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Der Chirurg

Originalien

Chirurg 2022 · 93:82–88 K. Bauer · F. Heinzelmann · P. Büchler · B. Mück


https://doi.org/10.1007/s00104-021-01407-8 Abteilung für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Kinderchirurgie, Klinikum Kempten, Klinikverbund Allgäu,
Angenommen: 15. März 2021 Kempten, Deutschland
Online publiziert: 19. April 2021
© Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von
Springer Nature 2021
Aktuelle robotische
Ventralhernienchirurgie am
Beispiel von 50 konsekutiven
Patienten

Bauchwandhernien und Narbenher- der Herniamed-Daten zu den Trends in Technik kann auf eine Fixation der Net-
nien sind häufig. Die Verbreitung der Narbenhernienchirurgie über eine ze verzichtet werden. 2018 wurde von
robotischer Operationssysteme signifikante Abnahme des laparoskopi- Belyansky eine robotische Adaption die-
eröffnet aufgrund exzellenter Sicht- schen IPOM-Verfahrens im Zeitraum ser Technik beschrieben [11]. Muysoms
verhältnisse und zusätzlicher Bewe- von 2010 bis 2019 von 33,8 auf 21,0 % [6]. et al. [12] stellten 2018 eine robotische
gungsgrade der Instrumente neue 2019 wurden bereits 10 % der Eingriffe Adaption der laparoskopischen Technik
Perspektiven in der Bauchwand- minimal-invasiv mit extraperitonealer von Schröder vor, welche als „robotic
chirurgie. Die vier Grundprinzipien Netzplatzierung durchgeführt. transabdominal retromuscular umbili-
der Hernienversorgung Netzver- Miserez [7] und Schröder [8] be- cal prosthetic hernia repair“ (TARUP)
stärkung, retromuskuläre Netzlage schrieben erstmals minimal-invasive bezeichnet wird. Gemeinsam sind all
ohne Netzfixation, primärer Faszi- extra- und transperitoneale Techniken diesen Operationsmethoden die Nahtre-
enverschluss und minimal-invasive mit retromuskulärer Netzplatzierung. konstruktion der Mittellinie und die
Technik können in der robotischen Aufgrund der schwierigen Präparation Netzposition im Retromuskulärraum.
Technik vereint werden. mit starren Instrumenten auf engem Wie in der Leistenhernienchirurgie bei
Raum haben sich diese Techniken bis TEP („total extraperitoneal plasty“) und
Hintergrund heute nicht als Standardverfahren etab- TAPP („transabdominal preperitoneal
liert. Die Vorteile der minimal-invasiven plasty“) unterscheidet sich lediglich der
Die ersten Berichte über minimal-inva- „Sublay-Versorgung“ konnten von Rein- Zugangsweg.
sive Ventralhernienchirurgie in IPOM- pold in einer großen Fallserie des von Durch den Einsatz der Robotik wer-
Technik (intraperitoneales Onlay-Mesh) ihm entwickelten Mini/Less-open-Sub- den die bisherigen Schwierigkeiten des
stammen aus dem Jahr 1993 von Karl lay-Verfahrens (MILOS) eindrücklich Nahtverschlusses auf engem Raum mit
Le Blanc [1]. Auch wenn der zwischen- gezeigt werden [9]. Die 2017 von Belyans- z. T. ungünstigen Winkeln deutlich er-
zeitlich etablierte Ansatz mit Bauch- ky zunächst endoskopisch beschriebene leichtert. So vereinen die Methoden al-
wanddefektverschluss (IPOM plus) das eTEP(„enhanced view total extraperito- le von Santos et al. [13] in ihrer Meta-
Anwachsen des Netzes verbessern konn- neal plasty“)-Technik unterscheidet sich analyse der bisherigen Literatur zur ro-
te [2], bleiben die bekannten Probleme hiervon nicht in der Netzposition, son- botischen retromuskulären Hernienver-
des intraabdominellen Fremdkörpers dern im Zugangsweg. Im Gegensatz zur sorgung kürzlich geforderten Prinzipien
und der traumatischen Fixation be- transhernialen Präparation bei MILOS der Hernienchirurgie: Netzverstärkung,
stehen, die zu Netzmigration, Fisteln, wird bei der eTEP fernab der Hernie retromuskuläre Netzlage ohne Netzfixa-
Erosionen, Adhäsionen und Infektionen der retromuskuläre Raum vor dem hin- tion, primärer Faszienverschluss und mi-
sowie chronischen Schmerzen und einer teren Rektusscheidenblatt eröffnet [10]. nimal-invasive Technik.
erhöhten Morbidität bei Reeingriffen Die beiden Retrorektalräume werden Auch in unserer Klinik hat sich die ro-
führen können [3, 4]. Mehrere systema- durch mediale Inzision des hinteren botisch assistierte Technik bei der Ver-
tische Übersichtsarbeiten ergaben, dass Rektusscheidenblattes mit dem präpe- sorgung komplexer Bauchwandhernien
die retromuskuläre Netzplatzierung die ritonealen Fettgewebe der Mittellinie etabliert. Ziel unserer Arbeit ist daher,
ideale Netzposition ist und die besten verbunden. Bei Bedarf kann der Präpa- die Erfahrungen im eigenen Kranken-
Ergebnisse bezüglich Rezidiv- und Kom- rationsraum durch einen „transversus gut nach 50 Fällen robotisch assistierter
plikationsrisiko zeigt [5]. Köckerling et al. abdominis release“ (TAR) nach lateral Ventralhernienchirurgie im Rahmen ei-
berichteten in einer aktuellen Analyse erweitert werden. Wie bei der MILOS- ner Machbarkeitsstudie zu berichten.

