Sie sind auf Seite 1von 7

Bundestagswahl 2021

Übersicht:

Was ist die Bundestagswahl?

 Politische Grundentscheidung
 Wähler*innen bestimmen politische Machtverteilung auf Bundesebene

Wann findet die Wahl statt?

 Am Sontag, den 26. September bis 18 Uhr

Wie lange dauert eine Wahlperiode?

 Eine Wahlperiode dauert vier Jahre

Wer darf wählen? - Wie viele Bürger*innen sind wahlberechtigt?

 Jede*r der*die die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, volljährig ist und mindestens drei
Jahre in der Bundesrepublik wohnt, aber nicht durch einen Richterspruch ausgeschlossen
worden ist.
 Es sind 60,4 Millionen Bürger*innen wahlberechtigt.

Warum soll man wählen?

 Wer regiert kann auch von sehr wenigen Stimmen abhängen.


 Wer wählt erschwert es Extremisten mehr Macht zu erlangen.
 Man kann einen wesentlichen Einfluss auf die Politik haben und so auch direkt die Zukunft
unseres Landes bestimmen.

Wahlsystem

Welche Grundsätze gelten für die Wahl?

 Das Wahlrecht ist allgemein, also ungebunden von Konfession, Bildung, Geschlecht, Sprache,
Einkommen, Beruf oder politischer Überzeugung
 Die Wahlberechtigten wählen die Bundestagsabgeordneten direkt.
 Die Wahl ist frei, also niemand darf auf einen Druck ausüben.
 Jede Stimme jedes Wählers zählt gleich viel.
 Die Wahl ist geheim.
 Es ist eine Herrschaft auf Zeit
Wie viele Stimmen hat ein*e Wahlberechtigte*r?

 Jede*r Wahlberechtigte hat zwei Stimmen.

Mit welcher der Stimmen wird wer/etwas gewählt?

 Mit der ersten Stimme wählt man eine*n Spitzenkandidat*in aus dem eigenen Wahlkreis
 Mit der zweiten Stimme wählt man die Landesliste einer Partei.

Welche Stimme ist wichtiger?

 Die zweite Stimme ist wichtiger, da diese entscheidet, ob die Partei in den Bundestag ziehen
kann.

Was versteht man unter der Fünfprozentklausel?

 Eine Partei kann nur in den Bundestag ziehen, wenn sie mindestens Fünfprozent der
Zweitstimmen erhalten.

Was sind Überhangmandate & wie Entstehen sie?

 Überhangmandate entstehen, wenn eine Partei mehr Erststimmen als Zweitstimmen erhält
und ihr dadurch mehr Sitze zusteht als ihr eigentlich durch die Zweitstimmen zusteht. Die
siegreichen Kreisabgeordneten dürfen aber dennoch in den Bundestag einziehen. Es werden
Überhangmandate geschaffen, aber damit die anderen Parteien, die weniger Erststimmen
als Zweitstimmen erhalten haben, bekommen sie Ausgleichsmandate, damit ihre noch
verhältnismäßig im Bundestag repräsentiert werden.

Wahlablauf

Wie läuft eine Wahl ab?

 Alle Wahlberechtigten, die im Wählerverzeichnis der Gemeinde eingetragen sind, erhalten


von ihrer Wohnortgemeinde bis zum 5. September 2021 eine Wahlbenachrichtigung. Diese
enthält Anschrift und Öffnungszeiten des Wahllokals.
 Grundsätzlich kann man in den Wahllokalen am Wahltag, dem 26. September 2021, von 8
bis 18 Uhr wählen.
 Sollte man am Wahltag verhindert oder im Ausland sein, dann kann man einen Wahlschein
beantragen seine Stimme per Briefwahl abgeben
 Den Wahlschein braucht man, wenn man eine Briefwahl machen möchte oder in einem
anderen Wahlraum seines Wahlkreises wählen möchte
 Den Wahlschein für die Briefwahl muss man beantragen (Rückseite der
Wahlbenachrichtigung)
 Bei der Urnenwahl muss der Stimmzettel so gefaltet sein, sodass die Stimmabgabe
unerkenntlich ist (keine Umschläge) und dann wird er in die Urne geworfen
 Erst- und Zweitstimme sind gültig, wenn die Wählerin bzw. der Wähler in der linken und der
rechten Spalte ein Kreuz in einen Kreis setzt und sonst nichts auf dem Stimmzettel
hinterlässt.

Wie wird die Anzahl der Sitze ermittelt?

Schritt 1: Verteilung der Bundestagssitze auf die einzelnen Bundesländer

 Das Sitzkontingent (598) wird auf die Länder im Verhältnis ihres Bevölkerungsanteils verteilt.
 Baden-Württemberg erhält somit 76 Sitze.

