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MRD1-G – Digitales Generator-

Differenzialschutzsystem

Handbuch MRD1-G (Revision A)


Woodward Handbuch MRD1-G DE

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2 DOK-TD-MRD1-G Rev.A
Handbuch MRD1-G DE Woodward

Inhalt
1.  Übersicht und Anwendung ......................................................................... 5 
2.  Merkmale und Eigenschaften ..................................................................... 6 
3.  Aufbau........................................................................................................... 7 
3.1  Gerätefront ..........................................................................................................................7 
3.1.1  Display.............................................................................................................................7 
3.1.2  LEDs................................................................................................................................7 
3.1.3  Tasten .............................................................................................................................8 
3.1.4  Parametrierschnittstelle RS232.......................................................................................8 
3.2  Zentralmodul .......................................................................................................................8 
3.2.1  RS485 Schnittstelle .........................................................................................................8 
3.3  Grund- und Zusatz-Modul ...................................................................................................9 
3.3.1  Grundmodul NT 6I ...........................................................................................................9 
4.  Funktionsweise .......................................................................................... 10 
4.1  Schutzfunktionen ...............................................................................................................10 
4.1.1  Generator-Differenzialschutz ........................................................................................10 
4.2  Analoge Messwerterfassung .............................................................................................14 
4.2.1  Strommessung ..............................................................................................................14 
4.3  Digitaler Signalprozessor ..................................................................................................14 
4.4  Digitaler Hauptprozessor...................................................................................................14 
4.5  Blockschaltbild...................................................................................................................15 
4.6  Allgemeine Funktionen......................................................................................................16 
4.6.1  Event-Recorder (Ereignis-Aufzeichnung) .....................................................................16 
4.6.2  Fault-Recorder (Fehlerdaten-Aufzeichnung) ................................................................16 
4.6.3  Selbstüberwachungsrelais ............................................................................................16 
4.6.4  Selbsttest.......................................................................................................................17 
4.6.5  Relaisparametrierung ....................................................................................................17 
4.6.6  Blockade-Parametrierung .............................................................................................18 
5.  Bedienung .................................................................................................. 19 
5.1  Allgemeine Hinweise .........................................................................................................19 
5.1.1  Konzept der Datenorganisation.....................................................................................19 
5.1.2  Parametersätze .............................................................................................................20 
5.1.3  Funktion der Tasten ......................................................................................................21 
5.1.4  LED-Anzeigen ...............................................................................................................22 
5.1.5  VIEW-/EDIT-Modus .......................................................................................................23 
5.1.6  OFFLINE-TEST-Modus .................................................................................................24 
5.1.7  Rücksetzen des Gerätes ...............................................................................................24 
5.1.8  Passworteingabe ...........................................................................................................25 
5.1.9  Passwort vergessen ......................................................................................................25 
5.2  SYSTEM-Parameter Seite ................................................................................................26 
5.2.1  Seitenanwahl .................................................................................................................26 
5.2.2  Übersicht .......................................................................................................................27 
5.2.3  Zeit/Datum .....................................................................................................................28 
5.2.4  Passwort ändern ...........................................................................................................29 
5.3  PARAMETER-Seiten ........................................................................................................30 
5.3.1  Anwahl...........................................................................................................................30 
5.3.2  Übersicht .......................................................................................................................31 
5.3.3  Generator Nenndaten ...................................................................................................32 
5.3.4  Schutzparameter ...........................................................................................................33 
5.3.5  Relais Einstellungen ......................................................................................................35 
5.3.6  Einstellungen der logischen Funktionen .......................................................................36 
5.3.7  Blockiereinstellungen ....................................................................................................38 
5.3.8  Plausibilitätskontrolle .....................................................................................................39 
5.4  DATA Seiten......................................................................................................................40 
5.4.1  Anwahl...........................................................................................................................40 
5.4.2  Übersicht .......................................................................................................................41 
5.4.3  Messdaten .....................................................................................................................41 
5.4.4  Fehlermessdaten (FAULT Recorder) ............................................................................42 

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Woodward Handbuch MRD1-G DE

5.4.5  Ereignisspeicher (EVENT-Recorder) ............................................................................ 43 


5.4.6  Statistische Daten ......................................................................................................... 44 
5.5  TEST-Routinen Seite (Selbsttest) .................................................................................... 45 
5.5.1  Seitenanwahl ................................................................................................................ 45 
5.5.2  Übersicht ....................................................................................................................... 45 
5.6  Einprogrammieren der Parameter .................................................................................... 46 
6.  Geräteprüfungen ........................................................................................ 47 
7.  Inbetriebnahme .......................................................................................... 48 
7.1  Checkliste ......................................................................................................................... 48 
7.2  Wandleranschluss ............................................................................................................ 48 
8.  Technische Daten ...................................................................................... 50 
8.1  MRD - Generator-Differenzialschutzrelais ........................................................................ 50 
9.  Tabellen / Anschlussbilder ....................................................................... 53 
9.1  Mögliche Ereignismeldungen............................................................................................ 53 
9.2  Ansichten .......................................................................................................................... 54 
10.  Bestellformular........................................................................................... 56 

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1. Übersicht und Anwendung


Das MRD1 ist ein modulares digitales Schutzsystem für komplexe Aufgaben in der Energievertei-
lungstechnik. Es ist insbesondere für den Einsatz als Transformator-, Generator-, Motor- oder Lei-
tungsschutz konzipiert und kann zudem in Automatisierungssysteme eingebunden werden. Durch
seinen variablen Aufbau kann es an die jeweilige Aufgabe individuell angepasst werden, wobei alle
implementierten Funktionen in einem kompakten Gerät vereint bleiben. Die freien Einschubplätze
im Basisgerät werden bedarfsgerecht mit entsprechenden Modulen ausgestattet. Die lieferbaren
Module stellen die erforderlichen Messeingänge für z.B. Zwei- oder Dreiwicklertransformatoren be-
reit oder erweitern die notwendige Anzahl an Ausgangsrelais oder an
digitalen Eingängen.

Die leistungsfähige Digitaltechnik der Datenaufbereitung ermöglicht dem MRD1, aufwendige ma-
thematische Algorithmen für die Messwertverarbeitung und den Auslöseentscheid der einzelnen
Schutzfunktionen zu verwenden. Die Software des MRD1 ist ebenfalls
modular strukturiert. Jede Schutzfunktion ist in einem speziellen Programmsegment abgelegt, so
dass nachträgliche Erweiterungen eingefügt werden können.

Alle wichtigen Parameter, Betriebs-Messdaten oder daraus berechnete Werte können vor Ort über
das Display abgerufen werden. Das MRD1 ist mit einem Ereignis-Speicher (Event-Recorder) aus-
gestattet, welcher alle Systemmeldungen, Schutzanregungen oder Auslösungen speichert. Bei
Auslösungen zeichnet ein zusätzlicher Fehler-Speicher (Fault-Recorder) alle wichtigen Fehler-
messdaten im Auslösemoment auf. Die Daten beider Rekorder sind mit einem Zeitstempel verse-
hen und können im Bedarfsfall über das Display oder die Schnittstellen abgefragt werden.

Das MRD1 ist derzeit lieferbar als:

• MRD1-T2 Transformator-Differenzialschutz für Zweiwickler-Transformatoren


• MRD1-T3 Transformator-Differenzialschutz für Dreiwickler-Transformatoren
• MRD1-G Differenzialschutz für Generatoren und Motoren

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2. Merkmale und Eigenschaften


Basisgerät

Grundausstattung
• Modularer Aufbau mit selbsttätigen Kurzschließern
• Signalaufbereitung und Datenverarbeitung in separatem digitalem Signalprozessor
(32 Samples je Periode)
• Digitale Filterung der Messgrößen
• Drei Möglichkeiten zur Parametrierung und Datenabfrage:
1) Tastatur und Display
2) RS232-Schnittstelle auf der Frontseite (Laptop)
3) RS485-Schnittstelle zur Eingliederung in Leittechniksysteme auf der Rückseite
• Sicherheits-Verriegelung, so dass nicht gleichzeitig über mehrere Wege parametriert
werden kann
• Umfassende interne Überprüfung der Relaisparameter auf Plausibilität
• Event-Recorder protokolliert Ereignisse
• Fault-Recorder protokolliert Fehlermessdaten
• 4 unabhängige Parametersätze programmierbar
• nichtflüchtige Datenspeicher für Parametersätze, Ereignisse und Fehlerdaten
• Anzeige von Betriebsmesswerten und daraus berechnete Größen
• umfangreiche ständig ablaufende Selbsttests
• geringe Gerätegröße
• Anzeige der Gerätefunktion optisch und über separates Selbsttestrelais
• Drei Möglichkeiten zum Rücksetzen des Gerätes
• alle Datenschnittstellen mit galvanischer Trennung
• Nennfrequenz wählbar: 50Hz/60Hz
• einstellbares Passwort für die Parametrierung

Vom Anwender programmierbare Funktionen:


• Schutz- und Systemparameter
• Selbsthaltung oder Mindestkommandozeit für jedes einzelne Ausgangsrelais

Generator-Differenzialschutz
• Signalanalyse durch Fourier-Filterung
• Die Schutzfunktion ist niemals vollständig blockiert, sie arbeitet abhängig von den
Stabilisierungsgrößen
mit variabler Empfindlichkeit
• Zusätzliche unabhängige Differenzüberstrom-Stufe für schwerwiegende Fehler

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3. Aufbau
Dieser Abschnitt gibt eine Übersicht über die Bedien- und Anzeigeelemente des MRD1. Weiter be-
schreibt er die Bezeichnung und Position der einzelnen Module. Die genaue Bedienungsanleitung
des Gerätes und der typspezifischen Funktionen erfolgt später im Kapitel 5.

Hinweis
Die Abbildungen der Front- und Rückansicht sowie der Anschlussbilder des MRD1 befinden sich
am Ende dieses Handbuches.

3.1 Gerätefront

SEG•••••••••15.10.08
MRDq••••••••15:41:50
Anzeige des MRD1 im Grundzustand

3.1.1 Display
Das Display des MRD1 besteht aus einer 16-stelligen, zweizeiligen Flüssigkristall-Anzeige (LCD).
Sie ist alphanumerisch und erleichtert somit den Dialog. Die Abbildung zeigt das Display im Grund-
zustand. Die folgenden Daten können je nach gewähltem Modus durch das Display angezeigt wer-
den:

Datum/Uhrzeit/Relaistyp
Betriebsmesswerte
Fehlermesswerte
System- und Schutzparameter
System- und Fehlermeldungen

3.1.2 LEDs
Begleitend zum Display zeigen die maximal 15 Leuchtdioden (LED) der Front-platte die verschie-
denen Zustände im MRD1 an. Alle Leuchtdioden sind zwei-farbig (rot/grün) ausgelegt und in zwei
Gruppen angeordnet:

System- und Relaiszustandsanzeigen


Die 15 Systemanzeigen sind unterhalb des alphanumerischen Displays angeordnet. Sie haben ei-
ne feste Funktions-Zuordnung und zeigen:

• Betriebsspannung vorhanden
• Auslösung (TRIP)
• Offline Test-Modus aktiv
• Edit-Modus aktiv
• Angezeigter Parameter wurde modifiziert, aber noch nicht fest abgespeichert
• Schalt-Zustand der 5 Ausgangsrelais
• Anzeige der Gerätefunktion (Selftest)

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Woodward Handbuch MRD1-G DE

3.1.3 Tasten
Alle notwendigen Einstellungen und Ab-fragen am MRD1 können über die 9 Foliendrucktasten auf
der Frontplatte durchgeführt werden. Die Funktion der einzelnen Tasten ist im Abschnitt
Bedienung näher erläutert.

3.1.4 Parametrierschnittstelle RS232


Auf der Frontplatte befindet sich auf der linken Seite ein 9-poliger D-Sub-Steckverbinder für tempo-
räre Laptop-Verbindungen. Dieser Anschluss stellt eine serielle RS-232 -Schnittstelle zur Verfü-
gung. An diese PC-Schnittstelle kann ein handelsüblicher IBM™-kompatibler PC oder ein portables
Notebook angeschlossen werden. Als Verbindungskabel ist ein 1:1 Modemkabel mit 9-pol D-SUB
Stecker und Buchse zu verwenden Über die Windows™-kompatible Woodward-Software
HTLSOFT 3 kann dann das MRD1 sehr komfortabel parametriert werden. Außerdem können alle
Betriebs- und Fehlermessdaten aus den geräteinternen nichtflüchtigen Speichern und dem optio-
nalen Störschreiber ausgelesen werden.

