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San Mio, Ca. 94806
Digitized by the Internet Archive
in 2010

http://www.archive.org/details/dersprachbrockhaOOfabr
SPRACH
BROCKHAUS
DEUTSCHES BILDWÖRTERBUCH
mit über 62 000 Stichwörtern sowie
572 Bildgruppen und Übersichten mit etwa
15 000 Einzelbegriffen

Achte,
völlig neubearbeitete
und erweiterte
Auflage

1974 FA-BROCKHAUS WIESBADEN


In diesem Buch werden, wie in allgemeinen Nachschlagewerken üblich, etwa bestehende
Patente, Gebrauchsmuster oder Warenzeichen nicht erwähnt. Wenn ein solcher Hin-
weis fehlt, heißt das also nicht, daß eine Ware oder ein Warenname frei ist.

Alle Rechte vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es nicht ge-
stattet, das Buch oder Teile daraus photomechanisch zu vervielfältigen (Photokopie, Mikro-
kopie). 3

© F. A. Brockhaus.Wiesbaden 1972 - V.Nr. W 1083- ISBN 3-7653-0023-3 - Printed in Ger-


many - Einband nach Entwurf von Martin Kausche - Satz Druck L. C. Wittich,
und :

Darmstadt.
VORWORT
Gestützt auf mehr als 160jährige Erfahrung in der Herausgabe der Brock-
haus-Lexika stellt der Verlag seinen Sachwörterbüchern die völlig neu-
bearbeitete und erweiterte 8. Auflage des bewährten „Sprach-Brockhaus"
an die Seite. Abc und bringt
Dieser vereinigt sieben Wörterbücher in einem
(1) Angaben zur Rechtschreibung, Hinweise zu (2) Stil und (3) Gram-
matik, verzeichnet (4) Berufs- und Sondersprachen sowie (5) mundart-
liche Ausdrücke. (6) Hinweise auf die Herkunft der Wörter erleichtern
das Verstehen einzelner Begriffe. (7) Ein umfassender Bildteil bringt auf
572 Bildgruppen und Übersichten mehr als 15000 worterklärende Ein-
zelbegriffe. Sie sind nicht Zutat oder Schmuck, sondern gleichberechtig-
tes und notwendiges Glied des Ganzen. Überall dort, wo sie schneller

und kürzer unterrichten als Worte es vermögen, ergänzen und verdeut-


lichen sie den Text.

So will der ,,Sprach-Brockhaus" unter Verzicht auf Fülle und schwer-


fällige Gelehrsamkeit ein praktisches, handliches Gebrauchsbuch sein für
alle, die Deutsch sprechen, lesen, schreiben oder lernen, für Deutsche
wie für Ausländer.
Anregungen und Verbesserungsvorschläge sind stets willkommen; da
der Verlag nicht auf alle Hinweise antworten kann, spricht er seinen
Dank für jede Hilfe schon hier aus. Zu sprachlichen Auskünften ist er

nach bester Möglichkeit ohne besondere Formalitäten und kostenlos


gern bereit.

Wiesbaden, im Frühjahr 1974 F. A. Brockhaus


HINWEISE FÜR DEN BENUTZER
Auswahl der Stichwörter
Der Sprach-Brockhaus hat sich die Aufgabe gestellt, die wichtigsten Wörter und Regeln zum richtigen
Verstehen und zum guten Sprechen der deutschen Sprache in einem Abc zusammenzufassen. Hierzu
gehören neben deutschen Wörtern und Fremdwörtern auch häufig benutzte Ableitungssilben, die das
Verständnis vieler Wörter erleichtern, z. B. ge... und ...heit.
Ebenfalls aufgenommen wurden Vornamen sowie unregelmäßige Ableitungen geographischer Namen.
Über deren regelmäßige Ableitungen unterrichtet die Übersicht Namen N 3.
Auf Wortzusammensetzungen, die sich aus ihren Bestandteilen selbst erklären, wurde weitgehend
verzichtet.

Reihenfolge der Stichwörter


Die Stichwörter folgen nach dem Abc aufeinander. Für die Einordnung gelten sämtliche in fetter
Schrift gesetzten Buchstaben, auch wenn das Stichwort aus mehreren Wörtern besteht, also z. B.
Adler, ad libitum, adlig.
Die Umlaute (ä, ö, ü) und die wie Umlaute gesprochenen Doppelbuchstaben (ae, oe, ue) folgen auf
den entsprechenden Grundlaut: Bar, Bär, Baracke oder: Gote..., goethisch..., Gotlandium.
Die Doppellaute (ai, au, äu, ei, eu) werden wie getrennte Buchstaben behandelt, ebenso seh, st, sp
usw.; ferner ae, oe, ue, wenn sie nicht wie Umlaute gesprochen werden, also: Odysseus, OECD,
OEZ, Ofen.
Wörter, die man unter C vermißt, suche man unter K oder Tsch oder Z, bei J vermißte Wörter
unter I ebenso im umgekehrten Fall.
;

Abgeleitete und zusammengesetzte Wörter werden in der Regel beim Grundwort behandelt, auch
die trennbar zusammengesetzten Zeitwörter, z. B. auslachen bei: ich lache.
Abgeleitete Wörter, die vom definierten Grundwort her verständlich sind, werden an dieses ohne
Definition mit Angabe der Wortart angeschlossen. Dabei kann das Abc durchbrochen werden, z. B.
genau, 1) einem Muster oder Vorbild entsprechend, ... Hptw. die Genauigkeit, -. genaugenom- :

men, ... oder: ich genese (genas, bin genesen) von etwas, werde gesund. Hptw.: die Genesung, -.
der, die Genesende, ...

Schriftarten
Alle Stichwörter sind fett gedruckt.
Kursiv gesetzt werden:
1) bei Hauptwörtern das Geschlechtswort, z. B. der Abend;
2) bei Zeitwörtern das persönliche Fürwort (Personalpronomen) und die Fälle, die nach ihnen stehen,
z. B. ich bitte ihn;

3) die Beispiele für den Gebrauch des Wortes, z. B. die Untermiete: ich wohne zur, in U., als
Mieter ... oder: mangels dessen ...;

4) die Angaben zur Aussprache.


Kapitälchen werden für folgende Abkürzungen verwendet
Hptw.: = Hauptwort Abb. = Abbildung Zeitw.: = Zeitwort
Eigw.: = Eigenschaftswort Übers. = Übersicht Nennf.: = Nennform
Umstw.: = Umstandswort Verkl.: = Verkleinerung
Trennstrich
Weicht die Silbentrennung eines Stichwortes von den in der Übersicht S 53 zusammengestellten
Regeln ab, so wird ein Trennstrich gesetzt: das Ab itur. Der Trennstrich wird auch zur Unter-
scheidung von ie i: und ie i» verwendet, jedoch nur bei Übereinstimmung mit der Silbentrennung,
z. B. die Harmonie, -/...'ni|en.

Betonung und Aussprache


Die Betonung mehrsilbiger Wörter ist durch einen Punkt unter dem
Laut, der betont wird, angegeben,
z. B. der Batist, die Bastej, ich nehme,
ich gradiere, der Gradient.
Die Aussprache schwieriger deutscher Wörter sowie von Fremdwörtern wird nach dem Internatio-
nalen Lautschriftsystem angegeben. Hier wird die Betonung durch einen Strich (') vor der betonten
Silbe gekennzeichnet, z. B. Courage fci/ra.-j». Die Lautzeichen bedeuten:
a = a: war rj = nasales n: lange / = stimmloses seh: Tasche
ä = nasales a : franz. Centime o = offenes o Kopf
: 3 = stimmhaftes seh franz. :

a = dumpfes a: engl, but o = geschlossenes o: Sohn Etage


c = stimmloses ch: ich 5 = nasales o: franz. Salon = th: engl, thing
x = stimmloses ch: Bach ce = offenes ö: Hölle v = w in wo, Wiese
:

£ = offenes e: fett = geschlossenes ö: Höhle w = halbvokalisches w: engl.


e = geschlossenes e: Beet & = nasales oe: franz. un well
3 = dumpfes e : alle 5 = stimmloses s was : y = ü Brücke
:

e = nasales e: franz. Bassin z — stimmhaftes s leise :

Langer Selbstlaut (Vokal) wird durch nachfolgenden Doppelpunkt bezeichnet (z. B. a: in Haar);
bdfghijklmnprtu geben etwa den deutschen Lautwert wieder.
Geschlecht, Beugung, Abwandlung
Bei jedem Stichwort stehen wichtige sprachliche Hinweise:
Vor Hauptwörtern (Substantiven) das Geschlechtswort (Artikel), dahinter die Beugung im
zweiten Fall der Einzahl (Genitiv Singular) und im ersten Fall der Mehrzahl (Nominativ Plural):
die Ader, -/-n (der Ader/die Adern); der Amboß, ...sses/...sse (des Ambosses/die Ambosse);
das Amt, -(e)s/ 2 er (des Amts oder Amtes/die Ämter). Das Zeichen
bedeutet den Umlaut der
Stammsilbe. Bei zusammengesetzten Hauptwörtern sind diese Fälle nur dann angegeben, wenn sie
nicht mit denen des Grundwortes übereinstimmen.
Hinter Eigenschaftswörtern ist die Steigerung angegeben, wenn diese unregel-
(Adjektiven)
mäßig ist, z. B. warm (wärmer, am
wärmsten) oder: gut (besser, am besten).
Zeitwörter (Verben) stehen in der Gegenwartsform (Präsens), meist in der ersten Person.
Daran schließen sich in Klammern bei starken Zeitwörtern die Vergangenheit (Präteritum) und
die vollendete Gegenwart (Perfekt) mit haben oder sein an, z. B. ich komme (kam, bin gekommen).
Schwache Zeitwörter bringen nur die vollendete Gegenwart, z. B. ich sage (habe gesagt). Dann
folgen die Formen der starken Zeitwörter, die mit Ablaut gebildet werden, z. B. ich spreche
(sprach, habe gesprochen; du sprichst, er spricht; sprich!). Die Möglichkeitsform (Konjunktiv) ist
hier ebenfalls angegeben, wenn sie von den auf der Übersicht Zeitwort Z 7 zusammengestellten
regelmäßigen Formen abweicht, z. B. ich beginne (begann, habe begonnen; wenn er begönne).
Die Fälle, die nach dem Zeitwort stehen, kennzeichnen ein Zeitwort als zielend (transitiv) oder
nichtzielend (intransitiv): ich liebe ihn; ich gehe.

Zeichen
Die Zugehörigkeit zu einer besonderen Sprachschicht machen folgende Zeichen kenntlich:
B = (Sprache der) Bibel sehe und schweizerische Spezialausdrücke,
D = dichterische und gehobene Sprache die weder mundartlich noch umgangs-
G = Gaunersprache, Rotwelsch sprachlich sind
K = Kanzleistil U Umgangssprache
M = mundartliche oder landschaftlich gebun- U übertragene Bedeutung
dene Ausdrücke, auch wenn sie der Um- V vulgärer Ausdruck
gangssprache angehören, sowie österreichi- f veralteter Ausdruck

Der Verweisungspfeil -*• fordert auf, beim dahinterstehenden Wort nachzuschlagen. Weitere im
Text verwendete Zeichen:
Astronomie «-3» Kraftfahrzeugwesen, -verkehr
Baukunst, Bautechnik ^ Landwirtschaft, Ackerbau
Bergbau A Mathematik
Botanik f Medizin
Buchwesen Sb militärischer Bereich
Chemie; chemisches <f Musik
Eisenbahn (5*5 Rechtssprache, Rechtswesen
Elektrotechnik J. Schiffswesen, Seemannssprache
Flugwesen, Luftverkehr iD Verbindungswesen
Forstwesen, Holzwirtschaft {§> Technik
Funktechnik Wappenkunde
Geologie, Geographie V Weidmannssprache
Handel, Wirtschaftswissenschaften "S7 Zoologie

Abkürzungen
Die meisten Abkürzungen werden nur in den Angaben zur Mundart und zur Herkunft eines Wortes
verwendet. Dort wird auch bei Sprachbezeichnungen die Nachsilbe ...isch abgekürzt, wenn vor dieser
kein Selbstlaut steht, z. B. griech. für griechisch; aber: aramäisch. An Abkürzungen kommen vor:

Abk Abkürzung mhd mittelhochdeutsch


ahd althochdeutsch mitteld mitteldeutsch
alem alemannisch Mz Mehrzahl
Bundesrep. Dtl. . . Bundesrepublik Deutschland nhd neuhochdeutsch
dt deutsch niederd niederdeutsch
Dt. Dem. Rep Deutsche Demokratische niederl niederländisch
Republik nordd norddeutsch
eigtl eigentlich oberd oberdeutsch
evang. Kirche evangelische Kirche ostd ostdeutsch
Ez Einzahl österr österreichisch
franz französisch sächl sächlich
germ germanisch Schallw Schallwort
hebr hebräisch Schweiz schweizerisch
hochd hochdeutsch Stw Stammwort
ital italienisch südd süddeutsch
Jh Jahrhundert weibl weiblich
kath. Kirche katholische Kirche westd westdeutsch
Kurzw Kurzwort wien wienerisch
Kw Kunstwort u. a und andere(s)
lat lateinisch usw und so weiter
Lw Lehnwort vgl vergleiche
MA Mittelalter z. B zum Beispiel
männl männlich
Weitere Abkürzungen werden an ihrer Stelle im Abc erläutert.
In den Kursivbeispielen für den Wortgebrauch wird bei buchstäblicher Übereinstimmung die Wieder-
holung des Stichwortes mit dem Anfangsbuchstaben abgekürzt, z. B. der Abend, Tagesende: man
soll den Tag nicht vor dem A. loben.
Herkunft der Wörter (Etymologie)
In eckiger Klammer am Ende
eines Stichwortes oder einer Stichwortgruppe stehen Angaben über
Herkunft und Alter. Die Zeitangabe bezieht sich auf das erste Auftreten des Wortes im Deutschen.
Im allgemeinen beziehen sich die Hinweise auf das erste Stichwort des Artikels, bei Zusammen-
setzungen auf das Grundwort.
Es wird unterschieden zwischen:
Stammwort (Stw.), das seit vorgeschichtlicher Zeit im Germanischen lebt,
Lehnwort (Lw.), das erst in geschichtlicher Zeit aus einer fremden Sprache ins Deutsche über-
nommen wurde,
Kunstwort (Kw.), neuzeitlichem, künstlich geschaffenem Fachausdruck; vgl. Übersicht 19. W
Fremdwörter werden durch Angabe der Herkunftsorte/!« gekennzeichnet, z. B. andante, £ mäßig
langsam, [ital.].

Bei zusammengesetzten und abgeleiteten Wörtern ist die Herkunftsangabe beim Grundwort zu
suchen für verschicken bei schicken, für besprechen bei sprechen. Auch weitere Wortverwandtschaft
:

ist angegeben: Blatt ... [germ. Stw.; zu: blühen].

Mundarten
Mundartliche Wörter werden in einer der Schriftsprache angeglichenen Schreib- und Lautform
gebracht.

Abbildungen und Übersichten


Die Bildfriese mit den Abbildungen und die Übersichten sind innerhalb der Buchstaben fortlaufend
numeriert. Aus Buchstaben und Zahl besteht die Kennziffer zum Aufsuchen eines Bildes. Wenn z. B.
hinter ,Ofen' steht: Abb. B 1, so ist im Buchstaben B die erste Abbildung (B 1) aufzuschlagen, wo
unter .Bäckerei' der Backofen zu finden ist.

Sprachlehre
Über die deutsche Sprache unterrichten folgende Übersichten
A 3 Ablaut und andere Lautwechsel M 23 Mundarten
A 26 Auslassungszeichen (Apostroph) N3 Namen
A 27 Aussprache RH Redefiguren
B 26 Grundgesetz der deutschen Betonung R 15 Reim
B 35 ich bin S 6 Satzlehre (Syntax)
D 7 Deutsche Sprache S 7 Satzzeichen
E 4 Eigenschaftswort (Adjektiv) S 53 Silbentrennung
F 17 Fernsprech-Buchstabiertafel S 60 Sprachlehre
F 40 Fürwort (Pronomen) und Fragewort (Inter- V 4 Verhältniswort (Präposition)
rogativpronomen und -adverb) V 5 Vers und Strophe (Verslehre)
G 14 Geschlecht (Genus) und Geschlechtswort W 19 Die Entwicklung des deutschen Wort-
(Artikel) Schatzes
G 37 Groß- und Kleinschreibung Z 1 Zahlen
H 1 1 Hauptwort (Substantiv) Z 7 Zeitwort (Verb)
K 42 Beispiel einer Korrektur Z 13 Zusammen- und Getrenntschreibung
M 15 Möglichkeitsform (Konjunktiv) Z 14 Zusammenziehung
a, das A, -/-, 1) ein Selbstlaut, Übers. 27, S 60; A an, ab und zu, manchmal: ab und zu nehmen,
der erste Buchstabe des Alphabets es geht von : A gelegentlich; aber: ab- und zunehmen, abnehmen
bis Z. 2) Sinnbild des Anfangs wer sagt, muß : A und zunehmen, [germ. Stw.]
B sagen, Anfangen verpflichtet und O, Anfang ; A ab..., in Fremdwörtern: weg, los: Abbreviatur,
und Ende (Alpha und Omega). Abkürzung; absolvieren, lossprechen, [lat.]
a, Zeichen für: Ar. ab..., 1)weg: abgehen; Abgang; abliegend; abfor-
das a, -/-, 1) der sechste Ton der C-Dur-Ton- sten. 2) zu Ende: absuchen; abwirtschaften; ein
leiter,Kammerton, Abb. N 9. 2) Zeichen für Kleid abtragen. 3) nach und nach abzahlen; ein :

a-Moll. A, Zeichen für: A-Dur. Haus, einen Hügel abtragen. 4) wertmindernd,


a., Abk. für: am (bei Ortsnamen): Frankfurt a. schlecht: abgegriffen; Abweg, Irrweg. 5) ver-
Main. neinend: Absage. 6) nach unten: Absprung. 7)
A, Abk. für 1) i Ampere. 2) auf Uhren avancer,
: : nachahmend: abmalen,
Richtung zum Schnellerstellen [franz. .vor- der Abakus, -/-, 1) Säulendeckplatte, Abb. K 8.
wärts']. 3) auf Münzen: Prägestätten Berlin, 2) Tafel (Platte). 3) Rechentisch, [griech.-
Wien, Paris ; auch Anfangsbuchstabe des Präge- lat.]
orts. 4) römisches Zahlzeichen: 5000, Übers. die Abänderung, -/-en, 1) teilweise Umwand-
Z 1. lung. 2) M
Schweiz, auch: Klimakterium.
A, früher auch A, ÄE, AE, Abk. für Angström-
: : der Abandon abä'dj, -s/-s, Verzicht, Preisgabe.
einheit. Zeitw. : ich abandonnigre (habe abandonniert)
A. oder a., Abk. für: Anno, anno. es.
a..., vor Selbstlaut an..., in Fremdwörtern: nicht, die Abart, -/-en, Spielart, Wandelform, abartig
un..., ...los: amorph, gestaltlos, ungestaltet; an- 1) aus der Art geschlagen. 2) homosexuell, [um
organisch, nicht organisch, [griech. Vorsilbe] 1800]
ä, je, das Stück zu: drei Ballen ä 5 Mark, [franz.] Abb., Abk. Abbildung.
für:
...a, das weibliche Geschlecht bestimmende Abba, B Vater, Anrede an Gott, [aramäisch]
Wortendung: die Aula, Karla. [lat.] der Abbaside, -n/-n, Angehöriger eines aus Bag-
ä, das Ä, -/-, Umlaut des A, Übers. A 3, A 27. dad stammenden Kalifengeschlechts.
die Aa, -/-en, auch: Aach, Ach(e), oberd., M der Abbau, -(e)s, 1) Entlassung, Bestandsver-
mitteld. Fluß, Bach.
: minderung: Altersabbau. 2) Ü Einschränkung,
A. A., Abk. für: Auswärtiges Amt.
die Aach, -/-en, die Aa.
Herabsetzung. 3) O
Zerlegung. 4) <3£ Gewinnung
nutzbarer Mineralien, Abb. B 22. 5) Verlegung
der Aal, -(e)s/-e, schlangenförmiger Fisch mit eines Bauernhofs, abbauwürdig, <^> zum Ab-
schleimiger Haut, Abb. F 23 er windet sich wie : bau lohnend.
ein A., sucht geschickt eine unangenehme Situa- der Abbe, -s/-s, Weltgeistlicher, [franz.]
tion zu umgehen. Verkl. das Älchen, -s/-. ich
: die Abberufung, -/-en, 1) Befehl zur Aufgabe
a^le mich (habe mich geaalt), Ü strecke, dehne eines Amtes. 2) A. durch Gott, D Tod.
mich faulenzend, aalglatt, Ü geschickt Unan- die Abbestellung, -/-en, das Rückgängigmachen
genehmes vermeidend, von oberflächlicher Lie- einer Bestellung.
benswürdigkeit, [germ. Stw.] das Abbild, -(e)s/-er, getreue Wiedergabe, Spiegel-
a. a. O., Abk. für: am angeführten Ort, in einem bild, die Abbildung, -/-en, Abk.: Abb., bild-
schon genannten Abschnitt oder Buch. liche Wiedergabe, Illustration, [um 1700]
der Aar, -(e)s/-e, f D Adler, [germ. Stw.] die Abbitte, -/-n, förmliche Bitte Verzei- um
Äaron, B männl. Vorname, [hebr. ,der Erleuch- hung: ich leiste, tue A. für etwas bei jeman-
tete'] dem,
das Aas, -es/-e, Mz.
verwesende Tier-
selten, 1) der Abbrand, -(e)s/ i'e, 1) Verlust von Metallen
leiche. 2) Mz. Äser, grobes Schimpfwort, ich
: durch Verbrennung. 2) Rückstand nach dem
a^se (habe geaast), U gehe verschwenderisch Rösten von Erzen. 3) die einem Kernbrennstoff
(mit Geld) um. der Aasgeier, 1) Geier. 2) © entnommene Energie. 4) Verbrennung der Fest-
U Ausbeuter, aasig, faulig; U widerlich, [ver- treibstoffe bei Raketen.
wandt mit: essen] die Abbreviation, Abjbreviatur, -/-en, Ab-
ab, 1) zeitlich: von ... an, beginnend mit: ab kürzung in der Notenschrift. Zeitw. ich ab bre- :

erstem (U ersten) Januar. 2) örtlich: von ... weg, vijgre (habe abbreviiert) es. [lat. Kw. MA.] ;

ausgehend von: Preis ab Werk. 3) die Bühne der Abbruch, -(e)s/*e, Beendigung: A. der
1) jähe
verlassend: ab nach links (Anweisung im Text- Beziehungen (zwischen Staaten). 2) Schaden:
buch). 4) U abgerissen: der Knopf ist ab. ab und das tut der Liebe keinen A. 3) Q
das Niederreißen:

ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZÄÖÜ
abcdefghijklmnopqrstuvwxyzäöüaueieuäuchckßsttz
Antiqua

abcbefgljiiUmnopqrftubhJEtjjäöüaueieuäucljcfSfjftta
Fraktur
Abc : Druckschriften ; Schreibschriften Abb. S 40
Abb

/s /

Abdeckung Abhängling
Abi
ABGB, Abk. für: Allgemeines Bürgerliches Ge- Jugend. Eigw. abgöttisch, die Abgötterei, -,
:

setzbuch (für Österreich). 1) Götzendienst. 2) leidenschaftliche Vereh-


abgearbeitet, -*• die Arbeit, ich arbeite mich ab. rung.
abgeblitzt, U abgewiesen, abgelehnt. die Abgrenzung, -/-en, Einengung durch Gren-
abgebraucht, abgedroschen. zen.
abgebrüht, 1) mit kochendem Wasser übergös- der Abgrund, -(e)s/«e,l) große Tiefe, Felsenkluft.
sen. 2) sittlich abgestumpft, empfindungslos. 2)Ü Tiefstand: A. von Elend, A. der Verworfen-
abgedroschen, U leer wie Stroh, zu oft gebraucht heit. Eigw. : abgrundtief, abgründig, nur U
und deshalb inhaltslos geworden (Schlagworte). besonders gründlich, tiefgehend (Haß), [germ.
abgefeimt, durchtrieben, ganz gerissen (Betrü- Stw.]
ger), [von: Feim Schaum'] , der Abguß, ... gusses/...güsse, 1) {?} Abformung
abgegolten, durch Gegenleistung erledigt. in einer weichen oder flüssigen, später erhärten-
abgegriffen, 1) durch vieles Anfassen abgenutzt den Masse. 2) die dadurch entstandene Form.
(Münze, Hut). 2) abgedroschen. die Abhaltung,-/-en, 1) Verhinderung. 2) Durch-
abgehackt, 1) mit dem Beil abgetrennt. 2) Ü führung (von Veranstaltungen).
scharf getrennt, mit vielen Pausen (gesprochen). abhanden, verloren: das Buch darf nicht a.
abgekämpft, U erschöpft, überarbeitet sie sieht : kommen, [ahd.]
a. aus. die Abhandlung, -/-en, über ihn, es, Aufsatz,
abgekartet, heimlich ausgemacht, vorweg ver- schriftliche wissenschaftliche Arbeit.
abredet: die beiden treiben ein abgekartetes Spiel. der Abhang, -(e)s/-e,@ Neigung, geneigte Seite,
[von: Karte] Abb. B 20. [spätes MA.]
abgeklappert, U 1) dürr, alt und wackelig. 2) abhängig, unselbständig, angewiesen auf: er ist
abgedroschen. 3) wir haben alles a., U überall von seinem Vater a. (geldlich); er macht alles
gesucht, überall darum gebeten. davon a. ; die abhängige Rede, indirekte Rede ; der
abgeklärt, 1) durch Stehen klar geworden abhängige Satz, Nebensatz. Hptw.: die Ab-
(Wein). 2) Ü leidenschaftslos, durch Erfahrung hängigkeit, -: sie lebt in A. von ihren Eltern,
über der Sache stehend, du- Abgeklärtheit, -, einem Abhängigkeitsverhältnis zu ihnen.
in
Ü weise Ruhe, Überlegenheit. der Abhängling, -s/-e, hängender Schluß- Q
abgelebt, 1) verstorben. 2) verbraucht, matt. stein oder Zapfen, Abb. A 2.
abgelegen, fern (von allem Verkehr, vom Ge- die Abhärtung, -/-en, gegen es, Gewöhnung
wöhnlichen). durch Übung (gegen Gefühle, Kälte, Strapazen).
die Abgeltung, -, Abfindung, gleichwertiger Er- die Abhilfe, -/-n, Beseitigung von Übelständen
satz. man will A. schaffen, auf A. dringen, [um 1800]
abgeneigt, 1) ungünstig gesinnt, abhold: dem dieAbhitze, -, <§} Abwärme.
Alkohol a. 2) nicht willens, ungewillt: er ist abhold, nicht geneigt, feindlich: aller Gewalt a.
nicht a. nachzugeben, möchte ganz gern. MA.]
[oberd.; spätes
der, die Abgeordnete, -n/-n, ein -r, eine -, Abk. die Abholung, -, Entnahme an Ort und Stelle
Abg., Vertreter, Unterhändler (einer Gruppe, und Herbeibringung.
des Volks), Mitglied des Parlaments. das Abholz, -es, & Holzabfall, abholzig, nach
abgerissen, 1) gewaltsam gelöst (Knopf). 2) oben zu stark verjüngt (Baumstämme), die Ab-
schäbig (Kleidung). 3) plötzlich unterbrochen, holzung, -/-en, das Roden eines Waldstücks.
unzusammenhängend (Rede, Stil). der Abhub, -(e)s, Rest, Abfall.
der, die Abgesandte, -n/-n, ein -r, eine -, Beauf- das Ab itur, -s/-e, Reifeprüfung, der Ab iturient,
| |

tragter, Unterhändler, [von: senden] -en/-en, Reifeprüfling, [lat. Kw.]


der Abgesang, -(e)s/*e, Endteil der Strophe im Abk., Abkürzung.
Minnesang, Übers. V 5. [von: singen] die Abkanz(e)lung, -/-en, heftiger Tadel.
abgeschieden, 1) einsam, von anderen entfernt cfteAbkaps(e)lung,-/-en, 1) Abschließung durch
oder getrennt: er lebt a. von der Welt. 2) ver- eine Kapsel. 2) Ü Einschließung, Vereinsamung.
storben: der Abgeschiedene, [zu: scheiden] die Abkehr, -, 1) das Sichabwenden, Verzicht: A.
abgeschlossen, 1) beendet, durchgeführt (Ar- vom Bösen. 2) 5? Arbeitsaustritt; Entlassung.
beit). 2) ich habe mit ihm a., ihn aus meinen Ge- die Abklärung, -, M Schweiz. Aufhellung eines :

danken gestrichen; sie hat mit dem Leben a., sie Tatbestandes.
erwartet ergeben den Tod. 3) einsam, getrennt: der Abklatsch, -es/-e, 1) Abdruck. 2) Ü bloße
von aller Welt a. [von: schließen] Nachahmung. 3) Ebenbild. [19. Jh.]
abgeschmackt, platt, albern, taktlos. Hptw. : die Abkochung, -/-en, durch Auskochen be- O
die Abgeschmacktheit, -/-en. [um 1700] reitete Lösung.
abgesehen von etwas, außer; wenn man nicht der Abkomme,-n/-n, Abkömmling, die Abkom-
berücksichtigt davon a.
: menschaft, Gesamtheit der Abkommen.
-,
abgesondert, getrennt. das Abkommen, -s/-, Vereinbarung, Vertrag:
abgespannt, 1) müde, leistungsunfähig. 2) los- ich treffe, breche ein A.
gemacht (Zugtier, Fahrzeug). abkömmlich, entbehrlich (von Personen).
abgespielt, durch häufiges Spielen abgenutzt Hptw. die Abkömmlichkeit, -.
:

(Schallplatte). der Abkömmling, -s/-e, Nachkomme, Abb. A 8.


abgestanden, 1) durch langes Stehen schal, die Abkühlung, -/-en, 1) Wärmeminderung. 2)
nicht mehr frisch. 2) U abgedroschen. Ü das Nachlassen: die A. freundschaftlicher
abgestorben, 1) tot. 2) { gefühllos: mein Bein ist Beziehungen.
wie a. 3) Ü gleichgültig geworden: a. für die die Abkündigung, -/-en, Bekanntgabe der Kir-
Freuden der Welt, [von: sterben] chennachrichten von der Kanzel.
abgetakelt, 1) außer Betrieb gesetzt (Schiff). die Abkunft, -/"e, Abstammung.
2) U alt und heruntergekommen (Person). die Abkürzung, -/-en, 1) kurz: Abk., Verkür-
abgetan, beendet, erledigt, bedeutungslos ge- zung eines Wortes auf wenige Buchstaben. 2)
worden, [von: tun] verkürzte Wegstrecke. 3) J Abbreviatur. 1

abgewirtschaftet, heruntergekommen, zu- die Ablage, Aufbewahrungsstelle: Klei-


-/-n, 1)
grunde gerichtet. derablage, Garderobe; Briefabläge, Registratur.
abgezählt, der Zahl nach genau bestimmt: bitte 2) M Schweiz. : Annahme- und Abholstelle
halten Sie abgezähltes Geld bereit. (chemische Reinigung, Ersatzteile).
abgezirkelt, genau bedacht, genau berechnet. die Ablagerung, -/-en, 1) das Weglegen. 2) @
der Abglanz, -es, gespiegelter Glanz: der A. der das Absetzen von Lockermassen, z. B. Schutt,
Sonne; nur noch ein A. seines Ruhms, U. Staub.
der Abgott, -(e)s/»er, 1) Götze, falscher Gott. 2) ablandig, & vom Land aufs Meer gerichtet : der
etwas leidenschaftlich Verehrtes: der A. der '
Wind steht a.
Abi

Ablaut und andere Lautwechsel

I. Ablaut in der Beugung des Zeitworts III. Umlaut


a - ä(e) Gast - Gäste
Zwei Lautstufen fast - fest
: fangen, gefangen - fing Rat - Rä'tin
. .
| halten, gehalten
- hielt mochte - möchte
ie
\ blasen, geblasen - blies Topf - Töpfe
:
Ii
|wachsen, gewachsen - wuchs Trog - Tröge
u :
{graben, gegraben - grub dumm - dümmer
Flug - Flüge
ä - o : wägen - wog, gewogen - au Haus - Häuser
au
fie : laufen, gelaufen - lief laufe - läufst
au - | . | saufen
- soff, gesoffen
° \ saugen - sog, gesogen
|
"
IV. Wechsel von e und i, ie; u und o eu und ie ;

. .
| messen, gemessen - maß (Hebung und Senkung)
a "
|
geben, gegeben - gab e - i : helfe - hilfst
e I

I . (quellen - quoll, gequollen Recht - Gericht


1 scheren - schor, geschoren e - ie : lese - liest

( i : leiden - litt, gelitten geben - ergiebig


ei - ( steigen - stieg, gestiegen u - o : wurden - geworden
]
ie -

\ heißen, geheißen - hieß


Kur - erkoren
l
eu - ie : Seuche - siech
i - o : glimmen - glomm, geglommen Armbeuge - biegen
ie - o : biegen - bog, gebogen
V. Rückumlaut
_ I a : kommen, gekommen - kam
°
{
ie : stoßen, gestoßen - stieß e - a : brennen - brannte
erlöschen - erlosch, erloschen
Gemination: Wechsel zwischen ein-
I

° ° - schwor, geschworen VI.


l schwören
'

fachem und verdoppeltem Konsonanten


u - ie rufen, gerufen - rief
schnauften - Schnup/en
:

b - pf
ü - o : lügen - log, gelogen b - pp Knaoe - Knappe
ch(f) - ch(x) kriechen - gekrochen
Drei Lautstufen ch - ck Dach - decken
stechen - stechen
sitzen - saß - gesessen
i
erschrecken - erschrafe
f
|
ck - k
l-a-e bitten - bat - gebeten
: \
d - tt Feder - Fittich
ie liegen - lag - gelegen
schu/, geschahen - schöpfen
:
f(f) - Pf
ä : gebären - gebar - geboren trie/en- Trop/en
i
bergen - barg - geborgen
( taufen - rup/en
e > -a-o :
|
treffen - traf - getroffen - f schalen - schu/
: { befehlen
- befahl - befohlen - ck Hag - Hecke
i I : rinnen - rann - geronnen neigen - nicken
g - gg fliegen - flügge
e-a-u/o : werden - ward - wurden/geworden - Saal - Geselle
1 11
i-a-u : binden - band - gebunden 11 - 1 fallen - fie/

ft). hängen - hing - gehangen m - mm nahmen - genommen


:
:
kamen - gekommen
e| gehen - ging - gegangen
:
- nn Hahn - Hernie
ng - nk hangen - henken
II. Ablaut in der Wortbildung - ß essen - aß
ss(0)- t(z) sajß, gesessen - sitzen
Noch vielfältiger als in der Beugung des Zeitworts
beiden - beizen
sind die Erscheinungen des Ablauts in der Wort- reiben - ritzen
bildung. Dazu einige Beispiele: - tt gleiten - glitt

- steigern - Steg, reißen - reizen - ritzen, - tz Schnitt - schnitzen


1) Steig
zeigen - verzichten, leihen - Lehen, lehren - List,
lernen, heiß - Hitze. VII. Wechsel von h und ch
2) biegen- beugen - Bogen, Bug, Bügel, bücken, h - ch gesche/ien - Geschickte
:

Buckel, riechen - Rauch, räuchern - Geruch, schmähen - SchmacA


genießen - Genosse - Genuß, lieben - erlauben - nahe, naher - nächste
loben - Gelübde, siech, Seuche - Sucht. Treue -
trauen - Trost. vm. Grammatischer Wechsel
3) Binde - Band, bändigen - Bund, Bündel, d - t schneiden - schnitt
trinken - Trank, Tränke - Trunk. Schwinge - f - b : dür/en - darien
Schwank, schwenken - Schwung. h - g ziehen - zog
s - r gewesen - war
gebären - Geburt, brechen, gebrechlich -
:

4)
Brache - Bruch, Brocken, bröckeln, ziemen - IX. Konsonantenwechsel vor t
zahm, zähmen - Zunft.
b - f (vor t) : geöen - Gi/t
5) Gift - Gabe. Weg, Gewicht - bewegen, wak- g - ch (vor t) : mögen - mocAte
keln - Wage, Woge, genesen - nä/iren. tragen - Tracht
6) FaArt, fertig, FäTire - Fuhie, führen. Grab
- k - ch (vor t) : denken - dachte
Grube. dünfcen - deuchte

10
Abs

i Zugkette -1

[~die Spülleitung 1

der Ablaß, ...lasses/... lasse, 1) kathol. Kirche: dieAbnutzung, Abnützung, -/-en, Verschleiß,
Nachlaß der Sündenstrafen. 2) c? Nachlaß vom Wertminderung durch Gebrauch.
Preis. 3) ®
Rohr oder Rinne zum Ablassen von die Abolition, -/-en, 1) Abschaffung (der Skla-
Flüssigkeit. 4) ohne A., f unaufhörlich, der Ab- verei). 2) g*s Niederschlagung eines Verfahrens,
laßtag, M
oberd. Gründonnerstag, [ahd.]
: [lat.]
die Ablation, -/-en, 1) Wegnahme, Abnahme. das Abonnement abon{/)'mä, -s/-s, Anrecht (auf
2) ©
Abtragung, Abschmelzung. [lat.] eine Zeitung, Zeitschrift), Miete (Theatersitz).
der Ablativ, -s/-e, Beugungsfall der indogerman. der Abonnent, -en/-en, Besitzer eines Abonne-
Sprachen, bezeichnet: von ... weg, woher. ments, ich abonniere (habe abonniert) (auf)
[lat.] eine Zeitung, [franz.; um 1800]
der Ablauf, -(e)s/'e, 1) Stelle, an der Flüssigkeit die Abordnung, -/-en, mehrere Beauftragte.
aus etwas herausfließt. 2) Vorrichtung dazu, Ab- der Ab|ort, -(e)s/-e, Ort zum Verrichten der Not-
fluß, Abb. B 29, 12,H H
22. 3) Geschehnisfolge. durft, Toilette, Klosett, WC, Abb. A 4.
4) Beendigung einer Zeitdauer: nach A. der der Ab|ort, -s/-e, Fehlgeburt. Zeitw. ich ab- :

Frist. 5) Q
Verbindungskehle zweier senkrech- ortjgre (habe abortiert). ElGW. ab ortiv. [lat.]
:

ter Flächen, Abb. A 16. 6) J, Stapellauf. ab ovo, von allem Anfang an. [lat. ,vom Ei an']
der Ablaut, -(e)s/-e, Übers. A 3, Z 7, regelmäßi- die Abplattung, -/-en 1) Plattdrückung. 2) ti
ger Wechsel des Selbstlauts der Wurzelsilbe in @ Verkürzung des Poldurchmessers.
Wortbildung undBeugung.[nachJ. Grimm, 1819] der Abprall -(e)s/-e, federndes Zurückfahren.
das Ableben, -s, D Tod. Abraham, männl. Vorname: wie in Abrahams
der Ableger, -s/-, 1) Pflanzenteil zur Vermeh- Schoß, wohlgeborgen. [ B Stammvater]
rung, Senker. 2) U Zweigstelle. das Abrakada bra, -s, Faselei, [altes Zauber-
ablehnend, abweisend: er verhält sich dazu a. wort]
die Ablehnung, -/-en, Zurückweisung. die Ab rasio, -/...si'onen, { Ausschabung, die
die Ableitung, -/-en, 1) Verlegung, Ablenkung Ab rasion, -/-en, 1) i Abrasio. 2) ©Brandungs-
A. der Überschwemmung. 2) Ermittlung der Her- wirkung,' Abb. K 57. [lat. Kw.]
kunft: A. der Familie. 3) gedankliche Ermittlung: der Abraum, -(e)s, 1) wertloser Abfall. 2) 9? taube
A. eines Lehrsatzes. 4) Bildung neuer Wörter Schicht, Abb. T 2. das Abraumsalz, Kalisalz.
aus einem Wort, Übers. E 4, S 60. 5) £ Strom- Abraxas, magisches Zauberwort der Gnostiker.
verlust bei fehlerhafter Isolierung. 6) j Erdung. die Abrechnung, -/-en, 1) Rechenschaft, Ab-
7) A
Differentialquotient, die Ableitungssilbe, schluß über Forderungen und Zahlungen. 2) das
Vor- oder Nachsilbe, selbständig nicht vorkom- Abziehen: ich bringe es in A. 3) Ü Vergeltung: der
mendes Mittel zur Wortbildung, Übers. B 26, Tag der A., der Rache.
E 4, S 60. die Abrechte -/-n, linke Tuchseite.
dieAblenkung, -/-en, 1) Fortbiegung, Verschie- die Abrede, -/-n, 1) das Ableugnen: er kann es
bung der Bewegungsrichtung. 2) Ü Zerstreuung, in A. stellen. 2) Verabredung: wir wollen eine A.
Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit. treffen.
die Ablieferung, -/-en, Abgabe, Aushändigung. die Abreibung, -/-en, 1) das Abreiben. 2) U
die Ablösung, -/-en, 1) Befreiung, Entfernung. Prügel, scharfer Verweis er hat eine kräftige A.
:

2) Abgeltung : frei durch A. (Briefe). 3) Schicht- erhalten.


wechsel (von Arbeitskräften, Wachen, Mann- die Abreise, -/-n, Abfahrt, Verlassen eines Orts.
schaft). der Abreißblock, -(e)s/-s, Block von abreißbaren
die Abmachung, -/-en, Vereinbarung, Verab- Zetteln der Abreißkalender, Abb.
: 3. K
redung: wir müssen eine A. über diese Angelegen- die Abrichtung, -, Zähmung und Schulung von
heit treffen. Tieren, Dressur.
<fle Abmagerung, -/-en, Gewichtsverlust, das Ma- der Abrieb, -(e)s, das Zerkleinern von Geröll
gerwerden, i/if Abmagerungskur, Entfettungs- (Flußgeschiebe).
kur. der Abriß, ...risses/... risse, 1) das Abreißen, Ab-
der Abmarsch, -es, geordnetes Weggehen. bruch. 2) Übersicht, kurze Darstellung. 3)
die Abmeierung, -/-en, th das Entziehen einer Skizze, Entwurf. [16. Jh.]
Pacht, des Rechtes an einem Bauernhof. die Ab rogation. s*a Aufhebung eines Gesetzes.
die Abmessung, -/-en, 1) das Abnehmen der Zeitw. ich ab rogjgre (habe abrogiert) es. [lat.]
:

Maße. 2) genaue Zuteilung. 3) Größenverhält- der Abruf, -(e)s/-e, es Anweisung zur Absendung
nis, Abb. 2.A eines Einzelpostens einer auf allmähliche Liefe-
die Abmusterung, -/-en, J, Entlassung. rung gekauften Warenmenge: auf A.
der Abnäher, -s/-, Naht zur Formgebung in dieAbrundung, -/-en, 1) Entfernung scharfer
Kleidungsstücken, Abb. A 2. Kanten. 2) Ü Vervollständigung, Ergänzung.
die Abnahme, -/-n, 1) Wegnahme, das Ent- abrupt, 1) abgebrochen. 2) jäh. [lat.; um 1800]
nehmen. 2) c3 Entgegennahme, Kauf. 3) Prü- dieAbrüstung, -/-en, 1) Verminderung der
fung durch eine Behörde: die A. der neuen Kriegsrüstung. 2) Q Wegnahme des Gerüstes.
Brücke. 4) Schwund, Rückgang: A. um 20 Pfund, Abs., Abk. für: 1)(D Absatz. 2) Absender.
die Abnehme, -/-n, M niederd. : Altenteil, der die Absage, -/-n, 1) Abbestellung, Mitteilung,
Abnehmer, -s/-, Käufer, Kunde. daß' eine Veranstaltung nicht stattfindet. 2)
die Abneigung, -/-en, Widerwille: A. gegen je- Weigerung, Ablehnung, [mhd.]
manden oder etwas. Absalom, 1) B dritter Sohn Davids. 2) männl.
abnorm, regelwidrig, krankhaft, ungewöhnlich. Vorname, [hebr. ,der Vater des Friedens']
die Abnormität, -/-en, Regelwidrigkeit, Miß- der Absatz, -es/ 2 e, 1) abgesetzte Fläche, z. B.
bildung, Entartung, [lat.; 1800] um Treppenpodest, Abb. T 19, Schuh, Abb. S 41,

11
Abs
P 3. 2) Ruhepause: absatzweise, mit Unterbre- der Abschrot, -(e)s/-e, ein Amboßeinsatz, Abb.
chungen. 3) Abk.: Abs., Zeileneinrückung, A 11.
Alinea, Übers. K 42. 4) Ablagerung. 5) ts ohne die Abschuppung, -/-en, Abschilferung, das Ab-
Mz., Verkauf: Warenabsatz, Übers. B 27. stoßen der obersten Hautschicht.
Verkl. das Absätzchen, -s/-. die Absatzbar,
: der Abschuß, ...Schusses/. ..Schüsse, 1) Schuß (aus
U Schnellreparaturwerkstatt für Schuhe, das einem Geschütz). 2) V das Wegschießen von
Absatzgebiet, mit einer Ware belieferte Ge- überzähligem Wild, die Abschußbasis, Stelle
gend. zum Starten von Raketen, abschüssig, steil,
das Abschabsei, -s/-, abgeschabtes Restchen. stark abfallend. Hptw. die Abschüssigkeit, -.
:

die Abschaffung, -/-en, 1) Aufhebung, Verbot: die Abschußrampe, Vorrichtung zum Starten
A. der Folter. 2) Verzicht auf: A. der Dienstboten. von Raketen, Abb. 13. W
3) M österr. polizeiliche Ausweisung, Abschie-
: die Abschweifung, -/-en, 1) das Abgehen von
bung. der Sache. 2) Einschub, Exkurs.
die Abschattung, -/-en, 1) Lichtschutz. 2) der Abschwung, -(e)s/"e, 1) das Verlassen eines
Schattierung, Abtönung in Schwarz. 3) Gefühls- Turngeräts im Schwung. 2) Schwungende
stufung, Nuance. (Golf).
abschätzig, verächtlich, [oberd.; 16. Jh.] absehbar, 1) erkennbar: die Folgen sind nicht a.
die Abschätzung, -/-en, Feststellung des ver- 2) übersehbar, nicht allzu groß: in absehbarer
mutlichen Wertes, Schätzung. Zeit, bald, das Absehen, -s, Schweiz.: Visier M
derAbschaum, -(e)s, 1) Schaum, der sich auf (am Gewehr): ich richte mein A. darauf, Ü beab-
kochenden Flüssigkeiten oben absetzt. 2) Ü sichtige, der Absehunterricht, Unterricht für
Schlechtestes: der A. der Menschheit. [16. Jh.] Gehörlose und Schwerhörige.
der Abscheu, -(e)s, auch: die A., -, vor ihm, gegen die Abseite, -/-n, 1) Rückseite. 2) Unterseite
ihn, Ekel. ElGW. abscheuerregend, abscheu-
: eines beidseitig verwendbaren Gewebes. 3) M
lich, 1) ekelhaft häßlich. 2) böse, schlecht, die oberd. : schräger Verschlag unterm Dach. 4) Q
Abscheulichkeit, -/-en, Häßlichkeit, Schlech- Chornische, [von: Seite; 4 von: mhd. apsite]
tigkeit. [16. Jh.] abseitig, 1) abgelegen, nicht zur Sache gehörig.
die Abschiebung, -/-en, polizeiliche Auswei- 2) unnatürlich, krankhaft: abseitige Neigungen.
sung, Zwangsentfernung. Hptw. die Abseitigkeit, -/-en. abseits, 1) fern,
:

der Abschied, -(e)s/-e, Mz. selten, 1) Trennung: unberührt von a. des Großstadtlärms. 2) Bühne
:

einA. für immer. 2) das Lebewohlsagen, letztes zur Seite (zu sprechen), das Abseits, -/-, Ver-
Treffen: sie nahm A. von ihm. 3) Entlassung: er stoß gegen die Spielregeln bei Fußball, Hand-
nahm, erhielt seinen A. 4) letzter Versammlungs- ball, Hockey, [von: Seite]
beschluß: Reichstagsabschied, [spätes MA.] die Absence a'psäs, -, ] kurze Bewußtseins-
die Abschilferung, -/-en, Abschuppung. trübung, [franz.]
dieAbschirmung, -/-en, 1) Schutz gegen Wir- das Absenden, -s, M
Schweiz.: Verabschiedung
kungsausbreitung von Feldern, Strahlungen, von Festteilnehmern (beim Schützenfest).
Strömungen. 2) Ü Schutz vor äußeren Einflüssen. der Absender, -s/-, Abk. Abs., jemand, der eine
:

die Abschlachtung, -/-en, 1) Massenmord. 2) Sendung abschickt oder den Frachtvertrag mit
grausames Töten. 3) M oberd.: Schlachtung. dem Frachtführer abschließt, die Absendung,
der Abschlag, -(e)s/ i'e, 1) Ausfall, Verminderung, -/-en, Abschickung.
Preissenkung: Rechnungsabschlag. 2) & Abhol- der Absenker, -s/-, Ableger.
zung: Holzabschlag. 3) Sport: Zielschlag, Fang- absent, abwesend, ich absentigre mich (habe
schlag. 4) a Kursabzug, Disagio. Teil-
5) & 5*6 mich absentiert), t entferne mich, die Absenz,
zahlung: sie kauft auf A.; die Abschlagszahlung. -/-en, f Abwesenheit, [lat. spätes MA.] ;

6) Vorgeschmack: A. auf die Seligkeit. 7) Aus- absetzbar, so geartet, daß es oder er abgesetzt
gangspunkt; Beginn (Golf). 8) M nordd. Ver- : werden kann, die Absetzung, -/-en, 1) Ent-
schlag. 9) Probeprägung, abschlägig, abwei- hebung des Trägers eines Amtes wider seinen
send: er wurde a. beschieden, es wurde ihm ab- Willen. 2) Abzug von der Steuer (von Ausgaben).
gelehnt, abschläglich, als Vorauszahlung ge- die Absicht, -/-en, 1) Plan, Ziel: mit der A., es zu
dacht, [mhd.] tun; er hegt die A. 2) Bewußtheit (des Handelns)
du Abschließung, -/-en, Trennung, Sicherung mit voller A. Eigw. absichtlich. Hptw.: die
:

A. von der Welt, gegen Einflüsse. Absichtlichkeit, -. absichtslos, unabsichtlich.


derAbschluß, ...Schlusses/. ..Schlüsse, 1) scharfe der Absichtssatz, Finalsatz, ein Nebensatz,
Trennung. 2) gültige Abmachung, Kaufvertrag: Übers. S 6.
Vertragsabschluß; größere Abschlüsse in Baum- der Absinth, -(e)s/-e, Branntwein aus Wermut,
wolle. 3) Ende, Endergebnis: die Abschlußprü- [griech.]
fung; das Abschlußzeugnis. 4) ts die Jahresschluß- absolut, 1) für sich betrachtet, unbedingt, un-
rechnung, Bilanz Jahresabschluß.
: beschränkt, vollkommen; Gegensatz: relativ:
der Abschnitt, -(e)s/-e, 1) Teilstück. 2) bestimm- das absolute Maß, Metersystem; die absolute
ter Zeitraum, Epoche: A. des Lebens; Zeitab- Mehrheit, mehr als 50%; der absolute Null-
schnitt. 3) D Abk.: Abschn., Teil eines Kapitels. punkt, Kältepunkt, —273,16° C. 2) U völlig: ab-
4) ASegment, Abb. 44, K
53. abschnitts- K soluter Unsinn. 3) U überhaupt, gar du hast a. :

weise, in Abschnitten, etappenweise. keinen Ehrgeiz. Hptw. das Absolute, -n, die
:

die Abschnürung, -/-en, 1) festes Umwickeln. Absolutheit, -. die Absolution, -/-en, kath.
2) gewaltsame Unterbrechung (des Blutkreis- Kirche: Lossprechung von Sünden, der Ab-
laufs). 3)Drosselung. 4) das Aufzeichnen der solutismus, -, unbeschränkte Herrschaft.
Schiffslinien aufden Schnürboden. 5) Mar- Q Eigw.': absolutistisch, [lat. Kw.]
kierung gerader Linien durch Schnüre. der Absolvent -en/-en, jemand, der eine Schule,
abschreckend, warnend, die Lust raubend: ein ein Studium absolviert hat. ich absolvlgre
abschreckendes Beispiel, die Abschreckung, -/-en, (habe absolviert), 1) ihn, spreche los. 2) es, be-
1) Warnung vor etwas. 2) das Übergießen von ende mit Erfolg, bestehe (Schule, Prüfung), die
etwas Erhitztem mit kaltem Wasser (gekochte Absolvierung, -/-en, erfolgreiche Beendigung
Eier). (von Studien), [lat.; 16. Jh.]
der Abschreiber, -s/-, 1) Verfertiger einer Ab- die Absonderheit, -/-en, sonderbare Eigenheit.
schrift. 2) jemand, der einen fremden Text als Eigw. /absonderlich. Hptw.: die Absonder-
eigenen ausgibt, Plagiator, die Abschreibung, lichkeit, -/-en. die Absonderung, -/-en, von
-/-en, 13 Buchberichtigung bei Minderung des ihm, 1) Abtrennung, Isolierung. 2) Ausscheidung.
Sachwertes, Übers. B 32. der Absorber, -s/-, absorbierendes Gerät, ich ab-
die Abschrift, -/-en, Zweitschrift, Doppel, Ko- sorbiere (habe absorbiert), 1) ihn, es, bean-
pie. Eigw. abschriftlich.
: spruche restlos. 2) es absorbiert, saugt auf (Gas). O
12
Abw
2) es absorbiert, Physik : verschluckt (Lichtstrah- die Abstufung, -/-en, 1) Stärkegrad, Rangein-
len). Hptw. : die Absorption, -/-en. Eigw. : teilung, Abtönung, Nuance. 2) angemessene
absorptiv. [lat.; um 1700] Verteilung, planvolle Ungleichheit. 3) regel-
die Abspannung, -/-en, 1) das Nachlassen der mäßiges Wachsen oder Abnehmen, [um 1800]
Spannung. 2) Ermüdung. 3) Halte- und Spann- die Abstumpfung, -/-en, Unempfindlichkeit,
seil, Abb. A18, 12. R Gleichgültigkeit: A. gegen äußere Einflüsse.
abspenstig: er will ihn mir a. machen, entfremden, der Absturz, -es/«e, 1) Fall, Sturz in die Tiefe
verfeinden, [von: abspannen; 18. Jh.] (eines Flugzeugs, Bergsteigers). 2) jäher Abhang,
die Absperrung, -/-en, 1) Sperrvorrichtung, Abb. B 20.
Abb. S 76. 2) das Fernhalten des Verkehrs von der Absud, -(e)s/-e, Abkochung, ausgekochter
bestimmten Gebieten. Saft, [von: sieden; um 1800]
der Abspliß, M nordwestd. 1) Spargut. 2) : Split- absurd, unsinnig, widersinnig. Hptw. : die Ab-
ter, Taufaser. 3) £ Teilung eines Taus. surdität, -/-en. [lat.; 16. Jh.]
die Absprache, -/-n, Vereinbarung. [18. Jh.] der Ab szeß, ...'szesses/...'szesse, Eitergeschwulst,
der Absprung, 1) das Losspringen, das Hoch- [lat.]
schnellen. 2) Sprung nach unten, Abb. F 4. die Ab szisse, -/-n, Ab szissenachse, A die
der Abstamm, -(e)s, t Nachkommenschaft. waagerechte (x-) Achse im Koordinatensystem,
der Abstämmling, -s/-e, f Nachkomme, die Abb. K
38. [lat. Kw.]
Abstammung, -/-en, Herkunft, Ableitung der Abt, -(e)s/-e, Vorsteher eines Klosters, die
durch ununterbrochene leibliche Nachkommen- AbteJ, -/-en, von einem Abt oder einer Äbtissin
schaft. [18. Jh.] geleitetes Kloster, die Äbtissin, -/-nen, Vor-
derAbstand, -(e)s/ e, 1) Entfernung, Zwischen-
ll
steherin eines Klosters, [arid, abbat aus lat.-
raum: der A. zwischen zwei Punkten. 2) das griech. abbas ,Vater']
Vermeiden einer Berührung: A. halten! 3) Zah- Abt., Abk. für: Abteilung.
lung für Überlassung einer Sache. 4) A. nehmen dieAbtak(e)lung, -/-en, £ das Wegnehmen der
von einer Sache, darauf verzichten, die Ab- Masten.
standssumme, Reugeld, Abfindung. das Abtejl, -(e)s/-e, abgetrennter Raum in Eisen-
der Abstecher, -s/-, kleiner Ausflug während bahnwagen, Abb. E 7. [neugebildet 1886]
einer Reise, [aus niederl. afsteeken .mittels die Abteilung, -, Lostrennung, Zerlegung.
Bootshakens abfahren'] die Abteilung, -/-en, 1) Teil eines gegliederten
die Absteckung, -/-en, Kennzeichnung mit Na- Ganzen. 2) Untergliederung eines Unterneh-
deln (an Kleidung), mit Pfählen und Schnüren mens, einer Mannschaft. 3) !x Jagen, Distrikt.
(bei Grundrissen), Abb. S 65. 4) einteilendes Merkmal, Übers. N 5.
<$>

die Absteifung, -/-en, Q


Stützung, Abb. S 66. die Abteufung, -/-en, <>? das Graben eines
das Absteigequartier, 1) Unterkunft. 2) Gast- Schachtes senkrecht in die Tiefe.
haus zweifelhaften Rufes. die Abtönung, -/-en, Farbenabstufung, Schat-
die Abstellung, -/-en, 1) Aufbewahrung. 2) CS tierung.
das Verschieben auf Abstellgleise, Abb. B 5. die Abtötung, -/-en, 1) Tötung. 2) U Unter-
3) Stillegung, Unterbrechung (Motor). 4) Be- drückung (körperlicher Triebe): A. des Fleisches.
seitigung (von Mißständen). 5) §o Verwendung der Abtrag, -(e)s, Schaden: jemandem A. tun.
an anderer Stelle. Eigw.: abträglich.
der Abstich, -(e)s/-e, 1) das Loslösen (regel- die Abtragung, -/-en, 1) Einebnung; das Weg-
mäßiger Stücke). 2) das Ablassen (von Flüssig- schaffen von Erde. 2) Q
das Einreißen. 3) <3
keit). 3) {6} das Ablassen des Schmelzgutes aus Abzahlung.
dem Schmelzraum, Abb. H
20. 4) Trennung des die Abtreibung, -/-en, Beseitigung der Leibes-
Faßweins vom Bodensatz. frucht.
der Abstieg, -(e)s/-e, 1) Weg bergab. 2) Ü Ver- abtrennbar, so beschaffen, daß es losgelöst wer-
schlechterung, moralisches Verkommen. den kann, die Abtrennung, -/-en, Loslösung.
der Abstimmkreis, fi aus Kondensator und der Abtreter, -s/-, Fußmatte zum Entfernen des
Spule bestehender Schaltkreis zum Abstimmen Schmutzes von den Schuhen, Abb. H 12. die
auf eine bestimmte Wellenlänge, die Abstim- Abtretung, -/-en, 1) Eigentumsübertragung.
mung, -/-en, 1) Angleichung, Anpassung: A. 2) Überlassung (eines Staatsgebietes, von Rech-
auf einen Farbton. 2) Stimmabgabe, Wahlgang. ten).
3) ^ Einstellung der Wellenlänge, [um der Abtrieb, -(e)s/-e, 1) Abtrift, das Treiben des
1800] Viehs von der Alm zu Tal. 2) & Kahlschlag.
abstinent, enthaltsam, Alkohol vermeidend. 3) ®
die in einem Getriebe umgeformte, an
Hptw.: die Abstinenz, -. der Abstinent, -en/ seinem letzten Glied wirksam werdende Be-
-en, der Abstinenzler, -s/-, Anhänger der wegung oder Kraft, die Abtrift, -/-en, 1) Win-
Alkoholbekämpfung, der Abstinenztag, Tag, kel, um den Schiff oder Flugzeug seitlich abge-
an dem der Katholik kein Fleisch essen darf, trieben werden. 2) Abtrieb (Vieh), [von: treiben]
[lat.] der Abtritt, -(e)s/-e, 1) U Abort. 2) Abgang von
der Abstoß, -es/"e, 1) kräftiges Losschnellen. der Bühne, [spätes MA. 1 um 1600] ;

2) Abschuß von der Torlinie (Fußball), ab- abtrünnig, treulos, von einer Überzeugung ab-
stoßend, Ü widerlich, ekelhaft. gekommen. Hptw. die Abtrünnigkeit, -. [von
:

ich abstrahiere (habe abstrahiert) es von ihm, trennen]


verallgemeinere zum Begriff, mache abstrakt. ab und an, ab und zu, ab.
abstrakt, rein begrifflich, unanschaulich, von die Aburteilung, -/-en, Verurteilung.
der Wirklichkeit abgetrennt abstrakte Zahl, un- : ab usiv, mißbräuchlich. Hptw. der Ab|usus, -/-. :

benannte Zahl; abstrakte Kunst, gegenstandslose [lat.]'


Kunst, die Abstraktion, -/-en, 1) Verallgemei- die Abwand(e)lung, -/-en, 1) Umwandlung. 2)
nerung zum Begriff. 2) Begriff, das Abstrak- Sprachlehre: Beugung, Deklination und Kon-
tum, -s/...ta, 1) unanschaulicher Begriff. 2) be- jugation, [um 1700]
griffliches Hauptwort, Übers. H 11, B. [lat. die Abwand e;rung, -/-en, das Verlassen (einer
abstractum abgezogen'] Gegend durch einen Teil der Bevölkerung, eines
der Abstreich, -(e)s/-e, i3 Zuschlag auf Minder- Betriebes durch Arbeitskräfte).
gebot bei Versteigerungen. die Abwärme, -, @
für die eigentliche Arbeit
der Abstrich, -(e)s/-e, 1) Strich nach unten. 2) nicht nutzbare Wärme.
Abzug, Streichung, Verringerung. 3) <o> von der Abwart, -(e)s/ £ e, M
Schweiz.: Hausmeister.
einer Metallschmelze abgezogene lockere abwärts, nach unten; Getrenntschreibung: ich
Schicht. 4)
{ Entnahme
einer Absonderung. muß a. gehen aber es wird mit ihm immer mehr
; :

abstrus, dunkel, verworren, [lat.; 17. Jh.] abwärtsgehen, Ü schlechter werden.

13
Abw

die Achsweite

die Achsweite Achse Adventskranz

der Abwasch, -es, 1) gebrauchtes Geschirr. 2) das Acetat,-s/-e auch: Azetat, Salz der Essigsäure.
dessen Reinigung, die Abwasch, -/-en, M die Acetatseide, eine Kunstseide, das Aceton,
österr. Spülbecken, abwaschbar, so beschaf-
: -s, auch: Azeton, Lacklösungsmittel, das Ace-
fen, daß es abgewaschen werden kann. tylen, -s, auch: Azetylen, giftiges, brennbares
das Abwasser, -s/', 1) Schmutzwasser. 2) aus- Kohlenwasserstoffgas. [lat. Kw.]
fließendes Wasser (aus Mühle, Turbine). ach!, Ausruf, erstaunt oder schmerzlich. Hptw.:
die Abwechs(e)lung, -/-en, Wechsel, Unter- das Ach, -s/-: das Ach und Weh, alles Leid; mit
brechung des Einerlei. Ach und Krach, mit Müh und Not. [ahd.]
der Abweg, -(e)s/-e, Irrweg, Fehlführung, ab- der Achäer, Achajer, -s/-, Angehöriger eines
wegig, sonderbar, irrig. Hptw. die Abwegig- : altgriechischen Stammes.
keit, -/-en. [mhd. ,vom Weg ab'] die Achäne, -/-n, <$> nur einen Samen tragende
dieAbwehr, -, Verteidigung, Schutz, [um 1800] Schließfrucht der Korbblüter, Abb. F 38.
abweichend von ihm, im Unterschied dazu, die [griech.]
Abweichung, -/-en, 1) Ungleichheit, Ver- der Achat, -(e)s/-e, bunt geschichteter Schmuck-
schiedenheit: A. von der Regel, Ausnahme. 2) stein, [griech., nach dem Fluß Achates]
Ablösung durch Feuchtigkeit. 3) Hr Winkelab- die Ach, -/-en, Acne, -/-n, die Aa.
stand vom Himmelsäquator. ich ach(e)le (habe geachelt), esse, die G Achel-
abweisend, unfreundlich, die Abweisung, -/-en, fahrt, G
Bettelweg fürs Mittagessen, [hebr.]
Zurückweisung, Ablehnung. der Acheron, -(s), Unterweltsfluß, acher ontisch,
abwendbar, verhütbar. Hptw.: die Abwend- unterweltlich, [altgriech.]
barkeit, -. Achill, Achilles, Achilleus, Held der griechi-
die Abwertung, -/-en, Gewinnung (von Arbeits- schen Sage [lat. -griech. ,der Schlangensohn'].
kräften, Kunden) durch rücksichtslose Werbung. die Achillesferse, Ü verwundbare Stelle,
die Abwertung, -/-en, 1) Verminderung des schwacher Punkt, die Achillessehne, an der
Wertes. 2) Herabsetzung der Währung. Ferse ansetzende Sehne des Wadenmuskels.
abwesend, 1) nicht zugegen, ferngeblieben. 2) Achim, männl. Vorname, [von: Joachim]
mit den Gedanken a., zerstreut. Hptw.: die Ab- Achmed, männl. Vorname, [arab. ,der Preis-
wesenheit, -. [ahd. von lat. absens] würdige']
die Abwick(e)lung, -/-en, 1) das Wickeln von a. Chr. (n.), Abk. für: ante Christum natum.
einer Rolle (Garn). 2) Ü Durchführung, Erledi- achromatisch, frei von Farbverzerrungen.
gung. [griech. .farblos']
der Abwind, -(e)s/-e, «s bodenwärts gerichteter die Achse, -/-n, Abb. A 5, 1) Mittellinie. 2)
Wind. Trenngerade spiegelgleicher Flächen, Kristalle,
der Abwurf, -(e)s/ s e, 1)
das Abwerfen, Fallen- Abb. K 47. 3) Drehlinie: Erdachse, Abb. E 10.
lassen. 2) Ertrag. 3) Handball: das Abstoßen des 4) <§> Stange oder Zapfen im Mittelpunkt von
Balls durch den Torwart. Rädern und Rollen: auf der A., auf Reisen,
abyssisch, abgrundtief, zur Tiefsee gehörig, unterwegs per A., mit Landfahrzeug. 5)
;
Sam- <$>

[griech.] melbegriff für Stengel, Schaft, Stamm und


die Abzahlung, -/-en, Teilzahlung, Ratenge- Wurzelstock. 6) A
eine ausgezeichnete Gerade,
schäft. Abb. K
14; Koordinatenachse, Abb. 47. 7) Ü K
die Abzäunung, -/-en, Abtrennung durch Zaun. Verbindungslinie. ...achsig, mit ... Achsen ver-
die Abzehrung, -/-en, 1) { Kräfte verfall, verbun- sehen: vierachsig. achsrecht, axial, der Achs-
den mit Abmagerung. 2) f Lungentuberkulose. schenkel, das etwas nach unten geneigte Ende
das Abzeichen, -s/-, 1) Merkmal. 2) Unterschei- einer Achse, auf der das Rad gelagert ist, Abb.
dungs- und Kennzeichen, auch Auszeichnung A 5. der Achsstand, Abb. A 5. [germ. Stw.]
für Leistungen: Sportabzeichen. 3) auffälliger die Achsei, -/-n, 1) Schulter, Abb. 12: er M
heller Fleck (bei Tieren), Abb. P 10. nimmt es auf die leichte A., macht sich wenig
die Abzucht, -/-e, M
Schweiz. Wassergraben, : Sorgen darum; er sieht ihn über die A. an,
[aus: Aquädukt; nhd.] schätzt ihn gering. 2) Blattwinkel, Abb. B 38. die
der Abzug, -(e)s/ s e, 1) Verminderung: Lohnab- Achselhöhle, Abb. M12. die Achselklappe, das
zug, Einbehaltung (Steuer, Versicherung). 2) & Achselstück, Schulterklappe an Uniformen.
Wegmarsch, Räumung. 3) Öffnung zum Ent- das Achselzucken, -s, Gleichgültigkeit oder
weichen, Abb. K
4 Abzugrohr, Abb. B2.A. eines
; Nichtwissen ausdrückende Bewegung.
Teiches, Abfluß. 4) Vervielfältigung (Photogra- ...achsig, achsrecht usw., -* die Achse.
phie), Einzelabdruck, Abb. S 8. 5) Schußwaffen- acht (8), ÜBERS. Z 1: es sind a. Teilnehmer; a. und
teil zum Abfeuern, Abb. M
5, P 16. 6) die vollen a. macht sechzehn; wir sind unser a., eine Familie
Spulen der Spinnmaschine, abzüglich, nach, von achten, zu a. er ist über a. (Jahre alt) (ein)
; ;

unter Abzug von, weniger: a. des Fahrgeldes. Viertel (auf) a., ein Viertel nach sieben (7.15
die Abzweigdose, Teil einer elektrischen Lei- Uhr); gegen, um a. (Uhr); a. Stunden Schlaf,
tung, Abb. I 3. die Abzweigung, -/-en, Seiten- die Acht, -/-en, die Zahl 8: eine A. drucken,
leitung, Nebenlinie, Dopplung. schreiben; mit der (Buslinie, Straßenbahn) A.
Ac, -O Zeichen für Aktinium.
: fahren, der achte, vgl. der erste, das Acht-
a. c, Abk. für: 1) anni currentis. 2) a conto. eck, geometrische Figur mit acht Ecken. Eigw. :
a cappella, J" für Singstimmen allein, der A- achteckig (8eckig). achteinhalb, auch: acht-
cappella-Chor, ohne Instrumentalbegleitung undeinhalb (8V2 oder 8,5). achtel (Vs): ein a.
singender Chor. [ital. ,nach Kapellenart'] Liter; aber: das Achtelliter (als Maß), das, M
accelerando atfele'rando, Abk. accel., £ schnel-
: Schweiz, meist der Achtel, -s/-, der achte Teil
:

ler werdend, [ital.] ein A. vom Ganzen; die Achtelnote, ABB. N 9. der
die Accessoires akseso'a:r, Mz., modisches Zu- Achtender, -s/-, ^ Hirsch mit acht Geweih-
behör (Hut, Tasche u. a.). [franz.] e'nden. der Achter, -s/-, Sportboot mit acht

14
Adj
Ruderern, die Achterbahn, Berg-und-Tal- a. d. (bei Ortsnamen), Abk. für: an der: Frank-
Bahn, Abb. R 31. achterlei, acht verschiedene furt a. d. Oder.
Möglichkeiten, achtfach (8fach), achtmal soviel. a. D., Abk. für: außer Dienst.
das Achtfache, -n um das A., ein Achtfaches ver-
: A. D., Abk. für: Anno Domini.
größert, achtfaltig, mit acht Falten, achtfältig, ad, zu. ad absurdum: ich führe etwas a. a., be-
achtfach, das Achtflach, -(e)s/-e, der Acht- weise die Widersinnigkeit, z. B. einer Behaup-
flächner, -s/-, Oktaeder, Abb. 39, 47. K K tung, ad acta, zu den Akten, [lat.]
achthundert (800), vgl. hundert, achtjährig Ada, weibl. Vorname, [von: Adelheid]
(8jährig), acht Jahre alt. der Achtknoten, ein £ der Adabei, -s/-s, M
österr. jemand, der überall :

Knoten, Abb. K
31. achtmal (8mal), achtfach dabeisein will, [a = auch]
wiederholt, mit acht malgenommen: acht- bis ADAC, Abk. für: Allgemeiner Deutscher Auto-
zehnmal; aber: acht mal acht ist vierundsechzig. mobil-Club.
Eigw. : achtmalig, der Achtstundentag, adagio a'da:d^o, $ langsam, das Adagio, -s/-s,
Arbeitstag von acht Stunden, achtstündig langsamer Satz. [ital. seit etwa 1750] ;

(8stündig), vgl. ...stündig, stündlich, acht Tage, Adalbert, -s, männl. Vorname, [vgl. Albrecht]
eine Woche: in a. Tagen, nächste Woche am Adam, -s, 1) männl. Vorname. 2) B der erste
gleichen Wochentag, achttägig, wöchentlich; Mensch der Schöpfung: A. und Eva im Para-
vgl. ...tägig, täglich, achttausend (8000), vgl. dies. 3) der Mensch allgemein: der alte A., der
tausend, achtundeinhalb (8V2 oder 8,5), acht- sündhafte Mensch, das schwache Fleisch; nach
einhalb, achtzehn (18), acht und zehn zählend: Adam Riese, selbstverständlich (Adam Riese,
Zutritt für Jugendliche unter a. (Jahren) verboten. Rechenmeister, etwa 1492 bis 1559). der Adams-
achtzig (80): 1) Kleinschreibung: er ist a., über apfel, häufig stark hervortretender Teil des
a. (Jahre alt) ; die achtziger Jahre (des vorigen Kehlkopfs, Abb. M
12. im Adamskostüm, U
Jahrhunderts); aber -> Achtzigerjahre. 2) Groß- nackt, [hebr. ,der Mann aus Erde']
schreibung: eine Frau Mitte der A.; sie kommt die Adaptation, -/-en, Anpassung (z. B. des
in die A.; sie ist in den Achtzigern, die Achtzig, Auges an die Lichtverhältnisse). Zeitw. ich :

-/-en, die Zahl 80. der Achtziger, -s/-, die Acht- ad aptjgre (habe adaptiert) es. die Ad aption,
zigerin, -/-nen, Mensch von achtzig bis neun- -/-en, Adaptation, ad aptiv, durch Anpassung
zig Jahren, die Achtzigerjahre (eines Men- erworben.
schen), der Achtzylinder, U 1) Motor mit 8 ad äquat, angemessen, passend, [lat.]
Zylindern. 2) Kraftwagen mit diesem Motor, ADB, Abk. für Allgemeine Deutsche Biographie.
:

[germ. Stw.] das Addendum, -s/...da, meist Mz., Zusatz,


die Acht, -, Ausstoßung aus der Gemeinschaft: Nachtrag, ich addlgre (habe addiert) eine Zahl
in A. und Bann. Zeitw. ich ächte (habe geäch-
: zu einer anderen, zähle zusammen. Hptw.: die
tet) ihn. die Ächtung, -, 1) Bestrafung mit Addition, -/-en, Übers. R 10. die Addier-
Acht. 2) U Meidung. [ahd. .Rechtsverfolgung'] maschine, Rechenmaschine, die addiert und
die Acht, -, Fürsorge: er hat es aus der, außer subtrahiert, [lat.]
aller A. gelassen; aber: er läßt es außer acht; er ade, auch: adieu, leb wohl! das Ade, -s/-s, auch:
nimmt sich in acht; er soll auf ihn achtgeben, acht- Adieu, Abschiedsgruß, [franz. ä Dieu ,Gott
haben, aufpassen, achtbar, ehrenwert. Hptw. : befohlen'; mhd.]
die Achtbarkeit, -. ich achte (habe geachtet), 1) ...ade, Ableitungssilbe für weibl. Hauptwörter:
ihn (hoch, gering) , schätze ihn. 2) seine Gefühle, die Maskerade, die Scharade, [franz.]
nehme Rücksicht darauf. 3) auf ihn, beobachte der Adebar, -(e)s/-e, M
niederd. und volkstüm-
ihn, passe auf ihn auf. 4) mich nach ihm, M lich: Storch, [niederd. .Glücksbringer']
bayr. richte mich, achtlos, unachtsam. Hptw.
: : der Adel, -s, 1) ehemals bevorrechtigter Stand.
die Achtlosigkeit, -. achtsam, sorgfältig. 2)0 vornehme Gesinnung: A. der Seele. 3) 9£
Hptw. : die Achtsamkeit, -. die Achtung, -, 1) Erzhaltigkeit. Eigw. ad(e)lig. Zeitw.: ich
:

Hochschätzung, Ehrfurcht. 2) das Aufpassen: ad(e)le (habe geadelt) ihn. [verwandt mit: edel,
Achtung!, gebt acht!, Vorsicht! achtunggebie- ahd. uodal , Erbsitz']
:

tend, voller Achtung, achtungslos, ohne jede Adele, weibl. Vorname. [,die Edle']
Achtung, achtungsvoll, voller Achtung, [germ. Adelgunde, weibl. Vorname. [,die edle Kämpfe-
Stw.] rin']
achter, £ hinter, achteraus, J. nach hinten, das Adelheid, weibl. Vorname. [,die edel Gestaltete']
Achterdeck, rückwärtiges Schiffsdeck. achter- Adelhelm, männl. Vorname. [,der edle Schüt-
lastig, £ hinten überlastet und deshalb tiefer zer']
liegend als vorn, achtern, £ hinten, der Achter- Adelher, männl. Vorname. [,der edle Krieger']
steven, nach oben gezogene hintere Verlänge- Adelwart, männl. Vorname. [.der edle Wächter']
rung des SchifTskiels. [niederd. von: after] ; der Adept, -en/-en, Meister seines Fachs, Einge-
achtfach usw., achtzig usw., -> acht. weihter, [lat.]
ich ächze (habe geächzt), ich ä. auf (habe auf- dieAder, -/-n, 1) Blutgefäß, Abb. 12. 2) mit M
geächzt), seufze, stöhne, [von: ach] Mineralen ausgefüllte Klüfte im Gestein (Erz-
die Acidime trjg, -, O
Bestimmung des Säure- ader). 3) Teil eines verzweigten Liniengewirrs
gehalts, die Acidität, -, Säuregehalt, [lat. Kw.] (Blatt, Marmor), Abb. B 38. 4) Ü Wesenszug,
der Acker, -s/ 2 1) Nutzboden, Pflugfeld. 2) ein
, Veranlagung: er hat keine gute A., eine A. für
altes. Feldmaß in Mitteldeutschland. Verkl. : Komik. 5) stromführender Teil „isolierter Lei-
das Äckerchen, -s/-. der Ackerbau -(e)s, Land- tungen. Verkl. das Äderchen, Äderlein, -s/-.
:

wirtschaft, ich ack(e)re (habe geackert), 1) pflüge Eigw. ad(e)rig, äd(e)rig. der Äderlaß, ...las-
:

(das Feld). 2 U arbeite schwer, ich a. ab, 1) es, ses/... lasse, Blutabnahme, die Aderung, Äde-
pflüge ganz um. 2) mich, U plage mich, arbeite rung, -.Durchsetzung mit Adern, [germ. Stw.]
mich müde, ich a. es auf, lockere (Erde), ich die Adhäsion, -/-en, 1) das Haften verschiedener
a. es durch, bearbeite von Anfang bis zum Stoffe aneinander Molekülanziehung. 2) { Ver-
;

Ende, ich a. es um, pflüge, ich a. es unter, ver- wachsung von Organen miteinander. 3) f Bei-
grabe mit dem Pflug (Stoppeln), die Acker- tritt. Zeitw.: es adhärlgrt (hat adhäriert). [lat.]
krume, Mutterboden, [germ. Stw.] ad hoc, zu diesem Zweck, eigens dafür, [lat.]
ä condition a ködi'sjö, 2? (Lieferung) auf Bedin- adieu a'djo:, das Adieu, -s/-s, -> ade.
gung, [franz.] der Ädil, -en/-en, altrömischer Beamter, [lat.]
a conto, Abk.: a. c, t3 auf Rechnung von ...; ad inflnitum, Unendliche, [lat.]
bis ins
vgl. Akonto. [ital.] das Adjektiv, -s/-e, Abk.: Adj., Eigenschafts-
das Acquit a'ki:, -s/-s, Empfangsschein, Quit- wort, Übers. E 4. Eigw. adjektivisch, [lat.] :

tung, [franz.] der Adjunkt, -en/-en, 1) f Amtsgehilfe. 2) M


das Actinium, -s, das Aktinium. österr. : ein Beamtentitel, [lat. ,beigefügt'; 18. Jh.]

15
Adj

die Stromlinien-
die Strömungslinien (Tropfen-)F

Aerodynamik Adresse (die Anschrift)

ichadjustiere (habe adjustiert) es, 1) eiche, richte das Ad stringens, -/...'genzi|en, ...'gentia, zu-
sorgfältig zu. 2) österr. M
rüste (mit Dienst- : sammenziehendes Mittel, [lat.]
kleidung) aus. die Adjustierung, -/-en, 1) das das A-Dur, -, Zeichen: A, Tonart: die A-Dur-
Einpassen, Eichung. 2) österr. M
Dienstklei- : Tonleiter.
dung, Ausrüstung, [lat. Kw.] Adv., Abk. für: Adverb.
der Adjutant, -en/-en, 1) beigegebener Offizier. der Advent, -(e)s/-e, Mz. selten, jeder der vier
2) M
Schweiz. Kompaniefeldwebel, [franz.
: Sonntage vor Weihnachten: vier Adventssonn-
17. Jh.] tage, der Adventist ,-en/-en, Angehöriger einer
iferAdlatus, -/...tioder...ten, K Amtsgehilfe, [lat.] evangelischen Sekte, der Adventskranz, Abb.
der Adler, -s/-, 1) ein Raubvogel; Sinnbild A 5. [lat. .Ankunft' (Christi); mhd.]
für Stärke und Kühnheit: kühn wie ein A. 2) adventiv, <$> 1) in artfremdes Wuchsgebiet
Wappentier und Feldzeichen, Abb. 5 Reichs- W : gelangt. 2) mit regelwidrigem Entstehungsort
adler, [ahd.] (Knospe, Wurzel), [lat.]
ad libitum, Abk. : ad lib., nach Belieben, [lat.] das Adverb, Abk.: Adv., Umstandswort. ElGW.
adlig, -> der Adel, der, die Adlige, -n/-n, ein -r, adverbial: die adverbiale Bestimmung, die
eine -, Angehörige(r) des Adelsstandes. Adverbialbestimmung, das Adverbiale,
ad majiorem Dei glori am, Abk.: A.M.D.G., -s/...li|en, Umstandsbestimmung, der Adver-
zur größeren Ehre Gottes, [lat.; 16. Jh.] bialsatz, Umstandssatz, Übers. S 6. das Ad-
die Admini |stration, -/-en, Verwaltung. Zeitw. : verbium, -s/...bi|en, Adverb, [lat.]
ich admini strigre (habe administriert) es. adversativ, gegensätzlich, entgegensetzend,
ElGW. admini strativ. der Administrator,
: [lat.]
-s/...'toren, Verwalter, Vertreter, [lat.] der Advokat, -en/-en, t Rechtsanwalt, die Ad-
der Admiral, -s/-e, auch: *e, 1) Marineoffizier vokatur, -/-en, Amt, Stand, Kanzlei eines Ad-
im Generalsrang. 2) W
ein Tagfalter, die Ad- vokaten, [lat. ,der Gerufene'; spätes MA.]
miralität, -/-en, Marineleitung, [arab.; 16. Jh.] AE, Abk. für: astronomische Einheit.
die Admission, -/-en, Zulassung, [lat.] Ae, ae, - Ä.
ADN, Abk. für: Allgemeiner Deutscher Nach- aero... a'e:ro, luft..., gas... die Aerodynamik,
richtendienst. [Nachrichtenagentur der Dt. Dem. Abb. A 6. [griech.]
Rep.] AF, Abk. für Air France,
: [franz. ; eine Luftver-
der Adnex, -es/-e, auch: Annex, 1) Anhang. 2) kehrsgesellschaft]
{ Eierstock und Eileiter, [lat.] die Affäre, -/-n, 1) Angelegenheit, Vorfall. 2) Ge-
ad notam: ich nehme es a. n., beachte, merke vor. fecht, [franz. affaire; 17. Jh.]
[lat.] der Affe, -n/-n, 1) ein Säugetier: Menschenaffe;
ad oculos: ich demonstriere es a. o., beweise ich denke, mich laust der A., U ich war völlig
augenscheinlich, [lat.; 17. Jh.] überrascht; er gibt seinem Affen Zucker, U
Adolar, männl. Vorname, [germ. ,der edle Aar'] schmeichelt seinen Schwächen. 2) U Dumm-
die Adoleszenz, -, der spätere Abschnitt des kopf (Schimpfwort). 3) Geck: Putzaffe. 4)
Jugendalters, etwa 17. bis 20. Jahr, [lat.] Rausch: er hat sich einen Affen gekauft, Ü einen
Adolf, männl., Adolfine, weibl. Vorname, Rausch angetrunken. 5) Tornister. Verkl. das :

[germ. ,der edle Wolf] Äffchen, Äfflein, -s/-. der Affenbrotbaum,


der Adonis, -/-se, 1) schöner Jüngling (nach eine tropische Pflanzengattung, die Affenhaut,
Adonis in der griechischen Sage). 2) ein Tag- U flauschiges Streichgarngewebe, die Affen-
falter. ElGW. adonisch: adonischer Vers, anti-
: liebe, U blinde Liebe, der Affenpinscher,
kes Versmaß, das Adonisröschen, Hahnenfuß- Hunderasse, die Affenschande, U große Schan-
pflanze, [von semit. adon ,Herr'] de, das Affentempo, U hohe Geschwindigkeit.
ich ad optiere (habe adoptiert) ein Kind, nehme das Affentheater, U übertriebenes Gehabe,
an Kindes Statt an. Hptw. die Adoption, : lächerliche Angelegenheit, [germ. Lw.]
-/-en. die Adoptiveltern, das Adoptivkind, ich äffe (habe geäfft) ihn, 1) täusche. 2) halte zum
Eltern, Kind durch Adoption, [lat.; 16. Jh.] Narren, ich ä. ihn nach, ahme nach, [von:
die Ad oration, -/-en, Anbetung. Zeitw. : ich Affe]
ad orJere (habe adoriert) ihn, es. [lat.] der Affekt, -(e)s/-e, heftige Gemütsbewegung: er
Adr., Abk. für: Adresse. handelte im A. [lat.]
ad rem!, zur Sache! [lat.] die Affektation, -/-en, Ziererei, Getue. Eigw. :

das Ad renalin, -s, ein Hormon. affektiert, ich affektiere mich (habe mich affek-
der Adressant, -en/-en, Absender, der Adressat, tiert), ziere mich, [lat.]
-en/-en, Empfänger, das Adreßbuch, Einwoh- die Affektion, -/-en, { Reizung, [lat. ; 16. Jh.]
nerverzeichnis, die Adresse, -/-n, Abk.: Adr., das Affidavit, -s/-s, Erklärung an Eides Statt,
1) Anschrift. 2) Eingabe, förmliches Schreiben: [neulat. ,er hat geschworen']
Glückwunschadresse, ich adressiere (habe adres- affig, U geziert, eitel. Hptw.: die Affigkeit, -.
siert) es an ihn, versehe mit Anschrift, [franz. affisch, 1) affenartig. 2) Ü affig, [von: Affe]
um 1700] die Affinität, -/-en, 1) Annäherung, Verwandt-
adrett, 1) behend, anstellig. 2) sauber, [franz. schaft. 2) "fii Schwägerschaft. 3) Fähigkeit O
adr'oit; um 1700] eines Stoffes, sich mit anderen Stoffen zu ver-
Adrian, männl., Adriane, weibl. Vorname. binden. 4) AParallelverwandtschaft, [lat.]
[,der, die aus Adria Stammende'] die Affirmation, -/-en, Bejahung. Zeitw.: ich
adrig, ädrig, -* die Ader. affirmiere (habe affirmiert) es. ElGW. affir- :

ichadsorbiere (habe adsorbiert) es, lagere an, O mativ, [lat.]


verdichte (Gase oder gelöste Stoffe an der Ober- das Affix, -es/-e, vorangesetzte oder angehängte
fläche). Hptw. : die Adsorption, -/-en. [lat.] Bildungssilbe, Präfix oder Suffix, [lat. .Zufügsel']

16
Ah
der Verschlußstöpsel die Mandragora''
die Polschraube

das Batteriegehäuse'
die Bleiplatten

Akkumulator

ich affizjgre (habe affiziert) ihn, 1) reize, beein- die Ägide, -, Leitung, Obhut, Schutz: unter
drucke. 2) { verändere krankhaft, [lat.; vgl. der A. von ... [von: Ägis, Zeus' Schild;
Affektion; um 1700] 18. Jh.]
<fteAf |frikata, Af jfrikate,-/...ten, Verschlußlaut ich agigre (habe agiert), 1) handele. 2) stelle dar,
mit nachfolgendem Reibelaut, Übers. S 60. [lat.] spiele eine Rolle, [franz.]
der Af front a'frj, M
Schweiz.: a'frönt, -s/-s und agil, flink, gewandt. Hptw. die Agilität, -. :

M
Schweiz. -e, Beleidigung. Zeitw. ich af fron-
: : [franz.; 18. Jh.]
tjgre (habe affrontiert) ihn, f. [franz.; 17. Jh.] das Agio 'a:3io, -s/-s, Aufgeld, die Agiotage
der Af ghane, -n/-n, 1) Bewohner des vorder- azio'ta:zd, -/-n, Ausnutzung von Kurs- und
asiatischen Staates Afghanistan. 2) eine Hunde- Preisschwankungen, [ital. um 1700]
_ ;

rasse. ElGW. af ghanisch. der Af ghani, -(s)/-s


: Ägir, Gott des ruhigen Meeres, [nord.]
und bei Wertangaben -, afghanische Währungs- die Agitation, -/-en, aggressive politische Be-
einheit, [zu: Afghanistan] einflussung, Propaganda, der Agitator, -s/...'to-
ä fonds perdu a'fj pcr'dy, mit Verzicht auf ren, jemand, der Agitation betreibt. Zeitw. ich :

Wiedererlangen, [franz.] agitiere (habe agitiert) für oder gegen eine poli-
AFP, Abk. für: Agence France Presse, [franz.; tische Richtung, [lat. Kw. ; 19. Jh.]
eine Nachrichtenagentur] Aglaia a'gla:ja, weibl. Vorname, [griech. ,die
Afra, weibl. Vorname, [lat. ,die Afrikanerin'; Glänzende']
Heilige von Augsburg] die Ag lei, -/-en, M oberd.: Akelei, Glocken-
der Afrikajinder, -s/-, in Südafrika geborener blume.
Weißer, das Afrika^ans, -, Sprache der Buren der Agnat, -en/-en, Blutsverwandter im Mannes-
in Südafrika, der Afrikander -s/-, Afrikaander. , stamm, [lat.]
der After, -s/-, die Ausmündung des Mastdarms. Agnes, weibl. Vorname, [griech. ,die Keusche']
after..., 1) rückwärtig, hinter...: die Afterflosse. der Agnostiker, -s/-, Anhänger des Agnostizis-
2) aus zweiter Hand die Aftermiete. 3) minder-
: mus, der Agnostizismus, -, philosophische
wertig, schlecht: die Afterrede, üble Nachrede, Lehre, daß man vom absoluten Sein nichts
[germ. ; vgl. achter] wissen könne, ich agnosziere (habe agnosziert)
Ag, O Zeichen für: Silber, [lat. argentum] ihn, 1) erkenne ihn an. 2) ich a. einen Toten, M
a. G., Abk. für: 1) als Gast (Schauspiel). 2) auf österr. : identifiziere ihn. [lat.]
Gegenseitigkeit (Versicherungen). Agnus Dei, - -/- -, B das Lamm Gottes, Sinnbild
AG, Abk. für: ^Aktiengesellschaft. 2)Amtsgericht. 'Christi, [lat.]
Agamemnon, Held der griechischen Sage, die Agogik, -, J" Tempostufung. ElGW. ago- :

[griech. ,der allzu Bedachte'] gisch. [griech.]


die Agamie, -, Ehelosigkeit, [griech.] die Agonie, -/...'ni|en, Todeskampf, [griech.]
die Agape, -/-n, Liebesmahl, Armenspeisung, die Agraffe, -/-n, 1) Schmuckspange, Fibel, Abb.
[griech.] S 32. 2) Q
ein Schmuckglied, Abb. B 44. [franz.,
der oder das Agar-Agar, -s, pflanzliche Gelatine, aus ahd. krapho Haken'] ,

[malaiisch] agrar..., landwirtschafts..., land... der Agra-


Agathe, weibl. Vorname, [griech. ,die Gute'] rier, Landbesitzer, agrarisch, landwirt-
-s/-,
die Agave, -/-n, Gattung der Amaryllisgewächse. schaftlich. Vgl. agri..., agro... [lat.; verwandt
[griech. ,die Berühmte'] mit Acker]
...age ...a:ja, Ableitungssilbe für weibl. Haupt- das Agreement »'gri:mmt, -s/-s, Übereinkunft:
wörter: die Garage, die Takelage, [franz.] Gentlemen's agreement, politisches Übereinkom-
die Agenda, -/...den, Merkbuch, die Agende, men auf Vertrauensgrundlage, [engl.]
-/-n, Buch für die Gottesdienstordnung, [lat.] das Agrement agre'mä, -s/-s, 1) Zustimmung
das Agens, -/...'genzi|en, Triebkraft, [lat.] einer Regierung zu einem ausländischen diplo-
der Agent, -en/-en, die Agentin, -/-nen, 1) Ver- matischen Vertreter. 2) nur Mz., J Verzierun- 1

treterin). 2) Spion(in). die Agentur, -/-en, Ge- gen, [franz.]


schäftsstelle, Vertretung, [lat.; 16.' Jh.] agri..., die Landwirtschaft betreffend, acker... die
agents, M Schweiz. anfangs. : Agrikultur, -, Ackerbau, Landwirtschaft. Vgl.
die Agenzijen, Mz. von: Agens. agrar... [lat.]
das Ag glomerat, -(e)s/-e, © Anhäufung von agro..., die Landwirtschaft betreffend, acker...
losen Gesteinstrümmern, die Agglomeration, der Agronom, -en/-en, landwirtschaftlicher
-/-en,Anhäufung, Massenzustrom. Zeitw. es : Sachverständiger. Eigw.: agronomisch, die
ag glomerjert (hat agglomeriert) (sich), [lat.] Agronomjg, -, Ackerbaukunde. Vgl. agrar...
die Agglutination, -/-en, 1) $ Ballung (von [griech.]
Krankheitskeimen). 2) Sprachlehre: das An- die Agrumen, Agrumi, Mz., Sammelbezeich-
fügen von Affixen an den Wortstamm. Zeitw. es : nung für Zitrusfrüchte, [ital.]
ag glutinjgrt (hat agglutiniert). [lat. Kw.] der Agstein, Agtstein, M oberd.: Bernstein,
das Agjgregat, -(e)s/-e, 1) Anhäufung, Ganzes aus [von: Achat]
mehreren Teilen. 2) ©
Maschinensatz: Turbo-, die ägyptische Finsternis, B tiefe Dunkel-
Antriebsaggregat, der Ag gregatzustand, -(e)s, Ägyptologie -, Ägyptenkunde. [Ägyp-
heit, die
Physik: Erscheinungsform der Körper, Abb. A 8. Reich am Nil]
ten, altes
[lat.] ah!, Ausruf des Staunens, der Erleichterung:
die Aggression, -/-en, Angriff, ag gressiv, an- ah so war das! das Ah, -s/-s: ein Ah der Bewun-
greiferisch, angriffslustig, der Ag gressor, -s/ derung.
...'soren, Angreifer, [lat.] Ah, Abk. für: Amperestunde.

2 SB 17
Ah
Dampf die Gradeinteilung
Urgroß-
nach Celsius Vater Mutter Vater Mutter Vater Mutter Vater Mutter
(gasförmig) eltern
100° Siedepunkt )

Mutter Großeltern

Wasser (flüssig)

• 42 u Fieber £
37° Körperwärme ^
0° Gefrierpunkt £ väterlicherseits mütterlicherseits
Eis (fest) Abkömmling
(Proband)
Aggregat zustand Ahnentafel

A. H., {D Abk. für: Alter Herr (einer Verbin- der Airbus 'e:rbus, 1) Flugverbindung im Nah-
dung). verkehr. 2) Großraumflugzeug. [Kw., , Luft-
aha!, Ausruf: hab' ich dich!, so ist das also! bus']
Ahasver, der Ewige Jude, ahasverisch, ruhe- der Airedaleterrier 'e:rde:l..., -s/-, englischer
los umherirrend, [hebr. ,Fürst'] Rassehund, [engl., nach dem Äire-Tal]
ahd., Abk. für: althochdeutsch. Air Mail 'c:rme:l, Luftpost, [engl.]
die Ahlbeere, -/-n, schwarze Johannisbeere. das ais, -/-, 1) Halbton über a, Abb. 9. 2) N
die Ahle, -/-n, Pfriem, Lochvorbohrer, Abb. A 7. Zeichen für: ais-Moll. das ais-Moll, -, Zeichen:
[germ. Stw.] [Geißblatt. ais: die ais- Moll-Tonleiter.
die Ahlkirsche, -/-n, 1) Traubenkirsche. 2) ...aise ...e:z9, Ableitungssilbe für weibl. Haupt-
das Ahm, westd. Ohm (Raum-
-(e)s/-e, 1) M : wörter: die Marseillaise; eingedeutscht: die Polo-
maß). 2) M 3) auch: der A.,
niederd.: Ahming. näse, [franz.]
M Ofen.
niederd. : das ais-Moll, -, ~> das ais.
ich ahme nach (habe nachgeahmt) 1) ihn, mache Ajax, männl. Vorname. [Held vor Troja]
nach. 2) ihm, eifere nach. 3) es ihm, schaue ab, a jour a 'zu:r, 1) &
auf dem laufenden. 2) durch-
handle nach fremdem Vorbild. brochen (Gewebe), die Ajourarbeit, Durch-
die Ahming, -/-e oder -s, 1) £ Tiefgangmesser. bruchstickerei. die Ajourfassung, Abb. F 8.
2) M niederd. Angewende, : Gewende, [lat.- [franz.]
griech.; verwandt mit: Ohm] AK, Abk. für: 1) Aktienkapital. 2) Armeekorps.
der Ahn, -(e)s oder -en/-en, 1) Vorfahr. 2) M die Akadem je -/.. .'mi en, 1) gelehrte Gesellschaft
,
|

oberd.: Groß-, Urgroßvater, der Ahne, -n/-n, A. der Wissenschaften. 2) Hochschule: Kunstaka-
die A., -/-n, 1) männl. oder weibl. Vorfahr: die demie, der Akademiker, -s/-, die Akademike-
Ahnentafel, Abb. A 8; die Ahnfrau; der Ahnherr. rin, -/-nen, jemand, der auf einer Universität
2) Moberd. Groß-, Urgroßvater oder Groß-,
: ausgebildet wurde, akademisch, 1) hochschul-
Urgroßmutter, [germ. Stw.] mäßig, Hochschul... akademisches Viertel, ->c.t.
:

ich ahnde (habe geahndet) ihn oder es, strafe, 2) Ü überlieferungstreu, weltfremd. [Piatos Lehr-
räche. Hptw.: die Ahndung, -/-en. [germ.] stätte vor Athen]
ich ahne (habe geahnt)«, 1) vermute, weiß nicht der Akanthus, -/-, 1) <$> eine Gattung von Zier-
ganz sicher. 2) fühle vorher, erwarte beinahe. pflanzen. 2) Q Blattmotiv als Ziermuster, Abb.
3) mir ahnt, es ahnt mir, ich habe ein Vorgefühl, K 8, S 73, S 9. [griech.]
[mhd.] die Akazie ...t'a, -/...zijen, 1) Gattung der Mimo-
ich ahm e le (habe geähnelt) ihm, sehe ein wenig so sengewächse. 2) Robinie, [lat. -griech. 18. Jh.] ;

aus wie er. ich ä. es ihm an, mache ähnlich. die Akelg}, -/-en, Hahnenfußgewächs, [lat. aqui-
ähnlich ihm, 1) in wichtigen Merkmalen über- legia Wassersammlerin']
,

einstimmend, daran erinnernd: das sieht ihm ä., Akk., Abk. für: Akkusativ.
U ist ihm zuzutrauen; und ähnliche (s), Abk.: die Akklamation, -/-en, 1) zustimmender Zu-
u. ä. ; aber das Ahnliche; etwas, nichts, viel
: ruf. 2) Beifall.' Zeit w.: ich akklamjgre (habe
Ähnliches; Ahnliches und Verschiedenes. 2) A akklamiert) ihn, es. [lat.]
in entsprechenden Winkeln und im Größen- die Akklimatisation, -/-en, Eingewöhnung.
verhältnis entsprechender Strecken gleich (geo- Zeitw. : ich akklimatisiere mich (habe mich
metrische Figuren). Hptw. die Ähnlichkeit, : akklimatisiert), [lat. -griech. Kw.]
-/-en. [ahd.] die Akkolade, -/-n, 1) die geschwungene
die Ahnung, -/-en, Vermutung, Vorgefühl: ich Klammer }. 2) J
1
Verbindung zusammengehöri-
habe keine A., weiß nichts davon, ahnungslos, ger Noten, Abb. N 10. [franz. Umarmung'] ,

nichts davon ahnend. Hptw. die Ahnungs- : akkommodabel, anpassungsfähig, zweckmäßig.


losigkeit, -. ahnungsvoll, voller Ahnungen, die Akkommodation, -/-en, 1) Anpassung. 2)
[zu: ahnen] Einstellung des Auges. Zeitw.: ich akkom-
ahoj !, A Anrufeines
Schiffes: Boot a.l [niederd.] modjere (habe akkommodiert) es. [lat. Kw.]
der Ahorn, ein Laubbaum, Abb. F 38.
-s/-e, das Akkompa gnement akompanji'mä, -s/-s, f J
ahornen, aus Ahornholz. [germ. Stw.] Begleitung. Zeitw.: ich akkompa gnjgre (habe
das Ährchen, -s/-, 1) kleine Ähre. 2) Teil einer akkompagniert) ihn, t- [franz.]
zusammengesetzten Ähre, die Ähre, -/-n, rei- der Akkord, -(e)s/-e, 1) } Zusammenklang. 2)
g^
higer Blüten- und Fruchtstand,' Abb. B 42. die Vergleich zwischen Schuldner und Gläubiger,
Ährenlese, -. das Ährensammeln. ...ährig, mit Abkommen. 3) Lohn nach Leistung, Stücklohn
einer bestimmten Art Ähre versehen langährig. : er arbeitet im A. der Akkordarbeiter, ich akkor-
;

[germ. Stw.] d igre (habe akkordiert) es, vereinbare, [um 1600


der Aide e:d, -n/-n, 1) Mitspieler. 2) Gehilfe, Bei- aus franz. accord; 1 um 1800] [Kw. 1829]
stand, das Aide-memoire memo'a:r, kurze das Akkordeon, -s/-s, Ziehharmonika, Abb. Z 8.
Denkschrift, [franz. Hilfe'] , ich akkreditiere (habe akkreditiert) ihn bei je-
die Aigrette t'gretd, -/-n, 1) Reiherfeder. 2) bü- mandem, 1) beglaubige (einen Gesandten). 2)
schelförmiger Kopfschmuck, [franz.] weise eine Bank an, ihm Kredit einzuräumen.
das Aikido aiki'do:, -(s), moderne Selbstverteidi- Hptw.: das Akkreditiv, -s/-e. [zu: Kredit]
gung. <&rAikidoka,-s/-s,Aikidokämpfer. [Japan.] der Akku, -s/-s, Kurzform für: der Akkumula-
...aille ...aljs, Ableitungssilbe für weibl. Haupt- tor, -s/...'toren, } Stromspeicher, Abb. 7. ich A
wörter: die Emaille, die Kanaille, [franz.] akkumuliere (habe akkumuliert) es, häufe an,
das Air e:r, -s/-s, 1) Lied, Weise. 2) Aussehen, sammle. Hptw.: die Akkumulation, -/-en.
Haltung: er gibt sich ein A., tut groß, [franz.] [lat. Kw.]

18
Ala

Aktiengesellschaft
Die Aktionäre sind die Eigentümer der Aktien, die das Grundkapital der Gesellschaft bilden. Sie
haben Anteil an dem Reingewinn (Dividende), der sich aus der Jahresbilanz ergibt. Sie werden tätig
in der Hauptversammlung. Die Aktien gewähren das Stimmrecht. Die Hauptversammlung wählt den
Aufsichtsrat und den Abschlußprüfer; sie beschließt über die Gewinnverteilung und die Entlastung
des Vorstands und Aufsichtsrats.

Aufsichtsrat:
mindestens 3 Mitglieder, bestellt den Vorstand und überwacht die Geschäftsführung.

Vorstand:
istgesetzlicher Vertreter der Gesellschaft und hat diese unter eigener Verantwortung zu leiten.
Er kann aus einer oder mehreren Personen bestehen. Er stellt alljährlich den Geschäftsbericht, den
Jahresabschluß und den Vorschlag für die Gewinnverteilung auf.

Belegschaft.

akkurat, genau, sorgfältig. Hptw. : die Akkura- Vermögenswerte (ohne Rücksicht auf Schulden),
tesse,' -. 1700]
[lat. ; um Übers. B 32, B 59. ich aktiviere (habe aktiviert)
der Akkusativ, -s/-e, Wenfall, 4. Fall, Übers. ihn, es,mache tätig, bringe in Schwung, akti-
H 11. [lat. .Anklagefall'] visch, auch aktiv, im Aktiv stehend (Zeitwort).
:

die Akne, -/-n, { eine Hautkrankheit, [griech.] der Aktivismus, -, zielbewußte Willenstätig-
der Akoluth, -s/-en, Kirche: Altardiener, Inhaber keit, der Aktivist, -en/-en, 1) Mensch voller
des obersten Grades der niederen Weihen, Aktivismus. 2) Dt. Dem. Rep. für vorbildliche :

[griech.] Leistung ausgezeichneter Arbeiter, aktivistisch,


das Akonit, -s/-e, <$> Eisenhut. das Akonitin, zielbewußt handelnd, das Aktivum, -s, das
-s/-e, ein Arzneimittel, [griech.] Aktiv, [lat. um 1700]
;

das Akonto, -s/...ten oder -s, österr. Anzah- M : die Aktrice ak'tri:sd, -/-n, Schauspielerin, [franz.]
lung, die Akontozahlung, Abschlagszahlung. die Aktualität, -, Wirkung für die Gegenwart,
Vgl. a conto, fital.] Zeitnähe. Ei'gw.: aktuell, [lat.]
der Akquisiteur akvizi'to:r, -s/-e, Kundenwer- der Aktuar, -s/-e, 1) + Gerichtsangestellter. 2)
ber (für Zeitungsanzeigen), die Akquisition, M Schweiz. Schriftführer (eines Vereins), [lat.
:

-/-en, 1) Erwerbung. 2) Kundenwerbung. .Aktenbewahrer'; um 1800]


Zeitw. : ich akquiriere (habe akquiriert) es, ihn. der Aktus, -/-, f Festlichkeit (in einer Schule),
[franz.; um
1800] [lat'.]
die Akribie, -> peinliche Genauigkeit, [griech.] die Aküsprache, -, Abkürzungssprache. [Kw.]
akro..., Vorsilbe: hoch, spitz, [griech.] dieAkustik, -, 1) Lehre vom Schall und von den
der Akrobat: -en/-en, 1) Turnkünstler. 2) f Seil- Tönen. 2) Klangwirkung: der Saal hat (k)eine
tänzer. Eigw. akrobatisch, die Akrobatik, -,
: gute A. Eigw. akustisch, [griech.; um 1800]
:

Geschicklichkeitsturnen, die Akrobatin, -/-nen, akut, vordringlich: akute Fragen. 2) { rasch


1)
weibl. Akrobat, [griech. .Zehenläufer' 1800] ; um verlaufend: akute Krankheiten, der Akut, -(e)s/-e,
das Akro stichon, -s/...chen oder ...cha, Gedicht, Tonzeichen: ', z. B. auf e. [lat. ,spitz'; um 1800]
in dem die Anfangsbuchstaben der Verse einen JicAkzeleration, -/-en, Beschleunigung. Zeitw. :

Sinn ergeben, [griech.] ich akzelerigre (habe akzeleriert) es. der Akze-
das Akroterion, -s/...ri|en, Q Giebelaufsatz, lerator, -s/...'toren, Beschleuniger, [lat.]
Abb. T 7. [griech.] der Akzent, -(e)s/-e, 1) Ton, Hauptton. 2) Ton-
äks!, U pfui! zeichen, z. B. e, e, e, e. die Akzentuation, -, Ak-
der Akt, -(e)s/-e, 1) Abschnitt eines Bühnen- zentuierung, ich akzentuiere (habe akzentu-
werkes, Aufzug. 2) Vorgang. 3) Kunst: Dar- iert)es, betone nachdrücklich. Hptw. die Ak- :

stellung des Nackten. 4) Geschlechtsakt, Begat- zentuierung, -. [lat.; 16. Jh.]


tung. 5) Mz.: -en, s*6 -* die Akte. [lat. actus das Akzept, -(e)s/-e, öl) Annahmeerklärung (des
.Handlung'; 17. Jh.] Bezogenen auf dem Wechsel). 2) angenommener
die Akte, -/-n, 1) Urkunde. 2) Schriftstück: zu Wechsel, akzeptabel, annehmbar, der Akzep-
den Akten, Abk.: z. d. A., erledigt, die Akten- tant, -en/-en, Bezogener, ich akzeptiere (habe
mappe, Abb. M
3. [lat. acta .Verhandeltes'] akzeptiert) es, nehme (Vorschlag, Wechsel) an.
der Akteur ak'to:r, -s/-e, 1) Handelnder. 2) [lat. aeeeptum]
Schauspieler, [franz.] das Akzidens, -/...'denzi|en, unwesentliche Ei-
die Aktie 'aktsid, -/...ti|en, es Anteilschein, Teil- genschaft, Beigabe. Eigw. akzidentell, die
:

betrag des Grundvermögens seine Aktien fallen, : Akzidenz, -/-en, meist Mz., besondere Druck-
Ü es steht schlecht mit ihm. die Aktiengesell- arbeit, wie Anzeigen, Prospekte u. ä. [lat.]
schaft, Abk. AG, Handelsgesellschaft, Übers.
: die Akzise, -/-n, Verbrauchs- und Verkehrs-
A 9. das Aktienkapital, Abk. AK. [lat. in nie- : steuer, Zoll, [spätes MA. ; lat. Kw.]
derländ. Ümlautung; 18. Jh.] ...al, Ableitungssilbe für Eigenschaftswörter:
das Aktinium, -s, auch Actinium, Zeichen: Ac,
: O formal, tonal. [lat.]
radioaktives Element, [griech. aktinos .Strahl'] AI, OZeichen für: Aluminium.
die Aktion, -/-en, 1) Unternehmung, Vorgehen. AI., Abk. für: Alinea.
2) Kampfhandlung. 3) Beinbewegung (Pferd). ä la, nach Art von. [franz.]
der Aktionsradius, Wirkungsbereich, [lat.] ala.af, Kölner Fastnachtsruf. [aus: all-ab, ,vor
der Aktionär, -s/-e, Aktienbesitzer, [zu: Aktie] allen anderen']
aktiv, 1) tätig, lebendig, zielstrebig: aktives der Alabaster, -s/-, Mz. selten, feinkörniger,
Wahlrecht, Recht zu wählen. 2) §Q ständig im durchscheinender Gips. Eigw. alabastern. :

Dienst stehend: aktiver Soldat. 3) stark an-


sprechend, wirksam. 4) 12 einträglich: aktive
O [nach einer ägyptischen Stadt]
ä la carte, nach der Karte (essen), [franz.]
Handelsbilanz, Überwiegen der Ausfuhr über ä la mode a la 'mo:d, nach der Mode, die Ala-
die Einfuhr. 5) aktivisch. Hptw. die Aktivität, : modetracht, ABB. T 17. [franz.]
-/-en. das Aktiv, -s, selten: Aktivum, Tatform derAland, -s/-e, ein Weißfisch, [verwandt mit:
des Zeitworts, ÜBERS. Z 7. das Aktiv, -s/-e, Dt. Aal]
Dem. Rep.: Arbeitsgruppe, die Aktiva, Mz., der Alant, -s/-e, ein Kreuzblütler, [ahd.]

19
Ala
Alarich, Westgotenkönig, [got. .Herrscher im alfanzt; du alfanz(es)t). [mhd. .Schalk'; aus
heiligen Bezirk'] ital.]
der Alarm, -(e)s/-e, Warnung, Gefahrmeldung. al fine, J bis zum Schluß (spielen), [ital.]
Zeitw'.: ich alarmiere (habe alarmiert) ihn: Alfons, rnännl. Alfpnsa, weibl. Vorname, [span.
,

eine alarmierende Nachricht, beunruhigende aus ahd. .der, die Edle und Bereitwillige']
Kunde, [ital. ,zu den Waffen'; spätes MA.] Alfred, männl. Vorname, [angelsächs. ,der Rat-
der Alajjn, -(e)s/-e, ein Erdsalz, Beiz- und zusam- geber mit Hilfe von Alben']
menziehendes Heilmittel. [Lw. aus lat. alumen] die Alge, -/-n, blütenlose Wasserpflanze, [lat.]
der Alb, -(e)s/-en, Elfe, Naturgeist ; vgl. Alberich die Alge bra, -, Buchstabenrechnung; Lehre von
und der Alp. [germ.] den Gleichungen. Eigw.: algebraisch, [arab.]
dieAlb, -/-en, Gebirge, besonders in Eigennamen, der Algol, auch: ...'go:l, -s, ein Stern, Abb. S 71.
sonst -* die Alp. [aräb. ,Medusenhaupt']
Alb an, männl. Vorname, [lat. ,der aus Alba Ali, arabischer Männername. Ali Baba, Vater Ali.
Stammende'] alias, anders; auch ... genannt: Hardenberg alias
der Albaner, -s/-, Bewohner des Balkanstaates Novalis, [lat. .sonst']
Albanien. EiGW. albanisch. : das Alibi, -s/-s, Beweis der Abwesenheit vom
der Albarello, -s/-s, ein Apothekergefäß, Abb. A7. Tatort zur Tatzeit: er kann kein A. nachweisen.
der Alba tros, -/-se, großer Seevogel, [aus span.- [lat. .anderswo'; um 1800]
arab. Röhre']
, Alice a'li:s9, weibl. Vorname, [zu: Alexander]
die Albe, -/-n, 1) weißes Priestergewand, Abb. das Ali gnement alinji'mä, Bauflucht, [franz.]
A 14. 2) Weißfisch, [lat. alba ,weiß'] die Alimente, Mz., Unterhaltsbeiträge (für un-
die Alben, Mz. von: das Album. eheliche Kinder), [lat. .Nahrungsmittel']
die Alber, -/-n, 1) Weißpappel. 2) oberd.: M das Alinea, -s/-s, Abk. AI., neue Zeile, Absatz,
:

Pappel, [ahd., aus lat. ,weißlich'] Übers. K


42. [lat.]
Alberich, männl. Vorname. [Zwerg der Helden- die aliphatischen Verbindungen, Mz., die O
sage; niederd. .Elfenkönig'] Fett- oder Methanreihe.
albern.dumm, töricht, lustig. Zeitw. ich alb(e)re : der Aliquot ton, Oberton. [lat.]
(habe gealbert). Hptw. die Albernheit, -. die
: das Alizarin, -s, Krapprot, Farbstoff. [Kw.]
Alber ej, -/-en, albernes Betragen, [ahd. alawari der Alk, -(e)s/-e, nordischer Möwenvogel.
.freundlich', mhd. alwaere .einfältig'] der Alkalde, -n/-n, spanischer Bürgermeister,
Albert, männl. Vorname. Alberta, Albertine, Ortsrichter, [span. aus arab.]
weibl. Vornamen. EiGW. albertinisch, aber: : das Alkali, -s/...li|en,0 laugenartige Verbindung,
die Albertinische Linie, Zweig der Wettiner. die mit Säuren Salze ergibt. <fasAlkaloid,-(e)s/-e,
[Kurzform von Adalbert, vgl. Albrecht] in Pflanzen vorkommende organische Base,
Albin, männl., Albine, weibl. Vorname, [lat. [arab.]
',der, die Weiße'] das Alkanna, -, Gattung der Rauhblattgewächse.
der Albinismus, -,{<$> Farbstoffmangel, Weiß- das Alkannin, -s, roter Farbstoff aus der Alkan-
blättrigkeit, der Albino, -s/-s, Mensch oder Tier, nawurzel, [ital., von arab. al henna]
durch Farbstoffmängel entstellt, Weißling, der Alkazar, -s/-e, Name spanischer Burgen,
[span.] Schlösser, [arab. ,die Burg']
Albion, D England, [altkeltisch .Berginsel'] der Alkohol, -s/-e, Weingeist, Spiritus. Eigw.:
Alboin, auch: Albuin, König der Langobarden, alkoholisch, alkoholfrei, keinen Alkohol ent-
'[.der Albenfreund'] haltend (Getränke), die Alkoholika, Mz., alko-
ich albre, albere. holische Getränke, der Alkoholiker, -s/-, ge-
Albrecht, männl. Vorname, [ahd. Adalberaht, wohnheitsmäßiger Trinker, ich alkoholisiere
'.der durch seinen Adel Glänzende'] (habe alkoholisiert) es, versetze mit Alkohol, der
das Album, -s/...ben, Heft in Buchform zum Alkoholismus, -, 1) Trunksucht. 2) Alkohol-
Einordnen von Lichtbildern, Briefmarken u. a. vergiftung, der Alkoholspiegel, -s, im Blut ent-
[lat. .weißes Buch' um 1700] ; haltene Alkoholmenge, [arab. .Augenschminke']
das Albumin, -s/-e, meist Mz., eine Gruppe der der Alkoven, -s/-, Schlafnische, [arab. ,Neben-
Eiweißstoffe, das Albuminat, -(e)s/-e, Eiweiß- gemach', europäisch seit 1610]
verbindung, [lat. Kw.] all, 1)gesamt, ganz, jeder ohne Ausnahme: all
der Albus, -/...busse, Weißpfennig, alte rheinische meine Hoffnung; alle Abende; alle, die gekommen
Münze, [lat. ,weiß'] waren; all (es) und jedes; alles Gute; für alles;
das Älchen, -s/-, 1) ein Fadenwurm. 2) Verklei- vor allem; all das Große; alles andere; mein ein
nerung zu: der Aal. und (mein) alles; alle nase(n)lang, aber: aller Na-
die Alchimie, -, im MA.
vermeintliche Gold- : sen lang; alle neune (beim Kegeln). 2) Zusam-
macherkunst, der Alchimist, -en/-en, Gold- menschreibung (ein für) allemal, aber ein für
: :

macher. EiGW. alchimistisch, [arab.-griech.]


: alle Male. 3) U zu Ende, aus: die Suppe ist alle;
der Aldehyd, -s/-e, O
flüchtige Flüssigkeit der ich bin (werde) ganz alle, bin am Ende, völlig
Fettreihe, [griech. Kw.] erschöpft, [germ. Stw.]
der Alder mann, M
niederd. Vorsteher, Ältester.
: das AU, -s, 1) Weltall. 2) alles Seiende, [von: all]
das Äle e:l, -s, helles englisches Bier, [engl.] allabendlich, jeden Abend.
alea iacta est, der Würfel ist gefallen, [lat.] alla breve, <£ beschleunigt, der Alla-breve-
alea torisch, vom Zufall abhängig, [lat.] 'Takt, schneller »/»-Takt. [ital. .auf kurz']
der Alemanne, -n/-n, Angehörter eines ger- Allah, auch: ...7a:, Gott, [arab.]
manischen Stammes. Eigw. alemannisch.
: allda, K t da, ebenda.
das Alemannisch, -(s), dem -, alemannische alle,'-* all.
Mundart, Übers. M 23, D 7. vgl. Deutsch, [germ. die Allgg, -/-n. 1) Gang, Straße zwischen Baum-
,alle Mann'] reihen, Abb. P 4, S 76. 2) t beiderseitig besetzter
alert, munter, lebhaft, aufgeweckt, [franz.] Durchgang: eine A. von Schwertern, [franz.;
das Aleuron, -s, Kleber aus Getreide, [griech.] 17. Jh.]
Alex|ander, männl., Alexandra, weibl. Vor- die Allegorie, -/...'ri|en, Sinnbild. Eigw. alle- :

name [griech. ,der, die Wehrhafte'], der Alex- gorisch. Zeitw.: ich allegorisjgre (habe alle-
an driner, -s/-, 1) Einwohner der ägyptischen gorisiert) es. [griech.]
Stadt Alexandria. 2) Versart, Übers. V 5. Eigw. : alle gretto, } mäßig lebhaft, das Alle|gretto,
alex an drinisch. [nach Alexander dem Großen ]
j
-s/-s oder ...tti, mäßig lebhaftes Musikstück.
Alexis, Alexius, männl. Vornamen, [latinisierte alle gro, J" lebhaft, das Alle gro, -s/-s oder ...gri,
Kurzform zu: Alexander] lebhaftes Musikstück.
die AlfanzereJ, -/-en, t närrisches Benehmen, allejn, 1) einzig, einsam: a. bleiben, sein, stehen;
kindische Possen. Zeitw.: ich alfanze (habe alleinseligmachend; Alleinsein, Einsamkeit. 2)

20
Alo
aber: ich wollte arbeiten, a. der Lärm war zu der Alliierte, -n/-n, ein -r, Verbündeter. Zeitw. :

stark.Eigw.: alleinig, der Allginerbe, einziger ich alliiere mich (habe mich alliiert), [franz.]
Erbe, der Alleingang, Unternehmen ohne Bei- die Alliteration, -/-en, Stabreim, Übers. 15. R
stand, das Alleinmädchen, einzige Hausgehil- Zeitw.: es alliteriert (hat alliteriert): allite-
fin, alleinstehend, ohne Familienangehörige rierende Dichtung, [lat. Kw. ; 1800] um
lebend, der Allejnunterhalter, vielseitiger Vor- alljährlich, jedes Jahr.
tragskünstler, [mhd. all-eine ,ganz einsam'] die Allmacht, -, unbeschränkte Macht (Gottes).
alleluja(h), -* halleluja(h). Eigw. allmächtig, der Allmächtige, -n, Gott.
:

allemal, 1) immer; aber: alle Male. 2) U auf alle [16. Jh.]


Fälle, ohne Bedenken das kannst du a. tun.
: allmählich, langsam, stetig fortschreitend, [mhd. ]
die Allemande al'mäd, -/-n, deutscher Tanz, die AUmend, -/-en, M
Schweiz., die Allmende,
[franz.] -/-n, der Gemeinde gemeinsam gehörendes
allenfalls, 1) gerade noch, zur Not, aushilfs- Land. [mhd. Allgemeinheit']
,

weise. 2) gegebenenfalls, eventuell. 3) t jeden- allmonatlich, jeden Monat, allnächtlich, jede


falls, allenthalben, überall. Nacht.
aller..., U steigernd vor Superlativen: am aller- allo..., anders, fremd, [griech.]
besten, allerhöchstem, [neuhd., Wesfall von: all] das Allod, -(e)s/-e, lehnsfreier Grundbesitz, das
allerart, unbeugbar, verschiedenerlei a. Bücher, : Allodialgut, Eigengut (des Fürsten), [ahd.]
aber: Bücher aller Art. dieAllogamjg, -/...'mi|en, <$> Fremdbestäubung.
der All erbarmer, -s, Gott, der Barmherzige.
|
Eigw.: alloga misch, [griech.]
allerdings, 1) freilich, immerhin; betontes ,ja'. dieAllokution, -/-en, Papstrede an die Kardi-
2) das ist etwas anderes: dann a. [seit 1600] nalsversammlung, [lat. .Anrede']
die All|ergie, -/...gi|en, { Überempfindlichkeit die Allonge a'/Jj», -/-n, Verlängerungsstreifen
gegen bestimmte Stoffe. Eigw.: all ergisch, an Wechseln, die Allongeperücke, Abb. 1. H
[griech. Kw.] [franz.]
allerhand, unbeugbar, verschiedener-
1) allerlei, allons! a'li, los! [franz. .gehen wir!']
lei: a. Gutes, a. Neues. 2) U ziemlich viel: das ist der Allopath, -en/-en, allopathisch arbeitender
a., ziemlich stark, frech, [mhd. aller hande ,von Arzt, die Allopathie, -, gewöhnliches, der
allen Seiten'] Krankheitsursache entgegenarbeitendes Heilverr
das Allerheiligen, -, katholischer Feiertag fahren. Eigw.: allopathisch, [griech. Kw.]
(1. November). das Allotria, -(s)/-, Unfug, Alberei, [griech.]
allerlei, (unbeugbar), verschiedenerlei, das all rig'ht od'rait, richtig!, alles in Ordnung!
Allerlei, -s/-s, 1) kunterbuntes Durcheinander. [engl.]
2) Mischgemüse aus Möhren, Erbsen und Spar- der Allroundman od'raundmsn, -s/...men, viel-
gel: Leipziger A. [mhd. aller leige .vieler Sorten' seitiger Könner, [engl.]
(leige franz. Lw.)] allseitig, von allen Seiten, nach allen Seiten, in
allerliebst, 1) wunderhübsch. 2) gemütlich. 3) jeder Beziehung. Umstandsw. allseits, auch: :

spöttisch: sehr schlimm, der, die Allerliebste, allerseits. Hptw. die Allseitigkeit, -.
:

Schatz (Kosewort). der Allstrom, -(e)s: für A., $ für Gleich- und
allerorten, allerorts, überall. Wechselstrom.
das Allerseelen, -, katholischer Feiertag (2. No- der Alltag,-(e)s/-e, 1) Werktag. 2) ereignisloseZeit,
vember). trauriges Einerlei: grauer A. alltäglich,
all(er)seits, alle (miteinander). 1) zum Alltag gehörend. 2) durchschnittlich:
alle(r)wege, allerwegen, allerwegs, 1) f über- nichts Alltägliches, etwas Besonderes, die All-
all. 2) M
oberd. jedenfalls, wohl.
: täglichkeit, -/-en, Durchschnittlichkeit, Platt-
der Allerweltskerl, Hans Dampf in allen Gassen. heit, alltags, zum Alltag gehörend.
der Allerwerteste, -n/-n, U Gesäß. allüberall, überall.
alles, -*• all.
die Allüre, -/-n, 1) Gangart (Pferd). 2) nur Mz.,
allesamt, alle (miteinander). Benehmen, Lebensart.
der Alleskleber, U Klebstoff für ganz verschiede- die Allusion, -/-en, ÜBERS. RH. [lat.]
nes Material. die Alluvion, -/-en, die Anlandung. das Allu-
allewege, -*• allerwege, allewejl(e), auch allweil, : vium, -s,'t für: Holozän, Übers. Ell. Eigw.:
1) t immer. 2) M oberd. unterdessen gib a. her.
: : alluvial, [lat. , Schwemmland']
3) M
oberd. soeben a. bin ich gekommen.
: : der Allvater, -s, Wodan. [1745 von Gottsched]
allez! a'le:, U los!: a. hopp! [franz. ,geht!'] allwege, allweil, allzeit -» allerwege, alleweile,
all(e)zejt, immer. allezeit, allwöchentlich, jede Woche.
allfällig, M Schweiz.: möglicherweise vorkom- allzu, viel zu, in zu hohem Grade; übertrieben:
mend, eventuell. allzubald; allzulange; allzuoft; allzusehr; allzu-
die Allgegenwart, ständige Anwesenheit (Gottes). viel, aber sie hatte allzu viele Einwände.
:

allgemach, f allmählich, gemächlich. allzumal, allzusammen, alle (miteinander).


allgemein, 1) überall verbreitet, überall be- die Alm, -/-en, Alp. der Almer, -s/-, auch: Älm-
kannt. 2) für alle bestimmt. 3) grundsätzlich: ler, die Almerin, -/-nen, auch: Älmlerin,
im allgemeinen, das Allgemeinbefinden, ge- Senn(erin), Almbewohner(in). der Alm(en)-
sundheitliche Verfassung, die Allgemeinbil- rausch, -es, 1) Alpenrose, Rhododendron. 2)
dung, außerfachliches, allseitiges Wissen, all- Edelraute. [tirolisch, aus die Albe] :

gemeingültig, zu jeder Zeit und überall für Alma, weibl. Vorname, [lat. .Nahrungspen-
jeden gültig, die Allgemeinheit, -, die Öffent- dende']
lichkeit, das Volk, allgemeinverständlich, die Alma mater, - -, Hochschule, [lat. .Nähr-
volkstümlich; aber: die Rede war im Saal all- mutter']
gemein verständlich, überall zu verstehen, das der Almanach, -s/-e, 1) Jahrbuch. 2) Kalender
Allgemeinwohl, das Wohlergehen der Allge- mit Beigaben: Musenalmanach, Familienalma-
meinheit, [neuhd.] nach. [seit 1460, arab.]
das Allheilmittel, Mittel für angeblich alles. der Älmler, -s/-, Almer. die Älmlerin, -/-nen,
die Allheit, -, Gesamtheit; allumfassende Welt. Almerin.
allhter, D hier. das Almosen, -s/-, 1) Gabe an Arme. 2) Ü dürf-
die Allianz, -/-en, Bündnis, Vertragsgemein- tiges Entgelt, [griech. .Mitleid']
schaft, [franz.] der Almrausch, der Almenrausch.
all|gbend, alles liebend; Silbentrennung vgl. Almut, weibl. Vorname, [ahd. .die edel Gesinnte']
Übers. S 53. die Aloe 'a:loe:, -/-n, Gattung der Liliengewächse.
der Alligator, -s/...'toren, eine Panzerechse, [von Alois, männl., Aloisia, weibl. Vorname, [lat.,
span. el lagarto ,die Eidechse'] aus ahd. Alwis ,der, die Allweise']

21
Alp
dos Laubwerk

der Opferaltar

der Tafelalta
...
os Retabel
. der Flügelaltar

dos Zlborium\
oder der Baldachin JL_iljllf?, n " 1
d «-=Q= <*'*-
,

i f/T^A 'HTTP

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S4.TK-I1U-Ä

der Tragaltar
der Ziborienaltar ^^^^^ dos Lesepult <

der Altorläufer A | tar <j er Kanzelaltar das Altargerär

der Alp, -(e)s/-e, Alb, Nachtmahr, Angsttraum: alt (älter, am ältesten), 1) bejahrt: ein aller Mann;
Aw Alpdrücken, der Alptraum, [von: Alb, er ist der ältere (älteste); alt und jung, jedermann,
,Elfe'] aber Alt und Jung unter einem Dach, die alten
:

die Alp, Alpe, -/-n, Alm, Hochweide.


-/-en, rfi'e und die jungen Leute (zwei Generationen)
<fas Alpenglühen,
Rotfärbung hoher Berg- wohnen zusammen. 2) unjugendlich: ein altes
spitzen nach Sonnenuntergang, der Alpenjäger, Mädchen. 3) nicht mehr frisch altes Brot. 4) ge- :

1) Hochgebirgsjäger. 2) Sb für den Kampf im braucht: altes Buch. 5) verbraucht: Altmaterial,


Hochgebirge ausgerüsteter Soldat (ital. Alpini). : Abfallstoffe. 6) aus früheren Zeiten: die alten
die Alpenrose, Rhododendron, das Alpenveil- Germanen; das Alte Testament, Abk.: A. T.,
chen, ein Primelgewächs, das Alphorn, langes ÜBERS. B 30; die Alte Welt, Europa; ich hänge am
Holzblasinstrument,alpin, die Alpen, auch: alten, an der Tradition. 7) unverändert, gleich: er
jedes Hochgebirge betreffend: alpiner Gürtel, war ganz der alte; es bleibt alles beim alten, nichts
Pflanzenwuchs über der Baumgrenze, der Al- wird verändert. 8) langbewährt, vertraut: ein
pinismus, -, die Alpinistik, -, Bergsteigekunst. alter Freund; von altem Schrot und Korn, nach
der Alpinist, -en/-en, Bergsteiger, Abb. B 21. Väterart, kernig. 9) nach alter Art: der Alt-
der Älpler, -s/-, Bewohner einer Alp oder der katholik; altdeutsche Tracht. 10) im Ruhestand
Alpen, [wohl keltischer Name] der Altbundeskanzler. 11) mit Zahlangaben: ein
das Alpaka, -s/-s, 1) zahme Lamaart. 2) ohne Mz., Jahr alt, einjährig. 12) Rennpferd über 6 Jahre. :

Gewebe aus Alpakawolle, [südamerikan.] 13) {D Alter Herr, Abk.: A. H., ehemals aktives
das Alpaka, -s, eine silberähnliche Legierung. Mitglied; mein alter Herr, meine alte Dame,
al pari, zum Nennwert (einer Aktie), [ital.] meine Eltern. 14) schon lange bestehend: das
die Alpe, das Alpenglühen usw., -* die Alp. ist a., längst bekannt. 15) <$$ Alter Mann, abge-
das Alpha, -(s)/-s, griechischer Buchstabe, Übers. bauter Teil. [germ. Stw.j
G 36. das Alphabet, -(e)s/-e, Abc, Übers. 1 A der Alt, -s, j Altstimme, die tiefere Frauen-
vgl. Übers. F 17. Eigw. alphabetisch. Zeitw.
: : und Knabenstimme, zweite Oberstimme, der
ich alphabetisiere (habe alphabetisiert) es. Altist, -en/-en, die Altistin, -/-nen, Altsänge-
Hptw. : die Alphabetisierung, -. [griech. r(in). [ital. alto ,hoch', ursprünglich hohe Män-
semit.] .
nerstimme gemeint; 16. Jh.]
die Alphastrahlen, Mz., Strahlen aus positiv der Altan, -(e)s/-e, Söller, Abb. 12. [ital. Lw.] H
geladenen Heliumkernen, [griech. semit.] ; der Altar, -s/...'täre, Abb. A
10. 1) Opferstein.
das Alphorn, alpin usw., der Älpler, -*• die Alp. 2) Tisch des Herrn. 3) Aufbau im Kirchenchor.
der Alraun, -(e)s/-e, die Alraune, -/-n, Zauber- das Altarsakrament, in der katholischen Kirche
wurzel, Mandragora, Abb. A 7. [verwandt mit Leib und Blut Christi unter den Gestalten von
raunen] Brot und Wein, die Eucharistie, [lat. , Opferherd,
als, 1) Nebensätze einleitend beim Zeitw.: zu Brandaltar'; ahd.]
der Zeit, da, gerade dann: als ich eintrat; als er altbacken, nicht mehr frisch, einige Tage alt
fortgegangen war. 2) Nebensätze einleitend, die (Gebäck).
eine Folge bezeichnen, eine Annahme oder Täu- die Altbauwohnung, vor dem 31. 12. 1949 be-
schung: es schien mir, als hätte er ein Zeichen zugsfertig gewordene Wohnung.
gegeben; mir war, als ob er gerufen hätte. 3) in altbewährt, seit langem erprobt, zuverlässig.
der Eigenschaft: er zeigte sich als hilfsbereiter der Altbundeskanzler, der Altbundespräsi-
Mensch es war nur als Beispiel erwähnt. 4) genau
; dent, nicht mehr amtierender Bundeskanzler
wie: sie war als Zigeunerin verkleidet. 5) mit oder Bundespräsident.
etwas vergleichend, besonders beim Kompara- altdeutsch, 1) t vorlutherisch, mittelalterlich
tiv er ist größer als du; ich bin mehr als erleich-
: deutsch. 2) Kunstgewerbe: dem Stil der deut-
tert. 6) aufzählend: zum Beispiel, wie: als da schen Renaissance nachgeahmt, [seit 1580]
sind; sowohl ... als auch. 7) alem. immer, M : der, die Alte, -n/-n, ein -r, eine -, 1) Greis, Grei-
manchmal der Weg führt als geradeaus; ich habe
: sin. 2) Ü Vater, Mutter, Vorgesetzte, Geschäfts-
ihn als dort gesehen, alsbald, sofort, gleich. inhaber: mein Alter, mein Mann; meine Alte,
Eigw. alsbaldig: zum alsbaldigen Verbrauch
: meine Frau, das Alte, -n, Gewohntes, Herge-
bestimmt (Aufschrift auf Konserven), alsdann, brachtes das Alte muß dem Neuen weichen aber
: ;

1) hierauf, dann. 2) siehst du!, na also! [ab- aus alt mach neu. die Alten, Mz., 1) alte Leute.
geschwächt aus ahd. also] 2) Eltern. 3) B Vorfahren. 4) t die alten Griechen
also, 1) um zusammenzufassen folglich, mithin : und Römer.
wir sind Freunde, a. bleiben wir zusammen. 2) das Altenteil, Leistungen zur Versorgung eines
siehst du!, endlich!: na a.! 3) t so: a. sprach abtretenden Bauern (Wohnung, Ernährung).
Zarathustra. alsobald, f alsbald, alsoglejch, f das Alter, -s, 1) spätere Lebensjahre: das ist gar
sogleich, [ahd. all durch so verstärkt] kein A., er ist noch jung. 2) Lebenszeit: er er-

22
Amb
reichte ein A. von 90 Jahren. 3) Zeit des Beste- die Altwaren, Mz., gebrauchte Gegenstände.
hens: das A. dieser Münze. 4) Zeitalter, ich der Altwarenhändler, Händler für Altwaren.
alt! e )re (bin gealtert), werde alt Metalle altern, : das Altwasser, -s/-, toter Flußarm.
verändern sich durch Lagern. Hptw. die Al- : der Altweibersommer, 1) Spinnenfäden in der
terung, -. alters: seit a., von a. her, schon sehr herbstlichen Luft. 2) Nachsommer, [um 1800]
lange; vor a., vor langer Zeit, der Alters- das Aluminat, -(e)s/-e, aluminiumsaures Salz.
aufbau, -s, Gliederung einer Bevölkerung nach das Aluminium, -s, -O Zeichen: AI, silber-
dem Lebensalter, die Altersgrenze, -, für Be- weißes Leichtmetall, der Aluminit, -s, Alumi-
rufsantritt und Ruhestand festgesetzte Lebens- niummineral, schwefelsaure Tonerde, [von lat.
jahre, das Altersheim, Wohnheim für alte alumen Alaun'] ,

Leute, das Altersjahr, M


Schweiz. Lebensjahr. : das Alumnat, -(e)s/-e, Schülerheim, Internat.
der Alterspräsident, ältestes Mitglied einer der Alumne, -n/-n, Internatsschüler [lat.]
öffentlichen Körperschaft, die Altersschwäche, alveolar, mit der Zungenspitze am Zahnfleisch
Kräfteverfall im Alter, die Alterssichtigkeit, gebildet, der Alveolar, -s/-e, Zungenzahnlaut
Weitsichtigkeit älterer Leute, die Altersstube, (d, t). [lat.]
M Schweiz. unterhaltender Nachmittag für alte
: alveolär, { mit kleinen Hohlräumen, die Al-
Leute, die Altersversorgung, Sicherung des veole, -/-n, bläschenförmiges Gebilde in Zel-
Lebensunterhalts im Alter, [von: alt] len und Geweben, [lat.]
die Alteration, -/-en, 1) Änderung. 2) Erregung. die Alwegbahn, eine Einschienenbahn, [nach
ich alterjgre (habe alteriert), 1) ihn, mich, rege Axel L. Wenner-Gren]
auf, ärgere. 2) es, ändere: alterierte Akkorde, Alwin, männl., Alwine, weibl. Vorname, [zu:
chromatisch veränderte, [franz.; 17. Jh.] Alboin]
das Alter ego, - -, Ü Freund, [lat. ,das andere am, zusammengezogen aus: an dem, Übers. Z 14.
Ich''] 1) mit Superlativ: unübertrefflich: am höchsten.
ich alterjgre, -*• die Alteration. 2) zeitlich: am Abend; am Montag, dem 21. De-
die Alternanz, Alternation, -/-en, Wechsel. zember. 3) gerade stattfindend: ich bin am Auf-
ZEITW. es alterniert (hat alterniert), alter-
: räumen. 4) örtlich: am Fuße des Berges; Frank-
nativ, wechselweise, die Alternative, -/-n, furt am Main (Abk. a. M.). :

Wahl zwischen zwei Möglichkeiten, [lat. Kw.j Am, «O Zeichen für: Americium.
das Altertum, -s, 1) die älteste Zeit mensch- a. m., Abk. für: ante meridiem, vormittags, [lat.]
licher Kultur. 2) klassisches A. (Antike), die amächelig, ammächelig.
große Zeit der Griechen und Römer (700 Amadeus, männl. Vorname, [neulat. Befehlsform
v. Chr. bis 480 n. Chr.). 3) die Altertümer, Mz., .liebe Gott!']
Kunstgegenstände aus alter Zeit, die Alter- die Amaler, Mz., ostgotisches Königsgeschlecht.
tümelei, -, übertreibende Nachahmung des Stils das Amalgam, -s/-e, Quecksilberlegierung.
vergangener Zeiten. Zeitw. ich altertüm e le : Zeitw. ich amalgamjgre (habe amalgamiert)
:

(habe gealtertümelt). altertümlich, altmodisch, es. [Fachwort der Alchimie; mhd.]


aus alter Zeit, nach alter Weise. Hptw. die : Amalie ...z'a, weibl. Vorname, [entlehnt von
Altertümlichkeit, -/-en. franz. Amelie Schützerin der Amaler']
,

altfränkisch, Ü altvaterisch, [spätes MA.] Amanda, weibl., Amandus, männl. Vorname.


altgedient, im Dienst ergraut, erfahren. [lat. ,die,der Liebenswerte']
die Altgeige, Bratsche. der Amarant, -s/-e, <$> eine Pflanzengattung, das
altgewohnt, längst üblich, hergebracht. A., -s, ein trübes dunkles Rot. [lat. -griech. ama-
die Althee, -/-n, Eibisch, [griech. Heilende'] , rantos .unverwelklich']
althergebracht, langgewohnt, überliefert. die Amarelle, -/-n, eine Sauerkirsche, [lat.]
althochdeutsch, Abk. ahd., den ältesten Zeit-
: der Amaryl, -s/-e, künstlicher hellgrüner Saphir.
abschnitt der hochdeutschen Sprache betreffend, die Amaryllis, -/...llen, <$> eine Pflanzengattung.
von etwa 750-1080. das Althochdeutsch, -(s), [griech.]
dem althochdeutsche Sprache, Übers. D 7;
-, der Amateur ama'to.-r, -s/-e, jemand, der eine
vgl. Deutsch. Beschäftigung aus Liebhaberei, nicht beruflich
der Altist, die Altistin, -> der Alt. betreibt, [franz.]
altjüngferlich, verschroben, wunderlich. die Amazone, -/-n, 1) Angehörige eines kriege-
altklug, frühreif und vorlaut. [18. Jh.] rischen Frauenvolkes der griechischen Sage. 2)
ältlich, ein wenig alt und verschroben, [von alt] : Reiterin, [griech.]
der Altmeister, 1) Innungsvorstand, Zunft- die Ambassade amba'sa:d» oder äba'sad, -/-n,
ältester. 2) ältester, tüchtigster Vertreter auf Ambassadeur ...'da:r, -s/-e, Bot-
Botschaft, der
einem Sport-, Kunst- oder Wissensgebiet. schafter, [franz.]
altmodisch, 1) nach früherer Mode. 2) nicht &Ambe, -/-n, Doppeltreffer (Lotto), [lat.]
mit der Zeit gegangen, veraltet, rückständig. der Amber, -s/-(n), die Ambra.
das Altpapier, -s, gebrauchtes Papier als Roh- ambi..., auch: ambo..., beid...: ambidexter, beid-
stoff. händig geschickt, [lat.]
altnordisch, die Sprachen der germanischen die Ambition, -/-en, Ehrgeiz, das Bestreben.
Bevölkerung des skandinavischen Nordens bis Eigw. ambitiös, [franz. -lat.]
:

zum 15. Jh. betreffend, das Altnordisch, -(s), die Ambivalenz, -/-en, Doppelwertigkeit, sich
dem -, altnordische Sprache; vgl. Deutsch. widersprechende Gefühle. Eigw. : ambivalent.
der Altphilologe, Kenner der Sprachen des [lat.]
klassischen Altertums (altgriech. und latein.). der Ambo, -s/...'bonen, erhöhtes Lesepult früh-
ich altre, altere. christlicher Kirchen, [griech.]
der Altruismus, -, Selbstlosigkeit. Eigw. : al- der Amboß, ...sses/...sse, 1) Unterlage beim
truistisch, [lat. Kw.] Hämmern, Abb. A 11. 2) ein Gehörknöchel,
altsächsisch, den ältesten Zeitabschnitt der be-
zeugten niederdeutschen Sprache betreffend,
von etwa 800-1000. das Altsächsisch, -(s), dem
-, altsächsische Sprache, Übers. D7; vgl. Deutsch.
das Altsilber, künstlich gedunkeltes Silber.
altsprachlich, altgriechisch und lateinisch.
die Altstadt, der alte Stadtkern.
das Alttier, V
Hirschkuh, die bereits gekalbt hat.
altvaterisch, altmodisch, altväterlich, ehr-
würdig. [16. Jh.]
die Altvordern, Mz., Vorfahren, [ahd.]

23
Amb

die Ewige die


Ammonshorn Blumenampel Lom P e Verkehrsampel Amphora Ampulle
die Ampel
Abb. O2. 3) Bestandteil der Patrone, Abb. G 15. ArAmmann, -s/«er, M Schweiz.: Gemeindevor-
[ahd. anaboz ,Draufschlager'] stand; Vorsitzender einer Kantonsregierung:
die Ambra, auch: der Amber, Riechmittel
-/-s, Landammann. [aus: Amtmann]
tierischer Herkunft, [arab.] die Amme, -/-n, ein fremdes Kind stillende Mut-
die Am|brosia, -, 1) Speise der griechischen ter,das Ammenmärchen, alberne Erfindung,
Götter. 2) Ü köstliches Essen. Eigw. : ambro- [germ. .Mutter']
sisch, [griech.] die Ammer, -/-n, finkenartiger Singvogel, [ahd.]
Am brosius. männl. Vorname [griech. ,der Un- Ammon. auch: Amun, ägyptische Hauptgottheit.
sterbliche'], am brosianisch: der Ambrosia- das Ammoniak, -s, «O stechend riechendes Gas
nische Lobgesang, Tedeum [nach dem hl. Am- aus Stickstoff und Wasserstoff, [lat.]
brosius]. der Ammonit, -en/-en, das Ammonshorn, aus-
ambulant, 1) nicht ortsfest, umherziehend. 2) gestorbener Kopffüßer, Abb. A 12. [nach dem
auch: ambulatorisch, in der Sprechstunde spiraligen Widdergehörn des Gottes Ammon]
(behandelt), die Ambulanz, -/-en, 1) Abteilung der Ammoniter, -s/-, B Angehöriger eines den
für ambulante Behandlung im Krankenhaus. 2) Israeliten verwandten Stammes.
Ambulanzwagen, Krankenwagen, [lat.] das Ammonium, -s, <0 Verbindung von vier
A. M. D. G., Abk. für: ad maiorem Dei gloriam. Wasserstoffatomen und einem Stickstoffatom.
die Ameise, -/-n, Abb. A 11, ein Hautflügler; das Ammonshorn, der Ammonit.
Sinnbild des Fleißes, die Ameisenjungfer, ein die Amnesie, -/...'si|en, Gedächtnisschwund,
Netzflügler, das Ameisenkribbeln, Ameisen- [griech.]
laufen, -s, Hautjucken, der Ameisenlöwe, die Amnestjg, -/...'sti|en, allgemeine Begnadi-
Larve der Ameisenjungfer, [westgerm.] gung; Straferlaß. Zeitw.: ich amnestiere (habe
Amelia, weibl. Vorname, [zu: Amelius] amnestiert) ihn. [griech. ,das Vergessen'; 17. Jh.]
die Amelioration, -/-en, Verbesserung (des das Amnion, -s, Embryonalhülle, [griech.]
Bodens), [franz.] die Amöbe, -/-n, ©
Einzeller ohne feste Körper-
Amelius, männl. Vorname, [griech. ,der Sorgen- form, amöboid, amöbenartig, die Gestalt wech-
freie'] selnd, [griech.]
das Amelkorn, -s, der Emmer. der Amok, -s, das Amoklaufen, -s, Geistes-
die Amelungen, Mz., in der Sage Name für die störung, bei der der Kranke jeden niedersticht,
Amaler, die Anhänger Dietrichs von Bern. der ihm in den Weg kommt: er läuft Amok, der
das Amen, -s/-, 1) Schlußformel des Gebets. Amokläufer, von Amok Befallener, [malaiisch]
2) Ü Einverständnis ich gebe mein A. dazu aber
: ; das a-Moll, -, Zeichen: a, Tonart: die a-Moll-
ich sage ja und amen dazu. [hebr. .wahrlich, Tonleiter.
gewiß'] das Amom, -s/-e, asiatische Gewürzpflanze,
das Amendement amäd'mä, -s/-s, Änderungs- [griech.]'
antrag, Zusatzartikel. Zeitw. ich amendjgre : Amor, altrömischer Liebesgott, [lat.]
(habe amendiert) [franz.]
es. amoralisch, Moral hinwegsetzend.
sich über die
die Amenor rhöe -/-n, das
...'ro:, Fehlen der Hptw. : der Amoralismus,
-. die Amoralität,

Menstruation, [griech.] -, amoralische Lebenshaltung, [lat. Kw.]


das Americium, -s, Zeichen: Am, Element. O dieAmorette, -/-n, Putte, Putto. [franz.]
der Amerikaner, -s/-, 1) Einwohner der Ver- amoroso, J zart, innig, [ital. .verliebt']
einigten Staaten von Amerika. 2) ein Gebäck, amorph, 1) formlos. 2) nicht kristallin. Hptw. :

Abb. B 55. die Amerikanisigrung, -, Anglei- die Amorphig, -/...'phi|en. [griech.]


chung an Geist und Lebensform Nordamerikas. amortisabel, tilgbar, die Amortisation, -/-en,
der Amerikanismus, -/...men, 1) Eigenart des planmäßige Tilgung. Zeitw.: ich amortisiere
nordamerikanischen Volkes. 2) Eigenart des (habe amortisiert) es. [lat. Kw.]
amerikanischen Englisch, der Amerikanist, die Amouren a'mu:r»n, Mz., U Liebschaften.
-en/-en, Kenner der Amerikanistik, die Ameri- amourös, auf einer Liebschaft beruhend, ver-
kanistik, -, Lehre von der Kultur und den liebt: ein amouröses Abenteuer, [franz. Liebe'] ,

Sprachen der Vereinigten Staaten und der indi- die Ampel, Abb. A 12. 1) Hängelampe. 2)
-/-n,
anischen Urbevölkerung Amerikas, [nach Ame- hängender Blumenbehälter. 3) Verkehrsampel,
rigo Vespucci] [germ. Lw. aus lat. ampulla ,Fläschchen']
a metä, es unter Teilung von Kosten, Gewinn das Ampere am'pe:r, -(s)/-, Abk. A, j Einheit :

und Verlust: conto (a) metä, auf halbe Rech- der Stromstärke, Übers. 8. das Ampere- M
nung, [ital.] meter, Stromstärkemesser, Abb. S 77. die Am-
der Amethyst, -(e)s/-e, violetter Quarz, peresekunde, Abk. As, Maßeinheit der Elektri-
:

Schmuckstein, [griech. ,der Rauschverhüter'] zitätsmenge, die Amperestunde, Abk.: Ah,


die Ametrjg, -/...'tri|en, Ungleichmäßigkeit. 3600 Amperesekunden, [nach A. M. Ampere,
Eigw. : ametrisch, [griech. , Unmaß'] 1775 bis 1836]
der Ami, -/-s, Freund, [franz.] der Ampfer, -s/-, $ Gattung der Knöterichge-
der Ami, -s/-s, U kurz für Amerikaner (als Be-
: wächse, [ahd. ampfaro sauer'] ,

satzungssoldat). [2. Weltkrieg] amphi..., 1) doppel..., beid..., zwei... 2) herum...


<fasAmid,-(e)s/-e,<0 Ammoniakverbindung. [Kw.] die Amphibie ...id, -/...bilen, Tier, das auf dem
die Amine, Mz., -O organische Ammoniakab- Land im Wasser leben kann (Lurch).
und'
kömmlinge. Amino..., die Aminogruppe -NH, Eigw.: amphibisch, das Amphibi >nfahr-
enthaltend: die Aminosäuren. zeug, Fahrzeug, das auf dem Land und auf dem
am m ächelig, M
Schweiz. verlockend. : Wasser fahren kann, das Amphibienflugzeug,

24
An
Flugzeug, das auf auf dem Was-
dem Land und
ser starten und landen (wassern) kann, die
Amphibolig, -/...'li|en, Mehrdeutigkeit. Eigw. :

amphibolisch. Jas Amphi theater, Theater


mit kreisförmiger Anordnung der Sitzreihen,
Abb. A 13. Eigw.: amphi theatralisch,
[griech.]
Amphi trite, Meeresgöttin, [griech.]
Amphi jtryon, griechischer Sagenheld. Angster
die Amphora, -/...'phoren, Henkelkrug, Abb.
A 12. [griech.]
dieAmjplifikation, -/-en, breitere Ausführung. Amtshandlungen vorgeschriebene Kleidung,
Zeitw. ich am plifizigre (habe amplifiziert) es.
: Abb. A
14. das Amtsvergehen, Verletzung
Bat.] einer Amtspflicht, [von: Amt]
die Am plitude, -/-n, Physik: Schwingungsweite, das Amulett, -(e)s/-e, Abwehrzauber, [lat.]
Abb. P W
12. [lat. .Weite']
6, Amun, Ammon.
die Ampulle,-/-n, 1) bauchige Flasche. 2) { zu- das Amüsement amyzd'mä, -s/-s, Vergnügung,
geschmolzenes Glasröhrchen mit sterilen Arz- Spaß. Eigw. : amüsant. Zeitw. ich amüsiere :

neimittellösungen, Abb. A
12. 3) kolbenförmig (habe amüsiert) ihn, mich, [franz.; um 1700]
erweiterte Teile röhrenförmiger Organe, [lat.] amusisch, ohne Kunstverständnis, [griech.]
die Amputation, -/-en, { operative Abnahme das Amygdalin, -s, Giftstoff in Pflaumenkernen,
eines Gliedes. Zeitw.: ich amputiere (habe Bittermandeln, [lat. amygdala .Mandel']
amputiert) es. der, die Amputierte, -n/-n, ein der Amylalkohol, giftiger Alkohol, Fusel, [griech.]
-r, eine -, jemand, dem ein Glied amputiert an ihm oder ihn, Abb. V 4, 1) dicht dabei, nahe
wurde: Beinamputierter, [lat.] (einer Seite) das Bild hängt an der Wand; häng
:

die Amsel, -/-n, ein Singvogel, [westgerm.] das Bild an die Wand!; M
Schweiz. wir woh- :

das Amt, -(e)s/ ff er, 1) öffentliche Dienststellung: nen an der Bergstraße, in ihr. 2) beschäftigt
in A. und Würden. 2) Aufgabe, Sendung: das ist mit: ich bin an der Arbeit; geh an die Arbeit!
nicht meines Amtes. 3) nur Ez., gesungene katho- 3) tätig in, bei: Lehrer an der Volksschule; Ver-
lische Messe: Hochamt. 4) Dienststelle, Dienst- setzung an die Gewerbeschule. 4) zu einer be-
raum: Postamt. 5) auch: Amtsbezirk, Verwal- stimmten Zeit: es war an ihrem ersten Schultag.
tungseinheit. 6)U kurz für: Fernsprechvermitt- 5) von einem bestimmten Zeitpunkt beginnend:
lungsamt. von Amts wegen, U verbürgt.
7) von morgen an; von dem Tage an, als ... 6) für
Zeitw. amte (habe geamtet), t, ich am-
: ich jemand bestimmt: ein Brief an dich. 7) mit
tiere (habe amtiert). Eigw. amtlich, [ahd. : Zahlen ungefähr, gegen an die tausend. 8) auf
: :

ambaht, aus lat.-kelt. ambactus] jemanden oder etwas bezogen: an dir ist nichts;
der Amtmann, -(e)s/...männer oder ...leute, 1) ich muß oft an ihn denken; an dieser Sache liegt
im MA. Beamter der Landesherrschaft. 2) Be-
: mir nichts. 9) von einer Stelle aus: von hier an;
amter des gehobenen Dienstes. 3) Gutsverwal- von diesem Preis an aufwärts. 10) in Besitz von:
ter, die Amtsanmaßung, unbefugte Ausübung ihm fehlt es an Energie. 11) mit Hilfe: sie geht
eines Amtes, der Amtseid, vor dem Antritt an Krücken. 12) verursacht durch, infolge: sie
eines Amtes zu leistender Eid. die Amtsent- leidet an epileptischen Anfällen. 13) U kurz für:
hebung, Absetzung, das Amtsgeheimnis, die angezogen: sie hat wenig an. 14) U kurz für:
Schweigepflicht der Beamten, das Amtsge- anschalten, angeschaltet: Licht an!; das Licht
richt, Abk.: AG, unterste Gerichtsstufe, Übers. ist an. 15) Umstandswort: ab und an, manchmal,
G 10. die Amtsgewalt, -, die mit einem Amt hin und wieder an (und für) sich, genau ge-
;

verbundenen Rechte, die Amtskette, Abb. A 14. nommen, eigentlich, [germ. Stw.]
die Amtsmiene, Ü unpersönlicher Gesichts- an..., 1) berührend, dicht bei: angrenzen; sich
ausdruck, die Amtsperson, jemand mit amt- anschmiegen. 2) beginnend, halb...: angefault.
lichem Auftrag: ich komme als A. der Amts- 3) auf etwas gerichtet anpeilen. 4) verstärkend,
:

schimmel, U pedantische behördliche Um- hinzukommend: anschwellen, anwachsen.


ständlichkeit, die Amtstracht, bei bestimmten an..., in Fremdwörtern: -* a...

Barett Tr^ das <T?) Mühlstein-


die AJ,BefTchen A^hi kragen
\(dieHals
krause!

J3~.Quaste

der evangelische Geistliche der evangelische die Diakonisse der katholische Geistliche der 1
'

katholisdhe,_J)ischof
-
Borert

3^ der Mönch die Nonne


Ana
ana..., in Fremdwörtern: 1) wieder...: Anabap- das An äs thetikum, -s/...ka, schmerzbetäuben-
tist. 2) auf...: Anakrusis, Auftakt (Metrik), de Arznei, [griech. Kw.]
[griech.] derAn astigmat, -s/-e, Linse, die das Bildfeld
...ana, auch: ...iana, Mehrzahlendung an Eigen- ohne Verzerrung darstellt. ElGW.: an astig-
namen als Titel für Sammlungen: (von ihm) matisch, [griech. Kw.]
Herrührendes: die Goetheana, Kantiana. [lat. Kw. das Anathem, -s/-e, das Anathema, -s/...'the-
der Anabaptist, -en/-en, Wiedertäufer, [griech.] mata, Fluch; Kirchenbann, [griech.]
die Anabasis, -, Hinaufmarsch, [nach den Feld- der Anatom, -en/-en, Lehrer der Anatomie, die
zügen des Kyros und Alexanders d. Gr.] Anatomie, -/...'mi]en, 1) ohne Mz., Lehre vom
die Anabiose, -, Wiederaufleben, [griech.] Körperbau der Lebewesen. 2) Institut, Hörsaal
der Anachoret ...xo..., -en/-en, Einsiedler, für Anatomie. ElGW. anatomisch: anatomi-
:

[griech.] sches Präparierbesteck, Abb. B 24. [griech.]


der Anachronismus ...kro..., -/...men, zeit- die Anbahnung, -/-en, Vorbereitung, Beginn.
widrige Einordnung, ana [chronistisch, nicht die Anbändet ej, Anband elung, -/-en, An-
in das betreffende Zeitalter passend, [griech.] knüpfungsversuch. [19. Jh.]
Anadyomene, die Schaumgeborene (Aphrodite), der Anbau, -s/-ten, 1) ohne Mz., Anpflanzung:
[griech.] A. von Getreide. 2) angebautes Nebengebäude.
an'aerob ...ae..., ohne Sauerstoff lebend, der anbaufähig, zur Anpflanzung oder Bepflanzung
An aerobi er, -s/-, der An aerobiont, -en/-en, geeignet, die Anbaumöbel, Mz., Möbel zum
ohne Sauerstoff lebendes niederes Lebewesen, lückenlosen Anfügen weiterer Teile.
[griech.] der Anbeginn, -s, B Beginn: von A. [mhd.]
As Ana gramm, -s/-e, 1) Buchstabenversetzung. anbej, K als Beilage zugefügt.
2) Umstellrätsel, [griech. Kw.; um 1700] was es, mich, ihn an(be langt, K betrifft.
das Anakoluth, -s/-e, Satzbruch (als Stilmittel), in Anbetracht eines Umstandes, dessen, K mit
ÜBERS. R 11. [griech.] Rücksicht auf.
der Ana krepntiker, -s/-, 1) Genußmensch. 2) in Anbetreff seiner, K zu, für, bezüglich auf,
Mz., deutsche Dichtergruppe um 1740. ana- berührend, was mich, ihn anbetrifft, K betrifft.
kreontisch, Ü heiter, genußfroh. Ana krepn- die Anbetung, -/-en, 1) Verehrung (des Gött-
tisch, vom griechischen Lyriker Anakreon lichen, Heiligen). 2) maßlose Bewunderung oder
stammend Anakreontischer Vers, Übers. E 4, C.
: Liebe.
anal, -*• der Anus. die Anbiederung, -/-en, plumpe Vertraulich-
die Analekten, Mz., Auslese, Sammlung (von keit, derbe Annäherung, [um 1800]
Aufsätzen u. ä.). [griech.] der Anbiß, ...sses/...sse, 1) erster Biß. 2) Köder.
das Analeptikum, -s/...ka, Mittel zur Anregung der Anblick, -(e)s/-e, 1) Betrachtung: in den A.
des Kreislaufs. ElGW. analeptisch: analep-
: versunken. 2) das, was sich dem Auge bietet:
tische Mittel, [griech.] ein herrlicher A.! [mhd.]
dieAn algesig, -/...'si|en, Schmerzlosigkeit. das das Anbot, -(e)s/-e, 1) Erstgebot; das Bieten. 2)
An algetikum, -s/...ka, schmerzstillendes Mit- M österr. Angebot. 3) <% Anteil an einer Zeche.
:

tel, [griech.] die Anbrachung, -/-en, das Ausbessern von


dieAnalogie, -/...'gi|en, Gleichmäßigkeit, Über- Fellen.
einstimmung mit etwas, die Analogiebildung, die Anbringung, -/-en, Befestigung, Zufügung.
nach ähnlichen Wörtern gebildete sprachliche der Anbruch, -(e)s, 1) Beginn bei, mit A. des Ta-
:

Form, der Analogieschluß, die Schlußfolge- 2) das Öffnen (Flasche, Konserve). 3) kran-
ges'.
rung aus ähnlichen Fällen, analog(isch), 1) kes Holz. 4) V
in Fäulnis übergehendes Wild.
entsprechend, gleichartig. 2) übertragbar, sinn- 5) -(e)s/«e, 9£ Bruchstelle nutzbarer Mineralien.
gemäß anwendbar. 3) ähnlich, das Analogon, anbrüchig, angefault (Holz, Wildbret). [16. Jh.]
ähnlicher Fall, [griech.; um 1700]
-s/...ga, ...ance äs(a), Ableitungssilbe für weibl. Haupt-
der An] aiphabet, -en/-en, des Lesens und Schrei- wörter: die Renaissance, [franz.]
bens Unkundiger, [griech. Kw. um 1800] ; die Anchovis, -/-, Anschovis.
die Analyse, -/-n, Zerlegung, Auflösung. Zeitw. : die Anciennität äsicni'te:t, -/-en, Dienstalter,
ich analysiere (habe analysiert) es. die Ana- [franz.]
lysis, Teilgebiet der Mathematik, der Analy- das Ancien regime äsi'i re'si:m, --, Zeit vor
tiker, -s/-, analytisch vorgehender Wissenschaft- der Französischen Revolution von 1789. [franz.]
ler, analytisch, zergliedernd: analytische Che- ancora, J noch (einmal), [ital.]
mie, Zerlegung in Grundstoffe; analytische Geo- ...and, Ableitungssilbe für männl. Hauptwörter:
metrie, Umsetzung räumlicher Verhältnisse in der Konfirmand, der Summand, der Doktorand.
Zahlen, [griech.; vor 1500] [lat.]
die An ämig, -/...'mijen, Blutarmut. ElGW. an- : die Andacht, -/-en, 1) ohne Mz., Feierstim-
ämisch, [griech. Kw.] mung. 2) kurzer Gottesdienst, andächtig, an-
die Ana|mnese, -/-n, { Vorgeschichte einer dachtsvoll, versunken, in ehrfürchtiger Weise
Krankheit. ElGW. : ana mne(s)tisch. [griech.] aufmerksam, [ahd.]
die Ananas, -/- oder -se, tropische Frucht, andante, £ mäßig langsam, das Andante, -s/-s,
cC mäßig langsames Musikstück, andantino, J
1
[indian.; 16. Jh.]
derAnapäst, -(e)s/-e, ein Versfuß, Übers. V 5. wenig schneller als andante, das Andantino,
ElGW. anapästisch,
: [griech.] -s/-s oder ...ni, kurzes Andante, [ital.]
die Anapher, -/-n, kunstvolle Wiederholung andauernd, langwährend, beständig.
desselben Wortes, Übers. R 11. Eigw. ana- : die Andauung, -, i Anfang der Verdauung.
phorisch. [griech. Redekunst'] , das Andenken, -s/-, 1) Erinnerung: behaltet
<fie An|archjg,-/...'chi|en, Gesetzlosigkeit. ElGW.: mich in gutem A.! ; bewahrt mir ein treues A.
an archisch, der Anarchismus, -, Lehre, die 2) kleines Geschenk: Reiseandenken. [16. Jh.]
jeden Staats- und Rechtszwang ablehnt, der der, die, das and(e)re, nicht der-, die-, dasselbe
An archist, -en/-en, Anhänger des Anarchis- alles a.; eine a.; alle and(e)ren, andern; jemand,
mus. Eigw. anarchistisch, [griech. um 1700]
: ; niemand anders (M österr.: and(e)rer); wir wollen
Ana stasia, weibl., Ana
stasius, männl. Vorname von etwas and(e)rem, anderm sprechen; unter
[griech. ,die, der Auferstandene'], ana statisch, and(e)rem, anderm, Abk.: u.a.; und and(e)re,
erneuernd: anastatischer Druck, Neudruck ohne Abk.: u.a.; ich besinne mich eines and(e)ren,
Neusatz, durch mechanische Wiedergabe. andern; er ist and(e)ren, andern Sinnes geworden.
die An äs thesig, -/...'si|en, f 1) Unempfindlich- ander(e)nfalls, sonst, im anderen Falle, an-
keit. 2) Betäubung. Zeitw.: ich an äs the(ti)- d(e)renorts, auch: anderorts, nicht hier, an-
slgre (habe anästhesiert) ihn. der An äs thesist, derswo. ander(e)ntags, am nächsten Tag. an-
-en/-en, Facharzt für Narkose und Anästhesie. derenteils, zweitens, hingegen. and(e)rer-

26
Ang
seits, auch: anderseits, wenn man (wieder) be- aner, auch
. . . .ianer, Endung an Eigennamen zur
: . .

rücksichtigt, hingegen, zweitens: einerseits ... a. Bezeichnung der Anhängerschaft der Lutheraner. :

das Andergeschwisterkind, f Verwandte, de- der Anerbe, -n/-n, Hoferbe, bäuerlicher Allein-
ren Großväter oder Großmütter Geschwister Anerbenrecht, bäuerliche Erbfolge,
erbe, das
sind, anderlei, verschiedenes andere, mancher- das Gut geht ungeteilt auf einen Erben über.
lei, andermal, bei anderer Gelegenheit; aber: das Anerbieten, -s/-, die Anerbietung, -/-en,
ein and (e) res Mal; ein um das and(e)re Mal. K Angebot. [16. Jh.]
anderwärts, an anderer Stelle; in anderer Rich- anerkannt, allgemein gewürdigt, unbestritten.
tung. Eigw. anderwärtig. anderweit, in an-
: Umstw. anerkanntermaßen, unter Zustim-
:

derer Hinsicht, auf andere Weise. Eigw. ander- : mung der Zuständigen, anerkennenswert, löb-
weitig, [germ. Stw.] lich, rühmlich, die Anerkenntnis, -/-se, g*5
ich änd(e)re (habe geändert), l)es, führe auf andere fachsprachlich nur das A.,-ses/-se, Anerkennung
:

Weise weiter, gebe ein anderes Aussehen: den des Klägeranspruchs durch den Beklagten, die
änderst du nicht mehr, bringst ihn nicht ab von Anerkennung, -/-en, 1) ausdrückliche Billi-
seinen Gewohnheiten. 2) es ändert sich, wird gung, Zustimmung, das Geltenlassen. 2) Würdi-
anders, ich ä. es ab, mache einige Teile anders gung, Lob. [18. Jh.]
(an etwas Fertigem), ich ä. es um, stelle um, das An eroid, -(e)s/-e, das An eroidbarometer,
arbeite um,., ändere in wesentlichen Teilen. Abb. L 16. [Kw.]
Hptw. die Änderung, -/-en. [von: andere]
: anerzogen, durch Erziehung angewöhnt: seine
anderlei, andermal. -*- der, die, das andere. Höflichkeit ist ihm
nicht angeboren.a.,
anders, 1) neuartig, in bisher nicht dagewesener die Anfahrt, -/-en, 1) das Herankommen (an die
Weise. 2) abweichend, unterschiedlich: er ist Küste, ans Ziel). 2) Zeit hierfür: er hat eine lange
ganz anders als sie. 3) mir wird a., U übel. 4) U A. zum Büro. 3) Zufahrtsweg.
homosexuell. Eigw. : andersartig, der, die An- der Anfall, -(e)s/-e, 1) Überfall, Angriff. 2) plötz-
dersdenkende, Andersgesinnte, -n/'-n, ein -r, liches und kurzes Auftreten (einer Krankheit,
eine -, Vertreter einer anderen Meinung, der, die einer Gemütsbewegung). 3) ohne Mz., Aus-
Andersgläubige, -n/-n, ein -r, eine -, Angehöri- beute, Ertrag. 4) ^
Stützung, die anfallende
ger eines anderen Glaubens, das Anderssein, Menge, Gewinn, anfällig für etwas, zu etwas
-s, Abweichung, Verschiedenheit, anderswie, neigend. Hptw.: die Anfälligkeit, -. anfalls-
auf andere Weise, irgendwie anders, anderswo, weise, in Anfällen verlaufend, schubweise,
woanders, irgendwo anders, irgendwo sonst; [mhd.]
aber: wo anders?, wo sonst? anderswoher, von der Anfang, -(e)s/ 2 e, 1) Beginn; ein Erstes, dem
einem fremden Ort, von auswärts, anderswo- mehr folgen soll: ein A. zu großen Dingen; An-
hin, an einen anderen Ort, fort. fang April. 2) Einleitung, Anbahnung: aller A.
anderthalb, ein(und)einhalb. ist schwer; der A. vom Ende. 3) Grundlage, Ur-
anderwärts, anderweit, -*• der, die, das andere. sprung: der A. alles Lebens. ElGW. anfänglich.
:

die Andeutung, -/-en, 1) Spur, die etwas ahnen der Anfänger, -s/-, die Anfängerin, -/-nen,
läßt: A. einer Linie. 2) versteckter Hinweis, An- jemand, der anfängt (etwas zu lernen), anfangs,
spielung: du redest in Andeutungen. Umstw.: am A., anfänglich: a. dieses Jahres, die Anfangs-
andeutungsweise. [16. Jh.] gründe, Mz., erste Einführung (in ein Wissens-
der Andorn, -(e)s/-e, mehrere Lippenblütler. gebiet), im Anfangsstadium, zu Beginn (einer
der Andorraner, Bewohner des Pyrenäen-
-s/-, Entwicklung), [ahd. ,Anfassen']
staates Andorra. Eigw. andorranisch.
: anfechtbar, nicht unbedingt gültig. Hi»tw.: die
die Anjdragogik, -, Lehre von der Erwachsenen- Anfechtbarkeit, -. die Anfechtung, -/-en,
bildung. Eigw.: an dragogisch. [griech. Kw.] 1) Rechtseinwände gegen ein Urteil. 2) Versu-
der Andrang, -(e)s, Massenzustrom, große Nach- chung.
frage: A. zur letzten Vorstellung. die Anfeindung, -/-en, Bekämpfung, Gehässig-
der, die, das andre, der, die, das andere. keit.
ich andre, ändere. die Anfertigung, -/-en, Herstellung.
Anjdrea, weibl., An|dreas, männl. Vorname die Anfeuerung, -/-en, 1) das Anheizen. 2)
[griech. ,die, der Mannhafte'], das Andreas- Ü Ermunterung.
kreuz, Abb. K
45. der Anflug, -(e)s/-e, 1) Annäherung im Flug. 2)
An dres, männl. Vorname, [zu: Andreas] aus Flugsamen entstandene Pflanzen. 3) schwa-
andro..., männlich, an drogyn(isch), mann- cher Überzug (bei Mineralien). 4) Ü Andeutung,
weiblich, zwitterig. [griech.] Spur: ein A. von Lächeln. 5) vorübergehende
dieAndrohung, -/-en, Ankündigung von Unan- Gemütsstimmung: in einem A. von Mitleid.
genehmem (für einen bestimmten Fall). die Anforderung, -/-en, 1) Bestellung, Befehl:
An dromache, Gattin Hektors in der griechi- zusätzliche Hilfe auf A. 2) Beanspruchung der
schen Sage, [griech. ,die von Männern Um- Leistungskraft er stellt große Anforderungen.
:

kämpfte'] die -/-n, 1) Erkundigung. 2) Ersuchen


Anfrage,
An dromeda, -, ein Sternbild, Abb. S 71. um Auskunft: die kleine oder große (parlamen-
der Andruck, -(e)s/-e, Probeabzug (von Ab- tarische) A.
bildungen). die Anfreundung, -/-en, Beginn einer Freund-
...äne, Ableitungssilbe für weibl. Hauptwörter: schaft.
die Fontäne, die Quarantäne, [franz.] die Anfügung, -/-en, 1) Befestigung. 2) Bei-
Aneas, -, Held der griech. -römischen Sage. lage.
die Aneignung, -/-en, Besitzergreifung. die Anfuhr, -/-en, das Heranfahren (von Gütern).
an ein ander, einen an den anderen: redet nicht der Anführer, -s/-, 1) Befehlshaber. 2) An-
a. vorbei!; aber: Zusammenschreibung, wenn stifter, Rädelsführer, die Anführung, -/-en,
ein neuer Begriff entsteht: man muß es anein- 1) Führung. 2) Berufung auf Urteile: die A.
anderfügen, vereinen; sie sind aneinandergeraten, von Sachverständigen. 3) wörtliche Wieder-
Ü haben sich gestritten. gabe, Zitat. 4) Satz in Anführungszeichen, die
die Anekdote, -/-n, kurze witzige Geschichte, Anführungsstriche, Anführungszeichen,
meist über bekannte Persönlichkeiten. Eigw.: Mz., Übers. S 7.
anekdotenhaft, anekdotisch, [griech. , Unver- die Angabe, Behauptung. 2) Auskunft,
-/-n, 1)
öffentlichtes' ; 18. Jh.] Mitteilung (an Behörden). 3) Hinweis, Anzeige.
das Anemometer, -s/-, der Windmesser, Abb. 4) erster Schlag (Tennis). 5) ohne Mz., U Prah-
W 17. die Anemone, -/-n, Gattung der Hahnen- lerei.
fußgewächse, besonders Windröschen, [von der Angang, -(e)s/ i'e, Aberglaube: bedeutungs-
anemos ,Wind']
griech. volle erste Begegnung.
anempfunden, nachgeahmt wie Selbsterlebtes. angängig, möglich; erlaubt; zulässig.

27
Ang

der Kesch
die An 9 ,ei Fußangel
Gleit- s<2SZ2>
floß fc^pV
die Wurmböch:
,osche

das

die-~U
Türangel

der Angeber, -s/-, jemand, der eine Anzeige


1) angelernt, 1) äußerlich angeeignet, nicht wirk-
erstattet. 2) Prahler, die Angeberej, -/-en, Prah- lich erfaßt (Benehmen). 2) durch kurzen Lehr-
lerei. Eigw. angeberisch.
: gang geschult (Arbeiter).
der, die Angebetete, -n/-n, ein -r, eine -, von Angelika, 1) weibl. Vorname [zu: Angela]. 2) <$>

fern Verehrtet» Geliebte(r).


; Engelwurz.
das Angebinde, -s/-, kleines Geschenk. [Ge- die Angelsachsen, Mz., die germanischen Stäm-
schenke wurden angebunden, z. B. Amulett me der Angeln, Sachsen und Juten. Eigw. :

um 1600] angelsächsisch.
angeblich, wie behauptet, vorgegeben wird, ver- der Angelus, -/-, katholisches Gebet beim Glok-
meintlich. kenläuten. [griech.-lat. ,der Engel']
angeboren, als Veranlagung vorhanden, ererbt. ihm angemessen, gemäß, passend, entspre-
das Angebot, -(e)s/-e, 1) Vorschlag (zur Hilfe- chend, nach Verdienst. [18. Jh.]
leistung). 2) £? Gesamtheit der zum Verkauf angenehm, 1) begehrt, erwünscht. 2) gefällig,
auf den Markt gebrachten Güter: A. und Nach- erfreulich, befriedigend: das ist mir a. [mhd.]
frage. 3) es Vorschlagvon Preisen und Waren angenommen, 1) unter der Voraussetzung,
machen Sie mir ein A. wenn wir gelten lassen: a. (daß) er kommt. 2)
angebracht, zweckmäßig, wünschenswert. genehmigt die Gesetzesvorlage wurde a.
:

angebrannt, vgl. ich brenne an. der Anger, -s/-, 1) Wiese, Weide. 2) Grünfläche
angebrochen, in Gebrauch genommen. im Dorf. 3) Schindanger, das Angerdorf, am,
angedeihen: ich lasse es ihm a., sorge dafür um einen Anger angelegtes Dorf. [germ. Stw.j
'(Pflege). angeregt, 1) lebhaft, interessant (Gespräch).
das Angedenken, t D Andenken.
-s, 2) a. durch ihn, von ihm zu etwas veranlaßt.
angedudelt, angeduselt, U leicht betrunken. angesäuselt, U leicht betrunken.
das Angefälle, -s/-, 1) Erbschaft. 2) Wider- Q angeschlossen, (mit einem Stromkreis) ver-
lager, Abb. B 44. bunden die angeschlossenen Sender, alle Sender,
:

angeflogen, vgl. ich fliege an. die gleichzeitig diese Sendung übertragen.
angeführt, 1) genannt am angeführten Ort, Abk.
: angeschrieben: er ist bei ihr (nicht) gut a., Ü
a. a. O. 2) verulkt, zum Narren gemacht. (nicht) sehr beliebt. Vgl. ich schreibe ihn an.
angegangen, M mitteld. angefault (Fleisch).
: der, die Angeschuldigte, -n/-n, ein -r, eine -, s*a
angegossen, U genau passend: das Kleid sitzt beschuldigte Person, gegen die Klage erhoben ist.
wie a. [zu: gießen] angesehen, Ü geschätzt, geachtet.
angegriffen, 1) bedroht, bekämpft. 2) Ü er- angesessen, ansässig, wohnhaft.
schöpft, erschüttert, tief gerührt. Hptw. : die das Angesicht, -(e)s/-e(r), Mz. selten, 1) D Ge-
Angegriffenheit, -. sicht. 2) U Anblick: im A. Gottes, des Todes.
angeheiratet, durch Heirat verwandt, erlangt. angesichts seiner, im Hinblick auf ihn, unter
angeheitert, leicht betrunken. Berücksichtigung von etwas, [mhd.]
angehend, noch in der Entwicklung begriffen, angespannt, Ü 1) angestrengt (Aufmerksamkeit,
erfolgversprechend: ein angehender Künstler. Arbeit). 2) kritisch (Lage).
ihm angehörig, gehörend, sein eigen. Hptw. : angestammt, von den Vorfahren ererbt.
die Angehörigkeit, -. der, die Angehörige, angestellt, durch Vertrag in Dienst genommen.
-n/-n, ein -r, eine -, Verwandte(r); Mitglied der, dieAngestellte, -n/-n, ein -r, eine -, je-
einer Gemeinschaft. mand, der gegen festes Gehalt beschäftigt ist.
der, die Angeklagte, -n/-n, ein -r, eine -, be- angestiefelt: er kommt a., U mit großen derben
schuldigte Person, gegen die ein Hauptverfahren Schritten.
schwebt. angestrengt, mit Anspannung der Kräfte.
angekränkelt, 1) nicht ganz gesund. 2) von etwas, angetan von ihm, angenehm berührt.
Ü davon betroffen. angetrunken, leicht betrunken.
die Angel, -/-n, 1) Fischfanggerät, Abb. A 15. angewachsen, vgl. es wächst an.
2) Zapfen des Türbeschlages, Abb. A 15: zwi- angewandt, praktisch verwertet: angewandte
schen Tür und A., Ü während des Weggehens, Wissenschaften; aber die angewandte oder ange-
:

im letzten Augenblick. 3) Angelpunkt, Dreh- wendete Methode, vgl. ich wende es an.
punkt: er möchte am liebsten die Welt aus den das Angewende, -s/-, Streifen zum Pflugwenden
Angeln heben, Ü grundlegend ändern. 4) Griff- am Feldrand.
zapfen, Abb. A 7, M
13. 5) Falle: Fußangel, angewiesen auf ihn, abhängig von ihm: ich bin
Abb. A 15. 6) M oberd. Stachel (Biene, Wespe);
: auf seine Hilfe a.
Zusammensetzungen: Haupt...: der
Stich. 7) in die Angewohnheit, Angewöhnung, -/-en, Ge-
Angelpunkt; der Angelwind, D Wind aus einer wohnheit.
der vier Himmelsrichtungen, [ahd.] angewurzelt, Ü regungslos: wie a. stand er da.
Angela, weibl. Vorname, [lat. ,die Engelgleiche'] angezeigt, U empfehlenswert, zweckmäßig: ich
das Angeld, -(e)s/-er, M
oberd. Handgeld. : halte es für a., die Angaben zu überprüfen.
ich ang'e le (habe geangelt), 1) Fische, fange mit die Angina, -/...nen, f Mandelentzündung, die
der Angel. 2) ihn, nach etwas, suche zu bekom- Angina pectoris, - -, { Funktionsstörung der
men: sie angelt sich einen Mann; er angelt nach Herzkranzgefäße, [lat. ,Enge']
Ruhm, ich a. es ihm weg, U schnappe vor der die Angiospermen, Mz., <f> bedecktsamige
Nase weg, mache abspenstig, der Angler, -s/-, Pflanzen.
Angelfischer, [von: Angel] ich angle, der Angler, -» ich angele.
angelegen, Ü am Herzen liegend, wichtig: ich die Ängleichung, -/-en, Entwicklung zu größe-
werde mir a. sein lassen, die Angelegenheit,
es rer'Ähnlichkeit, Anpassung.
-/-en, Sache, Begebenheit, angelegentlich, die Angliederung, -/-en, Hinzufügung zu einem
nachdrücklich, teilnahmsvoll. [18. Jh.] Ganzen.

28
der Stockanker
der Schiffsanker Anker der Bauanker Anlauf
ier An glikaner, Angehöriger der engli-
-s/-, mernzettel (für Gepäckstücke), anhängig, 5*s
schen Staatskirche, an glikanisch, der eng- schwebend, zur Entscheidung stehend: eine
lischen Staatskirche angehörend, der An gli- Klage wird a. gemacht, erhoben, anhänglich,
kanismus, -, Lehre und Ordnung der engli- treu, unwandelbar ergeben. Hptw. die Anhäng- :

schen Staatskirche, an glisigrt, dem Englischen lichkeit, -. das Anhängsel, -s/-, 1) kleiner An-
angeglichen, der An glist, -en/-en, Kenner der hänger. 2) U vertrauter Begleiter, Kind, an-
Anglistik, die An glistik, -, Lehre von der eng- hangsweise, im Anhang, [mhd.]
lischen Sprache und Literatur. Eigw. an gli- : der Anhauch, -(e)s, 1) hauchdünne Schicht. 2) Ü
stisch. der An
glizismus, -/...men, englische Anflug, Schimmer.
Spracheigentümlichkeit, die beim Übersetzen in die Anhäufung, -/-en, 1) Haufen. 2) Sammlung,
eine andere Sprache übernommen wurde, an- Aufspeicherung. 3) stete Wiederholung.
glo..., englisch, der An gloamerikaner, Ameri- anhejm K, vgl. ich falle, gebe, stelle anheim.
kaner englischer Abstammung, die Än|glo- [16. Jh.]
Amerikaner, Mz., Engländer und Nordameri- anheimelnd, behaglich, vertraut. [Schweiz.]
kaner, die An glomanje, -, übertriebene Vor- anheischig: ich mache mich a., 1) erbiete mich.
liebe für alles Englische, an glophil, england- 2) traue mir zu. [ahd.; zu: heißen]
freundlich. die Anhi|drose, -/-n, Verminderung der
las Angorakaninchen, Kaninchenrasse mit Schweißabsonderung.
langhaarigem, weichem Fell, die Angorakatze, der Anhieb, -(e)s/-e, der erste Hieb: auf A., Ü
Katzenrasse mit langhaarigem, seidigem Fell. gleich beim ersten Mal.
die Angorawolle, Wolle der Angoraziege bis anhin, MSchweiz. bis jetzt.
:

(Mohair) oder des Angorakaninchens, die An- die Anhöhe, -/-n, Hügel, [um 1800]
goraziege, Ziegenrasse mit langwolligem Fell, das Anhy drid, -s/-e, O
Verbindung, die mit
[nach Angora, dem alten Namen für Ankara] Wasser eine Säure bildet, der Anhyjdrit, -s/-e,
ingreifbar, 1) einem möglichen Angriff aus- wasserfreier schwefelsaurer Kalk, [griech. .was-
gesetzt. 2) Ü nicht unbedingt gültig, nicht ganz serfrei']
korrekt, der Angreifer, -s/-, jemand, der einen das Anilin, -s, O
farblose, giftige Flüssigkeit,
Angriff macht, der Angriff, -(e)s/-e, auf, gegen gewonnen aus Steinkohlenteer, die Anilinfarbe,
ihn, 1) feindlicher Vorstoß. 2) Eröffnung eines künstlicher organischer Farbstoff, [ind.-arab.]
sportlichen Wettkampfes. 3) Ü beleidigendes animalisch, tierisch; aus dem Tierreich stam-
Vorgehen: ein A. auf seine Ehre, seinen Stolz. mend; leiblich; belebt, [lat.]
angriffig, M alem., angriffslustig, stets zu ich animiere (habe animiert) ihn, 1) zu etwas,
einem Angriff bereit, [ahd.] rege an. 2) bringe in Stimmung, das Animigr-
iie Angst, -/*e, Furcht: er hat A. vor der Prüfung, lokal, Gaststätte mit Stimmungsbetrieb, der
um sein Kind; ich bin in A.; aber: ihm wird angst Animismus, -, Glaube, der die ganze Natur
und bange; ich mache ihm angst und bange. Eigw. : für beseelt hält, die Animosität, -/-en, Gereizt-
ängstlich, ich ängste (habe geängstet), D äng- heit, feindliche Gesinnung, der Animus, -, 1)
stige, der Angsthase, Ü Feigling, ich ängstige Geist, Seele, Wille. 2) U Ahnung, [lat.]
(habe geängstigt), 1) ihn, versetze in Angst. 2) das An ion, -s/...i'onen, O
das negative Ion.
mich vor, um jemanden oder etwas, habe Angst, [griech. Kw.]
mache mir Sorgen, die Ängstlichkeit, Neigung der Anis, -es/-e, Gewürzpflanze, Abb. G 24. der
zur Angst, Schüchternheit, angstvoll, voller Anisett, -(e)s/-e, Anisbranntwein, [griech.]
Angst, [zu: eng] Anita, weibl. Vorname, [ital., span. zu: Anna] ;

ier Angster, -s/-, zwiebeiförmiges Trinkgefäß Ank Abk. für: Ankunft.


,

mit verdrehtem Hals, Abb. A 13. [lat. Lw. der Ankauf, -(e)s/ 2 e, käuflicher Erwerb (von
16. Jh.] Grundbesitz), der Ankäufer, -s/-, jemand, der
Ich ängstige, ängstlich usw., -> die Angst. einen Ankauf tätigt.
iie Ang
Strömeinheit 'onstra-.m..., Abk.: A, frü- der Anke, -n/-n, 1) Lachsforelle. 2) rhein. und M
her auch A, ÄE oder AE, Maßeinheit der Licht-
: sch'wäb.: Genick. 3) ©
Gesenk für halbkugel-
wellenlänge, ein zehnmillionstel Millimeter, förmige Erhöhungen. 4) ohne Mz., der
[nach dem Physiker Ängström] Anken.
angular, auf den Winkel bezogen, winkelig, [lat.] Anke, weibl. Vorname, [niederd. Ännchen] :

Anh., Abk. für: Anhang. der Anken, -s, M


Schweiz.: Butter.
iie Anhägerung, -/-en, Sandablagerung, [zu: der Anker, -s/-, 1) schwerer Haken zum Fest-
Hager] halten von Schiffen am Meeresgrund, Abb. 16 A
ier Anhalt -(e)s/-e, 1) Halt, Stütze. 2) Ü Anhalts- Sinnbild der Hoffnung: A. werfen; vor A. gehen,
punkt, anhaltend, dauernd, ständig, beharrlich. liegen. 2) Eisenstück zum Befestigen von Bau-
der Anhalter, -s/-, U jemand, der ein Fahrzeug teilen, Abb. A
16. 3) Teil des Elektroma-
anhält, um
(kostenlos) mitgenommen zu wer- gneten, Abb. M
1. 4) Ankerhemmung. 5) t ein
den: er fährt per A. der Anhaltspunkt, etwas Hohlmaß, ich ankere (habe geankert), lege
Sicheres, aus dem man weiter folgern kann, mein Schiff vor Anker, die Ankerhemmung,
Stütze für eine Meinung, die Anhaltung, -/-en, Steigradhemmung an der Uhr. [ahd.; lat.
M österr. : Verhaftung. Lw.]
anhand, an Hand seiner, K mit Hilfe. die Anklage, -/-n, Anschuldigung (vor Gericht)
ier Anhang, -(e)s/ i'e,
1) Zusatz, Beigabe (in einem er erhob A. gegen ihn wegen Beleidigung, die
Buch). 2) Anhängerschaft. 3) U Familie; Anklagebank, Platz des Angeklagten vor Ge-
Freund(e), Begleiter, der Anhänger, -s/-, 1) richt, der Ankläger, -s/-, die Anklägerin,
Mitglied, Gefolgsmann, Jünger. 2) Schmuck- -/-nen, jemand, der vor Gericht Anklage erhebt.
stück, Abb. S 32. 3) Beiwagen (an Lastwagen, anklägerisch, Anklage führend, die Anklage-
Straßenbahn), Abb. K41. 4) Namen- oder Num- schrift, schriftliche Anklage.

29
Ank
der Anklang, -(e)s/*e, 1) Spur, flüchtiger Schim- die Anmaßung, -/-en.1) widerrechtlicher An-
mer. 2) freundliche Aufnahme der Dichter findet: spruch. 2) Stolz, Hochmut. Eigw. anmaßend. :

A. bei der Jugend. 3) entfernte Ähnlichkeit. 4) [spätes MA.]


Assonanz, Übers. R 15. [um 1800] die Anmeldung, -/-en, 1) Mitteilung über die
die Anknüpfung, -/-en, 1) Befestigung durch Ankunft (an die Polizei). 2) das Geltendmachen
Knüpfen, Knoten. 2) U Herstellung einer Ver- eines Anspruchs. 3) Bitte um Vormerkung.
bindung, Bekanntschaft. 3) Anknüpfungspunkt. die Anmerkung, -/-en, Abk.: Anm., 1) (kurze)
der Anknüpfungspunkt, gemeinsame Neigung, Meinungsäußerung. 2) Fußnote. [16. Jh.]
Wissen oder Erleben, das Menschen nahebringt. die Anmusterung, -/-en, £ das Anheuern.
der Ankömmling, -s/-e, jemand, der ankommt, die Anmut, -, Liebreiz, Grazie. Eigw. anmutig, :

hinzukommt, [um 1700] anmutsvoll, anmutslos, ohne Anmut. [16. Jh.]


die Ankörung, -/-en, 1) Zulassung als Zuchttier. die Anmutung, -, t 1) Zumutung. 2) Zuneigung.
2) Auswahl von Bäumen zur Samengewinnung. Anna, weibl. Vorname, [hebr. ,die Gnadenreiche' ]
ich ankre, ankere. annähernd, ungefähr, fast, die Annäherung,
der Ankreis, -es/-e, A ein Kreis am Dreieck, -/-en, an etwas oder jemanden, 1) das Nahekom-
Abb. D 16. men. 2) Anfreundung. 3) weitgehende Überein-
die Ankündigung, -/-en, Bekanntmachung, Vor- stimmung, annäherungsweise, annähernd.
aussage. die Annahme, -/-n, 1) Zustimmung: A. an Kin-
die Ankunft, -l"t, Abk.: Ank., das Ankommen, des Statt, Adoption. 2) Empfang, Übernahme.
Eintreffen. 3) Meinung, Vermutung.
die Ankurb(e)lung, -/-en, 1) das Anwerfen mit die Annalen, nur Mz., 1) Jahrbücher. 2) zeit-
der' Kurbel (Motor). 2) U Belebung (der Wirt- genössische Geschichtsberichte, [lat.]
schaft). die Annaten, nur Mz., Jahresabgaben an den
die Ankylose, -/-n, { Gelenkversteifung, [griech.] .Papst, [lat.]
die Anlage, -/-n, 1) Begabung, Fähigkeit, innere Ännchen, weibl. Vorname, [zu: Anna]
Bestimmung: A. zum Zeichnen. 2) { angeborene annehmbar, 1) so geartet, daß man zustimmen
Neigung, Veranlagung: A. zu einer Krankheit. kann, brauchbar (Vorschlag, Ausweg). 2) zu-
3) Keim, Entwurf, erste Andeutung: A. der friedenstellend (Befinden). 3) befriedigend (Lei-
Kiemen. 4) Aufbau, Plan: A. eines Romans, einer stung), annehmlich, behaglich, bequem.
Fabrik. 5) nutzbringende Festlegung: Vermö- Hptw. die Annehmlichkeit, -/-en.
:

gensanlage. 6) Beilage: als A. erhalten Sie ... ich annektiere (habe annektiert) es, verleibe
7) Park, Ziergarten, Grünfläche: städtische A. (einem Staat) ein, nehme (gewaltsam) in Be-
8) Fertig-, Bereitstellung: A. eines Schachtes. sitz. Hptw. : die Annexion, -/-en. der Annex,
9) Nutzbau: die Fabrikanlagen, [mhd.] -es/-e, 1) Zubehör, Beilage, Anhang. 2) Anbau,
dieAnlande, -/-n, Landeplatz, Anlegeplatz, die [lat.; um 1850]
Anlandung, -/-en, Absetzen von Sinkstoffen Anneli, weibl. Vorname, [zu: Anneliese]
am Ufer, Verbreiterung des Ufers, Alluvion. die Anneliden, Mz., Ringelwürmer, [lat.]
anlangt, -*- anbelangt. Anneliese, weibl. Vorname, [aus: Anna Elisabeth
der Anlaß, ...lasses/.. .lasse, 1) erster Anstoß, oder Anna Luise]
Veranlassung: A. zu Klagen. 2) Gelegenheit: aus Annemarie, weibl. Vorname, [aus: Anna Maria]
A. von Goethes Geburtstag. 3) M
Schweiz. Ver- : Annette, weibl. Vorname, [franz. von: Anna]
einsball, der Anlasser, -s/-, Vorrichtung zum der Annex, -es/-e, 1) -* ich annektiere. 2) Adnex.
Ingangsetzen eines Elektromotors oder eines die Annexion, -/-en, -* ich annektiere.
Verbrennungsmotors, anläßlich seiner, bei Ge- anni currentis, Abk.: a. c, des laufenden Jahres.
legenheit von zu a. seines Jubiläums, der Ge-
; : "[lat.]
schäftseröffnung. dieAnnihilation, -/-en, Nichtigkeitserklärung.
der Anlauf, -(e)s/-e, 1) das Schwungnehmen für ZEITW. ich annihiliere (habe annihiliert) es.
:

Sprung, Wurf. 2) U das Ansetzen zu einer Lei- [lat.; 17. Jh.]


stung (Rede). 3) vorspringendes Bauglied, Abb. das Anniversarium, -s/...ri|en, meist Mz., Jah-
A 16. die Anlauffarbe, Hitzespuren auf Metal- resfeier, Seelenmesse am Todestage, [lat.]
len, die Anlaufzeit, <3> Zeitdauer bis zum Er- Anno, Abk.: A., seltener: anno, Abk.: a., im
reichen der vollen Leistung, auch Ü. [ahd.] Jahre. Anno dazumal, Ü einstmals. Anno
der Anlaut, -(e)s/-e, erster Laut eines Wortes Domini, Abk.: A. D., im Jahre des Herrn,
oder einer Silbe, [von Jacob Grimm; 1819] n. Chr. Geb. Anno Tobak, Ü einstmals, [lat.]
der Anlegeplatz, Landestelle, der Anleger, -s/-, die Annonce a'njs3, -/-n, Anzeige, Inserat.
die Anlegerin, -/-nen, {§} Papiereinführer(in) Zeitw. ich annonciere (habe annonciert) (es).
:

an der Druckpresse. [franz. ; um


1800]
die Anlehnung, -/-en, 1) Unterstützung, Hilfe: die Annuität, -/-en, Jahresrate zur Abtragung
er suchte A. bei ihm. 2) Nachahmung: in A. an und Verzinsung einer Schuld, [lat.]
Dürer, anlehnungsbedürftig, schutzsuchend, ich annulliere (habe annulliert) es, erkläre für
unselbständig. ungültig, nichtig. Hptw.: die Annullierung,
die Anleihe, -/-n, 1) Geldaufnahme. 2) U das Ent- -/-en. [lat.; 16. Jh.]
nehmen fremden geistigen Eigentums: er hat die Anode,
'
-/-n, $ positive Elektrode, [griech.
eine A. bei Schiller gemacht, das Anleihen, -s/-, Kw.]
M Schweiz. Anleihe.
: dieAnödung, -/-en, U langweilende Belästigung.
die Anleitung, -/-en, Lehre, Weisung: A. zum anomal, regelwidrig. Hptw.: die Anomalie,
Malen. -/...'li'|en. [griech.; 18. Jh.]
der Anlernberuf, Beruf mit 1-2 Jahren Anlern- anonym, ohne Namensnennung. Hptw.: die
zeit (in Handel, Industrie), der Anlernling, An onymität, -. der Anonymus, -/...mi oder
jemand, der für einen Anlernberuf ausgebildet ...'nymen, ungenannte oder unbekannte Person,
wird. [griech. .namenlos'; 17. Jh.]
die Anlieferung, Lieferung an einen Bestim- die An opheles, -/-, Malariamücke, [griech.]
mungsort. der Anorak, -s/-s, Windbluse, Abb. K 25.
das Anliegen, -s/-, Bitte, Wunsch, anliegend, [Eskimowort]
anbei (bei einem Brief), der Anlieger, -s/-, 1) die Anordnung, -/-en, 1) planvolles Verteilen,
Nachbar. 2) Anwohner eines öffentlichen Ver- Gliederung. 2) Verfügung, Bestimmung, Befehl.
kehrsweges, [ahd.] anorganisch, 1) nicht zur lebenden Natur ge-
Anm., Abk. für: Anmerkung. hörend. 2) <0 keinen Kohlenstoff enthaltend:
der Anmarsch, -(e)s/ i'e, 1) das Herannahen (von anorganische Chemie, [griech.]
Truppen): der Feind ist im A. 2) Anmarschweg. anormal, abnorm, anomal.
der Anmarschweg, Herweg. der An orthit, -s, ein Mineral, [griech.]

