Interbus 1.0
Stand: 26.11.2012
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Zugspitzstraße 140
D-86165 Augsburg
Deutschland
Diese Dokumentation darf – auch auszugsweise – nur mit ausdrücklicher Genehmigung der KUKA
Roboter GmbH vervielfältigt oder Dritten zugänglich gemacht werden.
Es können weitere, in dieser Dokumentation nicht beschriebene Funktionen in der Steuerung lauffä-
hig sein. Es besteht jedoch kein Anspruch auf diese Funktionen bei Neulieferung bzw. im Servicefall.
Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit der beschriebenen Hard- und Soft-
ware geprüft. Dennoch können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden, so dass wir für die voll-
ständige Übereinstimmung keine Gewähr übernehmen. Die Angaben in dieser Druckschrift werden
jedoch regelmäßig überprüft und notwendige Korrekturen sind in der nachfolgenden Auflage enthal-
ten.
Technische Änderungen ohne Beeinflussung der Funktion vorbehalten.
Original-Dokumentation
KIM-PS5-DOC
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung ..................................................................................................... 5
1.1 Zielgruppe .................................................................................................................. 5
1.2 Dokumentation des Industrieroboters ........................................................................ 5
1.3 Darstellung von Hinweisen ........................................................................................ 5
1.4 Warenzeichen ............................................................................................................ 6
1.5 Verwendete Begriffe .................................................................................................. 6
2 Produktbeschreibung ................................................................................. 9
2.1 Übersicht .................................................................................................................... 9
2.2 Anschaltbaugruppe IBS PCI SC ................................................................................ 10
2.3 PCP-Funktionalität ..................................................................................................... 10
3 Sicherheit ..................................................................................................... 11
4 Installation .................................................................................................... 13
4.1 Systemvoraussetzungen ............................................................................................ 13
4.1.1 PCI-Steckplatzzuordnung ..................................................................................... 13
4.2 INTERBUS installieren oder updaten (KSS) .............................................................. 13
4.3 INTERBUS installieren (VSS) .................................................................................... 14
4.4 INTERBUS deinstallieren (KSS) ................................................................................ 14
6 Konfiguration ............................................................................................... 21
6.1 Übersicht .................................................................................................................... 21
6.2 DIP-Schalter Master-Baugruppe ................................................................................ 21
6.3 DIP-Schalter Slave-Baugruppe .................................................................................. 22
6.4 Datei IBSPCI.XML konfigurieren ................................................................................ 24
6.5 Bus mit WorkVisual konfigurieren .............................................................................. 28
6.5.1 Segmente in DTM-Katalog einfügen (Katalog-Scan) ............................................ 28
6.5.2 INTERBUS Master konfigurieren .......................................................................... 29
6.5.3 INTERBUS Slave konfigurieren ............................................................................ 31
6.5.4 INTERBUS Master und Slave konfigurieren ......................................................... 32
6.5.5 Offset einstellen .................................................................................................... 34
6.5.6 IP-Adresse des Line-Interface eingeben .............................................................. 34
7 Bedienung .................................................................................................... 35
7.1 Segmente ab-/ankoppeln ........................................................................................... 35
7.1.1 Segmente ab-/ankoppeln über HMI ...................................................................... 35
7.1.2 Segmente ab-/ankoppeln über KRL ..................................................................... 35
7.2 Interbustreiber aktivieren/deaktivieren ....................................................................... 36
8 Diagnose ...................................................................................................... 37
8.1 Diagnosedaten anzeigen ........................................................................................... 37
9 Meldungen .................................................................................................... 51
9.1 KUKA.HMI-Fehlermeldungen .................................................................................... 51
Index ............................................................................................................. 67
1 Einleitung
1.1 Zielgruppe
Sicherheit Diese Hinweise dienen der Sicherheit und müssen beachtet werden.
Hinweise Diese Hinweise dienen der Arbeitserleichterung oder enthalten Verweise auf
weiterführende Informationen.