3.2 Zentralmodul
Das Zentralmodul ist mittig eingebaut. Dieses Modul beinhaltet die Baugruppen zur Datenaufberei-
tung und den Zentralrechner sowie auf der Geräterückseite die folgenden Anschlüsse:

3.2.1 RS485 Schnittstelle


Die RS-485-Schnittstelle auf der Rückseite dient einer dauernden Verbindung des MRD1 mit ei-
nem Leitrechner. Sie arbeitet mit einer festen Übertragungsrate von 9600 Baud, wenn das Wood-
ward-Schnittstellenprotokoll „RS485 pro“ verwendet wird. Wie auch bei der RS-232-Schnittstelle
können über die RS-485-Schnittstelle alle Betriebs- und Fehlermesswerte sowie die Betriebsmel-
dungen ausgelesen werden. Auch die Fernparametrierung aus der Leitstelle ist möglich. Der 8-
polige Steckverbinder beinhaltet alle notwendigen Anschlüsse für diese Schnittstelle.

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Handbuch MRD1-G DE Woodward

3.3 Grund- und Zusatz-Modul


Für den individuellen Anwendungsfall sind die Plätze 1 und 3 vorgesehen, die entsprechend der
Gerätefunktion mit Modulen für die Messwerterfassung im Werk bestückt werden.

Wichtige Hinweise
Das MRD1 darf nur von autorisierten Personen demontiert oder geöffnet werden.
Das Entfernen eines Modules unter Spannung ist mit Gefahren für die arbeitende Person verbun-
den, da am offenen Gerät kein ausreichender Berührungsschutz mehr gewährleistet werden kann.
Ferner können die Module bei unsachgemäßer Handhabung Schaden durch elektrostatische Ent-
ladung (ESD/EGB) nehmen.

Gleichartige Module dürfen nicht zwischen verschiedenen MRD1-Basisgeräten ausgetauscht wer-


den.

Jedes MRD1 ist werkseitig als Komplettgerät kalibriert. Ein Modultausch würde dazu führen, dass
die gegenseitige Abstimmung der Gerätekomponenten untereinander nicht mehr gewährleistet
werden kann. Bei einer unkorrekten Abstimmung arbeitet das Gerät nicht einwandfrei.

Arbeiten am MRD1, wie z.B. der Modultausch oder Softwareerweiterungen dürfen nur im Werk
oder durch eine autorisierte Werksvertretung durchgeführt werden

3.3.1 Grundmodul NT 6I
Das Modul NT-6I wird auf dem Steckplatz 1 für den Differenzialschutz an Generatoren, Motoren
und Transformatoren eingesetzt.

Messeingänge
Das Modul beinhaltet sechs Strommesskanäle, die zur Messung der drei Leiterströme jeder Wick-
lung vorgesehen sind. Der Wandlersternpunkt muss außerhalb des Gerätes gebildet werden, weil
alle zwölf Wandleranschlüsse separat auf Klemmen geführt sind. Das MRD1 kann neben weiteren
Mess- oder Schutzgeräten in bestehende Wandlerleitungen eingeschleift werden.

Neben weiteren Anschlüssen für die Spannungsversorgung des Gerätes verfügt das Modul über
einen digitalen Eingang zum Fern-Rücksetzen, sowie über die Anschlüsse der fünf Ausgangsrelais.
Vier davon sind frei belegbar, das Fünfte ist fest der Selbstüberwachung zugeordnet.

RESET-Eingang
Wenn an die Klemmen des Reset-Einganges (C8-D8) eine Spannung angelegt wird, so wird das
MRD1 in den Grundzustand zurückgesetzt.
Dabei werden eventuelle Alarme und Auslösemeldungen quittiert. Die Spannung zum Rücksetzen
muss im zulässigen High-Bereich (siehe techn. Daten) liegen, sie muss aber nicht mit dieser iden-
tisch sein. Der Eingang ist galvanisch von der Geräteelektronik entkoppelt. Der Kontakt D8 ist
gleichzeitig auch der Nulleiter bzw. Minus für den Blockadeeingang.

Blockiereingang
Wenn an die Klemmen des Blockier-Einganges (D8-E8) eine Spannung angelegt wird, so werden
die auf die Ausgangsrelais parametrierten Schutzfunktionen blockiert. Der Kontakt D8 ist gleichzei-
tig auch der Nullleiter bzw. Minus für den Reset-Eingang.

Melderelais
Die potentialfreien Ausgänge der fünf vorhandenen Melderelais befinden sich auf den Klemmen
C,D und E der Reihen 1 bis 7. Ihre Zuordnung kann dem Anschlussbild entnommen werden. Das
Relais 5 ist fest der Selbstüberwachung zugeordnet. Alle übrigen Relais sind fest der Differenzial-
stromstufe Idiff> und der Differenzialüberstromstufe Idiff>> zugeordnet.

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Woodward Handbuch MRD1-G DE

4. Funktionsweise
In diesem Abschnitt werden die einzelnen Funktionen und die Arbeitsweise des MRD1 beschrie-
ben.

4.1 Schutzfunktionen
4.1.1 Generator-Differenzialschutz

Begriff Erläuterung
ID Durchgangsstrom Der Durchgangsstrom ist der Strom, der in die Eingangsseite des Schutzob-
jektes hineinfließt und in der Ausgangsseite einen entsprechenden Aus-
gangsstrom gegenüberstehen hat. Er repräsentiert die normale Belastung
und die Belastung bei externen Fehlern.
Id Differenzstrom Der Differenzstrom ist der Strom, der sich aus der Differenz der zu- und ab-
fließenden Ströme ergibt, die jeweils an den beiden Strangenden gemessen
werden.
Ia Ansprechstrom Wenn der Differenzstrom den eingestellten Ansprechstrom überschreitet,
dann löst das Gerät aus. Der Ansprechstrom wird in der Ansprechkennlinie
festgelegt und gegebenenfalls durch Stabilisierung weiter erhöht.
Betriebsbedingter Der betriebsbedingte Fehlerstrom ist der Anteil des gemessenen Differenz-
Fehlerstrom stromes, der seine Ursache nicht in einem Fehler des Schützlings hat, son-
dern systematisch bedingt ist. (z.B. aus unterschiedlichem
Wandlerverhalten)
Stabilisierung Unter diesem Oberbegriff werden alle Maßnahmen zusammengefasst, die
das Differenzialrelais gegen Fehlauslösen stabilisieren. Eine Stabilisierung
bedeutet stets eine Anhebung des Ansprechstromes, welche das Differenzi-
alrelais unempfindlicher macht, aber nie vollständig blockiert.
IS Stabilisierungs- Der Stabilisierungsstrom wird aus dem Durchgangsstrom gebildet und re-
strom präsentiert das Maß der stabilisierenden Maßnahmen, die aufgrund der
Grundschwingungsanalyse vorgenommen werden.
m harmonischer Sta- Der Stabilisierungsfaktor, der aus der Analyse der harmonischen Ober-
bilisierungsfaktor schwingungen gebildet wird, ist neben IS der zweite stabilisierende Faktor.
Er stabilisiert das Differenzialrelais mit fester Charakteristik gegen Fehlaus-
lösung.
d[Id] Kennlinien Offset Die Kennlinie im Ansprechkennfeld wird um den Offset d[Id] angehoben, so-
bald ein harmonischer Stabilisierungsfaktor „m“ ermittelt wurde. Er ist als
zusätzliche Stabilisierungsmaßnahme bei Wandlersättigung gedacht.
Ansprechkennlinie Die Ansprechkennlinie legt die Abhängigkeit des Ansprechstromes vom
Stabilisierungsstrom fest. Diese Abhängigkeit ist einstellbar.
Tabelle 4.1: Begriffsdefinitionen

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Allgemeine idealisierte Betrachtung


Der Differenzialschutz ist ein streng selektiver Betriebsmittelschutz. Er basiert auf dem Prinzip der
Strommessung auf der Ein- und der Ausgangsseite eines Schutzobjektes. Abhängig von der
Sternpunktbehandlung kann auch der Neutralleiter in die Messung und Bilanz mit einbezogen wer-
den.
Der Bereich zwischen den Ein- und Ausgangswandlern des Objektes ist der Schutzbereich, den
das MRD1 auf Störungen überwacht. Auch die Stromwandler und die Wandleranschlussleitungen
zum Relais sind in den Schutzbereich mit einbezogen.

Abbildung 4.1: Definition des Schutzbereiches

Im Betrieb prüft das Relais ständig, ob den zufließenden Strömen der einen Seite immer entspre-
chende abfließende Ströme der anderen Seite gegenüberstehen. Entsteht in der Bilanz der Leiter-
Ströme eine Differenz, so kann auf einen Fehler geschlossen werden, der innerhalb des Schutzbe-
reiches liegt.

Anmerkung:
Motoren und Generatoren sind vom Differenzialschutz her gleich zu behandeln.

Hauptaufgabe des Differenzialschutzes ist es, zwischen Fehlern zu unterscheiden, die innerhalb
(intern) oder außerhalb (extern) des Schutzbereiches vorliegen. Das Differenzialrelais muss bei in-
ternen Fehlern auslösen, bei externen nicht.

Beispiele:

Externer Fehler

Bei einem Kurzschluss im Netz fließt der gesamte Kurzschlussstrom durch den Generator hin-
durch. Obwohl der Durchgangsstrom durch den Generator recht groß sein kann, ist die Differenz
zwischen zu- und abfließenden Strömen in den einzelnen Wicklungen klein (im Idealfall
gleich Null). I1-I2 = 0. Das Differenzialschutzrelais löst nicht aus. (Eine Abschaltung müsste hier
allenfalls durch ein Überstromrelais er-folgen.)

Abbildung 4.2: Externer Fehler

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Woodward Handbuch MRD1-G DE

Interner Fehler
Bei einem internen Fehler sieht die Strombilanz anders aus. Hier entsteht in der Summe der Zulei-
tungsströme ein Fehlbetrag, der von der Fehlerart abhängig ist. Beispielsweise ein Wicklungs-
Kurzschluss wird, wenn auch unterschiedlich stark, von beiden Seiten gespeist. Dieser Kurz-
schlussstrom fließt aber nicht durch den Generator hindurch, sondern von beiden Netzseiten in ihn
hinein. Die Strombilanz weist daher eine Differenz auf.

Abbildung 4.3: Interner Fehler (Am Beispiel des zweiseitig gespeisten Kurzschlusses)

Bei der gewählten Zählpfeilrichtung fließt der Strom I2 jetzt in negativer Richtung!
Das Differenzialrelais erkennt eine Stromdifferenz:
I1-I2=Id und löst aus, wenn Id den eingestellten Schwellwert überschritten hat.

Stabilisierung

Diese idealisierte Betrachtungsweise gilt in erster Näherung nur für stationäre Zustände. In der
Realität können andere Effekte und insbesondere dynamische Vorgänge die ermittelte Stromdiffe-
renz ansteigen lassen, auch ohne dass ein interner Fehler vorliegen muss. Ein einfaches stati-
sches Differenzialrelais würde dann fehlerhaft auslösen. Folglich müssen Stabilisierungsmaßnah-
men gegen Fehlauslösen getroffen werden. Die möglichen Messfehlerquellen sind systematisch
und können berücksichtigt werden.
Eine Stabilisierung bedeutet für das MRD1 immer eine Maßnahme, die das Gerät unempfindlicher
macht.

Grundschwingungsanalyse

Zu den Faktoren, die die Differenzstrommessung verfälschen, gehören:

• Winkel und Betragsmessfehler der verwendeten Stromwandler.


• Schlechte Anpassung der Wandlernenndaten an die Generatornenndaten

Diese Faktoren bewirken einen betriebsbedingten Fehlerstrom, dessen Größe im wesentlichen


vom Durchgangsstrom abhängig ist. Dieser Fehlerstrom wird als Differenzstrom gemessen, ob-
wohl noch kein Generatorfehler vorliegen muss. Würde der Ansprechstrom sehr empfindlich einge-
stellt sein, so könnten alleine diese statischen Faktoren eine Fehlauslösung bewirken. Daher muss
der Ansprechstrom mit wachsendem Durchgangsstrom nach oben korrigiert werden.
Eine genaue Studie der einzelnen Fehlerfaktoren und ihrer Auswirkungen als Fehlerstrom zeigt die
charakteristische Ansprechkennlinie (exakte Kennlinie). In dem Diagramm ist der zu erwartende
Fehlerstrom über dem Stabilisierungsstrom aufgetragen.