30
Ans

4r=

der Schenkel die Bewegungsrichtung^^^..

~~~der Anschlag

-^r—y'-der
_ die Bewegungsrichtung
Antipode
der \
Anschlagwinkel Anstellwinkel Antipode, Antöke Plonet-U.--"Äphel

dieAnpaarung, -/-en, W
erwünschte Paarung Mund und Lippen zum Blasen, Sprechen. 3)
von Tieren verschiedener Rassen. Maschinenteil, an das man ein anderes anfügen
dieAnpassung, -/-en, 1) der Umgebung <$> W kann. 4) Zusammenstellung aller Bestandteile
und Lebensweise entsprechende Veränderung. (für eine Arznei). 5) A
Umsetzung von Tat-
2) die Kunst, sich nach den Umständen zu sachen in Rechnungsgrößen bei der Lösung
richten, anpassungsfähig, fähig, sich nach den einer Aufgabe. 6) das Neuhinzukommen, Zuwachs
wechselnden Umständen zu richten. Hptw. die : (von Fett, eines neuen Teils), der Ansatzpunkt,
Anpassungsfähigkeit, -. Stelle, von der aus man weiter folgern kann.
der Anpfiff, -(e)s/-e, 1) U Rüffel, Anschnauzer. die Anschaffung, -/-en, 1) Beibringung durch
2) Sport: Pfiff als Zeichen für den Spielbeginn. Erwerb oder Erzeugung. 2) i3 Zahlung, Ri-
die Anpflanzung, -/-en, das Bepflanzen, Anbau, messe, die Anschaffungskosten, Alz., der An-
Pflanzung, gärtnerische Anlage. schaffungspreis, Kaufpreis und Nebenkosten
die Anpöb(e ilung, -/-en, pöbelhafte Belästigung. bei der Beschaffung eines Wirtschaftsgutes.
der Anprall, -(e)s/-e, heftiger Stoß, Aufschlag anschaulich, lebendig, daß man es zu sehen
auf etwas Hartes. meint a. geschildert. Hptw. die Anschaulich-
: :

die Anprang(e)rung, -/-en, öffentliche Bloßstel- keit, -. [um 1800]


lung. die Anschauung, -/-en, 1) innere Versenkung:
die Anpreisung, -/-en, Empfehlung. in A. versunken. 2) Meinung, Auffassung: A.
die Anprobe, -/-n, das Anpassen eines Kleidungs- über etwas. 3) lebhafte Vorstellung, der An-
stücks die Anprobiernadel, Abb. S 34.
: schauungsunterricht, Unterricht am Bild oder
der Anrainer, -s/-, M
oberd. Nachbar. : Gegenstand.
der Anrand, Anrang, -(e)s, oberd. Anlauf. M : der Anschein, -s, Schein, äußerer Eindruck:
der Anranzer, -s/-, U scharfer Tadel. allem A. nach, anscheinend, offenbar, dem An-
auf Anraten von ihm, auf seinen Rat hin. schein nach: er ist a. der bessere, aber: er ist nur
die Anrechnung, -/-en, das Geltenlassen (Ver- scheinbar der bessere, tatsächlich ist er es nicht;
dienst), Anschreiben (Schuld): ich werde es in A. vgl. scheinbar, [mhd.]
bringen. der Anschlag, -(e)s/-e, 1) öffentlicher Aushang,
das Anrecht, -(e)s/-e, 1) Anspruch. 2) Miete, Bekanntmachung. 2) Angriff, Vernichtungsver-
Abonnement, [um 1800] such: A. auf die Freiheit. 3) Erzeugung von Tö-
dieAnrede, -/-n, an ihn, 1) Titel oder Fürwort nen, z.B. Klavier: leichter A. 4) schußfertige
für eine angesprochene Person: A. mit Sie oder Haltung des Gewehrs. 5) Abschätzung der Ko-
du. 2) das Ansprechen einer Person: bei dieser A. sten Voranschlag. 6) erste Schlinge (beim Strik-
:

erschrak er. der Anredefall, besonderer Fall für ken, Häkeln, Wirken). 7) Führungsstück (an
die Anrede, z. B. im Lateinischen. Maschinen). 8) Anprall (der Wellen). 9) das
anregend, 1) fesselnd, interessant. 2) ermun- Niederdrücken einer Taste der Schreibmaschine
ternd, belebend, die Anregung, -/-en, 1) An- sie schreibt 300 Anschläge in der Minute, der An-
stoß, Aufmunterung: A. zu einer Arbeit; auf schläger, -s/-, <*£ für Signale im Schacht ver-
seine A. hin. 2) geistige Belebung, Zerstreuung: antwortlicher Bergmann, anschlägig, t, noch
Anregungsmittel. [16. Jh.] M nordd. einfallsreich, geschickt, anstellig, die
:

iie Anreicherung, Vermehrung eines


-/-en, Anschlagsäule, Litfaßsäule, Abb. 4. die An- M
Bestandteils. schlagschiene, 1) Q
Backenschiene. 2) eine
anreihend, kopulativ, verbindend, die Anrei- Reißschiene, Abb. R 17. der Anschlagwinkel,
hung, -/-en, 1) Anfügung in Reihen. 2) das ein Winkelmaß, Abb. A
17. [ahd.]
Annähen mit weiten Stichen. der Anschluß, ...Schlusses/. ..Schlüsse, 1) Ver-
der Anreißer, -s/-, 1) U aufdringlicher Kunden- bindung mit etwas Vorhandenem: A. an das
werber, Marktschreier. 2) Vorzeichner, ein tech- Fernsprechnetz, an die Hauptbahn; A. einer Pri-
nischer Zeichner. Eigw. anreißerisch.
: vatklage an ein öffentliches Strafverfahren; die
ier Anreiz, -es/-e, Lockung, Versuchung, Reiz. Anschlußdose, der Anschlußhahn, Abb. I 3. 2)
iie Anremp(e ilung, 1) grobes, absichtliches Verkehr: günstige Verbindung. 3) U Bekannt-
Anstoßen. 2) Ü Beschimpfung. schaft: er sucht, findet A.
Anrichte, -/-n, 1) Raum oder Tisch
iie zum derAnschmack, -(e)s, M oberd. : Kostprobe.
Bereithalten der Speisen. 2) Geschirrschrank, anschmiegsam, sich anschmiegend, zärtlich.
Abb. S 36, W
18. [mhd.] der Anschnauzer, -s/-, U derber Tadel.
anrüchig, von üblem Ruf, nicht einwandfrei. der Anschnitt, -(e)s/-e, 1) erstes (letztes) abge-
Hptw.: die Anrüchigkeit, -. [16. Jh.] schnittenes Stück (vom Brot), Abb. S 34. 2)
ier Anruf, -(e)s/-e, 1) laute Anrede, Signalruf. 2) Schnittfläche.
Telephongespräch, die Anrufung, -/-en, Bitte die Anschoppung, -/-en, { erste Stufe der
um Hilfe: die A. des Gerichtes. Lungenentzündung Leberreizung.
;

»ns, U an das, Übers. Z 14. die Anschovis, -/-, auch: Anchovis, ein Herings-
iie Ansage, -/-n, 1) Ankündigung (einer Dar- fisch, eingesalzen als Sardelle, [urspr. baskisch]
bietung). 2) Diktat, der Ansager, -s/-, die An- die Anschrift, -/-en, Name
und Wohnung des
sagerin, -/-nen, 1) jemand, der die Darbietungen Empfängers, Adresse.
bei einer Veranstaltung bekanntgibt. 2) ?T die Anschuldigung, -/-en, Behauptung einer
Sprecher(in) Fernsehansagerin.
: Schuld: gegen diese A. wehrte er sich.
iie Ansammlung, -/-en, massenweises Zusam- der Anschuß, ... Schusses/... schüsse, 1) erster
menfinden, Häufung. Schuß. 2) Kugeleinschlag. 3) V Standort des
ansässig, fest wohnhaft; beheimatet. Hptw.: Wildes beim Schuß. 4) y vom Schuß getroffene
die Ansässigkeit, -. Stelle.
Ier Ansatz, -es/»e, 1) Beginn, Anlauf: er nimmt die Anschwärzung, -/-en, Verdächtigung, Ver-
einen A. zum Reden. 2) Einstellung von Kehlkopf, leumdung.

31
Ans

die Fernsehantenne

die Anschwellung, -/-en, das Dickerwerden, Ge- ansteckend, übertragbar (Krankheit), die An-
schwulst. steckung, -/-en, Übertragung (von Krankheits-
die Anschwemmung, -/-en, Ablagerung am keimen), Infektion. [16. Jh.]
Ufer. anstehend, offen daliegend, gewachsen (Fels).
die Anse, Gabeldeichsel. 2) sichtbarer
-/-n, 1) anstelle, an Stelle seiner, an seiner Stelle, in
Teil des Saturnringes. 3) kleine, seichte Bucht, Vertretung, als Ersatz: anstelle oder an Stelle
[lat. .Henkel'] einer Erklärung, von langen Erklärungen ...
das Ansehen, -s, 1) Würde, Geltung: A. genie- die Anstellerej, -, U 1) geziertes Betragen. 2)
ßen; ohne A. der Person, gerecht, unparteiisch. Wehleidigkeit. 3) lästiges Warten in einer langen
2) M oberd. Aussehen, ansehnlich, groß,
: Reihe, anstellig, geschickt, gelehrig. Hptw.:
stattlich, beachtlich, [mhd.] die Anstelligkeit, -. die Anstellung, -/-en, 1)
Anselm, männl. Vorname, [zu: Anshelm] Bestallung, Übertragung eines Dienstes oder
Ansgar, männl. Vorname, [ahd., ,der mit dem Amtes. 2) Amt, Stelle, der Anstellwinkel, *s
Speer Tüchtige durch Hilfe der Äsen'] Neigung der Tragflächen, Abb. A
17. [nhd.j
Anshelm, männl. Vorname, [ahd., ,der im der Anstich, -(e)s/-e, 1) das Öffnen durch Stich
Schutz der Äsen Stehende'] (Faß). 2) erster Stich mit dem Spaten.
die Ansicht, -/-en, 1) Bild, Anblick: die Ansichts- der Anstieg, -(e)s/-e, 1) das Hinaufsteigen. 2)
(pöst)karte, Bildkarte. 2) Abbildungsseite: A. das Höherwerden. 3) hinaufführender Weg. 4) Ü
von vorn, Hauptansicht. 3) Ü Meinung, An- Steigerung: A. der Lebenshaltungskosten.
schauung: meine A. über etwas; meiner A. nach, der Anstifter, -s/-, jemand, der einen anderen zu
Abk.: m. A. n. 4) ohne Mz., das Kennenlernen: etwas verleitet, die Anstiftung, -/-en, zu einer
zur A., auf Probe, ansichtig: ich werde seiner, Tat, 1) das Veranlassen, Verführung. 2) §*a vor-
dessen a., erblicke ihn, es. das ist Ansichts- sätzliche Verleitung.
sache, darüber kann man verschiedener Mei- der Anstoß, -es/'e, 1) der erste Stoß, Schuß
nung sein, [mhd.] (Fußball): wer hat A.?2) Ü Anregung, Anlaß
der Ansiedler, -s/-, zugezogener Bauer, Grün- er gab den A. dazu. 3) Ärgernis: das wird A. er-
der eines Hofes, die Ansiedelung, -/-en, Nieder- regen, der Anstößer, -s/-, M
Schweiz. Grund- :

lassung, Hofgründung, Kolonie. stücksnachbar, anstößig, Ärgernis erregend,


das Ansinnen, -s/-, Zumutung, beleidigender den Anstand verletzend, die Anstößigkeit, -.
Vorschlag: er stellte an mich das A., ... [spätmhd.] [mhd.]
der Ansitz, -es/-e, V die Kanzel, Abb. J 1. der Anstreicher, -s/-, Tüncher.
ansonst, M
Schweiz., K, ansonsten, andernfalls. anstrengend, ermüdend, die Kräfte beanspru-
der Anspänner, -s/-, Bauer, der ein Gespann chend, die Anstrengung, -/-en, das Aufbieten
besitzt und zu Spanndienst verpflichtet ist. die der Kräfte, Mühe.
Anspannung, -/-en, Anstrengung, das Zusam- der Anstrich, -(e)s/-e, 1) Farbe, bunter Überzug.
mennehmen (der Kräfte): mit gewaltiger A. 2) Ü Schein, Vorspiegelung: ein A. von Vor-
die Anspielung, -/-en, versteckter Hinweis mit : nehmheit. 3) J der erste Strich auf einem
einer Aauf die gestrige Rede.
. Streichinstrument, [mhd.]
der Ansporn, -(e)s/-e, Antrieb, Anreiz, [um 1800] der Ansturm, -(e)s/»e, 1) Angriff. 2) Ü Andrang.
die Ansprache, -/-n, 1) kurze förmliche Rede. das Ansuchen, -s/-, K Gesuch, Bitte: er stellte
2) er findet keine A., U wird nicht beachtet, an- ein A. an ihn; auf A. von Herrn X. der An-
sprechend, gefällig: ein ansprechendes Äußeres. sucher, -s/-, K Bittsteller.
der Anspruch, -(e)s/ 2 e, 1) Forderung: sie stellt ant..., -* anti.
Ansprüche. 2) erworbenes Recht: er hat A. auf ...ant, Ableitungssilbe an männl. Hauptwörtern:
Ruhe, anspruchslos, genügsam, bescheiden. der Lieferant, der Musikant, [roman., lat.]
Hptw. :die Anspruchslosigkeit, -. anspruchs- der Antagonismus, -/...men, Gegenwirkung,
voll, nicht leicht zufriedenzustellen, viel ver- Gegensätzlichkeit, der Antagonist, -en/-en,
langend, [mhd.] Gegenspieler, Widersacher, antagonistisch,
die Anstalt, -/-en, 1) Wohlfahrts- und Bildungs- gegenwirkend, gegensätzlich, [griech.]
einrichtung (Schule, Heim, Gefängnis). 2) U dieAntarktis, -, Gebiet um den Südpol. Eigw. :

Heilstätte (für Geisteskranke). 3) Vorbereitung: ant arktisch.


er macht, trifft Anstalten dazu, beginnt damit. Antäus, riesiger Sohn der Mutter Erde, [griech.]
4) (graphischer) Betrieb Verlagsanstalt. [17. Jh.]
: dieAnte, -/-n, Mauerstirn (Tempel): der Anten-
der Anstand, -(e)s/-e, 1) ohne Mz., gutes Beneh- tempel, antike Tempelform, [lat.]
men. 2) ohne Mz., die sittliche Regel: den A. ante, vor. ante Christum (natum), Abk.:
verletzend, gegen die gute Sitte verstoßend. a.Chr. (n.),' vor Christi Geburt, vor Christus,
3) Einwand: er macht Anstände. 4) V Ort, wo antediluvianisch, vorsintflutlich, ante meri-
der Jäger das Wild erwartet er hat das Reh auf: diem, Abk.': a. m., vormittags, [lat.]
dem A. geschossen, anständig, 1) wohlgesittet, der Anteil, -(e)s/-e, 1) der zufallende oder zu-
dem sittlichen Empfinden entsprechend. 2) U kommende Teil. 2) Anspruch auf ein bestimm-
ziemlich heftig: eine anständige Tracht Prügel. tes Stück. 3) Mitgefühl, Teilnahme: niemand
3) ordentlich, ehrlich. 4) genügend, angemessen. nahm A. an seiner Not. anteilig, dem Anteil
5) Moberd. : genehm, gefällig, die Anständig- entsprechend, die Anteilnahme, -, Mitgefühl.
keit, -, gesittetes Verhalten, anstandshalber, ante meridi em, -* ante.
der gesellschaftlichen Form wegen, anstands- die Antenne, -/-n, 1) fT Vorrichtung zum Aus-
los, ohne weiteres, die Anstandsregel, Forde- strahlen und Empfangen elektromagnetischer
rung der gesellschaftlichen Form. [mhd. .Waf- Wellen, Abb. A 18. 2)Q Fühler, [lat. ,Rahe']
fenstillstand'] das Antependium, -s/...di|en, Altarbekleidung,
anstatt, 1) seiner, dessen, anstelle, in Vertretung. Abb. A 10. [lat.]
2) Bindewort: a. zu schwatzen, arbeite! [spät- das Antestat, £D Bescheinigung über die Teil-
mhd.] nahme an einer Vorlesung zu Semesterbeginn.

32
Anw
das Antezedens, -/...'denzi|en, 1) Vorausgegan- die Antiphon(e), -/...nen, kirchlicher Wechsel-
genes, Grund, Ursache. 2) nur Alz., t Vorleben. gesang, [griech.]
Bat.] der Antipode, -n/-n, 1) Gegenfüßler; Bewohner
das Anthemion, -s/...mi|en, ein Schmuckfries in der Gegenseite der Erde, Abb. A 17. 2) Ü Geg-
der griechischen Baukunst. ner der eigenen Meinung, [griech.; um 1800]
die Anthologie, -/...'gi|en, Blütenlese, Sammel- die Antiqua, -, eine Druckschrift.ÜBERS. AI, 18. D
band von Gedichten, Sprüchen oder Prosa- der Antiquar, -s/-e, 1) Buchhändler für alte
stücken, anthologisch, ausgewählt, [von griech. Bücher. 2) Antiquitätenhändler, das Antiqua-
anthos .Blüte'] riat, -s/-e, Altbuchhandlung, antiquiert, ver-
das An|thracen, An thrazen, -s/-e, fester Koh- altet, die Antiquität, -/-en, altertümliches
lenwasserstoff, der An thrazit, -s/-e, harte, glän-
Kunstwerk, der Antiquitätenhändler, Händler
zende Steinkohle, das A. , -s, schwarzgraue Farbe,
für Antiquitäten, [lat. Kw.]
an thrazit(farben), schwarzgrau, [griech.] der Antisemit, -en/-en, Judengegner, der Anti-
an thropogen, von Menschen beeinflußt, die semitismus, -, Judenfeindschaft. Eigw. anti- :

An|thropogenig, -, Lehre von der Abstam- semitisch. [19. Jh.]


mung des Menschen, an thropoid, menschen- die Antisepsis, -, keimtötende Wundbehand-
ähnlich, der An thropoid, -en/-en, Menschen- lung. Eigw.: antiseptisch, [griech.: Sepsis
affe, der An thropologe, -n/-n, Kenner der ^Blutvergiftung' ]
Anthropologie, die Anthropologie, -, Lehre die Antistrophe, -/-n, Gegenstrophe, [griech.]
vom Menschen. ElGW. an thropologisch. die die Antithese, -/-n, Gegenbehauptung, Ent-
:

An|thropometrJe, -, Messungen am mensch- gegenstellung. Eigw.: antithetisch, [griech.]


lichen Körper. ElGW. an thropometrisch. das Antitoxin, -s/-e, Gegengift, [griech. Kw.]
:

der An'thropomorphismus, -, Übertragung die Antizipation, -/-en, Vorwegnahme. Zeitw. :

menschlicher Art auf andere Wesen, z. B. auf ich antizipiere (habe antizipiert) es. [lat.]
Götter, der An thropophage, -n/-n, Menschen- die Antizyklone, -/-n, Wetterkunde: Gebiet
fresser, die Anthroposophie, -, die Lehre hohen Luftdrucks.
Rudolf Steiners, anthropozentrisch, den der Antlaß, ...lasses/... lasse, Ablaß, [ahd. tirol.]
Menschen in den Mittelpunkt setzend, [griech. das Antlitz, -es/-e, D Gesicht, [mhd.]
anthropos Mensch']
, der Ant öke, -n/-n, Gegenwohner; Einwohner
anti..., vor Selbstlauten und h: ant..., gegen, eines Ortes auf gleichem Längengrad, aber ent-
gegenüber: die Antithese, der Antagonismus. gegengesetztem Breitengrad, Abb. A 17. [griech.
[griech.] Kw.]
der Anti alkoholiker, -s/-, Gegner des Alkohols. Anton, männl., Antpnia, weibl. Vorname, [von:
die Antibabypille ...'be:bi..., hormonales Mittel Antonius, lat. ,der vornan Stehende']
zur Empfängnisverhütung. [Kw.] das Antonym, -s/-e, Wort von entgegengesetzter
das Antibiotikum, -s/...tika, Arzneimittel gegen Bedeutung, z. B. hell und dunkel, [griech.]
Infektionen. Eigw. antibiotisch.
: der Antrag, -(e)s/»e, 1) Vorschlag für einen Be-
ich antichambriere antifä'briirz (habe anticham- schluß: auf A.; A. zur Abstimmung. 2) Gesuch,
briert), 1) warte lange im Vorzimmer. 2) Ü schriftliche Bitte: ich muß einen A. stellen; mein
schmeichle, um Gunst zu erringen, [um 1800] A. wurde abgelehnt. 3) Brautwerbung: Heirats-
der Anti christ. 1)-en/-en, Gegner des Christen- antrag, antragsgemäß, dem Antrag entspre-
tums. 2) -s, Ü Widerchrist, Teufel. ElGW.: chend, der Antragsteller, -s/-, jemand, der
anti christlich einen Antrag stellt, [spätmhd.]
das Antidot, -(e)s/-e, Antidoton, -s/...ta, { der Antrieb, -(e)s/-e, 1) bewegende Kraft, Abb.
Gegenmittel (gegen Arzneimittel und Gift), D 15. 2) Ü Anstoß, Anreiz, Ansporn, [spätmhd.]
[griech.] der Antrinket, -s, M
Schweiz. Willkommens- :

das Antidumpinggesetz, ...'dMnpirj..., Verbot trunk bei einem neuen Gastwirt.


des Dumpings. der Antritt, -(e)s/-e, 1) (erste) Stufe, Tritt, Abb.
der Antifaschist, -en/-en, Gegner des Faschis- A 10, T
19. 2) Ü Beginn, Übernahme (eines
mus, des Nationalsozialismus. ElGW. anti- : Dienstes): der Antrittsbesuch; die Antritts-
faschistisch. rede.
das Antife brin, -s, ein Mittel gegen Fieber. [Kw.] die Antwort, -/-en, 1)auf eine Frage, einen Brief,
das Antigen, -s/-e, die Bildung von Antikörpern Erwiderung, Bescheid um Antwort wird gebeten,
:

hervorrufender Stoff, [griech.] Abk. u. A. w. g. 2) Ü Gegenhandlung, Rück-


:

Antigone, Tochter des Ödipus. [griech. Sage] wirkung, ich antworte (habe geantwortet) ihm
antik, 1) die Antike betreffend. 2) alt, altertüm- auf etwas, 1) entgegne, erwidere. 2) Ü handle
lich, die Antike, -/-n, 1) ohne Mz., das Altertum, dagegen, wirke zurück, antwortlich Ihres
die griechisch-römische Zeit, Kultur. 2) nur Mz., Schreibens, K, besser: auf Ihr Schreiben, der inter-
Altertümer: Antikensammlung, antikisierend, nationale Antwortschein, international gültiger
nach Art des Altertums, [lat. Kw. ; 18. Jh.] Gutschein für Postwertzeichen, [germ. ,Gegen-
anti klerikal, kirchenfeindlich. Hptw. der Anti-
| : wort']
klerikalismus, -. [Kw.] Anubis, ägyptischer Totengott (mit Hundekopf).
die Anti klimax, -/-e, Übergang vom stärkeren anverwahrt, U österr. beigefügt. :

zum schwächeren Ausdruck, eine Redefigur, der Anus, -/-, f After. Eigw. anal, [lat.] :

[griech.] anverwandt: sie sind einander a., miteinander


anti klinal, © sattelförmig, die Antiklinale, verwandt, der, die Anverwandte, -n/-n, ein -r,
-/-n, ® Sattel, [griech.] eine -, Verwandte(r).
antikonzeptionell, empfängnisverhütend. [Kw.] anverwahrt, K österr. : beigefügt.
die Antikörper,' Mz., Schutzstoffe des Blut- der Anwachs, -es, die Anwachsung, -, 6*5 Zu-
serums gegen Krankheitserreger. [Kw.] wachs, Anschwellung.
die Antilope, -/-n, dem Reh ähnliches Horntier. der Anwalt,-(e)s/-e, die Anwältin, -/-nen, 1)
[franz. aus nordafrikan. zuerst 1803] ; Rechtsanwalt, Abb. A
14, Rechtsanwältin. 2) be-
der Antimilitarismus, -, Einstellung gegen den vollmächtigte^) Vertreter(in). 3) Fürsprecher(in),
Militarismus. Ei'gw. antimilitaristisch. [Kw.]
: Verfechter(in) : er macht sich zum A. unserer
das Antimon, -s, Zeichen: Sb, <3 metallisches Sache, die Anwaltschaft, -, Stand, Amt des
Element, der Antimonglanz, wichtigstes Anti- Anwalts, [westgerm.]
monmineral, [lat. stibium] die Anwand(e)lung, -/-en, plötzliche Laune;
die Antinomie, -/...'mi|en, unvereinbarer Wider- drohender Anfall: die A. einer Ohnmacht.
spruch, [griech.] der Anwärter, -s/-, jemand mit einer Anwart-
die Antipathie, -/...'ti[en, Abneigung. ElGW.: schaft, die Anwartschaft, -, Anspruch, Aus-
antipathisch. [griech.; 16. Jh.] sicht auf ein Recht oder Amt.

3 SB 33
Anw

der Anweiser, -s/-, Ordner, Saalwächter, die die Äonen, Mz., Ewigkeit; Weltalter, [griech.
Anweisung, -/-en, 1) Befehl: ich erhalte, gebe Aion'.Zeit'; um 1800]
eine 2) Belehrung, Anleitung: Gebrauchsan-
A. der Aorist, -s/-e, Zeitform des Ereignisberichtes,
weisung. 3) Ermächtigung zur Auszahlung einer z. B. in der griechischen Sprache.
Geldsumme: Postanweisung, [mhd.] die Aorta, -/...ten, Hauptschlagader, Abb. M 12.
anwendbar, zur Anwendung geeignet. Hptw. : [griech.]
die Anwendbarkeit, -. die Anwendung, -/-en, ap..., -* apo...
Gebrauch, Umsetzung in die Tat. [mhd.] AP, Abk. für: Associated Press, [engl.; eine
die Anwerbung, -/-en, Werbung, Mietung nordamerikan. Nachrichtenagentur]
(Truppen). APA, Abk. für: Austria-Presseagentur. [eine
der Anwert, -(e)s, M bayr. Geltung. : österr. Nachrichtenagentur]
das Anwesen, -s/-, Grundstück, landwirtschaft- der Apache a'pax», -n/-n, 1) auch: a'patfd, India-
licher Betrieb (mit Wohnung), [spätes MA.] ner. 2) Großstadtgauner (in Paris), [indian.
anwesend bei etwas, zugegen, an Ort und Stelle. , Feind']
Hptw. die Anwesenheit, -. die Anwesenheits-
: die Apanage apa'naizd, -/-n, Zuwendung an
liste, -/-n, Verzeichnis der Anwesenden. nicht regierende Mitglieder eines Fürstenhauses,
[16. Jh.] [franz.]
der Anwohner, -s/-, Anlieger, Nachbar. apart, 1) besonders, ungewöhnlich. 2) reizvoll.
der Anwuchs, -es/-e, 1) Zuwachs. 2) & ganz 3) f abgesondert, beiseite, [franz. ,für sich']
junger Wald, [um 1800] die Apartheid, -, Rassentrennung in der Re-
die Anwünschung, -/-en, M alem.: An- publik Südafrika, [afrikaans]
nahme an Kindes Statt. das Apartment d'pa:rtmmt, -s/-s, raumsparend
der Anwurf, -(e)s/ 1'e, 1) erster Wurf (bei Ball- eingerichtete moderne Kleinstwohnung, das
spielen). 2) Bewurf, Verputz. 3) Ü Vorwurf, Apartmenthaus, Apart ment-house ...haus,
Schmähung. Miethaus mit Apartments, [engl.]
...anz, Ableitungssilbe für weibl. Hauptwörter: die Apathie, -, Teilnahmslosigkeit, Gleichgültig-
die Bilanz, die Eleganz, [roman., lat.] keit. Eigw. apathisch, [griech.]
:

die Anzahl, -, Menge, Stückzahl: eine A. gute(r) aper, M oberd. schneefrei, es apert (hat ge-
:

Schüler ist oder sind in dieser Klasse. apert), wird schneefrei, taut, der Aperwind,
die Anzahlung, -/-en, erste Teilzahlung. Tauwind, [ahd.]
die Anzapfung, -/-en, 1) Anstich (eines Fasses, das Apercu aper'sy, -s/-s, 1) geistreiche Bemer-
eines Baumes zur Harzgewinnung). 2) U auf- kung. 2) kurze Übersicht, [franz.; um 1800]
dringliches Ausfragen. 3) U unbescheidenes Bor- der Aperitif, -s/-s, den Appetit anregendes alko-
gen (Geld). holisches Getränk, [franz.]
das Anzeichen, -s/-, Vorbote, erste Ankündi- die Apertur, -/-en, Optik: der blendefreie Teil
gung, Symptom. [16. Jh.] der Linse, [lat. , Öffnung']
die Anzeige, -/-n, 1) Mitteilung an die Behörde: der Apex, -/'Apizes, 1) Scheitel, Spitze, Abb. S 33.
A. gegen Unbekannt wegen Diebstahls. 2) bezahlte 2) tf Richtpunkt der Bewegung eines Gestirns.
Bekanntmachung in Zeitung oder Zeitschrift, 3) Zeichen für die Länge eines Vokals (a:). 4) J
1

Annonce, Inserat, vgl Abb. Z 6. 3) gedruckte Mit-


. das Tonzeichen A- Eigw. apikal, [lat.] :

teilung: Heiratsanzeige. 4) f Anzeichen, der der Apfel, -s/ 2 Apfelbaum und dessen Frucht,
,

Anzeiger, -s/-, 1) jemand, der etwas anzeigt. ein Kernobst, Abb. A 19, F38: A. im Schlafrock,
2) Zeiger, Gerät, das etwas anzeigt, Abb. P 21. eine Mehlspeise. Verkl. das Äpfelchen, -s/-. das
:

3)NamevonZeitschriftenundZeitungen.[16.Jh.] Apfelkraut, -s, dick eingekochter Apfelsaft.


die Anzett elung, -/-en, Anstiftung, geheime der Apfelschimmel, weißes Pferd mit grauen
Vorbereitung. Flecken, [germ. Stw.]
anziehend, reizvoll, gewinnend, sympathisch. die Apfelsine, -/-n, eine Zitrusfrucht, Orange,
die Anziehung, -/-en, 1) Kraftwirkung aufein- Abb. A19. [niederl. .Chinaapfel']
ander zu. 2) Ü Reiz, Lockung, die Anziehungs- die Aph ärese, -/-n, auch: Aphäresis, Sprach-
kraft, 1) anziehende Kraft (Magnet), Schwer- lehre: das Abwerfen des Anlauts: 's geht, statt:
kraft (der Erde). 2) Reiz, Lockung, gewinnendes es geht, [griech.]
Wesen, [um 1800] die Aphasie, -/...'si|en, f Verlust des Sprechver-
dieAnzucht, -/"e, 1) °£ Abwassergraben. 2) ohne mögens, [griech.]
Mz., gärtnerische Aufzucht. das Aph el, -s/-e, Aph elium. -s/...li|en, "%• son-
der Anzug, -(e)s/-e, 1) Kleidung; Herrenkleidung nenfernster Punkt der Umlaufbahn eines Kör-
(Jacke, Weste, Hose), Abb. K 24. 2) ohne Mz., pers um die Sonne, Abb. 17. [griech.] A
das Herannahen ein Gewitter, der Feind ist im A.
: die Aph|äresis, -/...sen, die Aphärese.
3) ohne Mz., der erste Zug (Brettspiele). 4) der Aphorismus, -/...men, Sinnspruch, Gedan-
M Schweiz. Antrag (im Parlament), anzüglich,
: kensplitter. Eigw.: aphoristisch, [griech.]
l)beziehungsvoll, anspielend. 2) boshaft. Hptw. : das Aphrodisiakum, -s/...ka, { geschlechtliches
die Anzüglichkeit, -/-en. [mhd.] Reizmittel, [zu: Aphrodite]
der Anzünder, -s/-, Gerät zum Anzünden. Aphrodite, griechische Liebesgöttin.
ao., a. o. (Prof.), Abk. für: außerordentlicher dieAph|the,-/-n, meist Mz., { Mundfäule, kleines
Professor). Geschwür auf der Mundschleimhaut, [griech.]
AOK, Abk. für: Allgemeine Ortskrankenkasse. der Apis, -, der heilige Stier der alten Ägypter.
der Äoler, -s/-, Äolier, Angehöriger eines alt- apikal, -* der Apex.
griechischen Stammes. die Apizes, Mz. von: der Apex.
die Äolsharfe, -/-n, Windharfe, im Winde er- apl.', Abk. für: außerplanmäßig.
klingendes Saiteninstrument. [Äolus, griech. der Aplanat, -s/-e, Optik: nicht verzerrende Lin-
Windgott; um 1800] se. Eigw. aplanatisch.
: [lat. Kw.]

34
Apt
der Aplomb a'plö, -s, 1) sicheres Auftreten. 2) kritischer A. die Apparatur, -/-en, Gesamtheit
Nachdruck (in der Rede). 3) Ballett: das Ab- der Apparate, [lat. ; 17. Jh.]
fangen einer Bewegung, [franz.; um 1800] das Appartement apart(9)'mä, -s/s, Schweiz. M
apo..., vor Selbstlauten und vor h: ap..., zurück, ...mint, -s/-e, Zimmerflucht (im Hotel); vor-
ab, fern, weg: Apokope, Apostasie. [griech.] nehme Wohnung, [franz. um 1700] ;

die APO, -, Kurzw. für: außerparlamentarische appassionato, J" leidenschaftlich, [ital.]


Opposition. der Appell, -s/-e, 1) Aufforderung, Aufruf; Ruf
apodiktisch, 1) unwiderleglich. 2) keinen Wider- zum Versammeln. 2) Fußfinte beim Fechten.
spruch duldend; mit fester Überzeugung 3) V Gehorsam des Jagdhundes, der Appel-
[griech.] lant, -en/-en, t Kläger, der Berufung einlegt.
das Apogäum, -s, ...'gäen, tr der erdfernste der Appellat, -en/-en, t Berufungsbeklagter.
Punkt einer Mond- oder Satellitenbahn, [griech.] die Appellation, -/-en, t 5*6 Berufung, das
die Apokalypse, -/-n, 1) prophetische Schrift Appellativ, -s/-e, Gattungsname, Übers. N 3.
über das Weltende. 2) Offenbarung (des Johan- ich appelliere (habe appelliert) an ihn, wende
nes), apokalyptisch, 1) aus dem Offenbarungs- mich, rufe an; t lege Berufung ein. [franz.]
schrifttum. 2) geheimnisvoll: die Apokalypti- der Appendix, -/...dizes, Anhang, die A., -/...di-
schen Reiter, B Sinnbilder für Pest, Krieg, zes, { Wurmfortsatz, die Appendizitis, -/...zi-
Hunger, Tod. [griech.] 'tiden, Blinddarmentzündung, [lat.]
die Apokope ...pe, -/...'kopen, Lautausfall am die Apperzeption, -/-en, 1) bewußte Wahrneh-
Wortende: hätt' ich nur, statt: hätte. Zeitw. : mung. 2) Verarbeitung und Gliederung vieler
ich apokopjere (habe apokopiert) es. [griech.] einzelner Eindrücke. Zeitw.: ich apperzipjere
apo kryph. später zugesetzt, unecht, das Apo- (habe apperzipiert) es. [lat. .Auffassung']
kryph, -s/-en, meist Mz., später hinzugefügte der Appetit, -(e)s/-e, Eßlust. appetitanregend,
Schrift (zur Bibel); vgl. Übers. B 30. [griech.] den Appetit fördernd, appetitlich, 1) appetit-
apolitisch, unpolitisch. [Kw.] anregend. 2) Ü sauber, nett, begehrenswert.
Apoll, Apollo(n), griechisch-römischer Gott des appetitlos, ohne Appetit. Hptw. die Appetit- :

Lichtes, der Dichtkunst und der Musik, apol- losigkeit, -. [lat. ,Begierde'; 17. Jh.]
linisch, 1) Apoll gehörend. 2) zu Ordnung und ich ap| plaudjgre (habe applaudiert) ihm, klatsche
Schönheit gebändigt, der Apollo, -s/-s, ein Tag- Beifall, der Ap plajjs, -es, Beifall, das Hände-
falter, die A., -/-s, amerikanisches Raumfahr- klatschen, [lat.; 17. Jh.]
zeug. Apollo(n), Apoll, das Apollo-Pro- der Aplplikant, -en/-en, Bewerber, die Aplpli-
gramm, das amerikanische Programm für die kation, -/-en, 1) Anwendung (von Arznei). 2)
Mondlandung. Gesuch. 3) aufgenähtes Stoffmuster. Zeitw. :

Apollonia, weibl., Apollonius, männl. Vorname, ich ap plizj.ere (habe appliziert) es. ÄeAp|pli-
[griech. ,die, der dem Apollo Geweihte'] katur, J" Fingersatz, [lat.]
der Apologet, -en/-en, Rechtfertiger, Verteidi- der Appoint apo's, -s/-s, 1) Scheidemünze. 2) t<3
ger, die Apologetik, -/-en, Rechtfertigungslehre Ausgleichswechsel, [franz.]
(des christlichen Glaubens oder eines Bekennt- apport!, such!, bring her! (Befehl an den Hund).
nisses), die Apologig, -/...'gi|en, Verteidigung, der Apport, -s/-e, Herbeibringen (durch Hun-
[griech.] de), die Apporten, Mz., M niederd.: Nach-
das Apo phthegma, -s/...men oder ...mata, Sinn- richten, Meldung, der Hund apportjert (hat
spruch, [griech.] apportiert) es, bringt, die Apports a'po:rs,
der Apo plektiker, -s/-, jemand, der zu Schlag- Mz., Sacheinlagen (bei Aktiengesellschaften),
anfällen neigt, die Apo|plexig, -/...'xi|en, f [franz.]
Schlaganfall. ElGW. apo piektisch, [griech.]
: die Apposition, -/-en, Sprachlehre: Beisatz;
die Aporig, -/...'ri|en, 1) Denklehre: Unerfahr- Übers. S. 6. '[lat.]
barkeit. 2) Ausweglosigkeit, [griech.] die Ap pretur, -/-en, Zurichtung, Verbesserung
die Apostasjg, -/...'si|en, Abfall (vom Glauben). von Geweben. Zeitw.: ich apipretjgre (habe
der Apostat, -en/-en, vom Glauben Abgefallener, appretiert) es. [franz.]
[griech.] die Ap probation, -/-en, 1) Zulassung (als Arzt).
der Apostel, -s/-, 1) Jünger Christi. 2) Sendbote, 2) Approbatur. das Ap
probatur, -s/-, bischöf-
Verkünder einer neuen Lehre, das Apostolat. liche Druckerlaubnis. Zeitw.: ich ap probigre
-(e)s/-e,Jüngerschaft; Sendbotenamt. das Apo- (bin approbiert): ein approbierter Arzt, [lat.]
stolikum, -s, das Apostolische Glaubensbe- die Ap proximation, -/-en, Annäherung, ap-
kenntnis, apostolisch, 1) von einem Apostel proximativ, annähernd, ungefähr, [lat.]
stammend. 2) päpstlich: der apostolische Segen; Apr., Abk. für: April.
der Apostolische Stuhl. 3) auf rein biblischer das Apres-Ski apre'fi:, -s/-s, sportlich-lässige
Grundlage: das Apostolische Glaubensbekenntnis. Bekleidung nach dem Skilaufen, [franz.]
[griech. .Bote'] die Aprikose, -/-n, ein Steinobst, [aus lat. prae-
a posteriori, Philosophie: aus Erfahrung ge- cox ,die Frühreife']
wonnen, das Aposteriori, -/-, Erfahrungssatz. der April, -(s)/-e, Abk.: Apr., der vierte Monat,
aposteriorisch, erfahrungsgemäß, [lat. ,aus Übers. J 2; vgl. August; Sinnbild des Wetter-
dem Späteren'] wendischen: er wurde in den A. geschickt, am
der Apo stroph, -s/-e, Auslassungszeichen, 1. April gefoppt, der Aprilschein, Neumond
Übers. A 26; vgl. Übers. Z 14. die Apostrophe im April,der Aprilscherz, Fopperei am 1. April.
...je,-/...'Strophen, feierliche Anrede, ich apo- das Aprilwetter, Ü sehr wechselhaftes Wetter,
strophiere (habe apostrophiert) 1) ihn, rede [lat. ,der ErÖffner']
feierlich an. 2) es, versehe mit Apostroph, a prima vista, J" vom Blatt, [ital. ,auf den ersten
[griech.] Blick']
die Apotheke, -/-n, genehmigte Arzneiherstel- a priori, Philosophie: unabhängig von aller Er-
lungs- und -Vertriebsstelle, der Apotheker, -s/-, fahrung, aus der Vernunft selbst, das Apriori,
staatlich geprüfter, approbierter Arzneikundiger, -/-, Vernunftsatz. apriorisch, begriffsgemäß,
[griech.; frühes MA.] [lat. ,von vornherein']
die Apotheose, -/-n, 1) Vergötterung. 2) begei- apropos aprfpo:, übrigens, [franz. ,zur Sache']
sterte Huldigung. 3) Theater: wirkungsvoll aus- die Apsis, -/...'siden, Q
Chornische, Seitenge-
gestaltetes Schlußbild, [griech. ; 1800] um wölbe, Abb. K
20. die Apsiden, Mz., tr brenn-
der Apparat, -(e)s/-e, 1) Gerät, Vorrichtung, zu- punktnächster und -fernster Punkt der ellipti-
sammengesetzte Werkzeugeinheit. 2) Ausrü- schen Bahn eines Himmelskörpers, [griech.
stung, Werkzeug: der A. eines Bergsteigers. 3) ,Rundung']
Aufwand mit großem A. 4) verwickelter Aufbau
: ichaptigre (habe aptiert) es, t passe an, stelle um.
der A. der Verwaltung. 5) Lesartenverzeichnis: [lat.]

35
Aqu

der
die Schlo
das Rahmen- oder Gestellaquarium Fangglocke rieber

der Aquädukt, hochgelegte römische


-(e)s/-e, die Arbeit, -/-en, 1) Berufstätigkeit. 2) zweck-
Wasserleitung, Abb. A
das Aquamanile, 19. bewußte Anstrengung. 3) Mühe, Plage. 4) Werk,
Gießgefäß zum Kirchengebrauch, der Aqua- Schöpfung, Leistung. 5) Physik: Ergebnis aus
marin, -s/-e, meerfarbiger Beryll, die Aquanau- Kraft mal Weg, Maßeinheit: mkp. 6) (schrift-
tik, -, Unterwasserforschung (in großen Tiefen). liche) Prüfung, ich arbeite (habe gearbeitet), 1)
das Aquaplaning, auch: ...'ple:..., -s, das Glei- leiste Arbeit, schaffe, bemühe mich: ich a. mich
ten der Autoreifen über einen Wasserfilm auf los, frei, heraus, voran usw., komme durch mein
nasser Straße, das Aquarell, -s/-e, Malerei mit Zutun los, frei usw. 2) beschäftige mich: ich a.
Wasserfarben, das Aquarium, -s/...ri|en, Behäl- an ihm, bearbeite es. 3) die Maschine, der Vulkan
ter für Wassertiere, Abb. A 20. die Aquatinta, arbeitet, ist tätig, in Gang. 4) Geld arbeitet, trägt
-/...ten, Ätztechnik, wirkt wie getuschte Pinsel- Zinsen. 5) Holz arbeitet, wirft, verzieht sich.
zeichnung, [lat. aqua .Wasser'] 6) Most arbeitet, gärt. 7) Teig arbeitet, geht auf.
der Äquator, -s/...'toren, 1) Linie, größter ge- ich a. ab, 1) es, tilge durch Arbeit. 2) mich, über-
dachter Kreis auf der Erdkugel, Abb. E 10: unter anstrenge mich beim Arbeiten: er sieht abge-
dem Ä., in den Tropen. 2) der entsprechende arbeitet aus. ich a. es auf, 1) vollende liegen-
Kreis auf der Himmelskugel. Eigw. äquato- : gebliebene Arbeit. 2) richte neu her (Möbel).
Äquatorhöhe, Winkel zwischen Him-
rial, die ich a. aus, 1) es, mache fertig; vollende formal.
melsäquator und Horizont, [lat. Gleicher'] , 2) mich, U verschaffe mir körperliche Bewegung.
der Aquavit, -(e)s, Branntwein, [lat.] ich a. durch, 1) mache keine Pause. 2) es, be-
ich äquili br Je re (habe äquilibriert) es, bringe arbeite von allen Seiten, ick a. ein, 1) es, arbeite
ins, halte im Gleichgewicht; gleiche aus. der hinein, füge ein. 2) ihn, führe in eine Arbeit ein.
Äquili brist, -en/-en, Gleichgewichtskünstler,
|
3) mich in etwas, lerne durch Beschäftigung ken-
Seiltänzer, die Äquili brist ik. -, Gleichge- nen, werde vertraut damit, ich a. ihm entgegen,
wichtskunst. ElGW. äquili bristisch, die Äqui-
: | suche ihm zu schaden, ich a. auf etwas hin, Ü
noktialgegenden, Mz., Tropenländer, das @ arbeite auf ein Ziel zu, strebe an: er hat mit allen
Äquinoktium, -s/...ti|en, Tagundnachtgleiche, Mitteln auf diesen Posten hingearbeitet; aber:
21.3. und 23.9. Eigw. äquinoktial. äqui- : er hat erst auf meine Ermahnungen hin gearbeitet,
valent, gleichwertig, das Äquivalent, -(e)s/-e, ich a. es hinein, füge ein. ich a. kurz, leiste
Gegenwert, vollwertiger Ersatz, die Äquivalenz, nur Kurzarbeit: man wird in diesem Betrieb
-, Gleichwertigkeit, äquivok, zweideutig, [iat.] für einige Monate kurzarbeiten; aber: an dieser
das, selten: der Ar, -s/-e und bei Maßangaben -, Sache habe ich nur kurz gearbeitet, nur kurze
Zeichen: a, Flächenmaß, 100 qm, Übers. 8. M Zeit, ich a. an ihm mit, mache einen Teil
[lat. area Fläche']
, der Arbeit, ich a. nach, mache die vorge-
Ar, <0 Zeichen für Argon. : schriebene Arbeit später, ich a. es um, ändere
eingedeutschte Ableitungssilbe für männl.
...är, gründlich, ich a. vor, 1) mache Vorarbeiten,
Hauptwörter (Personenbezeichnungen) der Ak- : bereite vor. 2) ich arbeite im voraus, der Arbei-
tionär, der Parlamentär, [franz.] ter, -s/-, Arbeitnehmer, der vorwiegend kör-
der .Ära, -s/-s, langschwänziger Papagei. perliche Arbeit leistet gegen Lohn, die Arbei-
die Ära, -/Ären, Zeitalter; Zeitrechnung, [lat.]
der Araber, -s/-, die Araberin, -/-nen, Bewoh-
terin, 1) Arbeitnehmerin. 2) ©weibliche un-
fruchtbare Biene oder Ameise, die Arbeiter-
nerin) Arabiens, südlicher Zweig der Semiten. schaft, -/-en, alle Arbeiter, der Arbeitgeber,
Eigw.: arabisch: die arabischen Ziffern, 1, 2, 3 -s/-, jemand, der andere gegen Entgelt beschäf-
usw. die Arabeske, -/-n, 1) Rankenmuster tigt, der Arbeitnehmer, -s/-, jemand, der ver-
arabischer Art, Abb. S 73. 2) Schnörkel. 3) tragsgemäß gegen Entgelt arbeitet, arbeitsam,
launiges Musikstück. 4) Ballett: waagerecht fleißig. Hptw. die Arbeitsamkeit, -. das Ar-
:

nach hinten gestrecktes Bein [ital. franz.; ; beitsamt, unterste Behörde für Arbeitsvermitt-
.arabische Verzierung'], der Ar abist, -en/-en, lung, Arbeitslosenversicherung, arbeitsfähig,
Kenner der arabischen Sprache und Literatur. zur Arbeit tauglich. Hptw.: die Arbeits-
die Arachn(o)iden, Mz., Spinnentiere, [griech.] fähigkeit, -. das Arbeitsfeld, 1) der persön-
der Aragonese, -n/-n, Aragonier, Bewohner liche Aufgabenkreis. 2) lohnende Aufgaben, der
Aragoniens. der Aragonit, -s, rhombisch kri- Arbeitsgang, fortschreitende Tätigkeit an einer
stallisierendes Mineral, [nach der nordostspani- größeren Arbeit, die Arbeitsgemeinschaft,
schen Landschaft] -/-en, Gruppe zum Austausch von Erfahrungen
die Aralie ...w, -/...li|en, tropische Pflanze. oder gemeinsamen Handeln, das Arbeitsge-
der Aramäer -s/-, Angehöriger eines semitischen
, richt, Gericht für arbeitsrechtliche Streitsachen.
Stammes. Eigw. aramäisch. : das Arbeitshaus, Besserungs- und Strafanstalt.
die Arancini, Aranzini, Mz., M österr. : kan- die Arbeitskraft, 1) arbeitender Mensch. 2)
dierte Orangenschalen, [ital.] ohne Mz., Kraft zur Arbeit, Schaffenskraft, der
das Aräometer, Senkwaage, Gerät zur
-s/-, Arbeitslohn, Bezahlung für Arbeit, arbeitslos,
Ermittlung des spezifischen Gewichts von Flüs- ohne Arbeit. Hptw.: die Arbeitslosigkeit, -.
sigkeiten, [griech. Kw.] der, die Arbeitslose, -n/-n, ein -r, eine -, Er-
das Ärar, -s/-e, M österr. Staatskasse, ärarisch,
: werbsfähiger ohne Erwerbsgelegenheit, die Ar-
M österr.: aus Staatsbesitz, [lat.] beitslosenversicherung, Pflichtversicherung
die Araukarie ...», -/...ri|en, Norfolktanne, eine der Arbeitnehmer gegen Folgen der Arbeitslosig-
Schmucktanne, [nach den Araukanern, India- keit, der Arbeitsmarkt, -(e)s, Angebot von
nern] Arbeitskräften und Nachfrage danach, der Ar-

36
Ark
beitsplatz, Stelle zum
Arbeiten, Betrieb, das arg (ärger, am
ärgsten), 1) schlimm, ärgerlich,
Arbeitsrecht, gesetzliche Regelung der Arbeits- böse: es liegt im argen, ist sehr vernachlässigt;
verhältnisse, die Arbeitsschule, Schule, die zum aber;„das hat mich vor dem Ärgsten bewahrt, hat
selbständigen Arbeiten erziehen will, die Ar- das Ärgste verhütet. 2) M
oberd. groß, sehr er ist
: :

beitsstätte, Arbeitsstelle, Arbeitsplatz, die ein arger Dummkopf, a. dumm, das Arg, -s,
Arbeitsstufe, Arbeitsgang, die Arbeitstei- Bosheit: er ist ohne A.; er findet kein A. dabei;
lung, die Auflösung einer Arbeit in Teilver- es ist kein A. an ihm. die Arglist, -, Hinterlist.
richtungen und deren Verteilung auf verschie- Eigw. arglistig,
: arglos, vertrauensvoll,
dene Organe, Berufe, arbeitsuchend, ein festes ahnungslos. Hptw.: die Arglosigkeit, -. der
Arbeitsverhältnis suchend, der, die Arbeit- Argwohn, -s, Verdacht, Mißtrauen, ich arg-
suchende, -n/-n, ein -r, eine -, arbeitsuchende(r) wöhne (habe geargwöhnt) es, vermute (Böses).
Arbeitslose(r). der Arbeitstitel, vorläufiger Titel argwöhnisch, mißtrauisch, [germ. Stw.]
während der Arbeit (für Bühnenwerke, Filme). der Ärger, -s, über ihn, Verdrossenheit, Unwille,
arbeitsunfähig, durch Krankheit unfähig zur Zornstimmung, unangenehmes Erlebnis: Ä. im
Arbeit. Hptw. die Arbeitsunfähigkeit, der,
: Beruf, ich ärg(e)re (habe geärgert), 1) ihn, bereite
die Arbeitsunfähige, -n/-n, ein -r, eine -, ar- ihm Verdruß, bringe in Wut, necke boshaft.
beitsunfähiger Mensen, das Arbeitsverhältnis, 2) mich über ihn oder etwas, werde von ihm,
rechtliches Verhältnis zwischen Arbeitgeber und davon in Ärger versetzt: ich ä. mich zu Tode.
Arbeitnehmer, die Arbeitsvermittlung, Ver- ärgerlich, 1) verdrossen, aufgebracht, verär-
mittlung von Arbeitsstellen und Arbeitsuchen- gert :..er ist ä. über ihn. 2) unangenehm, anstößig.
den, arbeitswillig, zu Arbeit bereit, die Ar- das Ärgernis, -ses/-se, 1) Verletzung des reli-
beitszeit, Zeit vom Beginn bis zum Ende der giösen oder sittlichen Gefühls. 2) Anstoß, Ärger,
Arbeit, [germ. Stw.] [von: arg]
dieArbijtrage arbi'tra:3», -/-n, 1) t3 Ausnut- das Argon, -s, «o Zeichen: Ar, ein Edelgas.
zung von Preisunterschieden, Kursschwankun- der Argonaut, -en/-en, Teilnehmer an der Fahrt
gen. 2) Schiedsgericht hierfür, arbi trär, will- Jasons auf dem Schiff Argo. [griech.]
kürlich, [franz., von lat. arbiter Schiedsrichter'] das Argot ar'go:, -s, 1) französische Gauner-
das Arboretum, -s/...ten, Lehrgarten der Baum- sprache. 2) Sondersprache besonderer beruf-
arten, [lat.] licher oder gesellschaftlicher Gruppen, [franz.]
archaisch, frühzeitlich, archäisch, das Archai- ich ärgre, ärgere.
kum betreffend, das Archaikum, -s, Erd- @ das Argument, -(e)s/-e, Beweisgrund, die Argu-
urzeit, archaische Formation, Übers. E 11. ich mentation, -/-en, Beweisführung, ich argu-
archaisiere (habe archaisiert) es, mache alter- mentiere (habe argumentiert), führe meinen
tümlich, der Archaismus, -/...men, Altertüme- Beweis. Eigw. argumentativ, [lat.; 16. Jh.]
:

lei (besonders sprachlich), archaistisch, alter- der Argus, -, treuer Wächter, die Argusaugen,
tümelnd. der Archäologe, -n/-n, Kenner der scharfer, mißtrauischer Blick, [nach Argus, dem
Archäologie, die Archäologig, -, Altertums- hundertäugigen Wächter der griech. Sage]
kunde; Geschichte der alten Kunst, die, der der Ariadnefaden, Ü Hilfe aus der Wirrnis.
Archäopteryx, -/-e oder ...'pteryges, Urvogel, [Ariadne half Theseus mit einem Fadenknäuel
[griech. archaios ,alt, ursprünglich'] aus dem Labyrinth]
die Arche, -/-n, kastenartiges Boot, [lat., Name der Arianer, -s/-, Anhänger des Arianismus. der
von Noahs Schiff] Arianismus, -, Lehre des Bischofs Arius, der
der Archetyp, -s/...pen, Urform, Muster. Eigw. : die Wesensgleichheit Christi mit Gottvater leug-
archetypisch, [griech.] nete. Eigw. arianisch.
:

archi..., ober..., erst..., ur..., z. B. der Archi- Aribert, männl. Vorname, [zu: Herbert]
mandrit. [griech. .Führer'] arid, trocken, dürr (Boden). Hptw. die Aridi- :

Archibald, männl. Vorname, [engl., zu: ahd. tät, -. [lat.]


,der echte Held'] die Arie ...ü, -/...ri|en, Einzelgesang mit Instru-
der Archidiakon, Titel von Geistlichen, der mentalbegleitung, die Ariette, -/-n, kleine Arie,
Archiman drit, Erzabt, geistlicher
-en/-en, [ital.; 17. Jh.]
Titel der morgenländischen Kirche. Ari el,1) B Name für Jerusalem. 2) Luftgeist
das Archimedische Prinzip, Lehrsatz vom (bei Shakespeare und Goethe), [hebr.]
statischen Auftrieb, [nach dem griech. Mathe- der Arijer, -s/-, Angehöriger der Völker des indo-
matiker Archimedes, um 285-212 v. Chr.] iranischen Zweiges der indogermanischen
der Archipel, -s/-e, Inselgruppe, Abb. 1 2. [griech.] Sprachgruppe. Eigw.: arisch, [ind.-pers.]
der Architekt, -en/-en, Baufachmann, Baukünst- arioso, J" arienartig, liedartig, das Arioso, -s/-s
ler,die Architektonik, -/-en, 1) Wissenschaft oder ...si, kleines liedartiges Musikstück,
von der Baukunst. 2) Aufbau eines Kunstwerkes. [ital.]
architektonisch, auf die Architektonik oder die der Aristo krat, -en/-en, 1) Adliger. 2) vor-
Architektur bezogen, die Architektur, -/-en, nehmer Mensch. Eigw.: aristokratisch, die
Baukunst, Baustil, [griech.] Aristo|kratig, -/...'ti|en, 1) Adel(sherrschaft).
der Archi|trav, -s/-e, Querbalken über Säulen, 2) Oberschicht: Geldaristokratie, [griech.]
Abb. G 6, T 7. [griech.] aristophanisch, Ü satirisch-treffend, derb-lustig
das Archiv, -s/-e, geordnete Sammlung von und doch geistvoll. Aristophanisch, auf den
Akten, die Archivali en, Mz., Akten (aus dem altgriechischen Lustspieldichter Aristophanes
Archiv), archivalisch, 1) urkundlich. 2) zu bezogen, Übers. E 4,C.
einem Archiv gehörig, der Archivar, -s/-e, der Aristoteliker, -s/-, Anhänger der Lehre des
Archivbeamter. [lat., aus griech. .Rathaus'] altgriechischen Philosophen Aristoteles. Eigw. :

Abb.B 44.T 16.


di'eArchivolte, -/-n, Stirnbogen, aristotelisch, Aristotelisch, Übers. E 4,C.
Kw.]
[ital. die Arithmetik, -, Zahlenlehre. Eigw.: arith-
der Archon, ...'chonten/...'chonten, einer der metisch: arithmetisches Mittel, Durchschnitt,
höchsten Beamten im alten Athen, [griech.] [griech.; 16. Jh.]
ARD, Abk. für: Arbeitsgemeinschaft der öffent- die Arkade, -/-n, 1) Mz., Bogengang, Abb. B 44.
lich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundes- 2) Gewölbebogen, [lat. ; um 1700]
rep. Dtl. arkadisch, 1) zur altgriechischen Landschaft
dieAre, -/-n, M
Schweiz. das Ar (Flächenmaß).
: Arkadien gehörig. 2) Ü idyllisch, ländlich:
das Areal, -s/-e, Fläche, Flächeninhalt, [lat.] arkadische Dichtung, Schäferdichtung.
die Arena, -/...nen, Kampfplatz, Abb. A 13. [lat. das Arkanum, -s/...na, Geheimnis; Geheim-
,Sand'] mittel, [lat.]
der Areopag, -s/-e, Gerichtshof im alten Athen. die Arkebuse, -/-n, Hakenbüchse, eine Hand-
Ares, Kriegsgott der Griechen. feuerwaffe' aus dem 15. Jh. der Arkebusj^r ,

37
Ark
der, die Arme, -* arm.
ÄfArmej,-/...'me]en, 1) &Heer; Heeresgruppe.
2) Ü große Menge: eine A. von Neugierigen, das
Armeekorps, Abk. AK, Heereseinheit, [franz.]
:

der Ärmel, -s/-, Teil der Kleidung, der die Arme


'
Büge! bedeckt, Abb. K 24, K 25: das kann er aus dem
die Säule oder Ä. schütteln, spielend machen. ...ärm(e)lig, mit
der Schaft ... Ärmeln: kurzärm(e)lig. ärmellos, ohne Är-
der Drücker oder der Stecher
mel ein ärmelloses Kleid, [von Arm]
: :

die Armbrust Armbrust das Armenrecht, der Armesünder, -* arm.


der Armfüß(l)er, -> der Arm.
-s/-e, mit Arkebusen bewaffneter Schütze, Armgar d, weibl. Vorname, [zu: Irmgard]
[franz. -niederl.] ich armiere (habe armiert) es, rüste aus (Beton
die Arktis, -, Nordpolgebiet. Eigw.: arktisch. mit Eisen; eine Festung mit Waffen). Hptw.:
£fer'Arktur(us), -, tr Bärenhüter, Abb. S 71. die Armierung, -/-en. [lat.]
[griech. arktos ,Bär'] Armin, männl. Vorname, [nach dem Cherusker-
arm (ärmer, am ärmsten), nur wenig besitzend
1) fürsten Arminius]
oder enthaltend: a. an Geist; arme Ritter, Ü in ärmlich, die Ärmlichkeit, -* arm.
Milch eingeweichte und überbackene Weißbrot- der Ärmling, -s/-e, Überärmel, Ärmelschoner.
scheiben; bei arm und reich, jedermann; aber: die Armut usw., -* arm.
bei Armen und Reichen. 2) bedauernswert: armes der Armvoll, das Armzeug, -* der Arm.
Kind! 3) jämmerlich, kümmerlich: arme Seelen, die Arnika, -, $ heilkräftige Korbblütlerpfianze.
kathol. im Fegefeuer leidende Seelen; arme
: Arno, Arnold, Arnulf, männl. Vornamen, [ahd.,
Sünder, aber: der Armesünder; ein armer Tropf, 'zu .Adler' und ,'Wolf]
der, die Arme, -n/-n, ein -r, eine -, 1) Bedauerns- das Aroma, -s/...men, ...mata oder -s, Wohlge-
werte(r): wir Armen! 2) Unterstützungsbedürf- Wohlgeschmack, Würzigkeit, Würze.
'
ruch,
tige(r): der A. und der Reiche, das Armenrecht, Eigw.: aromatisch, [griech.; 17. Jh.]
Anspruch auf kostenlosen Rechtsbeistand, der der Aron(s)stab, -(e)s, eine Giftpflanze.
Armesünder, Armensünders/Armensünder, ein arpeggio ar'pcd^o, J" harfenartig nacheinander
Armersünder, zum Tode Verurteilter, die zu spielen (Töne eines Akkords), das Arpeggio,
Arm(e)sünderglocke, zur Hinrichtung läuten- -s/-s oder ...gi|en, £ harfenartig gebrochener
de Glocke, ärmlich, 1) dürftig, elend. 2) ent- Akkord. Zeitw. ich arpeggiere arpe'dji:ri
:

täuschend. 3) kümmerlich ausgestattet. Hptw. : (habe arpeggiert) (Akkorde), [ital.]


die Ärmlichkeit, -. armselig, ärmlich. Hptw. : der Arrak, -s/-e oder -s, Branntwein aus Reis und
die Armseligkeit, die Armsünderglocke, Palmwein. [arab. um 1700] ;

Armesünderglocke, die Armut, -, Mangel, Ent- das Arrangement arä^'mä, -s/-s, 1) Anordnung,
behrung, das Armutszeugnis, amtliche Be- Vorbereitung. 2) Übereinkommen. 3) 2? 5*3 Ver-
scheinigung über Bedürftigkeit: damit hat er gleich. 4) J Bearbeitung (für andere Instrumente
1

sich ein Armutszeugnis ausgestellt,U seine Un- oder Stimmen). Zeitw. ich arrangiere arä'^urd :

fähigkeit bewiesen, [germ. Stw.] (habe arrangiert) es. der Arrangeur arä'zair,
der Arm, -(e)s/-e, 1) die oberen Gliedmaßen des -s/-e, 1) $ Bearbeiter eines Musikstücks. 2) Fest-
Menschen und mancher Tiere Oberarm, Unter- : leiter, [franz.]
arm, ABB. M
12, P 10: am A. geführt; A. in A., der Arrest, -es/-e, 1) Haft bei Personen, Beschlag-
untergehakt, Abb. P 1, Ü in treuer Verbunden- nahme bei Sachen. 2) Strafstunde (Schule), der
heit; ich nehme ihn auf den A., Ü halte zum Arrestant, -en/-en, Häftling, die Arrestation,
Narren; er will mir unter die Arme greifen, Ü mir -/-en, Verhaftung, ich arretiere (habe arretiert)
helfen. 2) Verbindungsstück, besonders Kraft- ihn, es, 1) nehme fest, verhafte. 2) halte an,
übertragung: Hebelarm, Abb. 13. 3) Weiser, H sperre (Geräteteile), [franz., mittellat.]
Seitenstange, Abb. A 16, B 5, H 2, K 29, N 4. ich arriviere (bin arriviert), habe Erfolg, arri-
4) Fangglied (Polyp). 5) Verzweigung: Fluß- viert, anerkannt, erfolgreich, [franz.]
arm, Abb. I 2. 6) Kraft: der beste A., die wert- die Arroganz, -, Anmaßung, Dünkel. Eigw. :

vollste Arbeitskraft; der A. der Gerechtigkeit, die arrogant, [franz.]


Strafe. Verkl. das Ärmchen, -s/-. das
: Arm- icharrondiere ...rj..., (habe arrondiert) es, runde
band, Armreif, Armspange, die Armband- ab, lege zusammen (Grundstücke). Hptw. die :

uhr, Abb. U
1. die Armbinde, 1) $ Stütz- Arrondierung, -/-en. das Arrondissement
verband. 2) Abzeichen Ärmel, das am Arm- arjdis'mä, -s/-s, kleiner französischer Verwal-
blatt, Schutz gegen Schweißflecke im Ärmel, tungsbezirk, [franz.]
Schweißblatt, der Armfüß(l)er, -s/-, muschel- der Arsch, -es/"e, V Gesäß, das Arschleder,
ähnliches Meerestier. ...armig, mit ... Armen: rückwärtiger Schutz der Bergleute, das Arsch-
einarmig, langarmig. die Armkachel, ein Rü- loch, V, 1) After. 2) grobes Schimpfwort.
stungsteil, Abb. R 33. armlang: ein armlanger das Arsen, -s, O
Zeichen: As, halbmetallisches
Stengel; aber: der Stengel ist einen Arm lang, Element, arsenig, Arsenik enthaltend, das Ar-
der Armleuchter, 1) Beleuchtungskörper, Abb. senik, -s, Arsenverbindung; Arznei,
giftige
L 9. 2) grobes Schimpfwort, der Armreif, ein [griech. ,männlich-stark']
Schmuckstück, Abb. S 32. die Armschiene, das Arsenal, -s/-e, &
Zeughaus; Rüstkammer:
ein Rüstungsteil, Abb. R 33. die Armspange. Waffenarsenal, [arab.]
ein Schmuckstück, Abb. S 32. der Armstuhl, die Arsis, -/Arsen, leichter Taktteil in der anti-
Stuhl mit Seitenlehnen, Abb. F 5, vgl. S 79. der ken Metrik, Hebung in der deutschen Metrik,
Armvoll: zwei A. Brennholz; aber: er hat einen [griech.]
Arm voll(er) Brennholz, das Armzeug, ein die Art, -/-en, 1) Wesen, Naturbeschaffenheit:
Rüstungsteil, Abb. R 33. [germ. Stw.] deutsche A. 2) Weise, Gewohnheit: auf die A.,
die Armada, -/...den oder -s, starke Kriegsflotte, so; nach A. von, wie; seine A. zu essen; jemand,
[span., 1588] etwas (von) der A., von solcher Art; aber: der-
die Armatur, -/-en, 1) &
t Ausrüstung (des ein- art (ig), so. 3) Benehmen: ist das eine A.?, U
zelnen Soldaten). 2) <5} alle Beschläge, Schmier-, gehört sichdas? 4) © <$> Unterabteilung der
Reinigungs- und Schutzvorrichtungen, das Gattung, Übers. N 5. 5) Ähnliches: eine A.
Armaturenbrett, <3> Tafel mit Schalt- und Ferienheim, ich arte (bin geartet) nach ihm,
Meßgeräten, Abb. K 41, W 13. [lat.] werde ähnlich, ich a. ab, schlage aus der Art.
dieArmbrust, -/«e, Schußwaffe, Abb. A 21. der ich a. aus, entarte, verderbe meine gute Art. ich
Armbruster, -s/-, 1) Armbrustmacher. 2) Arm- a. ihm nach, werde ähnlich, arteigen, der Art,
brustschütze, [mhd. aus lat. arcubalista] dem inneren Wesen entsprechend, artfremd,

38
Ass
abweichend im tiefsten Wesen, der Artgenosse, Glasuren, ich äsch(e)re (habe geäschert) Felle,
Lebewesen von gleicher Art. artgleich, von Häute, enthaare im Äscher, ich ä. ein, 1) es, brenne
gleicher Art. artig, 1) brav, gehorsam. 2) nett. nieder. 2) ihn, verbrenne (den Leichnam), der
3) höflich, zuvorkommend. ...artig, von be- Aschermittwoch, der erste Tag der Fastenzeit.
stimmter Art: neuartig; papierartig, die Artig- aschfahl, graubleich, aschgrau, 1) grau, grau-
keit, -/-en, 1) ohne Mz., Folgsamkeit (der bleich. 2) Ü trostlos, aschig, Asche enthaltend,
Kinder). 2) ohne Mz., Höflichkeit. 3) Schmei- staubig, [germ. Stw.]
chelei, Kompliment, die Artung, -/-en, Eigen- äschyle |isch, Äschylejisch, auf den altgriechi-
art, Wesen, artverwandt, in der Art ähnlich, schen Bühnendichter Äschylus bezogen, Übers.
[mhd.] E4, C.
Art., Abkürzung für: Artikel. das As-Dur, -, Zeichen: As, Tonart: die As-
der Art-Direktor, künstlerischer Leiter einer Dur-Tonleiter.
Werbeagentur, [engl, art , Kunst'] ase, MSchweiz. so, also, ebenso.
:

das Artefakt, -(e)s/-en, Kunsterzeugnis, [lat.] der Ase, -n/-n, meist Mz., germanisches Götter-
Artemis, griechische Göttin der Jagd. geschlecht.
die Arterie ...rie, -/...ri|en, Schlagader. Eigw. : die Asepsis, Aseptik, -, { Keimfreiheit (bei
arteriell, die Arterienverkalkung, Arterio- Wundbehandlung). Eigw.: aseptisch, [griech.]
sklerose, -, Ader Verkalkung, [griech.] Q Maul, Abb. H 18. die Ä., Mz.
der Äser, -s/-,
der artesische Brunnen, auf Überdruck beru- von: das Aas. [verwandt mit: essen]
hender Brunnen, [von: Artois] der Asiat, -en/-en, die Asiatin, -/-nen, Bewoh-
Gelenkentzündung,
die Ar|thritis, -/...thri'tiden, nerin) Asiens, asiatisch, auf Asien bezogen.
[griech.] asig, M
Schweiz.: solche.
Art(h)ur, männl. Vorname, [nach dem Sagen- cferÄskani|er, -s/-, Angehöriger eines deutschen
könig Artus, kelt. ,Bär'] Grafen- und Fürstengeschlechts, [nach der Burg
artifiziell, künstlich; gekünstelt, [franz.] Askanien, lat. von: Aschersleben]
artig, ...artig, die Artigkeit, -» die Art. der Askari, -s/-s, eingeborener Schutztruppen-
der Artikel, -s/-, 1) in der Sprachlehre: Ge- soldat in Ostafrika, [arab., türk.]
schlechtswort, Übers. G
14. 2) Abk.: Art., die Askaris, -/...'riden, Spulwurm, [griech.]
Abschnitt, Satz (eines Gesetzes, Schriftstücks). die Askese, -/-n, mönchische Entsagung, enthalt-
3) kleiner Aufsatz (in Zeitungen). 4) i3 Waren- same Lebensweise. Eigw. asketisch, der Asket, :

gattung, die Artikulation, -/-en, 1) Lautbil- -en/-en, asketisch lebender Mensch, [griech.]
dung, deutlich gegliederte Aussprache. 2) J~ die Askorbinsäure, -, das, Vitamin C.
Tonbindung oder -Scheidung. 3) $ Gelenk, die Äskulapschlange, der Äskulapstab, Symbol
Gliederung. 4) Stellung der oberen zu den un- der Medizin, Abb. S 81. [Asklepios, griech. Gott
teren Zähnen, ich artikuliere (habe artikuliert) der Heilkunde]
es, 1) gliedere. 2) spreche deutlich aus. [lat.] das as-Moll, -.Zeichen: as, Tonart: die as-Moll-
die Artillerie, -/...'ri|en, mit Geschützen oder Tonleiter.
Raketenwerfern ausgerüstete Truppengattung, Asmus, männl. Vorname, [von: Erasmus]
Abb. K46. der Artillerist, -en/-en, Soldat dieser asomatisch, nicht körperlich, [griech.]
Waffen, [franz.; spätes MA.] äsopisch, Ü witzig-weise. Äsopisch, auf den alt-
die Artischocke, -/-n, distelähnliche Gemüse- griechischen Fabeldichter Äsop bezogen, Übers.
pflanze, [ital. aus arab.; 16. Jh.] E4, C.
der Artist, -en/-en, die Artistin, -/-nen, Künst- asozial, nicht sozial, sich nicht in die mensch-
lerin) im Zirkus und im Variete, artistisch, liche Gemeinschaft einfügend. Hptw. die Aso- :

künstlerisch, [franz.] zialität, -. der, die Asoziale, -n/-n, ein -r, eine -,
die Artung, artverwandt, -*• die Art. asozialer Mensch, [lat. Kw.]
Artur, Arthur. der Asparagus, -, Zierspargel, [lat.]
dieArve, -/-n, M alem. Zirbelkiefer.
: der Aspekt, -(e)s/-e, 1) Anschein, Gesichtspunkt.
die Ärznej, -/-en, Heilmittel. ElGW. arznei- : 2) Sprachlehre: Handlungsart des Zeitworts,
lich. der Arzt, -es/-e, die Ärztin, -/-nen, Heil- besonders in den slawischen Sprachen. 3) auf-
kundige^) mit Hochschulbildung und Appro- fällige Stellung derGestirne zueinander, Übers.
bation. Eigw.: ärztlich, [ahd. aus lat. -griech.] A 22. [lat. Astrologenwort]
; altes
das as, -/-, 1) Halbton unter a, Abb. 9. 2) N das Aspergill, -s/-e, Weihwedel, Abb. 10. die W
Zeichen für: as-Moll. As, Zeichen für: As-Dur. Aspersion, -/-en, Besprengung mit Weihwasser,
As, 1) Zeichen für: Amperesekunde. 2) Zei- O [lat.]
chen für: Arsen. der Asphalt, -(e)s/-e, schwarzes glänzendes Ge-
das As, -ses/-se, 1) Eins im Würfelspiel und menge aus Bitumen und Gestein, ich asphal-
Höchstwert der französischen Spielkarten, Abb. tiere (habe asphaltiert) es, belege mit Asphalt
S 57. 2) Ü Hervorragendes Leistender: ein As im (Straße, Dach), [griech. , Erdpech']
Hochsprung, der As, -ses/-se, römische Münze, der, M
österr. meist: das Asjpik, -s/-e, Sülze (mit
[franz. aus lat.] Fleisch oder Fisch).
die A-Saite auf Saiteninstrumenten. der Aspirant, -en/-en, Anwärter, Bewerber.
der Asbest, -es/-e, feuerfester Faserstoff, [griech.] die Aspirata, -/...ten, behauchter Laut, der
der Asch, -es/ M e, M
ostmitteld. Napf, Schüssel.
: Aspirateur ...'te:r, -s/-e, Getreidereiniger.
die Äsche, -/-n, lachsartiger Fisch, Abb. F 23. die Aspiration, -/-en, 1) Behauchung (eines
der Aschkuchen, M
ostmitteld.: Napfkuchen, Lautes). 2) Ansaugung. 3) Bestrebung, Ehrgeiz.
[von: Esche] der Aspirator, -s/...'toren, Gerät zum Ansau-
der Aschanti, -/-, Neger von der Goldküste. gen, ich aspiriere (habe aspiriert) es, 1) strebe
aschblond, graugelb, die Asche, -/-n, 1) Ver- danach. 2) spreche mit Hauchlaut aus. [lat.-
brennungsreste, feste Rückstände verbrannter franz. Kw.]
Körper: Friede seiner A.,0 Ruhe dem Toten. 2) ich aß, von ich esse.
:

Sinnbild für Zerstörtes, Ausgeglühtes: die A. Ass., Abk. für: Assessor.


seines Glücks; in Sack und A., tief zerknirscht. assai, $ genug, ziemlich, [ital.]
die Aschenbahn, Schlackenbahn auf Sport- die Assekuranz, -/-en, f Versicherung, [ital.]
plätzen, der Asch(en)becher, -s/-, Abb. 7. R die Assel, -/-n, 1) ein Krebstier. 2) ein Tausend-
das Aschenbrödel, Aschenputtel, -s/-, 1) füßler, [wohl aus lat. asellus kleiner Esel'] ,

Märchengestalt. 2) Ü Mädchen, das schmut- die Assem blee asä'ble:, -/...ble|en, Versamm-
zigste Arbeit verrichten muß. der Ascher, -s/-, lung, [franz.]
Aschenbecher, der Äscher, -s/-, i) Lederher- ich assentiere (habe assentiert), stimme zu.
stellung: der Haarlockerungs- und Haarzerstö- die Assertion, -/-en, Feststellung, assertorisch,
rungsprozeß, auch die Mittel dazu. 2) Zusatz zu einen Tatbestand feststellend, [lat.]

39
Ass

Astronomische Zeichen
O Sonne, Sonntag (Gold)
2 Merkur, Mittwoch (Quecksilber)
Q Venus, Freitag (Kupfer)
6 Erde (Antimon)
<l Mond, Montag (Silber)
O* Mars, Dienstag (Eisen)
% Jupiter,Donnerstag (Zinn)
t) Saturn, Sonnabend (Blei)
J Uranus
"t Neptun
2 Pluto
Aspekt
(/ Zusammenkunft (Konjunktion)
cp Gegenschein (Opposition)
Geviertschein (Quadratur)
Atz
die Ataraxig, -, unerschütterliche Seelenruhe. kern, der innere, elektrisch positiv geladene
der Atavismus, -/...men, Rückschlag (in Eigen- Bestandteil eines Atoms, das Atomkraft-
schaften der Ahnen). Eigw. atavistisch, [lat. : werk, Kraftwerk, in dem Energie durch Um-
Kw. 1850] wandlung des Atomkerns entsteht, der Atom-
das Atelier attl'je:, -s/-s, Werkstatt, Künstler- krieg, Krieg mit Atomwaffen, der Atompilz,
werkplatz Film-, Maleratelier, [franz. ; um 1800]
: pilzförmiger Rauch bei der Explosion einer
der Atem, durch die Lungen eingezogene
-s, 1) Atombombe, der Atomversuchsstopp, Ein-
und ausgestoßene Luft: ich hole A.; außer A., stellung der Versuche mit Atom- und Wasser-
keuchend, abgehetzt; er hält mich in A., be- stoffbomben, die Atomwaffe, jede Waffe, die
schäftigt mich ohne Pause ich kann endlich wieder; auf der Umwandlung von Atomkernen beruht,
zu A. kommen, aufatmen, zur Ruhe kommen das ; [griech. , Unteilbares']
Atemgerät, Abb. F4; die Atemschutzmaske, Abb. atonal, £ nicht tonal, zwölftonig. Hptw. : die
F 19. Atemzug: in einem A., im Nu. 3) U
2) Atonalität, -. [lat. Kw.]
Hauch: der A. der Freiheit, des Todes. 4) Ü die Atonie, Erschlaffung, das Atonon,
-/...ni|en,
Lebenskraft; Leben: der A. der Natur, atem- -s/...na, unbetontes verkürztes Wort, [griech.]
beraubend, erschreckend, fesselnd, mitreißend. das Atout a'tu:, -s/-s, Kartenspiel: Trumpf.
atemlos, keuchend; in Eile, die Atemnot, ä tout prix a tu 'pri, um jeden Preis, [franz.]
krankhaftes, rasches Aus- und Einatmen, die das Atrium, -s/...ri|en, 1) Hauptraum im altrömi-
Atempause, Ü kurze Ruhepause, [westgerm.] schen Haus. 2) Vorhof der christlichen Basilika,
a tempo, £ wieder im Hauptzeitmaß, [ital.] Abb. S 73. das Atriumhaus, um einen Innen-
Athanasia, weibl., Atbanasius, männl. Vor- hof herum angelegter Bungalow, [lat.]
name, [griech. ,die, der Unsterbliche'] die Atrophie, -/...'phi|en, $ Schrumpfung,
der Athejismus, -, Gottlosigkeit, der Athe ist, Schwund. Eigw.: atrophisch.
-en/-en, Gottesleugner. Eigw. athej istisch. : das Atropin, -s, Gift der Tollkirsche und des
Athene, griechische Göttin der Weisheit und Stechapfels, [griech. ,das Unabwendbare']
Besonnenheit. ätsch!, Spottruf. [Schallw.]
der Äther, -s, 1) D Luft, Himmelsferne. 2) O ATS-SDA, Abk. für: Agence Telegraphique
Anhydrid eines Alkohols, Betäubungsmittel. Suisse - Schweizerische Depeschenagentur -
ätherisch, 1) himmlisch. 2) hauchzart, duftig. Agenzia Telegrafica Svizzera. [eine Nachrichten-
3)<5 Äther enthaltend, flüchtig, [griech.; 18. Jh.] agentur]
atherman, wärmeundurchlässig, [griech. Kw.] der Attache ...'fe:, -s/-s, Beigeordneter, Anwär-
der Ath|let, -en/-en, 1) Kraftmensch. 2) sport- ter im diplomatischen Dienst, das Ättache-
licher Wettkämpfer:
Leichtathlet, Schwerathlet. ment ataf'mä, -s/-s, f Zuneigung, ich atta-
athletisch, 1) muskelstark. 2) viel Kraft chiere ..." fi:r3 (habe attachiert) ihn, 1) schließe
verlangend, [griech. .Wettkämpfer'] an, geselle bei. 2) O°o teile zu. 3) Fleisch, brate an.
das Äthylen, -s, ein Kohlenwasserstoff. 4) mich an ihn, befreunde mich, [franz.]
die Ätiologie, -, Lehre von der Ursächlichkeit, die Attacke, -/-n, Angriff, besonders Reiteran-
besonders von den Krankheitsursachen, ätio- griff. Zeitw. ich attackfgre (habe attackiert) ihn.
:

logisch, ursächlich, begründend, [griech. Kw.] [franz.; 17. Jh.]


der Atlant, -en/-en, Q
das Gebälk tragende das Attentat, -(e)s/-e, politischer Anschlag,
Männergestalt, [zu: Atlas] Mordversuch an einer leitenden Persönlichkeit.
atlantisch, den Atlantik betreffend; aber: der der Attentäter, -s/-, jemand, der ein Attentat
Atlantische Ozean, Atlantik, die Atlantik- verübt, [lat.'; 17. Jh.]
charta ...karta, ein 1941 abgeschlossener Ver- die Attention, -, 1) Aufmerksamkeit. 2) atäsi'5
trag, der Atlantikpakt, -(e)s, Nordatlantikpakt. Ausruf: Achtung! [franz.]
Atlantis, sagenhafter versunkener Weltteil. das Attest, -es/-e, Bescheinigung. Zeitw. :

Atlas, griechische Sagengestalt, der Atlas, - oder ic/i,. attestiere (habe attestiert) es. [lat. Kw.]

-ses/-se oder ...lanten, 1) Sammlung von Land- der Ätti, -s/-, M Schweiz. Großvater, [germ. Stw.]
:

und Himmelskarten. 2) ohne Mz., oberster Hals- die Attika, -/...ken, 1) Querbau am Tor. Abb.
wirbel. 3) Mz. nur: -se, Glanzgewebe, atlassen, S 29. 2) B
fensterloser Aufbau, Abb. 20. K
aus Atlasgewebe, [griech. Himmelsträger'; 3 , Attila, ein Hunnenkönig, [got. .Väterchen']
arab.] die Attila, -/-s, kurze schnurbesetzte Husaren-
atm., Abk. für: Atmosphäre (physikalische Ein- jacke, [ungar.]
heit). attisch, 1) auf Attika, besonders Athen bezüg-
ich atme (habe geatmet) (es), 1) hole Luft. 2) D lich: attische Basis, Säulenfuß, Abb. 11. 2) Ü B
genieße in vollen Zügen ich a. Frühling. 3) ich a.
: geistreich: attisches Salz, Witz, [nach der grie-
frei, Ü fühle mich sicher. 4) D ströme aus, ver- chischen Halbinsel Attika]
breite die Welt atmete Schönheit, ich a. auf U
: die Attitüde, -/-n, 1) innere Einstellung, Hal-
fühle mich erlöst, befreit, ich a. Luft aus, stoße tung. 2) eine Ballettstellung, [franz. um 1800] ;

durch Nase oder Mund ab. ich a. Luft ein, ziehe die Attraktion, -/-en, 1) Anziehung(skraft), Zug-
durch Nase oder Mund ein. [von: Atem] stück. 2)Prachtnummer, Schaupackung. Eigw. :

das Atmometer, -s/-, Verdunstungsmesser. attraktiv. Hptw.: die Attraktivität, -. [lat.;


die Attno] Sphäre, -/-n, 1) die Lufthülle um die seit 1900]
Erde; Gasschicht um Gestirne. 2) Abk.: atm, dieAttrappe, -/-n, 1) täuschende Nachbildung,
Druck von 760 mm
Quecksilber bei 0°. 3) Abk. Schaupackung. 2) Ü trügerischer Schein, Falle,
at, Druck von 1 kp auf 1 cm 2 (= 0,968 atm). [franz.; 17. Jh.]
4) Ü Umwelt. Eigw.: atmo sphärisch, [griech. das Attribut, -(e)s/-e, 1) Sprachlehre Beifügung, :

Kw.; um 1700] Übers. S 6. 2) wesentliches Merkmal, Eigen-


der AT-Motor, U kurz für Austauschmotor. : schaft. 3) Sinnbild, Kennzeichen (z. B. Dreizack
die Atmung, -, das Atemholen, [von: Atem] des Neptun), attributiv, das Attribut betref-
das Atoll, -s/-e, ringförmige Koralleninsel. fend, der Attributsatz, Beifügungssatz, Übers.
das Atom, -s/-e, «O kleinstes Teilchen eines S 6. [lat.]
chemischen Elements, der Atomantrieb, auf atü, Abk. für: Überdruckatmosphäre.
Atomkernumwandlung beruhender Antrieb. ich atze (habe geatzt, du atzt oder atzest) ihn,
atomar, auf das Atom oder die Atomwaffen füttere (Raubvögel). Hptw. die Atzung, -/-en.
:

bezüglich, die Atombombe, eine Atomwaffe. [verwandt mit: essen]


die Atomenergie, die in den Atomkernen ge- ich ätze (habe geätzt, du ätzt oder ätzest) es, 1)
bundene Kernenergie, das Atomgewicht, zerstöre durch Säuren oder Laugen. 2) zeichne
Masse eines Atoms, bezogen auf eine Norm- Muster durch Oberflächenätzung, ich ä. es ab,
masse, ich atomisicre (habe atomisiert) es, löse durch scharfe Mittel. ich ä. es ihm ein,
zertrümmere in Atome, vernichte, der Atom- zeichne durch Ätzung, der Ätzer, -s/-, Kupfer-

41
Atz
Stecher, das Ätzkali, -s, ätzendes Kali, Kalium- die Aufbereitung, -/-en, (vorbereitende) Bear-
hydroxyd, die Ätzung, -/-en, 1) Ätzvqrgang. 2)
-
beitung bestimmter Materialien: A. der Roher-
Ätzzeichnung. 3) Abzug von einer Ätzplatte, zeugnisse des Bergbaus; Wasseraufbereitung; A.
[verwandt mit essen]
: statistischen Materials.
die Atzung, -* ich atze. die Aufbesserung, -/-en, Verbesserung, Erhö-
au, Diphthong, Übers. S 60. äu, Umlaut aus au hung (Gehälter).
Häute von Haut, ÜBERS. A 3, A 27. die Aufbewahrung, -/-en, Verwahrung.
au!, Schmerzruf, oft scherzhaft: au Backe! die Aufbietung, -/-en, 1) Aufgebot (Brautpaar).
[Schallw.] 2) das Zusammennehmen: mit A. aller Kräfte,
Au, O
Zeichen für: Gold. [lat. aurum] die Aufblähung, -/-en, 1) Anschwellung. 2) {
Auftreibung (des Leibes); Trommelsucht (des
dieAu, -/-en, die Aue.
AUA, Abk. für: Austrian Airlines, [engl.; eine Rindes).
österr. Luftverkehrsgesellschaft] aufbrausend, Ü jähzornig, schnell erregt.
die Aubergine ober''zi:n(d) , -/-n, Frucht der der Aafbrief, Schiffspapier über Größe und
Eierpflanze, [franz.] Tragfähigkeit des Schiffes.
auch, 1) zugleich, ebenfalls, desgleichen: ich bin die Aufbringung, -/-en, J, Kaperung, Weg-
hungrig, du a. ?; a. ich war jung. 2) sogar a. er: nahme (eines Schiffes).
war diesmal beteiligt! 3) unbetont: doch wohl, der Aufbruch, -(e)s/"e, 1) ohne Mz., Abmarsch,
wirklich: kann ich mich a. darauf verlassen? Weggang. 2) V Eingeweide vom Schalenwild.
4) verstärkend: er muß aber a. immer stören!; 3) <X ein Blindschacht, [mhd.]
J

wer a. immer, jeder, der; was a. immer, alles, was. die Aufbürdung, -/-en, Belastung (mit Arbeit,
5) einschränkend: und wenn er a. behauptet ..., Schuld, Verantwortung).
sogar dann. [germ. Stw.] auf daß, f damit.
dieAudienz, -/-en, Empfang bei Papst, Fürsten die Aufdrängung, -/-en, zudringliches Anbieten.
und hohen Staatsbeamten, [lat. .Gehör'] aufdringlich, frech, unbescheiden. HPTW. die :

das Ajjdion, -s/-s oder ...'onen, tT eine Elektro- Aufdringlichkeit, -/-en.


nenröhre, der Äuditeur odi'to:r, -s/-e, f Anwalt die Aufdrös(e)lung, -/-en, mühsames Entwirren.
beim Militärgericht, auditiv, besonders in Ge- der Aufdruck, -(e)s/-e, 1) gedruckter Text (auf
hörvorstellungen denkend, der Auditor, -s/...'to- Karten, Bildern). 2) Änderung der Aufschrift
ren, 1) Richter, Beamter der römischen Kurie. 2) (auf Briefmarken).
M Schweiz., österr.: Äuditeur. [lat. und franz.] auf |ein ander, einer auf den (dem) anderen:
|

das Auditorium, -s/...ri|en, 1) Hörsaal: A. maxi- wir wollen a. warten; ihr müßt a. Rücksicht
mum, größter Hörsaal. 2) Zuhörerschaft, [lat.; nehmen; aber: aufeinanderfolgende Buchstaben;
16. Jh.] er hat die Bücher aufeinandergelegt, die Auf |ein-
die Aue, -/-n, auch: Au, 1) feuchter Wiesen- anderfolge, -/-n, Reihenfolge.
grund. 2) D schöne Wiese, der Auenwald, tief- der Auf enthalt, -(e)s/-e, 1) Verweilen am glei-
|

gelegener Wald in Flußnähe, [ahd.] chen Ort. 2) Verzögerung: ohne A. ging es weiter.
der Ajjerhahn, -s/"e, ein großes Waldhuhn, der 3) Zeit, die man an einem Ort verbringt, der
Auerochse, ausgestorbenes Wildrind, [germ.] Auf enthalter, -s/-, M
Schweiz.: sich vorüber-
auf ihm oder ihn, Abb. V 4; auch nachgestellt: gehend aufhaltender Gast eines Ortes, der Auf-
bergauf, treppauf, 1) mit ihm als Grundlage, enthaltsort, -s/-e, Platz, an dem man sich auf-
oberhalb von, nach oben; wird die Lage betont: hält: sein augenblicklicher A. ist mir unbekannt.
er sitzt a. dem Sofa; wird die Richtung betont: [mhd.]
er setzt sich a. das Sofa; a. Grund dieser Aussage, auferlegt, zwangsweise gegeben (Pflicht, Lei-
Ü a. ihn!, fangt ihn! 2) örtlich: er zieht auf das
; den). Hptw. : die Auferlegung, -.
Land. 3) geschäftlich in: ich bin a. der Post; ich die Auferstehung, -/-en, 1) Erwachen vom Tode.
gehea. die Post. 4) während auf der Jagd. 5) für
: 2) Ostern: die A. des Herrn, Christi. Eigw.: auf-
dieDauer von a. drei Jahre; auf Zeit, für einen
: erstanden.
unbestimmten Zeitraum. 6) in einer Sprache: die Auferweckung, D Wiederbelebung.
-/-en,
a. gut deutsch. 7) aufeinander folgend: Schlag a. dieAuffahrt, -/-en, 1) Bergstraße Rampe, Abb. ;

Schlag. 8) a. dein Wohl!; a. den neuen Erden- S 29. 2) Fahrt bergan. 3) Zug von prächtigen
bürger! 9) a. Ehre und Gewissen; a. gut Glück, Wagen. 4) M südd. und Schweiz. Himmelfahrt. :

aufs Geratewohl; a. Gedeih und Verderb. 10) als der Auf fahrunfall, durch Auffahren auf einen
Ergänzung: hoffe a. ihn! 11) von ... auf, -* von. anderen Wagen entstandener Unfall.
12) auf und ab, -* das Auf und Ab. auf!, erhebt auffallend, auffällig, ungewöhnlich, in die
euch, macht weiter! [verwandt mit: über, Augen fallend. Hptw.: die Auffälligkeit. -.
ober] das Auffanglager, Lager zum vorübergehenden
auf..., 1) empor, nach oben: Vögel fliegen a. - Aufenthalt für Flüchtlinge, Auswanderer u. a.
sind aufgeflogen. 2) zum Leben, zum Bewußtsein: die Auffassung, -/-en, Meinung, Urteil, die Auf-
er wacht a. - ist aufgewacht. 3) weiter, fort, los fassungsgabe, Fähigkeit, etwas mit Verstand
er bricht a. - ist aufgebrochen. 4) offen Tür auf-
: aufzunehmen.
machen! 5) zur Last, zur Pflicht: man hat ihm die Auffindung, -/-en, Entdeckung von etwas
viel aufgebürdet. 6) zur Bezeichnung einer Grund- Gesuchtem oder Verborgenem.
lage: schreib es dir a. (auf Papier) - hast du es die Aufforderung, -/-en, zu etwas, 1) Einla-
aufgeschrieben? 7) bis zum Ende: er hat alles dung, Bitte: A. zum Tanz. 2) Ermahnung, Be-
aufgearbeitet. 8) in Ordnung, sauber: sie muß fehl: A. zur Zahlung.
aufräumen. 9) nochmals: aufgewärmtes Essen. die Aufforstung, -/-en, Anpflanzung von Wald.
[vgl. auf] die Auffrischung, -/-en, 1) Erneuerung. 2) Er-
die Aufarbeitung. 1) Vollendung liegengebliebe- quickung.
ner Arbeit. 2) Neuvorrichtung (Kleidung). aufführbar, geeignet für die Bühne. Hptw.: die
die Aufbahrung, -/-en, feierliche Ausstellung Aufführbarkeit, -. die Aufführung, -/-en,
eines Toten. 1) Vorstellung, Darstellung (auf der Bühne). 2)
der Aufbau, -(e)s/-e und (für Gebäudeteile) -ten, ohne Mz., Betragen, Benehmen.
1) Errichtung: der A. eines neuen Unternehmens. die Auffüllung, -/-en, 1) Beseitigung von Lük-
2) Wiederaufbau von Zerstörtem. 3) kunstvolle ken, Ergänzung von Vorräten. 2) Damm.
(geschichtete) Anordnung: der A. eines Altars. die Aufgabe, -/-n, 1) Pflicht, Sendung, Anforde-
4) B
über das Hauptsims ragender Gebäudeteil. rung. 2) Arbeit, die erledigt werden muß, be-
5) J, Räume auf dem Oberdeck. sonders Schularbeit: Hausaufgaben. 3) Übungs-
die Aufbauschule, auf dem 6.- oder 7. Volks- stück: Rechenaufgaben. 4) ohne Mz., Verzicht,
schuljahr aufbauende höhere Schule. Beendigung, Schließung: die A. des Geschäfts;
die Aufbauschung, -/-en, Übertreibung. die A. beim sportlichen Wettkampf. 5) ohne Mz.,

42
Auf
Übergabe an die Post, Bahn. 6) ohne Mz., Mel- der Aufklärer, -s/-, 1) & Kundschafter. 2) &
dung von Waren. 7) @
Gicht (beim Hochofen). Aufklärungsflugzeug. 3) jemand, der etwas auf-
der Aufgabenbereich, <f\ufgabenkreis, alle zu klärt, für Aufklärung sorgt, aufklärerisch, 1)
erfüllenden Aufgaben. wahrheitssuchend. 2) vernunftgläubig, die Auf-
der .Aufgalopp, -s/-e, Probegalopp, Vorbeiritt vor klärung, -/-en, 1) Klarlegung, Unterrichtung.
den Tribünen zum Start. 2) Aufspürung (Verbrechen, Geheimnis). 3)
der Aufgang, -(e)s/«e, 1) Treppe, Weg nach oben: Kampf für Vernunft und Menschenwürde. 4)
der A. zur Galerie, Abb. K
7. 2) das Erscheinen <Sb Erkundungsdienst. 5) Belehrung über das
im Blickfeld: Sonnenaufgang; der A. eines neuen Werden des Menschen. 6) das Aufklärungszeit-
Sterns am Filmhimmel, Ü 3) Beginn der Jagd
.
V alter, 18. Jahrhundert, Rationalismus.
nach der Schonzeit, [ahd.] der Aufkleber, -s/-, Etikett zum Aufkleben.
aufgebauscht, Ü übertrieben. das Aufkommen, -s, 1) das Erscheinen, Auftre-
aufgeblasen, Ü prahlerisch, eitel. Hptw. die : ten: das A. von Wind, eines Gerüchts. 2) in einem
Aufgeblasenheit, -. Zeitabschnitt vereinnahmte Steuern, Zölle u. a.
das Aufgebot, -(e)s/-e, 1) öffentliche Bekannt- das Steueraufkommen. 3) J, das Herankommen
machung (Eheschließung u. a.). 2) Einberufung einer Bö; das Einholen eines vorausfahrenden
zum Wehrdienst. 3) die aufgebotenen Wehr- Schiffes. 4) Genesung sein A ist ungewiß.
: .

fähigen: das letzte A. 4) das Zusammennehmen, die Aufkündigung, -/-en, Kündigung.


Aufbietung: mit dem A. seiner letzten Kräfte. Aufl., Abk. für: Auflage, die Auflage, -/-n, Abk.
aufgebracht, 1) gekapert (Schiff). 2) Ü erregt, Aufl., 1) |D Anzahl der in einem Druck herge-
zornig: er ist ganz a. über den Vorfall. stellten Exemplare eines Werkes. 2) tk Ver-
aufgedunsen, verquollen, schwammig. pflichtung, Gegenleistung. 3) & Jahreszuwachs.
aufgehoben, 1) verwahrt: das ist bei ihr gut a. 4) Überguß, Überzug: Goldauflage, die Ajjf-
2) abgeschafft, außer Geltung (Gesetz). lage(n)höhe, Zahl der Exemplare einer Auflage.
aufgeklärt, 1) wissend: sexuell a. 2) vor- das Auflager, -s/-, Bauteil, auf dem die Haupt-
ein aufgeklärter Mensch. Hptw. die
urteilsfrei : : träger ruhen, Abb. B 44.
Aufgeklärtheit, -. auflandig, J, von der See her wehend (Wind).
aufgeknöpft, U verträglich; vergnügt. auflässig, 9£ außer Betrieb, die Auflassung,
aufgekratzt, U munter, vergnügt. -/-en, 1) Stillegung (Betrieb, Bergwerk). 2) ^
das Aufgeld, -(e)s/-er, 1) Betrag, um den der erforderliche Einigung zwischen Veräußerer und
Kurswert den Nennwert übersteigt, Agio. 2) Zu- Erwerber bei der Übertragung von Grund-
schlag. 3) Draufgeld. besitz.
aufgelegt, 1) gelaunt: gut, schlecht a. 2) bereit der Auflauf, -(e)s/-e, 1) Ansammlung von Men-
für: er ist stets zu Scherzen a. 3) ein aufgelegter schen. 2) in einer Form gebackene Speise. 3) ^
Schwindel, U offensichtlicher Schwindel, [um Stollen im Flöz.
1700] der Aufleger, -s/-, 1) Arbeiter an der Gicht
aufgelöst, Ü fassungslos: in Tränen a. (Hochofen). 2) Auflegematratze. 3) M
bayr.
aufgeräumt, Ü heiter, frohgelaunt. Hptw. die : Auflader.
Aufgeräumtheit, -. [um 1700] die Auflehnung, -/-en, gegen etwas, Empörung;
der Aufgesang. -(e)s/-'e, Anfangsteil der Strophe Widerstand.
im Meistergesang, Übers. V 5. der Auf lief (e)rer, -s/-, Absender einer Lieferung.
aufgeschlossen für etwas, Ü empfänglich. die Auf lief (e)rung, -/-en, Abgabe zur Beförde-
Hptw. die Aufgeschlossenheit,
: -. rung.
aufgeschmissen, U ratlos. die Auflock(e)rung, -/-en, 1) das Lockermachen.
aufgeschossen, hochgewachsen: ein lang auf- 2) Ü das Nachlassen, Beginn der Auflösung.
geschossener junger Mann. auflösbar, so beschaffen, daß man es auflösen
aufgeschürzt, 1) gerafft (Rock). 2) nach hinten kann. Hptw. die Auflösbarkeit, -. die Auf-
:

dünner (Pferdebauch). lösung, -/-en, 1) Zerfall in einer Flüssigkeit.


aufgeweckt, Ü lebhaft und klug. Hptw.: die 2) Ü Entwirrung, Klärung. 3) Beendigung,
Aufgewecktheit, -. Außerkraftsetzung. 4) J" Aufhebung einer Ver-
die Aufgliederung, Gliederung. setzung: Auflösungszeichen, Abb. N
9.
aufgrund, auf Grund dessen, veranlaßt durch: die Aufmachung, -/-en, 1) Zurichtung der Ware
a. dieser Bemerkung. für den Verkauf. 2) Kleidung, Aufputz. 3) See-
der Aufguß. ...usses/...üsse, Übergießen von schadenrechnung.
Kräutern mit heißer Flüssigkeit, die Aufguß- der Aufmarsch, -es/^e, 1) Festzug, Aufstellung
tierchen, Mz., Infusorien, Mikroorganismen. zu Kundgebungen. 2) &
planmäßige Aufstel-
die Aufhaltung, -/-en, Verzögerung. lung zum Gefecht.
der Aufhänger, -s/-, 1) Öse, Schlaufe zum Auf- aufmerksam, 1) auf ihn, es, geistig darauf ge-
hängen (an Bildern, Kleidung). 2) Ü wirkungs- richtet, scharf beobachtend, konzentriert: ich
voller Ausgangspunkt für einen Zeitungsartikel. mache ihn darauf a., weise darauf hin. 2) gegen
das Aufheben, -s: ich mache Aufheben(s) von ihn, Ü zuvorkommend, höflich, die Aufmerk-
etwas, spreche prahlend davon, nehme es zu samkeit, -/-en, 1) ohne Mz., geistige Samm-
wichtig. [Fechterwort; 17. Jh.] lung. 2) ohne Mz., Zuvorkommenheit. 3) kleine
die Aufhebung, -, 1) Beendigung (einer Belage- Gefälligkeit, [um 1700]
rung). 2) das Außerkraftsetzen (von Gesetzen). die Aufn»unt(e)rung, -/-en, Ermutigung.
dieAufheiterung, -/-en, 1) das Aufkommen von aufmüpfig, U trotzig, aufsässig.
schönem Wetter. 2) Erheiterung, Vertreibung die Aufnahme, -/-n, 1) Unterkunft, Empfang:
trüber Laune. eine gute A. finden. 2) Anerkennung als zu einem
dieAufhellung, -/-en, 1) Aufheiterung. 2) Klar- Kreis gehörig: A. als Mitglied. 3) Beginn oder
legung, Aufspürung (eines Verbrechens). 3) das Weiterführung einer Arbeit. 4) das Borgen: A.
Durchsichtigmachen. 4) das Überdecken von einer Anleihe. 5) Herstellung und Wiedergabe von
Vergilbungen und Vergrauungen. Bild (Photographie, Fernsehen, Film) und Ton
dieAufhetzung, -/-en, Aufwiegelung. (Rundfunk, Schallplatte, Tonband): ich stelle,
die Aufkadung, -/-en, Notaufsatz auf dem mache eine A. 6) Vermessung einer Gegend zur
Deich, Abb. D 6. Karte. 7) das Verstehen, Wahrnehmen. 8) das
der Aufkauf, -(e)s/"e, 1) Kauf eines größeren Aufschreiben Telegrammaufnahme. 9) das Essen
:

Objektes. 2) Massenkauf (zur Preissteigerung). Nahrungsaufnahme, aufnahmefähig, fähig, Sin-


der Aufkäufer, -s/-, jemand, der etwas aufkauft. neseindrücke oder Gedanken zu verarbeiten.
die Aufkimmung, -/-en, das Ansteigen des Hptw. die Aufnahmefähigkeit, -. die Auf-
:

Schiffsbodens. nahmeprüfung, Prüfung als Voraussetzung


der Aufklang, -(e)sl L'e, wirkungsvoller Beginn. für die Aufnahme (in eine Schule).

43
Auf
ich äy fne (habe geäufnet), M Schweiz. horte : der Aufschnitt, -s, Schinken,- Wurst- und
(Geld), mehre (Vermögen). Hptw. die Au.f- : Bratenscheiben, Abb. F 27. [19. Jh.]
nung. -/-en. der Aufschrei, -(e)s/-e, kurzer lauter Ausruf: ein
dieÄSjfopf(e)rung, -/-en, 1) Opferfreudigkeit, A. des Schreckens, der Freude.
Hingabe. 2) Verzicht. die Aufschrift, -/-en, Text auf Denkmälern,
der Aufpasser, -s/-, 1) Aufseher, Wächter. 2) Münzen, Abb. M 24, Postsendungen (Anschrift
(taktloser) Beobachter. u. a.).
der Aufprall, -(e)s/-e, heftiger Stoß gegen etwas. der Aufschub, -(e)s/ , e, 1) Verzögerung. 2) Frist.
der Aufpreis, Zuschlag zum Preis. die Aufschüttung, -/-en, Anhäufung lockeren
der Aufputz, -es, überladene Aufmachung. Gesteins; geologisch: Ablagerung.
die Aufräumung, -, Herstellung von Ordnung. die Aufschwemmung, -/-en, 1) Aufquellung,
die Aufräumungsarbeiten, Mz., 1) Aufräu- Aufweichung. 2) das Dickwerden.
mung. 2) Beseitigung von Schutt, Trümmern. der Aufschwung, -(e)s/ 2 e, 1) Hochstimmung,
die Aufrechnung, -/-en, wechselseitige Schul- Begeisterung: das hat ihm seelischen A. gegeben.
dentilgung, Kompensation, Ausgleich. 2) das Hochschwingen des Körpers auf ein
aufrecht, 1) gerade, hochgerichtet: du mußt a. Turngerät, Abb. T
23. 3) Besserung der Wirt-
sitzen, stehen, dich a. halten; aber: Ruhe und schaftslage.
Ordnung aufrechterhalten. 2) Ü aufrichtig, ehren- das Aufsehen, -s, öffentliche Beachtung: sein
haft, die Aufrechterhaltung, -, Wahrung, Rücktritt hat A. erregt. Eigw. aufsehenerre-:

Sicherung. gend, der Aufseher, -s/-, Überwachungsbeam-


die Aufregung, Erregung, innere Unruhe.
-/-en, ter, Aufsichtführender, die Aufsicht, -/-en,
aufreibend, anstrengend, nervlich erschöpfend. 1) A Sicht von oben. 2) ohne Mz., Über-
die Aufreizung, -/-en, Verführung, Anstache- wachung, Kontrolle ich führe Aufsicht über ihn.
:

lung: A. zu Gewalt. Eigw. aufreizend. : der Aufsichtsrat, ÜBERS. A


9. [16. Jh.]
die Aufrichte, -/-n, M
Schweiz. Richtfest, auf- : aufsein, -* ich bin auf.
richtig, ehrlich, offen, freimütig. Hptw. : die auf sejten dessen, auf der Seite von.
Aufrichtigkeit. -. die Ausrichtung, -, 1) Er- die Aufspaltung, -/-en, 1) Zerteilung durch
richtung. 2) seelische Stärkung, [mhd.] Schlag. 2) Ü Aufteilung, Trennung: die A. einer
der Aufriß. ...sses/...sse, Darstellung in senk- Partei in zwei Gruppen.
rechter Aufsicht, Abb. 24. R die Aufsparung, -/-en, 1) Geldrücklage. 2) Ü
der Aufruf, -(e)s/-e, 1) öffentliche Aufforderung: zeitliche Verschiebung.
ein A. an alle, Wahlaufruf. 2) Ungültigkeits- die Aufspeicherung, -/-en, Anhäufung, Spei-
erklärung: der A. von Banknoten. cherung.
der Aufruhr, -(e)s/-e, 1) Tumult, Durcheinander. die Aufspürung, -/-en, Entdeckung (von Wild,
2) Empörung, Erhebung gegen staatliche Ge- von Verbrechern).
walt. 3) Ü starke innere Unruhe, der Aufrührer, der Aufstand, -(e)s/ i'e, 1) Erhebung, Aufruhr.
-s/-, Aufständischer, Revolutionär, aufrühre- 2) 9$ Aufstellung über die Leistung einer Grube.
risch, 1) in vollem Aufruhr. 2) zu Aufruhr ge- aufständisch, aufrührerisch, [zu: aufstehen]
neigt, [zu: rühren] die Aufstap(e)lung, -/-en, 1) Speicherung. 2)
die Aufrüstung, -/-en, 1) Verstärkung der Rü- Schichtung.
stung. 2) Gerüstbau. der Aufstau, -(e)s/-e, die Aufstauung, -/-en, das
die Aufrütt(e)lung, -/-en, Ü nachdrückliche Er- Aufhalten fließenden Wassers zur Speicherung.
mahnung. die Aufstellung, -/-en, 1) Ordnung, das Zurecht-
aufs, U auf das, ÜBERS. Z 14: aufs beste, aufs stellen: die Mannschaft spielt in folgender A.
herzlichste. (Fußball) 2) das Namhaftmachen, Vorschlagen.
.

Aufsagung, -/-en, 1) Kündigung. 2) Kampf- 3) Kostenberechnung.


ansage. der Aufstieg. -(e)s/-e, 1) Weg
auf einen Berg. 2)
aufsässig, widerspenstig, trotzig. Hptw. die : Ü Verbesserung: sozialer A.; beruflicher A.;
Aufsässigkeit, -. sein A. vom Facharbeiter zum Direktor; Auf-
der Aufsatz. -es/«e, 1) kurze Abhandlung in der stiegsspiel (Fußball) die Aufstiegsmöglichkeit.
.

Presse oder für die Schule. 2) Aufbau, aufgesetz- Chance, sich zu verbessern: in dieser Stellung hat
ter Teil, z. B. Abb. A 10. 3) Teil des Visiers an er keine A.
Geschützen. 4) Schallbecher (Orgelpfeife). 5) die Aufstockung, -/-en, Q
das Aufsetzen eines
Halsansatz (Pferd). 6) M
nordd. Gericht, Gang : Stockwerks. 2) Erhöhung des Aktienkapitals.
(Essen). der Aufstoß, -es/'e, 2) V Beute
1) Aufprall.
die Aufsaugung, -/-en, völliges Insichaufneh- oder Köder für Raubvögel, das Aufstoßen, -s,
men. das Rülpsen.
die Aufschichtung, -/-en, das Aufeinanderlegen der Au fstrich,-(e)s/-e, 1) Strich nach oben (Geige).
in Schichten. 2) Butter, Marmelade u.a. auf Brot: Brotauf-
der Aufschiebung, -s/-e, Q Aufsatzbalken am strich. 3) Haarstrich (beim Schreiben).
Dach, Abb. D 1. die Aufschiebung, -/-en, 1) der Aufstrom, -(e)s, hochsteigende Luft.
Aufschub. 2) @ überschobeneSchicht. die Auftak(e)lung, -/-en, 1) £ Anbringung des
der Aufschlag, -(e)s/»e, 1) Auftreffen eines Kör- Takelwerks. 2) Ü übertrieben herausgeputzte
pers auf eine Fläche: der A. des Steines auf das Aufmachung.
Wasser. 2) das Öffnen: Augenaufschlag. 3) Preis- der Auftakt, -(e)s/-e, 1) <f unvollständiger Takt
erhöhung, besonders Unterschied zwischen Ein- am Beginn eines Musikstückes, Abb. 10. N
und Verkaufspreis. 4) nach oben umgeschlagener 2) Ü Eröffnung: zum Festauftakt.
Teil an Kleidungsstücken, Abb. 24. 5) Kette K der Auftrag, -(e)s/-e, 1) zugeteilte Arbeit: ich be-
(Weberei). 6) j unbetonter Taktteil. 7) ß durch komme, erteile, gebe den A. zu etwas. 2) £? Ab-
herabgefallenen Samen entstandener Wald- schluß eines Lieferungsvertrages, Bestellung.
wuchs unter dem Mutterbaum. 8) V Hölzer am 3) Schicht: Farbauftrag. 4) Längsfäden (Webe-
Netze. 9) Tennis: erster Schlag: die Aufschlag- rei). [17. Jh.]
linie, Abb. F 11, T 7. das Aufschlagwasser, der Auftrieb. -(e)s/-e, 1) U Anregung, die zu Lei-
-s/-, Wasserräder antreibendes Wasser. stungen ermutigt. 2) Kräfte entgegen der Schwer-
der Aufschluß, ...sses/...üsse, 1) Klärung: ich kraft. 3) das Hinauftreiben des Viehs auf die
erhalte, gebe A. über ihn. 2) Stelle, wo ein@ Alm. 4) zum Verkauf gestellte Tiere. 5) Plankton.
Gestein zutage liegt. 3) <X> Fundstätte, auf- der Auftritt, -(e)s/-e, 1) bewegter Wortwechsel,
schlußreich, zur Klärung beitragend, lehrreich. Streitgespräch: er hatte einen heftigen A. mit
der Aufschneider, -s/-, Übertreiber, Prahler. seiner Wirtin. 2) Erscheinen eines Darstellers
die Aufschneider ej, das Übertreiben, Prahlerei. auf der Bühne. 3) Bühne Szene. 4) oberer Ab-
:

Eigw.: aufschneiderisch. [Jagdwort; 17. Jh.] schluß einer Treppenstufe, Abb. 19. T
44
Aug
das Auf und Ab, das Hin und Her, Aufgang und
Niedergang: es ist ein ewiges Auf und Ab, U;
aber :wir wollen ein wenig auf und ab gehen; hier
ist kein Platz zum Aufundabgehen.
die Aufwallung, -, Ü plötzlich aufkommendes
Gefühl: in einer A. von Mitleid.
der Aufwand, -(e)s, 1) die nötigen Mittel zu
etwas, Übers. B 32. 2) große Ausgaben, Pracht-
entfaltung. 3) überreicher Einsatz: Stimmauf-
wand, das Schreien, die Aufwandsentschädi-
gung, g*$ Vergütung für Ausgaben im Dienst. die Führungsschit
[18. Jh.]
die Aufwartefrau, Haushaltshilfe auf Stunden. der Personenaufzug Aufzug der Paternoster
der Aufwärter, -s/-, die Aufwärterin, -/-nen,
Diener(in), Kellner(in). die Aufwartung, -/-en,
1) Höflichkeitsbesuch: ich werde ihm meine Auf- schwänz, Fetttropfen auf der Suppe. 4) Punkt,
wartung machen. 2) Hausarbeit auf Stunden. Zahl auf Spielkarten, Würfeln, Abb. 11, D
20. W
3)U Aufwartefrau. [16. Jh.] 5) Glanz, Schein (Edelstein, Taft, Seide): das
aufwärts, nach oben gerichtet, empor: der Weg A. des Tages, die Sonne. 6) Loch, Öhr, Abb.
soll a. gehen ; aber : es wird auch wieder aufwärts- A 16. 7) Schleife, Masche. 8) runde Fenster-
gehen, Ü besser werden, der Aufwärtshaken, öffnung: Bullauge. 9) Öse in einer Tauschlinge,
ein aufwärts gerichteter Schlag beim Boxen. Abb. K
31. 10) <$> Knospe, Knospenansatz.
[mhd., ,nach oben gewendet']
eigtl. VERKL. das Äugelchen, das Äuglein, -s/-. ich
:

der Aufwasch, -(e)s, 1) der Abwasch. 2) in einem äuge (habe geäugt) nach ihm, blicke vorsichtig,
A., LI alles auf einmal. spähe, ich äyge es ab, V
suche ab. ich äug(e)le
die Aufweichung, -/-en, Erweichung, Zer- (habe geäugelt), 1) mit ihm, tausche Blicke,
schmelzung. zwinkere ihm zu. 2) <$> es (an), veredele, okuliere.
aufwendig, kostspielig, die Aufwendung, -/-en, der Augenblick. 1) kurzer Zeitraum: im A.,
1) Ausgabe. 2) Leistung, Aufbietung. sofort, blitzschnell. 2) bestimmter Zeitpunkt:
die -/-en, 1) Erhöhung einer ent-
Aufwertung, in diesem A., jetzt; da(mals). augenblicklich,
werteten Geldschuld. 2) Erhöhung des Wertes 1) sofort(ig). 2) jetzt, gegenwärtig. 3) vorüber-
einer Währung. [1924] gehend, augenblicks, sofort, die Augen-
die Aufwieg(e)lung, Aufwiegelei, -/-en, 1) braue, Braue, der Augendeckel, Lid. augen-
Verhetzung. 2) ä*6 Aufforderung zum Aufstand. fällig, leicht sichtbar, auffällig, der Augen-
der Aufwiegler, -s/-, Hetzer, Aufrührer. Eigw. : falter, ein Tagschmetterling, das Augenglas,
aufwieglerisch. [16. Jh., verwandt mit: be- Brille,Monokel, Fernrohr, das Augenlicht, D
wegen] Sehvermögen: mein A., Ü mein Liebstes, das
der Aufwind, senkrecht steigende Luftströ- Augenmaß, -es, Fähigkeit, Größen zu schät-
mung. zen: nach A., durch bloßes Ansehen geschätzt.
der Aufwuchs, -es/ 2 e, 1) & junger Wald. 2) ohne das Augenmerk: er will sein A. darauf richten,
Mz., Nachkommenschaft. aufpassen, es beachten, das Augenpulver, ohne
derAufwurf, -s/"e, Aufschüttung. Mz., U die Augen Schädigendes, besonders
die Aufzählung, -/-en, einzelne Benennung, An- kleine Schrift, der Augenpunkt, Mittelpunkt
einanderreihung. der Bildebene, Abb. P 7. die Augenränder,
die Aufze hrung, -, völliger Verbrauch (an die Augenringe, Mz., dunkle Ränder unter den
Nahrung, Kräften, Vermögen). Augen, der Augenschein, 1) (Prüfung durch)
die Aufzeichnung, -/-en, Niederschrift, Zeich- eigene Besichtigung: du solltest es selbst in A.
nung; Speicherung von Bild und Ton: eine A. nehmen. 2) äußerer Schein: der A. trügt, augen-
des Fernsehens. scheinlich, 1) soviel man sieht. 2) offenbar, der
die Aufzucht, -, 1) das Großziehen von Tieren Augenspiegel, ärztliches Gerät zur Untersu-
und Pflanzen. 2) ©
Nachkommenschaft. chung des Augenhintergrundes, die Augen-
derAufzug, 1) Festzug, Aufmarsch. 2)
-(e)s/ i'e, sprosse, auch: Augsprosse, Abb. 22. der G
Aufmachung: in unordentlichem A. 3) Teil des Augenstein, weißes Zinksulfat, der Augentrost,
Bühnenstückes, Akt. 4) Förderanlage für Per- Pflanzenart. 2) mein A., Ü mein Liebstes, das
sonen oder Lasten, Abb. A 23. 5) Weberei: Ge- Augenwasser, 1) flüssige Augenarznei. 2) D
samtheit der Kettfäden. Tränen, die Augenweide, erfreulicher Anblick.
Aug., Abk. für: August (Monat). der Augenzahn, oberer Eckzahn, Abb. 6. der G
der Augapfel, 1) Teil des Auges. 2) ohne Mz., Ü Augenzeuge, Beobachter einesVorgangs.fgerm.]
Kostbarkeit: er hütet es wie seinen A. das Auge, der Augiasstall, -s, große Unordnung, Ver-
-s/-n, 1) Sehorgan, Abb. A 24: sie ist ganz A., ins schmutzung, [aus der Herkulessage]
Schauen verloren; er soll mir nicht vor Augen ...äugig, mit einer bestimmten Art oder Zahl
kommen!, begegnen ins A. schauen, fest an-
; von Augen: blauäugig, einäugig.
blicken, Ü kühn begegnen. 2) Ü Fähigkeit, zu der Augit, -s/-e, ein Mineral, [griech.]
betrachten: sie hat ein A. dafür, einen sicheren ich äugle, äugele.
Blick; man sollte ihm die Augen öffnen, ihn auf- das Augment, -s/-e, im Griechischen das e vor
klären. 3) Punkt, Tupfen, z. B. am Pfauen- dem Zeitwort, bezeichnet Vergangenheit, die
die Lederhout der Augenkeil das Teilauge (die Facette)

die Wimper^YTt^^ der Augapfel


' Regenbogenhaut
(d.elris)

im Lid
die Pupille

dos Tränenwärzchen die Regenbogenhaut


(die Iris)
der Augapfel

45
Aug
Augmentation, -/-en, £ Vergrößerung der der Ausbilder, M Schweiz.: Ajasbildner, -s/-,
Notenwerte des Themas, [lat.] jemand, der andere ausbildet, anlernt, die Aus-
der Ajjg spleiß, ABB. K
31. die Augsprosse, bildung, -/-en, 1) Lernjahre, Berufsbildung:
Aügzinke, unterste Geweihsprosse, Abb. 22. G die A. zum Handwerker. 2) Gestaltung, Formung
[zu: Auge] die A. des Gerätes, der Ausbildungsgang, Ver-
der Ajjgur, -n oder ...'guren/-n oder ...'guren,
-s, lauf der Ausbildung.
Vogelschauer, Wahrsager, altrömischer Priester. der Ausblick, -(e)s/-e, auf etwas, 1) Fernblick.
das Augurenlächeln, -s, verständnis-inniges 2) Ü Ahnung der Zukunft.
Zulächeln Eingeweihter, [lat.] die Ausblühung, -/-en, 1) Abscheidung von Salzen
der August, -(e)s oder -/-e, Abk. Aug., der achte : an Mauerwerk, aus Böden. 2) { krankhafte Haut-
Monat," ÜBERS. J 2: in der Mitte des August(e)s veränderung.
oder A.\ aber ohne Geschlechswort nur: Mitte die Ausbootung, -/-en, 1) Ausschiffung mit Boo-
A.; Anfang des August(e)s oder A., aber: Anfang ten. 2) U Vertreibung aus einem Amt, Absetzung.
A. der «August, -(e)s/-e, Spaßmacher, Clown: die Ausbreitung, -/-en, 1) geschlossenes Wohn-
der dumme A. August, männl., Augusta, Au- gebiet: die A. der Germanen. 2) das Auseinander-
guste, weibl. Vornamen [lat. ,der, die Erhabene' ] legen, Entfalten (Decke). 3) Vermehrung, Ver-
augusteisch, Auguste isch, auf Augustus be- größerung: A. unserer Kenntnisse.
züglich, Übers. E 4, C [Augustus, Ehrenname der Ausbruch, -(e)s/-e, 1) plötzlicher Beginn,
des römischen Kaisers Oktavian]. der Augusti- Gefühlsentladung (Zorn, Krankheit). 2) plötz-
ner, -s/-, Mönch des Augustinerordens, [nach lich einsetzende Tätigkeit eines Vulkans. 3) ge-
dem hl. Augustinus] waltsame Befreiung, das Entspringen (Gefan-
die Auktion, -/-en, Versteigerung, der Auktiona- gener). 4) Auslese (Wein, Öl).
tor, -s/...'toren, Versteigerer. Zeitw. ich auk- : die Ausbuchtung, -/-en, unregelmäßig rundliche
tioniere (habe auktioniert) es. [lat. 16. Jh.] ; Vertiefung oder Wölbung.
die Ajjla, -/...len, Festsaal in Schule und Uni- der Ausbund, -(e)s/ i'e, Muster, höchste oder
versität. [Lichthof des griech. Hauses; 16. Jh.] tiefste Stufe, Inbegriff: ein A. an Tugend, an
au pair o'pe:r, auf Gegenleistung, [franz.] Bosheit, ausbündig, musterhaft. [16. Jh.]
die Ajjra, -, 1) Luft, Hauch. 2) Ü von einem die Ausbürgerung, -/-en, Entziehung der
Menschen ausgehende Wirkung. 3) { seelische Staatsangehörigkeit.
Empfindungen vor Krampfanfällen, [griech.] die Ausdauer, -, zähe Geduld, unverrückbarer
Aurel(ius), männl. Aurelie ..», weibl. Vorname,
, . Wille, gusdauernd, 1) zäh, beharrlich. 2) <$>

[lat. ,der, die Goldene'] überwinternd (Staudenpflanzen), [um 1800]


die Aureole, -/-n, 1) Heiligenschein, Abb. H 14. ausdehnbar, zum Ausdehnen geeignet, die Aus-
2) Mond-, Sonnenhof. 3) warnende Licht- ^ dehnung, -/-en, 1) räumliche Erstreckung. 2)
erscheinung in Grubenlampen, [lat.] Raumverhältnis, Dimension. 3) Physik: Ver-
das Aureomycin, -s, Handelsname für ein größerung infolge Erwärmung.
Antibiotikum. [Kw.] die Ausdeutung, -/-en, Erklärung, Deutung
das Auri gnacien orinja'sjz, -s, Stufe der Alt- eines Sinnes.
steinzeit, [nach dem Fundort Aurignac] der Ausdruck, -(e)s/-e, 1) Redensart, Wort: ein
die Aurikel, -/-n, eine Primelblume, aurikular, derber A.; er muß nach Ausdrücken suchen. 2)
die Ohren betreffend, [lat. , Öhrchen'; 18. Jh.] ohne Mz., Zeichen innerer Vorgänge, Mienen-
Aurora, römische Göttin der Morgenröte. spiel A. des Gesichts; mit A. spielen. 3) ohne Mz.,
:

aus ihm, Verhältniswort, Abb. V 4, 1) von ... Bezeigung: mit dem A. der größten Hochachtung.
her (örtlich), verlassend: aus dem Hause; ich ausdrücklich, 1) klar, bestimmt. 2) deutlich,
habe ihn aus den Augen verloren, Ü ihn lange betont, die Ausdruckskunst, -, Expressionis-
nicht gesehen, auch nichts von ihm gehört. 2) mus, ausdruckslos, kein Gefühl oder Innen-
von... her (zeitlich) aus dem Mittelalter. 3) infolge
: leben verratend. Hptw. die Ausdruckslosig-
:

(von): aus diesem Anlaß; aus Liebe. 4) die Be- keit, -. [18. Jh.]
schaffenheit, das Material angebend: aus Kunst- der Ausdrusch, -es, das Ausdreschen.
stoff; wie aus einem Guß, U einheitlich gestaltet. dieAusdünstung, -/-en, 1) Dunstabsonderung.
aus, Umstandswort: heraus, hinaus: er soll bei 2)f Abgabe von Wasserdampf und Kohlensäure
ihm ein und aus gehen, Ü eng mit ihm befreundet durch Haut und Lungen. 3) Dunst, Hauch.
sein aber aus- und eingehende Waren ; ich weiß
; : aus ein ander, abgesondert von anderen, einer
nicht mehr aus noch ein, Ü bin ratlos, [germ. vom anderen fort, Abb. E 3: dieses Wort mußt
Stw.] du a. schreiben; man muß diese beiden Schüler a.
aus..., 1) hervor, das Innere verlassend: ausflie- setzen; aber Zusammenschreibung, wenn ein
ßendes Blut; Ausgang. 2) hinaus, weg: Auszug; neuer Begriff entsteht: man muß ihm die Pro-
er ist ausgegangen. 3) zu Ende: ausgelernt; es wird bleme auseinandersetzen, U die Ehe ist ausein-
;

aussein, U; aus! Schluß! 4) allerseits, sehr: aus- andergegangen, U. die Aus einlandersetzung,
getäfelt, ausgeschmückt. 5) eine Wahl treffend: -/-en, 1) Streit. 2) ernste Aussprache. 3) lehrhafte
ausgesuchte Ware, das Aus, -, Sport: Bereich Darlegung. 4) £*i Aufteilung eines gemeinsamen
außerhalb des Spielfeldes, [germ. Stw.] Vermögens.
die Ausarbeitung, -/-en, 1) das Fertigmachen. 2) auserkoren, guserlesen, ausersehen, guser-
formale Vollendung. 3) körperliche Bewegung. wählt (Betonung Übers. B 26) zu etwas, durch
die Ausartung, -/-en, Entartung. Wahl oder Vorsehung bestimmt, [mhd.]
die Ausbaggerung, -/-en, Reinigung oder Gra- die Ausfahrt, -/-en, 1) das Verlassen des Stand-
bung mit Bagger. platzes: der Zug hat A. 2) Spazierfahrt. 3) Tor-
der Ausbau, -(e)s/-ten, 1) ohne Mz., Ausführung, weg. 4) ^
das Verlassen des Bergwerks.
Vervollkommnung. 2) Q
alle Arbeiten, die nach der Ausfall, -(e)s/ 2 e, 1) Ergebnis, Erfolg oder
Fertigstellung des Rohbaus folgen. 3) Verlegung Mißerfolg. 2) Verlust (Haare, Lohn). 3) das
von Höfen auf die Feldflur, Abbau. Nichtstattfinden, Unterbleiben (Schulstunde).
die Ausbauchung, -/-en, vorspringende Run- 4) gehässiger Angriff. 5) das Vorschnellen des
dung. Körpers, Abb. F 9, F 36. 6) <? Angriff
dieAusbesserung, Ajjsbeßrung, -/-en, Beseiti- aus belagerten Festungen, gusfallend, gus-
gung von Schäden. fällig, beleidigend: er wird leicht a. die Aus-
die Ausbeute, -/-n, Ertrag, Gewinn, der Aus- fall(s)erscheinung, { Aufhebung oder Ab-
beuter, -s/-, jemand, der andere Menschen schwächung der Tätigkeit eines Organs, die
ausnutzt, die Ausbeuters}, -/-en, rücksichtslose Ausfallstraße, Hauptverkehrsstraße, die aus
Ausnutzung, die Ausbeutung, -/-en, 1) Nut- der Stadt herausführt.
zung. 2) Ausbeuterei. [16. Jh.] der Ausfeger, -s/-, 1) Kehrbesen, Abb. B 23.
dieAusbietung, -, Bereitstellung zum Verkauf. 2) Kehraus.

46
Aus
der Einfüllstutzen das Schwungrad
« 1
der Zylinder
der Tank
der Luftfilter Sieuerpinne ^ ie
der Vergaser ^ Klemmschraube
der Schwimmer
dos Becken das Auslegerboot
die Welle — Klemmvorrichtung
die
l )
der Riemen,
_^_\ die Dolle Boot
Lan-
l

das BoöT
Geruchverschluß der die Schraube ,

'Ausleger der Sporn

Ausguß der Ausleger Ausleger der Auslegerkran Außenbordmotor

die Ausfertigung, -/-en, Ausstellung eines (amt- ausgefranst, am Rande faserig (Gewebe).
lichen) Schriftstücks: in doppelter A., mit Kopie. ausgeglichen, gleichmäßig, schwer zu erschüt-
ausfindig: ich mache ihn, es a., finde (nach lan- tern (Charakter). Hptw.: die Ausgeglichen-
gem Suchen, Nachdenken), [spätes MA.] heit, -.
die Ausflucht, -/*e, 1) Ausrede, Vorwand. 2) ausgehungert, sehr hungrig, durch Hunger
1)
Fluchtloch, [zu: fliehen; spätes MA.] schwach. 2) nach etwas, Ü begierig darauf.
der Ausflug, -(e)s/ i'e, 1) Wanderung, kürzere Spa- ausgekocht, U abgefeimt, gerissen.
zierfahrt: wir machen einen A. ins Grüne. 2) Flug- ausgelassen, Ü übermütig; vgl. ich lasse aus.
loch (im Bienenstock). 3) das Verlassen des Hptw. : die Ausgelassenheit, -. [16. Jh. ; .freige-
Nestes, Wegfliegen (Bienen, Vögel), der Ausflüg- lassen']
ler, -s/-, jemand, der einen Ausflug macht, ausgelastet, durch Arbeit völlig in Anspruch
[mhd.] genommen er ist nicht ganz a.
:

der Ausfluß, ...flusses/...flüsse, 1) Abfluß, Ab- ausgeleiert, U abgenutzt (Gummiband, Schrau-


zugsgraben. 2) dauerndes Strömen durch eine be, Redeweise), [von: Leier .Drehorgel']
Öffnung. 3) i nach außen kommende (krankhafte) der, die Ausgelernte, -n/-n, ein -r, eine -, je-
Absonderung. 4) ohne Mz., Ü Ergebnis: ein A. mand, der die Lehrzeit beendet hat.
seines Zornes, seiner Faulheit. ausgemacht, 1) vereinbart: so war es a. 2) U er-
dieAusfuhr, -/-en, Warenabsatz nach dem Aus- wiesen, eindeutig: ein ausgemachter Schwindel!
land, Export, ausführbar, 1) möglich, zur Aus- ausgemergelt, hager, mager, abgezehrt.
führung geeignet. 2) zur Ausfuhr geeignet. ausgenommen, 1) mit Ausnahme von, außer:
Hptw. die Ausführbarkeit. -. ausführlich
: die Anwesenden a.; ich entsinne mich noch aller
(Betonung Übers. B 26), sehr genau, eingehend. Einzelheiten, a. dieser einen (diese eine a.) 2) U .

Hptw. die Ausführlichkeit, -. die Ausfüh-


: Geld abgenommen: man hat ihn beim Pokern
rung, -/-en, 1) Machart, Feinheit der Arbeit. völlig a. 3) ohne Eingeweide: das Huhn
2) das Umsetzen in die Tat (Verbrechen, Gesetz). ist a.
3) genaue Darlegung. [18. Jh.] ausgepicht, 1) mit Pech gedichtet. 2) Ü abge-
die Ausfüllung, -/-en, 1) das Inhaltgeben (leerer feimt. 3) Ü an Scharfes gewöhnt: eine ausge-
Flächen, müßiger Stunden). 2) das Aus- pichte Kehle.
schreiben, Beantwortung (Vordruck, Frage- ausgeprägt, sehr deutlich, stark hervortretend
bogen). (Gesichtszüge, Charakter). Hptw.: die Ausge-
dieAusgabe, -/-n, 1) Zahlung, finanzieller Auf- prägtheit, -.
wand Haushaltsausgaben. 2) Aushändigung, Ver-
: ausgepumpt, durch Pumpen geleert. 2) Ü
1)
kauf, Verteilung (von Waren). 3) Ort, an dem et- erschöpft die Fußballspieler waren a.
:

was ausgegeben wird, Schalter: Gepäckausgabe. 4) ausgerechnet, gerade, wie es nicht sein soll:
Mitteilung, Bekanntgabe: Befehlsausgabe. 5) a. um 12 Uhr; vgl. ich rechne aus.
Abk.: Ausg., Veröffentlichung: Erstausgabe; ausgeschlossen (Betonung Übers. B 26), un-
Nachtausgabe. 6) Art der Veröffentlichung möglich, nicht in Frage kommend; vgl. ich
(gebunden, geheftet usw.). das Ausgaben- schließe aus.
buch, Notizbuch für finanzielle Ausgaben, ausgeschnitten, mit tiefem Halsausschnitt, de-
[spätmhd.] kolletiert (Kleid); vgl. ich schneide aus.
der Ausgang, -(e)s/ 2 e, 1) Tür, Haustür. 2) Schluß- ausgeschossen, Sb Gewehrlauf: durch falsche
stück: der A. eines Verses. 3) Ende: ein Ver- oder zu häufige Benutzung ausgeweitet.
kehrsunfall mit tödlichem A. 4) Ergebnis, Ent- ausgesprochen, 1) besonders, sehr: ich mag sie
scheidung über Erfolg oder Mißerfolg: der A. a. gern. 2) besonders groß, deutlich: das war
des Prozesses. 5) das Verlassen des Hauses: der ausgesprochenes Glück.
erste A. des Genesenden. 6) /3 alles, was den Auf- die Ausgestaltung, -/-en, (künstlerische) Ge-
bewahrungsort verläßt. 7) Ausgehtag, dienst- staltung.
freier Abend, ausgangs dessen, K am Ende, der ausgesucht, 1) sehr fein, erwählt. 2) als Aus-
Ausgangspunkt, Ursprung, Beginn: das ist der schuß liegengeblieben.
A. für unseren Plan. ausgewählt, erlesen, besonders fein.
ausgebacken, gar gebacken. ausgezeichnet, Ü hervorragend, vorzüglich; vgl.
ausgebleicht, blaß gemacht: die Sonne hat das ich zeichne aus.
Kleid a. ausgeblichen, blaß geworden: das ausgiebig, reichlich, ertragreich. Hptw.: die
Kleid ist durch die Sonne a. Ausgiebigkeit, -.
ausgeblutet, 1) verblutet. 2) Ü ausgebeutet: die Ausgießung, -/-en, Austeilung: Fest der A.
ein ausgeblutetes Land. des Heiligen Geistes, Pfingsten.
ausgebombt, aus der eigenen Wohnung infolge der Ausgleich, -(e)s/-e, 1) Ersatz, Entschädi-
Zerstörung oder Beschädigung durch Bomben gung. 2) Versöhnung, Vermittlung. 3) Ebnung.
vertrieben, der, die Ausgebombte, ein -r, eine -, 4) Vergeltung. 5) Zahlung der Rechnungsunter-
jemand, der ausgebombt wurde. [2. Weltkrieg] schiede. 6) M
österr. Vergleich (bei Zahlungs-
:

die Ausgeburt, -/-en, Ü übles Erzeugnis: A. der schwierigkeiten), ausgleichbar, zum Ausgleich
Hölle; A. einer krankhaften Phantasie, [um 1800] geeignet, das Ausgleichsgetriebe, Zahnrad-
ausgedient, 1) im Ruhestand. 2) verbraucht, werk am Kraftwagen, Differentialgetriebe, die
nicht mehr verwendbar. Ausgleichsgymnastik, Gymnastik zum Aus-
das Ausgedinge, -s/-, Altenteil, der Ausgedin- Beanspruchung des Körpers.
gleich einseitiger
ger, -s/-, jemand auf dem Altenteil, [um 1800] das Ausgleichsrennen, Rennen mit Vorgabe
ausgefallen, Ü ungewöhnlich, merkwürdig. für Schwächere, die Ausgleichung, -/-en, Aus-
ausgefeimt, M oberd.: abgefeimt. gleich. [19. Jh.]

47
Aus

Auslassungszeichen (Apostroph)
Das Auslassungszeichen steht für ausgelassene Laute
1) am Wortanfang für das e des Fürworts es: Geht's? 's geht.

2) in der Wortmitte für i bei Eigenschaftswörtern ein ew'ger : Bund. (Aber nicht bei unbetontem e :

ich ermittle statt ermittele, die Ermittlung statt Ermittelung.)

3) am Wortende für das Schluß-e der Hauptwörter: die Freud' war groß. (Aber nicht bei formelhaften
Wendungen : in Freud und Leid.)
4) bei Zeitwörtern für e: ich geh', ich halt', hau' er doch, daß Gott behüt'. (Aber nicht in der Befehls-
form: geh!)
5) bei Eigennamen, oder z enden, für das s des 2. Falls: Aristophanes' Komödien.
die auf s, ß, x, tz
(Aber nicht bei anders endenden Eigennamen oder bei Abkürzungen Schillers Dramen, der Fahrer :

des LKWs.)

die Ausgrabung, -/-en, 1) Freilegung von Alter- (Herz, Lunge), [lat. auscultare ,horchen, ver-
tümern. 2) Ü Fund, Mitteilung (von lange Ver- hören']
gessenem). der Auskundschafter, -s/-, Kundschafter, die
der Ausguck, -(e)s/-e, £ 1) scharfes Beobachten: Auskundschaftung, -, Ermittlung, Erfor-
A. halten. 2) Beobachtungsposten. [19. Jh.] schung.
der Ausguß, ...gusses/...güsse, 1) Abfluß, Abb. die Auskunft, -/ 2 e, 1) erbetene Mitteilung,
A 25. 2) Schnabel, Tülle (Kanne), Abb. G 7. belehrende Antwort. 2) Auskunftsstelle, Dienst-
die Aushändigung, -, K Übergabe, Ablieferung. stelle, bei der man Erkundigungen einziehen kann,
der Aushang, -(e)s/ i'e, öffentliche Bekannt- Schalter Bahnhofsauskunft, Abb. B 4. die Aus-
:

machung, der Aushängebogen, Aushänger, kunftei, -/-en, gewerbsmäßige Auskunftsstelle


-s/-, erster Reindruckabzug eines Druckwerks. über wirtschaftliche oder persönliche Verhält-
das Aushängeschild, 1) Gewerbe-, Gütezei- nisse, [um 1800, zu: auskommen; Auskunftei
chen. 2) Ü Anpreisung, Nutzung zur Reklame. 1889]
der Aushau, -(e)s/-e, 1) & Rodung, Lichtung. der Auslad, -s, M
Schweiz.: Ausladung (bei der
2) ^Abbau. Eisenbahn), ausladend, 1) weitgeschwungen,
aushäusig, außer Hauses, selten zu Hause er ist : breit gebaut. 2) weitschweifig (Stil), die Aus-
viel a., macht viele Vergnügungen mit. ladung, -/-en, 1) Entleerung, Löschung (Schiff,
die Aushebung, -/-en, &
Einberufung der Wehr- Wagen). 2) größte Reichweite, Abb. A 25.
pflichtigen. 3) Q
Auskragung. 4) U Widerruf einer Ein-
die Ausheilung, -, völlige Heilung. ladung.
der Aushieb, -(e)s/-e, 1) Fechten: Hieb beim die Auslage, -/-n, 1) Aufbau im Schaufenster,
Ausfall. 2) Erzprobe. 3) & Auszugshieb. Abb. B 4, F 27. 2) meist Mz., Ausgabe, Un-
die Aushilfe, -/-n, 1) Vertretung, Ersatz. 2) kosten (für einen anderen). 3) öffentliche Zu-
Hilfsarbeit, die Aushilfskraft, -/"e, jemand, der gänglichmachung, z. B. von Wahllisten. 4) An-
als Aushilfe arbeitet, aushilfsweise, nur zur fangsstellung, Abb. F 9, F 36. 5) V Spannweite
Aushilfe. des Geweihs, Abb. G 22. [16. Jh.; Fechter-
die Aushöhlung, -/-en, 1) Höhle. 2) ausgegrabe- wort]
ne Vertiefung. das Ausland, -(e)s, alle Länder außerhalb des
die Ausholzung, -/-en, ft Beseitigung von Unter- eigenen Staates. Eigw. ausländisch, der Aus-
:

holz. länder, -s/-, die Ausländerin, -/-nen, frem-


der Aushorcher, -s/-, Kundschafter, Spitzel. de(r) Staatsangehörige(r). der Auslandskorre-
der Aushub, -s, 1) Recht zur Auswahl. 2) ausge- spondent, die Auslandskorrespondentin, 1)
hobene Menge Erde. Berichterstatter(in) einer Zeitung im Ausland.
die Aushungerung, -/-en, Zermürbung durch 2) kaufmännische(r) Angestellte(r) für fremd-
Hunger. sprachigen Briefwechsel. [18. Jh.]
die Auskehlung, -/-en, (das Anbringen einer) der Auslaß, ...lasses/. ..lasse, Abflußöffnung, die
Rinne, Hohlkehle, Abb. H 20. Auslassung, -/-en, 1) Wegfall. 2) Äußerung.
der Auskehricht, -(e)s, Kehricht. das Auslassungszeichen, für einen ausgelasse-
die Auskerbung, -/-en, (das Anbringen einer) nen Buchstaben stehendes Zeichen, Apostroph,
Kerbe. Übers. A 26; vgl. Übers. Z 14.
die Ausklagung, -/-en, Austrag einer Streit- der Auslauf, -s/°e, 1) Tummelplatz, z. B. Hüh-
sache durch gerichtliche Klage. nerhof: freier A., Bewegungsfreiheit. 2) Abfluß,
der Ausklang, -(e)s/ i'e, 1) J letzter Klang. 2) Ü
1

Abb. H
4. 3) das Abklingen einer Bewegung,
allmählicher Abschluß. Abschluß eines Laufs, der Ausläufer, -s/-, 1) Vor-
der Ausklopfer, -s/-, Teppichklopfer. berg. 2) Nachkomme. 3) äußerste Grenze eines
die Ausklüg(e)lung, -/-en, spitzfindig Ausge- Wirkungsbereichs das Erdbeben reichte mit seinen
:

dachtes. Ausläufern bis ... 4) 4> verlängerter Seitensproß,


die Auskolkung, -/-en, Vertiefung in der Fluß- der neue Pflanzen gibt. 5) M
Schweiz.: Lauf-
sohle, Entstehung eines Kolks, Abb. 6. D bursche.
das Auskommen, -s, 1) friedliches Nebenein- die Auslaugung, -/-en, das Herauslösen der lös-
anderleben: es ist kein A. mit ihm. 2) Lebens- lichen Bestandteile eines Gemenges.
unterhalt: er hat sein A. gefunden, auskömm- der Auslaut, -(e)s/-e, letzter Laut eines Wortes
lich, genügend, ausreichend auskömmliche Ein- : oder einer Silbe. [Jacob Grimm]
künfte, [um 1800] die Ausleerung, -/-en, Entfernung des Inhalts.
die Auskragung, -/-en, Q
vorragender Bauteil der Ausleger, -s/-, Abb. A 25, 1) hervorragen- Q
(Erker, Sims). der Träger. 2) Ruderstützen außerhalb des
die Auskratzung, -/-en, { Ausschabung der Ge- Bootes; Boot mit Auslegern. 3) Sicherung des
bärmutter. Bootes gegen Kentern. 4) Erklärer (der Bibel).
die Auskühlung, -/-en, Wärmeminderung. die Auslegung, -/-en, 1) Erklärung, Deutung
die Auskultation, -/-en, { das Behorchen (von des Sinnes (Bibel, Recht). 2) Belag (Fußboden).
Herz, Lunge). ElGW. auskultatorisch, der
: die Ausleihe, -/-n, Ausgabestelle in Büchereien.
Auskult ator, -s/...'toren, t Gerichtsreferendar. die Auslese, -/-n, 1) Auswahl des Guten, der
tc/i auskultiere (habe auskultiert) ihn, { behorche Besten. 2) Wein aus überreifen Trauben.

48
Aus
die Auslieferung, -/'-en, 1) Aushändigung, Aus- die Ausrechnung, -/-en, (Ergebnis durch) Rech-
gabe (von Waren). 2) Übergabe eines Verbre- nen.
chers an seinen Heimatstaat. dieAusrede, -/-n, Lüge zur Entschuldigung,
die Auslobung, -/-en, ti öffentliche Aussetzung Vorwand: eine faule A., plumpe Lüge. [16. Jh.]
einer Belohnung. ausreichend, 1) genügend. 2) als Note: 4.
die Auslohnung, Auslöhnung, -/-en, Lohn- die Ausreise, -/-n, 1) Reise ins Ausland. 2)
zahlung (bei der Entlassung). Grenzübertritt.
der Au slöser, -s/-, Photographie: Vorrichtung der Ausreißer, -s/-, U davonlaufendes Kind, Tier.
zum Auslösen des Kameraverschlusses, Abb. die Ausrichtung, -/-en, 1) Übermittlung, Bot-
P 13, F 21. die Auslösung, -/-en, 1) Bewirkung schaft. 2) das Richtungnehmen (beim Antreten).
(Gefühle, Funken). 2) Befreiung durch Zahlung 3) 3$ das Aufsuchen von Lagerstätten. 4) M
(Gefangene). 3) Rücktausch, Rückkauf (von oberd. Schmaus, Bewirtung.
:

Pfändern). 4) V Schießgeld. 5) Hebel zum @ der Ausritt, -(e)s/-e, 1) das Wegreiten. 2) Ausflug
Ingangsetzen eines Mechanismus. zu Pferd.
die Auslosung, -/-en, 1) Entscheidung durch die Ausrodung, -/-en, das Roden.
das Los. 2) Aussonderung von zu tilgenden die Ausrottung, -/-en, völlige Vernichtung.
Schuldverschreibungen oder Anteilen. der Ausruf, -(e)s/-e, 1) verhaltener Schrei. 2)
die Auslucht(e), -/...ten, 1) nordd. M
Erker- : öffentliche mündliche Bekanntmachung, der
anbau. 2) ostd. Querdachgiebel, [zu lugen
: Ausrufer, -s/-, jemand, der etwas ausruft, das
.schauen'] Ausrufewort, Ausruf bei einer Empfindung,
der Auslug, -(e)s/-e, Aussichtsposten (im Mast- Interjektion: ach!; au! das Au srufezeichen.
korb). M Schweiz, meist: Au srufungszeichen, Übers.
die Ajjsmarchung, -, M
Schweiz. Endspiel, ent- : S7.
scheidender Wettkampf. dieAusrüstung, -/-en, 1) alles zu einem bestimm-
der Ausmarsch, -es/'e, <fe das Abrücken oder ten Zweck Nötige. 2) Appretur.
der Marsch ins Gelände in geschlossenem Zug. die Aussaat, -, 1) das Säen. 2) Saat.
das Ausmaß, -es/-e, 1) Ausdehnung. 2) Menge: die Aussage, -/-n, 1) Mitteilung, Erklärung. 2)
in großem A., großzügig, viel. genauer Bericht (vor Gericht). 3) geistiger Ge-
die Ausmau(e)rung, -/-en, Verkleidung mit halt, die Aussageweise, Ausdrucksart des Zeit-
Mauerwerk. worts, Modus, z. B. Wirklichkeitsform, Übers. Z7.
die A.usmerg(e)lung, -/-en, 1) das Entziehen der Aussatz, -es, eine Infektionskrankheit, Lepra.
von Kraft. 2) Entkräftung. Eigw. aussätzig, [mhd.]
:

die Ausmerze, -, zur Weiterzucht untaugliche Aussch., Abk. für: Ausschuß.


Tiere, die Aüsmerzung, -/-en, 1) Ausmerze. die Ausschabung, $ das Auskratzen einer Kör-
2) Ausscheidung von Untauglichem. perhöhle, besonders der Gebärmutter.
die Ausmessung, -/-en, Feststellung der Grö- die Ausschachtung, -/-en, (das Ausheben einer)
ßenverhältnisse; auch: Abmessung. Grube.
ausmittig, ©
exzentrisch. die Ausschaltung, -/-en, 1) j Unterbrechung
die Ausmünzung, -/-en, Prägung von Münzen. (Strom). 2) Beseitigung, Lahmlegung. [19. Jh.]
die Ausmusterung, -/-en, 1) Auswahl des Gu- dieAusschalung, -/-en, 1) Abnahme der Guß-
ten, Ausscheidung des Schlechten. 2) <£> Ent- form (Beton). 2) das Ausspülen durch Wellen.
lassung aus dem Militärdienst wegen Krank- der Ausschank. -(e)s/ i'e, 1) Ausgabe von Ge-
heit. tränken. 2) Schankwirtschaft. 3) Schanktisch.
die Ausnahme, -/-n, 1) Abweichung von der dieAusschau, -, das Suchen mit Blicken ich halte :

Regel: er macht eine A. 2) Befreiung von einer A. nach ihm, suche ihn.
Bestimmung: ich mache eine A. bei ihm, für ihn. die Ausscheidung, Abtrennung. 2) Ab-
-/-en, 1)
der Ausnahmefall, Ausnahme: im A. das Aus- sonderung. 3) Sport: Vorkampf: Ausscheidungs-
nahmegericht, Gericht, das unter Umgehung kämpfe.
der verfassungsmäßigen gesetzlichen Zuständig- die Ausschiffung, -/-en, das Landen der Fahr-
keit bestellt wird, das Ausnahmegesetz, Rechts- gäste, das Ausladen aus dem Schiff.
bestimmung, die für bestimmte Personen eine derAusschlag, Abweichung von der
-(e)s/ 2 e, 1)
Ausnahme anordnet, der Ausnahmezustand, Ruhelage (Pendel, Zunge an Waagen). 2) Ü das
staatlicher Notstand, der zu außerordentlichen Entscheidende: das gab den A. 3) Hauterkran-
Maßnahmen (Notstandsgesetze) nötigt, der kung. 4) Locheisen. 5) &
Gutgewicht, Natural-
Ausnahmsfall, M österr. Ausnahmefall, aus- : rabatt, ausschlaggebend, entscheidend, [spätes
nahmslos, ohne Ausnahme, ausnahmsweise, MA.]
als Ausnahme, ganz selten, ausnehmend, unge- ausschließlich, 1) nur, nichts als: er ist a. Ge-
wöhnlich, sehr, [um 1700] lehrter. 2) ungeteilt, alleinig: sein ausschließliches
die Ausnüchterung, -/-en, das Nüchternwerden. Recht. 3) dessen, nicht mitgerechnet, außer a. des :

der Ausnutzer, -s/-, jemand, der einen Vorteil Fahrgeldes. Hptw.


die Ausschließlichkeit, -.
:

aus einer Sache zieht, die Ausnutzung, -/-en, die Ausschließung, -/-en, 1) das Ausschließen,
Verwendung zu eigenem Vorteil. Fernhalten. 2) g*s Verbot für Richter u. a., an
die Ayspfarrung, -/-en, Überweisung in einen Verfahren von eigenem Interesse mitzuwirken.
anderen Pfarrbezirk. der Ausschlupf, -es/-e, Öffnung zum Ent-
die Aulspizi en, Mz., Ez. das Auspizium, 1) Aus-
: wischen.
sichten, Hoffnungen. 2) Leitung: unter seinen A. derAusschluß, ...usses/...üsse, 1) das Unmöglich-
[lat., von: auspicium .Vogelschau'] machen: A. einer dritten Lösung. 2) Entzie-
die Ausplünd(e)rung, -/-en, völlige Beraubung. hung einer Mitgliedschaft, Ausstoßung. 3) Ver-
die Auspowerung, -/-en, 1) Verarmung, Ver- hinderung, Verbot der Teilnahme: unter A. der
elendung. 2) Ausbeutung, [zu: power ,arm'] Öffentlichkeit. 4) niedrigere Lettern zur Fül-
die Ausprägung, -/-en, scharfe Prägung, deut- lung der Zwischenräume.
liches Hervortreten. die Au sschmückung, -/-en, schöne Ausstattung.
der Auspuff, -(e)s/-e, Vorrichtung zum Ablassen der Ausschnitt. -(e)s/-e, 1) ausgeschnittenes
von Abgasen, Abb. 40, K
41. K Stück: der A. einer Kugel, Abb. K
53; Zeitungs-
der Ausputz, -es, 1) Schmuck. 2) Abfall beim ausschnitt. 2) Loch, Öffnung: ein tiefer A., große
Reinigen von Getreide: Kornausputz, der Aus- Halsöffnung an Kleidern. 3) Ü Teil, Einzelheit:
putzer, -s/-, 1) Putzbürste (Gewehr, Druck- Ausschnitte aus dem Fußballänderspiel im Fern-
platten). 2) Ü Ausbeuter. 3) U Rüge. sehen.
die Ausrangierung ...rarj3i:r..., -/-en, Außer- die Ausschreibung, -/-en, 1) öffentliche Auf-
dienststellung, Aussonderung. forderung zur Einreichung von Angeboten. 2)
die Ausräumung, -/-en, Entfernung des Inhalts. Sport: Ankündigung eines Wettkampfes.

4 SB 49
Aus

Aussprache
Die deutsche Hochsprache korrekte ist die d * b.
Aussprache des Deutschen, wie sie erstmals von e: scheide langes e e: und ä er, kurz sind e
Siebs 1898 in der .Deutschen Bühnensprache' und ä gleich zu sprechen (e). Unbetontes e s
festgelegt wurde. klingt fast wie ö (bei feierlichem Sprechen).
Es gibtmehr Laute als Buchstaben, so daß ei genau wie ai, klingen fast wie ae mit kurz
manche Buchstaben mehrere Laute wieder- gesprochenem e.
geben können. In alphabetischer Reihenfolge eu, äu genau wie oi, klingen fast wie 30.
sind die wichtigsten Regeln der deutschen f stimmlos zwischen Unterlippe und Oberzähnen
Hochsprache unter Verwendung der internatio- gesprochen fast : fast.
nalen Lautschrift hier zusammengefaßt. Weicht g -> b; die Endung ...ig wird ic gesprochen:
die Aussprache eines Wortes von der Regel ab, König ke:nic, außer vor ...lieh: königlich
so ist sie in Lautschrift hinter dem Stichwort 'komiklic.
angegeben. h wird nur im Silbenanlaut gesprochen Hinter- :

Die Umgangssprache und die Aussprache der haus hintdrhaus im Silbeninnern und im Sil-
'
;

Mundarten sind hier nicht berücksichtigt. Die benauslaut bezeichnet es nur die Dehnung des
Umgangssprache hat keine Norm. Zu den Mund- vorangegangenen Selbstlauts: roh ro:, ruhig
arten vgl. Ubers. 23. M 'ru:ic.
Benachbarte Laute müssen jeder für sich deut- i, Bibel 'bubsl; kurzes i darf
langes i sehr hell:
lich ausgesprochen werden; man darf sie nicht, nie gedehnt werden, es ist fast e-artig zu spre-
wie in der Mundart, einander angleichen a vor :
chen Himmel 'himdl.
:

n also nicht wie ä, n nach b nicht wie m. j immer stimmhaft und gerieben.
Vor Selbstlauten am Wortanfang wird ein
k im Anlaut stark behaucht kh. :

deutliches Kehlkopfknacken '


gehört: 'ehe.
1 immer stimmhaft-tönend, frei von u- und i-
Die Kürze eines Selbstlauts wird entweder gar
Beiklängen. Ij, nj (nur in Fremdwörtern, meist
nicht bezeichnet (kurz, Rost) oder durch nach-
gn, 11 fi geschrieben) sollen möglichst in
gl,
folgende Konsonantenverdopplung angegeben einen Laut verschmelzen.
(knapp, Latte).
m: mit geschlossenen Lippen: Mut; am.
Die Länge eines Selbstlauts kann ebenfalls
unbezeichnet bleiben (lesen, Rudel). Zur Kenn- n: scheide deutlich gewöhnliches n n von ng n
zeichnung hat man drei Möglichkeiten: Ver- und nk nk: Länge 'leni; krank krank; n-g nur
dopplung der Vokale a, e, o (Waage, Reeder, in Zusammensetzungen: ungewiß 'ungsvis;

Moos), Dehnungs-h (Ahnung, Lohn) und bei i o: langes o nähert sich dem u, kurzes o dem a;
nachfolgendes e (Liebe, Trieb). o: niemals wie ou:.
ö: langes ö nähert sich dem y, kurzes ö dem e;
Schwanken der Länge in verschiedenen Wort-
0: niemals wie eyl
formen gibt es nicht das Bad ba:d lang wie des
: :

Bades 'ba:das. p im Anlaut stark behaucht ph, pf nie wie f.


ph (nur in Fremdwörtern) wie f pph pf. ;

In Fremdwörtern werden die meisten Laute qu kv


wie die entsprechenden deutschen gesprochen r wird mit dem Halszäpfchen gesprochen, statt
(soweit solche vorhanden); nur die vortonigen dessen kann man auch Zungenspitzen-r spre-
kurzen Selbstlaute sind geschlossen. Theater chen, was besonders in Bayern üblich ist.
wie mit kurz abgehacktem e, nicht », Kolonie s 1) stimmlos (s) in den Schreibungen ss, ß, im
wie mit kurz abgehacktem o (nach u zu), nicht Auslaut, vor p, t im Inneren des Wortes, ferner
o (nach a zu). Im Deutschen nicht vorhandene im Anlaut franz., ital. und engl. Fremdwörter
Laute werden wie in der Fremdsprache ge- und anlautend vor k: Skandal skan'dad. 2)
sprochen /, 0, o, ä, ö, £ usw.
:
stimmhaft (2) zwischen Selbstlauten und im
Die einzelnen Laute Anlaut und nach 1, m, n, r vor einem Selbst-
a, klar zu sprechen, niemals o-haltig, auch nicht laut Rose 'ro:z». 3) von p und t im Anlaut /:
:

breit, vor n, m
nicht nasaliert. sparen 'fpa:ran, Stein ftain.
ä, stets offen, lang wie Bär be:r, kurz wie Wäsche t, th im Anlaut gleich stark behaucht th. tz

'vefs. immer ts.


ai -* ei; au klingt fast wie <w; äu -> eu. u: kurzes u wird mit gut gerundeten Lippen ge-
b, d, g, am Wortende fast wie p, t, k, aber nicht sprochen, niemals wie o.
ganz so hart ab ap, ob op.
: ü: kurzes ü mit Lippenrundung sprechen, nie
c vor ä, e, i, y ts : Cäcilie tse'tsüli» ; vor a, o, u wie oder wie i.
und Mitlauten k: & Co. ko:, Credo 'kre:do. v in deutschen Wörtern wie f, in fremden wie w.
ch nach ä, e, i, y c rächen 'recan, ich
: ic ; nach w zwischen Unterlippe und Oberzähnen: ver-
a, o, u, au x Rache 'rax», noch nox anlautend
: ; wegen fzr'veigzn.
mitunter k: Chor ko:r, Christ krist. x ks.
chs ks: Fuchs fuks, jedoch nicht da, wo es erst y y- ,
durch Ableitung entsteht höchste : 'ha:cstd. z ts; in Fremdwörtern und Namen manchmal z.

die Ausschreitung, -/-en, 1) Gewalttätigkeit. -/-en, 1) übermäßiger Genuß, unsittliches Trei-


2) sittliche Verfehlung. ben. 2) Abschweifung, [spätes MA.]
die Ausschulung, -/-en, 1) das Verlassen einer die Ausschwitzung, -/-en, 1) Ausscheidung von
Schule. 2) M
österr. auch: Versetzung an eine Flüssigkeit (durch Schwitzen). 2) Exsudation.
andere Schule. die Aussegnung, -/-en, 1) Segnung der Mutter
der Ausschuß, ...usses/...üsse, Abk.: Aussch., nach einer Geburt. 2) Segen für einen Toten
1) aus größeren Körperschaften gewählter enge- beim Verlassen des Sterbehauses.
rer Kreis, Komitee, Kommission. 2) Austritts- das Aussehen, -s, Anblick, äußerer Eindruck,
stelle eines Geschosses. 3) ohne Mz., Ware mit Anschein: dem A. nach. [17. Jh.]
Fehlern, [spätes MA.) ajsßen, außerhalb eines Raumes, nicht innen, die
die Ausschüttung, -/-en, Verteilung von Ge- Außenantenne, außerhalb des Hauses ange-
winnanteilen. brachte Antenne, der Außenbordmotor, an-
ausschweifend, 1) unsittlich. 2) vom Thema gebauter Bootsmotor, Abb. A 25. außenbords,
abgekommen (Gerede), die Ausschweifung, außen am Schiff, der Außenhandel, zwi-

50
Aus
schenstaatlicher Handel, der Außenminister, die Aussprache, -/-n, 1) Erzeugung von Klang
Minister für Außenpolitik, die Außenpolitik, (der Sprache, einzelner Laute), Übers. 27. A
Gestaltung der zwischenstaatlichen Beziehun- 2) Meinungsaustausch, Debatte: die A. über die
gen, der Außenseiter, -s/-, 1) Nichtfachmann. Zukunft, aussprechbar, so geartet, daß es aus-
2) Eigenbrötler. 3) Sportler oder Rennpferd mit gesprochen werden kann.
wenig Gewinnchancen, die Außenstände, Mz., der Ausspruch, -(e)s/ c e, kürzere bedeutsame
unbezahlte Forderungen, vgl. Übers. B 32. der, Äußerung: ein A. Goethes, [um 1600]
die Außenstehende, -n/-n, ein -r, eine -, 1) nicht der Ausstand, -(e)s/ c e, 1) Streik: die Arbeiter
zu einer bestimmten Gruppe Gehörende(r). wollen in den A. treten. 2) M oberd. Frist: er :

2) Uneingeweihte(r). der Außenstürmer, der will keinen A. geben. 3) M oberd.: Aufgabe des
Linksaußen und Rechtsaußen, Abb. F 41. die Dienstes, ausständig, streikend, der Ausständ-
Außenwelt, alles, was außerhalb des Körpers ler, -s/-, Streikender. [19. Jh.]
istund dort wahrgenommen werden kann, der die Ausstattung, -/-en, 1) Ausrüstung. 2) äußere
Außenwinkel, Abb. D 16. [germ., von: aus; Aufmachung. 3) Aussteuer. 4) Bühnendekora-
Außenwelt, 18. Jh.] tion, das Ausstattungsstück, 1) ausgestellter
gußer ihm, auch: ihn, selten: dessen, 1) mit Aus- Gegenstand. 2) prunkvolles Theaterstück.
nahme von alle a. dir. 2) außerhalb von, ohne
: der Aussteller, -s/-, 1) Unterzeichner (einer
a. Atem; a. Dienst, Abk.: a. D.; sie geriet völlig Urkunde). 2) auf einer Messe seine Ware aus-
a. Fassung; er ging a. Landes; ich bin a. mir, aber stellender Kaufmann, die Au sstellung, -/-en,
ich geriet a. mich oder mir (vor Zorn) ; er läßt es 1) zur Ansicht zusammengestellte Sammlung,
a. acht, vgl. die Acht. 3) wenn nicht : ich erwarte vgl. Abb. M
27. 2) Ausfertigung (von Wechseln,
dich, a. du sagst noch ab. außerdem, noch dazu: Urkunden). 3) Tadel, Bemängelung er hat Aus- :

das sagte ich a. außerdienstlich, außerhalb des stellungen an ihm gemacht.


Dienstes, [von: außen] der Aussterbe etat ...e:ta:, -s: ich stehe auf dem
äußere, -r, -s, 1) an der Außenseite, außerhalb, A., U man braucht mich nicht mehr.
von außen sichtbar: der äußere Eindruck. 2) die Aussteuer, -/-n, Zuwendung der Eltern an
auswärtig, ausländisch: die äußeren Angelegen- heiratende Töchter, die Aussteuerung, -, das
heiten des Staates aber die Äußere Mission, das
; : Erlöschen der Unterstützungsansprüche.
Äußere, -n, ein -s, 1) Außenseite, Oberfläche. der Ausstich, -(e)s/-e, das Beste (vom Wein).
2) äußere Erscheinung: er hält viel auf sein der Ausstieg, -(e)s/-e, Stelle zum Aussteigen.
Äußeres. 3) Ausland Ministerium des Äußeren.
: [Neubildung 1920]
ich äj)ß(e)re (habe geäußert) es, mich, spreche aus. die Ausstopfung, -/-en, Füllung mit Watte,
Hptw. die Äußerung, -/-en. [zu außer ; 18. Jh.]
: : Stroh u. a.
außerehelich, unehelich, außergalaktisch, der Ausstoß, -es, Anstich (Bier), die Aussto-
außerhalb der Milchstraße, außergewöhnlich, ßung, -/-en, 1) Vertreibung, Ausschluß. 2)
hervorstechend, besonders außergewöhnliche
: Sprachlehre: Elision.
Belastungen, von der Steuer absetzbare Aufwen- die Ausstrahlung, -/-en, Aussendung von Strah-
dungen, außerhalb dessen, außen: er wohnt a., len.
nicht in der Stadt, äußerlich, 1) auf das Äußere die Ausstreuung, -/-en, Verbreitung (von Ge-
bezüglich. 2) Ü unwesentlich, scheinbar. Hptw. : rüchten).
die Äußerlichkeit, -/-en. außermittig, ex- © ausstudiert, U 1) fertig mit der Hochschule.
zentrisch, außerordentlich, ungewöhnlich, be- 2) gründlich erforscht.
sonders: der außerordentliche Professor, Abk.: die Aust, -/-en, M niederd.: 1) Erntemonat,
a. o., Hochschullehrer, außerplanmäßig, Abk.: Ernte. 2) Schwärm von Eintagsfliegen, ich auste
apl., zusätzlich zum Plan: der Zug fährt a. (habe geaustet) es, M
niederd.: ernte, [von:
äußerst, sehr groß, gewaltig, sehr; Ü letzt- August]
möglich (das, was am größten, niedrigsten oder der Austausch, -es/-e, 1) Auswechselung, Ver-
schlimmsten ist) er macht äußerste Anstrengun-
: tauschung. 2) Geben und Wiedergeben: A. von
gen; biszum äußersten, sehr; er war aufs äußerste Gedanken. 3) Aufenthalt im Ausland auf Gegen-
erschrocken, sehr; der äußerste Preis, niedrigste; seitigkeit der Austauschprofessor, der Austausch-
:

aber: ich bin aufs Äußerste gefaßt, befürchte das schüler, der Austauschmotor, U kurz: AT-
Äußerste, Unheil ; er bringt mich zum Äußersten, Motor, Ersatzmotor (für Kraftfahrzeuge).
zur Verzweiflung; er läßt es aufs Äußerste an- die Austeilung, -/-en, Verteilung an mehrere.
kommen, zum Äußersten kommen, außerstande, die Auster, -/-n, eßbare Meeresmuschel, Abb.
nicht in der Lage ich bin, fühle, sehe mich dazu
: M 26. die Austernbank, Massenvorkommen von
a.; er wird dazu a. sein, die Äußerung, -/-en, Austern, der Austernpark, Zuchtplatz für Au-
-* ich äußere, [von: außen] stern, [ahd. aus lat.-griech.]
die Aussetzung, -/-en, 1) Preisgabe eines Hilf- die Austilgung, -, völlige Vernichtung.
losen. 2) Schaustellung der Hostie. 3) Verschie- der Austrag, -(e)s/ ff e, 1) Erledigung. 2) südd. M
bung, Unterbrechung (Strafvollzug, Verfahren), Altenteil. 3) (gerichtliche) Entscheidung, der
[mhd.] Austräger, -s/-, Bote: Zeitungsausträger, der
die Aussicht, -/-en, 1) Ausblick, Fernblick. 2) Ü Austrägler, -s/-, M
südd. Altbauer, die Aus-
:

wahrscheinliche Zukunft: er hat es in A. gestellt. tragung, -/-en, 1) Erledigung, Entscheidung:


aussichtslos, hoffnungslos. Hptw.: die Aus- die A. sportlicher Wettkämpfe. 2) Verteilung (von
sichtslosigkeit, -. aussichtsreich, erfolgver- Waren, Zeitungen). 3) { Reifung im Mutter-
sprechend. [18. Jh.] leib.
die Aussied(e)lung, Ausweisung der Bevölke- au|stral, südlich, der Au stralide, -n/-n, ein -r,
rung aus einem Gebiet. eine -, Angehörige(r) einer urtümlichen Men-
die Aussöhnung, -/-en, Beendigung einer Feind- schenrasse, [lat.]
schaft. die Austreibung, -/-en, B Vertreibung.
die Aussond(e)rung, -/-en, Abtrennung von der der Austrinket, -s, M
Schweiz. : Abschiedstrunk
Menge. beim scheidenden Gastwirt.
der Ausspann, Pferdewechsel (Zug-
-(e)s/-e, der Austritt, -(e)s/-e, 1) aus ihm, das Verlassen
tiere), die Ausspannung, -/-en, 1) Ruhe, Er- (eines Vereins, eines Raumes), Hervorkommen:
holung. 2) Ausspann. der A. von Wasser. 2) kleiner Balkon. 3) Treppen-
dieAussparung, -/-en, 1) das Freilassen von absatz, Abb. T
19. 4) Abort, die Austrittser-
Raum. 2) der freigelassene Raum. klärung, Kündigung der Mitgliedschaft.
die Aussperrung, -/-en, Ausschließung von die Ausübung, -/-en, Betätigung: in A. seines
Arbeitern durch den Arbeitgeber. [19. Jh.] Amtes, K.
dieAusspielung, -/-en, Verlosung der Gewinne der Ausverkauf, -(e)s/ ff e, Leerung der Lager
die A. der Fernsehlotterie; A. im Lotto. durch Verkauf verbilligter Waren.

4* 51
Aus
die Einfahrt (in die Tankstelle)

das Rasthaus die Tankstell die Lampe der Parkplatz die Überführung (die Brücke) das Gebotszeichen: Vorfahrt achten

der Weg»

- der Grünstreifen

Autobahn

die Auswahl, -/-en, 1) Möglichkeit zu wählen. der Au swurf. -(e)s/ e, 1) ( Schleim, Blut u. a. aus
!r

2) viele verschiedene Sorten: in reicher A. den Atmungswegen ausgestoßene Stoffe. 2) aus


3) Auslese: eine A. des Besten. einem Vulkan ausgestoßene Masse. 3) Ü Ab-
der Auswand(e)rer, -s/-, jemand, der sein Hei- schaum, Schlechtestes: der A. der Menschheit.
matland für immer verläßt, Emigrant, die Aus- [spätes MA.]
wanderung, -/-en, das Verlassen des Heimat- die Auszahlung, -/-en, 1) das Hinzählen von
landes, Emigration. Geld. 2) Entlohnung: Lohnauszahlung.
auswärtig, 1) von außerhalb kommend: aus- die Auszählung, -/-en, 1) genaue Feststellung
wärtige Besucher. 2) nicht am gleichen Ort durch Zählen. 2) Niederlage eines Boxers.
lebend. 3) ausländisch: auswärtige Angelegen- die Auszehrung, -, Abmagerung, Schwächung
heiten, die Beziehungen eines Staates mit ande- durch Krankheiten (Tuberkulose, Krebs).
ren; das Auswärtige Amt, Abk.: A. A., Außen- die Auszeichnung, -/-en, 1) lobende Hervor-
ministerium der Bundesrep. Dtl. der, die Aus- hebung: mit A. bestanden (Prüfung). 2) Orden,
wärtige, -n/-n, ein -r, eine -, jemand, der aus- Ehrung. 3) Preisangabe. 4) auffälliges Merk-
wärts wohnt, auswärts, 1) nach außen. 2) nicht mal.
am gleichen Ort er arbeitet a. 3) nicht zu Hause
: ausziehbar, so beschaffen, daß man es ausziehen
wir essen a. [ahd.] kann: Ausziehtisch mit Auszug, Abb. T 13.
die Auswaschung, -/-en, 1) O
Lösung der Ver- der Auszug, -(e)s/ 2 e, 1) Abmarsch, das Fortwan-
unreinigungen aus dem Niederschlag. 2) Boden- dern. 2) O
Herausnahme nur wichtigster Teile,
kunde: Lösung der Nährstoffe durch Nieder- Extrakt. 3) Ausschnitt aus einem Text. 4) Be-
schläge. arbeitung eines Orchesterwerkes für nur ein
der Ausweg. -(e)s/-e, Rettungsweg, Hilfe (aus Instrument. 5) beste Sorte (Mehl, Grieß). 6) aus-
einer Not), ausweglos, hoffnungslos. Hptw. : ziehbarer Teil. 7) M
südd.: Altenteil. 8) M
die Ausweglosigkeit, -. Schweiz. Feldheer, der Auszügler, -s/-,
: M
die Ausweiche, -/-n, Weitung eines schmalen südd.: Altbauer, der Auszugshieb, -(e)s/-e, &
Weges; Dopplung eines Schienenstranges, aus- Entfernung alter Bäume, auszugsweise, nur in
weichend, ohne auf die Sache einzugehen: er wichtigen Teilen, [mhd.]
antwortete a. das Ausweichlager, -s/-, Behelfs- die Aut arkje, -/...'ki|en,Selbstgenügsamkeit;
unterbringung. Unabhängigkeit eines Staates
wirtschaftliche
der Ausweis, -es/-e, 1) Urkunde zur Beglaubi- vom Ausland. ElGW. aut ark(isch). [griech.]
:

gung oder Berechtigung Personalausweis, Fahrt-


: authentisch, verbürgt, echt: a. ausgelegt, vom
ausweis. 2) K Beweisstück: nach A. seines Gut- Verfasser selbst erklärt. Hptw.: die Authentjj,
achtens, die Ausweisung, -/-en, Aufenthalts- Authentizität, -. ich authentisigre (habe
verbot für einen Staat oder eine Gemeinde. authentisiert) es, mache glaubwürdig, [griech.]
die Ausweitung, -/-en, Ausdehnung, Verbrei- auto..., selbst..., eigen... das Auto, -s/-s, Kraft-
tung: die A. des Konflikts. wagen, Abb. K
41. die Autobahn, Schnellver-
guswendig, 1) t außenseitig. 2) wortgetreu aus kehrsweg nur für Kraftfahrzeuge, Abb. 28. A
dem Gedächtnis: du mußt es a. können, lernen. dieAutobio graphig, Beschreibung des eigenen
|

die Auswertung, -/-en, Nutzung, Verwertung. Lebens, der Autobus, -ses/-se, Kurzw. Bus, :

die Auswinterung, -, j£ das Absterben der Kul- Omnibus, Abb. K 41 [aus: Auto-Omnibus], das
turpflanzen über Winter. Auto |chromverfahren, ein Verfahren der Far-
dieAuswirkung, -/-en, Folge, Einfluß. benphotographie. ElGW. auto chrom. auto- :

der Auswuchs, -es/''e, 1) krankhafte Wuche- chthon, ureingesessen, [lat., griech.]


rung. 2) Ü Mißstand. [18. Jh.] das Autodafe Ketzerverbrennung.
...'fe:, -s/-s, 1)
2) öffentliche Verbrennung verbotener Schriften
u. a. [portugies. .Glaubensakt']
der Autodidakt, -en/-en, im Selbstunterricht
Gebildeter. ElGW. autodidaktisch, der Auto-
:

friedhof, U Schrottplatz für alte Autos, auto-


gen, ursprünglich, selbsttätig: autogenes Trai-
ning, Entspannungsübungen, das Autogiro,
-s/-s, ein Tragschrauber, das Auto gramm,
-s/-e, eigenhändige Unterschrift einer bekannten
der Zuggriff (die Ausgabe) Person, das Auto graph, -s/-en, vom Verfasser
der Warenautomat der Tischautomat geschriebener Text, das Autokino. Kino, bei
Automat dem man den Film vom Auto aus betrachtet.

52
Baa
der das Öhr (die Haube) Nacken
Nocken- SP^der Keil

(JV^der Körper
Vtfie Schneide

die Queraxt (die Zwerchaxt) die Flach-


dechsel

die Fällaxt
die Hohl
dechsel
die Walda die Dechsel
(das Dachsbeil
Axt

der Auto klav, -s/-en, Gefäß zum Erhitzen © dieAventiure ..,'ty.r», -/-n, Abenteuer, höfischer
unter Druck, der Auto krat. -en/-en, Allein- Roman, [mhd. aus franz. aventure]
herrscher. ElGW. auto kratisch. der Automat,
: der Aventurin, rötlichbrauner Quarz, [lat.]
-s,
-en/-en, selbsttätiges Gerät zum Verkauf oder die Avenue avi'ny:, -/-n ...'ny.an, Prachtstraße,
für Arbeiten, Abb. 29. die A Automatik, -/-en, [franz. .Anfahrt']
1) technische Einrichtung zur Selbsttätigkeit. der Avers, -es/-e, Vorderseite (einer Münze)
2) ohne Mz., Lehre der Selbsttätigkeit, die Abb. M
24, Bildseite (einer Medaille), [lat.]
Automation, -, auch: Automatisierung, Steue- die Aversion, -/-en, Abneigung, [franz.]
rung und Kontrolle von Herstellungsvorgängen AVG, Abk. für: Angestelltenversicherungsgesetz.
durch Automaten. Zeitw. ich automatisiere
: der, dasAvis, -es/-e, t Nachricht, Anzeige, ich
(habe automatisiert) es. automatisch, 1) selbst- avisiere (habe avisiert) es ihm, melde, zeige an.
tätig. 2)unwillkürlich, unbeabsichtigt, die Auto- der Aviso, -s/-s, 1) cfe kleiner leichtbewaffneter
matisierung, -, Automation, der Automatis- Kreuzer. 2) M österr. : Avis, [franz. -ital. ; 16. Jh.]
mus, -/...men, selbsttätiger, unbeseelter Ablauf a vista, Abk.: a. v., 1) auf Sicht, bei Vorlage
von Vorgängen, das Automobil. -s/-e, Kraft- fällig (Wechsel). 2) f vom Blatt, [ital.]
wagen, der Automobilist, -en/-en, österr. M ich avivjgre (habe aviviert) es, veredle gefärbte
und Schweiz. Kraftfahrer, autonom, 1) eigen-
: Gewebe. Hptw.: die Avivage ...'va.-ja, -/-n.
gesetzlich. 2) selbständig (Staat), die Auto- [franz.]
nomig, -/...'mi|en, 1) Eigengesetzlichkeit. 2) der Aware, -n/-n, 1) Angehöriger eines türki-
Selbstverwaltung, die Aut opsie, -/...'si|en, 1) schen Nomadenstammes im frühen MA. 2) An-
Augenschein. 2) Leichenöffnung, [griech. Kw.]
{ gehöriger eines kaukasischen Stammes. Eigw. :

der Ajjtor, -s/...'toren, Verfasser, ich autorisiere awarisch.


(habe autorisiert) ihn zu etwas, ermächtige auto- : das Äwesta, -, heilige Schrift der altpersischen
risierte Übersetzung, vom Verfasser genehmigte. Religion. Eigw. awestisch.
:

Hptw. die Autorisation, -/-en. autoritär, mit


: Axel, männl. Vorname, [dän.-schwed.; zu: Absa-
unbeschränkten Machtmitteln ausgestattet, die lom, hebr. ,der Vater des Friedens']
Autorität, -/-en, 1) ohne Mz., Ansehen, Gel- axial, auf die Achse bezüglich, mit einer Achse
tung, Machtbefugnis. 2) maßgebender Fach- gleichlaufend. Hptw.: die Axialität, -. [lat.]
mann, autoritativ, maßgebend, die Autor- axillar, 1) $ in der Achselhöhle gelegen. 2) <$> in
schaft, -, Eigenschaft als Autor, [lat.] der Blattachsel stehend, vgl. Abb. P 11. [lat.]
die Autosuggestion, Selbstbeeinflussung, die das Axiom, -s/-e, 1) Grundsatz, der ohne Beweis
Autotypjg, -/...'pi|en, Rasterdruck, Netzätzung, einleuchtet. 2) unbeweisbare Grundannahme.
[griech. Kw.] die Axiomatik, -, Lehre von den Axiomen,
autsch!, auweh!, Ausrufe des Schmerzes. axiomatisch, zweifellos, gewiß. [griech.]
auxiliar, aushilfsweise, Hilfs... [lat.] der Axo'lotl, -s/-, Wassermolch im nördlichen
a. v., Abk. für: a vista. Amerika, [aztekisch]
der, selten: das Aval a'va:l, -s/-s, Wechselbürg- die Axt, -l"e, Hauwerkzeug, Abb. 30. [ahd.] A
schaft, ich avallgre (habe avaliert), leiste Wech- die Azalee, -/...'le|en, Azalie ...«, -/...li|en,
selbürgschaft, [franz.] alpenrosenartiger Strauch, [griech.]
die Avance a'väsd, -/-n, 1) Vorsprung. 2) es Vor- der Azephale, -n/-n, Mißgeburt ohne Kopf, die
schuß. 3) ermutigendes Entgegenkommen sie hat : Azephalig, -, Fehlen des Kopfes, [griech.]
ihm Avancen gemacht, ich avanciere avä'si:r» (bin das Azetat, das Azeton, das Azetylen, die
avanciert), wurde befördert. Hptw. das Avan- : Azidimetrie, die Azidität, -* Ac...
cement aväs'mä, -s/-s, die Avancierung das, auch: der -s/-e, Winkel auf dem
Azimut,
avä'si:..., -/-en. die Avantage avä'ta:33,-l-n, t Horizontkreis zwischen Meridian und Höhenkreis
1) Vorteil. 2) Vorgabe, die Avantgarde eines Himmelskörpers. Eigw. azimutal, [arab.] :

avä'gardd, -/-n, Gruppe von Vorkämpfern (für die Azofarbstoffe, Mz., künstliche organische
eine Idee), der Avantgardist, Vorkämpfer (für Farben, [franz. -griech.]
eine Idee). ElGW. avantgardistisch, [franz.;
: das Azoikum, -s, Archaikum, azoisch, ohne
17. Jh.] Lebewesen, [griech. Kw.]
avantü, vorwärts! [ital.] der Azteke, -n/-n, Angehöriger eines mexikani-
AvD, Abk. für: Automobilclub von Deutschland. schen Volksstammes. Eigw. aztekisch. :

«fasAve-Maria, -(s)/-(s), katholisches Gebet, [lat. der Azur, -s, himmelblaue Farbe. Eigw. azur- :

.Gegrüßet seist du, Maria!'] blau, azurn, [persisch; um 1800]

B
b, das B be:, stimmhafter gesprengter Lippen-
-/-, b., Abk. für: bei(m).
laut, der zweite Buchstabe des Alphabets, Übers.
A 27, S 60.
B, o 1) Zeichen für: Bor. 2) Abk. für: Brief (auf
Kurszetteln).
das b, -/-, J- 1) Halbton unter h. 2) Zeichen für Ba, O Zeichen für: Barium.
die Erniedrigung um einen Halbton, Abb. Baal, Gott der Westsemiten, [hebr. .Herr']
N 9. 3) Zeichen für: b-Moll. B, Zeichen für: der Baas, -es/-e, M niederd. Meister, Brotherr;
:

B-Dur. Aufseher, ba^sig, M niederd.: meisterlich.

53
Bab
an hohen Lehnen. Verkl.: das Bäckchen,
Bäcklein, -s/-. die Backenschiene, durchlau-
fende Schiene einer Weiche, Abb. 10. der W
Backenstreich, D phrfeige. die Backentasche,
Ausstülpung der Backenhaut bei manchen Tie-
ren, der Back(en)zahn, Zahn mit zweihöckriger
Krone. ...backig, ...bäckig, mit einer bestimm-
ten Art Backen: rotbackig, rotbäckig, die Back-
pfeife, U Ohrfeige, [germ. .Kinnlade']
der Schieber
backe (backte, älter: buk, habe gebacken; du
\

^ die Einschießtüren
ich
die Kuchenbleche das Sieb bäckst, er bäckt; wenn er backte, älter: büke),
die Backmulde die Backstube der Backtisch 1) den Teig, mache ihn durch trockene Hitze zu
Lder Mehlsack Bäckerei (der Wirktisch)
Brot oder Kuchen gar. 2) ihn, es, mache in heißem
Fett gar (Fleisch, Teig). 3) dörre (Obst). 4)
es,

ich babbele (habe gebabbelt), U schwatze, die Brot backt, wird im Ofen gar. 5) es backt (nur:
Babbelej, -, U Geschwätz. [Schallw.] backte, hat gebackt), klebt, ballt sich zusammen
die Babe, Bäbe, -/-n, M ostmitteld.: 1) Napf- (Schnee), es backt an (hat angehackt), backt
kuchen, Abb'. 52. 2) K
bayr. alte Frau, [poln.] M : fest, ich backe aus, durch, backe völlig gar.
es
das Babel, -s, Ü Sündenpfuhl. [Babylon, Haupt- es backt fest (hat festgebackt), besonders M
stadtBabyloniens] nordd.: klebt fest: ein im Lehm festgebackter
Babette, weibl. Vorname, [zu: Barbara oder Eli- Stein, aber: der Kuchen ist zu fest gebacken,
sabeth] der Bäcker, -s/-, Hersteller von Backwaren.
die Babusche, -/-n, meist Mz., ostd. M : pantof- die Bäckerei, -/-en, 1) Backhaus und Bäcker-
felartiger Stoffschuh, [türk. aus pers.] laden, Abb. B 1. 2) M österr.: Gebäck. 3) ohne
das Baby 'be:bi, -s/-s, Säugling, der Babysitter, Mz., Bäckerhandwerk, die Backete, -, M
-s/-,jemand, der während der Abwesenheit der Schweiz.: das, was auf einmal gebacken wird.
Eltern auf kleine Kinder achtgibt, [engl.] der Backfisch, 1) U halbwüchsiges Mädchen. 2)
babylonisch, auf Babylonien, das Land zwi- gebackener Fisch, das Backhend(e)l, -s/-(n), M
schen Euphrat und Tigris, und auf seine Haupt- österr., das Backhuhn, gebackenes Huhn, bak-
stadt Babylon bezüglich: die babylonische Sprach- kig, M nordd.: klebrig, das Backobst, Dörr-
verwirrung, Ü das Sprachendurcheinander aber ; obst, der Backofen, Ofen oder Herdteil zum
die Babylonische Gefangenschaft, B. Backen, Abb. B 1, H 16. das Backpulver,
das Bac chanal ...xa..., -s/...li|en oder -e, 1) alt- Mittel zum Treiben des Teiges, der Backstein,
römisches Bacchusfest. 2) Ü ausschweifendes Ziegel, der Backsteinbau, unverputzter Ziegel-
Trinkgelage, der Bac chant, -en/-en, 1) Bac- bau, das Backwerk, (süße) Backwaren, [germ.]
chusdiener. 2) im MA. fahrender Schüler, die : derBaconbe: kan,-s, durchwachsener Speck, [engl.]
Bac chantin, -/-nen, Mänade, Bacchusdienerin. das Bad, -(e)s/ 2 er, 1) Reinigung oder Erfrischung
bac chantisch, bac cbisch.trunken, ausschwei-
|
|
des Körpers durch Eintauchen in Wasser oder
fend. Bacchus ''baxus, griechisch-römischer Übergießen: Wannenbad. 2) das Eintauchen in
Gott des Weines, [lat.-griech.] eine heilkräftige Flüssigkeit: Moorbad. 3) Ge-
der Bach, -(e)s/«e, 1) kleines fließendes Gewässer. legenheit zum Baden: Freibad. 4) Ort mit Heil-
2) Gerinnsel. Verkl. das Bächelchen, Bäch- quellen. 5) Bestrahlung mit Licht oder Heil-
O
:

lein, -s/-. bachab: ich schicke es b., M strahlen Sonnenbad. 6)


: Lösung von Elektro-
Schweiz.: lehne ab, verwerfe (Abstimmungs- lyten u. a. in Behältern ; Einrichtung zur gleich-
vorlage), die Bachstelze, ein Singvogel, [germ.] mäßigen Erwärmung eines Stoffes, ich bade (habe
die Bache, -/-n.'Wildsau, Abb. S 45. der Bacher, gebadet), 1) nehme ein Bad: ich gehe baden. 2)
-s/-,' jüngerer Wildeber, [aus altfranz. baconj es, tauche ein, reinige ganz, mache naß: die
back, hinten, zurück, der Back bek, -s/-s,
£ M Mutter badet den Säugling; wie gebadet, tropfnaß.
Schweiz.: Verteidiger (Fußball, Eishockey), die ich b. es aus, trage die Folgen (für fremde Schuld)
Back, -/-en, 1) £
Vorderaufbau (Schiff); er muß den Fehler seines Bruders ausbaden, die
Hinterschiff (Boot). 2) £ Eßtisch; Tisch- Badeanstalt, öffentliche Schwimmhalle, um-
kameradschaft, das, M
österr. auch: der Back- bautes Schwimmbecken, vgl. Abb. B 2. der
bord, -(e)s/-e, linke Schiffsseite, backbord(s), £ Badeanzug, die Badehose, Abb. B 2. das
links, die Backe, -/-n, Rückenstück : Hinterbacke, Badeöl, Badesalz, Zusätze zum Wannenbad.
der Backhand 'btkhtnd, -(s)/-s, Rückhandschlag der Badestrand, Abb. S 75. die Badewanne,
(Tennis), der Backsgast, -es/-en, Verlader auf Abb. B 2. das Badezeug, alles Notwendige
dem Vorschiff, das Back stag, -(e)s/-e(n), Halte- zum Baden in einer' Badeanstalt, [ahd.]
tau am Mast (seitlich nach hinten), [niederd.- der Baedeker, -(s)/-, ein Reiseführer. [Verlag]
engl. .Rücken'] der Badenser, -s/-, t (heute verächtlich) Bade-
die Backe, -/-n, M
südd. der Backen, -s/-, 1) : ner, Bewohner des Landes Baden. Eigw.: ba-
Wange, Seitenwand der Mundhöhle, Abb. M 12. densisch.
und Wundarzt.
2) paarweise aufeinanderwirkender Teil an Werk- der Bader, -s/-, 1) Dorfbarbier
zeugen, z. B. an Schraubstöcken, Bremsen, Abb. 2) t Bademeister, [von: Bad]
W 12, Z 3. 3) nach vorn gerichteter Teil seitlich (^Badminton 'bedmintan,-, Federball, Abb. Fl 1.
die Leuchtröhre die Kacheln
der Spiegel \ dos Badetuch das Abzugrohr der Bademantel
das Hondtuch \ \der Halter die Handbroi
I

\ die Bade
der Handtuchhalter \
I
\\
Seifenbehälter +U4\p
',
I haube
ttder der e
- -\ die Brause 8ik,ni,

die Rutschbari
die Mischbatteri
., ~derGas-|T\ s Leiter
^ e' der Regulierhohn
Durchlauf-
das Badezimmer erhitzer Bad das Schwimmbad die Badekleidung

54
Bah

dos Drahtseil zur Winde


dos Halteseil
der Führerstand

dos Raupenband-
fahrwerk
der Greiferbagger
der Untertu
B °99 er S«>
aTe B^Tchute
der Eimerbagger der Schwimmbagger

der Bafel, -s, auch: Bofel, 1) Abfallseide. 2) Aus- Fahrbahn. 4) Schienenweg. 5) langer Streifen:
schußware. 3) Geschwätz, ich bafele (habe ge- Stoffbahn. 6) Ü Lebensweg: er ist auf die schiefe
bafelt), M oberd. : 1) schlafe. 2) schwätze, B. gekommen, er führt kein ordentliches Leben.
[hebr.] 7) kurz für: Eisenbahn: wir fahren mit der B.
ich bin baff, U verblüfft, verdutzt. [Schallw.] 8) Physik: Weg, den ein Körper zurücklegt:
die Bagage ba'ga:3d, -/-n, 1) Gepäck. 2) Sb Troß. Sternbahn, FlugBahn. 9) ©
Arbeitsseite eines
3) U Gesindel, [franz.; 16. Jh.] Werkzeugs, Abb. H
5. Verkl. das Bähnchen,
:

die Bagasse, -/-n, Preßrückstand bei der Rohr- Bähnlein, -s/-. bahnbrechend, die Vor-
zuckergewinnung, [franz.] aussetzungen für eine neue Entwicklung schaf-
die Bagatelle, -/-n, 1) Kleinigkeit, Geringfügig- fend: eine bahnbrechende Erfindung, der Bahn-
keit. 2) j leichtes Stück, ich bagatellisiere brecher, -s/-, Wegbereiter, Vorkämpfer, der
(habe bagatellisiert) es, suche als geringfügig Bahndamm, erhöhte Gleisanlage, vgl. Abb. E 6.
hinzustellen, die Bagatellsache, s*s geringfügige ich bahne (habe gebahnt) es, ebne, mache gang-
Rechtsstreitigkeit, [franz.; 17. Jh.] bar, ich b. es an, bereite vor, leite in die Wege.
der Bagger, -s/-, Maschine zum Ausheben und es bahnt sich an, ist im Entstehen, die Bahn-
Fortschaffen von Erdmassen, Abb. B 3. ich fahrt, Fahrt mit der Eisenbahn, der Bahnhof,
bagg(e)re (habe gebaggert), arbeite mit dem Bag- Abk.: Bhf., Halteplatz der Eisenbahn, Abb. B 4,
ger, ich b. es aus, reinige oder höhle mit dem B 5 großer Bahnhof, U feierlicher Empfang für
:

Bagger aus. [niederl.] einen hohen Gast, der Bahnkörper, Abb. E 6.


das Ba gno 'Banjo, -s/-s oder ...gni, früher: Ker-
|
bahnlagernd, vom Bahnhof zu holen (Paket).
ker in Frankreich: Bagnosträfling. [ital. ,Bad'] das Bähnle, -s/-, M südd. Eisenbahn, Straßen-
:

der Bagstall, -s/-e und ^e, österr. M


beigestell-
: bahn, die Bahnpost, Postdienststelle im Zug,
ter' Pfosten zum Stützen. Postwagen, der Bahnräumer, Schutzvorrich-
bah!, bäh!, Ausruf der Schadenfreude, Verach- tung an Lokomotiven, der Bahnsteig, Abb. B 4,
tung oder des Ekels. [Schallw.] B 5. die Bahnüberführung, über eine Straße
ich bähe (habe gebäht) es, 1) erwärme durch geleiteter Teil einer Eisenbahnstrecke, der Bahn-
feuchte Umschläge. 2) M
oberd.: röste (Brot). übergang, in gleicher Höhe über Gleise füh-
3) das Schaf bäht, blökt, die Bähung, -/-en, render Teil eines Weges: (un) beschrankter B.,
Heilbehandlung mit warmen Umschlägen oder Abb. S 76. die Bahnunterführung, unter einer
Dampf, [germ., verwandt mit: Bad; 3 Schallw.] Straße hindurchgeführter Teil einer Eisenbahn-
die Bahn, -/-en, 1) geebnete Strecke: Rennbahn. strecke, Abb. E 6. [mhd.]
2) glatter Weg: Rodelbahn; freie B., freier Weg, der Bähnert, -s/-e, M ostmitteld. Korb, [von :

Raum; er brach sich (freie) B. 3) Fahrstraße: franz. panier]

Fahrkartenschalter

55
Bah

das Stellwerk für


den Fahrdienstleiter

"^'
der Ablaufberg [h^SrCTfll der Güterbahnhof

das Bahnhofsgebäude die Neben das Bahnhofsgebäude


die Güterwogen
/— ^ie Abfohrtze

r Personenbahnsteig

•Personal
die Beleuchtung
/ Jf^irX
///.^^ff/
//f=EEdlfl
der Glejsybergong^
der Inselbahnsteig

-^die durchlaufenden Gleis^


der Durchgangsbahnhof der Kopfbahnhof die durchlaufenden Gleise der Inselbahnhof
Bahnhof

die Bahre, Traggestell für Kranke oder der Bakel, -s/-, t Stock (des Schulmeisters), [lat.
-/-n,
Tote, Abb. B
6: von der Wiege bis zur B., ein baculum]
Leben lang, ich bahre ihn auf (habe aufgebahrt), das Bakkalaureat, -(e)s/-e, niederster akademi-
stelle den Toten feierlich zur Schau, das Bahr- scher Grad (in Frankreich, England und Nord-
tuch, -s/'er, Tuch zum Einhüllen der Bahre, amerika), der Bakkalajjre us, -/...rei ...rei:, 1)
Abb. B 6, S 4. [vgl. ...bar] Inhaber des Bakkalaureats. 2) f der akademische
die Bai, -/-en, Bucht, [niederl. -franz.; 15. Jh.] Titel für den Studenten. 3) Knappe, [lat. , Stab-
bajrisch, -»• der Bayer, bay(e)risch. träger'; spätes MA.]
das Baiser bc'ze:, -s/-s, Meringe(l), Gebäck aus das Bakkarat, -s, Kartenglücksspiel, [franz.]
Eiweißschnee, Abb. K
52. [franz. ,Kuß'] der Bakschisch, -es/-e, 1) Almosen, Trinkgeld.
die Baisse bcs, -/-n, starkes Sinken der Börsen- 2) Bestechungsgeld, [persisch .Zuteilung']
kurse oder Preise, der Baissier bes'je:, -s/-s, die Bakteri ämie, -/...'mi|en, massenhaftes Vor-
jemand, der auf Baisse spekuliert, [franz.] handensein von Bakterien im Blut, die Bakterie
die Bajadere, -/-n, indische Tänzerin, [portu- ..ris, -/. .ri en, mikroskopisch kleines pflanzliches
. . |

giesisch] Lebewesen. EiGW. bakteri : eil. der Bakterien-


der Bajazzo, -s/-s, Hanswurst, Abb. M 6. [ital.] krieg, Verwendung krankheitserregender Bak-
das Bajonett, -(e)s/-e, Seitengewehr, ich bajo- terien als Kriegsmittel, der Bakteriologe, -n/-n,
nettiere (habe bajonettiert), 1) kämpfe mit dem Bakterienforscher, die Bakteriologie, -, Bak-
Bajonett. 2) ihn, spieße ihn mit dem Bajonett terienkunde. Eigw. bakteriologisch, das Bak-
:

auf. der Bajonettverschluß, Abb. B 6. [Bayon- terium, -s/...ri|en, heute meist fälschlich -*
ne, südfranz. Stadt] die Bakterie, bakterizid, bakterientötend,
der Bajuware, -n/-n, noch altertümelnd für: [griech. .Stäbchen']
Bayer. Eig'w. bajuwarisch.
: die Balalajka, -/-s oder ...ken, russisches Musik-
die Bake, -/-n, 1) feststehendes Seezeichen, Abb. instrument, Abb. B 6. [russ.]
S 46." 2) ££ Streckensicherung vor dem Vorsignal, die Balance ba'läsB, -/-n, Gleichgewicht, Schwe-
Abb. E 6. 3) s=s Hinweistafel vor Bahnübergän- be, das Balance balä'se:, -s/-s, Ballett: ein
gen. 4) Absteckpfahl bei Vermessungen. 5) <ä Schwebeschritt, der Balanceakt, schwierige
optisches Signal oder Funksignal, ich bake es Gleichgewichtsübung, z. B. auf dem Seil, ich
aus (habe ausgehakt), M
niederd.: belege ein balanciere (habe balanciert), 1) halte mich
Fahrwasser mit Baken. im Gleichgewicht. 2) es, trage es im Gleich-

die Totenbahr
das Kopfgestell

das Bahrtuch «
die Saile
die Unterlage Schallkasten dos Ventil
<d<» Segeltuch)
/der Fuß das
Deckel
die Tragstange Schalloch
der Steg der Blasebalg
die Tragbahre _ . B<,i ° n e
Bahre v eVschluB Balalaika ie Düse Balg

56
Bai

'der Rugbyba
der Hohlball der Vollball
die Hohlbälle
Faustball 62-68 cm Umfang
Fußball 68-71 cm Umfang
Handball 58-60 cm Umfang
der der der Rugbyball, kl. 64 cm Umfang (Umfang der
Streichbalken Wandbalken Bundbalken
Breite nach 60-63 cm)
der f Tennisball 25 cm Umfang (Durchmesser
durchlaufende 6,35-6,67 cm)
I
Balken
I

das Zugeisen |

die Vollbälle
die Balkenlage
der armierte Balken Baseball 22-23 cm Umfang; Gew.M2-149g
_ die Verzahnung
Golfball 4,1 cm 0; Gewicht 46 g
Hockeyboll 22,4-23,5 cm Umfang; Gewicht
156-163 g
der einfadie Balken der verzahnte Balken Medizinboll 107 cm Umfang; Gewicht 3 kg
|j
f»*' l_l_ ' — —t-
-t »
Schlogball 19-21 cm Umfang; Gew. 70-85 g
Schleuderball 65-70cmiUmfang;Gew 1,5 kg
der Dube!
der durchlaufende Balken der verdübelte Balken
Balken Ball

gewicht schwebend, ich b. es aus, 1; gleiche starker Deckenträger aus Holz oder Stahl, Abb.
aus. 2) bringe ins Gleichgewicht, [franz. 18. Jh.] ; B 7, D
5: er lügt, daß sich die B. biegen, ganz
die Balata, auch ba'lata, -, getrockneter tropi-
: unverschämt; Wasser hat keine B., keinen Halt.
scher Pflanzensaft, kautschukähnlich, [indian.] 3) Nervenbrücke zwischen den Großhirnhälften,
der Balbigr, -s/-e, U Barbier, ich balbigre (habe Abb. G
6. 4) ein Heroldsstück, Abb. 5. W
halbiert) ihn, 1) U barbiere. 2) Ü betrüge. 5) vom Pflug aufgeworfene Erde. Verkl. das :

bald (eher, am ehesten), 1) in kurzer Zeit, wenig Bälkchen, Bälklein, -s/-. die Balkendecke,
später: ich komme b.; so b. wie, auch: als möglich. Zimmerdecke mit unverputzten Balken, der
2) U beinahe, fast: das ist doch b. unmöglich! Balkenkopf, Q
vorstehendes, meist verziertes
3) b. so, b. anders, manchmal, in Bälde, D bald. Balkenende, Abb. B 7. die Balikenüberschrift,
baldig, baldigst, baldmöglichst, K möglichst große fettgedruckte Zeitungsüberschrift, die
bald. [germ. ,kühn, schnell'] Balkenwaage, Abb. 1. [germ. Stw.] W
der Baldachin, -s/-e, 1) Traghimmel. 2) Schutz- der Balkon ...'kj, -s/-s, oder: ...'ko:n, -s/-e, 1) Q
dach! Abb. A
10. [ital. , Stoff aus Bagdad'] Vorbau, Austritt, durch Gitter oder Brüstung
Bald(e)r, -* Baidur. abgeschlossen, Abb. H 12. 2) Theater: erster
baldig, baldigst, baldmöglichst, -* bald. Rang. [ital. -franz. Lw. aus germ. Balken]
der Baldower, -s/-, U Gauner, der Gelegenheit der Ball, -(e)s/"e, 1) kugelförmiges Spiel- und
zu Diebstahl auskundschaftet. Zeitw. ich bal- : Sportgerät, Abb. B 7 ich spiele B. oder mit dem
:

dowere es aus (habe ausbaldowert), [hebr.] B. 2) Billardkugel, Abb. B 34. 3) zur Kugel zu-
der Bai drian, -s/-e, eine Heilpflanze, der Bal- sammengepreßte Masse: Schneeball. 4) Tanz-
driantee, Tee aus Baldrianwurzeln. Baldrian- veranstaltung. 5) D jede Kugel: Sonnenball. 6)
tropfen, Beruhigungsmittel, [mhd.; aus lat. das Bellen der Jagdhunde, wenn die Sau ge-
V
Valeriana] Verkl.: das Bällchen, -s/-. ich balle
stellt ist.
Balduin, männl. Vorname, [ahd. ,der Freund (habe geballt), 1) spiele Ball. 2) ihn, es (zusam-
der Kühnheit'] men), drücke zusammen, forme zu einem Ball
Baidur, auch: Bald(e)r, nordischer Gott. (Schnee, Papier): er drohte mit geballter Faust.
Baldwin, männl. Vorname, [zu: Balduin] (zusammen), verdichtet sich, bildet
3) es ballt sich
der Baiester, -s/-, Armbrust, Abb. A 21. [zu: eine Masse oder einen Klumpen, das Ball-
Bailiste] eisen, -s/-, Stemmeisen mit schräger Schneide,
der Balg, -(e)s/"e, 1) abgezogenes Fell, abgezoge- Abb. S 69. ballig, ®
schwach gewölbt (Lauf-
ne Haut (von Raubwild, Hasen, Vögeln): ich fläche einer Riemenscheibe), das Ballkleid,
ziehe dem Hasen den B. ab, häute ihn. 2) Luft- Tanzkleid, die Ballung, -/-en, 1) das Dicht-
und Windbehälter, Abb. B 6: früher mußten werden, Ansammlung von Massen: Ballungs-
bei der Orgel die Bälge getreten werden. 3) aus- raum. 2) das Geballte, [germ. Stw. ; 4 franz.
ziehbares Verbindungsteil. 4) ausgestopfter 6 zu bellen]
Körper, z. B. Puppenrumpf. 5) f Lymph- die Ballade, -/-n, dramatisch erzählendes Ge-
knoten an der Zunge: Balgdrüsen. 6) M dicht. Eigw. balladenhaft, balladesk. [engl.-
:

oberd. Hülse (Erbse). 7) M westd.


: : Bauch, franz. .Tanzlied'; 1800] um
Fettleib, der, das B., -(e)s/ i'er,
U unartiges der Ballast, auch: ...'last, -(e)s/-e, 1) wertlose
Kind, die Balgfrucht, Balg-
Abb. F 38. die Fracht zum Gewichtsausgleich. 2) Ü Belastung,
geschwulst, eine gutartige Geschwulst unter unnützes Beiwerk, [niederd., von: Last]
der Haut, die Balghaare, V Wolle, [germ. Stw. der Ballawatsch, -, M
österr. das Durcheinan- :

.schwellen'] der; Unsinn, [ital.]


die Balge, -/-n, auch: Balje, 1) nordwestd. M die Ballej, -/-en, Bezirk eines Ritterordens
hölzernes Gefäß. 2) niederd.M Wasserrinne : [engl. -franz. ; aus mittellat.]
im Watt, [über niederl. aus franz. baille] der Ballen, -s/-, 1) Frachtstück, in Leinwand
ich balge mich (habe mich gebalgt) mit ihm, raufe fest verpackt, Abb. B 8. 2) Zählmaß (Papier;
im Scherz, der Balgen, -s/-, ausziehbare Hülle Tuch 12 Stück; Leder 120 Stück). 3) Kissen und
(Kamera, Ziehharmonika), Abb. P 13, Z 8. die Schwiele der Innenhand, Abb. 6, und der H
Balgerei, -/-en, scherzhafte Rauferei, [zu: Balg] Lauffläche des Fußes. 4) Lederkugel an der Spitze
die Balje, -/-n, Balge. des Übungsrapiers. 5) Halbrundungen (am Ho-
der Balken, -s/-, 1) vierkantig behauenes Lang- bel).6) Schlifffläche mancher Meißel. 7) auf
holz,' Abb. B 7; Sinnbild der Größe und Kraft: Pappe gerollte Stoffbahn, Abb. B 8. die Ballen-
der B. im Auge, B schweres Ärgernis. 2) Träger, blume, Gesimsschmuck, Abb. 18. das Bal- G
57
Bai
das Manövrierventil
das Gasyentil-
die Flasche das Net
oder der Ballon
der Gasraun

der Steuersack,
d der Luftsack »~
Bandeisen \ dos Halteseir
der Torfballen der Korb die Monövrierleine

Ballen die Korbflasche der Fesselballon Ballon der Freiballon der Luftballon

lenkreuz, Kreuz mit Kugeln am Ende der Arme. die Balz, -/-en, Paarungszeit bestimmter Vögel.
das Ballenstück, Unterkeule (Rind), [zu: ein Vogel balzt (hat gebalzt), wirbt durch Ruf
Ball] oder besonderes Gebaren, [mhd.]
ich ball(e)re (habe geballert), U 1) schieße laut- der Bambus, - oder -ses/- oder -se, 1) tropisches
stark. 2) es gegen etwas, werfe heftig dagegen, Riesengras. 2) das Bambusrohr, Stengel davon:
[von: Ball .Spiel- und Sportgerät'] Bambuspfeil, Abb. P 9. [malaiisch]
die Ballerina, Ballerine, -/...nen, Tänzerin, das der Bammel, -s, U Angst: ich habe B. ich
Ballett, -(e)s/-e, 1) Bühnentanz mit Musik. 2) bamm(e)le (habe gebammelt), U baumele.
Tanzgruppe, der Ballettänzer, die Ballett- der Ban, -s/-e, auch: Banus, 1) kroatischer Lan-
tänzerin, vgl. Silbentrennung Übers. S 53. die deshauptmann (bis 1918). 2) Befehlshaber süd-
Balletteuse bah'tezz, -/-n, Tänzerin beim Bal- ungarischer Marken, [slawisch .Herr']
lett,der Ballettmeister, Leiter der Tanzgrup- banal, alltäglich, abgedroschen, platt. Hptw.:
pe, die Ballettratte, U Balletteuse, die Ballett- die Banalität, -/-en. ich banalisiere (habe
truppe, vgl. Silbentrennung ÜBERS. S 53. banalisiert) es, ziehe ins Alltägliche herab,
[ital.] [franz.; um
1800]
ich ballhornisigre (habe ballhornisiert) es, ich die Banane, -/-n, tropische Pflanze und deren
verballhorne. Frucht, der Bananenstecker, Abb. S 65. [spa-
ballig, -*• der Ball. nisch-afrikanisch]
die Bailiste, -/-n, antikes Wurfgeschütz, die Bal- das Banat, -(e)s/-e, einem Ban unterstehende
listik, -, Lehre von der Bewegung geworfener ungarische Grenzmark, [slaw. ; nach der Land-
oder geschossener Körper. Eigw.: ballistisch: schaft zwischen Karpaten und der Theiß]
ballistischeKurve, Flugbahn, [griech.] der Bangu.se, -n/-n, Mensch ohne Kunstempfin-
der Ballon...75, -s/-s, oder: ...'lo:n, -s/-e, Abb. den, Spießer, das Banajjsentum, -s, Geistes-
B 8, 1) mit Gas gefüllter Ball, Kinderspielzeug: haltung eines Banausen. Eigw. banausisch. :

Luftballon. 2) durch Leichtgas getragenes Luft- [griech. .Handwerker' um 1800] ;

fahrzeug: Fesselballon. 3) große bauchige Flasche ich band, von ich binde.
:

(etwa 50 /). das Ballone«, -(e)s/-e, Luftsack im der Band, -(e)s/ B e, Abk. Bd. : (Ez.), Bde. (Mz.),
Innern von Luftschiffen, [ital. -franz. 17. Jh.] ; 1) Einband: Pappband, Lederband, Abb. B 58.
die Ballotade, -/-n, Übung der Hohen Schule, 2) der gezählte einzelne Teil eines Werks : Liefe-
Abb. H
23. [franz.] rung in Bänden, bandweise. ...bändig, aus einer
die Ballotage bah'ta:39, -/-n, geheime Abstim- bestimmten Anzahl von Bänden bestehend ein :

mung mit Kugeln. Zeitw. ich ballotigre (habe : 12bändiges Lexikon, [von: das Band]
ballotiert). [franz. 1800]; um die Band bend, -/-s, Tanzkapelle, Jazzkapelle.
die Ballung, -/-en, -» der Ball. der Bandleader 'bendli:d»r, -s/-, Leiter einer
die Balme, nischenartige Höhlenbildung an Fels- Band, der die führende Stimme spielt, [engl.]
wänden, [keltisch] das Band, -(e)s/-e, D 1) Fessel. 2) Ü meist Mz.,
Balmung, Siegfrieds Schwert. [Heldensage] Verbindung: sie knüpften, lösten die Bande der
die Balneologie, -, { Bäderkunde. [Kw.] Freundschaft, [germ. Stw. zu binden] ; :

der Balsam, -s/-e, 1) Gemisch von Harzen und das Band, -(e)s/ 2 er, 1) schmales Gewebe, Abb.
ätherischen ölen. 2) Ü Linderung, Freude: das B 9, M
26: Gummiband. 2) schmaler Streifen
ist B. für mich, ich balsamiere (habe balsa- aus Leder (als Treibriemen). 3) sehnenartiger
miert) es (ein), salbe mit Balsam ein, schütze vor Strang. 4) schmaler, dünner Metallstreifen, Abb.
Verwesung (Leichen). Hptw. die Balsam ?£- : F 8. 5) Beschlag (an der Tür, am Fenster),
rung, -/-en. die Balsamine, -/-n, Spring- <$> Abb. B 9. 6) Q
schräge Versteifung, Abb.
kraut, balsamisch, 1) wohlriechend. 2) lindernd, B 7. 7) gesimsartige Stufe in Fels, Geröll,
wohltuend, [hebr.] Schnee, Eis, Abb. B 20. 8) besonders nordd.M
der Balte, -n/-n, aus dem Baltikum stammender Schnur. 9) D Orden. 10) am laufenden Band, in
Deutscher. Eigw. baltisch, [von: Baltikum,
: Fließarbeit, ununterbrochen. 11) f? Bereich von
Estland und Lettland] Wellenlängen oder Frequenzen: die Bandbreite.
Balthasar, männl. Vorname, [hebr.; verwandt 12) 's" kurz für: Tonband, Abb. 14: er hat es T
mit: Belsazar ,Gott schütze sein Leben'] auf B. gesprochen. Verkx. das Bändchen, :

der Baluster, -s/-, kleine Säule als Geländer- Bändel, -s/- oder Bänderchen: sie hat ihn am
stütze, ÄBB.H12.<fieBalu|strade, -/-n, Brüstung Bändel, beherrscht ihn. die Bandaufnahme,
mit Balustern, Abb. H 12, S 29. [franz. ; um 1800] auf Tonband aufgezeichnete Sprache, Musik u.a.

f=p
U-
:
— r\
-> y
)
..•..
.1 .1 . 1 i .1 .1
\ derArb
der Arbeitsplatz
.) der Anti
-

das Langband /- . . . . . / r

der Lappen das Schomierband J^^C


ö^i das Schippenband N
Do

Fischband
Banjo

58
Ban

die Kücheneckbank die Fußbank die Kirchenbank Bankeisen

das Bandeisen, dünnes Flacheisen zum Kisten- lich, ängstlich, die Bangnis, -/-se, Besorgnis,
binden, Abb. B 8. ich band(e)le (habe gebandelt), [mhd., verwandt mit: Angst]
Moberd. knüpfe. 2) tändele, ichb., bänd(e)le
: 1) derBangert, -s/-en, M alem. : Obstgarten, [von
an (habe angebandelt, angebändelt) mit ihm, Baumgarten]
suche Annäherung oder Streit, ich bänd(e)re das Banjo, -s/-s, ein Zupfinstrument, Abb. B 9.
(habe gebändert) es, 1) male, nähe, lege Streifen [spanisch, über lat. aus griech.]
auf. 2) fertige Bänder an. der Bänderton, © die Bank, -l"e, 1) Brettersitz für mehrere Perso-
streifig geschichteter Ton. der Bandhaken, nen nebeneinander, Abb. B 10: man soll nichts
Werkzeug zum Reifenspannen, Abb. B 50. das auf die lange B. schieben, Ü hinhalten, verzögern;
Bandholz, zu halbrunden Bändern geschnittene (alle) durch die B., alle ohne Ausnahme. 2) Auf-
Ruten zum Binden von Fässern, Kisten usw. die lagerung, dichte Häufung, Schicht (Meerestiere,
Bandkeramik, Kulturgruppe der Jungstein- Wolken, Gras, Steine). 3) Untiefe: Sandbank,
zeit [nach den bandförmigen Gefäßverzierun- Abb. K
57. 4) fester Werktisch: Drehbank,
gen], das Bandmaß, 1) aufrollbares Metermaß, Hobelbank, Abb. 15, D H
19. 5) Ladentisch.
Abb. M Widerristhöhe des Pferdes, die
7. 2) 6) Kampfstellung beim Ringkampf. 7) ein
Bandsäge, Maschinensäge mit endlosem Säge- Turngerät. Verkl.: das Bänkchen, Bänk-
band, die Bandscheibe, { Zwischenwirbel- lein, -s/-. die Bank, -/-en, Anstalt des
scheibe, dasBändsei, -s/-, £ dünnes Tau. der Geldverkehrs, Bankhaus, auch beim Spiel: er
Bandstock, M niederd. hölzerner Faßreifen. : hält die B., setzt gegen alle Mitspieler; er
der Bandstuhl, Webstuhl für Bänder, die Band- sprengt die B., gewinnt das gesamte Geld des
waren, Mz., Bänder, Borten und Litzen, der Bankhalters, das Bankakzept, von einer Bank
Bandweber, Bandwirker, Facharbeiter für angenommener Wechsel, die Bankanweisung,
Bandwaren, der Bandwurm, schmarotzender Anweisung von einer oder auf eine Bank, der
Plattwurm Sinnbild des Nichtendenwollenden
; Bankbeamte, -n/-n, ausgebildeter Angestellter
eine Bandwurmrede. [germ. Stw. zu: binden] ; einer Bank, der Bankbruch, -(e)s/-e, t Ban-
die Bandage ban'da:3d, -/-n, 1) Verband, Abb. krott. Eigw. bankbrüchig, f. das Bankeisen,
:

V 2. 2) Schutzbinde (beim Fechten, Boxen). Schraubenleiste zur Befestigung in der Wand,


Zeitw. : ich bandagiere ...'j«':ra (habe banda- Abb. B 10. der Bankerott, -> der Bankrott, das
giert) ihn, es. der Bandagist banda'jist, -en/-en, Bankgeheimnis, Verpflichtung einer Bank, die
Hersteller oder Verkäufer von Bandagen, [franz.] Bankbeziehungen ihrer Kunden geheimzuhalten.
dieBande, -/-n, 1) von einem Anführer geleitete der Bankhalter, bei Glücksspielen der Spieler,
Gruppe von Verbrechern. 2) Pack, Horde. 3) U gegen den die übrigen spielen, das Bankkonto,
Gruppe von Kindern. 4) Umrandung der Billard- Konto bei einer Bank, die Banknote,
-s/...ten,
tafel, Abb. B 34. 5) Einfassung der Reitbahn, Geldschein, die Banküberweisung, Geldüber-
Abb. R 18, der Zirkusmanege, Abb. Z 11. [franz. weisung durch eine Bank, die Bankung, -/-en,
Lw. aus germ.] © Gliederung in mehrere Gesteinsschichten,
das Bändel ig r, -s/-e, breites Wehrgehänge, Abb. [germ. Stw; die Bank (Anstalt des Geldverkehrs)
T 17. [franz.; 17. Jh.] aus ital. rückentlehnt]
die Banderilla bande'rilja, -/-s, geschmückter das Bänkellied, vom Bänkelsänger (auf einer
Wurfpfeil der Stierkämpfer, [span.] Bank) vorgetragene Schauerballade. der Bänkel-
die Banderole, -/-n, 1) Steuerband (an Tabak- sänger, Moritatensänger, Jahrmarktssänger,
waren). 2) f Spruchband, ich banderoliere [von: Bank]
(habe banderoliert) es, versehe mit Banderolen, der Bankert, -s/-e, uneheliches Kind. [Bankkind
versteuere. Hptw. : die Banderolierung, -/-en. spätes MA.]
[franz.] das Bankett, -(e)s/-e, Festmahl. Zeitw.: ich
ich bändige zähme,
(habe gebändigt) ihn, 1) bankettlgre (habe bankettiert). das Bankett,
unterwerfe, dressiere (wilde Tiere). 2) Ü be- die Bankette, -/-n, 1) unterster Absatz einer
zähme, unterdrücke (Zorn). Hptw.: die Bändi- Grundmauer. 2) schmaler Seitenweg neben
gung, -/-en. der Bändiger, -s/-, 1) Bezwinger. der Fahrbahn. 3) Auftritt für Schützen (in der
2) Vorführer wilder Tiere, Dompteur: Löwen- Festung). 4) Absatz einer Böschung, Berme,
bändiger, [von: Band] Abb. B 49, D
6. [ital. aus dt.]
der Bandit, -en/-en, 1) Berufsverbrecher, Räu- der Bankier ban'kje:, -s/-s, Kaufmann für Bank-
ber. 2) Ü Herumtreiber, [ital.; zu: Bann] geschäfte, [ital. aus deutsch]
das Bandoneon, Bandonion, -s/-s, eine Hand- bank rott, zahlungsunfähig, der Bank rott, -s/-e,
harmonika, [nach Erfinder] dem Zahlungsunfähigkeit, Konkurs, der Bankrot-
das Bändsei, der Bandstock
usw., -» das Band. teur ...'ta:r, -s/-s, jemand, der Bankrott ge-
die Bandura, -/-s, ukrainisches Saiteninstru- macht hat. ich bank rottigre (habe bankrot-
ment, [ital., über lat. aus griech.] tiert), mache Bankrott, [ital., frühnhd.]
die Bangbüx, Bangbuxe, -/...xen, M nordd. der Bann, -(e)s/-e, 1) zauberhafte Gewalt: sie hält
Angsthase. ihn in B. 2) MA. Befugnis, bei Strafe zu gebieten
:

bang(e) (banger, am bangsten; oder: bänger, am und zu verbieten. 3) Ausschluß aus der Kirche
bängsten), furchtsam, besorgt, angstvoll: bange er wurde mit dem B. belegt. 4) D Acht, Verban-
Ahnungen beschlichen ihn; mir ist angst undbange; nung: der Bannfluch, die Bannbulle, päpstliche
bange machen gilt nicht!, ich fürchte mich nicht. Bannurkunde, ich banne (habe gebannt) ihn, 1)
Hptw.: die Bange, Bangigkeit, -. ich bange halte an einem Ort fest. 2) belege mit dem Bann.
(habe gebangt) um jemanden, vor jemandem oder 3) bezaubere, behexe: ein bannender Blick. 4)
etwas, zittere,sorge mich, ich b. mich nach behebe so wurde die Not gebannt, der Banner,
:

ihm, M südd. habe angstvolle Sehnsucht, bäng-


: -s/-, Beschwörer, der Bannfluch, Kirchenbann.

59
Ban
das Banngut, Bannware, der Bannkreis, Macht der Barbar, -en/-en, Rohling, Ungebildeter.
des Einflusses: sie geriet ganz in seinen B. Eigw. barbarisch, die Barbarei, -/-en, 1) Un-
:

die Bannmeile, 1) Weichbild. 2) für Kundge- menschlichkeit, Grausamkeit. 2) Unkultur, der


bungen gesperrter Stadtkern, der Bannstrahl, Barbarismus, -/...men, t grobe Sprachwidrig-
D Bannfluch, Kirchenbann, der Bannwald, keit, [griech. .Nichtgrieche']
Schutzwald gegen Lawinen und Bergstürze, die Barbara, weibl. Vorname, [griech. ,die Fremde']
Bannware, geschmuggelte Ware für eine krieg- der Barbareske, -n/-n, f Berber.
führende Macht, der Bannwart, -(e)s/-e, M Barbarossa, Kaiser Friedrich I. [ital. .Rotbart']
alem.: Feldhüter, [germ. Stw.] die Barbe, -/-n, 1) IS7 karpfenartiger Flußfisch.
das Banner, -s/-, 1) D Feldzeichen. 2) eine Art 2) Halskrause mit Kinnschleife, [ahd. aus lat.
Fahne, Abb. F 1. 3) -*• der Bann, [franz. Lw.] barba ,Bart']
bannig, M
nordd. ungeheuer, sehr, [von: Bann]
: bärbeißig, mürrisch, grimmig. Hptw. die Bär- :

ich banse (habe gebanst) es, M


mitteld., niederd. beißigkeit, -. [auf Bären abgerichteter Hund]
schichte Garben in die Scheune, trete Heu fest. Bärbel, weibl. Vorname, [zu: Barbara]
die Banse, -/-n, M
mitteld., niederd.: Lager- der Barbigr, -s/-e, Bartscherer, Haarschneider.
raum: Kohlenbanse, Abb. B 5. [germ. Stw.] ich barbigre (habe barbiert) ihn, 1) rasiere. 2)
das Bantamgewicht, Gewichtsklasse der Schwer- betrüge: er hat mich über den Löffel barbiert.
athletik, 54 kg. das Bantamhuhn, (zum Hah- [franz.]
nenkampf benutztes) Zwerghuhn. [Bantam, das Barbiton, -s/-s, altgriechisches Saiteninstru-
Stadt auf Java] ment.
der Bantu, -(s)/-(s), Angehöriger einer afrikani- die Barbitursäure, Ausgangsverbindung für
schen Völkergruppe, die Bantusprachen, Spra- Schlafmittel.
chen der Bantu. der Barchent, -s/-e, einseitig aufgerauhtes dichtes
der Banus, -/-, Ban. Baumwollgewebe. Eigw. barchen. [arab.] :

der Baphomet,-(e)s, abergläubisches Sinnbild, der Barches ...X3S, -/-, jüdisches Sabbatbrot.
Götze. [Templerorden] bardauz!, Nebenform von: pardauz!
der Baptismus, -, Lehre christlicher Gemein- der Barde, -n/-n, 1) altkeltischer Sänger. 2) U
schaften mit Erwachsenentaufe, der Baptist, Heldensänger, [kelt. -franz. ; um 1700]
-en/-en, Anhänger des Baptismus. Baptist, die Barde, -/-n, Speckscheibe als Hülle von
männl., Baptista. weibl. Vorname [griech. ,der Bratgeflügel. Zeitw. : ich bardlgre (habe bar-
Täufer, die Täuferin'], das Baptisterium, diert) es. [arab.]
-s/...ri|en, 1) Taufkapelle. 2) antikes Schwimm- das Bardigt, -(e)s/-e, heldisches Oratorium, [aus
bad, [griech.] lat.baritus germanischer Kriegsgesang'; von
bar, Zeichen für: das Bar. Klopstock geprägt]
bar, Geld (Schein und Münze): in b., nur
1) in die Barelle, -/-n, auch: Barille, M Schweiz.:
gegen b., bare Auslagen, in barem Gelde; er Aprikose.
nimmt es für bare Münze, glaubt leichtfertig, der Bärenfang usw., -* der Bär.
vertraut arglos. 2) nackt, entblößt. 3) Ü leer von, das Barett, -s/-e, schirmlose flache Mütze, Abb.
entbehrend: jeder Liebe b., ohne Liebe. 4) rein A 14, T17. [mittellat.; spätes MA.]
und deutlich: barer Unsinn, [germ. Stw. ,bloß'] der Barfrost, Frost ohne Schnee, barfuß (nur
...bar, 1) zu etwas Bestimmtem möglich: lesbar, Umstw. ich bin, gehe b.), barfüßig, ohne
:

tragbar. 2) enthaltend, erfüllt von: fruchtbar, Schuhe und Strümpfe, der Barfüßer, -s, Fran-
wunderbar, dankbar, [germ. .tragend'] ziskaner- oder Karmelitermönch, [zu: bar]
das Bar, -s/-s, Zeichen: bar, metrische Maß- ich barg, von: ich berge.
einheit des Drucks. Eigw. barisch, [griech.]
: das Bargeld, -(e)s, Scheine und Münzen, bar-
der Bar, -(e)s/-e, Meistersingerlied, [mhd.] geldlos, durch Scheck und Überweisung: bar-
die Bar, -/-s, 1) Gaststätte mit erhöhtem Schank- geldloser Zahlungsverkehr, barhaupt, barhäup-
tisch. 2) der Schanktisch selbst; auch Schränk- tig, ohne Kopfbedeckung, [zu: bar]
chen u. ä. zur Aufbewahrung alkoholischer Ge- das Barile, -s/...li, Wein- und ölmaß verschie-
tränke. 3) engl. Anwaltkammer, die Bardame, dener Größe (30-300 /)• [ital., span.]
Kellnerin einer Bar. der Barhocker, hochbeini- die Barille, -/-n, Barelle.
ger Hocker am Schanktisch einer Bar. der Bar- die Bärin, -/-nen, weibl. Bär.
keeper 'ba:rki:p3r, -s/-, Inhaber, Kellner einer barisch, -> das Bar.
Bar. der Barmixer, Kellner, der die Getränke der Bariton, -s/-e, 1) Männerstimme zwischen
mischt, [engl, zu: Barre Schranke'] , Baß und Tenor. 2) Sänger dieser Stimmlage.
der Bär, -en/-en, 1) Raubtier einer Säugetierfami- 3) Blasinstrument, Abb. B 37. 4) Baßgeige in Art
lie mit zottigem Pelz; Sinnbild für Brummig- der Viola d'amore. [ital. aus griech. ,tieftönend']
keit, täppische Stärke man hat dir einen Bären
: das Barium, -s, Zeichen: Ba, Element, Erd- O
aufgebunden, Ü eine Lügengeschichte erzählt; alkalimetall, [griech. ,das Schwere']
damit hat man ihm einen Bärendienst erwiesen, der Barhocker, Barkeeper usw., -* die Bar.
ihm mehr geschadet als geholfen. 2) Großer und die Bark, -/-en, Dreimaster mit leichter Take-
Kleiner B., Sternbilder (Himmelswagen), Abb. lung des dritten Mastes, Abb. S 49. [mhd. aus
S 71. 3) ©
Rammklotz, Maschinenhammer, lat. -griech.]
Fallblock. Verkl. das Bärchen, Bärlein, -s/-. die Barkarole, -/-n, Gondellied, [ital.]
:

der Bärenfang, -s, Likör mit Honig, der Bären- die Barkasse, -/-n, 1) Verkehrs(motor)boot, Abb.
fuß, Senkung der Fessel beim Pferd, die Bären- B 47. 2) größtes Beiboot von Kriegsschiffen,
haut, -, Ü Faulenzertum er liegt gern auf : [span.]
der B., faulenzt viel, der Bärenhunger, U die Barke, -/-n, kleines Boot, [koptisch]
gewaltiger Hunger, der Bärenklau, -s, die B., -, der Bärlapp, -s/-e, eine moosähnliche Pflanze
# 1) Akanthus. 2) eine Gattung von Dolden- und deren Sporen, das Hexenmehl, [zu: Bär
gewächsen, bärenmäßig, U gewaltig, der Bä- und ahd. lappo ,flache Hand']
renspinner, ein Nachtschmetterling, [ahd. bero der Barlauf, -(e)s, ein Laufspiel, [von mhd.
,der Braune'] barre , Schranke']
die Baracke, -/-n, 1) Gebäude einfachster Bau- ich barme (habe gebarmt), M nordd. und ostd.
art aus Holz, oft als Behelfsunterkunft, das klage, jammere, [nhd.]
Barackenlager, Lager aus Baracken (für die Bärme, -, M Schaum
niederd.: 1) Hefe. 2)
Flüchtlinge), [span. -franz. ; 17. Jh.] (vom Bier), [vgl. Berme]
dieBaratterie, -/...'ri|en, Betrug der Schiffer am barmherzig, mitleidig, hilfsbereit, im Dienste
Reeder, der Baratthandel, Tauschhandel, [ital.] der Nächstenliebe : Barmherzige Brüder, Schwe-
der Barbakane, -/-n, f Brückenkopf, Zwinger stern, geistliche Orden. Hptw. die Barmher-
:

am Stadttor, Abb. B 62. [ital.] zigkeit, -/-en. [nach lat. misericors]

60
Bas

die Plinthe
ängsschwe der englische
die
,

die Säulen die Koteletten Schnurrbort der Spitzbart die Fliege der Zwirbelbart mittelalterliche Basis
der Turnbarren Barren Bart Basis

der Barn,-(e)s/-e, M
oberd. Krippe, Heuboden. : oder Berthold, der Barthel, -s/-, auch: Barsei,
barock, 1) zum Barock gehörig. 2) Ü verschnör- G Brecheisen: er weiß, wo B. den Most holt,
kelt,schwülstig, das, der Barock, -s, 1) Kunst- Ü er kennt alle Kniffe und Schliche. [,Most' eigtl.
form von Ende des 16. bis Mitte des 18. Jahr- ,Moos', G Geld; 17. Jh.]
hunderts, vgl. Abb. S 73. 2) dieses Zeitalter, die Bartholomäus, männl. Vorname [aramäisch
Barockperle, unregelmäßig runde Perle, [por- ,Sohn des Tholmai']. die Bartholomäusnacht,
tugies. .schief, unregelmäßig'] Ü Massenmord an Hugenotten in Paris in der
das Baro gramm,-s/-e, Luftdruckkurve, der Nacht zum 24. 8. 1572. [Apostel]
Baro|graph,-en/-en, selbstaufzeichnender Luft- das Baryon, -s/...'onen, meist Mz., schweres
druckmesser, das Barometer, -s/-, Luftdruck- Elementarteilchen, der Baryt, -(e)s/-e, Schwer-
messer. [Kw.] spat, [griech.]
der Baron, -s/-e, Freiherr, die Baronesse, -/-n, die Barzahlung, £7 sofortige Zahlung bei Emp-
Freiin, Freifräulein, der Baronet 'bsnnit, -s/-s, fang, [zu: bar]
Klasse des englischen niederen Adels, die Baro- der Bas, hochdeutsche Schreibung für: der Baas.
nig, -/...'ni|en, Stammsitz eines Barons, die basal, -» die Basis.
Baronin, -/-nen, Freifrau, [franz. aus germ.] der Basalt, -(e)s/-e, jüngeres Ergußgestein, oft in
der Barras, -, U Militär, [jidd. baras ,Brotfladen'] Riesensäulen abgesondert. Eigw.: basalten,
die Barre, -/-n, 1) Schranke, Stange, Schlag- basaltisch, [lat. aus ägyptisch]
baum, Absperrung. 2) Sand- oder Schlammbank der Basar, -s/-e, 1) morgenländischer Markt. 2)
vor Flußmündungen. 3) Flutbrandung, [aus Kaufhaus, Kaufhalle. 3) Verkauf zu Wohltätig-
franz.] keitszwecken, [persisch]
das Barrel 'btrA, -s/-s, englisch-amerikanisches ich bäschele (habe gebäschelt), Schweiz.: 1) M
Handelsmaß. [engl.] bastele herum. 2) tändle.
der Barren, -s/-, Abb. B 11, 1) Gold- oder Silber- der Baschkire, -n/-n, Angehöriger eines türki-
stange. 2) Turngerät, Abb. 25. [zu: Barre] T schen Stammes.
die Barriere, -/-n, Schlagbaum, Schranke, z. B. der Baschlik, -s/-s, kaukasische Wollkapuze,
Bahnschranke, Abb. E 6. [franz. zu: Barre] [russisch aus türkisch]
die Barrikade, -/-n, Straßensperre Sinnbild für ; die Base, -/-n,Kusine, Übers. F 6. 2)
1) M
Volkserhebung: sie werden auf die Barrikaden Schweiz, auch: Tante, Bäsi. 3) t Nachbarin,
gehen, klettern, steigen, Ü. [franz.] Gevatterin. Verkl. das Bäschen, Bäslein, -s/-.
:

der Barrister bcrist3r, -s/-, Rechtsanwalt in Eng- [ahd.]


land, [von: Bar] die Base, -/-n, 1) -O Verbindung, die mit Säuren
barsch, 1) verdrießlich-grob. 2) beißend, herb Salze bildet. Eigw. : basisch, [griech.]
schmeckend. 3) M
niederd. ranzig. Hptw. die : : der Baseball 'be:sbo:l, -s, nordamerikanisches
Barschheit, -/-en. [16. Jh.] Ballspiel, vgl. Abb. B 7. [engl.]
der Barsch, -es/-e, ein Fisch, Abb. F 23. [germ. die Basedowsche Krankheit, -n -, Schilddrü-
Stw.] senerkrankung. [Basedow, Arzt, 1799-1854]
die Barschaft, -/-en, Besitz an Bargeld, [zu: bar] dieBasen, Mz. von: 1) Base (Kusine). 2) Base. O
der Barsei, -s/-, der Barthel. 3) Basis.
der Barsoi, -s/-s, Windhundrasse, Abb. H 29. die Bäsi, -/-, M
Schweiz. Tante. :

[russ. ,der Schnelle'] das Basic English 'be:sik 'iylif, - -s, vereinfachte
das Barsortiment, Zwischenhandel im Buch- Form des Englischen mit 850 Wörtern.
handel, [zu: bar] ich basiere, -*• die Basis.
ich barst, von ich berste.
: das Basilienkraut, Basilikum.
der Bart, -(e)s/ 2 e, 1) Haarwuchs im Gesicht die Basilika, -/...ken, 1) im Altertum: Gerichts-
Abb. B 11 das hat so'n B., U ist längst bekannt;
: und Markthalle. 2) Kirche mit hohem Mittelschiff
der B. ist ab, U es ist zu Ende ; sie geht ihm ganz und niedrigen Seitenschiffen, Abb. 20, S 73. K
schön um den B., U sie umschmeichelt ihn. 2) Eigw.: basilikal. [griech. .königlich']
Schnauzhaare (Kater, Hund). 3) zottiges oder das Basilikum, auch: Basilienkraut, eine
-s,
lappiges Anhängsel (Moosbehang), Fleischlap- Würzpflanze, [griech. Königskraut'] ,

pen (um Schnabel oder Schnauze). 4) der wir- der Basilisk, -en/-en, 1) Fabelwesen mit töd-
kende Teil des Schlüssels, Abb. S 30. Verkl. : lichem Biick. 2) TS7 eine Leguanart. der Basilis-
das Bärtchen, Bärtlein, M
südd. Bartel, -s/-. : kenblick, Ü haßerfüllter Blick, [griech.]
Eigw. bärtig, das Barterl, -s/-(n),
: bayr.- M Basil(ius), männl. Vorname, [griech. ,der König-
österr. Kinderlätzchen. der Bartfaden, -*• die
: liche']
Bartel. die Bartflechte, 1) Bartmoos. 2) schmerz- die Basis, -/...sen, 1) Ü Grundlage, Ausgangs-
hafteEntzündung der behaarten Haut, bartlos, punkt. 2) Q
Sockel, Säulenfuß, Abb. B 11. 3)
ohne Bart. Hptw.: die Bartlosigkeit, -. das Grundlinie, Grundfläche, Abb. 16. 4) Grund- D
Bartmoos, <£> eine Moosgattung, [germ. zahl bei Potenz oder Logarithmus, Übers. R 10. 5)
Stw.] Grundwort, Wortwurzel. Eigw. basal. Zeitw. : :

die Barte, Hornplatte am Gaumen der


-/-n, 1) ich basijere (habe basiert) auf ihm. [griech.]
Wale Bartenwal.
:
f Beil, Streitaxt, Abb. A 30,
2) basisch, -* die Base.
H 15. [1 zu: Bart; 2 vgl. Hellebarde] der Baske, -n/-n, Angehöriger eines Pyrenäen-
die Bartel, -/-n, herabhängender Bartfaden am volkes. Eigw.: baskisch, die Baskenmütze,
Fischmaul, [von: Bart] Abb. M
26.
Barthel, M
niederd. Kurzform zu Bartholomäus : der Basketball, -(e)s, Korbball(spiel). [engl.]

61
Bas

dos Richtscheit

die Fugkelle

die Baugeräte
bauen die Kreissäge

der Basküleverschluß, ein Fensterverschluß, -s/-, jemand, der gern bastelt, [wohl zu:
Abb. F 12. [franz.] Bast]
das Basrelief bareli'ef, flaches Relief, [franz.] Bastian, männl. Vorname, [zu: Sebastian]
baß, 1) M alem. besser. 2) t sehr: er ist b.
: die Bastion, -/-en, vorspringendes Bollwerk in
erstaunt, [germ. Stw.] Festungen, Abb. B 62. [franz.]
der Baß, Basses/Bässe, 1) tiefste männliche ich bastle, der Bastler, -*> ich bastele.
Stimmlage. 2) Sänger dieser Stimmlage, Bassist. die Bastonnade, -/-n, Prügel auf die Fußsohlen,
3) tiefste Tonlage bei Instrumenten: Baßflöte, [franz.]
Baßgeige. 4) Gesamtheit tiefer Stimmen: die der Basuto, -(s)/-(s), Angehöriger eines süd-
Bässe, Baßgeigen und Cellos, der Baßbariton, afrikanischen Negerstammes.
Männerstimme zwischen Baß und Bariton, der ich bat, von ich bitte.
:

Bassist, -en/-en, Baßsänger, der Basso, -/...si, Bat., Abk. für: Bataillon.
Baß: B. continuo, Abk.: B. c, Generalbaß, der die Bataille ba'ta:j(d) -/-n, Schlacht, das Ba-
Baßschlüssel, J F-Schlüssel, Abb.
1
10. [ital. N taillon batal'jo-.n, -s/-e, Abk.: Bat., Abteilung
.tief'] des Regiments, [franz.; 16. Jh.]
der Bassa, -s/-s, t Pascha. die Batate, -/-n, eine süße Kartoffel, [indian.]
der Basse, -n/-n, V starkes männl. Schwarzwild. der Bataver, -s/-, Angehöriger eines germani-
der Basselissestuhl, Webstuhl mit waagerechter schen Stammes. Eigw. batavisch. :

Kette, [franz.] der Batik, -s, Färbeverfahren für Gewebe mit


der Basset ba'se, -s/-s, französischer Jagdhund. Wachsschablonen. Zeitw. ich batike (habe :

der Basse«, -(e)s/-e, f Cello, das Bassetthorn, gebatikt) es. [javanisch .gesprenkelt']
gekrümmte Altklarinette, [ital.; 18. Jh.] der Batist, -(e)s/-e, sehr feines leinwandartiges
das Bassin ba'se, -s/-s, künstliches Wasserbecken, Gewebe. Eigw. batisten, : [franz.; 18. Jh.]
[franz.; 18. Jh.] die Batterie^ -/...'ri|en, 1) $ Anzahl zusammen-
der Bassist, Basso, Baßschlüssel, -> der Baß. geschalteter galvanischer Elemente. 2) rj£> Abk.
der Bast, -es/-e, 1) ($> zähes Zellgewebe aus ver- Batt., Verband der Artillerie. 3) Zusammenstel-
holzten Zellensträngen. 2) V
Haut an wachsen- lung von Hähnen für Kalt- und Warmwasser-
den Geweihen und Gehörnen, Abb. 22. G zufluß, Abb. H
4. [franz.]
3) die den Kokonfaden der Seidenraupe um- der Batzen, -s/-, 1) alte Scheidemünze (4 Kreu-
hüllende Schicht: Seidenbast, basten, aus Bast. zer, Schweiz: 10 Rappen). 2) Klumpen: ein
die Bastseide, nicht entbastete Rohseide und schöner B. Geld, viel Geld, [batzen .kleben']
die Gewebe daraus, [germ. Stw.] der Bau, -(e)s, 1) ohne Mz., Bauarbeit, Errich-
basta!, genug!, Schluß!: und damit b.! [ital.] tung, Abb. B 12, B 13 das Haus befindet sich in
:

der Bastard, -(e)s/-e, 1) t uneheliches Kind. 2) oder im B. 2) ohne Mz., Bauweise, künstliche
Mischling, ich bastardlere (habe bastardiert) Fügung. 3) Mz. ...ten, Gebäude. 4) Mz. : -e,
:

es, kreuze (Tiere, Pflanzen). Hptw. die Bastar- : 9? Bergwerksanlage. 5) Mz. -e, Erdhöhle :
V
djerung, -/-en. [mittellat.] (Raubtiere, Kaninchen). 6)ohneMz., Soldaten-
die Bastej, -/-en, Bastion, [mhd. aus ital.] sprache Arrest(lokal) er hat eine Woche B. be-
: :

ich bast(e)le (habe gebastelt) es, an ihm, stelle aus kommen. Eigw. baulich, das an amt,. Behörde
: B
Liebhaberei her, baue mir zusammen. Hptw.: für Bauten, ich b gy e(habe gebaut) es, 1) füge nach
die Bastelarbeit, Bastelej, -/-en. der Bastler, einem Plan zusammen, errichte (Haus, Brücke

der F indling , die Mortelfuge


ol 1

der Feldstein der Bruchstein


rohbehauen /^\ /scharriert
Bau

« der Hof
der alte Bauernhof Bauernhof die Silobatterie

u. a.). 2) lege an (Verkehrswege). 3) pflanze an, der Bauch, -(e)s/ Ä e, 1)


Unterleib oder Hinterleib,
bepflanze : ich b. Rüben, Kartoffeln. 4) gewinne Abb. F 26,M 12 er hält sich den B. vor Lachen;
:

er baut Honig. 5) U mache, habe: er hat einen er liegt auf dem B. vor ihm, verehrt ihn unter-
Unfall gebaut, ich b. ab, 1) U mache schlapp: würfig. 2) Ü Wölbung (Flasche, Schiff), Abb.
er hat ganz plötzlich abgebaut. 2) es, zerlege (Falt- F 24. Vekkl.: das Bäuchelchen, Bäuchlein,
boot, Zelt, Marktbude). 3) es, 4? nutze, gewinne -s/-. dieBauchbinde, 1) Binde um den Bauch.
(Flöz, Erzlager). 4) es, verkleinere, verringere: 2) Ü schmaler Papierstreifen um Zigarren oder
ein Versuch, Vorurteile abzubauen, Ü . 5) es, reiße Bücher, Abb. B 58, R 7. die Bauchdecke, vor-
nieder (Gerüst). 6) ihn, U entlasse oder spare dere (beim Menschen) oder untere (bei Säuge-
ein (Beamte): ich bin abgebaut, ich b. es an, tieren) Begrenzung des Bauches, ich bauche
1) pflanze und ziehe auf (Feldfrüchte). 2) baue (habe gebaucht) es (aus), wölbe es. das Bauch-
zu einem Gebäude hinzu. 3) füge lückenlos an- fell, Überzug der Bauchorgane, Abb. 12. der M
einander (Anbaumöbel), ich b. es auf, 1) errichte, Baucbfüß(l)er, -s/-, ^J Schnecke, die Bauch-
betätige mich schaffend daran. 2) errichte nach höhle, Leibeshöhlung bei Säugetier und Mensch,
Zerstörung wieder (Stadt). 3) ordne, lege Abb. M12. bauchig, gewölbt, stark gerundet.
kunstvoll an. ich b. ei aus, 1) nehme heraus der Bauchladen, nach vorn umgehängter Ver-
(Motor). 2) erweitere durch Bauen (Haus). 3) Ü kaufskasten für Tabakwaren, Süßigkeiten u. a.,
vollende in allen Einzelheiten, vervollkommne Abb. G 5. die Bauchlandung, Landung
(innerlich), ich b. es ein, 1) füge ein eine einge-
: eines Flugzeugs mit eingezogenem Fahrgestell.
baute Schrankwand. 2) ergänze baulich, ich b. es bäuchlings, auf dem Bauch, der Bauchpilz,
um, verändere einen Bau gründlich, ich b. vor, Pilzordnung mit großem Fruchtkörper, Abb. P 15.
1) es, setze als Vorbau an, lasse weiter vor- bauchreden (nur Nennform und Mittelwort
springen. 2) Ü beuge vor. ich b. es zu, umbaue üblich), ohne Mundbewegung reden: er hat
rings (einen Platz), das Bayerwartungsland, bauchgeredet, der Bauchredner, jemand, der
Land, das zum Bebauen bald freigegeben wer- bauchreden kann, die Bauchspeicheldrüse,
den soll. baj)fällig, dem Zusammenbruch Verdauungssaft absondernde Drüse, der Bauch-
nahe (Gebäude). Hptw. die Baufälligkeit, -.
: tanz, Tanz mit rhythmischer Hüftbewegung.
die Bauflucht, Fluchtlinie, das Baugespann, die Bauchung, -/-en, Wölbung, [germ. Stw.]
M Schweiz.Stangenprofile für einen Bau.
: die Baude, -/-n, alleinstehendes Gebirgshaus,
der Bauherr, jemand, der bauen läßt, der Bau- Berggasthof (im Riesengebirge), [zu: Bude]
hof, Zurichteplatz für Baustoffe, die Bauhütte, ich baue, -*• der Bau.
1) Werkbude der Bauarbeiter, Abb. B 12. 2) das Bau^r, -s/-, Vogelkäfig, [von: bauen]
MA. Verband der Baumeister, der Baukasten,
: der Bauer, -n/-n, 1) auch: des -s, Landwirt.
ein Kinderspielzeug, ich staune Bayklötze(r), 2) Figur im Schachspiel, Abb. S 10. 3) Bube,
U staune sehr, die Baukosten, Mz., Kosten Wenzel im Kartenspiel. 4) U Rülpser, Auf-
für einen Bau. der Baukostenzuschuß, Zu- stoßer. das Bauerchen, Bauerlein,
Verkl. :

schuß des Mieters an den Vermieter zu den -s/-. die Bäuerin, -/-nen, Landwirtin, Ehefrau
Baukosten, die Baukunst, Architektur, Abb. eines Bauern. bäu(e)risch, unverfeinert, un-
S 73. das Bajjland, -(e)s, Gelände zum Bauen, geschliffen, bäuerlich, den Bauern betreffend.
Baugrund, Baustelle, die Bajjlichkeit, -/-en, der Bauernfänger, Betrüger, der weltfremde
Gebäude, der Baumeister, Bauunternehmer Menschen schädigt, die Bauernfrau, Bäuerin.
nach bestandener Prüfung, die Bauordnung, das Bauernhaus, Wohnhaus mit Betriebs-
alleVorschriften für das Bauen, der Bauplan, gebäuden, Abb. 12. das H
Bauernlegen,
genaue Zeichnungen für einen Bau. der Bau- -s, Einziehen von Bauernhöfen durch Groß-
platz, abgegrenztes Stück Land zum Bebauen. grundbesitzer, die Bauernregel, überlieferte
die Baupolizei, Behörde, die Bauten geneh- Wetterregel, die Bauer(n)same, -, Schweiz.M
migt und das Bauen überwacht. Eigw. bau- : Bauernschaft, die Bauernschaft, -, Gesamtheit
polizeilich, der Baurat, -(e)s/ 2 e, höherer Be- der Bauern, bauernschlau, pfiffig, schlau.
amter eines Bauamts, der Bauschlosser, Bau- Hptw. die Bauernschläue, das Bauerntum
: ,

schreiner usw., bei Bauten beteiligter Hand- -s, Wesen, Stand des Bauern, die Bauersame,
werker, bausparen (nur in der Nennform Bauernsame, die Bauersfrau, Bäuerin, [von:
üblich), bei einer Bausparkasse sparen, die Bau- bauen]
sparkasse, Unternehmen zum gemeinschaft- das Bauerwartungsland, baufällig usw., ->
lichen begünstigten Sparen für Eigenheimbau- der Bau.
ten, der Baustil, ein Zeitalter kennzeichnende der Baum, -(e)s/ 2 e, 1)
hochstrebendes Holzge-
Formgebung, Abb. S 73. der Baustoff, zum wächs, Abb. B 15 Sinnbild der Kraft. 2) D sich
;

Bauen Erforderliches (Ziegel, Sand usw.), Abb. verzweigendes Wachstum der B. des Lebens. 3)
:

B 12, B
13. die Bauweise, Anordnung der Häu- Walze zum Aufwickeln der Kettfäden oder des
ser: offene B., Einzelbauten; geschlossene B., Gewebes am Webstuhl. 4) jedes stärkere Rund-
Reihenbauten, das Bauwerk, ansehnlicher Bau. holz, besonders Mast. 5) Balken, Stange Schlag- :

das Bauwesen, Baukunst und Bauhandwerk. baum. Verkl. das Bäumchen, Bäumlein, -s/-.
:

der Bauwich, -(e)s/-e, Abstand eines Hauses die Baumfalle, Falle für größeres Wild, die
vom Nachbarhaus oder von der Straßengrenze. Baumgrenze, Höhengrenze normalen Baum-
bauwürdig, $$ zum Abbau lohnend (Lager- wuchses, baumkantig, mit rindigen Kanten
stätten), [germ. Stw.] (Balken), der Baumkuchen, turmförmig hoher

63
Bau

der Kegel die Hecke


die Kunstformen

die Pyramide das Kopfholz


die Naturformen

Wurzel ^er ^ ,a dos Wurzelgeflecht die


der Wurzeltrieb die (tj er Spiegel) Baum Wurzel

Kuchen, Abb. K 52. ba.umlang, U sehr lang. B. c, Abk. für: Basso continuo. [ital.]
der Baumläufer, kleiner Singvogel, der Baum- Bd., Abk. für: Band.
schlag, -(e)s, Darstellungstechnik von Zweigen BD A, Abk. für Bund Deutscher Architekten.
:

in der Kunst, die Baumschule, Gärtnerei für Bde., Abk. für: Bände.
Bäume, Abb. G3. baymstark, Ü sehr stark. BdL, Abk. für: Bank deutscher Länder.
die Ba.um wolle, Samenhaare verschiedener das B-Dur, -, Zeichen: B, Tonart: die B-Dur-
Malvengewächse, baumwollen, aus Baum- Tonleiter.
wolle, [germ. Stw.] Be, O
Zeichen für Beryllium. :

ich bäume (habe gebäumt), 1) richte mich kräftig be...,auf ein Ziel gerichtet, mit einer bestimm-
hoch: ein Pferd bäumt, richtet sich auf den Hin- ten Absicht handelnd: ich befeuchte, belichte,
terbeinen auf. 2) wickele auf den Weberbaum. besehe es, Übers. Z 7. [ahd., von: bei]
3) sichere den Erntewagen mit dem Wiesbaum. BEA, Abk. für: British European Airways, [engl.;
ich b. ab, 1) spule ab. 2) halte ein Schiff mit eine britische Luftverkehrsgesellschaft]
waagerechten Balken vom Ufer ab. ich b. auf, ich beabsichtige (habe beabsichtigt) es, will es
1) es, wickele am Webstuhl auf. 2) mich, Ü tun: das war nicht beabsichtigt!, es geschah un-
empöre, sträube, widersetze mich, [von: Baum] gewollt.
ich bajj m(e)le (habe gebaumelt), hänge schwin- ich beachte (habe beachtet) ihn, es, achte, merke
gend, schaukele, [von bammeln oder Baum]
: auf ihn, darauf, beachtenswert, beachtlich,
es bäumt (auf) (hat (auf)gebaumt), y springt, ziemlich groß, wichtig, nicht unbedeutend, die
fliegt auf einen Baum (Federwild; Luchs, Mar- Beachtung, -, aufmerksame Betrachtung: man
der u. a.). schenkte ihm wenig B.
das Bajjnzerl, -s/-(n), M
österr. Milchbrötchen. : ich beack(e)re (habe beackert) es, 1) pflüge, bear-
die Bauordnung, der Bauplan usw., -» der Bau. beite (Feld). 2) U bearbeite gründlich (Wissens-
der Bausch, -es/-'e oder -e, 1) Wulst, Hervor- gebiet).
tretendes, weite Falten. 2) zusammengeballtes der Beamte, -n/-n, Inhaber eines öffentlichen
Tuch, Papier. 3) ein Stück Watte. 4) Pausche am Amtes, Beamtenschaft, -, alle Beamten
die
Sattel. 5) in B. und Bogen, Ü alles in eins gerech- (eines Landes usw.). das Beamtentum, -s,
net, insgesamt. Verkl. das Bguschchen,
: Stand des Beamten, beamtet, als Beamter fest
Bä.uschlein, -s/-. ich baysche (habe gebauscht), angestellt, die Beamtin, -/-nen, Inhaberin eines
1) es, lege in weite Falten zusammen. 2) das öffentlichen Amtes, [eigtl. der Beamtete]
Kleid bauscht, schlägt weite Falten, ich b. es auf, ich beängstige (habe beängstigt) ihn, mache ihm
Ü lasse bedeutungsvoll erscheinen, übertreibe: Angst das beängstigt mich; es wirkt beängstigend.
:

er hat den Vorfall aufgebauscht, ich b. es aus, Hptw. die Beängstigung, -/-en.
:

bauche aus. bauschig, in lockeren Falten her- ich beanspruche (habe beansprucht) es, 1) ver-
vortretend, [mhd.] lange, weil ich ein Recht zu haben meine. 2) es
der Bautastein, nordischer Grab- oder Gedenk- beansprucht etwas, braucht, hat viel davon nötig
stein, [altnord.] die Bremsen sind sehr beansprucht, müssen viel
die Bauweise, das Bauwerk usw., -> der Bau. leisten; das beansprucht mich, viel Platz, Zeit.
der Bauxit, -s/-e, Gestein, aus dem Aluminium Hptw. die Beanspruchung, -/-en.
:

gewonnen wird, [nach Les Baux, Südfrankreich] ich beanstande (habe beanstandet) es, erhebe
bauz!, Schreckruf beim Fallen. [Schallw.] Einspruch, tadele, rüge Mängel. Hptw.: die
die Bavaria, -, Verkörperung Bayerns, [lat.] Beanstandung, -/-en.
der Bayer, -n/-n, Bewohner Bayerns. Eigw. : ich beantrage (habe beantragt) es, stelle einen
bay(e)risch (sprachwissenschaftlich für die Antrag. Hptw. die Beantragung, -/-en.
:

Mundart: bairisch, Übers. 7, 23): das D M ich beantworte (habe beantwortet) es ihm, gebe
bayrische Bier; aber: der Bayerische Wald, das ihm Antwort darauf. Hptw. die Beantwor- :

Bayrischkraut, -s, Weißkraut mit Speck, Zuk- tung, -/-en.


ker und Essig. ich bearbeite (habe bearbeitet) es, 1) bebaue
der Bazar, -s/-e, Basar. (Land). 2) richte zu, mache zurecht bearbeitetes :

der Bazi, -s/-s, M


österr. Kumpan, Freundchen.
: Holz, zugehauenes. 3) mache fachgemäß fertig,
der Bazillenträger, gesunder Mensch mit überarbeite (Text, Musikstück). 4) ihn, Ü suche
Krankheitskeimen, der Bazillus, -/...llen, spo- zu beeinflussen. Hptw. die Bearbeitung, -/-en.
:

renbildendes Bakterium. [1872; lat. .Stäbchen'] der Bearbeiter, -s/-, jemand, der etwas bear-
BBC 'bi:bi:'si:, Abk. für: British Broadcasting beitet: der zuständige Sachbearbeiter. [18. Jh.]
Corporation, [engl.; eine britische Rundfunk- ich beargwöhne (habe beargwöhnt) ihn wegen
gesellschaft] einer Sache, mißtraue ihm, verdächtige ihn.

64
Bed

Becherwerk Becken

der Beat bi:t, -s, die Beatmusik, stark auf bedacht, 1) überlegt, besonnen. 2) ich bin b. auf
Rhythmik aufbauender moderner Jazz, der etwas, denke achtsam, begierig oder sorgenvoll
Beatnik, -s/-s, Außenseiter der Gesellschaft, daran aber ich nehme darauf Bedacht, beachte
; :

[engl. .Schlag'] es. 3) beschenkt, versehen: mit Rosen b., D. der


Beata, Beate, weibl. Vornamen, [lat. ,die Glück- Bedacht, -(e)s: mit (ohne) B., sorgfältig, rück-
liche'] sichtsvoll (sorglos, rücksichtslos), ich bedachte,
ich beatme (habe beatmet) ihn, führe Luft in von: ich bedenke, bedächtig, vorsichtig, be-
seine Atemwege ein. Beatmung, -
Hptw. : die sonnen, langsam. Hptw. die Bedächtigkeit, -. :

durch Alund-zu-Mund-B. suchte man den Verun- bedachtsam, bedächtig. Hptw. die Bedacht- :

glückten zu retten. samkeit, [mhd. von: bedenken]


-.
Bea trice bea'tri:t/3 oder ...'tri:sd, Bea trix, ich bedang, von ich bedinge.:

weibl. Vornamen. [ital.,lat. ,die Glückbringende'] ich bedanke (habe bedankt) mich für etwas, 1)
der Beaubo:, -/-s, Stutzer, Geck, [franz. schön'] , sage meinen Dank: sei bedankt! 2) dafür b. ich
die Beaufortskala 'bo:fart..., -, Maßstab der mich!, U das will ich gar nicht haben.
Windstärken, Übers. W 16. [nach dem engli- ich bedarf (bedurfte, habe bedurft; bedürfen)
schen Admiral] seiner, brauche, habe nötig: ich b. deines Rates,
es beaufschlagt (hat beaufschlagt) es, trifft die eines Freundes, der Bedarf, -(e)s, 1) erforderliche
Turbinenschaufeln (Wasser- oder Dampfstrahl). Menge unser B. an Lebensmitteln. 2) Bedürfnis
:

Hptw.: die Beaufschlagung, -/-en. nach B.; ich habe keinen B., brauche nichts, die
ich beaufsichtige (habe beaufsichtigt) ihn, über- Bedarfsdeckung, -, K Beschaffung des Erforder-
wache. Hptw. die Beaufsichtigung, -/-en.
: lichen, der Bedarfsfall, -(e)s: im B., wenn nötig.
ich beauftrage (habe beauftragt) ihn zu etwas, ich bedau(e)re (habe bedauert), 1) ihn, bemit-
erteileihm einen Auftrag, trage ihm auf. Hptw. : leide ich b. den armen Kerl. 2) es, sehe ungern,
:

die Beauftragung, -. der, die Beauftragte, wünsche ungeschehen: ich b. den Vorfall. 3)
-n/-n, ein -r, eine -, jemand, der mit etwas be- (ich) b.!, damit kann ich leider nicht dienen.
auftragt wurde. Hptw.: das Bedauern, -s: zu meinem großen
ich befuge (habe beäugt) ihn, schaue gründlich, B.; er sprach sein B. über den Vorfall aus. be-
mißtrauisch an. ich beaugenscheinige (habe dauerlich, unerfreulich, zu bedauern (Vorfall).
beaugenscheinigt) ihn, K schaue selber an. bedauernswert, arm, Mitleid heischend, be-
der Beaujolais bojj'le:, -/-, ein französischer Rot- dauernswürdig, des Mitleids würdig, [mhd.
wein. [ Landschaft in Frankreich] verwandt mit teuer]
ich bebaue (habe bebaut) es, 1) bearbeite (pflüge, ich bedecke (habe bedeckt) ihn, 1) decke zu, ver-
nutze). 2) besetze mit Häusern. Hptw. die Be- : hülle ganz bedeckter Himmel, Bewölkung. 2) <&
:

bauung, -/-en. der Bebauungsplan, Auftei- geleite zum Schutz, die Bedecktsamigen, Mz.,
lung von Siedlungsgelände. <$> Samenpflanzen mit Fruchtknoten, Angiosper-

das Bebe be'be:, -s/-s, M


Schweiz.: Säugling. men, Abb. B 42. Eigw. bedecktsamig. die Be-
:

[franz. aus engl, baby] deckung, -/-en, 1) Schutz, Deckung. 2) tr das


ich bebe (habe gebebt) vor ihm oder etwas, zittere Verschwinden eines Sterns hinter einem anderen.
(vor Angst, Kälte): die Erde bebt, wird erschüt- 3) Sh bewaffnete Begleitung. 4) Bewölkung.
tert (von einem Erdbeben), das Beben, -s/-, ich bedenke (bedachte, habe bedacht; wenn er
Erdbeben, [germ. Stw.] bedächte), 1) es, überlege, erwäge. 2) ihn mit
ich bebild(e)re (habe bebildert) es, schmücke etwas, versorge, beschenke; vermache ihm. 3)
mit Bildern, illustriere. Hptw. die Bebild(e)- : mich, gehe mit mir zu Rate: ich b. mich eines
rung, -/-en. Besseren, fasse einen besseren Entschluß, das
bebrillt, mit Brille. Bedenken, -s/-, 1) Zweifel, Einwand: ich habe
die Bechamelsoße befa'mel..., feine, würzige noch einige B. 2) Überlegung: nach reiflichem B.
Soße. [Bechamel, Hofmann Ludwigs XIV.] bedenkenlos, 1) unüberlegt. 2) skrupellos, be-
der Becher, -s/-, 1) Trinkgefäß, Abb. B 16, G 7. denklich, 1) Zweifel, Mißtrauen erregend, un-
2) etwas Becherförmiges, z. B. Fruchthülle, Abb. günstig: das wirft ein bedenkliches Licht auf ihn.
B 42, F 38. Verkl.: das Becherchen, Becher- 2) gefährlich (Krankheit). 3) nachdenklich: er
lein, -s /-. ich bech( e)r e (habe gebechert), U zeche. machte ein bedenkliches Gesicht. Hptw. die Be- :

die Becherfrucht, Fruchtform, der Becher- denklichkeit, -/-en. die Bedenkzeit, Zeit, um
ling, -(e)s/-e, Becherpilz, eine Pilzgattung, eine Entscheidung zu bedenken er bat sich eine :

Abb. P 15. das Becherwerk, ein Förderband, B. von vier Wochen aus.
Abb. B 16. [ahd.;lat. Lw.] bedeppert, U ratlos, betreten, [jiddisch]
ich becirce (habe becirct) ihn, auch: bezirze, U ich bedeute (habe bedeutet), 1) es ihm; ihm, daß...,
betöre ihn. [nach der griechischen Zauberin gebe zu verstehen, befehle. 2) etwas, nichts, bin
Circe] wichtig, unwichtig das bedeutet mir alles, ist für
:

das Becken, -s/-, Abb. B 16, 1) große flache mich lebenswichtig. 3) es bedeutet etwas, hat den
Schüssel, z. B. Waschbecken. 2) eingefaßte Was- Sinn von: Acker bedeutet dasselbe wie Feld; das
serfläche, Abb. B 2, B 57. 3) Vertiefung © hat etwas zu bedeuten!, da steckt etwas dahinter,
der Erdoberfläche Tieflandsbecken. 4) Knochen-
: Ü. bedeutend, 1) groß, wichtig, beachtlich.
gürtel zwischen Beinen und Rumpf, Abb. 12. M 2) einflußreich, berühmt, bedeutsam, 1) be-
5) cT Schlaginstrument, Abb. S 24. [lat. Lw.] deutend. 2) voller Bedeutung: mit einem bedeut-
ich beckmessere, beckmeßre (habe gebeckmes- samen Blick. Hptw. : die Bedeutsamkeit, -. die
sert), kritisiere kleinlich. Hptw. : die Beckmes- Bedeutung, -/-en, 1) Sinn, Wortsinn. 2) Wich-
serei, -/-en. [nach dem Meistersinger aus tigkeit,Tragweite, bedeutungslos, ohne Be-
Wagners Oper] deutung, unwichtig. Hptw.: die Bedeutungs-
ich bedache (habe bedacht) es, versehe mit einem losigkeit, -/-en. bedeutungsvoll, voller Be-
Dach. Hptw. : die Bedachung, -/-en. deutung, wichtig.

5 SB 65
Bed

Beerenobst
ich bediene (habe bedient), 1) ihn, erweise ihm das Beefsteak 'bi:fste:k, -s/-s, 1) halbdurchge-
Dienste. 2) es, warte, überwache, regle den Gang bratene Rindslende. 2) deutsches B., gebratenes
(einer Maschine). 3) es, Kartenspiel gebe gleiche : gehacktes Rindfleisch, [engl, beef Rindfleisch'] ,

Farbe zu. 4) mich seiner, brauche es, mache ich beehre (habe beehrt), 1) ihn, erweise ihm eine
Gebrauch davon; bedienen Sie sieht, langen Sie Ehre besuche ihn. 2) mich, erlaube mir (Höflich-
;

zu! (bei Tisch); ich bin bedient!, U habe genug keitsformel).


davon! Hptw. die Bedienung, -/-en. die Be-
: ich beeide (habe beeidet), älter: beeidige (habe
dienerin, M südd. Aufwartefrau, bedienstet : beeidigt) es, beschwöre, leiste einen Eid darauf.
bei ihm, in Dienst, beschäftigt, der, die Bedien- Hptw.: die Beendigung, -.

stete, -n/-n, ein -r, eine -, Beamter, Beamtin. ich beejf(e)re mich (habe mich beeifert) dessen,
der Bediente, -n/-n, ein Diener, das Bedie- -r, gebe mir die größte Mühe.
nungsgeld, Preisaufschlag in Gaststätten und ich beeile mich (habe mich beeilt), mache schnell:
Hotels. beeil dich!
ich bedinge, 1) (habe bedungen; er bedang oder ich beeindrucke (habe beeindruckt) ihn, mache
bedingte) es, bestimme vertraglich. 2) es bedingt Eindruck, errege achtungsvolle Aufmerksam-
(bedingte), erfordert, macht notwendig, hängt keit,imponiere das hat mich sehr beeindruckt.
:

davon ab. ich b. es mir aus, verlange für mich, ich beeinflusse (habe beeinflußt) ihn, veranlasse
sichere mir das hat er sich ausbedungen, bedingt,
: sein Tun und Handeln, bestimme dessen Rich-
an eine Bedingung geknüpft: bedingter Straf- tung. Hptw.: die Beeinflussung, -/-en.
erlaß, Straffreiheit nach Bewährungsfrist. ich beeinträchtige (habe beeinträchtigt) ihn,
Hptw. : Bedingtheit, -. die Bedingung,
die schade ihm, mindere das beeinträchtigt den Wert :

-/-en, 1) Voraussetzung, etwas, was dasein muß, erheblich. Hptw.: die Beeinträchtigung, -/-en.
damit ein anderes eintreten kann: Reue ist B. [17. Jh.]
zur Buße; unter dieser B. 2) 6*6 Verpflichtung, es beelendet mich (hat mich beelendet), M
Klausel, bedingungslos, ohne Einschränkung. Schweiz. stimmt mich traurig.
:

Hptw. die Bedingungslosigkeit, -. der Be-


: der Bejelzebub, -, Teufel: den Teufel durch den
dingungssatz, Nebensatz, der eine Bedin- B. austreiben, B ein Übel durch ein schlimmeres
gung enthält, meist mit wenn eingeleitet, Kon- bekämpfen, [hebr. Baal-Zebub ,Herr der
ditionalsatz, ÜBERS. S 6, vgl. ÜBERS. 15. be- M Fliegen']
dingungsweise, unter Voraussetzungen, Ein- ich beende (habe beendet), älter beendige (habe :

schränkungen. beendigt) es, vollende, führe aus, mache Schluß


ich bedränge (habe bedrängt)ihn mit etwas, 1) damit. Hptw.: die Beend(ig)ung, -/-en. [um
bedrücke, quäle. 2) werbe heftig, setze unter 1800]
Druck. Hptw. die Bedrängung, -/-en. der: ich beenge (habe beengt) ihn, beschränke, enge
Bedränger, -s/-, jemand, der einen anderen ein. Hptw. : die Beengung, -/-en.
bedrängt; andringender Feind, die Bedräng- ich beerbe (habe beerbt) ihn, erhalte seinen
nis, -/-se, Not, Konflikt, [mhd.] Nachlaß. Hptw. die Beerbung, -/-en. :

ich bedräue (habe bedräut) ihn, D bedrohe. ich beerdige (habe beerdigt) ihn, begrabe, be-
bedripst, U kleinlaut, verlegen. statte.' Hptw.: die Beerdigung, -/-en. [17. Jh.]
ich bedrohe (habe bedroht) ihn, drohe ihm. dieBeere, -/-n, Fruchtform, Abb. B 17, F 38.
Hptw. : die Bedrohung, bedrohlich,
-/-en. Verkl. das Beerchen, Beerlein, -s/-. ich beere
:

unmittelbar gefährlich, unheildrohend, be- es ab, pflücke die Beeren, [germ. Stw.]
droht, sehr gefährdet. das Beest, -(e)s/-er, niederd. Biest. M :

ich bedrucke (habe bedruckt) es, drucke etwas das Beet, -(e)s/-e, 1) Gartenstück für Blumen, Ge-
darauf: die Kleiderstoffe sind bunt bedruckt. müse, Abb. G
2) durch Zwischenfurchen
3.
ich bedrücke (habe bedrückt), 1) ihn, lege harten begrenzter Ackerteil, Abb. B 29. [verwandt mit:
Zwang auf. 2) es bedrückt mich, verdirbt mir die Bett; 17. Jh.]
Stimmung, macht mich bedrückende
traurig: die Beete, -/-n, die Bete.
Sorgen, der Bedrücker, -s/-, roher Gewalt- ich befähige (habe befähigt) ihn zu etwas, setze
haber, die Bedrücktheit, -, trübe Stimmung. in die Lage, mache die Ausführung möglich.
die Bedrückung, -/-en, seelische Bedrängnis; befähigt, begabt ein befähigter junger Mensch,
:

Gewaltherrschaft. die Befähigung, -/-en, 1) persönliche Möglich-


der Beduine, -n/-n, ein Araber. ElGW. : bedui- keit zur Ausführung, Eignung oder Bildung.
nisch, [arab. .Wüstenbewohner'] 2) Begabung, der Befähigungsnachweis, Nach-
bedungen, von ich bedinge. : weis vorschriftsmäßiger Ausbildung zur selb-
es bedünkt mich (hat mich bedünkt), es will mich ständigen Ausübung einer Tätigkeit, [um 1800]
bedünken, f mir scheint, meines Bedünkens, f ich befahl, von ich befehle. :

nach meiner Ansicht. ich befahre (befuhr, habe befahren du befährst, ;

bedürfen,von ich bedarf.rfasBedürfnis,-ses/-se,


: er befährt) es, 1) fahre darauf (Straße). 2) «^ gehe
nach ihm, Wunsch oder Notwendigkeit, einem unter Tage, baue ab. 3) ein befahrener Bau, V
Mangel abzuhelfen, die Bedürfnisanstalt, bewohnter. 4) M
niederd. J. erlebe befahrenes : :

öffentliche Toilette, bedürftig, 1) arm. 2) ich Volk, geübte Seeleute.


bin seiner brauche ihn, es ich bin seines Trostes
b., : der Befall, -(e)s/"e, das Auftreten von Schäd-
b. Hptw. die Bedürftigkeit, -.
: lingen, Pflanzenkrankheiten, es befällt (befiel,
ich bedus(e)le mich (habe mich beduselt), U be- hat befallen) ihn, erfaßt, kommt über ihn (Krank-
trinke mich : ich bin ein wenig beduselt. heit, Unglück).

66
Beg
befangen, 1) verlegen, schüchtern. 2) g*a vor- ich beflute (habe beflutet) es, J, setze unter Was-
urteilsvoll, parteiisch. Hptw. : die Befangen- ser. Hptw. die Beflutung, -/-en.
:

heit, -. befohlen, von: ich befehle.


ich befasse mich (habe mich befaßt) mit ihm, ich befolge (habe befolgt) es, handle danach.
beschäftige mich damit, gebe mich mit ihm ab. Hptw. die Befolgung, -/-en.
:

ich befehde (habe befehdet), 1) ihn, es, D bekämpfe. ich bef örd(e)re (habe befördert), 1) es, ihn, bringe
2) sie befehden sich, liegen miteinander in Fehde. fort, schaffe irgendwohin, transportiere. 2) ihn,
Hptw. die Befehdung, -/-en.
: gebe ihm eine höhere Stellung. Hptw. die Be- :

der Befehl, -(e)s/-e, 1) bindender Auftrag eines förderung, -/-en B. zu Lande, zur Luft, zu :

Vorgesetzten auf seinen B. (hin) 2) Sb Kom-


: . Wasser, beförderlich, M Schweiz. beschleunigt. :

mando: sie stehen unter dem B. von... 3) Daten- dos Beförderungsmittel, Eisenbahn, Autobus,
verarbeitung Anweisung für Rechenanlagen, ich
: Flugzeug, Schiff zur Beförderung.
befehle (befahl, habe befohlen; du befiehlst, er die Beförst(e)rung, -, gesetzlich geregelte Ver-
befiehlt; wenn er beföhle; befiehl!) es ihm, l)gebe waltung und Bewirtschaftung nichtstaatlicher
ihm den Befehl, ordne an: wer hat hier zu befeh- Waldungen durch Staatsforstbeamte, die Befor-
len ?, herrscht. 2) D empfehle, vertraue an: Gott be- stung, -, Bewirtschaftung mit Wald. Zeitw.:
fohlen. 3) ich b. ihn zu mir, lasse kommen, ich b. ich beforste (habe beforstet) es.
ihn ab, versetze, rufe zurück, ich b. es ihm an, ich befrachte (habe befrachtet) es, belade mit
trage auf, lege nahe, befehlend, befehlerisch, Nutzlast. Hptw.: die Befrachtung, -/-en. der
einen Befehl gebend, gebieterisch, ich befehlige Befrachter, -s/-, Absender beförderter Güter.
(habe befehligt) es, <fe bin verantwortlicher Vor- ichbefrage (habe befragt), 1) ihn, richte eine
gesetzter ich b. eine Kompanie, die Befehlsform,
: Frage an ihn. 2) mich mit (bei) ihm, über etwas,
Form des Zeitworts, Imperativ: geh!, geht!, bespreche, erkundige mich. Hptw. : die Befra-
Übers. Z 7. der Befehlshaber, -s/-, o°o Vor- gung, -/-en.
gesetzter, befehlshaberisch, herrschsüchtig. ichbefreje (habe befreit) ihn, 1) setze in Freiheit
der Befehlsstab, GS Signal des Fahrdienstleiters (Gefangene). 2) erlöse, entlaste: er befreite mich
für die 'Abfahrt, Kelle, Abb. B 4. befehls- aus dieser Gefahr, unangenehmen Situation.
widrig, einem Befehl nicht entsprechend, Hptw. die Befreiung, -/-en. der Befreier, -s/-,
:

[germ. Stw.] Retter in der Not, Abwälzer der Last.


ich befejnde (habe befeindet) ihn, bekämpfe: sie das Befremden, -s, unwilliges Erstaunen, es
befeinden sich, bekämpfen sich. befremdet (hat befremdet) mich, erstaunt
ich befestige (habe befestigt) es, 1) mache fest, mich, berührt mich unangenehm: das ist be-
schließe gut an das Rad ist mit der Nabe an der
: fremdend, befremdlich, befremdend, die Be-
Achse befestigt. 2) Sb mache zur Verteidigung fremdnis, -/-se, Befremdung, -, das Befrem-
bereit. 3) Ü stärke Vertrauen befestigt die Freund-
: den.
schaft, die Befestigung, -/-en, 1) haltbare Ver- ich befreunde mich (habe mich befreundet) mit
bindung. 2) Geländegestaltung oder Bauten zur ihm, 1) werde sein Freund: wir sind befreundet.
Verteidigung, Abb. B 49. 3) Ü Stärkung. 2) gewöhne mich daran: ich b. mich allmählich
ich befeuchte (habe befeuchtet) es, mache feucht. mit seinem Plan.
Hptw.: die Befeuchtung, -. ich befriede (habe befriedet) das Land, beruhige.
die Befeji(e)rung, -/-en, Markierung von Schiffs- Hptw. : die Befriedung, -.
und Flugwegen durch Leucht- und Funkfeuer. ich befriedige (habe befriedigt), 1) ihn, stelle zu-
Zeitw. ich befeu(e)re (habe befeuert) es.
: frieden, genüge seinen Ansprüchen. 2) mich
das Beffchen, -s/-, Halsbinde an Amtstrachten, selbst, onaniere, befriedigend, 1) den Ansprü-
Abb. A 14. [niederd., aus mittellat.] chen genügend. 2) als Leistungsnote: 3. die
bef igdert, mit Federn versehen (Vögel). Befriedigung, -, Zufriedenheit, Genugtuung.
befiehl!, du befiehlst, er befiehlt, von: ich ich befriste (habe befristet) es, setze ihm eine
befehle. Frist befristete Verträge. Hptw.
: die Befri- :

ichbefinde (befand, habe befunden), 1) über ihn, stung, -/-en.


etwas, beurteile, erkenne er hat den Plan für gut: ich befruchte (habe befruchtet) ihn, es, 1) ver-
befunden. 2) mich, bin anwesend. 2) mich, Ü einige eine männliche mit einer weiblichen Ge-
fühle mich (wohl, schlecht), das Befinden, -s, schlechtszelle. 2) Ü rege zu fruchtbarer Tätig-
1) Gesundheitszustand; Lebensgefühl: ich keit an. Hptw. die Befruchtung, -/-en. das
:

möchte mich nach seinem B. erkundigen. 2) Be- Befruchtungsoptimum, Zeitspanne mit der
fund, Gutachten, befindlich, vorhanden. größten Aussicht auf Empfängnis.
ich befing(e)re (habe befingert) es, U 1) betaste. ichbefuge (habe befugt) ihn zu etwas, berechtige,
2) erledige das werden wir schon befingern.
: ermächtige: er ist dazu (nicht) befugt. Hptw. :

ich beflagge (habe beflaggt) es, versehe mit Fah- die Befugnis, -/-se.
nen (Haus, Schiff). Hptw.: die Beflaggung, ich befühle (habe befühlt) es, taste ab.
-/-en. ich befumm(e)le (habe befummelt) es, U befühle,
ich beflecke (habe befleckt) es, 1) beschmutze. besorge, erledige.
2) Ü entehre, entheilige. Hptw. die : Befleckung, der Befund, -(e)s/-e, Feststellung; Ergebnis einer
-/-en. Untersuchung, [zu: befinden; um 1800]
ich befleg(e)le (habe beflegelt) ihn, Schweiz. M ich befürchte (habe befürchtet) es, ahne sorgend
beschimpfe. voraus. Hptw. die Befürchtung, -/-en.
:

ichbeflgjßige mich (habe mich befleißigt) seiner, ich befürworte (habe befürwortet) es, empfehle,
bemühe mich um, suche auszuüben: befleißige verwende mich dafür. Hptw.: die Befürwor-
dich guter Sitten! tung, -/-en.
ich befliege (beflog, habe beflogen) eine Strecke, der Beg, -s/-s,Nebenform von: der Bei.
fliege planmäßig über sie. ich binbegabt für etwas, reich befähigt, von guten
beflissen, eifrig bemüht: er ist um Lob b.; musik- Anlagen, der, die Begabte, -n/-n, ein -r, eine -,
beflissen. Hptw.: die Beflissenheit, -. beflis- begabter Mensch, die Begabung, -/-en, natür-
sentlich, absichtlich, [von Fleiß] : liche Anlage für bestimmte Leistungen.
ich beflocke (habe beflockt) es, bringe Flocken ich begaffe (habe begafft) es, U blicke aufdring-
auf ein mit Klebstoff behandeltes Gewebe: lich an.
beflocktes Gewebe. Hptw. die Beflockung, -. : begangen, von: ich begehe, das Begängnis,
beflogen, 1) V flügge (junge Vögel). 2) & mit -ses/-se, feierliche Handlung: Leichenbegängnis.
jungem Anflug von Nadelholz. ich begann, von ich beginne. :

ich beflüg(e)le (habe beflügelt) ihn, D 1) beschleu- ich begatte (habe begattet): zwei Wesen begatten
nige: beflügelten Schrittes. 2) Ü belebe. Hptw. : sich, vollziehen die geschlechtliche Vereinigung.
die Beflüg(e)lung, -. Hptw. : die Begattung, -/-en.

67
Beg
ichbegaun(e)re (habe begaunert) ihn, U betrüge. begonnen, von ich beginne.:

begebbar, c3 übertragbar (Wechsel), ich begebe ich begönn(e)re (habe begönnert) ihn, behandle
(habe begeben), 1) es, 12 verkaufe, setze in Um- gönnerhaft.
lauf (Anleihen, Wechsel). 2) mich zu ihm, gehe ich begrabe (begrub, habe begraben; du be-
hin. 3) mich an die Arbeit, beginne damit. 4) mich gräbst, er begräbt; wenn er begrübe) ihn, 1)
seiner, gebe hin, verzichte darauf. 5) es begibt sich, beerdige: begraben, beerdigt, Abk.: begr., Zei-
geschieht, ereignet sich, ich b. mich heim, gehe chen: 2) gebe auf: begrabene Hoffnungen;
.

nach Hause: er hat sich heimbegeben, die Be- du kannst dich damit begraben lassen, U hast keine
gebenheit, -/-en, das Begebnis, -ses/-se, Er- Aussichten, das Begräbnis, -ses/-se, 1) Erd-
eignis. bestattung. 2) Grabstätte: Erbbegräbnis, Abb.
ich begegne (bin begegnet) ihm, 1) komme ent- F 37. [germ.]
gegen, treffe ihn: ihre Blicke begegneten sich. ich begradige (habe begradigt) es, mache gerade
2) komme vor, finde vor das Wort begegnet uns
: (Fluß, Grenze). Hptw. die Begradigung, -/-en.
:

bei Goethe. 3) treffe Gegenmaßnahmen: dieser begrannt, mit Grannen besetzt.


Gefahr muß man begegnen. 4) verhalte mich ihm ich begreife (begriff, habe begriffen) ihn, 1) Ü
gegenüber: er begegnete mir abweisend, die Be- verstehe. 2) betaste, ich b. es ein, umfasse
gegnung, -/-en, 1) Zusammentreffen. 2) Sport- damit: in dieser Frage ist die Antwort schon ein-
wettkampf: sportliche B. [germ. Stw.] begriffen, begreiflich, verständlich. Umstw. :

ich begehe (beging, habe begangen; wenn er begreiflicherweise, [germ. Stw.]


beginge) es, 1) prüfe durch regelmäßiges Ab- ich begrenze (habe begrenzt) es, 1) schließe in
schreiten (Bahnstrecke, Feld). 2) feiere: er begeht Grenzen ein, teile ab. 2) U beschränke: meine
seinen 50. Geburtstag. 3) D tue (Fehler, Unrecht). Zeit ist begrenzt, die Begrenztheit, -, Beschrän-
Hptw. die Begehung, -/-en. [ahd.]
: kung die B. seiner Fähigkeiten, die Begrenzung,
:

das, der Begehr, -s, f Begehren, ich begehre -/-en, 1) das Begrenzen. 2) Umriß, Grenze.
(habe begehrt) ihn, es von ihm, wünsche heftig. der Begriff, -(e)s/-e, 1) mit einem Wort verbun-
ich b. auf, erhebe heftig Einspruch, das Begeh- dene Bedeutung: Begriffspaare, ABB. E 3. 2) U
ren, -s, Verlangen, Begierde, begehrenswert, Ahnung, blasse Vorstellung: du kannst dir keinen
so beschaffen, daß man es begehrt, begehrlich, B. davon machen. 3) U Auffassungsgabe er ist :

heftig wünschend, lüstern: begehrliche Blicke. schwer von B. begriffen in ihm, beschäftigt mit
Hptw.: die Begehrlichkeit, -. [mhd.] er war mitten in der Arbeit b. begrifflich, gedank-
ich beggjf(e)re (habe begeifert) es, überschütte lich, abstrakt: begriffliches Hauptwort, Abstrak-
mit Schmähungen. Hptw.: die Begejf(e)rung, tum, ÜBERS. H
11, B. die Begriffsbestimmung,
-/-en. eindeutige Umschreibung eines Begriffs, Defi-
ich begejst(e)re (habe begeistert) ihn, mich für nition, begriffsmäßig, begrifflich, begriffs-
etwas, erfülle mit Freude, Liebe und Taten- stutzig, M
österr. begriffsstutzig, schwer be-
:

drang. Hptw.: die Begejst(e)rung, -. greifend, das Begriffsvermögen, -s, Auffas-


die Begjgr, -, Begierde, -/-n, nach ihm, leiden- sungsgabe, [von: ich begreife]
schaftliches Verlangen. Eigw. begigrig auf es, : ich begrub, von: ich begrabe.
nach ihm. [mhd.] ich begründe (habe begründet) es, 1) gebe
ich begieße (begoß, habe begossen; wenn er Gründe an: er begründet sein Fernbleiben mit
begösse) es, 1) mache naß, feucht: ich b. die Krankheit. 2) sichere als Grundlage: ein begrün-
Blumen. 2) U feiere mit einem Umtrunk: das deter Verdacht. 3) U gründe, stifte, der Begrün-
müssen wir begießen!; ich b. mir die Nase, U be- der, jemand, der etwas ins Leben ruft: B. einer
trinke mich. Hptw. die Begießung, -/-en.
: Lehre, die Begründung, -/-en, Angabe von
ich beging, von: ich begehe. Gründen, der Begründungssatz, ÜBERS. S 6.
der Beginn, -s, Anfang, ich beginne (begann, ich begrüße (habe begrüßt) 1) ihn, heiße will-
habe begonnen; wenn er begönne) es, mit ihm, kommen; M
Schweiz, auch: befrage nach seiner
1) fange an, bin im Entstehen: ein neues Welt- Meinung. 2) es, Ü halte für erfreulich. Hptw. : die
alter beginnt; wir können mit dem Spiel beginnen. Begrüßung, -/-en.
2) Ü treibe, unternehme er beginnt schon wieder
: ich begucke (habe beguckt) es, U schaue mir an.
etwas Neues, das Beginnen, -s, Unternehmung, die Begum, -/-en, Titel indischer Fürstinnen,
Vorhaben, [germ. Stw.] [türk. begam ,mein Fürst']
ich beglaubige (habe beglaubigt) es, bestätige ich begünstige (habe begünstigt) ihn, 1) fördere,
amtlich, bezeuge. Hptw.: die Beglaubigung, helfe. 2) ziehe vor. die Begünstigung, -/-en,
-/-en. [17. Jh.] th Beistand nach der Tat. [16. Jh.]
ich begleiche (beglich, habe beglichen) es, be- ich begutachte (habe begutachtet) es, beurteile
zahle, tilge. Hptw.: die Begleichung, -/-en. fachmännisch. Hptw. : die Begutachtung, -/-en.
die Beglejtadresse, -/-n, Begleitschein, ich be- der Begutachter, -s/-, jemand, der etwas be-
gleite (habe begleitet) ihn, 1) gehe mit (zur gutachtet.
Gesellschaft, als Schutz). 2) J spiele zu Gesang
1
begütert, reich, wohlhabend.
oder einem melodieführenden Instrument auf ich begütige (habe begütigt) ihn, suche zu be-
einem anderen Instrument. Hptw. die Beglei- : ruhigen. Hptw. Begütigung, -/-en. [16. Jh.]
: die
tung, -. der Begleiter, -s/-, jemand, der einen behaart, mit Haaren bedeckt, die Behaarung,
anderen begleitet, die Begleiterscheinung, -/-en, Haarwuchs.
-/-en, mit einem Vorgang verbundenes Merk- behäbig, 1) dicklich und bequem. 2) M Schweiz,
mal, der Begleitschein, zollamtliche Urkunde. f: wohlhabend. Hptw.: die Behäbigkeit, -.
das Begleitschreiben, e3 Schreiben zu einer [um 1800]
Sendung, [von: begeleiten; 17. Jh.] behaftet mit ihm, mit etwas Unangenehmem be-
ich beglücke (habe beglückt) ihn mit etwas, lastet, [germ. Stw.]
mache ihm eine Freude. Hptw. die Beglük- : ichbehage (habe behagt) ihm, gefalle, bin ange-
kung, -/-en. der Beglücker, -s/-, jemand, der nehm: das behagt mir nicht, paßt mir nicht, das
einen anderen beglückt. Behagen, -s, Zufriedenheit, Wohlbefinden, be-
ich beglückwünsche (habe beglückwünscht) ihn haglich, gemütlich; angenehm. Hptw.: die
zu etwas, spreche freudige Anteilnahme aus. Behaglichkeit, -/-en. [germ. .schützen, hegen']
Hptw. : Beglückwünschung, -/-en.
die ich behalte (behielt, habe behalten; du behältst,
begnadet, göttlich begabt, ich begnadige (habe er behält; wenn er behielte) es, 1) gebe nicht her.
begnadigt) ihn, erlasse Strafe. Hptw. die Be- : 2) Ü merke mir. 3) bewahre auf. 4) erhalte, ich b.
gnadigung, -/-en. es an, ziehe nicht aus (Kleid), ich b. es auf, lasse
ich begnüge mich (habe mich begnügt) mit ihm, (den Hut) auf dem Kopf, ich b. es bei, lasse
gebe mich damit zufrieden, [mhd.] unverändert weiterbestehen, ich b. es ein, zahle
die Begonie ...nid, -/...ni|en, eine Zierpflanze. nicht aus. ich b. es mir vor, wahre vorsorglich

68
Bei
das Recht darauf, der Behälter, -s/-, das Be-
hältnis, -ses/-se, Gefäß, Möbelstück, Raum, Bau
zur Aufbewahrung, vgl. Abb. 20 [germ.] H
ich behand(e)le (habe behandelt), 1) ihn, gehe um
mit ihm er wurde gut, schlecht behandelt. 2) ihn,
:

weiß mit ihm fertig zu werden, ihn zu nehmen


ich b. ihn richtig. 3) ihn, stehe ihm ärztlich bei.
4) es, arbeite darüber, handle es ab (ein Thema).
Hptw. : die Behandlung, -/-en. die Behand-
lungsweise, -/-n, Art der Behandlung. [18. Jh.;
von: Hand] ; Tür -^1 /- Kniebank
der Behang, -(e)s/ a e, 1) hängender Schmuck, Vor- Beichtstuhl
hang, Quasten, Fransen. 2) Q Ohren des Jagd-
hunds. 3) Haarwuchs (Pferdebeine, Affenschul- behilflich: ich bin ihm b., helfe ihm. [mhd.]
ter). ich behänge (habe behängt) es mit etwas, ich behind(e)re (habe behindert) ihn, 1) erschwere
1) statte überreich aus: sie behängt sich mit ihm etwas. 2) Sport: erschwere einem Mitspieler
Schmuck. 2) V ich b. den Hund, richte an der unfair den Wettkampf. Hptw. : die Behinde-
Leine ab. rung, -/-en. im Behinderungsfall(e), wenn
ich beharre (habe beharrt) auf, in, bei ihm, be- eine Behinderung vorliegt.
stehe darauf, halte zäh daran fest. Hptw. die : beholfen, von: ich behelfe.
Beharrung, -. beharrlich, zäh, unabweisbar. ich behorche (habe behorcht) ihn, 1) horche ab
Hptw.: die Beharrlichkeit, -. das Behar- (Arzt). 2) belausche.
rungsvermögen, -s, 1) Fähigkeit, standhaft zu die Behörde, -/-n, amtliche Stelle. Eigw. be- :

bleiben. 2) Physik: Eigenschaft jedes Körpers, hördlich. Umstw.: behördlicherseits, [nie-


einer Änderung der Größe oder Richtung seiner de'rd.; 18. Jh.]
Geschwindigkeit zu widerstehen. behost, U mit Hosen bekleidet.
ich behauche (habe behaucht) es, bedecke mit der Behuf, -(e)s/-e, K Zweck: zu diesem B. be-
Hauch: behauchter Laut, Aspirata, Übers. S 60. hufs seiner, K zwecks, [mhd.]
ichbehaue (behaute, habe behauen) es, schlage ich behummse (habe behummst) ihn, M mitteld.
zurecht behauene Baumstämme, Bausteine.
: betrüge.
ichbeh&upte (habe behauptet), 1) es, vertrete eine ich behüte (habe behütet) ihn (vor etwas), be-
Meinung sehr bestimmt, erkläre für wahr (ohne wache, beschütze: behüt' dich Gott, leb wohl!;
Beweis) er behauptet seine Unschuld. 2) es, vertei-
: behüte !, ja nicht! behutsam, sorgsam, sanft,
dige mit Erfolg, behalte: ich b. meine Stellung. vorsichtig. Hptw. die Behutsamkeit, -.
:

3) mich, bleibe fest, setze mich durch, die Be- bei ihm, 1) Abk.: b., in der Nähe: bei Leipzig.
hauptung, -/-en, bestimmte, aber unbewiesene 2) zur Zeit von bei Sonnenaufgang. 3) wenn es so
:

Angabe, [spätes MA.] ist, unter der Bedingung bei schlechtem Wetter. :

die Behausung, -/-en, Wohnung, Heimstatt. 4) zur Einleitung von Beteuerungsformeln: bei
der Behaviorismus bihe:vja'ris..., -, Richtung Gott, (ich schwöre) auf Gottes Namen. 5) mit
der Psychologie. Eigw. behavioristisch. : sich führend: ich habe kein Geld bei mir. 6) wäh-
ich behebe (behob, habe behoben; wenn er be- rend, zur Zeit von: bei dieser Gelegenheit. 7) im
höbe) es, 1) beseitige: behobene Schwierigkeiten. Augenblick beschäftigt mit: er ist bei der Arbeit.
2) Mösterr. hebe ab (Geld von der Bank).
: 8) t neben Zahlen ungefährbei tausend Mann;
: :

Hptw. : die Behebung, -. bei weitem, um [germ. Stw.]


vieles,
beheimatet, 1) ansässig. 2) heimisch. bei..., ...bei, zu, dazu, neben: in trennbar
ich beheize (habe beheizt) es, heize. Hptw.: zusammengesetzten Zeitwörtern: beilegen, ich
die Behejzung, -/-en. lege bei, habe beigelegt; beiwohnen, wohne bei; habe
der Behelf, -(e)s/-e, 1) Aushilfe, Ersatz. 2) s*a Ein- beigewohnt; in Verschmelzung mit anderen Um-
wand, behelfe mich (behalf, habe mich be-
ich standswörtern nahebei, vorbei; mit Hauptwör-
:

holfen), weiß mir zu helfen, nehme einen Ersatz. tern: Beifilm, Beigabe, Beirat.
ElGW. behelfsmäßig, der Behelfsbau, die Be-
: der Bei, -s/-e oder -s, auch: Beg, ehemaliger tür-
helfsbrücke, das Behelfsheim, die Behelfs- kischer Titel, [türk. ,Herr']
wohnung, schnell errichtete Bauten zur vor- die Beibehaltung, -, fortgesetzte Verwendung:
übergehenden Nutzung (im, nach dem Krieg). unter B. der bisherigen Vorschriften.
ich behellige (habe behelligt) ihn mit etwas, be- das Beiblatt, -(e)s/ i'er, Beilage einer Zeitung.
lästige. Hptw.: die Behelligung, -/-en. [von das Beiboot, £ von Schiffen mitgeführtes kleines
mhd. hellec .ermüdet'] Boot.
behend(e), gewandt. Hptw.:
flink, die Behen- die Beibreche, -/-n, «J^ Gesteine, die neben den
digkeit, -. [mhd. ,zur Hand'] Haupterzen abgebaut werden.
ich beherberge (habe beherbergt), 1) ihn, gebe die Beibringung, -, K Beschaffung (von Unter-
Nachtlager. 2) es, Ü habe bei mir, biete Raum für lagen).
die Bibliothek beherbergt eine Sammlung alter ich beichte (habe gebeichtet) es, bekenne meine
Handschriften. Hptw.: die Beherbergung, -/-en. Sünden, Ü ein Vergehen, die Beichte, -/-n,
beherrschbar, so beschaffen, daß man es be- Sündenbekenntnis der Priester hört die B. , nimmt
:

herrschen kann. Hptw.: die Beherrschbar- die B. ab; ich lege die B. ab. der Beichtiger, -s/-,
keit, -. ich beherrsche (habe beherrscht), 1) ein Beichtvater: das Beichtkind, der Bejchtling,
Land, bin Herrscher, König. 2) es, kann oder -s/-e, jemand, der die Beichte ablegt, das
verstehe vollständig: ich b. das Französische. 3) Beichtsiegel, Beichtgeheimnis, der Beicht-
es, überrage die Landschaft beherrschende Höhen.
: spiegel, Sündenliste zur Selbstprüfung, der
4) mich, halte mich in der Gewalt, zügele mich. Beichtstuhl, Abb. B 18. der Beichtvater,
Hptw. die Beherrschung, -. der Beherrscher,
: Geistlicher, der die Beichte abnimmt, [ahd.
-s/-, D Herrscher, die Beherrschtheit, -, Zu- ,Bekenntnis']
rückhaltung, Selbstzucht. bei de, alle zwei alle beide,alles beides; wir beide,sel-
:

ichbeherzige (habe beherzigt) es, nehme mir zu ten wir beiden, aber stets wir beiden jungen Leute;
: :

Herzen, merke mir und richte mich danach. von beider Tod ist nichts bekannt; keiner von beiden.
Hptw.: die Beherzigung, -: dies zur B.! beidemal, alle zwei Male aber beide Male, bei- ; :

beherzt, tapfer, mutig. Hptw.: die Beherzt- derlei, von zwei genannten Arten, beiderseitig,
heit, -. [16. Jh.] auf beiden Seiten, gegenseitig: im beiderseitigen
behext, 1) von einer Hexe verzaubert. 2) Ü stark Einverständnis. Umstw. beiderseits dessen: b.:

beeinflußt. des Rheins, die Beiderwand, -, auch: das B.,


ich behielt, von ich behalte.
: -(e)s, beidrechtes grobes Gewebe, der Bejd-

69
Bei
die Beimengung, Beimischung, -/-en, Zutat.
die Schneide das Heft
das Bein, -(e)s/-e, Abb. B 18, 1) Gliedmaße höhe-
die Krone
rer Wirbeltiere, untere Gliedmaße beim Men-
die Tür schen: er reißt sich kein B. aus, U strengt sich
der Siechbeitel
die Brüstung nicht unnötig an; ich werde dir Beine machen,
U dich antreiben; das ganze Dorf war auf den
Beinen, unterwegs; wir müssen die Beine in die
Hand, unter die Arme nehmen, uns beeilen; er
will mir ein B. stellen, Ü versucht mir zu schaden.
2) längliche Stütze (an Stuhl, Tisch), Abb. S 79,
die Freitreppe T 13. 3) Knochen, Abb. M
12 es friert Stein und
:

Beischlag Beitel B., ist eisig kalt. 4) Elfenbein. Verkl. das Bein- :

chen, Beinlein, -s/-. der Bejnbrech, - und


händer, -s/-, großes Schwert, bejdhändig, mit -(e)s, ein Liliengewächs, der Beinbruch, ge-
beiden Händen gleich geschickt. Hptw. die : brochenes Bein, beinern, aus Knochen oder
Bejdhändigkeit, -. bejdrecht, gleichseitig Elfenbein, das Beinhaus, Aufbewahrungsort
(Gewebe), beidseits, M Schweiz.: beiderseits, für ausgegrabene Knochen auf Friedhöfen, die
[germ. Stw.] Beinhaut, M
österr.: Knochenhaut. ...beinig,
beieinander, nahe zusammen, Abb. E 3: wir mit ... Beinen: breitbeinig, zweibeinig, das Bein-
werden oft b. sein, Ü einer bei dem anderen aber ; kleid, Hose, der Beinling, Oberteil des Strump-
sie sollgut beieinandersein, U besonders südd. fes, Hosenbein, Abb. T 17. die Beinschiene,
gesund, munter, hübsch oder üppig entwickelt. Rüstungsteil. Jas Bejnschwarz, Farbe aus Kno-
ich bej(e)re (habe gebeiert), M nordd.: schlage chenkohle, der, das Beinwell, -(e)s, <$> ein Bor-
die Glocke mit dem Klöppel an. [niederl.] retschgewächs. das Beinzeug, Rüstungsteile,
der Bejfahrer, -s/-, s3> Mitfahrer: der Beifahrer- Abb. R
33. [germ. Stw.]
sitz, Abb. K 41. beinah(e), fast. [16. Jh.]
der Beifall, lobende Zustimmung: der Plan
-s, 1) der Beiname, zusätzlicher Name, z. B. Ehren-
findet seinen B. 2) begeistertes Händeklatschen: name, Spottname, [mhd.]
stürmischer B. am Schluß der Vorstellung, bei- es bej inhaltet (hat beinhaltet) etwas, K enthält,
fällig, zustimmend: er äußerte sich b. der Bei- umfaßt.
fallssturm, -(c s-e, stürmischer Beifall. [16. Jh.] die Beiordnung, -/-en, 1) gleichberechtigte
der Beifilm, kurzer Film vor dem Hauptfilm. Nebeneinanderstellung. 2) Zuordnung, beiord-
beifolgend, Abk.: beif., anbei, beigelegt. nend, koordinierend.
die Beifügung, -/-en, 1) ohne Mz., das Beifügen: das Beipferd, Handpferd.
unter B. von Dokumenten, K. 2) nähere Bestim- die Bej pflichtung, -/-en, Zustimmung.
mung zu einem Hauptwort, Attribut, Übers. das Beiprogramm, Spielplan außer dem Haupt-
H 11. der Beifügungssatz, Beifügung in Form film (Wochenschau, Beifilm).
eines Nebensatzes, Attributsatz, Übers. S 6. der Beirat, -(e)s/-e, zugeordneter Berater; be-
der Beifuß, $ ein Korbblütler, Abb. 24. [ahd.] G ratende Körperschaft, die Beiratschaft, -, M
die Beigabe, etwas, was dazugegeben wird. Schweiz. Kuratel.
:

beige be j (») , unbeugbar, 1) naturfarben (Wolle). das Beiried, -(e)s, M


österr. Fleisch zum Roast-:

2) gelbgrau. Hptw.: das Beige, -. [franz.] beef.


ich beige (habe beiget) es, auch: byge, Schweiz.: M ich bejirre (habe beirrt) ihn, verwirre, störe,
stapele, die Beige, -/-n, M
Schweiz.: Stapel: setze in Verlegenheit: ich lasse mich von ihm
Holzbeige. dadurch nicht beirren.
der, die Beigeordnete, -n/-n, ein -r, eine -e, ge- beisammen, beieinander, zusammen: er soll
wählter Gemeindebeamter, gewählte Gemeinde- seinen Verstand nicht ganz b. haben, U geistig
beamtin. beschränkt sein; aber: beisammensitzen, bei-
das Beigericht, -(e)s/-e, Zukost zu einem Essen. sammenstehen, das Beisammensein, -s, Gesel-
der Beigeschmack, 1) Nebengeschmack. 2) U ligkeit.
störende Eigenschaft das Thema hat einen unan-
: der Beisasse, -n/-n, im MA. Bürger ohne Bürger-
:

genehmen B. recht, [mhd.]


der Beignet bsn'je:, -s/-s, Fettgebackenes, [franz.] der Beisatz, -es/-e, Apposition, Übers. S 6.
das Beiheft, einem Lehrbuch beigefügter gehef- der Beischlaf, geschlechtliche Vereinigung von
teter Teil (mit den Lösungen der Aufgaben). Mann und Frau, die Beischläferin, -/-nen,
die Beihilfe, -/-n, 1) finanzielle Unterstützung Geliebte, Nebenfrau.
für Beamte; Stipendium für Studenten. 2) g*a der Beischlag, Vorbau am Haus, Abb. B 19.
vorsätzliche Unterstützung eines Rechtsbrechers der Beischluß, ...sses/...üsse, etwas Beigepacktes,
bei der Tat. Anlage: unter B. von ...
der Beiklang, -(e)s/ 2 e, 1) J mitschwingender die Bei schrift, -/-en, H3 Nachtrag.
Ton. 2) ohne Mz., Ü Ünterton. das Beisegel, -s/-, £ Hilfssegel.
derBeikoch, zusätzlicher Koch. in seinem Beisein, in seiner Anwesenheit.
dieBejkost, -, Nahrung für den Säugling neben beiseite, auf die Seite, fort: er will etwas Geld b.
der Milch. legen, sparen; Spaß b.!, U es ist ernst gemeint.
das Beil, -(e)s/-e, Werkzeug, Abb. 30. [germ.] A die Beiseitesetzung, -, K Mißachtung.
beil., Abk. für: beiliegend. das Bejs(e)l, -s/-, U österr.: Kneipe, [jidd.]
die Bgjlage, -/-n, 1) Zutat: Zeitschriftenbeilage. die Beisetzung, -/-en, Begräbnis, Bestattung.
2) Zukost: Salat als B. beisichtig, M
mittelfränk. kurzsichtig. :

das Beilager, -s/-, bis ins MA.: Rechtsakt zum der Beisitzer, -s/-, 1) s*a Richter neben dem
Vollzug der Ehe. [mhd.] Vorsitzenden. 2) Vorstandsmitglied neben dem
beiläufig, 1) nebenbei. 2) M
österr. etwa. : Vorsitzer.
die Beilegung, -/-en, 1) Schlichtung (eines das Beispiel, -(e)s/-e, 1) Vorbild, Muster: nimm
Streits). 2) Zusprechung. dir ein B. an ihm!, werde ihm ähnlich. 2) ausge-
beileibe nicht, um
keinen Preis, [beim Leben!] wählte Probe: das kann dir als B. dienen; zum
das Beileid, -(e)s, Anteilnahme (bei Todes- und B., Abk.: z. B. beispielhaft, vorbildlich, bei-
Unglücksfällen), die Beileidsbezeigung, Zei- spiellos, unerhört, noch nicht dagewesen, bei-
chen der Anteilnahme, [um 1700] spielshalber, beispielsweise, zum Beispiel,
beiliegend, Abk.: beil., in der Anlage, im glei- [ahd. zu: spei .Erzählung']
chen Umschlag. Hptw.: das Beiliegende, -n. ich beiße (biß, habe gebissen; wenn
er bisse),
beim, zusammengezogen aus: bei dem, Übers. 1) presse die Zähne zusammen; kaue: er mußte
Z 14. [mhd.] ins Gras beißen, U sterben. 2) es beißt, brennt,

70
Bek
ist scharf (Speisen, Gerüche) : der Rauch beißt in ich bekämpfe (habe bekämpft) ihn, suche zu
die Augen. 3) er beißt ihn, es, verletzt ihn mit den besiegen, gehe dagegen vor: der Arzt bekämpft
Zähnen (Hund), sticht (Insekt). 4) er beißt nach Krankheiten. Hptw. die Bekämpfung, -.
:

ihm, schnappt, sucht mit den Zähnen zu fassen. bekannt, 1) von vielen gewußt: eine bekannte Tat-
5) Farben beißen sich, passen nicht zusammen sache. 2) nicht neu (für jemanden), vertraut (mit
dieses Grün beißt sich mit dem Blau, ich b. es ab, etwas): das ist mir b.; wir sind b., kennen ein-
löse, trenne mit den Zähnen, ich b. an, 1) es, ander; darf ich b. machen?, vorstellen; ich möchte
beginne es beißt an, nimmt den
zu essen. 2) er, es mit ihm b. werden; aber Zusammenschreibung,
Köder (Fisch an der Angel); Ü läßt sich ver- wenn ein neuer Begriff entsteht: ich habe es
locken, überreden (Person), ich b. es auf, öffne bekanntgegeben, bekanntgemacht, veröffentlicht;
mit den Zähnen, ich b. ihn aus, verliere durch es ist bekanntgeworden, in die Öffentlichkeit ge-
Beißen (Zahn), ich b. durch, 1) es, trenne durch drungen. Hptw.: die Bekanntheit -. der, die
Beißen der Hund hat die Leine durchgebissen. 2)
: Bekannte, -n/-n, ein -r, eine -, jemand, den man
mich, Ü überwinde aus eigener Kraft Schwierig- näher kennt, der Bekanntenkreis, Gesamtheit
keiten, ich b. zu, schnappe kräftig danach, ich b. der Bekannten einer Person, bekanntermaßen,
die Zähne zusammen, 1) mache den Mund fest bekanntlich, die Bekanntgabe, -, Veröffent-
zu. 2) Ü verbeiße den Schmerz, bin tapfer, die lichung, bekanntlich, wie jedermann weiß, die
Beißerchen, Mz., U Zähne bei Kindern, der Bekanntmachung, -/-en, Verordnung, amt-
Beißkorb, Maulkorb, Abb. H 28. der Beißring, liche öffentliche Mitteilung; Plakat mit einer
Ring zum Kauen für Säuglinge beim Zahn- solchen Mitteilung, die Bekanntschaft, -/-en, 1)
durchbruch, der Beißzahn, Schneidezahn, ABB. ohne Mz., Vertrautheit B. mit der Chemie. 2) Be-
:

G 6. die Beißzange, Zange zum Abkneifen, kanntenkreis, Bekannte(r). [ahd., von: bekennen]
Abb. Z 3; Sinnbild für: zänkische, keifende die Bekassine, -/-n, Sumpfschnepfe. [franz.]
Person, [germ. Stw.] ich bekehre (habe bekehrt) ihn zu etwas, bringe
der Bejstädel, -s/-, M
alem. Pfosten. : ihn dazu, es zu lieben, daran zu glauben, es aus-
der Beistand, -(e)s/ 2 e, 1) ohne Mz., Hilfe: er lei- zuüben, der Bekehrer, -s/-, jemand, der einen
stet mir B. 2) tf$ Helfer in Vormundschaftssachen anderen bekehrt, der, die Bekehrte, -n/-n, ein
Helfer im Prozeß. 3) österr. M
Trau- : -r, eine -, jemand, der bekehrt ist. die Bekehrung,
zeuge. -/-en, 1) innere Wandlung, Sinnesänderung. 2)
die Beisteuer, -/-n, finanzielle Unterstützung. Gewinnung für einen Glauben B. zum Christen-
:

die Bestimmung, -/-en, Zustimmung. tum, [ahd.]


der Beistrich, -(e)s/-e, ein Satzzeichen, Komma, ich bekenne (bekannte, habe bekannt; wenn er
Übers. S 7. [um 1700] bekennte), es, 1) gestehe: ich b. meine Sünden.
Stemmeisen für Holzbearbeitung,
der Bejtel, -s/-, 2) lege Zeugnis ab: du mußt Farbe bekennen, Ü
Abb. B 19, K
21. [niederd. ,Beißer'] deine wahre Meinung offenbaren. 3) mich (als,
der Beitrag, -(e)s/ 2 e, zu etwas, 1) Anteil eines für) schuldig, gebe meine Schuld zu. 4) mich zu
einzelnen zu etwas Größerem. 2) Zahlung: Mit- ihm, glaube an ihn; trete für ihn ein. ich b. es
gliedsbeitrag. 3) Aufsatz: B. für eine Zeitschrift. ein, M österr. gestehe, das Bekenntnis,
:

die Beitreibung, -/-en, 1) s*ä Einziehung von -ses/-se, 1) Bezeugung des Glaubens. 2) Glau-
Forderungen (Schulden, Steuern). 2) Sd zwangs- benssätze einer Religionsgemeinschaft: Glau-
mäßige Beschaffung, Requisition. bensbekenntnis. 3) Zugehörigkeit zu einer solchen.
der Beitritt, -(e)s/-e, zu ihm, 1) Anschluß; Er- 4) Geständnis, die Bekenntnisfreiheit, -, Glau-
werbung der Mitgliedschaft. 2) y Merkmal der bensfreiheit, bekenntnishaft, einem Bekennt-
Hirschfährte, vgl. Abb. F 4. die Beitrittserklä- nis ähnlich, die Bekenntnisschule, Schule, in
rung, -/-en, Verpflichtung zum Beitritt. der alle Lehrer und Schüler dem gleichen Be-
der Beiwagen, 1) Seitenwagen am Kraftrad. kenntnis angehören, Konfessionsschule, [mhd.]
2) Anhänger (der Straßenbahn). ich bekieke (habe bekiekt) es, M
nordd.: besehe:
das Beiwerk, -(e)s/-e, 1) sinnvolle Ausschmük- er wird sich inwendig bekieken, U schlafen.
kung (Staffage). 2) Nebensachen. ich beklage (habe beklagt), 1) es, bedaure, be-
das Beiwesen, -s, M westd. Zubehör. : jammere. 2) mich über ihn oder etwas, beschwere
die Bejwohnung, -/-en, 1) das Zugegensein. 2) mich, äußere Unzufriedenheit, beklagenswert,
Geschlechtsverkehr. beklagenswürdig, bedauerlich, warme Anteil-
das Bejwort, -(e)s/-er, 1)Eigenschaftswort, Ad- nahme verdienend, der, die Beklagte, -n/-n,
Übers. E 4.
jektiv, 2) schmückendes B., lobend ein -r, eine -, g~& Gegenpartei des Klägers.
ausmalender Zusatz, [mhd.] ich beklatsche (habe beklatscht) ihn, es, 1) trage
die Bejzäumung, Zäumung für gute Kopfhal- Nachreden weiter, rede. 2) klatsche Beifall.
tung des Pferdes, Abb. P 10. ich beklebe (habe beklebt) es, klebe daran; klebe
die Beiz, -/-en, M Schweiz.: Kneipe, [hebr.] voll. Hptw.: die Beklebung, -/-en.
die Bejze, -/-n, 1) Holzfarbe. 2) Kochsalzlösung ich bekleck(e)re (habe bekleckert), bekleckse
zum Salzen von Käse. 3) bei der Rauchwaren- (habe bekleckst) es, beschmutze, mache fleckig
zurichterei und -färberei benutzte Flüssigkeiten. er hat sich (nicht gerade) mit Ruhm bekleckert, U
4) Marinade. 5) {3} Oberflächenbearbeitung; hat sich dummangestellt.
Mittel dazu. 6) Mittel zur Saatgutentkeimung. ich bekleide (habe bekleidet), 1) ihn, sorge für
7) künstliche Kerbe (im Stein). 8) Jagd mit seine Kleidung. 2) es, überziehe mit einer Ver-
abgerichteten Raubvögeln, Falkenjagd: Beiz- hüllung (Heizung, Wand). 3) ein Amt, habe,
jagd. Zeitw. ich bejze (habe gebeizt) es;
: M erfülle, die Bekleidung, -/-en, 1) Kleidung,
Schweiz. auch tränke ein. ichb. es ab, 1) beize. 2)
: Abb. K24, K
25. 2) Brett am Türpfosten, Abb.
entferne durch Beize, der Bejzfalke. Bejzvogel, T21. [mhd.]
für die Beize abgerichteter Raubvogel, [ahd. es ich beklemme (habe beklemmt) ihn, bedrücke,
,beißen machen'] ängstige: Angst beklemmt ihn; beklemmende Sor-
beizeiten, zur rechten Zeit, ehe es zu spät ist. gen.Hptw. die Beklemmung, -/-en. beklom-
:

der Beizfalke, Beizvogel, -*• die Beize. men, bedrückt, voll banger Sorge. Hptw. die :

ich bejahe (habe bejaht) es, sage ja, billige, be- Beklommenheit, -. [westgerm.]
grüße: er bejaht den Plan; eine bejahende Ant- bekloppt, U dumm, einfältig.
wort. Hptw. die Bejahung, -/-en. bejahenden-
: ich beknie ...'knii (habe bekniet) ihn, U suche
falls, K im Falle einer Bejahung, [mhd.] unbedingt zu beeinflussen.
bejahrt, reiferen Alters, alt. ich bekoche (habe bekocht) ihn, U sorge für sein
ich bejamm(e)re (habe bejammert) ihn, bedaure Essen.
tief, beklage, bejammernswert, zu bedauern. ich bekomme (bekam, habe bekommen; wenn er
ich bejub(e)le (habe bejubelt) ihn, begrüße freu- bekäme), 1) es, erhalte, erreiche, bringe in mei-
dig, empfange mit Jubel. nen Besitz (Arbeit, Besuch, Hunger). 2) es be-

ll
Bek
kommt mir, tut mir gut, fördert meine Gesund- es belaubt sich (hat sich belaubt), treibt Laub
heit: wohl bekomm's! ich b. es ab von etwas, 1) (Baum, Strauch). Hptw. die Belebung. -.:

kann entfernen. 2) erhalte einen Teil er hat was : ich belgu(e)re (habe belauert) ihn, beobachte
abbekommen, U ist zu Schaden gekommen, ich heimlich. Hptw. die Belgu(e)rung, -.
:

b. frei, erhalte arbeitsfreie Zeit: für die Beerdi- der Belauf, -(e)s/ 2 e, t 1) Betrag. 2) Schutzbezirk
gung habe ich freibekommen; aber: die Wasch- eines Försters, ich belaufe (belief, habe belau-
mittelprobe habe ich frei bekommen, unentgelt- fen wenn er beliefe) es, 1) begehe (ein Gebiet).
;

lich, ich b. es heraus, 1) löse, errate (Rätsel, 2) derEber beläuft die Sau, begattet. 3) es beläuft
Geheimnis). 2) erhalte (Wechselgeld) zurück, sich, erreicht dieHöhe, Summe von: die Rech-
bekömmlich, der Gesundheit förderlich: das nung beläuftsich auf 500 Mark.
Essen ist schwer b., aber: ein schwerbekömmliches ich belausche (habe belauscht) ihn, beobachte
Essen, [westgerm.] heimlich, horche.
ich beköstige (habe beköstigt) ihn, gebe zu essen. bei canto, -* der Belkanto. [ital.]
Hptw. die Beköstigung, -.
: die Belche, -/-n, Bleßhuhn. [germ. Stw.]
ick bekräftige (habe bekräftigt) es, 1) bestätige. ich belebe (habe belebt) ihn, Ü rege an, bringe
2) unterstütze (eine Aussage), erhöhe die Zuver- Schwung hinein, belebt, 1) lebendig: belebte
lässigkeit ich b. dies mit einem Eid, mit Beweisen.
: Natur, Übers. N
5. 2) lebhaft. 3) verkehrsreich:
Hptw.: die Bekräftigung, -/-en. [16. Jh.] eine belebte Straße. Hptw. die Belebung, -.:

ich bekränze (habe bekränzt), 1) ihn, setze einen ich belecke (habe beleckt) es, lecke daran von der :

Kranz auf: ich b. den Sieger. 2) es, schmücke mit Kultur beleckt, U verfeinert.
Girlanden. Hptw. die Bekränzung, -/-en.
: der Beleg, -(e)s/-e, 1) Beweisstück: ein B. für
ich bekreuze (habe bekreuzt) ihn, segne ihn mit ein Wort, Stelle, wo
es vorkommt. 2) Urschrift,
dem Kreuz, ich bekreuzige (habe bekreuzigt) beweisendes Papier: Kostenbeleg, belegbar, zu
mich, mache das Kreuzzeichen. belegen, beweisbar, ich belege (habe belegt) es,
ich bekrigge (habe bekriegt) ihn, bekämpfe. 1) bedecke mit einem Belag: ich b. den Boden mit
ich bekritt(e)le (habe bekrittelt) ihn, tadele klein- Kunststoffplatten; eine belegte Stimme, Zunge.
lich, nörgele. Hptw. die Bekritt(e)lung, -/-en.
: 2) bemanne, versehe mit Arbeitern. 3) ein Boot,
ich bekritz(e)le (habe bekritzelt) es, mache sinn- mache am Lande fest. 4) einen Platz, eine Vor-
lose Striche und Schnörkel. lesung, sichere mir ein Recht darauf: dieser Platz
die Bekrönung, -/-en, Q
schmuckvoller oberer ist belegt. 5) die Klinge, Fechtkunst binde. 6) der :

Abschluß, Abb. 10.A Stier, Hengst belegt, begattet. 7) beweise ich b. :

ich bekümm(e)re (habe bekümmert), 1) ihn, be- die Richtigkeit durch Urkunden. Hptw. die :

reite ihm Sorgen, kränke ihn: das bekümmert Belegung, -. das Belegexemplar, auch: Beleg-
mich nicht, ist mir gleichgültig; ein bekümmertes stück, Abzug von einem Druckwerk Beleg. als
Gesicht, sorgenvolles. 2) mich um es, bemühe die Belegschaft, -/-en, die Beschäftigten eines
mich darum, setze mich dafür ein. die Beküm- Betriebs, Personal, das Belegstück, Beleg-
mernis, -/-se, D Kummer, [mhd.] exemplar.
ich bekunde (habe bekundet) es, 1) spreche öffent- ich belehne (habe belehnt) ihn, 1) übertrage ihm
lich aus. 2) zeige, verrate: ich b. Unkenntnis. ein Lehen. 2) beleihe, die Belehnung, -/-en,
Hptw. : die Bekundung, -/-en. feierliche Einsetzung in Lehensrechte, Investi-
Bela 'be:la, ungar. 'be:h, männl. Vorname. [Un- tur, [mhd.]
gar, von: Adalbert] ich belehre (habe belehrt) ihn über etwas, kläre
ich belache (habe belacht), beläch(e)le (habe auf, unterrichte: ich b. ihn eines Besseren, eines
belächelt) es, lache, lächle darüber. anderen. Hptw. die Belehrung, -/-en.
:

ich belade (belud, habe beladen; du belädst, er beleibt, dick, korpulent.' Hptw.: die Beleibt-
belädt; wenn er belüde) ihn, lege Last auf; heit, -. [um 1800]
befrachte, die Beladung, -/-en, 1) Fracht. 2) ich beleidige (habe beleidigt) ihn mit etwas,
ohne Mz., Ladearbeit. kränke, verletze. Eigw. beleidigt, die Beleidi-
:

der Belag, -(e)s/*e, 1) dünne Deckschicht: Kunst- gung, -/-en, rechtswidrige Kränkung, scharfe
stoffbelag. 2) krankhafter Überzug (auf der Zun- Grobheit oder Bosheit, [ahd.]
ge). 3) Aufschnitt auf Brot. ich beleihe (belieh, habe beliehen), 1) ich b. ihn
ich belag(e)re (habe belagert) ihn, halte (mit mei- mit etwas, belehne. 2) ich b. ein Haus, nehme
nem Heer) umschlossen, bedränge von allen oder gebe eine Hypothek darauf. Hptw. die :

Seiten. Hptw.: d:'eBelag(e)rung,-/-en. der Be- Beleihung, -/-en.


lagerer, -s/-, belagernder Feind, der Belage- belemmert, U 1) übel, schlimm. 2) betrogen,
rungszustand, Ersatz des bürgerlichen Rechts- hereingefallen, [niederd., vielleicht zu: lahm]
zustandes durch Kriegsrecht der B. wurde ver- : der Belemnit, -en/-en, ^3 ausgestorbener Kopf-
hängt, [spätes MA.] füßer, [griech.]
der Belang, -(e)s/-e, 1) Interesse, Wichtigkeit: ich belerne mich (habe mich belernt), nordd. M
überseeische Belange; nichts von B. ich belange unterrichte mich.
(habe belangt) ihn, 1) ziehe zur Verantwortung, belesen, in der Literatur gut unterrichtet. Hptw. :

verklage: er wurde wegen Diebstahls belangt. 2) die Belesenheit, -. [16. Jh.]


was mich belangt (anlangt), betrifft, belanglos, der Bei es prit beles'pri:, -s/-s, Schöngeist,
unwichtig. Hptw.: die Belanglosigkeit, -/-en. [franz.]
belangreich, wichtig, die Belangung, -, An- die Bell etage bele'ta.-j», erstes Stockwerk, [franz.
klage. .schönes Stockwerk']
ich belasse (beließ, habe belassen; du, er beläßt; ich beleuchte (habe beleuchtet) es, 1) setze in
wenn er beließe), es, ihn, K lasse. helles Licht. 2) Ü zeige: er beleuchtete das Pro-
ich belaste (habe belastet) ihn, es, 1) belade. blem von allen Seiten, der Beleuchter, -s/-,
2) bedrücke Sorgen belasten ihn. 3) beschuldige
: Lichtmeister auf der Bühne u. a.: Beleuchter-
belastende Zeugenaussagen. 4) 23 trage auf die brücke, Beleuchterbühne, Abb. B 61, F 15. die Be-
Sollseite ein: ich b. ihn mit 100 Mark, die Be- leuchtung, -/-en, 1) natürliche Lichtverteilung.
lastung, -/-en, 1) Gewicht, Traglast. 2) Cl Jede 2) künstliche Erhellung, der Beleuchtungskör-
Eigentumsbeschränkung (Schuld, Verpflich- per, -s/-, Leuchte, ABB. L 2. die Beleuchtungs-
tung). 3) Ü Sorge, seelische Bedrückung, die stärke, Dichte, mit der ein Lichtstrom auf eine
Belastungsprobe, Untersuchung auf die Trag- Fläche auffällt, Maßeinheit Lux. :

fähigkeit; Sinnbild für jede Erprobung: die belejjm(un)det, im Ruf stehend: sie ist gut,
Freundschaft hat die B. bestanden. schlecht b.
ich belästige (habe belästigt) ihn, bin ihm unan- ich belf (e)re (habe gebelfert), U zanke, schimpfe.
genehm (durch Aufdringlichkeit, störendes der Beifried, -s/-e, Turm, Glocken-, Stadtturm,
Kommen). Hptw.: die Belästigung, -/-en. [zu: bellen ,läuten']

72
Ben
Belial, Name des Teufels, [hebr. .Bosheit'] bemerkbar, die Bemerkung, -/-en, Abk.: Bern.,
ich belichte (habe belichtet) es, setze dem Licht kurze Äußerung, Ausspruch: er machte eine B.
aus (Film). Hptw. Belichtung, -/-en. der
: die über dich, [mhd., verwandt mit: Marke]
Belichtungsmesser, -s/-, Meßgerät für richtige ich bemesse ('bemaß, habe bemessen; du, er
Belichtung, Abb. P 13: Photoapparat mit B. bemißt; wenn er bemäße) es ihm, teile in gewoll-
ich belebe (habe beliebt), 1) bin geneigt, lasse ten Mengen zu: meine Zeit ist knapp bemessen,
mich zu etwas herab : du beliebst wohl zu scher- ich habe wenig Zeit. Hptw. : die Bemessung,
zen! 2) es beliebt ihm, mir, gefällt: ganz wie es -/-en.
Ihnen beliebt, das Beligben, -s, Ermessen, Wille: ich bemitleide (habe bemitleidet) ihn wegen
ganz nach B., wie man will, beliebig, i) irgend- etzvas,schenke mein Mitleid. Hptw.: die Be-
ein: ein beliebiges Beispiel; der, die beliebige, ein mitleidung, -.
beliebiger, irgend jemand; alles, jeder beliebige. bemittelt, wohlhabend, reich. [17. Jh.]
2) wunschgemäß: b. oft. beliebt bei allen, von dieBemme, -/-n, M
ostmitteld. mit Butter be- :

allen gern gesehen oder gebraucht. Hptw. die : strichene Brotschnitte, [aus slaw. 16. Jh.] ;

Beliebtheit -. ichbemog(e)le (habe bemogelt) ihn, U betrüge.


ich belje.f(e)re (habe beliefert) ihn, liefere ihm bemoost, mit Moos bewachsen. 2) U alt.
1)
Ware. Hptw. : die Beligf(e)rung, -. ich bemühe (habe bemüht), 1) ihn, mache ihm
der Belkanto, -s/-s, klangschöner Gesang der Mühe, Arbeit; veranlasse ihn, etwas zu tun.
italienischen Schule, [ital. ,bel canto'] 2) mich um es, gebe mir Mühe, suche zu fördern,
Bella, weibl. Vorname, [ital. ,die Schöne'; auch bemühend, M Schweiz. : peinlich, taktlos, die
Kurzform von Isabella u. a.] Bemühung, -/-en, um es, 1) Anstrengung. 2)
die Belladonna, -/...nnen, Tollkirsche; Atropin. Förderungsbestreben.
[ital. ,schöne Frau'] ich bemüßige (habe bemüßigt) ihn, U veranlasse
ich belle (habe gebellt), 1) der Hund, Fuchs bellt, ich fühle, sehe mich dazu bemüßigt, glaube, An-
gibt Laut. 2) U huste heftig, ich b. ihn an, 1) der laß oder Recht zu haben, es zu tun. [spätes MA.]
Hund bellt ihn an, richtet sein Gebell gegen ihn. ich bemust(e)re (habe bemustert) es, belege, er-
2) U herrsche ihn grob an. [westgerm.] gänze mit Probemustern.
der Belletrist, -en/-en, Schriftsteller der Belle- ichbemutt(e)re (habe bemuttert) ihn, sorge liebe-
tristik, die Belletristik, -, Unterhaltungslitera- voll und sanft bevormundend für ihn. Hptw. :
tur. Eigw.: belletristisch, [franz.] die Bemutt(e)rung, -.
das Bellevue bel'vy:, -s/-n ...'vy:»n, Aussichts- Ben, Sohn (bei hebräischen Eigennamen).
punkt; Name vieler Schlösser, [franz.] benachbart, in der Nähe wohnend; anliegend.
Bellona, altrömische Kriegsgöttin, [von: lat. ich benachrichtige (habe benachrichtigt) ihn
bellum .Krieg'] von etwas, unterrichte, teile mit. Hptw.: die
ich belobe (habe belobt) t, belobige (habe be- Benachrichtigung, -/-en.
lobigt) ihn, K lobe, erwähne mit Lob. Hptw. : ich benachteilige (habe benachteiligt) ihn, schä-
die Belob(ig)ung, -/-en. dige seine Rechte oder Belange ich fühle mich :

ich belohne (habe belohnt) ihn für etwas, gebe benachteiligt, zurückgesetzt, die Benachteili-
ihm eine Belohnung, die Belohnung, -/-en, gung, -/-en, Schädigung, Zurücksetzung.
Geschenk als Dank. ich benag(e)le (habe benagelt) es, beschlage mit
Belsazar, letzter König von Babylon, [griech. Nägeln. Hptw.: die Benag(e)lung, -/-en.
aus aramäisch .schütze sein Leben'] ich benahm, von: ich benehme.
ich beluchse (habe beluchst) ihn, U belauere. benannt, von: ich benenne.
die Belüftung, -, Zufuhr von frischer Luft. benebelt, U betrunken.
ich belüge (belog, habe belogen; wenn er belöge) ich benedeje (habe benedeit) ihn, D f segne,
ihn, erzähle ihm Unwahres. [mhd., von lat. benedicere]
ich belustige (habe belustigt) ihn, mich (bei, mit Benedikt, männl., Benedikts, weibl. Vorname
etwas), erheitere, unterhalte, mache Spaß, die [lat. ,der, die Gesegnete'], das Benedikten-
Belustigung, -/-en, spaßhafter Zeitvertreib. kraut, eine Heilpflanze, der Benediktiner, -s/-,
der Belutsche, -n/-n, Angehöriger eines irani- 1) ein Ordensmönch. 2) feiner Kräuterbrannt-
schen Volkes, [zu: Belutschistan in Westpaki- wein, die Benediktion, -/-en, Segnung. Zeitw. :

stan] ich benediziere (habe benediziert) es. Bene-


das Belvedere, -(s)/-s, Aussichtspunkt; Name diktus, männl. Vorname, [lat.]
vieler Schlösser, [ital.; 18. Jh.] das Benefiz, -es/-e, 1) Anrecht am Reinertrag
Bern., Abk. für: Bemerkung. (einer Aufführung) Benefizvorstellung. 2) Pfrün-
:

ich bemächtige mich (habe mich bemächtigt) de, der Benefiziant. -en/-en, Genießer eines
seiner, nehme mit Gewalt. Hptw.: die Be- Benefizes, der Benefiziar, -s/-e, Benefiziat,
mächtigung, -. [zu: xVlacht; 17. Jh.] -en/-en, Inhaber eines Benefiziums. das Bene-
ich bemäk(e)le (habe bemäkelt) ihn, es, tadle, fizium, -s/...zi|en, im MA. 1) Lehen. 2) kirch-
:

bekrittele. Hptw. die Bemäk(e)lung, -/-en.


: liche Pfründe, [lat. .Wohltat']
ich bemale (habe bemalt) es, streiche mit Farbe ich benehme (benahm, habe benommen; wenn
an, mache bunt. Hptw. die Bemalung, -/-en.
: er benähme), 1) es ihm, entziehe, mache unmög-
ich bemäng(e)le (habe bemängelt) es an (bei) ihm, lich: das Entsetzen benahm ihm die Sprache. 2)
rüge als Fehler. Hptw.: die Bemäng(e)lung, mich, betrage, verhalte mich: benimm dich (an-
-/-en. [um 1800] ständig)! das Benehmen, -s, 1) Betragen, Ver-
ich bemanne (habe bemannt) es, versehe mit halten. 2) Einvernehmen: ich setze mich mit ihm
einer Mannschaft, die Bemannung, -/-en, ins B., unterhandle, komme überein. [ahd.]
Mannschaft eines Bootes, [mhd.] ich benejde (habe beneidet) ihn um es, gönne ihm
ich bemänt(e)le (habe bemäntelt) es, suche zu nicht, beneidenswert, sehr glücklich. [18. Jh.]
verbergen, beschönige. Hptw.: die Bemänt(e)- die Benelux, -, Sammelname für die Länder:
lung, -/-en. [16. Jh.] Belgien, Niederlande und Luxemburg: Bene-
der Bembel, -s/-, M
oberd.: 1) Apfelweinkrug. luxländer, -Staaten. [Zollunion seit 1948]
2) Glockenschwengel. ichbenenne (benannte, habe benannt) ihn, es
ich bemej(e)re (habe bemeiert) ihn, U überliste. (nach ihm), gebe einen Namen, die Benennung,
ich bemejst(e)re (habe bemeistert) 1) ihn, besiege. -/-en, Name, Bezeichnung, [mhd.]
2) mich, beherrsche mich, [um 1700] ich benetze (habe benetzt) es, D mache naß.
bemerkbar, zu bemerken, spürbar er versuchte, : Hptw. die Benetzung, -.
:

sich b. zu machen, die Aufmerksamkeit auf sich bengalisch, die vorderindische Landschaft Ben-
zu lenken, ich bemerke (habe bemerkt) es, 1) galen betreffend: bengalisches Feuer, farbiges
äußere, sage. 2) nehme wahr, erblicke oder höre. Feuerwerk, vgl. Abb. F 18. das Bengali, -(s),
bemerkenswert, beachtlich, bemerklich, t dem -, neuindische Sprache.
73
Ben
der Bengel, -s/-, 1) t Stock, derber Prügel. 2) U Auskunftsstelle, die Rat erteilt : B. für Geburten-
Mz. -s, Flegel, frecher Junge. Verkl. das
: : kontrolle, [mhd.]
Bengelchen, -s/-. [von: germ. Stw. .schlagen'] ich berajjbe (habe beraubt) ihn dessen, 1) raube
ich benie.se (habe beniest) es, bekräftige durch aus. 2) Ü nehme weg, entziehe: ick b. Sie doch
Niesen. nicht?; des Augenlichts beraubt, D blind. Hptw. :

Beni gna, weibl. Vorname [lat. ,die Gütige']. die Beraubung, -/-en.
die Beni gnität, -, 1) Güte. 2) { Gutartigkeit. ich berajjme es an (habe anberaumt), setze einen
Beni gnus, männl. Vorname, [lat. ,der Gütige'] Termin dafür fest die Versammlung wurde für
:

Benjamin, männl. Vorname [hebr. ,Sohn der den 30. März anberaumt, [mhd.]
Rechten'], der B., -s/-e, Ü Jüngster. ich berajjsche (habe berauscht), 1) ihn mit etwas,
die Benne, -/-n, M Schweiz. Wagenkorb : mache betrunken, Ü bringe in Begeisterungs-
Schubkarre, alter Karren, [aus kelt.] taumel. 2) mich an etwas, begeistere mich. Hptw. :

Benno, männl. Vorname, [von: Bernhard] die Berauschung, -. berauschend, in einen


benommen, l)von: ich benehme. 2) Ü beklom- Rausch versetzend: berauschende Mittel, Rausch-
men, leicht betäubt: mir ist b. im Kopf. 3) es mittel, Betäubungsmittel, berauscht, 1) be-
ist mir b., weggenommen, unmöglich gemacht. trunken. 2) Ü begeistert. Hptw.: die Be-
Hptw. die Benommenheit, -.
: rgu.schtheit, -.
ichbenötige (habe benötigt) ihn, brauche drin- der Berber, -s/-, Angehöriger eines nordafrikani-
gend. Hptw. die Benötigung, -.
: schen Hamitenvolkes. Eigw. berberisch, die :

das Benthos, -, die am Meeresgrund lebende Berber ej, -, alter Name für: Nordafrika von
Tier- und Pflanzenwelt, [griech.] Marokko bis Tripolis.
benutzbar, zu benutzen. Hptw. die Benutz- : die Berberitze, -,'-n, ein Zierstrauch, [arab.]
barkeit, -. ich benutze, benutze (habe be- berechenbar, zu berechnen, ich berechne (habe
nutzt, benützt) es (zu etwas), verwende, ge- berechnet) es, 1) schätze vorher, kalkuliere. 2)
brauche, ziehe Vorteil daraus. Hptw. die Be- : rechne 3) erwäge genau, berechnend,
aus.
nutzung, Benützung, -. der Benutzer, Be- immer Vor- und Nachteile bedenkend, die Be-
nutzer, -s/-, jemand, der etwas benutzt, [zu: rechnung, -/-en, 1) genauer Voranschlag. 2)
Nutzen] Ausrechnung. 3) eigennützige Überlegung.
das Benzin, -s/-e, ein Treibstoff, Gemisch leicht ich berechtige (habe berechtigt) ihn zu etwas,
siedender Kohlenwasserstoffe, der Benzinkani- gebe ihm das Recht, etwas zu tun: dazu ist er
ster, tragbares Gefäß für Benzin, Abb. 41. K nicht berechtigt, der, die Berechtigte, -n/-n,
die Benzinuhr, Meßgerät für den Benzinvorrat ein -r, eine -, jemand mit Berechtigung, be-
in Fahrzeugtanks, die Benzoe ...tsoe:, -, ein rechtigterweise, mit Recht, die Berechtigung,
tropisches Harz, die Benzoesäure, Konservie- -/-en, 1) Anrecht: Berechtigungszeugnis, -schein.
rungsmittel, das Benzol, -s/-e, flüssiger Kohlen- 2) Vollmacht, Befugnis.
wasserstoff, [arab.; 16. Jh.] ich berede (habe beredet), 1) es mit ihm, rede
ich beob achte (habe beobachtet), 1) ihn, es, be- darüber, berate. 2) ihn zu etwas, veranlasse,
trachte genau und lange. 2) ihn, es, bemerke das : überrede. 3) ihn, sage ihm Schlechtes nach. 4)
habe ich an ihm nie beobachtet. 3) es, halte, übe aus mich mit ihm, berate mich, beredsam, rede-
(Stillschweigen, Zurückhaltung). Hptw. die : gewandt, wortreich. Hptw. die Beredsamkeit,
:

Beobachtung, -/-en. der Beob [achter, -s/-, -.beredt, beredsam. Hptw. die Beredtheit, -.
:

jemand, der etwas beobachtet, die Beobach- der,auch: das Berejch, -(e)s/-e, 1) Umgebung,
tungsgabe, -, Fähigkeit zur Beobachtung, [um Gebiet, Umkreis. 2) Einflußgebiet, Wirkungs-
1700] kreis: Einflußbereich; Frequenzbereich. [um
»c/ibeord(e)re(habe beordert) ihn, befehle, bestel- 1800]
le.Hptw. die Beord(e)rung, -. ich beord(e)re
: ich berejch(e)re (habe bereichert), 1) ihn, lasse
ihn ab berufe ab mache rückgängig, [zu Order]
, ; : ihm etwas zukommen. 2) mich an etwas, suche un-
der Beowulf, -s, altenglisches Heldengedicht, redlich Gewinn. Hptw.: die Berejch(e)rung,
[angelsächs. .Bienenwolf'] -/-en. [zu: reich]
ich bepacke (habe bepackt) ihn mit etwas, lade ich berejfe (habe bereift), 1) ein Fahrzeug, ver-
ihm auf: ein schwerbepackter Wagen; aber: er ist sehe mit Reifen. 2) es bereift sich, bedeckt sich
überaus schwer bepackt. Hptw. die Bepackung, -. : mit Rauhreif, die Bereifung, -/-en, Ausrüstung
ich bepflanze (habe bepflanzt) es mit etwas, ver- mit Reifen.
sehe mit Pflanzen. Hptw. die Bepflanzung, -. : ich bereinige (habe bereinigt) es, Ü kläre, bringe
ich bepflast(e)re (habe bepflastert) es, 1) belege in Ordnung. Hptw.: die Bereinigung, -.
mit Pflastersteinen. 2) U beklebe mit viel Pflaster. ich bereise (habe bereist) es, lerne auf Reisen
ich bepins(e)le (habe bepinselt) es, bestreiche mit kennen er hat schon viele Länder bereist, bereist,
:

dem Pinsel. weltkundig.


Beppa, weibl., Beppo, männl. Vorname, [oberd. berejt zu etwas, für ihn, fertig, fähig (zum Ge-
von: Josefine und Josef] brauch, zur Tat): werdet ihr dazu b. sein, euch b.
bequem, 1) angenehm, passend: der Anzug, erklären, euch b. finden; aber: ich will es bereit-
Pullover, Sessel ist b.; eine bequeme Lösung, leicht halten, bereitlegen, bereitmachen, bereitstellen,
und doch zufriedenstellend. 2) träge, alles Un- werde bereitstehen, ich bereite (habe bereitet),
angenehme scheuend: sie ist zu b. zum Arbeiten, 1) es, stelle her, mache fertig (Essen, Arznei).
ich bequeme mich (habe mich bequemt) zu 2) es ihm, verursache (Kummer). 3) -* ich
etwas, 1) lasse mich endlich herbei. 2) füge mich, bereite ein Pferd, ich b. es auf, bereite (Erz
passe mich an. bequemlich, Bequemlichkeit zur Verhüttung), ich b. vor, 1) es, mache alles
liebend, behäbig, die Bequemlichkeit, -/-en, dazu Nötige im voraus. 2) ihn, mich auf es,
1) Annehmlichkeit. 2) Einrichtung dazu, Kom- stelle geistig ein. ich b. es zu, bereite, die Be-
fort, [mhd. bekömmlich'] , reitschaft, -/-en, 1) das Bereitsein. 2) Vorrat,
der Berapp, -(e)s, rauher Verputz, ich berappe Verfügung: er hat eine Ausrede in B. der Be-
(habe berappt) es, 1) Q
bewerfe mit grobem reit schaftsdienst, das Bereitsein für Notfälle
Putz. 2) U bezahle. [1 ahd.; 2 von: jidd. ,Zins'] außerhalb der Dienstzeit, die Berejtschafts-
ich berate (beriet, habe beraten; du berätst, er polizei, kasernierte Polizei, die Bereitung, -,
berät; wenn er beriete), 1) ihn, stehe ihm mit Rat das Bereiten, Herstellung, bereitwillig, geneigt,
zur Seite. 2) mich mit ihm, bespreche, überlege gern bereit. Hptw.: die Bereitwilligkeit, -.

mit ihm gemeinsam. Hptw.: die Beratung, [ahd.]


-/-en. der Berater, -s/-, die Beraterin, -/-nen, ichberejte (beritt, habe beritten) ein Pferd, reite
jemand, der Rat erteilt, ich beratschlage (habe zu. der Bereiter, -s/-, 1) Ausbilder von Reit-
beratschlagt) mit ihm, berate mich. Hptw. : die pferden. 2) Aufseher zu Pferd.
Beratschlagung, -/-en. die Beratungsstelle, berejts, schon, [mhd.]

74
Ber

A\\\\ das Gipfelkreuz die Bergkette

der Fels h */ der Scheitel die Scharte (das Törl)

4*"
der Tafelberg
Berg die Bergformen

ich berenne (berannte, habe berannt) es, be- Bergmann, die Bergkrankheit, Höhenkrank-
stürme, suche zu erstürmen, [mhd.] heit, der Bergkristall, reinste Form des Quar-
ich bereye (habe bereut) es, empfinde Reue dar- zes, das Bergleder, Schutzleder des Bergmanns,
über, bedauere, beklage, [mhd.] Abb. B 21. der Bergmann, -(e)s/...leute, Arbei-
der Berg, -(e)s/-e, 1) große Erhöhung, deutlich ter im Bergwerk, Abb. B 21. Eigw. bergmän- :

umgrenzte Bodenerhebung, Abb. B 20; sinnbild- nisch, die Bergparte, Prachtbeil der Berg-
lich für viel Arbeit, große Schwierigkeiten und leute, die Bergpredigt, bedeutsame Predigt
Lasten: ein B. von Briefen, Sorgen; Glaube kann Christi, bergreich, voller Berge, der Berg-
Berge versetzen, Ü vollbringt fast Unmögliches rutsch, Abgleiten von Erd- oder Gesteinsmas-
er hat ihr goldene Berge versprochen, große Ver- sen an Berghängen, der Bergschaden, durch
sprechungen gemacht; wir sind über den B., Ü Bergbau verursachter Schaden an einem Grund-
über das Schlimmste hinaus; er ist bereits über stück, bergschüssig, reich an taubem Gestein.
alle Berge, Ü sehr weit weg; er will damit hinter der Bergsteiger, -s/-, geübter Hochgebirgs-
dem Berge halten, Ü es verheimlichen mir stehen ; wanderer, Abb. B 21. der Bergstock, 1) Ge-
die Haare zu Berge (vor Schreck), Ü. 2) Mz., birgsmasse, Abb. B 20. 2) Wanderstock, Abb.
9$ taubes Gestein. Verkl. das Berglein, -s. : S 21. der Bergsturz, das Abstürzen von
Berg..., 1) Gebirge... 2) Gruben..., Bergwerks... Gesteins- oder Erdmassen an steilen Berghän-
berg ab, den Berg hinunter: es geht b., Ü wird gen, die Berg-und-Tal-Bahn, Achterbahn,
schlechter. UMSTW. berg abwärts, das Berg-
: Abb. R 31. die Bergung, -/-en, 1) Errettung.
amt, "J? staatliche Aufsichtsbehörde, berg an, 2) J, Einbringung eines in Seenot geratenen
bergauf, in die Höhe. Umstw. bergaufwärts. : Schiffes oder seiner Ladung, berg unter, den |

der Bergarbeiter, Bergmann, die Bergbahn, Berg hinunter, die Bergwacht, Organisation zur
Seilbahn u. a., Abb. S 50. der Bergbau, -(e)s, Hilfe bei Bergunfällen, das Bergwerk, Anlage
gewerbliche Gewinnung der Bodenschätze. zur Gewinnung von Mineralien, Abb. B 22.
Eigw. : bergbaulich, ich berge (barg, habe [germ. Stw.]
geborgen; du birgst, er birgt; wenn er bärge; die Bergamotte, -/-n, 1) Birnenart mit fast kuge-
birg!), 1) ihn vor etwas, bringe in Sicherheit, ligen Früchten. 2) Pomeranzenart, Zitrusfrucht,
rette. 2) die Segel, J, hole nieder (bei Sturm). [ital. aus türk.]
3) es in mir, mich, D verberge. 4) es birgt etwas die Beriberi, -, eine Vitaminmangelkrankheit,
(in sich), D enthält: diese Expedition birgt man- [singhalesisch]
cherlei Gefahren, das Bergeisen, <J£ ein Meißel der Bericht, -(e)s/-e, über etwas, Wiedergabe von
zum Lösen von Gestein, der Bergelohn, J, der Tatsachen in Wort oder Bild ich fasse einen B.
:

Anspruch auf Lohn für eine Bergung, die ab; ich erstatte B. Zeitw. ich berichte (habe
:

Bergfahrt, M oberd. Fahrt bergauf, der


: berichtet) ihm von, über etwas, der Bericht-
Bergfried, -(e)s/-e, Hauptturm der Burg, Abb. erstatter, -s/-, 1) Sachbearbeiter, Referent. 2)
B 62. der Bergführer, berufsmäßiger Führer Mitarbeiter (Presse, Funk, Film, Fernsehen),
fürs Hochgebirge, der Berghauptmann, höch- der über Tagesereignisse berichtet, Reporter.
ster Bergbeamter, Leiter eines Oberbergamtes. die Berichterstattung, -, Abgabe eines Be-
bergig, uneben, gebirgig, der Bergknappe, richts, [mhd. zu: recht]

Geleucht der Bohrstahl


s
;

der Schachthut =
I

i W
der/ der Bohrhamme
Wasserschlauch ~der Druckluftschlauch
das Spitzeis
taanqg
der Abbauha
>auhammer \ij
der
Karabiner
fWetterlampe der Druckluftschlauch

'
'Handfäustel //die B "! das»
Steigeisen .
der Lampentopf
mit dem Benzingefäß
die Axt rdie Kratze Bergschuh
der der Kletterschuh
Akkumulator der Nietnagel |f

die Pfannschaufel Bergsteiger


der Bergmann Bergbau Bergsteiger der Flügelnagel

75
Ber

Steinfcstiienbergwerk Bergwerk

ichberichtige (habe berichtigt), 1) ihn, rüge und ...bert, in Namen: glänzend, [germ. Stw.]
verbessere seinen Irrtum oder Unwahrheit. 2) es, Berta, weibl. Vorname, [ahd. ,die Glänzende']
Hptw. die Berichti-
stelle richtig, korrigiere. : Bert(h)old, männl., Bert(h)olda, weibl. Vor-
gung, -/-en. [um 1800] name, [ahd. ,der, die glänzend Herrschende']
ichber je che (beroch, habe berochen) es, 1) rieche Bertram, männl. Vorname, [ahd. ,der glänzende
daran. 2) prüfe durch Riechen: sie beriechen sich, Rabe']
U suchen einander näher kennenzulernen. Bertrand, männl. Vorname, [franz., zu ahd. ,der
ich beries(e)le (habe berieselt), 1) es, bewässere. glänzend mit dem Schilde Kämpfende']
2) ihn, (j lasse ständig auf ihn einwirken (Radio- berüchtigt, in üblem Ruf stehend, schlecht be-
musik, Werbung). Hptw. die Beries(e)Iung, -,
: leumdet, [spätes MA. verwandt mit: rufen,
;

ABB. B 23, B 29. Gerücht]


ich beringe (habe beringt) es, versehe mit Ringen ich berücke (habe berückt) ihn, verlocke, be-
(z. B. Vögel). Hptw. : die Beringung, -. zaubere : eine berückende Sclwnheit. Hptw. : die
der Beritt, -(e)s/-e, 1) °o Teil der Schwadron.
2) Berückung, -. [eigtl. ,mit dem Netz darüber
Forstbezirk, beritten, zu Pferde. rücken' bei Vogel- und Fischfang]
das Berkelium, -s, <3 Zeichen: Bk, radioaktives ich berücksichtige (habe berücksichtigt) ihn, es,
Element. 1) beachte, setze in Rechnung. 2) lasse zu seinem
der Berliner, -s/-, 1) gefüllter Pfannkuchen, Abb. Recht kommen. Hptw. die Berücksichtigung,
:

K 52. 2) auf Berlin bezüglich: B. Blau, dunkel- -. [um 1800]


blaue Farbe; B. Ofen, Kachelofen, Abb. 1. K der Beruf, -(e)s/-e, 1) Lebenserwerb, Zugehörig-
ich ber lin(e)re (habe berlinert), spreche Berliner keit zu einem Erwerbszweig: freier B. 2) innere
Mundart. berlin(er)isch, auf Berlin bezüglich. Bestimmung: er fühlte den B. zum Künstler.
die Berlocke, -/-n, Schmuckanhänger (an Uhr- Eigw. beruflich,
: ich berufe (berief, habe be-
ketten), Abb. S. 32. [franz. breloque] rufen), 1) ihn, bestelle, lasse kommen. 2) ihn,
die Berme, Böschungssicherung durch
-/-n, ernenne, setze in ein Amt ein. 3) es, ihn, be-
waagerechten Fortsatz, Abb. B 49, D 6. [germ.] schwöre (Unglück, Geister). 4) mich auf ihn,
Bernadette, weibl., Bernd, Bernhard, männl., nenne ihn als Zeugen oder Beweis, ich b. ihn ab,
Bernhards. Bernhardine, weibl. Vornamen befehle fort (von seinem Amt), ich b. ihn ein,
[ahd. ,die, der Bärenstarke'], der Bernhardiner, befehle zur Heeresmacht, zum Dienst, berufen
-s/-,l)AngehörigereinesMönchsordens.2)Hund, zu etwas, besonders geeignet, die Berufsbera-
Abb. H 29. tung, -/-en, Beratung bei der Berufswahl, be-
der Bernstein, -s/-e, Harz aus dem Tertiär. rufsfremd, nicht im erlernten Beruf tätig, das
Eigw. bernsteine(r)n. [niederd. .Brennstein']
: Berufsgeheimnis, 1) Schweigepflicht der Ärz-
Bernward, männl. Vorname, [ahd. ,der bären- te, Rechtsanwälte u. a. 2) nur einer Berufsgruppe
starke Wächter'] bekannter Kniff, die Berufskrankheit, auf einen
ich beroch, von: ich berieche. Beruf zurückgehende Erkrankung, die Berufs-
der Bersagliere bsrsal'je.-ra, -(s)/...ri, italienischer lenkung, -, Beeinflussung der Berufswahl, die
Scharfschütze. Berufsschule, eine dreijährige Pflichtschule, der
der Berserker, -s/-, wütender Kämpfer, die Berufsspieler, Berufssportler, Sportler, der
Berserkerwut, Raserei, [nord. .Bärenhäuter'] gewerblich Sport treibt, z. B. Fußball, berufs-
ich (barst, bin geborsten; du birst, er birst),
berste tätig, eine Erwerbstätigkeit ausübend. Hptw. :

1) vor Lachen, U lache heftig. 2) es birst, zer- die Berufstätigkeit, -. der, die Berufstätige,
springt, bricht auf, bekommt Risse, [germ. -n/-n, ein -r, eine -, jemand, der berufstätig ist.
Stw.] berufsunfähig, unfähig zur Ausübung eines

76
Bes

i die Pumpe _ ..

die Saugleitung

der Gartenschlauch

die
der Teppichbesen
Beregnung (Berieselung] Besen
Berufes. Hptw. die Berufsunfähigkeit, -. der : pen, die Besatzungszone, von fremden Trup-
Berufsverkehr, das Fahren Berufstätiger von pen besetztes Gebiet. [16. Jh.]
der Wohnung zum Arbeitsplatz und umgekehrt. ich besayfe mich (besoff, habe mich besoffen du ;

dieBerufswahl, -, Entscheidung für einen Beruf. besäufst dich), G trinke zuviel Alkohol, betrinke
die Berufung, -/-en, 1) innerer Beruf. 2) An- mich, das Besäufnis, -ses/-se, die B., -/-se, U
gebot einer leitenden Stelle. 3) g*a Erneuerung 1) ohne Mz., Trunkenheit. 2) Trinkgelage.
der Verhandlung vor einer höheren Instanz, ich besa.ys(e)le mich (habe mich besäuselt), U
Übers. G 10: er legte gegen das Urteil B. ein. betrinke mich ein wenig er war gestern besäuselt.
:

ichberuhige (habe beruhigt) ihn, bringe zur Ruhe, ich beschädige (habe beschädigt) es, mache
beschwichtige. Hptw. die Beruhigung, -/-en. : schadhaft, verderbe etwas daran. Hptw. die :

berühmt, weit bekannt, hochangesehen, unver- Beschädigung, -/-en.


gessen: er ist b. wegen seiner Verdienste um die ich beschaffe (habe beschafft) es, bringe herbei.
Weltraumforschung, die Berühmtheit, -/-en, Hptw.: die Beschaffung, -/-en. [germ.]
1) ohne Mz., großer Ruhm. 2) berühmte Person, beschaffen, geartet, veranlagt, mit bestimmten
[germ. Stw.j Eigenschaften. Hptw. die Beschaffenheit, -.
:

ich berühre (habe berührt), 1) ihn, fasse an. 2) ich beschäftige (habe beschäftigt), 1) ihn, habe
es, komme nahe heran die Strecke berührt den Ort : im Arbeitsverhältnis: er beschäftigt in seinem
nicht. 3) es, erwähne (flüchtig) er berührte auch : Betrieb 200 Arbeiter und Angestellte. 2) ihn mit
diese Frage. 4) es berührt mich, betrifft mich, etwas, gebe Arbeit. 3) es beschäftigt ihn, Ü gibt
geht mich an das berührt mich peinlich, die Be-
: ihm zu denken. 4) mich mit etwas, gebe mich
rührung, -/-en, 1) das Betasten. 2) Ü Zusam- damit ab, arbeite oder denke daran. Hptw. die :

menhang: diese Angelegenheit kannst du damit Beschäftigung, -/-en. [um 1700]


nicht in B. bringen. 3) das Zusammentreffen A der Beschäler, -s/-, Zuchthengst, der Hengst be-
zweier Kurven oder Flächen in einem Punkt. schält (hat beschält) die Stute, begattet, die
der Berührungspunkt, 1) Punkt, in dem sich Beschälung, -/-en, Paarung von Pferden.
geometrische Figuren berühren. 2) U Gemein- ich beschäme (habe beschämt) ihn, handle so,
samkeit im Denken, in den Interessen: wir daß er sich reuevoll schämen müßte sein Ver- :

haben keinen B. miteinander, [germ. Stw.] halten war beschämend für mich, die Beschä-
es beruht (hat beruht) auf ihm, stützt sich, ist mung, Demütigung; Scham.
-,
gegründet es beruht auf einem Irrtum; lassen wir
: ich beschatte (habe beschattet) ihn, 1) setze in
die Sache auf sich beruhen, verfolgen wir sie nicht den Schatten, schütze vor Sonne. 2) Ü beobachte
weiter. heimlich, überwache. Hptw. die Beschattung, - :

der Beryll, -s/-e, ein Edelstein, das Beryllium, die Beschau, -, 1) Betrachtung. 2) Fleischprü-
-s, Zeichen: Be, Element, [griech.] O fung amSchlachtvieh Fleischbeschau. 3) Unter-
:

bes., Abk. für: besonders. suchung des Feingehalts, Punzierung. 4) Zoll-


ich besäe (habe besät) es mit etwas, 1) versehe prüfung, ich beschgue (habe beschaut) ihn,
mit Saatgut (Feld). 2) Ü bedecke dicht: mit es mir, betrachte ruhig, der Beschauer, 1) Be-
Konfetti besät. trachter. 2) Fleischprüfer (bei Schlachtungen).
es besagt (hat besagt) etwas, 1) bedeutet: das b. 3) Warenprüfer, beschaulich, 1) in Betrachtun-
nichts. 2) teilt mit: der Zettel b. alles, verrät es. gen versunken. 2) behaglich-verträumt. Hptw.:
besagt, K erwähnt, der, die Besagte, -n/-n, K die Beschaulichkeit, -. die Beschämung, -,
der, die Genannte, besagtermaßen, K wie das Beschauen, [ahd.]
gesagt. [16. Jh.] der Beschejd, -(e)s/-e, 1) Antwort: du bekommst
besajtet, mit Saiten bespannt. 2) Ü veranlagt:
1) morgen B. 2) Auskunft er weiß hier gut B., kennt
:

sie ist empfindsam.


zart b., sich hier gut aus. 3) behördliche Entschei-
ich besam m(e)le (habe besammelt) sie ( Truppen) dung. 4) B. tun, zutrinken, ich beschejde (be-
M Schweiz. sammle wir besammeln uns, ver-
: : schied, habe beschieden) ihn, 1) gebe Bescheid,
sammeln. Hptw. die Besamm(e)lung, -/-en. : teile eine amtliche Entscheidung mit: er wurde
die Besamung, -/-en, Bestreuung mit Samen, abschlägig beschieden. 2) zu mir, lasse kommen.
auch : Befruchtung ohne Begattung künstliche B. : 3) es, D teile zu Gott beschied es, hat es verhängt.
:

der Besan, -s/-e, Gaffelsegel am Besanmast, Abb. 4) mich mit etwas, begnüge mich damit. 5) mich,
S 49. der Besanmast, hinterster Mast, [niederl. verzichte, resigniere, bescheiden, 1) ohne Dün-
aus arabisch] kel. 2) genügsam. 3) einfach, gering (Essen).
ich besänftige (habe besänftigt) ihn, beruhige Hptw. : die Bescheidenheit, -. [mhd.]
(Zorn). Hptw. die Besänftigung, -/-en. : ich bescheinige (habe bescheinigt) es, bestätige
ich besang, von ich besinge. : schriftlich, die Bescheinigung, -/-en, Ausweis,
ich besann mich, von ich besinne mich. : Bestätigung, Quittung.
ich besaß, von ich besitze. : es bescheint (beschien, hat beschienen) etwas,
der Besatz, -es/ 2 e, 1) aufgenähte Kanten, Bänder bestrahlt, scheint an: vom Licht der Lampe,
u. a. an Kleidern, Abb. A 14, K 25. 2) das Vor- von der Sonne beschienen.
kommen bestimmter Tiere in einem Gebiet. ich beschejße (beschiß, habe beschissen) ihn,
3) fremde Bestandteile bei Sämereien. V betrüge unsere Lage ist beschissen, unerfreu-
:

die Besatzung, -/-en, 1) Bemannung (Schiff, lich, [germ. Stw.]


Flugzeug). 2) Verteidigungstruppe einer be- ich beschenke (habe beschenkt) ihn, gebe ihm
festigten Anlage. 3) Truppe, die ein Gebiet ein Geschenk, der, die Beschenkte, -n/-n, ein -r,
besetzt hält: Besatzungsmacht, Besatzungstrup- eine -, Empfänger(in) eines Geschenks.

77
Bes
ich beschere (habe beschert) es ihm, ihn mit etwas, mache schmutzig. 2) bemale unsauber. 3) be-
beschenke, die Bescherung, -/-en, 1) Über- streiche mit Dickflüssigem.
reichung von Geschenken, besonders zu Weih- ichbeschmutze (habe beschmutzt) ihn, es, mache
nachten. 2) U unangenehme Überraschung: da schmutzig. Hptw.: die Beschmutzung, -/-en.
haben wir die B.! [ahd., zu: Schar] ich beschneide (beschnitt, habe beschnitten) es
ich beschichte (habe beschichtet) es, versehe mit (ihm), 1) schneide glatt (Rand). 2) mache kürzer,
einer Schicht: eine mit Kunststoff beschichtete An- stutze (Bart, Fingernägel). 3) $> entferne einen
bauküche. Hptw. die Beschichtung, -/-en.
: Teil der Zweige. 4) fälsche (Wein). 5) vollziehe
ich beschicke (habe beschickt), 1) es, versorge die Beschneidung. 6) Ü schränke ein, setze herab
ich b. mein Haus, ordne meine Angelegenheiten; (Ausgaben, Etat), die Beschnejdung, -/-en,
ich b. einen Ofen, fülle, beheize und pflege; be- Wegnahme der Vorhaut.
schicktes Metall, vorverarbeitetes. 2) ich b. eine beschnejt, mit Schnee bedeckt.
Ausstellung, Versammlung, sende Vertreter und ich beschnobere, beschnop(p)ere, beschnuf-
Muster hin. Hptw. die Beschickung, -.
: f(e)le, beschnuppere (habe beschnobert usw.)
ich beschigd, von: ich bescheide. es, ihn,1) U berieche. 2) Ü sehe mir neugierig
es beschign, von: es bescheint. an, suche vorsichtig kennenzulernen.
ich beschieße (beschoß, habe beschossen) ihn beschulten, verächtlich, anrüchig.
mit etwas, 1) mache zum Ziel meiner Schüsse. ich beschönige (habe beschönigt) es, suche in
2) überziehe (Wände mit Stoff). 3) es beschießt, besserem Lichte erscheinen zu lassen. Hptw.:
M alem. : genügt, kommt heraus. Hptw.: die die Beschönigung, -/-en. [18. Jh.]
Beschießung, -/-en. ich beschoß, von ich beschieße.
:

beschiffbar, für Schiffe zugänglich. ich beschott(e)re (habe beschottert) es, bedecke
ich beschild(e)re (habe beschildert) es, versehe mit Schotter. Hptw. <fteBeschott(e)rung,-/-en.
:

mit Schildern. Hptw. die Beschild(e)rung, -


: ich beschränke (habe beschränkt), 1) ihn, es, enge
die B. der Hauptverkehrsstraßen, Abb. S 20. ein, setze ihm Grenzen. 2) mich auf etwas, begnüge
ich beschimpfe (habe beschimpft) ihn, kränke mich ich b. mich auf das Notwendigste, Wesent-
:

durch eine derbe Beleidigung. Hptw.: die Be- liche, beschränkt, 1) eingeengt, knapp, dürftig.
schimpfung, -/-en. 2) Ü geistig unbeweglich, einfältig. Hptw. die :

ich beschirme (habe beschirmt) ihn vor etwas, Beschränktheit, -. die Beschränkung, -/-en,
D beschütze. Hptw. die Beschirmung,
: -. der auf etwas, Einengung darauf: wir müssen uns
Beschirmer, -s/-, D Beschützer. Beschränkungen auferlegen, unseren Lebens-
der Beschiß, ...sses, V Betrug, [zu: bescheißen] standard einengen.
ich beschlabb(e)re mich (habe mich beschlab- beschrankt, mit Schranken versehen beschrank-
:

bert), U verunreinige mich beim Essen. ter Bahnübergang, Abb. S 76, V 3.


das Beschlächt, -(e)s/-e, Uferschutz (senkrechte ich beschreibe (beschrieb, habe beschrieben) es,
Bohlenwand), [von: schlagen] 1) gestalte einen Eindruck in Worten. 2) be-
ich beschlafe (beschlief, habe beschlafen ; du be- schrifte, bedecke mit Schrift. 3) ziehe: ich b.
schläfst), 1) es, Ü überlege es mir über Nacht. einen Kreis, eine bestimmte Bahn, die Beschrei-
2) eine Frau, begatte. bung, -/-en, 1) Schilderung, sprachliche Wieder-
der Beschlag, -(e)s/ 2 e, 1) Metallteil zum Schutz, gabe von Erlebtem. 2) genaue Angaben über
Schmuck, Zusammenhalt, Abb. F 12. 2) Anflug, jemanden oder etwas, [mhd.]
Hauch, feiner Überzug (auf Glas, Metall). 3) ich beschreje (habe beschrien) es, locke durch
Hufeisen, Abb. H
27. 4) y Begattung des Edel- Reden Unheil an beschrei es nicht!
:

wilds. 5) ich nehme in B., belege mit B., bean- ich beschreite (beschritt, habe beschritten) es,
spruche, eigne mir an: er hat ihn gleich mit 1) begehe. 2) den Rechtsweg, Ü klage bei Gericht.
B. belegt, U ganz für sich allein beansprucht. der Beschrieb, -s/-e, M
Schweiz.: Beschreibung.
das Beschlag, -(e)s/-e, M
Schweiz.: Beschlag, ich beschrifte (habe beschriftet) es, versehe mit
Metallteil, ich beschlage (beschlug, habe be- einer erklärenden Aufschrift, einem Etikett,
schlagen du beschlägst), 1) es, versehe mit einem
; Schild. Hptw.: die Beschriftung, -/-en.
Beschlag. 2) ein Pferd, lege ihm Hufeisen an. ich beschuldige (habe beschuldigt) ihn einer Tat,
3) Segel, befestige. 4) der Hirsch beschlägt die erkläre für den Täter, der Beschuldiger, -s/-,
Hirschkuh, begattet. 5) es beschlägt (sich) , bezieht jemand, der einen anderen beschuldigt, der, die
sich mit Niederschlag der Luftfeuchtigkeit. Beschuldigte, -n/-n, ein -r, eine -, jemand,
beschlagen, Ü kenntnisreich, gut unterrichtet: der einer Straftat verdächtigt wird, die Be-
er ist auf (in) diesem Gebiet gut b. die Beschlag- schuldigung, -/-en, Zuschieben der Schuld.
nahme, -/-n, behördliche Wegnahme. Zeitw. : ichbeschumm(e)le (habe beschummelt) ihn, U
ich beschlagnahme (habe beschlagnahmt) es. betrüge, übervorteile, [niederd.]
ich beschleiche (beschlich, habe beschlichen) ich beschuppe (habe beschuppt) ihn, G betrüge.
ihn, 1) nähere mich ihm unbemerkt. 2) Furcht, der Beschuß, ...usses/...üsse, 1) Prüfung von
Sorge beschleicht mich, ergreift mich ganz all- Schußwaffen auf Haltbarkeit. 2) Beschießung.
mählich. 3) V Abschuß von Wild innerhalb eines be-
ich beschleunige (habe beschleunigt) es, lasse stimmten Gebietes.
schneller werden, rascher ablaufen, die Be- ich beschütze (habe beschützt) ihn vor etwas,
schleunigung, -/-en, 1) das Schnellerwerden. 2) gebe ihm Schutz, der Beschützer, -s/-, Schirm-
Physik: Geschwindigkeitszunahme in einer Zeit- herr, Verteidiger.
einheit, [um 1700] ich beschwatze, beschwätze (habe beschwatzt,
ich beschlich, von: ich beschleiche. beschwätzt), 1) ihn zu etwas, überrede. 2) es, rede
ich beschlief, von: ich beschlafe. darüber, klatsche.
ich beschließe (beschloß, habe beschlossen) es, die Beschwer, -, t Last, Mühsal: das Leben
1) beende. 2) entscheide mich, es zu tun: wir bringt nur B. die Beschwerde, -/-n, 1) Mühsal,
haben es gestern beschlossen, die Beschließerin, Last. 2) Rechtsmittel gegen Beschlüsse einer
-/-nen, Verwalterin, Wirtschafterin, beschlos- Behörde, ich beschwere (habe beschwert), 1) ihn,
senermaßen, nach Übereinkunft, der Be- es, belaste, mache schwerer. Z)mich über ihn, etwas,
schluß, ...usses/...üsse, Übereinkommen, ge- beklage mich, bringe eine Beschwerde an. der
meinsame Willensentscheidung: wir fassen einen Beschwerer, -s/-, kleiner Gegenstand zum Be-
B. beschlußfähig, durch Anwesenheit einer lasten leichter Gegenstände, beschwerlich,
bestimmten Anzahl von Mitgliedern fähig, einen mühsam, die Beschwerlichkeit, -/-en, Be-
Beschluß zu fassen. Hptw.: die Beschluß- schwernis, Mühsal, Last, beschwert,
-/-se,
fähigkeit, -. die Beschlußfassung, -, Be- durch letzten Willen verpflichtet.
1) belastet. 2)
schließung, Entscheidung. die Beschwerung, -/-en, Verstärkung des Ge-
ich beschmiere (habe beschmiert) ihn, es, 1) wichts, Belastung, [mhd.]

78
Bes
