezeigt habe, ist mein Lehrer.
— 139 — XX/C
2. Präpositionen bleiben vor dem Relativpronomen:
(ich habe mit dem Mann gesprochen)
Der | Mann, | ■<— mit dem ich gesprochen habe, kennt mich nicht.
(ich habe mit dem Sohn des Mannes gesprochen)
Der Mann, mit dessen Sohn ich gesprochen habe, kennt mich nicht.
3. In der Umgangssprache kann „wo" als Relativpronomen gebraucht wer­
den, wenn es sich auf eine Ortsbezeidmung bezieht. „Wo“ muß gebraucht
werden, wenn es sich auf alleinstehende Städte- oder Ländernamen bezieht.
4. „was" und „wo + Präposition" können auch Relativpronomen sein. Diese
beziehen sich dann nicht auf ein Substantiv, sondern auf einen ganzen Satz:
---------------------- ;------------------------ was mich sehr freute.
Mein Freund zeigte mir die Stadt, wobei er mir alles erklärte.

MERKEN SIE SICH:


1. (Der Herr ist mein Lehrer; Sie werden ihn morgen treffen)
(Sie werden den Herrn morgen treffen)
Der Herr, den Sie morgen treffen werden, ist mein Lehrer
2. (Das Kind ist sechs Jahre alt; ich kenne seinen Vater)
(ich kenne den Vater des Kindes)
Das Kind, dessen Vater ich kenne, ist sechs Jahre alt.

— C —

-bereit: Das Flugzeug ist startbereit (bereit zum Start)


Der Fotoapparat ist aufnahmeiereit.
Der Wagen ist fahrbereit.
-los: Das war eine tadellose Landung (ohne Tadel).
Sie haben zweifellos recht.
Der Mann war sprach/or vor Staunen.
-zeitig: Er hat mich rechtzeitig vor der Gefahr gewarnt.
Wir haben gleichzeitig an ihn geschrieben.
Man muß frühzeitig anfangen zu lernen.
erschrecken, -te, -t: erschrecken (i), erschrak, ist erschrocken
Der Hund erschreckt das Kind. Das Kind erschrickt vor dem Hund.
Der Hund hat das Kind erschreckt. Das Kind ist vor ihm erschrocken.
niedergehen: Das Flugzeug geht langsam nieder.
Ein starker Regen ging nieder.
aber: Wir gehen den Berg hinunter.
XXZD — 140 —

— D —

Übung 99: Bilden Sie mit folgenden Sätzen das Perfekt!


1. Haben Sie Zeit? Ihr Bekannter besucht Sie nachmittags. 2. Die
Kinder dürfen auf der Straße spielen, wenn sie ihre Schulaufgaben
gemacht haben. 3. Im letzten Jahr regnete es in Deutschland sehr viel.
4. Wenn ich am Tag viel arbeite, schlafe ich abends immer sofort ein.
6. Gestern konnte ich nur sehr schlecht einschlafen. 6. Wie lange bleibt
Ihr Freund in Deutschland? 7. Kann er auch einige Wochen in Öster­
reich bleiben? 8. Wenn (I) der Onkel seinen kleinen Neffen besucht,
freut er sich immer sehr. 9. Fliegen Sie mit einer viermotorigen Ma­
schine nach Berlin? 10. Mein Freund fährt mit dem Auto nach Hamburg
und nimmt mich mit. 11. Wann startet das Flugzeug heute nachmittag?
12. Trotz des schlechten und regnerischen Wetters landete der Flug­
zeugführer seine Maschine sicher auf dem Rollfeld. 13. Um wieviel
Uhr landet die Maschine aus Paris? 14. Das Flugzeug kann wegen des
Regens nur sehr schlecht landen. 15. Als die beiden Autos an der
Straßenecke zusammenstießen, wurden vier Personen verletzt. 16. Sein
Großvater starb im November letzten Jahres. 17. Er bleibt zu Haus
und schreibt einen Brief. 18. Wo sind Sie heute abend? Gehen Sie ins
Kino oder besuchen Sie Ihren Freund? 19. Kann er heute nachmittag
schon in München sein? 20. Mein Sohn wird Lehrer in einem Gym­
nasium. 21. Das Buch ist sehr gut; es wird viel gekauft. 22. Weil er
kein Geld hat, geht er nicht ins Cafe, sondern bleibt zu Haus.

Übung 100: Bilden Sie Sätze, die einen Zustand ausdrilcken!


Beispiel: Radfahrer, verletzen. Der Radfahrer ist verletzt.
1. Dieses Kleid, leider, schon verkaufen. (Präs., Imperf.) 2. Das Zim­
mer meiner Schwester, immer, aufräumen. (Präs.) 3. Im Winter, unsere
Schulzimmer, immer, gut heizen. (Präs., Imperf.) 4. Deine Haare, nicht
kämmen. (Präf., Imperf.) 5. Leider kam ich zu spät; der ganze Kuchen,
schon essen, und, der Kaffee, schon trinken. (Imperf.) 6. Morgen wird
mein Vater eine Reise machen; seine Koffer, schon packen. (Präs.)
7. Der fremde Mann wollte uns eine Uhr verkaufen; aber, die Uhr,
stehlen. (Imperf.) 8. Der dicke Herr sagte zu der Dame: „Nehmen Sie
fünf Pfund von meinem Kaffee! Er, nicht verzollen." (Präs.) 9. Das
Auto dort drüben, stark beschädigen. (Präs.) 10. Deine Fehler, schon
verbessern? (Präs.) 11. Der Radioapparat, leider, noch nicht bezahlen;
aber, schon, kaputt. (Präs., Imperf.) 12. Diese Wohnung, seit einigen
— 141 — XX/D

Tagen, vermieten. (Präs., Imperf.) 13. Ich habe den ganzen Morgen
gearbeitet; jetzt, meine Arbeit, tun, und, alle meine Briefe, schreiben.
(Präs.) 14. Das Zimmer, ordentlich aufräumen, und, die Betten, machen.
(Präs., Imperf.) 15. Ihr könnt nicht zur Bank gehen, weil, die Bank,
heute, schließen. (Präs.) 16. Die Vorstellung, um 9 Uhr, beenden. (Präs.,
Imperf.) 17. Hast du schon Kaffee bestellt? — Ja, er, schon lange, be­
stellen. (Präs.)

Übung 101: Bilden Sie Relativsätze!


1. Die Angeklagte gestand den Diebstahl. (Der Angeklagte hatte hart­
näckig geleugnet.) 2. In der Gerichtsverhandlung wurden die Zeugen
vernommen. (Die Zeugen hatten die Tat gesehen). 3. Der Verteidiger
hielt eine lange Rede. (Der Verteidiger wollte dem Angeklagten helfen.)
4. Wir fahren nicht ins Gebirge. (Wir kennen die Schönheit des Gebirges
schon.) 5. Wir fahren mit unseren Bekannten an die See. (Im Reise­
büro hat man unseren Bekannten eine Fahrt nach Helgoland empfohlen.)
6. Kennen Sie die beiden Leute? (Die Koffer der Leute stehen hier.)
7. Wann soll das Flugzeug starten? (Der General steuert das Flugzeug
selbst.) 8. Wissen Sie, wohin der Herr gegangen ist? (Der Mantel
des Herrn hängt noch in der Garderobe.) 9. Es gibt sehr viele arme
Menschen. (Man muß den armen Menschen helfen.) 10. Wie alt ist der
Professor? (Wir feiern den Geburtstag des Professors.) 11. Ich suche
ein Zimmer für einen englischen Studenten. (Der Student kommt mor­
gen, und der Bruder des Studenten war im letzten Jahr bei mir.) 12. Die
junge Dame kommt von der Zollstelle zurück. (Der Beamte hat das
Gepäck der Dame kontrolliert.) 13. Die Firma wird mir einen Foto­
apparat schicken. (Ich habe an die Firma geschrieben.) 14. Die Straße
ist sehr dunkel gewesen. (Das Auto wurde ihm in der Straße gestohlen.)
15. Die Zeugen erkannten den Dieb wieder. (Der Richter hatte mit den
Zeugen gesprochen.) 16. Ich werde meine Ferien in Venedig ver­
bringen. (Ich freue mich schon auf die Ferien.) 17. Seine Frau kennt die
See noch nicht. (Er wird mit seiner Frau nach Kiel fahren.) 18. Das Ge­
birge soll sehr schön sein. (Wir fahren ins Gebirge.) .

Übung 102: Bilden Sie Relativsätze!


1. Der Eilzug fährt nicht nach Frankfurt. Er ist gerade von Köln
abgefahren. 2. Das Buch ist interessant. Ich lese es jetzt. 3. Ich habe
mich über Ihren Brief sehr gefreut. Ich habe ihn gestern bekommen.
— 143 — XX/E

15. Die Schüler müssen ihre Schularbeiten noch einmal machen. Der
Lehrer ist mit ihren Schularbeiten gar nicht zufrieden. 16. Ich habe im
Rundfunk von den Sportlern gehört. Der Reporter Karl Schmidt hat
über ihre Wettkämpfe berichtet. 17. Ich fahre in diesem Jahr in die
österreichischen Alpen. Ich bin vor einigen Wochen mit dem Flugzeug
über ihre höchsten Gipfel geflogen. 18. Dieser Deutschkurs war hoffent­
lich interessant. Wir nähern uns seinem Ende. 19. Er hat die Prüfung
bestanden. Das freute uns sehr. 20. Wir fahren heute nach München.
Wir haben drei Jahre in München gewohnt.

— E —■

Die Wörterbücher

Wenn Sie einen Text in Ihrer Muttersprache oder in einer Fremd­


sprache lesen, finden Sie manchmal Wörter, die Sie nicht verstehen
oder deren Bedeutung Ihnen nicht ganz klar ist. In diesem Fall schla­
gen Sie das Wort in einem Wörterbuch nach.
Ein Wörterbuch ist ein Verzeichnis, in dem man den Wortschatz
einer Sprache in alphabetischer Ordnung findet. Die Wörter werden
darin entweder in eine andere Sprache übersetzt, dann ist es ein zwei­
sprachiges Wörterbuch, oder sie werden durch andere Wörter der glei­
chen Sprache erklärt, dann ist es ein einsprachiges Wörterbuch.
Ein zweisprachiges Wörterbuch zu benutzen, macht keine großen
Schwierigkeiten, denn Sie finden die Übersetzung des Wortes, dessen
Bedeutung Sie suchen, neben dem Stichwort. Diese Wörterbücher sind
aber nicht immer sehr zuverlässig, was jedoch kein Fehler der Ver­
fasser ist. Der Grund liegt vielmehr darin, daß zwei verschiedene
Sprachen für einen Gegenstand oder Begriff häufig mehrere Wörter
benutzen, deren Bedeutung nicht genau gleich ist. Diese verschie­
denen Wörter für einen Gegenstand oder Begriff nennt man Syno­
nyme. Wenn Sie einmal bei einem Stichwort nachschlagen, werden
Sie überrascht sein, hinter dem Stichwort Übersetzungen in Ihrer
Sprache zu finden, die verschiedene Bedeutungen haben. Jetzt ist es
schwierig, die richtige Übersetzung zu finden. Dazu brauchen Sie nicht
nur gute Kenntnisse in der Fremdsprache, sondern auch in Ihrer
Muttersprache.
XX/D — 142 —
4. Herr Müller wohnt jetzt in Hamburg. Mein Freund kennt ihn schon
drei Jahre. 5. Der Student ist mein Freund. Der Professor hat ihm bei
seiner Arbeit geholfen. 6. Die Kinder spielen jetzt im Garten. Die
freundliche Dame hat ihnen Schokolade geschenkt. 7. Der dicke Herr
war sehr freundlich. Er saß mit der jungen Dame im Abteil. 8. Der
Zollbeamte fand den Kaffee. Die Dame wollte ihn über die Grenze
schmuggeln. 9. Die Arbeiter freuen sich auf ihren Urlaub. Sie be­
kommen ihn im Sommer. 10. Hast du die Illustrierte gelesen? Sie liegt
dort auf dem Tisch. 11. Mein Onkel ist krank geworden. Ich habe ihm
vorgestern einen Brief geschrieben. 12. Der Lehrer hat mir meine
Schularbeit zurückgegeben. Er hatte sie verbessert. 13. Die Herren
waren sehr freundlich. Ich wurde ihnen vorgestellt. 14. Der Schwede
geht jetzt durchs Ziel. Er ist ein guter Läufer. 15. Das Paket kommt
von meinen Eltern. Ich hole es heute nachmittag von der Post ab.
16. Der Bleistift gehört mir nicht. Ich habe ihn gefunden. 17. Der Vater
meines Freundes ist krank. Ich habe ihn gestern besucht. 18. Die Sport­
ler haben morgen im Stadion einen Wettkampf. Sie werden heute
abend vom Bahnhof abgeholt. 19. Ein Mensch findet viele Freunde.
Er ist freundlich. 20. Heute zeige ich Ihnen mein Haus. Ich habe es im
vergangenen Jahr bauen lassen.

Übung 103: Bilden Sie Relativsätze!


1. Die Gäste kommen aus Paris. Wir haben für sie in diesem Hotel
schöne Zimmer bestellt. 2. Das Haus hat meiner Schwester sehr gut
gefallen. Ich hatte im letzten Jahr darin gewohnt. 3. Das Buch war
sehr interessant. Er hatte dafür sehr viel Geld bezahlt. 4. Ich kenne
diesen Schüler gut. Sein Heft liegt auf meiner Bank. 5. Herr Müller
kann nicht nach Italien fahren. Seine Frau ist plötzlich krank geworden.
6. Frau Müller ist krank. Ihr Mann arbeitet bei unserer Firma. 7. Die
Reisebüros nehmen dem Reisenden viel Arbeit ab. Ihre Angestellten
sind zu jedermann immer freundlich. 8. Die Stadt ist sehr alt. Ich habe
die Museen der Stadt besucht. 9. Der Lehrer sprach mit einer Schülerin.
Ihre Arbeiten sind immer sehr gut gewesen. 10. Meine Kollegin
wohnte in der Frankfurter Straße. Ich möchte dich nach ihrer neuen
Adresse fragen. 11. Er begrüßt seine Eltern. Ihre Koffer sind gerade
von einem Gepäckträger gebracht worden. 12. Ich habe gestern auf
der Straße einen Herrn getroffen. Ich hatte mit seinem Bruder auf der
Universität in München studiert. 13. Er kennt eine Dame. Ihre Schwe­
ster ist eine berühmte Schauspielerin. 14. Er geht heute abend zu sei­
ner Kusine. Er hat für ihre Freundin ein interessantes Buch gekauft.
XXI/A — 144 —
Schwieriger ist die Benutzung eines einsprachigen Wörterbuchs. Hier
müssen Sie die Sprache schon gut beherrschen, wenn Sie die feinen
Unterschiede der gleichartigen Wörter verstehen wollen, mit denen
ein Stichwort erklärt ist. Am besten ist es, wenn Sie noch die Bedeu­
tungen der Wörter nachprüfen, mit denen das Stichwort erklärt wird.
Schreiben Sie dann die Wörter auf, die Sie gefunden haben; so werden
Sie Ihren Wortschatz vergrößern können.

die Bedeutung = der Sinn, den ein Wort hat


die Fremdsprache = die Sprache, die ein anderes Volk spricht
die Muttersprache = die Sprache, die man von der Mutter zuerst gelernt hat
das Stichwort = das Wort, das erklärt wird
das Wort, das in einer Unterhaltung besonders wichtig
ist
das Synonym = ein Wort, das eine gleiche oder ähnliche Bedeutung
wie ein anderes Wort hat
der Verfasser = die Person, die ein Buch (einen Aufsatz) geschrieben
hat
der Wortschatz = alle Wörter, die eine Sprache oder ein Mensch besitzt
das Wörterbuch = ein Verzeichnis des. Wortschatzes, das nach dem Abc
geordnet ist
* * »

ABSCHNITT EINUNDZWANZIG

— A —

Das Traumbuch und das Scheckbuch1

Schon seit mehr als zehn Jahren hatte eine Köchin bei einer reichen
Kaufmannsfamilie treu gedient. Sie hieß Marie und stammte vom
Land. Nachdem sie nun lange Jahre in der Familie fleißig gearbeitet
hatte, bekam sie eines Tages einen dreimonatigen Urlaub, den sie in
ihrer Heimat verbrachte. Marie gehörte schon fast zur Familie; darum
wurde beschlossen, sie bei ihrer Rückkehr mit einer Überraschung zu
empfangen.
Als die Familie einmal bei Tisch zusammensaß, machte die Haus­
frau den Vorschlag: „Wenn Marie wieder zurückkommt, wollen wir
ihr eine besondere Überraschung bereiten. Deshalb schlage ich vor,
daß wir ihr Zimmer neu einrichten, während sie noch auf Urlaub ist.

1 gesprochen auf Schallplatte Nr. 3.


— 145 — XXI/A

In ihrem Zimmer stehen wirklich recht alte und schlechte Möbel," Der
Vorschlag wurde freudig angenommen, und man machte sich an die
Arbeit. Das Zimmer der Köchin wurde frisch tapeziert und mit neuen
Möbeln eingerichtet. Sogar ein Teppich wurde in das Zimmer gelegt,
und die Fenster bekamen neue Gardinen, obwohl die alten noch gar
nicht so schlecht waren.
Nach drei Monaten kam Marie vom Urlaub wieder zurück. Als sie
ihr Zimmer betrat, blieb sie einen Augenblick wie erstarrt stehen, lief
dann aufgeregt zum Bett, riß die Decken und Laken heraus und schrie:
„Wo ist denn meine Matratze?“
In der alten Matratze hatte die Köchin ihr ganzes Geld, das sie in
mehr als zehn Jahren gespart hatte, eingenäht — 2000 Markl Die
Hausfrau versuchte Marie zu trösten: „Vielleicht hat der Altwaren­
händler, dem wir die Matratze verkauft haben, sie noch nicht weiter­
verkauft." Man fuhr sofort zum Altwarenhändler, obwohl es schon
spät am Abend war. Zum Glück stand die Matratze noch in seinem
Laden. Als sie zu Haus aufgetrennt wurde, fand man wirklich das Geld
in der Matratze.
Am anderen Tag sagte der Kaufmann zu seiner Köchin: „Schämen
Sie sich, Marie. Heutzutage hebt man sein Geld nicht in einer Matratze
auf. Wozu gibt es Banken? Wir gehen sofort zusammen auf eine Bank
und richten ein Konto für Sie einl"
Der Kaufmann ging mit seiner Köchin zur Bank und stellte sie dem
Bankdirektor vor. Er erzählte ihm die Geschichte mit der Matratze.
Der Direktor lachte laut und übergab der Köchin dann ein neues
Scheckbuch. —
Wenige Monate danach kam eine Wirtschaftskrise über das Land,
und viele Banken machten bankerott. Darunter war auch die Bank,
deren Direktor damals so gelacht hatte. Sogar der Kaufmann hatte sein
ganzes Vermögen verloren. Was sollte man nun der Köchin sagen? —
Sie wurde gerufen, und der Hausherr gab ihr die traurige Nachricht.
Die Hausfrau weinte, und auch dem Kaufmann standen die Tränen in
den Augen.
„Sehen Sie, liebe Marie”, sagte er zögernd, „ich habe großes Unglück
gehabt. Ich möchte Ihnen gerne Ihre 2000 Mark, die Sie durch meine
Schuld verloren haben, zurückzahlen, aber ich kann es jetzt nicht.
Trotzdem verspreche ich Ihnen, die Summe in monatlichen Raten zu
50 Mark abzuzahlen..."
Marie hatte den aufgeregten Kaufmann ruhig angehört. Dann sagte
sie: „Machen Sie sich bitte keine Sorgenl Nachdem ich mein Geld
10 Deutsche Sprachlehre
XXI/B — 146 —
auf der Bank eingezahlt hatte, war ich sehr
unruhig und hatte in der Nacht einen bösen
Traum. Ich träumte von einem großen Wolf,
der sich auf mich stürzte und mich fressen
wollte. — Am anderen Morgen schlug ich
in meinem Traumbuch nach und las, daß ich
in Gefahr war, mein Geld zu verlieren. So
ging ich, nachdem ich auf dem Markt meine
Einkäufe gemacht hatte, sofort auf die Bank
und holte mein Geld wieder ab, obwohl Sie
mir kurz vorher einen anderen Rat gegeben
hatten. Meine 2000 Mark sind längst wieder in der Matratze. Deshalb
habe ich jetzt noch mein Geld!"

