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Theoretische Grundlagen der

zweiten Fremdsprache
Thema 7:
Linguistik des österreichischen
Deutsch

Doz. Dr. Taras Pyts


Fragen
• Suprasegmentale Eigenschaften
• Segmentale Eigenschaften
• Genus- Formunterschiede, Wortbildung und
Syntax
• Wortschatz
• Zur Pragmatik
Suprasegmentale Eigenschaften
• Lautbildung (Artikulation)
• Sprechmelodie (Intonation)
• Wortakzentuierung
Wortakzentuierung: Wörter fremder Herkunft
und deutsche Akzen­tuierung
• In den Wörtern fremder Herkunft mit Anfangs- bzw. Erstgliedak­
zentuierung 'Anis, 'Offset, 'Pankraz, 'Diakon, 'Kimono, 'Majoran,
'Marzipan, 'N/negativ, 'Vatikan, 'Kilogramm, 'Kilowatt,
'Superintendent, 'bilateral und 'Pentagon. Weniger gut erhalten
sind 'Servaz, 'Camembert, 'Uniform, 'quan­titativ.
• Dagegen hat sich die deutsche Akzen­tuierung statt
österreichischem Initialakzent schon mehrheitlich durchgesetzt
in To'pas, Tok'ajer, Samo'war, Ob'oe,
Philhar'moniker/philhar'monisch, 'Aloe oder Alo'e und in
zweisilbigem Ko'pie statt dreisilbigem 'Kopi-e. Einen in­
nerösterreichischen Ost-West-Gegensatz zeigen 'Dechant:
De'chant und 'La­bor: La'bor.
Wortakzentuierung: traditionelle österreichische
und Mittelsilbenbetonung
• Die traditionelle österreichische End- oder
Zweitgliedbetonung ist sehr gut erhalten in Kaf'fee,
Pla'tin, Kana'pee, Roma'dur, Tele'phon, we­niger
gut in Fleu'rop, Si'phon, Ta'bak, Pale'tot, Roko'ko.
• Mittelsilbenbetonung hält sich sehr gut in
Ka'tharis, Kle'matis, Cha'risma, Am'moniak
Mathe'matik und geringer in Al'gebra und
fünfsilbigem Zere'monnie gegenüber viersilbigem
Zeremon'nie.
Wortakzentuierung: Komposita und Ableitungen deutscher
Herkunft, deutsche Zweitgliedbetonung und Fachausdruck

• In Komposita und Ableitungen deutscher Herkunft gilt


Erstgliedakzent in 'Pfefferminze, 'Oberforstmeister, 'eigentümlich,
'nacheinander, 'insgeheim und in Deutsch empfundenen 'Attentat
sowie in geringerem Umfang in 'Oberlandesgericht,
'Oberleutnant, 'Attentäter, 'gleichermaßen, 'überglücklich,
'allfällig, 'unablässig, ge'radeaus, 'miteinander, 'entweder.
• Die deutsche Zweitgliedbetonung hat sich bereits mehrheitlich
durchgesetzt in Viertel'stunde, hundert'tausend, al­ler'liebst,
alt'jüngferlich, un'möglich und Kornelkirsche.
• Als ostösterreichisch erweist sich der Fachausdruck des
Fußballspiels A/ab'seits mit -s-Erweiterung und
Zweitgliedbetonung.
Segmentale Eigenschaften

