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Zoologie Grundlagen Zusammenfassung VL 5 u.

5)
Sinnesorgane nehmen bestimmte Ausschnitte der physikalischen und chemischen Natur der
Umwelt wahr.
Es gibt.

 Reiz – Erregungstransformationen
 Mechanorezeption
 Chemorezeption
 Photorezeption
Sinneszellen können nur bestimmte Reize aufnehmen und in Nervenimpulse umsetzen
Sensorische Rezeptoren besitzen besondere Strukturen um bestimmte Umweltreize in
Nervenimpulse umzuwandeln

Aufgabe von Sannesorganen:


1. Organe zur Umwandlung von Energie aus der Umwelt in Nervenimpulsen
2. Weiterleitung der Nervenimpulse über sensorische Nerven an das
Zentralnervensystem
 Rezeption von Umweltreizen durch Sinneszellen
 Reize stellen eine Form von Energie dar
 Am Beginn der Reizwahrnehmung  Umwandlung der Reize in Veränderung des
Membranpotenzials der Rezeptorzellen (Rezeptorpotenzial)
 Bildung von Aktionspotenzialen und Weiterleitung von Nervenimpulse zum ZNS
 ZNS interpretiert diese Wahrnehmungen
 Sensorische Rezeptoren sind Reizfilter und Reizverstärker für bestimmte
Umweltinformationen
 Sensorische Transduktion in Nervenimpulsen durch Depolarisation des
Membranpotenzial eines sensorischen Rezeptors
 Transmission von Nervenimpulsen
 Die Reizenergie wird während des Transduktionsprozesse erhöht (Verstärkungseffekt)
 Bei ständiger Reizung sinkt die Empfindlichkeit vieler Rezeptoren (sensorische
Adaption)
Sinnesorgane der Haut bei Wirbeltieren

Die Haut von Wirbeltieren enthält Rezeptoren für Temperatur und Schmerz sowie Druck und
Begründung
Thermorezeptoren nehmen bei Wirbeltieren Wärme und Kälte wahr
sie schicken Informationen an die Temperaturkreisläufe des Körpers, gesteuert im Gehirn.
Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren)  Bei Wirbeltieren registrieren unverhüllte Dendriten
thermische, mechanische oder chemische Reize.
Mechanorezeptoren nehmen physische Verformungen der Haut wahr, die durch
mechanische Energie entstehen
Druckrezeptoren bestehen aus Dendriten, die von Bindegewebe mehr oder weniger stark
umhüllt sind.
Haarwurzeln sind mit Dendriten ausgestattet, die Biegung der Haare registrieren

Mechanische Sinnesorgane bei Arthropoden: Sinnesborsten (Setae)


Sensillen vermitteln mech. Reiz durch das Außenskelett
Auslenkung der Sinnesborsten (Sensillum) löst Depolarisation der Sinneszellen

Mechanorezeption: Gehörorgane
Gehörorgane reagieren auf Partikelbewegungen und Druckschwankungen der Luft
Mechanosensitive Zellen erzeugen Rezeptorpotenziale, wenn Oberflächenstrukturen der
Sinneszelle durch Flüssigkeits – oder Partikelbewegung ausgelenkt werden.

Innenohr der Wirbeltiere


Gehörorgan bei Säugetieren
Das Ohr übermittelt Lautstärke und Tonhöhe des Luftschalls
Gehörorgan besteht aus:
Außenohr (Ohrmuschel, Gehörgang mit Trommelfell)
Mittelohr (Gehörknöchelchen, ovales und rundes Fenster)
Innenohr (Cochela mit Corti – Organ)
Rezeption von Druckwellen der Luft wird in Höreindruck transformiert
Das Ohr verwandelt Energie der Schallwellen in Nervenimpulse, die das Gehirn als Töne
wahrnimmt
Lautstärke wird von Amplitude der Schallwelle bestimmt
Tonhöhe ist eine Funktion der Schallfrequenz