ichbeschwichtige (habe beschwichtigt) ihn, be- mich eines anderen, Besseren. 2) auf ihn, erinnere
ruhige, besänftige. Hptw.: die Beschwichti- mich an ihn. besinnlich, nachdenklich, be-
gung, -. [zu: schwichten] schaulich. Hptw. die Besinnlichkeit, -. die
:

ich beschwind(e)le (habe beschwindelt) ihn, be- Besinnung, -, 1) Bewußtsein: bei B., klaren
lüge. Geistes. 2) Überlegung ich mußte ihn erst zur B.
:

beschwingt, schwungvoll, gute Laune bereitend: bringen, Ü zu vernünftiger Einsicht, besin-


beschwingte Musik. Hptw.: die Beschwingt- nungslos, 1)ohnmächtig, tief betäubt. 2) Ü
heit, -. außerordentlich erregt : b. vor Zorn. Hptw. : die
beschwipst, U leicht betrunken. Besinnungslosigkeit, -. [mhd.]
ich beschwöre (beschwor, habe beschworen) ihn, der Besitz, -es/-e, 1) alles, worüber man verfügen
es, 1) bitte dringend: ich b. ihn, nicht nachzu- darf: ich ergreife B. von etwas. 2) s*5 tatsächliche
geben. 2) bekräftige mit einem Eid. 3) banne, (nicht rechtliche) Herrschaft über eine Sache:
zaubere herbei oder fort, ich b. es herauf, 1) das Diebesgut fand sich in seinem B. das besitz-
bringe durch Zauber herbei. 2) Ü verursache anzeigende Fürwort, Possessivpronomen,
(leichtsinnig). 3) rufe ins Gedächtnis wir haben : Übers. F 40. ich besitze (besaß, habe besessen;
gemeinsame Erinnerungen heraufbeschworen, der wenn er besäße) es, 1) habe zu eigen, verfüge
Beschwörer, -s/-, jemand, der einen anderen darüber. 2) Ü es haftet mir an ich b. ein Gefühl :

oder etwas beschwört, die Beschwörung, -/-en, dafür, der Besitzer, -s/-, jemand, der etwas be-
das Beschwören, [germ. Stw.] sitzt, die Besitzergreifung, Aneignung, besitz-
ich besegle (habe beseelt) ihn, erfülle mit Seele, los, ohne Besitz. Hptw.: die Besitzlosigkeit, -.
Gefühl beseeltes Spiel. Hptw. die Besegelung, -.
: : die Besitzung, -/-en, größerer Grundbesitz,
die Beseeltheit, -, Erfülltsein mit Empfindung. [spätmhd.]
ich besehe (besah, habe besehen; du besiehst, er besoffen, U betrunken. Hptw. die Besoffen- :

besieht) ihn, es (mir), schaue an, betrachte heit, -. der, die Besoffene, -n/-n, ein -r, eine -,
gründlich: bei Licht besehen, U wenn man es V Betrunkene(r). [von: besaufen]
gründlich bedenkt. ich besohle (habe besohlt) es, setze neue Sohlen
ich beseitige (habe beseitigt) ihn, es, bringe weg, darauf. Hptw. : die Besohlung, -/-en.
entferne, schaffe aus der Welt (vernichte, er- ich besolde (habe besoldet) ihn, zahle die Besol-
morde). Hptw.: die Beseitigung, -/-en. [um dung, die Besoldung, -/-en, regelmäßige Dienst-
1800] bezüge der Beamten.
ich beselige (habe beseligt) ihn, mache glücklich: ich besomm(e)re (habe besömmert) ein Feld,
ein beseligendes Wiedersehen; sie ist darüber beseligt. nutze nur im Sommer.
der Besen, Werkzeug zum Kehren, Abb.
-s/-, 1) besondere, -r, -s, außergewöhnlich, nur
B 23 neue B. kehren gut, Ü anfangs arbeitet jeder
: einem Gegenstand eigen: besondere Merkmale;
tüchtig. 2) grober Pinsel zum Wandbewurf. 3) im besonder(e)n, besondren; bis aufs einzelne und
Schaumschläger: Schneebesen, Abb. K 52. 4) U besondere; zur besond(e)ren Verwendung, Abk.:
Schlingel. 5) £D Schweiz.: Mädchen: Besenball, z. b. V.; aber: das ist das Besondere an dieser
Besenbummel, Veranstaltung mit Mädchen (im Angelegenheit, das Außergewöhnliche; etwas,
Unterschied zum Kommers). 6) niederd. M nichts Besond(e)res. die Besonderheit, -/-en,
Binse; Rute (junger Baum), der Besenbinder, Eigenart, besonders, Abk.: bes., 1) hauptsäch-
Hersteller von Besen, besenrein, saubergefegt: lich, in erster Linie: das mußt du b. beachten!
die Wohnung wird b. übergeben, [westgerm.] 2) sehr (nicht) b. gut. 3) nachdrücklich darauf
: :

besessen von ihm, 1) ganz erfüllt, schwärmerisch möchte ich b. hinweisen, [spätmhd.]
begeistert. 2) B tobsüchtig, der, die Besessene, besonnen, überlegt, umsichtig: er handelt b.
-n/-n, ein -r, eine -e, jemand, der besessen ist. die Hptw.: die Besonnenheit, -. [von: besinnen]
Besessenheit, -/-en, 1) leidenschaftlicher besonnt, von Sonne beschienen, [zu: Sonne]
Drang. 2) wahnhafte Geistesstörung, [mhd., ich besorge (habe besorgt) es, 1) kaufe ein, ver-
von: besitzen] schaffe. 2) erledige (Aufträge, Geschäfte). 3) ihn,
ich besetze (habe besetzt) es, 1) erobere, belege betreue (Kranke, Haushalt). 4) ich bin besorgt um
mit Truppen. 2) verteile Rollen oder Instru- ihn, voll Sorge, Befürchtungen, die Besorgnis,
mente für ein Zusammenspiel. 3) vergebe einen -/-se, Befürchtung, Sorge. Eigw. besorgnis- :

Posten. 4) benähe mit Borten usw. 5) halte erregend, die Besorgtheit, -, 1) Besorgnis.
frei (Platz), ich b. es um, ändere die Rollen- 2) freundliches Helfenwollen, die Besorgung,
verteilung, besetzt, nicht mehr frei: der Platz -/-en, Erledigung, Einkauf, Botenweg. [germ.
ist schon besetzt, das Besetztzeichen, beim Tele- Stw.]
phonieren akustisches Zeichen, wenn die gewählte ich bespanne (habe bespannt) es, 1) spanne Zug-
Nummer besetzt ist. die Besetzung, -/-en, 1) tiere vor. 2) versehe mit Überzug, Saiten. 3) be-
Rollenverteilung: heute wird in folgender B. ge- setze mit Fischen (Teich), die Bespannung,
Belegung mit Truppen.
spielt. 2) -/-en, 1) Zugtiere. 2) Überzug, Außenhaut.
ich besichtige (habe besichtigt) es, schaue an bespickt, 1) mit Speckstreifen durchzogen (Bra-
(Museum, Stadt), die Besichtigung, -/-en, 1) ten). 2) vollgesteckt (mit Nadeln).
beschauender Rundgang. 2) ü3 Warenprüfung ich bespieg(e)le (habe bespiegelt) es, 1) bestrahle
bei der Ablieferung, [spätes MA.] mit Spiegeln. 2) Ü gebe wieder, schildere. 3)
ich besied(e)le (habe besiedelt) es, mache neue mich, Ü hebe eigene Vorzüge hervor. Hptw.: die
Bewohner ansässig. Hptw.: die Besigd(e)lung, Bespie g(e)lung, -.

-/-en. ich bespiele (habe bespielt) es, 1) mache musika-


ich besiege (habe besiegt) ihn, erringe den Sieg lische Tonaufnahmen (Schallplatte, Tonband).
über ihn, überwinde im Kampf, übertreffe im 2) gebe Vorstellungen (auf der Bühne, in einem
Wettkampf. Hptw.: die Besiegung, -/-en. der theaterlosen Ort).
Besjgger, -s/-, Sieger, der, die Besjggte, -n/-n, ich bespitz(e)le (habe bespitzelt) ihn, beobachte
ein -r, eine -, Verlierer(in) des Kampfes. heimlich, lasse durch Spitzel beobachten. Hptw. :

ich besigg(e)le (habe besiegelt) es, 1) verschließe die Bespitz(e)lung, -/-en.


fest. 2) bestätige bindend. 3) entscheide: sein ich bespött(e)le (habe bespöttelt) ihn, es, spotte
Schicksal ist besiegelt, steht unabwendbar fest. darüber.
Hptw.: die Besi,eg(e)lung, -/-en. ich bespreche (besprach, habe besprochen; du
der Besing, -(e)s/-e, M nordd. : Heidelbeere, [zu: besprichst, er bespricht; wenn er bespräche) es,
Beere] 1) mit ihm, berate. 2) beurteile, schreibe eine
ich besinge (besang, habe besungen) ihn, es, 1) Kritik darüber (Bücher, Bühnenstücke). 3)
mache ein Lied darauf. 2) singe zu seinen Ehren. mache sprachliche Tonaufnahmen (Schallplatte,
ichbesinne mich (besann, habe mich besonnen; Tonband). 4) behandle mit Zaubersprüchen
wenn er sich besänne), 1) überlege ruhig: ich b. (Warzen). Hptw.: die Besprechung, -/-en.

79
Bes
die Nähnodel das o. Totomische
Präporierbesteck
-die Schere

das Salatbesteck
die Schublade der Teelöffel das mikroskopische Besteck-
der Besteckkasten das Eßbesteck Besteck dos wissenschaftliche Besteck

ich besprenge (habe besprengt) es, ihn, bespritze ich bestatte (habe bestattet) ihn, übergebe einen
mit Wasser, Weihwasser. Toten feierlich der Erde, dem Feuer, dem Was-
ich besprenk(e)le (habe besprenkelt) es, ihn, ver- ser. Hptw. die Bestattung, -/-en. der Bestat-
:

sehe mit Tupfen, Flecken. ter, -s/-, jemand, der einen Toten bestattet,
er bespringt (besprang, hat besprungen) es, & auch Unternehmen hierfür, das Bestattungs-
springt auf das weibliche Tier zur Begattung. institut, Bestattungsunternehmen, Unter-
Hptw. : die Bespringung, -/-en. nehmen für Bestattungen, [mhd.]
ich bespritze (habe bespritzt) es, ihn, mache der Bestätter(er), -s/-, M südwestd. Fuhrunter- :

durch Wassertröpfchen feucht. nehmer, Spediteur. Hptw. die Bestätterung, -.:

ich besprühe (habe besprüht) es, verteile darauf die Bestätterej, -/-en, M südwestd. Speditions- :

feinste Teilchen einer Flüssigkeit. geschäft, [verwandt mit: Besteder]


ich bespüle (habe bespült) es, bearbeite mit einem ich bestgu.be (habe bestäubt) es, bestreue mit
Wasserstrahl. Puder, Pulver, Blütenstaub. Hptw.: die Be-
die Bessemerbirne, Gefäß zur Stahlerzeugung, stäubung, -/-en.
[nach dem Erfinder H. Bessemer, 1813 bis bestaubt, staubig.
1898] eine Pflanze bestajjdet sich (hat sich bestau-
besser, Komparativ von gut: in diesen Schuhen det), bestockt sich. Hptw.: die Bestgudung,
kann ich b. gehen; aber: Zusammenschreibung, -/-en.
wenn ein neuer Begriff entsteht: dem Patienten soll ich bestaune (habe bestaunt) ihn, es, betrachte
es bessergehen das scheint mir das bessere zu sein,
; staunend.
am besten; aber: da muß ich dich eines Besseren beste, Superlativ von gut: unübertrefflich, so gut
belehren; hoffentlich wird er sich eines Besseren wie möglich im besten Alter; das wird das beste
:

besinnen; es gibt nichts Besseres, Beßres; meine (am besten) sein; es ist aufs beste geregelt; er will
bessere Hälfte, U meine Frau, der, die Bessere, etwas zum besten geben; du sollst ihn nicht zum
-n/-n, ein -r, eine -, jemand, der mehr Fähig- besten haben, halten, necken; aber: sie hat das
keiten oder Tugenden besitzt, ich bessere, auch Beste ausgewählt; das Beste in seiner Art; das
beßre (habe gebessert) es, 1) mache besser, er- Beste ist gerade gut genug; es ist nur zu deinem
höhe den Wert. 2) mich, lege Unarten ab. 3) es Besten, deinem Wohl; ich tue mein Bestes, was
bessert sich, wird besser, ich b. es auf, verbessere, ich nur vermag, der, die Beste, -n/-n, ein -r,
erhöhe (Wert, Gehalt, Lohn), ich b. es aus, eine -, 1) Leistungsf ähigste(r) der B. der Klasse;
:

beseitige Schäden, bessergestellt, reicher, mit aber: der erste beste (in der Reihenfolge). 2)
höherem Lebensstandard; aber: die Vase kann Liebste(r). [germ. Stw.]
man besser stellen, hinstellen, die Besserung, ich besteche (bestach, habe bestochen; du be-
-/-en, auch: Beßrung, 1) Abkehr vom Bösen, stichst, er besticht), 1) ihn, gewinne durch ver-
Abnehmen der Not. 2) Schritt zur Gesundung. botene Geschenke. 2) er, es besticht, macht einen
die Besserungsanstalt, f Heim zur Erziehung günstigen Eindruck: er besticht durch sein gutes
verwahrloster Jugendlicher, der Besserwisser, Äußere, bestechlich, der Bestechung zugäng-
-s/-, unerwünschter Belehrer. ich beßre, bessere. lich. Hptw. : die Bestechlichkeit, -. die Be-
die Beßrung, Besserung, [germ. Stw.] stechung, -/-en, strafrechtlich verbotenes
das Best, -(e)s/-e, österr. M
Preis, Gewinn. : Schenken (aktive B.) zur Beeinflussung von
best..., am besten, am meisten: das besterzogene Beamten, Richtern, Soldaten und die Annahme
Kind; der bestgehaßte Mann von allen, [zu beste] : solcher Geschenke (passive B.). [mhd.]
ich bestach, von ich besteche. : das Besteck, -(e)s/-e, 1) Messer, Gabel und Löf-
ich bestahl, von: ich bestehle. fel, Abb. B 24. 2) f tragbare Instrumentenaus-
ich bestalle (habe bestallt) ihn, setze in ein Amt rüstung, Abb. B 24. 3) J. Schiffsort nach Längen-
ein: er wird zum Vormund bestallt. Hptw. die : und Breitengrad: das B. nehmen. 4) © abgesteck-
Bestallung, -/-en. [mhd.] ter Grundriß (auf der Werft), ich bestecke
der Bestand, -(e)s/ i'e, 1) ohne Mz., Fortdauer, (habe besteckt) es, 1) stecke voll, spicke. 2)
Weiterbestehen das : ist (nicht) von B. 2) augen- stecke ab (Grundriß). [16. Jh.; , Hülle zum
blicklicher Vorrat. 3) A Nutzbäume eines Reviers. Stecken']
bestanden, 1) bewachsen: mit Wald b. 2) von: der Besteder, -s/-, J. Schiffsbauherr, [niederd.]
ich bestehe, beständig, 1) andauernd, ständig. der Besteg, -(e)s/-e, <5£ Letten zwischen Gesteins-
2) widerstandsfähig wetterbeständig. 3) Ü treu,
: schichten.
beharrlich. 4) in einem fort, immer: er hat b. ich bestehe (bestand, habe bestanden; wenn er
etwas auszusetzen. Hptw.: die Beständigkeit, -. bestünde oder bestände), 1) es besteht, ist, exi-
die Bestandsaufnahme, -, listenmäßige Er- stiert es bestehen noch Zweifel, jemand zweifelt
:

fassung des Vorrats, der Bestandteil, Sache als aber: es sollen keine Zweifel bestehenbleiben.
Teil einer größeren Einheit, [spätes MA.] 2) es besteht aus etwas, ist zusammengesetzt aus
ich bestärke (habe bestärkt) ihn in etwas, be- dieser Kleiderstoff besteht aus Chemiefasern. 3) es
stätige, unterstütze (seine Meinung). Hptw. die : besteht in etwas, ist ausgefüllt damit: das Leben
Bestärkung, -. besteht in Arbeit. 4) behaupte mich, habe Be-
ich bestätige (habe bestätigt) es, 1) erkenne die stand Schönheit vergeht, Tugend besteht; er be-
:

Richtigkeit an. 2) mache rechtskräftig. 3) y steht vor uns, hält unseren Zweifeln stand ; dieses
sichere das Vorhandensein von Wild. 4) es teile Werk bleibt bestehen. 5) darauf, verlange ener-
das Eintreffen einer Sendung mit. 5) es bestätigt gisch, beharre darauf: ich b. auf meinem Recht.
sich, bewahrheitet sich. Hptw.: die Bestäti- 6) es, stehe erfolgreich durch: ich habe die Prü-
gung, -/-en. [mhd.] fung bestanden. 7) ihn, bekämpfe mit Erfolg,

80
Bet

besiege Siegfried bestand den Drachen, das Be-


: ichbestoße (bestieß, habe bestoßen; du bestößt,
stehen, -s, Vorhandensein, Existenz: seit B. des er bestößt) es, 1) beschädige durch Stoß. 2) <o>
Unternehmens, [ahd.] kante ab (mit Bestoßzeug).
ich bestehle (bestahl, habe bestohlen; du be- ichbestrafe (habe bestraft) ihn, gebe eine Strafe.
stiehlst, er bestiehlt; wenn er bestöhle, bestähle) Hptw. die Bestrafung, -/-en.
:

ihn (um etwas) , nehme ihm heimlich und wider- ich bestrahle (habe bestrahlt) ihn,
es, 1) beleuchte
rechtlich. (Scheinwerfer). 2) setze Strahlen (der Sonne) aus.
ich bestejge (bestieg, habe bestiegen) es, 1) gehe 3) i behandle mit heilenden Strahlen. Hptw.:
hinauf (Berg). 2) setze mich darauf (Reittier), die Bestrahlung, -/-en.
hinein (Wagen). 3) den Thron, komme zur Herr- ich bestrebe mich (habe mich bestrebt), etwas
schaft. Hptw. die Besteigung, -/-en.
: zu tun, bemühe mich darum, versuche es ernst-
ichbestelle (habe bestellt) es, 1) verlange Liefe- haft: ich bin bestrebt, das Ziel zu erreichen, das
rung: bestellte Ware. 2) richte aus, überbringe Bestreben, -s, die Bestrebung, -/-en, Bemü-
(Grüße, eine Botschaft). 3) ihn, lasse kommen. hung, Versuch, Unternehmung.
4) ihn zu etwas, bestalle, setze ein er wurde zum : ich bestreiche (bestrich, habe bestrichen) es, 1)
Vormund 5) bearbeite, bebaue (Feld),
bestellt. berühre streichend, trage auf: ich b. jeden Mus-
ordne, versorge (Haus), ich b. es ab, wünsche bedecke mit einem Über-
kel, eine Brotschnitte. 2)
nicht, dasBestellte zu erhalten, ichb.es um, ändere zug, mit Farbe. 3) 6b nehme ein ausgedehntes Ziel
einen Auftrag, ich b. es vor, bestelle im voraus, unter Feuer der vom Geschütz bestrichene Raum.
:

verlange Lieferung zu späterer Frist ich hole die : ich bestreike (habe bestreikt) es, belege mit
vorbestellten Konzertkarten ab. Hptw. die Be- : Streik ein bestreikter Betrieb. Hptw. die Be-
: :

stellung, -/-en. der Besteller, -s/-, jemand, der streikung, -.


etwas bestellt, das Bestellgeld, Gebühr an den ichbestreite (bestritt, habe bestritten) es, 1) er-
Austräger von Zeitungen, die Bestelliste, -/-n, kläre für unrichtig. 2) bezahle, finanziere, die
& Liste angeforderter Waren; Silbentrennung Bestreitung, -/-en, Zahlung der Kosten.
vgl. ÜBERS. S 53. [mhd.] ich bestreue (habe bestreut) es, bedecke mit einer
bestenfalls, im günstigsten Fall, bestens, so losen Schicht. Hptw. die Bestreitung, -.
:

gut wie möglich. ich bestricke (habe bestrickt) ihn, 1) bezaubere,


besternt, bestirnt; mit Orden geschmückt. mache einen tiefen Eindruck. 2) U stricke für
besteuerbar, mit Steuern belegbar. ich be- ihn (Pullover), bestrickend, gewinnend, be-
st eja ( e)re (habe besteuert) ihn, es, lege eine Steuer zaubernd sie hat ein bestrickendes Wesen. HPTW.
:

auf. Hptw. : die Besteu(e)rung, -/-en. die Bestrickung, -. [mhd.]


bestgehaßt, U am
meisten gehaßt. der Bestseller, -s/-, besonders erfolgreiches Buch,
bestialisch, entsetzlich roh, grausam. Hptw. : das schnell eine hohe Auflage erreicht, [engl.]
die Bestialität, -. die Bestie ..Ja, -/...sti|en, 1) ich bestücke (habe bestückt) es, rüste mit Ge-
wildes Tier. 2) grausamer Mensen, [aus lat. schützen aus. Hptw.: die Bestückung, -.
,Tier'] ichbestuhle (habe bestuhlt) es, versehe mit Sitz-
iu bestichst, von ich besteche.
: plätzen' (Theater). Hptw.: die Bestuhlung, -,
Ich besticke (habe bestickt) es, 1) schmücke mit Abb. T 9.
einer Stickerei. 2) befestige (Flußufer). ich bestünde, von: ich bestehe.
iu bestiehlst, von: ich bestehle. ich bestürme (habe bestürmt), 1) ihn, bedränge
bestimmbar, genau zu erklären, einzuordnen. (mit Bitten, Fragen). 2) es, greife an, stürme
ich bestimme (habe bestimmt) es, 1) stelle (Festung). Hptw. die Bestürmung, -.
:

einen Sachverhalt genau fest. 2) ermittle die ich bestürze (habe bestürzt) ihn, setze in pein-
Zugehörigkeit: ich b. eine Pflanze. 3) befehle: lichste Verwunderung: das bestürzt mich; ich bin
hier habe ich zu bestimmen. 4) setze ein Ziel: die darüber bestürzt; bestürzende Ereignisse. HPTW.
Ware ist für dich bestimmt. 5) ihn zu etwas, ver- die Bestürztheit, Bestürzung, -. [ahd.]
anlasse, überrede, bestimmt, 1) entschieden, der Bestwert, Optimum.
energisch: sein bestimmtes Auftreten imponierte der Besuch, -(e)s/-e, 1) Aufsuchen im Heim. 2)
allen. 2) sicher : er kommt b. nicht. Hptw. : die Gast; Gäste: mein B. ist wieder fort. 3) Gast-
Bestimmtheit, -. die Bestimmung, -/-en, 1) aufenthalt wir sind auf, zu B. hier, ich besuche
:

ohne Mz., Schicksal. 2) ohne Mz., Lieferungs- (habe besucht), 1) ihn, bin sein Gast, gehe zu
ort: mit B. Hamburg. 3) genaue Erklärung. 4) ihm. 2) ihn, gehe zu einer geschäftlichen An-
Verordnung. 5) Sprachlehre: ein Satzteil, der gelegenheit: der Vertreter besucht seine Kunden.
einen anderen näher bestimmt: Umstandsbe- 3) es, gehe hin zu einer bestimmten Angelegen-
stimmung. [18. Jh.] heit (Ausstellung, Schule, Veranstaltung), der
bestirnt, mit Sternen bedeckt (Himmel). Besucher, -s/-, jemand, der ihn oder es besucht.
iie Bestleistung, Höchstleistung. die Besuchskarte, Abb. B 25. [18. Jh.]
ier Bestmann, J. zweiter Führer kleiner Küsten- ich besud(e)le (habe besudelt) es, 1) beschmutze.
fahrschiffe. 2) Ü entehre. Hptw.: die Besud(e)lung, -.
bestmöglich, so gut wie möglich. besungen, von: ich besinge.
bestochen, von: ich besteche. das Beta, -(s)/-s, griechischer Buchstabe, Übers.
'.ine Pflanze bestockt sich (hat sich bestockt), G 36. die Betastrahlen, ß-Strahlen, Mz., von
bildet ober- und unterirdische Seitentriebe. radioaktiven Stoffen ausgeschleuderte Elektro-
Hptw. : die Bestückung, -/-en. nen, das Betaltron, -s/...'trone, -s, Elektronen-
bestohlen, von: ich bestehle, der, die Bestoh- schleuder. [Kw. aus Betastrahlen und Elektron]
lene, -n/-n, ein -r, eine -, jemand, dem etwas betagt, 1) alt. 2) kurz vor dem Verfallen (Wech-
gestohlen wurde. sel), die Betagtheit, -, das Alter, [mhd.]

>SB 81
Bet

Grundgesetz der deutschen Betonung


Mehrsilbige einfache Wörter betonen die Stammsilbe, das ist meist die vorletzte Silbe: Vater,
Holunder. Ableitungen (außer solchen mit betonten Ableitungssilben und lebendig) behalten die
Betonung des Grundwortes bei lebhaft, Lebhaftigkeit. Zusammensetzungen werden meistens auf
:

dem ersten Teil betont Versetzungszeichen. :

Einzelheiten :

1) Unbetont sind die vorgestellten Ableitungs- 5) Eine Anzahl Wörter, z. B. Abteilung, aus-
silben be..., er..., ge..., ver..., zer...; auch erkoren, auserlesen, auserwählt, ausführ-
all, wo es nur steigert: belebt, erlebt, all- lich, ausgenommen, ausgeschlossen, ent-
mählich usw. weder, leibhaftig, undenkbar, und Zu-
2) Die Ableitungssilbe ist bei den Zeitwör- sammensetzungen mit ...einander und ...lei,
tern stets betont, die unfest zusammen- durch..., hinter..., miß..., über..., um...,
unter..., wider..., wieder... schwanken in
gesetzt sind: ankommen (ich komme an),
guf geben (ich gebe auf), einkochen (ich
der Betonung nach Wortart, Stimmung, Ge-
koche ein). gend und besonderer Bedeutung.
6) Fremdwörter haben den Ton meist auf
3) Bildhafte zusammengesetzte Eigenschaftswör- der letzten oder vorletzten Silbe, lateinische
ter sind auf beiden Teilen gleich stark betont: besonders auf der vorletzten (aber auch dritt-
blutjung, sehr jung (aber blutarm, arm an
:
letzten),französische stets auf der letzten,
Blut).' wenn sie nicht auf e ausgehen. Oft wechselt
4) Die Ableitungssilbe ...ei ist immer betont: der Ton in verschiedenen Formen, z. B. der
ZiegeleJ. Faktor, die Faktoren.

ich betak(e)le (habe betakelt) es, 1) takele auf derBeton ...'tj, -s/-s, Baustoff aus Zement, Sand,
(Schiff). 2) umwickle ein Tauende mit Bind- Wasser u. a.: Betonmischer, Abb. B 12. ich
faden, die Betak(e)lung, -, Takelung. betonjgre (habe betoniert) es, b. es aus, befestige
ich betaste (habe betastet) es, berühre prüfend mit Beton, ich b. es ein, ummauere mit Beton.
mit den Fingern. Hptw.: die Betonierung, -/-en. [franz. Kw.]
ich betätige (habe betätigt), 1) es, bringe zur ich betone (habe betont) es, 1) hebe beim Spre-
Wirkung, bediene: ich b. die Bremse. 2) es, setze chen den Wortton hervor. 2) stelle nachdrück-
in die Tat um (Gesinnung). 3) mich, arbeite, be- lich fest ich b., daß ich ganz unbeeinflußt vorgehe.
:

schäftige mich, die Betätigung, -/-en, Tätigkeit. 3) mache geltend er betonte zu sehr seine Über-
:

das Betätigungsfeld, Ü Gebiet des Wirkens, legenheit. Hptw. die Betonung, -/-en, Übers.
:

Arbeitern, [um 1800] B26.


ich bet|ube (habe betäubt) ihn, trübe sein Be- ich betonne (habe betonnt) es, J. kennzeichne
wußtsein, mache empfindungsunfähig. betäu- durch Tonnen oder Bojen (Fahrwasser). Hptw. :

bend, 1) bewußtlos machend. 2) Ü übergroß: die Betonnung, -/-en.


betäubender Lärm. Hptw. die Betäubung, -/-en.
: ich betöre (habe betört) ihn, beeinflusse so, daß
die Betäubungsmittel, Mittel zum Betäuben, er zu Torheiten bereit ist; mache in mich ver-
schmerzstillendes Medikament, [mhd. ,taub liebt : sinnbetörend. Hptw. die Betörung, -/-en.
:

machen'] der Betörer, -s/-, Verführer.


der Betbruder, U jemand, der auf aufdringliche betr., Abk. für: betreffs, betreffend. Betr., Abk.
Weise fromm ist. [zu: beten, bitten] für: Betreff.
die Bete, -/-n, Wurzelgemüse rote B., rote Rübe,
: der Betracht, -(e)s, K Erwägung, Berücksichti-
[niederd. aus lat.] gung: das kommt (nicht) in B.; das steht außer
ich bete (habe gebetet), rufe Gott an: ich b. um B.; ich ziehe es in B. ich betrachte (habe be-
etwas, für ihn, zu Gott, ich b. ihn an, Ü verehre trachtet), 1) es, sehe gründlich, prüfend an ich b. :

tief, ich b. es ihm nach, 1) wiederhole das vor- ein Kunstwerk, die gegenwärtige Lage. 2) ihn, es
gesprochene Gebet. 2) Ü wiederhole kritiklos. als etwas, halte dafür, nehme an: ich b. ihn als
ich b. es vor, 1) spreche das Gebet vor. 2) Ü er- meinen Freund, der Betrachter, -s/-, gedanken-
kläre immer wieder genau, [zu: bitten] voller Beschauer, beträchtlich, ziemlich groß,
ich beteile (habe beteilt) ihn, M
österr. beteilige : viel er hat um ein beträchtliches zugenommen, die
:

ihn. ich beteilige (habe beteiligt), 1) ihn, gebe Betrachtung, -/-en, 1) prüfende Besichtigung.
einen Anteil. 2) mich an etwas, übernehme einen 2) nachdenkliche Abhandlung, die Betrach-
Teil von Kosten, Mühe, Gewinn, der, die Be- tungsweise, -/-n, Art der Betrachtung,
teiligte, -n/-n, ein -r, eine -, jemand, der einen [ahd.]
Anteil hat oder an etwas teilnimmt, die Beteili- ich betraf, von ich betreffe.:

gung, -/-en, an einem Unternehmen, i3 Teil- der Betrag, -(e)s/-'e, Summe, bestimmte Menge.
haberschaft durch Einzahlung oder Bürg- ich betrage (betrug, habe betragen), 1) mich,
schaft. benehme mich: er beträgt sich wie ein Gassen-
der Betel, -s/-, 1) ohne Mz., tropisches Kau- und junge. 2) es beträgt, beläuft sich auf, macht aus:
Genußmittel. 2) M
niederd. Beitel. [1: ma- die Summe beträgt fünfzig, das Betragen, -s,
laiisch] Benehmen, Verhalten, [mhd.]
der Beter, -s/-, jemand, der betet. ich betrat, von ich betrete. :

ich betejj(e)re (habe beteuert) es, versichere nach- ich betrajje (habe betraut) ihn mit etwas, beauf-
drücklich, beschwöre die Richtigkeit. Hptw. : trage mit einer verantwortungsvollen Auf-
die Betey(e)rung, -/-en. [spätmhd.] gabe.
bethlehemitisch, auf die Stadt Bethlehem ich betraji(e)re (habe betrauert) ihn, trauere um
bezüglich: der bethlehemitische Kindermord. ihn.
[hebr.] ich beträjjf (e)le (habe beträufelt) es, tropfe dar-
der Beting, -s/-e, die B., -/-e, £
hölzerner Ketten- auf.
und Tauhalter, [niederd.] in betreff, K betreffs, der Betreff, -s, Abk.: Betr.,
die Betise, -/-n, t Dummheit, [franz. bete ,Tier'] K: in dem B., in dieser Beziehung, ich be-
ich betit(e)le (habe betitelt), 1) es, gebe einen treffe (betraf, habe betroffen; du betriffst, er
Titel, eine Überschrift. 2) ihn, rede mit Titel an. betrifft), 1) ihn, erwische, ertappe. 2) es betrifft
Hptw. : die Betit(e)lung, -/-en. ihn, geht ihn an, bezieht sich auf ihn. betref-
ich betölp(e)le (habe betölpelt) ihn, U überliste. fend, Abk. betr., in Betracht kommend, der, die
:

82
Bet

Beispiet für den organisatorischen Aufbau einer Unternehmung


(Jedes derartige Schema darf nur als Beispiel einer denkbaren Lösung verstanden werden.)

Planung

Organisation
Geschäftsführung

Stabsabteilungen |
Kechtswes Stabsabteilungen
der technischen der kaufmännischen
Leitung Leitung

I I
— .

Technische Leitung
.

— Sekretariat Sekretariat — Kaufmännische Leitung


-a

Betrieb

Betreffende, -n/-n, ein -r, eine -, das B., -n/-n, heit, der Betriebsstoff, Stoff zur Unterhaltung
ein -s, jemand, der genannt, etwas, das gemeint mechanischer und organischer Vorgänge, der
ist. das Betreffnis, -ses/-se, M Schweiz. Anteil,
: Betriebswirt, Fachmann der Betriebswirt-
Rechnungsbetrag, betreffs, Abk.: betr., seiner, schaft, die Betrigbswirtschaft(slehre), Lehre
ihn betreffend. von den Unternehmen und Betrieben, [zu:
ich betrejbe (betrieb, habe betrieben) es, 1) be- betreiben]
schäftige mich damit: ich b. Ackerbau. 2) be- ich betrinke mich (betrank, habe mich betrun-
schleunige, bringe voran: ich b. diese Angelegen- ken), trinke zuviel Alkohol.
heit. 3) M
Schweiz.: treibe ein (durch Zwangs- du betrittst, von ich betrete.
:

vollstreckung). Hptw. die Betreibung, -/-en.


: betroffen, 1) darüber, bestürzt, außer Fassung.
das Betreiben, -s: auf mein B., auf meine Ver- 2) von etwas, in Mitleidenschaft gezogen.
anlassung. Hptw. die Betroffenheit, -. [von betreffen
: :

ich betrete (betrat, habe betreten, du betrittst, 18. Jh.]


er betritt), 1) es, gehe hinein, stelle mich darauf. ich betrog, von: ich betrüge.
2) ihn, f ertappe. Hptw. das Betreten, -s. be-
: ich betrübe (habe betrübt) ihn, mache kummer-
treten, 1) in peinlicher Verlegenheit. 2) f er- voll, traurig: das hat ihn betrübt, betrüblich,
tappt, die Betretenheit, -, peinliche Verlegen- Kummer bereitend. Umstw. : betrüblicher-
heit, der Betretungsfall, K: im B., f wenn weise, betrübt, still traurig. Hptw. die Be- :

man erwischt wird, [mhd.] trübnis, -/-se, Betrübtheit, -. [mhd.]


ich betrete (habe betreut) ihn, pflege sorgsam. ich betrug, von ich betrage mich.
:

Hptw.: die Betreuung, -. der Betreuer, -s/-, der Betrug, -(e)s, 1) das Hintergehen eines ande-
die Betreuerin, -/-nen, jemand, der andere ren: frommer B., Belügen, um zu schonen. 2) g*s
betreut, der, die Betreute, -n/-n, ein -r, eine -, Täuschung mit Bereicherungsabsicht, ich be-
jemand, der betreut wird. trüge (betrog, habe betrogen), 1) ihn, hintergehe.
ich betrieb, von: ich betreibe. 2) ihn um etwas, nehme ihm durch Betrug. 3)
der Betrieb, -(e)s/-e, 1) Arbeitsstätte, räumlich- mich, verfalle in Selbsttäuschung, rede mir ein.
technische Einheit eines Wirtschaftsunterneh- der Betrüger, -s/-, 1) jemand, der andere be-
mens, Abb. B 27. 2) geordneter Ablauf eines trügt. 2) Ü hochgewölbter Flaschenboden, Abb.
Unternehmens: der B. der Bahn. 3) lebhaftes F 24. die Betrügerei -/-en, kleiner, wiederhol-
,

Treiben: hier ist B.! 4) eine Maschine ist in B., ter Betrug, betrügerisch, absichtlich täuschend
arbeitet. ElGW. betrieblich, betriebsam
: in betrügerischer Absicht, [ahd.]
emsig, unternehmend. Hptw. die Betrieb- : betrunken, stark berauscht. Hptw. die Be- :

samkeit, -. betriebseigen, zum Betrieb gehörig. trunkenheit, -. der, die Betrunkene, -n/-n,
betriebsfähig, arbeitsfähig (Maschine), die Be- ein -r, eine -, jemand, der betrunken ist. [von:
triebsferien, Mz., gleichzeitiger Urlaub für alle betrinken]
in einem Betrieb Beschäftigten, betriebsfremd, die Betsäule, mit Kruzifix oder Heiligenbild
nicht zum Betrieb gehörig, das Betriebskapital, geschmückte Säule, die Betschwester, U je-
Mittel, um einen Betrieb in Gang zu halten. mand, der auf aufdringliche Weise fromm ist.
das Betriebsklima, die in einem Betrieb der Betstuhl, Abb. B 25. die Betstunde, -/-n,
herrschende Grundstimmung, der Betriebs- kleiner Gottesdienst, [zu: beten, bitten]
koeffizient, Verhältnis von Gewinn und Be- das Bett, -(e)s/-en, 1) Nachtlager (Gestell, Ma-
triebskosten, die Betriebslänge, Hauptgleise tratze, Bettzeug), Abb. B 28: ich muß morgens
einer Eisenbahn, der Betriebsleiter, leitender mein B. machen, aufschütteln und glätten; er muß
Angestellter, die Betriebsordnung, Zusammen- das B. hüten, ist ans B. gefesselt, ist krank; ich
fassung der für einen Betrieb geltenden Arbeits- muß zu B. gehen, mich schlafen legen. 2) großes
bedingungen, der Betriebsrat, Vertretung der Federkissen, Abb. B 28: wir lüften täglich die
Arbeiter und Angestellten im Betrieb, betriebs- Betten. 3) von fließenden Gewässern geschaffene
sicher, gesichert gegen Störungen im Arbeits- Geländerinne Flußbett, Abb. F 33. 4) V Nacht-
:

gang (Maschine). Hptw. : die Betriebssicher- lager des Hochwilds. 5) ©


Mauerung oder Ge-

83
Bet

das Himmelbett Bett das Bett (das Einzelben) das Etagenbett

stell als Grundlage zum Aufbau einer Maschine. 1) Biegung. 2) Böttcherwerkzeug zum Reifen-
6) 3£ Flöz, Schicht. Verkl.: das Bettchen, biegen. 3) Turnerstellung, Abb. F 36. das Bejj-
Bettlein. -s/-. die Bettbank, österr.: als M gel, -s/-, M
österr. ein Gebäck, der Beuger,
:

Bank und als Bett dienendes Möbel, die Bett- -s/-, Muskel zum Beugen der Gliedmaßen, die
couch, als Bett verwendbare Couch, die Bett- Beugung, Beugen. 2) Sprachlehre:
-/-en, 1) das
decke, -/-n, Decke zum Zudecken im Bett, ich Flexion, Deklination und Konjugation; Übers.
bette (habe gebettet), 1) ihn, mache ihm ein H11 (Hauptwort), G
14 (Geschlechtswort), E 4
Lager. 2) mich, D bereite mein Schicksal: er hat (Eigenschaftswort), F 40 (Fürwort) und 3, Z 7 A
sich nicht auf Rosen gebettet, ich b. es ein, Ü füge (Zeitwort). 3) Physik: bei Wellenvorgängen
ein, lasse ganz umschlossen sein: der Sarg war Abweichung von der geradlinigen Ausbreitung
in Blumen eingebettet, ich b. ihn lege (den um, durch Hindernisse, [von: biegen]
Kranken) in ein anderes Bett, die Bett- die Beule, -/-n, 1) durch Stoß entstandene vor-
feder, weiche Feder für Kissen, das Betthup- springende Wölbung. 2) { Vorwölbung der
ferl, -s/-, M
bayr. Süßigkeit vor dem Schlafen-
: Haut: eine B. an der Stirn, ich beule es aus
gehen, die Bettlade, -/-n, oberd. Bettgestell. M : (habe ausgebeult) schlage eine vorspringende
bettlägerig, so krank, daß man nicht aufstehen Wölbung hinein, ich b. es ein, schlage eine Ver-
darf, das Bettnässen, -s, ungewollter Harnab- tiefung hinein, die Beulenpest, schwere Infek-
gang im Schlaf, der Bettnässer, -s/-, jemand, tionskrankheit mit Lymphknotenvereiterungen,
der an Bettnässen leidet, die Bettruhe, Aufent- [germ. Stw.]
halt im Bett bei Krankheit der Arzt hat strengste : ich beunruhige (habe beunruhigt), 1) ihn, bereite
B. verordnet, die Bettschwere, einsetzendes ihm Sorge oder Aufregung. 2) mich, mache mir
Schlafbedürfnis, die Bettung, -/-en, 1) Grund- Sorgen. Hptw. die Beunruhigung, -.
:

lage, bereitetes Lager. 2) Teil des Bahnkörpers, ich beurkunde (habe beurkundet) es, 1) gebe zu
Abb. E 6, G
29. die Bettwäsche, -, Bettuch und Protokoll. 2) beweise. Hptw.: die Beurkun-
Bezüge für Kopfkissen und Deckbett, [germ. dung, -/-en.
Stw.] ich beurlaube (habe beurlaubt), 1) ihn, gebe
der Bettel, -s, 1) Bettelei. 2) lächerliche Kleinig- Urlaub. 2) ihn, entbinde vorübergehend von den
keit, Kram, bettelarm, sehr arm. ich bett(e)le Amtspflichten. 3) mich, melde meinem Vorge-
(habe gebettelt) um es, 1) bitte Unterstüt- um setzten meinen Urlaub. 4) mich, U verabschiede
zung und Almosen Betteln und Hausieren ver-
: mich. Hptw.: die Beurlaubung, -/-en. [zu:
boten! 2) flehe, bitte unaufhörlich, ich b. es ihm erlauben]
ab, erreiche durch Betteln, ich b. ihn an (um es), ich beurteile (habe beurteilt) es, ihn nach
gehe ihn mit Betteln an. ich b. mich durch, etwas, äußere eine wertende Meinung dar-
lasse mich von anderen unterstützen, ich b. es über, die Beurteilung, -/-en, 1) Urteilsbil-
(mir, für ihn) zusammen, erbitte hier und dort dung. 2) wohlerwogene Meinung, Bewertung,
ein Teil, die Bettel ej -/-en, 1) öffentliches Almo-
, Kritik.
senheischen. 2) anhaltendes, lästiges Bitten, der das Beuschel, -s/-, M österr. : 1) (Gericht aus)
Bettelmönch, Mönch eines Bettelordens, der Lunge, Herz, Leber, Milz von Kalb oder Lamm.
Bettelorden, Orden, der sich von Almosen er- 2) Milch, Rogen und Eingeweide vom Karpfen.
hält, der Bettelstab, D Verarmung: das hat ihn der B., -s/-, <^> großer Hammer, [von:
an den B. gebracht, der Bettler, -s/-, jemand, der Bausch]
von Almosen lebt, der Bettlerzinken, -s/-, Ge- er beut, t D er bietet.
heimzeichen der Bettler an Haustüren, [ahd., die Beate, -, 1) Gewinn bei Jagd, Krieg, Ein-
verwandt mit: bitten] bruch: kostbarer Schmuck fiel ihm zur B. 2)
Berti, Bettina, Betty, weibl. Vornamen. [Kurz- schutzlos Preisgegebenes eine leichte B. 3) Mz.
:

form von Elisabeth]: -n, M


mitteld. Holzgefäß; Backtrog; Bienen-
:

betucht, U 1) wohlhabend. 2) vertrauenswürdig. beute, ich beute (habe gebeutet) ihn, siedele
3) still, [jidd.] Waldbienen an. ich b. aus, 1) es, ziehe Nutzen,
ich betue mich (betat, habe mich betan), M z. B. aus einem Bergwerk. 2) ihn, nutze seine
ostd. : 1) bin betulich. 2) ziere mich, betulich, Arbeitskraft unmäßig aus. der Beutezug, das
geschäftig und umständlich (um jemanden) Ausgehen auf Raub, der Beutner, -s/-, Wald-
besorgt. Hptw. : dieBetulichkeit, -. bienenzüchter, [mittelniederd. .Tausch'; 3 ahd.
ich betupfe (habe betupft) es, 1) versehe mit ,Brett']
Tupfen. 2) berühre behutsam, tupfe ab. der Beutel, -s/-, 1) Säckchen, Abb. B 25. 2) Geld-
betütert, Ü leicht betrunken. tasche. 3) Brutsack der Beuteltiere. 4) Sack zum
die Beuche, -/-n, Lauge zum Bleichen von Baum- Aussieben des Mehls. 5) Flachsklopfe. 6) Beitel.
wollrohfasern. Zeitw. ich : beyche (habe ge- Verkl.: das Beutelchen, -s/-. ich beut(e)le
beucht) es. [germ. ,Buche'] (habe gebeutelt), 1) es, ihn, M
südostd. schüttele :

beugbar, so beschaffen, daß es gebeugt werden tüchtig. 2) Mehl, siebe. 3) Flachs, klopfe. 4) es
kann (Wort), ich beuge (habe gebeugt), 1) es, beutelt, bauscht sich (Kleid), der Beutelschnei-
biege (nach unten), senke: ich b. das Knie, den der, f Taschendieb, das Beuteltier, Säugetier
Arm. 2) ein Wort, verändere durch Beugung. mit Brutsack, ich beutle, beutele, der Beutler,
3) das Recht, wende unehrlich an. 4) mich, füge -s/-, 1) t Hersteller von Beuteln. 2) Beuteltier,
mich, gehorche. 5) das beugt mich, beschämt oder [ahd.]
kränkt mich tief, ich b. ihm vor, verhüte durch ich bevett(e)re (habe bevettert) ihn, t behandle
vorherige Schutzmaßnahmen, die Beuge, -/-n, in aufdringlicher Weise vertraut.

84
Bew

J5
,der Verteilgroben

der Beetgraben
die Furchenberieselung -
Bewässerung dos Beet'~?/"der Grobeneinstau 4? //

ich bevpgte (habe bevogtet) ihn, M Schweiz. Vergangenheit). Hptw.: die Bewältigung, -.
unter Vormundschaft, bevormunde.
stelle [mhd.]
ichbevölk(e)re (habe bevölkert) es, 1) erfülle mit ich bewand(e)re (habe bewandert) es, lerne durch
Bewohnern dicht bevölkerte Gebiete. 2) Ü die Bie-
: Wandern kennen (Landschaft), bewandert in
nen bevölkern den Garten, beleben ihn in Scharen. einem Wissensgebiet, unterrichtet, erfahren.
die Bevölkerung, -/-en, Bewohner eines be- bewandt, f gestaltet, beschaffen. Hptw.: die
stimmten Gebietes, die Bevölkerungsdichte, Bewandtnis, -/-se: damit hat es folgende B., es
Zahl der Einwohner je qkm. die Bevölkerungs- verhält sich so. [von: bewenden]
politik, Maßnahmen zur Erhaltung der Bevöl- ich bewarb, von: ich bewerbe mich.
kerung. ich bewarf, von ich bewerfe.
:

ich bevollmächtige (habe bevollmächtigt) ihn, ich bewässere, auch: bewäßre, (habe bewässert)
erteile Vollmacht, der, die Bevollmächtigte, es, führe Wasser zu. Hptw. die Bewässerung,
:

-n/-n, ein -r, eine -, Inhaber einer Vollmacht. Bewäßrung, -/-en, ABB. B 29.
Hptw. : die Bevollmächtigung, -. bewegbar, so beschaffen, daß man es bewegen
bevor, ehe, früher kommt, [mhd.]
als: b. er kann, ich bewege (habe bewegt), 1) es, veran-
ich bevormunde (habe bevormundet) ihn, 1) lasse zu Orts- oder Lageveränderung, halte in
gebe ihm einen Vormund. 2) verhindere seine Schwung. 2) ihn, U rühre oder errege sein Ge-
selbständige Willensentscheidung. Hptw.: die müt: das bewegt mich tief. 3) es, B bedenke: sie
Bevormundung, -. bewegte die Worte im Herzen. 4) mich, verändere
ich bevorrecht(ig)e (habe bevorrechtet, bevor- meine Lage, gehe in einer bestimmten Rich-
rechtigt) ihn, gebe besondere Rechte, bevorzuge. tung: er bewegte sich auf uns zu. 5) es bewegt sich,
Hptw. die Bevorrechtung, -.
: hat Spielraum: die Preise dafür bewegen sich
ichbevorschusse (habe bevorschußt) ihn, K gebe zwischen 80 und 100 Mark. 6) ich b. (bewog, habe
ihm einen Vorschuß. bewogen) ihn zu etwas, veranlasse, der Beweg-
ich bevorteile (habe bevorteilt), f 1) ihn, über- grund, innere Veranlassung, Motiv, beweglich,
vorteile. 2) es, fördere. 1) bewegbar. 2) Ü gelenk, regsam, lebhaft. 3) un-
ich bevorzuge (habe bevorzugt) ihn, es vor ande- fest: bewegliche Sache, tu jeder körperliche Ge-
ren, gebe ihm den Vorzug, behandle günstiger: genstand außer Grundstücken; bewegliche Feste,
bevorzugte Abfertigung. Hptw.: die Bevorzu- Feste, die nicht jedes Jahr auf den gleichen Tag
gung, -/-en. fallen, vgl. Übers. J 2. Hptw.: die Beweglich-
ich bewache (habe bewacht) ihn, es, passe scharf keit, -. bewegt, 1) unruhig: ein bewegtes Leben.
auf, bin wachsam. Hptw. die Bewachung, : 2) Ü gerührt, ergriffen. Hptw. die Bewegtheit,
:

-/-en. -.die Bewegung, -/-en, 1) Ortsveränderung. 2)


es bewächst (bewuchs, hat bewachsen), 1) ein Lageveränderung: er macht eine B. mit dem Arm,
Land bewächst (sich) , bedeckt sich mit Pflanzen. Bein. 3) regelmäßige Körpertätigkeit: er macht
2) Pflanzen bewachsen ein Land, bedecken, die sich B., geht spazieren, arbeitet körperlich. 4) Ü
Bewachsung, -, Pflanzendecke. geistige, weltanschauliche, politische Massen-
ich bewaffne (habe bewaffnet)ihn, gebe Waffen strebung: Freiheitsbewegung. 5) U Rührung:
oder Hilfswerkzeuge. Hptw. die Bewaffnung, : innere B. die Bewegungsfreiheit, -, Ü Mög-
-/-en. der, die Bewaffnete, -n/-n, ein -r, eine -, lichkeit zu selbständigem Handeln, bewegungs-
jemand, der bewaffnet ist. los, ruhend. Hptw. die Bewegungslosigkeit,-,
:

ich bewahre (habe bewahrt), 1) ihn vor etwas, bewegungsunfähig, zu keiner Bewegung fähig.
schütze mit Erfolg: (Gott) bewahre!, nein! 2) es [ahd., verwandt mit: wiegen]
(auf), verwahre, hebe auf: ich b. das für später ich bewehre (habe bewehrt) ihn, es, 1) bewaffne.
(auf) , Ü verschiebe. Hptw. die Bewahrung, : 2) rüste aus, armiere: bewehrter Beton, Stahl-
-.der Bewahrer, -s/-, 1) Wächter, verantwort- beton, die Bewehrung, -, 1) Stahleinlage im
licher Aufseher. 2) D Schützer, [ahd.] Beton. 2) äußere Bekleidung eines Kabels. 3) CJ
ich bewähre mich (habe mich bewährt), erweise Krallen und ähnliches an Wappentieren.
mich als geeignet er bewährt sich als Freund, in
: [17. Jh.]
dieser Stellung, bewährt, erprobt, tüchtig, die er bewejbt sich (hat sich beweibt), U hei-
Bewährtheit, -, lange Erprobung, die Bewäh- ratet.
rung, -/-en, Fähigkeitsnachweis, die Bewäh- ich bewejhräuch(e)re (habe beweihräuchert), 1)
rungsfrist, -/-en, 5*5 Probezeit bei bedingtem es,umgebe mit Weihrauch. 2) ihn, Ü lobe über-
Straferlaß, der Bewährungshelfer, Person, die Hptw.: die Bewejhräuch(e)rung, -.
trieben.
einen Verurteilten während der Bewährungs- ichbeweine (habe beweint) ihn, trauere um ihn.
frist überwacht, [ahd., von: wahr] Hptw. die Bewejnung, -.
:

es bewahrheitet sich (hat sich bewahrheitet), der Beweis, -es/-e, 1) c*a Verfahren, das dem
stellt sich als wahr heraus. Hptw. : die Bewahr- Gericht die Überzeugung von der Wahrheit oder
heitung, -. [um 1800] Unwahrheit einer Behauptung verschaffen soll:
esbewaldet sich (hat sich bewaldet), bedeckt sich er mußden B. antreten, führen. 2) Zeichen:
mit Wald: bewaldete Hügel, ich bewaldrechte ein B. der Zuneigung, die Beweisaufnahme,
(habe bewaldrechtet) es, behaue gefällte Baum- gerichtliche Prüfung der Schuldgründe, bewgjs-
stämme, die Bewaldung, -, Anteil des Waldes bar, so beschaffen, daß es bewiesen werden kann.
an der Gesamtlandesfläche. Hptw. die Beweisbarkeit, -. ich beweise (habe
:

ich bewältige (habe bewältigt), 1) ihn, besiege, bewiesen) es ihm, 1) führe einen Beweis. 2) zeige
unterwerfe. 2) es, werde damit fertig, überwinde dies Verhalten beweist Mut. die Beweisführung,
es (eine Aufgabe, Schwierigkeit, die eigene -, Art, in der Beweise geführt werden, der Be-

85
Bew
wäsgrund, Grund, auf den sich ein Beweis zahlt,Abk. bez. 2) (es) ihm, ihn, händige ihm
:

stützt, beweiskräftig, als Beweis überzeugend. das schuldige Geld aus. 3) ihn (für etwas) , lasse
das Beweisstück, Sache, auf die sich ein Beweis gegen Entgelt tun. 4) für etwas, Ü trage die Fol-
stützt, [mhd.] gen. 5) es macht sich bezahlt, Ü lohnt sich. HPTW.
bewenden: ich lasse es bei ihm b.,begnüge mich die Bezahlung, -/-en.
damit; lassen wir es dabei b., damit gut sein. bezähmbar, zu bändigen, ich bezähme (habe
Hptw. das Bewenden, -s:
: es hat dabei sein B., bezähmt), 1) mich, beherrsche (meinen Zorn).
es bleibt dabei, [ahd.] 2) ein Tier, bändige, bezwinge, die Bezähmung,
ich bewerbe mich (bewarb, habe mich bewor- -, Beherrschung, [zu: zahm]
ben; du bewirbst dich, er bewirbt sich) um es, ich bezaj)b(e)re (habe bezaubert) ihn, 1) Ü setze in
suche zu erhalten (Arbeitsstelle), werbe darum Entzücken, gewinne durch Anmut: ein bezau-
(Mädchen), der Bewerber, -s/-, jemand, der berndes Mädchen. 2) banne, behexe. Hptw. die :

sich bewirbt (um einen Posten; um ein Mäd- Bezaub(e)rung, -.


chen), die Bewerbung, -/-en, Stellungsgesuch. ichbezeche mich (habe mich bezecht), betrinke
ich bewerfe (bewarf, habe beworfen du bewirfst, ; mich. Hptw. : die Bezechtheit, -.

er bewirft) ihn mit etwas, 1) werfe nach ihm. ich bezejchne (habe bezeichnet), 1) es, mache
2) bedecke mit einem Bewurf (Mauer). durch Zeichen kenntlich: bezeichnete Wander-
ich bewerkstellige (habe bewerkstelligt) es, führe wege. 2) ihn als etwas, nenne, kennzeichne: er
aus, bringe zustande. Hptw. die Bewerk- : bezeichnete ihn als Schmarotzer. 3) es ihm, be-
stelligung, -. [um 1700] schreibe näher, bezeichnend für ihn, kenn-
ich bewerte (habe bewertet), 1) ihn, schätze nach zeichnend, charakteristisch. Umstw.: bezeich-
Verdienst, würdige. 2) es, setze seinen Wert fest. nenderweise, die Bezeichnung, -/-en, 1)
Hptw. : die Bewertung, -/-en. Abk.: Bez., Kenntlichmachung. 2) Name: eine
dieBewett(e)rung, -, Zuführung ^ frischer Luft. treffende B. [ahd.]
bewiesen, von: ich beweise. ich bezejge (habe bezeigt), 1) es, zeige: ich b.
ich bewillige (habe bewilligt) es ihm, gewähre. Freude. 2) es ihm, drücke aus (Dankbarkeit, Teil-
Hptw.: die Bewilligung, -/-en. [16. Jh.] nahme). Hptw.: die Bezeugung, -. [mhd.]
ich bewillkommne (habe bewillkommnet) ihn, ich bezeuge (habe bezeugt) es (ihm), 1) erkläre,
begrüße, heiße willkommen. Hptw. die Be- : aus eigenem Erleben zu wissen. 2) beglaubige,
willkommnung, -. [um 1830] bescheinige: bezeugt, durch Zeugen bestätigt.
bewimpelt, mit Wimpeln behängt. 3) bezeige, drücke aus. Hptw. die Bezeugung,
:

er bewirbt, von: ich bewerbe mich. -. [spätmhd.]

ich bewirke (habe bewirkt) es, veranlasse, bringe ich bezichtige (habe bezichtigt) ihn eines Ver-
zustande: das bewirkende Zeitwort, Kausativ, brechens, beschuldige. Hptw. die Bezichti-
:

ÜBERS. Z 7. gung, -. [mhd.]


ich bewirte (habe bewirtet) ihn, 1) gebe zu essen beziehbar, 1) zum Beziehen mit einem Überzug
und zu trinken. 2) M Schweiz. bewirtschafte : geeignet. 2) bezugsfertig, ich beziehe (bezog,
(Land). Hptw. die Bewirtung, -. : habe bezogen), 1) es, ziehe einen Überzug dar-
ich bewirtschafte (habe bewirtschaftet) es, 1) über (Kissen), bedecke: es bezieht sich, bewölkt
leite oder bearbeite (Betrieb). 2) regele den Ver- sich. 2) es, bespanne (mit Saiten). 3) eine Woh-
kehr damit : bewirtschaftete Devisen. HPTW. : die nung, ziehe ein. 4) es auf etwas, setze es dazu in Be-
Bewirtschaftung, -. ziehung. 5) mich auf ihn, berufe mich, verweise.
ichbewitz(e)le (habe bewitzelt) ihn, verspotte. 6) es von ihm, erhalte (Ware, Wissen, Geld).
ichbewog, von ich bewege. : ich b. ihn, es ein, K nehme mit dazu, beziehent-
bewohnbar, als Unterkunft geeignet, ich be- lich dessen, K mit Bezug auf. der Bezieher, -s/-,
wohne (habe bewohnt) es, wohne darin, der jemand, der etwas bezieht (Zeitung), die Be-
Bewohner, -s/-, ständiger Einwohner, die Be- ziehung, -/-en, 1) Verbindung, Zusammen-
wohnerschaft, -, alle Bewohner (eines Hauses, hang es steht in keiner B. dazu; er hat Beziehun-
:

Gebiets). gen, U einflußreiche Bekannte. 2) Hinsicht: in


es bewölkt sich (hat sich bewölkt), 1) bedeckt dieser B. kannst du beruhigt sein, beziehungs-
sich mit Wolken (Himmel). 2) U wird zorn- weise, Abk.: bzw., 1) oder. 2) besser gesagt,
drohend (Stirn). Hptw. die Bewölkung, -. : [ahd.]
beworben, von: ich bewerbe mich. ich beziff (e)re (habe beziffert) es, 1) versehe mit
beworfen, von: ich bewerfe. Ziffern, numeriere. 2) J bezifferter Baß, Baß-
1

der Bewuchs, -es, Pflanzendecke, [von: bewach- noten und Zahlen zur Akkordbezeichnung im
sen] Generalbaß. Hptw.: die Beziff (e)rung, -/-en.
ichbewund(e)re (habe bewundert) ihn, erkenne der Bezirk, -(e)s/-e, 1) Abk.: Bez., abgegrenztes
staunend seinen Wert, sehe verehrend zu ihm auf. Gebiet:' Bezirksgericht, Abb. G 10. 2) Ü Bereich,
Hptw. : die Bewund(e)rung, -. der Bewun- bezirksweise, in Bezirken, flat. spätmhd.] ;

d(e)rer, -s/-, staunend anerkennender Betrach- ich bezirze (habe bezirzt) ihn, becirce.
ter, bewundernswert, bewundernswürdig, der Bezoar(stein), -s/-e, Haarballen im Magen
bewunderungswert, bewunderungswürdig, oder Darm bei Mensch und Säugetieren, früher
Bewunderung verdienend. Volksheilmittel, [arab. aus pers. .Gegengift']
der Bewurf, -(e)s/ 1'e, Mauerputz. ich bezog, von ich beziehe, der Bezogene, -n/-n,
:

bewußt, 1) klaren Geistes, vor sich selbst Rechen- jemand, der durch Wechsel oder
ein -r, eine -,
schaft ablegend: ich bin mir keines Fehlers b. 2) Anweisung zur Zahlung ersucht wird.
ins Bewußtsein gedrungen er lebt sehr b. 3) be- : der Bezug, -(e)s/ i'e, 1) Überzug (Bett, Möbel). 2)
kannt an dem bewußten Tag. 4) gewollt, absicht-
: ohne Mz., Einkauf (Waren, Zeitungen). 3) nur
lich: bewußte Täuschung. Hptw.: die Bewußt- Mz., Einnahme: seine Bezüge, Gehalt. 4) J die 1

heit, -. bewußtlos, ohne Bewußtsein, ohn- für ein Instrument nötigen Saiten; Haare auf
mächtig. Hptw.: die Bewußtlosigkeit, -. das Geigenbögen, Abb. B 44. 5) ohne Mz., Hinsicht,
Bewußtsein, -s, 1) Gesamtheit geistiger Tätig- Beziehung: es hat, nimmt B. auf ihn; aber: in
keit des Menschen; das Wissen um diese Tätig- bezug auf ihn. der Bezüger, -s/-, M Schweiz.
keit. 2) klare geistige Verfassung, Besinnung: Bezieher (einer Zeitung), Einforderer (von Steu-
er ist bei B. 3) Absicht, Bewußtheit mit vollem B. : ern), bezüglich, 1) Beziehung habend: bezüg-
[von: wissen; 16. Jh.] liches Fürwort, Übers. F 40. 2) Abk.: bez.,
bez., Abk. für: 1) bezüglich. 2) bezahlt. dessen, K mit Beziehung auf. die Bezugnahme,
Bez., Abk. für: 1) Bezeichnung. 2) Bezirk. -/-n, K Berufung: unter B. auf ihn. be-
bezahlbar, so hoch im Preis, daß man es bezah- zugsfertig, fertig zum Einzug (Wohnung), die
len kann, ich bezahle (habe bezahlt), 1) es mit Bezugsquelle, -/-n, Einkaufsgelegenheit, das
etwas, gebe einen Gegenwert (Geld) dafür: be- Bezügsrecht, Vorkaufsrecht der Aktionäre auf

86
Bie

Bibel
Die Bücher des Alten Testaments Die Apokryphen (deuterokanonische Bücher):
Das Gesetz (hebr. Thora, griech. Pentateuch) Das Buch Tobit, Das Buch Judith, Die Weis-
heit Salomos, Die Sprüche Jesus', des Sohnes
Das 1. Buch Mose (Genesis) Sirachs, Das Buch Baruch mit dem Brief Jere-
Das 2. Buch Mose (Exodus) mias, Das erste und zweite Buch der Makkabäer,
Das 3. Buch Mose (Leviticus) Zusätze zum Buch Esther (Kap. 10,4-16,24),
Das 4. Buch Mose (Numeri) Zusätze zum Buch Daniel (Kap. 3,24-90; 13;
Das 5. Buch Mose ( Deuteronomium) 14).
Die Propheten (hebr. Nebi'im) Die Bücher des Neuen Testaments
A. Die früheren Propheten: (Die Anzahl der Kapitel in Klammern)
Das Buch Josua, Das Buch der Richter, Die Die Evangelien: Das Evangelium nach Matthäus
zwei Bücher Samuel, Die zwei Bücher der (28), Markus (16), Lukas (24), Johannes (21).
Könige
Die Apostelgeschichte (28).
B. Die späteren Propheten:
Die 3 ,großen' Propheten: Das Buch Jesaja, Die Briefe:
a) Die Briefe des Paulus an: die Römer (16);
Das Buch Jeremia, Das Buch Ezechiel.
Die 12 ,kleinen' Propheten: Hosea, Joel, die Korinther I (16), II (13); die Galater (6);
Arnos, Obadja, Jona, Micha, Nahum, die Epheser (6); die Philipper (4); die Kolos-
Habakuk, Zephanja, Haggai, Sacharja, Male- ser (4); die Thessalonicher I (5), II (3);
achi.
Timotheus I (6), II (4); Titus (3); Phile-
mon (1).
Die Schriften (hebr. Kethubini) b) Der Brief an die Hebräer (13).
Das Buch Ruth, Die Klagelieder, Die Psalmen, c) Die ,kath.' Briefe: Petrus I (5), II (3);
Die Sprüche, Das Buch Nehemia, Die zwei Bü- Johannes I (5), II (1), III (1); Jakobus (5);
cher der Chronik, Der Prediger, Das Buch Esther, Judas (1).

Das Buch Hiob, Das Hohelied, Das Buch Die Offenbarung des Johannes (22).
Daniel, Das Buch Esra.

neue Aktien, der Bezugssatz, durch ein bezüg- das Bibeli, -/-, M alem. : Hitzbläschen, Hautaus-
liches Fürwort eingeleiteter Nebensatz, Relativ- schlag.
satz, ÜBERS. S 6. der Bezugsschein, Zuwei- der Biber, -s/-, 1) Nagetier. 2) dessen Fell. 3) der
sung auf rationierte Waren, [um 1800] oder das B., -s, rauhes Baumwollgewebe: Biber-
ich bezuschusse (habe bezuschußt) es, gewähre bettuch, das Bibergeil, -s, Abscheidung aus den
ihm einen Zuschuß. Afterdrüsen des Bibers, die Biberratte, Nutria.
ich bezwang, von ich bezwinge.
: der Biberschwanz, flacher Dachziegel, Abb.
ich bezwecke (habe bezweckt) es, beabsichtige, D 2. [germ. Stw. zu: Bär] ;

will erreichen: was bezweckst du damit? [um dieBibernelle, -/-n, Q> Pimperneil, [mhd.]
1800] die Bi blio graphie, -/...'phi|en, Bücherkunde;
ich bezwejf(e)le (habe bezweifelt) es, ziehe in Bücher- oder Literaturverzeichnis. ElGW. bi- :

Zweifel, will nicht glauben. Hptw. die Be-


: bliographisch, ich bi!blio|graphiere (habe
zwejf(e)lung, -. bibliographiert) es, erfasse Bücher bibliogra-
ich bezwinge (bezwang, habe bezwungen), 1) phisch, schreibe sie nach Verfasser, Titel u. a.
ihn, besiege, überwinde. 2) es, bewältige, werde auf. Hptw.: die Bi|blio[graphierung, -. der,
fertig damit. 3) mich, beherrsche mich. Hptw.: die Bibliophile, -n/-n, ein -r, eine -, Bücher-
die Bezwingung, -. der Bezwinger, -s/-, Sieger, freunden), die Bibliothek, -/-en, Bücherei,
Überwinder. Büchersammlung, der Bibliothekar, -s/-e, die
Bg., Abk. für: Bogen (Papier). Bi bliothekar in, -/-nen, Beamter, Beamtin einer
BGB, Abk. für: Bürgerliches Gesetzbuch. Bibliothek, [griech.; 16. Jh.]
BGH, Abk. für: Bundesgerichtshof. bi blisch, -*• die Bibel.
der BH be'ha:, -(s), U für: Büstenhalter. das Bi Chromat ...kro..., -(e)s/-e, chromsaures
Bhf., Abk. für: Bahnhof. Salz.
bi..., doppel(t)..., zwei...: bikonkav, [lat.] die Bickbeere, M nordd. : Heidelbeere, [von:
Bi, O Zeichen für Wismut, [lat. bismutum] Pech]
ich bibb(e)re (habe gebibbert), U zittere (vor biderb, t D bieder.
Kälte). das Bidet bi'de:, -s/-s, Sitzbecken für Waschun-
die Bibel, -/-n, die Heilige Schrift, heiliges Buch gen und Spülungen, [franz.]
der Christen, Übers. B 30; Sinnbild für ein hei- der Bidon bi'dj, -s/-s, M Schweiz.: Eimer mit
liges oder bedeutsames Buch. ElGW. bi blisch:
: Verschluß, Benzinkanister, [franz.]
das biblische Alter, Ü 70 Jahre, bibelfest, die bigder, rechtschaffen, ehrenwert, treuherzig.
Texte der Bibel gut kennend, [griech. ,Bücher' Hptw. die Biederkeit, -, der Bigdersinn, -(e)s.
:

nach dem Hafenort Byblos, von wo die Griechen ichbigdere mich an (habe mich angebiedert),
Papier bezogen] knüpfe in aufdringlicher Weise Bekanntschaft.

87
Bie

Bilanz
Beispiel einer Handelsbilanz auf den Schluß des Geschäftsjahres:
Aktiva (Vermögen)
Hausgrundstück DM 16 000.
Abschreibung 1% „ 160.
Bil

der Rahmen ^dj e Ose

&
das Profilbild En-face-Bild
das Kopfbild
die^ s\
Zeichnung

der Wechselrahmen
(das Passepartout)
m.
Bild
Bil

Nennform
(Infinitiv)
sein
Biw
die Binse, -/-n, grasähnliche Sumpfpflanze: das
ist mir in die Binsen gegangen, verloren-, entzwei-
gegangen, die Binsenwahrheit, Binsenweis-
heit, Altbekanntes, Selbstverständliches, [germ.]
Biochemig, Lehre von der
bio..., leben(s)... die
chemischen Zusammensetzung der Lebewesen
und von den chemischen Vorgängen im Organis-
mus. ElGW. biochemisch, die Biogenese,
:

Entstehung des Lebens, Entwicklungsgeschichte


der Lebewesen. Eigw. biogenetisch, der Bio- :

graph, -en/-en, Verfasser einer Biographie, die


Bio graphi^, -/...'phi|en, Lebensbeschreibung.
ElGW. bio {graphisch, der Biologe, -n/-n,
:
die Frucht
Birne
Kenner der Biologie, die Biologie, -, Wissen-
schaft von den Lebewesen, Übers. N 5. Eigw. : tes, unglasiertes Porzellan:
Biskuitporzellan.
biologisch, die Biomantig, Biom antik. -, an- [franz. aus lat. ,zweimal Gebackenes'; 17. Jh.]
gebliches Wahrsagen aus Handlinien, Puls u. a. der Bismarckhering. marinierter Hering.
dieBiomejtrig, Biome trik, statistische Unter- der Bison, -s/-s, Tier der Gattung Rinder,
suchung von Lebewesen, biotisch, auf Leben, Abb. R 22. [griech. -lat. aus germ.]
Lebewesen bezüglich, der, das Biotop, -s/-e, ich biß, von: ich beiße, der Biß, ...sses/...sse,
Lebensraum einer Tier- oder Pflanzenart. 1) Zuschnappen mit den Zähnen. 2) Verletzung
[griech. bios ,Leben'] durch Beißen; Sinnbild für jeden stechenden
der Bipede, -n/-n, Zweifüß(l)er. Eigw. : bipe- Schmerz Gewissensbisse. Verkl. das Bißchen,
: :

disch ['lat.j Bißlein, -s/-. ein bißchen, ein wenig, eine


bipolar, zweipolig. Hptw. : die Bipolarität, Kleinigkeit, etwas: kein b., überhaupt nicht(s).
-/-en. [lat. Kw.] wenn er bisse, von: ich beiße, ein bissei, M
das Biqua drat, A vierte Potenz. Eigw. : bi- oberd., mitteld.: bißchen, der Bissen, -s/-, 1)
quadratisch, [lat.] Mundvoll, Happen. 2) Ü kleiner Imbiß, ein
die Bireme, -/-n, altes Kriegsschiff mit zwei bisserl, M oberd. : bißchen, bissig, 1) schnell
Ruderreihen, [lat.] beißend (Tier). 2) Ü scharf, höhnisch (Bemer-
das Birett, -(e)s/-e, Barett katholischer Geist- kung). Hptw. die Bissigkeit, -/-en.
:

licher. Haselwild bistet (hat gebistet), lockt (außerhalb


Birgit, Birgitta, weibl. Vornamen, [von Brigitte] : der Balz).
du birgst, von: ich berge. das Bistum, -(e)s/ i'er, Amtsbezirk eines katholi-
die Birke, -/-n, Laubbaum mit weißer Rinde, schen Bischofs, Diözese, [von: Bischof]
Abb.L 4. birken, aus Birkenholz, das Birk- biswejlen, manchmal, ab und zu.
huhn, ein Waldhuhn. [germ. Stw.] der Biswind, M
Schweiz. die Bise. :

der Birmane, -n/-n, Bewohner des hinterindi- das Bit, -s/-s, Datenverarbeitung: Information,
schen Staates Birma. birmanisch, auf Birma die nur zwischen zwei Werten entscheidet,
bezüglich. [engl.]
die Birne, -/-n, 1) Birnbaum, ein Kernobstgehölz der Bittag, kath. Kirche: jeder der drei Tage
und dessen Frucht, Abb. B 36. 2) elektrischer vor Himmelfahrt; Silbentrennung vgl. ÜBERS.
Glühkörper, Abb. E 8: Glühbirne. 3) U Kopf. S 53. ich bitte (bat, habe gebeten) ihn, spreche
Verkl. das Birnchen, Birnlein, -s/-. ElGW.
: eine Bitte aus, ersuche, fordere höflich auf:
birn(en)förmig, in der Form einer Birne, bitte wenden!, Abk.: b. w., umblättern; ich
[ahd. aus lat.; 3 G] b. ihn um Nachsicht; ich b. für jemanden, spreche
du birst, von: ich berste. zugunsten (eines Bedrohten); ich b. ihn zum
bis, so lange oder so weit, daß es erreicht ist: bis Essen zu uns, lade ihn ein. ich b. es ihm ab, leiste
Leipzig; bis Ostern; bis drei Uhr; bis drei Mark; Abbitte, ich b. es mir aus, 1) erbitte für mich. 2)
vier bis sechs Personen; vor Wörtern, die keine verwahre mich dagegen, die Bitte, -/-n, das Aus-
Orts-, Zeit- oder Mengenbezeichnung sind, nur sprechen eines Wunsches: ich richte eine B. an
in Verbindung mit anderen Verhältniswörtern: ihn; er gewährt mir die B., schlägt sie mir ab. der
bis ans Ende der Welt; naß bis auf die Haut; Bittgang, Wallfahrt, Fürbitte, das Bittschrei-
bisauf einen, außer einem; bis auf den letzten ben, -s/-, schriftliche Bitte, [germ. Stw.]
Mann, alle; bis auf weiteres, einstweilen; von bitter, 1) sehr herb im Geschmack. 2) Ü gemüts-
zwei bis fünf ; bis zum Tode, [mhd.] verdüstert, alles Freudige grimmig verneinend:
der Bisam, -s/-e, 1) Fell der Bisamratte. 2) bittere Vorwürfe; durch Unglück b. geworden. 3)
Moschus, die Bisamratte, im Wasser lebende beißend, schmerzhaft: es ist b. kalt, aber: bitter-
große Wühlmaus, [hebr.] kaltes Wetter. 4) verstärkend: das tut b. not; es
ich bische (habe gebischt) mitteld., südd. M ist bitterer Ernst, bitterernst. Hptw. die Bitter- :

wiege in den Armen, beruhige. keit, -/-en, die Bitternis, -/-se. bitterböse, sehr
der Bischof, -s/-'e, hoher Geistlicher, Vorstand böse, der Bitt(e)re, -n/-n, ein -r, ein Brannt-
einer Diözese (Bistum) oder Landeskirche, Abb. wein zwei B.! die Bittererde, Magnesiumoxyd.
:

A 14. ElGW.: bischöflich, der Bischofshut, der Bitterklee, staudiges Enziangewächs auf
runder schwarzer Hut mit grüner Schnur, die Sumpfböden, bitterlich, tief schmerzlich: sie
Bischofsmütze, 1) Mitra, Abb. A 14. 2) Name weinte b. der Bitterling, -s/-e, 1) kleiner Karp-
mehrerer Pflanzen und Schnecken, der Bi- fenfisch, Abb. F 23. 2) ein Enziangewächs. 3)
schofssitz, Hauptstadt eines Bistums, der Bi- ein Pilz, Röhrling. das Bittersalz, schwefel-
schofsstab, Krummstab, Hirtenstab, Abb. A 14. saures Magnesium, der Bitterspat, Magnesit.
[griech. ,Aufseher'; 2 nach der violetten Farbe] das Bittersüß, -, ein Nachtschattengewächs.
die Bise, -/-n, auch Biswind, M Schweiz. Nord-
: : das Bitterwasser, Heilquelle mit Gehalt an
ostwind. Magnesiumsulfat, die Bitterwurz, gelber En-
bisexuell, die Anlagen für beide Geschlechter zian, der Bittre, Bittere, [germ. Stw.]
enthaltend (Zellen). das Bitumen, -s, klebende, zähe Kohlenwasser-
die Bisgurn, -/-, M
wien. zänkische Frau. : stoffe. Eigw.: bituminös, [lat.]
bisher, bis jetzt. ElGW. bisherig: im bisherigen,
: ich bitz(e)le (habe gebitzelt), 1) es, mitteld. M
K weiter oben; aber: das Bisherige, bisher Ge- schneide kleine Stückchen ab. 2) es bitzelt, M
sagte, bislang, bisher. oberd.: prickelt: Bitzelwasser, Sprudel, [zu:
die Biskotte, -/-n, M
österr. ein Gebäck, [ital.] : beißen]
das Biskuit bis'kvi:t, -s/-s oder -e, 1) leichtes, das Biwak, -s/-s, &
Lager im Freien. Zeitw. :

sandkuchenartiges Gebäck. 2) zweimal gebrann- ich biwak jgre (habe biwakiert), [franz., aus dt.]

91
die Trompete

dos Flügelho die Blechblasinstrumente das P'*'»"


Fantore die Holzblasinstrumente
Blasinstrumente

bizarr, 1) ungewöhnlich, seltsam (Formen). 2) das Blanke», -(e)s/-e, (teilweise) unausgefülltc


wunderlich, verschroben (Wesen). Hptw. die : Urkunde, ich blankigre (habe blankiert) es, ver-
Bizarr er ig, -/...'ri[en. [span. 17. Jh.]
; kaufe von mir noch nicht Gekauftes, blanko,
der Bizeps, -es/-e, zweiköpfiger Beugemuskel des (teilweise) unausgefüllt (Vordruck). Hptw. das :

Oberarms, [lat.] Blanko der Blankoscheck, unterschrie-


,-s/-s.
Bk, O Zeichen für: Berkelium. bener Scheck, bei dem der Betrag nicht ein-
gesetztist, die Blankovollmacht, unbeschränkte
Bl., Abk. für: Blatt (Papier).
das Bla bla, -s, U nichtssagende Konversation. Vollmacht, [span. ,weiß']
[Schallw.]" ich blase (blies, habe geblasen du bläst, er bläst),
;

die Blache, -/-n, Nebenform von: Blähe, das 1) stoße Luft aus dem Mund
aus. 2) der Wind
Blachfeld, 1) Ebene. 2) D Schlachtfeld, der bläst, weht. 3) es, erzeuge Töne mit bewegter
Blachfrost, Frost ohne Schneedecke, [mhd. Luft (Blasinstrumente). 4) es, bearbeite durch
,blach' flach] bewegte Luft (Glas), ich b. es ab, 1) puste weg.
die Blacke, -/-n, M Schweiz.: breites Blatt; 2) lasse das Schlußsignal geben, beende (Jagd).
Alpenampfer. 3) U sage ab, lasse ausfallen (Veranstaltung).
blaff!, Geräusch eines Schusses oder von Gebell. 4) entleere ganz (Kessel). 5) reinige durch Pul-
ich blaffe, bläffe (habe geblafft, gebläfft), 1) ver, Druckluft oder Dampf, ich b. ihn an, 1)
schieße. 2) der Hund blafft, bläfft, bellt, ich blase in seiner Richtung. 2) U schelte aus, fahre
blaffe ihn an, Ü schelte. [Schallw.] an. ich b. auf, 1) es, fülle mit Luft: wer bläst
das Blag, -s/-en, die Blage, -/-n, U lästiges klei- die Luftmatratze auf? 2) mich, Ü prahle: ein auf-
nes Kind. geblasener Bursche, ich b. es aus, 1) leere durch
die Blähe, -/-n, M oberd. : Plane, [germ. Blasen. 2) lösche durch Blasen (Flamme). 3) ge-
Stw.] stalte durch Blasen (Glas), ich b. es ihm ein,
ich blähe (habe gebläht), 1) es, blase auf, lasse sage heimlich vor; stifte ihn an. [germ. Stw.]
schwellen der Wind bläht die Segel. 2) es bläht,
: die Blase, -/-n, 1) Gase oder Flüssigkeiten unter
bildet Darmgase (Hülsenfrüchte), ich b. auf, dünner Haut: Seifenblase. 2) Hohlräume in Glas,
1) es, blähe es, blase auf. 2) mich, Ü prahle, die Stein usw. 3) häutiges Hohlorgan: Harnblase;
Blähung, -/-en, Gasbildung im Darm. [germ. Fischblase, Abb. F 22. 4) { Flüssigkeitsansamm-
Stw.] lung unter der Oberhaut: Brandblase. 5) {3} Be-
ichbläke (habe gebläkt), U brülle, [vgl. blökt] hälter zum Verdampfen oder Destillieren. 6) U
der Blaker, -s/-, reflektierender Metallteil des Bande, Gesellschaft. Verkl. das Bläschen, -s/-.
:

Wandleuchters, Abb. L 2. es blakt, M niederd. Eigw. blasig, der Blasebalg, Gerät zur Erzeu-
:

qualmt, rußt. Eigw. blakig. [um 1800]


: gung eines Luftstroms, Abb. B 6. die Blasen-
blamabel, beschämend, bloßstellend, die Bla- kirsche, ein Nachtschattengewächs, der Bla-
mage bla'ma:33, -/-n, lächerlich-peinlicher Vor- senstein, Steinbildung in der Harnblase, der
fall, ich blamigre (habe blamiert) ihn, mich, Blasenwurm, 12? Finne des Bandwurms, der
mache zum Gespött, stelle bloß, [von: franz. Bläser, -s/-, 1) jemand, der durch Blasen etwas
blämer .tadeln'] erzeugt: Glasbläser. 2) Musiker, der ein Blas-
ich blanchigre (habe blanchiert) es, übergieße instrument spielt Blechbläser. 3)
: ^
Grubengas-
mit kochendem Wasser (Mandeln), [franz.] ausbruch, das Blasinstrument, durch Luft
bland, { reizlos, mild, [lat.] zum Tönen gebrachtes Musikinstrument,
ich blange (habe blanget), M
Schweiz. erwarte : Abb. B 37. das Blasrohr, 1) Holzrohr zum Blasen
sehnsüchtig. (für Pfeile u. ä. als Waffe). 2) Düse am Schorn-
blank, 1) glänzend, spiegelglatt: die Kupferschale stein von Dampflokomotiven, [von: blasen]
ist wieder b. geworden; aber: die blankpolierte blasiert, hochnäsig, eingebildet. Hptw. die :

Kupferscliale. 2) rein, sauber: ich muß den Fuß- Blasiertheit, -. [franz.]


boden noch b. machen. 3) abgewetzt: die Hose ist blasig, das Blasinstrument, -» die Blase.
blankgesessen. 4) nackt, unverhüllt: blanker Un- Blasius, männl. Vorname, [vielleicht zu: Basi-
sinn, Ü aber: er wird die Waffe blankziehen. 5) ich
; lius]
bin b., U ohne Geld. 6) er hat eine Farbe b., Kar- derBlason bla'sj, -s/-s, Wappenschild, ich blaso-
tenspiel: nur eine Karte von einer Farbe oder: ist niere (habe blasoniert) es, beschreibe ein Wap-
in einer Farbe ohne Karte. 7) M
wien. ohne : pen fachgerecht, [franz.]
Hut und Mantel er geht b. 8) der blanke Hans, J,
: die Blasphemie, -/...'mi|en, Gotteslästerung.
stürmisches Meer, die Blanke, -/-n, 1) ohne Mz., Eigw. :blasphemisch, '
blasphemistisch.
blanke Beschaffenheit. '2) Waldlichtung. 3) [griech.; 16. Jh.]
Moortümpel, der Blankvers, Übers. V 5. [germ. blaß (blasser, am blassesten; oder: blässer, am
Stw.] blassesten): bleich, farblos, fahl (Haut): er hat
Blanka, weibl. Vorname, [lat. ,die Weiße'] keine blasse Ahnung, Ü er ahnt überhaupt nichts.

92
Bla

3 /VTT-7 gesägt

y^tyyj*/?. doppelt gesägt

/7WVV gezähnt

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/
"
7V7t/'7
buchtig
>7l/ti/?l
ffi/yZSfvl', dornig gezähnt

parallelnervig sf)t I I T gekerbt

paarig
gefiedert
II unpaarig II mehrfach
gefiedert die Blatfgliederung gefiedert
Blatt die Blattanfügung das Blattnebengebilde

die Blässe, -, 1) Blaßheit. 2) Ü Langweiligkeit. die Blatter, -/-n, 1) { Pockennarbe: die Blattern,
das Biäßhuhn, Bleßhuhn, ein Wasservogel. nur Mz., Pocken. 2) M
Schweiz.: Blase.
bläßlich, ein wenig blaß, es blaßt ab (ist abge- blatt(e)rig, pockennarbig, [germ. Stw. .Blase']
blaßt), verliert Farbe, wird blaß, [mhd.] ich blätt(e)re (habe geblättert), 1) schlage die
du bläst, von ich : blase. Blätter im Buch um und lese hier und da ein
das Blatt, -(e)s/ 2 er, 1) Teil der höheren Pflanze, Stückchen. 2) es blättert, bröckelt in Schichten
Abb. B 38. 2) Abk.: Bl., beschnittenes Stück ab. 3) es auf etwas, lege in einzelnen Blättern
Papier, als Maß */« Bogen; Brief, Zettel, Noten, hin: er blätterte die Geldscheine auf den Tisch,
Abzug einer Radierung u. ä. er soll es vom B. : ich b. es auf, schlage auf, suche im Buch, ich b.
spielen, ohne vorheriges Üben; ein neues B. der es durch, durchblättere, sehe flüchtig an (Buch),
Weltgeschichte, Ü ; das steht auf einem anderen B., [von: Blatt]
Ü gehört nicht hierher; das Blättchen wendet sich, blättrig, -> die Blatter.
Ü jetzt wird es anders. 3) Zeitung, Zeitschrift: blättrig, der Blattschuß usw. -*• das Blatt.
Wochenblatt. 4) Spielkarte: wir müssen alles auf der Blätz, -es/-e, M Schweiz. Lappen, das :

ein B. setzen, Ü alles riskieren. 5) breiter flacher Blätzli, -(s)/-(s), M


Schweiz. Fleischschnitzel.
:

Teil, z. B. an Axt, Abb. A 30, 2, Ruder, H blau, von blauer Farbe, wie der Himmel ge-
Abb. R21, Säge, Abb. S 1. 6) fein ausgeschla- färbt; Sinnbild für ziellose Ferne, Treue, Faul-
genes Metall: Blattaluminium, Blattgold. 7) jede heit: die blaue Blume, Sinnbild der Sehnsucht in
dünne Schicht: ein B. vom Schiefer; er nimmt der romantischen Dichtung; blauer Dunst,
kein B. vor den Mund, Ü sagt rückhaltlos seine Schwindel oder Einbildung; du wirst noch dein
Meinung. 8) V Schulterblatt des Wildes, blaues Wunder erleben, U sehr überrascht sein
Abb. R 12. 9) Teil des Webstuhls. Verkl.: das er hat blaugemacht, U nicht gearbeitet der blaue ;

Blättchen, Blättlein, -s/-. das Blättererz, Montag, U verlängerter Sonntag; blaue Jungs,
Blatterz. blätt(e)rig, 1) voller Blätter, blattreich. Matrosen; der blaue Fleck; das blaue Auge,
2) abblätternd, in dünne Schichten zerfallend. Schlagmal am Auge er ist noch einmal mit einem
;

der Blättermagen, dritter Magen der Wieder- blauen Auge davongekommen, Ü glimpflich; ich
käuer, Abb. M
1. der Blätterpilz, Pilz mit habe vor Kälte blaue Finger bekommen; das
blättrigen Fruchtlagern, Abb". P 15. der Blätter- blaue Blut, Adel; das Blaue Band, Auszeichnung
teig, blättriger Butterteig, das Blätterwerk, für die schnellste Überquerung des Atlantiks
Blattwerk, das Blatterz, auch: Blättererz, ge- durch ein Passagierschiff; blaue Bohnen, Gewehr-
diegenes Silbererz in Blattform, der Blattfloh, kugeln; der blaue Brief, Mitteilung der Schule
ein Pflanzenschädling der Insektengruppe, das über schlechte Leistungen oder Kündigungs-
Blattgrün, grüner Pflanzenfarbstoff, Chloro- brief, das Blau, -s, blaue Farbe: das B. des
phyll, die Blattlaus, ein Pflanzenschädling, die Himmels; ein Stoff in B.; eine Fahrt ins Blaue,
Blattpflanze, Zierpflanze mit schönen Blät- Ü mit unbekanntem Ziel, blajjäugig, mit blauen
tern, blättrig, blätterig, der Blattschuß, V Augen, der Blaybart, Märchengestalt, Frauen-
Schuß ins Schulterblatt, das Blattwerk, -(e)s, mörder, die Blaybeere. Heidelbeere, der Blau-
auch: Blätterwerk, 1) natürliche Belaubung. 2) druck, ein Stoffdruckverfahren. die Bläßte, -,
Laubnachbildungen als Ornament: Blattorna- blaue Färbung, ich bläye (habe gebläut) es, färbe
ment, Abb. S 73. die Blattzeit, y Brunftzeit der blau, bleiche mit Waschblau (Weißwäsche); vgl.
Rehböcke, [germ. Stw. zu: blühen] ; aber: ich bleue, ich b. es ein, färbe blau, der
ich blatte (habe geblattet), V fiepe auf einem Blaufelchen, lachsartiger Fisch der Alpenseen.
Blatt (zum Anlocken des Rehbocks auf Schuß- der Blaufuchs, dunkler Polarfuchs; dessen Pelz.
nähe), ich b. es ab, entblättere, ich b. es auf, das Blaukraut, Rotkohl, das Blavjkreuz, Gift-
verbinde Holzstücke auf der Breitseite, [von: gase, bläijlich, ins Blaue spielend, das Blau-
Blatt] licht, -(e)s, kurzwelliger Teil des sichtbaren
es blattelt (hat geblattelt), M bayr. : riecht Lichts, der Bläuling, ein Schmetterling, das
aasig. Blauöl, reines Anilin, blayrot, bläulichrot,

93
Bla
violett; aber: blaa-rot, bl au und rot. die Blau- Blattgrüns. Eigw. : bleichsüchtig, [germ.
säure, Zyanwasserstoff, Gift, der Blguspecht, Stw.]
Kleiber, der Blaustrumpf, Frau von einseitig ich bleje, blejern usw. -*- das Blei.
betonter Gelehrsamkeit, der Himmel blaut, ist, ich blende (habe geblendet) ihn, es, 1) strahle ihm
wird blau. [germ. Stw.] schmerzhaft ins Auge blendende Helle; das Kleid
:

der Blazer 'ble:z3r, -s/-, Klubjacke, [engl.] ist blendend weiß, aber ein blendendweißes Kleid.
:

das Blech, -(e)s/-e, 1) zu Platten oder Bändern 2) Ü täusche, beeindrucke so, daß er für nichts
ausgewalztes Metall. 2) U alle Bläser von Blech- mehr Augen hat: mit seinem sicheren Auftreten
blasinstrumenten eines Orchesters das B. trat zu
: hat der Betrüger uns geblendet. 3) zerstöre das
stark hervor. 3) U Unsinn, die Blechblasinstru- Sehvermögen (bis ins MA.
als Strafe). 4) S6 tarne.
mente, Mz., J Gruppe der messingnen Blas- 5) Q verdecke mit einer Blende. 6) färbe dunkel
instrumente mit Kesselmundstück, Abb. B 37. (Pelzwerk). 7) Vscheuche Wild durch aufge-
die Blechbüchse, Blechdose, Behälter aus hängte Lappen zurück, ich b. es ab, 1) ver-
Blech (für Konserven), ich bleche (habe ge- decke Licht so weit, daß es nicht blendet. 2)
blecht), U zahle, blechern, 1) aus Blech. 2) Photographie: verkleinere die Blende. 3) «3>
metallisch klappernd, dünn klingend, die Blech- schalte von Fern- auf Nahlicht, ich b. es aus, "H"
lehre, Maßstab für Blechdicken, Abb. L 6. der lasse Bild und Ton langsam verklingen, ver-
Blechner, -s/-, M
südwestd. Klempner, [germ.,
: blassen (Film, Fernsehen), ich b. es ein, fT
verwandt mit: bleichen] schalte eine Aufnahme in eine andere allmählich
ich blecke (habe gebleckt), lasse blicken, zeige ein (bei Film, Fernsehen oder Rundfunk), die
(die Zähne, besonders von Hunden und Raub- Blende, -/-n, 1) Abgrenzung der Licht- und
tieren), [germ. Stw., zu: blicken] Bildstrahlen (Iris im Auge, Bildloch in der
das Blei, -(e)s/-e, 1) Zeichen: Pb, metallisches Kamera, Scheuklappe), Abb. P 13. 2) Schutz-
Element; Sinnbild für lastende Schwere: meine wand (auf Schießplätzen). 3) innerer Laden der
Füße sind wie B. 2) Lot, Richtblei, Senkblei: Schiffsfenster. 4) Bekleidung: angesteppter Stoff-
es wurde mit dem B. vermessen. 3) D Kugel: streifen. 5) Onicht metallisch wirkendes Schwe-
mit Pulver und B. der B., U Bleistift, die Blej- felmetall. 6) Q Mauernische, Abb. 44, B
arbeit, Bearbeitung von Silber mit Blei, ich K 20. blendend, 1) strahlend. 2) U groß-
bleje (habe gebleit) es, versehe mit Blei, blejern, artig, ausgezeichnet: ich habe mich b. unter-
1) aus Blei. 2) Ü bleischwer (Schlaf, Müdigkeit). halten, der Blender, -s/-, jemand, der mehr
das Blej gießen, -s, ein Silvesterbrauch, der scheint, Blendgiebel, vorge-
als er ist. der
Blejglanz, wichtigstes Bleierz, das Bleiglas, G 26. der Blendling,
täuschter Giebel, Abb.
Bleioxyd enthaltendes Glas, blejig, bleihaltig. Mischling nahe verwandter Arten, der
-s/-e, Q>
die Blejkammern. 1) Behälter zur Erzeugung Blendrahmen, äußerer Fensterrahmen, Abb.
von Schwefelsäure. 2) Staatsgefängnis des alten F 12. die Blendung, -/-en, 1) Wirkung von
Venedig; Sinnbild grausamer Gefangenschaft. überstarkem Licht aufs Auge. 2) Zerstörung des
bleischwer, schwer lastend, der Bleistift, Augenlichtes. 3) kleiner schußsicherer Unter-
Graphitstift, Abb. B 63. der Bleistiftspitzer, stand, das Blendwerk, Vorspiegelung, Schein,
Gerät zum Spitzen von Bleistiften, das Blej- Trug, das Blendzeug, V Lappen zum Blenden,
weiß, weiße Malerfarbe, die Blejwurz, ein Heil- Abb. J 1. [von: blind; Blendling von ausge-
kraut, [germ. Stw.] storbenem: blanden ,mischen']
der Blei, -(e)s/-e, Brachsen, Abb. F 23. die Blesse, -/-n, 1) weißer Stirnfleck (bei Säuge-
ich bleibe (blieb, bin geblieben), 1) verlasse tieren und Vögeln). 2) Tier mit weißem Stirnfleck.
meinen Ort, meine Lage, Art nicht, verändere das Bleßhuhn, ein Wasservogel, [von: blaß]
mich nicht: ich b. bei euch; ich b. dir treu; ich b., ich blessiere (habe blessiert) ihn, f verwunde, die
was ich bin; dabei b. ich!, ich ändere meine Mei- Blessur, -/-en, t Verwundung, Wunde, [franz.
nung nicht; ich b. an der Arbeit, arbeite weiter; 17. Jh.']
man sollte ihn hier bleiben lassen, nicht weg- bleu bla:, unbeugbar: blau, das Bleu, -s, blaue
schicken; aber: das sollte er bleibenlassen, U Farbe, [franz.]
unterlassen; er bleibt hängen, kleben, vgl. ich ich blejje (habe gebleut) ihn, U verbleue, schlage.
hänge, klebe. 2) es bleibt, hat Bestand, ist un- ich b. es ihm ein, versuche handgreiflich einzu-
vergänglich. 3) es bleibt (übrig), wird als Rest schärfen; vgl. aber: ich bläue, der Bleuel, -s/-,
zurückgelassen: und was bleibt mir? ich b. auf, t Holzstock zum Schlagen nasser Gewebe,
gehe nicht zu Bett, ich b. aus, komme nicht [germ. ,schlagen']
(wie erwartet wird), ich b. da, gehe nicht fort: ich blich, von: ich bleiche.
wir wollen dableiben; aber: er sollte da bleiben, der Blick, -(e)s/-e, 1) kurzes Hinschauen: auf den
dort, und nicht hierherkommen, ich b. ihm fern, ersten B. 2) Aussicht: mit B. ins Grüne. 3) Aus-
gehe nicht zu ihm. ich b. fort, komme nicht druck der Augen: sprechender, stechender B. ich
wieder, ich b. frei, 1) unabhängig, ledig: sie blicke (habe geblickt), 1) auf ihn, nach ihm,
will freibleiben. 2) es bleibt frei, leer, unbesetzt: schaue. 2) es blickt, ist sichtbar: das Haus blickt
die erste Reihe soll freibleiben; aber: dein Leben aus den Bäumen. 3) das läßt tief blicken, Ü verrät
wird nicht immer so frei bleiben! ich b. mir gleich, mancherlei (Ungünstiges), ich b. ihn an, richte
Ü verändere mich nicht: er ist sich stets gleich- meine Augen auf ihn. ich b. auf, 1) schlage die
geblieben; aber: ich will gleich bleiben, auf der Lider hoch, schaue empor. 2) zu ihm, bewundere,
Stelle, sofort, ich b. hier, bleibe da. ich b. sitzen, verehre ihn. ich b. nach ihm aus, erwarte sehn-
U 1) werde nicht in die nächste Schulklasse ver- lich, ich b. durch, 1) schaue hindurch (Fenster).
setzt. 2) finde keinen Ehemann: seine älteste 2) Ü beginne eine Sache zu verstehen, der
Tochter ist sitzengeblieben; aber: ich bin sitzen Blickfang, etwas, das die Augen auf sich zieht.
geblieben, nicht aufgestanden. 3) auf etwas, ver- das Blickfeld, alles, was jemand mit dem Blick
kaufe es nicht, ich b. weg, bleibe fern, ich b. zu- erfassen kann, der Blickpunkt, 1) mit dem Auge
rückkomme nicht hinterher, die Blejbe, -/-n, 1) erfaßter Punkt. 2) Ü Mittelpunkt des Interesses,
Herberge, Obdach. 2) U Wohnung, [germ.] [verwandt mit: Blitz, blecken]
bleich, blaß, farblos, ich blej che (habe gebleicht), ich blieb, von: ich bleibe.
1) es, mache weiß, entfärbe (Wäsche). 2) es bleicht ich blies, von: ich blase.
(ist gebleicht; f auch: blich, ist geblichen), blind, 1) der Sehkraft beraubt: b. sein ist ein
wird farblos, ich b. es aus, mache bleich, die großes Unglück; er ist b. geworden; aber: er
Bleiche, -/-n, 1) ohne Mz., Blässe. 2) Rasen- mußte blindfliegen, im Blindflug; er kann blind-
platz zum
Bleichen der Wäsche, Abb. 22. H das spielen, Schach ohne Ansicht des Brettes spielen;
Blejchgesicht, Ausdruck der Indianer für die der blinde Fleck im Auge, Eintrittsstelle der Seh-
Europäer, der Bleichkalk, Chlorkalk, die nerven, Abb. A 24. 2) versteckt: ein blinder
Bleichsucht, -, 1) Blutarmut. 2) <$ Fehlen des Passagier. 3) glanzlos, angelaufen, nicht durch-

94
Bio

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die Satzzeichen QDDaüQQna
die Schreibtafel

der Schreibgriffel
die Ziffern
Jdas / der Schäferhund
Zahlenzeichen
Blindenschrift Blindenhund

sichtig (Glas). 4) unrichtig, vorgetäuscht blinder : Blitz (licht) gerät, Gerät zur Erzeugung von Blitz-
Alarm; ein blindes Fenster, Blende. 5) Ü ohne Ein- licht, vgl. Abb. P 13. der Blitzschlag, Schädi-
sicht, unüberlegt: blinder Eifer, Zorn; Liebe gungen durch Blitz, [ahd. ; verwandt mit blicken] :

macht b. Hptw. die Blindheit, -: er ist


: der Blizzard 'blizdrd, -s/-s, schwerer, kalter
mit B. geschlagen, erkennt offensichtliche Schneesturm in Nordamerika, [engl.]
Tatsachen nicht, der Blindboden, Bretter der, das Bloch, -(e)s/-er, M oberd.: 1) roh be-
unter dem Fußbodenbelag, Abb. F 42. der hauener, auf Brettlänge zugeschnittener Stamm.
Blinddarm, 1) Teil des Dickdarms. 2) 2) Bürste mit Stiel. 3) Sägebock, ich bloche
fälschlich für: Wurmfortsatz, der, die Blinde, (habe geblocht) es, M
Schweiz. bohnere, wachse
:

-n/-n, ein -r, eine -, blinder Mensch, vgl. Abb. (Fußboden), der Blocher, -s/-, Schweiz.: M
B 39. die Blindekuh, Spiel, Abb. S 56. der Bohnerbürste, [zu: Block]
Blindflug, Flugzeugführung ohne Sicht, nur der Block, -(e)s/-e, Abb. B 40, 1) rohes, kurzes
nach Instrumenten, der Blindgänger, 1) nicht Stammstück, Klotz. 2) größeres Stück Gestein:
explodiertes Geschoß. 2) Ü untauglicher Mensch. Felsblock. 3) ©
gegossene, vorgewalzte oder
die Blindlandung, Landung eines Flugzeugs vorgeschmiedete Masse. 4) Klotz zum Befesti-
ohne Erdsicht, nur nach Instrumenten, blind- gen der Glieder als Folterwerkzeug. 5) CS Siche-
lings, unbesonnen, ohne Überlegung, die rungseinrichtung durch elektromechanische
Blindschleiche, fußlose Echse, Abb. E 1. Sperrung von Signalen und Weichen. 6) £ Ge-
der Blindspieler, Schachspieler, der blind- häuse für Rollen (am Flaschenzug), Abb. F 24.
spielt, blindwütig, ohne jede Überlegung heftig 7) Verbindung mehrerer Staaten oder Parteien:
wütend, [germ.] Ostblock (Staaten) 8) Gruppe mehrerer Waren-
.

blink, glänzend sauber b. und blank, ich blinke


: posten: er kauft im B. 9) gemeinsamer Einsatz
(habe geblinkt), 1) signalisiere mit Blinklicht. (Kartenspiel). 10) ein Mauerverband, Abb. B 13.
2) es blinkt, glänzt, leuchtet: es blinkt vor Sau- 11) Mz.: -s, Häuserblock. 12) Mz.: -s oder 2 e,
berkeit, der Blinker, -s/-, 1) Leuchtsignal am seitlich zusammengeklebte Blätterlage, deren
Kraftwagen, das die beabsichtigte Fahrtrich- einzelne Zettel man abreißen kann, Abb. B 40.
tungsänderung anzeigt. 2) ein Metallköder für die Verkl. das Blöckchen, Blöcklein, -s/-. die
:

Sportfischerei, Abb. A 15. ich blink(e)re (habe Blockade, -/-n, 1) allseitige Absperrung der
gebunkert), 1) blinzle. 2) blinke, das Blink- Zufuhr: über den Staat wurde die B. verhängt.
feuer, in bestimmten Abständen aufleuchten- 2) i vorübergehende Ausschaltung von Teilen
des Leuchtfeuer, das Blinklicht, ein aufleuch- des Nervensystems. 3) blockierte Stelle, das
tendes Lichtzeichen, z. B. an Kraftwagen, Abb. Blockbuch, -(e)s/ 2 er, von Holzschnittafeln ab-
K 41. [verwandt mit: blank] gezogenes Buch (um 1450). ich blocke (habe
ich blinz(e)le (habe geblinzelt), zwinkere mit den geblockt) es, sperre durch Blocksignal, blockiere.
Augen, schließe die Lider halb, ich b. ihn an, Hptw. die Blockung, -/-en. die Blockflöte, ein
:

blinzle, ich b. ihm zu, gebe verstohlene Winke Holzblasinstrument, Abb. B 37. das Blockhaus,
unter fast geschlossenen Lidern, [zu: blank] -es/-er, Haus aus rohen oder behauenen Stäm-
der Blitz, -es/-e, 1) Funkenentladung bei Gewit- men, ich blockiere (habe blockiert) es, 1) sperre
ter, Abb. B 40: die Blitze zucken; ein B. schlug ab. 2) CS sperre durch Blocksignal. 3) setze in
ein. 2) Sinnbild für ungeheure Schnelligkeit und Satzlücken: |. Hptw.: die Blockierung, -/-en.
zermalmende Wucht: wie der B., U ganz beson- blockig, klotzig, der Blockkondensator, $ ein
ders schnell; ein B. seines Geistes, Geistesblitz, unveränderlicher Kondensator, Abb. K 37. die
blitz..., verstärkend blitzsauber ;blitzblank, blitz-
: Blockschrift, eine blockförmig erscheinende
schnell, der Blitzableiter, Schutzvorrichtung, lateinische Druckschrift, das Blocksignal, CS
Abb. B 40 blitzartig, 1) wie ein Blitz. 2) Signal eines Blocks, die Blockstelle, CS Befehls-
Ü sehr schnell, ich blitze (habe geblitzt), 1) U stellezum Bedienen der Blocksignale, [mittel-
arbeite mit Blitzlicht. 2) U es, photographiere es niederd. ; blockieren über franz.; Blockade über
mit Blitzlicht. 3) es blitzt, ein Blitz leuchtet auf. ital.]
4) es blitzt, U der Unterrock guckt vor. ich b. ab, blöd(e), 1) geistig beschränkt. 2) t schwach: blöde
U werde abgewiesen : sie läßt ihn abblitzen, ich b. Augen. 3) U langweilig, schüchtern. 4) U när-
ihn an, blicke zornig an. es blitzt auf, leuchtet risch. 5) M österr. : fröhlich ohne Geist. 6) M
plötzlich hell, die Blitzesschnelle, -, größte Schweiz.: fadenscheinig (Stoff); ungesalzen
Eile, das Blitzgespräch, bevorzugt vermitteltes (Speise). Hptw.: die Blödheit, die Blöde, -.

Ferngespräch, der Blitzkrieg, rasch beendeter -/-n, M Schweiz, f: abgenutzte Stelle, ich
Krieg, das Blitzlicht, -(e)s/-er, kurz aufblitzen- blöd(e)le (habe geblödelt), rede absichtlich Un-
des künstliches Licht zur Photographie: das sinn. Hptw.: die Blödelej, -/-en. der Blödian,

95
Bio

der Ziertopf
Kübel das Bierglas 1

der Blumenstrauß der Blumenkübel die Bierblume


Blume

-(e)s/-e, Dummkopf, die Blödigkeit, -, Schüch- die Bluse, -/-n, 1) Oberbekleidungsstück für
ternheit, ich blödle, blödele, der Blödling, -s/-e, Frauen, Abb. K 25. 2) Kittel, Windjacke: Wind-
Blödian, der Blödsinn, -s, 1) { Schwachsinn. 2) bluse. 3) Oberteil der Matrosenkleidung. Verkl. :

U Unsinn: rede keinen B.! blödsinnig, blöde. das Blüschen, Blüslein, -s/-. [franz.]
Hptw. die Blödsinnigkeit, -. [germ.
: Stw. die Bluse, -/-n, Leucht-, Blinkfeuer, [dän.]
.schwach'] der Blust, -(e)s, M Schweiz.: das Blühen, Blüte,
es blökt (hat geblökt), schreit (von Schaf und Blütezeit.
Kalb) blökende Schafherden. [Schallw. niederd.]
: ; das Blut, -(e)s, 1) Flüssigkeit, die Nährstoffe und
blond, 1) hellhaarig, gelblich (nur vom Haar). Sauerstoff im Körper verteilt und Schlacken ab-
2) U hellgelb (Bier); nicht scharf gebacken führt es wurde viel B. vergossen, viele Menschen
:

(Brötchen), die Blonde, -n/-n, eine -, 1) Blon- getötet; er schwitzt B., Ü ist in höchster Angst;
dine. 2) eine kühle B., U Glas Weißbier. 3) auch: sie hat B. geleckt, Ü hat Geschmack daran ge-
blöd, -/-n, Seidenspitze, blondgelockt, blond- funden. 2) U Gemütslage, Temperament: ruhig
lockig, mit blonden Locken, ich blondjgre (habe B.; heißes B.; das macht böses B., erregt Un-
blondiert) es, färbe blond, die Blondine, -/-n, willen. 3) Abstammung, Rasse: die Bande des
blonde Frau, [franz. um 1700] ; Blutes; blaues B., Adel. 4) \vj von der Abstam-
bloß, 1) nackt, entblößt. 2) unausgerüstet, unbe- mung eines Tieres bestimmte Eigenschaft Kalt- :

deckt: mit der bloßen Hand, ohne Waffen; mit blut, Warmblut, Vollblut, Halbblut. 5) junges B., Ü
bloßem Auge, ohne Brille, Fernglas. 3) alleinig: junge Leute, die Blutader, Ader, die das Blut
der bloße Anblick. 4) nur: b. noch diese Kleinig- zum Herzen zurückführt, Vene, blutarm, an
keit. 5) ja (verstärkend): b. nicht! 6) Zusammen- Blutarmut leidend; aber: ...'arm, Ü sehr arm.
schreibung: ich lege es b. - habe es bloßgelegt, die Blutarmut, Mangel an roten Blutkörper-
liege b. - habe bloßgelegen, stelle ihn b. — habe ihn chen, das Blutbad, Ü grausames Morden, die
bloßgestellt, strampele mich b. - habe mich bloß- Blutbahn, Blutkreislauf, die Blutbank, f
gestrampelt, die Blöße, -/-n, 1) Nacktheit. 2) Sammelstelle für Blutkonserven, das Blutbild,
Lichtung (im Wald). 3) Lücke in der Deckung. mikroskopische Blutuntersuchung, blutbildend,
4) Ü Schwäche, angreifbare Stelle: da hast du die roten Blutkörperchen vermehrend. Hptw. :

dir eine B. gegeben, dich blamiert. 5) gereinigte die Blutbildung, -. die Blutbuche, Buche mit
Lederhaut. [germ. Stw.] rotem Laub, der Blutdruck, -s, der Druck des
ich blubb(e)re (habe geblubbert), M
niederd., 1) strömenden Blutes in den Blutgefäßen, blut-
spreche undeutlich. 2) es blubbert, gluckst, spru- dürstig, mordgierig, wütend, ich blute (habe
delt Bläschen aus (beim Ausgießen von Flaschen). geblutet), 1) verliere Blut: die Wunde blutet.
[Schallw.] 2) der Baum blutet, Harz fließt aus. 3) die Rebe
die Blue jeans 'blu:'dzi:nz, Mz., lange blaue blutet, verliert Saft. 4) Beton blutet, stößt Was-
Baumwollhosen, Abb. K24. [engl.] ser ab. 5) U zahle, büße, ich b. aus, verblute.
der Blues blu:z, -/-, ein langsamer Tanz; ur- der Blutegel, ein Ringelwurm, der Bluter,
sprünglich schwermütige Gesänge nordameri- -s/-,Kranker mit zu langsamer Blutgerinnung.
kanischer Neger, [engl.] der Bluterguß, der Austritt von Blut in das
der Bluff, -s/-e oder -s, auch: blaf, geschickte Bindegewebe, in Muskeln oder Gelenke, der
Irreführung, ich bluffe, auch: 6te/s(habe geblufft) Blutfarbstoff, Hämoglobin, das Blutgefäß,
ihn, täusche durch Prahlerei, [engl.] Ader, das Blutgeld, 1) Wergeid. 2) Belohnung
blühend, 1) in Blüte stehend. 2) Ü prachtvoll für Aufdeckung eines Verbrechens, die Blut-
gedeihend, üppig sie sieht b. aus; das ist blühender
: gruppe, erbbedingte unveränderliche Blut-
Unsinn, U. der Blühet, -, M
Schweiz. Blütezeit. : eigenschaften, die Bluthochzeit, Ü Bartholo-
es blüht (hat geblüht), 1) gedeiht: das Geschäft mäusnacht, der Bluthund, 1) Schweißhund,
blüht; jetzt blüht sein Weizen, Ü die Verhältnisse englischer Jagdhund. 2) Ü blutgieriger Mensch.
sind für ihn günstig. 2) hat offene Blüten (Pflan- blutig, 1) blutbefleckt. 2) mit Mord verbunden:
ze). 3) "J£ steht zutage (Erz). 4) das kann dir auch eine blutige Tat. 3) U völlig, wirklich (verstär-
noch blühen, U geschehen, eine Pflanze, der kend): ein blutiger Anfänger. ...blutig, 1) auf
Mensch b. auf, erblüht, entfaltet sich. Gestein Blut bezüglich: heißblütig, Ü. 2) -*• die Blüte.
b. aus, verwittert, [germ. Stw.] blutjung, Ü sehr jung, die Blutkonserve,
die Blume, -/-n, 1) farbige Blüte oder blühende keimfrei auf bewahrtesBlut.<fasBlutkörperchen,
Pflanze, Abb. B 41; Sinnbild für Schönheit, geformter Bestandteil des Blutes, der Blutkreis-
Reinheit und Zartheit: er hat es durch die B. lauf, Umlauf des Blutes in den Blutgefäßen.
gesagt, Ü vorsichtig angedeutet. 2) Schaum (Bier, der Blutkuchen, geronnenes Blut, die Blut-
Hefe, Farbe). 3) Duft (Bukett) des Weines. 4) leere, -, verminderte Blutzufuhr zu einem
V Hasenschwanz, Schwanzspitze von Wolf und Organ, das Blutmal, f Muttermal, die Blut-
Fuchs. 5) feine dichte Wolle, besonders Hasen- probe, Blutentnahme für Blutuntersuchun-
haare. 6) Kugelstück aus der Rindskeule, Abb. gen (des Alkoholgehalts), die Blutrache, Ra-
F 26. Verkl. das Blümchen, D: Blümelein,
: che der Familie des Entehrten oder Ermor-
Blümlein, -s/-. das Blumenbeet, mit Blumen deten am Schuldigen oder an dessen Verwandten
bepflanztes Beet, Abb. G
3. der Blumenkohl, er übte B. blutreinigend, f das Blut angeblich
Abb. K33. der Blumenstock, Blumenstrauß, verbessernd, blutrünstig, 1) mordgierig. 2)
Abb. B 41. [verwandt mit: blühen] von Mordgeschichten handelnd, der Blut-
blümerant, U schwach, schwindlig, [franz.] sauger, 1) blutsaugendes Tier. 2) Ü rück-
blumig, 1) voller Blumen. 2) mit einer Blume sichtsloser Ausbeuter, der Blutsbruder, durch
(Wein). 3) Ü wortreich verblümt, geziert (Rede- Blutsbrüderschaft verbundener Freund, die
weise), [zu: Blume] Blutsbrüderschaft, durch Blut (Mischen eines

96
Bod
der Pollenschlauch die Narbe das Staubgefäß die Einzelschuppei
das Pollenkorn_ \f
Narbe

FruchtiJ^iJider J J\\A4r weibliche


,

derVL/ knolen v-,—Stempel


<

a e Blütenzapfenf V ,

i
V :

Stempel die Zwitterblüte NacktsamigenblüteN

IfÄ die lang-


die Befruchtung

k^K die Fahne


Kelch^WI// l>f
blätter ^ \ /
WM\\
achsi 9
gedachte
Blute
unterständigl ( oberständig der Fruchtboden
der Schmetterling
a , J'
der Te mittelständig die Bedecktsamigenblüte (Kiefe
das Blütendiagramm die Blütenformen der Fruchtknoten (Fruchtknotenlängsschnitte)

! Rispe Köpfchen Körbchen <j as


Dolde Schraube
die Blutenstände Kätzehe"n
Blute

Blutstropfens vom eigenen Blut mit dem des der Bob, -s/-s, ein Sportschlitten, Abb. S 28. [engl. ]

Freundes) besiegelte Männerfreundschaft, die Bob, Bobby, männl. Vornamen [engl, von:
Blutschande, Geschlechtsverkehr unter nahen Robert], der Bobby, -s/...bies, Spitzname der
Verwandten. Eigw. blutschänderisch, die
: Londoner Polizisten, [nach Sir Robert Peel]
Blutschuld, D Mord, die Blutsenkung, { die Bobine, -/-n, 1) Weberei: Garnspule. 2) 9£
(Untersuchung der) Geschwindigkeit, mit der Trommel für Förderseile. 3) Rolle aus Ziga-
die roten Blutkörperchen in ungerinnbar ge- rettenpapier, der Bpbinet, -s/-s, englischer Tüll,
machtem Blut nach unten sinken, der Blut- [franz.]
spender, jemand, der Blut für Bluttransfusionen die Boccia 'bdtfa, -/-s, das B., -s/-s, italienisches
abgibt, die Blutstillung, -, Maßnahmen, um Kugelspiel.
eine Blutung zum Stehen zu bringen, der Blut- der Bock, -(e)s/-e, 1) männliches Tier: Rehbock,
sturz, heftige Blutung aus und Nase. Mund Ziegenbock; Sinnbild des Trotzes: ihn stößt der
blutsverwandt, mit gleichen Vorfahren, die B., U er ist trotzig; das hieße den B. zum Gärtner
Bluttat, D Mord, die Bluttransfusion, Blut- machen, Ü dem Ungeeignetsten die Stelle geben.
übertragung, Einführung menschlichen Blutes 2) Turngerät, Abb. T
25. 3) stützendes Gerüst,
in den Blutkreislauf eines Kranken, die Blu- Gestell: Rüstbock, Sägebock, Abb. B 43. 4) hoch-
tung, -/-en, Austritt von Blut aus der Blutbahn. beiniger Schemel. 5) Folterwerkzeug. 6) Kut-
die Blutunterlaufung, Eintritt von Blut in das schersitz am Wagen, Abb. 2. 7) U Fehler: W
Unterhautzellgewebe, die Blutvergiftung, { er hat einen B. geschossen, einen groben Fehler
Allgemeinerkrankung des Körpers durch Ein- gemacht. 8) MA. Rammbalken zum Einbrechen
:

dringen von Bakterien in den Blutkreislauf, Sep- von Mauern: Sturmbock. Verkl.: das Böck-
sis, blutvoll, Ü lebendig, kräftig, blutwenig, chen, Böcklein, -s/-. das Bockbier, Starkbier.
U sehr wenig, der Blutzeuge, Märtyrer, [germ. ich bocke (habe gebockt), 1) Ü trotze. 2) das
Stw.] Pferd bockt, springt plötzlich mit gewölbtem
die Blüte, -/-n, 1) Fortpflanzungsorgan höherer Rücken hoch. 3) ein Horntier bockt, stößt mit
Pflanzen, Abb. B 42. 2) das Blühen: die Baum- den Hörnern. 4) Ziegen (Schafe) bocken, ver-
blüte. 3) Ü Höhepunkt einer Entwicklung die B. : langen nach dem Bock. 5) V habe Geschlechts-
Roms. 4) {Hautausschlag. 5) Sinnbild für das verkehr, bockig, Ü eigensinnig, störrisch, der
Beste, Schönste: die B. der Jugend. 6) unfrei- Bocksbeutel, bauchige Flasche für Franken-
williger Witz Stilblüte. 7) U falscher Geldschein.
: wein, Abb. F 24. das Bockshorn, 1) spiraliges
die Blütenlese, Anthologie, der Blütenstand, Hörn, Abb. H 26. 2) gewundener Beschlag
Pflanzensproß, der nur Blüten trägt, Abb. L 4. (Tür, Fenster). 3) er will mich ins B. jagen, Ü
der Blütenstaub, staubähnliche männl. Keim- verblüffen, erschrecken, das Bockspringen, -s,
zellen der Samenpflanzen, Pollen, der Blüten- Springen über den Bock (Turngerät) oder über
stecher, kleiner Rüsselkäfer, blütenwejß, rein eine gebückte Person, Abb. S 56. es steht bock-
weiß, die Blütezeit, Ü Glanzzeit. ...blutig, 1) M
Schweiz. unverrückbar, die
stejf, bockstill, :

auf die Blüte bezüglich: schmalblütig. 2) -*• das eine gebrühte Wurst, Abb. F 27.
Bockwurst,
Blut. ...blütler, mit einer für eine Pflanzen- [germ. Stw.; Bockbier aus: Einbecker Bier]
familie typischen Blüte: Lippenblütler, Schmet- der Bodden, -s/-, seichte, fast abgeschlossene
terlingsblütler, [ahd. von: blühen; 7 G]
; Meeresbucht, Strandsee. fvon niederd. boddem]
blutig usw., -> das Blut.
blutt, M alem. nackt, kahl; arm; ungefiedert.
:

b. in., Abk. für: brevi manu.


das b-Moll, -, Zeichen: b, Tonart: die b-Moll-
Tonleiter.
die Bö, -/-en, heftiger Windstoß, böig, kurz
stoßend (Wind), [niederl.]
die Boa, -/-s, 1) Riesenschlange. 2) U langer,
schmaler Schal aus Pelz oder ähnlichem,
[lat.]
BOAC, Abk. für: British Overseas Airways Cor-
poration, [engl. eine Luftverkehrsgesellschaft]
;

das Boardinghouse 'bo.-dinhaus, Fremdenheim,


[engl.]
der ,

der |
der | der der
I (, der ) ( de.
|
. i
de r der l \ der | I der | jscheit-]
Rund- Flach- Ellipsen Korb- Kleeblatt- Fächer Spitz Esels Hufeisen- Tudor Vorhang- rechte
bogen bogen bogen bogen bogen bogen bogen rücken bogen bogen bogen bogen Bogen
r Schlußstein der Rücken d< -die Agraffe die Blend
der Scheitelpunkt ^die Stirn oder /7
das Haupt
*(die Archivoll
i Leibung
ir Rundbogenfries /
der Kreuzbogenfnes
die ßogenstellung

der Lichtbogen
der Brückenbogen

der einfache Bogen der zusammengesetzte Bogen


der Bogen (Waffe)
die Stellschraube die Stange der Bezug

der Frosch der Violin- oder Geigenbogen Bogen der Baßbogen

die Bodega. -/-s, Weinstube, Weinkeller, [span.] Bodo, niännl. Vorname, [ahd. Gebieter'] ,

der Boden, -s/-, 1) Erde, Verwitterungsschicht das Bodybuilding 'bjdibildin, -s, Muskelausbil-
der Erde: nach langem Flug hatten wir wieder dung durch Kraftübungen, [engl.]
festen B. unter den Füßen, waren gelandet; der Bofel, -s, Bafel.
schwerer B., lehmig-toniges Ackerland. 2) Grund, der Bofist, -(e)s/-e, Bovist.
untere Fläche: Fußboden; der Boxer ging bis 10 ich bog, von: ich biege.
zu B., wurde k. o. geschlagen. 3) Ü sichere der Bogen, -s/-, M
südd. Mz.: -, Abb. B 44. 1)
Grundlage: auf dem B. der Tatsachen. 4) Spei- Krümmung, Kurve, Kreisstück, Abb. K44: ich
cher- und Trockenraum unter dem Dach, Abb. mache einen B. um ihn, U will nicht mit ihm zu-
H 12. 5) .1, Ladedeck. 6) wir reden es zu B., sammentreffen. 2) Schußwaffe: er hat den B.
M Schweiz. besprechen es bis in alle Einzel-
: überspannt, Ü ist zu weit gegangen. 3) Streich-
heiten, die Bodenabwehr, co Abwehr feind- werkzeug an Streichinstrumenten. 4) j Zeichen
licher Flugzeuge vom Boden aus. die Boden- für Bindung. 5) ein Tragwerk, Abb. B 56. 6)
bearbeitung, Vorbereitung des Ackerbodens. Abk.: Bg., rechteckig beschnittenes Papier. 7)
der Bodenbelag, Bedeckung des Fußbodens M Schweiz. Heunetz (auf dem Nacken zu
:

(Parkett, Kunststoff, Teppich usw.). der Boden- tragen), die Bogenlampe, Lampe mit elek-
druck, Flüssigkeitsdruck auf dem Boden eines trischem Lichtbogen, Abb. L 2. die Bogen-
Gefäßes, die Bodenkammer. Kammer unter minute, Bogensekunde, Veo> Vaeoo Grad.
dem Dach, bodenlos, 1) unendlich tief. 2) Ü bogig, gekrümmt, der Bögler, -s/-, M Schweiz.
unerhört: eine bodenlose Frechheit, das Boden- t Kleinkaufmann, der Bogner, -s/-, Bogen-
personal, «äs Angestellte der Luftfahrt, die bei macher. [germ., von: biegen]
deren Einrichtungen auf dem Erdboden be- die Boheme bo'em(d), -, unbürgerliche Künstler-
schäftigt sind (im Unterschied zum fliegenden welt, der Bohemien boemji, -s/-s, Künstler der
Personal), die Bodenreform, fa Neuregelung Boheme, [franz. böhmisch, zigeunerisch']
,

der Grundbesitzverteilung, die Bodenschätze, die Bohle, -/-n, starkes Brett, ich bohle (habe
Mz., Erze, Kohle u. a. in der Erde, boden- gebohlt) es (aus), diele, belege mit Bohlen,
ständig, fest verwurzelt, an die Heimat ge- [vielleicht zu: Balken]
bunden, das Bodenturnen, Turnübungen auf der Böhme, -n/-n, Bewohner
Gebietes des
dem Boden, bodenweit, Fußstellung des Pfer- Böhmen in Tschechoslowakei,
der böh-
des, Abb. P 10. die Bodenwichse, Schweiz. M misch, 1) auf Böhmen
bezüglich. 2) Ü un-
Bohnerwachs, [germ. Stw.] verständlich: das sind für mich böhmische Dörfer,
ich bodige (habe gebodigt) ihn, Schweiz. M davon verstehe ich gar nichts.
besiege, überwältige ihn. die Bohne, -/-n, 1) Hülsenfrucht mit länglichen
die Bodmerej, -/-en rt Schiffsverpfändung gegen Früchten, Abb. B 46. 2) Kaffee- oder Kakao-
Darlehen. Zeitw. ich bödme (habe gebodmet).
: frucht. 3) Altersfleck in Pferdezähnen. 4) blaue
[von: Boden] Bohnen, U Gewehrkugeln. 5) nicht die B., U

der
Handg
- ' die Bohrmaschine x — '
v=r^
Bon

die Eisbombe ~,j


er

Gartenbohne Mtlan; die die"


Bohne der Anker Glockenboje Tonnenboje
Boje Vertäuboje Bombe
nichts. VERKL. das Böhnchen, Böhnlein, -s/-.
: der Bolschewik, -en/...'ki, Mitglied der Kommu-
das Bohnenfest, Drei Könige (6. Januar) mit nistischen Partei der Sowjetunion; U Kommu-
dem Brauch, eine Bohne in den Kuchen ein- Bolschewisierung, -, Einführung des
nist, die
zubacken, das Bohnenkraut, -(e)s, eine Würz- Bolschewismus. ZEITW. ich bolschewisiere:

pflanze, die Bohnenstange, Stütze für Bohnen- (habe bolschewisiert) es. der Bolschewismus, -,
ranken, Abb. G
3; Sinnbild für Langes und der Kommunismus in der Sowjetunion. Eigw. :

Dünnes: sie ist dürr wie eine B., U. [germ. bolschewistisch, der Bolschewist, -en/-en,
Stw.] Anhänger des Bolschewismus, [russ. ,Mehrheits-
der Bonner, Bohnerbürste, Gerät zum
-s/-, die gruppe']
Bohnern, Abb. S 64. bohn(e)re (habe geboh-
ich bolsterig, M
alem. steif, ungeschmeidig.
:

nert) es, mache Fußböden glänzend, das Boh- der Bolus, -, Tonerdesilikat, [lat.]
nerwachs, ein Pflegemittel für Fußböden, der Bolz, -es/-e, Bolzen, ich bolze (habe gebolzt),
[mhd. bonen ,blank reiben'] 1) ihn, U prügele. 2) Fußball spiele hart, regel-
:

ich bohre (habe gebohrt), 1) es, mache ein Loch widrig, der Bolzen, -s/-, 1) kurzer runder
hinein, höhle tief ein ich b. ein Loch in die Wand,
: Metallstift. 2) Geschoß der Armbrust. 3) läng-
einen Brunnen; er bohrt nach Gold, Erdöl. 2) liches, vorn spitz zulaufendes Metallstück:
drehe etwas in einem Loch: er bohrt mit dem Plättbolzen, Abb. B 60. bolz(en)gerade, M
Finger in der Nase. 3) bohrender Schmerz, Ü Schweiz.: pfeilscharf, schnurgerade, [germ.]
peinigender. 4) Ü bitte inständig, dränge: du die Bombarde, -/-n, t Geschütz für Steinkugeln,
mußt so lange bohren, bis er nachgibt, ich b. es an, Abb. G 16. ich bombardiere (habe bombar-
mache ein Loch an einer Seite, ich b. es aus, diert), 1) es, belege mit Bomben. 2) ihn mit Bitten,
höhle ganz aus. ich b. es durch, durchbohre, Fragen, U bedränge heftig. Hptw. das Bom- :

durchdringe mit einem spitzen Gegenstand. bardement ...'mä, -s/-s, die Bombardierung,
Hptw. die Bohrung, -/-en. der Bohrer, -s/-,
: -/-en. der Bombardierkäfer, Laufkäfer mit
Werkzeug zum Bohren, Abb. B 45", S 31. der Spritzdrüse, das Bombardon ...'dj, -s/-s, eine
Bohrhammer, <>? Druckluftmaschine zum Axt Tuba, [franz.]
Bohren von Sprenglöchern, Abb. B 21. der Bohr- der Bombast, -(e)s, schwülstiger Stil, Wort-
löffel, Entleerer am Tief bohrer. der Bohrturm, schwall, bombastisch, schwülstig, hochtrabend,
Abb. B 45. [germ. Stw.] prahlerisch, [engl. mittellat. bombax .Baum-
;

böig, -f die Bö. wolle'; eigtl. Stoff zum Aufbauschen der


der Boiler, -s/-, Warmwasserbereiter und -Spei- Kleider]
cher,' Abb. B 43. [engl.] die Bombe, -/-n, Abb. B 46, 1) Hohlkörper
der Bojar, -en/-en, hoher Adliger im alten Ruß- mit Sprengladung und Zünder: die B. ist
land, [russ.] geplatzt, Ü das befürchtete Ereignis ist einge-
die Boje, -/-n, verankertes schwimmendes See- treten. 2) dickwandiges Stahlgefäß. 3) erstarrtes
zeichen, Abb. B 46, H 3. ich bpje es aus Lavastück. 4) Ü kugelig, bombenähnlich ge-
(habe ausgeboj(e)t), mache durch Bojen kenntlich formter Gegenstand: Eisbombe. 5) Fußball:
(Fahrwasser), [franz. Lw.] kräftiger Schuß aufs Tor. bomben..., U ver-
die Bola, -/-s, Wurfkugel, Abb. L 3. [span.] stärkend: ein Bombenauftrag, ein ganz großer
der Bolero, -s/-s, 1) spanisch-andalusischer Paar- Auftrag. Bombenelement!, Fluch, etwa: Don-
tanz. 2) westenartige Jacke Bolerojäckchen. : nerwetter! der Bombenerfolg, U sehr großer
der Bolid, -(e)s/-e oder -en/-en, IS- Feuerkugel, Erfolg, das steht bombenfest, U ist ganz sicher.
Meteor, [griech.] bombengeschädigt, durch Bomben im Krieg
der Bolivianer, -s/-, die Bolivianerin, -/-nen, Schaden erlitten, der, die Bombengeschädigte,
Bolivier, Bolivierin, Bewohner(in) des süd- -n/-n, ein -r, eine -, bombengeschädigte Person.
amerikanischen Staates Bolivien. Eigw. boli- : die Bombenrolle, U sehr wirkungsvolle Rolle.
vianisch, bolivisch. bombensicher, 1) widerstandsfähig gegen Be-
ich bölke (habe gebölkt), niederd.: blöke, M schießung. 2) 'bombsn'sicar, U vollkommen sicher.
brülle (von Rindern, Schafen; U auch von der Bombenteppich, gleichzeitiger Bombenab-
Kindern). Hptw. der Bölk, -(e)s/-e. [niederd.]
: wurf durch eine größere Anzahl von Flugzeugen
die Bolle, -/-n, 1) nordd.: Zwiebel. M 2) f auf ein Flächenziel, der Bombentrichter,
Knospe; Samenkapsel (des Flachses). 3) M süd- durch Explosion einer Bombe entstandene trich-
westd.: Schöpfgefäß, [ahd. verwandt mit ; Ball] terförmige Vertiefung im Boden, der Bomber,
der Bolle, -n/-n, M
Schweiz.: 1) Zwiebel. 2) U -s/-, $o Flugzeug zum Abwurf von Bomben, ich
Uhr. [ital. cipolla] bombigre (habe bombiert), 1) es, wölbe Blech-
der Böller, -s/-, 1) Knallbüchse. 2) f kleiner platten hoch. 2) es bombiert, wölbt sich (Kon-
Mörser (zum Schießen), ich böll(e)re (habe servendosen), [franz.; 17. Jh.]
gebollert), schieße mit Böllern, [mhd.] die Bommel, -/-n, nordd.: M
Troddel,
die Bollette, -/-n, 1) M
österr. Zollurkunde. 2) : Quaste.
M oberd. Billett, [ital.]
: der Bön, -s/-s, M
niederd. Dachboden, der Bön-
:

das Bollwerk, 1) Schutzwehr, Befestigung: hase, M


niederd. 1) Katze. 2) der Zunft nicht
:

ein B. des Friedens, Ü. 2) Kai, Abb. 3. H angehöriger Handwerker; Pfuscher.


[mhd.] der Bon bj, -s/-s, Gutschein; Kassenzettel.
dasBolometer, -s/-, Gerät zum Messen kleiner bona fide, in gutem Glauben, [lat.]
Wärmeunterschiede und von Strahlungsenergie. der, das Bonbon bö'bj, -s/-s, kleine zuckerige

7* 99
Bon

Süßigkeit, die Bonbonniere b)bd'nje:rd, -/-n, der Borago, -s, Borretsch.


Packung mit Pralinen, [franz.] das Bord, -(e)s/-e, M niederd. Wandbrett, Tel-
:

der Bond, -s/-s, verzinsliche Schuldverschrei- ler-oder Büchergestell, der Bord, -(e)s/-e, 1)
bung, [engl.] Rand, Einfassung (Fluß, Gehweg). 2) $, der
ich bonge (habe gebongt) es, U es ist schon : oberste Schiffsrand: Mann über B., Alarmruf,
gebongt, mit der Kasse registriert, [franz.] wenn jemand vom Schiff ins Wasser gefallen ist;
der Bönhase, -> der Bön. er warf alle Vorsicht über B., Ü machte sich frei
die Bonhomje, -, Biederkeit, Gutmütigkeit, der davon; die Passagiere gehen von B., verlassen das
Boahommebynam, -s/-s,l)gutmütiger Mensch. Schiff oder Flugzeug. 3) Q Schildrand, ich
2) Schwachkopf, [franz.] börd(e)le (habe gebördelt) es, biege den Rand um
Bonifatius, männl. Vorname, [lat. ,Mann des (Blech). Hptw.: die Börd(e)lung, -/-en. der
guten Geschickes; Wohltäter'] Bordfunk, Funk auf Schiffen und Flugzeugen.
die Bonifikation, -/-en, Vergütung, Entschädi- die Bordkante, Bordschwelle, der Bord-
gung. Zeitw. ich bonifizigre (habe bonifiziert)
: stein, stufenförmiger Rand des Gehwegs, die
es. die Bonität, -, Gütegrad (Acker), Zahlungs- Bordwand, seitlicher Teil der Außenhaut bei
fähigkeit, ich bonitj^re (habe bonitiert) es, Schiffen, Flugzeugen, [germ. Stw.]
schätze (Boden). Hptw. die Bonit igrung, -/-en.
: die Börde, -/-n, fruchtbare Niederung: Magde-
[lat.] burger B. [niederd. ,Gerichtsbezirk']
das Bonmot bj'tno:, -s/-s, geistreiche Bemerkung, der Bordeaux bor'do:, -/-, Rotwein aus der Um-
[franz.] gebung von Bordeaux Bordeauxwein, bordeaux,
:

die Bonne, -/-n, f Kinderfräulein, [franz.] bordeauxrot, dunkelrot. [franz. Stadt]


dasBonnet bfnc, -s/-s, Mütze, Abb. S 35. die das Bordell, -s/-e, Unternehmen zur Ausübung
Bonneter je , -/...'ri|en, M Schweiz. : Kurzwaren- der Prostitution, [franz.; verwandt mit Bord
handlung, -abteilung (im Warenhaus), [franz.] ,Brett'; 17. Jh.]
der Bonus, -/-, Sondervergütung, [lat. ,gut'] ich bordjgre (habe bordiert) es, rändere, säume
der Bonvivant bjvi'vä, -s/-s, Lebemann, be- kunstvoll. Hptw.: die Bordjgrung, -/-en. die
sonders als Rollenfach, [franz.] Bordüre, -/-n, Einfassung, gemusterter Rand
der Bonze, -n/-n, 1) lamaistischer Priester. 2) (bei Geweben), [franz.; von mhd. ,Rand']
einflußreicher Funktionär, das Bpnzentum, -s, boreal, D nördlich, der Boreas, -, kalter nörd-
Herrschaft der Bonzen, [japanisch] licher Wind in der Ägäis. [griech.]
der Boogie-Woogie 'bugi'ivugi, -(s)/-s, ein Gesell- der Boretsch, -es, Borretsch.
schaftstanz, [engl.] auf Borg, leihweise, ich borge (habe geborgt) es,
der Boom bu:m, -s/-s, plötzlicher wirtschaftlicher zur Verfügung, verleihe.
1) ihm, stelle leihweise
Aufschwung, [engl.] von ihm aus, ent-
2) mir, entleihe, ich b. es mir
das Boot, -(e)s/-e, 1) kleines, meist offenes Was- leihe, [germ., verwandt mit: bergen]
serfahrzeug, ABB. B 47, B 48, F 5: Ruderboot. die Borgis, -, ß ein Schriftgrad, Übers. D 18.
Verkl.: das Bötchen, Bötlein, -s/-. ich boote Boris, männl. Vorname, [slaw.]
ihn aus (habe ausgebootet), 1) bringe mit Boot die Borke, -/-n, 1) Rinde, Abb. B 15. 2) M
an Land. 2) U entlasse, ich b. ein, 1) ihn, bringe niederd. Schorf, der Borkenkäfer, ein Holz-
:

mit Boot auf das Schiff. 2) mich, setze mich wurm, der Borkenkrepp, ein Gewebe, borkig,
ins Boot, der Bootsgast, -(e)s/-en, J, Matrose, 1) mit Borke bedeckt. 2) rauh wie Rinde.
Ruderer, der Bootshaken, Abb. B 47. der der Born, -(e)s/-e, D Quelle, Brunnen: ein B. der
Bootsmann, -(e)s/...leute, 1) Gehilfe des wach- Lebensfreude, Ü. [niederd. ,Brunnen']
habenden Offiziers (auf Handelsschiffen). 2) bornjgrt, geistig beschränkt. Hptw.: die Bor-
Dienstgrad der Kriegsmarine, [niederd. aus niertheit, -/-en. [franz.; um 1800]
engl.] derBorretsch, -es, auch: Borago, Boretsch, eine
der Boot bu:t, -s/-s, 1) Überziehstiefel. 2) Huf- Würzpflanze, [lat. aus arab.]
schoner für Rennpferde, der Bootlegger, -s/-, Börri es, männl. Vorname, [von: Liborius]
Alkoholschmuggler, [engl. Stiefel'] , Borromäus, männl. Vorname, [kath. Heiliger]
das Bor, -s, Zeichen: B, chemisches Element. die Borsalbe, -> das Bor.
der Borax, -es, wasserhaltiges borsaures Na- die Börse, -/-n, 1) regelmäßige Zusammenkunft
trium, die Borsalbe, { Hautsalbe aus Vaseline der Händler in Effekten, Wechseln oder be-
mit 10% Borsäure, [von arab. burak] stimmten Warengattungen. 2) dazu bestimmtes
die Bora, -/-s, kalter Fallwind an der Adria. Gebäude, Abb. B 49. 3) Geldbeutel: Geldbörse,
[griech.-lat.] das Börsenmanöver, unlauteres Geschäft an

Riemengabel der Rolls

der (Skull) Einer der (Skull) Zweier das Kanu

das Doppelpaddel

das Sportboot mit Rollsitz der,K


der (Riemen-) Vierer
' der Kajak
Boot

100
Bot

der Schreibtisch
dos Versteigerungspult die Produktenbörse die Befestigung die Kleinpackung
Börse Böschung
der Börse, der Börsianer, -s/-, Börsenspekulant, Bossenquader, roh
2) boßele. 3) bossiere. der
[von lat. bursa .Geldbeutel'] behauener Mauerstein, das Bossenwerk, Mauer
die Borste, -/-n, steifes Haar (Schwein, Dachs), aus roh behauenen Steinen, ich bossiere (habe
auch aus Kunststoff an Bürsten, Abb. B 23, B 64. bossiert), meißele ein Kunstwerk grob aus,
das Borstentier, Borstenvieh, Schwein, bor- behaue Steine roh winkelrecht, das Bossier-
stig, 1) mit Borsten; struppig. 2) Ü grob, ver- wachs, Wachs zum Modellieren, bossig, M
drießlich. Hptw. die: Borstigkeit, -/-en. niederd.: wild, trotzig, ich boßle, 1) bossele.
[germ.] 2) boßele. [mhd. bozen ,stoßen']
die Borte, -/-n, Randbesatz (Kleid, Beet, Wand- böswillig, -> böse.
schmuck), Abb. W
4. [verwandt mit: Bord] der Boston, -s/-s, ein langsamer Walzer, das B.,
der Borusse, -n/-n, Preuße, die Borussia, -, -s/-s, ein Kartenspiel, [nach der nordamerikani-
Frauengestalt als Sinnbild für Preußen, [lat.] schen Stadt]
borzet, M Schweiz. gehäuft b. voll.
: : ich bot, von: ich biete. «iasBot, -(e)s/-e, 1) + Be-
ich bösche (habe geböscht) es (ab), schräge ab fehl, Vorladung. 2) M
Schweiz. Bott. :

(Gelände), die Böschung, -/-en, befestigter Ab- die Botanik, -, Pflanzenkunde, Übers. 5. N
hang, Abb. B 49. der Böschungswinkel, Steil- ElGW.: botanisch: botanische Gärten, der Bo-
heit der Böschung, Abb. B 49. [zu Busch 16. Jh.] : ; taniker, -s/-, Kenner der Botanik, ich botani-
bös(e), 1) schlecht, unangenehm: böses Wetter, siere (habe botanisiert), sammle Pflanzen, die
Regen, Sturm usw. böse Wetter, <^ schlagende
; Botanisiertrommel, Blechbehälter zum Bota-
Wetter. 2) sündhaft jenseits von Gut und Böse;
: nisieren, Abb. T 20. [griech.]
das Böse in der Welt. 3) böswillig, unartig, schä- das Bötchen, Bötlein, -> das Boot.
digend: ein böser Geist; die böse Sieben, sprich- der Bote, -n/-n, 1) Überbringer einer Sendung
wörtliche Unglückszahl; der böse Blick, (nach oder Nachricht: mit Eilboten; Postbote; Zei-
altem Aberglauben) Schaden anwünschender tungsbote. 2) Laufbursche. 3) D Abgesandter,
Blick. 4) krank, entzündet, schmerzhaft: ein Verkündiger: ein B. des Frühlings, der Boten-
böser Finger. 5) ich bin dir böse, habe Zorn auf lohn, Trinkgeld für den Boten, die Botschaft,
dich, grolle dir. bösartig, 1) hinterhältig, tük- -/-en, 1) Nachricht, Meldung. 2) feierliche amt-
kisch (Charakter). 2) { gefährlich, lebensbedro- liche Kundgebung. 3) Gesandtschaft 1. Klasse;
hend (Geschwulst). Hptw. die Bösartigkeit, -.
: Gebäude hierfür, der Botschafter, -s/-, Ge-
der Böse, -n, B Teufel, der Bösewicht, sandter 1. Klasse, [zu: bieten]
-(e)s/-e oder -er, böser Mensch, boshaft, 1) Bot(h)o, männl. Vorname, [alte Form von: Bodo]
schadenfroh, hämisch, spottsüchtig. 2) M botmäßig, Untertan. Hptw.: die Botmäßig-
Schweiz. leicht gereizt. Hptw. die Boshaftig-
: : keit, -. [zu: bieten]
keit, Bosheit, -/-en. der Bosnickel, -s/-, M der Botokude, -n/-n, brasilianischer Indianer.
österr. :boshafter, höhnischer Kerl, böswillig, das Bott, -(e)s/-e, auch : Bot, M Schweiz. : Ver-
1) tückisch, hinterhältig. 2) absichtlich schädi- sammlung.
gend. Hptw.: die Böswilligkeit, -/-en. [germ.] der Böttcher, -s/-, Hersteller von großen Holz-
das Boskett, -(e)s/-e, Buschwäldchen, [franz.] gefäßen, Faßbinder, die Böttcherei, -/-en,
der Boß, ...sses/...sse, Unternehmer, Vorgesetz- Werkstatt des Böttchers, Abb. B 50. der Bottich,
ter; Parteiführer, [engl.; zuniederl. Baas ,Herr'] -s/-e, großes breites Gefäß, Abb. 16. [ahd.; K
die Boßel, -/-n, M
niederd.: Kegelkugel, ich lat. Lw.]
boß(e)le (habe geboßelt), M
niederd. 1) werfe : der Bottelier, -s/-s, Bottier, -s/-, £ Verwalter
mit der Boßel, kegele. 2) spiele Eisschießen, ich von Schiffsproviant, die Bottier ej, -/-en, £
bossele (habe gebosselt), 1) auch: boßle, führe Raum, in dem Schiffsproviant verwaltet wird,
handwerkliche Kleinigkeiten peinlich genau aus. [niederl.-franz. ; verwandt mit Butler] :

das Übungsgerät

der Punchingball
(der Plattformball)

Hobelbank
die Böttcherei Boxer .
der Boxhandschuh

101
Bou
das Bou cle bu'kle:, -s/-s, starkes, gekräuseltes die Brachse 'braksd, -/-n, der Brachsen, -s/-,
Garn, der B., -s/-s, Gewebe, Teppich aus diesem ein Karpfenfisch, Abb. F 23. das Brachsen-
Garn, [franz.] kraut, eine Sporenpflanze, [zu germ. .glänzen']
das Boudoir budo'a:r, -s/-s, t Damenzimmer, ich brachte, von ich bringe. :

[franz. Schmollwinkel'; um 1800]


, brachy. ... kurz... brachykephal, auch: brachy-
die Bougie bu'31:, -/-s, $ biegsamer Stab zum zephal, kurz-, rundköpfig. Hptw. : die Brachy-
Dehnen verengter Körperkanäle, z. B. der Harn- kephalie, -/...'lijen, auch: Brachyzephalie. die
röhre. Zeitw. ich bougig re (habe bougiert) es.
: Brachylogie, -/...'gi|en, Kürze im Ausdruck,
[franz.] brachyzephal, brachykephal. die Brachy-
die Bouillon bu' (l)jj, -/-s, Fleischbrühe, der zephalie, -/...'li|en, Brachykephalie. [griech.]
Bouillonwürfel, getrockneter, würfelförmig ge- das Brack, -(e)s/-e, M niederd.: Ausschuß,
preßter' Fleischextrakt, [franz.; 1700] um Schund, der Bracke, -n/-n, 1) eine Spürhund-
der Boulevard bul(a)'va:r, -s/-s, Ringstraße (in rasse. Raubtierjunges, die B., -/-n, Quer-
2)
Paris), die Boulevardpresse, Sensationspresse, holz an der Deichsel, ich bracke es (aus) (habe
meist auf der Straße verkauft, [franz. ; von ausgebrackt), M
niederd.: sondere aus, merze
dt. Bollwerk]
: aus. der Bracker, -s/-, M
niederd.: Waren-
das Bouquet bu'ke: y -s/-s, Bukett. prüfer, brackig, niederd. M1) schlecht. 2) :

der Bourbone bur'bo:m, -n/-n, Angehöriger des mit Salzwasser vermischt, nicht trinkbar, das
französischen Herrscherhauses Bourbon. Eigw. : Brackvieh, als untauglich ausgesondertes Vieh.
bourbonisch. das Brackwasser, Mischung von Süß- und Salz-
bourgeois burzo'a, auf die Bourgeoisie bezüg- wasser (an Flußmündungen zum Meer), [nie-
lich, der Bourgeois, -/-, wohlhabender Bürger. derd., zu: Wrack; der Bracke ahd., urspr. .rie-
die Bourgeoisie, -/...'si|en, Bürgertum als chend'; die Bracke vielleicht zu: brechen]
Klasse, besonders die wohlhabende Schicht, der Brägen, -s/-, Nebenform von: Bregen.
[franz.] der Brahm, -(e)s/-en, die Brahme, -/-n, Bram.
die Bourree bu're:, -/-s, alter, der Gavotte ver- der Brahma, -, hoher indischer Gott, das
wandter Tanz; Teil der Orchestersuite, Brahman, -s, Weltseele, der Brahmane,
[franz.] -n/-n, Mitglied der obersten Kaste der Hindus.
die Bourrette bu'retfg), -/-n, 1) Seidenabfälle. der Brahma(n)ismus, -, indische Religion.
2) Gewebe hieraus: Bourretteseide. [franz.] Eigw. brahmanisch.
: [altind.]
die Bouteille bu'u.js, -/-n, Weinflasche, [franz.] der Brain-Trust bre:n trast, -s/-s, Ausschuß
die Boutique bu'tik, -/-n, kleines Geschäft für beratender Fachleute für führende Persönlich-
elegante Modewaren, [franz.] keiten (Politiker, Unternehmer), [engl. .Gehirn-
der Bouton bu'tj, -s/-s, Schmuckknopf, Abb. S 32. Trust']
[franz.] der Brakteat, -en/-en, Silberblechmünze, [lat.]
der Bovist, -(e)s/-e, auch: Bofist, eine Bauchpilz- die Bram, -/-en, Bramstenge. die Bramrahe,
gattung, [eigtl. vohenfist , Fuchsfurz'] das Bramsegel. Rahe, Segel, an der Bram-
das Bowiemesser 'bo:wi..., -s/-, dolchartiges stenge befestigt, die Bramstenge, J, zweite
Jagdmesser in Lederscheide, [nach dem Erfin- Verlängerung des Mastes, [niederl.]
der] derBram, -(e)s/-en, die Brame, -/-n, niederd. M
die Bowle 'bo:h, -/-n, 1) kaltes Getränk aus Wein Ginster; Dornstrauch, Brombeerstrauch: Brom-
und Sekt mit Früchten oder Würzkräutern : ich beere, Brombeere.
werde eine B. ansetzen. 2) Gefäß hierfür, Abb. der Bramarbas. -Ist, Großsprecher, Prahler.
S 43. [engl.; um 1800] Zeitw.: ich bramarbasiere (habe bramarba-
das Bowling 'boulin, -s/-s, 1) amerikanische Art siert).
des Kegelspiels, Abb. K
15. 2) englisches Kugel- ich brame (habe gebrämt) es, f verbräme, die
spiel auf Rasenplätzen, [engl.] Brame, -/-n, Einfassung, Besatz, [mhd.]
die Box, -/-en, 1) Abteilung im Pferdestall, Abb. die Bramme, -/-n, <§} walzfertiger Eisenblock.
S 63, in der Garage: Stallbox, Autobox. 2) Unter- die Branche bräfs, -/-n, Fach, Geschäftszweig,
stellraum. 3) Schachtel, Kasten, [engl. Lw.] Abteilung, die Branche(n)kenntnis, Fach-
ich boxe (habe geboxt; du box(es)t) gegen ihn, wissen, das Branchenverzeichnis, nach Bran-
mit ihm, übe Faustkampf, ich b. ihn nigder, chen geordnetes Verzeichnis von Adressen (im
schlage zu Boden, besiege, der Boxer, -s/-, 1) Telefonbuch), [franz.; um 1800]
Faustkämpfer, Abb. B 50. 2) eine Hunderasse, die Branchie ...i'a, -/...chi|en, Kieme, [griech.]
Abb. H
29. [engl.] der Brand, -(e)s/ 1'e, 1) Feuer, Feuersbrunst: ein
das Boxkalf, auch: ...ka:f, -s/-s, Kalbleder, B. bricht aus, entsteht, wird entfacht; man hat
[engl.] das Kaufhaus in B. gesteckt. 2) das Ausglü-
der Boy boi, -s/-s, Laufbote, Hoteldiener, der hen, Abbrennen (Kalk, Ziegel). 3) Brandmal;
Boyfriend 'boifrcnd, -s/-s, Freund, Verehrer eingebrannte Marke (als Gestütszeichen). 4)
eines jungen Mädchens, [engl.] Heizstoff, Feuerung. 5) ü. mit Feuer gerodetes
der Boykott, -(e)s/-e, Verrufserklärung als politi- Land. 6) brennendes Holzstück. 7) saurer ^
sche, soziale oder wirtschaftliche Zwangsmaß- Fleck (auf dem Acker). 8) Name vieler Pflanzen-
nahme, ich boykottiere (habe boykottiert) ihn, krankheiten. 9) f das Absterben von Gewebe,
es, belege mit Boykott, [nach Charles Boycott] Nekrose. 10) D Glut, sengende Hitze. 11) Ü
BP, Abk. für Bayern-Partei.
: Hitzegefühl, großer Eifer, Erregung: Brand-
Br, O Zeichen für: Brom. eifer. 12) U Durst, die Brandblase, durch Ver-
Br., Abk. für: Bruder (Mönch). brennung entstandene Blase auf der Haut, die
brach, 1) unbestellt, unbebaut (Acker). 2) Ü Brandbombe, mit Brennstoff gefüllte Bombe.
ungenutzt : er sollte seine Kräfte nicht brachliegen der Brandbrief, U eiliger Mahnbrief, dringen-
lassen, ich brach, von: ich breche, ich brache der Bittbrief, der Branddirektor, Leiter einer
(habe gebracht) es, 1) breche die Brache auf. Feuerwehr, das Brandeisen, Eisen zum Brand-
2) lasse brachliegen, die Brache, -/-n, 1) Feld marken, brandelt (hat gebrandelt), M österr.
es
ohne Nutzpflanzen. 2) Flurteil der Dreifelder- Brandfackel, Sinnbild der
riecht brenzlig, die
und Gras-Feld- Wirtschaft. <ierBrachet,-s, auch: Brandstiftungund Erregung von Zwist, der
Brachmonat, Brachmond, t Juni, der Brach- Brandfuchs, 1) fuchsfarbiges Pferd. 2) Korps-
käfer, Junikäfer, der Brachmonat, t Juni, der student im zweiten Semester, die Brand-
Brachvogel, Vogel einer schnepfenartigen gasse, Schutzraum zwischen Gebäuden, der
Vogelgattung, [ahd.; von: brechen] Brandgiebel, feuersicherer, hochgebauter
brachial, auf den Oberarm bezüglich, die Bra- Zwischengiebel, Abb. M
10. das Brandgrab,
chialgewalt, -, rohe körperliche Gewalt, vorgeschichtlichesGrab mit eingeäscherten
[lat.] Leichen, brandig, 1) brenzlig. 2) f abster-

102
Bra

^der Schlauch *
'
der Braten ^das Brautkleid die Handbrause
die Bratpfanne Braten der Bratrost Braut Brause (Dusche)
bend (Gewebe). 3) ($> vom Brand befallen gemerkt. das Brätchen, Brätlein,
Verkl.:
(Getreide), die Brandkasse, öffentliche Anstalt -s/-. der Bratenrock, U Gehrock, das Brat-
für Feuerversicherung, das Brandmal, 1) hendel, -s/-(n), M südd. gebratenes Huhn.
:

Brandnarbe. 2) im MA. eingebranntes Schand- : die Bratkartoffeln, Mz., gebratene Scheiben


mal. 3) Brandzeichen, die Brandmalerei, gekochter Kartoffeln, der Bratling, -s/-e, 1)
Zeichnungen mit glühendem Stahlstift in helles Bratkloß. 2) ein eßbarer Reizkerpilz, die Brat-
Holz, ich brandmarke (habe gebrandmarkt) röhre, -/-n, Ofenraum zum Braten, der Brat-
ihn, 1) im MA. brenne ein Schandmal ein.
: spieß, sich drehende Stange, an der der
2) Ü stelle öffentlich bloß, die Brandmauer, Braten steckt, die Bratwurst, -l"e, gebratene
starke Mauer zwischen aneinanderstoßenden Wurst, [germ. Stw. der Braten ahd. .Fleisch
;

Gebäuden, Abb. M
10. brandneu, U ganz ohne Knochen', nicht mit dem Zeitw. ver-
neu. der Brandpilz, <£ Erreger des Bran- wandt]
des, brandrot, feuerrot, ich brandschatze die Bratsche, -/-n, eine Quinte tiefer als die
(habe gebrandschatzt) eine Stadt, erpresse durch Geige gestimmtes Streichinstrument, Altgeige.
Drohung mit Brand und Plünderung. Hptw. : der Bratschist, -en/-en, Bratschenspieler, [ital.]
die Brandschatzung, Brandsohle,-/-en. die das Bratspill, -(e)s/-e, J, Winde mit waagerechter
Innensohle des Brandstätte,
Schuhs, die Welle für das Ankertau. [niederd.]
-/-n, 1) Schuttstelle eines Brandes. 2) Kohlen- die Bratze, -/-n, M österr. Pranke. :

meiler, der Brandstifter, jemand, der Brand- das Bräu, -(e)s/-e oder -s, 1) Brauerei. 2) Bier-
stiftung begeht, die Brandstiftung, vorsätz- sorte Löwenbräu. 3) auf einmal gebrautes Bier.
:

liches Anlegen von Schadenfeuer, die Brand- 4) Gastwirtschaft, die zu einer Brauerei gehört.
wache, beim Abzug der Feuerwehr zurück- der B., -(e)s/-e, M bayr. Brauer, Brauerei-
:

bleibender Posten, die Brandwunde, durch besitzer, [von: brauen]


Verbrennung entstandene Wunde, das Brand- der Brauch, -(e)s/-e, 1) gewohnte Sitte das ist bei
:

zeichen, eingebranntes Zeichen bei Haustieren, uns B., üblich; nach altem B. 2) f Gebrauch,
[germ.; von: brennen] brauchbar, verwendbar, nützlich. Hptw. die :

es brandet (hat gebrandet), bricht sich: die Brauchbarkeit, -. ich brauche (habe ge-
Wogen branden an die Küste; Wogen der Begeiste- braucht) ihn, es zu etwas, 1) habe nötig, bedarf:
rung branden an die Bühne, Ü HPTW. die Bran- . : er braucht nicht zu kommen; ich b. (M südd.
dung, -/-en, Abb. S 75. [zu: brennen] auch: brauchte) dafür Zeit. 2) verwende, ge-
der Brandy Branntwein, [engl.]
'brendi, -s/-s, brauche, ich b. es auf, verbrauche, verwende
ich brannte, von: ich brenne. ganz, brjauchlich, 1) gebräuchlich, üblich. 2)
der Branntwein, -s/-e, alkoholreiches Getränk, brauchbar, das Braychtum, Gesamtheit der
[spätmhd.] Volksbräuche, [germ. Stw.]
brasig, M
niederd.: frisch, rot aussehend; be- die Braue, -/-n, Haarbogen über dem Auge, Au-
häbig, dick. genbraue, Abb. A 24. [germ. Stw.]
der Brasil, -s/-e oder -s, 1) dunkle Tabaksorte. ich braue (habe gebraut), 1) stelle Bier her. 2)
2) Kaffeesorte. die B., -/-, Zigarre aus Brasil- bereite zu (Punsch). 3) es braut, brodelt. 4) es
tabak, das Brasilettoholz, unechtes Brasilholz. braut sich etwas zusammen, Ü (Unheimliches)
das Brasilholz, ein Rotholz, der Brasilianer, kündigt sich an (Gewitter, Auseinandersetzung).
-s/-, Bewohner des südamerikanischen Staates 5) M oberd. brühe, der Brauer, -s/-, gelernter
:

Brasilien. Eigw. brasilianisch.


: Bierhersteller, die Brauerej, -/-en, 1) Bierher-
die Brasse, -/-n, J, Tau zum Drehen der Rahen, stellung. 2) Unternehmen hierfür, die Brau-
Haltetau. ich brasse (habe gebraßt, du bras- gerechtigkeit, Recht zur Herstellung und zum
sest oder braßt) es, drehe die Rahen nach Verkauf von Bier. [germ. Stw.]
dem Wind, ich b. es back, drehe die Segel gegen braun, wie Holz, Erde gefärbt, gelb-rot-schwarz
den Wind, [zu franz. bras ,Arm'] gemischt, das Braun, -s, braune Farbe, der
die Brasse, -/-n, der Brassen, -s/-, niederd. M Braun, -s, D Bär. ich bräyne (habe gebräunt),
und mitteld. Brachse. : 1) werde braun: ich b. schnell in der Sonne.
das Brasselett, -(e)s/-e, 1) f Armband. 2) G 2) ihn, mache braun: die Sonne bräunt die Haut,
Handschelle, [franz.] mich, die Bräune, -/-n, 1) Braunfärbung:
die Brasser ig, -/...'ri|en, Bierwirtschaft; Braue- Sonnenbräune. 2) Halskrankheit, Angina oder
rei, [franz.] Diphtherie, der Brauneisenstein, wichtiges
das Brät, -(e)s, M
Schweiz. 1) mageres Schweine- : Eisenerz, Limonit. die Braunelle, -/-n, 1) ein
fleisch. 2) Fleischkloß. 3) rohe Wurstmasse. Singvogel. 2) ein Lippenblütler, die Braun-
der Bratapfel, -s/ 1', gebratener Apfel, ich fäule, mehrere Pflanzenkrankheiten, der Bray n-
brate (briet, habe gebraten; du brätst, er fisch, eine Art Tümmler, braungebrannt, von
brät), 1) es, erhitze mit Fett ohne Wasser: ich b. der Sonne gebräunt (Haut), der Braunkohl,
Fisch, Fleisch, Kartoffeln. 2) es brät, wird mit Grünkohl, die Braunkohle, jüngere, im Tertiär
Fett ohne Wasser erhitzt: das Schnitzel brät in entstandene Kohle, bräunlich, ins Braune
der Pfanne. 3) U mir ist sehr heiß: ich b. in der spielend. tferBrajjnspat, eisenhaltiger Dolomit.
Sonne, lasse mich von der Sonne bräunen. derBrajjnstein, ein Manganerz, die Bräunung,
ich b. es an, lasse nur ein wenig braun werden. -, Braunfärbung, [germ. Stw.]
ich b. es aus, lasse durch Braten flüssig hervor- der Braus, -es, Lärmen, Toben: er lebt in Saus
treten (Fett aus Speck), ich brät(e)le (habe ge- und B., Ü in Festtrubel, verschwenderisch,
brätelt) es, brate ein wenig an. der Braten, -s/-, [mhd.; von: brausen]
gebratenes Fleisch, Abb. B51: ein fetter B., Ü die Brausche, -/-n, Beule an der Stirn, brajj-
reiche Beute er hat den B. gerochen, die Absicht
; schig, angeschwollen, es brauscht (hat ge-

103
Bra

£
J^ der Lichtstrahl
die Wasser-
Oberfläche

\ ////
^/ /
///
/ / '/
die ^s=^"das Rad
die Lichtstrahlen
der Spiegel
Plombe \ Radbremse
der Zuggriff
die Lichtstrahlen
der Bremsschuh
/ / l — gebrochene die (der Hemmschuh)
Strahl
der Brennpunkt
brechen Brechung Rinderbremse Bremse Brennpunkt

brauscht), 1) schwillt an. 2) wiehert laut (Pferd), 7) Farben, töne sie ab. 8) Flachs, bearbeite auf
[mhd.] der Breche. 9) Wellen werden gebrochen, erleiden
ich brayse (habe
gebraust), 1) U eile lärmend: Brechung. 10) mich an etwas, stoße an und pralle
er ist um die Ecke gebraust. 2) es braust, tobt, zurück Wellen brechen sich am Fels; sein Wider-
:

wallt, lärmt (Unwetter, Sturm, Wasser; Bei- stand brach sich an der Not. 11) die Stimme bricht
fall). 3) Limonade braust, schäumt zischend sich, verändert ihre Klangfarbe in der Reifezeit.
auf. 4) mich, dusche, ich b. auf (bin aufge- ich b. ab, 1) es bricht ab, löst sich als kleineres
braust), 1) fahre zornig hoch; werde wild Stück aus dem Zusammenhalt die Bleistiftspitze :

erregt. 2) Beifall braust auf, erhebt sich, die ist abgebrochen. 2) es bricht ab, Ü hört plötzlich
Brgu.se, -/-n, 1) mit feinen Löchern versehenes auf. 3) es, entferne ein Stück davon: ich
Kopfstück an Gießkannen und Duschen, Abb. habe die Blüte abgebrochen. 4) es, U löse plötz-
B 51. 2) kurz für: Brauselimonade; Brause- lich ich b. die Beziehungen ab. 5) es, reiße ein (Ge-
:

bad, das Brgiisebad. Bad zum Duschen, bäude). 6) es, beende plötzlich: wegen dringender
Abb. B 2. der Brausekopf, leicht erregbarer Geschäfte mußte ich meine Reise abbrechen. 7) Bier,
Mensch, die Brauselimonade, mit Kohlen- rühre um. ich b. es an, 1) beginne zu verbrau-
säure versetzte Limonade, das Brausepulver, chen ich habe das Brot (noch nicht) angebrochen.
:

durch Entweichen von Kohlensäure im Wasser 2) knicke, ohne durchzubrechen: der Zweig ist
aufbrausendes Pulver, [mhd.] angebrochen. 3) es bricht an, beginnt: bei an-
die Br ajjsohle, M
österr. Brandsohle. : brechender Nacht, ich b. auf, 1) rüste mich zum
die Braust, -, M
Schweiz.: 1) Brunst. 2) Groß- Weggehen: er ist schon aufgebrochen. 2) es bricht
feuer. auf, öffnet sich plötzlich: die Knospen sind auf-
die Braut, -/-e, die Verlobte, besonders am gebrochen. 3) es, öffne gewaltsam: er hat die Tür
Hochzeitstag, Abb. B 51. Verkl. das Bräut- : aufgebrochen. 4) es, wühle kräftig um, pflüge
chen, Bräutlein, -s/-. der Brautführer, Füh- der Bauer hat den Acker aufgebrochen. 5) es, Q
rer der Brautjungfer, Bräutigam, -s/-e,
der weide aus. ich b. aus, 1) befreie mich: der Ge-
Verlobter, besonders am Hochzeitstag, die Braut fangene ist ausgebrochen. 2) es bricht aus, Ü be-
in Haaren, eine Zierpflanze, die Brautjung-
, ginnt: ein Gewitter, Krieg bricht aus. 3) lasse
fer, ledige Verwandte oder Freundin der Braut, die meinen Gefühlen freien Lauf: er ist in Tränen
ihr im Hochzeitszug folgt, bräutlich, 1) hoch- ausgebrochen. 4) Schweiß ist ausgebrochen, zeigt
zeitlich. 2) jungfräulich, das Brautpaar, Braut sich. 5) ein Pferd ist ausgebrochen, biegt aus der
und Bräutigam, die Brautschau, Suche nach Rennbahn. 6) es, breche los, heraus: ich habe
einer passenden Braut, [germ. Stw.] ein Brett ausgebrochen. 7) es, speie aus: er hat
brav, 1) von gutem Benehmen, artig,gehorsam. das Essen wieder ausgebrochen. 8) es, lichte (Obst-
2) tapfer, tüchtig. die Hptw.: Bravheit, -. bäume, Reben), ich b. durch, 1) bahne mir
bravissimo!, bravo!, Beifallsrufe: sehr gut!, gewaltsam einen Weg (durch Gestrüpp): das
gut! das Bravo, -s/-s, Beifallsruf, der Bravo, Tier ist durchgebrochen. 2) zerbreche die Grund-
-s/-s oder ...vi, Bandit, die Bravour ...'vu:r, -, lage (z.B. Eis), so daß ich durchstürze: das
1) Tapferkeit. 2) Meisterschaft, das Bravour- Kind ist auf dem Eis durchgebrochen. 3) es, zer-
stück, Glanzstück, [ital. -franz.] breche, breche in Stücke: ich habe es durch-
BRD, Abk. für: Bundesrepublik Deutschland. gebrochen, ich b. in es ein, 1) (bin eingebrochen),
break! bre.k, trennt euch!, Trennkommando breche durch. 2) verschaffe mir gewaltsam Ein-
beim Boxen, das Break, -s/-s, 1) das In-Galopp- tritt, um
zu stehlen: vergangene Nacht ist jemand
Fallen des Trabers. 2) J- das Stück unterbre- bei uns eingebrochen. 3) es, schlage ein er hat die :

chende, rhythmisch scharf abgesetzte solistische Fensterscheibe eingebrochen. 4) beginne abzu-


Einlage im Jazz, der B., -s/-s, eine offene richten (Pferd), ich b. es entzwei, zerbreche,
Kutsche, Abb. W
2. [engl.] breche in Stücke: wer hat das entzweigebrochen?
die Breccie 'brctfe, -/...ci|en, Brekzie. ich b. herein, 1) die Nacht ist hereingebrochen,
brechbar, 1) so beschaffen, daß man es brechen beginnt. 2) es bricht über ihn herein, geschieht
kann. 2) so geartet, daß es eine Brechung erlei- ihm plötzlich (Unglück, Schicksal), [germ.
den kann (Licht). Hptw. die Brechbarkeit, -. : Stw.]
der Brechdurchfall, mit Erbrechen und Durch- die Breche, -/-n, Werkzeuge zum Brechen:
fall einhergehende Erkrankung, [zu: brechen] Flachsbreche, das Brecheisen, Eisenstange zum
ich breche (brach, bin gebrochen; du brichst, er Heben von Lasten, Abbrechen von Mauerwerk
bricht), Abb. B 52, 1) knicke zusammen: ich u. ä. der Brecher, -s/-, 1) steile, sich über-
b. in die Knie; eine gebrochene Linie. 2) aus etwas, stürzende Welle. 2) Maschine zum Zerklei-
komme plötzlich hervor: die Reiter brachen aus nern. 3) Rind, das Zäune durchbricht, das Brech-
dem Gebüsch. 3) es bricht, geht in Stücke (durch mittel. Erbrechen herbeiführendes Mittel, der
Druck). 4) das Auge bricht, wird im Tode Brechreiz, -es, Übelkeit, die Brechung,
starr. 5) Wein bricht, f wird trübe. 6) Milch -/-en, 1) Richtungsänderung einer Welle, z.B.
bricht, M Schweiz. gerinnt, ich b. (brach, habe
: einer Lichtwelle, beim Übergang in ein anderes
gebrochen), 1) entleere den Magen durch den Mittel, Abb. B 52, L 10. 2) ein Selbstlautwechsel,
Mund. 2) mit ihm, Ü sage mich davon los, ent- [zu: brechen]
zweie mich mit ihm. 3) es, teile durch Druck in ...brecht, in Namen: ...glänzend, [ahd.]
Stücke. 4) es, Ü bezwinge, überwinde: ich werde die Bredouille bre'dulji, -, U Verlegenheit, Be-
deinen Widerstand, Trotz brechen; Kauf bricht drängnis: ich bin in der B. [franz.]
Miete nicht, macht bestehende Mietverhältnisse die Breeches 'britfiz, nur Mz., Reithose, [engl.]
nicht ungültig. 5) der Eber bricht, V wühlt den der Bregen, -s/-, auch: Brägen, nordd.: Hirn M
Boden auf. 6) es, halte nicht (Wort, Ehe, Eid). vom Schlachtvieh.
104
Bre
der Brei,-(e)s/-e, dickflüssige Masse, Kinderkost: so eilig? 2) dieLampe brennt, strahlt Licht aus,
Grießbrei; er geht wie die Katze um den heißen B. leuchtet. 3) es brennt, ist so heiß oder ätzend,
(herum), Ü redet um die Sache herum, breiig, daß es Brandwunden verursacht. 4) die Sonne
dickflüssig wie Brei, [westgerm.] brennt, scheint sehr heiß. 5) die Sohlen brennen
ich brgjche (habe gebreicht) ihn, es, Schweiz.:M (mir) vom Laufen, verursachen einen stechenden
preiche. Schmerz. 6) lege Feuer an: sengen und brennen,
der Brein, -s, Mösterr. Hirse(brei).
: ein Land verwüsten. 7) Ü bin leidenschaftlich
breit, 1) in der Querrichtung gemessen: einen ergriffen: brennende Sorge. 8) bin begierig, neu-
Meter b., Abb. E 3. 2) ausgedehnt nach den gierig: ich b. aufs Wiedersehen, vor Neugierde.
Seiten: eine breite Straße, geräumige; weit und 9) es, verwende als Heizstoff: wir brennen Koks.
b., in weiter Umgebung; darüber könnte man 10) Vieh, brandmarke. 11) es, behandle mit
ein langes und breites sagen, des langen und breiten Feuer, Hitze (Kaffee). 12) es, bereite Branntwein.
reden, des breiter (e)n sich auslassen, höchst aus- 13) es hat brennen müssen, MSchweiz. ver- :

führlich, umständlich; aber: es geht oder zer- mutlich liegt Brandstiftung vor. 14) mich, ver-
fließt ins Breite; man will die neue Straße b. brenne mich, hole mir eine Brandwunde, ich b.
machen; aber: er hat sich breitgemacht, Ü be- ab, 1) es, vernichte durch Brand. 2) ein Feuer-
ansprucht viel Platz, weicht nicht; Metall kann werk, Geschütze, schieße los. 3) aufgestrichene
man b. schlagen; aber: er ließ sich breitschlagen, Öle, härte durch Entzünden. 4) es brennt ab,
Ü überreden; der Weg ist b. getreten; aber: das geht ganz in Flammen auf: es ist abgebrannt. 5)
Thema wurde breitgetreten, Ü zu ausführlich verliere mein Gut durch Schadenfeuer: sein
behandelt. 3) nach allen Seiten zerlaufen, ausge- Haus ist abgebrannt. 6) ich bin abgebrannt, U
dehnt und formlos: breitgequetscht. 4) ausge- habe mein letztes Geld ausgegeben, ich b. an,
dehnt es ist an die breite Öffentlichkeit gekommen,
: 1) es, bringe zum Brennen, entzünde. 2) es,
weithin bekanntgeworden. 5) J langsam, aus- 1
bringe zum Leuchten (Lampe). 3) es brennt an,
drucksvoll (Spiel), brejtbeinig, mit gespreizten fängt Feuer. 4) eine Speise brennt an, setzt sich
Beinen (stehend), ich breite (habe gebreitet) es, am Topf an und wird brenzlig: es schmeckt an-
dehne, strecke nach den Seiten aus: die Henne gebrannt, ich b. auf, 1) es ihm, brandmarke ihn.
breitet ihre Flügel über die Küken, bedeckt sie 2) es ihm, D schieße und treffe ich brannte ihm
:

schützend, ich b. es aus, 1) breite. 2) verbreite. eins auf das Fell auf. 3) es, {3} frische auf durch
3) es breitet sich aus, dehnt sich aus, gewinnt Glühen oder Ausbrennen. 4) es brennt auf, ent-
Boden (Feuer, Nachricht), die Brejte, -/-n, 1) zündet sich, flammt hoch, ich b. aus, 1) es, ver-
seitliche Ausdehnung: die B. der Straße. 2) Bahn nichte durch Brennen, mache keimfrei (Warze,
(Stoffmaß). 3) große Ausdehnung (Landschaft, Wunde). 2) es brennt aus, verbrennt völlig: ich
Rede): er geht in die B., wird dick, Ü redet weit- bin völlig ausgebrannt, Ü meine Kräfte sind durch
schweifig. 4) tr Abstand von der Ekliptik. 5) @ Überbeanspruchung verbraucht, ich b. durch,
geographische B., der Winkel, den die Verbin- 1) es, trenne mit heißem Gasstrahl. 2) es brennt
dungslinie eines Ortes mit dem Erdmittelpunkt durch, wird ganz glühend der Koks ist noch nicht
:

und die Ebene des Erdäquators bilden, Polhöhe: durchgebrannt. 3) die Sicherung ist durchgebrannt,
ein Ort 50° nördlicher B. der Breitengrad, ® durch zu starke elektrische Belastung entzweige-
Zone der Erdoberfläche zwischen zwei um 1° aus- gangen. 4) er brennt durch, U läuft heimlich davon
einanderliegenden Breitenkreisen, der Breiten- der Kassierer ist mit 100000 Mark durchgebrannt,
kreis, Parallelkreis zum Äquator, Abb. E 10. die ich b. es (ihm) ein, 1) zeichne deutlich als Brand-
Breithacke, Binderbarte, Abb. A 30. der Breit- mal, Brandzeichnung. 2) schwefle aus (Faß).
ling, -s/-e, Sprotte, die Breitnase, -/-n, neuwelt- ich b. (es) nieder, verbrenne ganz, die Bren-
licher Affe.br ejtschult(e)rig, mit breiten Schul- nende Liebe, -n -, einige grellrot blühende Pflan-
tern, der Breitschwanz, -, eine Persianerart. die zen, der Brenner, -s/-, 1) Träger der Flamme bei
Breitseite, -/-n, 1) Seite eines Schiffes. 2) Ge- Heiz- und Beleuchtungsgeräten, Abb. G
4. 2)
samtheit der Geschütze auf einer Schiffsseite. 3) Branntweinhersteller. 3) Arbeiter am Brenn-
gleichzeitiges Feuern dieser Geschütze sie haben : ofen. 4) Lehrberuf in der Brennerei: Destillat-
eine B. abgegeben, erhalten, die Breitspur, brenner. 5) Brandstifter. 6) Name mehrerer Pflan-
Spurweite von über 1,435 m. breitspurig, 1) zenkrankheiten. 7) 'S/ Blütenstecher, die Bren-
mit Breitspur (Bahn). 2) Ü anmaßend, der Breit- nerei, -/-en, (Betrieb zur) Branntweinerzeu-
wandfilm, Film von besonderem Breitenver- gung, die Brennessel, Nesselpflanze mit Brenn-
hältnis, [germ. Stw.] haaren; vgl. Silbentrennung Übers. S 53. das
die Brekzie ...is, -/...zi|en, auch: Breccie, @ Brennglas, Optik: stark gewölbte Glaslinse,
Sedimentgestein, [ital.] die parallele Strahlen in einem Brennpunkt ver-
die Breme, -/-n, M
oberd. Bremse.
: & einigt, das Brennhaar, hohles Haar an Nessel-
der Bremer, -s/-, Bewohner der Stadt Bremen. pflanzen und Schmetterlingsraupen, das bei Be-
der Bremmer, -s/-, 9£ kleiner Schacht. rührung mit der Haut Jucken und Brennen
der Bremsberg, schiefe Ebene mit Transport- hervorruft, das Brennmaterial, -s, Brennstoff.
einrichtung, ich bremse (habe gebremst) es, der Brennpunkt, Abb. B 52. der Brennstoff,
1) setze die Bremse in Tätigkeit, verlangsame, Heizmittel, die Brennweite, Abstand zwischen
halte an (Wagen). 2) Ü suche zurückzu- Brennpunkt und Mittelpunkt einer Linse,
halten, zu hindern (Person und ihr Tun), die [germ. Stw.]
Bremse, -/-n, 1) Hemmvorrichtung an Rädern die Brente, -/-n, M
oberd. 1) Holzgefäß, Milch-
:

und Wellen, Abb. B 52. 2) Knebel für Pferde, faß. 2) Printe. [1 von: ital. brenta; 2 zu:
Abb. P 10. 3) 13 Stechfliege: Rinderbremse, Printe]
Abb. B 52. der Bremser, -s/-, 1) Begleitfahrer die Brenze, nur Mz., brennbare Mineralien, es
an Güterwagen. 2) ganz hinten sitzender Bob- brenzelt (hat gebrenzelt), riecht nach Brand.
fahrer, der Bremsklotz, Abb. B 52. das Brems- brenzlich, M österr.: brenzlig, brenzlig, 1)
licht, Beleuchtungseinrichtung, die das Betäti- nach Brand riechend. 2) Ü bedenklich, verdäch-
gen der Bremsen anzeigt, Abb. K. 41. die Brems- tig, [von: brennen]
spur, Spur eines bremsenden Fahrzeugs, der die Bresche, -/-n, Abb. K 39, 1) £>o Lücke in einer
Bremsschuh, Hemmschuh, Abb. B 52. der Befestigung: er will eine B. schlagen. 2) er hat
Bremsweg, Entfernung vom Betätigen der für dich eine B. geschlagen, ist für dich in die B.
Bremse bis zumStillstand des Fahrzeugs, [von nie- gesprungen, Ü er hat gegen jemandes Wider-
derd. pramen .pressen' Bremse 3 zu brummen]
; : stand dich unterstützt, [franz. Lw. zu: brechen]
brennbar, so beschaffen, daß es brennen kann. es breselt (hat gebreselt, breselet), M österr.:
Hptw. die Brennbarkeit, -. ich brenne
: riecht brenzlig.
(brannte, habe gebrannt), 1) stehe in Flammen: bresthaft, t gebrechlich, schwächlich, [zu: ber-
es brennt!, Feuer!; wo brennt's denn?, U warum sten]

105
Bre

das Feld Dame die Dame Mühle Brettspiele

der Bretone, -n/-n, Kelte aus der Bretagne. U Redakteur(in) für die Beantwortung von
Eigw. bretonisch.
:
Leserfragen, der Briefkurs, börsenmäßiger An-
das Brett, -(e)s/-er, 1) flache Holzplatte, Abb. gebotspreis eines Wertpapiers, brieflich, durch
H 24 Bücherbrett; Spielbrett, Abb. B 53 er hat ; Brief, die Briefmarke, Postwertzeichen, Abb.
M
:

bei ihr einen Stein im B., Ü er steht in ihrer B 54, 3. der Brieföffner, Gerät zum Öffnen
Gunst. 2) Sinnbild für eine undurchdringbare der Briefe, Abb. B 63. der Briefroman, Er-
Abgrenzung: er hat ein B. vorm Kopf, U er ist zählung in Briefform, die Briefschaften, nur
begriffsstutzig, beschränkt; hier ist die Welt mit Mz., ein- und ausgehende Briefe, der Brief-
Brettern vernagelt, Ü hier ist es öde, langweilig. steller, Anleitung zum Briefschreiben, die
3) nur Mz.: Ski. 4) Griffbrett an Geigen, Lau- Brieftasche, Mappe für Geld, Ausweis u. ä.,
ten usw., Abb. G
8, B 9. 5) nur Mz., Bühne: Abb. B 54. die Brieftaube, zur Nachrichten-
die Bretter, die die Welt bedeuten. VERKL. das : übermittlung abgerichtete Taube, das Brief-
Brettchen, Brettlein, -s/-. das Brett(e)l, telegramm, billigeres, da mit der gewöhnlichen
-s/-'(n), meist Mz., M
südd.: Ski. brettern, Post ausgetragenes Telegramm, der Briefträ-
aus Brettern, das Brettl, -s/-, 1) Kleinkunst- ger, Postschaffner, Postbote, Abb. B 54. der
bühne, Kabarett. 2) Mz.: -(n), Brettel, das Briefverkehr, Briefwechsel, -s, Verkehr
Brettspiel, Abb. B 53. [ahd., verwandt mit: durch Briefe, [ahd. Lw. aus lat. brevis ,kurz']
Bord] ich briegge ...i3... (habe briegget), briecke.
es brejjsel(e)t (hat gebreuselt, breuselet), M der Briekäse, ein französischer Käse, Abb. KU.
Schweiz. riecht brenzlig.
: [nach der Landschaft östlich von Paris]
das Breve, -s/-n und -s, kurze Papsturkunde, das das Bries, -es/-e, Brigschen, -s/-, Brjesel, -s/-,
Brevet bre've:, -s/-s, Verleihungsurkunde für Thymusdrüse, besonders des Kalbs, auch als
Patente, Ernennungen u. ä. das Brevier, -s/-e, Speise, der Brjesenkäse, Schafkäse.
Buch der Pflichtgebete für katholische Geist- ich briet, von ich brate.
:

liche, brevi manu, Abk.: b. m., kurzerhand, die Brigade, -/-n, 1) <£> ein Truppenverband.
[zu lat. brevis ,kurz'] 2) kleinste Einheit im Betriebswettbewerb der
die Brezel, -/-n, 8-förmiges Backwerk, Abb. B 55 kommunistischen Wirtschaft, der Brigadier,
das geht wie's Brezelbacken, U sehr schnell, [ahd. 1) briga'dje:, -s/-s, eine Brigade führender Ge-
Lw. aus mittellat.] neral. 2) ,..'di:r, -s/-e, Leiter der Brigade eines
du brichst, er bricht, von: ich breche. Betriebs, [aus: gallisch]
die Bricke, -/-n, Neunauge (Fisch). der Brigant, -en/-en, Räuber, das Briganten-
das Bridge bridz, -, ein Kartenspiel, [engl. tum, -(e)s, Räubertum. die Brigantine, -/-n,
,Brücke'] 1) Schonerbrigg, kleiner Zweimaster, Abb. S
ich briecke (habe briecket), auch: briegge,
...ia... 49. 2) enger Panzerrock. [ital. ; zu germ. brechen]
M Schweiz. weine, heule.
: die Brigg, -/-s, -en, Zweimaster mit Rahentake-
der Brief, -(e)s/-e, 1) schriftliche Mitteilung, lung, Abb. S 49. [gekürzt aus: Brigantine]
meist mit der Post übersandt, Abb. B 54: sie Brigitte, weibl. Vorname, [irisch ,die Tugend-
schreiben sich Briefe, wechseln Briefe miteinander. starke']
2) t Urkunde: er muß B. und Siegel darauf das Brikett, -(e)s/-s und -e, in Form gepreßte
geben, Ü ein festes Versprechen. 3) Abk. B, : Stoffe (Kohle), Abb. O 1. brikettierbar, zu
Börse Angebot. Verkl. das Briefchen, Br Jef-
: : Briketts formbar, ich brikettiere (habe briket-
lein, -s/-. der Briefadel, durch Adelsbrief ver- tiert) es, forme zu Briketts (Kohle). Hptw. die :

liehener Adel, der Briefbogen, Blatt Papier für Brikettierung, -. [franz. brique .Ziegelstein']
Briefe, das Briefgeheimnis, g*s Unverletzlich- die Brikole, -/-n, Rückprall des Billardballes von
keit des Briefes, die Briefkarte, unbedruckte der Bande, ich brikoliere (habe brikoliert) es,
Karte, die man im Umschlag versendet, der treffedurch Brikole. [franz.]
Briefkasten. Abb. B 54, 1) Postkasten, den die brillant bril'jant, glänzend, ausgezeichnet (Lei-
Post regelmäßig leert. 2) Kasten an der Tür stung), der Brillant, -en/-en, 1) Schlifform für
zum Einwurf kleinerer Sendungen. 3) Ü be- Edelsteine. 2) geschliffener Diamant, das Bril-
sondere Abteilung in Zeitungen und Zeitschrif- lantin, -s, M österr. : Brillantine. die Brillan-
ten für Leserzuschriften Briefkastenonkel, -tonte,
: tine,' -, parfümiertes Haarfett, der Brillantring,

öndchrti&en VurcA&eMen

der Einschreibebrief der Eilbrief der Wertbrief

J/achnahme

Aufreihstift
H-ieaenJi
~die Lochung
der Briefumschlag der Nachnahmebrief der Luftpostbrief Briefordner 'die Heftvorrichtung
Brief

106
Bro
die Feder, dos Gelenk

der Amerikaner die Schnecke

das Zöpfchen das Hörnchen

C*=5?^0 c'' e B rele ' die Brotsäge


das Langbrot das Rundbrot die Gebildbrote ^—

der Bügel der Laib die Rinde

mo
der Knüppel Schrippe Weck(en)

'
Glos die Brücke der Schließblock der Konten d'e Semmel
die Krume das Kastenbrot (der Knust) das Brötchen der Brotschneider
Brille Brot
Ring mit Brillant, Abb. S 32. die Brillanz, -, vor (Gesetzesvorlage). 3) hole ein, mache wett:
Glanz außergewöhnliche Fertigkeit (einer künst-
; den Verlust b. ich nie wieder ein. 4) es bringt etwas
lerischen Leistung), [franz.; 18. Jh.] ein, wirft Gewinn ab dies Geschäft bringt mir viel
:

He Brille, -/-n, 1) Augenglas, Abb. B 55 er sieht : (nichts) ein. ich b. es ihm entgegen, Ü zeige, hege
alles durch eine rosige (schwarze) B., Ü er ist ein Gefühl ihm gegenüber er brachte mir nur :

stets optimistisch (pessimistisch). 2) brillen- Mißtrauen entgegen, ich b. es ihm gut, ts schreibe
förmiges Zeichen, besonders Augenring bei gut man hat ihm 5000 Mark gutgebracht, ich b. ihn
:

Tieren: Brillenschlange. 3) Scheuklappen. 4) heim, begleite nach Hause, ich b. es heraus, U


Ring um
eine runde Öffnung, z. B. Sitz des erforsche, enträtsele, errate, ich b. es hervor,
Klosetts, Abb. A
4. die Brillenschlange, 1) erzeuge, errege, ich b. um, 1) ihn, töte. 2) mich,
Kobra. 2) U Brillenträgerin, der Brillenträger, begehe Selbstmord; Ü übertreibe bei etwas
-s/-, die Brillenträgerin, -/-nen, Person mit maßlos er bringt sich um vor Liebenswürdigkeit,
:

Brille, [spätmhd. von: Beryll] ; ich b. es vor, sage öffentlich: er konnte nichts zu
ch brilliere bril'ji:r3 (habe brilliert), falle durch seiner Entlastung vorbringen, ich b. zu, verbringe,
hervorragende Leistungen auf. [zu: brillant] verlebe: so muß ich meine Zeit zubringen, ich b.
ias Brimborium, -s, unnützes Gerede, Um- es zusammen. 1) häufe an (Vermögen). 2)
schweife, [franz. entstellt aus lat. : brevia- Personen, mache miteinander bekannt: er hat
rium] uns zusammengebracht; aber: sie haben das Ge-
ier Brimsen, -s/-, Schafkäse, [tschech.-dt.] schenk zusammen gebracht, gemeinsam. 3) U stelle
ch br|nge (brachte, habe gebracht; wenn er im Gedächtnis einen Zusammenhang her, er-
brächte), 1) es, schenke, gebe als Ertrag: innere mich, der Bringer, -s/-, f Überbringer.
er brachte mir Blumen; das Geld bringt Zinsen. die Bringschuld, tk Schuld, die der Schuldner
2) ihn, es, schaffe herbei, hole: er brachte mir auf seine Kosten und Gefahr übermitteln muß.
das Buch. 3) ihn, begleite, führe man brachte ihn : [germ. Stw.]
ins Gefängnis; er brachte die Dame nach Hause. der Brink, -(e)s/-e, M
niederd. hügeliges Stück :

4) es von der Stelle, fort, weg, schaffe weg, bewege Grasland, der Brinksitzer, niederd. Kätner. M :

fort. 5) ihn auf etwas, lenke seine Gedanken dar- die Brioche bri'of, -/-s, feines Hefegebäck,
auf, veranlasse ihn dazu das brachte uns auf den
: [franz.]
Gedanken zu reisen. 6) ihn um etwas, schädige brioso, cT con brio. [ital.]
ihn, nehme ihm etwas: sie brachten mich um brisant, zermalmend, hochexplosiv, die Bri-
mein Vergnügen. 7) etwas hinter mich, leiste ein sanz, -/-en, Sprengkraft, [franz.]
gutes Stück Arbeit. 8) es zu etwas, dahin, er- die Brise, -/-n, J, guter Segelwind; vgl. Übers.
reiche er brachte es zum Abteilungsleiter; er hat
: W 16.' [aus engl.]
es doch noch zu etwas gebracht, ist im Leben der Brisling, -s/-e, Sprotte.
etwas geworden. 9) es, U schaffe, bezwinge die : das Brisolett, -s/-e, die Brisolette, -/-n, ge-
Riesenwelle am Reck b. ich auch noch. 10) ihn auf bratener Fleischkloß aus Kalbfleisch mit Speck,
Trab, U mache ihm Schwung, treibe ihn an. [franz.]
ich b. ab, 1) es, U es gelingt mir, es abzulösen. 2) der Brite, -n/-n, 1) keltischer Bewohner Britan-
ihn von etwas, beeinflusse ihn, bringe ihn zu niens. 2) europäischer Angehöriger des Britischen
einer Änderung seiner Meinung. 3) es, M Commonwealth, britisch, auf Britannien bezüg-
Schweiz. kann es verkaufen, ichb. es an, 1) mache
: lich, die Britin, -/-nen, weibl. Brite, [zu: Bri-
fest, installiere (Änderung, Lampe). 2) trage her- tannien, dem keltischen Namen für England]
bei. 3) U setze ab, verkaufe (Waren). 4) Ü teile die Britschka, -/-s, offener, leichter Reisewagen,
beiläufig mit, äußere (Bemerkung, Witz), ich b. [slaw.]
ihn, es auf, 1) mache wütend: das hat mich auf- ich brocke (habe gebrockt) es, breche in kleinere
gebracht. 2) kann öffnen (Tür). 3) treibe auf, Stücke, ich b. es (ihm) ein, 1) gebe Brotstücke in
fasse er brachte den Mut nicht auf. 4) führe ein
: Suppe, Milch usw. 2) Ü verursache Unangeneh-
(Mode), setze in Umlauf (Gerücht): wer hat das mes das hast du mir eingebrockt! ich bröck(e)le
:

aufgebracht? 5) £ kapere, ich b. es aus, 1) spreche (habe gebröckelt), 1) es, breche in kleine Stücke.
bei einem Trunk aus (Trinkspruch). 2) M 2) es bröckelt, zerbricht in kleine Stücke, zerfällt:
Schweiz. plaudere aus (Geheimnis), verbreite
: Putz bröckelt von der Wand, ich b. ab, 1) es,
(Gerücht), ich b. es (ihm) bei, 1) schaffe herbei breche stückweise ab. 2) es bröckelt ab, fällt
(Zeugen). 2) füge zu (Verluste). 3) lehre. 4) teile stückweise ab, zerfällt. bröck(e)lig, so be-
schonend mit. ich b. es dar, D schenke, widme. schaffen, daß es zu zerbröckeln droht. Hptw. :

ich b. ihn, es durch, 1) trage dazu bei, eine die Bröck(e)ligkeit, -. der Brocken, -s/-, 1)
Krankheit oder Schwierigkeit zu überwinden: abgebrochenes Stück, z. B. Brotstückchen: ein
der Arzt hat seinen Patienten noch einmal durch- dicker B., U ein schweres Geschoß, Ü eine
gebracht. 2) sorge für den Lebensunterhalt: schwierige Sache. 2) Ü zusammenhangloses Ein-
sie bringt ihre Schwester mit durch. 3) er- zelstück: gelehrte B. 3) U dicker, schwerfälliger
reiche Anerkennung: der Antrag wurde mit gros- Mensch. Verkl. das Bröckchen, Bröcklein,
:

ßer Mehrheit durchgebracht. 4) Ü gebe sinnlos -s/-. brockenweise, Stück um Stück, ich bröck-
aus, vergeude: er hat sein Erbteil durchgebracht, le (habe gebröckelt), bröckele, bröcklig, brök-
ich b. ihn, es ein, 1) schaffe herein (in den Bröckligkeit,
kelig. die -, Bröckeligkeit, [ahd.
Hafen, ins Gefängnis). 2) lege dem Parlament von: brechen]

107
Bro
dos Getänder die Querholzer die MouersoSwelle der Fochwerkbogen die Hangestäbe
dos Zugbond (mit Fahrbahn!
der Landpfeile

der Strompfeiler die Faahwerkbogenbrücke


das Geländer die Fahrbahn die Obermauerung .die Uberschüttung

""' = '" M=
die Stahlbetonbrücke die Steinbrücke
der Drehzapfen
der Kabelturm das Tragkabel die Hängestäbe die Verankerung der Bohlen-Belag TSjs

die Gründung der Ponton ' die Drehbrücke die Zugketten


die Hängebrücke (die Stohlbrudce) ^' e ^"'"""brücke die Zugbrücke
Brücke

der Brodel, -s/-, heißer Dunst, Dampf, es bro- der Brosme, -/- oder -, M Schweiz.: Brosame,
delt (hat gebrodelt), siedet hörbar, der Brodem, Krume.
-s/-, D Brodel, [zu: brauen] das Brot, -(e)s/-e, 1) Gebäck aus Mehl, Wasser,
JieBroderie, -/...'ri|en, t Stickerei, i'c/ibrodigre Salz und einem Treibmittel, Abb. B 55 ein Laib :

(habe brodiert) es, f fasse mit Stickerei ein. B. 2) Ü Nahrung, Erwerb: Broterzverb; das
[franz.] tägliche B. muß verdient werden, der Brotbeutel,
der Brokat, -(e)s/-e, gemustertes Seidengewebe Segeltuchbeutel für Marschverpflegung, Abb.
mit eingewebten Gold- oder Silberfäden Gold- : B 55. das Brötchen, -s/-, Gebäck aus Weizen-
brokat; Silberbrokat. ElGW. brokaten. [ital.] : mehl; Semmel, Abb. B 55. der Brotgeber, Brot-
der Broker, -s/-, Börsenmakler, [engl.] herr, Arbeitgeber, der Brotkorb: man wird
das Brom, -s, Zeichen: Br, Element; nerven-O uns den B. höher hängen, Ü das Leben verteuern
beruhigendes Mittel, das Bromid, -(e)s/-e, Salz oder den Lohn mindern, der Brotlaib, -(e)s/-e,
der Bromwasserstoffsäure, das Bromsilber, ganzes Brot, brotlos, 1) erwerbslos. 2) eine brot-
lichtempfindliche Verbindung, [griech. .Ge- lose Kunst, wenig einträgliche, der Brotneid,
stank'] Neid auf anderer Einkommen, der Brotröster,
der Brom, -(e)s/-e, M oberd. : Blüten- oder Toaster, die Brotschneidemaschine. Abb.
Fruchtzweig, [zu: Bram] K 51. die Brotschnitte, abgeschnittene
die Brombeere,stacheliger Strauch mit schwärz- Scheibe vom Brot, die Brotschrift, gängige
lichen Beeren, Abb. B 17. [ahd. ,Dornbeere', Schriftart für Werk- und Zeitungsdruck, das
zu: Bram] Brotstudium, nur für späteren Gelderwerb
bronchial, auf die Bronchien bezüglich, die ohne Neigung gewähltes Fach, die Brotzeit,
Bronchie ...ia, -/...chi|en, Bronchus, die Bron- Moberd.: Zwischenmahlzeit am Vormittag,
chitis, -, Entzündung der Bronchien, der [germ. Stw.]
Bronchus, -/...chi|en, meist Mz., gröbere Ver- es brotzelt (hat gebrotzelt), es brutzelt.
zweigung der Luftröhre, [griech.] der Browning 'braunin, -s/-s, Selbstladepistole,
der Bronn, -(e)s/-en, Bronnen, -s/-, D Brunnen, Abb. P 16. [nach dem Erfinder]
Quelle, [zu: Brunnen] der Broyhan 'broi..., -s, M nordd. ein Weißbier, :

der Brontosaurus, -/...rijer, eine urzeitliche [nach dem Brauer Cord Broyhan, t 1570]
Echse, Abb. E [griech. Kw.]
1. brr!, 1) Ausruf bei Ekel, Kälteempfindung. 2)
die Bronze 'brisQ, -/-n, 1) eine Kupferlegierung, Ausruf zum Anhalten von Zugtieren. [Schallw.]
besonders mit Zinn. 2) daraus hergestellter BRT, Abk. für: Bruttoregistertonne.
Kunstgegenstand. 3) ohne Mz., rotbrauner Farb- der Bruch, -(e)s/-e, 1) das Auseinandergehen,
ton. Eigw. bronzen, bronzefarben. die
: Zerbrechen durch Druck, Stoß u. ä. Achsen- :

Bronzezeit, ÜBERS. V
9. ich bronzigre (habe bruch. 2) gewaltsame Zerstörung: es ging zu B.,
bronziert) es, überziehe mit Bronze, [franz. aus in die Brüche; das Flugzeug machte B. beim Lan-
pers.; um
1700] den. 3) Spalt, Riß, der bei gewaltsamer Tren-
die Brosame, -/-n, meist Mz., Brösel, Brot- nung entsteht muschelförmiger B. 4) zerbrochene
:

krume, Krümel, geriebene Semmel, [ahd. bros- Ware: Bruchschokolade. 5) Falte, Knick, Bügel-
ma Krume']
, falte. 6) f das Brechen eines Knochens, Fraktur;
die Brosche, -/-n, Nadel mit Schmuckplatte, Hindurchtreten von Eingeweide, Hernie. 7) Ü
ABB. S 32. [franz.; 19. Jh.] Lösung einer persönlichen Bindung: zwischen
das Brös chen, -s/-, 1) M
mitteld. Brieschen. : den Verlobten kam es zum B. 8) Ü Verletzung
2) Brosame. eines Vertrages: Vertragsbruch. 9) Ü plötzliche
brosch., Abk. für: broschiert, ick broschiere Änderung Art der Darstellung: Stilbruch.
in der
(habe broschiert) es, 1) hefte oder klebe 10) A Verhältnis zwischen zwei ganzen Zahlen,
Druckbogen: broschiert, Abk.: brosch. 2) webe Übers. R 10. 11) ®
Verwerfung, Faltung. 12)
oder presse Muster ein (Gewebe), die Broschur, & Schaden an Bäumen durch Abbrechen. 13)
-/-en, 1) ohne Mz., das Broschieren. 2) Bro- y als Siegeszeichen an den Jägerhut gesteckter
schüre, die Broschüre, -/-n, 1) Flugschrift. Zweig; Bezeichnung einer Fährte. 14) Milch-
2) (kleines) ungebundenes Buch, [franz.; gerinnsel zur Käsebereitung. 15) Klarheit des
18. Jh.] gekochten Bieres. 16) ein Beizeichen. 17) kurz
der Brösel, -s/-, 1) M
niederd.: Stummelpfeife. für: Steinbruch. 18) auch: das B., mit Bäumen
2) Mösterr. : das B., -s/-n, die Brosame, ich und Gesträuch bestandenes Sumpfland, das
brös(e)le (habe gebröselt), 1) es, zerkrümele. Bruchband, Druckkissen zum Zurückhalten
2) es bröselt, zerfällt in Krümel, das Brös(e)- von Eingeweidebrüchen, Abb. B 9. die Bruch-
lein, -s/-, die Brosame. bude, U abbruchreifes Haus, elende Unter-

108
Bru

der ||^3L^r Schöpf-


Sougkopf<^--
die Sohle
der Schöpfbrunnen
der Schochtbrunnen der Ziehbrunr Brunnen der Springbrunnen der Laufbrunnen

kunft. bruchfest, nicht brechend. Hptw. die : Flüssigkeit, z. B. Waschlauge. 3) U üble Sache:
Bruchfestigkeit, -. bruchig, sumpfig, brü- da steckt, sitzt er aber in der B., in arger Ver-
chig, zerbrechlich, rissig. 2) Ü klanglos
1) legenheit. Eigw. brühig, ich brühe (habe ge-
:

(Stimme), nicht einwandfrei (Moral), die Bruch- brüht) es, 1) koche. 2) übergieße mit kochender
landung, Landung eines Flugzeugs, bei der es Flüssigkeit, ich b. ab, 1) es, übergieße mit
beschädigt wird, die Bruchlinie, Schnitt © kochender Flüssigkeit. 2) Ü -> abgebrüht, die
einer Verwerfungsfläche mit der Erdoberfläche. Brühkartoffeln, Mz., in Fleischbrühe gekochte
bruchrechnen, nur Nennform, mit Brüchen Kartoffeln, brühwarm, U ganz frisch: eine
rechnen er kann schlecht b. der Bruchschaden,
: brühwarme Neuigkeit, [mhd.]
Beschädigung durch Bruch, der Bruchstein, der Brühl, -(e)s/-e, Sumpfland. [lat. Lw.; ahd.]
roh behauener Stein, Abb. B 13. der Bruch- der Brüllaffe, ein Affe mit kräftigem Stimm-
strich, A Strich zwischen Zähler und Nenner, organ, ich brülle (habe gebrüllt), schreie heftig.
Übers. R 10. das Bruchstück, 1) Brocken. 2) Rest ich b. ihn an, beschimpfe ihn. der Brüller, -s/-,
eines sonst verlorenen Ganzen. 3) Ü unvollendet U jemand, der oft brüllt, [mhd.]
gebliebenes Werk, Fragment (Dichtung) oder derBrummbär, U brummiger Mensch, der
Torso (Bildhauerkunst). Eigw. bruchstück- : Brummbaß, U 1) tiefer Baß. 2) Baßgeige, ich
haft, Ü der Bruchteil, 1) A bestimmter Teil
. brumme (habe gebrummt), 1) lasse tiefe Töne
eines Ganzen. 2) U sehr kleiner Teil, die hören (Bär). 2) dröhne tief, dumpf (Orgel). 3)
Bruchzahl, Übers. Z 1. [von: brechen; schimpfe leise vor mich hin. 4) Ü schmolle,
Bruch Sumpfland' westgerm.]
, trotze. 5) mir brummt der Schädel: ich habe ein
die Brücke, -/-n, 1) Bauwerk zur Verbindung dumpfes Gefühl im Kopf. 6) U sitze im Gefäng-
getrennter Teile (durch Fluß, Tal) eines Ver- nis. 7) muß nachsitzen (Schüler), ich b. meine
kehrsweges, Abb. B 56: die B. führt über den Strafe ab, U verbüße, ich b. ihm etwas auf, U
Rhein. 2) U Verbindung: er hat alle Brücken erteile, erlege auf (Strafe, Strafarbeit), das
hinter sich abgebrochen, alle Verbindungen ge-
löst; man will ihm goldene Brücken bauen, ihm die
Brummeisen, 1) Maultrommel, Abb. 11. M
2) U Gefängnis, ich brumm(e)le (habe ge-
Versöhnung, ein Eingeständnis erleichtern. 3) brummelt) murmle, schimpfe leise vor mich
kleiner Teppich, Abb. W
18. 4) an zwei gesunden hin. Ar Brummer, -s/-, Schmeißfliege; jedes
Zähnen befestigte Haltevorrichtung für künst- brummende Tier, brummig, verdrießlich, mür-
liche Zähne, Abb. Z 2. 5) i Querleitung, Abb. B 5. risch.Hptw. die Brummigkeit, -. der
:

6) brückenähnlicher Aufbau: Beleuchterbrücke, Brummkreisel, ein Kreisel, der beim Drehen


Abb. B 61. 7) Turnübung, Abb. F 36. 8) kurz summt, Abb. K 44. ich brummle (habe ge-
für: Kommandobrücke (auf dem Schiff). 9) M brummelt), brummele. der Brummochse, 1)
Schweiz.: Heuboden. 10) M
Schweiz.: Fußbank. Stier. 2) U Dummkopf, der Brummschädel,
11) M
österr. Schlachthof. Verkl. das Brück-
: : U schmerzender Kopf. [Schallw.; 6 G]
chen, Brücklein, -s/-. die Brückenechse, aus- brun, M niederd.: braun, die Brunelle, -/-n, <$>

sterbende neuseeländische in Erdhöhlen lebende Braunelle.


Echse, der Brückenkopf, rfij Befestigung am brünett, braunhaarig; bräunlich (Teint), die
jenseitigen Flußufer zur Sicherung des Fluß- Brünette, -/-n, eine -, brünette Frau, [franz.]
überganges, der Brückenkran, Kran mit großer die Brunft, -/-e, V Paarung und Paarungszeit
Stützweite, die Brückenwaage, Waage mit beim wiederkäuenden Schalenwild. Zeitw. :

breiter Plattform (Brücke), [germ. Stw.] Wild brunftet (hat gebrunftet). Eigw. brunf- :

der Brüden, -s/-, niederd. M Brodem, Ab- : tig, [mhd.; verwandt mit: brummen]
dampf. Brunhild(e), Brünhild(e), weibl. Vorname,
der Bruder, -s/ 1', 1) von denselben Eltern Ab- [ahd. .Kämpferin mit der Brünne']
stammender, Übers. F6. 2) Kamerad: unter Brü- ich brüniere (habe brüniert) es, bräune (Metall).
dern, U billig gerechnet; B. Liederlich, Lustig, Hptw.: die Brünierung, -.
U liederlicher, fröhlicher Bursche. 3) Abk.: Br., die Brünne, -/-n, Panzerhemd, [germ.]
Mönch: Ordensbruder; Laienbruder. 4) Mitglied der Brunn, -(e)s oder -en/-en, f Brunnen, der
derselben Vereinigung: Vereinsbruder. Verkl.: Brunnen, -s/-, 1) Anlage zur Förderung von
das Brüderchen, Brüderlein, -s/-. die Brü- Grundwasser, auch künstlerisch gestaltet, Abb.
dergemeine, eine evangelische Freikirche: B 57, M
4. 2) M
alem.: Quelle. 3) Wasser
Herrnhuter B. der Bruderkrieg, Kampf zwi- einer Heilquelle während der Kur trinke ich B.
:

schen Angehörigen eines Volkes, brüderlich, 4) & Minenschacht. Verkl.: das Brünnchen,
1) von einem Bruder stammend. 2) wie unter Brünnlein, -s/-. die Brunnenkresse, ein
liebevollen Brüdern ; verläßlich, treu wir wollen : Kreuzblütler, Salatpflanze, die Brunnenver-
b. teilen, gerecht, die Brüderlichkeit, -, brüder- giftung, 1) s*a vorsätzliche Vergiftung von
liches Einvernehmen, die Bruderschaft, -/-en, Trinkwasser. 2) Ü Verleumdung, [germ.; ver-
geistliche Gemeinschaft, die Brüderschaft, wandt mit: brennen]
-/-en, enge Freundschaft: wir wollenB. schließen, Bruno, männl. Vorname, [ahd. ,der Braune']
trinken, vom Sie zum Du
übergehen, [germ. die Brunst, -l'-t, geschlechtliche Erregung, Paa-
Stw.] rungszeit bei vielen Säugetieren. Zeitw. das :

dieBrüge, Brügi, -/...gene, M Schweiz.: 1) Vieh- Tier brun stet (hat gebrunstet). Eigw. brün- :

stand im Stall. 2) Heu- oder Getreideboden. stig. Hptw. die Brünstigkeit, -. [von brennen]
: :

3) Obsthürde. die Brüsch, -, M


Schweiz. Heidekraut. :

die Brühe, durch Kochen von Nahrungs-


-/-n, 1) brüsk, schroff, barsch, ich brüskiere (habe brüs-
mitteln (Fleisch, Knochen, Kräuter) gewonnene kiert) ihn, behandle brüsk, [franz.]
würzige Flüssigkeit: Knochenbrühe. 2) trübe die Brust, -/-e, 1) zwischen Hals und Bauch

109
Bru

das Kapitalband
die Kapitelüberschrift der Papierrand
der Röcken
der Schutzumschlag

der Einband
(Vorderdeckel)

- der Satzspiegel 4

Buch die Buchseite

liegender Teil des Rumpfes bei Mensch und brutto, Abk.: Verpackung
btto., einschließlich
Wirbeltier, Abb. M
12, F 26, P 10, V 8; Sinn- ohne Abzüge (Gehälter); Gegensatz: netto, das
bild für Lungenkraft und Sitz des Gefühls: er Bruttoeinkommen, der Bruttolohn, Ein-
sang aus voller B.; er warf sich in die B., prahlte. kommen, Lohn vor Abzug von Steuern und
2) meist Mz., Busen, die Brustmilchdrüsen; Versicherungsbeiträgen, die Bruttoregister-
Sinnbild mütterlicher Speisung: die Mutter gibt tonne, Abk. BRT, Maßeinheit des gesamten
:

dem Säugling die B., stillt; er saugt an den Brüsten Schiffes (nicht nur der Nutzraum), das Brutto-
der Weisheit, Ü studiert. Verkl. das Brüst-
: sozialprodukt, Wert der im Inland erzeugten
chen, Brüstlein, -s/-. das Brustbein, Kno- Güter und Dienste, das Bruttovermögen, Ver-
chen des Brustkorbs, Abb. M 12. dei Brustbeut el mögen ohne Abzug der Schulden, [ital. ,roh';
am Band um den Hals gehängte, unterm Hemd 16. Jh.]
getragene Geldtasche, das Brustbild, Abb. es brutzelt (hat gebrutzelt), auch: brotzelt, U
B 33. ich brüste mich (habe mich gebrüstet), brät spritzend und brodelnd, [von: brodeln]
prahle, das Brustfell, Rippenfell, der Brust- das Bruy ereholz Wurzelholz der
bry'je.r...,
kasten, Brustkorb, Brustwirbel, Rippen und Baumheide, die Bruy|erepfeife, Tabakpfeife
Brustbein, brustschwimmen, nur Nennform, aus Bruyereholz. [franz.]
in einem bestimmten Stil schwimmen, die es bschüßt (hat bschossen), M
Schweiz. es ist :

Bruststimme, mit Brustresonanz erzeugte ausgiebig (Wolle u. a.). Eigw. bschüssig. :

Stimme, der Brusttee, Hustentee, der Brust- die Bschütti, -/-s, M


Schweiz. Jauche. :

ton, 1) J~ Bruststimme. 2) ohne Mz., im B. die Bsetzi, -, M


Schweiz.: Pflaster, gepflasterter
der Überzeugung, U mit Nachdruck, die Brü- Vorplatz.
stung, Schutzgeländer, Abb. H 12. die Brust- bst!, auch: pst!, still!, Ruhe! [Schallw.; 18. Jh.]
warze, warzenförmige Mündung der Milch- btto., Abk. für: brutto.
gänge aus der Brustdrüse, Abb. M
12. die Brust- der Bub, -en/-en, M oberd. Junge, Bursche.
:

wehr, Schutzwall, [germ.] Verkl.: Bübchen, Büblein, -s/-. der Bube,


Brut, -/-en, 1) \5J Nachkommenschaft, be-
die -n/-n, 1) Schurke. 2) t Schildknappe, Lehrling.
sonders aus Eiern ausgeschlüpfte. 2) Q Pflan- 3) Spielkarte, Abb. S 57. bubenhaft, nach
zenteile, die neue Pflanzen bilden können. 3) Jungenart. die Bubenrose, M Schweiz. : Pfingst-
ungeschliffene Edelsteine. 4) Ü Gesindel, der rose, der Bubenstreich, 1) gassenjungenhafter
Brutapparat, 1) \3 Brutofen, Gerät zum Streich. 2) Schurkerei, das Bubenstück, die
künstlichen Ausbrüten von Eiern. 2) Brut- Büberej, -/-en, gemeiner Streich, Schurkerei, der
kasten, ich brüte (habe gebrütet), 1) Vögel Bubi, -s/-s, Koseform von der Bub. der Bubi-
:

brüten, sitzen auf den Eiern. 2) Ü über etwas, kopf, kurze Haarfrisur für Frauen, bübisch,
grüble nach, sinne ständig: er brütet über dem schändlich, [germ.; Koseform von: Bruder]
Entschluß; er brütet Rache. 3) Kerntechnik: er- es bubbert (hat gebubbert), U pocht, klopft er-
zeuge im Kernreaktor (Brutreaktor) aus nicht regt (Herz).
spaltbarem neues spaltbares Material. 4) es der Bubo, -s/...'bonen, £ entzündliche Anschwel-
brütet, istdrückend heiß, D lagert dumpf: lung der Leistenlymphknoten.
Mittagsglut brütet überm Tal; es ist brütend heiß, das Buch, -(e)s/ i'er, 1) größeres Schrift- oder
aber ein brütendheißer Tag. der Vogel brütet das
: Druckwerk, Abb. B 58; Sinnbild für vielseitige
Ei an, beginnt zu brüten, der Vogel b. das Ei Erlebnisse, Weisheit: er hat sich ins B. der Ge-
aus, brütet so lange, bis das Junge heraus- schichte eingetragen, Ü unsterbliche Verdienste
kommt, die Bruthitze, drückende Hitze, brütig, erworben; das B. der Bücher, die Bibel; er redet
1) bereit, zu brüten (Glucke). 2) M oberd. wie ein B., ununterbrochen. 2) Teil eines größe-
dumpf, schwül (Luft), der Brutkasten, { In- ren Schriftwerkes, z. B. der Bibel, ÜBERS. B 30.
kubator, Gerät zum Aufziehen von Frühgeburten. 3) 42 Geschäftsbuch: er führt die Bücher dieser
der Brutofen, Brutapparat, [westgerm. ;ver- Firma. 4) Wettliste bei Pferderennen. 5) voll-
wandt mit: brühen] ständiges Kartenspiel. 6) Zählmaß für Papier-
brutal, roh, gewaltsam, rücksichtslos. Hptw. : bogen, für Blattgold und Blattsilber. Verkl. das :

die Brutalität, -/-en. [lat. um 1700]


; Büchelchen, Büchlein, -s/-. der Buchbinder,

110
Buc

Buchführung
Die kaufmännische Buchführung ist ein System zur planmäßigen Aufzeichnung und Darstellung der
Auswirkungen unternehmerischer Tätigkeit.
In der Geschäfts- oder Finanzbuchhaltung werden entsprechend den handeis- und steuerrechtlichen
Vorschriften alle Geschäftsvorfälle der Unternehmung laufend und lückenlos festgehalten (Aufgabe
der Dokumentation). Zum Ende des Geschäftsjahres wird im Jahresabschluß ein Rechenschafts-
überblick (Aufgabe der Rechenschaft) über die Vermögens- und Kapitalverhältnisse und über den
in der Periode erwirtschafteten Erfolg (Gewinn oder Verlust) gegeben. Bei der einfachen Buchführung
wird der Erfolg als Differenz des Eigenkapitals zu Beginn und zu Ende der Periode unter Berück-
sichtigung von Eigenkapitaleinlagen und -entnahmen ermittelt. Bei der doppelten Buchführung
erscheint der Erfolg in der Bilanz als Saldo von Aktiva (Vermögen) und Passiva (Kapital), in der
Gewinn- und Verlustrechnung als Differenz von Ertrag und Aufwand. Wichtige Bestandteile der
Geschäftsbuchführung sind: 1. Grundbuch (Journal) zur Aufnahme der Geschäftsvorfälle in zeit-
Hauptbuch zur sachlichen Ordnung der Geschäfts vorfalle 3. Nebenbücher
licher Reihenfolge; 2. ;

wie Geschäftsfreundebuch (Kontokorrent), Anlagenbuch, Schuld- und Besitzwechselbuch.


In der Betriebsbuchführung wird der betriebliche Leistungsprozeß, meist unterteilt nach einzelnen
Leistungsstellen (Kostenstellen), erfaßt und das Betriebsergebnis als Differenz von Leistung
(Erlösen) und Kosten ermittelt.

Handwerker in der Buchbinderei, die Buch- Büchslein, -s/-. das Büchsenfleisch, Büch-
binderei, -/-en, 1) Arbeit vom Falzen der ferti- sengemüse, Fleisch-, Gemüsekonserve, das
gen Bogen bis zum Einbinden durch den Buch- Büchsenlicht, V Helligkeit, bei der man schon
binder. 2) Werkstatt des Buchbinders, der Buch- oder noch zielen kann, der Büchsenmacher,
druck, -(e)s, Hochdruckverfahren für den Hersteller von Gewehren, die Büchsenmilch,
Druck von Büchern, Zeitschriften, Abb. D 17. der Milch aus der Konseryenbüchse, der Büchsen-
Buchdrucker, Handwerker im Druckereige- öffner, Gerät zum Öffnen von Konserven-
werbe, die Buchdrucker ej, -/-en, Gewerbe und büchsen. [Lw. aus lat.-griech.; ahd.]
Werkstatt für Buchdruck, die Buchdrucker- der Buchstabe, -ns/-n, geschriebenes Zeichen
kunst, Buchdruck, ich buche (habe gebucht) es, für einen Sprachlaut, vgl. Übers. A 1, A 27,
1) es trage ins Rechnungsbuch ein. 2) bestelle, G 36; Sinnbild für Wortklauberei: er hält sich
lasse vormerken (Flug, Platz auf Schiff, Reise). an den Buchstaben, hält sich starr an einen Wort-
3) als etwas, Ü sehe dafür an ich b. es als Erfolg.
: laut, ohne selbständig zu denken; auf den Buch-
Hptw. die Buchung, -/-en. das Bücherbrett,
: staben genau, ganz genau, überpeinlich setz dich ;

Wandbrett für Bücher, die Bücherei, -/-en, auf deine vier Buchstaben, U das Gesäß, der
Büchersammlung, Bibliothek, der Bucherfolg, Buchstabenglaube, Dogmenglaube,
starrer
besonders erfolgreiches Buch, die Bücherkunde, der sich an den engsten Wortsinn hält, die Buch-
Lehre über alles, was das Buch betrifft, und über stabenrechnung, Rechnung, in der feste Größen
Bücherverzeichnisse, der Bücherrevisor, Rech- durch a, b, c usw., unbekannte durch x, y, z
nungsprüfer, die Bücherstützen, Mz., zwei bezeichnet werden, das Buchstabenschloß, ein
Stützen, die eine Bücherreihe halten, der Bü- Sicherheitsschloß. ic& buchstabiere (habe buch-
cherwurm, Ü übereifriger Sammler und Leser stabiert) es, lese buchstabenweise: ich b. einen
von Büchern, die Buchforderung, c<3 Forde- Namen am Telephon; vgl. Übers. F 17. buch-
rung auf Grund der Geschäftsbücher, die Buch- stäblich, 1)genau nach dem Wortlaut, nicht,
führung, kaufmännische Rechnungsführung, wie es gemeint ist. 2) Ü nicht übertrieben,
Übers. B 59, K 36. buchgemäß, nach den Ge- wirklich, im eigentlichen Wortsinn: er wurde
schäftsbüchern, der Buchführung entsprechend. b. in zwei Teile gerissen, wirklich zertrennt
die Buchgemeinschaft, Unternehmen, das Bü- (nicht als übertreibendes Bild), [germ. , Schrift
cher im Abonnement abgibt, der Buchhalter, im Buche', Gegensatz: geritzte Rune]
-s/-, die Buchhalterin, -/-nen, ausgebildete(r) die Bucht, -/-en, 1) nur nach einer Seite offenes
Angestellte(r) für die Buchführung, der Buch- Becken: Tieflandsbucht; Meeresbucht, Abb. I 2,
handel, Herstellung und Vertrieb von Bü- K 57. 2) & Krümmung des Schiffsdecks
chern. Eigw.: buchhändlerisch, der Buch- nach den Seiten zu. 3) Schleife im Tau. 4) U
händler, Inhaber oder ausgebildeter Angestell- Gesindel. 5) Schweinekoben, Box, Verschlag,
ter eines buchhändlerischen Unternehmens, die Abb. S 63. ich buchte (habe gebuchtet) es aus,
Buchhandlung, Geschäft zum Verkauf von wölbe, vertiefe oder erhöhe rundlich, ich b. ihn
Büchern, der Buchmacher, -s/-, Annehmer ein, U sperre ein. buchtig, gekerbt (Blattrand),
von Rennwetten, der Buchprüfer, Steuerbeam- Abb. B 38; reich an Meeresbuchten, [von: bie-
ter,der Buchwert, Wert laut Geschäftsbuch. gen; niederd.]
das Buchzeichen, Lesezeichen, der Buch- die Buchtel, -/-n, M österr. : Dampfnudel,
zwang, Pflicht, Geschäftsbücher zu führen, [tschech.]
[germ. Stw.; vgl. Buchstabe] der Buchweizen, -s, eine Mehlpflanze, Abb. 19. G
die Buche, -/-n, ein Laubbaum, die Buchecker, [spätes MA. wegen der bucheckerähnlichen
;

-/-n, M
oberd. : Buchel, -/-n, Frucht der Buche. Frucht]
buchen, aus dem Holz der Buche, der Buch- der Buchwert, das Buchzeichen, -*• das Buch.
fink, ein Singvogel, [germ. Stw.] der Bucintoro, -s, Buzentaur. [ital.]
das Bücherbrett usw., die Buchführung usw., der Bück, Bück, -(es)/-e, M
Schweiz.: Hügel,
der Buchprüfer, -*• das Buch. Anhöhe.
der Buchsbaum, ein immergrüner Zierbusch, ich bücke mich (habe mich gebückt), beuge
vgl. Abb. F 37. buchsbaumen, aus Buchsbaum- mich, mache den Rücken krumm, Abb.
holz. [Lw. aus lat.-griech.; ahd.] S 68: er bückte sich nach etwas, der Buckel,
die Buchse, -/-n, 1) ©
Hohlzylinder zum Schutz -s/-, 1) { Verkrümmung der Wirbelsäule nach
von Wellen oder Zapfen. 2) f? Steckdose, [zu: hinten. 2) Höcker, Ausbuchtung: die Katze
Büchse] macht einen B.; er lacht sich einen B. 3) auch: die
die Büchse, -/-n, 1) kleiner Behälter, besonders B., -/-n, erhabene Verzierung an Metall.
runde, gut verschließbare Dose Konservenbüchse,
: 4) runde gewölbte Scheibe im Schild, Abb. S 20.
Abb. G 7. 2) Handfeuerwaffe mit gezogenem 5) U Rücken du kannst mir den B. herunterrut-
;

Lauf, Abb. G 21. Verkl. das Buchs chen


: schen, Ü bist mir ganz gleichgültig, ich buck(e)le

111
Buc
V der Bügelgriff die Zuleitungsschnu

^ r\ r\ ^1
der Kleiderbügel

elektrische Bügeleisen Holzkohlenbügeleisen

der Bolzt

die Bolzenplätte
der Untersatz
das Gasbügeleisen
bügeln Bumerang Bundschuh

(habe gebuckelt), 1) mache einen Buckel. 2) es, schräg nach vorn herausstehender Mast, Abb.
trage auf dem Rücken. 3) Metall, treibe kunst- K 29, S 49. die Bugwelle, vor dem Bug sich auf-
voll, ich b. es ihm auf, U lade auf. buck(e)- stauender Wellenberg beim fahrenden Schiff,
lig, 1) mit Rückenverkrümmung. 2) beulen- [germ. Stw.]
artig verziert, der, die Buck(e)lige. -n/-n, ein -r, die Büge, -/-n, Q
schräge Versteifung, Abb. B 7.
eine -, buckliger Mensch, der Buckelochse, der Bügel, -s/-, Abb. B 60, 1) rundlicher, nicht
Zebu, Buckelurne, vorgeschichtliches Ton-
die ganz geschlossener Griff. 2) Kleiderbügel. 3)
gefäß mit Buckelverzierung, der Bücking, -s/-e, Steigbügel, das Bügelbrett, Abb. B 60. ich
t, noch M südd.: Bückling (Räucherhering). büg(e)le (habe gebügelt) es, glätte mit dem
ich buckle (habe gebuckelt), buckele, bucklig, Bügeleisen (Kleidung), Abb. B 60 er ist immer
:

buckelig, der, die Bucklige, -n/-n, Buckelige. geschniegelt und gebügelt, U sehr gepflegt ge-
rferBückling,-s/-e,l)U Verbeugung.2) Räucher- kleidet, ich b. es auf, 1) frische durch Bügeln wie-
hering, [von biegen Buckel franz. Lw. Bück-
: ; ; der auf. 2) Muster, übertrage durch Bügeln auf
ling .Räucherhering' verwandt mit Bock] Stoff (für Stickereien), das Bügeleisen, Gerät
der Buckram, -s, D Steifleinen für Einbände, zum Bügeln, Abb. B 60. die Bügelfalte, Abb.
[engl!] K 24. bügelfest, fest im Sattel, bügelfrei, stets
das Bück-
skin, -s/-s, ein Stoff für Herrenanzüge, glatt ohne Bügeln (Hemden, Stoffe), das Bügel-
[engl .Bockfell']
. horn, Sammelbezeichnung für Baß- und Tenor-
die Buddel, -/-n, auch Büttel, nordd. Flasche,
: M : tuba, Piccolo, Flügel-, Tenorhorn, Baryton. ich
[von franz. bouteille] : bügle (habe gebügelt), bügele, die Büglerin,
ich budd(e)le (habe gebuddelt), U grabe, wühle -/-nen, Angestellte, die in einer Wäscherei,
im Sand. Hptw. die Buddel ej, -. [zu: pudeln]
: Reinigung bügelt, [von: biegen]
Bud dha, Ehrenname des indischen Religions- ich bugsigre (habe bugsiert) es, ihn, 1) J, nehme
der B., -s/-s, dessen Verkörperung;
stifters, ins Schlepptau (Schiff). 2) Ü lenke geschickt zu
auch: Buddhastatue, der Bud dhismus, -, von einem bestimmten Ziel: wir bugsierten ihn nach
Buddha gestiftete Religion, der Bud dhist. Hause. Hptw.: die Bugsjgrung, -. [niederl.]
-en/-en, Anhänger des Buddhismus. Eigw.: das Bugspriet, die Bugwelle, -* der Bug.
bud dhis tisch, [altind. ,der Erwachte, Erleuch- ich buhe (habe gebuht), U rufe buh, weil es mir
tete'] mißfällt die Buhrufe.
:

ich buddle (habe gebuddelt), buddele. der Bühel, -s/-, Buhl, -(e)s/-e, M
oberd.: Hügel.
die Bude, -/-n, 1) leichtes Bretterhäuschen, z. B. ich buhle (habe gebuhlt), 1) mit ihm, ihr, f D
auf Rummelplätzen, Abb. R 31. 2) U altes Haus. liebkose ihn, sie. 2) wetteifere: sie buhlen mit-
3) U Zimmer (für Studenten), Büro usw. sie : einander um den größten Erfolg. 3) werbe um
B. auf den Kopf, trieben fröhlichen
stellten die etwas, strebe heftig danach: ich b. um seine
Unfug. 4) M
Schweiz.: Betrieb. Verkl. das : Gunst. Eigw.: buhlerisch, der Buhle, -n/-n,
Büdchen, -s/-. die Budel, -/-(n), M österr. D Geliebter, die B., -/-n, D Geliebte, die Buh-
Verkaufstisch, der Budenzauber, U fröhliches lerin, -/-nen, t (käufliche) Geliebte, [mhd.;
Fest im eigenen Heim. [Lw. aus slaw. mhd.] ; ursprünglich Brüderchen']
,

das Budget by'd^e:, -s/-s, Haushaltplan, [von die Buhne, -/-n, quer ins Wasser hineingebauter
gall.-lat. ; altfranz. bougette .Geldbeutel'] Damm zur Flußregelung, Förderung der Ver-
die Budike, -/-n, auch: Butike, U Bude, Kram- landung, Abb. F 33, S 75. [wohl verwandt mit:
laden Kneipe, der Budiker, -s/-, Besitzer einer
; Bühne]
Budike, [franz. um 1700] ; ichbühne (habe gebühnt) es, M niederd. 1) decke :

der Büdner, -s/-, M


niederd. Kleinbauer, [zu: : mit Brettern (Zimmer). 2) wölbe, die Bühne,
Bude] -/-n, 1) Schauplatz der Aufführung im Theater,
das Büfett, -s/-s, 1) Geschirrschrank, Anrichte. Abb. B 61. 2) Ü Theater: er will zur B. gehen,
2) M
Schweiz. Speiseschrank. 3) Schanktisch,
: Schauspieler werden. 3) erhöhter Teil des Fuß-
Abb. G5. 4) kaltes B., Tisch mit kalten Speisen bodens, Plattform, Podium, Tribüne: Redner-
zur Selbstbedienung, der Büfettier byftl'je:, bühne. 4) M
oberd.: (bretterne) Zimmerdecke.
-s|-s, Verwalter eines Schanktisches, [franz.] 5) der Bön. das Bühnenbild, durch Kulissen
der Büffel, -s/-, ein Horntier. ich büff(e)le u. a. Ausstattungsstücke gestaltetes szenisches
(habe gebüffelt), U lerne ausdauernd und ange- Bild, der Bühnenbildner, Entwerfer von Büh-
strengt. Hptw.: die Büffelei, -. [spätmhd.; aus nenbildern, bühnengerecht, theatermäßig,
lat.-griech.] wirkungsvoll, bühnenreif, fürs Theater brauch-
das Büffet 'byfe, -s/-s, Schweiz.: Anrichte, M bar, dieBühnensprache, besonders reine Aus-
Schanktisch, [franz.] sprache des Deutschen, Übers. A 27. bühnen-
der Buffo, -s/-s oder ...ffi, Sänger komischer wirksam, auf der Bühne wirkungsvoll, [germ.,
Rollen, [ital.] eigtl. .Brettergerüst'; wohl zu: Boden]
der Bug, -(e)s/-e, 1) der vordere Teil des Schif- der Buhurt, -(e)s/-e, mittelalterliches Reiter-
fes, ABB. S 18, Ü auch des Flugzeugs, Flug- kampfspiel, [mhd. aus altfranz.]
körpers, Geschosses u. a. 2) Mz. auch: ^'e, Blatt, ich buk, von ich backe.
:

Schulterteil der Säugetiere; Schulterstück, Abb. der Bukani er, -s/-, westindischer Seeräuber im
F 26, P 10. das, auch: der Bugspriet, -(e)s/-e, 17. Jh. [franz. aus indian.]

112
Bun

der Orchesterraum
der Zuschauerraum die Drehbühne Bühne die Hebebühne

der Bukephalos, -, das Lieblingspferd Alexanders einen Bummel: ich b. durch die Geschäftsstraßen.
des Großen, [griech. , Stierkopf'] 2) (habe gebummelt), mache langsam: bummelt
das Bukett, -(e)s/-e, 1) Blumenstrauß, Abb. B 60. nicht so! 3) (habe gebummelt), bin faul und lebe
2) Duft, Blume des Weins, [franz., zu: Busch] leichtsinnig: gebummelt statt studiert, die Bum-
der Bukinist, -en/-en, M
Schweiz. Antiquariats- : melej, -/-en, übertriebene Langsamkeit, Nach-
buchhändler, [von franz. bouquin] lässigkeit, Faulheit. bumm(e)lig, langsam,
der Bukoliker, -s/-, Dichter von Hirtenliedern. faul, träge. Hptw. : die Bumm(e)ligkeit, -. das
bukolisch, schäferhaft, idyllisch, [griech.] Bummelleben, Leben eines Müßiggängers.
die Bulbille, -/-n, Brutzwiebel, bulbös, knollig. der Bummelschottische, -n/-n, ein -r, alter
der Bülbül, -s/-s, drosselähnlicher Singvogel, Tanz, der Bummelzug, U langsamer Personen-
[lat.] [pers.] zug, ic/ibummle, bummele, der Bummler, -s/-,
die Bulette, -/-n, gebratenes Fleischklößchen, 1) Nichtstuer. 2) träger Mensch. 3) Nachtschwär-
[franz.] mer, bummlig, bummelig, die Bummligkeit,
der Bulgare, -n/-n, die Bulgarin, -/-nen, An- -, Bummeligkeit, [nordd.]
gehörige^) eines südslawischen Volkes, bulga- bums!, Schall wort für dumpfen Fall oder Schlag.
risch, den südosteuropäischen Staat Bulgarien der Bums, -es/-e, U dumpfer Schlag, Fall, ich
betreffend. bumse, 1) (habe gebumst), U schlage dumpf
die Bulin(e), -/...nen, Haltetau in der Mitte des gegen etwas, 2) (habe gebumst) (sie), V habe
Segels. [Lw. aus engl, bowline] Geschlechtsverkehr. 3) (bin gebumst), falle
ich bulke (habe gebulkt) es, $, schütte, die Bulk- dröhnend auf. das Bumslokal, U Vergnügungs-
ladung, £ einschüttbares Gut, z. B. Getreide, stätte zweifelhafter Art.
Kohle, [niederd.] der, das Buna, -(s), synthetischer Kautschuk.
das Bull |auge, rundes Seitenfenster am Schiff. [Kw.]
der Bulldog, -s/-s, eine Zugmaschine, die Bull- iierBund,-(e)s/ 1'e, l)Gemeinschaftsform und -Ver-
dogge, englische Hunderasse, Abb. 29. der H pflichtung: sie wollen einen B. eingehen, sich ver-
Bulldozer ...do:zar, -s/-, schweres Raupen- bünden; der B. fürs Leben, die Ehe. 2) Verbin-
fahrzeug für Planierungen, der Bulle, -n/-n, 1) dungsstelle der durch das Heften mit den
Stier, männliches Rind, Abb. R 22*. 2) U großer, Bünden zusammengefaßten gefalzten Druckbo-
starker Mann. 3) U Polizist, der Bullenbeißer, gen. 2) Zusammengebundenes, Abb. B 60: zwei
1) Bulldogge. 2) Ü bissiger Mensch, die Bullen- B. Stroh. 3) oberer eingefaßter Rand von Hosen
hitze, Ü große Hitze, [germ. Stw.] und Röcken, Abb. K
24. 4) {£} Ring am Zapfen.
die Bulle, -/-n, 1) Schutzkapsel für ein Metall- 5) Leiste auf demGriffbrett eines Saiteninstru-
siegel. 2) Metallsiegel. 3) Urkunde mit Metall- ments, Abb. G
27. 6) verschließbarer Ring:
siegel. 4) M
nordd. Flasche, [mhd. aus lat.]
: Schlüsselbund, das B., -(e)s/-e, Zusammengebun-
ich bull(e)re (habe gebullert), M
nordd. 1) schelte : denes, ABB. B 60: zwei B. Stroh. Verkl. das :

polternd. 2) gegen es, klopfe laut; schieße. 3) es Bündchen, Bündlein, -s/-. [mhd. von binden] ; :

bullert, wallt, siedet, dröhnt. bull(e)rig, dumpf das Bündel, -s/-, 1) Zusammengebundenes, z. B.
dröhnend, [verwandt mit: poltern] Holz, Spargel, Stroh, Abb. B 60: er muß sein B.
das Bulletin byl'tS, -s/-s, Tagesbericht, Bekannt- schnüren, Ü fortgehen. 2) Garnmaß. 3) Stück-
machung, Kriegsbericht, [franz.; um 1800] gewicht für Eisen. 4) A
Gesamtheit aller Ge-
das Bully, -s/-s, Hockey: Abschlag des Balls. raden im Raum, die sich in einem Punkt schnei-
ich buist(e)re (habe gebulstert) es (aus), enthülse, den. Verkl.: das Bündelchen, -s/-. ich
entschote. bulst(e)rig, M
oberd.: fahrig, [zu: bünd(e)le (habe gebündelt) es, füge zu einem
plustern] Bündel zusammen: gebündelteRadieschen. Hptw. :

die Bulte, Bülte, -/-n, der Bulten, -s/-, nie- M die BündeleJ -. der Bündelistag, M Schweiz. 1)
, :

derd. 1) bewachsener Erdhaufen, Rasenhügel.


: 2. Febr., Kündigungstag der Dienstboten. 2)
2) feste Deckschicht auf Torf, der Bultsack, letzter (schulfreier) Samstag vor Ferienbeginn.
Seemannsmatratze, [verwandt mit: Ball] der Bündelpfeiler, aus Säulchen zusammen-
bum, Schall wort für dröhnendes Aufschlagen: gesetzter Pfeiler, Abb. S 73. bündelweise, in
bim, bam, bum! ; bum, bum! Bündeln, [von: binden]
der Bumbaß, ...sses/...sse, altes Instrument der die Bundesbahn, Eisenbahn in Österreich, in der
Bettelmusikanten. Schweiz und der Bundesrep. Dtl. Deutsche Bun-
:

der Bumerang, -s/-e, Wurfholz, das bei Ver- desbahn, Abk.: DB. der Bundesbruder, Mit-
fehlen des Ziels zum Werfer zurückkehrt, Abb. glied der gleichen Vereinigung, der Bundesge-
B 60. [austral.] nosse, Verbündeter, verbündeter Staat, die Bun-
der Bummel, -s/-, U gemütlicher kleiner desgenossenschaft, -/-en, Bündnis, der Bun-
Spaziergang, die B., -/-n, U Quaste, Trod- desgerichtshof, Abk.: BGH, oberes Bundesge-
del, der Bummelant, -en/-en, Bummler, ich richt für die ordentliche Gerichtsbarkeit, Übers.
bumm(e)le, U 1) (bin gebummelt), mache G 10. das Bundeshaus, Gebäude des Bundes-

8 SB 113
Bun
der
die Hauptburg . .

rf a
»Wendelstein» d er lnnere Burghof
,
*— Wirtschaftsgebäud
die Stallungen

das Fallgatter -'V^ . .

j--"TT! —TT ^\ d e Schildmauer-


die ScnlupfpforteV
'

N
VV^
die Böschung V ^
~
Strebe
j qs ~>*'"^. "« der Mauerturm ~
der Woll-
Bur B tor-J^!i
s
r art? JderJcharwgAmjrrn);^:
die Brücke
Burg der Ringgraben

tags, der Bundeskanzler, Bundesrep. Dtl. das Bureau, -s/-s, t für: Büro.
und Österreich: Leiter der Bundesregierung; der Büretsch, -, auch: Binetsch, Binatsch,
Schweiz Leiter der Bundeskanzlei, die Bundes-
: Binätsch, M
alem.: Spinat.
lade, Heiligtum der israelitischen Stämme, die die Bürette, -/-n, Glasröhrchen zum Abmessen
Bundesliga, Fußball: höchste Spielklasse in der kleiner Flüssigkeitsmengen, [franz.]
Bundesrep. Dtl. der Bundespräsident, Staats- die Burg, -/-en, 1) befestigte Anlage, Abb. B 62;
oberhaupt eines Bundesstaates, der Bundes- Sinnbild für eine feste Zuflucht: mein Heim,
rat, aus Vertretern der Länder bestehendes meine B.! 2) Bau aus Sand: Strandburg. 3) V
Bundesorgan, die Bundesrepublik, ein Bun- Bau des Bibers und Fischotters, der Burgfriede,
desstaat: B. Deutschland, Abk.: BRD, 1949 1) im MA. öffentliche Sicherheit innerhalb des
:

durch Zusammenschluß der westdeutschen Burggebiets. 2) vorübergehende Einstellung eines


Länder entstanden, der Bundesstaat, Staat, Streites, Parteikampfes, der Burgstall, Er- ^
dessen Gliedstaaten in gewissem Umfang Selb- höhung in der Hirschfährte, das Burgverlies,
ständigkeit behalten, die Bundesstraße, für den Kerker der Burg. [germ. Stw.; zu: Berg]
weiträumigen Verkehr bestimmte Straße in der Burga, weibl. Vorname, [zu: Walburga]
Bundesrep. Dtl. der Bundestag, Volksvertre- ich bürge (habe gebürgt) für ihn, ihm für etwas,
tung der Bundesrep. Dtl. die Bundeswehr, & leiste Sicherheit, hafte. Hptw. die Bürgschaft, :

Streitkräfte der Bundesrep. Dtl. -/-en. der Bürge, -n/-n, die Bürgin, -/-nen,
bündig, 1) zwingend: ein bündiger Beweis. 2) jemand, der für andere haftet: ich bin sein Bürge.
schlagend, treffend das hat er kurz und b. erklärt.
: [westgerm. von: borgen] ;

3) Q glatt abgefluchtet, eben verlaufend. 4) der Bürger, -s/-, 1) vollberechtigter Bewohner


bindig, schwer (Boden). HpTW.:<iie Bündigkeit, einer Stadt oder eines Staates: Staatsbürger. 2)
-. Bund]
[von: Angehöriger des Mittelstands (im Unterschied
bündisch, zu einem Jugendbund gehörig, ich zum Adligen und zum Proletarier). 3) akade-
bündle (habe gebündelt) es, bündele, der Bünd- mischer B., Angehöriger einer Hochschule, ich
ner, -s/-, t Angehöriger eines Bundes, das bürg(e)re ihn aus (habe ausgebürgert), entziehe
Bündnis, -ses/-se, Freundschaftsvertrag zwi- ihm das Bürgerrecht, ich b. ein, 1) ihn, verleihe
schen Staaten, der Bundschuh, alter Bauern- ihm das Bürgerrecht. 2) es, mache zur Gewohn-
schuh, Abb. B 60, Zeichen aufständischer heit das hat sichnicht eingebürgert, die Bürgerin,
:

Bauern um
1500. der Bundsteg, (D Raum -/-nen, Bewohnerin einer Stadt oder eines Staa-
zwischen zwei Satzspiegeln, durch den die tes, bürgerlich, 1) dem Mittelstand angehörig.
Heftung geht, das Bundzeichen, Kerbe an 2) nach hergebrachter Art, nicht zu verfeinert:
Bauhölzern, die zusammengehören. bürgerliche Küche. 3) nicht militärisch, zivil. 4)
der Bungalow 'bungalo:, -s/-s, (leichtes) einstök- im allgemeinen Leben anwendbar, privat: das
kiges Haus, Abb. 12. [ind.]H bürgerliche Recht; aber: das Bürgerliche Gesetz-
die Bunge, -/-n, 1) reusenförmiges Fischer- buch, Abk. BGB. Hptw. die Bürgerlichkeit, -.
: :

netz. 2) Trommel. 3) <$> eine Ehrenpreisart. der Bürgermeister, Oberhaupt einer Stadt
[mhd.] oder Gemeinde, die Bürgermeister ej, Amts-
der Bunker, -s/-, 1) Sammelbehälter für Kohle, sitz) des Bürgermeisters, das Bürgerrecht,
Erz, Getreide u. a. 2) Sandloch (Golf). 3) Schutz- Gesamtheit der Rechte eines Bürgers, die Bür-
raum (aus Beton) Luftschutzbunker, ich bunk(e)- gerschaft, -, 1) Gesamtheit der Bürger. 2)
re (habe gebunkert), J, lade Kohle, [engl.] Parlament der Hansestädte Hamburg und Bre-
der Bunsenbrenner, Gasbrenner, Abb. 4. G men, der Bürgersteig, Gehweg, Abb. S 76. das
[nach dem Erfinder R. W. Bunsen, 1811-1899] Bürgertum, -s, 1) Gesamtheit der Bürger. 2)
bunt, 1) farbig (nicht nur schwarz und weiß). Mittelstand, [von: Burg]
2) mehrfarbig: ein buntkarierter Rock, aber: der Burghard, männl. Vorname, [vgl. Burkhard]
Rock ist b. kariert. 3) £J gefleckt (Kuh): bunt- dieBürgin, die Bürgschaft, -+• ich bürge.
scheckig. 4) abwechslungsreich ein bunter Abend,
: der Burgunder, -s/-, 1) Angehöriger eines ost-
Darbietungen verschiedener Art; wir sitzen in germanischen Volkes. 2) ein französischer Wein
bunter Reihe, immer abwechselnd ein Herr neben Burgunderwein.
einer Dame; das wird mir zu b., U nun habe ich Burkhard, männl. Vorname, [ahd. ,der starke
es satt. Hptw. die Buntheit, -. der Buntdruck,
: Schützer']
mehrfarbiger Druck, die Buntmetalle, Mz., der Burlak, -en/-en, wandernder Tagelöhner;
Nichteisenmetalle, der Buntsandstein, unterste Schiffsknecht auf der Wolga, [russ.]
Stufe der Trias, Übers. 'E 11. [wohl lat. Lw.; burlesk, possenhaft, die Burleske, -/-n, Posse,
mhd.] Schwank, [ital. ; um 1700]
dieBunt, -/-en, M Schweiz. : eingezäuntes Land- der Burmane, burmanisch, englische Schrei-
stück, [aus ahd.] bung für: Birmane, birmanisch.
die Bürde, -/-n, 1) Last, schwere Traglast. 2) Ü der Burmese, burmesisch, Schweiz für: in der
seelische Last, Mühe, Kummer, ich bürde es Birmane, birmanisch.
ihm auf (habe aufgebürdet), gebe zu tragen, der Burnus, - oder -ses/-se, Mantelgewand der
zwinge auf. [germ. Stw.] Beduinen, [arab.]
der Bure, -n/-n, Südafrikaner mit vom Nieder- das Büro, -s/-s, 1) Amts-, Geschäftszimmer, Abb.
ländischen stammender Sprache (Afrikaans). B 63. 2) Gesamtheit der in einem Büro be-
[niederl. ,Bauer'] schäftigten Angestellten, die Büroklammer,
114
Büß

die Federschole
schreiben

Abb. B 63. der Bürojkrat, -en/-en, trockener derBus, -ses/-se, Kurzw. für Autobus, Omnibus. :

Buchstabenmensch, Pedant, die Büro kratie, der Busch, -es/ 2 e, 1) niedriges Holzgewächs,
-/...'ti|en, 1) Beamtenherrschaft. 2) gesamter Abb. P 4. 2) dichter Tropenwald. 3) Dickicht.
Verwaltungsapparat. 3) Ü Bürokratismus. Eigw. : 4) Büschel, Bündel: Federbusch. 5) er hält damit
büro kratisch. der Büro kratismus, -, Klein- hinter dem B., Ü ist zurückhaltend, verrät nichts
lichkeit, Wortklauberei bei Behörden, der (hei- ich werde bei ihm auf den B. klopfen, Ü versuchen,
lige) Büro kratius, -, U Amtsschimmel, Sinn- ihn auszuhorchen. Verkl.: das Büschchen,
bild des Bürokratismus, [franz. ; um 1700] Büschlein, -s/-. Eigw. buschig, der Buschen,
:

der Bursch, -en/-en, U Bursche, der Bursche, -s/-, Mbayr., österr. Blumenstrauß, die Bu-
:

-n/-n, 1) junger Mann, Halbwüchsiger. 2) Lehr- schenschenke, M


bayr., österr.: Straußwirt-
ling. 3) Student, vollberechtigtes Mitglied einer schaft, ich buschigre (habe buschiert), 1) es, V
Studentenverbindung. 4) Offiziersdiener. 5) U suche mit dem Hund ab. 2) Wein, Schweiz. M
Junge, Kerlchen. Verkl. das Bürschchen,
: ziehe auf Flaschen, verzapfe, der Buschklepper,
Bür schiein, -s/-. die Burschenschaft, -/-en, Strauchdieb, der Buschmann, -(e)s/ 1'er, An-
studentische Verbindung, der Burschenschaf- gehöriger eines südwestafrikanischen Volkes, der
ter, -s/-, Mitglied der Burschenschaft, burschi- Buschmeister, eine brasilianische Giftschlange.
kos, 1) studentisch flott. 2) ungezwungen, derb, der Buschneger, in Westindien und Guayana
formlos. Hptw. : die Burschikosität, -. die im Busch lebender Neger, das Buschwind-
Burse, -/-n, 1) t Geldbeutel. 2) Studentenheim röschen, eine Anemone, [spätlat. Lw. ahd. ;

(im MA.). [von griech.-lat. bursa .Börse'; Bur- buschieren (Wein) aus franz.]
sche: eigtl. Bewohner einer studentischen Burse] das Büschel, -s/-, 1) kleiner Busch, kleines Bün-
ich bürste (habe gebürstet), 1) es, reinige mit der del: Haarbüschel. 2) A
alle Geraden einer Ebene,
Bürste. 2) V habe Geschlechtsverkehr, ich b. es die sich in einem Punkt schneiden; alle Ebenen,
ab, nehme mit einer Bürste weg (Staub), ich b. die sich in einer Geraden schneiden. Verkl.:
es auf, frische mit der Bürste auf. ich b. es aus, das Büschelchen, -s/-. [von Busch] :

entstaube mit der Bürste, die Bürste, -/-n, 1) die Büse, -/-n, Heringsfischerboot. [niederl.]
Reinigungswerkzeug mit Borsten, Abb. B 64. 2) das Btiseli, -/-, M
Schweiz.: Wollflaum, [aus
£ Kohlestück zur Zuführung oder Ableitung des franz. piece Stück'],

Stroms an elektrischen Maschinen. Verkl.: das der Busen, -s/-, 1) Vertiefung zwischen den weib-
Bürstchen, Bürstlein, -s/-. der Bürstenab- lichen Brüsten; weibliche Brust. 2) D Inneres,
zug, (D erster Abzug von einem Schriftsatz, der Gesinnung: ich hege ein Gefühl im B. 3) Aus-
Bürstenbinder, -s/-, 1) Hersteller von Bürsten: buchtung, besonders ins Ufer tief einschneidende
er trinkt wie ein B., U tüchtig (eigentlich wie Meeresbucht: Meerbusen. 4) M westd. Überbau :

ein Bursenbruder, Student). 2) Raupe des Bür- über Kamin oder Herd, der Busenfreund, Ü
stenspinners, die Bürstenmassage, Massage Herzensfreund. ...busig, mit einer bestimmten
mit Bürste, der Bürstenspinner, ein Schmet- Art Busen: vollbusig, [westgerm. Stw.]
terling, [zu: Borste] der Bu shel 'bufdl, -s/-s und bei Maßangaben -,
bürtig, M niederd., oberd.: gebürtig. ein englisch-amerikanisches Hohlmaß, [engl.]
der Burundi er, -s/-, Bewohner des afrikanischen das Büsi, -/-, M
Schweiz. Katze. :

Staates Burundi. Eigw. burundisch. : das Busineß 'biznis, -, Geschäft, [engl.]


der Bürzel, -s/-, 1) Vogelsteiß', Abb. 8. 2) V V busper, M
alem. munter, frisch aussehend.
:

Schwanz des Dachses und Schwarzwildes, [von: der Büß, Büß, ...sses/...sse, Schweiz.: 1) Puff, M
borzen .hervorragen'] Nasenstüber. 2) Hautbläschen.

die Schmutzbürste
ÄSr^ II II I

die Auftragbörste
S> die Polsterbürste die Hutbürste

;S5? t6^=> f§£^


die Butterform

sf==
die Zahnbürste
W»° das Butterfaß
die Nagelbürste die Waschbürste
Butter

115
Bus
der Bussard, -(e)s/-e, ein Raubvogel. [Lw. aus aus der Bütte hergestelltes Papier Büttenpapier. :

franz.] [von: Bütte]


ich büße (habe gebüßt) es, 1) tue Buße, zeige die Butter, -, aus Milch gewonnenes Speisefett,
tätige Reue. 2) erleide Strafe für etwas er mußte : Abb. B 64 ich streiche B. aufs Brot; alles ist in B.,
:

für seine Vertrauensseligkeit bitter büßen. 3) B U in Ordnung. Eigw. butt(e)rig. die Butter-
:

befriedige (Lust). 4) t bessere aus. 5) ihn, M birne, saftige Birne, die Butterblume, 1)
Schweiz. strafe ihn (von Polizei, Behörde, Ge-
: mehrere gelbe Blumen, besonders Hahnenfuß-
richt gesagt), ich b. es ab, erleide für meine arten. 2) U Herrenstrohhut, das Butterbrot,
Schuld, ich b. es ein, verliere, die Buße, mit Butter bestrichene Brotschnitte er tut es für :

-/-n, für etwas, 1) religiöse Leistung zur Süh- ein B., fast umsonst, das Butterbrotpapier,
nung einer Gewissensschuld: das Sakrament fettundurchlässiges Papier, ich butt(e)re (habe
der B. (in der katholischen Kirche); tut B.! gebuttert), stelle aus Milch Butter her. ich
2) Strafe, Schadenersatz Geldbuße, der Büßer, : b. zu, U zahle drauf, die Buttermilch, beim
-s/-, die Büßerin, -/-nen, reuiger Sünder, der Buttern zurückbleibende Flüssigkeit, das But-
Buße tut. der Büßerschnee, hohe kegelförmige terschmalz, wasserfreies, reines Butterfett.
Zacken, eine Schmelzform der Schneedecke, butterwejch, 1) weich wie Butter. 2) Ü sehr
z. B. in den Anden, bußfertig, bereit zur Buße. nachgiebig, teilnahmsvoll, [griech.]
Hptw. die Bußfertigkeit, -. der Büßling, -s/-e,
: der Butterflystil 'bAtdrflai..., ein Schwimmstil,
weibliche Hanfpflanze, der Bußprediger, Mah- [engl.]
ner zur inneren Einkehr, der Bußtag, Buß- der Büttner, -s/-, M
ostmitteld. Böttcher, [zu: :

und Bettag, evangelischer Feiertag zur inneren Bütte]


Einkehr, die Bußübung, Betätigung der Reue, buttrig, butterig.
[germ. Stw. zu: besser] ; das Butyrometer, -s/-, Gerät zum Messen des
ich bussele (habe gebusselt) ihn, bayr. küsse. M : Fettgehaltes der Milch, [griech. Kw.]
das Busse(r)l, -s/-(n), bayr.: Kuß. M der Butz, -en/-en, M
besonders rhein.: 1) Kuß.
die Bussole, -/-n, 1) Kompaß. 2) auf der Wirkung 2) Puff, Stoß. 3) kleiner Kerl. 4) Butzemann, ich
elektrischen Stromes auf Magnetnadeln beru- blitze (habe gebützt), M
besonders rhein.: 1)
hendes Meßgerät, [ital. ,Büchschen'] küsse. 2) stoße, der Butzemann, Hauskobold;
die Büste, -/-n, 1) Abb. B 33. 2) weibliche Brust. Vogelscheuche; vermummte Gestalt, der Butze-
der Büstenhalter, U kurz: BH, Abb. 4, 25. H K mummel, -s/-, Butzemann, der' Butzkopf,
[franz.; 18. Jh.] der Butskopf. [zu: butt]
das Butadi en, -s, ein ungesättigter, gasförmiger die Butz, -/-en, M
niederd.: Wandbett, Ver-
Kohlenwasserstoff, das Butan, -s/-e, ein ge- schlag, der B., -en/-en, Butze, -n/-n, Butzen
sättigter, gasförmiger Kohlenwasserstoff. -s/-, 1) geronnener Ausfluß, z. B. Eiter. 2)
b uten, M
niederd. draußen, jenseits (der Deiche):
: Metallabfälle; Unregelmäßigkeit an Gußstük-
b. und binnen, draußen und drinnen, [zu niederd.: ken. 3) M
oberd. Kerngehäuse (Apfel, Birne).
:

,bi' und und ,aus']


,ut', ,bei' die Butzenscheibe, kleine runde, in der Mitte
die Butike,-/-n, die Budike. verdickte Fensterscheibe, [zu: butt]
der Butler 'bA thr, -s/-, Kellermeister; Haushof- die Bux, Buxe, -/...xen, nordd.: Hose. M
meister, [engl.] in Buxtehude, U irgendwo weit weg.
der Butskopf, Schwertwal, ein Delphin. der Buzentgur, -en/-en, 1) griechisches Sagen-
butt, M
niederd. 1) stumpf, kurz, breit. 2) Ü
: ungeheuer. 2) auch: Bucintoro, venezianisches
stumpfsinnig, dumm, der Butt, -(e)s/-e, Schol- Prunkschiff, [griech.]
lenfisch: Heilbutt, [zu ,butt', wegen der Form BV, Abk. für: schweizerische Bundesverfassung.
der Scholle] b. w., Abk. für: bitte wenden.
die Bütte, -/-n, M
oberd.: 1) hölzernes Faß, Bot- der Byssus, -, 1) Antike: feines Gewebe. 2) seidige
tich, Kübel. 2) auf dem Rücken zu tragendes Haftfäden mancher Muscheln, [griech.]
Gefäß für Flüssigkeiten. 3) Rednerpult des ich byge (habe byget) es, M Schweiz. beige. :

Karnevalisten. die Büttenrede, Scherzrede zu der Byzantiner, -s/-, 1) Einwohner von Byzanz,
Fastnacht, [lat. Lw.] heute Instanbul. 2) Ü t Schmeichler, Kriecher.
die Büttel, -/-n, Buddel. byzantinisch, 1) auf Byzanz bezüglich. 2)0 t
der Büttel, -s/-, t Gerichtsdiener, Häscher, [von unterwürfig, schmeichlerisch, der Byzantinis-
bieten] mus, -, U t Unterwürfigkeit, Kriecherei.
das Bütten, -s/-, durch Schöpfen mit der Hand bzw., Abk. für: beziehungsweise.

c, das C tse:, -/-, ein Mitlaut, ÜBERS. A 27, S 60. das Cachou ka'fu, -s/-s, Anislakritze, [franz.]
das c, -/-, 1) Grundton der C-Dur-Tonleiter, Cäcilie ...w, weibl. Vorname Märtyrerin, Schutz- ;

Abb. N
9. 2) Zeichen für: c-Moll. C, 1) heilige der Musik, [lat. ,die von den Caeciliern
Zeichen für: C-Dur. 2) Zeichen für 4 /4-Takt. Abstammende']
3) Notenschlüssel, C-Schlüssel. der Caddie 'kedi, -s/-s, Junge zum Schlägertragen
c, 1) auch: et, Abk. für: Cent, Centime. 2) alte beim Golf, [engl.]
Abk. für: Curie. das Cadmium, -s, das Kadmium.
C, 1) Abk. für: Coulomb. 2) Zeichen für: Celsius. das Cafe ka'fe:, -s/-s, Kaffeehaus, die Cafeteria,
3) römisches Zahlzeichen für 100 (lat. centum), -/...'ri|en, Mösterr. Kaffeehaus, der Cafetier
:

Übers. R 27. 4) O Zeichen für: Kohlenstoff ...'tje:, -s/-s, die Cafetiere ,..'tje:r», Wirt(in)
(Carboneum). einer Cafeterie. [franz.]
ca., Abk. für: zirka, [lat. circa] der Caisson ke'sj, -s/-s, unten offener Kasten
Ca, O
Zeichen für: Kalzium. für Arbeiten unter Wasser, das durch Einpum-
das Cab
keb, -s/-s, einspännige Droschke. pen von Druckluft ferngehalten wird, [franz.]
[engl, aus franz. cabriolet; 19. Jh.] cal, Zeichen für: Kalorie.
der Caballero kaval'je:ro, -s/-s, 1) Ritter. 2) Herr. das Caladium, -s/...di|en, eine Zierpflanze, [lat.]
[span.] calando, i langsamer und leiser, [ital.]
der Cabochon kabo'fj, -s/-s, oben oder oben und das Calcium, -s, das Kalzium.
unten rund geschliffener Edelstein, [franz.] das Californium, -s, das Kalifornium.
das Ca briolet kabrio'le:, -s/-s, Kabriolett, Abb. das Call-Girl 'ko:lg3:l, -s/-s, telephonisch ver-
K41. mittelte Prostituierte, der Call-Girl-Ring,
dasCachenez kaf'ne:, -/-, Halstuch, [franz.] Organisation von Call-Girls. [engl.]

116
Cha
der Camembert 'kamäbe:r, -s/-s, ein Weichkäse, die Causa, -/...sae, Ursache, Grund; Rechts-
Abb. KU. [franz.] grund, Rechtsfall, die Cause celebre ko:z
die Camera ob[scura, - -/...rae ...rae ...re, Loch- aufsehenerregender Rechtsfall,
se'lebr, - -/-s -s,
kamera, [lat. Kw.'; 18. Jh.] [lat.; franz.]
Camilla, weibl., Camillus, männl. Vorname, die Causerie ko:zä'ri:, -/...ri|en, Plauderei, der
[griech. ,Altardiener(in)'] Causeur ko'zce:r, -s/-e, unterhaltsamer Plau-
der Camion 'kamji, -s/-s, M Schweiz. Last-
: derer, die Causeuse ko'ze:zd, -/-n, Schwätze-
kraftwagen, die Camionnage kamjYna.-jg, -, rin; kleines Sofa, [franz.]
M Schweiz. Spedition, der Camionneur .'no:r,
: . der Cayennepfeffer ka'jtn..., scharfes Gewürz,
-s/-e, M
Schweiz.: Spediteur, [franz.] [nach der Stadt in Südamerika]
das Camp kemp, -s/-s, 1) Zelt-, Feld-, Ge- cbkm, Zeichen für: Kubikkilometer. cbm,
fangenenlager. 2) Gelände amerikanischer Zeichen für: Kubikmeter, ccm, Zeichen für:
Schulen, ich campe 'kzmpd (habe gecampt), Kubikzentimeter.
zelte, der Camper, -s/-, jemand, der zeltet. cd, Zeichen für Candela. :

das Camping, -s/-s, Freizeit in Zelt oder Cd, o Zeichen für: Kadmium.
Wohnwagen, der Campingplatz, zum Zelten cdm, Zeichen für: Kubikdezimeter.
eingerichteter Platz, [engl, von lat. campus CDU, Abk. für: Christlich-Demokratische
.Feld'] Union (Deutschlands).
der Campanile, -/-, auch: Kampanile, frei das C-Dur, -, Zeichen: C, Tonart: die C-Dur-
stehender Glockenturm, [ital.] Tonleiter.
die Campanula, -/...lae ...le, Glockenblume, Ce, O Zeichen für: Cer.
[lat.] die Cedille se'di:j(3), -/-n, im Französischen ge-
das Canajsta, -s, südamerikanisches Kartenspiel, brauchtes Häkchen am c, das seine Aussprache
[span.] als 5 bezeichnet, z.B. lecon h'sö, Lektion.
der Cancan kä'kä, -s/-s, ein Tanz, [franz.] die Cele|sta tfe'hsta, -/-s oder ...sten, Stahl-
cand., Abk. für: Kandidat (candidatus) cand. : plattenklavier, [ital.]
med. [lat.] der Cellist, -en/-en, Cellospieler, das Cello 'tfdo,
die Candela, -/-, Zeichen: cd, Einheit der Licht- -s/-s oder ...lli, Kniegeige, Violoncello, [ver-
stärke, [lat.] kürzt aus: Violoncello; um 1800]
der Canon 'kanjon, engl, 'kenjdn, -s/-s, tiefes Celsius, Zeichen: C, Wärmegradeinteilung in
Engtal, Abb. T
3. [span. ,Rohr'] 100°, Abb. T 10, Übers. M
8. [nach dem schwe-
der Cant kent, -s, 1) Heuchelei. 2) Gauner- dischen Forscher Anders Celsius, 1701-1744]
sprache, [engl.] das Cembalo 'tfembalo, -s/-s oder ...li, Tasten-
cantabile, J ausdrucksvoll, gesangartig, der instrument, bei dem die Saiten angerissen wer-
Canto, -s/-s, Gesang, der Cantus firmus, den, Abb. K
23. [verkürzt aus: Clavicembalo]
- -/- ...mi, Hauptmelodie eines polyphonen Sat- der Cent, -(s)/-(s), bei Wertangaben Mz. -, :

zes, [ital.; lat.] Abk.: c oder et, Mz.: cts, der Centavo
das Cape ke:p, -s/-s, ärmelloser Umhang, [engl.] scn'ta:vo, -(s)/-(s), bei Wertangaben Mz. -, der :

das Ca|priccio ka'prit/o, -s/-s, auch: Kapriccio, Centesimo t/sn'te:..., -s/...mi, bei Wertan-
launiges Musikstück, [ital.] gaben Mz. -, der Centime sä'ti:m, -s/-s, Abk.:
:

dieCaptatio benevolentiae ...tsie, - -, Bewer- c oder et, Mz. cts, M Schweiz. Ct., der Cen-
: :

bung um die Gunst (des Zuhörers oder Lesers), timo 'sen... oder 'den..., -(s)/-(s), bei Wert-
[lat.] angaben Mz. -, kleine Münzeinheit verschie-
:

das Caput mortu|um, - -, rotes Eisenoxyd, dener Länder, [engl., portugies., ital., franz.,
Malerfarbe, [lat. ,toter Kopf] span.; zu: lat. centum .hundert']
der Carabiniere, -s/...ri, Gendarm, [ital.] das Cer, -s, Zeichen: Ce, auch: Zer, <0 Element,
das Carboneum, -s, der Kohlenstoff, [lat.] Metall, [lat. Kw.]
care of 'kc:r ov, Abk.: c/o, auf Briefen: (wohn- der Cer cle serkl, -s/-s, geselliger Kreis, [franz.]
haft) bei, per Adresse, [engl.] Ceres, altrömische Göttin des pflanzlichen
die Caritas, -, 1) auch: Karitas, Nächstenliebe, Wachstums.
Barmherzigkeit. 2) katholische Wohlfahrtspflege das ces, -/-, Halbton unter c, Abb. 9. Ces, N
der Caritasverband, [lat.] Zeichen für Ces-Dur. das Ces-Dur, -, Tonart
:

Carlos, männl. Vorname, [spanisch für: Karl] die Ces-Dur- Tonleiter.


Carmen, weibl. Vorname, [span. ,die Karme- ceteris paribus, unter sonst gleichen Umständen.
literin'] ceterum, übrigens, [lat.]
die Carte blanche karu 'bläf, - -/-s -s, unbe- der Ceylonese, -n/-n, Bewohner von Ceylon.
schränkte Vollmacht, [franz.] ceylonesisch, auf die Insel Ceylon bezüglich.
der, das Cartoon kar'tu:n, -s/-s, Karikatur, cf., auch: cfr., Abk. für: confer. [lat.]
[engl.]
Casanova, -s, Abenteurer und Frauenheld,
Cf, O Zeichen für: Kalifornium.
der cfr.,auch: cf., Abk. für: confer. [lat.]
[nach Giacomo Casanova, 1725-1798] cg, Abk. für: Zentigramm.
die Cäsarenherrschaft, das Cäsarentum, der ch, Buchstabengruppe, ÜBERS. A
27 und S 60.
Cäsarenwahn, Ü diktatorische Alleinherr- CH, Abk. für: Schweizerische Eidgenossen-
schaft in Verbindung mit Blutdurst, Größen- schaft. [Confoederatio Helvetica]
und Verfolgungswahn, cäsarisch, Ü kaiserlich; der Cha-Cha-Cha tfa..., -/-s, ein Gesellschafts-
diktatorisch; aber: Cäsarisch, von Julius Cäsar tanz, [span.]
stammend; vgl. Übers. E 4, C. [Gajus Julius die Chaconne fa'kon, -/-s oder -n, alter Gesell-
Caesar, 100-44 v. Chr.] schaftstanz; Instrumentalstück, [franz. aus
cash gegen Barzahlung: c. and carry, Ver-
kef, span.]
kauf ohne Kredit und Kundendienst, das Cash- chaeun ä son goüt fa'köe a sj gu:, jeder nach
geschäft, Barzahlungsgeschäft, [engl.] seinem Geschmack, [franz.]
das Cäsium, -s, Zeichen: Cs, Element, [lat.] O das Cha|grin/a'£rs, -s, 1) Leder mit aufgepreß-
die Cassa, -, Kasse: per cassa, bar. [ital.] tem Narbenmuster. 2) seidener Taft mit Tupfen-
der Casus, -/-, Kasus, der Casus belli, - -/- -, muster, ich cha grinigre (habe chagriniert) es,
Kriegsfall, [lat.] versehe mit künstlichen Narben (Leder), [franz.]
das Catboat 'ketbo:t, -s/-s, Segelboot mit ganz der Chaib, -/-er oder -en, M Schweiz.: Kaib.
vorn angebrachtem Mast, [engl.] ich chajbe, M Schweiz.: 1) (bin gechaibet),
das Catch-as-catch-can 'kctf 9z 'ketf 'ken, -, laufe schnell. 2) (habe gechaibet), fluche.
Freistilringkampf, der Catcher 'ketfar, -s/-, die Chaine fs:n, -/-n, Reigen, bei dem sich
Freistilringer, [engl.] Tänzer und Tänzerinnen abwechselnd die
der, das Catchup 'ketfap, -(s)/-s, Ketchup. Hand geben, [franz. Kette'] ,

117
Cha
der Erlenmeyer- das Reagenzglas die Chemilcolienflasche
\ Kolben / das Becherglas \ die Pipette

Ä fl
n
der Sitz die Wonge der Sitz

Meßzylinder Spritzflasche Woschflosche der Kühler der Mörser


Chemikergerät Chorstuhl

der Chairman 'tfe:rm»n, -/...men, Vorsitzender, Mittelpunkt steht. 2) £ Instrumentalkompo-


[engl.] Thema ausdrucksvoll charakteri-
sition, die ein
die Chaise 'fe:z3, -/-n, f 1) halboffener Wagen. siert, der Charakterzug, Eigenart, Wesenszug.
2) Sessel, die Chaiselongue '/s:z(3)l5g, -/-n [griech.; spätes MA.]
oder -s, Liegesofa, [franz. .Stuhl'; 1800] um die Charge '/arja, -/-n, 1) Rang, Würde, Amt,
der Chaldaer k..., -s/-, Angehöriger eines z.B. in einer studentischen Verbindung. 2) &>
semitisch-aramäischen Volksstammes, chal- Dienstgrad. 3) &
nur Mz., die Unteroffiziere.
däisch, auf Chaldäa bezüglich. [Chaldäa, Land- 4) Theater: kleine Rolle mit ausgeprägten Cha-
schaft im südlichen Zweistromland, später ganz rakterzügen. 5) ©
Beschickung, ich chargiere
Babylonien] (habe chargiert), 1) erfülle in Wichs bestimmte
das Chalet fa'le, -s/-s, Schweizerhäuschen, Aufgaben als Chargierter. 2) übertreibe in der
Landhaus (aus Holz); Sennhütte, [franz.] Darstellung einer Rolle. 3) ihn, es, fülle (Hoch-
der Chalzedon k..., -s/-e, eine Quarzart. EiGW. ofen); lade (Gewehr), der Chargierte, -n/-n,
chalzedonisch. [lat.-griech.] ein -r, Amtsträger in einer Studentenver-
das Chamäleon k..., -s/-s, auf Bäumen woh- bindung, [franz.]
nende Echsenart, die die Farbe wechselt; daher das Charisma (..., -s/...'rismen oder ...'rismata,
Sinnbild der Wandelbarkeit, [griech. ,Erd- Gnadengabe. Eigw.: charismatisch, [griech.]
löwe'] dieCharite fari'te:, -/-s, Name von Kranken-
das Cham|bre garnie ' Jäbr gar'ni:, - -/-s -s, t häusern, [franz. .Nächstenliebe']
möbliertes Zimmer, das bre separee Cham dieCharitin, -/-nen, Göttin der Anmut, [griech.]
...sepa're:, - -/-s -s, t kleiner Sonderraum in das Charivari fari'va:ri, -s/-s, das Durchein-
Gaststätten, [franz.] ander; Katzenmusik, [franz. von mlat.]
chamois Jarno' a (unbeugbar), gelbbraun, [franz.] Charles, franz. farl, engl. : : 't/a:rlz, männl.
derChampa|gner/aw'pa«/ar, -s/-, Schaumwein. Vorname, [zu: Karl]
[Champagne, Landschaft in Nordfrankreich] der Charles ton 'tjatrlstdn, -/-s, Modetanz um
der Champi gnon 'fampinjj, -s/-s, Blätterpilz- 1925. [nach der amerikan. Stadt in South Caro-
gattung, [franz. ; um 1700] lina]
der Champion 'tfempjm, -s/-s, Meistersportler. Charlotte far'htd, weibl. Vorname [zu: Charles].
das Championat, -(e)s/-e, führende Stellung die C, -/-n, eine Süßspeise.
im sportlichen Wettkampf, [engl, aus mittel- charmant, eingedeutscht: scharmant, reizend,
lat.] liebenswürdig, bezaubernd. Hptw. der Char- :

die Chance 'Jans (3), -/-n, Glücksaussicht, gun- me, -s, eingedeutscht: Scharm, der Charmeur
stige Zukunftsmöglichkeit: er hat seine C. ge- Jar'ma:r, -s/-s, betont liebenswürdiger Mensch,
nutzt, [franz.] charmanter Schmeichler, die Charmeuse
der Chanel, -s/-, M Schweiz. Dachrinne. : far'mo:z -, kunstseidener Trikotstoff, [franz.]
changeant /ä'jä (unbeugbar), schillernd (Ge- Charon (..., der Totenfährmann, [griech.
webe), es changiert (hat changiert), 1) schillert. Sage]
2) ein Pferd c. (ab), wechselt ohne Zutun die Charta 'karta, -/-s, Verfassungsurkunde:
des Reiters den Beinsatz im Galopp, [franz.] C. der Vereinten Nationen, die Charte 'fart(v),
das Chanson fä'sj, -s/-s, Lied (für das Kabarett). -/-n, Verfassungsurkunde, [lat.; franz.]
die Chanson(n)ette fäso'netfs), -/-n, der ich chartere ' (t)fartsr3 (habe gechartert) es, miete
Chansonnier fäsan'je:, -s/-s, Chansonsän- ein Schiff oder Flugzeug: das Charterflugzeug.
ger(in). [franz.] [engl.]
das Chaos 'ka:ss, -, Unordnung, wirre Masse. der Chartreuse Jar'trg.-zfa), -, ein Kräuter-,
Eigw.: chaotisch, [griech. .Urstoff'; 16. Jh.] Kartäuserlikör, [franz.]
der Chapeau claque fapo'klak, - -/-x -s, zusam- die Charybdis {..., -, Seeungeheuer; verderb-
menklappbarer hoher Hut, Abb. Z 15. [franz.] licher Meeresstrudel. [Odyssee]
der Charakter ka'raktar, -s/...'tere, 1) Merkmal, das Chassis fa'si:, -/-, 1) «s> Fahrgestell, Abb.
Eigenart, Wesenszug, besonders sittliche Ver- K 41. 2) Montagegestell, [franz.]
anlagung: er hat C, eine feste Haltung. 2) Ü das Chäteau/a'ro:, -s/-s, Schloß, [franz.]
Mensch von scharf geprägter Art. 3) Mz., die Chätelaine fat(9)'le:n, -/-s, Uhranhänger,
Schriftzeichen. Eigw.: charakterlich, cha- Uhrkette mit Anhängern, Abb. S 32. [franz.]
rakterfest, charakterlich standhaft. Hptw. : der Chatte 'katte, -n/-n, Angehöriger eines ger-
die Charakterfestigkeit, -. ich charakteri- manischen Volksstammes.
siere (habe charakterisiert) ihn, es, beschreibe, der Chauffeur, -s/-e, eingedeutscht: Schofför,
kennzeichne. Hptw.: die Charakterisierung, Kraftwagenführer. Zeitw. ich chauffiere
:

-/-en. Charakteristik, -/-en, 1) Kenn-


die (habe chauffiert). [franz. Heizer'] ,

zeichnung, das Wesentliche treffende Be- die Chaussee fo'se:, -/...'se|en, Landstraße, Abb.
schreibung. 2) A Kennziffer eines Logarithmus. S 76. [franz. 18. Jh.] ;

das Charakteristikum, -s/...ka, kennzeichnen- der Chauvinismus fovi'nismus, -, übersteigerter


des Merkmal, charakteristisch, bezeichnend. Vaterlandsstolz, der Chauvinist, -en/-en, An-
charakterlos, charakterlich haltlos. Hptw. : hänger des Chauvinismus. Eigw. : chauvini-
die Charakterlosigkeit, -. die Charaktero- stisch, [franz.; 19. Jh.]
logie, -> Charakterkunde, Lehre vom mensch- der Check t/ek, -s/-s, 1) Mz. auch: -e, Scheck.
lichen Charakter. Eigw. Charakter ologisch.: 2) Kontrolle, der Checkpoint 'tfekpoint, -s/-s,
die Charakterrolle, charakterlich scharf aus- Kontrollpunkt, [engl.]
geprägte Rolle (Bühne), das Charakterstück, der Chef fcf, -s/-s, Vorgesetzter, Unternehmer,
1) Schauspiel, in dem menschliche Eigenart im Leiter einer Dienststelle, der Chefarzt, leiten-

118
Cho
der Arzt eines Krankenhauses, die Chefin, das Chinasilber, versilbertes Neusilber.
-/-nen, Frau als Chef, der Chefredakteur, die Chinchilla tfin'tfilja, -/-s, 1) südamerikani-
leitender Redakteur, [franz. .Führer'; 17. Jh.] sches Nagetier mit wertvollem Pelz. 2) ihrem
dieChemie, -, Lehre von den Eigenschaften Fell ähnlicher Wollstoff, [indian.-span.]
und Umwandlungen der Stoffe. Eigw. che- : der Chinese, -n/-n, die Chinesin, -/-nen, Be-
misch, die Chemiefasern, Mz., künstliche wohnerin) des ostasiatischen Staates China.
Faserstoffe (Kunstfasern), die aus natürlichen Eigw. chinesisch
: die Chinesische Mauer,
:

Stoffen (z.B. Zellulose) oder synthetisch her- Schutzmauer des altchinesischen Reiches; Sinn-
gestellt werden: Chemiefaserstoffe, die Chemi- bild für eigensinniges Sichverschließen gegen
kalien, nur Mz., durch chemisch-technisches die übrige Welt.
Verfahren hergestellte Erzeugnisse, der Che- das Chinin (..., -s, Alkaloid der Chinarinde,
miker, -s/-, Wissenschaftler auf dem Gebiet Fiebermittel, [peruan.]
der Chemie: Chemikergerät, Abb. C 1. [griech.] die Chinoiserie finoazd'ri:, -/...'ri|en, kunst-
die Chemiserie
fdmiz'ri:, -/...'ri|en, Schweiz.:M gewerbliche Arbeit in chinesischer Manier,
Weißwarenhandlung, [franz.] [franz. , Chinanachahmung']
das Chemisett fcmi'zet, -(e)s/-s oder -e, die der Chintz t/..., -(es)/-e, steif appretiertes glän-
Chemisette, -/-n, Vorhemd, [franz.; 19. Jh.] zendes Baumwollgewebe. Zeitw. ich chintze :

der Chemotechniker, in der Chemie arbeitender (habe gechintzt) es. [engl, aus ind.]
Angestellter mit Fachschulausbildung. der Chip tfip, -s/-s, 1) Spielmarke beim Roulett.
die Chemotherapie, -, Behandlung von In- 2) nur Mz., in Fett gebackene und gewürzte
fektionskrankheiten mit chemischen Mitteln. dünne Scheiben roher Kartoffeln, [engl.]
Eigw.: chemotherapeutisch, [griech.] das Chippendale 'tfipdnde.:!..., -(s), vom Rokoko
...chen, das sächliche Geschlecht bestimmende ausgehender englischer Möbelstil, Abb. S 73.
Verkleinerungssilbe, Übers. H 11. [nach dem Schöpfer, 1718-1779]
die Chenille fa'ni.-ja, -/-n, Garn mit seitlich ab- die Chirologie c..., -/...'gi|en, Handdeutung, die
stehenden Fasern, [franz. ,Raupe'] Chiromantie Handlesekunst, die
-/...'ti|en,
der Cherry Brandy 't/eri 'brendi, - -s/- -s, Chiro praktik, aus bestimmten Handgriffen
-,
Kirschbranntwein, [engl.] zum Einrenken verschobener Wirbel bestehendes
der Cherub 'ce:..., -s/...'bim oder ...'binen, Heilverfahren, [von griech. cheir ,Hand']
Lichtengel. Eigw.: cherubinisch, [hebr.] der Chir urg (..., -en/-en, 1) Facharzt für
der Cherusker (..., -s/-, Angehöriger eines Chirurgie.' 2) t Wundarzt. 3) Fisch, Schnäpper.
germanischen Volksstammes an der Weser. die Chir urglg, -/...'gi|en, Teil der Heilkunde,
Eigw.: cheruskisch. der durch mechanisch wirkende Mittel zu
der Chester 'tfestdr, -s/-, ein vollfetter Hartkäse heilen sucht, so durch Operationen. Eigw. :

Chesterkäse, [nach der Stadt in England] chirurgisch, [griech. .Handarbeiter'; 16. Jh.]
chevaleresk fdvah'rcsk, ritterlich, [franz.] das Chitin (..., -s, Grundstoff, der den Panzer
der Cheviot 'feviot, -s/-s, rauhes köperbindiges der Gliederfüßer bildet, [von: Chiton]
Gewebe aus gröberer Wolle, [engl.] der Chiton c..., -s/-e, griechisches Kleidungs-
das Che vreau fs'vro:, -s, chromgegerbtes stück, Abb. T. 17. [griech. , Gewand, Panzer']
Ziegenleder, der Chevron fs'vrj, -s/-s, 1) Ge- die Chlamys, auch: cla'mys, -/-, griechischer
webe mit fischgrätenähnlichem Muster. 2) Mantel, Abb. T 17.
französisches Dienstgradabzeichen. 3) Heral- Chlodwig 'klo:dvi(, männl. Vorname, [altfränk.
dik: Sparren, [franz. .Dachsparren'] für: Ludwig]
das Chi ci:, -(s)/-s, griechischer Buchstabe, Chloe 'klo:e, weibl. Vorname (in Hirtendich-
Übers. G
36. tungen). [Beiname der Ceres]
der Chianti k..., -(s), italienischer Rotwein. das Chlor klo:r, -s, Zeichen: Cl, -O Element, das
[Landschaft in der Toskana] Chloral, -s/-e, eine Chlorverbindung, das
das Chiasma f..., -s|-ta oder ...men, Kreuzung Chlorat, -(e)s/-e, ein Salz der Chlorsäure, ich
der Sehnerven im Gehirn, der Chiasmus chlore (habe gechlort) es, auch: chloriere, be-
-, Kreuzstellung von Satzgliedern, Übers. RH. handle mit Chlor, mache keimfrei: gechlortes
chiastisch, in Kreuzstellung, [nach der Kreuz- Wasser. Hptw. die Chlorung, -. das Chlorid,
:

form des griech. Chi: x] -(e)s/-e, ein Metallsalz der Salzsäure: Natrium-
chic fik, schick. chlorid, Kochsalz, ich chloriere (habe chloriert)
die Chicoree fiko're:, -, ein Gemüse, [franz.] es, chlore, chlorig, Chlor enthaltend, der
der Chiffon fi'fo, -s/-s, schleierartiges Gewebe, Chlorit, -s/-e, lj glimmerähnliches Mineral. 2)
[franz.] das C.', -s/-e, ein Salz der chlorigen Säure, das
die Chif |fre 'fijra, -/-n, 1) Geheimzeichen. 2) Chloroform, -s, t Betäubungsmittel; ein Lö-
Namenzeichen. Kennziffer (in Anzeigen).
3) sungsmittel, ich chloroformiere (habe chloro-
ich chif fr ig re (habe chiffriert) es, fasse in formiert) ihn, betäube mit Chloroform, das
Geheimschrift ab: ein chiffriertes Telegramm. Chlorophyll, -s, Blattgrün, [griech. ,gelbgrün']
[franz.] die Chlure, -/-n, M
Schweiz. Kluckere. :

ich chifle (habe gechiflet), auch: chybe, M der Chög, -/-er oder -en, choge, ich chög(e)le
Schweiz. schimpfe, zanke.
: (habe (ge)chögel(e)t), M
Schweiz.: -* der Kog.
der Chi gnon fin'j'3, -s/-s, Nackenknoten, -zopf, die Cholera 'ko:hra:, -, infektiöse Darmer-
Abb. H 1. [franz.; um 1800] krankung, [griech. , Gallensucht' ; mhd.]
die Chilbe, Chilbi. -/...benen, M
Schweiz. der Choleriker k..., -s/-, jähzorniger Mensch.
Schreibung für: die Kilbe, Kilbi. Eigw.: cholerisch, [griech.; 17. Jh.]
die Chilene, Chile, -/-n, M
Schweiz. Kirche. : das Cholesterin (..., -s, ein Lipoid, Haupt-
der Chilene t/i..., -n/-n, die Chilenin, -/-nen, bestandteil der Gallensteine, [griech.]
Bewohner(in) des südamerikanischen Staates der Chor kor, -(e)s/ i'e, 1) Sanges- oder Sprech-
Chile. Eigw. chilenisch, der Chilesalpeter,
: gruppe. 2) Gesangswerk für mehrere Stimmen.
natürlicher Salpeter. 3) Antike: Platz für kultischen Tanz und Ge-
die Chiliade f..., -/-n, Tausenderreihe, der sang. 4) auch das C, Mz. -e oder "t,
: Haupt- : Q
Chiliasmus, -, Erwartung des Tausendjährigen altarraum, Abb. K
20. Verkl. das Chörchen, :

Reiches nach der Wiederkehr Christi. Eigw.: Chörlein, -s/-. der Choral, -s/-e, Gregoria-
chilia Istisch, [griech.] nischer Gesang; Kirchenlied, der Choreo-
die Chimära (..., -, Ungeheuer der griechischen graph, -en/-en, die Choreo| graphin, -/-nen,
Sage, die Chimäre, -/-n 1) Schimäre. 2) d> En'twerfer(in) der Choreographie, die Choreo-
Pfropfbastard, [griech. Ziege']
, graphie, -/...'phi|en, Tanzschrift, Regieent-
die Chinarinde, Chinin enthaltendes Heilmittel, wurf der Tänze im Ballett, der Chorist, -en/-en,
[peruan.] die Choristin, -/-nen, Chorsänger(in). der

119
Cho
Chorrock, weißes Übergewand der katholi- uhr, die Chronologig, -, (Lehre von der)
schen Priester, Abb. A 14. der Chorstuhl, Sitz- Zeitrechnung, chronologisch, der Zeit nach
reihe im Kirchenchor, Abb. C 1. [griech.; mhd.] geordnet, das Chronometer, -s/-, genau
die Chordaten, Chordatiere k..., Mz., Wirbel- gehende Uhr. die Chronometrie, -/...'tri|en,
tiere und Manteltiere, [griech.-lat. ; zu: Chorda Zeitmessung. Eigw. chronometrisch, [von
:

dorsalis .Rückensaite', die Vorstufe der Wirbel- griech. chronos ,Zeit'; mhd.]
säule] die Chrysalide (..., -/-n, Schmetterlingspuppe,
die Chorea k..., -, i Veitstanz, [griech.] [griech.]
die Chose 'fo:z3, -/-n, Schose. die Chrys'antheme k..., -/-n, das Chrysan-
der Chow-Chow tfau'tfau, -s/-s, chinesische themum c..., -s°/...'themen, Winteraster, [griech.

Hunderasse, Abb. H
29. [engl.] , Goldblume']
Chr., Abk. für: Christus: n. Chr.; v. Chr. der Chrysolith (..., -s oder -en/-e(n), ein Edel-
das Chrä(be)li, -/-, M Schweiz. zu Hause oder : stein, schönfarbiger Kristall von Olivin. der
nach Hausfrauenart gebackenes Kleingebäck. Chryso pras, -/-e, grüner Chalzedon. Chryso-
dieChräze, -/-n, auch: Kräze, M Schweiz. Trag- : stomus, Goldmund, Beiname großer Redner
korb. und Prediger, [von griech. chrysos .Gold']
die Chre|stomath}g, -/...'thi|en, Auswahl aus chthonisch (..., 1) irdisch. 2) unterirdisch,
Schriftstellern zum Schulgebrauch, [griech.] [griech.]
die Chrie 'cri:(»), -/-n, Aufsatz nach gegebenen chüstig, M Schweiz. : schmackhaft (besonders
Leitpunkten, [griech.; 1700] um vom Brot).
das Chrisam, Chrisma f..., -s, Salböl, [griech.] die Chuzpe, -, Dreistigkeit, Frechheit, [hebr.]
der Christ krist,
'
1) -en/-en, Anhänger des ich chy'be (habe gechybet), Schweiz. chifle. M :

Christentums. 2) C, -s, Jesus Christus, der Ci, Abk. für : Curie.


Christbaum, Weihnachtsbaum, die Christ- die Cicero, -, ein Schriftgrad, Übers. D 18. der
blume, auch: Christrose, schwarze Nieswurz. Cicerone tfitfe'ro:n3, -(s)/-s oder ...ni, Frem-
der Christdorn, Christusdorn, die Christen- denführer, ciceronianisch, ciceronisch, Ü sti-
heit, -, Gesamtheit der Christen, die Chri- listisch vollkommen aber Ciceronianisch, Cicero-
; :

stenlehre, religiöse Unterweisung der reiferen nisch, von Cicero stammend, ÜBERS. E 4, C.
Jugend, das Christentum, -(e)s, 1) die auf [ital.; Cicero, röm. Redner, 106-43 v. Chr.]
Jesus Christus gegründete Weltreligion. 2) Cie., f Abk. für: Kompanie (Gesellschaft).
die christlichen Kirchen. 3) christliche Ge- cif, i3 einschließlich Kosten, Versicherung und
sinnung, das Christfest, Weihnachten, ich Fracht, [engl. Abk. von: cost, insurance, freight]
christianisiere (habe christianisiert) ihn, be- Cilli, weibl. Vorname, [von: Cäcilie]
kehre zum Christentum, das Christkind, das Cinema scope sinema'sko:p, -, auch: das
Jesusknäblein, Abb. 48. K
das Christ- Cinerama, Verfahren zur Aufnahme und
königsfest, katholisches Fest am Sonn- Wiedergabe von Filmen auf besonders breite
tag vor Allerheiligen, christlich, auf das und Bildwand, die Cinemathek,
gewölbte
Christentum bezüglich: die Christlich-Demo- -/-en, Sammlung von Filmen. [Kw.]
kratische Union (Deutschlands) Abk. , : CDU das Cinquecento t/inkve'tfento, -s, 16. Jahr-
die Christlich-Soziale Union Deutschlands, Abk. hundert, [ital. .fünfhundert', Abk. für: 1500]
CSU; der Christliche Verein Junger Männer, circa, zirka, [lat.]
Abk.: CVJM. die Christmette, Gottesdienst cfieCirce,-/-n, verführerische Frau. [vgl. Kirke]
in der Christnacht, der Christmonat, Dezem- der Circulus vitiosus,- -/...li ...si, Trugschluß,
ber, die Christnacht, Nacht zum 25. Dezem- der das zu Beweisende in der Voraussetzung
ber, die Christologig, -/...'gi|en, Wissenschaft schon enthält, [lat. .fehlerhafter Kreis']
von der Person Christi. Eigw. christologisch. : das eis, -/-, 1) J Halbton über c, Abb.
1
9. N
Christus, Abk.: Christus, der
Chr., Jesus 2) Zeichen für cis-Moll. Cis, Zeichen für Cis-
Christ(us)dorn, Name vieler dorniger Pflan- Dur. das Cis-Dur, -, Zeichen: Cis, eine Tonart.
zen, das Christusmonogramm, Zeichen für das cis-Moll, -, Zeichen: cis, eine Tonart: die
den Namen Jesus Christus, Abb. S 81. [griech. cis-Moll- Tonleiter.
,der Gesalbte'] cito, eilig, [lat. alte Briefaufschrift]
;

Christa, weibl. Vorname. Christian, männl. der Citoy|en sitoa'js, -s/-s, Bürger, [franz.]
Vorname. Christiane, Christine, weibl. Vor- die Citrusfrüchte, Mz., die Zitrusfrüchte.
namen, [von: Christus] die City 'siti, -/-s, Innenstadt; Kern einer
Christoph(orus), männl. Vorname, [griech. größeren Stadt, [engl.]
.Christusträger'] die Civitas, 1) Staat. 2) Stadt, [lat.]
das Chrom Zeichen Cr, «O Element,
kro:m, -s, : ck, Silbentrennung vgl. ÜBERS. S 53: Druck,
ein Metall, die Chromatik, -, 1) Farben- Druk-kes.
lehre. 2) £ Erhöhung oder Erniedrigung der cl, Zeichen für: Zentiliter.
Stammtöne einer Tonart um einen Halbton. c. 1., Abk. für: am angeführten Ort. [lat. citato
chromatisch, 1) auf Farbenzerlegung be- loco]
ruhend. 2) J in Halbtönen fortschreitend, das
1
Cl, «O Zeichen für: Chlor.
Chromatophor, -s/-en meist Mz., 1) <$> Farb- das Claim kle:m, -(s)/-s, Anspruch; Anteil (an
stoff enthaltendes Körperchen der Pflanzen- einer Mine), [engl.]
zelle. 2) ©
Farbstoffzelle, besonders der Haut. Ciaire klr.:r, weibl. Vorname, [franz. , Klara']
ich chromjgre (habe chromiert) es, behandle das Clair-ob|scur klerops'ky:r, -s, Helldunkel
beim Färben mit Chromverbindungen (Textil- (Malerei), [franz.]
fasern). das Chromleder, mit Chromsalzen der Clan khn, -s/-s, auch: kla:n, -s/-e, Sippe,
gegerbtes Leder, das Chromosom, -s/-en, enger Bund, [kelt.]
Träger der Erbanlagen, die Chromo Sphäre, die Claque klak, -, Gesamtheit der Claqueure.
gasförmige Schicht um die Sonne, [griech. der Claqueur ...'ke:r, -s/-e, bezahlter Beifall-
.Farbe'] klatscher. [franz., 1830]
die Chronik 'kro:nik, -/-en, 1) mittelalterliches Claudia, weibl. Vorname, [die aus dem römi-
Geschichtswerk. 2) Bericht über das Leben schen Geschlecht der Claudier Stammende]
einer kleineren Gemeinschaft (Stadt, Familie). das Clearing 'klitrin, -s/-s, Zahlungsausgleich,
3) Bücher des A. T., Übers. B 30. die Chroni- Verrechnung, [engl.]
que scandaleuse kro:'nik skäda'le:z, - -, Samm- Clemens, männl., dementia, weibl. Vorname,
lung von Klatschgeschichten, chronisch, lang- [lat. Gnädige, Milde']
,der, die,
wierig, schleichend (Krankheit), der Chronist, der Clerk kla:rk, -s/-s, 1) kaufmännischer An-
-en/-en, Chronikschreiber, der Chrono graph, gestellter. 2) Verwaltungsbeamter. 3) geistlicher
-en/-en, genaue (selbstschreibende) Stopp- Beamter, [engl.]

120
Cos
clever 'klevgr, geschickt, durchtrieben, [engl.] der CQMECON, -s, Kurzw. für: Council for
der Clinch klintf, -es, Umklammerung beim Mutual Economic Assistance. [engl., Rat für
Boxen, [engl.] gegenseitige Wirtschaftshilfe; eine Organisation
der Clip, -s/-s, auch: Klipp, Klemme, Klammer, der Ostblockstaaten]
Brosche, Nadel, Abb. S 32. [engl.] die Comics 'komiks, kurz für: Comic Strips,
der Clipper, -s/-, auch: Klipper, amerikanische Mz., gezeichnete Bilderfolgen in Zeitungen,
Bezeichnung für: schnelles Verkehrsflugzeug, Zeitschriften, [engl.]
[engl.] die Commedia dell'arte, - -, italienisches Steg-
die Clique 'klikg, -/-n, Klüngel, Sippschaft, reiflustspiel, 16.-18. Jh. [ital.]
einander fördernde Gruppe, die Außenstehende comme il faut kom il 'fo:, wie es sein muß, wie
fernhält, das Cliquenwesen, die Cliquenwirt- sich's gehört, [franz.]
schaft, Herrschaft von Cliquen, [franz.] der Commis ko'mi:, -/-, Kommis. der Commis
die Clivia, -/...vi|en, auch: Klivie, gelbrot blü-
hende Zierpflanze.
voyageur ko'mi: voaja'sce:r,
lungsreisender, [franz.]
/- -s, f Hand- —
der Clochard kh'fa:r, -(s)/-s, streunender Ob-
dachloser, Landstreicher, [franz.]
der Common sense 'komgn 'sens,
Menschenverstand, [engl.]
— , gesunder

der Cloque klo'ke:, -(s)/-s, Kleiderstoff mit das Commonwealth ' komdnweld -, , 1) Gemein-
blasenartig erhöhter Oberfläche, [franz.] wesen. 2) Staatenbund, [engl.]
der Clou klu:, -s/-s, Höhepunkt, Glanzstück, das Communique ...myni'ke:, -s/-s, Kommu-
Hauptzugmittel, [franz.] nique.
der Clown klaun, -s/-s, Spaßmacher (im Zirkus), die Compoundmaschine kom'paund..., Ver-
Abb. M6 [engl., 1830]. bundmaschine, [engl.]
die Cluse 'klyzg, -/-n, M
Schweiz. : Talenge. dieComprette, -/-n, \ eine Art Tablette. [Kw.]
cm, Zeichen für: Zentimeter, 2
, cm Zeichen für: der Compurverschluß, Handelsname für einen
Quadratzentimeter, cm 3
, Zeichen für: Kubik- Zentralverschluß für Photoapparate, Abb. P 13.
zentimeter. [Kw.]
Cm, O Zeichen für: Curium. der Computer kom'pju-.tdr, -s/-, elektronische
C+M+B, in Segnungsformeln: Caspar, Mel- Rechenanlage, Datenverarbeitungsanlage, [engl. ]
chior, Balthasar,Heiligen Drei Könige.
die con brio, J mit Feuer, Schwung, [ital.]
1

cmm, Zeichen für: Kubikmillimeter. der Concierge kö'sjcrs, -/-s, Schweiz.: Haus-M
das c-Moll, -, Zeichen: c, eine Tonart: die c- meister, Hotelportier, [franz.]
Moll-Tonleiter. der Concours hippique kj'ku:r i'pik, - -/- -s,
cm/sec, Zeichen für: Zentimeter pro Sekunde. Reit- und Fahrturnier, [franz.]
c/o, Abk. für care of.
: die Conditio sine qua non, , unerläßliche

Co, OZeichen für: Kobalt. [Iat. cobaltum] Bedingung. [Iat.; 18. Jh.]
Co., Abk. für: Kompanie(gesellschaft). confer, Abk.: cf., cfr., vergleiche. [Iat.]
der Cob|bler '&..., -s/-s, ein Cocktail, [engl.] die Conference köfe'räs, -, unterhaltsame An-
die Cochenille kofd'niljd, -|-n, Koschenille. sage (Rundfunk, Kabarett), der Conferencier
cferCockney 'kokni, -(s)/-s, meist verächtlich Lon- : köferäs'je: -s/-s, Ansager, [franz.]
,

doner, das C, -(s), Londoner Dialekt, [engl.] die Confessio, -/...siones, 1) Beichte, Bekenntnis.
das Cockpit, -s/-s, 1) J, Plicht. 2) Pilotensitz, 2) Ruhestätte eines Märtyrers der altchristlichen
Abb. F 32. [engl.] Kirche, confiteor, ich bekenne, das Confiteor,
der Cocktail 'kokted, -s/-s, alkoholisches Misch- -s, Sündenbekenntnis. [Iat.]
getränk, das Cocktailkleid, kurzes festliches con forza, J mit Kraft, con fuoco, £ mit Feuer.
1

Kleid, die Cocktailparty, zwangloser Empfang con mpto, J bewegt, [ital.]


1

am
die
frühen Abend, [engl. .Hahnenschwanz']
Coda, -/-s, Koda.
die Consecutio temporum,
zusammengesetzten Satz. [Iat.]
Zeitenfolge im — ,

der Code ko:d, -(s)/-s, 1) Gesetzbuch. 2) auch: das Consilium ab eundi, - -, Androhung der
Kode, Schlüssel zu Geheimschriften oder Tele- Verweisung von der höheren Schule. [Iat.]
grammen, ich cod igre (habe codiert) es, übertrage der Container kon'te:nar, -s/-, Großraumbe-
in einen Code eine codierte Nachricht. Hptw.
: : hälter für Gütertransporte, [engl.]
die Codierung, -/-en. [franz.] der Conte, -/...ti oder -s, die Contessa, -/...'tes-
das Coeur kcer, -(s)/-(s), Herz, Rot, Spielkarten- sen, Graf, Gräfin, [ital.]
farbe, Abb. S 57. [franz.] die Contenance kötd'näs, -, Kontenance.
cogito, ergo sum, ich denke, also bin ich. contra, gegen: in Sachen X. c. Y. [Iat.]
[Iat.; Grundsatz der Philosophie des Descartes, die Contradictio in adjecto, , Widerspruch

1637] in der Beifügung, z.B. eckiger Kreis. [Iat.]


der Cognac 'konjak, -s/-s, Kognak. das Copyright kopirait, -s/-s, Urheberrecht,
der CoifTeur koa'fw:r, -s/-e, Friseur. [engl.]
das, Co|ir, -(s) die C., -, Kokosnußfaser, coram pu blico, öffentlich. [Iat.; 1800] um
[tamil.] der Cord, -(e)s/-e, der Kord.
der Coitus, -, Koitus. [Iat.] Cordula, weibl. Vorname. [Iat. ,die meinem
col., Abk. für: columna (Spalte). Herzen Nahestehende']
das Cold Cream ko:ld kri:m, - -/- -s, Hautcreme, das Corned beef 'ko:rnd 'bi:f, - -, gepökeltes
[engl.] Büchsenrindfleisch, [engl.]
die Collage ka'la^g, -/-n, Klebebild, [franz.] Cornelia, weibl., Cornelius, männl. Vorname,
das College 'kolids, Collegeko'le:^, -(s)/-s, [Iat. ,die, der aus der altrömischen Sippe der
höhere Schule und Hochschule, [engl., franz.] Cornelier Stammende']
der Collie, -s/-s, schottischer Schäferhund, die Corn-flakes kornfle:ks, Mz., Maisflocken,
[kelt.] [engl.]
das Collier kol'je:, -s/-s, das Kollier. das Cornichon korni'fj, -s/-s, Pfeffergurke,
der Colon ...'Ion, -(s)/-s, bei Wertangaben -, [franz.]
Währungseinheit in Costarica und El Salvador, Corona, weibl. Vorname. [Iat. ,die Krone']
[span.] das Corps de ballet kjr d) ba'le:, / , Tanz-
der Colonel, franz.: kolo'nel; engl.: 'kd-.nü, -s/-s, truppe (einer Oper), [franz.]
Oberst. das Corpus delicti, - -/...pora -, g^ Beweisstück.
der Colt k..., -s/-s, ein Revolver, [nach dem das Corpus juris, - -, Gesetzbuch. [Iat.]
amerikanischen Erfinder] Corvln(us), männl. Vorname. [Iat. ,der kleine
das Comeback kAm'bek, -(s)/-s, Wiederauftreten Rabe']
eines bekannten Künstlers, Sportlers, Politikers cos, Zeichen für: Kosinus.
nach längerer Pause, [engl.] cosec, Zeichen für: Kosekans.

121
Cos
Cosima, weibl., Cosimo, männl. Vorname, ohne Mz., das Erlesenste: die C. der Gesellschaft.
[ital., zu griech. ,die, der Geschmückte'] cremefarben, blaßgelb, [franz.]
der Costaricaner, -s/-, Bewohner des mittel-
amerikanischen Staates Costa-Rica. Eigw. co- :
der Crepe de Chine kre:p di Ji:n, /-s
Chinakrepp, ein leichtes Gewebe, der Crepe
' —
staricanisch. Georgette ...jar'jet, - -/-s -, durchsichtiges
cot, Zeichen für: Kotangens. Kreppgewebe, der Crepon kre'pS, -s/-s, Krepon.
das Cottage 'kotidz, -/-s, Landhaus in offener [franz.]
Bauweise, [engl.] cresc, Abk. für: crescendo. cre\scendo kre'/endo,
der, das Cptton, -s, Baumwolle, [engl.] Abk.: cresc, £ stärker werdend; Zeichen: <,
die Couch kaut/, -/-es, Liegesofa, Abb. 18. [engl.] W Abb. N 10. Hptw.: das Cre scendo, -s/...di.
das Couche -s,ku/e:, M
Schweiz.: in einen [ital.]
neuen Bezug gefüllte gebrauchte, aufgefrischte Crescentia, Creszenz, weibl. Vornamen, [lat.
Bettfedern, die Couchette ku'/et, -/-s, M ,die Wachsende']
Schweiz. CS Platz im Liegewagen.
: die, der Cretonne ...'ton, -/-s, Kretonne, [franz.]
die Couleur ku'lar, -/-en oder -s, 1) Farbe. 2) die, der Crew kru:, -/-s, Mannschaft, [engl.]
Kartenspiel: Trumpf. 3) !D Farben einer Ver- das Cross-Country kros 'kAtitri, -/-s, 1) Wald-
bindung, [franz. 1700] ; um lauf. 2) Querfeldeinrennen, [engl.]
der Couloir kulo'a:r, -s/-s, steile, schluchtartige der Croupier krup'je:, -s/-s, Gehilfe des Bank-
Rinne, [franz.] halters (im Spielsaal), [franz.; um 1800]
das Coulomb ku'lö, -s/-s, Abk. : C, 5 Ampere- der Croupon kru'pj, -s/-s, Rückenteil der (ge-
sekunde. gerbten) Rindshaut, [franz.]
derCount kaunt, -s/-s, nichtenglischer Graf, die die Crux, -, Ü Kummer, Leid. [lat. Kreuz'] ,

Counteß 'kauntis, -/...'tessen oder ...tesses, Grä- der Cruzeiro ...'ze:ru, -/-s und bei Wertangaben
fin, die County, -/-s, Grafschaft, Verwaltungs- -, Währungseinheit in Brasilien, [portugies.]
bezirk, [engl.] Cs, O Zeichen für: Cäsium.
der Countdown kaunt'daun, -s/-s, das Auszählen der Csardas 'tfa:rda:f, -/-, ungarischer National-
der letzten Sekunden vor einem Raketenstart, tanz, [ungar.]
[engl. , herabzählen'] der C-Schlüssel, J- Notenschlüssel mit der
der Coup ku, -s/-s, Streich, besonders Staats- Schlüsselnote c l .

streich; überraschendes Vorgehen, [franz.] der Csikös 'tfiko.f, -/-, Pferdehirt, [ungar.]
das Coupe ku'pe:, -s/-s, 1) geschlossene zwei- CSU, Abk. für: Christlich-Soziale Union.
sitzige Kutsche. 2) zweisitziger geschlossener et, auch c, Mz. cts, Abk. für Cent, Centime,
: : : M
Kraftwagen. 3) t Eisenbahnabteil, [franz.] Schweiz, auch: Ct.
das Cou plet ku'ple:, -s/-s, witziges Lied mit Abk. für: cum tempore, mit dem akademi-
c. t.,
Kehrreim, besonders im Kabarett, [franz.] schen Viertel, d.h. eine Viertelstunde nach der
der Coupon ku'pö, -s/-s, der Kupon. angesetzten Zeit, [lat.]
die Cour ku.r, -, Hof(haltung) Gunstbewer- ; Cu, O Zeichen für: Kupfer, [lat. cuprum]
bung: er macht ihr die C. [franz.] cum grano salis, mit der nötigen Einschränkung
die Courage ku'ra:z», -, Mut. couragiert (einem Körnchen Salz), cum lajjde, mit Lob
...'ji;ri, mutig, [franz.] bestanden (akademische Prüfung), cum tem-
die Courtage kur'ta:3», -/-n, Maklergebühr, pore, -» c. t. [lat.]
[franz.] der Cup k/ip, -s/-s, Ehrenbecher, Siegerpokal,
die Courtoisie kurtoa'zi:, -/...'si|en, 1) ritterliche [engl.]
Höflichkeit. 2) rj zwei Wappen nebeneinander, Cupido, altrömischer Liebesgott, [lat. ,das Be-
[franz.] gehren']
der Cousin ku'zs, -s/-s, Vetter, die Cousine ku..., der Curacao kyra'sa:o, -(s)/-s, Likör aus
-/-n, auch: Kusine, Base, Übers. F 6. [franz.] Pomeranzenschalen, [westindische Insel]
derCovercoat 'kAV»rko:t, -(s)/-s, 1) ein Mantel- der Cureky're:, -s/-s, katholischer Pfarrer in
und Kostümstoff. 2) Mantel daraus, [engl.] Frankreich, [franz.]
der Cowboy 'kauboi, -s/-s, nordamerikanischer das Curie ky'ri:, -/-, Zeichen: Ci, vorher: c,
Rinderhirt, [engl.] Maßeinheit der Radioaktivität, das Curium, -s,
der Coyote, -n/-n, der Kojote. Zeichen: Cm,0 Element, Transuran, [nach dem
er.,Abk. für: currentis. französischen Physikerehepaar Curie]
Cr, O
Zeichen für: Chrom. das Curling 'kulitj, -s, ein Eisspiel, [engl.]
der Crack krek, -s/-s, aussichtsreichster Kampf- currentis, Abk.: er., des laufenden (Jahres,
teilnehmer (Sportler, Rennpferd), [engl.] Monats): am 10. er. das Curriculum, -s/...la,
die Crackers 'krtkorz, Mz., knuspriges Klein- Lehrplan, Lehrkanon der Fächer und Schulen.
gebäck, [engl.] Jas Curriculum vitae. - -, Lebenslauf, [lat.]
die Craquelee krakd'le:, -/-s, Glasur mit feinen der, das Curry 'kAri, -s, scharfes Gewürz, [tamil.]
Rissen, [franz.] der Cut, Cutaway 'kAtnue:, -s/-s, Gehrock mit
das Crawl kraul, -s, das Kraul, [engl.] abgerundeten Vorderschößen, [engl.]
das Credo, -s, Glaubensbekenntnis, [lat. ,ich der Cutter 'kAtir, -s/-, die Cutterin, -/-nen,
glaube'] Schnittmeister(in) bei Film, Rundfunk, Fern
der Creek kri:k, -s/-s, zeitweilig trockener Bach, sehen, [engl.]
[engl.] CVJM, Abk. für: Christlicher Verein Junger
creme krc:m (unbeugbar), cremefarben, die Männer.
Creme, -/-s, auch: Krem, 1) sahnige Süßspeise, cwt., Abk. für: Hundredweight. [engl, centweight]
Tortenfüllung. 2) Hautsalbe: Hautcreme. 3) Ü das Cymbal, -s/-e oder -s, das Zimbal.

D
d, das D de:, -/-, stimmhafter gesprengter Zahn- d (stets kursiv), Zeichen für: Durchmesser.
laut, Übers. A 27, S 60. D, 1) römische Zahl 500, Übers. R 27. 2) auf
das d, -/-, J
1
1) zweiter Ton der C-Dur-Ton- Münzen: Prägestätte München. 3) <0 Zeichen
leiter, Abb. N 9. 2) Zeichen für: d-Moll. für: Deuterium. 4) an Kraftwagen Abk. für:
D, Zeichen für: D-Dur. Deutschland.
d, Abk. für: 1) Denar. 2) Penny, Pence (lat. D., Abk. für: Doktor der Theologie.
denarius). 3) auf Rezepten: man gebe (lat. da, 1) dort oder hier, wohin ich zeige, an jener
detur). 4) A Zeichen für: Differential. oder dieser Stelle: da liegt es. 2) in diesem

122
Dac

der Sparren
der Hahnenbolken

l der Dach
"o überstand

.-Sdie
J> Verschalu
tder
^ Kehlbark

die Stuhlsäuh
der Fußboden

das Gebälk
die Fußpfette

der Dachstuhl der Aufschiebung das Säge- oder Sheddach das Kuppeldach

te er s P arren
x2ffVt
die

der Kniestock
(der Drempel)
der doppeltstehende Stuhl
das Kehlbalkendach das Pfettendach n ach das Hängewerksdoch

Augenblick, bei dieser Gelegenheit: da ge- das Dach, -(e)s/ 2 er,


oberer Abschluß eines
1)
schah es. 3) folgernd: unter diesen Umständen. Gebäudes, Abb. D 1, D 2: wir haben alles
4) t D bezügliches Umstandswort: an dem unter D. und Fach, Ü beendet, abgeschlossen,
Tage, da dies geschah. 5) weil: da er verzogen ist, in Sicherheit. 2) Bedeckung: Wagendach. 3) D
konnte die Post ihn nicht erreichen, [germ. Stw.] Sicherheit, Schutz. 4) U Kopf: ich habe eins aufs
da..., vor Selbstlaut dar..., unbetont bildet da D. bekommen, Ü bin gerügt worden. 5) <X? han-
mit Verhältniswörtern Umstandswörter: dabei. gendes Gestein über dem Abbau. 6) V Rücken
d. Ä., Abk. für: der Ältere. und Flügel bei Vögeln. Verkl. das Dächelchen,
:

DAB, Abk. für: Deutsches Arzneibuch. Dächlein, -s/- oder Dächerchen. der Dach-
dabej, bei dem, wovon gerade die Rede ist; er boden, Speicher unter dem Dach, der Dach-
muß dabeibleiben, anwesend; aber: er muß d. decker, Bauhandwerker, der Hausbedachungen
bleiben, muß
an seiner Meinung festhalten ; er will herstellt, ich dache (habe gedacht) es, f decke
dabeisein, beteiligt; aber: es muß etwas d. sein, mit einem Dach, ich d. es ab, schräge, gebe eine
die Sache ist bedenklich; er muß immer dabei- sanfte Neigung, der Dachgarten, wohnlich
sitzen, dabeistehen, zugegen sein; aber: er muß eingerichtetes Flachdach, die Dachgaupe, über
d. sitzen (stehen), kann dabei nicht stehen stehenden Dachfenstern angehobenes Dach.
(sitzen). Ebenso zusammengesetzt: dadurch, das Dachgeschoß, Stockwerk unmittelbar
dafür, dagegen usw. [germ. Stw.] unter dem Dach, die Dachgesellschaft, über-
da capo, Abk. d. c, J" noch einmal von Anfang geordnete Gesellschaft zur einheitlichen Lei-
an: da capo al fine, vom Anfang bis zum Ende tung eines Konzerns, der Dachhase, -n/-n, U
wiederholen, [ital.; 18. Jh.] Katze, die Dachorganisation, übergeordnete
d'accord da'ko:r, f einig, einer Meinung, Organisation, die Dachpappe, geteerte Pappe.
[franz.] die Dachpfanne, gewellter Dachziegel, der

-
Dac
verloren, tot: die Zeit wird schnell dahingehen;
aber: wir wollen d. gehen, an diese Stelle. Zu-
sammensetzungen: dahin ab, dahin ^uf usw.
dahingegen, jedoch, dahinten, dort hinten.
dahinter, hinweisend: 'da:..., hinter diesem:
es ist nichts d., U taugt nichts; ich bin dahinter-
gekommen, U habe es ausfindig gemacht, be-
griffen; es wird doch nichts dahinterstecken? U
als geheime Absicht verborgen sein.
die Dahlie ...t'a, -/...li]en, Korbblütler mit großen
Blüten, [nach dem schwedischen Botaniker
Dahl, 1751-1787]
Daisy 'de:zi, weibl. Vorname, [engl. .Maßlieb-
Oalmatika chen']
der Dakota, -(s)/-(s), Sioux. [eigener Name]
die Daktylo, -/-s, M
Schweiz.: Daktylographin.
Dachreiter, Türmchen auf dem Dach, Abb. die Daktylographin, -/-nen, Schweiz.: M i

K 20. die Dachrinne, Regenwasser auffangende Maschinenschreiberin. die Daktylo skopig,


Rinne am Dachrand, Abb. D 1. der Dach- -/...'pi|en, Fingerabdruckverfahren, der Dak-
schaden, ohne Mz., U geistiger Defekt, der tylus, -/...'tylen, ein Versfuß, Übers. V 5.
Dachstuhl, Traggerüst des Daches, Abb. D 1. Eigw. daktylisch, [griech. .Finger']
:

[germ. Stw. ; zu: decken] der Dalai-Lama, -(s)/-s, kirchliches Oberhaupt \

der Dächet, -(s)/-e(n), M Schweiz.: Dekan, der Lamaisten in Tibet.


Dechant. dieDalbe, -/-n, Bündel eingerammter Pfähle
der Dachs, -es/-e, 1) Marderart: er schläft wie zum Festmachen der Schiffe, Abb. D 3.
ein D., Ü lange und fest. 2) U unerfahrener [niederd.]
junger Bursche: so ein junger D.! Verkl. : das Dalila, Nebenform von: Delila.
Dachschen, Dächslein, -s/-. der Dachsbau, der Dalk, -(e)s/-e, M
oberd. 1) Dummkopf, un- :

-(e)s/-e, Höhle des Dachses, das Dachsbeil, geschickter Mensch. 2) Geschwätz. Eigw. :

Dechsel, Abb. A 30. der Dachsei, Dächsei, dalket.


Dachser, -s/-, V 1)
Dackel, Dachshund. 2) der Dalles, -, U Armut, Geldmangel: er hat den
Dechsel. 3) ein Beitel, der Dachshund, Dackel, D. [hebr.]
Abb. H 29. die Dachsschwarte, Fell dalli, U rasch!, los! [poln. 19. Jh.] ;

des Dachses, [germ. Stw.; Dachsbeil zu: die Dalmatika, -/...ken, festliches Gewand des
Deichsel] Diakons, Abb. D
Dalmatiner, -s/-,
3. der
ich dachte, von: ich denke. Bewohner der jugoslawischen Landschaft Dal-
die Dachtel, -/-n, U Ohrfeige. Zeitw.: ich matien. 2) eine Hunderasse. 3) Wein aus Dal-
dacht(e)le (habe gedachtelt) ihn. [mhd.] matien. dalmatinisch, dalmatisch, auf Dal-
der Dackel, -s/-, kurzbeinige Hunderasse, Abb. matien bezüglich.
H 29 [eigtl. .Dachshund'] damals, zu jener Zeit. Eigw. : damalig.
der Dada ismus, -, literarisch-künstlerische Be- der Damast, -es/-e, einfarbiges Gewebe mit
wegung. ElGW. dada istisch, der Dada ist,
: eingewebtem Muster. Eigw.: damasten, die \

-en/-en, Anhänger des Dadaismus, [nach dem Damaszener Klinge, damaszierte Stahlklinge.
kindlichen Stammellaut ,dada'] damaszenisch, zu Damaskus gehörig, ich
Dädalus, großer Erfinder in der griechischen damasziere (habe damasziert) es, bearbeite
Sage. Stahl durch Verschweißen harter und weicher |

dadurch, durch diesen Umstand: nur d. konnte Stahlstäbe, [nach der syrischen Hauptstadt
es geschehen; d., daß...; aber: er muß da durch. Damaskus]
dafür, hinweisend 'da:..., 1) als Ersatz für etwas: die Dame, -/-n, 1) Frau oder Mädchen aus
ich habe es d. gehalten, dafür angesehen; aber: guter Familie: D. des Hauses, Gastgeberin. 2)
man könnte dafürhalten, meinen. 2) für diesen Damespiel. 3) Siegerstein im Damespiel, Abb.
Umstand: er wird nichts dafürkönnen, daß... das B 53. 4) Königin im Schachspiel, Abb. S 10.
Dafürhalten, -s, Auffassung: nach meinem D. 5) dritthöchste Karte, Abb. S 57. Verkl.: das
DAG, Abk. für: Deutsche Angestellten-Gewerk- Dämchen, Dämlein, -s/-. das Damebrett,
schaft. Schachbrett, damenhaft, vornehm, zurück-
dagegen, hinweisend: 'da:..., 1) gegen etwas: haltend, der Damensitz: ich reite im D., mit
keiner wird etwas d. haben; er hat mir folgendes beiden Beinen auf der einen Seite des Pferdes.
dagegengehalten, erwidert. 2) jedoch: er fuhr die Damenwahl, Wahl des Tanzpartners durch
mit dem Wagen, sie d. mit der Bahn. die Dame, das Damespiel, ein Brettspiel, Abb.
der Däggel, -s/-, Schweiz. M
wehleidiger : B 53. [franz. aus lat. domina ,Herrin'; 17. Jh.]
der Dämel, -s/-s, auch: Dämlack, Dämling, U
'

Mensch.
Dagmar, weibl. Vorname [dänisch]. Dagobert, Dummkopf, alberner Kerl, ich däm(e)le (habe
männl. Vorname, [von kelt. dago , beliebt'] gedämelt), U benehme mich töricht, damisch,
die Daguerreotypig dagero..., -/...'pi|en, f 1) M südd.: dämlich, der Dämlack, -(e)s/-e, U
Lichtbild auf Jodsilberplatte. 2) ohne Mz., Dämel, ich dämle, dämele. dämlich, U dumm,
Verfahren dafür, [nach dem Erfinder Daguerre, einfältig. Hpfw. die Dämlichkeit, -. der Däm-
:

1787-1851] ling, -s/-e, U Dämel, [germ.]


dahejm, zu Hause: er wird d. bleiben, sein, das der Damhirsch, ein Hirsch mit Schaufelgeweih,
Dahejm, -s, D Heim, der, die Dahejmge- Abb. G 22. [ahd.]
bliebene, -n/-n, ein -r, eine -, jemand, der Damian, männl. Vorname, [griech. ,der Be-
daheim geblieben ist. zwinger']
daher, 1) von dort her: er ist von d. gekommen, damit, hinweisend: mit dieser Sache:
'da:..., 1)
aus dieser Richtung; aber: 2) ...'he:r, einher: er d. will ich nichts zu tun haben. 2) nur: ...'mit, zu
ist des Wegs dahergekommen. 3) deswegen, darum dem Zwecke ich sage es, d. alle es wissen.
:

d. konnte ich nicht kommen; es geschah d., weil... derDämlack, dämlich usw., -*• der Dämel.
dahin, hinweisend: 'da:..., 1) zu der genannten der Damm, -(e)s/ 2 e, 1) aufgeschütteter Erd-
Stelle: da- und dorthin. 2) bis d., bis zu einem körper: Bahndamm, Abb. E 6; Staudamm,
bestimmten Zeitpunkt. 3) vorwärts, weiter: er Abb. T 3. 2) Ü innerer Widerstand: sie wollten
raste d. 4) bis zu diesem Zustand er brachte ihn : seinerWillkür einen D. entgegensetzen. 3) t
d., daß..., beeinflußte; ich lasse es dahingestellt, befestigte Fahrstraße: Kurfürstendamm. 4)
ob..., entscheide nicht. 5) nur: ...'hin, vorbei, Stück zwischen After und Geschlechtsorganen.

124
Dar
5) Orgelbau Holz, auf dem der Stimmstock liegt.
:

6) ich bin wieder (noch nicht) auf dem D., U ge-


sund und munter, ich dämme
(habe gedämmt)
es, 1) staue auf (Wasser). 2) Ü schränke ein,
hemme (Schmerzen), ich des ein, 1) umschließe
mit einem Damm. 2) Ü schränke ein. der
Dämmstoff, Isoliermittel zum Wärme-, Kälte-
oder Schallschutz, die Dämmung,
-/-en, das
Dämmen, Eindämmen, [germ. Stw.]
rferDämmer,-s, D Dämmerung, ich dämm(e)re N
der Zylinder' der Kolben der Kreuzkopf die Pleuelstange
(habe gedämmert), 1) träume vor mich hin, bin
I
/

die Kolbenstange die Geradführung


im Halbschlaf. 2) es dämmert, wird Tag oder
Nacht, ist dämmerig. 3) es dämmert bei ihm, U Dampfmaschine
die Erkenntnis erwacht langsam. damm(e)rig,
Halbdunkel, das Dämmerlicht, -(e)s, Halb-
dunkel, der Dämmerschlaf, 1) Halbschlaf. 2) der Däne, -n/-n, Bewohner von Dänemark.
i leichte Betäubung, der Dämmerschoppen, Eigw. dänisch, der Dane brog, -s, die dänische
:

kleiner Abendumtrunk, die Dämm(e)rung, Flagge, die Dänin, -/-nen, Bewohnerin von
-/-en, Halbdunkel, Übergang zwischen Tag und Dänemark, das Dänisch, -(s), dem -, dänische
Nacht, der Dämmerzustand, { vorüber- Sprache, Übers. D 7, vgl. Deutsch.
gehende Bewußtseinstrübung, dämmrig, däm- däne, M alem.: drüben, jenseits; in Amerika.
merig, [ahd. .Finsternis'] daneben, hinweisend: 'da:..., 1) neben diesem:
der, das Damno, -s, das Damnum, -s, c3 Scha- hier ist die Küche, d. das Eßzimmer. 2) außerdem
den, Verlust, Abzug, [lat.] wir einigten uns über dieses Problem, d. besprachen
das Damoklesschwert, Sinnbild für drohende wir noch andere Fragen. 3) am Ziel vorbei es ist :

Gefahr mitten im Glück, [griech. Erzählung um danebengefallen; das ist danebengegangen, U nicht
den Höfling Damokles] gelungen; aber: er ist d. gegangen, nebenher.
der Dämon, -s/...'monen, 1) böser Geist; Teufel. ich dang, von: ich dinge.
2) Ü dem Menschen innewohnendes Gesetz: danieden, t D auf der Erde, danieder, da-
von seinem D. getrieben. ElGW. dämonisch. : nieder, (nach) unten: die Wirtschaft hat
die Dämonig, -/...'ni|en, unheimliche Gewalt, daniedergelegen, Ü.
[griech.] Dani el, männl., Dani el(l)a, weibl. Vorname,
der Dampf, -(t)sj-s, 1) Zustand der eben ver- [hebr. ,mein Richter ist Gott'; Daniella ital.]
gasten besonders Wasser, Abb.
Flüssigkeit, dank ihm, infolge, durch: dank seinem Fleiß
A 8; Maschinenantrieb Sinnbild rastloser
als erreichte er sein Ziel, der Dank, -(e)s, an ihn für
Kraft: Hans D. in allen Gassen, U Wichtigtuer, etwas, Worte, Gefühle, Vergeltung für er-
der angeblich überall Bescheid weiß; du mußt wiesene Leistungen, Wohltaten ich sage ihm D. :

mehr D. dahinter machen, U die Angelegenheit - habe D. gesagt oder ihm dank - habe gedanksagt;
beschleunigen. 2) U Hunger. 3) U Angst, das Gott sei D. dankbar, 1) von Dank erfüllt. 2)
Dampfbad, Schwitzbad mit heißem Dampf. immer zu Dank bereit. 3) ergiebig, befriedigend:
der Dampfdom, Speicher für Dampf auf eine dankbare Aufgabe. Hptw.: die Dankbar-
Dampfkesseln, z.B. an Lokomotiven, Abb. 18. K
keit, -. ich danke (habe gedankt), 1) spreche
ich dampfe (habe gedampft): es dampft, stößt meinen Dank aus ich d. ihm für etwas; d. der :

Dampf aus. ich d. ab (bin abgedampft), U reise Nachfrage. 2) U lehne ab: dafür d. ich, das
ab. ich d. es ein, «0 lasse verdunsten, der möchte ich nicht haben. 3) erwidere einen
Dampfer, -s/-, Dampfschiff, Abb. S 19. der Gruß. 4) es ihm, verdanke es ihm. ich d. ab,
Dampfhammer, Schmiedewerk mit Dampf- verzichte, lege nieder (Amt, Krone), dankens-
betrieb, die Dampfheizung, mit Dampf be- wert, 1) Dank verdienend. 2) lohnend, nützlich
triebene Heizung, dampfig, voll Dampf, der (Aufgabe), das Dankeschön, -s: sie hat ihr D.
Dampfkessel, Anlage zur Dampferzeugung, ausgesprochen; aber: danke schön! die Dank-
Abb. K 18. die Dampfmaschine, durch sagung, -/-en, Formulierung des Dankes, das
Dampfdruck getriebene Kraftmaschine, Abb. Dankschreiben, -s/-, brieflicher Dank. [germ.
D 4. die Dampfnudel, Klößchen aus lockerem Stw.; von: denken]
Hefeteig, das Dampfschiff, mit Dampf ange- das Dänkeli, Dänketli, -/-, M Schweiz.: Denkeli.
triebenes Schiff, Abb. S 19. die Dampfwalze, Dankmar, männl. Vorname, [ahd. ,der Ge-
ältere Straßenwalze, Abb. W
3; Sinnbild für dankenberühmte'.]
zermalmende Übermacht, [germ. Stw.] dann, 1) nachher, darauf: dann kam er. 2) wenn
ich dämpfe (habe gedämpft) es, 1) dünste, koche die Bedingung erfüllt ist: nimm den Rat an,
im Dampfbad. 2) mache leiser, hemme (Lärm). dann geschieht es dir nicht wieder. 3) ferner:
3) bearbeite mit Dampf. Hptw. die Dämp- dann mußt du noch bedenken, daß... [zu: denn]
:

fung, -/-en. der Dämpfer, -s/-, 1) J Vorrich- von dannen, f B von dort (weg), [ahd.]
1

tung zum Abschwächen der Tonstärke, Abb. dann und wann, manchmal, irgendwann.
G 8. 2) Gerät zum Dämpfen von Speisen: dannzumal, M Schweiz. dann, in jenem Augen- :

Kartoffeldämpfer. 3) U Zügelung der Begeiste- blick.


rung oder des Übermuts: man muß ihm einen Daphne, weibl. Vorname, [griech. .Lorbeer']
D. aufsetzen, dämpfig, kurzatmig (von Pferden). ich dappe (habe gedappt), M oberd. : tappe.
Hptw.: die Dämpfigkeit, -. [zu: Dampf] dar..., Vorsilbe, vgl. da.
das Damwild, Damhirsch mit Hirschkuh und dar an, hinweisend: 'da:..., 1) an diesem: man
Kalb, [ahd.] erkennt ihn d., daß...; wir wollen darangehen, Ü
danach, hinweisend: 'da:..., 1) nach diesem: damit beginnen; aber: er soll nicht d. gehen,
er fragte d. 2) dann, später: bald d. kam er. 3) U nicht hieran; wir wollen alles daransetzen, unser
entsprechend, so: es sieht ganz d. aus, als ob... Ziel zu erreichen, Ü aber wir wollen uns d.
; :

das Danaergeschenk, Geschenk, dessen An- setzen, an diesen Tisch. 2) jetzt ist er d., an der
nahme gefährlich ist (wie das Trojanische Pferd). Reihe. 3) im Begriff: ich war nahe d., abzu-
[Danaer, ein griech. Stamm; bei Homer alle sagen.
Griechen] dar 'auf, hinweisend: 'da:..., 1) auf dieses: er
die Danaidenarbeit, mühsame, vergebliche geht d. aus, erstrebt es. 2) dann, später: am Tag
Arbeit, [griech. Sage] d.; am darauffolgenden Tag. daraufhin, dem-
der Dandy 'dendi, -s/-s, Modenarr, Geck. zufolge, danach: d. verließ er den Raum; aber:
Eigw. dandyhaft, das Dandytum, -s, Gecken-
: es deutet darauf hin, daß..., auf dieses, darjgus,
haftigkeit, [engl.] aus diesem: d. folgt, daß...

125
Dar
ich darbe (habe gedarbt), leide Mangel, [germ.; die Dattel, -/-n, Frucht der Dattelpalme, die
verwandt mit dürfen] : Dattelpalme, eine Palmengattung, [griech.
die Darbietung, -/-en, unterhaltende Vor- daktylos Finger']
,

führung, die Darbringung, -/-en, Opferung, das Datum, -s/...ten, 1) kalendermäßige Zeit-
Hingabe. angabe, bestimmter Tag, Übers. J 2. 2) nur
dar ejn, dahinein: du mußt dich dareinfinden, Mz., Angaben, Tatsachen, [lat. ,das Gegebene']
dich fügen. die Dgu.be, -/-n, gebogene Latte der Faßwand,
ich darf habe gedurft; wir dürfen, ihr
(durfte, Abb. F 8. [mhd.]
dürft, sie dürfen; wenn er dürfte) es tun, habe die Dauer, -, 1) Bestand, Fortbestehen: es war
das Recht oder die Erlaubnis das dürfte so sein, : nur von kurzer D.; D. in der Vergangenheit,
ist vermutlich so; das hättest du nicht machen Imperfekt, Übers. Z 7. 2) lange Zeit: auf die D.
dürfen; ich d. mit, U ich darf mitkommen, [germ. ist das nicht möglich. 3) Zeitspanne: auf die D.
Stw.] von zwei Jahren, der Dauerauftrag, Auftrag
der Darg, -s/-e, halbversteinerter Marschtorf. an Banken usw. zur Erledigung regelmäßig
dieDarge, -/-n, Schleppangel mit künstlichem wiederkehrender Überweisungen, der Dauer-
Köder, [niederd.; nord. Lw., zu: tragen] brenner, Ofen, der längere Zeit über brennen
dar in, hinweisend: 'da:..., 1) in diesem Punkt: kann, Abb. O 1. dauerhaft, langen Bestand
d. hat er recht; der Unterschied besteht d., daß... versprechend; ausdauernd. Hptw.: die Dauer-
2) in diesem: was ist d.? dar innen, da haftigkeit, -. der Dauerlauf, Lauf von 5-15
innen. Minuten Dauer, die Dauerspore, dickwandige
die Darlegung, -/-en, Erläuterung, Erklärung. Sporenform, es dauert (hat gedauert), 1)
das Darleh(e)n, -s/-, & gewährte Anleihe, Leih- bleibt bestehen, ändert sich nicht: eine dauernde
summe. Gefahr. 2) währt: es dauerte nur kurze Zeit, es
der Darleiher, -s/-, ts Geldgeber. d. an, ist noch nicht zu Ende, die Dauerware,
der Darling, -s/-s, Liebling, [engl.] haltbare Ware, z.B. Dauerwurst, die Dauerwelle,
der Darm, -(e)s/ i'e, 1) Teil des Verdauungskanals Verfahren zum künstlichen Krausen des Haars
bei Mensch und Tier, Abb. M
12. 2) Kaidaunen, über einen längeren Zeitraum, der Dauer-
Eingeweide: Darmsaite, Saite, [germ. Stw.] zustand, Zustand von langer Dauer: das darf
darnach, darneben, darnieder, f für danach : kein D. werden! [lat. Lw.]
usw. dar |ob, t deshalb, infolgedessen. es dauert (hat gedauert) mich, tut mir leid, [mhd.]
ich darre (habe gedarrt) es, technisch für: dörre, der Daumen, -s/-, 1) stärkster Finger der
trockne, röste, die Darre, -/-n, Vorrichtung zum Hand, Abb. H
6: ich werde dir den D. drücken,
Dörren: Dörrhorde, Abb. H 30. die Darr- halten, an dich mit guten Wünschen denken;
sucht, Name verschiedener Krankheiten des er dreht die £>., ist faul; du mußt den D. darauf-
Jungviehs, [alte Ableitung von: dürr] drücken, nachdrücklich darauf bestehen. 2) {3>
die Darreichung, -/-en, das Anbieten, Geben Nocken, kurzer Bolzen oder Hebel zum Greifen.
(von Speisen u.a.). Verkl. das Daymchen, Daumlein, -s/-.
:

der Darsteller, -s/-, die Darstellerin, -/-nen, daumenbreit, daumendick, so breit, dick
Schauspieler(in), Opernsänger(in). die Dar- wie ein Daumen, die Daumenschraube, ein
stellung, -/-en, Wiedergabe in Wort, Bild oder Folterwerkzeug, der Däumling, -s/-e, kleines
auf der Bühne. Eigw. : darstellerisch. Männchen, Märchengestalt. [germ.]
darüber, hinweisend: 'da:..., 1) über dieses: die Daune, -/-n, Flaumfeder, das Daunenbett,
du kannst dich beschweren; du solltest darüber-
d. mit Daunen gefülltes Bett, [niederd.]
stehen, Ü überlegen sein; aber: d. stehen die der Dauphin do'fs, -s/-s, Titel des französischen
Gläser. 2) währenddessen: d. verging die Zeit. Thronfolgers (1349-1830). [franz.]
3) mehr: er zahlt d. hinaus nichts, dar um, hin- das Daus, -es/-e oder =er, 1) As im Kartenspiel,
weisend: 'da:..., 1) um dieses: er läßt dich d. Abb. S 57. 2) zwei Augen im Würfelspiel. 3) Mz.
bitten. 2) deshalb, deswegen er ist d. gekommen : nur -e, Teufel: ei der D.! [spätahd. aus franz.
aber: er ist darumgekommen, Ü hat es nicht er- ,zwei'; 3 niederd.]
halten, dar unter, hinweisend: 'da:..., unter es daut an (ist angedaut), { beginnt zu verdauen
diesem; vgl. darüber. (Nahrung).
der Darwinismus, -, Abstammungslehre. David, männl. Vorname, der David(s)stern,
ElGW. darwinistisch. der Darwinist, -en/-en,
: Sechsstern, Abb. M
1. [hebr. ,der Geliebte']
Anhänger des Darwinismus, [nach Charles der Davis-Cup 'de:vis kAp, -s/-s, Davis-Pokal,
Darwin, 1809-82] internationaler Wanderpreis im Tennis, [engl.]
das, Geschlechtswort, hinweisendes und be- der Davit 'de:vit, -s/-s, Bootskran, Abb. 20. R
zügliches Fürwort, Übers. H
11, F40: das heißt, [engl.]
Abk.: d. h.; das ist, Abk.: d. i. davon, hinweisend: 'da:..., von diesem: du
das Dasein, -s, 1) tatsächliches Vorhandensein, davonbleiben, es nicht anfassen; aber: dieser
sollst
Bestehen, Existenz. 2) Leben, besonders die Rest geblieben; wir sind noch einmal davon-
ist d.
Mindestbedingungen dafür der Kampf ums D. : gekommen, Ü haben Glück gehabt; aber: der
daselbst, | dort. Schaden kann nicht d. gekommen sein; er will
dasjenige, Übers. F 40, 5. davonlaufen, aber auf und d. laufen.
:

daß, Nebensätze einleitendes Bindewort: ich davor, hinweisend: 'ja:..., vor diesem; vgl. da-
glaube, daß er kommt, [aus dem Fürwort: das] hinter.
dasselbe, ÜBERS. F 40: ein und d. dawider, gegen etwas, dagegen: er hat dawider-
die Dasselfliege, -/-n, Bremse. geredet, etwas entgegnet.
das Dasymeter, -s/-, Gasdichtemesser. [Kw.] dazu, hinweisend: 'da:..., 1) zu diesem: er ist
die Daten, 1) Mz. von: Datum. 2) nur Mz., später dazugekommen, hinzu; aber: wie konnte es
festgesetzte Größen: Datenbank, die Datenver- d. kommen? 2) außerdem: wir brauchen Bunt-
arbeitung, Auswertung von Daten durch papier, d. Schere und Bleistift, dazugehörig,
Büromaschinen oder elektronische Rechenan- zu diesem gehörend, dazumal, damals Anno d. :

lagen : Datenverarbeitungsanlage. dazwischen, hinweisend: 'da:..., zwischen,


ich datiere (habe datiert), 1) es, versehe mit dem inmitten: d. kommen Gräser hervor; aber:
Datum. 2) es datiert, stammt. Hptw. : die hoffentlich wird mir nichts dazwischenkommen,
Datierung, -/-en. [von: Datum] Ü mich nichts daran hindern.
der Dativ, -s/-e, 3. Fall, Wemfall,
ÜBERS. 11. H DB, Abk. für: Deutsche Bundesbahn.
das Dativobjekt, Übers. S 6. [lat. ,GebefalP] DBB, Abk. für: Deutscher Beamtenbund.
dato, ts heute bis d. der Datowechsel, Wechsel,
: DBP, Abk. für 1) Deutsche Bundespost. 2) Deut-
:

dessen Verfalltag auf einen bestimmten Termin sches Bundespatent.


nach der Ausstellung festgelegt wurde, [ital.] de, Zeichen für: Deka...

126
Def
der Fußbodei

der Balken

die Fußleiste
der Blindboden
die Füllung
der Einschub
die f0 ^ der Scheinballten

der Träger

die Holzbalkendeck eldie Einscbubdeckel die Kassettendecke


Deck«

d. c, Abk. für: da capo. Ü gerügt werden, das Deckelglas, Glaskrug mit


dem, Zeichen für: Dekameter, 10 m. Deckel, die Deckfarbe, undurchsichtige Farb-
DDR, Abk. für: Deutsche Demokratische Repu- schicht, die Deckfrucht, j£ Feldfrucht, die
blik. über eine andere gesät wird, der Deck-
de, M Schweiz. dann.
: hengst, Zuchthengst, der Deckmantel, vor-
der Dealer di:lrr, -s/-, 1) Jobber. 2) illegaler Ver- geschobene Tätigkeit, Vorwand: unter dem
teiler, Rauschmittelhändler, [engl.] D. der Hilfsbereitschaft befriedigte er seine
das Debakel, -s/-, Zusammenbruch, [franz.] Neugier, der Deckname, angenommener Name,
dieDebatte, -/-n, lange Aussprache, debattelos, Künstlername, Pseudonym, die Deckung,
ohne Debatte, ich debattiere (habe debattiert) -/-en, 1) Deckschicht, Dach. 2) Schutz & '

mit ihm über jemanden oder etwas, erörtere gegen Sicht und Feuerwirkung: sie mußten
gründlich, [franz.; um 1700] in D. gehen, volle D. nehmen. 3) i3 Sicherheit
das Debet, -s/-s, &
Belastung des Kontos, [lat.] für eine Forderung. 4) Sport: Verteidigung.
die Debilität, -, Hinfälligkeit, leichter Schwach- deckungsgleich, übereinstimmend, kongruent.
sinn. Eigw. debil, [lat.]
: das Deckweiß, weiße Deckfarbe, [germ. Ab-
der Debitor, -s/...'toren, Schuldner, [lat. Kw.] leitung von Dach]
:

das Debüt de'by:, -s/-s, erstes öffentliches Auf- der Decoder, -s/-, Einrichtung zum Entschlüs-
treten, der Debütant, -en/-en,die Debütantin, seln einer codierten Nachricht. Zeitw. ich de- :

-/-nen, jemand, der debütiert, ich debütiere codigre (habe decodiert) es. [engl.]
(habe debütiert), habe mein Debüt, [franz.] de cre scendo dekre'fendo, Abk.: decresc, Zei-
der Dechant, -en/-en, katholischer Dekan. chen: >, £ leiser werdend, [ital.]
ich dechif friere defif'ri:r3 (habe dechiffriert) es, die Dedikation, -/-en, Zueignung, Widmung,
entziffere. Hptw.: die Dechif |frJerung,-. [franz.] Schenkung, das Dedikatipnsexemplar, Wid-
die Dechsel, -/-n, ein Beil, Abb. 30. [germ.] A mungsstück. Zeitw. ich dedizjgre (habe de-
:

das Deck, -(e)s/-s oder -e, Bedachung des


1) diziert) es ihm. [lat.; spät. MA.]
Schiffs, Abb. S 18. 2) Stockwerk im Schiff, die Deduktion, -/-en, Herleitung des Besonderen
besonders das oberste, [von: decken] aus dem Allgemeinen. Eigw. deduktiv. Zeitw.
: :

die Deckadresse, Deckanschrift, getarnte An- ich deduziere (habe deduziert) es. [lat. ; 16. Jh.]
schrift zum Empfang von Nachrichten ohne die Deern, -/-, M
niederd.: Mädchen.
Bekanntwerden des Empfängers, das Deck- de facto, tatsächlich, den Tatsachen ent-
bett, Federbett zum Zudecken, Abb. B' 28. sprechend, die De-facto-Anerkennung, An-
das Deckblatt, 1) Außenhülle der Zigarre, erkennung allein nach Lage der Tatsachen, ohne
Abb. R 7. 2) <$> Blatt, in dessen Achsel ein rechtliche Grundlage, [lat.]
Seitensproß wächst. 3) durchsichtiges Blatt der Defätismus, -, Zweifel an Sieg und Erfolg,
für Korrekturen (auf Zeichnungen u.a.). ich besonders im Krieg. Eigw. defätistisch, der
:

decke (habe gedeckt) ihn, es, 1) bedecke, lege Defätist, -en/-en, Anhänger des Defätismus,
darüber: ich d. das Dach, den Tisch. 2) schütze, defekt/schadhaft, fehlerhaft, der Defekt, -(e)s/-e,
z.B. den Rückzug: der Bauer ist durch den 1) Schaden, Panne: Motordefekt. 2) Fehlbetrag.
Läufer gedeckt (Schach). 3) Sport: bewache 3) Mangel, Gebrechen ein geistiger D. defektiv,
:

einen feindlichen Spieler. 4) den Bedarf, es 1) mangelhaft, lückenhaft. 2) Sprachlehre: mit


befriedige. 5) verdecke (Farben). 6) der Hengst fehlenden Beugungsformen, das Defektivum,
deckt, beschält. 7) der Hund deckt die Sau, V -s/...va, defektives Wort, z.B. Leute, [lat.]
packt sie und hält sie fest. 8) verdränge aus O die Defensive, -/-n, Verteidigung, Abwehr.
Kristallen die Mutterlauge durch reinere Eigw.: defensiv, der Defensor, -s/...'soren,
Flüssigkeiten. 9) mich, Ü sichere mich. 10) es Verteidiger, Sachwalter, [franz. 17. Jh.] ;

deckt sich mit ihm, fällt zusammen, stimmt das Defile, -s/-s, M österr., Schweiz. Defilee. da
:

überein (geometrische Figuren, Begriffe, In- Defilee, -s/...'le|en, 1) Hohlweg, Engpaß. 2) Vor
teressen), ich d. es ab, 1) nehme die Decke oder beimarsch. Zeitw.: ich defiliere (bin defiliert),
Deckung ab. 2) lege eine Schutzschicht auf, [franz.; um 1700]
decke zu. 3) tilge (Schulden), ich d. es auf, ich definiere (habe definiert) es, gebe eine
1) lege eine Decke auf. 2) enthülle: das Ver- Definition, die Definition, -/-en, 1) Begriffs-
brechen wurde nie aufgedeckt, Ü ich d. mich ein, . bestimmung. 2) dogmatische £>., verpflichtende
schaffe den nötigen Vorrat an. ich d. ihn, es Festlegung eines katholischen Glaubenssatzes.
zu, 1) bedecke. 2) schließe mit einem Deckel, die definitiv, entscheidend, endgültig, das Defi-
Decke, -/-n, 1) etwas zum Bedecken, Ver- nitivum, -s/...va, endgültiger Zustand, [lat.]
decken, Zudecken Bettdecke, Tischdecke. 2) obere
: der Defizient, -en/-en, t M
österr.: Dienstun-
Schicht: Schneedecke; er steckt mit ihm unter tauglicher', das Defizit, -s/-e, Fehlbetrag, [lat.]
einer D., Ü macht gemeinsame Sache mit ihm. die De fla gration, -/-en, das Abbrennen eines
3) oberer Abschluß eines Raumes, Abb. 5, D Sprengstoffes ohne Explosion, [lat.]
H 12. 4) V behaarte Haut. 5) Bucheinband. die De flation, -/-en, 1) Verringerung des Geld-
6) Mantel des Radreifens, Abb. R 14. Verkl. : umlaufs. 2) @ Abtragung durch Wind. Eigw. :

das Deckchen, Decklein, -s/-. der Deckel, de flationistisch, delatorisch, [lat. Kw.]
-s/-, 1) feste Platte zum
Bedecken, Abb. 7: G der De flektor, -s/...'toren, 1) Dachaufsatz zur
Topfdecket. 2) Bucheinband: Buchdecke (l). Lüftung.' 2) Ablenkelektrode in Beschleuni-
3) U Hut: du wirst gleich eins auf den D. kriegen, gungsgeräten, [lat.]

127
Def

die Klinge

der Stoßdegen das Vorland


(das Florett)

der Knopf '


die Außenberme die ßinnenberme''

Degen Deich

die De|floration, -/-en, Entjungferung. Zeitw.: die Deichsel, Stange am Wagen, Abb.
-/-n, 1)
ich de florjgre (habe defloriert) sie. [lat.]
(
W 2. 2) Nebenform
von: Dechsel. ich
die Deformation, -/-en, 1) Formveränderung, dejchs(e)le (habe gedeichselt) es, U führe
Gestaltveränderung. 2) Mißbildung, ich defor- geschickt durch, [germ. Stw.]
miere (habe deformiert) es, verforme, verun- Dei gratia, Abk.: D. G., von Gottes Gnaden.
stalte: es ist defmoniert. Hptw.: die Deformig- [lat.]
rung, -/-en. die Deformität, -/-en, Mißbildung, dejktisch, auch: de'ik..., zeigend; durch Beispiele
[lat.] wirkend, [griech.]
der De fraudant, -en/-en, jemand, der Geld dein, besitzanzeigendes Fürwort, Übers. F 40,
unterschlägt, die Defraudation, -/-en, Unter- 1) dir gehörig, von dir ausgehend: d. ganzer
schlagung. ZEITW.: ich de fraudiere (habe de- Besitz; er verwechselt gern mein und d.\ aber:
fraudiert) es. [lat.] das Mein und das Dein; Dein Fritz (Briefschluß).
der De fr oster, -s/-, 1) Einrichtung an Kraft- 2) auch: deiner, f Wesfall von: du: ich denke
wagen, die die Scheiben vor Beschlagen und Eis- dein(er). der, die das deine, deinige. deiner-
bildung schützt. 2) Vorrichtung im Kühlschrank seits, von dir. deinesgleichen (ungebeugt),
zum Abtauen des Gefrierfachs, [engl.] Leute wie du geh zu d. dgjnethalben, deinet-
:

deftig, M
nordd. 1) tüchtig, kräftig. 2) Ü derb,
: wegen, um deinetwillen, wegen deiner, um
grob. dich, für dich, der, die, das dejn(ig)e, der, die,
der Degen, -s/-, 1) Hieb- und Stichwaffe, Abb. das zu dir Gehörige, 1) außer in Briefen
D 6,'F 9. 2) f D Held, Gefolgsmann eines Kleinschreibung, wenn ein vorangegangenes
Fürsten, der Degenbrecher, Degen aus dem Hauptwort zu ergänzen ist ist dieser Platz der d. ?
:

16. Jh., Abb. D 6. [1 franz. Lw. 2 germ.; 2) Großschreibung: ich bin der Dein (ig) e; rette
Stw.] das Dein (ig )e, deine Habe; wie geht es den
die Degeneration, -, Entartung, degeneriert, Dein(ig)en?, deinen Angehörigen; tu das
entartet, [lat.; 16. Jh.] Dein ( ig) e dafür! [zu: du]
Degenhard, männl. Vorname, [ahd. ,der kühne der Deismus, -, Glaube an einen Gott, der nicht
Krieger'] in das Weltgeschehen eingreift. Eigw. de- :

der Degout de'gu:, -s, Widerwille, Ekel. Eigw. : istisch. der De ist, -en/-en, Anhänger des
degoutant. [franz.] Deismus, [lat. Kw.]
die Degradation, -/-en, 1) Degradierung. 2) der Deiwel, -s/-, M niederd., Deixel, -s/-, M
Entziehung der Weihen. Zeitw.: ich de gra- oberd.: Deibel.
diere (habe degradiert) ihn zu jemandem oder de jure, dem Rechte nach, die De-jure-Aner-
etwas, die De gradierung, -/-en, Herabsetzung; kennung, Anerkennung nach rechtlichen
Versetzung in einen niederen Rang, [lat.] Grundsätzen, [lat.]
das De gras de'gra, -, Gerberfett, [franz.] deka..., zehn, das Deka, -s/-sund bei Mengen-
die De gression, -/-en, Staffelung des Steuer- angaben -, M österr.: Dekagramm: ich kaufe
tarifs,wobei der Steuersatz von oben nach 10 D. die Dekade, -/-n, eine Gesamtheit von
unten abnimmt, de gressiv, absteigend, [lat.] zehn Zeitraum von zehn Tagen (Wochen, Mo-
;

die Degustation, -/-en, M Schweiz. Kostprobe.


: naten, Jahren), dekadisch, zehnteilig, das De-
Zeitw. ich degustiere (habe degustiert) es.
: kaleder, -s/-, Zehnflächner. das Dekagramm,
de gustibus non est disputandum, über Ge- Zeichen: Dg, in Österreich: dkg, 10 Gramm,
schmack läßt sich nicht streiten, [lat.] Übers. M
8. das, der Dekaliter, Zeichen: Dl,
dehnbar, 1) so beschaffen, daß es sich dehnen Dekalog, -(e)s,
in Österreich: dkl, 10 Liter, der
läßt. 2) Ü vieldeutig: ein dehnbarer Begriff. die Zehn Gebote, das Dekjameron, -s, italie-
Hptw. die Dehnbarkeit, -. ich dehne (habe
: nische Novellensammlung, die an 10 Tagen
gedehnt), 1) es, verlängere durch Ziehen, strecke. erzählt wurde, [griech.]
2) Töne, Vokale, halte lange aus. 3) mich, der Deka brist, -en/-en, Teilnehmer des russi-
strecke meine Glieder aus. 4) es dehnt sich, schen Dezemberaufstandes 1825. [russ.]
läßt sich strecken, ich d. es aus, 1) weite, dekadent, entartet, (sittlich) verfallen. Hptw.:
vergrößere den Umfang. 2) Ü verlängere (Zeit). die Dekadenz, -. [franz.; um 1700]
die Dehnung, -/-en, 1) Verlängerung eines Kör- der Dekan, -s/-e, 1) Superintendent. 2) auch:
pers durch mechanische Kräfte, Temperatur- Dechant, katholischer Aufsichtsgeistlicher. 3)
erhöhung u. a. 2) längeres Aushalten eines Lau- Leiter einer Fakultät, Übers. H 21. das Dekanat,
tes, Tones, das Dehnungszeichen, Schrift- -(e)s/-e, 1) Dienststelle eines Dekans und seine
zeichen für Lautdehnung: Dehnungs-h. [germ.] Amtszeit. 2) Amtsbezirk eines Dekans, Dechan-
ich dehy drigre (habe dehydriert) es, entzieheO ten. [lat.]
Wasserstoff. Hptw.: die Dehyjdrigrung, -. ich dekantig re (habe dekantiert) es, O gieße
der Dejbel. -s/-, U verhüllend: Teufel: pfui DJ Flüssigkeit vom Bodensatz ab. [franz.]
der Deich, -(e)s/-e, Schutzdamm gegen Über- ich dekapiere (habe dekapiert) es, reinige
schwemmungen, besonders am Meer, Abb. geglühte Metalle vom Zunder, [franz. aus
D 6. ich dejehe es ein (habe eingedeicht), lat.]
umschließe mit Deichen, der Dej chgraf Dejch- , die Dekartellisierung, -/-en, Entflechtung von
hauptmann. Vorsitzender der Deichverwal- Kartellen, [franz. aus lat.]
tung, [niederd. von: Teich] ich dekatiere (habe dekatiert) es, behandle mit

128
Dem
Wasserdampf, wodurch nachträgliches Einlaufen der Delinquent, -en/-en, Verbrecher, [lat.]
verhindert wird (GeweK [franz.] das Delirium, -s/...ri|en, seelische Störung mit
dieDe klamation, -/-en, 1;
kunstgerechter Vor- Sinnestäuschungen. Zeitw.: ich deliriere
trag. 2) J Gestaltung von
1
Wort und Ton bei (habe deliriert), [lat.]
Gesang, der De klamator, -s/...'toren, Vor- deliziös, köstlich, [franz.]
tragskünstler, de klamatorisch, 1) vortrags- das Delkredere, -/-, es Gewährleistung für
künstlerisch. 2) U übertrieben pathetisch, ich den Eingang einer Forderung, z.B. beim
de klamlgre (habe deklamiert) es, trage aus- Kommissionär, [ital.]
drucksvoll vor. [lat. ; 16. Jh.] die Delle, -/-n, 1) leichte Vertiefung, Druck-
U
die Deklaration, Erklärung,
-/-en, offizielle stelle, Abb. H
31. 2) @
flache Mulde ohne
z.B. Zollinhaltserklärung, Steuererklärung. eigenes Bachbett, [zu: Tal]
Zeitw.: ich de klar ig re (habe deklariert) es. der Delphin, -s/-e, 1) Familie der Walsäugetiere.
[lat.] 2) ein Sternbild, Abb. S 71. [griech.]
ich de klassiere (habe deklassiert) ihn, setze delphisch, dunkel, doppeldeutig: ein delphi-
herab: er wurde deklassiert. Hptw. die De- : sches Orakel, ein doppeldeutiges; aber: das
klassierung, -/-en. [lat. Kw.] Delphische Orakel, das in Delphi bestehende.
de klinabel, deklinierbar, beugbar, die Dekli- [Delphi, altgriech. Wahrsagestätte]
nation, -/-en, 1) Sprachlehre: die Beugung das Delta, 1) -(s)/-s, griechischer Buchstabe,
von Haupt-, Eigenschafts-, Geschlechts- und Übers. G
36. 2) -s/-s oder ...ten, fächerförmige
Fürwort, Übers. H
11, E 4, 14, F 40. 2) tr G Flußmündung, Abb. F 33. das Deltoid, -(e)s/-e,
Winkelabstand eines Gestirns vom Himmels- Viereck aus zwei gleichschenkligen Dreiecken,
äquator. 3) Winkel zwischen geographischer und Abb. V 7. [griech.]
magnetischer Nordrichtung Deklinationsachse, : dem, Übers. H 11, F 40.
Abb. S 70. de klinigrbar, auch: deklinabel, der Dem agoge, -n/-n, Volks Verführer, Auf-
beugbar, ich de klinigre (habe dekliniert) es, wiegler, die Dem agogig, -/...'gi|en, Volksver-
beuge, [lat.] führung. Eigw. dem agogisch. [griech. .Volks-
:

das Dekollete ...'te:, -s/-s, tiefer Halsausschnitt führer']


am Damenkleid. Eigw. : dekolletiert, [franz.] der Demant, -(e)s/-e, D Diamant. Eigw. :

ich dekomponigre (habe dekomponiert) es, zer- demanten. der Demantoid, -(e)s/-e, grün-
lege (in Grundbestandteile). Hptw. die : Dekom- licher Granat, [griech.]
positipn, -/-en. das Dekompositum, -s/...ta, die Demarche de:'marf(d) -/-n, diplomatischer ,

1) Ableitung vom zusammengesetzten Wort. Schritt, [franz.]


2) mehrfach zusammengesetztes Wort, [lat.] die Demarkation, -/-en, Abgrenzung. Zeitw. :

die Dekonzentration, -/-en, Zersplitterung, ich demarkiere (habe demarkiert) es. die De-
Auflösung. Zeitw.: ich dekonzen trigre (habe markationslinie, vorläufige Grenze, [lat. von
dekonzentriert) es. germ. ,Mark']
der, dasDekor, -s/-s, Verzierung, Muster, der ich demaskiere (habe demaskiert) ihn, mich,
Dekorateur ...'te:r, -s/-e, die Dekorateurin 1) nehme ihm, mir die Maske ab. 2) Ü entlarve
,..'t0:rin, -/-nen, Handwerker(in) für die Ausstat- ihn, mich. Hptw.: die Demaskierung, -/-en.
tung von Innenräumen, Schaufenstern, Bühne [franz.]
und Filmszene, die Dekoration, -/-en, 1) Aus- dem entgegen, hingegen, dagegen.
schmückung. 2) Bühnenbild, Ausstattung, der das Dementi, -s/-s, Ableugnung; Richtig-
Dekorationsstoff, Stoff für Gardinen und stellung. Zeitw. ich dementiere (habe de-
:

Möbelbezüge, dekorativ, schmückend, wirk- mentiert) es. [franz. ; um 1800]


sam, ich dekoriere (habe dekoriert) ihn, es, die Dementia, -/...'menzen, { erworbener
1) schmücke. 2) zeichne aus, verleihe Orden, Schwachsinn, [lat.]
[franz. -lat.] dem] entsprechend, demgemäß; angemessen.
derDekort, -(e)s/-e, i3 Abzug von einer Zahlung Demeter, griechische Göttin des Erntesegens.
wegen schlechter Ware. Zeitw. ich dekort ie re : demgegenüber, andererseits, demgemäß, die-
(habe dekortiert) es. [ital. ; franz.] sem gemäß; also, darum.
das Dekorum, -s, Anstand, Schein der Schick- der Demijohn ...dzon, -s/-s, große Korbflasche,
lichkeit.' [lat.] Ballon für Säuren, [engl.; franz. aus arab.]
das De kret, -(e)s/-e, Erlaß, Entscheidung. ich demilitarisiere (habe demilitarisiert) es, ent-
ZEITW.: ich de kr et ig re (habe dekretiert) es. militarisiere. Hptw.: die Demilitarisierung, -.
das De kretale, -/-n oder ...li|en, (päpstliche) die Demimonde dmii'mjdfs) , -, Halbwelt,
Entscheidung, [lat.] [franz.]
die Dekurie ...i», -/... ri|en, Zehnerschaft, [lat.] deminutiv, Nebenform von diminutiv. :

ich deku vrjgre (habe dekuvriert), 1) ihn, ent- die Demission, -/-en, Niederlegung (eines
larve. 2) mich, offenbare, verrate, [franz.] Amtes), Rücktritt (einer Regierung). Zeitw. :

del., Abk. für: 1) deleatur. 2) delineavit. ich demissioniere (habe demissioniert), [franz.]
die Delation, -/-en, 1) Anzeige. 2) Erbanfall, der Demiurg, -s oder -en, Weltschöpfer, [griech.]
[lat.] demnach, folglich, auf Grund des Gesagten.
deleatur, Abk. del., Zeichen &, D streichen. [lat.]
: : demnächst, bald. [16. Jh.]
der Delegat, -en/-en, Bevollmächtigter: Aposto- ich demobilisiere (habe demobilisiert) das Heer,
lischer D., Gesandter des Papstes, die Dele- führe es auf den Friedensstand zurück, rüste
gation, -/-en, 1) Ausschuß der Bevollmächtig- ab. Hptw. die Demobilisation, Demobili-
:

ten, Abordnung. 2) g*s Übertragung von sierung, Demobilmachung, -. [lat. Kw.]


Vollmachten. Zeitw.: ich delegiere (habe de- der Demokrat, -en/-en, Anhänger der Demo-
legiert) ihn, es. der, die Delegierte, -n/-n, ein kratie, die Demokratie, -/...'ti|en, eine Staats-
-r, eine -, Bevollmächtigte(r). [lat.; 17. Jh.] form, Volksherrschaft. ElGW. demo kratisch. :

ich delektiere mich (habe mich delektiert) an ich demo kratisigre (habe demokratisiert) den
ihm, f labe, ergötze mich, [lat.; 17. Jh.] Staat, mache ihn zur Demokratie, [griech.]
delikat, 1) zart. 2) wohlschmeckend, ausgezeich- ich demoliere (habe demoliert) es, zerstöre.
net. 3) heikel, leicht verletzt, die Delikatesse, Hptw.: die Demolierung, -/-en. [franz.]
-/-n, 1) Feinkost, Leckerbissen. 2) Zartgefühl. der Demonstrant, -en/-en, Teilnehmer an einer
das Delikatessengeschäft, Delikateßge- Kundgebung, die Demonstration, -/-en,
schäft, Feinkostgeschäft, [franz.; um 1600] 1) Kundgebung. 2) Beweisführung, Darlegung.
das Delikt, -(e)s/-e, Vergehen, Straftat, [lat.] demonstrativ, 1) deutlich, veranschaulichend.
Delila, weibl. Vorname, [hebr. ,die Zarte'] 2) absichtlich, auffallend. 3) Sprachlehre: hin-
delin., Abk. für: delineavit. delineavit, Abk.: weisend, das Demonstrativ, -s/-e, Demon-
del., delin., hat (es) gezeichnet, [lat.] strativpronomen, hinweisendes Fürwort,

9 SB 129
Dem
Übers. F 40. ich demon strigre (habe demon- denn, 1) den Grund angebend: d. es ist wichtig.
striert), 1) veranstalte eine Kundgebung. 2) es 2) einräumend: es sei d., du willigst ein. 3) ver-
ihm, stelle anschaulich dar. [lat.] stärkend: was kann ich d. dafür! 4) f als: wer
ich demontiere (habe demontiert) es, baue ab, istgrößer d. Gott? 5) B außer wenn ich lasse:
zerlege. Hptw.: die Demontage ...'Ja:j3, -/-n, dich nicht, du segnest mich d. 6) M nordd. :

Demontterung, -/-en. [franz.] dann, danach, dennoch, trotzdem, doch; vgl.


demoralisiert. 1) entmutigt. 2) ohne Sitte und Silbentrennung Übers. S 53. [zu dann] :

Moral. Hptw.: die Demoralisation, Demo- die Denomination, -/-en, Benennung, Anzeige.
ralisierung, -. [franz.; nach 1800] Zeitw. ich denominiere (habe denominiert) es.
:

de mortuis nil nisi bene, (sprich) von den das Denominativ, -s/-e, Denominativum.
Toten nur gut. [lat.] -s/...va, von einem Hauptwort abgeleitetes Zeit-
die Demo skopie, -/.-.'pilen, Meinungsforschung. wort, [lat.]
ElGW. : demoskopisch: demoskopische Unter- dental, die Zähne betreffend, der Dental, -s/-e,
suchungen, [griech. Kw.] Sprachlehre: Zahnlaut, Übers. S 60. der Den-
demo sthenisch, U beredsam (wie der altgrie- tist, -en/-en, früher Zahnheilkundiger ohne
chische Redner Demosthenes): demosthenische Hochschulprüfung, [lat. Kw.]
Beredsamkeit; aber: Demosthenische Reden, vgl. die Denudation, -/-en, 1) Entblößung. 2) ®
Übers. E 4,C. einebnende Abtragung, [lat.]
die Demut, -, tiefe Bescheidenheit; Unter- der Denunziant, -en/-en, jemand, der andere
würfigkeit. ElGW. demütig, ich demütige
: denunziert, die Denunziation, -/-en, Anzeige
(habe gedemütigt), 1) ihn, kränke, erniedrige. aus niedrigen Beweggründen. Zeitw. ich de- :

2) mich vor ihm, erniedrige mich. Hptw. die : nunziere (habe denunziert) ihn. [lat.; 16. Jh.]
Demütigung, -/-en. demut(s)voll, demütig, das De odorant, -s/-s, Desodorans, [engl.]
[ahd.] deo gratias!, Gott sei Dank! [lat.]
demzufolge, infolgedessen, daher. das Departement ...'mä, -s/-s, Schweiz.: M
den, Zeichen für: Denier. ...'mcnt, -s/-e, 1) Verwaltungszweig. 2) Ge-
den, Übers. H 11, F 40. schäftskreis. 3) M
Schweiz. Ministerium. 4) :

der Denar, -s/-e, Abk.: d, römische Silbermünze, franz. Verwaltungsbezirk, [franz.]


[lat. .Zehner'] die Dependance depä'däs, -/-n, Dependenz,
die Denaturalisation, -/-en, Entzug der Staats- -/-en, 1) Nebengebäude (eines Hotels). 2)
angehörigkeit. Zeitw. ich denaturalisiere : Philosophie: Abhängigkeit, [franz.]
(habe denaturalisiert) ihn. die Depesche, -/-n, Telegramm, Eilbotschaft.
ichdenaturiere (habe denaturiert) es, mache un- Zeitw. : ich depeschiere (habe depeschiert)
genießbar, vergälle (Spiritus). Hptw. die De- : es ihm. [franz.; 17. Jh.]
naturierung, -. [lat.] die Depilation, -/-en, Enthaarung. Zeitw.:
der Den drit, -en/-en, 1) Ästchen der Nerven- ich depiliere (habe depiliert) es. das Depila-
zellen. 2) verästelte Zeichnung auf Gesteinen. torium, -s/...rilen, Enthaarungsmittel, [lat.]
den dritisch, verzweigt, verästelt, [griech. das De placement deplas'mä, -s/-s, £ Wasser-
dendron ,Baum'] verdrängung eines Schiffes, de placiert, unan-
denen, Übers. F 40. gebracht, [franz.]
ich deng(e)le (habe gedengelt) die Sense, M oberd. das Deponens, -/...'nenzi|en oder ...'nentia,
schärfe sie. [germ. Stw. .schlagen'] lateinische Sprachlehre: Zeitwort in der Leide-
das Denier dan'je:, -, Zeichen: den, Feinmaß für form mit Bedeutung der Tatform, der Depo-
Seiden- und Chemiefasern: ein Damenstrumpf nent, -en/-en, jemand, der etwas deponiert, die
von 20 den. [franz.] Deponie, -/...'ni|en, Ablagerung von Bau-
Denis di'ni, männl., Denise dd'ni:z, weibl. Vor- schutt, Abfällen, ich deponiere (habe depo-
name, Dionysos]
[franz.; zu: niert) es, hinterlege, gebe zur Aufbewahrung.
die Denkart, Gesinnung, sittliche Grundhaltung Hptw.: die Deponierung, -/-en. [lat.]
des Menschen, die Denkaufgabe, Rätsel, zu der Deport, -s/-s oder -e, Kursabzug, [franz.]
dessen Lösung Nachdenken gehört, denkbar, 1) die Deportation, -/-en, Zwangsverschickung.
so beschaffen, daß es sich denken läßt, möglich. Zeitw. ich deportlere (habe deportiert) ihn.
:

2) äußerst, möglichst die denkbar besten Waren,


: [lat.]
ich denke (dachte, habe gedacht), 1) arbeite der Depositar, Depositär, -s/-e, Verwahrer
geistig, urteile ein denkendes Wesen. 2) es, stelle
: deponierter Werte, die Depositen, Mz., 1) hinter-