— B —

1. Der Akkusativ als Maßangabe


Ich habe einen Monat in diesem Hotel gewohnt. Warten Sie bitte einen Augen­
blick! Wir fahren nur eine halbe Stunde. Ich sehe ihn jeden Sonntag *.
Die Straße ist einen Kilometer lang. Diese Wand ist einen Viertel Meter dick.
Der Sack war einen Zentner schwer.
Dieses alte Auto ist den hohen Preis nicht wert.
Das Maß der Zeit (Zeitdauer), des Raumes, des Gewichts und des Wertes
wird oft durch den Akkusativ ausgedrückt.
Adjektive, die ein Maß bezeichnen, werden mit dem Akkusativ verbunden,
z. B. alt, breit, dick, groß, hoch, lang, schwer, tief, weit, wert12.

2. Zeitangabe im Genitiv
Ich arbeite in einer Firma. Eines Tages rief mich der Direktor und sagte:.. .
Wir wohnten in einem kleinen Haus. Eines Abends hörten wir einen großen
Lärm ...
In der Erzählung dient der Genitiv eines Zeitbegriffs mit unbestimmtem
Artikel dazu, einen nicht genau bestimmten Zeitpunkt auszudrücken. (Merken
Sie sich: eines Nachts.)

1 Datum in einem Brief: Frankfurt, den 2. Januar 1960.


2 Merken Sie sich die Redewendung: Es ist nicht der Mühe wert.
— 147 — XXI/B

3. Bevor — während — nachdem

1. Bevor ich eine Reise mache, kaufe ich eine Fahrkarte.


2. Wahrend ich im Zug sitze, lese ich ein Buch.
3. Nachdem der Zug an meinem Reiseziel angekommen ist, steige ich aus.
1. Der Nebensatz mit .bevor" enthält eine Handlung, die sich nach der
Handlung im Hauptsatz ereignet.
Zuerst kaufe ich eine Fahrkarte, dann mache ich eine Reise.
Bevor ich eine Reise mache, kaufe ich eine Fahrkarte.
2. der Nebensatz mit .während" enthält eine Handlung, die sich gleich­
zeitig mit der Handlung des Hauptsatzes ereignet.
Ich sitze im Zug und lese ein Buch.
Während ich im Zug sitze, lese ich ein Buch.
3. Der Nebensatz mit .nachdem* enthält eine Handlung, die sich vor der
Handlung des Hauptsatzes ereignet. Beachten Sie die Zeiten im Hauptsatz
und im Nebensatz:
Nebensatz: Hauptsatz:
Perfekt Präsens (oder Futur)
Plusquamperfekt Perfekt (oder Imperfekt)
Zuerst lernt er Deutsch, dann beginnt er sein Studium.
Nachdem er Deutsch gelernt hat, b'eginnt er sein Studium.
wird er sein Studium beginnen.

Nachdem er Deutsch gelernt hatte, begann er sein Studium.


hat er sein Studium begonnen.

4. obwohl — trotzdem (aber... doch)


1. Obwohl die Sonne heute scheint, ist die Luft sehr kalt. Gestern mußten
wir bis in die Nacht arbeiten, obwohl wir sehr müde waren.
2. Die Sonne scheint heute; trotzdem ist die Luft kalt (..., aber die Luft ist
doch kalt). Wir waren gestern sehr müde; trotzdem mußten wir bis in die Nacht
arbeiten (..., aber wir mußten doch bis in die Nacht arbeiten).
1. Nach „obwohl" folgt Immer ein Nebensatz.
2. Nach .trotzdem“ (.aber... doch“) steht ein Hauptsatz.
Der Hauptsatz mit „trotzdem“ steht immer an zweiter Stelle *.

Vergleichen Sie S. 69: Präpositionen mit dem Genitiv: trotz.


io*
XXI/C, D — 148 —
— C —

Ein dreimonatiger Urlaub ist ein Urlaub, der drei Monate dauert.
Ich zahle in monatlichen Raten von 50 Mark; ich zahle in jedem Monat eine
Rate von 50 Mark.
die Bank (-en): Geldinstitut: der Bankdirektor, die Banknote, die Staatsbank;
man bringt das Geld auf die (zur) Bank.
die Bank ('1 e): Wir sitzen auf der Bank: die Schulbank, die Gartenbank, die
Steinbank.
zahlen, bezahlen, zurückzahlen, «/»zahlen: Ich bezahle (zahle) die Rechnung. —
Mein Freund hat mir 100 Mark geliehen; ich muß das Geld in einem
halben Jahr zurückzahlen. — Ich kann die Schuld nicht auf einmal zah­
len, ich will sie in Raten «/»zahlen.
Ich gebe ihm einen Rat. Ich sage ihm, was er tun soll.
das Rathaus: großes Gebäude, dort sind die Büros der Mitglieder der Stadt­
verwaltung und ein Saal, in dem der Stadtrat zusammen­
kommt (der Bundesrat s. S. 134).
das Maß (-e): der Kilometer (km), der Meter (m), der Dezimeter (dm), der
Zentimeter (cm), der Millimeter (mm)
der Hektoliter (hl = 100 l),.der Liter (1)
eine Maß Bier (süddeutsch)' = 1 Liter Bier
ein Schoppen Wein = */« 1 Wein
das Gewicht (e-): die Tonne (t = 1000 kg), der Zentner (Ztr. = 50 kg),
das Kilo(gramm) (kg = 1000 Gramm), das Pfund (= 500 g),
das Gramm (g).

— D —

Übung 104: Ergänzen Sie die Sätze;


1. Wir sind (ein Kilometer) zu Fuß gegangen. 2. Ich kann den Korb
nicht tragen; er ist fast (ein Viertel Zentner) schwer. 3. Der Tisch ist (ein
Meter vierzig) lang, genau (ein Meter) breit und (dreiviertel Meter) hoch.
4. Wir sind schon länger als (ein Monat) in Deutschland. 5. Es ist schon
sehr spät, wir dürfen (kein Augenblick) mehr warten. 6. Es ist nicht gut,
daß Sie den Unterricht nur (jeder zweite Tag) besuchen; Sie müssen
(jeder Tag) kommen. 7. Schuhe Nummer 38 sind nur (1 Zentimeter) kür­
zer als Schuhe Nummer 39. 8. Wir warten auf ihn, er muß (jeder Augen­
blick) kommen. 9. Ich möchte (ein halber Tag) frei haben. 10. Das Kind
ist (zwei Monate und ein Tag) alt. 11. Hans ist genau (ein Monat) älter
als Karl, aber er ist (ein ganzer Kopf) kleiner. 12. Er streicht die Butter
— 149 — XXI/D

(ein halber Zentimeter) dick auf sein Brot. 13. Ich bin (ein Meter achtzig)
groß, wie groß sind Sie? 14. Ich kann das Hemd nicht anziehen, der
Kragen ist (ein Zentimeter) zu eng. 15. Diese alten Sachen sind (kein
Pfennig) wert.

Übung 105: Bilden Sie Nebensätze mit „bevor“, „während“ oder


„nachdem“ :
1. Ich schrieb einen Brief. Danach brachte ich ihn sofort zur Post.
2. Man überquert eine Straße. Vorher muß man zuerst nach links und
dann nach rechts schauen. 3. Frau Berger arbeitet in der Küche, und
Herr Berger liest die Zeitung. 4. Das Orchester spielt. Die Zuhörer
schweigen. 5. Ich kam in München an; dann besuchte ich meine
Freunde. 6. Der Ausländer studiert an einer deutschen Universität.
Vorher lernt er gut Deutsch. 7. Der kranke Vater schläft. Die Kinder
müssen ruhig sein. 8. Zuerst hilfst du mir, dann helfe ich dir. 9. Ich
war auf einer Reise. Aus meiner Wohnung wurde Geld gestohlen.
10. Der Zug hält. Vorher darf die Wagentür nicht geöffnet werden.
11. Wir setzen uns zum Essen; vorher waschen wir uns die Hände.
12. Du machst deine Arbeit. Danach gehen wir ins Kino. 13. Ich kann
eine Reise machen. Vorher muß ich meine Koffer packen. 14. Die
Freunde saßen bei einem Glas Wein und sprachen von ihrer Schul­
zeit. 15. Mein Bruder bestand seine Prüfung. Dann durfte er eine Aus­
landsreise machen. 16. Wir aßen und gingen dann spazieren. 17. Vor
unserem Haus ereignete sich ein Verkehrsunfall. Ich schaute zum Fen­
ster hinaus. 18. Die Reporter hatten vier Stunden lang gewartet. Dann
kamen die Minister aus dem Sitzungssaal. 19. Du gehst aus dem Haus.
Vergiß nicht, vorher das Licht auszumachen! 20. Der Reisende erreichte
den Bahnhof. Vorher fuhr der Zug ab.

Übung 106: Bilden Sie Sätze mit „obwohl“ und „trotzdem“!


1. Dieser Mann ist sehr reich; aber er ist nicht glücklich. 2. Ich habe
wenig Geld, aber ich bin zufrieden. 3. Der Schüler hatte von früh bis
spät gearbeitet, aber er bestand die Prüfung nicht. 4. Ich habe Deutsch
früher in der Schule gelernt, aber ich kann es noch nicht fließend
sprechen. 5. Du hast mir versprochen, pünktlich zu sein, aber du bist
zu spät gekommen. 6. Er wußte, daß das Auto teuer war. Er hat es
gekauft. 7. Er blieb länger als drei Monate in Deutschland. Er hatte
kein Visum. 8. Mein Bruder hatte sich warm angezogen, aber er hat
sich erkältet. 9. Die Reporter haben vier Stunden auf den Minister
XXI/E — 150 —
gewartet. Sie erfuhren von ihm nichts. 10. Der General saß in einem
Seeflugzeug, aber er wollte auf dem Flugplatz landen. 11. Ich habe
den Hausschlüssel in die Mappe gesteckt. Ich finde ihn nicht. 12. Die
Übung ist leicht. Die Schüler machen viele Fehler. 13. Mein Freund
geht jeden Abend ins Cafe. Er hat wenig Geld. 14. Der Zollbeamte
findet den Kaffee. Die Dame hat ihn gut versteckt. 15. Der Arzt hatte
ihm das Rauchen verboten, aber er rauchte jeden Tag 20 Zigaretten.
16. Ich hatte ihm viele Briefe geschrieben, aber ich habe noch keine
Antwort bekommen. 17. Man hatte das Zimmer der Köchin ganz neu
eingerichtet. Sie freute sich gar nicht darüber. 18. Der Kaufmann hatte
sein Vermögen verloren. Er wollte aber das Geld zurückzahlen. 19. Das
Wetter war sehr schlecht. Das Flugzeug kam pünktlich an. 20. Er hat
das Wort nicht gewußt. Aber er hat nicht im Wörterbuch nachgeschla­
gen. 21. Fritz verdient nicht sehr viel. Er hat in einem Jahr 500 Mark
gespart.

— E —

Auf der Bank

Kunde: Kann ich bei Ihnen ein Konto eröffnen?


Beamter: Gern.. Was für ein Konto wünschen Sie, ein Sparkonto oder
ein Girokonto?
Kunde: Was für ein Unterschied ist zwischen einem Sparkonto und
einem Girokonto? Ich verstehe nicht viel von diesen Dingen.
Beamter: Wenn Sie ein Sparkonto eröffnen, dann erhalten Sie von uns
ein Sparbuch, auf das wir Ihre Einzahlungen bei uns und un­
sere Auszahlungen an Sie eintragen.
Kunde: Kann ich von dem Sparkonto auch jederzeit wieder Geld ab­
heben?
Beamter: Das können Sie natürlich. Allerdings können Sie monatlich
nicht mehr als tausend Mark abheben. Wenn Sie mehr Geld
haben wollen, müssen Sie den Geldbetrag ein Vierteljahr vor­
her kündigen. Das ist auch der Fall, wenn Sie später einmal
Ihr Konto bei uns wieder auflösen wollen.
Kunde: Und das Girokonto?
— 151 — XXI/E

Beamter: Wenn Sie ein Girokonto eröffnen, können Sie jederzeit Geld
einzahlen oder auf Ihr Konto überweisen lassen; Sie können
auch über Ihr gesamtes Guthaben ohne Kündigung ver­
fügen. Sie können ebenfalls Geld von Ihrem Konto auf ein
anderes Konto überweisen lassen. Sie bekommen von uns
auch ein Scheckbuch und können bargeldlos mit Schecks be­
zahlen.
Kunde: Ich glaube, daß man bei einem Girokonto mehr Vorteile hat.
Beamter: Das kann man nicht sagen. Es kommt darauf an, zu welchem
Zweck Sie das Konto eröffnen wollen. Wenn Sie Geld sparen
wollen, dann rate ich Ihnen zu einem Sparkonto. Auf Spar­
guthaben bekommen Sie S^/o1 Zinsen. Wenn Sie aber oft
Geldüberweisungen empfangen und Zahlungsaufträge geben,
dann ist ein Girokonto günstiger. Allerdings geben wir dann
nur l°/o Zinsen.
Kunde: Danke sehr für die freundliche Auskunft. Ich entscheide mich
für ein Girokonto.
Beamter: Gut, ich gebe Ihnen hier die Formulare, die sie ausfüllen
müssen. Dann bekommen Sie Ihre Kontonummer, und die
Angelegenheit ist erledigt.
*

Meyer & Co.


Privatbank Tagesauszug

Letzter Wir haben heute auf Heutiger


Kontostand Konto- Ihr Konto gebucht Kontostand
Nr.
Soll DM Haben Datum Text Belastung Gutschrift Soll DM Haben

12 427,75 12743 14.4. 951,20


Auftrag
14. 4. bar 500,00 11 976,55

1 •/• = Prozent
— 152 —
ABSCHNITT ZWEIUNDZWANZIG

Die kluge Ehefrau1

Als Herr Hofmann das Haus verlassen wollte, um


den Frühzug zu erreichen, brachte ihm seine Frau
einen Brief. „Vergiß nicht, diesen Brief einzuwerfen,
wenn du in der Stadt bist, damit Tante Ida ihn mor-
gen noch bekommt! Dieser Brief ist sehr wichtig!"
sagte sie.
Aber Herr Hofmann vergaß den Brief doch. Als er in der Stadt aus
dem Zug stieg und sich beeilte, um pünktlich ins Büro zu kommen,
hatte er den Brief noch in der Tasche. Er wollte gerade den Bahnhof
verlassen, da klopfte ihm ein Herr auf die Schulter. „Denken Sie an
den Brief!" sagte der Unbekannte. Herr Hofmann eilte zum nächsten
Briefkasten, um den Brief einzuwerfen. Aber unterwegs rief wieder
ein Fremder hinter ihm her: „Vergessen Sie nicht, Ihren Brief ein­
zuwerfen!"
Als er den Brief eingeworfen hatte, verließ er rasch den Bahnhof.
„Haben Sie schon an Ihren Brief gedacht?“ rief nach einigen Minuten
eine freundliche Dame. Herr Hofmann wunderte sich sehr darüber
und fragte die Dame: „Mein Gott, woher wissen alle Leute, daß ich
einen Brief einwerfen soll? Ich habe ihn doch schon lange eingewor­
fen." Da lachte die Dame und sagte: „Dann kann ich Ihnen auch den
Zettel abmachen, der an Ihrem Mantel steckt." — Auf dem Zettel war
geschrieben: „Sagen Sie bitte meinem Mann, daß er einen Brief ein­
werfen soll!"
Der Letzte
Im Hamburger Hafen steht der Dampfer Hamburg-Helgoland schon
unter Dampf. Die Passagiere gehen auf Deck spazieren, um die Vor­
bereitungen zur Abfahrt zu beobachten. Da bemerken einige von ihnen
in der Ferne einen Radfahrer, der mit größter Anstrengung auf den
Dampfer zufährt, um ihn noch zu erreichen.
Aber seine Aussichten sind sehr gering, denn die Matrosen fassen
schon die Laufstege, um sie an Bord zu ziehen. Viele Wetten werden
unter den Passagieren abgeschlossen, und alle sind gespannt: Wird

1 gesprochen auf Schallplatte Nr. 3.


— 153 —
er es noch schaffen? Wird er das Schiff noch
rechtzeitig erreichen? Man hört aufgeregte
Rufe wie: „Schneller!" „Er schafft es nie­
mals!" „Ach, ich habe meine Wette ver­
loren!" „Er kommt doch noch rechtzeitig an!"
„Noch schneller!" „Bravo! Bravo!"
Genau in der letzten Sekunde rast der
Radfahrer heran, springt den Steg hinauf, steht an Bord und ruft:
„Abfahren!"
Es war der Kapitän des Schiffes.