1.4 Warenzeichen
Begriff Beschreibung
CMD Configuration Monitoring Diagnostic: Software
zur Konfiguration, Überwachung und Fehlersu-
che in Interbus-Schnittstellen
CR Communication Reference: Kommunikationsre-
ferenz
DTM Device Type Manager
Gerätebeschreibungs-Datei
E/A Ein-/Ausgänge, z. B. an Terminals und Maschi-
nen. Auch englisch I/O (Input/Output).
Fernbus Bezeichnung für den Hauptring eines Interbus-
Systems
FSMA Field installable SubMiniature Assembly: LWL-
Steckverbinder mit Schraubverriegelung, äußer-
lich dem elektrischen SMA-Steckverbinder ähn-
lich.
FW Firmware: Normalerweise unveränderliche
Betriebssoftware eines Geräts, die bei dessen
Aktivierung automatisch geladen wird.
HCS-Faser HCS-Faser (Hard Cladded Silicia): eine LWL-
Variante, besteht aus einem Glasfaserkern mit
Kunststoffmantel.
HW Hardware: Physikalische, elektronische Bauele-
mente und Baugruppen.
IBS Interbus
Interbus Ein von Phoenix Contact eingeführter Feldbus.
Als Ringsystem definiert, in dem jeder Teilneh-
mer das ankommende Signal regeneriert und
weiterleitet. Der Interbus bietet hohen Daten-
durchsatz bei geringer Taktrate und ist beson-
ders störfest. Er ist für normale Kupferleitungen
ebenso wie für LWL definiert. An einen Interbus
können bis zu 512 Slaves angeschlossen wer-
den (Master-Slave-Struktur) und bis zu 4096 E/
As bedient werden. Der Hauptring (Fernbus oder
Remote-Bus) kann bis zu 256 Teilnehmer ent-
halten, über Buskoppler können Lokalbusse
oder Loop-Segmente z. B. innerhalb einer
Maschine angekoppelt werden.
ISA Industry Standard Architecture: vor PCI
gebräuchlicher PC-Bus
Begriff Beschreibung
KCP Das Programmierhandgerät KCP (KUKA Control
Panel) hat alle Bedien- und Anzeigemöglichkei-
ten, die für die Bedienung und Programmierung
des Industrieroboters benötigt werden.
Die Variante des KCPs für die KR C4 heißt
KUKA smartPAD. In dieser Dokumentation wird
jedoch in der Regel die allgemeine Bezeichnung
KCP verwendet.
Konfigurations-Datei Textdateien mit Vorgaben für Parameter und
Einstellungen.
KRC KUKA Robot Control: Robotersteuerung
KRL KUKA Robot Language: KUKA Roboter-Pro-
grammiersprache
KUKA.HMI Die KUKA-Bedienoberfläche auf dem Bildschirm
der Robotersteuerung.
Lokalbus Bezeichnung für Unterringe eines Interbus-Sys-
tems
LWL Lichtwellenleiter: Aus Glas- oder Kunststofffaser.
Störungsärmer als Kupferleitungen; elektrische
Potentialdifferenzen spielen keine Rolle.
MAU Medium Attachment Unit:Anschlusseinheit eines
Busteilnehmers.
MAU-Warnung Warnung über sinkende Übertragungsqualität/
nachlassenden Empfangspegel auf optischer
Übertragungsstrecke, um die Ursache (Dejus-
tage, Verschmutzung...) bereits vor einem Aus-
fall beheben zu können.
MPM Multi Port Memory: Interbus-Komponente, die
zwischen Bus und Prozessoren vermittelt.
PCI Peripheral Component Interconnect: PC-Bus,
um Steckkarten an den Prozessor zu koppeln
PCP Peripherals Communication Protocol: Protokoll,
um Info-Telegramme (z. B. anzuzeigende Mel-
dungstexte) über einen Interbus zu senden. Wird
von Robotersteuerungen nicht aktiv benutzt,
aber weitergeleitet.
PDU Protocol Data Units: Datenpakete auf dem Inter-
bus
Polymerfaserkabel Kunststofffaserkabel. Preiswerter, aber mit gerin-
gerer Reichweite als Glasfaser oder HCS-Faser.
