Sie sind auf Seite 1von 1

Einführung in die Pädaudiologische Audilogie

08.11.2023

1. Wie läuft der Prozess des Hörens ab?

Das Gehör setzt sich aus einem peripheren Organ und einem zentralen System
zusammen. Am Ohr unterscheidet man drei Abschnitte: äußeres Ohr, Mittelohr und
Innenohr. Das Hören beginnt, indem Schallwellen das Hörorgan erreichen und über
die Ohrmuschel durch den Gehörgang zum Trommelfell gelangen, dieser wird in
Schwingung gesetzt. Die Schwingungen werden über Gehörknöchelchen im Mittelohr
in eine mechanische Druckwelle umgewandelt, diese bringt die Perilymphe im
Innenohr in Schwingung. Dadurch entsteht eine Wanderwelle in der Schnecke. Durch
die Bewegung der Membran im Innenohr beugen sich kleine Sinnenhaare, die sich an
der Sinneszelle der Schnecke befinden. Diese Sinneszellen verwandeln die
mechanischen Schwingungen in neurale Aktivität. Die Schnecke ist nach Frequenzen
organisiert und je nach Auslenkung wird ein anderer Höreindruck weitergeleitet.

Die Signale beider Ohren werden zur Raumorientierung und zum Richtungshören
analysiert. Die Schallintensität, Dauer und Schallrichtung werden in der Weiterleitung
im Hörnerv kodiert.

2. Weshalb ist Hören eine Leistung des Gehirns?

Die Verarbeitung des soeben beschriebenen Signals kann erst im Gehirn stattfinden.
Schallverarbeitung, Tonhöhe und Lautstärke, Lokalisation von Schallquellen,
Sprachverarbeitung sowie Filterung und Fokussierung kann nur im Gehirn
interpretiert werden. Hören ist also eine komplexe kognitive Leistung, bei der das
Gehirn die Informationen in sinnvolle Wahrnehmungen umwandelt.

3. Weshalb spielen die ersten Lebensjahre eine so große Bedeutung für die
Hörentwicklung?

Die ersten Lebensjahre spielen für den Lautspracherwerb eine wichtige Rolle, da nur
durch eine adäquate akustische Stimulation die Grundlagen für den
Lautspracherwerb gelegt werden können. Im auditorischen Kortex entstehen die
Schalllokalisation und die Schallbilderkennung, eine kognitive Großhirnfunktion, die
erlernt wird.

Das könnte Ihnen auch gefallen