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Präanalytik für die Urindiagnostik


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Einleitung
Die moderne Urindiagnostik stellt sich als rasch und zu- Die Urinanalytik selbst ist im hohen Maße von einer
verlässig anwendbare Methode dar. Die gängige che- richtig durchgeführten Präanalytik abhängig. Bei Be-
mische Untersuchung mittels Urinteststreifen (Abb. 1) rücksichtigung aller präanalytischen Aspekte kann die
ist für sich allein nicht hinreichend aussagekräftig und Urinanalytik ihr diagnostisches Potenzial entfalten.
muss durch die mikroskopische Urinsediment-Dia­ Die Auswertungen des Urinteststreifens und des Urin-
gnostik (Abb. 2) untermauert werden. sediments werden dadurch präziser, und das Spekt-
rum möglicher Befundungen größer (Mikrohämatu-
rie, isomorphe/dysmorphe Hämaturie, entzündliche
Harnwegsreaktionen, Kristallurie etc.). Beispielsweise
kann unter Berücksichtigung präanalytischer Details
Abb. 1: Urinteststreifen
eine Hämaturie sicherer erkannt werden und zudem
durch die morphologische Auswertung der Erythrozy-
ten zuverlässiger auf eine renale oder postrenale Hä-
maturie geschlossen werden (Abb. 3).
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Die Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitäts­


sicherung laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen
enthält genaue Vorgaben zur Einhaltung der Präanaly-
tik und versteht „unter Präanalytik alle Arbeitsschritte,
die bis zur eigentlichen Messung durchlaufen werden“.
Dazu gehören Gewinnung, Transport, Verwahrung,
Beurteilung und Probenvorbereitung des Untersu-
chungsmaterials. (http://www.bundes­aerztekammer.
de/fileadmin/user_upload/downloads/Rili-BAEK-
Abb. 2: Urinsediment-Nativpräparat Laboratoriumsmedizin.pdf)

Abb. 3: Übereinstim-
Hämaturie? Präanalytik: frische, gut durchmischte Urinprobe! mende Auswertung
der Urinteststreifen-
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und der mikroskopi-


Urinteststreifen Mikroskopische Urinsediment-Untersuchung schen Urinsediment-
Untersuchung.
Mikroskopische
Differenzierung von
Akanthozyten und
dysmorphen Erythro-
zyten mit Verdacht
auf eine renale
Erythrozyten/ Dysmorphe Hämaturie.
Hämoglobin: 1+ Erythrozyten

ph-Wert: 6
Protein (+)
Akanthozyten

© J. Neuendorf 2017 I Phasenkontrast 400-fache Vergrößerung

MVZ Clotten
Labor Dr. Haas, Dr. Raif & Kollegen GbR
Merzhauser Straße 112a | 79100 Freiburg
Tel.: +49 761 31905-0 | www.mvz-clotten.de
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Seit einigen Jahren erfahre ich in meinen Urindiag-


nostik-Seminaren und Vortragsveranstaltungen, dass Leukozyt
die Ausführungen zum Thema Präanalytik präzisiert
werden müssen und für den Anwender einen hohen
Stellenwert haben. Vielfach wird nicht berücksichtigt,
dass die Missachtung der Präanalytik wie z. B. Nicht-
Mischen der Probe oder falsche Zentrifugeneinstel-
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lung das Analysenergebnis verfälschen kann. Somit Eumorpher


ergeben sich viele Fallstricke und Diskrepanzen in der Erythrozyt
Auswertung und Befundung der Urindiagnostik.

Aspekte für eine richtige präanalytische


Bearbeitung der Urinprobe
Im Folgenden wird auf wichtige präanalytische Details
eingegangen.

Dazu gehören:
1. Haltbarkeit der Urinprobe
Leukozyten
2. Mittelstrahlurinprobe
3. Urinprobengefäß ohne/mit Deckel
4. Mischen der Urinprobe
5. Zentrifugeneinstellungen, Umdrehungszahl,
Zentrifugationsdauer
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© J. Neuendorf 2017, Phasenkontrast 400-fache Vergrößerung


6. Dekantieren der zentrifugierten Urinprobe
7. Resuspendieren der Urinsedimentprobe
Abb. 5 a: Frische Urinprobe mit kleinzelligen Leukozyten
8. Nativpräparat-Herstellung und Haltbarkeit