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Tab. 1 Präoperative Patientencharakteris- Tab. 2 Ergebnisse ne perioperative Antibiotikaprophylaxe
tika, Vorerkrankungen und Risikofaktoren Mittelwert Range und eine Thromboseprophylaxe. Die Ge-
Mittelwert Range Operationszeit 234,56 80–598 rinnungsmedikation wurde perioperativ
Alter (Jahre) 63,92 35–83 (min) pausiert.
ASA 2,28 1–3 Aufenthaltsdauer 4,48 2–13 Anfangs wurde die robotische Ope-
Größe (m) 1,71 1,50–1,90 (Tage) ration auf kleinere Hernien der Größe
Gewicht (kg) 84,3 46–125 DRG-Erlös () 4,844 4045–9537 EHS W1 bis EHS W2 beschränkt, wobei
BMI (kg/m2) 28,65 17,10–39,33 Bruchpfortengröße 63,72 4–337,5 sowohl laterale als auch mediale Befun-
(cm2) de operiert wurden. Nach 20 Eingriffen
Anzahl/ Anteil in
Stichprobe Prozent Netzgröße (cm2) 510,76 225–1350 wurden auch größere Befunde operiert,
Männliches 30/50 60 Netze pro Patient 1,18 1–3 die einen TAR erforderten.
Geschlecht Anzahl/ Anteil in Die robotische Ausbildung wurde
COPD/Asthma 10/50 20 Stichprobe Prozent von der Fa. Intuitive Surgery unterstützt.
Diabetes melli- 4/50 8 Extraperitoneale 47/48 97,91 Es wurden mehrere Operationskurse in
tus Netzplatzierung Trainingszentren besucht, in denen die
Malignom- 9/50 18 Bruchlücken- 50/50 100 Eingriffe zuerst an Leichen geübt werden
anamnese verschluss
konnten. Zur Durchführung der ersten
Gerinnungs- 16/50 32 Primäre Ventralher- 12/50 24,00 Ventralhernienoperation und zum ers-
medikation nie
ten TAR war jeweils ein Proktor der
Immun- 1/50 2 Narbenhernie 36/50 72,00
Fa. Intuitive Surgery bei der Operation
suppression Parastomalhernie 2/50 4,00
anwesend.
Nikotinabusus 4/50 8 Anteil komplexe 19/50 38,00
ASA Risikoeinteilung der Systemerkrankungen Hernien
nach der American Society of Anesthesiolo- Simultane Leisten- 7/50 14,00
Ergebnisse
gists, BMI Body Mass Index, COPD chronisch hernien
obstruktive Lungenerkrankung Von Mai 2019 bis November 2020 wur-
Mediale Hernien 34/48 70,83
den 50 Patienten robotisch an einer Ven-
Laterale Hernien 10/48 20,83
tralhernie operiert. 60 % der Patienten
Kombinierte 4/48 8,33
Methoden waren männlich. Das Durchschnittsalter
Hernie
zum Operationszeitpunkt betrug 64 Jah-
Deszendostoma 2/2 100,00
Anhand des Krankenhausinformations- re. Die meisten Patienten hatten Vorer-
DRG Erlös Fallgruppen Erlös nach dem G-DRG-
systems wurden die Daten aller Pati- krankungen; der durchschnittliche ASA-
System (German Diagnosis Related Groups
enten, die von Mai 2019 bis November System) Wert betrug 2,3. Der BMI reichte von
2020 am Klinikum Kempten robotisch 17–39 kg/m2 und lag durchschnittlich bei