SPS Speicherprogrammierbare Steuerung: Wird in
Anlagen als übergeordnetes Master-Modul im
Bussystem eingesetzt.
SW Software
Telnet Einfaches Terminal-Kommunikationsprotokoll.
Es wird u. a. verwendet, um einzelne Hard-
wareeinheiten zu konfigurieren.
2 Produktbeschreibung
2.1 Übersicht
Wahlweiser Betrieb von Master und Slave mit 500 kBaud oder 2 MBaud
Bis zu 4096 E/As (FW-Version 4.49)
Bis zu 64 PCP-Teilnehmer (FW-Version 4.49)
Slave-Teil wird über externe 24-V-Einspeisung unabhängig versorgt
Die Anschaltbaugruppe IBS PCI SC, die Interbus-PCI-Schnittstelle für die Ro-
botersteuerung KR C4, gibt es in zwei Ausführungen:
IBS PCI SC/RI-LK für den Anschluss von Lichtwellenleitern
IBS PCI SC/RI/I-T für den Anschluss von Kupferleitungen
(>>> 4.1.1 "PCI-Steckplatzzuordnung" Seite 13)
Die Anschaltbaugruppe besteht entweder aus einer Master- und Slave-Karte
oder nur aus einer Master-Karte. Die Master-Karte kann auch ohne Slave-Teil
eingebaut und betrieben werden. Die Slave-Karte kann jedoch nur in Kombi-
nation mit einer Master-Karte eingebaut und betrieben werden.
Die Master-Karte wird in PCI-Steckplatz 1 und die Slave-Karte in PCI-Steck-
platz 2 verbaut.
2.3 PCP-Funktionalität
3 Sicherheit
Diese Dokumentation enthält Sicherheitshinweise, die sich spezifisch auf das
hier beschriebene Produkt beziehen. Die grundlegenden Sicherheitsinforma-
tionen zum Industrieroboter sind im Kapitel "Sicherheit" der Betriebsanleitung
oder Montageanleitung für die Robotersteuerung zu finden.
4 Installation
4.1 Systemvoraussetzungen
Roboter- Hardware:
steuerung KR C4
Software:
KUKA System Software 8.2
Oder VW System Software 8.2
Laptop/PC Die Systemvoraussetzungen für die Installation von WorkVisual sind in der
Dokumentation für WorkVisual zu finden.
4.1.1 PCI-Steckplatzzuordnung
Beschreibung Die Anschaltbaugruppe IBS PCI SC, die Interbus-PCI-Schnittstelle für die Ro-
botersteuerung KR C4, wird wie folgt verbaut:
Wenn bereits eine Version von INTERBUS installiert ist, wird deren Konfigu-
ration automatisch übernommen. Wenn dies nicht gewünscht ist, muss die be-
stehende Version erst deinstalliert werden.
Die Options-CD KR C4 Interbus 1.0 ist in der VSS 8.2 enthalten. Bei der Ins-
tallation von VSS 8.2 wird KR C4 Interbus 1.0 automatisch mit installiert.
1 Reset-Taster Slave
2 Master-Schnittstelle (Remote Out, weiterführender Fernbus)
3 Externe 24 V-Versorgungsspannung Slave
4 Slave-Schnittstelle (Remote Out, weiterführender Fernbus)
5 Slave-Schnittstelle (Remote In, ankommender Fernbus)
6 Anzeigeelemente (LEDs)
7 DIP-Schalter zur Slave-Konfiguration
8 DIP-Schalter zur Master-Konfiguration
Die IBS PCI SC/RI-LK kann mit HCS- und Polymer-Faserkabeln mit FSMA-
Steckern zusammenarbeiten. Die Stecker sind mit Überwurfmuttern zu si-
chern.