3 Gehörknöchelchen im Mittelohr leiten Luft – Schwingungen an das Ovale Fenster weiter


Membran überträgt Schwingungen auf Röhre in der Cochlea
Schwingung auf die Flüssigkeit der Scala vestibularis übertragen
Flüssigkeitsschwingungen der Basilarmembran biegen Stereocillien Haarzellen des Corti-
Organs
Rezeptoren sind die Haarzellen in Verbindung mit der Tectorialmembran
Signaltransduktion durch Abbiegung der Stereocilien
Die Haarzellen werden durch das Abbiegen in Richtung des längsten Stereociliums
depolarisiert
Mechanisch gesteuerte Ionenkanäle in der Stereocilienmembran werden beim Abbiegen
geöffnet
Die Menge der Neurotransmitterausschüttung erhöht oder senkt die Frequenz der
Aktionspotentiale

Gehörsinnesorgane bei Fischen


Die meisten Fische und wasserlebenden Amphibien verfügen an beiden Seiten ihres Körpers
über ein Seitenlinienorgan.
Das Sinnesorgan besteht aus Röhre mit Sinneshaaren (Mechanorezeptoren), die Druckwellen
des umgebenden Wassers durch Abbiegung wahrnehmen.

Chemische Sinnesorgane: Chemorezepion durch Sensillen bei Arthropoda


Unspezifische Rezeptoren  informieren über die Osmoralität der Körperflüssigkeiten
Spezifische Rezeptoren  reagieren auf bestimmte Moleküle

Bei landlebenden Tieren  Geschmacks und Geruchssinn


Bei wasserlebenden Tieren lassen sich Geschmacks und Geruchssinn nicht unterscheiden

Die Geschmacksrezeptoren von Insekten lieben in Sinnesborsten (Sensillen) an den Beinen


und auf den Mundwerkzeugen

Chemorezeption durch Sensillen auf der Antenne eines Insekts


Reizaufnahme  bestimmte Moleküle können an spezifische Chemorezeptoren in der
Membran der Sinneszelle binden
diese Moleküle rufen Ionenpermeabilität hervor.
Transduktion in Nervenimpulse in den Sinneszellen

Geruchssinnesorgane bei Säugetieren


Riechzellen liegen in der Nasenhöhle, ihre Axone laufen zum Riechkolben des Gehirns
Geschmackssinnesorgane beim Menschen
Geschmackssinneszellen (gustatorische Chemorezeptoren) sind modifizierte Epithelzellen,
die Geschmacksknospen bilden und auf der Zunge und im Mundraum verteilt sind.
Unterscheiden auf 5 Geschmacksqualitäten
1. Süß
2. Sauer
3. Salzig
4. Bitter
5. Umami (von Aminosäure und Glutamat ausgelöst)
Jede Zungenregion mit Geschmacksknospen kann die Geschmacksqualitäten wahrnehmen

Photorezeption in Lichtsinnesorganen
Photorezeption nimmt verschiedene Formen von elektromagnetischer Energie wahr

Einfache Lichtsinnesorgan: Pigmentbecherocellen


Ein Pigmentbecherocellus misst die Lichtintensität und die Einfallrichtung des Lichts.
Besteht aus Photorezeptoren und Pigmentschichte:
Photorezeptoren beinhalten Sehpigmente und wandeln Licht in Nervenimpulse um
Pigmentschicht ist lichtundurchlässig, schirmt das Auge auf einer Seite ab und erlaubt
Erkennung der Einfallsrichtung des Lichtes.
Lichtsinnesorgane: Blasenauge mit Linse
Erlauben Bild – und Farbsehen
Pupille bildet kleine Öffnung durch die das Licht eintritt; Licht fällt durch Linse, die auf
gekrümmte Retina fokussiert
Linse ist verschiebbar  Bildsehen mit Nah - und Ferneinstellung
Farbsehen durch verschiedene Photorezeptortypen mit unterschiedlicher optimaler
Empfindlichkeit für bestimmte Wellenlängen des Lichtes

