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Inhaltsverzeichnis
Einleitung ...................................................................................................................... 4
6.2 Grobziel-Ebene............................................................................................. 12
7 Schlussbetrachtung ............................................................................................. 19
Literaturverzeichnis ..................................................................................................... 20
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Einleitung
Diese Arbeit soll die Frage beantworten, inwieweit SchülerInnen von der Teilnahme an
einem Projekttag zur Cybermobbing-Prävention profitieren können. Eine Studie zur Eva-
luation von Mobbing-Prävention an amerikanischen Schulen hat gezeigt, dass die An-
zahl der Mobbinghandlungen unter SchülerInnen nach Durchführung von Präventions-
Projekten nur geringfügig sinkt. Die Forscher konnten allerdings nachgewiesen, dass
neu erlerntes Wissen über Mobbing die Wahrnehmung der SchülerInnen verändert und
einen positiven Einfluss auf die Einstellung der Schüler zum Thema Gewalt und Mobbing
nach sich zieht (Merrell et al. 2008, S. 38). Für die Soziale Arbeit im Bereich der Mob-
bing-Prävention und für das in der vorliegenden Hausarbeit zu beschreibende Konzept
lässt sich daraus folgender Grundgedanke ableiten: SchülerInnen profitieren von Prä-
ventionsarbeit, weil sie dort unter pädagogischer Anleitung ihre Sozialkompetenz stär-
ken und lernen, sich in Mobbing-Situationen angemessen zu verhalten - was zwar nicht
in erster Linie das Mobbing, aber doch die negative Wirkung von Mobbing reduziert.
„Ein Konzept ist die gedankliche Vorwegnahme einer Handlungssituation, d. h. bevor der
Pädagoge handelt, muss er planen. Planung heißt, Informationen einholen, Ziele und
Methoden überlegen, Kriterien für die Auswertung bedenken“ (Schilling 2013, S. 228).
Ferner versteht Roth „unter Lernen im allgemeinsten Sinn (...) die produktive und auf
Förderung angewiesene Fähigkeit des Menschen, Vorstellungen, Gewohnheiten, Ein-
stellungen und Fähigkeiten aufzubauen bzw. zu verändern“ (Roth 1973, S. 188, zitiert
nach Schilling 2013, S. 36). Die vorliegende Arbeit versucht ebendiese Einsichten um-
zusetzen, insofern das vorzustellende Konzept beschreibt, wie SchülerInnen einen an-
gemessenen Umgang mit Cybermobbing erlernen können.
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Das erste Kapitel versammelt inhaltliche Überlegungen zum Thema Cybermobbing so-
wie zur Zielsetzung und Durchführung der pädagogischen Maßnahme. Kapitel 2 und 3
erläutern notwendige Ressourcen und gegebene Voraussetzungen für das Projekt. Im
4. Kapitel wird die Lehr-Lern-Situation mit Blick auf einen etwaigen pädagogischen Ge-
winn beschrieben und Kapitel 5 stellt, mit derselben Blickrichtung, anthropologische
Überlegungen an. Bevor in Kapitel 7 eine kurze Schlussbetrachtung zur eingangs ge-
stellten Frage folgt, werden in Kapitel 6 die Ziele, Inhalte und Methoden des Projektes
dargestellt. Hierbei wird von abstrakten Richtzielen ausgegangen, woraus sich zunächst
Erziehungs- und Handlungsziele, schließlich neun konkrete Lernziele ergeben. Auf der
Feinziel-Ebene beschränkt sich die vorliegende Arbeit auf die Beschreibung zweier Me-
thoden, der Betrachtung eines Films mit anschließender Gruppendiskussion, einschließ-
lich didaktischem Kommentar, sowie auf Überlegungen zur Auswertung des Projektta-
ges.