an einer Ventralhernie operiert wur- 29 kg/m2 (. Tab. 1).
den, analysiert. Folgende Daten wurden eingeteilt [15]. Alle Patienten hatten ihr Die Fallserie setzte sich aus 36 Nar-
retrospektiv erhoben: präoperative Cha- schriftliches Einverständnis zur Teil- benhernien, 12 primären Ventralherni-
rakteristika (Geschlecht, Alter, ASA- nahme an der Qualitätssicherungsstudie en und 2 Parastomalhernien zusammen
Status, Größe, Gewicht, Body-Mass- Herniamed [16] gegeben. Die Daten (. Abb. 1; . Tab. 2). Bei den primären
Index [BMI]), Vorerkrankungen und der Operation und zum perioperati- Ventralhernien handelte es sich um
Risikofaktoren (Chronisch obstruktive ven Verlauf wurden in der Herniamed- 8 Nabelhernien mit einer epigastri-
Lungenerkrankung (COPD)/Asthma, Datenbank dokumentiert. schen Rektusdiastase, 3 epigastrische
Diabetes mellitus, Malignomanamnese, Die Operationen wurden mit dem Da- Hernien in einer Rektusdiastase und
Gerinnungsmedikation, Immunsup- Vinci-X-System der Firma Intuitive Sur- 1 Spieghelhernie. 34 Hernien waren in
pression, Nikotinabusus), perioperative gery durchgeführt. Je nach Hernienlo- der Mittellinie und 10 lateral der Mittel-
Parameter (Operationsverfahren, Ope- kalisation und -größe kamen verschie- linie lokalisiert, in 4 Fällen handelte es
rationszeit, Netzgröße, Netzart, Netz- dene transperitoneale und extraperito- sich um einen kombinierten Befund mit
anzahl, intraoperative Komplikationen), neale Operationsverfahren zur Anwen- medialer und lateraler Bruchlücke. Die
postoperative Parameter (stationäre Auf- dung. Abgesehen von den Parastomal- 2 Parastomalhernien waren an einem
enthaltsdauer, DRG-Erlös, Komplikati- hernien, die mit einem intraperitonea- Deszendostoma aufgetreten. Die Bruch-
onsrate, Reoperationsrate) und herni- len Netz versorgt wurden, wurde in al- pfortengröße betrug durchschnittlich
enspezifische Parameter (Hernienart, len Fällen eine extraperitoneale Netz- 64 cm2 (4–338 cm2). Die implantier-
Herniengröße, Hernienlokalisation). platzierung eines unbeschichteten Netzes ten Netze waren 225–1350 cm2 groß,
Die perioperative Morbidität wurde im Retromuskulär- oder Präperitoneal- die durchschnittliche Netzgröße betrug
gemäß der Clavien-Dindo-Klassifikati- raum angestrebt. Zum Bruchlückenver- 511 cm2. Bei 7 Patienten wurden 11 Leis-
on eingeordnet [14] und die Hernien- schluss wurden selbstarretierende Fäden tenhernien simultan versorgt. In 6 Fällen
befunde analog der EHS-Klassifikation verwendet. Alle Patienten erhielten ei- wurde mehr als ein Netz implantiert. Die