mir im Geiste vor er denkt gleich das Schlimmste.
: legte Wertsachen. 2) verzinsliche Geldeinlagen.
3) es mir, meine, bilde mir ein: ich habe mir die die Deposition, -/-en, 1) Hinterlegung. 2) Ab-
Sache anders gedacht. 4) an ihn, an es (f D setzung eines Geistlichen, das Depositorium,
seiner), bin im Geiste bei ihm, beschäftige mich -s/...ri|en, f Archiv, Aufbewahrungsort, das
damit, erinnere mich. 5) mir etwas dabei, mache Depot de'po:, -s/-s, 1) Niederlage; Lager. 2)
mir Vorstellungen, Gedanken, verfolge eine einer Bank zur Verwahrung gegebene Wert-
Absicht damit, ich d. es mir aus, ersinne, er- stücke. 3) f Ablagerung, Ansammlung, das
schaffe durch Nachdenken, ich d. über es nach, Depotpräparat, Arzneimittel, das im Körper
mache mir Gedanken, der Denker, -s/-, nur langsam verbraucht wird, der Depotschein,
gründlich denkender Mensch, Philosoph. -(e)s/-e, Hinterlegungsschein, [lat.]
denkerisch, zum Denken gehörend, die iierDepp,-s/-e(n), M
oberd.: Tölpel, Dummkopf,
Denkerstirn, -/-en, U hohe Stirn, die Denk- [verwandt mit: tappen, täppisch]
fähigkeit, Fähigkeit, logisch zu denken.
-, ich deppe (habe gedeppt) ihn, M
besonders schles.
denkfaul, träge im Denken, die Denklehre, mache lächerlich, ducke, demütige, [poln.]
Logik, das Denkmal, -(e)s/-er oder -e, Gegen- die De pravation, -/-en, 1) Entartung, sittliche
stand der Kunst, Geschichte, Natur von denk- Verderbnis. 2) Verschlechterung (des Krank-
würdiger Bedeutung; Erinnerungsbauwerk, die heitszustandes; des Metallgehalts bei Münzen).
Denkschrift, 1) Darlegung einer wichtigen ElGW.: de pravjert. [franz.]
Sache (an eine Behörde). 2) Nachruf, der Denk- die Depression, -/-en, 1) Niedergeschlagenheit.
sport, das Lösen von Denkaufgaben, die Den- 2) Tiefstand der Wirtschaftsentwicklung. 3) @
kungsart, Denkweise, Denkart, denkwürdig, Landsenke unter dem Meeresspiegel. 4) ^
der Erinnerung wert, wichtig. Hptw. die : Höhenkreis eines Sterns unter dem Horizont.
Denkwürdigkeit, -/-en. der Denkzettel, 1) 5) Wetterkunde: Tief. 6) Physik: Senkung
Merkzettel. 2) Ü handgreifliche Lehre, fühlbare nicht netzender Flüssigkeiten in Haarröhrchen,
Strafe: ich habe ihm einen D. gegeben, [germ.] de pressiv, niedergeschlagen, gedrückt, [lat.]
das Denkeli, Denketli, -/-, M Schweiz. Stief- : es de primjert (hat deprimiert) ihn, mich, drückt
mütterchen. seelisch nieder, entmutigt, [franz.; 19. Jh.]

130
Det
dasDeputat, -(e)s/-e, 1) Naturallohn. 2) zukom- der Desi gner di'zainsr, -s/-, Formgestalter,
mender Anteil, gewohntes Maß. [lat. ; 16. Jh.] Schöpfer von Industrie- und Gebrauchsformen,
dieDeputation, -/-en, Abordnung, der, die De- [engl.]
putierte, -n/-n, ein -r, eine -, Abgeordnete(r). die Des illusion, -/-en, Enttäuschung. Eigw. :

Etat] des illusionjgrt: das hat mich d. [franz.]


der, Übers. H 11, F 40. ich des infiziere (habe desinfiziert) es, mache
derangiert derä'3i:rt, in Unordnung, verwirrt, Krankheitserreger unschädlich. Hptw.: die
zerzaust, [franz.; um 1800] Desinfektion, Des infizierung, -/-en. der
|

derart, so; vgl. Art. derartig, so beschaffen: Desinfektor, -s/...'toren, Fachmann für Des-
derartiges, solches; aber: etwas Derartiges. infektionen; Kammerjäger, [lat. Kw.]
derb, 1) hart, kräftig, körnig, rauh. 2) Ü grob, des inter essigrt, 1) gleichgültig. 2) daran,
offen, ohne Rücksicht. 3) unfein (Witz). Hptw. : unbeteiligt; unparteiisch. Hptw.: das Des-
die Derbheit, -/-en. das Derbholz, & Baum- interesse, -s. [franz.]
stämme und dickere Äste. [germ. Stw.] die De skription, -/-en, Beschreibung, de-
das Derby 'ddirbi, -(s)/-s, 1) Pferderennen zur skriptiv, beschreibend, [lat. Kw.]
Zuchtprüfung. 2) Wettkampf (im Fußball): das Des odorans, -/...'ranzi|en oder ...'rantia,
Lokalderby, [engl.] Mittel zum Desodorieren, ich des odoriere,
derjejnst, späterhin, einst, deren, derer, ÜBERS. des odoris Lere (habe desodoriert, desodori-
F 40. derenthalben, derentwegen, um siert) es, mache geruchlos. Hptw.: die Des Odo-
derentwillen, wegen dieser, dergestalt, so, rierung, -/-en. [lat. Kw.]
derart, dergleichen, Abk.: dgl., so beschaffen, desolat, trostlos, [lat.]
von ähnlicher Art: und dergleichen mehr, Abk.: die Des Organisation, -/-en, Auflösung, Zer-
u. dgl. m. rüttung. Eigw. des organisiert, [lat.]
:
|

derig, M
Schweiz. solch einer. : die Desj Oxydation, -j Entfernung von Sauer-
das Derivat, -(e)s/-e, O
Abkömmling, die Deri- stoff, [griech.]
vation, -/-en, Sprachlehre: Ableitung. Zeitvv. : despektierlich, geringschätzig, [lat. Kw.]
ich derivjgre (habe deriviert) es. [lat.; 16. Jh.] der De sperado, -s/-s, jeder Verzweiflungstat
derjenige, Übers. F 40. derlei, dergleichen. Fähiger, dejsperat, verzweifelt, [span.]
dermal einst, dereinst, dermalen, f jetzt. der Despot, -en/-en, unumschränkter Gewalt-
dermalig, t augenblicklich, dermaßen, derart. herr, die Despotie, -/...'ti|en, Gewaltherrschaft
dermal, dermatisch, die Haut betreffend, der (eines einzelnen), despotisch, herrisch, der Des-
Dermatologe, -n/-n, Hautarzt, die Dermato- potismus, -, Gewaltherrschaft (als System),
logie, -, Lehre von den Hautkrankheiten, die [griech. ,Herr'; um 1800]
Dermato plastik. Dermo plastik, 1) das Aus- desselben, Wesfall von: derselbe, dessen,
stopfen von Tierbälgen; möglichst naturgetreue ÜBERS. F 40, 1) die Hand d., der alles sieht.
Nachbildung von Tieren. 2) Hautplastik, 2) ich sah meinen Freund und d. Sohn. 3)
[griech.] er aber, in d. Plan es lag, ... dessenthalben,
der Dernier cri dern'je: 'kri:, - -/-s -s ...'je:'kri:, dessentwegen, um dessentwillen, um seinet-
letzter Schrei, neueste Mode, [franz.] willen, deswegen, dessenungeachtet, dennoch,
dero, f deren: Dero Gnaden. trotzdem.
die Derogation, -/-en, th Beeinträchtigung; das Dessert de'se:r, -s/-s, Nachspeise, der
Aufhebung von Einzelbestimmungen eines Ge- Dessertwein, Süßwein, [franz.; um 1800]
setzes. ElGW. derogat iv, derogatorisch.
: das Dessin de'st, -s/-s, 1) Plan, Entwurf. 2)
Zeitw. ich derogiere (habe derogiert) es. [lat.]
: Musterzeichnung, der Dessinateur ...'to:r,
derselbe, Übers. F 40. -s/-e,Musterzeichner im Textilgewerbe. Zeitw. :

derwejl(en), inzwischen. [Wesfall von die Weile] : ich dessiniere (habe dessiniert) es.
der Derwisch, -(e)s/-e, mohammedanischer die Dessous dd'su:s, Mz., Damenunterwäsche,
Bettelmönch: Derwischtanz, [pers.] [franz.]
derzeit, jetzt; damals. Eigw. derzeitig, K. : das Destillat, -(e)s/-e, Produkt der Destillation.
des, Übers. 11, F40.H die Destillation, -/-en, Trennung von O
das des, -/-, Halbton unter d, Abb. 9. Des, N Stoffen (durch Verdampfung und anschließende
Zeichen für: Des-Dur. Kondensation). Zeitw.: ich destilliere (habe
des., Abk. für: designatus. destilliert) es. die Destille, -/-n, U Schnaps-
ich des armiere (habe desarmiert) ihn, §o und schenke, [lat.; 16. Jh.]
Fechtsport: entwaffne. Hptw.: die Des|armie- der Destinatar, Destinatar, -s/-e, auf See-
rung, -. [lat.] frachtbriefen: Empfänger von Frachten, die
das De sa ster, -s/-, U Mißgeschick, Zusammen- Destination, -/-en, Bestimmung, [franz.]
bruch, [franz.] die Destitution, -/-en, Amtsentsetzung. Zeitw. :

ich des avouiere de:zavu'i:rd (habe desavouiert) ich destitujere (habe destituiert) ihn. [lat.]
es, ihn, 1) erkenne nicht an, erkläre für unbefugt. desto, zwischen Steigerungsstufen: um so:
2) lasse im Stich, [franz.; 18. Jh.] je mehr, d. besser; aber: nichtsdestoweniger.
das Des-Dur, -, Tonart: die Des- Dur-Tonleiter. [mhd.]
ichdesensibilisiere (habe desensibilisiert) ihn, es, du De struktion, -/-en, Zerstörung, destruktiv,
1) { setze eine Überempfindlichkeit künstlich zerstörend; zersetzend, [lat.]
herab. 2) Photographie: setze die Lichtempfind- des |ungeachtet, dessenungeachtet, deswegen,
lichkeit herab. Hptw.: die Desensibilisierung, deshalb.
-/-en. [lat.] de szendent, absteigend, der Deszendent,
der Deserteur
dezzr'tar, -s/-e, Fahnenflüchtiger. -en/-en, 1) Abkömmling. 2) Astrologie: ab-
die Desertion, -/-en, Fahnenflucht. Zeitw. : steigendes Tierkreiszeichen im Horoskop.
ich desertiere (bin desertiert), [franz.] die De[szendenz, -, Abstammung, die De-
desgleichen, Abk.: desgl., das gleiche, (eben)so. szendenztheorie, Abstammungslehre, die De-
deshalb, aus diesem Grunde: es geschah nur szension, -/-en, Absteigung. [lat.]
d., weil ... das Detachement detaf'mä, -s/-s, ob kleine
desiderabel, wünschenswert, das Desiderat, Kampfgruppe, ich detachiere deta'fi:r» (habe
-(e)s/-e, Forderung, besonders erwünschte An- detachiert) ihn, es, 1) befehle zu einer Sonder-
schaffung für Büchereien. Desiderius, männl. aufgabe. 2) reinige von Flecken, [franz.]
Vorname, [lat. desiderium Wunsch'] , das Detail de'taj, -s/-s, Einzelheit: er hat es bis
desi gnatus, Abk.: des., im voraus ernannt. ins D. geschildert, der Detailhandel, Klein-
ich desi gnigre (habe designiert) ihn zu etwas, handel, ich detailliere (habe detailliert) es,
bestimme, bezeichne; ernenne vorläufig für ein erörtere in allen Einzelheiten: eine detaillierte
Amt. Hptw.: die Desi gnation, -. [lat.] Schilderung, [franz.]

9* 131
Det

Deutsche Sprache
I. Gliederung der germanischen Sprachen

Nordsee-Germ. Weser-Rhein-Germ. Elb-Germ. Ost-Germ. Nord-Germ.


Stämme: Sachsen, Stämme: Franken, Stämme: Langobar- Stämme: Goten, Stämme: Nord'
Chauken, Friesen Hessen den, Semnonen, Her- Vandalen, germ. in Nord-
munduren, Markoman- Burgunden jüiland, Süd-
nen, Quaden, Aleman- Skandinavien,
nen später auch Islan d

Angelsächsisch Friesisch Sächsisch Fränkisch, Hessisch Alemannisch, Bairisch Ostgermanisch Nordgermanisch

Englisch Friesisch Niederländisch, Deutsch, Jiddisch [ausgestorben] Schwedisch,


Dänisch
Norwegisch,
Isländisch
Färöisch

n. Stammbaum der deutschen und niederländischen Sprache

Altniederfränkisch Altsächsisch Althochdeutsch


(Mundarten noch weit- Mittelfränkisch, Rheinfränkisch Südrheinfränkisch, Ost-
gehend unbekannt) fränkisch, Alemannisch,
Bairisch, Langobardiscn

Mittelniederländisch Mittelniederdeutsch Mittelhochdeutsch


Flämisch, Brabantisch, Nordsächsisch, Westfä- Mittelfränkisch, Rheinfränkisch, Südrheinfränkisch, Ost-
Limburgisch, Hollän- lisch, Ostfälisch, Elbost- Thüringisch, Obersächsisch, fränkisch, Alemannisch,
disch, Utrechtisch fälisch.Ostniederdeutsch Schlesisch Bairisch

Niederdeutsch (Mundarten) Mitteldeutsch Oberdeutsch

Neuniederiändisc h Neuhochdeutsch
auf holländischer Grund- auf hochdeutscher Grundlage
lage
(Standardsprache die nie- :

derländische Hochsprache)

die Detektej, -/-en, Detektivbüro, Ermittlungs- ich deyte (habe gedeutet), 1) es, erkläre, suche
büro, der Detektiv, -s/-e, Geheimpolizist; je- Sinn herauszuholen: das kann ich mir nicht
mand, der in privatem Auftrag Ermittlungen deuten. 2) auf es, zeige darauf. 3) Ü es deutet auf
anstellt, [engl.] etwas, läßt daraus erkennen, ich d. es (ihm) an,
der Detektor, -s/...'toren, 1? Gerät, das aus gebe durch einen Hinweis zu verstehen: eine
modulierten Schwingungen die niederfrequen- angedeutete Linie, kaum sichtbar, skizzenhaft.
ten Schwingungen herausholt, der Detektor- ich d. es aus, lege aus, suche zu enträtseln, ich
empfänger, röhrenloser Empfänger, [lat. ,Auf- d. es in etwas hinein, glaube (irrtümlich) darin
decker'] zu erkennen, ich d. es um, gebe einen anderen
die Detergenti en, nur Mz., seifenfreie Reini- Sinn, ich deu.t(e)le (habe gedeutelt) daran, ver-
gungs- und Spülmittel, [engl.] suche allerhand Deutungen, lege kleinlich aus.
die Deterioration, -/-en, Verschlechterung, de- Hptw.: die Deutelej, -/-en. der Deuter, -s/-,
teriorjgrt, verschlechtert, [lat.] Erklärer. ...deutig: zweideutig, deutlich, 1) klar
die Determinante, -/-n, A
ein Hilfsmittel der und sicher zu erkennen aufs deutlichste. 2) grob,
:

Algebra, determinativ, näher bestimmend, ich rücksichtslos offen: eine deutliche Absage, die
determiniere (habe determiniert) es, bestimme; Deutlichkeit, -/-en, 1) ohne Mz., Klarheit;
entscheide. Hptw.: die Determination, -/-en. Grobheit. 2) grobe Antwort, deutlichkeits-
der Determinismus, -, Lehre von der Unfrei- halber, um der Deutlichkeit willen, die Deu-
heit des Willens, [lat. .begrenzen'] tung, -/-en, Auslegung, Erklärung, [ahd. .volks-
detestabel, t abscheulich. Zeitw. : ich dete- tümlich machen']
stiere (habe detestiert) es. [franz.] das Deuterium, -s, O
Zeichen: D, schwe-
Detlef, männl. Vorname, [niederd. ,der Sohn rer Wasserstoff, das Deuteron, -s/...'ronen,
des Volkes'] Atomkern des Deuteriums, das Deuterono-
die Detonation, -/-en, Entladung von zerstören- mium, -s, 5. Buch Mose, Übers. B 30.
der Gewalt, scharfer Knall. Zeitw. es deto- : [griech.]
niert (istdetoniert), [lat.] deutsch, auf Deutschland bezüglich, 1) Klein-
detto, M österr. : dito. schreibung: die deutsche Bundesrepublik (kein
detur, Abk.: d, auf Rezepten: man gebe, Titel); die deutsche Sprache, Übers. 7;D
[lat-] er denkt, fühlt d.; wir unterhalten uns d. oder
mich deucht, t mich dünkt, -> ich dünke. englisch, vgl. aber Deutsch auf gut d., Ü ver-
: ;

Deukalion, der Noah der griechischen Sage: ständlich ; man muß d. mit ihm reden, Ü sehr deut-
die Deukalionische Flut, Sintflut. lich werden. 2) Großschreibung (in Titeln
der Deus ex machina ...x..., , unverhoffter Namen): Deutscher Beamtenbund, Abk.: DBB
Helfer, [lat. ,Gott aus der Maschine'] der Deutsche Bund; Deutsche Bundesbahn, Abk.
der Deut, 1) -(e)s/-e, t kleine Münze. 2) Ü DB; Deutsches Bundespatent, Abk.: DBP
Kleinigkeit: darum gebe ich keinen £>., nicht das Deutsche Bundespost, Abk.: DBP; Deutsche
geringste, [niederl.] Mark, Abk.: DM; das Deutsche Reich; Deutsches

132
Dia

BRD

Verein. Staaten
"<^~l
' 7--1
^yWelternte die

und Kanada Sonstige an Roggen


das statistische Diagramm 1970
Diopterscheibe
Diagramm Diopter die Durchsicht Diskus

Rotes Kreuz, Abk.: DRK. das Deutsch, -(s), mond, das Dezennium, -s/...ni[en, Jahrzehnt,
dem -, die deutsche Sprache, wenn sie näher [lat. decem ,zehn' der Dezember war im alten
;

bestimmt ist; Kenntnis der deutschen Sprache: römischen Kalender der 10. Monat]
er kann, lernt, spricht, versteht (gut, schlecht, dezent, 1) unaufdringlich. 2) anständig. Hptw.:
kein, nicht) D.; ein Lehrstuhl für D.; D. als Un- die Dezenz, -. [lat.; um 1800]
D.; im
terrichtsfach; er erteilt, gibt, unterrichtet die Dezentralisation, -/-en, 1) Aufgliederung.
heutigen D. deutschamerikanisch, auf die 2) 5*3 Übertragung staatlicher Aufgaben auf
Amerikaner deutscher Abstammung bezüglich, Organe der Selbstverwaltung, besonders der
deutsch-amerikanisch, Deutschland und Gemeinden. Zeitw. ich dezen tralislgre (habe
:

Amerika betreffend, das Deutsche, -n, dem -n, dezentralisiert) es. [lat. Kw.]
die deutsche Sprache überhaupt, vgl. Übers. das Dezernat, -s/-e, Arbeitsgebiet, Amtsbereich.
A 27, B 26, D 7, 23, M
19: ins D. übersetzt; W der Dezernent, -en/-en, Sachbearbeiter, Be-
das Hauptwort im Deutschen, der, die D., richterstatter für eine Behörde, [lat.]
-n/-n, ein -r, eine -, dem Deutschtum Dezi..., Zehntel... dezimal, auf der Zahl 10 be-
(nach Abstammung, Muttersprache) Zuge- ruhend, der Dezimalbruch, Zehntelbruch,
hörige(r): alle Deutschen; wir Deutschen, älter: Übers. R
10. die Dezimale, -(n)/-n, Zehntel-
wir Deutsche, ich deutsche ein (habe ein- stelle (Zehntel, Hundertstel usw.). die Dezi-
gedeutscht), 1) ihn, mache zu einem Deutschen. malrechnung, das Dezimalsystem, auf der
2) es, gleiche der deutschen Sprache an. die Zahl 10 beruhendes Zahlensystem, dekadisches
Deutschkunde, -, Unterricht über deutsche System, die Dezime, -/-n, J Abb. 1
9. das, N
Sprache und Kultur. ElGW. dej; tschkund- : der Dezimeter, Zeichen: dm, Übers. 8. ich M
lich. Deutschland, an Kraftwagen Abk.: D, dezimjere (habe dezimiert) es, Ü vermindere,
Land der Deutschen, das Deutschland- bringe starke Verluste bei (eigtl. : lasse jeden
Nationalhymne, dejj tschschwei-
lied, deutsche zehnten Mann töten). Hptw.: die Dezimie-
zerisch, auf die deutschsprechende Schweiz rung, -. [lat. decem, zehn']
bezüglich, dejitsch-schwejzerisch, Deutsch- dezidjert, entschieden; entschlossen, die De-
land und die Schweiz betreffend, deutsch- zision, -/-en, 1) Bescheid, Entscheidung. 2)
sprachig, deutsch sprechend, deutsch geschrie- Bestimmtheit, Nachdruck, dezisiv, entschei-
ben, das Deutschtum, -s, deutsche Eigenart. dend, [lat.]
dieDeutschtümelei, -, übertriebene Betonung dezimal usw., ich dezimiere, -> Dezi...
des Deutschtums, der Deutschunterricht, Dg, Zeichen für: Dekagramm.
Unterricht in der deutschen Sprache, [ahd. : diot D. G., Abk. für: Dei gratia.
.Volk'] DGB, Abk. für: Deutscher Gewerkschaftsbund.
die Deijtung, -/-en, -* ich deute. dgl., Abk. für: dergleichen.
das Deux-pieces do:'pjcs, - -/- -, zweiteiliges d. Gr., Abk. für: der Große (bei Eigennamen).
Damenkleid, [franz.] d. h., Abk. für: das heißt.
die Devalvation, -, Herabsetzung des Nenn- d. i., Abk. für: das ist.
wertes einer Währung. Eigw. devalvationi- : di..., doppel...: das Dichlorid, *0 Metallverbin-
stisch, devalvatorisch. Zeitw.: i'c/i devalvjgr'e dung mit zwei Chloratomen, [griech.]
(habe devalviert) eine Währung, [lat. Kw.] dia..., durch..., quer... [griech.]
die Deviation, -/-en, £ 1) Abweichung (von der das Dia, -s/-s, Kurzw. für: Diapositiv.
Normalrichtung; vom vereinbarten Weg). der Diabas, -es/-e, schwarzes bis dunkelgrünes
2) Ablenkung der Kompaßnadel durch Eisenteile altes Ergußgestein, [griech.]
des Schiffes. Zeitw.: es deviigrt (hat deviiert). der Diabetes, -, { Harnruhr, besonders Zucker-
[lat. Kw.] krankheit, der Diabetiker, -s/-, Zuckerkranker,
die Devise,
-/-n, 1) Wahlspruch. 2) meist Mz., [griech. , Durchgang']
Zahlungsmittel in ausländischer Währung. diabolisch, teuflisch, [griech. um 1800]
;

der Devisenkurs, Verhältnis zweier Währungen das Diabolo, -s/-s, ein Fangspiel, Abb. S 56. [von
beim Umtausch, [franz.] ital. Teufel']
,

die Devolution, -/-en, Abwälzung, Übergang das Diadem, -s/-e, Stirnschmuck, Abb. S 32.
eines Rechtes auf einen anderen, ich devolvjgre [griech. .Binde']
(habe devolviert), 1) s*J gehe an die höhere In- der Diadoche, -n/-n, Nachfolger, [griech. ; Erbe
stanz. 2) es, wälze ab. [lat.] Alexanders d. Gr.]
das Devon, -(s), mittlere Formation des Paläo- die Dia gnose, -/-n, Erkennung (von Krank-
zoikums, Übers. E 11. Eigw.: devonisch. heiten) nach Merkmalen. Zeitw.: ich dia gno-
[nach der engl. Grafschaft Devonshire] stizigre (habe diagnostiziert) es. die Dia gno-
devot, 1) demütig, unterwürfig. 2) gottergeben. stik, -, Lehre von der Diagnose. Eigw.: dia-
Hptw. : die Devotion, -. die Devotionali en, gnostisch, der Dia gnostiker, -s/-, jemand, der
nur Mz., Gegenstände, die zur Andacht anregen eine Diagnose stellt, [griech.]
sollen (Rosenkränze, Bilder), [lat.] diagonal, schräglaufend, der Diagonal, -(s)/-s,
dewäg, M
Schweiz. so, auf diese Art. : dichtes Gewebe mit schräg ansteigender Bin-
das Dex trin, -s/-e, Zwischenprodukt beim Ab- dung, die Diagonale, -/-n, A Verbindungs-
bau von Stärke oder Zellulose, die Dex trose, gerade zwischen zwei nicht benachbarten Ecken,
-/-n, Traubenzucker, [lat. Kw.] Abb. V 7. [griech.]
der Dez, -es/-e, M, besonders ostmitteld.: Kopf. das Diajgramm, -s/-e, 1) Schaubild, ABB.
derDezem, -s/-s, Zehnt, der Dezember, -(s)/-, D 8. 2) schematischer Grundriß einer Blüte,
Abk.: Dez., zwölfter Monat im' Jahr, Christ- [griech.]

133
Dia
der Diakon, -s/-e oder -en/-en, 1) katholische die Dichotomie. -/...'mijen, Zweiteilung. ElGW.:
Kirche: Geistlicher auf der Vorstufe zur Prie- dichotom(isch). [griech. Kw.]
sterweihe. 2) evangelischer Beauftragter der In- der Di chroismus ...k..., -, Farbwechsel einiger
neren Mission (Gemeindehelfer, Krankenpfle- Minerale je nach der Blickrichtung. ElGW. di- :

ger), das Diakonat, -(e)s/-e, Amt oder Wohnung chromatisch, das Di chro skop, -s/'-e, Gerät
eines Diakons, die Diakonisse, -/-n, Diakonis- zur Prüfung auf Dichroismus. ElGW. di chro- :

sin, -/-nen, evangelische Pflegeschwester, Abb. skopisch. [griech. Zweifarbigkeit'] ,

A 14. der Diakonus, -/...'kone(n), evangelischer dicht, 1) eng zusammengefügt mit kleinen Zwi-
Hilfsgeistlicher, [griech. , Diener'] schenräumen, Abb. E 3: die Hummel ist d.
dia kritisch, unterscheidend, der Unterschei- behaart, aber: das dichtbehaarte Fell; das Land
dung dienend: diakritisches Zeichen, Unter- ist d. bevölkert, aber: das dichtbevölkerte Land.
scheidungszeichen für die Aussprache eines 2) ganz nahe d. am Zaun ich stand d. dabei.
: ;

Lautes, z. B. Striche bei Umlauten (ä, ö, ü). 3) undurchlässig: der Stoff ist d.; das Faß wird
[griech.] hoffentlich d. halten, undurchlässig bleiben; aber:
der Dialekt, -(e)s/-e, Mundart, ÜBERS. 23. die M er wird hoffentlich dichthalten, Ü verschwiegen
Dialektik, -, 1) Kunst der scharfsinnigen Ge- sein. Hptw.: die Dichtheit, Dichtigkeit, -/-en.
sprächsführung (nach Plato). 2) der Weg des die Dichte, -/-n, 1) Physik: die Masse eines
Denkens in bedeutungsentgegengesetzten Be- Stoffes in der Raumeinheit. 2) Dichtheit, ich
griffen (nach Hegel). 3) die Entwicklung der dichte (habe gedichtet) es (ab), mache dicht,
Wirklichkeit in realen Gegensätzen (nach Karl undurchlässig, die Dichtung, -/-en, 1) {§} Vor-
Marx) dialektischer Materialismus. ElGW. dia-
: : richtung, die den Übertritt von Gasen, Dämpfen
lektisch, [griech. Unterredungskunst']
, und Flüssigkeiten aus einem Gefäß ins Freie
der Dialog, -(e)s/-e, Unterredung, Zwiegespräch. verhindert. 2) -* ich dichte, [germ. Stw. ver- ;

dialogisch, gesprächsweise, in Gesprächsform, wandt mit: gedeihen]


[griech.] ich dichte (habe gedichtet), 1) es, schaffe ein
die Diamant, -, ein Schriftgrad, der D., -en/-en, Sprachkunstwerk, besonders in Versen. 2) U
wertvoller Edelstein; Sinnbild für Härte und schwindle, erträume: du dichtest wohl? ich d. ihn
hohen Wert: schwarze Diamanten, Ü Steinkoh- an, mache Verse auf ihn. der Dichter, -s/-, die
len. ElGW. diamanten die diamantene Hoch-
: : Dichterin, -/-nen, 1) Verfasser(in) von Versen
zeit, der 60. Hochzeitstag, [mhd.; von griech.] oder anderen Wortkunstwerken. 2) Ü schwärme-
der DIAMAT, -(e)s, Kurzw. für: dialektischer rischer Mensch, der die Welt beseelt sieht, dich-
Materialismus. terisch, 1) in formvollendeter Sprache: er hat d.
der Diameter, -s/-, Durchmesser, ABB. 44. K gesprochen. 2) Ü seelenvoll, begeisternd, phan-
ElGW.: diame tri seh. diametral, entgegen- tasievoll: dichterische Gedanken, Gedanken, die
gesetzt: d. entgegengesetzt, völlig gegensätzlich, in einem Gedicht stehen könnten. 3) die Dichtung
[griech.] betreffend: dichterische Freiheiten, Abweichun-
Diana, römische Göttin der Jagd. gen der Dichtersprache von der Norm, oder:
diaphan, durchscheinend, die Diaphanie, Umgestaltung von Tatsachen in Dichtwerken.
-/...'ni|en, durchscheinendes Bild, [griech.] der Dichterling, -s/-e, U Versemacher, die
das Dia phragma, -s/...men, 1) Zwerchfell. 2) Dichtkunst, 1) künstlerisches Schaffen mit den
"O poröse Scheidewand zwischen Elektrolyten, Mitteln der Sprache. 2) Gesamtheit der dichte-
[griech.] rischen Erzeugnisse, die Dichtung, -/-en, 1)
das Diapositiv, -s/-e, Kurzw.: Dia, durchsichti- Dichtwerk, die einzelne Schöpfung der Dicht-
ges photographisches Bild zur Projektion: kunst. 2) -» dicht, [ahd. dihtön .schreiben', im
der Diaprojektor, Abb. P 13. [griech. -lat. Kw.] 9. Jh. beeinflußt von lat. dietare .diktieren']
die Di|ärese, -/-n, getrennte Aussprache zweier Dick, männl. Vorname, [engl.; von: Richard]
nebeneinanderstehender Selbstlaute, oft durch dick, 1) eine große Masse bietend, Abb. E 3.
Trema bezeichnet, z. B. Sinai, [griech. Tren- eine dicke Schicht Schnee; ein dicker Mensch, mit
nung'] Fett ausgepolstert eine dicke Backe, U geschwol-
;

das Diarium, Notiz-, Tagebuch, [lat.]


-s/...ri|en, lene Backe; Sinnbild für lastende Mengen,
die Diarfrhöe ,..'re:,Durchfall. ElGW.:
-/-n, Prahlereien und Unempfindlichkeit dickes Geld, :

diarrhöisch. [griech. .Durchfluß'] U Reichtum ein dicker Unternehmer, U die


; ;

das Dia skop, -s/-e, Bildwerfer für durchsichtige haben es d., U sind reich; red keine dicken Töne;
Bilder, [griech.] tu dich nicht d.f, du sollst nicht dickfejtunf,
die Dia spora, -, in sonst andersgläubigem Ge- prahle nicht; er hat ein dickes Fell, ist nicht
biet zerstreute Gemeinde, [griech. Zerstreuung'] , empfindlich. 2) dicht: im dicksten Forst; dicke
die Diastase, -/-n, Ferment, das Stärke in voll, U ganz voll; dicke Luft, Nebelwetter, Ü
Maltose umwandelt, [griech.] gespannte Stimmung, Gefahr. 3) dickflüssig:
die Diastole, -/...'stolen, die rhythmische Erwei- dicker Brei, Brei, in dem der Löffel steht; dicke
terung der Herzkammer, [griech.] Milch, saure, abgestandene Milch, auch: Quark.
die Diät, -, besondere Ernährungsweise. ElGW. 4) Ü überdrüssig: ich habe es d., kriege es d.,
diät: ich lebe d. [griech.; spätes MA.] U habe es satt, will nicht mehr. 5) V trächtig
die.Diäten, nur Mz., Aufwandsentschädigung, (Hündin, Rotwild). 6) Ü eng, innig: das ist
Tagegelder (für Abgeordnete), [lat.; 18. Jh.] eine dicke Freundschaft. 7) Ü unheilvoll: das
diatherman, wärmedurchlässig, die Diather- dicke Ende kommt nach, U das Unangenehme
mie, -, Wärmebehandlung mit hochfrequentem stellt sich später heraus; durch d. und dünn,
Wechselstrom, [griech.] U durch alle Schwierigkeiten, der Dickdarm,
dieDiathese, -/-n, { besondere Empfänglichkeit Abb. M 12. die ohne Mz.,
Dicke, -/-n, 1)
für eine Krankheit, [griech.] das Dicksein. 2) Maß von Seite zur einer
die Diatomee, -/...'me|en, Kieselalge, [griech.] anderen (besonders Mauern, Wände). 3) ©
die Diatonik, -, Tonordnung aus den Ganz- und Modell einer Lehmform, der, die D., -n/-n, ein
Halbtönen der 7stufigen Dur- oder Mollton- -r, eine -, dicker Mensch. Verkl.: das Dicker-
leiter. ElGW. diatonisch, [griech. Kw.]
: chen, -s/-. ich dicke es ein (habe eingedickt),
die Dia tribe, -/-n, 1) gelehrte Abhandlung. 2) verdicke; lasse Flüssigkeit verdampfen, dick-
Schmähschrift, [griech.] fellig, 1) mit dickem Fell. 2) U wenig empfind-
ich dibb(e)le (habe gedibbelt), säe in kleinen lich. Hptw.: die Dickfelligkeit, -. der Dick-
Häufchen, die Dibbelmaschine, Sämaschine häuter, -s/-, 1) Sammelwort für Schweine,
dafür, [engl.] Flußpferde, Nashörner, Tapire, Elefanten. 2) U
ich dibb(e)re (habe gedibbert), U rede leise und gefühlloser Mensch, das Dickhornschaf, ein
eindringlich, [hebr.] Wildschaf, das Dickicht, -s/-e, dichter Wald
dich, Wenfall von: du, ÜBERS. F 40. oder Busch, Abb. F 34. der Dickkopf, 1) Trotz-

134
Dik
köpf; Eigensinn. 2) Fisch: Döbel, dickköpfig, Dienst gehörend, das Dienstmädchen, Haus-
Ü trotzig, eigensinnig, dicklich, 1) zur Dicke angestellte, der Dienstmann, 1) Mz. ...mannen, :

neigend. 2) schwerflüssig, die Dickmilch, saure t Vasall, Lehensmann. 2) Mz.: ...männer oder
Milch, die Dickte, -/-n, 1) Breite einer Letter, ...Ieute,berufsmäßiger Helfer, Gepäckträger.
Abb. L 8. 2) ©
Dicke, der Dicktuer, -s/-, U
'
die Dienstmarke, nur von Behörden verwandte
Prahler, dieDicktuerej, -, U Prahlerei. Eigw. : Briefmarke, diensttauglich, zum Dienst fähig.
dicktuerisch, die Dickung, -/-en, & Alters- Hptw. die Diensttauglichkeit, -. dienst-
:

klasse von Waldbestand, die Dickwurz, Runkel- tuend, K im Dienst befindlich, der Dienstweg,
rübe, [germ.; zu: dicht] U vorgeschriebener Instanzenweg, dienst-
die Didaktik, -, Unterrichtslehre, didaktisch, widrig, gegen die Dienstvorschriften, die
belehrend, lehrhaft, [griech.; 18. Jh.] Dienstwohnung, einem Beamten zugewiesene
dideldum(dej), lustiger Ausruf, [altes Schall w.] Wohnung, [germ. Stw.]
Dido, sagenhafte Gründerin Karthagos. der Diens tag, -(e)s/-e, der dritte Tag der Woche
die, Übers. H 11, F40. am D. abend, an diesem bestimmten Dienstag;
der Dieb, -(e)s/-e, jemand, der Diebstahl begeht. am Dienstagabend, an diesem oder jedem Diens-
die Dieberej, -/-en, Diebstahl, diebessicher tag; dienstagabends oder dienstags abends, an
gegen Einbruch gesichert, diebisch, 1) unehr- jedem Dienstag; vgl. ÜBERS. J 2. diens tägig,
lich, zum Stehlen neigend. 2) U sehr, mit am Dienstag stattfindend, djenstäglich, jeden
Schadenfreude: ich freue mich d. über seinen Dienstag stattfindend, dienstags, an jedem
Streich, der Diebstahl, -s/'-'e, das Stehlen, Weg- Dienstag, [nach dem germ. Kriegsgott]
nahme einer fremden Sache, um
sie sich anzu- dies, Übers. F 40. diesbezüglich, K das Er-
eignen, [germ. Stw.] wähnte betreffend.
diejenige, ÜBERS. F 40. der Di es, -/-, Tag: D. academicus, Feiertag der
ich djgle (habe gedielt) es, belege den Fußboden Universität; D. irae, Tag des Zornes, das Jüngste
mit Brettern, die Diele, -/-n, 1) Fußbodenbrett Gericht, [lat.]
(2 bis 3 cm stark), Abb. F 42: Dielenbretter. 2) diese, Übers. F 40.
Flurzimmer, Vorraum, Abb. H
12. 3) Ver- der Dieselmotor, Verbrennungskraftmaschine,
gnügungsstätte (mit kleiner Tanzfläche): Tanz- [nach dem Erfinder]
diele, Eisdiele. 4) M
oberd.: Zimmerdecke. 5) M dieser, dieses, dieselbe, ÜBERS. F 40.
nordd.: Fußboden, [germ. Stw.] diesig, dunstig, nebelig, [niederd.]
di elektrisch, j nichtleitend, [griech. Kw.] diesjährig, in diesem Jahr stattfindend, diesmal,
die DJeme, -/-n, der Diemen, -s/-, nordd.: M dieses eine Mal. Eigw. diesmalig, diesseits
:

Feim, [niederd.j dessen, auf dieser Seite. Eigw. diesseitig, das


:

ich diene (habe gedient), 1) ihm, bei ihm, wirke Diesseits, -, die irdische Welt.
für ihn als Helfer, Hausangestellte usw., helfe, DJet(h)er, männl. Vorname. Di.ethild, Diet-
bin für ihn da niemand kann zwei Herren dienen
: hilde, Dietlind, Dietlinde, weibl. Vornamen.
(Sprichwort). 2) es dient (ihm) als etwas, zu Dietmar, Dietmund, Dietrich, männl. Vor-
etwas, ist für jemanden oder etwas da, wird namen, [von: diot ,Volk']
benutzt: es diente ihm nur als Vorwand; die der Dietrich, -s/-e, hakenförmiger Draht zum
ärztliche Forschung dient der Allgemeinheit. 3) bin Öffnen von Schlössern, [scherzhafte Übertra-
Soldat: wo haben Sie gedient? 4) (ihm) mit etwas, gung des Vornamens]
warte als Verkäufer auf, lege Ware vor: damit diewe.il. f 1) inzwischen. 2) K weil.
können wir leider nicht dienen, ich d. es ab, ver- die Diffamation. Diffamierung, -/-en, üble
gelte (eine Schuld, eine Vergünstigung) durch Nachrede, Verleumdung. Zeitw. ich diffa- :

Arbeit, ich d. es an, es biete sofortige Lieferung miere (habe diffamiert) ihn. [lat.]
an. ich d. aus, beende meinen Dienst, bin nicht different, unterschiedlich, ungleich, das Diffe-
mehr zu gebrauchen: er, es hat ausgedient, der rential, -s/-e, A
Zeichen: d, Grenzwert einer
Diener, -s/-, 1) Hausangestellter: Kammerdie- Differenz, das Differentialgetriebe, ss> Aus-
ner. 2) Angestellter an Instituten: Museums- gleichsgetriebe, Abb. K
41. der Differential-
diener. 3) Ü jemand, der sich unterordnend quotient, A
Quotient aus Differenzen, die gegen
einer Sache widmet: D. Gottes. 4) als Höf-
ein den Grenzwert Null streben, die Differential-
lichkeitsbezeugung: ergebenster D. 5) Verbeu- rechnung, Rechnung mit Quotienten aus Diffe-
gung: er machte einen D. 6) der stumme D., Ü renzen, die gegen den Grenzwert Null streben.
Anrichtetischchen; Kleiderständer. i'c/!dien(e)re die Differentialschraube, Feinmeßgerät, die
(habe gedienert), 1) mache Verbeugungen. 2) Ü Differenz, -/-en, 1) Unterschied. 2) A Ergebnis
bin dienerisch, dienerisch, betont unterwürfig. einer Subtraktion, Übers. R 10. 3) c3 Rest-
die Dienerschaft, -, Gesamtheit der Dienst- posten), Fehlbetrag. 4) meist Mz., U Meinungs-
boten, dienlich, zuträglich, förderlich: das ist verschiedenheit, ich differenziere (habe diffe-
der Sache nicht d. der Dienst, -(e)s/-e, 1) nutz- renziert), 1) es, betone Unterschiede, stufe ab,
bringende Leistung, Unterstützung, Gefällig- verfeinere. 2) eine Funktion, A
behandele nach
keit du leistest mir damit einen großen D. 2) ohne
: den Regeln der Differentialrechnung, es diffe-
Mz., Ausübung der Berufspflicht er hat D.; : riert (hat differiert) in einer Sache, um etwas,
er ist im D.; außer Dienst, Abk.: a. D. 3) D weicht ab. [lat. Kw.]
Gottesdienst, besonders Messe. 4) SäulchenQ diffizil, schwierig, heikel, [lat.]
der gotischen Pfeiler, das Dienstabteil, CS Ab- es diffundiert (ist diffundiert), erfährt eine Dif-
teil für Eisenbahnbeamte, das Dienstalter, die fusion, diffus, 1) zerstreut, allseitig (Licht). 2)
im Beamtenstand zugebrachte Zeit, dienstbar, Ü verschwommen, wirr (Gerede), die Diffusion,
zu Dienst verpflichtet, die Dienstbarkeit, -/-en, -/-en, Ausbreitung, Vermischung, [lat. Kw.]
5*S dingliches Nutzungsrecht, dienstbeflissen, ding, 1) M
Schweiz. anstellig, flink. 2) schlau.
:

(über)eifrig im Dienst. Hptw. die Dienstbe-


: der, das Digest 'daid^est, -(s)/-s, Zusammen-
flissenheit, -. dienstbereit, geneigt, Dienst zu stellung von Auszügen aus Veröffentlichungen.
leisten; geöffnet (Apotheke), die Dienstbe- die Digesten, Mz., Hauptteil des im Corpus
schädigung, im öffentlichen Dienst eingetre- juris zusammengestellten römischen Rechts, die
tene dauernde Gesundheitsschädigung, die Digestion, -/-en, 1) Verdauung. 2) Auszug von
Dienstbezüge, nur Mz., Gehalt der Beamten. Drogen, [engl., lat.]
der Dienstbote, Hausangestellter, der Dienst- digital, 1) mit dem Finger. 2) ziffernmäßig, [lat.]
eid, Eid der Beamten und Soldaten, der Dienst- der Di gnitar, Di|gnitär, -s/-e, Würdenträger
grad, & Rangstufe, diensthabend, K im der katholischen Kirche.' die Di| gnität, -, Würde,
Dienst befindlich: diensthabender Wachtmeister, [lat.]
der Diensthabende, -n/-n, ein -r, jemand im die Di gression, Abschweifung, [lat.]
-/-en,
Dienst, dienstlich, den Dienst betreffend, zum Dike, griechische Göttin der Gerechtigkeit.

135
Dik
die Dikotyle, Dikotyledone, -/-n, <$> zweikeim- das Dingi, -s/-s, kleines Beiboot, [ostind.]
blättrige Pflanze, [griech.] der Dinkel, -s/-, oberd. M
alte Weizenart: :

das Diktaphon, -s/-e, Diktiergerät, das Diktat, Dinkelkörner, [ahd.]


-(e)s/-e, 1) Nachschrift, Niederschrift nach Ge- dinne, M
Schweiz. drinnen. :

sprochenem. 2) unabweislicher Befehl, der Dik- das Dinner, -s/-, englische Hauptmahlzeit.
tator, -s/...'toren, Herrscher mit unbeschränk- der Dinosayri er, -s/-, Angehöriger der Saurier,
ter Machtfülle, diktatorisch, sehr bestimmt, [griech. Kw.]
herrisch, keinen Widerspruch duldend, die Dik- die Diode, -/-n, ein Gleichrichter mit 2 Elektro-
tatur, -/-en, unbeschränkte Gewalt; die Herr- den als Elektronenröhre oder Halbleiterkri-
schaft eines Diktators, ich diktiere (habe dik- stall.
tiert) es ihm, 1) spreche zur Nachschrift vor. dio kletianisch, Ü grausam: diokletianische Ver-
2) Ü zwinge auf, befehle, das Diktiergerät, folgung aber die Diokletianische Herrschaft, vgl.
; :

Gerät zur Aufnahme und Wiedergabe gespro- Übers. E 4,C.


chener Mitteilungen, Abb. B 63. die Diktion, die Dionysi|en, Mz., Dionysosfest, dionysisch,
-/-en, Ausdrucks-, Schreibweise, das, der Dik- rauschhaft, verzückt. Dionysos, griechischer
tionär, -s/-e, Wörterbuch, das Diktum, -s/...ta, Gott des Weines, [griech.]
Ausspruch, [lat.; spätes MA; Diktionär franz.] das Diopter, -s/-, Visiergerät, Abb. 8. die Diop- D
dilatabel, dehnbar, die Dilatation, -/-en, Aus- trie, -/...'tri|en, Maßeinheit für die brechende
dehnung, [lat.] Kraft einer Linse. ElGW. diop trisch. [griech.]
:

die Dilation, -/-en, Aufschub. Eigw.: dilato- das Di orama, -s/...men, 1) plastisch wirkendes
risch, [lat. 16. Jh.]
; Bild zu Schaustellungen. 2) Art Guckkasten zu
das Dilemma, -s/-s und -ta, schwierige Wahl Lehrzwecken, [griech. Kw.]
(.zwischen zwei Übeln), Zwangsentscheidung, der Di orit, -s/-e, ein Tiefengestein, [griech.]
[griech.] die Dioskuren, Mz., Ü zwei unzertrennliche
der Dilettant, -en/-en, Nichtfachmann, Laie. Freunde. [Brüder der griech. Sage; .Söhne des
dilettantisch, 1) nur aus Liebhaberei. 2) sach- Zeus']
unkundig. Hptw. der Dilettantismus, -. ich
: Diotima, erdichteter Frauenname, [griech. .Ehre
diletttere (habe dilettiert) in etwas, betätige des Zeus']
mich aus Liebhaberei, [ital.; um 1800] der Di özesan, -en/-en, Angehöriger einer Di-
der Dill, -(e)s/-e, eine Würzpflanze, Abb. 25. G özese, die Di özese, -/-n, Amtsbezirk eines
[germ.] Bischofs oder Superintendenten, [griech.]
das Diluvium, -s, f für: Pleistozän, Übers. Ell. die Diphtherie, -/...'ri|en, eine Infektionskrank-
Eigw. diluvial, [lat. .Überschwemmung, Sint-
: heit. Eigw. diphtherisch, [griech.]
:

flut'] der Di phthpng, -s/-e, Zwielaut, Übers. S 60.


dim., Abk. für: diminuendo. Eigw.: diphthongisch, [griech.]
der Dirne daitn, -s/-s und bei Wertangaben Dipl., Abk. für: Diplom: Dipl.-Chem., Diplom-
-, nordamerikanische Münze, [engl.] chemiker; Dipl. -Hdl. Diplomhandelslehrer
,

die Dimension, -/-en, Abmessung, Ausdehnung: Dipl.-Ing., Diplomingenieur; Dipl.-Kfm., Di-


ein Körper hat drei Dimensionen. Eigw. dimen- : plomkaufmann; Dipl.-Ldw., Diplomlandwirt;
sional. [lat.] Dipl.-Phys., Diplomphysiker; Dipl.-Volksw.,
der Dimeter, -s/-, antiker Vers aus zwei Metren, Diplomvolkswirt, das Di plom, -(e)s/-e, 1) t
[griech.] Schriftstück. 2) Zeugnis, Urkunde über eine
diminuendo, Abk.: dim., Zeichen: >, J" leiser, Auszeichnung: Doktordiplom, der Di plomat,
[ital.] -en/-en, 1) höherer Beamter des auswärtigen
diminutiv, verkleinernd, das Diminutiv, -s/-e, Dienstes. 2) Ü geschickt verhandelnde Person.
Verkleinerungsform, Übers. H 11, C. [lat.] die Diplomatie, -, 1) Kunst der Verhand-
die Dimission, -/-en, f für: Demission. lung, besonders im zwischenstaatlichen Verkehr.
dimorph, zweigestaltig. der Dimorphismus, 2) Gesamtheit der Diplomaten, die Di|ploma-
-/...men, 4> 127 Zweigestaltigkeit. [griech. Kw.] tik, -, Urkundenlehre, diplomatisch, 1) zwi-
Din, Abk. für: Dinar. schenstaatlich: das diplomatische Korps. 2) Ü
DIN, Zeichen für: Deutsche Industrie-Norm: geschickt, vorsichtig verhandelnd, [griech.]
DIN-Format, Papiermaß. dieDipodi.e -/...'di|en, Gruppe aus zwei gleichen
,

Dina, weibl. Vorname, [zu: Bernhardine, Leo- Versfüßen. Eigw. dipodisch. :

poldine u. a.] die Dipolantenne, 1? kurze, abgestimmte An-


der Dinar, -s/-e und bei Wertangaben -, Abk.: tenne, Abb. A
18. [griech. -lat.]
Din, Name mehrerer Münzen, [von: Denar] ich dippe (habe gedippt), es, 1) nordd. tauche M :

das Diner di'ne:, -s/-s, 1) Hauptmahlzeit. 2) feier- flüchtig und nur wenig ein. 2) Ä hole die National-
liches Essen. Zeitw. ich diniere (habe diniert),
: flagge nieder und hisse sie wieder zum Gruß.
[franz.; um 1800] 3) bade räudige Schafe, [niederd.]
das Ding, -(e)s/-e, U verächtlich Mz. -er, 1) : der Dippel, -s/-, M
oberd. Dübel, Zapfen, der :

Gegenstand, Sache: das ging nicht mit rechten Dippelbaum, M


oberd.: Decken-, Trag-
Dingen zu, nicht auf natürliche oder rechtmäßige balken.
Weise; er ist immer guter Dinge, gut gelaunt; der Di ptam, -s, ein Staudengewächs, [lat.]
das D. an sich, nach Kant der eigentliche Cha- das Di ptychon. -s/...chen oder ...cha, 1) zwei-
rakter der Dingwelt. 2) U Mädchen: diese jungen teilige Klapptafel. 2) zweiflügeliges Altarbild,
Dinger. 3) U wertloser Gegenstand wirf die
: [griech.]
alten Dinger weg! 4) germanische Volks- und dir, persönliches Fürwort, ÜBERS. F 40.
Gerichtsversammlung. Verkl. das Dingelchen,
: das Directoire direkto'a:r, -(s), 1) Direktorium.
-s/ Dingerchen, Dinglein, -s/-. ich dinge (dang 2) Kunststil und Tracht der Direktoriumszeit,
oder dingte, habe gedungen oder gedingt) ihn, [franz.]
nehme in Dienst: ein gedungener Mörder, ich d. direkt, unmittelbar, gerade(wegs), ohne Zwi-
es ihm ab, handle im Preis herunter, dingfest, schenstufe direkte Rede, die wörtlich angeführte
:

verhaftet: er wurde d. gemacht, dinglich, eine Rede, vgl. ÜBERS. S 7. die Direktion, -/-en, 1)
Sache betreffend: dingliches Recht, ein Privat- Vorstand, Leitung. 2) t Richtung, direktions-
recht, das ein unmittelbares Herrschaftsrecht los, richtungslos. die Direktive, -/-n, Richtlinie,
über eine Sache gewährt, das, der, die Dings, Verhaltungsregel, der Direktor, -s/...'toren,
Dingsda, -, U Sache oder Person, deren Name Leiter, Vorsteher: Bankdirektor, Schuldirektor.
einem nicht einfällt. Dingskirchen, U ein be- Eigw. direktorial, das Direktorat, -(e)s/-e,
:

liebiger Ort oder ein Ort, auf dessen Namen man Leitung (Amt und Raum), die Direktorin,
nicht kommt, die Dingung, -/-en, das Dingen. -/-nen, Leiterin, Vorsteherin, das Direktorium,
das Dingwort, Hauptwort, [germ. Stw.] -s/...ri|en, oberste Regierungsbehörde in Frank-

136
Dis
reich 1795-1799. 2) Vorstand aus mehreren Per- dieDislokation, -/-en, 1) Verlagerung. 2) Sh> Ver-
sonen, die Direktrice ...'tri:s(»), -/-n, leitende teilung von Truppen. 3) Geologie: durch Fal-
Angestellte in der Bekleidungsindustrie, die tung oder Bruch gestörte Lagerung. Zeitw. ich :

Direktsendung, Direktübertragung, Sendung disloziere (habe disloziert) es. [lat. Kw.]


des Rundfunks oder des Fernsehens, die direkt das dis-Moll, -, Zeichen: dis, eine Tonart: die
vom Veranstalter über den Sender geht, der dis-Moll- Tonleiter.
Direx, U Schuldirektor, [lat. -franz. 16. Jh.] ; die Dispache dis'paf, -/-n, J, Schadenrechnung.
der Dirigent, -en/-en, Leiter eines Orchesters Zeitw. : ich dispachiere (habe dispachiert) es.
oder Chores, ich dirigiere (habe dirigiert) es, der Dispacheur ...'Ja:r, -s/-e, Sachverständiger
ihn, 1) J leite als Dirigent. 2) Ü leite, lenke, der zur Errechnung der Dispache, [franz.]
Dirigismus, -, Wirtschaftssystem mit staat- disparat, nicht zueinander passend, [lat.]
lichen Eingriffen, [lat.] der Dispatcher ...'petfdr, -s/-, Produktionsleiter
Dirk, männl. Vorname, [niederd. zu: Diet- in Großbetrieben, [engl.]
rich] der Dispens, -es/-e, kath. Kirche s*s die D., :

das Dirndl, -s/-, M


bayr.-österr. 1) Mädchen. : -/-en, Befreiung (von Vorschriften, Unterricht).
2) Dirndlkleid, das Dirndlkleid, Trachtenkleid ich dispensiere (habe dispensiert), 1) ihn von
in oberbayrischer Art. die Dirne, -/-n, 1) käuf- etwas, befreie (zeitweise) von einer Verpflich-
liche Geliebte, Prostituierte. 2) Mädchen (vom tung. 2) Arzneien, bereite zu und gebe ab:
Lande), Magd. [germ. Stw. .Dienerin'] Dispensierrecht. Hptw. die Dispensation,
: Dis-
das dis, -/-, 1) Halbton über d, Abb. 9. N pensierung, -/-en. [lat.; mhd.]
2) Zeichen für: dis-Moll. die Di spersion, -, Zerstreuung, Verbreitung: die
dis..., miß..., un..., zer...: disharmonisch. D. Lichts, Brechung zusammengesetzten
des
das Dis agio ...'a.-djo, -s/-s, unter dem Nenn- Lichts in verschiedene Farben, Abb. 10. L
wert liegender Kurswert, [lat.] Zeitw.: ich di spergiere (habe dispergiert) es.
das Discountgeschäft ...'kaunt..., sparsam aus- di spers, fein zerteilt, zerstreut, [lat.]
gestatteter Laden, der Waren besonders billig die Disponenden, Mz., C beim Sortimenter
verkauft, [engl.] lagernde Bücher, der Disponent, -en/-en, inner-
der Diseur di'zoir, -s/-e, Vortragskünstler, die halb eines Geschäftsbereichs bevollmächtigter
Diseuse di'zo:zd, -/-n, Vortragskünstlerin, kaufmännischer Angestellter, disponibel, ver-
[franz.] fügbar. Hptw. die Disponibilität, -. ich dis-
:

die Disharmonie, -/...'ni|en, 1) Mißklang. 2) poniere (habe disponiert), 1) über etwas, teile ein.
Unstimmigkeit, ich disharmoniere (habe dis- 2) über ihn, verfüge. 3) ich bin (nicht) disponiert,
harmoniert) mit ihm, 1) stimme nicht zusammen. bin (nicht) imstande, bereit, die Disposition,
2) bin uneinig, disharmonisch, 1) mißklingend. -/-en, 1) Plan, Einteilung, Gliederung. 2) An-
2) Ü uneinig,[lat.-griech.] ordnung. 3) körperliche und seelische Verfas-
die Disjunktion, -/-en, Aufteilung, Trennung. sung. 4) Anlage, Neigung (zu Krankheiten,
disjunktiv, trennend, einander ausschließend, Kunst). 5) er wurde zur D. gestellt, Abk.: z. D.,
[lat.] in den einstweiligen Ruhestand versetzt, der
der Diskant, -s, 1) die hohen Tonlagen eines Dispositionsfonds, Geldmittel zur freien Ver-
Instruments, besonders des Klaviers. 2) | So- fügung (des Ministers), [lat.]
pran, [lat.] die Dis Proportion, -/-en, Mißverhältnis, dis-
|

der Diskj ockey Plattenwechsler in der Diskothek,


, proportioniert, unebenmäßig; mißgestaltet,
Conferencier für Schallplattensendungen. [engl.] [lat.]
der Diskont, -s/-e, Zinsabzug (beim Ankauf noch der Disput, -(e)s/-e, Wortstreit, disputabel,
nicht fälliger Wechsel), ich diskontiere (habe strittig, der Disputant, -en/-en, jemand, der
diskontiert) es, kaufe (einen Wechsel) an unter disputiert, die Disputation, -/-en, wissenschaft-
Abzug des Diskonts, der Diskontsatz, Zinssatz, liches Streitgespräch, ich disputiere (habe dis-
nach dem der Diskont berechnet wird. [ital. putiert) mit ihm über etwas, tausche Meinungen
17. Jh.] in einem Streitgespräch aus. [lat.; mhd.]
diskontinuierlich, unterbrochen, zusammen- die Disqualifikation, -/-en, auch Disqualifizie- :

hanglos, die Diskontinuität, -, Zusammenhang- rung, Untauglichkeitserklärung; Ausschluß eines


losigkeit. [lat. Kw.] Sportlers bei Wettkämpfen. Zeitw.: ich dis-
diskordant, nicht übereinstimmend, die Dis- qualifiziere (habe disqualifiziert) ihn. die Dis-
kordanz, -/-en, Mißklang, Uneinigkeit, [lat.] qualifizierung, -/-en, Disqualifikation, [lat.
die Diskothek, -/-en, 1) Schallplattensammlung. Kw.]
2) Lokal mit Schallplattenmusik, der Disko- der Dissens, -es/-e, th Meinungsverschiedenheit.
thekar, -s/-e, Verwalter einer Diskothek (beim ich dissentiere (habe dissentiert), bin anderer
Rundfunk), [griech.] Ansicht, [lat.]
ich dis kreditiere (habe diskreditiert) ihn, ver- die Dissertation, -/-en, wissenschaftliche Arbeit
dächtige, bringe in Verruf, [lat. Kw.] zur Erlangung der Doktorwürde, [lat.]
die Dis krepanz, -/-en, Unstimmigkeit, Zwie- der Dissident, -en/-en, t jemand, der zu keiner
spältigkeit. ElGW. : dis krepant. [lat.] staatlich anerkannten Religionsgemeinschaft ge-
dis kret, 1) verschwiegen. 2) unauffällig. 3) A hört, [lat.; 1800]um
nicht zusammenhängend. Hptw.: die Diskre- die Dissimilation, -/-en, 1) Umwandlung oder
tion, -. [franz.] Ausstoßung eines Konsonanten von zwei benach-
ich dis kriminigre (habe diskriminiert) ihn, 1) barten ähnlichen Konsonanten. 2) { Stoff-
behandle unterschiedlich, sondere aus. 2) ver- wechselvorgänge, durch die zusammengesetzte
dächtige, setze herab. Hptw.: die Diskrimi- organische Verbindungen in einfachere zerlegt
nierung, -/-en. [lat.] werden, [lat.]
ichdiskuriere (habe diskuriert), rede, unterhalte die Dissimulation, -/-en, Verheimlichung einer
mich, der Diskurs, -es/-e, Gespräch, diskursiv, Krankheit; das Stillschweigen, [lat.]
1) gesprächsweise. 2) von einem Inhalt zum dissolut, ungebunden, zügellos. Hptw. die Dis- :

andern fortschreitend, schlußfolgernd, [franz., solution, -/-en. [lat.]


lat.] dissonant, mißtönend, nicht zusammenklingend.
der Diskus, -/...ken oder -se, Wurfscheibe, Abb. die Dissonanz, -/-en, Mißton; Auseinander-
D 8. [griech.] klang; Zwiespalt, es dissoniert (hat dissoniert),
die Diskussion, -/-en, Aussprache, Meinungsaus- klingt nicht zusammen, ist unvereinbar, [franz.]
tausch, diskutabel, erwägenswert, annehmbar. dieDissoziation, -/-en, Trennung, Zerfall, [lat.j
diskutierbar, zur Erörterung geeignet, annehm- die Distanz, '-/-en, Abstand, Entfernung, ich
bar, ich diskutiere (habe diskutiert) (es), er- distanziere (habe distanziert), 1) ihn, lasse im
örtere, pflege Meinungsaustausch, [lat.; 16 Jh.] Wettkampf hinter mir zurück. 2) mich von ihm,

137
Dis

dos Zwischenhaupt
ur Unterteilung des
Docks für kleine Schiffe)

das Trockendock

rücke davon ab, will nichts damit zu tun haben. die Divination, -/-en, Ahnungsvermögen, divi-
der Distanzwechsel, Wechsel mit verschiedenen natorisch. seherisch, die Divinität, -, Göttlich-
Orten für Ausstellung und Zahlung, [lat.] keit; Gottheit, [lat.]
die Distel, -/-n, Name verschiedener stacheliger der Diwan, -s/-e, 1) Sofa ohne Rückenlehne. 2)
Pflanzen, der Distelfink, Stieglitz, [germ. Stw.] Sammlung der Gedichte eines islamischen Ver-
das Distichon ...f..., -s/...chen, Strophe aus fassers: Goethes Westöstlicher D. [pers.]
Hexameter und Pentameter, Übers. V 5. dixi, ich habe gesprochen; Redeschluß, [lat.]
[griech. , Zweizeiler'] d. J., Abk. für: 1) der Jüngere. 2) dieses Jahres.
distinguiert ...'gi:rt, ausgezeichnet, vornehm. DJH, Abk. für: Deutsche Jugendherberge.
Hptw. die Distinktion, -/-en. distinktiv,
: dkg, M österr. Zeichen für: Dekagramm.
unterscheidend, [lat.; 16. Jh.] dkl, Mösterr. Zeichen für: Dekaliter.
die Dis|torsion, -/-en, 1) { Verstauchung. 2) dkr, Abk. für dänische Krone.
:

Optik: Verzerrung, [lat.] Dl, Zeichen für: Dekaliter.


die Distribution, -/-en, Verteilung, distribu- DLRG, Abk. für: Deutsche Lebens-Rettungs-
tiv, verteilend, [lat.] Gesellschaft.
der Di|strikt,-(e)s/-e, l)Bezirk. 2) unregelmäßige dm, Zeichen für: Dezimeter, 8
Zeichen für: dm ,

Forstabteilung, [lat.; 16. Jh.] Quadratdezimeter. s


dm
Zeichen für: Kubik-
,

die Diszi plin, -/-en, 1) ohne Mz., Zucht, Unter- dezimeter, Übers. M 8.
ordnung: du mußt D. hallen, wahren. 2) Fach, DM, Abk. für: Deutsche Mark.
Unterrichtszweig. die Disziplinargewalt, d. M., Abk. für: dieses Monats.
Recht des Staates den Beamten gegenüber, dis- das d-Moll, -, Zeichen: d, eine Tonart: die d-
zi plinarisch, auch: disziplinell, die Disziplin Moll- Tonleiter.
betreffend; streng, das Diszi jplinarverfahren, DNA, Abk. für: Deutscher Normenausschuß.
Dienststrafverfahren, diszi plinell, disziplina- do., Abk. für: dito.
risch, diszi pliny:rt. an Disziplin gewöhnt. d. O., Abk. für: der, die Obige.
diszi plinlos, ohne Disziplin, [lat.] dpbe, M Schweiz., fränk.: oben.
die Dithyrambe, -/-n, der Dithyrambus, der, das Dobel, -s/-, der, das Tobel.
-/...ben, Lobeshymne, dithyrambisch, be- derDöbel, -s/-, 1) ein Süßwasserfisch. 2) Neben-
geistert, voll Schwung, [griech. ; um 1800] form von: Dübel, [germ.]
dito, Abk.: do. oder dto., &
gleichfalls, ebenso. der Dobermann, -s/ 2 er, eine Hunderasse, Abb.
das Dito, -s/-s, Einerlei, [ital.] H 29'.

das Dittchen, -s/-, M


ostniederd. Zehnpfennig- : doch, betont: als Antwort; dennoch, trotz
1)
stück, Groschen, [poln.] Schwierigkeiten: du kommst nicht mit? o doch!;
die Dittographie, -/...'philen, Doppellesart (bei er kommt aber d.! 2) unbetont als Füllwort:
antiken Schriftstellern), [griech.] wahrhaftig, tatsächlich: komm d. mit!; es stimmt
die Diva, -/-s oder ...ven, gefeierte Künstlerin d.? ja d.!, nein d.l 3) zwei Hauptsätze verbin-
(bei Bühne, Film, Fernsehen), [ital. , Göttin'] dend: ich machte ihm den Vorschlag, d. er lehnte
divergent, auseinandergehend, in entgegenge- ab. [germ. Stw.]
setztem Sinn, die Divergenz, -/-en, 1) Mei- der Doches, -/-, G Hintern, [hebr.]
nungsverschiedenheit. 2) Auseinanderentwick- der Docht, -(e)s/-e, Zuführer des Brennstoffs in
lung. Zeitw. es divergigrt (hat divergiert), [lat.]
: Lampen, Abb. L 2, und Kerzen, Abb. K 17.
divers, 1) verschieden: Diverses, Vermischtes. [germ. Stw.]
2) diverse Themen, nur Mz., mehrere, die das Dock, -(e)s/-s oder -e, Anlage zum Trocken-
Diversifikation, -, Übergang von der Ein- stellen von Schiffen, Abb. 9. ich docke D
seitigkeit zur Vielseitigkeit, die Diversion, -/-en, (habe gedockt) es, lege ein Schiff ins Dock, ich
1) f Ablenkung. 2) im kommunistischen Sprach- d. es an, verbinde Raumfahrzeuge miteinander,
gebrauch: Sabotage, [lat.] kopple an. ich d. es aus, nehme aus dem Dock.
das Divertimento, -s/-s oder ...ti, Divertisse- der Dockhafen, gegen Flutbewegung durch
ment ...'mä, -s/-s, J- unterhaltsames Stück, [ital., Schleusen abgeschlossener Hafen, [engl.]
franz.] die Docke, -/-n, 1) Zopf aus Garnsträhnen, Abb.
divide et impera!, säe Zwist, um zu herrschen, G 2."
2) Getreidepuppe. 3) Reitstock an der
[lat. .teile und herrsche!'] Drehbank, Abb. D
15. 4) am Cembalo: hölzerner
der Dividend, -en/-en, A
zu teilende Zahl, Zapfen, an dem der Federkiel befestigt ist.
Zähler, ÜBERS. R
10. die Dividende, -/-n, auf 5) gedrehte Säule eines Treppen- oder Brü-
eine Aktie entfallender Anteil am Reingewinn. stungsgeländers. 6) kleiner Stoß Tabakblätter,
ich dividiere (habe dividiert) eine Zahl durch verkaufsfertig sortiert. 7) oberd. Puppe. M :

eine andere, teile, das Divis, -es/-e, Silbentren- Verkl.: das Döckchen, -s/-. [germ. Stw.]
nungszeichen, Bindestrich, die Division, -/-en, das Dodekaeder, -s/-, Zwölfflächner, Abb. 39. K
1) Teilung, Übers. R
10. 2) °o Verband ge- Eigw. dodekadisch. [griech. Kw.]
:

mischter Truppen. 3) Sb Teil der Schiffsbesat- die Dogaressa, -/...ssen, Frau des Dogen,
zung, der Divisionär, -s/-e, <£> Schweiz.: M [ital.]
Oberstdivisionär. der Divisor, -s/...'soren, A der Dogcart, -s/-s, zweirädriger Einspänner,
teilende Zahl, Nenner, Übers. R 10. [lat.] Abb. W 2. [engl. .Hundekarren']

138
Dol

Doktorgrade
Die gebräuchlichsten Abkürzungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Dr. agr. (agronomiae) D. der Landwirtschaft
, Dr. paed, (paedagogiae) D. der Erziehungswis-
,

Dr. e. h. (ehrenhalber), auf Grund besonderer senschaft


Verdienste Dr. pharm, (pharmaciae) D. der Pharmazie ,

Dr. h. c. (honoris causa), Ehrendoktor wie Dr. phil. (philosophiae), D. der Philosophie
Dr. e.h. Dr. phil. nat. (philosophiae naturalis), D. der
Dr. habil. (habilitatus) , an einer Fakultät habili- Naturwissenschaften; Dr. rer. nat. (rerum
tiert (-» Habilitation) naturalium) D. der Naturwissenschaften
,

Dr.-Ing., Doktor-Ingenieur Dr. rer. oec. (rerum oeconomicarum) D. der ,

Dr. iur. (iuris) D. der Rechtswissenschaft


, Wirtschaftswissenschaft
Dr. med. (medicinae) D. der Medizin; Dr.
, Dr. rer. pol. ( rerum politicarum ) ,T>. der Staatswis-
med. univ. (medicinae universae) , D. der Me- senschaft, Wirtschafts- und Sozialwissenschaft
dizin (nur Österreich) Dr. rer. silv. (rerum silvestrium), D. der Forst-
Dr. med. dent. (medicinae dentariae) , D. der wissenschaft
Zahnmedizin Dr. sc. techn. (scientiarum technicarum) D. der ,

Dr. med. vet. (medicinae veterinariae) , D. der techn. Wissenschaften


Tierheilkunde Dr. sc. math. (scientiae mathematicae) , D. der
Dr. (rer.) mont. (rerum montanarum), D. der mathematischen Wissenschaft
Bergbauwissenschaft Dr. theol. (theologiae), D. der Theologie (rite
Dr. oec. (oeconomiae) D. der Verwaltungswissen-
, erworben im Unterschied zum Ehrendoktor
schaft; Dr. oec. publ. (oeconomiae publicae), D. theol.); D. theol. (theologiae), D. der Theo-
D. der Volkswirtschaft logie nur für den Ehrendoktor gebräuchlich.
;

der Doge 'do:33, -n/-n, Stadtoberhaupt von richt,dokumentarisch, urkundlich, die Doku-
Venedig oder Genua, [ital.] mentation, -, Sammlung und Nutzung von
die Dogge, -/-n, 1) große Hunderasse, Abb. H 29. Akten, Zeitungen, Filmen, Tonbändern u. a.
2) Fassung für Edelsteine während des Schlei- Dokumentarbericht, ich dokumentäre (habe
fens. [1 engl.; 2 zu: Docke] dokumentiert) es, beweise, zeige durch Doku-
der Dogger, -s/-, 1) ohne Mz., mittlere Abteilung mente, [lat. ,Beweis']
der Juraformation, Übers. E 11. 2) Schiff nieder- dolce 'dilt/B, £ sanft, lieblich, das Dolcefar-
ländischer Fischer. [1 engl.; 2 niederl.] ni ente, -, süßes Nichtstun, [ital.]
der Dögling, -(e)s/-e, M
niederd. ein Pottwal. : der Dolch, -(e)s/-e, kurze Stoßwaffe, Abb. Dil.
das Dogma, -s/...men, Glaubenssatz; Lehr- der Dolchstoß, Ü tückischer Anschlag. [16. Jh.]
meinung, die Dogmatik, -/-en, Glaubenslehre. die Dolde, -/-n, ein Blütenstand, Abb. B 42.
der Dogmatiker, -s/-, Vertreter einer Glaubens- Eigw. doldenförmig, doldig. der Dolden-
:

lehre; starrer Verfechter bestimmter Lehrmei- blütler, Pflanzenfamilie mit Dolden, [germ.]
nungen, dogmatisch, 1) an ein Dogma gebun- die Dole, -/-n, 1) Abwasserleitung, Durchlaß.
den. 2) Ü ohne Prüfung der Voraussetzungen, 2) Malem.: Rinnsal, [ahd.]
lehrhaft, ich dogmatisiere (habe dogmatisiert) der Dolerit, -s/-e, körniger Basalt, [griech.]
es, erhebe zum Dogma, der Dogmatismus, -, der, die Dolichozephale, -n/-n, ein -r, eine -,
starre Festlegung von Glaubenssätzen und un- langköpfiger Mensch, die Dolichozephalie, -,
kritisches Festhalten daran, [griech. .Meinung'] Langköpfigkeit. [griech. Kw.]
die Dohle, -/-n, kleiner Rabenvogel, [ahd.] die Doline, -/-n, Trichterloch im Kalkboden,
die Dohne, -/-n, Vogelschlinge, Sprenkel: der [slaw.]
Dohnensteig, Dohnenstieg, Dohnenstrich, mit doli, U toll, unglaublich.
Dohnen besetzter Jagdweg. [mhd.; zu: dehnen] der Dollar, -s/-s und bei Wertangaben -, Zei-
die Do-it-yourself-Bewegung du:it ju:r'sElf... chen: $, Währungseinheit in den Vereinigten
Propagierung der handwerklichen Selbsthilfe, Staaten, auch in mehreren anderen Staaten, [von
[engl.] Taler]
ich dokt(e)re (habe gedoktert) an mir (herum), die Dolle, -/-n, 1) Eisendübel. 2) Vorrichtung
U versuche allerlei, um mich gesund zu machen. zum 'Halten der Ruder, Abb. A 25, B 47.
der Doktor, -s/...'toren, 1) Abk.: Dr., Hoch- [niederd.]
schulti'tel, Übers. D
10. 2) U Arzt, der Dok- ich doli je re (habe dolliert) es, schleife die Fleisch-
torand, -en/-en, die Doktorandin, -/-nen, Prüf- seite ab (bei Feinleder), [franz.]
ling in der Doktorprüfung, ich doktoriere Dolly, weibl. Vorname, [engl, zu: Dorothea]
(habe doktoriert), lege die Doktorprüfung ab. der Dolman, -s/-e, Husarenjacke, [türk.]
[lat. Lehrer']
,
der Dolmen, -s/-, vorgeschichtliches Steingrab,
die Dok trin, -/-en, Lehre; zum Glaubenssatz [kelt.]
verhärtete Meinung, dok trinär, vorurteilsvoll, der Dolmetsch, -es/-e, 1) Ü Fürsprecher. 2) Dol-
alles nach einer Lehrmeinung beurteilend, [lat.] metscher, ich dolmetsche (habe gedolmetscht)
das Dokument, -(e)s/-e, 1) Urkunde. 2) Probe, es, übersetze mündlich, der Dolmetscher, -s/-,
Beweis, der Dokumentarbericht, tatsächliche jemand, der mündlich zwischen Personen frem-
Begebenheiten beweiskräftig wiedergebender Be- der Sprachen vermittelt, [türk. mhd.] ;

139
Dol
der Dolomit, -s/-e, 1) ein Mineral. 2) Gestein Donnerkeil, 1) Blitzschleuder des Gewitter-
mit Dolomit, [nach dem franz. Mineralogen Do- gottes. 2) Teil der Kalkschale des Belemniten.
lomieu] die Donnermaschine, Maschine (hinter der
Dolores, weibl. Vorname, [span. ,die Schmerzens- Bühne), die Donnergeräusche erzeugt, der Don-
reiche' (Maria)] nerschlag, kurzer heftiger Donner: die Nach-
dolos, g*6 heimtückisch, vorsätzlich, der Dolus, -, richt wirkte wie ein D., Ü der Donners tag, der
.

äVböse Absicht, [lat.] fünfte Tag der Woche ; vgl. Dienstag, das Don-
der Dom, -(e)s/-e, 1) Bischofskirche, auch Haupt- nerwetter, Ü heftige Auseinandersetzung: es
kirche einer Stadt. 2) ©
Haube auf Kesseln, gab ein heftiges D., U. [germ. Stw.]
Destillierapparaten u.a. 3) Kuppel, Abb. K54. Q der Don Quichotte dj Quijote
ki'fot, Don
4) eine Bergform, Abb. B 20. 5) ohne Mz., vor don ki'xo:t3, - -s/- -s, Ü weltfremder Schwärmer.
Vornamen: Herr, der Domherr, auch: Dom- die Donquichotterie dökifotd'ri: , -/ ...'ri|en, zum
kapitular, 1) kath. Kirche: Mitglied des Dom- Scheitern verurteiltes Unternehmen eines welt-
kapitels. 2) evang. Kirche: Inhaber einer fremden Schwärmers. [Gestalt der span. Dich-
Pfründe eines alten Doms, das Domkapitel, tung]
Körperschaft von Geistlichen als Beirat des doof, U dumm; langweilig, [niederd. zu: taub]
Bischofs, der Domkapitular, Domherr, der das Doping, -s/-s, unerlaubte Verwendung von
Dompfaff, -en/-en, Gimpel, ein Singvogel, [lat. Anregungsmitteln im Sport. Zeitw.: ich dope
,Haus'; 2, 3, 4 griech. 5 portugies.] ; (habe gedopt) ihn. [engl.]
die Domäne, -/-n, 1) staatliches oder landes- dieDoppe, -/-n, Docke in der Edelsteinschleiferei.
herrliches Gut. 2) Ü Arbeitsgebiet, [franz.] das Doppel, -s/-, 1) vollwertige Abschrift, Durch-
der Domestik, -en/-en, Dienstbote, die Dome- schlag. 2) Tennis: Spiel zwischen zwei Spiel-
stikation, -/-en, Umwandlung von Wildtieren paaren: Damendoppel; gemischtes D. der D., -s/-,
zu Haustieren, von wildlebenden Pflanzen zu M alem. Einsatz beim Schützenfest, der Dop-
:

Kulturpflanzen. Zeitw. ich domestiziere


: peladler, zweiköpfiger Adler auf Wappen oder
(habe domestiziert) es. [von lat. domesticus Münzen, Abb. D
11. das Doppel-b, -s/-s,
.häuslich'] Zeichen: bb, <? Versetzungszeichen, das um
die Domina, -, Stiftsvorsteherin, [von : dominus] zwei halbe Töne erniedrigt, Abb. 9. das N
dominant, beherrschend; überdeckend (Erb- Doppelbier, Starkbier, die Doppelbrechung,
eigenschaft), die Dominante, -/-n, 1) vorherr- Zerlegung einfallender Lichtstrahlen bei der
schendes Merkmal. 2) J* fünfter Ton der Ton- Brechung in zwei Teile bei allen nicht regel-
leiter ; Dreiklang über diesem Ton. die Domi- mäßigen Kristallen, die Doppelbüchse, Jagd-
nanz, Vorherrschaft, das Überdecken (Erb-
-, gewehr mit zwei gezogenen Läufen, der Dop-
eigenschaft), ich dominiere (habe dominiert), peldecker, Flugzeug mit je zwei übereinander-
beherrsche, bin überragend, [lat.] liegenden Tragflügeln, Abb. F 32. doppeldeutig,
Dominik, männl. Vorname, der Dominikaner, mit zwei Bedeutungen, zweideutig. Hptw. die :

-s/-, Mönch des Predigerordens. Domini- Doppeldeutigkeit, -/-en. ich dopp(e)le (habe
kus, männl. Vorname, [lat. ,der dem Herrn gedoppelt) es, 1) mache doppelt. 2) unter-
Gehörende'] lege mit einer zweiten Schicht. 3) österr. be- M :

das Dominion ...'minjdn, -s/-s oder ...ni|en, frü- sohle. 4) stelle ein Duplikat einer Lochkarte her.
here Bezeichnung für überseeisches Gebiet die Doppelehe, gesetzwidrige zweite Eheschlie-
des Britischen Reichs mit Selbstregierung, ßung bei bereits, bestehender Ehe, Bigamie, die
[engl.] Doppelflinte, Jagdgewehr mit zwei glatten Läu-
das Domino, -s/-s, Steinspiel, Abb. 11. der D fen, Abb. G
21. der Doppelgänger, jemand, der
D., -s'/-s, Maskenmantel, Abb. 6. [ital.] M einem anderen täuschend ähnlich sieht, das Dop-
der Dominus, -/...ni, Herr, Gebieter. Dominus pelgewebe, Stoff aus zwei aneinanderliegenden
vobiscum!, der Herr sei mit euch! [lat. .Haus- Geweben, die stellenweise gegenseitig gebunden
herr'] werden, der Doppelgriff, J gleichzeitiges Grei-
das Domizil, -s/-e, Wohnsitz, ich domiziliere fen mehrerer Töne auf Saiteninstrumenten.
(habe domiziliert), K habe meinen Wohnsitz. die Doppelheit, -, doppeltes Vorhandensein.
das Domkapitel usw., der Dompfaff, -> der das Doppelkinn, Fettwulst unter dem Kinn.
Dom. der Doppelkopf, -(e)s, ein Kartenspiel, das
der Dompteur ...'te:r, -s/-e, die Dompteuse Doppelkreuz, 1) J ein Versetzungszeichen,
1

Tierbändiger(in). [franz.]
,..'t0:z3, -/-n, das einen Ton um zwei halbe Töne erhöht,
der Don, -(s)/-s, Herr; spanische Anrede; italie- Abb. N9. 2) Abb. K
45. das Doppelleben
nischer Ehrentitel, die Dona 'donja, -/-s, Frau, -s, Ü zwei sich widersprechende Lebensstile: er
Fräulein; spanische Anrede, [aus lat.] führt ein D. der Doppelpunkt, Satzzeichen,
Donald, männl. Vorname, [gäl. ,der Mutige'] Übers. S 7. der Doppelschlag, J Verzierung, 1

Donar, germanischer Gott. [ahd. .Donner'] Abb. N10. die Doppelschnitte, zwei zusam-
der Donatar, -s/-e, t Beschenkter, die Donation, mengeklappte belegte Brotscheiben, doppel-
-/-en, f Schenkung, der Donator, -s/...'toren, t seitig, auf beiden Seiten: doppelseitige Lungen-
Schenker, Stifter. Donatus, männl. Vorname, entzündung, der Doppelselbstlaut, Diphthong,
[lat. ,der (von Gott) Geschenkte'] Übers. S 60. der Doppelsinn, -(e)s, doppelte
die Donja, -/-s, eingedeutscht für: Dona; U Bedeutung, Nebensinn, Hintersinn. Eigw. dop- :

Freundin; Dienstmädchen. pelsinnig, doppelt, 1) zweimal das gleiche: ich


der Donjon dl'jö, -s/-s, Wartturm, [franz.] habe das Buch d. 2) zweierlei: doppelte Moral,
der Don Juan dm
xu! an, - -s/
[Gestalt der span. Dichtung]
s, Ü Verführer.— Anwendung verschiedener sittlicher Maßstäbe
für die gleichen Handlungen, das Doppel-T-
die Donna, -/-s oder ...nnen, Frau, Herrin; U Eisen, ein Eisenträger wie ein doppeltes T, Abb.
Dienstmädchen, [früher ital. Anrede; lat.] T 18. die Dopp(e)lung, -/-en, 1) das Doppeln.
der Donner, -s/-, rollendes oder krachendes 2) Bekleidung durch eine zweite Schicht, der Dop-
Geräusch nach dem Blitz der D. rollt. 2) Ü ähn-
: pelverdiener, jemand, der Anteil an Doppelver-
liches Geräusch der D. der Lawine; D. noch mal!,
: dienst hat. der Doppelverdienst, Einkommen aus
D. und Doria!, Fluch, der Donnerbart, Name dem Verdienst mehrerer Familienmitglieder, die
verschiedener Pflanzenarten, die Donnerbüchse, Doppelversicherung, mehrere Versicherungen
Bombarde, Abb. G
16. ich donn(e)re (habe ge- gegen die gleiche Gefahr, die Doppelwährung,
donnert), 1) U schelte laut. 2) es donnert, Donner gleichzeitig Gold- und Silberwährung, Bimetal-
ertönt, ich d. ihn an, U schelte mit ihm. ich d. mich lismus, der Doppelzentner, Zeichen: dz, 100kg,
auf, U kleide mich überladen und geschmacklos Übers. M
8. das Doppelzimmer, Zimmer mit
eine aufgedonnerte Person, der Donnerer, -s/-, zwei Betten (im Hotel), doppelzüngig, falsch,
1) Gewittergott. 2) Ü zorniger Polterer, der nach Bedarf anders sprechend. Hptw.: die

140
Doz

Doppelzüngigkeit, -. ich dopple, doppele, die dos ä dos doza'do:, Rücken an Rücken (Ballett),
Dopplung, -/-en, Doppelung, [lat. Lw.] [franz.]
Dora, weibl. Vorname, [von: Dorothea] die Dose, -/-n, 1) Büchse, besonders runder Be-
das Dorado, -s/-s, 1) sagenhaftes Goldland. 2) Ü hälter: Konservendose, Puderdose, Abb. 7, G
Traumland. [span. el dorado ,der Vergoldete'] P 23. 2) runder Deckkörper Abzweigdose, Steck-
:

der Dorer, -s/-, auch Dorier, Angehöriger eines


: dose, Abb. I 3. 3) U Dosis. Verkl.: das Dös-
altgriechischen Stammes, dorisch, 1) zu den chen, Döslein, -s/-. das Dosenfleisch usw.,
Dorern gehörig. 2) zu einer Stilform der griechi- das Büchsenfleisch usw. die Dosenlibelle, eine
schen Baukunst gehörend: dorische Säule, Abb. S9. Wasserwaage zum Waagrechtstellen, [niederl.
das Dorf, -(e)s/ 2 er, ländliche Siedlung, Abb. 12. D spätes MA.]
Verkl. das Dörfchen, Dorf lein, -s/-. der
: ich döse (habe gedöst), U schlafe halb, träume
Dorfet, -s/-en, die Dorfete, -/-n, Schweiz. M vor mich hin. Eigw. dösig, [zu: Dusel]
:

Dorffest, dörfisch, sehr einfach; sehr unbe- die Dosis, -/...sen, bestimmte Menge einer Arz-
holfen, der Dörfler, -s/-, Landbewohner, Nicht- nei, die auf einmal zu nehmen ist; Einzelgabe.
städter. Eigw. dörflich, [germ. Stw.]
: ich dosiere (habe dosiert) es, teile zu. Hptw. :
der Dori er, -s/-, Dorer. die Dosierung, -/-en. [griech.; 16. Jh.]
Doris, weibl. Vorname, [von: Dorothea] der, das Dossier dos'je:, -s/-s, alle zu einer An-
die Dormeuse dor'me.-zfa), -/-n, 1) bequemer gelegenheit gehörigen Akten, [franz.]
Sessel. f Reisewagen mit Liegeplatz.
2) 3) ich dosslgre (habe dossiert) es, bösche flach ab.
Schlafhaube, [franz. .Schläferin'] die Dossigrung, -/-en, 1) flache Böschung. 2)
das Dormitorium, -s/...ri|en, Schlafsaal eines Querneigung von Fahrbahnen, [franz.]
Klosters, Abb. 28. [lat.]K der Dost, -es/-e, Gattung der Lippenblütler,
der Dorn, -(e)s, 1) Mz. -en, stechender holziger
: [von: Dosten]
Pflanzenteil, Abb. D
11; Sinnbild für Schmerz der Dosten, -s/-, Mbayr. Busch, dostig,
: M
oder Ärgernis ein Lebensweg voller Dornen; das
: oberd.: aufgedunsen, dick. [germ. Stw.]
ist ihm ein ständiger D. im Auge, ein ständiges die Dotation, -/-en, Schenkung an Stiftungen
Ärgernis. 2) Mz. -e, Werkzeug zum Erweitern
: und Anstalten ; Ausstattung. Zeitw. ich do-
:

von Löchern, Abb. D 11. 3) Mz.: -e, Stift an tiere (habe dotiert) es. [von lat. dos ,Mit-
Schnallen u. a., Abb. G 39. Verkl.: das Dörn- gift']
chen, Dornlein, -s/-. Eigw.: dornig.' die das, der Dotter, -s/-, 1) Eigelb, Abb. E 2 ; Nähr-
Dornenkrone, Sinnbild höchsten Leidens stoff des werdenden Lebewesens. 2) eine Öl-
(Christi), Abb. K 45. der Dornfortsatz, Zacke frucht, die Dotterblume, Sumpfdotterblume,
am Wirbelknochen, das Dornröschen, Märchen- Hahnenfußgewächs, dottergelb, kräftig gelb,
prinzessin, die hundert Jahre schlief, [germ. Stw.] [germ. Stw.]
Dorothea, Dorothea, auch: 'do..., weibl. Vor- der Dotze, -n/-n, M Schweiz.: rundes gesägtes
namen, [griech. ,die Gottesgabe'] Stück eines Baumes.
ich dorre (bin gedorrt) (aus), D werde trocken, die Douane du'a:n(a) -/-n, Zoll; Zollamt, [franz.
,

verdorre, ich dörre (habe gedörrt) es (aus), aus pers.]


mache trocken, lasse austrocknen gedörrtes Obst, : das Dou ble du:bl, -s/-s, 1) Ersatzperson für den
die Dörre, -/-n, Darre, das Dörrfleisch, geräu- Darsteller. 2) d* Variation eines Satzes der Suite,
chertes Fleisch, das Dörrobst, getrocknetes [franz. .Doppel']
Dauerobst, [von: dürr] die Dou glasie. ,.ia,-j... si Jen, auch: Douglastanne,
dorsal, den Rücken betreffend, [lat.] ein Nadelbaum, [nach dem schott. Botaniker]
der Dorsch, -es/-e, ein Speisefisch, Abb. F 23. down daun, 1) nieder!, legen! 2) Ü niederge-
[niederd.; von: dorren] drückt, [engl.]
die Dorsche, -/-n, M oberd. : Kohlrübe; Kohl- die Doxologte, -/...'gi|en, Lobpreisung Gottes,
strunk, [ital.] [griech.]
dort, an dem Ort, den ich zeige, von dem wir der Doyen doa'js, -s/-s, Sprecher eines diplo-
gerade sprachen; nicht hier, sondern weiter in matischen Korps, [franz.]
der Ferne: d. hinten. Eigw.: dortig, dorten, t der Dozent, -en/-en, Hochschullehrer, vgl. Übers.
dort, dorther: von d., aus dieser Richtung. H 21. die Dozentenschaft, -, Gesamtheit der
dorthin, in diese Richtung: er lief da- und d. Dozenten einer Hochschule, die Dozentur,
dorthin ab, in dieser Richtung abwärts, dort- -/-en, Lehrauftrag als Dozent, ich dozigre (habe
zulande, in jenem Land, [ahd.; von: da, dar] doziert), trage vor, belehre, [lat. ,Lehrer']

141
Dpa

'der
Kastendrache

Drache Draht das Drahtgeflecht

dpa, Abk. für Deutsche Presse-Agentur.


: Laufrad, Abb. F 3. [K. F. Drais von Sauer-
Dr, Abk. für: Drachme. bronn, 1785-1851]
Dr., Abk. für: Doktor, ÜBERS. D 10. drakonisch, überaus streng. [Drakon, altgriech.
DR, Abk. für: Deutsche Reichsbahn. Gesetzgeber]
d. R., Abk. für: 1) °o der Reserve. 2) M österr.: drall, rund und fest, stramm, pausbäckig. HPTW.
des Ruhestands. die Drallheit, -. der Drall, -(e)s/-e, 1) Drehung.
der Drache, -n/-n, der Drachen, -s/-, 1) sagen- 2) Physik: Kraft, mit der ein an einem Faden
haftes Untier. 2) ein Kinderspielzeug, Abb. 13. D hängender Körper, der aus seiner Ruhelage
3) Wikingerboot. 4) Ü zänkischer Mensch. 5) ein herausgedreht ist, wieder in diese zurückstrebt.
Sternbild, Abb. S 71. der Drachenbaum, pal- 3) Drehung eines Geschosses um
seine Achse,
menähnlicher Baum, [griech.] hervorgerufen durch die Windung der Züge bei
die Drachme, -/-n, Abk. Dr, 1) Währungsein-
: Feuerwaffen. 4) Spinnerei: Anzahl der Drehun-
heit in Griechenland. 2) altgriechische Gewichts- gen auf eine bestimmte Fadenlänge, [von drillen] :

und Rechnungseinheit. 3) früheres Apotheker- das Dralon, -(s), Handelsname für eine synthe-
gewicht, [griech.] tische Faser; daraus hergestelltes Gewebe.
das Dragee dra'ze:, -s/-s, überzuckerte Frucht das Drama, -s/...men, 1) Schauspiel, Bühnen-
oder Pille, [franz.] dichtung. 2) Ü bewegtes Geschehen: das D.
der Draggen, -s/-, Ankerform,ABB.A16.[niederd.] eines Lebens, die Dramatik, -, 1) Bühnendicht-
der Dragoman, -s/-e, im Orient: Dolmetscher; kunst. 2) U bewegter Ablauf, Spannung: die D.
Fremdenführer, [arab.] dieses Geschehens, der Dramatiker, -s/-, Schau-
dieDragonade, -/-n, grausame Zwangseinquar- spieldichter, dramatisch, 1) bühnenmäßig. 2)
tierung, der Dragoner, -s/-, ob leichter Reiter, Ü lebhaft, spannend, ich dramatisiere (habe
[franz.; 17. Jh.] dramatisiert) es, 1) arbeite zum Drama um. 2) Ü
dran di, Mösterr.geh weg. ich drahe (habe
: übertreibe, der Dramaturg, -en/-en, Theater-
draht), M
österr.:durchzeche bummelnd eine angestellter, der Stücke für eine Bühne aus-
Nacht, der Drahrer, -s/-, M österr.: Nacht- wählt und bearbeitet, die Dramaturgie,
schwärmer, die Drahrerej, -, M österr.: Bum- Schauspielkunde. Eigw. dramatur-
-/...'gi|en, :

melei zur Nachtzeit, Trinkgelage. gisch, [griech. ,Handlung']


der Draht, -(e)s/ 2 e, 1) schnurartig (einige hun- dran, U daran: das ganze Drum und Dran, alles,
dertstel bis 12 mm
stark) ausgewalztes Metall, was noch dazugehört.
Abb. D 13: er ist auf D., U flink und umsichtig. der Drän, -s/-s oder -e, 1) Abflußrohr zur Boden-
2) U Fernsprecher, Fernschreiber der D. meldet. : entwässerung. 2) { Gummiröhrchen zur Drä-
3) mit Pech eingeriebener Nähfaden des Schuh- nage, die Dränage dre'na:33, -/-n, { Ableitung
machers. Verkl. : das Drähtchen, Drähtlein, von Wundflüssigkeit durch Dräns, ich drä-
-s/-. die Drahtanschrift, -/-en, Anschrift für n|gre (habe dräniert) es, 1) entwässere durch
Telegramme, ich drahte (habe gedrahtet) es, 1) Dränung. 2) £ leite Wundflüssigkeit ab. die
ihm, telegraphiere. 2) flechte mit Draht zusam- Dränierung, Dränung, -, Entwässerung des
men. Eigw. drahtlich, drahten, drähtern,
: Bodens durch Röhren, Gräben, Sickerschichten,
aus Draht, der Drahtfunk, "fT Übertragung von Abb. D 14. [franz.]
Rundfunksendungen über vorhandene Leitun- ichdrang, von: ich dringe, der Drang, -(e)s, 1)
gen, das Drahthaar, rauhes Haar bei Hunden. Druck. 2) Trieb, heftige Sehnsucht: der D. zur
der Drahthaarfox, Abb. H 29. drahtig, U Freiheit, ich dränge (habe gedrängt), 1) ihn, es,
sportlich gestählt, sehnig, die Drahtlehre, Meß- presse, drücke zusammen: eine dichtgedrängte
werkzeug der Drantdicke. drahtlos, durch Funk. Menschenmenge. 2) ihn zu etwas, Ü treibe an,
die Drahtnachricht, telegraphische Nachricht. versuche zu beschleunigen. 3) nach, auf etwas,
das Drahtseil, aus Stahldraht gedrehtes Seil, dulde keinen Aufschub die Gläubiger drängen auf
:

Abb. D 13. die Drahtseilbahn, Abb. S 50. der Zahlung. 4) mich an ihn, komme ihm ganz nahe,
Drahtverhau, 1) °o Hindernis. 2) Soldaten- schmiege mich an. 5) es drängt, eilt, ist dringend.
sprache: Dörrgemüse, der Drahtwurm, Larve ich d. es, mich ihm auf, nötige ihm auf, bin zu-
der Schnellkäfer, der Drahtzieher, 1) Draht- dringlich, ich d. mich durch, zwänge mich hin-
hersteller. 2) Ü im Hintergrund bleibender Ur- durch: ich konnte mich nur mit Mühe durch die
heber, [germ. .gedrehter Faden'] Menge durchdrängen, ich d. mich vor, 1) dränge
der Drain drt:n, dre, -s/-s, der Drän, die Drai- rücksichtslos nach vorn. 2) Ü suche die Aufmerk-
nage dre'na:33, -/-n, die Dränage. samkeit auf mich zu lenken, ich dr äng(e)le (habe
die Draisine drai..., -/-n, 1) Q Abb. D 14. 2) gedrängelt), 1) suche mich vorzuschieben. 2) Ü

r
Vorfluter der Kastendrän
der Dränageplan Dränung die Dränarten

142
Dre
das Spannfutter
das Getriebe \ der Reitstockspitze
der Antrieb^ _\ Stahl-
Reitstock
halter

Drehherz Dreizack

öS?
Räderkasten^
der Schlitten^f:dasJ!ett
dos Hondr 0tT
die Zugspindel die
der Schlichtstahl der Krummeißel Drei-
Lei,spindel
Drechsler (die Geräte) Drehbank Drehkreuz Dreifuß schenkel

verlange hartnäckig. Hptw.: die Drängel ej, -. drehbar, zum Drehen eingerichtet, der Dreh-
die Drängergj, -, das Drängen, die Drangsal, bleistift, Bleistift mit herausschraubbarer Mine.
-/-e, das D., -(e)s/-e, Not, Bedrückung, ich dasDrehbuch, Text für einen Film mit genauer
drangsaliere (habe drangsaliert) ihn, peinige, Angabe der Einzelaufnahmen, die Drehbühne,
plage. Hptw.: die Drangsalierung, -/-en. drehbare Bühne, Abb. B 61. ich drehe (habe
drangvoll, sehr gedrängt, drückend, [germ.; gedreht) es, 1) lasse kreisen: ich d. das Rad um
von: dringen] die Achse. 2) wende, bringe in eine andere Rich-
der Drank, -(e)s, M
niederd.: Spülwasser; tung: ich d. den Scheinwerfer auf ihn. 3) flechte,
Schweinefutter aus Küchenabfällen. winde (Seile, Zöpfe). 4) forme, runde (Tüten,
die Draperie, -/...'ri|en, Stoffdekoration, male- Pillen). 5) drechsele, bearbeite Metall auf der
rischer Faltenwurf. Zeitw. ich drapiere (habe : Drehbank. 6) Ü verdrehe, suche anders erschei-
drapiert) es. Hptw. die Drapierung, -/-en.
: nen zu lassen: du magst es drehen, wie du willst.
[von franz. drap ,Tuch'; 18. Jh.] 7) ein Ding, G breche ein. 8) einen Film, nehme
drappfarbig, M
österr. sandfarbig. : ihn auf. 9) mich, bewege mich im Kreise (im
der Drasch dra:f, -es, sächs. M
Aufregung, : Tanz, im Strudel). 10) er dreht und wendet sich,
Eile,Hetze. Ü sträubt sich unter allerlei Vorwänden. 11)
drastisch, 1) stark wirksam ein drastisches Mittel.
: der Wind dreht sich, M
Schweiz, auch: der Wind
2) derb anschaulich: eine drastische Schilderung. hat gedreht, verändert die Richtung. 12) es
[griech.; 19. Jh.] dreht sich darum, handelt sich, ich d. ab, 1)
ich dräye (habe gedräut) ihm, t drohe. wechsle den Kurs (Schiff, Flugzeug). 2) es, zer-
drauf, U darauf: ich war d. und dran, nahe daran reiße durch starkes Drehen, ich d. es an, 1)
(an einem entscheidenden Ereignis); es wäre schalte an (Licht, Radio). 2) ihm, U verkaufe
beinahe draufgegangen, U verlorengegangen, um- ihm und übervorteile ihn dabei, ich d. auf, 1) J,
gekommen, die Drajifgabe, 1) g*a Draufgeld. ändere den Kurs in der Richtung gegen den
2) Zugabe des Händlers an den Kunden, der Wind. 2) U fahre schneller. 3) Ü werde lustig. 4)
Draufgänger, -s/-, jemand, der schnell han- es, öffne, lockere (Hahn, Gewinde, Schraube).
delt, ohne sich zu besinnen. ElGW. draufgän- : 5) es, setze in Gang, ziehe auf (Uhrwerk). 6)
gerisch, das Draufgängertum, -(e)s, Art eines Ruder, drehe die Ruder beim Rückschlag um 90°.
Draufgängers, das Draufgeld. t& Anzahlung ich d. es aus, 1) schalte aus (Licht, Radio). 2)
zum Zeichen des Vertragsabschlusses, drauflos, drechsele Hohlraum, ich d. bei, i, verlangsame
in Richtung auf etwas, gegen etwas: er ist einfach die Fahrt, wende das Schiff dem Wind zu. ich d.
drauflosgegangen, die Draufsicht, Ansicht von durch, 1) es, lasse drehend durch eine Maschine
oben. laufen: ich habe das Fleisch durchgedreht. 2) U
draus, U daraus. verliere die Fassung: er ist heute ganz durch-
drauß, f D draußen, draußen, außerhalb des gedreht, ich d. es ein, 1) wickele ein (Haar auf
Ortes, an dem wir uns befinden (nicht im Zim- Lockenwickler). 2) schraube in eine Fassung
mer, in der Stadt, im Lande), [mhd. von: ; (Glühbirne), ich d. um, 1) es, wende um. 2)
daraußen] mich, mache eine Wendung: er hat sich um-
der Drawida, -(s)/-(s), Angehöriger einer Sprach- gedreht, der Dreher, -s/-, 1) Metallarbeiter
familie Vorderindiens. Eigw. drawidisch. : an der Drehbank. 2) Ländler. 3) Handgriff
ich drechs(e)le (habe gedrechselt) es, 1) bearbeite zum Drehen, das Drehergewebe, ein luftiges
Holz, Hörn u. a. auf der Drehbank, Abb. D 15. Gewebe, Abb. G
20. das Drehfeld, ein magne-
2) Ü forme kunstvoll: gedrechselte Worte, ge- tisches Feld in elektrischen Strömen, das Dreh-
künstelter, steifer Stil, die Drechselej, -/-en, gestell, Fahrgestell bei Schienenfahrzeugen,
gekünsteltes Getue, der Drechsler, -s/-, Her- Abb. E 7. das Drehherz, Hilfswerkzeug auf
steller von Möbelteilen und Gebrauchsgegen- der Drehbank, Abb. D
15. der Drehkonden-
ständen auf der Drehbank, die Drechsler ej, sator, veränderlicher Kondensator, Abb. 37. K
-/-en, Drechslerhandwerk, Drechslerwerkstatt, der Drehkran, Abb. K
43. die Drehkrankheit,
[ahd.] Gehirnkrankheit der Schafe, das Drehkreuz,
der Dreck, -(e)s,U 1) Schmutz man hat ihn in den : eine Sperrvorrichtung, Abb. D
15. die Dreh-
D. gezogen, Ü verleumdet; wir müssen die Karre orgel, Leierkasten, Abb. O 3. die Drehpause,
aus dem D. ziehen, Ü eine verfahrene Sache Pause während Filmaufnahmen, die Dreh-
wieder in Ordnung bringen. 2) Kot: Fliegen- scheibe, 1) QZ drehbare Brücke zum Wenden,
dreck. 3) Ü Kleinigkeit: er kümmert sich um Abb. B 5. 2) Töpferscheibe, Abb. T 15. der
jeden D.; das geht dich einen D. an, Ü gar nichts. Drehstrom, Art des Wechselstroms, der Dreh-
der Dreckfink, U schmutziger Mensch, drek- stuhl, Stuhl, bei dem die Sitzhöhe durch Drehen
kig, U 1) schmutzig. 2) Ü schlecht es geht ihm d. : verstelltwerden kann, die Drehtür, sich um
3) Ü gemein, hämisch: ein dreckiges Lachen, der eine Mittelachse drehende Tür, Abb. 21. die T
Dreckspatz, Dreckfink, [germ. Stw.] Drehung, -/-en, Bewegung um
einen Punkt
die Dredsche, -/-n, Schleppnetz, [engl.] oder eine Achse, der Drehwurm, Erreger der
der Dreesch, -es/-e, auch: Driesch, Brachland; Drehkrankheit, die Drehzahl, Anzahl der Um-
als Weide benutztes unbebautes Land, [nie- drehungen in der Zeiteinheit, [germ. Stw.]
derd.] drei (3), Übers. Z 1 vgl. acht; d. mal d. ist neun;
;

der Dreh, -(e)s/-e, U 1) Drehung. 2) Ü entschei- er kann nicht bis d. zählen, Ü ist sehr dumm;
dender Handgriff: man muß nur den D. heraus- wir sind zu dreien oder zu dritt; die Vereinigung
haben, wissen, wie man es machen muß. die dreier mächtiger Völker, selten: dreier mächtigen
Drehbank, eine Werkzeugmaschine, Abb. D 15. Völker aber die Heiligen Drei Könige, die Drei,
; :

143
Dre
der Eckpunkt
. der Innenwinkel

der Außenwinkel
V
der Eckpunkt ungleichseitig die Seite der Eckpunkt rechtwinklig
Dreieck

-/-en, die Zahl 3; als Note .befriedigend'; vgl. dreist, keck, anmaßend. Hptw. die Dreistig- :

Acht, der Dreiachteltakt ( 3 / 8 -Takt), Takt aus keit, -/-en. [niederd.]


je dreiAchtelnoten, drejarmig, mit drei Armen der Drell, -s/-e, M
nordd.: Drillich, [niederd.]
(Leuchter), drejbastig, nordostd.: dumm- M der Drempel, -s/-, M
niederd.: 1) Schwelle,
dreist, drejbeinig, drejblätt(e)rig, mit drei besonders beim Schleusentor. 2) Wand zwi- Q
Beinen (Schemel), Blättern (Klee), das Dreieck, schen Dachbalkenlage und Dachtraufe, Abb. D 1 .

A Fläche, die durch die kürzesten Verbindungen ich dresche (drosch, habe gedroschen; du
zwischen drei Punkten begrenzt wird, Abb. drischst, er drischt), 1) es, löse die Samenkörner
D 16. Eigw. drejeckig. die Dreieinigkeit, -,
: aus Nutzpflanzen durch Schlagen (mit Dresch-
Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist, der Dreier, flegel, Dreschmaschine, Abb. D 17, F 24): da
-s/-, 1) alte Münze. 2) M oberd. die Note
: hat er leeres Stroh gedroschen, Ü fruchtlose Arbeit
Drei, die Dreifaltigkeit, -, Dreieinigkeit, die geleistet. 2) ihn, U prügle, ich d. es aus, dresche.
Dreifelderwirtschaft, Bewirtschaftung -, s£ die Dresche, -, U Prügel, der Drescher, -s/-,
einer Flur in dreijährigem Wechsel, der Drei- Arbeiter beim Dreschen, [germ. Stw.]
fuß, 1) Gestell auf drei Füßen, Abb. D 15. 2) der Dreß, -, M österr. die D., -/Dressen, Anzug,
:

Schustergerät, Abb. S 41. die Drgiheit, -, Ge- besonders Sportkleidung, der Dressman 'dres-
samtheit von drei Teilen, dreihundert (300), men, -/...men, jemand, der auf Modeschauen
vgl. hundert, der Dreikampf, aus drei Übungen Herrenkleidung vorführt Photomodell für Her- ;

bestehender sportlicher Wettkampf, das, der renkleidung, [engl. .Kleidung']


Dreikant, -(e)s/-e, dreiseitig begrenzte Ecke der Dresseur ...'so:r, -s/-e, jemand, der Tiere
eines Körpers. Eigw.: dreikantig, der Drei- dressiert, ich dressiere (habe dressiert) es, 1)
käsehoch, -s/-(s), U kleiner Kerl, der Drei- richte ab (Tiere). 2) f richte gefällig an (Speisen).
klang, Akkord aus drei Tönen, das Drei- 3) presse (Hüte). 4) kämme (Florettseide).
königsfest, 6. Januar, der Dreimaster, 1) Hptw.: die Dressur, -/-en. [franz.; 18. Jh.]
Segelschiff mit drei Masten, Abb. S 49. 2) ichdreye (habe gedreut) ihm, t drohe.
Dreispitz, Drejpaß, gotische Schmuck-
der DRGM, Abk. für : Deutsches Reichs-Gebrauchs-
form, ABB. M
7. der Dreiphasenstrom, Dreh- muster.
strom, das Dreirad, -(e)s/ 2 er, 1) Fahrrad mit dri, M Schweiz.: darein.
zwei Hinterrädern. 2) Abb. K 41. der Drgj- ichdribb(e)le (habe gedribbelt), Fußball: treibe
schenkel, eine Schmuckform, Abb. D 15. drei- den Ball mit kurzen Stößen vor mir her. Hptw. :

schürig, drei Ernten gebend (Wiese, Kleefeld). das Dribbling, -s/-s. [engl.]
dreispaltig, in drei Spalten gedruckt (Seite). der Driesch, -es/-e, der Dreesch.
der Dreispitz, Hutform, Abb. T 17. der Drei- es drift (hat gedriftet), £ treibt, die Drift, -/-en,
sprung, ein Weitsprung, dreißig (30), vgl. 1) durch Dauerwind hervorgerufene Meeres-
achtzig, dreißigjährig, 30 Jahre alt; aber: der strömung. 2) langsame Veränderung einer ge-
Dreißigjährige Krieg, die Dreißigpfennig- messenen Größe, das Drifteis, Treibeis.
marke (30-Pfennig-Marke, 30-Pf-Marke), Brief- der Drilch, -(e)s/-e, der Drillich.
marke im Wert von 30 Pfennig, die Dreistufen- der Drill, -(e)s/-e, 1) ohne Mz., & Schliff, straffe
rakete, Rakete aus drei trennbaren Teilen mit Ausbildung. 2) Nebenform von Drell. 3) Mz. :

je einem Triebwerk, dreitausend (3000), vgl. -s, ein afrikanischer Affe, der Drillbohrer, Abb.
tausend, dreiviertel ( 3 / 4 ), ein Ganzes weniger B 45. ich drille (habe gedrillt) ihn, es, 1) bilde
ein Viertel d. drei, ein Viertel vor drei (14 4s Uhr)
: mit Strenge aus. 2) säe in Furchen. 3) wirbele,
in d. Höhe, aber Dreiviertel der Höhe, die Drei-
: lasse kreisen. 4) bohre mit dem Drillbohrer.
viertelstunde, -/-n, 45 Minuten: in einer D. Hptw. die Drillung, -/-en. die Drillmaschine,
:

oder in einer dreiviertel Stunde; in drei viertel in Reihen säende Maschine, Abb. S 2. [germ.]
Stunden, 3 / 4 Stunden; aber: in drei Viertel- der Drillich, -s/-e, kräftiges, dichtes Gewebe,
stunden, der Dreivierteltakt, ( 3 / 4 -Takt), Takt [verwandt mit: drei]
des Walzers, der Dreizack, Kennzeichen des der Drilling, -s/-e, 1) mit zwei Geschwistern
griechischen Meergottes, Abb. D 15. dreizehn gleichzeitig im Mutterleib entwickeltes Kind.
(13), vgl. achtzehn: jetzt schlägt's d., Ü das 2) Jagdgewehr mit drei Läufen, Abb. G 21.
mache ich nicht mehr mit. die Dreizimmer- 3) dreispitziger Angelhaken. 4) Triebrad einer
wohnung (3-Zimmer-Wohnung), Wohnung Mühle, [von drei 4 von drillen]
: ; :

mit drei Zimmern, Küche, Bad, WC. [germ. drin, U darin: das ist nicht d., Ü nicht durchführ-
Stw.] bar, lohnt nicht.
drein, U darein er : blickt wild d. ich dringe (drang, bin gedrungen), 1) bahne mir

der Stromanschluß U W II dasPapie


die Ku pferplotte,^_^ l^ di e Farbe

der Drücker
Rohr- (der Schlüssel)

leitung Wicklung

Luftspall der 8 I II

der Gasstrom der Eisenkern Lithographiestein Türdrücker


die Drosselspule (die Klinke)
Dre seh- die Drosselklappe der Hochdruck der Flachdruck
(der Buchdruck)
flegel Drossel Druck Drücker

144
Dru

Schriftgrad
Dru

Dschunke Dudelsack Dübel

ich drücke (habe gedrückt) es, 1) beenge, übe die Dryade, -/-n, Baumnymphe, [griech.]
einen Druck darauf aus er drückte es zwischen : das Dschiu-Dschitsu, -(s), eingedeutscht für:
den Fingern; du drückst mich an die Wand; sie Jiu-Jitsu.
drücken sich die Hand; ihn drückt der neue der, das Dschungel, -s/-, die D., -/-n, tropisches
Schuh. 2) unterbiete (Preis, Rekord). 3) lenke Walddickicht in Indien, [ind.]
abwärts (Flugzeug). 4) Sport: hebe ein Ge- die Dschunke, -/-n, plumpes ostasiatisches Se-
wicht, ohne Schwung zu nehmen. 5) Karten- gelfahrzeug, Abb. D
19. [malaiisch]
spiel lege ab, weg. 6) <§} stelle Hohlformen aus
: DSG, Abk. für: Deutsche Schlafwagen- und
Metall auf der Drehbank her. 7) y veranstalte Speisewagen-Gesellschaft mbH.
eine Drückjagd. 8) mich, U entferne mich heim- dto., Abk. für: dito.
lich. 9) mich um, von, vor etwas, suche mich Dtzd., Abk. für: Dutzend.
einer lästigen Pflicht zu entziehen. 10) es drückt du, Anredefürwort, Übers. F 40: sie stehen auf
auf mir, Ü belastet mich, ich d. es ab, 1) bilde du und du, sind eng vertraut, das Du, -(s)/-(s)
nach, z. B. Münzen in Wachs. 2) feuere ab er bot mir das Du an. [germ. Stw.]
(Gewehr). 3) drücke zärtlich: die Mutter drückt d. U., Abk. für: der, die Unterzeichnete.
ihr Kind ab. ich d. es ihm auf, präge ein: dieser der Dual, -s/...'ale, Sprachlehre: Zweizahl (im
Glücksfall drückte seinem Leben den Stempel auf, Unterschied zur Mehrzahl), der Dualismus,
Ü ich d. aus, 1) es, presse aus. 2) es, mich, Ü
. -/...smen, Zweiheit, Gespaltenheit (des Welt-
spreche aus, finde Worte dafür: er drückt sein bildes, eines Staatsgebildes); Entgegengesetzt-
Beileid aus; du hast dich gut ausgedrückt, ich d. heit zweier Erklärungsweisen. Eigw. duali-
:

es durch, 1) drücke bis zu einem Widerstand stisch, [lat. Kw.]


(Hebel). 2) Ü setze gegen Widerstand durch. der Dübel, -s/-, M
alem. Dummkopf, Schwach-
:

ich d. es ein, drücke, so daß es eine Einbuchtung sinniger.


erhält oder einbricht, der Drückeberger, -s/-, der Dübel, -s/-, 1) Verbindungsmittel zur festen
jemand, der sich vor Gefahr oder Arbeit drückt. Verankerung von Nägeln oder Schrauben in
der Drücker, -s/-, 1) Türschloß mit selbsttätig Wände und Decken: eingegipster Holzdübel,
einschnappendem Riegel, Abb. 17. 2) Be- D Spreizdübel, Abb. D 19. 2) Bolzen zur verschie-
dienungsknopf für elektrische Anlagen. 3) Ab- bungssicheren Bindung von Bauteilen, Abb. D 19.
zug des Jagdgewehrs, die Druckjagd, Jagd mit Zeitw. ich düb(e)le (habe gedübelt) (es ein).
:

wenig Treibern, [zu Druck] : [germ.]


der Drucker usw., die Druckschrift, -*• der dubios, dubiös, zweifelhaft, die Dubiosen, Mz.,
Druck. ä3 unsichere Außenstände, [lat.]
ich druckse (habe gedruckst), U zaudere, zögere das Du blej, -s/-s, 1) mit edlerem Metall über-
zu reden oder zu handeln, [von : drucken] zogenes Metall: Golddublee. 2) Billardstoß, der
die Drude, -/-n, weibl. Nachtgeist, der Druden- die Bande einmal berührt, die Du bleue, -/-n,
fuß, in einem Zuge zu zeichnende fünfeckige 1) Doppelstück. 2) Nachahmung (Edelstein).
Figur, Abb. D
19. der Drudenstein, im Wasser 3) Doppeltreffer, ich du bl|gre (habe dubliert)
rundgeschliffener Stein mit einem Loch, [zu: es, 1) verdoppele. 2) überziehe mit Dublee. 3)
treten] drehe aus mehreren Fäden zusammen (Garn).
der Drugstore 'drAgsto:r, -s/-s, Gemischtwaren- 4) die Billardkugel, lasse sie einmal die Bande
geschäft in Amerika, [engl.] berühren, die Du blone, -/-n, alte spanische
ich drüe, drühe (habe drü(i)et), M Schweiz.: Goldmünze, [franz. .Verdoppeltes']
gedeihe, werde dick. duch, auch: tuch, M Schweiz.: niedergeschlagen,
der Druide, -n/-n, keltischer Priester, [irisch] gedrückt.
drum, U darum: das Drum und Dran, alles Zu- die Duchesse dy'fcs, -/-n, 1) Herzogin. 2) ohne
behör; sei's (LI, nungeschehen.
gut, es mag Mz., schweres glänzendes Gewebe, [franz.]
drunten, da unten, drunter, darunter: es geht die Ducht, -/-en, J, 1) Ruderbank, Abb. B 47.
d. und drüber, durcheinander. 2) Stützbalken (im Schiff). 3) kleines Verdeck
der Drusch, -es/-e, das Dreschen; Dreschertrag. am Vorderteil, [germ. Stw.]
die Druse, -/-n, 1) mit kristallinen Bildungen be- die Dückdalbe, Dückdalbe, -/-n, Dalbe, Abb.
kleideter Hohlraum im Gestein. 2) ohne Mz., H 3. [nach dem Herzog von Alba]
eine Pferdekrankheit mit Drüsenschwellung. ich ducke (habe geduckt), 1) ihn, presse ihm den
Eigw. drusig. [zu: Drüse]
:
Kopf nieder. 2) ihn, U schüchtere ein. 3) mich,
dieDrüse, -/-n, 1) mit Absonderungszellen aus- beuge mich, senke Kopf und Schultern. 4i)mich,
gekleidetes Hohlgebilde im Körper. 2) bestimm- füge mich ängstlich, der Duckmäuser, -s/-,
te Pflanzenteile: Drüsenhaare. Eigw. drüsig. :
jemand, der sich stets ängstlich fügt. Eigw. :

[spätmhd.] duckmäuserisch, der Duckstein, M niederd.


ich drus(e)le (habe gedruselt), nordd. schlum- M :
Tuff, [verwandt mit tauchen Duckmäuser von
: ;

mere, schlafe halb. mhd. tockelmusen .Heimlichkeit treiben']


die Drusen, Mz., M
oberd. Bodensatz von Wein, :
dudeldumdej, lautmalend für den Klang des
Bier, Öl u. a. [verwandt mit: Treber] Dudelns. ich dud(e)le (habe gedudelt), 1) blase
druste, M niederd.: treuherzig-bieder, [zu dreist] :
auf dem Dudelsack. 2) es, Ü summe leise und
dry drai, trocken, herb, ohne Zucker (Wein), eintönig vor mich hin. die Dudelej, -, unange-
[engl.] nehmes Dudeln, der Dudelsack, Sackpfeife,

146
Duo
Abb. D
19. der Dudelsackpfeifer, Bläser des die Düne, -/-n, vom Wind aufgeschütteter und
Dudelsacks, [wohl türk.-slaw.] bewegter Sandhügel, Abb. S 75. der Dünen-
der Duden, -(s)/-, Rechtschreibbuch. [Konrad hafer, -s, eine Grasart. [germ.]
Duden, 1829-1911] der Dung, -(e)s, Dünger, ich dünge (habe ge-
das Duell, -s/-e, Zweikampf. ZEITW. ick duel- : düngt) es, bereichere den Boden mit Dünger.
liere mich (habe mich duelliert) mit ihm. der Hptw. : die Düngung, das Düngemittel, -s/-,
-.
Duellant, -en/-en, Kämpfer im Duell, [lat.] jede Art Dünger, der Dünger, -s/-, ertragför-
die Duenja, Duenna, -/-s, f Anstandsdame. dernder Zusatz zum Erdboden, der Dünger-
[span. .Herrin'] haufen, Dunghaufen, Misthaufen zum Dün-
das Duett, -(e)s/-e, Musikstück für zwei Sing- gen, [westgerm.]
stimmen, [ital. 18. Jh.] ; ich dünke (habe gedünkt, f gedeucht), 1) mich,
duff, M niederd.: matt, dumpf, der Duff, -(e)s, habe eine hohe Meinung von mir: er dünkt sich
M niederd.: dicke Luft, Nebel, [zu: taub] sehr überlegen. 2) es dünkt mich, mir, mir scheint:
der Düffel, -s/-, ein Gewebe. [Ort bei Antwerpen] die Sache dünkt mich gut. der Dünkel, -s, Ein-
der Dufflecoat 'dj\flko:t, -s/-s, kurzer sportlicher gebildetheit, Hochmut. Eigw.: dünkelhaft.
Mantel, Abb. K
24. [engl.] [zu: denken]
der Duft, -(e)s/-'e, 1) zarter Geruch. 2) & Rauh- dunkel, 1) lichtarm oder lichtlos, finster: es wird
reif. Verkl. das Düftchen, Düftlein, -s/-. der
: dunkler; ich tappe im Dunkeln umher, aber: -*• 3.
Duftbruch, Baumschäden durch Rauhreif, es 2) tief, dem Schwarz sich nähernd (von Farben):
duftet (hat geduftet), 1) verbreitet Duft: es dunkelblau; ein dunkles Blau; dunkelhaarig. 3)
d. nach Rosen. 2) U stinkt, duftig, Ü hauchzart. unklar, verschwommen ich habe nur eine dunkle
:

der Duftstoff, pflanzlicher oder tierischer Stoff Erinnerung; ich tappe im dunkeln, Ü weiß nicht
mit besonderem Geruch, [verwandt mit: Dampf] Bescheid; man hat ihn im dunkeln darüber ge-
dufte, U fein, tüchtig, gerissen, [hebr. .gut'] lassen, Ü im ungewissen. 4) fragwürdig, ver-
der Dukaten, -s/-, alte Goldmünze, das Duka- dächtig: eine dunkle Tat, Vergangenheit; ein
tengold, feinstes Gold, das verarbeitet wird, dunkler Ehrenmann; ein dunkler Punkt, etwas
[mittellat. , Herzogtum'] Ehrenrühriges. 5) tief, gedämpft: eine dunkle
der Düker, -s/-, 1) M
niederd.: Taucher. 2) Stimme. Hptw. das Dunkel, -s, die Dunkel-
:

@ Unterführung eines Wasserlaufes. 3) M heit, -. die Dunkelkammer, gegen Tageslicht


niederd.: Tauchente. abgeschlossener Raum zum Entwickeln von Fil-
duktil, streckbar, verformbar. Hptw. die Duk- : men, der Dunkelmann, Mensch von undurch-
tilität, -. der Duktus, -, Federführung, Schrift- schaubarer Existenz, es dunkelt (hat gedunkelt),
zug, [lat. .Führung'] wird dunkel, dämmert, es d. nach, wird später
ich dulde (habe geduldet), 1) leide still. 2) ihn, dunkler (Haar im Lauf des Wachsalters, Farben
erdulde, ertrage seine Fehler. 3) es, erlaube: die nach dem Anstrich), [germ. Stw.]
Sache duldet keine Verzögerung, der Dulder, -s/-, dünn, 1) von geringer Dicke, schlank, Abb.
jemand, der viel erduldet, die Duldermiene, E 3 dünne Beine. 2) nicht dicht dünnes Haar;
: :

Mitleid heischender Gesichtsausdruck, duld- ein dünnbevölkertes Land, aber: das Land ist d.
sam, andere bei ihrer Überzeugung lassend, bevölkert. 3) wässerig, gehaltarm: eine dünne
tolerant. Hptw. : die Duldsamkeit, -. die Dul- Brühe. 4) er will sich dünnmachen, U sich heim-
dung, -, stillschweigende Anerkennung (aber lich entfernen, aber: im überfüllten Bus mußte ich
nicht Billigung), Hinnahme, [germ. Stw.] mich d. machen, U wenig Platz einnehmen.
die Dult, -/-en, bayr. M
Messe, Jahrmarkt, : Hptw. die Dünne, Dünnheit, -. der Dünn-
:

[germ. Stw. ,Fest'] darm, längster Teil des Darms, Abb. 12. M
die Dulzinea, -/-s oder ...'ne|en, U Geliebte, [aus das Dünndruckpapier, dünnes, undurchsich-
,Don Quichotte'] tiges Papier, ich dünne es aus (habe ausge-
dieDuma, -/-s, 1) beratende Versammlung. 2) dünnt), mache dünner (Haar), dünnflüssig, sehr
ohne Mz., russischer Reichstag 1905-17. [russ.j flüssig,dünnlich, etwas mager, der Dünn-
das Dumdum, -(s)/-(s), ein Infanteriegeschoß, schliff, sehr dünnes Gesteinsplättchen zu
das wie ein Sprenggeschoß wirkt, [ind.] mikroskopischen Untersuchungen, die Dün-
dumm (dümmer, am dümmsten), 1) unverstän- nung, -/-en, Flanke (desTiers), Abb. F 26. [germ.]
dig, unklug: das war d. von dir. 2) unbegabt, dunnemals, M niederd. damals. :

einfältig. 3) unerfahren, unwissend: es ist ja der Dunst, -(e)s/-'e, 1) Trübung der Luft Sinnbild ;

noch ein dummes Kind. 4) peinlich, ärgerlich: für Nichtigkeit und Vergänglichkeit: laß dir keinen
eine dumme Sache; das wird mir zu d., ich habe blauen D. vormachen, Ü nichts vorspiegeln. 2)
genug davon, der Dummbartel, -s/-, U dum- Hauch, Ausdünstung. 3) ohne Mz., U Ahnung:
mer Mensch, dummdreist, dumm und frech. ich habe keinen D. davon, weiß nichts. 4) ohne Mz.,
der Dummejungenstreich, des Dumme(n)- V feinster Vogelschrot Vogeldunst, ich dünste
:

jungenstreich(e)s, die Dumme(n)jungenstreiche, (habe gedünstet), 1) es, mache mit wenig Fett in
ein Dumme(r)jungenstreich, törichter Streich Dampf gar, dämpfe. 2) es dünstet, dunstet, ich d. es
in der Art unvernünftiger Jungen, der Dum- aus: es dünstet aus, dunstet aus. es dunstet (hat
merjan, -s/-e, U dummer Mensch, die Dumm- gedunstet), verbreitet Dunst, es d. aus, sondert
heit, -/-en, 1) ohne Mz., Mangel an Urteils- Dunst ab, strömt Geruch aus. die Dunstglocke,
kraft. 2) unüberlegte Handlung: da hast du eine Dunsthaube, Ansammlung von Dunst über
D. gemacht, der Dummkoller, unheilbare Ge- Großstädten oder Industrieanlagen, dunstig,
hirnkrankheit des Pferdes, der Dummkopf,
'
voller Dunst, trüb (Wetter), der Dunst-
dummer Mensch, dümmlich, einfältig, dumm- kreis, 1) @
Atmosphäre. 2) Ü Umwelt, Ein-
stolz, dünkelhaft und geistlos, [germ. Stw.] flußbereich, das Dunstrohr, Entlüftungs- Q
dumpf, moderig, muffig riechend. 2) Ü be-
1) rohr, Abb. H
12. [westgerm. Stw.]
klemmend, unklar, drohend: dumpfe Stimmung; die Dünung, -/-en, Wellengang bei Windstille
eine dumpfe Ahnung. 3) hohlklingend, tief und nach Sturm, [zu: Düne]
gedämpft: dumpfes Geräusch; dumpfe Trauer- die Dunzel, M
westmitteld.
-/-n, Mädchen, :

sänge. Hptw.: die dumpfig, Dumpfheit, -. Wildfang. donzella]


[ital.
dumpf, moderig, [verwandt mit: Dampf] das Duo, -s/-s, Musikstück für zwei Instrumente.
das Dumping 'dAmpin, -s/-s, Berechnung von das Duodez, -es/-e, 1) (D Zeichen: 12°, kleines
besonders niedrigen Verkaufspreisen im Aus- Buchformat in Zwölftelbogen. 2) Ü etwas lächer-
landsabsatz, [engl.] lich Kleines, der Duodezfürst, Herrscher eines
dun, M niederd. betrunken. : sehr kleinen Fürstentums, das Duodezimal-
der Dunder, -s/-, M
alem., niederd.: Donner. system, -s, Zahlensystem mit der Zahl 12 als
dune, M Schweiz. drunten. : Recheneinheit, die Duodezime, J die zwölfte 1

die Dune, -/-n, M


niederd. : Daune. Stufe der diatonischen Tonleiter, [lat.]

10* 147
Dup
dos Fensterglas das Mattglas^
UUi UU LJLJJ IUI

durchwachsen durch
ich düpjgre (habe düpiert) ihn, übertölple. ich durchbreche (durchbrach, habe durchbro-
Hptw. die Düpierung, -/-en. [franz.]
: chen; du durchbrichst, er durchbricht) es, 1)
ich du pli^ere (habe dupliert) es, verdoppele. dringe gewaltsam durch: durchbrochene Arbeit,
Hptw.: die Du plierung, -/-en. die Du plik, Stickerei u. ä., Abb. D 20. 2) Ü übertrete (ein
-/-en, Gegenerklärung, das Du plikat, -(e)s/-e, Verbot, die Grenzen der Sitte), der Durch-
auch: Duplum, Doppelstück, Abschrift, die bruch, -(e)s/ i'e, 1) Stelle, an der sich etwas ge-
Du plikation, -/-en, Verdoppelung, ich du pli-
|
waltsam Bahn schafft: der D. des Flusses durch
zigre (habe dupliziert) es, verdoppele, die Du- das Gebirge; Mauerdurchbruch. 2) Ü das Zutage-
plizität, -, Zweimaligkeit, zufälliges Doppel- treten durch Überwindung eines letzten Hinder-
geschehen: die D. der Ereignisse, das Du plum, nisses der D. eines neuen Lebensgefühls.
:

-s/...pla, Duplikat, [lat.] ich durchdenke (habe durchdacht) es, denke


düppig, M
Schweiz. schwül, heiß. : gründlich darüber nach: ein gut durchdachter
dur, dure. Plan.
das Dur, -, jede Tonart mit großer Terz im ich durchdringe (durchdrang, habe durchdrun-
Dreiklang der Tonika in Dur, A-Dur, aber a-
: : gen) es, 1) dringe ein, breche hindurch: er durch-
Moll; der Durakkord, [lat.] drang das Dickicht. 2) Ü überzeuge, erfülle
durabel, dauerhaft, haltbar: in durabler Aus- ganz: die Botschaft hat alle Welt durchdrungen;
führung, [lat.] er ist durchdrungen von seiner Sendung, die Durch-
durch ihn, es, 1) auf einer Seite hinein und zur dringung, -, 1) das Eindringen, Hindurch-
anderen hinaus, mittendurch: er stieß mit dem brechen. 2) Ü gründliches Erfassen einer Auf-
Bohrer d. die Wand; er ging d. den Park. 2) Ü gabe. 3)A gegenseitiges Durchschneiden von
bis ins Tiefste eindringend, meist bis zum Ende : Körpern oder Flächen.
ich bin gut d. die Prüfung gekommen; er ist d. ickdurchejle (habe durcheilt) es, eile hindurch.
und d. verdorben, völlig. 3) während eines durch ein ander, 1) der eine mit dem anderen
| |

bestimmten Zeitraums: diese Verbindung hat regellos wechselnd: alle riefen d. 2) unordent-
d. das ganze Leben gehalten. 4) vermittels, mit lich: alles lag d. das Durch ein ander, -s, Un-
Hilfe von d. Fleiß zum Ziel; er erfuhr es d. ihn.
: ordnung, Verwirrung.
5) U vorüber: es ist zehn Uhr d. 6) er ist bei mir ich durchfahre (durchfuhr, habe durchfahren)
unten d., U ich halte nichts mehr von ihm. Vgl. es, 1) fahre umher, bereise (im Fahrzeug das
Abb. D
20. [germ. Stw.] Land, im Schiff das Meer). 2) es durchfährt ihn,
durch... kann mit Zeitwörtern trennbar oder mich, Ü wird plötzlich bewußt ihn durchfuhr ein
:

untrennbar zusammengesetzt sein, vgl. Übers. heftiger Schreck, die Durchfahrt, -/-en, 1) Öff-
Z 7, F. Mitunter ist beides nebeneinander ohne nung für Wagen, Schiffe, Abb. 20. 2) durch-D
Bedeutungsunterschied möglich: ich durch- gehender Verkehr: D. verboten!
tanze eine Nacht oder ick tanze eine Nacht durch, der Durchfall, -(e)s/-e, 1) Entleerung häufigen
die ganze Nacht; ich durchbohre das Brett oder und dünnflüssigen Stuhls, Diarrhöe. 2) Miß-
ich bohre das Brett durch. erfolg: das Stück erlebte bei der Premiere einen D.
ich durchack(e)re (habe durchackert) es, 1) pflüge ich durchfliege (durchflog, habe durchflogen), 1)
durch. 2) Ü bearbeite oder untersuche gründlich. ein Gebiet, fliege darüber hinweg. 2) ein Buch,
die Durcharbeitung, -/-en, allseitige, gründliche lese schnell und flüchtig, überfliege.
Bearbeitung. ich durchflute (habe durchflutet) es, D erfülle
durchaus, völlig, unbedingt: d. nicht, ganz und kräftig: vom Licht der Scheinwerfer durchflutet.
gar nicht. ich durchforsche (habe durchforscht) es, 1) be-
durchbacken, beim Backen durchsetzt mit: mit arbeite wissenschaftlich von allen Seiten. 2)
gehackten Feigen und Datteln durchbackenes suche sorgfältig darin. Hptw.: die Durchfor-
Früchtebrot. schung, -.
ichdurchbeiße (habe durchbissen) es, durchbohre ich durchforste (habe durchforstet) den Wald,
mit den Zähnen: der Pantoffel ist vom Hund ganz holze ihn planmäßig aus. Hptw. die Durch- :

durchbissen. forstung, -.
ichdurchblätt(e)re (habe durchblättert) es, sehe die Durchfuhr, -/-en, Warenverkehr zwischen
flüchtig an (Buch). zwei Ländern durch ein drittes, Transit.
der Durchblick, offene Stelle, die Ausblick durchführbar, geeignet, verwirklicht zu werden.
erlaubt, Abb. D 20. ich durchblicke (habe Hptw.: die Durchführbarkeit, -. die Durch-
durchblickt) ihn, Ü durchschaue. führung, -/-en, 1) das Umsetzen in die Tat (Plan,
es durchblitzt (hat durchblitzt) ihn, Ü fällt ihm Bestimmung). 2) £ Verarbeitung des Themas
plötzlich ein, kommt als Erkenntnis. (Fuge, Sonate).
durchblutet, mit Blut versorgt gut durchblutete : durchfurcht, von Runzeln durchzogen.
Haut. Hptw. : die Durchblutung, -. der Durchgang, -(t)sl"e, 1) Öffnung zum Durch-
ichdurchbohre (habe durchbohrt) ihn, es, bohre gehen, Abb. D 20. 2) durchlaufender Verkehr:
durch, durchdringe mit einem spitzen Gegen- Durchgangsverkehr. 3) Vorbeigehen eines Plane-
stand: ein durchbohrendes Gefühl, Ü Erkenntnis, ten vor der Sonne, der Durchgänger, -s/-, 1)
die beschämt oder vernichtet. Hptw. die Durch- : Entflohener, Ausreißer. 2) Pferd, das leicht
bohrung, -/-en. scheut, durchgängig, ausnahmslos, alle, das

148
Dur
Durchgangslager, Lager zur behelfsmäßigen Durchschmelzen der Sicherung; das Übersprin-
Unterbringung von Flüchtlingen u.a. der Durch- gen eines Funkens. 5) ©
Werkzeug zum Ein-
gangszug, D-Zug, Abb. E 7. schlagen von Löchern in Bleche, ich durch-
durchgedreht, Ü verwirrt, überanstrengt. schlage (durchschlug, habe durchschlagen; du
durchgehend, 1) Ü ausnahmslos. 2) die ganze durchschlägst, er durchschlägt) es, treffe zer-
Strecke durchquerend. 3) ££ mehrere Teilstrek- störend: der Stein durchschlug das Glas, durch-
ken durchlaufend (Wagen, Züge), durch- schlagend, Ü überragend: ein durchschlagender
gehends, ohne Ausnahme. Erfolg, das Durchschlagpapier, dünnes Papier
durchgeistigt, geisterfüllt: ein durchgeistigtes für Durchschläge, die Durchschlagskraft, -,
Gesicht. Wucht eines fliegenden Gegenstandes.
durchglüht, Ü bis ins Innerste erwärmt; be- der Durchschlupf, -es/-e, Öffnung zum Aus-
geistert. oder Einkriechen, Abb. 16. T
der Durchgriff, Nachrichtentechnik: Wirksam- ich durchschneide (durchschnitt, habe durch-
keit der Kathode durch das Gitter. schnitten) es, Ü ziehe in schmaler Furche hin-
der Durchhang, -(e)s/ 2 e, tiefer hängende Mitte durch: Schiffe durchschneiden die Wellen, der
ausgespannter Körper, Abb. L 8. Durchschnitt, -(e)s/-e, 1) Schnitt durch etwas,
der Durchhieb, ix ausgehauener Streifen Wald, Abb. S 34. 2) U Mittelwert: im D., U üblicher-
Schneise. weise, im allgemeinen. Eigw.: durchschnitt-
ich durchkreuze (habe durchkreuzt) es, vereitele, lich, der Durchschnittsmensch, Mensch ohne
störe: durchkreuze nicht meine Absichten! hervorstechende Eigenschaften.
der Durchlaß, ...sses/... lasse, 1) Mauerwerk zur der Durchschuß, ...usses/...üsse, 1) Einschlag
Durchführung kleinerer Wasserläufe, Abb. E 6. (Gewebe). 2) Bleistreifen zur Herstellung der
2) kleiner Durchgang, Abb. D
20. durchlässig Zeilenzwischenräume; vgl. Übers. K 42. 3)
für etwas, 1) undicht, nicht aufhaltend, Abb. 20.D Schuß, bei dem das Geschoß durch den Körper
2) Pferd: auf jede Hilfe ansprechend. Hptw. : geht und ihn wieder verläßt.
die Durchlässigkeit, -. ich durchschwärme (habe durchschwärmt) eine
die Durchlaucht, -, Titel für Fürsten: Euer D. Nacht, verlebe lustig, zechend.
(Anrede), durchlauchtig, fürstlich, erhaben, ich durchsetze (habe durchsetzt) es mit etwas,
[spätmhd.] vermenge, mische hinein mit Erzen durchsetztes
:

ichdurchlaufe (habe durchlaufen), 1) es, erlebe Gestein.


von Anfang bis Ende, bringe hinter mich: er die Durchsicht, -, Prüfung durch Betrachten:
durchlief alle Klassen; sie durchlief alle Stufen der nach D. der Rechnungen, durchsichtig, 1) Licht
Angst. 2) es durchläuft mich, Ü ich fühle: von ohne Schwächung und Streuung durchlassend,
Schaudern der Angst durchlaufen, der Durch- Abb. D 20. 2) Ü sehr zart, kränklich. 3) Ü leicht
lauferhitzer, -s/-, ein Heißwasserbereiter. zu durchschauen. Hptw. die Durchsichtig- :

ich durchlebe (habe durchlebt) es, erlebe be- keit, -.

wußt: schmerzlich durchlebte Stunden der Unge- ichdurchsteche (durchstach, habe durchstochen
wißheit. du durchstichst) es, ihn, 1) durchbohre. 2) mache
ich durchleuchte (habe durchleuchtet) es, 1) einen Einschnitt, z. B. in einen Damm, die
sende Licht hindurch (Leuchtschild, Ei zur Prü- Durchstecherei, -/-en, Betrug, der Durch-
fung). 2) U röntge. 3) t kläre auf. Hptw.: die stich, 1) Stichöffnung. 2) Durchbruch einer
Durchleuchtung, -/-en. Öffnung (Tunnelbau), Abb. D 20. 3) das Ab-
ichdurchloche (habe durchlocht) es, bohre ein schneiden einer Flußschlinge, Abb. F 33.
Loch hinein, ich durchlöch(e)re (habe durch- ich durchstöb(e)re (habe durchstöbert) es,
löchert)es, bohre viele Löcher hinein. durchsuche eifrig, genau. Hptw.: die Durch-
ick durchlüfte (habe durchlüftet) es, erfülle mit stöb(e)rung, -.
frischer Luft.Hptw. die Durchlüftung, -/-en.
: ich durchstoße (habe durchstoßen) es, durch-
der Durchmarsch, -es/-e, 1) Durchquerung: dringe stoßend. Hptw. der Durchstoß, -es/ e,
:
ff

der D. von Truppen. 2) V Durchfall. die Durchstoßung, -.


ich durchmesse (habe durchmessen) es, D durch- ich durchsuche (habe durchsucht) ihn, es, unter-
schreite, der Durchmesser, -s/-, A Zeichen: suche aufs sorgfältigste, suche ab. Hptw. die :

d oder 0, Sehne, die durch den Mittelpunkt Durchsuchung, -/-en.


geht, Abb. K 44, K 53. [um 1700] ich durchtränke (habe durchtränkt) es, 1) erfülle
ich durchört(e)re (habe durchörtert) es, 9$ mit Feuchtigkeit. 2) D erfülle ganz.
durchfahre, durchforsche. durchtri.eben, listig, gerissen, schlau. Hptw:.
ich durchquere (habe durchquert) es, reise von die Durchtriebenheit, -.
einer Grenze bis zur gegenüberliegenden, be- ich durchwache (habe durchwacht) eine Nacht,
wege mich hindurch. Hptw. die Durchque-
: verbringe wachend.
rung, -/-en. durchwachsen, Abb. D
20, 1) geschichtet aus
dieDurchreiche, -/-n, Maueröffnung von Küche Fett und Fleisch. 2) §> über die Blüte hinaus in
zu Eßzimmer zum Durchreichen der Speisen. eine neue Blüte oder einen Laubsproß fort-
die Durchreise, -/-n, Fahrt durch den Ort. der, wachsend, Abb. B 38.
die Durchreisende, -n/-n, ein -r, eine -, jemand, dieDurchwahl, -, Telephon: das Wählen der
der auf der Durchreise ist. Rufnummer im Selbstwählferndienst.
durchs, U durch das, Übers. Z 14. durchweg, alle, Stück für Stück, der Durch-
die Durchsage, Mitteilung an die Öffentlichkeit weg, Durchgang, kreuzender Verbindungsweg.
durch Rundfunk u. a. dieDurchwinterung, -, Erhaltung den Winter
ich durchschaue (habe durchschaut) es, ihn, hindurch (Pflanzen).
errate, was dahintersteckt: ich d. seine Absichten. ich durchwirke (habe durchwirkt) es, wirke ver-
durchscheinend, Licht unter Schwächung und schiedene Fäden ein mit Goldfäden durchwirkter
:

Streuung durchlassend, Abb. D 20. Brokat.


ich durchschieße (durchschoß, habe durch- ich durchwühle (habe durchwühlt) es nach etwas,
schossen) es, 1) sende eine Kugel durch. 2) werfe beim Suchen durcheinander, suche rück-
versehe mit einem Durchschuß (Unterbre- sichtslos.
chung). 3) hefte weißes Papier zwischen die ich durchziehe (durchzog, habe durchzogen),
Blätter eines Buches durchschossene Exemplare.
: 1) ein Land, durchquere, wandere hindurch. 2)
der Durchschlag, -(e)s/ 2 e, 1) auf der Schreib- es mit etwas, mische darunter, der Durchzieher,
maschine mit Hilfe von Kohlepapier hergestellte -s/-, unter der feindlichen Klinge durchgezoge-
Doppelschrift, Abb. D 20. 2) Sieb für breiige ner Hieb.
Stoffe, Abb. D 20. 3) ^
Herstellung einer Ver- es durchzuckt (hat durchzuckt) ihn, mich, kommt
bindung zwischen zwei Grubenteilen. 4) $ das ihm, mir plötzlich zum Bewußtsein.

149
Dur
der Durchzug, -(e)s/ ir
e, 1) Durchmarsch. 2) durch die Dutte, -/-n, Mösterr.: Saugflasche.
einen Raum streichende Luft. 2) umgeschlagener das Dutzend, -s/-e und als Mengenbezeichnung
Saum, durch den eine Schnur durchgezogen -,Abk.: Dtzd., 12 Stück: zwei D.; dutzendweise;
wird, Abb. 20.D sechs Mark dasD. der Dutzendmensch, Mensen
dur(e), M
alem. durch. : mit durchschnittlichen Eigenschaften, die Dut-
wir dürfen, ich durfte, -< ich darf. zendware, billige Massenware, [von lat. duode-
dürftig, mangelhaft, kümmerlich, ärmlich. eim .zwölf]
Hptw.: die Dürftigkeit, -. [von: dürfen] das Duvet dy'vt, -s/-s, Schweiz.: Daunen- M
dürr, 1) trocken, saftlos, abgestorben (Ast). 2) decke, der Duvetine dyf'ti:n, -s/-s, Velveton,
abgemagert, skelettartig. 3) Ü unfruchtbar, ärm- eine Samtimitation, [franz.]
lich, nüchtern: mit dürren Worten, ohne Um- der Düwel, -s/-, M
niederd.: Teufel.
schweife, die Dürre, -/-n, 1) Trockenheit. 2) der Duwock, -s/-s, M
niederd.: 1) Ackerschach-
Magerkeit. 3) Darre, das Dürr erz, geringhalti- telhalm. 2) Tabak.
ges Silbererz, das Dürrfleisch, Dörrfleisch, das die Duzbrüderschaft, -/-en ich schließe mit ihm :

Dürrfutter, Heu, Stroh usw. [germ.] D., nehme die Anrede mit du an. ich duze (habe
der Durst, -es, 1) Trieb zum Trinken. 2) Ü un- geduzt) ihn, rede mit du an. der Duzfuß,
überwindbare Sehnsucht: D. nach Wahrheit, -es: wir stehen auf D., nennen einander du.
ich durste, dürste (habe gedurstet, gedürstet), [von du]
:

Q: mich dürstet, 1) habe Durst. 2) nach ihm, dwars, M


niederd. quer, querab, in Dwarslinie,
:

Ü verlange sehnlichst: er, ihn dürstet nach Ehre. £ nebeneinander, der Dwarswind, J, Seiten-
Eigw. durstig, durstlöschend, den Durst
: wind. [Doppelform von: quer]
stillend, [germ. Stw.j der Dweil, -s/-e, J, schrubberähnlicher Auf-
ich dusche (habe geduscht) mich, ihn, bade unter wischer aus Lumpen.
der Dusche, die Dusche, -/-n, Brause, Brause- Dy, O Zeichen für: Dysprosium.
bad, Abb. B 51; Sinnbild für überraschende die Dyas, -, + Perm, Übers. E 11. [griech.
Niederlage, Enttäuschung: die Mitteilung war .Zweiheit']
eine kalte D. für ihn. [franz.; um 1800] das Dyn, -s/-, Zeichen: dyn, Maßeinheit der
die Düse, -/-n, Strömungskanal, setzt Druck in Kraft, die 1 g Masse in 1 sec um 1 cm beschleu-
Geschwindigkeit, oder umgekehrt, um. der Dü- nigt: zwei dyn. die Dynamik, -, 1) Physik: Lehre
senantrieb, Antrieb durch Strahltriebwerk, das von der Bewegung der Körper unter dem Ein-
Düsenflugzeug, Flugzeug mit Strahlantrieb, fluß von Kräften. 2) £ (Lehre von der) Ab-
[tschech. .Inneres eines Rohres', eigtl. Seele'] , stufung der Tonstärke. 3) Ü Schwung, Trieb-
der Dusel, -s, U 1) Schwindelgefühl, halbe Be- kraft, lebhaftes Auf und Ab. Eigw. dynamisch. :

täubung. 2) Halbschlaf. 3) Rausch. 4) unverdien- das Dynamit, -s, Sprengstoff mit Nitroglyzerin.
tes Glück: da habe ich D. gehabt, ich dus(e)le der Dynamo, -s/-s, die Dynamomaschine, r
(habe geduselt), bin im Halbschlaf, schlummere. Stromerzeuger durch Induktion, Generator, Abb.
ich d. mir einen an, U betrinke mich, die Duse- F 3. das Dynamometer, Gerät zum Messen von
lfil. -/-er», Unachtsamkeit, Torheit. dus(e)lig, Kräften, [griech.]
leicht betäubt, schlaftrunken, [niederd.j der Dynast, -en/-en, Fürst, Herrscher, meist über
dusse, M
Schweiz.: draußen. ein kleineres Gebiet, die Dynastie, -/...'sti|en,
der Dussel, -s/-, U Dummkopf, dusselig, duß- Herrscherhaus. Eigw. : dynastisch, [griech.]
lig, Ü dumm, [zu: Dusel] dys..., miß..., übel... die Dysjenterie, -/...'ri|en,
der Dust, -es, M niederd. Dunst, Staub. Eigw.: : Ruhr, die Dysmenor rhöe ...'re:, -/-n, schmerz-
dustig. hafte Menstruation, die Dyspepsie, -/...'si|en,
duster, M
nordd.: düster, düster, 1) dunkel. Verdauungsstörung, die Dysjpnoe, -, Atemnot.
2) Ü schwermütig, niederdrückend. Hptw.: das das Dysprosium, -s, Zeichen Dy, *ö Element. :

Düster, -s, die Düsterheit, Düsterkeit, -, die die Dys trophie. -/...'phi|en, Ernährungsstö-
Düsternis, -. rung. Eigw.: dys troph. [griech. Kw.]
der Dutt, -(e)s/-s oder -e, U Haarknoten, Bausch, dz, Zeichen für: Doppelzentner.
[verwandt mit: Tüte] der D-Zug 'de:..., Schnellzug: D-Zug-Wagen,
das Düttchen, -s/-, älter für: Dittchen. [poln.] Abb. E 7. [Kurzw. aus Durchgangszug] :

E
e, das E, -/-, ein Selbstlaut, Übers. A 27, S 60. eben, Abb. E3, Eigw.: flach, gleichmäßig hoch:
das e, -/-, 1) der dritte Ton der C-Dur-Tonleiter, Eis bildet ebene Flächen, eben, Umstw. 1) ge- :

Abb. N9. 2) Zeichen für: e-Moll. E, Zeichen rade dies, nichts anderes: das ist es ja e.! 2) in
für: E-Dur. diesem Augenblick: da kommt er e. 3) schnell
e, A die Grundzahl der natürlichen Logarithmen einmal kannst du ihn e. einmal rufen? 4) nämlich,
:

(2,71828). nun einmal: er ist e. unzuverlässig. 5) beson-


E, Zeichen für: 1) Eilzug. 2) © Ost (engl, east, ders: das ist nicht e. viel. 6) gerade passend:
franz. est). das reicht e. aus. das Ebenbild, einem anderen
...ebildet 1) weibliche Hauptwörter aus starken sehr gleichendes Wesen mein E. ebenbürtig, :

Zeitwörtern: die Pfeife, die Sprache; aus schwa- 1) von gleichem gesellschaftlichem Stand. 2) Ü
chen Zeitwörtern die Rede, die Walze ; aus Eigen-
: gleichwertig, ebenda, Abk.: ebd., ebendort,
schaftswörtern die Breite, die Länge. 2) kollek-
: gerade dort; dazu: ebendaher, ebendarum,
tive Bezeichnungen in Verbindung mit Ge...: ebendaselbst, ebenderselbe, ebendeshalb,
das Gehabe, das Geplärre. 3) Umstandswörter; ebendaher u. a. die Ebene, -/-n, 1) Flachland.
im Neuhochdeutschen ist das ...e meist abgefal- 2) A Fläche, die durch die Bewegung einer
len: balde t, lang(e). Geraden parallel zu ihrer Ursprungslage ent-
der Earl 3:1, -s/-s, Graf, [engl.] steht. 3) die schiefe E., Rollbahn; Sinnbild für
das oder die Eau de Colo gne 'o: da ko'hnja, , unaufhaltsam schnelles (sittliches) Sinken: er
Kölnischwasser, dos Eau de vie 'o: d» 'vi:, , ist auf die schiefe E. gekommen, ebenerdig, im
französischer Weinbrand, [franz.] Erdgeschoß; auf Straßenhöhe, ebenfalls, auch,
die Ebbe, -/-n, das Fallen des Meeresspiegels im gleichfalls, die Ebenheit, 1) ebene Beschaffen-
Gezeitenwechsel, Abb. G
26; Ü Tiefstand, flauer heit. 2) @
kleinere Ebene, Terrasse, das Eben-
Geschäftsgang, Geldmangel, es ebbt ab (ist ab- maß, Gleichmaß, Regelmäßigkeit.
gefälliges
geebbt), sinkt: sein Zorn ebbte ab. [niederd.] ebenmäßig, formschön, edel, gleichmäßig.
ebd., Abk. für: ebenda. ebenso, genauso, auch so: ebensogut, ebenso-

150
Ede

die Donnerechse
(der Brontosourus)
Echsen

lang(e), ebensoviel, ebensoweit; aber: er ist ein beseitigt, ermordet. 2) Treffpunkt zweier Häu-
e. guter Mensch; e. lang wie breit, ebensolcher, serfronten an Straßenkreuzungen ich wohne um :

genau ein solcher, ich ebne (habe geebnet) die E., U in der Nebenstraße, ganz nahe. 3) Win-
es, glätte, mache eben, ich e. es ein, glätte die kel ungezogene Kinder wurden in die E. gestellt. 4)
:

Oberfläche, beseitige Unebenheiten, die Eb- A Treffpunkt von zwei Seiten oder mindestens
nung, -/-en, das Ebnen, [germ. Stw.] drei Kanten, Abb. V
7. 5) U Eckball: die E.
das Ebenholz, schwarzes Edelholz, ich ebenere wird vom Rechtsaußen getreten. 6) U langes Stück
(habe ebeniert) es, lege mit Ebenholz aus. [griech. eine tüchtige E. Verkl. das Eckchen, Ecklein,
:

aus altägypt.] -s/-. der Eckensteher, f Berliner Dien'stmann;


der Eber, -s/-, männliches Schwein, Abb. S 45. Ü Nichtstuer, das Eckhaus, Gebäude an einer
die Eber esche, steinobstartiger Waldstrauch Straßenecke, eckig* 1) nicht rund. 2) reich an
oder Straßenbaum, [vielleicht von : Eibe] Ecken, Spitzen und Kanten. 3) Ü unbeholfen,
Eberhard, männl. Vorname, [ahd. ,der Eber- ungeschliffen ein eckiger Charakter. Hptw. die
: :

'starke'] Eckigkeit, der Ecklohn, tariflich festgesetzter


die Eberraute, -/-n, Edelraute. [von griech. -lat.] Lohn für eine bestimmte Berufsgruppe als Maß-
die 'Eberwurz, distelähnliche Pflanze, [germ.] stab für andere, der Eckpfeiler, 1) Pfeiler am
ich erjne, -» eben. Ende einer Reihe. 2) Ü' Hauptstütze, Grundsatz.
der Ebräer, -s/-, t Hebräer. der Eckplatz, Sitzplatz am Ende einer Reihe.
e. c, Abk. für: exempli causa. die Eckstange, Abb. F 41. der Eckstein, 1)
das Ecce 'cktse, -/-, f Gedenkfeier für die im behauener Stein. 2) Ü Hauptstütze' Grundsatz.
laufenden Jahr Verstorbenen, ecce homo!, sieh, 3) Farbe der französischen Spielkarte, Karo,
welch ein Mensch! das Ecce-Homo, -(s)/-(s), Abb. S 57. der Eckzahn, Abb. G
6. [germ. Stw.]
Darstellung des dornengekrönten Christus, [lat.] Eckard, Eckart, Eckbert, Eckehard, Ecke-
die Ecclesia, -, die Ekklesia. hart, männl. Vornamen: ein getreuer E'ckart,
das Echappement e/ap'mä, -s/-s, Hemmung Ü treuer Hüter, [von ahd. ecka Schwertschnei-
,

(Uhr); Auslösung (Klavier), ick echappiere de'; hart .stark']


e/a'pi:r3 (bin echappiert) ihm, f entwische. die Ecker, -/-n, 1) <§> Eichel, Abb. E 2. 2) Karten-
[franz.; 18. Jh.] spiel: Eichel, Abb. S 57. 3) <$> Buchecker, [germ.

er echauffiert ejo'fy.rt sich (hat sich echauffiert), Stw. ,wilde Frucht']


regt sich auf; erhitzt sich, [franz.] Eckhard, Eckhart, männl. Vornamen.
der Echec e/ek, -s/-s, Schach; Ü Fehlschlag, -s/-s, mit Creme
das Eclair* e'kh:r, gefülltes
[franz.] Gebäckstück, [franz.]
der Echinoderme, -n/-n, Stachelhäuter, [griech.] der Economiser, -s/-, der Ekonomiser.
der Echinus, -/-, 1) £J Seeigel. 2) Wulst, Q der Ecuadorianer, -s/-, Bewohner des süd-
Polster am Kapitell, [griech.] amerikanischen Staates Ecuador. Eigw. ecua- :

das Echo, -s/-s, Widerhall; Ü Nachbetung fremder dorianisch. [span.-lat. .Äquator']


Meinungen: er ist nur das E. seiner Frau, das ed., Abk. für: edidit, (hat) herausgegeben. Ed.,
Echolot, Gerät zur Tiefenmessung durch Schall- Abk. für: Edition, [lat.]
wellen, es echot (hat geechot), hallt wider, der Edamer, -s/-, ein runder vollfetter Käse,
[griech.; 16 Jh.] Abb'. KU.
[nach der niederländ. Stadt Edam]
die Echse, -/-n, ©
Unterordnung der Schuppen- das Edaphon, -s, Gesamtheit der Organismen
kriechtiere, Abb. E 1. [von: Eidechse; 1836] des "Erdbodens, [griech. .Erdboden']
echt, 1) unverfälscht: echte Perlen; ein echter edd., Abk. für: (haben) herausgegeben, [lat.]
Picasso, von Picasso selbst gemaltes Bild; eine Edda, weibl. Vorname, [u. a. zu: Edith]
echtgoldene Kette, aber: die Kette ist echt golden. äie Edda, -/Edden, Name zweier altisländischer
2) wahr, ursprünglich, aufrichtig: echte Freund- We'rke Sammlung von Götter- und Heldenlie-
:

schaft. 3) ein echter Bruch, Bruch, der kleiner dern ; Lehrbuch der Dichtkunst. Eigw. eddisch. :

ist als 1, Übers. R


10. 4) bezeichnend: ein echter edel (ed(e)ler, am edelsten), 1) vortrefflich, kost-
Picasso, für Picassos Art besonders bezeichnen- '
bar. 2) hilfsbereit,menschlich vornehm. 3) adlig.
des Bild. Hptw. die Echtheit, -. [aus mhd.
: die Edelfäule, Zersetzung überreifer Wein-
ehehaft .gesetzlich'] beeren, der Edelfreie, -n/-n, Edeling. Edelgard,
echter, M
niederd. nächstfolgend, [zu: achter]
: weibl. Vorname, das Edelgas, Bezeichnung der
das Eck, -s/-e und österr. M-en, oberd.
: M unveränderlichen Gase (Helium, Argon usw.).
Ecke; sonst in: Dreieck u.a. der Eckball, Freistoß der Edelhirsch, Rothirsch, Abb. G 22, F 4.
im Fußball, Handball u. a. von der Nähe der der Edeling, -s/-e, germanischer Adeliger.
Eckstange aus, Abb. F 41. das Eckblatt, Säulen- der 'Edelmann, -s/...leute, 1) Adliger. 2) U
schmuck, Abb. B 11. ich ecke' (habe geeckt) es, Mensch von edler Gesinnung, das Edelmetall,
t zacke aus. ich e. an ihm, bei ihm an, Ü 1) widerstandsfähiges Metall wie Gold, Silber,
stoße an. 2) Ü errege Ärgernis, die Ecke, Platin, der Edelmut, Großherzigkeit, selbstlose
-/-n, 1) hervorstehende Spitze, Knick (in der Hilfsbereitschaft. Eigw. edelmütig, die Edel-
:

Umgrenzung eines Körpers): an beiden Ecken, raute, eine Beifußart, Alpenpflanze, der Edel-
an den äußersten Enden; an allen Ecken und stahl, rostfreier Stahl, der Edelstein, besonders
Kanten, überall er wurde um die E. gebracht, U
; hartes und glänzendes Mineral, z. B. Diamant,

151
Ede

\ das
daVGetenlc die Gelenkegge Gestell
Egg« der Eierbecher
Eiche

Rubin, Saphir, die Edeltanne, Weißtanne. 1) der Egerling, -s/-e, Champignon.


2) Norfolktanne, eine Araukarie. Edeltrud, ich egge (habe geeggt) es, glätte mit der Egge, die
weibl. Vorname, das Edelweiß, -(es)/-e, eine Egge, -/-n, j£ 1) Gerät zum Einebnen und
Hochgebirgspflanze, das Edelwild, Rotwild, Ünkrautentfernen, Abb. E 2. 2) niederd.: M
[von: Adel] Ecke. [germ. Stw.]
das Eden, -s, 1) Paradies: Garten E. 2) Ü herr- Eginhard, männl. Vorname, [zu: Eckard]
licher Ort. [hebr.] äer Egli, -(s)/-, M Schweiz. : Barsch.
...eder, A
Ableitungssilbe zur Bezeichnung eGmbH, Abk. für: eingetragene Genossenschaft
regelmäßiger Körper das Rhomboeder, von sechs
: mit beschränkter Haftpflicht. eGmuH, Abk.
Rhomben begrenzter Körper, [griech.] für: eingetragene Genossenschaft mit unbe-
Edgar, männl. Vorname, [engl. zu Ottokar] ; : schränkter Haftpflicht.
ich edlere (habe ediert) es, (D gebe heraus, vgl. ed. der Egoismus, -, Gewohnheit, stets zuerst an sich
die Edition, -/-en, Abk.: Ed., (D Ausgabe, die zu denken, Selbstsucht. Eigw.: egoistisch, der
Editio princeps, - -, Erstausgabe, der Editor, Egoist, -en/-en, egoistischer Mensen, der Ego-
-s/...'toren, Herausgeber, [lat. 16. Jh.] ; tismus. -, Neigung, sich in den Vordergrund
das Edikt, -(e)s/-e, Verordnung, Erlaß, [lat.] zu stellen, die Egozentrik, -, übertriebene Ich-
Edith, weibl. Vorname [aus angelsächs. ,die für bezogenheit. Eigw.: egozentrisch, der Ego-
"das Ererbte Kämpfende'] zen triker, -s/-, egozentrischer Mensch, [von lat.
|

der, die Edle, -n/-n, Adelstitel: Edle(r) von ... ego ,ich']
[zu: edel] Egon, männl. Vorname, [zu : Eginhard u. a.]
Edmund, Eduard, männl. Vornamen, [engl. ich egreniere(habe egreniert) es, entkerne
'.Schützer des Ererbten'] (Baumwollfasern): Egreniermaschine, [franz.]
die Edukation, -/-en, Erziehung, [lat.] die Egyptienne ejipsi'en, -, eine Druckschrift,
das Edukt, -'(e)s/-e, Auszug aus Rohstoffen, [lat.] [franz.]
das E-Dur, -, Zeichen: E, eine Tonart: die E- e. h., Abk. für: ehrenhalber.
Dur- Tonleiter. eh!, Ausruf: 1) was ist das! 2) das ist bedenklich:
EDV, Abk. für : elektronische Datenverarbeitung. eh nun!, wagen wir's, es wird schon gehen.
Edward, Edwin, männl. Vornamen, [vgl. eh, 1) e. daß, t bevor. 2) früher: seit e. und je,
Eduard] schon immer; ehmorgen, M oberd.: früher als
EEG, Abk. für: Elektroenzephalogramm. morgen. 3) M oberd.: schon, sowieso: das hob'
der Efendi, -s/-s, ehrende Anrede: Herr, [türk.] ich e. gemacht. 4) D eher, ehe, 1) bevor: e. ich
der Efeu, -s, immergrüne Kletterpflanze, [ahd.] abreise, besuche ich dich noch einmal. 2) D eher.
das feffeff, -: er versteht es aus dem E., U sehr ehedem, t ehemals, ehedenn, B bevor, ehe-
gründlich, [vgl. ff] malig, einstig, ehemals, einst, vormals, eher,
der Effekt, -(e)s/-e, 1) Wirkung. 2) erstaunliche Komparativ von bald, 1) früher, vorher er kam :

Folge. 3) Physik: Leistung, die Effekten, nur e. als du. 2) mehr, vielmehr er ist e. frech (als :

Mz., 1) Wertpapiere
(Schuldverschreibungen lustig) . 3) lieber, besser : e. betteln! 4) e. als, ehe,
und Anteilscheine) Effektenbörse. 2) bewegliche
: bevor, ehestens, frühstens das : kommt e. morgen.
Habe, die Effekthascherei, starkes Bemühen [germ. Stw.]
um Wirkung, effektiv, tatsächlich. dei Effektiv- die Ehe, -/-n, durch Sitte oder Gesetz aner-
stand, tatsächlicher Bestand, Ist-Stärke, ich kannter Lebensbund von Mann und Frau: eine
effektuigre (habe effektuiert) es, bewerkstellige, E. schließen, eingehen, der Ehebrecher, -s/-, die
leiste, effektvoll, eindrucksvoll, [lat.; 16. Jh.] Ehebrecherin, -/-nen, Ehepartner, der die ehe-
das, der Effet e'fe, -s/-s, Ballspiele Wirkung des : liche Treue bricht. Zeitw. : ehebrechen, nur
gegen die Seite des Balls geführten Stoßes, Nennform du sollst nicht e. Eigw. ehebreche-
: :

[franz.] Ehebruch, Untreue eines Gatten.


risch, der
Effi, weibl. Vorname, [zu: Elfriede] die Ehefrau, Ehegattin, weiblicher Ehepartner.
i'ch effiligre (habe effiliert) es, mache beim der Ehegatte, Ehemann, die Ehegattin, Ehe-
Schneiden dünner (Haar), [franz.] frau, ehehaft, M oberd., besonders Schweiz.
die Ef floreszenz, -/-en, 1) { Hautblüte, Haut- gesetzlich, die Ehehälfte, U Ehepartner, die
ausschlag. 2) Mineralüberzug auf Kristallen, [lat.] Eheleute, Mz.,' Ehepaar, ehelich, 1) in der
die Effusion, -/-en, Erguß. Eigw.: effusiv: das Ehe vorkommend. 2) einer gültigen Ehe ent-
Effusivgestein, Ergußgestein, [lat.] stammend. Hptw. die Ehelichkeit, -. ich ehe-
:

die EFTA, -, Kurzwort für: Europäische Frei- liche (habe geehelicht) 'iTm, sie, D heirate, die,
handelsgemeinschaft, [engl. European Free der Eheliebste, U Ehefrau, Ehemann, ehelos,
Trade Association] unverheiratet, ledig. Hptw.: die Ehelosigkeit.
eG, Abk. für: eingetragene Genossenschaft. der Ehemann, männlicher Ehepartner, das
egal, 1) gleich. 2) U gleichgültig. 3) auch: 'egal, Ehepaar, Ehemann und Ehefrau, der Ehe-
M mitteld. immer, ich egalisiere (habe egali-
: partner, Ehefrau oder Ehemann, der Ehering,
siert) es, gleiche aus. die Egalität, -, t Gleich- Fingerring für Eheleute, Trauring, die Ehe-
heit, [franz.] scheidung, rechtliche Auflösung einer Ehe. die
die Egart, -, M
oberd. Grasland.: Egart(en)-
: Eheschließung, die Heirat, der Ehestand, das
viirischaft, Feldgraswirtschaft, [ahd.] ^erheiratetsein. [westgerm. Stw. '.Gesetz']
Egbert, männl. Vorname, [zu: Eckbert] ehedem usw., eher, ehestens, -> eh.
der Egel, -s/-, Gruppe von borstenlosen Ringel- ehern, D aus Erz, eisern; Ü hart, unbeirrt: mit
würmern, z. B. der Blutegel, [ahd.] eherner Stirn, [zu: Erz]

152
Eid
ehnder, M oberd.: eher. dende Lösung; wie aus dem Ei geschält, gepellt,
der Ehrabschneider, Verleumder, ehrbar, 1) Ü sorgfältig gekleidet. Verkl. das Eichen, :

angesehen. 2) sittsam, anständig. Hptw.: die -s/- oder Eierchen, gjlein, -s/-. das, der Ei-
Ehrbarkeit, -. ich ehre (habe geehrt) ihn, gebe dotter, das Gelb im Hühnerei, Abb. E 2.
ihm ein sichtbares Zeichen meiner Schätzung. der Eierbecher, Ständer für das gekochte Hüh-
Hptw.: die Ehrung, -/-en. die Ehre, -/-n, 1) nerei, das Eierbrikett, eiförmiges Steinkohlen-
Anerkennung' unseres persönlichen, besonders brikett, die Eierfrucht, Aubergine, der Eier-
unseres sittlichen Wertes und Verhaltens durch kuchen, in der Pfanne gebackener fladenförmi-
andere Menschen (äußere E.) und durch unser ger Kuchen aus Eiern, Milch und Mehl, die
eigenes Gewissen (innere E.) : man soll nicht Eierpflanze, ein Nachtschattengewächs, die
jemandes E. verletzen; ein Mann von E., ein Eierschale, Schale des Eies, der Eier-
ehrenhafter Mann. 2) etwas, worauf man freudig schwamm, Pfifferling, der Eierstock, Bildungs-
stolz sein kann: das ist mir eine E.; das macht ihm zelle der Eizellen, Ovarium. es giert (hat ge-
wenig E. 3) Ehrung, Lobpreisung: jemandem eiert), U läuft nicht rund, der Eiertanz, 1) ur-
eine E. erweisen; E. sei Gott in der Höhe. 4) Ehr- sprünglich Fruchtbarkeitstanz. 2) Ü besonders
gefühl er hat keine E. im Leibe. 5) t Jungfräulich-
: vorsichtiges Verhalten in einer heiklen Lage, der
keit: sie hat die E. verloren, das Ehrenamt, EJertätsch, -es/-e, M
Schweiz.: Eierkuchen, die
ohne Entgelt ausgeübtes Amt. Eigw.: ehren- Eieruhr, Sanduhr zum Eierkochen, eiförmig,
amtlich, die Ehrenbezeigung, Ausdruck be- länglichrund, oval, das Eigelb, Eidotter, Abb.
sonderer Hochachtung und Verehrung; mili- E 2. ...eiig: zweieiige Zwillinge, das Eiklar, -s/-,
tärischer Gruß, der Ehrenbürger, von Stadt- M oberd. Eiweiß, der Eileiter, weibl. Organ.
:

verwaltungen verliehener Ehrentitel, der Ehren- das Eiweiß, -es/-e, 1) ohne Mz., das Klare im
doktor, von Hochschulen verliehener Ehrentitel, Hühnerei, Abb. E 2. 2) Stickstoffverbindung
Übers. D 10. die Ehrenerklärung, Erklärung, mit vielfältig zusammengesetztem Molekül in
daß beleidigende Absicht nicht vorgelegen habe. Mensch, Tier, Pflanze, zum Teil Träger des
der Ehrengast, besonders ausgezeichneter Gast. Lebens, die Eizelle, weibl. Geschlechtszelle,
das Ehrengericht, mit Standesgenossen besetz- [germ. Stw.]
tes öericht zur Untersuchung von Verfehlungen ...ei bildet: 1) Orte und Gewerbe bezeichnende
in bestimmten Berufen, Übers. G 10. ehrenhaft, weibliche Hauptwörter, besonders von Berufs-
den Forderungen der Ehre entsprechend. namen auf ...er: die Fleischerei, die Tischlerei.
Hptw. die Ehrenhaftigkeit, -. ehrenhalber,
: 2) häufiges Geschehen bezeichnende weibliche
Abk.: e. h., als Ehrung, die Ehrenlegion, ein Hauptwörter von Zeitwörtern auf ..ein und .ern, . . .

französischer Orden, das Ehrenmal, -(e)s/-e besonders im tadelnden Sinne: die Heuchelei,
oder -mäler, Denkmal für Tote durch Krieg oder die Meckerei, U (sonst vgl. ...erei). [franz. Ent-
Terror, der Ehrenmann, hochachtbarerMensch. lehnung, vgl. ...ie]
der Ehrenpreis, 1) Auszeichnung, Gewinn. 2) eiapopeia, schlaf ein, Kindchen, [mhd.]
auch': das E. <$ ein Rachenblütler, die Ehren- die Eibe, -/-n, $> ein immergrünes Nadelholz,
rechte, Mz. bürgerliche E., Wahlrecht, Be-
: Taxus, ejben, aus Eibenholz, [germ.]
kleidung von Ämtern und Würden, ehren- der Eibisch, -es/-e, mehrere Malvengewächse, be-
rührig, die Ehre verletzend, die Ehrensache, sonders die Heilpflanze Althee. [aus griech.-lat.]
U selbstverständliche Pflicht, der' Ehrensold, das Eichamt, eichende Behörde, [zu: ich eiche]
ehrenhalber gezahlter Sold, der Ehrentag, fest- der Eichapfel, Gallapfel, die Eiche, -/-n, 1) ein
licher Tag zur Erinnerung an ein besonderes Laubbaum, Abb. E 2; Sinnbild der Kraft. 2)
Ereignis, der Ehrentitel, Titel für besondere -*- ich eiche, die Eichel, -/-n, 1) Frucht der Eiche,

Verdienste, das Ehrentor, einziges Tor der Abb. E 2. 2) Farbe der deutschen Spielkarte,
unterlegenen Fußballmannschaft, ehrenvoll, Abb. S 57. 3) vorderer Teil des männlichen
Ehre bringend, ehrenwert, redlich, bieder, Gliedes, der Eichelhäher, ein Rabenvogel, die
achtbar, das Ehrenwort, Aussage, für die je- Eichelmaus, Schlafmaus, eichen, aus Eichen-
mand seine Ehre verpfändet,das Ehrenzeichen, holz, der Eichenkranz, Siegeskranz aus Ei-
ordensähnliche Auszeichnung. ehrerbietig, ' chenlaub, das Eichenlaub, 1) Laub der Eiche.
hochachtungsvoll. Hptw. die Ehrerbietigkeit,
: 2) Nachbildung als Auszeichnung, die Ei-
-, Ehrerbietung, -. die Ehrfurcht, Achtung chenlohe, gemahlene Eichenrinde zum Ger-
oder fromme Scheu vor dem Erhabenen. Eigw.: ben, der Eichenspinner, Eichenwickler, zwei
ehrfürchtig, ehrfurchtsvoll, das Ehrgefühl, forstschädliche Schmetterlinge, das Eichhorn,
feines Empfinden für ehrenhaftes Handeln, der Eichhörnchen, die Eichkatze, das Eichkätz-
Ehrgeiz, Streben nach Anerkennung. Eigw. : chen, ein baumbewohnendes Nagetier, [germ.]
ehrgeizig, ehrlich, 1) anständig, treu und zu- ich eiche (habe geeicht) es, prüfe amtlich Ge-
verlässig, ohne Falsch. 2) U bieder-einfältig: wichte und Maße er ist darauf geeicht, Ü ver-
:

eine ehrliche Haut. 3) t frei von Schande sein : steht sich gut darauf, die Eiche, -/-n, 1)
ehrlicher Name ist befleckt. Hptw. die Ehrlich- : Eichung. 2) -*• der Eichapfel, das Eich-
keit, -. ehrlos, verächtlich, ohne Ehrgefühl. maß, altes Flüssigkeitsmaß. die Eichung, -/-en
Hptw. : die Ehrlosigkeit, ehrsam, ehrbar.
-. behördliche Prüfung und Stempelung der Meß-
ehrvergessen, nicht ehrenhaft, der Ehrver- geräte, [spätmhd. ; von lat. aequare .gleich-
lust, Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte, ge- mäßig teilen']
richtliche Strafe. Ehrwürden, Anrede für An- der Eid, -(e)s/-e, gesetzlich festgelegte Beteue-
gehörige geistliche'r Orden: Euer, Eure (Abk.: rungsformel: ich schwöre einen E., bekräftige
Ew.) E. ehrwürdig, Ehrfurcht einflößend. durch einen E. ElGW.: ejdlich. der Eidbruch,
Hptw.: die Ehrwürdigkeit, -. [germ. Stw.] Verletzung eines Eides. Eigw. eidbrüchig, die:

der Ehren, '-/-, M


alem.: Hausflur, [germ. Eidesfähigkeit, -, Eidesmündigkeit, die Eides-
Stw.'] formel, Wortlaut des Eides, der Eideshelfer,
Ehrenfried, Ehrhard, männl. Vornamen, [ahd. t 6*6 Bürge für den Eidpflichtigen, die Eides-

".Schützer der Ehre' und ,der an Ehren Starke'] leistung, Ablegung eines Eides, die Eides-
ehrlich usw., -* der Ehrabschneider. mündigkeit, Fähigkeit, einen Eid zu leisten, die
ei, Diphthong, Übers. S 60. Eidespflicht, Verpflichtung zum Beeiden einer
ei!, eiej!,Ausruf: 1) das ist ja erstaunlich! 2) Aussage. Eigw. ejdespflichtig. eidesstattlich,
:

sieh dich vor!, laß das lieber. 3) mit Streicheln einem Eid entsprechend: eidesstattliche Ver-
verbunden als Ausdruck der Zärtlichkeit. sicherung, aber: an Eides Statt, die Eidgenossen-
das Ei, -(e)s/-er, die weibliche Keimzelle, oft schaft, -, kultischer oder politischer Zusammen-
zusammen mit Nährstoffen in einer Schale ein- schluß: Schweizerische E., Schweiz. Eigw.: eid-
geschlossen, meist: Hühnerei, Abb. E 2: das Ei genössisch, der Eidhelfer, Eideshelfer, [germ.]
des Kolumbus, Ü einfache, doch schwer zu fin- der EJdam, -s/-e, t Schwiegersohn, [westgerm.]

153
Eid

dick dick stark dick

dünn dünn schlank schlank tief unten klein klein nied,i 9


niedrig

waagrecht geschlossen (Begrifhpoa

die Eidechse, -/-n, bekannteste Familie der ich mache es mir zu e., eigne mir an. 2) eigentüm-
Echsen, Abb. E 1. [westgerm. Stw.] lich, eigenartig: mit der ihm eig(e)nen Großmut;
die Eiderdaune, M Ejderdune, beste
niederd. : von eig(e)nem Reiz. 3) wunderlich, merkwürdig:
Flaumfeder, die Eiderente, Eidergans, Gat- mir wurde so e. 4) peinlich, sorgsam: sie ist sehr e.
tung der Tauchenten, [nord. Lw.] in ihrer Arbeit. 5) wählerisch: e. im Essen. 6) ge-
die Eidetik, -, Lehre von den inneren Wahr- trennt: mit eig(e)nem Eingang, das Eigen, -s,
nehmungen oder Anschauungen. Eigw. eide- : Besitz, die Eigenart, -/-en, 1) Gesamtheit der
tisch. der Eidetiker, -s/-, jemand mit der Merkmale, die ein Wesen besonders auszeichnen
Fähigkeit zur inneren Anschauung, [griech.] deutsche E. 2) Eigenheit: er hatte eine E. an sich.
das Eidotter, der Eierbecher usw., es giert usw., Eigw.: eigenartig. Hptw. die EJgenartig- :

die Eieruhr, -* das Ei. keit, -/-en. der Eigenbrötler, -s/-, Sonderling,
der Eifer, -s, emsiges Streben, zäher Fleiß. Eigw. : Einzelgänger (eigtl. Mensch, der sein Brot
:

eifrig, ich ejf(e)re (habe geeifert), 1) gegen allein bäckt), die Eigenbrötelei, Eigenbrötle-
etwas, wende mich erregt dagegen. 2) nach rn, -, eigenbrötlerisches Wesen. Eigw.: eigen-
etwas, strebe emsig danach, ich e. ihn an, er- brötlerisch, der Eigendünkel, -s, Hochmut.
muntere, ich e. ihm nach, nehme ihn mir zum eigengesetzlich, nach besonderen Gesetzen.
Vorbild, strebe ihm emsig nach, die Eifersucht, Hptw.: die Eigengesetzlichkeit, das Eigen-
-, leidenschaftliches Streben nach Alleinbesitz gewicht, 1) Gewicht ohne Verpackung. 2) spe-
mit Angst vor jedem Nebenbuhler. Eigw. : zifisches Gewicht, eigenhändig, 1) selbstge-
eifersüchtig: du bist e. auf ihn. die Eifer- macht, selbstgeschrieben: eigenhändige Unter-
süchtelei, -/-en, fortwährende leichte Eifer- schrift. 2) Post : dem Empfänger persönlich, das
sucht. [16. Jh.] Eigenheim, -s/-e, Einfamilienhaus, die Eigen-
ejförmig, das Eigelb, -» das Ei. heit, -/-en, charakteristische Besonderheit einer
eigen, 1) mit einer Person eng verknüpft (als Person oder Sache, das Eigenleben, -s, unab-
Besitz, Eigenschaft): ich bin sein e., dir e.; es ist hängiges Leben, Leben für sich, die Eigenliebe,
mein gehört mir; es ist mir e., ist eine Eigen-
e., -, Egoismus, das Eigenlob, Lob der eigenen
schaft von mir; ein eig(e)nes Haus; in eig(e)ner Person, eigenmächtig, ohne die Zuständigen
Person, selbst; auf eig(e)ne Faust, von sich aus; zu fragen. Hptw. die Eigenmächtigkeit, -/-en.
:

154
Eig

Eigenschaftswort (Adjektiv)
A. Beugung (Deklination)
schwach männlich sächlich weiblich Mehrzahl
Werfall: der kleine Mann das kleine Kind die kleine die \ Leute
Wesfall: des [ Mannes der) der n„,„,>., Leute
kI -en{g [kleinen >Frau kleinen
I

Wemfall: dem kleinen j Mann(e) Sm)


|
\ n g) der] den Leuten
Wenfall: den iMann das kleine Kind die kleine J die J Leute
Die schwache Beugung steht nach einem Geschlechts- oder Fürwort mit voller starker Beu-
gungsendung, also der kleine Mann, einem kleinen Mann (aber ein kleiner Mann), meinem kleinen
: :

Mann (aber: mein kleiner Mann), dieser kleine Mann, jeder kleine Mann, ferner nach alle und keine.
Schwankend ist der Sprachgebrauch bei den anderen unbestimmten Zahlwörtern. Meist wird danach
stark gebeugt: sämtlicher deutscher Städte; mehrerer kleiner Kinder; mancher bedeutender Namen;
schwach kommt aber auch vor: sämtlicher deutschen Städte usw. Entsprechendes gilt für solche und
folgende. Die schwache Beugung steht auch dann im Wesfall der Einzahl vor stark gebeugtem männ-
lichem oder sächlichem Hauptwort, wenn kein bestimmtes Geschlechtswort vorangeht, umdie zwei
S-Laute zu vermeiden kleinen Mannes, kleinen Kindes (statt kleines Mannes, kleines Kindes).
:

stark
Eig

D. Zusammensetzbarkeit des Eigenschaftsworts


1) Eigenschaftswort an erster Stelle neben 2) An zweiter Stelle fast nur hinter Hauptwort
Hauptwort: Kleinwohnung,
allen Wortarten, z. B. lebenstüchtig, sorgenfrei.
Eigenschaftswort: kleinwüchsig, Zeitwort: klein-
kriegen (ich kriege ihn klein), - neben Umstands-
wort: kleinernteils.

E. Das Eigenschaftswort im Satze, Übers. S 6


Das Eigenschaftswort im Satz kann sein: 2) Bestandteil der Satzaussage (Prädikatsnomen)
1) Beifügung (Attribut) der schöne Tag.
:
der Ta 8 ist schön -

der Eigenname, Name für ein Einzelwesen haste er eilte nach Hause. 2) es eilt, drängt, ist
:

oder -ding, Übers. N


3. der Eigennutz, -es, eilig. 3) ich e. mich (habe mich geeilt), beeile
eigener Vorteil; rücksichtsloses Streben danach. mich, die Eile, -, Hast, Streben nach Ge-
ElGW.: eigennützig, die Eigennützigkeit, schwindigkeit: damit hat es keine E.; ich bin in
-/-en, Eigennutz, eigens, nur, ausschließlich: e. E. ejlends, schnell, schleunigst, eilfertig, 1)
zu diesem Zweck, die Eigenschaft, -/-en, Wesens- hastig, überstürzt. 2) dienstbeflissen. Hptw.: die
zug einer Person, Merkmal (Qualität) einer Eilfertigkeit, -. das Eilgut, <S Frachtgut, das
Sache, Abb. E 3. das Eigenschaftswort, -es/ bevorzugt befördert wird, eilig, 1) dringlich,
...Wörter, Adjektiv, Übers. E 4. der Eigensinn, keinen Aufschub duldend. 2) eilends, die Eil-
zähes Festhalten an einer Meinung, Starrsinn, sendung, Postsendung, die durch Eilboten zu-
Trotz. ElGW. eigensinnig, eigenstaatlich,
: gestellt wird, der Eilzug, Zeichen E, Reisezug, :

mit eigenem Hoheitsrecht, eigenständig, selb- der nur an wichtigeren Orten hält, [ahd.]
ständig, eigensüchtig, egoistisch, eigentlich, der Eimer, -s/-, 1) Gefäß zum Tragen von
Abk.: eigtl., 1) wenn man es genau betrachtet, Flüssigkeiten, zum Aufbewahren von Müll,
streng genommen, im genauen Wortsinn: e. ist Abb. E 5, G 7, auch am Bagger, Abb. B 3. 2) t
das nicht ganz richtig. 2) in Wirklichkeit: was Flüssigkeitsmaß, meist um 70 1. der Eimer-
willst du e. damit erreichen? ; das ist nicht sein bagger, Abb. B 3. eimerweise, in, mit Eimern.
eigentlicher Name. 3) ursprünglich: die eigent- [Lw. aus griech.-lat. amphora]
liche Bedeutung eines Wortes, das Eigentor, Fuß- ein, 1) Zahlwort, Übers. Z 1, betont: nur einer,
ball: Schuß ins eigene Tor. das Eigentum, -s, ein einziger: in einer Nacht drei Überfälle! ; einer
th das umfassendste Herrschaftsrecht über eine der Männer; aber: der Eine Gott; einundeinhalb,
Sache: das ist sein geistiges E. der Eigentümer, eineinhalb. 2) unbestimmtes Geschlechtswort,
-s/-, jemand, dem Eigentum zusteht, eigentüm- Übers. G 14, unbetont eine gute Ernte; ein neuer:

lich, 1) einer Person oder Sache innewohnend, Raketenstart. 3) unbestimmtes Fürwort, Übers.
zugehörig. 2) merkwürdig, sonderbar, befrem- F 40, alleinstehend: einen heben U, eins trinken,
dend. Hptw. die Eigentümlichkeit, -/-en. die
: einen Schluck, ein Glas; sein e. und alles; das
Eigentumswohnung, Teileigentum an einem eine tut not; eine runterhauen, U eine Ohrfeige,
Wohnhaus, der Eigenwille, selbständiges Wol- [germ. Stw.]
len; Dickköpfigkeit. ElGW.: eigenwillig. Hptw.: ein. bildet Zeitwörter im Sinne von 1) in, hinein,
. . :

die Eigenwilligkeit, -/-en. [germ. Stw.] herein: der Zug wird gleich einfahren. 2) in den
ich ejgne (habe geeignet), 1) es ihm, D widme, eigenen Besitz: er hat Geld eingenommen. 3) zer-
gebe zu eigen. 2) ihm eignet, D gehört, ist eigen störend: ein Brand hat die Scheune eingeäschert.
ihm eignet Nachsicht und Güte. 3) mich zu etwas, 4) in Übung bringend: ich muß mich einsingen.
tauge, passe, bin geeignet: er eignet sich zum 5) zudringlich wirkend: es wird zuviel auf ihn
Rechtsanwalt. 4) mich für etwas, passe hinein: eingeredet, [verwandt mit: in]
dies Bild eignet sich fürs Wohnzimmer, ich e. es einachsig, mit nur einer Achse.
mir an, 1) nehme (widerrechtlich) in Besitz. 2) der Einakter, -s/-, Drama mit nur einem Akt.
erlerne (Sprachen): er hat sich das Englische Eigw. einaktig. :

gut angeeignet, ich e. es ihm zu, widme, bringe ein ander, sich gegenseitig.
|

dar. der Eigner, -s/-, f Besitzer, die Eig- die Einarbeitung, -, allmähliche Übung in einer
nung, -/-en, Befähigung: E. zum Sänger, [von: Arbeit.
eigen] einarmig, mit nur einem Arm.
eigtl., Abk. für: eigentlich. die Einäscherung, -/-en, Feuerbestattung.
-*• das Ei.
...eiig, einäugig, mit nur einem Auge.
Eike, männl. Vorname, [niederd. zu: Eckehard] der Einback, -(e)s/-e oder -e, weiches Milch-
das Eiland, -(e)s/-e, D kleine Insel, Abb. I 2. gebäck, Vorstufe des Zwiebacks, [um 1800]
[altfries.;zu: Aue] die Einbahnstraße, Verkehrsweg, der nur in
der Eilbote, l)Bote, der eine eilige Nachricht über- einer Richtung befahren werden darf. [1925]
bringt. 2) Postbote, der Eilsendungen austrägt. die Einbalsamierung, -/-en, Art der Konservie-
der Eilbrief, Brief, der durch Eilboten ausge- rung von Leichen.
tragen wird, Abb. B 54. ich gjle (bin geeilt), 1) der Einband, -(e)s/ s e, die Einbanddecke, D

der Mülleimer
(der Treteimer) j

die ffTfffj — -cDed<el


Pütze 111 IUI der, Griff

de^
33 deT
Melkeimer Wassereimer Hebe ,

Eimer Einsatz die Eisjacht

156
Ein
Rücken und Deckel des Buches, Abb. B 58. ein- ejneiig, aus einer befruchteten Eizelle entstan-
bändig, aus nur einem Band bestehend. den : eineiige Zwillinge.
der ginbau, -(e)s/-ten, nachträgliche Ergänzung dieEinengung, -/-en, 1) Begrenzung auf kleinen
innerhalb eines Baus, die Einbauküche, Küche, Raum. 2) Ü Beschränkung.
bei der Möbel, Herd, Kühlschrank gleich mit der Einer, -s/-, 1) jede Zahl von eins bis neun.
eingebaut sind, die Einbaumöbel, nur Alz., 2) Sportboot für nur einen Ruderer, Abb. B 48.
zu einer Wand eingebaute Möbel, vgl. Abb. S 36. die Einerkolonne, M
Schweiz. Gänsemarsch.
:

der Einbauen, 1) Boot aus einem Baumstamm, einerlei, 1) gleichgültig, bedeutungslos: das ist
Abb. B 47. 2) <*£ rohe Leiter, [oberd.] mir e. 2) gleichartig: e. Tuch. 3) eintönig, ab-
die Einbeere, heidelbeerähnliche Giftbeere. wechslungsarm: immer nur e. Kost, das Einer-
einbegriffen, seltener für: inbegriffen. lei, -s, stetes Gleichbleiben: das E. des Alltags.
ejnbeinig, mit nur einem Bein. einerseits, wenn man berücksichtigt, zwar: e.
das Einbekenntnis, M österr. Geständnis. : hast du recht; e. - andererseits.
die Einberufung, -/-en, Aufforderung zum Zu- einesteils, einerseits: e. - andernteils.
sammenkommen, zum Militärdienst : die E. einer einfach, 1) nicht zusammengesetzt, Abb. B 38.
Versammlung. 2) leichtverständlich, übersichtlich. 3) schlicht,
einbettig, mit nur einem Bett (Zimmer). ohne Aufwand: einfache Kleidung. 4) geradezu:
die Einbildung, -/-en, 1) Vorstellung, der keine das ist e. prachtvoll. Hptw.: das Einfache, -n,
Wirklichkeit entspricht. 2) ohne Mz., Eingebil- die Einfachheit, -: der Einfachheit halber, aus
detheit, Dünkel, die Einbildungskraft, -, Er- Bequemlichkeit.
findungsgabe, Phantasie, [spätmhd.] die Einfäd(e)lung, -, 1) Einführung des Fadens
der Einbiß, Zahnveränderung beim 9jährigen ("Nadelöhr). 2) Ü Anbahnung.
Pferd. die Einfahrt, -/-en, 1) das Hineinfahren eines
der Einbläser, -s/-, jemand, der einem anderen Fahrzeugs. 2) breiter Hausflur, großer Eingang.
heimlich vorsagt. 3) Öffnung zum Hineinfahren (Hafen, Hof),
der Einblattdruck, ein künstlerischer Druck. Abb. B 12, oft zugleich Ausfahrt.
die Einblendung, allmähliche Einschaltung einer der Einfall, -(e)s/ 2 e, 1) plötzlich aufkommender
Film- oder Tonaufnahme in eine andere. Gedanke, Plan aus plötzlicher Laune: es war nur
der Einblick, Kenntnisnahme durch Augen- so ein E. 2) §o feindlicher Einmarsch der E. der :

schein ich gewinne E. in etwas.


: Hunnen. 3) Stelle, an der etwas hereinkommt:
der Einbrecher, -s/-, Dieb, der Einbruch be- der E. des Lichts. 4) Einsturz. ejnfall(s)reich,
geht. [16. Jh.] mit vielen guten Einfällen, der Einfallswin-
die Einbrenne, -/-n, M besonders oberd. : Mehl- kel, Abb. L 10. [mhd.]
schwitze. die Einfalt, -, 1) gutartige Beschränktheit. 2)
ejnbr inglich, einträglich,
die Einbringung, Arglosigkeit. 3) f Schlichtheit, einfältig, tö-
-/-en, 1) Gefangensetzung. 2) Mitgift, Heirats- richt, beschränkt, der Einfaltspinsel, U ein-
gut. 3) einer Gesetzesvorlage, das Vorlegen im fältiger Mensch, [germ.]
Parlament. [16. Jh.] das Einfamilienhaus, Wohnhaus für eine Fa-
derEinbruch, -(e)s/ 2 e, 1) Diebstahl durch gewalt- milie, Abb. 12. H
sames Öffnen verschlossener Räume. 2) Ü Be- der Einfang, eine Kernreaktion: Einfangprozesse.
ginn: mit E. der Dunkelheit. 3) Einsturz; das einfarbig, M österr. auch: einfarbig, von nur
Eindringen (des Feindes; von Wasser). 4) 5? einer Farbe (Stoff, Tapete).
erste Vertiefung (im glatten Stoß), das Ein- die Einfassung, -/-en, Umrahmung, Umran-
bruchsmeer, bei Bruch der Erdrinde entstan- dung, Abb. B 57, S 58.
dene Vertiefung, einbruchssicher, gegen Ein- die Einflechtung, -/-en, Ü das Dazwischen-
bruch gesichert. schieben (von Betrachtungen, Zitaten).
die Einbuchtung, -/-en, einspringende Vertie- der Einflug, das Hereinkommen eines Flugzeugs
fung. in ein Hoheitsgebiet oder in das Landegebiet
die Einbürgerung, -/-en, 1) Verleihung der des Flughafens: die Einflugschneise.
Staatsangehörigkeit. 2) Eingewöhnung fremder der Einfluß, ...usses/...üsse, 1) Mündung. 2) Ü
Tiere und Pflanzen in ein Land, [um 1700] bestimmende Wirkung: er hat großen E. auf alle.
die Einbuße, Verlust er erlitt eine E.
: einflußreich, von großem Einfluß: eine einfluß-
dieEindämmung, -, 1) Abschließung durch reiche Persönlichkeit, [mhd.]
Damm. 2) Ü Beschränkung. die Einflüst(e)rung, -/-en, heimliche Beeinflus-
der Eindecker, -s/-, Flugzeug mit einfacher sung.
Tragfläche. einförmig, ohne Abwechslung, langweilig.
die Eindeichung, -/-en, Umschließung mit einem Hptw. die Einförmigkeit, -.
:

Deich. die Einforstung, M österr.: Rechte Dritter am


eindeutig, unmißverständlich; Ü grob, derb. Wald.
Hptw. die Eindeutigkeit, -/-en.
: die Einfriedigung, Einfriedung, -/-en, 1) Um-
die Eindeutschung, -/-en, das Deutschmachen, schließungsmauer, Zaun, Abb. M
10. 2) Pferch.
zumindest in der äußeren Form; Angleichung die Einfrierung, -/-en, das Einfrieren, Konser-
an die deutsche Sprache (Fremdwörter). vierung durch Kälte die E. fertiger Speisen.
:

eindringlich, wirksam, überzeugend. Hptw.: die Einfügung, -/-en, 1) Anbringung eines Zu-
die Eindringlichkeit, -. satzes. 2) der Zusatz selbst.
der Eindringling, -s/-e, jemand, der sich rück- einfühlsam, mit Einfühlung begabt, die Ein-
sichtslosEingang verschafft. fühlung, -/-en, in es, 1) Fähigkeit, fremdes
der Eindruck, -(e)s/ 2 e, 1) Ü tiefe Wirkung, Ein- Seelenleben zu verstehen. 2) Beseelung.
prägung in Fühlen und Denken: das hat E. auf die Einfuhr, -/-en, Import, die Einführung,
mich gemacht. 2) ohne Mz., Ü Anschein: er -/-en, 1) Neuerung. 2) Arbeit mit dem Ziel,
macht einen guten E.; der erste E. ist gut. etwas allgemein üblich werden zu lassen. 3) Ein-
3) Druckspur: der E. des Kopfes ins Kissen. leitung, Wegweisung für Anfänger. [18. Jh.]
4) das Bedrucken (von Tuchen), eindrück- die Eingabe, -/-n, schriftliches Gesuch.
lich, M Schweiz.: eindrucksvoll, eindrucks- der Eingang, -(e)s/-e, 1) Öffnung zum Hinein-
los, ohne Eindruck, nicht überzeugend, ein- gehen, Abb. B 49. 2) Tag der Auslieferung durch
drucksvoll, von großem Eindruck, überzeugend, die Post. 3) eingetroffene Sendungen. 4) Einfuhr.
[mild.] 5) Einleitung. 6) ohne Mz., Ü Zugang: E. in ein
ich sine (habe geeint) sie, D einige. Wissensgebiet, eingangs, am Anfang: e. des
die Einjebnung, -, 1) Abtragung von Höhen. 2) Briefes.
Ü Gleichmacherei, Verflachung. eingeäschert, verbrannt, [zu: Asche]
die Ein ehe, Monogamie. eingebettet von etwas, umschlossen.

157
Ein
ungebildet, 1) scheinbar, nur in der Einbildung einheimisch, 1) beheimatet, fest ansässig. 2) in-
vorhanden. 2) dünkelhaft, lächerlich selbstüber- ländisch (Waren, Angelegenheiten), der, die
zeugt er ist e. auf seine Kenntnisse. Hptw. die
: : Einheimische, -n/-n, ein -r, eine -, jemand, der
Eingebildetheit, -. einheimisch ist. [mhd.]
das Jgingebinde, -s/-, t Angebinde. dieEinheirat, -/-en, Übernahme einer Teilhaber-
ejngeblindet, Q halberhaben (Säule). schaft oder eines Geschäfts durch Heirat.
eingeboren, 1) angeboren, ererbt (Eigenschaft). die Einheit, -/-en, 1) etwas Festgefügtes, Un-
2) einheimisch (Mensch). 3) B einzig: Gottes trennbares. 2) Grundmaßstab: das Meter als
eingeborener Sohn, der, die Iyngebor(e)ne, -n/-n, Maßeinheit. 3) einzelnes, das gezählt wird: eine
ein -r, eine -, jemand, der einheimisch ist. militärische E. 4) Norm, einheitlich, eine Ein-
das gingebrachte, -n, ein -s, M oberd. : Mitgift, heit bildend, in sich zusammenhängend, ge-
Heiratsgut. normt: einheitliche Kleidung. Hptw.: die Ein-
die gingebung, überraschend auftauchen-
-/-en, heitlichkeit, -. die Einheitsschule, einheitlich
der entscheidender Gedanke. aufgebautes Schulwesen eines Landes von der
eingebürgert, 1) Ü allgemein üblich geworden. Grundschule bis zur Hochschule, der Einheits-
2) mit der Einbürgerung versehen. staat, einheitlich aufgebautes und geleitetes
eingedenk seiner, bewußt, nicht vergessend. Staatswesen, der Einheitswert, einheitlich fest-
eingefallen, hohlwangig, krankhaft mager. gesetzter steuerlicher Wert für bestimmte Ver-
eingefleischt, zur Gewohnheit geworden (wie mögen.
ein Stück vom eigenen Fleisch), unverbesserlich: einhellig, übereinstimmend. Hptw.: die Ein-
ein eingefleischter Junggeselle. helligkeit, -. [ahd. ,in eines hallend']
ejngefuchst, U gut eingearbeitet. einher, K daher: er stolzierte e. [mhd.]
eingehängt, eingehakt, Arm in Arm, Abb. P 1. der Einherjer, -s/-, gefallener Krieger in Wal-
eingehend, ausführlich: aufs eingehendste. hall, [altnord.]
eingekeilt, dicht gedrängt stehend: in der die Einholung, -/-en, 1) das Erbitten (der Erlaub-
Menge e. nis). 2) das Entgegengehen bei festlichen Emp-
eingelernt, gut gelernt, aber geistig nicht ver- fängen. 3) das Einziehen der Flagge.
arbeitet. das Einhorn, pferdeähnliches Fabeltier, Abb. 5. W
das Eingemachte, -n, ein -s, durch Einkochen einig, 1) eines Sinnes, in einer bestimmten Frage
haltbar gemachte Früchte. zu gemeinsamem Beschluß oder gemeinsamer
die Eingemeindung, -/-en, Aufnahme einer klei- Ansicht gekommen: darin, darüber sind wir (uns)
neren Gemeinde in eine größere. e.; wir gehen darin e. 2) B einzig. HPTW.: die
eingenommen, gegen ihn, voll ungünstiger
1) Einigkeit, -. ich einige (habe geeinigt), 1) sie,
Vorurteile. 2) für ihn, günstig gesinnt, die Ein- bringe zur Einheit oder Einigung. 2) mich mit
genommenheit, -, Vorurteil. ihm, wir einigen uns, werden einig. Hptw. :

eingerechnet, mitgezählt, unter Mitberücksich- die Einigung, -/-en: über diesen Punkt wurde
tigung von: die Unkosten e. keine E. erzielt.
eingeschlechtig, zweihäusig.
i
ejnige, 1) ein wenig; ziemlich viel: ich weiß davon
eingeschrieben, 1) Post: versichert gegen Ver- nur einiges; ich habe e. Übung darin. 2) manche,
lust, vgl. Abb. B 54. 2) (öffentlich) eingetragen. eine gewisse Menge (mehr als zwei bis drei,
eingesessen, seit langem heimisch, ansässig. aber nicht sehr viele): e. entkamen; e. hundert,
eingesprengt, @in kleinen Teilen zwischen- mehrere hundert; e. zwanzig, etwas über zwan-
gelagert. zig; e. gute Freunde. 3) -»• einig, einigemal,
eingestand(e)nermaßen, laut Geständnis, das einige Male, einigermaßen, ungefähr, leidlich.
Eingeständnis, -ses/-se, Bekennung, Geständ- einjährig, 1) ein Jahr alt. 2) ein Jahr dauernd.
nis. 3) 4> nicht überwinternd. Hptw. die Einjährig-
:

eingestrichen, Bezeichnung einer Oktave. keit, -.

eingetragen, (behördlich) gebucht, vgl. eG, das Einkammersystem, -s, Staatsform mit
eGmbH, eGmuH, e. V. einem Parlament aus nur einer Kammer.
das Eingeweide, -s/-, meist Mz., 1) innere Or- die Einkaps(e)lung, -, 1) Umhüllung mit einer
gane (im Bauch), Abb. M
12. 2) D Inneres. Kapsel. 2) Ü Selbstabschließung.
der, die Eingeweihte, -n/-n, ein -r, eine -, jemand, der Einkauf, -(e)s/ i'e, Erwerb durch Kauf: ich
den man ins Vertrauen gezogen hat. will Einkäufe machen, Geschäfte aufsuchen und
die Eingewöhnung, -, in etwas, Gewöhnung an Waren erstehen, der Einkäufer, -s/-, c3 Ange-
eine neue Umgebung: die E. ins neue Amt ist stellter für den Einkauf der Waren, der Ein-
schwer. kaufspreis, Preis, den der Einzelhändler für
eingezogen, 1) zurückgezogen. 2) beschlag- eine Ware zahlen muß. das Einkaufszentrum,
nahmt. 3) einberufen (zur Dienstpflicht). Zusammenballung wichtiger Geschäfte.
das Einglas, Monokel, Abb. B 55. die Einkehr, -/-en, 1) kürzere Rast, besonders im
eingleisig, mit einem Gleis: eingleisige Strecke. Gasthaus. 2) Herberge. 3) das Insichgehen innere :

die Eingliederung, -, Einordnung. E.; er hält bei sich E. [mhd.]


der Eingriff, -(e)s/-e, 1) Einwirkung von außen, einkeimblätt(e)rig, 4> mit nur einem Keim-
z. B. auf eine innere Entwicklung: der E. des blatt am Keimling.
Schicksals; nur ein kräftiger E. konnte ihm neuen die Einkellerung, -, Unterbringung im Keller
Aufschwung geben. 2) { Operation ein verbotener : als Vorrat für den Winter (Kohle, Kartoffeln).
E., Abtreibung. die Einkerbung, -/-en, 1) Kerbe. 2) ohne Mz.,
der Einguß, ...sses/...üsse, 1) ohne Mz., © das Anbringung von Kerben.
Hineinschütten (Metall in die Gußform).
2) { die Einkerkerung, -, Festsetzung im Kerker.
Einlauf. 3) {3} Gießloch (an der Gußform) und die Einkindschaft, -, rt früher: Gleichstellung
Zapfen am Gießloch. der Kinder aus verschiedenen Ehen.
der Einhalt, -(e)s, Halt: ich gebiete ihm E., hin- die Einklammerung, -, Einschließung in Klam-
dere an weiterem Tun; wir sollten der Sache E. mern.
tun, sie abdämmen, beendigen, die Einhaltung der Einklang, 1) d* gleicher Ton von mehreren
einer Frist, eines Vertrags, pünktliches Befolgen. Stimmen oder Instrumenten (Unisono). 2) Ü
Einhard, männl. Vorname, [zu: Eckhard] Übereinstimmung: es steht im E. mit unserer
einhäusig, 1) oft und gern zu Hause. 2) <$> mit Abmachung; ich muß es damit in E. bringen,
männlichen neben weiblichen Blüten auf der- die Einkleidung, -/-en, 1) sprachliche Form-
selben Pflanze ausgestattet. gebung: die E. eines Gedankens. 2) Ausgabe der
die Einhebung, -/-en, M
österr. : Steuererhebung. Uniform, Anstaltskleidung. 3) Aushändigung
die Einhegung, -/-en, Einfriedigung von Jagd- der Ordensgewänder und damit Eintritt in den
gebiet. Ordensstand.

158
Ein
dasEinkommen, -s/-, Einnahmen während einer die Einnahme, -/-n, 1)Gewinn: Ausgaben und
bestimmten Zeit, die Einkommenssteuer, Einnahmen. 2) Erstürmung (einer Festung).
vom Einkommen erhobene Abgabe. [17. Jh.] einnehmend, gewinnend (Benehmen), der
das Einkorn, -(e)s, eine Weizenart. Einnehmer, -s/-, Kassierer, Steuerbeamter,
die Einkreisung, -/-en, Umschließung, Isolie- Zollbeamter.
rung (von Wild; eines Staates). die Einneb(e)lung, -/-en, Tarnung durch künst-
die Einkünfte, Mz., Einkommen. lichen Nebel.
der Einlad, -s, M Schweiz.: Einladung, ein- die Einöd, -/-en, M oberd. Einödhof. die Ein- :

ladend, verlockend, die Einladung, -/-en, 1) öde, -/-n, Wüstenei, einsame Gegend, der Ein-
Aufforderung zum Besuch. 2) Lockung. 3) Fech- ödhof, -(e)s/ i'e, einzelner, inmitten seiner Flur
ten: Herausforderung des gegnerischen Angriffs liegender Bauernhof, [westgerm.]
durch eine scheinbare Blöße. 4) Verladung von die Einordnung, -, das Einfügen an die richtige
Frachtgut. Stelle.
die Einlage, -/-n, 1) in eine Spielfolge eingeschobe- die Einpackung, -/-en, 1) Verpackung. 2) {
nes Stück. 2) herausnehmbarer Innenteil (Schüs- Packung.
sel, Schubfach). 3) Gemüse, Klößchen usw. in der Einpauker, -s/-, Lehrer, der Studenten zu
der Suppe. 4) Beilage zum Inhalt (Brief, Paket). Prüfungen vorbereitet.
5) innerer Tabak der Zigarre. 6) Stützvorrich- die Einpferchung, -, enge Einschließung.
tung für das Fußgewölbe (im Schuh). 7) Ver- der Einphasenstrom, -s, einphasiger Wechsel-
steifung, Zwischenlage aus Geweben (im Kragen). strom.
8)Sparguthaben. 9) d3 Beitrag eines Teilhabers. einpolig, $ mit nur einem Pol.
dieEinlagerung, -, 1) Aufbewahrung in einem einprägsam, leicht zu merken, eindrucksvoll.
Lager (Möbel) oder Keller. 2) das Dazwischen- die Ejnprägung, -/-en, 1) Zeichen, Muster.
liegen. 2) Ü im Gedächtnis Bewahrtes.
der Einlaß, ...lasses/.. .lasse, 1) Eingang. 2) Öff- die Einquartierung, -/-en, Unterbringung von
nung (eines Saales) E. ab 14 Uhr. 3) kleine Pforte
: Truppen in Privathäusern. [17. Jh.]
im Tor. einläßlich, M
Schweiz.: gründlich. die Einrahmung, -/-en, Umschließung mit
Hptw. : Einläßlichkeit, -. die Einlassung,
die Rahmen.
-/-en, Stellungnahme des Beklagten im Zivil- die Einrangierung ...rä3i:rurj, -, Einordnung.
prozeß. die Einräumung, -/-en, 1) Einrichtung (einer
der Einlauf, -(e)s/ 2 e, 1) Eingang, das Hinein- Wohnung). 2) Ü Zugeständnis, der Einräu-
kommen. 2) Darmspülung, Klistier. 3) nur in mungssatz, ein Nebensatz, ÜBERS. S 6.
einer Richtung passierbare Öffnung in Wild- die Einrede, Einwand, Widerspruch.
zäunen. 4) K eingegangene Post. der EJnreiber, -s/-, ein Fensterverschluß, Abb.
der Einläufer, -s/-, 1) vom Rudel getrennt leben- F Einreibung, -/-en, kräftiges Einreiben
12. die
des Wildschwein. 2) Jagdgewehr mit einem Lauf. (von Heilmitteln in die Haut).
die Einlegearbeit, Verzierung durch Einsetzen die Einreichung, -, das Einreichen.
andersartiger Stoffe, der Einleger, -s/-, 1) Ein- der Einreiher, -s/-, Anzug mit einreihig geknöpf-
lage, Einschub. 2) <£ Ableger. 3) Einlieger. die ter Jacke, einreihig, mit nur einer Reihe.
Einlegerin, -/-nen, jemand, der ständig etwas die Einreise, -/-n, ordnungsgemäßes Betreten
einlegt, z. B. in eine Maschine, die Einlege- fremden Staatsgebiets.
sohle, Sohle zum Einlegen in den Schuh. die Einrenkung, -, 1) Wiedereinfügung in die
die Einleitung, -/-en, 1) in etwas, Wegweisung richtige Lage (Knochen). 2) Ü Wiederherstel-
für Anfänger: E. in die Philosophie. 2) zu ihm, (D lung des Zusammenhangs, Einvernehmens.
Vorwort, Vorrede: E. zum Wörterbuch. die Einrichtung, -/-en, 1) öffentliche Anstalt
einleuchtend, klar, überzeugend. oder Gewohnheit, Institution: die E. der Schul-
die Einlieferung, -/-en, Abgabe (von Waren), heime. 2) das Ordnen, Ausstatten:
die E. einer
Ablieferung (von Verhafteten ins Gefängnis). neuen Zweigstelle. 3) vollständige Ausstattung:
der Einlieger, -s/-, 1) zur Miete wohnender die E. eines Zimmers Einrichtungshaus, Möbel-
;

Landarbeiter. 2) in Kost gegebener Armer. geschäft.


die Einmache, -, M österr. Mehlschwitze, das
: die Einrückung, -/-en, 1) ohne Mz., das Ein-
Einmachglas, Glas zur Konservierung. rücken (zum Heeresdienst). 2) das Zurücksetzen
einmal, 1) nicht öfters, ein einziges Mal: das der Zeile, vgl. Übers. 42. K
gibt's nur e. 2) einst: es war e. 3) auf e., plötzlich: eins, 1) Zahlwort, Übers. Z 1, vgl. acht: e., zwei,
auf e. war er weg; alles auf e., alles zugleich. 4) drei; es schlug e. 2) U unbestimmtes Fürwort:
noch e., zweimal: noch e. so lang. 5) nun e., so wir tranken noch e., ein Glas; er versetzte ihm
wie die Dinge sind: es ist nun e. so, man muß e., einen Schlag. 3) U einerlei, gleichgültig: mir
sich damit abfinden. 6) nicht e., sogar das ist alles e. die Eins, -/-en, die Zahl 1 als Note ;

wenigste trifft nicht ein: nicht e. dazu reicht es! ,sehr gut' sie bestand die Prüfung mit E.
:

das Einmaleins, -/-.Vervielfältigungsreihe: das die Einsaat, Saat, Aussaat.


kleine E., von 1-10. einmalig, einzig, ohne einsam, allein, von allen verlassen; abgelegen:
Wiederholung. Hptw. die Einmaligkeit, -.
: ich lebe e.; ein einsamer Ort. Hptw.: die Ein-
die Einmannbesetzung, -, Besetzung mit nur samkeit, -.

einem Mann (Straßenbahn, Güterzug). die Einsatt(e)lung, -/-en, Unterbrechung durch


das Einmarkstück, Geldstück: 1-Mark-Stück. einen Sattel (Gebirge).
der Einmarsch, -es/ 2 e, das Betreten in ge- der Einsatz, -es/ 2 e, 1) Anteil, den man aufs Spiel
schlossenem Zug. setzt zu Gewinn oder Verlust mit E. des Lebens. :

die Einmauerung, -, Einschließung in eine 2) Gebühr für die Teilnahme (an einem Rennen
Mauer. u. a.). 3) auswechselbarer oder anfügbarer Ge-
die EJnmengung, -/-en, das Eingreifen in eine räteteil, z. B. Abb. E 5, R 17. 4) zwischenge-
fremde Angelegenheit. setztes Stück (in Wäsche), Abb. E 5. 5) $
das Einmeterbrett, Sprungbrett ein Meter über Beginn einer Stimme oder eines Instruments
der Wasseroberfläche. beim Zusammenspiel, einsatzbereit, fertig zum
die Einmietung, -, Aufstapelung in einer Miete Einsatz; hilfsbereit. Einsatzteich, Teich, in
(Feldfrucht). den man Fischbrut einsetzt, das Einsatzzei-
die Einmischung, -/-en, Einmengung. chen, J Wink des Dirigenten zum Einsatz.
einmonatig, einen Monat dauernd, einmonat- die Einschacht(e)lung, -, schachtelartige Ein-
lich, einmal im Monat. schließung, Ineinanderfügung. [zu: Schachtel]
die Einmündung, -/-en, Mündung. die Einschaltung, -/-en, 1) das Dazwischen-
einmütig, gleichgesinnt; einstimmig. Hptw.: fügen (einer Kontrollbehörde, Haltestelle). 2)
die Einmütigkeit, -. Schließung des elektrischen Stromes. 3) Aus-

159
Ein
lösung eines Arbeitsvorganges (Maschine). 4) Ü die Einsendung, -/-en, 1) Verschickung, Zu-
dazwischengelegter Satz, Abschnitt. stellung. 2) eingegangene Sendung.
dieEinschätzung, -/-en, Beurteilung des Wertes. der Einser, -s/-, U 1) Einer. 2) die Eins.
die lynschicht, -, M
oberd.: Einsamkeit, Öde. die Einsicht -/-en, 1) bei näherer Betrachtung
einschichtig, 1) M
oberd. einsam, eigenbrötle-
: aufkommende Erkenntnis bist du nun zur E. ge-
:

risch; ledig. 2) Industrie: nur in einer Schicht kommen? 2) genaue Kenntnis: er urteilt nach
arbeitend. bester E. 3) Einblick: er hat, er hält, verlangt
das Einschiebsel, -s/-, Zugabe, Zwischenge- E. in die Akten, einsichtig, einsichtsvoll, klug,
schaltetes, die Fjnschiebung, -/-en, 1) das verständnisvoll, einsichtslos, unverständig.
Dazwischenlegen. 2) Ü dazwischengefügter Satz, einsichtsvoll, einsichtig.
Abschnitt. die Einsiedelei, -/-en, einsamer Wohnort, der
die Einschienenbahn, Bahn mit nur einer Fahr- Einsiedler, -s/-, 1) einsam lebender Mönch.
schiene. 2) Mensch, der die Einsamkeit liebt. Eigw. :

die Einschiffung, -/-en, Unterbringung auf einsiedlerisch, der Einsiedlerkrebs, in


Schiffen. Schneckengehäusen lebender zehnfüßiger Krebs.
einschl., Abk. für: einschließlich. einsilbig, 1) aus nur einer Silbe bestehend
ejnschläf (e)rig, für nur einen Schläfer bestimmt (Wort). 2) Ü wortkarg. Hptw.: die Einsilbig-
(Bett), einschläfernd, in Schlaf bringend keit, -.
(Geräusch), ejnschläfig, einschläferig. der Einsitzer, -s/-, 1) Fahrzeug mit nur einem
der Einschlag, -(e)s/ 2 e, 1)
Auftreffen, Treffstelle Sitzplatz. 2) Insasse, einsitzig, mit nur einem
(eines Geschosses). 2) ohne Mz., Ü Beigabe, Sitzplatz.
leichter Zusatz ein südländischer E. 3) Weberei
: ejnsmals, M
alem.: plötzlich.
Querfäden. 4) & Menge der gefällten Bäume. ejnsömmerig, erst einen Sommer alt, einjährig
einschlägig, dazugehörig: er ist e. vorbestraft, (Fische).
für das gleiche Vergehen oder Verbrechen. der Einspänner, -s/-, 1) Kutsche für nur ein
die Einschleichung, -, heimliches Dazukom- Pferd. 2) U Eigenbrötler. 3) U Strohwitwer. 4) t
men. Bauer, der nur ein Pferd besitzt.
die Einschleusung, -, 1) das Hereinbringen durch die Einsparung, -/-en, Gewinn durch Minderung
Schleusen. 2) Ü heimliches Hereinbringen des Verbrauchs.
(Agenten). die Einsprache, -/-n, t Einspruch, Protest, ein-
einschließlich dessen, Abk.: einschl., K mitein- sprachig, in nur einer Sprache.
begriffen, berücksichtigt: e. aller Nebenkosten; der Einsprengung, -s/-e, kleines Stück in großen
e. des Portos oder e. Porto, die Einschließung, fremdartigen Massen (größerer Kristall im Por-
-/-en, 1) ohne Mz., Ü Mitberücksichtigung. 2) phyr).
allseitige Absonderung: E. in Klammern. 3) Sb der einspringende Winkel, überstumpfer, kon-
Umzingelung. 4) th nicht entehrende Freiheits- vexer Winkel (größer als 180°), ABB. 17. W
strafe, der Einschluß, ...usses/...üsse, 1) ohne der Einspritzmotor, ein Verbrennungsmotor,
Mz., Mitberücksichtigung: mit E. der Ver- bei dem der Kraftstoff eingespritzt wird, die
packung. 2) Eingeschlossenes, in Klammern Ge- Einspritzung, -/-en, f Injektion.
setztes. 3) kleinere Mengen fremder Stoffe in der Einspruch, -(e)s/-e, Verwahrung, Wider-
Mineralien und Gesteinen. spruch gegen Unrecht, Protest ich erhebe E.
:

einschneidend, Ü stark eingreifend, beeinflus- der Einsprung, -(e)s/ 2 e, Öffnung in Wildzäunen,


send. die nur einwärts durchspringbar ist, Abb. Z 4.
der Einschnitt, -(e)s/-e, 1) Kerbe, Schnittöffnung, einst, in ferner Vergangenheit (einstmals) oder
Abb. K39, S 43. 2) Ü zugleich Abschluß und in ferner Zukunft (dereinst): e. war's besser —
Anfang: die Heirat ist ein tiefer E. im Leben. aber e. wird es auch wieder besser sein, das Einst, -,
3) durch Abtragen des Bodens entstandene Vergangenheit: das E. und das Jetzt, einstens,
Vertiefung. 4) M
ostpreuß.: Ernte. f einst, [alter Superlativ von ein] :

die Einschnürung, -/-en, 1) feste Schnürung. die Einstampfung, -, Verarbeitung von Druck-
2) schmale Stelle. 3) Beengung. erzeugnissen zu Papierrohstoff.
die Einschränkung, -/-en,Einengung, Begren- der Einstand, -(e)s/ i'e, 1) festlicher Beginn eines
zung, Sparmaßnahme. neuen Dienstes. 2) V
ruhige Lagen, in denen
der Einschreibebrief, eingeschriebener Brief. sich Schalenwild am Tag aufhält. 3) Tennis: 40
Einschreiben, Vermerk auf eingeschriebenen beide (beide Parteien haben 40 Punkte), der
Postsachen, Abb. B 54. die Einschreibung, Einstandspreis, der Einkaufspreis zuzüglich
-/-en, 1) Eintragung. 2) schriftliches Preisange- der unmittelbaren Bezugskosten, das Ein-
bot zu Versteigerungen. standsrecht, Vorkaufsrecht, [mhd.]
die Einschrumpfung, -/-en, Zusammenziehung. einstellig, aus nur einer Ziffer bestehend (die
der Einschub, -(e)s/ e e, 1) Einschiebung. 2) Q Zahlen von 1 bis 9).
Bretter zwischen Deckenbalken, Abb. 5. D der Einstellplatz, -es/-e, Fläche im Freien zum
die Einschüchterung, -/-en, Verängstigung der : Abstellen von Kraftfahrzeugen, die Einstel-
Einschüchterungsversuch, [zu: schüchtern] lung, -/-en, 1) feines Anpassen: E. der Kompaß-
die Einschulung, -, Beginn der Schulzeit für nadel. 2) Verhältnis, Stimmung, innere Haltung:
Kinder. meine E. hierzu. 3) Indienstnahme. 4) Beendigung,
ejnschürig, M oberd. 1) nur einmal abmähbar
: das Ruhenlassen (eines gerichtlichen Verfahrens,
(Wiese), nur einmal scherbar (Schafe). 2) eigen- eines Rechtes). 5) kleinste Einheit einer Film-
brötlerisch (Mensch). oder Fernsehaufzeichnung.
der Einschuß, ...usses/...üsse, 1) Beimischung. der Einstieg, -(e)s/-e, Öffnung zum Einsteigen,
2) Eintrittsstelle des Geschosses. 3) Weberei: Abb. F 32, S 77, W
13.
Querfäden. Sinstig, früher, ehemalig, [zu: einst]
die Einschütte, -/-n, M ostd.: Daunenbett. einstimmig, J im Einklang oder nur mit
1)
die Einsegnung, -/-en, 1) Konfirmation. 2) Er- einer Stimme. 2) Ü einmütig gebilligt (Gesetz-
teilung des Segens bei kirchlichen Feiern. entwurf). Hptw.: die Einstimmigkeit, -.
das Einsehen, -s, Verständnis: er hatte kein E., §}nstmals, ehemals. Eigw.: einstmalig.
nahm keine Vernunft an. einstöckig, aus nur einem Stockwerk bestehend.
einseitig, 1) nur auf einer Seite stattfindend, die Einstrahlung, -, Strahlung der Sonne auf
entwickelt, ausgebaut. 2) einen Gesichtspunkt die Erde: Sonneneinstrahlung.
ausschließlich betonend (parteilich, vorurteils- die Einströmung, -, das Hineinströmen (von
voll, fachgebunden). 3) U bucklig, schief. Luftmassen).
Hptw. die Einseitigkeit, -.
: dieEinstudierung, -, das Lehren durch plan-
der Einsender, -s/-, Absender einer Einsendung. mäßiges Üben (eines Chores, Tanzes).

160
Eis
die Einstufung, -/-en, wertmäßige Einordnung. Anleitung zu einer Arbeit. 3) Einlieferung ins
die gjnstülpung, -/-en, Biegung nach innen: Krankenhaus.
Darmeinstülpung. die Einwendung, -/-en, Einwand, Einrede.
der Einsturz, -es/-e, das Zusammenbrechen: die Einwilligung, -/-en, Erlaubnis, vorherige
wegen Einsturzgefahr gesperrt. Zustimmung: dazu gebe ich ihm meine E. nicht.
einstweilen, inzwischen, vorläufig, einstweilig, die Einwirkung, -/-en, auf ihn, bestimmender
vorläufig, noch nicht endgültig eine einstweilige : Einfluß.
Verfügung, [zu: einst] der Einwohner, -s/-, 1) dauernd Ansässiger. 2)
die Eintagsfliege, -/-n, ein Insekt; Sinnbild der Mieter, die Einwohnerschaft, -, Gesamtheit
Kurzlebigkeit. der Einwohner, [mhd.]
der Eintänzer, -s/-, in Tanzlokalen angestellter der Einwurf, -(e)s/ 2 e, 1) Einwand. 2) Zwischen-
Tanzpartner. bemerkung. 3) Schlitz (im Briefkasten, in der
der Eintausch, -es/-e, Tausch. Tür), Abb. B 54, P 21. 4) Sport: das Wieder-
ejnteilig, aus nur einem Teil bestehend, die einwerfen des Balles ins Spielfeld zur Fortfüh-
Einteilung, -/-en, 1) planmäßige Verteilung rung des Spieles. [16. Jh.]
inRaum oder Zeit: E. der Arbeit; er hat keine E., die Einzahl, -, Sprachlehre: Singular, Form des
weiß die Zeit nicht gut zu nutzen. 2) Gliederung Hauptwortes und Fürwortes sowie die dazu-
(nach Maßen), Abb. R 9, 1 W
die E. der Erde : gehörigen Formen von Eigenschaftswort und
in Breitengrade, Erdteile, Halbkugeln. Zeitwort, Übers. E 4, F 40, H 1 1, Z 7. [um 1800]
das Eintel, -s/-, A
ein Ganzes: Vi- die Einzahlung, Zahlung an eine Bank, Kasse.
ejntönig, langweilig, durch Gleichförmigkeit er- der Einzahlungsschein, M Schweiz. Zahlkarte. :

müdend. Hptw. : die Eintönigkeit, -. die Einzäunung, -/-en, Umfriedung, Zaun.


der Eintopf, -es, das Eintopfgericht, -(e)s/-e, die Einzeichnung, -/-en, Eintragung.
einfaches, in einem Topf gekochtes Gericht. einzeilig, aus nur einer Zeile bestehend.
die Eintracht,-, Einigkeit, Verträglichkeit. ElGW. das Einzel, -s/-, Tennis: Spiel zwischen zwei
einträchtig. Hptw. : die Einträchtigkeit, -. Gegnern, die Einzeldarstellung, -, Wiedergabe
der Eintrag, -(e)s/ i'e, 1) Schaden: das tut ihm E. der Einzelheiten, die Einzeldosis, Einzelgabe,
2) Weberei: Einschlag. 3) Eintragung, einträg- { Arzneimenge für einmaliges Einnehmen, der
lich, ergiebig, lohnend. Hptw. die Einträg- : Einzelgänger, -s/-, 1) Eigenbrötler. 2) y vom
lichkeit, die Eintragung, -/-en, schriftliche Rudel getrennt lebendes Tier, die Einzelhaft, -,
Festlegung (in einem öffentlichen Register). Gefangenschaft abgesondert von anderen Ge-
[MA.] fangenen, der Einzelhandel, Warenverkauf in
die Eintreibung, -/-en, nachdrückliches Ver- kleinen Mengen an den Verbraucher, die Einzel-
langen einer Zahlung (Schulden, Steuern). heit, -/-en, einzelner Teil: Einzelheiten waren
der Eintritt, -(e)s/-e, 1) das Betreten, Hereinkom- nicht zu erkennen, einzeln, von allen anderen
men bei ihrem E. ins Zimmer. 2) Erwerbung der
: getrennt, für sich allein e. ist man hier am sicher-
:

Mitgliedschaft, Beginn der Mitarbeit: mein E. sten; der einzelne Mensch; der einzelne; bis ins
ins Geschäft. 3) Beginn: bei E. der Dunkelheit. einzelne, genau; aber: alles geht vom Einzelnen
4) Gebühr für Besucher: Eintrittsgeld, die Ein- ins Ganze, zum Ganzen, das Einzelzimmer,
trittskarte, zum Besuch berechtigende Karte Zimmer mit nur einem Bett (im Hotel).
(für Museen, Theater). der Einzeller, -s/-, einzelliges Lebewesen, Proto-
die Eintröpf(e)lung, -, Einführung in Tropfen. zoon, Bakterium, einzellig, aus nur einer Zelle
die Eintrübung, -, das Trübwerden, Wetterver- bestehend.
schlechterung. die Einziehung, -/-en, 1) Wegnahme als Strafe,
die Einübung, -, Einstudierung. Beschlagnahme. 2) Eintreibung von Außenstän-
das Einundalles, -, umfassende Gesamtheit. den, Einkassierung. 3) das Ungültigerklären,
dieEinung, -, D Einigung. Kassation. 4) Rücknahme.
die Einverleibung, -/-en, 1) Besitzergreifung, einzig, 1) nur einmal vorhanden: ein einziges
Annexion. 2) Eingemeindung. Kind; kein einziger; etwas einziges; der einzige ;

die Einvernahme, -/-n, M österr., Schweiz. aber er ist unser Einziger. 2) vortrefflich, köst-
:

Vernehmung vor Gericht, das Einvernehmen, lich, seltsam: das ist e.!, e. schön! 3) nur: e. dir
-s, 1) Eintracht, Einigkeit. 2) Verständigung: gehöre ich. einzigartig, von nicht wieder zu er-
ich setzte mich mit ihm ins E. 3) Vernehmung vor reichender Eigenart. Hptw. die Einzigartig-
:

Gericht. keit, -.

einverstanden, gleicher Ansicht, gleichen Wil- die Einzimmerwohnung, aus einem Zimmer
lens: ich bin mit ihm, damit e. «unverständlich, bestehende Wohnung, mit Küche oder Koch-
M österr., mit Einverständnis der
Schweiz.: nische, Bad, WC.
Partner: einverständliches Tun, Handeln, das der Einzug, -(e)s/ 2 e, 1) festlicher Einmarsch. 2)
Einverständnis, -ses/-se, Zustimmung: im E. das Beziehen (Wohnung) der E. ins neue Haus.
:

mit ihm, nach Verabredung, vorheriger Ver- 3) Einrückung der Anfangszeilen, Abb. B 58.
ständigung. [18. Jh.] 4) Borstenbüschel in einer Bürste, Abb. B 64. 5)
dieEinwaage, -, 1) Gewicht, das eine Ware beim Weberei: Einfädelung der Längsfäden. 6) M
Wiegen verliert. 2) bei Konserven: reines Ge- niederd. Zwischenboden. 7) M Schweiz. Geld-
: :

wicht ohne Flüssigkeit. sammlung, der Einzüger, -s/-, M Schweiz.:


der Einwand,
-(e)s/-e, 1) Einspruch. 2) Gegen- Kassierer, das Einzugsgebiet, Entwässerungs-@
grund, Widerspruch: er macht keinen E. ein- gebiet eines Flusses.
wandfrei, tadellos. [17. Jh.] die Einzwängung, -, Einengung unter Druck.
der EJnwand(e)rer, -s/-, jemand, der sich in eis, das Eis, -/-, Halbton über dem E, Abb.
einem fremden Staat niederlassen will, die Ein- 'N9.
wanderung, -/-en, Übertritt von Einwande- das Eis, -es, Abb. E 5, 1) Wasser in festem
rern. Aggregatzustand, Abb. A 8. 2) Gefrorenes, Spei-
ejnwärts, nach innen: mit e. gerichteten Fuß- seeis. 3) Sinnbild für Gefühllosigkeit, Härte: ein
spitzen. Herz von E.; für eine unsichere Grundlage:
die EJnwechs(e)lung, -, Umtausch (Geld). aufs E. tanzen gehen, übermütig werden er will ;

das Einweckglas, Glas zum Einwecken, Ein- mich aufs E. führen, überlisten; für Hemmung,
kochglas, Abb. 28. G Widerstand: das E. ist gebrochen, die Fjsbahn,
die Einwegflasche, das Einwegglas, Behältnis, zum Sport geeignete Eisfläche: Kunsteisbahn, der
das der Verbraucher nach Benutzung wegwirft. Eisbär, weißer Bär der Nordpolgegend, das
die Einweihung, -/-en, feierliche Indienstnahme Eisbein, -s, 1) gepökelter und gekochter unterer
eines Gebäudes, einer Sportanlage usw. Teil des Schweinebeins. 2) Eisbeine, U kalte
die Einweisung, -, 1) Einführung ins Amt. 2) Füße, der Eisberg, im Meer schwimmende

11 SB 161
Elc
die Hausanschluß
Sicherung
(die Panzer
Sicherung)

der Elch, -(e)s/-e, großer Hirsch mit breitschauf- tronik, -, Schaltungstechnik mit Elektronen-
ligem Geweih, [germ. Stw.] geräten. ElGW.: elektronisch, der Elek tro-
...eichen, Verkleinerungssilbe, steht für ...chen, phor, -s/-e, Erzeuger von Induktionselektrizi-
wo dieses schlecht klingt: Sächelchen. tät, der Elektroschock, { eine Form der Elek-
das Eldorado, -s/-s, das Dorado. [span.] trotherapie, die Elektrotechnik, -, Erzeugung
der Elefant, -en/-en, sehr großes Rüsseltier; U und Verwertung des elektrischen Stromes, der
plumper, ungeschickter Mensch, die Elefanten- Elektrotechniker, verschiedene Berufe der
krankheit, Elefantiasis, die Elefantenschild- Elektrotechnik, z. B. Geselle im Elektrohand-
kröte, Riesenschildkröte, die Elefantiasis, werk, Ingenieur der Elektrotechnik, die Elek-
-/...sen, i Verdickung der Haut und Unterhaut trotherapie, { Heilverfahren durch direkte
infolge langdauernder Entzündung oder Lymph- Anwendung elektrischen Stroms auf den
stauung, [griech. aus altägypt.] menschlichen Körper, [griech. .Bernstein']
elegant, 1) geschmackvoll, modisch. 2) gewählt, das Element, -(e)s/-e, 1) Grundbestandteil:
ausgesucht, fein, gewandt: eine elegante Lösung, schlechte Elemente, sittlich minderwertige Perso-
der Elegant eh'gä, -s/-s, Stutzer, die Eleganz, nen (einer Gemeinschaft). 2) Urstoff: die vier Ele-
-, 1) modischer Aufwand. 2) Gewandtheit, mente, Feuer, Wasser, Luft und Erde ; das Toben
Gewähltheit, [lat.-franz.; 18. Jh.] der Elemente, der Naturgewalten er ist in seinem
;

die Elegie, -/...'gijen, Klagelied, elegisch, E.,Ü in der für ihn passenden Umgebung. 3) O
schmerzlich, wehmutsvoll, [griech. um 1800] ; Grundstoff: chemische Elemente; das periodische
die Elektion, -/-en, Auswahl. ElGW. elektiv. : System der Elemente. 4) grundlegender Begriff:
das Elektorat, -(e)s/-e, Kurfürstentum, -würde, die Elemente einer Wissenschaft. 5) j Strom-
[neulat.] quelle, die auf der Umsetzung chemischer in
Elek tra, weibl. Vorname, [griech. ,die Strah- elektrische Kraft beruht, elementar, 1) grund-
lende', Heldensage] legend: die elementarsten Pflichten. 2) an-
ich elektrifiziere (habe elektrifiziert) es, stelle fängerisch. 3) ungehemmt, wie ein Natur-
auf elektrischen Betrieb um. Hptw. die Elek- : ereignis: mit elementarer Gewalt, das Elemen-
trifizierung, -/-en. die Elek trik, -, Lehre von tarereignis, Ausbruch der Naturkräfte, die
den Vorgängen und der technischen Anwen- Elementarschule, Grund-, Volksschule; An-
dung der Elektrizität, der Elektriker, -s/-, fängerlehrgang, das Elementarteilchen, klein-
Elektrotechniker, die Elek trische, -n/-n, zwei ster Baustein der Materie, [lat.]
-, U Straßenbahn, ich elek trisiere (habe elek- das Elen, -s/-, D Elch, die Elenantilope, eine
trisiert) ihn, es, 1) leite elektrischen Strom durch. Antilopenart. [litauisch ,Hirs'ch']
2) Ü rüttele auf, begeistere er ist wie elektrisiert,
: elend, 1) unglücklich, niedergedrückt. 2) ver-
die Elektrizität, -, Abb. E 8, I 3, Übers. 8, M ächtlich, gemein: ein elender Lügner. 3) ärmlich:
elektrische Ladung, elektrische Energie. Eigw.: eine elende Hütte. 4) nicht wohl, kränkelnd: sie
elektrisch der elektrische Stuhl, Gerät zur Hin-
: sieht recht e. aus. 5) U unangenehm, heftig:
richtung, die Elek|trochem{£, -, die Lehre vom er wurde e. verhauen. 6) M
Schweiz, auch: krüp-
Zusammenhang chemischer und elektrischer pelhaft, idiotisch, das Elend, -s, Not, Bedräng-
Vorgänge, Elek trode, -/-n, Pol eines Strom-
die nis, Unglück: es ist ein E.f; das heulende E.,
kreises, der durch Flüssigkeiten oder Gase führt. wehleidige Stimmung, elendig, elendiglich,
die Elektrodynamik, -, die Lehre von den auf jämmerliche Weise, [ahd. .fremdes Land,
und magnetischen Kräften, das
elektrischen Verbannung']
Elektroenzephalogramm, Abk.: EEG, Auf- Eleonora, Eleonore, weibl. Vornamen, [aus
zeichnung elektrischer Hirnstöße, das Elek tro- arab. ,Gott ist mein Licht']
kardiogramm, Abk.: EKG, Aufzeichnung die Elevation, -/-en, Hebung, besonders der
der von der Muskelbewegung des Herzens Hostie und'des Kelches in der Messe, der Ele-
abgeleiteten Ströme, die Elek trolyse, -/-n, vator, -s/...'toren, Fördervorrichtung, [lat. Kw.]
chemische Zersetzung durch elektrischen Strom. der Eleve, -n/-n, die Elevin, -/-nen, Schüler,
der Elektrolyt, -en/-e(n), bei Auflösung Schülerin, Lehrling, Zögling, [franz.]
in Ionen zerfallender Stoff, der Elektromotor, elf (11), Zahlwort, Übers. Z 1; vgl. acht, die Elf,
-s/...'toren, Maschine zur Umwandlung von -/-en, 1) die Zahl 11; vgl. Acht. 2) Fuß- oder
elektrischem Strom in mechanische Kraft, das Handballmannschaft, der Elfer, -s/-, U, Elf-
Elek tron, -s/...'tronen, negativ geladenes Ele- meter, ein Strafstoß im Fußball, Abb. F 41.
mentarteilchen, das Elektronenblitzgerät, [germ. Stw., ,eins darüber', d. h. über zehn]
Photographie: elektronischesBlitzgerät, Abb. P 13. der Elf, -en/-en, die Elfe, -/-n, Naturgeist in
das Elek tronengehirn, U elektronischer Re- Märchen und Sagen." Eigw.: elfisch, elfen-
chenautomat. cteElek tronengerät, ein elektri- haft, zart wie Elfen, [engl. um 1800]
;

sches Gerät, in dem Elektronen als Stromträger, das Elfenbein, -s, Knochenmasse der Stoßzähne
Schaltelemente, zur Aufzeichnung eines Vor- des' Elefanten. Eigw.: elfenbeinern, [ahd.
gangs, zur Erzeugung eines Bildes benutzt .Elefantenknochen']
werden, die Elek tronenschleuder, Gerät zur Elfriede, weibl. Vorname. [ahd. .Beschützerin mit
Beschleunigung von Elektronen auf sehr hohe Hilfe der Elfen']
Energien, das Elekjtronenvolt, Zeichen: eV, Elias, männl. Vorname, [hebr. .mein Gott ist
Einheit der Atomphysik für Energie, die Elek- Jahve']

164
Emp
die Elimination, -/-en, Beseitigung, Wegschaf- Emanuel, männl. Vorname, [lat.-griech. zu:
fung. Zeitw.: ich eliminiere (habe eliminiert) Immanuel]
es. [lat.] dieEmanzipation, -/-en, Befreiung aus Bevor-
Elisabeth, Elise, weibl. Vornamen, [hebr. ,Gott mundung, Gleichstellung. Zeitw. ich emanzi- :

schwur'] piere (habe emanzipiert) ihn, mich, emanzi-


die Elision, -/-en, Schwund eines Selbstlauts am piert, 1) befreit von Beschränkungen, gleich-
Wortende Zeichen ;
'
: hab' ich. ich elidiere (habe berechtigt. 2) U betont vorurteilsfrei, [lat.]
elidiert) es, lasse aus, stoße ab. [lat.] die Emballage äba'la:33, -/-n, Verpackung,
die Elite, -/-n, das Auserlesene, Beste; Ober- [franz.]
schicht, Führerschaft, [franz.; um
1800] das Embargo, -s/-s, staatliche Zurückhaltung
das Elixier, -s/-e, 1) { Auszug aus mehreren oder Beschlagnahme von Schiffen in den Häfen
Pflanzendrogen. 2) Zaubertrank: Lebenselixier. Ausfuhrverbot, [span.]
[arab.] das Emblem, -s/-e, Sinnbild, Kennzeichen.
Elke, weibl. Vorname, [ostfries. von: Adelheid] emlblematisch, sinnbildlich, [griech.]
."..eil, an Fremdwörtern: ...lieh, (etwas) beachtend: die Emboli.«:, -/...'li|en f Verstopfung eines Blut-
formell, kulturell, [franz.] gefäßes durch einen vom Blutstrom verschlepp-
Ella, weibl. Vorname, [von: Elisabeth] ten festen Körper oder Blutpfropf, [griech.]
der Ellbogen, Ellenbogen. das Embonpoint äböpo'S, -s, Beleibtheit, [franz.]
die feile, -/-n, 1) einer der beiden Unterarm- der Em|bryo, -s/...'onen oder -s, 1) Frucht bis
knochen, Abb. M
12. 2) altes Längenmaß, zur' Geburt oder zum Ausschlüpfen aus dem Ei.
Abb. M7 etwas mit der E. messen, Ü unter-
: 2) <|> Keimling, besonders wenn er noch im
schiedslos behandeln, ellenlang, U sehr lang Samen sitzt. Eigw.: embryonal, [griech.]
(eigtl.: so lang wie eine Elle), [germ. Stw.] das Emd, -es, M alem.: Grummet, ich emde
Ellen, weibl. Vorname, [von: Eleonore, Helene] (habe geemdet), M alem.: schlage Grummet.
der Ell(en)bogen, -s/-, äußere Seite des Ellbo- die Emendation, -/-en, t Verbesserung eines
gengelenks, Abb. M
12: ein Mensch mit E., U Textes. ZEITW. : ich emendjere (habe emen-
jemand, der sich rücksichtlos durchsetzt, die diert) es. [lat.]
EU(en)bogenfreiheit, Ü Bewegungsfreiheit. Emerentia, weibl., Emerenz, männl. Vorname,
[Von: Elle .Unterarmknochen'] [lat. ,die, der Verdienstreiche']
die Eller, -/-n, M
niederd.: Erle, der Ellhorn, der Emerit, -en/-en, auch: Emeritus, jemand,
M niederd. Flieder, Holunder.
: der emeritiert ist (besonders Geistlicher oder
Elli, weibl. Vorname, [von: Elisabeth] Hochschullehrer), ich emeritiere (habe emeri-
die Ellipse, -/-n, 1) ein Kegelschnitt, Abb. 14. K tiert) ihn, versetze in den Ruhestand. Hptw.:
2) unvollständiger, aber verständlicher Satz: die Emeritierung, -. emeritjgrt, Abk.: em.,
(ich) komme gleich. Eigw. elliptisch, [griech.] : im Ruhestand, der Emeritus, -/...ti, Emerit. [lat.]
Elmira, weibl. Vorname, [arab. Fürstin'] , das Emetikum, -s/...ka, { Brechmittel. Eigw. :

das Elmsfeuer, Lichtentladung der Erdelektri- emetisch.


zität, häufig auf Schiffsmasten, [nach dem heili- die Erneute e'ma:t (3), -/-n, + Aufruhr, [franz.]
gen Elmo] der Emi grant, -en/-en, (politischer) Flüchtling,
der Eloah, -(s)/Elo'him, B Gott, [hebr.] Auswanderer, die Emigration, -/-en, Aus-
die Eloge
e'/o.-ja, -/-n, Lobrede, [franz.; 18. Jh.] wanderung, besonders aus politischen oder reli-
die Elongation, -/-en, 1i Winkelabstand eines giösen Gründen. Zeitw.: ich emigriere (bin
Planeten von der Sonne, [lat. Kw.] emigriert), [lat.]
eloquent, beredsam. Hptw. die Eloquenz, -. : Emil, männl. Vorname. Emilia, Emilie ...ü,
[lat.]' 'weibl. Vornamen, [lat. Geschlechtername]
die Elritze, -/-n, ein kleiner Karpfenfisch, eminent, hervorragend, gewaltig, die Eminenz,
[mit'teld.; zu: Eller ,Erle'] -/-en, Titel der Kardinäle, Anrede an sie. [lat.]
Elsa, weibl. Vorname, [von: Elisabeth] der Emir, auch: e'mir, -s/-e, Titel arabischer
der Elsässer, -s/-, Bewohner der oberrheinischen Stammesführer und Fürsten, [arab.]
Landschaft Elsaß. derEmissär, -s/-e, Sendung, Geheimbote, die
die Eisbeere, 1) eine Ebereschenart. 2) Trauben- Emission, -/-en, 1) Ausgabe, z. B. von Wert-
kirsche, die Else, -/-n, 1) niederd.: <$ Erle. M papieren, Briefmarken. 2) Physik: Ausstrahlung.
2) Eisbeere. 3) M
Schweiz, auch Rundfunksendung. Zeitw. :
:

Elsbeth, Else, weibl. Vornamen, [von: Elisa- ich emittiere (habe emittiert) es. [franz. -lat.]
*beth] die *E., -> Eisbeere. Emma, weibl. Vorname, [von: Irma]
die Elster, -/-n, ein Rabenvogel; Sinnbild für äer Emmentaler, -s/-, Käsesorte. [SchweizerTal]
diebische Veranlagung und Schwatzhaftigkeit. der femmer, -s, M
südd. dem Dinkel verwandte
:

[ahd. agalstra] Weizenart.


der oder das Elter, -s, Biologie, Statistik: ein Emmerich, männl. Vorname, [von: Amalrich,
Elternteil, die Eltern, Mz., Vater und Mutter, ',der wie die Amaler Mächtige']
Abb. A 8, Übers. F 6: die Ohrfeige war nicht von Emmi, weibl. Vorname, [von: Irma]
schlechten E., U kräftig, gut getroffen. ElGW.: äas e-Moll, -, Zeichen: e, eine Tonart: die e-
elterlich: elterliche Gewalt, der Elternabend, Moll- Tonleiter,
beratende Zusammenkunft von' Eltern und die Emotion, -/-en, Gemütserregung, emotio-
Lehrer, der Elternbeirat, Ausschuß von Eltern nal, emotionell, gefühlsmäßig, gefühlsbetont,
für schulische Mitarbeit, elternlos, der Eltern [lat.]
entbehrend, die Elternschaft, -, alle Eltern ich empfahl, von: ich empfehle.
(der Schüler einer Anstalt), [ahd. die Älteren'] , ich empfand, von: ich empfinde.
Elvira, weibl. Vorname, [span. zu westgot. ,die der Empfang, -(e)s/ 2 e, 1) Aufnahme, Begrüßung:
das Heiligtum Schützende'] sie bereiteten ihm einen festlichen E. 2) Annahme,
das Elysium, -s, Aufenthalt der Seligen, Para- Erhalt (Geld, Waren, Essen): ich bestätige den E.
dies. Eigw.: elysäisch, elysisch. [griech.] des Paketes. 3) H~ Übernahme (Rundfunk- und
em., Abk. für: emeritiert. Fernsehsendungen): wegen des Gewitters haben
das Email e'ma:j, -s/-s, die Emaille e'malji, -/-n, wir heute schlechten E. 4) Unterredung oder Ein-
auf Metall aufgeschmolzener glasartiger Über- ladung (bei einer wichtigen Person), ich emp-
zug. Zeitw.: ich emailliere (habe emailliert) fange (empfing, habe empfangen; du emp-
es. [franz. aus dt.: schmelzen; um 1700] fängst, er empfängt), 1) ihn, nehme seinen Be-
die Emanation, -/-en, 1) Ausstrahlung, Aus- such entgegen. 2) nehme an, erhalte. 3) ?T über-
fluß. 2) Philosophie: stufenweises Hervorgehen nehme auf mein Rundfunk- oder Fernsehgerät.
aus einem Urgrund. 3) älterer Name für Ra-O 4) heiße willkommen. 5) eine Frau empfängt,
don. Zeitw.: es emaniert (hat emaniert), [lat.] wird schwanger, der Empfänger, -s/-, 1) je-

165
Elc
die Hausanschluß
Sicherung
(die Panzer
Sicherung)
die Fossung

der Kontakt
der Sockel
die Sockelleitung
das Pumprohi
die Elektrode ~/)lV
der Stob- r—Sil
der
die Steckdose
Wendeldroht mitdem Stecker
der Zugschalter
die Glühlampe Elektrische Geräte

der Elch, -(e)s/-e, großer Hirsch mit breitschauf- tronik, -, Schaltungstechnik mit Elektronen-
ligem Geweih, [germ. Stw.] geräten. ElGW.: elektronisch, der Elek tro-
...eichen, Verkleinerungssilbe, steht für ...chen, phor, -s/-e, Erzeuger von Induktionselektrizi-
wo dieses schlecht klingt: Sächelchen. tät, der Elek troschock, { eine Form der Elek-
das Eldorado, -s/-s, das Dorado. [span.] trotherapie, die Elektrotechnik, -, Erzeugung
der Elefant, -en/-en, sehr großes Rüsseltier; U und Verwertung des elektrischen Stromes, der
plumper, ungeschickter Mensch, die Elefanten- Elektrotechniker, verschiedene Berufe der
krankheit, Elefantiasis, die Elefantenschild- Elektrotechnik, z. Geselle im Elektrohand-
B.
kröte, Riesenschildkröte, die Elefantiasis, werk, Ingenieur der Elektrotechnik, die Elek-
-/...sen, ( Verdickung der Haut und Unterhaut trotherapie, i Heilverfahren durch direkte
infolge langdauernder Entzündung oder Lymph- Anwendung elektrischen Stroms auf den
stauung, [griech. aus altägypt.] menschlichen Körper, [griech. Bernstein'] ,

elegant, 1) geschmackvoll, modisch. 2) gewählt, das Element, -(e)s/-e, 1) Grundbestandteil:


ausgesucht, fein, gewandt: eine elegante Lösung, schlechte Elemente, sittlich minderwertige Perso-
der Elegant eh'gä, -s/-s, Stutzer, die Eleganz, nen (einer Gemeinschaft). 2) Urstoff die vier Ele- :

-, 1) modischer Aufwand. 2) Gewandtheit, mente, Feuer, Wasser, Luft und Erde das Toben ;

Gewähltheit, [lat.-franz. ; 18. Jh.] der Elemente, der Naturgewalten er ist in seinem;

die Elegie, -/— 'gijen, Klagelied, elegisch, E., Ü in der für ihn passenden Umgebung. 3) O
schmerzlich, wehmutsvoll, [griech.; 1800] um Grundstoff: chemische Elemente; das periodische
die Elektion, -/-en, Auswahl. ElGW.: elektiv. System der Elemente. 4) grundlegender Begriff:
das Elektorat, -(e)s/-e, Kurfürstentum, -würde, die Elemente einer Wissenschaft. 5) j Strom-
[neulat.] quelle, die auf der Umsetzung chemischer in
Elek tra, weibl. Vorname, [griech. ,die Strah- elektrische Kraft beruht, elementar, 1) grund-
lende', Heldensage] legend: die elementarsten Pflichten. 2) an-
ich elektrifiziere (habe elektrifiziert) es, stelle fängerisch. 3) ungehemmt, wie ein Natur-
auf elektrischen Betrieb um. Hptw. die Elek- : ereignis: mit elementarer Gewalt, das Elemen-
trifizierung, -/-en. die Elek trik, -, Lehre von tarereignis, Ausbruch der Naturkräfte, die
den Vorgängen und der technischen Anwen- Elementarschule, Grund-, Volksschule; An-
dung der Elektrizität, der Elektriker, -s/-, fängerlehrgang, das Elementarteilchen, klein-
Elektrotechniker, die Elektrische, -n/-n, zwei ster Baustein der Materie, [lat.]
-, U Straßenbahn, ich elek trisjgre (habe elek- das Elen, -s/-, D Elch, die Elenantilope, eine
trisiert) ihn, es, 1) leite elektrischen Strom durch. Antilopenart. [litauisch .Hirs'ch']
2) U rüttele auf, begeistere : er ist wie elektrisiert, elend, 1) unglücklich, niedergedrückt. 2) ver-
die Elektrizität,-, Abb. E 8, I 3, Übers. 8, M ächtlich, gemein ein elender Lügner. 3) ärmlich
:

elektrische Ladung, elektrische Energie. Eigw.: eine elende Hütte. 4) nicht wohl, kränkelnd: sie
elek trisch: der elektrische Stuhl, Gerät zur Hin- sieht recht e. aus. 5) U unangenehm, heftig:
richtung, die Elek trochemJe, -> die Lehre vom er wurde e. verhauen. 6) M
Schweiz, auch krüp- :

Zusammenhang chemischer und elektrischer pelhaft, idiotisch, das Elend, -s, Not, Bedräng-
Vorgänge, Elek trode, -/-n, Pol eines Strom-
die nis, Unglück: es ist ein E.f; das heulende E.,
kreises, der durch Flüssigkeiten oder Gase führt. wehleidige Stimmung, elendig, elendiglich,
die Elektrodynamik, -, die Lehre von den auf jämmerliche Weise, [ahd. .fremdes Land,
elektrischen und magnetischen Kräften, das Verbannung']
Elektroenzephalogramm, Abk.: EEG, Auf- Eleonora, Eleonore, weibl. Vornamen, [aus
zeichnung elektrischer Hirnstöße, das Elektro- arab. ,Gott ist mein Licht']
kardiogramm, Abk.: EKG, Aufzeichnung die Elevation, -/-en, Hebung, besonders der
der der Muskelbewegung des Herzens
von Hostie und'des Kelches in der Messe, der Ele-
abgeleiteten Ströme, die Elektrolyse, -/-n, vator, -s/...'toren, Fördervorrichtung, [lat. Kw.]
chemische Zersetzung durch elektrischen Strom. der Eleve, -n/-n, die Elevin, -/-nen, Schüler,
der Elektrolyt, -en/-e(n), bei Auflösung Schülerin, Lehrling, Zögiing. [franz.]
in Ionen zerfallender Stoff, der Elektromotor, elf (11), Zahlwort, Übers. Z 1 vgl. acht, die Elf,
;

-s/...'toren,Maschine zur Umwandlung von -/-en, 1) die Zahl 11; vgl. Acht. 2) Fuß- oder
elektrischem Strom in mechanische Kraft, das Handballmannschaft, der Elfer, -s/-, U, Elf-
Elek tron, -s/...'tronen, negativ geladenes Ele- meter, ein Strafstoß im Fußball, Abb. F 41.
mentarteilchen, das Elektronenblitzgerät, [germ. Stw., ,eins darüber', d. h. über zehn]
Photographie: elektronischesBlitzgerät, Abb. P 13. der Elf, -en/-en, die Elfe, -/-n, Naturgeist in
das Elek tronengehirn, U elektronischer Re- Märchen und Sagen.' ElGW.: elfisch, elfen-
chenautomat, das Elek tronengerät, ein elektri- haft, zart wie Elfen, [engl.; 1800]um
sches Gerät, in dem Elektronen als Stromträger, das Elfenbein, -s, Knochenmasse der Stoßzähne
Schaltelemente, zur Aufzeichnung eines Vor- des' Elefanten. Eigw.: elfenbeinern, [ahd.
gangs, zur Erzeugung eines Bildes benutzt .Elefantenknochen' ]
werden, die Elek tronenschleuder, Gerät zur Elfrjgde, weibl. Vorname. [ahd. .Beschützerin mit
Beschleunigung von Elektronen auf sehr hohe Hilfe der Elfen']
Energien, das Elek|tronenvolt, Zeichen: eV, Elias, männl. Vorname, [hebr. .mein Gott ist
Einheit der Atomphysik für Energie, die Elek- Jahve']

164
Emp
die Elimination, Wegschaf-
-/-en, Beseitigung, Emanuel, männl. Vorname, [lat.-griech. zu:
fung. Zeitw. : ich eliminiere (habe eliminiert) Immanuel]
es. [lat.] dieEmanzipation, -/-en, Befreiung aus Bevor-
Elisabeth, Elise, weibl. Vornamen, [hebr. ,Gott mundung, Gleichstellung. Zeitw. ich emanzi- :

schwur'] piere (habe emanzipiert) ihn, mich, emanzi-


die Elision, -/-en, Schwund eines Selbstlauts am piert, 1) befreit von Beschränkungen, gleich-
Wortende Zeichen
;
'
: hab' ich. ich elidiere (habe berechtigt. 2) U betont vorurteilsfrei, [lat.]
elidiert) es, lasse aus, stoße ab. [lat.] die Emballage äba'la:33, -/-n, Verpackung,
die Elite, -/-n, das Auserlesene, Beste; Ober- [franz.]
schicht, Führerschaft, [franz. 1800] ; um das Embargo, -s/-s, staatliche Zurückhaltung
das Elixier, -s/-e, 1) i Auszug aus mehreren oder Beschlagnahme von Schiffen in den Häfen
Pflanzendrogen. 2) Zaubertrank: Lebenselixier. Ausfuhrverbot, [span.]
[arab.] das Emblem, -s/-e, Sinnbild, Kennzeichen.
Elke, weibl. Vorname, [ostfries. von: Adelheid] emlblematisch, sinnbildlich, [griech.]
.'..eil, an Fremdwörtern: ...lieh, (etwas) beachtend: dieEmbolig, -/...'li|en f Verstopfung eines Blut-
formell, kulturell, [franz.] gefäßes durch einen vom Blutstrom verschlepp-
Ella, weibl. Vorname, [von: Elisabeth] ten festen Körper oder Blutpfropf, [griech.]
der Ellbogen, Ellenbogen. das Embonpoint äböpo'i, -s, Beleibtheit, [franz.]
die feile, -/-n, 1) einer der beiden Unterarm- der Embryo, -s/...'onen oder -s, 1) Frucht bis
knochen, Abb. M
12. 2) altes Längenmaß, zur' Geburt oder zum Ausschlüpfen aus dem Ei.
Abb. M7 etwas mit der E. messen, Ü unter-
: 2) <$> Keimling, besonders wenn er noch im
schiedslos behandeln, ellenlang, U sehr lang Samen sitzt. Eigw.: em bryonal. [griech.]
(eigtl.: so lang wie eine Elle), [germ. Stw.] das Emd, -es, M alem. : Grummet, ich emde
Ellen, weibl. Vorname, [von: Eleonore, Helene] (habe geemdet), M alem. : schlage Grummet.
der Ell(en)bogen, -s/-, äußere Seite des Ellbo- die Emendation, -/-en, f Verbesserung eines
gengelenks, Abb. M
12: ein Mensch mit E., U Textes. ZEITW.: ich emendjgre (habe emen-
jemand, der sich rücksichtlos durchsetzt, die diert) es. [lat.]
EU(en)bogenfreiheit, U Bewegungsfreiheit, Emerentia, weibl., Emerenz, männl. Vorname,
[von: Elle .Unterarmknochen'] [lat. ,die, der Verdienstreiche']
die Eller, -/-n, M niederd. Erle, der Ellhorn, : der Emerit, -en/-en, auch: Emeritus, jemand,
M niederd. Flieder, Holunder.
: der emeritiert ist (besonders Geistlicher oder
Elli, weibl. Vorname, [von: Elisabeth] Hochschullehrer), ich emeritiere (habe emeri-
die Ellipse, -/-n, 1) ein Kegelschnitt, Abb. 14. K tiert) ihn, versetze in den Ruhestand. Hptw.:
2) unvollständiger, aber verständlicher Satz: die Emeritierung, -. emeritigrt, Abk.: em.,
(ich) komme gleich. Eigw. elliptisch, [griech.] : im Ruhestand, der Emeritus, -/...ti, Emerit. [lat.]
Elmira, weibl. Vorname, [arab. .Fürstin'] das Emetikum, -s/...ka, { Brechmittel. Eigw.:
das Elmsfeuer, Lichtentladung der Erdelektri- emetisch.
zität, häufig auf Schiffsmasten, [nach dem heili- die Erneute e'mo:t(3), -/-n, f Aufruhr, [franz.]
gen Elmo] der Emi grant, -en/-en, (politischer) Flüchtling,
der Eloah, -(s)/Elo'him, B Gott, [hebr.] Auswanderer, die Emigration, -/-en, Aus-
die Eloge e'/o:j3, -/-n, Lobrede, [franz.; 18. Jh.] wanderung, besonders aus politischen oder reli-
die Elongation, -/-en, tr Winkelabstand eines giösen Gründen. Zeitw.: ich emi grjgre (bin
Planeten von der Sonne, [lat. Kw.] emigriert), [lat.]
eloquent, beredsam. Hptw. die Eloquenz, -. : Emil, männl. Vorname. Emilia, Emilie ...»'»,
[lat.]' "weibl. Vornamen, [lat. Geschlechtername]
die Elritze, -/-n, ein kleiner Karpfenfisch, eminent, hervorragend, gewaltig, die Eminenz,
[mitteld. ; zu: Eller ,Erle'] -/-en, Titel der Kardinäle, Anrede an sie. [lat.]
Elsa, weibl. Vorname, [von: Elisabeth] der Emir, auch: e'mir, -s/-e, Titel arabischer
der Elsässer, -s/-, Bewohner der oberrheinischen Stammesführer und Fürsten, [arab.]
Landschaft Elsaß. derEmissär, -s/-e, Sendung, Geheimbote, die
die Eisbeere, 1) eine Ebereschenart. 2) Trauben- Emission, -/-en, 1) Ausgabe, z. B. von Wert-
kirsche, die Else, -/-n, 1) niederd.: <|> Erle. M papieren, Briefmarken. 2) Physik: Ausstrahlung.
2) Eisbeere. 3) MSchweiz, auch: Rundfunksendung. Zeitw.:
Elsbeth, Else, weibl. Vornamen, [von: Elisa- ich emittiere (habe emittiert) es. [franz.-lat.]
"beth] die 'E., -*• Eisbeere. Emma, weibl. Vorname, [von: Irma]
die Elster, -/-n, ein Rabenvogel; Sinnbild für der Emmentaler, -s/-, Käsesorte. [SchweizerTal]
diebische Veranlagung und Schwatzhaftigkeit. der femmer, -s, M
südd. dem Dinkel verwandte
:

[ahd. agalstra] We'izenart.


der oder das Elter, -s, Biologie, Statistik: ein Emmerich, männl. Vorname, [von: Amalrich,
Elternteil, die Eltern, Mz., Vater und Mutter, '.der wie die Amaler Mächtige']
Abb. A 8, Übers. F 6 die Ohrfeige war nicht von
: Emmi, weibl. Vorname, [von: Irma]
schlechten E., U kräftig, gut getroffen. Eigw. : äas e-Moll, -, Zeichen: e, eine Tonart: die e-
elterlich: elterliche Gewalt, der Elternabend, Moll-Tonleiter.
beratende Zusammenkunft von* Eltern und die Emotion, -/-en, Gemütserregung, emotio-
Lehrer, der Elternbeirat, Ausschuß von Eltern nal, emotionell, gefühlsmäßig, gefühlsbetont,
für schulische Mitarbeit, elternlos, der Eltern [lat.]
entbehrend, die Elternschaft, -, alle Eltern ich empfahl, von: ich empfehle.
(der Schüler einer Anstalt), [ahd. ,die Älteren'] ich empfand, von: ich empfinde.
Elvira, weibl. Vorname, [span. zu westgot. ,die der Empfang, -(e)s/ L'e, 1) Aufnahme, Begrüßung
das Heiligtum Schützende'] sie bereitetenihm einen festlichen E. 2) Annahme,
das Elysium, -s, Aufenthalt der Seligen, Para- Erhalt (Geld, Waren, Essen) ich bestätige den E.
:

dies. Eigw.: elysäisch, elysisch. [griech.] des Paketes. 3) f? Übernahme (Rundfunk- und
cm., Abk. für: emeritiert. Fernsehsendungen): wegen des Gewitters haben
das Email e'ma:j, -s/-s, die Emaille e'maljs, -/-n, wir heute schlechten E. 4) Unterredung oder Ein-
auf Metall aufgeschmolzener glasartiger Über- ladung (bei einer wichtigen Person), ich emp-
zug. Zeitw.: ich emailliere (habe emailliert) fange (empfing, habe empfangen; du emp-
es. [franz. aus dt.: schmelzen; um 1700] fängst, er empfängt), 1) ihn, nehme seinen Be-
die Emanation, -/-en, 1) Ausstrahlung, Aus- such entgegen. 2) nehme an, erhalte. 3) t? über-
fluß. 2) Philosophie: stufenweises Hervorgehen nehme auf mein Rundfunk- oder Fernsehgerät.
aus einem Urgrund. 3) älterer O Name für Ra- 4) heiße willkommen. 5) eine Frau empfängt,
don. Zeitw. : es emaniert (hat emaniert), [lat.] wird schwanger, der Empfänger, -s/-, 1) je-

165
Emp
mand, der eine Sendung erhält. 2) ^ Gerät zur der Emu, -s/-s, ein Straußenvogel, [portugies.]
Aufnahme und Wiedergabe von Funksendun- ich emulgigre (habe emulgiert) es, stelle eine
gen, Rundfunk- und Fernsehempfänger, Abb. Emulsion her. die Emulsion, -/-en, <b kolloidale
R 30. empfänglich, gern aufnehmend, zugäng- Lösung einer Flüssigkeit in einer anderen, z. B.
lich :sie ist e. für Schmeicheleien. Hptw. : Öl in Wasser, [lat.]
die Empfänglichkeit, -. die Empfängnis, -/-se, die Enakiter, Enakskinder. Enakssöhne, Mz.,
Befruchtung der Eizelle durch eine Samenzelle: Volk von Riesen, [aus dem Alten Testament]
die unbefleckte Empfängnis, katholischer Glau- en avant äna'vä, vorwärts, [franz.]
benssatz, daß die Mutter Jesu frei von Erb- en bloc ä 'bhk, im ganzen, [franz.]
sünde war. empfängnisverhütend, die Emp- das Enchiridion, -s/...di|en, t kleines lehrhaftes
fängnis verhindernd: empfängnisverhütende Mit- Buch, [griech.]
tel, aber verschiedene die Empfängnis verhütende
: ich encouragiere äkura' 3i:r3 (habe encouragiert)
Wege. Hptw. : die Empfängnisverhütung, ihn, ermutige, [franz.]
empfangsberechtigt, zum Empfang berechtigt. ...end, Endung des Mittelwortes der Gegenwart,
der Empfangschef, die Empfangsdame, An- Übers. Z 7.
gestellte(r) zur Begrüßung der Kunden oder ich ende (habe geendet), 1) höre auf, schließe.
Gäste, [aus: entfangen] 2) es endet, geht aus wie soll das enden ? das Ende.
:

ich empfehle (empfahl, habe empfohlen; du -s/-n, 1) ohne Mz., Schluß, Aufhören, Stelle
empfiehlst, er empfiehlt; wenn er empföhle, oder Zeit, von der aus etwas nicht mehr weiter-
empfähle; empfiehl!) es ihm, 1) vertraue an. geht; Ü Tod: ich bin am E. (durch Erschöpfung
2) rate, erkläre für vorteilhaft. 3) bürge für seine oder Vollendung) am E. wird noch alles gut,
;

Brauchbarkeit. 4) mich, verabschiede mich (höf- womöglich; an allen Enden, überall; es geht zu E.
liche Grußform). 5) mich, biete meine Dienste mit ihm, Ü er stirbt; gegen E., kurz vor Schluß;
an. 6) es empfiehlt sich, empföhle sich, es wäre es nimmt, hat kein E.; letzten Endes, schließlich.
zweckmäßig, empfehlenswert, ratsam, gün- 2) Spitze, letzter Ausläufer: das E. des Bleistifts.
Empfehlung, -/-en, 1) Bitte um Förde-
stig, die 3) U kleines Stück: ein E. Weg. 4) Tau. 5) &
rung (eines Dritten). 2) günstige Auskunft. 3) Weberei: Salband, Kante. 6) V Geweihsprosse.
Befähigungsnachweis. 4) höflicher Gruß, [ver- Verkl. das Endchen, Endlein, -s/-. ich
:

wandt mit: befehlen] end(e)le (habe'geendelt) es, M bayr., österr.


ich empfinde (empfand, habe empfunden) es, säume Stoff ein. endgültig, unumstößlich.
fühle, bewege im Gemüt (Kummer) oder nehme Hptw.: die Endgültigkeit, -. ich endige (habe
mit den Sinnen wahr (Kälte): ich e. Freude an es, beende, der Endkampf,
geendigt), 1) ende. 2)
einem Kunstwerk, Furcht vor einer Gefahr, Reue abschließender Kampf, endlich, 1) begrenzt in
über eine Tat. empfindend, gefühlvoll, zu Emp- Raum oder Zeit. 2) nach langer Verzögerung e. :

findung fähig, empfindlich, 1) leicht verletzt, kommt ihr. Hptw. die Endlichkeit, -. endlos,
:

überzart, empfänglich für Reize. 2) Ü schmerz- 1) ohne Ende; unendlich: Endlosvordrucke. 2) in


haft (Strafe, Verlust). Hptw. die Empfindlich- : sich geschlossen, z. B. Paternosterkette, Abb.
keit, -/-en. empfindsam, feinfühlig; in Gefüh- A 23. Hptw. die Endlosigkeit, -. der End-
:

len schwelgend, sentimental. Hptw. die : Emp- punkt, Abschluß, Ziel, die Endsilbe, Silbe am
findsamkeit, -/-en. die Empfindung, -/-en, Ende des Wortes, das Endspiel, letztes, ent-
1) menschliches Gefühl. 2) seelische Erregung scheidendes Spiel eines Wettbewerbs, der End-
auf Grund eines Sinnesreizes, empfindungslos, spurt, Sport letzte Anspannung der Kräfte vor
:

ohne Gefühl. Hptw. die Empfindungslosig-


: dem Ziel, die Endstation, letzte Station eines
keit, -. das Empfindungswort, Ausrufewort, Verkehrsmittels"; Ü Ziel, die Endung, -/-en,
Interjektion, Übers. S 60. empfunden, tiefer- Ausgang der Beugungsformen, 'z. B. s in Tags
lebt,wahrhaftig das habe ich tief e. aber mein
: ; : von Tag, Übers. E 4, H 11, Z 7. die Endziffer,
tiefempfundenes Beileid, [ahd.; aus: entfinden] letzte Ziffer mehrstelliger Zahlen, der End-
ichempfing, von: ich empfange. zweck, letzter, eigentlicher Zweck, [germ. Stw.]
ich empföhle, von: ich empfehle. endemisch, heimisch; in bestimmten Gebieten
dieEmphase, -/-n, Nachdruck, Eindringlichkeit. dauernd auftretend (Krankheit), [griech.]
Eigw. emphatisch,
: [griech.; 18. Jh.] en detail ä de'taj, im kleinen, im Einzelverkauf,
das Emphysem, -s/-e, $ krankhafte Ansamm- [franz.]
lung von Luft in Lücken eines Organs, [griech.] die Endivie ...»>, -/...vilen, eine Salatpflanze,
das Empire, -s, 1) ä'pi:r, Kaiserreich unter [griech. -lat.]
Napoleon I.; Stil dieser Zeit, Abb. S73 [franz.]. die Endogamig -/...'mi|en, Heirat innerhalb nur
,

2) 'empaidr, Britisches Reich und Commonwealth, eines Stammes, endogen, 1) im Innern, z. B. der
[engl.] Erde, entstanden. 2) { aus ererbter Anlage ent-
die Empirie, -, Sinneserfahrung, der Empi- standen, endotherm, O
unter Wärmeaufnahme
riker, -s/-, Anhänger des Empirismus, empi- verlaufend, [von griech. endon ,innen']
risch, erfahrungsgemäß,
auf Erfahrung be- die Energetik, -, die Auffassung, daß Energie
ruhend, der Empirismus, -, Lehre, die alle Grundlage und Wesen der Natur sei. Eigw. :

Erkenntnis aus der Sinneserfahrung ableitet. energetisch, die Energie., -/...'gi]en, 1) Tat-
Eigw.: empiristisch, [griech.] kraft, Entschiedenheit, Schwung, Nachdruck.
empor, aufwärts, nach oben e. in den Weltraum. : 2) Physik: Fähigkeit, Arbeit zu leisten, energie-
empor..., in trennbar zusammengesetzten Zeit- los, ohne Kraft. Hptw.: die Energielosigkeit.
wörtern: er hat sich schnell emporgearbeitet, die die Energiewirtschaft, -, Maßnahmen zur
Empore, -/-n, Galerie in Kirchen und Sälen. Verwertung aller Energiequellen und -träger.
der Emporkömmling, -s/-e, jemand, der aus energisch, tatkräftig, mit Energie, [franz. Lw.
niederem Stand rasch zu Reichtum oder Macht aus griech.; um 1800]
gelangt ist. [mhd. in bore ,in die Höhe'] ich enervigre (habe enerviert) ihn, { entnerve,
ich empöre (habe empört), 1) ihn, bringe in sitt- entkräfte: ich bin enerviert, [franz. Lw.]
liche Entrüstung. 2) mich, errege, entrüste mich en face ä 'fas, von vorn, Abb. B 33. [franz.]
sehr: das Volk empört sich, tritt in den Auf- en famille ä fa'miij, im Verwandtenkreis, unter
stand, meutert. Hptw. die Empörung, -,'-en. : uns. [franz.]
empörend, abscheulich: das ist e.! der Empörer, das Enfant terri|ble äfä te'ribl, - -/-s -s, jemand,
-s/-, jemand, der sich empört, [ahd.; ver- der durch unangebrachte Offenheit Verlegenheit
wandt mit: empor] hervorruft, [franz. schreckliches Kind'; 19. Jh.]
das Emporium, -s/...ri|en, Handelsplatz, Haupt- eng, Abb. E 3, 1) schmal, wenig Raum lassend,
marktstadt, [lat.-griech.] wenig umfassend, drückend: enge Gäßchen;
emsig, fleißig, unermüdlich. Hptw. : die Emsig- das Kleid ist sehr e.; sie lebt in engen Ver-
keit, -. [ahd.] hältnissen, sehr beschränkt; er hat einen engen

166
Ent
Horizont, keinen geistigen Weitblick; sein An- das Enkomion, Enkomium, -s/...mi[en, Lob-
gebot ist in die engere Wahl gekommen. 2) dicht rede, [griech., lat.]
gedrängt wir saßen e. beisammen. 3) Ü sehr ver-
: en masse ä 'mos, in Fülle, massenhaft, [franz.]
traut: enge Freunde; aufs engste befreundet, eng- en miniature ä minia'tyr, im kleinen Maßstab,
anliegend, eng (Kleid), engbefreyndet, sehr [franz.]
befreundet: ein engbefreundetes Paar, aber: das ennet, M Schweiz. hinter, jenseits e. dem Bahn-
: :

Paar ist eng befreundet, engbrüstig, kurzatmig, hof, ennetbirgisch, hinter den Bergen.
schwächlich, die Enge, -/-n, 1) Beengung, Enno, männl. Vorname.
schmale Stelle oder Druck von mehreren Seiten; ennuyant änyi'jä, f langweilig. Zeitw. ich :

er wurde in die E. getrieben, Ü seine Ausflüchte ennuyiere änyi'ji-.n (habe ennuyiert) ihn.
wurden widerlegt. 2) Engpaß, ich enge (habe [franz.]
geengt) ihn, D beenge, ich e. es ein, 1) begrenze enorm, ungeheuer, außergewöhnlich, [lat.]
auf kleinen Raum. 2) presse zusammen, gebe en passant ä pa'sä, im Vorbeigehen, nebenbei,
keinen Spielraum. 3) -O dampfe ab. engherzig, [franz.]
kleinlich, großer Gefühle unfähig. Hptw. die : en profil ä pro'fi:l, im Profil, Abb. B 33. [franz.]
Engherzigkeit, -. engmaschig, mit engen die Enquete ä'ket, -/-n, t Rundfrage, Unter-
Maschen (Netz), der Engpaß, 1) schmaler WegT suchung, Ermittlung, [franz.; 19. Jh.]
2) U vorübergehender'Mangel (an Arbeitskräften, enragiert ära'jt'.-rf, f leidenschaftlich erregt,
Waren u. a.). [germ. Stw.] [franz.]
das Engagement ägaz'mä, -s/-s, 1) Anstellung, Enrico, männl. Vorname, [ital. zu: Heinrich]
besonders beim Theater. 2) Bindung, Verpflich- en route ä 'ru:t, unterwegs, [franz.]
tung, ich engagiere äga'3i:rd (habe engagiert) das Ensem ble ä'sämbl, -s/-s, 1) Ganzes, Gruppe.
ihn, 1) verpflichte, stelle an. 2) fordere (zum 2) Gruppe gemeinsam wirkender Künstler. 3)
Tanz) auf. 3) mich zu etwas, erbiete mich dazu. J kleines Orchester, das Ensem blespiel, -s,
1

4) mich in einer Sache, lasse mich ein, binde gutes Zusammenspiel, [franz. um 1800] ;

mich, [franz.; 1700]um en suite ä 'syit, in einem fort, hintereinander,


der Engel, -s/-, Bote Gottes; Sinnbild der Rein- [franz.]
heit, Selbstlosigkeit und Schönheit: ein E. ent..., 1) Zeitwörter ins Gegenteil verkehrend:
fliegt durchs Zimmer, Ü das Gespräch stockt; entbinden, entfesseln. 2) eine Tätigkeit beginnend
ich hörte die E. im Himmel singen, U ein starker entbrennen, entstehen. 3) Trennung ausdrückend:
Schmerz durchfuhr mich. Verkl. das Engel- : enteilen, entfliehen, [germ.]
chen, Eng(e)lein, -s/-. Eigw. engelhaft,
: ich ent arte (bin entartet), schlage aus der Art;
engel(s)gleicn, altertümlich: englisch, aber: entwickele mich abwärts, degeneriere: entartete
der Englische Gruß, Ave Maria, katholisches Sitten. Hptw.: die Ent artung, -/-en.
Gebet, die Engelsgeduld, Ü sehr große Geduld. ich ent aj}ß(e)re mich (habe mich entäußert) seiner,
[

das Engelsüß, -es, ein Farn, die Engelszungen, verzichte darauf, gebe es weg. Hptw. die Ent- :

Mz. sie redeten mit E., suchten eindringlich zu


: äußerung, -. [spat mhd.]
überreden, die Engelwurz, -, ein Doldenblütler. ich entbehre (habe entbehrt) es, auch: seiner,
[germ. Lw. aus griech. angelos .Bote'] habe nicht, mir fehlt: diese Beschuldigung ent-
Engelbert, Engelbrecht, Engelhard, männl. behrt jeder Grundlage; ein lange entbehrtes Ver-
Vornamen, [germ. ,der wie die Angeln Be- gnügen, entbehrlich, nicht unbedingt notwen-
rühmte'] dig. Hptw.: die Entbehrlichkeit, -. die Ent-
der Engerling, im Boden lebende Käferlarve. behrung, -/-en, Mangel an Notwendigem, [ahd.
engherzig usw., -* eng. in-beran ,nicht tragen']
der Engländer, -s/-, einstellbarer Schrauben- ich entbiete (entbot, habe entboten) es, D teile
schlüssel, Abb. S 37. englisch, 1) -> der Engel. mit: der König entbietet den Bürgern seinen
2) auf England bezüglich der englische Garten,
: Gruß.
Landschaftsgarten im 18. und 19. Jh., Abb. P 4; ich entbinde (entband, habe entbunden), 1) ihn
die englische Krankheit, Rachitis; die englische dessen, befreie, spreche los (von einer Verpflich-
Leine, Zügelordnung am Zweispänner, vgl. Abb. tung). 2) gebäre, bringe zur Welt: die Frau
P 10; aber: die Englischen Fräulein, eine katho- wurde von einem Kind entbunden, die Entbin-
lische Frauenkongregation, das Englisch, -(s), dung, -/-en, 1) Geburt. 2) Befreiung.
dem -, englische Sprache vgl. Deutsch, das Eng-
; ich entblätt(e)re (habe entblättert), 1) es, befreie
lischhorn, ein Holzblasinstrument, Abb. B 37. von Laub. 2) der Baum entblättert sich, verliert
das Englischleder, festes, dichtes Baumwollge- sein Laub. Hptw.: die Entblätt(e)rung, -.
webe. English spoken 'irjglif 'spo:kdn, (hier ich entblöde mich (habe mich entblödet) nicht,
wird) Englisch gesprochen (Aufschrift an Ge- etwas zu tun, erkühne, erfreche mich, [von: blöde
schäften), der English-Waltz 'irjglif 'wodts, -/-, .schüchtern']
englischer Walzer, [engl. die Angeln, ein Ger-
; ich entblöße (habe entblößt) es, 1) nehme die
manenstamm] Hülle weg: er entblößt den Oberkörper. 2) von
das En gramm, -s/-e, bleibender Eindruck. etwas, beraube, nehme weg: er war aller Mittel
en gros ä 'gro:, im großen, im Großhandel, der entblößt, hatte kein Geld. Hptw. die Entblö- :

En groshandel, -s, Großhandel, [franz.] ßung, -.


enharmonisch, $ nach der Herkunft verschie- ich entbrenne (entbrannte, bin entbrannt), 1)
den benannt, aber in der temperierten Stim- fange Feuer. 2) Ü werde leidenschaftlich erregt
mung von gleicher Tonhöhe (wie fis und ges). er entbrannte in Zorn. 3) D beginne heftig: der
das Enjambement äzäbd'mä, -s/-s, Versbre- Kampf ist entbrannt, [mhd.]
chung, Übers. V 5. [franz.] ich entdecke (habe entdeckt), 1) ihn, es, finde
die Enkajjstik, -/-en, antike Maltechnik mit (als erster) auf. 2) es ihm, teile mit, offenbare.
heiß aufgetragenen Wachsfarben. Eigw. en- : 3) mich ihm, zeige mich von einer unbekannten
kajjstisch. Zeitw.: ich enkaustiere (habe en- Seite, ziehe ihn ins Vertrauen, der Entdecker,
kaustiert) es. [griech.] -s/-, jemand, der etwas entdeckt, die Entdek-
der Enkel, -s/-, 1) Kindeskind, Übers. F 6. 2) kung, -/-en, das Auffinden von etwas Un-
M bayr., niederd.: Fußknöchel, die Enkelin, bekanntem, [ahd. ,aufdecken']
-/-nen, Tochter des Sohnes oder der "Tochter. die Ente, -/-n, 1) ein Wasservogel. 2) U haltloses
[1 mhd. zu: Ahn; 2 frühnhd.] Gerücht, besonders Zeitungslüge. 3) kalte E.,
die En klave, -/-n, in das eigene Staatsgebiet Getränk aus Weißwein, Zitrone und Sekt.
eingesprengter fremder Gebietsteil, [franz. .Ein- Verkl. das Entchen, Entlein. -s/-. der Enten-
:

schluß' aus lat.] schnabel, breiter Schuh im 15. Jh. der Ente-
en klitisch, Sprachlehre: unbetont an das voran- rich, -s/-e, männl. Ente. [germ. Stw.; 2 Über-
gehende Wort angelehnt, [griech.] setzung einer franz. Redensart]

167
Ent
ich entjehre (habe entehrt) ihn, tue ihm Schande Hptw. : die Entfremdung, - : es kam zu einer E.
an ein entehrtes Mädchen; eine entehrende Strafe.
: zwischen uns.
Hptw. die Entehrung, -/-en.
: ich entfroste (habe entfrostet) es, enteise oder
ich ent eigne (habe enteignet) ihn, entziehe schütze vor Eisbildung. Hptw.: die Entfro-
Eigentum von Staats wegen. Hptw.: die Ent- stung, -. der Entfroster, -s/-, Defroster.
eignung, -/-en. [um 1800] ich entführe (habe entführt), 1) ihn, raube (einen
ich entiejle (bin enteilt), laufe schnell davon. Menschen). 2) es ihm, U nehme weg, bringe aus
ich ent ejse (habe enteist) es, befreie von Eisan- seinem Bereich. Hptw. die Entführung, -/-en.:

satz. Hptw.: die Ent eisung, -.


|
der Entführer, -s/-, jemand, der einen anderen
ich ent ejsene (habe enteisent) es, befreie von mit Gewalt fortführt.
Eisen (z. B. Trinkwasser). Hptw. die Ent| ejse-
: entgangen, von ich entgehe. :

nung, -. ich entgase (habe entgast) es, entferne aus chemi-


dieEn telechie, -, Fähigkeit, sich nach der ur- schen Stoffen fein verteilte Gase durch trockene
sprünglich angelegten Form zu entwickeln, Destillation. Hptw. die Entgasung, -.
:

[griech.] entgegen, 1) ihm e., in der Richtung auf etwas,


die En|tente ä'tät, -/-n, Staatenbündnis, [franz. Kommenden zu: den Demonstranten e.;
auf einen
,Verständigung'] dem Strom e. 2) zum Unterschied, als Wider-
das En ter, -s/-, M
niederd.: einjähriges Pferd. spruch, gegen: e. meiner Weisung; dementgegen
en'teral, j die Eingeweide betreffend; durch muß festgestellt
werden. 3) mit Zeitwörtern trenn-
Magen und Darm erfolgend, [griech. enteron bar zusammengesetzt: ich gehe ihm e. — bin ent-
,Darm'] gegengegangen; ich halte es e. - habe entgegenge-
ichent erbe (habe enterbt)ihn, schließe von der halten, entgegengesetzt, umgekehrt, gegen-
gesetzlichen Erbfolge aus. Hptw.: die Ent- teilig, das Entgegenkommen, -s, Freundlich-
erbung, -/-en. keit, Dienstfertigkeit, entgegenkommender-
ich entere, 1) (bin geentert), £ klettere die weise, in freundlicher Art; aber: in entgegen-
Masten empor. 2) (habe geentert) es, halte ein kommender Weise, ich entgegne (habe entgeg-
Schiff mit Enterhaken fest oder stürme es mit net) es, erwidere, antworte. Hptw. die Entgeg- :

einer Enterbrücke. Hptw.: die Enterung, nung, -/-en. [ahd. ingegen]


-/-en. [niederd. von span. .eindringen'] ich entgehe (entging, bin entgangen), 1) ihm,
der Enterich, -*• die Ente. entkomme: diese Gelegenheit soll mir nicht ent-
ich entfache (habe entfacht) es, bringe zum Bren- gehen, will ich nutzen. 2) es entgeht mir, ich über-
nen (Feuer); Ü bringe zum Ausbruch (eine sehe es, bemerke es nicht: vielleicht sind mir
Leidenschaft), [um 1800] einige Druckfehler entgangen.
es entfährt (entfuhr, ist entfahren) mir, ich entgeistert, völlig überrascht, bestürzt, [mhd.]
spreche, stoße unbeabsichtigt aus (Ausruf). das, der Entgelt, -s, Bezahlung, Ersatz (für
es entfällt (entfiel, ist entfallen), 1) K fällt weg: Mühen): gegen E.; ohne E., unentgeltlich, ich
diese Frage e. 2) mir, kommt mir abhanden, ich entgelte (habe entgeltet), 1) es, bezahle, büße
vergesse es oder verliere es: sein Name ist mir dafür: ich lasse es ihn entgelten. 2) es ihm, ent-
entfallen. 3) auf mich, wird mir bei der Teilung schädige ihn dafür.
zugesprochen: auf jeden entfallen drei Stück. ich entgifte (habe entgiftet) es, befreie von Gift.
ich entfalte (habe entfaltet), 1) es, breite ausein- Hptw. : die Entgiftung, -.
ander (Papier). 2) lege dar (Pläne). 3) mich, zeige, ich entglejse (bin entgleist), 1) Ü bin taktlos. 2)
entwickle (Fähigkeit): ich kann mich beruflich es entgleist, springt aus den Gleisen (Wagen der
nicht entfalten; die Knospe entfaltet sich, öffnet Eisenbahn, Straßenbahn). Hptw.: die Entglei-
sich. Hptw. die Entfaltung, -.
: sung, -/-en. [19. Jh.]
ich entfärbe (habe entfärbt) es, entferne die es ist entglitten) ihm, gleitet
entgleitet (entglitt,
Farbe (aus Stoffen). Hptw. die : Entfärbung. ihm aus den Händen; Ü entzieht sich seinem
der Entfärber, Mittel zum Entfärben. Einfluß: der Sohn ist ihr entglitten.
ich entferne (habe entfernt), 1) ihn, es, schaffe entgöttert, der Göttlichkeit, der Götter beraubt.
weg. 2) mich, gehe fort. 3) mich von ihm, werde ich entgräte (habe entgrätet) den Fisch, entferne
fremd, verliere das Zugehörigkeitsgefühl, ent- die Gräten.
fernt von ihm, weit: nicht im entferntesten, ich enthaare (habe enthaart) es, entferne alle
durchaus nicht, die Entfernung, -/-en, 1) Ab- Haare. Hptw. die Enthaarung, -.
:

stand: die E. beträgt 100 m. 2) das Weg- ich enthalte (enthielt, habe enthalten; du ent-
gehen und Fernsein. 3) Entlassung seine E. aus : hältst, er enthält) 1) es, habe in mir: in der
dem Amt. der Entfernungsmesser, Meßgerät Luft ist Sauerstoff enthalten; darin ist alles ent-
für Entfernungen: ein Photoapparat mit einge- halten. 2) mich seiner, verzichte darauf, erwehre
bautem E., Abb. P 13. [mhd.] mich: ich e. mich des Urteils; sie konnte sich der
ich entfessele, entfeßle (habe entfesselt) es, 1) D Tränen kaum enthalten, ich e. es ihm vor, gebe
löse Fesseln. 2) Ü bringe zum Ausbruch: er hat ihm nicht, was ihm zusteht die Nachricht hat :

diesen Streit entfesselt; niemand wollte damit einen man mir vorenthalten, enthaltsam, mäßig oder
Krieg entfesseln. Hptw. die Entfesselung, die
: ablehnend, abstinent (z. B. gegen Alkohol; im
Entfeßlung. Geschlechtsverkehr). Hptw.: die Enthaltsam-
ich entfette (habe entfettet) es, befreie von Fett. keit, -. die Enthaltung, -/-en, Verzicht, [mhd.
Hptw. die Entfettung, -. die Entfettungskur,
: ,sich zurückhalten']
Kur, um Körpergewicht zu verlieren. ich enthärte (habe enthärtet) es, mache weich
ich entflamme, 1) (bin entflammt), gehe in Feuer (Wasser). Hptw. die Enthärtung, -. der Ent-
:

auf. 2) Ü beginne heftig: ein Streit ist entflammt. harter, -s/-, Mittel zum Enthärten.
3) (bin entflammt) für ihn, begeistere mich. ichenthaupte (habe enthauptet) ihn, schlage ihm
4) (habe entflammt) es, zünde an. 5) (habe ent- den Kopf ab. Hptw. die Enthauptung, :

flammt) es, U bringe zum Ausbruch (Begeiste- -/-en.


rung), der Entflammungspunkt, Wärmegrad, ich enthebe (enthob, habe enthoben), ihn davon,
bei dem sich ein Körper entzündet. seiner, befreie ihn, entbinde (von Ämtern, Ver-
ich entflechte (entflocht, habe entflochten; du pflichtungen). Hptw. : die Enthebung, -/-en.
entfliehst, er entflicht) es, Ü löse auf (Konzerne). ich entheilige (habe entheiligt) es, verletze die
Hptw. : die Entflechtung, -/-en. Heiligkeit (eines Ortes, einer Einrichtung).
ich entfiighe (entfloh, bin entflohen), 1) fliehe, Hptw.: die Entheiligung, -.
flüchte. 2) D vergehe: der schöne Augenblick ist ich enthemme (habe enthemmt) ihn, befreie von
entflohen. 3) ihm, entwische, entgehe. Hemmungen. Hptw. : die Enthemmung, -.

ich entfremde (habe entfremdet) ihn ihm, mache ich enthülle (habe enthüllt) es, 1) ihm, mache
fremd, lockere die Zusammengehörigkeit. sichtbar der Berg enthüllte sich unseren Blicken.
:

168
Ent
2) weihe ein (Denkmal). 3) Ü veröffentliche Ausdruck, Gedanken). Hptw. : die Entlehnung,
ein Geheimnis. Hptw.: die Enthüllung, -/-en. [ahd.]
-/-en. ich entleibe (habe entleibt) mich, begehe Selbst-
der En thusiasmus, -, Begeisterung. Zeitw. ich : mord.
en thusiasmigre (habe enthusiasmiert) ihn. der ich entleihe habe entliehen) es (mir),
(entlieh,
Enthusiast, -en/-en, Schwärmer, leidenschaft- borge, nehme
leihweise, [ahd.]
licher Bewunderer. Eigw. en thusiastisch. : ich entlobe mich (habe mich entlobt), löse meine
[griech. .Gottbegeisterung' ; 16. Jh.] Verlobung. Hptw. die Entlobung, -/-en.
:

die Ent tat, -/-en, Seinsweise, [lat. Kw.] ich entlocke (habe entlockt) es ihm, verstehe, von
ich entjungfere (habe entjungfert) sie, nehme ihr ihm zu bekommen: er entlockte ihr das Ge-
die Jungfernschaft. Hptw. : die Entjungferung, heimnis.
-/-en. ich entlohne (habe entlohnt) ihn, gebe ihm Lohn.
ich entkeime (habe entkeimt) es, 1) breche die Hptw. : die Entlohnung, -.
Keime ab oder aus (Kartoffeln). 2) töte die ich entlüfte (habe entlüftet) es, ersetze verbrauch-
Krankheitserreger, desinfiziere, sterilisiere: ent- te Luft durch frische. Hptw. : die Entlüftung, -.
keimtes Trinkwasser. 3) es entkeimt (ist entkeimt) der Entlüfter, -s/-, Gerät zum Entlüften.
ihm, D stammt davon ab. Hptw.: die Entkei- ichentmachte (habe entmachtet) ihn, raube ihm
mung, -/-en. dieMacht der entmachtete Diktator. Hptw. die
: :

ich entkerne (habe entkernt) es, nehme den Kern Entmachtung, -.


heraus (Früchte). die Entmannung, -, Kastration.
die Entkirchlichung, -/-en, Entfremdung von entmenscht, unmenschlich, verroht.
der Kirche. ich entmilitarisiere (habe entmilitarisiert) es,
ich entkleide (habe entkleidet), 1) ihn dessen, entferne die militärischen Einrichtungen (eines
nehme es ihm er wurde seiner Würden entkleidet.
: Staates). Hptw.: die Entmilitarisijerung, -.
2) mich, ziehe mich aus. Hptw.: die Entklei- ich entmündige (habe entmündigt) ihn, stelle
dung, -/-en. unter Vormundschaft. Hptw. die Entmündi- :

ich entknospe, 1) (habe entknospt) es, breche die gung, -. [ahd. munt .Schutz']

Knospen ab. 2) es entknospt (ist entknospt) aus ichentmutige (habe entmutigt) ihn, beraube des
ihm, D stammt ab. Mutes. Hptw. die Entmutigung, -.
:

ich entknote (habe entknotet) es, knote auf. die Entnahme, -, das Herausnehmen.
ich entkomme (entkam, bin entkommen) ihm, ich entnazifiziere (habe entnazifiziert) ihn, es,
entgehe. überprüfe nationalsozialistisch belastete Perso-
ich entkorke (habe entkorkt) die Flasche, ziehe nen, schalte nationalsozialistische Einflüsse aus.
den Korken heraus. Hptw.: die Entnazifizierung, -.
ich entkräfte (habe entkräftet) es, widerrufe, ich entnehme (entnahm, habe entnommen; du
widerlege, mache ungültig (Beweis, Verord- entnimmst, er entnimmt), 1) es ihm, aus ihm,
nung), entkräftet, geschwächt: ich bin e. die nehme heraus, beziehe von dort. 2) es daraus,
Entkräftung, -, Schwäche. schließe, ersehe. 3) es, es ziehe einen Wechsel.
ichentlade (entlud, habe entladen; du entlädst, entnervt, 1) der Nervenkraft beraubt, nervös
er entlädt), 1) es, leere aus, nehme die Ladung gemacht. 2) nur noch durch stärkste Mittel reiz-
heraus (Wagen, Feuerwaffe, Stromspeicher). 2) bar. Hptw. die Entnervung, -.
:

mich seiner, von ihm, befreie mich davon: ento..., inner..., innen... das Entoblast, -(e)s/-e,
er entlud sich seiner Sorgen. 3) eine Spannung das Entoderm, -s/-e, inneres Keimblatt im
entlädt sich, gleicht sich mit heftigem Schlag Embryo der Tiere, [griech.]
aus. Hptw. : die Entladung, -/-en. der Entomologe, -n/-n, Insektenkundiger, die
entlang, längs, in Längsrichtung hindurch: Entomologie, -, Insektenkunde. Eigw.: ento-
den Fluß e.; am Fluß e.; dem Fluß e., f; e. des mologisch, [griech. Kw.]
Tals, t; wir wollen hier e. laufen, nicht fahren; ich entpflichte (habe entpflichtet) ihn, entbinde
aber: wir wollen hier entlanglaufen, nicht dort, seiner Pflichten. Hptw.: die Entpflichtung,
[mhd. ,in (der) Länge'] -/-en.
ich entlarve (habe entlarvt) ihn, Ü enthülle seine er entpuppt sich (hat sich entpuppt), 1) 13 wird
geheimen (bösen) Absichten. Hptw.: die Ent- aus der Puppe zum Schmetterling. 2) als etwas, Ü
larvung, -. [um 1700] zeigt sich charakterlich ganz anders als er-
ich entlasse (entließ, habe entlassen; du entläßt, wartet, [um 1800]
er entläßt) ihn, 1) erlaube zu gehen: er entließ ich entrahme (habe entrahmt) die Milch, nehme
uns freundlich. 2) beende die Haft er wurde aus : den Rahm weg. Hptw. die Entrahmung, -. :

dem Gefängnis entlassen. 3) kündige ihm sein ich entrate (entriet, habe entraten) seiner, 1) ent-
Amt, seine Stellung: der entlassene Beamte. behre ihn. 2) komme ohne ihn aus. [mhd.]
Hptw.: die Entlassung, -/-en. [mhd.] ich enträts(e)le(habe enträtselt) es, lüfte das
ich entlaste (habe entlastet) ihn, 1) nehme ihm Geheimnis. Hptw. die Enträts(e)lung, -.
:

Arbeit ab. 2) befreie von einem Verdacht. der En treakt ätr'akt, -(e)s/-e, Zwischenakt,
3) th billige die Geschäftsführung (des Vor- [franz.]
standes, der Kasse). 4) 23 schreibe eine Lei- ich entrechte (habe entrechtet) ihn, beraube der
stung auf eine Schuld gut. Hptw.: die Ent- Rechte: er ist entrechtet, rechtlos. Hptw.: die
lastung, -. Entrechtung, -.
ich entlaube (habe entlaubt) es, entferne alles das Eri trecote ätr(3)'ko:t, -(s)/-s, Mittelrippe,
Laub. Hptw. die Entlaubung, -.
: [franz.]
ich entlaufe (entlief, bin entlaufen) ihm, gehe das Entree ä'tre:, -s/-s, 1) Eingang. 2) Eintritts-
(heimlich) weg, entfliehe Pudel entlaufen!
: geld. 3) erster Gang nach der Suppe. 4) J" Vor-
ich entlause (habe entlaust) ihn, es, befreie von spiel. 5) Vorzimmer, Korridor. 6) erster Auftritt,
Läusen. Hptw. die Entlausung, -/-en.
: en trez! ä'tre:, herein! [franz.; 1700] um
ich entledige (habe entledigt), 1) ihn seiner, be- ich entreiße (entriß, habe entrissen) es ihm,
freie davon. 2) mich seiner, beseitige ihn. 3) mich nehme gewaltsam weg.
seiner, führe aus: er entledigt sich des Auftrags. die En trelacs ätr(g)'la, Mz., Q verschlungene
Hptw. die Entledigung, -.
: Linien, en tre nous ätr(a) 'nu:, unter uns. der
ich entleere (habe entleert) es, mache leer. Hptw. : En|trepreneur ätr(9)pr3'no:r, -s/-s, t Ver-
die Entleerung, -/-en. anstalter, die Enjtrevue ätr(d)'vy:, -/-s, t Zu-
entlegen, fern von allem, abgelegen. Hptw. die : sammenkunft, [franz.]
Entlegenheit, -. ich entrichte (habe entrichtet) es ihm, bezahle.
ich entlehne (habe entlehnt) es (mir), 1) f ent- Hptw. -'die Entrichtung, -. [16. Jh.]
leihe (Buch). 2) übernehme, schaue ab (Wort, ich entringe (entrang, habe entrungen), 1) es ihm,

169
Ent
D entreiße. 2) et entringt sich ihm, kommt hervor seit) es, mache verständlich (Funkspruch, Ge-
ihrer Brust entrang sich ein Seufzer. heimschrift).
ich entrinne (entrann, bin entronnen) ihm, D 1) entschuldbar, verzeihlich. Hptw.: die Ent-
Ü entfliehe, entkomme. 2) es entrinnt, fließt schuldbarkeit, -. ich entschulde (habe ent-
heraus, das Entrinnen, -s, Flucht, [ahd.j schuldet) ihn, es, mache schuldenfrei, erleichtere
ich entrolle 1) (habe entrollt) es, rolle auf, ent- die Schuldenlast, ich entschuldige (habe ent-
davon.
falte. 2) es entrollt (ist entrollt), rollt schuldigt), 1) ihn (bei jemandem) , bringe Ent-
die En|tropie, -, Physik: der Teil der Wärme- schuldigungen für ihn oder sein Handeln vor. 2)
energie, der nicht in mechanische Arbeit um- es, verzeihe es, erkläre eine Tat und mildere da-
gesetzt werden kann, [griech.] durch einen Vorwurf: Verkehrsunfall entschuldigt
ich entrücke (habe entrückt) ihn, 1) versetze in jede Verspätung. 3) entschuldigen Sie!, Entschuldi-
Weltverlorenheit sie wirkte entrückt. 2) D nehme
: gung!, verzeihen Sie (die Störung, die unbeab-
plötzlich weg, entziehe unseren Blicken entrückt.
: sichtigte Belästigung). 4) mich, gebe Gründe an,
Hptw. :Entrückung, -.
die die mein Tun weniger tadelnswert erscheinen
ich entrümp(e)le (habe entrümpelt) es, mache lassen; bitte um
Nachsicht. 5) mich, sage ab: er
von Gerumpel frei. Hptw.: die Entrümp(e)- entschuldigt sich für heute abend. 6) mich, bitte,
lung. -. mich entfernen oder mit etwas anderem be-
ichentrüste (habe entrüstet), 1) ihn, versetze in schäftigen zu dürfen: entschuldige mich bitte
zornigen Unwillen. 2) mich über etwas, empöre einen Augenblick, die Entschuldigung, -/-en, 1)
mich darüber. Hptw. die Entrüstung, -. [mhd.
: Milderungsgrund: dafür gibt es keine E. 2) Bitte
.entwaffne'] um Verzeihung oder Nachsicht: er stammelte
ich entsafte(habe entsaftet) es, entziehe den seine E. 3) höfliche Absage, die Entschuldung,
Saft (Obst, Gemüse), der Entsafter, -s/-, Ge- -/-en, 1) das Entschulden. 2) ^ Zurückführung
rät zum Entsaften, Abb. 51. K der Verschuldung auf die Grenze der Mündel-
ich entsage (habe entsagt) ihm, verzichte schmerz- sicherheit, [mhd.]
lich, die Entsagung, -, Verzicht, Selbstlosigkeit. ich entschwebe (bin entschwebt), D schwebe,
entsagungsvoll, selbstlos. fliege, eile davon.
ich entsalze (habe entsalzt) es, entferne Salz (aus ich entschwinde (entschwand, bin entschwun-
dem Wasser zur Gewinnung von Trink- und den) (ihm), verschwinde, komme aus seinem
Brauchwasser). Hptw.: die Entsalzung, -/-en. Blickfeld.
der Entsatz, -es, Befreiung eingeschlossener entseelt, D tot.
Truppenteile durch Angriff von außen, [um 1600] ich entsende (entsandte, habe entsendet) ihn,
ich entsgu(e)re (habe entsäuert) es, entferne schicke fort.
Säure (aus Wasser, Wein). Hptw.: die Ent- ich entsetze (habe entsetzt) ihn, 1) setze in
sgu(e)rung, -. Furcht oder empörtes Staunen. 2) setze ab er :

ich entschädige (habe entschädigt) ihn für etwas, wurde seines Amts entsetzt. 3) befreie vom um-
gebe ihm eine Entschädigung, die Entschädi- zingelnden Feind. 4) mich, gerate in Furcht
gung, -/-en, Ersatz eines zugefügten Schadens. oder in erschrecktes Staunen: ich bin entsetzt,
ich entschärfe (habe entschärft) es, 1) mache un- sehr erschreckt, empört, das Entsetzen, -s,
gefährlich (Bomben, Minen). 2) Ü entferne poli- fassungsloser Schreck, entsetzlich, furchtbar,
tisch aggressive oder moralisch anstößige Stellen schrecklich. Hptw.: die Entsetzlichkeit, -. die
(aus der Presse, aus einem Film). Entsetzung, -/-en, 1) Amtsenthebung. 2)
der Entscheid, -(e)s/-e, Entscheidung, ich ent- Entsatz.
scheide (entschied, habe entschieden), 1) es, ich entseuche (habe entseucht) es, desinfiziere.
gebe ein maßgebendes Urteil ab (in Streit- Hptw. : die Entseuchung, -/-en.
fragen). 2) es, gebe den Ausschlag. 3) mich, ich entsich(e)re (habe entsichert) eine Schuß-
wähle zwischen mehreren Möglichkeiten er ent- : waffe, mache schußfertig.
schied sich für oder gegen das Angebot; es ent- ich entsinne (entsann, habe entsonnen) mich
scheidet sich, geht endgültig in einer bestimm- einet Dinges, erinnere mich daran.
ten Richtung, entscheidend, ausschlaggebend, ich entspanne (habe entspannt) es, 1) setze die
richtunggebend, die Entscheidung, -/-en, auch Spannung herab. 2) Ü vermindere die Gefahr
der Entscheid, 1) Beendigung eines Zweifels (der politischen Lage). 3) lockere (Körper). 4)
oder Streits durch Sieg der einen Richtung. 2) mich, Ü löse mich aus der Verkrampfung, ruhe
gerichtliches Urteil, Verfügung, entschieden, mich aus. Hptw.: die Entspannung, -.

1) zweifelsfrei, ausgemacht, abgesprochen. 2) es entspinnt sich (entspann sich, hat sich ent-
zielsicher, energisch: aufs entschiedenste. HPTW. sponnen), beginnt, entwickelt sich. [16. Jh.]
die Entschiedenheit, -. [spätes MA.] ich entspreche (entsprach, habe entsprochen du ;

ich entschlacke (habe entschlackt), 1) es, befreie entsprichst, er entspricht), 1) einer Sache, genüge
von Schlacken. 2) ihn, mich, { rege die Aus- den Anforderungen oder Erwartungen, passe
scheidung von Rückständen des Stoffwechsels dazu: die Anordnung entspricht den Umständen.
an. Hptw.: die Entschlackung, -. 2) ihm, genüge, befriedige, willfahre er entsprach :

ich entschlafe (entschlief, bin entschlafen), D 1) ihm, seinen Wünschen. 3) ihm, bin ihm ähnlich,
schlafe ein. 2) sterbe. kann ihn in gewissen Beziehungen ersetzen.
ich entschlage (entschlug, habe entschlagen) entsprechend, 1) angemessen, einer Sache ge-
mich seiner, f verzichte darauf, gebe auf. nügend. 2) ähnlich, dazu stimmend, analog: die
ich entschlej(e)re (habe entschleiert) es, Ü decke entsprechende Stelle im Text; aber: Entsprechendes
auf, enthülle. Hptw. die Entschlej(e)rung.
: gilt für dich. 3) ihm entsprechend: zufolge, ge-
ich entschließe (entschloß, habe entschlossen) mäß: entsprechend der neuen Verordnung, die Ent-
mich für oder gegen etwas, zu einer Tat, ent- sprechung, -/-en, genaue Wiedergabe, passen-
scheide mich. Hptw. die Entschließung, -/-en.
: des Seitenstück, Analogie : dies Wort hat keine E.
entschlossen, zielsicher. Hptw. die Ent- : im Französischen, [alem.]
schlossenheit, -. der Entschluß, .usses/. .üsse,
. . . ich entsprieße (entsproß, bin entsprossen) (aut)
Festlegung des Willens, innere Entscheidung: ihm, D 1) stamme ab: der Ehe entsprotten
er faßte den E. abzureisen, die Entschlußkraft, zwei Kinder. 2) es entsprießt, wächst hervor
-, Fähigkeit zur Entscheidung. (Knospe).
ich entschlumm(e)re (bin entschlummert), D ich entspringe (entsprang, bin entsprungen) aut
schlafe ein. etwas, 1) nehme meinen Ursprung davon (Quelle,
ich entschlüpfe (bin entschlüpft) ihm, 1) ent- Fluß, Nachkomme). 2) entfliehe, [ahd.]
rinne. 2) ein Ausruf, eine Bemerkung entschlüpft ich entstamme (bin entstammt) ihm, leite mich
ihm, entfährt ihm unbeabsichtigt. von ihm her, bin sein Nachkomme.
ich entschlüssele, entschlüßle (habe entschlüs- ich entstgybe, entstaube (habe entstaubt, ent-

170
Eph
stäubt) es, entferne den Staub. Hptw. : die Ent- ich entwöhne ihn, 1) dessen, gewöhne ihm etwas
staubung, Entstaybung, -. ab : ich habe mich oder ich bin des Rauchens ent-
ich entstehe (entstand, bin entstanden) aus ihm, wöhnt. 2) (habe entwöhnt) höre mit Stillen auf
trete ins Dasein, gehe hervor, werde gebildet. (beim Säugling). Hptw. die Entwöhnung, -.
:

Hptw. : die Entstehung,-/-en. es entwölkt (hat entwölkt) sich, klärt sich auf
ich entstejne (habe entsteint) es, entferne den (Himmel).
Stein (aus Obst). entwürdigend, die Würde verletzend, demüti-
ich entstelle (habe entstellt) es, verunstalte, ver- gend.
drehe, verfälsche, fülle mit Lügen: ein entstellter der Entwurf, -(e)s/-e, Plan, skizzenhafte Aus-
Bericht. Hptw. die Entstellung, -/-en.
: führung, vorläufige Niederschrift, [zu: ent-
ich entstöre (habe entstört) es, 1? befreie von werfen]
Störung. Hptw. die Entstörung, -. : ich entwurz(e)le (habe entwurzelt), 1) es, reiße
es entströmt (ist entströmt), strömt heraus, ent- aus dem Boden (Pflanze). 2) ihn, Ü entziehe
weicht (Gas). ihm die vertraute Umgebung. Hptw. die Ent- :

ich entsühne (habe entsühnt) ihn, befreie von wurzelung, -/-en.


Sünde, Schuld. Hptw. die Entsühnung, -. : entzaubert, 1) seiner Zauberkraft, des Reizes
ich enttäusche (habe enttäuscht) ihn, entspreche beraubt. 2) aus einer Verzauberung befreit.
nicht seinen Erwartungen. Hptw. die Ent- : ich entzerre (habe entzerrt) es, nehme Ver-
täuschung, -/-en. zerrungen weg. Hptw. die Entzerrung, -/-en.
:

ich entthrone (habe entthront) ihn, verdränge ich entzighe (entzog, habe entzogen), 1) es ihm,
vom Thron, setze ab. Hptw.: die Entthro- gebe nicht länger, verweigere von jetzt an.
nung, -. 2) mich ihm, befreie mich (davon): das entzieht
ich enttrümm(e)re (habe enttrümmert) es, be- sich meiner Kenntnis, das weiß ich nicht. Hptw. :

freie von Trümmern, beseitige Trümmer. die Entziehung, -. die Entziehungskur, Ent-
Hptw. die Enttrümm(e)rung, -.
: wöhnung von Rauschgiften, Alkohol.
entvölkert, arm an Bevölkerung geworden. entzifferbar, gerade noch lesbar, ich entziff(e)re
Hptw. : die Entvölkerung, -. (habe entziffert) es, setze aus der Geheimschrift
entw., Abk. für: entweder. um, lese (trotz schlechter Schrift). Hptw. die :

ich entwachse (entwuchs, bin entwachsen; du Entziff(e)rung, -. [um 1800; zu: dechiffrieren]
entwächs(es)t, er entwächst) ihm, werde zu groß ich entzücke (habe entzückt) ihn, bereite ihm
oder zu reif dafür. helle Freude, begeistere. Hptw. das Ent- :

ich entwaffne (habe entwaffnet) ihn, nehme ihm zücken, -s, die Entzückung, -. entzückend,
dieWaffen ab; Ü nehme ihm schlagfertig die sehr erfreulich, [mhd.]
Gegenargumente. Hptw. die Entwaffnung, -. : entzündbar, brennbar, ich entzünde (habe ent-
ich entwarne (habe entwarnt), beende den zündet), 1) es, setze in Brand, zünde an. 2) es ent-
Alarmzustand. Hptw. die Entwarnung, -/-en. : zündet sich, fängt Feuer, beginnt zu brennen. 3)
die Entwässerung, auch: Entwäßrung, -/-en, 1) es entzündet sich, { in ihm beginnt eine Ent-
2& Dränung. 2) Abfluß von Abwässern, Abb. zündung, entzündlich, 1) entzündbar. 2) { auf
T 22. Zeitw. ich entwässere, entwäßre (habe
: einer Entzündung beruhend, die Entzündung,
entwässert) es. Hptw. die Entwäßrung, Ent- : -/-en, 1) Beginn einer Verbrennung. 2) { durch
wässerung. einen Reiz hervorgerufene Vorgänge in den
entweder, auch: 'cnt..., Abk.: entw., e. ... oder ..., Körpergeweben, die der Unschädlichmachung
tritt das eine ein, so ist das andere unmöglich: der schädigenden Ursache dienen, [ahd.]
e.jetzt oder nie. das Entweder-Oder, -, Zwangs- entzwei, zerbrochen, in Stücke gegangen; mit
entscheidung, [ahd.; aus: ein und weder] Zeitwörtern trennbar zusammengesetzt: ich
ich entwejche (entwich, bin entwichen), 1) D breche es e. — habe es entzweigebrochen; es geht e. —
entfliehe, gehe fort. 2) es entweicht, findet einen ist entzweigegangen, ich entzweie (habe ent-
Ausweg, strömt aus (Dampf, Gas), [ahd.] zweit), 1) sie beide, bringe in Unfrieden. 2) mich
ich entweihe (habe entweiht) es, 1) schände mit ihm, verzanke mich, gerate in Zwiespalt,
(kirchliche Geräte). 2) störe (Andacht). Hptw.: [mhd. in zwei]
:

die Entweihung, -. die Enumeration, -/-en, t Aufzählung. Zeitw. :

ich entwende (habe entwendet) es (ihm), nehme ich enumer tere (habe enumeriert) es, f- [franz.]
weg, stehle. Hptw. die Entwendung, -/-en.: die Enunziation, -/-en, t Aussage; Erklärung,
ich entwerfe (entwarf, habe entworfen; du ent- [franz.]
wirfst, er entwirft) es, plane, zeichne einen Ent- en vogue ä'vog, in Mode, im Schwange, [franz.]
wurf, [mhd.] die Enzephalitis, -/...'tiden, { Gehirnentzün-
ich entwerte (habe entwertet) es, nehme oder dung, [griech.]
mindere seinen Wert. Hptw. die Entwertung, -. : der Enzian, -s/-e, 1) bitterstoffreiche Gebirgs-
ich entwese (habe entwest) es, befreie von Schäd- pflahzengattung. 2) mit Enzianwurzel gebrann-
lingen. Hptw. die Entwesung, -/-en.
: ter Schnaps, [aus lat. Gentiana]
ich entwick(e)le (habe entwickelt), 1) es, erreiche die Enzy klika, -/...ken, päpstliches Rund-
allmählich, bringe hervor (Fähigkeiten). 2) es, schreiben, enzy klisch, an den Erdkreis ge-
lege dar (Plan). 3) einen Film, mache das Bild richtet, einen Kreis durchlaufend, [griech.]
auf dem belichteten Film sichtbar. 4) mich, die Enzy klopädig, -/...'di|en, 1) Gesamtwissen.
bringe meine Anlagen zur Entfaltung: das 2) Sachwörterbuch hierüber, enzy klopadisch,
Kind hat sich gut entwickelt. 5) es entwickelt sich, 1) weltumspannend. 2) vielwissend, alle Wissen-
entsteht (z. B. Rauch), ich e. mich fort, 1) wachse, schaften umfassend. 3) in Form einer Enzy-
gewinne eine höhere Entwicklungsstufe. 2) von klopädie, [griech.]
ihm, werde ihm fremd, die Entwick(e)lung, das Enzym, -s/-e, O
Zellwirkstoff, der einen
-/-en, das Entwickeln, der Entwickler, -s/-, biochemischen Vorgang beschleunigt oder lenkt,
Photographie: Flüssigkeit zum Entwickeln von ohne sich am Ende selbst verändert zu haben,
Filmen, die Entwicklungsgeschichte, Werde- [griech.]
gang des Lebens auf der Erde, die Entwick- eo ipso, von selbst, ohne weiteres, [lat.]
lungshilfe, Unterstützung für Entwicklungs- die Eos, -, (Göttin der) Morgenröte, [griech.]
länder, die Entwicklungsländer, Mz., Gebiete das Eosin, -s, ein roter Farbstoff, [griech.]
mit niedrigem Lebensstandard, der mit Hilfe das Eozän, -s, eine Abteilung des Tertiärs,
anderer Nationen gehoben werden soll, [nhd.] Übers. E 11. Eigw. eozän, [griech. Kw.]
:

ich entwirre (habe entwirrt) es, 1) ziehe ausein- dieEpa\üetteepo'Ut(3),-l-'n, Achselstück, [franz.]
ander (Fäden eines Knäuels). 2) Ü kläre, schlichte die Epen, Mz. von das Epos.
:

(unklare Lage). Hptw. die Entwirrung, -. : die Ep enthese, -/-n, Einschaltung, [griech.]
ich entwische (bin entwischt) ihm, entkomme. der Ephebe, -n/-n, Jüngling, [griech.]

171
Eph
die äußere Oberfläche und die inneren Hohl-
räume des menschlichen und tierischen Körpers
überkleidet, [griech. Kw.]
das Epitheton, -s/...ta, (schmückendes) Beiwort:
E. ornans, ÜBERS. RH. [griech.]
die Epitome, -/...'tomen, Auszug (aus einem
Buch), [griech.]
das Epizen trum, auf der Erdoberfläche über
dem Erdbebenherd liegende Stelle, [griech.]
epochal, aufsehenerregend, die Epoche, -/-n, 1)

er die
Knallerbse
bedeutsamer Zeitraum. 2) Anfang einer neuen
geschichtlichen Entwicklung das Ereignis macht
:

E., leitet eine neue Zeit ein, aber: das epoche-


Epitaph Erbse machende Ereignis, [griech.]
die Epopöe, -/-n, f Epos, das Epos, -/Epen, län-
ephemer, eintägig, U vergänglich, die Ephe- geres erzählendes Gedicht, [griech.]
meride, -/-n, 1) Vorgang von kurzer Dauer. 2) der Eppich, -s/-e, Name mehrerer Pflanzen (Efeu,
Vorausberechnung der täglichen Stellung der Sellerie u. a.). [lat. Lw. ; ahd.]
Himmelskörper; auch: die Tabellen davon. 3) das Epsilon, -(s)/-s, griechischer Buchstabe,
Eintagsfliege, [griech.; 1800] um ÜBERS. G36.
der Epheser, -s/-, Einwohner der altgriechischen ich equilibrigre usw., ich äquilibriere usw.
Stadt Ephesos in Kleinasien. Eigw. ephesisch. : die Equipage eki'pa:3(») , -/-n, 1) herrschaft-
der Ephorus, -/...'phoren, Superintendent, liche Kutsche. 2) Schiffsbesatzung. 3) Equipie-
[griech. ephoros .Aufseher'] rung. ich equipiere (habe equipiert) ihn, es, f
Ephra im, männl. Vorname, [hebr. .doppelte rüste aus. Hptw. die Equipigrung,
: -/-en.
'Fruchtbarkeit'] [franz. aus niederd.]
epi..., über, auf, an; bei, zu. [griech.] die Equipe e'kip, -/-en, Reitermannschaft.
die Epidemie. -/...'mi|en, Krankheitswelle, ge- [franz.]
häuftes Auftreten einer Infektionskrankheit. er, persönliches Fürwort, Übers. F 40. Er, f
Eigw. epidemisch,
: [griech.] Anrede in der 3. Person für männl. Unter-
die Epidermis, -/...men, oberste Schicht der gebene.
Haut, [griech.]
das Epidia skop, -s/-e, Bildwerfer für durchsich-
Er, o Zeichen für: Erbium.
er..., 1) zu etwas machen oder werden: erkalten,
tige und undurchsichtige Bilder, [griech. Kw.] erwärmen. 2) ein Ergebnis erzielen: erbauen, er-
der Epigone, -n/-n, 1) Nachfolger, Nachkomme. richten. 3) etwas erwerben: erarbeiten, erbitten.
2) unschöpferischer Nachahmer großer Vor- 4) beginnen erzittern, erschrecken. 5)
: M
oberd.
bilder. Eigw. epigonal, epigonenhaft, [griech.
: z. B. ersorgen, sorgevoll erwarten, [germ.]
,Nachgeborener' um 1800] ; ...er bildet: 1) Hauptwörter: Berufsbezeichnun-
das Epi gramm, -s/-e, kurzes, geistreiches oder gen, von Tätigkeitswörtern oder Hauptwörtern
witziges Gedicht, Sinngedicht, epi gramma- abgeleitet: der Zeichner, der Fleischer; Geräte-
tisch, knapp, treffend gesagt, [griech.] namen, gleichzeitig auf Personen anwendbar:
die Epi graphik, -, Inschriftenkunde, [griech.] der Bohrer, der Former; Einwohnernamen: der
die Epik, -, Gattung der epischen Dichtung, der Wiener, der Schweizer. 2) Eigenschaftswörter,
Epiker, -s/-, Dichter eines Epos, episch, er- von Orts- oder Ländernamen abgeleitet: das
zählend, [griech.] Wiener Würstchen, der Schweizer Käse. 3) Kom-
die Epi krise, -/-n, { abschließende Beurteilung parativ der Eigenschaftswörter, Übers. E 4 lang, :

eines Krankheitsfalls, [griech.] länger, [germ.]


der Epikure er, -s/-, Genußmensch. Eigw. epi- : ich er achte (habe erachtet) es, meine, daß es ist:
kureisch. [Epikur, altgriech. Philosoph] ich e. es für nötig; ich e. es deiner unwürdig,
die Epilation, -/-en, Enthaarung. Zeitw. ich : das Er Jachten, -s, Meinung, Ansicht: meines
epiliere (habe epiliert) es. [lat.] Erachtens, Abk.: m. E. ; nach meinem E.; meinem
die Epilepsie, -, sich wiederholende kurze An- E. nach, [ahd.]
fälle von Krämpfen und Bewußtlosigkeit, Fall- ich erarbeite (habe erarbeitet) es mir, erwerbe
sucht. Eigw.: epileptisch, der Epileptiker, durch Arbeit.
-s/-, an Epilepsie Erkrankter, Fallsüchtiger, Erasmus, männl. Vorname, [griech. ,der Lieb-
[griech. , Anfall'] werte']
der Epilog, -s/-e, Schlußwort, [griech.] Erato, Muse der Liebesdichtung, [griech.]
der Epingle epi'gle:, -(s)/-s, feingerippter Stoff, die Erbanlage, vererbbare Anlage, erbberech-
[franz.] tigt, befugt, die Erbschaft anzutreten, ich
die Epiphania, -, auch : Epiphanie, Erscheinung erbe (habe geerbt) es von ihm, übernehme als
(des Herrn), das Epiphanias, -/...ni|en, Epi- Erbe, beerbe ihn. der Erbe, -n/-n, Übernehmer
phanienfest, Fest der Erscheinung Christi eines Erbes, das E., -s, Hinterlassenschaft, der
(6. Januar), die Epiphanie, -, Epiphania. [griech.] Erbfeind, B Teufel, die Erbfolge, Reihenfolge
das Epi skop. -s/-e, Bildwerfer für undurchsich- der Erbberechtigung innerhalb der Familien-
tige Bilder, [griech. Kw.] mitglieder, das Erbgut, 1) das Erbe. 2) Gesamt-
epi skopal, bischöflich, der Epi skopalismus. heit der Erbanlägen, die Erbin, -/-nen, Über-
-, das Epi skopalsystem, -s, Kirchenrechts- nehmerin eines Erbes, die' Erbkrankheit, erb-
system, das das allgemeine Konzil der Bischöfe liche Krankheit, der Erb lasser, jemand, der
dem Papst überordnet, der, das Epi skopat, ein Erbe hinterläßt, erblich, von den Vorfahren
-s/-e, 1) Bischofsamt. 2) die Bischöfe der kath. übernommen; vererbbar. die Erblichkeit, -,
Kirche, [griech.] Fähigkeit, auf Kinder überzugehen, die Erb-
die Episode, -/-n, 1) Zwischenspiel, Einschub. masse, Erbgut, die Erbpacht, erbliches "und
2) nebensächliches Erlebnis. 3) eingeschobene veräußerliches dingliches Nutzungsrecht an
Nebenhandlung. 4) J Zwischenspiel in der Fuge.
1

einem Grundstück, das Erbrecht, alle ein Erbe


ElGW.: episodenhaft, episodisch, [griech.] betreffenden Rechtsbestimmungen, die Erb-
die Epistel, -/-n, Brief, Sendschreiben, [griech. schaft, -/-en, das Erbe, der Erbschein, Urkunde
lat.] über das Recht an einem Erbe, der Erbschlei-
das Epitaph, -s/-e, Erinnerungsmal für einen cher, jemand, der sich ein Erbe zu erschleichen
Verstorbenen (in der Kirche), Abb. E 9, 20. K sucht, die Erbsünde, nach christlicher Lehre
[griech. .Grabschrift'] die dem Menschen angeborene Sündhaftigkeit.
das Epithel, -s/-e, gefäßfreie Zellschicht, die das Erbteil, 1) von den Vorfahren überkommene

172
Erd
der Nordpol / die Erdachse der nördliche Polarkreis der Nordpol / die Erdochse

W n. Br.

die südlich'
Halbkugel dhche kolte Zo

der Südpol Br
7V"
der Südpol
die Erdachsi
Erde

Anlage: seine musikalische Begabung ist ein E. ich erbose (habe erbost), 1) ihn, erzürne: er ist
seiner Mutter. 2) 5*6 der E., Anteil eines Mit- erbost darüber. 2) mich, werde böse, [mhd.]
erben, [germ.] erbötig, K bereit: er ist e., es zu tun. Hptw.: die
das Erbarmdebild, Darstellung Christi als Erbötigkeit, -. [zu: erbieten]
Schmerzensmann, ich erbarme (habe erbarmt) ich erbreche (erbrach, habe erbrochen; du er-
mich, über ihn, ich habe Mitleid mit
1) seiner, brichst, er erbricht), 1) es, breche auf, öffne ge-
ihm, suche ihm zu helfen oder verzeihe ihm. waltsam. 2) mich, breche, entleere meinen Magen
2) er, es erbarmt mich, tut mir leid, das Er- durch den Mund. Hptw. das Erbrechen, -s. :

barmen, -s, Mitleid, das nach Abhilfe sucht. icherbringe (erbrachte, habe erbracht), schaffe
erbarmenswert, Erbarmen erweckend, der Er- herbei : ich e. den Beweis, beweise.
barmer, -s/-, D mitleidiger Helfer, besonders die Erbse, -/-n, ein Schmetterlingsblütler, eine
Gott, erbärmlich, 1) erbarmenswert. 2) klein- Hülsenfrucht, Abb. E 9. Verkl. das Erbschen, :

lich, verächtlich. Hptw. die Erbärmlichkeit,-.


: Erbslein, -s/-. das Erbsenstroh, Erbsstroh,
die Erbarmung, -, das Erbarmen, erbar- getrocknetes Kraut der Erbse, die Erbswurst,
mungslos, ohne Erbarmen, grausam. Hptw. : in Wurstform gepreßtes Erbsenmehl mit Fett,
die Erbarmungslosigkeit, -. [germ. von arm] ; : Salz und Gewürz, [germ. Stw.]
ich erbajje (habe erbaut), 1) es, errichte, baue auf. das Erbteil, -* die Erbanlage.
2) ihn, versetze in Hochstimmung. 3) er wird die Erdachse, -, durch Nord- und Südpol
nicht sehr erbaut davon sein, U nicht erfreut, gehende gedachte Linie, um die die Erde sich
sich darüber ärgern. 4) mich an etwas, finde in- dreht, Abb. E 10. der Erdapfel, 1) M südostd.:
nere Stärkung, erfreue mich daran. Hptw. : Kartoffel. 2) t Topinambur, die Erdbahn, Bahn
die Erbauung, -. der Erba.y er, -s/-, D Bauherr, der Erde um die Sonne, der Erdball, -s, D die
Baumeister, erbaulich, das Gemüt stärkend, Erdkugel, das Erdbeben, Erschütterung des
läuternd. Hptw. die Erbaulichkeit, -.
: Erdbodens, die "in der Erdkruste entsteht, die
erbberechtigt, ich erbe usw., -* die Erbanlage. Erdbeere, ein Beerenobst, Abb. B 17. der Erd-
ich erbebe
(bin erbebt) vor ihm, gerate in Furcht. boden, Erdoberfläche: die Stadt wurde dem E.
erbeten, von: ich erbitte. gleichgemacht, völlig zerstört, ich erde (habe ge-
ich erbett(e)le (habe erbettelt) es, erlange durch erdet) verbinde einen Stromleiter mit der
es, i
Betteln, Ü erreiche durch vieles Bitten. Erde, die Erde, -/-n, 1)
unser Weltkörper,
ich erbeute (habe erbeutet) es, erringe als Beute. Abb. E 10:' auf der E., D:
auf Erden. 2) der
Hptw.: die Erbeutung, -. feste Boden: er steht mit beiden Beinen auf der
ich erb igte mich (erbot, habe mich erboten), E., Ü ist tüchtig und praktisch im Leben;
etwas zu tun, erkläre mich bereit. er hat sie unter die E. gebracht, U zu ihrem
die Erbin, -> die Erbanlage. Tod beigetragen; auf der E., U auf dem Boden;
ich erbitte (erbat, habe erbeten) es, erreiche zu ebener E., in Höhe der Erdoberfläche. 3) Erd-
durch Bitten. reich; verwitterte Gesteine, besonders soweit sie
ich erbitt(e)re (habe erbittert) ihn, bringe in Ver- Pflanzenwuchs tragen: zwischen den Felsen war
bitterung: er war erbittert über das ihm zugefügte kaum E. 4) die Erden, Mz., t eine Reihe O
Unrecht. Hptw. die Erbitt(e)rung, -.
: von Metalloxyden, der Erdenbürger, -s/-,
das Erbium, -s, Zeichen: Er, O Element. Mensch im Diesseits, erdennah, im Weltraum
ich er blasse (bin erblaßt), 1) vor ihm, Ü bin ihm nahe der Erde: ein Satellit in erdennaher Um-
unterlegen. 2) erbleiche, werde blaß, verliere laufbahn, das Erdenrund, -s, D die Erde, das
die Farbe; D sterbe, [ahd.] Erdenwallen,' -s, das irdische Leben des Men-
der Erb lasser, -* die Erbanlage. schen, der Erdfall, trichterförmige Einsenkung
ich er blejche (erbleichte, bin erbleicht; t er- der Erdoberfläche, die Erdferne, -, Apogäum.
blich, bin erblichen), 1) werde bleich, erblasse. der Erdfloh, ein Blattkäfer, das Erdgas, in
2) (erblich, bin erblichen), D sterbe. der Erde vorkommendes Gas, Naturgas, die
erblich, die Erblichkeit, -> die Erbanlage. Erdgeschichte, -, Geologie, Übers. E 11.
ich er blicke '(habe erblickt), 1) ihn, es, bemerke
|
Eigw. erdgeschichtlich, das Erdgeschoß,
:

mit den Augen: ein Kind erblickt das Licht der Abk. Erdg., Stockwerk zur ebenen Erde, Par-
:

Welt, wird geboren. 2) es in ihm, Ü halte dafür: terre, Abb. H


12. erdig, voller Erde; erdartig,
in ihm e. ich meinen schärfsten Konkurrenten. leicht zerreibbar. der Erdkrebs, -es/-e, 1) eine
ich erblinde (bin erblindet), werde blind. Grille. 2) ohne Mz., eine Nadelbaumkrankheit.
Hptw. die Erblindung, -/-en.
: der Erdkreis, -es, die Erdkugel mit den
sie erblüht (ist erblüht), 1) blüht auf (Knospe). Menschen, die Erdkruste, Erdrinde, die Erd-
2) Ü ist herangewachsen (junges Mädchen). kugel, -, Erde (1), Abb. 17, die A G 3L
173
Erd

Erdgeschichte

Erd-
Erh
ich erfrage (habe erfragt) es, erfahre durch mache ihm Freude. Eigw. ergötzlich.
heitere, :

Fragen. Hptw.: das Ergötzen, -s, die Ergötzlichkeit,


er erfrecht sich (hat sich erfrecht), wagt, nimmt -/-en. [ahd. irgetzan]
sich heraus. ich ergrajje (bin ergraut), werde grau (Haar); Ü
ich erfreue (habe erfreut), 1) ihn mit oder durch werde alt.
etwas, mache ihm eine Freude. 2) mich daran, ich ergrejfe (ergriff, habe ergriffen) ihn, es, 1)
darüber, freue mich. 3) mich dessen, genieße, erfasse, nehme in die Hände. 2) nehme gefangen.
habe: er erfreut sich keines guten Rufes, erfreu- 3) nehme, nehme wahr (Besitz, eine Gelegenheit,
lich, Freude bereitend, günstig. Maßregeln, das Wort). 4) einen Beruf, wähle und
ich erfriere (erfror, bin erfroren), 1) gehe durch beginne darin zu arbeiten. 5) es ergreift mich,
Frost zugrunde. 2) ich e. es mir, es erfriert (mir) Ü erschüttert mich, bewegt mein Gemüt: von
ein Körperteil stirbt durch Kälte ab. Hptw. : ihrem Tod waren wir tief ergriffen. Hptw.: die
die Erfrigrung, -/-en. Ergrejfung, -. die Ergriffenheit, -, Mitgefühl,
ich erfrische (habe erfrischt) ihn, mich, belebe Trauer.
neu, gebe Freudigkeit oder Lebensmut wieder. ich ergrimme (bin ergrimmt) über etwas, werde
die Erfrischung, -/-en, 1) ohne Mz., Belebung, zornig.
Erquickung. 2) erquickendes Getränk, Obst, ich ergründe (habe ergründet) es, gehe einer
Speiseeis u. ä. der Erfrischungsraum, kleines Sache auf den Grund, [zu Grund] :

Restaurant, besonders in Warenhäusern. der Erguß, ...usses/...üsse, 1) das Ausströmen. 2)


ich erfülle (habe erfüllt), 1) es, fülle ganz, mache U leidenschaftliches Aussprechen eines Erlebnis-
voll: Geschrei erfüllte die Luft. 2) ein Versprechen, ses. 3) f Bluterguß, das Ergußgestein, an ®
eine Hoffnung, eine Bitte, lasse Wirklichkeit wer- der Erdoberfläche erstarrte Lava.
den, führe aus. 3) ihn, beschäftige seine Seele. erhaben, 1) über die Umgebung erhöht, pla-
4) es erfüllt sich, wird Wirklichkeit, die Erfül- stisch hervortretend (Relief), Abb. E 9, 39, K
lung, -, 1) Verwirklichung. 2) es Tilgung einer L 12. 2) Ü feierlich, erhebend-eindrucksvoll,
Schuld, der Erfüllungsort, a
zwischen Gläu- großartig: ein erhabener Anblick. 3) über ihn,
biger und Schuldner vereinbarter Ort, an dem nicht berührt davon, stolz darüberstehend: über
eine geschuldete Leistung zu erfüllen ist. [mhd.] alles Lob e., ganz ausgezeichnet. Hptw.: die
erfunden, von: ich erfinde. Erhabenheit, -. [mhd.]
erg., Abk. für: ergänze. der Erhalt, -(e)s, K Empfang: nach E. Ihres
das Erg, -s/-s, Zeichen: erg, physikalische Ein- Schreibens, ich erhalte (erhielt, habe erhalten;
heit der Arbeit (Energie), [griech.] du erhältst, er erhält), 1) ihn, bewahre, sorge für
ergangen, von: ich ergehe. sein Bestehen; bestreite seinen Unterhalt. 2) es,
ich ergänze (habe ergänzt) es, vervollständige. bekomme, kriege, lasse mir geben. 3) mich,
die Ergänzung, -/-en, 1) Hinzufügung. 2) sorge, am Leben zu bleiben, fortzudauern: dieser
Sprachlehre: Objekt, Übers. S 6. die Ergän- Brauch erhielt sich bis heute, ich e. es aufrecht,
zungsfarbe, Komplementärfarbe. gehe nicht davon ab, bleibe dabei: er erhielt die
ich ergatt(e)re (habe ergattert) es, U weiß mir Lüge aufrecht, der Erhalter, -s/-, D Bewahrer;
geschickt zu verschaffen, [von: gattern .lauern'] Ernährer, erhältlich, käuflich, zu bekommen.
ich ergayn(e)re (habe ergaunert) es (mir), U ge- die Erhaltung, -/-en, das Bestehenbleiben,
winne durch Gaunerei. Pflege, Konservierung; Unterhalt. [16. Jh.]
ich ergebe (ergab, habe ergeben; du ergibst, er ich erhänge (habe erhängt) ihn, mich, töte durch
ergibt), 1) es,werfe ab, bringe Ertrag oder Er- den Strang, hänge auf.
kenntnis die:Sammlung ergab einen hohen Betrag. Erhard, männl. Vorname, [ahd. ,der an Ehren
2) mich ihm, strecke die Waffen, begebe mich in "Starke']
Gefangenschaft. 3) mich ihm, Ü gebe mich ganz ich erhärte, 1) (habe erhärtet) es, bekräftige:
hin, widme: er ergab sich den Lehren Nietzsches. durch Eid erhärtet. 2) es erhärtet (ist erhärtet),
4) mich in etwas, füge mich: ergib dich in dein wird hart. Hptw. : die Erhärtung, -.

Schicksal! 5) es ergibt sich, folgt daraus, kommt ich erhasche (habe erhascht), 1) es, kann gerade
zustande aus alledem ergeben sich völlig neue Ge-
: noch fangen. 2) einen Blick, ein Wort, Ü fange
sichtspunkte, ergeben, gefügig, untertänig: er auf, schnappe auf.
war ihm treu e. ; Ihr sehr ergebener ..., Schluß- ich erhajjse (habe erhaust) es, M Schweiz.: er-
formel in Briefen, die Ergebenheit, -, Demut, spare.
dienende Treue, das Ergebnis, -ses/-se, Aus- ich erhebe (erhob, habe erhoben), 1) ihn, es, hebe
wirkung, Erfolg, Ertrag, Resultat: das E. einer empor. 2) ihn, gebe ihm einen höheren Rang: er
Forschungsreise, einer Rechenaufgabe, ergeb- wurde in den Adelsstand erhoben. 3) ihn, es, preise,
nislos, ohne Ergebnis, erfolglos, ergebnis- lobe er erhob ihn in den Himmel. 4) es, verlange,
:

reich, voller Ergebnisse, die Ergebung, -, 1) lasse mir zahlen (Steuern, Zoll). 5) es, mache
das Waffenstrecken, Verzicht auf weiteren geltend (Ansprüche, Beschwerde). 6) Geschrei,
Kampf. 2) entsagende Geduld, [germ.] Klage, beginne, stimme an. 7) mich, stehe auf.
ichergehe mich (erging, habe mich ergangen), 1) 8) mich gegen ihn, etwas, empöre mich. 9) mich
D gehe geruhsam auf und ab er erging sich im
: über etwas, wachse darüber hinaus. 10) es erhebt
Garten. 2) Ü lasse mich aus: er ergeht sich in sich über etwas, ragt darüber hinaus. 11) es erhebt
Scheltreden. 3) es ergeht (ist ergangen), geht aus: sich, entsteht(Sturm, Frage), erhebend, erbau-
es erging ein Gebot. 4) es ergeht (ist ergangen) mir lich, ergreifend,erheblich, bedeutsam, wichtig,
gut, schlecht, mir geht es gut, schlecht, das Er- groß, zahlreich, die Erhebung, -/-en, 1) Hügel,
gehen, -s, Befinden. Berg. 2) Aufstand. 3) Erbauung. 4) Gebühren-
ich ergetze (habe ergetzt) ihn, mich, t ergötze. forderung. 5) Befragung; Ermittlung, [germ.]
ergiebig, ertragreich, nutzbringend. Hptw. die : ich erh ej sehe (habe erheischt) es, verlange, be-
Ergiebigkeit, -. anspruche.
es ergießt sich (ergoß, hat sich ergossen), 1) in ein ich erhejt(e)re (habe erheitert) ihn, mich, unter-
Gewässer, fließt hinein, mündet. 2) über etwas, halte, zerstreue. Hptw.: die Erhejt(e)rung,
strömt herab. Hptw. die Ergießung, -/-en.
: -/-en.
es erglänzt (ist erglänzt), beginnt zu glänzen. ich erhelle (habe erhellt) es, 1) beleuchte. 2) U
ich erglühe (habe, bin erglüht), 1) es erglüht, ge- kläre: daraus erhellt, daß..., geht deutlich hervor,
rät in Glut. 2) für ihn, etwas, Ü begeistere mich, ergibt sich. 3) es erhellt sich, wird hell (Fenster,
lerne leidenschaftlich lieben. Himmel). Hptw. : die Erhellung, -.
ergo, also, folglich, [lat.] ich erhitze (habe erhitzt), 1) es, mache heiß. 2)
der Ergo graph, -en/-en, Gerät zum Messen und mich, Ü errege mich, werde überreizt: erhitzte
Aufzeichnen von Muskelarbeit, [zu: Erg] Gemüter. Hptw. die Erhitzung,
: -.
ich ergötze (habe ergötzt) ihn, unterhalte, er- erhoben, von: ich erhebe.

175
Erh
ich erhoffe (habe erhofft) es (von ihm), erwarte ich erkiese (erkor, habe erkoren) ihn, es, t er-
bestimmt. wähle, [germ.]
ich erhöhe (habe erhöht) es, 1) mache höher: erklärbar, so beschaffen, daß es zu erklären ist.
das Haus wird um ein Stockwerk erhöht. 2) ver- ich erkläre (habe erklärt), 1) es ihm, mache ihm
stärke, vergrößere, steigere: mit erhöhter Kraft; klar, verständlich. 2) es, spreche aus, besonders
erhöhte Temperatur, leichtes Fieber. 3) setze in bindender Form: ich e., keine Beleidigung
herauf: erhöhte Preise. 4) £ mache um einen beabsichtigt zu haben; man erklärt seine Liebe,
Halbton höher, Abb. N
9. 5) ihn, erhebe in seinen Eintritt, den Krieg, seine Unabhängigkeit
einen höheren Rang, die Erhöhung, -/-en, 1) (Staat). 3) es für etwas, nenne mit Bestimmt-
das Erhöhen. 2) Hügel, Berg, das Erhöhungs- heit das e. ich für eine Lüge. 4) mich, spreche
:

zeichen, J Abb.
1
9. N klar und bindend. 5) mich ihr, werbe sie. 6) um
ich erhole mich (habe mich erholt) von etwas, mich für ihn, gegen ihn, spreche meine Neigung
komme wieder zu Kräften, gleiche Schäden aus oder Abneigung, Billigung oder Mißbilligung
von dem Schrecken e. ich mich nicht so bald; Preise, aus. der Erklärer, -s/-, jemand, der etwas er-
Börsenpapiere erholen sich, steigen wieder. klärt, erklärlich, verständlich, erklärlicher-
erholsam, der Erholung dienend, die Erho- weise, verständlicherweise, die Erklärung,
lung, -, Kräftigung, [ahd.] -/-en, 1) Erläuterung, Auslegung. 2) Darlegung
ich erhöre (habe erhört) ihn, gewähre seinen der Ursachen oder der dahinterstehenden Ge-
Wunsch: ich kann das nicht erhören, oberd.: M setze die E. des Blitzes. 3) bindender Ausspruch
:

ertragen zu hören. Hptw. die Erhörung, -.


: eine E. der Regierung. 4) Liebeserklärung, [mhd.]
Erich, männl. Vorname, [aus nord. ,der Ehren- ;
erklecklich, ausreichend; erheblich: eine er-
'reiche' oder ,der Herrscher nach dem Gesetz'] kleckliche Anzahl, [mhd.]
Erika, weibl. Vorname, [von Erich] : ich erklett(e)re (habe erklettert), erklimme (er-
die Erika, -/...ken, Heidekraut, [griech.] klomm, habe erklommen) es, klettere hinauf, er-
ich e'rinn(e)re (habe erinnert), 1) ihn daran, rufe es reiche die oberste Spitze: er konnte den Gipfel
ihm ins Gedächnis zurück, mahne ihn. 2) mich des Ruhms erklimmen, Ü
seiner, an ihn, dessen, daran, weiß es noch, habe es erklingt (erklang, ist erklungen), beginnt zu
es nicht vergessen, erinnerlich: es ist mir e., klingen (Lied, Musik).
ich kann mich daran erinnern, die Erinn(e)rung, ich erklüg(e)le (habe erklügelt) es, ersinne spitz-
-/-en, 1) Fähigkeit, Vergangenes in der Vor- findig, ertüftele.
stellung wieder zu beleben. 2) Unvergessenes, ich erkor, von: ich erkiese, erküre.
Andenken. ich erkranke (bin erkrankt) (an etwas), werde
die Erinnye, Erinnys, -/...ny|en, jede der drei krank. Hptw. die Erkrankung, -,'-en.
:

Rachegöttinnen, [griech.] ich erkühne mich (habe mich erkühnt), wage.


Eris, Göttin der Zwietracht, der Erisapfel, ich erkunde (habe erkundet) es, suche festzu-
'Zankapfel, [griech.] stellen, kundschafte aus, erfrage. Hptw. die :

ich erjage (habe erjagt) es, gewinne, erlange durch Erkundung, -/-en. ich erkundige mich (habe
emsiges Bemühen. mich erkundigt) nach ihm, etwas, frage nach,
ich erkalte (bin erkaltet), 1) werde kalt. 2) Ü höre hole Auskünfte ein. Hptw. die Erkundigung, :

auf, vergehe (Gefühle). Hptw. die Erkaltung,


: -/-en. [mhd.]
-. ich erkälte mich (habe mich erkältet), be- ich erküre (erkor, habe erkoren) ihn, es, t erwähle,
komme eine Erkältung, die Erkältung, -/-en, [zu: erkiesen]
Erkrankung, ausgelöst durch Abkühlung des ...erl, M
oberd. Verkl. Vogerl, Vöglein. :

ganzen Körpers oder einzelner Körperteile, [ahd. ] ich erlabe (habe erlabt) mich, erquicke mich.
ich erkämpfe (habe erkämpft) es, gewinne durch der Erlagschein, M
österr. Zahlkarte. :

Kampf oder große Anstrengung. ich erlahme (bin erlahmt), werde müde, lasse
erkannt, von ich erkenne.
: im Eifer nach.
ich erkaufe (habe erkauft), 1) ihn mir, gewinne ich erlange (habe erlangt) es, erreiche, bekomme.
durch Geld, besteche. 2) es, erringe durch Mühe, Hptw.: die Erlangung, -. [mhd.]
Opfer: ein teuer erkaufter Erfolg. der Erlaß, ...sses/... lasse, M österr.: ...lasse, 1)
ich erkeime mich (habe mich erkeimt), M Verfügung oder Bekanntmachung einer Behörde.
Schweiz.: erhole mich. 2) Aufhebung einer Schuld, Strafe, ich er-
erkennbar, zweifelsfrei zu unterscheiden und lasse (erließ, habe erlassen; du erläßt, er erläßt),
wahrzunehmen. Hptw. die Erkennbarkeit, -.
: 1) es, verordne, veröffentliche, lasse in Kraft
ich erkenne (erkannte, habe erkannt), 1) es, treten (Gesetz). 2) es ihm, befreie ihn davon:
nehme wahr, sehe: kannst du das im Dunkeln ihm wurde die Strafe erlassen, erläßlich, t nicht
noch erkennen? 2) ihn, es (an etwas), merke, wer bindend; verzeihlich, [um 1800]
der Betreffende oder was das Gesehene ist: ich erlaube (habe erlaubt), 1) es ihm, gestatte,
du hast mich gleich erkannt ? 3) daß oder wie es stimme zu das ist kein erlaubtes Mittel. 2) mir,
:

ist, bemerke da erkannte er, daß er betrogen war.


: es zu tun, nehme mir die Freiheit. Hptw.: die
4) auf etwas, fi fälle ein Urteil: das Gericht Erlaubnis, -/-se. [germ.; verwandt mit lieben]
erkannte auf Gefängnis. 5) für eine Summe, t2 f erlaucht, erhaben, berühmt, gnädig, die Er-
schreibe gut. 6) sie, B begatte, ich e. es ihm ab, g*j laucht, -/-en, Titel und Anrede für Grafen,
spreche ab: ihm wurden die bürgerlichen Ehren- [von: erleuchten]
rechte auf 10 Jahre aberkannt, ich e. ihn, es an, ich erlaut(e)re (habe erläutert) es ihm, erkläre.
würdige, bewerte als Leistung, bestätige als gül- Hptw.: die Erläut(e)rung, -/-en. [mhd.]
tig, ich e. es ihm zu, spreche zu, gebe zu eigen. die Erle, -/-n, ein Laubbaum, Abb. E 13. erlen,
erkenntlich, dankbar, zu Gegendiensten bereit: aus' dem Holz der Erle. [germ. Stw.]
ich werde mich e. zeigen. Hptw. die Erkennt- : ich erlebe (habe erlebt), 1) ei, ihn, beobachte
lichkeit, -/-en. das Erkenntnis, -ses/-se, §*ä denkend und fühlend: erlebte Geschichte. 2) es,
Urteil, die E., -/-se, das Erkennen, Erwerb ihn, lebe zur Zeit eines bestimmten Ereignisses
von Wissen, die Erkenntnistheorie, -, Lehre er hat noch die Anfänge der Raumfahrt erlebt.
von der Möglichkeit gültigen Wissens, die Er- 3) es an ihm, erfahre durch ihn: sie erlebte
kennung, -, Feststellung einer bestimmten Per- nur Leid an dem Jungen, ich e. es mit, bin als
son oder Sache als das, was sie ist. der Er- denkender, fühlender Mensch dabei, das Erleb-
kennungsdienst, polizeiliche Dienststelle, die nis, -ses/-se, (bedeutsames) Ereignis, das man
technische Hilfsmittel zur Aufdeckung von Ver- erlebt.
brechen anwendet, [germ.] ich erledige (habe erledigt), 1) es, mache fertig,
der Erker, -s/-, vorspringender Ausbau an arbeite zu Ende. 2) es, besorge, führe aus (Auf-
Bauten, Abb. B 62, H 12. [lat.-franz. .Bogen- trag). 3) ihn, es, richte zugrunde, beseitige:
schützenstand'] ich bin erledigt, U todmüde. Hptw.: die Er-

176
Ero
ledigung, -/-en. [mhd.; schriftsprachlich um ich ermorde (habe ermordet) ihn, töte mit Vor-
1800] satz. Hptw. die Ermordung, -/-en.
:

ich erlege (habe bringe zur


erlegt), 1) Wild, töte, ich ermüde, 1) (bin ermüdet), werde müde. 2)
Strecke. 2) Geld, K zahle aus. 3) Pfand, hinter- (habe ermüdet) ihn, mache müde. Hptw.: die
lege, ich e. es ihm auf, mache zur Pflicht, belaste Ermüdung, -/-en.
ihn damit. Hptw. die Erlegung, -. [spätes M.A.]
: ich ermunt(e)re (habe ermuntert), 1) ihn, mache
ich erlejcht(e)re (habe erleichtert) ihn, es, 1) munter. 2) ihn zu etwas, sporne ihn dazu an,
mache leichter, nehme eine Last ab, besonders spreche ihm Mut zu. 3) mich (zu etwas), werde
Sorgen. 2) um etwas, U bestehle. Hptw. die Er- : munter, raffe mich auf. Hptw. die Ermunt(e)- :

leichterung, -/-en. rung, -/-en. [mhd.]


icherlejde (erlitt, habe erlitten) es, mir geschieht ich ermutige (habe ermutigt) ihn zu etwas,
Böses, ertrage, erdulde (Niederlagen, Verluste, mache ihm Mut. Hptw.: die Ermutigung, -/-en.
Schiffbruch) ich erlitt viel in diesen Tagen.
: der Ern, -* der Eren.
erlernbar, zum Lernen geeignet. Hptw. die Er- : ...ern bildet: 1) Eigenschaftswörter, die angeben,
lernbarkeit, -. ich erlerne (habe erlernt) es, woraus etwas besteht gläsern, hölzern. 2) schall-
:

eigne mir durch Lernen an. Hptw. die Er- : nachahmende Tätigkeitswörter: klimpern, wie-
lernung, -. hern.
ich erlese (erlas, habe erlesen; du erlies(es)t, er Erna, weibl. Vorname, [von: Ernestine]
erliest) es, M Schweiz.: sortiere, sondere aus. i'chernähre (habe ernährt) ihn, mich, versorge
erlesen, ausgesucht, gewählt: mit erlesenen mit Nahrung, Ü sorge für den Unterhalt, der
Worten. Hptw. die Erlesenheit, -.
: Ernährer, -s/-, jemand, der den Unterhalt
ich erleuchte (habe erleuchtet), 1) es, setze in eines anderen oder einer Familie bestreitet, die
helles Licht. 2) ihn, gebe ihm eine Erleuchtung. Ernährung, -, Nahrung, ihre Zusammenset-
dieErleachtung, -/-en, plötzliche, wunderbar zung und Aufnahme; Ü Unterhalt.
anmutende Erkenntnis, [ahd.] ich ernenne (ernannte, habe ernannt) ihn zu
ich erliege (erlag, bin erlegen) ihm, unterliege, etwas, setze ein (in das Amt). Hptw. die Er- :

werde von ihm besiegt: er ist der Versuchung nennung, -/-en. [um 1700]
erlegen; er erlag der Krankheit, starb daran, [ahd. ] Ernestine, weibl. Vorname, [zu: Ernst]
ich erliste
'
(habe erlistet) es (mir), erlange durch ich erneye (habe erneut) es, erneuere, lasse wie-
List. der aufleben, ich erneu.(e)re (habe erneuert) es,
der Erlkönig, Elfenkönig, [von Herder mißver- 1) bessere aus, setze instand, renoviere. 2) setze
standen aus dän.: ellerkonge .Elfenkönig'] wieder in Kraft (Verträge). 3) wechsle Teile
erlogen, 1) gelogen, erfunden: das ist erstunken durch neue aus (Glühbirnen, Radioröhren). 4)
und e., U. 2) durch Lüge erworben. lasse wieder aufleben, frische auf (Freundschaft,
der Erlös, -es/-e, aus etwas, Bargewinn, ich erlöse Kräfte). Hptw.: die Erneu.(e)rung, -/-en. der
(habe erlöst), 1) ihn, befreie: von langem Leiden Erne.uer, Erneu.(e)rer, -s/-, jemand, der etwas
durch den Tod erlöst. 2) es, nehme ein der durch : erneuert, erneut, von neuem, wieder, wieder-
den Verkauf des Grundstücks erlöste Betrag, der holt, die Erneuung, -, das Erneuen.
Erlöser, -s/-, Befreier, Retter; Heiland, die Er- ich erniedrige (habe erniedrigt), 1) ihn, es,
lösung, -/-en, 1) Befreiung von körperlicher demütige, setze herab, degradiere. 2) J mache 1

oder seelischer Qual. 2) Kirche: Befreiung von um einen Halbton tiefer, Abb. 9. Hptw.: N
Sünde und Schuld mit göttlicher Hilfe. die Erniedrigung, -/-en. das Erniedrigungs-
ich erlösche (erlosch, bin erloschen; du er- zeichen, J Abb.1
N 9.
lisch(e)st, er erlischt), 1) Feuer erlischt, geht aus. ernst, 1) sachlich, streng, nicht heiter, aufrich-
2) werde matt und still: die Augen erloschen; tig. 2) bedrohlich, der Ernst, -es, 1) feste Ge-
mit erlöschender Stimme. 3) höre auf zu bestehen sinnung, Standhaftigkeit, Strenge: dir fehlt es am
die Firma ist erloschen. 4) ein Gefühl, das Leben nötigen E. 2) Bedrohlichkeit: der E. der Lage. 3)
erlischt, D vergeht, stirbt: er ist am Erlöschen. entschiedene Meinung, zielstrebiges Handeln:
ich ermächtige (habe ermächtigt) ihn zu etwas, nun wird es E. damit!; jetzt mache ich E.; im E.;
es zu tun, gebe ihm Vollmacht, Erlaubnis dazu : allen Ernstes; es ist mir E. damit, der Ernstfall,
bin ich nicht ermächtigt. Hptw.: die Ermächti- -(e)s, 1) entscheidende Situation, in' der man
gung, -/-en. [um 1800] sich bewähren muß. 2) Krieg: im E.; für den
ich ermahne (habe ermahnt) ihn zu etwas, fordere E. ernstgemeint: ein ernstgemeinter Antrag,
ihn auf, es pflichtgemäß zu tun. Hptw.: die aber der Antrag war nicht ernst gemeint, ernst-
:

Ermahnung, -/-en. haft, 1) von ernster Gesinnung. 2) ernstgemeint.


ich ermang(e)le (habe ermangelt), 1) seiner, er, Hptw.: die Ernsthaftigkeit, -. ernstlich, in
es fehlt mir es ermangelt einer Sache, fehlt dar-
: ernster Weise! [germ. Stw. Kampf '] ,

an. 2) nicht, es zu tun, verfehle nicht, tue es Ernst, männl. Vorname, [ahd. ,der (im Kampfe)
sicher, in Ermang(e)lung dessen, an Stelle von, Ernste']
statt. die Ernte, -/-n, das Einbringen der Feld- und
ich ermanne mich (habe mich ermannt) zu etwas, Gartenfrüchte ; auch die eingebrachten Früchte
nehme mir den Mut, raffe mich auf. [mhd.] selbst, Abb. E
12; Sinnbild für Ertrag aus
ich ermäßige (habe ermäßigt) es, verringere, eigener Arbeit die E. deines Fleißes, ich ernte
:

setze herab (Gebühr, Preis, Steuer). Hptw. die : (habe geerntet) es, bringe die Ernte ein. ich
Ermäßigung, -/-en. e. es ab, bringe die gesamte Frucht ein (eines
ich ermatte (bin ermattet), werde matt, lasse Baumes, Feldes), das Erntedankfest, kirch-
nach (im Eifer). HPTW. die Ermattung, -.
: liches Fest im Herbst, [ähd.]
ich ermesse (ermaß, habe ermessen; du ermißt ich ernücht(e)re (habe ernüchtert) ihn, mache
oder ermissest, er ermißt) es, verstehe in seiner nüchtern, nehme ihm den Rausch, die Einbil-
Größe, beurteile, das Ermessen, -s, Urteil, Ent- dung oder die Begeisterung: das ernüchterte
scheidung: es ist in dein E. gestellt, steht dir frei; mich. Hptw. die Ernücht(e)rung, -/-en.
:

nach menschlichem E. die Ermessensfrage, An- ich erob(e)re (habe erobert) es (mir) 1) nehme im ,

gelegenheit, die nur nach eigenem Ermessen Krieg, erkämpfe. 2) Ü gewinne durch Vorzüge,
entschieden werden kann, [ahd.] erwecke Gegenliebe: er hat ihr Herz im Sturm
ich ermitt(e)le (habe ermittelt) es, erfahre durch erobert. Hptw. die Erob(e)rung, -/-en. der Er-
:

Nachforschungen, bekomme durch geschicktes oberer, -s/-, jemand, der etwas erobert, er-
Vorgehen heraus, die Ermitt(e)lung, -/-en, das oberungslustig, stets zu Eroberungen bereit.
Ermitteln: Ermittlungsverfahren, §*a vorbereiten- ich erodiere es, -* die Erosion.
des Verfahren bei Verdacht einer Straftat. ich eröffne (habe eröffnet), 1) es, beginne: er
ich ermögliche (habe ermöglicht) es ihm, mache eröffnete die Sitzung. 2) ein Geschäft, beginne
möglich, biete Gelegenheit dazu. mit dem Verkauf. 3) ein Testament, K öffne offi-

12 SB 177
Ero

der Selbstfahrmähdrescher das Schneidwerk der Wagen mit Kippvorrichtung

die Getreideernte der Körnersumpf

der Rode- und Reinigungsmechanismus

der Rübenbunker

gerodete Zuckerrüben

die Gelenkwelle zum Antrieb' die Rodeschar die T siebe

die Kartoffelernte Ernte die Zuckerrübenernte

ziell. 4) es ihm, teile vertraulich mit, tue feierlich ich erringe (errang, habe errungen) es, erlange
kund. Hptw. die Eröffnung, -/-en, auch: die
: durch Mühe. Hptw. die Erringung, -. die Er-
:

ersten Züge beim Schachspiel. rungenschaft, -/-en, 1) wohltätige Neuerung.


erogen, geschlechtlich erregend: erogene Zonen, 2) Vermögen, das die Ehegatten während der
Körperstellen, deren Reizung sexuelle Erregung Ehe durch eigenen Erwerb erlangten.
auslöst, [griech.] ich erröte (bin errötet) über etwas, werde (vor
ich erört(e)re (habe erörtert) es, erwäge und be- Freude, Zorn, Scham) rot.
spreche eingehend. Hptw. die : Erört(e)rung, der Ersatz, -es, 1) Ergänzung an Stelle einer
-/-en. [spätmhd.] anderen Sache Ersatz (kranken) kasse; Ersatzteil-
:

Eros, griechischer Liebesgott, der E., -, 1) sinn- medizin, { das Überpflanzen oder Einpflanzen
liche Liebe. 2) begeistertes Streben nach Er- von Organen oder Organteilen. 2) Entschädi-
kenntnis, die Erotik, -, 1) Sinnlichkeit. 2) gei- gung: Schadenersatz. 3) Reserve, Verstärkung, Ä
stig-seelische Entfaltung der Geschlechtlichkeit [oberd.]
und das Spiel mit deren Reizen. Eigw. erotisch. : ich ersaufe (ersoff, bin ersoffen; du ersäufst, er
die Erotomanie, -, Liebeswahnsinn, krankhafte ersäuft), 1) U ertrinke. 2) eine Grube ersäuft, 5?
Steigerung des Geschlechtstriebes, [griech.] wird durch eingebrochenes Wasser unbrauchbar.
die Erosion, -/-en, Abtragung (von der Erd- ich ersayfe (habe ersäuft) ihn, U ertränke: ich
oberfläche durch fließendes Wasser). Zeitw. : e. meinen Kummer, Ü betäube ihn durch Alkohol.
ich erodigre (habe erodiert) es. [lat.] ich erschaffe (erschuf, habe erschaffen), schaffe,
der Erpel, -s/-, M
ostd. Enterich, [germ. Stw.]
: lasse entstehen. Hptw. die Erschaffung, -/-en. :

erpicht ich bin e. auf etwas, versessen, begierig,


: es erschallt (erschallte, ist erschallt; oder: er-
[zu: Pech] scholl, ist erschollen; wenn es erschölle), er-
icherpresse (habe erpreßt) es von ihm, nötige klingt, ertönt.
durch Gewalt oder Drohung ab: ein erpreßtes ich erscheine (erschien, bin erschienen), 1) lasse
Geständnis. Hptw.: die Erpressung, -/-en. mich sehen, komme. 2) ein Buch erscheint,
Eigw. erpresserisch, der Erpresser, -s/-
: wird herausgegeben. 3) es erscheint, scheint,
jemand, der eine Erpressung begeht. [16. Jh.] wirkt: das erscheint mir bemerkenswert, die Er-
icherprobe (habe erprobt) ihn, es, stelle auf die scheinung, -/-en, 1) etwas Sichtbares, das Äu-
Probe, lasse sich bewähren ein erprobtes Mittel.
: ßere der Dinge. 2) das Hervortreten, Veröffent-
Hptw. die Erprobung, -/-en.
: lichung: es tritt in E. 3) Philosophie: alles, was
ich erquicke (habe erquickt) ihn, erfrische, be- erkannt und erfahren werden kann. 4) Kirche:
lebe, gebe Lebensfreude zurück. Hptw.: die Dreikönigsfest, Epiphanias, [ahd.]
Erquickung, -/-en. Eigw. erquicklich, [ahd.] : ich erschieße (erschoß, habe erschossen), 1) ihn,
ich errang, von ich erringe.
: töte durch Schuß; lasse durch Schüsse hin-
die Errata, Mz. von: das Erratum. richten. 2) ich bin erschossen, U völlig erschöpft.
ich errate (erriet, habe erraten; du errätst, er Hptw. die Erschießung, -/-en.
:

errät) es, 1) bekomme aus versteckten Anzeichen ich erschlaffe (bin erschlafft), verliere die Spann-
heraus ich e. deine Gedanken. 2) löse (ein Rätsel).
: kraft, ermüde. Hptw. die Erschlaffung, -.
:

erratisch, verirrt, verstreut: der erratische Block, ich erschlage (erschlug, habe erschlagen; du
Findling (Stein), das Erratum, -s/Errata, Irr- erschlägst, er erschlägt) 1) ihn, töte, morde. 2)
tum; Druckfehler, [lat.] ich bin erschlagen, U völlig erschöpft, ganz er-
icherrechne (habe errechnet) es, bekomme durch staunt. Hptw. die Erschlagung, -/-en.
:

Rechnen heraus. ich erschleiche (erschlich, habe erschlichen) es,


erregbar, leicht zu erregen. Hptw. die Erreg- : erwerbe, erreiche auf widerrechtliche oder un-
barkeit, -. ich errege (habe erregt), 1) ihn, moralische Weise: er hat sich die Erbschaft er-
mich, rege auf, bringe zu Gefühlsausbrüchen. schlichen.