5.3 CMD-Schnittstelle
1 RS232-Schnittstelle (CMD-Anschluss)
2 Master-Schnittstelle (Remote Out, weiterführender Fernbus)
3 Externe 24 V-Versorgungsspannung Slave
4 Slave-Schnittstelle (Remote Out, weiterführender Fernbus)
5 Slave-Schnittstelle (Remote In, ankommender Fernbus)
6 Anzeigeelemente (LEDs)
7 DIP-Schalter zur Slave-Konfiguration
8 DIP-Schalter zur Master-Konfiguration
6 Konfiguration
6.1 Übersicht
Schritt Beschreibung
1 DIP-Schalter Master-Baugruppe
(>>> 6.2 "DIP-Schalter Master-Baugruppe" Seite 21)
2 Nur wenn INTERBUS Slave vorhanden ist.
DIP-Schalter Slave-Baugruppe
(>>> 6.3 "DIP-Schalter Slave-Baugruppe" Seite 22)
3 Konfigurationsdatei IBSPCI.XML konfigurieren.
(>>> 6.4 "Datei IBSPCI.XML konfigurieren" Seite 24)
4 INTERBUS mit WorkVisual konfigurieren.
(>>> 6.5 "Bus mit WorkVisual konfigurieren" Seite 28)
5 Ein- und Ausgänge in WorkVisual verschalten.
6 Bus-Konfiguration von WorkVisual auf die Robotersteue-
rung übertragen.
1 ... 3: Karten- DIP-Schalter 1 bis 3 werden für die Einstellung der Kartennummer benutzt.
nummer Bei der Verwendung von mehreren Interbus-Karten muss jeder Karte eine
Kartennummer zugewiesen werden. Anhand dieser Nummer werden die Kar-
ten im System unterschieden. Die Kartennummer kann auf jeden Wert zwi-
schen 1 und 8 eingestellt werden. Der Default-Wert ist 1. Die Kartennummer
muss nicht geändert werden, wenn nur eine Interbus-Karte verwendet wird.
4 ... 6: Erweite- DIP-Schalter 4 bis 6 sind für Erweiterungen reserviert und dürfen nicht verän-
rungen dert werden.
7: Baudrate DIP-Schalter 7 wird für die Einstellung der Baudrate verwendet. Der DIP-
Schalter ist defaultmäßig auf OFF eingestellt, d. h. die Baudrate wird automa-
tisch erkannt. Diese Einstellung darf nicht verändert werden.
1, 2: Parameter- DIP-Schalter 1 und 2 werden für die Einstellung des Parameterkanals (PCP)
kanal benutzt. Mit dieser Einstellung wird auch der ID-Code des Remote-Interface
festgelegt. Der Parameterkanal und der Prozessdatenkanal können zusam-
men maximal 16 Worte breit sein.
3 ... 6: Prozessda- DIP-Schalter 3 bis 6 werden für die Einstellung der Prozessdatenlänge be-
tenlänge nutzt. Mit der Länge der Prozessdaten wird auch der Längen-Code festge-
stellt.
Durch das Einstellen der Breite des Parameterkanals und der Prozessdaten-
länge kann die Baugruppe speziellen Anforderungen angepasst werden. Es
sind folgende Kombinationen möglich:
Voraussetzung Windows-Ebene
Sektion <INTERBUS>:
Sektion <CMD_CONFIGURATION>:
Sektion <CONFIGURATION>:
Sektion <DIAGNOSTIC_REGISTERS>:
Dieser Abschnitt wird nicht beim Starten der Anschaltbaugruppe über SVC-
Datei oder Extern ausgewertet.
Sektion <TASK>:
Sektion <SLAVE>:
Schritt Beschreibung
1 Segmente in DTM-Katalog einfügen.
(>>> 6.5.1 "Segmente in DTM-Katalog einfügen (Katalog-
Scan)" Seite 28)
2 INTERBUS Master konfigurieren.
(>>> 6.5.2 "INTERBUS Master konfigurieren" Seite 29)
oder
INTERBUS Slave konfigurieren.
(>>> 6.5.3 "INTERBUS Slave konfigurieren" Seite 31)
oder
INTERBUS Master und Slave konfigurieren.
