Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Laborbericht Fügetechnik - Afrilian, Stevanus Oscar_4754589
Laborbericht Fügetechnik - Afrilian, Stevanus Oscar_4754589
Schweißtechnik
Fügetechnik
Laborbericht
Matrikel-Nr.: 4754589
Laborgruppe: 01
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Tabellenverzeichnis ................................................................................................ IV
2. Schweißen .......................................................................................................... 9
3. Kleben ............................................................................................................... 15
3.2. Oberflächenenergie..................................................................................... 17
3.3. Festigkeiten................................................................................................. 18
I
Inhaltsverzeichnis
3.3.1. Berechnung der Zugscherfestigkeiten .................................................. 18
4. Literaturverzeichnis ......................................................................................... 21
5. Anhang.............................................................................................................. 22
II
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Kraft-Weg-Diagramm Clinchen ....................................................................... 3
III
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Material .................................................................................................................. 1
IV
1. Mechanisches Fügen
Im Rahmen des Labors „Mechanisches Fügen“ sollen Clinchverbindungen und
Hohlstanznietverbindungen auf Zugscherkraft untersucht werden. Die
Clinchverbindungen werden in verschiedenen Programmen hergestellt und verglichen.
Auch eine Clinchklebverbindung wird in den Vergleich einbezogen. Die
Nietverbindungen werden in unterschiedliche Fügerichtungen gefügt, um eine
günstige Verbindungsrichtung festzustellen.
1.1. Material
Es werden zwei Werkstoffe mit unterschiedlichen Zugfestigkeiten, Härten und
Blechdicken verwendet (siehe Tabelle 1).
Tabelle 1: Material
1.2. Probenpräparation
Die Proben für den Makroschliff sind quadratisch mit einer Seitenlänge von 45 mm.
Sie werden mit einem Fügepunkt gefügt und geringfügig außermittig mittels einer
Trennschleifmaschine getrennt. Anschließend können die Schnittflächen der Proben
unter dem Mikroskop betrachtet und vermessen werden.
Die Zugscherproben bestehen aus zwei Platten der Abmessung 105x45 mm. Beide
Platten überlappen sich 20 mm und werden mittig 10 mm von der Kante gefügt. Diese
Abmessungen gelten für alle Zugscherproben unabhängig von dem Fügeverfahren.
1
Auf den aufgetragenen Klebstoff werden Glasperlen (0,3 mm) gestreut und
anschließend die Clinchverbindung (Programm 1) hergestellt. Die Glasperlen sorgen
für die Klebstoffschichtdicke von 0,3 mm, da diese sich nicht zusammendrücken lassen
und somit verhindern, dass der Klebstoff während des Clinchens komplett aus der
Fuge gequetscht wird. Zu viel Klebstoff in der Clinchverbindung ist allerdings auch
schlecht, denn es könnte zur Taschenbildung kommen. Taschen nennt man dabei eine
Ansammlung von Klebstoff, die in der Clinchverbindung eingeschlossen ist und die
Verbindung schwächt, da sie denn Hinterschnitt verringern kann. Der Klebstoff wird
bei 180°C für 30 min im Ofen ausgehärtet. Zum Vergleich werden auch reine
Clinchverbindungen hergestellt. Dafür wird das Programm 2, für eine geringere
Bodendicke, und das Programm 3, für eine größere Bodendicke, verwendet.
1.3. Zugscherproben
Die Zugscherproben werden einer quasistatischen Prüfung an einer Zugprüfmaschine
unterzogen. Dazu werden die Proben in die Zugprüfmaschine eingespannt und so
lange auf Scherung belastet, bis die Verbindung nachgibt. Währenddessen wird ein
Kraft-Weg-Diagramm erstellt, indem man die erforderliche Kraft und den
zurückgelegten Traversenweg sehen kann, die es bis zum Versagen der Verbindung
erforderte.
1.4. Ergebnisse
1.4.1. Clinchkleben und Clinchen
Die reine Clinchverbindung konnte eine Last von 2300 N ertragen, bevor sie versagt.
Der Traversenweg konnte 2 mm nur knapp überschreiten. Die Klebung hat diese Werte
um ein Vielfaches erhöht. Die Clinchklebverbindung konnte eine Last von 14600 N
erreichen und hat einen Traversenweg von über 14 mm. Der letzte Bogen an der Kurve
stellt das Versagen der Clinchverbindung dar, während der Klebstoff für den Großteil
der Stärke der Verbindung verantwortlich ist.