2) es, erzeuge, erwecke. Hptw. die Erregtheit, : icherschließe (erschloß, habe erschlossen) es, 1)
-, Erregung, -/-en. der Erreger, -s/-, Verursa- mache zugänglich: diese Grundstücke sind noch
cher, besonders einer Krankheit. [16. Jh.] dem Verkehrs- und Ver-
nicht erschlossen, nicht
ich errejche (habe erreicht) es, gelange ans Ziel. sorgungsnetz angeschlossen. 2) stelle durch
Hptw.: die Erreichung, -. [mhd.] Schlußfolgerungen fest diese grammatische Form
:

ich errette (habe errettet) ihn, rette. Hptw. die : ist nur erschlossen, nicht belegt. 3) die Blüte er-
Errettung, -/-en. der Erretter, -s/-, Retter. schließt sich, öffnet sich. Hptw.: die Erschlie-
ich errichte (habe errichtet) es, erbaue, richte ßung, -.
ein, stelle auf. Hptw. : die Errichtung, -. icherschöpfe (habe erschöpft), 1) es, behandle
ich errjgt, von: ich errate. vollständig : eine erschöpfende Darstellung. 2) ihn,

178
Ers
die Salatschüsseln

Pfefferstreuer
\ der Dessertlöffel gp

^Ülz,tr.„.r —
Suppentelte

Dessertmesse

Erdnuß das Tischtuch die Servierte Eßtisch

mache müde, erschöpft, 1) vollständig ver- Erste, Übers. Z 1, 1) jemand (etwas), der
braucht (Vorräte). 2) Ü bis zum Ende der Kräfte (das) am Anfang einer Reihe steht: er war
ermüdet. Hptw. die Erschöpfung, -. [mhd.]
: der erste, der es hörte; fürs erste, vorläufig; das
erschossen, von: ich erschieße. erste Mal, oder das erstemal; das Erste und das
:

ich erschrecke, 1) (habe erschreckt) ihn, versetze Letzte, Anfang und Ende; der erste Tag des
in Schrecken, Angst, Erregung. 2) (erschrak, bin Monats, aber: am Ersten des Monats; der erste
erschrocken; du erschrickst, er erschrickt; wenn beste, aber: der erstbeste, der zufällig erste, be-
er erschräke), bekomme einen Schreck. Hptw. : liebige; Erste Hilfe. 2) jemand (etwas), der (das)
die Erschrockenheit, -. [ahd.] dem Range nach an der Spitze steht ein Abteil :

ich erschütt(e)re (habe erschüttert), 1) es, ihn, Erster Klasse; der, die Erste in unserer Klasse; die
bringe ins Wanken: erschütterte Gebäude, Hoff- Ersten werden die Letzten sein, B. 3) das Beste in
nungen. 2) es erschüttert mich, versetzt mich der Qualität: Waren erster Güte. 4) jemand
in starke Erregung, Ergriffenheit. Hptw. die : (etwas), den (das) es in seiner Art noch nicht
Erschütt(e)rung, -/-en. [zu: schütten] gegeben hat er stieß als erster in den Weltraum
:

ich erschwere (habe erschwert) es ihm, mache es vor; erste Herzverpflanzungen, erstens, als erstes,
ihm schwer, behindere ihn: erschwerende Um- zum ersten, erstgenannt, zuerst genannt: erst-
stände; erschwerte Bedingungen. Hptw. die Er- : genanntes Beispiel, aber der Erstgenannte, zuerst
:

schwernis, -/-se, Erschwerung, -/-en. genannte Person, erstklassig, erstrangig, von


ich erschwinge (erschwang, habe erschwungen) bester Art. der Erstkommunikant, -en/-en,
es, kann bezahlen, erschwinglich, bezahlbar, jemand, der zur Erstkommunion geht, die Erst-
so daß man es sich leisten kann, [mhd.] kommunion, -/-en, (feierlicher) erster Empfang
ich ersehe (ersah, habe ersehen; du ersiehst, er der Kommunion, der Erstling, -s/-e, 1) erstes
ersieht), 1) es, erblicke, nehme wahr (Vorteil). 2) Kind Erstlingsausstattung. 2) erstes Erzeugnis,
:

entnehme: das e. ich aus diesem Brief, ich e. es erste Arbeit: Erstlingsdruck, erstmalig, zum
mir aus zu etwas, wähle, suche aus. ersten Mal stattfindend, erstmals, zum ersten
ich ersehne (habe ersehnt) es, wünsche herbei, Mal. erstrangig, erstklassig, [von: ehe, eher]
trachte danach, möchte dringend haben. ich erstarre (bin erstarrt), werde starr (vor Kälte,
ersessen, von: ich ersitze. Staunen, Schreck). Hptw. die Erstarrung, -. :

ersetzbar, so geartet, daß es zu ersetzen ist. ich erstatte (habe erstattet) es ihm, 1) bezahle,
ich ersetze (habe ersetzt), 1) es, nehme als Ersatz, vergelte. 2) ersetze, entschädige ihn dafür. 3)
vertrete es (durch etwas anderes). 2) es ihm, gebe gebe, sage (Bericht, Dank). Hptw. : die Er-
ihm etwas anderes für einen Schaden, Verlust. stattung, -. [mhd.]
3) Ü erneuere (Kräfte), [ahd.] ich erstaune, 1) (bin erstaunt), wundere mich.
ersichtlich, klar sichtbar, deutlich, offenbar. 2) (habe erstaunt) ihn, setze in Verwunderung.
ich ersinne (ersann, habe ersonnen) es, denke Hptw.: das Erstaunen, -s. erstaunlich, stau-
mir aus. nenerregend.
ich ersitze (ersaß, habe ersessen) es mir, 6*s er- ich ersteche (erstach, habe erstochen) ihn, töte
werbe etwas durch lange Nutznießung als Eigen- durch Stich.
besitz. Hptw. die Ersitzung, -.
: ich erstehe, 1) (erstand, habe erstanden) es von
ich ersorge (habe ersorgt) es, M Schweiz.: erwarte ihm, kaufe. 2) (erstand, bin erstanden), D erwache
mit Sorge. vom Tode, [germ.]
ich erspähe (habe erspäht)
ihn, es, erkenne durch ich erstejge (habe erstiegen) es, erreiche durch
scharfes Hinschauen oder Aufpassen (Person, Steigen. Hptw.: die Ersteigung, -. der Er-
Vorteil). stejger, -s/-, jemand, der etwas ersteigt: die E.
ich erspare (habe erspart), 1) es, lege zurück, des Mount Everest.
gebe nicht aus (Geld). 2) es mir, unterlasse, tue ich erstelle (habe erstellt) es, 1) erzeuge, stelle
nicht: das kannst du dir ersparen. 3) es ihm, ver- her. 2) stelle bereit.
schone ihn damit: die Enttäuschung wird ihm ich ersticke, 1) (bin erstickt), sterbe an Luft-
nicht erspart bleiben, die Ersparnis, -/-se, mangel. 2) (habe erstickt) ihn, töte durch Luft-
M österr. auch: das E., -ses/-se, 1) Minderver- entzug. 3) (habe erstickt) es in ihm, Ü vernichte,
brauch, Minderausgabe: die E. an Strom. 2) zerstöre: das Gute in ihm war erstickt. Hptw. :
zurückgelegtes Geld: meine letzten Ersparnisse. die Erstickung, -/-en. [ahd.]
ersprießlich, vorteilhaft, nutzbringend, es er- ich erstrebe (habe erstrebt) es, strebe danach.
sprjgßt (ersproß, ist ersprossen), 1) aus ihm, erstrebenswert, lohnend, erstrebt zu werden.
knospt, wächst hervor. 2) mir, gedeiht, bringt es erstreckt sich (hat sich erstreckt) über etwas,
Nutzen. bedeckt, dehnt sich räumlich oder zeitlich aus:
erst, 1) zuerst, als erstes: e. die Arbeit, dann das der Schwarzwald erstreckt sich von Basel bis
Vergnügen. 2) nur, nicht mehr (länger) als: e. Pforzheim, die Erstreckung, -/-en, Längen-
gestern. 3) gar, nur gar: da solltet ihr e. einmal ausdehnung.
sein neuestes Buch lesen! die Erstaufführung, ich erstürme (habe erstürmt) es, nehme, erlange
erste Aufführung eines Theaterstückes, Films im Sturm. Hptw. die Erstürmung, -/-en.
:

in einem Land, einer Stadt, die Erstausgabe, ich ersuche (habe ersucht) ihn um etwas, bitte
erste Ausgabe eines Buches, der, 'die, das erste, höflich. Hptw.: das Ersuchen, -s/-. [16. Jh.]

12* 179
Ert
ich ertappe (habe ertappt) ihn bei etwas, erwische, pliziere Zähler und Nenner mit der gleichen
überrasche bei heimlichem Tun. [spätes MA.] Zahl. Hptw. die Erwejt(e)rung, -/-en.
:

ich ertejle (habe erteilt) es ihm, gebe, weise zu der Erwerb, -(e)s/-e, 1) Verdienst, Lohn. 2) Kauf.
(Befehl, Unterricht), gewähre (Audienz), [ahd.] 3) Gewerbe, Lebensunterhalt, ich erwerbe (er-
es ertönt (ist ertönt), beginnt zu tönen, erklingt. warb, habe erworben; du erwirbst, er erwirbt)
ich ertöte (habe ertötet) es, D töte ab, ersticke. es, gewinne, kaufe, erlerne, erlange hinzu: er-
der Ertrag, -(e)s/ 'e, Übers. B 32, Gewinn, Aus-
i worbene Rechte. Hptw. die Erwerbung, -/-en.
:

beute, ertragreich, reichen Ertrag bringend. erwerblich, 1) käuflich. 2) gewerblich, er-


ich ertrage (ertrug, habe ertragen; du erträgst, werbsbeschränkt, durch körperliches oder
es, erdulde, halte aus. erträglich,
er erträgt) ihn, seelisches Leiden in der Erwerbsfähigkeit be-
1) auszuhalten, erduldbar. 2) nicht sehr gut, schränkt. Hptw. die Erwerbsbeschränkung.
:

mittelmäßig: uns geht es e. [16. Jh.] der, die Erwerbsbeschränkte, -n/-n, ein -r,
ich ertränke (habe ertränkt) ihn, mich, bringe eine -, jemand, dessen Erwerbsfähigkeit be-
zum Ertrinken, [ahd.] schränkt ist. erwerbsfähig, fähig, sich seinen
ich erträjjme (habe erträumt) es, wünsche sehn- Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Hptw. die :

lich. Erwerbsfähigkeit, Erwerbsfähige,


-. der
ich ertrinke (ertrank, bin ertrunken), 1) komme -n/-n, ein -r, eine -, erwerbsfähiger Mensch.
im Wasser ums Leben. 2) in ihm, Ü habe zuviel erwerbslos, ohne Verdienst, arbeitslos. Hptw.:
davon: er ertrinkt im Wohlleben, [ahd.] die Erwerbslosigkeit, -. der, die Erwerbslose,
ich ertrotze (habe ertrotzt) es von ihm, erreiche -n/-n, ein -r, eine -, Arbeitslose(r). erwerbs-
durch Trotz, Starrsinn. tätig, um des Verdienstes willen arbeitend, be-
ich ertrüge (ertrog, habe ertrogen) Geld, M rufstätig. Hptw. die Erwerbstätigkeit, -. der,
:

Schweiz.: betrüge jemanden um Geld. die Erwerbstätige, -n/-n, ein -r, eine -, Berufs-
ich erübrige (habe erübrigt), 1) es, erspare. 2) tätige(r). [mhd.]
es für ihn, halte frei. 3) es erübrigt sich, ist über- ich erwid(e)re(habe erwidert), \)es ihm auf etwas,
flüssig, unnötig. antworte, entgegne: auf Ihr Schreiben vom 1. d.
ich eruigre (habe eruiert) es, ermittle, erforsche, M. erwidere ich folgendes. 2) ihm mit etwas, gebe
[lat.] dafür, vergelte: er erwiderte mit Haß; un- Haß
die Eruption, -/-en, 1) Ausbruch (eines Vulkans). erwiderte Liebe. Hptw. : die Erwid(e)rung, -/-en.
2) { Hautausschlag. Eigw. eruptiv, das Erup-
: erwiesen, von: ich erweise, erwlgsener maßen,
tivgestein, Gestein, das aus erstarrtem Magma nachweislich.
entsteht, [lat.] Erwin, männl. Vorname, [ahd. Heeresfreund'] ,

ich erwache (bin erwacht), D 1) wache auf. 2) Ü ich erwirke (habe erwirkt) es, erreiche, führe
es erwacht, entsteht plötzlich (Gefühl). Hptw. : herbei. Hptw. die Erwirkung, -.
:

das Erwachen, -s. ich erwische (habe erwischt), 1) ihn bei etwas,
erwachsen, der Kindheit entwachsen, mannbar. ertappe, überrasche bei heimlichem Tun. 2)
der, die Erwachsene, -n/-n, ein -r, eine -, er- ihn, es, kann gerade noch fassen, erlangen, [mhd.]
wachsener Mensch: Erwachsenenbildung, es er- erworben, von: ich erwerbe.
wächst (erwuchs, ist erwachsen), wächst her- erwünscht, angenehm, willkommen.
vor, entsteht: daraus erwuchsen ihm neue Aus- ich erwürge (habe erwürgt) ihn, töte durch Zu-
gaben; daraus e. großes Leid. schnüren der Kehle.
ich erwäge (erwog, habe erwogen) es, überlege, dieErythrozyten, Mz., die roten Blutkörper-
bedenke, ziehe prüfend in Betracht. Hptw. die : chen, [griech. erythros ,rot']
Erwägung, -/-en ich ziehe in E. erwägenswert,
: das Erz, -es/-e, 1) metallhaltiges Mineral: Erz-
kommend, [mhd.]
in Frage lagerstätte. 2) D Kupfer, Eisen und ihre Legie-
ich erwähle (habe erwählt) ihn, es mir, wähle, rungen. Eigw. erzen, [germ. Stw.]
:

suche mir aus der von ihm erwählte Beruf.


: erz..., Vorsilbe, 1) an hohen Titeln: der Erz-
icherwähne (habe erwähnt) ihn, es, spreche kurz bischof, hoher Geistücher über dem Bischof.
davon. Hptw. die Erwähnung, -/-en. erwäh-
: 2) eingedeutscht verstärkend gebraucht: der Erz-
nenswert, nennenswert. [17. Jh.] gauner, erzdumm. [ahd. aus griech. archi...]
es erwahrt Schweiz.:
sich (hat sich erwahrt), M ich erzähle (habe erzählt) es ihm, 1) berichte,
stellt wahr heraus, wird amtlich be-
sich als gebe in Worten wieder, schildere: erzählende
stätigt(Wahlergebnis). Dichtung, Epos, Roman, Novelle. 2) U mache
ich erwarme (bin erwärmt), t w'erde warm, ich weis, rede vor: mir kannst du viel erzählen! ich
erwärme (habe erwärmt), 1) es, mache warm. e. es nach, wiederhole erzählend, der Erzähler,
2) mich dafür, Ü nehme Anteil, begeistere mich. -s/-, jemand, der etwas erzählt, die Erzählung,
Hptw. die Erwärmung, -.
: -/-en, 1) Bericht, Schilderung von tatsächlichen
ich erwarte (habe erwartet), 1) ihn, es, warte auf oder erfundenen Begebenheiten. 2) sprachliche
sein Kommen, hoffe darauf, rechne damit: sie Kunstform, meist in Prosa, [mhd.]
erwartet ein Kind, ist schwanger. 2) es erwartet ich erzejge (habe erzeigt) es ihm, zeige, erweise
mich, kommt bald. Hptw. die Erwartung, -/-en.
: (einen Dienst, Liebe): er erzeigt sich dankbar.
erwartungsvoll, voller Erwartung, Spannung. ich erzeuge (habe erzeugt) ihn, es, 1) bringe
ich erwecke (habe erweckt), 1) ihn vom Tode, hervor, setze ins Leben. 2) stelle her, produziere.
von den Toten, belebe, gebe dem Leben wieder. der Erzeuger, -s/-, l)Mz., Eltern. 2) Hersteller,
Ü errege (Mitleid, Haß, Zweifel), die Er-
2) es, Fabrikant, das Erzeugnis, -ses/-se, Ergebnis
weckung, -/-en, religiöse Bekehrung; das Wach- einer Tätigkeit, Produkt, Fabrikat, die Erzeu-
rufen (des Interesses). gung, -, Herstellung, Schaffung, Übers. B 27.
ich erwehre mich (habe mich erwehrt) seiner, erzighbar, durch Erziehung lenkbar : dieses Kind
wehre ab, halte fern: sie konnte sich der Tränen ist schwer
e. aber ein schwererziehbares Kind,
; :

kaum erwehren, [ahd.] ich erziehe (erzog, habe erzogen) ihn, wirke
ich erwejche (habe erweicht) ihn, es, mache planmäßig ein (auf das Kind, den Jugendlichen),
weich, U mache nachgiebig: laß dich dadurch um ihm die Erfüllung der geistigen und sitt-
nicht erweichen! Hptw. die Erweichung, -/-en.
: lichen Forderungen der Gemeinschaft möglich
der Erwejs, -es/-e, Beweis, ich erwejse (er- zu machen: er ist gut erzogen, ich e. es ihm ab,
wies, habe erwiesen), 1) es, leiste, bezeige (einen gewöhne ab. ich e. es ihm an, gewöhne an. Hptw. :

Dienst, Wohltaten). 2) es erweist sich, stellt sich die Erziehung, -. der Erzieher, -s,-, 1) jeder,
heraus: es hat sich als Irrtum erwiesen, erweis- der einen anderen erzieht (Eltern ihre Kinder).
lich, nachweislich. 2) Lehrer, Pädagoge. Eigw. erzieherisch, er- :

ich erwejt(e)re (habe erweitert) es, 1) vergrößere ziehlich, [ahd.]


(Blutgefäße; das Wissen). 2) Ü dehne auf neue ich erzigle (habe erzielt) es, 1) erreiche (Erfolg).
Gebiete aus (Befugnisse). 3) einen Bruch, multi- 2) treffe (Tor).

180
Etu
ich erzürne (habe erzürnt) ihn, mache zornig. 2) ohne Mz., Philosophie: Wesen, eigentlicher
ich erzwinge (erzwang, habe erzwungen) es, er- Sinn, [lat.]
reiche mit Drohung, Gewalt, Ausdauer. der Esser, -* eßbar.
es, persönliches Fürwort, Übers. F 40. der Essig, -s/-e, ein saures Würz- und Konser-
das es, -/-, 1) Halbton unter e, Abb. 9. 2) N vierungsmittel: damit ist es E., U daraus wird
Zeichen für: es-Moll. Es, Zeichen für: Es- nichts, der Essigbaum, eine Sumachart. der
Dur. Essigdorn, 'Berberitze, die Essigmutter, -,
...es, an Notennamen: um einen halben Ton er- Bodensatz des Essigs, essigsauer, Essigsäure
niedrigt das ges, Halbton unter g.
: enthaltend oder daraus entstanden: essigsaure
die Es chatologig, -, Lehre vom Weltende. Tonerde, die Essigsäure, eine Fettsäure, [lat.
Eigw. es chatologisch. [griech.]
: Lw.]
die Esche, -/-n, ein fiederblättriger Laubbaum. das Establishment a'steblifmant, -s/-s, herr-
eschen, aus dem Holz der Esche, [germ. Stw.] schende Gesellschaftsordnung, [engl.]
das Es-Dur, -, Zeichen: Es, eine Tonart. der Este, -n/-n, die Estin, -/-nen, Estländer(in),
der Esel, -s/-, 1) pferdeartiges Tier, Abb. 48 K Bewohner(in) von Estland. Eigw. estnisch. :

Sinnbild für: Dummheit, Überbürdung und Stör- der Ester, -s/-, organische Verbindung, die bei
rigkeit. 2) Ü Dummkopf, Tölpel. 3) Gestell, Einwirkung von Alkoholen auf Säuren ent-
Sägebock. Verkl. das Eselchen, Eselein, -s/-.
: steht.
die Eselej, -/-en, U Dummheit, 'Torheit, die Esther, weibl. Vorname, [pers. Stern'] ,

Eselin, -/-nen, weiblicher Esel, die Esels- Estomihi, der 7. Sonntag vor Ostern, Übers. J 2.
brücke, Denkhilfe für etwas schwer Merkbares. die Estrade, -/-n, erhöhter Teil des Fußbodens,
das Eselshaupt, Teil der Takelung, Abb. 5. M [franz.; um 1700]
das Eselsohr, Ü umgeknickte Ecke einer Seite der Estragon, -s, Würzpflanze, Beifußart. [arab.]
in einem Buch oder Heft, der Eselsrücken, Q der Est rieh, -s/-e, 1) fugenloser Fußbodenbelag
Bogen, Abb. B 44. [germ.; lat. Lw.] (aus Zement, Gips, Lehm), Abb. F 42. 2) M
rft'eEska|dron,-/-en, Schwadron, [franz.; 17. Jh.] oberd. Trockenboden, [mittellat. aus griech.]
:

die Eskalade, -/-n, f Angriff mit Sturmleitern, die et,Zeichen: &, (in Firmennamen) und. [lat.]
Eskaladierwand, t Kletterwand, [franz.] das Eta, -(s)/-s, griechischer Buchstabe, Übers.
die Eskalation, -, ständig fortschreitende Aus- G36.
weitung, z. B. kriegerischer Handlungen, [engl, ich eta bligre (habe etabliert), 1) es, gründe, er-
escalator ,Rolltreppe'] richte. 2) mich, lasse mich nieder (als Geschäfts-
die Eskapade, -/-n, 1) falscher Sprung eines mann). Hptw. : die Eta bligrung, -. das Eta-
Schulpferdes. 2) Ü unüberlegter Streich; Seiten- blissement etablis(a) 'mä, -s/-s, 1) Vergnügungs-
sprung, [franz.] stätte. 2) Niederlassung, Geschäft, [franz.]
der Eskimo, -(s)/-(s), Angehöriger eines Volkes die Etage e'ta:j3, -/-n, Stockwerk, das Etagen-
im hohen Norden. Eigw. eskimoisch, [indian.]
: bett, auf einem anderen stehendes Bett, Abb.
die Eskorte, -/-n, Geleit, Bedeckung, Begleit- B 28. die Etagere ...'je:r?, -/-n, Stufengestell,
mannschaft, ich eskortiere (habe eskortiert) [franz.]
ihn, gebe sicheres Geleit, [franz.; um 1700] das Etamin, -s, die Etamine, -, gazeartiges Ge-
Esmeralda, weibl. Vorname, [span. Smaragd'] , webe, [franz.]
das es-Moll, -, Zeichen: es, eine Tonart. die Etappe, -/-n, Abschnitt: Etappenrennen,
1)
esoterisch, 1) nur Eingeweihten zugänglich. 2) Radsport: etappenweises Straßenrennen über
geheim, [griech.] Tage oder Wochen. 2) Sb Hinterland der Kampf-
der Espa gnoletteverschluß espanjo:'ht(d)..., truppe, [franz.; 18. Jh.]
ein Fensterverschluß, Abb. F 12. [franz.] der Etat e'ta:, -s/-s, 1) Haushaltplan. 2) Lebens-
die Esparsette, -/-n, eine Futterpflanze, [franz.] verhältnisse, Vermögensstand. 3) Schweiz, M
das Esparto, -s, die trocknen Halme und Blätter auch: Verzeichnis von Behörden, Mitgliedern,
mehrerer fremder Gräser, [span.] Funktionären, etatmäßig, als regelmäßiger
die Espe, -/-n, Zitterpappel; Sinnbild der Furcht: Posten im Haushalt, [franz.]
er 'zittert wie Espenlaub, espen, aus dem Holz etc., Abk. für: et cetera, et cetera, Abk.: etc.,
der Espe. [germ. Stw.] und so weiter, [lat.]
das Esperanto, -(s), dem -, eine Welthilfssprache. etepetete, U zimperlich, geziert, [nordd.]
[1887] die Ethik, -, philosophische Wissenschaft vom
die Es|planade,-/-n, freier Platz, Anlage, [franz.] Sittlichen. Eigw.: ethisch, das Ethos, -, sitt-
der Es'presso, -s/-s oder ...ssi, starker Kaffee liche Gesinnung; menschliche Grundhaltung,
nach italienischer Art. das E., -s/-s, die Es|pres- [griech.]
sobar, kleines Lokal, Kaffeestube, [ital.] ethnisch, volkseigentümlich, die Ethno graphie,
der Es prit es'pri:, -s, Geist, Witz, [franz.] -, beschreibende Völkerkunde, die Ethnologie,
Esq., Abk. für: Esquire. der Esquire 9s kwaidr, -, allgemeine Völkerkunde. Eigw.: ethnologisch.
-s/-s, Abk.: Esq., englischer Höflichkeitstitel, [griech.]
[aus lat.] die Ethologie, -, Verhaltensforschung, [griech.]
das, der Essay c'se:, -s/-s, Abhandlung in Etienne eti'cn, männl. Vorname, [franz. von:
gemeinverständlicher Darstellung und gepfleg- Stephan]
tem Stil. Eigw.: essayistisch, der Essayist, das Etikett, -s/-e oder -s, Aufschrift, Abb. F 24,
-en/-en, Schreiber von Essays, [engl. .Versuch'] Zettel mit Preisangabe an Waren. Zeitw. : ich
eßbar, zum Verzehr geeignet, ich esse (aß, habe etikettiere (habe etikettiert) es. die Etikette,
gegessen; du ißt, er ißt; iß!) es, nehme als Nah- -/-n, 1) gesellschaftliche Umgangsformen. 2)
rung zu mir. ich e. es ab, esse leer (Teller), ich Etikett, [franz. aus niederd. sticke Stiftchen'] ,

e. es auf, esse alles, beende eine Mahlzeit, ich etliche, einige: etlichemal, aber: etliche Male.
e. es aus, leere was du dir eingebrockt hast, das
: etliches, etwas, manches: e. Gute, [ahd.]
mußt du auch ausessen, was du angerichtet hast, das Etmal, -(e)s/-e, J, 1) Zeit von Mittag bis
dessen Folgen mußt du tragen, das Essen, -s/-, Mittag. 2) die in dieser Zeit zurückgelegten See-
1) Nahrung. 2) Mahlzeit, vgl. Abb." E 13. der meilen, [niederd.]
Esser, -s/-, Mensch je nach seinem Appetit: der Etrusker, -s/-, Bewohner der altitalischen
ein guter, schlechter E. [germ. Stw. ] Landschaft Etrurien. Eigw. etruskisch. :

die Esse, -/-n, 1) besonders M ostmitteld. ...ett, Ableitungssilbe für sächliche Hauptwörter:
Schornstein Rauchfang: der Essenkehrer, Schorn-
; das Parkett, das Quartett, [franz., ital.]
steinfeger. 2) U Zylinderhut. [germ. .Schmelz- ...ette, Ableitungssilbe für weibliche Hauptwör-
ofen'] ter: die Etikette, die Manschette, [franz.]
essential, essentiell, wesentlich, [lat.] die Etüde, -/-n, ^ Übungsstück, besonders zur
die Essenz, -/-en, 1) -=0 konzentrierte Lösung. Fingerfertigkeit, [franz. , Studie']

181
Etu
das Etui ct'vi:, -s/-s, 1) Hülle, Behälter. 2) ärzt- europäisch, auf den Erdteil Europa bezogen.
liches Besteck, [franz.] der Europäer, -s/-, Bewohner Europas, die
etwa, 1) ungefähr, annähernd: in e.; e. zehn Europastraßen, Mz., mit E gekennzeichnete
Meter. 2) am Ende, wohl gar: warst du es e.? über- und zwischenstaatliche Hauptverkehrs-
Eigw. etwaig, [rnhd. aus etliche und wo]
: ; straßen Europas, der, die Europide, -n/-n, ein
etwas, unbeugbar, 1) ein wenig: e. Geld; so e. -r, eine -, Angehörige(r) der in Europa einheimi-
wie ein Künstler, einem Künstler ähnlich. 2) schen Menschenrasse, [griech. nach der Sagen-
etwas, das zählt, ins Gewicht fällt er meint, e. zu : gestalt oder aus semit. ereb .dunkel', Abendland]
sein. 3) bei hauptwörtlich gebrauchten Eigen- das Europium, -s, Zeichen: Eu, Element. O
schaftswörtern oder bei Fürwörtern e. Schönes; : die Eurovision, -, Zusammenschluß von Rund-
e. anderes, das Etwas, -/-, 1) Unbestimmtes, funkgesellschaften Westeuropas und Nord-
aber deutlich Wahrnehmbares: sie hat so ein amerikas zum Austausch von Fernsehprogram-
gewisses E. 2) Bestehendes im Gegensatz zum men.
Nichts. 3) U Lebewesen: so ein winziges E. [ahd.] Eurydike, griechische weibl. Sagengestalt.
etwelcher, B irgendein, [vgl. etwa] ...eu'se o:zd, Ableitungssilbe für weibliche Haupt-
die Etymologig -/...'gi|en, Lehre von der Her-
, wörter: die Friseuse, die Masseuse, [franz.]
kunft der Wörter. Eigw. etymologisch, das : Eusebius, männl. Vorname, [griech. ,der From-
Etymon, Stammwort, [griech.]
-s/...ma, me']
Etzel, Sagenname des Hunnenkönigs Attila. Eustachius, männl. Vorname, [griech. ,der
'[mhd. /Väterchen'] Fruchtbringende' ]
eu, Diphthong, ÜBERS. S 60. das Euter, -s/-, Milchdrüse beim Säugetier, Abb.
eu..., gut...: Eudämonie, Euphorie, [griech.] F 26. [germ. Stw.]
Eu, OZeichen für Europium. : Euterpe, Muse der Instrumentalmusik, [griech.]
euch, Übers. F 40. die Euthanasig, -, Sterbehilfe, Erleichterung des
die Eucharistie, -/...'tijen, Altarsakrament. Sterbens durch Medikamente Lebensverkürzung :

Eigw.: eucharistisch. [griech. .Danksagung'] durch E. ist strafbar, [griech.]


die Eudämonig, -, Glücksgefühl, der Eudämo- ev., Abk. für: evangelisch.
nismus, -, Lehre, die im menschlichen Glück Ev., Abk. für: Evangelium (Jesu).
das Lebensziel sieht. Eigw. : eudämonistisch. eV, Zeichen für: Elektronenvolt.
[griech.] e. V., Abk. für: eingetragener Verein.
taer, Übers. F 40: die Euern, Euren oder Eurigen, Eva, weibl. Vorname B der zweite Mensch der
;

eure Angehörigen Euer, Eure, Abk. in Titeln; 'Schöpfung, [hebr. ,die Leben Gebende']
Ew. eyersejts, auch: eurerseits, von eurer Seite, der, die Evakuierte, -n/-n, ein -r, eine -, jemand,
euersgleichen, auch: euresgleichen, jemand der zwangsweise ausgesiedelt wurde. Evaku-
wie ihr. euerthalben, auch: eurethalben, ierung, -/-en, Räumung, Aussiedlung. Zeitw. :

euertwegen, auch: euretwegen, um euert- ich evakuiere (habe evakuiert) es, ihn. [lat.]
willen, auch euretwillen, euch zuliebe.
: das Evangeliar, -s/-e oder ...ri|en, Buch, das die
Eugen, auch: oi'ge:n, männl., Eugenie ...:'p, Evangelien enthält, evangelisch, Abk.: ev., 1)
weibl. Vorname, [griech., der, die Wohlgeborene'] auf das Evangelium bezogen. 2) auf die durch
die Eugenik, -, Lehre von der menschlichen Erb- Reformation entstandenen Kirchen bezogen,
gesundheit. Eigw. eugenisch, [griech. Kw.] : protestantisch: die evangelische Kirche, aber: die
der Eukalyptus, -/...ten oder -, tropisches Myr- Evangelische Kirche in Deutschland, Abk. EKD. :

tengewächs, liefert ein Heilöl. [griech.] der Evangelist, -en/-en, 1) Verfasser eines der
eu klidisch, Euklidisch, auf den altgriechischen vier Evangelien, Übers. B 30. 2) Wanderpredi-
Mathematiker Euklid bezogen, Übers. E 4, C. ger, das Evangelium, -s/...li[en, 1) Abk.: Ev.,
die Eule, -/-n, 1) ein Nachtvogel; Sinnbild für: Lebensbeschreibung Jesu, Übers. B 30. 2) die
Weisheit, Häßlichkeit, Verdrießlichkeit; volks- christliche Heilsbotschaft, [griech. ,gute Bot-
tümlich Unglücksvogel wir fangen eine E., J. be-
: : schaft']
kommen plötzlich Wind von vorne das hieße ; dieEvaporation, -, Verdampfung. Zeitw.: ich
Eulen nach Athen tragen, Ü Überflüssiges tun. 2) evaporiere (habe evaporiert) es: evaporierte
ein Nachtfalter. 3) Flederwisch. 4) klagendes Milch, Milch, der Wasser entzogen wurde, [lat.]
Tonpfeifchen, die E,ulenflucht. -, nordd. M Eveline, weibl. Vorname, [engl, von: Eva]
Abenddämmerung, [germ. Stw.] die Eventualität, -/-en, Möglichkeit, unvorher-
der Eulenspiegel, -s/-, Schelm: TillE., Schwank- gesehener aber möglicher Fall, eventuell, Abk.
gestalt, die Eulenspiegelei, -/-en, Schelmen- evtl., möglicherweise eintretend; gegebenenfalls,
streich, [wohl von ulen fegen' und Spiegel] , unter Umständen, [franz. -lat.]
die Eumeniden, Mz., beschönigend für Erin- der Ever green 'cvdrgri:n, -s/-s, Musikstück, das
nyen. [griech. ,die Wohlwollenden'] Jahre hindurch beliebt ist. [engl. .Immergrün']
der Eunuch, -en/-en, Kastrat, Haremswächter, die Evidenz, -/-en, handgreifliche Gültigkeit,
[griech. .Betthüter'] Augenschein. Eigw. evident, [lat.]
:

der Euphemismus, -/...men, beschönigende ev.-luth., Abk. für: evangelisch-lutherisch.


Umschreibung.EiGW. euphemistisch, [griech.] : die Evolution, -/-en, allmähliche Entwicklung.
die Euphonie, -/...'ni|en, Wohlklang. Eigw. : der Evolutionismus, -, natur- und kultur-
euphonisch, [griech.] philosophische Lehre von der Evolution, [lat.]
die Euphorie, -, Gefühl gesteigerten Wohlbe- ev.-ref., Abk. für: evangelisch-reformiert.
findens. Eigw. euphorisch. : evtl., Abk. für: eventuell.
...eur o:r, Ableitungssilbe für männliche Haupt- Ew., in Titeln Abk. für: Euer, Eure: Ew. Hoch-
wörter: der Friseur, der Masseur, [franz.] würden; Ew. M., Euer, Eure Majestät.
Eurasi en, -s, die Landmasse Europa und Asien. EWA, Abk. für: Europäisches Währungsabkom-
der Eurasi er, -s/-, die Eurasi er in, -/-nen,
|
men.
Abkömmling von Europäern und Asiaten, [aus Ewald, männl. Vorname, [ahd. .Gesetzeshüter']
Europa und Asien] der Ewer, -s/-, M niederd. kleineres Segelschiff,
:

die Euratom, -, Kurzwort für: Europäische Abb. S 49. [altniederd. .Einfahrer']


Atomgemeinschaft. EWG, Abk. für: Europäische Wirtschaftsgemein-
ejjre, auch: euere, eijrige, Fürwörter, ÜBERS. schaft.
F 40. eurerseits usw., -* euer, euerseits usw. ewig, 1) nie endend, unendlich lange dauernd,
die Eu rhythmje, Ebenmaß, [griech.]
-, stets erneut: die Ewige Lampe, das Ewige Licht,
euripide isch, Euripide isch, auf den
altgrie- immer brennendes Licht in katholischen Kir-
chischen Tragödiendichter Euripides bezogen, chen, Abb. A 12. 2) unwandelbar, zeitlos, endlos
Übers. E 4,C. die Ewige Stadt, Rom; das Ewigweibliche. 3) U
Europa, griechische weibliche Sagengestalt. sehr, zu lange ich warte schon e. auf dich. Hptw.
: :

182
Exp
die Ewigkeit, -/-en. ewiglich, D ewig, [germ.] das Existenzminimum, geringstes Einkommen,
ex, aus, heraus; U zu Ende, vorbei: ich trinke ex, bei dem man noch leben kann, [lat.]
leere das Glas mit einem Zug. ex..., aus..., der Ex itus, -, { Tod. [lat. ,er geht hinaus']
heraus..., von... her; ehemalig: exkommuniziert, exkl'., Abk. für: exklusive.
Exminister, [lat.] die Ex klamation, -/-en, Ausruf, [lat.]
ex akt, genau, sorgfältig: exakte Wissenschaften, die Ex klave, -/-n, Gebietssplitter des eigenen
Wissenschaften, die messende und nachprüf- Staates innerhalb eines andern Staates, [franz.]
bare Methoden verwenden (Mathematik und exkl., Abk. für: exklusive, ex klusiv, 1) aus-
Naturwissenschaften). Hptw. die Ex aktheit, : schließend. 2) vornehm abgesondert, ex klusive,
-. [lat.] Abk.: exkl., ausschließlich, ausgenommen: e.
ich ex|altiere mich (habe mich exaltiert), 1) rege aller Versandkosten, die Ex
klusivität, -, gesell-
mich übermäßig auf. 2) begeistere mich über- schaftliche Abgeschlossenheit, [lat. 1830] ; um
schwenglich: eine exaltierte Person, ein über- die Exkommunikation, -/-en, Ausschluß aus
spannter, hysterischer Mensch. Hptw. die Ex- : der Gemeinschaft der Kirche. Zeitw.: ich ex-
altation, -. [lat. ; um 1800] kommuniziere (habe exkommuniziert) ihn.
das Ex amen, -s/- oder ...mina, Prüfung, der Ex- [lat. .Ausgemeindung']
aminand, -en/-en, Prüfling, der Examinator, das Exkrement, -(e)s/-e, meist Mz., Ausschei-
-s/...'toren, Prüfer. Zeitw. : ich examiniere dung, Kot. das Exjkret, -(e)s/-e, ( Abfallpro-
(habe examiniert) ihn. [lat.] dukt aus dem Stoffwechsel, die Ex kretion,
das Ex anthem, -s/-e, f Hautausschlag, [griech.] -/-en, Ausscheidung, [lat. Kw.]
Ex aydi, der 6. Sonntag nach Ostern, Übers. J 2. die Exkulpation, -/-en, Rechtfertigung, [lat.]
[lat. ,erhöre'] der Exkurs, -es/-e, Abschweifung; Anhang, die
ex cathe dra, von maßgebender (päpstlicher) Exkursion, -/-en, Lehrausflug, [lat.]
Seite; unfehlbar, [lat. ,vom Stuhl'] das Exli bris, -/-, in Bücher eingeklebtes Zeichen
die Exchange iks'tfe:nd3, -/-n, Geldwechsel; des Besitzers, Abb. B 58. [lat. ,aus den Büchern']
Wechselstube, [engl.] die Exmatrikulation, -/-en, Streichung aus
die Ex|egese, -/-n, Ausdeutung eines Schrift- Abmeldung von der Hochschule.
einer Matrikel ;

werks, der Ex eget, -en/-en, Erklärer, besonders Zeitw.: ich exmatrikuliere (habe exmatri-
der Bibel, die Ex egetik, -, Kunst der Erklärung. kuliert) ihn. [lat.]
ElGW. ex egetisch. [griech.]
: die Exmission, -/-en, Zwangsräumung. Zeitw. :

die Exekution, -/-en, 5*5 1) Vollstreckung eines ich exmittiere (habe exmittiert) ihn. [lat.]
Urteils. 2) Hinrichtung. Zeitw.: ich exekutiere der Ex odus, -, Auszug (der Juden aus Ägyp-
1)
(habe exekutiert) es, ihn. die Exekutive, -, Voll- ten). 2) das zweite Buch Mose, Übers. B 30.
ziehungsgewalt (Staatsgewalt außer der Gesetz- [griech.]
gebung und Rechtsprechung): Exekutivgewalt, ex officio, von Amts wegen, [lat.]
der Exekutor, -s/...'toren, 1) Vollstrecker. 2) M exogen, außen entstanden, von außen wirkend,
österr. : Gerichtsvollzieher, [lat.; spätes MA.] [griech.]
das Ex'empel, -s/-, (warnendes) Beispiel, das ex orbitant. außerordentlich, übertrieben, [lat.]
Ex em plar, -s/-e, Abk.: Expl., Einzelabdruck, der Exorzismus, -/...men, Beschwörung, Aus-
Musterstück, ex em plarisch, musterhaft, nach- treibung des Teufels. Zeitw. ich ex orz(is)igre
:

drücklich, ex empli causa, Abk.: e.c, beispiels- (habe exorziert, exorzisiert) ihn. [griech.]
weise, ich ex em plifizigre (habe exemplifi- der Exot, -en/-en, Bewohner entfernter Länder;
ziert) es, erläutere durch Beispiele. Hptw. : die Ü auch: fremdländischer Tabak, überseeisches
Ex em plifikation, -/-en. [lat.] Wertpapier, das Exotarium, -s/...ri|en, Ge-
ex emt, befreit, ausgenommen. Hptw.: die Ex- bäude für exotische Tiere in zoologischen Gär-
emtion, -/-en, Befreiung (von allgemeiner ten, [griech. -lat.]
Pflicht), [lat.] exoterisch, für weite Kreise bestimmt, gemein-
das Exequatur, -s/...'turen, im diplomatischen verständlich, [griech.]
Verkehr: Ermächtigung, die Exequi en, Mz., exotherm, <0 unter Wärmeabgabe, [griech.]
katholische Totenfeierlichkeiten, ich exequiere exotisch, fremd, fremdländisch, besonders aus
(habe exequiert) es, vollstrecke, [lat.] den Tropenländern, [zu: Exot]
ich ex erzigre (habe exerziert), <£> 1) übe mich, der Expander, -s/-, Muskelstrecker (Turngerät)
werde ausgebildet. 2) ihn, bilde aus. das Ex- [engl.]
erzitium, -s/...ti|en, 1) schriftliche häusliche die Expansion, -, Ausdehnung; Ausbreitung
Schularbeit. 2) nur Mz., katholische geistliche (von Staaten). Zeitw.: es expandiert (hat
Übungen, [lat. ,üben'] expandiert), expansiv, sich ausdehnend, [lat.]
dieExhalation, -/-en, Aushauchung (von Gasen die Expa triation, Expa trijerung, -/-en, Aus-
aus Vulkanen), [lat.] bürgerung, Entzug der Staatsbürgerschaft.
der Exhaystor, -s/.. .'toten, Absauger, Vorrich- Zeitw.: ich expa|triJere (habe expatriiert) ihn.
tung zum Absaugen (von Gas, Staub) [lat.] [lat. Kw.]
ich exhibjgre (habe exhibiert), 1) es, händige aus der Expedient, -en/-en, auch: Expeditor, Ver-
(Papiere). 2) es, mich, zeige vor, stelle zur Schau. sender, Versandleiter, ich expediere (habe ex-
Hptw. die Exhibition, -/-en. der Exhibitio-
: pediert) es, befördere, versende, die Expedition,
nismus, -, krankhafte Neigung zu unzüchtiger -/-en, 1) das Bereitmachen zum Versand; Ver-
Entblößung in der Öffentlichkeit, der Exhibitio- sandabteilung. 2) Beförderung. 3) Forschungs-
nist, -en/-en, an Exhibitionismus Leidender, [lat. ] reise. 4) Feldzug. der Expeditor, -s/...'toren,
die Exhumation, -/-en, die Exhumigrung, Expedient, [lat.]
-/-en, Ausgrabung von Leichen. Zeitw. ich : die Expektoration, -/-en, 1) Herzenserguß, ge-
exhumiere (habe exhumiert) ihn. [lat. Kw.] fühlsbetonte Aussprache. 2) { Auswurf. Zeitw. :

das Exil, -s/-e, Verbannung, Verbannungsort: ich expektoriere (habe expektoriert) mich, es.
er lebt im E.; Exilregierung, [lat.] [lat.]
existent, wirklich, vorhanden, existential, auch expensiv, kostspielig, [lat.]
existentiell, auf das Dasein bezogen, der Exi- das Experiment, -s/-e, 1) wissenschaftlicher Ver-
stentialismus, -, Richtung der Philosophie im such. 2) Ü gewagtes Unternehmen. Eigw. ex- :

20. Jahrhundert, der Existentialist, -en/-en, perimental, experimentell, der Experimen-


Vertreter des Existentialismus, existentiell, auf tator, -s/...'toren, jemand, der Experimente an-
das Dasein bezogen, die Existenz, -/-en, 1) stellt. Zeitw.: ich experimentiere (habe ex-
das Dasein, Vorhandensein, Leben. 2) Lebens- perimentiert) mit etwas, [lat.]
unterhalt. Zeitw. ich existiere (habe existiert).
: der Experte, -n/-n, Sachverständiger, die Ex-
existenzfähig, daseinsfähig, der Existenz- pertise, -/-n, es Begutachtung, [lat.]
kampf, das Ringen um den Lebensunterhalt. Expl., Abk. für: Exemplar.

183
Exp
die Ex plikation, -/-en, Erklärung, Erläuterung. wirkend. 2) s*s erweiternd, ausdehnend. 3) a£
Zeitw. ich ex|plizigre (habe expliziert) es.
: auf großen Flächen mit geringen Mitteln be-
ex plizite, ausdrücklich, deutlich, [lat.] trieben. Hptw. die Extensität, -. der Exten-
:

ich explodigre (bin explodiert), 1) Ü breche sor, -s/...'soren, Streckmuskel, [lat.]


heftig in Zorn aus. 2) es explodiert, platzt, zer- das Exterieur ...'o:r, -s/-s, äußere Erscheinung,
birst mit einem Knall. Hptw.: die Ex plosion, Außenseite, [franz.; um 1800]
-/-en. Eigw. ex plosiv. [lat.; um 1800]
: extern, draußen befindlich, auswärtig, fremd.
die Exploratipn, -/-en, Erforschung; { Unter- der, die Externe, -n/-n, ein -r, eine -, 1) nur zur
suchung, der Ex plorer, -s/-, Gruppe von Abschlußprüfung an eine Schule verwiesener
amerikanischen Forschungssatelliten, ich ex- Schüler (verwiesene Schülerin). 2) Schüler(in),
plor igre (habe exploriert) es, erforsche { unter- ;
der (die) nicht im Internat wohnt, [lat.; 16. Jh.]
suche, [engl., lat.] exterritorial, der Landeshoheit nicht unter-
die Ex plosion, ex plosiv, -> ich explodiere. worfen, [lat. Kw.]
der Exponent, hochgestellte Zahl
-en/-en, 1) A ex tra, unbeugbar, 1) U Eigenschaftswort:
an Wurzeln und Potenzen, ÜBERS. R 10: Expo- außerordentlich, besondere: eine e. Belohnung.
nentialfunktion. 2) Vertreter einer Sache, ich ex- 2) Umstandswort nur, eigens, besonders, neben-
:

poniere (habe exponiert) es (ihm), 1) stelle bei, zusätzlich es kostete noch e. das Ex tra, -s/-s,
:

heraus, lege dar. 2) setze einer Gefahr aus: er U zusätzliches Teil: Gebrauchtwagen mit vielen
steht an exponierter Stelle, hat eine überragende Extras. Extra.... Sonder..., außerordentlich:
und gefährdete Position. 3) t belichte (Film). das Extrablatt, Sonderausgabe einer Zeitung;
4) ich e. mich, setze mich einer Gefahr aus. [lat.] er will immer eine Extrawurst gebraten haben, U
der Export, -(e)s/-e, Ausfuhr von Waren nach dem beansprucht für sich eine Ausnahme; der Ex-
Ausland. Zeitw. : ich exportiere (habe expor- traordinarius, außerordentlicher Professor, [lat.]
tiert) es. der Exporteur ...'to:r, -s/-e, Ausfuhr- ich ex träniere (habe extrahiert) es, ziehe heraus
kaufmann, [lat. ; um 1800] (Zahn; Bestandteil aus festen oder flüssigen
dasExpose ...'ze:, -s/-s, Darlegung, Denkschrift. Stoffen durch Lösungsmittel). Hptw.: die Ex-
dieExposition, -/-en, 1) Darlegung. 2) Einfüh- traktion, -/-en. der Ex trakt, -(e)s/-e, Auszug
rung in die Handlung (im Bühnenstück). 3) f Be- (aus Büchern, Pflanzenstoffen), [lat.]
lichtung (Film), die Expositur, -/-en, M österr. ext rat er re strisch, außerirdisch, außerhalb der
Nebenbehörde, der Expositus, -/...ti, Hilfs- Erde und Erdatmosphäre befindlich, [lat.]
pfarrer, [franz.; lat. von: exponieren] ex|travagant,überspannt, ungewöhnlich. Hptw. :

ex preß, 1) eilig. 2) M rhein.: eigens, der Ex- die Extravaganz, -/-en. [franz.]
preß, ...sses/...sse, f ££ Fernschnellzug, das ex|travertjgrt, extrovertiert, nach außen ge-
Ex preßgut, ££ Eilgut, [lat.] wandt, weltoffen, [lat.]
der Expressionismus, -, Ausdruckskunst, eine ex trem, 1) übertrieben, maßlos. 2) A
am äußer-
Kunstrichtung Anfang des 20. Jahrhunderts. sten' Punkt stehend. Hptw.: das Ex|trem,
ElGW. expressionistisch, expressiv, aus-
: -s/-e. der Ex tremist, -en/-en, Vertreter extre-
drucksvoll, [lat.] mer Richtungen, die Extremität, -/-en, meist
ex professo, vorsätzlich; von Amts wegen, [lat.] Mz., Gliedmaßen, [lat.]
die Ex pro priation, -/-en, Enteignung. Zeitw.: extrovertigrt, extravertiert.
ich ex pro priiere (habe expropriiert) es. [lat.] ex usu, durch Übung, nach dem Brauch, [lat.]
expulsiv, 1) austreibend. 2) { abführend, [lat.] Exz., Abk. für: Exzellenz, exzellent, vortrefflich.
exquisit, auserlesen, [lat.; um 1700] die Exzellenz, -/-en, 1) Vor'trefflichkeit. 2)
der Ex spektant, -en/-en, + Anwärter auf eine Abk.: Exz., 'hoher Titel, [lat.]
Stelle, ex spektativ, 1) abwartend. 2) zur An- exzelsior, höher hinauf, [lat.]
wartschaft berechtigend, [lat.] der Exzenter, -s/-, <§> auf einer Welle befestigte
die Exspiration, -/-en, Ausatmung. Zeitw.: Scheibe, deren Mittelpunkt nicht auf der Achse
ich ex spirigre (habe exspiriert) es. exjspira- der Welle liegt, Abb. D 4. der Exzentriker,
torisch, Sprachlehre: auf starker Betonung -s/-, Artist, der seine Darbietungen mit Komik
beruhend, mit Nachdruck gesprochen, [lat.] bringt, exzen trisch, 1) überspannt, zu unge-
dieExstirpation, -/-en, f völlige operative Ent- wöhnlichen Einfällen neigend. 2) A
ohne ge-
fernung (eines Organs.) Zeitw. ich exstirpjere : meinsamen Mittelpunkt (Kreise, Kugeln).
(habe exstirpiert) es. [lat.] Hptw.: die Exzentrizität, -. [lat.]
das Exsudat, -(e)s/-e, Ausschwitzung infolge exzeptionell, eine Ausnahme darstellend, [franz.]
Entzündung, die Exsudation, -, das Aus- ich exzerpiere (habe exzerpiert) es, schreibe her-
schwitzen, Absonderung. aus (aus Büchern), das Exzerpt, -(e)s/-e, Aus-
das Extemporale, -s/...li|en, unvorbereitete zug (aus Buch, Handschrift), [lat.]
schriftliche Klassenarbeit, das Extempore, -s/-s, der Exzeß, ...sses/...sse, Ausschreitung, exzessiv,
Zusatz aus dem Stegreif. Zeitw.: ich extem- übertrieben, [lat.; franz.]
poriere (habe extemporiert) es. [lat. Kw.] der Eyeliner 'ailaindr, -s/-, Farbstift oder farbige
die Extension, -/-en, Ausdehnung, Streckung. Flüssigkeit zum Umranden des Auges, [engl.]
extensiv, 1) der Ausdehnung nach; nach außen EZU, Abk. für: Europäische Zahlungsunion.

f, das F tf, -/-, stimmloser Lippen-Zahn-Reibe- Menschen handeln. 3) unglaubliche Geschichte,


laut, ÜBERS. A 27, S 60. Mär, Lüge erzähl uns keine F.! ich fab(e)le (habe
:

f, Zeichen für: forte, das f, -/-, 1) vierter Ton der gefabelt), erzähle Lügen; erfinde. Hptw.: die
C-Dur-Tonleiter, Abb. N
9. 2) Zeichen für: Fabel ej, -/-en. fabelhaft, wunderbar, groß-
f-Moll. 3) Grundton des F-Schlüssels. F, Zei- Fabelhans, Lügner, das Fabeltier,
artig, der
chen für F-Dur. : Fabelwesen, erfundenes Geschöpf, [lat. Lw.j
f.,Abk. für: folgende (Seite). Fabian(us), männl., Fabiola, weibl. Vorname,
F, Zeichen für: 1) Fahrenheit. 2) Farad. 3) Fern- [lat. Geschlechtername]
schnellzug. 4) O
Zeichen für: Fluor. 5) auf dieFa brik, -/-en, Betrieb zur Massenherstellung
Münzen u. a. Prägeort Stuttgart.
: von Waren mit Hilfe von Maschinen, der Fa-
Fa., Abk. für: Firma. brikant, -en/-en, Besitzer einer Fabrik, Herstel-
die Fabel, -/-n, 1) Gang der Handlung einer ler einer Ware, das Fa|brikat, -(e)s/-e, Erzeug-
Dichtung: die F. eines Romans. 2) lehrhafte kleine nis, Ware. <ferFa|brikler,-s/-, die Fa|briklerin,
Erzählung, besonders solche, in der Tiere wie -/-nen, M Schweiz. Fabrikarbeiter(in). fa|brik-
:

184
Fah

der Rundfächer
(derWedel)
die Signalflagge halbmast
Fächer Fadenzähler Fahne und Flagge die We)terfohne

mäßig, 1) in einer Fabrik hergestellt. 2) ohne mit fächerförmigem Laub, Abb. P 2. [lat. Lw.]
Eigenart, fa brikneu, ungebraucht, ich fa bri- die Fackel, -/-n, flammendes Beleuchtungsmittel,
zjgre (habe fabriziert) es, stelle in einer Fabrik Abb. F 1, Sinnbild des Erhellens. [aus lat.]
her. Hptw. : die Fabrikation, -/-en. [franz.] ich fack(e)le (habe gefackelt), 1) t bewege mich
der Fabulant, -en/-en, jemand, der fabuliert, unruhig hin und her (wie eine Fackel). 2) ich f.
Schwätzer, ich fabuliere (habe fabuliert) es, nicht lange, U zögere nicht, gehe schnell ent-
erdichte, erzähle mit Ausschmückungen, der Fa- schlossen gegen etwas vor. der Fackelzug, Um-
bulist, -en/-en, f Fabeldichter, [lat.; zu: Fabel] zug mit Fackeln, [von Fackel] :

die Face fa:s, -, Stirnseite; vgl. en face, [franz.] die Facon fa'si, -/-s, die Fasson, [franz.]
die Facette fa'sttd, -/-n, 1) angeschliffene Fläche das Factoring 'fikurin, -s, Methode zur Finan-
(Edelstein, Glas). 2) Haltevorrichtung für zierung des Absatzes und zur Absicherung des
Druckplatten, das Facettenauge, Abb. A 24. Kreditrisikos.
facettig rt, in vielen Feldern eckig geschliffen. fad(e), 1) geschmacklos, schal. 2) Ü langweilig,
Zeitw. ich facettjgre(habe facettiert) es. [franz. ]
: reizlos. Hptw.: die Fadheit, -. [franz.]
das Fach, -(e)s/-er, 1) Unterabteilung (Schrank, ich f äd(e)le (habe gefädelt), 1) es, fädele ein, auf.
Fenster), Abb. G
12, S 36: wir wollen es endlich 2) es fädelt, läßt Fäden, franst aus. ich f. es ab,
unter Dach und F. bringen, fertigstellen. 2) Fach- wickle ab ; ziehe Fäden ab. ich f. es auf, reihe
gebiet mein F. ist die Erdkunde; Baufach; Rollen-
: auf einen Faden, auf Draht (Perlen), ich f.
fach (Bühne). 3) Weberei Öffnung zwischen den
: es aus, nehme den Faden aus der Nadel, ich f.
Kettfäden, in die der Schußfaden eingeführt esein, 1) stecke den Faden durchs Nadelöhr.
wird. ...fach, an Zahlen: sovielmal mehr: vier- 2) Ü bringe geschickt zustande, [von: Faden]
fach, das Vierfache, 4fach, das 4fache, Übers. derFaden, -s/-, 1) zusammenhängendes Gebilde
Z 1. der Facharbeiter, Arbeiter mit Lehre in mit rundem und im Verhältnis zur Länge sehr
anerkanntem Lehrberuf, der Facharzt, auf ein kleinem Querschnitt, Abb. K
30: Garnfaden,
Fachgebiet spezialisierter Arzt. Eigw. fach- : Spinnwebfaden, Metallfaden; Sinnbild für Dünne
ärztlich, der Fachausdruck, einem bestimm- undZerreißbarkeit:es hing an einem F., Ü beinahe
ten Beruf eigener, genau festgelegter Ausdruck wäre es (nicht) geschehen; kein guter, trockener
(Terminus), ich fäch(e)re (habe gefächert) es, F. ist an ihm, auch nicht das mindeste; auch:
unterteile in Fächer, ich f. es auf, Ü unterteile Sinnbild des Zusammenhangs: er verliert leicht
vielfach (Fachgebiet u. a.). das Fachgebiet, be- den F. der Rede, Ü wie ein roter F., Ü als klare
;

rufliches Spezialgebiet, Wissensgebiet, das Fach- Leitlinie ; er will die Fäden in der Hand behalten.
geschäft, auf eine bestimmte Art Waren spezia- 2) Mz. -, & Raummaß für Holz, Klafter. 3) Mz.
:

lisiertes Geschäft, Spezialgeschäft, die Fach- -, &


ein Tiefen- und Längenmaß. 4) Mz.: -, im
kreise, Mz., Fachleute: in Fachkreisen ist man Garnhandel: Umfang der Haspel oder Weife.
der Meinung, der Fachlehrer, die Fachlehre- 5) Mz.: -, Klafter (Längenmaß). Verkl.: das
rin, Lehrkraft für bestimmte Fächer, der Fach- Fädchen, Fädlein, -s/-. fadengerade, im
mann, -(e)s/...leute oder 2 er, für ein Fachgebiet Fädenlauf, das Fadenkreuz, zwei sich recht-
Zuständiger, Geschulter. Eigw.: fachmän- winklig schneidende Fäden in der Brennebene
nisch, die Fachschaft, Zusammenfassung einer eines Objektivs, Abb. D 8. der Fadenlauf, -(e)s,
Berufsgruppe, die Fachschule, Lehranstalt für Verlauf der Querfäden (Gewebe), die Fadennu-
besondere Berufszweige, ich fachsimp(e)le (ha- del, sehr dünne Nudel, fadenscheinig, 1) abge-
be gefachsimpelt), rede nur vom Fach (statt von scheuert, schäbig (Kleidung). 2) Ü leicht zu
allgemein unterhaltsamen Dingen). Hptw.: die durchschauen: der Vorwand ist f. der Faden-
Fachsimpel ej, -. die Fachsprache, Sprache sommer, Altweibersommer, der Fadenwurm,
voller Fachausdrücke, der Fachverband, Ver- runder, fadenförmiger Wurm, der Fadenzähler,
einigung zur Vertretung besonderer wirtschaft- Abb. F 1. ...fädig, mit einer bestimmten Art
licher Interessen, das Fachwerk, -(e)s/-e, 1) B oder Zahl Fäden versehen: feinfädig. [ahd.]
Rahmenbau, Abb. B 13. 2) Fachbuch, die Fach- das Fading 'fe:dirj, -s, tT Schwund, [engl.]
wissenschaft, Lehre von einem bestimmten Fafnir, schatzhütender Drache, [nord. Sage]
Sachgebiet, [westgerm. Stw.] das Fagott, -(e)s/-e, Holzblasinstrument, Abb.
ich fache (habe gefacht) Feuer (an), blase und B 37. der Fagottist, -en/-en, Fagottbläser, [ital.]
schüre, helfe zu brennen, der Fachel, -s/-, ein ich fahe (nur Gegenwart), t D fange, verhafte.
Blütenstand, ich f äch(e)le (habe gefächelt), \)ihn, die Fähe, -/-n, V Weibchen der kleinen Raub-
wehe kühlend zu. 2) es fächelt, weht kühlend tiere. [Nebenform von: Fohe]
fächelnde Winde, +• ich f. ihm Luft zu, wehe fähig, 1) befähigt, begabt, tüchtig: ein fähiger
kühlend zu. der Fächer, -s/-, 1) Luftwedel, Kopf. 2) zu etwas, imstande, geeignet und bereit
Abb. F 1. 2) gespreizte Schwanzfedern des er ist dazu (nicht) f.; er ist dessen (nicht) f.
Auerhahns. Eigw. f äch(e)rig, fächerförmig.
: Hptw.: die Fähigkeit, -/-en. [von: fahen]
der Fächerbogen, Schmuckbogen, Abb. B 44. fahl, bleich, bläßlich fahlgelb. Hptw. die Fahl-
: :

ich fäch(e)re ihm Luft zu (habe zugefächert), heit, -. das Fahlerz, Silber- und Kupfererz, das
wehe mit dem Fächer kühlend zu. das Fächer- Fahlleder, ein Rindleder, [germ. Stw.]
gewölbe, Gewölbeart. die Fächerpalme, Palme ich fahnde (habe gefahndet) nach ihm oder etwas,

185
Fah
der Ankunftsort
der Abfahrtsort *,

der Kinderabschnitt
die Ausgabenummer die geschriebene Fahrkarte
die Fahrkarte
Fähre Fahrkarte

suche seiner habhaft zu werden, die Fahndung, gefahren. 7) (habe aufgefahren) es, reiße auf (den
-/-en, Suche; Verbrechersuche, [von: finden] Weg durch zuviel Fahren). 8) (habe aufgefahren)
die Fahne, -/-n, 1) Abb. F 1 Sinnbild der Zu-
; es, fahre an und schütte auf (Schotter auf den
sammengehörigkeit: sie wollen die F. hochhalten, Weg). 9) es, U trage auf, stelle auf den Tisch:
Ü unerschütterlich bei etwas ausharren; er ist er hat Sekt auffahren lassen. 10) (habe aufgefah-
mit fliegenden Fahnen zur Gegenpartei übergegan- ren) es, $? treibe vor (Stollen oder Strecke), ich
gen, Ü befremdlich rasch. 2) im Wind bewegter f. aus, 1) (bin ausgefahren), fahre spazieren.
Dunststreifen: Rauchfahne; er hat eine F., U 2) (bin ausgefahren), gehe fort, verlasse (Hafen,
riecht stark nach Alkohol. 3) U leichtes, ein- Grube, Bau, Alm). 3) (habe ausgefahren) ihn,
faches Kleid, auch: Fähnchen. 4) Teil der Vogel- fahre ihn spazieren (Kranken, Kind). 4) (habe
feder, Abb. F 10. 5) <$ ein Blumenblatt der ausgefahren) es, vertiefe, verderbe durch vieles
Schmetterlingsblüte, Abb. B 42. 6) Korrektur- Fahren: ausgefahrene Straßen; er geht gern aus-
abzug des noch nicht umbrochenen Satzes. 7) gefahrene Wege, Ü stützt sich auf die Erfahrun-
V langbehaarter Schwanz (Hund, Eichhorn), gen anderer, ich f. durch, halte nicht an wir sind
:

Abb. H 29. 8) ©
Vorrichtung zum Einstellen des von Mainz bis München durchgefahren; aber: ich
Windrades. Verkl. das Fähnchen, Fähnlein,
: durchfahre - habe durchfahren — es, durchquere
-s/-. die Fahnenflucht, Sb eigenmächtiges Ent- fahrend, ich f. ein, 1) (bin eingefahren), komme
fernen oder Fernbleiben von der Truppe, Deser- hinein (in die Grube, den Bahnhof). 2) Fuchs
tion, der Fahnenjunker, Offiziersanwärter, das und Dachs sind eingefahren, V in ihren Bau ge-
Fähnlein, t Heerhaufen, der Fähnrich,
cüb krochen. 3) es hat sich so eingefahren, U ist zur
-(e)s/-e, 1) im Mittelalter: Fahnenträger. 2) Of- Gewohnheit geworden. 4) (habe eingefahren)
fiziersanwärter, [germ. Stw. ,Tuch'] die Ernte, bringe unter Dach. 5) (habe einge-
die Fahrbahn, Abb. S 76. fahrbar, so beschaf- fahren) einen Wagen, mache durch Fahren all-
fen, daß es gefahren werden kann, [zu: fahren] mählich leistungsfähig. 6) (habe eingefahren)
die Fährde, -/-n, t D Gefahr, [germ. Stw.] ein Pferd, gewöhne es ans Ziehen, ich f. fest,
der Fahrdienstleiter, -s/-, CS ein Beamter, der 1) gerate an eine Stelle, wo es kein Fortkommen
Fahrdraht, Stromdraht für elektrische Bahnen, gibt: das Schiff ist festgefahren. 2) ich habe mich
Abb. S 77. ich fahre (fuhr, bin gefahren; du festgefahren, Ü weiß weder aus noch ein. ich f.
fährst, er fährt), 1) benutze ein Fahrzeug: ich f. fort, 1) reise ab: sie sind gestern fortgefahren. 2)
Auto, Rad, spazieren, aber: ich bin radgefahren, ich bin mit einer Tätigkeit fortgefahren, mache
spazierengefahren; würdest du mich einmal fahren weiter, höre nicht auf. 3) (habe fortgefahren) es,
lassen?; aber: du solltest es fahrenlassen, U darauf ihn, bringe mit dem Wagen weg. ich f. heim,
verzichten. 2) bewege mich schnell: er ist mir fahre nach Hause sie ist am Wochenende heim-
:

an die Kehle gefahren; der Hase fährt aus dem gefahren, ich f. heraus, 1) fahre von drinnen
Lager, der Fuchs fährt zu Bau, V der Gedanke ; nach draußen: ich bin mit dem Wagen heraus-
fuhr ihm durch den Kopf, Ü der Schreck fährt ; gefahren. 2) es ist ihm herausgefahren, er sagte es
mir in die Glieder, Ü 3) ich bin gut (schlecht) mit
. unbedacht. 3) (habe herausgefahren) es, ihn,
ihm gefahren, habe gute (schlechte) Erfahrungen bringe mit dem Wagen nach draußen, ich f. hin,
gemacht. 4) 9? bewege mich unter Tage fort. 1) (bin hingefahren), fahre nach einem Ort. 2)
5) (habe gefahren) ihn, es, bringe mit einem fahr hin!, U dein Verlust ist endgültig. 3) (habe
Fahrzeug fort. 6) (habe gefahren) es, lenke hingefahren) es, bringe mit einem Fahrzeug hin.
(Kraftwagen u. a.): ich f. diesen Wagen seit zwei ich f. ineinander (bin ineinandergefahren), M
Jahren, ich f. ab,
1) (bin abgefahren), verlasse oberd. erschrecke, ich f. vor, 1) (bin vorgefah-
:

einen Ort ; mache


die Talfahrt. 2) (bin abgefah- ren), fahre weiter nach vorn. 2) (habe vorgefah-
ren), U werde abgewiesen. 3) (habe abgefahren) ren) es, fahre das Fahrzeug nach vorn, ich f. zu
es, führe weg. 4) es, nutze durch Fahren ab die : (bin zugefahren), 1) fahre schneller: fahr zu!
Reifen sind abgefahren. 5) besuche alle Orte: er 2) auf etwas, bewege mich darauf zu. ich f.
hat ganz Hessen abgefahren, ich f. an, 1) (bin zurück, 1) fahre wieder dahin, von wo ich ge-
angefahren), beginne zu fahren der Zug fährt an. : kommen bin ich bin schnell wieder zurückgefah-
:

2) (bin angefahren), $rj gehe unter Tage. 3) (habe ren. 2) U pralle vor Schreck zurück: sie ist vor
angefahren) es, ihn, stoße mit meinem Fahrzeug ihm zurückgeprallt. 3) (habe zurückgefahren) ihn,
an (und beschädige oder verletze dadurch). 4) es, es, bringe mit dem Wagen zurück, ich f. zusam-
bringe mit Fuhre an: man hat Koks angefahren. men (bin zusammengefahren), 1) U erschrecke
5) ihn, U herrsche an: er hat mich angefahren. heftig. 2 )mtnV>m, stoße zusammen, der Fahrende,
6) (habe angefahren) es, 9? finde eine Lager- -n/-n, ein -r, umherziehender Gewerbetreiben-
stätte, ich f. auf, 1) (bin aufgefahren), steige hoch der, die fahrende Habe, -n -, bewegliche
(zur Alp, gen Himmel, aus der Grube). 2) Güter, der Fahrer, -s/-, Fahrzeugführer, Abb.
schrecke plötzlich empor: sie ist plötzlich aus S 77. die Fahrerej, -, langes, lästiges oder
dem Schlaf aufgefahren. 3) (bin aufgefahren), Ü schlechtes Fahren, die Fahrerflucht, -, Flucht
breche in Zorn aus. 4) nehme Aufstellung (mit eines Fahrers, der einen Unfall verschuldet hat.
Wagen im Festzug): die Festwagen sind aufge- der Fahrgast, zur Beförderung übernommene
fahren. 5) stoße an: er ist mit seinem Wagen auf Person, Passagier, das Fahrgeld, Preis für eine
einen anderen aufgefahren; Auffahrunfall. 6) Fahrt (Eisen-, Straßenbahn), das Fahrgestell,
sitze fest das Schiff ist auf eine Sandbank auf-
: Unterbau von Fahrzeugen, Abb. L 15, S 77.

186
Fal

das
der Kettenrad %
\'£S / / l\ \\^ di
\ I

Rück-
strahler'*'
die Strebe^^^4=LLj^^'petge
~~ der Reifen
das Pedal \ Tretkurbel das Vorderrad
der Tretstrahler
Fahrrad

fahrig, unstet, unruhig, zerstreut. Hptw.: die der Arbeit an Heimarbeiter ausgibt. 5) Leiter
Fahrigkeit, Fahrkarte, Ausweis über
-. die einer Abteilung (Setzerei, Buchbinderei). 6)
bezahltes Abb. F 2. fahrlässig,
Fahrgeld, Bote, Ladendiener, die Faktor ej, -/-en, (über-
leichtsinnig, unachtsam, schuldig durch Unter- seeische) Handelsniederlassung, [lat.]
lassen von etwas Notwendigem. Hptw.: die das Faktotum, -s/-s, Gehilfe, Diener(in) für
Fahrlässigkeit, -/-en. die Fahrnis, -/-se, tt> alles, [lat. ,mach alles']
bewegliche Güter, der Fahrplan, Zeittafel für das Faktum, -s/...ten oder ...ta, Tatbestand, Tat-
Verkehr, Abb. B 4. das Fahrrad, durch Treten sache. Eigw. faktisch, [lat.]
:

betriebenes Zweirad, Abb. F 3. die Fahr- die Faktur, -/-en, Rechnung über eine Ware, ich
rinne, die
für Schiffahrt gekennzeichnete fakturiere (habe fakturiert), 1) schreibe Rech-
tiefste in einem Wasserlauf, der Fahr-
Rinne nungen aus: Fakturiermaschine. 2) es, berechne
schein, Fahrkarte, die Fahrschule, gewerb- (Waren), der Fakturist, -en/-en, die Faktu-
licher Betrieb zur Erlangung des Führer- ristin, -/-nen, jemand, der fakturiert, [ital.]
scheins für Kraftfahrzeuge, der Fahrstuhl, 1) die Fakultas, -/...'täten, durch Prüfung bewiesene
Rollstuhl für Kranke. 2) Aufzug, Abb. 23, A Befähigung, die Fakultät, -/-en, 1) Fachgruppe
G 12. 3) Sitz des Dachdeckers, die Fahrt, -/-en, der Hochschule, Übers.' 21. 2) ohne Mz.,H A
1) das Fahren, Reise, Wanderung, Ausflug: z. B. vier F., geschrieben: 4! = 1 x 2 x 3 x 4. 3)
:

Bahnfahrt; F. ins Blaue, mit unbekanntem Ziel. kath. Kirche (f& Vollmacht, fakultativ, wahlfrei,
'•

2) das Recht zu fahren freie F. 3) £ Geschwin-


: nach eigenem Ermessen, [lat.]
digkeit. 4) ^
Leiter. 5) Ü Schwung, Zorn er ist : falb, schmutziggelb, mausgrau bis beige, der
in F. gekommen das hat ihn in F. gebracht, der
;
Falbe, -n/-n, ein -r, falbes Pferd, Mähne und
Fahrtrichtungsanzeiger, Blinklicht an Kraft- Schweif schwarz. [Nebenform von fahl] :

fahrzeugen zum Anzeigen einer Fahrtrichtungs- die Falbel, -/-n, Faltenbesatz, ich f älb(e)le (habe
änderung, Abb. K 41. das Fahrwasser, 1) gefälbelt) es, lege in Falbeln, versehe mit Fal-
Fahrrinne, Abb. K 57. 2) er ist in seinem F., beln, [ital. Lw.]
Ü das ist sein Lieblingsthema, da weiß er Be- der Falerner, -s/-, italienischer Wein aus Kam-
scheid, die Fahrzeit, -/-en, Dauer der Fahrt. panien.
das Fahrzeug, Sammelwort für Wagen, Schlit- fälisch, einem besonders in Westfalen häufigen
ten, Schiff usw. [germ. Stw.] Menschentyp zugehörig die fälische Rasse. :

die Fähre, -/-n, Schiff zum Übersetzen, Abb. F 2. der Falke, -n/-n, 1) Angehöriger einer großen
der Fährmann, -s/ 2 er oder ...leute, Führer Raubvogelfamilie. 2) t leichtes Geschütz, die
einer Fähre, das Fährschiff, Fähre, [von: Falkenbeize, Falknerei. der Falkenier, -s/-e,
fahren] Falkner, -s/-, Abrichter von Falken, die Falk-
Fahrenheit, Zeichen: F, Maßeinheit der Tempe- nerej, -/-en, Falkenjagd, Jagd mit abgerichteten
ratureinteilung in den englischsprachigen Län- Falken, [lat. Lw., germ.]
dern, Abb. T 10, Übers. 8: Fahrenheitskala;M das Fall, -(e)s/-en, & Tau zum Segelhissen,
60° F. [nach dem dt. Physiker G. D. Fahrenheit, [niederd.]
1686-1736] der Fall, -(e)s/ i'e, 1) das Fallen, Sturz: er kam
die Fährnis, -/-se, f D Gefahr, [germ. Stw.] zu F.; der F. des Wildes, das Sterben; y
die Fährte, -/-n, Spur (von Schalenwild), Abb. Wasserfall, Wassermassen, die über Felsen her-
F 4: er verfolgt eine F. [ahd., von: fahren] abstürzen der F. eines Menschen, Ü moralischer
;

das Fai|ble fe:bl, -s/-s, Vorliebe, Schwäche: sie Verfall; Hochmut kommt vor dem F.; er hat unser
hat ein F. für ihn, dafür, [franz. 1700] ; um Vorhaben zu F. gebracht, Ü vereitelt. 2) das Sinken
fair fe:r, anständig, ritterlich. Hptw. die Fajr- : (Wasser): der F. des Pegelstandes um 2 cm. 3)
neß, das Fair play 'fe:r 'ple:, - -, ehr-
-. einzelner Umstand: dieser F. tritt selten ein; in
liches Spiel, ehrenhaftes Verhalten, [engl.] diesem F., für diesen F., wenn das geschieht;
das Falt accom pli fetakj'pli:, - -/-s -s, voll- auf jeden F., jedenfalls, unter allen Umständen;
endete Tatsache, [franz.] von F. zu F., jeweils den Umständen entspre-
die Fäkalien, Mz., Exkremente; Kot. [lat.] chend; das ist ganz mein F., paßt, gefällt mir
der Fakir, -s/-e, 1) indischer Büßer. 2) Zauber- sehr gut Zusammensetzungen allenfalls, besten-
; :

künstler, [arab. ,der Arme'] falls, erforderlichenfalls, gegebenenfalls u. a. 4) s*a


das Faksimile, -s/-s, getreue Nachbildung, z. B. Tatbestand, besonders Straftat: der F. Dreyfus;
von Handschriften. ZEITW. ich faksimiliere : Rechtsfall. 5) { ein Kranker in einem Krank-
(habe faksimiliert) es. [lat. ,mache ähnlich'] heitsablauf: Krankheitsfall; ein F. von Pest; der
der Fakt, -(e)s/-en, das Faktum. F. verlief tödlich. 6) Beugungsfall, Kasus, Übers.
die Faktion, -/-en, leidenschaftlich kämpfende H 11. 7) & Neigung, besonders der Masten.
politische Partei, [lat. .Tatgemeinschaft'] das Fallbeil, Hinrichtungsmaschine, Guillotine.
faktisch, -* das Faktum, faktitiv, bewirkend. die Fallbrücke, Zugbrücke, Abb. B 56. [von:
das Faktitiv, -s/-e, Kausativ. fallen]
der Faktor, -s/...'toren, 1) maßgebender Be- bin gefallen; du fällst, er fällt), 1)
ich falle (fiel,
standteil oder Einfluß: Erbfaktor, Faktoren- bewege mich (dem Gesetz der Schwere folgend)
analyse. 2) A
Vervielfältiger, Übers. 10. R nach unten Vorsicht, fall nicht!; Schnee, Regen
:

3) t Leiter einer Faktorei. 4) Zwischenmeister, fällt. 2) sinke der Preis, der Kurs, die Temperatur
:

187
Fal

die Öffnung

Q ö
ft
Jl

die Fangleinen V^
(die Auslaufleinen) ^"A<s

Verpackungssack ,,

der Schultergurt
o
/5 ft der Leibgurt
fl
der Schenkelgurt

der das Reh das das der geöffnete Fallschirm beim Absprung der Pilot eines Düsenjägers
Edelhirsch Gomswild Schwarzwild mit umgeschnalltem Fallschirm
Fährte Fallschirm

fällt. 3) verliere meine Ehre, Reinheit: ein ge- es fällt mir leicht, Ü macht mir keine Mühe:
fallenes Mädchen. 4) sterbe auf dem Schlachtfeld. Mathematik ist ihm immer
leichtgefallen; aber:
5) die Festung ist gefallen, wurde erobert. 6) er ist nur leicht gefallen, hingefallen, es f. vor,
komme das Licht fällt schräg ins Zimmer. 7) er-
: geschieht: es ist nichts vorgefallen, es f. weg,
töne ein Schuß fällt; er ließ eine Bemerkung darüber
: findet nicht statt, es f. zu, 1) schließt sich
fallen. 8) auf etwas, Ü treffe: das Los, ein Verdacht plötzlich: die Augen fielen ihm zu. 2) mir, Ü ich
fällt auf mich; Neujahr fällt auf den Sonntag; er bekomme [germ. Stw.]
es.
fällt mir auf die Nerven, ist mir lästig. 9) in etwas, die Falle, -/-n, 1) Fangvorrichtung, Abb. 11. M
Ü gehöre dazu, begebe mich hinein: das fällt 2) Ü Hinterhalt er wollte mir eine F. stellen. 3) U
:

in mein Rollenfach; er fällt in seinen lehrhaften Bett ich werde heute früh in die F. gehen. 4) Malern.
:

Ton; es fällt in die Augen, zieht den Blick an. Türklinke, Riegel, Abb. S 30, 21. die Fall-T
10) aus etwas, Ü verlasse es sie ist aus der Rolle : grube, Grube zum Fang von Großwild, der
gefallen, hat sich unpassend betragen; ich bin Fallmeister, t Abdecker, das Fallobst, vom
aus allen Wolken gefallen, war völlig überrascht. Baum gefallene Früchte. das Fallreep. J, Leiter,
11) es fällt unter etwas, U gehört hinein: das fällt Treppe außenbords, Abb. S 18. fallreif, reif
unter den Begriff Hochverrat. 12) es fällt mir zum Abfallen (Obst), der Fallschirm, Gerät
leicht (schwer), Ü macht mir wenig (viel) Mühe. zum Abspringen von Personen oder Herablassen
13) Wild fällt, V verendet. 14) ich lasse es fallen, von Gegenständen aus Luftfahrzeugen, Abb.
werfe zu Boden (Gegenstand): ich habe das F 4. der Fallstrick, Ü Hinterhalt, die Fall-
Glas fallen lassen aber ich habe den Plan fallen-
; : sucht, -, { Epilepsie, die Falltür, Tür im Fuß-
(ge) lassen, Ü aufgegeben, ich f. ab, 1) verlasse boden, der Fallwind, Wind, der von den Bergen
meinen Stützpunkt: das Blatt fällt vom Baum abwärts streicht, [von: fallen]
ab. 2) von ihm, Ü werde ihm untreu. 3) gegen ihn, ich fälle(habe gefällt) es, 1) bringe zum Stür-
Ü bin schlechter als er. 4) es fällt ab, neigt sich zen (Bäume). 2) Ü treffe, spreche aus: ich f.
(Gebirge). 5) J, werde vom Kurs abgetrieben, eine Entscheidung, ein Urteil. 3) A ziele, richte:
ändere den Kurs durch Steuern. 6) es fällt für ich f. ein Lot, errichte eine Senkrechte, ich f. es
mich ab, Ü ich bekomme es. ich f. ihn an, greife aus, O
lasse einen festen Stoff aus einer Lösung
an: das Tier hat ihn angefallen, ich f. ihm
anhejm, falle ihm zu, werde sein Besitz, ich f. ihm
abscheiden, die Fällung, -/-en, das Aus- O
fällen eines Stoffes, [zu: fallen]
auf, errege seine Aufmerksamkeit, scheine ihm ich falligre (habe Zahlungen
falliert), stelle die
bemerkenswert, ich f. aus, 1) kann nicht mit- ein, gehe in Konkurs, das Falliment, -s/-e,
machen: eine Stunde fällt aus, findet nicht statt; Fallissement falis'mä, -s/-s, f Zahlungseinstel-
ein Spieler fällt aus, wirkt im Spiel nicht mit. lung, Bankrott, fallit, zahlungsunfähig, [ital.]
2) gegen ihn, stoße vor (beim Fechten), ABB. F9; fällig, was bald geschehen (besonders bezahlt
greife an. 3) es fällt gut oder schlecht aus, gerät werden) soll: die Zahlung, das Urteil ist heute f.;
oder mißrät (Arbeit, Ernte). 4) das Heck fällt aus, fällige Zinsen, schuldige, zu zahlende. Hptw. :

ragt unten vor. ich f. durch, 1) durch etwas, die Fälligkeit, -/-en. [von: Fall]
stürze beim Fallen durch (ein Loch), zerschlage der Fal(l)ott, -en/-en, M
österr. Betrüger. :

beim Fall (eine Schicht). 2) Ü bestehe nicht der Fallout fod'aut, -s/-s, Ablagerungen von ra-
(Prüfung), habe Mißerfolg: die neue Oper ist dioaktivem Staub auf der Erdoberfläche, [engl.
durchgefallen, ich f. ein, 1) dringe ein: der Feind ,Abfall']
fiel ins Nachbarland ein. 2) beginne zu reden falls, wenn, im Falle, daß. ...falls: nötigenfalls,
oder zu singen bei schon bestehendem Gespräch falls es nötig ist. [von: Fall]
oder Gesang. 3) es fällt ein, stürzt ein. 4) eine falsch, 1) unecht, nachgemacht: falsche Edel-
Schicht fällt ein, dacht sich in einer Richtung ab unrichtig: eine falsche Behauptung;
steine. 2) irrig,
das Heck fällt ein, ragt oben über. 5) Federwild f. singen, sprechen, spielen; aber: falschspielen,
fällt ein, V
setzt sich. 6) Licht fällt ein, strömt betrügerisch spielen; ich gehe, bin f., habe mich
herein. 7) ihm, Ü er denkt, erinnert sich an verirrt. 3) untreu, hinterlistig-betrügerisch:
mich: mir fällt nichts ein, mir fehlt der nötige falsche Liebe. 4) verschlagen, doppelzüngig: eine
Gedanke; fällt mir nicht ein.', U das tue ich falsche Person. Hptw. die Falschheit, -/-en.
:

nicht; was fällt dir ein?, U laß das! es fällt flach, das, der Falsch, -es, D Unehrlichkeit: es ist kein
U kommt nicht mehr in Betracht, fällt aus. es f. F. an ihm; er ist ohne F. ich fälsche (habe ge-
fort, unterbleibt, geschieht nicht mehr, ich fälscht) es, mache (in betrügerischer Absicht)
falle über ihn, es her, mache mich grimmig oder nach; gebe bewußt ein unechtes Stück für ein
gierig darüber, U rede ungünstig darüber, ich echtes, ich f. den Ball ab, streife den Ball, der
f. (mit etwas bei ihm) herein, erlebe eine Ent- dann in einer Kurve läuft, der Fälscher, -s/-,
täuschung, einen Schaden mit meinem Vertrauen : die Fälscherin, -/-nen, jemand, der etwas
bin ich bei ihm (he)reingefallen, ich f. hin, stürze. fälscht, das Falschgeld, gefälschtes Geld.

188
Fan

gefaltet
iel das Querspant
falten ITewn Faltboot

fälschlich, 1) irrtümlich. 2) in betrügerischer zern, Steinen, Ziegeln, Abb. 25. das Falz- H
Absicht, der Falschmünzer, -s/-, Hersteller bein, Gerät zum Falzen von Papier, Abb. F 5.
von Falschgeld, die Fälschung, -/-en, das Fäl- ich falze (habe gefalzt) es, 1) versehe mit
schen, [ahd. lat. Lw.]
; einem Falz. 2) mache gleichmäßig dick (Leder).
das Falsett, -(e)s/-e, Fistelstimme, [ital.] Hptw. die Falzung, -/-en. der Falzhobel,
:

das Falsifikat, -(e)s/-e, t Fälschung, [lat.] Hobel zum Ausstoßen rechtwinkliger Falze,
Falstaff, -lügnerischer, feister Prahler. [Gestalt Abb. H 19. der Falzziegel, ein Dachziegel, Abb.
Shakespeares] D 2. [ahd. ; Weiterbildung von falten] :

das Faltboot, zerlegbares Paddelboot, Abb. F 5. die Fama, -, Gerücht, Nachrede, Leumund,
die Falte, -/-n, 1) Biegimg, Knick in einer [lat.]
Fläche (Stoff, Papier), Abb. F 5. 2) Runzel familiär, 1) die Familie betreffend. 2) U ver-
(Stirn). 3) @Zusammenstauchung von Erd- traut, wohlbekannt, aufdringlich vertraulich.
schichten, auch: Faltung. Verkl. das Fält-
: Hptw.: die Familiarität, -. die Familie ...id,
chen, Fältlein, -s/-. Eigw. faltig, ich f?lte
: -/...li|en, l)Mann, Frau und Kinder, Übers. F 6:
(habe gefaltet) es (ein, um, zusammen), Abb. er gründet eine F., heiratet. 2) Geschlecht, Sippe:
F 5, 1) lege in Falten. 2) lege sauber zusammen er stammt aus alter, guter F.; es bleibt in der F.,
(Papier, Taschentuch). 3) lege übereinander U niemand erfährt es. 3) <|> \HTeinteilendes Merk-
(Finger, Hand): gefaltete Hände, ich fält(e)Ie mal, ÜBERS. N 5. der, die Familienangehö-
(habe gefältelt) es, lege in kleine Falten, der rige, ein -r, eine -, Mitglied der Familie, der
Faltenmagen, Blättermagen, Abb. 1. der M Familienname, Übers. N 3. der Familien-
Faltenrock, Abb. K25. der Faltenwurf, ge- zuwachs, U Geburt eines Kindes wir erwarten :

fällige Ordnung der Falten (eines Gewandes, F. [um 1600 aus franz., lat.]
Wandbehangs). ...fältig, ...fach: tausendfältig, famos, ausgezeichnet, glänzend, [lat.]
vielfältig, der Faltstuhl, f Klappstuhl, Abb. der Famulus, -/...li oder -se, Student als Gehilfe
F 5. das Faltwerk, Zierform, Abb. F 5. [germ.] eines Hochschullehrers, [lat. .Diener']
der Falter, -s/-, Schmetterling: Tagfalter, Nacht- der Fan fen -s/-s, leidenschaftlich für etwas
falter, [germ. Stw.] Begeisterter: Fußballfan, Jazzfan, [engl.]
der Falz, -es/-e, Abb. F 5, 1) Verbindung um- das Fanal, -s/-e, 1) Feuerzeichen. 2) Ü Zeichen
gebogener und zusammengepreßter Blechränder. für den Beginn bedeutender Ereignisse: ein
2) Kniff, Faltstelle. 3) die beim Abpressen F. des Aufstandes, [ital.]
des Buches entstehende Nut zwischen Buch- der Fanatiker, -s/-, Eiferer, fanatisch, blind-
rücken und den Deckeln. 4) Aussparung oder Ver- wütig, eifernd, ich fanatisigre (habe fanatisiert)
tiefung zum guten Übereinandergreifen von Höl- die Menge, hetze zum Fanatismus, der Fanatis-

Familie
Ich habe Eltern (Vater, Mutter), Großeltern (je einen Großvater und eine Großmutter väterlicher-
und mütterlicherseits), Urgroßeltern (je zwei Urgroßväter und zwei Urgroßmütter väterlicher-
und mütterlicherseits). Die Brüder meines Vaters und meiner Mutter sind meine Onkel
(t Oheime), die Schwestern meines Vaters und meiner Mutter sind meine Tanten (+ Muhmen).
Die Brüder (und Schwestern) meiner Großväter und meiner Großmütter sind meine Großonkel
(Großtanten). Die Kinder meiner Onkel und Tanten sind meine Vettern (Cousins) und Basen
(Cousinen).
Der Ehemann meiner Schwester, der Bruder meiner Frau oder meines Mannes ist mein Schwager ;

die Ehefrau meines Bruders, die Schwester meiner Frau oder meines Mannes ist meine Schwäge-
rin. Die Kinder meines Bruders und die meiner Schwester sind meine Neffen und Nichten.
Die Eltern meiner Frau sind meine Schwiegereltern (Schwiegervater und Schwiegermutter) Die .

Frau des Bruders meiner Frau ist meine angeheiratete Schwägerin (U Schwippschwägerin);
der Mann der Schwester meiner Frau ist mein angeheirateter Schwager (U Schwippschwager).
Die Frau meines Sohnes ist meine und meiner Frau Schwiegertochter; der Mann meiner Tochter
ist mein und meiner Frau Schwiegersohn.
Die Frau meines Neffen ist meine angeheiratete Nichte; der Mann meiner Nichte ist mein
angeheirateter Neffe.
Die Kinder meines Sohnes und die meiner Tochter sind meine Enkel und Enkelinnen; ihre Ehe-
gatten meine angeheirateten Enkel und Enkelinnen. Die Kinder meiner Neffen und Nichten
sind meine Großneffen und Großnichten.
Die Kinder meiner Enkel und Enkelinnen sind meine Urenkel und Urenkelinnen.
Der angeheiratete Mann meiner Mutter ist mein Stiefvater.
Die angeheiratete Frau meines Vaters ist meine Stiefmutter.
An Elternstelle habe ich Adoptiveltern (Adoptivvater, Adoptivmutter).

189
Fan
mußt F. bekennen, in der ausgespielten F. be-
dienen, Ü dich bestimmt für oder gegen etwas
erklären. 7) heraldische Farben, Tinktur, Blau,
Grün, Rot, Purpur und Schwarz; Landesfarben;
Nationalfarben; die deutschen Farben, Schwarz-
Rot-Gold, ich färbe (habe gefärbt) es, 1) gebe
Farbe die Sonne färbte die Wolken rot. 2) trage
:

Farbe auf: sie färbt sich das Haar. 3) Ü ver-


fälsche, verändere eine mundartlich gefärbte Aus-
:

drucksweise, ich f. ab, 1) es färbt ab, überträgt die


eigene Farbe auf etwas anderes (Stoff). 2) sein
Benehmen hat auf sie abgefärbt, Ü sie beeinflußt.
ich f. es auf, frische die Farbe auf. ich f. es um,
gebe eine andere Farbe, farbecht, beständig in
der Farbe. Hptw.: die Farbechtheit, -. ...fär-
Faschine
ben: goldfarben, von der Farbe des Goldes.
farbenblind, Farben mangelhaft oder gar nicht
mus, -, Übereifer, verzehrende Begeisterung, unterscheidend. Hptw. die Farbenblindheit, :

[tat.] -. der Farbendruck, farbiger Druck, farben-


ich fand, von: ich finde. freudig, sehr bunt, die Farbenpracht, Bunt-
der Fandango, -s/-s, spanischer Volkstanz. heit, der Farbensinn, Fähigkeit zur Unter-
dieFanfare, -/-n, 1) kurzes schmetterndes Ton- scheidung und wirkungsvollen Zusammenstel-
stück (für Blasinstrumente). 2) U helle Trom- lung von Farben, der Färber, -s/-, Facharbeiter
pete, ABB. B 37. [franz.; 18. Jh.] in der Färberei, die Färberej -/-en, Gewerbe, ,

der Fang, -(e)s/ :r e, 1) Beute, Jagd: er ist, geht auf das Textilien färbt, die Färberröte, 4> Krapp.
F. aus; die Polizei hat einen guten F. gemacht, das Farbfernsehen, Fernsehen in natürlichen
Ü einen Verbrecher gefaßt. 2) Kralle der V Farben, der Farbfilm, Film, der natürliche
Raubvögel und Eulen; Maul der Hunde und Farben wiedergibt, die Farbgebung, -, Art
Raubtiere die Fänge, die Eckzähne der Hunde
; der farbigen Darstellungsweise, farbig, 1) bunt,
und Raubtiere ; er hat dem Tier den F. gegeben, V gefärbt: einfarbig. 2) lebendig, anschaulich: die
den Todesstoß, der Fangarm, Arm der Poly- farbige Schilderung des Vorganges. Hptw.: die
pen, ABB. P 20. der Fangball, das Ball- Farbigkeit, -. der, die Farbige, -n/-n, ein -r,
werfen, ich fange (fing, habe gefangen; du eine -, Nichtweißer, in Amerika besonders Neger
fängst, er fängt) ihn, es, jage danach, nehme fest, oder Mulatte, farblos, 1) ohne Farbe. 2) U ein-
ergreife, erbeute, Abb. F 7: fang den Ball/; der tönig, reizlos. Hptw. die Farblosigkeit, -.
:

Verbrecher wurde gefangen, festgenommen, ich f. der Farbstift, farbiger Zeichenstift, der Farb-
ihn, es ab, 1) erwische unterwegs, hindere daran, stoff, Stoff, der färben kann, der Farbton, Ab-
zum Ziel zu gelangen (Brief u. a.). 2) stütze ß stufung der Farbe, die Färbung, -/-en, 1) das
ein Bauwerk durch Bögen, Strebepfeiler, Stütz- Färben, Art der Farbgebung. 2) Ü Tendenz,
mauern. 3) <X" bewahre durch Stützen vor dem Richtung, [germ. Stw.]
Einsturz. 4) Sport: hole einen Läufer vor dem die Farce fars», -/-n, 1) Posse, lächerlicher
Ziel ein. 5) *s bringe das Flugzeug aus dem Streich. 2) Füllung, besonders Fleischfüllung
Sturzflug in die Waagerechte. 6) V gebe den in Speisen, ich far eiere (habe farciert) es, fülle
Todesstoß, ich f. es an, beginne, unternehme. mit Farce, [franz.]
ich f. auf, 1) ihn, es, halte fest (im Schwung, im der Farin, -s, gelb-brauner Zucker, [lat.]
Sturz). 2) es, höre zufällig, unvollständig ich habe : die Farm, landwirtschaftlicher Betrieb:
-/-en,
nur einzelne Worte aufgefangen, ich f. ihn, es ein, Geflügelfarm, der Farmer, -s/-, Besitzer oder
nehme gefangen, erwische wieder, der Fange- Pächter einer Farm, [engl.]
damm, wassersichere Umschließung einer Bau- der Farn, -(e)s/-e, das Farnkraut, staudige
stelle, der Fänger, -s/-, jemand, der etwas fängt Sporenpflanze, Abb. F 7. [westgerm.]
der Rattenfänger, Sagengestalt, der Fanggürtel, färöisch, auf die dänische Inselgruppe Färöer
klebriger Schutzgürtel an Bäumen gegen hoch- bezüglich, [isländ. , Schafsinseln']
kletternde Schädlinge, fängisch, V fangbereit der Farre, -n/-n, männliches Rind oder Schwein.
(Falle), der Fangschuß, Fangstoß, Tötung die Färse, -/-n, Kuh vor dem ersten Kalben,
angeschossenen Wildes, das Fangwerk, brem- [germ. Stw.]
sende Auffangvorrichtung, [germ. Stw.] der Farz, -es/-e, V Nebenform von: Furz.
der Fango, vulkanischer Schlamm, [ital.]
-s, der Fasan, -(e)s/-e(n), Familie der Hühnervögel.
Fanni. weibl. Vorname, [engl., zu: Franziska die Fasanerie, -/...'ri|en, Fasanenzucht und
und Stephanie] -garten, [griech.]
der Fant, -(e)s/-e, unreifer junger Bursche, [mit- dieFasces, Mz., die Faszes.
telniederd.] ichfaschjgre (habe faschiert) es, österr. hacke M :

die Fantasie, -/...'si|en, J~ Instrumentalstück in Fleisch klein, treibe es durch den Fleischwolf.
freier Form, [ital.; eingedeutscht für: Phan- die Faschiermaschine, Fleischhackmaschine,
tasie] Abb. K 51. [von: Farce]
das Farad, -(s)/-, Zeichen: F, i Maßeinheit der dieFaschine, -/-n, Reisigbündel zur Uferbefesti-
elektrischen Kapazität. [Faraday, Naturforscher, gung, Abb. F 7. [ital. .Bündel']
1791-1867] der Fasching, -s/-e oder -s, Fastnacht, [bayr.-
das Farbband, Schreibband in Büromaschinen, österr.]
ABB. S 38. die Farbe, -/-n, 1) die unterschied- der Faschismus, -, totalitäre Bewegung (in
liche Empfindung, die Lichtstrahlen je nach Italien).Eigw. faschistisch, der Faschist,
:

ihrer Wellenlänge dem Auge vermitteln. 2) die -en/-en, Anhänger des Faschismus, [zu ital.
Fähigkeit eines Körpers, nur Licht von bestimm- fascio ,Bündel']
ter Wellenlänge zurückzuwerfen. 3) Buntheit im die Fase, -/-n, abgeschrägte Kante, z. B. am
Unterschied zu schwarz und weiß der Stoff ver- : Beil, Abb. A
30, am Balken, Abb. 7. ich fase K
liert die F., verblaßt. 4) Färbung der Haut: er es ab (habe abgefast), schräge ab. [franz.]
verliert die F., Ü wird blaß, erbleicht; sie hat F., der Fasel, -s/-, männliches Zuchttier, [germ.]
sieht wohl, blühend aus. 5) Mittel zum Färben: die Fasel, -/-n, M
oberd.: Bohne, [vgl. Fisole]
die F. ist noch frisch; Öl-, Wasserfarben, vgl. Abb. ich fas(e)le (habe gefaselt), 1) rede Unsinn. 2) bin
M 2. Spielkarten: Eicheln (Eckern), Grün
6) zerstreut. Hptw. die Fasel ej, -/-en. der Fas(e)-
:

(Laub), Rot (Herzen), Schellen oder Treff, Pik, ler, -s/-, jemand, der faselt, der Faselfehler,
Coeur (Herz), Karo (Eckstein), Abb. S 57: du auf Zerstreutheit beruhender Fehler. Faselhans,

190
Fau
der Frosch s die_Nut
der Faß die Krappe!
boden

die Ajourfassung die Kastenfassung


die Aufsetzform
das Holifaß Faß (des Böttchers) das Metallfoß Fassung
-(es)/-e oder '•'e, Faseler. fas(e)lig, zerstreut in lischem Kirchengebot gefastet wird, die Fast-
Rede und Tun. [Herkunft unklar] nacht, -, die Tage vor Aschermittwoch, eigent-
die Faser, -/-n, 1) länglicher, zugfester Gewebe- lich der Abend vor Beginn der Fastenzeit,
teil oder Außenteil des Pflanzen- und Tier- [germ., zu: fest; Fastnacht: Herkunft unklar]
körpers. 2) textiler Faserstoff: Naturfasern; die Faszes, Mz., von den Liktoren getragenes
Chemiefasern.'VERKL.:dasFiiserchen,Fäserlein, Zeichen der Gewalt über Leben und Tod, Abb.
-s/-. Eigw. fas(e)rig. die Faserstoffe, Mz.,
: R 32. der Faszikel, -s/-, Heft Aktenbündel, [lat. ]
;

Fäden und Spinnfasern für Textilien, es fasert ich fasziniere (habe fasziniert) ihn, bezaubere,
(hat gefasert), läßt Fasern, franst aus. es f. aus banne. Hptw.: die Faszination, -. [lat.]
(ist ausgefasert), fasert, die Faserung, -, das fatal, verhängnisvoll, unangenehm, der Fatalis-
Fasern, [mhd. vase loser Faden'] , mus, -, Glaube an Vorherbestimmung, erge-
fa|shiona|ble 'ft,f(d)ndbü, modisch-fein, [engl.] bungsvoller Schicksalsglaube, der Fatalist, -en/
der Fasler, Faseler. faslig, faselig. -en, Schicksalsgläubiger, die Fatalität, -/-en,
die Fasnacht, Fasnet, -, alem. Fastnacht. M : Mißgeschick, [von lat. fatum .Schicksal']
die Fasole, -/-n, M
Schweiz. t Fisole, Bohne. : die Fata Morgana, - -/- ...nen oder - -s, Luft-
fasrig, faserig. spiegelung, [aus ital. fata ,Fee' und arab.j
das Faß, Fasses/Fässer, Gefäß mit rundem Boden, ich fatiere (habe fatiert) es, 1) f bekenne. 2) M
meist in der Mitte gebaucht, Abb. F 8: das österr. gebe eine Steuererklärung ab. [lat.]
:

schlägt dem F. den Boden aus, Ü das ist mehr, als das Fätterli, -s/-, M
Schweiz. Holzform der :

ich mir gefallen lassen kann. Verkl. das Fäß- : Käserei.


chen, Faßlein, -s/-. das Faßbier, -(e)s/-e, Bier das Fatum, -s/...ta, Schicksal, [lat.]
vom Faß. der Faßbinder, Böttcher, [germ.] der Fatzke, -n/-n, U blasierter Mensch, Geck,
die Fassade, -/-n, Vorderfront, Schauseite, Abb. [spätes MA.; verwandt mit: Faxe]
S 73. der Fassadenkletterer, Einsteigdieb, ich fau.che (habe gefaucht), schnaube zischend,
[franz.] pruste drohend (Katze, Dampf), ich f. ihn an,
faßbar, zu begreifen, zu verstehen: unfaßbar, Ü fahre scheltend an. [altes Schallw.]
ich fasse (habe gefaßt) es, ihn, 1) ergreife, nehme der Fauk, Fäuk, -(e)s/-e, M
Schweiz.: Flamme;
in die Hand, in die Zange: er faßte mich am Knall; Blähung.
Rockzipfel; Grausen faßt ihn, Ü man faßt einen ; faul, 1) moderig, verdorben (Fleisch, Laub, Ge-
Beschluß, eine Ansicht, Mut, eine Neigung zu ruch, Wasser); sinnbildlich für sittlich verderbt.
jemand, Ü. 2) erwische: der Dieb wurde gefaßt. 2) arbeitsunlustig, träge er legt sich gern auf die
:

3) halte, gebe Raum, vermag aufzunehmen: der faule Haut, tut nichts; faule See, Windstille;
Topf faßt zwei Liter; der Saal faßt kaum die nicht f., U schnell, heftig. 3) a
säumig: ein fauler
Menge. 4) verstehe, begreife: ich kann es kaum Schuldner. 4) &
unsicher, unzuverlässig: faule
fassen. 5) rahme, fasse ein: schön gefaßte Edel- Aktien. 5) U bedenklich: eine faule Sache, da
steine. 6) Sb nehme in Empfang: die Soldaten stimmt etwas nicht; fauler Zauber, Schwindel.
konnten Essen fassen. 7) mich, zwinge mich 6) <5? zersetzt, mürbe. 7) durch die Sonne unter-
zur Ruhe: ruhig und gefaßt. 8) ich mache mich höhlt (Schnee), der Faulbaum, 1) ein Kreuz-
darauf gefaßt, bereite mich darauf vor, stelle dorn. 2) Traubenkirsche, ich fäjjle (habe ge-
mich darauf ein. 9) mich, drücke mich aus fasse : fault) es, erweiche (Lumpen für die Papierher-
dich kurz! ich f. ein Schriftstück ab, verfasse, gebe stellung) durch Gärung, die Fäule, -, 1) das
ihm die sprachliche Form, ich f. an, 1) es, ihn, Faulen, Fäulnis. 2) Blutarmut der Schafe, ich
berühre. 2) ihn, Ü behandle: du mußt ihn mit faulenze (habe gefaulenzt), bin faul, gehe mü-
Handschuhen anfassen, vorsichtig, ich f. es auf, ßig, der Faulenzer, -s/-, 1) fauler Mensch. 2) U
verstehe, deute das habe ich anders aufgefaßt, ich
: Liegestuhl, die Faulheit, -, Müßiggang, Arbeits-
f. es ein, schließe in eine Fassung, ich f. ihn scheu, die Fäulnis, -, Zersetzung stickstoff-
unter, gebe ihm den Arm. ich f. zu, greife herz- haltiger organischer Verbindungen durch Fäul-
haft danach, die Fassi, -/Fassene, Schweiz. M nisbakterien, der Faulpelz, U fauler Mensch.
Inlett, faßlich, verständlich leicht f. die Fas- : es fault (hat gefault), vermodert, wird faul, es
sung, -/-en, 1) Umrahmung, z. B. für Edel- f. ab (ist abgefault), löst sich durch Fäulnis.
steine, Abb. F 8, Glühbirnen, Abb. E 8. 2) Ü es f. an (ist angefault), beginnt zu faulen, das
Beherrschtheit, Ruhe: er ringt um F.; er ist aus Faultier, südamerikanisches Klettertier; Sinn-
der F. geraten. 3) Wortlaut eines Schriftstücks bild großer Trägheit, [germ. Stw.]
davon gibt es zwei Fassungen. 4) alem. Feder- M : der Faun, -(e)s/-e, bocksfüßiger Waldgott ; Sinn-
sack im Bettkissen, die Fassungskraft, Fähig- bild der Spottlust oder Lüsternheit, faunisch,
keit, eine bestimmte Menge aufzunehmen oder lüstern wie ein Faun, [altröm. Herdengott]
zu verstehen: das geht über meine F., Ü. fas- die Fauna, -/...nen, Tierwelt (eines Gebietes),
sungslos, bestürzt; aufs höchste erstaunt. [lat. Kw.]
Hptw. : die Fassungslosigkeit, -. [ahd. ; von: dieFaust, -/-e, 1) geballte Hand, Abb. 6: das H
Faß] paßt wie die F. aufs Auge, U sehr schlecht;
die Fasson ...'sj, -/-s, 1) Form. 2) Schnitt, Sitz er lacht sich ins Fäustchen, U ist schadenfroh.
(z. B. eines Anzugs). 3) Ü Anstand, ich fasso- 2) altes Längenmaß, Abb. M
7. Verkl.: das
niere (habe fassoniert) es, forme, gestalte, fas- Fäustchen, Fäustel, Fäustlein, -s/-. der
soniert, gemustert: fassonierte Stoffe, [franz. Faustball, Spiel, bei dem der Ball mit der Faust
Facon] über eine Leine getrieben wird, Abb. B 7. faust-
fast, beinahe, nicht ganz, [ahd., von: fest] dick, Ü sehr (groß) eine faustdicke Lüge, U sehr
:

ich faste (habe gefastet), enthalte mich aller oder plumpe er hat es f. hinter den Ohren, U ist sehr
;

bestimmter Speisen, die Fasten, Mz., Fasten- durchtrieben, ich fauste (habe gefaustet) den
zeit, Fasttage, Mz., Zeit, in der nach katho- Ball, schlage ihn mit der Faust, der Fäustel,

191
Fau

die """
doi Säbelfechten
der Possato-sotto Sekondausioge der Kopfhieb der Kopfvorstoß
Fechten

-s/-, 1) kurzstieliger schwerer Hammer, Abb. die Fazilität, -, 1) f Leichtigkeit, Gewandtheit.


B 12. 2) Faustkeil, der Fäusthammer. 1) 2) bewilligte Grenze für einen Kredit, [lat.]
Schlosserhammer, Abb. H 5. 2) Streithammer. das Fazit, -s/-e oder -s, Schlußergebnis, End-
derFausthandschuh, Abb. H 6. der Fajjst- summe, [lat., es ist getan']
kampf. Boxkampf, der Faustkeil, Steinwerk- FBI zfbi-.'ai, Abk. für: FederalBureau of In-
zeug aus vorgeschichtlicher Zeit, der Fäustling. vestigation. [engl., das Bundeskriminalamt der
-s/-e, 1) Fausthandschuh. 2) Faustrohr, das Verein. Staaten.]
Faustpfand, im Besitz des Gläubigers befind- FDGB,
Abk. für: Freier Deutscher Gewerk-
liche verpfändete Sache, das Fajjstrecht, Selbst- schaftsbund. [Dt. Dem. Rep.]
hilfe durch Gewalt, das Faustrohr, eine alte FDJ, Abk. für: Freie Deutsche Jugend. [Dt.
Reiterpistole, [westgerm.] Dem. Rep.]
faustisch, zu immer neuem Erleben, neuen Er- FDP, Abk. für: Freie Demokratische Partei.
kenntnissen drängend, [zu: Goethes Faust] das F-Dur, -, Zeichen: F, eine Tonart: die F-
der Fauteuil fo'tcej, -s/-s, Lehnstuhl, [franz.] Dur-Tonleiter.
der Fauxpas fo'pa, -/-, Taktlosigkeit, Verstoß Fe, O
Zeichen für: Eisen, [lat. ferrum]
gegen die gute Form, [franz.; 18. Jh.] das Feature 'fi:tfdr, -(s)/-s, Spielfilm, Hauptfilm;
der Favorit, -en/-en, 1) Günstling. 2) aussichts- aktueller Zeitungsartikel; Dokumentarsendung
reichster Wettkämpfer. Eigw. favorisiert, das : in Hörfunk und Fernsehen, [engl.]
Favoritentum, -s, Günstlingswirtschaft, die Febr., Abk. für: Februar.
Favoritin, -/-nen, Geliebte, weibl. Günstling, fe|bril, fieberhaft, [lat.]
[franz.] der Februar, -(s)/-e, der zweite Monat, Übers.
die Faxe, -/-n, meist Mz., Posse, dummer Streich J 2; vgl. August, [lat. , Sühnemonat']
du sollst keine Faxen machen, der Faxenmacher, fec, Abk. für: fecit.
Gesichterschneider, Spaßmacher. [18. Jh.] ich fechse (habe gefechst) es, österr. ernte. M :

die Fay ence fa'jäs, -/-n, glasierte Tonware. Hptw. die Fechsung, -/-en. der Fechser, -s/-, :

[Faenza, Stadt in Italien] Ableger, Setzling (des Weinstocks), [mhd.]


das Fazenettli, -s/-, Fazilett. der Fechtboden, studentischer Fechtsaal. der
die Fazeti en, Mz., schwankhafte Erzählungen, Fechtbruder, bettelnder Wanderbursche, ich
satirische oder erotische Kurzerzählungen, [lat.j fechte (focht, habe gefochten; du fichtst, er
fazial, 1) das Gesicht betreffend. 2) die @
ficht), 1) Sport: kämpfe, besonders mit Stoß-
Schichtung angehend, der Fazialis, -, Gesichts- und Hiebwaffen, Abb. F 9. 2) bettele (nach
nerv, die Fazi es, -/-, ®
besonderer Charakter Handwerksburschenart), ich f. es an, 1) bezweifle
einer Schichtenfolge, [lat.] seine Gültigkeit (Urteil, letzter Wille). 2) es ficht
das Fazilett, -s/-e, auch Fazenettli, : alem. M
mich an, drängt sich mir auf, bringt mich in Ver-
Taschen- und Mundtuch, [ital. Lw.] suchung: das soll mich nicht anfechten, ich f.

das Leder- f?
,6er Kiel
dach

der*
Ellenbogen-
* ü,2e
inrY s

die Glocke*

. der
der Brustschützer Olympia-Säbel
r-i III
//—- die Feder
der Floretthandschuh dos/VGummipolster für

Feehtau.rüstung^ die *<"«»&" Feder Federhalter

192
Feh

die Flügelmutter
die Klemmbock«

der
//Schläger
(das
II

Racket)
A
der Ball
(ca. 50 cm) dreikantig die Raspel Feilkloben
111
die Feile
das Spielfeld

Federball Feige Feile Fender

es aus, Ü kämpfe dafür Entscheidung


bis zur chengestalt: das Feenmärchen, feenhaft, zaube-
(z. B. Ansprüche, einen Prozeß), ich f. durch, risch-schön, [franz. aus lat.]
1) es, fechte aus. 2) mich, schlage mich mühsam der Feez, -es/-e, 1) ohne Mz., mitteld.: Fez. M
durchs Leben. 3) mich, f lebe vom Fechten 2) M
Schweiz. Geselligkeit (mit Tanz) im ge-
:

Fechter, -s/-, 1) jemand, der ficht.


(Betteln), der schlossenen Kreis. [Umlautung von franz. fete]
2) t bettelnder Wanderbursche, der Fechter- ich fege (habe gefegt), 1) es, reinige, säubere mit
sprung, Geräteturnen: Sprung, von nur einer dem Besen der Hirsch fegt, V reinigt
: sein neues
Hand unterstützt, die Fechterwelle, Knieum- Geweih vom Bast. 2) über etwas (hin) sause hin-
,

schwung am Reck, Abb. T 23. [westgerm.] weg, eile (Wind), ich f. es aus, kehre, ich f.
fecit,Abk.: fec. nach Künstlernamen: ... hat davon, 1) U eile weg: er ist davongefegt. 2) ihn,
(es) gemacht, [lat.] U jage fort, die Fege, -/-n, Reinigungsgerät für
ich fecke (habe gefeckt) es, M Schweiz. eiche. : Getreide, das Feg(e)feuer, kathol. Ort, wo die :

der Fecker, -s/-, M


Schweiz. 1) Maß-, Milch- : Seele sich von kleineren Sünden läutert, der
prüfer. 2) Landstreicher. Feger, -s/-, 1) Besen, Abb. B 23. 2) U Stutzer,
die Feder, -/-n, 1) Hautbekleidung der Vögel, unsolides Mädchen. cteFegnest, Mschweiz. un- :

Abb. F 10; Sinnbild der Leichtheit, des Fliegens ruhiger Geist (Kind). Zeitw. ich fegneste (habe :

und (als Bettfülle) der Weichheit: Federbalg; gefegnestet). das Fegsei, -s/-, Abfall bei Waggon-
in die Federn, ins Bett. 2) Schreibwerkzeug (in und Schiffsladungen, z. B. Getreide, [germ.]
Federhalter eingesetzt) für Tinte und Tusche: das Feh, -(e)s/-e, sibirisches Eichhörnchen und
ein Mann der F., ein Schriftsteller; ein Werk sein Fell. [germ. Stw. ,bunt']
aus seiner F., von ihm geschrieben. 3) ela- die Fehde, -/-n, 1) im MA: Krieg zwischen klei-
stischer Metallstreifen oder Metalldraht von nen Machthabern. 2) Unfriede, Feindschaft, der
besonderer Form zur Aufnahme oder Aus- Fehdehandschuh, Ü Fehde er warf ihm den :

übung von Druck. 4) Q


Teil der Holzver- F. hin, sagte ihm Fehde an. [westgerm.]
bindung, Abb. H 25. 5) schmaler biegsamer fehl, falsch, erfolglos, neben das Ziel das ist hier :

Degen, besonders Sauspieß. 6) y Rückenborste f. am Ort, paßt nicht aber das ging f.
- ist fehl-
; :

des Schwarzwilds. 7) V Rippe des Rotwilds. gegangen; in dieser Sache griff er f. - hat er fehl-
Verkl. das Federchen, -s/-. der Federball,
: gegriffen, sich geirrt, ohne Fehl, makellos, die
Abb. F 11. der Federbusch, -es/ s e, Strauß aus Fehlanzeige, -/-n, Meldung, daß etwas nicht
Federn, ich fed(e)re (habe gefedert), 1) gebe vorhanden ist oder nicht zutrifft, fehlbar, M
unter Druck nach, schnelle aber biegsam wieder Schweiz. : (einer Übertretung) schuldig, der
in die alte Stellung zurück ein federnder Gang,
: Fehlbetrag, Verlust, ungedeckte Ausgabe, De-
leichter Gang. 2) es, versehe mit Federn: der fizit, die Fehlbitte, erfolglose Bitte, ich fehle
Wagen ist gut, schlecht gefedert. 3) es, M österr. (habe gefehlt), 1) bin nicht da: er fehlt oft in
fordere (eine Schuld ein). 4) der Bettsack federt, der Schule; es fehlt am Nötigsten, mangelt;
U läßt Federn durch, ich f. es ab, y töte. es fehlt ihm an Mut. 2) ihm, werde vermißt: du
das Federeisen, Hobeleisen für Spundhobel. hast mir sehr gefehlt, ich habe mich nach dir
der Federfuchser, Scheltwort für Schreiber gesehnt; das hat noch gefehlt!, U nun ist das Miß-
oder Schriftsteller, federführend, maßgeblich, geschick vollkommen. 3) D sündige, verstoße
verantwortlich, das Federgewicht, Sport: leich- gegen die Sitte. 4) ihn, es, t treffe nicht, besonders
te Gewichtsklasse, beim Boxen bis 57 kg. der schieße daneben: er fehlt das Wild, den Weg.
Federhalter, Schreibwerkzeug, Abb. F 10, B 63. 5) was fehlt dir?, bist du krank? der Fehler,
fed(e)rig, aus Federn bestehend, einer Feder -s/-, 1) Abweichung vom Richtigen, Verstoß:
ähnlich, die Federkernmatratze, Abb. 10. M ein grammatischer F. 2) Fehlschuß. 3) Unzu-
die Federkraft, -, Elastizität, federleicht, sehr länglichkeit, charakterlicher Mangel: er hat nur
leicht, das Federlesen, -s, 1) Liebedienerei. 2) einen F. - er lügt, fehlerhaft, mit Fehlern,
Umstände: ohne viel Federlesens, das Feder- Mängeln. Hptw. die Fehlerhaftigkeit, -. die
:

messer, feines Messer (für den Schreibtisch). Fehlerquelle, Ursprung des Fehlers, die Fehl-
die Federritten, -/-, M österr.: Inlett, das farbe, 1) Kartenspiel: Farbe, die einem Spieler
Federspiel, 1) t Beize. 2) wichtiges Falknerei- fehlt; auch: die nicht Trumpf ist. 2) Zigarre mit
gerät. der Federstiel, M österr.: Federhalter. mißfarbigem Deckblatt. 3) abweichende Farbe
der Federstrich, Zug mit der Schreibfeder, die einer Briefmarke, die Fehlgeburt, das Gebären
Federung, -, Vorrichtung aus Metall, die sich einer noch nicht lebensfähigen Frucht, der Fehl-
bei Belastung verbiegt oder verdreht, bei Ent- griff, 1) Griff daneben. 2) Ü falsche Maßnahme.
lastung in die Anfangslage zurückgeht, das die Fehlleitung, -/-en, Beförderung an falsche
Federvieh, Geflügel, die Federwaage, Abb. Stelle', der Fehlschlag, Mißerfolg, der Fehl-
W 1. das Federweiß, feines Mineralpulver schluß, falsche Schlußfolgerung, der Fehl-
(Speckstein, Talk u. a.). der Federweiße, -n/-n, start, regelwidriger Start oder Frühstart, der
ein -r, gärender, nicht mehr sehr süßer Most. Fehltritt, 1) das Stolpern. 2) Ü Verstoß gegen
das Federwild, jagdbare Vögel, die Feder- die Sitte: sie hat einen F. begangen, die Fehl-
wolke, zartes Wolkengebilde, Zirrus. die Feder- zündung, 1) ss> Zündung im Auspuffrohr. 2) U
zange, feine Greifzange, Pinzette, [germ.] Aufwand an Geist an falscher Stelle, Mißver-
die Fee, -/-n, wundertätige, gute oder böse Mär- ständnis, [mhd. ; von franz. faillir]

13 SB 193
Feh
das Fehn, -(e)s/-e, M niederd. : Sumpf, Torf- sen. die Feinmechanik, Zweig der Technik,
moor, auch: Fenn. [germ. Stw.] dem Bau feiner Geräte, das Fein-
befaßt sich mit
ich feje (habe gefeit) ihn (gegen etwas), mache meßgerät, jedes sehr empfindliche Meßgerät.
fest und unverwundbar (durch Zauber): er ist der Feinschmecker, jemand, der gern und
gegen alles gefeit, [zu : Fee] mit Verständnis gut ißt. feinsinnig, (künstle-
die Feier, -/-n, festliche Begehung eines Tages: risch) fein empfindend oder empfunden. Hptw. :

Geburtstagsfeier, der Feierabend, 1) Arbeits- die Feinsinnigkeit, -. das Feinsliebchen, D


schluß: wir haben, machen um 5 Uhr F. 2) U Geliebte, das Feinwaschmittel, Waschmittel
Schluß, Ende: nun aber F.!, Schluß damit, ich für empfindliche Textilien, [zu: fein]
fej(e)re (habe gefeiert), 1) es, begehe Feste. 2) feiß, M
alem. fett, feist.
:

ihn, preise ihn, huldige ihm. 3) U lasse die feist, wohlgenährt. Hptw.: die Feiste,
fett,
Arbeit ruhen, feierlich, ernst, würdevoll, er- Feistheit, Feistigkeit, -. das Feist, -es, V Fett
hebend, weihevoll, die Feierschicht, Schicht, des Elch-, Rot-, Dam- und Rehwildes, der
in der nicht gearbeitet wird: die Bergarbeiter Feisthirsch, Hirsch vor der Brunft (August
mußten eine F. einlegen, der Fejertag, 1) fest- und September), [germ., verwandt mit: fett]
licher Tag. 2) arbeitsfreier Tag: staatlich aner- der Feitel, -s/-, M österr.: Taschenmesser.
kannter F.; sonn- und feiertags, vgl. Dienstag. ich feixe (habe gefeixt), U lache schadenfroh.
[Lw. aus lat. feria] ich feke (habe gefekt) es, M
Schweiz. entwende.
:

der Feifei, -s/-n, 1) Ohrdrüse des Pferdes. 2) der Felbel, -s/-, ein Plüsch, [ital. Lw.]
deren Krankheit, [mhd. ital. Lw.] ; der Felber, -s/-, Felberbaum, -(e)s/ i'e, Feibin-
ffijg(e), 1) mutlos, ängstlich, aus Furcht ehrlos. ger, -s/-, M
oberd. :Weidenbaum. [germ.
2) <k faul (Gestein, Gang). Hptw. die Fgjgheit, : , Sumpf bäum']
-. der Fejgling, -s/-e, feiger Mensch, [germ. der Felchen, -s/-, Renke, lachsartiger Fisch,
Stw.; .todgeweiht'] Abb. F 23. [mhd.]
die Feige, -/-n, eine Südfrucht, Abb. F 11. das das Feld, -(e)s/-er, 1) Ackerland, pfiügbarer Nutz-
Feigenblatt, Sinnbild der schamhaften Ver- boden; Stück der Ackerflur, Abb. D 12. 2) um-
hüllung, Abb. F 11. [ahd. ; lat. Lw.] grenztes Gebiet, z. B. Spielfeld, Abb. F 41,
feil, verkäuflich, käuflich: ich halte, biete es f., Platz für eine Wappenfigur, Stück eines Spiel-
habe feilgehalten, feilgeboten, die Feilbietung, brettes, Abb. B 53. 3) räumlich ausgebreiteter,
-/-en, 1) Verkauf, Angebot. 2) österr. Ver- M : unstofflicher Träger physikalischer Wirkungen;
steigerung, [germ. Stw.] auch Raumgebiet, in dem eine physikalische
die Feile, -/-n, Werkzeug zur Oberflächenbear- Größe als Funktion des Ortes dargestellt ist:
beitung, Abb. F 11. ich feile (habe gefeilt) es, an elektrisches F.; magnetisches F.; Temperaturfeld;
ihm, 1) bearbeite mit der Feile. 2) U glätte (Stil, Geschwindigkeitsfeld. 4) Ü Tätigkeitsgebiet, Fach.
Benehmen), ich f. es ab, löse mit der Feile, der 5) geschlossene Gruppe von Wettkampfteil-
Feilenhauer, Hersteller von Feilen, das Fei- nehmern: die Läufer im Mittelfeld. 6) Kriegs-
licht, -s, auch: Feilsel, Feilspäne, Abfall beim schauplatz: die Soldaten ziehen ins F., stehen im
Feilen, der Feilkloben, Klammer zum Halten F.; er mußte das F. räumen, Ü sich zurückziehen
von Werkstücken, Abb. F 11. das Feilsel, -s/-, er konnte das F. behaupten, Ü sich durchsetzen.
Feilicht, [germ. Stw.] 7) D Gefilde, Landschaft: durch F. und Wald.
ich feilsche (habe gefeilscht) um etwas, handle 8) yein Hund steht im ersten, zweiten F., Jahr
den Preis herunter, [ahd.] der Führung. Feld..., oft: Kriegs..., Front...:
der Feim, -(e)s/-e, die Feime, -/-n, der Feimen, Feldlazarett, feldaus: f., feldein, kreuz und quer
-s/-, M nordd.: geschichteter Haufen von Ge- durchs Land, die Feldbahn, leicht verlegbare
treide, Stroh oder Heu. ich fejme (habe gefeimt) Schmalspurbahn, das Feldbett, zusammen-
es (auf), setze auf Feimen, [westgerm.] klappbares Bett, der Feldfiüchter, verwilderte
fein, 1) dünn, zierlich, zart: feine Fäden, feine Haustaube, die Feldfrucht, landwirtschaftliche
Glieder. 2) klein zerteilt ein feines Sieb, mit sehr
: Nutzpflanze, der Feldgottesdienst, Gottes-
kleinen Löchern; das Mehl ist f. gemahlen, aber: dienst an der Front, die Feldgraswirtschaft,
feingemahlenes Mehl, zu kleinsten Teilchen zer- Wechselfolge von Weide- und Ackernutzung.
mahlen. 3) genau, scharf: ein feines Ohr, gutes feldgrau, grau wie die Frontuniform, der Feld-
Gehör. 4) Abk. ff, sehr gut, vorzüglich in der
: hauptmann, t Führer der Landsknechte, der
Qualität: sehr f. 5) U sehr erfreulich: das ist f.! Feldherr, Heerführer, der Feldhüter, zum
6) vornehm, gewandt im Benehmen feine Sitten. : Schutz der Felder angestellter Beamter, die
7) listig, geschickt ausgedacht ein feiner Plan.: Feldmark, -/-en, der zu einer Gemeinde ge-
8) rein, geläutert: Feingold, Feinsilber. 9) M hörende Grundbesitz, der Feldmarschall, hohe
südostd.: recht, sehr, aber (verstärkend): seif, militärische Rangstufe, das Feldmaß, Flächen-
still; das ist f. nicht so. HPTW. die Feinheit, : maß für Grundstücke, der Feldmesser, t In-
-/-en. die Feinabstimmung, Feineinstellung, genieur für Vermessungen, Geometer. der Feld-
{3> genaue Einstellung eines Gerätes (des Sen- ort, <$£ Ende eines Stollens, die Feldpost, die
ders), [franz. Lw. mhd.]; Postverbindung zwischen Heimat und Truppe
feind: ich bin ihm f., böse, abgeneigt, der Feind, während des Krieges, der Feldsalat, eine Nutz-
-(e)s/-e, Widersacher, Gegner; Gegenspieler: er pflanze, Abb. S 3. der Feldscher, -(e)s/-e,
ist mein ärgster (größter) F. ich feinde ihn an Feldscherer, -s/-, t Wundarzt, die Feld-
(habe angefeindet), begegne ihm mit Haß und schlange, Geschütz im späten MA., Abb. G 16.
Angriffen, die Feindesland, Ü Macht des Fein- der Feldschütz, Feldhüter, der Feldspat,
des: er fiel in F. feindlich, gegnerisch, voller -(e)s/-e, Mineralart. der Feldstecher, doppelroh-
Haß. Hptw.: die Feindlichkeit, -/-en. die riges Fernglas, Abb. F 14. der Feldwebel, M
Feindschaft, -/-en, Gegnerschaft, Haß. Eigw. : Schweiz. Feldweibel, -s/-, Unteroffizierdienst-
:

feindschaftlich, feindselig, feindlich (Ge- grad, der Feldzug, (kriegerisches) Unternehmen


sinnung), die Feindseligkeit, -/-en, 1) ohne ein F. gegen den Hunger in der Welt. [germ. Stw.]
Mz., feindliche Gesinnung. 2) meist Mz., krie- die Felge, -/-n, 1) Radkranz (Fahrrad, Kraft-
gerische Handlung: dieser Staat hat die Feind- wagen), Abb. R 1. 2) Umschwung am Reck:
seligkeiten eröffnet, den Krieg begonnen, [germ.] Felgumschwung, Abb. T 23. 3) s# das Pflügen der
ich feine (habe gefeint) es, {*} verfeinere (Metalle). Brache, der Felgenhauer, Felgner, -s/-, t
Hptw.: die Feinung, -. feinfühlend, fein- Wagenbauer, [westgerm.]
fühlig, zartfühlend, taktvoll. Hptw. die Feän- : Felix, männl., Felizitas, weibl. Vorname, [lat.
fühligkeit, -, das Feingefühl, -s. der Fein- ,der, die Glückliche']
gehalt, Gehalt an reinem Edelmetall, fejn- das Fell, -(e)s/-e, 1) behaarte Tierhaut. 2) U Haut
glied(e)rig, mit zarten Gliedern, die Feinkost- dich juckt wohl das F., du möchtest wohl Prügel?
handlung, Laden für Genußmittel, Delikates- man will ihm das F. über die Ohren ziehen, ihn

194
Fer

|
Fensterfutter)

Weitstob r Sturz
i Losholz)
Schere -
die Deckleiste der Kämpfe
die Scheinecke der Rahme,
die Schlagleistt Jas Fensterkreuz
der Fensterstock)'
die Sprosse
das Gewände
die Scheibe
aufgehende Pfosten
der
die Leibung
Wasserschen
(Laibung)
die Sohlbank
Fensterbrett
die Brüstung (die Fensterbank)
die Schweißwasse das Flügelfenster Lasche die Beschläge
i
Fenster

ausbeuten, betrügen; er hat ein dickes F., ist der Fenchel, -s, eine Gewürzpflanze, Abb. 24: G
wenig empfindlich; ihm sind die Felle wegge- Fencheltee; Fenchelhonig, [ahd.; lat. Lw.]
schwommen, seine Hoffnungen wurden ent- der Fender, -s/-, J. zwischen Anlegestelle und
täuscht. Verkl. das Fellchen, -s/-. das Fell-
: Schiffswand gehängter schützender Puffer, Abb.
eisen, t Reisesack. [germ. Stw. Felleisen mhd. ; F 11. [engl. Lw.]
aus franz. valise] das Fenn, -(e)s/-e, M niederd. : das Fehn.
der Fellache, -n/-n, die Fellachin, -/-nen, An- der Fenner, -s/-, f Fähnrich.
gehörige!» der mohammedanischen Landbevöl- der Fennich, -(e)s/-e, Fench.
kerung, besonders Ägyptens, [arab.] der Fenriswolf, nordisches Sagenungeheuer.
der Fellow 'feto:, -s/-s, 1) Mitglied einer wissen- das Fenster, -s/-, 1) Lichtöffnung in Gebäuden,
schaftlichen Gesellschaft in England. 2) junger Wagen, Abb. F 12, F 13. 2) durchsichtiger Teil
Gelehrter an englischen Hochschulen, [engl. in Briefumschlägen, Abb. B
54. die Fensterbank,
,Gefährte'] das Fensterbrett, Abb. F 12. ich fenst(e)re
die Felonie;, -/...'ni|en, Tücke, Arglist, Verrat (am ihn aus (habe ausgefenstert), südostd. 1) M :

Lehnsherrn), [franz.; 16. Jh.] schelte grob. 2) werfe hinaus, der Fensterkranz,
der Fels, -en/-en, der Felsen, -s/-, größeres Ge- Abb. K54. das Fensterkreuz, Abb. F 12. der
steinsgebilde, Abb. B 20; Sinnbild unerschütter- Fensterladen, Abb. F 13. ich fensterle (habe
licher Festigkeit oder Härte: er ist wie ein F., gefensterlt) bei ihr, bayr. M
klettere nachts :

zuverlässig oder: hart, nicht zu erweichen, das durchs Fenster der Liebsten. ...fenstrig, mit
Felsenbein, Teil des Schläfenbeins, felsenfest, einer bestimmten Art oder Anzahl von Fenstern
sehr fest; Ü unerschütterlich, felsig, aus Felsen ein zweifenstriges Zimmer, [lat. Lw.]
bestehend; mit großen Steinen durchsetzt, die Fenz, -/-e, Einfriedung, Zaun. [engl, fence]
[germ. Stw.] Feodor,männl.,Feodora,weibl. Vorname, [russ.
die Felsche, -/-n, M
oberd. 1) Türdrücker. 2) : Form von Theodor, Theodora]
Sense. der Ferch, -es/-e, Je? schlagendes Wetter.
die Feluke, -/-n, Küstenfahrzeug im Mittelmeer, Ferd(e)l, M
oberd., Ferdinand, männl. Vor-
[franz. aus arab.] name, [über span. aus got. ,der kühne Schützer']
die Feme, -/-n, 1) im : MA.
Landgericht West- der Ferge, -n/-n, D Fährmann, [ahd.]
falens. 2) Notgericht, Selbsthilfe in Rechtsdin- der Ferialtag, M
österr. Ferientag, Feiertag, die
:

gen, [mhd.] Ferilen.Mz., mehrtägige oder -wöchige Arbeits-


der Femel, -s, männliche Hanf- oder Hopfen- pause, besonders der Schulen und Gerichte:
Femelbetrieb, plan-
pflanze, auch: Fimmel, der Schulferien, die Feri|ensache, Rechtsangelegen-
mäßig gezogener Mischforst (nicht nach Alters- heit, die auch in den Gerichtsferien erledigt
klassen geordnet), [lat. ,Weibchen'] werden muß. [lat. Lw. 16. Jh.] ;

feminin, weiblich, das Femininum, -s/...na, das Ferkel, -s/-, Schwein im ersten Vierteljahr,
Sprachlehre: weibliches Geschlecht, weibliches Abb. S 45; Sinnbild der Unreinlichkeit. ich
Hauptwort, der Feminismus, -/...men, 1) weib- ferk(e)le (habe geferkelt), 1) U benehme mich
liche Züge beim Mann. 2) Bestrebungen, den unanständig. 2) ein Schwein ferkelt, wirft Junge.
Einfluß der Frau zu verstärken. [Iat.] die Ferkelej, -/-en, U Unanständigkeit, [germ. ]
der Fench, -(e)s/-e, Fennich, Hirse, [ahd.; lat.] ferm, M österr. : firm.

die Übersetzung^

der Markisenstoff'

13* 195
Fer

m UIM1

das Theaterglas

das Otulo
(das Opernglas)

das Objekti\

6
das Objektiv das Gelenk das Gehä c! li i-L der Feldstecher
Strahlenfuhrung das Stativ
(das Nochtg os)
|

das Fernglas (das Prismenglas) Fernglas

der Ferman, -s/-e, Erlaß, Verordnung des Herr- der Ferner, -s/-, M
oberd. Gletscher, auch:
:

schers in islamischen Staaten, [pers.] Firner. [von: Firn]


die Fermate, -/-n, J Verlängerungszeichen, [ital.]
1
das Ferrit, -s/-e, 1) bestimmte Eisenkristalle. 2)
die F^rme, -/-n, Meierei, Gut. [franz.] Verbindung von Eisenoxyd mit anderen Metall-
das Ferment, -s/-e, O
Enzym, die Fermenta- oxyden, [lat. ferrum Eisen']
,

tion, -, 1) O
Umsetzungen in biologischen die Ferse, -/-n, Hacken, hinterer Teil des Fußes,
M
Materialien, z. B. bei Gärungen. 2) Verfahren Abb." 12, Hufs, Schuhs, Abb. S 41, Strumpfes,
zur Aufbereitung von Tabak, Leder, Kaffee, Abb. S 80: sie waren ihm auf den Fersen, Ü wa-
Tee ZEITW. ich fermentiere (habe fer-
u. a. : ren dem Verfolgten schon nahe, das Fersengeld :

mentiert) es. fermentativ, Gärung erzeugend, er muß F. geben, U fliehen, [germ. Stw.]
fördernd; durch Fermente bewirkt, [lat.] fertig, 1) zu Ende gearbeitet: ein
vollendet,
das Fermium, -s, Zeichen: Fm, Element. O fertiger Mensch, Ü erwachsen und innerlich aus-
fern, 1) weit entfernt, abgelegen /. dem Getriebe : geglichen; ich will bald f. sein, werden, die Arbeit
der Großstadt; von nah und f., von überall ferne ;
vollenden; die Speisen wurden bereits f. gebracht,
Länder, aber der Ferne Osten, ostasiatische Län-
: in fertigem Zustand; aber: hast du das allein
der fernöstlich; das Ferne ersehnt. 2) lange Zeit
;
fertiggebracht?, geleistet?; es ist schon alles f. ge-
zurückliegend, in weiter Zukunft bevorstehend: macht, vorbereitet; aber: das hat mich fertig-
vor fernen Zeiten; der Tag ist nicht mehr f., kommt gemacht, U erschöpft. 2) zu etwas, bereit:
bald. Hptw. die Ferne, -/-n. das Fernamt,
: /. zur Abfahrt. 3) mit etwas, zu Ende mit der
Fernsprechvermittlungsamt, ferner, 1) weiter, geistigen oder handwerklichen Verarbeitung:
außerdem (als Fortsetzung der Aufzählung). 2) mit dir bin ich f., U habe ich nichts mehr zu
fernerhin, fernerhin, weiterhin, noch längere schaffen; damit werde ich f., Ü das bewältige ich.
Zeit, der Fernfahrer, Fahrer eines Fernlast- 4) in etwas, (im Reden) geschickt, gewandt, aus-
wagens, das Ferngespräch, telephonische Ver- gereift er ist ein fertiger Könner auf diesem Ge-
:

bindung über das Ortsnetz hinaus, fernge- biet, ich fertige (habe gefertigt) es, stelle her,
steuert, drahtlos gesteuert, das Fernglas, Abb. fabriziere, ich f. ihn ab, 1) erledige seine Ge-
F 14. die Fernheizung, Heizung vieler Häuser schäfte, leiste ihm Kundendienst. 2) behandle
von einer zentralen Stelle aus. die Fernlenkung, kurz und abweisend: damit lasse ich mich nicht
Beeinflussung der Bewegung eines Fahrzeuges, abfertigen, das befriedigt mich nicht, ich verlange
Flugzeuges oder Flugkörpers von außen, der mehr, ich f. es an, stelle her. ich f. es aus, K
Fernmeldesatellit, Nachrichtensatellit, das schreibe aus, stelle aus (Schriftstücke), das Fer-
Fernmeldewesen, alles, was die Übermitt- tighaus, -es/ 2 er, aus vorgefertigten Bauteilen
lung von Nachrichten, durch Leitungen oder errichtetes Haus, die Fertigkeit, -/-en, Können,
drahtlos, betrifft, Fernsprecher, Fernschreiber Gewandtheit, die Fertigkleidung, Konfektion.
u. a. fernmündlich, durch Fernsprecher, tele- die Fertigstellung, -/-en, Abschluß der Her-
phonisch, das Fernrohr, optisches Gerät, das stellung, die Fertigung, -, das Fertigen, Her-
entfernte Gegenstände scheinbar näher bringt, stellen, die Fertigware, -/-n, das Endergebnis
Abb. F 14. der Fernschnellzug, Zeichen: F, einer industriellen Herstellung, [ahd.]
CS Zug mit hoher Geschwindigkeit über weite fertil, fruchtbar. Hptw.: die Fertilität, -. [lat.]
Strecken. cferFernschreiber, schreibmaschinen- die Ferula, -/-s, 1) im : MA.
Krummstab des
artiger Telegraphenapparat, das Fernsehen, Bischofs. 2) Kreuzstab des Papstes, Abb. 18. F
Übertragung bewegter Bilder mit den Mitteln das fes, -/-, Halbton unter f, Abb. 9. N
der Funktechnik, Abb. F 15: das Fernsehspiel, der Fes, - oder -ses/- oder -se, auch: Fez, morgen-
der Fernsprecher, Gerät zur unmittelbaren ländische Kopfbedeckung, Abb. F 18. [Fes,
Übertragung von Sprache auf elektrischem Stadt in Marokko]
Wege, Abb. F 16, vgl. Übers. F 17. das Fern- fesch, U schick, flott, [engl, fashionable]
studium, der Fernunterricht, Fortbildung die Fessel, -/-n, 1) Kette oder Schnur zur Ge-
durch Unterrichtsbriefe, [germ. Stw.] fangenhaltung, Abb. F 18. 2) Ü Zwang, Bindung:

der Revolverkopf die Objektive

196
Fet
-der Hörer
Münzeinwurf
.(der Handapparat) f= [=Jf^—^f

die Wählscheibe
Münz- 2PI II i

fernsp recher-M Ig
dieGebrauchs-
anweisung

die Münzrückgabe

das Kassenschloß
der Geldbehälter

der Münzfernsprecher
der Tischfernsprecher Fernsprecher die Fernsprechzelle

die F. der Ehe, des Berufs. 3) auch: Fesselgelenk, Festlegung einer Temperaturskala: Gefrierpunkt,
Fuß zwischen Schienbein und Huf kröne (Pferd), Siedepunkt. 2) Vermessungstechnik durch Bau- :

Abb. F 18. 4) { Unterschenkels


Teil des werk oder Steinpfeiler dauerhaft bezeichneter
über dem
Knöchel, ich fessele, auch feßle (habe : Punkt im Gelände, die Festsetzung, -/-en, 1)
gefesselt) ihn, es (an etwas), 1) binde, kette Verhaftung. 2) Bestimmung, Anordnung, fest-
an oder binde Glieder zusammen: sie fessel- stehend, sicher, erwiesen, die Feststellung,
ten ihn an den Marterpfahl. 2) binde durch Ermittlung oder Aussage einer Tatsache, die
Bande der Liebe, Dankbarkeit. 3) errege lebhafte Festung, -/-en, befestigter Platz, festverzins-
Aufmerksamkeit ein fesselnder Vortrag. Hptw.
: : lich: festverzinsliche Wertpapiere, Schuldver-
die Fesselung, -, auch: Feßlung, der Fessel- schreibungen, Renten- und Pfandbriefe, [germ.
ballon, Ballon, der durch ein Seil mit der Erde Stw.]
verbunden ist, Abb. B8. fessellos, nicht gefesselt, das Fest, -es/-e, 1) Feier: Festbankett. 2) jähr-
ungezügelt, ich feßle, fessele, die Feßlung, lich wiederkehrender Feiertag: Weihnachtsfest,
Fesselung, [germ. von: fassen; 3 und 4 zu: Fuß] ich feste (habe gefestet), M
Schweiz. feiere, das :

fest, 1) starr, vgl. Abb. A 8: ein Stein ist ein fester Festival, -s/-s, große festliche Veranstaltung:
Körper. 2) hart, unzerbrechlich: dieses Holz ist Filmfestival, die Festivität, -/-en, U Fest, fest-
sehr f. 3) unerschütterlich, schwer löslich, in lich, feierlich, erhebend, einem Fest entspre-
seiner Umgebung verankert das ist mein fester : chend, die Festlichkeit, -/-en, 1) festliche Ver-
Wille; die Schleife ist f. gebunden, aber eine fest- : anstaltung. 2) ohne Mz., festliche Stimmung.
gebundene Schleife; du mußt das ganz f. halten das Festspiel, 1) zu festlichem Anlaß verfaßtes
aber an dieser Überzeugung solltest du nicht fest-
: Bühnenstück. 2) nur Mz., periodisch wieder-
halten; die Vase muß f. stehen, darf nicht schwan- kehrende festliche Aufführungen: Bühnen- und
ken; aber: das soll feststehen, sicher sein. 4) Filmfestspiele, der Festtag, Feiertag, festtäglich,
dauernd, gleichbleibend feste Kundschaft; feste
: dem Festtag entsprechend, festtags, an Fest-
Preise; festes Einkommen. 5) es unabänderlich: tagen, der Festzug, geschmückter Umzug,
eine feste Bestellung. 6) sicher, geschützt: [mhd. lat. Lw.']
;

kugelfest. Hptw. die Festigkeit, -. festange-


: festangestellt usw., ich festige usw., -* fest.
stellt, mit fester Anstellung: ein festangestellter das Feston fes'tJ, -s/-s, Verzierung, Abb. F 18.
Beamter, aber: er ist fest angestellt, der, die der Festonstich, Knopflochstich, [franz.]
Festangestellte, -n/-n, ein -r, eine -, jemand fetal, auf den Fetus bezogen, [lat.]
mit fester Anstellung, die Feste, -/-n, 1) Festung. die Fete 'fe:U, -/-n, Festlichkeit, [franz. um 1800] ;

2) D Himmel, ich festige (habe gefestigt) es, der Fetisch, -es/-e, Gegenstand abergläubischer
mache fest, beständig; stärke. Hptw. die Festi- : Verehrung, der Fetischismus, -, Fetischver-
gung, -. das Festland, größere Landmasse. ehrung, [portugies.; um 1800]
Eigw. festländisch, die Festlegung, -,'-en,
: fett, 1) reich an Fett. 2) fruchtbar: fetter Boden.
Bestimmung, der Festmeter, Zeichen: fm, 1 cbm 3) U ergiebig, gewinnbringend ein fettes Amt; :

fester Holzmasse, die Festnahme, vorläufige fette Jahre. 4) dick, breit: die Stichwörter sind f.
Gefangennahme, der Festpunkt, 1) Punkt zur gedruckt, aber: die fettgedruckten Stichwörter,
Fet

das bengalische Streichholz

das Leitwerk (ff

der Schwärmer

der Hundertschuß
-das Zündhütchen
die Handfessel das Fesselgelenk

Fessel Feuerwerkskörper

Übers. D 18. Hptw. die Fette, Fettheit, -. das


: feudal, 1) aus dem Lehenswesen stammend,
Fett, -(e)s/-e, 1) «O Ester des Glyzerins mit lehnsrechtlich. 2) auf die Adelsherrschaft be-
höheren Fettsäuren. 2) Anhäufung von Fett- zogen. 3) vornehm, prachtvoll, die Feudalherr-
gewebe im menschlichen und tierischen Körper schaft, der Feudalismus, das Feudalsystem,
sie hat F. angesetzt, ist dick geworden. 3) du wirst Lehenswesen; wirtschaftlich: Vorherrschaft des
dein F. noch kriegen, U Schelte oder Strafe. adligen Großgrundbesitzes mit abhängigem
das Fettauge, schwimmender Fetttropfen, fett- Bauerntum; politisch: Herrschaft des bevor-
durchwachsen, mit Fett durchsetzt (Fleisch). rechtigten Adels, die Feudalität, -, Feudal-
ich fette (habe gefettet), 1) es, schmiere mit Fett herrschaft; Vornehmheit, [lat. aus germ.]
ein. 2) es fettet, sondert Fett ab, macht fettig. der, das Feydel, -s/-, M
niederd. Scheuerlappen.
:

ich f. es ein, fette es. die Fetthenne, dickblätt- das Feuer, -s/-, 1) Verbrennung unter Flammen-
rige Pflanzengattung, fettig, Fett enthaltend, erscheinung: das Gebäude fängt F., ist in F.
ölig, schmierig, die Fettigkeit, -/-en, 1) ohne geraten; er gab ihr F., zündete ihr die Zigarette
Mz., fettige Beschaffenheit. 2) nur Mz., U an ; sie passen zusammen wie F. und Wasser, ganz
Speisefette, die Fettleibigkeit, -, übermäßiger und gar nicht; damit wirst du Öl ins F. gießen,
Fettansatz, das Fettnäpfchen: ich bin ins F. das Übel verschlimmern; er würde für ihn durchs
getreten, habe gerade das gesagt oder getan, was F. gehen, sich unbedingt für ihn einsetzen. 2) das
als unangenehm empfunden wird, die Fett- Schießen, Beschießung: die Stadt steht unter F.;
sucht, krankhafte Neigung zu Fettleibigkeit, zwischen zwei Feuern, im Kreuzfeuer. 3) schwung-
[zu: feist] haftes Wesen, Begeisterung, Temperament: mit
der Fetus, -ses/-se, { Fötus, Embryo vom dritten südlichem F.; er ist F. und Flamme, begeistert.
Monat an. [lat.] 4) Glanz (Edelstein). 5) Gehalt (Wein). 6) £
ich fetze (habe gefetzt) es, zerfetze, der Fetzen, öS Funk- und Leuchtfeuer zur Navigation, Abb.
-s/-, 1) Schnitzel, kleines Stück: er zerriß es in S 46. der Feueranzünder, Gerät zum Ent-
lauter F. 2) zerschlissenes Tuch: mein Hemd zünden von Feuer (Gasherd), die Feuerbestat-
ist nur noch ein F. 3) U Lappen, Scheuertuch. tung, Totenbestattung durch Verbrennen der
Verkl. : das Fetzchen, -s/-. [mhd.; verwandt Leiche und Beisetzung der Asche, Einäscherung.
mit: fassen] ich feu(e)re (habe gefeuert), 1) heize. 2) auf ihn,
feucht, mit Nässe getränkt (Papier), reich an etwas, schieße. 3) ihn, U werfe ihn hinaus
Wasserdampf (Luft). Hptw.: die Feuchte, (aus seiner Stellung). 4) es gegen etwas, U
Feuchtigkeit, -. ich fejjchte es an (habe ange- werfe es dagegen (gegen die Wand), ich f. an,
feuchtet), mache feucht, feuchtfröhlich, fröh- 1) es, beginne zu heizen (Ofen). 2) ihn, Ü
lich beim Zechen, feuchtwarm, warm mit viel ermuntere, ermutige, treibe an. der Feuereifer,
Luftfeuchtigkeit, [germ. Stw. ; vgl. Fehn] großer Eifer, feuerfest, unempfindlich gegen

198
Fig

das Glied

C B
das Gasfeuerzeug das Gelenk ' '
die Fingersprache
die Plattenfibel die Scheibenfibel
Feuerzeug Fibel Filter Finger

Feuer, hohe Temperaturen, feuergefährlich, schlechtsverkehr (mit ihr). 2) nordd., mitteld. M


leicht entflammbar, feyerjo, feurio, t es brennt! reibe; schlage, [frühnhd.]
der Feuerlöscher, Gerät zur Bekämpfung von die Ficke, -/-n, M
nordd. eingenähte Tasche, :

Schadenfeuern, das Feaermal, ein Muttermal. [vielleicht zu lat. figere .heften']


der Feuermelder, elektrische Einrichtung zum fiction 'fikfdn, Roman- und Prosadichtung, [engl.]
Herbeirufen der Feuerwehr, Abb. F 19. die das Fideikommiß, ...sses/...sse, früher: unteil-
Fey erprobe, 1) im MA. ein Gottesurteil. 2) er
: bares, unveräußerliches Stammgut. [lat.; zu
hat die F. bestanden, Ü sich bewährt (in einer neuen treuen (Händen) belassen]
Aufgabe), fejjerrpt, brennend rot. die Fejjers- die Fidel, -/-n, in MA. und Renaissance: ein
brunst, großes Schadenfeuer, das Feuerschiff, Streichinstrument, [vgl. Fiedel]
mit Leuchtfeuer ausgerüstetes verankertes Schiff, fidel, vergnügt, lustig, die Fidelitas, Fidelität, -,
Abb. S 46. der Feuerschutz, Sicherung gegen 1D zwangloses Beisammensein; Heiterkeit, Fröh-
Brand, der Fejjerstein, 1) ein Kieselgestein, lichkeit, [von lat. fidelis ,treu']
altes Zündmittel. 2) Zereisenlegierung als Zünd- das Fideli, -s/-, M
Schweiz.: Fadennudel, [ital.]
mittel in Feuerzeugen, die Feuertaufe, erstes der Fidibus, - oder -ses/- oder -se, Papierstreifen
Gefecht, an dem jemand teilnimmt, der Fejjer- zum' Feueranzünden, [altes Studentenwort]
überfall, Sb plötzlicher Beschuß, die Feuerung, das Fiduz, -, M
nordd.: Vertrauen, die F., -, M
-/-en, 1) Einrichtung, in der durch Verbren- Schweiz. Lust, Eifer, Mut zu etwas, das Fidu-
:

nen Wärme erzeugt wird. 2) der Teil, in zit, -, JD Gegengruß beim Schmollis fiduzit!, :

dem die Verbrennung erfolgt, Abb. H 16, ,ich komme nach', [lat.]
K 18. die Feuerversicherung, Versicherung das Fieber, -s/-, 1) i krankhafte Steigerung der
gegen Feuerschaden, das Fejjerwasser, -s, D Eigentemperatur des Körpers, Abb. A 8. 2) U
Branntwein, die Fejj erwehr, Einrichtungen und geistige Überhitzung: im F. der Begeisterung;
Mannschaften zur Bekämpfung von Schaden- Goldfieber, ich f|gb(e)re (habe gefiebert), 1) f
feuern, Abb. F 19. das Fejjerwerk, Erzeugung habe Fieber. 2) nach ihm, Ü verlange heiß.
von Licht, Funken- und Knalleffekten. derFeaer- fieberhaft, 1) Ü in fliegender Hast, erregt. 2)
werker, Hersteller von Feuerwerkskörpern, der fieberig. figb(e)rig, an Fieber erkrankt, die
Feuerwerkskörper, mit leichtentzündlichen Fieberkurve, Schaubild vom Verlauf des Fie-
Stoffen gefüllte Papphülle, Abb. F 18. das bers, die Fiebermücke, eine Stechmücken-
Fejjerzeug, Gerät zum Entzünden von Feuer gattung, die Malaria überträgt, die Fieberrinde,
(Zigarette), Abb. F 20. ich fejjre, feuere, feurig, Chinarinde, das Fieberthermometer, Thermo-
1) glühend: man wird feurige Kohlen auf seinem meter zum Messen des Fiebers, Abb. 10. [lat. T
Haupte sammeln, B ihn beschämen. 2) Ü lebhaft, Lw.]
temperamentvoll; berauschend (Wein), feurio, die Figdel, -/-n, U Geige: Fiedelbogen, ich
feuerjo, [germ. Stw.] f|ed(e)le (habe gefiedelt), U geige. [lat.Lw.]
das Feuilleton foej(d)'tj, -s/-s, kultureller und die FJeder, -/-n, 1) Blättchen der gefiederten
meist literarisch gestalteter Teil einer Zeitung. Blätter, Abb. B 38. 2) f Federchen, ich fied(e)re
der Feuilletonist, -en/-en, Verfasser von Ar- (habe gefiedert) es, 1) besetze mit Federn. 2) füge
tikeln fürs Feuilleton, feuilletonistisch, unter- zusammen (Bretter), f |gd(e)rig, gefiedert (Blatt),
haltend, geistreich plaudernd, [franz.] Abb. B 38. [ahd., von: Feder]
der Fex, -es/-e, jemand, der in etwas vernarrt ist: ich fiel, von ich falle.
:

Bergfex. ich fiepe (habe gefiept), pfeife wie ein Reh.


der Fez, -es, 1) U Spaß, Unsinn; vgl. Feez [aus [Schallw.]
franz. fete ,Fest']. 2) Mz. -e, der Fes.
: der Fierant, -en/-en, M österr.: Markthändler.
ff, Zeichen für: 1) sehr fein. 2) J fortissimo. ich fjere (habe gefiert) es (ab, auf, nach, weg),
ff., Abk. für: und folgende (Seiten). J, lockere ein gespanntes Tau. [niederd.]
.

der Fiaker, -s/-, M österr. 1) Mietwagen. 2)


: fieSj, Uwiderwärtig, ekelhaft, gemein, [niederd.]
Lohnkutscher, [nach Hotel St. Fiacre in Paris] die FIFA, -, Kurzw. für Internationaler Fußball-
:

die Fiale, -/-n, gotisches Spitztürmchen, Abb. verband, [franz. Föderation Internationale de
K 20, S 73. [griech.] Football Association]
das Fiasko, -s/-s, Mißerfolg (z. B. eines Bühnen- fifty-fifty, U halbpart: wir machen f. -f. [engl.
stücks): er erlebte, erlitt ein F. [ital. 1840]
; um ,fünfzig-fünfzig' ]
die Fibel, -/-n, 1) Lehrbuch für Anfänger: Ton- der Figaro, -s/-s, geschäftiger Haarschneider.
bandfibel. 2) Lesebuch für Schulanfänger. 3) [Bühnengestalt Beaumarchais']
Gewandspange, Abb. F 20. [1 und 2 aus: Bibel; dieFigur, -/-en, 1) Gestalt: sie hat eine gute F.
3 lat. , Klammer'] 2) Umrißbild. 3) bildhafte Darstellung, Abbil-
die Fiber, -/-n, Faser, das Fi|brin, -s, Faserstoff dung. 4) Bewegungsablauf beim Tanz; Bogen
des Blutes, [lat. Lw.; 18. Jh.] und Wendungen beim Eiskunstlauf. 5) Spielstein,
die Fichte, -/-n, Gattung der Nadelbäume. Abb. S 10, B53; Kartenbild. 6) J- zusammen-
fichten, aus Fichtenholz, der Fichtenspargel, gehörige Notengruppe. 7) Sprachlehre: redne-
eine Moderpflanze, [ahd.] rischeWendung, Übers. R 11. 8) U lächerliche
du fichtst, von: ich fechte. Erscheinung. Verkl. das Figürchen, Figür-
:

das Fichu Schultertuch,


fi'fy, -s/-s, dreizipfliges lein, -s/-. wie Figura zeigt, wie man hier (am
lose geschlungener Schalkragen am Kleideraus- Beispiel) sieht, figüral, mit Figuren versehen.
schnitt, Abb. T
17. [franz. ; um 1800] der Figurant, -en/-en, die Figurantin, -/-nen,
ich ficke (habe gefickt), 1) (sie), V habe Ge- stumme(r) Mitwirkende(r) auf der Bühne, im

199
Fik

der Handgriff
das Lampenhaus
der Schmalfilmprojektor die Schmalfilmkamera Film das Bildwandstativ
der Film

Film, die Figuration, -/-en, J Figurierung, 1


der Fimmel, -s/-, 1) U leidenschaftliche Vorliebe
Ausschmückung einer Melodie, ich figuriere Theaterfimmel. 2) Ü Größenwahn, Verschroben-
(habe figuriert), 1) stelle als Figurant dar. 2) es, heit. 3) 5£ starker Eisenkeil. 4) 4> der Femel.
schmücke mit Figuren, die Figurterung, -/-en, die FINA, -, Kurzw. für: Internationaler
Figuration. die Figurine, -/-n, Kostümzeich- Schwimmverband, [franz. Föderation Inter-
nung (Bühne, Modenbild), figürlich, 1) bildlich, nationale de Natation Amateur]
anschaulich. 2) in übertragener Bedeutung, [lat.] final, 1) beendend. 2) zweckmäßig, absichtsvoll.
die Fiktion, -/-en, 1) Erdichtung, Einbildung. 2) der Final 'faindl, -s/-s, M
Schweiz., das Finale,
5*5 Beurteilung eines Tatbestandes, als ob ein -s/-, 1) Schlußteil. 2) d" Schlußsatz. 3) Sport:
anderer Tatbestand vorläge, fiktiv, vorgeblich, Schlußrunde im Wettkampf, der Finalsatz, Um-
erdichtet, [lat.; zu: fingieren] standssatz der Absicht, Übers. S 6. [lat.; ital.]
das Filet fi'le:, -s/-s, Lendenstück (Schlachtvieh, der Financier finäs'je:, -s/-s, t Finanzier, die
Wild); abgelöstes Bruststück (Geflügel); gräten- Finanz, -/-en, 1) nur Ez., Geldwesen; Geld-
freier Rücken (Fisch), die Filetarbeit, Netz- geschäft; Geldleute: Hochfinanz. 2) nur Mz.:
arbeit, Abb. H
7. [franz. um 1800]; öffentliches Geldwesen, Staatshaushalt; Ver-
die Filia hospitalis, - -/...ae ...les, £D Tochter mögenslage die Verteilung der Finanzen auf das
:

des Vermieters, [lat.] Rechnungsjahr ; meine Finanzen, U mein verfüg-


die Filiale, -/-n, Zweiggeschäft, Zweignieder- bares Geld. Eigw. finanziell, der Finanzer,
:

lassung, Zweigstelle, Tochteranstalt, die Filial- -s/-, M


österr. Zollbeamter, die Finanzhoheit,
:

kirche, Tochterkirche, [lat.] staatliche Befugnis zur Regelung der öffent-


die Filiation, -/-en, 1) rechtmäßige Abstam- lichen Finanzen und Besteuerung, ich finan-
mung. 2) Abhängigkeit und Gehorsamspflicht ziere (habe finanziert) es, ermögliche es, indem
geistlicher Ordensmitglieder. 3) Gliederung des ich Geld dafür gebe, bin Geldgeber. Hptw. die :

Staatshaushaltsplanes, [lat. .Kindschaft'] Finanzierung, -/-en. der Finanzier ...z'je:,


das Fili gran, -s/-e, Arbeit aus dünnem Gold- -s/-s, der Finanzmann, -s/...leute, Geldmann,
oder Silberdraht, [lat. ,Fadenkorn'; um 1800] Bankfachmann Geldgeber, ; [lat.; franz.]
der Filius, -/...lii, Sohn, [lat.] ich finde (fand, habe gefunden) es, ihn, 1) treffe,
der Filier, -(s)/-, kleine ungarische Münzeinheit, erlange, erdenke, entdecke Gesuchtes oder Un-
[ung'ar.] bekanntes: er fand keinen Ausweg, keinen Trost,
der Film, -(e)s/-e, 1) dünnes Häutchen, feinste U suchet, so werdet ihr finden; ich fand ihn krank.
;

Schicht: Ölfilm. 2) lichtempfindlicher Bildstrei- 2) erhalte: er fand keine Anerkennung, keinen


fen für photographische Zwecke, Abb. F 21, Freund; erfand bei einem Verkehrsunfall den Tod;
P 13: Umkehrfilm. 3) Lichtspielstück: Farbfilm; ich fand noch keine Gelegenheit dazu. 3) meine,
Tonfilm. ElGW. filmisch, ich filme (habe ge-
: erkenne, halte dafür: ich f. das unpraktisch; ich f.,
filmt), 1) stelle Lichtspielstücke her. 2) wirke du könntest kommen, daß du kommen könntest;
dabei als Schauspieler mit. 3) es, ihn, nehme mit ich fand ihn interessant; wie finden Sie das?,
der Filmkamera auf. der Filmstar, -s/-s, be- was meinen Sie dazu?; ich f. keinen Spaß daran.
rühmte(r) Filmschauspieler(in). [engl. Häut- , 4) mich, finde meinen Weg sie fand sich heim. 5)
:

chen'] mich, komme zur Selbstbesinnung: er hat sich i

der Filou fi'lu:, -s/-s, durchtriebener Mensch, wieder gefunden. 6) mich, werde aufgefunden: der
Spitzbube, [franz.; um 1700] Knopf hat sich gefunden. 7) mich mit ihm: wir i

der, das Filter, -s/-, 1) Vorrichtung zum Ab- finden uns (zusammen), wir werden Freunde,
scheiden eines bestimmten Teiles aus Stoff- Vertraute ; in der Liebe zur Musik finden sich die
gemischen, z. B. fein verteilte Stoffe aus Flüssig- Rivalen. 8) mich in etwas, gewöhne mich ein, ver- j

keiten, Abb. F 20: Filterpapier, Filtrierpapier; stehe oder füge mich verzichtend. 9) es findet sich
Filterzigarette. 2) Vorrichtung zum Heraussieben (unpersönlich), ist, kommt vor; stellt sich heraus,
einer bestimmten Frequenz aus einem Frequenz- ergibt sich, wird geregelt: das wird sich schon
gemisch. 3) Photographie: vor das Objektiv zu finden, ich f. ab, 1) ihn, entschädige, stelle zu-
setzende Glasscheibe, die bestimmte Farben frieden. 2) mich damit, ergebe mich darein, gebe
zurückhält Gelbfilter. Zeitw. ich f ilt(e)re (habe
: : mich zufrieden, ich f. ihn, es auf, entdecke Ge-
gefiltert) es. Hptw.: die Filterung, Fil tration, suchtes, ich f. mich durch etwas durch, bezwinge
-/-en. das Fil trat, -(e)s/-e, durch Filter ge- Widerstände, Unordnung, komme zu Klar-
laufene Flüssigkeit, ich fil trlgre (habe filtriert) heit oder zum Ausgang, ich f. mich ein, treffe
es, filtere, [lat. aus germ.; zu: Filz] ein, komme zum verabredeten Treffpunkt, ich
der Filz, -es/-e, 1) Preßstoff aus Fasern oder f. heraus, 1) finde den Weg nach hier draußen:
wolligen Haaren. 2) U Geizhals. 3) U Filzhut. viele konnten nicht mehr aus dem brennenden Ge-
4) M österr. unausgeschmolzenes Fett. ElGW.
: bäude herausfinden. 2) es, Ü mache ausfindig. 3)
filzig, ich filze (habe gefilzt), 1) es filzt, ver- mich, U befreie mich aus einer schwierigen Lage.
wirrt sich zu Filz (Wolle). 2) U geize, knausere. ich f. hinein, 1) finde den Weg nach dort
3) es, verarbeite zu Filz. 4) Vieh, befühle (Tiere drinnen. 2) mich, U gewöhne mich daran; ver-
beim Kauf). 5) ihn, es, U durchsuche nach ver- stehe es. es findet statt, geschieht, ereignet sich:
botener Ware oder nach Ungeziefer, der Filz- die Premiere wird heute stattfinden, ich finde ihn,
schreiber, Schreibgerät mit einer Spitze aus es vor, er, es ist schon vor mir da. ich f. mich
Filz, Abb. B 63. [germ. Stw.] zurecht, weiß, wohin ich zu gehen, wie ich

200
Fis
etwas anzufassen habe, das Findelkind, von den kelmann, Feind der Aufklärung und des Fort-
Eltern ausgesetztes Kleinkind, der Finder, -s/-, schritts, die Finsternis, -/-se, 1) Dunkelheit.
jemand, der etwas findet, der Finderlohn, Ent- 2) tr das Unsichtbarwerden eines Himmels-
gelt, das der Finder einer verlorenen Sache vom körpers infolge Eintritts in den Erdschatten oder
Eigentümer beanspruchen kann, findig, 1) ge- Verdeckung durch einen andern Himmelskörper
schickt, einfallsreich. 2) <*£ fündig. Hptw. die : Sonnenfinsternis, [germ. Stw.]
Findigkeit, -. der Findling, -s/-e, 1) Findel- die Finte, -/-n, Täuschung, Vorwand, Schein-
kind. 2) von Gletschern der Eiszeit wegtrans- angriff (z. B. beim Fechten), [ital.; 17. Jh.]
portierter Gesteinsblock, [germ.] finz(e)lig, U besonders mühsam (Arbeit), sehr
das Fin de siecle/s d» si'ckl, , 1) Jahrhundert- klein, die Augen anstrengend (Schrift).
ende. 2) Ü dekadente Zeiterscheinungen Ende die Fioritur, -/-en, J Verzierung beim Kunst-
1

des 19. Jahrhunderts; Zeitmüdigkeit, [franz.] sang (Koloratur), [ital. .Blümung']


fine, J" Ende, [ital.] der Fips, -es/-e, Ü 1) kleiner, unscheinbarer Kerl.
die Finesse, -/-n, Feinheit, Schlauheit, Trick. 2) das Schnippen mit Daumen und Mittelfinger.
[franz.] 3) Meister F., Schneider, ich fipse (habe ge-
ich fing, von ich fange.
: fipst), U schnippe mit Daumen und Mittel-
der Finger, -s/-, jedes der fünf Greifglieder der finger, fipsig, U winzig, unansehnlich, unbe-
Hand, Abb. F 20, H 6: das kannst du an deinen deutend, [wohl aus lat. vibrare]
fünf Fingern abzählen, U das kannst du dir leicht der Firlefanz, -es/-e, U 1) Tand, Kram. 2) Tor-
vorstellen; man wird mit Fingern auf dich zeigen, heit, Possen, [von franz. virelai .Ringellied']
U dich verachten; er hat lange F. gemacht, ge- firm in etwas, beschlagen, bewandert, das
stohlen; er leckt sich die F. danach, ist begierig Firmament, -(e)s/-e, Himmelsgewölbe, ich
darauf; das kann er sich doch nicht einfach aus den firme (habe gefirmt) ihn, erteile die Firmung.
Fingern saugen, frei erfinden; sie hat keinen F. der Firmling, -s/-e, jemand, der gefirmt wird.
gerührt, krumm gemacht, nichts getan; dabei die Firmung, -/-en, das katholische Sakrament
kannst du dir leicht die F. verbrennen, zu Unan- der Salbung und Handauflegung durch den
nehmlichkeiten kommen laß die F. davon!, be-
; Bischof, [lat. ,fest']
faß dich nicht damit; man muß ihm auf die F. die Firma, -/...men, Abk.: Fa., (im Handels-
sehen, ihn genau beobachten; man kann ihn um register eingetragener) Geschäftsname Geschäft, ;

den F. wickeln, leicht lenken, der Fingerabdruck, Betrieb, der Firmeninhaber, Besitzer einer
Abb. F 20. fingerbreit, aber: drei Finger breit, Firma, ich firmigre (habe firmiert), führe als
der Fingerbreit, -/- ich weiche keinen F. finger-
: Firmenname, unterzeichne damit, [lat.; ital.]
dick, vgl. fingerbreit, ich f ing(e)re (habe gefin- firn, t, noch D, nicht diesjährig, alt (Wein,
gert), 1) daran (herum), Ü berühre oder bear- Schnee), der Firn, -(e)s/-e, ewiger Schnee,
beite (sinn- und zwecklos). 2) es, U bewerk- Hochgebirgsschnee, Abb. G
30. die Firne, -/-n,
stellige geschickt, fingerfertig, sehr gewandt, Reife des Weins, der Firner, -s/-, Gletscher,
geschickt und schnell. Hptw. die Fingerfertig-
: Ferner, die Firngrenze, Schneegrenze. Wein
keit, -/-en. der Fingerhut, 1) Abb. 2. 2) N firnt (hat gefirnt), lagert ab. [verwandt mit: fern]
Ü kleinste Flüssigkeitsmenge nur einen F. voll.
: der Firnis, -es/-e, Öl mit Trockenstoffen als
3) Gattung der Rachenblütler. ...fingerig,
<$> Anstrichschutz; Sinnbild für äußeren Schein:
mit einer bestimmten Art oder Zahl von Fingern Bildungsfirnis, ich firnisse (habe gefirnißt) es,
langfingerig, fingerlang, vgl. fingerbreit, der bestreiche mit Firnis, [griech. über franz.]
Fingerling, -s/-e, Schutzhülle für einen Finger. der First, -(e)s/-e, 1) oberste Kante des Daches,
der Fingersatz, J" zweckmäßige Anordnung der Abb. D 1. 2) ^
Decke des Stollens. 3) D Ge-
Finger beim Spielen eines Instruments, das Fin- birgskamm, Abb. B 20. [westgerm.]
gerspitzengefühl, Ü feines Gefühl für die Be- das fis, -/-, 1) Halbton über f, Abb. 9. 2) N
handlung heikler Angelegenheiten, die Finger- Zeichen für: fis-Moll. Fis, Zeichen für: Fis-
sprache, Zeichensprache der Gehörlosen, Dur.
Abb. F 20. der Fingerzeig, Hinweis, Wink, die FIS, -, Kurzw. für: Internationaler Skiver-
[germ. Stw.] band, [franz. Föderation Internationale de Ski]
ich fingiere (habe fingiert) es, 1) erdichte, gebe der Fisch, -es/-e, 1) kiemenatmendes, im Wasser
vor. 2) nehme vorläufig an. [vgl. Fiktion] lebendes Wirbeltier, Abb. F 22, F 23. 2) Sinn-
Finis, Schluß, Ende, [lat.] bild für Stummheit und Gefühlskälte sie ist kalt, :

das Finish 'finif, -s/-s, 1) Sport: Endkampf. 2) stumm wie ein F.; faule Fische, dumme Aus-
letzte Überarbeitung, letzter Schliff, [engl.] reden ;das sind kleine Fische, Ü ist eine Kleinig-
der Fink, -en/-en, Angehöriger einer artenreichen keit, schnell erledigt; weder F. noch Fleisch,
Familie der Singvögel. Verkl. das Finkchen, : nichts Ordentliches, eine verschwommene
Finklein, -s/-. der Finke, -n/-n £D Student, der Sache. 3) nur Mz., ein Sternbild des Tierkreises,
keiner Verbindung angehört; leichtsinniger Übers. A 22. Verkl. das Fischchen, Fischlein,
:

Mensch, der Finkenherd, -(e)s/-e, früher Vor- : -s/-. das Fischband, ein Scharnier, Abb. B 9,
richtung zum Fang der Finken der Finkens chl a g
.
, F 12, T21. das Fischbein, Hornstäbchen
-(e)s, Gesang des Buchfinken, der Finkler, -s/-, aus Walbarten, die Fischblase, 1) Schwimm-
Vogelfänger, [germ. Stw.] blase der Fische. 2) eine spätgotische Schmuck-
der Finken, -s/-, M Schweiz. Hausschuh, [lat. Lw.]
: form, Abb. 7, M
S 73. das Fischblut, Ü
die Finne, -/-n, 1) Entwicklungsstufe mancher Gefühlskälte, das Fischchen, -s/-, ein silber-
Bandwürmer. 2) { Hautkrankheit. 3) Rücken- glänzendes Ungeziefer, ich fische (habe ge-
flosse bei Haien und Walen. 4) schmale Seite fischt), 1) fange Fische: er fischt im trüben, U
des Hammers, Abb. H 5. finnig, mit Finnen zieht aus verworrener Lage Gewinn. 2) ihn, es
(Bandwurm oder Hautausschlag) behaftet, der aus dem Wasser, U ziehe heraus, ich f. ihn auf,
Finnwal, sehr großer Wal. [1 und 2 lat. Lw. U rette, ziehe aus dem Wasser; finde, es fi-
3 und 4 niederd., vgl. Pinne] schel(e)t (hat gefischelt), M
Schweiz.: riecht,
der Finne, -n/-n, die Finnin, -/-nen, Bewoh- schmeckt nach Fisch, die Fischenz, -/-en, M
nerin)von Finnland. Eigw.: finnisch, die Schweiz. Fischpacht, der Fischer, -s/-, Fisch-
:

Finnmark, -/-, Abk. Fmk, finnische Währungs-


: fänger, die Fischer §j, -/-en, Fischfang, Abb.
einheit. F 22. der Fischerring, Siegelring des Papstes.
finster, 1) lichtlos, dunkel: in finst(e)rer Nacht; das Fischerstechen, ein sportliches Spiel auf
im Finstern, in Dunkelheit; aber: wir tappen im dem Wasser, das Fischgrätenmuster, Abb.
finstern, Ü sind im ungewissen. 2) Ü verdrossen, M 25. der Fischgrätenstich, Abb. 7. H
drohend: ein finsteres Gesicht. 3) U geheimnis- fischig, 1) glitschig wie ein Fisch. 2) nach
voll und unheilschwer eine finstere Tat. Hptw.
: : Fisch schmeckend, riechend, der Fischleim,
die Finsterkeit, -. der Finsterling, -s/-e, Dun- aus Fischabfällen gekochter Leim, das Fisch-

201
Fis

der Scherenhamen die Eisfischerei


die Augenhöhle die Rippen
der die Wirbelsi
Oberkiefer

Dornfortsätze

j er der Kiemendeckel der Flossenrräger


Zwischenkiefer
die Niere
der Schlund /7J?7r&-^ die Schwimmblasen

Jie Harnblase
das Herz \ ""^^^yrFder After
die Kiemen / (aer Hoden (die Milch)
die Leber der Darm
der Fischspeer die Langleine

Fisch Fischerei

mehl, Futtermehl von Fischabfällen, der Fisch- (Nase). 6) ihn, U schlage mit einer Rute, die Fitze,
otter, -s/-, am Wasser lebendes Mardertier. -/-n, 1) Strang, Docke (Garn). 2) oberd. M
die Fischvergiftung, Erkrankung durch Genuß Hieb. 3) M
oberd.: Runzel. 4) M
Schweiz.:
verdorbener Fische, [germ. Stw.; Fischband Gerte, Rute, das Fitzelchen, -s/-, U Fitzchen.
vgl. Fitsche] der Fitzfaden, die Garnstränge voneinander
das Fis-Dur, -, Zeichen: Fis, eine Tonart: die trennender Faden, [germ. Stw.]
Fis-Dur- Tonleiter. der Five o'clock (tea) 'faivo'khk (ti:)- - (-)/- -(-s),
die Fisel, -/-n, Fisole. Fünfuhrtee. [engl.]
die Fisimatenten, nur Mz., U Umstände, Aus- fix,1) fest: fixe Preise; eine fixe Idee, Zwangs-
flüchte, Flausen, lose Streiche, [wohl lat. Lw.] vorstellung, Wahn. 2) U geschwind, gewandt:
der Fiskal,' -s/-e, 1) t Staatskassenbeamter. 2) /.und fertig, ganz fertig, Ü ganz erschöpft, der
im 18. Jh. Staatsanwalt, der Fiskus, -, Staats-
: Fixateur ...'te:r, -s/-e, Gerät zum Aufspritzen
vermögen. Eigw. fiskalisch, [lat. Geldkorb']
: , des Fixativs. das Fixativ, -s/-e, Mittel, um
das fis-Moll, -, Zeichen: fis, eine Tonart: die Zeichnungen unverwischbar zu machen, ich
fis-Moll- Tonleiter. fixe (habe gefixt), 1) verkaufe ein Wertpapier,
die Fisole, -/-n, auch : Fisel, M oberd. : Garten- ohne es schon zu besitzen. 2) injiziere Rausch-
bohne, [lat. phaseolus] mittel mit einer Spritze, der Fixer, -s/-, jemand,
ich f isp(e)le (habe gefispelt), U bin unruhig, auf- der fixt, fixfertig, M
Schweiz. fix und fertig.
:

geregt, arbeite fahrig. Eigw. f isp(e)lig. : ich fixiere (habe fixiert), 1) es, lege fest, be-
[niederd. Schallw.] stimme. 2) ihn, sehe starr an. 3) Photo-
fissil, spaltbar. Hptw.: die Fissilität, -. die graphien, mache lichtunempfindlich. Hptw. : die
Fissur, -/-en, { Knochen- oder Schleimhautriß. Fixierung, -/-en. die Fixigkeit, -, U Gewandt-
[lat.]' heit,der Fixpunkt, Festpunkt, der Fixstern,
der Fist, -es/-e, U Blähung. am Himmel scheinbar feststehender Stern, das
die Fistel, -/-n, 1) { Abflußkanal eines Eiter- Fixum, -s/...xa, festes Gehalt, [lat. Lw.; engl.]
herdes oder krankhafte Verbindung zweier ...fizigren, zu etwas machen: elektrifizieren, elek-
Hohlorgane. 2) Fistelstimme, ich fist(e)le (habe trisch machen, auf Elektrizität umstellen; aber:
gefistelt), spreche mit Fistelstimme, die Fistel- elektrisieren, elektrisch aufladen, [lat.]
stimme, hohe Kopfstimme, [lat. Lw.] der Fjord, -(e)s/-e, lange, schmale, steilwandige
fit,Sport: leistungsfähig, in bester Form. Hptw.: Meeresbucht, [dän.]
die Fitness, -. [engl.] FKK, Abk. für: Freikörperkultur.
der Fitis, - oder -ses/-se, ein Vogel, Laubsänger- fl., Fl., Abk. für: Florin, Gulden.
art. [Schallw.] Fla, Abk. für Flugabwehr, die Flab, -, Schweiz.
:

die Fitsche, -/-n, M


oberd. Fischband. [Her- : Kurzw. für: Flugabwehr.
kunft unsicher] die Flabbe, -/-n, Nebenform von: Flappe.
ich fitte (habe gefittet) es, 1) {5} passe an, ein. flach, 1) eben, ohne Erhebungen und Tiefen,
2) J, taste den Kiel des Schiffes ab. ich f. es aus, Abb. E 3: flaches Land; auf dem flachen Land,
rüste aus. [zu: fit] außerhalb der Städte. 2) seicht, nicht tief, Abb.
der Fittich, -(e)s/-e, D Flügel der Vögel, [ahd. E 3 ein flaches Flußbett. 3) Ü platt, gedanken-
:

verwandt mit: Feder] arm und ohne Ursprünglichkeit. 4) mit der fla-
das Fitting, -s/-s, meist Mz., Verbindungsstück chen Klinge, mit der Breitseite. 5) die flache Hand,
an Rohrleitungen, [engl.] ausgestreckte, nicht gekrümmte. Hptw.: die
der Fitz, -es, U Wirrwarr, Knäuel, das Fitzchen, Flachheit, -. das Flach, -es/-e, seichte Stelle.
-s/-, U Kleinigkeit, ich fitze (habe gefitzt), 1) U ich flache es ab (habe abgeflacht), mache weni-
arbeite aufgeregt, überhastet. 2) es, mitteld., M ger schräg, das Flachdach, Abb. D 1. der Flach-
niederd. teile Garn in Strähnen. 3) Bohnen,
: M druck, (D Druckverfahren, bei dem druckende
ziehe ihnen die Fäden ab. 4) es, oberd.: M und nichtdruckende Teile gleich hoch stehen,
schnitzele. 5) es, M
oberd. runzele, ziehe kraus : Abb. D 17. die Fläche, -/-n, 1) größere freie

202
Fla

der Hering der Kabeljau (der Dorsch)..


Fisch

Strecke (Wand, Feld). 2) A


zweidimensionales Schiffen, Abb. F 1, S 18. das Flaggschiff,
geometrisches Gebilde, auch als Begrenzung Kriegsschiff des führenden Admirals. [engl.]
eines Körpers, Abb. K
14, K
47: Oberfläche, fla grant, offenkundig, schlagend: eine flagrante
das Flacheisen, Steinmeißel, Abb. 11. M Verletzung der Bestimmungen; vgl. in flagranti,
flachenhaft, flächig, zweidimensional, der [lat. .brennend']
Flächeninhalt, begrenzter Teil einer Fläche. das Flair flc:r, -s, Fluidum; Spürsinn, [franz.]
die Flächenmaße, Mz., Übers. 8. flächig, M dieFlak, -/-(s), Kurzw. für: Flugabwehrkanone,
flachenhaft. der Flachkopf, U geistloser Mensch. Abb. G 17: Flakartillerie. [1. Weltkrieg]
das Flachland, weithin ebenes Land, die Flach- Flakon fla'kö, -s/-s, Fläschchen (aus ge-
das, der
see, die weniger als 200 m
tiefen Meeresgebiete. schliffenem Glas), [franz.; 1800]um
die Flachzange, Abb. Z [germ. Stw.]
3. der Flambeau flä'bo:, -s/-s, 1) hoher Arm-
der Flachs, -es, 1) Leinpflanze und ihre Fasern. leuchter. 2) Kerzenstock. 3) f Fackel, [franz.]
2) U Scherz, Neckerei, flachsblond, hell- der Flamberg, -(e)s/-e, mit beiden Händen zu
blond, die Flachsbreche, -/-n, Gerät zum Aus- führendes Schwert mit wellig geflammter
lösen der Flachsfasern, die Flachsdarre, Gerät Klinge, ich flambjgre (habe flambiert), 1) es, f
zum Trocknen des Flachses, ich flachse (habe senge ab. 2) Speisen, übergieße mit Alkohol,
geflachst), U necke mich, scherze. flächse(r)n, trage brennend zu Tisch, [franz.]
aus Flachs, das Flachshaar, hellblondes Haar, das Flamboyant fläboa'jä, -s, Flammenstil, spät-
[westgerm.] gotischer Stil in Frankreich, Abb. 7. [franz.] M
ich flacke (habe geflackt), M
schwäb., bayr. der Flame, -n/-n, die Flamin, Flämin, -/-nen,
liege faul da. Angehörige(r) eines den Niederländern ver-
es flackert (hat geflackert), 1) brennt zuckend wandten Volksstammes. EiGW. flämisch. :

(Licht). 2) bewegt sich unruhig hin und her, der Flamingo, -s/-s, den Gänsevögeln ver-
zittert mit flackerndem Blick, es f. auf, flammt
: wandter Vogel, [portugies. .Flammenvogel']
plötzlich empor. Eigw. flack(e)rig. das Flak-
: die Flamme, -/-n, 1) Lichterscheinung bei der
kerfeuer, J, ein Lichtsignal, [germ.] Verbrennung von Gasen und Dämpfen, Abb.
der Fladen, -s/-, 1) flacher runder Kuchen: F 20, K 17 es geht in Flammen auf. 2) Ü heftige Ge-
:

Eierfladen. 2) flache breiige Kotmasse: Kuh- fühlsaufwallung: die F. der Leidenschaft; er war
fladen, [germ. Stw.] gleich Feuer und F., begeistert. 3) U Geliebte,
die Flader, -/-n, Maser (im Holz). flad(e)rig, Angebetete. 4) Q rote Augenhaut der Auer-
gemasert, [mhd.] und Birkhähne. Verkl. das Fläminchen,
:

die Fladuse, -/-n, M


niederd. 1) Schmei- : Flämmlein, -s/-. ich flamme (habe geflammt),
chelei, Flause. 2) Haube mit Bändern, Abb. 1) es flammt, steht in Flammen. 2) es flammt, Ü
H 10; Aufputz, [aus franz. flute douce] glüht, brennt; funkelt, blitzt: flammende Röte,
der Flagellant, -en/-en, jemand, der sich aus Begeisterung; ein flammender Blick; Flammendes
religiösen Gründen geißelt, die Flagellate, Herz, eine Zierpflanze. 3) es, auch: flamme,
-/-n, meist Mz., Geißeltierchen, [lat.] senge ab. 4) es, auch: flamme, ©
bearbeite mit
das Flageolett fla^o'kt, -s/-s, J 1) eine Schnabel-
1

Flammen schmücke mit Flammenmustern, Abb.


;

flöte. 2) hohes Flötenregister der Orgel. 3) M 25. ich f. an, 1) es, entzünde. 2) es flammt an
Flötenton bei Streichinstrumenten und Harfen, (ist angeflammt), entflammt, ich f. auf, empor
[franz.] (bin auf-, emporgeflammt), 1) Ü werde von Be-
ich flagge (habe geflaggt), ziehe Flaggen auf. die geisterung oder Zorn gepackt in aufflammendem
:

Flagge, -/-n, viereckige Fahne, besonders auf Zorn. 2) es flammt auf, empor, brennt hoch auf.

203
Fla

die Koppe der Druckmesser-


J),.

die Mündung
der Kork

Kapsel
das Ventil-
w. I
deTT
Klappläufer
die
Rolle -

Haken | das
"der Jolltau
Verschluß

dos
i das Seil
die
Aufklebe- Scheibe die zwei-
schild
scheibige
(das Etikett)
das Talje
der Boden die ein
Gehäuse
(der scheibige
(der Block)
Betrüger) Talje
Flasche Flaschenzug 1

Flegel

das Flammenmeer, U große brennende der Flattergeist, unsteter Mensch, das Flat-
Fläche, das Flammenschwert, D Flamberg. tergras, ein Waldgras, flatterhaft, unbeständig,
der Flammenwerfer, °o im Nahkampf ver- unstet, wankelmütig. Hptw. die Flatterhaftig- :

wendete Waffe, das Flammenzeichen, Feuer- keit, -. flatt(e)rig, aufgeregt, zitterig. Hptw. :

signal, der Flammofen, ein Schmelzofen, der die Flatt(e)rigkeit, -. [mhd.]


Flammpunkt, Temperatur, bei der sich die die Flatterig, -/...'ri]en, Schmeichelei, ich flat-
Dämpfe brennbarer Flüssigkeiten entzünden. tere (habe flattiert) iTm, schmeichle ihm. [franz.]
das Flammrohr, Feuerungsrohr in einer Art die Flattuse, -/-n, Fladuse.
Dampfkessel: Flammrohrkessel, [mhd. lat. Lw.] ; flau, 1) matt, kraftlos, übel: mir ist f. vor Hunger;
der Flammeri, -s/-s, kalte Süßspeise, [engl.] eine flaue Brise. 2) t3 bei geringer Nachfrage
flandrisch, die Landschaft Flandern an der oder fallendem Preis, lustlos (Börse). 3) ab-
Nordsee betreffend. gestanden, fade schmeckend. Hptw. die :

der Flanell, -s/-e, ein- oder beidseitig aufgerauh- Flauheit, -. [niederd. altes franz. Lw.] ;

tes Gewebe. Eigw. flanellen. [engl. -franz.]


: der Flaum, -(e)s/-e, 1) Flaumfedern. 2) erster,
der Flaneur fla'nair, -s/-e, jemand, der flaniert. weicher Bartwuchs. 3) Flom(en). die Flaum-
ich flanjgre (bin, habe flaniert), schlendere feder, zarte, weiche Feder, flaumig, zart wie
umher, bummele, [franz.] Flaum, flaumweich, U zu nachgiebig, [altes
flank, M österr. frei heraus; rücksichtslos:
: Lw.]
lat.
flankweg. der Flaus, Flausch, -es/-e, dickes, wolliges
die Flanke, -/-n, 1) Seite ein Angriff auf die F. : Gewebe. Eigw.: flauschig, [verwandt mit:
des Gegners, &. 2) ö
knochenlose Seitenteile am Vlies]
Rumpf, Abb. H
28. 3) Turnen: seitlicher Stütz- die Flausen. Mz., U dummes Geschwätz, Aus-
sprung über ein Gerät, Abb. 23. 4) bei Ball- T flüchte, Flunkereien, der Flausenmacher, U
spielen: das Flanken. 5) {?} arbeitende Zahnseite Flunkerer, [niederd. Zotteln'] ,

am Zahnrad, flanke (habe geflankt), 1) flanke


ich es flaut ab (ist abgeflaut), wird schwächer, lang-
ab. 2) bei Ballspielen spiele den Ball von der Seite
: samer, matter (Geschäft, Rennen, Wind), die
quer über das Spielfeld zur Mitte er flankt in : Flaute, -/-n, 1) £ Windstille. 2) U Stille im
die Mitte, ich f. ab, Turnen: springe mit Hand- Geschäft, momentane Leistungsschwäche, [zu
stütz ab. ich flankigre (habe flankiert) ihn, decke flau]
oder fasse seitlich, [franz. Lw. 17. Jh.] ; der Fläz, -es/-e, U Flegel, ich fläze mich (habe
der Flansch, -es/-e, Vorrichtung (Scheibe, Ring) mich gefläzt) (hin), U lümmele mich hin. Eigw. :

zur Verbindung von Rohrstücken, Abb. R 25. fläzig, U. [niederd.]


ich flansche (habe geflanscht) es, versehe mit die Flebbe, -/-n, G Ausweis, Wanderbuch.
einem Flansch, [mhd.] die Flechse, -/-n, Sehne. Eigw.: flechsig, [lat.]
die Flappe, -/-n, M mitteld. und niederd. die Flechte, -/-n, 1) Zopf. 2) { schuppiger oder
herabgezogene Unterlippe, Schmollmund: zieh krustiger Hautausschlag. 3) moosähnlicher
nicht solch eine F. der Flaps, -es/-e, U Flegel, Organismus aus Pilz und Alge, ich flechte
Lümmel, flapsig, U flegelhaft, [aus engl.] (flocht, habe geflochten; du flichtst, er flicht) es,
der Flapper 'flepar, -s/-, halbwüchsiges Mäd- 1) verknüpfe (Fäden, Reiser, Haarsträhnen)
chen, das viele Freiheiten beansprucht, [engl.] durch regelmäßige Verschränkung, Abb. F 25
die Flasche, -/-n, 1) Gefäß mit Hals, Abb. sie hat ihr Haar zu Zöpfen geflochten. 2) U lasse
F 24,'G 7, B 8. 2) Aufzugsvorrichtung aus § einfließen (Zitate in eine Rede u.a.). ich f. es auf,
einem Gehäuse mit mehreren Rollen. 3) M löse ein Geflecht, ich f. es ein, hinein, 1) nehme
wien. Ohrfeige. 4) U unsportlicher Mensch.
: in ein Geflecht auf. 2) Ü streue ein, lasse ein-
Verkl. das Flaschchen. Flaschlein. -s/-.
: fließen (Worte, Sätze in die Rede), der Flechter,
das Flaschenbier, -es/-e, in Flaschen ge- -s/-, t Korbmacher, Stuhlflechter. das Flecht-
fülltes Bier, derFlaschenkürbis, ein flaschen- werk, -(e)s, 1) Geflecht, geflochtener Gegen-
förmiger Kürbis, die Flaschenpost, Botschaft stand. 2) Schmuckmuster, Abb. F 25, S 73.
in einer ins Wasser geworfenen Flasche, fla- [germ. Stw.]
schenreif, genügend abgelagert zum Auffüllen der Fleck, -(e)s/-e, 1) Stelle, bestimmter Punkt:
in Flaschen (Wein), der Flaschenzug, Aufzug der schwarze F., Mittelpunkt der Zielscheibe;
mit Rollen, Abb. F 24. der Flaschner, -s/-, M er hat das Herz auf dem rechten F., U das richtige
südwestd.: Klempner, [lat. Lw.] Gefühl, Verständnis, Mut; sie hat den Mund
die Flaser, -/-n, Ader im Gestein, Maser. auf dem rechten F., Ü ist schlagfertig; vom F.
flas(e)rig. 1) in dünnen Lagen geschichtet. 2) weg, auf der Stelle, sofort; er kommt nicht vom
gemasert, [verwandt mit: Flader] F. mit seiner Arbeit, Ü macht keine Fortschritte.
flatig. M
südwestd. flink, hurtig. : 2) kleinere Fläche: dieser F. Erde, dieses Stück
die Flatsche, -/-n, der Flatschen, -s/-, M Land. 3) beschmutzte Stelle: ein F. auf dem
mitteld.: 1) Fetzen, Lumpen; flacher Klumpen; Kleid; fleckenlos, sauber. 4) U Makel: ein F.
breite Hautrötung. 2) verschüttete Flüssigkeit. auf seiner Ehre. 5) andersfarbige Stelle: ein
3) Regenguß, [mhd. breites Schwert'] , blauer F. (auf der Haut), Druckstelle. 6)
ich flatt(e)re (habe, bin geflattert), 1) Ü bin Flicken ein F. auf dem Schuh. 7) nur Mz.
:

wankelmütig, wechsele oft den Ort oder die Speise aus Stücken vom Eingeweide: saure
Gesinnung. 2) ein Vogel flattert, fliegt unsicher Flecke. Verkl.: das Fleckchen, Flecklein,
mit vielen Flügelschlägen. 3) es flattert, wird Fleckerl, -s/-. ich flecke (habe gefleckt), M
stoßweise vom Wind gebläht flatternde Fahnen. : oberd.: 1) es, flicke. 2) es, versehe mit Absätzen

204
Fle

(Schuhe). 3) es fleckt, nimmt leicht Flecke an:


Seide fleckt. 4) es fleckt, geht vorwärts die Arbeit
:

will heute nicht flecken, der Flecken, -s/-, 1)


Fleck. 2) größere ländliche Siedlung mit Markt-
recht: Marktflecken, die Fleckenpaste, das
Fleckenwasser, Mittel zum Entfernen von
Flecken, das Fleckerl, -s/-, Moberd.: 1) Fleck-
chen, Flecklein. 2) meist Mz. viereckige Stück-
:

chen aus Nudelteig (als Suppeneinlage): Flek-


kerlsuppe. das Fleckfieber, Flecktyphus, schwe-
re Infektionskrankheit, fleckig, 1) beschmutzt.
2) gesprenkelt, das Fleckvieh, Rinderrasse, flachten Flochtwerk
[germ. Stw.]
ich fledd(e)re (habe gefleddert) ihn, G bestehle tierische Weichteile, die Muskeln
besonders
(Schlafende, Tote), der Fledd(e)rer, -s/-, G der Warmblüter, Abb. F 26, F 27: gekochtes,
Dieb, der fleddert: Leichenfledderer, [niederd.] gebratenes F. 3) unverholzte massige Pflanzen-
die Fledermaus, ein Flattertier, Handflügler. teile: Fruchtfleisch, ABB. F 38. 4) B Leib,
das Fledermausfenster, eine Art Giebelfenster, Körper: das F. ist schwach, erliegt leicht den
Abb. F 12. der Flederwisch, -es/-e, Staub- Versuchungen, die Fleischbank, -l'-e, f Laden-
wischer, [germ. Stw.] tisch zum Verkauf von Fleisch, die Fleisch-
das Fleet, -(e)s/-e, Mniederd. 1) Entwässerungs-
: beschau, amtliche Untersuchung des Schlacht-
graben oder -kanal. 2) miteinander verbundene viehs und Fleisches, der Fleischbeschauer,
Treibnetze, [von: fließen] Beauftragter für die Fleischbeschau, die Fl gj sch-
der Flegel, -s/-, 1) Dreschflegel, Werkzeug zum brühe, eine Fleischabkochung, Bouillon, der
Dreschen, Abb. F 24. 2) Ü Lümmel, unge- Fleischer, -s/-, Handwerker, der (Vieh schlach-
schliffener Mensch. 3) f Morgenstern (Waffe), tetund das) Fleisch verarbeitet, ich flgjsch(e)re
Abb. F 24. ich fleg(e)le mich (habe mich ge- (habe gefleischert), arbeite als Fleischer, die
flegelt) (hin), setze oder stelle mich aufreizend Fleischerei, -/-en, Abb. F 27. der Fleischer-
nachlässig hin. die Flegel ej, -/-en, grobe Unge- gang, U vergeblicher Weg. fleischern, aus
zogenheit, flegelhaft, ungeschliffen, ungezogen. Fleisch bestehend: Fleischernes, oberd.: M
Hptw.: die Flegelhaftigkeit, -. die Flegel- Fleisch, die Fleischeslust, B Sinnengenuß.
henke, -/-n, auch: Flegelte, M Schweiz.: Fest fleischfarben, hautfarben, zartrosa. fleisch-
beim Dreschschluß, die Flegeljahre, Entwick- fressend, von Insekten sich ernährend fleisch- :

lungsjahre, in denen sich junge Leute oft flegel- fressende Pflanzen, der Fleischhacker, -s/-, M
haft benehmen, die Flegelte, -/-n, Flegelhenke, südostd. Fleischer, fleischig, reich an Fleisch,
:

[aus lat. flagellum .Geißel'] üppig, fleischlich, B 1) leiblich. 2) sinnlich:


ich flehe (habe gefleht), bitte dringend und fleischliche Begierden, fleischlos, ohne Fleisch
demütig, ich f. ihn an, beschwöre, bitte in- (Speise), vegetarisch (Küche), die Fleisch-
ständig, das Flehen, -s, innige Bitte oder Gebet. schau, M
Schweiz.: Fleischbeschau, der
flehentlich, inständig, nachdrücklich: flehent- Fleischschauer, M Schweiz.: Fleischbeschauer.
liche Bitten, [germ. Stw.] die Fleischtöpfe (Ägyptens, der Mutter), B
ich fleje (nie, habe gefleien) es, M
niederd.: gute Kost, die Flejschwerdung, -, leibliche
staple, häufe. Geburt (Christi), der Fleischwolf, Gerät zum
der Fleier, -s/-, Vorspinnmaschine mit Flügel- Zerkleinern von Fleisch, Fleischhackmaschine,
spindeln, Flyer, [engl.] Abb. K 51. [germ. Stw.]
cierFlejperverkehr,-(e)s,Kurzw. für: Flugzeug- der Fleiß, -es, arbeitsames Zielstreben: das hat
Eisenbahn-Personenverkehr. er mit F. getan, U mit Absicht; zu F., bayr. M
das Fleisch, -es, 1) Weichteile von Mensch und absichtlich, fleißig, 1) arbeitsam, eifrig (Per-
Tier: sein eigen F. und Blut, D Blutsverwandte, son). 2) von eifrigem Bemühen zeugend: er hat
leibliche Nachkommen; damit schneidest du dir f. gearbeitet aber das Fleißige Lieschen, malven-
; :

ins eigene F., Ü schadest dir selbst. 2) eßbare artige Zierpflanze, [germ. .Streit, Kampfeifer']

die Fehlrippe

^OV- OchsenschwrTnz
das Mittelschwanzstück (j er Nierenbraten
der Kamm

Unterschwanzstück
die Brust

dieHoch
(dieH

Fleisch

205
Fle

das Aufschneidemesser das Hackrr


— I
tCZJO

Speckseite

der Rollschinken der Aufschnitt die Sülz


Fleischerei ~ die Fleisch- und Wurstwaren

der Fl gj verkehr, -(e)s, Kurzw. für: Flugzeug- der Fl ig der, -s/-, 1) Gattung der Ölbaumge-
Eisenbahn-Güterverkehr. wächse, Syringe, Abb. L 4. 2) schwarzer
flektierbar, beugbar, veränderlich, ich flektiere Holunder, [mittelniederd.]
(habe flektiert) es, Sprachlehre: beuge, wandle ich fliege (flog, bin geflogen), 1) schwebe durch
ab, unterwerfe der Flexion, [lat.] die Luft (Vogel, Ball, Funken). 2) reise im Flug-
ich flenne (habe geflennt), Ü weine: ein Pferd zeug. 3) U eile sehr schnell. 4) U werde fort-
flennt, läßt die Unterlippe hängen, die Flen- gejagt: er ist aus seiner Stellung geflogen. 5)
nerei, -, U das Weinen und Klagen, [ahd.] (habe geflogen) es, steuere ein Flugzeug, ich
das Flet, -(e)s/-e, das Fleet. f. ab von einem Ort, verlasse ihn im Flugzeug:

ich fletsche (habe gefletscht) die Zähne, blecke, wir sind mittags abgeflogen, ich f. an, 1) (habe
zeige, [mhd.] angeflogen) einen Flughafen, steuere ihn an. 2) es
ich fletsch(e)re (habe gefletschert) es, kaue be- fliegt ihm an, Ü gelingt ohne sichtliche Arbeit:
sonders sorgfältig, [nach dem amerikan. Schrift- es ist ihm nur so angeflogen. 3) Samen ist angeflo-
steller H. Fletcher, 1849-1919] gen, wurde vom Winde ausgesät, ich f. auf (bin
das Flett, -(e)s/-e, Querraum, Herdraum im aufgeflogen), 1) erhebe mich in die Luft. 2) ein
niedersächsischen Bauernhaus, [altnord.] Pulverlager fliegt auf, explodiert. 3) die Tür fliegt
das, der Fletz, -es/-e, Hausflur im oberdeutschen auf, U öffnet sich sehr schnell. 4) ein Plan, eine
Bauernhaus, [germ. Stw. ; oberd.] Versammlung fliegt auf, U scheitert, kommt nicht
es fleucht, t flieht, es fleugt, t fliegt was da f.
: zum Ende, ich f. aus, 1) (habe ausgeflogen) ihn,
und kreucht, [alte Nebenformen] hole mit dem Flugzeug heraus die Zivilisten :

das Fleuron flg'rj, -s/-s, Blumenmuster [franz.] wurden aus dem Krisengebiet ausgeflogen. 2) der
die Flearop, auch: flo:'rop, -, internationale Vogel fliegt aus, verläßt sein Nest der Vogel ist :

Vermittlung für Blumengeschenke. [Abk. für: ausgeflogen, Ü der gesuchte Verbrecher hat sich
flores Europae ,Blumen Europas'] davongemacht. 3) (bin ausgeflogen), mache einen
es fleußt, t fließt, [alte Nebenform] Ausflug, gehe auf Wanderschaft, ich f. blind
flexibel, 1) geschmeidig, biegsam. 2) Sprach- (bin blindgeflogen), ohne Sicht, nur nach In-
lehre: flektierbar, beugbar, die Flexibilität, -, strumenten (Pilot), ich f. ein, 1) komme herein-
Biegsamkeit; Fähigkeit, sich wechselnden Situa- geflogen das Flugzeug ist in den Raum Frankfurt
:

tionen beweglich anzupassen, die Flexion, -/-en, eingeflogen. 2) (habe eingeflogen) ein Flugzeug,
Sprachlehre: Beugung, der Flexor, -s/...'xoren, probiere ein neues Flugzeug im Flug aus. ich f.
Beugemuskel, die Flexur, -/-en, Geologie Bie- : herein, U werde betrogen, täusche mich: sie ist
gung von Schichten, [lat.] mit ihm hereingeflogen, ich f. hin (bin hingeflogen),
der Flibusti er, -s/-, im 17. Jh.: westindischer U falle hin. ich f. hinaus (bin hinausgeflogen),
Seeräuber, Freibeuter, [franz. von niederl. werde fortgejagt, weggewiesen, ich f. zu (bin
,Freibeuter'] zugeflogen), 1) auf etwas, fliege in Richtung
du flichtst, von: ich flechte. auf etwas (eine Stadt). 2) die Tür fliegt zu, U
ich flicke (habe geflickt), 1) es, bessere aus, mache schließt sich krachend (durch Zugwind). 3) alle
ganz, besonders durch Einsetzen von Stücken. Herzen flogen ihr zu, U sie erweckte überall Sym-
2) ich f. ihm etwas am Zeuge, Ü halte ihm seine pathie. 4) mir ist ein Vogel zugeflogen, ein fremder
Fehler vor. der Flicken, -s/-, Stück (Zeug, Vogel hat sich bei mir eingefunden. 5) es fliegt ihm
Leder) zum Ausfüllen und Verdecken von nur so zu, er lernt spielend leicht, die Fliege,
Löchern, der Flickschneider, Flickschuster, -/-n, 1) zweiflügliges Kerbtier, Abb. F 28. 2) t
Schneider und Schuster für Ausbesserungen. Korn des Jagdgewehrs. 3) Bärtchen an der
das Flickwerk, zusammengestückelte Arbeit. Unterlippe, Abb. B 11. 4) U Krawattenschleife.
das Flickwort, -(e)s/-er, Wort, das ohne eigent- 5) die spanische F., Zugpflaster, fliegend, 1)
lichen Sinn eingeschoben wird, Füllwort, [mhd., schwebend, fähig, zu fliegen: fliegende Fische.
von: Fleck] 2) heftig fliegende Hitze, plötzlich auftretendes
:

Hitzegefühl. 3) schnell: in fliegender Hast, der Flie-


genfänger, -s/-, Klebestreifen als Fliegenfalle,
Abb. F 28. das Fliegenfenster, Fenstereinsatz
das Aug mit luftdurchlässiger Bespannung, das Fliegen-
gewicht, Sport: leichteste Gewichtsklasse, die
Fliegenklappe, Gerät, womit man Fliegen
totschlägt, der Fliegenkopf, Abdruck einer
umgekehrt eingesetzten Letter, der Fliegen-
pilz, giftiger Blätterpilz, der Fliegenschnäp-
per, ein Singvogel, [germ. Stw.]
der Flieger, -s/-, 1) Flugzeugführer. 2) Ange- &
höriger der Luftwaffe. 3) U Flugzeug. 4) Sport:
Radrennfahrer für kurze Strecken ohne Schritt-
macher. 5) für kurze Strecken geeignetes Renn-

206
Flo

die Flagge

das Schrickzeug (zum Bremsen)-

der Ruderbock der Flöße


(der Pätschenbock)

das Paddel
der Überbinder (die Klisle)

die Holzbänder (die Widden)

der Floßsack der Durchschlag (der Schiebung)


(das Schlauchboot)

pferd. 6) J, kleinstes vorderstes Vormastsegel, das Flittchen, -s/-, U leichtsinniges Mädchen,


Abb. S 48. der Fliegeralarm, Warnung vor Prostituierte.
feindlichen Flugzeugen, die Fliegers}, -> das der Flitter, -s/-, 1) Glitzerschmuck, besonders
Flugwesen, fliegerisch, das Fliegen betreffend, Metallstückchen zum Aufnähen: Flittergold.
[von: fliegen] 2) täuschender Glanz, es flittert (hat gefüttert),
ich fliehe, 1) (floh, bin geflohen) vor ihm, ergreife flimmert, glänzt unruhig, die Flitterwochen,
die Flucht, kehre (dem Feind, der Gefahr) den Mz., erste Zeit der Ehe. [frühneuhochd. ,lieb-
Rücken. 2) (floh, habe geflohen) ihn, meide, kosen', eigtl. ,sich unruhig hin und her be-
halte mich fern von: ich f. die Gesellschaft, wegen']
die Flighburg, vor- und frühgeschichtliche der Flitz, -es/-e, t Pfeil, der Flitzbogen, Pfeil
Befestigung als Zufluchtstätte für Kriegszeiten. und Bogen als Kinderspielzeug, ich flitze (bin
die Fljghkraft, Zentrifugalkraft, [germ. Stw.] geflitzt), U renne, sause (wie ein Pfeil), [franz.
ich fligse (habe gefliest) es, belege mit Fliesen. Lw. aus dt. fliegen]
:

die Fljgse, -/-n, Wand- oder Fußbodenplatte, das F-Loch, Öffnung im Resonanzkörper der
Abb. F 28. [mittelniederd.] Streichinstrumente.
die Fließarbeit, Art der Massenfertigung, bei ich flocht, von: ich flechte.
der die einzelnen Arbeitsvorgänge stetig inein- die Flocke, -/-n, 1) lockere kleine Masse, be-
andergreifen, das Fließband, laufendes Band, sonders Schnee. 2) Büschelchen (Wolle, Watte).
das Werkstücke befördert, fließend, Ü 1) ge- 3) in feine Blättchen zerpreßte Nährmittel:
läufig, ohne Stocken: er spricht f. Englisch. 2) Haferflocken, Kartoffelflocken. 4) weißes Abzei-
verschwimmend, ineinander übergehend: die chen der Haustiere. Verkl. das Flöckchen, :

Grenzen sind f. der Fließlaut, Liquida, ÜBERS. -s/-. ich flocke es flockt (ist geflockt), ballt sich
:

S 60. das Fließpapier, ungeleimtes Papier, das zu Flocken zusammen, ich f. es aus (habe aus-
Flüssigkeiten schnell aufsaugt, Löschpapier. geflockt), O
fälle Stoffe aus ihrer kolloidalen Lö-
es fließt (floß, ist geflossen, wenn es flösse), 1) sung, die Flockenblume, -/-n, eine Korbblüt-
bewegt sich fort (Flüssigkeit). 2) Ü strömt: ihr lergattung. der FlockenstofT, Gewebe, das auf
Redestrom f. unaufhörlich; Ströme von Blut der Oberseite zu wolligen Flocken aufgerauht
flössen, es gab viele Tote. 3) rieselt, rinnt: Sand ist. flockig, in Flocken, die Flockseide, Abfall-

f. durch die Hand, es f. ab


aus etwas, verläßt es seide, [zu: fliegen]
der Ausguß ist verstopft, das Wasser kann nicht der Flödel, -s/-, Streifen an Rand von Decke und
abfließen, es f. aus, kommt herausgeflossen Boden bei Streichinstrumenten.
(Flüssigkeit), es f. ein, 1) mündet. 2) ich lasse ich flog, von: ich fliege.
es einfließen, Ü sage unauffällig im Gespräch, be- ich floh, von: ich fliehe.
merke nebenher, es f. mir zu, ich erhalte von der Floh, -(e)s/ L'e, blutsaugendes Insekt: man hat
allen Seiten reiche Spenden flössen der Stiftung
: ihm einen F. ins Ohr gesetzt, eine Mitteilung
zu. [germ. Stw.] gemacht, die ihm keine Ruhe läßt, ich flöhe
der Flimmer, -s/-, 1) zitternder Glanz. 2) Ü (habe geflöht) ihn (ab), 1) lese ihm die Flöhe
Scheinglanz, wertloser Schein. 3) Flitter, ab. 2) G betrüge um
sein Geld, das Flohgras,
Schmuckblättchen. 4) Glimmer (Stein), die F., Gras mit flohähnlichen Einzelhärchen, der
-/-n, \£F Wimper, zarter Protoplasmafortsatz an Flohkäfer, Erdfloh, das Flohkraut, eine Korb-
Zellen, ich flimm(e)re (habe geflimmert), 1) es, blütlergattung. der Flohkrebs, Krebstierchen
U putze, bis es glänzt. 2) es flimmert, glänzt un- ohne Scheren, der Flohzirkus, Jahrmarktsbude
ruhig, zitternd: die Sterne flimmern; es flimmert mit dressierten Flöhen, [germ., zu: fliehen]
mir vor den Augen, [verwandt mit: Flamme] der Flom(en), -s, M
nordd.: Nieren- und Bauch-
der Flinder, -s/-, 1) t Flitter. 2) V Tuchlappen. fett der Schweine und Gänse, [ahd.]
3) M niederd. : Schmetterling, die Flinder- der Flor, -s/-e, 1) Blumenfülle. 2) Ü Gedeihen:
haube, alte Prachthaube, Abb. H 10. [zu: es steht im F. 3) dünnes Gewebe. 4) Trauerband
Flitter] Trauerflor. 5) Spinnerei: auf der Krempel er-
flink, rasch, behend. Hptw. : die Flinkheit, -. zeugte feine Faserschicht. 6) bei Teppichen:
[niederd. zu flinken .glänzen'] feine haarartige Oberfläche, die Flora, -/...ren,
der Flins, -es/-e, M
niederd.: Plinse, [ahd., ver- Pflanzenwelt, Pflanzenwuchs eines Gebiets: F.
wandt mit: Flint] und Fauna des Hochgebirges; Alpenflora, die Flor-
der Flint, -s/-e, Feuerstein, das Flintglas, stark post, leichtes Schreibpapier. [1, 2 lat. .Blume';
lichtbrechendes optisches Glas, [engl.] 3-6 verwandt mit Velours]
die Flinte, -/-n, Schrotgewehr, Abb. 21; frü- G Flora, weibl. Vorname, [lat., ,die Blüte'; röm.
her: Steinschloßgewehr: du darfst nicht die F. Göttin des Blühens]
ins Korn werfen, Ü den Mut verlieren, [von Flint] : Florentine, weibl. Vorname, [lat. ,die Blühende']
der Flinz, -es/-e, ein Mineral, [verwandt mit: der Florentiner, -s/-, 1) breiter Damenstrohhut.
Flint] 2) ein Mandelgebäck. [Florenz, Stadt in Italien]
der Flip, -s/-s, ein Cocktail mit Ei. [engl.] Florestan, männl. Vorname, [lat. ,der Blühende']
ich flippe aus (bin ausgeflippt), verlasse meinen das Florett, -(e)s/-e, Stoßdegen, Fechtwaffe,
vorgesehenen Berufsweg. [engl.] Abb. D 6, F 10. die Florettseide, aus Seiden-
(hat geflirrt), flimmert, glänzt, [um 1700]
es flirrt abfall gewebter Stoff, [verwandt mit: Flor]
der Flirt, oft: flcert, -s/-e, Liebelei, Tändelei. Florian, männl. Vorname, [zu: Florestan]
Zeitw. : ich flirte, oft: 'floerts (habe geflirtet) es 'florjgrt (hat floriert), blüht, gedeiht: das
mit ihm. [engl., um 1890] Geschäft f. [lat. .blühen']

207
Flo

der \ die^ö^ der Mühlenflügel


Fensterflügel der Türflügel Flügelmutter rifi»n»| ^ er Konzertflügel der Gebäudeflügel

das Florilegium, -s/...gi|en, Blütenlese, Aus- entzwei, die Flöte, -/-n, 1) Holzblasinstru-
wahl, Anthologie, [lat.] ment, Abb. B 37: ich blase, spiele F.; man muß
der Florin, -s/-e oder -s, Abk.: fl., Fl., Gulden. ihm die Flötentöne beibringen, U ihn Höflichkeit
[Florentiner] lehren. 2) eine Orgelstimme. 3) hohes Trink-
flösch, M
alem. schwammig schwächlich.
: ; glas. Verkl. das Flötchen, -s/-. der Flötist,
:

die Floskel, -/-n, abgegriffene Redensart. Eigw. : -en/-en, Flötenspieler, [franz. Lw.]
floskelhaft, [lat. .Blümchen'] ich flotsche (habe geflotscht), ich pflotsche.
von: es fließt.
es floß, flott,' 1) schick, modisch: ein flottes Kleid. 2)
das Floß flo:s, -es/ ff e, flaches Wasserfahrzeug aus flink, rasch, ohne Unterbrechung: sie arbeitet f.;
zusammengebundenen Baumstämmen u.a., Abb. ein flottgehender Betrieb, aber: der Betrieb ist
F 29.flößbar, mit Flößen befahrbar, das immer f. gegangen. 3) lustig und unbekümmert
Floßboot! Schlauchboot, ich flöße (habe /. leben. 4) im Wasser frei schwimmend (Pflan-
geflößt), 1) fahre mit Flößen. 2) es, beför- ze) man hat das gestrandete Schiff wieder flott-
:

dere als Treibgut (besonders Holz). 3) rahme gemacht, das Flott, -(e)s, 1) schwimmende
ab (Milch), ich f. es ab, führe den Fluß Pflanzenmasse: Entenflott, Wasserlinsen. 2) M
(Flößbach) hinunter, ich f. es an, 1) bringe als niederd. Rahm, die Flotte -/-n, 1) Gesamtheit
:

Floß heran. 2) schwemme an. ich f. es ihm ein, 1) der Schiffe eines Staates: Handelsflotte. 2)
gieße ein (Arznei). 2) erwecke (Furcht, Ver- größerer Schiffsverband. 3) Spinnerei, Weberei
trauen), die Flöße, -/-n, Schwimmkörper an Flüssigkeitsmischung zum Waschen, Bleichen,
Angel oder Netz, der Flößer, -s/-, Floßführer. Färben: Farbflotte, Bleichflotte, das Flottholz,
die Flößerej, -/-en, Holzbeförderung auf Flüs- leichtes Holz für Schwimmkörper am Fischernetz.
sen, [ahd.; von: fließen] es flottiert (hat flottiert), schwimmt, schwebt,
es flösse, von: es fließt. schwankt: flottierende Schuld, kurzfristige, die
die Flosse, -/-n, 1) Gliedmaße der Fische, Flottille, -/-n, Verband kleiner Schiffe, flott-
2) den Flug stabilisierendes Teil bei Flugzeugen, weg, in einem fort, rasch, [von: fließen]
Torpedos u.a. 3) U Hand, Fuß. 4) flossen- das Flotzmaul, der feuchte Teil der Nase beim
-

artiger Schwimmschuh, Abb. T 5. [ahd. von ; Vieh.


fließen] das Flöz, -es/-e, 1) abbaubare Nutzschicht,
die Flotation, -, <3^ Art der Aufbereitung (von besonders Kohlen. 2) oberd. M
Hausflur, :

Erzen), Schwimmaufbereitung. Zeitw.: ich flo- [vgl. Fletz]


tjgre (habe flotiert) es. [lat.] (habe geflözt), Nebenform von ich flöße.
ich flöze :

ich flöte (habe geflötet), 1) spiele Flöte. 2) pfeife, das Fluat, -(e)s/-e, Kurzw. für: Fluorsilikat,
singe in hohen Tönen (Vögel). 3) spreche süß, Härtemittel für Beton u.a.
schmeichlerisch. 4) es geht flöten, U verloren, der Fluch -(e)s/*e, 1) Verwünschung. 2) derber

208
Flu

das Bugrad
der Radarbug
der Tiefdecker das Doppelrumpfflugzeug das Wasserflugzeug
das Plugboot
Fluggasltreppl
y'/p^ere Flugzeug

Ausdruck im Zorn, Gotteslästerung. 3) schick- Landung von Flugzeugen, Abb. F 31. der
salhafte böse Folge: der F. der bösen Tat. fluch- Flugkörper, Körper, der sich durch die Luft
beladen, von einem Fluch verfolgt, belastet. bewegt (Geschoß, Rakete), der Flugsand, vom
ich fluche (habe geflucht), 1) drücke mich derb Wind angewehter Sand, die Flugschrift, Flug-
aus. 2) ihm, D verstoße, verwünsche, fluch- blatt, Flugverkehr, Luftverkehr, das
der
würdig, abscheulich, verrucht (Verbrechen), Flugwesen, alles, was mit Luftfahrt zusammen-
[germ. Stw.] hängt, das Flugzeug, Luftfahrzeug, Abb. F 31,
dieFlucht, -/-en, 1) schnelles Davongehen, Ent- F 32. der Flugzeugträger, -s/-, Kriegsschiff,
weichen vor dem Feinde: auf der F., beim Abb. K
46. [germ., von: fliegen]
Fliehen; der Feind wurde in die F. geschlagen, der Flügel, -s/-, Abb. F30, 1) zum Flug dienender
besiegt. 2) V Sprung des Schalenwildes. 3) Körperteil der Vögel, Insekten, Fledermäuse,
Reihe, Aufeinanderfolge: Zimmerflucht. 4) Q Abb. F28; Sinnbild für hohen Schwung: auf den
Fluchtlinie. 5) ©
Spielraum: diese Tür muß mehr Flügeln des Gesanges; man muß ihm die F. be-
F. haben, fluchtartig, sehr schnell, ich fluchte schneiden, Ü ihn in seiner Freiheit beschränken.
(habe gefluchtet) es ab (ein), bringe in eine 2) Tragfläche am Flugzeug. 3) der eine Teil
gerade Linie, ich flüchte (bin geflüchtet), von paarigen, spiegelbildlich angeordneten
ich f.mich (habe mich geflüchtet), fliehe, rette Gegenständen, z. B. der Lunge, Flügel-
mich, verlasse einen gefährdeten Ort, suche tür, des Blätterpaars der Schmetterlingsblüte,
Zuflucht, der Fluchthelfer, jemand, der Abb. F 30, F 38. 4) äußeres Ende (einer
einem anderen zur Flucht verhilft, fluchtig, militärischen Aufstellung, einer Treibjagd). 5)
perspektivisch, flüchtig, 1) fliehend, entflohen: Treibfläche (Windmühle, Ventilator, Luft-
ein flüchtiger Verbrecher. 2) D schnell: der schraube), Abb. F 30. 6) J" großes Klavier,
flüchtige Hirsch. 3) Ü vergänglich: flüchtiges Abb. K
23. 7) Q
länglicher Anbau, beson-
Glück. 4) Ü oberflächlich, ungenau: flüchtige ders Seitenteil, Abb. F 30. 8) £ Windfahne
Arbeit. 5) bei niedriger Temperatur verdamp- am Mast, der Flügelaltar, Altar mit ausklapp-
fend (Öle). 6) <% brüchig. Hptw. die Flüchtig-
: baren Seitenteilen, Abb. A
10. ich flüg(e)le (habe
keit, -. der Flüchtigkeitsfehler, Fehler aus geflügelt) Vögel, V
treffe in den Flügel, die Flü-
Flüchtigkeit, der Flüchtling, -s/-e, jemand, der gelfrucht, Frucht mit Flügeln, vgl. Abb. F 38.
vor Verfolgung oder wegen Gefahr für Leib und die Flügelhaube, Haube mit abstehenden Sei-
Seele außer Landes geht, die Fluchtlinie, Q tenteilen, das Flügelhorn, ein Blasinstrument,
gerade Linie, in der die Front nebeneinander- Abb. B 37. ...flüg(e)lig, mit einer bestimmten
stehender Gebäude verläuft, der Fluchtpunkt, Art oder Zahl von Flügeln: zweiflügelig.
Abb. P 7. die Fluchtröhre, V Notbau des flügellahm, 1) flugunfähig. 2) Ü schwung-
Raubwildes, die Fluchtschnur, Schnur zum los, der Flügelmann, ffo am weitesten außen
Abstecken, Abb. S 65. der Fluchtverdacht, stehender Mann eines Flügels, die Flügel-
Verdacht einer beabsichtigten Flucht. Eigw. : mutter, Schraubenmutter mit abstehenden
fluchtverdächtig. [1, 2 germ., von: fliehen; Seitenteilen, Abb. F 11. das Flügelpferd,
3-5 niederd., zu: fliegen] Flügelroß, griech. Sage: das geflügelte Dichter-
ich fludd(e)re (habe gefluddert), M
niederd. flat- : pferd Pegasus, der Flügelschlag, rasche Be-
tere. fludd(e)rig, flatterhaft, unordentlich. wegung der Flügel, der Flügelstürmer, Sport:
das Fluder, -s/-, hölzerne Wasserrinne (Mühle, Spieler am Flügel einer Mannschaft, Links-
Bergwerk), die F., -/-n, M
bayr.: Holzfloß, ich außen und Rechtsaußen, [mhd.; von: Flug]
flud(e)re (habe gefludert), M
bayr.: flöße Holz, flügge, 1) flugfähig. 2) Ü selbständig werdend
[mhd., verwandt mit: Flut] (Halbwüchsige), [von: fliegen]
der Flug, -(e)s/-e, 1) Fortbewegung im Luftraum: flugs, sofort, eilends, [mhd.; von: Flug]
der F. der Vögel, des Balls, der Asche; ich habe die Fluh, Flüh, -/-e, Flühe, -/-n, Schweiz. M
einen F. nach Berlin gebucht, Reise mit dem Felsabhang, [germ.]
Flugzeug. 2) Sinnbild für Geschwindigkeit fluid, flüssig, das Fluidum, -s, Ü von einem
und hohes Steigen die Zeit verging wie im Fluge,
: Menschen oder einem Kunstwerk ausgehende
sehr schnell; der F. der Gedanken. 3) V Rudel Wirkung, [lat.; um 1800]
von Vögeln: ein F. Wildgänse, die Flugbahn, die Fluktuation, -/-en, das Hin und Her,
Weg eines Geschosses oder geworfenen Kör- Schwanken die F. innerhalb eines Berufszweiges,
:

pers durch die Luft, das Flugblatt, in großen Arbeitsplatzwechsel. Zeitw. es fluktuiert (hat
:

Mengen verkaufte oder verteilte Mitteilung fluktuiert), [lat. Kw.]


oder Werbung, der Fluggast, Fahrgast im die Flunder, -/-n, eine Art der Plattfische, Abb.
Flugzeug, der Flughafen, Platz für Start und F 23.' [germ.]

14 SB 209
Flu

dieFlunke, -/-n, & Arm des Ankers, Abb. A 16. daß andere es nicht merken, die Flüster-
ichflunk(e)re (habe geflunkert), 1) erzähle Lügen- propaganda, verstohlene mündliche Propa-
geschichten, übertreibe, prahle. 2) es flunkert, ganda. [ älter flistern, 18. Jh.]
M niederd. flimmert, glänzt, die Flunkerej, -,
:
die Flut, -/-en, 1) das Steigen des Meerwassers im
Geflunker, Prahlerei, der Flunkerer, -s/-, je- Gezeitenwechsel, Abb. G
26. 2) Wassermasse,
mand, der flunkert, [verwandt mit: flink] wildbewegter Strom. 3) Ü Masse: eine F. von
der Flunsch, -es/-e, M nordd. : verdrießlich Gesuchen brach über ihn herein, ich flute (habe
verzogener Mund, Schmollmund: sie zieht geflutet), 1) es, lasse vollaufen, setze unter
einen F. [zu flennen]
:
Wasser (U-Boot). 2) es flutet, schwillt an
das Fluor, -s, <ü Zeichen: F, gasförmiges Ele- (Flut); U strömt in Menge einher, das
ment.' die Fluoreszenz, -, das Aufleuchten Flutlicht, die gleichmäßige Beleuchtung einer
mancher Körper durch Bestrahlung. Zeitw. es : Fläche mit hoher Beleuchtungsstärke: ein
fluoresziert (hat fluoresziert), das Fluorid, Fußballspiel unter F. die Flutmündung,
-(e)s/-e, Metallverbindung des Fluors, der Fluo- trichterförmige Flußmündung, die Flutwelle,
rit, -(e)s/-e, Flußspat, [lat. ,Fluß'] plötzlich nahende Flut. [germ. Stw.]
der Flur, -(e)s/-e, Vorraum in Haus und Woh- es flutscht (hat geflutscht), M
mitteld.: geht
nung, Abb. H 12: Hausflur, die F., -/-en, Nutz- rasch vonstatten: die Arbeit f. [Schallw.]
land mit Äckern, Wiese, Weide, Abb. D 12: fluvial, zum Fluß gehörig, von ihm gebildet,
Feldflur, die Flurbereinigung, Zusammen- [lat.]
legung verteilt liegender Feldstücke, das Flur- die Fluxion, -/-en, Fluß, Wallung, [lat.]
buch, Verzeichnis der Fluren einer Gemeinde. der Flyer'flai9r, -s/-, 1) Flieger. 2) Fleier, [engl.]
der Flurschaden, Beschädigung der Feldfrüchte das, Mösterr. der Flysch/fi':/, -(e)s, Mergel und
:

in der Flur, der Flurschütz, Feldhüter, der Tonschiefer mit Sandstein. [Schweiz. .Fließstein']
Flurumgang, seit dem MA. das Umschreiten
: fm, Zeichen für: Festmeter.
der Dorfflur. [germ. Stw.] Fm, o
Zeichen für: Fermium.
es fluscht (hat gefluscht), M nordd.: geht rasch Fmk, Abk. für Finnmark. :

vonstatten. [Schallw.] das f-Moll, -, Zeichen: f, Tonart: die f- Moll-


die Fluse, -/-n, Fadenrestchen. [niederd. zu: Flaus, Tonleiter.
Flausch] fob, Abk. für: free on board. [engl., (Lieferung)
der Fluß, ...sses/...üsse, 1) größerer Wasserlauf, frei Schiff]
Abb. F Bewegung, Geläufigkeit: Rede-
33. 2) ich focht, von ich fechte.
:

fluß; alles im F., Ü entwickelt sich noch. 3)


ist die Fock, -/-en, Abb. S 48, S 49, das unterste £
Schmelzmasse (auch erstarrte): Glasfluß. 4) Rahsegel am Fockmast, das Fockfall, Tau zum
Schmelzzusatz, besonders Flußspat: Flußmittel. Aufziehen der Fock. der Fockmast, Vorder-
5) mehrere Krankheiten: Schlagfluß. Verkl. : mast, Abb. S 18. das Fockstag, Verspannung
das Flüßchen, Flüßlein, -s/-. flußabwärts, vom Mast zum Bug. [niederd. um 1500]
den Fluß hinab zur Mündung zu. der Flußarm, der Föderalismus, -, weitgehende Selbständig-
seitliche Abzweigung eines Flusses, flußauf- keit der Gliedstaaten eines Bundesstaats.
wärts, den Fluß hinauf zur Quelle zu. das Eigw.: föderalistisch, der Föderalist, -en/
Flußbett, Bodenrinne, in der ein Fluß fließt. -en, Anhänger des Förderalismus. die Föde-
flussig, 1) im Aggregatzustand zwischen gas- ration, -/-en, 1) Bündnis. 2) Staatenverbindung,
förmig und fest, vgl. Abb. A 8: das Metall Staatenbund, föderativ, bundesmäßig, auf eine
wurde f. gemacht; aber vgl. 3. 2) Ü fließend, ge- Föderation bezüglich, der, die Föderierte, -n/-n,
läufig (Aussprache, Rede, Stil). 3) &
verfügbar ein -r, eine -, der, die Verbündete, [lat.]
(Geld): das Kapital wurde flüssiggemacht, die der Fog, -s, M
niederd.: dicker Nebel, [engl.]
Flüssigkeit, -/-en, 1) flüssige Körper, besonders der Fogasch, Fogosch, -s, Zander [ungar.]
Wasser. 2) Ü Gewandtheit, Geläufigkeit, das die Fohe, -/-n, V
Füchsin, [mhd., von: Fuchs]
Flußpferd, Paarhuferfamilie; plumper in und das Fohlen, -s/-, Füllen, Pferd bis zum 3. Jahr;
an Gewässern lebender Pflanzenfresser, die Fluß- Sinnbild ausgelassener Munterkeit, die Stute
säure, Lösung von Fluorwasserstoff in Wasser. fohlt (hat gefohlt) (ab), wirft ein Fohlen, [nie-
der Flußspat, Fluorit, ein Mineral, der Fluß- derd., zu: Füllen; germ. Stw.]
stahl, jede im flüssigen Zustand erzeugte der Föhn, -(e)s/-e, trockener, warmer Fallwind.
nicht legierte Stahlsorte, [ahd. ; von: fließen] föhnig, bedrückend warm, vom Föhn beein-
ich flüst(e)re (habe geflüstert) (es), rede leise: sie flußt (Wetter), es f öhnt (hat geföhnt), der Föhn
flüsterte mit ihm; sie flüsterte ihm etwas ins Ohr. weht, [von lat. favonius ,lauer Westwind']
ich f. es ihm ein, 1) sage vor. 2) Ü bewege ihn die Föhre, -/-n, Kiefer (Baum), [germ. Stw.]
heimlich dazu, ich f. es ihm zu, sage es leise, so der Fokus, -/-, 1) Brennpunkt (von Linsen u.a.).

210
For
2) Krankheitsherd. Eigw. fokal, ich fokus-
{ : der Fön, -(e)s/-e, Handelsname für ein elektri-
sigre (habe fokussiert) es, stelle ein optisches sches Heißluftgerät, ich föne (habe gefönt) das
Gerät scharf ein. [lat. ,Herd'] Haar, trockne mit dem Fön. [vgl. aber Föhn]
Fol., Abk. für: Folio. fonce fj'se:, 1) dunkel. 2) naturfarben. [franz.]
die Folge, -/-n, 1) Ergebnis eines Ereignisses der Fond/J, -s/-s, 1) Grundlage. 2) Hintergrund.
Folgeerscheinung; das kann böse Folgen haben; 3) Rücksitz im Wagen, der Fonds /J, -ß(s)j-ßs,
das bleibt nicht ohne Folgen, da geschieht noch Geldmittel, Geldbestand (für einen bestimmten
etwas; das hatte zur F., daß...; demzufolge. Zweck), [franz. um 1800];

2) Reihe, Abfolge: die lange F. der Versuche; der, M


österr. das Fondant fj'dä, -s/-s, weiche
:

die nächste, neue F. (eines Druckwerkes). 3) Zuckermasse mit Geschmack, [franz.]


ohne Mz., Gehorsam, Dienstpflicht, Entgegen- die oder das Fondue fJ'dy:, - oder -s-/-s, ein
kommen: ich mußAufforderung F. leisten.
dieser schweizerisches Käsegericht; Fleischfondue, ein
4) ohne Mz., Zukunft: die F. wird es lehren; in französisches Gericht, [franz.]
der F., nachher; für die F., in Zukunft. 5) Ge- Fonsi, M
Schweiz., österr. Alfons. :

folge, besonders Leichenzug. 6) V Recht, ein die Fontäne, -/-n, Springbrunnen, Abb. B 57,
Wild auf fremdem Boden weiterzujagen Jagd- : W 8. [franz.; spätes MA.]
folge. 7) A
gesetzmäßige Aufeinanderfolge von die Fontanelle, -/-n, Lücke zwischen Schädel-
Zahlen, durch Komma voneinander getrennt. knochen beim Neugeborenen, [lat. Kw.]
ich folge (bin gefolgt), 1) ihm, gehe nach, die Fontange fj'täjfa), -/-n, Kopfputz, Abb.
komme (gleich) hinterher der Hund folgte dem : H 10. [franz.]
Verbrecher; nun folgt ein Walzer; Brief folgt; ich foppe (habe gefoppt) ihn, necke, verspotte,
kannst du mir folgen?, Ü verstehst du das? 2) halte zum Narren. Hptw.: die Fopperej, -/-en.
gehe hinter ihm her, bin der nächste ich bin ihm : [Rotwelsch, um 1500]
bis zu seiner Wohnung gefolgt. 3) auf ihn, komme die Foraminifere, -/-n, schalenbildender ein-
danach: auf Regen folgt Sonne; auf Otto I. zelliger Meeresbewohner, [lat. Kw.]
folgte Otto II. 4) (habe gefolgt) ihm, gehorche, die Force 'forsf»), -/-n, t Stärke, Zwang, die
richte mich nach ihm. 5) es folgt aus ihm, leitet
sich ab: daraus folgt, daß..., ergibt sich, wird
Force majeure firs ma'3oz:r, , höhere Ge-
walt, ich forciere ...'si:... (habe forciert) es,

bewiesen, ich (bin nachgefolgt), 1) kom-
f. nach 1) erzwinge, setze mit Gewalt durch. 2) Ü
me später er ist mir nachgefolgt. 2) ihm im Amt,
: übertreibe, steigere, forciert, gezwungen, un-
übernehme sein Amt. folgend, nächst, nach- natürlich, [franz.; 18. Jh.]
stehend verzeichnet: am folgenden Tage; folgende die Förde, -/-n, M
niederd. tief einschneidende:

Seile, Abk. f. folgende Seiten, Abk. ff. ; ich habe


: ; : Meeresbucht, [zu: fahren]
folgendes zu bemerken; durch folgendes wurde ich die Förderanlage, das Förderband, Einrich-
darauf aufmerksam; mit folgendem überzeugte er tung zum stetigen Fördern von Schutt- oder
mich; im folgenden oder in folgendem; der folgende Stückgütern, Abb. B 9, T
2. ich förd(e)re
(in der Reihenfolge) aber der auf einen anderen
; : (habe gefördert), 1) ihn, begünstige, helfe ihm
Folgende, der Nachfolger folgendes, das folgende
;
beim Vorwärtskommen durch freundliche Lehrer
:

teilen wir Ihnen mit, dieses; aber: das darauf gefördert. 2) es, <$£ bringe zu Tage von der För-
Folgende, das später Geschehende oder Erwähnte derstrecke durch Förderstollen und Förder-
aus, in, mit, nach, von dem Folgenden, den fol- schacht, vgl. Abb. B 22. 3) es zutage, Ü mache
genden Ausführungen, folgendermaßen, fol- allen klar, enthülle. Hptw.: die Förd(e)rung,
genderwejse, auf diese Weise, so. folgenreich, -/-en. der Förd(e)rer, -s/-, 1) Helfer. 2) Einrich-
folgenschwer, mit schweren Folgen, ich tung zum Bewegen zum Gütern, der Förder-
folg(e)re (habe gefolgert) es aus etwas, erschließe, korb, ^Fördereinrichtung im Schacht, förder-
ziehe Schlußfolgerungen, folgerecht, folge- lich, nützlich, hilfreich, zweckmäßig, die
richtig, mit Überlegung, planmäßig, die Fol- Förderrinne, Förderschnecke, Förderanlage.
gerungen ziehend, konsequent, die Folgerung, der Förderturm, x' Abb. B 22. [ahd.; von:
-/-en, Denkergebnis, gedankliche Ableitung, der fürder]
Folgesatz, Konsekutivsatz, Übers. S 6. folge- ich ford(e)re (habe gefordert), 1) es von ihm, ver-
widrig, nicht folgerichtig, die Folgezeit, un- lange, will haben: ich f. von euch Stillschweigen.
mittelbar auf ein Ereignis folgende Zeit, folg- 2) ihn, rufe zum Zweikampf oder Wettbewerb
lich, demzufolge, infolgedessen, aus diesem auf. 3) es fordert, erfordert: die wirtschaftliche
Grunde, folgsam, gehorsam. Hptw. : die Folg- Lage fordert Opfer, ich f. es ihm ab, verlange
samkeit, -. [germ.] von ihm. ich f. es von ihm an, erbitte oder ver-
der Foliant, -en/-en, großes Buch, die Folie ...«'», lange Sendung, Lieferung: Polizeiverstärkungen
dünnes Blatt, Haut aus Metall oder
-/...li|en, 1) wurden angefordert, ich f. ihn zu etwas auf, 1)
Kunststoff: Metallfolie; Kunststoffolie; Folien- lade ein, bitte (zum Tanz). 2) verlange (dienst-
druck. 2) Hintergrund, Maßstab (bei Verglei- lich): die Beamten forderten alle zur Ruhe auf.
chen), das Folio, -s/-s oder ...li|en, 1) Abk.: ich f. es ein, verlange Auszahlung, ich f. es nach,
Fol., Zeichen: 2°, f Kanzleiformat. 2) Seite im erbitte oder verlange Nachlieferung, die
Geschäftsbuch, [lat. folium ,Blatt'] Ford(e)rung, -/-en, 1) das Verlangen, besonders
die Folk lore, -, 1) Lieder-, Märchen- und die sittliche Pflicht: an uns alle geht die F. zu
Sagenschatz eines Volkes. 2) Volkskunde. Eigw. : Anspruch eines Gläubigers. 3) Ansage
keifen. 2) s*a
folk loristisch. der Folklorist, -en/-en, 1) Er- eines Zweikampfes, [ahd.; von: vordere]
forscher der Folklore. 2) Volkskundler, [engl. die Före, -, Eignung des Schnees zum Ski-
Kw. um 1850] fahren, [schwed.]
die Folie, -/-n, M
Schweiz.: Milchtrichter, [lat.] die Forelle, -/-n, Fisch aus der Familie der
der Follikel, -s/-, 1) grübchenförmige Ein- Lachse, Abb. F 23. [germ. Stw. ,gesprenkelt']
senkung der Haut, aus der Haare herausragen. die Foren, Mz. von: das Forum.
2) Bläschen im Eierstock, das das Ei umgibt und forensisch, gerichtlich, [lat., vgl. Forum]
Hormone erzeugt: Follikelhormone; Follikel- der Forint, -(s)/-s und bei Wertangaben -, Abk.
sprung, Eisprung, Ovulation, [lat. , Säckchen'] Ft., ungarische Währungseinheit.
die Folter, -/-n, 1) Erzwingung von Geständ- die Forke, -/-n, M
nordd. Heugabel, Mist- :

nissen durch Qualen. 2) Gerät zum Foltern. gabel', Abb. G


1. ein Hirsch forkelt (hat
3) Ü körperliche oder seelische Qual: er spannt geforkelt), stößt mit dem Geweih zu. [lat. Lw.
mich auf die F., U befriedigt meine Neugier ahd.]
nicht, ich folt(e)re (habe gefoltert) ihn, miß- die Forle, -/-n, Moberd. Kiefer, die Fori eule,
:

handle, peinige. Hptw. die Folt(e)rung, -/-en.


: ein Schmetterling (Kiefernschädling).
die Folterkammer, -/-n, Raum zum Foltern, die Form, -/-en, 1) Äußeres, Gestalt: der Hut hat
[mhd.; lat. Lw.] eine hübsche F. 2) in Rahmen eingeschlossener

11* 211
For

der Nadelwald der Mischwald der Niederwald der Mittelwald der Hochwald

das Dickicht der Kahlschlag die Schonung Barst ^' e Schneise der Windschirm der Pflanzgarten

Satz für den Druck. 3) Werkzeug oder Gehäuse Formular, Vordruck, ich formuliere
-s/-e,
zum Formen: Hutform; Kuchenform; Gießform, (habe formuliert) es, bringe auf eine sprachliche
Abb. K 17. 4) Abart, Erscheinungsweise: Formel. Hptw.: die Formulierung, -/-en. die
die Formen des Zeitwortes. 5) An-
wichtigsten Formung, -, das Formen, formvollendet,
stand, gutes Benehmen: er muß die F. wahren; formschön, vollendet, [mhd., aus lat. forma]
er hat gute Formen. 6) Sport Leistungsfähig- : formidabel, t schrecklich, gewaltig, [franz.]
keit: er war nicht in F. 7) Äußerlichkeit im forsch, U wagemutig, kräftig, draufgängerisch.
Gegensatz zum Gehalt. ElGW. formal, die : Hptw.: die Forsche, -, U. [von: Force]
Formali en, Mz., Förmlichkeiten, Äußerlich- ich forsche (habe geforscht) (nach ihm, etwas), 1)
keiten, der Formalismus, -, das Überbewerten suche zu erkunden, wissenschaftlich zu ver-
des Formalen. Eigw.: formalistisch. Zeitw. : stehen. 2) suche gewissenhaft, ich f. ihn aus,
ich formalisigre (habe formalisiert) es. die frage ihn gründlich aus. ich f. ihm nach, suche
Formalität, -/-en, Formsache, formale Vor- zu ermitteln, zu erkunden, ich f örsch(e)le (habe
schrift: die Formalitäten beim Grenzübertritt, das geförschelt), Schweiz. M forsche vorsichtig,
:

Format, -(e)s/-e, 1) Normgröße, Maß: DIN- horche aus. der Forscher, -s/-, wissenschaft-
Format. überdurchschnittliche Größe der
2) licher Entdecker, die Forschung, -/-en, wissen-
Persönlichkeit ein Mann von F. die Fortnation,
: schaftliche Arbeit mit dem Ziel, neue Erkennt-
-/-en, 1) cPo Abteilung, Verband. 2) erd- @ nisse zu gewinnen: Forschungsreise, [ahd.]
geschichtlicher Zeitabschnitt, Übers. E 11. der Forst, -es/-e(n), bewirtschafteter Wald, Abb.
formbar, zum Formen geeignet. Hptw. die : F 34. Eigw. forstlich, ich forste (habe ge-
:

Formbarkeit, -. das Formblatt, Vordruck, forstet) es, verwalte, bewirtschafte (einen


Formular, ich forme (habe geformt) es, gebe Wald), ich f. es auf, pflanze Jungwald, ich
oder verändere die Form, gestalte: dieses Er- f. durch, haue aus (Wald), der Förster,
es
lebnis hat seinen Charakter geformt, ich f. ihn, es -s/-,Forstbeamter, die Försterei, -/-en, Amts-
ab, mache ein Abbild, bilde einer Form nach. sitzdes Försters, [ahd., lat. Lw.]
ich f. es durch, arbeite formal gut aus. ich f. es die Forsythie ...id, -/...thi|en, gelb blühender
nach, bilde nach, die Formel, -/-n, 1) fest- Zierstrauch, [nach dem engl. Botaniker Forsyth]
gelegter Ausdruck: dafür gibt es keine F. 2) fort, 1) weg: er ist f.; f. mit ihm! 2) abwesend,
Rechensatz, Buchstabengleichung. 3) kurze nicht hier, verschwunden: es ist f. 3) Ü weiter,
Begriffsbestimmung. 4) chemisches Zeichen. 5) vorwärts: und so f., Abk.: usf.; in einem f., un-
Rennwagenklasse, formelhaft, auf Formeln, unterbrochen; /. und f., ständig, immer wieder;
starren Regeln gegründet formelhafte Wendun- : aber: immerfort, unausgesetzt, fort..., weg...,
gen. Hptw. die Formelhaftigkeit, -. formell,
: weiter..., in trennbar zusammengesetzten Zeit-
1) in Äußerlichkeiten, in den Umgangsformen wörtern ich gehe f. - will fortgehen; ich komme f.
:

genau. 2) im Formalen sich erschöpfend, die - bin fortgekommen, fort an, hinfort, in Zu- |

Formenlehre, Lehre von den Formen, Morpho- kunft, der Fortbestand, das Weiterbestehen.
logie, formenreich, mit vielen Formen aus- die Fortbewegung, Bewegung von einer Stelle
gestattet, der Former, -s/-, Hersteller von Guß- weg. die Fortbildung, ergänzende Ausbildung.
formen, die Formerej Werkstätte des Formers.
, die Fortdauer, unverändertes Weiterbestehen.
der Formfehler, Verletzung der äußeren Form, der Fortfall, -(e)s, künftiges Unterbleiben,
z.B. bei Gerichtsverfahren, die Formgebung, Fehlen', die Fortführung, Weiterführung, der
-, Formung, formgewandt, geschickt im Aus- Fortgang, -(e)'s, weitere Entwicklung: das Werk
druck oder Umgang, ich formiere (habe for- nimmt seinen F. der, die Fortgeschrittene, -n/-n,
miert), 1) es, gestalte: formierte Gesellschaft. 2) ein -r, eine -, jemand, der in einem Fach schon
Truppen, Sb stelle sie auf. Hptw.: die Formie- mehr als ein Anfänger kann, fortgesetzt, 1)
rung, -. ...förmig, von bestimmter Form: dauernd, unaufhörlich: fortgesetzte Belästi-
kreisförmig, förmlich, 1) in vorgeschriebener gungen. 2) immerzu: er wurde f. belästigt, das
Form, bindend und klar: eine förmliche Ab- Fortkommen, -s, Lebensunterhalt, fort-
machung. 2) formell. 3) U gewissermaßen, ge- laufend, Ü unmittelbar aufeinanderfolgend die :

radezu: man könnte f. aus der Haut fahren, Ü Plätze sind f. numeriert, die Fortpflanzung, -,
meine Geduld am
Ende, die Förmlichkeit,
ist 1) Erzeugung von Nachkommen. 2) Ü Weiter-
-/-en, 1) förmliche Handlung, Äußerung. 2) leitung (Licht, Schall): Fortpflanzungsgeschwin-
ohne Mz., förmliches Verhalten, formlos, 1) digkeit, der Fortsatz, Verlängerung, Auswuchs
ohne besondere Form. 2) Ü ungezwungen Knochenfortsatz. die Fortschaffung, Beseiti-
(Benehmen). Hptw.: die Formlosigkeit, -. gung, Entfernung, die Fortschreibung, Sta-
die Formsache, Handlung um der äußeren laufendes Festhalten von Veränderungen
tistik:
Form willen: nur eine F. der Formstein, be- an einem Bevölkerungsbestand, fortschrei-
sonders geformte Mauersteine, Abb. F 35. das tend, zunehmend, weitergehend: eine fort-

212
Fra

TITIT1TITI1
der Zahnschnitt

^ ^^ ^ Schachbrettmuster

der Wulststein der Rundstab


der L^y^sT
Scheibenfräser
der
Winkelfräser ftfWtf
der Rundbogenfries
Tmßm
der Zickzackfries

der Schuppenfries
\0Yf der Schaft
der Röllchenfries

die Schräge (die Fose) die Kehle der Schaftfräser der Messerkopf
der Schrägstein der Kehlstein
Formstein Fräser Fries
schreitende Entwicklung, der Fortschritt, Höher- frachtet, verfrachtet, gibt als Fracht auf; ein
entwicklung, Wertsteigerung: er macht im Schiff frachtet, führt als Fracht, der Frachter,
Deutschen gute Fortschritte, kann es besser als -s/-, 1) Frachtschiff. 2) Frachter, der Frach-
zuvor, der Fortschrittler, -s/-, fortschritt- ter, -s/-, 1) jemand, der eine Fracht befördert.
licher Mensch, fortschrittlich, modern den- 2) Verfrachter (Versender), [ahd. ,Lohn']
kend, den neuesten Errungenschaften ent- der Frack, -(e)s/ 2 e oder -s, festlichster Herren-
sprechend, die Fortsetzung, -/-en, 1) Wieder- anzug, Abb. K 24. [franz. aus germ., zu: Rock]
aufnahme, Weiterführung nach Unterbrechung. ich frage (fragte, habe gefragt; du fragst, er
2) Abschnitt eines Romans, der in mehreren fragt), 1) ihn etwas, nach etwas, ob es so sei, bitte
Ausgaben einer Zeitung erscheint: F. folgt, in um Antwort, will von ihm wissen, erkundige
der nächsten Ausgabe geht es weiter, fort- mich: er hat nach dir gefragt; ich f. mich, ob es
während, dauernd, ununterbrochen, [germ.] sich lohnt, U ich überlege. 2) ihn um Rat, Aus-
das Fort fo:r, -s/-s, ständige Befestigung, beson- kunft, erbitte mir Rat, Auskunft, ich f. es ihm
ders Außenwerk einer Festung, [franz.] ab, prüfe seine Kenntnisse: in der Schule
forte, Abk.: f, J kräftig, laut. Hptw. das : wurden Vokabeln abgefragt, ich f. bei ihn an,
Forte, -s/-s oder ...ti. [ital. stark'] , erbitte eine Mitteilung: wir müssen wegen des
die Fortifikation, -/-en, Befestigungskunst, Liefertermins anfragen, ich f. ihn aus, suche aus
Festungsbau. Eigw. fortifikatorisch. [lat.]
: ihm alles Wissenswerte herauszuholen, ich f.
fortissimo, Abk.: ff, J sehr laut. Hptw.: das
1
bei ihm, nach etwas nach, erkundige mich:
Fortissimo, -s/-s oder ...mi. [zu: forte] fragen Sie in acht Tagen wieder nach. [germ.
Fortuna, römische Göttin des Glücks, [lat.] Stw.]
das Forum, -s/...ren oder ...ra, 1) Markt- und die Frage, -/-n, 1) Bitte oder Aufforderung zur
Gerichtsplatz im alten Rom. 2) Ü Gerichts- Antwort: ich richte, stelle eine F. nach etwas
stand: vor dem F. der Öffentlichkeit, [lat.] (über jemanden) an jemanden. 2) Ü etwas, das
forzando, forzato, sforzando, sforzato. Klärung verlangt, Zweifel, Problem: das ist die
die Foße, -/-n, leere Karte, Fehlfarbe, [franz.] F., zweifelhaft: das ist keine F., steht außer F.,
das Fossil, -s/...li|en, meist Mz., Versteinerung, ist ganz sicher; das kommt nicht in F., nicht in
Rest eines Lebewesens der erdgeschichtlichen Betracht, der Fragebogen, Vordruck zum Aus-
Vergangenheit. Eigw. fossil, [lat. Kw.]: füllen, das Fragefürwort, Interrogativprono-
fötal, fetal. men, Übers. F 40. ich fräg(e)le (habe gefrägelt)
das Foto, -s/-s, kurz für: Photographie. Foto..., ihn, MSchweiz. frage vorsichtig, listig, der
:

eingedeutscht für: Photo... Frager, -s/-, jemand, der etwas fragt, die
der Fötus, -ses/-se, Fetus. Frager ej, vieles lästiges Fragen, der Frage-
die Fotze, -/-n, V äußeres weibl. Geschlechts- satz, ÜBERS. S 6. die Fragestellung, Formu-
organ. lierung einer Frage, das Fragewort, -(e)s/ 2 er,
der Fötzel, -s/-, M
oberd. Lump, fotzelig,
: Übers. F 40. das Fragezeichen, Satzzeichen
fotzelig, Moberd.: zerfetzt, zerlumpt. der Frage, Übers. S 7. fraglich, 1) zweifel-
foul faul, Sport: regelwidrig. Hptw.: das Foul, haft, umstritten: es ist noch f., ob wir kommen.
-s/-s. Zeitw. ich foule (habe gefoult) ihn.
: 2) betreffend, erwähnt: die fragliche Person.
[engl.] Hptw. die Fraglichkeit, -. fraglos, ohne
:

der Foulard fu'la:r, -s/-s, 1) bedrucktes weiches Frage, zweifellos. Hptw. die Fraglosigkeit, -.
:

Seidengewebe. 2) Färbereimaschine, [franz.] fragwürdig, zweifelhaft. Hptw. : die Frag-


der Fourgon fur'gj, -s/-s, f Packwagen, [franz.] würdigkeit, -.
fow, Handelsklausel: 1) Verschiffung erst bei fragil, zerbrechlich, überzart, [lat.]
eisfreiem Wasser. 2) Lieferung frei Bahnwagen, das Fragment, -(e)s/-e, Bruchstück. Eigw. :

[engl.; 1 first open water; 2 free on waggon] fragmentarisch, [lat.]


der Fox, -es/-e, Kurzw. für: 1) Foxterrier. der Fragner, -s/-, M bayr.-österr. : Lebensmittel-
2) Foxtrott, der Foxterri|er, -s/-, eine Hunde- händler.
rasse, Abb. H29. der Foxtrott, -(e)s/-e oder frais(e)/r£ :z, unbeugbar: erdbeerfarben, [franz.]
-s, ein Gesellschaftstanz, [engl, fox , Fuchs'] die Frajsen, Mz., M
oberd.: Krämpfe, be-
das Foyer foa'je:, -s/-s, Wandelhalle im Theater, sonders bei kleinen Kindern, [ahd.]
[franz. ,Herd'; um
1800] die Fraktion, -/-en, 1) Vereinigung von politisch
fr, Abk. für: Franc. gleichgesinnten Mitgliedern einer Volksver-
fr., Abk. für: franko, frei. tretung; fest organisierte Verbindung der Abge-
Fr, *o Zeichen für: Francium. ordneten der gleichen Partei. 2) aus einem O
Fr., Abk. für: 1) Franken. 2) Frau. Stoffgemisch abgetrennter Anteil, der Frak-
Fra, vor Namen: Mönch, Ordensbruder. [Abk. tionszwang, festgelegte Stimmabgabe für die
von ital. frate] Mitglieder einer Fraktion, [lat.]
die Fracht, -/-en, 1) zu befördernde Güter: die Fraktur, -/-en, 1) \ Knochenbruch. 2)
Frachtgut. 2) Ladung. 3) Vergütung, Preis für Schriftart, Übers. 1, A D
18. 3) ich rede mit ihm
Beförderung: Frachtkosten, der Frachtbrief, F., U sage ihm grob meine Meinung, [lat.]
Urkunde über eine Frachtsendung, ich frachte die Frambösjg, -/...'si|en, tropische Hautkrank-
(habe gefrachtet) es, befördere: der Kaufmann heit, [franz.]

213
Fra
der Frame fre:m, -/-n 'fre.-man, Rahmen der fratt, Moberd.: wund, aufgerieben, [zu: fretten]
Eisenbahnfahrzeuge, [engl.] der Fratz, -es/-e(n), 1) schelmisches, niedliches
der Franc frä, -/-s und bei Wertangaben -, Mädchen. 2) unartiges Kind. 3) Geck, Laffe.
Abk.: fr, Mz. auch: frs, Währungseinheit in Verkl. das Fratzchen, Frätzlein, -s/-. [wohl
:

Frankreich u.a. von: Fratze]


die Francaise frä'se:z(a) , -/-n, Gesellschafts- die Fratze, -/-n, 1) verzerrtes Gesicht, Zerrbild.
tanz in Reihen, [franz. ; 1800] um 2) U Gesicht: sie hat nichts als eine hübsche F.
die Franchise frä'fi:z(3), -/-n, 1) Freimut. 2) 3) Posse, (geschmacklose) Tollheit, fratzen-
Zollfreiheit. 3) Freigepäck. 4) Versicherungs- haft, verzerrt, widerwärtig, [ital.; 16. Jh.]
wesen: geringer Schaden, der nicht ersetzt die Frau, -/-en, Abk.: Fr., 1) erwachsener weibl.
wird, [franz.] Mensch. 2) Ehegattin: meine F. 3) Anrede
das Francium, -s, Zeichen: Fr, O Element. für (verheiratete) Frauen: F. Müller; F. Nach-
barin. 4) unsere liebe F., D Maria. 5) die weise F.,
frank, frei : /. und frei, offen, aufrichtig, [franz.
Lw. aus: der Franke] t U Hebamme. Verkl. das Frauchen, -s/-.
:

Frank, männl. Vorname, [ahd., ,der Franke'] der Frauenarzt, Facharzt für Frauenkrankhei-
der Frank, -en/-en, eingedeutscht für: Franc. ten und Geburtshilfe, Gynäkologe, die Frguen-
der Franken, -s/-, Abk.: sfr, Mz. auch: sfrs, frage, -, alle Probleme um die Stellung der
in der Schweiz. Fr. oder sFr., Währungseinheit
: Frau in der Gesellschaft, der Frauenfunk,
in der Schweiz, [von: Franc] Rundfunksendung besonders für Frauen, das
die Frankatur, -/-en, Bezahlung des Entgelts Frauenhaar, -s, Name für verschiedene Pflan-
für Postsendungen vor der Beförderung. zenarten, das Frajjenherz, eine Zierpflanze, der
Zeitw.: ich frankjgre (habe frankiert) es. [ital.] Frauenmantel, Gattung der Rosengewächse.
der Franke, -n/-n, die Frankin, -/-nen, 1) der, dieFrauenmilch, Milch der stillenden Frau,
die Angehörige eines westgermanischen Stam- Muttermilch, die Frauenrechtlerin, -/-nen,
mes. 2) Bewohner der deutschen Landschaft Verfechterin der Gleichberechtigung der Frau.
Franken. Eigw.: fränkisch. Eigw. : fr ajuenrechtlerisch. der Frauen-
die Frankfurter, -/-, leicht geräuchertes Brüh- schuh, -s, 1) eine Orchideengattung. 2) volks-
würstchen, Abb. F 27. tümlicher Name für verschiedene Pflanzen, die
franko, portofrei, frei ab hier (Porto oder Fracht Frauensleute, Mz., U weibl. Personen, das
vom Absender bezahlt.) [ital.] Frauentum, -s, Wesen der Frau, das Frauen-
frankophil, franzosenfreundlich, frankophon, zimmer, U weibl. Wesen, [germ. .Herrin']
französischsprachig. [Kw.] die Fraudation, -/-en, t Betrug, Unterschla-
der Franktireur fräti'rce:r, -s/-s oder -e, Frei- gung. Eigw.: fraudulös. [lat.]
schärler, [franz.] Frauke, weibl. Vorname, [zu: Veronika oder
ich franse (habe gefranst) es, versehe mit Fran- niederd. zu Frau]
sen, die Franse, -/-n, Randbesatz aus Fäden. das Frgulein, -s/-, Abk.: Frl., 1) Anrede an
fransig, mit Fransen besetzt, [mhd. aus franz.] unverheiratete weibl. Erwachsene, allgemein
Franz, männl. Vorname, [zu: Franziskus] an Angestellte: F. Müller; Ihr F. Braut;
der Franzband, -(e)s/ L'e, Ganzledereinband. F., bitte zahlen, Kellnerin. 2) t Tochter adeligen
der Franzbranntwein, Einreibemittel aus ver- Hauses, fraulich, weiblich-mütterlich, [mhd.;
dünntem Alkohol, das Franzbrot, Franz- von: Frau]
brötchen, Art Weißbrötchen, [von französisch] : frech, 1) unverschämt, anmaßend. 2) f tollkühn.
Franziska, weibl. Vorname, der Franziskaner, Hptw. die Frechheit, -/-en. der Frechdachs,
:

-s/-, die Franziskanerin, -/-nen, Mönch, Nonne -es/-e, Frechling, -s/-e, ein frecher Kerl. [germ.
eines Bettelordens: Franziskanerorden. Fran- Stw. .gierig']
ziskus, männl. Vorname. [Franz von Assisi, Fred, männl. Vorname, [zu: Alfred, Manfred,
1182-1226; ital. Francesco, ,der Franzose'] Ferdinand oder Friedrich]
der Franzose, -n/-n, 1) Bewohner von Frank- die Frejsie ...i'a, -/...si|en, eine Zierpflanze.
reich. 2) verstellbarer Schraubenschlüssel, die Fregatte, -/-n, 1) t schnelles Kriegssegel-
Abb. S 37. französ(e)le (habe französelt),
ich schiff mit drei Masten. 2) kleineres Kriegsschiff.
ahme in lächerlicher Weise die Franzosen der Fregattenkapitän, Seeoffizier im Rang
nach. Hptw. die Französelej, -. die Fran-
: eines Oberstleutnants, der Fregattvogel, ein
zösin, -/-nen, Bewohnerin von Frankreich. flugtüchtiger Seevogel, [ital.; 17. Jh.]
französisch, auf Frankreich bezüglich: er hat sich frei, 1) nicht gefangen, ungebunden: Kräfte
auff. empfohlen, U heimlich davongemacht; aber: können f. werden, verfügbar; ich habe f., brauche
die Französische Revolution. das Franzö- nicht zu arbeiten; Verbindungen mit Zeit-
sisch, -(s), dem -, französische Sprache; vgl. wörtern werden getrennt geschrieben, wenn
Deutsch, ich französislgre (habe französisiert), ,frei' in der Bedeutung von ,nicht gestützt,
gebe französische Form (Wort), [von: Franke] nicht abhängig' u. a. gebraucht wird: ich will f.
frappant, schlagend, auffallend, überraschend. bleiben, f. sein; ich kann das schwere Gefäß kaum
der Frappe, -s/-s, Stoff mit eingepreßten f. halten, ohne Stütze; Zusammenschreibung,
Mustern, ich frappigre (habe frappiert) ihn, wenn .frei'nur Vorwort zum Zeitwort ist: ich
es, 1) falle ihm auf: das hat mich frappiert, will ihn freigeben, freilassen usw. 2) Ü unbe-
stutzig gemacht. 2) kühle mit Eis. [franz.] hindert, uneingeschränkt, unabhängig, ledig:
die Fräse, -/-n, 1) Fräser. 2) Maschine zur ^ sie will f. bleiben, unabhängig, ledig; sie ist

Bodenbearbeitung Bodenfräse. 3) Halskrause. 4)


: nicht mehrf., ist verlobt; die Freie und Hanse-
Backenbart, Abb. B 11. der Fräser, -s/-, 1) ein stadt Hamburg; freie Berufe, nicht an feste
Metallarbeiter. 2) Werkzeug zur spanabheben- Anstellung gebundene Berufe aus freien Stük-
;

den Formung, Abb. F 35 Fräsmaschine. Zeitw. : : ken, freiwillig; man läßt ihm freie Hand, ihn
ich fräse (habe gefräst) es (aus), [franz. Lw.] machen, was er will; das Haus soll ganz f.
ich fraß, von: ich fresse, der Fraß, -es/-e, 1) stehen; aber: das sollte jedem freistehen, Ü er-
Nahrung räuberischer Tiere. 2) U schlechtes laubt sein. 3) unbesetzt: eine freie Stelle; ist
Essen. dieser Platz noch f.?; ich werde den Platz frei-
der Frater, Bruder; Ordensbruder,
-s/...tres, halten; aber: das ist zu schwer, ich kann es
Mönch, ich fraternisiere (habe fraternisiert) nicht f. halten, ohne Stütze. 4) ohne Hilfsmittel:
mit ihm, verbrüdere mich, die Fraternität, /. sprechen, ohne abzulesen; aber: man kann
-/-en, 1) ohne Mz., Verbrüderung. 2) Bruder- ihn nicht von Schuld freisprechen; aus freier Hancf,
schaft, Brüderlichkeit, [lat.] ohne Zirkel und Lineal. 5) ungenau, nicht
ich frätsch(e)le, oberd.: rede M und frage viel; wörtlich: eine freie Übersetzung. 6) der derzeit
vermittele, der Frätschler, -s/-, M oberd. geltenden Moralauffassung nicht entsprechend:
Kleinhändler, Trödler. freie Liebe, das Zusammenleben von Mann und

214
Fre
Frau ohne Eheschließung. 7) unentgeltlich Ein- : rei im Freien zur Darstellung der natürlichen
tritt f.; als Krankenschwester hat sie freie Station, Farben und Lichter, die Freimarke, Brief-
unentgeltliche Wohnung und Verpflegung. 8) marke, der Freimaurer, Anhänger der Frei-
offen freies Feld. 9) von etwas, ganz ohne /. von
: : maurerei, die Freimaurerei, -, das Frej-
Schulden, Haß. 10) &
Beförderungskosten bis maurertum, -s, eine weltbürgerliche Be-
dahin bezahlt:/. Schiff, f. Bahnhof, f. Haus. 11) wegung. Eigw. : frejmaurerisch. der Frei-
nicht mehr urheberrechtlich
geschützt: mut, furchtlose Offenheit. Eigw.: freimütig.
Wilhelm Busch ist seit Jahren f. 12) oberd. M Hptw.: die Freimütigkeit, -. freireligiös,
sehr, wirklich: das ist f. hübsch, [germ. Stw.] ohne dogmatische Bindung, der Frei saß,
Frgja, Freyja. Freisasse, ...sassen/...sassen, im MA. Eigen- :

das Freibad, Schwimmbad im Freien, der Frei- tümer eines abgabenfreien Gutes, die Frej-
ballon, ein Luftfahrzeug, Abb. B8. die Fr ejbank, schar, eigenmächtig gebildete Truppe aus
Verkaufsstätte von minderwertigem Fleisch. Freiwilligen, der Freischärler, -s/-, Angehöri-
der Frgibetrag, Betrag, der steuerfrei bleibt. ger einer Freischar, der Freischlag, Straf-
der Freibeuter, 1) Seeräuber. 2) Ü jemand, der verfügung beim Schlagballspiel, der Frei-
rücksichtslos seinen Vorteil sucht. Eigw. : schütz, Schütze, der Freikugeln benutzt, der
freibeuterisch, freibleibend, unverbind- & Freischwimmer, jemand, der eine Schwimm-
lich, der Frejbrief, 1) urkundlich gegebenes prüfung abgelegt hat. der Freisinn, Freimut.
Recht. 2) Ü angemaßtes Recht, der Freidenker, Eigw.: freisinnig, die Freisprechung, 1)
Mensch, der sich keinen religiösen Dogmen Unschuldserklärung. 2) Erteilung des Gesellen-
unterwirft. Eigw.: freidenkerisch, [zu: frei] briefs, der Freistaat, Republik, die Freistatt,
frejdig, M oberd.: kühn, getrost; keck, [mhd.] -, Freistätte, -, Zufluchtsstätte, Asyl, die Frei-
ich freie (habe gefreit), 1) um ein Mädchen, eine stelle, 1) kostenfreier Unterricht. 2) kostenlose
Frau, werbe, halte an. 2) sie, t heirate, der Unterbringung, z. B. im Altersheim, der Frei-
Freier, -s/-, Werber (um ein Mädchen), er stil, 1) das Schwimmen in beliebigem Schwimm-
geht auf Freiersfüßen, wirbt um ein Mädchen. stil. 2) Ringen, bei dem alle nicht schmerz-
die Freite, -/-n, Werbung, der Frejwerber, haften Griffe erlaubt sind: Freistilringen,
jemand, der für einen anderen um die Hand der Freistoß, Strafverfügung beim Fußball.
eines Mädchens
anhält, [zu altsächs. fri ,Weib', der Freitisch, kostenfreies Mittagessen (für
von germ. .lieben, hegen'] Studenten), der Freitod, Selbstmord, die
das Freie, -n, offene Landschaft : im Freien, drau- Freitreppe, Abb. 4. die Freiübung, M
ßen, nicht im Hause oder in der Stadt, der, Abb. F 36. das Freiwild, U schutzloser
die Freie, -n/-n, ein -r, eine -, in älteren Mensch: war F. für seine Verfolger, frei-
er
Verfassungen: Vollbürger, kein Höriger, das willig, aus eigenem Entschluß, ungezwungen.
Freiexemplar, (D kostenfreies Stück, die Frei- Hptw. die Freiwilligkeit, -. der, die Freiwil-
:

frau, das Frejfräulein, Ehefrau, Tochter lige, -n/-n, ein -r, eine -, jemand, der freiwillig
eines Freiherrn, die Freigabe, das Freigeben, etwas tut, z. B. Wehrdienst, der Freiwurf, Straf-
Freilassen, Aufheben von Beschlagnahme. verfügung beim Handball, die Freizeit, arbeits-
freigebig, nicht geizig. Hptw. die Frei- : freie Zeit, die Freizeitgestaltung, sinnvolle Be-
gebigkeit, -. das Freigehege, Anlage für Tiere schäftigung in der Freizeit, freizügig, nicht
im Freien, der Freigeist, Freidenker. Eigw. : ortsgebunden. Hptw. die Freizügigkeit, -/-en.
:

freigeistig, das Freägericht, die Feme, die [germ. Stw.]


Freigrenze, begrenzte Höhe des Freibetra- der Freitag, -(e)s/-e, der sechste Tag der Woche,
ges, der Freihafen, außerhalb des Zollgebiets Übers. J 2; vgl. Dienstag, [von: Frija]
belassenes Hafengebiet, in dem ausländische fremd, 1) aus einem anderen Volk, Land, aus
Waren zollfrei ein- und ausgehen können. einer anderen Stadt, Familie: er ist hier f. 2)
die Freihandbücherei, Bibliothek, in der sich einem anderen gehörend: fremdes Eigentum. 3)
die Leser selbst die Bücher aus den Regalen neh- unbekannt, ungewohnt, andersartig: eine fremde
men, der Freihandel, Wirtschaftsauffassung, Umgebung, fremdartig, ungewohnt, anders.
die alle Beschränkungen des zwischenstaatlichen Hptw. : die Fremdartigkeit, -. die Fremde, -,
Warenaustausches (Ein- und Ausfuhrverbote, unbekanntes, unheimisches
Land, der, die
Zölle) ablehnt, freihändig, ohne die Lenk- Fremde, jemand, der von
-n/-n, ein -r, eine -,
stange zu halten (fahren), die Freiheit, -/-en, auswärts gekommen ist. ich fremd(e)le (habe
1) Unabhängigkeit im Denken oder Handeln: gefremdelet), besonders M Schweiz.: bin schüch-
die F., zu tun, was man will. 2) th Vorrecht, tern in fremder Umgebung (Kinder), das Frem-
Privileg: Abgabenfreiheit. 3) Verstoß gegen denbuch, Buch im Hotel, in das sich die
Sitte oder überlieferte Form: er nimmt sich Gäste eintragen, der Fremdenführer, jemand,
unerhörte Freiheiten heraus. 4) höfliche Redens- der gewerbsmäßig Fremde bei Besichtigungen
art: ich nehme mir die F. zu kommen. Eigw. : führt, die Fremdenlegion, eine besonders aus
freiheitlich, die Freiheitsstrafe, 5*6 Entzie- Ausländern bestehende französische Truppe.
hung der persönlichen Freiheit, z. B. Gefängnis- der Fremdenverkehr, Reiseverkehr mit vor-
strafe, freiheraus, unumwunden: du kannst übergehendem Aufenthalt an fremden Orten.
es f. sagen, der Freiherr, ein Adelstitel die Fremdheit, -, Unvertrautheit, das Anders-
(Baron), die Freiin, -/-nen, Freifräulein, die Fremdkörper, 1) { in eine Körperhöhle
sein, der
Freikarte, kostenlose Eintrittskarte, die Frei- eingedrungener fester Körper. 2) Ü Eindring-
körperkultur, Abk.: FKK, Nacktkultur, das ling, fremdländisch, einem fremden Land
Freikorps, Truppe aus Freiwilligen, die Frei- angehörig, der Fremdling, -s/-e, D Fremder.
kugel, Aberglaube durchZauber sicher treffende
: die Fremdsprache, Sprache eines andern
Kugel, der Freiladebahnhof, Bahnhof zum Volkes, eine Fremdsprache
fremdsprachig,
Verladen von der Straße aus unmittelbar in sprechend, Fremdsprache: fremd-
in einer
Eisenbahnwagen, das Frejland, -(e)s, freies sprachiger einer Fremdsprache
Unterricht, in
Land, Garten: im F. gezogene Pflanzen, gehaltener Unterricht, fremdsprachlich, auf
nicht im Gewächshaus, die Freilassung, Frei- eine Fremdsprache bezüglich fremdsprachlicher :

gabe, Entlassung, der Freilauf, Vorrichtung, Unterricht, Unterricht über Fremdsprachen, das
durch die ein Getriebe ausgeschaltet werden Fremdwort, aus einer anderen Sprache über-
kann, z.B. beim Fahrrad, freilebend, in der nommenes, nicht eingedeutschtes Wort, z. B.
Wildnis, in Freiheit lebend (Tier), die FreJ- Journal; vgl. ÜBERS. A 27, B 26. [germ. fram ,vor']
legung, Befreiung von zudeckenden Schichten. frenetisch, rasend, leidenschaftlich: frenetischer
freilich, 1) allerdings, wie man zugeben muß. Beifall, [griech.; 19. Jh.]
2) gewiß, ja. die Freilichtbühne, Bühne unter frequent, t häufig, ich frequentjgre (habe fre-
freiem Himmel, die Freilichtmalerei, Male- quentiert) es, besuche, benutze oft, verkehre

215
Fre

die Wippe
der Strecksitz der Hürdensitz der Schwebestütz der Hockstand die Brücke (die Doppelwippe)
<5?
die Kerze
[der Nackenstand)

das Wiegemesser
(die Wiege) der Katzenbuckel die Holzhackübung das Raddrehen das Hüftkreisen das Hammerschwir

dos Armbeugen das Vorbeugen das Strecken das Kniebeugen das Kniebeugen tief das Linksdrehen
zum Unterarmschlag beugen (dos Rückbeugen) drehen

Grundstellung der Liegestütz der Schiebkarren die Standwaage


die Stellungen die Figuren
Freiübungen und Gymnastik

dort, die Frequenz, -/-en, 1) Anzahl der Schwin- plage mich, mühe mich ab. Hptw. : die Frette-
gungen in der Zeiteinheit. 2) Verkehrsdichte. rsi,--
3) Häufigkeit. 4) Besucherzahl, [lat.] die Freu.de, -/-n, Frohgefühl, Beglückung: ich
die Freske, -/-n, das Fresko, -s/...ken, Wand- habe F. an dir, über dich; das tue ich mit Freuden;
malerei auf feuchtem Putz, [ital.j es macht mir F.; in Freud und Leid, die Freuden-
die Fressalijen, Mz., U Lebensmittel, ich fresse botschaft, erfreuliche Mitteilung, das Freu-
(fraß, habe gefressen; du frißt, er frißt), 1) denhaus, Bordell. freu.de(n)los, freudlos, das
V esse unmäßig: Vogel, oder stirb, Ü du
friß, Freudenmädchen, Prostituierte, freuden-
mußt das tun; hast du es endlich gefressen?, U reich, sehr erfreulich, beglückend; aber: an
verstanden. 2) das Tier frißt (ihn, es) , ißt, nimmt Freuden reich, freudestrahlend, überglücklich.
Nahrung auf. 3) es frißt, Ü breitet sich zer- freudig, 1) frohgemut, heiter gestimmt: ein
störend aus (Geschwür). 4) es frißt Ü ver- freudiges Gesicht. 2) freudebringend, beglückend
braucht, erfordert: dieser Wagen frißt viel ein freudiges Ereignis, Geburt eines Kindes.
Benzin, ich f. es ab, fresse kahl (vom Tier): das Hptw.: die Freudigkeit, -. freydlos, ohne
Gras ist von den Schafen abgefressen, ich f. es an, Freude. Hptw.: die Freudlosigkeit, -. freud-
benage (vom Tier), ich f. es auf, fresse voll- voll, beglückt, ich freu.e mich (habe mich
ständig (vom Tier), ich f. es aus, U tue etwas gefreut), empfinde Freude, bin beglückt: ich f.
Unerlaubtes, die Fresse, -/-n, V Mund, Maul. mich dessen, daran, darüber; es freut mich, be-
das Fressen, -s, Futter das war ein gefundenes F.
: reitet mir Freude, macht mich froh, [ahd.;
für ihn, Ü kam ihm sehr gelegen, der Fresser, zu: froh]
-s/-, 1) fressendes Tier: Pflanzenfresser. 2) Ü freund, wohlgesinnt: ich bin, werde, bleibe ihm
Vielfraß, das Freßpaket, U Paket mit Lebens- f. der Freund, -(e)s/-e, 1) jemand, dem man
mitteln, der Freßsack, Ü Vielfraß, [ahd.; aus: in kameradschaftlicher Zuneigung verbunden
essen] ist: er ist mein F.; gut F. 2) Partner: Geschäfts-
das Frett, -(e)s/-e, Frettchen, -s/-, Albinoform freund. 3) Liebhaber für etwas: Gartenfreund.
des Iltisses für die Kaninchenjagd, ich frettigre 4) oft abgegriffen mein lieber F. Verkl.
: das :

(habe frettiert). es, y


jage Wildkaninchen mit Freundchen, -s/-, meist scherzhaft drohend
Frettchen, [mhd. franz. Lw.] ; als Anrede, ich freunde mich mit ihm an (habe
ich frette (habe gefrettet), M
oberd.: 1) es, reibe, mich angefreundet), lerne ihn näher kennen,
bohre. 2) mich, reibe mich wund. 3) mich, Ü werde sein Freund, der Freundeskreis, Ge-

216
Fri

samtheit der Freunde, die Freundin, -/-nen, des Kriegszustandes, der Friedenswille, Be-
weibL Freund, freundlich, 1) wohlwollend, reitschaft zum Frieden, friedfertig, verträglich,
gefällig, liebenswürdig: sie ist stets f. 2) Streit vermeidend. Hptw.: die Friedfertigkeit,
heiter, licht, ansprechend: freundliches Wetter. -. der Friedfisch, ©
nicht vom Raub lebender
Hptw. : die Freundlichkeit, -/-en. die Freund- Fisch, der Friedhof, Begräbnisstätte, Abb. F 37.
schaft, -/-en, auf gegenseitige Neigung, Ach- friedlich, 1) ohne Krieg: eine friedliche Lösung.
tung, Vertrauen und Treue gegründetes 2) verträglich, friedfertig: eine friedliche Ver-
Verhältnis. Eigw. freundschaftlich, [von:
: anlagung. 3) voll wohltuender Stille: ein fried-
freien] licher Morgen. 4) U zufrieden, still: sei doch
frevel, D frevelhaft, verbrecherisch: in frevlem f.! Hptw.: die Friedlichkeit, -. friedlos,
Mut. der Frevel, -s/-, 1) überhebliche Versündi- 1) ruhelos. 2) t vogelfrei, geächtet. Hptw.: die
gung gegen göttliche oder menschliche Ord- Friedlosigkeit, -. friedsam, friedfertig.
nungen. 2) D Verbrechen. 3) Vergehen gegen Hptw.: die Friedsamkeit, -. [zu: freien;
Jagd- oder Forstgesetze Baumfrevel. Eigw.
: : Friedhof eigtl. mhd. .umfriedeter Hof]
frevelhaft, ich frev(e)le (habe gefrevelt) an Fried(e)bert, Friedemann, männl. Vornamen,
ihm, begehe Frevel, die Freveltat, Frevel, [ahd. ,der glänzende Schützer', ,der schützende
Missetat, der Frevler, -s/-, D Verletzer der Mann']
Sitte oder des Gesetzes, frevlerisch, frevelhaft, Friederike, weibl. Vorname, [weibl. Form zu
[germ.] Friedrich]
Freyja, auch: Freia, nordgermanische Göttin Friedhelm, männl. Vorname, [ahd. ,der Schüt-
der Liebe und Fruchtbarkeit. [, Herrin, Frau'] zer im Helm']
Freyr, nordgermanischer Gott. [,der Herr'] der Friedhof, friedlich usw., -*• der Friede.
fri,M alem., niederd. frei. : Friedrich, männl. Vorname, [ahd. ,der schüt-
die Fridatte, -n/-n, M
österr. Frittate. [ital.]
: zende Herrscher']
friderizianisch, im Geist oder aus der Zeit ich friere (fror, habe gefroren), 1) mir ist kalt:
Friedrichs des Großen. mich friert; es friert mich; es friert Stein und
Fridolin, männl. Vorname, [zu: Friedrich oder Bein, U es herrscht strenger Frost; mir frieren
Gottfried] die Hände, mich friert an den Händen (älter an :

Frieda, weibl. Vorname, [zu: Friederike, El- die Hände), ich friere an den Händen; ich friere
friede] wie ein junger Hund, wie ein Schneider, U sehr.
der Friede, -ns/-n, älter, D für: Frieden: F. sei 2) es friert (ist gefroren), durch Frost erstarrt:
mit Euch!, B. ich friede es ein (habe eingefrie- das Wasser ist gefroren, zu Eis geworden, ich f.
det),umzäune, umfriede, der Frieden, -s/-, 1) es mir ab, verliere durch Frost (Gliedmaße), es
rechtlichgeordneter Zustand innerhalb einer friert an ihm an (ist angefroren), haftet durch
Gemeinschaft und zwischen den Staaten: die Frost, es f. ein, 1) wird rings von Eis umgeben
kriegführenden Staaten wollen F. schließen; es oder mit Eis erfüllt: Schiffe frieren im Hafen
herrscht (kein) F. 2) heitere Ausgeglichenheit, ein; die Wasserleitung ist eingefroren. 2) ich habe
innere Harmonie der F. der Natur; du mußt F.
: es eingefroren, durch Kälteeinwirkung konser-
mit dir selber machen; laß mich in F., U in Ruhe. viert (Lebensmittel). 3) ts Kredite sind einge-
der Fri,edensbruch, gegen den Frieden ver- froren, U sind gesperrt, nicht verfügbar, es f. zu,
stoßende Handlung, die Friedensforschung, bedeckt sich mit einer zusammenhängenden
Forschung zur Gewinnung und Erhaltung des Eisschicht: der Teich ist zugefroren, [germ.]
Friedens in der Welt, die Friedenspfeife, der Fries, -es/-e, 1) waagerechter Streifen zu
bei Indianern die bei festlichen Gelegenheiten Gliederung und Schmuck, Abb. F 35, 6 G
zur Bekräftigung der Freundschaft gemein- (im Gebälk, in Büchern am Kopf von Druck-
sam gerauchte Pfeife, der Friedensrichter, seiten). 2) gerauhtes grobfädiges Gewebe, [nach
1) in Deutschland: ehrenamtlicher Schlichter, altfries. Lockenhaar'; vgl. frisieren]
,

Vergleichsperson. 2) im Ausland: Einzelrichter der Friese, -n/-n, die Friesin, -/-nen, Fries-
für kleine Vergehen, der Friedensschluß, Ab- länder(in), Angehörige(r) eines westgermani-
schluß eines Friedensvertrages, der Friedens- schen Stammes in Friesland. Eigw.: friesisch,
vertrag, Vereinbarung über die Beendigung friesländisch.

217
Fri

der, das Frjgsel, -s/-n, Hautbläschen, die Frjg- frivol, leichtfertig, schlüpfrig, zweideutig.
seln, Mz., das Frigselfieber, harmloser Haut- Hptw.: die Frivolität, -/-en. [franz.; 1700] um
ausschlag, [germ. .Hirsekörner'] Frl., Abk. für: Fräulein.
Frigg, altnord. für: Frija. froh, freudig:/, bei der Arbeit. 2) seiner,
1) heiter,
frigid(e), 1) kühl, frostig. 2) geschlechtlich kalt glücklich über den Besitz des Lebens f. 3) über
:

(Frau). Hptw. die Frigidität, -. [lat.]


: es, erfreut, beglückt ich bin f. über diese Lösung.
:

Frija, Gattin Wodans, [germ. .Geliebte, Gattin'] 4) Freude bereitend frohes Fest!; aber: die Frohe
:

cfreFrikadelle, -/-n, gebratenes Fleischklößchen. Botschaft, Evangelium, frohgemut, heiter, zu-


das Frikandeau ...'do:, -s/-s, gedämpfte Kalbs- versichtlich, fröhlich, heiter, freudig: eine fröh-
nuß, die Frikandelle, -/-n, 1) Scheibe aus ge- liche Gesellschaft; ein fröhliches Gemüt. Hptw. :
dämpftem Fleisch. 2) Frikadelle, das Frikassee, die Fröhlichkeit, -. ich frohlocke (habe froh-
-s/-s, gedämpfte Fleischstücke in heller Tunke: lockt) über ihn, 1) jubele. 2) triumphiere schaden-
Hühnerfrikassee, ich frikassjgre (habe frikas- froh,der Frohsinn, -(e)s, fröhliches Gemüt.
siert), 1) es, zerstückele für Frikassee. 2) ihn, U Eigw. frohsinnig, [germ. Stw.]
:

verprügle, [franz.] fromm (frommer, am frommsten; oder: fröm-


frikativ, auf Reibung beruhend, der Frikativ, mer, am frömmsten), 1) gläubig, gottesfürchtig:
-s/-e, Frikativlaut, Reibelaut, Spirans, Übers. ein frommer Christ. 2) geduldig, still, gehorsam
S 60. die Friktion, -/-en, 1) Reibung. 2) Ü einfrommes Pferd. 3) t brav, tüchtig: der fromme
Mißhelligkeit, friktionslos, reibungslos, [lat.] Landsknecht. 4) ein frommer Wunsch, ein macht-
frisch, 1) kühl (Wetter). 2) unermüdet: der loser Wunsch, ich fromm(e)le (habe gefröm-
Läufer war noch f. 3) munter /., fromm, fröhlich,
: melt), heuchle Frömmigkeit. Hptw. die Fröm- :

frei (Turnerwahlspruch). 4) erneuert: mit frischen melei, -. die Frommheit, -, Gehorsamkeit,


Kräften. 5) neu, jung (Gemüse). 6) eben erst Geduld, die Frömmigkeit, -, Glaube an Gott.
geschehen, getan: frische Fährten; auf frischer der Frömmler, -s/-, jemand, der frömmelt, es
Tat, bei der Tat. 7) sauber, unbenutzt (Wäsche). frommt (hat gefrommt) mir, nützt, [germ.
8) nicht abgelagert (Brot), nicht abgestanden förderlich']
(Wasser). 9) @ nicht totgebrannt: frische Erze. die Fron, -/-en, auch: Fronde, Pflichtarbeit des
Hptw.: die Frische, -. frischajjf, wohlan. Leibeigenen; Sinnbild ungeliebter, erzwunge-
frischbacken, eben erst gebacken: frischbacke- ner Arbeit, der Fronaltar, t Hochaltar, die
nes Brot, aber frisch gebackenes Brot, ich frische
: Fronarbeit, auch: Frondienst, Zwangsarbeit,
(habe gefrischt), 1) es, entferne Beimengungen Fron, der Fronbote, im MA. Gerichtsdiener. :

aus Roheisen. 2) die Sau frischt, V wirft Junge die Fronde, -/-n, Fron, der Frondienst, Fron-
(Wildschwein). 3) D erfrische. 4) Schalenwild, arbeit, ich frone (habe gefront), leiste Fron-
der Hund frischt sich, V trinkt, ich f. auf, 1) es, arbeit, ich fröne (habe gefrönt) ihm, gebe
erneuere, stelle wieder her (Erinnerungen). mich ihm rückhaltlos hin: ich f. einer Leiden-
2) es frischt (auf), wird kühl. 3) der Wind schaft, einem Laster, der Fröner, -s/-, jemand,
frischt auf, wird stärker, die Frischhaltepak- der Fron leistet, die Fronfasten, Mz., vier-
kung, Lebensmittel, für einige Zeit haltbar teljährliche Fasttage, der Fronleichnam, -(e)s,
verpackt, der Frischling, -s/-e, Wildschwein katholisches Kirchenfest , Christi heiliger Leib',
im ersten Lebensjahr, Abb. S 45. das Frisch- Donnerstag nach Trinitatis. [germ. Stw. ,Herr'j
wasser, 1) i, Süßwasser. 2) Industrie: neu die Fronde 'frjdd, -, regierungsfeindliche Partei.
hinzukommendes Wasser, frischweg, ohne der Frondeur frj'do:r, -s/-e, Anhänger der
Scheu, sofort entschlossen, die Frischzellenbe- Fronde, ich frondigre (habe frondiert), wider-
handlung, Frischzellentherapie, { Behand- strebe, arbeite in der Opposition, [franz. Adels-
lung mit lebenden Zellen, [germ. Stw.] bund, 1648-53]
der Friseur ...'za:r, -s/-e, Haarschneider und die Front, -/-en, 1) Stirnseite, Vorderansicht
-pfleger. die Friseurin ...'za:rin, -/-nen, Fri- (Haus, angetretene Truppe). 2) Gefechtslinie,
seuse ,..'z0:z3, -/-n, Haarschneiderin und -pfle- Kampfzone. 3) geschlossene Einheit: die F. der
gerin. ich frisjgre (habe frisiert), 1) ihn, kämme, Arbeiter. 4) Vorderseite einer Luftströmung:
forme sein Haar. 2) es, U mache beschönigend Kaltluftfront. 5) ich mache F. gegen etwas, Ü
zurecht: ein frisierter Bericht, der Frisör usw., widersetze mich. 6) ich mache F. vor ihm, wende
eingedeutscht für: Friseur usw. die Frisur, mich ihm zu und nehme Haltung an (als mili-
-/-en, Haartracht, vgl. Abb. H
1. [franz., nach tärische Ehrenbezeigung), frontal, l) an der
den Friesen] Stirnseite. 2) von vorn, der Frontantrieb, Vor-
du frißt, von: ich fresse. derradantrieb bei Kraftwagen, das Fronti spiz,
die Frist, -/-en, 1) festgesetzter Zeitraum: ihm -es/-e, 1) Qder mittlere, giebelförmig vor-
wurde eine F. von zwei Jahren gesetzt, gewährt. springende Teil eines Gebäudes. 2) Titelblatt
2) festgesetzter Zeitpunkt: die F. läuft um acht mit Titelkupfer, [franz. Lw. 17. Jh.] ;

Uhr ab. ich friste (habe gefristet) es, bewahre ich fror, von: ich friere.
unter Schwierigkeiten: er fristete mühsam sein der Frosch, -es/-e, 1) ein schwanzloser Lurch.
Leben, fristgerecht, zur festgelegten Frist. 2) U Spielverderber: sei kein F..', mach mit!
fristlos, unverzüglich, ohne Frist fristlose Ent-
: 3) U Heiserkeit, Rachenschwellung: ich habe
lassung, [germ. Stw.] einen F. im Halse. 4) ein Feuerwerkskörper. 5)
die Fritfliege, ein Getreideschädling, [zu: Weberei: Endsteg am Webstuhl. 6) J durch eine
fretten] Schraube verstellbare Platte am Griffende des
Frit hjof, männl. Vorname, [zu altnord. , Schutz, Bogens der Streichinstrumente, Abb. B 44. 7)
Friede'] Ende der Faßdauben, Abb. F 8. Verkl. das :

ich fritjgre es, -*• die Fritüre. Fröschchen, Fröschlein, -s/-. der Frosch-
die Frittate, -/-n, Moberd.: 1) Eierkuchen. 2) biß, eine Schwimmpflanze, er hat Froschblut,
dicke Suppennudel, die Fritte, -/-n, poröse Ü ist durch nichts aufzuregen oder zu begeistern.
Schmelzmasse (aus Glas-, Porzellanpulver), das die Froschklemme, Vorrichtung zum Spannen
Frittenporzellan, weiches, stark durchschei- von Drahtzäunen, der Froschlaich, abgelegte
nendes Porzellan, es frittet (hat gefrittet), backt Eier des Frosches, die Froschlurche, Mz.,
geschmolzen zusammen (Glasmasse, Eisen- schwanzlose Lurche (Frosch, Unke und Kröte).
feilspäne). Hptw. : die Frittung, -. [franz., der Froschmann, -(e)s/ 2 er, Taucher mit Tauch-
ital.] gerät, die Froschperspektive, Weltbild von
die Fritüre, -/-n, heißes Fettbad zum Aus- unten; U engstirnige Denkweise: aus der F.
backen (Fleischwürfel, Gebäck, Gemüse); auch betrachtet, der Froschtest, { ein Verfahren der
das darin Gebackene selbst. Zeitw. ich fri- : Schwangerschaftsreaktion, [germ. Stw.]
tigre (habe fritiert) es. [franz.] der Frost, -es/-e, 1) Kälte unter dem Gefrier-
Fritz, männl. Vorname, [von: Friedrich] punkt. 2) Kältegefühl : Schüttelfrost. 3) Schäden

218
Fru

Frucht und Samen

durch Frost: Frostbeulen; die Pflanzen haben bringend, ergiebig, ertragreich, das Frücht-
F. abbekommen, ich froste (habe gefrostet) es, chen, 1) kleine Frucht. 2) U Taugenichts, es
friere es zum Konservieren ein. ich fröst(e)le fruchtet (hat gefruchtet), nutzt, wirkt: Er-
(habe gefröstelt), 1) auch: mich fröstelt, friere mahnungen fruchteten nichts, das Fruchtfleisch,
mit schauerndem Gefühl. 2) es fröstelt, ist leichter eßbarer Teil der Frucht, die Fruchtfolge,
Frost. fröst(e)lig, leicht frierend, der Froster, Fruchtwechsel, der Fruchtknoten, Abb. B 42.
-s/-, Tiefkühlfach, frostig, 1) kalt, zu Frost fruchtlos, U vergeblich: fruchtlose Bemühungen,
neigend (Wetter). 2) Ü zurückhaltend, unfreund- die Fruchtpresse, -/-n, Gerät zum Auspressen
lich ein frostiger Empfang. Hptw. die Frostig-
: : des Saftes aus Früchten, Abb. F 39. der Frucht-
keit, -. der Frostspanner, -s/-, ein Baum- saft, Saft von Früchten, das Fruchtwasser,
schädling, [germ. von: frieren]
; Flüssigkeit, in der die Leibesfrucht in der Ge-
das, der Frottee, -(s)/-s, gekräuseltes Gewebe. bärmutter schwimmt, der Fruchtwechsel, An-
das Frotteetuch, Badetuch aus Frottee, ich bau verschiedener Feldfrüchte in fester Rei-
frottigre (habe frottiert) ihn, reibe (ab), das henfolge, [ahd., lat. Lw.]
Frottiertuch, Frotteetuch, [franz.] frugal, einfach, mäßig: ein frugales Mahl.
ich frotz(e)le (habe gefrotzelt) ihn, U necke, Hptw.: die Frugalität, -. [lat.]
ärgere, [oberd.] früh, 1) vor einer genannten oder der gewöhn-
frs, Abk. für: Francs. lichen Zeit heute bin ick f. gekommen, habe also
:

die Frucht, -l"e, 1) <$> den Samen umschließendes noch etwas Zeit früher als sonst; früher als du,
;

Gebilde, Abb. F
38. 2) Keimling bei Tier und vor dir; der Bus kam zu f., vor der fahrplan-
Mensch: Leibesfrucht. 3) U Folgen einer Hand- mäßigen Zeit; das ist mir zu f.; frühes Obst; in
lung er kann die Früchte seines Fleißes ernten; eine
: früheren Zeiten. 2) am Anfang, z. B. des Tages,
F. der Liebe, D (uneheliches) Kind. 4) eßbare Lebens, Jahres, eines Zeitraums:/, am Tag, f. im
Pflanzenteile außer Blättern und Stengeln (Knol- Jahr, morgen f.; morgens f., aber: frühmorgens
len, Obst, Körner usw.); Sinnbild des Genusses:
verbotene Früchte, unerlaubte Genüsse. 5) Feld-
ertrag, Getreide: Feldfrüchte. Verkl. das

t2
:

Früchtchen, Früchtlein, -s/-. fruchtbar, 1)


an Frucht ergiebig, ertragreich :' fruchtbarer
Boden. 2) fähig, Frucht zu tragen, Kinder zu
gebären: eine fruchtbare Frau. 3) Ü erfolgreich,
Hr
nützlich: eine fruchtbare Arbeit. Hptw.: die
Fruchtbarkeit, -. das Fruchtblatt, der Frucht-
boden, Teile der Blüte, Abb. F 38, B 42. frucht-
Fru
/. aufstehen; ich erfuhr es f., sehr bald; frühestens schreibe als Nachtrag; lege bei. ich f. es ihm zu
morgen, nicht vor morgen, von früh auf, von tue ihm an: das ihr zugefügte Leid, füglich, mii
Kindheit an. der Früh aufSteher, jemand, der
j
Recht, in passender Weise, fügsam, gefügig
morgens immer sehr früh aufsteht, das Früh- gehorsam. Hptw. die Fügsamkeit, -. die Fü-
:

beet, Abb. G 3. frühchristlich, die ersten gung, -/-en, dasWalten des Schicksals: dur'cf
nachchristlichen Jahrhunderte betreffend, aus eine gnädige F. entging er dem Tode. [1 germ
ihnen stammend, die Frühe, -, der Morgen: in Stw.; 2 mittellat. .Wechselgesang']
aller F. früher, 1) Komparativ von früh. 2) fühlbar, spürbar, merklich. Hptw. die Fühl- :

Umstw.: ehemals, die Frühgeburt, { 1) Geburt barkeit, -. ich fühle (habe gefühlt), 1) es, emp-
eines noch nicht ausgetragenen lebensfähigen finde seelisch (Glück). 2) es, empfinde körper-
Kindes. 2) frühgeborenes Kind, das Frühjahr, lich: ich f. alle Knochen, U mir tut alles weh. 3^
Frühling, die Frühjahrs-Tagundnachtgleiche, es, nehme mit dem Tastsinn wahr: ich f. den,
-/-n, 21. März, der Frühling, -s/-e, 1) eine Kranken den Puls. 4) es, Ü merke, ahne: ich f
Jahreszeit, Übers. J 2. 2)'Ü Zeit der Jugend, des das Unheil nahen. 5) ich f. nach etwas, greife
Sprossens und Wachsens: im F. des Lebens, Ü. tastend danach: er fühlte nach dem Revolver it
frühmorgens, zeitig am Morgen, frühreif, seiner Tasche. 6) mich gut, schlecht, krank, spüre
körperlich und seelisch vorzeitig gereift. Hptw. : Anzeichen, bin so gestimmt. 7) mich als etwas
die Frühreife, -. der Frühschoppen, vormit- glaube es zu sein: ich f. mich dafür verantwort-
tägliches Beisammensein bei Bier oder Wein, der lich. 8) mich, U bin stolz, ich f. es an, betaste
Frühsport, Ausgleichsübungen nach dem Auf- das fühlt sich rauh an. ich f. mich in etwas ein
stehen, das Frühstück, Morgenmahlzeit, ich betrachte miterlebend, ich f. es heraus, merke
frühstücke (habe gefrühstückt), 1) esse Früh- trotz Verhüllung, ich f. mit ihm mit, teile seine
stück. 2) es, esse es zum Frühstück, frühzeitig, Gefühle, ich f. es ihm nach, kann seine Gefühle
früh, zeitig, [ahd.] verstehen, fühlend, empfindend, der Fühler
die Fruktifikation. -/-en, 1) Fruchtbildung. 2) -s/-, "& Fühlhorn, Körperanhänge, die Sinnes-
Nutzbarmachung, ich fruktifizigre (habe fruk- werkzeuge tragen, Abb. K 17: ich habe meine F
tifiziert) 1) es, mache nutzbar. 2) es fruktiftziert, danach ausgestreckt, Ü suche es zu erfahren, dii
bildet Früchte, die Fruktose, -, Fruchtzucker, Fühl(er)lehre, {3} ein Meßgerät, Spion, fühl-
[lat.] los, ohne Empfindung, herzlos. Hptw. du :

dieFrustration, -/-en, das Versagtbleiben einer Fühllosigkeit, -. die Fühlung, -, Verbindung


Erwartung, Enttäuschung; Vereitelung, ich fru- Berührung: wir blieben durch Jahre in F., wußter
striere (habe frustriert), 1) ihn, täusche, ent- einer vom anderen, die Fühlungnahme, An-
täusche in seiner Erwartung: eine frustrierte näherung, Herstellung einer persönlichen Ver-
Generation. 2) es, vereitele. [lat. Kw.] bindung, [germ. ,tasten']
der F-Schlüssel, <f Baßschlüssel. ich fuhr, von: ich fahre.
Ft., Abk. für: Forint. die Fuhre, -/-n, 1) Bestellung durch Wagen: mit
der Fuchs fuks, -es/ -e, 1) hundeartiges Raubtier; F. anrollen. 2) Wagenlast, Fuder: zwölf Fuhrer,
Sinnbild der List und Schlauheit. 2) etwas Rot- Sand, der Fuhrlohn, Bezahlung für Beförde-
braunes (Pferd, Rothaariger, Goldstück). 3) ein rung, der Fuhrmann, -(e)s/ i'er oder ...leute, \]
Tagfalter. 4) @
Stück zwischen Feuerung und Lastenkutscher. 2) ohne Mz., ein Sternbild,
Schornstein, Abb. K 18. 5) £> Verbindungs- Abb. S 71. der Fuhrpark, alle Fahrzeuge eines
student im ersten Jahr. 6) 9? wirkungsloser Unternehmens. rfasFuhrwerk,-(e)s/-e, bespann-
Sprengschuß. 7) ein Sternbild. Verkl. das : tes Landfahrzeug, ich fuhrwerke (habe gefuhr-
Füchschen, Füchslein, -s/-. der Fuchsbau, werkt), 1) fahre mit dem Fuhrwerk. 2) U wirt-
-(e)s/-e, Wohnhöhle des Fuchses, fuchsig, U schafte energiegeladen umher er fuhrwerkte in :

wütend, ärgerlich: das macht mich f. das der Werkstatt (herum), [von: fahren]
Fuchsin, -s, ein roter Teerfarbstoff, die Füch- ich führe (habe geführt) ihn, es, 1) weise den
sin, -/-nen, weibl. Fuchs, der Fuchsmajor Weg: der Reiseleiter führte uns zum Hotel. 2) U
SD Erzieher der Füchse einer Verbindung, der bestimme die Richtung seines Handelns: dieses
Fuchsschwanz, 1) eine Säge, Abb. S 1, T
12. Vorbild führte ihn auf den rechten Lebensweg. 3)
2) Grasgattung, auch Amarant u. a. Pflanzen, leite, stütze: er führte seinen Vater am Arm; man
Abb. G
35. es fuchst (hat gefuchst) ihn, U ärgert führte die Damen zu Tisch. 4) leite, befehlige:
er f. sich, fuchsteufelswild, sehr wütend, er hatte die Klasse drei Jahre hindurch als Klas-
[germ.] senlehrer geführt. 5) bei mir, habe bei mir. 6)
die Fuchsie ...ia, -/...si|en, eine Zierpflanze. handhabe er weiß den Degen zu führen. 7) habe
:

[Leonhart Fuchs, t 1566] dauernd, öffentlich (Namen, Wappen). 8) es


die Fuchtel, -/-n, Degen mit breiter Klinge; habe zum Verkauf: Damenstrümpfe führen wir
Sinnbild strenger Zucht: sie steht unter seiner nicht. 9) in vielen Wendungen in abgeblaßter
F. ich fucht(e)le (habe gefuchtelt) mit den Bedeutung: ich f. ein Amt, die Aufsicht, ein
Armen (herum), bewege sie wild in der Luft. ruhiges Leben, Krieg, einen Rechtsstreit, freche
fuchtig, U erbost, aufgebracht, [zu: fechten] Reden. 10) befördere: der Fluß führt Geröll. 11)
das Fuder, -s/-, 1) Wagenladung: ein F. Heu. M oberd. fahre. 12) bin der erste, stehe
:

2) Flüssigkeits-, besonders Weinmaß. 3) altes voran: im Entscheidungsrennen führte Italien.


Festkörpermaß. fuderweise, in Fudern, [west- 13) es führt, ist gerichtet: der Wegführt ins Dorf;
germ.] eine Brücke führt über die Schlucht. 14) es führt zu
der Fug, -(e)s mit F. und Recht, rechtmäßig, die
: etwas, hat zur Folge: Leichtsinn führt zur Armut;
Fuge, -/-n, 1) Verbindungsstelle oder Ritze das führt zu nichts. 15) mich, betrage mich: er hat
zwischen benachbarten Teilen (Bauteilen, Bret- sich in der Schule stets tadellos geführt, ich f.
tern), Abb. H 25: es ist aus den Fugen ge- ab, 1) ihn, bringe polizeilich hinaus, verhafte.
gangen, entzweigegangen, U hat sich völlig 2) Geld, zahle (Steuer). 3) es führt ab, beschleu-
verändert (Welt). 2) eine strenggebaute musi- nigt die Verdauung, ich f. ihn, es an, 1) nenne
kalische Form, ich fuge (habe gefugt) es, ziehe als Beispiel, benenne: die angeführten Zitate. 2)
Fugen, schließe sie mit Falzen usw. gut zu- verulke, halte zum besten: da hat man dich schön
sammen, ich f. es aus, verstreiche die Fugen. angeführt. 3) berufe mich auf ihn ich f. ihn als :

ich füge (habe gefügt), 1) es (mit etwas, an Zeugen dafür an. 4) leite: er führte die Bande an.
etwas), setze passend aneinander, verbinde. 2) ich f. auf, 1) es, errichte, erbaue. 2) es, spiele,
es zu etwas, gebe dazu (als Ergänzung). 3) der führe vor (Theaterstück, Film, Konzertstück).
Zufall fügt es, bewirkt, läßt geschehen. 4) mich 3) mich, benehme mich, ich f. aus, 1) ihn, führe
ihm, in etwas, ordne mich unter, gehorche. spazieren (Hund). 2) ihn, nehme auf ein Ver-
5) mich zu ihm, passe mich an. ich f. es an, bei, gnügen mit. 3) es, vollende, vollführe (Plan,
lege bei, schreibe dazu, ich f. es hinzu, sage noch, Skizze). 4) es, verkaufe Waren in das Ausland,

220
Fun
exportiere: aus Deutschland ausgeführte Waren, 2) Ü Reichtum an ungehobenen Schätzen: dies
ich f. es durch, bleibe fest dabei, bringe bis zum Buch ist eine wahre F. fündig, %> Ausbeute
Ende: die Neuerung wurde durchgeführt, ich f. es, versprechend, der Fundort, die Fundstätte,
ihn ein, 1) gebe ihm die Grundlehren, vermittle Fundstelle, Ort, an dem etwas gefunden wird,
das Verständnis. 2) mache ihn in einem Kreis [zu: finden]
bekannt. 3) mache zur Gewohnheit, zur Mode: das Fundament, -(e)s/-e, 1) Grundmauer, ABB.
man hat neue Lehrpläne eingeführt; das führt sich H 12. 2) Grundlage. Zeitw. : ich fundamen-
gut ein. 4) importiere: Deutschland führt Roh- tiere (habe fundamentiert) es. fundamental,
stoffe ein. 5) stecke hinein: der Arzt führt den grundlegend schwerwiegend ein fundamentaler
; :

Kehlkopfspiegel ein. ich f. es fort, betreibe weiter; Irrtum, ich fundiere (habe fundiert) es, gründe
leite als Nachfolger, ich f. sie heim, D heirate. (fest), begründe: ein gut fundiertes Geschäft, der
ich f. es herbei, 1) bringe. 2) verursache, ich f. Fundus, -, Grundstock, Bestand, [ahd. lat.Lw.] ;

ihn über, bringe über den Fluß, ich f. es, ihn die Funeralijen, Mz., Trauer- und Begräbnis-
vor, 1) bringe mit Hilfe der Polizei herbei, be- feiern, [franz., lat.]
sonders zum Verhör. 2) zeige, lasse vor seinen fünf (5), Übers. Z 1 ; vgl. acht wir sind zu :

Augen entstehen die vorgeführten Modelle aus der


: fünf(en), fünft oder unser fünf; er läßt fünfe
modischen Winterkollektion, ich f. es ihm zu, gerade sein, nimmt es nicht allzu genau; die
verschaffe, bringe, ich f. es darauf zurück, finde fünfte Schweiz, Gesamtheit der Auslandsschwei-
die Ursache darin, erkläre dadurch: der Unfall zer (die anderen vier sind die Sprachgemein-
ist auf Fahrlässigkeit zurückzuführen, der Füh- schaften in der Schweiz), die Fünf, -/-en, die
rer, -s/-, 1) jemand, der andere oder etwas leitet: Zahl 5; als Leistungsnote , mangelhaft' ; vgl.
Fremdenführer, Bergführer, Lokomotivführer. 2) Acht, das Fünf[eck, geometrische Figur mit
Lehrbuch, Reisehandbuch: Sprachführer, Reise- fünf gleichen Seiten. ElGW. fünfeckig, der:

führer, der Führerausweis, Schweiz. Füh- M : Fünfer, -s/-, U Fünfpfennigstück, fünfhun-


rerschein, der Führerschein, amtliche Fahrbe- dert (500), vgl. hundert, der Fünfkampf,
rechtigung für Kraftfahrer, der Führerstand, Sport: aus fünf Einzelkampfarten bestehender
Platz des Lokomotivführers, ABB. 14. führig, L Wettkampf, der Fünf liber, -s/-, Schweiz. M
M alem. 1) Q
folgsam (Hund). 2) geführig.
: Fünffrankenstück, das Fünfmarkstück, auch:
Hptw. die Führigkeit, -. die Führung, -/-en,
: 5-Mark-Stück. die Fünfprozentklausel, auch:
1) Leitung, Befehlsgewalt. 2) {§} Vorrichtung, 5-Prozent-Klausel oder 5%-Klausel, Vorschrift
die einem beweglichen Maschinenteil die Bahn in Wahlgesetzen, die Fünftagewoche, Arbeits-
seiner Bewegung vorschreibt: Führungsschiene, woche von fünf Tagen, fünftausend (5000),
Abb. A
23. 3) Teil des Geschosses. 4) Benehmen vgl. tausend, der Fünfuhrtee, Geselligkeit beim
wegen guter F. wurde der Gefangene vorzeitig ent- Nachmittags tee. fünfzehn (15), vgl. achtzehn.
lassen. 5) Sport: Spitze im Wettkampf: er ging in fünfzig (50), vgl. achtzig, [germ. Stw.]
F. das Führungszeugnis, Bescheinigung der fungibel, (f& vertretbar: eine fungible Sache, [lat.]
Polizei über etwaige Vorstrafen, [zu: fahren] ich fungiere (habe fungiert) als etwas, wirke, bin
zsführet (hat gefuhret), M Schweiz.: sättigt stark. tätig, verwalte ein Amt. [lat.; 18. Jh.]
ier Fuhrlohn, der Fuhrmann usw., -» die Fuhre. der Funk, -(e)s,kurz für: Funktechnik oder
ch fülle (habe gefüllt), 1) es mit etwas, mache voll Funkverkehr, besonders Rundfunk: Film, F.
ich f. ein Glas mit Wasser. 2) es in etwas (ein), und Fernsehen, das Funkbild, drahtlos übermit-
tue hinein, gieße hinein: ich f. Marmelade in teltes Bild, ich funke (habe gefunkt), 1) es, sende
Gläser. 3) es füllt sich, wird voll von das Stadion : drahtlos oder durch Funksignale. 2) es funkt,
füllte sich mit Zuschauern, ich f. es ab, schöpfe gibt Funken. 3) es hat (endlich) bei ihm gefunkt,
heraus und fülle in ein anderes Gefäß: Wein U er hat verstanden, ich f. ihn an, rufe durch
wird auf Fässer abgefüllt, ich f. es an, fülle. Funkspruch an. der Funke, -n/-n, auch: Funken,
ich f. es auf, 1) ergänze Vorräte, beseitige 1) kleine, blitzartig leuchtende Feuererschei-
Lücken. 2) erhöhe den Erdboden, schütte zu. nung. 2) das Aufglimmen noch sind Funken unter
:

ich f. ihn, es aus, 1) erfülle, nehme lückenlos der Asche. 3) U plötzliche Eingebung, Winzig-
ein. 2) ergänze, beantworte Fragen: ich mußte keit kein F. von Verständnis. Verkl. das Fünk-
: :

ein Formular ausfüllen, die Fülle, -, 1) das Voll- chen, Fünklein, -s/-. ElGW. funkisch, funkel-
:

sein. 2) Menge, Überfluß: wir haben das in nagelngu, U ganz neu. ich funk(e)le (habe ge-
(Hülle und) F. 3) das Dicksein: Leibesfülle. 4) funkelt), 1) gebe Licht von rasch wechselnder
Mz. -n, Füllung (bei Geflügel, Pasteten).
: Stärke oder Farbe: ich f. mit den Augen; Sterne
der Füller, -s/-, Füllfederhalter, Abb. F 10. funkeln. 2) es funkelt, glänzt: funkelnde Augen,
das Füllhorn, -(e)s/ s er, mit Blumen und Früch- der Funken, -s/-, Funke, der Funker, -s/-, 1)
ten gefülltes Hörn, Abb. F 39; Sinnbild des Telegraphist im drahtlosen Verkehr Bordfunker. :

Reichtums, füllig, dicklich, korpulent, das 2) & Angehöriger der Nachrichtentruppen, das
Füllsel, -s/-, Füllen, die Fül-
Kleinigkeit zum Funkfeuer, der Funknavigation dienende Sen-
lung, -/-en, 1) ohne Mz., das Eingießen: F. destation, die Funkmeßtechnik, Anwendung
der Fässer. 2) Inhalt, der etwas füllt; Holz oder der Funktechnik zur Entdeckung, Richtungs-
Glas in Türen, Abb. T
21 ; Mauerwerk zwischen und Ortsbestimmung von Gegenständen, Radar.
Trägern und Gewölberippen, Abb. D 5, F42: die Funksendung, drahtlose Sendung, Sendung
Zahnfüllung; Türfüllung, das Füllwort, Flick- über Rundfunk oder Fernsehen, der Funk-
wort, [zu: voll] spruch, drahtlose Nachricht, die Funkstreife,
ias Füllen, -s/-, Pferdejunges, Fohlen. mit einem Funksprechgerät ausgerüstete Polizei-
Fulminant, prächtig, fabelhaft, [lat. um 1800] ; streife: Funkstreifenwagen, der Funkturm, Bau-
ier Fum, -(e)s, M
wien. 1) Anstand. 2) das Vor-
: werk mit Sende- oder Empfangsantennen, der
nehmtun, [ital.] Funkverkehr, drahtloser Nachrichtenverkehr,
iie Fumarole, -/-n, @ vulkanische Gasaushau- [germ.]
chung. [ital.] die Funktion, -/-en, 1) Tätigkeit, Wirken, Amt,
ch fumm(e)le (habe gefummelt), U 1) renne hin Zweck, Obliegenheit: es ist in F. getreten, hat
und her, z. B. beim Fußballspielen. 2) an etwas seine Tätigkeit aufgenommen. 2) A von einer
(herum), pfusche, bastele herum. 3) es, befühle; anderen Größe gesetzmäßig abhängige Größe.
reibe ab; M
nordd. putze blank. fumm(e)lig,
: der Funktionär, -s/-e, Beauftragter einer Grup-
U fahrig. pe, einer Partei, funktionell, zweckbestimmt,
ier Fund, Finden von etwas Ver-
-(e)s/-e, 1) das wirksam, ich funktioniere (habe funktioniert)
lorenem. 2) Entdeckung, Ausgrabung: Funde es funktioniert, arbeitet ordnungsgemäß, ist wirk-
aus der Vorzeit, das Fundbüro, Aufbewahrungs- sam die Maschine f. nicht, geht nicht, ich f. es
:

stelle für gefundene Gegenstände, die Fund- um, ändere in seiner Funktion: die Diskussion
grube, 1) neueröffnetes ergiebiges Bergwerk. wurde umfunktioniert, [lat.]

221
Fun

Fürwort (Pronomen) und Fragewort


1. Das persönliche Fürwort (Personalpronomen)
Für

6.Das bezügliche Fürwort (Relativprono- Werfall (Nominativ): wer?, was?


men) Wesfall (Genitiv): wessen? (t wes?)
a) der, die, das; welcher, welche, welches. Die Wemfall (Dativ) : wem?
Beugung stimmt mit dem hinweisenden Für- Wenfall (Akkusativ) wen?, was? :

wort überein, jedoch heißt der Wesfall nur wer will mitkommen ?; wem gehört das ?
dessen und deren (nie derer). Der Wesfall von alleinstehend oder beifügend gebraucht welcher ?, :

welcher ist ungebräuchlich. Die bezüglichen welche?, welches?: welcher Fluß fließt hier?; da
Fürwörter der, die, das sind vorzuziehen. Sie paßt ein Wort Goethes. Welches?
leiten Nebensätze ein, die sich auf ein bestimm- b) Frageumstandswort (Interrogativadverb):
tes Hauptwort beziehen. Die bezüglichen Für- wie? fragt nach der Art und Weise
; dazu wieso?, :

wörter welcher, welche, welches werden wegen inwiefern?, inwieweit?


ihrer Schwerfälligkeit selten und fast ausschließ- wo? fragt nach dem Ort; dazu: woher?, wohin?,
lich in der Schriftsprache gebraucht. ver- Man wann? fragt nach der Zeit.
wendet sie besonders dann, wenn der, die, das warum? fragt nach dem Grund; dazu: weshalb?,
oder zu viele gleiche Wörter zusammentreffen: wodurch?, womit?, wozu?, worin?
der Mann, dem ich gestern begegnete; es sind
immer die, welche es am wenigsten nötig hätten. 8. Das unbestimmte Fürwort (Indefinit-
b) wer, was dienen als bezügliche Fürwörter in pronomen)
der Bedeutung jeder der, jedes das: wer das glaubt, Es bezeichnet Personen oder Gegenstände in
irrt sich; was du damit beabsichtigst, kann ich mir ganz unbestimmter Weise, was durch Beifügung
denken. von irgend verstärkt werden kann. Es wird teils
7. Das Fragewort (Interrogativpronomen hauptwörtlich, teils eigenschaftswörtlich ge-
und -adverb) braucht und, wie die anderen Fürwörter, stets
Fragewörter zählt man zu den Fürwörtern, wenn klein geschrieben.
Hauptwort vertreten (Interrogativprono-
sie ein
Dazu gehören: alle, beide, einer, einige, (irgend)

wer, was, welcher, welche, welches) und zu etwas, irgendeiner, jeder, jedermann, (irgend)
men:
den Umstandswörtern (Interrogativadverbien), jemand, keiner, man, manche, mehrere, nichts,
wenn sie nach Art und Weise, Ort, Zeit oder niemand, viele, wenige.

Grund fragen. Nach etwas oder nichts schreibt man allein-


alles,
stehende gebeugte Eigenschaftswörter groß:
a) Fragefürwort (Interrogativpronomen): allesGute, etwas Schönes, nichts Neues.
nur alleinstehend gebraucht: wer?, was?.

die Funsel, Funzel, -/-n, U schlecht brennende ihn, es, habe Furcht (oder Ehrfurcht). 2) mich
Lampe oder Kerze, [verwandt mit: Funke] vor ihm, habe Angst. 3) mich, es zu tun, scheue
für ihn, es, Übers. V 4, 1) an Stelle, als Ersatz: mich, möchte es aus Furcht unterlassen.
/. den Verlust erhielt er Ersatz. 2) als Bezahlung Fürchtegott, männl. Vorname, fürchterlich,
/. eine Mark. 3) zugunsten, zuliebe, zum furchtbar, furchtlos, unerschrocken, mutig.
Zweck alles f. den Kunden; dies Geschenk ist f.
: Hptw. : die Furchtlosigkeit, -. furchtsam,
dich; ich bin f. den ersten Vorschlag; das Für und ängstlich, zu Furcht neigend. Hptw. die :

Wider, Gründe und Gegengründe; ein f. allemal, Furchtsamkeit, -. [germ.]


ein Fall, der immer gilt. 4) entsprechend, im fürder, f weiter, ferner, fürderhin, t in Zu-
Verhältnis dazu: /. seine Jahre ist er noch sehr kunft, [alter Komparativ von: fort]
rüstig. 5) was betrifft ich f. meine Person; fürs
: für ein ander, einer für den anderen, wechsel-
| |

erste, einstweilen, vorläufig. 6) als ich halte ihn : seitig : sie wollen f. einstehen, leben, sein.
f. klug; er hat es f. gut befunden, gebilligt. 7)/. sich, für erst, + vorerst.
|

allein, gesondert das ist eine Sache f. sich. 8) was


: die Furie „Ja, -/...ri|en, 1) römische Rache-
f., von welcher Art: was ist er f. ein Mensch? 9) göttin. 2) U wütendes Weib, furios, wü-
als Zeitangabe und in zeitlicher Folge wir haben : tend, hitzig, furioso, d" leidenschaftlich-bewegt,
das Ferienhaus f. einen Monat gemietet; Schritt f. [lat.; ital.]
Schritt, allmählich; Jahr f. Jahr, jedes Jahr der Furigr, -s/-e, Sb mit Unterkunfts- und Ver-
wieder. 10) eine Möglichkeit bezeichnend: /. pflegungsgeschäften Betrauter, [franz.]
alle Fälle ;/. diesen Fall habe ich vorgesorgt, [ver- fürligb, f vorlieb.
wandt mit: vor] das Furnigr, -s/-e, dünnes Holzblatt aus Edel-
iie Furage fu'ra:3d, -, &
Lebensmittel für die holz zum Aufleimen auf Holz- oder Holzfaser-
Truppe, Futter für die Pferde, ich furagjgre platten, Abb. H
25. ZEITW. ich furniere (habe :

(habe furagiert), empfange, hole Furage, [franz. furniert) es. [franz.; 16. Jh.]
aus dt.: Futter; 17. Jh.] der Furor, -s, Jähzorn, Wut. die Furore, -, das
fürbaß, f D weiter er schritt f.
: F., -s, Raserei, Beifall: es wird F. machen, Auf-
ch fürbe (habe gefürbet) es, M
Schweiz.: fege, sehen erregen, [lat.; ital.]
säubere mit Besen. fürs, U für das, Übers. Z 14.
iie Fürbitte, Gebet oder Bitte zugunsten anderer. die Fürsorge, -, 1) öffentliche Unterstützung an
Zeitw.: fürbitten (fürzubitten), nur in der Erwerbsunfähige und Arme, Sozialhilfe. 2)
Nennform üblich, der Fürbitter, Unterstüt- Vorsorge, die Fürsorgeerziehung, vom Staat
zer einer fremden Bitte. übernommene Erziehung körperlich und sittlich
ch furche (habe gefurcht) es, bilde Rinnen darin. gefährdeter Jugendlicher, der Fürsorger, -s/-,
die Furche, -/-n, Längsvertiefung, Rille,
1) die Fürsorgerin, -/-nen, jemand, der für die Für-
Abb. B 29: Ackerfurche. 2) Runzel in der Haut, sorge arbeitet, fürsorgerisch, auf die öffent-
Vertiefung im Gehirn, furchig, gefurcht. liche Fürsorge bezüglich, fürsorglich, liebevoll
die Furchung, -/-en, Teilung der befruchteten betreuend, vorsorglich. Hptw. die Fürsorg- :

Eizelle, [germ. Stw.] lichkeit, -. der Fürspan, 12. und 13. Jh.:
iie Furcht, -, das Gefühl, von etwas Bestimm- eine Spange, die Fürsprache, Rede zugunsten
tem bedroht zu werden: F. vor ihm, daß etwas eines anderen, Empfehlung oder Fürbitte, der
geschieht, geschehen könne; von F. ergriffen; aus Fürsprech, -s/-e, 1) Fürsprecher. 2) Schweiz. M
F. wagten sie nicht zu reden; die F. des Herrn, Rechtsanwalt, der Fürsprecher, jemand, der
Gottes, D die Furcht, Ehrfurcht vor Gott, furcht- sich für einen anderen bittend einsetzt.
bar, 1) schreckenerregend, gefahrdrohend. 2) der Fürst, -en/-en, 1) Titel des hohen Adels. 2)
U groß, sehr: er ist f. dumm. Hptw. die Furcht- : Landesherr: Reichsfürst; Fürstbischof, das Für-
barkeit, -. ich fürchte (habe gefürchtet), 1) stenhaus, bestimmtes fürstliches Geschlecht.

223
Für
die Ecltstonge r
die Seitenlinie (90—120 i

J
Gal
Fußleiste, Leiste am Rand des Fußbodens, das Futter, -s/-, 1) Nahrung der Tiere, vor allem
Abb. F 42. ...füß(l)er, Lebewesen mit einer der Haustiere; Gras, Heu. 2) Stoffeinlage, Abb.
bestimmten Art oder Anzahl von Füßen: Tau- K 24. 3) Verkleidung (der Tür, einer Mauer
sendfüß(l)er. der Füßling, -s/-e, Fußteil (an durch eine Verstärkungsmauer), Abb. 21, 10.T M
Strümpfen). ^Fußmatte, Abtreter, Abb. T 19. 4) Auskleidung eines Behälters oder Gefäßes.
die Fußnote, Anmerkung unterm Text, der 5)Werkzeug zum Einspannen von Werkstücken
Fußpunkt, 1) A
Punkt einer Linie, auf der das Spannfutter, die Futterage... 33, -, U Mund Vorrat,
Lot steht. 2) t? Nadir, der Fußsack, Kälte- Essen, das Futteral, -s/-e, Hülle, Überzug,
schutz für die Füße, die Fußspur, Abdruck eines Kapsel: Brillenfutteral, ich futt(e)re (habe ge-
Fußes auf dem Boden: die Polizei konnte Fuß- futtert) (es) U esse, ich fütt(e)re (habe gefüttert)
,

spuren des Einbrechers sichern, die Fuß(s)tapfe, ihn, es mit etwas, 1) gebe Futter, nähre: wir
-/-n, der Fuß(s)tapfen, -s/-, Fußspur: er will füttern unser Vieh mit Gras. 2) versehe mit einem
in meine Fußstapfen treten, Ü das gleiche tun wie Futter: der Rock ist gefüttert. Hptw.: die
ich. das Fußvolk, Infanterie, die Fußwaschung, Fütt(e)rung, -/-en. das Futtermittel,. Tier-
sinnbildliche Demutsbezeigung. der Fußweg, futter, der Futterneid, U Mißgunst, [germ.
Weg für Fußgänger, fußwund: er hat sich f. Stw.; 2-5 von ahd. , Überzug']
gelaufen, [germ. Stw.] das Futur, -s/-e, Sprachlehre: Zukunft, Übers.
He Fussel, -/-n, der F., -s/-(n), U Fädchen (am Z 7. Eigw. futurisch, der Futurismus, -,
:

Kleid u. ä.). Zeitw. es fusselt (hat gefusselt).


: Kunstrichtung des 20. Jahrhunderts. Eigw. :

Eigw. fusselig, fußlig.


: futuristisch, der Futurist, -en/-en, Anhänger
'ie Fustage ...33, -, Leergut (Fässer, Kisten), des Futurismus, die Futurologie, -, Zukunfts-
[franz.] forschung, das Futurum, -s/...ra, Futur, [lat.]
utsch, U verloren, weg; zerstört: er war f. und der F-Zug, Fernschnellzug.
hin, Ü begeistert, hingerissen, [oberd.]

,das G
ge:, -/-, stimmhafter gesprengter Gau- gackern, geben Laut. 2) über es, Ü rede unaufhör-
menlaut, Übers. A 27, S 60. lich, aufgeregt. [Schallw.]
as g, -/-, £ 1) fünfter Ton der C-Dur-Tonleiter, gad, M alem.: 1) sofort. 2) genau. 3) gerade.
Abb. N9. 2) Zeichen für: g-Moll. G, Zeichen der Gadem, Gaden, -»/-, M Schweiz, t, auch M
für: G-Dur. niederd. : 1) Saalbau. 2) einzimmeriges Haus.
•, für: 1) Gramm. 2) österreichischer Gro-
Abk. 3) Kammer; Laden; Stockwerk, [ahd.]
schen. 3) Gravitation der Erde. das Gadolinium, -s, Zeichen: Gd, OElement.
i, Abk. für: 1) Geld (auf Kurszetteln). 2) Gauß. [Johan Gädolin, t 1852]
Ja, «O Zeichen für: Gallium. ich gaffe (habe gegafft) nach ihm, blicke staunend,
iäa, Göttin der Erde, [griech.] offenen Mundes, ich g. ihn an, bestaune sicht-
:h gab, von: ich gebe. lich, ich g. ihm nach, starre nach, ich g. zu,
er Gabardine, -s, die G., -, Gewebe mit feinen schaue sichtlich staunend zu. Hptw. die Gaffe-
:

Schrägrippen, [franz.] rej, -. der Gaffer, -s/-, müßiger Zuschauer,


er Gab bro, -s, eine Gesteinsart. [ital.] [ahd.]
ie Gabe, -/-n, 1) Geschenk, Dargebrachtes. 2) an trapezförmigen
die Gaffel, -/-n, 1) Segelstange
Begabung. 3) verabreichte Menge einer Arznei, Segeln, Abb. S 47, S 48. 2) M
niederrhein. f:
Dosis. 4) M
Schweiz. Preis beim Schützenfest.
: Zunft, der Gaffelschoner, Abb. S 49. [niederd.
gäbe, -*• gang, [zu: geben] ,Gabel']
ie Gabel, -/-n, 1) Werkzeug mit Zinken, als der Gag geg, -s/-s, effektvoller witziger Einfall
Eßgerät und landwirtschaftliches Gerät, Abb. (in Filmen, Komödien u. a.). [engl.]
G 1, B 24. 2) Abzweigung: Astgabel. 3) Teil der Gagat, -(e)s/-e, schwarzer Bernstein, [griech.,
des Fahrrades, Abb. F 3. 4) Teil des Fern- nach der Stadt Gagas in Lykien]
sprechers. 5) Schach: gleichzeitiger Angriff die Gage 'ga:33, -/-n, Besoldung von Künstlern,
eines Bauern auf zwei Figuren. Verkl. : das [franz. aus germ.]
Gäbelchen, -s/-. der Gabelbock, 1) Anti- ich gag(e)le (habe gegagelt), M
Schweiz. wackle. :

lopenart. 2) Rehbock als Gabler, ich gab(e)le ich gähne (habe gegähnt), 1) atme tief und lang-
(habe gegabelt), 1) nach etwas, suche aufzuspie- sam durch den weit geöffneten Mund vor Müdig-
ßen, mit einem Stock zu ergreifen. 2) es, gabele keit oder Langeweile. 2) ein Abgrund gähnt vor
auf. 3) der Fluß gabelt sich, teilt sich in mehrere uns, klafft, öffnet sich riesig und tief. 3) gähnende
Arme, ich g. auf, 1) es, spieße auf eine Gabel auf. Leere, Ü fast völlige Leere (eines Saals), [ahd.]
2) ihn, U treffe zufällig, finde beiläufig: wo hast die Gaillarde ga'jards, -/-n, alter Gesellschafts-
du das aufgegabelt? ich gäb(e)le (habe gegabelt), tanz, [franz.]
M Schweiz, f: suche zu erhaschen, das Gabel- die Gake, -/-n, M
ostmitteld.: 1) Bläschen (an
frühstück, warme Mahlzeit als zweites Früh- der Lippe). 2) vorlautes junges Mädchen, [eigtl.
stück, der Gabelgriff, 1) Turnen: Daumen ge- Schallw. für das Geschrei der Gänse, Krähen]
genüber allen anderen Fingern. 2) bei Blasinstru- die Gala, -, Festschmuck, Festkleider: er hat
menten Griff mit Zeige- und Ringfinger bei sich in G. geworfen; Galauniform, [span. aus arab.]
erhobenem Mittelfinger. gab(e)lig, gegabelt, galaktisch, auf das Milchstraßensystem bezüg-
einmal verzweigt, die Gabelmücke, Fieber- lich, [zu griech. Milch']
,

mücke, der Gabelschwanz, ein Schmetterling. der Galan, -s/-e, Liebhaber (einer Frau), galant,
der Gabelstapler, ein gleisloser Förderer, die höflich, ritterlich, zuvorkommend (gegenüber
Gab(e)lung, -/-en, Abzweigung (Weg, Fluß). Frauen): die galante Zeit, das 18. Jahrhundert,
die Gabelweihe, ein Raubvogel, [germ. Stw.] Rokoko; ein galantes Abenteuer, Liebesaffäre.
rabi, weibl. Vorname, [zu: Gabriele] HPTW.: die Galanter ig, -/...'ri|en. die Galante-
äbig, M
Schweiz. praktisch, nützlich, vorteil-
: riewaren, Mz., f schmückendes Zubehör für
haft, [zu: geben] Kleidung, [span. -franz., von: Gala]
er Gabler, -s/-, Abb. G
22. [zu: Gabel] Galatea, griechische Meernymphe.
>a|briel, männl., Ga briele, weibl. Vorname, der Galater, -s/-, Angehöriger keltischer Stämme
[hebr. ,Held Gottes'] in Kleinasien: Galaterbrief, B ein Brief des
ach, M
österr.: jäh, plötzlich. Apostels Paulus.
:h gack(e)re (habe gegackert), gack(e)le (habe der Gäle, -n/-n, keltischer Bewohner Schottlands,
gegackelt), gackse (habe gegackst), 1) Hühner auch Irlands. Eigw.: gälisch.

5 SB 225
Gal
hergestellte Tinte, die Gallwespe, ein Haut-
flügler: Eichengallwespe, [lat.]
<fer Galmej,-s/-e, ein Zinkerz, [griech. aus hebr.]
der Galon ga 15, -s/-s, die Galone, -/-n, Tresse,
Goldlitze, ich galonigre (habe galoniert) es,
versehe mit Tressen, Streifen, [franz.; zu: Gala]
der Galopp, -s/-e oder -s, 1) springende Gang-
art desPferdes, Abb. R
18; Sinnbild für große
Geschwindigkeit: es ging im G. nach Hause, Ü
sehr schnell. 2) schneller Rundtanz im 2 / 4 -Takt.
Zeitw.: ich galoppiere (bin, habe galoppiert),
die Stein-
gabel galoppierend, f rasch fortschreitend: galop-
pierende Schwindsucht, [franz. aus altfränk.]
Gabel die Galosche, -/-n, Überschuh aus Gummi,
[franz. aus griech.; spätes MA.]
galst(e)rig, M
niederd.: ranzig, faulig.
dieGaleasse, -/-n, kampfkräftige Galeere, die galt, M
oberd. keine : Milch gebend (Kühe,
Galeere, -/-n, im MA.: Ruderkriegsschiff Ziegen). Vgl. gelt.
Galeerensträfling, zum Rudern Verurteilter, die ich galt, von: ich gelte.
Galepne, -/-n, auch: Galione, im MA. ein : ich galvanisiere (habe galvanisiert) ihn, es, 1)
Segelkriegs- und -handelsschiff. die Galeote, behandle mit dem galvanischen Strom. 2) über-
-/-n, auch: Galiote, Galjot, leichte Galeere, Abb. ziehe im galvanischen Bad mit einer Metall-
S 49. [ital. aus mittellat. galea ,Ruderschiff'] schicht. Eigw. galvanisch. Hptw. die Galva-
: :

die Galerig, -/...'ri|en, 1) nach einer Seite offener nisation, -. das Galvano, -s/-s, durch Galvano-
Laufgang um das Obergeschoß von Gebäuden, plastik hergestellte Kopie einer Druckplatte, das
Abb. K 20. 2) mehrere Räume verbindender Galvanometer, Gerät zum Messen geringer
langer Gang. 3) oberster Rang im Theater. 4) Galvano
elektrischer Stromstärken, die plastik,
Kunstsammlung, [mittellat. -ital. aus griech.] Herstellung metallener Gegenstände durch
der Galgant, -(e)s, zu Heilzwecken verwendeter galvanischen Niederschlag. Eigw. galvano- :

Wurzelstock, [aus chines.] plastisch. /u<Galvano skop, -s/-e, ein Galvano-


t

der Galgen, -s/-, 1) Gerüst aus Balken zur Hin- meter. [Galvani, ital. Naturforscher, 1737-98]
richtung durch den Strang. 2) Vorrichtung der Gamander, -s/-, <$> 1) eine Lippenblütler-
zum Aufhängen von Lasten. 3) U bewegliche gattung. 2) Ehrenpreisart. [mhd. aus griech.]
Vorrichtung, an der ein Mikrophon hängt, die die Gamasche, -/-n, 1) Wadenbekleidung aus
Galgenfrist, Ü letzter Aufschub vor etwas Un- Leder oder Stoff. 2) Bekleidung des Oberfußes
angenehmem, der Galgenhumor, bittere Heiter- aus Stoff oder weichem Leder. 3) sie hat Ga-
keitauch in schwerer Not. der Galgenstrick, maschen vor ihm, U Angst, [franz. aus arab.]
Galgenvogel, Gauner, Herumtreiber, [germ. die Gambe, -/-n, 16.-18. Jh.: dem Violoncello
.Stange'] ähnliches Streichinstrument, [ital. Viola da
der Galiläer, -s/-, 1) Bewohner von Galiläa, der gamba Kniegeige']
,

Landschaft Palästinas. 2) ohne Mz., Christus. der Gambi er, -s/-, Bewohner des afrikanischen
Eigw. galiläisch.
: Staates Gambia. Eigw.: gambisch.
der, das Galimathias, -, verworrenes Gerede, das Gambit, -s/-s, Schach: eine Spieleröffnung,
[franz. aus griech.] [span. aus arab.]
das Galion, -s/-s, & Vorbau am Bug älterer Garn brinus, sagenhafter flandrischer König,
Schiffe, die Galione, -/-n, Galeone. die Galions- Schutzpatron der Brauer.
figur, Bugschmuck, die Galiote, -/-n, Gal- der Gamet, -en/-en, Geschlechtszelle, Keimzelle.
jot, -/-en, Galeote. [span., verwandt mit: Ga- das Gamma, -(s)/-s, griechischer Buchstabe,
leasse] Übers. G 36. die Gammastrahlen, auch: y-
gälisch, -* der Gäle. Strahlen, Mz., elektromagnetische Strahlung bei
der Gallapfel, 4> runde, gerbstoffreiche Miß- Atomkernumwandlungen.
bildung, die Galle, -/-n, 1) flüssige Absonderung der Gammel, -s, M niederd., ostmitteld. : wert-
der Leber; Sinnbild für Ärger und schlechte Kram, ich gamm(e)le (habe gegammelt),
loser
Laune mir läuft die G. über, Ü ich ärgere mich.
: lebe als Gammler. Hptw.: das Gammler-
2) U Gallenblase. 3) W
Flüssigkeitsansammlung tum, -s. gamm(e)lig, 1) verdorben, nicht
in den Gelenken (bei Pferden). 4) <|> Mißbildung mehr zu gebrauchen. 2) Ü faul und ungepflegt.
durch Schmarotzer. 5) {3} Blase im Guß. 6) Ab- der Gammler, -s/-, (betont) ungepflegter
schaum (beim Glasschmelzen, Teerschwelen). Mensch, Herumtreiber, [germ. Stw.]
7) ,z£ Stelle im Acker mit Nässestauung: Wasser- der Gammen, -s/-, M Schweiz.: in der Mitte
galle. galle(n)bitter, sehr bitter, die Gal- erhöhtes Beet.
lenblase, Organ, das Galle aufspeichert, Abb. der, die Garns, -/-en, M bayr. Gemse, der Gams-
:

M 12. der Gallenstein, festes Gebilde in der bart, Rückenhaare des Gemsbockes als Hut-
Gallenblase. [1 und 2 germ. Stw., 3-7 lat. Lw.] schmuck.
das Gallert, -(e)s/-e, die Gallerte, -/-n, zäh- die Ganasche, -/-n, hinterer oberer Rand des
elastische Masse. Eigw. gallertig, [mhd., aus
: Unterkiefers beim Pferd, Abb. P 10. [franz.]
mittellat.] die Gand, -/-en, das G., -(e)s/ i'er, M oberd.:
Galli en, Name von Frankreich, Belgien und Schutthalde.
Oberitalien in römischer Zeit. Eigw. gallisch. : der Ganef(f), -(s)/-e, Ganove, [hebr.] G
der Galli er, -s/-, Bewohner von Gallien, galli- der Gan erbe, f Miterbe, [ahd., Ge-an-erbe]
kanisch, französisch-katholisch (vor 1789). der gang, 1) es ist g. und gäbe, üblich, geläufig. 2)
Gallizismus, -/...men, französische Sprach- auch: gäng, M
Schweiz.: immer, gäng, auch:
eigentümlichkeit, die beim Übersetzen in eine gang, M
Schweiz.: immer: es ist g. und gäbe,
andere Sprache übernommen wurde, [lat. aus gang und gäbe, [von: gehen]
kelt.] der Gang, -(e)s/ 2 e, 1) das Gehen, normale Fort-
gallig, 1) Galle enthaltend. 2) Ü verbittert, bewegung zu Fuß. 2) Weg zu einem bestimmten
[zu: Galle] Zweck: ich muß noch einen schweren G. tun; ich
das Gallium, -s, Abk. : Ga, O Element. habe noch ein paar Gänge vor. 3) einmaliger
die Gallone, -/-n, englisches Hohlmaß (4,55 1). Arbeitsaufwand, z. B. Abschnitt im Zweikampf,
gallophil, franzosenfreundlich, [zu: Gallien] einmalige Füllung des Mühltrichters, einmaliges
die Gallussäure, -, u. a. in Galläpfeln vorkom- Wenden beim Kreuzen des Seglers Arbeitsgang. :

mende Säure, die Gallustinte, mit Gallussäure 4) Gericht in der Speisenfolge: wir haben zu

226
Gar

X3"
die Sandschaufel
der Schlauch

' Spatengabel
die Erdschaufel

der Spaten yttttk *e K-uzhacke

die Heckenschere das Okuliermesser die Hippe


die Gartenhecke
der Obstpflücker
Gartengerat

Mittag drei Gänge, z. B. Suppe, Hauptgericht, Mann kann ich die Arbeit nicht schaffen. 5) sehr:
Nachtisch. 5) schmaler Verbindungsraum, über- das ist g. schlecht. 6) ziemlich, einigermaßen,
dachter Gehweg: Durchgang; Verbindungsgang; nicht besonders: g. gut, leidlich, das Ganze,
Gehörgang, Abb. O 2; unterirdische Gänge; -n, ein -s, alles (die Gemeinschaft, das Werk):
Gänge im Fuchsbau. 6) ^ ©
mit Gestein oder er will aufs G. gehen, will alles ; jetzt gehl es ums
Erz gefüllte Spalte in einem anderen Gestein. G.; es handelt sich ums große G.; diese Dinge
7) Windung, eine Umdrehung eines Gewindes, bilden ein Ganzes, die Gänze, -/-n, 1) ohne Mz.,
Abb. G 22. 8) «s> Übersetzungsverhältnis zwi- Ganzheit: zur G., M
österr.: ganz. 2) <?£ nicht
schen Motor (bei Fahrrädern: Tretkurbelan- abgebautes Lager von Eisenerz. 3) Gußform von
trieb) und Radantrieb Gangschaltung. 9) ohne
: Sand, die Ganzheit, -, Geschlossenheit, um-
Mz., Bewegung, Lauf; Ablauf, Verlauf: ich muß fassende Einheit. Eigw. ganzheitlich, die
:

es in G. halten, bringen, setzen, aber: das Ingang- Ganzheitsmethode, Erlernung des Lesens vom
setzen; es geht seinen G., Ü geht weiter; der G. ganzen Wort aus. der Ganzlederband, Ganz-
der Entwicklung, der Ereignisse, die Gangart, leinenband, -(e)s/-e, ganz in Leder oder Leinen
1) Art der Fortbewegung beintragender Tiere. gebundenes Buch, gänzlich, ganz, völlig, die
2) Reiten: Bewegungsart des Pferdes, z. B. Trab, Ganzsache, Briefumschlag oder Postkarte mit
Galopp, gangbar, 1) zum Begehen geeignet. eingedrucktem Wertstempel, ganzseiden, aus
2) Ü geläufig, üblich, gültig, annehmbar, das reiner Naturseide, die Ganztagsschule, Schule,
Gängelband: ich führe, habe ihn am G., Ü be- in der sich die Schüler den ganzen Tag über
vormunde, ich gäng(e)le (habe gegängelt) ihn, aufhalten, die Ganzwortmethode, Ganzheits-
bevormunde, die Gängelej, -, lästige Bevor- methode, [urspr. oberd. ; Herkunft unklar]
mundung, das Ganggewicht, Gewicht als An- ich gap(p)e (habe gegap(p)et), Schweiz. M
trieb eines Uhrwerks, Abb. U 1. gängig, 1) tändle, scherze (meist mit Tieren).
rasch, gut laufend: ein gängiges Pferd. 2) ge- gar, 1) fertig gekocht: das Essen ist g. 2) fertig
bräuchlich, üblich: eine gängige Redensart. 3) zubereitet (Leder, Gußmasse). 3) sehr, ganz,
gern gekauft, leicht verkäuflich: gängige Waren. sogar (immer getrennt geschrieben): g. zu viel;
Hptw. die Gängigkeit, -. das Gangspill, J,
: das kommt g. nicht in Frage; sei nicht g.
g. kein;
Ankerwinde, [germ. zu: gehen] ; so wild; nun kommen sie g. noch zu spät! [germ.]
dieGan gli enzelle, Nervenzelle, das Gan glion, die Garage garai^d, -/-n, Unterstellraum für
-s/...li|en,l)Nervenknoten. 2)Überbein. [griech.] Kraftwagen, Abb. H
12: Tiefgarage, ich gara-
der Gangster 'gtn..., -s/-, Mitglied einer Ver- giere (habe garagiert), M
österr. : stelle den
brecherbande, [engl.] Kraftwagen ein. [franz.]
die Gangway 'gzrjwe:, -/-s, Laufsteg zum Schiff der Garant, -en/-en, Bürge, Gewährsmann, die
oder Flugzeug, [engl.] Garantig, -/...'ti|en, Gewähr, Haftung der Fern- :

der Ganove, -n/-n, Gauner, Dieb, [hebr.] sehapparat hat ein Jahr G. ZEITW. ich garan- :

die Gans, -/-e, 1) ein großer Schwimmvogel. 2) U tiere (habe garantiert) es. der Garantieschein,
dummes Frauenzimmer. Verkl. das Gänschen, : Schriftstück über eine Garantie (beim Waren-
Gänslein, -s/-. der Gansbraten, M südd., kauf), [franz.]
österr. Gänsebraten, das Gänseblümchen, ein
: der Gar aus: er macht ihm den G., tötet, ver-
|

kleinstaudiger Korbblütler, der Gänsebraten, nichtet ihn. [von: gar]


gebratene Gans, das Gänsefüßchen, U An- die Garbe, -/-n, 1) gebündeltes Getreide oder
führungszeichen, die Gänsehaut, Ü das Auf- Stroh. 2) Ü Bündel: Lichtgarben (des Schein-
richten der Haare durch Frösteln oder Furcht. werfers). 3) Korbblütlergattung: Schafgarbe.
das Gänseklein, Gericht aus den kleineren [ahd. zu: greifen]
Teilen und Eingeweiden der Gans, im Gänse- der Garcon gar'sj, -s/-s, 1) Junggeselle. 2) Kell-
marsch, Ü einer hinter dem anderen, der Gan- ner, die Garconne, -/-n, Junggesellin. [franz.]
ser, -s/-, M
südd., der Gänserich, -s/-e, männl. die Garde, -/-n, 1) f Leibwache. 2) Elitetruppe.
Gans, der Gänsewein, Ü Wasser, [germ. Stw.] 3) Fastnachtstruppe: Fastnachtsgarde, der Gar-
die Gant, -/-e'n, M
oberd.: Versteigerung, Kon- dist, -en/-en, Angehöriger einer Garde, [franz.]
kurs. die Garderobe, -/-n, 1) gesamte Kleidung eines
der Ganter, -s/-, 1) M
südd.: Gestell als Faß- Menschen. 2) (Vorraum mit) Kleiderablage. 3)
unterlage. 2) M
niederd. Gänserich. : Umkleideraum (für Schauspieler), der Garde-
Ganymed(es), sagenhafter Mundschenk des robier ...'bje:, -s/-s, die Garderobiere ...'bjc.rd,
Zeus, [griech. ,der Erquickende'] -/-n, Aufseher(in) über die Garderobe, [franz.]
ganz, 1) heil, unversehrt: das Glas ist nicht mehr gardez! gar' de:, Schach: Warnung beim Angriff
g.; ganze Zahlen, keine Brüche; ein ganzer Kerl, auf die Dame, [franz. , aufgepaßt']
ein tüchtiger Mensch es ist ein Ganzes. 2) gesamt,
; die Gardine, -/-n, Fenstervorhang, Abb. 18: W
all: g. Europa; mit ganzer Kraft; ich bin g. Ohr, er sitzt hinter schwedischen Gardinen, Ü im Ge-
ins Zuhören vertieft; im (großen und) ganzen, fängnis, die Gardinenpredigt, U Strafrede,
im allgemeinen g. und gar, völlig. 3) sehr ähn-
;
besonders der Ehefrau, [lat. cortina ,Vorhang'j
lich er ist g. der Vater. 4) U nur mit ganzen drei
: : ich gare (habe gegart) es, koche gar. ich g. es aus,

15* 227
Gar

die Heizungsanlage (für Treibhäuser!

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- loubengang^-y £T, das Rondell . I
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der Rosenstock ^U H iß

L'der Steingarten

der Plattenweg^
ie^egenVnne'— Q^' die Purn P e

-Garten'' '''vÄ'"'

<6> entziehe ihm


flüssige und gasförmige Be- Gärtlein, -s/-. der Gärtner, -s/-, jemand,
standteile, Gare, -, 1) günstiger Zustand
die der einen Garten (berufsmäßig) bearbeitet, ich
von Kulturboden. 2) Mischung der Gerbstoffe gärtnere (habe gegärtnert), bearbeite einen
für Glaceleder. 3) Richtung, in der massige Garten, die Gärtnerej, -/-en, 1) ohne Mz.,
Gesteine, z. B. Granit, gut spalten, ich gäre Haltung und Züchtung von Pflanzen. 2) Unter-
(gor, habe gegoren; oder, besonders Ü gärte, : nehmen hierfür, Abb. 3. G
die Gärtnerin,
gegärt), 1) bringe in Gärung. 2) es gärt, ist in
es, -/-nen, weibl. Gärtner, gärtnerisch, auf die
Gärung im Volke gärt es, U es herrscht revolu-
: Gärtnerei bezüglich, [germ. .Einzäunung']
tionäre Stimmung, gargekocht: gargekochtes die Gärung, -/-en, 1) ein Zersetzungsvorgang
Fleisch, aber: es ist gar gekocht, die Garküche, organischer Stoffe. 2) Ü bedrohliche Unruhe,
Speisehaus. [germ. Stw., zu: Gischt, gar] revolutionäre Stimmung, [zu: gären]
der Gargel, -s/-, Falz zum Einlassen des Bodens das Gas, -es/-e, 1) Stoff im gasförmigen Aggre-
am Faß. [franz.] gatzustand, Abb. A
8. 2) vergaster Brennstoff,
das Garn, -(e)s/-e, 1) aus Fasern gesponnener Abb. G
4: Stadtgas; Gasheizung. 3) U Ge-
Faden, Abb. G
2. 2) Netz zum Fisch- und Vogel- schwindigkeit: ich gebe G., fahre schnell, der Gas-
fang: ich bin ihm ins G. gegangen, U überlistet brand, { eine Wundinfektion, gasförmig, ver,
worden. 3) U Erzählung, besonders Seemanns- dampft, weder flüssig noch fest, der Gasherd-
geschichte: er hat ein Seemannsgarn gesponnen. mit Gas betriebener Küchenherd, die Gasmaske,
[germ. Stw. ,aus Därmen Gedrehtes'] Schutzmaske gegen Giftgase, das Gaswerk,
die Garnele, -/-n, ein zehnfüßiger Krebs, Anlage zur Erzeugung von Stadtgas. [Kw. um
[niederl., zu: Granne] 1700, aus: griech. Chaos]
garni, möbliert. Vgl. Hotel garni. [franz.] das Gasel, -s/-e, die Gasele, -/-n, orientalische
ich garniere (habe garniert) es, 1) rüste aus. 2) Gedichtform, [arab. .Gespinst']
schmücke aus. Hptw. die Garnjgrung, -/-en.: die Gaskonade, -/-n, t Prahlerei, [die Gascogne,
die Garnitur, -/-en, 1) Beschläge, Ausstattung. franz. Landschaft]
2) Satz, Reihe, Anzahl von Zusammengehöri- die Gasse, -/-n, 1) enge Straße, schmaler Durch-
gem: eine G. Unterwäsche, und Hose, Hemd gang: die hohle G., Hohlweg. 2) oberd. M
Abb. K
24. [franz. aus germ. ,warnen'] Stadtstraße. 3) Ü schmaler trennender Raum:
die Garnison, -/-en, Sh> 1) Standort. 2) Besatzung die Schaulustigen bildeten eine G., als die Polizei
eines Standortes, [franz.] kam, traten zur Seite. Verkl.: das Gäßchen,
der Garrick 'gcrik, -s/-s, Abb. 17. T Gaßlein. -s/-. der Gassenhauer, -s/-, t viel
die Gar(r)ote, -/-n, ein Halseisen zur Hinrich- gesungenes Lied, der Gassenjunge, unbeauf-
tung durch Erdrosseln, [franz.] sichtigter, schlecht erzogener Junge, [germ. Stw.]
garstig, eklig, häßlich, böse. Hptw.: die Gar- der Gast, -es/ 2 e, 1) jemand, den man (zu einer
stigkeit, -/-en. [mhd.] Mahlzeit) eingeladen hat: wir haben heute abend
der Garten, -s/ c Bodenstück zum Anbau von
, Gäste; er ist bei uns zu G. 2) vorübergehend An-
Nutz- und Zierpflanzen, Abb. 3 Gartengerät, G : wesender: Kurgast. 3) Besucher eines Hotels,
Abb. G
2; Gemüsegarten; botanischer G.; Sinn- einer Gaststätte: Hotelgast. 4) Bühne: Schau-
bild des Gedeihens. Verkl. das Gärtchen, : spieler, der auf einer fremden Bühne auftritt.

der Brennerkopf der Zylinder dos Gasrohr

das
Mundstück
der
Strumpf

der Einhängezylinder
das Hängelicht
Ge
der Kleiderständer ^der Kleiderhaken der Zigarettenboy die Durchreiche

das Sofa der Gast Bauchladen der


der Koch
der Stammtisch
Gast'

die Schüssel

die
Schublade
der
Serviertisch

der Stuhl der Servierwagen


die Weinkarte

der Schanktisch (die Theke)


die Gastwirtschaft Gaststatte' das Tischtuch das Restaurant

5) £ Mz.: -en, Matrose mit Sonderausbildung Narr, armer Betrogener, das Gauchheil,
oder -Verwendung: Bootsgast, Signalgast, der -(e)s/-e, eine Pflanzengattung, Abb. F38. [germ.]
Gastarbeiter, ausländische Arbeitskraft, die der Gaucho 'gautfo:, -(s)/-s, südamerikanischer
Gasterei, -/-en, üppiges Gastmahl, Gelage. Viehhirt, [indian.]
gastfrei, gastfreundlich. Hptw.: die Gastfrei- gaudeamus!, wir wollen lustig sein, das Gaudi,
heit, -. gastfreundlich, auch: gastfrei, gerne -s, U, dieG.,-, M
südd., das Gaudium, -s, großer
Gäste bei sich sehend. Hptw.: die Gastfreund- Spaß, [lat.]
lichkeit, Gastfreundschaft, -. der Gastgeber, der Gaudieb, t Gauner, [niederd. .behender
-s/-, die Gastgeberin, -/-nen, jemand, der ein- Dieb']
lädt, eine Geselligkeit veranstaltet, das Gast- die Gayfe(l), -/-n, M
Schweiz.: hohle Hand;
haus, 1) Unterkunft und Verpflegung bietendes beide Hände voll. [germ. Stw.]
Haus. 2) Gaststätte, der Gasthof, ländliches ich gau friere go'fri:r3 (habe gaufriert) es, presse
Gasthaus, ich gastiere (habe gastiert), trete als Muster (in Stoff, Papier, Kunstleder), [franz.]
Gast auf einer fremden Bühne auf. gastlich, 1) der Gäuggel, -s/-, M
alem.: Narr, Possengestalt.
gastfreundlich. 2) wohnlich, gemütlich. Hptw. : ich ggtuk(e)le (habe gegaukelt), 1) flattere, tändele
die Gastlichkeit, -. das Gastmahl, festliche umher (Schmetterling). 2) mache Taschen-
Mahlzeit mit Gästen, die Gastrolle: er gibt nur spielerkunststücke, täusche spielerisch, ich g. es
eine G., U ist nur kurze Zeit hier, dabei, das ihm vor, täusche spielerisch vor da hat man mir :

Gastspiel, Auftritt auf fremder Bühne, die etwas vorgegaukelt, die Gaukelej, -/-en, das
Gaststätte, Speisewirtschaft, Restaurant, Cafe, Gaukelspiel, Gaukelwerk, Blendwerk, Trug.
Abb. G 5. der Gastwirt, Inhaber einer Gast- der Gaukler, -s/-, 1) Jahrmarktskünstler, Zau-
stätte, [germ. Stw.] berkünstler. 2) afrikanische Raubvogelart. die
ga stral, zum Magen gehörend, die Ga stralgie, Gaukler ej, -/-en, Gaukelei, gauklerisch, trü-
-/...'gi|en, f Magenkrampf, ga strisch, den gerisch, [ahd.]
Magen angehend, die Ga|stritis, -/...'tiden, Ma- der Gaul, -(e)s/-e, (altes oder wertloses) Pferd,
genschleimhautentzündung, der Ga stronpm, [spätmhd., Herkunft unbekannt]
-en/-en, 1) Feinschmecker. 2) Gastwirt mit feiner ich gaume (habe gegaumet), oberd. hüte, M :

Küche. Eigw. gastronomisch,


: [griech. Kw.] schone, [germ. Stw.]
das Gaswerk, -> das Gas. der Gaumen, -s/-, 1) Scheidewand zwischen
gätlich, M
nordd.: passend, [zu: Gatte] Mund- und Nasenhöhle. 2) Ü guter Geschmack
der Gatsch, -es/-e, M österr. : Kot, Schlamm. (bei Essen und Trinken): er hat einen feinen G.,
ElGW. gatschig der Weg ist
: : g. ist ein Feinschmecker, der Gaumenkitzel,
das Gat(t), -(e)s/-en oder -s, M
niederd. 1) Heck Leckerei, der Gaumenlaut, mit Zungenrücken
eines Schiffes. 2) enge Ein- oder Durchfahrt in und Gaumen gebildeter Laut, Übers. S 60. [germ.
Gewässern. 3) Loch zum Wasserablauf. 4) um- Stw.]
säumte! Loch im Segel, [niederd. ,Loch'] der Gayner, -s/-, 1) Dieb, Betrüger, Landstrei-
das GATT, -s, ein internationales Handelsab- cher. 2) gerissener Mensch, ich gaun(e)re es
kommen, [engl. General Agreement on Tariffs ihm ab (habe abgegaunert), liste ab, betrüge
and Trade] ihn darum, die Gauner ej, -/-en, Betrug, Schel-
der Gatte, -n/-n, Ehemann, in gehobener Rede: menstück. Eigw.: gaunerisch, die Gauner-
die Gatten, das Ehepaar, es gattet sich (hat sprache, Sondersprache der Gauner, [hebr.]
sich gegattet), D vereinigt sich, ich gattigre die Gaupe, -/-n, auch: Gaube, rechteckiges Dach-
(habe gattiert) es, Baumwollspinnerei, Gießerei: fenster, [westmitteld.]
mische fachgemäß, die Gattin, -/-nen, Ehefrau, das Gauß, -/-, Abk. G, Einheit der magnetischen
:

[germ. Stw.] Feldstärke. [C. F. Gauß, 1777-1855]


das Gatter, -s/-, 1) Gitter, Zaun, Abb. S 63. 2) ich gautsche (habe gegautscht), 1) es, presse die
Säge mit mehreren Sägeblättern. 3) Spulenge- nasse Papierbahn zwischen zwei Walzen aus. 2)
stell an Spinnmaschinen, ich gatt(e)re (habe ge- ihn, tauche den Lehrling in ein Faß Wasser
gattert), M
alem. 1) es, umzäune. 2) lauere, spähe.
: (Buchdruckerbrauch). 3) M
südd. schaukele, die :

ich g. ihm auf, M


alem.: lauere ihm auf. [ahd.] Gautsche, -/-n, M
südd. Schaukel. :

die Gattung, -/-en, 1) Gruppe, Sorte, Art. 2) der Gavial, -s/-e, eine Panzerechse, Abb. E 1.
Biologie: einteilendes Merkmal, Übers. 5. N die Gavotte, -/-n, ein alter Tanz, [franz.]
3) Grundform der Dichtung: Literaturgattung, die Gaze 'ga:z3, -/-n, netzartiges Gewebe, [franz.
Lyrik, Epik, Drama, der Gattungsbegriff, Be- aus pers.-arab.]
griff für die gemeinsamen Merkmale von Arten. die Gazelle, -/-n, Antilopengattung; Sinnbild für
der Gattungsname, Übers. 3. [von: N leichtfüßige Anmut, [ital. aus arab.]
Gatte] die Gazette, -/-n, f Zeitung, Zeitschrift, [franz.]
der Gau, -(e)s/-e, Landschaft, größeres zusam- Gd, «O Zeichen für: Gadolinium.
mengehöriges Gebiet, das Gäu, -(e)s/-e, M das G-Dur, -, Zeichen: G, Tonart: die G-Dur-
oberd. Gau, besonders Land im Gegensatz zu
: Tonleiter.
Stadt: ins G. gehen, ins Gehege kommen, [germ. Ge, O Zeichen für: Germanium.
.Landschaft am Wasser'] 1) zur Bildung des Mittelworts
ge..., Vorsilbe,
die Gi3u.be, -/-n, Nebenform zu: Gaupe. der Vergangenheit des einfachen und des trenn-
der Gauch, -(e)s/-e oder 1'e, t 1) Kuckuck. 2) bar zusammengesetzten deutschen Zeitworts

229
Gea
Gefälle

der Plexus
1. Prämolar chorioides
der 2. Pramolai dos Zwisdienh
der Eckzahn
der Soule (der Augenzohn) (der Wi das verlängerte Ma

Gebälk (dorisch) Gebiß Gehirn


ich lebe - habe gelebt; ich komme an - bin ange- damit er gab mir 50 Mark dafür. 6) es von mir,
:

kommen; aber: Fremdwort: ich studiere — habe erbreche; Ü offenbare. 7) etwas, viel, wenig auf
studiert; untrennbare Zusammensetzung: ich ihn, schätze ihn, halte von ihm. 8) es gibt ihn,
durchlebe - habe durchlebt; ich ertrage - habe etwas, besteht, ist vorhanden, geschieht, kommt
ertragen. 2) an Sammelbezeichnungen: das Ge- vor: es gibt einen Gott; es gab Schwierigkeiten;
Tiere; das Geäst, Astwerk. 3) zur Be-
tier, allerlei hier gibt es keinen Ausweg; dafür gibt es keinen
zeichnung andauernden Geschehens: das Ge- Anlaß; das gibt's nicht, das ist unmöglich, kann
klapper, ständiges Klappern; das Geächze, stän- oder darf nicht sein. 9) mich, stelle mich, unter-
diges Ächzen. 4) M
besonders südd. in der Form werfe mich: er gab sich gefangen. 10) mich, ver-
g...: die Gstätten, Stätte, [germ.] halte, benehme mich: sie gab sich ganz natürlich.
der, die Geächtete, -n/-n, ein -r, eine -, jemand, 11) es gibt sich, läßt nach, bessert sich: ich fühle
der geächtet wurde, [zu: ächten] mich nicht wohl, aber es wird sich bald wieder geben,
das Geächze, -s, anhaltendes Ächzen. ich g. ab, 1) es, verzichte darauf, lasse einem
das Geäder, -s, Muster aus Adern, Maserung. anderen zukommen. 2) es, überreiche. 3) ein Ur-
geädert, von Ädern durchzogen. teil, meine Meinung, sage. 4) es, diene dazu: ich g.
geartet, beschaffen: er ist gut g. einen schlechten Sänger ab, eigne mich nicht dazu.
das Geäse, -s/-, 1) V Maul des wiederkäuenden 5) Kartenspiel gebe zuletzt. 6) ihm davon, teile
:

Schalenwildes, Abb. R 12. 2) aufgenommene mit anderen, behalte nur einen Teil. 7) mich
Nahrung. mit ihm, beschäftige, befasse mich, ich g. an,
das Geäst, Astwerk, Abb. B 15. [zu: Ast] 1) U prahle. 2) Kartenspiel: gebe als erster.
geb., Abk. für 1) geboren. 2) gebunden. 3) es, bestimme: ich muß noch das genaue Maß
das Gebäck, -(e)s/-e, Mz. selten, kleines Back- angeben; er will immer den Ton angeben, Ü
werk, Abb. 2. K
gebacken, von: ich backe. im gesellschaftlichen Kreis bestimmen, eine
das Gebälk, -(e)s/-e, Gebälke, -s/-, Mz. selten, führende Rolle spielen. 4) es ihm, teile mit: ich
Q 1) Aufbau aus Balken, z. B. am Dachstuhl, mußte ihm Namen, Gründe angeben. 5) ihn, zeige
Abb. D 1. 2) Verbindungsstück zwischen Säulen an, verklage, ich g. es ihm anheim, überlasse ihm
und Dach (am griechischen Tempel), Abb. G 6. die Entscheidung: das muß ich dir anheimgeben,
das Gebande, -s/-, Gebende. ich g. auf, 1) (es) verzichte (darauf), gebe mich
,

ich gebärde mich (habe mich gebärdet), auch: geschlagen: er hat die Partie aufgegeben, z. B.
gebare mich, verhalte, benehme mich: er ge- beim Schach; er hat den Geist aufgegeben, ist
bärdet sich wie ein Verrückter. Hptw. das Ge- : gestorben. 2) es, übergebe zur Beförderung: ich
baren, -s. die Gebärde, -/-n, Bewegung, mit muß noch ein Paket aufgeben, zur Post bringen.
der man
etwas ausdrücken will: mit einer verächt- 3) das Essen, stelle auf den Tisch oder verteile
lichen G. die Gebärdensprache, Zeichen- auf die Teller. 4) es ihm, gebe zu lösen oder ler-
sprache, Verständigung durch Gebärden, ich nen: ich werde dir ein Rätsel aufgeben; was hat
gebare mich (habe mich gebart), gebärde mich. euch der Lehrer heute aufgegeben? 5) ihn, gebe
Hptw.: die Gebarung, -, M österr. [ahd., vom verloren, halte für unrettbar. 6) ©
schütte ein
Stamm ...bar] (Kohle, Erz), ich g. aus, 1) es, setze in Umlauf,
ichgebäre (gebar, habe geboren D du gebierst, es ; : teile anderen mit (Geld, eine Losung). 2) es, ver-
gebiert) ihn, 1) bringe als Mutter zur Welt: ein teile (Suppe, Karten). 3) mich, verbrauche meine
Kind wurde geboren. 2) es gebiert, Ü erschafft, Kraft bis zur Erschöpfung. 4) mich als jemand,
erzeugt so wurde der Plan geboren, die Gebäre-
: etwas, behaupte fälschlich zu sein, ich g. bei,
rin, -, D Mutter, die Gebärmutter, Hohlorgan 1) es, füge bei, lege hinzu. 2) ihn, gebe als Helfer
des weibl. Körpers, in dem sich das be- dazu. 3) ichg. klein bei, gebe mich geschlagen, gebe
fruchtete Ei fortentwickelt, [germ.; vgl. ...bar] den Widerstand auf. ich g. (es) bekannt, ver-