— B —

1. damit — um zu

1. Idi fahre mit dem Auto, damit ich pünktlich am Bahnhof bin. Ich fahre mit
dem Auto, um pünktlich am Bahnhof zu sein.
2. Die Mutter schickt ihren Sohn in die Schule, damit er dort lernt.
3. Die Kinder gehen in die Schule; sie wollen lesen lernen.
Die Kinder gehen in die Schule, damit sie lesen lernen.
, um lesen zu lernen.
Der Nebensatz mit „damit" und „um + Infinitivsatz" bezeichnet einen
Zweck oder eine Absicht.
Man fragt danach mit „warum?", „weshalb?“ oder „wozu?"
1. Wenn das Subjekt im Hauptsatz und im Nebensatz gleich ist, gebraucht
man den Infinitivsatz1 mit „um".
2. Wenn die Subjekte im Haupt- und im Nebensatz nicht gleich sind, gebraucht
man immer den Nebensatz mit „damit".
3. Modalverben, die einen Zweck oder eine Absicht ausdrücken (wollen, sol­
len, mögen), fallen im Nebensatz mit „damit" und im Infinitivsatz mit „um"
weg.

2. Infinitiv als Imperativ

Einsteigen! Türen schließen! Nicht öffnen, bevor der Zug hält! Abfahren!
Rechts fahren! Links überholen! Drücken! Ziehen! Bitte hier klingeln!
Der Infinitiv wird oft als unpersönlicher Imperativ gebraucht.

1 Vgl. S. 120/21.
XXII/C, D — 154 —
3. Zusammengesetzte Präpositionen

1. Wir gehen auf das Haus zu. Idi fahre von Hamburg aus nach Amerika. Von
heute an werden wir fleißiger sein. Von jetzt ab besuche ich dich jeden Tag.
2. Er arbeitet bis in die Nacht. Gehen Sie bis zur Straßenecke. Wir fahren
bis nach Köln. Wir waren bis um sechs Uhr in der Schule. Es sind alle bis auf
einen gekommen (= alle, nur einer nicht).
1. Einige Präpositionen haben eine Ergänzung, die ihre Bedeutung oft ge­
nauer erklärt. Diese Ergänzung steht immer hinter dem Substantiv.
auf ... zu
von ... aus
von ... an (ab)
2. Die Präposition „bis''1 steht meistens zusammen mit einer anderen Prä­
position und bezeichnet zeitlich oder örtlich die Grenze einer Handlung:
Wir fahren bis nach Köln — nicht weiter.
Wir bleiben bis zum Montag dort — nicht länger.

— C —

-zeitig: Man soll nicht vorzeitig über eine Sache sprechen, d. i.: man soll nicht
über eine Sache sprechen, bevor man genau über sie nachgedacht hat,
also viel zu früh. — Er war frühzeitig am Bahnhof; der Zug fuhr um
8 Uhr, und er war schon um halb 8 Uhr am Bahnhof. — Er kam recht­
zeitig. Er war um 7 Uhr eingeladen und kam kurz vorher. — Wir
haben das Wort gleichzeitig gesagt; wir haben es zur gleichen Zeit
gesagt.
doch: Ich habe ihn gebeten, mir zu schreiben, und er hat es doch nicht getan.
Frau Hofmann bittet ihn, den Brief einzuwerfen, aber er vergißt es
doch. (Gegensatz) — Ihr geht doch mit ins Kino? Glauben Sie doch
nicht, daß das wahr ist! (höfliche Bitte).
die Aussicht (-en): Von diesem Berg haben wir eine herrliche Aussicht. — Der
Läufer strengte sich sehr an, aber seine Aussichten waren von Anfang
an schlecht.

— D —

Übung 107: Bilden Sie Sätze mit „um . .. zu“ oder „damit“!
1. Idi bin nach Deutschland gekommen. Ich will Deutsch lernen.
2. Meine Eltern haben mir Geld geschickt. Ich soll mir einen Anzug

1 „bis“ steht als Präposition mit dem Akkusativ: z. B. bis dritten September,
bis nächstes Jahr, bis Montag.
— 155 — xxii/d

kaufen. 3. Die Kellnerin ging in die Küche. Sie wollte mir mein Essen
holen. 4. Ich habe an meinen Vater geschrieben. Er soll mich nächste
Woche besuchen. 5. Richard geht zu Herrn Müller. Er will ihm zum
Geburtstag gratulieren. 6. Ich stelle Sie morgen meiner Frau vor. Sie
soll Sie einmal kennenlernen. 7. Peter hat sich mit Inge verabredet.
Er will mit ihr einen interessanten Film ansehen. 8. Herr Robertson
schreibt an Herrn Bergmeier. Herr Bergmeier soll ihm für die Ferien
ein Zimmer in Neustadt besorgen. 9. Die junge Dame hat ihren Kaffee
versteckt. Der Zollbeamte soll ihn nicht finden. 10. Der Student geht
auf das Einwohnermeldeamt. Er will sich dort anmelden. 11. Wir
schalten das Radio ein. Wir wollen den Sportbericht hören. 12. Der
Kommandeur hat den General eingeladen. Der General soll den neuen
Flugplatz besichtigen. 13. Ich gehe morgen zum Schneider. Ich will mir
einen neuen Anzug machen lassen. 14. Der Wirt schickt seine Frau in
die Küche. Sie soll dort für den Gast Kaffee kochen. 15. Ziehe einen
Montel an! Du sollst dich nicht erkälten.

Übung 108: Antworten Sie auf folgende Fragen!


1. Warum schreibst du deinem Vater? (Er soll mir Geld schicken)
2. Warum fährt er so schnell? (Er will pünktlich im Büro sein) 3. Wozu
ziehst du dir einen Mantel an? (Ich will mich nicht erkälten) 4. Warum
geht sie jetzt zu ihrer Kusine? (Sie will ihr heute das Buch zurück­
bringen) 5. Warum fuhr der Lastwagen nach links? (Er wollte den beiden
Fußgängern ausweichen) 6. Warum fahrt ihr morgen nach Haus? (Wir
wollen unsere Eltern wiedersehen) 7. Weshalb nimmst du jetzt ein Taxi?
(Ich will nicht zu spät auf dem Bahnhof sein) 8. Warum schicken die
Zeitungen ihre Reporter ins Ministerium? (Sie sollen ihren Zeitungen
die neuesten Nachrichten über die Politik der neuen Regierung melden)
9. Warum kommen Sie zum Unterricht? (Wir wollen Deutsch lernen)
10. Warum schauen Sie vor dem überqueren einer Straße nach links
und rechts? (Ich will nicht überfahren werden) 11. Warum schicken die
Eltern ihre Kinder in die Schule? (Sie sollen lesen, schreiben und rechnen
lernen) 12. Weshalb besitzen wir einen Paß? (Wir können ins Ausland
fahren) 13. Warum geht er in das Geschäft? (Er kauft ein neues Hemd
und einen Schlips) 14. Warum arbeitet dieser Mann Tag und Nacht?
(Seine Familie hat genug zu essen) 15. Weshalb schickst du deinen Eltern
Geld? (Die Eltern sollen ohne Sorge leben) 16. Warum haben Sie ein Taxi
genommen? (Ich wollte den Zug noch erreichen) 17. Warum gibt der Arzt
dem Kranken Tabletten? (Der Kranke kann schlafen) 18. Warum heizen
XXII/E — 156 —

wir das Zimmer? (Es soll warm werden) 19. Warum kommst du zu mir?
(Ich will mit dir sprechen) 20. Warum trägst du das Geld auf die Bank?
(Es soll Zinsen bringen) 21. Warum schließen wir das Haus zu? (Kein
Einbrecher soll ins Haus kommen)

— E —

„Made in Germany”

Der Wohlstand eines Landes hängt hauptsächlich von seiner Wirt­


schaft und von seinem Handel ab. Wenn ein Land eine gesunde Volks­
wirtschaft hat, hebt sich der Lebensstandard des Volkes, und alle Men­
schen sind zufrieden.
Nach dem letzten Krieg befand sich Deutschland in einer hoffnungs­
losen Lage, denn seine Industrie war zerstört und das Volk in größter
Not. Um das Land vor dem Untergang zu retten, mußte sich die Re­
gierung vor allem bemühen, die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen.
Nach langen Jahren der Arbeit und nicht ohne die Hilfe des Auslandes
war es möglich, die zerstörten Industrien wieder aufzubauen und neue
Handelsverbindungen mit dem Ausland zu finden.
Deutschland ist als Industrieland auf den Handel angewiesen, denn
die Industrie braucht Rohstoffe, die eingeführt werden müssen, und
einen Absatzmarkt für ihre Erzeugnisse, damit sie wieder neue Roh­
stoffe einkaufen kann.
Von den wichtigen Rohstoffen kommen Kohle und Eisen in Deutsch­
land selbst vor. Im Ruhrgebiet und in Sachsen befinden sich viele Berg­
werke und Kohlengruben. Die Bergleute holen die Kohle und das
Eisenerz aus der Erde, und Tausende von Arbeitern verarbeiten diese
Rohstoffe in riesigen Industrieanlagen. Stahl wird produziert, und aus
der Kohle werden neue Grundstoffe für die chemische Industrie ge­
wonnen.
Die chemische Industrie erzeugt vor allem Medikamente, Anilin­
farben, Kunststoffe und Kunstfasern (z. B. Perlon). Die Maschinen­
fabriken stellen Maschinen aller Art her, von der kleinsten Rechen­
maschine bis zur größten Dampflokomotive. Sie bauen landwirtschaft­
liche Maschinen, Druckerpressen, Textilmaschinen und vieles andere.
Die Stadt Solingen im Ruhrgebiet ist durch ihre Stahlwaren und Werk­
zeuge berühmt geworden. Nicht zuletzt sind in der Welt auch die vie­
— 157 — XXIII/A

len optischen Instrumente bekannt, die in Deutschland hergestellt wer­


den, besonders Fotoapparate, Ferngläser und Mikroskope. Die Glas­
industrie liefert Glaswaren für den Haushalt und für wissenschaftliche
Laboratorien.
Weitere wichtige Industrien sind die Porzellanindustrie, die Leder­
warenindustrie, die Uhrenindustrie und vor allem auch die Spiel­
warenindustrie. Diese unterscheidet sich von den übrigen Industrie­
zweigen vor allem dadurch, daß ihre Erzeugnisse nicht in großen
Fabriken, sondern meist in Heimarbeit hergestellt werden; d. h. die
Arbeiter arbeiten in ihren kleinen Werkstätten zu Haus, und es ist
nicht selten, daß ihre ganze Familie ihnen dabei hilft.
Heute führt Deutschland seine Erzeugnisse wieder in alle Welt aus
und kann von den Ländern, die diese Erzeugnisse kaufen, wieder neue
Rohstoffe einkaufen. So sorgt ein dauernder Kreislauf der Waren
dafür, daß freundschaftliche Handelsbeziehungen mit dem Ausland
bestehen bleiben. Das Zeichen „Made in Germany“ ist wieder ein Zei­
chen für gute Qualität.
* * *

ABSCHNITT DREIUNDZWANZIG

— A —

Der Wetterprophet

Eine Filmgesellschaft plante einmal einen Film, der in der wunder­


vollen Gebirgslandschaft der Alpen spielen sollte. Die Innenaufnah­
men für diesen Film waren bereits im Filmatelier gedreht worden,
und der Regisseur hatte nur noch die Außenaufnahmen zu machen.
Er fuhr deshalb mit seinem Aufnahmestab und mit den Darstellern
in ein kleines Dorf, das weitab von den Verkehrswegen in den Ber­
gen lag.
Man begann sofort nach der Ankunft mit den Aufnahmen. Da aber
die Herstellung eines Filmes immer sehr teuer ist, mußte die Arbeit
möglichst schnell beendet werden. Nun sind Außenaufnahmen immer
viel schwieriger als Atelieraufnahmen, weil man sehr vom Wetter
abhängig ist.
XXIII/A — 158 —
Unser Regisseur hatte aber viel Glück, denn er fand in dem Dorf
einen steinalten, wetterkundigen Mann, dessen Wettervorhersagen
sehr zuverlässig waren. Wenn er zu diesem Alten ging, um ihn nach
seiner Meinung über das Wetter zu fragen, wunderte sich der Regis­
seur immer darüber, daß der Alte niemals nach den Wolken schaute.
Eines Tages war es dem Regisseur besonders wichtig, daß das Wet­
ter richtig vorausgesagt wurde. Er ging deshalb am Abend wieder zum
Haus des Alten, weil er am nächsten Morgen die Aufnahmen mög­
lichst früh beginnen wollte. Er sah den Alten vor seinem Haus sitzen
und ruhig seine Pfeife rauchen. Da fragte er ihn: „Nun, Alter, was
meinst du? Wird das Wetter morgen gut, oder wird es regnen? Ich
hoffe nicht, denn morgen sind die wichtigsten Aufnahmen meines Films
zu machen." Doch der Alte antwortete nicht, blieb ruhig auf der Bank
sitzen und rauchte seine Pfeife weiter. „Nun, was ist los? So antworte
doch!“ rief der Regisseur verzweifelt, „du weißt doch, daß deine Vor­
aussagen für mich wichtig sind!" „Mein Radio ist kaputt", sagte der
Alte und rauchte ruhig weiter.

Sprichwörter

Wer nicht hören will, muß fühlen.


Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
Wer zuletzt lacht, lacht am besten,
Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.
Wer lügt, der stiehlt.
Wer nicht kommt1 zur rechten Zeit, der muß nehmen, was übrigbleibt.
Glücklich ist, wer vergißt, was nicht mehr zu ändern ist.
Es ist nicht alles Gold, was glänzt.
Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.
Iß, was gar ist, trink, was klar ist, sprich, was wahr ist!
Wem nicht zu raten ist, dem ist nicht zu helfen.
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.
Was dich nicht brennt, das blase nicht.
Was du heute kannst1 besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!

1 Die Wortstellung im Nebensatz ist wegen des Reims verändert (das ist
nur Dichtern erlaubt!).
— 159 — XXIII/B

— B —

1. Ergänzung zu den Relativsätzen

1. Wer den ganzen Tag arbeitet, (der) ist abends sehr müde. Wen wir lieben,
den möchten wir nicht gern verlieren. Billig kauft, wer bar zahlt.
2. Er gab mir alles, was er hatte. Ich vergesse nichts, was er mir gesagt hat.
Ich glaube nur das, was ich sehe. Was ich gehört habe, freut mich nicht.
In Relativsätzen können statt der Relativpronomen1 die Pronomen „wer“
(wen, wem, wessen) oder „was“ gebraucht werden, wenn sich der Relativsatz
nicht auf eine bestimmte Person oder Sache bezieht.
1. „wer“ steht z. B. für „jeder, der", „alle, die", „ein Mensch, der" usw. Wenn
der Relativsatz dem Hauptsatz folgt, steht kein Demonstrativpronomen
(„der“, „die").
Jeder kauft billig, der bar zahlt. — Billig kauft, wer bar zahlt.
2. „w a s“ bezieht sich auf unbestimmte Ausdrücke wie „alles, nichts, viel,
wenig, eine Sache, die usw.“ oder auf das Demonstrativpronomen „das“.

2. „sein“ und „haben“ mit dem Infinitiv + „zu*


1. Die Schüler haben viel zu lernen. Ich habe in dieser Sache nichts mehr zu
sagen.
2. Das Gesicht dieses Menschen ist nicht zu vergessen. Dieser Füller ist nicht
zu gebrauchen.
haben ( mit dem Infinitiv + „zu“ drücken aus, daß etwas getan werden muß,
sein ( kann oder soll.
1. „haben“ hat hier aktive Bedeutung:
Die Schüler müssen viel lernen — Die Schüler haben viel zu lernen.
2. „sei n" hat hier passive Bedeutung:
Man Füller
Der kannFüller
kann den nicht nicht
gebraucht werden. ) _
gebrauchen.) , 2“ fauchen.
Der Fuller ,st mdlt , ,

3. „von" mit Dativ statt des Genitivs


1. Herr Müller ist ein Bekannter von Karl. Das Haus von Herrn Müller ist
ganz neu.
2. Das sind Arbeiten von Schülern. Das Anlehnen von Fahrrädern ist ver­
boten.
1. Für den Genitiv steht manchmal, besonders in der Umgangssprache, „von“
mit Dativ.

1 Vgl. Seite 138.


XXIII/C,D — 160 —

2. Für den Genitiv Plural ohne Artikel ‘muß „v on" mi t D a 11 v gebraucht


werden, wenn beim Substantiv kein Adjektiv steht:
die Arbeiten eines Schülers — die Arbeiten von Schülern
die Arbeiten eines guten Schülers — die Arbeiten guter Schüler

— C —

darum, deshalb: Der Anzug ist zu teuer, darum kaufe idi ihn mir nicht. Ich habe
zu lange geschlafen und komme deshalb so spät. — Warum
raucht er nicht mehr? Er ist krank, darum raucht er nicht mehr.
— Weshalb bist du so früh aufgestanden? Ich will einen Aus­
flug machen. Deshalb bin ich so früh aufgestanden.
Das ist mir wichtig = Das ist wichtig für mich
Der Mantel ist mir zu teuer = Der Mantel ist zu teuer für mich
Die Aufgabe ist ihm zu schwer = Die Aufgabe ist zu schwer für ihn.

— D —

Übung 109: Bilden Sie Relativsätze mit „wer“ oder „was“!


1. Eine Sache, die gut ist, ist nicht immer billig. 2. Alle, die an einer
Auslandsreise teilnehmen wollen, müssen einen Paß haben. 3. Die
Schüler, die ihre Arbeit gemacht haben, können nach Haus gehen.
4. Ein Mensch, der über 21 Jahre alt ist, ist volljährig. Ein Mensch,
der jünger ist, ist minderjährig. 5. Einer, der nicht regelmäßig zum
Unterricht kommt, lernt nichts. 6. Eine Sache, die ich nicht genau weiß,
darf ich nicht weitererzählen. 7. Eine Sache, die schön ist, gefällt allen
Leuten. 8. Alle Dinge, die er sagt, sind immer richtig. 9. Alle, die noch
etwas fragen wollen, sollen zum Lehrer kommen. 10. Ich kann nicht
alle Dinge glauben, die du mir erzählst. 11. Jemand, der krank ist,
muß im Bett bleiben. 12. Alle, die in der Stadt wohnen, fahren in den
Ferien gern aufs Land. 13. Alle, die auf dem Land wohnen, kommen
sonntags gern in die Stadt

14. Eine Sache, die schwarz ist, ist nicht weiß.


Eine Sache, die kalt ist, ist nicht heiß.
Jemand, der klug ist, ist nicht dumm.
Jemand, der spricht, ist nicht stumm.

1 Vgl. Seite 8.
— 161 — xxiii/d

15. Eine Sache, die nicht groß ist, die ist klein.
Ein Mensch, der nicht ja sagt, der sagt nein.
Ein Mensch, der nicht langsam geht, geht schnell.
Eine Sache, die nicht dunkel ist, ist hell.

Übung 110: Bilden Sie Infinitivsätze mit „sein“ oder „haben“!

