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SPORT

Gesunder Lebensstil schützt vor Krankheit


Zum Lebensstil zählen dabei insbesondere die Bereiche Ernährung,
Suchtmittelkonsum, Stress, Schlafqualität und Bewegung. Ein gesunder
Lebensstil schützt laut Froböse vor allem vor den zahlreichen zivilisationsbedingten
Erkrankungen wie beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zu
denen Herzinfarkte oder Schlaganfälle zählen.
Rheuma, Alzheimer, Demenz vorbeugen
Sport macht nachweislich das Immunsystem fitter und die Gehirnleistung besser.
Auch Krankheiten wie Rheuma, Alzheimer, Demenz und Krebs beuge ein
gesünderer Lebensstil vor. Ebenso sinke die Gefahr von Osteoporose, wenn etwa
durch regelmäßige Bewegung die Knochen beansprucht würden. Weiter habe ein
gesunder Lebensstil eine positive Auswirkung auf die Gefäße und damit sinke das
Risiko für Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und beispielsweise Diabetes.
Warum ist Sport gesund?
Doch warum sorgt Sport als einer der Aspekte eines gesunden Lebensstils für eine
bessere gesundheitliche Verfassung und dient als Prävention? Mittlerweile weiß die
Forschung, dass ein Hauptfaktor die Muskulatur ist.

Was Myokine im Körper leisten

„Eine Art tief arbeitende Muskulatur, also eine beanspruchte Muskulatur,


schüttet Myokine aus. Das sind enzymähnliche Botenstoffe, die im Körper
herumschwirren. Und diese Myokine veranlassen eben die inneren Organe, Dinge
zu tun – gesünder zu werden –, die sie von allein nicht tun würden. Das heißt also
eine arbeitende Muskulatur schützt über die Myokine viele Organe und hält sie
funktionstüchtig, verhindert Alters-Veränderungen und vor allen Dingen verbessert
die Leistungsfähigkeit", erklärt Froböse. Die Muskulatur stelle ein endokrines Organ
dar, das bei erhöhter Aktivität Stoffe wie die Myokine als hormonähnliche
körpereigene Botenstoffe in den Körper ausschütte.

Das Myokin BDNF arbeitet insbesondere im Gehirn und fördert dort die Proteinsynthese.
Proteine im Gehirn

Am besten erforscht sind bisher das Myokin Interleukin 6, ein körpereigener


Entzündungshemmer, und das Myokin BDNF (Brain-Derived-Neurotrophic Factor).
Das Myokin BDNF verhindert das Absterben vorhandener Gehirnzellen und fördert
den Ausbau neuer Neuronen und Synapsen. Dies kann langfristig vor Alzheimer
oder Demenz schützen. Froböse erläutert: „BDNF arbeitet besonders auch im
Gehirn. Fördert dort eben die Proteinsynthese – also den Auf- und Umbau von
Proteinen." Vor allem Sportler hätten durch ihre körperliche Aktivität ein größeres
Reservoir an nutzbaren Proteinen. „Das ist wichtig für Reparaturprozesse,
besonders im Gehirn, um Demenz und Alzheimer zu vermeiden", erklärt Froböse.

Mitochondrien verbrennen Fett und Zucker


effektiver

Für den positiven Effekt, den starke Muskeln auf die Gesundheit haben, sind auch
die Mitochondrien – die "Energiekraftwerke" der Muskelzellen – verantwortlich.
Durch regelmäßiges Training, vor allem solches mit niedriger Intensität ("aerob")
bilden sich mehr und größere Mitochondrien, die dann Zucker und Fettsäuren viel
effektiver verbrennen. Der Grundumsatz des Stoffwechsels wird dadurch höher.
Mit Bewegung und Sport Krebs vorbeugen
Sogar vor Krebs kann Bewegung schützen. „Wir können durch einen gesunden
Lebensstil 40 Prozent aller Krebsdiagnosen verhindern. Wenn wir das
runterbrechen auf körperliche Aktivität, sind das in etwa sechs bis acht Prozent aller
Krebsfälle, die wir durch regelmäßige Bewegung vermeiden können", erklärt Freerk
Baumann, Sportwissenschaftler am Uniklinikum Köln. Bewegung hilft nachweislich
insbesondere gegen sieben Krebsunterarten: Dazu zählen Prostata, Blase,
Gebärmutter, Darm, Magen, Brust und Speiseröhre. Ebenso verdichten sich bei
Lungenkrebs die Hinweise, dass Bewegung einer Erkrankung vorbeugt.

Freerk Baumann, Leiter AG Onkologische Bewegungsmedizin am Uniklinikum Köln


Sport hilft gegen Depression

In vielen Kliniken werde Bewegung außerdem als Antidepressivum eingesetzt, sagt


Professor Hans-Georg Predel von der Sporthochschule Köln: "Wir haben gelernt,
dass der Hirnstoffwechsel durch vielfältige Formen von Bewegungen – in der freien
Natur und unter allen Witterungsbedingungen – wunderbar aktiviert wird und
aufrechterhalten bleibt." Dadurch verbessere sich die Stimmung deutlich, so der
Sportmediziner.

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