Haltbarkeit der Urinprobe


Für die Urinteststreifen- und Urinsedimentanalyse Je älter und alkalischer die Urinprobe ist, desto stärker
muss die Urinprobe innerhalb von 2 Stunden verar- lysieren die zellulären Bestandteile. Somit kann die
beitet werden (Abb. 4). Untersuchung einer älteren Urinprobe zu erhebli-
chen Diskrepanzen zwischen den Resultaten beider
Wird eine Urinprobe vor Ort zeitnah – also innerhalb Nachweisverfahren (chemischer Urinteststreifenbe-
von 2 Stunden – verarbeitet, so kann davon ausgegan- fund und mikroskopischer Sediment­befund) führen.
gen werden, dass die zellulären Urinbestandteile, die Beispielsweise würde in einer älteren Urinprobe
mittels Urinteststreifen erfasst werden, auch in der das aus den lysierten Erythrozyten „freigewordene“
mikroskopischen Urinsedimentanalyse nachgewiesen Hämoglobin mit dem Blut-Testfeld chemisch positiv
werden können (Abb. 4). reagieren. Mikroskopisch könnten jedoch im Urinsedi-
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ment keine Erythrozyten und damit keine Hämaturie


Wird die Urinprobe für die Analytik in ein Einsende­ nachgewiesen werden.
labor verschickt, sollte für den Probentransport die gut
durchmischte Urinprobe entsprechend der Vorgabe Die Verarbeitung einer älteren Urinprobe kann auch
des Einsendelabors in die dafür vorgesehenen Urin- für widersprüchliche Leukozyten-Resultate zwischen
röhrchen portioniert und bis zur Abholung der Proben chemischen und mikroskopischen Nachweisverfahren
im Kühlschrank bei 4–8 °C aufbewahrt werden. verantwortlich sein. In älteren und alkalisch reagieren-
den Urinproben zerfallen Leukozyten sehr rasch. Die
in der Urinprobe vorhandene – durch Zerfall der Leu-
kozyten freigesetzte – Granulozytenesterase reagiert
chemisch mit dem Leukozyten-Testfeld, während
mikroskopisch die Leukozyten im Nativpräparat nur
noch schemenhaft oder gar nicht mehr zu erkennen
sind (Abb. 5 a; 5 b). Die älteren Leukozyten (Abb. 5 b)
verändern ihre charakteris­ tische Morphologie und
nehmen ein größeres Zellvolumen an, der Zellkern
erscheint eher rund und das Zytoplasma kann vakuo-
lisiert sein. Verwechselungen mit anderen zellulären
Abb. 4: Verarbeitung der Urinprobe innerhalb 2 Stunden Bestandteilen wie Epithelien wären möglich.

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Urinprobengefäß ohne/mit Deckel


Für die Urindiagnostik sollten ausschließlich Urin­
probengefäße mit Deckel verwendet werden.

Ein Urinprobengefäß mit Deckel (Abb.: 7 a, 7 b) schützt


die Urinprobe vor einer bakteriellen Kontamination
und garantiert Patienten und Laborpersonal einen hy-
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gienischen und damit sicheren Probentransport.


Runder
Zellkern Der etwas höhere, instabile und damit leicht eindrück-
bare Plastikbecher ohne Deckel (Abb. 7 c) ist leider
allgemein verbreitet. Ein solcher mit Urin gefüllter
Plastikbecher (Abb. 7 d) kann nicht über Kopf gemischt

Lysierter
Leukozyt
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© J. Neuendorf 2017, Phasenkontrast 400-fache Vergrößerung

Abb. 5 b: Ältere Urinprobe mit zum Teil großzelligen Abb. 7 a: Urinprobenröhrchen und -becher mit Deckel
und lysierten Leukozyten Abb. 7 b: Urinprobenröhrchen und -becher gefüllt mit Deckel

Mittelstrahlurinprobe
Für die Urindiagnostik sollte stets eine Mittelstrahl­
urinprobe analysiert werden.

Unabhängig davon, ob eine Morgenurinprobe oder


eine Spontanurinprobe untersucht werden soll, gilt:
Diese Urinproben sollten stets durch Anwendung der
Mittelstrahltechnik (siehe Abb. 6) gewonnen werden,
weil mittels dieser Entnahmetechnik eine Verunreini-
gung aus dem äußeren Genitalbereich vermieden wer-
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den kann. Eine Beimengung von Vaginalsekret kann


z. B. ein vermehrtes Vorkommen von Plattenepithelien
in der Urinprobe sowie falsch positive Reaktionen auf Abb. 7 c: Plastikbecher ohne Deckel
dem Leukozyten-Teststreifenfeld verursachen. Abb. 7 d: Plastikbecher gefüllt ohne Deckel

Abb. 6: Kurzanleitung Mittelstrahlurin-Technik

1 Erste Portion Urin in die Toilette


geben. Kurz anhalten. 2 Mittlere Portion Urin in den
Urinbecher geben. 3 Restlichen Urin wieder in die
Toilette geben.