(>>> 6.5.4 "INTERBUS Master und Slave konfigurie-
ren" Seite 32)
3 IP-Adresse des Line-Interface eingeben (optional)
(>>> 6.5.6 "IP-Adresse des Line-Interface eingeben"
Seite 34)
Beschreibung Die Master-Buskonfiguration kann direkt mit WorkVisual erstellt werden, wenn
ohne SVC-Datei gearbeitet wird. Dies bedeutet, dass die Masterkarte beim
Hochlauf die Geräte der Reihe nach erkennt und auf diese Art den Busaufbau
automatisch ermittelt. Dieses Verfahren kann nur angewandt werden, wenn
die Geräte immer verfügbar sind (kein An- und Abkoppeln). Anderenfalls muss
der Busaufbau mit Config+ (SVC-Datei) erstellt werden.
In beiden Fällen muss in WorkVisual das Speicherabbild (Struktur und Rei-
henfolge) des Interbus nachgebildet werden. Bei der Master Konfiguration
ohne die SVC-Datei ist es ausreichend, das Speicherabbild mit den Gerätebe-
schreibungs-Dateien der angeschlossenen Geräte zu erstellen. Bei der Mas-
ter Konfiguration mit der SVC-Datei muss ein Offset eingegeben werden,
damit sich die genauen Adressen der Ein- und Ausgänge im Speicherabbild
an der richtigen Stelle befinden. Alternativ können Platzhalter eingefügt wer-
den.
IN OUT
Leer 32 Eingänge Leer 32 Ausgänge
10 Byte 8 Byte
Beschreibung Für die Konfiguration des Interbus Slaves müssen die Startadresse und die
Länge des Speicherabbildes des Slaves im Interbuskommunikations-DTM
eingestellt werden (>>> 6.4 "Datei IBSPCI.XML konfigurieren" Seite 24). Al-
ternativ kann der Slave auch mit Config+ (SVC-Datei) konfiguriert und die er-
zeugte SVC-Datei im Interbuskommunikations-DTM importiert werden.
Anschließend muss das Speicherabbild (Busaufbau) in WorkVisual nachge-
baut werden. Die Steuerung wird hierbei wie jedes andere Interbus-Gerät
auch in den Bus eingefügt.
IN OUT
Leer 16 Eingänge Leer 16 Ausgänge
896 Byte 896 Byte
Das Speicherabbild für den Slave-Kreis wird immer erst ab 896 Byte
angelegt.
IN
Leer 32 Eingänge Leer 16 Eingänge
12 Byte Master-Kreis 880 Byte Slave-Kreis
OUT
Leer 32 Ausgänge Leer 16 Ausgänge
8 Byte Master-Kreis 884 Byte Slave-Kreis
Das Speicherabbild für den Slave-Kreis wird immer erst ab 896 Byte
angelegt.
Mit der Eingabe von "0" als Adresse können Geräte im Speicherab-
bild aneinandergehängt werden. Dadurch können die Geräte auch
gemeinsam verschoben werden, denn es muss nur die Adresse des
1. Geräts geändert werden.
7 Bedienung
Beschreibung Das Ab- und Ankoppeln von Segmenten ist für bestimmte Applikationen not-
wendig, z. B. bei einem Werkzeugwechsel. Das Ab- und Ankoppeln kann über
die HMI ausgeführt werden.
Ankoppeln Die IOCTL-Funktion ist blockierend. Sie kommt erst dann zurück, wenn der
Koppelvorgang ausgeführt wurde und die Antwort der Firmware zurückgelie-
fert werden kann. Bei positiver Antwort kann das Segment sofort verwendet
werden. Wird eine negative Antwort zurückgeliefert, so ist ein Fehler beim An-
koppeln aufgetreten.
Ist ein angekoppeltes Gerät nicht einsatzfähig, z. B. weil es vom Bus oder der
Versorgungsspannung getrennt ist, so erscheint eine Meldung.
Kann ein Segment nicht an- oder abgekoppelt werden, liefert das IOCTL-
Kommando einen negativen Wert zurück.
Wird ein Segment erfolgreich an- oder abgekoppelt, dann liefert das IOCTL-
Kommando die Nummer des Segmentes zurück.
Syntax Abkoppeln:
RET =IOCTL("IBS1",60,Segmentnummer)
Ankoppeln:
RET =IOCTL("IBS1",50,Segmentnummer)
Beispiel Hier wird das Segment 512 abgekoppelt, in Abhängigkeit vom verwendeten
Werkzeug.