Everser Augenbau: Licht trifft im Auge zuerst auf die Photorezeptoren, neuronale Ableitung
über Sehnerv erfolgt auf der Licht abgewandten Seite

Lichtsinnesorgane bei Arthropoden


Komplexaugen  geeignet um Bewegung u. Farben zu sehen; teilweise ist auch ultraviolettes
Licht und die Polarisationsebene des Lichts wahrnehmbar.
Ein Komplexauge besteht aus mehreren tausend Ommatidien, die von einander durch eine
Pigmentschicht getrennt sind.
Jedes Ommatidium ist ein kleines Lichtsinnesorgan, das aus mehreren Photorezeptoren (mit
Photopigmenten im Rhabdom) und einer Linse (Kristallkegel + Cornea) aufgebaut ist.

Jedes Ommatidium registriert einen Lichtpunkt, die Summe ergibt im Gehirn ein Bild bzw.
erlaubt rasches Bewegungssehen
Inverser Augenbau =
Beim Auftreffen auf Retina muss Licht zuerst durch Nervengewebe der ableitende
Nervenfasern, Ganglien- und Bipolarzellen dringen, dann erreicht Licht erst Photorezeptoren.
Pigmentepithel liegt dahinter

Menschliche Netzhaut enthält zwei Photorezeptortypen:


- Stäbchen sind lichtempfindlicher, können aber keine Farben unterscheiden
- Zapfen ermöglichen Farbsehen, weniger lichtempfindlich,
Funktionsprinzip der Photorezeptoren im Wirbeltierauge

Funktionsprinzip eines Photorezeptors


Retinal (=lichtabsorbierendes Molekül) an Membranprotein (Opsin) gebunden
Opsin bildet zusammen mit Retinal das Sehpigment Rhodopsin in den Stäbchen.
Lichtabsorption ändert die Konfiguration des RetinalMoleküls von abgewinkelter in
gestreckte Konfiguration.
Signaltransduktion führt zu Verschluss der Natriumkanäle an der Rezeptormembran.

Farbensehen beim Menschen


Trichromatisches Sehen d.h. es gibt 3 Typen von Zapfen 
Zapfen besitzen verschiedene Empfindlichkeitsoptima in verschiedenen Wellenlängen des
Lichtes.
Erregung verschiedener Zapfen  blau, grün, hellrot
1 Typ an Stäbchen (weiß)
Viele Säugetiere besitzen nur 2 Zapfen-Typen
Sehvermögen stellt eine evolutionäre Anpassung an den Lebensraum und die Lebensweise
dar.
Evolution des trichromatisches Farbensehens bei Primaten vermutlich durch Nahrungssuche
in der Vegetation gefördert.
Verarbeitung der Seheindrücke im Auge eines Säugetieres
Visuelle Verarbeitung beginnt in Retina:
Bipolarzellen übermitteln die sensorische Information von den Photorezeptoren zu den
Ganglienzellen
Axone der Ganglienzellen bilden Sehnerv; etwa 1 Million Axone ziehen ins Gehirn.

Sinnesorgane: Entstehung und Verarbeitung der Seheindrücke

Farbsehen bei Insekten


Sehr wichtig für Nahrungssuche, Orientierung und Partnererkennung
Trichromatisches Sehen: 3 verschiedene Maxima der Lichtabsorption der Ommatidien
messbar z.B. UV, blau, grün

Blütenbesuchende Tiere (Insekten, Vögel, u.a.) suchen v.a. Nahrung an Blüten, manche
bestäuben die Blüten dabei.
Physiologische Leistungen der Lichtsinnesorgane der Tieren, die Blüten bestäuben, sind
entscheidend für die Farben und Form
Selektionsdruck durch Blütenbestäuber führte im Verlauf der Evolution zu unterschiedlichen
Farben und Formen der Blüten.
6)

