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2012-10-16 
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DIN 27201-6:2011-10

Anwendungsbeginn
Anwendungsbeginn dieser Norm ist 2011-10-01

Inhalt
Seite

Vorwort ............................................................................................................................................................4
Einleitung ........................................................................................................................................................5
1 Anwendungsbereich .........................................................................................................................6
2 Normative Verweisungen .................................................................................................................6
3 Begriffe ...............................................................................................................................................7
4 Schweißtechnische Instandsetzung an Eisenbahnfahrzeugen....................................................8
4.1 Allgemeines .......................................................................................................................................8
4.2 Instandsetzung überwachungsbedürftiger Anlagen .....................................................................8
4.3 Instandsetzung der Tanks von Kesselwagen.................................................................................8
4.4 Schweißverbote und Einschränkungen ..........................................................................................8
5 Grundsätzliche Anforderungen .......................................................................................................9
5.1 Zertifizierung der Werkstätten .........................................................................................................9
5.1.1 Zertifizierungsstufe CL 1 nach DIN EN 15085-2 .............................................................................9
5.1.2 Zertifizierungsstufe CL 2 nach DIN EN 15085-2 .............................................................................9
5.1.3 Zertifizierungsstufe CL 3 nach DIN EN 15085-2 ...........................................................................10
5.1.4 Zertifizierungsstufe CL 4 nach DIN EN 15085-2 ...........................................................................10
5.1.5 Ergänzende Anforderungen ...........................................................................................................10
5.2 Qualifikation des Personals ...........................................................................................................11
5.2.1 Schweißaufsicht ..............................................................................................................................11
5.2.2 Schweißer und Bediener ................................................................................................................12
5.2.3 Personal für die Sichtprüfung und die zerstörungsfreie Prüfung..............................................12
5.3 Schweißprozess ..............................................................................................................................12
5.4 Schweißanweisungen und Arbeitsproben....................................................................................12
5.4.1 Schweißanweisungen .....................................................................................................................12
5.4.2 Arbeitsproben ..................................................................................................................................13
5.5 Werkstoffe ........................................................................................................................................13
5.6 Schweißzusätze ...............................................................................................................................14
6 Regeln für die schweißtechnische Instandsetzung von Eisenbahnfahrzeugen.......................15
6.1 Grundsätzliche Regeln ...................................................................................................................15
6.2 Schweißtechnische Prüfung ..........................................................................................................16
6.3 Behandlung alter Zeichnungen......................................................................................................16
6.4 Prüfung und Dokumentation..........................................................................................................17
6.5 Anhänge ...........................................................................................................................................19
Anhang A (normativ) Schweißtechnische Instandsetzung an überwachungsbedürftigen
Anlagen nach § 33 EBO von Eisenbahnfahrzeugen ....................................................................20
A.1 Allgemeines .....................................................................................................................................20
A.2 Überwachungsbedürftige Anlagen nach nationalem Recht .......................................................20
A.3 Überwachungsbedürftige Anlagen nach europäischem Recht..................................................20
Anhang B (normativ) Schweißtechnische Instandsetzung an Kesselwagen für den Transport
gefährlicher Güter ...........................................................................................................................22

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DIN 27201-6:2011-10

Seite

Anhang C (normativ) Bedingungen für Schweißarbeiten außerhalb des nach DIN EN 15085-2
zertifizierten Schweißbetriebes ..................................................................................................... 24
C.1 Allgemeines ..................................................................................................................................... 24
C.2 Schweißarbeiten in weiteren Werkstätten .................................................................................... 24
C.3 Schweißarbeiten im Rahmen der mobilen Instandsetzung ........................................................ 25
Literaturhinweise ......................................................................................................................................... 26

Bilder
Bild B.1 — Schematische Darstellung zur Abgrenzung Tank/Schienenfahrzeug .....................................22
Bild B.2 — Schnittstelle Tank/Schienenfahrzeug .........................................................................................23

Tabellen
Tabelle 1 — Bauteilzuordnung für die Zertifizierungsstufe CL 2 ..................................................................9
Tabelle A.1 — Relevante EU-Richtlinien ........................................................................................................21

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DIN 27201-6:2011-10

Vorwort
Dieses Dokument wurde vom Unterausschuss NA 087-00-15-01 UA „Grundlagen und Fertigungstechno-
logien“ des Arbeitsausschusses NA 087-00-15 AA „Zustand der Eisenbahnfahrzeuge“ im Normenausschuss
„Fahrweg und Schienenfahrzeuge (FSF)“ in Abstimmung mit anderen Arbeitsausschüssen des FSF und der
„Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE)“ erarbeitet und enthält
sicherheitstechnische Festlegungen.

Die Normen des Gesamtwerkes „Zustand der Eisenbahnfahrzeuge“ stellen ein einheitliches und system-
kompatibles normatives Werk dar, welches den Grenzzustand für das sichere Betreiben sowie Prozesse zur
Einhaltung des Sollzustandes von Eisenbahnfahrzeugen der Regelspurweite festlegt.

Alle Dokumente des Gesamtwerkes sind in DIN 27200 Beiblatt 1 aufgeführt.

DIN 27201 „Zustand der Eisenbahnfahrzeuge — Grundlagen und Fertigungstechnologien“ besteht aus:

 Teil 1: Verfahrensweise zur Erstellung und Änderung von Instandhaltungsprogrammen


 Teil 2: Instandhaltungsnachweise
 Teil 3: Werkstattfahrt (zz. Entwurf)
 Teil 4: Behandeln von Eisenbahnfahrzeugen nach gefährlichen Ereignissen
 Teil 5: Prüfen von Rad- und Radsatzaufstandskräften der Eisenbahnfahrzeuge
 Teil 6: Schweißen
 Teil 7: Zerstörungsfreie Prüfung
 Teil 8: Kleben
 Teil 9: Messen
 Teil 10: Thermisches Spritzen
 Teil 11: Verfahrensweise zur Erstellung eines Fehlertoleranzkonzeptes
 Teil 12: Fest mit dem Eisenbahnfahrzeugen verbundene überwachungsbedürftige Anlagen
 Teil 13: Instandsetzen von Faserverbund-Bauteilen (in Vorbereitung)

Änderungen

Gegenüber DIN 27201-6:2007-12 wurden folgende Änderungen vorgenommen:

a) Anpassung des Vorwortes und des Anwendungsbereiches;


b) Überarbeitung der normativen Verweisungen;
c) Anpassung an die Normenreihe DIN EN 15085;
d) Änderung des Aufbaus und Streichung der Anhänge D bis G;
e) Anhang B Schweißtechnische Instandsetzung an Kesselwagen neu aufgenommen;
f) Anpassung an den aktuellen Stand der Normung und DVS-Richtlinien bzw. -Merkblätter;
g) redaktionell überarbeitet.

Frühere Ausgaben

DIN 27201-6: 2004-10, 2007-12


TRF 9510:2001-04

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DIN 27201-6:2011-10

Einleitung
Abnutzung, Ausfälle und andere Schädigungen beeinflussen die Betriebssicherheit von Eisenbahn-
fahrzeugen. In Abhängigkeit vom Verschleißverhalten, von den Einsatzparametern und dem aktuellen
Zustand der Eisenbahnfahrzeuge sowie der Wirtschaftlichkeit ist ein Instandhaltungssystem festzulegen, das
sicherstellt, dass der erforderliche technische Sollzustand eingehalten wird und die vorgegebenen schweiß-
technischen Instandhaltungsverfahren zur Anwendung kommen.

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DIN 27201-6:2011-10

1 Anwendungsbereich
Der allgemeine Anwendungsbereich der Normenreihe DIN 27201 ist in DIN 27200:2011-08, Abschnitt 1
und 3.1, festgelegt.

Diese Norm gilt, in Ergänzung zu der Normenreihe DIN EN 15085-1 bis DIN EN 15085-5, für die
Besonderheiten der schweißtechnischen Instandsetzung von Eisenbahnfahrzeugen. Sie legt die Anforde-
rungen für die schweißtechnische Instandsetzung aller Eisenbahnfahrzeuge und für die Werkstätten, die
Eisenbahnfahrzeuge instand halten, fest.

