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Parteisystem und Wahlen

Wahlen haben:

o Legitimationsfunktion (Regierung, Politisches System)

o Repräsentationsfunktion (Interessenbündelung und Vermittlung; Bindeglied von


Bevölkerung und politischen Institutionen)

o Mobilisierungsfunktion (Politisierung der Bevölkerung)

o Integrationsfunktion

o Entscheidungsfunktion (Regierungsbildung, Opposition)

Mehrheitswahl (USA)

o Entscheidend: Mehrheit der Stimmen


o Ziel: Herbeiführung einer Entscheidung
o Tendenz zur Ein-Parteien-Regierung (Starke Regierungen)
o Dominanz großer Parteien
o Größere Umschwünge bei Regierungswechsel

USA: Staaten haben im Verhältnis zur Einwohnerzahl Wahlmänner -> Die Partei, welche
gewinnt erhält alle Wahlmänner

Verhältniswahl (Deutschland)

o Verteilung der zu vergebenden Sitze nach Verhältnis der abgegebenen Stimmen


o Ziel: Abbildung der Interessenpluralität
o Parteienvielfalt (6 Parteiensystem) -> Chancen für kleine Parteien
o Eher „schwache“ Regierungen (Koalitionszwang)
o Eher geringe Umschwünge bei Regierungswechsel
Das Wahlsystem

o Fünf-Prozent-Hürde oder drei


Direktmandate

o Möglichkeit von
Überhangsmandaten

o Feste Sitzkontingente für


Bundesländer entsprechend der
Bevölkerungszahl

o Vergabe der Sitze entlang der


Stimmanteile der Länder

Parlamentarismus und Parteiendemokratie

o Im parlamentarischen System eng miteinander verbunden


o Ab bestimmter Größe des Staates sind Parteien zwingend

Parteien wichtig für:

o Rekrutierung des politischen Personals


o Formulierung der Politik
o Regierungsbildung
o Gesetzgebung und Koordination von Bund/Ländern

Funktionsbereiche der Parteien:

o Integration und Mobilisierung (Öffentlichkeitsarbeit, Wahlkampf)

o Interessenselektion/Interessenaggregation (Programmformulierung)
o Elitenrekrutierung (Kandidatenaufstellung, Auswahl: Regierung, Führungsämter,
Richter des BVerfG)

o Politikgestaltung (Gesetzgebung, Implementation)

Parteiensystem

o Abschwächung Parteipolitischer Lager + Vermeidung zu vieler Parteien (5% Hürde)


o Sinkende Parteibindung -> Mehr Wechselwähler
o Deutsche Einheit als Zusatzfaktor
o Ab 2017: „fluides Mehrparteiensystem“ (Niedermayer)
o Immer weniger Parteimitglieder (Ausnahme: Zuwachs bei Grüne und FDP)

Innerparteiliche Reformen

o Neue Mitgliedschaftsformen (z.B. zeitlich begrenzter Gästestatus)


o Stärkung der Mitgliederpartizipation (z.B. Mitgliederberatungen)

Wahlkampffinanzierung

o Obergrenze von 230 Mio. pro Jahr


o Anspruchsberechtigt: Bund- und Europawahl (Min. 0,5%); Landtagswahl (Min. 1%)
o 85 Cent pro Stimme bei Bundestagwahl für die ersten 4 Millionen; Danach 70 Cent

Staatliche Parteienfinanzierung auf Umwegen:

o Förderung parteinaher Stiftungen (jährlich 380 Millionen Euro)

o Öffentliche Fraktionszuschüsse (Grundbetrag von 4 Millionen Euro im Jahr + 7000


Euro pro Monat pro Fraktionsmitglied)

o Oppositionszuschlag: 10% oder 15%

o Mandatsträgerbeiträge
Private Parteienfinanzierung:

o Spenden juristischer Personen erlaubt


o Unternehmen als Großspender
o Eher asymmetrisches Spenderverhalten
o Spenden können von Steuern abgesetzt werden

Zwei Logiken des Spendens: gezielte Stärkung der Partei, politische Landschaftspflege

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