das Gebäude, -s/-, 1) Bauwerk, Haus. 2) Ü öffentliche (es): es wurde soeben bekanntgegeben,
kunstvolle Fügung: das G. der Kantischen ich g. es durch, empfange und befördere weiter
Philosophie. 3) 9? Grubenanlage, [zu: bauen] die Meldung wurde in der Tagesschau durch-
ich gebe (gab, habe gegeben; du gibst, er gibt; gegeben, ich g. es ihm ein, 1) lasse ihn trin-
gib!), 1) es ihm, lasse es in seinen Besitz ge- ken (Arznei, Gift). 2) wecke in ihm Gedanken:
langen, schenke, reiche, teile zu, bestimme, das hat dir dieser Freund eingegeben! ich g. ihn
gewähre: gib mir den Mantel!; die Lampe gibt frei, entlasse ihn aus einer Bindung, ich g. es
gutes Licht; Gott gebe es!; er gab uns zu verstehen, her, 1) verzichte darauf, schenke, übergebe: er
daß..., er deutete an; gegebene Größen, be- A will es nicht hergeben. 2) die Sacfie gibt nichts her,
kannte ich g. ihm drei Tage, setze eine Frist oder
; U ist bedeutungslos, man kann wenig damit an-
denke, daß er noch drei Tage braucht oder lebt; fangen, ich g. es heraus, 1) gebe Wechselgeld:
ich g., Kartenspiel: spiele aus; gib's ihm!, U laß können Sie auf 50 Mark herausgeben? 2) ver-
ihm eine deutliche Abfuhr (durch Prügel oder öffentliche, ich g. hin, 1) es, opfere. 2) mich einer
Worte) zukommen. 2) es, veranstalte (einen Ball, Täuschung, Ü täusche mich. 3) sie gibt sich einem
ein Konzert). 3) es, führe auf: was wird heute Manne hin, hat Geschlechtsverkehr mit ihm.
(im Theater) gegeben? 4) es wird geben, ergeben, ich g. es ihm mit, sorge, daß er es mitnimmt.
wird dazu: dieser Most wird einen guten Wein ich g. ihm nach, 1) lasse mich von ihm überreden;
geben. 5) es für etwas, um etwas, erkaufe etwas verzichte auf Widerstand: ein Seil gibt nach,

230
Geb
wird locker. 2) ihm nichts nach, Ü komme ihm geblümt, M österr., geblümt, mit Blumen-
gleich, bin nicht weniger als er. 3) es, gebe ihm muster, Abb. M
25 ein geblümtes Kleid.
:

später, ich g. ihn, es preis, 1) verrate, lasse das Geblüt, -(e)s, D Abstammung, Erbmasse,
schutzlos stehen. 2) opfere, setze etwas Unan- Veranlagung: aus fürstlichem G. [spätmhd.]
genehmem aus dem Hunger, dem Gelächter preis-
: gebogen, von: ich biege.
gegeben, ich g. ihm statt, gewähre, berücksichtige geboren, von: ich gebäre, Abk.: geb.: Frau
es. ich g. ihm eins über, U versetze einen Müller ist eine geborene Meier.
Schlag, ich g. es vor, 1) reiche nach vorn. 2) Ü geborgen, 1) von: ich berge. 2) Ü sicher, behütet.
behaupte betrügerisch er gab vor, krank zu sein.
: Hptw. : die Geborgenheit, -, das Geborgen-
3) Wettspiele: gewähre einen Vorteil: ich g. dir sein, -s.
30 m vor. ich g. es weg, verschenke oder verkaufe. geborsten, von: ich berste.
ich g. es weiter, übermittle, verbreite (eine ich gebot, von: ich gebiete, das Gebot, -(e)s/-e,
Nachricht), ich g. es wieder, 1) ihm, gebe zurück. 1) Befehl, moralisches Grundgesetz: ein G. der
2) bilde nach. 3) erzähle nach, berichte, ich g. es Höflichkeit; ihm steht eine umfangreiche Fach-
zu, 1) gebe als kleines Geschenk zusätzlich. 2) literatur zu Gebote, zur Verfügung. 2) B gött-
Ü gestehe, erkläre für richtig. 3) Ü erlaube, liches Grundgesetz: die Zehn Gebote. 3) Preis-
gestatte, lasse zu. ich g. es zurück, 1) gebe angebot.
wieder. 2) erwidere, gebefreudig, freigebig. Gebr., Abk. für: Gebrüder.
der Geber, -s/-, 1) jemand, der anderen etwas das Gebräch, -(e)s/-e, Gebrech.
zukommen läßt: Geldgeber. 2) 'S? Sendevorrich- gebracht, von ich bringe.
:

tung. 3) {?} Verteiler, die Geberlaune, -: er ist gebrannt, von: ich brenne.
in G., sehr freigebig, [germ. Stw.] gebraten, von: ich brate.
das Gebejn, -(e)s/-e, D 1) Knochengerüst. 2) alle das Gebray, -(e)s/-e, Zusammengebrautes,
Glieder die heiligen Gebeine, die sterbliche Hülle
: schlechter Trunk, [von: brauen]
Christi, [ahd.] der Gebray ch, -(e)s/ i'e, 1) ohne Mz., Benutzung:
das Gebelfer, -s, 1) Gebell. 2) U keifendes er hat es in G.; vor G. schütteln! ; Gebrauchs-
Zanken, das Gebell(e), -s, anhaltendes Bellen. graphik. 2) Brauch, Sitte: alte Gebräuche, ich ge-
das Gebende, -s/-, auch: Gebände, im MA. brauche (habe gebraucht) es, benutze (als Werk-
Frauenkopftracht, Abb. T 17. [mhd., von: Band] zeug), verwende, gebräuchlich, üblich, oft be-
gebenedejt, B gesegnet, die Gebenedejte, -n, nutzt: gebräuchliche Redensarten. Hptw. die :

B die Gottesmutter Maria. Gebräuchlichkeit, -. die Gebray chsanma-


der Geber, die Geberlaune, -* ich gebe. ßung, ä*a unbefugter Gebrauch einer fremden
das Gebet, -(e)s/-e, Anruf, Bitte oder Dank an Sache, die Gebray chsanweisung, Vorschriften
Gott: ins G. versenkt; ich muß ihn mir ins für den Gebrauch, für die Benutzung (einer
G. nehmen, U ihm ins Gewissen reden, [von: Arznei, einer Maschine), der Gebrauchswert,
beten] Wert einer Ware hinsichtlich seiner Benutzung,
gebeten, von: ich bitte, gebetet, von: ich gebray cht, schon benutzt, nicht mehr neu. der
bete. Gebraychtwagen, gebrauchter Kraftwagen,
gebeygt, von: ich beuge. 2) leicht gekrümmt:
1) der verkauft wird, [spätmhd.]
ein gebeugter Gang. 3) Ü niedergedrückt, lebens- gebrech, x- leicht brechend, mürb. das Gebrech,
unfroh geworden durch Gram g.: -(e)s/-e, auch: Gebräch, 1) V Rüssel des Wild-
er gebey t, t gebietet. schweins; damit aufgewühlte Erde. 2) 9§ mür-
Gebhard, männl. Vorname, [ahd. ,der Kühne und bes Gestein, das Gebrechen, -s/-, dauernder
Gebefreudige'] Schaden, (körperlicher) Fehler, gebrechlich,
du gebigrst, von: ich gebäre. 1) schwach, altershinfällig. 2) an einem Ge-
das Gebist, -(e)s/-e, 1) Herrschaftsbezirk: Gebiets- brechen leidend. 3) mangelhaft, unvollkommen.
hoheit, Staatsgewalt. 2) geographischer Raum: Hptw. die Gebrechlichkeit, -. das Gebresten,
:

Ackerbaugebiet, Industriegebiet. 3) Ü Sachbereich, -s/-, t Gebrechen, es gebricht (gebrach, hat


Fach: auf dem G. der Medizin, ich geb igte gebrochen) ihm an etwas, t fehlt, gebrochen,
(gebot, habe geboten), 1) es ihm, D befehle: hier 1) geknickt (Lichtstrahl, Linie), Abb. L 10', L 12.
ist Vorsicht geboten, nötig, erforderlich. 2) über 2) unterbrochen (Giebel, Abb. G 26). 3) unvoll-
ihn, herrsche, verfüge: er gebot über eine laute kommen: er spricht nur g. deutsch. 4) seelisch
Stimme, der Gebjgter, -s/-, die Gebieterin, schwer erschüttert, niedergedrückt: das hat ihr
-/-nen, Herr(in), Herrscher(in). gebieterisch, das Herz g. 5) vermengt, minder leuchtend
herrisch, sehr dringlich. [Nebenform von Gebot] : (Farbe, Licht). 6) J harfenartig nacheinander an-
1

das Gebild, -(e)s/-e, D Gebilde, das Gebildbrot, geschlagen: gebrochene Akkorde, [von: brechen]
Backware in Form bestimmter Figuren, z. B. die Gebrüder, Mz., Abk. Gebr., mehrere Brüder
:

Brezel, Abb. B 55. das Gebilde, -s/-, Gestal- in gemeinsamem Auftreten: Firma Gebr. Meier.
tetes,Geformtes, Erzeugnis: ein G. von Men- [ahd., zu: Bruder]
schenhand, gebildet, mit guten Kenntnissen das Gebrüll, -(e)s, 1) lautes, dumpfes Schreien,
und guter Erziehung, der, die Gebildete, -n/-n, z. B. des Löwen. 2) anhaltendes lautes Geschrei
ein -r, eine -, gebildeter Mensch, [um 1800] (von Kindern, zornigen Menschen), [mhd.]
das Gebinde, -s/-, 1) etwas Zusammengebunde- die Gebse, -/-n, M
Schweiz. rundes, hölzernes
:

nes, Zusammengefügtes, z. B. Blumen. 2) be- Milchgefäß.


stimmte Anzahl von Fäden eines Garnes. 3) das Gebück, -(e)s/-e, M rhein.: Astverhau.
größeres Faß; Flüssigkeitsmaß verschiedener die Gebühr, -/-en, 1) Zahlung, Abgabe für be-
Größe. 4) Eingeweide der Fische, [mhd.] hördliche oder öffentliche Leistungen ich mußte :

das Gebirge, -s/-, 1) durch Täler gegliederte eine G. von einer Mark bezahlen, entrichten. 2)
Gesamtheit von Bergen und Hochflächen, Abb. ohne Mz., Pflicht, Anstand: ich habe Sie über
B 20. 2) 3? Gestein, Abb. T 22. Eigw. gebirgig. : G. beansprucht, mehr als sich gehört, gebüh-
der Gebirgler, -s/-, Berglandbewohner, der rend, angemessen, nach Sitte oder Verdienst.
Gebirgszug, eine Reihe ineinander übergehen- gebührenfrei, kostenlos. Hptw. die Gebüh- :

der Berge, [ahd., von: Berg] renfreiheit, -. gebührenpflichtig, zur Zah-


das Gebiß, ...sses/...sse, 1) alle Zähne, ABB. 6. G lung einer Gebühr verpflichtet: eine gebühren-
2) künstliche Zahnreihe. 3) Teil des Zaumes. pflichtige Verwarnung, Geldstrafe bei kleinen
gebissen, von: ich beiße. Vergehen im Verkehr, gebührlich, gebührend.
das Geblase, -s, anhaltendes Blasen, das Ge- die Gebührnis, -/-se, Gebühr, Abgabe, es ge-
bläse, -s/-, Winderzeuger, Abb. S 31. geblasen, bührt (hat gebührt), 1) ihm, kommt von Rechts
von: ich blase. [16. Jh.] wegen oder nach Verdienst zu. 2) sich, gehört
geblichen, t gebleicht, von: es bleicht. sich, ist schicklich, [germ.]
geblieben, von: ich bleibe. das Gebums(e), ...ses, U anhaltendes Bumsen.

231
Geb
das Gebund, -(e)s/-e, etwas Zusammengebunde- daran. 2) seiner im Testament, vererbe ihm
nes, Bündel, gebunden, von: ich binde. 2)
1) etwas. 3) das zu tun, habe die Absicht, das Ge-
festgemacht (an etwas) gebundene Wärme, Wär-
: denken, Erinnerung, Gedächtnis: seit Men-
-s,
me, die beim Übergang in einen höheren Aggre- schengedenken, soweit wir Lebenden uns erinnern
gatzustand gespeichert wird und keine Tempe- können, seit sehr langer Zeit, die Gedenkstätte,
raturerhöhung bewirkt gebundener Verkehr, Ver-
;
Ort zum Andenken an jemanden oder etwas.
kehr unter Zollüberwachung gebundene Preise. 3)
;
gedeucht, t gedünkt.
lückenlos aufeinanderfolgend (Töne). 4) in stren- das Gedicht, -(e)s/-e, Sprachkunstwerk in Versen
gere Formen gefügt: gebundene Rede, Verse. 5) dieser Blumenstrauß ist ein G., Ü zart und duftig,
(D Abk.: geb., mit Einband versehen. Hptw. : schön zusammengestellt, [mhd.]
die Gebundenheit, -. gediegen, 1) rein vorkommend (Metall). 2) zu-
die Geburt, -/-en, 1) Ausstoßung der lebens- verlässig, rechtschaffen ein gediegener Charakter;
:

fähigen Leibesfrucht aus dem mütterlichen Kör- gediegene Kenntnisse. 3) U merkwürdig, wunder-
per (bei Menschen und höheren Tieren). 2) D lich. HPTW.: die Gediegenheit, -. [von: ge-
Entstehen: G. und Grab, Werden und Vergehen. deihen]
3) D Erzeugnis: eine G. seines Geistes. 4) Her- gedieh, von: ich gedeihe.
kunft,Abstammung: von G. Deutsche, die Ge- gedient, 1) von: ich diene. 2) im Wehrdienst
burtenbeschränkung, Geburtenkontrolle, ausgebildet: ein gedienter Soldat.
Geburtenreg(e)lung, Beeinflussung der Kin- das Gedinge, -s/-, 1) Akkordlohn im Bergbau.
derzahl in der Ehe. gebürtig aus einem Ort, 2) Malem.: das Feilschen, [ahd.]
dort geboren, der Geburtsadel, ererbter Adel. das Gedöns, -, Mniederd. Getue, Aufhebens
:

die Geburtshelferin, -/-nen, Frau, die zur um nichts mach nicht so viel G. darum!
:

Hilfe bei Entbindungen ausgebildet ist. der Ge- das Gedränge, -s, 1) enggepreßte Menschen -
burtstag, Jahresfest der Geburt: alles Gute masse. 2) ungeduldiges Vorwärtsschieben. 3) Ü
zum G. das Geburtstagskind, jemand, der Ge- schwierige Lage: wir sind ins G. gekommen.
burtstag hat. [germ., vom Stamm ...bar] gedrängt, 1) von: ich dränge. 2) knapp, auf
das Gebüsch, -es/-e, Buschholz, Abb. P 4. kleinem Raum zusammengestellt: eine gedrängte
geck, M nordwestd. närrisch, der Geck, -en/-en,
: Inhaltsangabe. 3) kräftig gebeten oder aufgefor-
1) Stutzer, Modenarr, eitler Mensen. 2) M dert. Hptw.: die Gedrängtheit,-, [ahd.]
niederd., rhein. Narr, Fastnachtsnarr. 3) i,
: gedroschen, von: ich dresche.
Schornsteinhaube. 4) $, Gabelstange der Pumpe, gedrückt, 1) von: ich drücke. 2) Ü niederge-
in der sich der Schwengel bewegt. 5) niederd., M schlagen. Hptw. die Gedrücktheit, -.
:

rhein.: Abstellbank. 6) M
niederd., rhein.: Meß- gedrungen, 1) von: ich dringe. 2) Ü breit und
holz, ich gecke (habe gegeckt), niederd., M kräftig, untersetzt (Körperbau). Hptw.: die Ge-
rhein. 1) treibe Possen. 2) ihn, necke, gecken-
: drungenheit, -.
haft, 1) stutzerhaft. 2) närrisch. Hptw.: die die Geduld, -, Langmut, Nachsicht, unverdrosse-
Geckenhaftigkeit, -. nes Warten: habt G. mit mir; sie spannt meine
die Gecke, -/-n, M mitteld. : Frosch. G. auf die Folter, Ü macht mich neugierig. Eigw. :

der Gecko, -s/-s, Klettereidechse, Abb. E 1. geduldig, ich gedulde mich (habe mich gedul-
[malaiisch] det), warte ruhig, der Geduldsfaden reißt, Ü die
gedacht, von: ich denke, das Gedächtnis, Geduld ist zu Ende, die Geduldsprobe, hohe
-ses/-se, 1) Fähigkeit zur Erinnerung: er hat ein Anforderung an die Geduld, das Gedulds-
gutes G. 2) Andenken, Erinnerung: behaltet mich spiel, etwas, das viel Ausdauer verlangt, [germ.;
in gutem G. von: dulden]
gedackt, gedeckt, oben verschlossen (Orgel- gedungen, von: ich dinge.
pfeife), [von: decken] gedunsen, aufgequollen: ein vom Trunk gedunse-
der Gedanke, selten: Gedanken, ...kens/...ken, nes Gesicht. Hptw.: die Gedunsenheit, -. [zu
1) Vorgang oder Ergebnis der Denktätigkeit: mhd. dinsen .schwellen']
ich kann heute keinen klaren Gedanken fassen; in gedurft, von: ich darf.
Gedanken vertieft. 2) geistige Vorstellung: ein geeignet zu etwas, für ihn, passend, zweckdien-
großer G.; Leitgedanke. 3) Plan, Einfall: wie bist lich, geejgnetenorts, am richtigen Platze.
du auf diesen Gedanken gekommen?; ich gehe mit die Geer, -/-en, Gggrde, -/-n, A Haltetau an der
dem Gedanken um, trage mich mit dem Gedanken, Gaffel, [niederd.]
abzureisen. 4) Zweifel, Sorge ich mache mir Ge-
: die Geest, -/-en, das höhergelegene, oft sandige
danken um ihn. 5) kein G. daran, davon, U aber Küstengebiet: Geestland, [niederd. .unfrucht-
nein!, daran ist nicht zu denken. Eigw. ge- : bar']
danklich, der Gedankenaustausch, Aus- gef., Abk. für: gefallen.
tausch der Meinungen, der Gedankenblitz, das Gefach, -(e)s/-er, Einteilung in Fächer.
plötzliche Eingebung, der Gedankengang, auf die Gefahr, -/-en, drohendes Unheil: G. droht;
ein Ziel zustrebende Überlegungen, das Ge- wir konnten die G. noch abwenden; du begibst dich
dankenlesen, Versuch, fremde Gedanken zu in G.; du läufst G., eine gute Gelegenheit zu ver-
erraten, gedankenlos, unbedacht, zerstreut. säumen; auf meine G., zu meinem Schaden (wenn
Hptw. die Gedankenlosigkeit, -/-en. der Ge-
: etwas geschieht), gefahrbringend, gefährlich.
dankenstrich, Übers. S 7. gedankenver- ich gefährde (habe gefährdet) ihn, bringe in
loren, nachdenklich, [ahd., zu: denken] Gefahr.' gefährdet, bedroht, auch sittlich.
das Gedärm, -(e)s/-e, Eingeweide, [ahd.] Hptw.: die Gefährdung, -/-en. gefahrdro-
das Gedeck, -(e)s/-e, 1) Eßbesteck und Serviette hend, gefährlich, der Gefahrenherd, die Ge-
für eine Person: wir müssen noch ein G. auflegen. fahrenquelle, Stelle, von der (immer wieder)
2) feste Speisenfolge, Menü. Gefahr ausgeht, gefährlich, 1) voller Gefahren,
der Gedejh, -s, das Gelingen: auf G. und Verderb, unheilvoll, gewagt sie könnte mir g. werden, U ich
:

für gute und böse Tage, bedingungslos, ich könnte mich in sie verlieben ein gefährliches Un-
;

gedeihe (gedieh, bin gediehen), 1) entwickle ternehmen. 2) das Leben bedrohend (Krankheit).
mich gut: das Kind gedieh prächtig. 2) gelange, 3) das gefährliche Alter, U die Wechseljahre.
schreite fort: wie weit bist du mit der Arbeit Hptw.: die Gefährlichkeit, -. gefahrlos, mit
gediehen? 3) erwachse: es gedieh ihm zum Heil. keiner Gefahr verbunden. Hptw.: die Gefahr-
Hptw.: das Gedeihen, -s. gedeihlich, vorteil- losigkeit, -. gefahrvoll, sehr gefährlich, [germ.]
haft, fördernd. Hptw.: die Gedeihlichkeit, -. das Gefährt, -(e)s/-e, Fuhrwerk, der Gefährte,
[germ. Stw.] -n/-n, die Gefährtin, -/-nen, Kamerad(in), Be-
gedenk: ich bin seiner, dessen g., f eingedenk, den- gleiterin), Mi'tarbeiter(in), Partner(in): Spiel-
ke an ihn, daran, ich gedenke (gedachte, habe gefährte; Lebensgefährte, [ahd., von: Fahrt]
gedacht), 1) seiner, dessen, erinnere mich an ihn, ich gefalle (gefiel, habe gefallen; du gefällst, er

232
Gef

die Büdise Bedler


der Henkel die Kelle
(de
Stippeimer)

der Eimer Gefäße die Schüssel


der Krug

gefällt) ihm, 1) scheine ihm anziehend, sage ihm ehrlich, liederlich. 3) jetzt ist's g., österr.: M
zu: ich g. ihm nicht, schlecht, mißfalle; es gefällt falsch, mißglückt.
mir gut, schlecht. 2) ich lasse mir etwas von ihm gefejt gegen etwas, geschützt, bewahrt (durch
gefallen, erdulde, ohne zu murren; das lasse ich Zauber), [von: feien]
mir nicht länger gefallen.'; das laß ich mir gefallen.', das Gefjgder, -s, Federkleid der Vögel, gefie-
U das ist vortrefflich! 3) du gefällst mir nicht, U dert, 1) mit Federn versehen (Pfeil). 2) wie eine
siehst krank aus. der Gefalle, -ns/-n, f Gefallen. Feder geformt, [zu Feder] :

gefallen, Abk.: gef., als Soldat im Krieg ge- ich gefiel, von: ich gefalle.
storben, der Gefallen, -s/-, Gefälligkeit: mir zu das Gefilde, -s/-, D Landschaft: die G. der Seli-
G., zuliebe; wenn ich Ihnen damit einen G. tun gen, das Paradies der alten Griechen, [zu: Feld]
kann? das G., -s, Freude, Wohlgefallen: das Gefion, 1) nordische Meeresgöttin. 2) weibl. Vor-
erregt, findet, hat sein G. der Gefallene, -n/-n, name, [nord. ,die Gebende']
ein -r, gefallener Soldat, gefällig, 1) entgegen- gefitzt, M Schweiz. durchtrieben, schalkhaft.
:

kommend, hilfsbereit: er hat sich mir stets g. er- geflammt, flammenförmig gemustert, Abb. 25. M
wiesen, gezeigt. 2) angenehm, erfreulich: eine das Geflecht, -(e)s/-e, Flechtwerk, verschlungene
gefällige Form. 3) erwünscht: Bier g.? 4) f fällig. Fäden, Abb. F 25, G
20. [spätmhd.]
die Gefälligkeit, -/-en, 1) freundschaftlicher gefleckt, fleckig, gepunktet, Abb. 25: braun- M
Dienst: ich erweise Ihnen gern diese kleine G. 2) gefleckte Kühe, aber die Kuh ist braun gefleckt.
:

ohne Mz., entgegenkommendes Wesen, Hilfs- das Gefljgß, -es/-e, M


mitteld. 1) Flußnetz. 2) :

bereitschaft, gefälligst, U ich bitte dringend kleiner Bach, Rinnsal.


und sehr energisch darum: verlassen Sie g. mein die Geflissenheit, -, Beflissenheit, geflissent-
Haus, die Gefallsucht, übertriebene Eitelkeit. lich, absichtlich: er übersah michg. [von: Fleiß]
Eigw.: gefallsüchtig, [ahd. .zufallen'] geflochten, von: ich flechte.
das Gefälle, -s/-, 1) Höhenunterschied, Neigung. geflogen, von: ich fliege.
Abb. G 6. 2) nur Mz., t Einkünfte aus Abgaben, geflohen, von: ich fliehe.
3) A Abnahme einer Größe auf einer Einheits- geflossen, von: es fließt.
strecke, Gradient. 4) <>? gewonnener Rohstoff. das Gefluder, -s/-, $£ Holzrinne zum Ablaufen
5) M alem. Zufall. 6) : M
alem. stark gedüngte : des Wassers.
Alpweide (bei der Sennerei). 7) alem.: stei- M das Geflügel, -s, Sammelwort für Nutzvögel und
niger Abhang, [von: Fall] deren Fleisch, geflügelt, 1) mit Flügeln ver-
gefangen, 1) von: ich fange. 2) festgenommen, sehen. 2) ein geflügeltes Wort, U volkstümlich
verhaftet: er wird gefangengehalten; man hat gewordene Redewendung eines Dichters. 3) <$>

ihn gefangengenommen, der, die Gefangene, mit flügelähnlichen Auswüchsen (Früchte,


-n/-n, ein -r, eine -, jemand, der gefangenge- Samen), vgl. Abb. F 38. 4) y mit zerschossenem
setzt ist: Strafgefangener; Untersuchungsgefan- Flügel, [spätmhd.]
gener, die Gefangennahme, -, 1) Verhaftung und das Geflüster, -s, anhaltendes Flüstern.
Festnahme. Entwaffnung und Festnahme.
2) Sb gefochten, von: ich fechte.
die Gefangenschaft, -, Haft, Zustand der Un- das Gefolge, -s/-, 1) Begleitung eines Fürsten,
freiheit im Krieg geriet er in amerikanische G.
: einer Persönlichkeit. 2) das hat etwas im G., Ü
das Gefängnis, -ses/-se, 1) Gebäude zum Ver- verursacht es, bringt es mit sich, die Gefolg-
wahren von Sträflingen oder Häftlingen. 2) Ge- schaft, -/-en, 1) Gesamtheit der Anhänger. 2)
fängnisstrafe, [mhd. von: fangen] ; ich muß ihm G. leisten, folgen, gehorchen.
gefärbt, 1) von: ich färbe. 2) mit Farbe verän- gefragt, 1) von: ich frage. 2) &
gut verkäuflich:
dert: ich habe mein Haar dunkel g., aber: dunkel- ein gefragter Artikel.
gefärbtes Haar. 3) Ü mit Färbung, Tendenz. das Gefräß, -es,V Nahrung des Wildschweins.
das Gefasel, -s/-, unbegründetes Reden. gefräßig, unmäßig im Essen. Hptw. die Ge- :

das Gefäß, -es/-e, 1) Gerät zur Aufbewahrung, fräßigkeit, -. [mhd.]


besonders von Flüssigkeiten, Abb. G7. 2) ( 13 der Gefrejte, -n/-n, ein -r, Sb Dienstgrad. [17. Jh.
Ader oder Lymphgefäß: Blutgefäße; gefäßer- .Befreiter' (vom Wachdienst)]
weiternde Mittel. 3) <$> saftleitendes Hohlorgan. gefressen, von: ich fresse.
4) Handschutz am Griff von Degen, Schwert, das G(e)frett, -(e)s, oberd. M : dauernder Ärger
Säbel, Abb. D
6. [ahd., von: fassen] und Mühe.
gefaßt, 1) von: ich fasse. 2) beherrscht, äußerlich gefreyt, 1)von: ich freue mich. 2) M Schweiz.:
ruhig. 3) auf etwas, vorbereitet: ich bin auf alles erfreulich, erquickend.
g. 4) in etwas, in Metall gefügt (Edelstein). der Gefrierpunkt, Temperatur, bei der eine
Hptw. : die Gefaßtheit, -. Flüssigkeit erstarrt, vor allem Wasser (0°), Abb.
das Gefecht, -(e)s/-e, Zusammenstoß feindlicher A 8. es gefr jgrt (gefror, ist gefroren), erstarrt,
Kräfte: in der Hitze des Gefechts, Ü in der Er- geht durch Temperatursenkung unter den Ge-
regung; ich konnte ihn außer G. setzen, kampf- frierpunkt in den festen Zustand über Gefrier- :

unfähig machen; das werde ich ins G. führen, als kost; Gefrierchirurgie, [ahd.]
Beweismittel benutzen (im Wortstreit), [ahd.] gefroren, 1) von: ich friere. 2) von: es gefriert.
das Gefege, -s, y
vom Geweih abgefegter das Gefror(e)ne, -n, ein -s, Speiseeis.
Bast. g(e)fründ, M alem. verwandt, befreundet.
:

gefehlt, 1) von: ich fehle. 2) M Schweiz.: un- gefüge, gefügig, das Gefüge, -s/-, (kunstreicher)

233
Gef
Aufbau, Schichtung, innere Ordnung, Struktur. stehen, aber: wir werden bald neuen Tatsachen
gefügig, nachgiebig, gehorsam er ist in allem g. : gegenüberstehen, U das Gegenüber, -s/-, jemand
.

Hptw.: die Gefügigkeit, -. [18. Jh.] oder etwas gegenüber, die Gegenwart, -, 1)
das Gefühl, -(e)s/-e, 1) seelische Regung, Stim- Jetztzeit, unsere Zeit, der Augenblick. 2) An-
mung ein G. der Liebe, Dankbarkeit, Reue, Angst.
: wesenheit: in seiner G. fühle ich mich wohl. 3)
2) Tastempfindung: ich habe kein G. mehr im eine Zeitwortform, Präsens, Übers. Z 7.
Finger. 3) Ahnung: ein G. drohenden Unheils. Eigw.: gegenwärtig, gegenwartsnah(e), der
4) Empfindsamkeit: er spielt mit viel G. 5) für Gegenwart entsprechend, aktuell, der Gegen-
etwas, Sinn, Verständnis: G. für Musik, Kunst, wohner, -s/-, Antöke, Abb. A 17. die Gegen-
Anstand, gefühllos,1) ohne Sinnesempfindung. zeichnung, die Mitunterschrift einer zweiten
Hptw. die Gefühllosigkeit, -.
2) seelisch kalt. : Person, [germ. Stw.]
gefühlsbetont, dem Gefühl vor dem Verstand die Gegend, -/-en, 1) Landschaft, Gebiet: eine
den Vorrang gebend: ein gefühlsbetonter Mensch, schöne G. 2) Umgebung, Bereich: in der G. um
die Gefühlsduselei, -, übertriebene Empfind- Bonn; in der G. des Herzens, [mhd. ; Nachbildung
samkeit, gefühlsmäßig, nach dem Gefühl be- von ital. contrada]
der Gefühlsmensch, gefühlsbetonter
urteilt, gegessen, von: ich esse.
Mensch, gefühlvoll, voll tiefer Empfindung. geglichen, von: ich gleiche.
geführig, günstig zum Skilaufen (Schnee). geglitten, von: ich gleite.
Hptw. : die Geführigkeit, -. geglommen, von: es glimmt.
gefüllt, 1) voll, besonders Blüte, deren Blumen- der Gegner, -s/-, Feind, Widersacher, gegne-
blätter stark vermehrt sind, Abb. B 41. 2) M risch, feindlich, die Gegnerschaft, -, 1) feind-
österr.: dick, [von: füllen] liche Gesinnung, Abneigung. 2) alle Gegner,
gefunden, von: ich finde. [zu: gegen]
gefürstet, im Besitz des Fürstentitels oder fürst- gegolten, von: ich gelte.
licher Rechte. gegoren, von: ich gäre.
gegangen, von: ich gehe. gegossen, von: ich gieße.
gegeben, von: ich gebe: es ist das gegebene, U die gegr., Abk. für: gegründet.
beste Lösung; aber: er war für das Gegebene gegriffen, von ich greife.
:

dankbar, das Gegebene, -n, ein -s, die Gege- geh., Abk. für: geheftet.
benheit, -/-en, das Wirkliche, gegebenenfalls, ich gehabe mich (nur Gegenwart), benehme, ge-
Abk.: ggf., wenn es paßt, möglicherweise. bärde mich: gehab dich wohl!, lebe wohl! (Gruß).
gegen ihn, etwas, 1) feindlich, widerstrebend, das Gehabe(n), -s, geziertes Benehmen, Geba-
entkräftend, verletzend: das ist g. die Natur; ren, gehäbig, M
Schweiz.: geizig, [ahd.]
der erste Wurf war g. die Regel. 2) in Richtung das Gehackte, -n, ein -s, Hackfleisch.
auf, daran g. Osten; du kannst den Rechen g. die
: das Gehalt, -(e)s/-er, Arbeitsentgelt für Beamte
Mauer lehnen. 3) annähernd (als ungefähre Zeit-, und Angestellte: Gehaltsempfänger; Monats-
Maß- und Ortsbestimmung) : g. Ostern; es waren gehalt, der G., -(e)s/-e, wertvoller Inhalt (Ge-
g. hundert Personen. 4) mit ihm verglichen: g. dankenreichtum, Nährwert), Anteil von feinem
ihn bin ich ein Anfänger, gegen..., 1) als Ant- Metall: Goldgehall einer Münze; der G. eines
wort: der Gegenbesuch, Gegengruß, Gegenwert, Kunstwerks. Eigw. gehaltvoll, [spätes
: MA]
die Gegenliebe. 2) das erste entkräftend, bekämp- gehalten, 1) von: ich halte. 2) ich bin g., es zu tun,
fend, widerrufend: das Gegenangebot, der Gegen- dazu verpflichtet.
befehl, Gegenbeweis, Gegendruck, die Gegenforde- gehandikapt ...'htndikzpt, behindert, benach-
rung, das Gegengift, der Gegengrund, Gegenkaiser, teiligt, [engl.]
Gegenkandidat, die Gegenklage, das Gegenmittel, das Gehänge, -s/-, 1) Koppel, Waffengurt. 2)
die Gegenreformation, Gegenschrift, der Gegen- Behang, z. B. am Altar. 3) V hängende Ohren
spieler, Gegenstoß. 3) Doppelstück zur Kontrolle der Jagdhunde. 4) hängender Schmuck: Ohr-
die Gegenprobe, Gegenrechnung, der Gegenbe- gehänge. 5) Girlande: Blumengehänge. 6) 3£
richt, M
Schweiz.: Stellungnahme, gegen ein- Abhang, gehangen, von: ich hänge, der Ge-
ander, einer gegen den anderen: sie haben g. hängte, -n'-n, ein -r, jemand, der erhängt wurde,
gekämpft (Getrenntschreibung, wenn beide Wör- [mhd.]
ter gleichmäßig stark betont werden); aber: sie geharnischt, 1) t mit einem Harnisch gerüstet.
sind gegeneinandergeprallt, der Gegenfüß(l)er, 2) Ü energisch: eine geharnischte Beschwerde.
Antipode, Abb. A 17. das Gegengewicht, 1) gehässig, 1) haßerfüllt. 2) schadenfroh, bösartig.
Ausgleich einseitiger Belastung, z. B. Abb. B 57, Hptw. die Gehässigkeit, -/-en. [mhd.]
:

K 43. 2) Ü Ausgleich, gegenläufig, £} in ent- das Gehäuse, -s/-, 1) Behältnis, feste Hülle,
gegengesetzter Richtung sich bewegend, der z. B. der Uhr, des Fernsprechers, Abb. 1, F 16. U
Gegensatz, 1) das einer Aussage Entgegenge- 2) Kernhaus im Apfel: Kerngehäuse. 3) f Be-
stellte, z. B. der Gegensatz von Gut und Böse. hausung: Hieronymus im G. [spätmhd.]
2) Widerspruch, Feindseligkeit. 3) J* erster ich gehe (ging, bin gegangen; Nennform: gehen,
Kontrapunkt zum Thema der Fuge. Eigw. : U gehn), 1) bewege mich im Schritt auf den
gegensätzlich. Hptw. die Gegensätzlich- :
Füßen: wir fahren nicht, wir gehen; wir wollen
keit, -. die Gegenseite, Ü die andere Partei baden, schwimmen gehen; du solltest ihn jetzt nach
(Feinde, Vertragabschließende), gegenseitig, Hause gehen lassen, aber er hat sich gehenlassen,
:

wechselseitig, von einem zum anderen und Ü war unbeherrscht. 2) nehme meinen Weg,
wieder zurück. Hptw. die Gegenseitigkeit, -
:
reise ab, wandere aus: er geht nach Amerika,
es beruht auf G., der andere tut es gleichfalls, der in die Alpen, auf die Jagd, in den Staatsdienst;
Gegenstand, 1) Ding, körperliche Sache. 2) U wann geht der nächste Zug nach München?; sie
Stoff eines Gesprächs, Thema einer Dichtung. ist ins Wasser gegangen, hat sich ertränkt. 3) ver-
3) Ü Ziel von Gefühlen sie ist der G. seiner Ver-
:
lasse meine Stelle: der Buchhalter geht zum
ehrung. ElGW. gegenständlich gegenständ-
: : nächsten Ersten, am letzten Tag dieses Monats;
lichesHauptwort, Konkretum, Übers. H 11, B. er ist gegangen worden, U entlassen worden. 4)
gegenständig, gl an demselben Stengelknoten bin in laufe, verlaufe die Uhr geht;
Bewegung, :

gegenüberstehend (Blatt), gegenstandslos, 1) wie geht das Geschäft?; diese Ware geht gut; der
hinfällig, überflüssig. 2) abstrakt (Kunst). Weg geht geradeaus; in vielen Redewendungen:
Hptw. die
: Gegenstandslosigkeit, -. das das geht zu weit; das geht mir zu Herzen, auf die
Gegenteil, das Umgekehrte, Entgegengesetzte: Nerven; das geht mir gegen den Strich, Ü ist mir
ging es gut?, im G., sehr schlecht! ElG\y.: gegen- nicht recht. 5) an etwas, beginne: wir müssen
teilig, ihm gegenüber, 1) auf der anderen Seite. jetzt an die Arbeit gehen. 6) in mich, bereue. 7)
2) U angesichts: g. dieser Tatsache muß ich mit ihm, begleite: sie geht mit ihm schon 3 Jahre,
meinen Plan ändern; sein Haus soll g. (dort) U ist seine Freundin ; sie geht mit ihm durch dick

234
Geh
und dünn, Ü steht ihm immer bei. 8) über etwas, mung) angenommen, wird nicht verhindert oder
bin mehr wert: nichts geht über die Freundschaft. bestraft: er will es diesmal noch durchgehen
9) passe: ich g. nicht durch dieses Fenster. 10) lassen, ich g. ein, 1) Tiere, Pflanzen gehen ein,
reiche: ich g. ihm bis zur Schuher. 11) geh!, ach sterben, verdorren. 2) in die Geschichte, werde
geh!, Ausruf bei drängender Bitte oder Spott. berühmt und unvergessen. 3) darauf, lasse mich
12) es geht, ist möglich, darf oder kann sein: ein, berücksichtige es. 4) eine Sache, erkläre mich
nur Mut, es wird schon gehen; es geht wie ge- damit einverstanden: wir wollen einen Handel,
schmiert, U verläuft rasch und gut. 13) wie geht eine Wette eingehen, abschließen. 5) es geht ein,
es Ihnen?, wie befinden Sie sich?; es geht mir kommt an (Gelder; Briefe). 6) es geht ein,
gut, schlecht. \A)es geht darum, handelt sich darum, schrumpft: die Bluse ist bei der Wäsche einge-
kommt darauf an : es geht ums Ganze, ums Leben, gangen. 7) es geht mir ein, ich begreife: das ging
ich g.ab, 1) verlasse meinen Platz: der Zug geht ihm süß ein, U die Schmeichelei war ihm ange-
ab, fährt fort der Direktor geht ab, tritt in den
; nehm, ich g. ihm entgegen, nähere mich ihm
Ruhestand; der Schauspieler geht ab (von der auf halbem Weg. es geht entzwei, zerbricht,
Bühne); Blut geht ab, fließt heraus. 2) löse mich: wird zerstört, es g. flöten, U verloren, entzwei.
der Knopf ist abgegangen. 3) zweige ab hier geht : ich gehe fort, 1) entferne mich. 2) es geht fort,
der Weg nach Neustadt ab. 4) davon, stehe ab, Ü dauert an. es geht gut, ist in gutem Zustand,
verlasse es er ist von seinem Plan, von der Schule
: nimmt ein gutes Ende: das wird nicht gutgehen!;
abgegangen. 5) es, gehe prüfend entlang: der Wär- laß es dir gutgehen!; aber: in diesen Schuhen
ter geht die Strecke ab. 6) es geht gut, schlecht ab, kann ich gut gehen, ich gehe heim, 1) gehe
verläuft. 7) es geht ihm ab, U fehlt ihm geht jedes : nach Hause. 2) D sterbe: er ist heimgegangen,
Verständnis dafür ab. 8) es geht ab, wird abgezogen ich g. her, 1) er ist hinter mir hergegangen, ist mir
hiervon gehen noch 5%
ab. 9) die Ware geht gut, gefolgt. 2) es geht hoch her, ist festlich, üppig,
schlecht ab, läßt sich verkaufen, ich g. an, 1) laut, ich g. hoch, 1) steige empor. 2) U werde
ihn darum, bitte. 2) ihn, V
greife an. 3) dagegen, wütend. 3) es geht hoch, explodiert. 4) er ist
kämpfe: er will gegen diese Mißstände angehen. hochgegangen, G
wurde verhaftet. 5) die Sache
4) es geht an, beginnt: ein angehender Maler, ging hoch, G das geplante Verbrechen wurde von
in Ausbildung befindlicher ein angehender Hirsch, ; der Polizei aufgedeckt, ich g. los, 1) auf ihn,
V bald jagdbar. 5) das geht (gerade noch) an, greife ihn an. 2) auf etwas, beginne energisch
ist mittelmäßig, erträglich. 6) es geht mich an, damit. 3) es geht los, beginnt. 4) das Gewehr, ein
betrifft: das geht dich gar nichts an!, darum Schuß geht los, entlädt sich, ich g. mit ihm mit,
solltest du dich nicht kümmern. 7) es geht an, begleite ihn; halte Schritt, ich g. nach, 1) ihm,
U wird schlecht (Lebensmittel), ich g. auf, 1) in folge. 2) ihm, U suche zu ergründen wir müssen
:

ihm, Ü widme mich ihm ganz: er ging in seinen diesem Verdacht nachgehen. 3) es geht mir nach,
Studien auf. 2) in ihm, werde ein Teil davon: Ü rührt mein Herz, will mir nicht aus dem Sinn;
alles ging in Rauch auf, verbrannte; seine Hoff- M Schweiz. ist meine Art, mein Schicksal. 4) die
:

nungen gingen in Rauch auf, Ü erfüllten sich nicht. Uhr geht nach, zeigt eine frühere Zeit, als es tat-
3) es geht auf, öffnet sich (die Tür, Flasche, Blüte, sächlich ist. ich g. über, 1) zu ihm, ergreife
das Geschwür) die Augen sind ihm aufgegangen,
; seine (bisher bekämpfte) Partei. 2) dazu, wende
Ü er hat alles durchschaut das Herz geht einem ; mich ihm zu: wir wollen zu einem anderen
dabei auf, man fühlt sich freudig erhoben, ist Thema übergehen, das Thema wechseln. 3) es
gerührt. 4) die Sonne, der Mond geht auf, er- geht über, fließt, läuft über: die Augen gin-
scheint über dem Horizont. 5) es geht auf, sprießt gen ihr über, Ü sie mußte weinen. 4) es geht
hervor (Same). 6) es geht auf, dehnt sich aus über, Ü wird übernommen etwas von ihrem Geiz
:

(Teig): er ist aufgegangen wie ein Pfannkuchen, ist auch schon auf ihn übergegangen. 5) es geht in
U ist dick geworden. 7) es geht auf, läßt sich etwas anderes über, wechselt den Zustand: das
teilen 7 geht in 21 ohne Rest auf. 8)
: die Jagd M Obst geht in Fäulnis über, beginnt zu faulen das ;

geht auf, beginnt (nach der Schonzeit). 9) es Blau geht in Grün über, spielt ins Grün, ist bei-
geht mir auf, ich begreife: mir ist ein Licht auf- nahe grün, ich g. um, 1) spuke: im Schloß ging
gegangen, Ü jetzt ist es mir klar, ich g. aus, 1) ein Geist um. 2) mit ihm, behandle ihn in be-
mache einen Gang außer Hause, besonders zu stimmter Weise: sie kann gut mit ihm umgehen;
Vergnügungen: sie sind beide ausgegangen; er ist lerne, damit umzugehen! 3) ein Gerücht geht um,
nicht zufrieden, wenn er nicht jeden Abend aus- verbreitet sich, ich g. unter, 1) versinke, ertrinke
gehen kann. 2) darauf, Ü erstrebe mit allen Mit- ein Gestirn geht unter, verschwindet unter dem
teln er geht darauf aus, mich aus meiner Stellung
: Horizont. 2) Ü gehe zugrunde, verderbe, ich g.
zu drängen; er soll auf Raub, Abenteuer ausgehen. vor, 1) gehe nach vorn. 2) &
greife an. 3) es geht
3) davon, beginne meine Erörterungen: ich bin vor, geschieht was geht da (hinter meinem Rük-
:

davon ausgegangen, daß... 4) ich g. bei ihm aus ken) vor? 4) das geht vor, Ü ist wichtiger. 5) die
und ein, verkehre viel bei ihm. 5) ich g. frei aus, Uhr geht vor, zeigt spätere Zeit, als es wirklich
Ü komme davon. 6) ich g. leer aus, Ü bekomme ist. ich g. weg, entferne mich, ich g. zu, 1) U gehe
nichts. 7) es geht aus, wird aufgebraucht, schwin- weiter, vorwärts. 2) auf ihn, nähere mich ihm.
det: uns ist der Kaffee ausgegangen; der Ge- 3) es geht zu, läßt sich schließen (Fenster, Tür).
sprächsstoff ist uns noch nie ausgegangen; bei 4) es geht zu, Ü geschieht hier geht es lustig zu.
:

diesem Pullover geht die Farbe aus, er färbt beim 5) es geht mir zu, wird von mir in Empfang ge-
Waschen ab die Haare gehen mir aus, fallen aus.
; nommen (Post). 6) geh zu! M
oberd. laß mich,
:

8) das Feuer geht aus, verlischt. 9) es geht aus, ach du! [germ. Stw.]
endet, verläuft: wie ist die Sache ausgegangen? 10) geheftet, 1) von: ich hefte. 2) Abk. geh., durch
:

es geht von ihm aus, ist durch ihn veranlaßt, ich g. Faden oder Draht miteinander verbunden (ge-
auseinander, 1) Ü werde dick. 2) wir gehen aus- schnittene Bogen).
einander, trennen uns. 3) es geht auseinander, löst das Gehege, -s/-, Jagdrevier mit planmäßiger
sich auf: die Verlobung, die Versammlung ist aus- Wildpflege: komm mir nicht ins G.!, Ü misch
einandergegangen, ich g. drauf, U 1) gehe zu- dich nicht in meine Angelegenheiten! [zu: Hag]
grunde, sterbe. 2) es geht drauf, wird verbraucht, ich geheje (habe geheiet), M
oberd.: 1) werfe
verschwendet: bei diesem Ausflug sind 100 Mark (hin). 2) plage. 3) lärme.
draufgegangen. ich g. durch, 1) reiße aus, ent- gehejm, 1) nicht für andere bestimmt: im ge-
fliehe: ihm ist die Frau durchgegangen, U seine heimen, heimlich, versteckt es sollg. bleiben aber
; ;

Frau hat ihn verlassen die Pferde gingen durch.


; er soll nicht so geheimtun, geheimnisvoll; wir
2) es, prüfe Stück für Stück. 3) es geht durch, wollen es geheimhalten, niemandem mitteilen. 2)
geht von einem Ende bis zum anderen: ein t Zusatz zu Titeln: Geheimer Kommer zienrat.
durchgehender Zug, Zug, der nicht auf Zwischen- der Gehejmbund, Vereinigung, die Bestehen
stationen hält. 4) es geht durch, wird (bei Abstim- und Ziele geheimhält, der Geheimdienst, Ge-

235
Geh
Bürger, Mitarbeiter, gehörig, 1) zu etwas, gehö-
die Schnecke
^
(771

der
der Wirbel'
rend, einen Teil davon bildend die zu seinem Be-
sitz gehörigen Grundstücke. 2) gebührend, ver-
:

Dämpfer dient er bekommt den gehörigen Anteil. 3) U tüch-


:
daj
Griffbrett tig, gründlich: ich habe ihm g. die Meinung
gesagt, [germ. von: hören]
das Gehörn, -(e)s/-e, 1) Hörnerpaar der Horn-
der Ober-, tiere (Rinder, Ziegen). 2) Hörner des Reh- V
die
Zarge
Mittel bocks, Abb. G
22. gehörnt, mit Hörnern ver-
Unterbügel
sehen der gehörnte Ehemann, U betrogene.
:

gehorsam, folgsam, der Gehorsam, -s, Befol-


der Saitenhalter gung von Befehlen: er muß ihm G. leisten,
der Kinnhalter schuldet ihm G., muß gehorchen, die Gehorsam-
Geige ier Sottelknopf GeiBfuB keit, -, gehorsames Betragen, [germ.]
ich gehre (habe gegehrt) es, schneide schräg, die
heimpolizei. das Geheimnis, -ses/-se, etwas, Gehre, -/-n, 1) Gehrung. 2) Gehren. 3) M
das geheimgehalten wird: ein öffentliches G., oberd. Fischspieß, der
: Gehren, -s/-, M mitteld.
etwas, das (amtlich) geheimgehalten wird, ob- 1) A Stück Leinwand, mit dem ein Segel unten
gleich es allgemein bekannt ist. der Gehejmnis- verbreitert wird. 2) Zwickel, spitzes Feldstück,
krämer, -»/-, jemand, der gern geheimnisvoll zwickeiförmige Querwand am Dach, Bug des
tut. die Geheimniskrämers}, -, geheimnis- Schiffes, die Gehrung, -/-en, Verbindung (zweier
volles Getue, ich gehejmnisse es hinein (habe Bretter, Linien) unter einem Winkel von 45°.
hineingeheimnißt) in etwas, U sehe verborgenen [ahd., zu: Ger]
Sinn, wo keiner ist: in Goethes Faust wird viel der Gehrock, feierlicher knielanger Männerrock,
hineingeheimnißt. die Geheimnistuerei, -, Ge- Abb.T [Kurzform von: Ausgehrock]
17.
heimniskrämerei, geheimnisvoll, ein Geheim- gehüftig, M
Schweiz. gefüllt bis zum Rand. :

nis andeutend; unheimlich-rätselhaft, die Ge- gehupft wie gesprungen, Ü einerlei.


heimpolizei, politische Polizei, der Geheim- das Gehwerk, Uhrwerk.
rat, -(e)s/ 2 e, ein Titel, die Geheimratsecken, die Gei, -/-en, $, Tau zum Geien. ich geje (habe
Alz., U das Zurückweichen der Haare an den gegeit) es (auf), M niederd.: ziehe die Segel
Schläfen, [spätmhd.] (zum Zusammenschnüren) an den Rahen zu-
das Geheiß, -es, mündlicher Befehl: auf G. des sammen.
Vorgesetzten; auf sein G. [ahd.] der Geier, -s/-, aasfressende Raubvogelfamilie;
das Gehenk, -(e)s/-e, Gürtel für Waffen, Gehänge Sinnbild rücksichtsloser Gier; Fluch: hol's der
Wehrge'henk. [17. Jh.] G.! [ahd., zu: gähnen]
der, die Gehenkte, -n/-n, ein -r, eine -, jemand, der Gejfer, -s, über die Lippen tretender Spei-
der durch den Henker hingerichtet wurde. chel; Sinnbild boshaften Zorns, ich geif(e)re
die Gehenna, -, im Neuen Testament: die Hölle, (habe gegeifert), 1) lasse Speichel ausfließen.
[hebr., Tal im Süden von Jerusalem] 2) U schmähe boshaft, lasse meine Wut unge-
der -s/-, Sport: Vertreter des Gehens.
Geher, hemmt aus. Eigw. geäf (e)rig. der Gejf(e)rer,
:

geheyer, nur verneinend: nicht g., unheimlich, -s/-, geifernder Mensch, [spätmhd., verwandt
gespensterdrohend, [germ. Stw.] mit: gähnen]
der Gehilfe, -n/-n, 1) Helfer. 2) Angestellter, die Geige, -/-n, Streichinstrument, Violine, Abb.
Geselle:' Handlungsgehilfe, die Gehilfin, -/-nen, G 8: alle sollen nach seiner G. tanzen, Ü tun,
weibl. Gehilfe, [ahd.] was er will er will stets die erste G. spielen, Ü am
;

das Gehirn, -(e)s/-e, Hirn, in der Schädelhöhle meisten zu sagen haben; der Himmel hängt ihm
liegender Teil des Nervensystems, Abb. 6. G voller Geigen, Ü er ist rosiger, hoffnungsfreudiger
die Gehirnerschütterung, { durch Gewaltein- Stimmung, ich geige (habe gegeigt), 1) (es), spiele
wirkung entstandene vorübergehende Störung Geige: ich werde ihm meine Meinung geigen, U
der Gehirntätigkeit, die Gehirnwäsche, Ü Bre- ihm derb meine Meinung sagen. 2) es geigt,
chung des menschlichen Willens durch körper- M Schweiz.: man lebt einträchtig, harmonisch.
liche und seelische Folterung, besonders bei ich g. ihm auf, spiele (zum Tanz, zum Fest).
politischen Gefangenen, [mhd.] der Geiger, -s/-, die Geigerin, -/-nen, jemand,
gehl, M
niederd., mitteld.: gelb, das Gehlchen, der (berufsmäßig) Geige spielt, [ahd.]
-s/-, M
mitteld.: Pfifferling, [zu: gelb] der Geigerzähler, Meßgerät für radioaktive
gehoben, 1) von: ich hebe. 2) bessergestellt: Strahlen. [Physiker H. Geiger, 1882-1945]
etwas für gehobene Ansprüche; gehobener Dienst, geil, 1) üppig wuchernd (Pflanze). 2) wollüstig,
ÜBERS. R 13. 3) heiter: in gehobener Stimmung. geschlechtlich erregt. 3) fett, kräftig (Boden).
4) gehobene Rede, gewählte Ausdrucksweise. Hptw. die Geilheit, -. ich geile (habe gegeilt),
:

das Gehöft, -(e)s/-e, Bauernhof, Abb. B 14. giere, bin geil, die Gejle, -/-n, 1) V Hoden des
geholfen, von: ich helfe. Raubwilds und Hundes. 2) ohne Mz., Geilheit,
das Gehölz, -es/-e, 1) Sammelwort für Bäume [germ. Stw.]
und Sträucher. 2) Wäldchen, [spätmhd.] ich gejme, gejne (habe gegeimet, gegeinet), M
das Gehör, -s, 1) Sinn zur Wahrnehmung von Schweiz. gähne. :

Schallwellen: er hat das G. verloren, ist taub die Gejsa, Mz. von: das Geison.
geworden; er findet kein G., Ü keine Beachtung, die Geisel, -/-n, auch: der G., -s/-, in Gewahrsam
wird nicht angehört. 2) $ Unterscheidungsver- genommener Bürge oder Gefangener, der mit
mögen für Tonstufen er hat ein gutes G. nach G.
: ; seinem Leben für die Erfüllung bestimmter
singen, ohne Noten. 3) Ohr des Raub- und
V Forderungen einsteht, [germ.]
Schwarzwildes, Abb. R
gehörlos, ohne Ge-
12. der Geiser, -s/-, eingedeutscht für Geysir. :

hör, taub, die Gehörlosenschule, Schule für die Gei sha 'ge:fa, -/-s, in Tanz, Gesang und
gehörlose Kinder, [mhd.] gesellschaftlichen Formen ausgebildete Japane-
ich gehorche (habe gehorcht) ihm, 1) erfülle seine rin.
Wünsche und Befehle. 2) es gehorcht, läßt sich das Geison, -s/-s oder ...sa, Kranzgesims, Q
lenken: das Boot gehorcht dem Steuer, [spätmhd.] Abb. G 6. [griech.]
ich gehöre (habe gehört), 1) ihm, bin sein Besitz. die Geiß, -/-en, 1) M oberd. Ziege. 2) V Weib- :

2) dazu, zähle dazu, bin darunter: das gehört chen des Gems-, Stein- und Rehwildes. Verkl. :

nicht zur Sache, ist hierbei unwesentlich. 3) mein das Geißchen, Gejßlein, -s/-. der Geißbart,
Platz ist : er gehört ins Bett (weil er krank ist). 4) es -(e)s, eine Wiesenpflanze, das Geißblatt, -(e)s,
gehört sich, schickt sich, ziemt sich, ich g. eine strauchige Pflanzengattung, der Gejßfuß,
ihm an, 1) bin ihm ergeben. 2) bin Mitglied, -es/ 2 e, 1) Gerät zum Gehren, Abb. G 8. 2)

236
Gel
Brechstange zum Ziehen von Nägeln. 3) Span- gekommen, von ich komme,
:

ner für die Armbrust. 4) ohne Mz., Name gekonnt, 1) von: ich kann. 2) mit Fertigkeit und
mehrerer Pflanzen, der Gejßklee, eine Gattung Kunst ausgeführt.
der Schmetterlingsblütler, [germ. Stw.] geköpert, in Köperbindung gewebt.
die Ggjßel, -/-n, 1) Stab mit Riemen zur Züchti- gekoren, von: ich küre.
gung; Sinnbild für schwere Heimsuchung: der gekörnt, 1) körnig, zu Körnern zerkleinert. 2)
Krebs ist eine G. der Alenschheit. 2) fadenartiges mit körniger Oberfläche.
Fortbewegungsorgan kleinster Tiere und Pflan- das Gekrätz, -es, Metallabfall.
zen: Geißeltierchen, ich gejß(e)le (habe gegei- gekrischen, f gekreischt.
ßelt), 1) ihn, züchtige mit der Geißel. 2) es, Ü das Gekritzel, -s, Kritzelei, kleine, undeutliche
stelle öffentlich bloß, prangere an (Mißstände). Schrift.
HPTW. die Geiß(e)lung, -/-en. der Gejßler,
: gekrochen, von: ich krieche.
-s/-, kirchlicher Büßer, Flagellant, [germ. Stw.] das Gekröpf, -(e)s/-e, V Nahrung der Raub-
der Geist, -es/-er, 1) ohne Mz., das denkende vögel, gekröpft, 1) von: ich kröpfe. 2) haken-
und wollende Bewußtsein des Menschen: der G. förmig gebogen, z. B. Abb. B 33, 18. G
besiegt die Materie; er gab den G. auf, starb wir ; das Gekröse, -s/-, 1) Falte des Bauchfells. 2) als
sind im Geiste bei ihm, in Gedanken. 2) ohne Mz., Speise: Magen, Netz und krause Gedärme von
Sinn, Bedeutung, Gehalt, Beschaffenheit: der G. Kalb und Lamm. [mhd. von: kraus]
;

unserer Sprache; der G. der Goethezeit; ich glaube gekrumpen, von: ich krimpe.
in seinem Geiste zu handeln; jetzt weiß ich, wes das Gel, -s/-e, gallertartiges Kolloid. [Kurzw. von:
Geistes Kind er ist, nun kenne ich seine Gesin- Gelatine]
nung. 3) ohne Mz., Scharfsinn, Witzigkeit ge- das Gelächter, -s/-, 1) laute Heiterkeit wir brachen:

schliffener Form, Esprit: er hat G. 4) ohne Mz., in schallendes G. aus. 2) Spott er war dem G. der
:

Alkohol Himbeergeist. 5) der Mensch und seine


: Menge preisgegeben, [mhd.]
geistigen Fähigkeiten: er gehört zu den großen gelackmeiert, U hereingelegt, betrogen, der, die
Geistern unserer Epoche. 6) Spuk, wiedererschei- Gelackmeierte, -n/-n, ein -r, eine -, U jemand,
nender Verstorbener. 7) übermenschliches We- der hereingelegt wurde, [zu: lackiert]
sen der Sage und des Märchens, Unhold, Dämon: geladen, von: ich lade.
Erdgeister; der böse G., der Teufel; unser dienst- das Gelage, -s/-, Gastmahl mit ausgedehnter
barer G., U unser Dienstmädchen; du bist wohl Zecherei. [,Zusammengelegtes'; 16. Jh.]
von allen guten Geistern verlassen?, U was denkst das Geläger, -s/-, beim Nachgären (von Wein
du dir eigentlich dabei! 8) der Heilige G., die oder Bier) sich noch absetzende Trübstoffe,
dritte Person der Dreieinigkeit, gejstbildend: [mhd.]
ein geistbildendes Erlebnis; aber: den Geist bil- gelahrt, t D gelehrt, [spätmhd.]
dend, ich gejst(e)re (habe gegeistert), 1) spuke. das Gelände, -s/-, Stück Land in bezug auf seine
2) U husche, geisterhaft, gespenstisch, die Benutzbarkeit ebenes, offenes G.; Baugelände;
:

Geisterstunde, zwischen 12 und 1 Uhr nachts. Sportgelände, geländegängig, «» nicht an


geistesabwesend, in Gedanken versunken, Straßen gebunden (z. B. Jeep), der Gelandelauf,
zerstreut. Hptw. die Geistesabwesenheit,
: Sport: Lauf querfeldein, [von: Land]
-. der Geistesarbeiter, jemand, der beruflich das Geländer, -s/-, Zaun an Baikonen, Treppen
geistig arbeitet, der Geistesblitz, plötzlicher usw., Abb. T
19. [mhd. lander , Stangenzaun']
Einfall, die Geistesgegenwart, Besonnen- es gelang, von: es gelingt.
heit und schnelle Entschlußkraft. Eigw. : ich gelangt), 1) komme bis zu ihm,
gelange (bin
geistesgegenwärtig, geistesgestört, geistes- erreiche ihn: der Brief ist in seine Hände gelangt;
krank. Hptw.: die Geistesstörung, geistes- er gelangte zu großem Ansehen, Ü 2) an ihn,. M
krank, seelisch krank. Hptw.: die Geistes- Schweiz, auch: frage bei ihm an, stelle ein An-
krankheit, der, die Geisteskranke, -n/-n, ein -r, suchen an ihn. [ahd., zu: lang]
eine -, seelisch kranker Mensch, geistesver- das Gelaß, ...sses/...sse, D kleiner (dunkler)
wandt, ähnlich im Denken, die Geisteswissen- Raum, gelassen, 1) von: ich lasse. 2) gleich-
schaften, Mz., Wissenschaften, die sich mit den mütig, beherrscht. Hptw. die Gelassenheit, -.
:

Bereichen des geistigen und kulturellen Lebens [mhd.]


befassen (im Unterschied zu den Naturwissen- die Gelatine 3ela'ti:ns, -/-n, Gallert, Knochen-
schaften). Eigw. geisteswissenschaftlich, der
: leim, es gelatiniert (hat gelatiniert), wird zu
Geisteszustand, durch seelische Gesundheit Gelatine, gelatinös, gelatineartig, [franz.]
oder Krankheit beeinflußte Intelligenz: er wurde das Gelguf, -(e)s/-'e, 1) V
Spur (Federwild). 2)
auf den G. untersucht, geistig, 1) den Geist Boden der Pferderennbahn. [17. Jh.]
betreffend: geistiges Eigentum, Urheberrecht; gelaufen, von: ich laufe, geläufig, 1) wohlbe-
geistige Nahrung, Ü Lernstoff, Wissen. 2) geistige kannt, vertraut: dieses Wort ist mir nicht g. 2)
Getränke, alkoholische, die Geistigkeit, -, Ge- fingerfertig: er spielt die Etüde g. 3) Ü fließend:
dankentiefe, geistlich, kirchlich, priesterlich: in geläufigem Französisch. Hptw.: die Geläufig-
geistlicher Beistand, der Geistliche, -n/-n, ein -r, keit, -. [17. Jh.]
Pfarrer, Priester, die Geistlichkeit, -, Gesamtheit gelaunt, in Laune, aufgelegt: der gutgelaunte
der Geistlichen, Klerus, geistlos, unklug, lang- Vorgesetzte; aber: er ist heute schlecht gelaunt.
weilig, geistreich, scharfsinnig, witzig-treffend. das Geläut, -(e)s/-e, 1) das Glockenläuten. 2)
geisttötend, langweilig, geistvoll, geistreich, Läutwerk. 3) das Anschlagen mehrerer jagender
[germ. .Erregung'] Hunde, das Gelgu.te.-s/-, Glockengeläut, [mhd.]
ier Geiz, -es/-e, 1) ohne Mz., übertriebene Spar- gelb, von gelber Farbe, zwischen orange und
samkeit. 2) ohne Mz., t Gier: Ehrgeiz. 3) <|> grün gefärbt; Sinnbild des Neids: die gelbe
Seitentrieb, Blattachseltrieb. Eigw. geizig, ich
: Rasse, die Mongoliden; sie wurde g. vor Neid, Ü ;
geize (habe gegeizt), 1) mit etwas, spare über- gelbe Rüben, Msüdd. Mohrrüben, das Gelb, -s,
:

trieben daran. 2) nach etwas, f strebe heftig da- gelbe Farbe, die Gelberde, ockergelbe Anstrich-
nach, die Geize, -/-n, M
Schweiz.: 1) Sterz am farbe, das Gelbfieber, im tropischen Amerika
Pflug. 2) Gabel am Hinterwagen. 3) Schößling und in Afrika verbreitete Viruskrankheit, der
des Weins, des Obstes, der Geizhals, Geiz- Gelbfilter, in der Photographie verwendeter
kragen, geiziger Mensch, [germ. .Begierde'] Farbfilter, der Gelbgießer, Gießer von Messing.
gekannt, von: ich kenne. der Gelbkörper, { eine Drüsenbildung im
geklommen, von: ich klimme. Eierstock: Gelbkörperhormon, gelblich, ins
geklungen, von: es klingt. Gelbe spielend: gelblichgrün, der Gelbling, -s/-e,
geknickt, 1) von: ich knicke. 2) Ü tieftraurig, 1) Pfifferling. 2) ein gelber Tagfalter, der Gelb-
niedergeschlagen. schnabel, Ü Grünschnabel, die Gelbsucht, f
gekniffen, von: ich kneife. Gelbfärbung der Haut usw. durch Übertritt von

237
Gel
der Riegeleinschluß

die Tür
fl
der Riegel-
bolzen
das Gabelgelenk
(des das Achsengelenk _j er R lng
Zentral- der Bolzen die Gabel
riegel-
werkes)

das Kardangelenk
Verfalzung
(das Universalgelenk) ' — '
das
«^geionk
Geldschrank Gelenk«

Gallenfarbstoffen in das Blut. Eigw. gelb- : sam, gewandt. Hptw. die Gelenkigkeit, -. :

süchtig, [germ. Stw.] [mhd. ,Hüfte']


das Geld, -es/-er, Abk. : G
(auf Kurszetteln), 1) gelernt, 1) von: ich lerne. 2) U ausgebildet: ein
ohne Mz., Zahlungsmittel: Hartgeld, Münzen, gelernter Tischler.
Abb. M 24; Papiergeld, Banknoten; das läuft gelesen, von: ich lese.
ins G., kostet viel; er hat sein G. zum Fenster das Geleucht, -(e)s, ^
Grubenlampe, Abb. B 21.
hinausgeworfen, U leichtsinnig vertan. 2) Kapital: das Gelichter, -s, Gesindel, [ahd. , Geschwister']
öffentliche, staatliche Gelder. ElGW. geldlich.
: der, die Geligbte, -n/-n, ein -r, eine -, 1) D gelieb-
der Geldbeutel, die Geldbörse, Täschchen ter Mensch: mein Geliebter! 2) Liebhaber,
zum Aufbewahren von Geld, Abb. B 25. der Freund(in), Mätresse: sie ist seine G. [ahd.]
Geldgeber, jemand, der Kapital gibt, der geljgfert, 1) von: ich liefere. 2) U verloren, nicht
Geldmarkt, Markt für kurzfristigen Kredit, die zu retten wenn wir das Darlehen nicht bekommen,
:

Geldmittel, Mz., Kapital, Geld, der Geld- sind wir g.


schrank, Sicherheitsbehältnis für Geld und geliehen, von: ich leihe.
Wertsachen, Abb. G 9. die Geldstrafe, g*s es geligrt 39... (hat geliert), erstarrt gallertartig
Geldzahlung als Strafe, das Geldstück, Münze, (Saft), [zu: Gelee]
[germ., von: gelten] gelind(e), mild, weich, sanft: ein gelindes Lüft-
das G(e)leck, -s, M Schweiz. Viehsalz, geleckt,
: chen; g. gesagt, U um nicht einen stärkeren Aus-
1) von: ich lecke. 2) U peinlich sauber: er sieht druck zu sagen. Hptw. die Gelindheit, Ge- :

immer aus wie g. lindigkeit, -. [mhd.]


das, der Gelee 3»'le:, -s/-s, gallertartig erstarrter es gelingt (gelang, ist gelungen) mir, geht, wie es
Frucht- oder Fleischsaft; mit Gelatine zube- soll, hat Erfolg, glückt, es g. mir daneben, vor-
reitete Süßspeise, [franz.; 18. Jh.] bei, U mißlingt, geht schlecht. Hptw.: das Ge-
das Gelege, -s/-, 1) abgelegte Eier (Vogel), Abb. lingen, -s. gelungen, 1) von: es gelingt. 2) ge-
N 6, Laich (Frosch). 2) ?£ Halmfruchthaufen, raten, geglückt: eine gelungene Aufführung dieser
der beim Mähen abgelegt oder abgerafft wird. Oper; der Scherz war g. [ahd. ,glücken']
3) M niederd.: Ordnung, Ruhe: man muß ihn gelitten, von: ich leide.
ins G. bringen, beruhigen. gell, hell, durchdringend (Schall), es gellt (hat
gelegen, 1) liegend, zu finden: ein am Walde gegellt), tönt laut, durchdringend: der Schrei
gelegenes Gehöft. 2) Ü passend, angenehm: das gellt mir in den Ohren; ein gellender Schrei.
Angebot kam mir sehr g. 3) mir ist viel daran, an [germ. Stw.]
ihm g., Ü ich möchte es, ihn nicht missen, lege gell?, M oberd., gelle?, M mitteld.: gelt?, nicht
Wert darauf, die Gelegenheit, -/-en, 1) günsti- wahr? [von: gelt, gelten]
ger Zeitpunkt du mußt die G. beim Schopfe fassen;
: ich gelobe (habe gelobt) es ihm, verspreche feier-
G. macht Diebe. 2) Anlaß: bei dieser G.; eine lich: ich g. Schweigen, Treue; das Gelobte Land,
festliche G. 3) Platz für eine bestimmte Möglich- B Palästina ; das habe ich mir gelobt, fest vorge-
keit: Waschgelegenheit, der Gelegenheitsarbei- nommen. Hptw. das Gelöbnis, -ses/-se. [ahd.
:

ter, Arbeiter ohne festes Arbeitsverhältnis, das ,billigen']


Gelegenheitsgedicht, zu bestimmtem Anlaß das Gelock, -(e)s, Lockenpracht.
verfaßtes Gedicht, z. B. zur Hochzeit, gelegent- gelogen, von: ich lüge.
lich, bei Gelegenheit, gelegt, 1) von: ich lege. die Gelse, -/-n, M österr. : Stechmücke, [von
2) verschnitten (Pferd), [ahd., von: liegen] gellen]
gelehrig, leicht lernend: ein gelehriger Schüler. gelt, M mitteld. keine Milch gebend, nicht
:

Hptw. die Gelehrigkeit, -. die Gelehrsam-


: trächtig, unfruchtbar (Kuh). Vgl. galt, das Gelt-
keit, -, Gelehrtheit, reiche wissenschaftliche vieh, nicht trächtiges Vieh. [germ. Stw.]
Kenntnisse, gelehrt, 1) von: ich lehre. 2) gründ- gelt?, M südwestd.: nicht wahr?, stimmt es?
lich und umfassend wissenschaftlich gebildet. [von: gelten]
der, die Gelehrte, -n/-n, ein -r, eine -, Wissen- die Gelte, -/-n, M
oberd., mitteld.: größeres
schaftler(in). die Gelehrtheit, -, Gelehrsamkeit, Gefäß, Kübel, [ahd. aus mittellat.]
[spätmhd.] ich gelte (galt, habe gegolten; du giltst, er gilt;
das Gelejse, -s/-, 1) Gleis. 2) Ü Lebensgewohn- wenn es gälte, gölte), 1) es gilt, ist gültig, in Kraft
heit, geordnetes Leben: er ist aus dem G. ge- dieser Paß gilt nicht mehr; nach geltendem Recht;
raten. das lasse ich gelten, erkenne ich an, lasse mir
das Gelejt, -(e)s/-e, 1) Bedeckung, Schutzbeglei- gefallen ; ich mache geltend, bringe vor. 2) es gilt,
ter. 2) freies, sicheres G., 5*3 Zusicherung unbe- kommt darauf an, geht darum es gilt einen Ver- :

helligter Rückkehr an einen Vorgeladenen. 3) D such. 3) es gilt! , einverstanden, ich nehme die
Begleitung: wir sollen ihm das G. geben, ich Wette an. 4) als, für etwas, werde dafür ange-
gelejte (habe geleitet) ihn, D begleite schützend. sehen: du giltst als Anstifter. 5) etwas, bin wert:
der Gelejter, -s/-, der Gelejtsmann, -(e)s/ was gilt die Wette?, um
was wollen wir wetten?
...männer oder ...leute, schützender Begleiter. 6) etwas bei ihm, habe Einfluß, vermag. 7) es gilt
der Gelejtzug, durch Kriegsschiffe gesicherter ihm, ist für ihn bestimmt die Bemerkung galt dir!
:

Verband von Transportschiffen, [mhd.] 8) es gilt von ihm, man sagt von ihm, es ist auf
gelenk, gelenkig, das Gelenk, -(e)s/-e, Verbin- ihn anwendbar, ich g. es ab, bezahle: die Schuld
dung zwischen starren Teilen (Knochen, ist damit abgegolten, auf Gelten, Schweiz. im M :

Maschinenteilen), die deren gegenseitige Be- Ernst, die Geltung, -, Wert, Wertschätzung,
wegung ermöglicht, Abb. G 9. gelenkig, bieg- Anerkennung, Beachtung: sie hat ein starkes

238
Gen
Geltungsbedürfnis; auf der hellen Wand kommt Jahr von 365 Tagen (im Unterschied zum
das Bild gut zur G. [germ. Stw.] Schaltjahr), der Gemeinnutz, -es, Nutzen für
der Geltstag, M
Schweiz. Bankrott.
: die Gemeinschaft. Eigw. gemeinnützig, der :

das Gelübde, -s/-, feierliches Versprechen an Gemeinplatz, abgegriffene Redeweise, ge-


Gott: sie hat ein G. abgelegt, [ahd., von: geloben] meinsam, 1) mehreren zu eigen: unser gemein-
das Gelumpe, -s, U Stoffabfall, minderwertige samer Besitz. 2) zusammen, miteinander: wir
Sachen (Kleidung, Ausrüstung, Möbel). wollen g. beginnen. Hptw.: die Gemeinsamkeit,
das Gelünge, -s, V alle edleren Eingeweide des -. die Gemeinschaft, -/-en, 1) durch gemein-
Wildes.' sames Denken, Fühlen, Wollen miteinander
gelungen, von: es gelingt. verbundene Gruppe von Menschen: Arbeits-
das Gelüst, -(e)s/-e, Gelüste, -s/-, nach etwas, gemeinschaft; G. der Christen. 2) Verbindung, das
plötzlich aufkommender Wunsch, Verlangen Zusammensein: die eheliche G., Ehe; in G.,
(nach Speisen), es gelüstet (hat gelüstet) ihn gemeinsam. Eigw.: gemeinschaftlich, die
nach etwas, er verlangt danach mich gelüstet nach
: Gemeinschaftsschule, Schule für Schüler ver-
einem Bier, [ahd., Verstärkung von: Lust] schiedener Bekenntnisse, der Gemeinsinn, Ge-
ich geize (habe gegeizt) es, M
oberd., westd. meingeist, gemeinverständlich, allen verständ-
verschneide (Vieh), die Geize, -/-n, verschnit- lich. Hptw.: die Gemeinverständlichkeit, -.

tene Sau. der Geizer, -s/-, jemand, der Schweine das Gemeinwesen, öffentlich-rechtlicher Ver-
verschneidet, [germ. Stw.] band, [germ. Stw.]
die GEMA, -, Kurzw. für: Gesellschaft für das Gemenge, -s/-, 1) Mischung. 2) Kampf-
musikalische Aufführungs- und mechanische gewühl. 3) s# gleichzeitiger Anbau verschiedener
Vervielfältigungsrechte. Feldfrüchte auf demselben Acker, das Gemeng-
gemach, gemächlich, das Gemach, -(e)s/ 2 er, sei, -s/-, das Durcheinander, Mischmasch.
1) ohne Mz., t Ruhe, Behaglichkeit. 2) D Zim- gemessen, 1) von: ich messe. 2) langsam, ruhig:
mer, Raum: Schlafgemach, gemächlich, 1) be- gemessenen Schrittes. 3) würdig, gesetzt, gelassen:
quem, ruhig, langsam: der gemächliche Alte. 2) in gemessenen Worten. Hptw.: die Gemessen-
allmählich ganz g. Hptw. die Gemächlich-
: : heit, -.
keit, -. [verwandt mit machen]: das Gemetzel, -s/-, grausamer Kampf, Massen-
gemacht, 1) von: ich mache. 2) U gekünstelt, tötung.
unecht mit gemachter Freundlichkeit. 3) gemacht!,
: gemieden, von: ich meide.
U einverstanden! 4) er ist jetzt ein gemachter die Geminaten, Mz., verdoppelte Mitlaute, die
Mann, U in sicherer Stellung. sich auf zwei Silben verteilen, z. B. Sup-pe. die
das Gemacht, -(e)s/-e, t äußeres männl. Ge- Gemination, -/-en, Verdopplung eines Mit-
schlechtsorgan, Zeugungskraft, [ahd., von: lauts; auch: Wiederholung eines Worts, ich
Macht] geminigre (habe geminiert), 1) es, verdopple
derGemahl, -(e)s/-e, Mz. selten, Ehemann, das (einen Mitlaut). 2) es geminiert, bildet Gemina-
Gemahl, -(e)s, D die Gemahlin, -/-nen, Ehe- ten. die Geminikapsel, Raumkapsel für zwei
frau:wie geht es Ihrer Frau Gemahlin? [ahd. Astronauten, [lat. verdoppelt']
.zusammensprechen, verloben'] das Gemisch, -es/-e, Mischung, gemischt, 1)
ichgemahne (habe gemahnt) ihn an etwas, er- von ich mische. 2) aus verschiedenen Bestand-
:

innere, [ahd.] teilen bestehend: gemischter Chor, Ü Chor aus


das Gemälde, -s/-, gemaltes Bild, Abb. W 18: Männer- und Frauenstimmen ich sehe der Sache ;

Gemäldeausstellung, [ahd.] mit gemischten Gefühlen entgegen, Ü mir ist dabei


die Gemarkung, -/-en, 1) Grenze. 2) Gemeinde- unbehaglich. 3) U zweideutig, anrüchig: eine ge-
bezirk, [zu: Mark] mischte Gesellschaft, die Gemischtwarenhand-
gemasert, 1) von: ich masere. 2) natürlich ge- lung, Lebensmittelgeschäft, [ahd.]
mustert (Holz), Abb. 25. M dieGemme, -/-n, Edel- oder Halbedelstein mit
ihm gemäß, so, wie es ihm zukommt, ihm ange- eingeschnittenem Bild, Abb. 9. [ahd. aus lat.] G
messen, entsprechend: g. Abschnitt 2; dem Befehl gemocht, von: ich mag.
g. ...gemäß: sich nach etwas richtend: wunsch- gemögig, M Schweiz. angenehm, lieb.
:

gemäß, zeitgemäß, gemäßigt, ausgeglichen, gemolken, von: ich melke.


maßvoll: gemäßigte Zonen, ®
Gebiete zwischen der Gemsbart, Gamsbart. der Gemsbock,
den Wende- und den Polarkreisen, [ahd.; von: männl. Gemse, die Gemse, -/-n, ziegenähnliches
messen] Bergtier. Verkl. das Gems chen, Gemslein,
:

das Gemäßer, -s/-, Mauerwerk, Ruine, [mhd.] -s/-. [ahd. aus spätlat.]
gemein, 1) gewöhnlich, verbreitet: die gemeine das Gemüse, -s/-, eßbare Pflanzen(teile) und
Stubenfliege; das gemeine Jahr, Gemeinjahr. 2) daraus bereitetes Gericht: junges G., U junge
niedrig gesinnt, grob, boshaft: eine gemeine Tat; Leute, [mhd., von: Mus]
ein gemeiner Kerl. 3) gemeinsam: wir haben gemüßigt, f bemüßigt, [zu: müssen]
nichts miteinander g.; er macht sich g. mit ihm, gemußt, von: ich muß.
Ü stellt sich auf die gleiche niedrige Stufe, die ...gemut, f: gemutet, gestimmt, gelaunt: wohl-
Gemeinde, -/-n, 1) örtlicher öffentlich-recht- gemut, f: wohl gemutet, [ahd., von: Mut]
licher Verband: Landgemeinde. 2) die zu einem das Gemüt, -(e)s/-er, 1) ohne Mz., gefühlsmäßige
Pfarrbezirk gehörenden Personen Pfarrgemeinde. : Anlage des Menschen: sie hat ein heiteres G.;
3) in der Kirche Versammelte. 4) durch gemein- ich werde mir deinen Kuchen zu Gemüte führen,
same Interessen verbundene Gruppe von Men- U genußvoll verzehren. 2) der Mensch hinsicht-
schen: Theatergemeinde. Eigw. gemeindlich. : lich seines Gefühlslebens: der Vorfall hat die
ichgemeinde einen Ort ein (habe eingemeindet), Gemüter erregt, gemütlich, 1) behaglich, an-
nehme in einen anderen Gemeindeverband auf. heimelnd (Zimmer). 2) zwanglos, familiär (Bei-
der Gemeine, -n/-n, ein -r, & t Soldat der sammensein). Hptw. die Gemütlichkeit, -.
:

untersten Rangstufe, die G., -/-n, f Gemeinde, gemütlos, ohne Gefühl, herzlos. Hptw.: die
gemejnfaßlich, für jedermann verständlich. Gemütlosigkeit, gemütsarm, wenig Ge-
-.

gemeingefährlich, eine öffentliche Gefahr fühl besitzend. Hptw. die Gemütsarmut, -.


:

bildend, der Gemeingeist, -(e)s, Sinn für gemütskrank, seelisch krank ohne Störung der
Zusammengehörigkeit in der Gemeinschaft. Verstandestätigkeit. Hptw. die Gemütskrank- :

das Gemeingut, öffentlicher oder gemeinschaft- heit, der, die Gemütskranke, -n/-n, ein -i,
licher Besitz, die Gemeinheit, -/-en, 1) ohne eine -, gemütskranker Mensch, der Gemüts-
Mz., gemeine Gesinnung, niederträchtiges mensch, U gemütsarmer Mensch, der andere
Wesen. 2) gemeine Tat, Bemerkung, gemein- verletzt, gemütvoll, empfindsam, [ahd.]
hin, gewöhnlich, meistens, im allgemeinen. gen, D B gegen, [alte Kurzform]
gemeiniglich, f gemeinhin, das Gern ein jähr, gen., Abk. für: genannt.

239
Gen
das Gen, -s/-e, Erbanlage in der Keimzelle. [Kw. ichgenese (genas, bin genesen) von etwas, werde
zu griech. .erzeugen'] gesund sie genas eines Kindes, D gebar es. Hptw.
: :

genannt, Abk. gen., von: ich nenne. die Genesung, -. der, die Genesende, -n/-n,
genant 33'nant, lästig, peinlich, [franz.] ein -1, eine -, jemand, der genest, [germ., ver-
genarbt, von ich narbe genarbtes Leder.
: : wandt mit: nähren]
ich genas, von ich genese.
: die Genese, -, Entstehung, Entwicklung, die
genäschig, naschhaft, [spätes MA.] Genesis, -, B Schöpfungsgeschichte (1. Buch
genau, 1) einem Muster oder Vorbild entspre- Mosis). die Genetik, -, 1) Lehre von der
chend, damit übereinstimmend: eine genaue Vererbung. 2) Physik: Zusammenhang der
Wiedergabe. 2) sorgfältig abgemessen es sind g.
: Elementarteilchen untereinander hinsichtlich
20 Gramm. 3) pünktlich: g. auf die Minute. 4) der Abstammung, genetisch, entstehungsge-
sorgfältig, gewissenhaft, in allen Einzelheiten: schichtlich, erblich bedingt, [griech.]
genaue Angaben; er hat das aufs genaueste berech- der Genetiv, -s/-e, Genitiv.
net; ich kann es g. erkennen; es war nichts Genaues der Genever, -s/-, Getreidebranntwein mit
zu erfahren; er soll es sehr g. nehmen; aber: ge- Wacholdergeschmack, [franz. ,Wacholder']
naugenommen. 5) g.!, U so ist es!, gewiß, jawohl. genial, überragend begabt und schöpferisch.
HPTW. die Genauigkeit, -. genaugenommen,
:
Hptw. die Genialität, -. genialisch, 1) in der
:

wenn man es genau nimmt, strenggenommen: Art eines Genies. 2) Ü das Durchschnittliche
g. hat er recht, genauso, ebenso: ich mache übersteigend oder verachtend; überschwenglich,
es g.; genausoviel, aber: ich habe g. viele wie du [lat., von: Genie]
bekommen; vgl. ebenso, [spätmhd.] das Genick, -(e)s/-e, Nacken, Abb. 12: das M
der Gendarm 3an... oder 3a..., -en/-en, Polizist wird ihm noch das G. brechen, Ü seine Laufbahn
der Gendarmerie, die Gendarmerie, -/...'ri|en, verderben, der Genickfang, V Stich in den
Polizeitruppe der Landkreise, [franz. um 1800]
; Nacken mit dem Genickfänger, der Genick-
der Genealoge, -n/-n, Kenner der Genealogie. fänger, ein Jagdmesser, die Genickstarre, -,
die Genealog^, -/...'gi|en, Erforschung der epidemische Gehirnhautentzündung, [mhd., zu:
Abstammung, Familienkunde. Eigw. genealo- : Nacken]
gisch, [griech. Kw.] das Genie ze'ni:, -s/-s, 1) ohne Mz., höchste
genehm, angenehm, willkommen: wenn es Ihnen schöpferische Begabung: ein musikalisches G.
g. ist ... ich genehmige (habe genehmigt) es ihm, er hat G. 2) Mensch mit solcher Begabung: er
erlaube, gebe ihm meine Einwilligung: ich g. ist ein G. Vgl. genial, das Geniekorps 3e'ni:ko:r,
mir einen, U trinke einen Schnaps, die Genehmi- t die technischen Truppen, die Geni en, Mz.
gung, -/-en, Erlaubnis (einer Behörde), Zu- von: der Genius, [franz.; von: Genius]
stimmung, [mhd. ,gern genommen'] ich geniere 3e'ni:rs (habe geniert), 1) ihn, be-
genejgt, 1) ihm g., wohlwollend zugetan, freund- lästige, störe. 2) mich, scheue, schäme mich.
lich gesinnt: das Glück ist ihm g.; der geneigte Eigw. genierlich, genant, [franz.]
:

Leser. 2) zu etwas, gern dazu bereit, willig: zu genießbar, 1) so beschaffen, daß man es genießen
jeder Arbeit g.; ich bin leicht dazu g., allen zu kann. 2) U gut gelaunt der Chef ist heute nicht g.
:

vertrauen. 3) mit einer Neigung versehen, abge- Hptw.: die Genießbarkeit, -. ich genieße
dacht. Hptw. die Geneigtheit, -. [zu: neigen]
: (genoß, habe genossen) es, 1) habe Freude daran,
die Genera, Mz. von: das Genus, [lat.] erlebe mit Wohlbehagen: meine Freizeit.
ich g.
der General, -s/-e oder -e, 1) Angehöriger des 2) nehme zu mir, esse oder trinke dieser Schin- :

höchsten Offiziersranges. 2) Vorsteher eines ken ist mehr zu genießen. 3) Ü erhalte: er


nicht
geistlichen Ordens, z. B. der Jesuiten, Domini- genoß allgemeine Achtung, der Genießer, -s/-,
kaner; Leiter der Heilsarmee. General..., das Leben bewußt genießender Mensch. Eigw. :

Haupt..., Gesamt..., Allgemein...: Generalagent, genießerisch, [germ.; verwandt mit: Nutzen]


Generalfeldmarschall, Generalstreik, General- die Genitalijen, Mz., Geschlechtsorgane. Eigw. :

versammlung, der Generalbaß, fortlaufende genital, [lat.]


Instrumentalbaßstimme in der Renaissance- der Genitiv, auch Genetiv, -s/-e, Wesfall,
: 2. Fall,
und Barockmusik, die Generalbeichte, Beichte Übers. H 11. [lat.]
über einen größeren Zeitabschnitt, der General- der Genius, -/...ni|en, 1) Schutzgeist. 2) ohne
direktor, oberster Leiter eines großen Unter- Mz., schöpferische Geisteskraft, [lat.]
nehmens, das Generale, -s/...li|en, allgemeine genommen, von: ich nehme.
Angelegenheit, die Generalfragen, Mz., g*j genoß, von: ich genieße.
Fragen zur Person (bei Zeugen vor Gericht), die der Genosse, -n/-n, Kamerad, Gefährte, Mit-
Generalisation, -/-en, Verallgemeinerung. kämpfer, die Genossenschaft, -/-en, Zusam-
Zeitw. ich generalisiere (habe generalisiert) es.
: menschluß mehrerer Personen zur Förderung
der Generalissimus, -/...mi oder -se, Oberbe- des Erwerbs ihrer Mitglieder: Berufsgenossen-
fehlshaber, die Generalität, Gesamtheit der eG, eGmbH, eGmuH. Eigw. ge-
schaft; vgl. :

Generale, die Generalpause, J gleichzeitige


1
nossenschaftlich, die Genossin, -/-nen, weibl.
Pause aller Instrumente, der Generalsekretär, Genosse, die Genoßsame, -/-n, Schweiz.: M
Geschäftsführer in politischen, genossenschaft- Genossenschaft, [ahd.]
lichen, wissenschaftlichen Organisationen, der der Genotyp(us). Gesamtheit der Gene im Zell-
Generalstab, <Sb die Gesamtheit besonders aus- kern. Eigw.: genotypisch.
gebildeter Offiziere zur Unterstützung der Genoveva, weibl. Vorname. [Herkunft unklar]
höheren Truppenführung, der Generalstäbler, das Genre jär, -s/-s, Art; Gattung, genrehaft,
-s/-, Offizierdes Generalstabs. [Kw.] alltäglich, die Genremalerei, Alltagsbilder,
'

die Generation, -/-en, 1) Menschenalter, Ge- [franz.; um 1800]


schlechterfolge. 2) einzelnes Glied einer Ge- der Gent dzznt, -s/-s, Stutzer, Geck, [von engl,
schlechterfolge (Eltern, Kinder, Enkel). 3) gentleman]
Altersgenossen: die junge G. generativ, der Zeu- gentil 3ä'ti:l, t nett, fein, [franz.]
gung dienend, mit ihr zusammenhängend. der Gen tleman 'dszntlmm, -s/...men, ehren-
der Generator, -s/...'toren, 1) Stromerzeuger. hafter, vornehmer Mann. gen|tlemanlike.../at£,
2) Anlage zur Erzeugung von Generatorgas ehrenhaft, vornehm, die Gen|try 'd^cntri, -, der
(durch Vergasen von Kohle, Koks u. a.) englische niedere Adel, [engl.]
Gasgenerator, generell, allgemein, allgemein- genug, 1) ausreichend, befriedigend g. für heute!; :

gültig, ich generigre (habe generiert) es, er- wir haben g., um auszukommen, zum Leben. 2) die
zeuge, generisch, das Geschlecht, die Gattung Grenze des Erlaubten, Ertragbaren erreichend:
betreffend, [lat.] jetzt ist es g.! ; du hast g. getrunken; g. und über-
generös, freigebig, edelmütig. Hptw. die Gene-
: genug, viel zuviel ich habe g. davon, Ü ich bin es
;

rosität, -. [franz.] leid ; laß es g. sein, höre auf! ; er kann g. tun, aber

240
Ger
er wird ihm genugtun, Genugtuung geben, ich kommen. 7) U erst recht nun aber g. 8) : eine g. A
genüge (habe genügt) ihm, dafür, reiche aus, Zahl, durch zwei ohne Rest teilbar (2, 4, 6, 8, 10,
erfülle alle berechtigten Ansprüche: danke, es 12 usw.): er läßt fünf g. sein, nimmt es nicht so
genügt mir; es ist noch genügend vorhanden, die genau. 9) U zufällig: ich kam g. vorbei. 10) M
Genüge, -: zur G., genug, soviel wie nötig: oberd.: sehr, besonders: g. fein! 11)M oberd.
man muß ihm, seinen Forderungen G. leisten, tun, nur. 12) M M
oberd.: hurtig. 13) so g., oberd.:
ihn zufriedenstellen, es genügelt (hat genügelt) zufällig. Hptw.: die Geradheit, die Gerade, -.

mir, M
Schweiz.: ich bekomme es satt, genug- -n/-n, 1) A gerade Linie. 2) gerader Teil einer
sam, zur Genüge, vollauf, genügsam, mit Rennstrecke. 3) Boxen: mit gestrecktem Arm
wenig zufrieden, anspruchslos. Hptw. die Ge- : auftreffender Angriffsstoß, ich gerade (habe ge-
nügsamkeit, -. die Genugtuung, -, 1) Buß- rädet) es, M
Schweiz. mache gerade, geradeays
:

leistung, Wiedergutmachung: für diese Krän- immer in gleicher Richtung: Sie müssen diesen
kung verlange ich G. 2) Befriedigung: ich emp- Weg immer g. gehen, geradeheraus, seine Mei-
finde darüber G. [germ.] nung ohne Umschweife sagend: sag es g.! aber: ;

genuin, angeboren, echt. Jas Genus, -/...nera, 1) er kam gerade heraus (aus dem Haus), gerade(n)-
Gattung. 2) Sprachlehre: Geschlecht, Übers. wegs, selten: geradeswegs, ohne Umschweife,
G 14. [lat.] direkt er steuert g. auf sein Ziel zu, Ü geradeso,
: .

der Genuß, ...'nusses/...'nüsse, 1) beglücktes Be- ebenso, genauso es ist g. wie gestern; geradesogut,
:

trachten oder Aufnehmen: dies Bier ist ein G.; geradesoviel, vgl. ebenso, geradeswegs, selten
der G. dieses Anblicks. 2) das Zusichnehmen von für: geradenwegs, geradezu, ohne weiteres,
Speisen u. a.: Alkoholgenuß, Fleischgenuß. durchaus, der Geradflügler, -s/-, eine Gruppe
genüßlich, mit Wohlbehagen genießend, ge- von Insekten, geradlinig, 1) eine Gerade bil-
nießerisch, der Genüßling, -s/-e, Genuß- dend. 2) Ü geradsinnig. Hptw. die Gerad- :

mensch, nur dem Genuß lebender Mensch, das linigkeit, -. geradsinnig, aufrichtig, ehrlich,
Genußmittel, Nahrungsmittel von besonderem [germ. Stw. 8 eigenes Stw.]
;

Geschmack oder von anregender Wirkung, aber Gerald, männl., Geraldine, weibl. Vorname,
ohne Nährwert, z. B. Kaffee, Gewürze, die [ahd. ,der, die mit dem Speer Herrschende']
Genußsucht, übertriebenes Streben nach Ge- die Geranie ...ia, -/...ni|en, das Geranium,
nuß. Eigw. genußsüchtig, [zu: genießen]
: -s/...ni|en, Q> 1) Storchschnabel. 2) Pelargonie,
geo..., erd... die Geodäsie, -, Vermessungs- [griech. Kranichkraut']
,

kunde, der Geodät, -en/-en, Landmesser, der gerannt, von: ich renne.
Geo graph, -en/-en, Kenner der Geographie. das Gerät, -(e)s/-e, Werkzeuge, Vorrichtungen,
die Geographig, -, Erdkunde. Eigw. geo- : Ausrüstungsgegenstände aller Art: Altargeräte,
graphisch, der Geologe, -n/-n, Kenner der Gartengeräte, Turngeräte; das Gerät (e) turnen, die
Geologie, die Geologie, -, Erdgeschichte, vgl. Gerätschaften, Mz., Geräte, [ahd., von: Rat]
Übers. N
5. Eigw.: geologisch, der Geometer, ich gerate (geriet, bin geraten; du gerätst, er
-s/-, Landmesser, die Geome trje, -, A Lehre gerät), 1) gelinge, werde gut: der Kuchen ist
von den räumlichen Eigenschaften von Figuren. geraten. 2) nach ihm, werde ihm ähnlich: er ist
Eigw. geome trisch. die Geophysik, Wissen-
: nach dem Vater geraten. 3) entwickele mich,
schaft von den physikalischen Vorgängen des werde: es gerät zum Ärgernis. 4) irgendwohin,
Erdkörpers. Eigw. geophysikalisch, geozen-
: komme absichtslos: er geriet in eine Sackgasse,
trisch, die Erde als Mittelpunkt betrachtend, in Verlegenheit. 5) außer mich (vor Freude, Zorn),
[griech. Kw.] bin außer mir. geraten, 1) ratsam: es scheint
Georg, männl., Georgia, weibl. Vorname, [griech. mir (nicht) g., so schnell zuzusagen; das ist wohl
,der Bauer', ,die Bäuerin'] das geratenste, am besten. 2) von ich rate. 3) von
:

die, auch der Georgette zor'zzt, -, Crepe Geor-


: ich gerate, aufs Geratewohl, auf gut Glück,
gette, [franz.] [germ., von: raten]
die Georgine, -/-n, eine Dahlie, [nach dem Bota- das Geräucherte, -n, ohne Geschlechtswort: -s,
niker Georgi] geräuchertes Fleisch, Räucherspeck. [von: Rauch]
das Gepäck, -(e)s, 1) Ausrüstung für Reisende: geraum: geraume Weile, Zeit, eine gute Weile,
Reisegepäck, Abb. B 4, B 5. 2) Ausrüstung zum längere Zeit: seit, vor geraumer Zeit, das Ge-
Wandern, Rucksack. 3) & feldmarschmäßige räymde, -s/-, (teilweise) abgeholzter Wald-
Ausrüstung, [spätmhd.] platz, geräumig, groß, viel Platz bietend (Woh-
der Gepard, -s/-e, katzenartiges Raubtier, [franz.] nung). Hptw.: die Geräumigkeit, -. [von:
gepfiffen, von: ich pfeife. Raum]
gepflegt, 1) von ich pflege. 2) sorgsam behandelt
: das Gerajjsch, -es/-e, 1) Schallschwingungen
(Haushalt, Körper) eine gutgepflegte Frau aber
: ; wechselnder Höhe und Stärke. 2) Lärm: mit
sie ist gut g. Hptw:. die Gepflegtheit, -. viel G. 3) ohne Mz., V Herz, Lunge und Leber
gepflogen, von: ich pflege, die Gepflogenheit, des Schalenwildes, die Geräuschkulisse, -/-n,
-/-en, Gewohnheit, Brauch. 1) Untermalung des Geschehens durch Ge-
das Geplänkel, -s/-, 1) leichtes Gefecht, das Hin räusche (Rundfunk, Film, Theater). 2) U stän-
und Her kleiner Angriffe. 2) Ü gegenseitiges dige Musik (Radio), die kaum beachtet wird, ge-
Necken, heiteres Wortgefecht, [mhd.] räuschlos, lautlos, still. Hptw. die Geräusch- :

das Geplauder, -s, leichtes Gespräch, Plauderei. losigkeit, -. geräuschvoll, laut, [mhd.; zu
das Gepräge, -s, 1) Prägung (auf Münzen). 2) Ü rauschen; 3 mittelniederd. ,Eingeweide']
Eigenart, [spätes MA.] ich gerbe (habe gegerbt) es, 1) verarbeite (Tier-
das Gepränge, -s, Prachtentfaltung, [spätmhd.] häute) zu Leder. 2) ihm das Fell, U verprügele
gepriesen, von: ich preise. ihn. 3) f, noch M
oberd. bereite, mache fertig.
:

gequollen, von: ich quelle. 4) Moberd. erbreche mich, die Gerbe, -/-,
: M
der Ger, -(e)s/-e, 1) germanische Wurf- und oberd.: Bierhefe, der Gerber, -s/-, 1) Hand-
Stoßwaffe. 2) Sport: Wurfstab, [ahd., verwandt werker, der aus Häuten Leder gerbt. 2) 'S Name
mit: Geißel] zweier Käfer, die Gerberej, -/-en, Handwerk
gerade, U auch: grade, Abb. E 3, 1) die gleiche und Werkstatt des Gerbers, die Gerbsäure, -/-n,
Richtung beibehaltend, ohne Krümmung eine g. : Gruppe pflanzlicher Säuren, [ahd., von: gar]
Linie, Abb. L 12. 2) aufrecht (Körperhaltung): die Gerbera, -/-s, eine Schnittblume, [nach T.
halt dich g.! ; du sollst geradesitzen, geradestehen; Gerber]
aber du sollst dich g. hinstellen, hinsetzen; er hat
: Gerbert, Geribracht, männl. Vornamen, [ahd.
sich g. gesetzt, soeben. 3) aufrichtig, zielbewußt, ,der Speerglänzende']
beständig (Charakter). 4) U genau: g. gegen- Gerd, männl. Vorname, [von: Gerhard]
über. 5) ausgerechnet, eben (verstärkend): war- Gerda, weibl. Vorname, [nord. Sagengestalt; auch
um g. ich?; g. darum! 6) soeben: er ist g. ge- Kurzform von: Gertrud u. a.]

16 SB 241
Ger

Gericht
Gerichtsbarkeit
1. 2. Richter

a) In der ordentlichen Gerichtsbarkeit (Zi- Die Gerichte sind mit Richtern besetzt. Bei
vil-, Straf-, Freiwillige G.) üben die Rechts- einem Richter spricht man vom Einzelrichter,
pflege aus in der Bundesrep. Dtl. Amts-,
: bei mehreren von einer Kammer oder einem
Land-, Oberlandesgerichte, in der Dt. Dem. Senat. Die Richter sind Berufsrichter (bei
Rep. Kreis-, Bezirksgerichte, in Österreich den ordentlichen Gerichten mit den Dienstbe-
Bezirks-, Kreis-, Landes-, Oberlandes- zeichnungen: Amts-, Land-, Oberlandes-
gerichte, in der Schweiz Bezirks-, Amts-, gerichtsrat; Amts-, Landgerichtsdirektor;
Appelations-, Ober- und Kassations- Senatspräsident; Oberamtsrichter, Amts-,
gerichte. Land-, Oberlandesgerichtspräsident) oder
Laienrichter (z. B. Schöffen, Geschworene,
b) Als Sondergerichte sind tätig: Arbeits-,
Handelsrichter). Die Staatsanwaltschaften
Landesarbeitsgerichte Sozial-, Landes-
:

(Amts-, Staats-, Oberstaats-, General-


sozialgerichte, Gemeinde-, Schiffahrts-
staatsanwälte) sind Strafverfolgungsbehörden;
gerichte, in Österreich und der Schweiz auch
sie üben keine richterlichen Funktionen aus.
Handels-, Gewerbegerichte. Es bestehen
ferner Verfassungsgerichte (Verfassungs-
:
3. Rechtszug
gerichtshöfe), Verwaltungs- (Landesver-
Richterliche Entscheidungen nach mündlicher
waltungs-)Gerichte, Finanz-(Steuer-)Ge-
Verhandlung werden als Urteile bezeichnet,
richte, Disziplinargerichte, Jugendgerich-
solche ohne mündliche Verhandlung als Be-
te (Jugendgerichtshöfe), Ehrengerichte,
schlüsse. Die Berufung an das im Rechtszug
Militärgerichte u. a.
(in der Instanz) höhere Gericht führt zur Nach-
c) Obere Gerichte sind: Bundesgerichtshof prüfung eines Urteils im Tatsächlichen und im
(Dt. Dem. Rep. und Österreich: Oberster Rechtlichen, die Revision nur zur rechtlichen
Gerichtshof, Schweiz: Bundesgericht), Nachprüfung. Gegen Beschlüsse sind Beschwer-
Bundes verfassungs-, Bundes verwal tungs- den und weitere Beschwerden oder Rechts-
Bundesarbeits-, Bundessozialgericht, beschwerden an das höhere Gericht vorge-
Bundesfinanzhof, Bundesdisziplinarhof. sehen.

gerecht, 1) unparteiisch, rechtlich urteilend: ein beim Weltuntergang; ich bin mit ihm streng ins
gerechter Richter, Mensch. 2) dem Rechtsgefühl G. gegangen, Ü habe ihm ernste Vorhaltungen
gemäß: du wirst ihm nicht g., beurteilst ihn zu gemacht. 5) t Ort der Rechtsvollstreckung. 6)
ungünstig. 3) dem Gesetz entsprechend: ein Speise, Gang einer Speisenfolge. Eigw. ge-
:

gerechtes Urteil. 4) gerechtfertigt, wohlbegründet, richtlich, die Gerichtsbarkeit, -, Befugnis zur


verdient: gerechter Zorn, Lohn. 5) passend, den Ausübung der Rechtspflege: Finanzgerichtsbar-
Regeln entsprechend: er ist in allen Sätteln g., keit,der Gerichtshof, mit mehreren Mitgliedern
er kennt sich in vielen Gebieten aus, ist für alles besetztes Gericht: Bundesgerichtshof, die Ge-
zu gebrauchen; er konnte dieser Anforderung richtskosten, Mz., Gebühren für die Inan-
(nicht) g. werden, sie (nicht) meistern; ein ge- spruchnahme des Gerichts, der Gerichtsstand,
rechter Jäger, V
weidgerechter, den Regeln des örtliche Zuständigkeit eines Gerichtes, der Ge-
Weidwerks entsprechend. 6) M
bayr. gerade.
: richtsvollzieher, Zustellungs- und Vollstrek-
7) M tirol.: zurecht: er kommt damit g. der, die kungsbeamter, besonders bei Pfändungen, [ahd.,
Gerechte, -n/-n, ein -r, eine -, gerechter Mensch. zu: Recht, 6 zu: (an)richten]
gerechtfertigt, 1) von: ich rechtfertige. 2) zu gerieben, 1) von: ich reibe. 2) U durchtrieben,
Recht bestehend, wohlbegründet, die Gerech- schlau: ein geriebener Kerl, die Gerjgbenheit, -,
tigkeit, -, 1) gerechtes, gesetzmäßiges Ver- U Verschlagenheit, Schläue, [spätmhd.]
halten: die G. Gottes. 2) rechtlich begründe- ich gerigt, von: ich gerate.
ter Anspruch: die G. unserer Forderung. 3) gering, 1) klein, knapp, wenig, belanglos, unbe-
wesensmäßig zugehöriges Recht: man muß ihm deutend: er sollte ein geringes tun, wenig, aber:
G. zuteil werden lassen. 4) D Ausübung der das ist das Geringste, was er tun sollte; es besteht
Rechtspflege: der G. soll man nicht in den Arm nicht der geringste Unterschied, die geringste
fallen. 5) B Rechtschaffenheit. 6) t Recht, Ge- Schwierigkeit; es fehlt nicht das geringste, gar
rechtsame, die Gerechtsame, -/-n, f vererb- nichts, aber: nicht das Geringste, auch das Un-
liches und verkäufliches Nutzungsrecht, Privileg, bedeutendste nicht; die Kosten haben sich um ein
[germ., von: recht] geringes erhöht, nur wenig, aber: der Kampf ging
ich gerecke (habe gereckt) es, M
Schweiz. er- : nicht um ein Geringes, um nichts Unbedeutendes
reiche. das stört mich nicht im geringsten, gar nicht; er
das Gerede, -s, 1) nichtssagendes Geschwätz. 2) beachtet auch das Geringste, ihm entgeht nicht
Klatsch: sie ist ins G. gekommen, man hat sie ins das Geringste, auch das Unbedeutendste; wir
G. gebracht. müssen uns auf ein Geringes beschränken; es ist
es gereicht (hat gereicht) ihm dazu, bringt ihm: nichts Geringes, was er fordert. 2) minderwertig
das g. ihm zur Ehre, zum Schaden, [mhd.] oder doch wenig bewertet: geringe Ware; er
gereizt, 1) von: ich reize. 2) nervlich überan- schätzt mich nur g.; kein Geringerer als Schiller;
strengt, nervös. Hptw. die Gereiztheit, -.
: der Geringsten einer, B ein von der Welt Ver-
Gereon, männl. Vorname, [griech. Greis'] , achteter man sollte die Kosten flicht zu g. schät-
;

esgereut (hat gereut) ihn, mich, reut ihn, mich. zen, zu niedrig veranschlagen, aber: man soll
Gerhard, männl., Gerharda, Gerharde, Ger- keinen geringschätzen, geringachten, U. 3) Q jung;
hardine, weibl. Vornamen, [ahd. ,Speerstar- mager, klein, geringfügig, klein, unbedeutend.
ke(r)'] die Geringfügigkeit, -, 1) geringe Bedeutung.
Gerhild(e), weibl. Vorname, [ahd. ,die Speer- 2) kleine Menge, geringhaltig, von geringem
kämpferin'] Feingehalt (Edelmetall, Münzen), gering-
das Gericht, -(e)s/-e, 1) Behörde, die Recht schätzig, verächtlich, die Geringschätzung,
spricht, ÜBERS. G 10: man sollte diese Sache vor -, Mißachtung, geringstenfalls, wenigstens,
G. bringen. 2) Gerichtsgebäude. 3) Rechtspre- [ahd.]
chung: man hält G. darüber. 4) Sinnbild für gerinnbar, fähig, zu gerinnen. Hptw. die Ge-
:

Strafe: Gottesgericht; das Jüngste G., Weltgericht rinnbarkeit, -. das Gerinne, -s/-, 1) kleiner

242
Ges

Rahmei
: Roll.

das Hängegerüst der


Gerüstboden
s Lehrbrett
Steife oder die Strebe
das Kranzho
das Schalbrett

..
\- der Rahmen
das Leitergerüst das Lehrgerüst das Sc h we rt
Gerüst
künstlicher Wasserlauf, z. B. Mühlkanal. 2) der Gerste. 2) U eitrige Entzündung einer Talg-
Rinnsal, das Gerinnsel, -s, 1) Rinnsal. 2) zu- drüse am Augenlid. 3) ein Gewebemuster:
sammengeballte, geronnene Flüssigkeit (Milch, Gerstenkornhandtücher, der Gerstensaft, D Bier,
Blut), es gerinnt (gerann, ist geronnen), ballt [ahd.]
sich klumpig zusammen: geronnenes Blut, ge- Gert, männl. Vorname. [Kurzform von Gerhard] :

ronnene Milch, [mhd.] die Gerte, -/-n, 1) Rute, biegsamer, blattloser


das Gerippe, -s/-, 1) Knochengerüst, Skelett: Zweig. 2) Reitpeitsche: Reitgerte, Abb. P 5.
sie ist nur ein G., U sehr mager. 2) Gerüst, Ge- gertenschlank, sehr schlank, [germ. Stw.]
stell: Stahlgerippe. 3) Ü Grundzüge (einer Ab- Gerti, weibl. Vorname. [Kurzform von Gertrud] :

handlung), gerippt, mit Rippen gerippter Stoff. : Ger traud, Gertraude, Ger trud, Ger trude,
[zu: Rippe; uni 1700] weibl. Vornamen, [ahd. ,Bezauberin der Speere']
g(e)rislet, MSchweiz. gesprenkelt.: der Geruch, -(e)s/-e, 1) Ausdünstung, Duft: der
gerissen, 1) von: ich reiße. 2) schlau -.eingerissener G. einer Blume. 2) ohne Mz., Ü anhaftende Eigen-
Geschäftsmann. Hptw. die Gerissenheit, -.
: art: das hat den G. der Weltfremdheit an sich.
geritten, von ich reite.
: 3) ohne Mz., Fähigkeit zur Wahrnehmung von
Gerlind(e), weibl. Vorname, [ahd. ,die Bezau- Riechstoffen durch die Nase, Geruchssinn. 4)
berin der Speere'] ohne Mz., f Ruf: er steht im G. der Heiligkeit.
der Germ, -(e)s, bayr., M M
österr.: die G., -, geruchlos, ohne Geruch. Hptw.: die Geruch-
Bierhefe, [zu: gar, Gerbe] losigkeit, -. der Geruchverschluß, Abb. Ä 25.
der Germane, -n/-n, Angehöriger einer Völker- [mhd.; von: riechen]
gruppe der Indogermanen, Abb. 17. Eigw. T : das Gerücht, -(e)s/-e, mündlich weitergegebene
germanisch germanische Sprachen, ÜBERS. 7.
: D unverbürgte Nachricht: das G. läuft um, daß
die Germania, -, Verkörperung Germaniens; der Dieb gefaßt ist; wer hat das G. verbreitet}
Sinnbild Deutschlands, der Germanismus, gerüchtweise, als Gerücht: g. verlautet...
-/...men, deutsche Spracheigentümlichkeit, die [mittelniederd. Gerede', zu: Ruf]
,

beim Übersetzen in eine andere Sprache über- gerufen, von: ich rufe.
nommen wurde, der Germanist, -en/-en, Ken- ich geruhe (habe geruht) es zu tun, lasse mich
ner der Germanistik, die Germanistik, -, 1) huldvoll dazu herbei, finde mich bereit: die
Lehre von der deutschen Sprache und Literatur. Primadonna geruhte, die Reporter zu empfangen
2) Lehre von den germanischen Sprachen. [ahd. ,sorgen']
Eigw.: germanistisch, das Germanium, -s, geruhig, geruhsam, in voller Ruhe, gemütlich.
Zeichen Ge,
: O
Element. [Herkunft unklar] Hptw. die Geruhsamkeit, -.
:

der Germer, -s/-, Gattung der Liliengewächse, dasGerumpel, -s, altes, abgenutztes Gerät, [von
[ahd.'] rumpeln ,polternd zusammenkrachen']
germinal, Keim oder Geschlecht betreffend, die das Gerundium, -s/...di|en, lateinische Sprach-
Germinali|en, Mz., die inneren keimbereiten- lehre:Beugungsform der Nennform, das Ge-
den Geschlechtsorgane, [lat.] rundiv, -s/-e, Beiwort zur Nennform: die zu
gern(e) (lieber, am liebsten), l)mit Vorliebe, mit schreibenden Briefe, Briefe sind zu schreiben, [lat.]
freudiger Zustimmung: das tue ich g., von Her- gerungen, von: ich ringe.
zen g.; das kannst du g. tun, ich erlaube es dir; das Gerüst, -(e)s/-e, 1) Gefüge aus Holz, Metall
aber g.! (als Antwort auf eine Bitte); allzugern; u. a., Trag-, Stützgestell, Abb. G 11, B 12. 2) U
gar zu gern. 2) nicht g., ohne Absicht: entschul- Entwurf, entscheidende Grundlagen: das G.
dige, ich habe es nicht g. getan. 3) ich habe ihn meiner Weltanschauung, [ahd., von: rüsten]
g., mag ihn g., kann ihn gut leiden; ein gerngese- gerüttelt, 1) von: ich rüttele. 2) bis zum Rande,
hener Gast, aber: er ist gern gesehen; er kann bis oben hin das Faß ist g. voll; dazu gehört ein
:

mich g. haben, U er ist mir gleichgültig, der Ger- g. Maß von Unverfrorenheit, Ü sehr viel.
negroß, -/-e, jemand, der sich aufspielt, wichtig der Gervais 3er've:, -/-, ein Rahmkäse, [franz.]
macht, der Gerneklug, -/-e, jemand, der für Gerwin, männl. Vorname, [ahd. ,der Speer-
klug gelten möchte, Besserwisser, [germ., zu: freund']
Gier, begehren] das ges, Halbton unter g, Abb.
-/-, 9. Ges, N
Gernot, männl. Vorname, [ahd. ,Speerschwin- Zeichen für Ges-Dur.
g'er'] gesalzen, 1) mit Salz gewürzt. 2) U übertrieben
Gero, männl. Vorname, [ahd. ,der mit dem Speer hoch (Preis). 3) U kräftig, derb (Witz, Prügel).
Herrschende'] das Gesalzene, -n, ohne Geschlechtswort: -s,
gerochen, 1) von: ich rieche. 2) t gerächt. eingesalzenes Fleisch, Pökelfleisch.
Gerold, männl. Vorname, [zu: Gerald] gesamt, ganz, vollständig, alle zusammen: die
das Geröll, -(e)s/-e, Gerolle, -s, durch Wasser gesamten Kosten; im gesamten, zusammengenom-
abgerundete Gesteinsbruchstücke. [16. Jh.] men, gesamtdeutsch, ganz Deutschland be-
geronnen, 1) von: es rinnt. 2) von: es gerinnt. treffend, der Gesamteindruck, Zusammen-
die Gerste, -, eine Getreidepflanze, Abb. 19. G fassung einzelner Beobachtungen mein G. von :

das Gerstel, -s/-(n), M


oberd.: 1) Graupe. 2) ihm ist gut. das Gesamtgut, s*a Mann und
ohne Mz., U Geld, das Gerstenkorn, 1) Frucht Ehefrau gemeinsam gehörendes Vermögen, ge-

16* 243
Ges

der Kassenzettel?
der Kassenblock,
der Schreibstift -
der Fahrstuhlführer der Boclen
|
das Warenhaus der Warenkorb'

die, Wandkarte der Panzerschrank die Statistik


r^jJT-H Rollschrank /
/ der Rollst die Büroangestellten

die Schreibmaschine der Schreibtisch (Bürotisch)


die Schaufensterfront das Büro
Geschäftsräume

samthaft, M Schweiz.: (ins)gesamt. die Gesamt- mand, der ein fremdes Geschäft besorgt. 2) der
heit, -, das Ganze, Gemeinschaft, viele(s) als gesetzliche Vertreter einer GmbH, der Ge-
geschlossene Einheit, der Gesamtunterricht, schäftsgang, Ablauf von Geschäften bei ruhi- :

nicht in Fächer aufgegliederter Unterricht, gem G. der Geschäftsmann, -(e)s/...leute, Kauf-


[ahd. ,gesammelt'] mann, jemand, der Handel oder Gewerbe be-
gesandt, von: ich sende, der Gesandte, -n/-n, treibt, die Geschäftsstelle, Ort zur Abwicklung
ein -r, diplomatischer Vertreter eines Staates von Geschäften (mit den Kunden), der Ge-
bei einer fremden Regierung, die Gesandt- schäftsträger, unterste Rangstufe des Gesand-
schaft, -/-en, 1) ständige Vertretung im Aus- ten, der Geschäftsverkehr, wirtschaftlicher
land (Beamte, Gebäude). 2) Abordnung. Verlauf, Abwicklung von Geschäften, [mhd.
der Gesang, -(e)s/ 2 e, 1) das Singen, Vortrageines ,was man zu schaffen hat']
Liedes unter fröhlichem G. 2) Tonfolge, Lied
: geschah, von: es geschieht.
geistliche Gesänge. 3) das Tönen, Klingen: der G. g(e)schamig, g(e)schämig, M bayr. : schüch-
der Geige. 4) t Abschnitt einer erzählenden Vers- tern, verschämt.
dichtung: der erste G. von Hermann und Doro- das Geschajj, -(e)s, M oberd.: die Augen; das
thea, das Gesangbuch, Kirchenliederbuch. Gesicht.
das Gesäß, -es/-e, hintere Beckengegend, Abb. gescheckt, scheckig, gefleckt: ein geschecktes
M 12. [ahd., zu: sitzen] Pferd.
gesättigt, 1) von: ich sättige. 2) O
die Höchst- geschehen, 1) von: es geschieht. 2) zur Tatsache
menge eines Stoffes bei bestimmter Temperatur geworden: g. ist g., damit muß man sich ab-
enthaltend (Lösung). finden, das Geschehen, -s/-, das Geschehnis,
das Gesätz, -es/-e, M
oberd. Strophe Abschnitt.
: ; -ses/-se, etwas, das sich ereignet, zur Tatsache
gesatzli, f M
Schweiz. gesetzt, bedächtig,
: wird.
streng. [Meistersingerwort] das Gescheide, -s/-, V Magen und Gedärme.
das Gesäuge, -s/-, V Zitzen des Haarwildes, der das Gesch ejn,-(e)s/-e,BlütenstandderWeinreben.
Hündinnen. gescheit, klug, vernünftig, urteilsfähig. Hptw.:
gesch., Abk. für: geschieden. die Gescheitheit, -. [mhd., von: scheiden
der, die Geschädigte, -n/-n, ein -r, eine -, jemand, ,unterscheiden']
der einen Schaden erlitten hat. das Geschenk, -(e)s/-e, Gabe, um Freude zu
geschaffen, von: ich schaffe, das Geschäft, bereiten, ohne Entgelt gegebene Sache: Ge-
-(e)s/-e, 1) zweckgebundene Tätigkeit, besonders schenkartikel; Geburtstagsgeschenk, geschenk-
aber finanzielle: welches G. führt Sie her?; ich weise, als Geschenk, [spätmhd.]
bin hier in Geschäften, Geschäfte halber, auch ge- : g(e)schert, M
oberd.: dumm, grob, der
schäftehalber, wegen Geld- oder Handelsange- G(e)scherte, -n/-n, ein -r, oberd. Dumm- M :

legenheiten. 2) Abschluß, Ergebnis einer mit kopf, [nach dem kurzen Haar der Leibeigenen]
Geld verbundenen Tätigkeit: wir haben ein gescheht, t gescheit, [angelehnt an: scheu]
gutes G. abgeschlossen, gemacht. 3) Gewerbe- oder dieGeschichte, -/-n, 1) ohne Mz., Werdegang,
Handelsunternehmen Geschäftsräume,
: Abb. Entwicklung: Erdgeschichte, Kunstgeschichte. 2)
G 12; mein G. befindet sich in der Hauptstraße, ohne Mz., Wissenschaft vom Werden der
mein Laden, Büro; ich gehe ins G., zu meiner Menschheit oder einzelner Völker er studiert G. :

Arbeitsstätte. 4) U (besonders bei Kindern) ver- 3) ohne Mz., Vergangenheit: das gehört der G.
hüllende Bezeichnung für die Körperentleerun- an. 4) Vorfall, Angelegenheit, Ereignis, Sache:
gen: ein kleines, großes G. Eigw. geschäftlich,
: das ist eine dumme G.; das sind alte Geschichten,
geschäftig, regsam, stets beschäftigt, immer längst geschehene Vorfälle, die vergessen sein
tätig. Hptw.: die Geschäftigkeit, -. der sollten; da haben wir die G., U die lästige Sache.
G(e)schaftlhuber, -s/-, M
oberd.: geschäfti- 5) Erzählung eine G. aus Tausendundeiner Nacht;
:

ger Wichtigtuer, geschäftsfähig, fähig, mit erzähl mir keine Geschichten!, U Lügen. Verkl. :

verbindlicher Wirkung Rechtsgeschäfte selb- das Geschichtchen, Geschichtlein, -s/-. das


ständig vorzunehmen, der Geschäftsfreund, Geschichtenbuch, Buch mit Erzählungen, ge-
durch geschäftliche Beziehungen vertraut ge- schichtlich, 1) durch Geschichtsquellen be-
wordene Person, der Geschäftsführer, 1) je- zeugt. 2) für die Zukunft von Bedeutung: eine

244
Ges
die Hals-
Doppel d er Halsriemen, das Blatt ^ das Kumt (das Spitzkumt)

j er der Verbindungsriemen
der Rückenriemen (der Sprenggurt)

das Seitenblatt
der Schweberiemen
die Schi der Umgang
der Ring die Schlaufe der Zuggurt
das Brustblatt
die Schnallstrippe
das Geschirrtau

Geschirr das Kumtgeschirr

geschichtliche Tat. das Geschichtsbuch, Lehr- gung von Mann und Frau, das Geschlechts-
buch der Geschichte, die Geschichtsklitterung, wort,-(e)s/... i'er, Übers. 14. [ahd.,' von: G
fehlerhafte oder entstellende Geschichtsschrei- schlagen , arten']
bung, die Geschichtsschreibung, Aufzeich- das Geschleck, -(e)s, Geschlecke, -s, oberd. M
nung geschichtlicher Begebenheiten, das Ge- 1) Leckerei. 2) Küsserei, geschleckt, 1) von:
schichtswerk, umfassendes geschichtliches ich schlecke. 2) Ü geleckt, überfein.
Buch, [spätes MA., von: geschehen] das Geschlejf, -(e)s, Geschlejfe, -s, V Schlupf-
das Geschick, -(e)s/-e, 1) Schicksal, Verhängnis, röhre (am Bau).
Fügung er will sein G. selbst in die Hand nehmen.
: geschlichen, von: ich schleiche.
2) ohne Mz., rechte Eignung, Fähigkeit: er hat geschliffen, 1) von ich schleife. 2) fein bearbeitet
:

G. zu allem; er hat kein G. dazu. 3) 3£ größeres (Edelstein), gut formuliert (Sprache). 3) scharf
Erzvorkommen auf Gängen, die Geschicklich- gemacht (Messer, Waffe).
keit, -, Geschicktheit, Fingerfertigkeit, Ge- das Geschlinge, -s/-, 1) Schlund des Schlacht-
wandtheit, Fähigkeit, eine Sache richtig anzu- viehs mit Lunge, Leber und Herz. 2) Wirrwarr
fassen, geschickt, 1) von: ich schicke. 2) ge- von Linien, [spätmhd. zu: Schlund] ;

wandt, fingerfertig. 3) U umsichtig, schlau. geschlissen, von: ich schleiße.


die Geschicktheit, -, Geschicklichkeit, [mhd.] geschlossen, Abb. E 3, 1) von: ich schließe. 2)
das Geschiebe, -s/-, @
durch Gletscher oder be- zugemacht, versperrt: geschlossene Gesellschaft,
wegtes Wasser abgeschliffene Gesteinsstücke. Gesellschaft, zu der nicht jeder Zugang hat.
geschieden, 1) von: ich scheide. 2) Abk.: gesch., 3) einhellig, wie ein Mann die Fraktion stimmte :

getrennt, besonders durch Ehescheidung. g. gegen den Vorschlag. 4) Sprachlehre: mit ge-
es geschight (geschah, ist geschehen; Nenn- ringer Mundöffnung gesprochen (Selbstlaute),
form: geschehen), 1) geht vor sich, ereignet z. B. e neben offenem e. Hptw. die Geschlos- :

sich das darf nicht geschehen; dein Wille geschehe


: senheit, -.
(im Vaterunser). 2) mir, widerfährt, wird zuteil: das Geschlücht, Geschluecht, -/-e oder -er, M
ihm g. recht, das hat er verdient ; ihm kann nichts Schweiz, f: Gesindel.
geschehen, nichts zustoßen. 3) es ist um mich geschlungen, von: ich schlinge.
geschehen, ich bin verloren, [germ. Stw.] der Geschmack, -(e)s/ 2 e und U 2 er, 1) Fähigkeit
geschienen, von: ich scheine. zur Wahrnehmung bestimmter im Mundspeichel
das Geschirr, -(e)s/-e, 1) Gefäße zum Haus- gelöster Stoffe mit Hilfe besonderer Sinneswerk-
gebrauch: Eßgeschirr; Kaffeegeschirr. 2) Leder- zeuge: Geschmacksorgane. 2) Eigenschaft eines
und Riemenzeug der Zugtiere, Abb. 13: er G Stoffes beim Schmecken Essig hat einen sauren:

sollte sich ordentlich ins G. legen, Ü kräftig G. 3) wertender Schönheitssinn: er hat guten
arbeiten. 3) Einrichtung zur Fachbildung am G., ist mit G. gekleidet. 4) Vorliebe, Gefallen: er
Webstuhl. 4) Gerät, Ausrüstung für eine be- fand G. daran; das ist nicht mein G.; die Ge-
stimmte Arbeit: Ladegeschirr, die Geschirr- schmäcker sind verschieden, U über Geschmack
spülmaschine, elektrisches Gerät zum Säubern läßt sich nicht streiten, geschmackbildend,
des Geschirrs, Abb. K
51. [ahd. , Zurecht- aber: den Geschmack bildend, geschmacklos,
geschnittenes'] 1) ohne Geschmack. 2) Ü häßlich; taktlos. Hptw. :

geschissen, von: ich scheiße. die Geschmacklosigkeit, -. die Geschmacks-


geschlafen, von ich schlafe.
: sache, Angelegenheit des Geschmacks, Gefal-
geschlagen, 1) von: ich schlage. 2) Ü vernichtet, lens das ist G.l geschmackvoll, mit Geschmack,
:

vom Schicksal heimgesucht ich bin ein geschla-


: [ahd., von: schmecken]
gener Mann. 3) ganz (bei Zeitangaben) ich habe : das Geschmeide, -s/-, D kostbarer Schmuck.
eine geschlagene Stunde gewartet. geschmeidig, 1) formbar, biegsam. 2) gelenkig,
das Geschlecht, -(e)s/-er, 1) Einteilung der Lebe- gewandt. 3) Ü schlau, diplomatisch. Hptw. die :

wesen in männlich und weiblich: das starke G., Geschmeidigkeit, -. [ahd. .Geschmiedetes']
die Männer; das schwache, schöne G., die Frauen. das Geschmeiß, -es, 1) V Kot der Raubvögel.
2) Gattung: das menschliche G. 3) Familie: aus 2) ekliges Ungeziefer. 3) U Gesindel, [mhd.
altem G.; Adelsgeschlecht; Bauerngeschlecht. 4) , Auswurf]
Nachkommenschaft, Generation: kommende Ge- geschmissen, von: ich schmeiße.
schlechter. 5) Einteilung der Hauptwörter, Genus, geschmolzen, von: ich schmelze.
Übers. G 14. geschlechtlich, das Geschlecht geschn ig gelt 1) von ich schniegele. 2) übermäßig
, :

betreffend, sexuell. Hptw.: die Geschlecht- fein zurechtgemacht er ist stets g. und gebügelt.
:

lichkeit, -. die Geschlechtsorgane, Mz., Ge- geschnitten, von: ich schneide.


schlechtsteile, Organe, die der geschlechtlichen geschnoben, von: ich schnaube.
Fortpflanzung dienen, die Geschlechtsreife, geschoben, von: ich schiebe.
Reife zur Fortpflanzung, die Geschlechtsteile, gescholten, von: ich schelte.
Mz., Geschlechtsorgane, der Geschlechtstrieb, geschönt, 1) von: ich schöne. 2) künstlich ge-
Trieb zur geschlechtlichen Vereinigung, der klärt (Wein).
Geschlechtsverkehr, geschlechtliche Vereini- das Geschöpf, -(e)s/-e, 1) Lebewesen, besonders

245
Ges

Geschlecht (Genus) und Geschlechtswort (Artikel)


I. Geschlecht der Hauptwörter

Man unterscheidet das natürliche Geschlecht 2. Regeln für das Geschlecht von Fremd-
(der Vater, der Bote die Mutter, die Botin) und
; wortableitungen :

das sprachliche (grammatische) Geschlecht männlich sind die auf: ...ant (der Fabrikant),
(der Baum, die Stufe, das Bild). Für die ein- ...är (der Parlamentär), ...ast (der Gymnasiast),
fachen Wörter lassen sich keine Geschlechts- ...eur, eingedeutscht: ...ör (der Friseur, Frisör),
regeln aufstellen. Das Geschlechtswort bezeich- ...ier ...'je: (der Bankier) und ...i:r (der Kavalier),

net Geschlecht, Zahl und Fall des zu ihm ge- ...ismus (der Realismus), ...ist (der Humanist),
hörenden Hauptwortes der Kunde, : die Kunde ...or (der Humor), ...us (der Habitus);
die Steuer, das Steuer; der Adler, die Adler; weiblich die auf: ...a (die Kamera), ...ade (die
eines Kollegen, einem Kollegen. Serenade), ...age (die Blamage), ...aise, einge-
deutscht: ...äse (die Mayonnaise, Majonäse),
1. Regeln für das Geschlecht von deutschen ...anz (die Allianz), ...eile (die Fontanelle),
Ableitungen : ...enz (die Konkurrenz), ...ette (die Plakette),
...ie ...«': (die Harmonie) und ...is (die Linie),
männlich sind die auf: ...bold (der Witzbold),
...ik (die Botanik), ...ine (die Gardine), ...ion
...er (der Dämpfer), ...ian (der Grobian), ...ich
(die Kommunion), ...(i)tät (die Pietät, die Bru-
(der Rettich), ...ig (der König), ...ling (der Feig-
talität), ...ur (die Kreatur);
ling), ...rieh (der Fähnrich), ...s (der Raps);
sächlich die auf: ...ett (das Duett), ...in ...i:n (das
weiblich sind die auf: ...a (Eigennamen: Karla),
Lanolin), ...ol (das Menthol), ...ma (das Kom-
...et (die Reiterei), ...heit (die Dummheit),
(die Reiterin),
ma), ...ment (das Fragment), ...(i)um (das
...keit (die Heiterkeit), ...in
...schaft (die Eigenschaft), ...t (Ableitungen vom
Verbum, das Stadium), ...tum (das Faktum).
Zeitwort: die Flucht, die Fahrt), ...ung (die 3. Regeln für Namen:
Achtung) männlich sind die männlicher Personen: der kleine
sächlich sind die auf: ...chen, ...lein (das Kind- Fritz; unser Müller;
chen, Kindlein), ...tel (das Viertel), ...tum (das weiblich sind die weiblicher Personen: unsere Liese;
Eigentum; aber: der Irrtum, der Reichtum), die kleine Müller; ferner die der Schiffe: die
ferner die Sammelnamen mit Ge... und ...e (das Bremen;
Getreide) und hauptwörtlich gebrauchte
die sächlich sind Städte- und Ländernamen: das
Nennform des Zeitworts (das Schreiben); ganze Berlin, das linksrheinische Deutschland.
entweder weiblich oder sächlich sind die auf: Ausgenommen sind die Namen, die stets mit
...nis (die Finsternis, das Verständnis), ...sal Geschlechtswort gebraucht werden: z.B. der
(die Trübsal, das Schicksal). Irak, die Pfalz, die Schweiz, das Engadin.

II. Das Geschlechtswort


1. Das bestimmte Geschlechtswort: 2. Das unbestimmte Geschlechtswort:
Ges

die Wurf maschine das Pfeilgeschütz Geschütz die Feldschlange das Pulverfaß

Kriegsschiffe, Flugzeuge. 2) t Reiterhaufe, der Gesell, -en/-en, t Geselle: einfahrender G.,


[spätmhd.; ital. Lw.] D umherziehender Handwerksbursche, der Ge-
das Geschwafel, -s, U dummes Gerede, [von: selle, -n/-n, 1) Gefährte, Freund. 2) Bursche.
schwafeln] 3) Gehilfe, der die Lehrzeit eines Handwerks
das Geschwätz, -es, anhaltendes, inhaltloses mit der Gesellenprüfung abgelegt hat. ich ge-
Gerede, das Geschwatze, -s, anhaltendes selle (habe gesellt) mich ihm, schließe mich ihm
Schwatzen, geschwätzig, unerschöpflich im an. ich g. bei, 1) es, ihn, lasse hinzukommen.
Reden, wortreich. Hptw. die Geschwätzig-: 2) mich, ihm, schließe mich ihm an. ich g. mich
keit, -. [mhd.] ihm zu, schließe mich ihm an. der Gesellen-
geschweige (denn,) daß, gar nicht zu reden von, brief, Prüfungsurkunde des Gesellen, gesellig,
erst recht nicht: ich kann kaum den Termin ein- 1) gern unter Menschen, Gesellschaft suchend.
halten, g. denn früher fertig werden oder g. denn, 2) unterhaltsam: ein geselliger Abend. 3) in
daß ich früher fertig werde, (ganz) zu geschwej- Herden lebend (Tier), die Geselligkeit, -/-en,
gen, ohne etwas anderes zu erwähnen, ge- 1) ohne Mz., geselliges Wesen. 2) Umgang, Ver-
schwiegen, von: ich schweige. kehr mit anderen Menschen, die Gesellschaft,
geschwind, schnell, behend, die Geschwindig- -/-en, 1) Vereinigung von Menschen, die in
keit, -/-en, 1) Schnelligkeit: mit affenartiger G., gemeinsamem Denken und Handeln verbunden
U. 2) Physik: der bei gleichförmiger Bewegung
4
sind. 2) s ^ vertragsmäßige Vereinigung mehre-
in der Zeiteinheit (Sekunde) zurückgelegte Weg. rer Personen zur Erreichung eines gemeinsamen
die Geschwindigkeitsbegrenzung, Begren- Zweckes G. mit beschränkter Haftung, Abk.
:

zung der Geschwindigkeit (für Kraftfahrzeuge GmbH, eine Form


der Handelsgesellschaft. 3)
im Straßenverkehr), [germ. Stw.] die im geselligen Verkehr
als maßgebend Gelten-
die Geschwister, Mz., Brüder und Schwestern: den: er gehört (nicht) zur G. 4) geladener Kreis,
das Geschwisterpaar, Bruder und Schwester. Abendzusammenkunft: wir geben heute eine G.;
das Geschwisterkind, Neffe oder Nichte, ge- wir haben uns auf einer G. kennengelernt. Eigw. :

schwisterlich, Geschwister betreffend, [ahd., gesellschaftlich, der Gesellschafter, -s/-, die


von: Schwester] Gesellschafterin, -/-nen,'l) Teilhaber(in). 2)
geschwollen, 1) von: ich schwelle. 2) Ü prahle- unterhaltsamer Mensch: er ist ein guter Gesell-
risch, sich aufspielend: tu, rede nicht so g. schafter. 3) f Reisebegleitung u. a. die Gesell-
geschwommen, von: ich schwimme. schaftslehre, Soziologie, die Gesellschafts-
geschworen, von: ich schwöre, der, die Ge- reise, von einem Unternehmen veranstaltete
schworene, -n/-n, ein -r, eine -, 1) Laienrichter Reise für eine Gruppe von Menschen, das Ge-
des Schwurgerichts. 2) 3? in Bergsachen tätiger sellschaftsspiel, Unterhaltungsspiel in größe-
Gerichtsschöffe; Bergrevierbeamter. 3) nie- M rem Kreis, der Gesellschaftstanz, Tanz für
derd. Mitglied des Deichvorstandes, [mhd.]
: gesellige Veranstaltungen, [ahd. , Saalgenosse']
dieGeschwulst, -/"e, { 1) durch Ansammlung das Gesenk, -(e)s/-e, 1) Vorrichtung zum Pressen
von Blut oder Gewebsflüssigkeit bedingte und Formen von Metallstücken, Abb. 18. G
Schwellung. 2) krankhafte Gewebeneubildung: 2) 3$ Schacht von geringer Tiefe oder Schacht
gutartige, bösartige G. [ahd., zu: schwellen] im Innern eines Bergwerks, das Gesenke, -s/-,
geschwunden, von: ich schwinde. 1) Bodensenkung. 2) Abb. S 30.
geschwune(n), von: es schwint. gesessen, von: ich sitze.
geschwungen, 1) von: ich schwinge. 2) bogig, das Gesetz, -es/-e, 1) grundlegender Sachverhalt
gekrümmt geschwungene Linien.
: der Mathematik, Logik u. a. das G. des freien
:

das Geschwür, -(e)s/-e, 1) { schlecht heilende Falles. 2) t& schriftlich niedergelegtes Recht.
eiternde Haut- oder Schleimhautwunde. 2) Ü 3) Regel, Vorschrift: die Gesetze der Dichtkunst.
länger andauernder Mißstand Korruption ist ein: 4) B die 10 Gebote. Eigw.: gesetzlich, das
G. der Gesellschaft. Eigw. geschwürig. [ahd.,
: Gesetzbuch, größeres, einen Teil des Rechts
von: schwären] erschöpfendes Gesetz, die Gesetzeskraft, -,
das Ges-Dur, -, Zeichen: Ges, Tonart: die Ges- Verbindlichkeit eines Gesetzes: der vorgelegte
Dur-Tonleiter. Gesetzentwurf hat G. erlangt, gesetzgebend,
ich gesegne (habe gesegnet), ihn, es, f segne: Gesetze vorschlagend und erlassend, der Gesetz-
gesegnete Mahlzeit/; gesegneten Leibes, schwanger. geber, gesetzgebende Gewalt, die Gesetz-
das Gesejre, -s, Gerede und Gejammer, [hebr.] gebung, das Erlassen von Gesetzen, gesetzlos,
geselcht, M
oberd. geräuchert, das Geselchte,
: ohne Gesetz, unberechtigt. Hptw. die Gesetz- :

-n, ohne Geschlechtswort: -s, geräuchertes losigkeit, -. gesetzmäßig, 1) nach dem Gesetz.
Schweinefleisch, [von: selchen] 2) unwandelbar, regelmäßig: in gesetzmäßiger

die deutsche Haubitze

das Rohr
die Rückstoßbremse

die Lafette

247
Ges
nung eines Verstorbenen: er sieht aus wie ein G.,
bleich und hohlwangig. 2) Trugbild: du siehst
Gespenster, das bildest du dir nur ein. 3) Ü
drohende Gefahr: das G, der Armut, Wohnungs-
Hungers. Eigw. gespensterhaft, es ge-
not, des :

Lny spenstert (hat gespenstert), spukt, gespenstig,


gespenstisch, gespensterhaft, [ahd. .Lockung']
das Gesperre, -s/-, 1) {§} Hemmvorrichtung,
Sperrwerk. 2) V Brut von Fasanen, Auer-, Birk-
und Haselhühnern, [ahd.]
gespickt, 1) mit Speck durchsteckt: gespickter
Hasenbraten. 2) U voll (Geldtasche, Brieftasche).
das gekröpfte Gesims gespjg(e)n, von: ich speie.
Gesenk das Karnies Gesims der Gespiele, -n/-n, die Gespijlin, -/-nen, Spiel-
gefährte, Jugendfreund(in) Jugendgespielin.:

Folge. Hptw.
die Gesetzmäßigkeit, -. gesetz-
: das Gespinst, -es/-e, etwas Gesponnenes, z. B.
widrig, dem
Gesetz nicht entsprechend, unge- Garn, Erzeugnis der Seidenraupe: ein G. aus
setzlich. Hptw.: die Gesetzwidrigkeit, -/-en. Lügen, Lügengespinst, Ü auf vielen Lügen auf-
[ahd., zu: setzen] gebaute Darstellung.
gesetzt, 1) von: ich setze. 2) Ü ruhig, besonnen. gesplissen, von: ich spleiße.
3) g. daß, g. den Fall ..., unter der Annahme, gesponnen, von: ich spinne.
daß; wenn. Hptw.: die Gesetztheit, -. ge- der Gespons, -es/-e, D Verlobter, Ehemann:
setztenfalls, angenommen, daß. Ehegespons. das G., D Verlobte, Ehefrau, [mhd.;
das Gesicht, -(e)s/-er, 1) Antlitz, die vorderen lat. Lw.]
Kopfteile vom Kinn bis zur Ansatzlinie der das Gespött, -(e)s, 1) Spott, Hohn. 2) Gegen-
Haare, Abb. M
12, P 10 er hat es mir ins G. gesagt,
: stand des Spottes du machst dich zum G. der
:

ohne Scheu (etwas Unangenehmes) ; das schlägt Leute, machst dich lächerlich.
der Wahrheit ins G., Ü ist eine offenkundige Lüge das Gespräch, -(e)s/-e, 1) Unterhaltung, längerer
das steht dir gut zu G., kleidet dich. 2) Gesichts- Wechsel von Rede und Gegenrede: er brachte
ausdruck, Grimasse: er schnitt ein G. 3) Aus- das G. auf sie; ich erfuhr es im G. 2) öffentlich
sehen: dadurch bekommt die Sache ein anderes G., Besprochenes: die neuesten Weltraumerfolge
Ü ; das Meer zeigt sein bestes G. 4) Gesichtssinn waren das G. der ganzen Welt. 3) einmalige tele-
sie hat das G. verloren, Ü an Ansehen eingebüßt; phonische Verbindung: Ferngespräch, Ortsge-
es kommt mir zu G., ich bekomme es zu sehen. spräch, gesprächig, mitteilsam. Hptw. die :

5) Mz. -e, überirdisch wirkende Erscheinung,


: Gesprächigkeit, -. der Gesprächsstoff, Inhalt
Vision: sie hat das zweite G., Gesichte, das Ge- eines Gesprächs, gesprächsweise, in einem
sichtsfeld, mit unbewegtem Auge übersehbarer Gespräch, [ahd. ,Redegabe']
Raum, der Gesichtskreis, 1) Horizont. 2) Ü gesprejzt, 1) von: ich spreize. 2) Ü unnatürlich,
geistige Weite oder Enge eines Menschen, der geziert (Benehmen, Rede). Hptw.: die Ge-
Gesichtspunkt, Anschauungsweise, Möglich- spreiztheit, -.
keit der Betrachtung: es kommt auf den G. an; das Gesprenge, -s/-, Aufbau über spätgotischen
neue Gesichtspunkte haben sich ergeben, der Ge- Altären.
sichtssinn, -(e)s, Sehvermögen, der Gesichts- gesprenkelt, mit kleinen Flecken besetzt, Abb.
winkel, 1) ein Vergleichsmaß in der Anthro- M25'.
pologie. 2) der Winkel, unter dem man einen der Gespritzte, -n, ohne Geschlechtswort: -r,
Gegenstand beobachtet, [ahd.] M österr., südd.: Wein mit Sodawasser.
das Gesims, -es/-e, waagerechter, vorspringen- gesprochen, von: ich spreche.
der Streifen an Mauern, Abb. 18, S 29, Auf- G gesprossen, von: es sprießt.
bauten, z. B. beim Altar, Abb. 10. A gesprungen, von: ich springe.
das Gesinde, -s/-, 1) Knechte und Mägde des das Gespür, -s, Ü Spürsinn: er hat (kein) G.
Bauern. 2) f Dienerschaft, [germ. Stw.] dafür, empfindet das (nicht).
das Gesindel, -s, verächtlich: asoziale Menschen, das G(e)spusi, -s/-, M oberd. Geliebte(r), Schatz.
:

[mhd., von: Gesinde] der, seltener: das Gest, -(e)s, auch: die G., -, M
gesinnt, eingestellt, mit einer bestimmten Ge- niederd.: Backhefe, [zu: gären]
sinnung er ist anders g., aber ein andersgesinnter
: : gest., Abk. für: gestorben.
Mensch, ein Andersgesinnter; ein mir übelgesinnter das Gestade, -s/-, D Küste, Ufer, [verwandt mit:
Mensch; ihm gut, schlecht g. die Gesinnung,
sie ist stehen, Stadt]
-/-en, sittliche Grundhaltung des Menschen. die Gestalt, -/-en, 1) Aussehen, äußere Form,
gesinnungslos, ohne innere Grundsätze. Erscheinung, Körperbeschaffenheit: von großer,
Hptw. die Gesinnungslosigkeit, -. [von Sinn]
: : stattlicher, hagerer G.; der Retter in G. eines
gesittet, gut erzogen, Sitte und Anstand ent- finanzkräftigen Geldgebers. 2) Person (in der Lite-
sprechend. Hptw.: die Gesittung, -. [ahd.] ratur): die G. Wallensteins. ...gestalt, in be-
das Gesöff, -(e)s/-e, U schlechtes Getränk, ge- stimmter Weise von Natur aus beschaffen miß- :

soffen, von: ich saufe. gestalt, Wohlgestalt, ich gestalte (habe gestaltet)
gesogen, von: ich sauge. es, 1) gebe ihm feste Gestalt, bilde: er ge-
gesondert, 1) von: ich sondere. 2) einzeln, für staltetdas Programm allein. 2) es gestaltet sich,
sich : g. verpackt. entwickelt sich, wird: die Sache hat sich äußerst
gesonnen, 1) von: ich sinne. 2) ich bin gesonnen, ungünstig gestaltet, ich g. es aus, versehe, rüste
es zu tun, beabsichtige es. aus; erweitere seine Gestaltung, ich g. es ihm
gesotten, von: ich siede. nach, bilde nach, ich g. es um, verändere, der
der Gespan, -(e)s/-e oder -en/-en, f Mitarbeiter, Gestalter, -s/-, die Gestalterin, -/-nen, jemand,
Gefährte, [zu: spannen] der etwas gestaltet, einer Sache Form gibt:
das Gespann, -(e)s/-e, 1) zusammengespannte Raumgestalter, Innenarchitekt, gestaltlos, form-
Zugtiere. 2) Fuhrwerk mit Zugtieren. 3) Joch los. Hptw. : die Gestaltlosigkeit, -. die Ge-
(Feldmaß). [16. Jh.; von: spannen] staltung, -/-en, Formgebung, künstlerisches
gespannt, 1) von: ich spanne. 2) straff. 3) Ü auf Schaffen, [zu: stellen]
etwas, neugierig. 4) uneinig, feindselig: zwischen das Gestände, -s/-, y Horst, Nest (Falke, Reiher).
ihnen sind gespannte Beziehungen; sie leben auf gestanden, 1) von: ich stehe. 2) von: ich gestehe.
gespanntem Fuße. Hptw. die Gespanntheit, -. : 3) ein gestandener Mann, M
bayr. reifer, gesetz- :

g(e)spaßig, M
oberd. lustig, spaßig. : ter Mann, geständig dessen, eine Schuld zu-
das Gespenst, -es/-er, 1) Spukgestalt, Erschei- gebend, das Geständnis, -ses/-se, Mitteilung

248
Get

'der
der die Gerste Buchweizen
Roggen der Hafer Getreide die Hirse der Mai: der Reis

einer Schuld, der Liebe: das G. des Täters; er gestrichen, 1) von: ich streiche. 2) g. voll, bis
machte ihr sein G., gestand ihr seine Liebe, zum Rande.
[spätmhd.] gest rig, -* gestern.
|

das Gestänge, -s/-, ©


Gefüge von Stangen, be- gestritten, von: ich streite.
sonders zur Kraftübertragung, Abb. R 12. das Gestrüpp, -(e)s/-e, dichtes Gebüsch, Dik-
der Gestank, -(e)s, übler Geruch, [mhd.] kicht. [zu: sträuben]
iie Gestapo, -, Kurzw. für: Geheime Staats- das Gestübe, -s, Gemisch aus Koksrückstand
polizei. [Nationalsozialismus] und Lehm, [zu: Staub]
ch gestatte (habe gestattet) es ihm, erlaube, das Gestüber, -s, V Kot des Federwildes, [zu:
bewillige: gestatten Sie!, (Höflichkeitsformel) Staub]
lassen Sie mich bitte durch, darf ich es nehmen, das Gestühl, -(e)s/-e, (in Reihen zusammen-
sehen? [ahd. , Gelegenheit schaffen'] hängende) Stühle eines Raumes Chorgestühl. :

iie Geste, -/-n, 1) Gebärde. 2) unverbindliche gestunken, von: ich stinke.


Höflichkeitsform: die Frage war nur eine G. der das G(e)stürm, -(e)s, M Schweiz.: aufgeregtes
Höflichkeit, [lat.; 16. Jh.] Tun oder Reden, Gedränge.
ich gestehe (gestand, habe gestanden) es ihm, das Gestüt, -(e)s/-e, Anstalt zur Pferdezucht, der
mache ein Geständnis, gebe zu, bekenne, ich g. Gestütsbrand, das Gestütszeichen, Brand-
es zu, gestehe, erkläre für richtig, die Geste- zeichen der Pferde eines Gestüts, [mhd.]
hungskosten, Mz., Kosten der Herstellung, das Gesuch, -(e)s/-e, Eingabe an eine Behörde,
[ahd.] schriftliche Bitte, der Gesuchsteller, -s/-, K
ias Gestejn,-(e)s/-e, Gemenge von Mineralien, die jemand, der ein Gesuch einreicht, gesucht, 1)
die äußere Erdkruste aufbauen: Gesteinskunde. von: ich suche. 2) U unnatürlich, geziert, ge-
ias Gestell, -(e)s/-e, 1) Stützungsteile, Unterbau künstelt (Vergleich, Redeweise). 3) Ü begehrt:
Bettgestell; Büchergestell. 2) V
Schneise. 3) {§} diese Ausgabe ist sehr g.
unterer Teil des Hochofens, Abb. 20. 4) U H gesund (gesünder, am gesündesten seltener ge- ; :

(hagerer) Körperbau ein langes, dürres G. die Ge-


: sunder, am
gesundesten), 1) voll leistungsfähig,
stellung, -/-en, Vorstellung zum Wehrdienst frei von Krankheiten (Körper): du mußt g.
oder zur Zolluntersuchung, der Gestellungsbe- werden; der Arzt hat mich g. geschrieben. 2) för-
fehl, Aufforderung zum Antritt des Wehrdien- derlich, die Gesundheit verbessernd (Lebens-
stes, [zu: Stall] weise, Nahrung, Klima). 3) Ü natürlich, richtig
gestern, am Tag vor heute: g. abend, morgen, sie hat gesunde Ansichten; der gesunde Menschen-
nacht; er ist nicht von g., U er läßt sich nichts verstand. 4) er hat sich gesundgemacht, gesund-
vormachen, ist schlau. Eigw.: gest rig. das gestoßen, U seine Vermögensverhältnisse ver-
Gestern, -, Vergangenheit, [germ. Stw.] bessert aber der Arzt wird ihn gesund machen,
; :

gestiefelt, mit Stiefeln bekleidet: g. und gespornt, der Gesundbeter, U jemand, der durch reli-
U bereit zum Aufbruch, fertig; der Gestiefelte giöse Kräfte Kranke zu heilen vermeint: er will
Kater, eine Märchengestalt. ihn gesundbeten, der Gesundbrunnen, 1) Heil-
»estiegen, von: ich steige. quelle. 2) Quelle der Kraft, Jugend, ich gesunde
?estiglt, mit Stiel versehen. (bin gesundet), 1) genese, werde gesund. 2) es
iieGestik, -, Gesamtheit der Gesten Mimik und : gesundet, Ü bessert sich zum Normalen die Wirt- :

G. des Schauspielers, die Gestikulation, -/-en, schaft muß wieder gesunden. Hptw. die Ge- :

Gebärdenspiel: eine lebhafte G. Zeitw. ich : sundung, -. die Gesundheit, -, Zustand des
gestikuliere (habe gestikuliert), [von: Geste] gesunden Körpers. Eigw. gesundheitlich.:

ias Gestirn, -(e)s/-e, Himmelskörper, Sonne, [germ.]


Mond oder Stern, gestirnt, mit Sternen be- gesungen, von: ich singe.
deckt der gestirnte Himmel, [von Stern]
: : gesunken, von: ich sinke.
gestoben, von: ich stiebe, das Gestöber, -s/-, get.,Abk. für: getauft.
Niederschläge bei heftigem Wind: Schneege- das Getäfel, -s, Täfelung, [spätahd.]
stöber. getan, von ich tue.:

gestochen, von: ich steche. das Getigr, -(e)s, (kleine) Tiere, [mhd.]
gestockt, 1) von ich stocke. 2)
: M oberd. : sauer, getigert, gestreift wie das Fell des Tigers.
dick gestockte Milch.
: das Getöse, -s, großer Lärm.
gestohlen, von: ich stehle: er (das) kann mir g. getragen, 1) von: ich trage. 2) Ü langsam, ernst
bleiben, U ich will nichts von ihm (davon) wissen. (Melodie).
ias Gestör, -(e)s/-e, Floßholz, Teil des Floßes. das Getränk, -(e)s/-e, Flüssigkeit zum Trinken
gestorben, Abk.: gest., von: ich sterbe. Getränkesteuer, [mhd.]
ias Gestöß, -es/-e, M
Schweiz.: Vorderteil des ich getraue (habe getraut) mich (seltener: mir),
Pfluges, gestoßen, von: ich stoße. es zu tun, wage; aber nur: ich g. mir das nicht;
ias Gesträuch, Gebüsch, Dickicht.
-(e)s/-e, ich g. mich nicht zu ihm. [germ. Stw.]
gestrejft, mit Streifen versehen: ein blaugestreiftes das Getrejde, -s/-, Pflanzen mit stärkemehl-
Kleid, aber das Kleid ist blau gestreift; ein blau
: reichen Kornfrüchten, Abb. 19: Getreide- G
und gelb gestreiftes Kleid. korn, [mhd., zu: tragen]
gestreng, f streng: die Gestrengen Herren, Eis- getrennt, nicht zusammen: das muß man g.
heiligen. schreiben; sie sollen g. leben; aber: getrennt-

249
Get

"** das Gewirke


'
^„Kulierware
'
:
' "
der Schußfaden der'4ch'ußfa'den
(der Schuß) das Drehergewebe dle Kettenware
die das Geflecht
das einfache Gewebe Gewebe und Gewirke (die Textilwaren)

geschlechtig, 'W Q> aufgeteilt in männl. und weibl. die Gewährung, -. ich gewährleiste (habe
Individuen, die Getrenntschreibung, getrennte gewährleistet) es, bürge dafür; aber: ich leiste
Schreibung, Übers. Z 13. dafür Gewähr. Hptw. : die Gewährleistung, -.
getrejj, 1) ihm g., t zuverlässig treu. 2) genau, der Gewährsmann, -(e)s/-er oder ...leute, je-
wirklichkeitsgemäß, entsprechend (Bericht, Bild, mand, auf dessen Aussage man sich berufen
Vorsatz), der, die Getrejje, -n/-n, ein -r, eine -, kann, [germ.]
getreuer, anhänglicher Mensch, getreulich, der Gewahrsam, -s/-e, Verwahrung, Obhut:
getreu, treu. ich werde es in G. nehmen, das G., -s/-e, Gefäng-
das Getriebe, -s/-, 1) Ü reges Treiben: im G. der nis: er ist in polizeilichem G. [mhd.]
Großstadt. 2) <3> Werk zur Übertragung einer die Gewalt, -/-en, 1) Anwendung von Zwang,
Bewegung, Abb. K 41. getrigben, von ich treibe. : unrechtmäßiges Vorgehen mit G. geht das nicht;
:

getroffen, von: ich treffe. 2) von: ich triefe.


1) die Polizei mußte G. anwenden; der Frau wurde
getrogen, von: es trügt. G. angetan, sie wurde vergewaltigt; unter dem
getrost, zuversichtlich, guten Mutes, ich ge- Diktator mußten viele G. erleiden. 2) Macht,
tröste (habe getröstet) mich seiner, f hoffe dar- Befugnis zu herrschen: elterliche G.; der Tod hat
auf, [ahd., von: trösten] G. über alle; ich stehe in seiner G. 3) Macht, große
getrunken, von ich : trinke. Kraft der Sturm wütet mit großer G. der Gewalt-
:

das Getto, -s/-s, auch: Ghetto, abgesondertes akt, Anwendung von Gewalt, die Gewalten-
Judenviertel; Ü Bezirk einer Stadt, in dem eine teilung, der Verfassungsgrundsatz, daß Gesetz-
rassische oder religiöse Minderheit lebt, [nach gebung, Verwaltung und Rechtsprechung von
einer Insel in Venedig] gegenseitig unabhängigen Organen durchge-
das Getue, -s, 1) geziertes Benehmen. 2) U zweck- führt werden, der Gewalthaber, Herrscher,
losesHerumwirtschaften. Machthaber, die Gewaltherrschaft, -, schran-
das Getümmel, -s, sich ungeordnet durchein- kenlose Herrschaft eines einzelnen, der Gewalt-
ander bewegende Menge, [spätmhd.] herrscher, Tyrann, Despot, gewaltig, groß,
die Geübtheit, -, durch Übung erreichte Ge- riesenhaft, mächtig, ich gewältige (habe ge-
schicklichkeit. wältigt) es (auf), %' mache von hereingestürzten
der Geuse, -n/-n, niederländischer Freiheits- Massen frei, der Gewaltmarsch, Eilmarsch
kämpfer gegen die spanische Herrschaft, [aus über große Strecken, gewaltsam, mit Gewalt:
franz. gueux ,die Bettler'] er starb eines gewaltsamen Todes, er wurde um-
der Gevatter, -s/-n, die Gevatterin, -/-nen, 1) gebracht, die Gewalttat, gewaltsam vollzogene
Taufpate: er, sie soll bei uns G. stehen. 2) Ver- Tat. Eigw. gewalttätig, die Gewalttätigkeit,
:

wandter, Freund, Nachbar, besonders als leicht rohes, unrechtmäßiges Handeln, [germ., zu:
spöttische Anrede, die Gevatterschaft, -, 1) walten]
Patenschaft. 2) Verwandtschaft, Freundeskreis. das Gewand, -(e)s/-er und D -e, 1) Kleid, Fest-
3) Klüngel, Clique, [ahd., von lat. compater] kleid, Ornat: Meßgewand. 2) f Tuch, das Ge-
das Gevjgr, -(e)s/-e, <& stützender Rahmen aus wandhaus, f Verkaufshaus der Tuchhändler,
Holz oder Stahl zur Auszimmerung von Stollen [ahd., von: wenden]
(auch beim Tunnelbau), gevjgrt, t 1) viereckig, das Gewände, -s/-, seitliche Einfassung von
quadratisch. 2) viergeteilt, das Geviert, -(e)s/-e, Fenstern und Türen, Abb. F 12, 16. T
Viereck, Quadrat, gevigrteilt, in vier Teile gewandt, 1) von: ich wende. 2) beweglich, ge-
geteilt (im MA. auch Art einer Hinrichtung). schickt: ein gewandter Tänzer. 3) U verbindlich,
der Gevigrtmeter, Quadratmeter, der Gevjgrt- weltmännisch: er besticht durch sein gewandtes
schein, Astrologie: das Auseinanderstehen Auftreten. Hptw.: die Gewandtheit, -.

zweier Himmelskörper um 90°, von der Erde ich gewann, von: ich gewinne.
aus gesehen, Übers. A 22. [ahd.] das Gewann, -(e)s/-e, Gewanne, -s/-, vierecki-
das Gewächs, -es/-e, 1) Pflanze und pflanzliches ger Teil der Ackerflur eines Dorfes mit einem
Erzeugnis: Wein ist ein edles G. 2) { krankhafte Streifen für jedes Gehöft, [ahd., von: wenden]
Gewebeneubildung, Geschwulst, gewachsen, gewärtig: ich bin seiner g., erwarte ihn, bin gefaßt
1) von: ich wachse. 2) am Ort entstanden und auf etwas; er ist sich dessen nicht g., er rechnet
noch unverändert gewachsener Boden. 3) ich bin
: nicht damit, ich habe es zu gewärtigen, muß
ihm g., Vi ein ebenbürtiger Gegner, das Gewächs- damit rechnen, darauf gefaßt sein, [mhd., von:
haus, Schutzhaus für Pflanzen, Abb. 3. G warten]
das Gewaff, -(e)s, V Hauer, das Gewaffen, -s, das Gewäsch,
-es, U leeres Geschwätz, Rederei.
D Gesamtheit der Waffen (des Jägers u. a.). waschen]
[16. Jh., zu:
gewagt, 1) von: ich wage. 2) bedenklich, gefähr- das -s/-, natürliche Ansammlung von
Gewässer, :'

lich: ein gewagtes Abenteuer, Unternehmen. Hptw. : Wasser fließendes G., Bach, Fluß; stehendes G.,
dieGewagtheit, -. Teich, See. [spätmhd.]
gewählt, 1) von: ich wähle. 2) sorgfältig formu- das Gewebe, -s/-, 1) Stoff aus sich kreuzenden
liert, geziert (Sprache) : er drückt sich g. aus. Fadengruppen, Abb. 20. 2) { G
$ Verband ©
gewahr: werde ihn, es (seiner, dessen) g., er-
ich gleichartiger Zellen Hautgewebe; Muskelgewebe.
:

blicke, bemerke, ich gewahre (habe gewahrt) 3) D verflochtenes, schwer durchschaubares


ihn, erblicke, bemerke, [ahd., verwandt mit: Gefüge: das G. seiner Lügen, Lügengewebe.
wahren] [mhd.]
die Gewähr, -, Bürgschaft, Garantie, Sicherheit: geweckt, von: ich wecke. 2) geistig rege, klug:
1)
ich leiste G. für beste Ware, ich gewähre (habe Kind.
ein gewecktes
gewährt) es ihm, 1) gestehe zu, bewillige, erlaube. das Gewehr, -(e)s/-e, 1) längere Handfeuerwaffe,
2) ich lasse ihn gewähren, hindere nicht. HPTW. Abb. G 21. 2) V die aus dem Unterkiefer her-

250
Gew

der Repetierstutzen

y der Kugellauf
die (Selbstspanner) - Doppelflinte Gewehr

vorstehenden Eckzähne des Keilers, Abb. S 45. eine gewichtige Entscheidung; gewichtige Worte.
[ahd., zu: wehren] 2) volles Gewicht aufweisend (Münze). Hptw. :

das Gewejh, knochiger Stirnschmuck


-(e)s/-e, die Gewichtigkeit, -. [germ., von: wiegen]
der Hirscharten CV außer dem Gehörn genann- gewjgft, U schlau, gerissen, [von: vif .leb-
ten des Rehbocks), Abb. G 22. gewejht, 1) von: haft']
ich weihe. 2) (J ein Geweih tragend, [mhd.; gewjggt, von: ich wiege. 2) Ü erfahren, schlau.
1)
zu: Geäst']
, [16. Jh.,von der Wiege an vertraut']
;

das Gewende, -s/-, 1) Ackergrenze. 2) Acker- gewesen, von: ich weise.


stück, [zu: wenden] gewillt: ich bin g., es zu tun, willig, gesonnen,
das Gewerbe, -s/-, 1) Be- und Verarbeitung von [mhd.]
Rohstoffen. 2) erwerbswirtschaftliche Tätigkeit: das Gewimmel, -s, verworrene Bewegung vieler
er betreibt, treibt ein G. 3) -/-, Schweiz. M Lebewesen, das Durcheinander, [mhd.]
Bauernhof. Eigw. gewerblich, der Gewerbe-
: das Gewinde, -s/-, 1) die Gesamtheit der Schrau-
lehrer, Lehrer an Berufs- oder Berufsfach- bengänge, Abb. G 22. 2) Geflecht, Kranz:
schulen, der, die Gewerbetreibende, -n/-n, Blumengewinde. [16. Jh.]
ein -r, eine -, jemand, der ein Gewerbe betreibt. der Gewinn, -(e)s/-e, 1) Nutzen, Ausbeute, Er-
gewerbsmäßig, zu regelmäßigem Gelderwerb, trag: das Haus wirft keinen G. ab; ich habe das
[mhd., von: werben betreiben']
, Buch mit G. gelesen; ich ziehe (keinen) G. daraus;
das Gewerk, -s/-e, 1) Handwerk, Zunft. 2) D t das bringt G., aber: gewinnbringend. 2) £? Über-
Werk, der Gewerke, -n/-n, Mitglied einer Berg- schuß des Ertrags über die Kosten: Gewinn-
baugenossenschaft, die Gewerkschaft, -/-en, und Verlustrechnung, Übers. B 32. 3) Treffer
1) Vereinigung von Arbeitnehmern zur Ver- bei einer Ausspielung, die Gewinnbeteiligung,
tretung ihrer Interessen. 2) bergbauliche Ge- Anteil am Gewinn eines Unternehmens, ich
nossenschaft. Eigw. gewerkschaftlich, der
: gewinne (gewann, habe gewonnen), 1) an etwas,
Gewerkschaftler, -s/-, Mitglied einer Ge- werde wirkungsvoller, besser, schöner: sie hat
werkschaft, [ahd.] in letzter Zeit sehr gewonnen; er hat an Ansehen
das Gewese, -s/-, M niederd. : 1) großer Hof. 2) gewonnen. 2) es, bringe in meinen Besitz, erreiche,
ohne Mz., umständliches Getue, Gehabe. erwerbe, bekomme: er gewann die Überzeugung,
gewesen, von: ich bin. Ü ; dort wird Erz, Zucker gewonnen, gefördert,
gewichen, von: ich weiche. erzeugt. 3) ein Spiel, einen Kampf, siege darin.
das Gewicht, -(e)s/-e, 1) Schwere, Kraft, mit der 4) ihn für etwas, zu etwas, bringe ihn auf
ein Körper auf seine Unterlage drückt. 2) Schwe- meine Seite, für meine Meinung. 5) es über mich,
remaß, Übers. M
8. 3) Ü Wichtigkeit, Bedeu- tue es trotz inneren Widerstandes, ich g. es ihm
tung: eine Nachricht von G.; das fällt ins G., ab, 1) bekomme von ihm auf geschickte, oft
beeinflußt wesentlich eine Entscheidung; ich listige Weise. 2) Ü finde Gefallen daran: dieser
lege G. darauf, Wert darauf, betone es. 4) Renn- Sache kann ich nichts abgewinnen, ich g. ihn lieb,
sport: Gewicht von Reiter, Sattel und Zaum- er wird mir lieb: ich habe sie liebgewonnen.
zeug. 5) VGewichtel. das Gewicht(e)l, -s/-, V gewinnend, einnehmend, anziehend: sie macht
Gehörn des Rehbocks, der Gewichtheber, -s/-, einen gewinnenden Eindruck, der Gewinner, -s/-,
Schwerathlet, der schwere Gewichte hebt, ge- erfolgreicher Spieler, Sieger, die Gewinnsucht,
wichtig, 1) U bedeutend, sehr ernst zu nehmen: Besitzgier. ElGW. gewinnsüchtig, die Gewin-
:

Sp.eß

die der Spießer der Gabler der Sechser


Sprosse ,j as Gehörn des Rehs

der Löffler
Schaufel

^Mittelspn

das Geweih der Halbschaufler


des Edelhirsches das Geweih
Geweih des Damhirsches

251
Gew

das Tonnen- P'" '


das Kappengewölbe das
gewölbe s" V -
"\ Muldengewölbe

der Pfeiler das Spiegelgewölbe die Hängekuppel

nung, -, das Gewinnen, der Gewinst, -es/-e, ich g. mich ein, werde heimisch, die Gewohn-
t Gewinn, [ahd.] heit, -/-en, unbewußte Angewohnheit, Hand-
gewirkt, 1) von: ich wirke. 2) durch Maschen- lung, die einem durch ständige Wiederholung
bildung hergestellt (Stoff), das Gewirke, -s/-, selbstverständlich ist: es ist alles G.; der Mensch
gewirkter Stoff, Abb. 20. G ist ein Gewohnheitstier, U. gewohnheitsmäßig,
das Gewirr, -(e)s, 1) undurchdringliches Knäuel: aus Gewohnheit, der Gewohnheitsmensch,
ein G. von Fäden. 2) Durcheinander: Stimmen- nach bestimmten Gewohnheiten handelnder
gewirr. Mensch, das Gewohnheitsrecht, aus gewohn-
gewiß, 1) sicher, unbezweifelbar, felsenfest: der heitsmäßiger Übung entstandenes Recht, das
Sieg ihm g.; du kommst g. zu spät; ich weiß
ist nicht schriftlich festgelegt wurde, der Gewohn-
nichts Gewisses. 2) seiner, dessen: fest überzeugt heitsverbrecher, Verbrecher, der immer wie-
vom Werte und Erfolg. 3) nicht genau benenn- der Verbrechen begeht, gewöhnlich, 1) meist,
bar oder aus Schicklichkeitsgründen nicht aus- in der Regel für g. kommt er pünktlich. 2) all-
:

drückbar: ein gewisser Jemand; ein gewisses täglich, ohne etwas Hervorstechendes: unsere
Etwas; ein gewisser anderer; in gewissen Punkten gewöhnliche Morgengymnastik. 3) U gemein, un-
stimmen wir überein; in gewisser Besiehung hast fein: ein gewöhnlicher Mensch, gewohnt, zur
du recht. 4) als zustimmende Antwort: ganz g.f, Gewohnheit geworden: die gewohnte Arbeit.
zweifellos, bestimmt! gewissermaßen, sozu- gewöhnt, durch Gewöhnung vertraut: ich habe
sagen, beinahe, die Gewißheit, -, Bewußtsein mich allmählich daran g. die Gewöhnung,
der Wahrheit, Sicherheit, gewißlich, ganz -/-en, Anpassung an bestimmte Bedingungen,
sicher, [ahd., von: wissen] [ahd.]
das Gewissen, -s, sittliches Bewußtsein, mora- das Gewölbe, -s/-, 1) bogenförmige Decke oder
lische Rechenschaft vor sich selbst: mich plagt, Überbrückung, Abb. G 23. 2) rundliche Über-
mir schlägt das G.; das können Sie mit gutem G. dachung: das G. des Himmels; Schädelgewölbe.
tun, ohne Bedenken; das hat er auf dem G., 3) Raum mit gewölbter Decke ein finsteres G. :

daran ist er schuld; ich mußte ihm ins G. reden, 4) M südostd.: Kramladen, Warenlager, [ahd.]
Vorhaltungen machen, gewissenhaft, genau, das Gewölk, -(e)s, Ansammlung von Wolken.
zuverlässig. Hptw. die Gewissenhaftigkeit, -.
: das Gewölle, -s/-, (von Raubvögeln) ausgewürgte
gewissenlos, verantwortungslos, rücksichtslos. Ballen unverdauter Haare, Federn, Knochen.
Hptw. die Gewissenlosigkeit, -. die Gewis-
: gewonnen, von: ich gewinne.
sensbisse, Mz., Reue, Selbstvorwürfe: ich be- geworben, von: ich werbe.
komme, fühle, habe G. [ahd.] geworden, von: ich werde.
das Gewitter, -s/-, 1) Unwetter mit Blitz und geworfen, von: ich werfe.
Donner ein G. entlud sich über uns. 2) Ü Zornes-
: gewrungen, von: ich wringe.
ausbruch: ein eheliches G. gewitt(e)rig, gewit- das Gewühl, -(e)s/-e, das Durcheinander, Ge-
terdrohend, schwül, es gewittert (hat gewittert), wimmel Verkehrsgewühl.
:

ein Gewitter geht nieder, [ahd., von: Wetter] gewunden, von: ich winde.
gewitzigt, durch Schaden klug geworden, ge- gewunken, t von: ich winke.
witzt, schlau, [zu: Witz, Wissen] gewürfelt, 1) von: ich würfele. 2) in Vierecke
gewoben, von: ich webe. gete'ilt, kariert, ABB. 25. M
gewogen, 1) von: ich wiege. 2) von: ich wäge. 3) das Gewürm, -(e)s, eine Menge Würmer, Kriech-
ihm, freundlich gesinnt er ist mir g. 4) g. und zu
: tiere, [mhd.]
leicht befunden, B den Anforderungen sittlich das Gewürz, -es/-e, Zusatz, der Speisen und
nicht gewachsen, die Gewogenheit, -, wohl- Getränke schmackhafter macht, Abb. G 24, G 25.
wollende Gesinnung. [16. Jh.] gewürzig, kräftig schmeckend, aromatisch, der
ich gewöhne (habe gewöhnt), 1) ihn an etwas, Gewürztraminer, eine Rebsorte, [zu altsächs.
mache es ihm zur Gewohnheit. 2) mich an etwas, wurt .Kraut']
werde damit vertraut man gewöhnt sich an alles;
: gewußt, von: ich weiß.
ich bin an Hitze gewöhnt, ich g. es ihm ab, nehme der Geysir 'gai..., -s/-e, auch: Geiser, in meist
ihm die Gewohnheit, zwinge ihn, damit aufzu- regelmäßigen Zeitabständen springende heiße
hören, ich g. es ihm an, gewöhne ihn daran. Quelle, [isländ.]

der SenfQ©0
die <3P
Muskatnuß
Gewürz

252
Gie

Porree
die Petersilie (der Lauch)
der Knoblauch der Schnittlauch
Gewurzpflanzen

gez., Abk. für: gezeichnet, eigenhändig unter- Anhänger der Staufenkaiser, Gegner des Papstes,
schrieben. [ital. nach der Schwab. Stadt Waiblingen]
gezackt, mit Zacken versehen. der Ghostwriter 'go:straitdr, -s/-, ungenannter
das Gezähe, -s/-, Handwerkszeug des Bergmanns, Schriftsteller, der für andere (besonders für
[ahd. , Gerät'] Politiker) Reden und Bücher verfaßt, [engl.]
gezähnelt, gezahnt, gezähnt, mit vielen spitzen der G. I. d3i:'ai, -(s)/-(s), der amerikanische Sol-
Vorsprüngen versehen, Abb. B 38. dat. [Abk. von: Government Issue]
das Gezänk, -(e)s, Gezanke, -s, anhaltendes der Gi aur, -s/-s, Ungläubiger, Nichtmohamme-
Zanken, Streiten. daner. [türk. aus arab.]
die Gezeiten, Mz., die regelmäßigen Schwan- gib!, von: ich gebe.
kungen des Meeresspiegels zwischen Ebbe und der Gibbon, -s/-s, langarmiger Affe, [malaiisch]
Flut, Abb. G
26. das Gezeitenkraftwerk, der Gibelline, -n/-n, Ghibelline.
Kraftwerk, das die Energie von Ebbe und Flut die Gicht, -, 1) f schmerzhafte, anfallsweise er-
ausnutzt, [von niederd. getiden] folgende Harnsäureablagerung in den Gelenken.
Jas Gezeter, -s, Zetergeschrei, [von: zetern] 2) Pflanzenkrankheit mit gichtknotenähnlicher
gezighen, von: ich zeihe. Verdickung der betroffenen Stellen. 3) Mz. -en, :

geziemend, 1) nach den Formen der Schick- Beschickungsöffnung des Hochofens, Abb. 20. H
lichkeit. 2) nach Verdienst, ihm geziemt (hat gichtbrüchig, |, gichtig, t, gichtisch, an
geziemt), 1) gebührt, ist gemäß ihm g. Nachsicht.
: Gicht erkrankt, von Gicht befallen, [westgerm.
2) es g. sich, gehört sich, schickt sich: das g. ,angezaubert' 3 zu: Gabe]
;

sich nicht für ein junges Mädchen, [mhd.] der Gickel, -s/-, M mitteld.: Hahn, ich gick(e)le,
geziert, 1) von: ich ziere. 2) unnatürlich, affek- gick(e)re (habe gegickelt, gegickert), U kichere,
tiert. Hptw. die Geziertheit, -.
: lache glucksend, das Gickgack, -s, U 1) Gänse-
gezogen, 1) von: ich ziehe. 2) bei Feuerwaffen: geschnatter. 2) dummes Gerede, gicks, U
im Lauf oder Rohr mit Zügen versehen. 3) Schallw. für ein kurzes schrilles Geräusch:
Wechsel: als Zahlungsanweisung ausgestellt. 4) sie sagte weder g. noch gacks, gar nichts, ich
© durch Ziehen auf genaue Form gebracht gickse (habe gegickst), auch: kickse, 1) die
(Metallstäbe, Drähte). Stimme schnappt mir über. 2) rutsche ab (beim
das Gezücht, -(e)s/-e, Brut; Gesindel, [mhd.] Stoß im Billard). 3) gackere, [alte Schallwörter]
das Gezwejg, -(e)s, D die Zweige eines Gideon, männl. Vorname, [hebr. ,der mit ver-
Baumes. letzter Hand']
gezwungen, 1) von: ich zwinge. 2) unter Zwang der Giebel, -s/-, 1) senkrechter Seitenabschluß
stehend, handelnd. 3) Ü unnatürlich, gehemmt: an Dächern, Abb. D 1, 26, H 12, G20. 2) K
seineStimme klang g. Hptw. die Gezwungen- : ähnliche Teile an Möbeln und Türen Türgiebel. :

heit, -. Umstw. gezwungenermaßen.


: 3) U Nase. gi,eb(e)lig, mit einem Giebel, einem
das Gfrett, -(e)s, Gefrett. Giebel ähnlich, [ahd. Schädel'] ,

ich gfreu mich (habe mich gfreut), bayr., M der Gjgkbaum, £ unteres Rundholz, an dem
österr. freue mich g. dich!, dir geht es gleich
: : das Gieksegel ausgespannt ist. das Gigksegel,
an den Kragen. J, dreieckiges, oben spitzes Segel, [niederl.]
der Gfrörballen, -s/-, M Schweiz.: Frostbeule. ich glekse (habe gegiekst), M sächs. steche. :

die Gfrörni, -, M Schweiz. das Zufrieren.


: der Giemen, M
alem.: 1) Prise. 2) Spalt,
-s/-,
gfründ, gefründ. Riß. das G krankhaftes Atmungsgeräusch
, -s,
GG, Abk. für: Grundgesetz. (beim Pferd), [verwandt mit: gähnen]
ggf., Abk. für: gegebenenfalls. das Gien, -s/-e, J. starker Flaschenzug. ich giene
das Ghetto, -s/-s, Getto. (habe gegient) es, schleppe mit dem Gien.
der Ghibelline, -n/-n, auch Gibelline, : im MA. [engl.]

die Spitze

dieGiebelmauer pp^
(dieGiebeiwand)' I

das Kranzgesims

die Flut der gedeckte Giebel der Rundgiebel


Gezeiten Giebel

253
Gie

der Wirbel das Griffbrett die Decke

der Bund 1 die Saite das Schalloch

der Girterrosf der Gittermast


Gitarre Gitter

ich gigne (habe gegient), M oberd.: 1) gähne. 2) der Gigolo 'sigolo, -s/-s, 1) Eintänzer. 2) U An-
[germ.]
es gient, birst, geber, Frauenheld, [franz.]
der Gtgper, -s, M
nordd.: heftiger Appetit, ich das Gigot si'go:, -s/-s, Keulenärmel, ABB. 17. T
g|gp(e)re (habe gegiepert) nach etwas, nordd.: M [franz. ,Hammelkeule']
habe heftiges Verlangen. Eigw. gigp(e)rig. : die Gigue 3i:k, -/-n 'si:g3n, alter Tanz, [franz.]
die Gier, -, 1) nach etwas, maßloses Begehren. gilb, MSchweiz. gelb, der Gilbhard, Gilb-
:

2) J, das Schiffes vom gesteuer-


Abweichen des hart, -s/-e, f Oktober, es gilbt (ist gegilbt),
ten Kurs, ich gjgre (habe gegiert), 1) nach etwas, D wird gelb, vergilbt, [von: gelb]
begehre heftig. 2) ein Schiff giert, .%, hält nicht Gilbert, männl., Gilberta, weibl. Vorname,
geraden Kurs, die Gjgrfähre, Seilfähre, gierig, [engl., franz.; aus ahd. Giselbert]
unersättlich, hemmungslos. HPTW. die Gie- : die Gilde, -/-n, Berufsvereinigung, Innung, Zunft,
rigkeit, -. [1 ahd. von: begehren; 2 von: [niederd.; von altsächs. .opfern']
Gehre] das Gilet 3i'le:, -s/-s, t, noch M Schweiz., österr.
der Giersch, -es, staudiger Doldenblütler, ein Weste, Westenjacke, Abb. T 17. [franz.]
Unkraut, [niederd.] die Gilling, -/-s, Gillung, -/-en, J, 1) schräge,
der Gigßbach, Bach mit starkem Gefälle, ich einwärts gebogene Seite eines Rahsegels. 2) ge-
gigße (goß, habe gegossen), 1) es in etwas, fülle wölbter Teil des Hinterschiffs, [niederd.]
hinein ich g. Kaffee in die Tasse. 2) es über etwas,
: giltig, f gültig.
schütte darüber: ich goß den Kaffee über mein du giltst, von: ich gelte.
Kleid statt in die Tasse. 3) es aus etwas, schütte die Gimpe, -/-n, umsponnenes Baumwollgarn
heraus: ich g. Kaffee aus der Kanne (in die für Kleiderbesatz, [engl.]
Tasse). 4) es, forme durch Guß (Metall, Wachs). der Gimpel, -s/-, 1) ein Singvogel der Finken-
5) Pflanzen, U begieße: sie goß ihre Blumen. gattung. 2) Ü einfältiger Mensch, [mhd.]
6) es gießt, U regnet in Strömen, ich g. es ab, der Gin dzin, -s/-s, Wacholderbranntwein, [engl.]
1) forme im Guß ab. 2) schütte die Flüssigkeit ich ging, von: ich gehe.
weg: nach dem Kochen werden die Kartoffeln ab- der Gink go, Gink jo, -s/-s, ostasiatischer Zier-
gegossen, ich g. Pflanzen an, gebe ihnen nach baum, [chines. , Goldfruchtbaum']
dem Einpflanzen Wasser, wodurch sie fest wer- ich ginne (habe geginnt) es, auch: günne, M
den im neuen Erdreich, ich g. Tee auf, über- Schweiz. pflücke.
:

gieße mit kochendem Wasser, ich g. es aus, der Ginseng, -s/-s, chinesische Heilpflanze.
schütte aus einem Gefäß heraus, ich g. es ihm der Ginster, -s/-, Gattung strauchiger Schmetter-
ein, gieße die Tasse, das Glas voll, ich g. es fort, lingsblütler, [ahd. aus lat. genista]
schütte fort, ich g. es nach, fülle hinzu, ich g. der Gipfel, -s/-, 1) höchste Spitze (des Berges,
es um, wechsle Gefäß oder Gußform, ich g. es Baumes), Abb. B 20. 2) U Höhepunkt: er steht
voll, fülle ganz, ich g. es zu, fülle nach, der auf dem G. des Ruhmes; das ist der GJ, U eine
Gigßer, -s/-, 1) Gießereiarbeiter. 2) Gießgefäß. Unverschämtheit. Eigw. gipf (e)lig. die Gip-
:

die Gießerej, -/-en, Anlage zur Erzeugung von felkonferenz, Ü Zusammenkunft leitender
Metallgußwaren, die Gießkanne, Gerät zum Staatsmänner, es gipfelt (hat gegipfelt) in etwas,
Bewässern von Pflanzen, Abb. G 2. [germ.] läuft aus, erreicht seinen Höhepunkt: seine Rede
es giff(e)let, giffet (hat giff(e)let, giffet), M gipfelte in der Behauptung, daß... [spätes MA.]
Schweiz. birst, klafft auseinander.
: der Gips, -es/-e, schwefelsaurer Kalk: ein Gips-
das Gift, -(e)s/-e, 1) Stoff, der Leben zerstört abguß; das gebrochene Bein muß in G. gelegt wer-
oder die Gesundheit schädigt: Giftpflanzen; den, ich gipse (habe gegipst) es, überziehe mit
Giftschlangen. 2) Sinnbild für um sich greifende Gips, ich g. es ein, befestige (einen Dübel) in
Zerstörung: dies Buch ist G. für dich; darauf der Wand; lege in einen Verband aus Gips.
kannst du G. nehmen, Ü das ist bestimmt so. gipsern, aus Gips. [ahd. aus lat. -griech.]
3) Ü Zorn, Bosheit: er speit G. und Galle, tobt die Giraffe, -/-n, langhalsiger Wiederkäuer,
vor Wut. die G., -, t Gabe Mitgift, der G., -(e)s, : [ital. aus arab.]
M besonders südd.: Groll, Zorn: er hat einen der Girant zi'rant, -en/-en, jemand, der Geld
G. auf mich, ich gifte (habe gegiftet), U 1) ihn, durch Giro überträgt oder einen Wechsel begibt.
ärgere boshaft. 2) es giftet mich, ärgert mich sehr. der Girat 31..., -en/-en, Giratar, -s/-e, jemand,
giftgrün, grell, schreiend grün, giftig, 1) Gift dem Rechte aus einem Wechsel u. a. über-
enthaltend. 2) U boshaft. Hptw.:' die Giftig- tragen werden, ich giriere ji... (habe giriert) es,
keit, -. der Giftmischer, -s/-, die Giftmische- übertrage durch Giro, [zu: Giro]
rin, -/-nen, Giftmörder(in). die Giftnudel, U der Girardi zi'rardi, -s/-s, M österr. flacher :

boshafter Mensch, der Giftzahn, Zahn von Strohhut. [Wiener Schauspieler]


Giftschlangen mit Spritzröhre einer Giftdrüse, der Giritz, -es/-e, M
alem. Kiebitz, Seeschwalbe.
:

[ahd. ,Gabe'] das Girl g):l, -s/-s, Mädchen; Tänzerin in einer


das Gig, -s/-s, 1) .1 leichtes Schiffsboot. 2) Sport: Tanztruppe, [engl.]
Übungsboot, Abb. B 47. 3) leichter zweirädriger, die Girlande, -/-n, 1) Blumengewinde. 2) Papier-
offener Wagen, [engl.] kette, [franz., ital.]
giga... vor Maßeinheiten: 1 Alilliarde: Giga- der Girlitz, -es/-e, kanarienvogelartiger Fink.
wattstunde. [griech.] das Giro '3i.r0:, -s/-s, 1) bargeldloser Zahlungs-
der Gigant, -en/-en, Riese. Eigw. gigantisch. : verkehr durch Umschreibung von Konto zu
[griech. Sage] Konto: Girobank; Girokonto. 2) Übertragungs-
das Gigerl, -s/-n, österr. M
Stutzer, Geck. : vermerk auf einem Wechsel, [ital. Kreislauf] ,

gigerlhaft, M
österr.: geckenhaft. [,Hahn'] der Girondist ^irj'dist, -en/-en, Vertreter der ge-

254
Gla

indifferent

Gleichgewicht

mäßigt-republikanischen Richtung in der Fran- Glanzleistung, hervorragende Leistung, glanz-


zösischen Revolution von 1789-94. [franz.] los, nicht glänzend, die Glanznummer, das
ich girre (habe gegirrt), 1) U werbe schmachtend, Glanzstück, wirkungsvolle Darbietung, die
kokett. 2) Tauben girren, gurren. [Schallw.] Glanzzeit, beste Zeit, Blütezeit, [ahd.]
das eis, -/-, 1) Halbton über g, Abb. N 9. 2) ich glare (habe geglart), M
Schweiz. 1) glänze. :

Zeichen für gis-Moll. 2) es glart, gefriert, wird steif, glarig, M


der Gischt, -es, die G., -, Wellenschaum, auf- Schweiz.: 1) glänzend; grell. 2) glatt gefroren,
schäumendes Wasser, es gischt (hat gegischt), [zu: klar]
D schäumt, [ahd. jesan ,gären'] der Glarner, -s/-, Einwohner von Glarus.
Gisela, weibl., Giselbert, männl. Vorname, [Glarus, Kanton und Stadt in der Ostschweiz]
[ahd. gisal Geisel edler Abstammung'; beraht
, das Glas, -es/ 2 er, 1) ohne Mz., ein aus an-
.glänzend'] organischem Gemenge erschmolzener spröder,
das gis-Moll, -, Zeichen: gis, eine Tonart: die durchsichtiger Stoff: Fensterglas. 2) ohne Mz.,
gis-Moll- Tonleiter. Sinnbild der Zerbrechlichkeit: Glück und G.,
der Gispel, -s/-, M alem. unruhiger Mensch.
: wie leicht bricht das. 3) Bezeichnung für viele
der Giß, ...sses/...sse, J, Schätzung, ich gisse (habe gläserne Geräte: Brillengläser; Fernglas; Trink-
gegißt) es, J, schätze, vermute den Schiffsort. glas, Abb. G
28. 4) Inhalt eines Glases: er trank
die Gitarre, -/-n, ein Zupfinstrument, Abb. G
27. ein G. Wein. 5) Mz.: Glasen, $, halbe Stunde:
der Gitarrist, -en/-en, Gitarrenspieler, [span. es schlägt 8 Glasen, die Wache ist zu Ende.
aus arab.-griech. 17. Jh.]
; Verkl. das Gläschen, Gläslein, -s/-. das Glas-
:

Gitta, Gitte, weibl. Vornamen, [von: Brigitte] auge, künstliches Auge, die Glasbausteine,
das Gitter, -s/-, 1) zaunartige Abgrenzung, Abb. Mz., ziegelsteingroße, durchscheinende Glas-
G 27. 2) Netz aus gekreuzten Linien. 3) fT körper als Bauelement, der Glasbläser, ein Lehr-
Elektrode einer Verstärkerröhre, ich gitt(e)re es beruf des Handwerks, der Glaser, -s/-, Hand-
ein (habe eingegittert), umschließe es mit einem werker, der Gebäude, Fahrzeuge oder Bilder
Gitter, das Gitterleinen, der Gitterstoff, weit- und Möbel verglast, die Glaser ej, -/-en, Glaser-
maschiges, gitterartiges Gewebe, [spätmhd.; werkstatt, gläsern, 1) aus Glas. 2) Ü an Glas er-
Nebenform von: Gatter] innernd (Klang, Blick), die Glasfiber, Kunst-
glabb(e)rig, M ostniederd.: klebrig, schleimig. harze mit Glasfasereinlage: Glasfiberstab (beim
die Glace glas, -/-s, 1) M Schweiz. : Speiseeis. 2) Stabhochsprung), das Glashaus, Gewächshaus.
Zuckerguß. 3) Fleischgallert, ich glacijjre (habe die Glashütte, Anlage zur Glasherstellung.
glaciert) es, 1 1) lasse gefrieren. 2) glasiere, [franz. ich glasiere (habe glasiert) es, überziehe mit
.Eis'] einer Glasur, glasig, an Glas erinnernd; starr:
das Glace gla'se:, -(s)/-s, ein Hochglanzgewebe. eine glasige Kartoffel; ein glasiger Blick, der
der Glacehandschuh, Handschuh aus Glace- Glaskörper, Teil des Augapfels, Abb. A 24.
leder: man muß ihn mit Glacehandschuhen an- der Glasschleifer, ein Lehrberuf des Hand-
fassen, Ü er ist überaus empfindlich, das Glace- werks, die Glasur, -/-en, 1) glasartiger Überzug
leder, sehr weiches, dehnbares Leder aus auf keramischen Gegenständen. 2) Zuckerguß
Lamm- oder Ziegenfellen, [franz. , Eisstoff'] auf Kuchen, die Glaswolle, feine, verfilzte
das Glacis gla'si:, -/- gla'si:s, künstliches Vor- Glasfäden, [germ Stw., eigtl. .Bernstein']
feld vor Befestigungen, [franz.] der Glast, -(e)s/-e, die Glaste, -/-n, Schweiz. M
der Gladia tor, -s/...'toren, Berufsfechter bei 1) Glanz. 2) Glasur. Zeitw.: es glastet, glastet
altrömischen Kampfspielen, [lat.] (hat geglastet, geglästet). Eigw. glastig. [ver-
:

die Gladio le, -/-n, eine Gattung der Schwert- wandt mit: Glas]
liliengewächse, [lat. , Schwertchen'] glatt (glatter, am glattesten; oder: glätter, am
ich glaffe (habe geglafft), M
Schweiz. glotze.
: glättesten), Abb. E 3, 1) frei von Unebenheiten:
das Glamourgirl 'glemsrgs.-l, Film-, Mode- ich hoble das Brett g., wir müssen es glatt-
schönheit, Titelblattmodell, [engl.] hobeln; glatte Haut, faltenlose. 2) Ü mühelos,
die Glandel, -/-n, $ Drüse, die Glans, -, i die hindernisfrei: das geht g.; ein glattes Geschäft;
Eichel, der vorderste Teil des Penis, [lat. die Verhandlungen verliefen g. 3) ohne weiteres,
Lw.] offensichtlich es wurde mir g. abgeschlagen; eine
:

der Glanz, -es, 1) Spiegelung an glatten Flächen: glatte Lüge; das habe ich g. vergessen. 4) Ü
der G. des Parketts. 2) das Glänzen, Leuchten: schmeichlerisch, allzu gewandt, verbindlich: ein
der G. der Abendsonne. 3) Ü großartige, weit- glatter Höfling; aalglatt. 5) wohlgenährt: glatte
reichende Wirkung: der G. seines Ruhmes. 4) Kühe. 6) &
ausgeglichen: ich muß die Schuld
mehrere schwefelhaltige Mineralien: Bleiglanz, glattmachen. 7) rechtsherum (Masche) der Pul- :

ich glänze (habe geglänzt), 1) strahle, spiegele lover nur g. gestrickt. Hptw. die Glätte,
ist :

Lichtschein: das Parkett glänzt; das glänzend- Glattheit, -. ich glätte (habe geglättet) es, 1)
schwarze Haar, aber: das Haar war g. schwarz. mache glatt, streiche Falten u. ä. heraus das :

2) Ü tue mich hervor, falle auf: er glänzte durch Meer glättete sich, wurde wellenfrei. 2) oberd. M
seine Geschichtskenntnisse; er glänzte durch Ab- plätte, bügele. Hptw.: die Glättung, -. das
wesenheit, U es fiel auf, daß er nicht da war. Glatteis, auf dem Boden gefrorene Nieder-
glänzend, 1) strahlend, leuchtend, lichtwerfend. schläge, die Glätterin, -/-nen, Schweiz. M
2) Ü ausgezeichnet: mir geht es glänzend, die Büglerin, glattweg, ohne weiteres: das habe ich

255
Gla

die Aufgleisung 'Gleise die Gleisverschiebung

g. abgelehnt, glattzüngig, zu Gefallen redend, deinem gleichstellen, auf die gleiche Stufe stellen,
schmeichlerisch, [germ. Stw.] aber ich werde den neuen Sessel g. stellen, sofort
:

die Glatze, -/-n, größere haarlose Stelle am Kopf, hinstellen; du mußt beide Geigen noch gleich-
Kahlkopf, glatzköpfig, eine Glatze habend, stimmen, J" auf gleiche Stimmung bringen, aber
kahlköpfig, [mhd.; von: glatt] du solltest deine Geige g. stimmen, sofort. 3) sofort,
glau, Mniederd.: frisch, blank, hell (besonders auf der Stelle, ohne Zeitverlust (in dieser Be-
Auge), [germ. Stw.] deutung getrennte Schreibung in Verbindung
ich glgu.be (habe geglaubt), 1) es, daß es so ist, mit Zeitwörtern) er wird g. kommen; ob er es g.
:

halte für richtig, vermute ich glaubte ihn schon


: sieht? 4) kurz für: gleichartig, gleichförmig,
gerettet; ich g., daß er recht hat. 2) ihm, schenke gleichgültig, gleichmäßig, gleichrangig, [germ.
ihm Vertrauen: warum glaubst du mir nicht? 3) Stw.; verwandt mit: Leiche .Körper']
an ihn, etwas, vertraue ihm, verlasse mich dar- glejchalt(e)rig, von gleichem Alter, gleich-
auf, halte für wirksam ich g. an Gott; er mußte
: artig, von gleicher Art. gleichayf, ganz oben:
daran glauben, U ging dabei zugrunde, der es liegt g. gleichberechtigt, mit gleichen
Glaube, -ns, seltener: der Glajjben, -s, an Rechten. Hptw.: die Gleichberechtigung,
ihn, etwas, 1) innere Gewißheit ohne Rücksicht -: die G. von Mann und Frau, gleich-
auf Beweise, gefühlsmäßige Überzeugung: das bleibend, unverändert, ich gleiche (glich,
ist C, nicht Wissen; blinder G., unerschütter- habe geglichen) ihm, bin ähnlich, sehe gleich:
liche, nach keinem Beweis verlangende Über- er gleicht ihm aufs Haar, Ü sieht ihm zum
zeugung; ich tat es in gutem Glauben, in der Verwechseln ähnlich, ich g. es ihm an, mache
Meinung, richtig zu handeln. 2) religiös durch : ähnlicher, passender, ich g. es aus, glätte, ebne
unmittelbare Selbsterfahrung gewonnene innere Ü beseitige Unterschiede, ersetze, mache wett:
Gewißheit über das persönliche Verhältnis zu die Ermüdung kann nur Schlaf ausgleichen, die
Gott. 3) Bekenntnis: der katholische G. der Gleiche, -/-n, 1) das Gleichsein, Gleichgewicht:
Glaubensartikel, grundlegender Satz eines be- Tagundnachtgleiche; ich bringe es in die G., Ü in
stimmten Glaubens, das Glaubensbekenntnis, Ordnung, aber ins gleiche. 2)
: Mwien. Richtfest.
:

Zusammenfassung der Glaubensartikel, die ...gleichen, ebenbürtig beschaffen: er hat nicht


Glaubensfreiheit, staatlich gewährtes Recht auf seinesgleichen; Schönheit ohnegleichen, sonder-
freie äußere Wahl des religiösen Glaubens für gleichen, gleichermaßen, auch, ebenso, gleich-
den einzelnen, glaubhaft, so beschaffen, daß falls, auch, ebenso: danke, g.! (Antwort auf gute
man es für wahr oder zuverlässig halten muß. Wünsche), gleichförmig, 1) von übereinstim-
Hptw. die Glaubhaftigkeit, -. glaybig, von
: mender Gestalt. 2) Ü eintönig. Hptw.: die
Glauben durchdrungen. Hptw. die Gläubig- : Gleichförmigkeit, -. gleichgeschlechtlich,
keit, -. der, die Gläubige, -n/-n, ein -r, eine -, auf das eigene Geschlecht gerichtet: gleichge-
gläubiger Mensch, der Gläubiger, -s/-, zu schlechtliche Liebe, Homosexualität, gleichge-
einer Schuldforderung Berechtigter, glaublich, sinnt, von übereinstimmender Gesinnung, das
glaubhaft (meist verneinend): das ist kaum g.! Gleichgewicht, 1) mechanischer Zustand, in
glaubwürdig, zuverlässig, wahrheitsliebend. dem sich die an einer Masse angreifenden Kräfte
Hptw.: die Glaubwürdigkeit, -. [ahd.] gegenseitig aufheben, Abb. G
28 Gleichgewichts-
:

das Glaubersalz, kristallwasserhaltiges Natrium- organe, Sinnesorgane, die für das Gleichgewicht
R. Glauber, 1604-70]
sulfat. [J. des Körpers im Raum sorgen. 2) Ü Ausgleich
das Glaukom -s/-e, { grüner Star, eine Augen- von Mächten, Ausgeglichenheit, innere Har-
krankheit, [griech. Kw.] monie: das G. der politischen Kräfte, gleich-
glazial, 1) auf Eis, Gletscher bezüglich. 2) eis- gültig, 1) anteilslos, uninteressiert: er blieb g.
zeitlich, die Glaziologie, -, Gletscherkunde, [lat.] gegen jeden Vorschlag. 2) bedeutungslos, un-
das Gleck, -s, Geleck. wichtig: das ist mir g. Hptw. die Gleich-
:

gleich, 1) in allen Merkmalen mit einem anderen gültigkeit, -. die Gleichheit, -, das Fehlen
übereinstimmend, genau so, soviel wie : der, die, von Unterschieden, Übereinstimmung, das
das gleiche; er will das gleiche tun, dasselbe ; für Gleichheitszeichen, A Zeichen =, vgl. Übers.
dich gilt das gleiche; er ist ihm an Größe g., mit R 10. gleichlaufend, gleichläufig, parallel.
ihm gleicher Größe, von gleicher Größe wie er, die Gleichmacherei, -, Ü zweckbetontes Ver-
g.groß wie er; wie gleichsehen! , einander
sie sich wischen bestehender Unterschiede. Eigw. :

ähneln; g. und g. gern; das kommt


gesellt sich glgichmacherisch. das Gleichmaß, 1) Eben-
aufs gleiche hinaus, dasselbe; ich werde Gleiches maß. 2) Ü Gleichförmigkeit; Ausgeglichenheit.
mit Gleichem vergelten, Böses mit Bösem, Gutes Eigw. gleichmäßig. Hptw.: die Gleich-
:

mit Gutem; vier und drei g. sieben (geschrieben: mäßigkeit, -. der Glejchmut, -(e)s, Be-
4 +
3 =
7); £. einem Adler, wie ein Adler; ich herrschtheit, Gelassenheit, Leidenschaftslosig-
will es ins gleiche, auf g. bringen, U erledigen, keit. Eigw.: gleichmütig, gleichnamig, im
schlichten. 2) in Verbindung mit Zeitwörtern Namen übereinstimmend: gleichnamige Brüche,
Zusammenschreibung bei übertragener Bedeu- A Brüche mit gleichem Nenner. Hptw.: die
tung: nach den schriftlichen Arbeiten sollen beide Gleichnamigkeit. -. das Gleichnis, -ses/-se,
Schüler gleichstehen, auf gleicher Leistungsstufe Stilform, der ein Vergleich zugrunde liegt: die
stehen, aber ich bleibe g. stehen, will mich nicht
: Gleichnisse des Neuen Testaments, der Gleich-
erst setzen; mein Gehalt kannst du nicht mit richter, i Umwandler von Wechsel- in Gleich-

256
Gli

i..!'«S3 .

! Gletschermilch

Gletschertisch Gletschermühle das Gletschertor

ström, gleichsam, gewissermaßen, sozusagen. der Gletscher, -s/-, Eisstrom im Hochgebirge,


iie Gl sichschaltung, Ü organisatorische und Abb. G
30. der Gletscherbrand, Sonnenbrand
geistige Vereinheitlichung in autoritären Staaten. im Hochgebirge, die Gletschermilch, Wasser
?lejchschenk(e)lig, A
niit zwei gleichen Seiten der Gletscherbäche, Abb. G 30. die Gletscher-
[Dreieck), Abb. 16. der D
Gleichschritt, mühle, der Gletschertopf, durch Strudelbe-
Marsch mehrerer unter gleichzeitigem Nieder- wegung von Steinen in Gletscherspalten gebohr-
setzen des gleichen Fußes, das Gleichschwer, tes Loch, Abb. G
30. [16. Jh.; lat. Lw.]
(e)s/-e, M
Schweiz. Gebäck aus gleichen Teilen
: die Gleve, -/-n, mittelalterliche Waffe, [franz.]
Butter, Zucker und Mehl, gleichseitig, von A der Glibber, -s/-, M
niederd. : glatte klebrige
gleichen Seiten begrenzt (Dreieck, Vieleck), Abb. Masse. glibb(e)rig, M niederd.: glatt, schlüpfrig.
D 16. Hptw. die Gleichseitigkeit, -. der, die
: ich glich,von: ich gleiche.
Gleichstehende, -n/-n, ein -r, eine -, jemand, das Glied, -(e)s/-er, 1) einzelner Teil eines Gan-
ier mit einem anderen gleichsteht, z. B. bei zen, z. B. jeder Mensch innerhalb einer Ge-
:inem Wettkampf, der Gleichstrom, ein zeit- meinschaft, die Einzelteile eines Satzes, einer
ich konstanter elektrischer Strom, die Glei- Summe, eines Bauwerkes, der Ring einer Kette:
;hung, -/-en, A Beziehung zwischen mathe- Mitglied; Satzglied- 2) (besonders beweglicher)
riatischen oder physikalischen Größen, gleich- Teil des Körpers, (Teil einer) Gliedmaße: der
viel, einerlei, das mag sein, wie es will: g., ob Schreck fuhr mir in alle Glieder. 3) { männliches G.,
iu gehst oder nicht ; aber wir bekommen
: alle gleich männl. äußeres Geschlechtsorgan, Penis. 4) Sport,
>iel.gleichwie, ebenso wie. gleichwohl, den- c$>: eine Linie Nebeneinanderstehender: in Reih
loch, trotzdem, gleichzeitig, zur gleichen Zeit. und G. angetreten/ 5) B Geschlecht, Generation.
Von: gleich] ich gligd(e)re (habe gegliedert) es, teile ein,
is Gleis, -es/-e, auch: Geleise, 1) aus Schienen mache Unterteilungen, ich g. es (ihm) an,
jusammengesetzte Fahrbahn, Abb. G 29: er füge als Teil einem Ganzen hinzu, der Glieder-
vill die Sache aufs tote G. schieben, Ü zurück- füßer, -s/-, Sammelbegriff für Krebstiere,
stellen, nicht mehr beachten. 2) Ü Lebensge- Insekten, Spinnentiere und Tausendfüßer.
vohnheit. ...gleisig, mit ... Gleisen: mehrgleisig. die Gliederpuppe, Figur aus Holz u. a. mit
mhd. geleis getretener Weg'] beweglichen Gliedern, das Gliederreißen,
'.rGlejsner, -s/-, D Heuchler, die Gleisner ej, -, Rheumatismus, die Gliederung, -/-en, Ein-
rieuchelei. Eigw. gleisnerisch, [zu: gleich]
: teilung, Unterteilung, Plan, Disposition, die
>.rGleiß, -es, D Glanz, Schein, die Gleiße, -/-n, Gliedmaße, -/-n, meist Mz., beweglicher,
:ine Giftpflanze, es gleißt (hat gegleißt; du meist aus mehreren Abschnitten bestehender
»leiß(es)t), D glänzt, schimmert, [germ. Stw.] Körperanhang, der Gliedstaat, Mitgliedstaat
is Gleitboot, Motorboot für sehr hohe Ge- eines Bundesstaates oder Staatenbundes, glied-
schwindigkeit, ich gleite (glitt, bin geglitten), weise, Glied für Glied, [germ.]
rutsche, bewege mich ohne sichtbare Arbeit der Glimmer, -s/-, 1) Schimmer, sanfter Glanz.
)der Hemmung fort: der Vogel glitt ohne Flügel- 2) wichtiges gesteinsbildendes Mineral, in sehr
schlag durch die Luft; gleitender Lohn, folgt dem vielen Gesteinen als Glanzplättchen einge-
Index der Lebenshaltungskosten, ich g. ab, ver- sprengt. glimm(e)rig, sanft schimmernd, der
iere auf glatter Oberfläche den Halt, rutsche ab: Glimmerschiefer, schiefriges Gestein aus
ille Warnungen gleiten an ihm ab, Ü beeindrucken Quarz und Glimmer, es glimmert (hat ge-
hn gar nicht, ich g. aus, verliere den Halt, be- glimmert), schimmert, glüht leicht, die Glimm-
sonders unterm Fuß sie ist auf einer Bananen-
: lampe, mit Edelgasen, die bei Stromdurchgang
schale ausgeglitten, der Gleiter, -s/-, einfaches leuchten, gefüllte elektrische Lampe, der Glimm-
Segelflugzeug, der Gleitflug, motorloser, leicht stengel, U Zigarre, Zigarette, es glimmt (glomm,
ibwärts geneigter Flug, die Gleitschuhe, Mz., hat geglommen; oder: glimmte, hat geglimmt),
© auswechselbare Gleitflächen an Maschinen. brennt ohne Flamme, glüht: in seinen Augen
Ier Gleitschutz, Sicherung der Kraftfahr- glomm Haß, Ü. [germ. Stw.]
:euge gegen das Gleiten, z. B. Schneeketten, der Glimpf, -s, f schonende Nachsicht: mit G.,
[germ.] glimpflich, glimpfig, M
oberd. weich, bieg- :

lejtig, M
Schweiz.: 1) lenksam. 2) flink. sam, glimpflich, schonend, rücksichtsvoll: wir
rr Glencheck 'glentfsk, -(s)/-s, eine Muste- sind g. davongekommen. Hptw. : die Glimpflich-
rungsart für Gewebe, [engl.] keit, -. [germ. Stw.]

die Haube (der Oberteil)

der der Drücker


Bord •

der Klöppel^ (der Schwenge die bchelle

die Glocke die Fahrrodglocke


Globus Glocke

7 SB 257
Gli

der Helm U blicke starr und erstaunt, ich g. ihn an, l


dos Lager
(der Wolf oder dos Joch) starre ihn an. [mhd.; zu: Glose]
die Gloxinie ...nid, -/...ni|en, eine Zimmerpflanze
gluck!, Schallw. für: 1) glucken (Huhn). 2) gluk
kern (Flüssigkeit) gluck, gluck!
:

das Glück, -(e)s, 1) günstiges Schicksal, Erfolg


Hans im G. (Märchengestalt) ; ich will deinem G
nicht im Wege stehen; er hat sein G. gemacht
es zu etwas gebracht; in G. und Leid. 2) ein
zelner günstiger Zufall: das war dein G.; da hab
ich wieder einmal G. gehabt, das Glückab, -s
Fliegergruß, aber: Glück ab! das Glückauf, -<
Bergmannsgruß, aber: Glück auf! glück
bringend, glückhaft, beglückend: ein glück
das Läuteseil das Gerüst
bringendes Ereignis; aber: ein Dir Glüc
Glockenstuhl bringender Talisman, glücklich, 1) glück
begünstigt, erfolgreich, frei von Störungen
das Gliom, -s/-e, { vom Stützgewebe des Zentral- das gehl g. vonstatten. 2) froh, voll zufrie
nervensystems ausgehende Geschwulst, [griech.] dener Gefühle, beglückt: das macht mic
die Glissade, -/-n, Schleifschritt beim Tanzen, g. 3) erfreulich, vorteilhaft, fruchtbar: ein glück
glissando, J (über mehrere Töne hinweg)
1
liches Ereignis, Ü Geburt eines Kindes, glück
gleitend, das Glissando, -s/-s oder ...di, J licherwejse, zum Glück, glückselig, tief inner
gleitende Verbindung von Tönen, [franz.; ital.] lieh glücklich. Hptw. : die Glückseligkeit, -. de
die Glitschbahn, Glitsche, ich glitsche (habe, bin Glücksfall, glücklicher Zufall, das Glücks
geglitscht), U gleite, rutsche aus. die Glitsche, kind, Mensch, dem alles gelingt, der Glücks
-/-n, M oberd., frank.: Schlitterbahn, glitschig, klee, vierblättriger Klee, der Glückspfennig
1) glatt, schlüpferig. 2) klebrig: der Kuchen ist g., (gefundener) Pfennig, der Glück bringen sol
unausgebacken. [zu: gleiten] der Glückspilz, Ü Glückskind. Jas Glücksrad
ich glitt, von: ich gleite. 1) Rad zum Drehen für Verlosungen. 2) Sinn
esglitzert (hat geglitzert), funkelt, sendet zahllose bild für die Unbeständigkeit des Glücks das G :

kleine Lichtblitze. ElGW. glitz(e)rig. [germ.]


: hat sich gedreht, Ü das Glück hat mich verlasser
global, weltumfassend; gesamt, der Globetrot- der Glücksritter, Abenteurer, die Glück(s)
Weltenbummler, [zu: Globus]
ter, -s/-, sache, allein vom Zufall abhängige Angelegen
das Globin, -s, die Eiweißkomponente des Blut- heit. das Glücksspiel, Spiel, bei dem der Erfol
Hämoglobin, [lat.]
farbstoffes allein vom Zufall abhängt, die Glückssträhne
der Globus, - oder -ses/...ben oder -se, Nach- U kurze Zeit, in der einem alles gelingt, glück
bildung der Erdkugel oder der scheinbaren strahlend, glückselig; aber: vor Glück strah
Himmelskugel, Abb. G31. [lat. ,Kugel'] lend. es glückt (ist geglückt) mir, gelingl
dieGlocke, -/-n, 1) metallenes Schallgerät, Abb. glückverheißend, glückversprechend, Glüc
G 31; Klingel: Türglocke; man sollte es nicht in Aussicht stellend; aber: ein großes Glüc
gleich an die große G. hängen, Ü Aufhebens davon verheißend, versprechend, der Glückwunsch
machen, öffentlich davon reden. 2) ähnlich Ge- Ausdruck der Mitfreude oder Wunsch für ein
wölbtes, z. B. Bergform, Blütenform, Abb. B 42: gute Zukunft, [mhd.]
Käseglocke; Taucherglocke; Glockenrock. 3) 3£ ich glucke (habe gegluckt), 1) die Henne glucki
gewölbte Kammer. 4) Sport: Stellung am stößt ihren Lockruf aus; will brüten. 2) U sitz
Rundlauf. 5) Glock 12, mit dem Glocken- untätig herum: er gluckt immer nur zu Haust
schlag 12 Uhr. Verkl.: das Glöckchen, Glöck- die Glucke, -/-n, 1) brütende Henne, Hühner
lein, -s/-. die Glockenblume, eine Pflanzen- mutter: Gluckhenne. 2) ein Speisepilz: krause G
gattung, der Glockenschlag, Ton der Glocke. 3) ein Nachtfalter, es gluckert (hat gegluckert;
das Glockenspiel, Musikinstrument aus abge- bewegt sich mit ruckartigem dumpfem Geräusch
stimmten Glocken oder Metallstäbchen, Abb. das Wasser g. aus der Flasche, ich gluckse (hab
G 32. der Glockenstuhl, Aufhängevorrichtung gegluckst), 1) gluckere. 2) lache unterdrück!
für Glocken, Abb. G
32. glockig, wie eine 3) habe Schlucken, [mhd. Schallw.]
Glocke sich unten erweiternd, der Glöckner, glücklich usw., der Glückwunsch, -* das Glück
-s/-, Kirchendiener, der auch die Glocken läutet, die Glucose, -, Glukose.
[kelt. cloc] die Glühbirne, Glühlampe, ich glühe (habe ge
es glomm,von: es glimmt. glüht), 1) es glüht, leuchtet (feste Körper voi
das Gloria, -s/-s, 1) Lobgesang, Teil der katholi- einer Erwärmung von etwa 400° an). 2) e C
schen Messe: G. in excelsis Deo, Ehre sei Gott in glüht, brennt ohne Flamme, ist rot, rötlich
der Höhe. 2) ohne Mz., Ruhm, Ehre: mit Glanz das Feuer glüht nur noch. 3) vor Aufregung
und G. (ironisch), [lat.] Freude, Ü bin heiß, rot, erregt, begeistert: in ihr
die Glorie ...ri», -, 1) Ruhm. 2) Herrlichkeit des glühte Begeisterung; glühendes Verlangen. 4) es
Himmels: Glorienschein, Heiligenschein, ich mache glühend, bearbeite bei hohen Wärme-
glorifiziere (habe glorifiziert) ihn, es, verherr- graden (Metall), ich g. es aus, reinige, indem icl
liche. Hptw. die Glorifikation, -/-en. die
: es zum Glühen bringe (Nadeln, chemische Ge
Gloriole, -/-n, Glorienschein, glorios, glor- fäße). die Glühlampe, auch: Glühbirne, elektri
reich, 1) ruhmreich. 2) U großartig, [lat.] scher Leuchtkörper, Abb. E 8, L 2. der Glüh
die Glose, -/-n, f, noch M
oberd.: Funken, es wein, erhitzter, gewürzter Wein, das Glüh'
glost, gipstet (hat geglost, geglostet), t. noch würmchen, ein Weichkäfer mit Leuchtorgan
M oberd.: glimmt, [verwandt mit: Glanz] Leuchtkäfer, [germ. Stw.]
das Glossar, -s/-e, Wörterverzeichnis mit Er- die Glukose, -, O
auch: Glucose, Glykose
klärungen, der Glossator, -s/...'toren, Erklärer Traubenzucker, [griech. Kw.]
schwieriger Wörter, die Glosse, -/-n, 1) er- die Glumse, -, M nordostd.: Sauermilchquark
klärende Bemerkung zu einem Wort innerhalb ich glupe, glupsche (habe geglupt, geglupscht)
eines Textes. 2) U spöttische Randbemerkung; M niederd. : blicke finster, übellaunisch, lauernd
(polemischer) Kurzkommentar. Zeitw.: ich Eigw. glupsch.
:

glossiere (habe glossiert) es. [lat. -griech.] die Glut, -/-en, 1) starke Hitze: so eine G., Glut
die Glottis, -/...'ttides, Stimmritze, [griech.] hitze! 2) glühender Brennstoff, Abb. es is R7:
das Glotzauge, 1) $ stark hervortretendes Auge. noch G. im Ofen. 3) Ü starkes Gefühl, Liebe
2) U starrer, aufdringlich staunender Blick. Leidenschaft, [von: glühen]
Eigw. glotzäugig, ich glotze (habe geglotzt),
: das Glutin, -s, ein Eiweißstoff, [zu lat. ,Leim'

258
Gol

o
0=
der Spoon

er
AB AE = AE EB
: :

CB = 1/2 AB
O der Pulter der Schlägel
der' Golfball
der Golfschläger
Goldener Schnitt Golf Gong

ias Glycerin, -s, Glyzerin. der Gögel, -s/-, M


Schweiz. Spaßmacher.
:

iie Glykose, -, Glukose, die Glykos urljs, der Goggs, -/ 2 e, M


Schweiz.: runder steifer Hut.
-/...'ri en, Zuckerausscheidung im Harn, [griech. ]
|
der Goi, -(s)/Gojim, NichtJude, [hebr.]
iie Glyptothek, -/-en, Sammlung antiker Skulp- das Go-in, -/-, demonstratives Eindringen in
turen, früher: geschnittener Steine, [griech.] Versammlungen, Vorlesungen u. a. mit der Ab-
iasGlyzerin, -s, O
auch: Glycerin, ein drei- sicht, eine Diskussion zu erzwingen, [engl.]
wertiger Alkohol, [griech. Kw. .Süßstoff'] die Gojim, Mz. von: der Goi.
GmbH, Abk. für: Gesellschaft mit beschränkter der, das Go-Kart, -(s)/-s, ein Kleinfahrzeug ohne
Haftung. Karosserie, [engl. .Laufställchen']
ias g-Moll, -, Zeichen: g, eine Tonart: die ich gok(e)le (habe gegokelt), M
mitteld.: spiele
g-Moll- Tonleiter. mit Feuer, [von: gaukeln]
ch gnade (habe gegnadet), f bin gnädig: g. dir die Golatsche, -/-n, Kolatsche.
Gott!, drohend Gott sei dir gnädig, die Gnade,
: das Gold, -(e)s, 1) <0 Zeichen: Au, Edelmetall von
-/-n, 1) religiös: verzeihende Milde Gottes: ich gelblichem Glanz; gesetzliche Grundlage vieler
flehe um Gottes G. 2) herablassendes Wohlwollen Währungen sie ist treu wie G., Ü 2) etwas Kost-
: .

ich bin von seiner G. abhängig. 3) unverdiente bares, Reichtum Morgenstunde hat G. im Munde,
:

Gunst: nur aus G. (und Barmherzigkeit) 4) . Ü am frühen Morgen kann man viel schaffen;
Euer Gnaden, früher Anrede an vornehme Leute.
: das kostet eine Stange G., U viel Geld, die Gold-
das Gnadenbild, an einem Wallfahrtsort ver- ammer, goldgelber Singvogel, die Goldamsel,
ehrtes Christus-, Marien- oder Heiligenbild, das ein Singvogel, Pirol, golden, 1) aus Gold: ein
Gnadenbrot, -(e)s, Ü Versorgung im Alter als goldener Armreif; er wollte mir goldene Berge ver-
Dank für geleistete Dienste: das alte Pferd be- sprechen, unerhörte Reichtümer; Handwerk hat
kommt beim Bauern sein G. die Gnadenfrist, einen goldenen Boden, U bringt viel ein; die
letzter Aufschub, das Gnadengesuch, Bitt- Goldene Bulle, Reichsgesetz von 1356; das Gol-
schrift um Begnadigung, der Gnadenort, Wall- dene Kalb, ein Tiergötze im Alten Testament,
fahrtsort, der Gnadenstoß, Stich, um die Todes- Sinnbild der Geldgier; das Goldene Vlies, heil-
qual (eines verwundeten Tieres) abzukürzen. bringendes Widderfell der griechischen Sage;
der Gnadentisch, D Altar, gnädig, 1) Gnade österreichischer und spanischer Orden. 2) gold-
ausübend, barmherzig. 2) freundlich, gütig, farben, metallisch-gelb: goldene Apfel; goldenes
nachsichtig. 3) herablassend wohlwollend. 4) U Haar. 3) Ü wie Gold, treu, zuverlässig ein gol- :

glimpflich, kaum geschädigt: er ist g. davonge- denes Herz; goldene Worte; die goldene Hochzeit,
kommen. 5) gnädige Frau, gnädiges Fräulein, fünfzigster Jahrestag der Eheschließung; die
höfliche Anrede, [germ. Stw.] goldene Mitte, das rechte Maß, weder zuviel
Ich gnappe (habe gnappet), M Schweiz.: wanke, noch zuwenig; der Goldene Schnitt, Teilung A
wackele, knicke um. einer Strecke, wobei der größere Teil sich zum
'ch gnarre (habe gegnarrt), M
niederd.: 1) es kleineren so verhält, wie die ganze Strecke zum
gnarrt, knarrt (Tür). 2) quengele weinerlich. größeren Teil, Abb. G
33; die goldene Zahl, Zahl
ier Gnatz, -es/ 2 e, M
niederd. 1) Grind. 2) Ü : zur Errechnung des Mondzyklus; das Goldene
Übellaunigkeit; übellauniger Mensch, ich Zeitalter, sagenhafte glückliche Urzeit, der Gold-
gnatze (habe gegnatzt), M
niederd. bin ver- : fisch, 1) ein Zierfisch. 2) U reiches Mädchen.
drossen, knurre, zanke, gnatzig, niederd.: M goldgelb, gelb wie Gold, die Goldgrube, 1)
1) grindig. 2) Ü mürrisch, verdrossen. Goldbergwerk. 2) Ü Quelle großen Reichtums:
ier Gneis, -es/-e, Gruppe metamorpher Gesteine, G. goldhaarig, mit gold-
dies Geschäft ist eine
[tirol. Kopfschuppen', zu ahd. .schaben']
, blondem Haar, goldhaltig, Gold enthaltend.
iie Gnitte, Gnitze, -/-n, M
niederd.: kleine der Goldhamster, leicht züchtbarer Hamster.
Mücke. goldig, 1) goldglänzend. 2) U niedlich, nett,
ier Gnom, -en/-en, kleiner Naturgeist, Kobold. reizend, lieb, herzensgut: ein goldiges Kind,
gnomenhaft, wie ein Gnom, zwergenhaft, der Goldlack, -(e)s, ein Kreuzblütler, der Gold-
[mittellat., vielleicht von griech. .Erdbewohner'] regen, ein Gartenstrauch mit hängenden Trau-
iie Gnome, -/-n, Sinnspruch. ElGW. gnomisch. : ben gelber Schmetterlingsblüten, der Gold-
[griech.] schmied, Handwerker, der Gegenstände aus
iie Gnosis, -, 1) im Neuen Testament: die christ- Edelmetall anfertigt oder bearbeitet, der Gold-
liche Erkenntnis. 2) Philosophie: Lehre des schnitt, -(e)s, vergoldete Schnittflächen am
Gnostizismus. der Gnostiker, -s/-, Anhänger Buch, die Goldwaage, Feinwaage für Edel-
der Gnosis. der Gnostizismus, -, religiöse Be- metall: man soll nicht jedes Wort auf die G.
wegungen in der Zeit des frühen Christentums. legen, Ü allzu wörtlich nehmen, [germ. Stw.]
Eigw. gnostisch. [griech.]
: der Golem, -s, jüdische Sagengestalt, [hebr.]
ias Gnu, -s/-s, ein Paarhufer. [Kaffernsprache] das Golf, -s, ein Rasenspiel, Abb. G
33. [engl.]
ias Go, -, japanisches Brettspiel. [Japan.] der Golf, -(e)s/-e, Meerbusen, [ital. aus griech.]
ier Gobelin gobd'lS, -s/-s, gewirkter Wandteppich, das Golgatha, -, Sinnbild tiefsten Schmerzes,
[nach der franz. Färberfamilie Gobelin, 16. Jh.] [nach dem Hügel bei Jerusalem, Christi Kreu-
ier Gockel, -s/-, Hahn: Gockelhahn. [Schallw.j zigungsstätte; hebr. .Schädel']
ier Gode, -n/-n, die Godel, -/-n, oberd. Pate, M : Goliath, ein Riese im Alten Testament, der G.,
Patin, [vgl. Gote] -s/-, riesiger Mensch.
Godwin, männl. Vorname, [ahd. , Gottesfreund'] der Goller, -s/-, f, der, das Göller, -s/-, M
der Gof, -s/-en, M
Schweiz. Kind. : Schweiz. Frauenkragen, Abb.
: 17. [von T
goge (nur Nennf.), M
alem.: gehen. Koller]

17* 259
Gom
Gomor r(h)a, vgl. Sodom und Gomorr(h)a. höchste Wesen: G. der Herr; der liebe G.; das
der Gon, -s/-, der Gorn. Wort Gottes, Bibel; bei G., Beteuerung; in Gottes
die Gondel, -/-n, 1) venezianisches Ruderboot, Namen; um Gottes willen!; G. sei Dank; mit G.!,
Abb. B 47. 2) Korb des Freiballons am Rumpf ; G. befohlen!, grüß G.l, G. mit dir!, behüt dich G.!,
des Luftschiffs angebrachte Kammer, ich gon- Grußformen, gottbewahre!, U auf gar keinen
d(e)le (bin gegondelt), 1) fahre in der Gondel. Fall aber Gott bewahre uns davor! der Götter-
; :

2) U fahre gemächlich (Kahn), der Gondollere, bote, der griechische Gott Hermes, der römische
-/...ri, Gondelführer, [ital. 16. Jh.]; Gott Merkur, die Götterdämmerung, der
der, das Gong, -s/-s, indisch-malaiisches Schlag- Weltuntergang nach dem altnordischen Glauben.
instrument, Abb. G
33, in Europa zum An- gottergeben, sich demütig dem Schicksal fü-
zeigen der Zeit oder des angerichteten Essens gend: ein gottergebener Mensch; aber: sie ist
verwendet: beim Gongschlag ist es acht Uhr. ihrem Gott ergeben. Hptw. die Gottergeben- :

ich gonge (habe gegongt), 1) schlage einen heit, -. Götterspeise, 1) Ambrosia. 2) eine
die
Gong an. 2) es gongt, ein Gongschlag ertönt, Süßspeise, der Gottesacker, B Friedhof, die
[malaiisch] Gottesanbeterin, -/-nen, Fangheuschrecke, der
das Goniometer, -s/-, Winkelmesser, Abb. 17. W Gottesdienst, die gemeinschaftliche Anbetung
die Goniome|trjg, -, Winkelmessung, [griech.] Gottes durch die Gemeinde. ElGW.: gottes-
ich gönne (habe gegönnt) es ihm, gestehe neidlos dienstlich, der Gottesfriede, im MA. von :

zu, sehe gern, daß er es bekommt: dir g. ich der Kirche gebotene Beschränkung der Fehden
allesGute, der Gönner, -s/-, Schutzherr, freund- an bestimmten Tagen, die Gottesfurcht, Ehr-
licher Förderer, gönnerhaft, mit herablassender furcht vor Gott und seinen Geboten. Eigw. :

Freundlichkeit. Hptw.: die Gönnerhaftigkeit, gottesfürchtig. das Gottesgericht, Gottes-


-. gönnerisch, gönnerhaft, die Gönnermiene : urteil, die Gottesgnade, Gnade Gottes aber in ;

mit G. stimmte er zu, mit herablassender Titeln: von Gottes Gnaden König ... das Gottes-
Freundlichkeit, die Gönnerschaft, -, 1) wohl- haus, D Kirche, Tempel, das Gotteslamm,
wollende Unterstützung. 2) Gesamtheit der Christus, die Gotteslästerung, Beschimpfung
Gönner, [ahd.; verwandt mit: Gunst] oder Verhöhnung Gottes. Eigw. gottesläster- :

der Gonokokkus, -/...'kokken, Erreger des Trip- lich, der Gottessohn, Christus, das Gottes-
pers, die Gonorjrhö(e), -/...'rhöen, Tripper. urteil, im MA. Urteil über Schuld oder Un-
:

ElGW. gonorrhoisch, [griech. Kw.j


: schuld durch vermeintliche Hilfe Gottes, die
good bye! gud 'bai, leb(t) wohl! [engl.] Gottheit, -/-en, l)ohne Mz., Gott, Göttlichkeit.
der Goodwill gud'wil, -s, Wertschätzung (eines 2) Götze, Göttergestalt, die Göttin, -/-nen, weibl.
Firma u. a.) [engl.]
Politikers, einer Gottheit, göttlich, 1) auf Gott bezüglich. 2)
der Göpel, -s/-, das Göpelwerk, -/-e, Vorrich- gottähnlich. 3) U wunderbar, prachtvoll. Hptw.:
tung zur Erzeugung einer Antriebskraft, Abb. die Göttlichkeit, -. gottlob!, Gott sei Dank!
G 33. [mhd. Herkunft unklar]
; gottlos, Gott leugnend. Hptw. die Gottlosig- :

goppel, M Schweiz.: hoffentlich. [,Gott wolle!'] keit, -. der, die Gottlose, -n/-n, ein -r, eine -,
ich gor, von: ich gäre. jemand, der Gott leugnet, Atheist, der Gott-
das Gör, -(e)s/-en, auch: die Göre, nordd. M mensch, -en, Christus, der Gottseibejuns, -,
1) kleines Kind. 2) naseweises Mädchen, [eigtl. verhüllend für: Teufel, gottselig, selig im
,klein'] Glauben an Gott: ein gottseliges Leben, Ende.
die Gording, -/-s, Tau zum Zusammenschnüren gottserbärmlich, ganz jämmerlich. Gottvater,
der Segel, [niederd. Gürtung']
, -s, Gott, der Vater, gegenüber Christus und dem
gordisch: ein gordischer Knoten, ein unauflös- Heiligen Geist, gottverlassen, U öde, trostlos:
barer Knoten, Ü eine unlösbar scheinende Auf- eine gottverlassene Gegend, gottvoll, U sehr
gabe; aber: der Gordische Knoten, den Alexander komisch, [germ. Stw.]
der Große mit dem Schwert durchhieb, [nach dem die Gotte, -/-n, M alem. Patin, [vgl. Gote]
:

phrygischen König Gordios] Gottfried, Gotthard, Gotthelf, Gotthilf,


die Göre, -/-n, das Gör. Gotthold, männl. Vornamen, [von: Gott]
die Gorgo, -/...'gonen, weibl. Ungeheuer mit der Götti, -s/-, M
alem.: Pate. [vgl. Gote]
versteinerndem Blick, das Gorgonenhaupt, Ü Gottlieb, Gottlob, Gottwald, Gottwin, männl.
versteinernder Anblick, [griech. Sage] Vornamen, [von: Gott]
der Gorgonzola, -s, ein scharf schmeckender Götz, männl. Vorname, der Götze, -n/-n, Ab-
weicher Käse. [Ort in Italien] gott, falscher Gott, [eigtl. Koseform zu: Gott-
der Gorilla, -s/-s, großer Menschenaffe, [afrikan.] fried; Götze seitLuther .Abgott']
der Gorn, -%j-, M
alem.: Kelle; Schöpfeimer. dieGouache gu'a:f, -/-n, Guasch.
die Gösch, -/-en, 1) kleine im Hafen am Bug ge- der Gouda 'xauda, -s/-s, der Goudakäse, ein
setzte Flagge. 2) Oberecke an Flaggen, [niederl.] Schnittkäse, [niederländische Stadt]
die Gosche, -/-n, M
oberd. Mund, [wohl germ.j
: der Gourmand gur'mä, -s/-s, Vielesser; fälsch-
die Gose, -/-n, ein obergäriges Weißbier. [Fluß lich: Feinschmecker, der Gourmet gur'me,
bei Goslar] -s/-s, Feinschmecker, der Gout gu:, -s/-s, Ge-
der Gospelsong, volkstümlich-religiöser Gesang schmack, ich goutiere (habe goutiert) es, finde
der nordamerikanischen Neger, [engl.] Geschmack an etwas, habe gern, genieße, [franz.]
ich goß, von: ich gieße, die Gosse, -/-n, 1) Ab- die Gouvernante gu..., -/-n, Hauslehrerin, Er-
guß, Rinnstein, Abb. R 23. 2) U Zustand der zieherin, gouvernantenhaft, altjüngferlich und
äußersten Verkommenheit: er hat sie aus der schulmeisterlich, das Gouvernement guverni-
G. aufgelesen, [von: gießen] 'mä, -s/-s, 1) Regierung. 2) Statthalterschaft,
das Gössel, -s/-(n), M
niederd.: Gänseküken. Provinz, der Gouverneur guvcr'ne:r, -s/-e,
der Gpte, -n/-n, die G., -/-n, M
oberd.: Pate, Statthalter, oberster Beamter eines Gliedstaats,
Patin, [germ., wohl von: Gottvater, Gottmutter] einer Provinz, einer Kolonie, [franz.]
der Gpte, -n/-n, Angehöriger eines germanischen Gr., Abk. für: Greenwich (bei Zeit- und Längen-
Stammes, die Gotik, -, Baustil des Hoch- und angaben).
Spätmittelalters,' Abb. S 73. gotisch, 1) die das Grab, -(e)s/ i'er, 1) Ruheplatz eines Toten,
Goten betreffend. 2) im Stil der Gotik, Abb. S 73. Abb. F 37: man hat ihn zu Grabe getragen, be-
goethisch, Goethisch 'gö..., auf den Dichter erdigt; still, düster, verschwiegen wie ein G. 2) U
Goethe bezogen, vgl. ÜBERS. E 4, C. Untergang, Ende diese Hoffnung mußten wir zu
:

das Gotlandium, -s, ÜBERS. Ell. Grabe tragen, aufgeben, ich grabe (grub, habe
der Gott, -es/-er, 1) kultisch verehrtes über- gegraben; du gräbst, er gräbt) (es), 1) mache
menschliches Wesen, Gottheit: die griechischen eine Vertiefung: wir wollen einen Brunnen gra-
Götter. 2) ohne Mz., meist ohne Geschlechts- ben. 2) bohre, versenke, vertiefe hinein: das
wort, im Christentum der Weltenlenker, das Flugzeug grub sich beim Absturz tief in den Sand;

260
Gra

- 'der Behälter der Messerstidiel der Hohlstidiel (der Bollstichel)

Gradierwerk gravieren

das hat sich mir tief ins Gedächtnis gegraben, Ü 2) Meßgesangbuch, graduell, nach Graden;
eingeprägt. 3) schürfe, suche unter der Erde sie : stufenweise, ich graduiere (habe graduiert), 1)
graben nach Erz, Gold, Kohle, ich g. es ab, 1) es, teile nach Graden ab. 2) ihn, erteile ihm einen
nehme ein Stück Erde weg (Hügel). 2) leite (akademischen) Grad: graduierter Ingenieur,
durch einen Graben ab man hat ihm das Wasser
: Abk.: Ing. grad. [lat. gradus Schritt'] ,

abgegraben, Ü ihn seiner Wirkungsmöglichkeit grade, U gerade.


beraubt, ich g. es aus, 1) hole aus der Erde, lege der Grad(e)l, -s/-, M
oberd. 1) feste Matratzen-
:

frei (Altertümer). 2) Ü hole aus der Vergangen- leinwand. 2) Kies, grober Sand.
heit hervor, belebe neu (Erinnerungen, verges- der Graf, -en/-en, 1) früher: Adelstitel, heute:
sene Literatur), ich g. ein, 1) Schätze, verberge Teil des Familiennamens. 2) im MA. Beamter :

unter der Erde. 2) es, pflanze ein. 3) ein Tier, der fränkischen Könige Pfalzgraf. 3): niederd.: M
ein Soldat gräbt sich ein, gräbt sich einen Bau, genossenschaftlicher Beamter: Deichgraf, die
ein Schutzloch. 4) es gräbt sich mir ein, Ü es prägt Gräfin, -/-nen, Frau mit Grafentitel, gräflich,
sich mir ins Gedächtnis, ich g. es um, wende zu einem Grafen gehörend, die Grafschaft,
mit dem Spaten die oberste Erdschicht um. der -/-en, Amtsbezirk eines Grafen, [ahd.]
Graben, -s/ 2 1) künstlicher Einschnitt in den
, Grafik usw., eingedeutscht für: Graphik usw.
Boden als Wasserrinne oder Laufgang. 2) @ das Grahambrot, grobes Weizenschrotbrot.
abgesunkener Streifen der Erdkruste, z. B. das [S. Graham, amerikan. Arzt, 1794-1851]
Oberrheinische Tiefland: Grabenbruch, die gräko-latejnisch, griechisch-lateinisch. die
Grabesruhe, Totenstille, ungestörte Ruhe, die Gräkomanie. -, übertriebene Vorliebe für das
Grablegung, B Begräbnis Christi, das Grab- Griechentum, das Gräkum, -s, Graecum. [Kw.]
mal, -s/ 2 er und -e, Stein oder Aufbau über der Gral, -s, ein segenbringender Gegenstand der
einem Grab, Abb. F 37. die Grabschändung, mittelalterlichen Dichtung: der Heilige G.;
Zerstörung oder Beschädigung eines Grabes, das Gralsburg; Gralsritter, [altfranz.; Parzivalsage]
Grabscheit, M ostd. Spaten, der Grabstichel,
: ich bin ihm gram, habe einen Groll gegen ihn.
Werkzeug der Kupferstecher und Graveure, der Gram, -s, nagender Kummer, hoffnungslose
Abb. H 25. die Grabung, -/-en, das Graben, Trauer, ich gräme mich (habe mich gegrämt)
die Ausgrabung, [germ. Stw.] über ihn, mache mir bittere Gedanken das grämt :

ich grabb(e)le (habe gegrabbelt), M nordd. mich, gramerfüllt, gramgebeugt, voller


berühre tastend. Hptw.: die Grabbelej, -/-en. Gram; aber: von Gram erfüllt, gebeugt, gräm-
Grace gre:s, weibl. Vorname, [engl., zu lat. gratia lich, verdrießlich (von Anlage), verbittert, un-
,Anmut, Gnade'] freundlich, [germ.; verwandt mit: grimm]
die Grachel, -/-n, M oberd. Granne. : die Gramfärbung, ein Färbeverfahren zur
die Gracht, -/-en, M niederd. Kanal in nieder- : Unterscheidung von Bakterien: gramnegativ;
ländischen Städten, [verwandt mit: Graben] grampositiv, [dän. Pathologe, 1853-1938]
das Grajcum, -s, auch: Gräkum, eine Prüfung das Gramm, -s/-e und bei Maßangaben -,
im Griechischen, [lat. ,das Griechische'] Zeichen: g, Gewichtseinheit, Übers. M 8.
grad., Abk. für: graduiert. [griech. Kw.]
der Grad,-(e)s/-e und bei Maßangaben -, Zei- die Grammatik, -/-en, 1) ohne Mz., Sprachlehre,
chen: °, 1) Abstufung, Stärke, Meßzahl einer Übers. S 60. 2) Lehrbuch der Sprachlehre.
Größe: im höchsten G., sehr stark. 2) Maßeinheit ElGW. grammatisch, grammatikalisch, der
:

der Temperatur, Abb. A Übers.


8, M
8: 15 G. Grammatiker, -s/-, Kenner der Grammatik,
Celsius Wärme. 3) s*s Nähe der Verwandtschaft [griech.]
oder Schwägerschaft: Vettern zweiten Grades. die Grammel, -/-n, M oberd. : Griebe (im Fett).
4) A der 360. Teil des Vollwinkels unter 40° ; das Grammophon, -s/-e, Handelsname für einen
nördlicher Breite, ®
auf dem 40. nördlichen Brei- Kw.]
Plattenspieler, [griech.
tengrad. 5) G. einer Gleichung, höchste darin A das Gran, Grän, -(e)s/-e und bei Maßangaben -,
vorkommende Potenz der Unbekannten. 6) Sb früheres Apotheker- und Edelmetallgewicht,
Rang: Dienstgrad. 7) Hochschule: Würde, Titel: [lat. ,Korn']
Doktorgrad, die Gradation, -/-en, Abstufung. die Granadille, -/-n, Grenadille.
der Gradient, -en/-en, A
Gefälle, die Gra- der Granat, -(e)s/-e, 1) Gruppe von Mineralien,
diente, -/-n, Neigungslinie, ich gradjgre (habe z. T. Edelsteine. 2) eine Garnele, der Granat-
gradiert) es, 1) stufe ab. 2) legiere (Münzen). apfel, Frucht vom Granatbaum, der Granat-
3) verbessere die Farbe einer Goldlegierung. 4) baum, dorniger, scharlachrot blühender Baum.
erhöhe den Salzgehalt einer Sole im Gradier- granatrot, scharlachrot wie die Blüten des
werk. Hptw. die Gradierung, -/-en. das Gra-
: Granatbaums. [1 lat. gekörnter (Stein)'; 2 zu:
,

djerhaus, Gradierwerk, Abb. G34. ...gradig, Granne]


... Grad zeigend: zweigradig oder 2gradig. der die Granate, -/-n, Artilleriegeschoß, Abb. G 15.
Gradmesser, Maßstab, das Gradnetz, das granata .Granatapfel' 17. Jh.]
[ital. ;

Netz der Längen- und Breitengrade auf dem der Grand,-(e)s, 1) M


niederd. grober Kies. :

Globus, Abb. G 31. gr adual, den Grad, Rang 2) Mz. -e, M


oberd.: Behälter; Trog. 3) Grant.
:

betreffend, das Graduale, -s/...li|en, kath. der Grand grä, -s/-s, eine Spielart beim Skat, der
Kirche: 1) kurzer Zwischengesang in der Messe. Grande, -n/-n, Mitglied des spanischen Hoch-

261
Gra

das Kammgras die Quecke (das Rohr) das Zittergras


das Wiesenrispengras das Mariengras Gras der Fuchsschwanz das Honiggras

adels. die Grandezza, -, steife Würde, [franz., tige Pflanze, Abb. G 35, Hauptbestandteil der
span., ,groß'] Wiesen; Sinnbild von rasch Wachsendem, rasch
die Grandel, -/-n, auch: Gräne, Eckzahn im V Welkendem: es wächst G. darüber, Ü es wird
Oberkiefer des Rotwildes. vergessen; er hört das G. wachsen, Ü weiß alles
grandig, 1) G groß, gut, schön. 2) grantig. besser; er beißt ins G., U stirbt. 2) U Marihuana.
grandios, großartig, prächtig, [ital.-lat.] Verkl.: das Gräschen, Gräslein, -s/- oder
der Grand ouvert grä u'vt:r, - -/-s -s, Spielart Gräserchen. ich grase (habe gegrast) Vieh grast, :

beim Skat, der Grand Prix grä 'pH:, - -/- -, weidet, frißt Gras, ich g. es ab, Ü bearbeite ein
großer Preis, der Grandsei gneur grast' nja:r, Gebiet daß niemand dort noch etwas er-
so,
-s/-s oder -e, vornehmer Herr, [franz.] reichen kann: der Vertreter hat den ganzen Be-
die Gräne, -/-n, Grandel. zirk abgegrast, der Graser, -s/-, V Zunge von
es gr än(e)let (hat gegrän(e)let), M
Schweiz. wird : Rot- und Damwild, grasgrün, hellgrün wie
schimmlig. Gras, der Grashalm, Stengel des Grases, der
ich granigre (habe graniert) es, zermahle zu Grashüpfer, U Heuschrecke, grasig, 1) mit
Körnern, der Granit, -s/-e, am weitesten ver- Gras bewachsen. 2) wie Gras, die Grasmücke,
breitetes Tiefengestein: du wirst bei ihm auf G. ein Singvogel, die Grasnarbe, vom Gras durch-
beißen, Ü auf unüberwindlichen Widerstand wurzeltes Erdreich, [germ. Stw.]
stoßen. Eigw. graniten, [lat. ,Korn']
: esgrassjgrt (hat grassiert), geht um, tritt gehäuft
der Granitzer, -s/-, M
Schweiz. Hausierer. : auf (Krankheit), [lat.; 16. Jh.]
die Granne, -/-n, 1) borstige Spitze an Gräsern. gräßlich, schrecklich, ekelhaft, grauenhaft: ein
2) Oberhaar im Pelz. Eigw.: grannig, [mhd.] gräßlicher Anblick. Hptw. die Gräßlichkeit, -.
:

ich gränne (habe gegrännet), M


alem.: 1) grinse. [mhd. ,aufgeregt']
2) schneide eine (saure) Grimasse. 3) flenne. der Grat, -s/-e, 1) scharfe Kante. 2) Kammlinie
der Grans, -es/*e, Gransen, -s/-, besonders M des Berges, Abb. B 20. 3) Q
Schnittlinie zweier
alem.: Bug oder Heck eines Schiffes, [ahd.] Dach- oder Gewölbefiächen. 4) Leiste, die in
der Grant, -s, M
bayr., österr.: Übellaunigkeit, eine Rinne paßt: Gratleiste. 5) Fase, ich grate
Unwille, grantig, M
bayr., österr.: verdrieß- es ab (habe abgegratet), schleife den Grat von
lich, mürrisch. (metallischen) Werkstücken ab. [ahd.]
ich granuliere (habe granuliert), 1) es, zer- die Gräte, -/-n, verknöcherte Sehne der Fische.
mahle zu Körnchen. 2) es, verziere Schmuck- ich gräte den Fisch aus (habe ausgegrätet),
sachen durch aufgeschweißte Kügelchen. 3) die entferne die Gräten, grätig, 1) grätenreich. 2)
Wunde granuliert, bildet Fleischwärzchen, ver- U reizbar, gereizt, [von: Grat]
narbt. Hptw. : die Granulation, -/-en. der die Graten, -/*, M
österr. 1) Spreu. 2) Gräte.
:

Granulit, -s/-e, ein Gestein, das Granulom, das Gratias, -, Dankgebet, die Gratifikation,
-s/-e, geschwulstähnliche Bildung von Fleisch-
f -/-en, besondere Vergütung neben dem regel-
wärzchen, granulös, körnig, die Granulöse, -, mäßigen Gehalt: Weihnachtsgratifikation, [lat.]
{ eine Augenkrankheit, [lat. Kw.] die Gräting, -/-e oder -s, &
Gitterfußboden im
die Grapefruit 'gre:pfru:t, -/-s, Pampelmuse, Schiff, [engl. Lw.]
[engl.] ich gratiniere (habe gratiniert) es, überbacke mit
...graph, ...Schrift, ...Schreiber: Geograph. Semmelbrösel oder geriebenem Käse, [franz.]
...graphie, ...(be)schreibung, ...künde: Geogra- gratis, kostenlos, unentgeltlich: g. und franko,
phie, die Graphik, Zeichenkunst und
-, 1) die unentgeltlich und portofrei, [lat. Lw. ; 16. Jh.]
das Verfahren, Schrift und Bild durch Druck ich grätsche, 1) (habe gegrätscht) die Beine,
zu vervielfältigen. 2) Mz. -en, das durch diese
: spreize sie, stelle auseinander. 2) (bin gegrätscht),
Vervielfältigungstechnik entstandene Blatt. springe mit gespreizten Beinen, ich g. ab (bin
Eigw. graphisch, der Graphiker, -s/-, aus-
: abgegrätscht), springe in Grätschstellung ab. die
gebildeter Zeichner, der Vorlagen zum Verviel- Grätsche, -/-n, Sprung mit gespreizten Beinen
fältigen herstellt: Gebrauchsgraphiker, der Gra- über Bock, Kasten, Pferd, Abb. T
23. [zu: Grat]
phit, -s/-e, kristallisierter reiner Kohlenstoff. der Gratulant, -en/-en, Glückwünschender, ich
der Graphologe, -n/-n, Kenner der Grapho- gratuliere (habe gratuliert) ihm zu etwas, be-
logie, die Graphologig, -j die Deutung des glückwünsche ihn. Hptw.: die Gratulation,
Charakters aus der Handschrift. Eigw. gra- : -/-en. [lat.]
phologisch, [griech. .schreiben'] grau, von grauer Farbe, aus schwarz und weiß
ich grapsche, grapse (habe gegrapscht, gegrapst) gemischt; Sinnbild für: trüb, eintönig (Stim-
nach ihm, U greife schnell und begierig danach, mung): g. in g., trostlos, ohne Abwechslung;
[germ. Stw.] das graue Elend; er wird g., bekommt graues
das Gras, -es/ ff er, 1) schmalblättrige, (meist) krau- Haar, altert laß dir keine grauen Haare darüber
;

262
Gre
wachsen, U mach dir darum keine Sorgen; in die Grege Rohseidenfaden, [franz.]
gre: 3, -,
grauer Vorzeit, in alten Zeiten ; aber die Grauen : Gregor, männl. Vorname, gregorianisch, auf
Schwestern, eine katholische Kongregation, das einen Papst Gregor bezogen; aber: der Grego-
Grau, -s, graue Farbe, graublau, zwischen rianische Kalender, 1582 von Papst Gregor XIII.
grau und blau gefärbt, das Graubrot, aus eingeführter, heute noch gültiger Kalender,
Roggen- und Weizenmehl gemischtes Brot, das [griech. ,der Wachsame']
Grauchen, -s/-, Eselchen, es gräu(e)let (hat der Greif, -(e)s/-e oder -en/-en, ein Fabeltier
gegräu(e)let), M
Schweiz. wird schimmlig, gräu-
: mit Löwentatzen und Flügeln, [ahd. aus assyr.]
lich, einwenig grau, graumeliert, mit grauen greifbar, 1) zum Greifen nahe. 2) Ü offenkundig,
Haaren durchzogen: graumeliertes Haar; aber: deutlich: ein greifbares Ergebnis. 3) (3 sofort
sein Haar ist grau meliert, es graut (hat gegraut), lieferbar, ich greife (griff, habe gegriffen), 1)
1) wird grau, dämmert der Morgen graut. 2) M
: es, erfasse, nehme in die Hand, zwischen die
Schweiz.: wird schimmlig, das Grautier, Esel. Finger oder in ein Greifwerkzeug: ich g.
die Grajjwacke, -, sandsteinartiges Ablage- einen Akkord; ich sah es zum Greifen nahe vor
rungsgestein, das Grguwerk, -(e)s, Feh. mir, unmittelbar vor mir, ganz nahe; der Bagger
[germ.] greift; es greift um sich, U breitet sich aus. 2) es
ich graue mich (habe mich gegraut) oder mir greift, Ü erreicht, berührt: sein Unglück greift
graut oder es graut mir vor ihm, ich empfinde mir ans Herz, erweckt mein Mitgefühl das greift ;

Grauen, das Grauen, -s, 1) lähmende Furcht. an meine Ehre, verletzt sie. 3) ihn, nehme ge-
2) Abscheu, Ekel, grauenhaft, grauenvoll, fangen: der Dieb wurde gegriffen. 4) nach ihm,
furchtbar, entsetzlich, ich graule mich (habe lange, strecke die Hand danach aus. 5) ein Pferd
mich gegrault) oder mir grault oder es grault mir greift sich, berührt bei jedem Schritt den Vorder-
vor ihm, ich fürchte mich sehr, graulich, un- mit dem Hinterfuß, ich g. es ab, 1) betaste über-
heimlich, zum Fürchten, graus, t grauener- all. 2) nütze ab. ich g. an, 1) ihn, gehe feind-
regend, schrecklich, der Graus, -es, Grausen. lich auf ihn los. 2) ihn mit Worten, verleumde,
grausam, 1) andere quälend, roh: g. gegen an- belästige. 3) es, erfasse, greife, berühre. 4) es,
dere. 2) grimmig: grausame Kälte. 3) U sehr: Ü beginne, mache greift die Arbeit richtig an! 5)
:

g. schwer. Hptw. die Grausamkeit, -/-en. ich


: es, breche an, beginne zu verbrauchen: die letzten
grause mich (habe mich gegraust) oder mir Spargroschen soll man nie angreifen. 6) es greift
graust oder es graust mir vor ihm, ich fürchte mich an, strengt mich an. ich g. auf, 1) ihn,
mich; ekele mich, das Grausen, -s, auch: Graus, nehme gefangen, ergreife. 2) es, Ü nehme wieder
Gefühl der Furcht und des Abscheus mich faßt : auf (einen Gedanken). 3) es, U gehe sofort
ein kaltes G. grausig, Grauen erregend, grauen- darauf ein .er hat deine Bemerkung gleich aufgegrif-
voll, [ahd.] fen. 4) der Hund greift auf, V
folgt der Fährte
die Graupe, -/-n, 1) enthülstes und oft zerkleiner- scharf spürend, ich g. aus, beeile mich: mit aus-
tes Gersten- oder Weizenkorn. 2) 9? Zinnstein- greifenden Schritten, ich g. durch, 1) strecke den
kristall. Verkl. das Graupchen, -s/-. die Grau-
: Arm hindurch. 2) Ü schaffe Ordnung, setze mich
pel, -/-n, kleineres Hagelkorn, es graupelt (hat kräftig durch: durchgreifende Erfolge, ich g. ein,
gegraupelt), es fallen Graupeln, [slaw. Lw.] 1) beteilige mich wirksam die Polizei mußte ein-
:

der Graus, -es, 1) f Schutt, verwittertes Gestein. greifen. 2) ein Zahnrad greift ein, faßt, ich g. fehl,
2) das Grausen, -* ich graue mich. [1 zu: Grieß] versehe mich, wende eine falsche Maßnahme an.
es graut usw., das Grau werk, -*• grau. ich g. über, 1) es greift über, U dehnt sich weiter
das Gravamen, -s/...mina, Beschwerde, [lat.] aus. 2) überschreite meine Grenzen: er griff in
grave, J ernst, feierlich, langsam, [ital. ,schwer']
1

meine Befugnisse über, ich g. vor, 1) eile der Zeit


der Graveur gra'vo:r, -s/-e, berufsmäßiger voran. 2) ihm, warte seine Wirkung, Entschei-
Gravierer. ich graviore (habe graviert) es, ritze dung nicht ab. ich g. zu, packe zu, nehme, was
Zeichnungen in Metall oder andere harte Stoffe, sich bietet: bitte, greifen Sie zu!, essen Sie! der
Abb. G34. die Gravur, -/-en, 1) ohne Mz., das Grejfer, -s/-, packendes Werkzeug, z. B. am
Gravieren. 2) das durch Gravieren Entstandene. Kran, Abb. B 3, P 12. der Grejfvogel, Raub-
die Gravüre, -/-n, eine Tiefdruckform und vogel, der Greifzirkel, ein Meßzeug für Dicken
deren Abdruck, früher Kupfer- und Stahlstich,
: und Abstände, [germ.]
[franz. Lw. aus germ. graben] ich grejne (habe gegreint), 1) weine klagend.
gravid, { schwanger, die Gravidität, -/-en, { 2) f grinse. 3) t schelte, der Grejner, -s/-, t
Schwangerschaft, [lat.] weinerlich nörgelnder, zankender Mensch, [ahd. ]
gravierend, erschwerend: gravierende Umstände, greis, D sehr alt, altersgrau: ein greises Haupt,
das Gravimeter, -s/-, Geophysik: Schwere- der Greis, -es/-e, alter, gebrechlicher Mann.
messer, die Gravime trie, -, 1) Gewichts-o grejsenhaft, mit Schwächen des hohen Alters,
analyse. 2) Geophysik: Schweremessung. Eigw. : altersschwach. Hptw. die Greisenhaftigkeit, -.
:

gravime trisch. der Gravis, -/-, Tonzeichen, die Greisin, -/-nen, alte, gebrechliche Frau,
z. B. ä. die Gravität, -, gemessene Würde, [niederd. ,grau']
betonte Feierlichkeit. Eigw. gravitätisch, die
: der Greißler, -s/-, österr. M
1) verächtlich: :

Gravitation, -, Physik: Massenanziehung, ich Lebensmittelhändler. 2) Ü Kleinigkeitskrämer.


gravitiere (habe gravitiert) nach ihm, neige grell, 1) die Sinne schmerzlich berührend, schrill,
(infolge der Schwerkraft) dazu hin, werde davon durchdringend eine grelle Stimme. 2) auffallend
:

angezogen, [lat. ,schwer'] kräftig bunt grelle Farben; grellrot. 3) blendend


:

die Gravur, Gravüre, -* der Graveur. hell: im grellen Licht der Scheinwerfer. Hptw.:
die Grazie ...is, -/...zi|en, 1) ohne Mz., Anmut, die Grelle, -. [mhd. ,zornig schreiend']
Liebreiz. 2) eine der drei römischen Göttinnen das Gremium, -s/...mi|en, Körperschaft, Aus-
der Anmut. 3) U anmutige junge Dame, grazil, schuß.' [lat.]
schlank, zierlich, geschmeidig, grazi ös, anmutig.
j
der Grempel, -s/-, Krempel, der Grempler, -s/-,
grazio so, J lieblich, [lat.]
1

Krempler.
ich gräzisigre (habe gräzisiert) es, forme nach der Grenadigr, -s/-e, Soldat bestimmter Infan-
griechischem Muster, der Gräzismus, -/...men, terieregimenter: Panzergrenadier, [franz.; um
altgriechische Spracheigentümlichkeit in einer 1690, eigtl. , Granatenwerfer']
nichtgriechischen Sprache, der Gräzist, -en/-en, die Grenadille, -/-n, auch: Granadille, die eßbare
Kenner des Griechischen, [lat.] Frucht von Passionsblumen, [franz.]
das Greenhorn 'gri:n..., -s/-s, Grünschnabel, die Grenadine, -, durchsichtiges Seidengewebe,
Neuling, [engl.] [nach der span. Stadt Granada]
Greenwich 'grinidz, Abk. Gr., Stadtteil von
: der Grendel, -s/-, 1) oberes Schleusentor. 2)
London, liegt auf dem
Nullmeridian: Green- Pflugbalken, Abb. P 12. 3) Schlagbaum, [germ.]
wicher Zeit, westeuropäische Zeit. die Grenze, -/-n, 1) Linie, die zwei Grundstücke,

263
Gre

Das griechische Alphabet

Name
Gro

Groß- und Kleinschreibung


1. Hauptregel: Groß schreibt man den ersten dick und dünn, für alt und jung, groß und klein
Buchstaben eines Satzes, einer wörtlichen Rede, (jedermann), Verkauf im großen und kleinen, des
einer Anführung (etwa eines Buchtitels). Am längeren, des näheren, den kürzeren ziehen, im
Anfang und nach einem Punkt, einem Frage- argen liegen, ins trockene bringen, im reinen sein,
und Ausrufezeichen steht also immer ein großer auf dem laufenden bleiben, es ist mir ein leichtes,
Buchstabe. Ausnahmen: „So ist es!", sagte er. es ist das gegebene. Eigenschaftswörter und Zah-
's ist recht. len bei Namen schreibt man groß, weil sie Teile
2. Hauptregel: Groß schreibt man alle Haupt- der Namen sind Karl der Fünfte, Kieler Neueste
:

wörter und hauptwörtlich gebrauchten Wörter: Nachrichten. Das gilt auch für Namen im Be-
der Hund, das Muß, das Gute, etwas Gutes, reich der Botanik und der Zoologie: das Trä-
nichts Gutes, allerlei Gutes, das Singen, viele nende Herz, der Schwarze Panther. Über Ab-
Wenig geben ein Viel, das Wenn und Aber, das leitungen von Personennamen und erdkund-
lichen Namen vgl. Übers. E 4.
Ja und Nein, das A und O usw. Ausnahmen:
mir beide, der erste beste, der einzelne, der andere, 3. Hauptregel: Die förmliche Anrede Sie wird
ein jeder, die vielen, im ganzen, im übrigen, alles stets groß geschrieben, in Briefen auch Du und
übrige, im allgemeinen, jeder beliebige, ein paar Ihr und ihre Beugungsfälle: Dich, Euch usw.;
Menschen (mehrere); Redewendungen: durch bei älteren Anreden Er, Sie, Ihr, Seine Hoheit. :

grippal, auch: grippös, auf Grippe beruhend, der Großen aufs Kleine schließen; die großen Ferien,
Grippe ähnlich: grippaler Infekt, die Grippe, Sommerferien der Schule; die große Pause (im
-/-n, eine mit Fieber verbundene Infektions- Theater, Konzert); das sollte man nicht an die
krankheit, grippös, grippal, [franz. zu: »greifen'] große Glocke hängen, U überall erzählen. 2) lang,
der Grips, -es, U Verstand: sie hat (keinen) G. hoch, breit: ich bin viel größer als du; ein
[von: greifen] großer Teil, viele, vieles; der größere Teil, mehr
die Grisaille gri'za:j, -, 1) Malerei grau in grau. als die Hälfte er machte große Augen, sah mich
;

2) ein leichter Kleiderstoff, [franz.] g. an, war erstaunt. 3) stark, heftig: ich habe
die Grisette, -/-n, 1) Pariser Putzmacherin. 2) großen Hunger; in der größten Kälte; darin ist
leichtlebiges Mädchen, [franz. ; 1800] um er g., U sehr tüchtig; große Fahrt machen, J,
grislet, gerislet. schnell fahren. 4) Ü bedeutend: große Männer;
der Grit, -s/-e, ein Sandstein, [engl.] große Gedanken; er hat einen Zug ins Große, zum
der Grizzlybär 'grizli..., ein grauer Bär Nord- Großen, zur Großzügigkeit; Friedrich der Große,
amerikas, [engl.] Abk. d. Gr. er leistet etwas, viel, wenig, nichts
: ;

gr.-kath., Abk. für: griechisch-katholisch. Großes; er ist im Großen wie im Kleinen treu. 5)
grob (gröber, am gröbsten), 1) wenig zerkleinert, Ü edel, seelisch vornehm er denkt g. von ihm; :

in größeren Körnern g. gemahlen. 2) dick, rauh


: das war g. gehandelt. 6) vornehm die große Welt, :

grobes Tuch; eine grobe Stimme. 3) Ü unhöflich, Ü die gesellschaftlich führende Schicht; eine
derb: ein grober Kerl; grobe Reden. 4) U stark, große Dame; er lebt auf großem Fuß, U ver-
schlimm ein grober Fehler; grober Unfug, (f& die
: schwenderisch. 7) erwachsen wenn ich erst g. bin; :

Verletzung oder Gefährdung der öffentlichen meine große Schwester ;g. und klein, alle Menschen,
Ordnung. 5) schwer, beschwerlich: grobe Arbeit; jedermann, aber: Große und Kleine, die Großen
ich mußte grobes Geschütz (gegen ihn) auffahren, und die Kleinen waren da. 8) Sprachlehre: von
Ü energische Maßnahmen ergreifen; aber: er besonderer, größerer Form (Buchstabe), Übers.
ist aus dem Gröbsten heraus. 6) £ stark bewegt: G 37 man muß das Wort g. schreiben, mit großem
:

grobe See. 7) V groß, schwer (Wildschwein), die Anfangsbuchstaben. 9) in Mengen: Getreide im


Grobheit, -/-en, 1) ohne Mz., grobe Beschaffen- großen, nicht für Einzelverbraucher; er treibt
heit; Ü grobes Wesen. 2) Beschimpfung, Handel, verkauft im großen und im kleinen; großes
Schimpfwort: sie werfen einander Grobheiten an Geld, Stücke von höheren Werten; im großen
den Kopf, der Grobian, -(e)s/-e, grober Mensch. (und) ganzen, ohne Berücksichtigung von Einzel-
gröblich, derb, heftig: er hat das Gebot der heiten. 10) U viel, besonders: da liegt mir nichts
Höflichkeit g. verletzt, grobschlächtig, derb, g. dran; ich habe g. verdient; der Umsatz ist um ein
plump: ein grobschlächtiger Mensch, der Grob- großes gestiegen. 11) Zusammenschreibung mit
schmied, f Eisenschmied, [ahd.] Zeitwörtern, wenn ein neuer Begriff entsteht:
derGroden, -s/-, M niederd. angeschwemmtes : er hat großgetan, sich großgemacht, U geprahlt;
Vorland vor dem Deich, [zu: Gras, grün] sie hat die Kinder allein großgezogen, Ü aufge-
der Grog, -s/-s, Getränk aus Rum, heißem Was- zogen; aber Getrenntschreibung in ursprüng-
ser und Zucker, [engl.; 1800] um licher Bedeutung es soll g. sein, g. werden, groß-
:

groggy, 1) Boxsport: schwer angeschlagen, halb angelegt, großzügig angelegt ein großangelegter :

betäubt. 2) Ü erschöpft, ermüdet, [engl.] Plan aber dieser Plan ist groß angelegt, groß-
; :

ich gröle (habe gegrölt), U schreie, lärme. Hptw. : artig, prachtvoll, herrlich. Hptw. die Groß- :

die Gröler ej, -. [mittelniederd.] artigkeit, -. der, die Große, -n/-n, ein -r, eine -,
der Groll, -(e)s, gegen ihn, unterdrückter Ärger, 1) Erwachsene(r). 2) Ü Mensch von Bedeutung.
Haß. ich grolle (habe gegrollt), 1) ihm, hege die Größe, -/-n, 1) Ausdehnung, Umfang, Raum-
Groll gegen ihn, zürne ihm. 2) der Donner grollt, inhalt, Aufnahmefähigkeit. 2) Ü Ausmaß, Be-
dröhnt, [zu: grell] deutung, Wichtigkeit, sittlicher Wert. 3) U je-
der Groom gru:m, -s/-s, Reitknecht, [engl.] mand, der Bedeutendes leistet, berühmte Persön-
die Groppe, -/-n, ein Fisch, [niederd.] lichkeit Filmgröße; eine Größe im Rechnen. 4) A
:

das Gros gro:, - gro:(s)l- gro:s, Hauptmasse: & Wert, Zahl, die Großeltern, Mz., Übers. F 6.
das G. des Heeres, [franz.] großenteils (größer(e)nteils, größtenteils), zum
das Gros gros, -ses/-se und bei Wertangaben -, großen Teil, für gewöhnlich, der Größen-
altes Zählmaß, 12 Dutzend, [niederl. aus franz.] wahn, -s, (krankhafte) übersteigerte Selbst-
der Groschen, -s/-> 1) früher: eine Münze in schätzung. Eigw. : größenwahnsinnig, der
zahlreichen Ländern. 2) Abk. g, Vioo österr. : Großfürst, altrussischer Herrschertitel. 2)
1)
Schilling. 3) U 10 Pfennig: Parkgroschen. 4) U Titel näherer Verwandter des Zaren, der Groß-
Geld, Erspartes meine paar G. [lat. ,der Dicke']
: handel, Verkauf von Waren zur Weiterverarbei-
groß (größer, amgrößten), Abb. E 3, 1) (räum- tung (bei Rohstoffen) oder an Wiederverkäufer.
lich) ausgedehnt: wie g. ist das Bild?; vom der Großhandelspreis, Einkaufspreis, der

265
Gro
Großhändler, Kaufmann im Großhandel. grüne Minna, U Polizeiauto; wir erwischten die
großherzig, edeldenkend, freigebig. Hptw. die : grüne Welle, an mehreren Verkehrsampeln hin-
Großherzigkeit, -. der Großherzog, Fürst im tereinander grünes Licht zum Durchfahren; die
Rang zwischen Herzog und König, das Groß- Grüne Insel, Irland; der Grüne Donnerstag, Grün-
hirn, Teil des Gehirns, das Großhundert, t donnerstag; das ist dasselbe in Grün, U das gleiche
zehn Dutzend, großjährig, volljährig. Hptw.: äußerlich ein wenig abgewandelt. 2) jung, frisch,
die Großjährigkeit, -. das Großkind, M unreif: grüne Heringe; am grünen Holz; die Erd-
Schweiz. Enkel, der Großkopfete, -n/-n, ein -r,
: beeren sind noch g. 3) Ü unerfahren: ein grüner
M oberd. Einflußreicher, Hochgestellter, groß-
: Junge. 4) Ü wohlgesinnt, gewogen: ich bin dir g.;
kotzig, U prahlerisch, die Großmacht, Staat die grüne Seite, U linke Seite (wo das Herz sitzt).
von Weltbedeutung, großmächtig, sehr mäch- das Grün, -s, 1) grüne Farbe: bei G. darf man
tig, die Großmannssucht, -, Ehrgeiz ohne die Straße überqueren; die Verkehrsampel zeigt G.
Tüchtigkeit. Eigw.: großmannssüchtig. das 2) Kartenspiel: eine Farbe (Pik), Abb. S 57. 3)
Großmaul, U Großsprecher. Eigw. groß-: Golf: mit Rasen bestandener Teil der Spielbahn,
mäulig, U. der Großmeister, Oberhaupt von in dem sich das Loch befindet, die Grünanlage,
Ritterorden, die Großmut, edle, großzügige parkartig bepflanzte Fläche in der Stadt, der
Gesinnung: G. gegen die Feinde. Eigw. groß- : Gründonnerstag, Donnerstag vor Ostern, das
mütig, die Großmutter, Übers. F 6. das Grüne, -n, die freie Natur eine Fahrt ins G. der
:

Großreinemachen, -s, U die gründliche Säube- Grüngürtel, Grünanlagen rund um den Stadt-
rung der Wohnung, die Großschnauze, U kern, das Grünhorn (zu: Greenhorn), Grün-
Großsprecher. Eigw. großschnauzig, groß- : schnabel, der Grünkern, unreife Dinkelkörner,
schnäuzig, U. die Großschreibung, Schrei- Suppeneinlage, der Grünkohl, krauser Winter-
bung mit großem Anfangsbuchstaben, Übers. koni, das Grünland, Wiesen- und Weideflächen
G 37. der Großsprecher, Prahler, Wichtig- sowie Kleefelder, grünlich, ins Grüne spielend:
tuer. Eigw. großsprecherisch, großspurig,
: grünlichgelb, der Grünling, -s/-e, 1) U Grün-
anmaßend, prahlerisch. Hptw.: die Großspurig- schnabel. 2) Name einiger Tiere, Früchte und
keit, -. die Großstadt, Stadt mit über 100000 Steine, der Grünrock, U Förster, Jäger, der
Einwohnern. Eigw. großstädtisch, der Groß-
: Grünschnabel, junger, unerfahrener Mensch,
städter, -s/-, Einwohner einer Großstadt, die Neuling, Anfänger, der Grünspan, grüner Über-
Großtat, -/-en, bedeutende Handlung, der zug, der auf Kupfer und Messing entsteht, der
Großteil, bedeutender Anteil, der Großvater, Grünstreifen, Rasenstreifen zwischen beiden
Übers. F 6. das Großwild, größere jagdbare A
Fahrbahnen (der Autobahn), Abb. 28. es grünt
Tiere: Großwildjäger, großzügig, sich über (hat gegrünt), wird grün, beginnt zu sprießen:
Kleinigkeiten hinwegsetzend, nachsichtig, frei- wenn alles g. und blüht; in diesem Alter kann die
gebig, weiter Pläne fähig. Hptw.: die Groß- Liebe wieder grünen, Ü neu erwachen, [germ.
zügigkeit, -. [germ. Stw.] .wachsen']
der Grossist, -en/-en, Großhändler, [zu: en gros] der Grund, -(e)s/ 2 e, 1) Unterlage, Boden: fester,
grotesk, komisch verzerrt und übersteigert, kiesiger G.; G. und Boden, Landbesitz; er hat
wunderlich, närrisch, die Grotesk, -, eine alles in G. und Boden verdammt, Ü völlig. 2)
Schriftart: GROTESK, die Groteske, -/-n, 1) Boden eines Gefäßes, Gewässers: er leerte das
ein Rankenornament, Abb. S 73. 2) komische Glas bis auf den G.; das Schiff ist auf G. gelaufen,
oder unheimliche phantastische Dichtung, [ital.] gestrandet ; sein Lebenswerk ist zugrunde gegangen,
die Grotte, -/-n, Höhle von geringer Tiefe, Ü vernichtet, zerstört worden; er wird das Ge-
[ital. Lw.] schäft zugrunde richten, Ü zerstören. 3) Ü Inner-
der Grotz, -(es)/-en, M
Schweiz.: kleine oder stes, letzte Tiefe: im Grunde seines Herzens
gekappte, auch dürre Tanne. dachte er anders; wir müssen der Sache auf den G.
der Grotzen, -s/-, M
südwestd. Kerngehäuse. : gehen; im Grunde hast du recht; er will alles von
ich grub, von: ich grabe. G. aus ändern. 4) Erdvertiefung, Senkung, klei-
der Grubber, -s/-, Bodenlockerungsgerät, [engl.] nes Tal: in einem kühlen Grunde; im G. des Tals
das Grübchen, -s/-, kleine Vertiefung in der fließt ein Bach. 5) Gedanke, von dem ein anderer
Wange (beim Lachen) oder am Kinn, die als Folge abhängt das ist der G. für mein Han-
:

Grube, -/-n, 1) Aushöhlung, Vertiefung (in der deln; aus diesem Grunde, deshalb; auf G.
Erde), Abb. F 37; ausgebautes Loch für Asche, dieser Feststellung. 6) Malerei: der erste, un-
Dünger u. a. 2) Bau, Höhle von Tieren. 3) V mittelbar auf die Malfläche aufgetragene An-
Falle wer andern eine G. gräbt, fällt selbst hinein,
: strich, Grundierung. grund..., ganz: grund-
Ü. 4) ^
Bergwerk, besonders die unterirdische anständig; grundehrlich. Grund..., 1) Boden...,
Anlage. 5) B Grab: wir müssen alle in die G. Erd...: Grundsteuer. 2) Anfangs..., Haupt...:
fahren, B sterben. 6) $ Vertiefung bei bestimm- Grundregel; Grundschule, das Grundbuch, bei
ten Organen: Magengrube; Herzgrube. Gruben..., Gericht geführtes Buch zur Eintragung aller
meist: Bergwerks...: Grubenbahn, Abb. 2; T Rechtsverhältnisse, die Grundstücke betreffen.
Grubenhund, Förderwagen, [germ.; von: graben] ich gründe (habe gegründet) es, 1) lege den
ich grüb(e)le (habe gegrübelt) über ihn, etwas Grund, Unterbau dafür. 2) rufe ins Leben (ein
(nach), denke ständig ohne Ergebnis nach, Unternehmen, einen Verein): Firma Meier &
quäle mich mit unnützen Gedanken. Hptw. die : Söhne, gegründet (Abk. gegr.) 1910. 3) grun-
:

GrübeleJ, -/-en. der Grübler, -s/-, jemand, der diere. 4) mich auf ihn, etwas, benutze als Stütze,
viel grübelt, versonnener Mensch. Eigw. grüb- : Beweis, Richtlinie: darauf gründet sich sein An-
lerisch, [zu: graben] spruch, das Grundeis, an der Flußsohle gebil-
die Grude, -/-n, 1) Braunkohlenkoks: Grudekoks. detes, durch Auftrieb an die Oberfläche ge-
2) schrankartiger Herd: Grudeherd, [niederd.] brachtes Eis. die Grundel, Gründet, -/-n,
die Gruft, -/ s e, 1) Grabgewölbe, besonders Name verschiedener Fische, die Ente gründelt
Familienbegräbnisstätte, Abb. F 37. 2) D Grab, (hat gegründelt), sucht Nahrung unter Wasser.
[von: graben] der Gründer, -s/-, jemand, der etwas gründet:
ich grumm(e)le (habe gegrummelt), niederd. M der G. des Unternehmens, die Gründerzeit, 1871
1) murre. 2) es grummelt, grollt, donnert leise, bis 73, Gründung vieler unsicherer Unter-
fern drohend, [verwandt mit: Grimm] nehmen, die Grundfeste, 1) D tragende
das Grummet, -s, Grumt, -(e)s, Heu des zweiten Unterlage. 2) Ü tiefste Überzeugung, innerer
Schnitts, [mhd.; aus: Grünmahd] Halt: das hat sie in ihren Grundfesten erschüttert,
grün, 1) wie frische Pflanzen gefärbt; Farbe der die Grundfläche, untere Fläche, Abb. K 14,
Jägerei ; Sinnbild der Hoffnung, des Gedeihens K 39. die Grundform, Nennform, Infinitiv, das
er kommt auf keinen grünen Zweig, Ü hat keinen Grundgesetz, 1) wichtigstes, entscheidendes
Erfolg ; der grüne Star, eine Augenkrankheit die ; Gesetz. 2) das G. für die Bundesrep. Dtl., Abk.:

266
Guc

das Handgeben der militärische


(das Händeschütteln) Gruß

GG, Verfassung, ich grundiere (habe grun- Verkl. das Grüppchen, -s/-. gruppenweise,
:

diert) es, schaffe einen Grund; streiche mit in Gruppen, ich gruppiere (habe gruppiert)
Grundfarbe. HPTW. die Grundierung, -/-en.
: es, ordne nach bestimmten Gesichtspunkten.
das Grundkapital, Übers. A9. die Grundlage, ich g. es um,
ordne in anderer Weise. Hptw. :
Unterlage, Basis; Voraussetzung, grundlegend, die Gruppierung, -/-en. [franz. aus ital.]
1) als Grundlage, Voraussetzung dienend. 2) Ü die Gruppe, Gruppe, -/-n, M
niederd. : Wasser-
wichtig, entscheidend: ein grundlegender Irrtum; rinne, Abzugsgraben, [von: graben]
aber: den Grund legend, gründlich, 1) allen der Grus, -es/-e, 1) durch Verwitterung zer-
Sachen auf den Grund gehend, gewissenhaft. bröckeltes Gestein. 2) pulverige Kohle: Kohlen-
2) U sehr, tüchtig: dem habe ich's g. gegeben. grus. 3) M
niederd. Asche und andere Abfälle.
:

Hptw. die Gründlichkeit, -. der Gründling,


: Eigw.: grusig, [verwandt mit: Grieß]
-s/-e, Grundel. die Grundlinie, Gerade, über ich grüsch(e)le (habe gegrüschelt), Schweiz. : 1) M
der man eine Fläche konstruiert, Abb. D 16. durchwühle suchend. 2) es grüschelt, raschelt.
grundlos, 1) unbegründet. 2) sehr tief. Hptw. : ich grus(e)le mich (habe mich gegruselt) oder mir
die Grundlosigkeit, -. die Grundmauer, unter gruselt oder es gruselt mir, mir wird unheimlich.
der Erde liegende tragende Mauer eines Ge- Eigw.: grus(e)lig. [von: grausen]
bäudes, die Grundnahrungsmittel, Mz., ein- der Gruß, -es/-e, 1) Worte und Gebärden, die
fache, wichtige Nahrungsmittel (Brot, Kartof- man Bekannten bei Begegnung oder Abschied
feln), die Grundrechnungsarten, Mz., Übers. bezeigt, Abb. G 38. 2) Zeichen des Gedenkens,
R 10. die Grundrechte, Mz., Menschenrechte. das man brieflich und mündlich ausrichten läßt
der Grundriß, 1) Darstellung der Grundfläche sagen Sie daheim einen G. von mir; mit freundlichen
eines Körpers, Abb. R 24. 2) kurzgefaßtes Lehr- Grüßen... (Briefschluß). 3) M
alem. kleines Ge- :

buch eines Gesamtgebietes: G. der deutschen schenk, Jahrmarktsmitbringsel, ich grüße (habe
Grammatik, der Grundsatz, 1) feste Regel, nach gegrüßt), 1) (ihn), entbiete meinen Gruß: ich
der man sein Handeln einrichtet, Gesichtspunkt, lasse ihn grüßen; grüß Gott! (Grußformel). 2) D
Prinzip: ich habe meine Grundsätze. 2) unbe- werde sichtbar schon grüßt die Küste, die Gruß-
:

streitbare Wahrheit als Anfangspunkt für wei- formel, feststehende Redewendung als Gruß.
tere Betrachtungen. Eigw.: grundsätzlich: im wir stehen auf Grüßfuß, kennen uns nicht näher,
grundsätzlichen, grundsätzlich; aber: seine Pläne grüßen uns nur. grußlos, ohne Gruß er ging g. :

bewegen sich nur im Grundsätzlichen, die Grund- an mir vorüber, [germ. ,anrufen']
schuld, s*s Grundstücksbelastung, bei der das der Grützbeutel, { Balggeschwulst durch Talg-
Grundstück für eine bestimmte Summe haftet. drüsenverstopfung, die Grütze, -/-n, 1) grob
die Grundschule, Unterstufe der Volksschule. gemahlenes enthülstes Getreidekorn. 2) damit
grundständig, 1) bodenständig. 2) <$> am gekochter Brei: rote G., Flammeri von Frucht-
Boden entspringend (Blatt), der Grundstein, saft. 3) ohne Mz., U Verstand: er hat (keine) G.
1) erster Stein bei Beginn eines Baues: feier- im Kopf, [verwandt mit: Grieß; 3 wohl Volks-
liche Grundsteinlegung. 2) Ü Beginn, Anfang. deutung aus veraltet Kritz ,Verstand']
der Grundstock, Anfangsbestand (einer Samm- gs..., M oberd. für: ges...
lung), der Grundstoff, 1) chemisches Element. die G-Saite, J eine Saite der Saiteninstrumente.
1

2) Rohstoff für industrielle Verarbeitung Grund- : gsch..., M


oberd. für: gesch... gschamig, gschä-
stoffindustrie, das Grundstück, Land als Besitz. mig, geschämig.
die Grundstufe, 1) unterste Stufe. 2) das unge- der G-Schlüssel, Violinschlüssel.
steigerte Eigenschaftswort, Positiv, Übers. 4. E der Gschnas, -es, M
wien.: Nachahmung, Talmi:
der Grundton, Hauptton eines Akkordes, der das Gschnasfest, Faschingsfest Wiener Künstler.
Grundumsatz, { der Umsatz an Energie bei das Gspusi, -s/-, Gespusi.
Muskelruhe und Nüchternheit, die Gründung, das Gstanz(e)l, -s/-n, M
bayr. Schnadahüpfel, :

-/-en, 1) Unterlage, Abb. H


20. 2) Ü Errichtung, [zu: Stanze]
Schaffung (einer Familie, eines Unternehmens). das Gstürm, -(e)s, das Gestürm.
das Grundwasser, -s/-, in der Bodenschicht der Guano, -s, Vogelmist als Dünger, [peruan.]
befindliches Wasser: Grundwasserspiegel, die der Guarani, -/-, Währungseinheit in Paraguay.
Grundzahl, ganze Zahl, Kardinalzahl, Übers. der Guardian, -s/-e, Klostervorsteher der Fran-
Z 1. der Grundzug, kennzeichnendes Merk- ziskaner oder Kapuziner, [ital. ,Hüter']
mal: der G. seines Wesens, [germ. Stw.] die Guasch, -, auch: Gouache, 1) Malerei mit
das Grüne usw., es grünt, grün. » deckenden Wasserfarben Guaschmalerei. 2) Mz.
:

ich grunze (habe gegrunzt), stoße rauhe Kehl- -en, mitGuaschfarben gemaltes Bild, [franz.]
laute aus (wie Schweine, Bären), [germ. Stw.] der Guatemalteke, -n/-n, Bewohner des mittel-
der Grupp, -s/-s, aus Geldrollen bestehende ver- amerikanischen Staates Guatemala. Eigw.:
schlossene Sendung, [ital.] guatemaltekisch.
dieGruppe, -/-n, 1) zwanglose Ansammlung von das Gubernal, -s/-e, M österr.: Lenkstange am
Menschen oder Dingen: eine G. Schaulustiger. Fahrrad, [lat.]
2) ein als Einheitverbundener Personen- oder ichgucke (habe geguckt), blicke, schaue, der
Sachkreis Tanzgruppe; Wortgruppe. 3) A Menge
: Gucker, -s/-, U Fernglas: Operngucker, das
von Elementen, die bestimmten einfachsten Ver- Guckfenster, kleines Fenster, z. B. in der Tür.
knüpfungsregeln gehorchen. 4) Einheit.& der Gucki, -s/-s, 1) ein Skatspiel, bei dem

267
Gud
die Gürteltasche Paragraph, U dehnbare Rechtsvorschrift,
[mittellat. aus altägypt.]

^Gürtel
die Gumpe, -/-n, oberd., M M Schweiz, auch: der
[die \ der Gürtel
Gumpen, -s/-, 1) stehendes Wasser, kleiner See;
laTosche Pfühl, Kolk. 2) «£ Schlammkasten.
das Gundelkraut, -s, die Gundelrebe, -, der
Gundermann, -(e)s, ein Lippenblütler, [ahd. ]

Gundula, weibl. Vorname, [zu: Gudula]


Schlaufe
die Gunkel, -/-n, M
oberbayr. kesseiförmige :

Guilloche Gürtel ( die Lasche) Bodensenke.


Gunnar, männl. Vorname, [nord. zu Günther] :

ichgünne (habe gegünnt) es, ginne.


der Spieler den Skat aufnimmt. 2) Gerät zum der Günsel, -s/-, ein Lippenblütler, [lat.]
Betrachten von Diapositiven, der Guckindie- die Gunst, -, 1) freundliche Gesinnung, Wohl-
luft, -s: Hans G., jemand, der nicht auf den wollen: er steht bei ihm in G. man will ihm ;

Weg achtet, der Guckindiewelt, -s, neugieriges, eine G. erweisen, gewähren. 2) Bevorzugung:
lebhaftes Kind, der Guckkasten, f Kästchen besonders unverdiente: es geht dabei nach G.
mit Vergrößerungslinse zum Betrachten von 3) K f Genehmigung: mit G., Anredeformel der
Bildern, die Guckkastenbühne, durch Vorhän- Zunftsprache. 4) Vorteil: zu meinen Gunsten,
ge vom Zuschauerraum abgetrennte Bühne, das aber: zugunsten, zuungunsten der Familie, gün-
Guckloch, kleinesLochinWandoder Tür. [mhd.] stig, 1) wohlgesinnt, wohlwollend: ein mir g.
ich güd(e)re (habe gegüdert), Schweiz. ver- M : gesinnter Vorgesetzter. 2) vorteilhaft: günstige
ursache ein gurgelndes Geräusch, verschütte Winde, der Günstling, -s/-e, in Gunst stehende,
Flüssigkeit. bevorzugte Person, [von: gönnen]
Gud'run, weibl. Vorname, [altniederd. ,Zauberin Gunt(h)er, Günt(h)er, männl. Vornamen, [ahd.
für den Kampf] Kampf herr']
,

Gudula, weibl. Vorname, [u. a. ,die Gute'] Guntram, männl. Vorname, [ahd. Kriegsrabe']
,

der Guelfe, -n/-n, im MA. Anhänger des Pap-


: der Gupf, -(e)s/ 1'e, M oberd.: Gipfel, Spitze,
stes, [ital. ,Welfe'] Häufung, [zu: Kuppe]
die Guerilla ge'ril(j)a, -/-s, Kleinkrieg, Partisa- der Guppy, -s/-s, ein Aquarienfisch.
nenkrieg: Guerillakrieg, der G., -(s)/-s, Kämpfer die Gur, aus dem Gestein quellende breiige
-, <J£
im Guerillakrieg: Guerillakämpfer, [span.] Flüssigkeit: Kieselgur, [von: gären]
der Guf(f)er, -s, M
Schweiz.: Moräne; Geröll. die Gurde, -/-n, Kürbis-, Pilgerflasche, Abb. P 14.
die Guge, -n/-n, M
Schweiz.: Narrenpossen: Gu- die Gurgel, -/-n, Kehle: er will mir an die G.,
gemusik, Spielmannsmusik zur Basler Fastnacht. mich würgen, Ü mich geschäftlich ruinieren, ich
die Gugel, -/-n, 14.-16. Jh.: Kopfbedeckung, gurg(e)le (habe gegurgelt), 1) spüle die Mund-
Abb. T17. der Gugelhopf, Gugelhupf , -(e)s/-e, höhle. 2) Wasser gurgelt, sprudelt mit dumpfem
M oberd. eine Art Napfkuchen.
: Geräusch, gluckert, [lat. Lw.; ahd.]
die Gugermucken, Gugerschecken, Alz., M die Gurke, -/-n, 1) Salat- und Gemüsepflanze.
österr. : Sommersprossen. 2) U große häßliche Nase. 3) so eine kleine G.!, U
der Güggel, -s/-, M
Schweiz. Gockel, Hahn. : naseweiser Junge. Verkl. das Gürkchen, Gürk-
:

derGuide gi:d, -s/-s, Reiseführer, [franz.] lein, -s/-. [slaw. aus griech. ; eigtl. .unreife Frucht' ]
Guido 'gi:do, männl. Vorname, [ital. für: Veit] der Gurkha, -(s)/-(s), Angehöriger eines hindu-
dieGuilloche gi(l)'jof, -/-n, Zierlinie, Abb. G 39. istischen Volkes in Nepal.
Zeitw. ich guillochigre (habe guillochiert) es.
: ich gurre (habe gegurrt), rufe wie eine Taube,
[franz.] locke, schmeichle. [Schallw.]
die Guillotine gi(l)jo'ti:nd, -/-n, Fallbeil zur Hin- der Gurt, -(e)s/-e, 1) kräftiges Band, breiter
richtung. Zeitw. ich guillotinigre (habe guil-
: Riemen, Abb. W
13. 2) Gürtel, Abb. F 4.
lotiniert) ihn. [nach dem franz. Arzt Guillotin] 3) Q durchlaufendes Gesims oder gesimsähn-
die Guinea 'gini, -/-s, Guinee gi'ne: (») , -/-n, f licher Streifen: Gurtgesims; Gurtbogen, Abb.
englische Münze, [engl., franz.] G 23, S 73. 4) &
Band mit Fächern für Pa-
der Guine er gi..., -s/-, Bewohner des west- tronen: Patronengurt, ich gürte (habe gegür-
afrikanischen Staates Guinea. Eigw. guineisch. : tet) ihn, es, mich, lege einen Gurt, Gürtel um.
das, der Gulasch, -(e)s/-e oder -s, Gericht aus der Gürtel, -s/-, 1) Band, Riemen zum Zusam-
Fleischstücken in scharf gewürzter Soße, die menhalten der Kleidung, Abb. 39. 2) Hüft- G
Gulaschkanone, U Feldküche, [ungar.] gegend: Lendengürtel. 3) ein Streifen, der rings
der Gulden, -s/-, 1) Abk. hfl, niederländische
: um einen Körper, eine Kugel führt, Zone:
Währungseinheit. 2) Abk.: fl., Fl., früher: eine Abb. K53 der Tropengürtel der Erde; ein Grün-
:

Gold- oder Silbermünze in zahlreichen Ländern. gürtel um die Stadt, ich gürt(e)le (habe gegürtelt)
gülden, D golden, güldisch, 5£ goldhaltig, das es, 1) gürte. 2) & nehme einen Rindenring aus
Güldischsilber, ^
goldhaltiges Silber, [von: dem Baum, die Gürtelrose, eine Viruskrank-
Gold] heit, das Gürteltier, ein südamerikanisches
die Gülle, -/-n, M
südwestd.: Jauche, [germ.] Säugetier, der Gürtler, -s/-, 1) t Gürtelmacher.
der, das Gully 'guli oder 'gAli, -s/-s, Sinkkasten, 2) Messingschlosser, [germ.]
Einlaufschacht für Straßenabwässer, Abb. S 76. die Gusche, -/-n, M
mitteld. Mund. :

[engl.] der Güsel, -s, M


alem.: Abfall, Kehricht.
ich gülte (habe gegültet), M
Schweiz.: zahle die Gusla, -/-s oder ...len, südslawische Knie-
meine Gült, die Gült(e), -/...ten, 1) Schweiz.: M geige, der Guslar, -en/-en, Spieler der Gusla.
Grundschuld. 2) M
oberd.: Abgabe, Zins. 3) [slowen.]
M österr.: Bodennutzen, gültig, geltend, wirk- die Gusli, -/-s, eine russische Zither, [russ.]
sam. Hptw.: die Gültigkeit, -. [von: gelten] der Guß, Gusses/Güsse, 1) Flüssigkeitsmenge,
der Gummi, -s/-(s), 1) auch: das G., vulkanisier- die man gießt: noch einen G. aus der Gießkanne
ter Kautschuk, Gummielastikum : Gummisohlen; auf das Beet. 2) heftiger, kurzer Regen das war :

Gummiband. 2) auch: das G., wasserlöslicher ein G.! 3) das Abformen von Figuren in erhärten-
Anteil der in vielen Pflanzen vorkommenden der Masse: das Schauspiel ist aus einem G., Ü
Gummiharze, Gummiarabikum, als Klebstoff einheitlich, ohne störende Fugen. 4) süßer Über-
verwendet. 3) kurz für: Radiergummi, ich gum- zug über Kuchen: Zuckerguß. 5) Gießloch,
miere (habe gummiert) es, bestreiche mit Kleb- Schütttrichter, Ausguß (Gießerei, Mühle,
masse. Hptw.: die Gummigrung, -/-en, Abb. Küche), das Gußeisen, sprödes kohlenstoff-
B 54. die Gummilinse, Photographie: Objektiv reichesEisen, der Gußstein, Ausguß, [von:
mit veränderlicher Brennweite, der Gummi- gießen; ahd.]

268
Haa
güst, M
niederd.: unbefruchtet, milchlos. die über ein Guthaben im Kleinhandel, die Gut-
Güst, -/-er», M
niederd.: unfruchtbare Stute, schrift, -/-en, es Buchung auf der Habenseite,
Kuh u. a. [schwed. gista .trocken'] Übers. K
36 Bescheinigung über einen gutge-
;

Gustav, männl. Vorname, [nord. ,Kampfführer'] schriebenen Betrag, das Gutsei, -s/-, südd. M
GÜste, weibl. Gustel, Gusti, männl. und weibl. Bonbon, gutsituiert, in guten, gesicherten Ver-
Vornamen, [zu August(e) oder Gustav] : hältnissen lebend, der Guttempler, -s/-, Mit-
ich gustjgre (habe gustiert) es, U finde Geschmack glied einer Gemeinschaft zur Bekämpfung des
daran, der Gusto, -s, t Geschmack, [lat., Alkoholgenusses, gutwillig, ohne Widerstand.
ital.] Hptw.: die Gutwilligkeit, -. [germ.]
gut (besser, am besten), 1) die erwünschten, das Gut, -(e)s/-er, 1) Besitz: irdische Güter. 2)
zweckentsprechenden Eigenschaften besitzend, landwirtschaftlicher Betrieb: er hat ein G. in
z. B. angenehm: das schmeckt g., ein gutes Leben; Bayern. 3) versandfertige Ware: Frachtgut;
angesehen: aus guter Familie; einträglich: gute Stückgut. 4) Material: Steingut. 5) $, alles Tau-
Geschäfte; gesund: eine gute Lunge; günstig: gute werk stehendes, laufendes G. Verkl. das Güt-
: :

Reise!; du tust g. daran; das ist noch einmal g. chen, Gütlein, -s/-. Güter..., e3 Last...,
ausgegangen; nützlich: wer weiß, wozu das g. ist; Waren...: Güterwagen, Güterbahnhof, Abb. B 5.
tüchtig: ein guter Arzt; wirksam ein gutes Mittel; : die Gütergemeinschaft, tk vertraglich ver-
er handelte im guten Glauben als Leistungsnote ; einbarte Form des Güterrechts, bei der das
2; sie guter Hoffnung, schwanger; wir wollen
ist gesamte Vermögen der Ehegatten gemeinschaft-
es zum Guten lenken; aber: er wollte ihr etwas liches Vermögen wird, die Gütertrennung, ver-
zugute tun; in Freundschaft: ich will es ihm im traglich vereinbarte Trennung des Vermögens
guten sagen. 2) sittlich einwandfrei, hilfreich, der Ehegatten, der Gütler, -s/-, bayr. Besit- M :

warmherzig ein gutes Herz; jenseits von Gut und


: zer eines kleinen Bauernhofs, der Gutsherr,
Böse; das hat sein Gutes; du tust des Guten zuviel; Besitzer eines größeren Landgutes, [ahd.]
das ist vom Guten das Beste. 3) nicht für den All- die Güte, -, 1) Beschaffenheit, Wert, Qualität
tagsgebrauch bestimmt der gute Anzug; die gute : (einer Ware): Waren letzter G., schlechteste; die
Stube. 4) beträchtlich, reichlich ein guter Teil; : Güteklasse. 2) freundliche, hilfreiche, ver-
du kannst dazu ein g. Teil beitragen; es wird eine zeihende Gesinnung seine G. kannte keine Gren-
:

gute Stunde dauern, etwas mehr als eine Stunde; zen; du meine G.!, Ausruf der Verwunderung;
g. und gern zwei Stunden, vollauf, mindestens wir wollen uns in G. einigen. 3) Gefälligkeit,
zwei Stunden; der Gewinn ist um ein gutes Dienstwilligkeit haben Sie die G.l gütig, freund-
:

gestiegen. 5) es auf die Habenseite, auch: lich, hilfreich und verzeihend, gütlich, 1) in
gewährleistend: ich schreibe, bringe es Ihnen g.; Frieden, ohne gerichtliches Urteil sie haben sich :

er ist, steht für 5000 Mark. 6) fröhlich, zu-


mir g. g. geeinigt. 2) er tut sich g. daran, genießt es.
versichtlich Laune, ist in guter Stim-
: er hat gute [von: gut]
mung, ist g. gelaunt, aber: ein gutgelaunter Zu- die Guttapercha, -, auch: das G.,-(s), kautschuk-
schauer. 7) hinreichend: es ist g., genügt; laß artiger Stoff, [malaiisch]
es g. sein, genug damit. 8) du hast g. reden, du guttural, die Kehle betreffend, der Guttural,
bist ja nicht betroffen. 9) in Grußformeln: -s/-e, Sprachlehre: unzutreffende Bezeichnung
guten Tag!; guten Morgen!, aber: der Guten- der Velar- oder Palatallaute, [lat.]
morgengruß; guten Abend!; gute Nacht!; Gut Holz! die Gymnasialbildung, auf einem Gymnasium
(Keglergruß). 10) Ü Zusammenschreibung mit erworbene Bildung, der Gymnasiast, -en/-en,
Zeitwörtern, wenn ein neuer Begriff entsteht: die Gymnasiastin, -/-nen, Schüler(in) eines
das kann ich nicht gutheißen, billigen; ich werde Gymnasiums, das Gymnasium, -s/...si|en, (alt-
Ihnen 100 Mark gutschreiben, als Gutschrift ver- sprachliche) höhere Schule, [griech.]
buchen, aber: das Kind kann schon g. schreiben, die Gymnastik, -, Körperübungen, Freiübun-
das Gutachten, -s/-, fachmännische Beurtei- gen, Abb. F 36. ElGW. gymnastisch: gymna-
:

lung: ich gebe ein G. über etwas ab, hole ein G. stisch Übungen, der Gymnastiker, -s/-, die
ein. ElGW. gutachtlich, der Gutachter, -s/-,
: Gymnastin, -/-nen, jemand, der Gymnastik
jemand, der ein Gutachten ausstellt, gutartig, betreibt oder andere darin unterrichtet: Kran-
1) leicht lenkbar (Kind). 2) ungefährlich (Krank- kengymnastin, [griech.; um 1800]
heit). Hptw. die Gutartigkeit, -. das Gut-
: die Gymnospermen, Mz., <$> Nacktsamige,
dünken, -s, Belieben, Ermessen: er handelt [griech.]
nach G. der Gutedel, -s, eine Rebsorte, gut- der Gynäkologe, -n/-n, Frauenarzt, die Gynäko-
gläubig, ohne Böses zu ahnen. Hptw.: die logig, -, Frauenheilkunde. Eigw. : gynäko-
Gutgläubigkeit, -. das Guthaben, Summe, auf logisch, [griech.]
die man Anspruch hat, die man hinterlegt hat. das Gyro|skop, -s/-e, Gerät zur Messung der an
gutmütig, gutherzig, arglos. Hptw.: die Gut- einem Kreisel angreifenden Kräfte, Abb. 44. K
mütigkeit, -. der Gutschein, Bescheinigung [griech. Kw.]

H
h, das H ha:, -/-, Hauchlaut, Übers. A 27, S 60. er mußte dabei Haare lassen, Ü kam nicht ohne
das h, -/-, J 1) letzter Ton der C-Dur-Tonleiter,
1
Schaden davon ich könnte mir die Haare raufen,
;

Abb. N 9. 2) Zeichen für: h-Moll. H, Zeichen Ü ärgere mich sehr; mit Haut und H., ganz und
für: H-Dur. . gar sie liegen sich in den Haaren, Ü streiten heftig
;

h, 1) Zeichen für: Stunde: 9 Uhr [lat. hora]. 9, er wird immer ein H. darin finden, Ü sich die
2) Zeichen vor Maßeinheiten für: hekto... Sache verleiden lassen; man sollte nichts an den
h, Zeichen für: Plancksches Wirkungsquantum. Haaren herbeiziehen, Ü gewaltsam, ohne einen
H, 1) O
Zeichen für: Wasserstoff [lat. hydro- vernünftigen Zusammenhanganführen; die
genium]. 2) Zeichen für: Henry. Haare sträuben mir zu Berge vor
sich mir, stehen
ha, Zeichen für Hektar. : Entsetzen; sie hat Haare auf den Zähnen, ist
ha!, Ausruf: 1) des Lachens: hahaha! 2) des energisch, zänkisch. 2) Sinnbild größter Fein-
Erstaunens, des Triumphes. 3) links! (Fuhr- heit und Dünne: das hängt an einem H., ist
mannsruf). unsicher, ist sehr bedroht; um ein H., bei einem
h. a., Abk. für: 1) hujus anni. 2) hoc anno. H., beinahe, dicht vorbei; aufs H., auf das H.,
das Haar, -(e)s/-e, 1) fadenförmiges, in der genau, ganz und gar; kein H., gar nichts; er läßt
äußeren Haut wurzelndes Gebilde aus verhorn- kein gutes H. an ihm, nichts Gutes. 3) ohne Mz.,
ten Zellen bei Mensch und Tier, Abb. H 1: gesamtes Kopfhaar des Menschen, Abb. 12: M
269
Hab

dos stehende Haar der Scheitel das kurze H


(die Bürste)
die Haarformen die Geräte
Haar
sie hat schönes H.; sie trägt das H. hochgesteckt. wichtig, ziere mich: hob dich nicht so! 12) es
4) <$> tierhaarähnlicher Auswuchs der Pflanze: hat sich, U damit ist Schluß, die Aussichten
Brennhaare. 5) ein Schlag in Haaren, tx bewach- stehen schlecht, ich h. es an, 1) bin damit be-
sener Schlag. Verkl. das Härchen, Härlein,
: kleidet: was hat sie gestern angehabt? 2) ich
-s/-. der Haaransatz. Beginn des Kopf- kann ihm nichts anhaben, Ü nicht schaden, ich
haars an der Stirn, der Haarausfall, -s, (krank- h. es auf, 1) habe auf dem Kopf (Hut).
haftes) Ausfallen des Kopfhaars, der Hgar- 2) habe als Hausaufgabe erhalten. 3) U habe
beutel, Haartracht der Zopfzeit um 1800, Abb. aufgegessen hast du deine Suppe auf? ich h. aus,
:

T 17. der Haarboden, die Kopfhaut, das Haar- 1) U es ist Schluß (mit der Arbeit, Schule). 2)
breit, nicht ein H., Ü nicht im geringsten.
-: M oberd. reiche aus. ich h. es gut, £? habe noch
:

ich ha^re (habe


gehaart), 1) Pelz haart, ver- zu fordern: du sollst bei ihm noch 100 Mark gut-
Haare. 2) ein Tier haart sich, wechselt die
liert haben?; aber: du wirst es bei ihm gut haben, ich
Haare, die Haaresbreite, -, Ü geringster Zwi- h. es inne, bekleide (Amt, Posten): er hat den
schenraum: um H., beinahe; aber: um eines Vorsitz jahrelang innegehabt, ich h. es vor, beab-
Haares Breite, das Hajargarn, grobes Mischgarn sichtige, die Habe, -, Besitz, Vermögen: mein
mit eingesponnenen Tierhaaren: Haargarn- Hab und Gut. der Habedank, -(s), D Dank-
teppich, das Haargefäß, feinste Verzweigung sagung; aber: habe Dank! das Haben, -s, Gut-
eines Blutgefäßes, haargenau, Ü ganz genau: haben, Kreditseite (rechte Seite) des Kontos,
er hat mir alles h. erzählt, haarig, 1) behaart; Übers. K 36: Soll und H. der Habenichts,
struppig. 2) U schlimm, peinlich, unerhört -(es)/-e, völlig mittelloser Mensch, die Habgier,
(Angelegenheit). 3) J, neblig-schwarz, rauchig. -, rücksichtsloses Streben nach Besitz. Eigw. :

haarklein, Ü in allen Einzelheiten, da.? Haar- habgierig nach etwas, ich werde seiner habhaft
röhrchen, Kapillare, haarscharf, Ü sehr werden, ihn bekommen, erwischen, hablich, M
scharf, das Haarsieb, besonders feines Sieb, die Schweiz. wohlhabend, die Habschaft, -, Habe.
:

Haarspalterei, -/-en, Ü lächerlicher Streit um die Habseligkeiten, Mz., kleiner Besitz, wert-
Nichtigkeiten, der, das Haarspray, Spray lose, aber geliebte kleine Sachen, die Hab-
als Haarfestigungsmittel, haarsträubend, U sucht, -, Habgier. Eigw.: habsüchtig, [germ.]
schrecklich, grauenhaft, der Haarstrich, Ü fei- die Habeaskorpusakte, -, englisches Grund-
ner Strich beim Schreiben, das Haarwasser, gesetz von 1679 zur Sicherung der persönlichen
Flüssigkeit zur Pflege des Kopfhaars, das Haar- Freiheit, [lat.]
wild, jagdbare Säugetiere, [germ.] Jus Haben, der Habenichts, -*• ich habe.
ich habe (hatte, habe gehabt; du hast, er hat, ihr der Haber, -s, M
oberd. Hafer, das Haberfeld-
:

habt; hab(e)!), 1) ihn, es, besitze, bekomme, treiben, bayrisches Volksgericht gegen miß-
erhalte, verspüre: wir haben ein Haus; er ist liebige Leute, die Habergeiß, M
bayr., österr.:
nichts und hat nichts, er hat weder Besitz noch 1) ein Nachtgespenst. 2) letzte Garbe auf dem
einen ordentlichen Beruf; er hat die Grippe; ich Feld. 3) Brummkreisel, [zu: lat. caper .Ziegen-
h. Hunger, Durst; wir haben eine neue Wohnung; bock']
ich h. es satt; hast du's eilig?; ihr habt' s ja!, U ihr die Habgier, habhaft, -» ich habe.
könnt es euch leisten; da hast du's, Ü ich habe der Habicht, -(e)s/-e, ein Raubvogel, das
gewußt, daß es so kommen würde; was hast du?, Habichtskraut, artenreiche Korbblütlergat-
was fehlt dir?; hob Dank!, sei bedankt; Gott hob' tung. die Habichtsnase, Ü Hakennase, [germ.]
ihn selig!, möge haben. 2) Hilfszeitwort der habil, fähig, gewandt, flink, [lat.]
Vergangenheit: ich h. gelacht, Übers. Z 7; U die Habilitation, -/-en, Erwerbung der Lehr-
mit Einsparung des Mittelworts: jetzt h. ich es berechtigung an einer Hochschule. Zeitw.: ich
heraus, Ü herausbekommen; ich h. ihn mit, U habilitiere mich (habe mich habilitiert), [lat.]
mitgebracht. 3) vor einer Nennform mit ,zu' das, der Habit, -s/-e, Amtstracht, Abb. A 14,
bin verpflichtet, berechtigt: ich h. noch zu arbei- Ordenstracht, [franz.]
ten; er hat nichts zu sagen. 4) etwas gegen ihn, der Habi tue abity'e:, -s/-s, Stammgast, habitu-
etwas an ihm auszusetzen. 5) etwas mit ihr, U ein ell, gewohnheitsmäßig, ständig, der Habitus, -,
Liebesverhältnis. 6) etwas davon, einen Vorteil, 1) äußeres Erscheinungsbild und Verhalten;
eine Annehmlichkeit. 7) das Kind ist gut, schwer Gestalt von Menschen, Tieren, Pflanzen, auch
zu haben, MSchweiz. ist leicht, mühsam zu
: Kristallen u. a. 2) ( Körperbeschaffenheit, von
erziehen, zu beaufsichtigen. 8) es hat, U gibt: der aus man auf bestimmte Krankheitsanlagen
hier hat's viel Mücken. 9) es hat nichts auf sich, schließen kann, [lat.]
Ü zu bedeuten. 10) es hat etwas für sich, Ü hablich usw., habsüchtig, -* ich habe.
allerhand Vorzüge. 11) mich, U mache mich das Hache ...'Je:, -s/-s, Haschee.

270
Haf

die Kreuzhocke

die Hacke die Keilhaue die Stopfhacke der Karst der Schuffei
(die Teile)
der Erd- und Straßenbau Hacke die Landwirtschaff

die Hachse, -/-n, 1) Sprunggelenk, Kniebug der der Haderlump, M


oberd. : verkommener Kerl.
Schlachttiere, Abb. F 26. 2) U Bein, [ahd.] der Hades, -, Unterwelt; Totenreich, [griech.
die Hackbank, Holzklotz, auf dem der Fleischer Gott der Unterwelt]
Fleisch und Knochen zerhackt, der Hackbraten , der Hafen, -s/ 1', 1) Ort zum Landen der Schiffe
Braten aus Hackfleisch, das Hackbrett, 1) Brett in geschützter Lage, meist ausgebaut, Abb. 3. H
als Unterlage beim Kleinhacken, Abb. 51. K 2) Ü Geborgenheit: er will in den H. der Ehe
2) ein altes Saitenschlaginstrument, ich hacke einlaufen, heiraten. 3) M
oberd.: Topf, Gefäß
(habe gehackt), 1) es, lockere oder zerkleinere (aus Steingut), der Hafner, Hafner, -s/-, M
mit einem spitzen Werkzeug ich muß Holz hacken,
: oberd. Töpfer; Ofensetzer, die Hafnerej, -/-en,
:

spalten. 2) auf etwas, schlage mit einem spitzen M oberd.: Töpferei; Ofensetzerei, [niederd.;
Werkzeug darauf: der Vogel hackt mit dem 3 zu: heben]
Schnabel auf den Ast. ich h. es ab, spalte, trenne der Hafer, -s/-, eine Getreideart, Abb. 19; G
gewaltsam ab. ich h. auf ihm herum, U habe Pferdefutter: ihn sticht der H., Ü er wird über-
ständig an ihm etwas auszusetzen, die Hacke, mütig (wie ein gut gefüttertes Pferd), die Hafer-
-/-n, 1) Werkzeug zur Erdbearbeitung, Abb. 2. H flocken, Mz., enthülste und gepreßte Körner
2) auch: Hacken, Ferse; die Ferse bedeckender des Hafers als Nährmittel: Haferflockensuppe,
Teil des Schuhs, Strumpfes, Abb. S 80. 3) der Haferlschuh, Abb. S 41. [germ. Stw. in
Sprunggelenk des Pferdes, Abb. P 10. der Hak- niederd. Form]
kepeter, -s, U Hackfleisch, der Häckerling, -s, das Haff, -(e)s/-s oder -e, durch eine Nehrung
Häcksel, das Hackfleisch, gehacktes rohes vom Meer getrennte Küstenbucht, Abb. 57. K
Fleisch, die Hackfrüchte, Mz., Kartoffeln, [altes niederd. Wort für: Meer]
Zuckerrüben u.a. das, der Häcksel, -s, kleinge- der Hafner, Hafner, -*• der Hafen.
schnittenes Stroh oder Heu. der Häcks(e)ler, das Hafnium, -s, Zeichen: Hf, ein Element. O
-s/-, Häckselmaschine, Futterschneidemaschine, die Haft, -, 1) leichtere Freiheitsstrafe Strafhaft. :

[ahd., wohl zu Haken; Hacke 2 und 3 germ. 2) Sicherstellung eines Beschuldigten oder Be-
,Bug'] drohten durch Freiheitsentziehung: Unter-
der Hacken, -s/-, Hacke, Ferse ich habe mir die : suchungshaft; Schutzhaft, der H., -(e)s/-e(n), t
H. danach abgelaufen, Ü mich sehr darum be- Haftel. ...haft, verbunden mit, ...artig, ...ähn-
müht, [germ. Stw.] lich: krampfhaft; krankhaft, haftbar, verant-
der Hader, -s, Zwist, Streit, ich had(e)re (habe wortlich, zu Ersatz verpflichtet: er ist für den
gehadert) mit ihm, streite, klage an, bin unzu- Schaden h. Hptw. die Haftbarkeit, -. der
:

frieden: er hadert mit seinem Schicksal, der Haftbefehl, schriftliche richterliche Anordnung
Had(e)rer, -s/-, 1) Händelsucher; Unzufrie- zur Verhaftung, ich hafte (habe gehaftet), 1) es
dener. 2) V oberer Eckzahn des Keilers. haftet an etwas, hängt daran fest, kommt nicht
had(e)rig, Moberd.: zänkisch, [germ. Kampf] , davon los: Staub haftet am Schuh; das wird
der Hader, -s/-n, M
oberd. Fetzen, Lumpen: : haftenbleiben. 2) für ihn, bürge, stehe ein: dafür
der Haderlumpen zum Scheuern des Fußbodens. h. ich mit meinem Kapital, es haftet ihm an, ist

die Werft—

dasSegelschulschift A der Lastkahn


das Hafenbecken
*

die Kaimauer

das Fahrgastschiff B der Kran (der Ladekran)

die Dalbe

die Pier

die Zufahrtstraße
das Frachtschiff
die Schuppen
*~
— und die Speicher

der Lastwagen das Tor das Bollwerk

271
Hag
dos Ox-der Hahn
Gehäuse^
N/V^dic Spindel

das Küken

der Wasserhahn der Durchgangshahn

die Zuleitung
die Klemmbacke

J
-der Haken
der Hahn
der Hoken
der Quetschhahn der Auslauf - dieDse und die Ose
der Lasthaken der Kanthaken
Hahn Haken Halter

unlösbar damit verbunden: dem Boot h. Teer- ner der westindischen Insel Haiti. Eigw.: hai-
geruch an. das Haftel, -s/-, österr. Öse und M : tianisch ha\i:..., haitisch, [indian.]
Haken, die Haftgläser, Mz., Haftschalen, der das Häkchen, -s/-, 1) kleiner Haken: früh
Häftling, -s/-e, jemand, der sich in Haft be- krümmt sich, was ein H. werden will, Ü be-
findet, Verhafteter, das Haftorgan, © <t> Organ sondere Fähigkeiten eines Menschen zeigen sich
zum Anklammern, z. B. Abb. E 1. die Haft- schon in jungen Jahren. 2) Auslassungszeichen.
pflicht, gesetzliche Schadenersatzpflicht. Eigw. : ich hake (habe gehakt), 1) es, fasse, befestige mit
haftpflichtig, die Haftschalen, Mz., direkt auf einem Haken. 2) es hakt, hängt fest, ist ver-
der Hornhaut getragene dünne Glasschalen klemmt, ich h. es ab, 1) löse vom Haken oder von
(statt einer Brille), die Haftung, -, Verpflich- einer anderen Bindung. 2) versehe etwas Ge-
tung, für etwas einzustehen, [ahd.] schriebenes mit Haken (beim Vergleichen, Über-
der Hag, -(e)s/-e, D 1) Hecke: Rosenhag. 2) um- prüfen) die Kamen der Mitglieder, die schon ihren
:

grenzter Bezirk, Waldgrundstück, die Hage- Beitrag bezahlt haben, sind abgehakt, angehakt,
buche, Hainbuche, die Hagebutte, -/-n, Frucht ich h. es an, 1) befestige an oder mit einem
wilder Rosen, Abb. F 38. der Hagedorn, -s/-e, Haken. 2) hake Geschriebenes ab. ich h. es auf,
Weißdorn, [germ. Stw.] 1) löse mit Haken Geschlossenes, besonders
der Hagel, -s, 1) Niederschlag von Eisstücken. Verschlüsse an Kleidung. 2) ein Raubvogel hakt
2) Ü in großer Menge Niederprasselndes ein H. : auf, V setzt sich auf Fels, ich h. aus, 1) es, löse
von Steinen, Schlägen, Scheltworten. 3) V t vom Haken oder den Haken aus der Öse. 2) es
Schrot. Zeitw.: es hagelt (hat gehagelt), das hakt aus, U geht nicht mehr: meine Geduld hakt
Hagelkorn, 1) einzelnes Eisstück des Hagels. aus, ist zu Ende, ich h. ein, 1) U greife ein.
2) { Drüsenentzündung am Augenlid, [germ.] 2) es, stecke in Haken oder Öse. 3) mich bei ihm,
Hagen, männl. Vorname, [ahd. ,Mann in seinem gehe Arm in Arm: sie gingen eingehakt, der
Hag'] Haken, -s/-, 1) Ü Winkel, Ecke: der Hase schlägt
hager, mager, dürr. Hptw. die Hagerkeit, -. : einen H., ändert im Lauf plötzlich die Rich-
ich hag(e)re ab (bin abgehagert), werde mager, tung; das hat einen H., einen verborgenen Nach-
[niederd.] teil. 2) winkelig oder rund gebogener Gegen-

der Hager, -s/-, M niederd. : Sandbank, besonders stand, an dem etwas hängenbleiben oder aufge-
an Flußmündungen, es hägert sich an (hat sich hängt werden kann, Abb. H
4: das Bild, der
angehägert), M
niederd.: sammelt sich (Sand). Hut, der Mantel hängt am H.; Angelhaken, Abb.
der Hagestolz, -es/-e, älterer Junggeselle, [ahd. A 15. 3) Boxen: ein Schlag: Aufwärtshaken. 4)
.Besitzer eines Hages' (Nebengutes)] V Eckzahn der Bache. 5) V Grandel, die Haken-
die Hagio graphie, -/...'phi|en, Lebensbeschrei- büchse, Arkebuse, hakenförmig, wie ein Haken
bung der Heiligen, [griech.j gebogen, das Hakenkreuz, ein Kreuz mit vier
haha!, Ausruf des Lachens, auch Spottruf. gleich langen Balken; vom Nationalsozialismus
der Häher, -s/-, verschiedene Rabenvögel Eichel- : alsSymbol übernommen, die Hakennase, stark
häher, [westgerm.] gekrümmte Nase, Abb. N 4. hakig, haken-
und {3; Mz. auch: Hahnen,
der Hahn, -(e)s/ 2 e, t förmig, [germ.]
1) männl. Huhn, Abb. H 27: hier ist er H. im ichhäk(e)le (habe gehäkelt), 1) (es), mache Arbei-
Korb, einziger Mann unter vielen Frauen danach ; ten mit der Häkelnadel, Abb. H
7. 2) mich mit
kräht kein H., Ü fragt niemand; der rote H., Ü ihm, U streite spöttelnd, scherzhaft, die Häkelej,
Feuer. 2) Vogelmännchen: Auerhahn; Birkhahn. -/-en, 1) Häkelarbeit. 2) U Gestichel und Ge-
3) Absperr Vorrichtung an Rohrleitungen, Abb. spött, [zu: Haken]
B 51, H 4: Wasserhahn; Gashahn. 4) Teil der häl, M Schweiz.: vereist, glatt, schlüpfrig.
Zündeinrichtung älterer Gewehre. Verkl. das : Hptw.: Haie. Häli, -. [germ. Stw.]
die
Hähnchen, Hähnlein, -s/-. der Hahnenbal- das Halali, -s/-(s), Jagdruf. [franz. vielleicht aus
;

ken, oberster Querbalken im Dach, Abb. 1. D arab. oder Schallw.]


der Hahnenfuß, artenreiche Blütenpflanzen- halb, 1) in zwei gleiche Teile geteilt: es ist genau
gattung. der Hahnenkamm, 1) Fleischwulst h. soviel, wie wir erhofften; alle halbe (n) Jahre,
auf dem Kopf des Hahns. 2) eine Zierpflanze. halbjährlich; h. und h., zu gleichen Teilen; es
der Hahnenschrei, das Krähen des Hahns, ist, schlägt h. acht, 7 Uhr 30 eine viertel und eine
;

besonders am Morgen: beim ersten H. der halbe Stunde waren angesetzt; ein h. Dutzend;
Hahnentritt, 1) fehlerhafte Gangart des ein halbes dutzendmal; vier (und) einhalb Dutzend,
Pferdes. 2) Keimscheibe im Eidotter. 3) Gewebe aber: vier und ein halbes Dutzend; anderthalb,
mit krallenähnlichem Karomuster, die Hahne- eineinhalb; ich trinke ein Halbes (Glas), einen
pot, -/-en, M niederd.: Gabelung der Taue. Halben (Schoppen), eine Halbe (M bayr.: Maß);
der Hahnrei, -(e)s/-e, betrogener Ehemann, das ist nichts Ganzes und nichts Halbes. 2) teil-
[germ.] weise, ein guter Teil davon, beinahe: die halbe
der Hai, -(e)s/-e, Hajfisch, großer, räuberisch Stadt war bei dem Großfeuer auf den Beinen, U
lebender Knorpelfisch, [niederl. aus isländ.] viele sahen zu in Verbindung mit Eigenschafts-
;

die vier Hajmonskinder, Mz., treue Geschwister, wörtern: halbgares Fleisch, eine halboffene Tür,
[franz. Sage aus der Karolingerzeit] ein halbvolles Glas; aber: das Fleisch ist h. gar,
der Hain, -(e)s/-e, D lieblicher Wald, Wäldchen. die Tür steht h. offen, das Glas ist h. voll. 3) un-
die Hajnbuche, ein Laubbaum, [von Hag] : vollkommen, nicht ganz ohne ihn ist sie nur ein
:

der Haitianer ha\i:..., Haiti er, -s/-, Bewoh- halber Mensch; er hört nur h. zu. 4) £ seitlich

272
Ha!
(Wind), der Halbaffe, den Affen ähnliches dieHälfte, -/-n, 1) der halbe Teil. 2) U Mitte: auf
Säugetier, halbamtlich, auf Veranlassung einer derH. des Weges. 3) meine bessere H., U Ehefrau,
Behörde, jedoch nicht amtlich eine halbamtliche
: Ehemann. Zeitw. ich hälfte (habe gehälftet) es.
:

Mitteilung; aber: die Veranlassung war halb hälftig, zur Hälfte, zu gleichen Teilen: eine
amtlich, halb privat, der Halbbauer, Klein- hälftige Teilung der Erbschaft.
bauer, die Halbbildung, nicht ausreichende das, der Halfter, -s/-, auch: die H., -/-n, 1) leich-
oder nicht voll verarbeitete Bildung, das Halb- ter Zaum, Abb. P 10. 2) nur: die H., t Sattel-
blut, 1) Kreuzung von Vollblut und Land- tasche für Pistolen, ich halft(e)re ab (habe ab-
pferden. 2) Mischling, der, die Halbblütige, gehalftert), 1) ein Pferd, nehme das Halfter ab.
-n/-n, ein -r, eine -, Mischling, halbbürtig, 2) ihn, U setze ab, entlasse, ich h. ein Pferd an,
nur einen Elternteil gemeinsam habend, das lege das Halfter an. [germ. Stw., 2 mhd.
Halbdunkel, Zwielicht. ...halben, nach Für- hulfter .Köcher']
wort: ...wegen: meinethalben, halber, wegen, der Hall, -(e)s/-e, wohlvernehmlicher Schall,
um ... willen: des Vorbildes h. ...halber, nach dröhnender Klang, es hallt (hat gehallt) (wider),
Hauptwort ...wegen krankheitshalber, halbfett,
: : tönt laut, wird verstärkt zurückgeworfen: der
1) etwas stärker als die Textschrift, Übers. 18.D Schritt h. in diesem Gewölbe, [zu: hell]
2) 20 bis 25% Fett enthaltend (Käse), der Halb- die Halle, -/-n, großer, hoher Raum, Saal: Turn-
franzband, Bucheinband mit Rücken und halle, Abb. T
25. das Hallenbad, Badeanstalt
Ecken aus Leder, das Halbgefrorene, -n, ein im Gebäude, Hallenhandball, Handball-
der
-s, nur leicht gefrorenes sahniges Speiseeis.
ein Hallenkirche, Kirche mit
spiel in der Halle, die
der Halbgott, unter die Götter versetzter mehreren gleich hohen Schiffen, Abb. K 20.
Held (der griechischen Sage), die Halbheit, [germ.; von: hehlen ,verbergen']
-/-en, Unvollkommenes, Unzulängliches: ich halleluja!, lobet den Herrn! das Hallelu-
hasse Halbheiten, ich halbiere (habe halbiert) es, ja, -s/-s, jubelnder Gebetsruf. [hebr.]
teile inzwei Hälften. Hptw. die Halbierung, -.
: der Hallenser, -s/-, Einwohner der Stadt Halle
die Halbinsel, ins Wasser vorspringende Land- (Saale). Eigw.: hallesch, hallisch. [Salzstadt]
masse, Abb. I 2. das Halbjahr, ein halbes die Hallig, -/-en, (nicht eingedeichte) Marsch-
Jahr, 6 Monate, halbjährig, ein halbes Jahr insel vor der Westküste von Schleswig-Holstein,
dauernd, alt. halbjährlich, jedes Halbjahr wie- Abb. G
26. [verwandt mit: , Insel'] Holm
derkehrend, der Halbkreis, Hälfte eines Krei- der Hallimasch, -es/-e, eßbarer Blätterpilz.
ses, Abb. K
44. die Halbkugel, Hälfte einer hallo!, auch: 'halo:, Anruf, auf sich aufmerk- um
Kugel, Abb. K 53. halblaut, nicht mit voller sam zu machen: hier!, komm!, Achtung! das
Stimme, das Halbleinen, Gewebe aus Leinen Hallo, -s/-s, U Lärm, Aufregung, Stimmen-
und Baumwolle. ElGW. halbleinen, der Halb-
: gewirr: wir wurden mit großem H. empfangen,
leiter, i Festkörper, der hohe spezifische elek- der Hallodri, -s/-(s), bayr. fröhlicher, M :

trische Widerstände besitzt, der Halblinke, leichtsinniger Mensch, [mhd. von: holen]
-n/-n, ein -r, Halblinks, -/-, ein Stürmer beim der Hallore, -n/-n, Zunftgenosse der Saline zu
Fußball, Abb. F 41. halblinks, als Halblinks Halle (Saale). [Kw.]
Fußball spielend; aber: der Weg führt halb links die Hallstattzeit, ältere Eisenzeit. [Fundort:
dorthin, halbmast, zum Zeichen der Trauer Hallstatt im oberösterr. Salzkammergut]
die Flagge nur halb hochgezogen, Abb. F 1. es hallt, -> der Hall.
der Halbmesser, Radius, Abb. 44, K K
53. die die Halluzination, -/-en, Sinnestäuschung.
Halbmonatsschrift, zweimal im Monat er- Zeitw. ich halluziniere (habe halluziniert),
:

scheinende Zeitschrift, der Halbmond, Mond [lat.]


zwischen Neu- und Vollmond, halbpart, zu der Halm, -(e)s/-e, Stengel der Gräser: Gras-
gleichen Anteilen: wir wollen h. machen, die halm. Verkl. : das Halmchen, Hälmlein, -s/-.
Halbpension, Übernachtung, Frühstück und die Halmfrucht, Gruppe der Feldfrüchte, Ge-
eine weitere Mahlzeit, der Halbrechte, -n/-n, treide, [germ. Stw.]
ein -r, Halbrechts, -/-, ein Stürmer im Fußball, dasHalma,-s/-s, ein Brettspiel, [griech., Sprung']
Abb. F 41. halbrechts, vgl. halblinks, der Halb- der Halo, -s/-s, Beugungs-, Brechungs- oder Re-
schlaf, leichter Schlaf, der Halbschuh, flexionserscheinung vor einer Lichtquelle,
Abb. S 41. halbschürig, 1) von zweimal im [griech.]
Jahr geschorenen Schafen (Wolle). 2) schlecht halogen, salzbildend, das Halogen, Salz- -s/-e, O
(Wiese). 3) mittelmäßig, unzulänglich, fehler- bildner: Halogenscheinwerfer, [griech. Kw.]
Halbschwergewicht, Gewichtsklasse
haft, das der Hals, -es/-e, 1) Verbindungsstück von Kopf
beim Boxen: Halbschwergewichtler, der Halb- und Rumpf, Abb. M
12, P 10: ihm blieb der
spänner, -s/-, M nordd. Halbbauer, der Halb-
: Bissen im Halse stecken; ich sah sie einen langen
starke, -n/-n, ein -r, jugendlicher Raufbold. H. machen, Ü neugierig den Kopf recken; H.
halbstock, halbmast, halbstündig, eine halbe über Kopf, Ü hastig; die Zunge hängt mir zum
Stunde dauernd, halbstündlich, jede halbe H. heraus, U ich bin am Verdursten; das hängt
Stunde, die Halbtagsarbeit, halbtägige Be- mir zum H. heraus, U habe ich satt; das wird
schäftigung, der Halbton, l)kleinste Tonstufe im ihm den H. brechen, Ü ihn (geschäftlich) zu-
temperierten Tonsystem. 2) jede Tönung grunde richten; sie hat sich ihm an den H. ge-
zwischen Licht und Schatten, die Halbwaise, worfen, Ü sich aufgedrängt; bleib mir vom Halse
Kind, dessen Vater oder Mutter tot ist. halbwegs, damit!, ich will nichts davon wissen. 2) Hunde
1) auf der Mitte des Weges. 2) U ungefähr, einiger- geben H., y schlagen an, bellen. 3) schmaler
maßen, die Halbwelt, äußerlich elegante, aber Teil an Flaschen, Abb. F 24, Instrumenten,
anrüchige Gesellschaftskreise, die Halbwerts- Abb. G
8, G
27, Noten, Abb. 9, Säulen, Kno- N
zeit, die Zeit, in der eine wägbare Menge eines chen u.a. 4) Mz. -en, J, untere vordere Ecke der
:

radioaktiven Elements zur Hälfte zerfällt, halb- Segel, Abb. S 47 Haltetau des Segels. Verkl. das
; :

wüchsig, noch nicht ganz erwachsen (Kind). Hälschen, Hälslein, -s/-. der Halsabschnei-
der, dieHalbwüchsige, -n/-n, ein -r, eine -, der, Ü Wucherer, das Halsband, 1) Riemen um
halbwüchsiger junger Mensch, die Halbzeit, den Hals von Tieren: Hundehalsband, Abb. H 28.
halbe Spielzeit bei Sportkämpfen, das Halb- 2) ein Schmuck für den Hals, Abb. S 32. 3) Bin-
zeug, 1) Faserstoffe für die Papierherstellung. dung (am Faß), die Halsberge, -/-n, Rüstungs-
2) technisches Erzeugnis, das weiterverarbeitet teil, Abb. R 33. halsbrecherisch, tollkühn.
wird. [germ. Stw.] ich halse (habe gehalst), £ wende vor dem
die Halde, -/-n, Abhang, Schuttabhang, Winde, ich h. es ihm auf, bürde auf. das Hals-
Schlackenberg, Abb. B 20. [germ. .Schräge'] eisen, im MA. eine Folter, das Halsgericht,
:

die Haie, MSchweiz.: -*-häl. im MA. Gericht über todeswürdige Verbre-


:

ich half, von: ich helfe. chen, der Hals-Nasen-Ohren-Arzt, ein Fach-

18 SB 273
Hai
bin längere Zeit dort. 3) mich über etwas, rede
spöttisch, ärgerlich darüber: ich will mich nicht
lange über seine Fehler aufhalten, ich h. es auf-
Schellhammer
der Kopf recht, Ü bleibe dabei, verleugne nicht, ich h.
Vorschlaghammer die Finne der Stiel aus, 1) es, ertrage: er hielt alle Qualen aus; hier
rr-fn q^n^««'
(der Helm)
kann ich es nicht länger aushalten. 2) einen Ton,
lasse lange erklingen. 3) ihn, sie, bezahle den
N Pinnhammer
'
der der
Setzhammer __ =— ,.
^S=3j, H3) Lebensunterhalt bei einem Liebesverhältnis

der
ra, Hammer
(der Sport
der sie wird von ihm ausgehalten, ich h. beides aus-
einander, Ü sondere: die Zwillinge kann man
kaum auseinanderhalten, ich h. ihn, es, mich
Sdilidithammer t s -i
hammer)
bereit, habe in Bereitschaft, zur Verfügung: wir
1 , ü der Faust- sollen uns zur Probe bereithalten, ich h. durch,
H I

de
VTr hammer' die
harre aus, ertrage es oder wirke bis zum Ende, ich
der Ballhammer Holzhammer Kugel h. ein, 1) zögere, höre auf. 2) es, erfülle in der
Hammer richtigen Zeit, wie verabredet: sie hat die Verab-
redung nicht eingehalten. 3) es, kräusele leicht ein
arzt. halsstarrig, U dickköpfig, eigensin- (Stoff), ich h. (es) entgegen, Ü stelle gegenüber,
nig. Hptw.:
die Halsstarrigkeit, -. Hais- wende ein: ich konnte ihm wichtige Argumente
und Beinbruch!, abergläubisch scherzhafter entgegenhalten, ich h. fest, 1) ihn, es, lasse nicht
Wunsch für Erfolg, die Halsung, -/-en, y Hals- los. 2) es, merke mir: ich habe den Vorfall im
band des Jagdhundes, [germ. Stw.] Notizbuch festgehalten. 3) es, ihn im Bild, male,
halt, M
südd.: eben, nun einmal, wohl: so laß es photographiere. 4) an etwas, Ü bewahre es, gebe
h. sein. [ahd. ,mehr'] es nicht auf: wir wollen an dieser Tradition fest-
halt!, steh still!, hör auf! der Halt, -(e)s/-e, halten. 5) mich, ergreife eine Stütze halt dich
:

Mz. selten, 1) das Anhalten, Stillstand: der fest! ich h. frei, 1) ihn, bezahle für ihn: er hat
Polizist gebot dem Wagen H. aber ich mache ; : mich oft freigehalten. 2) es, lasse nicht besetzen
halt, habe haltgemacht. 2) Stütze, Rückhalt: an ich werde dir einen Platz freihalten aber dieses
; :

ihm haben wir (keinen) H. 3) V Mahlzeit im Gewicht kann ich nicht mehr frei halten, ohne
Freien. 4) M
Schweiz.: Umfang: ein Heimwesen Unterstützung, ich h. ihn gefangen, halte in
im Halte von 6 Aren, haltbar, widerstands- Gefangenschaft, fest, ich h. haus, 1) führe den
fähig, dauerhaft, fest. Hptw. die Haltbarkeit, : Haushalt. 2) spare, teile ein: du mußt mit deinen
-. ich halte habe gehalten; du hältst, er
(hielt, Kräften haushalten, ich h. es heilig, hoch in
hält), 1) bleibe stehen: hält der Zug in Rüdes- Ehren ich habe es stets heiliggehalten, ich h. als,
:

heim? 2) es hält, ist haltbar: wird das Tau halten? für etwas her, werde ausgenutzt, verspottet oder
3) es, ihn, habe ergriffen, fasse, lasse nicht los, geneckt: er mußte als Sündenbock herhalten,
fort: ich h. es im Arm, den Topf am Henkel. 4) es, ich h. hin, 1) es, strecke entgegen, biete an. 2)
bewahre: du mußt dein Versprechen halten; er ihn, Ü lasse warten, verzögere die Antwort, ich
kann den Mund halten, schweigen. 5) es, ver- h. hof (von Fürsten), halte mich mit Gefolge auf,
teidige, behaupte: er trachtete seine Stellung zu residiere, ich h. inne, stocke, höre auf: wir mußten
halten. 6) es, befolge, beobachte: man muß die innehalten, ich h. ihn kurz, U beschränke ihn in
Gesetze halten; du mußt besser Takt halten. 7) es, seiner Freiheit: er wird von seinen Eltern kurz-
schaffe mir an und pflege (Haustiere) wir wollen : gehalten; aber: wir haben kurz gehalten, kurze
uns einen Hund halten. 8) es, veranstalte: er hielt Zeit, ich h. maß, mäßige mich: du solltest im
eine Rede. 9) ziele beim Schießen: du hast zu Essen maßhalten aber man muß das rechte Maß
; :

niedrig gehalten. 10) es, ihn für etwas, meine, halten, ich h. mit, U beteilige mich, ich h.
schätze: ich h. das für Unsinn; ich h. ihn für stand, weiche nicht, bleibe fest: sie werden
einen Betrüger; ich h. wenig, nichts von ihm, habe standhalten, ich h. vor, 1) es ihm, werfe vor,
eine geringe Meinung. 11) auf etwas, liebe, fordere von ihm Rechenschaft darüber. 2) es hält
pflege sorgfältig: er hält sehr auf korrekte Klei- vor, wirkt lange, ich h. zu, 1) es, öffne nicht, be-
dung. 12) es so (mit ihm), verfahre. 13) an mich, decke. 2) auf etwas, nähere mich (einem Ort).
beherrsche mich: ich konnte nicht mehr an mich der Halteplatz, Platz zum Halten von Kraft-
halten und sagte ihm gründlich die Meinung. 14) fahrzeugen, zum Anlegen von Schiffen, der
es mit ihm, bin sein Verbündeter, seiner Ansicht. Halter, -s/-, 1) Gegenstand, der etwas anderes
15) Ausschau nach ihm, erwarte ihn suchend. hält Federhalter; Sockenhalter, Abb. H 4. 2) Ver-
:

16) ihn zum besten, zum Narren. 17) mich, be- fügungsberechtigter, Besitzer (von Kraftwagen,
haupte mich, bleibe, dauere aus der Mann wird : Haustieren). 3) M
oberd. Hirt, ich halt(e)re
:

sich in dieser Position nicht halten können; das (habe gehaltert) es, mache fest, klemme fest.
Wetter hält sich. 18) mich gut, habe eine gute Hptw. die Halt(e)rung, -/-en. die Haltestelle,
:

Körperhaltung. 19) mich nach rechts, wende Einsteigstelle für öffentliche Verkehrsmittel,
mich. 20) mich an ihn, suche bei ihm Hilfe oder Abb. S 76. ...haltig, etwas enthaltend: kalkhal-
Schadenersatz. 21) es hält sich, bleibt frisch, ver- tiges Wasser, haltlos, 1) ohne moralische Festig-
dirbt nicht Tiefkühlkost hält sich mehrere Monate,
: Mensch. 2) unbegründet, unhalt-
keit : ein haltloser
ich h. ab, 1) es, lasse stattfinden, veranstalte bar (Behauptung). Hptw.: rfzf Haltlosigkeit, -.
(eine Versammlung). 2) ein Schiff hält ab, sucht die Haltung, -/-en, 1) das Halten (von Tieren).
vor dem Wind zu segeln. 3) ihn, halte fern, hin- 2) Körperstellung: sie hat eine schlechte H. 3) Ü
dere: was hält dich davon ab, uns zu helfen? 4) Benehmen, Verhalten, Gesinnung: eine vor-
ich h. ein Kleinkind ab, lasse es seine Notdurft nehme H.; du mußt H. bewahren! [germ. Stw.]
verrichten, ich h. an, 1) bleibe stehen: der dieHaltere, -/-n, (meist Mz.), 1) altgriechisches
Zug hält an. 2) dauere aus der Regen hielt lange : Sprunggewicht. 2) umgebildeter Hinterflügel
an. 3) ihn, es, hindere an der Weiterbewegung, der Zweiflügler, [griech.]
bringe zum Stehen (Fahrzeug, Uhr, Vorüber- der Halunke, -n/-n, 1) Schurke, Betrüger. 2) U
gehende). 4) es, halte aus, lasse weiterklingen Lausbub, [tschech.]
(Atem, Ton). 5) es, drücke daran, halte dicht häm..., blut... das Hämatin, -s, eisenhaltiger
davor: ich habe das Kleid einmal angehalten. 6) Bestandteil des roten Blutfarbstoffs, der Häma-
ihn zu etwas, ermahne ihn dazu, sorge, daß er es tit, -s/-e, ein metallisch glänzendes Mineral, das
tut. 7) um ein Mädchen, bewerbe mich. 8) mich Hämatom, -s/-e, { Bluterguß, [griech.]
an ihm, halte mich fest: bitte am Geländer an- die Hamamelis, -, Zaubernuß, Bäume und
halten! ich h. auf, 1) ihn, es, zwinge stillzu- Sträucher umfassende Pflanzenfamilie, [griech.]
stehen, hemme, hindere: du hältst mich mit der Hamen, -s/-, 1) Angelhaken. 2) Kescher.
deinen Reden nur auf. 2) mich irgendwo, verweile, 3) M
rheinfränk.: Kumt. [1 lat.; 2, 3 germ.]

274
Han
^der Finger

der Faust
handschuh
der Fingerhandschuh (der Fäustling)
das Handgelenk

Hand die Faust Handschuh Handtasche

hämisch, hinterhältig, boshaft, schadenfroh. tragen, liebevoll behandeln; Hände weg davon.',
der Hamit, -en/-en, Angehöriger einer afrikani- berühre es nicht es hat H. und Fuß, Ü läßt sich
;

schen, nicht zu den Negern gehörigen Rasse. hören, ist brauchbar; er wehrt sich mit Händen
ElGW. hamitisch. [Harn, Sohn Noahs]
: und Füßen, mit aller Kraft er lebt von der H. in ;

der Hämling, -s/-e, f Kastrat, [von: Hammel] den Mund, Ü sorgt nur für die Gegenwart, spart
die Hamme, auch: der Hammen,
-/-n, oberd. M nicht für die Zukunft; es liegt auf der H., Ü ist
Hinterkeule, Schinken, [aus ahd.] klar; unterderhand, gelegentlich, im Vertrauen,
der Hammel, -s/- oder -, 1) der kastrierte auf Schleichwegen; vorderhand, vorläufig; er hat
Schafbock, Abb. F 26 man muß ihm die Ham-
: die Ware an der H., bei der H., zur H., zur sofor-
melbeine langziehen, U ihn energisch zurecht- tigen Verfügung; kurzerhand, ohne Besinnen,
weisen. 2) U als Schimpfwort: Dummkopf, der schnell; das war von langer H. vorbereitet, sorg-
Hammelsprung, Ü das Abstimmen durch Ver- fältig vorausbedacht. 2) Ü Tätigkeit: wir haben
lassen und Wiederbetreten des Sitzungssaales in alle Hände voll zu tun; viele Hände waren hierbei
drei Gruppen, [ahd. ,verkrüppelt'] am Werk; jeder mußte H. anlegen; ich gehe ihm
der Hammen, -s/-, M
oberd. die Hamme.
: an die H., helfe ihm ich arbeite H. in H. mit ihm,
;

(foHammer, -s/ 2 , 1) Schlagwerkzeug, Abb. H 5: in Zusammenarbeit ich muß immer zur H. sein,
;

H. und Amboß; es kommt unter den H., wird


ver- bereit sein. 3) Sinnbild für Macht, Schutz,
steigert. 2) sportliches Wurf-
Eisenwerk. 3) Hilfe: wir stehen in Gottes H.; mit kluger H.
gerät, Abb. H
5: das Hammerwerfen. 4) { ein lenkte er seine Partei; er hat die H. von ihm ab-
Gehörknöchelchen, Abb. 2. Verkl. das O : Ham- gezogen, unterstützt ihn nicht mehr; ich will in
merchen. Hammerlein, -s/-. ich hämm( e)re dieser Sache freie H. haben, selbständig ent-
(habe gehämmert), 1) schlage mit dem Ham- scheiden können; an H. oder anhand des Leit-
mer. 2) schlage wie ein Hammer: das Blut fadens kann ich michgut orientieren. 4) Besitzer: das
hämmert in den Adern; er hämmerte an die Tür. Buch war schon in mehreren Händen; es geht von
3) es, bearbeite mit dem Hammer, ich h. es ihm H. zu H.; ein Wagen aus zweiter H.; es ist in
ein, Ü präge es ihm nachhaltig ein. Meister festen Händen, unverkäuflich; sie ist in festen
Hämmerlein, Hämmerling, f 1) Henker. Händen, U nicht mehr frei; zu Händen oder
2) Klopfgeist, böser Geist, Teufel, [germ.] zuhanden, Abk.: z. H., (des, von) Herrn Meyer
die Hammondorgel 'htmtnd..., Handelsname für (in Briefanschriften); das habe ich aus erster H.,
ein mechanisch-elektrisches Musikinstrument. ohne Vermittler. 5) Handschrift er schreibt eine :

[J. H. Hammond] schöne H. 6) beim Fußball: das Berühren des


das Hämoglobin, -s, Zeichen: Hb, Farbstoff Balls mit der Hand. 7) Arm oder Blatt an Werk-
der roten Blutkörperchen, die Hämorrhoiden. zeugen, z. B. Abb. A
16. 8) Fuß mancher Tiere,
Mz., Blutaderknoten unter der Mastdarm- z. B. Pferde Vorderhand; Hinterhand. 9)
:
V
schleimhaut, [griech. Kw.] Kralle des Beizfalken. Verkl. das Händchen, :

ich hamp(e)le (habe gehampelt), zappele hin und Händlein, -s/-. Hand..., 1) zur Hand gehörig:
her, mache Faxen, der Hampelmann, 1) durch Handwurzel. 2) mit der Hand hergestellt Hand- :

Zug bewegliche Gliederpuppe. 2) Ü einfältiger zeichnung; Handweberei. 3) zum täglichen Ge-


oder wankelmütiger Mensch, [niederd.] brauch: Handbücherei. 4) klein, mit der Hand
die Hampfel, -/-, das Hämpf (e)li, -/-s, M alem. zu benutzen: Handbeil, Abb. 30. die Hand- A
Handvoll. arbeit, 1) körperliche Arbeit im Gegensatz zu
der Hamster, -s/-, Nagetier mit Backentaschen; Geistesarbeit. 2) handwerklich gearbeitetes
Sinnbild für Zusammentragen und Sammeln. Werkstück im Gegensatz zu Maschinenarbeit,
ich hamst(e)re (habe gehamstert) (es), häufe Massenware. 3) meist von Frauen ausgeführte
Vorräte auf (Lebensmittel, Geld), suche ein- Nadel- und ähnliche Arbeit, Abb. H 7. Zeitw. :

zuheimsen, der Hamst(e)rer, -s/-, jemand, der handarbeiten (nur in der Nennform), der
hamstert (besonders in Notzeiten), [ahd.] Handball, eine Sportart, der Handballer,
dieHand, -/*e, 1) Greifglied von Menschen und -s/-, U Handballspieler, handbreit, so breit
Affen, Abb. 6, H M
12: es liegt rechter H.; ick wie eine Hand: ein handbreites Brett, aber: es
kann es mit der H. fassen, in die H. nehmen; ich ist eine Hand breit, die Handbreit, -/-, Breite
wollte ihm die H. reichen, zum
bieten, geben, einer Hand: jede H. Boden, das Handbuch,
Gruß, zum Bund, zur Versöhnung; sie reichte umfassend belehrendes Buch über ein größeres
ihm die H. fürs Leben, heiratete ihn; auf Händen Wissensgebiet, die Handbüchse, älteste Hand-

i Häteinadel

Schlinge

der Kreuzstich der Langettenstich ^"^ Filetnadel i


der Stich (der Knopflochstich) die Netzarbeit die
die File '° rbeit > Schiffdienarbeit
Handarbeiten <

18* 275
Han
feuerwaffe. der Händedruck, -(e)s/ i'e, gegen- gelernter Arbeiter, besonders Herbeiträger von
Reichen der Hände als Gruß, [germ.]
seitiges Baustoffen. 2) untergeordneter Helfer, ich hand-
der Handel, -s, 1) gewerbsmäßiger Ein- und Ver- langere (habe gehandlangert), leiste Hand-
kauf von Waren: Großhandel; Kleinhandel; er langerdienste, [zu: Hand]
treibt H. 2) Geschäft: wir haben einen H. abge- der Händler, -s/-, 1) Kaufmann. 2) Inhaber eines
Angelegenheit ein böser H. 4) Mz.
schlossen. 3) : Gemischtwarenladens. die Handlung, -/-en, 1)
*, Streit,sowohl Rechtssache wie Schlägerei: er Tat, Willensbetätigung: bewußte Handlungen. 2)
sucht Händel mit mir. handelseinig, handels- Geschehen (in einer Dichtung). 3) es kauf-
eins, zum Abschluß eines Vertrags bereit: ich männisches Unternehmen: Buchhandlung, die
bin h. mit ihm (geworden), die Handelsgesell- Handlungsfähigkeit, g*a Fähigkeit, rechts-
schaft, Vereinigung von Personen zum Betrieb wirksam zu handeln, der Handlungsgehilfe,
eines Handelsgewerbes, das Handelsgesetz- kaufmännischer Angestellter, die Handlungs-
buch, Abk. HGB, Gesetzbuch zur Regelung
: weise, Art des Tuns, [von: handeln]
des Handelsrechts, die Handelskammer, In- die Handlesekunst, Wahrsagen aus Form und
dustrie- und Handelskammer, der Handels- Linien der Hand, handlich, 1) leicht, bequem
name, Firma; Oberbegriff für alle geschäftli- zu handhaben. 2) M oberd. tüchtig, behende, :

chen Kennzeichnungen; Warenzeichen, die gleich bei der Hand. Hptw. die Handlichkeit, :

Handelsorganisation, Abk.: HO, in der Dt. -. das Handmehr, -s, M Schweiz.: durch Heben
Dem. Rep. : staatliches Einzelhandelsunterneh- der Hände ermittelte Mehrheit, die Handorgel,
men, das Handelsregister, amtsgerichtliche M Schweiz. Handharmonika, das Handpferd,
:

Liste der kaufmännischen Unternehmen, die das rechte Pferd im Gespann, die Handrei-
Handelsschule, Schule für kaufmännische Aus- chung, -, Hilfsdienst, der Handschlag, Hände-
bildung, die Handelsspanne, ts Unterschied druck, besonders bei Geschäftsabschlüssen: wir
zwischen Ein- und Verkaufspreis, handels- besiegelten es mit H. das Handschreiben, ein
üblich, im Geschäftsverkehr üblich: handels- handgeschriebenes Schriftstück, besonders von
übliche Preise, die Händelsucht, -, Streitsucht. hochgestellten Persönlichkeiten; Empfehlungs-
Eigw. händelsüchtig, [von: handeln]
: brief, die Handschrift, 1) Schriftzüge eines
ic/zhand(e)le(habe gehandelt), l)tue etwas, führe Menschen. 2) Abk. Hs., Mz.: Hss., geschriebe-
:

einen Entschluß aus nicht reden, handeln! ; er han-


: nes (nicht gedrucktes) Werk: unsere Bücherei
delt edel an ihm. 2) um etwas, verhandle, feilsche besitzt zahlreiche Handschriften aus dem Mittel-
beim Kaufen. 3) es handelt von etwas, behandelt. alter. Eigw. handschriftlich, der Handschuh,
:

4) mit etwas, treibe Handel. 5) es handelt sich um ein Kleidungsstück, Abb. H


6: er hat mir den
ihn, bezieht sich auf ihn: darum handelt es sich H. hingeworfen, Ü Fehde angekündigt, der
nicht, davon ist nicht die Rede, ich h. es ihm Handstand, eine Turnübung, der Handstreich,
ab, verstehe, es von ihm (günstiger, billiger) Überfall, die Handtasche, Abb. 6. das H
zu bekommen: ich h. ihm 10 Mark ab. ich h. es Handtuch, Tuch zum Abtrocknen nach dem
ein, kaufe, ich h. ihm entgegen, zuwider, tue Waschen, Abb. B 2. im Handumdrehen, Ü
das Gegenteil davon, tue Verbotenes: er hat blitzschnell, die Handvoll, -, kleine Menge: ein
dem Gesetz zuwidergehandelt, [ahd. von ; paar H. Nüsse; aber: das Kind hatte die Hand
Hand] voll Sand, das Handwerk, -(e)s/-e, 1) die ge-
die Handfertigkeit, -/-en, Geschicklichkeit. werbliche Tätigkeit, die im wesentlichen mit
handfest, kräftig, derb, die Handfeste, f Ur- der Hand und einfachem Werkzeug ausgeführt
kunde, die Handfeuerwaffe, Schußwaffe, die wird: ich lasse mir nicht ins H. pfuschen,
von einem Menschen gehandhabt werden kann. Ü mir jede Einmischung; man muß
verbitte
der Handgalopp, kurzer, verhaltener Galopp. ihm das H. legen, Ü ihn an schädlichem
handgearbeitet, mit der Hand angefertigt, zum Tun hindern. 2) Berufsstand der Handwerker.
Handgebrauch, zur täglichen und schnellen der Handwerker, -s/-, jemand, der ein Hand-
Benutzung, das Handgeld, 1) Draufgeld. 2) werk betreibt, handwerklich, 1) auf das Hand-
15.-18. Jh. dem Landsknecht noch vor der
: werk bezüglich. 2) mit der Hand hergestellt, fach-
ersten Löhnung gezahltes Geld, aus dem Hand- gemäß. 3) unselbständig, nicht schöpferisch.
gelenk, Ü mit Leichtigkeit, ohne Vorbereitung. der Handwerksbursche, t wandernder Hand-
sie werden handgemein, gehen zu Tätlich- werksgeselle, das Handzeichen, 1) Erheben der
keiten über, das Handgemenge, Kampf Mann Hand zum Zeichen von Zustimmung oder Ab-
gegen Mann, das Handgepäck, vom Reisenden lehnung bei Abstimmungen ich bitte um das H. :

mitgeführtes Gepäck, die Handgranate, eine 2) Zeichen als Unterschrift (bei Analphabeten).
Nahkampfwaffe, handgreiflich, 1) greifbar: 3) Hausmarke, der Handzettel, Werbeschrift,
ein handgreiflicher Erfolg. 2) er wird h., wird Flugblatt, [zu: Hand]
tätlich. Hptw. : die Handgreiflichkeit, -/-en. hanebüchen, U unerhört, derb, grob: hane-
der Handgriff, 1) durch Geschicklichkeit er- büchene Lügen, [zu: Hagebuche]
worbene Fertigkeit. 2) kleine Mühe. 3) Griff, der Hanf, -(e)s, eine Faserpflanze. ElGW. hän- :

Abb. 8, H K
55. handgroß, so groß wie eine fen, hänfen, der Hänfling, -s/-e, ein Finken-
Hand : ein handgroßer Teller, aber es ist zwei
: vogel, [germ. Stw.]
Hand groß, die Handhabe, -, Ü Veranlassung, der Hang, -(e)s/ i'e, 1) Abhang, Neigungsfläche:
Möglichkeit: zum Eingreifen bot sich ihm Berghang. 2) ohne Mz., Ü Neigung: H. zum
keine H. ich handhabe (habe gehandhabt) Leichtsinn. 3) ohne Mz., Turnen: Stellung und
es, gebrauche, verstehe anzuwenden. Hptw.: Griff, wobei der Körper in einer hängenden
die Handhabung, -/-en. ...händig, mit ... Hän- Lage ist, Abb. T 23. [von: hängen]
den wir spielen vierhändig Klavier, ich händige
: der Hangar, -s/-s, Flugzeughalle, [franz.]
esihm aus, ein (habe ausgehändigt, eingehän- ich hänge (älter ich hange hing, habe gehangen),
: ;

digt), übergebe, reiche, [zu: Hand] 1) an ihm, bin in einer Lage befestigt, bei der ich
das Handikap 'fundikcp, -s/-s, 1) Sport: Vor- keinen Halt von unten habe, Abb. H 8, S 68:
gabe, Ausgleich bei Wettkämpfen. 2) Benach- die Lampe hängt an der Decke; die Tür hängt in
teiligung. Zeitw. ich handikape (habe ge-
: den Angeln. 2) an ihm, Ü liebe ihn: die Kinder
handikapt) ihn: die Läufer waren durch die nasse hängen sehr an ihrer Lehrerin. 3) es hängt (voll
Bahn gehandikapt, [engl.] von), ist beladen (mit): der Baum hing voller
das Hand-in-Hand-Arbeiten, -s, sehr gute Früchte. 4) es hängt, ist schräg, neigt sich: die
Zusammenarbeit; aber: wir arbeiten Hand in Mauer hängt (nach vorn über). 5) komme nicht
Hand, der Handkantenschlag, kräftiger Nieder- weiter: er blieb mit dem Fuß hängen; der Prozeß
schlag mit der Handkante, der Handkuß, Kuß hängt ins vierte Jahr, Ü ; mit Hängen und Würgen,
auf den Handrücken, Abb. 38: das nehme ich G mit Hangen und Bangen, mit großer Mühe ; er ist
mit H., U gern, der Handlanger, -s/-, 1) un- im letzten Schuljahr hängengeblieben, U nicht

276
Har

die Hängematte
hängen

/ersetzt worden, muß Schuljahr wieder-


das Hanna, weibl. Vorname. [Kurzform von:
lolen. 6) bei ihm, U habe Schulden:
er hängt bei Johanna]
hm mit 50 Mark, ich h. (hängte, habe gehängt), Hannah, weibl. Vorname, [hebr. ,die Anmutige']
[) es, senke, neige: er hängt den Kopf; laß den der Hannake, -n/-n, Angehöriger eines tschechi-
Kopf nicht hängen!, Ü sei nicht mutlos. 2) es, ihn schen Volksstammes.
in etwas, befestige so, daß es hängt: ich h. das Hannelore, weibl. Vorname, [von: Johanna und
Bild an den Haken; sie hat ihren Mantel hängen- Eleonore].
lassen, selten: hängengelassen, vergessen mit- Hannes, männl. Vorname, das Hannes che, \
-(s),
:unehmen aber man hat den Verbrecher hängen
; : rheinisches Puppenspiel. [Kurzform von: Jo-
assen. 3) ihn, töte durch den Strang, richte hin. hannes]
ch h. ab, 1) von ihm, Ü er hat Einfluß auf mich, der Hannoveraner, -s/-, 1) Einwohner der Stadt
Vlacht über mich: er hat lange finanziell von ihm Hannover. 2) eine Pferderasse. hannover(i)sch,
ibgehangen; das hängt noch von andern Umstän- hannöver(i)sch, die Stadt Hannover betreffend,
len ab. 2) (habe abgehängt) ihn, U schalte als [niederd. ,am hohen Ufer']
Konkurrenten aus, auch im Sport. 3) es, nehme Hans, männl. Vorname, beliebt als Tiername
;om Haken, löse die Verbindung: er hat den (Eichhörnchen, Kanarienvogel) und in Rede-
etzten Wagen (vom Zug) abgehängt, ich h. an, wendungen: H. im Glück, mit allem Zufriedener,
l) mich mit ihm, M oberd.: suche Streit: du hast Glückspilz H. Liederlich, leichtsinniger Mensch
;

lieh doch nicht mit ihm angehängt? 2) (habe an- H. Taps, Tölpel; Prahlhans; der blanke H., D
;ehangen) ihm, U bin sein Freund oder Gefolgs- Nordsee bei Sturm. Koseformen: Hans chen,
nann. 3) (habe angehängt) es an etwas, füge Hansel, Hansel, der Hansdampf, -(e)s/-e:
linzu, befestige hängend. 4) es ihm, rede Übles H. in allen Gassen, übereifriger Mensch, der alles
ron ihm: das hat ihm ein mißgünstiger Kollege zu können glaubt, ich häns(e)le (habe gehänselt)
ingehängt. 5) es hängt mir an (hat angehangen), ihn, verspotte, foppe. Hptw.: die HänseleJ,
st mir zur Eigenart geworden. 6) (habe ange- -/-en.Hansnarr, der Hanswurst, -es/-e, Narr,
längt) mich an ihn, schließe mich an, dränge Possenreißer (ursprünglich Bühnengestalt), Abb.
nich auf. ich h. auf (habe aufgehängt), 1) ihn, M 6. die Hanswurstiade, -/-n, Bühnenstück
ts, befestige an Haken, Stangen, Seilen. 2) ihn, mit dem Hanswurst, komischer Streich. [Kurz-
öte durch Erhängen. 3) es ihm, U schiebe ihm form zu: Johannes]
:ine lästige Pflicht oder schlechte Waren zu. 4) die Hansa, Hanse, -, 1) Zusammenschluß von
nich, begehe Selbstmord durch Erhängen, ich Kaufleuten alter norddeutscher Städtebund. 2)
;

1. aus, 1) es, bringe öffentlich an: das Konzert- Name großer Unternehmungen: Lufthansa.
Programm wird in der Vorverkaufstelle ausge- ElGW. hansisch, der Hanseat, -en/-en, 1)
:

längt; der Winzer hängt aus, M wien. schenkt : Mitglied der Hanse. 2) Einwohner einer
feurigen aus. 2) (habe ausgehängt) es, hebe aus Hansestadt. ElGW. hanseatisch, [germ. Stw.
:

len Stützen oder Haken (Tür, Fenster). 3) es , Schar']

längt aus (hat ausgehangen), wird öffentlich der Hansom 'henssm, -s/-s, leichter zweirädriger
jekanntgemacht. 4) ein Kleid hat sich ausge- Pferdewagen. [engl.]
längt, ist durch Hängen wieder glatt geworden. die -/-n, ein Handturngerät, Abb. H 8.
Hantel,
ch h. ein (habe eingehängt), 1) es, bringe an die [niederd.Handhabe']
,

;ehörige Stelle, z. B. Fenster, Türen. 2) es, ^ ich hantiere (habe hantiert) mit ihm, beschäftige
asse im Schacht hinunter. 3) mich bei ihm, nehme mich, arbeite damit, handhabe es. Hptw. die :

;einen Arm. ich h. nach (habe nachgehangen), Hantigrung, -/-en. [niederl.; mhd.]
l) V folge mit dem Hunde der Fährte. 2) über- hantig, M
bayr., österr. 1) derb, bitter. 2) zän-
:

asse mich: er hängt trüben Gedanken nach. 3) es kisch, unwillig.


längt ihm nach, Ü wird nicht vergessen, wird es hapert (hat gehapert) mit ihm, will nicht recht
hm immer wieder vorgeworfen, ich h. zu (habe weiter, stockt. Eigw.: hap(e)rig. [niederd.]
:ugehängt) es, verhänge, die Hängebank, 9? ha plo id, mit einfachem Chromosomensatz
intleerungsort über Tage, Abb. B 22. der (Zellen), [griech.]
fiängebaum, Trauerweide, Abb. B 15. der das Häppchen, -s/-, (pikante) Kleinigkeit, Bissen.
Hängeboden, Abstellraum unter der Zimmer- der Happen, -s/-, Bissen: ich esse noch einen H.
lecke, Abb. H
8. die Hängebrücke, Abb. B 56. happig, 1) M
niederd.: gierig, gefräßig. 2) U
ch hang(e)le (habe gehangelt), bewege mich sehr stark, übertrieben: der Preis ist mir zu h.
nich im Hang fort durch Weitergreifen der das Happening 'hepsnin, -s/-s, eine Kunstrich-
-lande, der Hängemann, -(e)s/-er oder -en, tung, die den Menschen in ein Ereignis einzu-
vi Schweiz.: Sündenbock, Prügelknabe, die beziehen sucht, das ihm ein schockierendes
Hängematte, hängendes Schlafnetz, Abb. H 8. Erlebnis vermitteln soll, [engl.]
las Hangende, -n, ohne Geschlechtswort: -s, das Happy-End hzpi 'end, -(s)/-s, guter Ausgang
X' über einer Lagerstätte liegendes Gebirge. (in Romanen, Filmen u. a.). [engl.]
ler Hänger, -s/-, Kleid, Mantel ohne Taillen- har!, links! (Ruf an die Pferde), [von: her]
laht. das Hängeschloß, Vorhängeschloß, Abb. das Harakiri, -(s)/-s, ritueller Selbstmord in
5 30. [germ. Stw. ; Hängematte: Volksdeutung Japan. [Japan. ,Bauchaufschneiden']
ms karib.-span. hamaca] Harald, männl. Vorname, [nord. ,der im Heere
e Hanke, -/-n, vorstehender Teil der Hüfte des Herrschende']
?ferdes. [verwandt mit ahd. ,Hinterschenkel'] ich harangiere (habe harangiert) ihn, t halte

277
Har

/~V\ der Widerhake


das Sperrkreuz
die Granate (Kv*J

"~der Tretschemel
die Förderhaspel die Garnhaspel
(das Trittbrett)
Harmonium Harpune Haspel

eine langweilige Rede an ihn; öde ihn an. ntgr, -s/-e, Harpunigrer, -s/-, Harpunen-
[franz.] werfer, ich harpuniere (habe harpuniert) es,
der Haraß. ...asses/...asse, Kiste zum Verpacken werfe mit der Harpune danach, [niederl. -franz.]
von Glas und Porzellan, [franz.] die Harpylie ...'py:jd, -/-n, 1) weibl. Unheils-
das Härchen, -*• das Haar. dämon. 2) großer südamerikanischer Raubvogel,
die Harde, -/-n, früher in Schleswig-Holstein: [griech.]
Verwaltungsbezirk von mehreren Höfen oder ich harre (habe geharrt) auf ihn, seiner, warte
Dörfern, der Hardesvogt, Amtsvorsteher einer sehnsüchtig oder lange, ich h. aus, halte aus,
Harde. [mittelniederd. aus altnord.] weiche nicht, [mhd.]
der, das Hardtop. -s/-s, steifer abnehmbarer Auf- Harriet 'heriet, weibl., Harry 'heri, männl. Vor-
bau für Kraftwagen, die Hardware 'ha:dwc3, -, name, [engl, von: Henriette, Heinrich]
Datenverarbeitung: die technischen Einrichtun- harsch, 1) mit Eiskruste überzogen (Schnee).
gen einer Rechenanlage im Unterschied zu 2) rauh, hart, der Harsch, -es, mit einer Eis-
Software, [engl.] kruste überzogener Schnee, der Schnee harscht
der Harem, -s/-s, Frauengemach bei den Moham- (hat geharscht), wird krustig, [germ. Stw.]
medanern; die Frauen darin, [arab. ,verboten'] der Harst, -es/-e, Schweiz.M Heerhaufe, :

hären, t aus Haar, groben Fasern: ein härenes Kampfgruppe, das Harsthorn. -(e)s/ 2 er, M
Gewand, [von: Haar] Schweiz. Hörn, mit dem die Truppen zum
:

die Häresig, -/...'si|en, Ketzerei, der Häretiker, Kampf gerufen werden.


-s/-, Ketzer. ElGW. häretisch, [griech.]
: hart (härter, am härtesten), 1) dem Eindringen
ich harfe (habe geharft), spiele die Harfe, die eines Körpers widerstehend: Diamant ist härter
Harfe, -/-n, 1) großes Saiteninstrument, Abb. alsGlas; eine harte Feder, spitze eine harte Nuß,;

H 8. 2) Gerüst zum Heutrocknen, der Harfe- Ü eine schwierige Aufgabe ein hartgekochtes Ei,
;

nist, -en/-en, die Harfenistin, -/-nen, Harfen- aber das Ei wurde hart gekocht. 2) widerstands-
:

spielerin), der Harfner, -s/-, t Harfenspieler, fähig: wetterhart; dieser Boxer ist sehr h. im
[germ. Stw.] Nehmen, Gegenschläge werfen ihn nicht gleich
ich harke (habe geharkt) es, glätte den Boden mit um. 3) streng bis zur Grausamkeit: er ist h.
der Harke, reche, die Harke, -/-n, Rechen, ein gegen sich und andere; ein hartes Herz; eine harte
Gartengerät, Abb. R 9. [germ. Stw.] Strafe. 4) stark, anstrengend, verbissen: ein
der Harlekin, -s/-e, Hanswurst, Abb. 6. die M hartes Wort; ein harter Kampf; es geht h. auf h.,