Bei einem echten Fehler wächst der gemessene Differenzstrom über den betriebsbedingten Feh-
lerstrom hinaus an. Die Ansprechkennlinie muss daher um die gewünschte Empfindlichkeit über
der Fehlerstromkennlinie liegen. Der exakte Verlauf kann durch eine vereinfachte Kennlinie ange-
nähert werden, die aus zwei linearen Abschnitten (I und II) besteht. Je höher die Kennlinie ange-
setzt wird, desto größer ist der zulässige Differenzstrom. Eine niedrig angesetzte Kennlinie bedeu-
tet maximale Empfindlichkeit. Liegt die Ansprechkennlinie unter der Fehlerstromlinie, so können
systematische Effekte zu Fehlauslösungen führen.

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Handbuch MRD1-G DE Woodward

Abbildung 4.4:Typische Ansprechkennlinie (ohne Berücksichtigung transienter Vorgänge)

Nach der Berechnung des Differenzstromes und des Stabilisierungsstromes aus der Grundschwin-
gung der Ein- und Ausgangsströme (Strom des Mit-/Gegensystems der symmetrischen Kompo-
nenten) ergibt sich in der Kennlinie ein Punkt. Liegt er im Auslösebereich, so erfolgt das Anspre-
chen des Ausgangsrelais. Treten im Differenzstrom typische harmonische Anteile der 4. und 5.
Ordnung auf, wird die Kennlinie statisch durch den Parameter d[Id] und dynamisch in Abhängigkeit
von dem Messwert m (charakterisiert den Oberschwingungsgehalt) angehoben.

Auslöseverfahren
Ein Schutzprogramm untersucht laufend die Messdaten, die der DSP (digitaler Signalprozessor)
liefert.
Jedesmal, wenn der DSP einen neuen Differenzstrom übergibt untersucht das Schutzprogramm,
ob dieser im Kennlinienfeld im Auslösebereich liegt. Ist das der Fall, so wird das MRD1 intern in
den Anregungszustand versetzt. Eine Auslösung erfolgt erst dann, wenn der aktuell errechnete Dif-
ferenzstrom dreimal hintereinander im Auslösebereich des Kennlinienfeldes liegt. Um zu verhin-
dern, dass der Anregungszustand vorschnell wieder verlassen wird, ist ein Rückfallverhältnis von
75 % implementiert. Das bedeutet, dass ein neu errechneter Differenzstrom kleiner sein muss als
75% des Ansprechstromes für den momentanen Betriebszustand, damit der Anregungszustand
gelöscht wird.

DOK-TD-MRD1-G Rev.A 13
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4.2 Analoge Messwerterfassung


4.2.1 Strommessung
Zur Messung der relevanten Ströme steht für jede der vorhandenen Messgrößen ein eigener
Messwandler zur Verfügung. Diese Messwandler stellen eine galvanische Trennung zwischen der
Geräteumgebung und der Geräteelektronik sicher. Die Anpassung die Hauptwandlernennströme
erfolgt softwaremäßig. Die Messwandlertransformatoren übertragen das Eingangssignal bis zum
64-fachen Nennstrom linear. Zur Verbesserung der Genauigkeit arbeitet die Strommessung mit
zwei Messbereichen. Die Umschaltung erfolgt automatisch.
Jeder Kanal verfügt über eine eigene Sample & Hold-Schaltung. Alle Kanäle werden zeitgleich ab-
getastet.

4.3 Digitaler Signalprozessor


Der digitale Signalprozessor (DSP) im MRD1 ist in erster Linie für die Verarbeitung der Messwerte
zuständig. Dazu steuert und kontrolliert er die Datenerfassung aus den einzelnen Messkanälen.
Die Eingangssignale werden außerdem digital durch eine Fourierfilterung bearbeitet. Aus Mess-
werten berechnet er dann unter anderem den Effektivwert und die harmonischen Ober-
schwingungen. Ferner liefert er die digitalisierten Signalverläufe in den Speicher und an den Stör-
schreiber (Option). Neben der reinen Datenaufbereitung und -Verarbeitung führt der DSP ständig
umfangreiche Selbsttests durch.

4.4 Digitaler Hauptprozessor


Der Hauptprozessor stellt die oberste Kontrollinstanz im MRD1 dar. Er arbeitet das eigentliche
Schutzprogramm ab, das die Messdaten vom DSP interpretiert und so auf den Betriebszustand
des Schutzobjektes und auch des eigenen Gerätes schließt. Spezielle Schutzmechanismen lassen
das MRD1 Störungen der eigenen Hardware selber erkennen. Außerdem obliegt dem
Hauptprozessor die gesamte Kommunikation des MRD1 mit der Außenwelt. Hierunter fällt nicht nur
die Ansteuerung der Anzeige oder die Umsetzung der Tastatureingaben, sondern auch die Har-
monisierung der verschiedenen Datenschnittstellen und letztlich die Ansteuerung der Ausgangsre-
lais.

14 DOK-TD-MRD1-G Rev.A
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4.5 Blockschaltbild

Abbildung 4.5: Blockdiagramm

DOK-TD-MRD1-G Rev.A 15
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4.6 Allgemeine Funktionen


4.6.1 Event-Recorder (Ereignis-Aufzeichnung)
Das MRD1 ist mit einem Eventrecorder ausgestattet. Er protokolliert chronologisch Ereignisse und
speichert sie in einem nicht flüchtigen Arbeitsspeicher ab. Jeder Dateneintrag auf diesem Rekorder
ist mit einem Zeitstempel versehen, so dass beim Abruf der Daten jederzeit zurückverfolgt werden
kann, wann das Ereignis eingetreten war. Die Daten können sowohl über Tastatur und Display, als
auch über die Datenschnittstellen abgerufen werden. Wichtige Ereignisse, wie z.B.: Auslösungen,
werden neben der Protokollierung im Speicher auch im Display angezeigt. Rein informative Ereig-
nisse werden ohne Displaymeldung im Rekorder abgelegt.
Das Abfragen von Ereignissen aus dem EVENT-Recorder ist im Kapitel 5 näher beschrieben. Die
Systemmeldungen sind im Kapitel 10.1 aufgelistet.

4.6.2 Fault-Recorder (Fehlerdaten-Aufzeichnung)


Der Fault-Recorder zeichnet bei jeder Auslösung des Gerätes alle Messdaten und daraus errech-
nete Größen auf. Jeder Auslösefall im Rekorder erhält automatisch eine fortlaufende Störfall-
nummer. Zusätzlich zu den reinen Messdaten wird der Grund der Auslösung, die laufende Störfall-
nummer und Datum und Uhrzeit im Auslösemoment gespeichert.
Das MRD1 kann mehrere Störfälle in einem Ringspeicher festhalten. Ein neuer Störfall über-
schreibt dabei die Daten des ältesten, so dass immer alle Fehlerdaten der 10 letzten Störfälle ab-
gerufen werden können.
Weitere Informationen zum Speicherumfang und der Rekorderabfrage über die Tastatur stehen im
Kapitel 5.

4.6.3 Selbstüberwachungsrelais
Das eingebaute Selbstüberwachungsrelais (Relais 5) ist im normalen Betrieb des MRD1 angezo-
gen. Es fällt ab wenn:

• die Hilfsspannung ausfällt


• eine interne Teilstromversorgung aus-fällt
• der interne Watchdog einen Prozessor-ausfall erkennt
• die internen Softwareroutinen einen Fehler feststellen
• im OFFLINE-TEST-Modus die Schutzfunktion von den Ausgangsrelais entkoppelt sind
• die voreingestellten Parameter (De-fault-Parameter) geladen werden und das Gerät
automatisch in den OFFLINE-TEST-Modus schaltet
• nach Einschalten der Versorgungsspannung die Initialisierung des Gerätes abläuft
• der Ausgangsrelais-Selbsttest abläuft

16 DOK-TD-MRD1-G Rev.A
Handbuch MRD1-G DE Woodward

4.6.4 Selbsttest
Mit der TEST-Taste können im MRD1 menügeführt mehrere spezielle Testroutinen gestartet wer-
den, um das MRD1 intern zu überprüfen. Einige Tests deaktivieren die Schutzfunktion. Für diese
Tests ist zum Start das Passwort notwendig. Folgende Tests und Informationen stehen zur Verfü-
gung:

Test / Abfrage Beschreibung Passwort- Schutz-


abfrage funktion
Softwareversi- Abfrage der Versionsnummer und des Datums der Software nein bleibt aktiv
onsnummer
LED-Test Alle LEDs leuchten für ca. 2 s rot nein bleibt aktiv
Alle LEDs leuchten für ca. 2 s grün
Test der Aus- Ablauf im Sekundentakt: Selbstüberwachungsrelais fällt ab. ja für die Dau-
gangsrelais Alle eventuell angezogenen Relais fallen ab er des Tests
Die Relais ziehen alle nacheinander an (begleitend mit der inaktiv
entsprechenden LED-Anzeige) Relais nehmen die Stellung
ein, die dem aktuellen Schutzzustand entspricht Selbstüber-
wachungsrelais zieht an
Speichertest Test der Software und des Speichers durch Kontrolle der Pro- nein bleibt aktiv
gramm-Checksumme

4.6.5 Relaisparametrierung
Mindestkommandozeit der Ausgangsrelais
Alle vorhandenen Ausgangsrelais sind mit Ausnahme des Selbstüberwachungsrelais der Differen-
zialstromstufe zu-geordnet. Für jedes einzelne Relais kann eine eigene Mindestkommandozeit
festgelegt werden. Für diese Zeit, gemessen vom Beginn der Auslösung, verbleibt das Relais im
Auslösezustand, auch wenn der Auslösegrund inzwischen nicht mehr besteht.

Hinweis:
Wenn ein Ausgangsrelais bereits länger als die eingestellte Mindestkommandozeit angezogen ist,
so fällt es nach dem Wegfall der Auslösebedingung unverzögert ab. Dies ist insbesondere bei Re-
laistests von Bedeutung (Test der Mindestkommandozeit), wo der Prüfstrom nicht sofort mit dem
Auslösen wieder abgeschaltet wird.

Abbildung 4.6: Mindestkommandozeit

DOK-TD-MRD1-G Rev.A 17
Woodward Handbuch MRD1-G DE

Soll ein Relais nach einer Auslösung in Selbsthaltung verharren, so muss die Mindestkommando-
zeit auf „exit“ gestellt werden.
Die kundenspezifischen Einstellungen können in der Zeile „Auswahl“ notiert werden.

Relais
Basisausstattung
1 2 3 4 5
Funktion Idiff Idiff Idiff Idiff ST
Idiff >> Idiff >> Idiff >> Idiff >>
Voreinstellung (in s) 0,20 0,20 0,20 0,20 •
Auswahl

Einstellbereich: 0-...1,00 s oder exit (=Selbsthaltung)


ST=Selbsttest
• keine Anwahl

4.6.6 Blockade-Parametrierung
Das MRD1 besitzt eine frei parametrierbare Blockadefunktion. Durch Anlegen der Versorgungs-
spannung an D8-E8 werden die vom Anwender ausgewählten Schutzfunktionen blockiert. Bei akti-
ver Blockierung lösen die Ausgangsrelais mit den entsprechend zugeordneten logischen Funktio-
nen nicht aus. Das Gerät zeigt aber durch die TRIP-LED an, dass es ohne Blockade ausgelöst hat-
te.

Für die externe Blockade kann eine Mindesthaltezeit tmin eingestellt wer-den. Für diese Zeit,
gemessen vom Beginn der externen Blockade, bleiben die rangierten Schutzfunktionen auf die
Ausgangsrelais blockiert, auch wenn die externe Blockade wieder zurückgefallen ist. Bleibt die ex-
terne Blockade länger anstehen, kann die Blockade nach einer maximalen Haltezeit tmax wieder
aufgehoben werden, so dass das MRD1 bei anstehenden Fehlern auslösen kann.