2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).

DIN 5513, Werkstoffe für Schienenfahrzeuge — Aluminium und Aluminiumlegierungen

DIN 27200:2011-08, Zustand der Eisenbahnfahrzeuge — Grundsätze und Begriffe für den betriebssicheren
Zustand

DIN 27201-2, Zustand der Eisenbahnfahrzeuge — Grundlagen und Fertigungstechnologien — Teil 2:


Instandhaltungsnachweise

DIN 27201-7, Zustand der Eisenbahnfahrzeuge — Grundlagen und Fertigungstechnologien — Teil 7:


Zerstörungsfreie Prüfungen

DIN EN 287-1, Prüfung von Schweißern — Schmelzschweißen — Teil 1: Stähle

DIN EN 473, Zerstörungsfreie Prüfung — Qualifizierung und Zertifizierung von Personal der zerstörungsfreien
Prüfung — Allgemeine Grundlagen

DIN EN 1011-2, Schweißen — Empfehlungen zum Schweißen metallischer Werkstoffe — Teil 2: Lichtbogen-
schweißen von ferritischen Stählen

DIN EN 1011-4, Schweißen — Empfehlungen zum Schweißen metallischer Werkstoffe — Teil 4: Lichtbogen-
schweißen von Aluminium und Aluminiumlegierungen

DIN EN 1418, Schweißpersonal — Prüfung von Bedienern von Schweißeinrichtungen zum Schmelz-
schweißen und von Einrichtern für das Widerstandsschweißen für vollmechanisches und automatisches
Schweißen von metallischen Werkstoffen

DIN EN 13479, Schweißzusätze — Allgemeine Produktnorm für Zusätze und Pulver zum Schmelzschweißen
von metallischen Werkstoffen

DIN EN 15085-1, Bahnanwendungen — Schweißen von Schienenfahrzeugen und -fahrzeugteilen — Teil 1:


Allgemeines

DIN EN 15085-2:2008-01, Bahnanwendungen — Schweißen von Schienenfahrzeugen und -fahrzeugteilen —


Teil 2: Qualitätsanforderungen und Zertifizierung von Schweißbetrieben

DIN EN 15085-3, Bahnanwendungen — Schweißen von Schienenfahrzeugen und -fahrzeugteilen — Teil 3:


Konstruktionsvorgaben

DIN EN 15085-4:2008-01, Bahnanwendungen — Schweißen von Schienenfahrzeugen und -fahrzeugteilen —


Teil 4: Fertigungsanforderungen

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DIN 27201-6:2011-10

DIN EN 15085-5, Bahnanwendungen — Schweißen von Schienenfahrzeugen und -fahrzeugteilen — Teil 5:


Prüfung und Dokumentation

DIN EN ISO 9606-2, Prüfung von Schweißern — Schmelzschweißen — Teil 2: Aluminium und Aluminium-
legierungen

DIN EN ISO 9606-3, Prüfung von Schweißern — Schmelzschweißen — Teil 3: Kupfer und Kupferlegierungen

DIN EN ISO 15607, Anforderung und Qualifizierung von Schweißverfahren für metallische Werkstoffe —
Allgemeine Regeln

DIN EN ISO 15613, Anforderung und Qualifizierung von Schweißverfahren für metallische Werkstoffe —
Qualifizierung aufgrund einer vorgezogenen Arbeitsprüfung

DIN EN ISO 17635, Zerstörungsfreie Prüfung von Schweißverbindungen — Allgemeine Regeln für
metallische Werkstoffe

DVS 1608, Gestaltung und Festigkeitsbewertung von Schweißverbindungen an Aluminiumlegierungen im


Schienenfahrzeugbau 1)

DVS 1620, Schweißtechnische Prüfung im Schienenfahrzeugbau 1)

DVS 1621, Arbeitsproben im Schienenfahrzeugbau 1)

DVS 1623:2009-12, Schweißen von Schienenfahrzeugen — Hinweise und Empfehlungen zur Umsetzung der
EN 15085 im Vergleich zur DIN 6700 1)

DIN-Fachbericht CEN ISO/TR 15608, Schweißen — Richtlinie für eine Gruppeneinteilung von metallischen
Werkstoffen 1)

EBO, Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung 1)

GGVSEB, Verordnung über die innerstaatliche und grenzüberschreitende Beförderung gefährlicher Güter auf
der Straße, mit Eisenbahn und auf Binnengewässern (Gefahrgutverordnung Straße, Eisenbahn und
Binnenschifffahrt — GGVSEB) 1)

GPSG, Gesetz zur Neuordnung der Sicherheit von technischen Arbeitsmitteln und Verbraucherprodukten
(Artikel 1 Gesetz über technische Arbeitsmittel und Verbraucherprodukte (Geräte- und Produktsicherheits-
gesetz — GPSG)) 1)

RIDÄndV16:2010-11, Sechzehnte Verordnung zur Änderung der Ordnung für die internationale Eisenbahn-
beförderung gefährlicher Güter (RID) (16. RID-Änderungsverordnung) 1)

SEW 088, Schweißgeeignete Feinkornbaustähle — Richtlinie für die Verarbeitung, besonders für das
Schmelzschweißen (SEW 088, SEW 088 Beiblatt 1, SEW 088 Beiblatt 2) 1) 2)

3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die Begriffe nach DIN 27200 und DIN EN 15085-1.

1) Nachgewiesen in der DITR-Datenbank der DIN Software GmbH, zu beziehen bei Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin.
2) Zu beziehen bei: Verlag Stahleisen GmbH, Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf.

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4 Schweißtechnische Instandsetzung an Eisenbahnfahrzeugen

4.1 Allgemeines
An Eisenbahnfahrzeugen ist die schweißtechnische Instandsetzung grundsätzlich zulässig. Die im Folgenden
genannten Schweißverbote und Einschränkungen sind zu beachten.

4.2 Instandsetzung überwachungsbedürftiger Anlagen


Für die schweißtechnische Instandsetzung überwachungsbedürftiger Anlagen von Eisenbahnfahrzeugen nach
§ 33 EBO sind die Hinweise nach Anhang A zu beachten und umzusetzen.

4.3 Instandsetzung der Tanks von Kesselwagen


Für die schweißtechnische Instandsetzung der Tanks von Kesselwagen für den Transport gefährlicher Güter
sind die Hinweise nach Anhang B zu beachten und umzusetzen.

4.4 Schweißverbote und Einschränkungen


Grundsätzlich sind Schweißarbeiten nicht zulässig an:

 Vollrädern, Rädern mit Radreifen, Radreifen und Speichenrädern


(Ausnahme: Auftragsschweißen der Nabenbohrung; Verbindungsschweißen beschädigter Speichen nur
mit besonderer Zustimmung des Halters/EVU/ECM);

 Felgenkranz/Spurkranz
(Ausnahme: Auftragsschweißen mit besonderer Zustimmung des Halters/EVU/ECM);

 Radsatzwellen
(Ausnahme: Auftragsschweißen der Zentrierbohrung);

 Radsatzlenkern und Bauteilen der Radsatzführung


(Ausnahme: Anschweißen von Verschleißplatten);

 die Instandsetzung von Mn-Hartstahlplatten an Lagergehäusen darf nur bei ausgebauten Radsatzlagern
durchgeführt werden;

 Treib- und Kuppelzapfen


(Ausnahme: Auftragsschweißen);

 Federn aller Art, Federschaken


(Ausnahme: Federbund für Tragfedern);

 Schwingungsdämpfern
(Ausnahme: Verbindungsschweißen mit besonderer Zustimmung des Halters/EVU/ECM);

 vergüteten Bauteilen (außer vergütete Feinkornbaustähle);

 Verbindungs- und Auftragsschweißungen an Schraubenkupplungsteilen.