Harlekinade, -/-n, Narrenpossen, Schelmen- keiner will nachgeben; harte Arbeit; ein harter
stück, [ital.] Winter, sehr kalter; es weht h., stark. 5) i
der Harm, -(e)s, 1) tiefer Gram. 2) Kränkung, ich schmerzlich, schwer: ein hartes Los; es war h. für
härme mich (habe mich gehärmt), gräme mich. mich. 6) mit starken Gegensätzen, kontrastreich
ich h. mich ab, habe so großen Kummer, daß (Farben, Negativ). 7) unmelodisch, holprig: ein
man es mir ansieht: sie sieht abgehärmt aus. harter Galopp; harte Verse. 8) Sprachlehre harte :

harmlos, 1) ohne Böses zu sinnen, arglos Laute, t stimmlose. 9) hartes Wasser, kalk-
(Mensch). 2) ungefährlich (Krankheit, Mittel). reiches. 10) Physik: harte Strahlen, durch-
Hptw. die Harmlosigkeit, -. [germ. Stw.]
: dringende. 11) knapp, dicht: h. am Abgrund
^Harmonie, -/...'ni'en, 1) Wohlordnung, Eben- vorbei; h. Backbord, ,£ Steuer scharf nach links.
maß, Übereinstimmung, Eintracht. 2) Wohl- 12) harte Währung, U sichere, stabile. Hptw.:
klang, Einklang. 3) J auf einen Grundton be- die Härte, -/-n. ich härte (habe gehärtet) es,
zogener geordneter Zusammenklang mehrerer mache'hart (Metalle, Kunststoffe, Fette). Hptw. :

Töne. ElGW. harmonisch, ich harmoniere


: die Härtung, -. ich härte mich, ihn ab, ge-
(habe harmoniert) mit ihm, wir passen gut zu- wöhne an rauhes Wetter, Entbehrungen u. ä.
sammen, die Harmonik, -, J Lehre von der
1
durch kaltes Duschen abgehärtet, der Härtepara-
Klanggestaltung, die Harmonika, -/-s oder graph, Möglichkeit zum Mildern der Steuer-
...ken, Musikinstrument: Mundharmonika,
1) bestimmungen in Einzelfällen, die Härteskala,
Abb. M 22; Ziehharmonika,
Abb. Z 8. 2) Fal- Einteilung der Mineralien in 10 Härtestufen, das
tenbalg, Verbindung zwischen D-Zug-Wagen. Hartgeld, Münzen (nicht Scheine), hartge-
ich harmonisiere (habe harmonisiert) es, bringe sotten, 1) hartgekocht (Ei). 2) U verstockt,
in Einklang, das Harmonium, -s/...ni|en, orgel- unbekehrbar (Sünder), der Hartgummi, horn-
artiges Instrument, Abb. 9. [griech.] H artig gehärteter Kautschuk, hartherzig, ge-
der Harn, -(e)s, flüssige Nierenausscheidung, fühllos, mitleidlos. Hptw.: die Hartherzig-
Urin. Zeitw.: ich harne (habe geharnt), die keit, -. harthörig, schwerhörig. Hptw.: die
Harnblase, zur Ansammlung und Entleerung Harthörigkeit, -. hartleibig, verstopft (Ver-
des Harns dienendes Organ, die Harnruhr, { dauung). Hptw.: die Hartleibigkeit, -. der
Ausscheidung großer Mengen stark verdünnten Härtung, -s/-e, 1) © als Berg stehengebliebenes
Harns, harntreibend, die Ausscheidung von Stück harten Gesteins. 2) {§> eine Eisen-Zinn-
Harn anregend: harntreibende Mittel, [ahd.] Legierung, hartmäulig, den Zügel nicht mehr
der Harnisch, -es/-e, 1) Rüstung aus beweglich fühlend (Pferd). Hptw. die Hartmäuligkeit, -.
:

verbundenen Eisenplatten, Abb. R 33 er kommt : hartnäckig, eigensinnig, stur, beharrlich.


leicht in H., U wird schnell zornig. 2) Weberei: Hptw.: die Hartnäckigkeit, -. der Härtung,
bei Jacquardmaschinen Schnüre, die Litzen mit -s/-e, Januar, [germ. Stw.]
Platinen verbinden, [altfranz.] es hart sich (hat sich gehärt), haart sich.
die Harpune, -/-n, pfeilartiges Wurfgerät, be- Hartmann, Hartmut, männl. Vornamen, [ahd.
sonders zum Walfang, Abb. H 9. der Harpu- .tüchtiger, kühner Mann']

278
Hau

die Riegelhaube

die ßadehaube die Schwesternhaube die Nonnenhaube


Haube die Trockenhaube

Hartschjgr -s/-e, Leibwächter, [ital.]


ier . die Häsin, -/-nen, Hasenweibchen.
ierHaru spex. -/-e oder ...spizes, etruskischer der Häsling, -s/-e, der Hasel.
Wahrsager, der besonders aus Eingeweiden der der Haslinger, -» die Hasel.
Opfertiere weissagte, [lat.] die Haspe, -/-n, der Haspen, eine Art Haken,
ias Harz, -es/-e, zähflüssiger Stoff in der Rinde besonders zur Befestigung von Türen und Fen-
oder im Holz, besonders der Nadelbäume, oder stern, die Haspel, -/-n, der H., -s/-, 1) Förder-
künstliche Nachbildung, harzig, 1) harzreich. welle, Abb. H
9. 2) Gerberei, Färberei: Trog
2) dick und klebrig, ein Baum harzt (hat ge- mit Rührschaufeln. 3) Garnwinde, Abb. 9. H
harzt), sondert Harz ab. [ahd.] 4) Sperrkreuz, Abb. H
9. 5) altes Garnmaß. ich
ier Harzer, -s/-, 1) eine Käsesorte: H. Käse. 2) hasp(e)le (habe gehaspelt), 1) es, J, winde ^
H. Roller, eine Rasse Kanarienvögel. hoch. 2) es, wickele auf (Garn). 3) U rede hastig.
ias Häs, -/-, M
alem. Narrengewand, [germ.]
: ich h. ab, 1) es, wickele von der Haspel (Garn).
ias Hasard, Glücksspiel: Hasardspiel, der
-s, 2) es, Ü spreche hastig, leiernd. 3) mich, Ü hetze
Hasardeur 1) Glücksspieler. 2)
...'de:r, -s/-e, mich ab. der Haspen, -s/-, die Haspe,
Ü waghalsiger Mensch, der alles riskiert, ich [germ.]
hasardigre (habe hasardiert), setze aufs Spiel, der Haß, Hasses, feindliche Gesinnung, heftige
wage, [franz. Zufall']
, Abneigung und Rachsucht gegen einen Men-
ias Hasch, -s, U kurz für: Haschisch, ich hasche schen. Zeitw. ich hasse (habe gehaßt) ihn, es.
:

(habe gehascht), U rauche Haschisch, der Ha- hassenswert, so geartet, daß man es hassen
scher, -s/-, U jemand, der Haschisch raucht. muß. der Hasser, -s/-, jemand, der mit Haß
ch hasche (habe gehascht), 1) es, fange. 2) nach erfüllt ist: Frauenhasser, haßerfüllt, gehässig,
ihm, greife, fasse, das Haschen, -s, Spiel, bei aber: von Haß erfüllt, hässig, M Schweiz.: ver-
dem ein Kind das andere zu fangen sucht, der drießlich, übelgelaunt, häßlich, unschön, ab-
Hascher, -s/-, Hascherl. der Häscher, -s/-, stoßend, garstig. Hptw. :' die Häßlichkeit, -.
1) f Büttel, Gerichtsdiener. 2) D Verfolger, das [germ.]
Hascherl, -s/-(n), M bayr., österr. : bedauerns- du hast, von ich habe.
:

werter Mensch; bedauernswertes Kind: du die Hast, -, überstürzte Eile. Zeitw. : ich haste
armes H.! [spätes MA.] (habe gehastet), hastig, eilig, überstürzt, die
ias Haschee, feingehacktes Fleisch, ich
-s/-s, Hastigkeit, -, Hast, [franz. Lw. aus germ.]
haschigre (habe haschiert) es, hacke Fleisch zu er hat, von ich habe.
:

Haschee, [franz.] ich hatsche (bin gehatscht), oberd.: gehe M


ias Haschisch, -, ein Rauschmittel, [arab.] schlurfend, die Hatsche, -/-n, oberd.: Pan- M
ier Hase, -n/-n, ein Nagetier: da liegt der H. im toffel, Hausschuh, [lautmalend]
Pfeffer, Ü darauf kommt es an, das ist die ich hätsch(e)le (habe gehätschelt) ihn, liebkose,
Schwierigkeit; falscher H., Hackbraten; mein streichle; verwöhne, das Hätschelkind, U ver-
Name ist H., U ich weiß von nichts. Verkl. das : wöhntes, bevorzugtes Kind, [von: hatschen]
Häs chen, Haslein, -»/-. der Hasenfuß, das hatschi!, auch: hatzi!, das Niesen nachahmender
Hasenherz, Ü Feigling, ängstlicher Mensch. Ausruf. [Schallw.]
das Hasen junge, -n, M österr., Hasenklein, -s, ich hatte, von ich habe.
:

auch: Hasenpfeffer, Gericht aus Herz, Lunge, die Hatz, -/-en, 1) Hetzjagd mit Hunden. 2)
Kopf, Hals, Rippen und Flanken vom Hasen. Hunde für die Hetzjagd. 3) oberd.: Hetze, M
das Hasenpanier: ich ergreife das H., fliehe, hastiges Treiben, [von: hetzen]
reiße aus. der Hasenpfeffer, Hasenklein, hasen- hatzi!, hatschi!
rein, so abgerichtet, daß er Hasen aufstöbert, der Hau, -(e)s/-e, 1) t Hieb. 2) oberd.: Anteil M
aber nicht verfolgt (Hund): die Sache erscheint am Gemeindewald. 3) M oberd. Buschholz,
:

mir nicht ganz h., U bedenklich, verdächtig, die haubar, & zum Fällen, Schlagen geeignet
Hasenscharte, { angeborene Spaltung der (Bäume), [von: hauen]
Oberlippe, [germ. Stw.] der Haubarg, -s/-e, Form des friesischen Bauern-
Ier Hasel, -s/-, auch: Häsling, ein Karpfenfisch. hauses, [eigtl. Heuberg'],

iie Hasel, -/-n, ein weitverbreiteter nüssetragen- dieHajjbe, -/-n, 1) Kopfbedeckung, Abb. H 10,
der Strauch: Haselstrauch, das Haselhuhn, ein früher nur für die Ehefrau sie ist unter die H.
:

Waldhuhn, die Haselmaus, eine Schlafmaus. gekommen, Ü hat geheiratet. 2) im MA. Helm: :

die Haselnuß, Frucht der Hasel, Abb. F 38, 1 N . Sturmhaube, Abb. H 15. 3) rundlicher oberer
die Haselwurz, staudige Giftpflanze, der
-, Aufsatz an vielen Geräten und Gegenständen,
Haslinger, -s/-, M
österr. Haselgerte, [germ.]
: Abb. G 31; Motorhaube, Abb. K 41; Trocken-
ier Haselant, -en/-en, f Narr, Geck, ich hase- haube, Abb. H 10. 4) A durch einen Kreis
ljgre (habe haseliert), f treibe Possen, [franz.] begrenzter Teil der Kugeloberfläche. 5) Fe- ©
ier Hasenfuß usw., -* der Hase. derbüschel auf dem Kopf von Vögeln Hauben- :

279
Hau

Hauptwort (Substantiv)
A. Beugung (Deklination)
1. Die Grundmuster
Man unterscheidet im Deutschen drei Beugun- der starken Beugung wird nur im Wemfall ver-
gen der Hauptwörter: stark gebeugt heißen ändert. Die starke Mehrzahl kann Umlaut
Hauptwörter, die in der Mehrzahl die Endung haben, die schwache hat nie Umlaut. Die weib-
-e, -er oder keine Endung haben und, wenn sie lichen Hauptwörter bleiben in der Einzahl un-
männlich oder sächlich sind, den Wesfall der verändert. Zur gemischten Beugung gehören
Einzahl mit -s bilden; schwach gebeugt heißen die männlichen und sächlichen Hauptwörter,
männliche und weibliche Hauptwörter, deren die in der Einzahl stark und in der Mehrzahl
Mehrzahl auf -en oder -n endet, bei männlichen schwach gebeugt werden. Je nach dem Ge-
Hauptwörtern haben alle Fälle außer dem Wer- schlecht und der Mehrzahl ergeben sich folgende
fall der Einzahl diese Endung. Die Mehrzahl Muster

Beugungsart
Hau

erneinungen Übertriebenes, Verwerfliches bezeichnet ...ei,


Die Ableitungssilbe ...los bildet Eigenschaf ts- ...erei: die Bummelei, die Rederei.
vörter sprachlos, nicht fähig zu sprechen; seine
:

irweiterung ...losigkeit bildet neue Haupt- Steigernde Bedeutungen


wörter: die Sprachlosigkeit. Über...: der Mensch, der Übermensch.
Erz...: der Bischof, der Erzbischof; der Schelm,
ine weibliche Form der Erzschelm.
läufig ist die Endung ...in: der Schneider, die
Schneiderin; der König, die Königin. 2. Eigenschaftswörter aus Hauptwörtern
»mmelnamen (Kollektiva) 1) allgemeinste Bedeutung ...lieh, ...isch: pflanz-
allgemeine Sammelwörter bildet die Vorsilbe lich, tierisch, zur Pflanze, zum Tier gehörig, sie,
5e...: das Wasser, die Gewässer.
es betreffend. Von einigen Wörtern sind beide
Menschen werden durch ...schaft zu Gruppen Bildungen möglich: dann hat die auf ...isch
;efaßt: der Bauer, die Bauernschaft; ähnlich einen abschätzigen Sinn: kindlich, wie ein
..heit: der Mensch, die Menschheit. Kind; kindisch, in schlechtem Sinne wie ein
Kind; dazu neue Hauptwörter ...lichkeit,
egriffliche Hauptwörter (Abstrakta) ...ischkeit: die Kindlichkeit, Kindischkeit.
)ie Eigenart, das Wesen einer Gruppe oder ihre
2) ähnlich oder damit behaftet ...haft: tierhaft,
jesamtheit bezeichnet ...tum: das Deutschtum, wie ein Tier; fehlerhaft, mit Fehlern behaftet;
'as Königtum. neues Hauptwort: die Fehlerhaftigkeit.
rtsbezeichnungen (Werkstätten) 3) versehen mit, erfüllt von ...ig, be...t: schmut-
Nachsilbe ...ei: der Ziegel, die Ziegelei, die Stätte, zig, beschmutzt; mit Schmutz behaftet; vier-
n der man Ziegel brennt. füßig, * D, 2.
isammenfassendes ...ei: 4) aus einem Stoff bestehend ...ern, ...en: eisern,
.autmalerei, Länderei, Malerei. aus Eisen; eichen, aus Eichenholz.
5) die Herkunft bezeichnend ...isch, ...erisch:
irsonennamen (Handwerkernamen), italienisch, fränkisch, wienerisch.
Verkzeugnamen
ibleitungssilben ...er (...1er, ...ner), ...el, 3. Zeitwörter (Verben)
ling: der Forst, der Förster; die Faust, der 1) allgemein: es tagt, der Tag bricht an. Zu-
'äustel, auch für einen Hammer; die Faust, sammensetzungen mit Verhältniswort: anecken,
er Fäustling, Fausthandschuh; der Hof, der -> D, 2.
löfling. 2) mit der Sache versehen be...en: besohlen,
inwohnernamen Sohlen befestigen; ver...n: versilbern, mit Silber
Luf ...er: Wien, der Wiener; die Schweiz, der überziehen.
Schweizer.
4. Umstandswörter (Adverbien)
»ottwörter, Steigerungswörter 1) in der Richtung auf etwas zu ...wärts: süd-
ichlechtgeratenes kann durch Miß... bezeich- wärts, stadtwärts.
et werden: der Ton, der Mißton. 2) Stück für Stück ...weise: zentnerweise, eimer-
tösartiges Wesen oder eine Steigerung des weise.
Jrades benennt Un...: das Tier, das Untier; 3) einer Sache wegen ...halber: wegzugshalber;
ie Zahl, die Unzahl. umständehalber, wegen besonderer Umstände.
D. Zusammensetzbarkeit des Hauptwortes
) Hauptwörter können fast unbeschränkt zu- a) bei Hauptwörtern ...er, ...1er: der Vierfüß-
ämmengesetzt werden. Dabei schwankt die (l)er, Tier mit vier Füßen (obwohl es Fuß (l) er
'orm des ersten Hauptwortes zwischen Einzahl, nicht gibt).
Mehrzahl, Wesfall der Einzahl und Erweiterung
b) bei Eigenschaftswörtern ...ig: vierfüßig, mit
lit Binde-s, meist ohne Sinnunterschied, z. B.
vier Füßen (obwohl es füßig nicht gibt).
^agwache, Tagewerk, Tagesanbruch; tagemüde
der tagmüde oder tagesmüde aber (wegen des
: : c) bei Zeitwörtern ...en: anecken, an eine Ecke
;

innes) nur Mehrzahl tagelang. : stoßen (obwohl es ecken nicht gibt); ebenso:
) Häufig ist die Verbindung von Ableitung und anprangern.
lusammensetzung im gleichen Wort:

E. Das Hauptwort im Satz, Übers. S 6


)as Hauptwort im Satz kann sein mung) der Zeit, des Ortes usw., meist mit Ver-
) Satzgegenstand (Subjekt): der Tag ist kurz. hältniswort er : kam am Abend; er wohnt im Haus.
) Bestandteil der Satzaussage (Prädikats- 4) Beifügung (Attribut) die Arbeit des Tages.
:

omen) er ist Redakteur.


:
5) Ergänzung (Objekt): ich schreibe dem Vater
) Umstandsbestimmung (adverbiale Bestim- den Brief.

wehe. 6) y rundes Fangnetz. 7) <y Kappe zur dich!, hauchte sie. ich h. ihnan, blase an. ich h.
Sendung ungebärdiger Beizvögel. Verkl. das : es aus, 1) gebe hauchend von mir. 2) er hat sein
laubchen, Häublein, -s/-. [germ. Stw. ,Wöl- Leben ausgehaucht, D ist gestorben, hajjchfein,
ung'] sehr fein: hauchfeines Gewebe, der Hajjchlaut,
!Haubitze, -/-n, Geschütz mit kurzem, glat- Übers. S 60. [lautmalend]
:m Rohr, Abb. G 17. [tschech. .Steinschleuder'] der Haydegen, 1) f Degen mit zweischneidiger
r Hauch, -(e)s/-e, 1) hör- oder fühlbarer Atem Klinge. 2) Ü alter Krieger, Landsknecht.
urch den Mund beim Ausatmen. 2) leises ich haud(e)re (habe gehaudert), M oberd., westd.
Cehen, leichter Luftzug: ein H. von Rosenduft. zögere, bummle oder: handle unbesonnen, der
) Sinnbild für kaum Merkliches, rasch Ver- Hayd(e)rer, -s/-, M
oberd., westd.: 1) Miet-
ehendes: ein H. seines Geistes. 4) sichtbarer kutscher. 2) jemand, der zögert oder unbesonnen
ktem, z. B. auf kaltem Glas, hauchdünn, sehr handelt, [zu: hüren .mieten']
ünn. ich hayehe (habe gehaucht), 1) stoße ich haue (hieb, in der Bedeutung ,prügele' nur:
item hör- oder sichtbar aus: er hauchte in die haute, habe gehauen), Abb. H
10, 1) (ihn), U
or Kälte steife Hand. 2) es, flüstere: ich liebe schlage, prügele: er haut den kleinen Bruder; er

281
Hau
haut auf die Finger. 2) Wald, schlage, hacke ab. Studienfach, haijptig, M
Schweiz. eigensinnig :

3) Gras, mähe. 4) es, schlage mit der breiten der Häuptling, -s/-e, 1) Führer eines Stamme
Klinge er steht auf Hauen und Stechen mit ihm,
: bei Naturvölkern: Indianerhäuptling. 2) U An
U sie sind verfeindet; das ist nicht gehauen führer einer Bande, häuptlings, kopfüber, mi
und nicht gestochen, Ü besagt gar nichts; er dem Kopf voran, der Hauptmann, -(e)s/...leute
wollte mich übers Ohr hauen, U betrügen. 5) ein Offiziersrang, der Hauptnenner, klein A
Stein, bearbeite (künstlerisch). 6) er haut über ster gemeinsamer Nenner von mehreren Brü
die Schnur, die Stränge, U weiß die Grenzen chen. die Hauptprobe, Theater: letzte Prob
nicht einzuhalten, ist zu übermütig. 7) Erz, <5£ vor der ersten Aufführung, die Hauptsache
hacke los. ich h. ab, 1) (bin abgehauen), U ent- das Wichtigste, hauptsächlich, wesentlich, i
ferne mich schnell, heimlich. 2) (habe abge- erster Linie, besonders, vorzugsweise, di
hauen) es, schlage ab, Abb. H
10. ich h. ihn an, V Hauptsaison, Jahreszeit mit dem größten Be
spreche, bettele an. ich h. es auf, öffne durch trieb, besonders im Fremdengewerbe, dt
Hauen, Abb. H 10. ich h. es aus, modelliere, Hayptsatz, selbständiger Satz, ÜBERS. S 6. di
Abb. H 10. ich h. es durch, spalte, Abb. H 10. Hauptstadt, Sitz der Regierungsbehörden, di
ich h. ein, U 1) es, schlage ein. 2) auf ihn, Haupt- und Staatsaktion, historisch-politi
prügele ihn. 3) esse unmäßig, ich h. ihn, mich sches deutsches Bühnenstück um 1700. da
heraus, U befreie aus bedrängter Lage, ich h. Hajjptwort, -(e)s/-er, Substantiv, eine Wortarl
hin, U 1) es, werfe weg, gebe (zornig, ent- Übers. H 11. Eigw.: hauptwörtlich: h. ge
mutigt) auf: am liebsten möchte ich die Arbeit brauchte Zeitwörter, [germ. Stw.]
hinhauen. 2) es, mache nachlässig: er hat schnell hau ruck!, Ausruf beim Anheben schwere
ein paar Zeilen hingehauen. 3) es haut hin, trifft Lasten oder beim Ziehen.
zu, gelingt, funktioniert. 4) mich, lege mich schla- dasHaus, -es/-er, 1) Bauwerk, das Menschen al
fen, ich h. es um, 1) schlage so, daß es umfällt, Unterkunft oder Arbeitsstätte dient, Abb. H 12
Abb. H 10. 2) das haut einen um, U da ist man im Hauste), Abk.: i. H.; außer H., auße
sprachlos vor Erstaunen, ich h. es zu, bearbeite (dem) Hause. 2) Heim ich gehe von Hause weg
:

(Holz, Gestein), ich h. es zusammen, U 1) zer- nach Haus(e); hier bin ich zu Hause, heimisch
trümmere. 2) pfusche, die Haue, -/-n, 1) M fühle ich mich wohl, aber: das Zuhause; vo
südd. Hackebeil, Hacke. 2) ohne Mz., Ü Prü-
: H. aus, von der Familie her, ererbt, an
gel: er hat H. gekriegt, der Harter, -s/-, 1) geboren. 3) Insassen eines Gebäudes, eine
unterer Eckzahn des Ebers, Abb. S 45. 2) M Wohnung, alle im Saal Anwesenden: das ganz
oberd., westmitteld.: Winzer. 3) J Häuer, der £ H., die Hausgemeinschaft; Grüße von H. zu H
Häuer, -s/-, Bergmann, der vor Ort arbeitet. von uns allen an Euch alle; das Konzert fan
das Hajj(f)werk, -(e)s, <3J? losgetrenntes Gestein. vor vollem H. statt, vor einem vollbesetzte:
die Hayhechel, -/-n, dorniger Schmetterlings- Saal. 4) Wirtschaft einer Familie: die Frau ver
blütler, die Hauländerej, Siedlung auf Brach- waltet das H.; sie führen ein großes H., pflege
land, [germ. Stw.] Geselligkeit; er will sein H. bestellen, t seine:
der Hajjfe, -ns/-n, D Haufen, ich häufe (habe letzten Willen aufsetzen. 5) Fürstenfamilie
gehäuft) es (an, auf), sammle in Haufen oder Dynastie; Zweig einer (adligen) Familie: da
in Mengen: die Briefe, Beschwerden, Klagen H. Österreich; das H. Habsburg. 6) Unterneh
häufen sich, ich häyf(e)le (habe gehäufelt) es men: Handelshaus. 7) Gehäuse, feste Hülle
(auf), schichte zu kleinen Haufen, Wällen, be- Schneckenhaus, Abb. S 33. 8) Volks- ode
sonders Erde um Pflanzen: wir müssen noch die Ständevertretung, Parlament: das Hohe h
Kartoffeln häufeln, der Hajjfen, -s/-, l)das Über- wolle beschließen; die beiden Häuser vertagten siel
und Nebeneinander von Gegenständen: ein H. 9) Astrologie: Feld eines der 12 Teile de
Blätter. 2) U Menge, viele: sie kamen in hellen Himmelskugel. 10) U Mensch: ein altes, fidele:
H.; sie standen zuhauf, in Masse zusammen. gelehrtes H. Verkl.: das Häuschen -s/- ode
3) Einheit des Landsknechtsheeres : Heerhaufen. Häuserchen, Häuslein, M oberd. Häusel, -s/- :

4) Ü man wird euch über den H. schießen, die Hausangestellte, für Hausarbeit ange
werfen, vernichten, über den H. rennen, durch stellte Gehilfin, die Hausapotheke, Zusam
wuchtigen Anprall hinwerfen. Verkl. das : menstellung von Heilmitteln für den Haushall
Häufchen, Häuflein, -s/-. das Haufendorf, derHausarrest, als Strafe verhängtes Verbol
unregelmäßig angelegtes Dorf, hajjfenweise, das Haus zu verlassen: er steht unter H. de
in dichten Mengen, Rudeln, die Hayfenwolke, Hausarzt, Arzt einer Familie, hausbacken
geballte, scharf begrenzte Wolkenmasse, häufig, 1) im Hause (nicht vom Bäcker) hergestelli
oft vorkommend, mehrfach wiederholt. Hptw. : 2) U häuslich, bieder ein hausbackenes Mädcher,
:

die Häufigkeit, -. die Häufung, -/-en, 1) An- die Haasbar, Schrankfach mit alkoholische!
häufung. 2) häufiges Vorkommen, das Hgy(f)- Getränken zu Hause, Abb. W
18. der Hgusbau
werk, -*• ich haue. [germ. Stw.] -(e)s/-ten, Errichtung von Gebäuden, das Haus
das Haupt, -es/ B er, 1) D Kopf: gekrönte Häupter, chen, -s/-, 1) kleines Haus. 2) ich bin, gerat
Fürsten; ein bemoostes H., U älterer Student; ganz aus dem H., Ü bin aufgeregt, gerate au
zu Häupten, Ü an der Kopfseite; der Feind wurde der Fassung (vor Freude), die Haasdame
aufs H. geschlagen, besiegt. 2) Führer, Leiter: Gesellschafterin, angestellte Leiterin eines Haus
der Vater ist das H. der Familie. 3) Stück Vieh, halts. die Hausdurchsuchung, M österr.
besonders Rinder und Pferde. 4) ein hervor- Haussuchung, ich hjiu.se (habe gehaust), 1
ragendes Stück der Landschaft: Bergeshaupt. wohne, bin unzureichend untergebracht: e
5) die sichtbare Seite der Mauer; Dammkrone. hauste lange in einem Behelfsheim. 2) zerstöre
Verkl.: das Häuptchen, Häuptlein, -s/-. wüte, schaffe Unordnung: das Unwetter hat hie
Haupt..., 1) Kopf...: Hauptschmuck. 2) Ü der schlimm gehaust, der Häuserblock, Wohnblocl
wichtigste oder besonders bedeutender Teil: zwischen vier Straßen, das Häusermeer, i
Hauptabschnitt, wichtigster Teil eines Buches; riesige Menge dicht zusammengedrängter Hau
Hauptbahnhof, Abk. Hbf. das Hauptaugen-
: ser (Großstadt) der Hau s flur Vorraum im Haus
. ,

merk, besondere Aufmerksamkeit: du solltest Abb. H 12. die Haasfrau, 1) Frau, die einei
deinH. darauf richten, daß ... der Haupt- Haushalt führt. 2) M oberd. Hausbesitzerin :

beruf, ständig ausgeübter Berufeines Menschen. Zimmerwirtin. Eigw. hausfraulich der Haas
:

ElGW. hauptberuflich, das Hauptbuch,


: freund, 1) häufiger Gast einer Familie. 2) Lieb
wichtigstes Buch in der Buchführung, Übers. haber einer Ehefrau, der Haasfriedensbruch
B 59. das Häuptel, -s/-(n), südd., österr. M das Betreten einer Wohnung gegen den Willei
Kopf einer Gemüsepflanze (Salat, Kraut): des Besitzers, zum Haasgebrauch, zur Be
Häuptelsalat, Kopfsalat, um Haupteslänge, nutzung, Ausübung im Heim, im Freundeskreis
Höhe eines Kopfes, das Hajjptfach,wichtigstes sie musiziert nur zum H. die Haasgehilfin, Haus

282
Hau

das Kellerfenster
die Haustypen

die Hausanbauten

die Brüstung die Pergola

der Schornstein^ Qdie Aussteigluk die laftentür das Dachfenster (die Dachluke)
das Mansardenfenster -L

[/die Wasch
Haus der gewachst

283
Hau
angestellte, der Hgushalt, 1) Bewirtschaftung dieHaute Couture o:t ku'ty.r, - -, Spitzenklasse
eines Hauswesens. 2) die Mitglieder desselben. der Schneiderei, Vereinigung Pariser Mode-
3) Einnahmen und Ausgaben einer Stadt oder schöpfer, die Hautevolee (h)o:tvo'le:, -, vor-
eines Staates, Etat, die Haushälterin, -/-nen, nehme Gesellschaft, der Hautgout o:'gu:, -s,
Frau, die beruflich oder für sich einen Haushalt 1) starker Geschmack von nicht mehr frischem
führt, haushälterisch, sparsam, wirtschaftlich. Fleisch, besonders von Wild. 2) Ü Angefault-
das Haushaltsjahr, 1) ein Jahr währende heit. [franz.]
Finanzperiode bei öffentlichen Körperschaften. das Hauwerk, -* ich haue.
2) Jahr, während dessen junge Mädchen haus- die Havanna, -/-s, Zigarre aus Havannatabak.
wirtschaftliches Arbeiten in fremden Haushalten die Havarig, -/...'ri|en, Seeschaden, havariert,
erlernen (bei Schweizerinnen: in der französi- beschädigt, der Havarist, -en/-en, Eigentümer
schen Schweiz zugleich die Sprache), die Hajjs- eines havarierten Schiffes, [ital. aus arab.]
haltung, -/-en, das Haushalten; Haushalt, der der Havelock, -s/-s, Herrenmantel mit Pelerine,
Hausherr, 1) Familienhaupt. 2) M
oberd. [engl. General Havelock]
Hausbesitzer, hayshoch, 1) so hoch wie ein ich häw(e)le, ich hewele: der kleine Häwelmann,
Haus. 2) Ü sehr, außerordentlich: sie ist ihm h. Hätschelkind. häw(e)lisch, hewelisch.
überlegen, ich hausjgre (habe hausiert), biete dieHaxe, -/-n, M
südd. für: Hachse.
Waren von Haus zu Haus feil, der Hausierer, die Hazi enda, -/-s, Farm in Mittel- und Süd-
-s/-, Wanderhändler, der Häjjsler, -s/-, Dorf- amerika, [span.]
bewohner mit sehr kleinem Feldbesitz, der auf Hb, Zeichen für: Hämoglobin.
Lohnarbeit angewiesen ist. die Hausleute, Mz., Hbf., Abk. für: Hauptbahnhof.
1) Hausmann und Ehefrau. 2) M Schweiz.: Mie- die H-Bombe, Wasserstoffbombe. [H, Zeichen O
ter eines Hauses, häuslich, 1) im Haus gesche- für: Wasserstoff]
hend: häusliche Arbeiten. 2) in Hauswirtschaft h. c, Abk. für: honoris causa. [lat.]
tüchtig: ein häusliches Mädchen, die Häuslich- das H-Dur, -, Zeichen: H, eine Tonart: die H-
keit, -/-en, 1) Wohnung. 2) häusliche Tüchtig- Dur -Tonleiter.
keit, das Hausmädchen, Hausangestellte, der he!, Anruf, um bemerkt zu werden.
Hausmann, mit der Überwachung von Ord- h. e., Abk. für: hoc est, das heißt, [lat.]
nung und Sauberkeit im Haus Beauftragter, die He, O
Zeichen für: Helium.
Hausmannskost, gut bürgerliches, kräftiges die Headline 'hcdlain, -/-s, Schlagzeile, [engl.]
Essen, die Hausmarke, 1) Besitzzeichen von die Headschen Zonen 'hed..., Mz., überemp-
runenähnlicher Form. 2) bevorzugt geführtes findliche Zonen der Haut bei Erkrankung
Erzeugnis einer Firma, der Hausmeister, -s/-, innerer Organe, [nach dem engl. Neurologen Sir
1) Hausmann. 2) M Schweiz.: Hausbesitzer, das H. Head, 1861-1940]
Hausmittel, einfach zu handhabendes, laien- das Hearing 'hi:..., -(s)/-s, Verhör; öffentliche
haftes Heilmittel, die Hausnummer, Nummer parlamentarische Anhörung, [engl.]
des Hauses im Straßenzug. der Hausrat, -(e)s, die Heavisideschicht 'hevisaid..., elektrisch lei-
Gerät, das zum Haushalt gehört, der Haus- tende Schicht in der Atmosphäre, [nach dem
stand, der Haushalt und seine Mitglieder, die engl. Physiker O. Heaviside, 1850-1925]
Haussuchung, polizeiliche Durchsuchung von die Heb amme, -/-n, Geburtshelferin, [ahd.]
Wohnungen und Gebäuden, das Hgustier, Hebe, griechische Göttin der Jugend; Mund-
zahmes, zu Nutzzwecken oder aus Liebhaberei schenkin der Götter.
gehaltenes Tier, der Hausvater, der Vorstand ich hebe (hob, f: hub, habe gehoben), 1) ihn, es,
des Hauswesens, das Hajjswesen, Gesamtheit bewege, bringe in die Höhe: der Kran hebt
von Familie, Wohnung und Bewirtschaftung. 5000 Kilo auf 6 m Höhe; er hob die Hand zum
der Hayswirt, Eigentümer eines Miethauses. Schwur; du mußt sie nicht so in den Himmel
die Hauswirtschaft, Bewirtschaftung eines heben, Ü übermäßig loben. 2) ihn, es, trage, be-
Hauswesens, [germ. Stw.] fördere schwebend: wir müssen die Säcke vom
der Hausen, -s/-, störartiger Fisch, [ahd.] Wagen heben; er hebt mit Leichtigkeit einen Zent-
der Häuserblock usw., -* das Haus. ner. 3) es, Ü bringe zu starker Entfaltung, Wir-
die Hausse ho:s(a), -/-n, 1) Aufschwung der kung: das hebt sein Ansehen. 4) A gleiche aus
Wirtschaft. 2) das Steigen der Börsenkurse, der schaffe weg: hier h. ich 5, kürze durch 5. 5)
Haussier ho:s'je:, -s/-s, jemand, der auf Hausse Schätze, fördere zutage. 6) ein Haus, richte, führe
spekuliert, [franz.] hoch. 7) einen, U trinke: er hebt gern einen. 8) es,
hajjßen, Moberd., mitteld.: hier außen. M alem. halte es. 9) es hebt sich, steigt: der Was-
:

die Haut, -/-e, 1) aus mehreren z. T. verhornten serspiegel hebt sich; die Stimmung hob sich immer
Zellschichten bestehende, oft Haare oder Schup- mehr, Ü. 10) es hebt sich, Ü belebt sich, beginnt
pen tragende, gleichmäßige Bekleidung der aufzublühen (Handel, Verkehr). 11) (habe ge-
Oberfläche des Körpers er ist nur H. und Kno-
: hebt) es, M
Schweiz. greife, halte fest, ich h. ab,
:

chen, sehr mager; mit H. und Haar, Ü ganz; 1) den Deckel, lüfte, nehme weg. 2) Geld, lasse
mit heiler H., unverletzt; man könnte aus der H. mir von meinem Guthaben auszahlen. 3) Kar-
fahren, Ü das ist höchst ärgerlich; ich werde tenspiel: teile als rechter Nebenmann des Ge-
meine H. nicht zu Markte tragen, Ü mich für andere benden die Karten in zwei oder mehr Häufchen
in Gefahr begeben. 2) Mz., Tierfelle als Rohstoff und setze sie anders zusammen. 4) Stricken:
für Leder. 3) <f> meist einschichtiges Gewebe, nehme eine Masche über, ohne sie abzustricken.
das die weicheren Teile der höheren Pflanzen 5) mich von ihm, unterscheide mich sehr: die
überzieht. 4) dünne, biegsame Oberflächen- Farben heben sich gut voneinander ab. ich h. an,
schicht: die H. auf der Milch. 5) Hülle, besonders 1) es, bringe ein Stück in die Höhe. 2) etwas zu
Schiffsbekleidung: Schiffshaut. 6) U Mensch: tun, mit etwas, D beginne: er hob an, begann zu
die gute alte H. Verkl. das Häutchen, Häut-
: reden, ich h. auf, 1) es, ihn, bringe in die Höhe:
lein, -s/-. ich häute (habe gehäutet), 1) ein Tier, er hob mir mein heruntergefallenes Täschchen auf.
ziehe die Haut, das Fell ab. 2) mich, stoße Haut 2) es, beende er hob die Sitzung, die Tafel auf.
:

ab (bei Sonnenbrand). 3) Schlangen häuten sich, 3) es, streiche, erkläre für nichtig die Verfügung
:

streifen den Hautpanzer ab. ich h. ein Tier ab, wurde aufgehoben. 4) es, bewahre auf: den Ver-
häute es. hauteng. U sehr eng: ein hautenges sicherungsschein mußt du gut aufheben. 5) ^
Kleid, die Hgytflügler, Mz., eine Insektenord- räume auf. 6) sie heben sich oder: einander auf,
nung, hä.utig, 1) mit Haut versehen. 2) wie Haut eins hebt das andere auf, eins zerstört die
beschaffen, die Hajatplastik, Hauttransplan- Wirkung des anderen: + 2 und — 2 heben
tation, Hautersatz durch Operation, die Häu- sich auf, ergeben 0. ich h. aus, 1) es, grabe
tung, -/-en, das Abziehen, Abstoßen der Haut, aus: die Soldaten mußten Gräben ausheben. 2) ihn
[germ. Stw.] & wähle zum Heeresdienst aus. 3) es, hebe aus

284
Heg
en Angeln (Tür, Fenster). 4) ihn, mache un-
chädlich, verhafte die Polizei hat das Verbrecher-
:

est ausgehoben, ich h. es ein, 1) hebe in die


ingeln (Tür, Fenster). 2) österr. M
erhebe, :

isse zahlen (Steuern), ich h. es hervor, Ü be-


Dne, unterstreiche: in der Rede wurde hervorge- der der
zweiarmig einarmig Stechheber Saugheber
oben, daß ... der Hebebalken, Hebebaum,
tange zum Anheben von Lasten durch Hebel-
Hebel (der Lastarm) Heber
Wirkung, Abb. H 4. die Hebebühne, Plattform
der ähnliche Einrichtung zum Heben von La-
ten, Abb. B 61. der Hebel, -s/-, um einen Stütz- die Hede, -/-n, M
niederd.: Werg, heden, M
unkt drehbare Stange, Abb. H 13: ich werde niederd. aus Hede hergestellt.
:

lle H. in Bewegung setzen, Ü es mit allen der Hederich, -s/-e, <$> Kreuzblütler, mehrere
Mitteln versuchen, der Heber, -s/-, Gerät zum Ackerunkräuter, [aus lat.]
leben von Flüssigkeiten durch Luftdruck, Abb. der Hedoniker, -s/-, auch: Hedonist, Anhänger
I 13. ich heb(e)re ein Gefäß aus (habe ausge- des Hedonismus. der Hedonismus, -, Lehre von
ebert), leere mit einem Heber, die Heberolle, der Lust, der Freude als Ziel des Menschen-
Steuerliste, der Hebeschmaus, Richtfest beim lebens, der Hedonist, -en/-en, Hedoniker.
lau. das, seltener: die Hebi, -/-, Schweiz.* M [griech. Kw.]
laltegriff ; Festigkeit, die Hebung, -/-en, 1) das die Hedschra, -, Mohammeds Auswanderung
löherbringen. 2) Ü das Verbessern: zur H. des nach Medina im Jahre 622 als Beginn der islami-
liveaus. 3) das Zutagebringen, z. B. eines schen Zeitrechnung, [arab.]
chatzes, eines gesunkenen Schiffes. 4) Vers: Hedwig, weibl. Vorname, [ahd. ,die Kampf-
etonte Silbe, Übers. V 5. 5) ©
das Steigen der geweihte']
Erdkruste, [germ. Stw.] das Heer, -(e)s/-e, 1) Kriegsmacht, die Gesamt-
! Hebe phrenig, -/...'ni|en, in der Jugend be- heit der Landstreitkräfte eines Staates: H.,
innende Form der Schizophrenie, [griech.] Flotteund Luftstreitkräfte. 2) Ü große Menge:
' He brä er, -s/-, Jude der alten Zeit, Israelit. einH. von Arbeitern verläßt die Fabrik, der Heer-
as He bra ikum, -s, Prüfung im Hebräischen. bann, im MA. 1) Recht, zum Heeresdienst auf-
:

e brä isch, altjüdisch, das He brä isch, -(s), zurufen. 2) das aufgebotene Heer, die He^er-
em hebräische Sprache; vgl. Deutsch, der
-, schar, D große Menge: die himmlischen Heer-
le bra ismus, -/...men, hebräische Sprach- scharen, B die Engel; der Herr der Heerscharen,
igentümlichkeit in einer nichthebräischen B Gott, die Hegrschau, Aufmarsch von Trup-
prache. der He bra ist, -en/-en, Kenner, Er- pen vor einem Befehlshaber, die Heerstraße,
>rscher der hebräischen Sprache und Literatur, breite Landstraße, der Heerwurm, 1) D das
lebr. ,die Jenseitigen' (östlich vom Jordan)] Heer auf dem Marsch. 2) tSJ Massenzug von
: Hebung, -* ich hebe. Larven einer Familie der Mücken, [germ. Stw.]
l Hechel, -/-n, Spinnerei: kammartiges Werk- dieüefe,-, 1) bestimmte Pilze als Gärungserreger:
eug zum Reinigen und Trennen der Fasern. Bierhefe; Weinhefe; Backhefe. 2) Ü Bodensatz,
:h hech(e)le (habe gehechelt) es (durch), 1) Abschaum: die H. des Volkes, sittlich minder-
earbeite mit der Hechel. 2) U bespöttele, be- wertige Schicht, der Hefekranz, Hefekuchen in
örgele. die Hechel ej, -/-en, U boshafte Spott- Kranzform, das Hefestück, 1) Vorteig für
:den. [verwandt mit: Haken] Hefegebäck. 2) Gebäck aus Hefeteig, hefig, nach
' Hund hechelt (hat gehechelt), atmet kurz Hefe schmeckend, Hefe enthaltend, [zu: heben]
nd hörbar, keucht, [von: hechen f ,keuchen'] das Heft, -(e)s/-e, 1) gefaltete und geheftete Blät-
! Hechse, -/-n, Nebenform von: Hachse. ter oder Bogen Papier, meist in leichtem Um-
cht, M
niederd. dicht, der Hecht, -(e)s, U
: schlag: Schreibheft, Abb. H
14; das neue H. einer
icker Tabakrauch, [verwandt mit: Haft] Zeitschrift. 2) Handgriff an Werkzeugen, Abb.
r Hecht, -(e)s/-e, 1) ein Raubfisch, Abb. F 23: H 14, M13, und Waffen: sie hat das H. in der
r ist der H. im Karpfenteich, Ü ein Lebhafter, Hand, Ü bestimmt, was zu tun ist. ich hefte (habe
er die Trägen antreibt. 2) Hechtsprung, ich geheftet), 1) verbinde Blätter oder Bogen
es, £)
echte (bin gehechtet), U mache einen Hecht- durch Fäden oder Draht: geheftet, Abk.: geh.
prung. hechtgrau, blaugrau, die Hechtrolle, 2) es an etwas, befestige (mit Nadeln, Heftstichen).
lodenturnen: Rolle nach vorn, der Hecht - 3) die Augen auf ihn, Ü sehe ihn ständig an. 4)
prung, 1) Turnen: Sprung mit gestrecktem mich an ihn, Ü weiche nicht von seiner Seite.
Körper über ein Hindernis, Abb. T 23. 2) Kopf- ich h. es an, es auf etwas auf, befestige mit
prung ins Wasser, [ahd.; zu: Haken] Nadeln, Klammern, Heftstichen, Heftzwecken.
5 Heck, -(e)s/-e oder -s, 1) hinterer Teil eines das Heftel, -s/-, 1) Haken und Öse. 2) oberd. M
Flugzeugs oder Kraftfahrzeugs, Abb.
chiffes, Stecknadel, ich heft(e)le (habe geheftelt) es,
18. 2) Mz. nur: -e, M niederd.: Gatter- befestige mit Hefteln, der Heftelmacher, f
ir; Koppel: er kommt zu H., heim, gelangt ans Hersteller von Haken, Ösen, Stecknadeln: du
liel. der Heckmotor, an der Hinterachse eines mußt aufpassen wie ein H., Ü sehr genau.
Kraftfahrzeuges angebrachter Motor, die Heck- der Heftfaden, minderwertiger Faden zum
chur, M niederd.: überdachtes Haustor. [zu: Heften, die Heftklammer, Abb. K
22. die
lecke, Umzäunung] Heftlade, Gerät zum Heften, Abb. H 14. das
; Hecke, -/-n, Umzäunung aus Büschen, Heftpflaster, { Pflaster für Wunden, Abb. P 11.
träuchern, Abb. P 4, Z 4. die Heckenrose, der Heftstich, weiter, lockerer Nähstich, die
aide Rose, der Heckenschütze, jemand, Heftzwecke, Reißzwecke, [verwandt mit:
er aus dem Hinterhalt schießt, [ahd.; zu: heben]
lag] heftig, 1) stark, gewaltig: ein heftiger Wind; heftige
?Hecke, -/-n, 1) Brut. 2) Brutzeit. 3) Brutkorb, Schmerzen. 2) aufbrausend, jähzornig ein heftiger :

heckt (hat geheckt), 1) pflanzt sich fort,


lest, es Mensch. Hptw.: die Heftigkeit, -. [germ. Stw.]
ringt Junge zur Welt: Vögel, Mäuse hecken. ich hege (habe gehegt) es, 1) bewahre, schütze,
) Ü vermehrt sich schnell: Geld heckt, Geld pflege (Forst, Wild). 2) behandle gut, umsorge
ommt zu Geld, ich hecke es aus, U fasse einen liebevoll er wird das Kind wie sein eigenes hegen
:

'lan das habt ihr teuflisch ausgeheckt! der Heck-


: und pflegen. 3) habe einen Gedanken, Plan: er
ifennig, Volksglaube: eine Münze, die sich hegt (nicht den geringsten) Verdacht. 4) Gericht
ermehren kann. [germ. Stw.] hegen f, abhalten, ich h. es ein, umzäune Jagd-
r Hecker, -s/-, M
Schweiz.: Hautriß an den gebiet, die Hege, -/-n, 1) Schonung (im Walde).
landen. 2) Wildpflege, der Hegeling, -s/-e, 1) Fichten-
:da!, Anruf, um bemerkt zu werden, [von: he!] stämmchen, das einem Zaun Halt geben kann.

285
Heg

der Kreuznimbus die Aureole


der Stander der Buchblock
das Messerheft das Schreibheft (die Spindel)
die Scheibe die Mandoria
(der Nimbus)
Heft Heftlade Heiligenschein

2) ein Weißfisch, der Hegemeister, f für die Gott oder Christus selbst. 3) Glück: nun ve:
Hege des Wildes verantwortlicher Förster, der suche du einmal dein H.! der Hejland, -s, Be
Heger, -s/-, 1) Pfleger. 2) Waldaufseher, das name Christi, die Heilanstalt, für längere
Hegereis, Bäumchen, die man beim Schlag Krankenaufenthalt bestimmtes Heim, hejlba:
stehen läßt, der Hegereiter, t berittener Forst- so beschaffen, daß es geheilt werden kam
aufseher, der Hegering, kleinster Jagdbezirk. Hptw.: die Heilbarkeit, -. der Heilbutt, eir
der Hegeschlag, Hegewald, geschonter Wald. große Schollenart. ich heile, 1) (habe geheilt) e
die Hegezeit, Schonzeit, [von: Hag] ihn (von etwas), nehme ihm durch Behandlun
der Hegelianer, -s/-, Anhänger der Philosophie eine Krankheit oder etwas Schädliches: ma
Hegels. Eigw. hegelianisch, Hegelianisch
: kann diese Krankheit mit einem neuen Medikc
oder hegelsch, Hegelsch, vgl. Übers. E 4, C. ment heilen; den Schaden kannst du schnell wiedt
die Hegemonie , -/...'ni|en, Vorherrschaft. Eigw. : heilen, Ü die Sache in Ordnung bringen. 2) i

hegemonisch, [griech.] heilt (ist geheilt), wird gesund: die Wunde hei
hehl, 1) M oberd. schlüpfrig, glatt. 2)
: niederd. M schnell; ich bin davon geheilt, Ü aus Schade
dürr, das, selten: der Hehl, -s: ich mache klug geworden, es heilt ab, verheilt, es h. ai
kein(en) H. daraus, verheimliche nichts, ich wächst wieder fest, es h. aus, verheilt vollstär
hehle (habe gehehlt) es, verheimliche, verberge dig. hejlfroh, U sehr froh, der Hejlgehilf*
Diebesgut, begünstige ein Verbrechen: Hehlen Krankenpfleger in Krankenhäusern, die Hej]
ist schlimmer als Stehlen. Hptw. die Hehlerei,: gymnastik, körperliche Übungen zu Hei!
-/-en. der Hehler, -s/-, jemand, der sich der zwecken, heilkräftig, krankheitsbekämpfenc
Hehlerei schuldig macht, [germ. Stw.] heilkräftige Kräuter, die Heilkunde, Medizii
hehr, D erhaben, ehrfurchtgebietend. Hptw. : Eigw. :hejlkundlich. heilkundig, mit de
die Hehre, Hehrheit, -. [germ. .grauhaarig'] Heilkunde vertraut, hejllos, 1) sehr schlimn
hei!, hejda!, Ausruf des Jubels, Triumphe«. sehr groß: eine heillose Verwirrung. 2) nichts
die Heja, -, Kindersprache: Bett: du sollst heia würdig (Mensch), das Heilmittel, Mittel zx.
machen, schlafen, heiapopeja!, Schallwort, um Heilung von Krankheiten, Medikament: gege
kleine Kinder in den Schlaf zu wiegen. seine Faulheit gibt es kein H., U. der Heil
der Hejde, -n/-n, ein Mensch, der keiner mono- praktiker, jemand, der ohne Approbatior
theistischen Religion angehört. Eigw. heid- : jedoch mit behördlicher Erlaubnis Heilkund
nisch. Hejden..., U gewaltig, riesig: eine Hei- ausübt, die Heilquelle, Quellwasser mit heil
denangst; ein Heidengeld; ein Heidenlärm, hei- kräftiger Wirkung, heilsam, Ü nützlich: de
denmäßig, U sehr, groß, das Heidentum, -s, wird ihm eine heilsame Lehre sein, die Heils
die Heiden und ihr Glaube, die Heidin, -/-nen, armee, -, militärähnlich organisierte religiös
weibl. Heide. [Lw. nach lat. paganus .Land- Gemeinschaft, das Heilserum, { Blutserur
mann, Dorfbewohner' ahd.] ; von Tieren zur passiven Immunisierung, dt
dieHejde, -/-n, 1) mit Zwergsträuchern, Gras und Hejlsgeschichte, Christi Leben und Leider
Kräutern bestandene Landschaft die Lüneburger : die Hejlung, -/-en, das Gesundmachen, Gene
H. 2) <$ Angehöriger verschiedener strauchiger sung. das Heilverfahren, Maßnahmen, die Ge
Pflanzen, Heidekraut, das Hejdekorn, Buch- sundheit wiederherzustellen, [germ.]
weizen, das Hejdekraut, Hauptpflanze der hejlig, Abk. hl., Mz. hll., 1) fromm, vom Geist
: :

Heide mit rötlichen Blüten, Erika, die Heidel- Gottes erfüllt: man will ihn heiligsprechen; di
beere, kleinstrauchiges Heidekrautgewächs mit heilige Elisabeth; die Heilige Jungfrau, die Jung
blauschwarzen Beeren, Abb. B 17. das Heide- frau Maria; der Heilige Geist, die dritte Persoi
mehl, Buchweizenmehl, die Hejdschnucke, der Dreieinigkeit die heilige Taufe. 2) in tiefste
;

-/-n, kleine Schafrasse der Lüneburger Heide, Seele unverletzlich und ehrwürdig: die heilig
[germ. Stw.] Mutterliebe; eine heilige Stille; ich will es heilig
Heiden..., hejdenmäßig, -» der Heide. halten; die Heiligen Drei Könige; das Heilige Grab
heidi!, Ausruf zum Ausdruck schneller, freudiger Grabstätte Christi; das Heilige Land, Palä
Bewegungen im H., im Nu. heidideldumdej.
: stina; der Heilige Abend, Heiligabend, Tag
juchhe! Abend vor dem ersten Weihnachtstag; die Hei
Heidi, weibl. Vorname, [zu: Adelheid, Heidrun] lige Schrift, Bibel der Heilige Stuhl, Thron un<
;

die Hejdin, heidnisch, -> der Heide. Regierung des Papstes; der Heilige Vater, Papst
Hejdrun, weibl. Vorname, [ahd. ,die Zauberin der Hptw.: die Heiligkeit, -: Seine H., Anrede un(
Heide'; in der nord. Mythologie eine Ziege] Titel des Papstes, ich hejlige (habe geheiligt) es
die Hejdschnucke, -> die Heide. halte heilig: du sollst den Feiertag heiligen; de
der Heiduck, -en/-en, ungarischer Söldner, Ge- Zweck heiligt die Mittel, Ü rechtfertigt sie. der
richtsdiener, [ungar.] die Heilige, -n/-n, ein -r, eine -, von de:
Hejke, weibl., Heiko, männl. Vorname, [niederd. katholischen Kirche heiliggesprochene(r) Ver
von: Heinrich] storbene(r): ein sonderbarer Heiliger, U Sonder
heikel, 1) schwierig, peinlich: eine heikle Frage. ling. der Heiligenschein, Strahlenkranz un
2) wählerisch, schwer zufriedenzustellen: er ist heilige Personen, Abb. H
14. die Heiligspre-
im Essen h. hejklig, f heikel, [von: ekel; oberd.] chung, -/-en, feierliche Erklärung des Papstes
heil, 1) gesund, unverletzt er ist noch einmal mit
: daß ein Verstorbener in das Verzeichnis dei
heilerHaut davongekommen, unverletzt, U unge- Heiligen aufgenommen worden ist. das Heilig-
straft. 2) M
ober- und besonders niederd. ganz, : tum, -s/ s er, heiliger Ort, Kultstätte, Kirche
groß, sehr: heile Angst; h. und deil, ganz und gar. Tempel, die Heiligung, -, Heiligmachung. [von
das Heil, -(e)s, 1) Rettung, Hilfe, Nutzen, Besse- Heil]
rung: das war zu seinem H. 2) Gnade, die von heim, nach Hause; Zusammenschreibung mil
Gott kommt, Erlösung von der Sünde, oft: Zeitwörtern: er ist heimgegangen, D gestorben

286
Hek
r hat sie heimgeführt, D geheiratet, das Heim, ich heische (habe geheischt) es von ihm, fordere,
;e)s/-e, 1) Wohnung, Hausstand einer Familie, verlange; bitte, [germ. Stw.]
j Einrichtungen der Sozialhilfe besonders für heiser, rauh, klanglos (Stimme). Hptw.: die
jgendliche, kranke und alte Menschen Jugend- : Heiserkeit, -. [germ. Stw.]
eim; Altersheim; Kindererholungsheim. 3) M heiß, 1) sehr warm: der Boden wird ihm zu h.
berd. umzäuntes Hausgrundstück, die Hejm-
: (unter den Füßen), Ü er will fliehen, die Lage
rbeit, gewerbliche Tätigkeit im Auftrag eines wird für ihn gefährlich; damit hat er ein heißes
Gewerbetreibenden in der eigenen Wohnung: Eisen angefaßt, Ü ein schwieriges aktuelles Pro-
leimarbeiter (in) die Heimat, -, der Ort, an
. blem berührt, an das sich keiner wagt. 2) Ü
em man zu Hause ist, der Wohnort und seine heftig, anstrengend ein heißer Kampf. 3) innig
:

Jmgebung oder der Geburtsort; th Ort des ein heißer Wunsch; ein heißes Gebet; die heiß-
:ändigen Wohnsitzes
Heimatort, Heimats- : ersehnte Nachricht; die heißgeliebte Mutter; ein
rt; meine zweite H., ich bin dort heimisch heißumstrittener Plan, aber: der Plan wurde h.
eworden. ElGW.: heimatlich, er ist hejmat- umstritten, heißblütig, temperamentvoll. [germ.]
erechtigt in ..., Schweiz.: Bürger von ... M das Heiß, -es/-e, J, obere Ecke eines Vorsegels.
ie Heimatkunst, mit der Landschaft eng ich heiße (habe geheißt) es (auf), auch: hisse,
erbundene, bodenständige Kunst, heimatlos, ziehe hoch (Fahne, Segel, Lasten), [niederd.]
hne Heimat. Hptw. die Heimatlosigkeit, -. : heißa!, hejßassa! Ausruf der Freude, des An-
er, die Heimatvertriebene, -n/-n, ein -r, sporns, der schnellen Bewegung. [Schallw.]
Ine jemand, der zwangsweise aus seiner
-, ich heiße (hieß, habe geheißen), 1) habe den
leimat ausgewiesen wurde, besonders nach Namen: ich h. Karl; wie heißen Sie? 2) ihn
945. ElGW. : hejmatvertrieben. der Hejm- etwas, nenne er hieß mich einen Dummkopf; das
:

ürge, f Dorfrichter, Schöffe, das Heimchen, h. ich singen, das bezeichne ich als ein gutes
s/-, eine Grille, heimelig, vertraut, anheimelnd, Singen. 3) es ihn, fordere ihn dazu auf, befehle:
emütlich. das Hejmet, -(s)/-, M Schweiz. Hof- : wer hieß euch kommen? 4) es heißt, es wird be-
ut. der Hejmfall, -(e)s: der H. eines Gutes, hauptet, man sagt; es bedeutet: es heißt, er
.ückfall an den Besitzer. ElGW. hejmf ällig. : kommt morgen; da heißt es aufpassen, muß man
ie Hejmführung der Braut, Eheschließung. achtgeben; Prinzip heißt deutsch: Grundsatz; das
er Heimgang, -(e)s, D Tod. der Heimgarten, heißt, Abk.: d. h., das will sagen, ich h. ihn aus,
!, Moberd. Plauderei außerhalb des Hauses.
: M oberd. ärgere mit Scheit- oder Neckworten.
:

er, die Heimgegangene, -n/-n, ein -r, eine -, ich h. es gut, erkläre für richtig, billige: euern
Verstorbene(r). heimisch, 1) zur Heimat Plan kann ich nicht gutheißen, ich h. ihn will-
ehörend, ihr angehörend: heimische Tiere. 2) kommen, begrüße, [germ. Stw.]
ertraut, gewohnt: wir sind hier noch nicht h. der Hgjßhunger, übersteigerte Eßlust. ElGW.:
'.worden, die Heimkehr, -, Rückkehr in die Hei- heißhungrig, der Heißsporn, unbesonnener
lat oder ins eigene Heim, der Heimkehrer, -s/-, Mensch. ElGW.: hejßspornig. [zu: heiß]
urückgekehrter Kriegsgefangener oder Zivil- der Heister, -s/-, 1) Laubbäumchen aus Baum-
lternierter. heimlich, 1) versteckt, verborgen: schulen. 2) Hainbuche. 3) auch: die H., -/-n,
' sagte es ganz h., daß keiner es hörte; du sollst M nordd.: Elster, [germ. Stw.]
ichts h. tun, im geheimen tun, aber: du sollst ...heit, eine das weibl. Geschlecht bestimmende
icht heimlichtun, geheimnisvoll tun. 2) südd. M Ableitungssilbe, 1) an Eigenschaftswörtern die
nheimelnd, heimelig, die Heimlichkeit, -/-en, Art und Weise, die Beschaffenheit angebend:
) Verborgenheit, Geheimnis, geheimnisvolles dumm - die Dummheit; schön - die Schönheit.
un: die zwei haben Heimlichkeiten miteinander. 2) an Hauptwörtern als umfassende Bezeich-
) Moberd.: Häuslichkeit, der Heimlichtuer, nung: der Christ - die Christenheit; das Kind -
i/-, jemand, der vieles heimlich tut. die Heim- die Kindheit, [germ. Stw. ,Art und Weise']
.chtuerei, -/-en, geheimnisvolles Getue, hejm- heiter, 1) lebensfroh, innerlich ausgeglichen:
ifeiß, M
Schweiz. seinen Reichtum verbergend. : heitere Ruhe ging von ihm aus. 2) vergnügt, zum
ie Heimstätte, Heim, Wohnplatz, die Hgjm- Lachen gestimmt. 3) klar, sonnig heiteres Wetter;
:

uchung. -/-en, 1) schweres Unglück. 2) B wie ein Blitz aus heiterem Himmel, Ü plötzlich,
lesuch Maria H. 3) M oberd. Haussuchung.
: : ohne Vorbereitung. 4) das ist ja h.f, U unange-
ie Heimtücke, -, Hinterlist, bösartige Tücke, nehm, ärgerlich, es heitert, D wird heiter, ver-
irglist. ElGW.: heimtückisch, heimwärts, gnügt, ich hejt(e)re auf (habe aufgeheitert), 1)
uf dem Nachhausewege, nach Hause, das ihn, erheitere, erfreue, vertreibe seine düstere
leim weh, Sehnsucht nach der Heimat, das Stimmung. 2) das Wetter heitert sich auf, wird
lejmwesen, M Schweiz.: Anwesen, Hausstand. schön, sonnig, die Heiterkeit, -, stete Fröh-
ie Hejmzahlung, Vergeltung, [germ. Stw. lichkeit, Gelächter: der Witz erregte H. [ahd.]
Dorf Heimtücke verwandt mit hämisch]
; : ich heize (habe geheizt), 1) es, erwärme, führe
i heimsees ein (habe eingeheimst), U erlange Wärme zu: wir heizen (die Wohnung, den Ofen)
ir mich (Erfolg, Gewinn, Ruhm), [zu: Heim] mit Koks, Öl, Warmluft, elektrisch. 2) es heizt,
sin, männl. Vorname: Freund H., D der Tod. gibt Hitze ab: dieser Ofen heizt gut. ich h. an,
Kurzform von: Heinrich]. entfache Feuer, ich h. ein, 1) sorge für Wärme
jnesch, Hejnesch oder heinisch, Heinisch, im Zimmer. 2) ihm, U ängstige, quäle, strafe ihn;
uf den Dichter Heine bezüglich, vgl. ÜBERS. beschieße, der Heizer, -»/-, Bediener einer Feue-
!4,C. rung (Schiff, Lokomotive, Haus), das Heiz-
äjnrich, männl. Vorname, [ahd. ,der Herrscher kissen, elektrisch beheiztes Kissen, das Heiz-
ti Heim'] material, Brennmaterial, Abb. O 1. die Hei-
int, M oberd. : 1) in dieser (vergangenen oder zung, -/-en, 1) ohne Mz., das Heizen. 2) Anlage
Agenden) Nacht. 2) heute, [von: hie nacht] hierfür: Zentralheizung, [von: heiß]
einz, männl. Vorname, die Hejnzelbank, M Hekabe, die Gattin des Trojanerkönigs Priamos.
sterr. Werkbank, das Heinzelmännchen, ge-
: [griech. Sage]
chäftiger Hausgeist. [Kurzform von: Heinrich] Hekate, in der Unterwelt hausende Zaubergöttin,
; Heirat, -/-en, die Verbindung von Mann und [griech. Sage]
r
rau zur Ehe. ich heirate (habe geheiratet) ihn, die Hekatombe, -/-n, Massenopfer, [griech.]
ehe eine Ehe mit ihm ein. ich h. in eine Familie, das, der Hekt ar, -s/-e und bei Maßangaben -,
in Geschäft ein, werde durch Heirat aufge- Zeichen: ha, 100 Ar, Übers. M
8. hekto...,
ommen, werde Mitbesitzer, heiratsfähig, fä- vor Maßeinheiten Zeichen: h, hundert... das
ig (dem Alter nach) zu heiraten, der Hejrats- Hekto gramm, Zeichen: hg, 100 Gramm, der
chwindler Betrüger, der mit falschen Heirats-
, Hekto graph, -en/-en, Apparat zum Verviel-
ersprechen Vorteile erschleicht, [ahd.] fältigen von Schriften u. a., vgl. Abb. V6. die
iisa!, heißa! Hekto graphje, -/...'phi|en, Vervielfältigung.

287
Hek
das- Visier

die Kesselhaube

S *° lle ">_
.der Kamm *" ^ Sturmhaut
der Schweif
A
/

die Pickelhaube derTropenhe


Hellebarde Helm
Zeitw.: ich hekto graphiere (habe hektogra- faden im Webstuhl, der Helfer, -s/-, 1) jemai
phiert)ein Schriftstück, das, der Hektoliter, der anderen Hilfe, Unterstützung bringt: der
Zeichen: hl, 100 Liter, Übers. M
8. [griech.] in der Not. 2) Gehilfe, der Helfershelfer, Spii
hektisch, 1) abgezehrt, fiebernd. 2) U fieberhaft geselle, Mitschuldiger, [germ. Stw.]
erregt: hektische Betriebsamkeit, [griech.] Helga, weibl., Helge, männl. und weibl. V
Hektor, männl. Vorname; der Verteidiger Trojas. name. [schwed. ,die, der Hehre']
[griech. ,der Herrscher'] die Helge, -/-n, der Helgen, -s/-, nieder M
Hekuba, lateinisch für: Hekabe. Helling in der Werft.
die Hei, -, Totenwohnstätte. [nord. Sage] der Helgen, -s/-, M
Schweiz. Heilige und He :

helaj}!, ein Fastnachtsruf. [wohl von ,hell auf, genbild, oft: Bild.
t aufmunternder Zuruf] das Helikon, -s/-s, Blechblasinstrument, A
der Held, -en/-en, 1) außergewöhnlicher Mensch, H 15.' [griech.]
der besonders Hervorragendes und Tapferes der Helikon, -s, der Musenberg, [griech. Sa]
leistet: er war der H. des Tages, Ü stand im der Helikopter, -s/-, Hubschrauber, [grie
Mittelpunkt. 2) Hauptgestalt einer Dichtung: Kw.]
Faust ist der H. vieler Dichtungen. 3) Rollenfach helio..., sonnen... die Helio graphie, -/...'phi|
jugendlicher H. 4) U ironisch wenig heldenhafter
: ein Verfahren zur Herstellung von Tiefdrui
Mensch: du bist ein HJ. ElGW. heldisch, hel-
: formen, die Helio gravüre, -/-n, ein Verfahi
denhaft, der Heldenmut, großer Mut, Un- zur Herstellung von Tiefdruckplatten. Heli
erschrockenheit. ElGW. heldenmütig, der
: der griechische Sonnengott, die Sonne, i

Heldentod, Tod auf dem Schlachtfeld, das Heliostat, -en/-en, Vorrichtung, mit der e:
Heldentum, -s, Haltung eines Helden, [germ.] fallende Sonnenstrahlen stets in die gleic
ich neide (habe geheldet) es, M Schweiz. stelle,
: Richtung reflektiert werden, das Helio tr<
halte schief, [zu: Halde] -s/-e, 1) eine Zierpflanze. 2) Sonnenspiegel zi
der, das Helder, -s/-, noch nicht eingedeichter Sichtbarmachen entfernter Vermessungspunk
Wattenboden, [zu altsächs. ,halten'] der H., -s/-e, grüner, rot getupfter Chalzedi
die Heldin, -/-nen, weibl. Held. der Helio tropismus, -,<$>© Lichtwendigk
Helena, weibl. Vorname; schöne Griechin, um von Lebewesen, heliozentrisch, auf die Sor
die der Trojanische Krieg entbrannte, [vielleicht als Mittelpunkt bezüglich: das heliozentrisi
griech. ,die Strahlende'] Weltbild, Ansicht, daß die Sonne Weltmitt
Helene, weibl. Vorname, [franz. -dt. von: punkt sei. [griech.]
Helena] das Helium, -s, O Zeichen: He, Edelgas. [R\
ichhelfe (half, habe geholfen; du hilfst, er hilft; hell, 1) reich an Licht: helle Tage; helle Zimm
hilf! wenn er hälfe oder hülfe), 1) ihm bei etwas,
; 2) Ü deutlich, klar: ein heller Kopf, von rascl
leiste Hilfe, tue etwas, was ihn fördert oder ihm Auffassungsgabe. 3) hoch, klar und fris
etwas ermöglicht: er half mir in den Mantel; das (Klänge) die Trompeten schmettern h. 4) mit \
:

wird dir wieder auf die Beine helfen, Ü dich kräf- Weiß gemischt (Farben): hellblau, ein hei
tigen. 2) ihm zu etwas, setze ihn in den Besitz, Blau. 5) Ü rein, lauter, stark: helle Begeisteru.
ermögliche es ihm: ihm ist nicht zu helfen, man hellguf, laut, schallend: er lachte h. das He
kann nichts für ihn tun, er nimmt keinen Rat an. dunkel, das Zusammenwirken von Licht u
3) ich werde dir helfen!, U ich werde dich be- Schatten, die Helle, -, Lichtfülle, Helligkf
strafen. 4) es hilft zu etwas, ist von Vorteil, nützt das H, -n/-n, ein -s, Ü gelbliches Bier: H
vergebens, man muß sich
es hilft nichts, alles ist Ober, bitte zwei HJ. ich helle auf (habe aufj
damit abfinden, ich h. ihm ab, beseitige es, sorge hellt), 1) es, Ü
kläre, löse ein Geheimnis. 2)
für Besserung: der zunehmenden Luftverseuchung mache heller (Farben). 3) es hellt sich auf, wi
muß abgeholfen werden, ich h. ihm auf, unter- hell, heiter, hellhörig, 1) mit scharfem Gel
stütze beim Aufstehen oder Hochsteigen, ich h. (Person). 2) sehr schalldurchlässig (Tun
ihm aus, beseitige eine Verlegenheit: ich kann Wände). 3) Ü auch nur Angedeutetes vers
dir mit drei Mark aushelfen, sie dir borgen; ich h. hend: auf dem Gebiet ist er h. hellicht, h
im Geschäft aus, arbeite als Aushilfe mit. ich h. und licht, sehr hell: ein Überfall am hellicht
ihm durch, ermögliche das Durchführen einer Tag. die Helligkeit, -, Stärke der Beleuchtu
Sache oder das Überstehen einer Not: sie kann oder Farbwirkung, das Hellsehen, das Seh
sich nicht allein durchhelfen, ich h. ihm ein, oder Erahnen von Vorgängen, die der Sinni
flüstere zu, daß er nicht ins Stocken gerät, ich h. Wahrnehmung zunächst unzugänglich schein«
ihm fort, verhelfe zur Abreise oder Flucht, ich Zeitw. hellsehen (nur Nennform üblich), c
:

h. nach, beschleunige den Gang einer Sache Hellseher, -s/-, jemand, der die Gabe des He
durch meine Mithilfe, die Helfe, -/-n, Stütz- sehens besitzt; Wahrsager. Eigw. : hellseh

288
Her
die Dunstabzughaube/ Inno!

die Abdeckplatte die


Zeitschalluhr

die Rippen
der Brenne
Her
ses, der Münzwerte), die Her ab Würdigung, -, |
sophen und Dichter Herder bezüglich, vg
Demütigung, kränkende Mißachtung, [zu: her] Übers. E 4, C.
Herakles, Held der griechischen Sage. ElGW. hereditär, erblich. [Iat.]
hera kle isch. der Hera klide, -n/-n, Nach- her ejn, nach hier drinnen, in den Raum, in de
komme des Herakles. der Sprechende ist; in Verbindung mit Zei
die Heraldik, -, Wappenkunde. ElGW. : heral- Wörtern: kommen Sie doch h. — er ist soeben he
disch, [franz.] eingekommen - wird gleich hereinkommen, [zu he :

her an. auf den Sprechenden zu; Verbindung in der Herero, -(s)/-(s), Angehöriger eines südwes
mit Zeitwörtern: er ging näher h. - er ist afrikanischen Bantuvolkes.
näher herangegangen; er tritt an dich h. - er wird herfür, f hervor, die Hergabe, Auslieferun
(mit einer Bitte) an dich herantreten, Ü dich Verzicht, der Hergang, Geschehen, Verlau
um etwas bitten, der, die Her anwachsende, er schilderte den H. der Tat. hergebracht, he
-n/-n, ein -r, eine -, Strafrecht: Personen kömmlich, üblich, [zu: her]
zwischen dem 18. und 21. Lebensjahr, herauf, der Hering, -s/-e, 1) in Schwärmen auftretend
nach oben auf den Sprechenden zu; in Ver- Nutzfisch, Abb. F 23. 2) Zeltpflock, Abb. Z
bindung mit Zeitwörtern bitte bemühen Sie sich
: 3) U magerer Mensch, [germ.]
h. — würden Sie sich bitte heraufbemühen, zu mir das Herkommen, -s, 1) Gewohnheitsrech
nach oben kommen, hergus, nach außen: h. mit Brauch, Überlieferung. 2) Abstammung. Eigw,
der Sprache!, U sage es ohne Scheu; in Verbin- herkömmlich, [zu: her]
dung mit Zeitwörtern: sieh dich vor, es fällt Herkules, lateinischer Name des Herakles, der H
gleich h. - es ist schon herausgefallen - wird gleich -, ein Sternbild, Abb. S 71. die Herkulesarbei
herausfallen, der Herausforderer, -s/-, jemand, Ü herkulische Leistung, herkulisch, Ü riesei
der eine Herausforderung stellt, herausfor- stark (Mensch) übermenschlich (Kräfte).
;

dernd. Ü anmaßend, aufreizend (Benehmen). die Herkunft, -, Ursprung, Abstammung, At


die Herausforderung, -/-en, Aufforderung leitung (eines Wortes), [zu: her]
zum Wettkampf oder zum Zweikampf, die der Herling, -s/'-e, f unreife Spättraube, [vei
Herausgabe, -, 1) Auslieferung, Rückgabe. 2) mutlich zu: Härtling, hart]
Veröffentlichung: die H. seines neuesten Werkes, die Herlitze, -/-n, Kornelkirsche.
der Herausgeber, D Abk.: Hg. oder Hrsg., die Hermandad, -, 1) im MA. : ein spanisch!
jemand, der eine Druckschrift veröffentlicht, Städtebund. 2) seit dem 16. Jh. die Polize
ohne selbst Verfasser zu sein, herausgegeben, [,span. Bruderschaft']
Abk.: hg. oder hrsg., von: ich gebe heraus. Hermann, männl. Vorname, [ahd. ,Mann ii

herb, 1) nicht süß, leicht säuerlich, kräftig im Heer']


Geschmack herber Wein. 2) Ü ernst, freudlos
: der Herrnaphro dit. -en/-en, Zwitter. ElGW
ein herbes Schicksal. 3) Ü abweisend, verschlos- herm aphro ditisch. [griech.]
sen: ein herbes Alädcken. 4) oberd.: böse, M die Herme, -/-n, Bildniskopf auf einem Pfeile:
zornig. Hptw. : die Herbe, Herbheit, -. Abb.'H 16. [nach Hermes; um 1800]
[mhd.] das Hermelin, -s/-e, das große Wiesel, der H
das Herbarium, -s/...ri|en, Sammlung getrock- -s/-e, dessen Pelz. [Verkl. von: ahd. härm
neter Pflanzen, [lat.] .Wiesel']
herbej, hierher, zum Sprechenden hin: h..f zu , die Hermeneutik, -, Kunst der Auslegung vo
mir; er läßt sich h., Ü ist so gnädig; in Verbin- Schriftwerken, Kunstwerken, [griech.]
dung mit Zeitwörtern: er eilte h. - ist herbeige- Hermes, griechischer Götterbote.
eilt - wird herbeieilen, [zu: her] hermetisch, 1) luft- und wasserdicht. 2) Ü völli
ich herberge (habe geherbergt) ihn, t beher- dicht: das Gebiet wurde von der Polizei h. abgi
berge, die Herberge, -/-n, Unterkunft, Obdach, riegelt. 3) geheimnisvoll, [nach dem sagenhafte
Heimstätte, Bleibe, der Herbergsvater, Leiter Ägypter Hermes Trismegistos]
einer Herberge, Jugendherberge, [germ., von: Hermjne, weibl. Vorname, [zu: Hermann ode
Heer und bergen] Kurzform zu: Irmgard]
Herbert, männl. Vorname, [ahd. ,der im Heer der Herminone, -n/-n, Angehöriger eines ger
Glänzende'] manischen Stammes.
der Herbst, -es/-e, 1) Jahreszeit zwischen Som- hernach, nachher, dann.
mer und Winter, ÜBERS. J 2, Zeit der Ernte die Hernie ...u, -/...ni|en, 1) { Eingeweidebruch
und des Welkens im H. des Lebens, Ü im Alter.
: 2) <$> Pflanzenkrankheit (bei Kohl), [lat.]
'eine
2) M
oberd.: Weinlese: ein voller H., eine gute hernieder, D herab, herunter; in Verbindun;
Traubenernte. Eigw. * herbstlich, ich herbste mit Zeitwörtern Tau fiel auf die Wiesen h. - is
:

(habe geherbstet), 1) M oberd. halte Trauben- : herniedergefallen, [zu: her]


lese. 2) es herbstet, herbstelt, wird Herbst, der Hero, Priesterin der Aphrodite : H. und Leander
Herbstling, -s/-e, 1) Herbstfrucht. 2) spätge- [griech. Sage]
borenes Kalb. 3) Reizker, die Herbst-Tagund- Herodes, jüdischer König zur Zeit der Gebur
nachtgleiche, -/-n, 23. September, die Herbst- Christi u. a. [aus griech.]
zeitlose, -/-n, ein giftiges Liliengewächs, [germ. der Heroe ...ro:a, -n/-n, auch: Heros, Held;
Halb
Stw.] gott. Eigw. heroenhaft, heroisch, die Heroin
:

der Herd, -(e)s/-e, 1) Einrichtung zum Kochen, -/-nen, Heldin, das Heroin, -s, ein Rausch
Abb. H
16; Sinnbild des gemütlichen Heimes: mittel, die Heroine, -/-n, Bühnenheldin, ici
eigner H. ist Goldes wert. 2) Ü Mittelpunkt, Aus- heroisiere (habe heroisiert), 1) es, verherrliche
gangspunkt, Sitz: der H. der Unzufriedenheit, 2) ihn, erhebezum Helden, der Heroismus, -
einer Krankheit, eines Erdbebens. 3) V Vogelfang- Heldentum, Heldenmut, [griech.]
© wannenartiger Boden von Hoch-
platz. 4) der Herold, -(e)s/-e, 1) im MA. königlicher ode: :

und Schmelzöfen; schwach geneigte, ebene fürstiicher Bote. 2) Ü Vorläufer, Verkünder. dv


Flächen zur Aufbereitung, [germ. Stw.] Heroldskunst, Heraldik: Heroldsstücke, Abb
das Herdbuch, Stammbuch für Zuchttiere, die W 5. [franz. .Heerwalter', Lw. aus germ.]
Herde, -/-n, 1) Verband von Haustieren, Abb. der Heros, -/...'roen, Heroe.
H wilden Tieren. 2) Ü große Masse, die sich
18, der Hero strat, -en/-en, Verbrecher aus Ruhm-
stumpfsinnig treiben läßt eine H. von Touristen.
: sucht, das Herojstratentum, -s, verbrecherisch!
3) D die Schutzbefohlenen, die Gemeinde, der Ruhmsucht. Eigw. hero stratisch. [Herostra-
: |

Herdenmensch, der unselbständigen Masse tos zündete aus Ruhmsucht den Artemistempe
Angehörender, der Herdentrieb, -(e)s, Bedürf- in Ephesus an]
nis, sich einer Gemeinschaft anzuschließen, um der Herr, -(e)n/-en, Abk.: Hr., Wemfall: Hrn
eigenen Entscheidungen zu entgehen, [germ.] (Herrn), 1) Gebieter, Besitzer: ich bin der H
herder(i)sch, Herder(i)sch, auf den Philo- dieses Hauses; Hausherr; Gutsherr; er ist nicht

290
Het
nehr H. über sich, verliert die Selbstbeherr- das H. klopft; er drückte sie an sein H., umarmte
chung. 2) B Gott : der H. 3) männl. Erwachse- sie; dieser Verlust brach ihm das H., er starb
ier ein H. wünscht Sie zu sprechen; Herrenabend.
: daran; nimm es dir nicht so zu Herzen, Ü denk
I)Anrede für Männer H. Schnorr; H. Professor;
: nicht mehr daran ; sie hat das H. auf der Zunge,
neine Damen und Herren! 5) U Begleiter zu Ver- Ü sie spricht immer gleich aus, was sie fühlt;
fügungen. 6) der geistliche H., Pfarrer, das siehat etwas auf dem Herzen, Ü ein Anliegen,
ierrenhaus, 1) Haus des Gutsbesitzers. 2) einen Wunsch; es kommt von Herzen, geschieht
irste Kammer des ehemaligen preußischen aus Liebe; er hat schon viele Herzen gebrochen,
^andtags. herrenlos, ohne Besitzer (Gepäck, Frauen in sich verliebt und unglücklich gemacht
rier). Herrenpilz, Steinpilz, der Herren-
der er hat sein H. daran gehängt, liebt es ich kann es ;

itz, vornehmes Landgut. 2) breitbeiniger


1) nicht übers H. bringen, kann es aus Mitleid nicht
leitsitz, der Herrgott, Gott, die Herrgotts- tun; mit H. und Hand, mit Hingabe, Treue; wir
rühe, anbrechender Morgen: er stand in aller wollen es, ihn auf H. und Nieren prüfen, U sehr
{. auf. der Herrgottsschnitzer, Holzbild- gründlich. 2) das Innerste, der Mittelpunkt: ich
chnitzer, besonders von Kruzifixen, der Herr- schäme mich bis ins H. hinein; Thüringen liegt im
ottswinkel, Ecke mit Heiligenbildern (im Herzen Deutschlands. 3) Spielkartenfarbe, Abb.
atholischen Bauernhaus), die Herrin, -/-nen, S 57. Verkl. das Herzchen, Herzlein, -s/-.
:

jebieterin, Besitzerin, herrisch, gebieterisch, herzallerliebst, besonders lieb und ent-


tolz und befehlend, [ahd. ,der Hehrere'] zückend (Kind), der, die Herzallerliebste,
irrje!, herrjemine!, U Ausruf des Erstaunens -n/-n, eine -, ein -r, Geliebte(r). das Herzblatt,
der Schreckens, [aus: Herr Jesu Domine] 1) innerstes Blatt einer Pflanze. 2) Ü Liebling:
xrlich, wunderbar, prächtig: er lebt h. und in mein HA das Herzblut, D innerstes Wesen,
'reuden, U ohne Sorgen, die Herrlichkeit, -/-en, Leben, ich herze (habe geherzt) ihn, liebkose, um-
) ohne Mz., Pracht, Glanz. 2) U herrliche arme, das Herzeleid, tiefes Leid, die Herzens-
ache, großartige Speise: das Schaufenster mit güte, reine, echte Güte, nach Herzenslust, ganz
11 seinen Herrlichkeiten. 3) f Anrede an vor- so, wie man gern möchte, der Herzenswunsch,
ehme Personen: Euer H. [ahd., von: hehr] inniger Wunsch, herzerquickend, Ü innerlich
r Herrnhuter, -s/-, Angehöriger der Herrn- fröhlich machend ein herzerquickender Anblick,
:

uter Brüdergemeine. Eigw. herrnhutisch. : aber: das Herz erquickend, herzhaft, 1) kräftig,
i Herrschaft, -/-en, 1) ohne Mz., Macht, tüchtig, ordentlich: er langte beim Essen h. zu.
ferrscherrecht : die H. des Geldes. 2) ohne Mz., 2) würzig im Geschmack, herzig, niedlich,
Beherrschung: bei überhöhter Geschwindigkeit Herzinfarkt, i Verstopfung einer
lieblich, der
erlor er die H. über den Wagen. 3) Dienst- Herzkranzschlagader infolge Embolie. die Herz-
errschaft (für Dienstboten). 4) größerer Land- kirsche, eine große Süßkirsche, herzlich, 1)
esitz. 5) Mz., Herren und Damen in der Gesell- von Herzen kommend, aufrichtig und liebevoll.
:haft: die hohen Herrschaften, Fürstlichkeiten; 2) U sehr, recht: ein k. schlechter Aufsatz.
ls Anrede: treten Sie ein, meine Herrschaften/, Hptw. die Herzlichkeit, -/-en. herzlos, ohne
:

)amen und Herren. Eigw. herrschaftlich. : jedes Gefühl. Hptw. die Herzlosigkeit, -. die
:

h herrsche (habe geherrscht), 1) über ihn, etwas, Herz-Lungen-Maschine, Gerät, das vorüber-
in Herr, gebiete, regiere. 2) es herrscht, findet gehend Herz und Lunge aus dem Blutkreislauf
ch, ist vorhanden: hier herrscht Ordnung; zur ausschaltet, der Herzschlag, 1) Zusammenzie-
eit herrscht hier Grippe, ich h. ihn an, fahre zornig hung des Herzmuskels. 2) Tod durch Herz-
der befehlend an. es herrscht vor, hat das lähmung, das Herzstück, CS Stück der Weiche
Übergewicht: nach der vorherrschenden Ansicht, oder Schienenkreuzung, Abb. 10. der Herz- W
vr Herrscher, -s/-, Herr, besonders Fürst, trieb, Haupttrieb der Pflanze, [germ. Stw.]
lonarch, Gebieter, die Herrschsucht, -, Be- der Herzog, -(e)s/ 2 e, 1) bei den Germanen Heer-
reben, über andere zu herrschen. Eigw.: führer, später Stammesfürst. 2) Titel des Hoch-
errschsüchtig. [zu: Herr; ahd.] adels. Eigw. herzoglich, die Herzogin, -/-nen,
:


Hersteller, -s/-, jemand, der etwas herstellt, Frau des Herzogs, das Herzogtum, -s/ 2 er,
roduzent. die Herstellung, -, Anfertigung, Amtsbezirk eines Herzogs, [germ. ,Heerführer'j
rzeugung, Produktion, [zu: her] herzu, zum Sprechenden, zum besprochenen
srta, Hertha, weibl. Vorname, [nach der germ. Ereignis: da kam auch er noch h. — ist herzu-
röttin Nerthus, Lesefehler bei Tacitus] gekommen - wird gleich herzukommen, sich dazu-
iHertz, -, Abk. Hz, Maßeinheit der Frequenz,
: gesellen.
ahl der Schwingungen je Sekunde, [nach dem dieHejsperiden, Mz., Nymphen, die die golde-
hysiker H. R. Hertz, 1857-1894] nen Äpfel des Lebens hüten. He speri en, alt-
r|über, von drüben auf diese Seite; in Verbin- griechischer Name des Abendlandes, der He-
ung mit Zeitwörtern: kommt h. zu uns — sie sperus, -, Abendstern, [griech. Sage]
nd herübergekommen — werden herüberkommen. der Hesse, -n/-n, Bewohner des Landes Hessen.
er um. 1) rundum, umher rings um das Haus h.;
: die Hetäre, -/-n, gebildete Prostituierte im alten
<n München h., U in der Umgebung von Mün- Griechenland, [griech.]
len; um 100 Mark h., U etwa 100 Mark. 2) in hetero..., fremd..., verschieden... heterogen,
erbindung mit Zeitwörtern: ich gehe um das grundverschieden, ungleichartig, heteromorph
aus h. — bin um das Haus herumgegangen, her- verschieden gestaltet, andersförmig. die Hetero-
nter, 1) nach hier unten (zum Sprechenden): nomig, -, Abhängigkeit von fremdem Gesetz.
fort h.l 2) in Verbindung mit Zeitwörtern: ich die Heterosexualität, das normale geschlecht-
ile das Gepäck aus dem Gepäcknetz h. - ich habe liche Empfinden für das andere Geschlecht.
heruntergeholt - will es herunterholen. 3) U an- Eigw.: heterosexuell, [griech.]
griffen, abgespannt sie ist mit den Nerven recht
: der Hethiter, -s/-, Angehöriger eines indogerma-
her untergekommen. Ü 1) verwahrlost. 2) nischen Volkes in Kleinasien. Eigw. hethi- :

enig ertragreich (Geschäft). 3) gesundheitlich tisch.


trwach geworden, hervor, nach hier oben, der Hetman, -s/-e, Oberbefehlshaber, z. B. der
ich hier draußen; in Verbindung mit Zeit- Kosaken, [slaw. aus dt. Hauptmann]
örtern: die ersten Schneeglöckchen kommen h. — die Hetschepetsch, -/-, das Het scher 1, -s/-(n),
nd hervorgekommen — werden bald hervorkommen. M oberd. : Hagebutte.
srvorragend, Ü ausgezeichnet, vortrefflich, die Hetz, -, M
bayr., österr. lustiges Treiben.
:

rward. Herwart, männl. Vorname, [ahd. ,der ich hetze (habe gehetzt ; du hetzt oder hetzest),
üter des Heeres'] 1) ihn, es, jage, treibe, verfolge: die Hunde hetzen
rwärts, auf den Sprechenden zu. den Hasen. 2) beeile mich sehr: ich mußte hetzen,
Herz, -ens/-en, 1) Organ, das den Blutkreis- um rechtzeitig fertig zu werden. 3) (gegen ihn)
uf antreibt, Abb. M
12; Ü Sitz des Gefühls: führe Schmähreden, reize zum Haß auf: er hetzt

291
Heu

der Schubrechwen<
der Ladewagen
sdiwaden \ l
- der Schwaden der Heuschwaden der Pidc-up | aden _ transportieren
Heu
gegen den Bruder, ich h. mich, ihn ab, ermüde von h. Eigw. hejutig. das Heute. -, die Gegen
:

durch Hast, ich h. ihn auf, reize, entflamme zu wart, heutigentags, heutzutage, wie es jetzt is 1

Haß oder Zorn, die Hetze, -/-n, 1) gegen ihn, gegenwärtig, [ahd. hiu tagu ,an dieser
:

Verbreitung von Haß oder Verunglimpfung. 2) Tage']


Hetzjagd mit Hunden. 3) Verfolgung. 4) große ich hew(e)le (habe geheweit), auch: häwele, h
Eile, Hast, der Hetzer, -s/-, jemand, der hetzt, niederd. schäkere, tändle, scherze, kose, beson
:

Aufwiegler, hetzerisch, bösartig reizend, die ders mit Kindern. hew(e)lisch, auch häwelisch :

Hetzjagd, Hatz. [verwandt mit: Haß] M niederd.: kindisch, verzogen.


das Heu, -(e)s, Trockenfutter aus Wiesengras und hexa..., sechs... der, das Hexachord, -(e)s/-e, <

Futterpflanzen, vgl. Abb. H 17. der Heuboden, Aufeinanderfolge von 6 Tönen der diatonische
oberer Boden einer Scheune, ich hejje (habe Tonleiter, das Hexa eder, -s,'-, Sechsflächnei
geheut), schneide und trockne Gras, der Heuer, Würfel, Abb. K
39. Eigw.: hexa edrisch. de
-s/-, Heumacher, der Heue(r)t, -s/-e, Juli, der Hexagon, -s/-e, Sechseck. Eigw. hexagonal :

Hejjet, -s, die H., -, M oberd. Heuernte. : hexagonaler Kristall, Abb. 47. das Hexa K
das Heilfieber, Heuschnupfen, die Heugabel, gramm, -s/-e, Sechsstern, der Hexameter, -s/-
ABB. G 1. der Heymond, Juli, der Heuochse. sechsfüßiger Vers, Übers. 5. Eigw.: hexa V
U Schimpfwort, das Heupferd, Heuschrecke. metrisch, [griech.]
der Heuschnupfen, durch die Pollen von Grä- ich hexe (habe gehext; du hext oder hexest), 1
sern hervorgerufene allergische Erkrankung, die zaubere, schaffe etwas auf übernatürliche ode
Heuschrecke, ein Geradflügler, [zu: hauen] unbegreifliche Weise. 2) es, bewirke durch Zau
ich heuch(e)le (habe geheuchelt), verstelle mich: bern: sie konnte ein Gewitter hexen, die Hexe
er heuchelt, ich h. es ihm vor, täusche ihm -/-n, Zauberin, die mit dem Teufel im Bund
nicht vorhandene Gefühle, Eigenschaften vor: stehen soll: eine alte H., U häßliches, altes Weih
er heuchelt ihr Liebe, Hilfsbereitschaft vor. der Hexenbesen, <£ Baumkrankheit mit über
Hptw. : die Heuchelei, -/-en. Eigw. : heuchle- mäßiger Zweighäufung, der Hexenkessel, i
risch, der Heuchler, -s/-, die Heuchlerin, emotional aufgeladenes, lärmendes Durchein
-/-nen, jemand, der heuchelt, [aus niederd.] ander, das Hexenmehl, <$> Bärlappsporen, de
heuer, M
südd., österr. in diesem Jahr. Eigw.
: : Hexenmeister, Zauberer, die Hexenmilch, 1
heurig, der Heurige, -n, ein -r, besonders M Absonderung der Brustdrüsen von Neugebore
österr. noch nicht ein Jahr alter Wein, [aus
: nen. 2) <$> Milchsaft von Wolfsmilchgewächsen
ahd. hiu järu ,in diesem Jahr'] der Hexenring, Kreis von Hutpilzen, de
der Heuer, -* das Heu. Hexenschuß, heftiger, meist plötzlich auftre
die Hejjer, -/-n, Löhnung, besonders der See- tender Nacken-, Kreuz- oder Lendenschmerz
leute, der Heuerbaas, Stellenvermittler der See- die Hexerej, -, Zauberei: das ist keine H., Ü is
leute, ich heu(e)re an (habe angeheuert), 1) leicht, [germ.; wohl von: Hag ,Zaun']
trete in Schiffsdienste. 2) ihn, werbe, stelle für Hf, *o Zeichen für: Hafnium.
Schiffsdienste an. [zu: huren .mieten'] hfl, Abk. für niederländischer Gulden, [holländ
:

ich heule (habe geheult), 1) gebe langgezogene, Florin]


klagende Töne von mir der Hund heulte die ganze
: hg, Zeichen für: Hektogramm.
Nacht; der Sturm heult. 2) U weine mit Heulen : Hg, «O Zeichen für: Quecksilber, [lat. hydrar
und Zähneklappern, bangend und zitternd, der gyrum]
Heulpeter, -s/-, die Heulsuse, Heultrine, -/-n, hg., auch: hrsg., Abk. für: herausgegeben
U Kind, das viel weint, [mhd. zu: Eule] ; Hg., auch: Hrsg., Abk. für: Herausgeber.
der Hejimond usw., -« das Heu. HGB, Abk. für: Handelsgesetzbuch.
heureka!, Ausruf: ich hab's gefunden! [griech.] der Hiatus, -/-, 1) Bruch, Lücke. 2) das Zu
heurig, der Heurige, -*• heuer. sammentreffen zweier Selbstlaute, z.B.: The|
die Heuristik, -, Lehre von den Wegen zur Ge- |ater, ja||aber. [lat. .Kluft']
winnung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse. der Hibiskus, -/...ken, Eibisch, [lat.]
heuristisch, erkenntnisfördernd, [griech.] der Hick, -s/-e, M
Schweiz.: Kerbe, Scharte
der Heyschnupfen, die Heuschrecke, -* das ich hick(e)le (habe gehickelt), hess.: hüpfe M
Heu. hinke auf einem Bein.
heu,te, 1) an diesem Tage h. abend, h. morgen, h.
: der Hickory, -s/-s, nordamerikanisches Walnuß-
mittag. 2) die Zeit, in der wir leben: die Mode baumgewächs: Hickoryholz, [aus indian.]

292
Hin
er Hidalgo, -s/-s, spanischer Titel des niederen Hiljtrud, weibl. Vorname, [zu ahd. Kampf] ,

Adels, [span.] die Himbeere, Halbstrauch und Beerenobst,


ie, t,noch M
oberd. hier h. und da, ab und zu.
: : Abb. B 17: Himbeersaft, [ahd.; zu: Hinde]
h hieb.von ich haue, der Hieb,-(e)s/-e, 1) Schlag.
: der Himmel, -s/-, 1) das scheinbare Gewölbe,
2) Schlagspur. 3) Ü Stichelei, boshafte Anspie- das sich über der Ebene des Horizontes erhebt:
lung: hieb- und stichfest, Ü unwiderlegbar. 4) U die Sterne stehen am H.; unter freiem H., ohne
kleine Verrücktheit. 5) {§} Einschnitte der Feile. Dach; wie vom H. gefallen, Ü ganz plötzlich.
6) & Schlag, Abholzung. 2) Sitz der Gottheit, aller Seligen und des Glückes
h hielt, von: ich halte, um Himmels willen! ; gebe es der H.!, möge es so
ienieden, D hier unten, auf dieser Erde. kommen; sie ist im siebenten H., Ü glücklich ver-
ier, 1) an diesem Ort, an dieser Stelle: h. in liebt; das schreit zum H., Ü ist unerträglich.
Berlin; das Buch ist h. oben. 2) in dieser Rich- 3) D Zone, Klima: unter wärmerem H. gereifte
tung: der Weg führt h. entlang; diesen Brauch Früchte. 4) Trage- oder Schwebezelt, Balda-
gibt es h. und da noch, mancherorts; er ist nicht chin. 5) (/ oberster Teil des Jägergarns.
von kein Einheimischer. 3) in diesem Augen-
h., 6) ^First, himmel an, zum Himmel empor.
blick: ich habe h. und da davon gehört, gelegent- himmellangst: mir ist, wurde h., U ich habe,
lich, ab und zu, hin und wieder, hier..., oft: bekam große Furcht, das Himmelbett, über-
da..., dar...: hierbei fällt mir ein, bei dem Er- dachtes Bett. Himmeldonnerwetter!, U Aus-
wähnen, dabei; hierdurch; hierfür; hiergegen; ruf des Ärgers, der Ungeduld, ich himm(e)le
hierher; hierhin; hiermit; hiernach; hierüber; (habe gehimmelt), blicke verklärt, ich h. ihn an,
hierum; hierzu u. a. ; ich will noch hierbleiben, schwärme mit strahlenden Blicken an. die Him-
nicht weggehen; er ist mit dem Auto hierherge- melfahrt, -, 1) leibliche Auffahrt in den Him-
kommen, an diesen Ort, aber du sollst hier bleiben, : mel: die H. Christi, Maria. 2) ohne Geschlechts-
an dieser (der bezeichneten) Stelle, [germ. Stw.] wort, ein kirchliches Fest, Übers. J 2. das Him-
ie Hier]arch|g, -/...'chi|en, 1) Rangfolge, Rang- melfahrtskommando, U lebensgefährlicher
ordnung. 2) katholische H., Gesamtheit der Kle- Auftrag, die Himmelfahrtsnase, U aufwärts
riker als Träger der kirchlichen Gewalt. ElGW. gebogene Nase, himmelhoch, unendlich hoch,
hier 'archisch, [byzantin. ,heilige Herrschaft'] sehr hoch: h. jauchzend, Ü mit überschweng-
ie Hiero|glyphe, -/-n, 1) altägyptisches Bilder- licher Freude, das Himmelreich, Ort der ewi-
schriftzeichen. 2) Mz., U schwer lesbare Schrift. gen Seligkeit, Paradies, himmelschreiend,
hiero|glyphisch, 1) in Hieroglyphen geschrie- Gottes Strafe fordernd, sehr schlimm; aber:
ben. 2) rätselhaft, [griech. ,heiliges Zeichen'] zum Himmel schreiend, die Himmelskönigin,
lieronymus, männl. Vorname, [griech. ,Mann die Jungfrau Maria, der Himmelskörper,
mit heiligem Namen'] Stern, Sonne oder Körper des Sonnensystems.
Igrorts, K hier, das Hiersein, Anwesenheit, Auf- die Himmelsrichtung, Teil des Horizontes
enthalt, hjerzulande, bei uns, in diesem Land. (Norden, Osten, Süden, Westen), vgl. Windrose,
Ijgs(e)l, männl. Vorname, [bayr. ; zu: Matthias] Abb. W
17. der Himmel(s)schlüssel, das
igsig, von hier, aus diesem Ort, Land stammend, Himmel(s)schlüsselchen, Arten der Gattung
einheimisch die hiesige Presse. Hptw. der, die
: : Primel. himmel(s)stürmend. Ü alle Grenzen
Hiesige, -n/-n, ein -r, eine -. [von: hier] überschreitend, maßlos, das Himmelszelt, D
:h hieß, von: ich heiße. Himmelsgewölbe, himmel wejt, U sehr weit:
:/; hjgve (habe gehievt) es, ziehe hoch, ich h. £ das ist ein himmelweiter Unterschied, himm-
ein Schiff ab, mache vom Strande frei, durch den Himmel betreffend, vom Himmel
lisch, 1)
ausgebrachte Trossen, ich h. es auf, winde hoch* stammend, göttlich. 2) herrlich, wunderbar: es
ich h. es ein, £
hole die Ankerkette oder eine ist h. hier. [germ. Stw.]
Trosse mit dem Spill, [niederd. von: heben] hin, 1) vom Sprechenden weg, meist auf ein be-
li-Fi 'haifi:, Kurzw. für: High-Fidelity. stimmtes Ziel zu: hinab, hinan, hinauf, hinaus,
as Hifthorn, Jagdhorn, Abb. 26. [germ. Stw.] H hindurch, hinein; ich ging zu ihm h.; der Wagen
igh nach dem Genuß von Rauschmitteln
hat, schwankte h. und her, nach beiden Seiten; Zu-
in euphorischem Zustand: er ist h. High- sammenschreibung in Verbindung mit Zeit-
Fidelity 'hai fi'dtliti, wirklich- möglichst wörtern er fährt h. - ist hingefahren; er geht hin-
:

keitsgetreue Tonwiedergabe
Schallplatten, bei ein - wird hineingehen; er geht h. und her - ist hin-
durch Rundfunk u. a. elektroakustische Geräte. und hergegangen, hin zum Ziel und wieder zurück,
das Highlife 'hailaif, -s, die vornehme Welt. aber: er ist h. und her gegangen, ziellos auf und
die High-Society 'hai sd'saidti, -, die vornehme ab. 2) U zerbrochen, verdorben, tot: alles ist
Gesellschaft, [engl.] h.f 3) auf etwas h., Ü auf Grund: auf diese
lihi!, Ausruf bei Schadenfreude und Spott. Zusicherung h. können wir es wagen. 4) zeitlich:
'er Hijacker h'aid^ckdr, -s/-, Flugzeugentführer, h. und wieder, manchmal; nach langem Hin und
[engl.] Her, Schwanken, Entschlußlosigkeit; es ist noch
lildburg, Hilde, weibi., Hildebert, Hilde- eine Weile h., U dauert noch eine Weile, der Hin-
brand, männl., Hildegard, Hildegunde, weibl. blick in oder im H. auf seine angegriffene Gesund-
:

Vornamen, [von ahd. hiltja .Kampf] heit, unter Berücksichtigung, [ahd. ,von hier']
'ieHilfe, -/-n, 1) Beistand, Mitwirkung, alles die Hinde, -/-n, Hindin.
was fördert, rettet er kam mir zu H.; sie war ihm
: ich hind(e)re (habe gehindert) ihn an etwas,
eine gute H.; Erste H., sofortiger Beistand bei mache es ihm schwer, behindere ihn, mache un-
Verletzungen, Unfällen; er braucht ärztliche H.; möglich, verhindere: ich h. ihn am Gehen, hin-
finanzielle H. 2) Einwirkung des Reiters aufs derlich, störend, hemmend: ich will deinem
Pferd, hilfeflehend: h. wandte sie sich an ihn; Glück nicht h. sein, das Hindernis, -ses/-se, 1)
aber: um Hilfe flehend, hilf lieh, oberd.: 1) M Sperre: Drahthindernis. 2) Ü Schwierigkeit,
heilsam. 2) heilbar, hilflos, ohne Hilfe, ratlos, Hemmung, Störung: ein H. für meinen Plan, der
unselbständig. Hptw. die Hilflosigkeit, -.
: Hindernislauf, sportlicher Wettlauf über Hin-
hilfreich, helfend, hilfsbereit, hilfsbedürftig, dernisse (Hürden, Gräben), das Hindernis-
notleidend, unselbständig. Hptw. die Hilfs- : rennen, Pferderennen über Hindernisse, die
bedürftigkeit, -. hilfsbereit, gern bereit zu Hinderung, -/-en, Behinderung, Störung, Ver-
helfen. Hptw.: die Hilfsbereitschaft, -. das eitelung der Hinderungsgrund, [zu hinter]
: :

Hilfsmittel, 1) Werkzeug, Gerät. 2) finanzielle das Hindi, -, Staatssprache in Indien, [pers.]


Hilfe, Unterstützung, die Hilfsschule, Sonder- die Hindin, -/-nen, auch: Hinde, t Hirschkuh,
schule für Lernbehinderte, das Hilfszeitwort, [germ. , hornlos']
Übers. Z 7. er hilft, von: ich helfe. der Hindu, -(s)/-(s), Anhänger des Hinduismus.
lie Hillebille, -/-n, M
niederd. als Signalgerät : der Hinduismus, -, Hauptreligion Indiens.
aufgehängtes Brett, an das geschlagen wird. ElGW.: hinduistisch. [pers.]

293
Hin

Hirsch

die Hinfahrt, Fahrt zum Ziel: Hin- und Rück- hinten, der Hintergrund, dem Beschauer fer-
fahrt, hinfällig, 1) schwach, gebrechlich (Per- nere Teile der Landschaft, der Bühne oder des
son). 2) ungültig (Sache), hinfort, t in Zu- Bildes: er hält sich sehr im H., Ü unbeachtet
kunft. fern; die Sache hat Hintergründe, Ü ungeahnte
ich hing, von: ich hänge. verborgene Zusammenhänge, hintergründig
die Hingabe, -, Opferfreudigkeit bis zur Selbst- schwer durchschaubar. der Hinterhalt, -(e)s/-e
aufgabe, derHingang, 1) Gang zum Ziel. 2) Falle für den Gegner, hinterhältig, tückisch
Tod. hingebend, hingebungsvoll, voller Hin- hinterlistig, die Hinterhand, 1) bei Tieren
gabe, hingegen, dagegen, im Gegenteil, hin- besonders beim Pferd: Hinterbein und Hinter-
gegossen, U in malerischer Haltung, hinge- backe. 2) Kartenspiel: Spieler, der zuletzt aus-
rissen, U begeistert: er war h. davon. spielt, das Hinterhaus, Hofgebäude, hinter-
ich hinke (habe gehinkt), gehe lahm, das her, 1) nachträglich, später: erst springen wir, h
eine Bein schleppend der Vergleich hinkt,
: laufen wir; aber: er ist mir hinterhergelaufen
Ü paßt nicht ganz, der, die Hinkende, -n/-n, nachgelaufen. 2) du bist sehr h., U eifrig darau:
ein -r, eine -, jemand, der hinkt, [ahd.] bedacht, der Hinterlader, -s/-, Feuerwaffe, die
das Hinkel, -s/-, M
oberd. (junges) Huhn. : vom hinteren Teil des Rohrs oder Laufs gelader
hinlänglich, genügend, ausreichend: das ist h. wird, das Hinterland, -(e)s, 1) Umland eine;
bekannt. zentralen Ortes. 2) von Deichen geschütztes
hinnen, 1) von h., weg von hier. 2) M mitteld.: Land, ich hinterlasse (hinterließ, habe hinter-
drinnen. 3) M niederd. : hinten. lassen) es ihm, 1) lasse zurück. 2) vererbe. Hptw.
hinreichend, genug, ausreichend: dafür ist h. die Hinterlassung, - : unter H. hoher Schulder
gesorgt, die Hinreise, Reise zum Ziel: Hin- und verschwand er. die Hinterlassenschaft, -/-en
Rückreise, hinreißend, entzückend, begeisternd. Besitz eines Verstorbenen, hinterlastig, hinter
die Hinrichtung, -/-en, Vollstreckung der stärker als vorn belastet (Flugzeug, Schiff), icl
Todesstrafe, der Hinschied, -s/-e, M Schweiz.: hinterlege (habe hinterlegt) es, lasse verwahren
Ableben, Tod. in Hinsicht auf etwas, hinsicht- lasse als Pfand zurück; aber: ich lege es hinler
lich dessen, seiner, was das betrifft, in dieser Be- habe es hintergelegt, U nach hinten, die Hinter-
ziehung, unter diesem Gesichtspunkt. legung, -, s*j Übergabe einer Schuld an ein«
die Hintansetzung, -, Zurücksetzung, Vernach- öffentliche Stelle zur Verwahrung für den Gläu-
lässigung unter H. aller Bedenken.
: biger, die Hinterlist, Heimtücke. Eigw. hin- :

hinten, auf der jenseitigen oder rückwärtigen terlistig, der Hintermann, -(e)s/ 1'er, 1) jemand
Seite, am Ende, an letzter Stelle: möchten Sie h. der hinter einem steht. 2) t3 späterer Wechsel-
oder vorn sitzen?, neben dem Fahrer oder auf inhaber, der Hintern, -s/-, U Gesäß, hinter-
dem Rücksitz (im Auto); du mußt dich h. an- rücks, von hinten, arglistig, heimtückisch, dei
stellen; er sitzt ganz h., in den letzten Reihen; Hintersasse, f zinspflichtiger Kleinbauer. de\
er kommt von h. hinten an, als letzter, ans Ende,
|
Hintersinn, Doppelsinn, ich hintersinne miel
hintenher um. 1) um die hintere Seite. 2) U (hintersann mich, habe mich hintersonnen), h/
heimlich, auf Umwegen in Notzeiten kann man
: südd., Schweiz. werde schwermütig, trübsinnig
:

manche Waren nur h. bekommen, hintennach, Eigw.: hintersinnig, der Hinterste, -n/-n, L
nachträglich, hinten über, rückwärts, nach hin- Gesäß, das Hinterteil, 1) hinterer Teil eine:
ten: er ist hintenübergefallen, [germ.] Gegenstandes. 2) U Gesäß, ich komme ins Hin-
hinter ihm (auf die Frage wo ?) oder ihn (auf die : tertreffen, gerate in Nachteil, ich hintertrejb«
Frage: wohin?), Abb. V 4, auf der, auf die (hintertrieb, habe hintertrieben) es, mache un-
Rückseite von etwas oder jemandem der Schnell- : möglich, durchkreuze, der Hintertreppen-
zug ließ alle Kraftwagen weit h. sich; ich laufe h. roman, Schundroman, die Hintertür, 1) Tül
ihm her; h. seinem Rücken, U so daß er es nicht an der Rückseite eines Gebäudes. 2) Ü Ausweg
merkt, die Hinterbacke, Teil des Gesäßes, das Ausflucht: er wird sich schon eine H. offenge-
Hinterbein, rückwärtiges Bein der Vierfüßer: halten haben, der Hinterwäldler, -s/-, welt-
sie stellt sich auf die Hinterbeine, U widersetzt sich. fremder, ungeschliffener Mensch. Eigw. hin- :

der, die Hinterbliebene. -n/-n,


ein -i, eine -, terwäldlerisch, hinterwärts, nach hinten
Angehörige(r) eines Verstorbenen, ich hinter- rückwärts, ich hinterziehe (hinterzog, hab«
bringe (hinterbrachte, habe hinterbracht) es ihm, hinterzogen) es, unterschlage, die Hinterzie-
Ü teile ihm heimlich mit; aber: ich bringe es hung, -/-en, Betrug, Unterschlagung: Steuer-
hinter, habe hintergebracht, U nach hinten, hin- hinterziehung, hinterzogen, M ostmitteld. vor :

terdrejn, 1) nachträglich. 2) folgend, nach- verstecktem Wesen, [germ.]


eilend, hintere, rückwärtig, als letztes stehend: hin über, 1) von dieser Seite auf die andere Seite
die hinteren Reihen blieben leer, der Hintere, er läuft h.- ist hinübergelaufen. 2) U zerbrochen
...r(e)n/...r(e)n, U Gesäß, hintereinander, vernichtet. 3) U tot. hin unter, von hier ober
nacheinander, der Reihe nach, die Hinterein- nach dort unten er geht h. - ist hinuntergegangen
:

anderschaltung, i Schaltung, bei der alle hinweg, D fort; weg von hier, der Hinweg,
Stromerzeuger oder -Verbraucher hintereinan- Weg zum Ziel: Hin- und Rückweg, der Hin-
dergeschaltet werden, hinterfotzig, U heim- weis, -es/-e, Wink, Fingerzeig, Andeutung: e>
tückisch, hinterlistig, der Hintergedanke, konnte mir keinen H. geben, hinweisendes Für-
heimliche Absicht, ich hintergehe (hinterging, wort, Übers. F 40. hinwigder, hinwie-
habe hintergangen) ihn, Ü betrüge, täusche; derum, 1) aufs neue, nochmals. 2) dagegen,
aber: er ging hinter, ist hintergegangen, U nach hingegen.

294
Hoc
das Hobeleisen
das Zangenbrett die Bankplatte
(das Hobelmesser]
die Beilade die Hinterzange

Vorderzang

\ Zongenstock
der Bankhaken

der Doppelhobel **<* r


ß

Hobel die Hobelbank

Inz, männl. Vorname: H. und Kunz, U jeder- Erzählung, die Historie ...»», -/ ...ri|en, Ge-
mann. [Kurzform von: Heinrich] schichte, die Historienmalerei, Malerei, die
inzu, zu etwas anderem als Vermehrung, Er- geschichtliche Ereignisse darstellt, der Histori-
gänzung. ker, -s/-, Geschichtsforscher, Geschichtsschrei-
[iob, B männl. Vorname; ein frommer Dulder. ber, historisch, geschichtlich, der Historismus,
iie Hiobsbotschaft, Hiobsnachricht, Hiobs- -, Überschätzung geschichtlicher Betrachtungs-
post, Ü Unglücksnachricht, [hebr. .Angreifer weise, [lat. -griech.]
;der Feinde) ist Gott'] der Hi strio ne, -n/-n, altrömischer Schau-
e Hippe, -/-n, 1) Gärtner-, Winzermesser, spieler, [lat.]
\bb. 'G 2, M
13. 2) t Sense. 3) oberd., M der Hit, -(s)/-s, etwas, das besonders erfolgreich
•nitteld.: Ziege. 4) M
südd.: eine Art Fladen- ist: Verkaufshit; Hitparade, [engl.]
cuchen. 5) f Weidenrinde. die Hitsche, -/-n, M
mitteld.: 1) Fußbank. 2)
ipp, hipp, hurra!, Ruderergruß. Hptw. : das kleiner Schlitten, [zu Hutsche] -

tlipphipphurra, -s/-s. [engl.] die Hitze, -, 1) große Wärme. 2) Ü Zorn, Leiden-


>r Hippie, -s/-s, Angehöriger von Gruppen, die schaft in der ersten H. schlug ich zu. 3) Laufzeit
:

mf friedlich-passive Weise gegen die Welt der der Hündin, hitzebeständig, widerstandsfähig
Erwachsenen rebellieren, [engl.] gegen hohe Temperaturen hitzebeständiges Glas, :

js, der Hippojdrom, -s/-e, Reitbahn, [griech.] das Hitzebläschen, durch Hitze hervorgerufe-
ippo krausen, Hippo kratisch, auf Hippo- ner Hautausschlag, hitzefrei, schulfrei wegen
crates bezüglich, vgl. Übers. E 4, C: das hippo- großer Hitze, die Hitzewelle, einige Tage oder
kratische Gesicht, $ Gesichtsausdruck Sterbender Wochen anhaltendes sehr warmes Wetter.
and Schwerkranker. [Hippokrates, griech. Arzt hitzig, 1) Ü heftig, aufbrausend, jähzornig. 2)
im 400 v. Chr.] brünstig, läufig (Hündin), der Hitzkopf, leicht
'e Hippo|krene, -, Quelle der Musen am Heli- erregbarer Mensch. Eigw. hitzköpfig, der :

kon, [griech.] Hitzschlag, schwere Störung durch Überwär-


ie Hippologig, -, Lehre vom Pferd. Eigw. : mung des Körpers bei erschwerter Wärmeab-
nippologisch. der Hippopotamus, -/-, Fluß- gabe, [zu: heiß]
pferd, [griech.] Hjalmar 'jalmar, männl. Vorname, [nord. ,der
is Hirn, -(e)s/-e, Gehirn, Abb. 6. das Hirn- G Heldenmütige']
gespinst, eingebildete, erträumte Sache, hirn- hl, Zeichen für: Hektoliter.
los, U dumm, der Hirnschnitt, Schnitt durch hl., Mz.: hll., Abk. für: heilig(e).
Holz senkrecht zur Faserrichtung, Abb. 24. H hm!, Geräusch des Räusperns; Ausdruck der
hirnverbrannt, U verrückt eine hirnverbrannte : Bedenklichkeit, der zögernden Zustimmung.
Idee. [germ. Stw.] das h-Moll, -, Zeichen: h, eine Tonart: die h-
zr Hirsch, -es/-e, Angehöriger einer Paarhufer- Moll- Tonleiter.
familie, besonders der Edelhirsch, Abb. 18. H Ho, O
Zeichen für: Holmium.
der Hirschfänger, Seitengewehr des Jägers, HO, Abk. für: Handelsorganisation (Dt. Dem.
Abb. J 1. hirschgerecht, in der Hirschjagd er- Rep.).
fahren, der Hirschhals, stark gewölbter Hals des ich hob, von: ich hebe.
Pferdes, das Hirschhorn, -(e)s, Hirschgeweih der Hobbock, -s/-s, Versandgefäß aus Blech,
als Material Hirschhornknöpfe, das Hirschhorn-
: Abb. H 20. [engl.]
salz, kohlensaures Ammonium, Backmittel, der das Hobby, -s/-s, Steckenpferd, Liebhaberei,
Hirschkäfer, große Käferart. die Hirschkuh, [engl.]
weibl. Hirsch, [germ. ,der Gehörnte'] der Hobel, Werkzeug zum Glätten von
-s/-, 1)
ie Hirse, -, kleinkörnige Getreideart, Abb. 19. G Flächen (Holz, Metall), Abb. H 19. 2) Küchen-
[ahd'.] gerät zum Kleinschneiden (Kohl, Gurken), die
zrHirt, -en/-en, Viehhüter, Schäfer, Abb. H 18. Hobelbank, Gerät zum Einspannen von Werk-
der Hirte, -n/-n, t noch D Hirt; Sinnbild eines stücken, Abb. H
19. ich hob(e)le (habe gehobelt)
treuen Leiters, Seelsorgers der Gute H., Christus.
: es, glätte oder zerkleinere mit dem Hobel, der
das Hirtenamt, Ü Beruf des Seelsorgers, der Hobelspan, abgehobeltes Blättchen, [mhd.]
Hirtenbrief, bischöfliches Schreiben, der Hir- ich höb(e)le (habe gehobelt), auch: höfele, M
tenstab, Bischofsstab, Krummstab, das Hirten- Schweiz. : schmeichle, tue wohlgesittet.
täschel, -s/-, eine Kreuzblütlergattung, die Hir- hoc anno, Abk.: h. a., in diesem Jahre, [lat.]
tin, -/-nen, weibl. Hirt, Schäferin, [von: Herde] hoch (höher, am höchsten, gebeugt: hohe, ein
as his, -/-, das um einen Halbton erhöhte h, hoher), 1) in der Abmessung nach oben, Abb.
Abb. N9. E 3: zwei Meter h.; so h. wie die Zugspitze; höher
lispani en, im Altertum Name der Pyrenäen- als der Turm; ohne Zusatz: von bedeutender
halbinsel. Eigw. hispanisch, [lat.]
: Ausdehnung nach oben: ein hoher Turm.
h hisse (habe gehißt; du hißt oder hissest) es 2) sich in einer bestimmten oder bedeutenden
(auf), auch: heiße, ziehe hoch (Flagge, Segel), Höhe befindend: drei Treppen h.; diese Gegend
[niederd.] liegt h.; er trägt die Nase sehr h., Ü ist eingebildet
asHistamin, -s, ein Gewebehormon, der Histo- das ist mir zu Ü übersteigt mein Fassungs-
h.,
loge, -n/-n, Kenner der Histologie, die Histo- vermögen; in Verbindung mit Zeitwörtern: ich
logie, -, Zellgewebelehre, [griech.] halte es h., habe hochgehalten, werde hochhalten.
as Histörchen, -s/-, Schnurre, scherzhafte kleine 3) Ü bedeutend, achtunggebietend, in einer

295
Hoc

Rangleiter oder Abstufung oben stehend h. und : sehen Kirche, die Hochkonjunktur, Phase des
niedrig,jedermann; ein hoher Beamter; ein hoch- wirtschaftlichen Aufschwungs, das Hochland.
begabter Künstler, aber ist h. begabt; eine hohe
: Hochebene, der Hochländer, -s/-, Bewohner des
Würde; ein holies Fest; hohe Temperaturen; ein Hochlandes, die Hochlautung, festgelegte Aus-
hohes Alter; hohe Preise; ich habe den Preis zu h. sprache der Hochsprache, höchlich, groß, sehr,
geschätzt, aber: ich habe ihn immer hochgeschätzt, in starkem Maße, der Hochmeister, oberste:
Ü sehr geschätzt ich habe eine hohe Meinung von
; Leiter eines geistlichen Ritterordens, hoch-
ihm; er hat eine hohe Auffassung von seinem Beruf; mögend, f mächtig, hochmolekular, auf ein
die höhere Schule, zur Hochschulreife führende großes Molekül bezüglich, aus vielen Atomen
Schule; die Hohe Schule, vollkommene Dressur bestehend, der Hochmut, -s, die Hochmütig-
des Reitpferdes, Abb. H
23 es geht h. her, wird
; keit, -, unangebrachter Stolz, Dünkel. Eigw. :

fröhlich gefeiert. 4) erreichend, ausmachend wie : hochmütig, hochnäsig, U dumm und stolz,
h. ist die Summe?; vier Mann h., U vier Mann. dünkelhaft, das hochnotpeinliche Gericht, -f
5) von Tönen der Empfindung der Tonfrequenz
: Halsgericht, der Hochofen, Schmelzofen zur
zugeordnet: wie h. ist die Stimmung dieses Gewinnung von Eisen aus Erzen, Abb. 20. H
Tones?; hohe Töne, von hoher Schwingungszahl. das Hochparterre, eine halbe Treppe hoch
6) A
zwei h. drei (in Ziffern: 2 3 ), zwei dreimal gelegenes Geschoß, hochprozentig, von hohem
als Faktor genommen: 2x2x2
= 8. hoch!, prozentualem Gehalt (an Alkohol), die Hoch-
Heilruf: er lebe h.! das Hoch, -s/-s, 1) Hochruf: rechnung, auf repräsentativen Teilergebnissen
wir brachten ein H. auf ihn aus. 2) Wetterkunde beruhende Berechnung eines Gesamtergebnis-
Gebiet hohen Luftdrucks, hoch..., oft nur stei- ses,besonders bei Wahlen, der Hochschein, -s,
gernd hochaktuell, hochgelehrt, hochrot, hochver-
: M Schweiz.: Ahnung: er hat keinen H. davon,
ehrt, sehr aktuell, gelehrt, rot, verehrt, die Hoch- die Hochschule, Stätte wissenschaftlicher For-
achtung, -, ehrfurchtsvolle Wertschätzung. schung, Lehre und Erziehung, Universität,
hochachtungsvoll, Schlußformel für Briefe. ÜBERS. H 21. der Hpchschüler, Studierender
der Hochadel, älteste und höchste Stufen des an einer Hochschule, die Hochschulreife, Be-
Adels, der Hochaltar, Hauptaltar, Abb. K 20. rechtigung zum Studium an einer Hochschule.
das Hochamt, feierliche katholische Messe, die die Hochseefischerei, Fischerei auf offener See.
Hochantenne, Antenne auf dem Hausdach. die Hochspannung, 1) j Spannung von mehr
die Hochbahn, über der Straße auf Brücken- als 10Ö0 Volt gegen Erde, Abb. H 20. 2) Ü Lage,
konstruktionen geführte elektrische Bahn, der in der Gegensätze zur Entladung drängen, die
Hochbau, Bauten über der Erde; Gegensatz: Hochsprache, besonders reine, die Umgangs-
Tiefbau, der Hochbehälter, hochgelegenerWas- sprache und Mundarten ausschließende Sprache,
serspeicher, Abb. H 20. hochbetagt, sehr alt. die Übers. A 27, M
23. höchst, 1) Superlativ von
Hochburg, 1) Bollwerk. 2) Ü Mittelpunkt, hoch- hoch. 2) ganz besonders, sehr: das war h. un-
deutsch, 1) ober- und mitteldeutsch, Übers. nötig; ich bin auf das höchste erstaunt; es ist (die)
M23. 2) die Hochsprache betreffend, das Hoch- höchste Zeit, eilt sehr, der Hochstand, Jagd-
deutsch, -(s), dem -, hochdeutsche Sprache; kanzel, Abb. J 1. die Hochstapelei, -/-en,
vgl. Deutsch, der Hochdruck, 1) hoher Luft- Betrug, bei dem Vermögen und eine gehobene
druck: ein Hochdruckgebiet über den Azoren. gesellschaftliche Stellung vorgetäuscht werden.
2) Druck von Gasen oder Dämpfen, der erheblich der Hochstapler, -s/-, Gauner, der sich in
über dem normalen Luftdruck liegt. 3) Druck vermögende Gesellschaftskreise einschmuggelt.
von erhabenen Lettern, Abb. D 17. 4) { erhöhter höchstens, im äußersten Falle, sicher nicht
Blutdruck. 5) U große Eile wir arbeiten mit H.
: mehr als das wir werden h. drei Wochen bleiben,
:

die Hochebene, ausgedehnte ebene Landfläche die Höchstgeschwindigkeit, höchste Ge-


in größerer Höhe über dem Meeresspiegel, hoch- schwindigkeit: die zulässige H. die Höchst-
fahrend, Ü stolz, hoffärtig. hochfliegend, nach leistung, höchste Leistung, z. B. in einer Sport-
hohen Zielen strebend, ehrgeizig: hochfliegende art, Rekord, die Höchststufe, Superlativ,
Pläne, die Hochflut, 1) höchster Flutstand. Übers. E 4. hochtrabend, pomphaft, an-
2) Ü Überangebot, hochfrequent, mit hoher maßend (Worte, Stil), der Hochverrat, An-
Schwingungszahl, die Hochfrequenz, elektro- griff gegen den Bestand des Staates, der Hoch-
magnetische Schwingungen mit einer Wellen- verräter, -s/-, jemand, der Hochverrat be-
länge von 100 km bis 1 mm. das Hochgebirge, geht. Eigw.: hochverräterisch, der Hoch-
Gebirge über die Baumgrenze hinaus. <fas Hoch- wald, Forst mit Nachwuchs aus Samen, das
gefühl, stolzes Gefühl innerer Befriedigung, Hochwasser, höchster Wasserstand, Über-
hochgemut, in froher, zuversichtlicher Stim- schwemmung, das Hochwild, V Sammelname
mung, das Hochgericht, 1) Halsgericht. 2) für alle Hirsch-, Wildschaf- und Wildziegen-
Richtstätte, Galgen, hochgestochen, U betont arten, Schwarzwild, Auerwild, Bär, Wolf, Luchs,
geistig anspruchsvoll; eingebildet, hochgradig, Adler und Uhu. Hochwohlgeboren, t Titel
stark, bedeutend, das Hochhaus, Haus mit auf Anschriften. Hochwürden, Anrede für
mehr als 6 Geschossen, Abb. H 12. hoch- Geistliche, die Hochzahl, A
Exponent, ÜBERS.
herzig, edel, großmütig. Hptw. die Hoch- : R 10. [germ. Stw., verwandt mit: Hügel]
herzigkeit, -. hochkant, auf der Schmalseite die Hochzeit, -/-en, 1) 'hox..., Vermählungsfeier.
stehend, Abb. K 7. die Hochkirche, Bewegung 2) 'ho:x..., Höhepunkt einer Entwicklung, Glanz-
zum Katholizismus innerhalb der anglikani- zeit, der Hochzeiter, -s/-, die Hochzeiterin,

296
Hof

Hochschule
[ochschulen sind Anstalten, die der Forschung und Lehre dienen, praktische und theoretische
Kenntnisse in wissenschaftlicher Form übermitteln und den Zugang zu akademischen Berufen
;rschließen. Sie verleihen in der Regel akademische Grade (Doktorpromotion, Diplom-Prüfung).
Hochschulen, an denen die Gesamtheit der theoretischen Wissenschaften gelehrt wird, heißen
Universitäten, auch Technische Universitäten. Sie sind nach Wissenschaftszweigen in Ab-
teilungen (Fakultäten, Fachbereiche) gegliedert. Die Grundlage dieser Einteilung bildeten
zunächst die vier Wissenschaften: Theologie, Rechtswissenschaft, Medizin, Philosophie; dazu traten
später meist weitere Fakultäten, z. B. die Mathematisch-Naturwissenschaftliche, die Wirtschafts-
und Sozialwissenschaftliche Fakultät, bei den Technischen Universitäten Fakultäten für Bauwesen,
Maschinenbau, Elektrotechnik u. a.
pezialhochschulen sind auf ein einzelnes oder einige wenige Fachgebiete beschränkt; zu ihnen
gehören Bergakademien, Forstliche Hochschulen, Handelshochschulen, Landwirtschaft-
liche Hochschulen, Medizinische Akademien, Pädagogische Hochschulen und Tierärzt-
liche Hochschulen. Derzeit werden viele davon in Universitäten eingegliedert oder zu solchen
ausgebaut. Die Kirchlichen Hochschulen und die Philosophisch-Theologischen Hochschulen
iienen dem Studium der evangelischen oder katholischen Geistlichen. Kunsthochschulen
[Kunstakademien) pflegen alle Zweige der bildenden Kunst, die Musikhochschulen (Konser-
vatorien) jede Art musikalisch-künstlerischer Betätigung; an den Sporthochschulen werden
Diplom- Sportlehrer ausgebildet.
•ieIngenieurschulen und andere höhere Fachschulen befinden sich gegenwärtig im Ausbau zu
Fachhochschulen. Die Zusammenfassung verschiedenartiger Hochschulen zu Gesamthoch-
schulen ist geplant.
»ie Leitung einer Universität oder Hochschule liegt in den Händen des Rektors, dem der Pro-
rektor, die Dekane und
der Senat zur Seite stehen; einige Hochschulen haben statt des Rektors
:inen Hochschulpräsidenten. Die Lehrkräfte gliedern sich in ordentliche und außerordent-
liche Professoren, Honorarprofessoren, Wissenschaftliche und Akademische Räte,
Dozenten, Oberassistenten, Oberingenieure, Lektoren. Die Besucher der Hochschulen
iind die Studenten oder auch Hörer. Die Lehrformen an den Hochschulen sind Vorlesungen
[Kollegien), praktische Übungen (Seminare), Arbeitsgemeinschaften und Besprechungen
[Kolloquien).

/-nen, M oberd. : Bräutigam und Braut, hoch- das Hockey 'hoki, -s, sportliches Rasenspiel,
seitlich, die Vermählung betreffend, der Hoch- Abb. H 20. [engl.]
zeitsbitter, -s/-, Überbringer der Einladungen die Hode, -/-n, der H., -n/-n, der Hoden, -s/-,
i\i einer ländlichen Hochzeit, [mhd. ; hohe Zeit männl. Keimdrüse, Abb. M 12. [ahd.J
Festzeit'] der Hof, -(e)sjfe, 1) unmittelbar zum Haus ge-
ir Hock, -(e)s/ 2 , M alem.: gemütliches Bei- höriger Platz, Abb. H 22. 2) landwirtschaft-
sammensein, Versammlung, ich hocke (habe licher Betrieb: Bauernhof. 3) Betriebsgebäude
gehockt), 1) kauere, Abb. S 68. 2) U bleibe und -gelände Bahnhof. 4) fürstlicher Haushalt
:

lange untätig sitzen : sie hockten bis in die Nacht er ist Erzieher bei Hofe, am Hofe des Fürsten;
hinein zusammen. 3) Getreide, setze in Hocken. aber: ich halte hof. 5) er macht ihr den H.,
die Hocke, -/-n, 1) Turnen: Durchbringen der bewirbt sich um ihre Gunst. 6) Lichtschein um
Beine zwischen den aufgestützten Armen. 2) Sonne oder Mond, Halo. 7) Eckfeld des Halma-
Ringen: Knieliegestütz. 3) s£ zum Trocknen brettes. Verkl. :das Höfchen, Höflein, -s/-.
zusammengestellte Getreidegarben. 4) Ecke des ich höf (e)le (habe gehöfelt), M Schweiz. hobele.
:

Spielbretts, Abb. B 53. der Hocker, -s/-, klei- hoffähig, berechtigt, zu Hofe zu gehen. Hptw. :

ner Stuhl ohne Lehnen, Abb. S 79. der Höcker, die Hoffähigkeit, -. [germ. Stw.]
knöcherner Auswuchs. 2) Fettpolster bei
-s/-, 1) die Hof fart, -, dreister Stolz, Aufgeblasenheit.
Kamel und Zebu. 3) Rückgratverkrümmung, ElGW.: hof f artig, [von: Hochfahrt]
Buckel. Eigw.: höck(e)rig. [germ. Stw.] ich hoffe (habe gehofft), 1) auf ihn, es, daß es

297
Hof

die Piaffe
die Schule auf der Erde

die Lancade die Ballotade


die Schule über der Erde * Hohe Schule

geschieht, wünsche und glaube an die Verwirk- Nähe oder auf derselben Breite, die Ho heit, -
lichung: ich h., daß es nichts Böses ist; das wollen 1) Erhabenheit, Würde. 2) Recht der 'oberster
wir nicht hoffen! 2) es von ihm, erwarte in Zu- Staatsgewalt Finanzhoheit. 3) Mz. -en, Tite
: :

kunft, hoffentlich, wie man hofft, wünscht. fürstlicher Personen. Eigw. :hoheitlich, du
...höffig, 9£ Gewinn an ... versprechend: erd- Ho heitsrechte, Mz., die mit höchster Staats-
ölhöffig, höfflich, 9£ gewinnversprechend, die gewalt verbundenen Rechte, das Hoheits-
Hoffnung, -/-en, Vermutung, Erwartung für zeichen, sinnbildliches Zeichen staatlicher Ge-
die Zukunft, Zuversicht: du darfst die H. nicht walt. das Hohelied, Hohenlied(e)s, ein Bucl
aufgeben; sie ist guter H., schwanger, hoffnungs- des Alten Testaments, Übers. B 30. die Höhen-
los, ohne Hoffnung, aussichtslos, verzweifelt. krankheit, Krankheitserscheinungen infolgi
Hi'TW. die Hoffnungslosigkeit, -. hoffnungs-
: Sauerstoffmangels in großen Höhen, die Höhen-
voll, zuversichtlich, vielversprechend, [mhd.] linie, auf Landkarten: Linie, die Punkte gleichei
ich hof jgre (habe hofiert), 1) ihn, schmeichle, Höhe verbindet, der Höhenrauch, Lufttrübunj
mache ihm den Hof. 2) M Schweiz. verunreinige : durch Abgase und Rauch, z.B. von Waldbränden
(mit Kot) das Kind hat ins Bett hofiert, höfisch,
: dieHöhensonne, 1) natürliche Sonne im Hoch-
edel im Sinne des mittelalterlichen Rittertums. gebirge. 2) Handelsname für eine Quarzlampi
höflich, im Benehmen und Sprechen rück- zum Bestrahlen mit Ultraviolettlicht, Abb. H 20
sichtsvoll, freundlich und von guter Form, die das Höhensteuer, <ä Vorrichtung zum Lenket
Höflichkeit, -/-en, 1) ohne Mz., höfliches Be- nach oben oder unten, der Hohenzoller
nehmen. 2) freundliche Worte, Kompliment. -n/-n, Angehöriger eines Fürstengeschlechts
der Hoflieferant, Titel für Kaufleute, die Eigw.: hohenzollerisch. der Hohepriester
Waren an einen Fürstenhof lieferten, der Höf- Hohenpriesters/Hohenpriester, altjüdische:
ling, -s/-e, 1) Inhaber eines Hofamtes. 2) Hof- Oberpriester, der Höhepunkt, Ü wichtigster
schranze, der Hofmann, -(e)s/...leute, 1) Inhaber schönster Augenblick, höher, Komparativ vot
eines hörigen Hofes. 2) Höfling, der Hofmeister, hoch, [von: hoch]
1) Hauslehrer, Erzieher. 2)Gutsverwalter. Eigw. : hohl, 1) im Innern leer, nicht gefüllt, Abb. E 3
hof meisterlich, ich hof meist (e)re (habe gehof- ein hohler Zahn. 2) einwärts gebogen, konkav
meistert) ihn, gebe ihm unerwünschte Belehrun- Abb. K
39: h. geschliffen, Abb. L 12; hohli
gen, der Hofnarr, Spaßmacher eines Fürsten. Wangen, eingefallene; die See geht h., J, di(
der Hofrat, ein Titel, die Hofreite, -/-n, M Wellen sind hoch; die hohle Hand, gekrümmt!
südd.: Gutshof. der Hofschranze, -n/-n, die Handfläche, Sinnbild für Geldnehmen und Be-
H., -/-n, liebedienernder Höfling, der Hofstaat, stechlichkeit. 3) dumpfschallend. 4) leer, gehalt-
Gefolge und Hofhaltung eines Fürsten, [zu Hof] : los, inhaltsarm: hohles Gerede. Hptw. die Hohl-
:

das Höft, -(e)s/-e, M


niederd. 1) Haupt, Spitze, : heit, -. der Hohlblockstein, Abb. B 13. du
besonders Landzunge. 2) Buhne, der Höft- Höhle, -/-n, größerer Raum im Gestein
1)
ständer, M
niederd. Hauptstützbalken, inne-
: Felsenhöhle. 2) Vertiefung, Loch: Mundhöhle,
rer Deckenpfeiler. Fensterhöhle. 3) Behausung wilder Tiere: e;
der Hoger, -sj-, M
Schweiz.: Hügel, Buckel. begab sich in die H. des Löwen, Ü zu seinem per-
hohe, -* hoch, die Höhe, -/-n, 1) Ausdehnung sönlichen Feind. 4) U elende Wohnung, Unter-
nach oben: ein Berg von 1000 m H. 2) Ü Gipfel, schlupf für Diebe, ich höhle (habe gehöhlt
Spitze er stand auf der H. seines Erfolgs; ich bin
: es (aus), entnehme Teile aus einem festen Kör-
heute nicht auf der H., nicht voll leistungsfähig; per, die Hohlkehle, Bauglied von hohlem Quer-
das ist die H.l, der Gipfel der Frechheit. 3) @ schnitt, Abb. H
20. das Hohlmaß, Maß fül
Landerhebung: ein Höhenzug. 4) Ausmaß, An- Flüssigkeiten oder schüttbare Güter, Übers
zahl die H. des Beitrags. 5) eines Tones, die der
: M 8. die Hohlnaht, der Hohlsaum, durch-
Tonfrequenz zugeordnete Empfindung. 6) A Ab- brochene Verzierung in Leinengewebe, Abb
stand eines Eckpunktes von der gegenüberliegen- N 2. der Hohlspiegel, flache Kugelschalc
den Seite oder Fläche, Abb. D 16, V 7. 7) tr deren Innenfläche spiegelt, Abb. S 55. die Hohl-
in Graden gemessene Erhebung eines Gestirns tiere, Mz., Zölenteraten. die Höhlung, -/-en
über dem Horizont. 8) auf der H. von, S, in der ausgehöhlte Stelle, Vertiefung, der Hohlweg

298
Hol

6er Jahresring
der Ast ^ die Maserung
die Rinde
(die Borke)

der Kern — - -ttV


a*
c J*
Scheit

er Kernriß
Splint

itammriß
^er %f^der die Leiste das
j u' j. •« Span
r Balken Spaltholz das Reisig der Holzspalter
der Hirnschnitt
Holz

JCeg durch einen Geländeeinschnitt, der Hohl- der Holismus, -, eine Auffassung von der Ganz-
siegel, Abb. B 13. [germ. Stw.] heit, [griech.]
t Hohn, -(e)s, bitterer Spott, Schadenfreude die,der Holk, Nebenform von Hulk. :

ind Mißachtung: er wurde mit H. überschüttet; holla!, Ausruf: 1) kommt! 2) halt, nicht doch!
las spricht allem Anstand höhn; du wirst damit [mhd.; Ruf an den Fährmann; von: holen]
H. und Spott ernten, ich höhne (habe gehöhnt), der Holländer, -s/-, 1) Kinderfahrzeug. 2) Päch-
1) spotte boshaft. 2) ihn, verhöhne, verspotte ter einer Holländerei. 3) Papierherstellung:
joshaft, höhnisch, spöttisch, hämisch, boshaft. Maschine zum Zerkleinern der Faserstoffe, ich
ch hohnlache (hohnlachte oder lachte höhn, holländ(e)re (habe geholländert), 1) Eislauf:
labe hohngelacht), hohnläch(e)le (meist Nenn- laufe Bogen zu zweit. 2) es, D hefte mit Kleb-
orm: hohnlächeln), höhne schadenfroh, [germ.] rücken, die HolländereJ, -/-en, Milchwirt-
is Hohneyjahr, Epiphanias. schaftsbetrieb nach holländischem Vorbild im
»hol, Ausruf des Staunens oder des Abwehrens. 17. Jh.
h höke (habe gehökt), hökere. der Höker, -s/-, die Holle, -/-n, 1) Haarschopf. 2) Federhaube
Kleinhändler mit offenem Stand, ich hök(e)re auf dem
Vogelkopf. [Nebenform von: Hülle]
habe gehökert), treibe kleinen Kramhandel, die Frau Holle, eine Märchengestalt. [mhd. ,Holde']
iökerin, -/-nen, Kleinhändlerin, [zu: hocken] die Hölle, -/-n, 1) die Stätte, wo die Verdammten
r Hokuspokus, -, 1) Zauberformel. 2) Gauke- für ihre Sünden büßen; Sinnbild (eines Ortes)
ei. 3) U Unfug, Unsinn, [aus der Zauberformel der Qual er macht ihr das Leben zur H. 2) Loch
:

lax pax max Deus adimax; um 1700] im Schneidertisch. 3) M


südd. Raum zwischen :

ild, 1) lieblich, anmutig, beglückend. 2) sie ist Ofen und Wand: man muß ihm die H. heiß
hm h., günstig gesinnt, gewogen. Holda, Hulda. machen, Ü ihn einschüchtern. Höllen..., 1)
lie Holde, -n/-n, 1) weibl. Spukgestalt. 2) U Teufels...: der Höllenfürst, Satan. 2) Ü Riesen...:
jeliebte, Freundin, [germ.] ein Höllenlärm, die Höllenmaschine, zu ver-
r Holder, -s/-, M oberd. : Holunder. brecherischen Anschlägen dienendes Spreng-
e Holdinggesellschaft, Gesellschaft, die An- gerät, der Höllenstein, -(e)s, salpetersaures Sil-
eile anderer Gesellschaften in Besitz hat. ber, ein Ätzmittel, höllisch, 1) auf die Hölle be-
engl.] züglich, teuflisch. 2) U sehr stark, sehr groß
>1 drio!, Ausruf der Freude, der Hol drio, (Schmerzen, Hitze), [germ.; von: hehlen]
(s)/-(s), leichtsinniger Bursche. der Holler, -s/-, M oberd. Holunder Holler-
: :

>ldselig, lieblich, überirdisch. Hptw. die : busch.


ioldseligkeit, -. [zu: hold] die Hollerithmaschine, eine Lochkartenma-
j Hole ho:l, -s/-s, Loch (im Golffeld), [engl.] schine, [nach H. Hollerith, 1860-1929]
'i hole (habegeholt), 1) ihn, es, gehe hin, um ihn, höllisch, -*• die Hölle.
s herzubringen: geh in die Küche und h. die der Holm, -s/-e, 1) Stiel an Äxten, Abb. A30. 2) Q
3utter!; ich mußte den Arzt holen. 2) es mir, querliegender, mit den Stützen verzapfter Bal-
rwerbe: ich h. mir Rat bei ihm. 3) es mir, U ken, Kappbaum, Abb. B 13. 3) <ä Längsträger
lekomme, erwische du wirst dir einen Schnupfen
: der Tragfläche. 4) Längsstange an Barren und
\olen. 4) es, £ lasse herab; ziehe am Tau. ich h. Leitern, Abb. B 11, L 7. 5) M
niederd.: kleine
hn, es ab, gehe hin, um ihn, es zum Bestim- Insel oder Halbinsel. 6) M
niederd.: Schiffs-
nungsort zu bringen, ich h. es an, £ 1) ziehe werft: Schiffsholm, der Holmgang, germani-
üchtig fest: ich muß die Stricke anholen. 2) ziehe scherZweikampf auf einsamer Insel. [1-4 ahd.
Segel hoch oder fest, ich h. auf, 1) das Segel, ,Handhabe'; 5 und 6 germ. .Erhebung']
he Flagge, ziehe hoch. 2) es, gleiche aus, mache dasHolmium, -s, O
Zeichen: Ho, ein Element.
vett: der Zug hat die Verspätung aufgeholt. 3) holo graphisch, eigenhändig geschrieben,
iport, Leistung: verringere den Vorsprung eines [griech.]
nderen. ich h. aus, 1) nehme Abstand für einen das Holozän, -s, geologische Gegenwart, Ubers.
»chlag: er holte mit der Hand mächtig aus. 2) Ü E 11. [griech. Kw.]
»eginne weitschweifig mit einer Erzählung. 3) es, ich holp(e)re (habe geholpert),
1) beim Sprechen,
l ziehe die Segelleine steif. 4) ihn, Ü forsche, Lesen, stocke, lese, spreche nicht fließend. 2)
rage aus. ich h. es bei, £
ziehe Segel ein. ich h. es holpert, fährt rüttelnd auf unebenem Weg.
in, 1) ihn, es, erreiche ihn, es, mache einen holp(e)rig, uneben, Abb. E 3. Hptw.: die
Ursprung wett. 2) ihn, D gebe ihm das Geleit Holp(e)rigkeit, -. [vielleicht von: hoppeln]
)is zum Bestimmungsort. 3) es, fordere an: wir die Holschuld, fa Schuld, die bei Fälligkeit vom
Verden ein Gutachten einholen. 4) es, U mache Gläubiger beim Schuldner abzuholen ist.
:leinere Einkäufe. 5) es, £ ziehe mit einer Leine der Holste, -n/-n, t Holsteiner.
n Bord. 6) die Flagge, hole herunter, ich h. ihn holterdiepolter!, Hals über Kopf mit Lärm:
leim, 1) hole zurück nach Hause, in die Heimat. er kam h. die Treppe herunter, [zu: poltern]
1) Ü hole ins Jenseits Gott hat ihn heimgeholt, ich
: der Holunder, -s/-, 4> Flieder; Syringe. [germ.]
i. es hervor, bringe Verborgenes, Vergessenes das Holz, -esl-ei, 1) die wesentlichsten Hartteile
terbei. ich h. es nach, mache nachträglich: er des Pflanzenkörpers, Abb. 24, H
25 der Baum H :

nußte zwei Jahre Englischunterricht nachholen, schießt ins H., bekommt viel unfruchtbare Äste.
ch h. es nieder, hole herunter, ziehe ein (Flagge, 2) f, noch Wald: er fährt ins H. 3) ein aus
y
iegel). ich h. über, 1) ihn, setze über den Fluß. Holz gefertigter Gegenstand: Zündholz, Abb.
!) die Segel, £ wende, so daß sie der Wind von S 78 Schlagholz, Abb. K 48 Nudelholz. Verkl.
; ; :

ler anderen Seite trifft. 3) das Schiff holt über, das Hölzchen, Hölzlein, -s/-. die Holzblas-
l legt sich unter dem Druck des Windes auf instrumente, Ml, Abb. B 37. der Holzbock,
lie Seite, [germ. Stw.] eine Zeckenart. die Holzbrandmalerei, das
olger, männl. Vorname, [nord. .Inselspeer'] Einbrennen von Verzierungen auf Holz, ich

299
Hom

gefugt (die stumpfe Fuge) gefalzt

gezinkt der Zinken


gespundet

^F
Schlitz und Zapfen gedübelt das Hakenblatt das Kreuzband \y das Furnier
das Sperrholz
die Holzverbindungen Holz Holzschnitt

bolze (habe geholzt), 1) Bäume, schlage, forste das in großen Gaben die zu heilenden Krank-
ab. 2) JD prügele mich. 3) U Sport: spiele roh heitserscheinungen hervorruft. Eigw. : homöo-
und regelwidrig, besonders beim Fußball. 4) pathisch, [griech.]
Raubwild holzt (auf), klettert auf Bäume, ich h. der Homo sapi ens, - -, wissenschaftliche Be-
es ab, fälle Bäume, rode Wald, ich h. auf, forste zeichnung für den Menschen, [lat.]
Wald auf. ich h. es aus, entferne unnötige Äste der Homunkulus, -/...li, künstlich erzeugter
oder Bäume, der Holzer, -s/-, 1) t Waldarbeiter. Mensch (in Goethes .Faust'), [lat. ,Menschlein']
2) U roh spielender Fußballspieler, die Holzerej, die Honanseide, handgewebte chinesische Bast-
-, U Prügelei, rohes Fußballspiel, hölzern, 1) seide, [chines. Provinz]
aus Holz. 2) Ü steif, ledern, langweilig, der der Honduraner, -s/-, Bewohner des mittel-
Holzessig, bei der trocknen Destillation von amerikanischen Staates Honduras. Eigw.:
Holz gewonnener Essig, der Holzfäller, Holz- honduranisch.
hacker, Holzhauer, Waldarbeiter, holzig, mit ich hone (habe gehont) es, schleife Metallober-
Holzfasern durchzogen: holziger Spargel, die flächen sehr fein, [engl.]
Holzkohle, aus Holz gebrannte Kohle, der honett, anständig, ehrsam, [franz.; 18. Jh.]
Holzschliff, durch Zerschleifen entrindeten der Honig, -s, von Bienen verarbeiteter Blüten-
Holzes gewonnener Faserstoff, der Holzschnei- saft Honigschleuder, Abb. B 31; Sinnbild der
:

der, Verfertiger von Holzschnitten, der Holz- Süßigkeit: man wollte ihm H. um den Mund
schnitt, in eine Holzplatte geschnittene Dar- streichen, U ihm schmeicheln, der Honig-
stellung, Abb. H 25, und deren Abdruck, der kuchen, Pfefferkuchen, der Honigmond, Flit-
Holzschuh, Abb. P 3. die Holzspälten, Mz., terwochen, der Honigseim, D Honig, honig-
M Schweiz. : meterlange gespaltene Baum- süß, 1) sehr süß. 2) Ü übertrieben freundlich:
stämme, die Holzung, -/-en, Gehölz, Waldnut- mit honigsüßen Worten, der Honigtau, zucker-
zung, die Holzverzuckerung, die Überführung haltige Ausscheidung der Blattläuse, [germ.]
der Zellulose des Holzes in Zucker, der Holz- die Honneurs o'no:rs, Mz., Ehrenbezeigungen:
weg, 1) Waldweg zur Holzabfuhr. 2) U falsche er mußte die H. machen, (Gäste) empfangen und
Fährte: du bist da auf dem H., irrst, die Holz- vorstellen, [franz.]
wolle, gekräuselte Holzspäne, der Holzwurm, honorabel, ehrend, ehrbar, das Honorar, -s/-e,
im Holz lebender Käfer oder dessen Larve, Entgelt für Leistungen der freien Berufe, der
[germ.] Honorarprofessor nebenamtlicher Hochschul-
,

homerisch Homerisch, auf den altgriechischen


. lehrer, Übers. H 21. die Honoratioren, Mz.,
Dichter Homer bezüglich, vgl. Übers. E 4, C: angesehenste Ortseinwohner, ich honoriere
homerisches Gelächter, Ü tobendes Gelächter. (habe honoriert), 1) es ihm, bezahle ein Honorar.
das Homespun 'ho:mspAn, -s/-s, rauhes Woll- 2) einen Wechsel, löse ein. Hptw. die Honorie-:

gewebe, [engl.] rung, -/-en. honorig, iD ehrenhaft, honoris


dieHomiletik, -, Lehre von der Predigt. Eigw. : causa, Abk.: h. c, ehrenhalber; vgl. Übers.
homiletisch, die Homilie. -/...'li|en, 1) t Pre- D 10. [lat.]
digt. 2) erläuternde Betrachtung einer Bibel- ich hopfe (habe gehopft) es, füge zum Bier Hopfen
stelle, [griech. ,Rede'] hinzu, der Hopfen, -s/-, eine Schlingpflanze,
die Hominiden, Mz., W
Menschenartige, [lat.] Bierwürze, die Hopfenstange, 1) lange Halte-
homo..., gleich. ..<fieHomo|chromJg,-/...'miien, stange für Hopfen. 2) U langer, dünner Mensch,
\3 allgemeine Farbübereinstimmung mit der [germ. Stw.]
Umgebung, z. B. weiße Schutzfarbe des Schnee- der Ho plit, -en/-en, altgriechischer Schwerbe-
hasen mit dem Schnee, homogen, gleichartig, waffneter, [griech.]
übereinstimmend. Hptw. die Homogenität, -.
: hopp!, springe!, los!, flott!: hopphopp! ich
ich homogenisiere (habe homogenisiert) es, hoppe (bin gehoppt), M
niederd.: hüpfe, ich
vermische gut. Hptw.: die Homogenisierung. hopp(e)le (bin gehoppelt), springe in ungleich-
-. homolog, A gleichliegend, entsprechend. mäßigen Sätzen (wie ein Hase), das Hoppel-
das Hom onym, -s/-e, formal gleiches Wort mit poppel, -s/-, 1) eierpunschähnliches Getränk.
verschiedener Bedeutung, z. B. .Bauer', Land- 2) Rührei mit Schinken und Bratkartoffeln, hopp-
wirt und Käfig. Eigw. hom onym. die Homo-
: la!, Ausruf beim Stolpern, hops, U 1) springe! 2)
phillg, -, Homosexualität. Eigw.: homophil, weg: er ist hopsgenommen worden, verhaftet, der
homophon, J mit einer führenden Stimme, die
1
Hops, -es/-e, Sprung, ich hopse (bin gehopst),
von den anderen harmonisch begleitet wird. hüpfe, der Hopser, -s/-, U 1) Sprung. 2) rascher
Hptw. die Homophonie, -. die
: Homosexua- Walzer; Ekossaise; Galopp, [germ. Stw.]
lität, -, gleichgeschlechtliche Liebe, besonders hörbar, mit dem Gehör wahrnehmbar. Hptw.:
von Männern. Eigw. homosexuell, der Ho-
: die Hörbarkeit, -. ich höre (habe gehört), 1)
mosexuelle, -n/-n, ein -r, homosexuell ver- bin in der Lage, Schall wahrzunehmen, habe
anlagter Mensch, [griech.] Gehör: er hört gut, schlecht; das läßt sich hören,
homöo..., ähnlich... der Homöopath, -en/-en, Ü ist annehmbar. 2) ihn, es, nehme mit dem Ohr
jemand, der die Homöopathie anwendet, die wahr: hörst du ihn singen?; er hört das Gras
Homöopathie, -, ein Heilverfahren, Anwen- wachsen, die Flöhe husten, U er bildet sich ein,
dung sehr kleiner Mengen eines Arzneimittels, mehr als andere zu ahnen; laß hören!, sprich,

300
Hos
rede! 3) es von ihm, über ihn, vernehme, erfahre:
ich h. von ihm das Neueste aus dem Betrieb; ich
habe schon manches über dich gehört; ich h., daß
du die Stellung gewechselt hast; von dir hört man
schöne Dinge! 4) auf ihn, beachte seine Worte,
fr ^ \\\\ dos Hifthorn / j\\ Signalhorn

folge ihm hört nicht auf ihn! ; wer nicht hören will,
:

muß fühlen. 5) bei einem Hochschullehrer, an


einer Universität, besuche Vorlesungen, ich h.
ihn, es ab, 1) prüfe sein Wissen, frage ab: bitte
hör mich oder mir das Latein ab! 2) höre heim-
lich mit, belausche, überwache (Gespräche, das Widderhorn (das Bockshorn) das Waldhorn
Telephon), ich h. an, 1) ihn, lasse ihn seine
Hern
Sache vorbringen, schenke ihm Gehör. 2) es
hört sich gut, schlecht an, klingt gut, schlecht.
ich h. mit etwas auf, beende es hör auf zu klagen,
: von den Oberhautzellen gebildeter harter Ei-
mit deinen Klagen, ich h. hin, lausche aufmerk- weißstoff, Keratin Hornstoff. 5) Hupe. 6) horn-
:

sam, ich h. es mit, 1) höre gleichzeitig. 2) höre förmiges Gebilde, z. B. am Amboß, Abb. All,
im geheimen, belausche, ich h. mich nach etwas am Damensattel, Abb. S 5; Spitze der Mond-
um, erkunde es. ich h. ihm zu, lausche aufmerk- sichel; hornförmige Felsspitze, Abb. B 20. 7) M
sam über längere Zeit, vom Hörensagen, ge- oberd. Huf. die Hornblende, ein Mineral, die
:

rüchtweise, der Hörer, -s/-, 1) Zuhörer: Rund- Hornbrille, Brille mit Horneinfassung. das
funkhörer. 2) Teilnehmer einer Vorlesung, eines Hörnchen, -s/-, 1) kleinesHörn. 2) ein Gebäck,
Kollegs, Übers. H
21. 3) abhebbarer Teil des Abb. B 55. 3) Angehöriger einer Nagetierfamilie.
Fernsprechers, Abb. F 16. die Hörerin, -/-nen, ich hörne (habe gehörnt), 1) ihn, versehe mit
weibl. Zuhörer, die Hörerschaft, -/-en, alle Hörnern. 2) der Hirsch hörnt, wirft das Geweih ab.
Zuhörer einer Darbietung, der Hörfehler, bei hörnen, f, hörnern, aus Hörn bestehend, der
mündlicher Weitergabe entstandener Fehler, die Hörnerschlitten, Abb. S 28. die Hornhaut,
Hörfolge, unter einem gemeinsamen Thema
"fi~ 1) oberste Hautschicht aus verhornten Zellen.
stehende Folge von Sendungen, der Hörfunk, 2) Hülle des Auges, A
Abb. 24. 3) verhornte Stelle
Rundfunk im Unterschied zum Fernsehen, das auf der Haut, hornig, verhärtet wie Hörn, der
Hörgerät, Hilfsgerät für Schwerhörige, das Hornist, -en/-en, Hornbläser, der Hornklee,
Hörrohr, 1) veraltetes Hörgerät. 2) { Gerät kleinstaudiger Schmetterlingsblütler, der Horn-
zum Abhorchen, Stethoskop, der Hörsaal, ochse, V Dummkopf, die Horntiere, Mz., Sam-
großer Unterrichtsraum (in Universitäten). melname für Rinder, Schafe, Ziegen, Antilopen.
das Hörspiel, akustisch wirksames Kunstwerk das Hornvieh, 1) Horntiere. 2) V Dummkopf,
des Rundfunks, die Hörweite, Entfernung, in [germ. Stw.]
derein Schall hörbar ist: auf, in, außer H. [germ.] es geht aus wie das Hornberger Schießen, Ü
ich horche (habe gehorcht), 1) lausche, suche führt zu keinem Ergebnis.
heimlich mitzuhören: er horcht an der Tür. 2) die Hornisse, -/-n, große Faltenwespe, [zu: Hörn]
höre aufmerksam zu die Menge horchte gespannt,
: der Hornung, Februar, [germ.]
-s/-e,
was er zu sagen hatte, ich h. ihn, es ab, £ prüfe das Hornussen, M
Schweiz. schlagballähn-
-s, :

durch Horchen (Herz- und Lungentätigkeit). licher Volkssport, [von: Hornisse]


ich h. auf, werde aufmerksam, lausche hin. ich die Hornzie ...ia, -/...zi]en, M sächs.: altes, ver-
h. ihn über etwas aus, erfrage vorsichtig von ihm. wahrlostes Haus.
der Horcher, -s/-, die Horcherin, -/-nen, Lau- das Horo skop, -(e)s/-e, Stellung der Gestirne,
scher(in), Mithörer(in). der Horchposten, vor- die der Astrologe deutet, [griech.]
geschobener Posten, [spätahd.; von: hören] horrend, 1) schrecklich. 2) übermäßig: ein hor-
dieHorde, -/-n, 1) Schar, wilde Menge. 2) zu- render Preis, horribel, schrecklich, grauenvoll,
sammenlebende Gruppe von Angehörigen eines schauderhaft, [lat.]
Naturvolkes. 3) Lattengestell, Rost für Obst, horrido!, Jagdruf; Ausruf der Freude, des
Gemüse. [1, 2 türk.; 3 zu: Hürde] Triumphes, [von: ho, Rüd, ho!]
ich höre, -* hörbar. das Hörrohr usw., -* hörbar.
die Hören, Mz., 1) griechische Göttinnen der der Horror, -s, Grausen, Abscheu, [lat.]
Jahreszeiten. 2) Teile des Stundengebets, [lat.] der Hörsaal, das Hörspiel, -*• hörbar.
der Hörer usw., der Hörfehler usw., -» hörbar. das Hors d'ceu vre or'doe:vr, -s/-s, Vorspeise,
hörig, 1) vom Grundherrn abhängig. 2) Ü von Nebengericht vor der Suppe, [franz.]
einem anderen Menschen vollkommen innerlich Horst, männl. Vorname, [ahd. ,der im Dickicht
abhängig. Hptw. die Hörigkeit, -. der, die
: Wohnende']
Hörige, -n/-n, ein -r, eine -, vom Grundherrn der Horst, -es/-e, 1) Nest der Raubvögel u. a. 2)
Abhängige(r). [ahd. von hören] ; : Strauchwerk, Gehölz; Baumgruppe. 3) zwi- @
der Horizont, -(e)s/-e, 1) scheinbare Trennungs- schen abgesunkenen Schollen stehengebliebene
linie zwischen Erdoberfläche und Himmel, Ge- Masse, ein Raubvogel borstet (hat gehorstet),
sichtskreis, Abb. P 7. 2) Ü Begrenzung des nistet, [ahd. .Dickicht'; zu Hürde, Horde]
Wissens, der Bildung: er hat einen engen H.; der Hort, -(e)s/-e, 1) D Schatz: Nibelungenhort.
das geht über seinen H., kann er nicht verstehen. 2) Tagesheim für Kinder: Kinderhort. 3) D
3) Erdgeschichte: durch bestimmte Versteine- Schutz, ich horte (habe gehortet) es, speichere
rungen gekennzeichnete Schicht, horizontal, auf. Hptw.: die Hortung, -. die Hortnerin,
waagerecht. Hptw.: die Horizontale, -n/-'n. -/-en, Kindergärtnerin, [germ. Stw.]
[griech.] Hortense or'täs, weibl. Vorname [franz.]. die
das Hormon, -s/-e, von Drüsen mit innerer Ab- Hortensie ...ja, -/...si|en, ein großblütiger Zier-
sonderung gebildeter Wirkstoff: Hormonpräpa- strauch, [altröm. .Königin des Gartens']
rate. Eigw. hormonal, [griech. Kw.]
: ho ruck!, hau ruck!
das Hörn, -(e)s/ 2 er, 1) spitzes Gebilde an der die Hörweite, -*• hörbar.
Stirn der Horntiere, Abb. H 26: er muß sich die Hose, -/-n, 1) Teil der Kleidung, Abb. K 24,
noch die Hörner ablaufen, abstoßen, Ü indem er K 25: du mußt dich auf die Hosen setzen,
Jugendtorheiten begeht, durch Schaden beson- Ü eifrig lernen sie hat die Hosen an, Ü bestimmt
;

nener werden; sie hat ihrem Ehemann Hörner im Haus. 2) starke Schenkelfedern der Vögel.
aufgesetzt, ihn betrogen. 2) Blasinstrument, 3) Schenkelmuskulatur des Pferdes, Abb. P 10.
Abb. H 26, B 37 er stieß in dasselbe H. wie sie,
: 4) Blütenstaub an den Hinterbeinen der Honig-
Ü unterstützte sie in ihrer Meinung. 3) altes biene. VERKX. das Hos chen, Höslein, -s/-.
:

Trinkgefäß: Trinkhorn, Abb. H


26. 4) ohne Mz., die Hosenboje, Rettungsgerät für Schiffbrü-

301
Hos
der Lappen
der Schnabel >

Ver-
dos\J <_/ V u V M //senkung^
Stempeleisen das Steigeisen das Falzeisen das Taueisen
scharf stumpf der H "'

Öde,Ö der V
Schraubs tollen
2
ieU
Nietklinge
di<
Hauklinge
Schlegel
die
Raspel
das
Rinnmesser

fider^ der Beschlag-


Sternstollen Abnehmlange die Nietzange
hommer
der Hufnagel das Gerät
Hufbesd)|ag Huhn

chige, Abb. R
20. der Hosenlotter, -s, M hübsche Summe. 3)U recht (als Füllwort): sei
Schweiz.: herabhängende Hosen: er hat den H. nur h. ruhig! die Hübschheit, -, hübsche, ge-
der Hpsenlupf -esl'-'e, , Schweiz. M
1) Ring- : [mhd.; von: höfisch]
fällige Beschaffenheit,
kampf. 2) Ü politische Auseinandersetzung: er der Hubschrauber, Flugzeug, Abb. F32.
-s/-, ein
will es auf einen H. ankomme/z lassen, der Hosen- der Hubstapler, Elektrokarren mit be-
-s/-, ein
matz, U kleines Kind, die Hosenrolle, Männer- sonderer Ladevorrichtung.
rolle für eine Schauspielerin, der Hosenträger, huch!. Ausruf leichten, auch scherzhaften Er-
oft Mz., Abb. K
24. [germ. Hülle'] , schreckens. [Schallw.]
hosi anna. Jubelgruß Einzug Jesu in
(beim der Huchen, -s/-, Donaulachs, [südd.]
Jerusalem). Hptw. das Hosi anna, -s/-s. [hebr.
: die Hucke, -/-n, M
ostmitteld., niederd. 1) auf :

,(Gott) hilf doch!'] dem Rücken getragene Last; Kiepe. 2) Rük-


das Hospital, -(e)s/-e oder t Krankenhaus, 2 er, ken: er haut ihm, lügt ihm die H. voll, U ver-
Armenhaus, Altersheim, [lat.] prügelt ihn, belügt ihn in krasser Weise, ich
der Hospitant, -en/-en, Gasthörer, ich hospi- hucke (habe gehuckt), M
ostmitteld., niederd.
tiere (habe hospitiert) bei ihm, wohne seiner hocke, ich h. ihn auf, M
ostmitteld., niederd.:
Arbeit bei, höre zu (als Lernender oder Beauf- nehme auf den Rücken, ich trage ihn hucke-
sichtigender), [lat.] pack, auf dem Rücken, Abb. S 56. der Hucke-
das Hospiz, -es/-e, 1) Pilgerherberge. 2) evange- packverkehr, Transport von Lastkraftwagen
lischer Beherbergungsbetrieb, [lat.] auf Eisenbahnwagen, [zu: hocken]
die Hostess, -/...'tessen, Betreuerin von Fahr- die Hude, -/-n, M
niederd. Viehweide. :

gästen u. a., Führerin von Touristen, Auskunfts- der Hudel. -s/-(n), f, noch M oberd., 1) Lumpen,
dame; auch für: Politesse. [engl. .Gastgeberin'] Lappen. 2) Lump, ich hud(e)le (habe gehudelt),
die Hostie ...i9, -/...sti|en, Abendmahlsbrot, [lat.] 1) bin unordentlich, arbeite schnell und lieder-
der Hot, -s/-s, rhythmisch stark betonte Jazz- lich. 2) ihn, behandele schlecht, hänsele. 3) M
musik, [engl. ,heiß'] oberd. handele mit Getreide. Hptw. die Hude-
: :

das Hotel, -s/-s, Betrieb für Unterkunft und Ver- lfil, -/-en. Eigw.: hud(e)lig. der Hud(e)ler,
pflegung von Gästen, das Hotel garni, - -/-s -s, -s/-, 1) Stümper. 2) M
oberd.: Lump, [mhd.]
Hotel nur für Übernachtung und Frühstück, der Wildhühner hudern (haben gehudert), 1) nehmen
Hotelier ...'je:, -s/-s, Besitzer oder Leiter die Küken unter die Flügel. 2) Vögel hudern sich,
eines Hotels, die Hotelierig, -> Gaststätten- und baden im Sand.
Hotelgewerbe, [franz.] huf!, hüf!, Fuhrmannsruf: zurück! ich hufe,
hott!, Fuhrmannsruf: rechts, das Hottehü, -s/-s, hüfe (habe gehuft, gehüft), oberd. gehe zu- M :

Kindersprache: Pferd. rück; stehe still, [germ.]


die Hotte, -/-n, M südwestd. : Tragkorb. der Huf, -(e)s/-e, dem Fingernagel entsprechen-
der Hottentotte, -n/-n, Angehöriger eines afri- der Überzug der Zehenenden vieler Säugetiere,
kanischen Volkes. ElGW.: hottentottisch. Abb. H
27: Huftiere, das Hufeisen, Beschlag
der Hotter, -s/-, österr. M
Feldgrenze, [slaw.- des Pferdehufes, Abb. H
27; Bezeichnung für
M
:

ungar.] ähnlich geformte Magneten usw., Abb. 1; ein


das Hotto, -s/-s, Kindersprache Pferd. : Sinnbild des Glücks, der Huflattich, ein Korb-
HP, Äbk. für: Pferdestärke, [engl, horse-power] blütler, [germ. Stw.]
Hr., Abk. für: Herr. Hrn., Abk. für: Herrn. die Hufe, -/-n, 1) ein altes Ackermaß. 2) im MA.
hrsg., auch: hg., Abk. für: herausgegeben. Anteil der einzelnen Bauernfamilien an der
Hrsg., auch: Hg., Abk. für: Herausgeber. Gemeindeflur, der Hufner, Hüfner, -s/-, im
Hs., Abk. für: Handschrift. Hss., Mz., Abk. für: MA. Bauer, der eine Hufe Land besitzt, [ahd.
:

Handschriften. huoba]
HTL, Abk. für: Höhere Technische Lehranstalt. die Hüfte, -/-n, die Umgebung des Hüftgelenks,
hu!, Ausruf des Schauderns oder des Frierens. Abb.M 12. das Hüfthorn, Volksdeutung von:
hü!, Fuhrmannsruf: rechts!, vorwärts! Hifthorn, [germ. Stw.]
ich hub, f hob; von: ich hebe. der Hügel, -s/-, kleiner Berg, Bodenerhebung.
der Hub, -(e)s/ 2 e, 1) das Heben, Hebestrecke oder Eigw!: hüg(e)lig. das Hügelland, -(e)s/ 2 er,
Hebebewegung. 2) Weg des Maschinenkolbens niederes Bergland, [verwandt mit: hoch]
in Hin- und Hergang: Hubraum, [von: heben] der Hugenotte, -n/-n, französischer Protestant.
die Hube, -/-n, M
oberd.: Hufe, der Huber, Eigw. hugenottisch,
: [franz.]
-s/-, auch: Hübner, M
oberd.: Hufner. Hugo, männl. Vorname, [ahd. ,der Verständige']
der Hübel, -s/-, M
oberd.: Hügel. dasHuhn, -(e)s/ 2 er, 1) Hausgeflügel: Haushuhn,
hüben, auf dieser Seite: h. und drüben, auf beiden Abb. H 27; oft: Henne. 2) Name vieler Vogel-
Seiten, [aus: hie üben] arten: Rebhuhn; Birkhuhn. 3) U verdrehte lusti-
der Hüberli, -s/-, M Schweiz.: Schuhflicken. ge Person so ein albernes
: Verkl. das Hühn-HA :

Hubert, männl. Vorname. Hubertus, Schutzhei- chen, Hühnlein, -s/- ich habe mit ihm noch ein
:

liger der Jäger, [ahd. ,der an Geist Glänzende'] Hühnchen zu rupfen, Ü einen Streit auszutragen.
der Hübner, -s/-, Huber. das Hühnerauge, zapfenförmige Hornhautver-
hübsch, 1) anmutig, gefällig, reizend: ein hüb- dickung, besonders auf den Zehen jemand ist :

sches Mädchen. 2) U ziemlich viel, groß: eine ihm auf die Hühneraugen getreten, Ü hat ihn

302
Hun

unterlauf
"der Schwanz i^^P" der Maulkorb der Striegel
die Pfote'
Hummer deTSchäferhund Hund die Hundepflege

gekränkt, die Hühnerbrust, U abgeflachter humanitär, menschenfreundlich, die Humani-


Brustkorb mit vorgeschobenem Brustbein, die tät, -, echte Menschlichkeit, [lat.]
Hühnerhaut, -, M Gänsehaut (vor
Schweiz. : Humbert, männl. Vorname, [ahd. ,der glänzende
Kälte, Grauen), der Hühnerhund, Hundeart Riese']
für Jagd auf Kleinwild, Vorstehhund, die Hüh- der Humbug, -s, Schwindel, Aufschneiderei,
nerleiter, Hühnerstiege, Aufgang zum Ge- Unsinn, [engl.]
flügelstall, Abb. L 7. [germ. Stw.] das Humerale, -s/...li|en, Schultertuch der
Huhn un Perdühn, M niederd. Kind und Kegel. : katholischen Priester, Abb. 14. [lat.] A
huhu!, Anruf an jemanden in weiter Entfernung. humid, feucht: ein humides Klima. Hptw.: die
hui!, Ausruf lebhafter Bewegung (Freude, Über- Humidität, -. [lat.]
raschung); Geräusch des Windes: im Hui, in die Humin kation, -, Humusbildung, [lat.]
einem Hui, in größter Eile. [16. Jh.] die Hummel, -/-n, dick bepelzte Bienenart: eine
hujus anni, Abk.: h. a., dieses Jahres. [lat.J wilde H., U ausgelassenes Mädchen. H., H.!
die Huka, -/-s, indische Wasserpfeife, [arab.] Erkennungsruf der Hamburger Seeleute, [germ.]
der Huker, -s/-, Fahrzeug für Hochseefischerei der Hummer, -s/-, eine im Meer lebende Krebs-
mit umlegbarem Großmast, [niederl.] art, Abb. H 28. [germ. Stw.]
die Huld, -, Geneigtheit, Gnade, Gunst: wir der Humor, -s, überlegene Heiterkeit, heitere
stehen in Gottes H. ich huldige (habe gehuldigt) Gelassenheit. Eigw. humoristisch, humorig.
:

ihm, 1) erkenne seine Herrschaft feierlich an. humoral, die Körpersäfte betreffend, die Hu-
2) Ü drücke meine Verehrung aus. 3) bin erge- moreske, -/-n, Erzählung oder Musikstück,
ben, tue es oft: er huldigt der Spielleidenschaft. kurz und humorvoll, der Humorist, -en/-en,
Hptw. die Huldigung, -/-en. die Huldin,
: 1) humoristischer Schriftsteller oder Vortrags-
-/-nen, t Holde, huldreich, huldvoll, gnädig, künstler. 2) M
Schweiz, auch: Einfaltspinsel,
[ahd. zu: hold]
; [lat. .Flüssigkeit']
Hulda, auch: Holda, weibl. Vorname, [ahd. ,die humos, reich an Humus, [lat.]
Holde'] der Hümpel, -s/-, Haufen, [niederd.]
ich hülfe, von: ich helfe, die Hülfe, -/-n, t Hilfe. ich hump(e)le, 1) (habe, bin gehumpelt), gehe
die Hulk, -/-en, der H., -en/-en oder -(e)s/-e, hinkend. 2) (habe gehumpelt), f arbeite lieder-
1) abgetakeltes Schiff als Wohn- oder Vorrats- lich. Hptw.: die Humpelej, -. der Hümpler,
schiff im Hafen. 2) im MA.
Hochsee-Fracht- : -s/-, t Pfuscher, Stümper, [niederd.]
schiff mit Segelantrieb, [ahd. aus griech.] der Humpen, -s/-, größeres Trinkgefäß, Abb.
die Hülle, -/-n, 1) alles, was einen Gegenstand G 7. [wohl Studentenwort; 16. Jh.]
deckend umschließt (Hülse, Schale, Decke, der Humus, -, fruchtbare Moderbestandteile des
Packung): die sterbliche H., der Leib des Toten; Bodens, [lat.]
in H. und Fidle, reichlich, im Überfluß. 2) §> der Hund, -(e)s/-e, 1) eins der ältesten Haustiere:
Hochblätter um den Blütenstand. 3) M oberd. Haushund, Abb. H 28, H 29 Sinnbild der Treue ;

Kopfbedeckung der Frauen, ich hülle (habe der Kleine folgt ihm wie ein H.; wie H. und Katze,
gehüllt) es, packe darein: er hüllte
1) in etwas, Ü unverträglich da liegt der H. begraben, Ü dar-
;

sich fest in seinen Mantel; er hüllte sich in Schwei- in liegt die Schwierigkeit; du H.!, U gemeiner
gen, Ü schwieg beharrlich. 2) um etwas, lege Kerl er ist auf den H. gekommen, Ü gesundheit-
;

herum, ich h. es ein, umgebe ringsum, hüllen- lich, geschäftlich oder moralisch heruntergekom-
los, nackt, [germ.; zu: hehlen] men; er wird dabei noch vor die Hunde gehen,
ich hülpe (habe, bin gehülpt), M Schweiz.: ich Ü zugrunde gehen; der fliegende H., große Fle-
hinke. dermaus; der laufende H., Verzierung in Form
dieHülse, -/-n, 1) steifer Behälter Geschoßhülse, : eines Wellenbandes; die weißen Hunde, &
Abb. G 15. 2) Fruchtform der Hülsenfrüchtler Schaumkronen auf Brandungswellen. 2) eine
(Erbse, Bohne, Linse, Lupine, Erdnuß), Abb. Raubtierfamilie mit den Wölfen, Füchsen, Hyä-
F 38. 3) Schale um Samen, z. B. Korn, ich hülse nen und Haushunden. 3) <3? kleiner Förder-
esaus (habe ausgehülst), schäle, nehme aus der wagen: Grubenhund. 4) der Große H., der Kleine
Hülse, die Hülsenfrücht(l)er, Mz., Pflanzen- H., zwei Sternbilder. Verkl. das Hündchen, :

familie mit einer Hülse als Frucht, [ahd.; zu: Hündlein, -s/-. Hunde..., 1) für Hunde: der
hehlen] Hundekuchen; die Hundehütte. 2) U lästig, schwer,
hum, ältere Schreibung für: hm. sehr (groß): Hundearbeit; Hundekälte; Hunde-
human, menschlich; menschenfreundlich; eines leben; Hundewetter; hundemüde, ich hünd(e)le
Menschen würdig, die Humaniora, Mz., t (habe gehündelt), Schweiz. M
1) krieche. 2) :

griechisch-lateinische Studien, der Humanis- pudele (Schwimmart). 3) friere. 4) benehme


mus, -, von der Kultur des Altertums beein- mich niederträchtig, die Hündin, -/-nen, weibl.
flußte Lebensauffassung und Bildungsrichtung; Hund, hündisch, Ü kriechend, knechtisch:
Bildung zur Menschlichkeit, der Humanist, hündischer Gehorsam. Hunds..., vor Pflanzen-
-en/-en, 1) Anhänger des Humanismus. 2) Ken- namen: unecht, unbeliebt; gefährlich: Hunds-
ner der lateinischen und der griechischen Spra- beere; Hundsveilchen, der Hundsfott, -(e)s/-e
che auf dem humanistischen Gymnasium Gebil-
; oder 2 er, U Schurke, die Hundsfötterei, -/-en,
deter, humanistisch, zum Humanismus ge- U Schurkerei. Eigw. hundsföttisch, hunds- :

hörig: das humanistische Gymnasium, höhere gemein, U sehr gemein, hundsmiserabel, U


Schule mit Unterricht in Latein und Griechisch. sehr schlecht, die Hundstage, Mz., heiße Zeit

303
Hun

der Pekinese der Zwergspit* Foxterrier Drohthaarfox der Pinsdier


Zwergpinsdler
Hund (Rassen)

von Ende Juli bis Ende August, die Hundswut, die Hündin, hündisch, -* der Hund.
Tollwut. Eigw.: hundswütig, [germ.; Hund 3 das Hun dredweight 'hAndr9dwe:t, -/-s, Abk.:
slaw.] cwt., englisches Handelsgewicht, [engl.]
hundert (100), römisches Zahlzeichen: C, Übers. der Hundsfott usw., -*• der Hund.
ZI, 1) Kleinschreibung: h. Menschen; an die h. der Hüne, -n/-n, Riese; großer, starker Mann.
Menschen; zehn von h. Menschen; der vierte Teil Eigw. : hünenhaft, das Hünengrab, vor-
von h. 2) Großschreibung einige, viele Hunderte
: geschichtliches Großsteingrab. [zu: Hunne;
(von Menschen) ; ein paar Hundert (Menschen) mhd.]
Hunderte und aber Hunderte; sie kamen zu der Hunger,
-s, 1) das Verlangen nach Nahrung:
Hunderten und Tausenden. 3) in Verbindung mit ichhabe großen H.; Tausende sind Hungers, vor
Zahlwörtern: einige, mehrere, ein paar h. Men- H. 2) Ü Gier, Bedürfnis, Hang nach
gestorben.
schen aber Zusammenschreibung mit bestimm-
; etwas H. nach Ruhm, Rache. 3) das Fehlen von
:

ten Zahlwörtern: einhundert; hundert (und) eins; Nahrung, Hungersnot: im Land herrscht H.
das hundertunderste Spiel, das Hundert, -s/-e: EiGW. hungrig: ich bin h. nach frischer Luft,
:

drei vom H., drei Prozent, Abk.: 3 v. H. oder Ü. die Hungerblume, eine Gattung der Kreuz-
3%. die H., -/-en, die Zahl 100. der Hunderter, blütler, ich hung(e)re (habe gehungert), 1) habe,
-s/-, 1) drittletzte Ziffer einer mehrstelligen Zahl. leide Hunger: mich hungert. 2) nach ihm, Ü sehne
2) U Hundertmarkschein, die Hundertjahr- mich, verlange, ich h. ihn aus, mache durch
feier, auch: 100- Jahr-Feier, Feier zum hundert- Hunger zahm, mürbe er war völlig ausgehungert,
:

jährigen Bestehen, hundertjährig, hundert hatte sich längere Zeit unzureichend ernährt, ich
Jahre aber: der Hundertjährige Kalender,
alt; h. mich durch, verbringe eine Zeit unter größ-
Kalender zur Wettervoraussage nach Volksüber- ten Entbehrungen, die Hungerkur, Nahrungs-
lieferung, hundertprozentig, Ü ausschließlich, entziehung als Heilmittel, der Hungerleider,
ganz, vollzählig, der Hundertsatz, Prozentsatz. -s/-,armer Schlucker, das Hunger ödem, Ge-
die Hundertschaft, -/-en, Gliederung der Poli- webswassersucht infolge Unterernährung, die
zei, der, die, das hundertste, Hundertste, -n/-n Hungersnot, das Fehlen von Nahrungsmitteln
der hundertste Teil; aber: er kommt vom Hundert- im ganzen Land, der Hungerstreik, das Hun-
sten ins Tausendste, Ü schweift ab. hundertstel, gern zur Erzwingung eines Ziels, er nagt am
das Hundertstel, -s/-, vgl. achtel, das Achtel, Hungertuch, Ü leidet Hunger, [germ. Stw.]
[germ. Stw.] der Hunne, -n/-n, Angehöriger eines asiatischen

die Hürde JÜ.


Hünengrab

304
Hut

Strohhut
die Hutmarke
harte Filzhut (die Kreissäge) der Zylinder (der Sombn
(die Melone) die Hutformen Admiralshut d< Mexikanerhut
die Einzelteile Hut r

Reitervolks, das im 4./5. Jh. Europa verheerte; er huscht nur so darüber hin, macht es flüchtig.
Sinnbild wilden Barbarentums. Eigw. hun- : die Husche, -/-n, M
ostmitteld. Regenschauer. :

nisch. ich husch(e)le (habe gehuschelt), U arbeite


der Hunt, -(e)s/-e, *>$ Nebenform von: Hund, oberflächlich, pfusche, ich h. mich ein, U ziehe
Förderwagen. mich warm an. husch(e)lig, huschig, U flüch-
hunten, M mitteld.: unten, [von: hie unten] tig, oberflächlich, [wohl Schallw.]
der Hunter 'hAtildr, -s/-, kräftiges Jagdpferd, die Hüsing, -, M
niederd.: Heim, [von: Hus]
[engl.] hussa!, Hetzruf an den Hund, auch zum Antrei-
ich hunze (habe gehunzt) ihn, f beschimpfe, ben des Pferdes.
plage, behandle wie einen Hund, [von: Hund] der Hussit, -en./-en, Anhänger des Reformators
die Hupe, -/-n, akustisches Warnsignal der Kraft- Johannes Hus (t 1415).
fahrzeuge. Zeitw. ich hupe (habe gehupt).
: hüst!, M südwestd.: Fuhrmannsruf: links!
[Jagdwort .Weidenpfeife'] ich huste (habe gehustet), atme stoßweise und
der Hupf, -(e)s/-e, t> noch oberd. kleiner M : tönend durch die verengte Stimmritze aus ich :

Sprung, ich hupfe (bin gehupft), oberd.: M werde dir was husten.', U von mir hast du nichts
hüpfe: das ist gehupft wie gesprungen, U da ist zu erwarten; ich h. darauf, U will es gar nicht
kein Unterschied. Hptw.: der Hupfer, -s/-. haben, ich h. ihn an, huste ihm ins Gesicht.
ich hüpfe (bin gehüpft), mache
kleine Sprünge: Hptw. : derHusten, -s/-. ich hüst(e)le (habe ge-
ihm hüpfte das Herz vor Freude, Ü er freute sich hüstelt), huste ein wenig, räuspere mich, der
sehr. Hptw. der Hüpfer, -s/-. der Hüpferling,
: Hustenreiz, -es, Drang zum Husten, [germ.]
-s/-e, 1) $ Balsamine. 2) eine Krebsart. ich ^erHut,-(e)s/ 1'e, 1) eine Kopfbedeckung mit Rand
huppe (bin gehuppt), M
ostmitteld.: hüpfe, für Frauen und Männer, Abb. 31, 24, H K K
[germ. Stw.] 25: Damenhut; Strohhut; er zog den H., grüßte,
die Huppe, -/-n, M
Schweiz. zigarrenförmiges : Abb. G 38; ich muß viele Vorschläge, Wünsche
hohles Gebäck aus süßem Teig. unter einen H. bringen, Ü berücksichtigen, har-
die Hürde, -/-n, 1) geflochtene Tafel zur Bö- monisch vereinigen. 2) bedeckender runder Teil,
schungsbekleidung. 2) M
alem.: Lattengestell z. B. Turmdach, Deckel des Braubottichs, Ober-
(im Keller): Obsthurde. [verwandt mit: Hürde] teil des Pilzes, Abb. P 15. 3) Gebilde von kegel-
die Hürde, -/-n, Abb. H
30, 1) Lattengestell, förmiger Gestalt Zuckerhut; Fingerhut. Verkl. :
:

Horde, z. B. als Obstständer, Darre. 2) Hinder- das Hütchen, Hütlein, -s/-. der Huter, -s/-,
nis beim Hürdenlauf. 3) tragbarer Viehzaun aus t Hutmacher, die Hutschnur, Schnur um den
Flecht- oder Gitterwerk, der Hürdenlauf, Wett- Hut: das geht über die H., U zu weit, ist unzu-
lauf über Hürden, [germ. .Flechtwerk'] mutbar, [germ.; zu: die Hut]
ich hure, M alem. kauere. : die Hut, -, 1) Schutz, Wache: in guter H., wohl-
ich hure (habe gehurt), V habe häufig wechseln- bewahrt du mußt auf der H. sein, dich in acht
;

den Geschlechtsverkehr. Hptw.: die Hurerej, -. nehmen. 2) f, noch M mitteld.: Weideland;


die Hure, -/-n, V Prostituierte, das Hurenkind, gehütetes Vieh Weiderecht, ich hüte (habe ge-
;

einzelne Ausgangszeile, die noch auf die neue hütet), 1) ihn, bewache, sorge für sein Wohl,
es,
Seite kommt, der Hurenweibel, Aufseher über seinen Schutz: sie hütet die Kinder; der Schäfer
den Troß im Landsknechtsheer. [germ. Stw.] hütet die Schafe; der Kranke hütet das Zimmer, das
die Huri, -/-s, Paradiesjungfrau des Islams, [arab.] Bett, darf es nicht verlassen. 2) mich vor ihm,
der Hurlipurz, -/-en, M
Schweiz. Kreisel. : nehme mich in acht, meide, bin mißtrauisch:
hürnen, f aus Hörn bestehend, mit Hornhaut hüte dich vor schlechter Gesellschaft! ; ich werde
gepanzert, [von: Hörn] mich hüten!, U das tue ich ganz bestimmt nicht.
der Hurone, -n/-n, Angehöriger eines nordame- der Hütejunge, Knabe als Hirt, der Hüter, -s/-,
rikanischen Indianerstammes. Eigw.: huro- Hirt; Wächter, die Hutgerechtigkeit, Berech-
nisch. [franz.] tigung zum Weiden, das Huthaus, *>$ Gebäude
hurra!, Ausruf der Begeisterung. Hptw.: das zum Aufbewahren der Werkzeuge und Aufent-
Hurra, -s/-s: ein dreifaches H.l [Jagdruf: eilt!, halt der Bergleute über Tag. die Hütung, -,
von mhd.: hurren ,eilen'] das Hüten, Bewachung, die Hutung, -/-en, Hut-
der Hurrikan, -s/-e, ein Wirbelsturm, [engl, aus weide, minderwertiges Weideland, [germ. Stw.]
indian.] hüt, M niederd., alem.: heute.
hurschig, M Schweiz. : hurtig, schnell. ich hutsche (bin, habe gehutscht), österr. 1) M :

hurtig, flink, behende. Hptw. die Hurtigkeit, :


'
-. schaukele. 2) krieche, rutsche, die Hutsche,
[mhd. aus altfranz.; eigtl. .stoßen'] Hutsche, -/-n, 1) M
nordd.: Fußbank; Kinder-
das Hus, Hüs, -es/-er, M Haus.
alem., niederd.: schlitten. 2) M
bayr., österr.: Schaukel, [wohl
der Husar, -en/-en, Angehöriger einer leichten zu: hocken]
Reitertruppe, der Husarenstreich, das Husa- die -/-n, 1) einfaches kleines Haus : Bretter-
Hütte,
renstück, Ü tollkühner Handstreich, [ungar.] hütte; Lehmhütte; Raum ist in der kleinsten H.
husch!, Ausruf bei plötzlichen Bewegungen: h., 2) kurz für: Schutzhütte, Sennhütte, Skihütte.
war er weg! der Husch, -es/-e, Sausen, Eile, 3) © Anlage zur Gewinnung von Metall; auch:
schnelle Bewegung: im H., U rasch; auf einen Glas-, Ziegelfabrik : Eisenhütte; Glashütte. 4) J,
H., U ganz schnell, ich husche (bin gehuscht), Wohnaufbau auf dem Hinterschiff. Verkl. das :

eile lautlos: wie ein Schatten huschte sie vorbei; Hüttchen, Hüttlein, -s/-. [germ. Stw.]

20 SB 305
Hut
die Hütung, Hutung, -* die Hut. Hymen, griechischer Hochzeitsgott, dertl., -s/-,
die Hutzel, -/-n, M oberd.: 1) Dörrobst. 2) runz- antiker Hochzeitsgesang. dasü.,-sl-, { Jungfern-
lige alte Frau: Hutzelweiblein, das Hutzelbrot, häutchen, [griech.]
M oberd.: Brot mit eingebackenem Dörrobst, die Hymne, -/-n, der Hymnus, -/...nen, 1) Lob-
Früchtebrot, ich hutz(e)le, M
oberd.: 1) (habe gesang. 2) der Ode ähnliche Gedichtform.
gehutzelt) es, dörre Obst. 2) (bin gehutzelt), Eigw.: hymnisch, [griech.]
schrumpfe ein. hutz(e)lig, runzlig, welk, ver- hyper..., über..., zuviel, die Hyper ämjg, -, {
hutzelt, das Hutzelmännchen, Zwerg, Heinzel- örtlich begrenzte Blutüberfüllung, die Hyper-
männchen, [mhd.] bel, -/-n, 1) A
Kurve, die durch den Schnitt
ich gehe nutzen, M
erzgebirg.: besuche auf ein eines Doppelkegels mit einer Ebene entsteht,
Plauderstündchen, die Hutzenstube, erz- M Abb. K
14, K
56. 2) sprachliche Übertreibung,
gebirg.: Spinnstube; gemütliche Stube mit Übers. RH.
Eigw. hyperbolisch, das Hyper-
:

Ofenbank. boloid, -(e)s/-e, Abb. K


39. der Hyperboreer,
der Huzule, -n/-n, Angehöriger eines ukraini- -s/-, Angehöriger eines sagenhaften Volkes im
schen Volksstammes. hohen Norden, hyper kritisch, überscharf |

HWF, Abk. für: Höhere Wirtschaftsfachschule. urteilend, dieHypertonjg, -/...'ni|en, { Span-


hyal..., glas...: hyalin, glasartig, [griech.] nungszunahme (von Geweben) erhöhter Blut- ;

die Hyäne, -/-n, ein Raubtier, Aasfresser; Sinn- druck. Eigw.: hypertonisch, hyper troph, 1)
bild für hemmungslose Verbrecher, Plünderer, { vergrößert. 2) Ü überspannt, überzogen, die
Leichenfledderer: Hyänen der Unterwelt; Hyä- Hyper trophie, -, f übermäßige Vergrößerung
nen des Schlachtfeldes, Plünderer von Toten und von Gewebe oder Organen, [griech.]
Verletzten, [griech. ,Sau'] die Hypnose, -/-n, durch suggestive Beeinflus-
der Hyazinth, -(e)s/-e, roter Edelstein, die Hya- sung erzeugter schlafähnlicher Zustand, in dem
zinthe, -/-n, ein Zwiebelgewächs, [griech.] eine Person den Einflüssen eines andern Men-
hy brid, zwittrig, von zweierlei Herkunft, die schen (des Hypnotiseurs) unterworfen und von
Hyjbride, -/-n, der H., -n/-n, $> ©
Bastard, hy- denen der Umwelt abgeschlossen ist. Eigw. :

bridisch, t hybrid, [lat.] hypnotisch, der Hypnotiseur ...'se:r, -s/-e,


hy brid, überheblich, hochmütig, vermessen, die Mensch mit der Fähigkeit zu hypnotisieren.
Hy|bris, -, frevelhafter Übermut, Selbstüber- ich hypnotisiere (habe hypnotisiert) ihn, ver-
hebung, [griech.] setze in Hypnose, der Hypnotismus, -, Lehre
hydr..., wasser..., flüssigkeits... [griech.] von der Hypnose, [griech. hypnos .Schlaf]
die Hydra, -, 1) ein schlangenartiges Ungeheuer. hyp(o)..., unter... das Hypo|chlorjt, -s/-e, Salz
2) das Sternbild Wasserschlange. 3) Mz.: ...dren, der unterchlorigen Säure, der Hypo chonder,
ein Süßwasserpolyp, der Hy'drant, -en/-en, -s/-, { Schwermütiger. Eigw.: hypochon-
Wasseranschluß, Wasserzapfstelle, Abb. F 19. drisch, die Hypo chon dri£, -, krankhafte
das Hyjdrat, -(e)s/-e, O
wasserhaltige Verbin- Schwermut, die Hypo|krisig, -, Heuchelei.
dung, der das Wasser chemisch gebunden
in Eigw.: hypo kritisch, die Hypo|physe, -/-n,
ist. die Hy dr&ylik, -, die Lehre und technische { Hirnanhangdrüse, die Hypo stase, -/-n, 1)
Anwendung von Strömungen inkompressibler Substanz, Wesen. 2) Verdinglichung von Be-
Flüssigkeiten, hy drajjlisch, auf Flüssigkeiten griffen, z. B. ,das Ich'. 3) Entstehung beugungs-
als Kraftquelle bezüglich: hydraulische Presse, fähiger Wörter aus nicht beugbaren, z. B. ,ich
Druckerzeuger durch Druckfortpflanzungen in übernachte' aus ,über Nacht', ich hypo stasjjere
Flüssigkeiten, Abb. P 22. ick hy drigre (habe (habe hypostasiert) es, verdingliche, vergegen-
hydriert) es, O
lagere Wasserstoff an. Hptw. : ständliche ; unterstelle als vorhanden, das Hypo-
die Hy
drjgrung, -/-en. [griech.] stylon, -s/...la, der Hypo stylos, -/...loi, Raum
hy dro..., wasser..., flüssigkeits... das Hy]dro- mit von Säulen getragener Decke, [griech.]
chinon, -s, O
ein Benzolabkömmling, photo- die Hypotenuse, -/-n, A
Dreiecksseite gegen-
graphischer Entwickler, die Hy|drodynamik, über einem rechten Winkel, Abb. 16. [griech.] D
die Lehre von den Bewegungen der Flüssigkei- die Hypothek, -/-en, 1) Pfandanrecht an Grund-
ten, das Hy
drogen(ium), -s, Wasserstoff. stücken: die erste H., an erster Stelle eingetra-
die Hy
drolyse, -, O
durch Wasser hervor- gene Hypothek. 2) Ü ständige Belastung. Eigw. :

gerufene Veränderung, meist Spaltung, von hypothekarisch, [griech.]


chemischen Verbindungen. Eigw.: hydroly- dieHypothese, -/-n, ein möglicherweise gültiger,
tisch, die Hy drostatik, -, Lehre von den Gleich- aber noch nicht bewiesener Satz; Vorausset-
gewichtszuständen der Flüssigkeiten unter der zung, Annahme, hypothetisch, angenommen,
Einwirkung äußerer Kräfte. Eigw. hydrosta- : unter Umständen geltend, [griech. .Unterlage']
tisch der hydrostatische Druck, Druck in einer
: die Hypotonjg, -/...'ni|en, Erniedrigung des
ruhenden Flüssigkeit, das Hy dro xyd. Verbin- Blutdrucks, [griech.]
dung eines Oxyds mit Wasser, [griech.] hyp so..., höhen... [griech.]
die Hygiene, -, Gesundheitslehre, Gesundheits- rfieHysterig, -/...'ri|en, krankhaftes seelisch-kör-
pflege, hygienisch, 1) einwandfrei in gesund- perliches Verhalten mit bewußter oder unbewuß-
heitlicher Beziehung. 2) der Gesundheit dienend. ter Vortäuschung verschiedenartiger Krankheits-
[Hygieia, griech. Göttin der Gesundheit] erscheinungen. Eigw. hysterisch, der Hyste-
:

hy|gro..., feuchtigkeits... das Hy grometer, riker, -Bf-, die Hysterikerin, -/-nen, jemand,
Meßgerät für Luftfeuchtigkeit, hy gro sko- der hysterisch ist. [griech.]
pisch, Feuchtigkeit anziehend, [griech.] Hz, Zeichen für Hertz. :

i, das I, -/-, engerer, vorderer Selbstlaut, Übers. i. A., Abk. für: im Auftrag.
A 27, S 60 der I-Punkt; das sitzt wie das Tüpfel-
: ...iade, Ableitungssilbe für weibl. Hauptwörter:
chen auf dem i, U gibt die letzte Vollendung. die Olympiade; die Köpenickiade. [griech.]
i, Adie Einheit der imaginären Zahlen. iah, der Eselsruf. Zeitw. : er iaht (hat iaht).
ü, Ausruf der Verwunderung (auch des Ekels): i. allg., Abk. für: im allgemeinen.

i bewahre!, i wo!, U keinesfalls. der Iambus, -/...ben, Jambus.


i., Abk. für: in, im (bei geographischen Angaben) ...ian, auch: ...jan, Ableitungssilbe für männl.
Freiburg i. Br., im Breisgau. Hauptwörter: Grobian; Dummerjan, [lat. ianus;
I, römisches Zahlzeichen für 1, Übers. R 27. auch niederd. Jan ,Hans']
Ia, Abk. für: eins a, U prima, erster Güte. ...iana, -* ...ana; ...ianer, -* ...aner.

306
Iko
ib., ibd., Abk. für: ibidem, [lat.] id est, Abk.: das ist, heißt, [lat.]
i. e.,
die Ibe, -/-n, Eibe. das Idiom, -s/-e, Spracheigentümlichkeit eines
und früh-
der Iberer, -s/-, Angehöriger der vor- einzelnen, einer Mundart oder Landessprache.
geschichtlichen Bevölkerung Spaniens. Ibero- die Idiomatik, -, Lehre von den Idiomen, idio-
amerika, Lateinamerika. Eigw. iberoameri- : matisch, mundartlich; mit mundartlichen
kanisch; aber: ibero-amerikanisch, auf Eigenheiten, [griech. .Eigentümlichkeit']
Spanien und Portugal einerseits und Amerika die Idiosynkrasie, -/...'si|en, gegen etwas, 1)
andrerseits bezüglich. Überempfindlichkeit des Körpers gegen be-
ibidem, Abk.: ib., ibd., ebenda, am angeführten stimmte Stoffe. 2) Ü heftige, bisweilen krank-
Ort. [lat.] Abneigung gegen bestimmte Personen
hafte
der Ibis, -ses/-se, storchartiger Schreitvogel, den oder Sachen, [griech. .eigentümliche Mischung']
alten Ägyptern heilig, [griech. aus ägypt.] der Idiot, -en/-en, 1) Schwachsinniger. 2) U
Ibn, vor Namen: Sohn, [arab.] Dummkopf. Hptw.: die Idiotie, -. das Idioti-
ich, persönliches Fürwort, Übers. F 40. das Ich, kon, -s/...ka oder ...ken, Mundartwörterbuch.
-(s)/-(s), 1) die eigene Person: das liebe I.; mein der Idiotismus, -/...men, 1) mundartliche Eigen-
zweites I., 2) Philosophie: Einheit des Selbst- tümlichkeit. 2) ohne Mz., völlig unüberlegtes
bewußtseins, ichbezogen, sich selbst in den Handeln, Idiotie, idiotisch, 1) geistesschwach.
Mittelpunkt stellend, die Ichform, -, Erzähl- 2) U dumm, unsinnig, geisttötend, [griech.]
form in der ersten Person, die Ichheit, -, In- das Idol, -s/-e, Götzenbild, Abgott, [griech. ,Bild']
begriff einer Persönlichkeit, der Ich-Roman, Idun, Iduna, nordische Göttin, Jugendspen-
Roman in Ichform, die Ichsucht, Eigenliebe. derin.
Eigw.: ichsüchtig, [germ. Stw.] das Idyll, -s/-e, friedlicher, beglückender An-
...ich, das männl. Geschlecht bestimmende En- blick in meist ländlicher Umgebung, die Idylle,
dung: der Rettich; der Teppich. -/-n, 1) Darstellung eines Idylls in Literatur oder
das, der Ichneymon, -s/-s oder -e, eine Schleich- bildender Kunst. 2) Idyll. Eigw.: idyllisch.
katze, [griech.] [griech. .Bildchen']
das sächl. Geschlecht bestimmende
...icht, 1) eine ...ie, das weibl. Geschlecht bestimmende Ab-
Ableitungssilbe: das Dickicht; das Röhricht. leitungssilbe: 1) ...'i:, die Infamie; die Phantasie.
2) Nebenform von: ...ig, nur noch in töricht, 2) ...i», die Kastanie; die Materie. [1 franz.-lat.-
sonst f: lockicht. griech.; 2 lat.]
ich thy..., ich thyo..., fisch... das Ich[thyol, -s, i. e., Abk. für: id est. [lat.]
schwarzbraune, teerig riechende Masse; Han- ie 'id, M
Schweiz.: 1) hinein. 2) herein.
delsname für ein Heilmittel, der Ich thyo- ...ier, Ableitungssilbe für männl. Personen: 1)
sgurus, -/...ri|er, vorweltlicher fischähnlicher ...'i:r, der Kavalier; der Musketier. 2) ...'je:, der
Saurier, Abb. E 1. [griech.] Bankier; der Hotelier, [franz.]
id., Abk. für: idem. ...iere, Ableitungssilbe für weibl. Hauptwörter:
...id, 1) Ableitungssilbe für bestimmte chemische die Garderobiere, [franz.]
Verbindungen: Sulfid. 2) zu einer bestimmten i. f., Abk. für: ipse fecit.
Menschenrasse gehörig: europid. [griech.] ...ig,1) Ableitungssilbe für männl. Hauptwör-
Ida, weibl. Vorname. [Kurzform altdeutscher ter: der Honig; der König. 2) Ableitungssilbe
Namen wie Idaberga aus ahd. itis ,Frau'] : für Eigenschaftswörter, bezeichnet Besitz, Eigen-
...ide, Nachsilbe an griechischen Vatersnamen: tümlichkeit, Fähigkeit: mutig, Mut besitzend;
der Pelide, Achill, Sohn des Peleus. steinig, mit Steinen versehen, [germ.]
ideal, 1) vollkommen, mustergültig. 2) U traum- IG, Abk. für: 1) Industriegewerkschaft. 2) in
haft schön oder gut. 3) nur gedanklich vor- Firmennamen Interessengemeinschaft.
:

gestellt, ideell, das Ideal, -s/-e, 1) Vollkomme- der Igel, -s/-, 1) ein stacheltragender Insekten-
nes, Mustergültiges. 2) Vorbild, Wunschbild: fresser, Abb. 1 1 er rollte sich wie ein I. zusammen,
:

er strebt seinen Idealen nach, ich idealisiere Ü. 2) ein landwirtschaftliches Gerät zur Un-
(habe idealisiert) es, ihn, verkläre, sehe vollkom- krautbeseitigung, ich ig(e)le mich ein (habe
mener, als es in Wirklichkeit ist. Hptw. die : mich eingeigelt), 1) &
beziehe eine Stellung,
Idealisierung, -. der Idealismus, -, 1) der die nach allen Seiten hin verteidigt werden kann.
Glaube an Ideale und die Bereitschaft, für sie 2) Ü kapsele mich ab. der Igelkaktus, rundliche
Opfer zu bringen. 2) philosophische Richtung, Kakteenart. der Igelkopf, eine schilfähnliche
die den Geist dem Stoff überordnet. Eigw. idea- : Sumpfpflanze, [germ. Stw.]
listisch, der Idealist, -en/-en, 1) seinen Idealen igitt(igitt), U Ausruf des Ekels und Entsetzens,
nachstrebender, uneigennütziger Mensch. 2) U [aus: o Gott]
Schwärmer, die Idealkonkurrenz, g*s Tatein- der, das Ig|lu, -s/-s, Schneehütte der Eskimos.
heit, [von: Idee] Ignatius, Ignaz, männl. Vornamen, [lat.]
die Id&g, ...'de|en 1) Urgedanke; Urbild; reiner der Ignorant, -en/-en, Nichtswisser. die Igno-
Begriff, Vernunftbegriff. 2) Leitgedanke, Vor- ranz, -, Unwissenheit, ich ignorjgre (habe
stellung: er hat keine I. davon, U keine Ahnung; ignoriert) ihn, es, beachte absichtlich nicht, tue,
die fixe I., Zwangs Vorstellung, verrannter Glaube. als ob ich ihn, es nicht bemerke, [lat.]
3) Absicht, Plan: ich habe die I. wieder aufge- das Igu an'odon, -s/-s, ein Dinosaurier. [Kw.]
geben. 4) U Kleinigkeit: eine I. mehr Zucker; i. H., Abk. für: im Haus(e).
keine I., gar nichts, ideell, nur in der Vorstel- IHK, Abk. für: Industrie- und Handelskammer.
lung vorhanden, ideenarm, ideenreich, arm, der Ihle, -n/-n, Hering nach dem Laichen,
reich an Ideen, [griech.] [niederd.]
idem, Abk.: id., derselbe, dasselbe, [lat.] ihm, ihn, ihnen, ihr, ihrer, Formen des Für-
dieIden, Mz., im römischen Kalender der 13., im worts der 3. Person, Übers. F 40. ihrerseits
März, Mai, Juli, Oktober der 15. Tag des usw., vgl. dein. Ihro, t Ihre: Ihro Gnaden.
Monats, [lat.] IHS, Abk. für den Namen Jesus, [die drei ersten
ich identifiziere (habe identifiziert) ihn, es, stelle Buchstaben in griechischer Schrift]
die Identität fest. Hptw. die Identifizierung,
: i. J., Abk. für: im Jahre.

-/-en. identisch, ein und dasselbe, personen- Ikarus, Sohn desDädalus.der beim Flug sonnen-
gleich, sachengleich, die Identität, -, völlige wärts das Leben verlor, [griech. Sage]
Übereinstimmung, Personengleichheit: die I. des das Ikebana, -(s), japanische Kunst, Blumen in
Toten konnte noch nicht festgestellt werden, [lat.] Vasen und Schalen anzuordnen. [Japan.]
der Ideologe, -n/-n, Anhänger einer Ideologie. männl. Hauptwörter
...iker, Ableitungssilbe für
die Ideologie, ...'gi|en, bestimmte Vorstellungs- der Asthmatiker; der Fanatiker, [lat. -griech.]
und Wertungswelt: die I. des Bürgertums vor die Ikone, -/-n, Kultbild der Ostkirche. Eigw. :

dem 1. Weltkrieg. Eigw. ideologisch, [griech.]


: ikonisch, der Ikono graph, -en/-en, Kenner der

20* 307
Iko

die Isolierrolle

Irrgarten (das Labyrinth)


der Eierisolator
der Stützisolator
(für Hochspannung
der Kappenisolator
die Leitung

V
k.

der Langstabisolator
J

Isolator

Ikonographie, die Ikono graphjg, -, kunstwis- das sich die Öffentlichkeit von einer Persönlich-
senschaftliche Betrachtungsweise, besonders der keit macht, [engl.]
christlichen Kunst, der Ikono klast. -en/-en, imaginabel, vorstellbar: ein imaginables Ge-
Bilderstürmer, [griech.] schehen, imaginär, unwirklich, eingebildet, nur
das Iko sa eder, -s/-, A
Zwanzigfiächner. das
angenommen: die imaginären Zahlen, mit y—-
Iko si te tra eder. -s/-, Vierundzwanzig- A gebildete Zahlen, die Imagination, -, Einbil-
flächner. [griech.]
dungskraft, [lat.]
ikr, Abk. für: isländische Krone.
der Iktus, -/- oder ...ten, stark betonte Hebung die Imago, -/...gines, 1) ausgebildetes Insekt. 2)
(im Vers), [lat.] römische Totenmaske aus Wachs. 3) Tiefen-
...ikus, Ableitungssilbe für männl. Hauptwörter: psychologie: unbewußtes Leitbild, [lat. ,Bild']
der Scholastikus; der Pfiffikus, [lat. -griech.] der Imam, -s/-s, 1) Vorbeter der Mohammedaner.
iL.., Nebenform von lat.: in... vor Wörtern, die 2) geistliche Würde des Kalifen. 3) Fürstentitel
mit 1 beginnen : illegal; die Illusion. in Südarabien, [arab. ,Vorsteher']
der Ileitis, -/Ile|en, { Darmverschluß, [griech.] die Imbezillität, -, geringer Grad des angebore-
die Ilex, -, Stechpalme, [lat.] nen Schwachsinns. Eigw. imbezil(l). [lat.] :

die Ili as, -, ein Epos des Homer. die Imbibition, -, das Vermögen von Körpern,
...ille, Ableitungssilbe für weibl. Hauptwörter: Flüssigkeiten aufzusaugen; Quellung. [lat.]
die Kamille; die Pupille, [franz. -lat.] der Imbiß, Imbisses/Imbisse, kleine Mahlzeit,
illegal, ungesetzlich. Hptw. die Illegalität,: [ahd.; von: beißen]
-. illegitim. 1) unrechtmäßig. 2) unehelich. dieImitation, -/-en, Nachahmung. Zeitw.: ich
Hptw. die Illegitimität, -. illimitigrt, Börse:
: imitiere (habe imitiert) ihn, es. der Imitator,
unbeschränkt, illiquid, zahlungsunfähig, ohne -s/...'toren, Nachahmer, imitiert, unecht, [lat.]
Bargeld. Hptw.: die Illiquidität, -. [lat.] der Imker, -s/-,Bienenzüchter, Abb. B 31. die
ich ill(e)re (habe geillert), M
sächs.: spähe. Imkerej, -, Bienenzucht. Zeitw. ich imk(e)re :

der Illing, -s/-e, M


niederd. 1) Hamster. 2) Iltis.
: (habe geimkert), [von: Imme]
3) U Einzelkind, [von: Einling] immanent, 1) innewohnend, angehörend. 2)
illoyal 'iloaja:l, ungesetzlich, übelgesinnt. Philosophie: innerhalb der Grenzen der Erfah-
Hptw. : die Illoyalität, -. [franz.] rung eingeschlossen; Gegensatz: transzendent.
ich illuminiere (habe illuminiert) es, 1) erleuchte die Immanenz, -, 1) das Eingeschlossensein in
festlich. 2) male Handschriften aus. Hptw. die : einem bestimmten Bereich. 2) Theologie: Auf-
Illumination, -/-en. [lat.] fassung Gottes als im Weltdasein wirkend oder
die Illusion, -/-en, Vorspiegelung, Selbsttäu- aufgegangen, [lat.]
schung, trügerische Hoffnung, der Illusionist, Immanuel, männl. Vorname, [hebr. ,Gott mit
-en/-en, 1) Schwärmer, Träumer. 2) Zauber- uns']
künstler, illusionistisch, eingebildet, schein- immateriell, unkörperlich, unstofflich, [franz.]
bar, illusorisch, trügerisch, vergeblich, [lat.] die Immatrikulation, -/-en, Einschreibung in
illuster, strahlend, berühmt, erlaucht: eine illu- die Matrikel der Hochschule. Zeitw. ich werde :

stre Gesellschaft, die Illu st rat ion, -/-en, Ab- imma trikuljgrt ich habe mich in München
:

bildung, Bebilderung. der Iilu strator, -s/...'to- immatrikulieren lassen, [lat.]


ren, Zeichner von Textbildern, ich illu strigre die Imme, -/-n, M
alem. und D Biene, [ahd. :

(habe illustriert) es, 1) verdeutliche, veranschau- ,Bienenschwarm' ]


liche. 2) bebildere. Hptw.: die Illu strierung. immediat, unmittelbar (dem Staatsoberhaupt,
-/-en. die Illu strigrte, -n/-n, eine -, bebilderte der obersten Behörde unterstehend): die Im-
Zeitschrift: ich lese zwei Illustrierte (n). [lat.] mediateingabe, Eingabe unmittelbar an die höch-
Ilona, weibl. Vorname, [ungar. von: Helene] ste Stelle, [lat.]
Ilse, weibl. Vorname, [von: Elisabeth] immens, unermeßlich (groß). Hptw. : die Im-
die Ilse, ein kleiner Fisch.
-,'-n, mensität, -. [lat.]
der Iltis, -ses/-se, eine Marderart. [ahd.] immensurabel, unmeßbar. Hptw. : die Im-
im, zusammengezogen aus: in dem; Abk.: i. (bei mensurabilität, -. [lat.]
Ortsnamen); im Ruhestand (e ) Abk.: i. R.; , immer, 1) stets, jederzeit, jedesmal: sie ist i.
Kleinschreibung: im allgemeinen, Abk.: i. allg. guter Dinge; nicht mit Unterbrechungen. 2)
i.,
im besonderen; im einzelnen; im großen (und) dauernd, ewig: auf i., für i. 3) (mit Komparativ)
ganzen; es liegt im argen; ich bin mir darüber im ständig ansteigend: es wird i. schwieriger; es
klaren; ich bezahle im voraus usw. kommt i. mehr dazu. 4) wer auch i., jeder, der;
im..., Nebenform von lat.: in... vor Wörtern, wie auch i., auf welche Weise, immerdar, auf
die mit b, m, p beginnen immateriell; der Impuls.
: ewig, immerfort, ununterbrochen, immer-
das Image 'imidj, -(s)/-s. ..12, festumrissenes Bild, grün, auch im Winter mit grünen Blättern:

308
Ina
immergrüne Blätter, aber sie bleiben immer grün, : Gewebeteilen). Zeitw.: ich im plantLere (habe
das Immergrün, -s, blau blühende Stauden- implantiert) es. [lat. Kw.]
pflanze u.a. immerhin,
wenigstens, bestenfalls: ich implizigre (habe impliziert) es, beziehe mit
i. trug Versicherung den größten Teil des
die ein. Hptw.: die Im
plikation, -. plizite, im
Schadens, immerwährend, stets, dauernd: der mit einbegriffen, [lat.]
immerwährende Kalender, Jahrweiser, aus dem die Imponderabilien, Mz., Tatsachen von un-
man für jedes Jahr die Wochentage ermitteln bekannter Wirkung, [lat. .Unwägbares']
kann, immerzu, ständig, immerfort, [ahd. io imponiere (habe imponiert) ihm, beeindrucke
ich
mer ,je mehr'] ihn: das hat mir imponiert; eine imponierende
dieImmersion, -/-en, 1) das Eintauchen, Unter- Leistung, [franz. -lat.]
tauchen. 2) tr Eintritt eines Mondes in den der Import, -(e)s/-e, Einfuhr von Gütern (aus
Schatten eines Planeten. 3) Flüssigkeit zwischen dem Ausland). Zeitw.: ich importiere (habe
Deckglas und Objektivlinse beim Mikroskop. importiert) es. die Importe, -/-n, Einfuhrware,
Dat.] besonders Zigarre, der Importeur ...'ta:r, -s/-e,
das Immi, -s/-s, M
schwäb. ein Hohlmaß (für : Kaufmann, der Waren importiert, [lat.]
Getreide), [lat.] imposant, eindrucksvoll, überwältigend: ein im-
der Immigrant, -en/-en, Einwanderer, die Im- posantes Gebäude; ein imposanter Anblick, [franz.
migration, -/-en, Einwanderung. Zeitw. ich lat.] :

immi|gr{gre (bin immigriert), [lat.] die Impotenz, -, { Beischlafs- oder Zeugungs-


imminent, nahe bevorstehend, drohend, [lat.] unfähigkeit des Mannes. Eigw. impotent, [lat.] :

die Immission, -/-en, 1) Einführung, Amtsein- impr., auch: imp., Abk. für: imprimatur.
setzung. 2) (ri Einwirkung auf ein Nachbar- ich im'prä gniere (habe imprägniert) es mit
grundstück, z. B. durch Luftverunreinigung, etwas, 1) tränke feste Stoffe mit Chemikalien als
[lat.] Schutz gegen Fäulnis, Wasserdurchlässigkeit,
immobil, unbeweglich, die Immobilien, Alz., gegen Feuer. 2) presse Kohlensäure in Wein ein.
Liegenschaften, Grundbesitz: Immobilienhänd- Hptw.: die Im|prä|gn)erung, -/-en. [lat.]
ler, [lat.] im praktikabel, unausführbar, nicht anwend-
immoralisch, sittenlos. Hptw. : die Immorali- bar: ein impraktikabler Plan, [lat.]
tät, -. der Immoralismus, -, Ablehnung der der Im presario, -s/-s, Unternehmer von künst-
überlieferten Moral, [lat.] lerischen Veranstaltungen, [ital.]
die Immortalität, -, Unsterblichkeit, die Im- die Im
pression, -/-en, Eindruck; Sinneswahr-
mortelle, -/-n, zu Dauersträußen geeignete nehmung, der Impressionismus, -, um 1874
strohblütige Blume, [lat., franz.] in Frankreich entstandene Richtung der Male-
immun, 1) { gefeit, unempfänglich gegenüber rei; auch auf Musik und Literatur übertragen.
Krankheitserregern und Giften. 2) §*j von Straf- der Im pressionist, -en/-en, Anhänger des Im-
|

verfolgung befreit (Parlamentsmitglieder u. a.). pressionismus. Eigw.: impressionistisch, [lat.]


3) Kirchenrecht frei von öffentlichen Abgaben
: das Imlpressum, -s/...ssen, Nennung des ver-
gegen Angriff oder Entweihung geschützt. antwortlichen Verlegers, Herausgebers, der Re-
Hptw. : die Immunität, -. die Immunisie- dakteure und der Druckerei, [lat.]
rung, -/-en, f das Erzeugen einer Immunität. im primatur, Abk. impr. oder imp., druckfertig
:

Zeitw.: ich immunisiere (habe immunisiert) (,eswerde gedruckt'). Zeitw.: ich im primigre
ihn, es. [lat.] (habe imprimiert) es. das Im primatur, -s, 1)
imp., auch: impr., Abk. für: imprimatur. auf dem Korrekturbogen erteilte Druckerlaubnis.
Imp., Abk. für: Imperator. 2) kirchliche Druckerlaubnis, [lat.]
impair e'pE.-r, Roulett: die ungeraden Zahlen das Im promp tu spri'ty, -s/-s, J frei gestaltetes 1

betreffend, Abb. R 28. [franz.] Musikstück, [franz.]


das Impasto, -s/-s oder ...sti, dickes Auftragen der Improvisator, -s/...'toren, Stegreifdichter
der Farben in der Malerei, [ital.] u. a. ich improvisiere (habe improvisiert) es,
die Impbeere, M alem. Himbeere. : tue, veranstalte ohne Vorbereitung. Hptw. die :

imperativ, befehlend, zwingend, der Imperativ, Im provisation, -/-en. [lat.]


-s/-e, Befehlsform, Übers. Z 7. Eigw.: im- der Impuls, -es/-e, Anstoß, Anregung, impul-
perativisch. der Imperator, -s/...'toren, Abk.: siv, triebhaft, leicht erregbar; rasch entschlossen
Imp., Herrscher mit großer Befehlsgewalt, Kai- handelnd, [lat.]
ser, Feldherr. Eigw. imperatorisch, impe- : Imre, männl. Vorname, [ungar. von: Emmerich]
rial, auf den Imperator oder das Imperium be- die Imse, -/-n, M mitteld. Ameise. :

züglich, der Imperialismus, -, das wirtschaft- ich bin imstande zu etwas, vermag es, bin fähig
liche und machtpolitische Herrschaftsstreben dazu, wage oder kann es; auch spöttisch: er ist i.
einer Großmacht. Eigw.: imperialistisch, das und glaubt an Gespenster, ist dumm genug dazu.
Imperium, -s/...ri|en, 1) höchste Befehlsgewalt in ihm oder ihn, Abb. V 4, 1) örtlich: inner-
im alten Rom. 2) Weltmacht, besonders das halb, umgeben von etwas: der Vogel ist im
Römische Reich, [lat.] Käfig; er nahm das Buch in die Hand; Darmstadt
das Imperfekt, -s/-e, eine Vergangenheitsform liegt in Hessen; er reist in die Alpen. 2) zeitlich
des Zeitworts, Übers. Z 7. [lat.] innerhalb von, bis zu: in zwei Monaten hat er
impermeabel, undurchdringlich: eine imper- nichts erreicht; in einer Stunde bin ich fertig. 3) Ü
meable Schicht. Hptw.: die Impermeabilität, in einem bestimmten Zustand, auf bestimmte
-. [lat.] Weise ich bin in Sorge, in Verlegenheit, im Bilde
:

impertinent, frech, ungezogen. Hptw. die Im- : darüber; er hat sich in ihm getäuscht; das hat's in
pertinenz, -. [franz.; 18. Jh.] sich, U ist schwierig, [germ. Stw.]
impetuoso, J stürmisch, heftig, [ital.]
1

er, es ist in, U ist dabei, gehört dazu; ist tonan-


der Impetus, -, Anstoß, Trieb, Schwung, [lat.] gebend, modern, [engl.]
ichimpfe (habe geimpft), 1) ihn, es, { nehme eine in., Abk. für: Inch.
Impfung vor. 2) es, pfropfe, veredele, ich i. es in..., 1) ein..., hinein..., in...: inszenieren, in Szene
ihm ein, Ü präge tief" ein. der Impfling, -s/-e, setzen. 2) un...: inaktiv; inkorrekt; inartikuliert,
jemand, der geimpft wird, der Impfstoff, { undeutlich. [1 ahd.; 2 lat.]
Stoff, der Mensch und Tier zum Erzeugen einer ...in, Ableitungssilbe für weibl. Personen und
Immunität einverleibt wird, die Impfung, -/-en, Tiere die Schneiderin; die Hündin ; bis Ende des
:

1) { das Einbringen von Impfstoffen, damit der 18. Jh. auch bei Familiennamen üblich: die
Körper Schutzstoffe bildet. 2) j£ das Versetzen Karschin, Luise Millerin. [germ.]
bakterienarmer Böden mit Bakterien, [ahd. aus In, o Zeichen für: Indium.
lat. imputare .einschneiden'] Ina, weibl. Vorname. [Kurzform zu Namen auf
die Implantation, -/-en, Einpflanzung (von ...ina oder zu: Ines]

309
Ina
in absentia, in Abwesenheit, [lat.] gewichtszustand, der bei Veränderung der Lage
inakkurat, ungenau, [lat.] des Körpers erhalten bleibt, Abb. 28. Hptw.: G i

inaktiv, 1) untätig. 2) im Ruhestand. 3) nicht die Indifferenz, -. [lat.]


'
mehr zur Teilnahme an allen Vereinsveranstal- indigen, eingeboren, einheimisch, das Indigenat,
tungen verpflichtet (Mitglied). Hptw. die In- : -(e)s/-e, Heimatrecht, Staatsangehörigkeit, [lat.]
aktivität, -. [lat.] [mit etwas. die Indigestion, Verdauungsstörung, [lat.]
die Inangriffnahme, Beginn, das Einsetzen
-, indi gni^ert, entrüstet, peinlich berührt. Hptw.: |

die Inanspruchnahme, -, Überhäufung mit die Indi gnation, -. [lat.]


Arbeit, Beschäftigung durch etwas. der, das Indigo, -s, dunkelblauer Farbstoff, [span.
die Inauguraldissertation, Doktorarbeit, die aus griech. ,das Indische']
Inauguration, -/-en, feierliche Amtseinsetzung. die Indikation, -/-en, 1) Anzeichen, Merkmal.
ich inauguriere (habe inauguriert), 1) es, be- 2) f Veranlassung zu einem bestimmten Heil- '

ginne. 2) es, weihe feierlich ein. 3) ihn, setze in verfahren, der Indikativ, -s/-e, Sprachlehre: <

ein Amt oder eine Würde ein. [lat.] Wirklichkeitsform, Übers. Z 7. der Indikator,
der Inbegriff, -(e)s, 1) Gesamtheit. 2) höchste Er- -s/...'toren, 1)0 Stoff, der die Anwesenheit oder \

scheinungsform, Gipfelleistung, inbegriffen, Umsetzung einer chemischen Substanz anzeigt.


eingerechnet, mitgezählt: Porto ist nicht i. 2) Gerät zum Aufzeichnen eines Druckver-
<§}
in betreff dessen, K betreffs, hinsichtlich; vgl. laufs bei Kolbenmaschinen, [lat. Kw.]
Betreff.' der Indio, -s/-s, Süd- und mittelamerikanischer j

die Inbetriebnahme, -/-n, Inbetriebsetzung, Indianer, [span.]


-/-en, bei I., K wenn (eine Anlage, Maschine indirekt, abhängig, mittelbar: die indirekte Rede,
u. a.) in Betrieb genommen, gesetzt wird. berichtende, nicht wörtliche Rede, Übers. 15 M
die Inbrunst, -, ganze Kraft der Seele, innere indirekte Steuer; indirekte Wahl, [lat.]
Leidenschaft. Eigw. inbrünstig, [spätes MA.]
: indisch, -* der Inder, das Indischgelb, ein Färb- I

das, der Inch int/, -/-es und bei Maßangaben -,


'
Stoff.
Abk.: in., englischer Zoll (2,54 cm), [engl.] indiskret, nicht verschwiegen, taktlos. Hptw.:
incipit, hier beginnt, [lat.] die Indis kretion, -/-en. [lat.]
incl inkl. .
indiskutabel, keiner Erörterung wert: eine in- j

in concreto, in Wirklichkeit, tatsächlich, [lat.] diskutable Angelegenheit, [lat. Kw.]


er wurde in contumaciam verurteilt, in Ab- indisponibel, nicht verfügbar, indisponiert,
wesenheit, [lat.] unpäßlich, in schlechter Verfassung. Hptw.: die
in corpore, geschlossen, alle zusammen, [lat.] Indisposition, -. [lat. Kw.]
der In croya ble ikroa'jabl, -(s)/-s, Abb. 17. 1) T indisputabel, unstreitig, [lat. Kw.]
Stutzer um 1800. 2) dessen zweispitziger Hut. das Indium, -s, O
Zeichen: In, ein Metall.
[franz. ,Unglaublicher'] ich individualisiere (habe individualisiert) es,
I. N. D., Abk. für: in nomine Dei; in nomine arbeite die Individualität heraus, der Individua-
Domini. lismus,-, Betonung der Individualität gegenüber
das Ind an thren, -s/-e, Handelsname für einen Ordnung und Gesellschaft. Eigw. individua- :

und waschechten Farbstoff. [Kw.]


licht- listisch, die Individualität, -/-en, Persönlich-
indefinit, unbestimmt, das Indefinitpronomen, keit, Charakter; Besonderheit des einzelnen.
oder ...mina, Indefinitum, -s/...ta, unbe-
-s/- individuell, für den einzelnen bestimmt, ihm
stimmtes Fürwort, Übers. F 40. eigentümlich, ihn kennzeichnend, das Individu-
indem, 1) dadurch, daß: du vermeidest eine Ab- um, -s/...dujen, 1) Einzelwesen, Persönlichkeit.
sage, i. du dich rechtzeitig anmeldest. 2) während 2) U verdächtiger, übler Kerl [lat. .Unteilbares']
i. er dies sagte; aber: das Buch, in dem er las, in indivisibel, unteilbar, [lat. Kw.]
welchem, [aus: in dem daß] das Indiz, -es,'...zi|en, fs Anzeichen (der Schuld).
die Indemnität, -, staatsrechtliche Freisprechung die Indizes, Mz. von: der Index, der Indizien-
von der Verantwortlichkeit (durch nachträg- beweis, 5*j auf Indizien, nicht Geständnis ge-
liche Billigung), [lat.] gründeter Beweis, indiziert, 1) angezeigt, emp-
die Independenten, Mz., Anhänger einer im fehlenswert. 2) auf den Index gesetzt, [lat.]
17. Jh. entstandenen englischen puritanischen der Indoeuropäer, Indogermane. Eigw. indo- :

Bewegung, die Independenz, -, f Unabhängig- europäisch, der Indogermane, Träger einer


keit, [franz.] Gruppe von Sprachen, die in Wortschatz und
der Inder, -s/-, Bewohner von Indien, besonders Formbildung stark übereinstimmen (in Europa
Vorderindien. Eigw. indisch. : und Südwestasien). Eigw.: indogermanisch.
indes, aber, immerhin, allerdings, indessen, 1) die Indoktrination, -, Beeinflussung im Sinne
indes wir wollten ihn unterstützen, er i. lehnte jede
: einer bestimmten Lehre. Zeitw. ich indoktri- :

Hilfe ab. 2) währenddessen, inzwischen, [ahd.] njere ihn.


indeterminabel, unbestimmbar: indeterminable indolent, gleichgültig, träge, unempfindlich.
Begriffe, indeterminiert, unbestimmt, der In- Hptw.: die Indolenz, -. [lat.]
determinismus, -, 1) mangelnde Vorausbe- der Indologe. -n/-n, Kenner der Indologie, die
stimmbarkeit von Vorgängen. 2) Philosophie: Indologie, -, Wissenschaft von den indischen
Lehre, daß der Wille frei sei. [lat. Kw.] Sprachen und Kulturen.
der Index, -(es)/-e oder ...dizes, 1) Verzeichnis das Indossament, -s/-e, c3 Übertragungsver-
von Namen, Titeln, Sachen (in alphabetischer merk auf Wechseln. Zeitw.: ich indossiere
Reihenfolge). 2) Verzeichnis der von der katho- (habe indossiert) Wechsel. cterIndossant,-en/-en,
lischen Kirche verbotenen Bücher (I. librorum jemand, der Rechte aus einem Wechsel überträgt.
prohibitorum). 3) A angehängtes Unterschei- der Indossatar, -s'-e, jemand, auf den solche
dungszeichen, z. B. 1 in a,. 4) statistische Zu- Rechte übertragen werden, [ital.]
sammenfassung mehrerer gleichartiger Zeit- in dubio, im Zweifelsfall d. pro reo, Sz im Zwei-
:
:'.

reihen zu einer Reihe: Indexzahl; der I. der felsfalle für den Angeklagten, [lat.]
Lebenshaltungskosten, [lat.] die Induktion, -/-en, 1) Erschließung von allge-
indezent, unschicklich. Hptw. die Indezenz, : meingültigen Sätzen aus Einzelfällen, Erkennt-
'-/-en. [lat.] nis aus der Erfahrung. 2) $ Stromerzeugung in
der Indian, -s/-s oder -e, wien. Truthahn. M : einem Stromleiter, der in einem magnetischen
der Indianer, -s/-, Ureinwohner von Amerika. Kraftfeld bewegt wird. 3) A
vollständige I., ein
Eigw. indianisch, der Indianerkrapfen,
: M Definitions- und Beweismittel der Mathematik.
wien. Mohrenkopf (Gebäck), [von Kolumbus,
: Eigw. induktiv, die Induktivität, -, j Selbst-
:

der sich in Indien glaubte, so benannt] induktion, der' Induktor, -s/...'toren, Trans-
Indifferent, gleichgültig, auf keinen Einfluß an- formator zur Erzeugung hoher Spannung: Fun-
sprechend: indifferentes Gleichgewicht, Gleich- keninduktor, ich induziere (habe induziert), 1)

310
Ini

es, schließe aus Erfahrung. 2) ein Strom wird tiv. Zeitw. : ich informiere (habe informiert)
induziert, durch Induktion gewonnen, [lat.] ihn (über etwas) [lat.] .

in dulci jubilo, in süßem Jubel, [lat.-dt. Weih- das In frarot, -s, unsichtbare Wärmestrahlen
naclitslied] unterhalb der roten Strahlen im Spektrum,
indulgent, nachsichtig, milde, die Indulgenz, Ultrarot. Eigw.: injfrarot. [lat.]
-/-en, Nachsicht; Straferlaß; Ablaß, [lat.] die Infrastruktur, Gesamtheit der Einrichtun-
ich industrialisiere (habe industrialisiert) es, gen für Daseinsvorsorge und (wirtschaftliche)
baue die Industrie in einem Gebiet auf, ent- Entwicklung eines Raumes. [Militärsprache der
wickle sie dort weiter. Hptw. die Industriali-
: NATO; engl. .Unterbau']
sierung, -. die Indu strig, -/...'stri|en, gewerb- die Inful, -/-n, auch: Infel, 1) altrömische Stirn-
liche Herstellung von Waren im Großbetrieb. binde. 2) Mitra. [lat.]
ElGW. industriell, die Indu strig ge werk-
: J das Infus, -es/-e oder -a, auch: Infusum, Auf-
schaft, Abk.: IG, gewerkschaftliche Organisa- guß, die Infusion, -/-en, { Zufuhr verträglicher
tionsform, der Industrielle, -n/-n, ein -r, Flüssigkeiten (in die Blutbahn), die Infusori en,
Inhaber eines Industrieunternehmens, die In- Mz., Aufgußtierchen, das Infusum, -s/...sa,
du 'strig- und Handelskammer, Abk.: IHK, Infus, [lat.]
öffentlich-rechtliche Vertretung der Industrie Herkunft einer Person oder die Gattung
...ing, die
und des Handels, [lat. Gewerbefleiß'; um 1800]
, bezeichnende Endsilbe Wiking; Messing, [germ.]
:

ich induzjgre, -> die Induktion. Ing., Abk. für: Ingenieur.


in ein ander eins im anderen, in sich gegenseitig
, Inge, Ingeborg, weibl. Vornamen, [nord.
es greift i. ; vgl. aneinander. ,Schützerin der Ingwäonen']
Ines, weibl. Vorname, [span. von: Agnes] der Ingenieur inyen'je.-r, -s/-e, die Ingenieu-
in ex akt, ungenau, nachlässig. [lat.] rin, -/-nen, Abk.: Ing., Techniker(in) mit Aus-
in extenso, ausführlich, [lat.] bildung an einer Hochschule oder Ingenieur-
infallibel, unfehlbar: infallible päpstliche Ent- schule, [franz.; 17. Jh.]
scheidungen. Hptw. die Infallibilität, -. [lat.]
: ingeniös, sinnreich, erfinderisch, scharfsinnig.
infam, ehrlos, niederträchtig. Hptw. die In- : Hptw.: die Ingeniosität, -. [franz. aus lat.]
famie, -/...'mi|en. [lat.; 16. Jh.] Jas Ingenium, -s/...ni[en, Geist, Erfindungsgabe,
der Infant, -en/-en, die Infantin, -/-nen, in [lat.] "

Spanien und Portugal Titel für Prinzen und das Ingesinde, -s, f Dienerschaft im Hause.
Prinzessinnen, [span.] die Ingestion, -, { Nahrungsaufnahme, [lat.]
ii'elnfanterig,-/...'ri|en, zu Fuß mit dem Gewehr in glejchen, f ebenso. [16. Jh.]
kämpfende Truppengattung. ElGW. : infante- Ingo, männl. Vorname, [nord. .Angehöriger der
ristisch, der Infanterist, -en/-en, Fußsoldat, Ingwäonen']
[franz. -span. .Knechtetroß'] das In|gre|di|ens, -/...di|'enzi|en, die In gre di-
infantil, zurückgeblieben, unentwickelt; kin- enz, -/-en, meist Mz., Zutat, Bestandteil, [lat.]
disch. Hptw.: der Infantilismus, -. [lat.] Ing rid, weibl. Vorname, [nord. .Angehörige der
die Infantin, -> der Infant. Ingwäonen']
der Infarkt, -(e)s/-e, f Verstopfung von Hohl- der In grimm, -(e)s, verbissener Zorn. Eigw. :

räumen: Herzinfarkt, [lat.] in grimmig, [ursprüngl. nordd.; um 1800]


das, der Infekt, -(e)s/-e, { Erkrankung durch der Ingwäone, -n/-n, Angehöriger eines ger-
Infektion, die Infektion, -/-en, f Ansteckung, manischen Stammes. Eigw.: ingwäonisch.
Übertragung von Krankheitserregern: Infek- der Ingwer, -s, eine Gewürzpflanze, Abb. 24. G
tionskrankheiten, infektiös, ansteckend, [lat.] [aliind.]
die Infel, -/-n, Inful. der Inhaber, -s/-, die Inhaberin, -/-nen, jemand,
inferior, minderwertig, untergeordnet. Hptw. : der die tatsächliche Gewalt über eine Sache hat.
die Inferiorität, -. [lat.] das Inhaberpapier, Wertpapier, dessen Inhaber
infernal, infernalisch, teuflisch, höllisch, [lat.] ohne weiteres auch der Berechtigte ist.
das Inferno, -s, Hölle, [ital.] ich inhaftiere (habe inhaftiert) ihn, verhafte.
infertil, { unfruchtbar, [lat.] Hptw. die Inhaftierung, -/-en.
:

der Infight 'infait, das Infighting 'infaititj, -(s)/-s, die Inhalation, -/-en, Einatmung eines Heilmit-
Boxsport: Nahkampf. [engl.] tels. Zeitw!: ich inhaliere (habe inhaliert) es.
die Infiltration, -/-en, 1) das Einsickern, Ein- das Inhalatorium, -s/...ri|en, Raum zum In-
flößen (z. B. von Lösungen). 2) { Einlagerung halieren, [lat.]
von Flüssigkeit oder Zellen in Gewebe. 3) Ü der Inhalt, -(e)s/-e, 1) von einer Form Umschlos-
das Eindringen, Unterwanderung (auf ideologi- senes: der I. des Pakets, der Flasche. 2) Ü Mit-
schem Gebiet), ich infil trigre (habe infiltriert), geteiltes, Dargebotenes: der I. des Gesprächs,
1) es in etwas, es ihm, flöße ein. 2) es, Ü unter- des Buches. 3) A
in Flächen- oder Raummaßen
wandere. 3) es infiltriert, dringt ein. [lat.] ausgedrückte Größe. 4) eines Begriffs, Summe
die Infinitesimalrechnung, Differential- und der Merkmale. Eigw.: inhaltlich, inhalts-
Integralrechnung, Kw.]
[lat. voll,von wichtigem Inhalt, [spätmhd.]
der Infinitiv, -s/-e, Nennform, Übers. Z 7. [lat.] inhärent, anhaftend, innewohnend. Hptw.: die
ich infizjgre (habe infiziert) ihn, i stecke an. [lat.] Inhärenz, -. Zeitw.: es inhärigrt (hat inhä-
in fla granti, auf frischer Tat: er wurde i. f. er- riert). '[lat.]
tappt, [lat.] inhomogen, ungleichartig im Stoff. Hptw. die :

die In flation, -/-en, 1) durch Vermehrung der Inhomogenität, -. [lat.-griech.]


Zahlungsmittel verursachte Entwertung des in honorem, zu Ehren, [lat.]
Geldes. 2) Überangebot, in flationär, in flatio- inhuman, unmenschlich, rücksichtslos. Hptw.:
nistisch, zu einer Inflation führend, [lat.] die Inhumanität, -/-en. [lat.]
die In fluenz, -/-en, Einfluß eines elektrisch ge- ich restituiere es in inte grum, stelle den früheren
ladenen Körpers auf einen in der Nähe befind- Rechtsstand davon wieder her. [lat.]
lichen Stromleiter, [lat. .Einfluß'] das Injitial, -s/-e, meist: die In itiale, -/-n, An-
die In fluenza, -, f Grippe, [ital.; um 1800] fangs- oder Zierbuchstabe, die Initialzündung,
infolge eines Geschehens, wegen, als eine Wirkung, © auslösende Zündung, der In iti ant, -en/-en,
Folgerung davon: i. des starken Schneefalls. jemand, der die Initiative ergreift, die Initia-
infolgedessen, deswegen, daher. tion, -/-en, der rituelle Eintritt in die Gemein-
der Informand, -en/-en, jemand, der informiert schaft (bei Naturvölkern), Aufnahme in einen
wird, der Informant, -en/-en, jemand, der Bund: Initiationsriten, in itiativ, die Initiative
einen anderen informiert, [lat.] ergreifend, die Initiative, -, 1) Anregung, erster
die Information, -/-en, Auskunft, Nachricht, Schritt; Entschlußkraft, Unternehmungslust:
Mitteilung. Eigw. : informatorisch, informa- einer muß die I. ergreifen. 2) rt das Recht,

311
Inj

Gesetzesvorlagen zur Beschlußfassung einzu- Keimes. 3) Antike: Schlaf an Kultstätten, der


bringen; in der Schweiz auch: Volksbegehren. Inkubator, -s/...'toren, Brutkasten, der Inku-
der In itiator, -s/...'toren, Urheber, Anstifter. bus, -/...'kuben, 1) Dämon des Angsttraums. 2)
ich in|iti|gre (habe initiiert), 1) ihn, weihe ein im MA. Buhlteufel von Hexen, [lat.]
:

(in Bund oder Gemeinschaft). 2) es, gebe den inkulant, geschäftlich nicht entgegenkommend.
Anstoß, [lat.] Hptw.: die Inkulanz, -/-en. [franz.]
die Injektion, -/-en, $ Einspritzung in den Kör- der Inkulpant, -en/-en, f Ankläger, der Inkulpat,
per. Zeitw. ich injiziere (habe injiziert) es. [lat.]
: -en/-en, f Beschuldigter, [lat.]
die Injurie ...», -/...ri|en, Beleidigung, injuriös, die Inkunabel, -/-n, Wiegendruck, [lat.]
beleidigend, [lat.; 16. Jh.] das Inland, 1) das Staatsgebiet, in dem man sich
der Inka, -(s)/-(s), Angehöriger eines südamerika- befindet. 2) Binnenland, Landinneres, das In-
nischen Indianerstammes; ursprünglich Titel land! eis, große geschlossene Eisdecken in den
des Herrschers. Polarländern, der Inländer, -s/-, die Inlände-
das Inkarnat, -(e)s, Fleischton (auf Gemälden). rin, -/-nen, jemand, der im Inland wohnt.
die Inkarnation, -/-en, 1) ohne Mz., Mensch- Eigw.: inländisch.
werdung (Christi). 2) Verkörperung, inkar- der Inlaut, Laut im Wortinnern. Eigw.: inlau-
n|grt, verkörpert, [lat.] tend.
das Inkasso, -s/-s oder ...kassi, Einziehung von das Inlett, -(e)s/-e, Bezugsstoff für Federkissen,
Bargeld, [ital.] [niederd.]
inkl., Abk. für: inklusive. inliegend, einliegend, beigelegt.
die In klinatipn, -/-en, 1) Neigung, Zuneigung. in ma iorem Dei gloriam, ad maiorem Dei
2) Neigung einer Magnetnadel gegen die Waage- gloriam.
rechte. 3) tr Winkel zwischen der Ebene einer in medias res, mitten hinein in die Sache, [lat.]
Planetbahn und der Ebene der Erdbahn, ich in memoriam, zum Gedächtnis, [lat.]
in kliniere (habe inkliniert), neige dazu, [lat.] inmitten dessen, in der Mitte von, mitten in.
in klusive dessen, Abk.: inkl., einschließlich, [lat.] in natura, 1) leibhaftig. 2) in Waren, nicht in
inkognito, unter einem Decknamen. Hptw. : Geld. *[lat.]
das Inko gnito, -s/-s: er mußte das I. lüften, inne, 1) darin, inwendig: mitteninne. 2) Zusam-
seinen Namen nennen, [ital. .unerkannt']
'
menschreibung in Verbindung mit Zeitwörtern
inkohärent, unzusammenhängend. Hptw. die : innehaben, innehalten, innewerden, innewohnen;
Inkohärenz, -/-en. [lat.] vgl. ich habe, halte, werde, es wohnt inne. [zu in :

die Inkohlung, -, natürliche Verkohlung von ahd.]


Pflanzen. innen, in einem Raum, im Innern, nicht außen
inkommensurabel, unvergleichbar, nicht mit '
von i. nach außen; i. und außen, überall, der
gleichen Maßen meßbar: inkommensurable Grö- Innenarchitekt, Architekt, der Innenräume
ßen, A. [lat.] gestaltet, innenfür, M Schweiz. inwendig, im :

ich inkommodiere (habe inkommodiert) ihn, Zimmer, der Innenminister, Minister für die
mich,bemühe, belästige, [lat.] Innenpolitik, die Innenpolitik, Gestaltung der
inkomparabel, 1) nicht vergleichbar. 2) Sprach- inneren Angelegenheiten eines Staates. Eigw. :

lehre: nicht steigerungsfähig (Eigenschaftswort), innenpolitisch, auch: innerpolitisch, der In-


[lat.Kw.] nenreim, Binnenreim, die Innenstadt, das
inkompatibel, s*s £ unvereinbar, unverträglich. Zentrum einer Stadt, die Innenwelt, geistig-
Hptw.: die Inkompatibilität, -. [franz.] seelische Welt eines Menschen, der Innen-
inkompetent, nicht zuständig, unbefugt. Hptw. : winkel, Abb. D 16. innerdienstlich, innerhalb
die Inkompetenz, -/-en. [lat. Kw.] des Dienstes, innere, -r, -s, 1) innen befindlich,
inkom plett, unvollständig, [franz.] innen stattfindend: Facharzt für i. Krankheiten.
inkon gruent, A nicht übereinstimmend, sich 2) Ü geistig, gedanklich, moralisch ihm fehlt der :

nicht deckend. Hptw. : die Inkon gruenz, -/-en. i. Halt; i. Führung, Prinzip der Menschenfüh-

[lat.] rung in der Bundeswehr. 3) inländisch: die


inkonsequent, nicht folgerichtig, unstetig. inneren Zustände eines Staates; aber: die Innere
Hptw.: die Inkonsequenz, -/-en. [lat.] Mission, das Innere, ...r(e)n, ein -s, 1) um-
inkonsistent, unhaltbar, unbeständig, [lat.] schlossener Raum. 2) Inhalt, Kern; Seele, Geist.
inkonstant, veränderlich, [lat.] 3) Inland: Ministerium des Innern, die Innerei,
die Inkon veni enz, -/-en, Ungelegenheit, Übel- -/-en, meist Mz., eßbare Tiereingeweide, inner-
stand. Eigw. inkonveni ent. [lat.]
: halb dessen, binnen, davon eingeschlossen: ;'.
inkonvertibel, 1) t unbelehrbar, unwandelbar. eines Jahres; i. der Grenzen; i. zehn Tagen.
2) nicht austauschbar: inkonvertible Währungen. innerlich, im Inneren, die Innerlichkeit, -,
[lat.] Gemütstiefe, innerpolitisch, innenpolitisch.
die Inkorporation, -/-en. Einverleibung. Zeitw. : das Innerste, -n, ein -s, Ü tiefstes Wesen: sie
ich inkorporjgre (habe inkorporiert) es. [lat.] war bis ins I. gekränkt, innert, Schweiz. M
inkorrekt, unrichtig; unzulässig. Hptw.: die innen, innerhalb, [von: in]
Inkorrektheit, -/-en. [lat.] die Innervation, -, 1) Versorgung eines Körper-
die Inkraftsetzung, -/-en, <to Inkrafttreten, -s: teils mit Nerven. 2) Zuleitung eines Reizes
bei I. eines Gesetzes, K wenn ein Gesetz in Kraft durch die Nerven. Zeitw.: ich innerviere (habe
gesetzt wird, in Kraft tritt. innerviert) es. [lat. Kw.]
der Inkreis, A
ABB. D
16, V 7. innig, inniglich, aus tiefster Seele, zum Gemüt
das In krement. -(e)s/-e, Zuwachs einer Größe, sprechend. Hptw.: die Innigkeit, -. [zu: in]
[lat.] in nomine, im Namen, Auftrag: i. n. Dei, Abk.:
das In kret, -(e)s/-e, Absonderung der Drüsen I. N. D., im Namen Gottes; i. n. Domini, Abk.:

mit innerer Sekretion, Hormon, die In kretion, I. N. D., im Namen des Herrn, [lat.]
-, innere Sekretion. Eigw. in|kretorisch. [lat.]
: die Innovation, -/-en, Neuerung, [lat.]
ich in kriminiere (habe inkriminiert) ihn, be- Innozenz, männl. Vorname, [lat. Unschuldiger'] ,

schuldige, [lat.] in nuce, kurz und bündig, [lat. ,in der Nuß']
die Injkrustation, -/-en, 1) Krustenbildung durch die Innung, -/-en, öffentlich-rechtliche Körper-
Abscheidungen besonders von Kalk aus Wasser. schaft, freiwillige Vereinigung selbständiger
2) B Einlage von verschiedenfarbigen Stein- Handwerker desselben Fachbereichs, [von: inne]
platten in Mauern und Fußböden. Zeitw.: ich inoffiziell, nicht amtlich, [franz.]
in|krustjgre (habe inkrustiert) es, Q. [lat.] inoperabel, £ durch Operation nicht (mehr)
die Inkubation, -/-en, 1) { Zeit zwischen An- 'heilbar, [lat.]
steckung und ersten Krankheitserscheinungen. inopportun, unangebracht, schlecht passend.
2) ©Bebrütung des Eies, Entwicklungszeit des Hptw.: die Inopportunität, -/-en. [lat.]

312
Ins

in perpetu um, für immer, [lat.] schreibe ein (an einer Hochschule). Hptw. die :

in persona, selbst, persönlich, [lat.] In skription, -/-en. [lat.]


in petto: er hat etwas i. p., U im Sinn, beabsich- insofern, wenn, für den Fall: i. er mir entgegen-
tigt, [ital. ,in der Brust'] kommt, werde ich mit ihm verhandeln, insofern,
in pleno, vollzählig, [lat.] in dieser Hinsicht, was das betrifft: t. hat er
in praxi, in Wirklichkeit, [lat.] recht; das ist i. unangenehm, als wir heute ver-
in puncto, hinsichtlich, betreffs, [lat.] reisen wollen.
ich inquirjere (habe inquiriert) ihn, es, unter- insolent, unverschämt. Hptw.: die Insolenz,
suche gerichtlich, befrage amtlich, der Inquisit, '-/-en. [lat.]
-en/-en, t Angeklagter, die Inquisition, -/-en, insolvent, zahlungsunfähig. Hptw. die Insol- :

im MA. Behörde der katholischen Kirche zur


:
'
venz, -/-en. [lat. um 1800] ;

Bekämpfung der Ketzerei, der Inquisitor, insonderheit, K besonders, im besonderen.


-s/...'toren, Richter der Inquisition, inquisito- insoweit, wenn, in dem Maß wie. insoweit, bis
risch, scharf ausfragend, untersuchend, [lat.] dahin, bis zu diesem Punkt; insofern.
I. N. R. I., Abk. für: Jesus Nazarenus Rex in spe, zukünftig, [lat. ,in der Hoffnung']
Judaeorum. [lat., Jesus von Nazareth, König der Inspekteur ...'to:r, -s/-e, hoher Offiziersrang
der Juden, die Kreuzesinschrift] der Bundeswehr, die Inspektion, -/-en, 1) prü-
ins, zusammengezogen aus: in das, Übers. Z 14: fende Besichtigung. 2) leitende Behörde, der
es geht eins ins andere über; aber: in's Teufels Inspektor, -s/...'toren, 1) Beamter im gehobenen
Namen, in des. insbesond(e)re, ganz beson- mittleren Dienst. 2) Aufsichtsbeamter (in land-
ders, vor allem, insgehejm, heimlich, insge- wirtschaftlichen Großbetrieben), der Inspizient,
mejn, im allgemeinen, meist, insgesamt, alle -en/-en, 1) Aufsichtsführender. 2) für den rei-
zusammen zusammengenommen.
; bungslosen Ablauf des Spiels verantwortlicher
der Insasse, -n/-n, die Insassin, -/-nen, jemand, Mitarbeiter bei Bühne, Film, Funk, Fernsehen.
der sich gemeinsam mit anderen in einem Ge- ich inspiziere (habe inspiziert) ihn, es, besichtige
bäude, einem Verkehrsmittel aufhält, [mhd.] prüfend, beaufsichtige, [lat.; 16. Jh.]
die Inschrift, -/-en, I) schriftliche Aufzeichnung die Inspiration, -/-en, 1) Ü höhere Eingebung;
auf Stein, Metall, Holz, Abb. E 9, M
5: Grabin- religiöse Erleuchtung. 2) i Einatmung, ich in-
Aufschrift (auf Bildern u. a.). [mhd.]
schrift. 2) spiriere (habe inspiriert) ihn zu etwas, Ü rege
das Insekt, -(e)s/-en, eine Klasse der Glieder- an. [lat.]
füßer, Kerbtier, Abb. K 17. insektenfressend, der Installateur ...'te:r, -s/-e, Handwerker für
fleischfressend (Pflanzen), das Insektenpulver, den Einbau technischer Anlagen (Heizung,
-s/-, Insektizid, -(e)s/-e, Gift zur Bekämpfung Wasser, Gas) in Gebäuden, die Installation,
von Insekten, [lat.; 18. Jh.] -/-en, 1) Abb. I 3. 2) Amtseinweisung von
die Insel, -/-n, 1) rings von Wasser umgebenes Geistlichen. Zeitw. ich installiere (habe in-
:

Landstück (außer den Erdteilen), Abb. I 2. 2) stalliert) ihn, es. [franz.]


Platz für Fußgänger auf der Fahrbahn: Ver- instand : ich halte es i. - habe es instandgehalten -
kehrsinsel, Abb. S 76. Verkl. : das Inselchen, werde es instandhalten, in gutem Zustand, ordent-
-s/-. der Inselbahnhof, Abb. B 5. der Insel- lich ; ich setze es i. - habe es instandgesetzt - werde
berg, aus einer Ebene unvermittelt aufragender es instandsetzen, ausbessern, reparieren. Hptw. :

Berg, Abb. B 20. [mhd. Lw. aus lat. insula] die Instandhaltung, Instandsetzung, -.
die Insemination, -/-en, { künstliche Befruch- inständig, dringend, flehentlich: ich bitte i. dar-
tung, [lat.] um. Hptw. die Inständigkeit, -.
:

das Inserat, -(e)s/-e, Anzeige, Abb. Z 6: der die Instanz, -/-en, 1) s*6 Abschnitt, Rechtszug
Inseratenteil einer Zeitung, der Inserent, -en/-en, im Gerichtsverfahren, Übers. 10: die Sache G
Aufgeber einer Anzeige, ich inseriere (habe wurde in erster, zweiter I. entschieden. 2) zustän-
inseriert), gebe ein Inserat auf. die Insertion, dige Behördenstelle, der Instanzenweg, vorge-
-/-en, 1) Aufgabe einer Anzeige. 2) d> üZJ { Än- schriebener Lauf behördlicher Angelegenheiten,
Isatz oder Anfügung (von Organen), [lat.] [lat.]
insgehejm, insgemein, insgesamt, -» ins. der Inste, -n/-n, Instmann, -(e)s/...leute, M
das Insiegel, -s/-, 1) t D Siegelbild. 2) V Fährte niederd. f: ständig mit auf dem Gut wohnender
des Schalenwildes, [germ.] Landarbeiter. [, Insasse']
die Insi gni en, Mz., Abzeichen, besonders des instehend, f bevorstehend.
Herrschers, [lat.] der, das Inster, -s/-, M
nordd. : Gekröse, Ein-
die Insinuation, -/-en, 1) Einschmeichelei, Ein- geweide, [vielleicht lat. Lw.]
flüsterung, Unterstellung. 2) t Eingabe. Zeitw. : der Instinkt, -(e)s/-e, Naturtrieb, unbewußte
ich insinuiere (habe insinuiert) es, mich, [lat.] Verhaltungsweise, instinktiv, dem Instinkt fol-
ich insistiere (habe insistiert) auf etwas, bestehe, gend, unwillkürlich, [lat.]
beharre darauf, [lat.] ich instituigre (habe instituiert) es, richte ein.
ich in skribjgre (habe inskribiert) ihn, mich, das Institut, -(e)s/-e, (wissenschaftliche) Ein-

313
Ins

der Endverzweiger

die
Fernsprechteitung

Fernsprecher

Installation

richtung oder Anstalt, die Institution, -/-en, intakt, unberührt, unversehrt. Hptw.: die In-
Einrichtung, Anordnung, Einweisung in ein taktheit, -. [lat.]
Amt. [lat.] die Intarsia, -/...si|en, Einlegearbeit in Hölzern,
der Instmann. -» der Inste. [ital. aus arab.]
ich in struigre (habe instruiert) ihn, unterrichte, integer, rechtschaffen, unbescholten ein integrer
:

gebe ihm Anweisungen, Verhaltungsmaßregeln. Charakter, intejgral, ein Ganzes ausmachend,


Hptw. die In struktion, -/-en. in struktiv,
: für sich bestehend, das Inte gral, -s/-e, A
lehrreich, der In struktor, -s/...'toren, Lehrer, Grenzwert einer Summe; Lösung einer Inte-
besonders Prinzenerzieher, [lat.; 16. Jh.] gralgleichung, die Inte gralrechnung, Rech-
das In strument, -(e)s/-e, 1) Gerät, Werkzeug: nung mit Summen aus Gliedern, die gegen den
das Meßinstrument. 2) Musikgerät, z. B. Klavier, Grenzwert Null streben und deren Anzahl gegen
Geige. ElGW. in strumental. die In strumen-
: den Grenzwert Unendlich strebt, die Intel gra-
talmusik, Musik ohne Gesang, das In; strumen- tion, -/-en, Zusammenschluß, Bildung über-
tar, -s/-e, In strumentarium, -s/...ri en, zu- geordneter Ganzheiten. Zeitw. ich integriere
:

sammengehörige Instrumente: das ärztliche I. (habe integriert) inte grierend, wesentlich:


es.
ich in strumentiere (habe instrumentiert) eine ein integrierender Bestandteil, die Inte grität, -,
Melodie, verteile den Entwurf ihrer Klang- 1) Vollständigkeit, Unverletztheit. 2) Unbe-
linien auf die Instrumente eines Orchesters. scholtenheit, [lat.]
Hptw.: die In strumentation, In strumentie- der Intellekt, -(e)s, Verstand, Denkvermögen.
rung, -/-en. [lat.] Eigw. intellektuell, der Intellektualismus,
:

die In sub Ordination, -/-en, Ungehorsam gegen -, Überbetonung des Verstandesmäßigen, der,
den Vorgesetzten, [lat. Kw.] die Intellektuelle, -n/-n, ein -r, eine -, 1) Mensch
die Insuffizienz, -/-en, Unzulänglichkeit, man- mit guter geistiger Vorbildung; Geistesarbeiter.
gelhafte Leistungsfähigkeit : Herzinsuffizienz. 2) einseitiger Verstandesmensch, [lat.]
Eigw.: insuffizient. [lat.] intelligent, klug, geistig begabt, die Intelligenz,
der Insulaner, -s/-, Inselbewohner, insular, auf -, 1) Klugheit: der Intelligenzquotient, Abk. IQ.
eine Insel bezüglich, [lat. Kw.] 2) Gesamtheit der Intellektuellen, [lat.; 16. Jh.]
das Insulin, -s, Hormon der Bauchspeicheldrüse. intelligibel, nur geistig erkennbar die intelligibü
:

der Insult, -(e)s/-e, 1) Beleidigung. 2) { Anfall, Welt, der Inbegriff der Gedankendinge. [lat.
Schädigung, die Insultation, -/-en, Beleidigung. Kw.]
ich insultiere (habe insultiert) ihn, beleidige, der Intendant, -en/-en, 1) Leiter einer Bühne
[lat.; um 1800] oder eines Rundfunk- und Fernsehsenders. 2)
in summa, im ganzen, insgesamt, [lat.] t höherer Verwaltungsbeamter, die Intendan-
der Insurgent, -en/-en, Aufständischer, ich in- tur, -/-en, t, I) Amt eines Intendanten. 2) Wirt-
surgiere (habe insurgiert) ihn, reize zum Auf- schaftsverwaltung eines Heeres, die Intendanz,
stand, wiegele auf. die Insurrektion, -/-en, Auf- -/-en, Amt, Büro eines Intendanten, ich inten-
ruhr, Putsch, [lat.] diere (habe intendiert) es, beabsichtige, strebe
ich in szeniere (habe inszeniert) es, 1) bereite zur an. [lat.]
Aufführung vor (ein Bühnenstück). 2) veran- dieIntension, -/-en, Anspannung, erhöhter Eifer.
stalte. Hptw.: die In szenjerung. - -en. [lat.]
.

intensiv, eindringlich, gesteigert, kräftig aus-


das Inta glio in'taljo, -s/...gli[en, Gemme mit nutzend. Hptw.: die Intensität, -. Zeitw.: ich
vertieftem Bild, Abb. G 9. [ital.] intensiviere (habe intensiviert) es. [lat.]

314
Inv
die Intention, -/-en, Absicht, Plan, intentional, Erklärung. Zeitw.: ich interpretiere (habe
zweckbestimmt, auf ein Ziel gerichtet. Hptw. : interpretiert) es. [lat.]
die Intentionalität, -. [lat.] die Interpunktion, -/-en, Satzzeichen; Zeichen-
inter..., zwischen...: interalliiert, zwischen Ver- setzung, Übers. S 7. Zeitw.: ich interpunk-
bündeten bestehend; interdisziplinär, zwischen tigre (habe interpunktiert) es. [lat.]
verschiedenen Fachrichtungen bestehend, [lat.] das Interregnum, -s/...gnen oder ...gna, Zwi-
das Interdikt, -(e)s/-e, Verbot gottesdienstlicher schenregierung, besonders die ,kaiserlose Zeit'
Handlungen, eine katholische Kirchenstrafe. 1254-73. [lat.]
die Interdiktion, Untersagung; Entmündigung, interrogativ, fragend, das Interrogativ, -s/-e,
[lat.] Fragewort, Übers. F 40. das Interrogativ-
inter essant, Teilnahme weckend, wissenswert, adverb, fragendes Umstandswort, Übers. F 40.
spannend. <&w Inter esse, -s/-n, ^Aufmerksam-
|
das Interrogativpronomen, fragendes Für-
keit, Anteilnahme, Wißbegierde: er hat I. für wort, Übers. F 40. [lat.]
Chemie; ich habe kein I. daran; geistige Interessen. die Intersexualität, Zwischengeschlechtlichkeit,
2) Sache, für die man eintritt; Belang: in deinem das Vorhandensein von Merkmalen beider Ge-
eigenen I.; die Vertretung der deutschen Inter- schlechter. Eigw. intersexuell, [lat.]
:

essen im Ausland. 3) g*a Wert eines Rechtsguts für interstellar, zwischen den Sternen befindlich:
den Berechtigten. 4) ns Nachfrage: für diesen interstellare Materie, [lat.]
Artikel besteht wenig I. inter esselos, ohne An-
|
interterritorial, zwischenstaatlich, [lat.]
teilnahme. Hptw.: die Inter esselosigkeit, -. das Intervall, -s/-e, 1) Zwischenraum. 2) Ton-
die Inter essengemeinschaft, Abk.: IG, ver- abstand, Abb. N
9. [lat.]
traglicher Zusammenschluß (von Unternehmen) ich interveniere (habe interveniert) in einer
zur Wahrung gemeinsamer Interessen, der In- Sache, vermittle; erhebe Einspruch; mische mich
teressent, -en/-en, Beteiligter, möglicher Ab- ein. Hptw.: die Intervention, -/-en. [lat.]
nehmer (einer Ware), ich interessiere (habe das Interview ...'vju:, -s/-s, Befragung durch
interessiert) ihn, mich für ihn, etwas, lenke seine Reporter; Befragungsgespräch zur Meinungs-
Aufmerksamkeit darauf, beschäftige mich damit, forschung. Zeitw. ich interviewe ...'vju:d (habe
:

nehme Anteil an ihm. inter essiert, 1) Anteil interviewt) ihn. der Interviewer ...'vju:9r, -s/-,
nehmend. 2) t eigennützig, [lat. um 1800] ; jemand, der einen anderen interviewt, [engl.]
die Interferenz, -l-en, 1) wechselseitiges Ein- die Intervision, -, Zusammenschluß der Rund-
wirken. 2) Physik: Überlagerung von Wellen. [lat.] funkgesellschaften der Ostblockstaaten.
die Interflug, -, kurz für: Interflug G.m.b.H. interzonal, zwischen den Zonen bestehend, der
[Luftverkehrsgesellschaft der Dt. Dem. Rep.] Interzonenhandel, Warenaustausch zwischen
inter fraktionell, zwischen mehreren Fraktionen den Besatzungszonen in Deutschland nach dem
im Parlament stattfindend, [lat.] 2. Weltkrieg, [lat.-griech.]
intergalaktisch, zwischen den Sternsystemen: die Intestaterbfolge, gesetzliche Erbfolge, [lat.]
intergalaktische Materie, staub- oder gasförmige die Inthronisation, -/-en, feierliche Einsetzung.
Materie im Raum zwischen den Sternsystemen, Zeitw.: ich inthronisiere (habe inthronisiert)
[lat.-griech.] ihn. [lat.]
inter glazial, zwischeneiszeitlich, [lat.]
|
intim, 1) vertraut, eng befreundet. 2) vertrau-
das Inte rieur eteri'oir, -s/-s oder -e, Innenraum; lich Intimsphäre, privatester Bereich eines Men-
:

dessen Ausstattung; bildliche Darstellung eines schen, die Intimität, -/-en, 1) Vertraulichkeit.
Innenraums, [franz.] 2) persönliche Angelegenheit, Nichtöffentliches.
das Inte rim, -s/-s, Zwischenzeit; einstweilige der Intimus, -/...mi, vertrauter Freund, [lat.]
Regelung. ElGW. inte rimistisch. [lat.]
: intolerant, unduldsam. Hptw. : die Intoleranz,
die Interjektion, -/-en, Ausrufewort, Übers. S 60. -/-en. [lat.]
interkonfessionell, die Beziehungen zwischen die Intonation, -/-en, Art der Tongebung, des
verschiedenen Konfessionen betreffend, [lat.] Tonansatzes (beim Singen, Sprechen, Spielen
interlinear, zwischen den Zeilen, [lat. Kw.] eines Instruments), ich intoniere (habe into-
die Interlockware, eine elastische Rundstrick- niert) es, stimme an. [lat.]
ware, [engl.] die Intoxikation, -/-en, Vergiftung, [lat.-griech.]
das Intermezzo, -s/-s oder ...'mezzi, Zwischen- die In trade, -/-n, £ Vorspiel, Eröffnungssatz der
spiel, Zwischenfall, [ital.] Suite, [lat.-ital.]
intermittierend, zeitweilig aussetzend, [lat.] in tra muros, nicht öffentlich, [lat. .innerhalb
intern, 1) im Innern, innerlich. 2) vertraulich der Mauern']
(Angelegenheit). 3) im Internat wohnend, das in tr amuskulär, innerhalb oder ins Innere des
Internat, -(e)s/-e, einer meist höheren Schule Muskels: intramuskuläre Injektion, [lat.]
angegliedertes Wohnheim für Schüler, [lat.] in transigent, unzugänglich, unversöhnlich.
international, zwischenstaatlich, überstaatlich. Hptw.: In transigenz, -. [lat.]
die
die Internationale, -/-n, 1) zwischenstaatliche in transitiv, nichtzielend, ohne Satzergänzung
Vereinigung sozialistischer Parteien. 2) ohne Mz., (Zeitwort), Übers. Z 7. [lat.]
'

marxistisches Kampflied, [lat. Kw.] in travenös, innerhalb oder ins Innere der Vene:
ich interniere (habe interniert) ihn, halte in intravenöse Injektion, [lat.]
staatlichem Gewahrsam fest. Hptw.: die Inter- in trigant, ränkesüchtig, der In trigant, -en/-en,
nierung, -/-en. der Internist, -en/-en, Fach- Ränkeschmied, die In trige, -/-n, hinterlistiger
arzt für innere Krankheiten, [lat.] Plan, Ränkespiel. Zeitw.: ich in trigjgre (habe
interparlamentarisch, die Parlamente mehre- intrigiert) gegen ihn. [franz.; 18. Jh.]
rer Staaten oder Länder betreffend, [lat.] in tro..., ein..., hinein... die Introduktion,
der Interpellant, -en/-en, Anfragender, die -/-en, S Einleitung, Vorspiel, der Introitus,
Interpellation, -/-en, Anfrage. Zeitw. ich : -/-, Einleitung, Teil der Messe, introvertiert,
interpelliere (habe interpelliert), [lat.] nach innen gewandt (menschliches Interesse).
interplanetar(isch), im Raum zwischen den Hptw.: die Introversion, -/-en. [lat.]
Planeten, [lat.] die Intubation, -/-en, f das Einlegen einer Röhre,
die Interpol, -, internationale kriminalpolizei- [lat.]
liche Kommission zur Verfolgung von Verbre- die Intui tion, -/-en, Eingebung, unmittelbares
chen internationalen Ausmaßes. [Kw.] Erfassen ohne Reflexion. Eigw. intui|tiv. [lat.] :

ich interpoliere (habe interpoliert) es, schiebe intus, innen, inwendig: ich habe es i., U habe es
ein, z. B. Sätze in einen Text, Zahlen in eine gegessen, Ü begriffen, [lat.]
Reihe. Hptw.: die Interpolation, -. [lat.] die Invagination, -/-en, Einstülpung (des
der Inter] pret, -en/-en, Ausleger, Erklärer; Dar- Darms), [lat.]
steller, die Inter pretation, -/-en, Auslegung, der Invalide, -n/-n, dauernd Arbeits- oder Dienst-

315
Inv
unfähiger. ElGW. invalid(e). die Invalidität,
: wohner(in) der nordwesteuropäischen Insel Ir-
-, dauernde Erwerbsunfähigkeit. [Iat.] land. ElGW. irisch. :

invariabel, unveränderlich, gleichbleibend: eine Irene, weibl. Vorname, [griech. ,die Friedliche']
invariable Größe. [Iat.] irgend, überhaupt nur: ich komme, wenn ich i.
die Invasion, -/-en, Einfall; feindliches Ein- kann; i. etwas, i. jemand, gleichgültig oder un-
rücken in fremdes Gebiet, der Invasor, -s/... bekannt was, wer. irgend..., bildet unbestimmte
'soren, meist Mz., eindringender Feind. [Iat.] Umstands- und Fürwörter: irgendwann, irgend-
die Invektive, -/-n, Schmähung. [Iat.] wie, irgendwo (anders), irgendwoher, irgendwohin,
das Inventar, -s/-e, Bestand, Bestandsverzeich- gleichgültig oder unbekannt wann, wie, wo,
nis, Einrichtungsgegenstände eines Unterneh- woher, wohin, irgendeiner, U irgend jemand.
mens, ich inventarisiere (habe inventarisiert) irgendwas, U irgend etwas, irgendwer, U
es, nehme in ein Bestandsverzeichnis auf. die irgend jemand, [ahd.]
Inventur, -/-en, Bestandsaufnahme, der Inven- das Iridium, -s, Zeichen: Ir, Element. O
turausverkauf, Räumungsausverkauf nicht die Irin, -*• der Ire.
mehr gängiger Waren. [Iat.; 16. Jh.] die Iris, -/-, 1) Regenbogenhaut im Auge, Abb.
in verba magi stri, auf des Meisters Worte A 24. 2) Schwertlilie, [griech. , Regenbogen']
(schwören). [Iat.] irisch, -<- der Ire. das Irish-Stew 'airif 'stju:,
invers, umgekehrt, die Inversion, -/-en, Um- -(s), gedämpftes Hammelfleisch, Weißkraut und
kehrung, Umstellung, z. B. der gewöhnlichen Kartoffeln, [engl.]
Wortfolge im Satz, des Drehsinns einer optisch es irisiert (hat irisiert), schillert in den Regen-
aktiven chemischen Verbindung. [Iat.] bogenfarben, [zu: Iris]
der Inverte brat, -en/-en, wirbelloses Tier. [Iat.] Irma, Irmgard, Irmtraud, weibl. Vornamen.
invertiert, umgekehrt; (krankhaft) verändert; [ahd. Schützerin der Herminonen']
,

gleichgeschlechtlich. [Iat.] der Irokese, -n/-n, Angehöriger eines nordameri-


der Invertzucker, Gemisch von Trauben- und kanischen Indianerstammes.
Fruchtzucker, [zu Iat. ,umkehren'] die Ironie, -/...'ni|en, unter scheinbarer Anerken-
ich investiere (habe investiert), 1) ihn, setze ins nung versteckter Spott. Eigw. : ironisch.
Amt ein. 2) Geld, lege an. die Investierung, Zeitw. : ich ironisiere (habe ironisiert) es.
Investition, -/-en, Kapitalanlage, die Investi- [griech.]
tur, -/-en, Einweisung in ein (geistliches) Amt. irr, irre.
das Investment, -s/-s, Investition. [Iat. .ein- die Irradia tion, -/-en, Ausstrahlung, z. B. von
kleiden'; Investment engl.] Schmerzen. [Iat. Kw.]
in vino veritas, im Wein ist Wahrheit. [Iat.] irrational, 1) nicht durch Verstandesbegriffe
dieInvokation, -/-en, Anrufung Gottes. Invo- erfaßbar; gefühlsbedingt. 2) durch keinen A
kavit, der erste Fastensonntag, Übers. J 2. [Iat.] Bruch oder periodischen Dezimalbruch aus-
die Involution, -/-en, Umkehrung, Rückbildung. drückbar (Zahl). Hptw. : der Irrationalismus,
es involviert (hat involviert) es, schließt ein, be- -. [Iat.]
greift in sich, zieht nach sich. [Iat.] jrre, auch: irr, 1) ohne dem Ziel näherzukom-
inwärts, nach innen gerichtet, inwendig, im men: ich gehe i. — bin irregegangen; man führt
Innern (des Körpers) befindlich: das kenne ich mich i. — wird mich irreführen. 2) unsicher,
in- und auswendig, U ganz genau, gründlich. zweifelnd: ich bin an ihm irr(e) geworden; das
inwiefern, inwieweit, 1) in welchem Maße: ich macht mich i. — hat mich irregemacht. 3) wirr im
weiß nicht, i. er daran beteiligt ist. 2) wieso t. ist : Kopf; seelisch gestört: irre Blicke; er redet i.
er der Schuldige? [um 1800] - soll irrereden, ich irre (habe geirrt), 1) mich
der Inwohner, -s/-, t Bewohner; Einwohner. (in etwas), urteile falsch, handle wider Willen
der Inzest, -es/-e, Blutschande. [Iat.] unrichtig: Irren ist menschlich. 2) umher, durch
die Inzucht, -, Fortpflanzung unter Blutsver- die Straßen u. a., schweife umher, ohne das Ziel
wandten. [19. Jh.] zu finden. Hptw. die Irrung, -/-en. die Irre, -,
:

inzwischen, unterdessen, während das geschah. Mangel an klarem Weg ich bin in die I. gegangen, :

das Ion, -s/-en, elektrisch geladenes Atom oder geführt worden, der, die I., -n/-n, ein -r, eine -,
Molekül, [griech. .Gehendes'] jemand, der seelisch krank oder gestört ist:
...ion, Ableitungssilbe für weibl. Hauptwör- Irrenanstalt, f. die Irrfahrt, Fahrt in die Irre.
ter: die Explosion, die Revolution, [franz., Iat.] der Irrgarten, Anlage mit verzweigten Wegen,
der Ioni er, -s/-, Angehöriger eines der altgrie- von denen nur einer zum Ziel führt, Abb. I 1.
chischen Hauptstämme, ionisch, 1) die Ionier irrig, auf einem Irrtum beruhend, falsch, der
betreffend. 2) zu einer Stilform der griechischen Irrläufer, falsch beförderter Gegenstand, die
Baukunst gehörend: ionische Säule, Abb. S 9. Irrlehre, falsche Lehre, das Irrlicht, -(e)s/-er,
die Ionisation, Ionisierung, -/-en, die Ent- Lichterscheinung im Moor, im Volksglauben
stehung von Ionen durch Abspaltung oder An- als Kobold betrachtet, die Irrnis, -/-se, t, das
lagerung von Elektronen. Zeitw. ich ionisiere
: Irrsal, -(e)s/-e, D Kette von Irrtümern, Wirr-
(habe ionisiert) es. die Iono Sphäre, -, hochgele- nis, Unklarheit, der Irrsinn, -(e)s, das Irresein,
gene Schichten der Atmosphäre, [zu Ion] : Wahnsinn. ElGW. irrsinnig, der Irrtum,
:

das Iota, -(s)/-s, Jota. -s/ 2 er, falscher Glaube, Täuschung, unabsicht-
die Ipekaku an ha ...'anja, -, Brechwurzel, eine licher Fehler, Versehen /. vorbehalten, Klausel :

Heilpflanze, [indian.] bei Abrechnungen, die Berichtigungen vorbehält.


Iphigenie ...«, weibl. Vorname, [griech. ,die ElGW. : irrtümlich. Umstw. : irrtümlicher-
Kraftgeborene'] weise, der Irrweg, Weg in die Irre, der Irr-
ipse fecit, Abk.: i. f., er hat es selbst gemacht wisch, 1) Irrlicht. 2) U Wildfang, flatterhaftes
(Künstlervermerk), ipsissima verba, seine Geschöpf, [germ. Stw.]
eigenen Worte. [Iat.] irreal, nicht wirklich. Hptw.: die Irrealität,
der I-Punkt, Punkt auf dem i. '-/-en. [Iat.]
IQ, Abk. für: Intelligenzquotient. die Irredenta, -/...ten, nationale Minderheit, die
Ir, O Zeichen für: Iridium. zum Mutterland zurückstrebt, der Irredentis-
ir..., Nebenform von Iat.: in... vor Wörtern, die mus, -, von einer Irredenta betriebene Politik.
mit r beginnen: irrational; irregulär. der Irredentist, -en/-en, Angehöriger der Irre-
i. R., Abk. für: im Ruhestand(e). denta. [ital. ,die Unerlöste']
der Irbis, -ses/-se, Schneeleopard, [mongol.] irreduzibel, nicht zurückführbar. [Iat.]
irden, aus gebrannter Erde: irdenes Geschirr, irregulär, unregelmäßig, ungesetzmäßig. HPTW.
Tonwaren, Steingut, irdisch, ElGW. zu: Erde; die Irregularität, -/-en. [Iat.]
auf der Erde wohnend; vergänglich; weltfreudig. irrelevant, unbedeutend, unerheblich. Hptw.:
der Ire, -n/-n, die Irin, -/-nen, Irländer(in), Be- die Irrelevanz, -/-en. [Iat. Kw.]

316
Jac
irreligiös, religionslos. Hptw. : die Irreligiosi- hend, aber im Aufbau verschieden. Hptw. die:

tät, -. [lat.] Isomer i^, -. isomorph, gleichgestaltig, be-


irreparabel, unwiederbringlich, [lat.] sonders von gleicher Kristallform, die Iso-
irreversibel, nicht umkehrbar, [lat.] therme, -/-n, Verbindungslinie zwischen Orten
die Irrfahrt usw., irrig, -> irre. gleicher Temperatur, das Isotop, -s/-e, ver-
die Irrigation, -/-en, 1) Bewässerung. 2) { schieden schwere Atomarten des gleichen che-
Darm- und Scheidenspülung, der Irrigator, mischen Elements, [griech. Kw.]
-s/...'toren, f Gerät für Spülungen, [lat.] Israjel, 1) B Ehrenname Jakobs. 2) Volksname
ich irritigre (habe irritiert) ihn, 1) mache un- seiner Nachkommen, der Israeliten: Kinder I.
sicher, beunruhige, störe. 2) t errege, reize, der Israe li, -s/-s, die I., -/-s, Bewohner(in) des
ärgere, [lat.] vorderasiatischen Staates Israel. Eigw.: israe-
Irrtum usw., -* irre.
der Irrläufer usw., der lisch, der Israe lit, -en/-en, Jude, die Israe-
Isaak, männl. Vorname, [hebr. ,der Lachende'] litin, -/-nen, Jüdin. Eigw.: israe litisch. [hebr.
Isabella, weibl. Vorname, [meist span. zu: , Gottesstreiter']
Elisabeth] ...isse, Ableitungssilbe für weibl. Hauptwörter:
die Isabelle, -/-n, graugelbes Pferd, isabell- die Diakonisse; die Hornisse, [lat.]
farben, isabellfarbig, graugelb, [span.] ...issimo, J" steigernd pianissimo. [ital.]
:

Isai as, Jesaja(s). er ißt, von ich esse.


:

...isch, Ableitungssilbe für Eigenschaftswörter, er ist, von: ich bin. Ist..., tatsächlich vorhanden:
1) Herkunft und Art bezeichnend: französisch; der Ist-Bestand; die Ist-Stärke, Effektivstand.
kölnisch. 2) bei Doppelformen bezeichnet ..dich ...ist, Ableitungssilbe für männl. Hauptwör-
die Zugehörigkeit, ...isch abwertend eine ter, die Beruf, Tätigkeit oder Überzeugung
Eigenschaft: kindlich- kindisch, [germ.] einer Person ausdrückt: der Posaunist; der Ger-
die Is chi as, -, Hüftweh, Erkrankung des Hüft- manist; der Idealist, [lat. -griech.]
nervs. [griech.] Istar, Ischtar, babylonische Göttin.
Ischtar, Istar. der Isth|mus, -/...men, Enge; Landenge. Eigw.:
die Is chu rig, -/...'ri|en, f Harnverhaltung. isth misch, [griech.]
[griech.] der Istwäone, -n/-n, Angehöriger eines west-
der Isegrim, -s/-e, 1) der Wolf in der Tierfabel. germanischen Stammes. Eigw.: istwäonisch.
2) Ü mürrischer Mensch, [ahd. Eisenhelm'] , die Itala, -, in Italien entstandene älteste latei-
Isidor, männl. Vorname, [griech. ,der von Isis nische Bibelübersetzung, der Italer, Italiker,
Geschenkte'] -s/-, indogermanischer Bewohner des alten Ita-
Isis, altägyptische Göttin. liens. Eigw. italisch.
:

von Mohammed gestiftete Religion.


der Islam, -s, ...ität, Ableitungssilbe für weibl. Hauptwörter:
ElGW. islamisch, islamitisch, der Islamit
: die Kausalität; die Realität, [lat.]
-en/-en, Mohammedaner, [arab. .Hingabe an item, f ebenso, ferner, das Item, -s/-s, f noch
Gott'] fragliche Angelegenheit, das Weitere, [lat.]
Isma'el, B männl. Vorname, der Ismae lit Iterativ, wiederholend, das Iterativ, -s/-e,
...mae..., -en/-en, Angehöriger einer mohamme- Iter ativum -s/. va, Zeitwort der Wiederholung,
, . .

danischen Sekte, [hebr. ,Gott erhört'] z. B. hüsteln, oft ein wenig husten, [lat.]
Ismene, eine Tochter des Ödipus. [griech. Sage] das Itinerar, -s/-e, Itinerarium, -s/...ri|en, 1)
...ismus, -/...ismen, Ableitungssilbe für männl. römisches Wegebuch. 2) @
Wegebeschreibung
Hauptwörter: Realismus; Sozialismus, [lat.- bei Forschungsreisen, [lat.]
griech.] ...itis, Ableitungssilbe zur Bezeichnung von Ent-
die Isobare, -/-n, Linie gleichen
iso..., gleich... zündungen: die Bronchitis; die Gastritis, [griech.]
Luftdrucks (Barometerstandes), die Isochro- das I-Tüpfelchen, 1) Punkt auf dem i. 2) Ü
masjg, -, gleiche Farbempfindlichkeit von letzte Abrundung, Vollendung.
photographischem Material. ElGW. iso chro- : der Itzig, -s/-e, t verächtlich: Jude, [zu: Isaak]
matisch, die Isohypse, -/-n, Verbindungslinie it|zo, itzt, itz und, f jetzt, [alte Nebenformen]
zwischen Orten der gleichen Höhenlage, die i. V., Abk. für: in Vertretung; in Vollmacht.
Iso kline, -/-n, Linie gleicher erdmagnetischer ...ive, Ableitungssilbe für weibl. Hauptwörter:
Inklination, [griech.] die Defensive; die Offensive, [lat.]
der Isolator, -s/...'toren, Stoff, Gerät zum Iso- Ivo, männl. Vorname, [ahd. wohl: Kämpfer mit ,

lieren, Abb. I 1. ich isoliere (habe isoliert), dem Bogen aus Eibe']
1) ihn, sondere ab, z. B. zum Schutz gegen Iwan, männl. Vorname, der I., -s/-s, U der
Ansteckung. 2) es, verhindere Zutritt oder russische Soldat, [russ. Johannes']
Abfluß von Wärme, Kälte, elektrischem Strom, das Iwrith, -(s), dem -, Amtssprache in Israel.
Wasser oder Schall. Hptw. die Isolation, Iso-: ix, unbeugbar, U ungezählt viele: ix Anrufe, das
lierung, -/-en. [franz.] Ix, -/-, ausgeschriebene Form des Buchstabens
Isolde, weibl. Vorname, [wohl kelt.; ahd. ,die X. ich ixe es aus (habe ausgeixt), mache mit
über die Eisenwaffen Waltende'] dem Buchstaben X ungültig.
ich isomre, -> der Isolator. ...izität, Nebenform von: ...ität bei Eigenschafts-
isomer, aus gleichen Grundstoffmengen beste- wörtern auf ...isch: die Elektrizität, [lat.]

j, das J jot, -/-, stimmhafter Vordergaumenreibe- das Ja, -(s), Einwilligung, Zustimmung: er wurde
laut, Übers. A 27, S 60. um sein Ja gebeten; er erteilte sein Ja; du kannst
J, 1) O Zeichen für: Jod. 2) Zeichen für: Joule. mit Ja oder mit Nein stimmen, jaja!, unwillige
ja, 1) zustimmende Antwort: ich kann ja und Zustimmung, der Jasager, -s/-, jemand, der
nein sagen; kommst du?, ja!; ist das so?, ja!; (leicht) zustimmt, jawohl, verstärkend: ja. ja-
ja doch; ja freilich; aber ja; er sagt zu allem ja woll, U ja. das Jawort, zustimmende Antwort
und amen, U ist stets mit allem einverstanden. auf eine Werbung sie gab ihm ihr J. [germ. Stw. ]
:

2) Ausruf mit unbestimmter Bedeutung ja, da : das Jabot ja' bo:, -s/-s, Brustkrause (am Herren-
soll er eben mehr arbeiten; ja, was mache ich bloß?; hemd, an der Bluse), Abb. T
17. [franz.]
ja, das müßt ihr hören! 3) sogar, gewiß: das ver- jach, M
oberd.: jäh.
sichere, ja schwöre ich. 4) doch, bekanntlich: das ich jach(e)re (habe gejachert), jachtere.
ist ja Fritz!; er sieht ja aus wie der Tod. 5) stark die Jacht, -/-en, ein leichtes, schnelles Schiff,
betont: unbedingt, sicher: das mußt du ja tun. Abb. S 48. [niederl. Jagdboot']

317
Jac
<- *
"**'
J *£ X-Jb die Hühnerschlinge der Trogriemen der Sitz

die Krähenhüne Nickfänger


dos Blendzeug
der Ansitzstuhl
dasJogdnetz JR. W'* Lappen] die Jagdtasche
die Muschelmonhjr v

Jagd die Schlaufe


t
der Jagdstock
der Hochstand (die Konzel|

ich jacht(e)re (habe gejachtert), M nordd. 2) senkrecht, steil: der Fels stürzt j. ab. Hptw. :

tolle umher, bin ausgelassen, [zu: jach oder die Jähe, Jäheit, -. Umstw. jählings, [ahd.] :

jagen] das Jahr, -(e)s/-e, Zeitraum des einmaligen Um-


jäck, M
niederrhein. verrückt: bist duj.?
: laufs der Erde um die Sonne, beginnend mit dem
Jack d3ck, männl. Vorname, [engl., neben John 1. Januar, als Kirchenjahr mit dem 1. Sonntag
zu: Johannes] im Advent, Übers. J 2: dieses Jahres, Abk.:
die Jacke, -/-n, Kleidungsstück, Abb. 24, 25: K K d. J.; heute vor einem J.; vor Jahren; in zwei
er hat die J. vollgekriegt, U Prügel bekommen; Jahren; zwei Jahre später; alle Jahre; jedes J.;
das ist J. wie Hose, U einerlei (eigentlich von im Jahre 1970 (nach Christi Geburt, n. Chr. G.);
demselben Stoff). Verkl. das Jäckchen, Jack- : auf J. und Tag, für lange Zeit; nach J. und Tag,
lein, -s/-. die Jacketkrone 'd3ckit..., eine Zahn- nach langer Zeit er ist 18 Jahre (alt) ; ein Mann
;

krone [engl.], das Jackett sa'ket, -s/-s, Jacke in jüngeren Jahren. Verkl. das Jährchen, Jähr- :

des Herrenanzugs, [franz. Lw.] lein, -s -. jahraus, jahrejn, immer, Jahr für
das Jack stag 'djck..., eine Eisenstange zum Jahr, jahrelang, mehrere Jahre dauernd, aber:
Befestigen des Segels an der Rahe. [engl. Lw.] zwei Jahre lang, während zweier Jahre, der
der Jac quard 3a'ka:r, -(s)/-s, ein Gewebe, [nach Jahresring, Ring auf dem Querschnitt von
dem franz. Erfinder, 1752-1834] Holzstämmen, Abb. H
24. der Jahrestag, Tag,
Jacques 3ak, männl. Vorname, [franz. Jakob'] an dem sich ein Ereignis jährt, der Jahreswech-
der Jade, -, ein Schmuckstein (Nephrit und sel, die Jahreswende, 1. Januar, die Jahres-
Jadeit), jadegrün, blaßgrün, [span.] zahl, Nummer des Jahres in der Zeitrechnung,
die Jagd, -/-en, 1) Weidwerk, kunstgerechtes Er- z. B. 1970. die Jahreszeit, einer der vier Ab-
legen, Fangen und Hegen des Wildes, Abb. J 1 schnitte Frühling, Sommer, Herbst und Winter.
:

die hohe J., die Jagd auf Hochwild, die niedere J., der Jahrgang, Abk. Jg., Jahrgänge, Abk. Jgg.,
: :

die Jagd auf alle anderen Wildarten. 2) U Ver- in einem Jahr Erschienenes, Geborenes oder
folgung, Wettlauf: die J. nach dem Glück, auf Geerntetes, das Jahrhundert, Abk.: Jh., Zeit-
Verbrecher. 3) die Teilnehmer einer Jagd. 4) raum von 100 Jahren: das 19. Jh., Zeit von
Ort zur Ausübung der Jagd, Jagdrevier. Eigw.: 1801 bis 1900. ...jährig, ... Jahre alt, dauernd:
jagdlich, jagdbar, dem Jagdgesetz unter- zweijährig, jährlich, sich jedes Jahr wieder-
liegend, für Jäger erlegbar. Hptw. die Jagd- : holend. ...jährlich, sich im Abstand von ...
barkeit, -. das Jagdflugzeug, Flugzeug zur Jahren wiederholend: alljährlich, jedes Jahr, der
Bekämpfung feindlicher Flugzeuge, die ewigen Jährling, -s/-e, einjähriges Tier, der Jahr-
Jagdgründe, Mz., U Totenreich (der Indianer). markt, ein Vergnügungsmarkt, Rummelplatz,
das Jagdhorn, helltönendes Blasinstrument, der Abb. R31. es jährt sich (hat sich gejährt), ist
Jagdschein, 1) Ausweis für die Ausübung der vor einem Jahr geschehen, das Jahrtausend,
Jagd. 2) U gerichtliche Feststellung der Unzu- Zeitraum von 1000 Jahren, das Jahrzehnt,
rechnungsfähigkeit, das Jagdspringen, -s/-, ein -(e)s/-e, Zeitraum von 10 Jahren. Eigw.: jahr-
Wettbewerb im Reit- und Springturnier, ich zehntelang, aber: mehrere Jahrzehnte lang,
jage (habe gejagt), 1) gehe auf die Jagd, bin die Jahrzeit, M
Schweiz. 1) Jahreszeit. 2) :

Jäger. 2) es, suche als Jäger zu erlegen: er jagt Jahrestag. 3) Leichenfeier; Totenmesse, das
Rotwild. 3) (auch: bin gejagt), U eile, haste. Jahrzeitbuch, M
Schweiz. Kalender der für :

4) ihn, Ü treibe, hetze, verfolge: sie jagte den Ein- Verstorbene zu lesenden Messen, [germ. Stw.]
brecher in die Flucht. 5) nach etwas, Ü strebe ständig Jahve, Jahwe, Name Gottes bei den Israeliten.
und ruhelos danach alles jagt nach Geld. 6) mich
: der Jähzorn, plötzliche unbeherrschte Wut.
mit ihm (herum), U verfolge und fange ihn im Eigw.: jähzornig, [von: jäh]
Spiel, ich j. ab, 1) es, y beende die Jagd. 2) es der Jak, -s/-s, asiatisches Hochgebirgsrind.
ihm, jage ihm nach und nehme es ihm ab. 3) [tibetan.]
mich, ein Pferd, ermüde durch zu schnelles Vor- Jakob, männl. Vorname, das Jakobi, -, auch:
wärtseilen, ich j. ihn, es auf, schrecke auf. ich j. jakobitag, Jakobstag, 25. Juli, die Jakobsleiter,
ihm nach, verfolge ihn, es; U versuche, es zu 1)Himmelsleiter (die Erzvater Jakob im Traum
gewinnen, das Jagen, -s ,'-, regelmäßiges Forst- sah). 2) i, Außenbordleiter, [hebr.]
stück, der Jager, -s/-, 1) j, vorderstes Segel eines der Jakobiner, -s/-, ein radikaler Revolutionär
Segelschiffs. 2) M
Schweiz. zwölf- bis zwanzig-
: der Französischen Revolution.
wöchiges Schwein, der Jäger, -s '-, 1) jemand, der Jalon za'lj, -s/-s, M
Schweiz. Pfahl zum Ab- :

der die Jagd rechtmäßig ausübt, Weidmann. stecken bei Wegvermessungen. Zeitw. ich :

2) Soldat mit Spezialausbildung: Panzerjäger; jaloniere (habe jaloniert) es. [franz.]


Gebirgsjäger. 3) Jagdflugzeug, die Jäger ej, -/-en, die Jalousie 3alu'zi:, -/...'si|en, Abb. F 13. [franz.
1) ohne Mz., das Ausüben der Jagd. 2) Jagd- Eifersucht']
,

bezirk, das Jägerlatein, Erzählungen von über- das Jam djem, -s/-s, Marmelade, [engl.]
triebenen oder erfundenen Jagderlebnissen, der Jamaikaner, Jamajker, -s/-, Bewohner der
[ahd.] Insel Jamaika. ElGW. jamaikanisch, jamaj- :

der Jaguar, -s/-e, große amerikanische Raub- kisch.


katze, [indian.j die Jambe, -,'-n, der Jambus, -/...ben, ein Vers-
jäh, 1) plötzlich, unvermittelt: ein jäher Tod. maß, Übers. V 5. Eigw.: jambisch, [griech.]

318
Jar

Jahr

Monate
Jas
jeglicher, jeder, ein jeder: Pakete jeglichen In-
halts, [ahd.]
von jeher, schon immer.
Jehova, B Gott, [falsch von Jahwe] :

das jelängerjeligber, -s/-, 4> Geißblatt u. a.


jemals, irgendwann, jemand, -(e)s, -em oder -,
-en oder -, irgendeiner: irgend j.; j. anders, aber:
/. Fremdes; ein gewisser Jemand.
der Jemenite, -n/-n, Bewohner des arabischen
Staates Jemen. Eigw. jemenitisch.
:

jemine! ...ne:, Ausruf des Staunens: ojemine!


das [von lat. Jesu domine .Herr Jesus']
^Nackenjoch das Schulterjoch der Jenenser, -s/-, Jenaer, Einwohner der Stadt
Januskopf Joch Jena.
jener, jene, jenes, hinweisendes Fürwort, Übers.
der Jasmin, -s/-e, ein Zierstrauch, [pers.] F 40. [germ.]
Jason, Führer der Argonauten, [griech. ,der jenisch, gaunersprachlich, [zu: Gauner]
Heilung Bringende'] Jenny, weibl. Vorname, [von engl.: Jane]
Jasper, männl. Vorname, [niederd. .Kaspar'] jenseits dessen, auf der anderen Seite. Eigw.:
der Jas'pis, -(ses)/-se, trüber Chalzedon. [lat.- jenseitig, das Jenseits, -, überirdisches Reich
griech., orientalischen Ursprungs] er wurde ins J. befördert, ermordet.
der Jaß, ...sses oder -, ein Schweizer Kartenspiel. der Jenzener, f, Jenzer, -s/-, Schweiz.: M
Zeitw. ich jasse (habe gejaßt). der Jasser, -s/-,
: Enzianschnaps, [lat. gentiana]
M Schweiz. jemand, der Jaß spielt.
: die Jeremiade, -/-n, Klagelied; Gejammer.
der Jast, -es, M
alem.: 1) Gärung, Gischt. 2) Jeremia(s), B ein Prophet, [hebr.]
Eifer, Übereile, Fieberhitze, es jäst (hat gejäst), die Jerichorose, Pflanze des östlichen Mittel-
M alem. gärt, der Jäst, -es/-e,
: alem. Gär- M : meergebiets, [nach der Stadt in Palästina]
schaum; Käseabfall, [zu: gären] Jeröme je'rcvm, männl. Vorname, [franz. von:
ich jäte (habe gejätet) es, M
Schweiz. ich jätte : Hieronymus]
(habe gejättet) es, entferne Unkraut, [ahd.] der Jersey '<fja:si, -(s)/-s, eine Wirk- oder
ich jauche (habe gejaucht) es, dünge mit Jauche. Strickware: Wolljersey, das J., -s/-s, Trikot für
die Jajjche, -/-n, 1) flüssiger Stalldünger. 2) { Sportler, [nach der brit. Insel]
faulige Wundabsonderung. Eigw. jajichig. : Jesaja(s), Isaias, B Prophet, [hebr. ,Heil Gottes']
[slaw. Lw.] Jesse, griech. für hebr. Isai (Vater Davids).
der JäJjehert, -s/-e, hochsprachlich für: Juchart. der Jesuit, -en/-en, Mitglied des Ordens der
ich jauchze (habe gejauchzt; du jauchzest oder Gesellschaft Jesu. Eigw.: jesui tisch.
jauchzt), jubele laut, ich j. auf, stoße einen Jesus Christus, Wesfall: Jesu Christi, Wem-
Jubelschrei aus aufjauchzend lief das Kind ihr
: fall - - oder Jesu Christo, Wenfall - - oder Jesum
: :

entgegen, der Jauchzer, -s/-, Jubelruf, Juchzer. Christum, Anredefall - - oder Jesu Christe, der
:

[vom Jubelruf: juch!] Gottessohn, Heiland, [hebr. ,Gott hilft']


ich jajjle (habe gejault), heule, winsele: jaulende der Jet d^et, -(s)/-s, (Flugzeug mit) Düsenan-
Hunde, [niederd.] trieb Jumbo-Jet, ein Großraumflugzeug, [engl.]
:

die Jause, -/-n, österr. M


Nachmittagskaffee,
: der, das Jet, Jett.
Vesperbrot. Zeitw. ich jajjse (habe gejaust),
: der Jeton 3»'t5, -s/-s, Spielmarke, [franz.]
jajjsne (habe gejausnet). [slaw. Lw.] der Jet-Set d^et..., -(s), wohlhabende, mobile
der Jazz «fjts, -, aus den Spirituals und Blues internationale Gesellschaftsschicht, der Jet-
amerikanischer Neger entstandener moderner stream 'd3etstri:m, -(s)/-s, Zone maximaler
Musikstil: Jazzband; Jazzfan, [engl.; um 1900] Windgeschwindigkeit in 8-12 km Höhe über
je, 1) jedesmal: je zwei und zwei, immer zu der Erde, [engl.; zu: Jet]
zweien. 2) bei Komparativen: je - um so, je - der, das Jet(t) d^et, -(e)s, Gagat. [engl.]
desto, in demselben Maße wie je größer die Not, : jet.zo, f, noch D: jetzt, jetzt, im gegenwärtigen
um so näher die Hilfe; je mehr, desto besser. 3) Augenblick, heute: von j. an. Eigw. jet zig. :

je nach ..., je nachdem, in dem Maße wie, daran das Jetzt, -, die Jetztzeit, -, Gegenwart, [mhd.,
gemessen: wirst du hinfahren?, je nachdem, ob aus: je und zu]
ich gebraucht werde. 4) irgendeinmal, jemals: das Jeu 30.-,-sl-s, Glücksspiel, Kartenspiel, [franz.]
hat man so etwas je gehört? 5) immer: seit eh und die Jeunesse doree 30z' nes do're: , - -, vergnügungs-
je; je und je, immer, aber auch manchmal. 6) : süchtige reiche Großstadtjugend. [Paris 1794]
pro: je Kopf der Bevölkerung, [germ. Stw.] jeweilen, t, jeweils, immer im bestimmten
je!, Ausruf des Schreckens: ach je! [aus: Jesus] Augenblick, jedesmal: man trifft jeweils einen
Jean ja, männl. Vorname. Jeanne san, Jean- von beiden an, jeden zu seiner Zeit. Eigw. :

nette 3a'nct, weibl. Vornamen, [franz. von: jeweilig.


Johann, Johanna] Jg!, Abk. für: Jahrgang, Jgg., für: Jahrgänge.
die Jeans d^imz, Mz., Hosen aus Baumwollköper Jh., Abk. für: Jahrhundert.
Blue jeans. [engl.] das Jiddisch, -(s), dem -, Judendeutsch, Sprache
der Jeck, -en/-en, M
rhein. Geck. : aus deutschen Mundarten, hebräischen und
'

jedenfalls, wie vereinbart, wie erwähnt, be- slawischen Bestandteilen. Eigw.: jiddisch.
stimmt: ich rufe j. vorher an. jeder (gebeugt wie Handelsname für eine
der Jigger 'd3igdr, -s/-, 1)
ein Eigw.; stets klein geschrieben), ein belie- Maschine zum Färben von Gewebebahnen. 2)
biger, jedermann, alle: jedes Wort war zu ver- J, unterstes Rahsegel gewisser Viermaster, [engl.]
stehen ; jede anwesende Dame; jede der anwesenden Jim d3im, Jimmy 'd3imi, männl. Vornamen,
Damen; j. einzelne; am 1. Juli jedes (auch: jeden) [von: James]
Jahres; alles und jedes, ausnahmslos alles, jeder- der Jingo 'd3ingo:, -s/-s, Spottname der engli-
lei, von allen Arten, jedermann, jeder, alle schen Imperialisten, [um 1880]
Leute das ist nicht jedermanns Sache, jederseits,
: der Jitterbug 'd3itarbAg, -, ein Gesellschaftstanz,
auf jeder Seite, jederzeit, immer, in jedem [engl.; um 1935]
Augenblick; aber: zu jeder Zeit, jedesmal, jedes das Jiu-Jit su d3i:u 'd3itsu, -(s), waffenlose An-
einzelne Mal; aber: ein jedes' Mal. Eigw. : griffs- und Verteidigungskunst. [Japan.]
jedesmalig, jedoch, indessen, aber, hingegen. Joa chim, männl. Vorname, [hebr. ,der, den Gott
jedweder, jeder, [jeder: ahd. ,wer von beiden'] aufrichtet']
der Jeep d^i-.p, -s/-s, ein geländegängiger Kraft- der Job d33b, Gelegenheit zum Geldverdie-
-s/-s,
wagen, [wohl aus engl. g. p. = general purpose] nen, Stellung: er hat einen guten J. [engl.]

320
Jug
der Jobber 'djobar, -s/-, Börsenspekulant, [engl.] der Jour ju:r, -s/-s, t Empfangstag. die Jour-
Jobst, männl. Vorname, [von: Jodokus] naille 3ur'naljs, -, verantwortungslose Sensa-
das Joch, -(e)s/-e, 1) Geschirrteil für Ochsen, tionspresse, das Journal ,jur'na:l, -s/-e, 1) as
Abb. J 3; Sinnbild der Dienstbarkeit, Unter- Tagebuch. 2) Zeitschrift, Zeitung, der Journa-
werfung: das J. auferlegen, abwerfen, tragen. 2) lismus, -, Wesen der Presse, Eigenart ihres
ein Gespann Zugtiere. 3) Schultertrage, Abb. Stils, Tätigkeit für die Presse; auch auf Rund-
J 3. 4) Q
<% Querholz, Stütze (an Holzbrücken, funk und Fernsehen übertragen. Eigw.: jour-
Bogen), Abb. B 56, G
23. 5) altes Feldmaß. 6) nalistisch, der Journalist, -en/-en, Schriftsteller
Einsattelung in einem Gebirgskamm. das Joch- für Zeitungen, Zeitschriften u. a. die Journa-
bein, Wangenknochen, Abb. Sil. [germ.] listik, -, Zeitungswissenschaft, [franz.]
Jochen, männl. Vorname, [von: Joachim] jovial, leutselig, gutmütig, wohlwollend. Hptw. :

der Jockei 'd&ke:, auch: 'djaki, -s/-s, berufs- die Jovialität, -. [Astrologenwort: .jupiterhaft']
mäßiger Rennreiter, [engl.] jr., Abk. für: junior.
das Jod, -s, Zeichen: J, o
Element, [griech. Juan xu'an, männl. Vorname, [span. Johann']
,veilchenfarbig'] der Jubel, -s, lauter Freudenausbruch: J., Trubel,
der Jodel, -s/- oder -, Jodelgesang, ich jod(e)le Heiterkeit. Zeitw. ich jub(e)le (habe gejubelt).
:

(habe gejodelt), singe mit schnellem Wechsel Jubel..., 1) Freuden...: Jubelruf. 2) ein Jubiläum
von Kopf- und Bruststimme, der Jodler, -s/-, begehend: das Jubelpaar, Paar, das z. B. die
1) Jodelgesang. 2) jemand, der jodelt, [bayr., zu: silberne, goldene Hochzeit begeht, das Jubel-
jo! (Ausruf)] jahr, jedes 50. Jahr bei den Juden, jedes 25. in
das Jodoform, -s, ein keimtötendes Mittel, [zu der katholischen Kirche alle Jubeljahre, U sehr
:

Jod] selten, der Jubilar, -s/-e, die Jubilarin, -/-nen,


Jodokus, männl. Vorname, [kelt. ,der Kämpfer'] jemand, der ein Jubiläum begeht. Jubilate,
Joe djo:, männl. Vorname, [engl, von: Josef] dritter Sonntag nach Ostern, Übers. J 2. das
der Joga, -s, in Indien entwickelte Praxis geistiger Jubilä um, -s/...'lä|en, Gedenkfeier, besonders
Konzentration, [altind.] 25., 50. oder 100. Jahrestag, ich jubiliere (habe
der, das Jo ghurt, -s, cremeartige Sauermilch, jubiliert), 1) jubele. 2) singe (von Vögeln), [lat.]
[türk.] der Juchart, Jüchen, -s/-e, M südwestd. altes :

der Jogi, -s/-s, jemand, der Joga ausübt, [zu: Joga] Feldmaß, [zu: Joch]
Johann, männl., Johanna, weibl. Vorname. juchhe!, juchhej!, juchheidi!, juchhejras-
Johannes, 1) männl. Vorname. 2) Evangelist: sa(ssa)!, juchhejsa!, juchheißa!, juchhu!,
Johannesevangelium, das Johanni(s), -, Johan- Jubelruf, Jauchzer, [vom Jubelruf: juch!]
nistag, 24. Juni (nach Johannes dem Täufer). das, der Juchten, -s, 1) gegerbtes Rind- oder
die Johannisbeere, ein Beeren tragender Strauch Kalbleder, mit Birkenteeröl getränkt: Juchten-
Abb. B 17. das Johannisbrot, Fruchthülsen leder. 2) Bestandteil von Parfümen. Eigw. :

einer Südfrucht, das Johannisfeuer, Sonn- juchten, [russ.]


wendfeuer am Vorabend des Johannistages, der ich juchze (habe gejuchzt), jauchze, der Juchzer,
Johanniskäfer, ein Leuchtkäfer u. a. Käfer- -s/-, Jauchzer.
arten, der Johannistrieb, 1) zweiter Trieb ich jucke (habe gejuckt) 1) ihn, mich, verursache
mancher Bäume. 2) Ü späte Liebesregung, der eine kribbelnde Empfindung auf der Haut. 2) es
Johanniter, -s/-, Angehöriger eines geistlichen juckt mich, ich spüre eine brennende, kribbelnde
Ritterordens, [hebr. ,Gott ist gnädig'] Empfindung auf der Haut: der Finger juckt
ichjohle (habe gejohlt), heule, schreie, [mhd.] mich, es juckt mich am Finger, mir juckt der Fin-
John dyon, engl. Kurzform von Johann.
:
J. Bull, ger; dich juckt wohl das Fell?, U du willst wohl
Spitzname der Engländer seit 1712. Prügel? [westgerm.]
der Joint d^oint, -s/-s, selbstgedrehte Haschisch- der Jucker, -s/-, leichtes Wagenpferd, die Jucker-
zigarette, [engl.] leine, Leine aus 4 Zügeln, vgl. Abb. P 10.
das Jo-Jo, -s/-s, ein Geschicklichkeitsspiel, [alem.]
[malaiisch] Juda, wichtigster israelitischer Volksstamm.
der Joker, engl. 'dzoikzr, -s/-, Austauschkarte
: Judas, B männl. Eigenname, der J., -/-se, Ü Ver-
im Romme u. a. Spielen, [engl.] räter, der Judaskuß, in verräterischer Absicht
jokos, f scherzhaft, der Jokus, -/-se, U Spaß, [lat.] erzeigte Freundlichkeit, der Judaslohn, Bezah-
Jolanthe, weibl. Vorname, [spätgriech. ,die Veil- lung für Verrat (nach dem verräterischen Jünger
chenblüte'] Christi, Judas Ischariot). der Jude, -n/-n, An-
die Jolle, -/-n, leichtes Beiboot oder Segelboot, gehöriger 1) eines semitischen Volkes, 2) des
Abb. B 47. [niederd.] mosaischen Glaubens. Eigw.: jüdisch, die
Jona(s), B Prophet, [hebr. ,die Taube'] Judenkirsche, Name verschiedener Pflanzen.
Jonathan, männl. Vorname: Bruder J., früher das Judentum, -s, 1) die Gesamtheit der Juden.
scherzhafte Bezeichnung der Nordamerikaner. 2) die mosaische Religion, die Jüdin, -/-nen,
[hebr. .Gottesgeschenk'] weibl. Jude. [hebr. .Gottlob']
der Jongleur 3j'gh:r, -s/-e, Artist für Geschick- Judika, der 2. Sonntag vor Ostern, Übers. J 2.
lichkeitsübungen, ich jon gl ig re (habe jongliert), [lat. .richte!']
1) werfe und fange artistisch geschickt er jon- : die Judikation, -/-en, Beurteilung; Verurteilung.
gliert mit Bällen und Tellern. 2) Ü verfahre, for- judikatorisch, richterlich, die Judikatur, -/-en,
muliere geschickt und einfallsreich: er versteht Rechtsprechung, ich judiziere (habe judiziert),
mit Worten zu jonglieren, [franz.] t urteile, richte, [lat.]
die Joppe, -/-n, Jacke ohne Taille. Verkl. das : die Jüdin, jüdisch, -* Juda.
Joppchen, Jöpplein, -s/-. [ital. aus arab.] Judith, weibl. Vorname, [hebr. ,Frau aus Juda']
Jörg, Kurzform von: Georg. ich judiziere, -» die Judikation.
Josef usw., vgl. Joseph usw. Joseph, auch: das Judo, -(s), eine Kampfsportart, aus dem Jiu-
Josef,männl. Vorname. Josepha, auch: Josefa, Jitsu entstanden, der Judoka, -s/-s, Judo-
Josephine, auch: Josefine, weibl. Vornamen, kämpfer. [Japan.]
[hebr. ,Gott fügt hinzu'] die Jugend, -, 1) die Zeit, in der der Mensch
Jost, Kurzform von: Jodokus oder Justus. wächst und reift. 2) jugendliches Wesen. 3) junge
das J°*. -(s)/-s, ausgeschriebene Form des J. Leute die J. von heute. 4) M alem. Kleinkind
: :

das Jota, -(s)/-s, griechischer Buchstabe, Übers. Neugeborenes. Eigw. jugendlich, die Jugend-
:

G 36: er weicht kein J. davon ab, Ü nicht die bewegung, Bewegung zu Beginn des 20. Jahr-
Spur, beharrt darauf. hunderts, jugendfrei, für Jugendliche geeignet:
das Joule j«:/ oder d$aul, -(s)/-, Zeichen: J, der Film ist j. jugendgefährdend, eine Gefahr
Einheit der elektrischen Energie: / J., 1 Watt- für die Jugend darstellend: jugendgefährdende
sekunde. [J. P. Joule, engl. Physiker, 1818-89] Schriften ; aber die Jugend gefährdend, die Ju-
:

21 SB 321
Jug
gendherberge, Übernachtungsstätte für Ju- ihn j. bei Bekannten, jüngstens, jüngst (Um- .

gendliche, der, die Jugendliche, -n/-n, ein -r, Standswort), ein Tier jungt (hat gejungt), wirft
eine -, 5*s Person vom 14. bis 18. Lebensjahr. Junge, der, die Jungverheiratete, -n/-n, ein -r, :

die Jugendlichkeit, -, die Merkmale des Jung- eine-, erst kurze Zeit Verheiratete(r). [germ. Stw.]
seins! der Jugendstil, Kunstrichtung um 1900, der Juni, -(s)/-s, der 6. Monat, ÜBERS. J 2; vgl.,
vgl. ABB. S 73. die Jugendweihe, eine Feier August, der Junikäfer, ein Blatthornkäfer. [lat.]
freireligiöser Gemeinden (an Stelle der Konfir- junior, Abk.: jr., jun., der Jüngere, der Junior,
mation oder Kommunion), [von: jung; germ.] -s/...'oren, 1) Sohn (im Geschäftshaus). 2)
ich jugiere jy'ji.-ra (habe jugiert), Schweiz. M jugendlicher Sportler, [lat.]
urteile, [franz.] der Junker, -s/-, 1) früher: junger Adliger;
der Jugo slawe, -n/-n, Bewohner des südost- adliger Gutsbesitzer. 2) kurz für: Fahnenjunker.
europäischen Staates Jugoslawien. Eigw. jugo- : junkerhaft, junkerlich, herrisch, überheblich
slawisch. wie ein Junker, das Junkertum, -s, Stand und
das' Ju-Jutlsu d3u: 'd^utsu, -(s), reformierte Wesen des Junkers, [aus Jungherr; 16. Jh.]
Selbstverteidigung des Jiu-Jitsu. [Japan.] das Junktim, -s/-s, Verbindung mehrerer Ge-<
das Julfest, nordisches Weihnachtsfest, früher setzesvorlagen, die im Parlament gemeinsam
Fest der Wintersonnenwende, [germ.] behandelt werden sollen, [lat.]

der Juli, -(s)/-s, der 7. Monat, Übers. J 2; vgl. Juno, römische Göttin, der Hera gleichgesetzt.
August, [lat., nach Julius Caesar] junonisch, stattlich mit üppigen Formen eine
; :

Julia, weibl. Vorname. Julian, männl. Vorname. junonische Gestalt, [lat. .junge Frau']
Eigw.: julianisch, aber: der Julianische Kalen- die Junta 'xunta, -/...ten, Regierungs-, Volksaus-
der, vgl. Kalender. Juliane, weibl. Vorname, schuß: Militärjunta, [span.]
[vgl. Julius] die Junte, -/-n, M
Schweiz. Unterrock. :

die Julienne syli'cn, -, fadenförmig getrock- das Jüpchen, -s/-, M


sächs. Säuglingsjäckchen., :

netes Gemüse als Suppeneinlage, [franz.] die Jupe, -/-n, 1) M


südostd. Joppe. 2) oberd. : M
Julius, männl. Vorname, [nach dem altröm. ländlicher Frauenrock, der J. jvp, -s/-s, M
Geschlecht der Julier] Schweiz.: Damenrock, [franz.]
der Juliusturm, angesammelte öffentliche Gelder, Jupiter, höchster römischer Gott, der J., -s, ein'
[nach dem Spandauer Festungsturm, in dem der Planet, vgl. Übers. 22. A
Reichskriegsschatz aufbewahrt wurde] der Jupon zy'pö, -s/-s, f Unterrock, [franz.]
der Julklapp, -s, Weihnachtsgeschenk, durch Jupp, männl. Vorname, [westd. für: Josef]
vermummte Boten ins Zimmer geworfen, der die Jura, Mz. von: Jus, die Rechte: er studiert J.
Julmond, Dezember, [vgl. Julfest] der Jura, -s, eine erdgeschichtliche Formation,
der Jumper 'd^Ampdr,
-s/-, Strickbluse, [engl.] Übers. E 11. Eigw.: jurassisch.
die Jumpfer, -/-n, M
Schweiz.: Jungfer, Magd. Jürgen, männl. Vorname, [niederd. zu: Georg]
jun., Abk. für: junior, [lat.] juridisch, juristisch, die Jurisdiktion, -, Ge-
jung (jünger, am jüngsten), 1) in jugendlichem richtsbarkeit, die Juris jprudenz, -, Rechtswis-
Alter ein junger Mann; ein junges Mädchen; von
:
senschaft, der Jurist, -en/-en, Kenner der
j. auf; j. und alt, jedermann, aber: Junge und Rechtswissenschaft, die Juristerej, -, U Wissen-
Alte. 2) jugendlich: er fühlt sich auch in grauen schaft und Tätigkeit des Juristen, juristisch,
Haaren j.; aber: sie ist nicht mehr die Jüngste. rechtskundlich: juristische Person, rechtsfähige!
3) frisch, neu: junges Gemüse. 4) im Anfangs- Körperschaft, der Juror, -s/...'roren, Mitglied
stadium, erst seit kurzem: sie sind j. verhei- einer Jury, [lat.]
ratet. 5) späterer Zeit, der jüngeren Generation die Jurte, -/-n, Rundzelt aus Filz der inner-,
angehörig: Pitt der Jüngere, Abk.: d. J. aber: ; asiatischen Nomaden, [türk.]
die jüngere meiner Töchter, der Jungbrunnen, Ü die Jury Preisrichterausschuß, [franz.]
jy'n'.-, -/-s,
:

Quelle ewiger Jugend, das Junge, -n/-n, ein -s, das Jus, -/Jura, Recht, Rechtswissenschaft, [lat.]
Tierkind, der J., -n/-n, U auch -ns und Jungs, 1) : die, das Jus jy, -, eingedickte Fleischbrühe.
Knabe. 2) Lehrling, Handlanger Schiffsjunge. ; £ [franz.]
3) die blauen Jungs, Matrosen freundschaftlich ; just, t gerade, eben, justament, t genau, rieh-'
alter J. Verkl. das Jungchen, Jüngelchen, -s/-.
: tig; nun erst recht, [franz. -lat. 16. Jh.] ;

jungenhaft, unbekümmert oder derb wie ein ich justiere es, stelle genau ein,
(habe justiert) ©
Junge. Hptw. die Jungenhaftigkeit, -. der Jün-
: besonders Meßgeräte; prüfe Münzgewicht.
ger, -s/-, Schüler eines Meisters, besonders die Hptw.: die Justierung, -. der Justierer, -s/-J
zwölf Apostel Christi, die Jungfer, -/-n, ^Jung- jemand, der justiert; Münzprüfer, [lat. Kw.]
frau. 2) Zofe, Mädchen KammerJungfer. 3) Li-
: die Justifikatipn, -/-en, Rechtfertigung, die
belle, aber auch andere Tiere und Pflanzen. 4) Justihkatur, -/-en, Prüfung und Genehmigung!
Holz im Taljereep, Abb. 31. Verkl.: das K von Rechnungen, ich justinziere (habe justifi-
Jungferchen, Jüngferlein, -s/-. Eigw. jung- : ziert) es, 1) rechtfertige. 2) prüfe und genehmige
ferlich, die Jungfer im Grün, Schwarz- ,
Rechnungen, die Justitia, -, Gerechtigkeit (als
kümmel, die Jungfernfahrt, erste Fahrt eines Person), der Justitiar, -s/-e, Rechtsbeistand.
Schiffes, das Jungfernhäutchen, { Schleim- die Justiz, -, staatliche Rechtspflege, der Justiz-
hautfalte am Scheideneingang, Hymen, der irrtum', falsche Entscheidung eines Gerichts.
Jungfernkranz, die Jungfernschaft bezeich- der Justizmord, Verurteilung eines Unschuldi-
nender Kranz der Braut, die Jungfernrede, gen zum Tode, [lat.]

erste öffentliche Rede, die Jungfernschaft, -, Justus, männl. Vorname, [lat. ,der Gerechte']
Jungfräulichkeit; Magdtum. die Jungfernzeu- die Jute, -, südasiatische Bastfaser, [engl., altind.]
gung, -, Parthenogenese, die Jungfrau, 1) un- der Jute, -n/-n, Angehöriger eines germanischen
berührtes Mädchen; Sinnbild der Reinheit: die Volksstammes. Eigw.: jütisch.
Heilige J., Maria, die Mutter Gottes. 2) ohne Mz., Jutta, weibl. Vorname, [von Judith] :

ein Sternbild des Tierkreises, Übers. 22. A juvenil, jugendlich, [lat.]


jungfräulich, unberührt, rein, unverletzt. das Juwel, -s/-en, Kleinod, kostbarer Schmuck,
Hptw.: die Jungfräulichkeit, -. der Jung- besonders geschliffener Edelstein, der Juwelier,
geselle, unverheirateter Mann, das Junggesel- -s/-e, Goldschmied; Schmuckhändler, [franz.
lentum, -s, Wesen des Junggesellen, die Jung- Lw. ; spätes MA.]
gesellin, unverheiratete Frau, der Jüngling, der Jux, -es/-e, U Spaß, Scherz er hat es aus J. ge- :

-s/-e, junger Mann. Eigw.: jünglingshaft, macht. Zeitw. ich juxe (habe gejuxt), [zu: Jokus]
:

jüngst, 1) Superlativ von jung: die jüngsten ich juze(habe ge uzt), j M


Schweiz.: stoße einen Juch-
Ereignisse; aber: das Jüngste Gericht, Weltgericht, zer' bei Volksmusik aus. Hptw. der Juzer, -s/-. :

Gericht Gottes am Jüngsten (letzten) Tag. 2) jwd jotwe:'de:, U Abk. für: janz (ganz) weit
(Umstandswort) letzthin, vor kurzem: ich traf draußen, [berliner.]

322
Kaf

K
k, das K
ka:, -/-, stimmloser gesprengter Gau- die Kachel, -/-n, Platte aus gebranntem, meist
menlaut, Übers. 27, S 60. A glasiertem Ton, Abb. K 1 ; Steingut ; Ton-
k, Zeichen für: 1) Karat. 2) Kilo... schüssel, ich kach(e)le (habe gekachelt) es, be-
K, 1) »O Zeichen für: Kalium. 2) Zeichen für: lege mit Kacheln, lege mit Kacheln aus ein ge- :

Kelvin. kacheltes Bad. ich k. ein, U heize tüchtig, der


die Ka aba, -, Hauptheiligtum der Mohamme- Kachelofen, Abb. K 1. [lat. Lw.]
daner in Mekka, [arab. .Würfel'] die Kach ex|g, -/...'xi|en, { Kräfteverfall. Eigw. :

dieKaag, -/-en, einmastiges Küsten- und Fluß- kach ektisch. [griech.]


fahrzeug, [niederl.] die Kachle, -/-n, M
Schweiz. : große Tasse in
die Kabale, -/-n, f geheimer Anschlag, Ränke, Beckenform.
[franz. aus hebr.] die Kacke, -, V Kot. Zeitw.: ich kacke (habe
das Kabarett, -s/-e, 1) Kleinkunstbühne. 2) in gekackt), [lat. Lw.]
Fächer unterteilte Speiseplatte, der Kabaret- der Kadaver, -s/-, Tierleiche, der Kadaverge-
tist, -en/-en, Künstler beim Kabarett, [franz.] horsam, blinder Gehorsam, [lat.]
das Kaba,us chen, -s/-, U kleines Haus oder die Kade, -/-n, M
niederd. Deich, ich kade einen
:

Zimmer, [zu: Kabuse] Deich auf (habe aufgekadet), M


niederd. erhöhe. :

dieKabbala, -, jüdische Geheimlehre. Eigw. : die Kadenz, -/-en, 1) Tonfall am Ende eines
kabbalistisch, [hebr.] Satzes. 2) Art des Versausgangs. 3) j" den Schluß
ich kabb(e)le (habe gekabbelt), 1) mich, U streite herbeiführende Folge von Tönen und Akkorden.
mich in lustiger, harmloser Weise. 2) die See 4) cT ursprünglich improvisierter virtuoser Solo-

kabbelt, geht kabbel, $, ist von verschieden ge- teil im Instrumentalkonzert, ich kadenziere
richteten Strömungen gekräuselt, die Kabbelej, (habe kadenziert), führe eine Kadenz aus. ka-
-/-en, U lustiger, harmloser Streit, kabbelig, J, denziert, rhythmisch fallend, [lat.]
unruhig, ungleichmäßig, die Kabbelung, -/-en, der, M Schweiz.: das Kader, -s/-, Stamm-
3, das Kabbeln der See. mannschaft, [franz. ,Rahmen']
die Kabel, -/-n, M
niederd. Anteil, Losgewinn,
: der Kadett, -en/-en, 1) Zögling einer Erziehungs-
[germ. Stw.] anstalt für Offiziersanwärter: Kadettenanstalt,
das Kabel, -s/-, 1) (biegsame) isolierte elektrische 2) U Bursche, Schlingel, [franz. ; 1700] um
Leitung, Abb. K
1. 2) A starke Trosse. 3) Tele- der Kadi, -s/-s, Richter, [arab.]
gramm aus Übersee, ich kab(e)le (habe gekabelt) ich kadmi,ere (habe kadmiert) es, überziehe mit
(es), telegraphiere (es) nach Übersee, das Ka- einer Kadmiumschicht, das Kadmium, -s,
belgatt), Schiffskammer fürTauwerk, Abb. S 19. Zeichen: Cd, auch: Cadmium, Element, [lat.] o
dieKabellänge, ein Längenmaß der Schiffahrt. kaduk, f hinfällig, gebrechlich, ich kaduziere
der Kabelschuh, Anschlußklemme für elektri- (habe kaduziert) es, s*s schlage nieder, erkläre
sche Leitungen, Abb. K 1. [franz. Lw.] für ungültig oder verfallen, [lat.]
der Kabeljau, -s/-s oder -e, ein Speisefisch, der Käfer, -s/-, 1) Insekt mit hartem Hautpanzer,
Abb. F 23. [niederl. aus roman.] Abb. K 17. 2) U junges Mädchen: ein reizender
die Kabine, -/-n, 1) £ Wohn- und Schlafraum K. [westgerm. ,Nager']
an Bord. 2) kleiner abgeschlossener Raum: Um- das Kaff, -s/-s, U abgelegenes Dorf, [zigeuner.
kleidekabine, Badekabine, Abb. B 2. [franz.] gaw .Dorf]
das Kabinett, -s/-e, 1) kleines Zimmer. 2) Kunst- das Kaff, -(e)s, M
niederd. 1) Spreu. 2) Plunder,
:

sammlung; Sammlungsschrank. 3) Ministerrat, wertloser Kram, [ahd.]


Gesamtministerium, das Kabinettformat, Bild- der Kaffee, auch: ka'fe:, -s/-s, 1) Bohnen des
größe 100 x 140 mm. die Kabinettsfrage, Ver- Kaffeebaums: Kaffeebohne; Kaffee-Ersatz. 2)
trauensfrage, die Kabinettsorder, unmittelbare daraus bereitetes Getränk wir nehmen viel Milch
:

Anordnung des Herrschers, das Kabinett- in den K. (M sächs.: K. verkehrt). 3) Morgen-


stück, 1) Prachtstück. 2) Ü geschicktes Verhal- und Nachmittagsmahlzeit, Abb. K 2. vgl.
ten, Meisterstück, der Kabinettwein, besonders das K., -s/-s, meist: Cafd, Kaffeehaus, mit
guter Wein, [franz.] Konditorei verbundene Gaststätte, der Kaffee-
der Kabis, -/-, M oberd. weißer Kopfkohl, [lat.]
: klatsch, U Nachmittagsgesellschaft für Damen.
die Kabotage kabo'ta:3», -, Küstenschiffahrt. die Kaffeemühle, Abb. 21. die Kaffee-M
Zeitw. : ich kabotlgre (habe kabotiert). [franz.- schwester, Kaffeetante, jemand, der häufig
span.] zum Kaffeeklatsch geht, [arab.]
das Ka brio, -(s)/-s, U kurz für: Ka brio lett, ich kaff(e)le(habe gekaffelet), Schweiz.: M 1)
-s/-e, 1) Kraftwagen mit rückklappbarem Ver- knabbere, kaue hörbar. 2) trinke Kaffee (in
deck. 2) zweirädriger Einspänner, [franz.] Gesellschaft).
die Kabuse, Kabuse, -/-n, 1) 3, Kombüse. 2) U der Kaffer, -n/-n, 1) Angehöriger einer südafri-
lichtloser kleinerRaum, [niederd.] kanischen Völkergruppe. 2) U dummer Kerl.
der Kabyle, -n/-n, Angehöriger eines nordafri- [1 arab. ,Ungläubiger' 2 hebr.] ;

kanischen Berberstammes. Eigw. kabylisch. : der Käfig, -s/-e, mit Gitter umschlossener Raum
käch, M
Schweiz. kräftig, gesund (Kind, Obst).
: für Tiere, Abb. V
8; Sinnbild der Gefangen-

das Papier
die Stahlstäbe \der Abzug\
Bleimantel
die Wärmeröhre

Stromleitei
die Isolierschichten^
Stah b
|
"^ß
das Hochspannungskabel

die Seh

das isolierte Teilnehmerkab der Steg (d der Fuß


die Schusselkachel der Kachelofen
das Fernsprechkabel
(der Berliner Ofen)
Kachel

21* 323
Kaf

schaft: sie sitzt im goldenen K., Ü läßt sich durch des Kakaobaumes, Grundstoff eines Getränks
Geld binden, [lat. Lw.] und der Schokolade: Kakaobohne, [altmexikan.]
der Kafiller, -s/-, G Abdecker, [aus hebr.] ich kak(e)le (habe gekakelt), M
niederd.: 1) gak-
der Kafir, -s/-n, Nichtmohammedaner. [arab. kere (wie ein Huhn). 2) schwatze. kak(e)lig, M
.Ungläubiger'] niederd.: kraftlos.
der Kaftan. -s/-e, langer, mantelartiger Über- der Kakerlak, -s oder -en/-en, 1) Küchenschabe.
rock, [pers.] 2) Albino, [niederl. -ostind.]
der Käfter -s/-, das Käfterchen, -s/-,
. M mitteld. der Kaki, -, Khaki, das K., -, Khaki.
Kämmerchen. [lat.] die Kakophonifi. -/...'ni|en, Mißklang. ElGW.
kahl, leer, entblößt Wände; die Gegend ist
: kahle kakophonisch. [griech.]
k., ohne Wald; ein Mensch ist k., kahlköpfig, hat die Kaktee, -/...'te|en, der Kaktus, -/...'tejen,
eine Glatze; ein Schiff ist k., ohne Takelung; die ausdauernde, dickfleischige Pflanzenfamilie,
Raupen fressen den Wald k. - haben ihn kahlge- [griech. kaktos ,stachlige Pflanze']
fressen, der Kahlhieb, Kahlschlag, & vollstän- die Kalabasse, -/-n, Kalebasse.
diges Abholzen, Abb. F 34. das Kahlwild, V der Kala breser. -s/-, breitkrempiger Filzhut.
die geweihlosen weibl. Tiere und die Kälber [Kalabrien, Landschaft in Süditalien]
des Edel-, Elch- und Damwilds, [germ.] die Kalamität, -/-en, Not, Schwierigkeit,
-

der Kahm, -(e)s/-e, Schimmelüberzug auf ge- Klemme, [lat. ; 17. Jh.]
gorener Flüssigkeit. Eigw. kahmig, es kahmt : der Kalander, -s/-, Maschine zum Glätten
(hat gekahmt), bekommt eine Kahmhaut, [lat.] (Papier, Gewebe, Kunststoffolien). Zeitw. ich :

der Kahn, -s/ 2 e, 1) kleines Boot: wir fahren K. kaland(e)re (habe kalandert), kalan driere
2) Lastschiff auf Flüssen Lastkahn. 3) U Pan-
: (habe kalandriert) (es), [franz. aus niederl.]
toffel; Bett; Gefängnis, das Kahnbein, Kno- der Kalauer, -»/-, schlechter Wortwitz. Zeitw.:
chen der Hand- oder Fußwurzel, [germ.] ich kalau(e)re (habe gekalauert), [aus franz.
Kai, männl., auch: weibl. Vorname, [fries.] calembourg nach der Stadt Kalau]
der Kai, -s/-e oder -s, künstlich befestigte An- das Kalb, -(e)s/ 2 er, 1) junges Rind im ersten Jahr,
legestelle für Schiffe am Ufer: Kaimauer, Abb. F 26, R 22; Sinnbild der Dummheit und
Abb. H 3. [aus niederl. 17. Jh.] ; kindischer Albernheit. 2) Junges vom Edel-,
der Kaib, -/-er oder -en, M
alem. 1) Aas, Luder. : Elch- und Damwild. 3) Junges vom Wal. 4) Z,
2) Kalb. 3) Dummkopf, kajbe, alem. sehr, M : Auflager für die Wanten am Mast. 5) das
riesig, das Kajbel. -s/-, M
bayr.-österr. Kalb. : Goldene K., B altjüdisches Götzenbild; Sinnbild
die KaibereJ, -/-en, M
alem.: Verdruß. des Reichtums: der Tanz um das Goldene
der Kaiman, -s/-e, Gattung der Panzerechsen, K., das Streben nach Reichtum. Verkl. das :

Abb. E 1. [span.-indian.] Kälbchen, Kälblein, -s/-. die Kalbe, -/-n,


Kain, Sohn Adams, Mörder seines Bruders Abel. Färse, ich kalb(e)re (habe gekalbert), U benehme
das Kajnszeichen, U Spur der bösen Tat am mich albern, kichere dumm. Hptw. die Kal- :

Täter. [Altes Testament] berei, -/-en. Eigw. kalb(e)rig. das Kälberne,


:

der Kainit, -s/-e, kalihaltiges Mineral, Dünge- -n, ohne Geschlechtswort: -s, M
südd.: Kalb-
mittel, [griech.] fleisch, das Kalb(s)fell, t Ü Trommel, die Kalbs-
der Kaiser, -s/-, die Kaiserin, -/-nen, höchster milch, Thymusdrüse der Kälber, die Kalbsnuß,
Herrschertitel. Eigw. kaiserlich, als Titel:
: Fleisch von der Innenseite der Kalbskeule.
Kajserlich. die Kaiserinmutter, die Mutter es kalbt (hat gekalbt), 1) die Kuh k., wirft ein
des Kaisers, der Kajserling, -s/-e, ein Speise- Kalb. 2) der Gletscher k., @ es brechen Eisberge
pilz, der Kaisermantel, ein Schmetterling, der von ihm ab. [germ. Stw.]
Kaiserschmarren, eine Mehlspeise, der Kai- die Kaldaynen, Mz., M nord- und mitteld.:
serschnitt, Entbindung durch Bauchschnitt, das eßbares Eingeweide, [lat. Lw.]
Kaisertum, -s/ 2 er, 1) Kaiserreich. 2) ohne Mz., die Kalebasse, -/-n, Flaschenkürbis oder Frucht
Kaiserwürde, [germ. Lw. aus lat. Caesar] des Kalebassenbaums, Flasche daraus, [span.]
der Kajak, -s/-s, ein Paddelboot, Abb. B 48. das Kaleidoskop, -s/-e, Durchschaugerät mit
[eskimoisch] farbigen Mustern; Sinnbild ständig wechselnder
die Kaje, -/-n, M
niederd. Uferbefestigung. : Eindrücke. Eigw.: kaleido skppisch. [griech.]
die Kajüte, -/-n, Wohnraum auf Schiffen, Abb. das Kalendarium, -s/...ri|en, 1) Kalender, Ter-
M 20, S 48. [niederd.] minkalender. 2) Verzeichnis kirchlicher Gedenk-
der Kakadu, -s/-s, australisch-ostindischer Papa- tage, die Kaienden, Mz., Monatserster des alt-
gei, [malaiisch] römischen Kalenders, der Kalender, -s/-, 1)
der Kakao, auch ...'kau, -s, Pulver aus den Samen
: Verzeichnis der Tage des Jahres, Abb. 3. K
324
Kam
2) Zeitrechnung: der Julianische K., von Caesar
eingeführte Zeitrechnung; der Gregorianische K., der Bügel
vgl. gregorianisch, das Kalenderjahr, Zeit- die Lochung
raum vom 1. Januar bis 31. Dezember, [lat.]
die Kalesche, -/-n, leichter vierrädriger Ein-
spänner, Abb. W 2. [tschech.]
der Stand.
der Tischkaiende
das, die Kalevala, Kalewala, -, finnisches
der Abreißkalender
Nationalepos. >die Rückwand
der Kalfakter, -s/-, Kalfaktor, -s/...'toren, 1) der Block
Heizer, Schuldiener, Hausmeister. 2) Aushor-
cher, Schwindler, Schmeichler, [lat.]
ich kalfat(e)re (habe kalfatert) es, i, dichte ab
(an Schiffen), [ital., wohl aus arab.] dös Jahr der Tag
das Kali, -s/-s, 1) Kalium. 2) Kaliumoxyd. 3) der Wandkalender
Ätzkali. 4) Kalisalze, Düngemittel, [arab.] das der Taschenkalender
Blatt (die Seite)
Kalender
der Kaliban, -s/-e, häßlicher Unhold, [nach
der Gestalt in Shakespeares , Sturm'] der Wärmemenge: große K., Kilokalorie, Maß
das Kaliber, -s/-, 1) innere Rohrweite (bei Feuer- für die wärmebildende Fähigkeit der Nahrungs-
waffen); auch: Durchmesser des Geschosses. 2) mittel, der Kalorifer, -s/-s oder -en, Heißluft-
Zwischenraum zwischen Walzen im Walzwerk. ofen, das Kalorimeter, Gerät zum Messen von
3) @ ein Feinmeßgerät. 4) U Art: das ist einer Wärmemengen, [lat.]
vom gleichen K., ihm ebenbürtig, ich kali brigre die Kalotte, -/-n, 1) A Kugelhaube. 2) Kopf-
(habe kalibriert) es, bringe auf ein genaues Maß. tracht, Abb. 10. 3) H
f Schädeldach, [franz.]
...kalibrig, mit ... Kaliber: großkalibrig, [franz. der Kaipak, -s/-s, auch: Kolpak, 1) asiatische
aus arab.] Fellmütze. 2) Behang der Husarenmütze, [türk.]
der Kalif, -en/-en, ehemaliger Herrschertitel der kalt (kälter, am kältesten), 1) fühlbar arm an
Mohammedaner, das Kalifat, -(e)s/-e, Würde Wärme: ein kalter Ostwind; ich habe kalte Füße;
oder Reich des Kalifen, [arab. .Nachfolger'] kalte Ente, Ü eine Bowle; die Suppe ist schon k.;
das Kalifornium, -s, auch: Californium, Zei- ein kalter Schlag, Blitz, der nicht zündet; das
chen: Cf, künstlich hergestelltes Element, O Wetter soll k. bleiben, aber: dabei kann ich nicht
[nach Kalifornien in den USA] kaltbleiben, Ü ruhig, gelassen; Sekt muß man k.
der Kaliko, -s/-s, ein Baumwollgewebe, [nach der stellen, zum Abkühlen, aber: man will ihn kalt-
ostind. Stadt Kalikut] stellen, Ü ihm die Wirkungsmöglichkeit nehmen.
das Kalium, -s, O
Zeichen: K, ein Alkalimetall, 2) erregungslos, gefühlsarm: er sagte das ganz kl-
dessen Salze als Düngemittel dienen, [arab.] eine kalte Frau, Frau, die Liebesgefühlen unzu-
der Kalk, -(e)s/-e, bestimmte Kalziumverbin- gänglich, frigid ist; das läßt mich k. - hat mich
dungen gebrannter K., durch Brennen von Kalk-
: kaltgelassen, ist mir gleichgültig, aber: wir haben
Kalziumoxyd, ich kalke (habe
stein hergestelltes den Braten k. gelassen. 3) U tot: den haben wir
gekalkt)es, bestreiche, behandle mit Kalk, tünche kaltgemacht! ; aber: ich habe es k. gemacht,
(Wände), kalkig, kalkhaltig, kalkartig, weiß wie abgekühlt. 4) eine kalte Fährte, Fährte, V
Kalk, das Kalkpräparat, Arzneimittel mit Kal- die nicht mehr riecht. 5) kalte Farben, Ü Far-
ziumsalzen, der Kalkstein, ein Sedimentgestein, ben, in denen Blau und Weiß vorherrschen.
[lat. Lw.] 6) der kalte Krieg, Ü Feindseligkeiten zwischen
der Kalkül, -s/-e, 1) Berechnung, Überschlag. Staaten ohne Waffengewalt. Hptw. die Kälte, -. :

2) A
System für mathematische oder logische das Kaltblut, Pferderassen, hauptsächlich schwe-
Operationen, die Kalkulation, -/-en, Berech- ren Schlags, der Kaltblüter, Tier, dessen Kör-
nung, Vorausberechnung, der Kalkulator, -s/ perwärme nach der Umgebung schwankt, kalt-
...'toren, Rechnungsbeamter, kalkulatorisch, blütig, 1) 'S? mit wechselnder Körperwärme.
rechnerisch, ich kalkuliere (habe kalkuliert) es, 2) Ü beherrscht, geistesgegenwärtig; gefühllos.
1) berechne. 2) meine, erwäge, [franz., lat.] Hptw.: die Kaltblütigkeit, -. der Kälteein-
die Kalla, -/-s, Gattung der Aronstabgewächse bruch, plötzliches Sinken der Lufttemperatur.
Zierpflanze, [lat.] der Kältegrad, Temperatur unter 0°, Abb. A 8.
die Kalle, -/-n, junge G Frau, Geliebte; Prosti- die Kaltfront, Kälteeinbruch, die Kaltnadel-
tuierte, [jidd.] arbeit, Radierung ohne Ätzung, die Kaltschale,
die Kalli graphig, -, Schönschrift, Schön- kalte Bier- oder Obstsuppe, kaltschnäuzig,
schreibekunst. ElGW. kalli graphisch, [griech.]
:
|
U gleichgültig, ohne Mitempfinden. Hptw. die :

Kallio pe, Muse der erzählenden Dichtkunst, Kaltschnäuzigkeit, -. die Kaltwelle, Dauer-
[griech. ,die Schönstimmige'] welle mit chemischen Mitteln, [germ. .gefroren']
der Kallus, -/-se, { <$ Gewebeneubildung an der Kalter, -s/-, M oberd. Behälter; Schrank. :

Knochenbrüchen und Wundstellen. Eigw. : die Kaluppe, -/-n, M österr. : schlechte Hütte,
kallos. [lat.] baufälliges Haus, [slaw.]
der Kalmank, -s/-e, M niederd.: gemustertes der Kalvari enberg, Kreuzigungsort Christi oder
wollenes Gewebe. Eigw. : kalmanken. Nachbildung, [lat. , Schädelstätte']
der Kalmar, -s/...'mare, zehnarmiger Kopf- kalvinisch. Kalvinisch, auf den Reformator
füßer mit schwimmtüchtigen Flossen, [lat.] Calvin bezüglich ;' vgl. ÜBERS. E 4, C. der Kal-
der Kalmäuser, -s/-, t iE Stubenhocker, Schul- vinismus, -, Lehre Calvins. Eigw.: kalvini-
fuchs, [wohl lat. calamus .Schreibrohr'] stisch. der Kalvinist, -en/-en, Anhänger des
die Kalme, -/-n, Windstille, der Kalmengürtel, Kalvinismus.
die Kalmenzone, Gebiet schwacher, veränder- Kalypso, eine griechische Nymphe, [aus der
licher Winde und häufiger Windstillen, [franz.] Odyssee]
der Kalmuck, -(e)s/-e, haariges Gewebe, der die Kalyp
tra, -/...tren, <$> Wurzelhaube, [griech.]
Kalmück, -en/-en, Kalmücke, -n/-n, Ange- ich kalziniere (habe kalziniert) es, entwässere
höriger eines mongolischen Volkes. durch Glühen. Hptw.: die Kalzination,
der Kalmus, -/-se, eine schilfförmige Sumpf- Kalzinierung, -. der Kalzit, -(e)s/-e, Kalkspat.
staude, [lat. -griech.] das Kalzium, -s, auch: Calcium, *0 Zeichen:
der Kalo, -s/-s, t Gewichtsverlust, besonders Ca, ein Leichtmetall, [lat.]
beim Versand, [ital.] ich kam, von: ich komme.
die Kalokagathie, -, Vereinigung von Schönem die Kamarilla, auch: ...'rilja, -/...llen, auch:
und Gutem, altgriechischesBildungsziel. [griech.] . ..'riljdn, intrigierende Hofpartei, [span. 1820] ; um
das Kalomel, -s, Quecksilber-I-Chlorid. [griech.] kambial, 1) & auf Wechsel bezüglich. 2) 4> auf
die Kalorig, -/...'ri|en, Zeichen: cal, Maßeinheit das Kambium bezüglich, das Kambium, -s/

325
Kam

...bi|en, <$> Bildungsgewebe in Stengeln, Stäm- Flachs, Wolle. 3) es, füge zwei Balken senkrecht.
men, Ästen, Wurzeln, [lat. Kw.] ich k. es aus, entferne mit dem Kamm, ich
der Kambo dschaner, -s/-, Bewohner des süd- kämm(e)le (habe gekämmelt) es, kämme fein
ostasiatischen Staates Kambodscha. Eigw.: (Wolle), die KämmereJ, -/-en, 1) Wollkämme-
kambodschanisch. rei. 2) -+die Kammer, das Kammgarn, 1) ein
das Kambrium, -s, eine erdgeschichtliche For- Garn aus gekämmter langer Wolle oder Chemie-
mation, ÜBERS. E 11. ElGW.: kam
brisch. fasern. 2) Gewebe daraus, der Kammgriff,
die Kamee ...'me:(3), -/...'me|en, geschnittener ein Griff beim Geräteturnen, Abb. 24. der T
Stein mit erhabenem Relief, Abb. 9. [franz.] G Kämmling, -s/-e, Spinnerei: auf der Kämm-
das Kamel, -s/-e, 1) eine Familie der paarhufigen maschine ausgekämmte Kurzfasern, die Kamm-
Wiederkäuer. 2) U als Schimpfwort: du K.!, muschel, eine Muschelgattung; vgl. Silben-
Dummkopf! [griech. aus altsemit.] trennung Übers. S 53. [germ. Stw.]
die Kamelie ...t'a, -/...li|en, rot- oder weißblühen- die Kammer, -/-n, 1) kleines (nicht heizbares)
der Zierstrauch, [nach G. J. Kamel, 1661-1706] Zimmer: Dachkammer. 2) abgeschlossener
die Kamellen, Mz., U : olle K., Altbekanntes, Raum, z. B. im Bergwerk, Laderaum der Hand-
[niederd. .Kamille'] feuerwaffen, Abteilung der Schleuse, Abb. S 27,
der Kamelott, -(e)s/-e, einGewebe, [franz.] in Öfen. 3) { Hohlraum im Herzen: Herzkam-
die Kamera, Gerät zum Aufnehmen von
-/-s, mer. 4) Gerichtshof von mehreren Richtern:
Bildern, auchTönen, vgl. Abb. P 13, F 21 Fern- : Strafkammer. 5) Namensbestandteil vieler Aus-
sehkamera; Kameramann, Abb. F 15. [lat.] schüsse und Behörden: Ärztekammer ; Gewerbe-
der Kamerad, -en/-en, die Kameradin, -/-nen, kammer. 6) Volksvertretung im Parlament: Ab-
Gefährte, Gefährtin innerhalb einer Gemein- geordnetenkammer. 7) &
Aufbewahrungsort für
schaft: die Spielkameradin; der gute Kamerad, Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenstände. 8)
die Kameradschaft, -/-en, 1) gegenseitige Ver- t Behörde eines Fürsten: Hofkammer. Verkl.:
bundenheit, Hilfsbereitschaft innerhalb einer das Kämmerchen, Kämmerlein, -s/-. der
Gemeinschaft. 2) Gemeinschaftsgruppe, ka- Kammerdiener, Diener für den persönlichen
meradschaftlich, hilfsbereit wie ein guter Bereich eines hochgestellten Herrn, die Kämme-
Kamerad. Hptw.: die Kameradschaftlich- reJ, -/-en, 1) Finanzverwaltung einer Gemeinde.
keit,-. [lat. verwandt mit Kammer]
; 2) -* der Kamm, der Kämmerer, -s/-, 1) ein
die Kamerali Mz., Kameralwissenschaft,
en, Beamter am Fürstenhof. 2) Leiter der Finanz-
t Verwaltungsangelegenheiten Staatswissen- ; verwaltung einer Gemeinde, der Kammer-
schaft, der Kameralist, -en/-en, t Staats- jäger, 1) früher: Jagdbedienstete eines Jagd-
wissenschaftler, die Kameralistik, -, staatliches herrn. 2) jemand, der beruflich Ungeziefer ver-
Kassen- und Abrechnungswesen f Finanzwis- ;
nichtet, die Kammerjungfer, Dienerin einer
senschaft. ElGW.: kamer alistisch. [lat.] hochgestellten Dame, Zofe, der Kammer-
die Kameruner, -/-, Kamerunnuß, Erdnuß, Junker, Hoftitel für jüngere Hofbeamte, das
[zu: Kamerun in Westafrika] Kammerkätzchen, U Zofe, der Kämmerling,
Kamilla, weibl. Vorname, [vgl. Camilla] -s/-e, t Kammerdiener, die Kammermusik,
die Kamille, -/-n, Name mehrerer würziger für wenige Einzelinstrumente bestimmte Musik.
Korbblütler: Kamillentee, [spätlat. aus griech.] der Kammersänger, Titel für Sänger, das
Kamillo, männl. Vorname, [zu: Camillus] Kammerspiel, Bühnenspiel für kleinere Räu-
der, M
Schweiz, auch: das Kamin, -(e)s/-e, 1) me, der Kammerton, der für alle Musikinstru-
Schornstein. 2) offene Feuerstätte mit Rauch- mente gültige Stimmton. [aus lat. -griech.]
fang, Abb. K
4. 3) schmaler, steiler Felsspalt. das Kammgarn usw., -* der Kamm.
der Kaminfeger, Kaminkehrer, -s/-, Schorn- die Kamöne, -/-n, altrömische Quellnymphe;
steinfeger, [ahd. aus lat. -griech.] Muse, [griech.]
das Kamisol, -(e)s/-e, Unterjacke, Wams, [franz.] der Kamp, -(e)s/-e, M
niederd.: eingezäuntes
der Kamm, -(e)s/ 2 e, 1) Gerät zum Ordnen Land (meist Viehweide), [lat. Lw.]
der Haare, Abb. K
4: man darf nicht alles die Kampa gne t Feldzug. 2)
...'panjd ,-/-n, 1)
über einen K. scheren, Ü geistlos gleich behan- jährliche Betriebszeit bei nicht ständig arbeiten-
deln. 2) 15J häutiger Auswuchs auf dem Kopf, den Unternehmen ; Erntearbeit. 3) Ü zweckgerich-
besonders bei Hühnern, Abb. H
27 ihm schwillt : tete Unternehmung: Wahlkampagne, [franz.]
der K., U er wird übermütig (wie der Hahn). der Kampanile, -/-, Campanile.
3) Nackenstück, Vorderrücken des Schlacht- die Kampanje, -/-n, t A Aufbau auf dem hinte-
viehs, Abb. F 26, und Wildschweins; oberer ren Schiffsoberdeck, [niederl.]
Teil des Pferdehalses, Abb. P 10. 4) oberster die Kampanula, -/-s,Campanula.
Teil einer Erhebung, Grat, Krone: Gebirgs- der Kämpe, -n/-n, 1) D Kämpfer, streitbarer
kamm, Abb. B 20; K. eines Dammes, einer Woge. Ritter. 2) M
nordd. Eber, ich kamp(e)le mich
:

5) Q
eine Balkenfügung. 6) Weberei: Blatt: (habe mich gekampelt), M
besonders mitteld.:
Weberkamm. 7) Flachsriffel. Verkl.: das balge mich, [niederd. Form von: Kämpfer]
Kämmchen, Kämmlein, -s/-. ich kämme der Kampf, -(e)s/ £ e, um, gegen etwas, Streit, Rin-
(habe gekämmt), 1) mich, ihn, ordne die Haare. gen, mit dem Ziel, etwas zu erwerben oder zu
2) es, schlichte, ordne, glätte, besonders Haare, besiegen: erst nach Kämpfen wurde er Sieger;

326
Kan
der K. ums Dasein; die Kampfkraft der Truppe.
die Kampfbahn, Platz für Wettkämpfe, Stadion.
ich kämpfe (habe gekämpft), 1) mit ihm, gegen
ihn, suche ihn, es zu besiegen, zu vernichten.
2) für ihn, setze mich für ihn ein. 3) etwas, um
suche es zu schützen oder zu erwerben, ich k.
mich ab, Ü arbeite mich müde: sie sieht abge-
kämpft aus. ich k. gegen etwas an, bekämpfe, leiste
Widerstand: gegen diese Entscheidung habe ich
vergeblich angekämpft, ich k. es aus, 1) kämpfe zu
Ende. 2) Ü setze mit Energie durch, der Kämp-
fer, -s/-, 1) jemand, der für etwas kämpft,
Krieger. 2) Sportler im Wettkampf: Wettkämp-
fer. 3) Q
Bauglied über einem Kapitell, Abb.
B 44, G
23; Querholz am Fenster, Abb. F 12.
kämpferisch, den Kampf betonend, der
Kampf hahn, U streitsüchtiger Mensch, kampf-
los, ohne Kampf, der Kampfrichter, Richter
im Wettkampf, Preisrichter, der Kampfstoff,
Mittel zur Bekämpfung eines Gegners chemische
^>(l) Meer^S^/, Kanal
:

Kampfstoffe, kampfunfähig, nicht fähig zu


kämpfen. Hptw. die Kampfunfähigkeit, -.
:

[lat. Lw.; Q
zu lat. capreo .Strebebalken'] K 6. ich kanalisiere (habe kanalisiert) es, 1)
der Kampfer, -s, eine aromatische Verbindung versehe mit einer Kanalisation (Stadt). 2) baue
für technische Zwecke und als Heilmittel, [arab. zu Kanälen aus, mache schiffbar (Fluß). Hptw.
aus ind.] zu 2: die Kanalisigrung, -/-en. [lat.]
ich kampiere (habe kampiert), lagere im Freien, das Kanapee ...e:, -s/-s, t Sofa, [franz. aus lat.-
[franz.; 17. Jh.] griech.]
der Kam tschadale, -n/-n, Bewohner der nord- der Kanari envogel, Finkenart. der Kanari er, |

asiatischen Halbinsel Kamtschatka. -s/-,Bewohner der Kanarischen Inseln.


der Kanaa niter, -s/-, vorisraelitischer Bewohner der Kanaster, -s/-, t der Knaster.
Kanaans. ElGW. : kanaa naisch, kanaa ni- kand, M
Schweiz. kant. :

tisch. [Kanaan, vorisraelit. Palästina] die Kandare, -/-n, Teil des Pferdezaums, Abb.
der Kanadi er, -s/-, 1) Bewohner des nord- P 10: man muß ihn an die K. nehmen, Ü streng
amerikanischen Staates Kanada. 2) ein Sport- behandeln, [ungar. Lw.]
boot. Eigw. kanadisch.
: die Kandel, -/-n, der K., -s/-n, oberd. 1)M :

die Kanaille ...'naljd, -/-n, Schuft, Schurke; Kanne. 2) Dachrinne, ich kand(e)le (habe
Pöbel, Pack, [franz.] gekandelt), M
oberd.: 1) es, kehle aus. 2) es kan-
der Kanake, -n/-n, Eingeborener der Südsee- delt, rinnt in Strömen. [1 zu Kanne, 2 zu Kanal]
: :

inseln, [hawaiisch] der Kandelaber, -s/-, hoher Leuchter, Abb. K 4.


der Kanal, -sl"e, 1) künstlicher Wasserlauf als [franz. ; um 1800]
Schiffahrtsweg, Abb. K
oder zur Be- und
5, der Kandelzucker, M oberd. Kandiszucker.:

Entwässerung. 2) Rohr, Leitung: ich habe den der Kandidat, -en/-en, 1) Abk.: cand., Prüfling:
K. voll, U habe es satt. 3) Meeresstraße Ärmel- : K. der Philosophie, Abk.: cand. phil. 2) Be-
kanal. 4) $ Verdauungsweg Magen-Darm-K. : werber: Wahlkandidat, ich kandidiere (habe
5) TT Übertragungsweg für eine Nachricht. 6) Ü kandidiert) für einAmt, bewerbe mich darum.
geheime Verbindung: durch unbekannte Kanäle Hptw.: die Kandidatur, -/-en. [lat.]
gelangte das Geheimdokument an die Presse. ich kandiere (habe kandiert) es, überziehe
Verkl. das Kanälchen, -s/-. die Kanalisation,
: mit Zucker (Früchte), der Kandis, -, aus großen
-/-en, Anlage zur Ableitung der Abwässer, Abb. Kristallen bestehender Zucker: Kandiszucker,

[-die Schmutzwasserrinne (der Abwasserkanal, der Straßenkanal)

Kanalisation

327
Kan

gekantet hochkant
• Kanzelfußjyl —
Kanüle
(der Trokar) Kante Kanon Kanzel

Abb. Z 12. die Kandisfrucht, Kanditen, Mz-, Kirchenrecht; das kanonische Alter, gefordertes
kandierte Frucht, [ital. aus arab.] Mindestalter, [griech. .Maßstab']
der Kanejl, -s/-e, ein Zimt, [franz. -mittellat.] <fieKanonade,-/-n,Geschützkampf,Beschießung.
*r Kanevas, -/-, Gitterleinen, [franz.] d« Kanone, -/-n, 1) Flachbahngeschütz; älter:
das Känguruh, -s/-s, ein Beuteltier, [austral.] Geschütz überhaupt. 2) U Könner auf einem
das Kanin, -s/-e, Kaninchenfell, das Kanin- Gebiet: er ist eine K. in Physik, im Weitsprung,
chen, -s/-, eine Hasengattung, [lat. cuniculus] das Kanonenfutter, U Truppen, die ohne Sinn
der Kanisi, -s/-, M
Schweiz.: Katechismus. geopfert werden, der Kanonenofen, Abb. O 1.
der Kanister, -s/-, ein Behälter für Flüssigkeiten, der Kanonenschlag, ein Feuerwerkskörper, der
Versandkanne, Abb. K 4. [lat.] Kanonenstiefel, Abb. T 17. der Kanonig r,
derKanker, -s/-, Weberknecht, & [germ.] Bedienungsmann am Geschütz, ich kano-
-s/-e,
kan kros, { krebsartig, [lat.] nlere (habe kanoniert) es, 1) t beschieße mit
ich kann (konnte, habe gekonnt; wir können, ihr Kanonen. 2) Ü gebe einen harten Schuß auf das
könnt, sie können), 1) es, etwas tun, vermag, bin Tor ab (Fußball), [ital.]
imstande, es ist mir möglich er hat es nicht ver-: der Kanoniker usw., kanonisch, -» der Kanon.
gessen können; ich k. nicht mehr, bin am Ende der Kanossagang, U demütigende Bitte : ich muß
meiner Leistungsfähigkeit. 2) verstehe, beherr- den Gang nach Kanossa antreten. [Canossa, wo
sche: er k. Russisch. 3) darf: jetzt kannst du Heinrich IV. 1077 vor dem Papst Buße tat]
hereinkommen. 4) es ist möglich, daß ...: der das Känozoikum, -s, auch: Neozoikum, ein
Brief k. verlorengegangen sein. 5) für etwas, dafür, Erdzeitalter, Übers. E 11. Eigw.: känozoisch,
bin schuld: dafür k. ich nichts. 6) es über ihn, auch: neozoisch. [griech.]
t vermag, habe Einfluß, die Kann-Bestim- kant, auch: kand, M
Schweiz.: leicht, mühelos,
mung, nicht bindende Bestimmung, [germ. rechtzeitig.
Stw., verwandt mit: kennen und Kunst] der, das Kantar, -s/-e und bei Gewichtsangaben -,
die Kanne,
-/-n, 1) Gefäß für Flüssigkeiten, t morgenländisches Handelsgewicht, [arab.]
Abb. G 7.
2) altes Flüssigkeitsmaß. Verkl. das : die Kantate, -/-n, Gesangswerk mit Chor, Einzel-
Kannchen, Kannlein, -s/-. der Kannegießer, stimmen und Orchester. K., der vierte Sonntag
Stammtischpolitiker, politischer Schwätzer. nach Ostern, Übers. J 2. [lat. .singet!']
Zeitw. : ich kannegieß(e)re (habe gekanne- ich kante (habe gekantet) es, 1) stelle auf die
gießert), [ahd. aus lat. Kannegießer, Gestalt
; Kante, Abb. K 7. 2) versehe mit einer Kante.
aus einem dän. Lustspiel von Holberg] 3) (ab), beseitige scharfe Kanten, Abb. K 7. 4)
der Kännel, -s/-, M
Schweiz.: Dachrinne, Traufe. J, setze die Segel bei Windwechsel richtig, die
ich kannell^re (habe kanneliert) es, versehe mit Kante, -/-n, 1) Schnittlinie zweier Flächen,
Rillen (Säule), kehle aus. Hptw. die Kanne- : Abb. K 7, K 47: es steht auf der K., im labilen
ljgrung, -/-en. die Kannelur, -/-en, Kanne- Gleichgewicht, wobei es bald umkippen muß;
lüre, -/-n, senkrechte Rille am Säulenschaft, sie hat etwas auf die hohe K. gelegt, Ü gespart.
Abb. S 9. [aus lat.] 2) Rand, z. B. Besatz an Kleidern Webkante. :

der Kannibale, -n/-n, Menschenfresser; Ü bru- Verkl.: das Käntchen, Kantlein, -s/-. ElGW.:
taler Mensch, kannibalisch, menschenfresse- kantig, der, das Kantel, -s/-, Lineal mit qua-
risch; Ü wild und grausam, der Kannibalis- dratischem Querschnitt, ich kant(e)le (habe ge-
mus, -, l)Menschenfresserei. 2) das Auffressen © kantelt) es, 1) versäubere mit Schlingenstich
von Artgenossen, [span. nach indian. Ka- (Stoffrand bei Nähten). 2) t stelle auf die Kante.
raibe] 3) t ziehe Linien mit dem Kantel. der Kanten,
der Kannitverstan, -s/-e, Ü Tölpel. [Schwank- -s/-, Anschnitt und Endstück vom Brot, Abb.
figur; niederl. ,kann nicht verstehen'] B 55. der Kanthaken, Werkzeug zum Wenden
ich kannte, von ich kenne. : schwerer Bauhölzer, Abb. H
4: wir werden ihn
der Kanon, -s/-s, l)Maßstab, Richtschnur, Regeln, beim K. fassen, U am Kragen packen, Ü ener-
z. B. für die Proportionen des menschlichen gisch zur Verantwortung ziehen, das Kantholz,
Körpers, Abb. K
7. 2) ohne Mz., die als echt Bauholz mit rechteckigem oder quadratischem
anerkannten Schriften der Bibel. 3) stilles Gebet Querschnitt, [lat. Lw.]
bei der Messe. 4) $ mehrstimmiges Tonstück, der Kanter 'kentar, -s/-, Pferdesport: leichter
indem die Stimmen in einem gewissen Abstand Galopp, [engl.]
nacheinander mit der gleichen Melodie ein- die Kantharide, -/-n, Familie der Blasenkäfer,
setzen. 5) eine Schriftgröße. 6) Verzeichnis z. B. spanische Fliege, [griech.]
der Heiliggesprochenen. 7) Mz. : Kanones, der Kantharos, -/...roi, ein altgriechisches Gefäß,
kirchliche Rechtsvorschrift, der Kanoniker, Abb. B 16. [griech.]
-s/-, Geistlicher einer Domkirche, die Kanoni- die Kantilene, -/-n, gesangsmäßig gebundene
sation, -/-en, Heiligsprechung, kanonisch, 1) Tonfolge, [ital.]
einem Kanon angehörend, maßgebend. 2) kir- dieKantine, -/-n, Speise- und Verkaufsraum in
chenrechtlich: kanonisches Recht, katholisches Kasernen und Betrieben, [ital.]

328
Kap

das Polster
(mit Eierstab)

das ionische Kapitell


das Knospenkapitell
/der Abakus(die Deckplatte)

der Kelch " '

das korinthische Kapitell Kapitell das Würfelkapitell Kappe Badekappe

das Kantje, -s/-n, Tonne mit Salzheringen, Schmelztiegel, der Kapellmeister, Orchester-
[niederl.] leiter, [ital. aus lat. 4 franz. aus lat. cupa ,Faß']
;

der Kanton, -s/-e, 1) Gliedstaat der Schweiz. 2) die Kaper, -/-n, ein Gewürz, [lat.-griech.]
Verwaltungsbezirk in Frankreich und Belgien. der Kaper, -s/-,t Schiff, das mit staatlicher Er-
3) f Wehrverwaltungsbezirk in Preußen. ElGW. mächtigung feindliche Handelsschiffe aufbringt.
kantonal, ich kantoniere (habe kantoniert) ich kap(e)re (habe gekapert) es, Vi erbeute als
ihn, f lege Truppen in Quartier. Hptw.: die Kaper ein Schiff. 2) Ü eigne mir an, mache
Kantonjgrung, -/-en. der Kantonist, -en/-en, zur Beute. Hptw.: die Kaperej, -. [niederl.]
1) f dienstpflichtiger Rekrut. 2) er ist ein un- der Kapetinger, -s/-, Angehöriger eines französi-
sicherer K., Ü unzuverlässig (eigentlich Fahnen- schen Herrscherhauses (987-1328). [HugoCapet]
flüchtiger), der Kantönligeist, -es, U engstirniger das Kapfenster, M ostmitteld. vorspringendes
:

Lokalpatriotismus, [franz.] Dachfenster, [wohl zu mhd. kapfen .schauen']


der Kantor, des Kirchenchors
-s/...'toren, Leiter ich kapijere (habe kapiert) es, U begreife: schon
und Organist, das Kantorat, -(e)s/-e, Amt des kapiert! [lat.]
Kantors, die Kantorej, -/-en, 1) Wohnung des die Kapillare, -/-n, 1) { feinstes Blutgefäß,
Kantors. 2) Kirchenchor. [lat. , Sänger'] Haargefäß. 2) Physik: enges Röhrchen, Haar-
der Kan tschu, -s/-s, kurze, dicke Lederpeitsche, röhre. ElGW. kapillar, die Kapillarität, -, das
:

[russ.-türk.] Verhalten von Flüssigkeiten in Kapillaren, [lat.]


der Kantus, ID Gesang: wir lassen einen
-/-se, kapital, 1) hauptsächlich, besonders. 2) (J groß,
K. steigen, singen ein Lied, [lat.] stark, mit schönem Geweih: ein kapitaler Hirsch,
das Kanu, -s/-s, 1) Einbaum der Naturvölker. 2) das Kapital, -s/...li|en oder -e, 1) zinsbringend
Sportboot mit Paddel, Abb. B 48. [karib.] angelegte Geldsumme: die Zinsen wurden zum