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Zusammenfassung · Abstract

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Aktuelle robotische Ventralhernienchirurgie am Beispiel von 50 konsekutiven Patienten
Zusammenfassung
Hintergrund. In den letzten Jahren wurden Präperitonealraum durchgeführt. 22 anfänglicher Versorgung kleinerer Befunde
mehrere robotische Operationsverfahren Operationen wurden in extraperitonealer konnte die Indikation rasch hin zu komplexen
zur Versorgung von Ventralhernien mit Technik mit retromuskulärer Netzplatzierung Hernien erweitert werden, die einen Anteil
extraperitonealer Netzplatzierung entwickelt. durchgeführt („robotic enhanced view total von 38 % an dieser Fallserie haben. Aufgrund
Methoden. Eine retrospektive Analyse aller extraperitoneal plasty“, r-eTEP) davon 3 mit technischer Schwierigkeiten beim Verschluss
von Mai 2019 bis November 2020 in der „transversus abdominis release“ („robotic des hinteren Rektusscheidenblattes war ein
Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie extraperitoneal transversus abdominis Umstieg erforderlich, die Komplikationsrate
des Klinikums Kempten robotisch an einer release“, r-eTAR). 26 Operationen wurden in betrug 12 %, die Reoperationsrate 4 %.
Ventralhernie operierten Patienten wurde transperitonealer Technik operiert, davon Schlussfolgerung. Durch den Einsatz des
durchgeführt. 11 mit präperitonealer („robotic ventral Roboters lassen sich auch komplexe Ventral-
Ergebnisse. Die Fallserie setzte sich aus 36 TAPP“, r-vTAPP), 7 mit retrorektaler („robotic hernien sicher in minimal-invasiver Technik
Narben-, 12 Primärhernien (8 Nabelhernien transabdominal retromuscular umbilical mit vollständigem Bruchpfortenverschluss
mit Rektusdiastase, 3 epigastrische Hernien prosthetic hernia repair“, TARUP) und 1 mit und extraperitonealer Netzplatzierung
in Kombination mit einer Rektusdiastase, 1 intraperitonealer Netzplatzierung („robotic versorgen.
Spieghelhernie) und 2 Parastomalhernien intraperitoneal onlay mesh“, r-IPOM), darüber
zusammen. In allen Fällen war ein kompletter hinaus 7 mit transperitonealem TAR und Schlüsselwörter
Bruchlückenverschluss möglich. Bei 98 % der retromuskulärer Netzplatzierung. Die 2 Robotische Ventralhernienoperation ·
Ventralhernien wurde eine extraperitoneale Parastomalhernien wurden mit einem intra- Retromuskuläre Netzlage · Transversus
Netzplatzierung im Retromuskulär- oder peritonealen 3-D-Trichternetz versorgt. Nach abdominis release · Narbenhernie · eTEP

Current robotic ventral hernia surgery exemplified by 50 consecutive patients


Abstract
Background. In recent years there has been We used an extraperitoneal approach with of smaller hernias the indications could be
a rise in robotic techniques and approaches retromuscular mesh implantation (r-eTEP= rapidly extended to complex hernias in 38 %
regarding hernia repair with extraperitoneal robotic enhanced view total extraperitoneal of this case series. One conversion to an open
mesh placement. plasty) in 22 cases, 3 of those along with operation was necessary due to technical
Methods. A retrospective analysis of the a transversus abdominis release (r-eTAR= problems in closing the posterior rectus
first 50 patients who underwent robotic robotic extraperitoneal transversus abdominis sheath. The complication rate was 12 % and
ventral hernia repair between May 2019 and release) and 26 operations were carried the reintervention rate 4 %.
November 2020 at the department of general out transperitoneally. These included 11 Conclusion. Robotic surgery of ventral hernia
surgery of the Kempten Clinic was performed. preperitoneal (r-vTAPP= robotic ventral TAPP), is safe and effective. Even complex hernias can
Results. This case series consisted of 36 inci- 7 retrorectus (TARUP= robotic transabdominal be treated minimally invasively with closure
sional hernias, 12 primary hernias (8 umbilical retromuscular umbilical prosthetic hernia of the hernia defect and extraperitoneal mesh
and 3 epigastric hernias in combination with a repair) and 1 intraperitoneal onlay mesh placement.
diastasis recti abdominis as well as 1 Spigelian placements (r-IPOM= robotic intraperitoneal
hernia) and 2 parastomal hernias. A complete onlay mesh) as well as 7 transperitoneal Keywords
closure of the hernia was achieved in all transversus abdominis releases with retro- Robotic ventral hernia repair · Retromuscular
cases. Extraperitoneal mesh placement in the muscular mesh placement. The 2 parastomal mesh placement · Transversus abdominis
retromuscular or preperitoneal space was hernias were treated with an intraperitoneal release · Incisional hernia · eTEP
achieved in 98 % of the ventral procedures. 3D funnel mesh. After the initial treatment