2
18000
Clinchklebung
16000
reines Clinchen
14000
12000
Last [N]
10000
8000
6000
4000
2000
0
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16
Traversenweg [mm]
Auch an den Proben ist die Stärke des Klebstoffes sichtbar. Die Proben haben sich
plastisch verformt, bevor die Verbindung versagt hat (siehe Abb. 2). Beim Versagen ist
der Klebstoff kohäsiv gebrochen und die Clinchverbindung ist ausgeknöpft, wie im
Diagramm sichtbar. Auch die reine Clinchverbindung hat ein Ausknöpfen als Versagen
(siehe Abb. 3).
3
1.4.2. Clinchen (Programm 3)
Die Clinchverbindung, die mit dem Programm 3 hergestellt wurde, versagt ebenfalls
durch Ausknöpfen (siehe Abb. 4).
Diese Verbindung hält eine Last von bis zu 2400 N aus. Die Kurven in Abbildung 5
sehen unterschiedlich aus, da es beim Fügen zu leichten Verkantungen kam und
dadurch jede der Verbindungen etwas anders gefügt ist. Die Kurve der Probe 1 ist
einer Kraft-Weg-Kurve für eine Clinchverbindung des Programm 3 am nächsten.
3000
2500
Probe 1
2000 Probe 2
Probe 3
1500
Last [N]
1000
500
0
0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5
-500
Traversenweg [mm]
4
Der Unterschied der Programme 2 und 3 in der Herstellung der Clinchverbindung
besteht darin, dass die Bodendicke variiert. Im Programm 2 wird die Bodendicke
geringer als im Programm 3. Dies wirkt sich auch auf die Festigkeit der Verbindung
aus. Eine geringere Bodendicke bildet einen größeren Hinterschnitt aus, was gut für
eine Belastung auf Kopfzug ist. Andererseits führt es auch zu einer geringeren
Halsdicke, welche für eine Scherzugbelastung entscheidender ist. In diesem Fall
wurden die Proben auch Scherzug belastet. Allerding kann man diesen Unterschied in
den Kraft-Wegverläufen kaum sehen. Die im Programm 2 hergestellte
Clinchverbindung (siehe Abb 1) hat die geringere Bodendicke und den geringeren
Halsdurchmesser. Ihre ertragene Last liegt bei 2300 N, während die im Programm 3
hergestellten Clinchverbindungen (siehe Abb. 5) zwischen 2000 N und 2400 N liegen.
Diese Proben haben durch das Programm 3 eine größere Bodendicke, einen kleineren
Hinterschnitt, aber eine größere Halsdicke, welche ihnen eine bessere Belastung auf
Scherzug ermöglichen sollte. Der Hinterschnitt ist allerding zu klein gewesen, sodass
das Ausknöpfen als Versagen früher passierte als bei den Proben, die mit Programm
2 hergestellt wurden.
1.4.3. Halbhohlstanznietverbindungen
Die Fügerichtung von Halbhohlstanznieten ist maßgeblich für die Festigkeit der
Verbindung. Der Niet soll die obere Platte durchdringen und sich in die untere Platte
aufspreizen. In Abbildung 6 sieht man den Makroschliff einer
Halbhohlstanznietverbindung in der Fügerichtung „Dick in Dünn“.
Man kann erkennen, dass der Niet die dicke Platte zwar verformt hat, aber sie nicht
durchdringen konnte.
Diese Verbindung ist also nicht fest, denn das Einzige, was die Verbindung hält ist die
Verformung der dicken Platte, die in die Dünne Platte gedrückt wurde. Das führt zu
einem Versagen durch Ausknöpfen (siehe Abb.7). Das Versagen dieser Verbindung
ist also einer Clinchverbindung ähnlich und hat eine geringere Festigkeit als die
angedachte Nietverbindung.
5
Abbildung 7: Fügerichtung "Dick in Dünn"
In Abbildung 8 sieht man die Fügerichtung „Dünn in Dick“. Der Niet hat die dünne Platte
durchdrungen und sich in die dicke Platte aufgespreizt. Dadurch hat sich der
Hinterschnitt gebildet, den es bei der Fügerichtung „Dick in Dünn“ nicht gab. Bei
Nietverbindungen wird der Hinterschnitt erst ab dem Durchdringen der oberen Platte
gemessen und das ist in Abbildung 6 nicht geschehen.