Ausnahmen regelt der Halter/EVU/ECM.
Das Anschweißen der Endscheibe der Kupplungsspindel ist zulässig;

 das Anschweißen von Schraubenköpfen und Muttern als Sicherungsmaßnahme gegen Lösen ist nicht
zulässig;

 die schweißtechnische Instandsetzung im Bereich von Nietverbindungen ist grundsätzlich nicht zulässig;
Ausnahmen sind mit dem Halter/EVU/ECM abzustimmen.

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5 Grundsätzliche Anforderungen

5.1 Zertifizierung der Werkstätten

5.1.1 Zertifizierungsstufe CL 1 nach DIN EN 15085-2

Werkstätten, in denen schweißtechnische Instandsetzungen an Eisenbahnfahrzeugen durchgeführt werden,


müssen als Schweißbetrieb nach DIN EN 15085-2 für die Zertifizierungsstufe CL 1 zertifiziert sein.

Folgende Bedingungen müssen erfüllt sein:

 Die Zertifizierung muss das Anwendungsgebiet „Instandsetzung nach DIN 27201-6“ beinhalten.

 Die Zertifizierung muss den für die schweißtechnische Instandsetzung erforderlichen Geltungsbereich
hinsichtlich Schweißprozesse und Werkstoffe (Werkstoffgruppe nach DIN-Fachbericht CEN ISO/TR 15608)
abdecken.

5.1.2 Zertifizierungsstufe CL 2 nach DIN EN 15085-2

Für die schweißtechnische Instandsetzung, der in Tabelle 1 genannten Bauteile, ist eine Zertifizierung für die
Zertifizierungsstufe CL 2 und das Anwendungsgebiet „Instandsetzung nach DIN 27201-6“ ausreichend.

Tabelle 1 — Bauteilzuordnung für die Zertifizierungsstufe CL 2

 Innenausbau (z. B. Raumteiler, Wände, Türen, Verkleidungen, Führerpulte) und Schiebewände in


Güterwagen, einschl. deren Laufschienen;

 Fahrzeugaufbauten die nicht die tragende Struktur beeinflussen (z. B. Beblechung, Dachaufbau,
Verkleidung) und Schäden an Fahrzeugaufbauten der Zertifizierungsstufe CL 1, wenn der Schaden die
tragende Struktur nicht beeinträchtigt;

 Tragrahmen für innere Ausrüstungsteile (z. B. Elektro-, Klima- und Druckluftanlagen);

 Gelenkwellen außer Hauptantrieb des Fahrzeugs;

 Stoßdämpfer und Schwingungsdämpfer die die Laufsicherheit nicht beeinflussen;

 WC-Bauteile und Wasserbehälter im Fahrzeug und deren Anlagen;

 Halter für Bremsleitungen;

 Nicht selbsttragende Gerätekästen unterhalb des Untergestells ohne Tragrahmen;

 Laufschienen für äußere Schiebewände;

 Getriebekästen und Konsolen für Handbremsbetrieb;

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Tabelle 1 (fortgesetzt)

 Tritte, Griffe, einschl. Handgriffe und Geländer;


außer Rangiertritte und -griffe

 Ladegutbehälter für ungefährliche Stoffe;

 Sonstige Transportbehälter;

 Lagerbehälter für brennbare Flüssigkeiten;

 Kurbel und Hebel für diverse Betätigungen;

 Anschlagplatten;

 Gerätekästen und Schaltschränke in Schienenfahrzeugen;

 Halter für Schilder;

 Radvorleger;

 Sitzgestelle;

 Fensterrahmen;

 Lüftungsgitter.

5.1.3 Zertifizierungsstufe CL 3 nach DIN EN 15085-2

Die Zertifizierungsstufe CL 3 entfällt für die schweißtechnische Instandsetzung im Geltungsbereich dieser


Norm.

5.1.4 Zertifizierungsstufe CL 4 nach DIN EN 15085-2

Hersteller im Sinne der DIN EN 15085-1, die keine eigene schweißtechnische Fertigung unterhalten, aber
schweißtechnische Instandsetzungsmaßnahmen festlegen (konstruieren), müssen als Schweißbetrieb nach
DIN EN 15085-2 für die Zertifizierungsstufe CL 4 zertifiziert sein. Die Zertifizierung muss das Anwendungs-
gebiet „Konstruktion für Instandsetzung nach DIN 27201-6“ beinhalten.

Hersteller im Sinne der DIN EN 15085-1, die keine eigene schweißtechnische Fertigung unterhalten, aber
schweißtechnische Instandsetzungsmaßnahmen einkaufen oder untervergeben, müssen als Schweißbetrieb
nach DIN EN 15085-2 für die Zertifizierungsstufe CL 4 zertifiziert sein. Die Zertifizierung muss das
Anwendungsgebiet „Einkauf zur Instandsetzung nach DIN 27201-6“ beinhalten.

5.1.5 Ergänzende Anforderungen

Im Rahmen des Zertifizierungsverfahrens ist, in Abhängigkeit von den durchzuführenden Schweißarbeiten


und der Zertifizierungsstufe, die erforderliche technische Ausstattung nach DIN EN 15085-2 und dieser Norm
nachzuweisen.

Da der Nachweis der Arbeitsproben direkt vor Fertigungsbeginn zu erbringen ist, sind für die Zertifizierung
nach DIN EN 15085-2 nur die Nachweise der Arbeitsproben für bereits durchgeführte Schweißarbeiten
erforderlich.

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Die Zertifizierung als Schweißbetrieb nach DIN EN 15085-2 ist grundsätzlich an den in der Bescheinigung
genannten Schweißbetrieb (Standort der Werkstatt) und die Schweißaufsichtspersonen gebunden.
Ausnahmen regelt Anhang C.

Es gelten nur Zertifikate, die im Online-Register Schienenfahrzeuge eingestellt sind


(Link: „www.en15085.net“).

Ausnahmen sind zwischen dem Halter/Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU)/ECM und der nationalen


Sicherheitsbehörde im Einzelfall abzustimmen.

5.2 Qualifikation des Personals

5.2.1 Schweißaufsicht

Der Schweißbetrieb muss mit Schweißaufsichtspersonen ausgestattet sein, die die erforderliche Qualifikation
für die Stufen A bis C nach DIN EN 15085-2 erfüllen.

Einschränkend gilt:

 Schweißaufsicht der Stufe A: es ist eine IWE/EWE-Qualifikation oder eine vergleichbare nachgewiesene
Qualifikation (siehe Dokumente im Online-Register Schienenfahrzeuge) erforderlich.

 Schweißaufsicht der Stufe B: es ist eine IWT/EWT-Qualifikation oder eine vergleichbare nachgewiesene
Qualifikation (siehe Dokumente im Online-Register Schienenfahrzeuge) erforderlich.

 Schweißaufsicht der Stufe C: es ist eine IWS/EWS- oder IWP/EWP-Qualifikation oder eine vergleichbare
nachgewiesene Qualifikation (siehe Dokumente im Online-Register Schienenfahrzeuge) erforderlich.

Ergänzend sind folgende Regelungen zu beachten:

 Die Anzahl der Schweißaufsichtspersonen ist abhängig vom Umfang der schweißtechnischen Fertigung.

 Bei Schweißbetrieben mit umfassender schweißtechnischer Fertigung in mehreren Fertigungsbereichen


ist ein gleichberechtigter Vertreter der vSAP erforderlich (siehe DIN EN 15085-2:2008-01, Anhang C).

 Für jeden schweißtechnischen Fertigungsbereich müssen dem Schweißbetrieb angehörende Schweiß-


aufsichtspersonen mit der Qualifikation Stufe C (EWS oder EWP) vorhanden sein.

 Bei Schweißarbeiten ist die Anwesenheit einer Schweißaufsicht in der schweißtechnischen Fertigung
generell erforderlich.

