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Die Vorzüge der

Al-ʾAqṣā - Moschee

Eine Sammlung von Hadithen,


die sich auf die
Al-ʾAqṣā-Moschee in Jerusalem
und ihre Umgebung beziehen

AL-ANDALUS Publikationen

2
„Preis sei Dem, Der Seinen Diener
bei Nacht von der geschützten Ge-
betsstätte (Al- Masǧid-ul-Ḥarām) in
Mekka zur fernsten Gebetsstätte (al-
ʾAqṣā Moschee (in Jerusalem), deren
Umgebung Wir gesegnet haben, rei-
sen ließ, damit Wir ihm (etwas) von
Unseren Zeichen zeigen. Wahrlich,
Er ist ja der Allhörende,
der Allsehende.“
[Koran 17:1]

3
Das gesegnete Land der Masǧid Al-ʾAqṣā

Zaid Ibn Ṯābit, Allahs Wohlgefallen auf ihm, be-


richtete:
„Wir waren beim Gesandten Allahs, Allahs Segen
und Frieden auf ihm, und sammelten den Qur'an
auf Stoffstücken, dann sagte der Gesandte Allahs,
Allahs Segen und Frieden auf ihm: ,Tuba [ein Ge-
bet für frohe Botschaft] ist für aš-Šām.1‘ Wir frag-
ten: ,Warum dies, o Gesandter Allahs?‘ Er ant-
worte: ,Weil die Engel des Allerbarmers ihre Flügel
darüber ausbreiten.‘“
[at-Tirmiḏī]

1 Ein Gebiet, das das u. a. das heutige Syrien, Palästina, Jorda-


nien, die Südtürkei und den Libanon umfasst, Es erstreckt sich
von der ägyptischen Grenze und der Arabischen Wüste im Sü-
den nach Norden bis zum Amanosgebirge (Türkei). Im Westen
ist das Mittelmeer die Grenze, im Osten die Syrische Wüste
und der Euphrat.

4
Ibn Ḥawālah, Allahs Wohlgefallen auf ihm, sagte:
„Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Frieden
auf ihm, sagte: ,Es wird eine Zeit kommen, in der
werdet ihr Armeen sein, eine in aš-Šām, eine im Je-
men und eine im Irak. Ibn Ḥawālah sagte: ,Wähle
für mich, o Gesandter Allahs, wenn ich diese Zeit
erreiche. Er (der Gesandte Allahs, Allahs Segen
und Frieden auf ihm) erwiderte: ,Gehe nach aš-
Šām, denn es ist Allahs auserwähltes Land, in dem
seine besten Diener versammelt sein werden, aber
wenn du nicht willst, dann geh in deinen Jemen und
schöpfe Wasser aus seinen Zisternen, denn Allah
hat mir aš-Šām und seine Bewohner anvertraut.‘“
[Abū Dāwud]

5
Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Frieden auf
ihm, sagte:
„Ich sah in der Nacht meiner Nacht- und Himmels-
reise eine weiße Säule, als wäre sie aus Perlen, die
von den Engeln getragen wurde, und ich fragte:
,Was tragt ihr?‘ Sie sagten: ,Die Säule des Islam
und uns wurde befohlen, sie in aš-Šām aufzustel-
len. Und während ich schlief, sah ich, wie die Säule
des Buches unter meinem Kopf weggenommen
wurde und so dachte ich, dass Allah, der Erhabene,
es von den Menschen der Welt genommen hat; und
so folgte ich ihm mit meinem Blick und es war ein
helles Licht vor mir, bis es in aš-Šām platziert
wurde. Ibn Ḥawālah sagte dann: „Oh Gesandter Al-
lahs, wähle für mich! Er sagte: ,Für euch ist aš-
Šām.‘“
[Ibn Ḥaǧr in Fatḥ al-Bārī]

