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Einleitung
Dem Neorealismus wurde wie kaum einem anderen Theoriegebilde in den Inter-
nationalen Beziehungen kontroverse Aufmerksamkeit zuteil. Mit seinen grundle-
genden Annahmen steht der Neorealismus in der Tradition der realistischen Theo-
rieschule, geht in Fragen der Theoriebildung allerdings über diese hinaus. Wäh-
rend traditionelle Realisten wie Hans Morgenthau, Edward H. Carr, Henry Kis-
singer oder Reinhold Niebuhr die Ursachen für Konflikte und Auseinanderset-
zungen zwischen Staaten im Wesen des Menschen und seinem Machttrieb be-
gründet sahen, also versuchten anthropologisch zu argumentieren, sind für die
Neorealisten die strukturell bedingten Zwänge auf der Ebene des internationalen
Systems für das Verhalten der Staaten ausschlaggebend.1 Der Neorealismus stellt,
auf der Grundlage eines systemischen Erkenntnisinteresses, vor allem Fragen
nach den Ursachen für Konflikte und Kriege zwischen Staaten sowie nach den
Bedingungen für Kooperation und Frieden zwischen diesen (Grieco 1997: 163).
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Vergleicht man die wissenschaftliche Methodik beider Schulen, so fällt auf, dass die führenden
Realisten einer eher traditionell induktiven Forschungsmethode folgten, bei welcher aus einzelnen
empirischen Beobachtungen auf Aussagen mit allgemeinem Charakter geschlossen wird. Die Neorea-
listen hingegen versuchen allgemeine Muster der internationalen Beziehungen anhand weniger
zentraler Annahmen deduktiv aufzudecken und zu erklären (Schörnig 2006: 68ff.).
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Wesentlichen lassen sich seiner Auffassung nach drei konstituierende Elemente
des internationalen Systems ausmachen: das Ordnungsprinzip (ordering prin-
ciple), die funktionale Differenzierung der Einheiten (character of the units) und
deren Ressourcen- und Machtverteilung untereinander (capabilities) (Waltz
1979: 88, 195). Das Ordnungsprinzip adressiert die Ordnungsstruktur wie Hie-
rarchie und Anarchie. Während sich eine hierarchische Struktur durch das Vor-
handensein einer übergeordneten Instanz mit Sanktionsgewalt auszeichnet, stellt
Anarchie die Abwesenheit einer solchen Instanz dar. Anarchie im internationalen
System bildet die Grundlage aller neorealistischen Überlegungen (Waltz 1979:
88-93, 114ff.) Als zweites Strukturmerkmal beschreibt die funktionale Differen-
zierung der Einheiten die Arbeitsteilung zwischen den Akteuren (Staaten) im
internationalen System. Analog zur Arbeitsteilung in einer Gesellschaft oder
einem Unternehmen erfüllen einzelne Staaten unterschiedliche Funktionen. Ge-
mäß der neorealistischen Überzeugung, dass eine übergeordnete Instanz mit
Sanktionsgewalt (Gewaltmonopol) nicht existiert und dass das internationale
System anarchisch organisiert ist, hält Waltz eine funktionale Differenzierung
zwischen den Staaten für sehr unwahrscheinlich. Vielmehr geht er davon aus,
dass Staaten hinsichtlich ihrer Funktionen identisch sind (like units) (Waltz
1979: 93-97). Die Ressourcen- und Machtverteilung zwischen den Akteuren ist
das dritte zentrale Strukturmerkmal des internationalen Systems und das einzige,
welches einer möglichen Veränderung unterworfen ist – die Veränderung von
Machtkonstellationen. Während die Machtstärke jedes einzelnen Staates als eine
Eigenschaft der jeweiligen Einheit betrachtet wird, stellt die Machtverteilung
zwischen den Staaten im internationalen System ein Attribut der Systemstruktur
dar (Waltz 1979: 80, 98).2
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Vgl. zum Waltz’schen Systembegriff, zum Strukturbegriff und zur Interaktion von Einheiten auch
Vogt 1999: 40ff.
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anderer Staaten haben, sind sie in erster Linie auf sich selbst gestellt – sie sind
gezwungen, sich selbst zu helfen (self-help-system) (Masala 2005: 57; Waltz
1979: 107). Der Neorealismus zeichnet somit ein insbesondere durch Dominanz
von Sicherheitsinteressen und Selbsterhaltungstrieb geprägtes Bild der National-
staaten.