maximale Anzahl der implantierten Net- rationen wurden in transperitonealer transperitoneal (r-IPST) mit einem intra-
ze war 3, insgesamt wurden 59 Netze Technik operiert, davon 11 mit prä- peritonealen Netz (IPST-R) versorgt. Die
implantiert. In allen Fällen war ein kom- peritonealer Netzplatzierung (r-vTAPP, Operationszeit betrug durchschnittlich
pletter Bruchlückenverschluss möglich. „robotic ventral TAPP“), 7 mit retromus- 234 min (80–598 min). Der stationäre
Insgesamt 22 Operationen wurden in kulärer Netzplatzierung (TARUP), 7 mit Aufenthalt betrug im Schnitt 4,48 Tage
extraperitonealer Technik („robotic en- transperitonealem „transversus abdomi- (2–13). Der durchschnittliche DRG-Er-
hanced view total extraperitoneal plasty“, nis release“ (r-TAR) und 1 Operation lös pro Fall betrug 4844 € (4045–9537 €).
r-eTEP) mit retromuskulärer Netzplat- mit intraperitonealer Netzplatzierung (r- In einem Fall musste umgestiegen
zierung durchgeführt, davon 3 mit trans- IPOM). In 98 % konnte wie geplant eine werden, um das hintere Rektusschei-
versus abdominis release („robotic ven- extraperitoneale Netzplatzierung erfol- denblatt spannungsfrei zu verschließen,
tral TAPP“, r-vTAPP; . Tab. 3). 26 Ope- gen. Die 2 Parastomalhernien wurden da zu diesem Zeitpunkt noch kein ro-

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Parastomalhernien Deszendostomata
kombinierte Hernien

komplexe Hernien
laterale Hernien

Narbenhernien

mediale Hernien nicht komplexe


Hernien

primäre
Ventralhernien
Abb. 1 9 Ätiologische Auf-
teilung der Hernien, Herni-
ÄTIOLOGIE LOKALISATION KOMPLEXITÄT enlokalisation und Anteil
komplexer Hernien

a b c

Abb. 2 8 a „Enhanced view total extraperitoneal plasty“ (eTEP), Nahtverschluss Oberbauch, b Schema eTEP, Nahtverschluss
Oberbauch, c Trokarpositionierung und Aufbau eTEP, Nahtverschluss Oberbauch. DV Patient Cart Da Vinci X

a b c

Abb. 3 8 a „Transversus abdominis release“ links, b Schema „transversus abdominis release“ links, c Trokarpositionierung und
Aufbau „transversus abdominis release“ links. DV Patient Cart Da Vinci X

botischer TAR durchgeführt wurde, der diger, teils mehrstündiger Adhäsiolyse Bakterien kultivieren. Eine Patientin
einen spannungsfreien Verschluss er- trat keine Darmverletzung auf. Insgesamt musste am 1. postoperativen Tag auf-
möglicht hätte. Wegen multipler Löcher wurden 6 Komplikationen beobachtet grund eines Ileus revidiert werden, da
im präparierten Peritoneallappen wurde (. Tab. 4): Ein Hämatom der Bauch- der Dünndarm im Rahmen der Seitlage-
bei einer Operation statt des geplanten wandmuskulatur wurde nach 42 Tagen rung durch einen bei der Voroperation
präperitonealen ein intraperitoneales aufgrund eines Infektionsverdachts aus- nicht verschlossenen Mesenterialschlitz
Netz eingebracht. Auch bei oft aufwen- geräumt; im Abstrich ließen sich keine herniert war. Eine oberflächliche Wund-

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Originalien

Tab. 3 Netzposition, Operationsverfahren, Zugangsweg, Häufigkeit und Indikation


Netzposition Operations- Zugangsweg Anzahl Anteil in Indikationen
verfahren (n = 50) Prozent
Retrorektal TARUP Transperitoneal 7 14 Mehrsegmentale W1/2-Hernien der Mittellinie, unisegmentale
r-eTEP Extraperitoneal 19 38 MII/MIV bzw. MIII + Rektusdiastase
Retromuskulär r-TAR Transperitoneal 7 14 Große W3-Hernien der Mittellinie, kombiniert mediale und laterale
r-eTAR Extraperitoneal 3 6 Befunde, laterale Befunde nahe der Linea semilunaris (LI-LIII)
Präperitoneal r-vTAPP Transperitoneal 11 22 Isolierte W1/2-Hernien der Mittelline in den Segmenten MI, MV,
MIII (ohne Rektusdiastase) sowie isolierte LIV-Hernien (W1–3)
Intraperitoneal r-IPOM Transperitoneal 1 2 Ausweichverfahren bei schwierigem Peritonealverschluss
r-IPST Transperitoneal 2 4 Parastomalhernien
r-vTAPP „robotic ventral TAPP“, TARUP „robotic transabdominal retromuscular umbilical prosthetic hernia repair“, r-TAR „robotic transversus abdominis release“
(transperitoneal), r-IPOM „robotic intraperitoneal onlay mesh“, r-eTEP „robotic enhanced view total extraperitoneal plasty“, r-eTAR „robotic extraperitoneal
transversus abdominis release“, r-IPST robotische intraperitoneale Parastomalhernienversorung