1 Inhaltliche Überlegungen
Gewalt gehört zum Alltag jugendlicher Lebenswelten. In den Medien, der Familie, dem
Freundeskreis und in der Schule sind Jugendliche häufig Zeuge und Opfer von Gewalt -
und werden natürlich auch zum Täter. Die Folgen von Gewalt äußern sich in Depressi-
onen, Angstgefühlen und körperlichen Reaktionen, in sozialer Isolation und schulischem
Misserfolg. Mobbing in Schulen, d.h. schikanierendes Verhalten auf dem Schulhof oder
der Straße, ist kein neues Phänomen. Cybermobbing ist die Erweiterung des Mobbings
in den digitalen Raum. Es findet per Smartphone, in Sozialen Netzwerken, im Internet,
in Apps, Sozialen Netzwerken und Videoportalen statt. Das Mobbing hört nicht am
Schultor auf, sondern begleitet Betroffene in alle Lebensbereiche. Ausgrenzung, Schi-
kane, Beleidigung, Bloßstellung und viele andere Gewaltformen finden im Internet be-
sonders starke Ausprägung. Die Folgen für Betroffene sind äußerst belastend und ste-
hen den Reaktionen auf herkömmliches Mobbing in nichts nach. Darüber hinaus ist Cy-
bermobbing für Betroffene besonders demütigend, weil der digitale Raum potenziell öf-
fentlich ist (vgl. Felling 2014, S. 4–6). Jugendliche sind sich häufig nicht darüber bewusst,
welchen Schaden sie mit einer Bildveröffentlichung, einem verletzenden oder bedrohli-
chen Kommentar im Internet anrichten können. Für viele Täter ist Cybermobbing eine
Machtdemonstration, häufig allerdings ist es bloß ein Spaß, begangen aus Langeweile
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(vgl. Hilt et al. 2017, S. 23). Aufklärung und Sensibilisierung für die Empfindungen An-
derer ist deshalb ein zentraler Bestandteil der Cybermobbing-Prävention.
Der geplante Projekttag ist eine pädagogische Maßnahme zur generellen Gewalt-, Mob-
bing- und Cybermobbing-Prävention. Im Zentrum der Projektidee steht die Information,
Aufklärung und Sensibilisierung der SchülerInnen sowie eine Stärkung ihrer Sozialkom-
petenz. Im ersten Block des Projekttages (7:30-10:30 Uhr, inkl. Pausen) sehen die Schü-
lerInnen einen kurzen Lehrfilm zum Thema Cybermobbing. Im Anschluss wird der Film
mittels einer angeleiteten Diskussion innerhalb der Klasse verarbeitet. Danach stellen
die SchülerInnen die einzelnen Themen des Films in einem Rollenspiel dar. Im zweiten
Block (10:30-13:30 Uhr) findet kreative Kleingruppenarbeit statt. Die SchülerInnen wer-
den mit ihren Handys verschiedene Kurzfilme drehen, wobei die im Rollenspiel erprobten
Szenen die Grundlage für die Handlung bilden. Die Kurzfilme werden anschließend im
Klassenverband gezeigt und gemeinsam ausgewertet. Im dritten und letzten Block
(13:30-16:30 Uhr) entwickeln die SchülerInnen gemeinsam unter Anleitung einen für alle
verbindlichen Handlungsleitfaden zur angemessenen Reaktion auf Cybermobbing.
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Personal: Für den Projekttag werden drei SozialarbeiterInnen eingesetzt, deren Arbeits-
schwerpunkte in den Themenbereichen Mobbing und Cybermobbing, sowie Medien-
und Theaterpädagogik liegen. Dieses Team besteht aus mindestens einem Mann und
einer Frau, um eventuelle Bedürfnisse der SchülerInnen hinsichtlich geschlechterspezi-
fischer Kommunikation angemessen begegnen zu können. Die schulinternen Sozialar-
beiterInnen beteiligen sich an der Vor- und Nachbereitung des Projekttages.
Finanzen: Das Bundesministerium des Inneren und das Deutsche Forum für Kriminal-
prävention beteiligen sich an den Kosten für die drei externen SozialarbeiterInnen.
Zielgruppe: Eine 7. Klasse im Klassenverband (in den anderen 7. Klassen wird ebenfalls
ein Projekttag zum Thema stattfinden oder hat bereits stattgefunden).
Versicherungsschutz: Leiter wie SchülerInnen sind über den Träger versichert. Die El-
tern haben ihr Einverständnis gegeben, dass ihre Kinder eigene Handys im Rahmen des
Projektes nutzen und auch selbst in Videoaufnahmen vorkommen dürfen.
Schule: Gymnasium
Konflikte: Cybermobbing im Klassenverband sollte sich auf einem mittleren Niveau be-
finden. Falls die Klasse oder einzelne SchülerInnen akut unter extremen Fällen von Cy-
bermobbing leiden, sollte das Projekt der Lage angepasst werden.