Hinweis:
Durch erneute Impulse innerhalb von tmin am externen Blockiereingang werden die Haltezeiten neu
gestartet.

Zuordnung von Funktionen zu den Ausgangsrelais

Das MRD1 besitzt fünf Ausgangsrelais. Das fünfte Ausgangsrelais ist fest als Alarmrelais für die
Selbstüberwachung vorgesehen und arbeitet im Ruhestrom-Prinzip. Die Ausgangsrelais 1 – 4,
bzw. 6 – 10 sind Arbeitsstromrelais und können internen logischen Funktionen zugeordnet werden.

18 DOK-TD-MRD1-G Rev.A
Handbuch MRD1-G DE Woodward

5. Bedienung
5.1 Allgemeine Hinweise
5.1.1 Konzept der Datenorganisation
Im MRD1 sind die Daten in vier Gruppen aufgeteilt und je einer Menütaste oder Tastenkombination
zugeordnet. Zusammengehörende Parameter oder Messdaten sind ihrerseits wieder auf einzelnen
Seiten zusammengefasst. System übergreifende Einstellungen werden auf der Seite der SYSTEM-
Parameter durchgeführt. Die Testroutinen sind ebenfalls auf einer Seite angebracht.

Abbildung 5.1: Datenorganisation

DOK-TD-MRD1-G Rev.A 19
Woodward Handbuch MRD1-G DE

5.1.2 Parametersätze
Das MRD1 verfügt über vier voneinander unabhängige Parametersätze. Jeder einzelne dieser Da-
tensätze enthält einen kompletten Parameterseitensatz und so-mit eine individuelle Einstellung des
MRD1. Wenn es der Betriebsablauf erfordert, können mehrere verschiedene Einstellungen gespei-
chert und bei Bedarf rasch abgerufen werden.
Die Daten der SYSTEM-Parameter werden nicht in den vier Parametersätzen abgelegt. Sie gelten
immer. (z.B.: Nennfrequenz, Slave-Adresse, Datum, Uhrzeit etc.)

Abbildung 5.2: Prinzip der Parameterspeicher

Zum Bearbeiten wird ein ausgewählter Satz (Schalter: set to EDIT) in den EDIT-Speicher geladen.
Nach dem Ändern der einzelnen Parameter wird der EDIT-Speicher komplett in den Parameter-
satz-Speicher zurückgeschrieben. Alle Änderungen werden dann gemeinsam eingespeichert.
Ein weiterer Schalter (Work set) legt fest, welcher Datensatz für das Schutzprogramm zugrundege-
legt ist. Alle Schalter werden per Software ein-gestellt.

Der OFFLINE-TEST-Modus wird im Ab-schnitt 5.1.6 näher erläutert.

20 DOK-TD-MRD1-G Rev.A
Handbuch MRD1-G DE Woodward

5.1.3 Funktion der Tasten

Taste kurz betätigt lang betätigt (2s)

a) aus Grundzustand: aktiven Parameter- aus Grundzustand: n einen der vier


satz betrachten (VIEW Modus) Parametersätze zum Ansehen oder
Bearbeiten auswählen (EDIT-Modus)
b) zur nächsten Parameter-Seite blättern


aus Grundzustand:
n SYSTEM-Parameter-Seite anwählen
+
o
a) aus Grundzustand: •
DATA-Seiten anwählen
b) zur nächsten DATA-Seite blättern


TEST-Routinen-Seite anwählen

Zeilenweise Zeilenweise
auf- / ab bewegen auf-/ab bewegen
Einzelschritt Schnell

a) n Wert verändern n Wert verändern Schnell


Einzelschritt

b) Cursor seitwärts bewegen

a) Auswahl bestätigen (JA) Bearbeitung beenden interne Plausi-


b) Wert setzen / rücksetzen bilitätsprüfung durchführen und alle
Änderungen speichern

a) Auswahl ablehnen (NEIN) a) Aus dem Grundzustand:


b) Änderung rückgängig machen (CANCEL) Gerät und selbsthaltende Relais
c) Meldung quittieren Rücksetzen (Geräte-RESET)
b) Aus allen anderen Menüs:
Abbrechen und zurück in Grundzu-
stand
Hinweis
In den nachfolgenden Abschnitten werden überwiegend die Sinnbilder der Tasten verwendet, um
eine Bedienprozedur zu erklären. Ist die Taste mit dem Wort „lang“ gekennzeichnet, so muss sie
zum Auslösen der Funktion für ca. 2 s gedrückt werden. Ist nichts angegeben, reicht ein kurzer
Druck auf die angegebene Taste.

SEG•••••••••15.10.08
MRD1••••••••15:41:50

Abbildung 5.3: Anzeige des MRD1 im Grundzustand


DOK-TD-MRD1-G Rev.A 21
Woodward Handbuch MRD1-G DE

5.1.4 LED-Anzeigen
Die LEDs auf der Frontplatte können neben unterschiedlicher Farbe auch mit Dauer licht oder un-
terschiedlicher Blinkfrequenz leuchten.

Bedeutung der einzelnen LED-Signale

Name LED leuchtet Bedeutung

POWER grün Gerät OK


rot blinkend FEHLER in interner Spannungsversorgung
aus Gerät AUS
TRIP aus normal
rot Auslösung
rot blinkend Anregung
TEST aus normal
rot blinkend OFFLINE-TEST-Modus ist aktiv
EDIT aus normal, VIEW-Modus
rot EDIT-Modus nach Passwortkontrolle
MODIFIED aus normal
rot EDIT Modus: Parameter wurde geändert
Relais aus Relais abgefallen
Rot Relais angezogen
grün während Relais-Test
rot blitzend Relais nach Anregung abgefallen
(leuchtet bis RESET)
rot blinkend Relais würde anziehen, ist aber blockiert
SELFTEST grün Schutz aktiv (Selbsttestrelais angezogen)
rot Systeminitialisierung (nach Einschalten des Gerätes)
rot blinkend Offline-TEST/Relais-TEST.
Kein Schutz, nur Meldungen
aus interner Fehler. Kein Schutz

22 DOK-TD-MRD1-G Rev.A
Handbuch MRD1-G DE Woodward

5.1.5 VIEW-/EDIT-Modus
Bei der Anwahl der PARAMETER-Seiten gibt es zwei Modi. Ein kurzes Betätigen der Taste PARA
aktiviert den View-Modus. Der Edit-Modus wird durch langes Betätigen aktiviert.
• VIEW-Modus (Ansehen)
In diesem Modus können die Parameter des aktiven Satzes mit einem Tasten-druck
angesehen, aber nicht verändert werden. Alle Tasten zum Ändern von Parametern sind
gesperrt.
• EDIT-Modus (Bearbeiten)
Im Unterschied zum VIEW-Modus kann im EDIT-Modus zunächst einer der vier
Parametersätze ausgewählt werden. Dieser Parametersatz wird automatisch in den EDIT-
Speicher kopiert und kann dort betrachtet werden. Beim ersten Versuch, einen
Parameter zu ändern erfolgt die Abfrage des Benutzerpasswortes. Ist dieses dem
Bediener bekannt, so kann er nach der einmaligen Passworteingabe (EDIT-LED leuchtet
nach richtiger Eingabe)
Änderungen durchführen. Bei weiteren Änderungen folgt keine erneute Passwortabfrage.
Kennt der Benutzer das Passwort nicht, so kann er die Passworteingabe abbrechen und
trotzdem alle Parametersätze ansehen, aber nichts verändern (sonst erneute
Passwortabfrage).

Einzelne Änderungen müssen nicht extra mit ENTER bestätigt werden, da die gesamte Bearbei-
tung zunächst nur im EDIT-Speicher abläuft. Alle Änderungen können einzeln rückgängig gemacht
werden. Die LED „MODIFIED“ zeigt dem Benutzer, dass der angezeigte Parameter verändert wur-
de. Soll er auf den ursprünglichen Wert zurückgestellt werden, genügt ein kurzer Druck auf die
RESET-Taste (Cancel-Funktion). Ist die Bearbeitung abgeschlossen (mit: ENTER lang), können
sämtliche Änderungen noch ein-mal verworfen werden oder in den Parameterspeicher abgelegt
werden.
(Displayanzeige „ARE YOU SURE?“.)
Vor der letztendlichen Speicherung der Parameter findet deren Plausibilitätsprüfung statt. Damit
wird sichergestellt, dass alle Einstellungen sinnvoll sind. Falls die Testroutine eine irreguläre Kom-
bination von Parametern entdeckt, wird der Anwender per Displayanzeige informiert. Der Parame-
tersatz wird nicht gespeichert.

Das im MRD1 laufende Schutzprogramm wird während der Bearbeitung nicht beeinflusst. Es be-
nutzt weiterhin noch die alten Werte des aktiven Parametersatzes, die im Parameterspeicher abge-
legt sind. Erst zum Ende der Bearbeitung, wenn der gesamte EDIT-Speicher in den betreffenden
Parameterspeicher zurückkopiert wird, werden alle durchgeführten Änderungen gemeinsam im
Schutzprogramm wirksam, falls der aktuelle Satz bearbeitet wurde.

Hinweis

Sollte die Hilfsspannung während einer Bearbeitung ausfallen, so wird der EDIT-Speicherinhalt ge-
löscht. Nach der Spannungsrückkehr startet das Schutzprogramm mit den alten Einstellungen, die
vor der Bearbeitung noch unverändert im Parametersatz-Speicher gespeichert waren. Somit ist si-
chergestellt, dass das Schutzprogramm nicht mit halbfertigen Änderungen oder sinnlosen Daten
arbeitet.
Sollte bei Gerätestart oder im Betrieb durch den ständigen ablaufenden Check-summentest ein
Datenfehler oder Verlust im Parameterspeicher festgestellt werden, so wird automatisch der De-
faultparameter geladen. Das Gerät geht in diesem Fall in den Off-Line-Modus (siehe nächstes Ka-
pitel) und das Selbstüberwachungsrelais fällt ab.
Der EDIT-Modus wird automatisch verlassen, wenn länger als 10 min keine Eingabe erfolgt.
Änderungen werden dabei nicht berücksichtigt.

DOK-TD-MRD1-G Rev.A 23
Woodward Handbuch MRD1-G DE

5.1.6 OFFLINE-TEST-Modus
Zum Testen eines Parametersatzes kann der OFFLINE-TEST-Modus aktiviert wer-den. In diesem
Modus werden alle Ausgangsrelais zwangsweise abgeschaltet. Jetzt kann auf einen anderen
Parametersatz geschaltet werden, um diesen zu testen, ohne ein Abschalten des Betriebsmittel zu
riskieren. Sollte der Parametersatz zu einer Auslösung führen, so erfolgen auf dem MRD1 nur
Meldungen im Display oder über die LEDs. Der OFFLINE-TEST-Modus wird auf der SYSTEM-
SETTINGS-Seite aktiviert oder deaktiviert.

Der Offline-Testmodus wird angezeigt durch:


• Das Selbstüberwachungsrelais fällt ab(Zur Information der Leitstelle über die fehlende
Schutzfunktion)
• Die Selbstüberwachungs LED blinkt rot (= kein Schutz)
• Die LED TEST blinkt rot (=TEST Modus aktiv)

Wichtiger Hinweis

Um ein ungewolltes Auslösen zu vermeiden ist der OFFLINE-TEST-Modus als Voreinstellung ge-
wählt worden. Falls das MRD1 einen beschädigten Parameter erkennt, werden automatisch die
vor-eingestellten Parameter geladen und der OFFLINE-TEST-Modus wird aktiviert (mit Selbst-
überwachungsrelais in Ruhestellung).

Während der OFFLINE-TEST-Modus aktiv ist, ist der Schutz des MRD1 für das betreffende Be-
triebsmittel außer Funktion! Das MRD1 könnte in diesem Modus zwar einen Fehler erkennen, es
würde aber nicht das Abschalten des Betriebsmittel veranlassen.

Das Betriebsmittel muss daher entweder über einen ausreichenden Backup-Schutz verfügen, oder
außer Betrieb genommen werden, um Gefahrenzustände zu verhindern.

Der OFFLINE-TEST-Modus muss nach Testende abgeschaltet werden, damit der Schutz wieder
gewährleistet ist.