Die Verbindung der Fügerichtung „Dünn in Dick“ ist durch das Durchdringen stärker,
denn zum Versagen muss der Niet regelrecht aus der Verbindung gerissen werden
(siehe Abb. 9).
6
Abbildung 9: Fügerichtung "Dünn in Dick"
5000
4500
4000 Fügerichtung "Dick in Dünn"
3500
Fügerichtung "Dünn in Dick"
3000
Last [N]
2500
2000
1500
1000
500
0
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
Traversenweg [mm]
7
In den Nietverbindungen ist auf die Fügerichtung zu achten, denn diese kann die
Stärke der Verbindung maßgeblich beeinflussen. An den Makroschliffbildern ist schon
erkennbar, dass die Fügerichtung „Dick in Dünn“ nicht in Ordnung ist. Der Niet konnte
die dicke Platte nicht durchstoßen und hat dadurch keinen Halt in der dünnen Platte.
Deswegen ist die Festigkeit der Verbindung geringer als in Fügerichtung „Dünn in
Dick“. Empfohlen wird also die Fügerichtung „Dünn in Dick“. Der Niet durchstößt die
dünnere Platte und spreizt sich in die Dickere Platte auf. Die Verbindung ist fester und
ein Versagen ist klar zu erkennen.
1.5. Fazit
Clinchen ist ein einfaches Verfahren um zwei Metallplatten zu fügen. Es benötigt keine
weiteren Materialien und kann durch Klebstoff um ein Vielfaches verstärkt werden.
Auch Nietverbindungen sind nicht sehr aufwendig. Allerdings ist es wichtig auf die
Fügerichtung zu achten, denn diese verändert die Festigkeit der Verbindung
bedeutend. In der Zukunft werden Clinchverbindungen und Nietverbindungen
weiterhin sehr wichtig sein, denn sie sind schnell und einfach herzustellen.
8
2. Schweißen
Im Rahmen des Fügelabors soll eine Schweißung durchgeführt werden. Hierzu wurde
eine Schweißanweisung erstellt:
Rost oder sonstigen Verunreinigungen sollen vor dem Ablauf des Schweißens in der
Umgebung (jeweils 50 mm) der Schweißnaht entfernt werden. Vor Schweißen der jeweiligen
Nahtraupen soll die Naht von solchen Verunreinigungen (Schacke, usw.), die die Qualität der
Schweißnaht negativ
beeinflussen können, gereinigt werden.
Grundwerkstoff S235
Base metals
Gestaltung der Schweißverbindung Schweißfolge
Design of connection Welding sequence
9
2.1. Ergebnis Schweißversuch
Zur Qualitätskontrolle, wird an der Geschweißten Verbindung eine Sichtprüfung nach
DIN EN ISO 5817 durchgeführt. Die Ergebnisse der Sichtprüfung sind in der Tabelle 2
aufgeführt.
10
2.2. Sichtprüfung
11
2.3. Berechnung Chrom- und Nickel-Äquivalente
Anhand des Schäffler-Diagramms können die Chrom- und Nickel-Äquivalente des
Grundwerkstoffs unter Berücksichtigung der vorliegenden Legierungselemente
berechnet werden (vgl. Gleichung 1 und Gleichung 2).
𝐶𝑟Ä q, =%𝐶𝑟 + %𝑀𝑜 + 1,5 × %𝑆𝑖 + 0,5 × %𝑁𝑏 = 17,9 + 0 + 0,9 +0 = 18,8 (1)
Bezeichnung* C(%) Si(%) Mn(%) Cr(%) Ni(%) Mo(%) Nb(%) Ti(%) Cr(-) Ni(-)
Bezeichnung* C(%) Si(%) Mn(%) Cr(%) Ni(%) Mo(%) Nb(%) Ti(%) Cr(-) Ni(-)
G 19 9 Nb Si 0,05 0,5 1,8 19,6 9,5 - 0,5 - 20,85 11,9
G 42 4 M21
0,08 0,9 1,45 - - - - - 1,35 3,125
3Si1
G Z18 L Nb 0,02 0,5 0,5 18,0 - - 0,2 - 18,95 0,85
Es soll davon ausgegangen werden, dass das Schweißgut in einem Verhältnis von
40% Grundwerkstoff und 60% Zusatzwerkstoff besteht:
12
Abbildung 14: Schäffler Diagramm
Kurzlichtbogen.