Tab. 4 Komplikationen und Reoperatio-


nen, Aufschlüsselung nach Clavien-Dindo BMI kombiniert, die bei den immer äl- minimal-invasiv operiert werden könn-
Komplikationen (n)/(%) ter werdenden Patienten mit zahlreichen ten, die ansonsten offen operiert werden
Clavien-Dindo 1 (Wundheilungsstö- 2 Vorerkrankungen oft auch in mehrfa- würden.
rung, Pankreatitis) cher Anzahl vorhanden sind [19]. Bei Lu et al. haben 2020 die erste Stu-
Clavien-Dindo 2 0 vielen abdominellen Operationen konn- die veröffentlicht, die ein laparoskopi-
Clavien-Dindo 3a (Nachblutung) 1 te in den letzten Jahren nachgewiesen sches mit einem robotischen extraperito-
Clavien-Dindo 3b (Hämatom, Ileus) 2 werden, dass gerade die Patientengruppe nealen Operationsverfahren (eTEP) mit
Clavien-Dindo 4 (Lungenembolie) 1 mit Risikofaktoren von einem minimal- retromuskulärer Netzposition verglichen
Clavien-Dindo 5 0 invasiven Vorgehen profitiert [20]. hat [24]. Es zeigte sich ein vergleichba-
Komplikationsrate 12 %
Obwohl es bereits reichlich Literatur res Outcome der beiden Operationsver-
zur robotischen Hernienchirurgie gibt, fahren. Die Autoren kamen zu dem Er-
Reoperationsrate 4%
sind bisher nur wenige randomisiert- gebnis, dass durch den Einsatz des Ro-
kontrollierte Studien veröffentlicht wor- boters die Möglichkeiten der minimal-
heilungsstörung im Bereich der Tro- den, die ausschließlich die robotische invasiven Hernienversorgung erweitert
kareinstichstellen konnte konservativ mit der laparoskopischen IPOM-Ope- werden und auch die Versorgung grö-
therapiert werden. Eine Patientin erlitt ration vergleichen [21, 22]. Es zeigte ßerer und komplexerer Befunde ermög-
eine Lungenembolie, die eine temporäre sich kein signifikanter Unterschied zwi- lichtwird, da die robotische Gruppe einen
Sauerstoffgabe erforderte. Ein Patient schen diesen beiden Verfahren. Zu den signifikant höheren BMI und ASA-Score
entwickelte am 11. postoperativen Tag neuen robotischen Operationstechniken sowie signifikant größere Herniendefek-
eine arterielle Nachblutung an einer mit extraperitonealer Netzposition fin- te hatte. Mithilfe des Roboters können
Trokareinstichstelle, die interventionell det sich bislang eine geringe Anzahl an auch größere Netzimplantate im Präpe-
gestillt werden konnte. Ein Patient hatte Publikationen. Eine abgeschlossene ran- ritonealraum implantiert werden. Auch
während des stationären Aufenthalts domisierte Studie zu diesen Techniken diese Netzposition zeigt Vorteile gegen-
einen akuten Schub einer chronischen gibt es noch nicht. über der intraperitonealen [3, 25]. Auf
Pankreatitis. Henriksen et al. veröffentlichten 2019 eine Netzfixation kann bei den extra-
die erste Metaanalyse zur robotischen peritonealen Operationsverfahren in der
Diskussion Hernienchirurgie [23]. Darin flossen Regel verzichtet werden. Über eine ge-
10 Studien zur Versorgung von Ventral- ringere Schmerzrate führt dies zu einer
In Deutschland wurden über die letzten hernien ein. Es fand sich kein signifikan- rascheren Erholung und Rückkehr zur
Jahre hinweg konstant etwa 50.000 Nar- ter Unterschied der Komplikationsrate normalen körperlichen Aktivität [3]. In
benhernien pro Jahr operiert [17]. Hier- zur offenen oder laparoskopischen Chi- einer Vergleichsstudie zwischen offenem
unter fällt auch eine beträchtliche Zahl rurgie. Es zeigten sich Vorteile beim und robotischem TAR zeigte sich in der
komplexer Hernien, deren Begrifflichkeit Defektverschluss, der retromuskulären robotischen Gruppe ein signifikant ver-
2014 von Slater et al. definiert wurde und Netzplatzierung und bei der minimal- kürzter stationärer Aufenthalt um durch-
große Hernien der Mittellinie, laterale invasiven Durchführung eines TAR. Die schnittlich 3 Tage [26].
Hernien, Darmfisteln und Rezidive nach Autoren schlossen aus den Ergebnissen, Durch die extraperitoneale Netzplat-
Hernienoperation umfasst [18]. Häufig dass es einen Platz für die robotische zierung und den Wegfall der Fixation
sind diese komplexen Hernien mit poten- Hernienchirurgie in der Versorgung ergibt sich zudem, im Vergleich zum
ziellen Risikofaktoren wie Raucherstatus, großer Ventralhernien gibt, da durch die IPOM-Verfahren, eine deutliche Kosten-
chronischem Steroidabusus und hohem robotisch assistierte Technik Hernien einsparung der Netz- und Fixationsma-