Schritt 2: Verteilung der Sitze eines Bundeslandes auf die einzelnen Parteien

 Das Sitzkontingent im jeweiligen Bundesland wird auf die Parteien verteilt, so dass es ihrem
Zweitstimmenanteil im Bundesland entspricht.
 Wenn eine Partei im jeweiligen Bundesland mehr Direktmandate gewinnt als ihr nach dem
Zweistimmenanteil an Sitzkontingent zusteht, erhöht sich deren Mindestsitzzahl.

Schritt 3: Berechnung der Größe des Bundestags

 Für jede Partei werden die zustehenden Sitze auf Bundesebene nach Anteil der
Zweitstimmen ermittelt. Die durch Schritt 1 garantierte Mindestsitzzahl ist zu erreichen.
 Dadurch erhöht sich die Gesamtgröße des Bundestags auf 709 Sitze.

Schritt 4: Erneute Verteilung der Sitze auf die Landeslisten der Parteien

 In manchen Bundesländern erhalten manche Parteien zusätzliche Sitze über diejenigen


hinaus, die ihnen bereits in Schritt 2 zugeteilt worden sind: die sogenannten
„Ausgleichsmandate“.
 Baden-Württemberg erhält somit 96 Sitze.

Beispiel: Wahl des 19. Bundestags und der baden-württembergischen Abgeordneten

Parteien und ihre Spitzenkandidat*innen


Was sind Parteien?

 Eine Partei besteht aus Menschen, die ähnliche Ziele und Werte haben. Parteien versuchen,
ihre Ziele in der Politik durchzusetzen. Dazu stellen sie sich zur Wahl. Wenn viele Menschen
sie wählen, bekommen sie viel Macht in oppositioneller oder Regierungsverantwortlicher
hinsicht, aber nur wenn sie bestimmte Hürden, wie z.B die Fünfprozentklausel, überwinden
(Ausnahme z.B Europawahl) & sie sind dauerhafte Vereinigungen.
Warum braucht man Parteien?

 Mehrparteiensystem ist notwendig, um Machtausübung zeitlich zu befristen und um den


jeweils Regierenden personell und inhaltlich eine Alternative gegenüberzustellen. Es bannt
die Gefahr einer Monopolherrschaft.
 Parteien wirken an der politischen Willensbildung mit. Diese Aufgabe ist im Grundgesetz
festgeschrieben.
 In der modernen Gesellschaft, in der die Staatsgewalt vom Volke ausgehen soll, bedarf es
vermittelnder Institutionen. Sie stellen die Verbindung zwischen „Volk“ und „Staat“ her.
 Mittels der Elemente der direkten Demokratie durch Volksbefragung, -begehren und -
entscheiden kann der Wille der Wählerinnen und Wähler allerdings auch ohne die Filter der
Parteien unmittelbar zum Ausdruck gebracht werden.

Welche Aufgaben erfüllen Parteien in unserer Demokratie?

 Artikulierung der Interessen der Bürgerinnen und Bürger.


 Sozialisations- und Mobilisierungsfunktion
 Regierungsbildungsfunktion.
 Bereitstellung von Personal in Parlamenten, Regierungen und Verwaltungen

Gründung

 Durch Bürger*innen
 Aufbau muss demokratisch asein
 Über die Mittel muss öffentlich Rechenschaft abgelegt werden

Wie finanzieren sich Parteien?

Die Parteifinanzierung beruht auf fünf Säulen:

 staatliche Mittel (pro Stimme 0,86€ bzw. Bei den ersten 4 Millionen 1,05€)
 Mitgliedsbeiträge
 Spenden
 Mandatseinkünfte
 sonstige Einnahmen (zum Beispiel durch Vermögenserträge Lobbyismus oder
unternehmerische Tätigkeit)

 Bei den meisten Parteien bilden die staatlichen Mittel die größte Einnahmequelle. Da Parteien
eine wichtige Aufgabe in der demokratischen Ordnung spielen, unterstützt der Staat sie. Um
Anspruch auf die so genannte staatliche Teilfinanzierung zu haben, müssen sie bei Europa- oder
Bundestagswahlen 0,5 Prozent der Wähler:innenstimmen für ihre Liste gewonnen haben oder
ein Prozent bei den jeweils letzten Landtagswahlen.
Welche Parteien treten zur Wahl an?

Es treten 47 Parteien an:

Union (CDU, CSU) Tierschutzallianz DKP LIEBE


SPD Bayernpartei Die Basis FAMILIE
AfD B* Die Grauen Gartenpartei
FDP Bündnis C Die PARTEI Graue Panther
Die LINKE BüSo Bündnis21 LKR
B’90/Die Grünen DiB Die SONSTIGEN MLPD
FREIE WÄHLER Bürgerbewegung für Menschliche Welt für Klimaliste Baden-
Bundesvereinigung Fortschritt und das Wohl und Württemberg
Wandel Glücklichsein aller
Volksabstimmung III. Weg du. NPD
ÖDP Die Humanisten PdF Piratenpartei
Partei für Lobbyisten für Team Todenhöfer – Partei Mensch
Gesundheits- Kinder und Die Gerechtigkeits- Umwelt Tierschutz)
forschung Jugendliche partei
SGP SSW THP UNABHÄNGIGE
Volt V-Partei3

Wer ist sind Spitzenkandidat*innen der Parteien, die (bald) im Bundestag sitzen?

