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Dünnschichttechnik – Teil 1
Dr. Georg Strauss
Beispiel 1 - Analytik: Bei entsprechend niedrigem Druck sind Oberflächen frei von
adsorbiertem Gas, sodass die Untersuchung der reinen Oberfläche eines Materials
oder eine dosierte Belegung mit bestimmten Gasen möglich wird.
F Größe: Druck
p Formelzeichen: p
A Einheit: Pa, bar (mbar, Torr)
Wenn auch das Torr als Einheit für den Druck nicht mehr offiziell Gültigkeit hat,
so wird es dennoch in der Vakuumtechnik noch oft verwendet (speziell im
englisch sprachlichen Umfeld).
1 Torr ist derjenige Gasdruck, der eine Quecksilbersäule bei 0°C um 1mm zu
heben vermag.
Der normale Atmosphärendruck beträgt 760Torr oder 760mm Hg.
1 Torr = 1,3332*102 Pa = 1,3332*10-3 bar = 1,3332 mbar
Begriffe und Grundlagen
Gase und Dämpfe:
Beim Evakuieren eines Behälters werden aus diesem Gase und/oder
Dämpfe entfernt. Dabei verstehen wir unter Gas Materie in gasförmigem
Zustand, die bei der Betriebstemperatur nicht kondensierbar ist.
Dampf ist ebenfalls Materie in gasförmigem Zustand, die aber bei den
herrschenden Temperaturen kondensierbar ist.
Gesättigter Dampf schließlich ist Materie, die bei der herrschenden
Temperatur als Gas mit der flüssigen Phase des gleichen Stoffes im
Gleichgewicht steht.
Begriffe und Grundlagen
Absoluter Druck pabs:
In der Vakuumtechnik wird üblicherweise der absolute Druck angegeben, so
daß der Index »abs« im Allgemeinen entfallen kann.
Normdruck pn:
Unter Normdruck pn versteht man nach DIN1343 den Druck pn=1013,2 mbar,
Tn=273,15K=0°C (STP-Standard Temperature and Pressure).
Der Anteil N eines Stromes von N0 Teilchen, der eine Strecke x im Gas ohne
Stöße durchläuft, beträgt
N N0e x /
mit n 1
Für die mittlere freie Weglänge der üblichen Gase gilt näherungsweise:
p 5 mmPa
Begriffe und Grundlagen
Beispiel: Forderungen an den Restgasdruck:
Zur Erzeugung und Aufrechterhaltung der niedrigen Gasdrücke technischer
Vakua im Bereich von etwa 10-2 mbar bis besser 10-7 mbar werden
verschiedene Pumpenkombinationen verwendet.
Oftmals werden Rotationsvorvakuumpumpen zusammen mit
Hochvakuumpumpen wie Öldiffusionspumpen, Turbomolekularpumpen oder
Kryopumpen eingesetzt.
Die Auspumpzeit im Hochvakuum wird sehr stark von den
Entgasungsströmen beeinflusst. Durch Erwärmen der gasabgebenden
Flächen wird die Entgasung beschleunigt und die an sich teure Pumpzeit stark
verkürzt.
Moderne Aufdampfanlagen sind so konstruiert, dass ein Wassermantel den
eigentlichen Bedampfungsraum umgibt.
Dieser Wassermantel kann wahlweise mit heißem oder kaltem Wasser
beschickt werden, um das Sorptions/Desorptionsverhalten der Wand günstig
zu beeinflussen.
Begriffe und Grundlagen
Erreichbares Endvakuum:
Der Enddruck in einem Vakuumsystem ist bestimmt durch:
Diffusion: Materialeigenschaft
Permeation: Materialeigenschaft
Typischer Druckbereich
für PVD Verfahren
10-4mbar – 10-2mbar
Beispiel: Mittlere freie Weglänge als Funktion des Druckes und der Gasart
Begriffe und Grundlagen
Mittlere freie Weglänge:
Die Gasteilchen fliegen mit allen möglichen Geschwindigkeiten geradlinig
durcheinander und stoßen dabei sowohl mit den Behälterwänden als auch
untereinander (elastisch) zusammen.
Diese Bewegung der Gasteilchen wird mit Hilfe der kinetischen Gastheorie
zahlenmäßig beschrieben.
Die durchschnittliche zeitbezogene Anzahl der Zusammenstöße eines
Teilchens, die sogenannte Stoßzahl z und die Strecke, die jedes Gasteilchen
im Mittel zwischen zwei Zusammenstößen mit anderen Teilchen zurücklegt,
die sogenannte mittlere freie Weglänge , ist abhängig von der mittleren
Teilchengeschwindigkeit, des Teilchendurchmessers und der
Teilchenanzahldichte.
Begriffe und Grundlagen
Das ideale Gasgesetz:
Begriffe und Grundlagen
Das ideale Gasgesetz:
In der Praxis wird häufig ein bestimmtes abgeschlossenes Volumen V
betrachtet, in dem sich das Gas unter einem bestimmten Druck p befindet. Ist
m die Masse des Gases, die sich in dem Volumen befindet, so ist:
Hier ist der Quotient m/M die Anzahl der im Volumen V befindlichen Mole u.
Die ideale Gasgleichung gilt für die Annahmen:
• Moleküle sind kugelförmig
• Moleküle haben kein Eigenvolumen
• Moleküle üben keine atomaren Kräfte aufeinander aus
Begriffe und Grundlagen
pV-Diagramm Teilchenanzahl
Volumen:
a) Ist der rein geometrische, meist vorgegebene, rechenbare Rauminhalt eines
Vakuumbehälters oder einer ganzen Vakuumanlage einschließlich der
Leitungen und Verbindungsräume bezeichnet.
b) Ist das druckabhängige Volumen eines Gases oder Dampfes, das z.B.
durch eine Pumpe gefördert oder durch ein Sorptionsmittel sorbiert wird,
bezeichnet.
Begriffe und Grundlagen
Druckbereiche: Eigenschaften
Ultrahochvakuum
10−7…10−12 109…104 1…105 km
(UHV)
extrem hohes
<10−12 <104 >105 km
Vakuum (XHV)
dV
S
dt
Bleibt S während des Pumpvorganges konstant, so kann man statt des
Differentialquotienten den Differenzenquotienten setzen:
V
S
t
Es wird im Saugvermögensdiagramm in Abhängigkeit vom Ansaugdruck der
Pumpe aufgetragen.
Als Nennsaugvermögen wird immer das maximal erreichbare Saugvermögen
der Pumpe bezeichnet.
Begriffe und Grundlagen
Sorption und Desorption
Treffen auf eine feste Oberfläche Atome oder Moleküle aus einer Gas- oder
Dampfphase (Adsorptiv), so werden sie mit einer Haftwechselwirkung H≤1
festgehalten bzw. mit der Wahrscheinlichkeit 1-H reflektiert.
Die haftenden Adteichen (Adsorpt) werden entweder durch Dipolkräfte oder
van der Waals Kräfte (Physisorption) oder durch Austauschkräfte
(Chemisorption) festgehalten.
Die aus diesen Kräften resultierende Bindungsenergie wird Adsorptions-
energie genannt.
Die Chemisorption ist etwa 10 mal stärker als die Physisorption.