1. Man konnte die Schrift nicht lesen. 2. Du mußt heute abend pünkt­
lich um 9 Uhr zu Haus sein. 3. Was kannst du darauf antworten? 4. Der
Richter sagte zum Angeklagten: „Auf meine Frage müssen Sie ant­
worten." 5. Während der Fahrt müssen die Wagentüren geschlossen
bleiben. 6. Das kann man nicht glauben. 7. Diese Regel kann man leicht
lernen. 8. Man kann ihn nicht verstehen. 9. Die Studenten müssen an
der Universität viel lernen. 10. Wir müssen heute noch viel arbeiten.
11. Da kann man nichts machen. (Präs., Imperf., Perf.) 12. Das Schwei­
gen des Angeklagten konnte man nicht verstehen. 13. Viele Sätze
einer fremden Sprache kann man nicht wörtlich übersetzen. 14. Wenn
es dunkel ist, kann man nichts sehen. 15. Jeder Mensch muß seine
Pflicht tun. 16. Man kann diesen Namen nicht vergessen. 17. Man kann
dieses Buch empfehlen. 18. Die Kinder müssen schweigen, wenn die
Eltern sprechen.

Übung 111: Setzen Sie die kursiv gedruckten Wörter in den Plural:

1. Die Größe eines Kontinents; der Bau eines Hauses; der Kauf eines
neuen Anzuges; die Arbeit eines Tages; das Schreiben einer Seite. 2. Die
Bewohner einer Stadt sind nicht immer reicher als die Bewohner eines
Dorfes. 3. Die Arbeit eines Schülers kann nicht so gut sein wie die Arbeit
eines Professors. 4. Die Freundschaft eines guten Menschen ist mehr wert
als die Freundschaft eines reichen Menschen. 5. Die Einrichtung eines Zim­
mers ist teuer. 6. Das Einwerfen eines Briefes wird oft vergessen. 7. Das
Wort eines Mannes ist mehr wert als das Wort eines Kindes. 8. Die Vor­
hersagen eines Wetterkundigen sind auch oft falsch. 9. Das Leben eines
Blinden ist oft sehr schwer. 10. Das Erlernen einer Sprache ist nicht leicht.

Übung 112: Bilden Sie mit den Sätzen der Übungen 64 und 65 Sätze mit
„darum“ und „deshalb“
11 Deutsche Sprachlehre
xxni/'E — 162 —
— E —

Der Wetterdienst

Der Wetterdienst sagt die wahrscheinliche Entwicklung des Wetters


auf eine bestimmte Zeit voraus. Die Wettervorhersage beruht auf
Wetterbeobachtungen, die auf einem möglichst ausgedehnten Gebiet
gemacht werden. Die telegrafische Übermittlung der Beobachtungen ist
zwischenstaatlich geregelt. Der Funkwetterdienst tauscht die Wetter­
meldungen zwischen den Erdteilen aus.
Aus den täglichen Beobachtungen zahlreicher Beobachtungsstationen
entsteht die Wetterkarte, die den Wetterzustand eines bestimmten
Augenblicks nach Luftdruck, Temperatur, Niederschlag, Bewölkung,
Luftbewegung usw. enthält. Außerdem bringt sie den Wetterbericht
und die Vorhersage.

Ein Wetterbericht

Der Wetterbericht vom Wetter­


amt Frankfurt am Main
für den 9. April 1960, 1 Uhr

Übersicht: Das über Island lie­


gende Tiefdruckgebiet beeinflußt
weiterhin das Wetter Mittel­
europas und wird hauptsächlich
in Norddeutschland unbeständi­
ges Wetter verursachen. Das
Hochdruckgebiet, dessen Kern
über den Pyrenäen liegt, wan­
dert nur zögernd ostwärts.
Vorhersage: Am Samstag und Sonntag in Norddeutschland verhältnis­
mäßig kühles und regnerisches Wetter; in den mittleren und süd­
licheren Teilen des Bundesgebietes zeitweise freundlicheres, aber auch
nicht beständiges Wetter. Mäßig warm. Höchsttemperaturen um
15 Grad. Westliche Winde.
Weitere Aussichten: Noch keine beständige Wetterlage.
— 163 — XXIV/A

Zur Wetterkarte
Wetterkundliche Zeichen

Bewölkung oo Glatteis
Q Sonnenschein CO Dunst
O wolkenlos (klar) Nebel
(3 heiter (V< bedeckt)
O halbbedeckt Wind
bewölkt (3/< bedeckt) © Windstille
ganz bedeckt Stärke 1
O-* Stärke 2
Niederschläge
<xl> Fronten
Regen
Kaltfront
* Schnee aa a

Warmfront
13 Schneedecke jlaa

A Hagel
-> s Tau Erscheinungen
LJ Reif Gewitter
V Rauhreif r~x Regenbogen

ABSCHNITT VIERUNDZWANZIG

— A —

Durchgefallen1

In Berlin lebte einmal ein berühmter Medizinprofessor, der bei sei­


nen Studenten sehr gefürchtet war. Hörten sie, daß er der Vorsitzende
der nächsten Prüfungskommission werden sollte, dann war stets große
Aufregung, denn dieser Professor prüfte immer sehr streng. Er war
dafür bekannt, daß er die schwierigsten Fragen stellte und oft einen
Kandidaten durchfallen ließ, wenn dieser nicht die Antwort gab, die
der Professor zu hören wünschte. Hatte aber ein Kandidat bei ihm

gesprochen auf Schallplatte Nr. 3.


XXIV/A — 164 —

eine Prüfung bestanden, brauchte er sich um seine Zukunft keine Sor­


gen zu machen, denn kein Arzt konnte eine bessere Empfehlung haben
als die, von diesem Professor geprüft worden zu sein.

Der Professor hielt wieder einmal eine Prü­


fung ab. Der Kandidat saß vor der Prüfungs­
kommission und schaute etwas ängstlich und
nervös den Professor an, der ihm seine kurzen,
aber schwierigen Fragen stellte. Zuerst ließ
sich der Professor von dem Kandidaten eine
bestimmte Krankheit beschreiben. Als der Kan­
didat die Symptome der Krankheit richtig ge­
nannt hatte, fragte der Professor nach,, dem
Heilmittel für diese Krankheit. Es wurde ihm
die richtige Antwort genannt. „Gut“, sagte der
Professor, „und wieviel geben Sie dem Patien­
ten davon?“ — „Einen Eßlöffel voll, Herr Pro­
fessor“, war die Antwort.

Als der Kandidat vor der Tür des Prüfungszimmers warten mußte,
während der Ausschuß sich über seine Leistungen beriet, fiel ihm ein,
daß er sich geirrt hatte: ein Eßlöffel voll war ja viel zu viell Aufgeregt
öffnete er die Tür des Prüfungszimmers und rief: „Herr Professor! Ich
habe mich geirrt! Ein Eßlöffel voll ist zu viel für den Kranken. Er darf
nur fünf Tropfen bekommen!" — „Es tut mir leid“, sagte der Professor
kurz, „der Patient ist schon gestorben.“

* *

« Der Irrtum

In einer Physikprüfung sagte ein Lehrer zu einem Schüler: „Bitte,


nenne mir die Eigenschaften der Kälte und der Wärme!“ Der Schüler
überlegte nicht lange und erwiderte rasch: „Wärme dehnt die Körper
aus, und Kälte zieht sie zusammen." — „Gut“, sagte der Lehrer, „gib
mir einige Beispiele für die Richtigkeit dieses Satzes!“ Der Junge ant­
wortete ebenso schnell: „Im Winter ist es kalt, dann sind die Tage
kurz, und im Sommer ist es warm, dann sind die Tage lang.“
— 165 — XXIV/B, C

— B —

Bedingungssätze ohne „wenn“

Kommst du morgen nicht pünktlich, (dann) fahre idi ohne dich. Wollen Sie recht­
zeitig den Zug erreichen, (dann) müssen Sie ein Taxi nehmen.
Bedingungssätze können auch ohne „wenn“ gebildet werden. In diesem
Fall beginnt der Bedingungssatz mit dem Verb (Wortstellung wie im Frage­
satz) :
Wenn du nicht kommst, fahre ich ohne dich. = Komnist du nicht, (dann) fahre
ich ohne dich.

— C —

Zur Wortbildung

1. Adjektive
un- Was nicht möglich ist, ist «„möglich. Kennen Sie die Formen des
bestimmten und des «„bestimmten Artikels?1 (Verneinung)
-ig Er arbeitet sehr fleißig (= mit großem Fleiß).
-lieh Der Herr sprach sehr freundlich (= wie ein Freund).
-en, -em eine Uhr aus Gold = eine goldene Uhr; ein Kleid aus Seide = ein
seidenes Kleid; ein Stuhl aus Holz — ein hölzerner Stuhl; ein
Ofen aus Eisen = ein eiserner Ofen.

2. Substantive

a) Vor- und Nachsilben


Ge- Alles, was man trinken kann, ist ein Getränk. Viele Berge, die in
einem Gebiet liegen, sind ein Gebirge, (kollektiv, fast immer neu­
tral) : trinken — das Getränk der Berg — das Gebirge
-er, -1er Hier arbeiten viele Arbeiter. Herr Meier ist Lehrer. — Wer Sport
treibt, ist ein Sportler. (Berufsbezeichnung, immer maskulin):
arbeiten — der Arbeiter der Sport — der Sportler
-in Erika ist die Freundin meiner Tochter. Sie ist Lehreri» (Plural
-innen: immer feminin):
der Freund — die Freundin der Lehrer — die Lehrerin
der Kunde — die Kundin
-e Die Wärme ist mir lieber als die Kälte (abstrakt, kein Plural, immer
feminin) :
warm — die Wärme lieben — die Liebe

1 Mit der Vorsilbe un- werden auch Substantive gebildet: die Freundlich­
keit — die Unfreundlichkeit.
XXIV/D — 166 —
-ei Der Schneider arbeitet in der Schneiderei, der Bäcker in der
Bäckerei (Ort, wo der Beruf ausgeübt wird, Plural: -eien, immer
feminin):
der Schneider — die Schneiderei der Bäcker — die Bäckerei
-ung Er rechnete die Rechnwwg richtig und bestand die Prüfung (Plural:
-ungen, immer feminin):
-heit, -keit Er starb nach langer Krankheit. Ich danke Ihnen für Ihre Freund­
lichkeit (Plural: -en, immer feminin); -keit steht auch nach -bar, -lieh,
-ig: krank — die Krankkett freundlich — die Freundlichkeit
-dien, -lein Das Kindcken ist noch klein. Ein junges Hündlein (Diminutiv, Um­
laut, immer neutral): der Wald — das Wäldchen die Bank — das
Bänklein

b) Zusammengesetzte Substantive
unverändert: der Tisch + die Lampe -► die Tischlampe
der Garten + die Bank -> die Gartenbank
Plural (1. Wort): das Kind + das Zimmer -> das Kinder­
zimmer
das Wort + das Buch -► das Wörterbuch
eingeschobehes -s- (-es-): die Arbeit + das Zimmer ->■ das Arbeits­
zimmer
der Tag ■F die Zeit -> die Tageszeit
die Universität + der Professor -► der Universitäts-
Professor
Merken Sie sich: Zusammengesetzte Substantive haben den Artikel des
Grundwortes (2. Wort).

— D —
Übung 113: Bilden Sie mit den Sätzen der Übung 73 Bedingungssätze ohne
,tvenn'!
Übung 114: Bilden Sie das Gegenteil folgender Adjektive mit der Vorsilbe
un-l "Nennen Sie die Substantive dazu!
freundlich, möglich, dankbar, verständlich, ehrlich, klug, frei, freund­
lich, gemütlich, höflich, zufrieden, natürlich, pünktlich, richtig, wirklich,
sicher, ordentlich.
Übung 115: Bilden Sie Personenbezeichnungen auf -er (-ler) von folgenden
Wörtern! (kursiv = Umlaut)!
Sport, Fleisch, Fisch, Kanst, Tisch, besuchen, arbeiten, denken, flie­
gen, fahren, heizen, kaufen, laufen, lesen, lehren, packen, schreiben,
spielen, tragen, schlafen, halten, trinken, verkaufen, anfangen, ab­
senden, besitzen, empfangen, finden, hören, sprechen, mieten, rauchen,
schmuggeln (!), vermieten, sparen, springen, verehren, verraten,
richten.
— 167 — XXIV/D

Übung 116: Wie heißen die Verben, aus denen die folgenden Substantive
gebildet wurden?
Achtung, Erzählung, Rechnung, Heilung, Übung, Erkältung, Regie­
rung, Landung, Begrüßung, Vorlesung, Einladung, Wanderung, Über­
nachtung, Verbindung, Bewegung, Benutzung, Empfehlung, Entschul­
digung, Enttäuschung, Erklärung, Kreuzung, Öffnung, Anweisung,
Sitzung, Unterbrechung, Änderung, Verbesserung, Verletzung, Vor­
stellung, Heizung, Wiederholung, Entfernung, Sendung, Ausbildung,
Entscheidung, Erholung, Vorbereitung.

Übung 117: Wb arbeiten die folgenden Handwerker?


Bäcker, Schneider, Tischler, Metzger, Fleischer, Schuhmacher,
Drucker.

Übung 118: Bilden Sie Substantive auf -e von folgenden Adjektiven!


lang, hoch (I), warm, kalt, tief, gut, weit, dick, fern, fremd, früh, groß
kurz, leer, nah, naß, rot.

Übung 119: Bilden Sie mit folgenden Adjektiven Substantive auf -heit (keit)'
dankbar, ehrlich, krank, gesund, schön, klug, falsch, faul, fein,
fremd, frei, freundlich, gemütlich, gründlich, herzlich, höflich, schwach,
zufrieden, ein, viel, natürlich, pünktlich, richtig, wirklich, sicher,
dunkel.

Bilden Sie mit den folgenden Adjektiven Substantive auf -igkeit!


fest, genau, hell, leicht, schlecht, schnell, süß.

Übung 120: Bilden Sie Adjektive auf -ig!


Berg, Ecke, Eile, Fleisch, Salz, Schmutz, Schuld, Zeit, Gunst, Luft,
Not, Ruhe, Spaß, Zorn.

Bilden Sie Adjektive auf -lieh!


Herz, Schmerz, Freund, Ehre, Kind, Mann, Tag, Herr, Sache, Mensch,
Staat, Haus, Kunst, Punkt, Heim, Wort, Nacht, Natur, Amt, Polizei,
Ort, Herbst, Winter, Sommer, fingst, Land, Schrift, Mund,
krank, lang, rund, schwach, süß, reich, alt, grün, weiß, rot.
XXIV/E — 168 —

— E —

Der Krankenbesuch

Der Hausarzt:
Wie geht es Ihnen, Herr Börner?
Fühlen Sie sich jetzt besser? Lassen
Sie mich einmal Ihren Puls fühlen! — Ah, er schlägt nicht mehr so
schnell, dann haben Sie auch nicht mehr so viel Temperatur? Stecken
Sie einmal das Thermometer in Ihre Achselhöhle! Machen Sie Ihren
Mund auf! — Hm, die Zunge ist noch etwas belegt. So, jetzt wollen
wir mal sehen, wieviel Temperatur Sie noch haben: 38,1 (achtund­
dreißig eins). Also etwas Fieber haben Sie noch. Nun richten Sie sich
bitte auf und machen Sie sich oben frei! Ich will Ihre Lungen abhorchen,
ob noch alles in Ordnung ist. Atmen Sie tief! Noch einmal und noch
einmal! Gut! Die Grippe haben Sie bald überstanden. Einige Tage
müssen Sie aber noch im Bett bleiben und oft schwitzen; decken Sie
sich dabei aber immer fest zu, damit Sie keine Lungenentzündung
bekommen. Ich verschreibe Ihnen noch etwas. — Hier ist das Rezept.
Die einen Tabletten nehmen Sie dreimal täglich möglichst nach dem
Essen. Sie sollen das Fieber herunterdrücken. Die anderen Tabletten
nehmen Sie stündlich. Aber schlucken Sie sie nicht hinunter, sondern
behalten Sie sie im Mund und lutschen Sie sie. — Sie haben hinten im
Hals noch eine starke Rötung. Sie kommt von einer Infektion. Wahr­
scheinlich haben Sie sich angesteckt. — Gurgeln Sie auch immer noch
regelmäßig mit übermangansaurem Kali? Das desinfiziert und schützt
Sie vor weiterer Ansteckung. — Leiden Sie noch an Kopfschmerzen?
Nicht? — So, jetzt muß ich aber wieder gehen. Meine Sprechstunde
beginnt gleich, und mein Wartezimmer ist sicher voll von Patienten.
Auf Wiedersehen und gute Besserung! Ich komme morgen noch ein­
mal vorbei und sehe nach Ihnen. In einer Woche fehlt Ihnen sicher
nichts mehr.

Aus einem einsprachigen Wörterbuch:


die Ansteckung, -/-en, übertragen von Krankheitskeimen, Infektion
das Fieber, -s, krankhafte Steigerung der Körpertemperatur
die Grippe, -s, Katarrhfieber, Influenza
gurgeln, (habe gegurgelt) mit, den Hals spülen
die Infektion, -!-en, Ansteckung, Übertragung von Krankheitskeimen
die Lungenentzündung, -l-en, schwere Erkältung der Atmungsorgane
lutschen, (habe gelutscht) etwas, daran, in den Mund stecken und daran saugen
— 169 — XXV/A
der Puls, -es/-e, der fühlbare Schlag der Schlagadern
das Rezept, -es/-e, 1. schriftliche Arzneiverordnung, 2. Kochvorschrift
schwitzen, (habe geschwitzt), Schweiß absondern, die Wände schwitzen: Wasser
tritt aus den Wänden
die Tablette, -!-en, Täfelchen, gepreßte Arzneimasse
das Thermometer, -s/-, Wärmemesser
» » »

ABSCHNITT FÜNFUNDZWANZIG
— A —
Der betrogene Betrüger1
Im Amtsgericht einer norddeutschen Kleinstadt fand vor einigen
Jahren ein Strafprozeß gegen eine alte Bäuerin statt, die wegen Be­
trugs vor dem Richter stand. Die alte Frau machte einen guten Ein­
druck, ihr schon etwas faltiges Gesicht war klar und offen.
„Sie sind wegen dauernden Betrugs angeklagt", wandte sich der
Richter an die Bäuerin. „Sie haben aus der Anklageschrift des Herrn
Staatsanwalts soeben erfahren, daß Sie seit längerer Zeit dem Bäcker­
meister Weber statt der täglich bezahlten zwei Pfund Butter nur ein­
unddreiviertel Pfund geliefert haben sollen. Was haben Sie dazu zu
sagen?"
Das sei nicht möglich, erwiderte die Bäuerin ohne Verlegenheit. Sie
habe die Butter immer ganz genau abgewogen.
„Haben Sie denn überhaupt eine Waage zu Haus?" fragte der
Richter.
„Ja, eine sehr schöne Waage, fast ganz neu", sagte die Angeklagte
mit leichtem Stolz.
„Haben Sie auch vorschriftsmäßige Gewichte?“
Die habe sie auch, sagte sie. Aber ihr jüngster Enkel habe sie beim
Spielen verlegt oder vielleicht im Garten verloren. Jedenfalls habe sie
sie nicht mehr wiederfinden können.
„Trotzdem behaupten Sie, die Butter immer sorgfältig abgewogen
zu haben?“
„Ja, ganz sorgfältig, Herr Vorsitzender."
„Das müssen Sie dem Gericht aber einmal ganz genau erklären. Wie
haben Sie das gemacht?“
Ja, das sei so gewesen: sie habe ihr Brot schon seit langen Jahren
vom Bäckermeister Weber gekauft...