 Für kleine Schweißbetriebe mit nur einem schweißtechnischem Fertigungsbereich, nach


DIN EN 15085-2:2008-01, Anhang C, ist die Untervergabe der Schweißaufsicht unter folgenden
Bedingungen möglich:

a) Die Schweißaufsicht muss einem Schweißbetrieb angehören, der für die Zertifizierungsstufe CL 1 für
das Anwendungsgebiet „Instandsetzung von Schienenfahrzeugen nach DIN 27201-6“ zertifiziert ist
und dort als vSAP oder deren Vertreter im Zertifikat eingetragen sein.

b) Eine Schweißaufsicht darf max. zwei weitere Schweißbetriebe betreuen. Die einzelnen Schweiß-
betriebe müssen innerhalb der gesetzlich geregelten Arbeitszeit erreichbar sein.

c) Über die Tätigkeit als externe Schweißaufsicht ist ein Arbeitsbuch zu führen. Das Arbeitsbuch ist der
Hersteller-Zertifizierungsstelle beim Überwachungsbesuch/Verlängerungsaudit vorzulegen.

d) Nur eine der zugelassenen Schweißaufsichtspersonen des Betriebes darf extern sein.

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5.2.2 Schweißer und Bediener

Die Schweißer und Bediener müssen für die besonderen Anforderungen der schweißtechnischen
Instandsetzung (Reparatur am Fahrzeug) qualifiziert sein durch Schweißerprüfungen nach DIN EN 287-1,
DIN EN ISO 9606-2, DIN EN ISO 9606-3 oder DIN EN 1418, einschließlich der erforderlichen Schweiß-
positionen (PC, PD, PE, PF).

Ergänzend gelten folgende Regelungen:

 Stumpfnähte schließen Kehlnähte nicht mit ein.

 Die Werkstoffgruppen 7 und 8 nach DIN-Fachbericht CEN ISO/TR 15608 schließen sich gegenseitig ein;
Voraussetzung: der Schweißzusatz ist aus der Werkstoffgruppe 8.

 Die Schweißerprüfungen müssen im Geltungsbereich die jeweilige Schweißaufgabe abdecken. Ist dies
nicht der Fall sind vor Fertigungsbeginn Arbeitsproben nach 5.4.2 durchzuführen.

5.2.3 Personal für die Sichtprüfung und die zerstörungsfreie Prüfung

Für die zerstörungsfreie Prüfung (ZfP) ist ZfP-Prüfpersonal mit einer Qualifikation für das jeweilige
Prüfverfahren nach DIN EN 473 erforderlich. Die Qualifikation muss unabhängig vom Industriesektor den
Produktsektor „geschweißte Produkte (w)“ beinhalten.

 Die ZfP-Prüfer müssen durch die verantwortliche Schweißaufsicht in die Qualitätskriterien der
DIN EN 15085-3 nachweislich eingewiesen sein.

 Die Sichtprüfer (SP) müssen nachweislich:

 mit den entsprechenden Normen, Regeln und Vorschriften vertraut sein;

 über das eingesetzte Schweißverfahren informiert sein;

 entsprechend den Anforderungen nach DIN EN 473 ein gutes Sehvermögen haben, dass alle
12 Monate überprüft werden sollte;

 durch die vSAP hinsichtlich der Kriterien der DIN EN 15085-3 nachweislich eingewiesen sein.

Die Prüfaufsicht muss die Anforderungen nach DIN 27201-7 erfüllen.

5.3 Schweißprozess

Für die Instandsetzung von Eisenbahnfahrzeugen kommen die Schweißprozesse nach DIN EN 15085-4 zur
Anwendung.

Der Schweißbetrieb muss für den Schweißprozess nach 5.1 zertifiziert sein.

5.4 Schweißanweisungen und Arbeitsproben

5.4.1 Schweißanweisungen

Für die schweißtechnische Instandsetzung von Schweißnähten der Schweißnahtgüteklasse CP A bis CP C3


sind Schweißanweisungen nach DIN EN ISO 15607 erforderlich.

Die Schweißanweisungen sind in Abhängigkeit von der Schweißnahtgüteklasse wie folgt nachzuweisen:

a) Schweißnahtgüteklasse CP A: Nach DIN EN 15085-4:2008-01, 4.1.4.

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DIN 27201-6:2011-10

b) Schweißnahtgüteklasse CP B bis CP C2: Grundsätzlich gilt DIN EN 15085-4:2008-01, 4.1.4.

Für manuelle und teilmechanisierte Schweißprozesse und die Werkstoffgruppen 1.1 bis 2.1, 7, 8, 11, 21
bis 26, 71 bis 73 nach DIN-Fachbericht CEN ISO/TR 15608 sowie für das Anschweißen der Mn-Hart-
stahlplatten sind Arbeitsproben nach 5.4.2 ausreichend.

Im Rahmen der Zertifizierung als Schweißbetrieb nach DIN EN 15085-2 ist je Schweißprozess eine
Verfahrensprüfung für einen Stumpfstoß erforderlich, für die Werkstoffgruppen 1.1 bis 2.1 sowie 7 und 8
nach DIN EN ISO 15614-1 bzw. für die Werkstoffgruppe 21 bis 23 nach DIN EN ISO 15614-2. Die
Prüfung ist mit dem höherwertigsten Werkstoff durchzuführen, die Werkstoffgruppeneinschlüsse nach
DIN EN ISO 15614-1:21008-09, Tabelle 3 bzw. DIN EN ISO 15614-2:2005-07, Tabelle 4 sind dabei zu
beachten.

c) Schweißnahtgüteklasse CP C3: Arbeitsproben nach 5.4.2.

Der Nachweis der Arbeitsproben ist direkt vor Fertigungsbeginn zu erbringen.

5.4.2 Arbeitsproben

Für die schweißtechnische Instandsetzung sind nach DIN EN 15085-4 Arbeitsproben nach DIN EN ISO 15613
erforderlich:

 für die Erweiterung des Geltungsbereichs der Zertifizierung zum Schweißen,

 für die Erweiterung des Abmessungsbereichs der Schweißerprüfung,

 für Nahtformen, die nicht durch eine Schweißerprüfung abgedeckt sind,

 für HV- und HY-Nähte an T-Stoßverbindungen,

 bei erschwerter Zugänglichkeit (Schweißen in Zwangsposition),

 für Schweißnähte der Schweißnahtgüteklasse CP A und CP B mit Sicherheitsbedürfnis „hoch“,

 bei Werkstoffbesonderheiten (z. B. Leichtbaukonstruktionen).

Die Arbeitsproben sind durch die verantwortliche Schweißaufsichtsperson (vSAP) festzulegen und vor
Fertigungsbeginn unter Aufsicht einer von der vSAP festgelegten Schweißaufsicht durchzuführen und zu
dokumentieren.

Für die Durchführung und Prüfung sowie für die Geltungsdauer gilt das Merkblatt DVS 1621.

5.5 Werkstoffe
Für die Auswahl und Verwendung der metallischen Werkstoffe gelten die Anforderungen der DIN EN 15085-4
und das Merkblatt DVS 1623.

Zusätzlich gelten für metallische Werkstoffe folgende Regelungen:

 Vor der schweißtechnischen Instandsetzung müssen die metallischen Werkstoffe und ihre Schweiß-
eignung bekannt sein. Grundlage hierfür sind die Zeichnungen und Stücklisten. Bei unbekannten
Werkstoffen ist die Schweißeignung durch eine Materialprüfung nachzuweisen. Bei Bauteilen aus
unberuhigt vergossenem Stahl (z. B. Walzprofile vor 1960) und Stählen mit besonderer Neigung zu
Seigerungen (z. B. Thomasstahl) ist die Schweißeignung des Werkstoffes im Einzelfall nachzuweisen.

 Es ist sicherzustellen, dass besonders bei älteren Eisenbahnfahrzeugen der bestellte metallische
Werkstoff dem Ursprungswerkstoff vergleichbar ist, wobei die heute gültigen Regelwerke zu beachten
sind.

 Bei von der Zeichnung abweichenden Werkstoffen bzw. abweichenden Werkstoffzustand ist die
Zustimmung des Halters/EVU/ECM erforderlich.