6
Ibn ʿUmar, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berich-
tete: „Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Frie-
den auf ihm, sagte: ,O Allah! Gewähre uns Deinen
Segen über unseren Šām! O Allah! Gewähre uns
Deinen Segen über unseren Jemen.‘ Die Leute sag-
ten: ,Und auch über unseren Naǧd.2‘ Er sagte: ,O
Allah! Gewähre uns Deinen Segen über unseren
Šām! O Allah! Gewähre Deinen Segen über unse-
ren Jemen.‘ Die Leute sagten: ,O Allahs Gesandter!
Und auch über unseren Naǧd.‘ Beim dritten Mal
sagte der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Frie-
den auf ihm: ,Dort (im Naǧd) ist der Ort der Erdbe-
ben und des Trübsals. Von dort kommt das Horn
des Satans hervor.‘“
[Buḫārī]

2 ist eine Landschaft im Inneren der arabischen Halbinsel, öst-


lich von Mekka und Medina. Früher könnte diese gemeinte
Region auch Regionen des Iraks umfasst haben.

7
Muʿāwiyyah ibn Qurrah berichtet von seinem Va-
ter, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und
Frieden auf ihm, sagte: „Wenn die Bewohner von
aš-Šām verdorben sind, dann gibt es in euch nichts
Gutes mehr.“
[at-Tirmiḏī]

ʿUmayr Ibn Hānī berichtete, dass er Muʿāwiyyah,


Allahs Wohlgefallen auf ihm, sagen hörte: „Ich
hörte den Gesandten Allahs, Allahs Segen und
Frieden auf ihm, sagen: ,Eine Gruppe von Men-
schen unter meinen Anhängern wird Allahs Befeh-
len gehorsam bleiben; und sie werden von nieman-
dem geschädigt, welcher ihnen nicht hilft oder sich
ihnen widersetzt, bis Allahs Befehl über sie kommt,
während sie noch auf dem rechten Weg sind.“
Muʿaḏ sagte: „Diese befinden sich in aš-Šām.“

8
Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Frieden auf
ihm, sagte:
„Ǧibrīl kam zu mir mit Fieber und Pest. Das Fieber
wurde in Medina aufbewahrt und die Pest wurde
nach aš-Šām geschickt. Die Pest ist ein Martyrium
3
und Barmherzigkeit für meine Umma und Zorn
(Strafe) für die Ungläubigen.“4
[ʾAḥmad]

3 bezeichnet im Bereich des Islam eine Gemeinschaft, die ähn-


lich wie ein Volk oder eine Nation über den Rahmen eines
Stammes oder Clans hinausreicht.
4 Und so hat die Pest die Region von aš-Šām seit Anbeginn des

Islams viele Male berührt, so wie die Armee von ʾAbū ʿUbay-
dah Ibn Al-Ǧarrāḥ in den Jahren 638-639 n. Chr. in zwei Wel-
len und es wird berichtet, dass 25.000 Soldaten an dieser Pest
starben, darunter Muʿaḏ Ibn Ǧabal, sein Sohn ʿAbdur-Raḥman
und ʾAbū ʿUbaydah Ibn Al-Ǧarrāḥ selbst. Die Pest im Nahen
Osten, bei der zwischen dem 10. April und dem 10. Mai 1348
in Gaza rund 10.000 Menschen gestorben sind und Seuchen
und Choleraausbrüche, die unter anderem die Kreuzfahrer in
den letzten Jahrhunderten heimsuchten.

9
Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Frieden auf
ihm, sagte:
„Ein Prophet unter den Propheten führte den
Ǧihād, da sagte er zu seinen Anhängern: ,Wer eine
Frau geheiratet hat und die Ehe vollziehen will und
dies noch nicht getan hat, der soll mich nicht be-
gleiten; auch nicht ein Mann, der ein Haus gebaut
hat, aber sein Dach noch nicht fertiggestellt hat;
auch nicht ein Mann, der Schafe oder Kamele hat
und auf die Geburt ihrer Jungen wartet.‘ So führte
der Prophet die militärische Expedition durch; und
als er diese Stadt zur Zeit oder fast zur Zeit des
Nachmittagsgebets erreichte, sagte er zur Sonne: ,O
Sonne! Du stehst unter dem Befahl Allahs und ich
stehe unter dem Befehl Allahs, o Allah! Halte sie
(d. h. die Sonne) davon ab, unterzugehen.‘“