Der Kurzlichtbogen eignet sich besonders gut zum Schweißen von Nahtwurzeln, da
eine besonders gute Spaltüberbrückbarkeit gegeben ist. Durch die verhältnismäßig
niedrige Stromstärke ist der Wärmeeintrag reduziert und das Schmelzbad ist
zähflüssig.
13
3. Welche Lichtbogenart würden Sie beim Schweißen der Decklage bevorzugen, wenn
Spritzerbildung nicht erwünscht bzw. nicht zulässig ist? Begründen Sie Ihre Antwort!
Impulslichtbogen
Voraussetzung für den Impulslichtbogen, ist die Eignung des Schweißgerätes, sowie
ein argonreiches Schutzgas.
Sollten die Voraussetzungen nicht erfüllt sein, eignet sich der Sprühlichtbogen am
ehesten. Der Sprühlichtbogen zeichnet sich durch einen sehr feintröpfigen und nahezu
kurzschlussfreien Tropfenübergang aus. Einstehende Spritzer lassen sich in der Regel
leicht entfernen.
Vorteile:
• Gute Reproduzierbarkeit
• Gute Automatisierbarkeit
• Wirtschaftlich
Nachteile:
• hoher Wärmeeintrag
5. Benennen Sie den folgenden Fehler! Was können die Ursachen sein? Bringen Sie
dazu zwei Beispiele! Mit welchem Prüfverfahren können solche Unregelmäßigkeiten
zerstörungs- frei geprüft werden?
Poren
Poren können entstehen, wenn das Schweißgut nicht ausreichend vor Luftsauerstoff
geschützt wird. Außerdem können Poren durch Verunreinigungen im Schweißgut
entstehen.
Im linken Bild sind Poren an der Oberfläche zusehen, diese können mit einer
Sichtprüfung geprüft werden.
14
3. Kleben
3.1. Topfzeit
3.1.1. Definition Topfzeit
Die Topfzeit von regierenden Klebstoffen wird durch die Geschwindigkeit beeinflusst,
mit der die Reaktionswärme abgeleitet wird. Von Volumen und Temperatur des
Mischklebstoffes und der Umgebungstemperatur hängt diese Ableitungswärme ab. Im
Rahmen dieses Labors soll die Topfzeit nach DIN 14022 von einem Klebstoff in zwei
verschiedenen Verfahren bestimmt werden.
C
p
u
e
e
T
a
r
°
t
Aus Tabelle 5 lässt sich für den Klebstoff SikaForce® -7818 L7 eine Topfzeit von ca.
600 Sekunden ablesen. Die relative Luftfeuchtigkeit betrug 50% mit der
Raumtemperatur von ca. 22°C.
15
SikaForce - 7818 L7
45
40
35
30
Temperatur [°C]
25
20
15
10
0
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900
Zeit [s]
Durch manuelle Auftragung lässt sich die Topfzeit dieses Klebstoffs schwierig
bestimmen, da mit dem Spatel der Klebstoff mit unterschiedlichem Druck aufgetragen
werden kann und die Verwendbarkeit subjektiv beurteilt wird (siehe Anhand Abb. 18).
Das Ergebnis von diesem Verfahren lässt sich also schwierig vergleichen und
unterscheiden sich von den Herstellerangaben und dem Verfahren mittels
Temperaturbestimmung.
Die Bestimmung der Topfzeit mit Hilfe der Messung der exothermen
Reaktionstemperatur ist genauer. Man benötig allerdings Temperaturfühler und ein
Messgerät. Die Verarbeitung ist nicht mehr möglich, wenn die Temperatur ihr
Maximum erreicht hat und wieder beginnt zu sinken.
16
3.2. Oberflächenenergie
3.2.1. Die Oberflächenenergie als Parameter beim Kleben
Die Benetzung der Fügeflächen mit Klebstoff ist ein notwendiges Kriterium für die
Ausbildung von Adhäsionskräften. Diese Benetzbarkeit ist das Verhältnis von
Oberflächenenergien der Substrate und der Oberflächenspannung des Klebstoffs. Die
Oberflächenenergie gehört zu den Materialeigenschaften. Sie ist ein Maß für die
Anziehungskraft der Materialmoleküle sowohl untereinander als auch zu Molekülen
anderer Materialien. Die Oberflächenenergie ist daher ein guter Gradmesser dafür, wie
einfach oder schwierig sich eine Oberfläche eines Materials verkleben lässt.
41,34
Proben
28,31
PVC 6,09
34,40
0,00 5,00 10,00 15,00 20,00 25,00 30,00 35,00 40,00 45,00 50,00
17
Die Oberflächen aller gegebenen Materialproben waren vorbehandelt bzw. gereinigt.