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 Schweißarbeiten an vergüteten Bauteilen sowie Auftragsschweißen mit anschließender Oberflächen-


härtung dürfen nur nach Zustimmung des Halters/EVU/ECM, ggf. in Abstimmung mit dem Fahrzeug-
hersteller, ausgeführt werden.

 Automatenstähle sind wegen des erhöhten Schwefelgehaltes zum Schweißen nicht geeignet
(Heißrissgefahr).

Beim Schweißen von Stählen mit ReH ! 500 N/mm2 (Werkstoffgruppe 2.1, 2.2, 3.1 und 3.2 nach
DIN-Fachbericht CEN ISO/TR 15608) gilt ergänzend:

 Die schweißtechnische Instandsetzung an Stählen mit ReH d 690 N/mm2 ist grundsätzlich zulässig.

 Die schweißtechnische Instandsetzung an Stählen mit ReH ! 690 N/mm2 ist nur mit „Zustimmung im
Einzelfall“ durch den Halter/EVU/ECM zulässig.

 Es ist der Festigkeitsabfall in der Wärmeeinflusszone (WEZ) zu beachten. Dies gilt auch für das Richten
(siehe DVS 1614).

 An Bauteilen der Zertifizierungsstufe CL 1 nach DIN EN 15085-2 ist die Rissprüfung der Schweißnähte
mit Sicherheitsbedürfnis „hoch“ nach DIN EN 15085-3 erst 72 h nach dem Schweißen durchzuführen.

 DIN EN 15085-4, DIN EN 1011-2, Merkblatt DVS 1623 und SEW 088.

Beim Schweißen von Aluminium und Al-Legierungen (Werkstoffgruppen 21 bis 26 nach DIN-Fachbericht
CEN ISO/TR 15608) gilt ergänzend:

 Es ist der Festigkeitsabfall in der Wärmeeinflusszone (WEZ) zu beachten. Dies gilt auch für das Richten
(siehe DVS 1614).

 Bei nicht aushärtbaren Aluminiumlegierungen gelten die Festigkeitswerte des Zustandes weich „W“. Bei
aushärtbaren Aluminiumlegierungen gelten die Festigkeitswerte nach DIN 5513, wobei die Aushärtung
durch eine Wärmebehandlung bzw. Auslagerung sicherzustellen ist.

 Bei selbstaushärtenden Legierungen und an Bauteilen der Zertifizierungsstufe CL 1 nach


DIN EN 15085-2 ist die Rissprüfung der Schweißnähte mit Sicherheitsbedürfnis „hoch“ nach
DIN EN 15085-3 erst 72 h nach dem Schweißen durchzuführen. Erst danach dürfen die Schweißnähte
belastet bzw. darf das Fahrzeug bewegt werden.

 DIN EN 15085-4, DIN EN 1011-4, Merkblatt DVS 1623 und die Richtlinie DVS 1608.

5.6 Schweißzusätze

Für die Auswahl und Verwendung der metallischen Werkstoffe und der Schweißzusätze gelten die
Anforderungen nach DIN EN 15085-4 und des Merkblattes DVS 1623.

Zusätzlich müssen die eingesetzten Schweißzusätze folgende Anforderungen erfüllen:

a) Produktzertifizierung nach DIN EN 13479 durch ein anerkannte Zertifizierungsstelle, mit Nachweis durch
ein Zulassungszertifikat.

ANMERKUNG Die zertifizierten Schweißzusätze sind im Online-Register Schienenfahrzeuge einzusehen


(Link: „www.en15085.net“).

b) Die Schweißzusätze müssen auf dem Etikett mit der Zulassungsnummer der Zertifizierungsstelle und der
CE-Kennzeichnung nach DIN EN 13479 gekennzeichnet sein.

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6 Regeln für die schweißtechnische Instandsetzung von Eisenbahnfahrzeugen

6.1 Grundsätzliche Regeln

a) Für die schweißtechnische Instandsetzung von Eisenbahnfahrzeugen und -fahrzeugteilen gelten grund-
sätzlich die Vorgaben dieser Norm und die Ausführungsregeln nach DIN EN 15085-4.

b) Die Fahrzeugdokumentation (u. a. Zeichnungen, Betriebsanleitungen, Herstellervorgaben) sowie die


speziellen Richtlinien und Arbeitsanweisungen sind dem Schweißbetrieb vom Halter/EVU/ECM zur
Verfügung zu stellen und vom zertifizierten Schweißbetrieb anzuwenden.

c) Wiederholt auftretende Risse und Brüche (keine offensichtlichen Gewaltschäden) an gleichen Bauteilen
(Serienschäden) sind dem Halter/EVU/ECM zu melden. Der Halter/das EVU/die ECM legt das weitere
Verfahren fest.

d) Von den Konstruktionszeichnungen abweichende schweißtechnische Instandsetzungsarbeiten an


Komponenten und Bauteilen der Zertifizierungsstufe CL 1 nach DIN EN 15085-2 sind dem
Halter/EVU/ECM zu melden. Der Halter/das EVU/die ECM legt das weitere Verfahren fest.

e) Für folgende schweißtechnische Instandsetzungsmaßnahmen ist grundsätzlich ein Festigkeitsnachweis


erforderlich:

 an Werkstoffen mit Festigkeitsabfall durch Wärmeeinwirkung oder

 bei schwerer Unfallinstandsetzung (Unfallschäden im Bereich der tragenden Struktur des Fahrzeug-
kasten oder eines Drehgestells).

Für nicht zeichnungsgerechte (vom Original abweichend) Sanierung an sonstigen tragenden Teilen ist
vom Halter/EVU/ECM zu prüfen, ob ein Festigkeitsnachweis erforderlich ist.

f) Bei Schweißarbeiten an Werkstoffen mit Festigkeitsabfall infolge Wärmeeinbringung und vergüteten


Bauteilen sind besondere Verarbeitungsverfahren erforderlich, welche der Zustimmung des
Halters/EVU/ECM bedürfen. Bei der schweißtechnischen Instandsetzung von Stahlguss- und Gussteilen
ist sicherzustellen, dass die Regeln der Technik eingehalten werden können (z. B. Wärmevorbehandlung
und Wärmenachbehandlung).

g) Bei schweißtechnischen Instandsetzungsmaßnahmen an Bauteilen, die für die Betriebssicherheit von


Bedeutung sind (z. B. Untergestell, Drehgestellrahmen, Federböcke, Fahrzeugaufbau), muss der
Schweißbetrieb über die erforderlichen Einrichtungen zum Spannen und Vermessen verfügen.

h) Das Überschweißen von Rissen ist nicht zulässig.

i) Beim Schweißen unberuhigt vergossener Stähle sind basische Schweißzusätze zu verwenden.

j) Während der Instandsetzungsmaßnahmen ist für eine Entlastung des Schweißbereichs an belasteten
Konstruktionen (z. B. Langträger von Fahrzeugen) zu sorgen.

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6.2 Schweißtechnische Prüfung


Die schweißtechnische Instandsetzung an Komponenten und Bauteilen der Zertifizierungsstufe CL 1 und CL 2
nach DIN EN 15085-2 ist der schweißtechnischen Prüfung nach dem Merkblatt DVS 1620 durch die vSAP zu
unterziehen. Je nach Umfang können alle Prüfschritte erforderlich werden (Prüfung der schweißtechnischen
Konstruktionsunterlagen

 vor Fertigungsbeginn;

 während der Fertigung;

 nach der Fertigung).

Bei nicht zeichnungsgerechter Instandsetzung an Komponenten und Bauteilen der Zertifizierungsstufe CL 1


nach DIN EN 15085-2 ist die Halter/EVU/ECM-Zustimmung einzuholen.

6.3 Behandlung alter Zeichnungen


Für die Fertigung gelten die aktuell gültigen schweißtechnischen Regelwerke und Richtlinien, d. h. die
schweißtechnischen Planungsunterlagen müssen diesen Regelwerken und dem Stand der aktuellen Normung
entsprechen.