• Lautsystem
• Konsonantensystem
Stimmlosigkeit von Plosivlenes und
-fortes
• d t: du-tu, Dank-Tank, Blatt-platt, Draht-trat
• b p: backen-packen, gebracht-Pracht
• g k: Greis-Kreis. Aber vor Vokalen sind zu
unterscheiden, z. B. Garten-Karten.
• [z] [s] : böse-Blöße, Hose-große; Sonne,
sieben, satt, somit.
• [ӡ] [ʃ]: Bandage, Loge.
• w f: wann, Wiese.
Weitere spezifische Charakteristika im
Konsonantensystem (1)
• <St> im Anlaut von (griechisch-lateinischen
Wörtern) wird meist [st] gesprochen: Standard,
Stil, Struktur.
• Manche Ausdrücke mit <st> oder <sp> im
Wortinneren werden mit [ʃt] bzw. [ʃp]
gesprochen: Inspektor, Installateur, Kasperl.
• Die Endsilbe -ig wird nach der Schreibung mit
Plosiv wie [ɪk], realisiert, z.B.: billig, heilig, Essig,
König, wenig, berechtigt usw.;
Weitere spezifische Charakteristika im
Konsonantensystem (2)
• In einer Reihe von Fremdwörtern wird anlau­tendes <ch> als [k]
gesprochen, so in China, Chemie, Chinin, Chirurg, Charakter,
Chrysantheme, Chamäleon, Chaos, Charisma und in ihren
Ableitungen. Das ist auch im Inlaut mit Orchester, Melancholie
der Fall;
• Bei Wörtern auf -ett entfällt häufig das auslautende [t]:
Kabarett, Bukett;
• In einigen Fällen ist der Eindeutschungsgrad der Entlehnungen
niedriger: Billard [bi'ja:r] (= schweiz.), Giraffe [ʒi'raf(ə)], Judo
['dʒu:do], Offizier [ofi'si:r]. Dagegen in Deutschland ['biljart]
und ['biljardə], [gi'rafə] bzw. ['ju:do]); [ᴐfi'tsi:r] (auch schweiz.).
Vokalsystem des österreichischen Deutsch (1)
• fast geschlossene (gespannte) Aussprache der kurzen Vo­kale <i> - <ü>
- <u> (Wille, müssen, uns), während <e> - <ö> - <o> durchaus of­fen
gesprochen werden.
• Bei manchen Wörtern wird der betonte Vokal kurz gesprochen: Afrika,
Behörde, Dusche, Erde, Geburt, Husten, Krebs, rösten, Tratsch u.a.
• Das <i> in den Suffixen -ik, -it und -iz ist kurz: Fabrik, Kritik, Kredit,
Notiz.
• Bei einigen Wörtern wird der betonte Vokal lang gesprochen: bis,
Dogma, Bruch, Geruch, Geschoß, hin, ob, rächen u.a.
• Geschriebenes langes <ä> etwa in Käse, nähen, spät, nämlich, Drähte,
wählen, erzählen, Universität wird außer in Vorarlberg meist als
geschlossenes, gespanntes [e:] realisiert (dagegen in Deutschland und
in der Schweiz ungespannt als [ɛ:]).
Vokalsystem des österreichischen Deutsch (2)
• In der Endsilbe -er tritt durch die r-Vokalisierung der [ɐ]-Schwa ein (a-
artige Aussprache), so dass es [va:tɐ] Vater, [li:bɐ] Bruder, [bru:dɐ] lieber
heißt.
• Das geschriebene <e> in einigen unbetonten Silben (z. B. be-, ge-, -el, -en)
und im Auslaut (Bote, Nase, Tage, Gäste) wird nicht als Schwalaut [ə],
sondern schwach betonter Vokal [e] oder [ɛ] ar­tikuliert oder der Laut
wird getilgt: Tische [ˈtɪʃe], Boden [ˈbo:den] oder [ˈbo:dn].
• In Fremdwörtern aus dem Französischen wird Nasalvokal wie Vokal + n
artikuliert (dt./schweiz. -[õ], dt. auch -[ᴐŋ]): Fasson (auch <Faҫоn>),
Balkon, Pardon, Saison, Salon, Waggon auch Plafond. Der Plural endet
dann meist auf -e: Balkone, Ballone.
• Das auslautende -e in französischen Fremdwörtern entfällt: Melange [me
ˈlã:nӡ̊], Branche, Bronze, Chance, Clique, Nuance, Quadrille u. a. Das gilt
auch für Wörter auf -age (= schweiz., dt. -[ə]): Bandage, Blamage, Garage
[gaˈra:ӡ̊] usw.