...
IF (NEXT_TOOL == GRIPPER_1) THEN
RET = IOCTL("IBS1",60,512)
ENDIF
...
Beschreibung Über die HMI kann der Interbustreiber aktiviert und deaktiviert werden.
Nach der Installation des Interbustreibers ist dieser aktiviert.
1 Interbusname
2 Spalte Installiert
8 Diagnose
Zusätzlich befinden sich auf der Slave-Baugruppe noch zwei LEDs zur Diag-
nose der LWL-Schnittstelle:
8.5 IOCTL-Kommandos
Vorgehensweise Die IOCTL-Kommandos können über TELNET oder KRL eingegeben werden.
Telnet-Shell:
RÜCKGABEWERT = iosysIoctl (Instanzname, REQUEST, Parameter)
KRL-Oberfläche:
RÜCKGABEWERT = IOCTL (Instanzname, REQUEST, Parameter)
Parameter
Rückgabewert Abhängig von der Funktion (Request-Nummer), die
aufgerufen wurde
Instanzname Der Name der Instanz ist aus der Interbus.XML
Datei (Parameter busInstanceName) zu entnehmen.
Funktionsüber-
sicht
CP_IB_DUMP
Über den Eintrag DUMPFILE in der Sektion [CONFIGURATION] der IBSP-
CI.XML kann ein Name für das Dumpfile angegeben werden. In diesem Fall
werden alle Schreibzugriffe auf das MPM aufgezeichnet. Die ibsPciDump-
Funktion kann über das IOCTL-Kommando CP_IB_DUMP ausgeführt werden.
8.5.2 Restart
IODRV_IOCTL_RESTART
IODRV_IOCTL_ACTIVATE_DEVICE,
IODRV_IOCTL_DEACTIVATE_DEVICE
Über diese IOCTL-Kommandos können alternative Gruppen (Segmente) ein-
und ausgeschaltet werden. Bei einem Warmstart speichert der Interbus-Trei-
ber das zuletzt aktive Segment beim Herunterfahren und schaltet es beim
Hochfahren automatisch wieder ein. Bei einem Kaltstart muss dem Interbus
über einen IOCTL-Befehl vom Grundsystem mitgeteilt werden, welches Seg-
ment ggf. eingeschaltet werden soll. Der IOCTL-Befehl liefert im Fehlerfall fol-
gende Werte zurück:
Wurde das Segment erfolgreich geschaltet, liefert der Befehl die geschaltete
Segmentnummer zurück.
CP_IB_GET_SLAVE_STATE
Da der Slave unabhängig vom Master betrieben werden kann, hat auch der
Slave eigene Zustände. Die Read- und Write-Funktion ist für Master und Slave
gleich.
Der Slave kann folgende Zustände annehmen:
Slave Data Transfer (Bit 1)
Fail (Bit 2)
Slave Initialized (Bit 3)
Power On (Bit 4)
Ready (Bit 5)
CP_IB_GET_DEVICE_STATE
Über dieses IOCTL-Kommando kann der Zustand eines Moduls abgefragt
werden. Das Kommando liefert als Rückgabewert den Zustand des Moduls.
Mit dem Kommando muss die Nummer des Moduls in der Form von Segment
und Positionnummer an den Treiber übergeben werden.
Folgende Zustände kann ein Teilnehmer (Modul) haben:
Alarm Output (Bit 0)
Error Output (Bit 1)
MAU-Detection der ankommenden Fernbusschnittstelle (Datenring-Hin-
weg) (Bit 9)
MAU-Detection der ankommenden Fernbusschnittstelle (Datenring-Rück-
weg) (Bit 10)
Periphery Fail (Bit 11)
Alle anderen Bits in dem Wort sind reserviert.
Eine detaillierte Beschreibung zu den Statusinformationen sind in der Inter-
bus-Dokumentation von Phoenix Contact unter dem Firmware-Befehl
Read_Device_State_Request zu finden.