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terialkosten, die einen Teil der Mehrkos- scher Hernienchirurgie eine postopera- sowie der retromuskulären, präperito-
ten durch den Robotereinsatz kompen- tive Komplikationsrate von 10 % vs. 11 % nealen und intraperitonealen Netzpositi-
siert. Ein 20-mal 25 cm großes IPOM- [29]. Behandlungsbedürftige Wundin- on und die verschiedenen Möglichkeiten
Netz kostet etwa 750 €, ein Tackerinstru- fektionen waren in beiden Gruppen der Roboterpositionierung gibt es eine
ment etwa 250 €, sodass der reine Materi- selten (< 1 %). Unsere Komplikations- Vielzahl unterschiedlicher Verfahren
alverbrauch beim IPOM-Verfahren mit rate von 12 % ist mit diesen Daten gut (. Tab. 3). Auch wenn diese einige Ge-
mindestens 1000 € zu veranschlagen ist, vergleichbar. Die Studie schloss jedoch meinsamkeiten haben, muss für jedes
während ein gleich großes, fixationsfrei Patienten mit Parastomalhernie und eine eigene Lernkurve durchlaufen wer-
eingebrachtes Polypropylennetz in retro- TAR primär aus. den. Wenn dies erfolgt ist, kann für die
muskulärer Lage für etwa 50 € zu erwer- Unsere Reoperationsrate von 4 % liegt meisten Befunde im Sinne eines „tailo-
ben ist [27]. Zusätzlich fallen noch die deutlich unter der in der Zertifizierungs- red approach“ eine geeignete robotische
Kosten für selbstarretierende Fäden von ordnung der DGAV 6.0 § 117 geforder- Versorgung gefunden werden, sodass
ca. 100 € an. ten Reoperationsrate für Narbenhernien- es nur noch wenige Gründe wie z. B.
Da für die robotische Operation von operationen von kleiner 10 % [30]. Ver- ein „loss of domain“ oder eine simulta-
Ventralhernien in der Regel nur 3 In- glichen mit der geforderten Revisionsra- ne Bauchdeckenplastik für ein offenes
strumente (monopolare Schere, bipola- te für laparoskopische Operationen von Vorgehen gibt.
re Fasszange, Nadelhalter) erforderlich unter 3 % liegen unsere Daten zwar ein
sind, belaufen sich die Verbrauchskosten Prozent darüber. Inwiefern die Zahlen Fazit für die Praxis
an robotischem Material für Instrumente jedoch vergleichbar sind, bleibt fraglich,
und Abdeckungsmaterialenaufca. 1000 € da durch den Einsatz der Robotik das 4 Netzverstärkung, retromuskuläre
pro Eingriff. Versorgungsspektrum in Richtung kom- Netzplatzierung, spannungsfreier
Wenn man von den Anschaffungs- plexer Hernien verschoben wurde. Diese Faszienverschluss und die Anwen-
und Wartungskosten absieht, die in der komplexen Hernien wurden bisher in der dung minimal-invasiver Techniken
Regel bereits für den Einsatz in anderen Regel offen operiert. bilden die vier zentralen Grundlagen
Bereichen getätigt wurden, ist der Kos- Seit 2017 ist unser Hernienzentrum für eine erfolgreiche Hernienversor-
tenunterschied nicht sehr groß. DGAV-zertifiziertes Kompetenzzen- gung. Alle diese Grundlagen können
Kudsi et al. untersuchten den Einsatz trum für Hernienchirurgie. Mit Beginn durch die robotische Technik in
des Roboters in der Notfallsituation [28]. der Spezialisierung auf die Hernien- optimaler Weise umgesetzt werden.