1 gesprochen auf Schallplatte Nr. 3.


XXV/B — 170 —
„Bleiben Sie bei der Sache! Wir sprechen hier über Butter und nicht
über Brot“, sagte der Richter etwas ungeduldig.
„Aber verstehen Sie doch, Herr Vorsitzender“, erwiderte die
Bäuerin und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Und sie erzählte,
daß sie jeden Tag bei dem Bäcker, der ihr die Butter abnehme, ein
Schwarzbrot von zwei Pfund kaufe. Sie habe immer das zwei Pfund
schwere Brot in die andere Waagschale gelegt. So habe das Gewicht
der Butter ganz genau stimmen müssen, oder das Brot sei zu leicht
gewesen.
Mit diesen Worten zog die Angeklagte als Beweis ein Brot aus der
Handtasche und gab es dem Richter. Schnell wurde eine Waage herbei­
geholt und das Brot gewogen. Jetzt sahen alle Leute, daß das Brot
125 Gramm zu leicht war. Alle lachten, weil sich der Bäcker selbst
betrogen hatte. Die Bäuerin wurde freigesprochen.

— B —

1. Die Bildung des Konjunktivs

Konjunktiv I Konjunktiv II
schwach stark schwach stark Endungen
(wir sag-en) (wir fahr-en) (wir sagt-en) (wir fuhren)

ich sag-e fahr-e ich sagt-e fähr-e -e


du sag-est fahr-est du sagt-est fahr-est -est
er sag-e fahr-e er sagt-e fähr-e -e
wir sag-en fahr-en wir sagt-en fahr-en -en
ihr sag-et fahr-et ihr sagt-et fähr-et -et
sie sag-en fahr-en sie sagt-en fähr-en -en

1. Beim Konjunktiv unterscheidet man zwei Formen, Konjunktiv I und


Konjunktiv II. Die Endungen sind bei beiden Formen gleich.
2. Der Konjunktiv I wird von der 1. Person Plural Präsens abgeleitet;
die starken Verben ändern also den Vokal nicht: er fährt — er fahre.
Der Konjunktiv von „sein“: ich sei, du seist, er sei, wir seien, ihr seiet,
sie seien.
3. Der KonjunktivII wird von der 1. Person Plural Imperfekt abgeleitet.
Die starken Verben mit den Vokalen a, o und u haben Umlaut: wir gaben —
gäben, wir flogen — flögen, wir wurden — würden.
— 171 — XXV/B
Einige Verben bilden den Konjunktiv II unregelmäßig:
Imperf. — Konj. II Imperf. — Konj. II
wir kannten — kennten wir starben — stürben
wir nannten — nennten wir helfen —- hälfen
wir sandten ■— sendeten wir werfen — warfen
wir standen — ständen
4. Nur die konjugierten Verbformen bilden den Konjunktiv.
Hilfsverb + Partizip Perfekt:
Konj. I: et habe ...geschrieben (Vgl. Perfekt: er hat... geschrieben)
er sei ... gekommen (Vgl. Perfekt: er ist ... gekommen)
Konj. II: er hätte ...geschrieben (Vgl. Plusquamperfekt: er hatte ...
geschrieben)
er wäre ... gekommen (Vgl. Plusquamperfekt: er war ...
gekommen)
Hilfsverb + Infinitiv:
Konj. I: er werde ... kommen (Vgl. Futur: er wird ... kommen)
Konj. II: er würde ... kommen
5. Manche Konjunktivformen unterscheiden sich nicht vom Präsens bzw.
Imperfekt:
Konjunktiv I: Im Singular die 1. Person: ich sage
im Plural die 1. und 3. Person: wir sagen, sie sagen
Konjunktiv II: Bei schwachen Verben ist Imperfekt und Konjunktiv II
gleich. Bei starken Verben, die keinen Umlaut haben, sind
die 1. und 3. Person Plural wie die Imperfektform: wir blie­
ben, sie blieben.

2. Gebrauch des Konjunktivs


Direkte Rede Indirekte Rede
Karl schreibt (schrieb) mir: - Karl schreibt (schrieb) mir,
1. „Fritz ist jetzt nicht zu Haus.“ daß Fritz jetzt nicht zu Haus sei;
Fritz sei jetzt nicht zu Haus;
2. „Er fährt zu seinen Eltern nach er fahre zu seinen Eltern nach Ber­
Berlin, denn er muß mit seinem lin, denn er müsse mit seinem Vater
Vater sprechen." sprechen.
3. „Fritz kaufte gestern seine Fahr­ Fritz habe gestern seine Fahrkarte
karte und ist heute um 10 Uhr ab­ gekauft und sei heute um 10 Uhr ab­
gefahren, nachdem er seinen Eltern gefahren, nachdem er seinen Eltern ein
ein Telegramm geschickt hatte." Telegramm geschickt habe.
„Er konnte gestern nicht ins The­ Er habe gestern nicht ins Theater
ater gehen, denn er hat die Koffer gehen können, deiin er habe die Koffer
noch zum Bahnhof bringen wollen. noch zum Bahnhof bringen wollen.
Vorher hatte er auch ein Taxi be­ Vorher habe er auch ein Taxi bestel­
stellen müssen." len müssen.
4. „Nächste Woche kommt Fritz wie­ Nächste Woche komme Fritz wieder
der zurück und wird mich be­ zurück und werde ihn besuchen.
suchen."
„Er muß mir dann von seiner Reise Er müsse ihm dann von seiner Reise
XXV/D — 172 —
erzählen. Danach wird er vielleicht erzählen. Danach werde er vielleicht
noch mit mir ins Theater gehen noch mit ihm ins Theater gehen
können." können.
5. .Kommt bestimmt am Freitag und Ich müsse am Freitag bestimmt kom­
schreibe mir, wann ich dich erwar­ men und solle ihm schreiben, wann er
ten kann!" mich erwarten könne.

Die indirekte Rede berichtet, was Jemand gesagt, geschrieben oder gedacht
hat. Sie steht im Konjunktiv I. Wenn das Präsens und der Konjunktiv I gleich
sind, gebraucht man den Konjunktiv II.
1. Die indirekte Rede kann ein Hauptsatz oder ein Nebensatz sein.

Direkte Rede
Handlung Hauptverb Indirekte Rede
in der oder Modalverb Im Konjunktiv I (oder II) stehen
steht im
2. Gegenwart Präsens Hauptverb oder Modalverb
3. Vergangen­ Imperfekt Hilfsverb (+ Partizip Perfekt
heit Perfekt oder Infinitiv des Modalverbs)
Plusquamperfekt
4. Zukunft Präsens Hauptverb oder Modalverb
Futur Hilfsverb (+ Infinitiv)
5. Imperativ sollen, müssen, mögen (+ Infinitiv)

6. Die Pronomen richten sich nach der Person, die berichtet:


Direkte Rede Indirekte Rede
Ich sagte: „Ich komme morgen.“ Ich sagte, ich käme morgen.
Du sagtest: „Ich komme zu dir.“ Du sagtest, du kommest zu mir.
Er sagte: „Ich komme mit meinem Er sagte, er komme mit seinem
Bruder." Bruder.

— D —

Übung 121: Setzen Sie folgende Sätze in die indirekte Rede mit
und ohne „daß“!
1. Frau Krüger erzählte: „Herr Müller hat ein neues Haus gekauft.
Es liegt in der Goethestraße. Es ist ein Zweifamilienhaus. In die Woh­
nung im Erdgeschoß wird Herr Müller einziehen, die Wohnung im
ersten Stock bekommt sein Bruder." 2. Die Zeitung meldete: „Gestern
abend ist der Minister in unserer Stadt angekommen. Er ist von der
Bevölkerung herzlich empfangen worden. Der Bürgermeister hat ihn
zu einem Festessen eingeladen. Heute nimmt er an einer wichtigen
— 173 — XXV/D
Sitzung teil, und morgen früh wird er wieder abreisen." 3. Der Fremde
fragte den Schutzmann: „Bitte, wo ist die Post? Ist der Weg dorthin
weit? Wann wird die Post geschlossen?" 4. Der Student fragte bei der
Universität: „Wann beginnt das Semester? Ist es möglich, an den Vor­
lesungen als Gasthörer teilzunehmen? Welche Papiere braucht man
zur Anmeldung?" 5. Der Vater sagte zu Inge: „Komme heute pünktlich
nach Hausl Vergiß das Geburtstagsgeschenk für Mutter nicht!" 6. Der
Richter sagte zum Zeugen: „Bitte, treten Sie vor! Berichten Sie alles
ganz genau!" 7. Frau Müller schrieb dem Lehrer: „Bitte, entschuldigen
Sie meinen Sohn! Er war letzte Woche krank. Er hatte Grippe. Darum
konnte er nicht in die Schule kommen.“ 8. In der Abendzeitung stand:
„Bei dem Verkehrsunfall wurden drei Personen verletzt. Ein Fahrer
brachte sie sofort ins Krankenhaus. Sie konnten alle gerettet wer­
den. Der schuldige Lastwagenfahrer, der unverletzt blieb, wurde
verhaftet.“

Übung 122: Setzen Sie den folgenden Brief in die indirekte Rede
mit und ohne „daß"!
Robert Berger schrieb seinen Extern: „Jetzt bin ich zwei Wochen in
München. Ich habe mit meinem Freund Hans ein Zimmer bei Familie
Krüger. Morgens kann ich mit dem Fahrrad zur Universität fahren.
Der Weg, der durch einen Park führt, ist sehr schön. Hans kommt
immer zu Fuß in die Universität. Die Vorlesungen sind sehr interessant,
und ich kann fast alles verstehen, was die Professoren sagen. Nach
den Vorlesungen gehen Hans und ich zusammen zum Essen in ein
Gasthaus, das ganz in der Nähe liegt. Dort gibt es gutes und nicht zu
teures Essen. Danach machen wir meistens einen kleinen Spazier­
gang. Aber leider ist die Mittagspause sehr kurz; denn die Vorlesun­
gen fangen schon um 2 Uhr wieder an. Am Abend arbeite ich oft zu
Haus, manchmal gehe ich auch ins Kino. Es gibt hier (!) auch billige
Theatervorstellungen für Studenten. Einmal war ich schon in der Oper;
es hat mir sehr gut gefallen."

Übung 123: Setzen Sie die folgenden Texte in die indirekte Rede und
achten Sie dabei besonders auf die Zeiten!
Eine junge Dame erzählte ihrer Freundin: „Letzte Woche kam ich
von einer Italienreise zurück. In meinem Gepäck wollte ich ein Kilo­
gramm Kaffee über die Grenze schmuggeln. Alle Reisenden im Abteil
warteten auf die Zollkontrolle. Ein dicker Herr riet mir, den Kaffee in
der Hutschachtel zu verstecken, weil ihn dort niemand suchen würde.
XXV/E — 174 —
Der Zollbeamte kam und sagte sofort: ,In diesem Abteil riecht es nach
Kaffee.' Und er fragte die Reisenden: ,Wer von Ihnen hat Kaffee zu
verzollen?’ Da tat der dicke Herr etwas, was ich nicht verstand. Er
sagte: ,Die junge Dame hat Kaffee in ihrer Hutschachtel." Ich mußte
natürlich Zoll bezahlen. Alle Reisenden im Abteil waren zornig über
den dicken Herrn. Als der Zug die Grenze passiert hatte, erklärte er
mir, warum er mich verraten hatte. Er selbst hatte nämlich einen gan­
zen Koffer voll Kaffee im Gepäcknetz. Deshalb roch es so nach Kaffee.
Aber als der Zollbeamte meinen Kaffee gefunden hatte, suchte er nicht
weiter. So brachte der Dicke seinen Kaffee zollfrei über die Grenze.
Zum Abschied hat er mir 5 Pfund davon geschenkt. Heute muß ich über
diese Geschichte lachen."
Übung 124: Setzen Sie die Zeitungsmeldungen der Abschnitte 13 und 18 in
die indirekte Rede. Beginnen Sie mit den Worten: Ich habe
in der Zeitung gelesen,...

Eine neuartige Bibliothek bewährt sich

Die Landbevölkerung fin­


det im allgemeinen nur
wenig Gelegenheit, große
öffentliche Bibliotheken zu
benutzen. So hat eine große
staatliche Bibliothek einer
nordbayerischen Stadt vor
längerer Zeit ihrem üblichen
Leihverkehr einen regel­
mäßigen Autodienst angeschlossen, der die ländlichen Gemeinden mit
guten Büchern versorgt.
Im allgemeinen entleihen die Landbewohner Bücher aus ihren Volks­
büchereien, deren kleine Bestände aber immer bald ausgelesen sind.
Die Neuanschaffungen dieser kleinen Volksbüchereien können den
Bedarf an guter Literatur nicht decken. Diesem Mangel hilft jetzt das
Bücherauto ab, das regelmäßig Bücher aus der staatlichen Bibliothek
in die kleinen Landgemeinden bringt.
Diese neue Einrichtung habe, so wird berichtet, bei der Landbevöl­
kerung großes Interesse gefunden. Das beweise, daß man auch auf dem
— 175 — XXVI/A
Lande gute Bücher liebe. Man interessiere sidi nicht nur für die Neu­
erscheinungen, sondern audi für die großen Dichter der Vergangenheit.
Daneben seien aber auch Bücher über Landwirtschaft, Forschungs- und
Entdeckungsreisen, Erfinderschicksale, außerdem Tierbücher, Lebens­
erinnerungen und Geschichte sehr gefragt. Danach komme die Unter­
haltungsliteratur, wie Abenteuerbücher, Berg- und Jagdromane und
dergleichen. Interessant sei die Tatsache, daß auch wissenschaftliche
Bücher verlangt würden. Jährlich würden rund 11 000 Bücher durch den
Autodienst verliehen.
«• * «
Der Autor schreibt ein Manuskript und gibt es einem Verlag. Der Verleger gibt
es einer Druckerei und läßt es dort drucken. Der Buchbinder bindet oder broschiert
die Druckseiten. Dann liefert der Verleger die Bücher an die Buchhandlungen,
die sie verkaufen.
der Autor: wer Bücher verfaßt; der Verfasser, der Schriftsteller
der Verlag: ein Geschäft, das Werke der Literatur und der Kunst ver­
vielfältigt und verbreitet
der Dichter: Verfasser von Versen
der Schriftsteller: Verfasser von Prosawerken (Romanen, Novellen)
das Drama: das Schauspiel
das Gedicht: Sprachkunstwerk’in Versen
die Novelle: eine kleinere Erzählung, die sich auf ein einzelnes bedeu­
tungsvolles Ereignis beschränkt
der Roman: eine lange Erzählung
» * »

ABSCHNITT SECHSUNDZWANZIG
—• A —
Ein Gespräch am runden Tisch
Personen:
Der Diskussionsleiter
Frau Siebert, eine Hausfrau
Fräulein Thomas, eine Sekretärin
Herr Dr. Werner, ein Arzt
Herr Bürger, cand. jur.
Der Diskussionsleiter: Meine Damen und Herren! Seit fast vierzig Jahren
können die Frauen in Deutschland wählen und auch gewählt wer­
den. Die Frauen sind in dieser Zeit in das öffentliche Leben ein­
getreten, und viele Frauen sind an der Politik interessiert. Einige
Frauen sind auch schon Minister geworden oder Abgeordnete
im Bundestag. Glauben Sie nun, daß das Interesse der Frauen
XXVI/A — 176 —
an der Politik seinen Höhepunkt erreicht hat oder daß es noch
größer werden müßte? Wie ist Ihre Meinung darüber, Fräulein
Thomas?
Die Sekretärin: Ich meine, daß die Beteiligung der Frauen am öffent­
lichen Leben noch gesteigert werden müßte, denn im Vergleich
zur Gesamtzahl der Bevölkerung ist die Zahl der Frauen, die wich­
tige öffentliche Ämter bekleiden, noch sehr klein. Die Ansicht,
daß die Frauen auf diesem Gebiet weniger als die Männer leisten
könnten, halte ich für veraltet.
Die Hausfrau: Ja, das ist wahr. Aber als Hausfrau und Mutter von drei
Kindern wüßte ich wirklich nicht, woher ich die Zeit nehmen sollte,
um mich auch noch mit Politik zu beschäftigen.