10
Imām ʾAḥmad sagte dazu, dass die Sonne ist für
niemanden außer Yūschaʿ ibn Nūn, stehengeblie-
ben ist, als er auf dem Feldzug war, Bayt al-Maqdis
(al-ʾAqṣā Moschee in Jerusalem) zu erobern.
[Buḫārī] [ʾAḥmad]

11
Das zweite Haus Allahs auf Erden

Abū Ḏarr, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete,


dass er den Gesandten Allahs, Allahs Segen und
Frieden auf ihm, fragte: „O Gesandter Allahs, wel-
che Moschee wurde als erste auf der Erde errich-
tet?“ Er (der Gesandte Allahs, Allahs Segen und
Frieden auf ihm) antwortete: „Al- Masǧid-ul-
Ḥarām (in Mekka).“ Ich fragte: „Welche wurde als
nächstes errichtet?“ Er antwortete: „Die Al-ʾAqṣā
Moschee (in Jerusalem).“ Ich fragte: „Wie lang war
die Bauzeit zwischen den beiden?“ Er antworte:
„Vierzig Jahre.“ Er sagte weiter: „Wo auch immer
(du sein magst, und) die Gebetszeit fällig wird, ver-
richte das Gebet, denn es ist das Beste, dies zu tun
(d.h. die Gebete rechtzeitig zu verrichten).“
[Ṣaḥīḥ Buḫārī] [Ein ähnlicher Hadith wird auch bei
Ṣaḥīḥ Muslim und bei Ibn Māǧa überliefert.]

12
Die erste Gebetsrichtung

Al-Bāra, Allahs Wohlgefallen auf ihm, überlieferte


folgendes:
„Wir beteten mit dem Gesandten Allahs, Allahs Se-
gen und Frieden auf ihm, in Richtung Bayt Al-
Maqdis (al-ʾAqṣā Moschee in Jerusalem) für sech-
zehn oder siebzehn Monate - Ṣafwān war sich nicht
sicher - dann wurde die Gebetsrichtung geändert.“5
[an-Nasāʾī]

5 Richtung Heilige Moschee (Al- Masǧid-ul-Ḥarām) in Mekka

13
Die Nacht- und Himmelsreise

Ǧābir ibn ʿAbdillāh, Allahs Wohlgefallen auf ihm,


berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen
und Frieden auf ihm, sagte:
„Als die Quraisch mich in Bezug auf meine Nacht-
reise der Lüge bezichtigten, stand ich in al-Hiǧr
(der unbedeckte Teil der Kaaba) und Allah zeigte
mir Bayt al-Maqdis und ich begann sie (den
Quraish) über die Merkmale (der Moschee) zu in-
formieren, während ich sie (die Moschee) vor mir
sah.“ 6 [Muslim]

6 Die Gelehrten erwähnten, dass eine der Weisheiten, warum


der Prophet, Allahs Segen und Frieden auf ihm, nach Bayt Al-
Maqdis gebracht wurde, darin bestand, einen Beweis gegen die
Polytheisten und diejenigen, die an ihm zweifelten, zu erbrin-
gen. Das heißt, wenn der Prophet, Allahs Segen und Frieden
auf ihm, einfach von Mekka aus in den Himmel aufgestiegen
wäre, hätte es für sie keine Möglichkeit gegeben, seine Wahr-
haftigkeit zu prüfen. Als er jedoch sagte, er ist nach Jerusalem
gereist, baten sie ihn, ihnen Bayt Al-Maqdis zu beschreiben,
einen Ort, der ihnen aufgrund ihres Handels und ihrer Reisen

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Abū Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, über-
lieferte folgendes:
„Dem Gesandten Allahs, Allahs Segen und Frieden
auf ihm, wurden in der Nacht seiner nächtlichen
Reise (von Jerusalem aus) zwei Becher gereicht, ei-
ner mit Wein und der andere mit Milch. Er sah sie
an und nahm die Milch. Ǧibrīl sagte: ,Dank sei Al-
lah, der dich zur Fiṭra (d.h. zum Islam) geführt hat;
hättest du den Wein genommen, wäre deine Umma
in die Irre gegangen.‘“
[Buḫārī]

vertraut war. Sie wussten auch, dass der Prophet, Allahs Segen
und Frieden auf ihm, nie dort gewesen war und als er in der
Lage war, Bayt Al-Maqdis detailliert zu beschreiben, bestätigte
dies die Wahrhaftigkeit seiner Aussage; und wenn sie ihm da-
rin glauben würden, würden sie auch an seine Himmelsreise
glauben.