Genusunter­schiede
• in Österreich gegenüber Deutschland meist der : das Ge­halt
„regelmäßige monatliche Bezahlung der Beamten u.
Angestellten“, das Sakko : der 'Sakko „Jackett“, das : die
(Coca-)Cola, die : der Dress, das SMS : die SMS
• Schwanken herrscht in der (österr., dt.): das (österr.) Pyjama,
das : der Virus, das : der Keks, das : die Brezel, das : die Labsal,
das : die Vokabel, das (formell auch die): die E-Mail u.a.
• Gegenüber Deutschland gilt in Österreich nur ein Genus in der
(dt. auch das) Gummi, der (das) Spagat, das (der) Zubehör.
Joghurt zeigt in Österreich alle drei Genera: in Vorarlberg mit
Deutschland und der Schweiz der, sonst das, teilweise auch die.
Formunterschiede
Genusunterschiede können auch
Formunterschiede auslösen. So heißt es in
Österreich gegenüber Deutschland der
Schranken : die Schranke, der Akt : die Akte, der
Karren : die Karre, der Scherben : die Scherbe,
die Zehe : der Zeh, das Offert : die Offerte.
Pluralbildung
• In der Pluralbildung wird häufig umgelautet,
so in die Erlässe, Wägen, Krägen,
(Papier)bögen, Pölster („Kissen“), Zäpfen.
• In französischen Fremdwörtern gilt in
Österreich -s-Plural in die Parfums : Parfume,
die Interieurs : Interieure, die Billiards : Billarde
und -en-Plural in die Saisonen : Saisons, die
Fassonen : Fassons, die Cremen : Cremes.
Grammatische Besonderheiten: Verben
• In erster Linie fallen die Verben der Körperhaltung auf,
deren Perfekt und Plusquamperfekt mit dem Hilfsverb sein
gebildet werden: ich bin gesessen, wir waren gelegen, er
ist gestanden usw. Ebenso bei kauern, hocken, schweben,
knien, baumeln, lungern und bei Zusammensetzungen mit
diesen Verben, beispielweise daliegen, beistehen,
vorliegen. Dieser Gebrauch der Hilfsverben ist auch in
Süddeutschland und der Schweiz standardsprachlich.
• Im Syntax ist unter wenigen typischen Eigenheiten der
mündliche und zunehmend auch schriftliche oberdeutsche
Gebrauch des Perfekts an Stelle des Imperfekts
hervorzuheben.
Grammatische Besonderheiten:
Rektionsunterschiede
Rektionsunterschiede im österreichischen Deutsch
sind selten.
• Das Verb vergessen im Sinnzusammenhang „vergessen
etw. zu tun“ wird mit der Präposition auf kombiniert
und durch ein Substantiv ergänzt: Ich habe auf den
Anruf vergessen (= ich habe vergessen anzurufen). In
anderen Bedeutungszusammenhängen gilt dies nicht:
Ich habe ihren Geburtstag vergessen.
• Das Verb präsidieren wird gewöhnlich mit einer
Akkusativ-Ergänzung versehen: Er präsidiert die Sitzung
(= er präsidiert der Sitzung).
Grammatische Besonderheiten:
Präpositionen
Gegenüber Deutschland gilt ein zum Teil
abweichender oder zusätzlicher Gebrauch von
Präpositionen, z. B. er kommt auf : zu Besuch,
sie gehen auf : in Urlaub, er macht eine Prüfung
aus : in Chemie, etw. um : für 1 Euro
kaufen/verkaufen, am : auf dem Friedhof, am :
auf dem Prüfstand, über : auf Antrag, über : auf
Einladung, über : auf Bitten, über : auf Wunsch.
Diminutivbildung
• Die Diminutivbildung erfolgt dialektal und umgangssprachlich auf
zweifache Weise, indem in Ost- und Südösterreich meist zum
Ausdruck des Kleinen -(e)l und mit persönlich-emotionalem Bezug -
erl verwendet wird. Während schriftsprachlich meist -chen und bei