Bei einer schweißtechnischen Instandsetzung nach Zeichnungen, die nicht dem gültigen Stand der
schweißtechnischen Regelwerke entsprechen (z. B. alte Zeichnungen), ist keine Zeichnungsänderung
erforderlich. Stattdessen sind in den schweißtechnischen Planungsunterlagen für die Fertigung (Schweißplan,
Schweißzeichnungen) anzugeben:

 Zertifizierungsstufe nach DIN EN 15085-2.

 Nahtart nach DIN EN 15085-3.

 Schweißnahtgüteklasse nach DIN EN 15085-3.

 Werkstoffe und Schweißzusätze nach dem gültigen Stand der Normung.

Für die Umschreibung bestehender Schweißkonstruktionen, die nach der Normenreihe DIN 6700 oder älteren
Regelwerken erstellt worden sind, auf die Normenreihe DIN EN 15085 gelten die Vorgaben des Merkblatts
DVS 1623.

Im Einzelnen:

 Hinsichtlich der konstruktiven Gestaltung ist keine Anpassung an die konstruktiven Vorgaben der
DIN EN 15085-3 erforderlich. Es gilt der Bestandsschutz.

 Die Bauteilklasse nach DIN 6700-2 ist in die Zertifizierungsstufe nach DIN EN 15085-2 umzuschreiben.
Für die Umschreibung gilt DVS 1623:2009-12, Anhang 1.

 Die Schweißnahtgüteklassen sind entsprechend dem Merkblatt DVS 1623:2009-12, Tabelle 1


„Umschreibung der Schweißnahtgüteklassen nach DIN 6700-3 auf DIN EN 15085-3“ umzuschreiben.

 Die Schweißzusätze sind nach DVS 1623:2009-12, Anhang 2 auszuwählen und nach dem Stand der
Normung anzugeben (siehe auch DVS 1623:2009-12, Anhang 1).

 Die Werkstoffe sind nach dem Stand der Normung anzugeben (siehe auch DVS 1623:2009-12, Anhang 1
und Anhang 3).

Bei älteren Eisenbahnfahrzeugen können die Anforderungen an die Schweißnahtqualität in den Zeichnungen
auch noch nach nicht mehr gültigen Regelwerken angegeben sein. Merkblatt DVS 1623:2009-12, Anhang 1,
Tabelle 1 enthält eine Gegenüberstellung der alten Qualitätsanforderungen nach den ehemaligen DR- und
DB-Regelwerken zu den Schweißnahtgüteklassen nach DIN 6700-5 bzw. DIN EN 15085 sowie eine Gegen-
überstellung des Prüfumfangs.

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6.4 Prüfung und Dokumentation

Die Schweißverbindungen sind entsprechend den Anforderungen der in den schweißtechnischen


Planungsunterlagen angegebenen Schweißnahtgüteklasse nach DIN EN 15085-3 zu prüfen.

Ist für die schweißtechnische Instandsetzungsmaßnahme keine Schweißnahtqualität festgelegt, gelten in


Abhängigkeit von der Sicherheitsbedeutung der Komponente bzw. des Bauteils und dem Sicherheitsbedürfnis
der einzelnen Schweißverbindung grundsätzlich die Anforderungen nach Tabelle 2.

Die schweißtechnische Instandsetzung an Eisenbahnfahrzeugen ist in Abhängigkeit von der Sicherheits-


bedeutung der Komponente bzw. des Bauteils zu dokumentieren. Art und Umfang der Dokumentationen
regelt der Halter/das EVU/die ECM in eigener Zuständigkeit. Als Dokumentationsnachweise kommen infrage:

a) Prüfprotokoll

Wenn eine ZfP erforderlich ist, ist der Nachweis der ZfP durch den Prüfer und die Prüfaufsicht mit einem
Prüfprotokoll zu dokumentieren.

b) Schweißprotokoll

Mit dem Schweißprotokoll ist die Schweißtechnische Prüfung entsprechend dem Merkblatt DVS 1620
(Prüfungen während und nach der Fertigung) durch die vSAP oder einem von ihm beauftragten Vertreter
zu dokumentieren.

Bei Instandsetzungsmaßnahmen nach Tabelle 2, Lfd.-Nr. 1 ist auf dem Schweißprotokoll auch der
Schweißer zu dokumentieren.

Je nach der Instandsetzungsmaßnahme sind die Dokumentationsnachweise nach Tabelle 2 erforderlich.

Für die Dokumentation gelten die Aufbewahrungsfristen nach DIN 27201-2.

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Tabelle 2 — Qualitätsanforderungen und Dokumentationsnachweise

Lfd. Schweißnahtgüteklasse Dokumentations-


Instandsetzungsmaßnahme
Nr und Prüfumfang nachweise

1 Schweißtechnische Instandsetzungs-  CP B oder CP C2 nach Nachweis des


arbeiten an Komponenten und Bauteilen DIN EN 15085-2 a) Schweißers, der ZfP
nach DIN EN 15085-2:2008-01, Abschnitt 4 sowie der Prüfung
(grundsätzlich Zertifizierungsstufe CL 1):  Prüfung: 100 % SP und und Bestätigung
100 % ZfP b) c). durch vSAP oder
 Drehgestellrahmen und Drehgestellwiege; einen beauftragten
 Fahrzeugrohbauten Vertreter.
(z. B. Untergestell, Aufbauten);
 Zug- und Stoßeinrichtungen;
 Bauteile für die Radsatzführung
(z. B. Radsatzhalterungen,
Radsatzlagergehäuse, Federböcke);
 Bremsausrüstung (z. B. Magnetschienen-
bremse, Zugstangen, Bremsdreiecke,
Bremszylinder, Bremstraversen);
 Tragrahmen für schwere Komponenten
(z. B. Antriebsaggregate, Stromabnehmer);
 Anschweißteile für die Zugkraftübertragung
vom Drehgestell zum Fahrzeug;
 Schwingungsdämpfer und deren
Anbindung zwischen Drehgestell und
Fahrzeug bzw. zwischen den Fahrzeugen;
 Fertigungsschweißen von Gussstücken an
vorgenannten Bauteilen;
 äußere Kraftstofftanks.
2 Schweißtechnische Instandsetzungs-  CP C2 nach Prüfung und
arbeiten an sonstigen nach der DIN EN 15085-3. Bestätigung durch
Originalzeichnung in die Zertifizierungs- vSAP oder einen
stufe CL 1 eingestufte Bauteile.  Prüfung: CT 3 nach beauftragten
DIN EN 15085-5 c). Vertreter.
3 Bauteile nach Tabelle 1  CP C2 nach Nicht erforderlich.
(Zertifizierungsstufe CL 2). DIN EN 15085-3.
 Prüfung: CT 3 nach
DIN EN 15085-5.
a) CP B: bei hohem Sicherheitsbedürfnis oder mittlerem Sicherheitsbedürfnis und hohe Beanspruchung;
CP C2: bei mittlerem Sicherheitsbedürfnis und mittlerer/niedriger Beanspruchung.

b) ZfP: bei CP B: 100 % RT oder UT,


bei CP C2: 100 % MT oder PT (je nach Werkstoff).
Für die Durchführung der ZfP ist DIN EN ISO 17635 zu beachten. Ergänzend sind Arbeitsproben für HV-, HY- Nähte und bei
Schweißnähten in Zwangpositionen durchzuführen. Einzelheiten zum Umfang und der Durchführung sind 5.4.2 zu entnehmen.
c) Bei Risssanierung und Einschweißen von Passstücken ist zusätzlich eine Oberflächenrissprüfung (je nach Werkstoff MT oder PT)
durchzuführen.

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6.5 Anhänge

Für die schweißtechnische Instandsetzung gelten die folgenden Anhänge:


Anhang A
Der Anhang A enthält die Vorgaben für die schweißtechnische Instandsetzung an überwachungs-
bedürftigen Anlagen von Eisenbahnfahrzeugen.