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werden. Ein leichtes Schwenken des Gefäßes durch- Mischen der Urinprobe
mischt die Urinprobe nicht homogen. Auch das 2-ma- Für die weitere Verarbeitung muss die Urinprobe
lige Umrühren der Urinprobe mit einem Plastik- oder 2 bis 3 Mal vorschichtig über Kopf geschwenkt
Holzspatel ist unzureichend, denn auch dadurch ver- wer­den.
teilen sich die Urinsedimentbestandteile nicht gleich­
mäßig bis zur Oberfläche der Urinprobe. Aus unterschiedlichsten Gründen kann die Urinprobe
meistens nicht unmittelbar weiterverarbeitet wer-
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Allein schon aus hygienischen Gründen sollte für die den. Bei einer nicht zeitnahen Weiterverarbeitung der
Aufbewahrung einer Urinprobe ein Gefäß ohne Deckel Probe setzen sich die Sedimentbestandteile auf dem
nicht zur Anwendung kommen. Gefäßboden ab, und an der Oberfläche verteilen sich
nur noch wenige bzw. keine Urinbestandteile. Wird die
Fazit: Für eine sachgemäße und schnelle Durch­ Urinprobe ohne vorheriges Mischen für die Urintest-
mischung der Probe über Kopf benötigt man ein regu­ streifenuntersuchung oder für das Portionieren in ein
läres Urinprobengefäß mit Deckel (siehe Abb. 7 b). Zentrifugenröhrchen (Urinvolumen: 10 ml) verwendet,
führt dies typischerweise zu falschen semiquantitati-
ven Auswertungen und folglich nicht korrekten Befun-
dungen (Abb. 8)!
Urinproben Achtung:
müssen stets Sedimentation
für die weitere der Urin- Gerade bei Verdacht auf eine Mikrohämaturie sollte
Verarbeitung bestandteile! die Urinprobe stets zeitnah und nach einer guten Ho-
unbedingt über mogenisierung der Probe verarbeitet werden.
Kopf 2 bis 3 Mal
geschwenkt Zentrifugeneinstellungen, Umdrehungszahl,
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werden. Zentrifugationsdauer
Die richtige Einstellung der Umdrehungszahl der
Zentrifuge ist entscheidend für eine qualitativ hoch-
wertige Urinsedimentanalyse.

Nach den Europäischen Urinanalyse-Richtlinien (http://


www.hemltd.ru/publications/sections/bakteriozi/
Bac_urina/medicine/Bac_urina004/article.PDF) be-
nötigt man für die korrekte Urinsediment-Herstellung
eine Zentrifugalkraft von 400 g. Die Zentrifugalkraft
ist jedoch stets vom Durchmesser bzw. Radius des
Zentrifugenrotors abhängig. Somit sind pauschale
Aussagen wie: „Die Urinprobe wird immer bei 2.000
Die gut durch- U/min zentrifugiert.“ unzureichend, weil mit der Grö-
mischte Urin­ ße der Zentrifuge auch der Radius des Rotors und da-
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probe kann jetzt mit auch die Zentrifugalkraft (also die Kraft, die auf
weiter portioniert
die Urinbestandteile einwirkt) variieren.
bzw. untersucht
werden:
Wird die Urinprobe zu hochtourig zentrifugiert, lysieren
die zellulären Urinbestandteile (Abb. 9). Wird die Urinpro-
be zu niedertourig zentrifugiert, können nicht alle Urinbe-
standteile sedimentieren. Die Urinsediment-Auswertung
Für den Für die Für die einer nicht sachgemäß zentrifugierten Urinprobe korres-
Probentransport Zentrifugation Urinuntersuchung pondiert dann nicht mit der Urinteststreifen-Auswertung.