Im Waltz’schen Theoriemodell ist Sicherheit die wesentliche Messgröße für
die Überlebensfähigkeit der Staaten im internationalen System (Waltz 1979:
126). Macht ist bei Waltz nur als unterstützendes Mittel zu verstehen, um Ziele
wie Sicherheit zu erreichen. Macht ist aus neorealistischer Perspektive als relati-
ves Gut zu betrachten. Die relative Machtposition eines Staates im internationa-
len System fungiert somit als Maßstab für seine Sicherheit. Aufgrund des
Selbsterhaltungs-Imperativs der Staaten und in Folge der anarchisch geprägten
Umwelt sind die Staaten gezwungen, die eigene Sicherheit zu maximieren. Um
dies zu erreichen, streben sie nach Macht. Nur ein Machtgleichgewicht im inter-
nationalen System bedeutet Sicherheit für die Staaten, da eine ausgeglichene
Machtsituation die Wahrscheinlichkeit angegriffen zu werden minimiert. Es
besteht daher für die Nationalstaaten die Notwendigkeit, Machtungleichgewichte
schon im Ansatz zu kompensieren. Ein Machtgleichgewicht entsteht für Waltz
nicht durch das Handeln von Individuen, sondern es stellt vielmehr ein durch die
Systemstruktur bedingtes emergentes Phänomen dar. Es ist somit nicht als Ga-
rant für internationale Stabilität zu betrachten, vielmehr handelt es sich um einen
strukturbestimmten Zustand des internationalen System, der sich immer wieder
reproduziert (Waltz 1979: 123-128).
Für einen Staat ist es von großer Bedeutung, die eigenen Machtmittel per-
manent mit denen anderer Akteure zu vergleichen, um kontinuierlich die eigene
Position im internationalen System zu bestimmen. Setzt ein besonders mächtiger
Akteur seine Machtmittel ein, ist es unwahrscheinlich, dass andere Staaten mit
diesem unilateral in Konkurrenz treten. Vielmehr wird versucht, über die Bil-
dung von Bündnissen und Allianzen wieder eine Machtbalance herzustellen. Da
eine Aufrüstung aufgrund zu knapper Ressourcen nicht möglich ist, führt dies
zwingend dazu, dass sich Staaten in einem solchen Fall immer der schwächeren
Seite anschließen, um einen Ausgleich zur stärkeren Seite hin zu schaffen. Der-
artige balancing-Prozesse bezeichnet Waltz als balance of power (Waltz 1979:
102ff.). Nach neorealistischer Auffassung veranlassen hohe zu erwartende Kos-
ten im Falle eines Krieges die Staaten dazu, sich generell defensiv zu verhalten
(Waltz 1979: 113f.).
Eine weitreichende zwischenstaatliche Zusammenarbeit zur Verfolgung
gemeinsamer Ziele werden Staaten allerdings aufgrund der Gefahr potentieller
Abhängigkeiten, der Nichteinhaltung getroffener Übereinkünfte (cheating) sowie
der Ungleichverteilung von Kooperationsgewinnen (relative gains) nicht einge-
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hen, so die Überzeugung von Waltz. Internationalen Institutionen und Regimen
kommt in einer neorealistischen Betrachtung demnach bestenfalls eine geringe,
niemals aber entscheidende Bedeutung zu. Waltz betrachtet neben Allianzbil-
dung einzig die hegemonial induzierte Kooperation als ein wahrscheinliches
Kooperationsszenario. Hierbei zwingt ein besonders mächtiger Hegemon andere
Staaten zu einer funktionalen Differenzierung, wobei der Hegemon für die ent-
stehenden Kosten aufkommt und die Schutzfunktion für die Kooperationspartner
übernimmt (Schörnig 2006: 76ff.).