8.6.1 PCP-Hardwareeinstellungen
8.6.2 Verbindungsaufbau
PCP_INITIATE_IND_CODE
Wenn der Treiber eine Mittelung mit dem Kommando
PCP_INITIATE_IND_CODE empfängt, wird eine positive Antwort-Mitteilung
zurückgesendet. Die Parameter Access_Group und Password werden da-
bei nicht berücksichtigt und sind bei der Antwort-Mitteilung mit 0 belegt.
PCP_READ_IND_CODE
Beim Empfang einer Message mit dem Kommando PCP_READ_IND_CODE
wird zuerst geprüft, ob es sich um das PCP-Objekt 0x5FFF handelt. Ist in der
Message ein anderes PCP-Objekt, so wird eine negative Response-Message
mit dem Fehlercode 0x0607 (Index not supported) zurückgesendet. Wenn die
Message ein PCP-Objekt mit dem Index 0x5FFF enthält, so wird der Subindex
nach Vorgabe der beiden folgenden Tabellen ausgewertet.
Liegt der Subindex zwischen 1 und 32, so werden 128 Byte Daten aus
dem Eingangsbereich des MPMs ausgelesen und diese in einer positiven
Response zurückgesendet.
Liegt der Subindex zwischen 34 und 66, so werden 128 Byte Daten aus
dem Ausgangsbereich des MPMs ausgelesen und diese in einer positiven
Response zurückgesendet.
Ist der Subindex 0, so wird entsprechend den Einstellungen über den Wri-
te-Dienst mit dem Subindex 1 Daten aus dem Eingangsbereich des MPMs
ausgelesen und mit einer positiven Response zurückgesendet.
Der Subindex 33 funktioniert wie der Subindex 0, nur werden hier die Da-
ten aus dem Ausgangsbereich des MPMs gelesen.
Index Subindex MPM- Länge Zugriff
Bereich
0x5FFF 0 einstellbar variabel bis Read only
über Objekt max. 240
5FFE, Sub- Byte
index 1
0x5FFF 1 0 ... 127 128 Byte Read only
0x5FFF 2 128 ... 255 128 Byte Read only
0x5FFF 3 256 ... 383 128 Byte Read only
0x5FFF 4 384 ... 511 128 Byte Read only
0x5FFF 5 512 ... 639 128 Byte Read only
0x5FFF 6 640 ... 767 128 Byte Read only
0x5FFF 7 768 ... 895 128 Byte Read only
0x5FFF 8 896 ... 1023 128 Byte Read only
0x5FFF 9 1024 ... 128 Byte Read only
1151
0x5FFF 10 1152 ... 128 Byte Read only
1279
0x5FFF 11 1280 ... 128 Byte Read only
1407
0x5FFF 12 1408 ... 128 Byte Read only
1535
0x5FFF 13 1536 ... 128 Byte Read only
1663
PCP_WRITE_IND_CODE
Beim Empfang einer Message mit dem Kommando PCP_WRITE_IND_CODE
wird zuerst geprüft, ob es sich um das PCP-Objekt 0x5FFE handelt. Ist in der
Message ein anderes PCP-Objekt, so wird eine negative Response-Message
mit dem Fehlercode 0x0607 (Index not supported) zurückgesendet. Wenn die
Message ein PCP-Objekt mit dem Index 0x5FFE enthält, so wird der Subindex
nach obigen Tabellen ausgewertet. Ist der Subindex 1 oder 2, so wird über-
prüft, ob der angegebene Bereich gültig ist.
Für die Ein- und Ausgangsdaten sind jeweils 4096 Byte im MPM gespeichert.
Dadurch kann die Startadresse zwischen 0 und 4096 gewählt werden. Hierbei
wird auch überprüft, ob die Startadresse plus der auszulesenden Länge weni-
ger als 4096 beträgt. Wenn die Überprüfung der Startadresse und Länge feh-
lerhaft ist, so wird eine negative Response mit dem Fehlercode 0x0605
(Application error) zurückgesendet. Sind die angegebenen Daten korrekt, so
werden sie übernommen und eine positive Response zurückgesendet.