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Ibn Masʿūd, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berich-
tete, dass der Gesandte Allahs, Segen und Frieden
auf ihm, sagte:
„Ich traf Ibrahim, Frieden auf ihm, in der Nacht der
Himmelfahrt, und er sagte zu mir: ,O Muhammad,
überbringe deiner Umma meine Grüße und sage
ihnen, dass das Paradies eine weite Ebene mit rei-
nem Boden und süßem Wasser hat. Es ist ein weites
geebnetes Land. Die Pflanzen wachsen dort, indem
sie ausrufen: Subḥān-Allah, Al-ḥamdu lillah, La i-
laha illallah und Allahu ʾAkbar (Allah ist frei von
Unvollkommenheit; gepriesen sei Allah; es gibt
keinen wahren Gott außer Allah; und Allah ist der
Größte).‘“
[at-Tirmiḏī]

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Der beste Aufenthaltsort

Abū Huraiara berichtete, dass der Gesandte Allahs,


Allahs Segen und Frieden auf ihm sagte:
„Der Todesengel wurde zu Musa, Allahs Friede auf
ihm, geschickt, als er zu Musa, Allahs Friede auf
ihm, kam, schlug Musa ihn auf das Auge. Der En-
gel kehrte zu seinem Herrn zurück und sagte: ,Du
hast mich zu einem Diener gesandt, der nicht ster-
ben will.‘ Allah sagte: ,Kehre zu ihm zurück und
sage ihm, er solle seine Hand auf den Rücken eines
Ochsen legen und für jedes Haar, das darunter
kommt, wird ihm ein Jahr Leben gewährt.‘ Musa,
Allahs Friede auf ihm, fragte: ‚O Herr! Was wird
danach geschehen?‘ Allah antwortete: ,Dann ereilt
dich der Tod.‘ Musa, Allahs Friede auf ihm, sagte:
,Lass ihn jetzt kommen!‘ Daraufhin bat Musa, Al-
lahs Friede auf ihm, ihn in der Nähe des Heiligen

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Landes (Nähe von Jerusalem) sterben zu lassen;
und zwar so, dass er nur einen Steinwurf davon ent-
fernt ist.“ Abū Huraira fügte hinzu: „Allahs Ge-
sandter; Allahs Segen und Frieden auf ihm, sagte:
,Wenn ich dort wäre, würde ich dir sein Grab un-
terhalb des roten Sandhügels am Wegesrand zei-
gen.‘“ [Buḫārī]

ʿAbdullāh bin ʿAmr, Allahs Wohlgefallen auf ihm,


sagte:
„Ich hörte den Gesandten Allahs, Allahs Segen und
Frieden auf ihm, sagen: ,Es wird eine Auswande-
rung nach der anderen geben, und die besten Leute
werden diejenigen sein, die sich am nächsten an die
Orte halten, an die Ibrahim ausgewandert ist (d.h.
Jerusalem).‘“
[Abū Dāwud - Hadith ḍaʿīf ]

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Die Wichtigkeit des Besuchs der Masǧid Al-
ʾAqṣā

Abū Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berich-


tet, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und
Frieden auf ihm, sagte:
„Eine Reise um eine Moschee zu besuchen ist nur
für drei Moscheen gültig; diese meine Moschee
(Al-Masǧid an-Nabawī in Medina), die Heilige
Moschee (Al- Masǧid-ul-Ḥarām) in Mekka und die
al-ʾAqṣā Moschee (in Jerusalem).“
[Ṣaḥīḥ Muslim]

Viele ähnliche Hadithe erscheinen in Ṣaḥīḥ Buḫārī,


Abū Dāwud, an-Nasāʾī & Ibn Māǧa. Es gibt auch
andere Erzählungen von Abū Saʿīd al-Ḫuḍarī, die
die gleiche Botschaft in at-Tirmiḏī und Ibn Māǧa
überliefern.