Bewusstsein und den aktiven Wortschatz der Schulgemeinschaft und Familien, was als
notwendiger erster Schritt in die Auseinandersetzung mit dem Thema angesehen wird.
Für das Gelingen dieses Projektes ist es von großer Wichtigkeit, dass LehrerInnen, El-
tern und SozialarbeiterInnen zusammenarbeiten. Die SchülerInnen brauchen nun kom-
petente Ansprechpartner, die sich mit Cybermobbing auskennen. Allen Beteiligten sollte
klar sein, dass die Schülerinnen sich zwar von den Eltern lösen, aber keinesfalls unab-
hängig von deren Einfluss sind (vgl. Remschmidt 1992, S. 160). Dies unterstreicht die
Notwendigkeit der Einbindung der Eltern durch einen gut geplanten und durchgeführten
Elternabend.
Entwicklungsstand: Die SchülerInnen befinden sich in der frühen Adoleszenz. Die Pu-
bertät hat eben begonnen oder steht kurz bevor. Damit einher gehen physiologische
Veränderungen und deren psychologische Auswirkungen. Es herrscht eine Peergroup-
Orientierung; Aufbau von Beziehungen, Tätigkeitsdrang, Erlebnishunger, Risikofreude,
Jungen: Demonstration von Kraft und Größe, Mädchen: menschliches Verstehen und
charakterliche Qualitäten, allgemeines Renommierverhalten, Kritiksucht, Unabhängig-
keitsstreben, Selbstbestimmung, Selbständigkeit (vgl. Remschmidt 1992, S. 162).
Motivation: Die SchülerInnen sind vermutlich motivierter als üblich, da sie die Sozialar-
beiterInnen nicht kennen. Viele können mit dem Thema etwas anfangen, einige werden
womöglich erstmals Worte und andere Ausdrucksweisen für das finden, was sie selbst
am eigenen Leib erfahren oder anderswo gesehen haben.
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Probleme: Wenn Einzelne von Mobbing-, Cybermobbing-, sonstigen Gewalt- und Aus-
grenzungserfahrungen sowie Demütigungen erzählen, und dafür ausgelacht werden,
dann greifen die SozialarbeiterInnen behutsam ein, selbstverständlich ohne die Betroffe-
nen noch weiter bloßzustellen, um die Wirkungsweise eines solchen Vorgangs transpa-
rent zu machen. Alle SchülerInnen sollen zu Wort kommen können, wobei es nicht das
Ziel ist, ausschließlich über Einzelschicksale zu sprechen und betroffen zu sein. Hier,
wie überall im Umgang mit Kindern und Jugendlichen, ist ein gewisses Feingefühl unab-
dingbar.
Sprachstil: Jugendsprache
Konflikte: Einige SchülerInnen haben private Probleme. Die Familie beginnt, sie als Ju-
gendliche wahrzunehmen. Es herrscht allgemeiner Leistungsdruck. Es bestehen Kon-
flikte innerhalb der Gruppe, die vor allem darauf zurückzuführen sind, dass die Schüler-
Innen sich noch nicht kennen und ihren Platz in der Gruppe suchen.
Peergroup: Für die meisten SchülerInnen stellt der Freundeskreis die wichtigste Bezugs-
gruppe dar. Einige bewegen sich bereits in außerschulischen Subkulturen (Internet-Ga-
mes, Social-Media-basierte Interessengruppen), und gehören dort einer Peergroup an.
1. Lernen: „Wir wollen aber unter Lernen im allgemeinsten Sinn verstehen die produktive
und auf Förderung angewiesene Fähigkeit des Menschen, Vorstellungen,
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2. Prozess: Lernen braucht Zeit, daher erfolgt das Lernen in kleinen Schritten. Schüler-
Innen sammeln Informationen und Erfahrungen im Umgang mit eigenen Gefühlen. Der
Projekttag soll den SchülerInnen das gute Gefühl geben, etwas über Cybermobbing zu
wissen und damit umgehen zu können.