8.6.5 Verbindungsabbau
8.6.6 PCP-Verbindungseinstellungen
Beim Starten des Interbusses überprüft der Treiber, ob der Slave der An-
schaltbaugruppe PCP unterstützt. Wenn ja, wird die PDU-Größe der PCP-Ob-
jekte 0x5FFF und 0x5FFE auf 246 Byte geändert.
Wenn der Interbus-Treiber durch einen Fehler auf dem Interbus in den inakti-
ven Zustand geschaltet wird, werden alle ankommenden PCP-Nachrichten
negativ beantwortet. Das Error_Class- und Error_Code-Wort wird dabei auf
0x0902 gesetzt.
9 Meldungen
9.1 KUKA.HMI-Fehlermeldungen
Auf der KUKA.HMI sind Bus- und Peripheriefehler als "Statusmeldungen" im-
plementiert. Dadurch werden Meldungen vom Treiber wieder zurückgenom-
men, wenn die Fehler behoben sind oder ein anderer Fehler aktuell anliegt.
Fehlercodes und zusätzliche Infos, die bei den Meldungen mit angegeben
werden, kommen von der Firmware.
10 KUKA Service
10.1 Support-Anfrage
Einleitung Die Dokumentation der KUKA Roboter GmbH bietet Informationen zu Betrieb
und Bedienung und unterstützt Sie bei der Behebung von Störungen. Für wei-
tere Anfragen steht Ihnen die lokale Niederlassung zur Verfügung.
Verfügbarkeit Der KUKA Customer Support ist in vielen Ländern verfügbar. Bei Fragen ste-
hen wir gerne zur Verfügung!
Index
A K
Anschaltbaugruppe IBS PCI SC 10 Katalog-Scan 28
Anschluss von Lichtwellenleitern 16 KCP 7
Anzeigen der Master-Baugruppe 39 Konfiguration 21
Anzeigen der Slave-Baugruppe 40 Konfigurations-Dateien 7
KRC 7
B KRL 7
Bedienung 35 KUKA Customer Support 59
KUKA.HMI 7
C
CMD 6 L
CMD-Schnittstelle 16 Lokalbus 7
CR 6 LWL 7
D M
Diagnose 37 MAU 7
Diagnosedaten anzeigen 37 MAU-Warnung 7
Diagnosemonitor (Menüpunkt) 37 Meldungen 51
DIP-Schalter Master-Baugruppe 21 MPM 7
DIP-Schalter Slave-Baugruppe 22
Dokumentation, Industrieroboter 5 O
DTM 6 Offset, einstellen 34
E P
E/A 6 PCI 7
Eigenschaften 9 PCI-Steckplatzzuordnung 13
Einleitung 5 PCP 7
Externe Spannungsversorgung Slave 18 PCP-Funktionalität 10
PCP-Funktionalität des Slaves 44
F PDU 7
Fehlermeldungen 51 Polymerfaserkabel 7
Fernbus 6 Produktbeschreibung 9
FSMA 6
FW 6 S
Schulungen 5
H Segmente ab-/ankoppeln über HMI 35
HCS-Faser 6 Segmente ab-/ankoppeln über KRL 35
Hinweise 5 Service, KUKA Roboter 59
HW 6 Sicherheit 11
Sicherheitshinweise 5
I SPS 7
IBS 6 Status Information des Treibers 38
IBS PCI SC/RI-LK 15 Support-Anfrage 59
IBS SC/RI/I-T 18 SW 7
IBSPCI.XML konfigurieren 24 Systemvoraussetzungen 13
Inbetriebnahme 15
Installation 13 T
Interbus 6 Telnet 7
INTERBUS deinstallieren (KSS) 14
INTERBUS installieren (VSS) 14 Ü
INTERBUS installieren oder updaten (KSS) 13 Übersicht 9
INTERBUS Master konfigurieren 29
INTERBUS Master und Slave konfigurieren 32 V
INTERBUS Slave konfigurieren 31 v ab-/ankoppeln 35
Interbustreiber aktivieren/deaktivieren 36
IOCTL-Kommandos 42 W
ISA 6 Warenzeichen 6
Wiederinbetriebnahme 15
Z
Zielgruppe 5