5.1.7 Rücksetzen des Gerätes


System-Meldungen, die im Display erscheinen, können mit einem kurzen Druck auf die RESET-
Taste vom Display gelöscht werden. Sie bleiben danach aber noch im Ereignisspeicher zu einem
späteren Abruf abgelegt.
Schutzauslösungen erzeugen ebenfalls Meldungen auf der Anzeige. Auch sie müssen mit einem
kurzen Druck auf die RESET-Taste bestätigt werden. Danach können Messwerte oder der Fehler-
speicher angefragt werden. Die Auslöserelais (falls in Selbsthaltung) und die LEDs verbleiben so-
lange in der Auslöseposition, bis das MRD1 aus der Grundanzeige mit einem langen Druck auf die
RESET-Taste zurückgesetzt wird. Erst jetzt wird das MRD1 komplett in den Ruhezustand versetzt.
Die RESET-Funktion kann zudem über den externen Reseteingang oder über einen Schnittstellen-
Reset aktiviert werden.

Informationsmeldungen brauchen nicht zurückgesetzt manuell werden. Sie er-löschen selbständig


nach ca. 5s.

24 DOK-TD-MRD1-G Rev.A
Handbuch MRD1-G DE Woodward

5.1.8 Passworteingabe
Das MRD1 verlangt ein Passwort, wenn Parameter im Speicher geändert oder wenn andere wich-
tige Funktionen ausgelöst werden sollen. Ohne Passwort kann ein Benutzer nahezu alle Daten ab-
fragen, aber keine Veränderungen durchführen. Einige Testfunktionen, die einen Einfluss auf die
Schutzfunktion haben, können nur mit Passwort gestartet werden (siehe Kapitel 5.5).
Wenn die Eingabe des Passwortes notwendig ist, erscheint im Display eine entsprechende Auffor-
derung. Das Passwort ist vierstellig und besteht aus einer beliebigen Kombination aus den Tasten
, die dann einzugeben ist.

Display Vorgang Tasten


PASSWORD? Aufforderung jetzt das
Passwort einzugeben
während der Eingabe:
PASSWORD? XX mit jedem Tastendruck er-
scheint ein weiteres im Dis-
play
PASSWORD Das Passwort war korrekt.
CORRECT•n LED EDIT leuchtet
das Passwort war falsch
PASSWORD WRONG LED EDIT leuchtet nicht
NO ACCESSn
Tabelle 5.1: Prozedur der Passworteingabe

nMeldung erscheint für ca. 2 s

Hinweis

Eine begonnener Vorgang kann jederzeit mit der Taste RESET abgebrochen werden

Das im Werk voreingestellte Passwort besteht aus der Tastenfolge :

Es ist empfehlenswert, dieses Passwort sofort individuell zu ändern.


Die LED EDIT zeigt immer an, dass das Passwort korrekt eingegeben wurde. In diesem Zustand
können Änderungen an den Einstellungen des MRD1 durchgeführt werden.
Bei einem Wechsel auf eine andere Funktion kann es notwendig sein, das Passwort erneut einzu-
geben.

Auch mit einem Speichern oder Abbrechen verliert die Editierberechtigung ihre Gültigkeit. Es ist
daher wichtig, das Gerät nur mit erloschener EDIT-LED zu verlassen, damit es gegen unbefugtes
Verstellen gesichert ist.

5.1.9 Passwort vergessen


ACHTUNG
Wurde das Passwort vergessen, sind die notwendigen Maßnahmen für eine Zugangsberechtigung
bei Woodward zu erfragen.

DOK-TD-MRD1-G Rev.A 25
Woodward Handbuch MRD1-G DE

5.2 SYSTEM-Parameter Seite


5.2.1 Seitenanwahl
Auf dieser Seite sind die systemüber-greifenden Funktionen zusammengefasst, die nicht in den
vier Parametersätzen gespeichert sind. Sie werden gesondert gespeichert und gelten immer, un-
abhängig davon, welcher Parametersatz angewählt ist. Diese Seite kann nur vom Grundzustand
aus angewählt werden.

Seitenanwahl Display

+ n SYSTEM SETTINGS

n Aus der Grundanzeige: AUF drücken und festhalten, dazu PARA drücken, dann beide Tasten
loslassen

Abbildung 5.4: Übersicht über die Systemeinstellungen

Hinweis:

Zum Ändern einer Einstellung oder Ausführen einer Operation:


• ENTER drücken, während die gewünschte Zeile im Display steht
• Passwort eingeben
• Bei Änderungen der Einstellung: Auswählen der Einstellung mit den +/- Tasten.
Bei der Zeit/Datumseinstellung dienen die auf-/ab-Tasten zusätzlich zum Weiter-
schalten (Jahr, Monat ...)
Bei Operationen: Unmittelbar nach der Eingabe des richtigen Pass-
wortes wird die gewählte Operation ausgeführt.

• ENTER drücken zum Bestätigen


und Speichern des angezeigten
Wertes

26 DOK-TD-MRD1-G Rev.A
Handbuch MRD1-G DE Woodward

5.2.2 Übersicht

Taste Zeilenübersicht Einstellungen Bereich Vorein- ge-


stellung wählt
Weiter -----SYSTEM----- Überschrift
---SETTINGS-----
CHANGE Zeit und Datum einstellen siehe 5.2.3
DATE/TIME
RATED FREQUENCY Systemfrequenz angeben in Hz 50 Hz 50 Hz
Fn ..Hz 60 Hz

COMMUNICATION Datenschnittstelle auswählen disable n RS485


MODE = ... RS232
RS485
CAN
SLAVE ADDRESS Slave-Adresse der RS485- 1-32 1
RS485 Schnittstelle auswählen
GROUP ADDRESS A...F ABCDEFto . . . .t
CONFIG: Wahl der Gruppenzugehörigkeit
t
Zeit-/Datumeinstellung über
Schnittstelle
EDIT PARA-SET Programmierung über Schnittstel- enable disable
VIA SP le erlauben disable n
SELECT PARA SET Datensatzumschaltung über enable disable
VIA SP Schnittstelle erlauben disablen
OFFLINE TEST OFFLINE-TEST-Modus ein- enable enable
....... /ausschalten disablen
SELECT WORK-SET Auswahl des aktiven Parameter- 1-4 1
SET (1) [ACTIVE] satzes (momentan ist Satz 1 ak-
tiv, Ändern m. ENTER)
PASSWORD CHANGE Passwort ändern siehe 5.2.4
ROUTINE
RESTORE DEFAULT Alle vier Parametersätze mit den Werkseinstellungen überschreiben.
SETTINGS Das Gerät geht in den OFFLINE-TEST-Modus.
CLEAR Einträge im Ereignisspeicher löschen
EVENT RECORDER
CLEAR Einträge im Fehlerspeicher löschen
FAULT RECORDER

Tabelle 5.2: SYSTEM Parameter-Seite, Übersicht

n enable = aktiviert (Ein)


disable = gesperrt (Aus)

n An-/Abwahl mit Cursor und

Um einen Wert zu ändern oder eine Operation auszulösen bitte betätigen, wenn das ge-
wünschte im Display erscheint.

DOK-TD-MRD1-G Rev.A 27
Woodward Handbuch MRD1-G DE

5.2.3 Zeit/Datum

Taste Display Bemerkung Ändern Einstellbereich

CHANGE Überschrift • Passwort einlesen


TIME / DATE
scroll DATE: 01.01.___ Jahreszahl ändern 1980-2099
TIME: 00:00:25
DATE: 01.__.1996 Monat ändern 1-12
TIME: 00:00:25

DATE: __.01.1996 Tag ändern 1-31


TIME: 00:00:25 (vom Monat und
Jahr abhängig)
DATE: 30.01.1996 Stunden ändern 0-23
TIME: __:00:25
DATE: 30.01.1996 Minuten ändern 0-59
TIME: 12:__:25
DATE: 30.01.1996 Sekunden ändern 0-59
TIME: 12:00:__
Änderungen akzeptieren • •
und Zeit sekundengenau
starten
Änderungen verwerfen • •
und alte Einstellungen
beibehalten

Tabelle 5.3: Datum /Zeit-Einstellung

• Keine Auswahl möglich

Hinweise
Beide Pfeiltasten haben in dieser Einstellprozedur die gleiche Funktion: Sie schalten den Cursor
jeweils um eine Zifferngruppe weiter. Nach dem Erreichen der Sekunden wird wieder auf das Jahr
geschaltet. Die Eingabe der Jahreszahl und des Monats muss vor der Eingabe des Tages erfolgen,
damit das MRD1 Schalttage und die maximale Anzahl der Tage im Monat richtig errechnen kann.
Während der Einstellung läuft die interne Uhr weiter, so dass bei einem Abbruch mit der RESET-
Taste keine Veränderung in der laufenden Uhrzeit eintritt.

Datum und Uhrzeit können auch über die Schnittstelle synchronisiert werden (Voreinstellung im
Parameter „GROUP ADDRESS“).

28 DOK-TD-MRD1-G Rev.A
Handbuch MRD1-G DE Woodward

5.2.4 Passwort ändern


Das Passwort im MRD1 kann jederzeit individuell verändert werden. Zum Ändern ist es erforder-
lich, das alte Passwort zu kennen. Zum Vermeiden von Tippfehlern muss das neue Passwort
zweimal eingegeben werden. Stimmen beide Eingaben nicht überein, so wird das Passwort nicht
verändert und das Alte behält seine Gültigkeit.

Display Vorgang Tasten


PASSWORD CHANGE Passwort ändern mit
ROUTINE ENTER
TO CHANGE OPTION Altes Passwort eingeben
PASSWORD?

TYPE YOUR NEW Neues Passwort eingeben


PASSWORD!

TYPE AGAIN NEW Neues Passwort erneut


PASSWORD eingeben

PASSWORD CHANGED n Änderung durchgeführt


2 SIFF NEW PSW n Das neue Passwort wur-
TRY AGAIN de nicht 2× fehlerfrei einge-
geben. Nochmal versuchen
Tabelle 5.4: Prozedur der Passwortänderung

n Meldung erscheint für ca. 2 s

DOK-TD-MRD1-G Rev.A 29
Woodward Handbuch MRD1-G DE

5.3 PARAMETER-Seiten
5.3.1 Anwahl
Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über alle Seiten eines Parametersatzes und die dazuge-
hörenden Parameter.
PARAMETER-Seiten im VIEW- oder EDIT-Modus anwählen

Taste Display Bemerkung


VIEW PARAMETER Aktiven Parametersatz ansehen weiter bei 5.3.2.
SET (1) [ACTIVE]
kurz
LOAD SET TO EDIT EDIT Modus
SET (1) [ACTIVE] Auswahl eines beliebigen Para-
lang metersatzes der betrach-
tet/bearbeitet werden soll und
Bestätigung mit ENTER

EDIT PARAMETER z.B. Satz 2 wurde geladen und weiter bei 5.3.2.
SET (2) [IDLE] kann bearbeitet werden

Abbildung 5.5: Organisation der Parameterseiten

Nach dem Ändern eines Parameters gibt es die Möglichkeiten:

• Änderung beibehalten und nächste Zeile anwählen (Auf/Ab)


• Änderung beibehalten und nächste Seite anwählen (PARA kurz)
• Änderung im Display verwerfen (RESET kurz)
• Speichern aller geänderten Parameter (ENTER lang)
• Bearbeitung komplett verwerfen und nicht speichern (RESET lang)

30 DOK-TD-MRD1-G Rev.A
Handbuch MRD1-G DE Woodward

5.3.2 Übersicht

Taste Seite Parameter siehe


Überschrift
weiter zur VIEW PARAMETER Parameter aktiver Parametersatz kann 5.3.1
nächsten SET (1) [ACTIVE] Seiten angesehen werden (z.B.
Seite Satz 1).
beziehungsweise

EDIT PARAMETER der gewählte Parametersatz


kann angesehen und editiert
SET (1) [ACTIVE] werden.
***GENERATOR**** Daten des Nennleistung 5.3.3
****RATINGS***** Schutzobjektes: Nennspannung
Wandlerprimärstrom
Wandlerschaltung
***PROTECTION*** Parameter des Differenzstrom bei Is=0 5.3.4
****SETTINGS**** Differenzial- Differenzstrom bei Is=2
schutzes Differenzstrom bei Is=10
(Kennlinie) max. Differenzstrom Idiff>>
d[Id] Offset bei Harmoni-
schen
*OUTPUT RELAY** Parametrierung Mindestkommandozeit oder 5.3.5
***SETTINGS***** der Ausgangsre- Selbsthaltung der Aus-
lais gangsrelais
*FUNCTION INPUT* Parametrierung Verknüpfung der Schutz- 5.3.6
*LOGIC SETTINGS der logischen funktionen zu logischen
Funktionen Funktionen (UND-
Verknüpfung)
*EXTERN BLOCKING Parametrierung 5.3.7
***SETTINGS**** der externen
Blockade
Tabelle 5.5: Übersicht über den Inhalt der Parameterseiten

Wenn im EDIT-Modus eine Einstellung mit den ±Tasten verändert wird, erfolgt zunächst eine ein-
malige Passwortabfrage. Sollen die Parameter nur betrachtet werden, so gelangt man mit der
PARA-Taste zur nächsten Seite und mit den Auf/Ab-Tasten zum nächsten Parameter.