3. Gefälle: Den SozialarbeiterInnen ist daran gelegen, das Gefälle zu den SchülerInnen
abzubauen, in vier Entwicklungsschritten partnerschaftliches Verhalten anzustreben,
und so die SchülerInnen allmählich zu Mitverantwortung und Selbständigkeit hinzufüh-
ren. (1) Zunächst treffen die SozialarbeiterInnen Entscheidungen über den Ablauf und
den Inhalt des Projekttages stellvertretend für die SchülerInnen (so z.B. in der Einstiegs-
phase und angeleiteten Diskussion). (2) Es folgt die behutsame Aktivierung der Schüler-
Innen zur Teilhabe entsprechend ihrer Fähigkeiten und Erfahrungen (Diskussion, Rol-
lenspiel, Filmdreh). (3) Der dritte Schritt ist geprägt durch ein regressiv-komplementäres
Agieren der SozialarbeiterInnen, welches den SchülerInnen ermöglicht, Verantwortung
zu tragen und Fehler zu machen (Filmdreh). (4) Während der Präsentation und
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Besprechung der selbst hergestellten Kurzfilme, sowie in der Ausarbeitung eines Hand-
lungsleitfadens agieren die SozialarbeiterInnen und SchülerInnen bereits gleichberech-
tigt.
Kognitiv-rationale Dimension: Es geht bei dem Projekttag darum, dass die Schüler Inte-
resse für das Thema Cybermobbing entwickeln. Zusätzlich zu den Informationen über
Gewalt und Cybermobbing lernen sie, wie sie sich verhalten, wenn sie Cybermobbing-
Zeuge, -Opfer oder -Täter sind (Handlungsleitfaden).
Kulturell-ethische Dimension: Die SchülerInnen entwickelt im Laufe des Tages eine po-
sitive Einstellung zu sich und ihren Stärken und Schwächen, zu ihren kommunikativen
Fähigkeiten und Kenntnissen hinsichtlich Schlichtung und Hilfe. Sie reflektieren ihre bis-
herigen Erfahrungen mit Cybermobbing und ihre weitere Zukunft im Kontext Gewalt und
Handynutzung.
6.1 Richtziel-Ebene
Richtziel 1. Grades: Die SchülerInnen steigern ihre Sozialkompetenz und vermeiden un-
bewusstes Cybermobbing.
6.2 Grobziel-Ebene
6.2.1 Erziehungsziele
6.2.2 Handlungsziele
6.2.3 Lernziele
Struktur-orientierte Ziele
Prozess-orientierte Ziele
Ergebnis-Verlauf/Begründung
Die Erziehungs- und Lernziele und die vermuteten Handlungsziele der SchülerInnen wi-
dersprechen sich nicht. HZ 1 wird schwerpunktmäßig in LZ 3, 4 und 6 berücksichtigt. HZ
2 wird in LZ 5 übernommen und ist darüber hinaus zusammen mit HZ 3 in fast allen
Phasen des Projekttages enthalten, so in LZ 2, 3, 4, 5, 6 und 8. HZ 4 ist der Kern von LZ
3-5. HZ 5 wird in LZ 7 berücksichtigt und HZ 6 in LZ 8. HZ 7 wird in allen Lernzielen
berücksichtigt. HZ 8 wird in LZ 4 einbezogen. LZ 1 und 9 sind unabdingbarer Teil der
hier vorgestellten pädagogischen Einheit und werden deshalb standardmäßig durchge-
führt.
6.3 Feinziele
Aus Platzgründen können an dieser Stelle nur ein Feinziel sowie Überlegungen zur Aus-
wertung näher erläutert werden. Weil die Information über Cybermobbing und die Akti-
vierung der SchülerInnen zur Teilhabe zentrale Anliegen des Projektes sind, wird hier
ein Feinziel zu Lernziel 3 beschrieben. Die übrigen Feinziele werden angedeutet.
➢ Blitzanalyse (Standard)
➢ Einstiegsphase
➢ Hauptphase
Feinziele zu Lernziel 3:
Die SchülerInnen....