Grundsätzlich haben Staaten im internationalen System dahingehend Ges-
taltungspotential, dass sie eine Änderung des Systems bewirken können. Sie
nehmen Einfluss auf die Verteilung der Machtmittel und bewirken so einen
Wechsel zwischen uni-, bi- und multipolaren Umwelten. Bei einer unipolaren
Machtverteilung stellt ein einzelner Hegemon eine klar greifbare Bedrohung für
seine Umwelt dar. Um der Dominanz des Hegemons entgegenzuwirken, kommt
es gemäß dem balancing-Imperativ in der Folge zu der Bildung von Bündnissen
zwischen den anderen Staaten. Ein solches Verhalten gefährdet aus Sicht des
Hegemons die eigene Machtstellung und steigert somit die Wahrscheinlichkeit
kriegerischer Auseinandersetzungen. Bei einer bipolaren Situation im internatio-
nalen System handelt es sich um eine im Wesentlichen stabile Konstellation,
deren Folge in der Tendenz friedliche Phasen sind. Die Begründung sehen die
Neorealisten insbesondere in der Übersichtlichkeit der Machtkonstellation. Die
Wahrscheinlichkeit von Fehleinschätzungen der Machtmittel und Machtfülle
anderer Staaten, die in anderen Konstellationen zu Aufrüstung führen würden, ist
somit gering – als Folge stellt sich eine kriegshemmende Machtbalance ein
(Waltz 1979: 98, 161ff.). Ein multipolares System beschreibt hingegen eine sehr
komplexe Konstellation von mehreren – mindestens drei – dominierenden Staa-
ten mit einer ähnlichen Fülle an Machtmitteln. In einem multipolaren Umfeld
kann sich jeder durch eine Vielzahl anderer Staaten bedroht fühlen, wobei er
deren Machtmittel nur ungenau einschätzen kann und über ihre Intentionen im
Unklaren ist. Folge dieser Situation ist eine steigende Kriegswahrscheinlichkeit –
je nach Konstellation kann es auch zu Präventivkriegen kommen, um Machtvor-
teile anderer Staaten einzuschränken (Schörnig 2006: 74ff.; Masala 2005: 47f.).
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Theorieinterne Weiterentwicklungen und Diskurse
Der Ansatz nach Stephen Walt (balance-of-threat Theorie)
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bandwagoning-Reaktion (defensiv) determinieren (Walt 1985: 4ff., 13ff.;Walt
1987: 33).
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Das internationale System scheint ein dynamisches Allianzsystem zu sein, innerhalb dessen jedem
Staat zwei Handlungsstrategien offen stehen. Problematisch ist jedoch, dass beide Begriffe – sowohl
balancing als auch bandwagoning – variable Interpretationen zulassen. So kann das Verhalten eines
Staates sowohl als balancing als auch als bandwagoning interpretiert werden, je nachdem, in wel-
chem Kontext es betrachtet wird: Was regional als bandwagoning gedeutet wird, kann vor einem
globalen Hintergrund auch durchaus als balancing gesehen werden (Vogt 1999: 55).
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Schweller modifiziert somit den Waltz’schen Ansatz durch die Entwicklung
seiner balance-of-interest Theorie: Das Interesse eines Staates lässt sich auf
Grundlage von Kosten-Nutzen-Überlegungen ermitteln – Kosten zur Verteidi-
gung vorhandener Güter versus Kosten zur Hinzugewinnung neuer Güter
(Schweller 1994: 100). Staatsinteresse und damit eine subsystemische Kategorie
ersetzt in Schwellers Ansatz, was bei Waltz Machtverteilung und bei Walt Be-
drohung innehatte.
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Aufbau von Abschreckungspotential (insbesondere militärisch) sei hierbei das
überlegene Mittel. Dies führe unweigerlich in das allzu bekannte Sicherheitsdi-
lemma: rüstet ein Staat auf, so sind die anderen gezwungen, nachzurüsten (vgl.
Mearsheimer 2001).
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Der Ansatz nach Robert Gilpin (polit-ökonomischer Neorealismus)
Der Ansatz des ökonomischen Neorealismus von Robert Gilpin ist als polit-öko-
nomische Weiterentwicklung und Modifikation der Grundannahmen des struk-
turellen Neorealismus zu sehen. Gilpin vertritt die Auffassung, dass Machtbe-
hauptungen, sicherheitsorientiertes Verhalten und nationales Interesse der Staa-
ten auch in einem wesentlichen Maße auf ökonomische Aspekte zurückzuführen
sind (Gilpin 1984: 293ff.). Besondere Bedeutung schreibt Gilpin der Verknüp-
fung nationaler Macht mit ökonomischen Ressourcen zu. Bei der Beschreibung
der internationalen Ordnung bezieht sich Gilpin auf die von Waltz begründete
ökonomische Modelllogik, geht aber anders als Waltz nicht strukturalistisch vor,
sondern – in Anlehnung an den klassischen Realismus à la Morgenthau – viel-
mehr akteurszentriert (Gilpin 1981: 10ff.). Gilpin geht es bei seiner Analyse der
internationalen Beziehungen weniger um die Erklärung von Einheitlichkeit und
Stabilität, als vielmehr um die Frage, wann und warum es trotz Anarchie zu
Kooperationen und Wandel im internationalen System kommt (Gilpin 1981: 2).