Der Arzt: Ich habe die Erfahrung gemacht, daß besonders bei den Haus­
frauen wenig Interesse für Politik vorhanden ist, weil sie mit ihrer
täglichen Hausarbeit und mit der Erziehung ihrer Kinder zu sehr
beschäftigt sind.
Der Diskussionsleiter: Würden Sie uns bitte Ihre Meinung über dieses
Problem sagen, Herr Bürger?
Der Jurastudent: Ich fände es sehr schade, wenn sich gerade die Haus­
frauen und Mütter von einer Teilnahme an politischen Problemen
ausschlössen, denn gerade sie hätten allen Grund, sich dafür
zu interessieren. Schließlich geht es auch um die Zukunft ihrer
Kinder.
Der Diskussionsleiter: Wollten Sie etwas dazu sagen, Herr Doktor
Werner?
— 177 — XXVI/A
Der Arzt: Ich halte es für eine gewisse Gefahr, wenn zu viele Frauen
in der Politik arbeiten. Die meisten Frauen denken nicht logisch,
sondern gefühlsmäßig. Die Frauen sind ja immer besonders stolz
auf ihr Gefühl.
Die Sekretärin: Das Gefühl hat uns Frauen immer noch das Richtige
gesagt. Der kalte Verstand allein darf nicht die Welt regieren.
Wenn mehr Frauen in der Welt in den Parlamenten säßen, gäbe
es sicher weniger Kriegei
Der Jurastudent: Das möchte ich bezweifeln. Oder haben Frauen unter
sich keinen Streit?
Der Diskussionsleiter: Das gehört nicht zur Sache. Ja, bitte, Frau Siebert?
Die Hausfrau: Ich glaube auch nicht, daß es in der Welt besser aus­
sähe, wenn die Frauen regierten. Gehört es nicht zur Natur der
Frau, in der Familie zu leben und sich nur für diese zu inter­
essieren?
Die Sekretärin: Aber wieviel Frauen gibt es, die unverheiratet bleiben.
Diese könnten wirklich etwas mehr für ihre Interessen tun!
Der Arzt: Aber oft fürchten die verheirateten Frauen, daß ihre Inter­
essen von den unverheirateten nicht richtig vertreten werden,
weil sie in anderen Lebensverhältnissen leben. Außerdem ver­
stehen die meisten Frauen nicht viel von diesen Dingen. Sie wer­
den oft das wählen, was auch der Ehemann wählt. Oder sie geben
einem Kandidaten nur deswegen ihre Stimme, weil er ,nett' aus­
sieht.
Der Jurastudent: Nun, das sollte man doch wohl nicht verallgemeinern.
Wenn alle Frauen so dächten, dann könnte es doch keine Rechts­
anwältinnen und Richterinnen geben. Ein Jurist, also auch eine
Juristin, muß doch objektiv sein. Man muß aber auch zugeben,
daß es viele Männer gibt, denen die Politik gleichgültig ist.
Die Hausfrau: Das ist wahrl Ich habe einen Bekannten, der nur die
Sportzeitungen liest und sonntags auf den Fußballplatz geht, aber
sich nicht um das Schicksal seines Landes kümmert.
Der Jurastudent: Vielleicht würden auch mehr Frauen in die Politik ein­
treten, wenn die Parteien mehr Frauen als Kandidatinnen für die
Parlamente aufstellten. Ich könnte mir vorstellen, daß man dann
schon einen bedeutenden Schritt weiterkäme.
Die Hausfrau,: Sicherlich. Ich sähe wohl eine wichtige Aufgabe für die
Frau in der Politik dort, wo es um die kleinen Dinge geht. Also
in den Gemeindeverwaltungen. Die große Weltpolitik wird wohl
immer Sache der Männer bleiben.
12 Deutsche Sprachlehre
XXVI/B — 178 —
Die Sekretärin: Was nützt es, wenn die Parteien Frauen kandidieren
lassen und dann die meisten Frauen, die zur Wahl gehen, immer
nur Männer wählen. Daß so viele Männer in der Politik sind, ist
allein die Schuld der Frauen. Wir Frauen sollten etwas mehr von
unserem Recht Gebrauch machen!
Der Diskussionsleiter: Ich glaube, unsere Diskussionszeit ist nun bald
abgelaufen. Lassen Sie mich bitte, bevor wir uns trennen, kurz
zusammenfassen.
Erstens haben wir festgestellt, daß die Frauen wohl fähig sind,
im öffentlichen Leben mitzuwirken, daß sie aber mehr davon
Gebrauch machen sollten. Zweitens, daß sie besonders in den Ge­
meindeverwaltungen tätig sein und den Männern die Weltpolitik
überlassen sollten. Genauso wie die Frauen den Weg in viele
Berufe gefunden haben, in denen sie früher nicht tätig waren,
genauso werden sie sich auch weiterhin ihren Platz in der Politik
erkämpfen. Es wird nicht verlangt, daß sich jede Frau aktiv an
der Politik beteiligt, aber sie soll sie doch mit Interesse verfolgen
und versuchen, sich eine eigene Meinung zu bilden.
Ich habe mich sehr gefreut, daß Sie sich alle so interessiert an
dieser Diskussion beteiligt haben. In dieser kurzen Zeit, die uns
zur Verfügung stand, war es natürlich nicht möglich, das Thema
ausführlich zu behandeln, doch glaube ich, daß wir alle wesent­
lichen Punkte berührt haben. Ich danke Ihnen sehr, meine Damen
und Herren!

— B —

1. Der Konjunktiv als Ausdruck der Nicht-Wirklichkeit (Irrealität)


Wirklichkeit Nichtwirklichkeit
1. Aussagesatz:
Er bleibt lange hier. Ich bliebe nicht lange hier.
Er blieb lange hier. Ich wäre nicht lange hiergeblieben.
Er kaufte diesen Anzug. Ich würde diesen Anzug nicht kaufen.
Er kaufte diesen Anzug. Ich hätte diesen Anzug nicht gekauft.
2. Wunschsatz:
Er kommt heute nicht (ich wünsche Wenn er doch heute käme!
es aber) Käme er doch heute!
Er kam nicht rechtzeitig (ich hatte Wäre er nur rechtzeitig gekommen!
es aber gewünscht)
— 179 — XXVI/B
3. Bedingungssatz:
Wenn idi nach München komme, Wenn ich nach München käme, besuchte
besuche idi Sie. ich Sie.
Ich besuche Sie, wenn idi nach Ich würde Sie besuchen, wenn ich nach
München komme. München käme.
Wenn idi Sie besuche, bringe ich Wenn ich Sie besuchte, brächte ich das
das Buch mit. Buch mit.
Als idi Sie besuchte, brachte ich das Wenn ich Sie besucht hätte, hätte ich das
Buch mit. Buch mitgebracht.
Hätte ich Sie besucht, (so) hätte idi das
Buch mitgebracht.
4. Vergleichssatz:
Er spricht deutsch wie ein Deut­ Er spricht deutsch, als ob (als wenn) er
scher. ein Deutscher wäre.
Er spricht deutsch, als wäre er ein Deut­
scher.

Gegenwart: Hauptverb oder Modalverb im Konjunktiv II


(er käme; er müßte.....kommen)
Vergangenheit: Hilfsverb im Konjunktiv II (+ Part. Perf. oder Infinitiv
des Modalverbs).
(er wäre..... gekommen; er hätte...... kommen müssen)
Zukunft: Hauptverb oder Modalverb im Konjunktiv II
(er käme morgen; er müßte morgen kommen)
Hilfsverb im Konjunktiv II (+ Infinitiv)
(er würde.....kommen)

a) Der Konjunktiv muB erkennbar sein. Formen, die mit dem Imperfekt gleich
lauten (vgl. Seite 164), können mit „würde" umschrieben werden (z. B. wenn
es sich um das 1. Verb im Satz handelt; s. 3 b). In „wenn"-Sätzen ist der
Konjunktiv immer erkennbar, weil in der Regel in den „wenn"-Sätzen das
Präsens steht (vgl. S. 94 und 130).
b) Der irreale Wunsch-, Bedingungs- und Vergleichssatz kann auch ohne
„wenn“ gebildet werden (vgl. S. 165); das Verb tritt dann an den Satzanfang.
c) Im irrealen Wunschsatz wird „doch" oder „nur“ eingeschoben.
Der irreale Vergleichssatz wird mit „als ob“ oder „als wenn“ eingeleitet.

2. Der Konjunktiv als Ausdrucksform der Möglichkeit

1. Das Buch könnte im Bücherschrank stehen. Die Sitzung könnte gegen 4 Uhr
beendet sein. Er dürfte 25 Jahre alt sein.
2. Dürfte ich Sie bitten, das Fenster zu schließen?
12*
XXVI/D — 180 —
1. Der Konjunktiv II (besonders bei den Modalverben) drückt aus, daß etwas
vielleicht sein kann.
2. Konjunktiv II kann auch für eine besonders höfliche Frage gebraucht
werden *.

— D —

Übung 125: Verändern Sie die folgenden Sätze in irreale Bedingungssätze


mit oder ohne ,wenn'l
1. Wenn er nicht krank ist, kann er an dem Ausflug teilnehmen.
2. Wir sind glücklich, wenn wir den Konjunktiv nicht zu lernen brau­
chen. 3. Ich gebe dir das Geld, wenn ich es habe. 4. Er verschließt die
Tür nicht, wenn er zu Haus ist. 5. Er hatte Geld; er kaufte sich ein
Auto. 6. Wenn das Wetter sonnig ist, werden wir spazierengehen.
7. Die Menschen sind glücklich und zufrieden, wenn es keinen Krieg
gibt. 8. Der Fußgänger wurde nicht überfahren; er ist vorsichtig ge­
wesen. 9. Als ich ihn gesehen hatte, habe ich ihn sofort gegrüßt. 10. Er
hilft allen Menschen, wenn sie ihn darum bitten. 11. Als du krank
warst, hat sich dein ßreund um dich gekümmert. 12. Wenn ich reich
bin, mache ich eine Weltreise. 13. Wenn es kalt ist, ziehe ich den
dicken Wintermantel an. 14. Wenn er nicht krank ist, liegt er nicht im
Krankenhaus. 15. Der Student ist nicht fleißig gewesen; er hat seine
Prüfung nicht bestanden. 16. Wir können die Ausländer verstehen,
wenn wir Fremdsprachen gelernt haben. 17. Ich habe eine Antwort
gegeben, als ich gefragt wurde. 18. Als das Haus verkauft wurde,
haben wir es gekauft. 19. Das Zimmer gefällt ihm sehr gut; es hat viel
Sonne. 20. Ich habe noch Zeit; ich bleibe noch hier.

Übung 126: Sagen Sie, was Sie tun würden?


1. Wenn Sie viel Geld hätten? 2. Wenn Sie sich etwas wünschen
dürften? 3. Wenn Sie ein Auto besäßen? 4. Wenn das Wetter heute
schön wäre? 5. Wenn Sie Besuch bekämen? 6. Wenn Sie Ihr Leben
noch einmal anfangen könnten? 7. Wenn Sie Ihr Geld verloren hätten?
8. Wenn es keine Zeitung (kein Kino, kein Theater) gäbe?

1 Vgl. S. 57
— 181 — XXVI/D
Übung 127: Bilden Sie Wunschsätze!
Beispiel: Er kommt nicht. — Wenn er doch käme!
Käme er doch!
1. Mein Vater ist nicht gesund. 2. Wir haben keine Zeit. 3. Ich habe
mein Buch vergessen. 4. Er wartet nicht auf mich. 5. Es ist schon sehr
spät. 6. Du warst gestern nicht bei uns. 7. Sie hat mich nicht gefragt.
8. Er hat kein Geld und kann die Reise nicht machen. 9. Der Kellner
bringt das Essen nicht. 10. Die Zeit vergeht zu langsam. 11. Der Weg
ist sehr weit. 12. Das Wetter war immer sehr schlecht. 13. Idi habe
wenig Geld. 14. Ich habe das vorher nicht gewußt. 15. Ich habe die
Verkehrszeichen nicht beachtet.

Übung 128: Bilden Sie Vergleichssätze mit ,als ob', ,als wenn' und ,als':
1. Er lebt wie ein Millionär. 2. Der Student spricht wie ein Professor.
3. Er redet zu mir wie zu einem Freund. 4. Das Brot ist Steinhart. 5. Der
Ring sieht aus wie Gold. 6. Der Arbeiter arbeitete wie eine Maschine.
7. Er schreibt so langsam wie ein Schüler aus der 1. Klasse. 8. Heute ist
ein Wetter wie im Sommer. 9. Meine Hausfrau kümmert sich um mich
wie meine Mutter. 10. Ich bin hier so zufrieden wie zu Haus.

Übung 129: Drücken Sie die Möglichkeit durch den Konjunktiv (Modalverb)
aus!
1. Der Zug kommt um 1 Uhr an; dann ist Fritz vielleicht schon um
halb 2 Uhr bei uns. (können) 2. Haben Sie das Buch vielleicht in die
Mappe gesteckt? (sollen) 3. Ist es möglich, daß Sie die Arbeit bis mor­
gen machen? (können) 4. Der Mann mit dem grauen Mantel ist wahr­
scheinlich der Autodieb gewesen, (können) 5. Darf ich vielleicht Ihren
Mantel an den Kleiderhaken hängen? 6. Der alte Herr will doch sicher
neben dem Ofen sitzen, (mögen) 7. Vielleicht kann uns die Polizei Aus­
kunft geben. 8. Die Frauen werden sich wahrscheinlich in einigen Jah­
ren noch mehr für die Politik interessieren, (dürfen) 9. Morgen wird
doch sicher schönes Wetter sein, (dürfen) 10. Es ist doch sicher bekannt,
daß man in Deutschland rechts fahren muß. (sollen) 11. Es ist vielleicht
gut, wenn man in jeder Nacht acht Stunden schläft. 12. Es ist möglich,
daß man in kurzer Zeit eine fremde Sprache lernen kann, (sollen)

Übung 130: Bilden Sie aus den Sätzen der Übung 94 (Satz 1—5, 11, 15, 16,
19 und 20) irreale Bedingungssätze
XXVI/E — 182 —
— E —
Liebe Freunde der deutschen Sprache!
Erlauben Sie uns, den Verfassern dieses Buches, am Schluß des
Lehrgangs einige Zeilen unmittelbar an Sie zu richten! Wir wissen
nicht, warum Sie die deutsche Sprache lernen wollten. Vielleicht haben
Sie sie für Ihren Beruf erlernt, weil Sie in Deutschland studieren oder
deutsche Fachbücher lesen wollen; vielleicht haben Sie sich aus Inter­
esse an unserer Sprache oder an der deutschen Literatur mit unserer
Sprache beschäftigt. So viel wissen wir aber, daß Sie viel Fleiß und
viel Mühe aufwenden mußten, um diese Kenntnisse zu erwerben, über
die Sie nun nach gründlicher Arbeit verfügen.
Wenn Sie mit Ihren bisher erworbenen Kenntnissen zufrieden sind
und diese Ihnen bei Ihrem Studium weiterhelfen, ist niemand glück­
licher als Ihre Lehrer und die Verfasser dieses Buches. Sie stehen noch
nicht am Ende Ihres Studiums, sondern, genau genommen, an einem
neuen Anfang. Verlieren Sie aber bitte nicht den Mut! Sie haben eine
gute Grundlage erworben, und wir sind sicher, daß Sie gern weiter­
lernen werden. Hängt man doch an den Dingen, die man mit Mühe
erworben hat, mehr als an denen, die einem geschenkt worden sind.
Sie haben eine neue Sprache gelernt. Aber es ist nicht nur die
Sprache, die Sie kennengelernt haben, sondern auch eine neue und
andere Welt. Mit jeder Sprache, die Sie lernen, wird sich für Sie die
Welt weiter aufschließen. Denn die Sprache drückt alle Gedanken und
Gefühle eines Volkes aus. Denken Sie nur an Ihre Muttersprache!
Haben nicht Ihre Dichter und Philosophen die tiefsten Gefühle und
die größten Gedanken Ihres Volkes vollendet ausdrücken können?
So ist es bei jedem Volk. Gewiß, so verschieden die Sprachen sind, so
verschieden sind die Völker. Wenn Sie eine Sprache lernen, lernen Sie
auch das Volk verstehen, das diese Sprache spricht.
Nun werden Sie fragen: Welchen Weg sollen wir gehen, wie sollen
wir weiterlernen? Legen Sie bitte das Buch noch nicht aus der Hand,
sondern wiederholen Sie, so oft es Ihnen möglich ist und so oft Sie
Lust dazu haben. Sie kennen jetzt die Grundzüge der deutschen
Sprache; nun müssen Sie darangehen, Ihren Wortschatz zu vergrößern
und Ihre grammatischen Kenntnisse zu festigen. Versuchen Sie, mit
Hilfe eines guten Wörterbuches, zunächst leichten Lesestoff und später
Zeitungen und Zeitschriften zu lesen1. Arbeiten Sie dabei nicht flüch­

1 Gute Lesestoffe finden Sie in der „Deutschen Reihe für Ausländer“;


nähere Angaben am Ende des Buches.
— 183 — XXVI/E

tig, sondern immer so gründlich wie bisher. Notieren Sie sich alle
neuen Wörter, alle neuen grammatischen Konstruktionen, und sam­
meln Sie alle deutschen Redensarten, denen Sie begegnen. Sollten Sie
einmal im unklaren sein oder keine Antwort auf eine Frage wissen,
so freuen wir uns, wenn Sie sich unmittelbar an uns wenden.
Die Verfasser.

Zur Aussprache1
1. Vokale
A, O, U, I, E
A a (kurzes, vorderes) (er) hat, naß, bald, alt, Ast, As; Wasser, dann, Affe;
Karte, hart, Karren
ein armer, alter Mann. Das Wasser ist kalt.
o: (langes, hinteres) Bad, Tag, (er) saß, (er) war; Ware, Wagen, Gabel,
Abend; Jahr, Mahl, Zahl, ahnen; Saat, Waage, Saal, Aal
einmal im Jahr. Sie saßen im Saal beim Mahl. Er bat um Rat.
a — a: satt — Saat; Ratte — Rate; Kamm — (er) kam; hart — Bart;
Haß — Hase; Faß — (er) saß; Lamm — lahm; Masse — Maße
Karl und Anna haben alle Arbeit getan. Warum war Adam nicht
da? Laß mich schlafen!
O o (kurzes, offenes) von, ob, Post, Ost, oft; Spott, komm!, (er) hofft; dort,
Dorf, fort, Ort, Sorte
Morgen wollen wir kommen. Der Donner rollt. Wer borgt, hat
Sorgen. Wie gewonnen, so zerronnen!
o: (langes, geschlossenes) Lob, vor, Tor, rot, Stoß; Ofen, toben, oder; Sohn,
Lohn, wohnen, ohne, Ohr; Moor, Boot
Sie zogen vor das Tor. Wo wohnt Ihr Sohn? Der Lohn war nicht
so groß.
o — o: Sonne — Mond; offen — Ofen; ob — Lob; fort — vor; sorglos;
Roß — groß
Im Sommer holen wir roten Mohn. Wir kommen am Sonntag oder
am Montag. Otto ist in Oberstdorf geboren.
U u (kurzes, offenes) Nuß, Kuß, Hund, und, uns, munter, Kunde, Luft;
Mutter, Butter, summen, stumm; knurren, hurtig, Turm, Wurf
Butter ist gesund. In Ulm, um Ulm und um Ulm herum. Morgen­
stund hat Gold im Mund.
u: (langes, geschlossenes) Blut, Ruf, Kur, gut, nun, Hut, Urlaub; du, ruhig,
Blume, Bruder, Grube; Uhr, Ruhm
Ludwig sucht ein Buch. Nur mit der Ruhe! Die Kur tut dem
Kranken gut.