19
Große Belohnung für das Beten in der
Masǧid Al-ʾAqṣā

Abū Dardāʾ, Allahs Wohlgefallen auf ihm, überlie-


ferte, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und
Frieden auf ihm, sagte:
„Das Gebet in der Heiligen Moschee (Al-Masǧid-
ul-Ḥarām) in Mekka gilt hunderttausendfach, das
Gebet in meiner Moschee (Al-Masǧid an-Nabawī
in Medina) gilt 1000fach und das Gebet in der al-
ʾAqṣā Moschee in Jerusalem gilt 500fach gegen-
über irgendwo anders.“ [Baihaqī]

Abū Ḏarr, Allahs Wohlgefallen auf ihm, sagte:


„Wir diskutierten darüber, als wir mit dem Gesand-
ten Allahs, Allahs Segen und Frieden auf ihm, wa-
ren, was besser ist, die Moschee des Gesandten Al-
lahs, Allahs Segen und Frieden auf ihm, (Al-

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Masǧid an-Nabawī in Medina) oder Bayt al-
Maqdis (al-ʾAqṣā Moschee in Jerusalem). Der Ge-
sandte Allahs, Allahs Segen und Frieden auf ihm,
sagte: ,Ein Gebet in meiner Moschee ist besser als
vier Gebete, die dort (in Bayt al-Maqdis, al-ʾAqṣā
Moschee in Jerusalem) verrichtet werden. Was für
ein guter Gebetsort es ist. Es wird eine Zeit kom-
men, in der, wenn ein Mann ein Stück Land (von
dem Umfang) eines Pferdeseils hat7, von dem er
aus Bayt al-Maqdis (al-ʾAqṣā Moschee in Jerusa-
lem) sehen kann, dieses besser für ihn sein wird als
die ganze Welt.‘“ [al-Hakīm]

7 auch Platz für ein Pferd

21
Anas Ibn Malik, Allahs Wohlgefallen auf ihm, be-
richtet, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und
Frieden auf ihm, sagte:
„Das Gebet eines Mannes in seinem Haus ist gleich
(an Lohn) einem Gebet; sein Gebet in der Moschee
der Stämme 8 ist gleich 25 Gebeten; sein Gebet in
der Moschee, in der das Freitagsgebet verrichtet
wird, ist gleich 500 Gebeten; sein Gebet in der
ʾAqṣā-Moschee ist gleich 5000 Gebeten; sein Gebet
in meiner Moschee (Al-Masǧid an-Nabawī in Me-
dina) ist gleich 50.000 Gebeten; und sein Gebet in
der Heiligen Moschee (Al- Masǧid-ul-Ḥarām in
Mekka) ist gleich 100.000 Gebeten.“
[Ibn Māǧa – Hadith ḍaʿīf ]

8 in der Gemeinschaft seines Stammes/Familie/Umge-


bung/Viertels ect.

22
ʿAbdullāh Ibn ʿAmr berichtet, Allahs Wohlgefallen
auf ihm, dass der Prophet, Allahs Segen und Frie-
den auf ihm, sagte: „Als (der Prophet) Sulaimān bin
Dāwud den Bau von Baytil-Maqdis (al-ʾAqṣā Mo-
schee in Jerusalem) beendete, bat er Allah um drei
Dinge: Dass seine Urteile, mit Seinem (den Urtei-
len Allahs) im Einklang stehen 9; eine Herrschaft,
die niemand nach ihm haben wird; und dass nie-
mand in diese Moschee kommt, einzig allein um
dort zu beten, außer dass er frei von Sünde heraus-
kommt wie an dem Tag, wie seine Mutter ihn ge-
boren hat.“ Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und
Frieden auf ihm, sagte: ,Zwei Bittgebete wurden er-
widert, und ich hoffe, dass auch das Dritte erwidert
wurde.‘“ [Ibn Māǧa]