Die robotische Notfalloperation war zwar chirurgie, wurde bei der offenen Ope- 4 Die Komplikationsrate ist trotz zum
fast doppelt so zeitaufwendig, im Ver- ration nach Rives-Stoppa der Zugang Teil ausgiebiger Adhäsiolyse gering
gleich zur offenen Vergleichsgruppe zeig- anhand der MILOS-Kriterien im Sinne und der stationäre Aufenthalt kurz.
te sich jedoch eine signifikant geringere eines „Less-open“-Zugangs reduziert. 4 Durch die Vorteile der Robotik (3-D-
Komplikationsrate. Die Chirurgie von Ventralhernien wur- Sicht, Freiheitsgrade etc.) können
Santos et al. [15] fassten 2020 in de bereits vor Einführung des Da-Vinci- nach kurzer Zeit auch komplexe
ihrer Metaanalyse die Literatur zur Roboters endoskopisch mit extraperi- Hernien minimal-invasiv operiert
robotischen retromuskulären Herni- tonealer Netzplatzierung durchgeführt. werden, die bisher eine Domäne der
enversorgung zusammen. Sie stellten Auch wenn die Erfahrungen mit der mi- offenen Chirurgie waren.
vier evidenzbasierte Forderungen an ei- nimal-invasiven Versorgung durchweg
ne Hernienoperation: Netzverstärkung, gut waren, blieb die Anwendung in der
Korrespondenzadresse
retromuskuläre Netzlage, primärer Fas- Regel auf kleine bis mittelgroße Hernien
zienverschluss und minimal-invasive beschränkt. Mit der Anschaffung des Da- Dr. med. B. Mück
Technik. Diese Forderungen lassen sich Vinci-Operationsroboters im Frühjahr Abteilung für Allgemein-, Viszeral-, Thorax-
und Kinderchirurgie, Klinikum Kempten,
durch die Robotik hervorragend ver- 2019 wurde der Roboter von Beginn an
Klinikverbund Allgäu
einbaren. Die intra- und postoperativen auch in der Hernienchirurgie eingesetzt. Robert-Weixler-Str. 50, 87439 Kempten,
Komplikationsraten sind niedrig. Ergeb- Aufgrund des erhöhten Platzbedarfs Deutschland
nisse zur Rezidivwahrscheinlichkeit und des Roboters durch die beweglichen bjoern.mueck@klinikum-kempten.de
Langzeitkomplikationen stehen zwar Endowrist-Instrumente und die länge-
noch aus, da sich die robotische Technik ren Trokare mit Remote-Center wurden
aber nur im Zugangsweg von den eta- zunächst vor allem transperitoneale Ver- Einhaltung ethischer Richtlinien
blierten Verfahren unterscheidet, sind fahren wie die TARUP-Technik und die
keine neuartigen Komplikationen zu robotische ventrale TAPP durchgeführt. Interessenkonflikt. K. Bauer, F. Heinzelmann, P. Büch-
erwarten. Erst später kamen komplexere Verfahren ler und B. Mück geben an, dass kein Interessenkonflikt
In einer Auswertung der AHSQC- wie die robotische eTEP (. Abb. 2) und besteht.
Datenbank zur Real World Evidence von der robotische TAR (. Abb. 3) zur An- Für diesen Beitrag wurden von den Autoren keine
LaPinska et al. zeigte sich im Vergleich wendung. Durch die Möglichkeiten des Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt.
zwischen robotischer und laparoskopi- extra- und transperitonealen Zugangs

Der Chirurg 1 · 2022 87


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K
Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort zeduren-5231401187014.html. Zugegriffen: 30.
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