Kanzlerkandidat*innen

 Union (CDU, CSU): Armin Laschet


 SPD: Olaf Scholz
 B’90/Die Grünen: Annalena Baerbock

Spitzenkandidat*innen

 CDU: Armin Laschet


 CSU: Alexander Dobrindt
 SPD: Olaf Scholz
 B’90/Die Grünen: Robert Habeck & Annalena Baerbock
 AfD: Alice Weidel & Tino Chrupalla
 FDP: Christian Lindner
 Die Linke: Dr. Dietmar Bartsch & Janine Wissler
 FREIE WÄHLER: Hubert Aiwanger
Parteivorsitzende (Bundesvorsitzende)

 CDU: Armin Laschet


 CSU: Markus Söder
 SPD: Norbert Walter-Borjans & Saskia Esken
 B’90/Die Grünen: Annalena Baerbock & Robert Habeck
 FDP: Christian Lindner
 AfD: Tino Chrupalla & Jörg Meuten
 Die Linke: Janine Wissler & Susanne Henning-Wellsow
 FREIE WÄHLER: Hubert Aiwanger

Ehrenvorsitzende

 AfD: Alexander Gauland

Wahlthema: Wirtschaft, Steuern und Finanzen

UNION:

 Bekennung zur grundsätzlichen Schuldenbremse ohne Aufweichung


 Bis 2045 klimaneutral
 gesamtstaatliche Schuldenquote auf unter 60 Prozent reduzieren
 Keine Steuererhöhungen

SPD:

 50 Milliarden Euro pro Jahr in die Zukunftsfelder Klimaschutz, Mobilität, Digitalisierung und
Gesundheit zu investieren
 Nicht mehr auf die schwarze Null
 Für Investitionen in die genannten vier Zukunftsfelder sollen auch Schulden gemacht werden
können.
 Die oberen Fünfprozent mehr belasten & die kleinen bis mittleren Einkommen entlasten

B’90/Die Grünen:

 sozial-ökologische Neubegründung unserer Marktwirtschaft


 50 Milliarden Euro pro Jahr im kommenden Jahrzehnt in Zukunftstechnologien investieren
 Schuldenbremse mehr Spiel geben.
 Anhebung des Spitzensteuersatzes
FDP:

 Gegen weitere Steuern und Abgaben und will diese abbauen.


 Massive Investition in die Grundlagen von Aufstieg und Wachstum
 Unternehmen mit einer „negativen Gewinnsteuer" eine Liquiditätssoforthilfe anzubieten
 Unternehmenssteuerlast auf 25 Prozent zu senken.
 Sozialabgaben des Staates möchte die FDP bei 50 Prozent des Haushalts deckeln
 Es sollen 25 Prozent des Bruttoinlandsprodukts investiert werden
 Spitzensteuersatz ab 90.000€ im Jahr

Die Linke:

 Einführung von Millionärsteuer


 Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Gesundheit
 Die Schuldenbremse abschaffen
 Alle sollen in die gesetzlichen Sozialsicherungssysteme eingebunden werden
 Steuerfrei sollen alle Einkommen unter 1200 Euro pro Monat bleiben
 ökologischer und demokratischer Sozialismus
 Industrie-Transformationsfonds über 20 Milliarden Euro pro Jahr

AfD:

 Steuer- und Abgabelast in Deutschland deutlich zu senken


 Grundsteuer, die Gewerbesteuer, kleinere Verbrauchsteuern, Vermögenssteuer, Erbschafts-
und Schenkungssteuer abschaffen
 Einführung einer Digitalsteuer, die nicht auf den Gewinn, sondern auf den Umsatz von
Digitalkonzernen erhoben wird
 Änderung des Verteilungsschlüssels der großen Steuerarten zugunsten der Kommunen
 marktwirtschaftliche Wirtschaftspolitik
 Entschädigung der Wirtschaftssektoren, die von den Corona-Maßnahmen besonders
betroffen sind
 Abwanderung von deutschen Unternehmen und Fachkräften ins Ausland stoppen
 Bürokratie durch eine Entschlackung und Flexibilisierung des Arbeitsrechts
 Beendigung der Benachteiligung des Mittelstands gegenüber multinationalen
Großkonzernen
 Investitionen in Technologie entfesseln

Das könnte Ihnen auch gefallen