Ernährung bei Tieren


Nahrung versorgt Tiere mit energiereichen organischen Molekülen, essenziellen Nährstoffen,
mineralischen Substanzen und Spurenelementen.
Die Aufnahme organischer Verbindungen ist Basis für Biosynthese körpereigener Moleküle
bei Tieren.
Es wird ATP für alle Körperaktivitäten und eigene Körpermoleküle durch Biosynthese
aufgebaut.
Glycogen ist das typische Speichermolekül in tierischen Organismen.
Biosynthese  Aufbau/Bildung von organischen Stoffen und Zellbestandteilen

Nahrung besteht vor allem aus Kohlenhydraten, Proteinen (Eiweiß), Lipiden (Fetten), und
Nukleinsäuren:

 Moleküle für Biosynthese im Körper


 Organische Kohlenstoffverbindungen (Zucker)
 Organische Stickstoffverbindungen (Proteine)
 Essentielle Nährstoffe (Substanzen, die Körper nicht selber herstellen kann)
 Essenzielle Fettsäuren
 Essenzielle Aminosäuren
 Vitamine
 Mineralstoffe

1. Nahrungsaufnahme
2. Extrazelluläre Verdauung im Darm
3. Resorption
4. Ausscheidung

Verschiedene Formen der Nahrungsaufnahme

 Filtrierer und Strudler (im Wasser, nehmen sehr kleine organische Partikel auf)
 Nahrungszerkleinerer (beißen Nahrungsteile ab)
 Nahrungsverschlinger (fressen ganze Organismen)
 Substratfresser (fressen sich durch das umgebende Medium z.B. Boden, Holz)
 Saftsauger (nehmen Körperflüssigkeiten anderer Tiere oder Pflanzen auf)
Ernährungsformen nach Art der Nahrung

 Herbivor (= Pflanzenfresser)
 Carnivor (= Fleischfresser)
 Omnivor (= Allesfresser)
 Detritivor oder Detritusfresser (= fressen totes organisches Material)

Nahrungsaufnahme bei Insekten


Saugende Mundwerkzeuge bei blütenbesuchenden Insekten sind abgeleitet und an die
Aufnahme von Flüssigkeiten (z.B. Nektar) angepasst (wie strohhalm)
Nektar deckt „Betriebstoffwechsel“ der erwachsenen Tiere; Raupen nehmen den Großteil
der erforderlichen Nahrung mit beißend-kauenden Mundwerkzeugen auf

Anpassung und Adaption


Verdauungstrakt nur mit Mundöffnung: Gastrovascularsystem
Verdauung und Verteilung der Nahrung im Gastrovascularraum
Aufnahme in Körperzellen der Gastrodermis
Abgabe der Reste durch die Mundöffnung

Durchgehender Verdauungstrakt mit Mund und After


Durchlaufender Verdauungstrakt besitzt typische funktionelle Abschnitte:

 Nahrungsprüfung, Aufnahme, (Mundöffnung, Pharynx)


 Zerkleinerung (Zähne, Muskelmagen)
 Speicherung (Kropf, Magen)
 Verdauung, Resorption (Mitteloder Dünndarm)
 Wasserabsorption (Enddarm)
 Kotabgabe (After)

Darmperistaltik (Kontraktion und Entspannung der Darmmuskulatur) bewegt Nahrung durch


den Darm

Speicherung und Verdauung: Magen eines Säugetieres


Magensaft: Schleim, Pepsinogen und Salzsäure
Pepsinogen wird bei niedrigem pH-Wert in Pepsin umgewandelt
Chemische Verdauung von Proteinen: Pepsin zerlegt Proteine in saurem Milieu des
Magensafts

Verdauungstrakt des Menschen


Bauchspeicheldrüse (= Pankreas) und Leber erzeugen Verdauungsenzyme und
Verdauungsflüssigkeiten, die in den Zwölffingerdarm abgegeben werden.
Leber: Abbau und Aufbau körpereigener Substanzen; Bildung von Galle

Darmdrüsen bei Nichtwirbeltieren oft in einer Mitteldarmdrüse vereinigt.