Wörtern auf -ch -lein gilt, z. B. Nachtkästchen, Fläschchen, Tüchlein.
• Formale Diminuierungen ohne semantischen Verkleinerungsbezug
sind Würstel, (Salat)häuptel „Salatkopf“, Kipfel „Hömchen“, Krügel
„halber Liter Bier“, Hendel „Huhn“, Brezel, Radel „Fahrrad“.
• Ihre echten Diminuierungen werden dann mit -erl bzw. -(e)le
gebildet. Solche feste Austriazismen sind dann Sackerl „Tüte“,
Zuckerl „Bonbon“, Weckerl „weckenförmiges Gebäck“, Salzstangerl
„längliches, mit Salz bestreutes Gebäck“, Schwammerl „Pilz“,
Stamperl ,Schnapsgläschen“, Stockerl „einfacher Hocker aus Holz“,
Marterl „Bildstock“, Pickerl, „Autoprüfmarke“.
Fugen
• In der Wortkomposition wird bei Maskulina und Neutra vor allem nach
den velaren Konsonanten [g, k, х, ŋ] das Fugen-s bevorzugt, so dass es
Abbruchsarbeit, Gesangsverein, Gelenksentzündung, Fabriksarbeit,
Gepäcksnetz; Rindsbraten, Schweinsbraten.
• Mit Fugen-s anstelle des Endvokals -e (dt./schweiz. mit -e) wird bei
folgenden Bestimmungswörtern ersetzt: aufnahmsfähig,
Aufnahmsprüfung, Ausnahmserscheinung, Ausnahmszustand,
Übergabsprotokoll, Übernahmsangebot usw.
• Bildungen mit Advent als Bestimmungswort weisen grundsätzlich kein
Fugen-s auf, z.B. Adventkalender.
• Ohne Fugenelement erscheinen: Abschreibposten, Tagblatt, Tragtasche.
• Folgende Bildungen erhalten gekürzte Bestimmungswörter (dt./schweiz.
mit Fugen-en): Maschinschreiben, maschinschreiben,
maschinschriftlich, strapazfähig, Schattseite, Sonnseite.
Affixoide
Im österreichischen Deutsch gibt es eine ganze Reihe
von Affixoiden (Halbpräfixe und Halbsuffixe). Besonders
produktiv und reihenbildend sind folgende Affixoide:
• -diener (Dienstleistender): Grundwehrdiener, Zivildiener.
• -kaiser (mächtiger Politiker): Bezirkskaiser, Dorfkaiser.
• -werber (Bewerber): Asylwerber, Beitrittswerber
• -zuckerl (Vergünstigng, Anreiz): Lohnzuckerl, Wahlzuckerl.
• Austro- (österreichisch): Austro-Krimi,
Austrokatholizismus.
• Wahl- (Adoptiv): Wahlkind, Wahltante.
Wortbildungsbestandteile
-färbig: eier-, ein-, mehr-, vielfärbig usw.;
-hältig: eisen-, gift-, kofeinhaltig, stich-,
vitaminhaltig usw.;
-grädig (mit einer Zahl als Bestim­mungswort):
ein-, zweigrädig usw. aber: hochgradig.
Andere Adverbbildung
• heraußen/hier außen (dt. hier draußen, Schweiz,
hier aussen),
• herinnen/hier innen (dt. hier drinnen, schweiz.
hier innen),
• heroben/hier oben (dt./schweiz. hier oben),
• herüben (dt./schweiz. hier drüben),
• herunten, hiebei/hierbei (dt./schweiz. hierbei),
• entsprechend: hiedurch, hiefür, hiegegen, hieher,
hiemit, hievon, hievor, hiezu.
Wortschatz
• Jakob Ebner (1998) verzeichnete im Wortschatz
österreichischen Deutsch rund 7000 Austriazismen;
• Das macht einen Anteil der österreichischen
lexikalischen Eigenheiten in der Schrift- und
Standardsprache von etwa 3% aus, oder
• anders ausgedrückt: auf einen Text von 100
Wörtern entfallen durchschnittlich 3 Austriazismen,
wobei freilich die tatsächlichen Verteilungen je
nach Inhalt und Sachgebiet schwanken.
Gruppen des österreichischen Wortschatzes (1)
• Oberdeutscher Wortschatz, der Österreich mit Süddeutschland
und der Schweiz gegen Mittel- und Norddeutschland
verbindet, z. B. Bub : Jun­ge, Orange : Apfelsine, Knödel: Kloß,
Sams­tag : Sonnabend, heuer : dieses Jahr, kehren : fegen u.a.
