-KENNZEICHNUNG IN DER SPIELWARENINDUSTRIE DE

Wo finde ich den Gesetzes-

text und entsprechende
Erläuterungen?
Die Spielzeugsicherheitsrichtlinie von
2009 und die Richtlinie von 1988 sowie
eine Reihe von Informationsblättern,
die von der europäischen Spielzeugin-
dustrie in Zusammenarbeit mit der Eu-
Ein Markt, 100.000 Arbeitsplätze, 80 Millionen Kinder ropäischen Kommission erstellt wurden,
können im entsprechenden Bereich der
Die Spielwarenindustrie der EU besteht aus rund 2.000 Unternehmen mit über 100.000 Website „Unternehmen und Industrie“
Beschäftigten. Bei vielen dieser Unternehmen handelt es sich um KMUs. Ihr Heimatmarkt der Europäischen Kommission herunter-
in den 27 Mitgliedstaaten der EU besteht aus 80 Millionen Kindern im Alter von unter geladen werden. Die Informationsblät-
14 Jahren. ter bieten umfassende Informationen
für Hersteller über die Konformitätser-
Hauptziel der EU-Politik ist hier die Minimierung der Verletzungsgefahr bei Kindern durch klärung, den Geltungsbereich der Richt-
Spielzeug. Spielzeug mit der CE-Kennzeichnung erfüllt im Allgemeinen die anzuwendenden linie, die Verfahren zur Konformitäts-
grundlegenden Sicherheitsanforderungen und darf daher innerhalb des Europäischen und Sicherheitsbewertung sowie die
Wirtschaftsraumes (den EU-Mitgliedstaaten sowie Norwegen, Island und Liechtenstein) ver- Bestimmungen zu Nachverfolgbarkeit
kauft werden. Gleiches gilt auch für Produkte, die in Drittländern hergestellt und im Europä- und Warnhinweisen.
ischen Wirtschaftsraum verkauft werden sollen.

CE-Kennzeichnung und die Richtlinie zur Spielzeugsicherheit 2009

Die Richtlinie zur Spielzeugsicherheit zielt
darauf ab, das höchstmögliche Maß an Si-
cherheit für Kinder zu gewährleisten sowie
die innerhalb der EU geltenden Regelun-
gen zum Verkauf von Spielwaren zu har-
monisieren. Die Richtlinie 2009/48/EG gilt
in allen Ländern des EWR ab dem 20. Juli
2011. Einzige Ausnahme bilden dabei die
Bestimmungen für chemische Vorkehrun-
gen, für die eine zusätzliche Übergangsfrist
von 2 Jahren bis 20. Juli 2013 eingeräumt
wird.
Die Richtlinie von 2009 ersetzt die Richtli-
nie 88/378/EWG aus dem Jahr 1988, die in
den vergangenen beiden Jahrzehnten ent-
scheidend zur Gewährleistung eines hohen
Sicherheitsstandards sowie zum Abbau von
Hemmnissen beim Handel mit Spielzeug in-
nerhalb der EU beigetragen hat. Spielzeug,
das mit der Richtlinie von 1988 überein-
stimmt, darf bis einschließlich 19. Juli 2011,
oder im Falle von chemischem Spielzeug, bis
einschließlich 19. Juli 2013 weiterhin in Ver-
kehr gebracht werden.
Die neue Richtlinie definiert Spielzeug als
„Produkte oder Materialien, die – aus-
schließlich oder nicht ausschließlich –
dazu bestimmt oder gestaltet sind, von
Kindern unter 14 Jahren zum Spielen
verwendet zu werden.“ Die Definition der
Richtlinie von 1988 wurde durch Hinzufügen
der Formulierung „ausschließlich oder nicht
ausschließlich“ geändert und kodifiziert da-
mit, was in der Praxis bereits angewandt
wird. Produkte mit vielseitigen Einsatzmög-
lichkeiten gelten ebenfalls als Spielzeug, so
z. B. gilt bei einem Schlüsselanhänger mit
Teddy-Bär der Teddy-Bär auch als Spielzeug.
Eine weitere Änderung besteht in der Um-
formulierung von „eindeutig dazu bestimmt
oder gestaltet […], zum Spielen verwendet
zu werden“ zu „dazu bestimmt oder gestal-
tet […], zum Spielen verwendet zu werden“.
Infolgedessen wird die nach vernünftigem
Ermessen vorhersehbare Verwendung des
Produkts bei der Frage, ob es sich um Spiel-
zeug handelt oder nicht, gegenüber der
Erklärung des Herstellers zur beabsichtig-
ten Verwendung des Produkts vorrangig
behandelt.
In Anhang I der Richtlinie werden Produktty-
pen aufgelistet, die gegebenenfalls fälschli-
cherweise als Spielzeug aufgefasst werden
könnten. Dazu gehören beispielsweise Puz-
zles mit mehr als 500 Teilen oder Beruhi-
gungssauger für Säuglinge. Diese Liste er-
füllt lediglich eine indikative Funktion.