DOK-TD-MRD1-G Rev.A 31
Woodward Handbuch MRD1-G DE

5.3.3 Generator Nenndaten

Taste Display Parameter Auswahl Einstell- Voreinstel- Parametersatz


bereich lung
(• keine
Auswahl)
****GENERATOR*** Überschrift keine • 1 2 3 4
****RATINGS*****
POWER CAPACITY Nenn- 10 kVA - 17.3 MVA • • • •
SnW1 = ... kVA scheinleis- 300 MVA
tung
RATED VOLTAGE Nennspan- 100 6.6 kV
UnW1= ...A nung V....30 kV
CT PRIMARY Phasen- 1 1500 A
In= ...A stromwand- A.....50.00
ler 0A
Primär-
nennstrom
MA CT CONNECTION Wandlerans normal/ normal
.......... chluss inverted
Netzseite
(MAINS)
wie im An-
schlussbild
oder umge-
polt n
SP CT CONNECTION entspr. für normal/ normal
.......... die Wandler inverted
der Stern-
punktseiten

n Hinweis: Ist der Stromfluss der Wandler wie im Anschlussbild (Kapitel 10) verschaltet, so muss
der Parameter „normal“ eingegeben werden. Sind die Wandler (Netz- oder Sternpunktseite) verpolt
angeschlossen, so muss der jeweilige Parameter auf „inverted“ stehen.

32 DOK-TD-MRD1-G Rev.A
Handbuch MRD1-G DE Woodward

5.3.4 Schutzparameter
Differenzialschutz

Die Auslösekennlinie des MRD1 kann mit 4 Parametern angepasst werden:

Idiff0: Fehler des Wandlersystems


Idiff2: Zusatzfehler durch schlechte Wandleranpassung innerhalb des Bereiches, in dem die
Wandler noch linear arbeiten.
Idiff10: Zusatzfehler durch Wandlersättigung
Idiff>>: größter absolut zulässiger Differenzstrom
d[Id]: Anhebung der Kennlinie um Mindestwert bei Auftreten von Harmonischen
In: Anlagennennstrom

Abbildung 5.6: Möglicher Einstellbereich der Auslösekennlinie

DOK-TD-MRD1-G Rev.A 33
Woodward Handbuch MRD1-G DE

Taste Display Einstellung der Auswahl Einstellbe- Vor- Parametersatz


Kennlinie reich einst
(• keine el- 1 2 3 4
Auswahl) lung
***PROTECTION*** Überschrift keine • • • • •
****SETTINGS****

Differenzstrom 0,05...1,0 × In 0.2


Idiff (Is=0xIn) bei einem bezo- n
= x.xx xIn genen Stabilisie-
rungsstrom von
Is/In=0 o (siehe
Abbildung zuvor)
Idiff (Is=2xIn) entspr. für bei 0,2...2 × Inn 0.4
= x.xx xIn Is/In=2 o
Idiff (Is=10xIn) entspr. für bei 2,0...8,0 × In 2.0
= x.xx xIn Is/In=10 o
Idiff (High Set) Ansprechwert 2,0...20,0 × In 4.0
Idiff>>=xx.xxIn der Differenz-
überstrom-Stufe

**OFFSET VALUE** Offset der 0,0...8,0 0,0


**d[Id]=x.x xIn* Momentanwertke
nnlinie von der
Basiskennlinie

34 DOK-TD-MRD1-G Rev.A
Handbuch MRD1-G DE Woodward

5.3.5 Relais Einstellungen

Taste Display Einstellung Auswahl Einstellbe- Vor- Parametersatz


reich einste
(• keine l-lung
Auswahl)

1 2 3 4

**OUTPUT RELAY** Überschrift keine • • • • •


****SETTINGS****

RELAY 1 TO LOG. Zuordnung von ABC....P AB....


AB------------------ Relais 1 zu den
logischen Funk- [↵]
tionen A...P als
ODER-
Verknüpfung

RELAY 2 TO LOG. entsprechend ABC....P AB....


AB------------------ für Relais 2
[↵]

RELAY 3 TO LOG. entsprechend ABC....P AB....


AB------------------ für Relais 3
[↵]

RELAY 4 TO LOG. entsprechend ABC....P AB....


AB------------------ für Relais 4
[↵]

REL2 RESET TIME entsprechend 0,00 .... 0,2 s


t(rst)= ... s für Relais 2 1,00s /
exit n

REL3 RESET TIME entsprechend 0,00 .... 0,2 s


t(rst)= ... s für Relais 3 1,00s /
exit n

REL4 RESET TIME entsprechend 0,00 .... 0,2 s


t(rst)= ... s für Relais 4 1,00s /’
exit n

Tabelle 5.6: Mindestkommandozeit der Ausgangsrelais

n Wird die Mindestkommandozeit auf Maximum (exit) gestellt, so bedeutet dies Selbsthalten. Das
Relais bleibt dann nach einer Auslösung angezogen, bis das MRD1 zurückgesetzt wird

DOK-TD-MRD1-G Rev.A 35
Woodward Handbuch MRD1-G DE

5.3.6 Einstellungen der logischen Funktionen

Taste Display Einstellung Auswahl Einstell- Voreins Parametersatz


bereich tel-lung
(• keine
Auswahl)
1 2 3 4
*FUNCTION INPUT* Überschrift
*LOGIC SETTINGS*
(F) INPUT LOGIC A Zuweisen der lo-
TO FUNCT: A- gischen Funktion
A zu den Schutz-
A…B A_
funktionen (hier
Schutzfunktion A
= Id>)
(F) INPUT LOGIC B Zuweisen der lo-
TO FUNCT: -B gischen Funktion
B zu den Schutz-
A…B _B
funktionen (hier
Schutzfunktion
B=Id>>)
(F) INPUT LOGIC C Zuweisen der lo-
TO FUNCT: AB gischen Funktion
C zu den Schutz-
A…B __
funktionen (hier
Schutzfunktion A
und B)
... A…B __
(F) INPUT LOGIC P Zuweisen der lo-
TO FUNCT: AB gischen Funktion
B zu den Schutz-
funktionen (hier A…B __
keine Schutz-
funktion)

Hinweise:
Im MRD1 gilt folgende Vereinbarung:
Schutzfunktion A ist die Differenzialstrom-Schutzstufe Id> (Low Set)
Schutzfunktion B ist die Differenzialstrom-Schutzstufe Id> (High Set)

36 DOK-TD-MRD1-G Rev.A
Handbuch MRD1-G DE Woodward

Schema

DOK-TD-MRD1-G Rev.A 37
Woodward Handbuch MRD1-G DE

5.3.7 Blockiereinstellungen

Tas- Display Einstellung Auswahl Einstell- Vor Parametersatz


te bereich eins
(• keine tel-
Aus- lung
wahl)

1 2 3 4

EXTERN BLOCKING* Menü-


****SETTINGS**** Überschrift

EXTERN BLOCK TO* Blockierung --,AB AB


FUNCTION = AB** der Schutz-
funktionen
(hier Schutz-
funktion A
und B)

EXT. MIN BL-TIME min. Halte- 0,0 ... 0,1s


t-min = 0.1 s zeit der Blo- 60,0
ckade „exit“: exit
wie keine
min. Halte-
zeit

EXT. MAX BL-TIME max. Block- 0,1 ... 2,0s


t-max = 2.0s zeit bei an- 60,0
stehender exit
ext. Blockie-
rung „exit“:
solange ext.
Digitalein-
gang aktiv

38 DOK-TD-MRD1-G Rev.A
Handbuch MRD1-G DE Woodward

5.3.8 Plausibilitätskontrolle
Im MRD1 ist eine spezielle Parameterkontrolle implementiert, die vor fehlerhaften Einstellungen
schützt. Da-mit der mögliche Einstellbereich nicht zu weit eingeschränkt wird, kann diese Einrich-
tung allerdings nur vor groben Parametrierfehlern schützen. Die Kontrolle überprüft veränderte
Einstellungen vor dem Abspeichern auf gegenseitige Plausibilität. Dazu werden die Parameter zu-
nächst mit den errechneten Betriebsmittel-Nennströmen IN (je Wicklung) verglichen, die aus Nenn-
scheinleistung und Nennspannung berechnet werden. Danach wird die Beziehung der Parameter
untereinander überprüft. Falls sich bei der Parametrierung über die Tastatur eine Unstimmigkeit
ergibt, lässt das MRD1 entweder ein weiteres Verstellen des betreffenden Wertes nicht zu, oder
weist beim Versuch zu Speichern mit einer Klartextmeldung auf den unstimmigen Wert hin. In die-
sem Fall wird der EDIT-Modus nicht verlassen und der betreffende Wert kann korrigiert werden.
Bei der Parametrierung über eine der Schnittstellen erfolgt bei Plausibilitätsfehlern eine entspre-
chende Telegrammantwort.

Eine Einstellung gilt als nicht plausibel, wenn eine der folgenden Bedingungen verletzt ist:

• Wandlerfehlanpassung für jede Wicklung


1/4 x IN < IWPN < 2 x IN

• Wandlerübersetzungsverhältnis
Bei MRD1-Gerätenennstrom 5 AIWPN ≥ 5 A

• Aufteilung der Spannungsebenen

Bei Dreiwickler Transformatoren (MRD1-T3)


UN Wicklung 1 ≥ UN Wicklung 2 ≥ UN Wicklung 3

Bei Zweiwickler Transformatoren (MRD1-T2)


UN Wicklung 1 ≥ UN Wicklung 2

• Auslösekennlinie
Id(IS=0) ≤ Id(IS=2) d.h. Steigung Abschnitt I ≥ 0
Und Steigung Abschnitt I ≤ Steigung Abschnitt II

• Ext. Blockade
tmin > tmax
d.h. minimale Haltezeit der Blockade ist größer als die maximale Blockierungszeit

Abkürzungen:
SN Eingestellte Nennscheinleistung
UN Eingestellte Betriebsmittelnennspannung (Außenleiter- bzw. verkettete Spannung)
IN Aus UN und SN errechneter Betriebsmittelnennstrom (IN = SN/(√3 x UN))
IWPN Parametrierter Wandler-Primär-Nennstrom
Steigung Steigung der Kennlinie im jeweiligen linearen Abschnitt (siehe 5.3.4)

DOK-TD-MRD1-G Rev.A 39
Woodward Handbuch MRD1-G DE

5.4 DATA Seiten


5.4.1 Anwahl
Auf den DATA-Seiten sind alle momentanen, errechneten und gespeicherten Messdaten abrufbar.

Anwahl Display

--DATA READING--
---PROCEDURE----

Abbildung 5.7: Organisation der DATA-Seiten

40 DOK-TD-MRD1-G Rev.A
Handbuch MRD1-G DE Woodward

5.4.2 Übersicht

Taste Seite Daten


Überschrift
zur nächsten --DATA READING-- Datenseiten angewählt
Seite blättern ---PROCEDURE----
**OPERATIONAL*** momentane Messwerte Phasenstrom (L1 L2 L3)
**MEASURED DATA* Differenzstrom
Stabilisierungsstrom Is
(Grundschwingungsanaly-
se)
*FAULT RECORDER* Fehlermessdaten der Auslösegrund, Datum/Zeit
******DATA****** gespeicherten Störfälle der Ausl. alle Messwerte
abrufen im Fehlermoment

*EVENT RECORDER* Ereignismeldungen Meldungstext


******DATA****** abrufen Datum/Zeit der Meldung

***STATISTIC**** Statistische Daten Betriebsstundenzähler


******DATA****** Auslösungszähler
Alarmzähler

Tabelle 5.7: Übersicht über die DATA-Seiten

5.4.3 Messdaten

Taste Anzeige Daten


Weiter OPERATIONAL MEASURED Überschrift
DATA

MEASURED CURRENT aktueller Messwert des Leiterstromes L1


I MA L1 ....A Netzseitig in A
MEASURED CURRENT entsprechend L2
I MA L2 ....A
MEASURED CURRENT entsprechend L3
I MA L3 ....A
usw. Leiterströme in A (Sternpunktseitig. berechnete Differenzströme
(Idiff) nberechnete Stabilisierungsströme (Irestr) n

Tabelle 5.8: Übersicht der Messdaten

n bezogen auf den Anlagennennstrom

DOK-TD-MRD1-G Rev.A 41
Woodward Handbuch MRD1-G DE

5.4.4 Fehlermessdaten (FAULT Recorder)

Taste Anzeige Wert


Weiter *FAULT RECORDER** Seitenüberschrift
******DATA******

FAULT RECORDER Rekorder 0 (letzter Störfallnummer, Da-


REGISTER (0) siehe Störfall) tum/Uhrzeit, Grund
unten der Auslösung, alle
Messdaten
FAULT RECORDER Rekorder 1 (vorletzter Störfallnummer, Da-
REGISTER (1) Störfall) tum/Uhrzeit, Grund
der Auslösung, alle
Messdaten
für alle weiteren Rekorder Rekorder n (n-letzter Störfallnummer, Da-
Störfall) tum/Uhrzeit, Grund
der Auslösung, alle
Messdaten
Tabelle 5.9: Fehlerspeicher anwählen (Fault-Recorder)

Im Display wird END OF DATA angezeigt, falls keine weiteren Datensätze gespeichert sind.