Anhang B
Der Anhang B enthält die Vorgaben für die schweißtechnische Instandsetzung an Tanks der Kessel-
wagen für den Transport gefährlicher Güter.

Anhang C
Der Anhang C enthält die Bedingungen für Schweißarbeiten außerhalb des nach DIN EN 15085-2
zertifizierten Schweißbetriebes.

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Anhang A
(normativ)

Schweißtechnische Instandsetzung an überwachungsbedürftigen


Anlagen nach § 33 EBO von Eisenbahnfahrzeugen

A.1 Allgemeines
Bei der Instandsetzung von überwachungsbedürftigen Anlagen ist zu unterscheiden, welche Rechtsgrundlage
bei der Herstellung maßgebend war.

A.2 Überwachungsbedürftige Anlagen nach nationalem Recht


Grundsätzlich gilt für alle überwachungsbedürftigen Anlagen, die vor der Inkraftsetzung von EU-Richtlinien
hergestellt wurden, folgende Regelung:

 Inhaltlich materiell gelten die auf der Grundlage des Gesetzes über technische Arbeitsmittel und
Verbraucherprodukte (GPSG) erlassenen Rechtsverordnungen und anerkannten Regeln der Technik im
Sinne von § 2 (1) EBO.

A.3 Überwachungsbedürftige Anlagen nach europäischem Recht


Die für dieses Regelwerk maßgeblichen EU-Richtlinien und ihre Umsetzung in nationales Recht sind in
Tabelle A.1 genannt.

Überwachungsbedürftige Anlagen, die auf der Grundlage von EU-Richtlinien in Verkehr gebracht wurden,
dürfen auch nur unter Beachtung dieser Vorgaben instand gesetzt werden. Hierbei sind folgende
Dokumentationen der Hersteller wichtige Grundlage:

 CE-Konformitätserklärung;

 Betriebsanleitung;

 EU-Baumuster- und Prüfbescheinigung der benannten Stelle.

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Tabelle A.1 — Relevante EU-Richtlinien

Nummer der Fundstelle im In das deutsche Technische


Lfd. Richtlinie
EU-Richtlinie EU-Amtsblatt, Recht eingeführt Regeln für
Nr. Änderung Änderungen mit: Schweißarbeiten
1 Richtlinie des Rates vom 87/404/EWG ABl. L 220 vom Verordnung über das DIN EN 286-3
25.06.87 zur Angleichung 90/488/EWG 08.08.1987 Inverkehrbringen (für Behälter aus
der Rechtsvorschriften der ABl. L 270 vom einfacher Stahl)
93/68/EWG
Mitgliedstaaten für einfache 02.10.1990 Druckbehälter DIN EN 286-4
Druckbehälter 6.GPSGV (für Behälter aus Al
ABl. L 220 vom
30.08.1993 bzw. Al-Leg.)
ABI. L 299 vom
28.10.2006
[ABl. L 31 vom
02.02.1990]

2 Richtlinie 97/23/EG des 97/23/EG ABl. L 181 vom Geräte und Produkt- DIN EN 13445
Europäischen Parlaments 09.07.1997 sicherheitsgesetz
und des Rates vom [ABl. L 265 vom 14.GPSGV
29.05.97 zur Angleichung 27.09.1997]
der Rechtsvorschriften der
Mitgliedstaaten über
Druckgeräte

3 Richtlinie 99/36/EG des 99/36/EG ABl. L 138 vom Verordnung über DIN EN 14025
Europäischen Parlaments 2002/50/EG 01.06.1999 ortsbewegliche DIN EN 13445
und des Rates vom 01.06.99 ABl. L 149 vom Druckgeräte
zur Angleichung der Rechts- 06.06.2002 OrtsDruckV
und Verwaltungsvorschriften
der Mitgliedstaaten für
ortsbewegliche Druckgeräte

4 Richtlinie 2008/68/EG des 2008/68/EG ABl. L 260 vom Gefahrgut- DIN EN 14025
Europäischen Parlaments 30.09.2008 verordnung Straße,
und des Rates vom 24.09.08 Eisenbahn und
zur Angleichung der Rechts- Binnenschifffahrt
und Verwaltungsvorschriften GGVSEB
der Mitgliedstaaten für die
Beförderung gefährlicher
Güter im Binnenland

5 Richtlinie des Rates vom 90/396/EWG ABl. L 196 vom Gasverbrauchsein- AD 2000
29.06.90 zur Angleichung geändert 26.07.1990 richtungsverordnung (z. B. für
der Rechtsvorschriften der durch ABl. L 220 vom 7.GPSGV Kücheneinrichtunge
Mitgliedstaaten für 30.08.1993 n in Speise-/
93/68/EWG
Gasverbrauchseinrichtungen Bistrowagen)
6 Richtlinie des Europäischen 97/37/EG ABl. L 207 vom Maschinen- Regelwerke sind
Parlaments und des Rates kodifiziert 23.07.1998 verordnung durch den Hersteller
vom 22.06.98 zur durch ABl. L 331 vom 9.GPSGV der Maschine in der
Angleichung der Rechts- 07.12.1998 Betriebsanleitung zu
98/79/EG
und Verwaltungsvorschriften definieren.
[ABl. L 16 vom
der Mitgliedstaaten für (z. B. für
27.01.1991]
Maschinen Arbeitsmaschinen
auf
Nebenfahrzeugen)

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Anhang B
(normativ)

Schweißtechnische Instandsetzung an Kesselwagen


für den Transport gefährlicher Güter

Für die schweißtechnische Instandsetzung der Kesselwagen sind die im Folgenden genannten Regelwerke
zu beachten:

 Untergestell ĺ Normenreihe DIN EN 15085

 Tank ĺ RIDÄndV16:2010-11, 6.8.2.6.

Das Bild 1 zeigt schematisch die Abgrenzung Tank/Schienenfahrzeug. Die Festlegung und Darstellung der
Schnittstelle Tank/Untergestell (Schnitt AA) ist dem Bild 2 zu entnehmen.

Bild B.1 — Schematische Darstellung zur Abgrenzung Tank/Schienenfahrzeug

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a) b)

Legende
a) Variante 1 (geschweißt)
b) Variante 2 (z. B. geschraubt, genietet)
1 Tankmantel
2 Sattelleiste
3 Sattelblech
4 Schnittstelle
5 Sattelleiste mit dem Sattelblech verbunden

ANMERKUNG Der Einheit Tank sind der Tankmantel (1), die Sattelleiste (2) und die Verbindung Tankmantel-
Sattelleiste (hier Schweißnaht) zugeordnet.

Bild B.2 — Schnittstelle Tank/Schienenfahrzeug

Neben den schweißtechnischen Qualitätsanforderungen für das Schmelzschweißen metallischer Werkstoffe


sind für die sachgemäße Ausführung von Schweißarbeiten an Tanks der Kesselwagen für den Transport
gefährlicher Güter die entsprechenden Vorschriften der Gefahrgutverordnung GGVSEB und des RIDÄndV16
zu beachten.

Nach RIDÄndV16 muss die Befähigung des Herstellers zum Ausführen von Schweißarbeiten an den Tanks
der Kesselwagen für den Transport gefährlicher Güter durch die zuständige Behörde, hier das Eisenbahn-
Bundesamt (EBA), anerkannt sein.

Voraussetzung für die Anerkennung durch das EBA ist der Nachweis der Einhaltung der DIN EN 14025. Im
Rahmen der nach DIN EN 14025 geforderten Verfahrensprüfungen ist u. a. die nach RIDÄndV16 erforderliche
Kerbschlagarbeit nachzuweisen (min. 27 J bei 20°C).

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Anhang C
(normativ)

Bedingungen für Schweißarbeiten außerhalb des nach


DIN EN 15085-2 zertifizierten Schweißbetriebes

C.1 Allgemeines
Dieser Anhang beinhaltet die grundsätzlichen Anforderungen für Schweißarbeiten im Rahmen der Instand-
setzung von Eisenbahnfahrzeugen außerhalb des nach DIN EN 15085-2 zertifizierten Schweißbetriebes.