Alle Messungen wurden mit Wasser als Prüfflüssigkeit durchgeführt und
anschließend wurde die gesamte Oberflächenenergie berechnet. Die Dosiernadel wird
ungefähr 1 mm über der Probenoberfläche positioniert. Der Wassertropfen hat
Volumen zwischen 2 μl und 6 μl.
3.3. Festigkeiten
3.3.1. Berechnung der Zugscherfestigkeiten
𝜏 𝐹𝑚𝑎𝑥 𝐹𝑚𝑎𝑥
b = =
𝐴 lü . b
3.3.2. Graphische Darstellung
Die Zugfestigkeit der unterschiedlichen Proben wird durch den Zugscherversuch nach
DIN EN 1465 bestimmt. Anschließend wird der Mittelwert jeder Probenserie (Tabelle
7 ) gebildet und in Abb. 17 zusammengefasst.
A
Probenserie
0 5 10 15 20 25 30 35
18
Tabelle 7: Übersicht Probenserien Kleben
3.3.1. Diskussion
Der Vergleich der Klebstoffe auf erreichbare Festigkeiten ist hier möglich, da sowohl
in den Probenserien A und B als auch in den Probenserien D und E bei gleichen
Grundwerkstoffen und gleicher Vorbehandlung unterschiedliche Klebstoffe verwendet
werden. Die Probenserie C ist die Einzige, die mit Primer vorbehandelt wurde und kann
als weiterer Vergleich für den Einfluss von Primern genutzt werden.
Aus den Datenblättern der drei Klebstoffe lässt sich entnehmen, dass der SikaPower®
- 492 als semi-crashfester struktureller Klebstoff für Metall eine Zugscherfestigkeit von
30 MPa besitzt, welche sich auch durch die ermittelte Zugscherfestigkeit in
Probenserien E bestätigt. Der Klebstoff SikaForce® - 7818 L7 (2K) wird als standfester
struktureller Hochleistungs-Klebstoff eingesetzt und erreicht Zugscherfestigkeit von 35
MPa. Der Klebstoff SikaFlex® - 221 (1KPU) wird als multifunktionaler Kleb- und
Dichtstoff mit relativ kleiner Zugfestigkeit von 1,8 MPa.
Das Versagen der Proben wird nach der DIN EN ISO 10365 bewertet. Alle
Versagensbilder befinden sich im Anhang. Die Probenserie A versagt in einem
Adhäsionsbruch (siehe Anhang Abb. 19). Der Klebstoff hat sich vollständig von einer
der Seite der Proben getrennt. Der Klebstoff der Probenserie B hat bei einer Probe zu
einem Kohäsionsbruch geführt. Das Versagen der zweiten Probe ist zu 50% ein
Fügeteilbruch, 25% eine Kohäsionsbruch und 25% einen Adhäsionsbruch (siehe
Anhang Abb. 20). Der Primerauftrag führt in der Probenreihe C zum Versagen durch
Fügeteilbruch geführt (siehe Anhang Abb. 21). Der PVC-Werkstoff ist schwächer als
die Klebstoffverbindung. Der Klebstoff SikaForce® - 7818 L7 (2k) in der Stahl-
verbindung der Probenreihe D führt zu Adhäsionsbrüchen (siehe Anhang Abb. 22). Die
19
Probenreihe E weißt Kohäsionsbrüche auf (siehe Anhang Abb. 23). Der Klebstoff
SikaPower® - 493 haftet also besser am Stahl.
3.4. Fazit
Das Potential der Fügetechnik Kleben ist sehr groß. Allerdings gibt es auch viele
Herausforderungen zu bewältigen um kleben in der Serienproduktion anwenden zu
können. Die Reinigung der Oberflächen vor dem Kleben ist in der Großfertigung nur
sehr schlecht umsetzbar. Daher sind dafür Klebstoffe von Nöten, die keine
vorbehandelte Oberfläche braucht. Genauso ist auch die Art der Aushärtung ein Faktor
mit dem man sich in der Serienproduktion auseinandersetzen muss.
20
4. Literaturverzeichnis
[1] Laborskript Fügetechnik. Institut für Füge- und Schweißtechnik, TU Braunschweig
Sommersemester 2022
21
5. Anhang
22
Abbildung 20: Bruchbild der Probenserie B
23
Abbildung 22: Bruchbild der Probenserie D
24