1 Die kursiv gesetzten Wörter und Sätze werden auf den Schallplatten IV
und V gesprochen.
— 184 —
u — u: Kuß — Gruß; Fluß — Fuß; Luft — (er) ruft; Hund — Huhn;
Schulter — Schule; kurz — Kur
Mutter und Ursula rufen Kurt und Rudolf. Wir suchen bunte
Blumen. Nur Geduld!
I i (kurzes, offenes) in, Kind, hin, hinter, bis, Silbe, Gift, finster, Hilfe;
nicken, Wille, Sitte, inmitten, bitten, Himmel, still, Griff, Schiff;
Wirt, Birne, Stirn, wirr, irren
Sitz still bei Tisch, bitte! Bring die Kiste mit Birnen ins Zimmer!
Fischers Fritz fischt frische Fische.
i: (langes, geschlossenes) Stil, wir, mir; Marine, Igel, Sabine; hier, Brief,
nie, dieser, Tier, vier, Friede: ihr, ihnen, Vieh
Hier lies diesen Brief! Siegfried liebt Tiere. Die Diebe stahlen
das Vieh.
i — i: Mitte — Miete; wirr — wir; in — ihn; bitten — bieten; (er) ritt —
(er) riet; still — Stiel, Stil
Diese Kisten sind riesig. Wir trinken viel Bier. Verliebte sind im
siebten Himmel. Wir schicken ihn dorthin. Birnen sind mir lieber
als Kirschen.
E g (kurzes, offenes) weg, Geld, Rente, Ente; Speck, Bett, retten, Herr, besser,
Messer, trennen, kennen, Egge; Berg, Werk, merken, gern, fertig,
Ernst
Kennen Sie den Herrn? Werner rennt den Berg hinunter.
e: (langes, geschlossenes) wer, er, Weg, Wert; Segel, leben, reden, selig,
jeder, gehen, sehen; Ehre, Lehrer, sehr, stehlen; Heer, Meer, Beet,
Seele
Wir sehen die Segel auf dem Meer. Der Weg durchs Leben ist
schwer. Jeder geht seinen Weg.
3 (Murmellaut) Ratte, Sorge, Bitte, Stunde; fahren, loben, trinken; bekom­
men, gefallen, vergessen; Kinder, Taler, Klingel
e — e: — 3 wessen — Wesen; Herr — Heer — Heere; wenn — wen — Wanne;
Stelle — (ich) stehle; Bett — Beet — (ich) bete
Gestern regnete es sehr. Endlich hat er es gesehen. Edel sei der
Mensch! Die Ehre ist mehr wert als Geld. Wer gern lernt, lernt
schneller.

Ä, ö, U

Ä e (kurzes, offenes) Länder, Wände, Aste; Stämme, Männer, Gewässer;


Härte, färben, ärgern
Die Kälte färbt die Hände rot. Die Blätter an den Ästen sind bunt
gefärbt. Wir gehen in kältere Länder.
Hände = Ende; Schwäche = (ich) spreche; (er) hält = Welt; Wäl­
der = Felder
g: (langes, offenes) Bär, Gemälde; Träne, Täler, Väter, Räte, (er) käme,
säen; lähmen, wählen, Nähte
Sie erzählte dem Mädchen ein Märchen. Heute säen wir, später
mähen wir.
— 185 —
e: — e: Ähre — Ehre; Bären — Beeren; säen — sehen; wägen — wegen;
Träne — Sehne
e — e: Männer — Mähne; Dämme — Dämon; lässig — (er) läse; Kämme
— (er) käme; Stätte — Städte
In den Wäldern und Tälern jener Länder leben viele Bären. Die
Kälte lähmte die Kräfte der Männer.
O oe (kurzes, offenes) öfter, Köpfe, Hölzer; Götter, gönnen, Hölle, öffnen;
Dörfer, Börse, Mörder, fördern, Körner, dörren
0: (langes, geschlossenes) möglich, schön, Ol; böse, Böden, hören, Höfe,
Möbel, Goethe; Höhle, Öhr, Löhne
Die Dachböden stehen voll Möbel. Böse Worte wollen wir nicht
hören.
oe — 0: östlich — tröstlich; öffnen — Öfen; Gönner — schöner
Die Zölle wurden plötzlich erhöht. Die Vögel pickten die Körner.
Das Gewölbe hat eine Höhe von zwölf Metern.
ü y (kurzes, offenes) Sünde, Lüfte, mündig, fünf, günstig; Fülle, müssen,
Brücke, Mütter, Hütte; dürsten, dürfen, Fürst, Türme
Glück hat nur der Tüchtige. In der Kürze liegt die Würze.
y: (langes, geschlossenes) grün, trüb, schwül, Tür; Hügel, müde, lügen,
Bücher, über, spüren; Hühner, führen, Gebühr
Die Hügel sind grün. Die Hühner brüten. Wir spüren die Schwüle.
Y — y: Sünde — Sühne, füllen — fühlen
Brücken führen über die Flüsse.

EI, AU, EU

EI, AI ae Feier, eilen, Eis, Brei, bleiben, Eifer, heilen, Ei, eins, weil, frei,
EY, AY heißen, leider, teilen, sein, mein, Eisen, Stein, Heiterkeit; Mai,
Waise, Saite, Hai, Laib; Speyer, Meyer; Bayern
Ohne Fleiß kein Preis. Der Hafen ist teilweise eisfrei.
die Saiten der Geige; die Seiten des Buches; der Arzt heilt meine
Leibschmerzen; ein Laib Brot
AU ao Haus, Maus, grau, blau, schauen, Trauer, Bauer, kauen, Baum,
Raum, Haufen, Frau, kaufen
Aus den Augen, aus dem Sinn. Eine graue Maus sitzt auf der Mauer.
Die Frau des Hauses.
EU, AU 00 teuer, Steuer, treu, neu, Eule, Feuer, Freude, Freund, scheu, neun,
heute, Teufel, Leute; häufig, Käufer, Säule, Bläue, räumen, läuten,
Häute, Kräuter, Mäuse, gräulich
Träume sind Schäume. Neue Häuser sind sehr teuer. Ich sprach heute
mit meinem Freund über die neuen Steuern. Wenn die Glocken
läuten, gehen die Gläubigen zur Kirche.
— 186 —
2. Konsonanten

F, V, W, PF

F f (stimmlos) Fall, fangen, finden, heften, Kraft, Neffe, offen


V viel, vergeben, vorgestern, Eva, Larve
Harfe = Larve; (er) fiel = viel; fort = vor; fertig = verderben,
feilen = Veilchen
Fischers Fritz fischt frische Fische. Eva findet viele Veilchen.
W v (stimmhaft) Welt, Walzer, wert, erwarten, etwas, Antwort, ewig
V Vulkan, Violine, Ventil, November
wir — Klavier; wenn — Vene; Wall — Valuta; (er) will — Villa;
was — Vase
Wir Wiener Wäscheweiber wollen weiße Wäsche waschen, wenn
wir wüßten, wo warmes Wasser wäre. Wir stellen die Vase auf
das Klavier. Im November wird es Winter.
f -— v fein — Wein; fühlen — wühlen; Feder — weder; finden — winden;
Faß — was; Fall — Wall; Vieh — wie; vier ■— wir
Wenn ein Blinder den anderen führt, fallen vielleicht beide in
die Grube. Viel Geschrei und wenig Wolle. Wer Vögel fangen will,
darf nicht mit Knüppeln werfen.
f - f1 auffangen, Schaffell, Kaufvertrag, fünffach
f - v1 Briefwaage, Schlafwagen, aufwachen, aufwaschen, Auspuffventil
pf Pferd, Pfarrer, Pfund, Pfennig, Pflanze, Pflug, hüpfen, Kopf, Karp­
fen, Sumpfpflanze, Kopfweh

S, Z, TZ, TS

S z (stimmhaft) sagen, Sand, senken, Sender, singen, Silber, Sieb, Sonne,


Sohn, Sorge, Sumpf, Sünde, säen, Söhne, Saum, Seide, Säule;
blasen, Insel, einsam, gesund
s (stimmlos) was, Glas; (er) aß, Fuß, Grüße, häßlich; Wasser, Fässer, wis­
sen, vergessen, Messer, fassen
z— s reisen reißen; Rose — Rosse; niesen — genießen, Weiser — wei­
ßer; lesen — essen; hausen — außen
Sage mir, was das sein soll. Ein weißes Kleid aus Seide. Diese
Trauben sind nicht süß, sondern sauer.
s-z Aussage, Haussegen, Flußsand, Grassamen, Reissuppe

1 Konsonantendoppelungen im Inlaut und Auslaut werden wie ein Laut ge­


sprochen: hoffen, Schaff, bitten, Rappen.
Treffen dagegeen an der Wort- oder Silbengrenze gleichartige Verschluß­
oder Reibelaute (b, d, g, p, t, k, s, z, f, w, t) zusammen, so werden beide Laut­
werte gesprochen, sie dürfen jedoch nicht getrennt werden:
a) und zwar werden bei gleichen Konsonanten nicht beide behaucht bzw.
187 —
Z, TZ, TS ts Zug, Ziegel, Zahl, Zoll, zwei, zwanzig, Kerze, Kanzel, kurz, Herz,
ganz, Schmerz, Holz, Arzt
Platz, Katze, Hitze, ritzen, putzen, Schutz, spitz
nichts, vorwärts, stets, bereits, rechts, Schönheitspflege
Der Schmerz sitzt im Herzen. Zwischen zwei Zwetschgenbäumen
zwitschern zwei Schwalben. Der Arzt hat nichts zu ihr gesagt.

SCH, ST, SP

SCH J schön, Schuh, schlau, Schrank, schmecken, Schnecken, Asche,


Kirsche, rutschen, erschrecken, Fisch, Busch, falsch, forsch, (du)
löschst, Waschschüssel
s - 9 Häschen, Mäuschen, Röschen, Lieschen
ST Jt Stuhl, Stelle, still, Staub, verstehen, zerstören, Besteck, entstellen,
Diebstahl
-st Aster, Muster, Ostern, Westen, Kloster, Bast, Lust, (du) liest, (er)
ist
SP Jp Spanien, Spur, spalten, Sport, spitz, spielen, springen, Spruch
-sp Haspel, räuspern, Wespe, Knospe, Kaspar, Hospital
st-Jt, sp-J'p Gaststätte, Festspiele, Westspanien, Roststreifen, Gastspiel
Ein Student mit Stulpenstiefeln stand auf einem spitzen Stein.

C, CH, CHS

C ts Celsius, cis, etcetera, Circe — circa


k Cafe, Credo
CH x ach, lachen, Loch, Buche, (er) stach, Brauch, auch, Nacht, Koch
S ich, riechen, echt, Eichel, Leuchte, feucht, Köchin, China, Chinin,
Chemie, gehorchen, Veilchen, welcher
Eine richtige Aussprache ist recht wichtig.
k Choral, Christ, Chronik, Charakter
f Chaussee, Chauffeur, Chef
x — 5 Dach — Dächer; Koch — Köchin; (sie) brachen — (er) bricht; (ich)
mochte — (ich) möchte
Er stach sich mit der Sichel. Ich möchte nicht über das Buch sprechen.
CHS ks Achse, Flachs, Achsel, Büchse, sechs, Dachs, Deichsel, Fuchs, wachsen,
Ochse, Eidechse
x-f,x-z Buchstabe, Nachschlüssel, Lachsalve, Tuchsorten
9 - J, j - z Sprechstunde, Milchschokolade, Blechsieb, Riechsalz

der Verschluß nur beim zweiten gesprengt: Erbprinz, Handtuch, Dickkopf, auf­
fangen; er ist tot.
b) Ist dagegen der zweite (anlautende) Konsonant stimmhaft, so setzt an
der Wort- oder Silbengrenze der Stimmton gleitend ein: Pappband, Gut­
dünken, Schlafwagen, Grassamen, Lynchjustiz; siehst du, der Schmerz sitzt,
er eilt sich, und du?
— 188 —
H

H h Haus, haben, Hahn, Huhn, Hund, Hof, Herz, Hand, hundert;


Unheil, Ahnherr, Ahorn, Vorhang, Gerhard, behandeln, verhüten
(stumm) Ehe, gehen, Nähe, Hahn, Huhn
Hans hat heute hinterm Holzhaufen hundert Hasen husten hören.
Heute hat Hermann Unheil verhüten helfen.

B — P, D — T, G — K (q)1
B b Buch, Biene, Balken, Bürste, bauen, borgen, Buckel, Brot, Blut, Blei,
geben, loben, sterben, Ebene, Abend, graben, Ebbe
p Lob, Grab, halb, üblich, Liebling, leblos, Abt, (du) gibst, (er)
erwirbt, abladen
b—p loben — löblich; Glaube — glaublich; halbes Jahr — Halbjahr;
erben — Erbschaft; Bankraub; Bienenkorb
p - b12 Raubbau, Laubbaum
P p putzen, Pilz, Puppe, Platz, Prunk, Pflanze, Presse, Tulpe, Knospe,
September, humpeln, Raupe, Körper, Lippe, Wappen, Galopp
b—p ober — Oper; Butter — Puter; Bein — Pein; Baß — Paß; Blatt —
platt: Bundespost; Bierpreis; B.auplatz; Gebetsteppich
Paul gab dem Postbeamten das Paket.
D d Dorf, dann, du, dünn, dumm, draußen, Draht, drohen, Boden,
Süden, Sünde, münden, Widder
t Bad, Rad, Glied, Hand, wund, Wild; nördlich, endlich, schandbar
d—t baden — Bad; Gründe — gründlich; Mörder — Mord; Soldat —
Sold
t - d2 Raddampfer, Bilddokument
T t Panne, Tochter, tun, Tag, tot, tragen, Treppe, hart, Garten, Kurt,
Kante, kalt, fertig, (ich) kaufte, gekonnt, Gitter, zittern, Futter,
Blatt, Bett
d—t Dorf — Torf; Süden — schütten; Dank — Tank; dick — tick-tack;
leider — Leiter; Seide — Seite; Dichtertum; dazutragen; Linden­
blatt; Ladentisch, Dunkelheit
Die Turme und Tore der Stadt sind sehr alt.
G g gern, Garten, Gurke, Gras, glauben, Gnade, Regen, biegen, tragen,
Waage; Dogge, Bagger, Roggen, Flagge, Egge
k Weg, Sarg, genug, Betrug, biegsam, Tragbahre, Flugzeug, (er) sagt,
Jagt/
g—k fragen — (er) fragt; Segen — segnen; Regen — regnen; betrügen
— Betrug; Feige — Feigling; folgen — folglich
k - g2 Weggehen, Fluggast, Berggeist
g König, ewig, selig, Kleinigkeit, sonnig, schläfrig
k Königreich, königlich

1 b, d, g werden im Wort- oder Silbenauslaut verhärtet und behaucht (fast


wie p, t, k): Lob — löblich, gründ — gründlich, (er) zog — Zögling
2 vgl. S. 186 Anmerkung ’, bes. b
— 189 —
NG rj lang, Enge, singen, fangen, Zwang, Erhaltung, Verengung,
Ahnung, Frühling, Eindringling
Mitgefangen ist nicht mitgehangen. Die Beschreibung war zu lang.
n-g angehen, eingreifen, Reingewinn, ungern, Bahngut
K k Kern, Karte, Koffer, Kanne, Kind, Ekel, stark, krumm, klein,
Musik, Bank, Volk, trinken, Bäcker, Acker, Decke, Stecken, Nacken,
Sack, nackt, Akkusativ
g — k Egel — Ekel; gern — Kern; biegen — bücken; Lüge — Lücke; Greis
— Kreis; Stiege — Stück; Rüge — rücken
Hier gibt es gute Kartoffeln und köstliches Gemüse. Der König
und die Königin kamen rechtzeitig in die Kirche,
Qu kv Quartett, Qualm, Quitte, Quote, Quecksilber, erquicken, bequem,
Sequenz
k — kv Kelle — Quelle; kahl — Qual; karg — Quark; kehren — quer;
Kaste — Quaste
ij —gk singen — sinken; bang — Bank; Engel — Enkel; dringen — trin­
ken; länger — Lenker
Die Finken singen im Frühling.