9 Das er mit dem richtet, mit auch Allah der Erhabene richtet.
Beziehungsweise (Dass seine) Urteile mit den Urteilen Allahs
in Einklang stehen,

23
Die Bedeutung des Spendens für die Masǧid
Al-ʾAqṣā

Maymūnah bint Saʿd, Allahs Wohlgefallen auf ihr,


berichtet, dass sie den Gesandten Allahs, Allahs
Segen und Frieden auf ihm, fragte:
„O Gesandter Allahs, erzähle uns die gesetzliche
Vorschrift über (den Besuch) in Bayt al-Maqdis
(al-ʾAqṣā Moschee in Jerusalem). Der Gesandte
Allahs, Allahs Segen und Frieden auf ihm, sagte:
„Geht und betet dort. …. Wenn ihr sie nicht besu-
chen und dort beten könnt, dann schickt (etwas) Öl,
um es in den Lampen zu verwenden."
[Abū Dāwud]

24
Über die Tugenden des Tragens des Iḥrām
bei Masǧid Al-ʾAqṣā

ʾUmm Salāma, Allahs Wohlgefallen auf ihr, be-


richtet, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und
Frieden auf ihm, sagte:
„Wenn jemand Iḥrām 10 für Haǧǧ 11 oder ʿUmra 12
bei der Al-ʾAqṣā Moschee (in Jerusalem) anlegt
und dann zur Heiligen Moschee (Al- Masǧid-ul-
Ḥarām in Mekka) geht, dem werden seine vergan-
genen und zukünftigen Sünden vergeben, oder ihm
wird das Paradies garantiert.“
[Abū Dāwud - Hadith ḍaʿīf ]

10 Sich in den Weihezustand für die Pilgerfahrt begibt.


11 große Pilgerfahrt
12 kleine besuchsweise Pilgerfahrt

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Zum Ende der Zeit

ʿAwf ibn Mālik, Allahs Wohlgefallen auf ihm, be-


richtete:
„Ich ging in der Schlacht von Tabūk zum Gesand-
ten Allahs, Allahs Segen und Frieden auf ihm, und
er sagte: ,Rechnet mit sechs Zeichen, die vor der
Stunde eintreffen: Mein Tod, die Eroberung Bayt
Al-Maqdis (al-ʾAqṣā Moschee in Jerusalem).....“
[Buḫārī]

Ǧunāda ibn Abī Umayya berichtet, dass einer der


Prophetengefährten sagte:
„Eines Tages stand der Gesandte Allahs, Allahs Se-
gen und Frieden auf ihm, vor uns berichtend und
sagte: ,Ich warne euch vor dem al-Masīḥ ad-
Daǧǧāl (...) Seine Herrschaft wird jeden Ort errei-
chen, ( jedoch) wird er vier Moscheen (Orte) nicht

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betreten können: al-Masǧid al-Ḥarām (in Mekka),
Masǧid al-ʾAqṣā (in Jerusalem), aṭ-Ṭur (Berg Si-
nai) und Madina.‘“ [ʾAḥmad]

In einer längeren Überlieferung sagte der Gesandte


Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sinnge-
mäß:
„Yaʾǧūǧ und Maʾǧūǧ (Gog und Magog) werden,
nachdem sie viele Menschen getötet haben, dort
untergehen.“ [Muslim]

27
Anhang: Wie die Muslime Jerusalem das erste
Mal eroberten

Nach der Schlacht von al-Yarmūk, als die muslimische


Hauptarmee in den Norden des heutigen Syriens abzog,
blieben einige muslimische Kontingente im südlichen
Sektor, der Jordanien und Palästina umfasste, stationiert.
Als der byzantinische Gouverneur feststellte, dass der
Großteil der muslimischen Armee abgezogen war,
stellte er eine große Streitmacht auf, um die Muslime er-
neut vom syrischen Boden zu vertreiben. Die Schlacht
war sehr blutig und grausam. Beide Seiten kämpften tap-
fer, aber letztlich wurden die Byzantiner besiegt und der
Rest der Armee floh unter schweren Verlusten nach Je-
rusalem.
Nach dem Sieg breiteten sich die muslimischen Kräfte
in alle Richtungen in Jordanien und Palästina aus. Die
Städte Gaza, Nablus, Bait-Jibrin und viele andere Städte
wurden nacheinander eingenommen. Damit war der
Weg nach Jerusalem frei. Die den Juden und Christen
heilige Stadt Jerusalem war stark befestigt. Sie war auf
jeder Seite durch tiefe Täler und steile Anstiege