Gilpins Konzept des ökonomischen Neorealismus basiert auf drei wesentli-
chen Grundannahmen: (1) Die Natur der Beziehungen zwischen den Akteuren
des internationalen Systems ist essenziell und unabänderlich konfliktgeladen; (2)
das Substrat der sozialen und politischen Realität ist die Gruppe; und (3) die
wesentlichen Leitmotive und Motivationen menschlichen Lebens und Handels
sind Macht und Sicherheit (Gilpin 1984: 289ff.). In Analogie zu anderen realisti-
schen Überlegungen stellt Macht für Gilpin eine wichtige Ressource dar, um im
internationalen Umfeld bestehen zu können. Gemäß des Waltz’schen Ansatzes
bildet für ihn allerdings die Sicherheit die wesentliche Messgröße für das Über-
leben der Staaten, wobei wirtschaftliche gegenüber militärischen Sicherheitsas-
pekten stärker betont werden. Staaten sind Nutzenmaximierer, die versuchen,
ihre Interessen nach Möglichkeit optimal umzusetzen und so auf das internatio-
nale System einzuwirken. Allem Handeln der Staaten auf supranationaler Ebene
liegt somit ein rationales Kosten-Nutzen-Kalkül zugrunde. Nur wenn der erwar-
tete Nutzen größer ist als die veranschlagten Kosten, wird auch der Versuch
unternommen, das System im eigenen Sinne zu ändern, ansonsten bleibt es stabil
(Menzel 2001: 161).
Gilpin zufolge ist das internationale System geprägt von einer regelmäßigen
Interaktion der staatlichen Akteure, die in ihrem Verhalten vagen Beschränkun-
gen unterliegen. Wie stark die Staaten durch die anarchischen Strukturen in ihren
internationalen Beziehungen und Handlungen eingeschränkt sind, ist abhängig
von der Machtverteilung zwischen ihnen, in die neben materiellen Machtmitteln
auch Faktoren wie Ansehen und Prestige einfließen (Gilpin 1981: 26-39). Inner-
halb dieses Systems prüfen Staaten, ob es sich für sie lohnen würde, das interna-
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tionale System zu ihren Gunsten zu verändern, d.h. ob der zusätzliche Nutzen die
Kosten der Veränderung übersteigt (Gilpin 1981: 10). Veränderungen von Kons-
tellationen zwischen den Akteuren ergeben sich für Gilpin nicht top-down (nicht
das internationale System und die aus ihm abzuleitenden Einflüsse auf Staaten
stehen im Vordergrund), sondern sind im Sinne eines bottom-up-Prozesses viel-
mehr die Folge spezifischer Interessen und Präferenzen der individuellen Akteu-
re. Staaten werden nur solange versuchen, das internationale System durch terri-
toriale, politische und wirtschaftliche Expansion zu verändern, bis die Grenzkos-
ten weiteren Wandels gleich oder größer dem Grenznutzen sind. Bis sich ein
Gleichgewichtszustand im internationalen System eingependelt hat, führt Un-
gleichgewicht unweigerlich zu einer Umverteilung von Macht zwischen den
Staaten und damit zum Wandel des Systems (Gilpin 1981: 10ff.).
Kritische Würdigung
Die neorealistische Denkschule stellt einen der bedeutendsten Theoriestränge in
den Internationalen Beziehungen dar. Ihre unbestreitbaren Stärken für die Analy-
se der internationalen Politik liegen insbesondere in der Berücksichtigung des
Aspektes der Konkurrenz zwischen den Staaten sowie der daraus erwachsenden
Zwänge im internationalen System. Ebenso bedeutsam erscheint die in der neo-
realistischen Analyse ausgeprägte Sensibilität für die Kontinuität systembezoge-
ner Eigenschaften und Kausalitäten.
Eine zentrale Schwäche des neorealistischen Ansatzes liegt hingegen in der
fehlenden Berücksichtigung der Bedeutung der inneren Verfasstheit der Staaten
für die Herausbildung ihrer Handlungsmotive und Präferenzen im internationa-
len System. Zudem wirft die von der Waltz’schen Theorie geprägte Konzeptuali-
sierung der Staaten als einheitliche Akteure sowie die vereinfachte schematische
Differenzierung zwischen den Staaten und dem internationalen System die Prob-
lematik auf, dass die empirisch belegten Wirkungen von Normen und Regeln
innerhalb des internationalen Systems nicht ausreichend berücksichtigt werden.
Es findet eine Festlegung auf nur eine mögliche Konsequenz der Anarchie statt,
die die Handlungs- und Gestaltungsspielräume der Staaten im Wesentlichen auf
die Verringerung von Unsicherheiten, den Selbsthilfe-Imperativ und den Wett-
bewerb um Sicherheit reduziert. Bei einer neorealistischen Herangehensweise
besteht somit die Gefahr einem kognitiven Dogmatismus und der selektiven
Wahrnehmung von Phänomenen zum Opfer zu fallen.
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