Somit sollte zur Ermittlung der richtigen Umdrehungs-


zahl der Radius der Zentrifuge von der Rotormitte bis
zum Ende des ausgeschwungenen(!) Zentrifugenröhr-
chens gemessen werden, um dann z. B. mittels eines
Nomogramms (Abb. 9, auch unter www.neuendorf-
labordiagnostik.de oder auch schnell unter http://www.
labor-limbach.de/Zentri­fu­ga­tion.170.0.html) die exakte
Umdrehungszahl/min einstellen zu können. Für die
Urinsediment-Diagnostik ist eine Ausschwing­zen­tri­fuge
Abb. 8: Mischen der Urinprobe für die weitere Verarbeitung einer Winkelkopfzentrifuge vor­zuzie­hen. Die Dauer der
Zentrifugation beträgt 5 bis 8 min.

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Nach Zentrifugation des Urinsedimentröhrchens de-


kantiert man die Urinflüssigkeit (Abb. 10). Dafür wird
das Zentrifugenröhrchen in einem Schwung über Kopf
senkrecht gedreht und nach Abtropfen (Dauer ca. 3 sec)
der restlichen Urinflüssigkeit wieder aufgerichtet. In
einem konisch geformten Sedimentröhrchen bleibt
Zel
le n ly der Bodensatz problemlos an der Innenwand haften.
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Ze sie Wichtig ist, dass ein Sedimentröhrchen zum Dekantie-


ll re n
en ren nur einmal um 180 Grad über Kopf gekippt wird,
se
dim da sich das Sediment bei mehrfachem Kippen von der
en Innenwand lösen und ausgeschüttet werden könnte.
ti e
re
n
sc Zu niedrige semiquantitative Urinsedimentbefunde
hl
ec
ht erhält man, wenn beim Dekantieren der Urinüber-
er
stand nicht vollständig dekantiert und dadurch der im
Röhrchen verbleibende restliche Urin mit dem Sedi-
ment gemischt wird.

Resuspendieren der Urinsedimentprobe


Vor der Entnahme einer Urinsedimentprobe muss
das Sediment für die Nativpräparat-Herstellung
durch vorsichtiges Hin- und Herschwenken des Röhr-
chens resuspendiert werden.
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Kann das Urinsediment nicht zeitnah weiterverarbei-


tet werden, setzen sich die Urinsedimentbestandteile
im unteren Teil des Sedimentröhrchens ab (Abb. 11).
Das Mischen des Sediments sollte mit Bedacht erfol-
gen, weil sonst sensible Bestandteile wie Urinzylinder
Abb. 9: Zentrifugennomogramm
zerbrechen können.

Dekantieren der zentrifugierten Urinprobe Achtung: Das heftige Mischen des Sediments mit einem
Das exakte Dekantieren der zentrifugierten Urin­ automatischen Röhrchenmischer oder mittels einer
probe ist entscheidend für die richtige semiquanti- Pipette durch mehrmaliges Aufziehen der Sedi­ ment-
tative Urinsediment-Auswertung. probe ist zu aggressiv und zerstört fragile Bestandteile.

Abb. 10: Dekantieren der zentrifugierten Urinprobe


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In einem Schwung
entleeren!

Zentrifugiertes Röhrchen Dekantieren Fertiges Sediment

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Abb. 11: Resuspendieren des Urinsediments durch Hin- und Herschwenken des Sedimentröhrchens
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Nicht resuspendiertes Vorsichtiges Hin- und Herschwenken Resuspendiertes


Urinsediment des Sedimentröhrchens Urinsediment

Nativpräparat-Herstellung und Haltbarkeit Verwendet man eine zu geringe Urinsedimentprobe


Objektträger, Deckgläschen, Plastiktropfpipetten für die Herstellung des Nativpräparates, kann eine
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sind staubfrei und sauber aufzubewahren. ungleichmäßige Verteilung der Urinsedimentbestand-


teile resultieren. Kleine Luftbläschen können zudem
Es ist darauf zu achten, dass Objektträger und Deck- isomorphe Erythrozyten vortäuschen (Abb. 13 a).
gläschen einem Verfallsdatum unterliegen (Abb. 12).
Je älter die Glasartikel werden, desto mehr Artefakte Trocknet das Urinsediment-Präparat ein, kann es „Luft
bedecken die Glasoberflächen. Staubpartikel bilden ziehen“ (Abb. 13 b). Dies bedeutet, dass der Luftanteil
Arte­fakte, die das mikroskopische Bild dominieren, im Nativpräparat zunimmt und die zu mikroskopieren-
und verleiten dazu, die richtige mikroskopische Ebene den Sedimentbestandteile verdrängt werden. Ein zu
zu verlieren. dünnes und/oder eingetrocknetes Nativpräparat be-
wirkt eine Veränderung der typischen Zellmorpholo-
gie und erschwert somit die Differenzierung der Urin-
sedimentbestandteile.