Resorption der Nährstoffe im Dünndarm
Sehr große innere Oberfläche entsteht durch gefaltetes Darmrohr, Darmzotten und
Epithelzellen mit Mikrovilli.
Abgabe von verschiedenen Verdauungsenzymen durch Darmepithelzellen
Aufnahme von Nährstoffen in Darmepithelzellen: aktive und passive Mechanismen der
Stoffaufnahme
Weitergabe der Nährstoffe in Blut- und Lymphgefäße

Fettaufnahme nach Emulsion durch Gallensäure


Abbau der Fette durch Lipasen
Diffusion in Epithelzellen und neue Bildung von Triglyzeriden,
Bindung an Chylomikrone und Weitergabe an das Lymphgefäßsystem

Dickdarm
Wasserrückgewinnung/Wasserabsorption durch Eindickung des Darminhaltes im Dickdarm
Symbiontische Mikroorganismen spalten komplexe Kohlenhydrate und Proteine durch
Fermentation zu Laktat, Fettsäuren; einige Vitamine werden auf diese Art produziert.
Eindickung des Darminhalts im Mastdarm (Rektum): Kotbildung
Ausscheidung von Nahrungsresten
Kot der Wirbeltiere besteht aus unverdaulichen Nahrungsresten, Darmepithelzellen, Resten
der Galle und Verdauungsflüssigkeiten, Stoffwechselendprodukten und Ausscheidungen der
Leber sowie viele Darmbakterien.
Bildet die Nahrungsgrundlage für viele Destruenten

Darmlängen verschiedener Säugetiere

 Herbivore Säugetiere  langen Darm und speziell Darmbildung für Darmsymbionten


 Carnivore Säugetiere  relativ kurzen Darm

Darmtrakt der Wiederkäuer

 Wiederkäuen: Mehrmalige Zerkleinerung der Pflanzennahrung


 Magen aus mehreren Abschnitten
 Symbiontische Darmmikroorganismen zerlegen Cellulose im Pansen und Netzmagen
und geben Fettsäuren als Stoffwechselendprodukte ab.
 Eindickung der Nahrung im Blättermagen
 Verdauung im Labmagen
 Resorption im Dünndarm

Tiere in Symbiose mit chemoautotrophen schwefeloxidierenden Bakterien


Verschiedene marine Tiere leben in Symbiose mit schwefeloxidierenden Bakterien und
ernähren sich von organischen Kohlenstoffmolekülen, die von den Endosymbionten
stammen
Symbiose mit schwelfeloxidierenden Bakterien ist die Grundlage des gesamten Ökosystems
dieser Meeresbereiche.
Exkretion und Osmoregulation

Exkretionsorgane bei verschiedenen Tiergruppen


Protonephridien  bilden ein Netzwerk aus blind geschlossenen Kanälchen, dienen der
Regulation des Ionengehalts der interstitiellen Körperflüssigkeit (= Osmoregulation) und der
Exkretion.
Aufbau: am Ende eines Kanals befinden sich Terminalzellen, die ein Cilienbündel
(Wimpernflamme) besitzen, die in den Kanal hineinragen.
Das Schlagen des Cilienbündels erzeugt Unterdruck, durch gelöste Stoffe aus der
interstitiellen Flüssigkeit in das Kanalsystem gelangt, Reusenapparat filtriert Zellen und
Makromoleküle
Ableitung u. Verarbeitung erfolgt in Kanälen; Ausleitung über Körperöffnungen.
Protonephridien sind typische Exkretionsorgane der Plathelminthes, Larven der Annelidae,
u.a. relativ kleiner „Nichtwirbeltieren“ im Wasser

Metanephridien bei Anneliden (z.B. Regenwürmer) in jedem Körpersegment.