Taste Anzeige Wert


nächster Wert FAULT RECORDER Seitenüberschrift des letzten Störfalles
REGISTER (0)

FAULT NUMBER Laufende Störfallnummer


Nr. XXXX
FAULT EVENT Grund der Auslösung
XXXXX XXXXX
FAULT DATE Datum des Fehlermomentes
xx.xx.xx
FAULT TIME Zeit des Fehlermomentes
xx:xx:xx:xxx
FAULT CURRENT Leiterstrom in L1 der Wicklung 1 in A
W1 L1: xxx A
entsprechend für alle
gespeicherten Daten
Tabelle 5.10: Daten eines Fehlerspeichers ansehen

42 DOK-TD-MRD1-G Rev.A
Handbuch MRD1-G DE Woodward

5.4.5 Ereignisspeicher (EVENT-Recorder)

Taste Anzeige Wert


Weiter *EVENT RECORDER* Seitenüberschrift
******DATA******

EVENT Nr: 0 Ereignis 0 Meldung Da-


................ siehe un- tum/Uhrzeit
ten des letzten Störfal-
les
EVENT Nr: 1 Ereignis 1 Meldung Da-
................ tum/Uhrzeit
des vorletzten Stör-
falles
für alle weiteren gespei- Ereignis Meldung Da-
cherten Ereignisse tum/Uhrzeit chrono-
logischer Reihenfol-
ge
Tabelle 5.11: Ereignisspeicher anwählen (Event-Recorder)

Taste Anzeige Wert


nächster EVENT NUMBER (1) Ereignis-Nummer und z.B. Vorletztes
Wert ................ Text

EVENT DATE: 01.01.90 Datum des Ereignis-


ses
EVENT TIME: 12:23:34 Zeit des Ereignisses

Tabelle 5.12: Ereignistext und Zeitpunkt

DOK-TD-MRD1-G Rev.A 43
Woodward Handbuch MRD1-G DE

5.4.6 Statistische Daten

Taste Anzeige Wert


Weiter ***STATISTIC**** Seiten-
******DATA****** überschrift

TOTAL RUN TIME Betriebs-


... h stunden
des MRD1
TOTAL NUMBER OF Anzahl der
TRIPS: ... Auslösun-
gen
TOTAL NUMBER OF Anzahl der
ALARMS: ... Alarme
Tabelle 5.13: Anzeige der statistischen Daten

Hinweis
Diese Zähler können nicht zurückgesetzt werden.

44 DOK-TD-MRD1-G Rev.A
Handbuch MRD1-G DE Woodward

5.5 TEST-Routinen Seite (Selbsttest)


5.5.1 Seitenanwahl
Seitenanwahl Display
*INTERNAL TEST**
****ROUTINES****

5.5.2 Übersicht

Taste Test Beschreibung Start


Weiter *INTERNAL TEST** Überschrift
****ROUTINES****

VERSION:xxx-x.xx Anzeige der Software-Version Nur


DATE: XX.XX.XX (keine Auswahl mit ENTER möglich) Anzeige

LED FUNCTION SELF Test Test der Leuchtdioden:


TEST Alle LEDs leuchten für zwei Sekunden
grün und danach rot (keine Passwortein-
gabe erforderlich)
OUTPUT RELAY Test Test aller Ausgangsrelais:
SELFTEST ACHTUNG: Alle Relais ziehen nacheinan-
der einmal für ca. 1 s an. Das Selbsttestre-
lais bleibt unerregt bis zum Ende des
Tests. n
PROGRAMM DATA Test Programmtest:
CHECKSUM TEST Diese Routine überprüft das Schutzpro-
gramm auf Speicherfehler, indem die Pro-
gramm-Prüfsumme gebildet und mit dem
Soll verglichen wird.)
Tabelle 5.14: Selbsttest-Routinen

Hinweis:
Die Passworteingabe ist erforderlich, da während des Testes die Schutzfunktion außer Kraft ge-
setzt wird.

DOK-TD-MRD1-G Rev.A 45
Woodward Handbuch MRD1-G DE

5.6 Einprogrammieren der Parameter


Dieser Abschnitt ist eine erste schrittweise Hilfe zum Eingeben der anwenderspezifischen Parame-
ter in den Parametersatz 1. Zum Auffinden der einzelnen Parameter siehe Kapitel PARAMETER-
Seiten
Schritt Taste
1 PARAMETER-Seiten-Anwahl im EDIT-Modus

2 s lang drücken
2 ggf. Auswahl des Parametersatzes, der bearbeitet
werden soll
3 Auswahl bestätigen
(Parametersatz wird in den EDIT-Speicher kopiert)

4 Zur ersten Parameterseite blättern

5 Auf die erste Zeile (erster Parameter) schalten

6 ggf. angezeigte Wert verändern

wenn angefordert: Passwort eingeben


Bei Bit-Parametern wie z.B. dem Systempara-
meter „Group Address“ kurz [↵]
7 Nächsten Wert anwählen
(nächste Zeile)
der bei Schritt 6 veränderte Wert muss
nicht mit ENTER bestätigt werden.
8 angezeigten Wert verändern solange notwendig, Schritte 6 und 7 wiederho-
(nächster Parameter) len
9 Zur nächsten Seite blättern

weiter bei Schritt 5

weitere Tastenfunktionen Taste


Bearbeitung beenden und alle Änderungen speichern
(EDIT-Speicher wird in den Parametersatzspeicher zu- lang
rückgeschrieben)
Bearbeitung abbrechen und alle Änderungen verwerfen
(kein Speichern)
lang
Änderung am angezeigten Wert rückgängig machen.
(wenn die LED MODIFIED leuchtet)
kurz
Einen anderen Parametersatz bearbeiten Mit ENTER lang oder RESET lang beenden
und bei Schritt 1 beginnen

Hinweis
Einzelne Änderungen über die +/- Tasten müssen nicht separat mit ENTER bestätigt werden. Die
Einstellungen gehen beim Weiterscrollen mit up/down nicht verloren. Die durchgeführten Änderun-
gen sind zunächst nur temporär im EDIT-Speicher und werden erst mit der endgültigen Freigabe
(ENTER lang) dauerhaft in den Speicher geschrieben.

46 DOK-TD-MRD1-G Rev.A
Handbuch MRD1-G DE Woodward

6. Geräteprüfungen
Zur Prüfung des MRD1 ist zu beachten:
Die Prüfstromquelle muss einen ober-schwingungsfreien Strom liefern. Ist der Strom nicht ober-
schwingungsfrei, so ergeben sich unter Umständen schon daraus Messfehler, wenn das verwen-
dete Referenz-Amperemeter üblicherweise ein Effektivwert-Anzeiger ist.

Prüfschaltungen, um aus einem Leiterstrom I einen Differenzstrom Idiff und den Stabilisierungs-
strom Ist zu simulieren

Der Anzeigesollwert für den Differenzstrom und den Stabilisierungsstrom ergibt sich aus der fol-
genden Tabelle. Der Prüfstrom I sollte dem Anlagennennstrom entsprechen.

A B C D
Idif 2/3 × I 0 1×I 0
f

Is 0 2/3 × I 0 1×I
Anzeigewerte in Abhängigkeit von der Prüfschaltung

Hinweis zum Relaistest:


• Angegebene Genauigkeiten gelten für Nenngrößen
• Ströme müssen oberschwingungsfrei sein
• Bei dreiphasiger Testschaltung muss das Stromzeigersystem symmetrisch sein
• Die Parameter MA und SP CT CONNECTION müssen für den Test auf NORMAL stehen

DOK-TD-MRD1-G Rev.A 47
Woodward Handbuch MRD1-G DE

7. Inbetriebnahme
7.1 Checkliste
Punkt Bemerkung Ok.
Sicherheits- Einschlägige Sicherheitsvorschriften beachten!
maßnahmen
Hilfsspannungs- Vor dem Anschluss muss geprüft werden, ob die vorhandene Hilfsspannung
bereich innerhalb des zulässigen Bereiches für das MRD1 liegt
Anlagennenndaten Die Sekundärnennströme der anlagenseitigen Stromwandler müssen mit
dem Gerätenennströmen des MRD1 (1A oder 5A) für die entsprechende
Wicklung übereinstimmen
Anschluss MRD1 auf korrekten Anschluss in der Schaltanlage überprüfen
Anlagennenndaten Wurden alle Anlagennenndaten richtig einprogrammiert?
eingeben Sind die Schaltgruppen und der Anschluss der Stromwandler
(Wandlersternpunktpositionen) richtig parametriert?
Schutzparameter Wurden alle Schutzparameter richtig einprogrammiert?
einstellen
Relaishaltezeit Wurden die Mindestkommandozeiten für die Ausgangsrelais eingestellt?
aktiven Parameter- Wurde der richtige Parametersatz zum aktiven ausgewählt?
satz auswählen
Schutzfunktion Leuchtet die LED SELFTEST und ist das Selbstüberwachungsrelais
angezogen?
Gerätetests Durchfahren der Testfunktionen
- Lampentest- Relaistest
- erweiterter Selbsttest
- evt. Überprüfung des eingestellten Parametersatzes mit Prüfschaltung
oder am Objekt im OFFLINE-TEST-Modus

7.2 Wandleranschluss
Beim Neuanschluss des MRD1 ist insbesondere auf die korrekte Polarität der Stromwandler zu
achten. Schon ein verpolter Wandler wird zu Fehlauslösungen führen. Ob das MRD1 richtig ange-
schlossen ist, kann näherungsweise an der Differenzstromanzeige abgelesen werden, wenn das
Schutzobjekt fehlerfrei ist. Zur Wandleranschlusskontrolle sollte das MRD1 zunächst im OFFLINE-
Test-Modus am Schutzobjekt betrieben werden.

Wichtiger Hinweis:
In dieser Betriebsart muss das Schutzobjekt über einen hinreichenden Backup-Schutz verfügen.
Außerdem wird davon ausgegangen, dass das überwachte Betriebsmittel fehlerfrei ist und alle Pa-
rameter korrekt eigegeben sind. Im Offline-Test-Modus ist sichergestellt, dass ein eventuell
verpolter Wandler nicht zu einer unbeabsichtigten Schalthandlung führt.

Jetzt kann das überwachte Betriebsmittel eingeschaltet werden. Dabei muss die Differenzstroman-
zeige beobachtet und interpretiert werden. Diese Anzeigeinterpretation muss immer anhand der lo-
kalen Gegebenheiten (betriebsbedingter Fehlerstrom) erfolgen und kann da-her hier nur prinzipiell
beschrieben werden. Als Hilfe bei der Fehlersuche können auch die Prüfschaltungen in Kapitel 6
dienen.