Didaktischer Kommentar
Inhalt/Verhalten: Bei dem hier gezeigten Film handelt es sich um Episode 6 aus dem von
der Polizei in Zusammenarbeit mit Pädagogen hergestellten Lehrfilm ‚Abseits‘, Laufzeit
der Episode: 5:23 Minuten (Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes
2017). Der Film ist für SchülerInnen ab 9 Jahren geeignet und zeigt am Beispiel von
Cybermobbing, körperlicher Aggression und Mobbing Möglichkeiten des Opferschutzes
sowie Lösungswege auf. Im Anschluss an den Film tragen die SchülerInnen während
einer angeleiteten Diskussion ihre Gedanken zur Filmhandlung zusammen. Die Klas-
sengemeinschaft sammelt nun an der Tafel, was sie bereits über die Themen des Films
weiß. Die SozialarbeiterInnen ergänzen das Wissen der SchülerInnen hier wie im ge-
samten Verlauf des Projekttages mit relevantem Fachwissen, sodass mindestens die
wichtigsten Leitfragen zum Thema Cybermobbing-Prävention behandelt werden kön-
nen. Die Leitfragen lauten u.a.:
Begründung
Der Film erleichtert den Schülern den Einstieg in das komplexe und heikle Thema (nie-
mand spricht gerne darüber, vor allem nicht direkt Betroffene) und ist ein guter Aus-
gangspunkt für eine gemeinsame Auseinandersetzung mit den erwähnten Leitfragen. In
der anschließenden Diskussion kommen bereits alle Themen, Begriffe und Methoden
vor, die im weiteren Verlauf des Projekttages von Bedeutung sein werden. Die Schüler-
Innen gewöhnen sich z.B. daran, im Klassenverband über das Thema Mobbing zu spre-
chen, blicken analytisch auf den Film und damit auf eine Cybermobbing-Situation und
entwickeln erste Gedanken zu Handlungsmöglichkeiten. Da die SchülerInnen
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spätestens seit der Einstiegsphase wissen, dass sie im Verlauf des Tages zusammen
einen ähnlichen Film drehen werden, nehmen sie den Lehrfilm nicht nur passiv als Infor-
mationsquelle zum Thema Cybermobbing wahr, sondern auch als Beispiel für eine ei-
gene kurze Filmerzählung, was eine eher aktive Rezeptionshaltung ermöglicht.
Vermittlungsvariablen
Methode: Film anschauen, Gruppendiskussion
Medien: Film, Notebook, Beamer, Sprache, Tafel
Material: Filmdatei
Zeit: ca. 1 Stunde
Pädagogische und organisatorische Hinweise:
Während der Filmbesprechung und im weiteren Verlauf der Diskussion kann es vorkom-
men, dass SchülerInnen von eigenen Cybermobbing-Erfahrungen berichten. Hier ist die
behutsame Steuerung der Diskussion durch die SozialarbeiterInnen besonders wichtig,
um eine Stigmatisierung der Betroffenen zu vermeiden und andere zu ermutigen, über
unangenehme Erfahrungen zu sprechen. Es geht den SozialarbeiterInnen darum, einen
Raum des respektvollen Miteinanders zu schaffen. Die SchülerInnen werden dazu befä-
higt, sich untereinander zuzuhören und darauf zu vertrauen, akzeptiert statt ignoriert
oder ausgelacht zu werden.
Die SchülerInnen...
5. berichten von eigenen Cybermobbing-Erfahrungen.
6. nehmen als Gruppe die Perspektiven der Filmfiguren ein (Opfer, Täter, Zeugen)
und tragen ihre Erkenntnisse zusammen.
7. erfahren, gegen welche Grundrechte die Täter verstoßen haben.
8. beschreiben (in mündlicher Diskussion unter Zuhilfenahme der Tafel), welche
Handlungsoptionen Cybermobbing-Opfer haben.
9. beschreiben, wie dem Opfer geholfen werden kann.
10. beschreiben, wie Zeugen und Tätern geholfen werden kann.
➢ Schlussphase
In der Woche vor dem Projekttag wird den SchülerInnen von den SchulsozialarbeiterIn-
nen und LehrerInnen ein standardisierter Fragebogen zur Gewalt- und Mobbing-Situa-
tion in ihrer Schule vorgelegt. Dabei handelt es sich um den sogenannten Smob-Frage-
bogen von Horst Kasper, erhältlich beim AOL-Verlag Lichtenau (Kasper 2001). Eine Aus-
wertung der Fragebögen zeigt auf, wo und wie häufig welche Art von Gewalt in dieser
Schule vorkommt. Diese Ergebnisse sind den SozialarbeiterInnen vor Durchführung des
Projekttages bekannt und fließen in die Planung desselben ein.