Blutdruck presst Körperflüssigkeit durch permeable Wand ins Cölom. Zellen u. große
Moleküle werden an sehr feinen Poren der extrazellulären Matrix der Zellen zurückgehalten,
d.h. Ultrafiltration.
Metanephridien sind schlauchförmige Exkretionsorgane, die sich mit einem bewimperten
Trichter (Nephrostom) ins Coelom öffnen.
Bewimperte Zellen des Metanephridiums saugen Coelomflüssigkeit an
Im röhrenförmigen Teil (Tubulus) werden Substanzen zurückgewonnen; Harn in Blase
gesammelt und durch Nephroporus abgegeben.
Insekten besitzen als Exkretionsorgane Malpighi – Gefäße, mit deren Hilfe stickstoffhaltige
Abfallprodukte ausgeschieden werden und Funktion bei der Osmoregulation haben.
Insekten scheiden fast trockene Abfallprodukte aus, eine wichtige Adaptation an
terrestrische Lebensräume.
Malpighi-Gefäße entspringen an der Grenze zwischen Mittel- u. Enddarm.
Viele der blind geschlossenen Malpighi-Gefäße ragen in den Körperhohlraum und nehmen
durch aktive Transportprozesse Ionen auf.
Malpighi-Gefäße geben den Primärharn in den Enddarm weiter, wo Reabsorption von Ionen,
organischen Substanzen und Wasser stattfindet; es wird Harnsäure gebildet.

Grundsätzlicher Aufbau der Exkretionsorgans bei Säugetieren

 Exkretionsorgane bestehen aus Blutkapillaren und Exkretionsröhren, die


Transportepithele besitzen und nutzen ein Gegenstromprinzip zur Anreicherung von
Substanzen.
 Ultrafiltrationsvorgang des Blutes: Zellen und große Moleküle können die feinen
Poren im Glomerulus nicht passieren
 Selektive Reabsorption gewinnt nützliche Moleküle zurück; aktive
Transportmechanismen resorbieren Glucose, bestimmte Salze, Vitamine, Hormone,
usw.
 Sekretion bestimmter Substanzen
 Wasser wird entzogen und Harn stark konzentriert abgegeben.

Exkretion bei Säugetieren durch Nieren


In Nieren werden Abfallprodukte aus Blut gewonnen, Harn (Urin) gebildet und in die
Harnblase weitergeleitet, von dort abgegeben.
Mechanismus der Bildung von Harn:

1. Ultrafiltration (= Trennung von Molekülen durch eine semipermeable Membran) in


Blutkapillaren Bowman-Kapsel (Bildung von Primärharn)
2. Veränderung der Zusammensetzung des Primärharns im Tubulus
a. Selektive Resorption und Reabsorption wichtiger Ionen durch
Transportepithelien
b. Osmotischer Wasserentzug
c. Passiver und aktiver Salzentzug aus Tubulus
d. Selektiver Transport von Ionen
e. Aktive Reabsorption von Salz und passiver Wasseraustritt, Konzentration des
Harns
Steuerung von Exkretion und Osmoregulation bei Säugetieren
Nieren dienen auch der Osmoregulation
Hormoneller Regelkreis verknüpft Nierenfunktion, Wasserhaushalt und Blutdruck.
Osmoregulation gesteuert durch hormonelle und neuronale Kontrolle.
Osmolaritätsrezeptoren messen Osmolarität des Blutes und z. B.: regulieren ADH-Freigabe.
Antidiuretisches Hormon (ADH) vom Hypothalamus aus Hypophysenhinterlappen freigesetzt,
erhöht Wasserdurchlässigkeit des Epithels der Nieren-Tubuli
Bei zu hohe Osmolarität im Blut (z. B. zu viel Salz mit Nahrung aufgenommen), wird mehr
Wasser resorbiert und Harn eingedickt.
Negative Rückkopplung lässt ADH-Spiegel sinken u viel Wasser mit Harn abgegeben.

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