R, L, J
R r reden, rechnen, reiben, Rat, rund, Reihe, Rohr, richtig; warum,
ehren, Beere, hören, Berg, Erbe, Erde, Torf, ärgern, merken, Erle,
Arm, gern, Körper, Förster, fertig, Herz, horchen, herrschen,
braun, drücken, frei, grau, Kraut, Pracht, treu, Wrack, zerren,
irren, knurren, Barren
Es ist dreiviertel vier Uhr. Der Bierbrauer braut braunes Bier. Es
war eine erregte Unterhaltung. Er war ein treuer Diener des
Herrschers.
L 1 Land, Lied, leider, Leder, loben, Lust, leuchten, Läufer, laut; Ahle,
Elise, spielen, holen, Stuhl, faul, Feile, Eule, blau, fleißig, glau­
ben, plötzlich, gelb, Geld, elf, melken, Alm, lächeln, stolpern, Else,
alt, Schmalz, welch, Kelch, fallen, bellen, prall
Schlechte Laune soll man sich nicht leisten. Lustige Lieder klin­
gen über das Land. Die Glocken läuten laut.
J j Januar, Jäger, jeder, Joch, jung, verjähren, bejammern, volljährig
3 Journalist, Journal
Johann wird im Juli volljährig. Im Januar wird das Journal ab­
geschlossen.
— 190 —
Wichtige starke und unregelmäßige Verben
Vorbemerkung:
1. Diese Liste enthält die Stammformen der wichtigsten starken und unregel­
mäßigen Verben. Die meisten der Verben können mit einer Vorsilbe verbun­
den werden. Solche Vorsilben sind:
ab- durch- gleich- unter-
abwärts- ein- her- ver-
an- einander- hier- voll-
auf- ent- hin- vor-
aufwärts- entgegen- hinter- weg-
aus- entlang- los- wider-
be- emp- miß- wieder-
bei- empor- mit- zer-
da- er- nach- zu-
daran- fort- nahe- zurück-
darauf- für- über- zusammen-
draußen- ge- um- zwisdien-
gegenüber-
Manche Verben können auch zwei Vorsilben haben, z. B.: kaufen, ver­
kaufen, ausverkaufen.
2. Die mit * versehenen Verben sind Modalverben.
Verben in alphabetischer Ordnung
Infinitiv (3.Pers.Präsens) Imperfekt (Kon). II) Part. Perfekt siehe Seite
befehlen (befiehlt) befahl (befähle) befohlen
beginnen begann (begänne) begonnen
bewegen bewog (bewöge) bewogen
biegen bog (böge) gebogen
bieten bot (böte) geboten
binden band (bände) gebunden
bitten bat (bäte) gebeten
blasen (bläst) blies geblasen
bleiben blieb ist geblieben 58, 137
braten (brät, bratet) briet gebraten
brechen (bricht) brach (bräche) gebrochen
brennen brannte (brennte) gebrannt
bringen brachte (brächte) gebracht 50
denken dachte (dächte) gedacht 50
dringen drang (dränge) hat, ist gedrungen
dürfen* (darf) durfte (dürfte) gedurft 57
empfehlen (empfiehlt) empfahl (empfähle) empfohlen
essen (ißt) aß (äße) gegessen
fahren (fährt) fuhr (führe) ist, hat gefahren
fallen (fällt) fiel ist gefallen
fangen (fängt) fing gefangen
finden fand (fände) gefunden
fliegen flog (flöge) ist, hat geflogen
fliehen floh (flöhe) ist geflohen
fließen floß (flösse) ist geflossen
— 191 —
Infinitiv (3.Pers.Präsens) Imperfekt (Konj. II) Part. Perfekt siehe Seite
frieren fror (fröre) gefroren
geben (gibt) gab (gäbe) gegeben
gehen ging ist gegangen 120
gelingen gelang (gelänge) ist gelungen
gelten (gilt) galt (gälte) gegolten
genießen genoß (genösse) genossen
geschehen (geschieht) geschah (geschähe) ist geschehen
gewinnen gewann (gewönne) gewonnen
gießen goß (gösse) gegossen
gleichen glich geglichen
graben (gräbt) grub (grübe) gegraben
greifen griff gegriffen
haben (du hast, er hat) hatte (hätte) gehabt 8, 50, 58, 137
halten (hält) hielt gehalten
hängen hing gehangen 43,71
heben hob (höbe) gehoben
heißen hieß geheißen 8
helfen (hilft) half (hülfe) geholfen 94, 120, 122, 171
kennen kannte (kennte) gekannt 50, 171
klingen klang (klänge) geklungen
kommen kam (käme) ist gekommen
können * (kann) konnte (könnte) gekonnt 35, 50, 94
laden (lädt) lud (lüde) geladen 37
lassen (läßt) ließ gelassen 94, 120, 122
laufen (läuft) lief ist gelaufen
leiden litt gelitten
leihen lieh geliehen
lesen (liest) las (läse) gelesen
liegen lag (läge) gelegen 43,71
lügen log (löge) gelogen
meiden mied gemieden
messen (mißt) maß (mäße) gemessen
mögen * (mag) mochte (möchte) gemocht 22, 172
müssen * (muß) mußte (müßte) gemußt 35, 50, 94, 172
nehmen (nimmt) nahm (nähme) genommen
nennen nannte (nennte) genannt 171
raten (rät) riet geraten
reiben rieb gerieben
reißen riß ist, hat gerissen
reiten ritt ist, hat geritten
rennen rannte (rennte) ist gerannt
riechen roch (röche) gerochen
ringen rang (ränge) gerungen
rufen rief gerufen
salzen salzte gesalzen
scheinen schien geschienen
schieben schob (schöbe) geschoben
schlafen (schläft) schlief geschlafen
— 192 —
Infinitiv (3.Pers.Präsens) Imperfekt (Konj. II) Part. Perfekt siehe Seite
schlagen (schlägt) schlug (schlüge) geschlagen
schließen schloß (schlösse) geschlossen 8
schneiden schnitt geschnitten
(er) schrecken (Be­ erschrak (erschräke) ist erschrocken 139
schreiben schrickt) schrieb geschrieben
schreien schrie geschrien
schreiten schritt geschritten
schweigen schwieg geschwiegen
schwimmen schwamm (schwämme) ist, hat geschwommen
schwinden schwand (schwände) ist geschwunden
schwingen schwang (schwänge) geschwungen
schwören schwur, schwor (schwüre) geschworen
sehen (sieht) sah (sähe) gesehen 94, 120, 122
sein (ist) war (wäre) ist gewesen 3,51,58,64
singen sang (sänge) gesungen
sinken sank (sänke) ist gesunken
sitzen saß (säße) gesessen 21,43,71
sollen * (soll) sollte gesollt 95, 172
sprechen (spricht) sprach (spräche) gesprochen
springen sprang (spränge) ist gesprungen
stechen (sticht) stach (stäche) gestochen
stehen stand (stünde) gestanden 43, 71, 171
stehlen (stiehlt) stahl (stähle) gestohlen
steigen stieg ist gestiegen
sterben (stirbt) starb (stürbe) ist gestorben 176
stoßen (stößt) stieß gestoßen
streichen strich ist, hat gestrichen
streiten stritt gestritten
tragen (trägt) trug (trüge) getragen
treffen (trifft) traf (träfe) getroffen
treten (tritt) trat (träte) hat, ist getreten
trinken trank (tränke) getrunken
trügen trog (tröge) getrogen
tun (tut) tat (täte) getan
verderben (verdirbt) verdarb (verdürbe) verdorben
vergessen (vergißt) vergaß (vergäße) vergessen
verlieren verlor (verlöre) verloren
wachsen (wächst) wuchs (wüchse) ist gewachsen
waschen (wäscht) wusch (wüsche) gewaschen
werben (wirbt) warb (würbe) geworben
werden (wird) wurde, ward (würde) ist geworden 111/112, 137
werfen (wirft) warf (würfe) geworfen 171
wiegen wog (wöge) gewogen
wissen (weiß) wußte (wüßte) gewußt 57
wollen * (will) wollte gewollt 35, 94/95
(ver) zeihen verzieh verziehen
ziehen zog (zöge) hat, ist gezogen
zwingen zwang (zwänge) gezwungen
— 193 —
Das Alphabet
Normalschrift $raftur
A a a 21 a a a
B b JS 23 b & $
C c e c ß c £ t
D d 2) d S) b £
E e e -e e € u
F f y f 8= f £ f
®
G g $ S ’J
H h % fi $
I i i 3 i 3
J j 7 } 3 i £ i
K k JC & Ä E (ft
L 1 £ t £ I X l
M m Jft m 31t m M w-
N n JT 71 3t n U w
O o 0 a ö 0 0 Ü
P P £ n P ?
Q q a 9
£l q
R r % r 9t r U -r
S sß 5 3 ß (S föß T
T t y* t s t “4 4
U u u u u u U w
V V V V 23 0 T 10
W w 2Z7 vr 253 ro W w
X X 3C X X y ae r
Y y V y 2) 9
Z z 3 z 3 5
— 194 —
tXbmka/nj. oHüricA-,dtn 1. Max, 1$5f
th. Zt. ZüricA./ScAx»W)t,
12.
A-n cbie. •MM'ncAxm

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Tftyr ifMijrltt' !

■/yW^vÄ**t -vm.
— 195 —
Ländernamen und abgeleitete Nationalitätssubstantive
und -adjektive (s. S. 103)

Ägypten, der Ägypter, ägyptisch der Irak, der Iraker, irakisch


Äthiopien, der Äthiopier, äthiopisch der Iran, der Iraner, iranisch
Afghanistan, der Afghane, Irland, der Ire, irisch
afghanisch Island, der Isländer, isländisch
Albanien, der Albaner, albanisch Israel, der Israeli, israelisch
Andorra, der Andorraner, Italien, der Italiener, italienisch
andorranisch Japan, der Japaner, japanisch
Argentinien, der Argentinier, Jemen, der Jemenite, jemenitisch
argentinisch Jordanien, der Jordanier, jordanisch
Australien, der Australier, Jugoslawien, der Jugoslawe,
australisch jugoslawisch
Belgien, der Belgier, belgisch Kambodscha, der Kambodschaner,
Birma, der Birmane, birmanisch kambodschanisch
Bolivien, der Bolivianer, bolivianisch Kanada, der Kanadier, kanadisch
Brasilien, der Brasilianer, Kolumbien, der Kolumbianer,
brasilianisch kolumbianisch
Bulgarien, der Bulgare, bulgarisch Korea, der Koreaner, koreanisch
Ceylon, der Ceylonese, ceylonesisch Kuba, der Kubaner, kubanisch
Chile, der Chilene, chilenisch Laos, der Laote, laotisch
China, der Chinese, chinesisch der Libanon, der Libanese,
Costa Rica, der Costaricaner, libanesisch
costaricanisch Liberia, der Liberier, liberisch
Dänemark, der Däne, dänisch Libyen, der Libyer, libysch
Deutschland, der Deutsche, deutsch Liechtenstein, der Liechtensteiner,
Dominikanische Republik, der liechtensteinisch
Dominikaner, dominikanisch Luxemburg, der Luxemburger,
Ecuador, der Ecuadorianer, luxemburgisch
ecuadoranisch Malaya, der Malaie, malaiisch
El-Salvador s. Salvador Marokko, der Marokkaner,
England, der Engländer, englisch marokkanisch
Finnland, der Finne, finnisch Mexiko, der Mexikaner, mexikanisch
Frankreich, der Franzose, französisch Monaco, der Monegasse,
Ghana, der Ghanese, ghanesisch monegassisch
Griechenland, der Grieche, griechisch Mongolische Volksrepublik,
Großbritannien, der Brite, britisch der Mongole, mongolisch
Guatemala, der Guatemalteke, Nepal, der Nepalese, nepalesisch
guatemaltekisch Neuseeland, der Neuseeländer,
Haiti, der Haitaner, haitanisch neuseeländisch'
Holland s. die Niederlande Nicaragua, der Nicaraguaner,
Honduras, der Honduraner, nicaraguanisch
honduranisch die Niederlande,
Island, der Isländer, isländisch der Niederländer (Holländer),
Indien, der Inder, indisch niederländisch (holländisch)
Indonesien, der Indonesier, Nigeria, der Nigerianer, nigerianisch
indonesisch
13*
— 196 —
Norwegen, der Norweger, Siam s. Thailand
norwegisch die Sowjetunion, der Sowjetbürger,
Österreich, der Österreicher, sowjetisch
österreichisch Spanien, der Spanier, spanisch
Pakistan, der Pakistaner, Sudan, der Sudanese, sudanesisch
pakistanisch die Südafrikanische Union,
Panama, der Panamaner, der Südafrikaner, südafrikanisch
panamanisch Syrien, der Syrer, syrisch
Paraguay, der Paraguayaner, Thailand, der Thailänder,
paraguayanisch thailändisch
Peru, der Peruaner, peruanisch die Tschechoslowakei,
die Philippinen, der Filipino, der Tschechoslowake,
philippinisch tschechoslowakisch
Polen, der Pole, polnisch die Türkei, der Türke, türkisch
Portugal, der Portugiese, Tunesien, der Tunesier, tunesisch
Ungarn, der Ungar, ungarisch
portugiesisch Uruguay, der Uruguayer,
Rumänien, der Rumäne, rumänisch uruguayisch
Salvador, der Salvadorianer, der Vatikan, —, vatikanisch
salvadorianisch die Vereinigten Staaten
Saudi (sch) -Arabien, (von Amerika),
der Saudi(sch)-Araber, der Amerikaner, amerikanisch
saudi (sch)-arabisch Venezuela, der Venezuelaner,
Schweden, der Schwede, schwedisch venezuelanisch
die Schweiz, der Schweizer, Vietnam, der Vietnamese,
schweizerisch vietnamesisch

Index
A aber 30 an 42
aber . .. doch 147 anstatt 69
Adjektiv 4 Artikel 2
Deklination 77, 86 Kontraktion 29
Adj. als Substantiv 93 Art. m. Präposition 42
Komparation 102 auf 42, 154
Partizip als Adj. 137 aus 29, 154
Wortbildung 166 Auto (PI.) 65
Adverb 4, 29/30
Zahladverb 79 B (der) Beamte 93
Komparation 102 Bedingungssätze 94, 165, 179
Akkusativ 7/8 bei 29
Präposition m. A. 29, 42/43 besser 102
Maßangabe 146 bevor 147
Alphabet 11, 193 bis 154
als, Komparativ 103 bleiben 58, 137
Konjunktion 130 Bratu'sche Regel 65
also 48 brauchen 120
— 197 —
Briefe 90 Genitiv 49/50, 65, 159/160
bringen 50 Präp. mit Gen. 69
Büro (PI.) 65 Zeitangabe 146
Gewichte 148
C Cafö (PI.) 65 groß (Komparation) 102
gut (Komparation) 102
D da 52
da- 70 H haben: Präsens 8
damit 153 Imperfekt 50
darum 160 Perfekt 58, 137
das (demonstrativ) 13 haben m. Infinitiv + zu 159
daß 103, 121 hängen 43, 71
Dativ 22/23 Hauptsatz 13, 18, 30, 36, 121
Präpositionen mit D. 29, 42/43 heißen 8
Dat. statt Genitiv 129 helfen 94, 120, 122, 171
Deklination: Substantive 64/65 her 85
Adjektive 77, 86 Herr 65
Demonstrativpronomen 13, 41 Herz 65
denken 50 hin 85
denn 30 hinter 42
deshalb 160 hoch 102
(der) Deutsche 104 Höflichkeitsform 57, 179
dies- 41 hören 94, 120, 122
doch 93, 147, 154 Hörer 55
Doktor (PI.) 65 Hotel (PI.) 65
durch 29
dürfen 57, 94/95
I -ieren 58
E ein (unbest. Art.) 2, 8, 77 Imperativ 8, 64, 153, 172
einer 129 Imperfekt 50, 71, 172
einladen 37 in 42
entgegen 29 indirekte Rede 171
entlang 29 indirekte Frage 172
erschrecken 139 Infinitiv 3, 94, 111/112, 120
es (unpers. Subjekt) 63 mit „zu“ 120/121, 159
etwa 79 mit „um zu" 153
Inf. als Imperativ 153
F feminin 2 intransitiv 58, 137
Frage 3, 171 Irrealität 178
Fragepronomen 9, 23, 50, 70
adjektivische F. 130 J ja 30, 93
Fragewörter 42, 70, 113 jedermann 129
für 29 jemand 129
Futur 112, 120
K kein 3, 8, 77
G Gedanke (PI.) 65 keiner 129
gegen 29, 79 kennen 50, 171
gegenüber 29 Kino (PI.) 65
gehen 120 Komparation 102
— 198 —
Konjunktiv 170, 178 P Park (PI.) 65
können 35, 50, 94 Partizip: Part. Perfekt 58, 79, 112,
137
L Ländernamen 103, 195 Part, als Substantiv 93
lassen 94/95, 120, 122 Part, als Substantiv 93
legen 43, 71 Zustandspartizip 137
lernen 120 Passiv 112
liegen 43, 71 Perfekt 58, 71, 94, 137
Personalpronomen 4, 36, 129
M -mal 55 unbestimmte 63, 129
man 35, 129 Plural 2, 7, 65, 78
Maskulin 2 Plusquamperfekt 79, 137
Maßangabe 146, 148 Possessivpronomen 24
mehr 102 Präpositionen m. Dativ 29
mehrere 104 m. Akkusativ 29
meist 102 m. Dativ oder Akkusativ 42/43
Modalverben 35, 57, 120, 122, 137, m. Genitiv 69
153, 172 Verben + Präp. 69
Perfekt 94 Fragepron. + Präp. 70
Passiv 112, 122 bei Relativpronomen 139
mögen 22, 172 zusammengesetzte Pr. 154
Möglichkeit 179 Präsens: schwache Verben 3
müssen 35, 50, 94/95, 172 •starke Verben 17
N nach 29.
nachdem 147 R Reflexivpronomen 56, 137
Rektion der Verben 24, 71, 113,
Nachsilbe 11
nah 102 131
Relativpronomen 138
Name (PI.) 65
neben 42 Relativsätze 138, 159
Nebensatz 78, 94, 103, 113, 122,
130, 138, 147, 149 S Satz 13, 18, 30, 36, 78, 122, 179
negativ 3 schließen 8
nein 93 See (PI.) 65
nennen 171 sehen 94, 120, 122
Nerv 117 sein: Präsens 4
neutral 2 Imperfekt 51
nicht 3 Perfekt 58, 137
niemand 129 sein mit Infinitiv + zu 159
Nichtwirklichkeit 178 Konjunktiv 170
Nominativ 7 seit 29
senden 176
O ob 113, 172 setzen 43, 71
Objekt 23, 43 sich 56
m. Präposition 69 sicher 112
obwohl 147 Silbe 11
oder 30 Singular 2, 7, 65, 78
ohne 29, 70 sitzen 21, 43, 71
-or 65 so ... wie 103
Ordinalzahlen 79 sollen 95, 172
— 199 —
sondern 30 vor 42
Städtenamen 103 Vorsilben 11, 17, 51, 58, 120, 165,
statt 69 190
stecken 43, 71 W während 69, 147
stehen 43,71, 171 wann? 130
stellen 43, 71 was? 3, 9
sterben 176 was 139, 159
Stunde 19 was für ein? 130
Subjekt (unpersönlich) 121 wegen 69
Substantiv 8, 22, 29, 49, 65 weil 78
Wortbildung 165/66 welcher? 130
wem? 23
temporale Nebensätze 131 wen? 9
teuer 78 wenn 94, 130
transitiv 112, 137 wer? 9
trennbare Vorsilbe 17, 58, 120, 137 wer 159
trotz 69 werden 111/112, 137
trotzdem 147 werfen 171
wessen? 50
über 42 wie 94, 103, 130
Uhr 19, 37 wissen 57
um 29 wo? 42
um zu 153 wo 139
unbestimmter Artikel 2, 8, 77 wo- 70
und 30 woher? 42
unter 42 wohin? 42
untrennbare Vorsilbe 17, 58 wohl 112
wollen 35, 94/95
Wortbildung 4, 9, 18, 30, 44, 72,
Verb 3, 7, 13, 50, 58, 64, 79, 111,
86, 100, 104, 123, 165
170, 190
Wortstellung 13, 18, 30, 36, 78,
mit Präposition 69
121
Vergleich 102 Wunschsatz 178
Nebensätze 130
irrealer Vergleich 179 Z Zahlen 12/14, 79
Vermutung 112 Zahladverb 79
(der) Verwandte 93 Zeitadverb 29
Vetter (PI.) 65 Zeitangabe im Satz 122
viel 102 zu 29, 120/121, 153
vielleicht 112 Zustandspartizip 137
von 29, 154, 159 zwischen 42
— 200 —
ALS ERGÄNZUNG ZU DIESEM LEHRBUCH EMPFEHLEN WIR IHNEN:

Glossare
Die mehrsprachigen Glossare enthalten, abschnittsweise in alphabetischer Ordnung,
den gesamten Wortschatz der DEUTSCHEN SPRACHLEHRE, Grundstufe.
Deutsch — Englisch — Türkisch Deutsch — Niederländ. — Schwedisch
Deutsch — Französisch — Neugriechisch Deutsch — Indonesisch
Deutsch — Italienisch — Spanisch Deutsch — Englisch — Hindi *
Deutsch — Englisch — Persisch * Deutsch — Englisch — Hindi — Marathi
Deutsch — Ungarisch
Deutsch — Englisch — Arabisch "■ In Vorbereitung:
Deutsch — Portugiesisch
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heutigen deutschen Sprache, soweit dies für den Deutschunterricht
an Fortgeschrittene wichtig ist. In ihrem Aufbau und der systemati­
schen Anlage der Formenlehre folgt sie, soweit vertretbar, aus
methodischen Gründen der traditionellen Darstellungsweise, führt
aber auch, und das vor allem in der Satzlehre, zu den modernen
Anschauungen der Sprachwissenschaft hinüber.

Da sich diese Grammatik besonders an den Deutsch lernenden Aus­


länder wendet, ist sie in einfacher Sprache abgefaßt. Ebenfalls wur­
den alle theoretisierenden Erklärungen vermieden, wie auch die
grammatische Terminologie auf das Notwendige beschränkt blieb.
Die Regeln wurden, wo immer möglich, fortschreitend entwickelt
und lassen sich mit den gegebenen Beispielen aus der gepflegten
Umgangssprache leicht ableiten oder belegen.

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Grammatik im Zusammenhang mit den vorbereiteten methodischen
Text- und Übungsheften zu einem echten Arbeits- und Nachschlage­
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