48 DOK-TD-MRD1-G Rev.A
Handbuch MRD1-G DE Woodward

Die folgende Tabelle gilt als erster Hinweis bei der Anschlusskontrolle.

Die Angaben gelten bei einer symmetrischen Belastung I=IL1=IL2=IL3. Bei nicht exakt symmetrischer
Last können die beobachteten Werte daher von der Tabelle abweichen. Alle Angaben sind ca.-
Angaben als Vielfache des Laststromes

Fall Differenzstrom Durchgangsstrom


Idiff / In Is / In
1 Alle Wandler korrekt angeschlossen 0 1
2 Ein Wandler verpolt angeschlossen 1,33 0,66
3 Zwei Wandler verpolt angeschlossen 2,0 0
4 Drei Wandler verpolt angeschlossen 2,0 0
Tabelle 7.1: Richtwerte für die Differenz- und Stabilisierungsstromanzeige im MRD1 bei fehlerstromfreiem Betriebsmittel
und unterschiedlichem Wandleranschluss

1) Korrekter Anschluss:
Alle Wandler sind korrekt angeschlossen. Dieser Fall ist identisch mit dem, dass entweder alle
Wandler falsch angeschlossen sind, oder die Energieflussrichtung umgekehrt ist. Es sind aber kei-
ne Änderungen am Anschluss der Wandler notwendig.

2) Ein Wandler falsch angeschlossen:


Dieser Fall ist durch eine Verschiebung der Strombilanz kennzeichnet: Es fehlt etwa ein 1/3 I
Durchgangsstrom, dafür erkennt das MRD1 2/3 x I Differenzstrom. In dem verpolten Strang inter-
pretiert das MRD1 Ein- und Ausgangsströme so, als ob je 1/3 x I in den „fehlerhaften“ Strang
hineinfließen. Daraus ergibt sich ein Differenzstrom von 2/3 x I.

3/4) Zwei oder drei Wandler verpolt:


Diese beiden Fälle lassen sich aufgrund der internen Berechnung nicht anhand der Anzeige unter-
scheiden. Wenn drei Wandler verpolt sind, kann durch Umstellen der Parameter „CT-Connection“
der betreffende Fehler eliminiert werden, ohne dass die Verdrahtung verändert werden muss.

Zum Lokalisieren aller anderen Fehler muss am spannungsfreien Betriebsmittel entweder die kom-
plette Wandlerverdrahtung kontrolliert oder mit einer geeignetem Prüfstromquelle der Fehler ge-
sucht werden.

DOK-TD-MRD1-G Rev.A 49
Woodward Handbuch MRD1-G DE

8. Technische Daten
8.1 MRD - Generator-Differenzialschutzrelais
Gemeinsame Daten

Nennfrequenz: 50 Hz, 60 Hz
Anzeige LED und LCD-Display (2 x 16 Zeichen)

Spannungsversorgung
Hilfsspannungsbereiche Bereich Nennspannung Bereich
DC L 24 V 19-40 V
M 48/60 V 38-72 V
H 110/125/220 V 88-264 V
AC auf Anfrage

Leistungsaufnahme Ruhe 13 VA
maximal 16 VA

Zulässige Unterbrechung max. 50 ms (bei Nennspannung)


der Hilfsspannungsversorgung

Eingangswandler
a) Phasenstromwandler

Nennstrom IN 1 A oder 5 A
Leistungsaufnahme im Strompfad: bei IN: < 0,1 VA

thermische Belastbarkeit:
Bemessungsstoßstrom 250 x IN (VDE 435, T303, dynamische Halbschwingung)
Bemessungskurzzeitstrom 100 x IN für 1 s
30 x IN für 10 s
Dauerbelastbarkeit 4 x IN Dauernd (VDE 435, T303)

linearer Messbereich Low-Range 0,05...2 x IN


High-Range 2...64 x IN

Messbereichsumschaltung automatisch

Quantisierung 12 Bit je Messbereich

Quantisierungsfehler < 0,1 % bei IN


< 0,1 % bei 64 x IN

Genauigkeit 0,05xIN <2%


(auf den Messwert bezogen) 1xIN <1%
15xIN <2%

Auslösezeit 25-30 ms
Anforderungen an die Anlagen-
seitigen Phasenstromwandler: Empfohlene Mindestanforderung zur Ausnutzung der
Gerätegenauigkeit: 5P20

50 DOK-TD-MRD1-G Rev.A
Handbuch MRD1-G DE Woodward

Funktions- und Meldeeingänge

Digitale Eingänge
thermische Belastbarkeit max. 310 V DC, 265 V AC
Ankopplung optisch entkoppelt mit gemeinsamem Rückleiter
High-Pegel U > 18 V DC/AC
Low-Pegel U < 12 V DC/AC

Reset und Blockadeeingang


thermische Belastbarkeit max. 310 V DC, 265 V AC
Ankopplung Galvanisch getrennt mit gemeinsamem Rückleiter (D8)
High-Pegel U > 18 V DC/AC Funktion aktiviert
Low-Pegel U < 12 V DC/AC Funktion nicht aktiviert

Kommunikationsschnittstellen RS232C
Datenübertragungsrate 9600 Baud
Anschluss 9-poliger D-Sub-Steckverbinder
Isolationsspannungen nach DIN 19244 Teil 3 (IEC 870-3):

RS485
Datenübertragungsrate 9600 Baud
Anschluss Steckbare Klemmverbindung
(RXT/TXD-P, RXT/TXD-N, Signal Ground, PE)
Isolationsspannungen nach DIN 19244 Teil 3 (IEC 870-3):

Ausgangsrelais
Kontaktklasse IIB nach DIN VDE 435 Teil 120
Schaltspannung: 250 VAC / 300 VDC
Einschaltleistung: 1500 VA (250 V)
Ausschaltleistung: 11 VA (220 VDC) bei L/R = 40 ms
zulässiger Dauerstrom: 6A
Kurzzeitstrom: 20A / 16 ms
Nenn-Einschaltspitzenstrom: 64A
Rückfallzeit: 20 ms (ohne Mindestkommandozeit!)
Kontaktmaterial: AgCdO
5
Kontaktlebensdauer: elektrisch:2x10 Schaltspiele bei 220V AC / 6A
´ mechanisch:30x106 Schaltspiele

Nennisolationsspannung: 600 VAC (450V DC/380 VAC) (VDE 435, T303)


Luft- und Kriechstrecken nach VDE 0160
Isolationskoordinierung: Verschmutzungsgrad 3 für Klemmen,
Verschmutzungsgrad 2 für die Elektronik

Isolationsprüfung IEC 255-5: 2,0 kV (eff.) / 50 Hz.; 1 min.

Stoßspannungsprüfung IEC 255-5: 5 kV; 1,2/50 µs, 0,5 J

Hochfrequenzprüfung IEC 255-22-1: 2,5 kV/1 MHz

DOK-TD-MRD1-G Rev.A 51
Woodward Handbuch MRD1-G DE

Störfestigkeit gegen Entladung


Statischer Elektrizität (ESD)
IEC 77B(CO)21 (prEN 6100-4-2);
IEC 255-22-2: 8 kV

Störfestigkeit gegen schnelle


transiente Störgrößen (Burst)
IEC 77B(CO)22 (prEN 6100-4-4);
IEC 255-22-4: 4 kV/2,5 kHz, 15 ms

Messung der Funkstörspannung


nach EN 55011: Grenzwert Klasse B
Störfestigkeit gegen elektromag-
netische Felder nach ENV 50140: Feldstärke: 10 V/m

Störfestigkeit gegen Magnetfelder


mit energietechnischer Frequenz 100 A/m dauernd
IEC 1000-4-8 (EN 61000-4-8): 1000 A/m 3 s

Störfestigkeit gegen Stoßspannungen


(Surge: unsymmetrisch/symmetrisch)
IEC 1000-4-5 (EN 6100-4-5): 4 kV

Mechanische Prüfbeanspruchungen:
Schocken: Klasse 1 nach DIN IEC 255 T 21-2
Schwingen: Klasse 1 nach DIN IEC 255 T 21-1
Schutzart - Geräte-Front: IP 40

Einstellbereiche s. Tabellen Abschnitt 5 und 10

52 DOK-TD-MRD1-G Rev.A
Handbuch MRD1-G DE Woodward

9. Tabellen / Anschlussbilder
9.1 Mögliche Ereignismeldungen
Anzeige Ereignis
change to pset x Es wurde der Parametersatz x zum aktiven ausgewählt
UART paramet. on Parametrierung über die Schnittstelle (UART) ist aktiv
UART paramet. off Parametrierung über die Schnittstelle wurde abgeschlossen
deflt. para. load Werkmäßige Voreinstellung wurde geladen
manual reset Ein manuelles Rücksetzen wurde ausgelöst
external reset Das MRD wurde über den externen RESET-Eingang zurückgesetzt
ser. port reset Das Gerät wurde über eine serielle Schnittstelle zurückgesetzt
ext. block begin Beginn der Blockadefunktion über den externen Eingang
ext. block end Ende der Blockade
Idiff> tripped Differenzstrom-Stufe hat ausgelöst
Idiff> released Differenzstrom-Stufe ist in den Normalzustand zurückgefallen
Idiff>> tripped Differenz-Hochstrom-Stufe hat ausgelöst
Idiff>> released Differenz-Hochstrom-Stufe ist in den Normalzustand zurückgefallen
relays operated Zustandsänderung der Ausgangsrelais (nicht Selbstüberwachung)
ST-relay energ. Selbstüberwachungsrelais hat angezogen
ST-relay release Selbstüberwachungsrelais ist abgefallen
LED-Test done Der Lampentest wurde durchgeführt
relay-test done Test der Ausgangsrelais wurde durchgeführt
self-test done Selbsttest wurde durchgeführt
offline mode en OFFLINE-TEST-Modus ist aktiviert worden
offline mode dis OFFLINE-TEST-Modus ist abgeschaltet worden
fault rec clear Fehlerspeicher wurde gelöscht
event rec clear Ereignisspeicher wurde gelöscht
System start Systemstart/Geräteinitialisierung
old time setting Datum oder Zeit wurden verändert (alte Zeit)
new time setting Datum oder Zeit wurden verändert (neue Zeit)

DOK-TD-MRD1-G Rev.A 53
Woodward Handbuch MRD1-G DE

9.2 Ansichten
Frontplatte:

Rückseite

54 DOK-TD-MRD1-G Rev.A
Handbuch MRD1-G DE Woodward

Abbildung 9.1: Anschlussbild MRD1-G

Technische Änderungen vorbehalten!

DOK-TD-MRD1-G Rev.A 55
Woodward Handbuch MRD1-G DE

10. Bestellformular

Generator - Differenzialschutz MRD1- A


Nennstrom 1A G1
5A G5
DC-Hilfsspannungen
24 V (19 bis 40 V DC) L
48 V/60 V (38 bis 72 V DC) M
110 V/125 V/220 V (88 bis 264 V DC) H
Bauform (42TE) zusätzlich MRD1-T2-HTL-3F42 n

n notwendiger Einbaurahmen für die Einzelkomponenten

Hinweis
Standardmäßig wird ein Gerät nur mit einem Typ von Stromwandlern (1 A oder 5 A) bestückt. Be-
stückungen von zwei verschiedenen Wandlernennströmen in einem Gerät nur auf Anfrage.

56 DOK-TD-MRD1-G Rev.A
Handbuch MRD1-G DE Woodward

DOK-TD-MRD1-G Rev.A 57
Woodward Handbuch MRD1-G DE

Woodward Kempen GmbH


Krefelder Weg 47 ⋅ D – 47906 Kempen (Germany)
Postfach 10 07 55 (P.O.Box) ⋅ D – 47884 Kempen (Germany)
Telefon: +49 (0) 21 52 145 1

Internet
www.woodward.com

Vertrieb
Telefon: +49 (0) 21 52 145 216 or 342 ⋅ Telefax: +49 (0) 21 52 145 354
e-mail: salesEMEA_PGD@woodward.com

Service
Telefon: +49 (0) 21 52 145 614 ⋅ Telefax: +49 (0) 21 52 145 455
e-mail: SupportEMEA_PGD@woodward.com

58 DOK-TD-MRD1-G Rev.A

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