Beobachtung
Beobachtungskriterien zu Lernziel 9:
Handlungskriterien:
• Schauen sie den Film konzentriert an?
• Hören sie den SozialarbeiterInnen und anderen SchülerInnen zu?
• Tragen sie zum Gespräch bei und stellen Fragen?
Handlungskriterien
• Machen sie einen bedrückten oder gelassenen Eindruck?
• Reagieren sie ernsthaft und sachlich oder eher unsachlich und albern?
• Können sie eigene Cybermobbing-Erfahrungen beschreiben?
Handlungskriterien
• Wie sprechen sie über eigene Cybermobbing-Erfahrungen?
• Beziehen sie sich auf vorhergegangene Diskussionsbeiträge?
• Hören sie sich gegenseitig aktiv oder eher passiv zu?
• Verlieren sie das Thema aus den Augen oder bleiben sie dabei?
4. Sind die SchülerInnen in der Lage, die Situation der Filmfiguren zu beschreiben?
Handlungskriterien
• Können sie die dargestellte Situation nachvollziehen?
• Können sie sich in die Lage der Filmfiguren versetzen?
• Können sie formulieren, wie es den Filmfiguren wohl gehen mag?
Feedback
Das Feedback wird verbal, mittels Befragung der Schüler am Ende des Projekttages
ermittelt. Es dient nicht nur zur Kontrolle der Arbeit der SozialarbeiterInnen, sondern ist
auch für die Schüler wichtig. Das Feedback zeigt den Schülern konkret, was sie in den
vergangenen Stunden gesehen, erlebt, gemeinsam erarbeitet und gelernt haben, und
schließt ihren Tag mit dem guten Gefühl ab, produktiv gewesen zu sein. Folgende As-
pekte sind besonders wichtig für die verbale Evaluation:
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7 Schlussbetrachtung
Abschließend lässt sich sagen, dass SchülerInnen in hohem Maße von der Teilnahme
an einem Projekttag zur Cybermobbing-Prävention profitieren können. Es scheint realis-
tisch, dass die SchülerInnen durch die intensive Auseinandersetzung während des Pro-
jekttages ihre Sozialkompetenz steigern können. Die Informationen über Gewalt und de-
ren Wirkung, über Bedingungen des Cybermobbings und die jeweils spezifische Situa-
tion der Opfer, Täter und Zeugen, sowie Diskussionen, intensive Gruppenarbeiten und
angeleitete Reflexionen über das bereits Gelernte – alle diese pädagogischen Mittel zu-
sammengenommen können, wenigstes kurzfristig, eine signifikante Verhaltensänderung
bewirken. Zu bedenken ist allerdings, dass eine langfristige und grundsätzliche Verhal-
tensänderung aller SchülerInnen hin zu hoher Sozialkompetenz, geringer Gewaltanwen-
dung und richtigem Umgang mit Gewalt- und Cybermobbingsituationen nur durch regel-
mäßige Präventionsarbeit erreicht werden kann. Lernen braucht Zeit. Die Durchführung
eines Projekttages zur Prävention von Cybermobbing kann deshalb nur ein erster Schritt
- oder auch ein kleiner Teil - der notwendigerweise zeitintensiven pädagogischen Arbeit
zu diesem Thema sein, das auch LehrerInnen und Eltern etwas angeht. Kinder und Ju-
gendliche brauchen Unterstützung im Umgang mit Medien und Gewalt. Cybermobbing-
Betroffene benötigen Hilfe zur Selbsthilfe, wobei die Situation der Zeugen und Täter nicht
vergessen werden sollte. Auch Täter und Zeugen brauchen Zuwendung, weil Cybermob-
bing-Handlungen häufig Flolge negativer Erfahrungen sind, mit denen die Betroffenen
nicht alleine gelassen werden sollten. Wünschenswert wäre außerdem eine Weiterent-
wicklung bestehender Präventionsprojekte durch eine Verstärkung des Peer-to-Peer An-
satzes (vgl. Schmitt 2005), damit SchülerInnen zusätzlich zu LehrerInnen, Sozialarbei-
terInnen und Eltern auch unterhalb der Generationengrenze, nämlich unter Gleichaltri-
gen kompetente AnsprechpartnerInnen finden.
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