C.2 Schweißarbeiten in weiteren Werkstätten


Im Rahmen der Instandsetzung von Eisenbahnfahrzeugen sind außerhalb des nach DIN EN 15085-2
zertifizierten Schweißbetriebes Schweißarbeiten in weiteren Werkstätten nur unter folgenden Bedingungen
zulässig:

Schweißarbeiten durch den Hersteller:

 Im Rahmen der Instandsetzung oder der Gewährleistung darf ein Schweißbetrieb an den selbst
hergestellten Komponenten oder Bauteilen in einem anderen Betrieb unter den gleichen personellen
und technischen Voraussetzungen sowie qualitativen Anforderungen schweißen wie im eigenen,
zertifizierten Schweißbetrieb.

Grundsätzlich gilt für alle Schweißarbeiten:

 Der ausführende Schweißbetrieb besitzt eine „Zertifizierung zum Schweißen nach DIN EN 15085-2“
für die Zertifizierungsstufe CL 1 und das Anwendungsgebiet „Instandsetzung von Schienenfahr-
zeugen nach DIN 27201-6“.

 Die Berechtigung zur schweißtechnischen Instandsetzung außerhalb des zertifizierten Schweiß-


betriebes bedarf der Zustimmung des Halters/EVU/ECM.

 Die Berechtigung ist durch die Hersteller-Zertifizierungsstelle in das „Zertifikat zum Schweißen nach
DIN EN 15085-2“, unter Nennung der Werkstatt, in der geschweißt werden darf, aufzunehmen. Im
Rahmen des Zertifizierungsverfahrens muss der Schweißbetrieb nachweisen, dass er für den
Umfang der schweißtechnischen Fertigung, unter Berücksichtigung der Fertigungsstandorte und der
Häufigkeit der auswärtigen Schweißarbeiten, ausreichend mit schweißtechnischem Personal
(Schweißaufsicht, Schweißer) ausgestattet ist.

 Alle Schweißarbeiten sind immer unter Überwachung der vSAP oder eines im Zertifikat nach
DIN EN 15085-2 genannten Vertreters durchzuführen, nach dem Merkblatt DVS 1620 zu prüfen und
zu dokumentieren (z. B. durch ein Arbeitsbuch).

 Die Schweißarbeiten dürfen nur durch schweißtechnisches Personal des nach DIN EN 15085-2
zertifizierten Schweißbetriebs ausgeführt werden.

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Schweißarbeiten an Bauteilen nach Tabelle 1:

 Der ausführende Schweißbetrieb besitzt eine „Zertifizierung zum Schweißen nach DIN EN 15085-2“
mindestens für die Zertifizierungsstufe CL 2 und das Anwendungsgebiet „Instandsetzung von
Schienenfahrzeugen nach DIN 27201-6“.

 Die Berechtigung zur schweißtechnischen Instandsetzung außerhalb des zertifizierten Schweiß-


betriebes bedarf der Zustimmung des Halters/EVU/ECM.

 Alle Schweißarbeiten sind der schweißtechnischen Prüfung nach dem Merkblatt DVS 1620 durch die
vSAP oder eines im Zertifikat nach DIN EN 15085-2 genannten Vertreters zu unterziehen.

 Die Schweißarbeiten dürfen nur durch schweißtechnisches Personal des nach DIN EN 15085-2
zertifizierten Schweißbetriebes ausgeführt werden.

C.3 Schweißarbeiten im Rahmen der mobilen Instandsetzung


Mobile Instandhaltungsmaßnahmen beinhalten Instandsetzungsarbeiten an Eisenbahnfahrzeugen außerhalb
einer Werkstatt.

Für Schweißarbeiten im Rahmen mobiler Instandsetzungsmaßnahmen gelten die folgenden Rahmen-


bedingungen:

 Schweißarbeiten sind grundsätzlich nur an ausgewählten Standorten und an Bauteilen nach Tabelle 1
zulässig;

 Zulässig sind nur Schweißarbeiten an unlegierten Stählen (Werkstoffgruppe 1.2 nach DIN-Fachbericht
CEN ISO/TR 15608);

 Zugelassene Schweißverfahren sind:


 111 (Lichtbogenhandschweißen),
 114 (Metall-Lichtbogenschweißen mit Fülldrahtelektrode ohne Schutzgas) und
 311 (Gasschweißen mit Sauerstoff-Acetylen-Flamme).

 Die Standorte für Schweißarbeiten sind festzulegen und in das Zertifikat zum Schweißen nach
DIN EN 15085-2 aufzunehmen;

 Vor Beginn der Schweißarbeiten führt die vSAP die schweißtechnische Prüfung nach dem Merkblatt
DVS 1620 durch und prüft die Zulässigkeit der einzelnen schweißtechnischen Instandsetzungs-
maßnahme, legt die Zertifizierungsstufe nach DIN EN 15085-2 unter Beachtung der Tabelle 1 fest und
erteilt die Freigabe. Mit der Freigabe entscheidet die verantwortliche Schweißaufsicht, wer die
Überwachung der schweißtechnischen Instandsetzung vor Ort durchführt und ggf. über erforderliche
Maßnahmen (z. B. Zugänglichkeit, Witterungsschutz);

 Bei der Ausführung der Schweißarbeiten sind die Vorgaben der Normenreihe DIN EN 15085 und dieser
Norm einzuhalten. Beim Schweißen im Freien ist die Schweißstelle gegen nachteilige Witterungs-
einflüsse zu schützen;

 Die bedingungsgemäße Ausführung der Schweißarbeiten liegt in der Verantwortung der beauftragten
Schweißaufsicht;

 Die Schweißer werden durch die vSAP regelmäßig gesondert über die zusätzlichen Anforderungen für
das Schweißen im Rahmen mobiler Instandsetzungsmaßnahmen unterwiesen.

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SIS Enanvändarlicens: BS Mekaniska Verkstad AB / Beställd av Björn Nilsson Thafvelin, Kundnummer 102108-2,
2012-10-16
DIN 27201-6:2011-10

Literaturhinweise

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Zustand — Beiblatt 1: Übersicht des Gesamtwerkes

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DIN EN 286-4, Einfache unbefeuerte Druckbehälter für Luft oder Stickstoff — Teil 4: Druckbehälter aus
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zeugen

DIN EN 13445 (Reihe), Unbefeuerte Druckbehälter

DIN EN 14025, Tanks für die Beförderung gefährlicher Güter — Drucktanks aus Metall — Auslegung und Bau

DIN EN ISO 5817, Schweißen — Schmelzschweißverbindungen an Stahl, Nickel, Titan und deren
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Bewertungsgruppen von Unregelmäßigkeiten

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Schweißanweisung — Teil 1: Lichtbogenschweißen

AD 2000-Merkblatt HP (Reihe) 1)

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GPSGV 6, DruckbehVÄndV, Sechste Verordnung zum Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (Verordnung


über das Inverkehrbringen von einfachen Druckbehältern — 6. GPSGV) 1)

GPSGV 7, Siebte Verordnung zum Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (Gasverbrauchseinrichtungs-


verordnung — 7. GPSGV) 1)

GPSGV 9, Neunte Verordnung zum Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (Maschinenverordnung —


9. GPSGV) 1)

GPSGV 14, Verordnung zur Rechtsvereinfachung im Bereich der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes
bei der Bereitstellung von Arbeitsmitteln und deren Benutzung bei der Arbeit, der Sicherheit beim Betrieb
überwachungsbedürftiger Anlagen und deren Organisation des betrieblichen Arbeitsschutzes
(Artikel 3 Vierzehnte Verordnung zum Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (Druckgeräteverordnung —
14. GPSGV)) 1)

OrtsDruckV, Dritte Verordnung zur Änderung gefahrgutrechtlicher Verordnungen (Artikel 1 Verordnung über
ortsbewegliche Druckgeräte (OrtsDruckV)) 1)

1) Nachgewiesen in der DITR-Datenbank der DIN Software GmbH, zu beziehen bei Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin.

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