28
geschützt. An den Mauern waren militärische Maschi-
nen angebracht, die den anrückenden Muslimen einen
Strich durch die Rechnung machen sollten. Es war Win-
ter und die Strenge des Winters erschwerte die Belage-
rung der muslimischen Streitkräfte zusätzlich. Die Bela-
gerung zog sich in die Länge und die Byzantiner leiste-
ten heftigen Widerstand.
Der muslimische Kommandant ʿAmr ibn al-ʿĀṣ, (r) im
südlichen Sektor, schrieb an Abū ʿUbaida, (r) und bat
um Verstärkung. Zu diesem Zeitpunkt war Nordsyrien
bereits an die Muslime gefallen und Abū ʿUbaida, (r)
konnte viele Kontingente entbehren, die den im südli-
chen Sektor kämpfenden Muslimen zur Hilfe eilten. Als
die Bürger Jerusalems erfuhren, dass die belagernden
muslimischen Streitkräfte erheblich verstärkt worden
waren, verloren sie den Mut. Da sie weiteren Widerstand
für aussichtslos hielten, rief der Patriarch von Jerusalem
zum Frieden auf. Er sagte, dass in ihren heiligen Bü-
chern sinngemäß geschrieben stehe, dass sich die Stadt
demjenigen ergeben würde, der der Beste unter den
Muslimen sei. Dementsprechend wünschte er, dass der
Kalif ʿUmar bin al-Ḫaṭṭāb (r) persönlich nach Jerusalem

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kommen sollte, um die Übergabe der Stadt entgegenzu-
nehmen. Abū ʿUbaida (r) verwies die Angelegenheit an
ʿUmar bin al-Ḫaṭṭāb, (r) in Medina. ʿUmar, (r) berief
eine Sitzung seines Konsultativrates ein und fragte nach
ihrem Rat. ʿUṯmān ibn ʿAffān, (r) vertrat die Ansicht,
dass es nicht notwendig sei, dass der Kalif sich auf den
Weg mache und dass die besiegten Byzantiner sich
selbst ergeben hätten. ʿAlī, (r) sagte, dass Jerusalem den
Muslimen ebenso heilig sei wie den Juden oder den
Christen, und dass es angesichts der Heiligkeit des Ortes
wünschenswert sei, dass die Kapitulation vom Kalifen
persönlich entgegengenommen würde. ʿUmar, (r) be-
schloss den Rat von ʿAlī, (r) anzunehmen.
Indem er ʿAlī (r) als seinen Stellvertreter in Medina zu-
rückließ, begab sich ʿUmar nach Jerusalem. Kein Ge-
folge begleitete den Kalifen. Umar wurde nur von einem
Sklaven begleitet und zwischen diesen beiden Personen
gab es nur ein Kamel, auf dem sie abwechselnd ritten.
Als sie sich den Ort näherten, wo die muslimischen Be-
fehlshaber ʿUmar (r) treffen sollten, war der Sklave an
der Reihe zu reiten. Der Sklave wollte, dass ʿUmar (r)
das Tier ritt, aber ʿUmar (r) weigerte sich. Als sie