Schlusswort
Unter der Voraussetzung, dass die diversen präanalyti-
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schen Vorgaben konsequent eingehalten werden, kön-


nen durch Anwendung simpler manueller Testverfahren
wie der Urinteststreifen-Methode und der Mikros-
kopie problemlos reproduzierbare und somit sinn-
gebende Resultate erzielt werden. Die nur scheinbar
simple manuelle Verarbeitung einer Urinprobe verlei-
Abb. 12: Nativpräparat-Herstellung tet oft zu einer ungenauen und somit unsachgemä-
ßen präanalytischen Handhabung. Der auch im Detail
genaue Umgang mit der Urinprobe garantiert qualita-
tiv hochwertige Resultate der Urindiagnostik, die von
großen Nutzen für Arzt und Patient sind.

Abb. 13 a: Nativpräparat mit Luftbläschen

Abb. 13 b: Nativpräparat hat „Luft gezogen“

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Checkliste: wichtige präanalytische Details im Überblick


Präanalytische Details Erklärungen
Zur Vermeidung von Diskrepanzen zwischen der Auswertung
der Urinteststreifen und des mikroskopischen Sediments muss
die Urinprobe innerhalb von 2 Stunden verarbeiten werden.
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Zur Vermeidung einer aus dem äußeren Genitalbereich resul­


tierenden Verunreinigung ist die mittels Mittelstrahl-Technik
entnommene Urinprobe zu bevorzugen.

Zur Vermeidung einer Kontamination und zur Gewährleistung


eines hygienischen Probentransports wird ein Urinprobenbecher
oder ein Urinröhrchen jeweils mit Deckel verwendet.

Zur Homogenisierung der Urinbestandteile bei der weiteren


Verarbeitung/Portionierung muss die Urinprobe 2 bis 3 Mal
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vorschichtig über Kopf geschwenkt werden.

Zur korrekten Zentrifugation wird die Einstellung der Umdrehungs-


zahl pro Minute an der Zentrifuge überprüft und falls notwendig
korrigiert.
Die reproduzierbare semiquantitative Auswertung der Urin­
bestandteile setzt das richtige Dekantieren der zentrifugierten
Urinprobe voraus.
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Zur gleichmäßigen Verteilung der Sedimentbestandteile wird


durch vorsichtiges Schwenken des Sedimentröhrchens die Probe
resuspendiert.

Zur Vermeidung von Artefakten werden Objektträger, Deckgläschen,


Tropfpipetten staubfrei und sauber aufbewahrt.

Zur Vermeidung von Luftblasenbildung und damit einer ungleich­


mäßigen Verteilung der Urinbestandteile wird eine für das Deck-
gläschen ausreichende Menge Urinsedimentprobe benötigt.
Zur Vermeidung der Austrocknung des Nativpräparates muss nach
Anfertigung sofort die mikroskopische Auswertung vorgenommen
werden.

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Josefine Neuendorf
Josefine Neuendorf lehrt an der Akademie für Ge-
sundheitsberufe Heidelberg des Universitätsklinikums
Heidelberg und ist Dozentin für medizinische Labor­
diagnostik.

Zentrifugeneinstellung
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Richtige und schnelle Einstellung der


Umdrehungszahl pro Minute (U/min)
siehe QR-Code oder unter http://www.
labor-limbach.de/Zentri­f u­g a­t ion.
170.0.html
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Ihr Ansprechpartner:
Herausgeber: © Limbach Gruppe SE – 01/2018_V1

Autorin: Dr. med. Kristin Krebs


Josefine Neuendorf, MTLA/Dozentin für Labordiagnostik/Buchautorin
Bilder/Illustrationen:
Ärztliche Leiterin Präanalytik
Josefine Neuendorf, MTLA/Dozentin für Labordiagnostik/Buchautorin E-Mail: k.krebs@mvz-clotten.de
Erstveröffentlichung: Telefon: +49 761 31905-226
Die Erstveröffentlichung der Inhalte erfolgte im Newsletter Blutbild,
Ausgabe 31/2017 und Ausgabe 32/2017 von Becton Dickinson.
Stand: Januar/2018

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