• Bairisch-österreichischer Wortschatz, z. B. Maut: Zoll, Kren :
Meerrettich, Kletze : Dörrbirne, Topfen : Quark u.a.
• Gesamtösterreichischer Wortschatz. Er umfasst einerseits eine
Fülle politischer, verwaltungstechnischer, amtlicher und
rechtlicher Termi­nologien, die in der staatlichen Souveränität
begründet sind, z.B. Nationalrat: Bundestag, Parlament:
Bundeshaus, Landeshauptmann : Minister­präsident, Obmann :
Vorsitzender (eines Vereins), Kundmachung :
Bekanntmachung, Ansuchen : Gesuch, Matura : Abitur.
Gruppen des österreichischen Wortschatzes (2)
• Ost - und westösterreichischer Wortschatz. Metzger: Fleischhauer (älter
Fleischhacker) und Fasnacht : Fasching, meist handelt es sich um östliche
Neuerungen, wie Rauchfang : Kamin.
• Regionaler Wortschatz. Z. B. im ostösterreichischen Wein­baugebiet Weinbauer,
Weinhauer für den Winzer, Heuriger für den frischgegorenen neuen Wein. In
Vorarlberg (mit dem angrenzenden Allgäu und/oder der (Ost)schweiz) schaffen
: arbeiten, Schreiner: Tischler, Lauch : Por­ree, Karfiol : Blumenkohl, Alpe : Alm,
Kilbi : Kir(ch)tag „Kirchweihfest“, Bestattnis : Begräbnis.
• In Österreich weisen eine Reihe von Bezeichnungen eine eigene oder eine über
die allgemeine deutsche Bedeutung hinaus gehende Zusatzbedeutung auf,
wobei die Verbreitungen den Gruppen 1-3 entsprechen, z.B. österr. Sessel
„einfaches Sitzmöbel mit Lehne“ (dt. bequemes gepols­tertes Sitzmöbel),
österr. Fauteuil „bequemes gepols­tertes Sitzmöbel“), österr. Bäckerei auch
„süßes Kleinge­bäck“, Knopf auch „Knoten“, angreifen auch „anfassen“ u.a.
Pragmatik
Österreich Deutschland
Doktor Arzt
Fuß Bein
Rettung Krankenwagen
Spital Krankenhaus
Sonderangebot in Aktion
Zum guten Ton in Österreich gehört
• Höherangestellte und das auch in formellen
Situationen – zu titulieren;
• den erworbenen (Berufs)titel des Ehemannes
auf die Frau zu übertragen;
• Unbekannte, höhergestellt wirkende Herren
werden gerne als Herr Direktor oder Herr
Doktor angeredet,
• und unbekannte Damen weiterhin mit
verkürztem gnä(dige) Frau.
Grüße
• Grüß Gott! (= süddt., dt. guten Tag!, schweiz. Grüezi),
• Servus! (familiärer Begegnungsgruß) (dt. Tag!, schweiz.
Grüezi/Salü!),
• Servus! (familiärer Abschiedsgruß) (dt. *Tschüß, schweiz.
Tschau!/Salü!),
• Habe die Ehre! (veraltend) (Gruß gegenüber einer
höhergestellten Person) ohne spezifische dt./schweiz.
Entsprechung),
• Ihr(e) sehr ergebene(r) (...) (ehrerbietige briefabschließende
Grußformel) (dt./ schweiz. Hochachtungsvoll),
• Küss die Hand! (ehrerbietiger Gruß gegenüber einer Dame)
ohne spezifische dt./schweiz. Entsprechung.
Militärische Kommandos
Deutsches Deutsch Österreichisches Schweizerhochdeutsch
Deutsch
Stillgestanden! Habt acht! Achtung - steht!

Rührt euch! Ruht! Ruhn!


Verwendung mancher Ausdrücke in
anderen Situationen
• Gewichtseinheit Dekagramm „10 Gramm“ ist
im deutschen und schweizerischen
Standarddeutsch Bestandteil der
naturwissenschaftlichen Fachsprache
• In Österreich ist sie für die alltäglichen
Gewichtsangaben vor allem für Lebensmittel
üblich, z. B. in Kochrezepten oder beim
Einkaufen. Gängig sind dabei dann die Kürzel
Deka (mündlich oder schriftlich) und dag
(schriftlich).

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