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ankamen, sahen die Leute das seltsame Schauspiel, dass
der Sklave auf dem Kamel ritt und der Kalif zu Fuß ging.
Die muslimischen Befehlshaber trafen auf ʿUmar (r).
Abū ʿUbaida (r) war in grobe Gewänder gekleidet und
ʿUmar war sehr erfreut, ihn so zu treffen. Yazīd b. Abū
Sufiyān, Ḫālid ibn al-Walīd (r) und einige andere Be-
fehlshaber waren in feine Gewänder gekleidet und
ʿUmar (r) äußerte seinen Unmut darüber. Abū ʿUbaida
(r) erklärte detailliert die Situation in Šām (der Levante).
Er führte aus, wie es den Muslimen durch die Gnade Al-
lahs gelungen war die mächtige byzantinische Macht in
Šām (der Levante) zu stürzen.
Eine Delegation aus Jerusalem erwartete ʿUmar (r) und
es wurde ein Vertrag aufgesetzt. Gemäß dem Vertrag
wurde allen Bürgern Jerusalems die Sicherheit von Le-
ben und Eigentum garantiert. Für die Sicherheit von Kir-
chen und anderen religiösen Gebäuden und Orten wurde
gesorgt. Die Bürger wurden verpflichtet, die Ǧizya zu
zahlen. Jeder, der nicht bereit war, den Muslimen Treue
zu huldigen, hatte die Möglichkeit, die Stadt zu verlas-
sen. Nachdem der Vertrag aufgesetzt worden war, be-
schloss ʿUmar (r) nach Jerusalem zu reisen. Am Tor von

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Jerusalem wurde ʿUmar (r) vom Patriarchen von Jerusa-
lem, der Elite der Stadt und den muslimischen Befehls-
habern begrüßt. Während diejenigen, die gekommen wa-
ren, um ihn zu empfangen, kostbare Kleider trugen, war
ʿUmar in ein Gewand aus grobem Stoff gekleidet, wel-
ches ein durchschnittlicher Araber gewöhnlich trug. Als
ihm jemand riet, ein besseres Kleid zu tragen, das dem
staatlichen Anlass angemessen wäre, lehnte ʿUmar den
Vorschlag ab und sagte, dass er seine Stärke und seinen
Status von seinem Glauben an den Islam ableitete und
nicht von irgendeiner Kleidung. Als der Patriarch von
Jerusalem die asketische Schlichtheit des Kalifen des Is-
lam sah und dann auf sein eigenes kostspieliges Kleid
blickte, sagte er: „Wahrlich, der Islam hat alle anderen
Religionen übertroffen.“
Der Patriarch von Jerusalem übergab schließlich die
Schlüssel der Stadt Jerusalem an ʿUmar (r). Die Mus-
lime waren nun die Besitzer von Jerusalem. Als ʿUmar
(r) die Stadt betrat, wurde er von den Bürgern mit großer
Begeisterung begrüßt. ʿUmar (r) sagte, er wolle zu einem
Ort geführt werden, an dem er Allah ein Dankgebet dar-
bringen könne. Er wurde zu einer Kirche geführt, aber er

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weigerte sich, dort zu beten, mit der Begründung, dass
dies einen Präzedenzfall für die Muslime der folgenden
Generationen schaffen würde, Kirchen gewaltsam in
Moscheen umzuwandeln. Daraufhin wurde er zu einem
Ort geführt, an dem der Prophet Dāwud, Allahs Frieden
auf ihm, zu beten gepflegt haben soll.
ʿUmar blieb ein paar Tage in Jerusalem. Er reorgani-
sierte die Verwaltung und traf die notwendigen Vorkeh-
rungen, um sich um die Bedürfnisse der Bürger zu küm-
mern. Er gründete eine Moschee an einem erhöhten Ort
in der Stadt (auf den sogenannten Tempelberg oder der
Platz der Al-ʾAqṣā-Moschee). Diese von ʿUmar (r) er-
richtete Moschee dort, wurde als „Umars Moschee“ be-
kannt und sie bestand aus Holz. Bei der Einweihung
wurde Bilāl (r) gebeten, den Gebetsruf zu sprechen, wie
er es zur Zeit des Propheten, Allahs Segen und Frieden
auf ihm, zu tun pflegte. Als die Worte des Gebetsruf in
den Hügeln und Tälern widerhallten, standen die Men-
schen in Ehrfurcht und erkannten, dass in Šām (der Le-
vante) eine neue Ära angebrochen war.

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