Europäische Kommission
Unternehmen und Industrie ec.europa.eu/CEmarking
Auf dem Weg zur CE-Kennzeichnung – Konformitätsbewertung
Für Spielzeug, das in voller Übereinstim-
mung mit harmonisierten europäischen
Normen hergestellt wurde und damit allen
grundlegenden Sicherheitsanforderun-
gen genügt, kann der Hersteller (oder sein
Bevollmächtigter innerhalb der EU) das
Verfahren zur internen Fertigungskon-
trolle durchführen. Dieses Verfahren wird
Benannte Stellen für
Spielzeug
Die von den Mitgliedstaaten benannten
Stellen zur Konformitätsbewertung von
Spielzeug sind im Informationssystem
NANDO (New Approach Notified and
Designated Organisations) aufgelistet.
Mit der Suchfunktion auf der Website
von NANDO kann eine benannte Stelle
anhand der entsprechenden Richtlinie
oder des Landes gesucht werden.
Europäische Kommission
Unternehmen und Industrie
in Anhang II, Modul A des Beschlusses Nr.
768/2008/EG beschrieben.
Wenn die harmonisierten europäischen
Normen keine Anwendung finden oder un-
zureichend angewandt wurden, oder falls
nach dem Ermessen des Herstellers eine
Prüfung durch eine dritte Stelle notwen-
Feststellung der rele-
vanten harmonisierten
europäischen Normen
Der erste Schritt, den ein Hersteller un-
ternehmen sollte, um sicherzustellen,
dass sein Spielzeug mit der Richtlinie
übereinstimmt, ist festzustellen, wel-
che harmonisierten europäischen
Normen anzuwenden sind. Auf der
Website „Unternehmen und Industrie“
der Europäischen Kommission sind die
harmonisierten europäischen Normen
für Spielzeug aufgeführt.
Benötigen Sie weitere Informationen?
Die Europäische Kommission hat nach dem Prinzip „One-Stop-Shop“ ein zentrales
Webportal eingerichtet, das alle relevanten Informationen zur CE-Kennzeichnung zur
Verfügung stellt. www.ec.europa.eu/CEmarking
Unternehmer können sich außerdem auf der Website
www.enterprise-europe-network.ec.europa.eu an das Enterprise Europe Network wenden.
NB-30-10-658-DE-C
doi:10.2769/84163
dig ist, muss eine EG-Baumusterprüfung
durch eine benannte Stelle durchgeführt
werden. Zusätzlich muss das Verfahren
der Konformität mit der Bauart gemäß
Anhang II, Modul C des Beschlusses Nr.
768/2008/EG durchlaufen werden.
Nach Abschluss des Konformitätsbewer-
tungsverfahrens muss die CE-Kennzeich-
nung „sichtbar, lesbar und dauerhaft“ am
Spielzeug, einem daran befestigten Etikett
oder der Verpackung angebracht werden.
Ist die CE-Kennzeichnung eines verpackten
Spielzeugs von außen nicht erkennbar, so
ist sie zumindest auf der Verpackung anzu-
bringen. Bei kleinen Spielzeugen und Spiel-
zeugen, die aus kleinen Teilen bestehen,
kann die CE-Kennzeichnung wahlweise auf
einem Etikett oder einem Beipackzettel an-
gebracht werden. Der Hersteller ist zudem
verpflichtet, eine EG-Konformitätserklä-
rung auszustellen, um zu bescheinigen,
dass das Spielzeug den grundlegenden An-
forderungen der Richtlinie genügt.
© Europäische Union, 2011
Zusammenarbeit mit
Marktaufsichtsbehörden
Der Hersteller ist dazu verpflichtet, mit
Achtung! Dieses Informationsblatt dient ausschließlich der Information und besitzt keinerlei Rechtswirkung.
den Marktaufsichtsbehörden des je-
weiligen Landes, in dem das Spielzeug
in den Verkehr gebracht wird, zusam-
menzuarbeiten. Eine Auflistung dieser
Behörden kann auf der Website der
Generaldirektion Unternehmen und In-
dustrie der Europäischen Kommission
heruntergeladen werden.
ec.europa.eu/CEmarking