die Kanüle, -/-n, f 1) Hohlnadel zu Einspritzun- K. geschlagen. 2) jedes ertragbringende Vermö-
gen, Abb. K
7. 2) nach Luftröhrenschnitt in die gen: er willJC. daraus schlagen, U Gewinn dar-
Luftröhre eingesetztes Röhrchen, [franz.] aus ziehen. 3) die in einem Unternehmen in-
der Kanute, -n/-n, Kanufahrer, [zu: Kanu] vestierten Mittel: Fremdkapital. Kapital...,
die Kanzel, -/-n, 1) Predigerstand in der Kirche, Haupt...: der Kapitalfehler, Hauptfehler; das
Abb. K 7, A 10. 2) Lehrstuhl an Hochschulen. Kapitalverbrechen, Schwerverbrechen, das Ka-
3) V Hochsitz, Abb. J 1. 4) Führerraum des pitalband, -(e)s/ 1'er, auch: Kaptalband,
Flugzeugs, ich kanz(e)le ihn ab (habe ab- Bandgewebe mit Wulstkanten am Buchrücken,
gekanzelt), U tadele heftig, das Kanzellariat, Abb. B 58. der Kapitalbuchstabe, Großbuch-
-(e)s/-e, t 1) Kanzlerschaft. 2) Kanzlei, ich kan- stabe, die Kapitalgesellschaft, eine Handels-
zelljgre (habe kanzeliiert) es, streiche, um ungül- gesellschaft, die als juristische Person behandelt
tig zu machen, die Kanzlej, -/-en, Dienstraum; wird, ich kapitalisiere (habe kapitalisiert) es, be-
Dienststelle; Ausfertigungsbehörde, das Kanz- rechne auf den Kapitalwert. Hptw. die Kapita- :

lejformat, Papiergröße (33 x 42 cm), die Kanz- lisation, Kapitalisierung,- -en. der Kapitalis-
leisprache, der Kanzleistil, Sprachstil der mus, -, ein Wirtschaftssystem. ElGW. kapita- :

Kanzleien (seit 15. Jh.). der Kanzler, -s/-, 1) listisch, der Kapitalist, -en/-en, 1) jede Person,
leitender Minister: Bundeskanzler. 2) Vorsteher die Kapital besitzt. 2) U Unternehmer, kapital-
einer Kanzlei, besonders der Staatskanzlei. 3) kräftig, zahlungsfähig, vermögend Hptw. :

Kurator einer Universität, die Kanzlerschaft, -, die Kapitalkraft, der Kapitalmarkt, Markt
Amt des Kanzlers, der Kanzlist, -en/-en, Kanz- für langfristige Kredite und Geldanlagen, [lat.]
leibeamter, [lat. Lw.] das Kapital, -s/-e, seltener für: Kapitell.
die Kanzone, -/-n, 1) lyrische Gedichtform. 2) das Kapitälchen, -s/-, £) lateinischer Großbuch-
eine Liedform, [ital.] stabe in der Höhe eines kleinen, z. B. Traum.
der, das Kaolin, -s/-e, Porzellanerde, ein weißes, die Kapitale, -/-n, t Hauptstadt, [lat.]
erdiges Gestein, [nach einem Berg in China] der Kapitän, -s/-e, 1) J. Führer eines Schiffes:
das Kap, Vorgebirge, [aus lat. ,Kopf]
-s/-s, Schiffskapitän. 2) Führer eines Flugzeugs Flug- :

Kap., Abk. für: Kapitel (Abschnitt). kapitän. 3) Sport: Mannschaftsführer: der K.


kapabel, t fähig; geschickt, brauchbar, [franz.] der Nationalmannschaft, [über franz. aus lat.]
der Kapajjn, -s/-e, kastrierter, gemästeter Hahn. das Kapitel, -s/-, 1) Abk.: Kap., Buchabschnitt,
Zeitw. ich kapgune, kapaunisjgre (habe ka-
: Hauptstück das ist ein K. für sich, Ü eine beson-
:

paunt, kapaunisiert) den Hahn, [mhd.; lat. Lw.] dere Sache. 2) Zusammenkunft der Klostergeist-
die Kapazität, -/-en, 1) Fassungsvermögen, Auf- lichen; die Geistlichen einer größeren Kirche:
nahmefähigkeit. 2) hervorragender Fachmann: Domkapitel, kapitelfest, U fest im Wissen;
ein Kongreß medizinischer Kapazitäten, [lat.] bibelfest, [mhd.; lat. Lw.]
ich bin (nicht) schwer von Kapee, U (nicht) be- das Kapitell, -s/-e, oberer Teil einer Säule, eines
griffsstutzig, [zu: kapieren] Pfeilers,Abb. K
8. [lat.]
der Kapelan, -s/-e, ein Lachsfisch, [franz. aus lat.] der Kapitulant, -en/-en, t Soldat, der freiwillig
die Kapella, -, ein Stern, Abb. S 71. [lat.] länger dient, [lat.; zu: kapitulieren]
die Kapelle, -/-n, 1) kleine Kirche, vgl. Abb. F 37. der Kapitular, -s/-e, Domherr. [MA.; lat.]
2) Nebenraum in Kirchen, Abb. K 20. 3) Gruppe die Kapitulation, -/-en, 1) St> Übergabe, Er-
von Musikern (ursprünglich von Sängern). 4) gebung, Unterwerfung: die bedingungslose K. 2)

329
Kap
die
Flaschenkapsel

N
die Kapsel ' die Flasche l die Kapsel

die Schraubkapsel die Kapselfrucht die kardanische


Kapsel Aufhängung Kardang

t freiwillige Weiterverpflichtung beim Heer, ich fen. [eigtl.: ,im Kartenspiel hereingefallen';
kapituliere (habe kapituliert), 1) £>o ergebe franz. Lw., 17. Jh.]
mich. 2) Ü gebe auf, beende (einen Streit u. ä.). die Kapuze, -/-n, am Kleidungsstück befestigte
3) f verpflichte mich freiwillig zu längerem Haube, Abb. 24, K K
25. die Kapuzinade, -/-n,
Heeresdienst, [lat.] Kapuzinerpredigt, der Kapuziner, -s/-, Mönch
das Kap laken, -s/-, Sonderlohn für den Schiffs- eines Zweiges der Franziskaner, der Kapuziner-
kapitän. [niederl.] affe, eine Sippe der Greifschwanzaffen, das Ka-
der Ka plan, -s/ 2 e, katholischer Hilfsgeistlicher, puzinerfenster, Dachfenster mit Walmdach, die
[von: Kapelle] Kapuzinerkresse, eine Zierpflanze, die Kapu-
der Kapo, -s/-s, U 1) Unteroffizier. 2) Aufseher zinerpredigt, Ü volkstümlich-derbe Predigt,
(in Konzentrationslagern), [franz., ital.] [lat.]
der Kapok, -s, ein Polstermaterial, [malaiisch] das Kar, -(e)s/-e, @ durch Gletscherwirkung ent-
kapores, unbeugbar, U verloren, vernichtet: es standene Mulde im Gebirge, [ahd. Gefäß']
,

ist k., soll k. gehen, [hebr.] der Karabiner, -s/-, 1) kurzes Gewehr, Abb. G21.
die Kapotte, -/-n, der Kapotthut, ein Frauenhut, 2) kurz für: Karabinerhaken, der Karabiner-
Abb. T 17. [franz.] haken, Haken mit federndem Verschluß, Abb.
das Kappa, -(s)/-s, griechischer Buchstabe, H 4. [franz. Lw.]
Übers. G 36. das Karacho, -(s), U mit, im K., mit, in höchster
:

der Kappare, -s/-n, die K., -/-n, M Schweiz.: Eile, [aus span.j
Anzahlung; Geld, [ital.] die Karaffe, -/-n, (geschliffene) Glasflasche mit
ichkappe (habe gekappt), 1) es, verkürze, schneide Glasstöpsel, Abb. F 24. [franz. aus arab.]
ab (Ast, Zweig); J, haue ab (Tauwerk, Takelung, der Karaibe, -n/-n, auch: Karibe, Angehöriger
Masten). 2) ein männl. Tier, kastriere. 3) der einer indianischen Völker- und Sprachfamilie.
Hahn kappt die Henne, begattet, [niederl.] Eigw. karaibisch, auch: karibisch.
:

die Kappe* -/-n, 1) enganliegende Mütze, Abb. das Karakulschaf, Schafrasse, von deren Läm-
K 25: Narrenkappe; das nehme ich auf meine mern die Persianerfelle stammen, [türk.]
K., Ü dafür übernehme ich die Verantwor- die Karambolage ...7a:ja, -/-n, 1) Zusammen-
tung. 2) deckender Teil, Haube, z. B. <3£ ein stoß. 2) Ü Streit. 3) beim Billard: das Berühren
Deckenholz; Q
ein Teil des Gewölbes, Abb. von Bällen. Zeitw. ich karambollgre (bin,
:

G 23; versteifender Teil vorn und hinten am habe karamboliert), [franz.]


Schuh, Abb. P 3. 3) A
Kugelhaube. Verkl.: der Karamel, -s, braune Masse erhitzten Zuk-
das Käppchen, Käppiein, -s/-. [spätlat. cappa, kers. das K., -s/-e, M
Schweiz., die Karamelle,
eigtl. .Mantel'] -/-n, ein Bonbon, [franz.]
der Kappes, -, auch Kappus,
: M westd. : weißer das Karat, -(e)s/-e und nach Zahlen: -, 1) Zei-
Kopfkohl, [von lat. Caput ,Kopf] chen: k, Einheitsgewicht im Edelsteinhandel. 2)
der Kapphahn, Kapphengst, kastrierter Hahn, Feinheit der Goldmischung nach '/2<- ...karätig,
Hengst, [zu: kappen] mit ... Karat: achtzehnkarätig, 18karätig. [franz.
das Käppi, -s/-s, eine militärische Kopfbedek- aus arab.-griech. ; 16. Jh.]
kung. [Verkl. zu: Kappe] das Karate ...te:, -(s), moderner japanischer
die Kappnaht, Doppelnaht mit untergefalteten Kampfsport und Selbstverteidigung. [Japan.
Stoffkanten, Abb. N
2. [zu: kappen] ,leere Hand']
der Kappus, -, Kappes. die Kara.ysche, -/-n, karpfenartiger Süßwasser-
der Kappzaum, Zaum zum Abrichten der Pferde, fisch, Abb. F 23. [litauisch]
Abb. P 10. [aus ital. cavezzone .Halfter' umge- die Karavelle, -/-n, ein Segelschiff des 15. und
deutet] 16. Jh. [portugies. aus lat.]
das Ka priccio, -s/-s, das Capriccio, die Ka price die Karawane, -/-n, Reisegesellschaft, Kauf-
ka'prv.s-), -/-n, Laune, Grille, [franz.] manns- oder Pilgerzug (in Asien, Afrika), die
die Kapriole, -/-n, 1) Luftsprung. 2) Ü toller Karawanserei, -/-en, Herberge für Karawanen,
Streich: du kannst hier keine Kapriolen machen, [pers.]
schlagen. 3) Reitkunst: ein Sprung der Hohen ich karbatsche (habe karbatscht) ihn, schlage
Schule, Abb. H
23. [ital. .Bocksprung'] mit der Karbatsche. die Karbatsche, -/-n,
ich ka prizigre mich (habe mich kapriziert) auf Lederpeitsche, [tschech. aus türk.]
etwas, beharre, bleibe eigensinnig dabei, ka pri- c/i'eKarbe, -, auch: Karve, M
besonders niederd.:
ziös, launisch, eigensinnig, [franz. von: Kaprice] Feldkümmel, [mhd. aus griech.]
die Kapsel, -/-n, 1) Gehäuse, Behältnis, Hülle aus das Karbid, -(e)s/-e, Kohlenstoffverbindung eines
einer dünnen, festen Schicht, Abb. 9: Arznei- K Metalls, besonders des Kalziums, [lat. Kw.]
kapsel. 2) <$s eine Fruchtform, die zur Reifezeit karbo..., kohlen... das Karbol, -s, giftiges keim-
aufspringt, Abb. K
9, F 38. 3) Raumkapsel, ich tötendes Mittel, Phenol: Karbolsäure, das Kar-
kaps(e)le ab, ein (habe ab-, eingekapselt), 1) boline um, -s, ein Öl zum Haltbarmachen von
es, schließe dicht ab, umgebe mit einer Kapsel. Holz, 'das Karbon, -s, ÜBERS. E 11. ElGW.:
2) mich, Ü sondere von der Umwelt ab. [lat. Lw.] karbonisch, [lat.]
das Kaptalband, Kapitalband. die Karbonade, -/-n, Kotelett, [franz.]
der Käpten, -s/-, M niederd.: Kapitän. das Karbonat, -(e)s/-e, Salz der Kohlensäure.
der Kaput, -s/-e, M österr., Schweiz.: langer ich karbonisiere (habe karbonisiert) es, 1) be-
Überrock, Soldatenmantel. seitige Pflanzenreste aus der Wolle. 2) sättige O
kaputt, U 1) entzwei, zerbrochen: der Teller ist k., mit Kohlendioxyd. 3) mache Holz durch ober-
kaputtgegangen. 2) vernichtet. 3) matt, angegrif- flächliches Anbrennen haltbar. 4) versetze Ge-

330
Kar

der Plerdekarren der Elektrokarren der Gabelstapler


Karren
tränke mit Kohlendioxyd. Hptw. die Karbo- : davon, kärglich, knapp, dürftig, jämmerlich,
nisation, -. [lat.] [verwandt mit: kären]
der, das Karborund, -(e)s, Handelsname für ein der Kargo, -s/-s, Schiffsladung, [span.]
Siliciumkarbid ein Schleifmittel, [lat. Kw.]
; der Karibe, -n/-n, Karaibe.
der Karbunkel, -s/-, Geschwür aus mehreren karjgrt, gewürfelt, Abb. 25. [franz.] M
Furunkeln, [lat. .kleine glühende Kohle'] die Kari es, -, Knochenfraß; Zahnfäule, [lat.]
ich karburjgre (habe karburiert) es, erhöhe den die Karikatur, -/-en, Spottbild, der Karika-
Anteil an Kohlenstoff, [lat.] turist, -en/-en, Karikaturenzeichner, ich kari-
der Karch, -(e)s/ i'e, M fränk. : zweirädriger kiere (habe karikiert) ihn, es, verzerre, stelle ins
Wagen, [lat. Lw.] Lächerliche übertreibend dar. [ital. um 1800] ;

der, das Kardamom, -s/-e(n), Gewürzart. Karin, weibl. Vorname, [schwed. Katharina'] ,

[griech. aus ind.] kariös, von Karies befallen, [lat.]


der Kar danantrieb, Antrieb über ein Kardan- die Karitas, -, auch: Caritas, Nächstenliebe,
gelenk (bei Kraftfahrzeugen), das Kardange- Wohltätigkeit. Eigw. karitativ, [lat.]
:

lenk, Gelenk zur Kraftübertragung von einer die Karkasse, -/-n, 1) t c?o Brandkugel. 2) Ge-
Welle (Kardanwelle, ABB.K41) zur andern unter webeunterbau des Luftreifens, Abb. R 14. 3)
einem Winkel, Abb. K 9, G 9. die kardanische Kochkunst: Gerippe vom Geflügel, [franz.]
Aufhängung, Aufhängevorrichtung, die einen Karl, männl., Karla, weibl., Karlhejnz, männl.
Körper vor Schwankungen schützt, Abb. K 9. Vorname, [altfränk.; verwandt mit: Kerl]
[nach Geronimo Cardano, 1501-1576] karlingisch, karolingisch. der Karlist, -en/-en,
die Kardätsche, -/-n, 1) Pferdebürste, Abb. P 10. Anhänger einer spanischen absolutistischen Par-
2) Weberei: Bürste zum Aufrauhen. Zeitw. : tei, [zu: Karl]
ichkardätsche (habe kardätscht) es. [ital.] das Karma(n), -s, der indische Glaube, das
dieKarde, -/-n, 1) distelähnliche Pflanzengattung. Schicksal hänge von dem Verhalten in einem
2) Spinnerei: Maschine zum Auflockern der früheren Dasein ab. [Sanskrit ,Tat']
Fasern. 3) Weberei: Kardätsche. Zeitw.: ich der Karmeliter, -s/-, die Karmelit(er)in, -/-nen,
karde, kardigre (habe gekardet, kardiert) es. Mönch, Nonne eines Bettelordens. [Berg Karmel
[ahd.; lat. Lw.] in Palästina]
die Karde.el, -/-e, $, Einzeltau einer Trosse, das Karmesin, -s, ein natürlicher roter Farbstoff.
Abb. S 50. [niederl.] ElGW. karmesinrot, das Karmin, -s, Karme-
:

derKardinal, -s/^'e, 1) hoher katholischer Geist- sin.ElGW. karminrot, [pers.-arab.]


:

licher. ein Finkenvogel. 3) ein Weißwein-


2) ich karmosjgre (habe karmosiert) einen Edelstein,
getränk, kardinal..., haupt..., grund...: die umrande mit kleinen Steinen, [franz.]
Kardinaltugenden, Haupttugenden die Kardinal- ; ich karmuß(e)le (habe karmüßelt), M niederd.:
zahl, Grundzahl, Übers. Z 1. [lat. ,zur Türangel grübele, fange Grillen, [von: Kalmäuser]
gehörig, den Angelpunkt bildend'] der Kam, -(e)s/-e, M
niederd. Butterfaß, Butter-
:

das Kardio gram m, -s/-e, Aufzeichnung der maschine, [germ. Stw.]


Herzbewegungen Elektrokardiogramm, die Kar-
: der Karnallit, -s, ein Mineral, [nach R. von
diologie, -, Lehre vom Herzen und seinen Carnall, 1804-1874]
Erkrankungen, der Kardio Spasmus, -/...men, der Karneol, -s/-e, Abart des Chalzedons. [ital.]
{ Krampf des Mageneingangs, [griech.] der Karner, -s/-, 1) Beinhaus, Totenkapelle. 2)
ichkäre (habe käret, gekäret), oberd. jam- M : Räucherkammer, [lat. Lw.]
mere, keife; M
Schweiz, auch: streite, [germ.] der Karneval, -s/-e oder -s, Fastnacht: Karne-
die Karenz, -/-en, Wartezeit, Sperrfrist: Karenz- valsbräuche. ElGW.: karnevalist isch. [ital. Lw.]
zeit, [lat. Kw.] das Karnickel, -s/-, M
mitteld., nordd. Kanin- :

die Karessasch, -/-en, M oberd.: Liebelei, die chen: nun soll ich wieder das K. sein, U der
Karesse, -/-n, M oberd. Werbung, ich kares- : Sündenbock, [alte Nebenform]
sjgre (habe karessiert), M
oberd. 1) ihn, streichle, : das Karnigs, -es/-e, Q
Glockenleiste, Bauglied
schmeichle. 2) mit ihm, habe eine Liebschaft, von S-förmigem Querschnitt, Abb. G 18. die
[franz.] KarnJsse, -/-n, M österr.: Vorhangstange, [ital.]
die Karette, -/-n, Karettschildkröte, Meeres- ich karniff (e)le (habe karniffel(e)t) ihn, wien. M
schildkröte, von der das Schildpatt kommt, peinige, [lat. Lw.]
[franz.] der Karnivore, -n/-n, 1) ©
Fleischfresser. 2) <$>
die Karfangel, -/-n, M Schweiz. : Getreiderost insektenfressende Pflanze. ElGW. karnivor. :

Schimmelfleck. [lat. Kw.]


der Karfiol, -s/-e, M
österr. Blumenkohl, [ital.]
: der Karnöffel, -s/-, auch: Karnüffel, 1) ein Kar-
der Karfrejtag, Freitag vor Ostern, Tag der tenspiel des 16. Jh. 2) M
niederd.: Hodenbruch,
Kreuzigung Christi. [,Trauerfreitag' ; vgl. kären] [entstelltes lat. Lw. ,Kardinalspiel']
der Karfunkel, -s/-, t roter Granat; Sinnbild der Kärntner, -s/-, Kärntener, Bewohner des
strahlender Helle, [von: Karbunkel] österreichischen Landes Kärnten. Eigw. kärnt- :

karg (karger, am kärgsten; oder kärger, am kärg- nerisch.


sten), spärlich, ärmlich. Hptw. die Kargheit, -. : der Karnüffel, -s/-, Karnöffel.
ich karge (habe gekargt) mit ihm, gebe ungern Karo, Hundename. [ital. ,lieb']

331
Kar

der SichrkarteischreibHsch (f

die Hangekorte] der Camembert

„Ecke
der Schmelzkäse

das Registerbuch
das Drehgestell Sichtordner
der Karteikasten der Stangenkäse
die
Sichtregistertafeln

Kräuterkäse
Kartei Käse
das Karo, -s/-s, 1) Viereck. 2) Eckstein, Farbe im wagen er will sich nicht in die Karten sehen lassen,
;

Kartenspiel, Abb. S 57: Karo- As. [franz.] Ü hält seine Pläne geheim er mußte seine Karten;

Karola, Karoline, weibl. Vornamen, [zu: aufdecken, Ü seine versteckten Absichten be-
Karl] kennen sie legt (schlägt) Karten, Ü weissagt aus
;

der Karolinger, -s/-, Mitglied eines fränkischen Spielkarten. 4) Besuchskarte, Abb. B 25. 5) Ein-
Herrschergeschlechts (etwa 700-1000). Eigw.: trittskarte.6) Fahrkarte. 7) Speisekarte: wir
karolingisch. [nach Karl d. Gr.] wollen nach der K. essen. Verkl. das Kärtchen, :

die Karosse, -/-n, Prachtkutsche, Abb. 2. die W Kärtlein, -s/-. ich karte ab (habe
es mit ihm
Karosserie. -/...'ri|en, Aufbau des Kraft- abgekartet), mache heimlich aus. die Kartej,
wagens über dem Fahrgestell, [franz.] -/-en, Abb. KU. das Kartenhaus, 1) 3, Raum
das Karotin. -s, gelbroter pflanzlicher Farbstoff. zum Berechnen der Schiffslage, ABB. S 19. 2)
die Karotte, -/-n, kurze, zarte Mohrrübe, Abb. Aufbau aus Spielkarten sein großer Plan stürzte
:

R 29. [franz. aus griech.j wie ein K. zusammen, Ü wurde jäh zerstört, das
der Karpfen, -s/-, eine Familie der Süßwasser- Kartenkunststück, Geschicklichkeitskunst-
fische, Abb. F 23: Karpfenteich, [germ.] stück mit Spielkarten, die Kartenlegerin,
die Karre, -/-n, auch: der Karren, kleines, ein- Kartenschlägerin, aus Spielkarten weissagende
bis vierrädriges Fahrzeug, Abb. 10, 2: er K W Frau, [franz. -lat.; spätmhd. Lw.]
mußte die K. aus dem Dreck ziehen, U eine ver- das Kartell, -s/-e, 1) vertraglich festgesetzte Zu-
fahrene Lage in Ordnung bringen, ich karre sammenarbeit mehrerer Unternehmungen, die
(habe gekarrt) ihn, es, fahre, besonders im wirtschaftlich und rechtlich selbständig bleiben.
Schubkarren, ich k. es ab, weg, bringe mit der 2) Schutzbündnis, Freundschaftsvertrag. 3) t
Karre weg. [lat. Lw.] schriftliche Herausforderung zum Zweikampf.
das Karree, -s/-s, 1) Viereck. 2) M wien. : Rippen- ich kartelliere (habe kartelliert) es, schließe zu
stück, besonders Kalbsbraten, [franz.] einem Kartell zusammen. Hptw. die Kartel- :

der Karren, -s/-, Karre. lierung, -/-en. der Kartellträger, f Über- ß


die Karren, Mz., das Karrenfeld, rillig-zerris- bringer einer Herausforderung zum Zweikampf,
sene Kalksteinlandschaft, [zu: Kar] [franz. Charta .Urkunde']
zu lat.
die Karrete, -/-n, M
besonders ostmitteld.: das Kartenhaus usw., -* die Karte.
schlechter Wagen, die Karrette, -/-n, alem. M der Kartesianismus, -, die Lehre des französi-
Wagenladung; Schubkarre, [ital.] schen Philosophen Descartes. Eigw. kartesia- :

die Karrie| re, -/-n, 1) Laufbahn : er will K. machen, nisch, Kartesianisch oder kartesisch, Kar-
schnell vorwärtskommen. 2) schärfster Galopp. tesisch, vgl. Übers. E 4, C.
der Karrie rist ..Je..., -en/-en, rücksichtsloser der Karthager, -s/-, Einwohner der antiken
Karrieremacher. Eigw.: karrie ristisch | ..Je... Stadt Karthago an der Nordküste Afrikas.
[franz.] ich kartiere (habe kartiert) es, fertige als Land-
das Karriol, -s/-s, die Karriol le, -/-n, leichter karte an. [zu: Karte]
zweirädriger Botenwagen, ich karrio le (bin die Kartoffel, -/-n, 1) Erdapfel, ein Knollen-
karriolt), U fahre, eile unbesonnen umher, [franz.] gewächs, wichtige Nahrungspflanze. 2) U dicke
der Kärrner, -s/-, t Fuhrmann, [zu: Karre] Nase; Loch im Strumpf. Verkl.: das Kartof-
der Karst, -es/-e, 1) Breithacke, Abb. 2. 2) H felchen, -s/-. der Kartoffelbrei, Speise aus
ohne Mz., auf der Wasserlöslichkeit besonders zerdrückten Kartoffeln, das Kartoffelmehl,
von Kalkstein beruhende Oberflächenform: Stärke aus Kartoffeln, das Kartoffelmus, M
Karsterscheinungen, [ahd. 2 ital.] ; besonders sächs., das Kartoffelpüree, M
Karsten, männl. Vorname, [niederd. Christian] Schweiz. der Kartoffelstock, Kartoffelbrei,
:

der Karsumpel, -s, M


Schweiz. unordentlicher : [ital. aus spätlat. .Trüffel']
Haufen, wertloses Zeug. der Karto graph, -en'-en, Bearbeiter oder Zeich-
kart., (D Abk. für: kartoniert. ner von Landkarten, die Karto, graphig, -, Ent-
ich kartätsche (habe kartätscht), schieße mit wurf und Herstellung von Landkarten. Eigw. :
Kartätschen, die Kartätsche, -/-n, 1) ein & karto graphisch, [lat.-griech.]
Artilleriegeschoß (16.-19. Jh.), Abb. 15. 2) G Q der Karton 1) steifes, dickes Pa-
...'tö, -s/-s,
Brett zum Glattreiben des Putzes, [ital.] pier. 2) aus Pappe. 3) Malerei:
Schachtel
die Kartajjne, -/-n, früher: ein schweres Ge- größerer, sorgfältig ausgeführter Entwurf, be-
schütz, [ital.] sonders zu Wandmalereien. 4) Ersatzblatt zur
die Kart&use. -/-n, Kloster der Kartäuser, der Fehlerberichtigung oder Ergänzungsblatt, die
Kartäuser, -s/-, 1) Mönch eines Einsiedler- Kartonage ...'na.-ja, -/-n, feste Verpackung aus
ordens. 2) ein Kräuterlikör. [Kloster Chartreuse Karton oder Pappe, kartonjgrt, Abk. kart., :

bei Grenoble] in leichtem Pappband, [franz.]


die Karte, -/-n, ein meist steifes Blatt Papier zu die Kartothek, -/-en, Kartei, [lat.-griech.]
verschiedenen Verwendungen 1) Postkarte An- : ; die Kartusche, -/-n, 1) Sz Pulverladung in Metall-
sichtskarte. 2) Landkarte, Planbild, Flächen- hülse für ein Geschütz, vgl. Abb. 15. 2) ein G
darstellung, vgl. Abb. S 42. 3) Spielkarte, Ornament, Abb. S 73. [franz.]
Abb. S 57 : er will alles auf eine K. setzen, Ü alles die Karunkel, -/-n, Fleischwärzchen, [lat.]

332
Kas
die Anzeigevorrichtung die Betragstastatur
*
dieAddi«
Arrr/n \/ „nd Funktions-
***"*
der Journalstreifen

der Rückgeldgeber die Lichtbildkassette


Registrierkasse
die Bonausgabe die Schublade
Kasse Kassette

das Karussell, -s/-s oder -e, 1) eine Volksbelusti- der Kasko, -s/-s, 1) Schiffsrumpf; Beförderungs-
gung, Abb." R
31. 2) t Reiterspiel, [franz.] mittel. 2) Spielart im Lomber. die Kaskover-
die Karve, -, Karbe. sicherung, Versicherung gegen Schäden am
die Karwatsche, -/-n, Karbatsche. Beförderungsmittel, [span.]
die Karwoche, Woche vor Ostern, [vgl. kären] Kaspar, männl. Vorname [pers. Schatzmeister']. ,

die Karyatide, -/-n, Q gebälktragende weibl. der Kasper, -s/-, 1) U alberner Mensch. 2)
Gestalt, Abb. K
11. [griech.] Kasperle, ich kasp(e)re (habe gekaspert) (her-
der Karzer, -s/-, früher: Haftraum in höheren um), U benehme mich albern, der Kasperl,
Schulen und Hochschulen, [lat.] -s/-(n), das, der Kasperle, -s/-, lustige Gestalt
karzinogen, krebserzeugend, das Karzinom, im Puppenspiel, das Kasperletheater, Kas-
-s/-e, Krebsgeschwulst, [griech.] per(l)theater, Handpuppenbühne, Abb. R 31.
der Kasack, -s/-s, dreiviertellanges Frauenober- [einer der Heiligen Drei Könige]
gewand. [franz. aus türk. Kosakenbluse']
, die Kassa, -/Kassen, f, noch österr. Kasse, M :

der Käsbissenturm, M
Schweiz. treppenförmig : [ital.; zu: Kapsel]
sich verjüngender Turm. Kassan dra, unheilverkündende Seherin, der
ich kasch(e)le '£a:jafo(bin gekaschelt), schles. M Kassan draruf, U unheilverkündende unbe-
schlittere. Warnung. [Trojasage]
achtete
der Kaschelott, -s/-e, Pottwal, [franz.] die Kassation, -/-en, 1) Urteilsaufhebung. 2)
die Kaschemme, -/-n, üble Kneipe, Verbrecher- Dienstentlassung als Strafe. Eigw. : kassato-
kneipe, [zigeuner.j risch, [lat. Kw.]
der Käsener, -s/-, Kescher. die Kasse, -/-n, 1) Geldkasten, Abb. K 12. 2)
ich kaschiere (habe kaschiert) es, 1) bemäntele, Zahlraum, Zahlschalter Theaterkasse. 3) d3 Bar- :

verheimliche. 2) beklebe Pappe beiderseits mit geld: gegen K.; er ist gut bei K., hat viel Geld.
buntem Papier, [franz.] 4) kurz für Krankenkasse, der Kassenarzt, für
:

der Kaschmir, -s/-e, feinstes Wollgewebe, [ind.] Kassenpatienten zugelassener Arzt, der Kassen-
der Kaschube, -n/-n, auch: Kassube, Angehöri- patient, der sozialen Krankenversicherung an-
ger eines westslawischen Stammes. Eigw. ka- : gehörender Patient, der Kassenscheck, Bar-
schubisch, auch: kassubisch. scheck, der Kassensturz, Feststellung des Kas-
ich käse (habe gekäst), 1) es, mache zu Käse. senbestandes ich mache K. [von Kassa]
: :

2) die Milch käst, wird zu Käse, der Käse, -s/-, der Kasselaner, -s/-, Kasseler, Kaßler, Einwoh-
1) aus Milch hergestelltes Nahrungsmittel, Abb. ner der Stadt Kassel.
K 11. 2) der eßbare Teil der Artischocke und der Kassenarzt usw., -* die Kasse.
des Blumenkohls. 3) Quark: weißer K.; Käse- das Kasseroi, -s/-e, die Kasserolle, -/-n, Brat-
kuchen, Quarkkuchen. 4) U Unsinn, dummes oder Schmorgefäß, [franz.]
Gerede, Bedeutungsloses: alles K.t Verkl.: das die Kassette, -/-n, Abb. 12, 1) Kästchen: K
Käs chen. Käslein, -s/-. das Käseblatt, U Zei- Schmuckkassette. 2) Q
kastenförmig vertieftes
tung mit geringem Niveau, das Kasein, -s, Feld in einer Decke: Kassettendecke, Abb. D 5.
Hauptbestandteil der Milcheiweißkörper, der 3) Photographie: Plattenbehälter, Abb. P 13. 4)
Käsemagen, Labmagen, der Käser, -s/-, M Kapsel für Tonband, Film: Kassettenfernsehen;
oberd. Senn, die Käserej, -/-en, 1) ohne Mz.,
: Tonbandkassetten, [franz.]
Käsebereitung. 2) Betrieb zur Käsebereitung, die Kassia, -/...si|en, Kassie.
[lat. Lw.] der Kassiber, -s/-, G
heimliche Briefbotschaft
die Kasel, -/-n, Meßgewand, Abb. A 14. [lat.] in und aus Gefängnissen, [jidd.]
der Käser, die Käserej, -» ich käse. die Kasside, -/-n, orientalische Gedichtform,
die Kasematte, -/-n, 1) &
schußsicherer Raum [arab.]
in Befestigungswerken. 2) J, gepanzerter Ge- die Kassie ...id, -/...si|en, eine Heil- und Gewürz-
schützstand, [franz. aus ital. 16. Jh.] ; pflanze, [griech. Kw. .Zimtpflanze']
die Kaserne, -/-n, Gebäude zur dauernden Unter- der Kassier, -s/-e, M südd. : Kassierer, ich kas-
bringung von Truppen, ich kaserniere (habe siere (habe kassiert), 1) es (ein), nehme Geld
kaserniert) Truppen, bringe in Kasernen unter. ein. 2) es, ihn, erkläre für ungültig; entlasse, der
Hptw. die Kasernlgrung, -. [provenzal.]
: Kassjgrer, -s/-, die Kassiererin, -/-nen, je-
käsig, gelblichweiß oder weich wie Käse: er mand, der die Kasse verwaltet, [von: Kassa;
sieht k. aus, U ungesund blaß, [zu: Käse] kassieren 2 zu: Kassation]
Kasimir, männl. Vorname, [poln. .Friedens- die Kassiopeja, -, ein Sternbild, Abb. S 71.
stifter'] [griech. Sage]
das Kasino, -s/-s, 1) Speise- und Aufenthalts- der Kaßler, -s/-, Kasselaner, Kasseler.
raum für geschlossene Gesellschaften. 2) Name der Kassube, -n/-n, Kaschube.
vieler Vergnügungsstätten, [ital. .Häuschen'] die Kasta gnette kastan'jet», -/-n, spanische
die Kaskade, -/-n, 1) Wasserfall in mehreren Ab- Handklapper, [span.]
sätzen,Abb. W
8. 2) Zirkuskunst: verwegener die Kastanie ...is, -/...ni|en, 1) ein Baum und
Sprung, die Kaskadenschaltung, i eine Art dessen Frucht oder Same: Edelkastanie; Roß-
der Hintereinanderschaltung, der Kaskadeur kastanie; ich soll für die anderen die Kastanien
...'do:r, -s/-e, Artist, der Kaskaden vorführt, aus dem Feuer holen, Ü ihnen eine gefährliche
[franz.; um 1700] Sache abnehmen. 2) Hornschwiele am Pferde-

333
Kas
Waren, Büchern, Kunstwerken), ich katalogi-
siere (habe katalogisiert) es, lege ein Verzeichnis
davon an. [griech.; 16. Jh.]
der Katalysator, -s/...'toren, eine Katalyse be-
wirkender Stoff, die Katalyse, -/-n, Beschleu-
nigung oder Lenkung einer chemischen Reak-
tion durch bestimmte Stoffe. Zeitw. ich kata- :

lyslere (habe katalysiert) es. ElGW. kataly- :

tisch. [griech.]
das Kata plasma, -s'...men, { Breiumschlag,
[griech. Kw.]
der Griff -
der, dasKatapult, -(e)s/-e, Abb. K 13, 1) alte
Katapult die Schleuder Wurfmaschine bei Belagerungen. 2) Schleuder. 3)
Startvorrichtung für Flugzeuge. Zeitw. ich ka- :

tapultiere (habe katapultiert) es. [lat.-griech.]


bein, Abb. P 10. kastani enbraun. braun mit der Katarakt, -(e)s/-e, Stromschnelle; Was-
rötlichem Schimmer, [lat.-griech.] serfall, die K., -/-e, Katarakta, -/...ten, f grauer
dieKaste, -/-n, Stamm, Stand; engabgeschlossene Star, [griech.]
Gesellschaftsschicht, der Kastengeist, Abschlie- der Katarrh, -s/-e, Entzündung der Schleim-
ßung gegen andere Gesellschaftsschichten, [por- häute. Eigw.: katarrhalisch, [griech.]
tugies. ,Rasse'] das, der Kataster, -s/-, amtliches Verzeichnis der
ich kasteje (habe kasteit) mich, lege mir Ent- Grundstücke (für Grundsteuer), [ital.]
behrungen, Bußübungen auf. Hptw. die Ka- : katastrophal, vernichtend, furchtbar, schrek-
stejung, -/-en. [lat. Lw.] kensvoll. die Kata Strophe, -/-n, schweres Un-
ich käst(e)le (habe gekästelt) es, 1) teile in Käst- glück, Zusammenbruch: Naturkatastrophen.
chen ein: gekästelt, kariert. 2) (ein) umrande, [griech.]
[zu: Kasten] die Katatonie, -/...'ni|en, eine Form der Schizo-
das Kastell, -s/-e, 1) römische und mittelalter- phrenie, [griech. Kw.]
liche kleine Befestigungsanlage. 2) t A Schiffs- die Kate, -/-n, M
nordd. Hütte, kleines Haus
:

aufbau, der Kastellan, -s/-e, Hausmeister, Auf- eines Kleinbauern oder Tagelöhners, [germ.]
seher (in Schlössern, öffentlichen Gebäuden), Kate. Käthe.
[lat.] die Katechese ...f..., -/-n, religiöse Unterwei-
der Kasten, -s/-, 1) rechtwinkliger Behälter, sung, meist in Frage und Antwort. Zeitw. ich :

Kiste, Truhe: Briefkasten, Abb. B 54; Schub- katechisigre (habe katechisiert) ihn. der Kate-
kasten; Sandkasten. 2) ein Turngerät, ABB. 25. T chet, -en/-en, die Katechetin, -/-nen, Religions-
3) Bestandteil des Wagens, Abb. 2. 4) U W lehrer(in). der Katechismus, -/...men, kurzes
schlechtes, altes Haus, altes Schiff, schlechter Lehrbuch, Leitfaden in Frage und Antwort,
Wagen. 5) M
oberd.: Schrank. 6) f Kasse: besonders der christlichen Religion, [griech.]
gemeiner K., Gemeindekasse. Verkl. das Käst- : der Katechumene ...f...,-n/-n, 1) Teilnehmer am
chen, Kästlein, -s/-. der Kastner, Kästner, Konfirmandenunterricht. 2) erwachsener Tauf-
-s/-,t Kassenverwalter, [germ. Gefäß'] , bewerber, [griech.]
Kastor, einer der Dioskuren. der K., -s, Stern die Kategorie, -/...'ri|en, Begriffsklasse, allge-
im Sternbild der Zwillinge, ABB. S 71. der Ka- meinste Begriffsart. Eigw. kategorial. Zeitw.:
:

storhut, Hut aus Biberhaar, [lat.-griech. Biber'] , ich kategorisigre (habe kategorisiert) es. kate-
der Ka strat. -en/-en, jemand, der kastriert wor- gorisch, behauptend, nicht bedingt, bestimmt:
den ist; Verschnittener, Eunuch, die Ka Istra- das lehne ich k. ab, ohne Vorbehalt; der kate-
tion, -/-en, Ausschaltung der (männl.) Keim- gorische Imperativ, Philosophie Sittengesetz vom
:

drüsen (durch operative Entfernung); Entman- unbedingten Pflichtgebot, [griech.]


nung; Verschneidung (von Vieh). Zeitw.: ich der Kater, -s/-, 1) männl. Katze. 2) Katzen-
ka strier e (habe kastriert) ihn, ein Tier, [lat.] jammer (nach zu reichlichem Alkoholgenuß),
die Kasua|li|en, Mz., 1) Zufälligkeiten. 2) ge- [germ.; 2 aus: Katarrh]
legentliche geistliche Amtshandlungen wie Tau- kat exo chen ...'xe:n, unbeugbar: schlechthin,
fe, Trauung, auch Vergütung dafür, [lat.] im wahrsten Sinne, [griech.]
der Kasuar, -s/-e, großer Laufvogel, [malaiisch] das Katgut, -s, { Faden aus Schaf- oder Ziegen-
der Kasuist, -en/-en, 1) Vertreter der Kasuistik. darm für Wundnähte, [engl.]
2) Ü spitzfindiger Mensch, Haarspalter, die kath., Abk. für: katholisch.
Kasui stik, -, Lehre von den Einzelfällen in Katharina, weibl. Vorname, [griech. ,die Reine']
Rechts- und Kirchenlehre, besonders bei einem die Katharsis, -, seelische Läuterung. Eigw. :

Widerstreit der Pflichten, kasui stisch, spitz- kathartisch. [griech.]


findig, haarspalterisch. [lat. Kw.] Kät(hje, weibl. Vorname, [von: Katharina]
der Kasus, -/-, 1) Sprachlehre: Beugungsfall. 2) das, der Katheder, -s/-, Lehrstuhl Lehrpult, Abb. ;

Fall, Vorkommnis; vgl. Casus belli, [lat.] P 24. die Kathederblüte, U unfreiwillig ko-
die Kata chrese, Kata chresis .. .?..., -/...sen, mischer Ausspruch eines Lehrenden, [griech.]
unrichtiger Gebrauch bildlicher Wendungen, dieKäthe drale, -/-n, Bischofskirche, [lat.]
z. B. der Zahn der Zeit trocknet alle Tränen.
: dieKathete, -/-n, Seite am rechten Winkel des
ElGW. kata ehr estisch, [griech. ,Mißbrauch']
: rechtwinkligen Dreiecks, Abb. 16. [griech.] D
der Katafalk, -s/-e, Gerüst für den Sarg bei der Katheter, -s/-, { Röhre zum Einführen in
Trauerfeierlichkeiten, [ital.] Körperhöhlen, besonders zur Entleerung der
die Katakaustik. -, Optik: Kaustik an spiegeln- Harnblase. Zeitw. ich katheterisjere (habe
:

den Flächen. ElGW. katakajjstisch. [griech.]


: katheterisiert) ein Organ, [griech.]
die Katakombe, -/-n, meist Mz., unterirdische Kathinka, weibl. Vorname, [russ. zu: Katharina]
Grabanlage der ersten Christen, [griech.] die Kathode, -/-n, auch: Katode, j die negativ
der Katalane, -n/-n, Bewohner von Katalonien geladene Elektrode, [griech. Kw.]
im nordöstlichen Spanien. Eigw. katalanisch. : der Katholik, -en/-en, Angehöriger der (römisch-)
die Katalase, -/-n, ein Enzym, [griech.] katholischen Kirche. Eigw.: katholisch, Abk.:
die Katalekten, Mz., Bruchstücke, Fragmente kath. ich katholisiere (habe katholisiert) ihn,
(alter Schriften), katalektisch, unvollständig, bekehre zum katholischen Glauben, der Katho-
verkürzt: katalektischer Vers, [griech.] lizismus, -, Geist und Lehre der unter dem
die Katalepsie, -/...'si/en, { eine Muskelstarre. Papst stehenden christlichen Kirche, die Katho-
ElGW. : kataleptisch. [griech.] lizität, -, Rechtgläubigkeit im Sinne der katho-
der Katalog, -(e)s/-e, Verzeichnis, Liste (von lischen Kirche, [griech. .über die ganze Welt hin']

334
Kau
das Kat ion, -s/.. Zonen, positiv geladenes Teil- Ü erkläre immer wieder bis in alle Einzelheiten.
chen eines Elektrolyten, [griech. Kw.] viele Tiere kguen wieder (haben wiedergekäut),
Katja, weibl. Vorname, [russ. zu: Katharina] kauen nochmals das aus dem Magen heraufge-
der Kätner, -s/-, M
nordd.: Kleinbauer, Tage- würgte Futter, der Kaugummi, knetbare Masse
löhner, [zu: Kate] mit Geschmackszusätzen zum Kauen, [germ.]
die Katode, -/-n, Kathode. (habe gekauert), sitze zusammen-
ich kajj(e)re
katonisch, sittenstreng. [Cato der Ältere, 234 bis gekrümmt, mich (hin, nieder, zusam-
ich k.
149 v. Chr.] men), nehme eine kauernde Stellung ein. [wohl
ich kätsche (habe gekätscht), M ostmitteld., niederd.]
Schweiz. kaue mit schmatzendem Geräusch.
: der Kauf, -(e)s/ s e, Erwerb einer Sache gegen Zah-
die Katt, -/-en, M niederd. Katze, der Katt- : lung von Geld: da bist du guten, leichten Kaufs
anker, Hilfsanker, der Kattblock, J. Block zum davongekommen, Ü ohne größeren Schaden; das
Hochhalten des Ankers, ich katte (habe gekattet) muß ich in K. nehmen, Ü als unvermeidlich hin-
den Anker, J, winde ganz auf. der Katt eiker, -s/-, nehmen, ich kaufe (habe gekauft), 1) es mir,
M niederd. Eichhörnchen.
: erwerbe durch Kauf. 2) ihn mir, (j besteche;
der Kattun, -s/-e, dünnes Baumwollgewebe in U stelle zur Rede den Kerl will ich mir kaufen!
:

Leinenbindung. Eigw. kattunen, [arab.] : ich k. es ihm ab, erwerbe von ihm. ich k. an,
die Katzbalgerej -/-en, Balgerei, Neckerei.
, 1) es, kaufe es. 2) mich, erwerbe mir Grundeigen-
Zeitw. ich katzbalge (habe gekatzbalgt) mich,
: tum, ich k. es auf, bringe von einer Ware soviel
ich katzbuck(e)le (habe gekatzbuckelt), bin wie möglich in meinen Besitz, ich k. ein, 1) es,
unterwürfig und schmeichlerisch, das Kätzchen, kaufe: wir wollen einkaufen gehen, Besorgungen
-s/-, 1) kleine Katze. 2) Ü schmeichlerisches machen. 2) mich, erwerbe mir ein Recht, beson-
Mädchen. 3) <$> eine Form des Blütenstandes, ders eine Stelle in einem Altersheim. 3) mich, M
Abb. B 42. Katze, -/-n, 1) ein Haus-
die Schweiz, auch: erwerbe eine Teilhaberschaft, das
tier, das Mäuse fängt: Hauskatze; die K. läßt Bürgerrecht; zahle nach (Wassergebühr, Pen-
das Mausen nicht, Ü eine angeborene Eigenschaft sionskasse), ich k. ihn los, befreie durch Zahlung
verliert sich nicht; falsch wie eine K.; du kannst von Lösegeld, ich k. es zurück, kaufe etwas
doch nicht die K. im Sack kaufen, etwas unbesehen wieder, was ich bereits verkauft hatte, der Käu-
erwerben; sie vertragen sich wie Hund und K., fer, -s/-, jemand, der Waren sucht und kauft.
Ü schlecht für die Katz, U zwecklos man will
;
; der Kayffahrer, f Handelsschiff, die Kauf-
mit ihm Katz und Maus spielen, ihn hinhaltend fahrt ej, -, f Seehandel: Kauffahrteischiff, das
quälen; er hat endlich die K. aus dem Sack ge- Kaufhaus. 1) Handelshaus, geschäftliches
lassen, Ü seine geheimen Absichten verraten. Großunternehmen des Einzelhandels. 2) Waren-
2)Sammelwort für katzenartige Raubtiere, z. B. haus, die Kaufkraft des Geldes, sein Wert, ge-
Löwe, Tiger. 3) t Geldbeutel: Geldkatze. 4) messen an der Warenmenge, die man dafür be-
Laufkatze, Abb. L 5. 5) alem.: Ramme. 6) £ M kommt, kaufkräftig, zahlungsfähig, wohl-
eine Lederpeitsche: die neunschwänzige K. der habend, käuflich, 1) für Geld, Geldeswert,
Katzeimacher, -s/-, verächtlich: Italiener. durch Kauf zu erwerben. 2) Ü bestechlich, die
das Katzenauge, 1) ein Edelstein. 2) Rück- Käuflichkeit, -, Ü Bestechlichkeit, die Kauf-
strahler, der Katzenbuckel, 1) gekrümmter lust, -, Neigung, etwas zu kaufen man muß die :

Rücken, Abb. F 36. 2) J, Kielbruch, katzen- K. anreizen. Eigw. kauflustig, der Kaufmann,
:

freundlich, U heuchlerisch freundlich, das -s/...leute, 1) mit Warenvertrieb Beschäftigter,


Katzengold, goldgelb glänzender Glimmer, der Handeltreibender. 2) 5*5 jemand, der ein Han-
Katzenhai, kleiner Haifisch, der Katzenjam- delsgewerbe selbständig betreibt. 3) M besonders
mer, Zustand nach einem Rausch Ernüchterung ; ostmitteld. Kolonialwarenhändler, kaufmän-
:

nach überschwenglicher Freude, der Katzen- nisch, 1) dem Handel oder Kaufmannsstand an-
kopf, U 1) Schlag mit der flachen Hand auf den gehörig kaufmännischeLehre. 2)geschäftstüchtig
:

Hinterkopf. 2) rundlicher Pflasterstein, Stein kaufmännisches Denken, die Kaufmannschaft,


im Kopfsteinpflaster. 3) .J, Block zum Halten Gesamtheit der Kaufleute, das Kaufmanns-
des Ankers. 4) eine Birnensorte, das Kat- deutsch, -(s), dem -, trockener kaufmännischer
zenkraut, £ Baldrian, Hauhechel u. a. die Stil, der Kaufzwang, -(e)s, Verpflichtung zum
Katzenmusik, U mißtönende Musik, das Kat- Kauf bei Besichtigung: kein K. [lat. Lw.]
zenpfötchen, Korbblütlergattung mit strohigen der Kaugummi, -* ich kaue.
Blüten, die Katzenpfote, A Kräuselung auf der Kaulbarsch, ein Ostseebarsch, das Käulchen,
glatter See bei aufspringender Brise, das Kat- -s/-, Mostmitteld.: Keulchen, die Kajjle, -/-n,
zensilber, silberweiß glänzender Glimmer, der 1) M mitteld.: kleine Kugel. 2) M
ostniederd.
Katzensprung, U kleine Entfernung, kurzer Kuhle, großes Loch, das Kgulhuhn, schwanz-
Weg: es ist nur einen K. bis zu ihm. der loses Haushuhn, der Kaulkopf, dickköpfigerSüß-
Katzentisch, U besonderer Eßtisch für Kinder. wasserfisch. die Kaulquappe, Larve des Fro-
die Katzenzunge, längliches Schokoladenstück- sches, [zu: Kugel; Kaule 2 zu: Kuhle]
chen, das Kätzlein, -s/-, kleine Katze, [germ.] kaum, 1) nur mit Mühe, fast nicht: man kann es
der Kauder, -s, auch: Kuder, oberd.: Werg. M k. glauben; er rührte sich k. 2) zeitlich: eben,
der Käjider, -s/-, M
Schweiz. -österr. Kater. : gerade: k. saßen wir, (da) begann die Aiusik.
ich kayd(e)re (habe gekaudert), t 1) kollere (wie 3) zeitlich etwas weniger als es dauerte k. fünf
: :

ein Truthahn). 2) Ü schwatze. 3) noch Schweiz. M Minuten. 4) schwerlich, wahrscheinlich nicht:


murre. 4) noch M
oberd. treibe (mit Wucher)
: kommt ihr? wohl k. [ahd.]
Zwischenhandel, der Kajjd(e)rer, -s/-, f Flachs- ich kaup(e)le (habe gekaupelt), ostmitteld.: M
händler; Hausierer, das Kauderwelsch, -(s), treibe Tauschhandel. Hptw. die Kaupelej, -.
:

dem -, schwer verständliches Gerede, gerade- [zu: kaufen]


brechtes Deutsch vgl. Deutsch. ElG w. kauder-
; : kausal, ursächlich, zusammenhängend; begrün-
welsch. Zeitw. ich kauderwelsche (habe ge-
: dend. Hptw. die Kausalität, -. das Kausal-
:

kauderwelscht), [oberd.] gesetz, auch: Kausalprinzip, der Grundsatz,


die Kgue, -/-n, ^
Gebäude über einer Schacht- daß jeder Sachverhalt, jedes Ding seine Ursache
mündung Wasch- und Umkleideraum der Berg-
; haben muß. der Kausalnexus, -/-, auch: Kau-
leute: Waschkaue, [lat. Lw.] salzusammenhang, Verknüpfung von Ursache
ich kgye (habe gekaut) es, zerkleinere mit den und Wirkung, das Kausalprinzip, Kausalgesetz.
Zähnen: feste Speisen muß man gut kauen; er der Kausalsatz, Umstandssatz des Grundes,
kautNägel,hat die Angewohnheit, daran zu nagen. eingeleitet mit: weil, da. der Kausalzusammen-
ich k. es ab, nage ab: abgekaute Fingernägel, ich hang, Kausalnexus, das Kgusativ, -s/-e, Kay-
k. es durch, 1) kaue gründlich. 2) mit ihm, Ü sativum, -s/...va, Sprachlehre: bewirkendes
bespreche sehr gründlich, ich k. es ihm vor, Zeitwort, Übers. Z 7,A. [lat. Kw.]

335
Kau
der Kegelmontel
(die Kegelfläche) a die Seitenlin

die der Scheitel/ Brennpunkt


Nebenscheitel [ Nebenachse

Haup*h«l.l die Ellipse


Hyperbel
die Asymptote

der Zweig (der Ast)

der Scheitel der Mittelpunkt


der Brennpunkt
der gerade Kegel die Symmetrieachse
die Hyperbel
der Kegelstumpf ^ £^KÄ Kegel die Kegelschnitte

die Kaysche, -/-n, J, metallene Öse im Ende die Keep, -/-en, £ Rille, Kerbe, [niederl.]
eines Taues oder Drahtseils, Abb. K 31. [franz. das Keep-smi ling ki:p 'smailirj, -s, stets zur
Lw.] Schau getragener Optimismus, [engl.-amerikan.
die Kajjstik, Verschorfung kleinerer Haut-
-, 1) { ,lächle weiter']
stücke durch Glühhitze. 2) Optik: Lehre von das Kees, -es/-e, M
österr. Gletscher, [ahd. ,Eis']:

den Brennflächen, kajystisch, 1) auf die Kaustik die Kefe, -/-n, M


österr., Schweiz.: Zuckererbse.
bezüglich. 2) ätzend; Ü beißend-spöttisch, der Kefir, -s, ein Sauermilchgetränk, [türk.]
[griech. .Brand'] der Kegel, -s/-, 1) Holzfigur des Kegelspiels,
die Kautel, -/-en, 1) g*a Vorbehalt, Sicherheits- Abb. K
15. 2) A
ein Körper, Abb. 14. 3) K
klausel. 2) nur Mz., { Vorsichtsmaßregeln, [lat.] kegelförmiges Gebilde, z. B. Berg, Abb. B 20,
die Kauterisation, -/-en, f Zerstörung von Ge- Baum, Abb. B 15. 4) Größe der Schrift bei einer
webe durch Brenn- oder Ätzmittel. Zeitw. ich : Letter, Abb. L
8. 5) t uneheliches Kind: mit
kauterisigre (habe kauterisiert) es. [griech. Kw.] Kind undK., U mit der ganzen Familie. 6) der Ha-
die Kaution, -/-en, s*j Sicherheitsleistung: gegen se macht K., V
stellt sich aufrecht. 7) oberd. M
Hinterlegung einer K. in Höhe von 100000 Mark Wirtshausschild. 8) M
oberd.: Gelenkknochen.
wurde der Untersuchungsgefangene auf freien Fuß 9) MSchweiz. Exkrement, ich keg(e)le, 1) (habe
:

gesetzt, [lat.] gekegelt), spiele, schiebe Kegel, Abb. 15. 2) K


die Kautsch, -/-s, eingedeutscht für: Couch. (bin gekegelt), U falle um, überschlage mich, ich
der Kajij tschuk, -s/-e, eingedickter Milchsaft k. mir ein Glied aus (habe ausgekegelt), M
einiger tropischer Gewächse, Rohstoff für oberd. verrenke, kegelförmig, keg(e)lig, in
:

Gummi, [peruan.] der Form eines Kegels, das Kegelreis, -, M


der Kauz, -es/ 2 e, 1) kleinere Eule, z. B. Wald- Schweiz. alle neune. das Kegelscheiben, -s,
: M
kauz, Steinkauz. 2) Ü wunderlicher Mensch, bayr., österr., Kegelschieben, -s, Kegelspiel: ich
Sonderling. 3) ein Haarknoten. Verkl. das : schiebe Kegel, der Kegler, -s/-, Kegelspieler.
Kajjzchen, Kaj4zlein, -s/-. [spätmhd.] die Keglete, -/-n, M
Schweiz. Kegelspiel, [germ. :

der Kavalier, -s/-e, 1) ritterlicher Mann, Be- Stw.]'


gleiter einer Dame. 2) f Hofmann, Adliger, die die Kehle, -/-n, 1) vorderer Teil des Halses, Abb.
Kavalkade, -/-n, Reitertrupp, Reiterzug. die M 12, P 10: ihm reicht das Wasser bis an die K.,
Kavalierig, -/...'ri|en, Sb berittene Truppe, U er ist in großer Bedrängnis; man will ihm
Reiterei, der Kavallerist, -en/-en, Angehöriger das Messer an die K. setzen, Ü ihn durch Dro-
der Kavallerie, [franz. aus ital.; 17. Jh.] hung zu etwas zwingen. 2) Luft- oder Speise-
die Kavatine, -/-n, Einzelgesangsstück, [ital.] röhre: aus voller K., mit lauter Stimme; eine
der Kaventsmann, M
südwestd. Mordskerl, : durstige K., U ; das ist ihr in die falsche K. geraten,
Prachtkerl, jemand, der alles kann, [eigtl. .Bürge, in die Luft- statt die Speiseröhre, Ü diese Worte
Gewährsmann'; lat.] hat sie übelgenommen. 3) einspringende Run-
die Kaverne, -/-n, 1) Höhle. 2) { krankhafte dung röhrenförmige Vertiefung Hohlkehle, Abb.
; :

Höhlung. Eigw. kavernös, [lat.]


: H 20; Kehlstein, Abb. 16. ich kehle (habeK
der Kaviar, -s, mit Salz konservierter Rogen des gekehlt) (aus), 1) es, höhle rinnenartig aus.
Störs, [türk.] 2) Fische, schneide Kiemen usw. aus. der Kehl-
der Kaviller, -s/-, G
Abdecker, Schinder, [wohl kopf, knorpeliges Organ der Stimmbildung, der
zu: lat. caballus ,Pferd'] Kehllaut, Hintergaumenlaut, Velar, die Keh-
die Kavitation, -/-en, Hohlraumbildung in lung, -/-en, Hohlkehle, [germ. Stw.]
schnellströmenden Flüssigkeiten, [lat.] der Kehr, -(e)s, M Schweiz. : die tägliche Arbeit des
Kay, männl., auch: weibl. Vorname, [vgl. Kai] Aufräumens der Hausfrau: ich mache den K.
der Kazike, -n/-n, Stammes- oder Dorfhäuptling der Kehr aus, -, Schlußtanz eines Festes, ich
süd- und mittelamerikanischer Indianer, [indian.] kehre' (habe gekehrt) es, 1) fege, reinige mit dem
kcal, Zeichen für: Kilokalorie. Besen: jeder k. vor seiner Tür!, Ü kümmere sich
Kcs ka:tfe'es, Abk. für: tschechoslowakische um seine eigenen Angelegenheiten. 2) -* die
Krone (Währungseinheit). Kehr, ich k. es ab, entferne durch Kehren, ich
ich kebb(e)le mich (habe mich gekebbelt) mit ihm, k. es aus, reinige durch Kehren, der, das Keh-
M wien.: zanke. richt, -(e)s, zusammengefegter Unrat, [ahd.]
die Kebe, -/-n, M
oberd. 1) grüne Erbsenschote.
: die Kehr, -/-en, M oberd.: Kehre, Gang, Runde.
2) Gewindehöhle des Bohrers. ich kehre (bin gekehrt), wende, drehe mich: er
du Kebse. -j-n,das Kebsweib, Nebenfrau. [germ.] ist in sich gekehrt, auf sein Inneres gerichtet.
keck, munter, vorwitzig, etwas dreist und unge- ich k. (habe gekehrt), 1) es, wende, richte: sie
stüm. Hptw.: die Keckheit, -. [germ. .lebhaft'; kehrten ihre Augen zum Himmel; ich k. ihm den
vgl. Quecksilber] Rücken, wende mich von ihm ab. 2) es, ackere
er keckert (hat gekeckert), äußert seinen Zorn zum zweitenmal. 3) es, wende Heu zum ersten-
(von Fuchs, Marder und Iltis). [Schallw.] mal. 4) mich an etwas, beachte es, kümmere
der Keder, -s/-, ein Lederstreifen zur Randver- mich darum. 5) -«• der Kehr, ich k. mich von
stärkung von Schuhsohlen, [zu Köder] : ihm ab (habe mich abgekehrt), wende mich ab,

336
Kei

(für Bowling)

die Kegelsporthalle
steigt um 10 t

die Bohlenbahn 32,5 n die Aspholtbohn 28,5 t

steigt um 10 cn

die Scherenbahn 26,75 n die Bowlingbahn 25,05 r

die Kegelbahnen (Grundrisse)


kegeln

kümmere mich nicht mehr um


ihn. ich k. ein, ich kejfe (habe gekeift), schelte, schimpfe gehäs-
besuche (ein Wirtshaus): Kummer und Sorge sig und schrill. Hptw. : die Keiferej, -. [mhd.]
sind bei ihr eingekehrt, Ü ich k. heim (bin heim-
. der Keil, -(e)s/-e, 1) ein Körper zum Spalten oder
gekehrt), 1) komme nach Hause zurück. 2) D als Hemmvorrichtung, Abb. K 16: auf einen
sterbe, ich k. es heraus, hervor, Ü mache sicht- groben Klotz gehört ein grober K., Ü grober
bar er hat seinen Reichtum immer zu sehr hervor-
: Widerstand verlangt derbe Mittel; die Mutter
gekehrt, ich k. um, 1) (bin umgekehrt), wende, will einen K. zwischen das junge Paar treiben, Ü
mache mich auf den Rückweg: ich mußte noch sucht die Verbindung zu stören. 2) Verbin- ©
einmal umkehren, weil ich etwas vergessen hatte. dungsteil zum Befestigen (Verkeilen) von Rädern,
2) (habe umgekehrt) es, stelle auf den Kopf, Ü Riemenscheiben auf Wellen. 3) bei Kleidung:
verdrehe ins Gegenteil, ich k. es, mich ihm zu, eingesetzter spitzwinkliger Stoffteil, ich keile
wende zu ihm: sie hatte ihm den Rücken zuge- (habe gekeilt), 1) es, spalte mit einem Keil. 2) ihn,
kehrt, ich k. zurück, komme noch einmal, gehe U werbe für seinen Beitritt. 3) mich mit ihm,
zum Ausgangspunkt zurück, Ü wende mich U prügele, es keilt aus, 1) ein Pferd k. aus, schlägt
wieder zu: er ist zu seiner Frau zurückgekehrt, aus. 2) eine Schicht k. (sich) aus, 3? wird immer
dieKehre, -/-n, 1) Windung, Wegbiegung. 2) dünner, die Kejle, -, U Prügel du wirst noch K.:

Turnen: Sprung oder Abschwung mit dem beziehen, kriegen, der Keiler, -s/-, ausgewach-
Rücken zum Gerät, Abb. T 23. 3) auch Kehr, : sener Wildeber, Abb. S 45. die Keiler ej, -/-en,
M oberd.: Gang, Runde beim Tanz, Spiel, U Schlägerei, Raufhandel, die Keilhose, Abb.
Sport: ich bin an der K., habe die K., bin an der K 25. das Keilkissen, Abb. B 28. der Kejlrah-
Reihe. 4) die erste K., M
niederd. das erstemal. : men, durch Keile verstellbarer Rahmen, Abb.
5) MSchweiz. Bummel, kleiner Spaziergang.
: R 3. die Keilschrift, Schriftart im antiken
der Kehricht, -(e)s, zusammengekehrter Abfall. Vorderasien, Abb. S 39. [germ. Stw.]
der Kehrplatz, M Schweiz. Stelle zum Wenden
: das Keilchen, -s/-, M
ostniederd.: Keulchen.
des Kraftfahrzeugs, der Kehrreim,
Refrain, der Keim, -(e)s/-e, 1) einfaches Ausgangsgebilde
Übers. V 5. die Kehrseite,
Rückseite. 2) Ü'l) eines Lebewesens: das Neugeborene trug bereits
der unangenehme Teil einer Sache, [germ.] den K. des Todes in sich, D war nicht lebensfähig
der Keib, -en/-en oder -(e)s/-er, Schweiz. Aas M : der Aufstand wurde bereits im Keime erstickt, Ü im
(grobes Scheltwort); Verdrießliches (Rausch, Entstehen unterdrückt. 2) Krankheitserreger.
Schelte). das Keimblatt, 1) <$> erstes Blattgebilde. 2) £7
dieKejche, -/-n, M bayr. : Loch, Kerker, [zu: die Entwicklung bestimmende Zellgewebelagen
keuchen] beim Embryo, keimfrei, ohne Krankheitserre-
das Kejchel, -s/-, Keuchel. ger, steril, aseptisch, der Keimling, -s/-e,
ich keje (habe gekeit), M
alem.: falle; lärme. Embryo, besonders der Pflanze, es keimt (hat

die
Suppenkeil

der Stippeimer
Kehlstein Kelle

22 SB 337
Kei
^der Kiefertasteix -der Fühler
-der Oberkiefer

der Hinterflügel
der Kerbschnitt (der Flügel)
Unterschenkel
das Stedieisen Fuß
das Schnitzmesser der Oberschenkel das AtemlocMdas Stigma)
Kerbschnitt Kerbtier (der Käfer, dos Insekt) Keule

gekeimt), beginnt zu wachsen: keimendes Leben, die Kemenate,


-/-n, heizbares Zimmer in einer
im Mutterleib entstehendes. Hptw. die Kei- : Burg; Frauengemach, Abb. B 62. [lat. Lw. ahd.] ;

mung, -. die Keimzelle, 1) W


<$> { Geschlechts- ...ken, M
niederd.: ...chen.
zelle (Ei- oder Samenzelle). 2) Ü Ursprung, das Kendo, -(s), japanischer Kampfsport (mit
[germ. Stw. , Sprößling'] Bambusschwertern), der Kendoka, -s/-s, Ken-
kein, gebeugt wie: ein; Übers. 14, 1) nicht G dokämpfer. [Japan.]
ein, alles ausschließend: ich mag k. Buch lesen; der Kenianer, -s/-, Bewohner des ostafrikanischen
auf keinen Fall! 2) alleinstehend (keiner, keine, Staates Kenia. Eigw. kenianisch. :

kein(e)s): niemand: keiner kümmert sich um uns. ich kenne (kannte, habe gekannt) ihn, es, weiß
keinerlei, unbeugbar von keiner Art, nicht das
: davon: wir kennen uns flüchtig; ich k. ihn seit
(die) geringste: k. Gewaltanwendung, keines- langem, wir sind seit langem bekannt ; ich wollte
falls, sicher nicht, keineswegs, unmöglich, ihn schon lange kennenlernen; ich lernte ihn gestern
nicht, keinmal, nie: einmal ist k. [von ahd.: kennen; ich habe ihn kennen- und liebengelernt;
nihein .nicht ein'; spätes MA.] ich k. das Buch, habe es gelesen; das k. ich
der Keist, -es, M
Schweiz.: Keim; Same; Reis. an ihm, ich weiß, daß er es an sich hat; er
keit, Mniederd. flink, keck.
: keimt keine Rücksicht, ist rücksichtslos, ich k.
...keit, Ableitungssilbe für weibl. Hauptwörter, mich (in etwas) aus, weiß Bescheid, finde mich
jüngere Nebenform von ...heit : die Bitterkeit; die darin zurecht in diesem Fachgebiet, dieser Stadt
:

Fruchtbarkeit. k. ich mich (nicht) gut aus. der Kenner, -s/-,


der Kejtel, -s/-, M
ostniederd.: 1) Kahn mit erfahrener Fachmann. Eigw. kennerisch, der :

Schleppnetz. 2) Fischnetz. Kennerblick, sachverständiger Blick, die Ken-


der, das Keks, -es/-e oder -/-, kleines, trockenes nermiene, sachverständiger Gesichtsausdruck.
Feingebäck, Abb. K
52. [aus engl, cake .Kuchen'] die Kennkarte, Ausweis, Personalausweis.
der Kelch, -(e)s/-e, 1) Trinkbecher mit Fuß: kenntlich, leicht erkennbar: ich mache es k.
Abendmahlskelch, Abb. A
10; sie muß den K. des Hptw. Kenntlichmachung, -. die Kennt-
die
:

Leidens bis zur Neige leeren, D ein schweres nis, -/-se,Wissen und Erfahrung: er besitzt
Schicksal bis zu Ende ertragen. 2) Teil der Blüte reiche Kenntnisse auf dem Gebiet der Physik; er
Kelchblätter, Abb. B 42. Lw.]
[lat. hat es zur K. genommen, erklärt, daß er davon
das Kelek, -s/-s, Floß im Vorderen Orient, Abb. erfahren hat; wir mußten seine Angehörigen von
F 29.' [türk.-arab.] dem Unfall in K. setzen, ihn mitteilen, die
derKelim, -(s)/-(s), ein orientalischer Wandbe- Kenntnisnahme, -, das Kenntnisnehmen: zur
hang oder Teppich, der Kelimstich, Flachstich- K. die Kennung, -/-en, Merkmal; £ «a ein
reihen in spitzen Winkeln, [türk.] Signal; Landmarke, das Kennwort, Wort als
die Kelle, -/-n, Abb. K
16, 1) Schöpflöffel, Kennzeichen; Losungswort, die Kennzahl, 1)
Schöpfgefäß. 2) Maurergerät, Abb. B 12. 3) CS Zahl als Kennzeichen. 2) Fernsprechwesen:
Befehlsstab, Abb. B 4. 4) Schwanz des Bibers, Vorwählnummer im Selbstwählferndienst, das
[ahd.] Kennzeichen, -s/-, Merkmal, Unterscheidungs-
der Keller, -s/-, unterirdischer Aufbewahrungs- zeichen, ich kennzeichne (habe gekennzeichnet)
raum, unterstes Geschoß im Hause, Abb. 12; H es, ihn, bezeichne treffend, charakterisiere.
oft: Weinlager, Gaststätte: Ratskeller, die Hptw. : die Kennzeichnung,
Kennziffer, -. die
Kellerassel, ein Krebstier (Ungeziefer), ich Kennzahl, [germ. Stw., zu: können]
kell(e)re es ein (habe eingekellert), bringe als der Kennel, -s/-, Hundezwinger, [engl, aus lat.]
Vorrat für den Winter im Keller unter (Kohlen, die Kenning, -/-ar, bildersprachliche Ausdrucks-
Kartoffeln), die Kellerei, -/-en, Betriebs- und weise in der altnordischen Kunstdichtung, [ver-
Lagerräume einer Weinhandlung oder eines wandt mit: kennen]
Weingutes, der Kellerhals, 1) -es/-e, <£ Seidel- das Kenotaph, -s/-e, auch: Zenotaph, Grabmal
bast. 2) -es/-e, überbauter Kelleraufgang, der für fern von der Heimat Gestorbene, [griech.]
Kellermeister, Verwalter eines Weinkellers, der der Kentaur, -en/-en, 1) Fabelwesen, halb
Kellerwechsel, & Wechsel auf erfundenen Mensch, halb Pferd. 2) Zentaur, [griech. Sage]
Namen, [lat. Lw.] ich kent(e)re (bin gekentert), schlage um: das
der Kellner, -s/-, die Kellnerin, -/-nen, Ange- Boot kentert, [zu: Kante]
stellte^) in Gaststätten zum Bedienen, [eigtl.: der Kephalopode, -n/-n, S
Kopffüßer, [griech.]
Kellermeister] ich kepp(e)le (habe gekeppelt), M oberd. zanke, :

der Keit, -(e)s/-e, 1) ein vorgeschichtliches Beil. keife, [mhd.]


2) grobes, dunkel gefärbtes schottisches Woll- die Keramik, -/-en, Sammelwort für Tonwaren.
gewebe. [1 lat.; 2 vgl. schott. Kilt] Eigw.: keramisch, [griech.]
der Kelte, -n/-n, Angehöriger einer indogerma- das Keratin, -s/-e, Hörn, Hornstoff. [griech.]
nischen Völkergruppe. Eigw. keltisch. : die Kerb, -/-en, M hess., pfälz. Kirchweih. :

die Kelter, -/-n, Fruchtpresse, besonders für die Kerbe, -/-n, Einschnitt, Abb. K 39: er haut
Weintrauben, Abb. K
16. ich kelt(e)re (habe mit mir in die gleiche K., Ü verfolgt das gleiche
gekeltert) Trauben, presse aus. [lat. Lw.] Ziel, ich kerbe (habe gekerbt) es (an, aus, ein),
das Kelvin, -s, Zeichen: K, Maßeinheit der ab- mache Einschnitte, das Kerbholz, 1) im MA.
soluten Temperaturskala Kelvinskala; 0° K,
: Stab, in den man Vermerke, besonders über
—273,16° C. [Kelvin, engl. Physiker, 1824 bis Schulden, einkerbte. 2) er hat etwas auf dem K.,
1907] Ü hat etwas Unrechtes getan, der Kerb-

338
Ket

die Hakenkette der Maken

" der Steg

°' e
die Gelenkkette ,
die Stegkette das Glied
Lasche ~ y -~-

der Dampfkessel (Seh die Gelenkkette die Gliederkette


Kessel Kette

schnitt, Holzverzierung, Abb. K 17. das Kerb- Abb. K


18 Dampfkessel; Wasserkessel. 2) walzen-
:

tier, Insekt, Abb. K


17. [westgerm.] förmiger Behälter für Flüssigkeiten, z. B. auf
der Kerbel, -s, Gewürzpflanze, [lat.-griech. Lw.] Eisenbahnwagengestellen: Kesselwagen. 3) rings
der Kerf, -(e)s/-e, Kerbtier, Insekt. [Kw.] von Bergen umschlossener Talgrund: Talkessel.
der Kerker, -s/-, 1) t D Gefängnis. 2) österr. 4) Mittelpunkt einer Treibjagd. 5) V Lager von
Recht: schwerste Form der Freiheitsstrafe, ich Wildschweinen; erweiterter Raum im Dachs-
kerk(e)re ihn ein (habe eingekerkert), setze im und Fuchsbau, ich kessele (habe gekesselt),
Kerker fest. [lat. Lw.] auch: keßle, 1) M
Schweiz.: klirre; lärme. 2)
der Kerl, -s/-e, U auch: -s, 1) Mann, Junge; Wildschweine kesseln, y wühlen ein Lager, ich k.
Mensch: ein tüchtiger K.; ein schlechter K. 2) M ihn ein, schließe ein wie beim Kesseltreiben, um-
oberd., niederd.: Ehemann, Geliebter, das Kerl- zingele (Wild; Truppen; Verbrecher), die Kes-
chen, -s/-, Kosewort, [germ.] selpauke, Schlaginstrument, Abb. S 24. der Kes-
der Kermes, -, roter Farbstoff einer Schildlaus. selstein, steiniger Kalkniederschlag in Kesseln,
die Kermesbeere, eine Pflanze mit schwarz- Töpfen beim Kochen harten Wassers, das Kes-
roten Beeren, [arab.] seltreiben, -s/-, 1) V Treibjagd auf einen
kern..., 1) bis ins Tiefste, durch und durch: Mittelpunkt zu. 2) Ü Einkreisung zur Vernich-
kerngesund; Kernpunkt, Hauptpunkt. 2) beste tung, ich keßle, kessele, [lat. Lw.; ahd.]
Qualität: Kernleder, der Kern, -(e)s/-e, 1) das die Keste, -/-n, M
südd.: Edelkastanie.
Innere, z. B. festes Holz im Stamminneren, der, das Ketchjup 'ketfap, -(s)/-s, auch: Catchup,
Abb. H
24; dichtester Teil eines Kometen; kurz pikante Würztunke: Tomatenketchup, [engl.-
für Zellkern Atomkern das ist der K. der Sache,
: ; : malaisch]
Ü das Wesentliche; in ihm steckt ein guter K., ver- die Ketsch, -/-en, ein Segelfahrzeug mit zwei
borgene gute Eigenschaften. 2) Samenkapsel in Masten, vgl. Abb. S 48. [engl.]
fleischigen Früchten; Samenhartfrucht, Abb. efer Ketscher, -s/-, Nebenform von: Kescher.
F 38. 3) der vom Balg befreite Körper des
V ich kette (habe gekettet) ihn an mich, Ü gebe ihn
Haarraubwilds, der Kernbeißer, -s/-, ein Fin- nicht mehr frei, ich k. ihn, es an, lege, schließe
kenvogel, ich kerne es aus (habe ausgekernt), an eine Kette, ich k. es aneinander, zusam-
entkerne, die Kernenergie, die innere Energie men, verbinde mit Ketten, die Kette, -/-n,
der Atomkerne, die Kernexplosion, Zertrüm- 1) Band aus zusammenhängenden, beweglichen
merung eines Atomkerns, das Kerngehäuse, (metallenen) Gliedern für Zug und Antrieb, Abb.
Kernhaus, Inneres beim Kernobst, Abb. F 38. K 18: Fahrradkette, Abb. F 3; als Schmuck,
kernig, 1) reich an kräftigem Gehalt, markig. 2) Abb. S 32; als Fessel: das Volk zerbrach seine
körnig, der Kernling, -s/-e, aus Samen gezoge- Ketten, Ü befreite sich von der Knechtschaft.
ner Baum, das Kernobst, Äpfel, Birnen, Quit- 2) geschlossene Reihe: Bergkette, Abb. B 20;
ten u. a. die Kernphysik, Physik der Atom- die K. von Ursachen und Wirkungen, Ü eine K. ;

kerne, die Kernreaktion, Umwandlung eines von Posten bewachte das Haus. 3) V eine Familie
Atomkerns, der Kernreaktor, Anlage zur groß- von wilden Hühnern, Enten, Gänsen. 4) Webe-
technischen Nutzung von Kernspaltungen, die rei: die gesamten Längsfäden eines Gewebes,
Kernseife, eine harte Natronseife, die Kern- Abb. G 20. Verkl.: das Kettchen, Kett-
spaltung, Zerfall schwerer Atomkerne in zwei lein, -s/-. der Kettel, -s/-, die K., -/-n,
oder mehr Bruchstücke unter Energiefreisetzung. M oberd., mitteld.: 1) kleine Kette. 2)
der Kernspruch, ausdrucksvoller Spruch über eisernes Verbindungsband an Beschlägen, ich
einen Sachverhalt, die Kernverschmelzung, kett(e)le es ab (habe abgekettelt), verbinde die
1) Vereinigung zweier Zellkerne. 2) Vereinigung letzte Maschenreihe zu einem festen Rand, der
leichtererAtomkerne zu schwereren, die Kern- Kettenbrief, Brief, der mehrfach abgeschrieben
waffen, Mz., Atomwaffen, [zu: Korn] und verschickt werden soll, der Kettenbruch,
der Kerner, -s/-, seltener für: Karner, Beinhaus. kontinuierlicher Bruch, ein Bruch, der sich da-
das Kerosin, -s, ein Brennöl. [griech.j durch kettenartig fortsetzt, daß sein Nenner in
die Kerze, -/-n, 1) Beleuchtungskörper aus Stea- einer Summe einen Bruch mit der gleichen Eigen-
rin, Talg, Paraffin u. a. mit Docht, Abb. K 17. schaft enthält, die Kettenbrücke, Hängebrücke
2) Turnübung, Abb. F 36. 3) Steilschuß beim an Ketten, der Kett(en)faden, das Kett(en)-
Fußball, Abb. F 41. 4) Physik: Maß der Licht- garn, Garn für die Kette eines Webstuhls, Abb.
stärke. 5) kurz für: Zündkerze, kerzengerade, G 20. der Kettenhandel, preistreibende Ein-
steif aufrecht, [ahd. aus lat.] schaltung mehrerer Zwischenhändler, die Ket-
derKescher, -s/-, auch: Käscher, Fangnetz an tenlast, J, Raum für die Ankerketten, die Ket-
Bügel mit Griff, Abb. A 15. [engl. Lw.] tenlinie, parabelähnliche Kurve, der Ketten-
keß (kesser, am kessesten), U dreist, vorlaut, flott. panzer, aus Eisenringen geflochtenes Panzer-
Edd.] hemd, kettenrauchen (nur Nennform üblich),
der Kessel, -s/-,1) größeres Metallgefäß zum ununterbrochen rauchen, der Kettenraucher,
Erhitzen oder Verdampfen von Flüssigkeiten, jemand, der ununterbrochen raucht, die Ketten-

22* 339
Ket
reaktion, (physikalischer oder chemischer) Vor- die Kiefer, -/-n, ein Nadelbaum, kjefern, aus
gang, der von selbst weiter um sich greift auch Ü ; Kiefernholz, die Kifferneule, der Kiefern-
der Kettenreim, Reim dreizeiliger Strophen schwärmer, Kiefernspanner, Kiefernspin-
(aba, beb, cdc). der Kettenstich, Stich, bei dem ner, mehrere Schmetterlinge, Forstschädlinge,
Ein- und Ausstich innerhalb einer Schlinge ge- [aus: Kienföhre]
schieht, Abb. H 7. der Kettfaden, das Kett- die Kiek, -/-en, Kieke, -/-n, M
niederd. Blech- :

garn, Kettenfaden, Kettengarn, Abb. G 20, 9. W gefäß mit Kohlenbecken zum Wärmen.
[lat. Lw.| Kette 3 zu: mhd. Kitte .Herde'] ich kieke (habe gekiekt), M
niederd. sehe, schaue. :

der Ketzer, -s/-, Leugner eines dogmatischen der Kieker, -s/-, & und U, 1) Ausguck. 2) Fern-
Glaubenssatzes. Eigw. ketzerisch, [mhd. aus
: glas: er hat mich auf dem K., Ü beobachtet mich
ital.-griech.] scharf; kann mich nicht leiden, der Kiekindie-
ich ke.uche (habe gekeucht), atme hörbar und welt, -s/-s, Guckindiewelt.
mit Mühe, der Keuchhusten, ansteckende der Kiel, -(e)s/-e, 1) unterster Längsträger des
Kinderkrankheit, [mhd.; Schallw.] Schiffes, Abb. B 47. 2) harter Teil der Vogel-
das Keuchet, -s/-, auch: Keichel, M ostniederd. feder, Abb. F 10; früher als Schreibgerät:
Küchlein. Federkiel. 3) Blütenteil der Schmetterlingsblüt-
das Kejjlchen, -s/-, flaches, in der Pfanne ge- ler, der Kielbogen, Q
geschweifter Spitzbogen,
backenes Klößchen: Quarkkeulchen, [hochd. Abb. B 44. der Kielgang, A Planken oder Platten
Form von Käulchen]
: unmittelbar am Kiel, ich kielhole (habe gekiel-
die Keyle, -/-n, 1) nach unten verdicktes Schlag- holt), 1) ein Schiff, lege es zum Ausbessern auf
gerät. 2) hinterer Oberschenkel des Schlacht- die Seite. 2) ihn, ziehe an einem Tau unter dem
viehs und Haarwildes, Abb. F 26, P 10. 3) Turn- Schiff durchs Wasser, früher als Strafe, der Kiel-
gerät zum Schwingen, Abb. 17, 25. [zu: K T kropf, f Wechselbalg. ÄeKJellinie, von Schiffen:
Kaule] Fahrtordnung hintereinander, kieloben, mit
der Ke.uper,-s, ÜBERS. Ell. dem Kiel nach oben, das Kielschwein, auf Kiel
keusch, rein, unberührt, jungfräulich, enthalt- und Spanten gelegter Längsbalken zur Ver-
sam. Hptw. die Keyschheit, -. [lat. Lw. ahd.]
: ; stärkung, das Kielwasser, Wasserspur hinter
die Keusche, -/-n, M österr. Bauernhäuschen in : einem fahrenden Schiff: er segelt im K. seines
den Alpen, [slaw. Lw.] Vorgängers, Ü in der geistigen Nachfolge. [Her-
der Keutel, -s/-, Keitel, Kahn. kunft unsicher, 1 wohl zu: Kehle]
Kfz., Abk. für: Kraftfahrzeug. die KJenie, -,'-n, Atmungsorgan der Wassertiere,
kg, Zeichen für: Kilogramm. Abb. F 22. [zu: Kimme; niederd.]
KG, Abk. für: Kommanditgesellschaft. der Kien: ich bin auf dem K., bin wachsam, passe
Kgl., Abk. für: Königlich (in Titeln). gut auf. [engl.]
der Khaki, -, gelbbrauner Baumwollstoff für der Kien, -(e)s, harzdurchtränktes Kiefernholz.
Tropenuniformen, das K., -, gelbbraune Farbe. der Kienapfel, Kiefern-, Tannenzapfen, der
Eigw. khakifarben, [engl, aus pers.]
: Kienbaum, die Kienföhre, oberd. Kiefer. M :

der Khan, -s/-e, türkisch-tatarischer Herrscher- kienig, harzreich, das Kjenöl, Holzteeröl. der
titel. Kienspan, Fackel aus Kienholz, [germ. Stw.]
derKhedive, -n/-n, früher: Titel des Vizekönigs ich kienz(e)le (habe gekienzel(e)t), M alem.
von Ägypten, [arab.-pers. ,Herr'] schmeichele.
kHz, Zeichen für: Kilohertz. dieKiepe, -/-n, Tragkorb für den Rücken, der
der Kib, -s/-e, M alem. Zorn. Zeitw. : ich : Kiepenhut, Frauenhut, Abb. T 17. [niederd.]
kibb(e)le, kibe, kib(e)le (habe gekibbel(e)t, der Kies, -es/-e, 1) kleinere Gesteinstrümmer.
gekibet, gekibel(e)t). Eigw. kibig. [von: keifen]
: 2) Schwefelmetall u. a. 3) ohne Mz., G Geld,
der Kibbuz, -/...bu'zim, freiwilliges landwirt- [mhd.; 3 hebr.]
schaftliches Kollektiv in Israel, [hebr.] ich kiese (kor, habe gekoren) es, ihn, f D wähle,
ich kich(e)re (habe gekichert), lache leise mit [germ. Stw.]
hoher Stimme, [nhd.; Schallw.] der Kiesel, -s/-, 1) abgerundetes Quarzstück-
die Kichererbse, der Kicherling, -s/-e, eine chen; kleiner Stein. 2) M
nordd. Kreisel, ich :

Futter- und Samenpflanze, [lat. Lw.; ahd.] kies(e)le (habe gekieselt), 1) M


nordd.: spiele mit
die Kickbeere, M
niederd. Pflanzengalle.
: dem Kreisel. 2) es kieselt, M
südwestd. hagelt. :

ich kicke (habe gekickt) ihn, es, stoße, besonders die Kieselerde, ein Mineral, die Kieselgur, -,
den Ball beim Fußballspiel, der Kicker, -s/-, kreideähnliche Masse aus den Panzern abge-
Fußballspieler, der Kicks, -es/-e, Kickser. ich storbener Algen, die Kieselsäure, eine wich-
kickse (habe gekickst), 1) stoße daneben. 2) tige gesteinsbildende Siliciumverbindung. der
gickse, der Kickser, -s/-, Fehlstoß, der Kick- Kies(er)ling, -s/-e, M
niederd.: Feldstein.
starter, -s/-, Trittanlasser an Motorrädern, kiesig, 1) stark zertrümmert (Gestein). 2) mit
Abb. K
40. [engl.] Kies bestreut (Weg), [zu: Kies]
das Kid, -s/-s, 1) junge Ziege. 2) Ziegen-, Kalb-, ich k j£t(e)re (habe gekietert), M
ostniederd. ver- :

Schafleder, [engl.] schütte Flüssigkeit.


ich kide (habe geki(de)t), Schweiz. M
1) ihn, : der Kie(t)z, -es/-e, M
ostniederd., wendisch:
verleumde. 2) Wasser kidet, tost. Fischersiedlung; entlegene Vorstadt, [slaw.]
die Kide, -/-n, M Schweiz.: Keim; Schoß; Ab- ich kif(e)le (habe gekifel(e)t), Schweiz.: M
senker. 1) zanke; necke. 2) kiefele.
kidig, M Schweiz. : stockfinster. der Kiffer, -s/-, U Haschisch-Raucher. Zeitw.:
ich kidnappe ...nzpd (habe gekidnappt) ihn, ent- ich kiffe (habe gekifft). [engl.]
führe (besonders ein Kind). Hptw. das Kid- : kikeriki!, Nachahmung des Hahnenschreis.
napping ...nepirj, -s/-s. der Kidnapper ...ncpdr, Hptw.': das Kikeriki, -s/-s. der Kikeriki, -s/-s,
-s/-, Kindesentführer, Menschenräuber, [engl.] Kindersprache: Hahn. [Schallw.]
kiebig, U, 1) schlechtgelaunt, zänkisch. 2) frech, die Kilbe, Kilbi, -/...benen, M
alem.: Kirchweih,
selbstbewußt. [ahd.]
der Kiebitz, -es/-e, 1) ein Sumpfvogel. 2) Karten- die Küche, -/-n, M Schweiz.: Kirche.
spiel: U Zuschauer als lästiger Ratgeber, ich Kilian, männl. Vorname, [kelt. ,der Mann in der
kiebitze (habe gekiebitzt), U schaue als uner- Zelle, Mönch']
wünschter Ratgeber beim Kartenspiel zu. [1 ich kille (habe gekillt), 1) ihn, U töte. 2) £ ein
Schallw.; 2 hebr.] Segel killt, flattert im Winde, der Killer, -s/-,
die Kigfe, -/-n, t Kieme, ich k}ef(e)le (habe ge- U Mörder, [engl.]
kiefel(e)t) es, M
oberd. nage, [zu: der Kiefer]
: killekille!, neckender Zuruf beim Streicheln:
der Kgjsfer, -s/-, Kinnlade, Ober- und Unter- ich mache k., U streichele, kitzele (unterm Kinn).
kiefer, Abb. G 6, S 11. [germ. Stw.] Mio..., Zeichen: k, tausend..., Übers. 8. M
340
Kip

der Stubenwagen

die Babywaage das K nderb ;

das gestrichene Korn

der Laufstoll
der Kinderwagen
Kimme und Korn das Schaukelpferd Kj nt4

das Kilo, -s/-s und bei Mengenangaben -, verständnisvoll und liebevoll gegenüber Kin-
kurz für: Kilogramm, das Kilo gramm, dern, kinderlos, ohne Kinder (Ehepaar).
-s/-e und bei Mengenangaben -, Zeichen: kg, Hptw. die Kinderlosigkeit, -.
: die Kin-
1000 g, Übers. M 8. das Kilohertz, -/-, Zeichen derschuhe er hat die K. ausgezogen, Ü ist nun
:

kHz, 1000 Hertz,die Kilokalorie, Zeichen kcal, : erwachsen, das Kinderspiel, 1) Spiel für Kin-
1000 Kalorien, das, der Kilometer, -s/-, Zei- der, vgl. Abb. S 56, S 58. 2) U Kleinigkeit, die
chen: km, 1000 m, Übers. M' 8: 140 km je Kinderstube er hat eine gute K. genossen, Ü ist
:

Stunde, Abk.: 140 km/h oder km/st. der Kilo- gut erzogen, der Kinderwagen, Abb. 19. das K
meterzähler, Gerät zum Anzeigen der zurück- Kinderzimmer, vgl. Abb. 19. die Kindes- K
gelegten Wegstrecke in Fahrzeugen, ich kilo- beine, Mz. von Kindesbeinen an, seit früher
:

me trjgre (habe kilometriert) es, bezeichne die Kindheit, das Kindeskind, Enkel, die Kindheit,
Kilometer bei Wegen, Flüssen, das Kilo- -, Kinderzeit, kindisch, albern, unreif, kindlich,
pond, -s/-, Zeichen: kp, 1000 Pond. das Kilo- unbefangen, naiv, noch nicht erwachsen. Hptw. :

watt, -s/-, Zeichen: kW, 1000 Watt, Übers. 8. M die Kindlichkeit, -. die Kindschaft, -, Verhält-
die Kilowattstunde, Zeichen kWh, die von 1 Ki- : nis der Kinder zu den Eltern, der Kindskopf,
lowatt in 1 Stunde umgesetzte Energie, [griech.] kindischer Mensch, die Kindtaufe, Taufe eines
der Kilpgang, Nebenform von Kiltgang. : Kindes, [ahd.]
der Kilt, -s/-s, der karierte Rock der schottischen die Kinemathek, -/-en, Filmarchiv, der Kine-
Männertracht, Abb. S 35. [engl.] mato graph, -en/-en, t Lichtspielgerät, die
der Kilt, -(e)s/-e, M
alem. Fensterin, Nacht-
: Kinetik, -, Bewegungslehre. Eigw. kinetisch. :

besuch beim Mädchen Kiltgang. die Kilte, -/-n,


: [griech.]
<$> Nachtviole. [germ. Stw. .Abend'] das, der Kink, -s/-en, die K., -/-en, J, Verschlin-
der Kimber, -s/-n, auch: Zimber, Angehöriger gung eines Taus.
eines nordgermanischen Volkes. dieKinkerlitzchen, Mz., U Kleinigkeiten; Unfug,
die Kimm, -, J, 1) Mz. : -e, natürlicher Meeres- Albernheiten, [wohl franz.; 18. Jh.]
horizont. 2) Mz.: -en, Übergang vom flachen das Kinn, -(e)s/-e, Vorsprung des Unterkiefers,
Schiffsboden zur senkrechten Schiffswand, die Abb. M 12. die Kinnbacke, -/-n, der Kinn-
Kimme, -/-n, 1) Kerbe, Falz. 2) Einschnitt im backen, auch: Kinnlade, Ober- und Unter-
-s/-,
Visier, Abb. K
19. der Kimmkiel, J. Seitenkiel. kiefer, der Kinnhaken, beim Boxen: Schlag ge-
die Kimmung, -/-en, 1) J, Kimm, Meereshori- gen die Kinnspitze, die Kinnkette, Abb. P 10.
zont. 2) J, Luftspiegelung. 3) niederd.: Falz, M die Kinnlade, -/-n, Kinnbacke, [germ. Stw.]
Fuge. [germ. Stw.; Kimme zu: Kieme]. das Kinnel, -s/-, M
niederd., oberd.: Kind, be-
er kimmt, M
besonders mitteld. kommt. : sonders Christkind, die Kinner, Mz., niederd., M
der Kimono, auch: '£»..., -s/-s, japanisches Klei- oberd.: Kinder, kinnerig, niederd., oberd.: M
dungsstück mit weiten Ärmeln. [Japan.] kindisch.
das Kind, -(e)s/-er, 1) der Mensch von der das Kino, M
Schweiz, auch: der K., -s/-s, Licht-
Geburt bis zum Eintritt der geschlechtlichen spielhaus, der, das Kintopp, -s/-s oder ... töppe,
Entwicklung, Sammelwort für Junge und Mäd- U 1) kleines Kino. 2) schlechter Film: Opas K.
chen: er war fast noch ein K. 2) leiblicher [von: Kinematograph]
Nachkomme, Sprößling, Sammelwort für Sohn der Kiosk, -(e)s/-e, Verkaufshäuschen, Zeitungs-
und Tochter: früher waren zehn Kinder keine stand, ABB. B 4. [franz. aus türk.-pers.; 18. Jh.]
Seltenheit; ein K. des Todes, Ü dem Tod verfallen; der Kipf, -(e)s/-e, M
oberd. 1) Runge (am Wagen- :

er ist ein K. seiner Zeit, Ü trägt ihre Merkmale; gespann). 2) Kipfel. 3) Scheltwort, das Kipfel,
er nennt das K. beim richtigen Namen, Ü sagt -s/-, M
oberd. längliches Gebäck, [oberd.
:

unverblümt die Wahrheit. Verkl. das Kind- : , Spitze'; lat. Lw.]


chen, -s/- oder Kinderchen, Kindlein, -s/- oder ich kippe, 1) (bin gekippt), bekomme Über-
Kinderlein, das Kindbett, -(e)s, Wochenbett, gewicht, stürze um. 2) (habe gekippt) es, stürze
Zeit nach der Geburt, die Kindbetterin, -/-nen, über eine Kante; bringe in eine schräge Lage:
t Wöchnerin, das Kindelbier, M niederd.: Taufe, er kippte ein Gläschen (hinunter), U trank
Taufschmaus, die Kindelmutter, M oberd. in einem Zug leer. 3) (habe gekippt) es, M
Hebamme, das Kinderdorf, Erziehungssied- Schweiz.: stehle, ich k. ab, 1) (habe abgekippt)
lung für eitern- und heimatlose Kinder, die es, schütte kippend hinunter. 2) ein Flugzeug
Kinderej, -/-en, unreifer Streich: das sind doch kippt ab (ist abgekippt), geht vornüber oder seit-
Kindereien! der Kindergarten, Einrichtung zur wärts in den Sturzflug, ich k. über (bin über-
Betreuung von Kleinkindern, die Kindergärt- gekippt), verliere das Gleichgewicht, falle, ich k.
nerin, -/-nen, eine staatlich geprüfte Betreuerin um, 1) (bin umgekippt), falle um. 2) (habe um-
von Kindern, besonders von Kleinkindern, das gekippt) es, werfe um. die Kippe, -/-n, 1) es
Kindergeld, ein für Kinder gewährter staat- steht auf der K., droht nach der einen
licher Unterhaltszuschuß, das Kinderheim, oder anderen Seite zu fallen, U ist gefährdet.
ein Erholungs- oder Betreuungsheim für Kin- 2) Turnen: Aufstemmen aus dem Hang in den
der, die Kinderlähmung, eine Infektions- Stütz, Abb. T
23. 3) U Zigarettenstummel, ich
krankheit, die zu schweren Lähmungen führen kipp(e)le (habe gekippelt), 1) mit dem Stuhl,
kann, kinderleicht, sehr leicht, kinderlieb, schaukele auf zwei Stuhlbeinen. 2) es kippelt,

341
Kir

die Anika

jj e
die Krabbe ,

Kreuzblume/ / ,,

• der ßyWW™ft™l|§Kffli|»;
~ Leib V»- '"' - '-
'* - * ,

das Gewände das Portal


das Westwerk Kirche

wackelt. kipp(e)lig, wackelig, der Kipper, -s/-, ich kirme, kirm(e)le (habe gekirmet, gekir-
1) Lastwagen, dessen Ladefläche gekippt werden mel(e)t), M Schweiz. lalle.
:

kann, Abb. K
41. 2) Anlage zum Kippen von die Kirmes, -/-sen, Kirmse, -,/-n, M
mitteld.:
Eisenbahnwagen, das Kippfenster, Fenster Kirchweih, [aus: Kirchmesse]
zum Kippen, Abb. F 12. die Kippregel, © ich kirne (habe gekirnt), M
rhein.: buttere, die
Meßtischaufsatz für Winkelmessungen im Ge- Kirne, -/-n, M rhein.: Butterfaß, [germ. Stw.]
lände, [lat. Lw. niederd. von: Kipf; Kippe
; kirre, U zutraulich, zahm: er will ihn k. machen,
3 hebr.] hat ihn k. gekriegt, U gefügig, ich kirre (habe
die Kirbe, -/-n, M bayr. Kirchweih. : gekirrt) ihn (an), locke durch Futter, [germ. Stw.]
die Kirche, -/-n, 1) christliches Gotteshaus, Abb. der Kirsch, -(e)s/-, Kurzw. für: Kirschwasser.
K 20. 2) Glaubensgemeinschaft: die lutherische, die Kirsche, -/-n, ein Steinobst, das Kirsch-
katholische K. 3) Gottesdienst wir gehen zur K. : wasser, Kurzw. Kirsch, wasserheller Trink-
:

Verkl. das Kirchlein, -s/-. ElGW. kirchlich.


: : branntwein aus Süßkirschen, [griech. Lw. ahd.] ;

Hptw. die Kirchlichkeit, -. Ja; Kirchenbuch.


: das Kirsi, -s/-, M alem. Kirsche.
:

Verzeichnis der Taufen, Eheschließungen u. a. der Kirtag, die Kirwe, -/-n, M


bayr. Kirchweih.:

das Kirchenlicht er ist kein K., U ist dumm. : das Kismet. -s, im Islam: unabwendbares
die Kirchenmaus: er ist arm wie eine K., U Schicksal, [arab.j
sehr arm. der Kirchenstaat, früher: das Staats- das Kissen, -s/-, Polster, Beutel mit weicher
gebiet unter päpstlicher Oberhoheit in Mittel- Füllung, Abb. B 28. Verkl.: das Kißchen, Kiß-
italien, heute: Vatikanstadt, der Kirchhof, lein, -s/-, D. [altfranz. Lw. ahd.] ;

Friedhof, das Kirchspiel, Pfarrbezirk, Kirchen- die Kiste, -/-n, 1) rechteckiger Holzbehälter,
gemeinde, die Kirchturmpolitik. U engstirniges Abb. 'K 21. 2) U alter Kraftwagen, altes Schiff
Denken und Handeln, die Kirchweih, -/-en, oder Flugzeug. 3) U Sache, Angelegenheit:
Jahresfeier der Einweihung einer Kirche, meist fertig ist die K. [lat. Lw. ahd.];

Volksfest, [griech. Lw. ,Haus des Herrn'] der Kitsch, -es, Schund, Geschmacklosigkeit,
der Kirgise, -n/-n, Angehöriger eines mittelasiati- besonders von Erzeugnissen der Kunst. Eigw. :

schen Volkes. ElGW. kirgisisch. : kitschig. [Herkunft unsicher; 19. Jh.]


Kirke, Zauberin der Odyssee, [vgl. Circe] der Kitt, -(e)s/-e, 1) teigartiges Klebe- und Dich-

342
Kla
tungsmittel: Fensterkitt. 2) der ganze K., U alles. die der Kistenbeitel
ich kitte (habe gekittet) es, klebe zusammen, fest, Zigarrenkiste
[germ. Stw.] das Steuerband
das Kittchen, -s/-, U Gefängnis er wird noch ins :
das Schild
K. kommen, wandern! [G von: Kate, Keiche]
der Kittel,-s/-, 1) hemdartiges Obergewand,
Arbeitsmantel Arztkittel. 2)
: südwestd. M
Herrensakko, [mhd. wohl arab.] ;

Kitty, weibl. Vorname, [engl, zu: Katharina] Stoßzange


das Kitz, -es/-e, die Kitze, -/-n, Junges von die Kopfleiste \ die Bundleiste
Ziege, Reh oder Gemse: Rehkitz. Verkl. das :
der Boden-'
das Bandeisen
def Kistenöffner
Kitzchen, Kitzlein, -s/-. [germ. Stw.] die Kiste
rferKitzel, -s/-, 1) durch leichte Berührung der Kisfe
Haut ausgelöster Juckreiz. 2) nach etwas, Ü Lust,
Reiz, ich kitz(e)le (habe gekitzelt) ihn, errege deine Unaufmerksamkeit; Wild klagt, schreit
Kitzel, besonders durch leichte Berührung mit vor Schmerz oder Angst. 2) es, stelle mitleid-
den Fingern. kitz(e)lig, 1) empfindlich gegen erregend dar: er klagte ihr sein Leid. 3) gegen ihn,
das Kitzeln. 2) Ü heikel, bedenklich: eine kitzlige rufe das Gericht an. ich k. ihn an, beschuldige
Angelegenheit, der Kitzler, -s/-, weibl. äußeres ihn förmlich vor Gericht oder öffentlich.
Geschlechtsorgan, Klitoris, [germ. Stw.] ich k. eine Forderung ein, mache sie vor Gericht
der Kiwi, -s/-s, Schnepfenstrauß, neuseeländische geltend, die Klage, -/-n, 1) um ihn, Äußerung
Vogelart. [Maori] von Schmerz, Trauer, Jammern. 2) über ihn,
der Kiwitt, -(e)s/-e, M
niederd. Kiebitz, [nach : etwas, Beschwerde. 3) gegen ihn, Geltendmachung
dem Ruf] eines Anspruches vor Gericht, der Kläger,
k. J., Abk.
für: künftigen Jahres. -s/-, die Klägerin, -/-nen, jemand, der eine
k. k., Abk.
für: kaiserlich-königlich, [vgl. k.u.k.] Klage bei Gericht eingereicht hat. Eigw. :

ich klabast(e)re, M
niederd.: 1) (bin klabastert), klägerisch, das Klageweib, Frau, die berufs-
laufe polternd hinterdrein. 2) (habe klabastert) mäßig die Toten beweint, kläglich, 1) jammernd,
ihn, prügele, [ital.] klagend: ein klägliches Geschrei. 2) erbärmlich,
der Klabautermann, ein Schiffskobold, [zu: minderwertig, gering: das Ergebnis aller Be-
kalfatern; niederd.] mühungen war k. Hptw. die Kläglichkeit, -.
:

das Klaberjaß, Kla brias, -, ein Kartenspiel klaglos, 1) ohne zu klagen. 2) wir müssen ihn k.
ähnlich dem Schafskopf, [jidd.] ihm seinen Anspruch erfüllen, [ahd.]
stellen, s*a
ich klabüs(e)re (habe klabüsert) es (aus), auch: der Klamauk, -s, U Geschrei, lärmende Veran-
klamüsere, M
nordd.: tüftele aus. [von: Kal- staltung, [lautmalend]
mäuser] klamm , 1) steif vor Kälte : meine Hände sind k.
klack!, auch: klacks!, Ausruf, wenn etwas fällt, 2) feucht und kalt (Wäsche). 3) eng, knapp ich :

besonders etwas Breiiges mit klatschendem Ge- bin heule k., U habe wenig Geld. 4) 5^ gediegen.
räusch, der Klack, -s/-e, oberd. Hautriß, M : die Klamm, -/-en, schmale Felsschlucht mit
aufgesprungene Stelle, der Klacken, -s/-, M Wildwasser, [ahd.; zu: klemmen]
niederd. 1) Haufen. 2) Fleck. 3) Stück, Bißchen.
: die Klammer, -/-n, Abb. 22, 1) Gerät zur K
klacks!, klack! der Klacks, -es/-e, U klatschen- Herstellung einer jederzeit löslichen Verbin-
des Geräusch; kleine Menge, es klackt (hat ge- dung. 2) Zeichen verschiedener Form zum
klackt), fällt klatschend zu Boden. [Schallw.] Kennzeichnen von Einschüben im fortlaufenden
die Kladde, -/-n, erste Niederschrift; Buch für Text. 3) ein Griff beim Ringen, der Klammer-
erste Eintragungen, [mittelniederd. Schmutz'] , affe, Angehöriger der Greifschwanzaffen, ich
kladderadatsch!, Ausruf bei einem klatschen- klamm(e)re (habe geklammert) (an), 1) es an
den Fall, der Kladderadatsch, -es/-e, U 1) etwas, befestige mit Klammern. 2) mich an etwas,
Fall, bei dem es Scherben gibt. 2) U Skandal, suche mich festzuhalten; Ü bestehe darauf.
Krach, Zusammenbruch (eines Geschäftes). ich k. es aus, 1) nehme aus Klammern her-
[Schallw.] aus (Text). 2)(j lasse beiseite, weil es nicht in Be-
klaff!, lautmalend für: kläffen, der Klaff, -(e)s, tracht kommt, ich k. es ein, setze in Klammern
kläffender Laut: mit Kliff und K. der Kläffer, (Text), der Klammerfuß, Abb. V 8. [von:
-s/-, oft kläffender Hund, es klafft (hat geklafft), klamm]
bildet einen Spalt, eine Lücke: die klaffende klammhejmlich, U ganz heimlich, [lat. clam
Wunde; hier k. ein Widerspruch, der Hund kläfft ,heimlich']
(hat gekläfft), bellt anhaltend und durchdringend, dieKlamotte, -/-n, 1) zerbrochener Mauerstein.
[ahd. ,sich mit Geräusch öffnen, krachen'] 2) U Theaterstück, Film mit primitiver Situa-
die Klafter, -/-n, auch: der, das K., -s/-, 1) altes tionskomik. 3) nur Mz., U Kleider, ärmlicher
Längenmaß, Abb. M 7. 2) Raummaß für Holz. Hausrat. [Herkunft unsicher; um 1900]
ich klaft(e)re (habe geklaftert), 1) Holz, schichte die Klampe, -/-n, J, Vorrichtung zum Festlegen
in Klaftern. 2) der Adler klaftert, mißt bei aus- von Tauen, Trossen, Abb. K 22. die Klampfe,
gespannten Flügeln, [ahd.] -/-n, 1) Zupfgeige, Gitarre. 2) M österr. : Eisen-
klagbar, so beschaffen, daß es vor Gericht gel- klammer zum Zusammenhalten von Hölzern.
tend gemacht werden kann (Anspruch). Hptw. : der Klampf (e)rer, -s/-, M südd. Klempner. :

die Klagbarkeit, -. ich klage (habe geklagt), 1) [Klampe niederd., Klampfe hochd. Form; zu:
über, um ihn, etwas, äußere Schmerz oder Un- klemmen]
zufriedenheit: dein Lehrer klagt über dich, über ich klamüs(e)re (habe klamüsert) es (aus), auch

rund:j eckig I geschwungen- ) ouf:l zu:

die Klammer ols Schriftzeichen

die Wäscheklammer die Hosenklammer die Briefklammer

1™
i

die Heftklammer f
\J

Klammer
nL 1/ die Baukl

Klampe
der Klappstuhl

Klappe

343
Kla
klabüsere, M nordd.: tüftele aus. ich k. es ihm kunft, informiere ihn, sage, was er wissen muß,
auseinander, M nordd. erkläre genauestens,
: besonders auf sexuellem Gebiet, die Kläre,
[zu: Kalmäuser] -/-n, 1) D Klarheit. 2) M
Schweiz.: Stärke-
der Klan, -s/-e, eingedeutscht für: Clan. mehl, die Klarheit, -, 1) Helligkeit, Durch-
klang, von: es klingt, der Klang, -(e)s/-e, Schall, sichtigkeit. 2) Ü Deutlichkeit, Anschaulichkeit.
Ton; Zusammenklingen mehrerer einfacher der Klarschlag, kleingeschlagene Steine, die
Töne: mit Sang und K., Kling und K.; es hat Klarsichtpackung, Warenverpackung aus
einen guten K., wird gern gehört, ist angesehen. durchsichtigem Material, die Klarstellung,
EiGW. klanglich, die Klangfarbe, durch die
: Aufklärung, Verdeutlichung, der Klartext,
verschieden gestaltete Obertonreihe bedingte nicht chiffrierter Text, das Wetter klart auf (hat
Eigentümlichkeit eines Tones, klanglos, ohne aufgeklart), wird heller, klarer, die Klärung,
Klang: sang- und k., U unfeierlich, klangvoll, -/-en, das Klären, [lat.; mhd.]
tragend oder bedeutsam tönend, [von: klingen] Klara, Klarchen, Kläre, weibl. Vornamen, [lat.
die Kläpe, -/-n, M Schweiz. Vettel.: ,die Lichte']
der Klapen, -s/-, M Schweiz. Klaue, Pfote.
: der Klare«, -s/-s oder -e, blasser Rotwein, [franz.]
der Klapf, -s/-e, M oberd.: Knall, Sprengung; ich klariere (habe klariert) ein Schiff, mache
Schlag, Krach; Ohrfeige. Zeitw. ich kläpfe : zollfertig bei Aus- oder Einfahrt, [niederl.]
(habe gekläpft). [von: klapp] die Klarinette, -/-n, Holzblasinstrument, Abb.
klapp!, Ausruf, wenn etwas zusammenschlägt B 37. der Klarinettist, -en/-en, Klarinetten-
oder fällt, ich klappe (habe geklappt), 1) es, spieler, [ital.]
schlage um: ich k. den Deckel in die Höhe. 2) es Klarissa, weibl. Vorname, die Klarissin, -/-nen,
klappt, gibt ein kurzes hartes Geräusch. 3) es Nonne des weibl. Zweiges der Franziskaner.
klappt, Ü gelingt, geht, wie es soll, ich k. es auf, [Weiterbildung von: Klara]
öffne durch Umschlagen (Buch, Messer), ich k. der Klarschlag usw., die Klärung, -> klar.
zu, 1) es, schließe mit klappendem Geräusch. Klas, männl. Vorname, [zu: Klaus; niederd.]
2) es klappt zu (ist zugeklappt), schlägt zu. ich die Klasse, -/-n, 1) Abteilung: dieser Zug führt
k. zusammen, 1) es, lege zusammen, falte. nur 1. Klasse. 2) durch gemeinsame Eigen-
2) (bin zusammengeklappt), U bin am Ende schaften verbundene Gruppe von Gegenständen,
meiner Kräfte, die Klappe, -/-n, 1) Verschluß- Begriffen, Lebewesen: Gewichtsklasse bei Bo-
vorrichtung, bei der sich ein Deckel auf etwas xern. 3) Wertgruppe: ein Spieler von K.; das ist
legt, ABB. K 22, B 54, R 3. 2) V Mund: halt die K., U großartig. 4) Abteilung in der Schule;
K.! 3) U Bett, der Klappsitz, Klappstuhl, Schüler, die gemeinsam unterrichtet werden:
Abb. K 22, F 5. [mittelniederd. Schallw.] ; unsere Schule hat neun Klassen; Klassenzimmer,
die Klapper, -/-n, Lärminstrument (als Kinder- Abb. S 42. 5) Gesellschaftsschicht: Arbeiter-
spielzeug, Abb. K 22, Jagdgerät, Vogelscheuche). klasse. 6) © $> einteilendes Merkmal, Übers. 5. N
klapperdürr, ganz dürr, ich klapp(e)re (habe der Klassenkampf, im Marxismus Kampf der :

geklappert), erzeuge Lärm wie Mühlen, Holz- besitzlosen gegen die besitzenden Klassen, der
schuhe auf Pflaster der Storch klappert mit dem
: Klassenlehrer, eine bestimmte Schulklasse be-
Schnabel; seine Zähne klapperten vor Kälte; treuender Lehrer, die Klassenlotterie, in Zeit-
Klappern gehört zum Handwerk, U man muß sein abschnitten (Klassen) gezogene Lotterie, ich
Können anzupreisen wissen, ich k. es ab, U klassigre (habe klassiert) es, ^
trenne in der
ziehe von Haus zu Haus, von einem zum anderen Aufbereitung nach der Korngröße, z. B. Kohlen.
(um etwas zu verkaufen u. a.) ich habe mit der
: ich klassifiziere (habe klassifiziert) ihn, es,
Sammelliste schon die ganze Straße abgeklappert. ordne dem Wert oder der Art nach ein, teile ein,
klapp(e)rig, hinfällig, alt (Sache, Person), die gliedere. Hptw. die Klassifikation, Klassi-
:

Klappernuß, Pimpernuß, Strauchpflanze, die fizierung, -. [lat.]


Klapperschlange, sehr giftige Grubenotter mit die Klassik, -, Höhepunkt innerhalb einer ge-
rasselnden Hornkapseln am Schwanzende, der schichtlichen Entwicklung, besonders der Lite-
Klapperstorch, U Storch, (früher) verhüllend ratur: die deutsche K., die Dichtung der Goethe-
als Bringer der kleinen Kinder, der Klapper- zeit, der Klassiker, -s/-, Vertreter der Klassik;
topf, Name verschiedener rachenblütiger Wie- Ü über seine Zeit hinaus wirkender Künstler:
senunkräuter, [von: klapp] Homer und Vergil, die K. des Epos; die Zeit der
der Klaps, -es/-e, 1) leichter Schlag: sie gab dem deutschen K., die Goethezeit, klassisch, 1) aus
Kind einen K. auf den Mund. 2) U Verrücktheit einem Zeitalter der Klassik: das klassische Alter-
du hast wohl einen K. ? ich klapse (habe geklapst) tum, das griechisch-römische Zeitalter. 2) Ü
ihn, es, schlage mit flacher Hand, klapsig, U ver- mustergültig, von dauerndem Wert, der Klassi-
rückt, [zu: klapp; niederd.] zismus, -, Kunstrichtung der 2. Hälfte des
klar, 1) hell, durchsichtig, ungetrübt: ein klarer 18. Jahrhunderts, die sich an Formen des
Himmel; klares Wasser; das Wetter soll k. werden, klassischen Altertums orientierte, Abb. S 73.
aber die Sache müßte dir doch endlich klarwerden,
: EiGW. : klassizistisch, die Klassizität, -,
Ü 2) Ü deutlich, leicht zu sehen, unverkennbar,
. Formvollendung im Sinne der Antike, [lat.]
unmißverständlich: er hat klare Vorstellungen; klastisch, © durch Zertrümmerung entstanden
darüber bin ich mir noch nicht im klaren, ins klastisches Gestein, [griech.]
klare gekommen; das will ich dir klarmachen; der Klater, -s, Mniederd.: 1) Schmutz, Unrat.
er sollte das klarstellen; du mußt klarsehen, U, 2) Mz.: -n, Lumpen. klat(e)rig, niederd.:M
aber: durch diese Brille kann ich sehr k. sehen; 1) schmutzig. 2) zerlumpt. 3) Ü schlimm, elend,
das wird schon klargehen, U in Ordnung kommen. kläglich,klaternaß, triefnaß. [zu: Kladde]
3) fein gemahlen: klarer Zucker. 4) Farben: klatsch!, Ausruf beim Geräusch eines Schlages,
frei von Grau. 5) i im vorschriftsmäßigen Zu- Falles, der Klatsch, -es/-e, 1) Geräusch beim
stand; bereit; fertig: k. Schiff!; wir müssen die Niederfallen von etwas Nassem oder Breiigem,
Boote klarmachen. 6) U ja, gewiß: na k.! beim Aufschlagen auf eine Flüssigkeit, beim
das Klar, -s/-e, M österr. das Weiße im Ei. die
: Schlag mit der flachen Hand oder mit einem
Kläranlage, Anlage zur Abwasserreinigung. flachen Gegenstand. 2) ohne Mz., U Rederei
klarblickend, klardenkend, Ü mit scharfem über Personen oder Ereignisse, Geschwätz, die
Verstände: ein klardenkender Mann, der Klare, Klatschbase, geschwätzige Frau, ich klatsche
-n/-n, ein -r, U farbloser Trinkbranntwein, ich (habe geklatscht), 1) (in die Hände) schlage die
kläre (habe geklärt) es, 1) Ü beseitige Miß- Hände zusammen, besonders als Zeichen des
verständnisse, Unwissen. 2) reinige, läutere. Beifalls: die Zuschauer klatschten minutenlang.
ich k. auf, 1) es, bringe die Wahrheit ans Licht: 2) über ihn, etwas, rede über persönliche Ange-
der Kriminalfall wurde aufgeklärt; es hat sich legenheiten anderer; trage Redereien weiter.
alles aufgeklärt. 2) ihn über etwas, gebe ihm Aus- 3) es klatscht, schlägt mit einem Klatsch auf,

344
Kle

das Pedal

das Klavier (das Pianino die Klaviermechanik das Spinett das Klavichord
Klavier

prallt gegen. 4) es klatscht, U gibt Ohrfeigen: wird klebenbleiben, U nicht in die nächste Klasse
Ruhe, sonst klatscht's! 5) es (ihm), U plaudere der Schule versetzt werden. 2) es an, auf etwas,
aus, hinterbringe Gerüchte, petze. 6) (ihm) Bei- befestige mit Leim, Kitt u. a. ich k. eine Brief- :

fall, schlage applaudierend in die Hände, ich k. marke auf den Brief. 3) ihm eine, U gebe eine
ab, 1) es, mache einen Abklatsch. 2) ihn, { Ohrfeige. 4) es klebt, haftet gut: Fischleim klebt
schlage mit nassem Tuch. 3) einen Tänzer, bitte sehr gut. ich k. es an etwas an, auf etwas auf,
ihn durch Händeklatschen, mit mir weiterzu- befestige durch Kleben, ich k. es in etwas ein,
tanzen. die Klatsche, -/-n, 1) Klatschbase. befestige darin, besonders in einem Buch, ich k.
2) Mitschüler verpetzendes Kind. 3) heim- eszu, verschließe mit Klebstoff, die Klebefolie,
lich in der Schule benutztes Hilfsmittel, ver- mit Kunstharz bestrichene Folie, [germ. Stw.]
botene Übersetzung. 4) flaches Gerät zum die Klebein, Mz., M bayr., österr. : Finger, [zu:
Klatschen: Fliegenklatsche, die Klatscher ej, Klaue]
-/-en, boshaftes Geschwätz, das Klatschmaul, kleber, M oberd.: schwächlich, [ahd.]
U boshafte Klatschbase, der Klatschmohn, wil- der Kleber, -s/-, 1) Gemisch von wasserunlös-
der Mohn, klatschnaß, triefend naß. die lichen Eiweißstoffen im Getreidekorn. 2) Kleb-
Klatschsucht, Freude am Klatsch. Eigw. : stoff. 3) M
alem.: Klette. 4) M
alem.: Kleiber.
klatschsüchtig. [Schallw.] <fteKlebere,-/-n, Jcr Kleberich, -s/-e, alem. M
die Klau, -/-en, £ unteres Ende des Gaffelsegels, Klette, klebrig, 1) klebend, haften bleibend.
Abb. S 47. [zu: Klaue] 2) U abstoßend, schmierig: ein klebriger Mensch.
ich klaube (habe geklaubt) es, suche mühsam Hptw. die Klebrigkeit, -. der Klebstoff, Leim,
:

einzeln, lese mit der Hand aus: er sollte nicht Kitt, Kleister u. a. Bindemittel, [zu: kleben]
so die Worte klauben, Ü an ihnen kleinlich deu- ich klecke (habe gekleckt), 1) kleckse. 2) kleckere.
teln, ich k. es auf, sammle, lese auf. ich k. es 3) es kleckt, geht gut voran; hilft; reicht aus. ich
aus, suche die besseren Stücke heraus, der kleck(e)re (habe gekleckert), U 1) beschmutze,
Klajjber, -s/-, kleinlicher Mäkler, die Klaube- mache fleckig. 2) es auf etwas, verschütte tropfen-
rej, -, langes, lästiges Klauben: Wortklauberei. weise ich habe mir Suppe aufs Kleid gekleckert.
:

[germ. Stw., zu: klieben] 3) es kleckert, fällt tropfenweise zu Boden. 4) es


Klgydia, eingedeutscht für: Claudia. kleckert, Ü geht so hin, langsam vorwärts.
ich klaue (habe geklaut), 1) es, U stehle. 2) M kleckerweise, U in kleinen Mengen; mit Unter-
niederd. : kratze klettere
; wühle, krame, die
; brechungen, der Klecks, -es/-e, Fleck, Tinten-
Klaue, -/-n, 1) hornige Zehenbekleidung; Huf fleck, Farbensprenkel, ich kleckse (habe ge-
der Wiederkäuer; Kralle der Raubtiere und kleckst), beflecke mit Klecksen, [zu: klack]
Vögel. 2) U Hand, Handschrift du schreibst eine
: die Kledasche, -/-n, U Kleidung.
schreckliche K. 3) <$> Bärenklau. 4) Q
eine Holz- der Klee, -s, Gattung der Schmetterlingsblütler,
verbindung. 5) {§! Haken, Greifer, [germ.] eine Futterpflanze: die Klee-Ernte, das Klee-
Klaus, männl. Vorname, [von: Nikolaus] blatt, Sinnbild unzertrennlicher Dreiheit, z. B.
die Klasse, -/-n, 1) Zelle, Einsiedelei. 2) Tal- Freundschaft zu dritt. das Kleesalz, Salz der
enge, Engpaß (in den Alpen). 3) oberd. M Oxalsäure, Fleckenmittel, [ahd.; wohl zu: kle-
Schleuse. 4) <$> Teil einer Spaltfrucht der Lip- ben]
penblütler, [lat. Lw.] ichklef (e)le (habe geklefel(e)t), M Schweiz. : plau-
die Klausel, -/-n, 1) g^ Vorbehalt, beschränkende dere, klatsche; klappere.
oder erweiternde Nebenbestimmung bei Ver- der Klei, -(e)s, M
nordd.: fette, tonreiche Boden-
trägen. 2) Schlußformel (in der antiken Rheto- art, Marschboden, [germ. Stw.; zu: kleben]
rik; in der Musik des MA.). [lat. Lw.] ich klejbe (habe gekleibt, seltener: klieb, habe
der Klausner, -s/-, Einsiedler, [zu: Klause] geklieben), M oberd. klebe, der Klejber, -s/-,
:

die Klaustrophobie, -/...'bi|en, krankhafte Angst den Meisen verwandter Singvogel, [zu: kleben]
vor dem Aufenthalt in geschlossenen Räumen, das Kleid, -es/-er, 1) oft Mz.: Kleidung; Hülle:
[lat.-griech.] Kleider machen Leute. 2) Frauenoberbekleidung.
die Klausur, -/-en, 1) Räume des Klosters, deren Abb. K25: das neue K. steht dir besonders gut.
Betreten Fremden verboten ist. 2) Prüfungs- 3) MSchweiz, auch: Herrenkleidung. 4) J, Bahn,
arbeit unter Aufsicht: Klausurarbeit, [lat.] Streifen des Segels. Verkl. das Klej denen, -s/-.
:

die Klaviatur, -/-en, Tasten der Tasteninstru- ich klej de (habe gekleidet), 1) ihn, mich, sorge
mente, Abb. H9. das Klavichord ...'kord, für seine, meine Bekleidung. 2) ihn, mich, be-
-(e)s/-e, ältere Form des Klaviers, Abb. 23. K kleide: ich k. mich gern salopp. 3) es in etwas, Ü
das Klavjgr, -s/-e, Tasteninstrument mit Me- gebe ihm Form: er versuchte, seine Gedanken in
tallsaiten, Abb. K
23. das Klavizimbel, -s/-, Worte zu kleiden. 4) es, A umwickle (Taue mit
Cembalo, [franz. aus lat.] Schiemannsgarn u. a.). 5) es kleidet ihn, steht ihm
ich klebe (habe geklebt), 1) hafte an etwas: die gut, er wirkt vorteilhaft damit Blau kleidet dich
:

Kleider klebten ihm am Körper; der Minister klebt gut. ich k. ihn, mich an, lege die Kleider an,
an seinem Posten, Ü will nicht zurücktreten; er ziehe ihn, mich an. ich k. ihn, mich aus, lege die

345
Kle

Shorts
Y^
|dar /der
| Hausschuh jj Turnschuh

der Schlafanzug der Trainingsanzug der Berufsmantel der Sportanzug der Reitanzug
,der KiMel;
der Bademantel der Freizeitblouson der Arbeitsanzug die Blue Jeans
(Overall) (Niethose) die
die Aktenmappe die Kapuze d|e 5^,, soWorze
Schleife

der Sakkoanzug der Sportmantel der leichte Mantel der Smoking der Frack
(einreihig) der Wintermantel der kleine Gesellschafrsanzug
der Kragen He der Gürtel Handschuhe .
der steife Hut (die Melone, die Glocke) (da^Unte^hTmd)
der Aufschlag der Kragen
(Revers)

der Ärmel
das
Knopfloch

die Uhrtasche Westentasche


die Halbschuhe
1

die Bugelfalte
der Rock die Weste Strippe
die Hose
(der Sakko)
Kleidung (die Herrenkleidung)

Kleider ab, ziehe ihn, mich aus. ich k. ihn, mich 6) gering an Wert:
kleines Geld. 7) ungebeugt
ein, versehe mit neuer Kleidung; statte mit als Umstandswort:
ein k. wenig, ganz wenig.
Uniform aus. ich k. ihn, mich um, wechsle Klei- Hptw. Kleinheit, -. das Klein, -s, 1) Koch-
: die
dung, das Klejderbad, chemische Reinigung kunst: Teile wie Herz, Magen, Flügel, Füße von
nur leicht verschmutzter Kleidungsstücke, die Geflügel, Hasen u. a.: Hühnerklein. 2) $$ Bruch,
Klejdkeule, £ eine Art Hammer zum Bekleiden zerschlagenes Gestein, die Kleinbahn, Eisen-
des Tauwerks, kleidsam, vorteilhaft wirkend: bahn von geringerer Spurweite; Nebenbahn.
die neue Mode ist sehr k. Hptw. die Klejdsam- : das Kleine, -n/-n, ein -s, Baby, Kleinstkind.
keit, -. die Kleidung, -, die Gesamtheit der zum der, die K., -n/-n, ein -r, eine -, kleiner Junge,
Schutz und Schmuck getragenen Gegenstände, kleines Mädchen: ich habe ihn neulich mit seiner
Abb. K
24, 25, K T
17. [wohl zu: kleben; mhd.] Kleinen gesehen, U mit seiner Freundin, das
ich kleje (habe gekleit) es, nordd. 1) grabe M : Kleingeld, kleines Geld, geringwertige Mün-
(um). 2) kratze. 3) hebe Gräben aus, reinige sie. zen, der Kleinhandel, Verkauf direkt an den
die Kleje, -/-n, beim Mahlen abgesonderte Verbraucher, die Kleinigkeit, -/-en, 1) Ange-
Schalen, Randschichten der Getreidekörner. legenheit, die nicht viel Mühe macht: das ist doch
kleiig, 1) wie Kleie. 2) wie Klei, [zu: kleben; eine K. für dich. 2) Unbedeutendes, Wertloses.
kleien vgl. Klei] das Kleinkind, Kind vom 2. bis 6. Lebensjahr.
klein, 1) von geringem Ausmaß, Abb. E 3: er ist die Kleinkunst, 1) Kunstgewerbearbeiten klei-
k. von Wuchs; eine kleine Mühe, Weile; kleine nen Formats. 2) kabarettistische, pantomimische
Fahrt, J, langsame Fahrt oder Fahrt in der Ost- Darbietungen, kleinlaut, verlegen (nach voran-
und Nordsee; Verkauf im kleinen; er ist im gegangener Prahlerei), kleinlich, an unwesent-
Kleinen (wie im Großen) genau; bis ins kleinste, lichen Dingen hängend, engstirnig, knauserig,
bis in die Einzelheiten; über ein kleines, bald; nicht großzügig. Hptw. die Kleinlichkeit. -. der :

um ein kleines, beinahe, wenig, aber: es ist mir Kleinmut, Verzagtheit, Mangel an Entschluß-
ein Kleines, dir zu helfen; das Wort muß man kraft. Eigw. kleinmütig, der Kleinschlag,
:

k. schreiben, mit kleinem Anfangsbuchstaben; Klarschlag, der Kleinschmied, t Schlosser.


dafür muß man Fleisch kleinschneiden, in kleine die Kleinstaaterei, -, die politische Zerrissen-
Stücke. 2) jung: ein kleines Kind; von k. auf, seit heit eines Gebietes, die Kleinstadt, Stadt mit
der Kindheit; k. und groß, jedermann, aber: weniger als 20000 Einwohnern. Eigw. klein- :

Kleine und Große; die Kleinen müssen jetzt ins städtisch, das Kleinstkind, Kind bis zum 2.
Bett, die Kinder. 3) unbedeutend, geringfügig: Lebensjahr, das Kleintier, Kleinvieh, Sammel-
das sind kleine Fische, U das ist nicht schwer, wort für Geflügel, Kaninchen, Ziegen u. a.
nichts von Bedeutung; ein kleiner Geist; das ist kleine Nutztiere, der Kleinwagen, kleiner Kraft-
k. gedacht, kleinlich. 4) einfach, bescheiden: wagen, [germ. Stw.]
kleine Leute; er lebt in kleinen Verhältnissen. 5) das Kleinod, -es, l)Mz.:...'odi|en, Schmuckstück,
gefügig, schwach: man will ihn kleinkriegen, U Juwel. 2) Mz. -e, Ü etwas, das einem besonders
:

seinen Willen brechen; er hat k. beigegeben, nach- wertvoll ist. [von mhd. kleine ,zierlich' und ot
gegeben; er wurde ganz k., demütig, unterwürfig. .Besitz']

346
Kle

das*
das Kleid das Kostüm das lange Abendkleid der Campinganzug Servierkleid
das Komplet das Gesellschanskleid die Kleiderschürze das Trachtenkleid
(der Kittel) , ,. .

die Kapuze der Anorak die Mütze ' der Morgenrock

der Schal

der Skianzug der Mantel der Unterrock der Shortv der Bikini
der Regen- der Regenmantel (tailliert) der Pelzmantel
der Schlafanzug das Nachthemd ,j; e

Umhang die Bluse der Träger der Büstenhalter die die Kappe der der Spielanzug Söckchen
die Bluse Schleife Strampel
^Ct

"c^j Wi < Trä ^ r

der Rock gtAsF


(Faltenrock) ß6 o%& Pumps
. der
, £o<^

der Schuh
der Hut die
V"
Handschuhe
6^ die ^- J
Strumpfhose
Halb
dos Lätzchen \
das
Häubche
die Windel
der Strumpf die Kinderkleidung
die Babykleidung
Kleidung (die Damenkleidung)

der Klejster, -s/-, Klebstoff aus Stärkemehl, ich der Klepper, -s/-, minderwertiges, verbrauchtes
klejst(e)re (habe gekleistert) es, klebe mit Klei- Pferd, [zu: klappern; spätes MA.j
ster. klejst(e)rig, klebrig-verschmiert. [zu: der, die Kleptomane, -n/-n, ein -r, eine -, jemand,
kleben] der an Kleptomanie leidet, die Kleptomanie, -,
die Klematis, auch: 'kle..., -/-, ein rankender krankhafter Trieb zum Stehlen. Eigw. klepto- :

Blütenstrauch, [griech.] man(isch). die Kleptomanin, -/-nen, weibl.


Klemens, männl. Klementine, , weibl. Vorname, Kleptomane, [griech. Kw.]
[lat. ,der, die Milde'] klerikal, 1) auf den Klerus bezüglich. 2) streng
die Klementine, Mandarinensorte,
-/-n, kernlose kirchlich gesinnt, der Klerikalismus, -, Be-
[wohl nach dem Züchter Clement] streben, der katholischen Kirche öffentlichen
ich klemme (habe geklemmt), 1) es, mich, zwänge Einfluß zu sichern, der Kleriker, -s/-, Geist-
ein, drücke fest an: ich k. die Mappe unter den licher, die Klerisei, -, f Klerus, der Klerus, -,
Arm; ich habe mich geklemmt, mir eine kleine katholiche Geistlichkeit, [lat. -griech.]
Quetschung zugezogen. 2) es, U stehle. 3) mich die Klesche, -/-n, M
wien. Knallbohne; Knall- :

hinter ihn, etwas, U mache mich daran, betreibe tüte, es klescht (hat 'klescht), wien. klatscht M :

eifrig. 4) es klemmt, hängt fest: die Tür klemmt, ich habe ihm eine 'klescht, eine Ohrfeige gegeben.
läßt sich schwer bewegen, ich k. es ab, unter- die Klette, -/-n, Korbblütlergattung mit wider-
breche eine Verbindung durch Zudrücken, ich hakigen Blüten- und Fruchtköpfen: er hängt an
k. es an, befestige mit einer Klemme, ich mir wie eine K., weicht nicht von meiner Seite,
k. ihn, es ein, klemme zwischen etwas, schnüre [zu: kleben; ahd.]
ein. ich k. es fest, klemme an. die Klemme, -/-n, ich klett(e)re (bin geklettert) auf etwas, steige
Werkzeug zum Klemmen: Haarklemme; Nasen- hoch (an einem Baum, auf einen Berg), klimme
klemme für störrische Pferde; ich bin in der K., (an einer Stange, einem Tau), Abb. 26: er kann K
U in bedrängter Lage, der Klemmer, -s/-, klettern wie ein Affe; Pflanzen klettern, ranken
Kneifer, klemmig, 5? fest (Gestein), die
Klemmschraube, Abb. K 26. [von: klamm]
der Klempner, -s/-, Handwerker für Wasser-
und Gasinstallationen, für Herstellung und Re-
paratur metallener Gebrauchsgegenstände, ich
klempnere (habe geklempnert), mitteld., M
niederd.: arbeite als Klempner, die Klempne-
rs!, -/-en, Klempnerwerkstatt, [von: Klampe]
der Kien, -s/-e, M
Schweiz.: Spechtmeise, Kleiber.
ich klenge (habe geklengt) Nadelholzzapfen (aus),
öffne durch Wärme zum Entsamen. [zu: klin-
gen]
Kleo pa tra, ägyptische Königin, [griech. ,'die
des Vaters Ruhm Erbende']

347
Kle
, der Fensterktotz

der Fleisdierklotz

^=H II
der Bremsklotz
der Hackklotz
Klinke Kloben Klotz

oder winden sich nach oben es ist, um auf die ; man will ihn über die K. springen lassen, Ü töten,
Bäume zu klettern, Ü nicht mehr zum Aushalten. vernichten; er schlägt eine gute K., ficht gut;
ich k. an etwas hoch, klettere an einem Hilfs- er fuhrt eine scharfe K., U weiß sich gut zu
mittel in die Höhe, die Kletterej, -/-en, müh- wehren. 2) M
südd. Talschlucht, Gießbach.
:

sames Klettern, der Klett(e)rer, -s/-, jemand, die Klingel, -/-n, Gerät zum Läuten, kleine
der klettert, die Kletterstange, Turnen Stange : Glocke, Abb. F 3. der Klingelbeutel, Beutel zu
für Kletterübungen, Abb. T 25. [zu: Klette] Geldsammlungen in der Kirche, Abb. B 25. ich
die Kietze, -/-n, M
österr. Dörrbirne, das Kiet-
: kling(e)le (habe geklingelt), gebe ein Klingel-
zenbrot, M
österr.: Früchtebrot. zeichen, läute ich k. an der Wohnungstür; ich k.
:

ich klez(e)le (habe geklezelt), österr. fingere,M : ihm, nach ihm, läute, damit er kommt, ich k. ihn,
klaube. bei ihm an, U telephoniere mit ihm, rufe an.
der Klicker, -s/-, U Murmel, kleine Kugel zum kling, klang!, Schallwort für ein helles Klingen,
Spielen, ich klick(e)re (habe geklickert), U spiele z. B. von Gläsern. Hptw. der Klingklang, -(e)s.
:

mit Klickern. es klickt ((hat geklickt), klingt klingling!, Schallwort für einen Klingelton, es
metallisch hell und kurz. [Schallw.] klingt (klang, hat geklungen), 1) tönt hell in
ich kljgbe (habe gekloben oder gekliebt du klobst ; reinen Tönen, gibt Klang er zahlte mit klingender
:

oder kliebtest) es, M


oberd. spalte, kljgbig,
: M Münze, D bar ; mit klingendem Spiel; mir klingen
oberd. spaltbar, [germ. Stw., zu: klauben]
: die Ohren. 2) klingender Reim, zweisilbiger, ÜBERS.
der Klijent, -en/-en, Auftraggeber eines Rechts- R 15. 3) Ü hört sich an, scheint: vorher klang das
anwalts, Mandant, die Klijentel, -/-en, 1) Ge- ganz anders; das k. nicht gut. 4) wir klingen mit
samtheit der Klienten. 2) früher: Kreis der den Gläsern, stoßen an. es k. ab, 1) wird immer
Schutzbefohlenen eines Schutzherrn, die Kli- leiser. 2) Ü wird immer schwächer: das Fieber
entin, -/-nen, weibl. Klient, Mandantin, [lat.] ist in der vergangenen Nacht abgeklungen, es k. an
der Kljgter. -s/-, M
niederd. 1) Stück feuchte : etwas an, erinnert im Klang oder Wortlaut.
Erde. 2) Klößchen, ich kljgt(e)re (habe geklie- es k. aus, 1) verstummt. 2) Ü endet: das Fest
tert),M niederd. werfe mit Erde.
: klang mit einem Walzer aus. [germ. Stw.]
der Klietsch, -es, M
nordd.: Klitsch, kligtschig, die Klinik, -/-en, 1) Krankenhaus Frauenklinik. :

M nordd.: klitschig. 2) ohne Mz., ärztlicher Unterricht am Kranken-


das Kliff, -(e)s/-e, von der Brandung unterspülter bett. Eigw.: klinisch, der Kliniker, -s/-, 1) in
Steilabfall einer Küste, Abb. 57. [engl.] K einer Klinik tätiger und lehrender Arzt. 2)
das Klima, -s/-s oder ...'mate, die Witterungs- Student in der klinischen Ausbildung, [griech.]
verhältnisse einer Gegend in ihrem durch- ich klinke (habe geklinkt), öffne oder schließe
schnittlichen jahreszeitlichen Verlauf. Eigw. : eine Klinke, ich k. eine Tür auf, öffne, ich k. es
klimatisch, die Klimaanlage, Anlage zur Kli- aus, löse eine Verbindung durch Druck auf eine
matisierung, die Klimakammer, Raum mit Klinke, ich k. eine Tür zu, schließe, die Klinke,
einem bestimmten künstlich erzeugten Klima -/-n, Abb. K
27, 1) Griff zum Öffnen' und
für Versuchszwecke, ich klimatisiere (habe Schließen einer Tür, Abb. T
21. 2) Fernsprech-
klimatisiert) es, schaffe in einem Raum künstlich wesen: Verbindungsstöpsel. 3) {3} Sperr- oder
eine bestimmte Temperatur und Luftfeuchtig- Schalthebel, [zu: klingen; mhd.]
keit. Hptw. die Klimatisierung. -. die Kli-
: der Klinker, -s/-, besonders harter Ziegel, der
ma toi ogi.e, -, Klimakunde, [griech.] Klinkerbau, 1) aus Klinkern aufgeführtes Bau-
das Klimakterium, -s, Wechseljahre. Eigw. : werk. 2) eine Bauweise für Holzboote. Eigw. :

klimakterisch, [griech. Kw.] klinkergebaut, [von: klingen]


die Klimax, -/-e, Steigerung vom schwächeren das Klinomobil, -s/-e, Handelsname für einen
zum stärkeren Ausdruck, eine Redefigur, [griech.] Kraftwagen mit klinischer Ausrüstung, [griech.
der Klimbim, -s, U unnützes Beiwerk, lächer- lat. Kw.]
liches Getue. [Schallw.; 19. Jh.] der Klinsch, -es/-e, M niederd. : eine Art Knoten,
ich klimme (klomm, bin geklommen) auf etwas, rzu: Klinke]
klettere, wobei ich mich mit den Armen hoch- die Klinse, Klinze, -/-n, M
mitteld. schmale :

ziehe, der Klimmzug, Turnübung: das Hoch- Spalte (im Fels), [mhd. zu: Klamm]
ziehen am Gerät, [ahd.] Klio, Muse der Geschichtsschreibung, [griech.
ichklimp(e)re (habe geklimpert), U 1) spiele ge- ,die Verkünderin']
dankenlos oder schlecht auf einem Tast- oder klipp, Schallwort für ein helles Geräusch: k.,
Zupfinstrument. 2) lasse einen metallischen klapp! ; k. und klar, bestimmt und deutlich.
Klang erklingen: er klimperte mit dem Geld in klipp, M niederd.: klein: Klippkram, t Klein-
seiner Tasche, der Klimperkasten, U (schlech- kram.
tes) Klavier, klimperklein, westd.: ganz M der Klipp, -s/-s, eingedeutscht für: Clip.
klein. [Schallw.] die Klippe, -/-n, 1) Felsen an der Meeresober-
die Klimse, -/-n, M
Schweiz. Klinse. : fläche, Abb. K57: das Schiff strandete an einer K.
die Klinge, -/-n, 1) der scharfe Teil an Werk- 2) U Hindernis, Schwierigkeit: an dieser K.
zeugen, Waffen, Abb. 6, D M
13, S 1, S 44: scheiterte er, z. B. Prüfung, der Klipper, -s/-,

348
Klo

Kloster

1) schnelles Segelschiff. 2) Clipper, der Klipp- dieKloake, -/-n, 1) Abwasserschleuse. 2) £?7 ge-
fisch, getrockneter Kabeljau, [mittelniederl.] meinsame Mündung für Darm, Harnblase und
die Klippschule, M nordd. (meist verächtlich): Geschlechtsorgane, das Kloakentier, Gruppe
Anfängerschule, [niederd. klipp .klein'] niederster Säugetiere mit einer Kloake (Amei-
es klirrt (hat geklirrt), gibt ein helles, metalli- senigel und Schnabeltiere), [lat.]
sches Geräusch: die Gläser klirrten. [Schallw.] der Kloben, -s/-, Abb. K
27, 1) klafterlanges
das Klischee, -s/-s, 1) Druckstock für Hoch- Scheitholz. 2) Zapfen, in den man etwas Dre-
druck. 2) Ü abgegriffene Vorstellung, oft ge- hendes einhängt, z. B. Türen. 3) Vorrichtung
brauchtes Wort: Klischeevorstellungen; Klischee- zum Einspannen eines Werkstücks: Feilkloben,
wort, ich klischiere (habe klischiert) es, über- der Kloben, -s/-, M niederd.: ein Hefegebäck,
trage ein Bild auf den Druckstock, [franz.] Hörnchen, klobig, klotzig, massig; grob, plump,
die Kliste, -/-n, M alem.: Floßteil, Abb. F 29. [von: klieben]
das Klistier, -s/-e, { Einlauf, [griech.] ich klomm, von: ich klimme.
die Klitoris, -/-, Kitzler, [griech.] ich klöne (habe geklönt), M
nordd.: plaudere
klitsch! Ausruf, wenn etwas klatschend nieder- gemütlich.
fällt, der Klitsch, -es, M
mitteld. 1) breiige
: der Kloot, -(e)s/-en, M
niederd.: Kloß, Kugel:
Masse, Geschmier. 2) nicht aufgegangenes Ge- das Klootschießen, Eisschießen, ein friesisches
bäck. 3) leichter Schlag mit der flachen Hand. Eisspiel, [zu: Kloß]
ich klitsche (habe geklitscht) ihn, M
mitteld. ich klopfe (habe geklopft), 1) poche, schlage
schlage klatschend mit der flachen Hand, die ständig: das Herz klopft. 2) es, schlage zum
Klitsche, -/-n, U kleines, dürftiges Landgut. Reinigen oder zum Mürbemachen (Teppiche,
klitschig, U 1) lehmig, breiig. 2) nicht durch- Fleisch). 3) an, auf etwas, schlage (mehrmals) dar-
gebacken, klitschnaß, U völlig durchnäßt. an, darauf: ich k. an die Tür; man muß ihm auf
[Schallw.] die Finger klopfen, U ihn scharf zurechtweisen.
der Klitter, -s/-, t 1) Klecks. 2) Splitter, ich ich k. ab, 1) J gebe mit dem Taktstock das
1

klitt(e)re (habe geklittert) es, t 1) schmiere. 2) Zeichen zur Unterbrechung des Spiels. 2) es,
spalte auf, z. B. erzähle in allen Einzelheiten. entferne, reinige durch Klopfen (Schmutz,
3) mache willkürlich zurecht. Hptw. : die Kleidungsstück). 3) es, untersuche durch Klop-
Klitt(e)rung, -/-en. [zu: Klater] fen, ich k. bei ihm an, 1) klopfe an seine Tür. 2)
die Klivie... i», -/...vi|en, eingedeutscht für: Clivia. Ü mache einen kleinen Besuch, habe eine An-
KLM, Abk. für: Koninklijke Luchtvaart Maat- frage, einen Wunsch, ich k. es auf, öffne durch
schappij. [niederl.; eine Luftverkehrsgesellschaft] Klopfen, ich k. es aus, reinige durch Klopfen
das KJo, -s/-s, U kurz für Klosett.
: (Teppich), der Klöpfel, -s/-, Holzhammer, Abb.

349
Klo

die Schiene [der Maßstab)

der Mühlenklüver
die Meßkluppe (die Schubleh
der große KIC
der Klüverbaum
die Meßbacken Kluppe der Schiffsklüver' das Bugspriet Klüver Knallbonbon

S 67. der Klopfer, -s/-, Gerät zum Ausklopfen nach, ich k. es aus, ertüftele, ersinne spitzfindig:
oder Anklopfen, der Klopffechter, f 1) ge- nach einem ausgeklügelten System, die Klügelej,
werbsmäßiger Fechter. 2) Raufbold, streit- -/-en, Spitzfindigkeit, der Klügler, -s/-, klü-
süchtiger Schriftsteller, die Klopffestigkeit, -, gelnde Person, klüglich, f vernünftig, einsichts-
Widerstandsfähigkeit eines Kraftstoff-Luft-Ge- voll, der Klugredner, U, Klugscheißer, -s/-,
misches gegen Selbstentzündung. Eigw. klopf- : V Besserwisser, [mhd. aus niederd.]
fest: klopffestes Benzin, der Klopfkäfer, ein der Klump, -(e)s/-e oder 2 e, niederd.: Klum- M
Bohrkäfer, Holzwurm, das Klopfzeichen, Ver- pen, der Klumpatsch, -(e)s, U ungeordneter
ständigung durch Klopfen: die eingeschlossenen Haufen, der Klumpen, -s/-, geballte Masse,
Bergleute gaben K. [zu: klappen; Schallw.] Haufen, z. B. größere Erdscholle: Lehmklumpen.
ich kloppe (habe gekloppt) (es), niederd., M Verkl. das Klü mpchen,-s - im Pudding sind K.
: :

mitteld. klopfe: ich k. einen Skat, die Kloppe, -,


: Eigw. klümp(e)rig, klumpig,
: de »Klumpfuß,
M niederd., mitteld.: Prügel, der Klöppel, -s/-, Mißbildung des Fußes. Eigw. : klumpfüßig.
1) Knüppel, z. B. am Dreschflegel, Abb. 17. D es klumpt (hat geklumpt), ballt sich, bildet
2) Glockenschwengel, Abb. 31. 3) Holzspule G Klumpen, [nhd. aus niederd.]
zum Klöppeln, ich klöpp(e)le (habe geklöppelt) der Klüngel, -s/-, Gruppe von Menschen, die
(es), fertige eine besondere Spitze an. [niederd.] einander fördern und andere fernhalten, Clique,
der Klops, -es/-e, Fleischklößchen, [von: kloppen] [zu: Knäuel]
das Klosett, -s/-s und -e, Abort, Toilette, [engl.] der Kluniazenser, -s/-, Mönch des Ordens von
der Kloß, -es/^e, 1) kugelförmige Speise: grüne Cluny. Eigw. : kluniazensisch.
Klöße, aus rohen Kartoffeln. 2) Scholle, Klum- die Klunker, -/-n, der K., -s/-, 1) Quaste, Trod-
pen: Erdkloß. Verkl.: das Klößchen, Klößlein, del. 2) Klümpchen, Kugel. Eigw. klunk(e)rig. :

-s/-. [ahd.] das Klunkermus, ostniederd. M : Milchsuppe


das Kloster, -s/-er, abgesonderte Gemeinschaft mit Klößchen, [mhd.]
von Mönchen oder Nonnen; Bauten hierfür, der Klunsch, -(e)s, M ostmitteld. unausgebacke- :

Abb. K
28 Klosterbruder; Klosterfrau, klöster-
: nes Gebäck. Eigw. klunschig. :

lich, Ü abgeschlossen, still, [lat. Lw. ; ahd.] die Klunse, -/-n, M oberd.: Spalt, [zu: Klinse]
der Klotz, -es/-e, U auch ''er, 1) grobes Stück die Kluppe, -/-n, 1) ein Meßgerät (für Holz),
Holz, oft Stück eines Baumstammes, Abb. 27: K eine Art Schublehre, Abb. K 29. 2) Gewinde-
damit hat er sich einen K. ans Bein gebunden, Ü schneider, Abb. K 29. 3) Klemme, Zange zum
sich selbst belastet und sein Fortkommen be- Einspannen von Werkzeugen: Spannkluppe. 4)
hindert. 2) Ü unbeholfener oder grober Mensch. M österr. Wäscheklammer, [zu: klieben]
:

Verkl. das Klötzchen, Klötzlein, -s/-. ich


: die Klus, -/-en, M alem. Schlucht, [zu: Klause] :

klotze (habe geklotzt) es, bedrucke Stoff mit die Klüse, -/-n, J, Öffnung in der SchifTswand für
Farbe auf dem Foulard. die Klotze, -/-n, M die Ankerkette, Abb. S 18. [niederd. zu: Klause]
niederd.: Holzschuh, klotzig, 1) wuchtig, mas- der Klut, -s/-en, die K., -/-en, niederd.: 1) M
sig-plump. 2) U ungeheuer viel, sehr: er ist k. Klumpen; Scholle. 2) Ballen (Papier). 3) Flegel.
reich, der Klotzkopf, U Dummkopf, der Klotz- der Klutenpedder, -s/-, M niederd.: Landwirt
schuh, f Holzschuh, [zu: Kloß] (eigtl. ,Schollentreter'). ich klüt(e)re (habe ge-
der Klub, -s/-s, geschlossene Vereinigung; deren klütert) an etwas, M
niederd. arbeite mühsam :

Räume: ich gehe in den K. die Klubjacke, be- an Kleinigkeiten, bastele, ich klütt(e)re (habe ge-
queme sportliche Jacke, der Klubsessel, be- klüttert) an etwas, M
Schweiz.: arbeite müh-
quemer Polstersessel, Abb. S 79. [engl.] sam.
ich kluck(e)re (habe gekluckert), 1) M Schweiz. derKlüver, -s/-, dreieckiges Segel am Klüver-
spiele mit Murmeln. 2) es kluckert, Nebenform baum, auch am Flügel der Windmühle, Abb.
von: gluckert, die Kluckere, -/-n, auch: Chlure, K 29. der Klüverbaum, Abb. K 29. [niederl.]
M Schweiz. : Murmel, Spielkugel. Klytä m(n)e stra, griechische Sagenheldin.
ich klud(e)re (bin gekludert), Schweiz. er- M : km, Zeichen für: Kilometer, 2
, Zeichen für: km
schauere, kauere mich zusammen (vor Kälte). Quadratkilometer, 3
, km
Zeichen für: Kubik-
die Klufe, -/-n, M
oberd. Stecknadel. : kilometer.
die Kluft, -/-en, U Kleidung, Uniform, [hebr.] k. M., Abk. für: künftigen Monats.
die Kluft, -/-'e, 1) Felsspalt, tiefer Taleinschnitt. km/h, km/st, Abk. für: Kilometer je Stunde.
2) Ü scharfe Trennung: die K. zwischen Regie- kn, J, Zeichen für : Knoten.
rung und Opposition. 3) M
nordd. abgespaltenes : der Knabbe. -n/-n, M niederd.: Torfkohle.
Stück Holz. 4) t Zange, ich klüfte (habe ge- ich knabb(e)le (habe geknabbelt), niederd., M
klüftet) es, M
nordd. spalte, klüftig,: nordd. M mittelfränk.: knabbere.
gespalten, [von: klieben spalten'] , ich knabb(e)re (habe geknabbert), auch: knap-
klug (klüger, am klügsten), 1) verständig, ge- pere, 1) an etwas, nage, beiße hörbar: etwas zum
scheit, die Lage richtig beurteilend und danach Knabbern, Gebäck, Nüsse u. a. 2) es, esse Nüsse
handelnd: ein kluger Kopf; es ist das klügste, u. wir knabberten ein paar Salzmandeln, ich k.
a. :

nachzugeben; der Klügere gibt nach; daraus kann es ab, nage kahl, ich k. es an, nage ein wenig
niemand k. werden. 2) ich rede k., Ü will alles davon ab. [nhd. aus niederd.]
besser wissen er hat lange genug kluggeredet, Ü ;
: der Knabe, -n/-n, Junge, Bub alter AT., scherzhafte :

aber: er hat in dieser Sache k. geredet, in ver- Anrede. Verkl. das Knäbchen, Knablein, -s/-,
:

ständiger Weise. Hptw.: die Klugheit, -. ich D. knabenhaft, schlank und schmal. Hptw. :

klüg(e)le (habe geklügelt), grüble', denke scharf die Knabenhaftigkeit, -. das Knabenkraut,

350
Kne

Tuchknopf der Zwirnknopf


der Druckknopf

der Wäscheknopf
der Mantelknopf

der Knebel der Tragknebel der Kragenknopf der Manschettenknopf


der |< ne t, e |

Knäuel Knebel Knopf


Name verschiedener Orchideengattungen, [germ. das hat sie sich abgeknapst. [Schallw. zu: knapp] ;

Stw. eigtl. .Stift, Bolzen', zu: Knebel]


; ich knarf(e)le, knarp(e)le (habe geknarfelt, ge-
knack!, knacks! der Knack, -(e)s/-e, einmaliges knarpelt), M
rhein.: knabbere, nage.
Knacken, kurzes, helles Geräusch, ich knacke die Knarre, -/-n, 1) Kinderspielzeug, Rassel. 2)
(habe geknackt) es, 1) öffne mit kurzem, hellem ein Bohrgerät: Bohrknarre, Abb. B 45. 3) U Ge-
Geräusch (Nüsse). 2) U breche gewaltsam auf wehr, es knarrt (hat geknarrt), gibt schnarrende
(Geldschrank). 3) Ü löse: da habt ihr eine harte Geräusche von sich: die Tür k. [Schallw.]
Nuß zu knacken, ein schwieriges Problem zu ich knäs(e)le (habe geknäselt) es, M niederd.: 1)
lösen. 4) es knackt, gibt ein kurzes helles Ge- zerknittere. 2) betaste.
räusch von sich, das Knäckebrot, ein sehr der Knast, -(e)s/-e, 1) M
niederd.: Knorren, Ast.
knuspriges Vollkornbrot, der Knacker, -s/-, U 2) M
niederd.: Kerl, alter Mann: ein reicher K.
(komischer oder geiziger) alter Mann, die 3) ohne Mz., U Gefängnis, Strafe: er muß K.
Knackmandel, getrocknete Mandel in der schieben, eine Gefängnisstrafe verbüßen; der
Schale, knacks!, auch: knack!, Ausruf beim Knastbruder, Strafgefangener. [Knast 3 hebr.]
Geräusch des Zerbrechens. der Knacks, -es/-e, der Knaster, -s/-, 1) ein Pfeifentabak im Krüll-
1) U kurzes, helles Geräusch. 2) U Bruch, Riß: schnitt. 2) U schlechter Tabak. 3) niederd. M
die Tasse hat einen K. bekommen. 3) Ü körper- Knasterbart, der Knasterbart, niederd. M
licher oder seelischer Schaden: er hat einen K. brummiger alter Mann, ich knast(e)re (habe ge-
weg, wird sich niemals wieder ganz erholen, es knastert), M
niederd. 1) brumme verdrießlich,
:

knackst (hat geknackst), knackt, die Knack- knurre. 2) es knastert, knistert, knackt (im Eis),
wurst, eine scharf geräucherte Wurst. [Schall- [niederl. aus span. .Korb'; 3 von: Knast 2;
wort; mhd.] knastern 2 zu: knistern]
die Knagge, -/-n, der Knaggen, -s/-, 1) Ver- Q der Knatsch, -(e)s, M
mitteld. Aufregung, Aus- :

bindungs- und Stützteil im Holzbau, Abb. B 7. einandersetzung, Tratsch, ich knatsche (habe
2) {§} Spannbacken an den Planscheiben der geknatscht), M
mitteld. 1) es, knete, drücke (eine
:

Drehbänke. 3) M niederd.: Brotknust, [niederd.] weiche Masse). 2) rede mürrisch, weinerlich.


der Knall, -(e)s/-e, 1) intensiver, kurzdauernder kaue laut.
3)
Schallstoß. 2) ohne Mz., U Verrücktheit: er hat es knattert (hat geknattert), knallt schnell hinter-
ja einen K.! 3) K. und Fall, Ü plötzlich, sehr einander (Maschinengewehr). [Schallw.]
schnell, unerwartet, das Knallbonbon, eine das, der Knäuel, -s/-, 1) gewickelte Garnkugel,
Scherzpackung, Abb. K
29. ich knalle (habe ge- Abb. K 30. 2) Ü Durcheinander, ungeordnete
knallt), 1) erzeuge Knalle. 2) es, U werfe, schieße: Masse: Menschenknäuel. Verkl.: das Knjiul-
er hat ihm eine geknallt, eine Ohrfeige gegeben. chen, -s/-. ich kniiu(e)le (habe geknäuelt) es,
ich k. ihnab, nieder, U schieße ohne Umstände 1) wickle zu einem Knäuel. 2) M rheinfränk.
über den Haufen, der Knalleffekt, U ver- nage, beiße, das Knäuelgras, auch: Knaulgras,
blüffende Wirkung, überraschender Höhepunkt. ein Futtergras, [zu: Kugel]
die Knallerbse, mit Zündsatz gefülltes Papier- der Knaijer, -s/-, <% hartes Gestein.
beutelchen, Abb. E 9. das Knallgas, Wasser- ich kna,u(e)re (habe geknauert), M wien. winsle, :

stoff-Sauerstoff-Gemisch, das beim Entzünden wimmere.


heftig explodiert, knallig, 1) grell (Farben). 2) der Knauf, -(e)s/-e, 1) kugel- oder knopfartiger
verblüffend (Wirkung), knallrot, grellrot. [wohl Griff oder Zierstück, z. B. Abb. 11, S 1, S 44. D
Schallw.; 16. Jh.] 2) Säulenkopf, Kapitell. Verkl.: das Knäuf-
knapp, 1) eng, dicht anliegend: ein k. sitzendes chen, Knä.uflein, -s/-. [mhd.; zu: Knopf]
Kleid. 2) beschränkt, dürftig, wenig; gering, das, der Knaul, -sl"e oder -e, nordd., mitteld. M
gerade noch ausreichend: die Lebensmittel wur- Knäuel, das Knajjlgras, Knäuelgras.
den k.; mit knapper Not; eine knappe Mehrheit; ich knaup(e)le (habe geknaupelt), 1) mitteld. M
man sollte ihn nicht so knapphalten, ihm so wenig versuche mühsam mit den Fingern zu öffnen,
geben, aber: du sollst nicht so k. messen, k. schnei- zu lösen; Ü mühe mich mit schwieriger Arbeit
den. 3) kurz gefaßt, gedrängt (Ausdrucksweise, ab. 2) M
ostmitteld. nage, knabbere (an einem
:

Stil). Hptw. die Knappheit, -. knappemang,


: Knochen, an Fingernägeln). knaj)p(e)lig, M
M niederd., fränk.: knapp; kaum, [niederd.; mitteld.: mühsame
Kleinarbeit verlangend. [1
eigtl. wohl .hübsch'] wohl zu: klauben; 2 zu: knabbern]
der Knappe, -n/-n, 1) im MA. ein Jüngling, der
: der Knayser, -s/-, U übertrieben sparsamer
zum Ritter ausgebildet wurde. 2) Bergmann: Mensch, Geizhals. Eigw. kngus(e)rig. Hptw.: :

Bergknappe. [Nebenform von: Knabe] die Knajjs(e)rigkeit, -. ich knajjs(e)re (habe


ich knapp(e)re (habe geknappert), seltener für: geknausert), 1) mit etwas, U spare bis zum
knabbere. Äußersten. 2) M
oberd. knabbere, nage. Hptw.: :

der Knappkuchen, M niederrhein. Hartgebäck. : die Knauser ej, -. [mitteld.; 17. Jh.; knausern 2
der Knappsack, f Reisetasche, Brotbeutel, zu: Knaus , Knust']
[niederl.: knap ,Kost'] ich knajutsche (habe geknautscht), U 1) es, zer-
die Knappschaft, -/-en zunftmäßiger Zusam- drücke, zerknittere, zerknülle. 2) es knautscht,
menschluß der Bergleute, [zu: Knappe] bildet Druckfalten, knittert (Stoff), knautschig,
knaps!, Ausruf beim Abknipsen: knips, k.! ich zerknittert, [hochd. zu nordd. knutschen] :

knapse (habe geknapst), U bin geizig, knausere. der Knebel, -s/-, 1) Stoffballen, der einem Über-
ich k. es ihm, mir ab, U spare ab, entziehe geizig: fallenen in den Mund gesteckt wird, um ihn am

351
Kne
Schreien zu hindern, Abb. K
30. 2) <S> Teil zum die Knickerbocker 'niksrbakzr, Mz., bauschende
Spannen von Sägen, Abb. 30, Seilen. 3) K Kniebundhosen, [engl.]
Hölzchen zum Tragen verschnürter Pakete, ich knick(e)re usw., der Knicks, -*• der Knick.
Abb. K
30. 4) ein länglicher Verschluß, als ich knie 'kni:a (kniete, habe gekniet), 1) vor ihm,
Knopf, Abb. K
30. der Knebelbart, ABB. B 11. auf etwas, ruhe auf den Knien, Abb. S 68 oft ;

ich kneb(e)le (habe geknebelt), 1) ihn, verstopfe flehe demütig. 2) mich auf etwas, lasse mich auf
ihm den Mund. 2) ihn, es, Ü behindere gewalt- die Knie nieder, ich k. mich dahinter, Ü ver-
sam. Hptw. die Kneb(e)lung, -. [germ. Stw.]
: folge mit Nachdruck, ich k. mich in etwas
der Knecht, -(e)s/-e, 1) Arbeitnehmer im land- hinein, U beschäftige mich eingehend damit:
wirtschaftlichen Betrieb. 2) früher: Geselle, Die- in diese Arbeit muß man sich hineinknien, das
ner, Soldat, Gerichtsdiener u. a. K. Ruprecht, : Knie, -s/- 'kni:a, 1) das Gelenk zwischen Ober-
Volksbrauch: Begleiter des hl. Nikolaus. 3) und Unterschenkel, Abb. B
18, M
12: man
Name verschiedener Hilfsgeräte: Stiefelknecht, soll nichts übers K. brechen, Ü überstürzen;
Abb. S 41; Schraubknecht, Abb. 12. ich T man sollte ihn übers K. legen, verhauen. 2) Krüm-
knechte (habe geknechtet) ihn, halte in dienen- mung, gebogenes Teil, z.B. eines Flusses; ge-
der Stellung, erniedrige, unterdrücke. Hptw. : bogenes Verbindungsstück im Rohr, Abb. A 25,
die Knechtung, -. knechtisch, unterwürfig, I 3. die Kniebeuge, Abb. F 36. die Knje-
kriechend, die Knechtschaft, -, Unfreiheit, de- bundhose, Abb. K 24. der Knie fall, das Nieder-
mütigende Abhängigkeit, [ahd.] fallen auf die Knie (als Zeichen der Ehrerbietung).
der Kneif, -(e)s/-e, auch: Kneip, Kneipe, ein ElGW. knjefällig: ich bitte k. um etwas, knie-
:

Messer (für Sattler, Schuhmacher), ich kneife frei, die Knie freilassend: ein kniefreier Rock,
(kniff, habe gekniffen), 1) (ihn, es), zwicke, die Knjegeige, Gambe, Violoncello, das Knie-
klemme zwischen den Fingern oder einer holz, niedriges Gehölz, die Kniehose. Abb. 17. T
Zange ein. 2) U drücke mich, weiche aus. 3) J, die Kniekehle, Abb. M
12. der Knigriemen,
bringe ein beim Winde
segelndes Schiff hart an Spannriemen der Schuhmacher: Meister Knie-
den Wind, ich k. aus, U laufe heimlich fort, riem, t Schuster, der Kniestock, Q Drempel,
reiße aus. ich k. es ein, drücke an mich: mit Abb. D 1. [germ. Stw.]
eingekniffenem Schwanz stand der Hund dabei, der Knigbel, -s/-, M
niederd.: 1) Knöchel. 2)
ich k. ein Auge zu, drücke zu, U übersehe etwas. Stück Brot, ich knje.b(e)le (habe gekniebelt)
der Kneifer, -s/-, U eine Brillenform, Abb. B 55. M niederd.: 1) schneide ungeschickt; pfusche.
die Kneifzange, Abb. Z 3. [hochd. zu niederd. 2) knaupele, fingere, ich k. es aus, niederd.M
kniepen; germ. Stw.] tüftele aus.
der Kneip, -(e)s/-e, Kneif, ich knejpe (habe ge- der Knief, -(e)s/-e, M
nordostd. Taschenmesser,
:

kneipt), 1) U zeche. 2) (auch: knipp, habe ge- [zu: kneifenl


knippen) (ihn, es), M mitteld.: kneife, die die Kniegeige usw., -*• ich knie.
Kneipe, -/-n, 1) U einfaches Wirtshaus, Schenke. der Kniep, -/-e, M Schweiz.: Kneip des Schu-
2) £D regelmäßige Zusammenkunft zum Zechen sters, die Knigp äugen, Mz., M
niederd.: kleine
und Singen. 3) Kneif, Kneip, die Kneiperei, lebhafte Augen, ich knigpe (habe gekniept) (ihn,
-/-en, U Trinkgelage. [18. Jh.; urspr. sächs.; es), M niederd.: kneife, kniepig, M
niederd.:
zu: kneifen] geizig, [zu: kneifen]
ich kneippe (habe gekneippt), U mache eine der Knies, -, M niederd. 1) Schmutz. 2) Zank.
:

Kneippkur, [nach Pfarrer Kneipp, 1821-97] der Kniesbock, M niederd. Geizhals.


:

ich knelle (habe geknellt) es, M Schweiz. : breche, ich knietsche (habe geknietscht), sächs.: M
sprenge auf. drücke, presse, ich k. ihn aus, M
sächs. horche :

knetbar, zum Kneten geeignet, knete (habe ich aus. [wohl zu: knutschen]
geknetet) es, ihn, bearbeite eine weiche Masse der Knie wel, -s/-, M
niederd. Kniebel. ich
:

drückend mit den Händen: ich k. den Teig; bei kniew(e)le (habe geknieweit), M
niederd.: knie-
der Massage wird der Körper geknetet, ich k. es bele.
durch, bearbeite mit Kneten gründlich, [germ.] ich kniff,von: ich kneife, der Kniff, -(e)s/-e, 1)
der Knibbel, -s/-, M ostniederd. 1) kleinstes : Falte, umgebogene Stelle, Abb. H
31. 2) Ü
Bernsteinstück. 2) Kniebel. schlauer Kunstgriff, Trick. kniff(e)lig, heikel,
ich knibb(e)re (habe geknibbert), 1) ost- M schwierig. Hptw.: die Kniff (e)ligkeit, -. [von:
niederd. knaupele, breche mit den Nägeln kleine
: kneifen; 18. Jh.; kniffelig zu: knüffeln]
Stückchen ab. 2) M
mitteld.: stoppele zusam- der Kniich, -(e)s/-e, Knülch.
men, knüpfe oder löse mühsam (verworrene ich knippe (habe geknippt) es, M
niederd.: 1)
Fäden), [zu: knabbern] schnelle weg, schnipse. 2) kneife. 3) schneide ab.
der Knick, -(e)s/-e, 1) scharfe Biegung, Kurve. 4) knüpfe, binde, knips!, Schallwort für das
2) Kniff, Riß. 3) Mz. -s, M
nordd. mit Gebüsch
: : Geräusch des Knipsens, ich knipse (habe ge-
bepflanzter Erdwall als Einfriedigung oder als knipst), U 1) schnelle mit den Fingern. 2) es,
Hindernis bei Geländeritten, ich knicke, 1) loche (Fahrkarten). 3) es, ihn, photographiere.
(habe geknickt) es, breche, biege an einer Stelle 4) es, schnelle weg. ich k. es ab, U kneife ab.
um (Papier, Zweig). 2) es knickt (ist geknickt), ich k. es an, U schalte ein (Licht), ich k. es aus,
bekommt einen Riß, Sprung. 3) ich bin geknickt, U schalte aus (Licht), [wohl zu: kneifen]
Ü niedergeschlagen, mutlos, ich k. ab, 1) (habe der Knirps, -es/-e, 1) kleiner Kerl, Zwerg. 2)
abgeknickt) es, breche ab. 2) es knickt ab (ist Handelsname für einen zusammenlegbaren
abgeknickt), bricht ab. ich k. ein, 1) (bin einge- Schirm, knirpsig, klein, zwergenhaft, [mhd.;
knickt), bekomme einen Knick. 2) (habe einge- wohl zu: Knorpel]
knickt) es, biege zu einem Knick ein. ich k. um, ich knirsche (habe geknirscht), 1) vor Wut, mit
1) mit dem Fuß (bin umgeknickt), verliere den den Zähnen, reibe die Zähne aneinander (Zeichen
Halt. 2) (habe umgeknickt) es, biege um. das höchster Erregung). 2) es knirscht, gibt harte,
Knickebein, ein alkoholisches Mischgetränk. reibende Geräusche von sich: der Schnee
das Knickei, angestoßenes Ei. der Knicker, -s/-, knirschte unter seinen Tritten, [mhd. Schallw.] ;

1) U Geizhals. 2) Klappmesser. 3) niederd. M das Knistergold, Rauschgold, es knistert (hat


Klicker, Murmel, ich knick(e)re (habe geknik- geknistert), gibt leise knackende, raschelnde Ge-
kert), 1) U geize, knausere. 2) nordd.: spieleM räusche von sich (Feuer, Seide, Papier) es k. :

mit Murmeln. knick(e)rig, U geizig. Hptw. die : im Gebälk, Ü Gefahr droht, [mhd.; Schallw.]
Knick(e)rigkeit, -. der Knicks, -es/-e, Beu- ich knitsche (habe geknitscht), knietsche.
gung des Knies zum Gruß: Hofknicks, ich der Knittel, -s/-, Nebenform von: Knüttel, der
knickse (habe geknickst) vor ihm, begrüße ihn Knittelvers, auch: Knüttelvers, Übers. V 5.
mit einem Knicks, die Knickung, -/-en, scharfe knitterarm, wenig knitternd, ich knitt(e)re
Biegung, umgeknickte Stelle. [Schallw.] (habe geknittert), 1) es, zerdrücke. 2) es knittert,

352
Kno

'
Kreuzknoten zwei halbe Schläge der Rundtörn
nit Schlippstek
Knoten und Spleiße
zerdrückt sich leicht, bildet Druckfalten, knit- richtung zum Drücken: Klingelknopf; Schalt-
terfrei, gar nicht knitternd (Stoff). knitt(e)rig knopf, Abb. E 8. 3) Knauf, Griff: Türknopf.
zerknittert, [niederd. zu: knattern] 4) kugelförmige Spitze, z. B. Turmspitze, Kugel
der Knobel, -s/-, 1) M
mitteld., oberd.: Knöchel. an der Stecknadel, am Stoßdegen, Abb. D 6.
2) Würfel, der Knobelbecher, 1) Becher zum 5) M oberd. Knospe. 6) : oberd. Knoten. M :

Würfeln. 2) U Schaftstiefel der Soldaten, ich 7) U kleiner Mensch, Kerl; vgl. Knopp. Verkl.:
knob(e)le (habe geknobelt), 1) mit ihm um etwas, das Knöpfchen, Knöpflein, -s/-. ich knöpfe
würfele. 2) an etzvas, U denke darüber nach, ich (habe geknöpft) es, 1) schließe mit Knöpfen.
k. es aus, 1) mit ihm, entscheide durch Knobeln, 2) M oberd. : knote, ich k. es ab, 1) löse, entferne
lose. 2) U tüftele aus, erkunde durch scharfes mit Knöpfen Befestigtes. 2) ihm, U verstehe
Nachdenken. [Nebenform von: Knebel] abzugewinnen, ich k. es an, befestige mit Knöp-
der Knoblauch, -(e)s, lauchartiges Küchengewürz, fen, ich k. es auf, öffne den Knopfverschluß:
ABB. G 25. [ahd. ,Spaltzwiebel'] er ist heute aufgeknöpft, U zugänglich, verträg-
der Knöchel, -s/-, 1) Knochenvorsprung am lich; vergnügt, ich k. es ein, befestige mit Hilfe
Sprunggelenk und den Fingergelenken, ABB. von Knöpfen, besonders Mantelfutter: ein Re-
M 12. 2) f Würfel, ich knöch(e)le (habe geknö- genmantel mit einem wollenen Futter zum Ein-
chelt) mit ihm, f würfele. [Verkl. von Knochen] : knöpfen, ich k. ihn mir vor, U mache ihm Vor-
der Knochen, -s/-, Teil des Skeletts des Men- haltungen, ich k. es zu, schließe mit Knöpfen:
schen- und Wirbeltierkörpers: das Knochen- er ist zugeknöpft, U unzugänglich, verschlossen,
gerüst,Abb. M
12; der Schreck sitzt mir noch in zurückhaltend, das Knopfloch, Loch im Stoff
den K., U. Verkl.: das Knöchelchen, Knöch- für einen Knopf, Abb. 24. [westgerm.] K
lein, -s/-. die Knochenbank, ein Tiefkühl- der Knopp, -(e)s/ i'e, M niederd. : Knopf; scher-
schrank zur Aufbewahrung menschlicher Kno- zend: komischer oder kleiner Mensch.
chen für Transplantationen, der Knochenfisch, die Knopper, -/-n, 1) Knorren, Knoten. 2) Pflan-
Fisch mit verknöchertem Skelett, der Knochen- zengalle, [von: Knopf]
hauer, M
nordd. f: Fleischer, der Knochen- knorke, unbeugbar, U herrlich, ausgezeichnet.
mann, D Tod. das Knochenmark, Inneres des [Berlin 1920]
Knochens, die Knochenmühle, 1) Anlage zur der Knorpel, -s/-, { W ein biegsames und glattes
Erzeugung von Knochenmehl. 2) U anstrengende Stützgewebe. Eigw. : knorp(e)lig. der Knor-
Arbeitsstätte, die Knochentransplantation, pelfisch, Fisch mit Knorpelskelett, z. B. Hai-
Verpflanzung von lebendem Knochengewebe. fisch, [zu: Knorren]
knochentrocken, U ganz trocken. knöch(e)rig, der Knorren, -s/-, 1) Baumstammteil mit viel
knöchern, aus Knochen, knochig, mit starken Ästen. 2) rauher Klotz. 3) Baumstumpf, knor-
oder stark hervortretenden Knochen, [germ. Stw.] rig, 1) mit viel Ästen; unbehauen. 2) Ü derb,
die Knocke, -/-n, der Knocken, -s/-, meist Mz., dickköpfig ein knorriger Alter, der Knorz, -es/-e,
:

M niederd. zusammengedrehtes Bund (Flachs,


: M südd. Knorren, ich knorze (habe geknorzt),
:

Wolle), [germ. Stw.] U mühe mich ab, knausere, knorzig, U knause-


ich knocke 'nokd ihn aus (habe ausgeknockt), rig, geizig, [mhd.]
1) Boxsport: besiege durch Knockout. 2) U die Knospe, -/-n, 1) Blüte oder Sproß vor der
steche aus, bin ihm überlegen, knock out Entfaltung, Abb. P 11; Sinnbild des zarten,
nok'aut, Abk.: k. o., Boxsport: kampfunfähig: werdenden Lebens, des Unerwachsenseins: die
er schlug den Gegner in der 10. Runde k. der K. der Jugend, D. 2) Säulenschmuck, Abb. Q
Knock out nok'aut, -(s)/-s, Abk.: K. o., Nieder- K 8. Verkl. das Knöspchen, Knösplein,
:

schlag: der Boxkampf endete mit einem K.; -s/-. Eigw. knospig, es knospt (hat geknospt)
:

Knockoutschlag, Abk.: K.-o. -Schlag, [engl.] (auf), treibt Knospen, beginnt zu wachsen, die
der Knode, -n/-n, M
Schweiz. Gelenk, Knöchel.
: Knospung, -, 1) das Knospen. 2) eine un- &
der Knödel, -s/-, 1) M
oberd., niederfränk. Kloß. : geschlechtliche Vermehrung, [zu: Knopf]
2) M westpreuß.: Kietze, getrocknete Birne. ich knote (habe geknotet) es, es an etwas, schlinge
3) Mschles. Kartoffel, ich knöd(e)le (habe ge-
: zu einem Knoten, binde mit einem Knoten.
knödelt), spreche oder singe mit kehligem, ge- ich k. es an, verbinde durch Knoten, ich k. es
l
quetschtem Ton. [,Knötchen ] auf, öffne durch Lösen eines Knotens, ich k.
dieKnolle, -/-n, 1) 3> fleischig verdickter, stärke- es zu, verschließe durch einen Knoten, ich
reicher Pflanzenteil, meist unterirdisch. 2) Q knöt(e)le (habe geknötelt), sticke kleine Kno-
Eckblatt. Verkl.: das Knöllchen, -s/-. der ten, der Knoten, -s/-, 1) Verschlingung von
Knollen, -s/-, 1) Knolle. 2) Klumpen. 3) U dicke Schnüren, Tauwerk u. a., Abb. 31: ich binde, K
Nase, der Knollenblätterpilz, ein sehr giftiger knüpfe, mache, löse einen K. 2) eine weibl.
Pilz, knollig, 1) mit Knollen. 2) wie eine Knolle, Haartracht. 3) <|> Verdickung an Pflanzenstengeln
[mhd. Erdscholle']
, (Blattansatz), Abb. P 1 1 auch kurz für Frucht- ; :

der Knopf, -es/- e, 1) meist rundliches Verschluß- knoten. 4) { (krankhafte) Verdickung, Er-
stück an Kleidung, Abb. K
30. 2) (runde) Vor- weiterung, z. B. Ablagerung von harnsauren

23 SB 353
Kno
Salzen unter der Haut bei Gicht. 5) Physik: sich hin; mir knurrt der Magen, ich bin hungrig.
ruhende Stelle einer stehenden Welle. 6) i ich k. ihn an, wende mich knurrend ihm zu. der
Zeichen: kn, Einheit für die Geschwindigkeit Knurrhahn, 1) ein Seefisch. 2) U brummiger
eines Schiffes: 1 Seemeile je Stunde. 7) % beide Mensch, knurrig, verdrießlich, mürrisch.
Schnittpunkte der Bahn eines Himmelskörpers Hptw. die Knurrigkeit, -.
: [Schallw.]
mit einer anderen Ebene. 8) Ü Konflikt, Ver- der Knurz, -es/-e, M wien.: untersetzter, stäm-
wicklung (im Drama): im 2. Akt wird der K. miger Kerl.
geschürzt. Verkl. das Knötchen, Knötlein,
: der Knus, -I-, M alem.: Knorren.
-s/-. der Knotenpunkt, Vereinigung mehrerer ich knüs(e)le (habe geknüselt) es, M besonders
Linien: Verkehrsknotenpunkt, [germ. Stw.] alem., mittelfränk.: beschmutze, zerknittere.
der Knote, -n/-n, 1) t Handwerksbursche. 2) M Eigw.: knüs(e)lig.
nordostd.: grober Kerl, [niederd. Genosse'] , das Knusperchen, -s/-, Teegebäck, Keks, ich
der Knöterich, -s/-e, eine zum Teil sehr knotig knusp(e)re (habe geknuspert) es, an etwas, nage,
gestengelte Pflanzengattung, [von: Knoten] knabbere (hartes Gebäck u. a.). das Knusper-
knotig, 1) an einer Stelle verdickt. 2) derb, un- häuschen, Pfefferkuchenhaus im Märchen.
gebildet. [1 zu: Knoten, 2 zu: Knote] knusp(e)rig, 1) angenehm hart gebacken:
das Knottenerz, knötchenförmig im Sandstein frische Brötchen sind k. 2) Ü frisch, jung, ansehn-
sitzender Bleiglanz, [mitteld. zu: Knoten] lich (Mädchen), [niederd.]
ich knotze (habe geknotzt), M
bayr., österr. der Knust, -(e)s/-e oder -e, M nordd. 1) Brot- :

dämmere untätig hin. kanten, Anschnitt des Brotes, ABB. B 55. 2)


das Know-how 'no:hau, -(s), Fachwissen um die Knorren, derbes Stück. 3) Kernhaus, [niederd.,
technische Verwirklichung eines Vorhabens, von: Knorren]
gewußt wie. [engl, .wissen wie'] Knut, männl. Vorname, [nord.]
die Knubbe, -/-n, M
niederd., der Knubben, die Knute, -/-n, Lederpeitsche; Sinnbild grau-
-s/-, M
südd. Astknoten, Knorren; Knospe;
: samer Willkürherrschaft, [russ. aus germ.]
Geschwür, [zu: Knopf] ich knutsche (habe geknutscht), U 1) es, knülle,
der Knubel, -s/-, M Schweiz.: Knorren; Knolle; zerdrücke. 2) ein Mädchen, drücke zärtlich, lieb-
Huckel. ich knüb(e)le (habe geknübelt), M kose, ich k. ihn ab, U drücke lange liebkosend
Schweiz.: kneife; klaube; geize. an mich, [nordd.; zu: Knoten]
der Knuddel, -s/-, M
niederd.: 1) Knäuel. 2) der Knüttel, -s/-, Knüppel, Prügel. knütt(e)lig,
Pickel auf der Haut. derb, ungehobelt, der Knüttelvers, Knittelvers,
die Knudel, -/-n, M
köln. 1) Mehlnudel. 2) Kar-
: Übers. V 5. [verwandt mit: Knoten]
toffel, ich knud(e)le (habe geknudelt) ihn, M ko..., Nebenform von: kon... vor Wörtern, die
köln. drücke an mich, umarme heftig.
: mit Selbstlaut oder h beginnen: Koedukation;
der Knüder, -s/-, M
Schweiz. Knubel, Knorren.
: Kohäsion. [lat.]
der Knuff, -(e)s/-e, U Stoß mit der Faust, ich k. o., Abk. für: knockout. K. o., Abk. für: Knock-
knuffe (habe geknufft) ihn, U gebe ihm (heim- out: der K.-o.-Schlag.
lich) einen Stoß, [von: Kniebel .Knöchel'; der Ko adjutor, -s/...'toren, Amtsgehilfe eines
niederd.] Geistlichen, besonders eines Bischofs, [lat.]
ich knüff (e)le (habe geknüffelt), niederd. M die Koagulation, -, das Gerinnen, Ausflocken.
verrichte mühselige Arbeit. Zeitw. es ko aguljgrt (hat koaguliert), [lat.]
:

der Knülch, -(e)s/-e auch: Kniich, U unange- die Ko


alition, -/-en, Bündnis, Verbindung zu
nehmer Mensch, Kerl. gemeinsamem Handeln Koalitionsregierung,
:

knüll(e), U betrunken, [wohl zu: knüllen] Regierung aus Vertretern mehrerer Parteien.
ich knülle (habe geknüllt) es, 1) U zerknittere, Zeitw.: sie ko|aligren, koalisieren (haben
knautsche. 2) M
Schweiz.: schlage, [mhd.] koaliert, koalisiert) miteinander, [franz. -lat.]
der Knüller, -s/-, U Knalleffekt, Reißer, einschla- koaxial, um
eine gemeinsame Achse gelagert,
gender Erfolg (Buch, Film), [jidd.] [lat. Kw.]
der Knüpf, -(e)s/ s e, M
wien.: Knoten, Schlinge. das Kobalt, -(e)s, Zeichen: Co, "O Element,
ich knüpfe (habe geknüpft) es (an etwas), 1) binde Metall, das Kobaltblau, leuchtendes, mittel-
zusammen, befestige mit Knoten oder Schlinge helles Blau, der Kobaltglanz, rötlich-silber-
zerrissene Fäden muß man knüpfen. 2) Ü stelle weißes Mineral, [von: Kobold]
eine enge Beziehung her: er knüpfte daran die der Kobel, -s/-, M
oberd. Koben. :

Bedingung, daß ...; er halle große Hoffnungen der Koben, -s/-, Stall; Verschlag; Käfig, [mhd.]
daran geknüpft; an Wien knüpfen sich für mich der Kober, -s/-, M
ostmitteld., niederd.: läng-
die schönsten Erinnerungen, ich k. an etwas an, Ü licher Rückenkorb, [mhd.]
suche einen Anschluß, fahre an der Stelle fort: der Kobold, -(e)s/-e, Erd- und Hausgeist des
an diese Worte wollen wir anknüpfen, ich k. auf, deutschen Volksglaubens, der Kobolz ich schieße :

1) es, entknote, löse. 2) ihn, hänge auf (an den einen K., schlage einen Purzelbaum, [mhd. ,Herx
Galgen), [zu: Knopf] des Gemachs']
der Knüppel, -s/-, 1) derber Stock, Prügel: man die Kojbra, -/-s, indische Giftschlange, [portu-
will ihm einen K. zwischen die Beine werfen, U gies.]
Schwierigkeiten machen. 2) armstarkes, auf eine der Koch, -(e)s/ r e, jemand, der berufsmäßig
bestimmte Länge geschnittenes Rundholz. 3) Speisen bereitet, Abb. G
5: Hotelkoch; Diät-
vorgewalzter Metallstab. 4) «a Steuerhebel: koch; Hunger ist der beste K., Ü dem Hungrigen
Steuerknüppel. 5) ein Schlagwerkzeug des Bild- schmeckt jedes Essen, das K., -(e)s/-e, österr.: M
hauers. 6) <«> am Boden befindlicher Hebel Auflauf; Brei, das Kochbuch, Lehrbuch der
zur Gangschaltung: Knüppelschaltung. 7) eine Speisenzubereitung, ich koche (habe gekocht),
Brötchenform, Abb. B 55. der Knüppel- 1) bereite Speisen: sie kocht gut. 2) es, bereite
ausdemsack, -, Wunderknüppel im Märchen. (als Speise) in oder mit siedendem Wasser,
der Knüppeldamm, mit Holzknüppeln beleg- mache damit gar oder verwendbar: man kann
ter Weg durch Sumpfland. knüppeldick, 1) Suppe, Eier, Leim kochen. 3) vor Zorn, Wut, Ü
dick wie ein Knüppel. 2) Ü gehäuft: das Un- bin erregt. 4) es kocht, siedet: das Wasser, die
glück kam k. ich knüpp(e)le ihn, es nieder (habe Suppe kocht; Eier sollen vier Alinuten kochen,
niedergeknüppelt), 1) schlage mit einem Knüppel ich k. es ab, lasse einmal aufkochen, z. B. zur
nieder. 2) U unterdrücke, [zu: Knopf, Klöppel] besseren Haltbarkeit, ich k. auf, 1) es, lasse nur
ich knupp(e)re (habe geknuppert), Nebenform kurz kochen; koche bereits Gekochtes noch ein-
von: knabbere. mal kurz. 2) es kocht auf, beginnt zu sieden, ich
ichknurre (habe geknurrt), brumme bedrohlich: k. es aus, 1) ziehe gewisse Bestandteile durch
der Hund knurrt, stößt drohende Kehllaute aus Kochen heraus. 2) sterilisiere (Geräte) durch
er knurrte vor sich hin, murmelte mürrisch vor Kochen, ich k. ein, 1) es, mache haltbar durch

354
Koh

der Schrankkoff

Koffer

Kochen und luftdichtes Verschließen eingekoch- : buch. Zeitw. ich kodifiziere (habe kodifiziert)
:

tes Obst. 2) es kocht eineingekocht), ver- (ist es.das Kodizill, -s/-e, Zusatz (zu einem Testa-
dampft, es kocht über (ist übergekocht), läuft ment), [lat.]
beim Kochen über, kochecht, auch: kochfest, die Ko edukation, -, gemeinschaftliche Erzie-
durch Kochen unzerstörbar (Farben, Gewebe). hung von Jungen und Mädchen, [lat. Kw.]
der Kochendwasserautomat, elektrisches Ge- der Kojeffizient, -en/-en, A
Zahl, mit der eine
rät, das heißes bis kochendes Wasser liefert, der unbekannte Größe multipliziert wird, [lat.]
Kocher, -s/-, kleines Gerät zum Kochen Spiri- : die Koexistenz, -, das Nebeneinander, gleich-
tuskocher, ich köcherle (habe köcherlet), M zeitiges Bestehen, z. B. von Staaten mit unter-
Schweiz.: 1) koche (meist von Kindern). 2) es schiedlichen Regierungsformen. Zeitw.: es ko-
köcherlet, kocht, siedet auf kleiner Flamme. existiert (hat koexistiert), [lat.]
kochfest, kochecht, das Kochgeschirr, £> der Kofel, -s/-, M
bayr., südostd.: Kogel.
Blechnapf mit Deckel, die Köchin, -/-nen, weibl. der Kofen, -s/-, M
niederd. Koben. :

Koch, die Kochkiste, ausgepolstertes Behältnis, das Koffein, -s, in Kaffeebohnen, Tee und Kola-
in dem kochend eingesetzte Speisen gar werden nüssen enthaltenes belebendes Alkaloid. koffe-
und warm bleiben, der Kochlöffel, beim Kochen infrei, ohne Koffein koffeinfreier Kaffee, [von
:

verwendeter Rührlöffel, Abb. L 13. die Koch- Kaffee]


nische, Nische mit Herd statt Küche in Klein- der Koffer, -s/-, 1) abschließbares Behältnis, be-
wohnungen, das Kochsalz, Steinsalz, Meersalz sonders für die Reise, Abb. K
32. 2) Steinlager
als Gewürz, der Kochtopf, Abb. T 15. [lat. Lw.] beim Weg- und Bahnbau. Verkl. das Köffer- :

das Köchelverzeichnis, -, Abk. KV, Verzeich- : chen, Köfferlein, -s/-. ich koff (e)re eine Straße
nis aller Werke Mozarts. [L. von Köchel, aus (habe ausgekoffert), baue das Steinlager, der
1800-1877] Kofferfisch, ein Korallenfisch, das Koffergerät,
der Köcher, -s/-, Pfeilbehälter, Abb. B 44 köcher- ; tragbares, meist batteriebetriebenes elektrisches
förmiger Behälter, z. B. für Golfschläger, die Gerät: Koffer-Plattenspieler; Kofferradio, der
Köcherfliege, ein mottenähnliches Insekt, Kofferraum, Gepäckraum in Kraftfahrzeugen,
[westgerm. Stw.] Abb. K 41. [franz. aus griech. ; 1600] um
der Kocke, -s/-n, die Kogge. der Kog, -(e)s/ i'e, Koog.
die Kockelskörner, Mz., Kokkelskörner. der Kog, -/-er oder -en, auch: Chog, Schweiz. M
das Kockpit, -s/-s, Cockpit. 1) Aas, Luder. 2) Dummkopf, koge, auch:
die Koda, -/-s, auch: Coda, J 1
Schlußteil. [ital. choge, M
Schweiz.: sehr, arg: es ist k. kalt, ich
.Schwanz'] kög(e)le (habe gekögel(e)t), auch: chögele,
kodd(e)rig, M
niederd.: 1) abgerissen, schäbig. M Schweiz. reize absichtlich zum Zorn, bin
:

2) frech. 3) übel mir ist ganz k.


: dickköpfig.
der Kode ko:d, -s/-s, auch: Code, Schlüssel zu der Kogel, -s/-, M
südostd. kegel- oder hauben-
:

Geheimschriften, Telegrammen, für Rechen- förmige Bergspitze, Abb. B 20. [zu: Kugel]
anlagen, [engl.] die Kogel,-/-n, t Kapuze, [zu: Gugel]
der Köder, -s, M
alem. Auswurf, ich kod(e)re
: die Kogge, -/-n, hochbordiges Schiff der Hanse,
(habe geködert), M
alem. spucke. : [mittelniederd. zu: Kugel];

der Köder, -s/-, 1) Lockspeise zum Fang von der Ko gnak 'konjak, -s/-s, französischer Wein-
Tieren, Abb. 15. 2) A Schweiz.: Speichel, M brand. [Cognac, Stadt in Südwestfrankreich]
Geifer, ich köd(e)re (habe geködert), 1) ein der Ko gnat, -en/-en, Blutsverwandter durch die-
Tier, locke mit Köder. 2) ihn, Ü locke durch selben Eltern oder Voreltern, [lat.]
Versprechungen, [germ. Stw.] die Kohabitation, -/-en, { Beischlaf, [lat.]
der Kodex, -es/-e oder -/...dizes, 1) alte Hand- kohärent, zusammenhängend, die Kohärenz, -,
schrift. 2)Gesetzbuch, die Kodifikation, Ko- Zusammenhang, die Kohäsion, -, die gegen-
difizigrung, -/-en, Zusammenfassung eines seitige Anziehungskraft der Moleküle eines Kör-
Rechtsgebietes in einem einheitlichen Gesetz- pers. Eigw. kohäsiv. [lat.]
:

23*
355
Koh
der Kojote, -n/-n, 1) Präriewolf. 2) verächtlich:
Mischling, Farbiger, [mexikan.]
die Koka, -/-, ein südamerikanischer Strauch, das
Kokain, -s, ein Rauschmittel aus Kokablättern,
[span.-indian.]
die Kokarde, -/-n, Abzeichen an Helm oder
Mütze, ein Nationalzeichen, Abb. K 34. [franz.]
ich koke (habe gekokt), erzeuge Koks, [engl.]
ich kok(e)le (habe gekokelt), ostmitteld., M
Kokarde niederd.: spiele mit Feuer, [zu: gaukeln]
der Koker, -s/-, 1) £ Öffnung für den Ruder-
der Kohl, -(e)s/-e, 1) eine Kreuzblütlergattung, schaft im Schiffsheck: Ruderkoker. 2) Koks-
Gemüsepflanze, Abb. K
33: aufgewärmter K., U arbeiter, die Koker ej, -/-en, Betrieb zur Ge-
alte Geschichte. 2) ohne Mz., U unsinniges Ge- winnung von Koks und Gas. [engl.; 2 zu: Koks]
schwätz, der Kohldampf, -(e)s, U Hunger wir : kokett, gefallsüchtig. Hptw.: die Koketter Jg,
mußten K. schieben, hungern, ich kohle (habe -/...'ri|en. die Kokette, -/-n, kokette Frau, ich
gekohlt), U schwindele, rede Unsinn, ich k. an, kokettiere (habe kokettiert) mit ihm, benehme
1) ihn, U verulke, verkohle. 2) es kohlt an, -> ich mich kokett, [zu franz. coq ,Hahn']
kohle, der Kohlkopf, Sproß des Kopfkohls, der die Kokille, -/-n, ©
eiserne Gußform für Roh-
Kohlrabi, -'(s)/-(s), Gartenkohl mit Stengel- stahlblöcke, [franz.]
knolle, die Kohlrübe, 1) große gelbe Rübe, Abb. die Kokke, -/-n, der Kokkus.
R 29. 2) M wien.: Kohlrabi, die Kohlsaat, die Kokkelskörner, Mz., asiatische Früchte,
Sommerraps. [1 lat. Lw.,2 hebr. Kohldampf G
; Giftköder für Fische, [lat.-griech.]
zu: der Koller] der Kokkus, -/'Kokken, Kugelbakterium. [griech.]
ich kohle (habe gekohlt), -*- der Kohl, ich k. an, der Kokon ko'kö, -s/-s, Schutzhülle aus Spinn-
1) (habe angekohlt) ihn, -* der Kohl. 2) es kohlt fäden um die Puppe vieler Insektenlarven, z. B.
an (ist angekohlt), sengt, brennt ein wenig an. der Seidenraupe, Abb. All. [franz.]
die Kohle, -/-n, 1) ein natürlicher Brennstoff: die Kokosfaser, Fruchtfaser der Kokosnuß, das
ich sitze auf glühenden Kohlen, Ü bin sehr un- Kokosfett, aus der Kokosnuß gewonnenes Fett.
geduldig, muß in einer peinlichen Lage aus- die Kokosnuß, Frucht der Kokospalme, Abb.
harren; sie sammelten glühende Kohlen auf sein N ll.'die Kokospalme, tropische Fiederpalme,
Haupt, Ü vergalten Böses mit Gutem, um ihn [span.]
zu beschämen. 2) verkohlte andere Stoffe: die Kokotte, -/-n, Halbweltdame, Prostituierte,
Holzkohle, das Kohlendioxyd, ein färb- und [franz.; zu: kokett]
geruchloses Gas. das KohIe(n)hy drat, Ver- O der Koks, -es/-e, 1) durch trockene Destillation
bindung von Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauer- von Steinkohle gewonnener Brennstoff. 2) ohne
stoff, z. B. Zucker, Stärke, Zellulose, kohlen- Mz., U Kokain, ich kokse (habe gekokst), U
sauer, Kohlensäure enthaltend, die Kohlen- 1) nehme Kokain. 2) schlafe, der Kokser, -s/-,
säure, wässerige Lösung des Kohlendioxyds. U Kokainsüchtiger. [Koks 1 engl.; 2 G]
der Kohlenstoff, -(e)s, Zeichen C, : Element O kol..., Nebenform von: kon... vor Wörtern, die
(Diamant, Graphit), das Kohlepapier, zähes mit 1 beginnen: Kollege, [lat.]
Papier mit einseitiger Farbschicht zum Durch- die Kola, -, westafrikanischer Baum: Kolanuß.
schreiben, der Köhler, -s/-, 1) Erzeuger von die Kola, Mz. von: das Kolon.
Holzkohlen, Abb. K
34. 2) Seelachs, die Köhle- die Kolatsche, -/-n, M
österr. kleiner, quadra-
:

rei, -/-en, Holzkohlenbrennerei im Meiler, vgl. tischerj gefüllter Blätterteigkuchen, [tschech.]


Abb. K
34. die Kohleverflüssigung, Umwand- die Kolbe, -/-n, männl. Haartracht der Renais-
lung der Kohle in flüssige Motorenbetriebsstoffe sance, [zu: Kolben]
(Benzin, Treiböl), die Kohlmeise, ein Singvogel. der Kolben, -s/-, Abb. K
35, 1) dickes Ende an
der Kohlrabe, U Kolkrabe, kohlraben- rundiichem Stiel, z. B. Abb. F 10. 2) Maschi- ©
schwarz, tiefschwarz, [germ. Stw.] nenteil, Abb. 4,D 5, P M
24. 3) <J> ährig-dick-
die Kohlrübe, die Kohlsaat, -*• der Kohl. achsiger Blüten- und Fruchtstand, Abb. B 42,
die Kohorte, -/-n, altrömische Truppeneinheit: F 38. 4) «O flaschen- oder becherförmiges Ge-
10. Teil einer Legion, [lat.] fäß, Abb. K
35. 5) Schaftende der Handfeuer-
die Ko inzidenz, -/-en, Zusammentreffen (zweier waffen und der Armbrust, Abb. A 21. 6) V
Ereignisse). Eigw. ko|inzident. Zeitw. es ko-
: : Stangen und Enden am unfertigen Geweih und
inzidigrt (hat koinzidiert) mit einem Ereignis. Gehörn, vgl. Abb. G
22. 7) kurz für Streitkolben, :

[lat.] Abb. K
35. Verkl. das Kölbchen, -s/-. die Kol-
:

der Kolitus, -, Beischlaf. Zeitw. : ich ko itiere benstange, {3} Stange, die den Kolben führt und
(habe koitiert). [lat.] seine Bewegung überträgt, Abb. 4. kolbig, D
die Koje, -/-n, 1) eingebaute Bettstelle auf Schif- am Ende keulenartig verdickt, [ahd.]
fen. 2) kleiner abgetrennter Raum, z. B. Aus- der Kölch, -(e)s, M
österr. Wirsingkohl. :

stellungsstand, [niederd. zu: Kaue] der, das Kolchos, -/...'chose, die Kolchose, -/-n,

der Schottenstift

der Steuerkompaß
der Kompaßk

der Spiegel
der Richtungspfeil
Spiegeldurchbruch
das Koi
die feste Marke
die Kompaßrose
Magnetnadel
die Kimme

: Mißweisung
der Glaskolben der Streitkolben i Anlegekanfe
der Marschkompaß
Kolben Kolonnade Kompaß Lederriemen

356
Kol
bäuerliche Kollektivwirtschaft in der Sowjet- den Eingeweiden; der Birkhahn kollert, balzt, der
union: Kolchosbauer, [russ.] Kollergang, ©
Zerkleinerungsmaschine, kol-
ichkold(e)re (habe gekoldert), M alem., niederd. l(e)rig, kollerkrank, [das Koller aus: franz.
poltere, schelte. collier; der Koller aus: griech. cholera; kollern
der Koli, -s/-s, M
Schweiz. 1) Rappe. 2) das
: 1 mitteld. wie kullern zu: Kugel; kollern 2 zu:
Schwarze (Zielscheibe). 3) Kaffee mit Brannt- der Koller; kollern 3 Schallw.]
wein. 4) schwarzer Kater, [von: Kohle] das Kollett, -s/-e, kurzes Wams, [franz.]
die Kolibakterien, Mz., im Dickdarm lebende die Kolli, Mz. von: das Kollo.
Bakterien, [griech.] ich kollidigre (bin, habe kollidiert), 1) mit ihm,
der Kolijbri, -s/-s, kleiner Tropenvogel, [karaib.] stoße zusammen, auch U. 2) es kollidiert, über-
die Kolik, -/-en, f Krampf eines Hohlorgans mit schneidet, kreuzt sich. Hptw.: die Kollision,
heftigen Leibschmerzen: Darmkolik, [griech.] -/-en. [lat.]
der Kolk, -(e)s/-e, durch Wasserwirbel oder -Strö- das Kollier kol'je:, -s/-s, Halsschmuck, Abb. S 32.
mung im Flußbett entstandene Vertiefung; [franz.]
Wasserloch, Abb. D 6.das Wasser kolkt es aus das Kollo, -s/-s oder Kolli, Frachtstück, [ital.]
(hat ausgekolkt), höhlt aus. [niederd.] das Kollodium, -s, Lösung von Dinitrozellulose
ich kolke (habe gekolkt), M
niederd.: 1) gebe in Äther und Weingeist, besonders als Wund-
einen gurgelnden Laut von mir, rülpse. 2) er- verschluß, das Kolloid, -(e)s/-e, meist Mz., <0
breche mich. [Schallw.] fein verteilte Stoffe mit Teilchengrößen zwischen
der Kolkrabe, ein Rabenvogel, [zu: Kolk oder tausendstel und millionstel Millimeter. Eigw. :

zu: kolken] kolloid, kolloidal [griech.]


ich kollabiere, -t> der Kollaps. die Kollokation, -/-en, t Ordnung nach be-
der Kollaborateur ...'to:r, -s/-e, jemand, der mit stimmter Reihenfolge, der Kollokationsplan,
dem Feind, der Besatzungsmacht zusammen- M Schweiz. Vermögensaufstellung bei Konkurs,
:

arbeitet. Zeitw. ich kollabor jere (habe kolla-


: [lat.]
boriert) mit ihm. die Kollaboration, -, Zu- das Kolloquium, -s/...qui|en, wissenschaftliche
sammenarbeit mit dem Feind, der Kollabora- Unterredung, [lat.]
tor, -s/...'toren, f Hilfslehrer, -geistlicher, [lat.] die Kollusion, -/-en, rechtswidriges Einverständ-
das Kollagen, -s/-e, leimartiges Eiweiß, [griech.] nis. Zeitw. ich kolludiere (habe kolludiert) mit
:

der Kollaps, -es/-e, f Zusammenbruch infolge ihm. Eigw.: kollusiv. [lat.]


Störung des Blutkreislaufs. Zeitw.: ich kolla- das Kölnischwasser, Kölnisch Wasser, ein
biere (bin, habe kollabiert), [lat.] wohlriechendes Erfrischungsmittel, Eau de
kollateral, auf der gleichen Körperseite; benach- Cologne. [Köln, dt. Stadt; lat. Colonia]
bart, [lat.] die Kolombine, -/-n, auch: Kolumbine, weibl.
die Kollation, -/-en, 1) + Imbiß (eigtl. neben Hauptfigur der Commedia dell'arte. [ital.]
der Hauptmahlzeit erlaubte kleine Stärkung an das Kolon, -s/-s oder Kola, 1) Doppelpunkt,
Fastentagen). 2) Verleihung niederer Pfründe. Übers. S 7. 2) { Dickdarm, [griech.]
3) s*s Ausgleich zwischen Erben. 4) das Ver- die Kolonel, -, eine Schriftgröße, [franz.]
gleichen (einer Abschrift mit der Urschrift). die Kolonialwaren, Mz., t Erzeugnisse über-
Zeitw. ich kollationiere (habe kollationiert)
: seeischer Länder (Kaffee, Tee, Kakao, Reis, Ge-
es. [lat.] würze), die Kolonie, -/...'ni|en, 1) Siedlung von
die Kölle, -/-n, M niederd.: 1) Bohnenkraut. 2) Angehörigen eines Volkes im Bereich eines an-
Thymian. deren. 2) auswärtige, in der Regel überseeische
das Kolleg, -s/-s oder ...gi|en, 1) Vorlesung (an Besitzung eines Staates. 3) ein Tier- oder Pflan-
Hochschulen). 2) katholische Studienanstalt: zenverband. Eigw.: kolonial, ich kolonisiere
Jesuitenkolleg, der Kollege, -n/-n, Amtsbruder, (habe kolonisiert) ein Land, besiedle und er-
Mitarbeiter, Arbeitsgenosse, die Kollegen- schließe wirtschaftlich. Hptw. die Kolonisa-
:

schaft, -, Gesamtheit der Kollegen, kollegial, tion, Kolonisigrung, -. der Kolonist, -en/-en,
1) die Kollegen, ein Kollegium betreffend. 2) Ansiedler, Bewohner einer Kolonie, [lat.]
amtsbrüderlich, hilfsbereit. Hptw.: die Kolle- die Kolonnade, -/-n, Säulengang, Abb. K
35.
gialität, -. die Kollegin, -/-nen, weibl. Kollege. die Kolonne, -/-n, 1) Schar in geschlossener Ord-
das Kollegium, -s/...gi|en, Körperschaft von nung: Marschkolonne. 2) Transporttruppe,
Personen gleichen Amts, Berufs: Lehrerkolle- Arbeitsgruppe: Sanitätskolonne; Arbeitskolonne.
gium, [lat.] 3) Spalte einer Liste; Druckspalte, [lat., franz.
die Kollektaneen, Mz., Lesefrüchte, gesam- , Säule']
melte Auszüge aus Büchern, die Kollekte, -/-n, das Kolophonium, -s, ein Terpentinharz, [nach
1) kirchliche Geldsammlung zu wohltätigem der altgriech. Stadt Kolophon]
Zweck. 2) kurzes Gebet im Gottesdienst, der <#eKoloquinte,-/-n, eine Kürbispflanze, [griech.]
Kollekteur kjlek'to.-r, -s/-e, f Verkäufer von der Koloradokäfer, Kartoffelkäfer, [nach dem
Lotterielosen, die Kollektion, -/-en, Sammlung, nordamerikan. Bundesstaat Colorado]
Auswahl von Waren gleicher oder verwandter die Koloratur, -/-en, virtuose Verzierung des
Art: Musterkollektion, kollektiv, 1) gemein- Gesangs durch Triller, Läufe u. a. Koloratur-
:

schaftlich, gruppenweise, geschlossen. 2) um- sopran, ich koloriere (habe koloriert) es, male
fassend, das Kollektiv, -s/-e, Gruppe, Arbeits- aus. Hptw.: die Koloriprung, -. der Kolorist,
gemeinschaft das Kollektivbewußtsein; das Kol-
: -en/-en, 1) Maler, bei dem reiche Farbgebung
lektiveigentum; die Kollektivwirtschaft, ich kol- vorherrscht. 2) jemand, der graphische Drucke
lektiviere (habe kollektiviert) es, bilde Kollek- koloriert, das Kolorit, -s/-e, 1) Farb(en)gebung.
tive; wandle in Kollektiveigentum um. Hptw.: 2) J~ Klangfarbe. 3) Atmosphäre einer literari-
die Kollektivierung, -. der Kollektivismus, -, schen Schilderung, [ital.]
eine Gesellschaftsordnung, die die Gesamtheit der Koloß, ...sses/...sse, Riesenstandbild; Unge-
dem einzelnen unbedingt überordnet. Eigw. : tüm, kolossal, gewaltig, riesig, [griech.]
kollektivistisch, das Kollektivuni, -s/...va der Kolosser, -s/-, Einwohner der phrygischen
oder ...ven, Sprachlehre: Sammelname, z. B. Stadt Kolossä. der Kolosserbrief, B Brief des
Gebirge, Volk, der Kollektor, -s/...'toren, i Apostels Paulus.
Stromrichtungsänderer. [lat.] das Kolo strum, -s, die Kolostralmilch, { Ab-
das Koller, -s/-, breiter Kragen, Wams, der K., sonderung der Milchdrüsen, [lat.]
-s/-, 1) U Wutanfall. 2) Dummkoller, unheilbare der Kolpak, -s/-s, Kaipak.
Gehirnkrankheit des Pferdes, ich koll(e)re, 1) die Kolportage ...ja, -, 1) t Wanderbuchhandel.
(bin gekollert), rolle polternd herunter. 2) (habe 2) Schrift für schlechtesten Geschmack; Ver-
gekollert), wüte, tobe. 3) (habe gekollert), gebe breitung von Gerüchten dieses Buch ist reine K.
:

ein glucksendes Geräusch von mir: es kollert in der Kolporteur ...'te:r, -s/-e, 1) t Hausierer

357
Kol
mit Büchern. 2) Verbreiter von Gerüchten, ich Kommando, -s/-s, & 1) Befehl, Oberbefehl.
kolportiere (habe kolportiert) es, 1) f vertreibe 2) vorgeschriebenes Befehlswort. 3) begrenzter
Druckschriften durch Kolportage. 2) verbreite Sonderauftrag: Wachkommando. 4) höhere Be-
Gerüchte, [franz.] fehlsstelle: Generalkommando, [franz., ital. aus
kölsch, M Schweiz. blau und weiß gestreift oder
: lat.]
gewürfelt, der Kölsch, -(e)s, M Schweiz. Bar- : der Kommanditär, -s/-e, M
Schweiz. Kom- :

chent, kölschblau, M Schweiz.: ganz blau. manditist, die Kommandite, -/-n, Zweignieder-
kölschen, kölsch, [altfranz. aus lat.] lassung, die Kommanditgesellschaft, Abk.
der Kolter, -s/-, die K., -/-n, M südwestd. Woll- : KG, eine Form der Handelsgesellschaft, der
decke, das K., -s/-, M
nordd. Pfiugmesser. [der,: Kommanditist, -en/-en, nur mit einer be-
die Kolter mhd. aus franz.; das Kolter lat. Lw.] stimmten Vermögenseinlage haftender Gesell-
das Kolumbarium, -s/...ri|en, 1) altrömische schafter einer Kommanditgesellschaft, [franz.]
Grabkammer mit Urnennischen. 2) Urnenhalle das Kommando, -* der Kommandant.
eines Krematoriums, [lat.] ich komme (kam, bin gekommen), 1) irgendwo-
der Kolumbianer, -s/-, die Kolumbianerin, hin, begebe mich, erreiche das Ziel, gelange mit
-/-nen, Kolumbier, Kolumbierin, Bewohner(in) Absicht oder gerate zufällig hin: wir kommen
des südamerikanischen Staates Kolumbien. gern morgen (zu euch), besuchen euch; wann ist
Eigw. kolumbianisch, kolumbisch.
: er nach Hause gekommen? ; komm!, geh mit!; er
dieKolumbine, -/-n, Kolombine. wird ins Gefängnis kommen; er kommt angelaufen,
die Kolumne, -,'-n, 1) Säule. 2) Druckspalte, läuft auf mich zu; kommt ein Vogel geflogen,
Drucksatz in Höhe einer Seite Kolumnenschnur, : Volkslied; ich k. in Stimmung, in Schwung, Ü.
ABB. S 8. der Kolumnentitel, Seitentitel, der 2) bin an der Reihe: ich k. vor ihm, nach ihm,
Kolumnist, -en/-en, die Kolumnistin, -/-nen, zuerst, als dritter; am kommenden Freitag, näch-
jemand, der regelmäßig eine bestimmte Spalte sten Freitag; er ist der kommende Atann, U hat
einer Zeitung schreibt, [lat.] eine große Zukunft. 3) er kommt mir, U benimmt
kom..., Nebenform von: kon... vor Wörtern, die sich gegen mich er kam mir frech; so darfst du
:

mit b, p oder m
beginnen: der Kommentar, [lat.] mir nicht kommen.', das verbitte ich mir! 4) auf
der Köm, -s/-s, M niederd.: Kümmelschnaps. etwas, Ü errate es, erinnere mich daran: ich k.
das Koma, -s/-s oder -ta, { schwere Bewußtlosig- nicht auf den Namen; ich k. nicht darauf; wie bist
keit. Eigw. : komatös, [griech.] du auf diesen Einfall gekommen? 5) hinter etwas,
der Komant sehe, -n/-n, Angehöriger eines nord- Ü es wird mir klar: endlich bin ich hinter seine
amerikanischen Indianerstammes. Schliche gekommen. 6) um etwas, U verliere es:
der Kombattant, -en/-en, t Mitkämpfer, [franz.] er kam bei einem Unfall ums Leben. 7) zu etwas,
der Kombi, -s/-s, U Kombiwagen, das Kombi- Ü gewinne, erwerbe es: bei deiner Faulheit wirst
nat, -(e)s/-e, in kommunistischen Ländern: Zu- du zu nichts kommen; wie k. ich dazu?, was geht
sammenfassung industrieller Erzeugungsstätten das mich an ? 8) es kommt, Ü trifft ein, ereignet
und ihrer Nebenindustrien, die Kombination, sich, wird Wirklichkeit: plötzlich kam ein Ge-
-/-en, 1) Verknüpfung, Zusammenfügung, das witter; die Jahre kommen und gehen; wie es auch
Erkennen schwieriger gedanklicher Zusammen- kommen mag; die Erbsen kommen schon, beginnen
hänge Kombinationsgabe; Kombinationsschloß,
: zu keimen. 9) es kommt irgendwohin, gehört dort-
ein Sicherheitsschloß. 2) Sport: planvolles Zu- hin: das Bild kommt an die Wand. 10) es kommt,
sammenspiel. 3) Skisport: alpine K., Slalom, U kostet: das kommt 5 Mark; sein Leichtsinn kam
Riesenslalom und Abfahrtslauf; nordische K., ihm teuer zu stehen. 1 1) es kommt mir, U fällt mir
15-km-Langlauf und Skispringen. 4) einteiliger ein: da kam mir der Gedanke, ... 12) es kommt auf
Schutzanzug. 5) bestimmte aufeinander abge- mich, Ü ich gelte als der Schuldige auf ihn läßt
:

stimmte Kleidungsstücke. ZEITW. ich kombi- : er nichts kommen, er nimmt ihn stets in Schutz.
niere (habe kombiniert) es. Eigw. kombina- : 13) es kommt von ihm, Ü rührt daher, ist die
torisch, der Kombiwagen, Personenkraft- Ursache: das kommt davon! ich k. ab, 1) U
wagen, der auch zur Güterbeförderung geeignet werde schwach, mager: sie ist in letzter Zeit
ist, Abb. K 41. [lat.] sehr abgekommen. 2) M Schweiz. bin übermütig.
:

die Kombüse, -/-n, j, Schiffsküche, [niederl.] 3) von ihm, entferne mich, verliere es oder be-
der Komet, -en/-en, Himmelskörper mit Schweif: freie mich davon das Schiff kommt vom Kurs ab;
:

Kometenbahn um die Sonne, [lat., griech.] ich bin von meinem Plan, meiner Meinung abge-
der Komfort ...'fo:r, -s, Einrichtungen der häus- kommen, habe ihn, sie geändert; ich kann heute
lichen Behaglichkeit, komfortabel, bequem, nicht abkommen, kann mich nicht von meiner
mit allen praktischen Neuerungen ausgestattet: Arbeit freimachen. 4) Sport: starte: der Läufer
eine komfortable Wohnung, [engl. ; 1800] um kam gut, schlecht vom Start ab. 5) Schießen:
die Komik, -, etwas, das erheiternd, lachen- ziele daneben. 6) von ihm, t stamme ab. ich k.
erregend wirkt; die Kunst, etwas belustigend an, 1) treffe ein, bin da. 2) nähere mich. 3) bei
darzustellen, der Komiker, -s/-, 1) Darsteller ihm, Ü werde aufgenommen: das Stück ist beim
komischer Rollen. 2) Vortragskünstler belusti- Publikum gut angekommen, U gefällt, findet Bei-
gender Darstellungen, komisch, erheiternd, fall. 4) gegen ihn k. ich nicht an, U er ist mir über-
lächerlich; sonderbar, [griech.] legen. 5) es kommt mich an, ergreift mich seelisch
das Komitat, -(e)s/-e, 1) t feierliches Geleit. der Entschluß kam ihn hart an, fiel ihm schwer.
2) früher: ungarischer Verwaltungsbezirk, [lat.] 6) es kommt auf ihn, etwas an, er, es ist entschei-
das Komitee, -s/-s, Ausschuß: Festkomitee. dend ich lasse es darauf ankommen, unternehme
:

[franz.] nichts dagegen, wage es. ich k. auf, 1) kann auf-


die Komkommer, -/-n, M fränk.: Gurke, [lat.] stehen. 2) werde gesund; wachse, gedeihe. 3)
das Komma, -s/-s oder -ta, 1) Beistrich, Satz- gegen ihn, U vermag Widerstand zu leisten,
zeichen, ÜBERS. S 7. 2) J" kleinster Tonabstand, bin ihm ebenbürtig. 4) für ihn, etwas, U bezahle,
der Kommabazillus, Erreger der Cholera, ersetze ich werde für den Schaden aufkommen.
:

[griech.] 5) £ bringe das nach einer Seite gedrehte Ruder


der Kommandant, -en/-en, Sb Befehlshaber in die Mittschiffslage zurück. 6) Sport: nähere
eines Schiffes, Flugplatzes, einer Festung usw. mich der Spitze. 7) auf dich, M
nordd. gleiche
:

die Kommandantur, -/-en, <ß> Behörde, dir. 8) es kommt auf, taucht auf, entsteht:
Dienstgebäude eines Kommandanten, der Kom- Sturm kam auf; wir wollen darüber keinen Zweifel
mandeur ...'do:r, -s/-e, ab Befehlshaber eines aufkommen lassen, U. 9) es kommt auf, wird
Truppenverbandes, ich kommandiere (habe Mode, findet Verbreitung, ich k. aus, 1) mit
kommandiert), 1) gebe Kommandos: der Kom- ihm, Ü vertrage mich: keiner kann mit ihm aus-
mandierende General eines Armeekorps. 2) ihn, kommen. 2) mit etwas, reiche (Geld, Vorräte).
befehlige. Hptw.: die Kommandierung, -. das 3) M oberd.: entfliehe, entrinne: er will sich

358
Korr»
nichts auskommen entgehen lassen,
lassen, nichts mentars. 2) Fernseh- oder Rundfunksprecher,
er ist geizig, ich k. bei, 1) ihm, weiß seine der zu Zeitereignissen Stellung nimmt, [lat.]
schwache Seite zu treffen: ihm ist nicht beizu- der Kommers, -es/-e, 1) £D Trinkgelage. 2) M
kommen, man kann ihm nichts anhaben, kommt Schweiz. Streit, das Kommersbuch, Studen-
:

nicht hinter seine Schliche. 2) es kommt mir bei, tenliederbuch, [lat.]


M niederd. ist meine Pflicht, kommt mir zu
: der Kommerz, -es, t Handel, Verkehr. Eigw. :

fällt mir ein. ich k. davon, Ü entrinne: wir sind kommerziell, ich kommerzialisiere (habe
noch gut davongekommen, mit wenig Schaden. kommerzialisiert) es, wandle öffentliche in pri-
ich k. dran, U an die Reihe, ich k. durch, 1) vatwirtschaftliche Schulden um. Hptw. : die
zwänge mich hindurch: im Gedränge konnte ich Kommerzialisierung, -. der Kommer zialrat.
nicht durchkommen. 2) U bewältige (eine Arbeit) M österr., der Kommerzi enrat, ein Berufs-
ich habe so viel zu tun, daß ich nicht mehr durch- und Ehrentitel, [lat.]
komme. 3) U bestehe (eine Prüfung). 4) U bleibe der Kommilitone, -n/-n, die Kommilitonin,
am Leben: wir hoffen, daß der Verletzte durch- -/-nen, Mitstudent(in). [lat.]
kommen wird, ich k. ein, 1) um etwas, K bitte, der Kommis ko'mi:, - ...'mi:sl- ...'mi:s, t Hand-
richte ein Gesuch. 2) Geld kommt ein, wird ein- lungsgehilfe, [franz.]
genommen, ich k. ihm entgegen, 1) gehe so, der Kommiß, ...sses, U Heer, Heeresdienst, das
daß ich ihm begegne: er will mir entgegenkom- Kommißbrot, Vollkornbrot (der Soldaten). [lat.]
men. 2) Ü mache ihm günstige Bedingungen: der Kommissar, M
oberd. Kommissär, -s/-e,
:

wir sind bereit, Ihnen in diesem Punkte entgegen- 1) staatlicher Beauftragter. 2) Amtsbezeichnung:
zukommen, ich k. fort, 1) werde an einen anderen Polizeikommissar, das Kommissariat, -(e)s/-e,
Ort versetzt. 2) Ü mache Fortschritte er kommt : 1) Stellung eines Kommissars. 2) oberd. M
gut fort in seinem neuen Beruf, ich k. frei, werde Polizeiamt. kommissarisch, durch Beauftragte
befreit, beurlaubt: er konnte vom Dienst nicht vertretungsweise ausgeführt, die Kommission,
freikommen, ich k. ihm gleich, Ü bin ihm an -/-en, 1) es Auftrag: ich nehme eine Ware in K.,
Rang, Leistung ebenbürtig er wollte ihm darin
: verkaufe sie im eigenen Namen für fremde
gleichkommen; aber: er wollte gleich kommen, so- Rechnung. 2) Ausschuß: Ärztekommission. 3)
fort, ich k. heraus, 1) gehe, komme nach drau- M Schweiz, auch Besorgung, Einkauf, der Kom-
:

ßen. 2) komme zur Geltung: die Farben sind missionär, -s/-e, jemand, der im eigenen
auf dem Bild gut herausgekommen. 3) es kommt Namen für fremde Rechnung Handel treibt, der
heraus, wird bekannt, ruchbar. 4) es kommt her- Kommissionsbuchhandel, Zwischenbuch-
aus, kommt neu auf den Markt, z. B. Buch. 5) es handel, der Kommittent, -en/-en, Auftrag-
kommt heraus, ist das Ergebnis (einer Aufgabe) geber, [lat.]
dabei kommt doch nichts heraus!, U es hat keinen kommlich, kömmlich, M südwestd. bequem.
:

Zweck! ich k. hoch, 1) U habe in meinen Be- kommod, f, noch M österr. : bequem, angenehm.
strebungen Erfolg, mache Karriere er läßt keinen : Hptw. : die Kommodität, -. die Kommode,
neben sich hochkommen. 2) Ü raffe mich auf, über- -/-n, Kastenmöbel mit Schubfächern, [franz.]
winde Not oder Krankheit. 3) tauche aus einer der Kommodore, -s/-s oder -n, 1) Kriegsmarine:
Flüssigkeit auf; komme nach oben, ich k. mit, Kapitän in Admiralsstellung. 2) Handelsmarine
1) gehe als Begleiter mit. 2) Ü kann geistig fol- Ehrentitel verdienter Kapitäne. 3) Luftwaffe:
gen Ihr Sohn kommt leider beim Unterricht nicht
: Kommandeur eines Geschwaders, [ital.]
mit. eine Frau kommt nieder, gebiert, ich du kömmst, er kömmt, t für: kommst, kommt.
komme mit ihm überein, verabrede mit ihm: kommun, 1) gemeinsam. 2) gewöhnlich, gemein.
sie waren übereingekommen, so zu handeln, ich k. kommunal, auf die Gemeinde bezüglich:
um, gehe zugrunde, sterbe elend, ich k. unter, Kommunalbeamte, ich kommunalisiere (habe
finde Herberge: wir sind hier ganz gut unterge- kommunalisiert) es, überführe in Verwaltung
kommen, ich k. vor, 1) gehe nach vorn. 2) es oder Eigentum einer Gemeinde. Hptw.: die
kommt vor, ereignet sich das darf einfach nicht
: Kommunalisierung, -. der Kommunarde,
vorkommen! 3) es kommt vor, ist vorhanden: -n/-n, Angehöriger einer (studentischen) Kom-
zusammengesetzte Wörter kommen im Deutschen mune, die Kommune, -/-n, 1) im MA. Stadt- :

häufig vor. 4) es kommt mir vor, scheint, dünkt: staat in Italien mit republikanischer Verfassung.
das kommt mir sehr sonderbar vor; er kommt sich 2) ohne Mz. Pariser K. revolutionäre Sonder-
, ,

wohl sehr schlau vor! ich k. vorwärts, 1) lege regierung in Paris 1871. 3) Gemeinde. 4) Gruppe
eine Wegstrecke zurück. 2) Ü mache Fort- Gleichgesinnter, die zusammen lebt, oft Stu-
schritte: er lernt fleißig, um beruflich vorwärts- denten, der Kommunikant, -en/-en, Teilneh-
zukommen, ich k. zu, 1) auf ihn, etwas, nähere mer an der Kommunion, die Kommunikation,
mich ihm: es wird noch viel Arbeit auf uns zu- -/-en, Verbindung, Mitteilung, Verständigung
kommen, U uns bevorstehen; ich lasse dir das untereinander, das Kommunikationsmittel,
Buch zukommen, schicke es. 2) es kommt mir zu, Mittel der Verständigung, wie Sprache, Druck,
Ü ist mein Recht oder meine Pflicht, ich k. zu- Funk, Film, Fernsehen, die Kommunion, -/-en,
recht, 1) mit etwas, U bewältige es er ist schnell : Empfang des Altarsakraments in der katholischen
mit der neuen Arbeit zurechtgekommen. 2) zu Kirche, das Kommunique ...myni'ke:, -s/-s,
etwas, rechtzeitig : er wird zum Zug noch zurecht- amtliche Verlautbarung, der Kommunismus, -,
kommen, ich k. zurück, 1) kehre zurück. 2) Ü Theorie einer Gesellschaftsordnung. Eigw. :

lasse nach, gerate ins Hintertreffen. 3) auf etwas, kommunistisch, der Kommunist, -en/-en,
Ü berühre es nochmals im Gespräch, ich k. ihm Anhänger des Kommunismus, ich kommuni-
zuvor, handle früher: er wird mir zuvorkommen. ziere (habe kommuniziert), 1) empfange die
[germ. Stw.] Kommunion. 2) mit ihm, stehe in Verbindung:
die Kommende, -/-n, 1) kirchliche Pfründe ohne kommunizierende Röhren, miteinander verbun-
Amtspflichten. 2) Komturei. [lat.] dene Röhren, [lat. .gemeinsam']
kommensurabel, A maßverwandt, in endlichem die Kommutation, -/-en, 1) Vertauschung. 2) tr
Verhältnis stehend: kommensurable Größen, Zah- Winkel zwischen der Erde und einem anderen
len. Hptw. : die Kommensurabilität, Planeten mit dem Scheitel in der Sonne, kom-
[lat.] mutativ, vertauschbar. der Kommutator,
der Komment ko'mä, -s/-s, überlieferter Brauch -s/...'to'ren, i Kollektor, [lat. Kw.]
studentischer Verbindungen, [franz.; 1800] um der Komödiant, -en/-en, 1) t, oft verächtlich:
der Kommentar, -s/-e, 1) Erläuterung; Aus- Berufsschauspieler. 2) U unaufrichtiger Mensch,
legung von Gesetzen, Büchern, Zeitereignissen Heuchler, das Komödiantentum, -s, Schau-
u. a. 2) U nähere Erklärung. Zeitw. : ich spielerei, komödiantisch, den Komödianten
kommentiere (habe kommentiert) es. der Kom- betreffend, schauspielerisch: seine Darstellung
mentator, -s/...'toren, 1) Verfasser eines Kom- war eine komödiantische Leistung, die Komödie
359
Kom
-/...di|en, 1) Lustspiel. 2) Theater, das nur
...t'a, zusammen, forme ordne kunstvoll an. 2) schaffe
;

Lustspiele spielt. 3) Ü erheiterndes Ereignis. ein Musikstück, ich k. es durch, 1) vertone ein
4) U Verstellung, Täuschung: sie spielt bloß K. Gedicht nicht in Strophenform, sondern fort-
[griech.] laufend. 2) ordne nach wohldurchdachtem Plan.
Komp., Abk. für: Kompanie (Gesellschaft). der Komponist, -en/-en, Schöpfer von Musik-
derKompa gnon ...'np, -s/-s, es Gesellschafter, stücken, [lat.; 16. Jh.]
[franz.] dieKomposite, -/-n, <$> Korbblütler, die Kom-
kompakt, gedrungen, massig, dicht. Hptw. : die position, -/-en, 1) Musikstück. 2) wohldurch-
Kompaktheit, -. [lat.] dachte Anordnung, das Kompositum, -s/...ta,
die Kompanie, -/...'ni|en, 1) Sb Fußtruppe von Zusammensetzung, zusammengesetztes Wort,
100 bis 250 2) Abk.: Komp., in Firmen-
Mann. [lat.]
namen meist: Co., f: Cie., Handelsgesellschaft, der Kompost -es/-e, natürlicher Mischdünger,
[franz.] Abb. G 3. ich kompostiere (habe kompostiert)
komparabel, vergleichbar, die Komparation, es, gewinne Kompost daraus, [franz. -lat.]
-/-en, Sprachlehre: Steigerung, Übers. E 4. das Kompott, -(e)s/-e, mit Zucker gekochtes
komparativ, vergleichend, der Komparativ, Obst, [fran'z.-lat.]
-s/-e, Sprachlehre: Steigerungsstufe, Übers. E4. kom preß, eng, dicht, gedrängt, die Kom presse,
der Komparator, -s/...'toren, ein optisches -/-n, { mehrfach zusammengelegter Mull zu
Längen-Feinmeßgerät, [lat.] Verbänden, auch als feuchter Umschlag ver-
der Komparse,-n/-n, Darsteller kleiner, meist wendet, kom pressibel, zusammendrückbar.
stummer Rollen, die Komparserie, -/...'ri|en, Hptw.: die Kompressibilität, -. die Kom-
Gesamtheit der Komparsen bei Bühne, Film, pression, -/-en, Verdichtung, besonders von
Fernsehen, [ital.] Gasen, der Kom pressor, -s/...'soren, Verdich-
derKompaß, ...sses/...sse, Gerät zum Bestimmen ter; auf dem Prinzip der Verdichtung beruhen-
der Himmelsrichtung, Abb. 35. [ital.] K der Kühlschrank, ich kom primiere (habe
kompatibel, vereinbar. Hptw.: die Kompati- komprimiert) es, verdichte: komprimierte Luft,
bilität,'-, [lat.] Druckluft, Preßluft, [lat.]
das Kompendium, -s/...di|en, Handbuch, kurzes der, das Kom promiß, ...sses/...sse, Vergleich,
Lehrbuch', [lat.] Übereinkunft, Zwischenlösung, [lat.]
die Kompensation, Aufhe-
-/-en, Ausgleichung, ich kompromittiere (habe kompromittiert) ihn,
bung: Kompensationsgeschäft, Warenaustausch. stelle bloß, bringe in Verlegenheit, [franz.]
der Kompensator, Gerät zur Mes-
-s/...'toren, die Komptabilität, -, Verantwortlichkeit für die
sung einer Größe durch Kompensation. Zeitw. : Rechnungsführung, besonders im Staat und in
ich kompensiere (habe kompensiert) es, [lat.] öffentlichen Gemeinwesen, [franz.]
kompetent, zuständig, maßgeblich, befugt. der Komsomol, -, Kurzwort für die Jugendver-
Hptw. : die Kompetenz, -/-en : Kompetenz- einigung in der Sowjetunion, der Komsomolze,
streitigkeiten, [lat.] -n/-n, die Komsomolzin, -/-nen, Mitglied des
die Kompilation, -/-en, Zusammentragung; Komsomol, [russ.]
aus anderen Büchern zusammengestelltes Werk die Komteß, Komtesse, -/...ssen, unverheiratete
ohne eigenen wissenschaftlichen Wert. Zeitw. : Gräfin, [franz.]
ich kompiliere (habe kompiliert) es. der Kom- der Komtur, -s/-e, 1) Verwalter oder Amtsträger
pilator, -s/...'toren, Verfasser einer Kompila- eines Ritterordens. 2) Inhaber einer höheren
tion. Eigw. kompilatorisch. [lat.]
: Ordensstufe, die Komturej, -/-en, Verwaltungs-
das Kom plement, -(e)s/-e, Ergänzung, Ergän- bezirk eines Ritterordens, [mhd.; lat. Lw.]
zungsstück. ElGW. : komplementär, der Kom- kon..., mit...: die Konkurrenz; vgl. ko..., kol...,
plementär, -s/-e, persönlich mit seinem ganzen kom..., kor... [lat.]
Vermögen haftender Gesellschafter einer Kom- die Koncha, Konche, -/...chen, die Halb- Q
manditgesellschaft, die Kom|plementärfarbe, kuppel der Apsis, auch diese selbst. [lat.-griech.
Farbe, die eine gegebene zu Weiß ergänzt, [lat.] , Muschel']
dieKom'plet, -/-e, kirchliches Nachtgebet, [lat.] das Kondensat, -(e)s/-e, das Kondenswasser. die
dasKom plet kö'ple:, -s/-s, Kleid und Jacke (oder Kondensation, -/-en, Übergang von Dämp-
Mantel) aus gleichem Stoff, [franz.] fen und Gasen in den flüssigen oder festen Zu-
kom[plett, vollzählig, vollständig. Zeitw.: ich stand, der Kondensator, -s/...'toren, Abb. K 37,
komplettiere (habe komplettiert) es. Hptw. : 1) <o> Vorrichtung bei Dampfmaschinen und
die Komplettierung, -. [franz.] Dampfturbinen, die den Abdampf zu Wasser
kom plex, zusammengesetzt, verwickelt, der niederschlägt. 2) $ zwei gegeneinander isolierte
Komlplex, -es/-e, 1) Gesamtumfang, Inbegriff. elektrische Leiter mit gleichgroßen Leistungen
2) Gruppe, Block: Gebäudekomplex. 3) Ver- entgegengesetzter Polarität, ich kondensiere
dichtung von Vorstellungen, die seelische Stö- (habe kondensiert), 1) es, verdichte verflüssige. ;

rungen hervorrufen Minderwertigkeitskomplex,


: 2) es kondensiert, verdichtet sich ; verflüssigt sich.
die Kom plexion, -/-en, Körperbeschaffen- { die Kondensmilch, kondensierte Milch, durch
heit, [lat.] Wasserentzug haltbar gemachte Milch, der Kon-
der Kom plice, -n/-n, älter für: Komplize. densor, -s/...'soren, Beleuchtungslinse, Abb.
die Komplikation, -/-en, -* ich kompliziere. M 14. der Kondensstreifen, durch Flugzeug-
das Kom pliment, -(e)s/-e, Artigkeit, Höflich- abgase am Himmel entstehender heller Streifen
liebenswürdige Schmeichelei.
keitsbezeigung, aus Nebeltröpfchen, das Kondenswasser, aus
ich komplimentiere (habe komplimentiert) Dampf niedergeschlagenes Wasser, [lat.]
ihn, t mache ihm Komplimente, ich k. ihn hin- ich kondit(e)re (habe konditert), 1) stelle feine
aus, 1) verabschiede höflich. 2) U werfe hinaus, Backwaren her. 2) U kehre in einer Konditorei
[franz.] ein. [zu: Konditor]
der Kom plize, -n/-n, Mitschuldiger, Mittäter, die Kondition, -/-en, 1) Bedingung; es Liefe-
[franz.] rungs- und Zahlungsbedingung. 2) körperlicher
ich kom plizjere (habe kompliziert) es, ver- Zustand: der Sportler ist in guter K., treibt
wickele, verwirre, erschwere, kompliziert, ver- Konditionstraining, konditional, bedingt, be-
wickelt. Hptw.: die Komplikation, -/-en. [lat.] dingend, der Konditionalismus, -, auch: Kon-
das Kom plott. -(e)s/-e, Verschwörung: ich ditionismus, die Lehre von der Bedingtheit
schmiede ein K. Zeitw.: ich kom plottiere aller Vorgänge und Zustände, der Konditional-
(habe komplottiert) gegen ihn. [franz.] satz, Bedingungssatz, Übers. S 6. ich kon-
die Komponente, -/-n, Bestandteil, Bildungs- ditionigre (habe konditioniert), 1) f diene, bin
element, [lat.] angestellt. 2) es, ermittle und reguliere den
ich komponiere (habe komponiert) es, 1) setze Feuchtigkeitsgehalt von Textilien, Getreide u.a.

360
Kon
Hptw. die Konditionierung, -. der Kondi-
: konfus, wirr, verwirrt, unklar. Hptw. : die Kon-
tionismus, -, Konditionalismus. [lat.; 16. Jh.] fusion, -/-en. [lat.; 16. Jh.]
der Konditor, -s/...'toren, Bäcker feiner Back- konfuzianisch, Konfuzianisch, auf den chine-
waren, die Konditorgj, -/-en, Feinbäckerei, sischen Philosophen Konfuzius bezogen; vgl.
Kaffeehaus, [lat.; 17. Jh.] Übers. E 4,C.
die Kondolenz, -/-en, Beileid, Beileidsbezeigung. kongenial, geistesverwandt; geistig ebenbürtig.
Zeitw. ich kondoliere (habe kondoliert) ihm.
: Hptw.: die Kongenialität, -. [lat.]
[lat.] kongenital, angeboren, [lat.]
der, das Kondom, -s/-e oder -s, ein Schutzmittel die Kongestion, -/-en, f Blutandrang. Eigw.:
beim Geschlechtsverkehr, [engl. Arzt Conton] kongestiv, [lat.]
der Kondor, -s/-e, größter Geiervogel, [altperuan.] das Konglomerat, -(e)s/-e, 1) aus Gerollen ver-
der Kondottiere, -s/...ri, Söldnerführer, [ital.] kittetes Gestein. 2) Ü ungegliederte Masse, [lat.]
der Kondukt, -(e)s/-e, 1) feierliches Geleit, der Kongolese, -n/-n, Bewohner des Kongo in
Leichenzug. 2) in der Orgel: Windzuleitungs- Mittelafrika. Eigw. kongolesisch.
:

röhre, [lat.] die Konjgregation, -/-en, kath. Kirche: 1) eine


der Kondukteur ,..'ta:r, -s/-e, t, noch Schweiz.: M Verbindung von mehreren Klöstern derselben
Schaffner, [franz.] Regel. 2) eine Klostergenossenschaft mit ein-
der Konduktor, -s/...'toren, $ metallischer Kör- fachen Gelübden oder Vereinigung ohne Ge-
per zur Ansammlung von Elektrizität, [lat.] lübde. 3) Vereinigung, Versammlung: Kardi-
das Konfekt, -(e)s/-e, Zuckerwerk, Gebäck, [lat.] nalskongregation, ständiger Ausschuß des Kar-
dieKonfektion, -/-en, 1) serienmäßig hergestellte dinalskollegiums, [lat.]
Kleidung, Fertigkleidung. 2) Bekleidungsindu- der Kon greß, ...esses/...esse, 1) Tagung: Ärzte-
strie, der Konfektionär, -s/-e, die Konfektio- kongreß. 2) Vereinigung der beiden Volksvertre-
neuse ...'no:z3, -/-n, jemand, der in einem tungskammern in den Vereinigten Staaten von
Konfektionsbetrieb eine führende Stellung hat. Amerika, [lat.]
ich konfektionig re (habe konfektioniert) es, kon gruent, sich deckend, genau gleich, die
stelle in Konfektion her. [franz.; 19. Jh.] Kongruenz, -, 1) A
Deckungsgleichheit. 2)
die Konferenz, -/-en, Sitzung, Beratung, Ta- Sprachlehre :Übereinstimmung zusammenge-
gung, ich konferiere (habe konferiert), 1; mit ihm, höriger Satzteile in Geschlecht, Zahl oder Fall,
bespreche mich. 2) spreche als Conferencier, [lat. ] z. B. von Einzahl oder Mehrzahl bei Satzgegen-
die Konfession, -/-en, 1) religiöses Bekenntnis. stand und Satzaussage, es kon grujgrt (hat kon-
2) Bekenntnisschrift. 3) Gemeinschaft der in gruiert) damit, stimmt überein, deckt sich, [lat.]
einem Bekenntnis Verbundenen. Eigw. kon- : die Konifere, -/-n, eine Nadelholzpflanze, [lat.]
fessionell, der Konfessionalismus, -, strenge der König, -(e)s/-e, 1) höchste Herrscherwürde
Bekenntnistreue, konfessionslos, keiner Kon- nach dem Kaiser: der K. der Könige, Ü Christus
fession angehörend. Hptw. die Konfessions-
: des Königs Rock, t die Militäruniform; unter
losigkeit, -. die Konfessionsschule, Bekennt- Blinden ist der Einäugige K.; der K. der Wüste,
nisschule, [lat.; 16. Jh.] der Tiere, D Löwe; Schützenkönig, Sieger im
das Konfetti, -(s), eigtl. Mz., bunte Papierblätt- Preisschießen. 2) eine hohe Spielkarte, Abb. S 57.
chen zum Werfen (Fasching, Silvester), [ital.] 3) in der Mitte stehender Kegel, Abb. 15. 4) K
der Konfident, -en/-en, t 1) Vertrauter. 2) Spit- Hauptfigur im Schachspiel, Abb. S 10. die
zel, konfidenti eil, f vertraulich, [franz.] Königin, -/-nen, 1) Herrscherin in einem
dieKonfiguration, -/-en, 1) Gestaltung, Anord- Königreich oder Gattin eines Königs. 2) Ü
nung. 2) räumliche Anordnung der Atome. 3) tr Herrscherin du bist die K. meiner Gedanken, D
:

bestimmte Stellung der Planeten, [lat.] K. der Nacht, ein Kaktus. 3) Karten- und
der Konfirmand, -en/-en, die Konfirmandin, Schachspiel: Dame. 4) Weisel, das fruchtbare
-/-nen, jemand, der konfirmiert wird, die Kon- Weibchen eines Bienenvolkes, Abb. B 31. die
firmation, -/-en, evang. Kirche: feierliche Auf- Königinmutter, die Mutter des herrschenden
nahme junger Christen in die Gemeinde, ich Königs oder der herrschenden Königin, könig-
konfirmiere (habe konfirmiert) ihn, nehme lich, 1) auf den König bezüglich; in Titeln:
feierlich in die evangelische Gemeinde auf: er Königlich, Abk. Kgl. 2) D Ü hoheitsvoll wie ein
:

wird Ostern konfirmiert, [lat.] König. 3) U prachtvoll, großartig wir haben uns :

die Konfiserie kj..., -/...'ri|en, M


Schweiz. Kon- : k. unterhalten,die Königskerze, Staude mit
ditorei, der Konfiseur kjfi's0:r,-s/-e, Schweiz.: M kerzenähnlichem Blütenstand, der Königsku-
Konditor, [franz.] chen, Abb. K 52. das Königswasser, Mischung
ichkonfiszjgre (habe konfisziert) es, beschlag- aus Salz- und Salpetersäure, Lösemittel für Gold.
nahme, erkläre für verfallen, ziehe gerichtlich das Königtum, -s/ a er, 1) ohne Mz., Stand und
ein. Hptw.: die Konfiskation, -/-en. [lat.] Würde eines Königs. 2) von einem König regier-
der Konfident, -en/-en, f Beichtkind, [lat.] tes Land, Königreich, [germ. ,Mann von vor-
die Konfitüre, -/-n, Marmelade mit größeren nehmer Abkunft']
Fruchtstücken, [franz.; 18. Jh.] konisch, wie ein Konus, kegelförmig, [lat.-
derKon|flikt, -(e)s/-e, Streit, Zwiespalt: er ist mit griech.]
dem Gesetz in K. geraten, hat es übertreten, [lat.] die Konjektur, -/-en,Vermutung, besonders der
die Konföderation, -/-en, Staatenbund, sie kon- Versuch, unvollständig überlieferte Texte zu
föderieren sich (haben sich konföderiert), ver- verbessern. Zeitw. ich konjiziere (habe kon-
:

bünden sich, schließen sich zusammen, der, die jiziert) es. [lat.; 16. Jh.]
Konföderlgrte, -n/-n, ein -r, eine -, Verbünde- konjugal, t ehelich, [lat.]
te^), [lat. .Bündnis'] die Konjugation, -/-en, Sprachlehre: Beugung
konform, übereinstimmend, gleichförmig, einig- des Zeitworts, Übers. Z 7. Zeitw. ich kon- :

gehend, der Konformismus, -, Anpassungs- jugiere (habe konjugiert) es. [lat.]


bereitschaft an die vorherrschende Meinung, der die Konjunktion, -/-en, 1) Sprachlehre: Binde-
Konformist, -en/-en, 1) Anhänger der angli- wort, Übers. S 60. 2) tr Stellung zweier Körper
kanischen Kirche. 2) jemand, der sich willig an- des Sonnensystems zur Erde nach der gleichen
paßt, die Konformität, -, Übereinstimmung, Richtung hin, Übers. A 22. konjunktional, das
[lat.] Bindewort betreffend, der Konjunktionalsatz,
der Kon frater, -s/...fratres, Mitbruder, kirch- Umstandssatz, Übers. S 6. [lat.]
licher Amtsbruder, [lat.] der Konjunktiv, -s/-e, Sprachlehre: Möglich-
die Konfrontation, -/-en, Gegenüberstellung keitsform, Übers. M
15. Eigw.: konjunkti-
(von Personen, besonders vor Gericht). Zeitw. : visch, [lat.]
ich konfrontiere (habe konfrontiert) ihn mit die Konjunktur, -/-en, Gesamtlage der Wirt-
ihm, etwas, [lat.] schaft; auch: günstige Wirtschaftslage. Eigw. :

361
Kon

Konto
Warenkonto
Soll
Kon

der Kohlkopf der Balkenkopf


der bewegliche Plottensatz
der Dampfkondensator der Drehkondensator

DEUTSCHE ZEITUNG

der Wickelkondensator Papierisolation

Kondensator
Kon
guter, Mz., Verbrauchsgüter, ich konsumiere z. B. ewig und zeitlich; ein kontradiktorisches
(habe konsumiert) es, verbrauche, verzehre. Urteil, ä*ä Urteil, das auf Grund widerstreitender
Hptw.: Konsumierung, Konsumtion, -.
die Anträge der Parteien ergeht, [lat.]
der Konsumverein, genossenschaftliche Ver- dieKon trahage ,..'ha:33, -/-n, £D Forderung
einigung von Verbrauchern, [lat.] zum Zweikampf, der Kontrahent, -en/-en,
kontagiös, { ansteckend. Hptw. die Kontagio- : Partner für Vertrag, Zweikampf, ich kontra-
sität, -.'
[lat.] hiere (habe kontrahiert), 1) ziehe zusammen,
der Kontakt, -(e)s/-e, 1) Berührung, Fühlung: lasse auflaufen (Schulden). 2) es, vereinbare.
wir stehen in K. miteinander; ich habe den K. 3) mit ihm, £D fordere ihn zum Zweikampf,
mit ihm verloren. 2) j die Berührung zweier [lat.; Kontrahage über franz.]
Stromleiter. 3) «O fester Katalysator, kon- kon trakt, $ verkrümmt, versteift, der Kon-
taktarm, Ü verschlossen gegenüber anderen trakt, -(e)s/-e, Vertrag: ich schließe einen K. mit
Menschen. Hptw. die Kontaktarmut, der : ihm. die Kontraktion, -/-en, Zusammenzie-
Kontakter, -s/-, Werbefachmann für die Öffent- hung, Schrumpfung, die Kontraktur, -/-en,
lichkeitsarbeit, kontaktfreudig, Ü sich leicht { krankhafte Verkürzung von Muskeln u. a.
anderen Menschen anschließend, das Kontakt- [lat.]
gift, bei Berührung wirkendes Gift, die Kon- der Kon
trappst, -(e)s/-e, künstlerisches Gleich-
taktgläser, Kontaktlinsen, Kontaktschalen, gewicht einander zugeordneter Teile, z. B. der
Mz., Haftschalen, [lat.] beiden Beine eines Standbildes, der Kontra-
die Kontamination, -/-en, 1) Verschmelzung, punkt, J" die Kunst, mehrere Stimmen eines
Vermischung von Wortformen und Satzfügun- Musikstücks selbständig nebeneinander zu füh-
gen. 2) Verunreinigung (durch radioaktive ren. Eigw.: kon trapunktisch. [lat.]
Stoffe). Zeitw.: sie kontaminieren (sind kon- kon trär, entgegengesetzt, gegenteilig, widrig,
taminiert), [lat.] z. B. gut und böse, [lat.]
kontant, bar. [ital.] der Kon t rast, -(e)s/-e, Gegensatz zwei Menschen :

die Kontern plation, -, Betrachtung; Beschau- oder Dinge kon trastieren (haben kontrastiert)
lichkeit. Eigw. kontern plativ. [lat.]
: miteinander, unterscheiden sich scharf, das Kon-
kontemporär, zeitgenössisch, gleichzeitig, [lat.] trastmittel, { für Röntgenstrahlen undurch-
die Konten, Mz. von: das Konto. lässiger Stoff, z. B. zur Magendurchleuchtung,
die Kontenance kjta'näs, -, Fassung, Haltung, [ital., kontrastieren über franz.; 18. Jh.]
[franz.] der Kontribuent, -en/-en, f Steuerpflichtiger.
konter..., gegen... Konterrevolution, der Konter-
: ich kontribuiere (habe kontribuiert) es, t
admiral, ein unterer Dienstgrad der Admirale. steuere bei, zahle (Steuern), die Kontribution,
die Konterbande, -, Schmuggelware, Bann- -/-en, 1) gemeinschaftlicher Beitrag. 2) Zwangs-
ware, Schleichhandel, ich kont(e)re (habe ge- auflage, Zwangserhebung von Geld während des
kontert), 1) es, Offset- und Steindruck: kehre ein Krieges. 3) alte Form der Grundsteuer, [lat.]
Druckbild um. 2) Boxsport: versetze einen die Kon|trition, -, vollkommene Reue, [lat.]
Gegenschlag. 3) U wehre ab (eine Beschuldi- das Kon troilbüro, M
Schweiz.: Einwohner-
gung), das Konterfei, -s/-s, Bildnis, ich konter- meldeamt, die Kon trolle, -/-n, Überwachung,
feie (habe konterfeit) ihn (ab), male sein Bild- Aufsicht: er verlor die K. über den Wagen, die
nis, [lat.; Konterbande, Konterfei über franz.] Herrschaft darüber Zollkontrolle. Zeitw. ich
; :

kontestabel, t anfechtbar. Hptw. die Konte- : kon trollte re (habe kontrolliert) ihn, es. der
station, -/-en. Zeitw. ich kontest igre (habe : Kontrolleur ...'la:r, -s/-e, Prüfer, Aufsichts-
kontestiert) es. [lat.] beamter, die Kontrolluhr, Stechuhr, [franz.]
der Kontext, auch: 'kon..., Zusammenhang eines kon|trovers, gegeneinander gerichtet, strittig:
Wortes mit dem umgebenden Text, [lat.] kontroverse Meinungen, die Kontroverse, -/-n,
die Konti, Mz. von: das Konto, ich kontiere (wissenschaftliche) Streitfrage, Streit, [lat.]
(habe kontiert) es, führe ein Konto; benenne die Kontumaz, -, t das Fernbleiben Geladener
ein Konto. von einer Gerichtsverhandlung, [lat.]
die Kontinuität, -, 1) Angrenzung, Berührung. die Kontur, -/-en, Umriß, Umrißlinie. Zeitw.:
2) Psychologie: zeitliches Zusammenfallen ver- ich konturigre (habe konturiert) es. [franz.]
schiedener Erlebnisse, [lat.] die Kontusion, -/-en, { Quetschung, [lat.]
der Kontinent, -(e)s/-e, 1) Festland, z. B. das der Konus, -/...ni oder ...nusse, 1) Kegel. 2) Mz.
europäische im Unterschied zu England. 2) auch: ...nen, <§} kegelförmiger Maschinenteil,
Erdteil, kontinental, festländisch, [lat.] [lat.-griech.]
das Kontingent, -(e)s/-e, 1) festgesetzter Anteil, die Konvektion, Übertragung von Energie,
-,
z. B. eines Unternehmens am Absatz. 2) Höchst- z. B. Wärme, durch Teilchen
einer Strömung.
menge, die aus einem anderen Land eingeführt Eigw.: konvektiv. der Konvektor, -s/...'toren,
werden darf. 3) o% Truppenbeitrag: Truppenkon- ein Heizkörper, [lat.]
tingent. Zeitw. ich kontingentiere (habe kon-
: die Konvenienz, -/-en, Herkommen, Schicklich-
tingentiert) es. die Kontingentierung, -/-en, keit; das Zuträgliche, Bequeme, ich konveniere
das Festsetzen eines Kontingents, beschrän- (habe konveniert), 1) mit ihm, verabrede mich,
kende Zuteilung von Waren, [lat.] treffe eine Übereinkunft. 2) es konveniert, paßt,
kontinuierlich, ununterbrochen, stetig, zusam- fügt sich gut, gefällt, [lat.]
menhängend. Hptw.: die Kontinuität, -. [lat.] der Konvent, -(e)s/-e, 1) Versammlung, besonders
das Konto, -s/...ten, ...ti oder -s, Übers. 36: der K von Klostergeistlichen. 2) Kloster, Stift. 3)
Kontostand, augenblickliche Höhe des Kontos. Nationalkonvent, verfassunggebende Versamm-
das Kontokorrent, -(e)s/-e, Übers. 36. [ital.] K lung der Französischen Revolution 1792-95.
das Kontor, -s/-e, 1) Büro. 2) Handelsniederlas- das Konventikel, -s/-, außerkirchliche religiöse
sung, Reederei, der Kontorist, -en/-en, die Zusammenkunft, [lat.]
Kontoristin, -/-nen, Büroangestellte(r): Steno- dieKonvention, -/-en, 1) Überlieferung, Brauch.
kontoristin, [niederl. über franz. aus lat.] 2) (zwischenstaatliche) Vereinbarung. ElGW.:
die Kontorsion, -/-en, { Verdrehung, Verzer- konventional. Konventionalstrafe, Vertrags-
rung, [lat.] strafe, konventionell, 1) herkömmlich: kon-
konjtra, auch: contra, gegen, wider, das Kon- ventionelle Waffen, keine nuklearen Waffen. 2)
tra, -s/-s, das Wider, vgl. Pro; Kartenspiel: förmlich: eine konventionelle Redensart, [lat.]
Gegenansage eines Gegenspielers (Skat): er gab konvergent, zusammenstrebend, aufeinander
ihm K., Ü äußerte energisch seine Meinung, der zulaufend (Linien). Hptw.: die Konvergenz,
Kon trabaß, Baßgeige, die Kon tradiktion, -/-en. Zeitw. : es konvergiert (hat konvergiert),
-/-en, Widerspruch, Gegensatz, kontradikto- [lat.]
risch, widersprechend, einander ausschließend, die Konversation, -/-en, gesellige Unterhaltung.

364
Kop

rechtwinklige I
Koordinaten
der Korbsessel der Henkelkorb der Papierkorb Säbelkorb
Koordinaten Korb Kork

Zeitw. ich konversjere (habe konversiert) mit


: der Konzessivsatz, Einräumungssatz, Übers.
ihm. das Konversationslexikon, alphabetisch S 6. [lat.]
geordnetes Sachwörterbuch, [franz. aus lat.] das Konzil, -s/-e oder ...li|en, Versammlung
der Konverter, -s/-, Umwandler, z. B. ein Reak- (kirchlicher Würdenträger der katholischen
tor, in dem neuer Spaltstoff entsteht, ich kon- Kirche), konziliant, versöhnlich, verbindlich.
vertiere, 1) (bin konvertiert), trete über: Hptw.: die Konzilianz, -. [lat.]
sie ist zum katholischen Glauben konvertiert. 2) ich konzipiere (habe konzipiert),1) es, entwerfe,
(habe konvertiert) es, wandle um: eine Anleihe plane (Schriftstück, Dichtung). 2) eine Frau kon-
wird konvertiert, in eine andere mit niedrigerem zipiert, f wird schwanger, [lat.]
Zinsfuß umgewandelt. 3) (habe konvertiert) ihn, konzis, bündig, kurz. [Tat.]
bekehre. Hptw. die Konversion, -/-en. der
: der Koog, -(e)s/Köge, auch: Kog, niederd.: M
Konvertit, -en/-en, (zu einem anderen Glauben) eingedeichtes Marschland, Abb. 57. K
Übergetretener, [lat.] die Kooperation, -/-en, Zusammenarbeit, ge-
konvex, nach außen gewölbt, Abb. L 12. [lat.] nossenschaftliche Mitwirkung. Eigw. kolope- :

das Konvikt, Internat für Studenten


-(e)s/-e, rativ, der Ko|operator, -s/...'toren, katholi-
oder Schüler (der Theologie), [lat.] scher Hilfsgeistlicher, sie ko|operJgren (haben
der Konvoi, -s/-s, Schutzgeleit, Geleitzug. [engl.] kooperiert), arbeiten, wirken zusammen, [lat.]
das Konvolut, -(e)s/-e, 1) Bündel von Schrift- eine Gruppe ko] optiert sich (hat sich kooptiert),
stücken oder Drucksachen. 2) Sammelband, ergänzt oder verstärkt sich durch Ergänzungs-
[lat.] wahl. Hptw.: die Ko|optation, -/-en. [lat.]
die Konvulsion,-/-en, { Schüttelkrampf, kon- die Ko ordinaten, Mz., A zahlenmäßig gegebene
vulsivisch, krampfartig, [lat.]
{ Größen (Strecken, Winkel), durch die die Lage
ich konzedjere (habe konzediert) es ihm, gestehe eines Punktes, einer Geraden usw. in einem
zu. [lat.] Koordinatensystem festgelegt wird, Abb. K 38.
das Konzen trat, -(e)s/-e, O
hochprozentige Lö- die Ko| Ordination, -, Zuordnung, Beiordnung.
sung, die Konzen [trationsf ähigkeit, -, Ü Fähig- Zeitw.: ich ko ordinigre (habe koordiniert) es.
keit, seine Gedanken zu konzentrieren, das Kon- Hptw.: die Ko ordinierung. -. der Koordi-
zentrationslager, 1) Sammellager, Internie- nator, -s/...'toren, jemand, der etwas koordi-
rungslager. 2) Abk. KZ, Massenvernichtungs-
: niert, besonders die Programme verschiedener
lager totalitärer Staaten, besonders der National- Rundfunk- und Fernsehanstalten aufeinander
sozialisten, ich konzentriere (habe konzen- abstimmt, [lat. Kw.]
verdichte, sättige eine konzentrierte
triert), 1) es, : Kop., Abk. für: Kopeke.
Salzlösung. 2) mich, meine Kräfte auf etwas, ihn, Ü der Kopal, -s/-e, bernsteinähnliches Harz,
sammle mich geistig. 3) es, sammle, ziehe zu- [indian.]
sammen, z. B. Truppen. Hptw. die Konzen- : die Kopeke, -/-n, Abk.: Kop., russische Münze.
tration, -/-en. konzentrisch, mit gemeinsa- die Köpenickiade, -/-n, Gaunerstück (wie das
mem Mittelpunkt, umfassend, [lat.] des falschen Hauptmanns von Köpenick 1906).
das Konzept, -(e)s/-e, Entwurf, erste Nieder- der Köper, -s/-, Gewebe in einer Bindung,
schrift: laß dich nicht aus dem K. bringen!, U die Diagonalstreifen bewirkt: Köperbindung.
verwirren, die Konzeption, -/-en, 1) Abfassung, [niederl.]
schöpferischer Einfall. 2) Auffassung, das Be- kopernikanisch, Kopernikanisch, Kopernikus
greifen. 3) $ Empfängnis. ElGW. konzeptio- : oder seine Lehre betreffend, vgl. Übers. E 4, C:
nell, das Konzeptpapier, minderwertiges Pa- kopernikanisches Weltsystem, die Sonne als Welt-
pier (für Entwürfe), [lat.] mittelpunkt betrachtend, [nach dem Astronomen
der Konzern, -s/-e, mehrere rechtlich selbstän- N. Kopernikus, 1473-1543]
dige Unternehmen unter einheitlicher Leitung. der Kopf, -es/-e, 1) Körperteil, Sitz des Gehirns,
die Konzernierung, -, die Bildung von Kon- Abb. M
12: er ist mir über den K. gewachsen,
zernen, [engl.] überragt mich, Ü ist mir überlegen geworden
das Konzert, -(e)s/-e, 1) Musikaufführung: wir die Sache ist ihm über den K. gewachsen, Ü er ist
gehen ins K. 2) Musikstück für Soloinstrument ihr nicht mehr gewachsen; er schüttelte den K.,
und Orchester: Klavierkonzert; Violinkonzert. Zeichen der Verneinung oder Mißbilligung; er
3) Ü Übereinstimmung: das K. der Mächte. nickt mit dem K., Zeichen der Zustimmung; sie
konzertant, konzertartig, konzertiert, U abge- standen K. an K., gedrängt, aber: er stand köpf,
stimmt, verabredet, gemeinsam, ich konzertiere hat kopfgestanden, stand auf dem Kopf, Ü war
(habe konzertiert), gebe eine öffentliche Musik- außer sich (vor Freude); ich habe es ihm auf
darbietung, [ital.] den K. zugesagt, ohne ihm Gelegenheit zum
die Konzession, -/-en, 1) Zugeständnis: er will Leugnen zu geben; auf den K. der Bevölke-
keine Konzessionen machen; er ist zu Konzessionen rung entfallen 12 Mark, Ü auf jeden einzelnen;
bereit. 2) polizeiliche Erlaubnis zum Betrieb eines es geht um K. und Kragen, Ü ums Leben; ein
nicht jedem zugänglichen Gewerbes, der Kon- guter K., Ü intelligenter Mensch; die Kinder
zessionär, -s/-e, Inhaber einer Konzession, ich müssen das Gedicht aus dem K. aufsagen, U aus
konzessioniere (habe konzessioniert) es, ge- dem Gedächtnis; er hat es sich in den K. gesetzt,
nehmige behördlich, konzessiv, einräumend. Ü ist nicht davon abzubringen; er ist nicht auf

365
Kop
den K. gefallen, U er ist schlau; du darfst nicht das Pferd koppt (hat gekoppt), schluckt Luft.
den K. verlieren, Ü die Geistesgegenwart; laß rfieKo|pra, -, zerkleinerte und getrocknete Kokos-
nicht den K. hängen, Ü sei nicht mutlos; er hat nußkerne. [Hindustani]
ihr den K. verdreht, Ü sie verliebt in sich gemacht die Ko| Produktion, Gemeinschaftsherstellung.
man muß ihm den K. waschen, zurechtsetzen, Ü der Kops, -es/-e, Spinnerei: auf eine Spule oder
ihn schelten; du darfst ihn nicht vor den K. Spindel aufgewickelter Garnkörper, [engl.]
stoßen, Ü beleidigen ich will es mir durch den K.
; der Kopte, -n/-n, christlicher Nachkomme der
gehen lassen, Ü überlegen. 2) oberes (verdicktes) alten Ägypter. Eigw. koptisch, [arab. .Ägyp-
:

Ende, Knopf, Knauf, Abb. K


37. 3) kugelig ge- ter']
schlossene Salat-, Kraut- oder Kohlpflanze, die Kopula, -/-s oder ...lae, Sprachlehre: das
Abb. K37. 4) Titel der Zeitung, 37; oberer K Hilfszeitwort ,sein' in der Satzaussage, die Ko-
Teil des Briefbogens: Briefkopf. Verkl. das : pulation, -/-en, 1) Verschmelzung der Ge-
Köpfchen, Köpflein, -s/-. die Kopfarbeit, schlechtszellen; Begattung. 2) eine Pflanzenver-
Geistesarbeit, der Kopfbahnhof, Abb. B 5. der edelung. Zeitw. ich kopuliere (habe kopuliert)
:

Kopf ball, das Weitergeben des Balles mit dem es. kopulativ, verbindend, anreihend, [lat.]
Kopf, ich köpfe (habe geköpft),Schweiz. M ich kor, 1) von: ich kiese. 2) von: ich küre.
tue beleidigt", bin dickköpfig, ich köpfe (habe kor..., Nebenform von: kon... vor Wörtern, die
geköpft), 1) ihn, schlage ihm den Kopf ab, ent- mit r beginnen: Korrespondent, [lat.]
haupte ihn. 2) es, schneide ab. 3) den Ball, stoße Kora, weibl. Vorname, [von: Cordula oder Köre]
mit dem Kopf. 4) Salat köpft, bekommt Köpfe. Kor ah, nur in: eine Rotte K., U zügellose Horde.
ich köpf(e)le (habe geköpfelt), Schweiz., M [Eigenname im A.T.]
österr. stoße den Ball mit dem Kopf, das Kopf-
: die Koralle, -/-n, 1) meerbewohnendes Hohltier,
ende, oberes Ende (des Bettes), der Kopf- das ein Kalkskelett abscheidet. 2) das Kalkskelett
füß(l)er, -s/-, Klasse der Weichtiere, kopf- selbst. 3) Schmuckstein daraus. 4) kleine Holz-
hängerisch, Ü mutlos, der Kopfhörer, Laut- kugel mit vorstehenden Eisenstiften am Ab-
H
|

sprecher, der auf das Ohr aufgelegt wird, Abb. richtungshalsband für Hunde, Abb. 28. ko-
K 37. köpfig, M
Schweiz.: eigensinnig, dick- rallenfarbig, rot wie Korallen, der Korallen-
köpfig, das Kopfkissen, Abb. B 28. der Kopf- pilz, Abb. P 15. [altfranz. aus lat.-griech. mhd.] ;

kohl, Weißkohl, Rotkohl, Abb. 33. kopf- K der Koran, auch: 'ko:..., -s/-e, das heilige Buch
lastig, vorn zu stark belastet. Hptw.: die
eS3 des Islams, [arab. .Lesung']
Kopflastigkeit, -. köpflings, mit dem Kopf der Korb, -(e)s/-e, 1) geflochtenes Behältnis, Abb.
voran, kopflos, U überstürzt, unüberlegt. K 38; Körbe dienen als Einkaufsbehälter, als
Hptw.: die Kopflosigkeit, -. die Kopfnuß, U Bienenwohnung, Abb. B 31 als Fischereigerät,
Schlag mit dem Fingerknöchel gegen den Kopf. als Wagenaufsatz u. a. 2) Handschutz am Säbel,
kopfrechnen, nur Nennform, rechnen ohne Abb. S 1. 3) U Abweisung: sie hat ihm einen K.
Niederschrift. Hptw.: das Kopfrechnen, -s. gegeben; er hat einen K. bekommen, der Korbball,
der Kopfsalat, eine Salatpflanze, Abb. S 3. ein Bewegungsspiel, der Korbblütler, -s/-, eine
kopfscheu, U gehemmt, ängstlich: laß dich Pflanzenfamilie, der Korbbogen, eine Bogen- Q
nicht k. machen! der Kopfschlag, $, Knoten, form, Abb. B 44. das Körbchen, -s/-, 1) kleiner
mit dem ein Tauende befestigt wird, Abb. 37. K Korb. 2) Blütenstand der Korbblütler, Abb. B 42.
der Kopfschmerz, Schmerz im Kopf: mach dir 3) Sammelorgan der Arbeitsbiene, ich körb(e)le
darüber keine Kopfschmerzen, U keine Sorgen. (habe gekörbelt), M
Schweiz. erbreche mich, der : I

das Kopfschütteln, -s, das Hin- und Herbewe- Korbsessel, Abb. K 38. [lat. Lw. ahd.] ;

gen des Kopfes zur Verneinung, Ablehnung, der Korbinian, männl. Vorname, [christl. Missionar]
Kopfsprung, Sprung (ins Wasser) mit dem der Kord, -(e)s/-e, dicker, gerippter Stoff: Kord- ]

Kopf voran, der Kopfstand, Turnübung, Abb. hose; Kordsamt, [engl.]


K 37. das Kopfsteinpflaster, unebenes Pflaster, die Korde, Kordel, -/-n, M südwestd. : Schnur,
Abb. P 11. die Kopfsteuer, für jedermann Bindfaden, [franz. aus lat.-griech.]
gleichhohe Steuer, die Kopfstimme, ohne Er- Kordelia, weibl. Vorname, [zu: Cordula]
schütterung des Brustraums entstehende hohe kordial, herzlich, vertraut, [franz. aus lat.]
Stimme, der Kopfstoß, Billard: Stoß von oben der Kordon kor'di, -s/-s, 1) Postenkette, Absper-
her auf den Ball, das Kopftuch, ABB. 37. K rung. 2) Ordensband. 3) $ Spalierbaum, [franz.]
kopfüber, mit dem Kopf voran, das Kopfweh, das Korduan, -s, feines Ziegen- oder Schafleder:
U Kopfschmerz, das Kopfzerbrechen, -s, U Korduanleder. [nach der span. Stadt Cördoba]
mühsames Nachdenken oder Raten. [Lw. aus Kordula, weibl. Vorname, [vgl. Cordula]
lat. cuppa .Schale, Hirnschale'] die Köre, -/-n, 1) Q
gebälktragende weibl. Ge-
der Kophjta, -s/-s, geheimnisvoller ägyptischer stalt,' Karyatide. 2) altgriechisches Mädchen-
{

Magier. Eigw. koph tisch, [ägypt.]


: Standbild, [griech. Jungfrau']
die Kopie. -/...'pi|en, 1) Vervielfältigung, Ab- ich köre (habe gekört) ein Tier, wähle für die ©
schrift. 2) Nachbildung. 3) Abzug vom Negativ Zucht aus Körhengst. Hptw.
: : die Körung, -/-en.
(Film). Zeitw. ich kopjgre (habe kopiert) es,
: [niederd. von: küren]
ihn. der Kopist, -en/-en, jemand, der etwas der Koreaner, -s/-, Bewohner der ostasiatischen
kopiert; Abschreiber; Nachbildner, [lat. Lw.] Halbinsel Korea. EiGW. : koreanisch.
der Kopilot, zweiter Flugzeugführer. der Korfiot, -en/-en, Bewohner der griechischen
kopiös, reichlich, zahlreich, [franz.] Insel Korfu. Eigw. korfiotisch.:

die Koppe, -/-n, 1) Bergkuppe. 2) ein Fisch, [von der Koriander, -s/-, eine doldenblütige Gewürz-
Kuppe] pflanze, [griech.]
das Koppel, -s/-, Leibriemen, Degengehenk. die Korinna, weibl. Vorname. [Verkl. von: Kora]
K., -/-n, 1) eingezäuntes Land, Weidestück. die Korinthe, -/-n, kleine schwarze Rosine, ko-
2) {3} Glied eines Kurbeltriebes. 3) Gruppe zu- rinthisch, 1) auf die griechische Stadt Korinth
sammengebundener Hunde oder Pferde. 4) J~ bezüglich. 2) zu einer Stilform der griechischen
Kopplung, ich kopp(e)le (habe gekoppelt) es Baukunst gehörend: korinthische Säule, Abb. S 9.
(zusammen), verbinde, vereinige beweglich. der Kork, -(e)s/-e, 1) $ brauner Außenmantel
koppelgängig, y im Koppel gehend (Hund). der Rinde. 2) Korken, Abb. K
38. ich korke es
dieKopp(e)lung, -/-en, 1) bewegliche Verbin- auf (habe aufgekorkt), öffne durch Herausziehen
dung. 2) gegenseitige Beeinflussung z. B. von des Korkens, ich k. es zu, verschließe mit einem
elektrischen Schwingungskreisen. 3) J Register- 1
Korken, die Korkeiche, eine südeuropäische
zug, der Tasten verbindet, [altfranz.] Eichenart. korken, aus Kork, der Korken, -s/-,
kopphejster, M niederd.: kopfüber: er schießt k., Flaschenpfropfen aus Kork, der Kork(en)-
schlägt einen Purzelbaum. zieher, Gerät zum Entkorken einer Flasche,
die Kopplung, Koppelung. Abb. K
38. [span. -arab. aus lat. cortex Rinde'] ,

366
Kor

stumpf der Einschnitt der Keil

Körper und Körperformen

der Kormoran, -s/-e, ein Schwimm- und Tauch- die Korona, -/...nen, 1) U Freundeskreis, fröh-
vogel, [franz.] liche Gesellschaft. 2) 1fr Strahlenkranz der Sonne.
das Korn, -(e)s/-er, 1) Samen oder eine samen- 3) $ Glimmhaut einer Gasentladung, die Koro-
ähnliche Hartfrucht, Abb. F 38. 2) ohne Mz., das nargefäße, Mz., Herzkranzgefäße, [lat. .Kranz']
landesübliche wichtigste Brotgetreide, besonders der Körper, -s/-, 1) A von Flächen begrenzter
Roggen. 3) kleines Stückchen, Krümchen: Sand- Raumteil, Abb. K 39. 2) Organismus, Leib der
korn; Salzkorn; Schrotkorn; kleines Stück ge- Lebewesen. 3) Rumpf, Hauptmasse, massiger
diegenen Metalles; Photographie: kleinste Sil- Teil, vgl. Abb. A 30, B 23, S 37. 4) Physik:
berteilchen, aus denen ein Bild aufgebaut ist; Materie, Stoff: feste, flüssige K. 5) Körperschaft
druckendes Pünktchen auf der Druckplatte. 4) der gesetzgebende K.; Lehrkörper, der Körper-
ohne Mz., Narbe des Papiers: feines, grobes K. bau: K. und Charakter, körperbehindert,
5) ohne Mz., an Feuerwaffen Teil der Visier- mit einem körperlichen Schaden. Hptw. der, :

einrichtung, Abb. K 19: ich nehme es aufs K., die Körperbehinderte, -n/-n, ein -r, eine -.
ziele darauf. Verkl. das Körnchen, Körnlein,
: körperlich, 1) stofflich, raumfüllend. 2) leib-
-s/-. der Korn, -s, U Kornbranntwein, die Korn- lich. Hptw. A« Körperlichkeit,
: -. die Körper-
blume, eine blaue Flockenblume, ich körne schaft, -/-en, Gemeinschaft, Gruppe, Vereini-
(habe gekörnt) es, 1) zerkleinere (Metalle, Schlak- gung; g% Vereinigung von Personen mit den
ken) zu Körnern. 2) forme körnig, rauhe an. 3) Rechten einer juristischen Person. Eigw. kör- :

schlage mit einem Körner kleine kegelige Ver- perschaftlich, [lat. Lw. ; mhd.]
tiefungen in ein Werkstück ein, vgl. Abb. R 2. der Korporal, -s/-e oder -e, früher: Unteroffizier.
ich k. Wildgeflügel an, ködere mit Körnerfutter. die Korporalschaft, -/-en, früher: kleinste Ab-
ich k. es aus, entkörne, der Körner, -s/-, gehär- teilung der Kompanie im inneren Dienst, [franz.]
tete Stahlspitze zum Körnen, körnig, gekörnt, das Korporale, -s/...li|en, Kelch- und Hostien-
mit kleinen Körnern, mit rundlichen Oberflä- tuch in der Messe, [lat.]
chenerhebungen, angerauht, der Kornkäfer, ein die Korporation, -/-en, 1) Körperschaft. 2) £D
Rüsselkäfer, Getreideschädling, die Kornrade, Verbindung, korporativ, körperschaftlich, ge-
ein Nelkengewächs, Getreideunkraut, die Kör- schlossen, korporigrt, ID einer Verbindung an-
nung, -, 1) V Körnerfutter als Lockspeise. 2) gehörend, [lat.]
bei Schleifwerkzeugen: Maß für die mittlere das Korps ko:r, - ko:rs/- ko:rs, 1) Truppen- &
Größe der Schleifkörner, [germ. Stw. zu: Kern]
; verband aus mehreren Waffengattungen: Armee-
Kornelia, weibl., Kornelius, männl. Vorname, korps. 2) Gemeinschaft von Personen gleichen
[vgl. Cornelia, Cornelius] Standes: Offizierkorps; diplomatisches K., Ge-
die Kornelkirsche, Kornelle, -/-n, eine Pflan- samtheit der Diplomaten in einem Staat. 3) |D
zengattung, [lat.] Verbindung Korpsstudent. Vgl. Corps de ballet.
:

das Kornett, -(e)s/-e oder -s, ein Blechblasinstru- der Korpsgeist, -(e)s, 1) Standesbewußtsein.
ment, Abb. B 37. der K., -(e)s/-e oder -s, früher: 2) Dünkelhaftigkeit, [franz.]
Reiterfähnrich, [ital. -franz. aus lat.] korpulent, beleibt, dick. Hptw. : die Korpulenz,
körnig, -» das Korn. -. [lat.j
kornisch, Cornwall betreffend, das Kornisch, der Korpus, -/-se, 1) U Körper. 2) M Schweiz.
-(s), dem -, kornische Sprache; vgl. Deutsch. Ladentisch. Vgl. Corpus delicti, die K., -, ein
der Kornkäfer usw., die Körnung, ->- das Korn. Schriftgrad, Übers. D
18. das Korpuskel, -s/-n,
die Korolla, -/...llen, auch: Korolle, Blumen- dieK., -/-n, kleinstes Teilchen der Materie,
krone, das Korollar, -s/-e, Zugabe, Ergänzung. Elementarteilchen, [lat.]
die Korolle, -/-n, Korolla. [lat.] der Korral, -s/-e, Gehege für Wildtiere, [span.]
Korona, weibl. Vorname, [vgl. Corona] das Korreferat, auch: 'kor..., -(e)s/-e, Neben-

367
Kor
bericht. der Korreferent, auch: 'kjr..., -en/-en, oder Gattungsnamens als gefühlvolle Anrede;
zweiter Berichterstatter, Nebenreferent. Zeitw. : z. B. Ingelein, Schätzchen. [ahd. von lat. causa;
ich korreferiere, auch: 'kor..., (habe korrefe- eigtl. ,eine Rechtssache verhandeln']
riert), [lat.] der Kosekans, -/-, Zeichen: cosec, eine Winkel-
korrekt, fehlerlos, richtig, einwandfrei. Hptw. : funktion, [lat. Kw.]
die Korrektheit, -. [lat.; 18. Jh.] die Kosel, -/-n, M
alem. weibl. Zuchtschwein.
:

die Korrektion, -/-en, Verbesserung, Berichti- ichkos(e)le (habe gekoselt), Schweiz.: 1) pant- M
gung, korrektiv, berichtigend, verbessernd, das sche, sudele. 2) es koselt, ist schlechtes Wetter.
Korrektiv, -s/-e, Besserungsmittel, der Kor- kos(e)lig, M
Schweiz. unwirtschaftlich, unrein-
:

rektor, -s/...'toren, Druckereiangestellter, der lich.


den Schriftsatz auf Satzfehler prüft, die Korrek- kosig, t traulich, [zu: kosen]
tur, -/-en, Verbesserung; Berichtigung (des Kosima, weibl. Vorname, [vgl. Cosima]
Schriftsatzes), Übers. K 42. [lat.] der Kosinus, -/- oder -se, Zeichen: cos, eine
korrelat, auch: korrelativ, wechselseitig, das Winkelfunktion, Abb. K 56, W 17. [lat. Kw.]
Korrelat, -(e)s/-e, Gegenstand oder Begriff dieKosmetik, -, Schönheitspflege. Eigw. kos- :

einer Wechselbeziehung, die Korrelation, -/-en, metisch, die Kosmetikerin, -/-nen, in der
Wechselbeziehung, korrelativ, korrelat. [lat.] Kosmetik ausgebildete und beruflich tätige weibl.
der Korrepetitor, -s/...'toren, Musiker, der mit Person, das Kosmetikum, -s/...ka, Schönheits-
Opernsängern die Gesangsrollen am Klavier und Körperpflegemittel, [griech.]
einübt. Zeitw.: ich korrepetiere (habe korre- kosmisch, zum Weltall gehörig, kosmo...
petiert) es mit ihm. [lat. Kw.] weit..., Weltraum... das, der Kosmodrom,
der Korrespondent, -en/-en, 1) kaufmännischer -s/-e, sowjetischer Startplatz für Raketen, die
Angestellter für den Briefverkehr. 2) Geschäfts- Kosmogonie. -/...'ni[en, Lehre von der Welt-
freund. 3) auswärtiger Berichterstatter (einer entstehung, die Kosmo
graph ig, -/...'philen,
Zeitung), die Korrespondenz, -/-en, 1) Brief- Weltbeschreibung, die Kosmologie, -/...'gi|en,
wechsel, Briefverkehr. 2) Nachrichtenmaterial Lehre vom im ganzen, der Kosmonaut,
Weltall
für die Presse Korrespondenzbüro, seltener für
: -en/-en, Raumfahrer, Astronaut, die Kosmo-
Nachrichtenagentur, Pressedienst, ich korre- nautik, -, Raumfahrt, Astronautik. ElGW. kos- :

spondiere (habe korrespondiert), 1) mit ihm monautisch, der Kosmopolit, -en/-en, Welt-
(über etwas), stehe in schriftlichem Verkehr. 2) bürger, der Kosmopolitismus, -, das Welt-
zwei Dinge korrespondieren miteinander, ent- bürgertum. Eigw. kosmopolitisch, der Kos-
:

sprechen sich, [lat.] mos, -, Weltall, Weltordnung, das Kosmo-


der Korridor, -s/-e, 1) Gang, Flur, Abb. H 12. tron, auch: ...'tro:n, -s/...'trone oder -s, Kern-
2) ein Gebietsstreifen, der durch fremdes Staats- physik: Gerät zur Beschleunigung geladener
gebiet führt: Luftkorridor, [ital.; um 1700] Teilchen auf höchste Energien, [griech.]
ich korrigiere (habe korrigiert) es, verbessere, der Kossat, -en/-en, Kossäte, -n/-n, niederd. M
berichtige; lese Korrektur, [lat.] Hintersasse, Kätner, [niederd. von: Kotsasse]
die Korrosion, Zernagung, Zerstörung
-/-en, die Kost, -, Ernährung, Essen: K. und Logis,
eines Werkstoffes an der Oberfläche durch che- Unterkunft und Verpflegung er hat dort freie ;

mische oder elektrochemische Vorgänge. Eigw. : K.; leichte, schwere K.; geistige K., U. ich koste
korrosiv. Zeitw.: es korrodiert (hat korro- (habe gekostet), 1) es, prüfe den Geschmack,
diert), [lat.] erfahre, wie es wirkt. 2) es kostet, -* die Kosten.
ich korrumpiere (habe korrumpiert) ihn, be- ich k. es aus, Ü genieße ganz ich habe den Ur- :

steche, verderbe moralisch, korrumpiert, kor- laub ausgekostet, kostfrei, 1) bei freier Ver-
rupt, bestechlich; moralisch verdorben. Hptw.: pflegung. 2) M
niederd. freigebig, der Kost- :

die Korruption, -/-en. [lat.] gänger, -s/-, regelmäßiger, zahlender Essens-


die Korsage ...33, -/-n, versteiftes trägerloses gast, dieKostprobe, 1) kleines Stück zum Ko-
Miederoberteil, [franz.] sten. 2) U Beispiel, der Kostverächter: er ist
der Korsar, -en/-en, 1) Seeräuber, Freibeuter. kein K., ist ein Feinschmecker, Ü Lebensgenie-
2) Seeräuberschiff, [ital.] ßer, [mhd. zu: die Kosten .Aufwand'; kosten
;

der Korse, -n/-n, Bewohner der französischen 1 zu: kiesen]


Insel Korsika. Eigw. korsisch.
: kostal, { die Rippen betreffend, [lat.]
das Korselett, Korsett, -(e)s/-e oder -s, Mieder, der Kostarikaner, -s/-, kostarikanisch, ein-
Schnürleib, [franz.] gedeutscht für: Costaricaner, costaricanisch.
der Korso, -s/-s, 1) Festzug geschmückter Wagen. kostbar, wertvoll, teuer, die Kostbarkeit, -/-en,
2) Prachtstraße. 3) t Wettrennen reiterloser 1) Wertstück. 2) ohne Mz., großer Wert, [von:
Pferde, [ital.] die Kosten]
das Kortege k3r'tc:3(g), -s/-s, t Ehrengeleit, ich koste, 1) -* die Kost. 2) es kostet,-^ die Kosten.
[franz.] die Kosten, Mz., Aufwand an Geld, Gebühren:
der Korund, -(e)s/-e, ein sehr hartes Mineral: Gerichtskosten; das geht auf meine K., die K.
blauer K., Saphir; roter K., Rubin, [ind.] trage ich, das zahle ich; er wird auf seine K.
die Körung, -* ich köre. kommen, befriedigt werden, seine Ausgaben nicht
die Korvette, -/-n, & kleineres Kriegsschiff. bereuen, kostenfrei, kostenlos, ohne Kosten.
der Korvettenkapitän, Marineoffizier im Ma- der Kostenpunkt, die Frage des Preises, der
jorsrang, [franz. -niederl.; 18. Jh.] Bezahlung, der Kostenvoranschlag, Voraus-
der Koryphäe, -n/-n, Chorführer im altgriechi- berechnung der Kosten, es kostet (hat gekostet),
schen Drama, die K., -/-n, hervorragender Fach- 1) eine Summe, hat einen Preis von ...: dieses
mann: er ist eine K. auf dem Gebiet der Mathe- Kleid kostet 90 Mark. 2) mich oder (außer bei
matik, [griech.] Preisangaben) mir etwas, verursacht mir Kosten,
der Kosak, -en/-en, Angehöriger russischer Ausgaben, macht nötig: die Reise kostet mich
Reitertruppen, [turktatar. ,freier Mann, Räuber'] viel Geld; seine Waghalsigkeit kostete ihm oder
die Koschenille ...'nilji, -/-n, 1) Schildlausart, ihn das Leben, kostfrei, der Kostgänger, -* die
die einen roten Farbstoff gibt. 2) ohne Mz., Kost, das Kostgeschäft, Börse: Reportge-
dieser rote Farbstoff, [span. -franz.] schäft), köstlich, 1) wohlschmeckend. 2) herr-
koscher, nach den jüdischen Speisegesetzen er- lich, prächtig. 3) M
Schweiz, auch: kostspielig.
laubt, rein: die Sache scheint mir nicht ganz k., Hptw.: die Köstlichkeit, -/-en. die Kostprobe,
U bedenklich, [jidd.-hebr.; 18. Jh.] -> die Kost, kostspielig, teuer. Hptw.: die
ich kose (habe gekost) mit ihm, 1) führe ein Liebes- Kostspieligkeit, -. [lat. Lw. spätmhd.] ;

gespräch, tausche Zärtlichkeiten. 2) f plaudere das Kostüm, -s/-e, 1) Tracht, Kleidung, Abb.
gemütlich, die Koseform, der Kosename, das T 17. 2)' Damenkleidung aus Rock und Jacke,
Kosewort, Verkleinerungsform eines Eigen- Abb. K 25. 3) Verkleidung: Karnevalskostüm.

368
Kra

die Lenkstange (der Lenker)

der Scheinwerfei
die Rodgabel
die Teleskopfederung
der Motor
das Schutzblech

der Reifen der Motorroller

-der Sattel
die Felge

jckstarter
die Bremstrommel
'die Fußraste der5,änder ..
das Vorderrad das Hinterrad
das Motorrad Kraftrad das Motorfahrrad (dos Mofa)

ich kostümiere (habe kostümiert) ihn, mich, krabbelt) es, M alem., niederd.: kritzle, schreibe
verkleide mit einem Maskenkostüm, [franz. schnell hin. krabb(e)lig, U kitzlig, [niederd.]
ital.] krach!, Ausruf bei polterndem Lärm, dei Krach,
der Kostverächter, -> die Kost. -(e)s/-e oder -s, U auch: 2 e, 1) (polternder) Lärm:
der Kot, -(e)s, 1) Schmutz, aufgeweichte Erde; die Schüler machen in der Pause K. 2) U Streit,
Sinnbild des Gemeinen. 2) Darmausscheidung, Schelte es hat K. gegeben; der Vorstand hat K.
:

Exkremente, [germ.] geschlagen, seine Mißbilligung geäußert zwischen ;

der Kotangens, -/-, Zeichen: cot, eine Winkel- uns hat es K. gegeben, ein Zerwürfnis. 3) M oberd.
funktion, ABB. 56, K
17. [lat.] W Bruch, Knacks die Schüssel hat einen K. 4)
:

der Kotau, -s/-s, früher in China: Verbeugung; U Wirtschaftskrise, Bankrott: Börsenkrach, ich
Demütigung, [chines.] krache (habe gekracht), 1) mich mit ihm, U
die Kote, -/-n, @
gemessene Höhe eines Ge- streite, überwerfe mich. 2) es kracht, knackt,
ländepunktes: Höhenkote, [franz.] zerbricht, macht plötzlichen Lärm, es kracht
die Kote, -/-n, M niederd. Kate, kleines Bauern-
: zusammen , stürzt ein : die Ruine ist zusammen-
haus, [altes Wort für: Haus] gekracht. kräch(e)lig, Schweiz.: alters- M
die Kote, -/-n, Fesselgelenk der Huftiere: Köten- schwach, der Krachen, -s/-, Schweiz. abge- M :

gelenk, Abb. P 10. [niederd.] legener Ort, Dorf im hintersten Tal. der Kra-
der Kötel, -s/-, M
niederd., mitteld.: Mistkugel cher, -s/-, U alter, schwacher Mann, das Kra-
von Schafen und anderen Tieren, [zu: Kot] cherl, -s/-n, österr. MBrauselimonade, die
:

das Kotelett, -(e)s/-s, Rippenstück (von Kalb, Krachmandel, oberd.: M


Knackmandel,
Hammel, Schwein oder Wild), die Koteletten, [germ. Stw.]
Mz., Backenbart, Abb. B 11. [franz.] ich krächze (habe gekrächzt), schreie, spreche
der Köter, -s/-, 1) verächtlich für: Hund. 2) M heiser: die Raben krächzen, [von: krachen]
niederd.: Kätner. [1 mittelniederd. ; 2 zu: Kote, ich kracke (habe gekrackt) es, wandle Mineral- @
Kate] öle, die erst bei hohen Wärmegraden sieden, in
die Koteri.e, -/...'ri|en, Klüngel, Sippschaft, niedrigsiedende um (Benzine), [engl.]
[franz.] die Kracke, -/-n, altes, steifes Pferd, [germ. Stw.]
der Kotflügel, Schutzblech, Abb. K 40, K 41. die Krackung, -/-en, das Krackverfahren,
[zu: Kot] Verfahren zum Kracken, [zu kracken] :

der Kothurn, -s/-e, Bühnenschuh des Altertums, das Krad, -(e)s/ 2 er, kurz für: Kraftrad.
der den Darsteller größer machte; Sinnbild er- kraft seiner, auf Grund, durch: k. seines Wissens,
habenen, steifen Stils, [griech.] die Kraft, -/-e, 1) Fähigkeit, etwas zu bewirken,
ichkotig re (habe kotiert) ein Wertpapier, ä3 lasse Stärke: Körperkräfte; Geisteskraft; Willenskraft;
es an der Börse zu. [franz. zu: Quote] mit aller K., voller K.; er ist wieder bei Kräften,
kotig, schmutzig, kotbedeckt, [zu: Kot] gesund und stark; er ist von Kräften gekommen,
der Kotillon 'kotij), -s/-s, Gesellschaftsspiel in schwach geworden. 2) Physik: Größe, die den
Tanzform, oft als Abschluß des Balles, [franz.] Bewegungszustand eines Körpers ändert: Gleich-
der Kötner, -s/-, Kotsasse, -n/-n, M niederd. gewicht der Kräfte. 3) Gültigkeit: ein Gesetz,
Kätner. eine Verordnung tritt in K., ist in K., wird außer
ich kötte (habe geköttet) ein Tier, M Schweiz.: K. gesetzt; Gesetzeskraft. 4) Arbeitskraft, Mit-
locke, [ahd.] arbeiter: Aushilfskraft gesucht; er ist für die
der Kotten, -s/-, Nebenform von: Kote, Kate. Firma eine wertvolle K. der Kraftausdruck,
der Kött(n)er, -s/-, Kötner. derber, vulgärer Ausdruck, die Kraftbrühe,
die Kotyledonen, Mz., Keimblätter, [griech.]
<$> gehaltvolle Fleischbrühe, die Kraftdroschke,
ich kotze (habe gekotzt), V erbreche mich: das Taxi, der Kräfteverfall, das Nachlassen körper-
istzum Kotzen, V ekelhaft, langweilig, es kotzt licher oder geistiger Kräfte, der Kraftfahrer,
mich an, V ist mir zuwider, [mhd.] jemand, der einen Kraftwagen steuert, das
die Kotze, -l-n, der Kotzen, -s/-, M oberd.: 1) Kraftfahrzeug, Abk.: Kfz., durch Maschinen-
grober Wollstoff, Wolldecke. 2) Wetterüber- kraft bewegtes, nicht an Gleise gebundenes
wurf der Älpler, [ahd.; verwandt mit: Kutte] Landfahrzeug, das Kraftfeld, Raumgebiet, in
die Kotze, -l-n, M
mitteld. Rückentragkorb. : dem Kräfte übertragen werden, kräftig, viel
kp, Zeichen für: Kilopond. Kraft besitzend, stark; fest, derb; heftig. Hptw. :

KPD, Abk. für: Kommunistische Partei Deutsch- die Kräftigkeit, -. ich kräftige (habe gekräftigt)
lands. ihn, mache kräftig: Fleischbrühe kräftigt; er hat
Kr, «o Zeichen für Krypton. : sich im letzten Jahr sehr gekräftigt, ist wider-
der, das Kraal, -s/-e, Kral. standsfähiger als zuvor geworden. Hptw. die :

die Krabbe, -/-n, 1) Gruppe der zehnfüßigen Kräftigung, -/-en. kraftlos, 1) schwach. 2) tl
Krebstiere. 2) U Kind, junges Mädchen. 3) Q ungültig. Hptw. die Kraftlosigkeit, -. die
:

Giebelblume, Abb. K
20, S 73. [zu: Krebs] Kraftprobe, Probe zum Zeichen der Stärke ich :

ich krabb(e)le, 1) (bin gekrabbelt), U klettere, lasse es auf (k)eine K. ankommen, das Kraftrad,
krieche (Kind, Insekt). 2) (habe gekrabbelt) ihn, kurz: Krad, Motorrad, Abb. K 40. der Kraft-
U kitzle, kraule es krabbelt, juckt. 3) (habe ge-
: stoff, Treibstoff für Verbrennungsmotoren.

24 SB 369
Kra

der Dreirad-Pritsdienwagen der Transporter-Kastenwagen der Last(kraft)wagen der Kipper

- das Fahrerhaus die Pritsche

der Kofferraum

die Stoßstange

die Stoßstange

das Kennzeiehenschild das Hinterrad


Ko,flü 9 e!
das Bl.nklichr' der Personenwagen (die Limousine)
der Reifen

das Handschuhfach (geöffnet)


die Armstütze
der Gangschalthebel
der Aschenbecher
der Kofferroumdeckel ,das Deckelschloß
die Steuersäule die Fensterkurbel

\uy Kennzeichenbeleuchfung
die Heckleuchten: das Rücklicht
der Vordersitz rnncni/\ aas Bremspedal
der Boden der Fahrersitz / das Kupplungspedal I
das Blinklicht dos Bremslicht (Stopplicht)
der Rückfahrscheinwerfer
, ,._, .. der Beifahrersitz
der Innenraum die Rückansicht

der Benzinreservekanister die Rotsche

das Getriebe
das Warndreieck die Warn- der Kreuz
die Antriebswelle (Kordanwelle)
Blinklampe Schlüssel
die Antriebsteile
Kraftwagen

kraftstrotzend, voller sichtbarer Stärke; aber: M südd. s 1) Halsteil an der Kleidung, Abb.
: ,

vor Kraft strotzend, kraftvoll, kräftig, der Kraft- K 24, K 25, T 17. 2) Ü Hals, Leben: es geht um
wagen, Kraftfahrzeug mit mehr als zwei Rädern, Kopf und K. 3) bei Tieren: auffällige Federn
Abb. K41. das Kraftwerk, Anlage zur Erzeu- oder Pelz am Hals. Verkl. das Krägelchen, :

gung elektrischer Energie, das Kraftwort, Kräg(e)lein, -s/-. der Kragstein, auskragender
-(e)s/-e oder -er, Kraftausdruck, [ahd.] Tragstein, Abb. H 12. ein Stein kragt aus, vor
die Krage, -/-n, Konsole, der Kragen, -s/- und (hat ausgekragt, vorgekragt), ragt über die Q
370
Kra

Benennung der Fehler Korrigierter Text Korrekturzeichen

Falscher Buchstabe und


falsches Wort Nun muß wenigstens noch ein/AuogangV gemacht wer-
Buchstaben aus anderer
Schrift den, um ver/leichen zu können, ob der Setzer beim
Fehlende Buchstaben
(oder Zeichen) Korrigieren des Satz^ nichts übrgängen ha/ oder nicht
Überflüssiges Wort(Hoch
zeit) und Schriftzeichen neue Fehler entstandery ^ntotanden/iind. Diese ^"Prüfung
Auf dem Kopf stehender
Buchstabe (Fliegenkopf) heißt die Revision. Sie wird meistens mit einer zweiten
Ausgelassene Wörter
(Leiche) aufmerksamen/tanzen verbunden, da einmalige Lesung
Unrichtige Folge der 2 1 3
Wörter
In die Höhe gekommene
j
genug nicht Sicherheit], daß gibt alle Fehler entdeckt 1

|
i

|
123 m_j
Ausschlußstücke, Spieße werden. Alles|Neugefundene|und Stehengebliebene hat
Beschädigte und unreine
#
Buchstaben
Verkehrt stehende Buch-
der Setzer n/n ebenfalls zu berichtigen und <zen zweiten /u. [d
staben und verkehrt ste-
hendes Wort Korrekturbogen in Begleijung saup neu gemachten
Zusammenzurücken und
weiter auseinander zu Probedruckes wieder abzuliefern. Inzw^ischenriatjauch
setzen
In gerade Linie zu bringen der Verfasser in der Regel einen "robedruck zu erhalten,
Ein Wort durch andere
Schrift auszeichnen und und dieser kommt nicht selten voller Änderungen -fett:
Absatz (Alinea)
wiederj Endlich aber muß die Form doch zum Ein-
-

)
Kein Absatz (anhängen)
heben in die Presse oder Maschine fertig wer-
(.

Zu sperren den. Von hier aus geht noch ein sauberer Abdruck an

Nicht zu sperren den Faktor, der nur das äußere Ansehen des Druckes

noch zu mustern und etwaige kleine Schönheitsmängel

vorzunehm e n hat. - Die ausgedruckten und durch


|

Durchschuß fehlt
Waschen mit Lauge von Schwärze gereinigten Formen
Durchschuß fällt weg
gehen in die Setzerei zurück und werden hier in dem

Die Zeile ausrücken Maße, wie die Schrift anderweitig gebraucht wird,

Die Zeile einrücken abgelegt, d. h. wieder in ihre Kästen gelegt.


1

Beispiel einer Korrektur

Unterstützung hinaus, tritt hervor, [frühmhd. die Krakelee, -/-s, eingedeutscht für: Craque-
,Hals'] lee.
ich krähe (habe gekräht), schreie laut, helltönend der Krakowiak, -s/-s, polnischer Tanz im '/«-
und grell: der kleine Kerl krähte vergnügt; der Takt. [nach der Stadt Krakau]
Hahn kräht; kein Hahn kräht danach, Ü niemand der, das Kral, -s/-e, auch: Kraal, kreisförmiges
beachtet es. die Krähe, -/-n, ein Rabenvogel: Dorf afrikanischer Stämme, [niederl.]
eine K. hackt der anderen kein Auge aus, Ü Men- krall, M
niederd. scharf, schneidend, lebhaft,
:

schen gleichen Standes schonen einander, der grell, krallrot, M


niederd. grellrot. :

Krähenfuß, 1) Name einiger Pflanzen. 2) Krä- ich kralle (habe gekrallt), 1) mich an etwas, halte
henfüße, nur Mz., Ü Fältchen in den äußeren mit den Krallen, den Fingern krampfhaft fest.
Augenwinkeln. 3) nur Mz., schlechte Schrift. 2) es, M
niederd. stehle, ich k. an, 1) mich an
:

das Krähennest, J, Ausguck am vordersten etwas, halte mich krampfhaft fest. 2) ihn, U
Mast. Krähwinkel, Sinnbild einer spießbürger- bettele an. die Kralle, -/-n, 1) gebogener, schar-
lichen Kleinstadt, [westgerm. Stw.] fer Zehennagel (der Raubtiere), ABB. 8. 2) V
der Krail, -(e)s/-e, ein Hackgerät, [oberd.] M niederd., oberd.: Koralle; Perle, krallig, mit
rfer Krake, -n/-n, 1) D Seeungeheuer. 2) ein Kopf- Krallen, [zu: mhd. krellen .kratzen']
füßer, Abb. P 20. [norweg. Lw.] der Kram, -(e)s, 1) Habseligkeiten, Siebensachen,
der Krakeel, -s/-e, U zänkischer Lärm, ich kra- Plunder. 2) U Umstände, Angelegenheit es paßt :

keele (habe krakeelt), U streite laut, lärme, der mir nicht in meinen K., stört meine Pläne. 3) M
Krakegier, -s/-, U Streitsucher, Lärmender, Schweiz. Jahrmarkt ; Jahrmarktsgeschenk. 4)
:

[mittelniederd. aus lat.] Lunge, Herz und Gekröse des Schlachtviehs.


tWzkrak(e)le (habe gekrakelt), U schreibe schlecht, Verkl. das Kramchen, -s/-. ich krame (habe
:

unleserlich. ElGW. krak(e)lig. die Krakelfüße,


: gekramt), 1) in etwas, U suche darin, durch-
Mz., U krakelige Schriftzeichen. wühle es ich k. in einem Schubfach. 2)
: Schweiz.: M
24* 371
Kra

das Gegengewicht -
dos Windwerk-
dos Rirzel-
die Laufrolle^ der Turmdrehkran
die Gründung -
der Drehkran Kran (fohrbar)

kaufe ein Jahrmarktsgeschenk, ich k. es aus, U der Kranich, -s/-e, ein großer, hochbeiniger
hole von einer vergessenen Stelle wieder: wir Zugvogel, [westgerm. Stw.; vgl. Kran]
haben alte Erinnerungen ausgekramt, Ü. ich k. es dieKraniologig, -, Schädellehre. ElGW. kranio- :

durch, durchwühle, durchsuche, der Krämer, logisch. die Kraniometrie, -, Schädelmessung.


t: Kramer, -s/-, 1) Kleinhändler. 2) U 'klein- E'lGW. : kraniometrisch. [griech.]
licher, engstirniger Mensch: Krämergeist; Krä- krank (kränker, am kränksten), 1) körperlich,
merseele; Kleinigkeitskrämer, [ahd. .Marktbude'] geistig oder seelisch nicht gesund, gesundheit-
der Krambambuli, -(s)/-(s), £D verschiedene lich beeinträchtigt: magenkrank; gemütskrank;
geistige Getränke, [zu: Kranewit; um 1800] k. vor Sehnsucht, Ü ; er hat sich k. gefühlt, k. ge-
ich kram(m)e (habe gekram(m)t), alem., M meldet; der Arzt hat ihn k. geschrieben; aber: er
frank, f: 1) es, kratze. 2) es kram(m)t sich, feiert k. - hat krankgefeiert, U arbeitet nicht und
krümmt sich, ich k. mich ab, M alem., fränk. f: gibt vor, krank zu sein; wir haben uns krankge-
1) kratze mich (Mensch, Tier). 2) es kram(m)t lacht, U unmäßig gelacht. 2) angeschossen, y
sich ab, windet sich (Weg), die Kramme, -/-n, verwundet: das Reh wurde krankgeschossen.
M niederd. Krampe, Abb. S 5.
: Hptw. Krankheit, -/-en. ich kranke (habe
: die
der Krammet, -s/-s, die Krammetsbeere, M gekrankt) an etwas, bin erkrankt; Ü leide: er
oberd. Wacholder, der Krammetsvogel,
: krankt an übergroßem Mißtrauen, der, die, das
M österr. Wacholderdrossel, [von: Kranawett]
: Kranke, -n/-n, ein -r, eine -, ein -s, kranke
ich krampe (habe gekrampt) es an etwas, befestige Person, kranker Zustand, ich kränke (habe
mit einer Krampe, die Krampe, -/-n, auch: der gekränkt), 1) ihn, verletze seine Gefühle, be-
Krampen, 1) U-förmig gebogener Haken, Abb. leidige ihn. 2) mich, härme mich, bin beleidigt.
A 16, N 1, R 16. 2) Spitzhacke, ich kramp(e)le Hptw.: die Kränkung, -/-en. die Kränke, -,
es an (habe angekrampelt), österr. M
befestige : 1) M oberd.: Krämpfe. 2) U als Verwünschung:
mit einer Krampe, der Krampen, -s/-, die daß dich die K.!
ich kränk(e)le (habe ge-
Krampe, das Kramperl, -s/-(n), M österr.: kränkelt), bin nie völlig gesund, ständig ein
Finger Haken, [zu Krampf]
; : wenig krank, kränkend, beleidigend, verlet-
der Krampf, -(e)s/ 2 e, 1) unwillkürliche starke zend, das Krankenbaus, Gebäude zur Auf-
Muskelzusammenziehung Magenkrampf; Wa- : nahme und ärztlichen Betreuung von Kranken.
denkrampf. 2) ohne Mz., U übertriebenes Getue; die Krankenkasse, Träger der gesetzlichen
lächerlicher Eifer: das ist doch K.! 3) Schweiz. M und privaten Krankenversicherung, krankhaft,
Arbeit, Mühe: ich habe einen K., überaus viele ungesund, durch Krankheit verursacht: sein
Pflichten zu erfüllen. 4) ich reiße einen K., M Ehrgeiz ist schon k. Hptw. die Krankhaftig- :

Schweiz.: tue etwas Unerlaubtes, die Krampf- keit, -. das Krankheitsbild, Symptome, Ver-
ader, { krankhaft erweiterte Blutader, ich lauf einer Krankheit, krankheitshalber, wegen
krampfe (habe gekrampft), 1) Schweiz. M Krankheit, das Krankheitszeichen, Symptom
arbeite eifrig. 2) die Finger um etwas, klammere für eine Krankheit, kränklich, kränkelnd,
mich krampfhaft fest, es krampft sich zusam- schwächlich, [mhd. .hinfällig, schwächlich']
men, verengt sich krampfhaft das Herz krampft : der Kranz, -es^'e, 1) Gewinde aus Blumen oder
sich mir in der Brust zusammen, krampfhaft, Laub, z.B. als Siegerpreis: Lorbeerkranz, als
1) zusammenpressend wie im Krampf. 2) heftig, Kopfschmuck: Brautkranz, Abb. B 51, als Grab-
angestrengt: er mußte krampfhafte Anstrengungen schmuck, Abb. F 37, als Wirtshausschild: wir
machen, krampfig, verkrampft, krampfstil- winden Kränze; er ist in die Kränze gekommen,
lend: ein krampfstillendes Mittel; aber: den M Schweiz. hat einen guten Platz im Turn-
:

Krampf stillend, [westgerm. Stw. zu: krumm] ; oder Schießwettbewerb erreicht; das kommt nicht
der Krampus, -/...pi, f Muskelkrampf, der K., in die Kränze, M
Schweiz. kommt nicht in Be- :

-(ses)/-se, M österr. Begleiter des heiligen Niko-


: tracht. 2) etwas kreisförmig Umgebendes Strah- :

laus in Gestalt eines Teufels. [{ mittellat.; M lenkranz; Haarkranz, Abb. H 1 Radkranz, Abb. ;

mit Kramperln .Klauen' versehen, latinisiert] R 1 Zinnenkranz, Abb. B 62 Rand am Becher,


; ;

der Kran, -(e)s/ e oder -e, 1) Maschine zum Ver-


:;
an der Glocke, Abb. G
31 u. a. 3) kranzförmiger
setzen von Lasten, Abb. 43. 2) niederd. K M Kuchen, Abb. K
52. Verkl.: das Kränzchen,
Hahn, Zapfen: Wasserkran, Abb. B 5. [ältere Kränzlein, -s/-. das Kränzchen, -s/-, regel-
Form von: Kranich] mäßige Zusammenkunft eines geselligen Kreises
der Kranabit, Kranawett, -(e)s, auch: Krane- (Damen): Kaffeekränzchen, ich kränze (habe
wit, Mbayr.: Wacholder, die Kränbeere, M gekränzt), 1) ihn, D bekränze. 2) es, schäle einen ij.

bayr. Preiselbeere, der Kranewit, -(e)s, Krana-


: Ring aus der Rinde heraus, das Kranzgeld,
bit. der Kranewitter, -s/-, bayr. Wacholder- M : Deflorationsanspruch der unbescholtenen Braut.
branntwein, [ahd.; zu: Kranich] die Kranzjungfer, Brautjungfer, die Kranz-
der Krangel, -s/-n, M
Schweiz. Verschlingung. : naht, Schädelnaht, Abb. S 11. [ahd.]
ein Schiff krängt (hat gekrängt), J, neigt sich auf der Kräpfel, M
oberd., Krapfen, -s/-, in Fett
die Seite. Hptw.: die Krängung, -. [niederd.] gebackener (gefüllter) Kuchenteigballen, Ber-
kranial, [ auf den Schädel bezüglich, [lat.] linerPfannkuchen, Abb. 52. [ahd. .Haken'] K
372
Kre
derKrapp, -(e)s, Färberröte, eine gelb blühende derKraut, -(e)s/-, M niederd. Krabbe, Garnele. :

Farbpflanze mit hellblutroter Wurzel: Krapp- dasKraut, -(e)s/ 2 er, 1) Gewächs mit nicht ver-
farbstoff; das Krapprot. [niederl.] holzendem Stengel; allgemein: Blätter, grüne
der Kräppel, -s/-, M
mitteld., das Krappelchen, Pflanze, z. B. Suppenkraut: eine Pflanze schießt
-s/-, /vi ostmitteld. : Krapfen, Abb. 52. K insK., treibt zuviel Blätter; hier sieht es aus wie
ich krasme (bin gekrasmet), Schweiz.: M K. und Rüben, Ü unordentlich. 2) ohne Mz.,
krieche, klettere. Kopfkohl. 3) kurz für: Heilkraut: Kräutertee;
kraß (krasser, am krassesten), unerhört, in hohem gegen den Tod ist kein K. gewachsen. 4) ohne Mz.,
Grade: eine krasse Lüge, Gemeinheit; ein krasser M rhein. dick eingekochter Saft Apfelkraut.
: :

Fuchs, £D Verbindungsstudent im ersten Se- 5) ohne Mz., oberd. M


Sauerkraut; Spinat; :

mester. Hptw. die Kraßheit, -. [lat. Lw.]


: Mangold. 6) Ü Tabak. Verkl. das Kräutchen, :

der Krater, -s/-, 1) Vulkantrichter, Abb. B 20. Kräutlein, -s/-. der Krauter, -s/-, U alter
2) trichterförmige Aushöhlung, der Krater, Sonderling, der Kraut(e)rer, -s/-, alem.: M
-s/-e, altgriechisches Gefäß zum Mischen von Pfuscher, das Kräutergewölbe, mitteld.: M
Wein mit Wasser, [griech.] Drogenhandlung, das KräUticht, -s, f Kraut-
das, der Kratt, -(e)s/-e, M
niederd. Gestrüpp, be- : blätter,krautig, krautartig, der Krautjunker,
sonders von Eiche: Krattbusch, Krüppelholz. U verbauerter Landedelmann, der Kräutler,
der Kratte, -n/-n, Kräften, -s/-, südwestd.: M -s/-, M wien.: Gemüsehändler, [ahd.]
Korb, besonders tiefer, enger Beerenkorb; der Krawall, -s/-e, Aufruhr, Unruhe, Lärm,
Rückenkorb. [germ. Stw.] Streit, [von bayr. grebell ,Lärm'; um 1830]
der Krattel, -s, M
mittelfränk. Dünkel. : der Krawat, -en/-en, M österr. Kroate. :

die Kratzbürste, 1) Drahtbürste, harte Bürste. die Krawatte, -/-n, 1) Schlips, Halstuch, Selbst-
2) U widerspenstige Person, kratzbürstig, Ü binder, Abb. K
24. 2) (unerlaubter) Ringergriff.
widerspenstig, unliebenswürdig. Hptw. die : die Krawattennadel,Abb. 1. [franz. N
Kratzbürstigkeit, -. [zu: kratzen] ,Halstuch der Kroaten'; 17. Jh.]
ich kratze (habe gekratzt), 1) mich, ihn, es; auf, die Krawegl, -/-en, f großes Lastschiff, der
an, in etwas, schabe mit einem rauhen oder Krawe.elbau, eine Bauweise für Holzboote.
spitzen Gerät oder mit den Fingernägeln, ritze Eigw. krawgelgebaut. [von: Karavelle]
:

leicht: er kratzte sich hinterm Ohr, eine Be- die Kraxe, -/-n, M bayr., österr.: Korb, Trag-
wegung, wenn man bedenklich ist oder etwas gestell, ich krax(e)le (habe, bin gekraxelt), U
vergessen hat. 2) erzeuge Geräusche wie ein klettere. Hptw. die Kraxelej, -/-en. der Krax-
:

kratzender Gegenstand: die Feder kratzt, gleitet ler, -s/-, U Kletterer. [Kraxe zu: Krätze ,Korb';
nicht, reibt hörbar. 3) das kratzt mich nicht, U kraxeln: österr.]
ärgert mich nicht, stört mich nicht, ich k. ab, die Kräze, -/-n, M
Schweiz.: 1) Tragkorb. 2)
1) es, entferne durch Schaben. 2) (er ist abge- elende Hütte, [zu: Krätze ,Korb']
kratzt), V sterbe, ich k. auf, 1) es, mache durch die Kreation, -/-en, 1) Schöpfung. 2) Gestaltung
Kratzen wund. 2) er ist aufgekratzt, U fröhlich, (einer Rolle, eines modischen Kleidungsstückes).
munter, ich k. aus, 1) es, reiße mit den Nägeln kreativ, schöpferisch, die Kreatur, -/-en, 1)
heraus: ich könnte ihr vor Wut die Augen aus- Geschöpf, Lebewesen, besonders der Mensch
kratzen. 2) es, säubere, leere gründlich: das Kind gegenüber Gott. 2) Günstling. 3) verächtlicher,
will die Schüssel auskratzen. 3) (bin ausgekratzt), willenloserMensch, kreatürlich, dem leben-
U reiße aus, entfliehe, ich k. mich bei ihm ein, digen Geschöpf gemäß, naturhaft, [lat.]
U mache mich beliebt, ich k. es zusammen, der Krebs, -es/-e, 1) Krustentier, Angehöriger
scharre, sammle eifrig, [ahd.] einer Klasse der Gliederfüßer; Sinnbild des
die Kratze, -/-n, Werkzeug zum Scharren, Rückschritts,da sich Krebse bisweilen rück-
Kratzen, Abb. B 21. die Krätze, -, 1) durch Mil- wärts bewegen: viele Krebse färben sich beim
ben hervorgerufene Hautkrankheit. 2) eine Pflan- Kochen rot. 2) $ eine bösartige Geschwulst.
zenkrankheit. 3) C> metallhaltiger Abfall. 4) Mz. 3) ohne Mz. ein Sternbild des Tierkreises, Übers.
,

-n, M südd. Korb, das Kratzeisen, 1) Schuh-


: A 22, Abb. S 71. 4) Teil der Rüstung, Abb. R 33.
reiniger, Abb. H
12. 2) ein Maurergerät, ich ich krebse (habe gekrebst du krebs(es)t), 1) fange ;

kratz(e)le (habe gekratzelt), Schweiz.: krit- M Krebse. 2) Ü klettere mühsam; rackere mich ab.
Kratzer, -s/-, 1) Kratzspur, Schramme.
zele, der 3) MSchweiz. weiche zurück, der Krebsgang,
:

2) Name von löffelartigen Geräten. 3) ein Wurm. Rückschritt, der Krebsschaden, Ü schlimmes,
der Krätzer, -s/-, 1) saurer Wein. 2) junger, eingewurzeltes Übel, [westgerm.]
süßer Tiroler Rotwein, der Kratzfuß, U über- die Kredenz, -/-en, Anrichte, ich kredenze (habe
trieben höfliche Verbeugung, kratzig, U rauh, kredenzt) ihm einen Trunk, D bringe dar. [ital.]
widerhaarig, krätzig, krätzekrank, [von kratzen; das Kredit, -s/-s, Überschrift der Habenseite in
Krätze ,Korb' von: Kratte] Geschäftsbüchern, der Kredit, -(e)s/-e, 1) Ver-
ich krauche (bin gekraucht), M
mitteld.: krieche. trauenswürdigkeit eines Schuldners er genießt :

ich kr^ye (habe gekraut) ihn, es, liebkose durch bei mir K. 2) Darlehen die Bank gab ihm einen K.;
:

leichtes Kratzen mit gekrümmten Fingern, der er mußte einen K. aufnehmen. 3) Schweiz. Be- M :

Kräyel, -s/-, Hackgabel mit Kratzzinken, ich willigung an eine Behörde, Geld für einen be-
krau(e)le (habe gekrau(e)lt) ihn, es, kraue sanft. stimmten Zweck auszugeben: Straßenkredit,
kraul, J, glatt, [wohl zu kratzen] : ich kreditiere (habe kreditiert), 1) ihm, gebe
das Kraul, -(s), schnelle Schwimmart: Kraulstil. Kredit. 2) es ihm, schreibe es ihm gut. das Kre-
Zeitw. : ich kraule (bin, habe gekrault), [engl, ditiv, -s/-e, Beglaubigungsschreiben, Vollmacht.
crawl] der Kreditor, -s/...'toren, Gläubiger, das Kredo,
ichkraule (habe gekrault) ihn, es, krauele. -s,eingedeutscht für: Credo, [ital. -lat.]
kraus, 1) kurz geringelt, wollig, lockig (Haar). 2) der, das Kreet, -s/-, die K., -/-, niederd.: M
gerunzelt (Stirn). 3) Ü wirr, ungeordnet, ab- Schimpfwort (eigtl. Kröte), ich kre^te (habe
sonderlich: krause Gedanken. 4) linksherum ge- gekreetet), M
niederd. suche Streit, kreetsch,:

strickt (Masche), ich krause (habe gekraust) es, M niederd.: abscheulich.


mache kraus, die Krause, -/-n, 1) gefältelter kregel, M
niederd., mitteld.: munter, rüstig, [zu:
Kragen, Falbel: Halskrause. 2) (künstliche) Krieg]
Kräuselung des Haares, Dauerwelle: Dauer- die Krehm, -/-e, M
mittelfränk. Mutterschwein. :

krause, ich kräus(e)le (habe gekräuselt) es, lege die Krejde, -/-n, 1) erdiger, weiß färbender Kalk-
in feine Falten oder Wellen: sie läßt sich die stein, als Schreibstift auf Tafeln, früher für
Haare kräuseln; die vom Wind gekräuselte Ober- Zechschulden, daher: ich stehe bei ihm tief in der
fläche des Sees. Hptw. die Kräus(e)lung, -. der
: K., Ü habe viel Schulden. 2) Übers. E 11. @
Krauskopf, 1) U Person mit krausem Haar. 2) 3) M ostniederd. : Mus; Schlacke, ich krejde es
ein Bohrer, Abb. B 45, T 12. [mhd.] ihm an (habe angekreidet), 1) t schreibe in seine

373
Kre
die Kreislinie (die Peripherie) die Sekante die Tangente ,der Kreis
H,p v

Kreisfläche die Sehne^


der Bogen^
/ Umfangswinkel^j
der Mittelpunkt
(das Zentrum) «^

der Mittelpunktswinkel

der Durchmesser der Halbmesser der Kreisabschnitt der Kreis- der Tanzkreisel x
(der Diameter) (der Radius) (das Segment) ausschnitt
cler Sektor! Kreisel
Kreis

Schuldrechnung. 2) U trage nach, kreidebleich, rolle hoch, schlage um: mit aufgekrempelten
krejdeweiß, sehr bleich, totenblaß, die Kreide- Ärmeln, ich k. es, ihn um, verändere von Grund
zeichnung, Zeichnung mit schwarzer oder far- auf (wie man ein altes Kleidungsstück durch
biger Kreide, krejdig, 1) weiß wie Kreide. 2) Wenden erneuert), [von: Krampe]
mit Kreide beschmiert, [lat. Lw.] der Krempel, -s, U Trödel, Kram: weg mit dem
ich krellgre (habe kreiert), 1) es, erschaffe, bringe ganzen K.! der Krempler, -s/-, M oberd.:
in Mode. 2) es, Theater: spiele eine Rolle als Kleinhändler, [von ital. comprare .kaufen']
erster. 3) ihn, kath. Kirche: ernenne zum Kar- der Krempziegel, eine Art Dachziegel, Abb. D 2.
dinal, [franz.] [zu: Krempe]
der Kreis, -es/-e, 1)A geschlossene ebene Kurve, der Kremser, -s/-, früher: vielsitziger, offener,
deren Punkte alle den gleichen Abstand von von Pferden gezogener Mietwagen mit Verdeck.
einem festen Punkt, dem Mittelpunkt, haben, [Berliner Unternehmer, 1825]
Abb. K 44 jeder Schnitt durch eine Kugel ist ein
: das Kremser Weiß, - -(es), Bleiweiß, [nach der
K.; allgemein: geschlossene rundliche Linie: österr. Stadt Krems]
wir sitzen im K. 2) Bereich, Bezirk: Wirkungs- der Kren, -(e)s, M österr.: Meerrettich: er muß
kreis. 3) kleinster Verwaltungsbezirk über den seinen K. dazugeben, ungefragt seine unwichtige
Gemeinden: Landkreis. 4) Gruppe von etwas Meinung äußern; er ist der K., das Opfer
lose Zusammenhängendem : Sagenkreis. 5) Grup- einer Intrige, eines Falschspiels, [mhd. aus slaw.]
pe von Menschen mit gemeinsamen Interessen: der Krengel, -s/-, Nebenform von: Kringel, ich
Freundeskreis; Bastelkreis, die Krejsbahn, im kreng(e)le mich (habe mich gekrengelt), drehe
Idealfall kreisförmige Umlaufbahn eines Sa- mich, drücke mich herum, [von: kringeln]
telliten um die Erde, ich krejse (habe, bin ge- ein Schiff krengt (hat gekrengt), krängt.
kreist) um etwas, gehe, bewege mich im Kreis ihre : der Kreole, -n/-n, 1) weißer K., reinrassiger Nach-
Gedanken kreisten nur um ihn, Ü. ich k. ihn ein komme europäischer Kolonisten in Latein-
(habe eingekreist), umstelle, schließe ein. der amerika. 2) schwarzer K., in Südamerika ge-
Krejser, -s/-, V
Jäger, der bei frisch gefallenem borener Neger, [span.]
Schnee Wild aufspürt, kreisförmig, einem Kreis das Kreosot, -(e)s, ölige, stark riechende Flüssig-
ähnlich, krejsfrei, auf eine größere Stadt be- keit aus Buchenholzteer, [griech. Kw.]
züglich, die keinem Landkreis angehört: kreis- ich krepiere (bin krepiert), 1) V sterbe, verende,
freie Städte, der Krejslauf, 1) Geschehniskette, verrecke (Mensch, Tier). 2) ein Geschoß krepiert,
die dort endet, wo sie angefangen hatte. 2) { platzt, birst, das Krepigrl, -s/-n, österr.: M
Blutkreislauf: Kreislaufstörungen, krejsrund. magerer Mensch, [ital. aus lat.]
rund wie ein Kreis, die Krejssäge, 1) drehbares die Krepis, -, Abb. S 9, T 7. [griech.]
Sägeblatt, Maschine damit, Abb. S 1. 2) U die Krepitation, -/-en, f knirschendes Reiben,
Strohhut, Abb. H
31. [ahd. krizzon .einritzen'] [lat.]
ich krejsche (kreischte, habe gekreischt; f> noch der Krepon Kreppgewebe, der
...'p5:, -s/-s, ein
M südwestd. krisch, habe gekrischen), gebe
: Krepp, -s/-s oder -e, leichtes Woll- oder Seiden-
schrille, gellende, quietschende Laute von mir: gewebe von gekräuselter Oberfläche. Vgl. Crepe.
die Kinder kreischen auf der Achterbahn; die Tür das Kreppapier, Papier mit welliger Ober-
kreischt in der Angel, [mhd.; zu: kreißen] fläche; vgl. Silbentrennung, Übers. S 53. ich
der Krejsel, -s/-, 1) um eine Achse drehbarer, kreppe (habe gekreppt) es, kräusele kreppartig.
meist symmetrischer Körper, Spielzeug oder die Kreppsohle, dicke Gummisohle, [franz.]
technische Vorrichtung, Abb. 44. 2) Ü kreis- K der Kreppel, -s/-, Nebenform von: Kräppel.
förmig geregelter Verkehr: Verkehrskreisel, ich das Krescendo kre'fendo, -s/-s oder ...di, einge-
krejs(e)le (habe gekreiselt), 1) spiele mit einem deutscht für: Crescendo.
Kreisel, Abb. S 56. 2) es kreiselt, dreht sich ich kresme (bin gekresmet), M alem. : krieche;
ständig um
sich selbst, [mhd.] klettere.
der Krejser usw., die Krejssäge, -*- der Kreis. kreß, orangefarben, das Kreß, -, das Orange,
der Krejßsaal, Entbindungsraum in Kranken- [nach der Kapuzinerkresse]
häusern, eine Frau kreißt (hat gekreißt), liegt die Kresse, -/-n, Name verschiedener Salat- und
in den Wehen die Kreißende, [mhd. verwandt
: ; Gewürzpflanzen, der Kreßling, -s/-e, 1) ein
mit: kreischen] Fisch. 2) Name mehrerer Blätterpilze, [ahd.]
die Krekel,
-/-n, M
ostniederd.: wilde Pflaume. Kreszentia, Kreszenz, weibl. Vornamen, die
ich kreile (habe gekrellt), M
niederd.: 1) es, drehe, Kreszenz, -/-en, Wachstum, Herkunft (Wein),
drehe auf. 2) mich, ziere mich, der Krellschuß, [lat. ; vgl. Crescentia]
V Streifschuß, der nur für Augenblicke lähmt. kretazeisch, kretazisch, zur Kreideforma- @
die Krem, -/-s, U auch: der K., -s/-e, einge- tion gehörend, [lat.]
deutscht für: Creme. die Krete, -/-n, M Schweiz. Gipfelkammlinie. :

die Kremation, -/-en, t Einäscherung, das Kre- der Kreter, -s/-, Bewohner der griechischen Insel
matorium, -s/...ri|en, Feuerbestattungsanlage, Kreta. Eigw. kretisch. :

Abb.F 37. [lat.] Krethi und Plethi, U gemischte Gesellschaft.


die Krempe, -/-n, 1) Hutrand, Abb. H 31. 2) M [Kreter und Philister in Davids Leibwache]
oberd. Krampe, die Krempel, -/-n, Spinnerei:
: der Kretin ...'te:, -s/-s,mißgestalteter Schwach-
Maschine zur Auflösung der Faserbüschel in sinniger. ElGW. kretinartig,
: kretinoid.
Fasern, ich kremp(e)le (habe gekrempelt) es, Hptw. : der Kretinismus, -. [franz.]
bearbeite auf der Krempel, ich k. es auf, hoch, kretisch, -> der Kreter.

374
Kri

das das russische das das das griechisch


^*N ^~ der Nagel
lateinische Kreuz Kreuz Doppelkreuz Krückenkreuz Ki der Körper ^~J_l_ dle S e,tenwunde
(der Corpus)

das Suppedaneun
das Andreaskreuz päpstliche Kreuz
Kreuz Kreuzgang Kreuzigung

die,der Kretonne kre'ton, -j-s, auch: Cretonne, 2) seefähiges Sportfahrzeug,Abb. S 48. 3) ehe-
ein Baumwollstoff, [franz.] malige Münze, das Kreuzeszeichen, Kreuz-
der Kret schäm, Kret schem, -s/-e, ost- M zeichen, der Kreuzfahrer, Teilnehmer an einem
mitteld. Wirtshaus, der Kretschmar Kretsch-
: , Kreuzzug. die Krejjzfahrt, 1) Kreuzzug. 2)
mer, -s/-, M
ostmitteld. Wirt, [wend.] : Urlaubsreise mit Schiff: Mittelmeerkreuzfahrt.
du kreuchst, er kreucht, alte Nebenformen von: kreuzfidel, U sehr fidel, der Kreuzgang, 1)
kriechst, kriecht: alles, was da kreucht und Abb. K 28, K 45. 2) Ü Bittgang, ich krejj-
fleugt, alle Lebewesen, [vgl. es fleugt] zige (habe gekreuzigt) ihn, schlage ans Kreuz.
das Kreuz, -es/-e, 1) zwei sich rechtwinklig, Hptw.: die Kreuzigung, -/-en, Abb. K 45.
seltener schräg schneidende Balken und das ent- der Kreuzkopf, Gelenk zwischen Kolben- und
sprechende Zeichen, Abb. 45: über K., sich K Pleuelstange, Abb. D 4. das Kreuzköpfel,
überschneidend durch Christi Kreuzestod Sinn-
; -s/-, M österr. gescheiter Mensch, die Krejjz-
:

bild des christlichen Glaubens: der Katholik otter, eine Giftschlange, der Kreuzritter, an
schlägt das K., macht mit der Hand das Zeichen einem Kreuzzug teilnehmender Ritter, der
des Kreuzes, bekreuzigt sich; verbreitete Form Kreuzstich, Abb. H 7. kreuz und quer, planlos
des Grabmals, daher Zeichen für: gestorben hin und her; aber: in die Kreuz und Quere, die
oder: veraltet; Abzeichen vieler gemeinnütziger Kreuzung, -/-en, 1) Überschneidung zweier
Einrichtungen: das Rote K., das Blaue K.; Geraden: Straßenkreuzung, Abb. S 76. 2) Ras-
Zeichen vieler Orden und Auszeichnungen: das senvermischung, das Kreuzverhör, Verneh-
Eiserne K.; das K. des Südens, ein Sternbild der mung von Zeugen durch Staatsanwalt oder Ver-
südlichen Halbkugel; Unterschrift der Schreib- teidiger, der KreLjzweg, 1) Kreuzungsstelle von
unkundigen: er setzte drei Kreuze unter das Wegen: er steht am K., Ü vor einer schicksalhaf-
Schriftstück; ich mache drei Kreuze hinter ihm, ten Entscheidung. 2) Christi Leidensweg vom
U bin froh, ihn losgeworden zu sein; er will Palast des Pilatus bis Golgatha, kreuzweise,
nicht zu Kreuze kriechen, Ü nachgeben, sich über Kreuz, gekreuzt, das Kreuzworträtsel,
fügen. 2) der hinteren Kreuzbeinhöhe ent- Übers. R6. das Kreuzzeichen, das mit der
sprechende Körpergegend, Abb. 12, P 10. M (rechten) Hand gemachte Zeichen des Kreuzes.
3) altes Hinrichtungsgerät in Kreuzesform: der Kre.uzzug, im MA.: Kriegszug zur Erobe-
Christus wurde ans K. geschlagen. 4) Ü Kummer, rung Jerusalems und zur Ausbreitung des katho-
Leid, Mühsal: er nimmt sein K. auf sich, erträgt lischen Glaubens, [ahd. aus lat. crux]
sein schweres Schicksal geduldig; es ist ein K. die Krevette, -/-n, eine Garnelenart. [franz.]
mit ihm, U schwierig, lästig, ärgerlich. 5) J Er- 1

die Kribbe, -/-n, Mniederd. Buhne. :

höhungszeichen, Abb. N 9. 6) Kartenfarbe, Treff, kribb(e)lig, U ungeduldig, gereizt: ich bin heute
Abb. S 57. 7) ein Mauerverband, Abb. B 13. das k.; das lange Warten macht mich k. die Kribbel-
Kreuzbein, Knochen, der die hintere Wand des krankheit, Kriebelkrankheit. die Kribbel-
Beckens bildet, Abb. M 12. die Kreuzblume, 1) mücke, Kriebelmücke, es kribbelt (hat ge-
eine Pflanzengattung. 2) Q steinerne Bekrönung kribbelt), 1) juckt, prickelt: es k. mir in der Nase,
von Turmspitzen u. a. Baugliedern im go- gleich muß ich niesen; mein Fuß kribbelt, er ist
tischen Stil, Abb. K 20. der Kreuzblütler, -s/-, mir eingeschlafen. 2) wimmelt, [zu: krabbeln]
eine Pflanzenfamilie, vgl. Abb. B 42, F 38. der Kribel, -s/-, MSchweiz.: Ritzer; Gekritzel.
ich kreyze (habe gekreuzt), 1) es, lege über der, das Kribs krabs, -, Kauderwelsch; Durch-
Kreuz: er kreuzte die Arme; sie werden die einander, [wohl zu: krabbeln]
Degen kreuzen, fechten. 2) zwei Züge kreuzen das Krickel, -s/-(n), Gehörn der Gemse, das
sich, fahren in entgegengesetzter Richtung Krickelwild, Gamswild. [zu: Krücke]
aneinander vorbei. 3) sie kreuzen sich, über- ich krick(e)le (habe gekrickelt), U 1) schreibe
schneiden, durchschneiden sich (Straßen, Bahn- schlecht, kritzele. 2) streite, bin zänkisch. Eigw. :

linien): unsere Briefe haben sich gekreuzt, wir krick(e)lig. Hptw.: die Krickelej, -. das
haben zur gleichen Zeit geschrieben. 4) sie, 4> © Krickelkrakel, -s/-, U schlechte Schrift, un-
lasse Eltern von verschiedener Rasse, Art, Gat- leserlich Geschriebenes, [zu: Krach]
tung miteinander Nachkommenschaft erzeugen. die Krickente, auch: Kriekente, kleine Entenart.
5) (bin gekreuzt), £ segele im Zickzack gegen [niederd.]
den Wind fahre hin und her die Flotte kreuzte
; : das Kricket, -s/-s, englisches Schlagballspiel, Abb.
vor Helgoland, ich k. es an, bezeichne mit einem K 48. [engl.]
Kreuz als Merkzeichen, ich k. auf (bin aufge- die Krida, -/...den, in Österreich: Konkursver-
kreuzt), 1) A kreuze. 2) bei ihm, U besuche ihn brechen, Konkursvergehen, [ital.]
überraschend, ich k. es durch, streiche kreuz- die Kriebelkrankheit, Vergiftung durch Mutter-
weise durch: ich habe das Wort durchgekreuzt; korn, die Kriebelmücke, fliegenähnlicher Zwei-
vgl. ich durchkreuze, der Krejjzer, -s/-, 1) flügler, eskribbelt (hat gekriebelt), Nebenform
schnelles, gepanzertes Kriegsschiff, Abb. 46. K von: kribbelt.

375
Kri

das Radar

die Leitantenne die Leitantenne

der Schornstein
dos Artil •Leitgerät.

der Flok-Turm
die Schanze Y^^ ^ 1
I J^- _ ±jr^
das Heck / wT^~Ö=U^SB3
der Kreuze

das Torpedoroh
der Fahrstuhl
die Wasserbombe \

das Torpedoschnellboot

dos Radar -£ der Elektroniken

der Antennenmast --T l

dasAnflug-Londerada r
^ ^^ L^ .

1
die Kennungs-
Lnummer
T- Antennenmast I

die Laufbrucke

SBHI

der Flugzeugträger der Bordkran das Hallendeck

Kriegsschiff

</ie Krieche, -/-n, eine kleinfrüchtige Pflaumen- Schularbeiten aufgekriegt. 2) kann es aufessen,
form, [mhd.] öffnen, ich k. ihn (d)ran, U bringe ihn zum Ar-
ich kröche (kroch, bin gekrochen), 1) bewege beiten, ich k. es fertig, U es ist mir zuzutrauen:
mich dicht am Boden, auf dem Bauch lie- er hat schon ganz andere Sachen fertiggekriegt!
gend: Schlangen, Würmer kriechen. 2) Ü ich k. es heraus, U ermittle, erfahre, ich k. ihn
schmeichle unterwürfig: er kriecht vor allen herum, U überrede, [von: Krieg]
Einflußreichen; er kriecht zu Kreuze, unterwirft der Krieger usw., der Kriegsversehrte, -> der
sich. Tiere kriechen aus, verlassen die Eihülle. Krieg.
der Kriecher, -s/-, U unterwürfiger Schmeich- die Krieke, -/-n, Kriekente, Krickente.
ler. Eigw. kriecherisch, die Kriechspur, zu-
: Kriemhild. weibl. Vorname, [ahd. ,die Kämpfe-
sätzliche Fahrbahn für langsame Fahrzeuge, das rin im Helm']
Kriechtier, Reptil, eine Klasse der Wirbeltiere, das Kri(e)s, -es, M
alem.: Reiser vom Nadelholz.
[ahd.] ich krigsche (habe gekriescht), M nordd.
der Krieg, -(e)s/-e, 1) bewaffnete Auseinander- kreische.
setzung (zwischen zwei Staaten): die Regierung kries(e)lig, M ostniederd. schwindlig, der KrJe-
:

erklärte dem Nachbarstaat den K. 2) Ü zäher selwind, Wasserhose auf der Ostsee.
Kampf, andauernde Feindseligkeit; Schweiz.: M das Kriesi, -s/-, M Schweiz.: (wilde) Kirsche.
Rechtsstreit, ich kriege (habe gekriegt), 1) t der Krigsileich, -(s), M Schweiz.: Kirschernte.
führe Krieg. 2) -» ich kriege, der Kri,eger, -s/-, krieslig, krieselig.
Soldat, Kämpfer, kriegerisch, 1) streitlustig, ich krietsche (habe gekrietscht), M mitteld.
streitbar. 2) auf den Krieg bezüglich: kriege- kreische.
rische Verwicklungen, kriegführend: die krieg- der Krig watsch, -(s)/-e, M ostmitteld. kleiner :

führenden Staaten; aber: einen langen Krieg Krüppel, mißgestalteter kleiner Kerl, [poln.]
führend, die Kriegführung, Strategie und Tak- der Krimi, -s/-s, U Kriminalroman, Kriminal-
tik eines Krieges, das Kriegsbeil: wir wollen stück, kriminal, strafrechtlich, das Kriminal,
das K. begraben, Ü uns versöhnen, die Kriegs- -s/-e, M österr. Strafanstalt, Zuchthaus, der
:

dienstverweigerung, Verweigerung von Wehr- Kriminalbeamte, nicht uniformierter Polizei-


pflicht und Kriegsdienst, die Kriegsflagge, das beamter zur Aufklärung von Straftaten, der
staatliche Hoheitszeichen auf Kriegsschiffen, der Kriminale, -n/-n, ein -r, U Kriminalbeamter.
Kriegsfuß: wir leben auf K. miteinander, der Kriminalist, -en/-en, 1) Kriminalbeamter.
Ü in ständigem Zwist, der Kriegsschauplatz, 2) Strafrechtslehrer, die Kriminalistik, -, Lehre
Kampfgebiet, das Kriegsschiff, bewaffnetes vom Verbrechen und den Mitteln zu seiner Be-
Schiff der Seestreitkräfte, Abb. K 46. der kämpfung und Verhütung. Eigw. kriminali-
:

Kriegsversehrte, jemand, der im Kriegsdienst stisch, die Kriminalität, -, Häufigkeit von Ver-
eine dauernde gesundheitliche Schädigung er- brechen und Gesetzesübertretungen, die Kri-
litten hat. [ahd. , Hartnäckigkeit'] minalpolizei, U kurz: Kripo, Teil der Polizei
ich kriege (habe gekriegt), U 1) es, ihn, bekomme, zur Aufklärung und Verhinderung von Straf-
erhalte: ich habe heute Post gekriegt; sie kriegt taten, der Kriminalprozeß, t Strafprozeß, der
ein Kind; sie haben sich gekriegt, geheiratet. 2) Kriminalroman, Roman um ein Verbrechen
ihn, erwische : du darfst dich nicht kriegen lassen! und seine Aufdeckung, das Kriminalstück,
3) -> der Krieg, ich k. etwas ab, U 1) bekomme Schauspiel, Fernsehspiel um ein Verbrechen
einen Anteil. 2) Ü erhalte Schläge, ich k. es auf, und seine Aufklärung, kriminell, strafbar, ver-
U 1) erhalte als Aufgabe: wir haben heute keine brecherisch, der, die Kriminelle, -n/-n, ein -r,

376
Kro

<£^

der trikline Kristall die Kombination dreier Kristallformen die orientierte Verwachsung der monokline Kristall
(Würfel, Oktaeder und Rhombendodekaeder) zweier Kristalle (Zwillingskristall)
Kro

die Hirten

die Futterkrippen
die Herde
das Jesuskind
Krippe

Krokodilstränen, Mz., Ü erheuchelte Tränen Kronleuchter, Abb. L 9. der Kronprinz,


(da das Krokodil nach alter Sage durch Jammern Thronerbe, Thronfolger, dieKronsbeere, M
seine Opfer anlockt), [griech.] niederd.: Preiselbeere, die Krönungsinsigni-
der Krokus, -/- oder -se, zu den Schwertlilien- en, Mz., Abb. 49. der K Kronzeuge, Haupt-
gewächsen gehörende Pflanze, [lat. -griech.] zeuge; in Englandund Amerika: Mittäter, der
kroll, kroll, M
rheinfränk. kraus, ich krolle,
: gegen Zusicherung von Straflosigkeit als Be-
krolle (habe gekrollt, gekrollt) es, rheinfränk. M lastungszeuge auftritt, [lat.Lw.; ahd.]
kräusele, rolle, die Krolle, -/-n, rheinfränk. M der Kronide, -n, Kronion, Beiname des Zeus
Locke, die Krollerbse, M
rheinfränk. unzer- : [,Sohn des Kronos']. Kronos, griechische Gott-
kleinerte gelbe Erbse, das Krollhaar, rhein- M heit, ein seine eigenen Kinder verschlingender
fränk. Krüllhaar. kröüig,
: M
rheinfränk. kraus, : Titan.
[zu: kraus] der Kröpel, -s/-, M
niederd.: Krüppel; grobes
ich kröm(e)le (habe gekröm(e)let) es, M Schweiz. Scheltwort, ich kröp(e)le (bin gekröpelt), M
kaufe ein. niederd. krieche mühsam.
:

die Krone, Zeichen fürstlicher Würde,


-/-n, 1) der Kropf, -es/^e, 1) { von einer Vergrößerung
ursprünglich nur ein Stirnreif, Abb. 49; K der Schilddrüse herrührende Anschwellung an
ein hoher Kopfschmuck, Kranz der Braut; der vorderen Seite des Halses. 2) ^J Erweiterung
Sinnbild des Höchsten und Besten: die K. der der Speiseröhre bei manchen Vögeln zur Vor-
Schöpfung. 2) Wipfel des Baumes: Baumkrone, verdauung. 3) §> Name von Pflanzenkrankheiten.
Abb. B 15. 3) die nichtgrünen Blütenblätter: 4) recht- oder stumpfwinklig geknickter Ab-
Blumenkrone. 4) oberer oder aufgesetzter Teil, schnitt der Windwege in der Orgel. Verkl. das :

z. B. Abb. A 7, B 19, 13, M U


1, an Brillanten, Kröpfchen, Kröpflein, -s/-. ich kröpfe (habe
am Zahn, Abb. Z 2, an Bauteilen, Abb. 6, D gekröpft), 1) Stabeisen, Achsen, biege, schmiede
G
E 6, 31; Schaumkrone der, Wellen. 5) Name um. 2) Holzleisten, lasse an den Ecken von
verschiedener Münzen und Währungseinheiten. Möbeln u. a. auf Gehrung zusammenstoßen.
6) ^ Teil eines Geweihs, Abb. 22; Rehge- G 3) ein Gesims, führe um
einen Mauervorsprung
hörn. 7) bei Huftieren Teil des Fußes über dem
: oder einen Pfeiler herum, Abb. 18. 4) Raub- G
Huf, Abb. H
27. 8) Kronleuchter, Abb. L 2. vögel kröpfen, V
schlingen, der Kröpfer, -s/-,
9) Ü Herrscher, Herrscherhaus die verfassungs- : Kropftaube, eine Taubenrasse, kropfig, kröp-
mäßigen Rechte der K. 10) U Kopf: was ist dir in fig, 1) mit Kropf. 2) <$> im Wuchs zurückge-
die K. gefahren?, weshalb bist du so verstimmt?; blieben; verkrüppelt, [germ. Stw.]
er hat einen in der K., ist betrunken. Verkl. das : das Kropp, -(e)s, Kroppzeug, niederd. Pack, M :

Kronchen, Krönlein, -s/-. ich kröne (habe Gesindel; verächtlich: Kindervolk.


gekrönt), 1) ihn, setze ihm die Krone auf, mache das Krös, -es/-e, alem. M
Gekröse, Einge- :

zum Herrscher Napoleon krönte


: sich selbst. 2) es, weide.
Ü schließe wirkungsvoll ab, beende erfolgreich: krösch, M niederd. kroß, knusperig. :

der Turm krönt die Stadtmauer; alle seine Ver- ich kröse (habe gekröst) es, M niederd.: schneide
suche waren von Erfolg gekrönt. Hptw. die : eine Nut ein; schneide Glas, die Kröse, -/-n, 1)
Krönung, -/-en. das Krönel, -s/-, Krönel- t Halskrause, Abb. T 17. 2) M niederd.: Nut
eisen, der Krönelhammer, Werkzeug des der Faßdauben; überstehender Rand der Faß-
Steinmetzen, Abb. S 67. der Kronenbohrer, dauben, ich krös(e)le (habe gekröselt) es, M
Diamantbohrer, das Kronendach, Abb. 2. D niederd.: kröse. [von: kraus]
die Kronenmutter, Abb. S 37. das Kron- der Kröspel, -s/-, M
alem. Knorpel, Brotrinde. :

fleisch, M
österr. Zwerchfell beim Rind, das
: krösp(e)lig, M
alem. knusperig, kroß. :

Kronglas, Glassorten mit geringer Brechung kroß (krosser, am krossesten), nordd.: knus- M
und geringem Farbenzerstreuungsvermögen, der perig.

die Königskrone der Kurfürstenhut die Fürstenkrone h gPp^oly^ ®$@ |

die Großherzogskrone die Herzogskrone jj e Kaiserkrone


die Mauerkrone

W 1 der Reichsapfel
die Tiara

die Erlauchtkrone die Freiherrnkrone


TT
das Mauritiusschwert dos Zepte
der Fürstenhut die Grafenkrone die Adelskrone

die Rongkronen die Krönungsinsignien (Deutsches Reich bis 1

Krone

378
Kuc
der Krossen, -s/-, M
Schweiz.: Gurgel, Kehle.
Messer die Versfellschit

(%
i

der Krösus, -/-se, Ü sehr reicher Mann. [Krö- Zughaken (das Sech)
sus, König von Lydien, 6. Jh. v. Chr.]
die Kröte, -/-n, 1) Froschlurch mit warzenreicher j
Haut, die giftigen Schleim absondert. 2) Ü freches
kleines Mädchen: diese kleine K.! 3) nur Mz., U
Geld meine paar Kröten, der Krötentest, { ein
:
i Laufrad die Zinke (der Gänsefuß)
Verfahren der Schwangerschaftsreaktion, krö-
Krücke Kruke Krummer das Londri
U widerspenstig, eigensinnig, boshaft, [ahd.]
tig,
der Kroton, -s/-e, Gattung der Wolfsmilchge-
wächse: Krotonöl, ein Abführmittel, [griech.] krumplig, krumpelig.
die Krücke, -/-n, Hörn der Gemse, die Krücke, dieKrungel, -/-n, M Schweiz. Krugel. :

-/-n, 1) Stock zum Stützen für Gehbehinderte, dieKrüpf, -/-en, M Schweiz. 1) Krippe. 2) elende :

Abb. K
50: Krückstock. 2) ein Werkzeug, Abb. Hütte, baufälliges Haus.
B 1; Griff an Stock, Schirm, Abb. S 21. [ahd.] der Krupp, -s, Diphtherie des Kehlkopfes. Eigw. :

krud, f roh, unverdaulich, die Krudität, -, f 1) kruppös, [engl. Lw.]


roher Zustand (Speisen), Unverdaulichkeit. 2) die Kruppade, -/-n, Sprung der Hohen Schule,
Roheit (Verhalten), [lat.] Abb. H
23. die Kruppe, -/-n, das Kreuz des
der Krug, -(e)s/ i'e, 1) kannenartiges Gefäß, Abb. Pferdes, Abb. P 10. [franz. Lw. aus germ.]
G 7. 2) Form der Blumenkrone, Abb. B 42. der Krüppel,-s/-, Körperbehinderter, Mensch
3) M
niederd. Dorfwirtshaus. Verkl.
: das : mit schwerer Beeinträchtigung der Bewegungs-
Krugel, Krügelchen, Krüglein, -s/-. der möglichkeit oder Körperhaltung. ElGW. krüp- :

Krüger, -s/-, M
niederd.: Schankwirt. [1, 2 pelhaft, krüpp(e)lig. ich krüpp(e)le (habe
mhd., 3 mittelniederd.] gekrüppelt), 1) f schleppe mich mühsam wie
die Krugel, -/-n, auch: Krungel, Schweiz.: M ein Krüppel hin. 2) Schweiz. M : arbeite hart,
Kugel, Knäuel; Verwachsener. [altniederd. zu: Kropf] ;

die Kruke, -/-n, M


niederd. : irdener Krug, Ton- kruppös, -» der Krupp.
flasche, Abb. K
50: eine komische K., U Sonder- krüsch, M
niederd.: wählerisch, [von: küren]
ling,[verwandt mit: Krug .Gefäß'] das Krüsch, -s, selten: die K., -, alem.: Kleie. M
die Krulle, -/-n, breiter, gesteifter Halskragen das Krüsel, -s/-, niederd. Bauernlampe. M :

mit Spitze (17. Jh.). ich krülle (habe gekrüllt) der Krüseler, -s/-, spätmittelalterliche Haube,
Erbsen, M
niederd. entschote. das Krüllhaar
: , Abb. H
10. [von: kraus]
gekräuseltes Roßhaar als Polstereinlage, der die Krusle, -/-n, alem. Stachelbeere. M :

Krüllschnitt, Krülltabak, mittelfeiner Tabak, die Krustazee, -/...'ze|en, Krebstier. [lat. Kw.]
Abb. T [zu: kroll .kraus']
1. die Kruste, -/-n, harter Überzug über etwas
die Krume, -/-n, 1) auch: der Krümel, ab- Weichem: Brotkruste; Zuckerkruste. Verkl. das :

gebröckeltes kleines Stück, besonders vom Brot. Krüstchen, Krüstlein, -s/-. ElGW. krustig. :

2) weiches Innere des Brotes, Abb. B 55. 3) die das Krustentier, Krebstier. [lat. Lw. ; ahd.]
oberste Schicht des Ackerbodens: Ackerkrume. die Krutze, -/-n, Schweiz.: Schachtel, Kasten. M
Verkl. das Krümchen, Krümlein, -s/-. der
: die Krux, -, die Crux. die Kruzifere, -/-n, <$
Krümel, -s/-, kleine Krume, besonders von Kreuzblütler, das Kruzifix, -es/-e, Darstellung
Brot, Gebäck. Verkl.: das Krümelchen, -s/-. Christi am Kreuz, Abb. X 10. der Kruzifixus,
ich krüm(e)le (habe gekrümelt), 1) es, zerreibe, -, der gekreuzigte Christus, [lat.]
zerteile zu Krümeln. 2) es krümelt, zerfällt in kryo..., eis..., kälte... der Kryolith, -s/-e oder
Krümel. krüm(e)lig, aus Krümeln bestehend; -en/-en, ein Mineral, [griech.]
leicht in Krümel zerfallend, [germ. Stw.] die Krypta, -/...ten, Gruft, unterirdischer Kir-
krumm, 1) gebogen, gebeugt, nicht gerade, Abb. chenraum, Abb. K 20. [griech.]
E 3, L 12: krumme Beine; eine krumme Nase; krypto..., geheim..., verborgen... die Krypto-
eine krumme A
Kurve; ein krummer Rük-
Linie, game, -/-n, Sporenpflanze, [griech.]
ken, Buckel, Ü demütige Haltung. 2) Ü unehr- das Krypton, -s, Zeichen: Kr, ein Edelgas. O
lich, unehrenhaft: er geht krumme Wege, be- [aus griech.]
trügerische; er hat es mir nicht krummgenommen, der Kubaner, -s/-, Bewohner der Insel Kuba.
U nicht übel, der Krumme, -n/-n, ein -r, 1) Eigw. : kubanisch.
Buckliger. 2) V
Feldhase, ich (habe krümme die Kubatur, -> ich kubiere.
gekrümmt), 1) es, biege, mache krumm: ick die Kübbung, -/-en,
Seitenteil desniederd. M :

werde dir kein Haar krümmen, Ü dir nicht das niedersächsischen Bauernhauses.
geringste zuleide tun. 2) mich, winde mich: sie der Kübel, -s/-, größeres, eimerähnliches Gefäß,
krümmte sich vor Schmerzen; der Wurm krümmt Abb. B 41, L 15. der Küb(e)ler, -s/-, M
sich, die Krümme, -/-n, t Krümmung, Weg- südwestd. Böttcher, der Kübelmann, -(e)s/-en,
:

biegung, der Krümmer, -s/-, 1) j£ Gerät zur M Schweiz. Angestellter der Müllabfuhr, der
:

Bodenbearbeitung, Abb. K
50. 2) rechtwinklig dieMülltonnen leert, [lat. Lw.]
gebogenes Rohrstück, Abb. O 1 Rohrkrümmer, : ichkubigre (habe kubiert) es, 1) A erhebe in die
Abb. R 25. das Krummholz, Knieholz, der 3.Potenz. 2) berechne den Rauminhalt eines
Krümmung, -s/-e, gebogenes Stück des Trep- Körpers, z. B. den Festgehalt von Baum-
pengeländers, Abb. T 19. der Krummstab, stämmen und Abschnitten. Hptw. : die Kuba-
Bischofsstab, Abb. A 14. die Krümmung, -/-en, tur, -. kubik. .., 1) räum...: Kubikdezimeter,
Biegung, Kurve; gewölbte Fläche, [ahd.] Zeichen: dmcdm; Kubikkilometer, Zeichen:
3
,

der Krummen, -s/-, M Schweiz. Verschlag für : km 3


, cbkm; Kubikmeter, Zeichen: m 3 cbm; ,

Kleinvieh. Kubikmillimeter, Zeichen: mm 3


, cmm; Kubik-
der Krumpel, Krümpel, -st-, U Knitterfalte, ich zentimeter, Zeichen: cm 3 , ccm, Übers. 8. 2) M
krump(e)le, krümp(e)le (habe gekrumpelt, die 3. Potenz Kubikzahlen, z. B. 8 : 23 , =
gekrumpelt) es, U zerknittere. krump(e)lig, U 27 =
3». 3) Würfel... kubisch, 1) in der 3.
runzelig, zerknittert, [zu: krumm]' Potenz. 2) würfelförmig; räumlich, der Kubis-
der Krümper, -s/-, 1) M ostmitteld., oberd.: mus, -, eine Kunstrichtung, die Gegenständ-
Krüppel. 2) 1808-12: Reservist in der preußi- liches in kubisch-geometrische Formen auflöst.
schen Armee, das Krümperpferd, <g> über- der Kubist, -en/-en, Anhänger des Kubismus.
zähliges Pferd, der Krümperwagen, Kutsch- kubistisch, den Kubismus betreffend, der Ku-
wagen einer Truppe, [von: krumm] bus, -/...ben, 1) Würfel. 2) die 3. Potenz, [lat.-
krumpfecht, nicht einlaufend (Textilien), es griech.]
krumpft (ist gekrumpft), läuft ein, schrumpft der Kubier, Kübeler.
(Textilien), [zu: krumm] die Küche, -/-n, 1) Raum für Nahrungsbereitung,

379
Kuc

- der Durchschlag

das Hackbrett
die Brotschneide
- das Wattele.sen <*« Backhaube
Fle,schhackmasch der Meßbecher
maschine die Kaffeemaschine der'Toaster
Köche

Abb. K 51: die modern eingerichtete Anbauküche; Kuchen, der Küchli, -s/-, Schweiz. Dum- M :

du wirst nochin (des) Teuf eis K. kommen, Ü in eine merchen. [ ahd.; 3 zu: Kufe (Schlitten)]
schlimme Lage geraten. 2) Kochkunst die fran- : das Küchlein, -s/-, 1) Küken. 2) kleiner Kuchen.
zösische, österreichische K., die Art, wie man dort [1 ge'rm.; 2 Verkl. von: Kuchen]
kocht. 3) Speise, Nahrung, Ernährung: kalte K., ich kucke (habe gekuckt), M
nordd.: gucke.
Speisen, die man ungewärmt genießt, die Kü- das Kücken, -s/-, Nebenform von Küken. :

chel, -/-n, Mwien. Küche, das Kucheldeutsch,


: kuckuck!, Ruf beim Versteckspiel, der Kuckuck,
Sprache der früher oft tschechischen Dienst- -s/-e, 1) ein Zugvogel, der seine Eier in fremde
boten in Wien, das Küchenlatein, U schlechtes Nester legt. 2) U Teufel: hol dich der K.!; weiß
Latein, die Küchenmaschine, Abb. 53. die K der K. 3) U Siegel des Gerichtsvollziehers, die
Küchenschabe, ein schädliches Insekt, die Kuckucksblume, Sumpfdotterblume, Wald-
Küchenschelle, <$> ein giftiges staudiges Hah- hyazinthe und andere Pflanzen, das Kuckucks-
nenfußgewächs, der Küchenzettel, Zusammen- ei, Ü etwas Untergeschobenes; zweifelhaftes
stellung dessen, was gekocht werden soll. [lat. Geschenk, die Kuckucks |uhr, Uhr mit Kuk-
Lw., ahd.; Küchenschelle: Kuhglocke] kucksruf, Abb. Ul. [nach dem Ruf]
das Küchel, -s/-(n), M
südd. 1) Küken. 2) kleiner
: ich kudd(e)le (habe gekuddelt) es (aus), M
in Fett gebackener Kuchen, ich küch(e)le (habe niederd. : reinige oberflächlich, das, der Kuddel-
geküchelt), M
südd. backe Küchel.: muddel, -s, U das Durcheinander, Wirrwarr.
das KUchelchen, -*/-, kleiner Kuchen, der das Kudelkraut, M österr. : Thymian.
Kuchen, -s/-, 1) größeres Gebäck, Abb. 52: K der Kuder -s/-, 1), M
niederd. männl. Wild- :

Obstkuchen; Hefekuchen. 2) teigige Masse, ge- katze! 2) Kauder. der Birkhahn kudert (hat ge-
ronnenes Blut, ausgepreßter Leinsamen, Erz, kudert), V
kollert, balzt, [vgl. kaudern]
Harz. 3) M
bayr.: Schlittenkufe, das Kuchen- Kudrun, Nebenform von: Gudrun.
rad, Abb. K
52. das Küchlein, -s/-, kleiner die Kufe, -/-n, 1) Laufschiene des Schlittens,

das Plätzchen
''der Lebkuchen ^~\ der Windbeutel
(der Pfefferkuchen)
_

6e ' * ekS der Rührlöffel


die Pfeffernuß

^^\1 F^
<0^ die Makrc ...
u:.
d
3Ä; dasBiskuit die Sahn
die Ausstechformen
das Nudelholz

Kuchen das Backgerät

380
Kul

die Kugel
der Abschnitt
±X die
Kugel-
.schicht

der •._/ V-'die Zone


der Fruchtentsafter
Ausschnitt ^[der Gürtel)
die Zitruspresse die Kugelschnitte
der Stabmixer Küchenmaschine Kugel

Abb. S 28. 2) Kübel, Gefäß. 3) altes Biermaß. schrank, wärmedichter Schrank mit einer Kälte-
der Küfer, -s/-, 1) Kelleraufseher. 2) fränk., M maschine, besonders für Lebensmittel, Abb.
alem. Böttcher. [1 frühnhd. 2, 3 lat. Lw.]
: ; K 51. die Kühlte, -/-n, & schwacher bis mittel-
die Kuff, -/-e, ein nachgehendes Küstenfracht- starker Wind, die Kühltruhe, Tiefkühltruhe.
segelschiff. [niederl.] die Kühlung, -/-en, 'das Kühlen, die Kühle,
die Kugel, -/-n, 1) runder Körper, dessen Ober- [verwandt mit: kalt]
flächenpunkte von dem Mittelpunkt sämtlich die die Kuhle, -/-n, Loch, Grube, [niederd.]
gleiche Entfernung haben, Abb. K 39, K 53. 21 Ü kühn, wagemutig, beherzt, verwegen. Hptw. : die
rundlicher Körper: Erdkugel. 3) Sportgerät Kühnheit, -/-en. [germ. Stw.]
zum Stoßen, Abb. K 15, T
25. 4) Geschoß der dieKühne, -/-n, M niederd.: Truthenne, der
Handfeuerwaffen, f der Geschütze. 5) Neben- Kuhnhahn, M niederd. Truthahn. :

form von: Gugel. 6) runder Gelenkkopf, der Kujon, -s/-e, t Schuft, Kerl, ich kujoniere
Abb. G 9, z. B. am
Oberschenkelknochen. 7) (habe kujoniert) ihn, schikaniere, [franz.]
Fleischteil am Rind, Abb. F 26. Verkl. das : k. u. k.,Abk. für: kaiserlich und königlich, die
Kügelchen, Küg(e)lein, -s/-. ich kug(e)le (habe Monarchie Österreich-Ungarn betreffend. [1867-
gekugelt), 1) es, ihn, wälze, rolle. 2) stimme durch 1918]
Abgabe von Kugeln ab. 3) mich, U lache un- das Küken, -s/-, 1) das Junge des Huhns, Küch-
mäßig: es ist zum Kugeln. 4) (bin gekugelt), U lein,Abb. H
27. 2) kegeliger, drehbarer Teil
rolle, wälze mich, ich k. mir ein Gelenk aus,
renke aus. die Kugelhaube, A einen Kugelab-
eines Hahns, z. B. des Wasserhahns, Abb. 4. H
[niederd. von: Küchlein]
schnitt begrenzende Oberfläche. kug(e)lig, wie der Ku-Klux-Klan, engl. 'kju 'klAks 'klen, -(s),
:

eine Kugel, kugelförmig, die Kugelkappe, Ku- Geheimbund in den Vereinigten Staaten, [engl.]
gelhaube, das Kugellager, ©
Abb. L 1. kugel- die Kukumer, -/-n, M südwestd.: Gurke, [lat.]
rund, 1) kugelförmig. 2) U sehr dick, der Kugel- der Kukuruz, -(es), M österr., ostmitteld. Mais. :

schreiber, ein Schreibgerät mit einer Kugel als [türk.]


Schreibspitze, Abb. B 63. das Kugelstoßen, -s, das Kül, -s/-s, M
niederd. großes sack- oder :

eine Sportart, [mhd.] beuteiförmiges Fischernetz, Abb. F 22. [niederl.]


die Kuh, -/«e, 1) weibl. Rind, Abb. R 22, auch der Kulak, -en/-en, Großbauer im zaristischen
kurz für: Elefantenkuh, Hirschkuh u. a. Tier- Rußland, [russ.]
weibchen. 2) Schimpfwort für ein weibl. Wesen: kulant, entgegenkommend (im Geschäftsver-
dumme, blöde K. der Küher, -s/-, M Schweiz.: kehr). Hptw. : die Kulanz, -. [franz.]
1) Alpenhirt. 2) Kuhstallmeister, der Kuhfladen, das Külbel, -s/-, der an der Glasbläserpfeife hän-
Kot vom Rind, der Kuhfuß, eine Brechstange, gende, innen hohle Glasposten, [zu: Kolben]
Abb. Z 10. der Kuhhändel, U übler Tausch- die Kule, -/-n, ältere Schreibung für Kuhle. :

handel, unsauberes Geschäft, die Kuhhaut: das der Kuli, -s/-s, 1) ostasiatischer Lastträger, Tage-
geht auf keine K., U übersteigt alles Maß, ist un- löhner. 2) Ü ausgebeuteter Arbeiter: er schuftet
erhört, kuhhessig, mit X-förmiger Stellung der wie ein K., U arbeitet sehr schwer, [ind.]
Hinterfüße (Tier), Abb. P 10. der Kuhnagel, kulinarisch, auf die Kochkunst bezüglich, fein-
-s, M Schweiz.: Kälteschmerz an Fingern und schmeckerisch: kulinarische Genüsse, [lat.]
Zehen, die Kuhpocken, Mz., eine Rinderkrank- die Kulisse, -/-n, 1) großes Versatzstück, Deko-
heit, der Kuhreigen, Kuhreihen, alte Volks- rationsstück, Abb. B 61: in dieser Sache würde
weise der Hirten in den Alpen, die Kuh- ich gern hinter die Kulissen schauen, Ü die Hinter-
schelle, Name verschiedener Pflanzen, [germ. gründe kennenlernen; da spielt sich viel hinter
Stw.] den Kulissen ab, Ü im geheimen. 2) Börse freier :

kühl, 1) ziemlich kalt, frisch: im Schatten ist es k. Markt mit amtlich nicht zugelassenen Wert-
2) Ü gefühlsarm, lebhafter Gefühle unfähig: du papieren. 3) <c} Steuerorgan für Kolbendampf-
mußt jetzt einen kühlen Kopf behalten, besonnen maschinen, der Kulissenschieber, t Bühnen-
bleiben, nüchtern überlegen. 3) Ü unfreundlich, arbeiter, [franz.; um' 1800]
steif: ein kühler Empfang, ich kühle (habe ge-
kühlt) es, mache kühl, ich k. ab, lj es, lasse kälter
die Kuller, -/-n, M
niederd., mitteld. Kugel. :

die Kulleraugen, Mz., U erstaunte, große Au-


werden. 2) es kühlt (sich) ab, wird kühl, verliert gen, ich kull(e)re, U 1) (habe gekullert) mich, es,
Wärme seine Gefühle sind, haben sich abgekühlt,
: rolle. 2) es kullert (ist gekullert), rollt, [zu: Kugel]
Ü. ich k. aus, 1) (bin ausgekühlt), verliere Kör- der Kulm, -s/-e, 1) Erdgeschichte: untere, tonig-
perwärme, friere stark. 2) es, lasse völlig kalt sandige Steinkohlenformation. 2) einzeln ste-
werden. 3) es kühlt aus (ist ausgekühlt), wird hende Bergkuppe. [1 engl, aus lat.; 2 slaw. Lw.]
völlig kalt, die Kühle, -/-n, 1) ohne Mz., das die Kulmination, -/-en, 1) "fr Durchgang eines
Kühlsein: die K. des Morgens. 2) Kühlbottich der Gestirns durch den Meridian des Beobach-
Brauer. 3) & Kühlte, der Kühler, -s/-, Kühl- tungsortes Kulminationspunkt. 2) Ü Höhepunkt
:

einrichtung bei der Destillation, Abb. C 1, bei einer Entwicklung. Zeitw. es kulminiert (hat
Motoren, Abb. K 41. die Kühlkette, eine Folge
:

kulminiert), [lat.]
von Kühleinrichtungen für Transport und Lage- der Kult, -(e)s/-e, 1) Form der öffentlichen Got-
rung verderblicher Lebensmittel, der Kühl- tesverehrung, kirchliche Handlungen. 2) Ü über-

381
Kul
triebene Verehrung, Überbetonung: sie treiben bursche, Landstreicher: Kundensprache. 3) U
K. damit. EiGW.: kultisch, [lat.] Person, Kerl, die K., -/-n, 1) D Nachricht,
der Kultivator, -s/...'toren, ein Gerät zur Boden- Kenntnis. 2) beim Pferd: Bohne. ...künde, Wis-
lockerung, ich kultiviere (habe kultiviert) es, senschaft von etwas Erdkunde, ich künde (habe
:

1) mache urbar, bearbeite (Boden). 2) Ü ver- gekündet) es ihm, 1) D verkündige. 2) M


feinere, veredele, kultiviert, sehr gepflegt, ge- Schweiz. kündige, ich k. es auf, f kündige auf.
:

bildet: eine kultivierte Sprache, die Kulti- der Kundendienst, Betreuung technischer Ge-
vierung, -, das Kultivieren, [lat. Kw.] räte durch Hersteller oder Verkäufer, die Kund-
die Kultur, -/-en, 1) Gesamtheit der geistigen gebung, -/-en, öffentliche, meist politische Mei-
und künstlerischen Lebensäußerungen der nungsäußerung Massenkundgebung, kundig,
: er-
menschlichen Gesellschaft. 2) Urbarmachung fahren, sachverständig: ortskundig; sachkundig,
des Bodens, Anbau und Pflege von Nahrungs- ich kündige (habe gekündigt), 1) es, löse einen
pflanzen. 3) & künstliche Gründung eines Wald- Vertrag: die Wohnung muß zum 1. April ge-
bestandes durch Saat oder Pflanzung. 4) f auf kündigt werden. 2) ihm, löse das Dienstver-
geeigneten Nährböden gezüchtete Bakterien hältnis, ich k. es an, melde etwas Kommendes
oder Zellarten: Bakterienkultur. 5) ohne Mz., an, gebe ein Vorhaben bekannt Familienzuwachs :

verfeinerte Lebensart: ein Mensch von K. kul- kündigt sich an. ich k. es ihm auf, löse eine Be-
turell, die Kultur betreffend, der Kulturfilm, ziehung: er hat ihm die Freundschaft aufgekündigt,
ein Film über ein allgemeinbildendes Thema. die Kündigung, -/-en, 1) die einseitige Erklä-
die Kultursteppe, ausgedehntes, baumloses rung, ein Vertragsverhältnis lösen zu wollen. 2)
Ackerland mit Getreideanbau, [lat.] oft kurz für: Kündigungsfrist: eine Wohnung mit
der Kultus, -/...te, 1) Kult. 2) ohne Mz., für: vierteljähriger K., drei Monate vor dem Auszug.
Kultur: Kultusministerium, [lat.] die Kundin, -/-nen, (ständige) Käuferin, die
das Kumarin, -s, ein Duftstoff, das Kumaron, Kundmachung, -/-en, Schweiz. behördliche M :

-s, Bestandteil des Steinkohlenteers, [indian.j Bekanntmachung, die Kundsame, -/-n, M


der Kumm, -(e)s/-e, die Kumme,
-/-n, nie- M Schweiz. : 1) Kundenkreis. 2) Kenntnis, die
derd. Holztrog tiefe Schüssel, [vgl. Kump]
: ; Kundschaft, -, 1) Käuferschaft, Kundenkreis.
der Kümmel, -s/-, 1) eine Gewürzpflanze, Abb. 2) Erkundung, ich kundschafte (habe gekund-
G 24. 2) mit Kümmelsamen oder -öl versetzter schaftet) es (aus), gehe auf Erkundung, suche
Branntwein, ich kümm(e)le (habe gekümmelt), zu erfahren, der Kundschafter, -s/-, jemand,
würze mit Kümmel. 2) U trinke Schnaps.
1) es, der etwas erkundet, [zu: können; ahd.]
mir einen an, U betrinke mich, der Küm-
ich k. künftig, in Zukunft eintretend, kommend, von
meltürke, U 1) Spießbürger. 2) t Prahlhans, jetzt an: künftigen Jahres, Abk.: k. J.; künftigen
Großsprecher, [lat.-griech. Lw. aus assyr. Monats, Abk.: k. M. künftighin, in Zukunft,
ahd.] von jetzt an. [von: kommen]
der Kummer, -s, Gram, Sorge, Seelenschmerz: das Küng(e)l, -s/-(n), auch: der Küniglhase, M
er bereitet (macht) seinen Eltern viel K.; wir sind oberd.: Kaninchen, [lat. Lw.]
K. gewöhnt!, U das kommt bei uns öfter vor, ist Kunibert, männl. Vorname, [ahd. ,der in der
nicht so schlimm, ich kumm(e)re (habe geküm- Sippe Glänzende']
mert), M
oberd.: gräme mich, ich kümm(e)re der Küniglhase, das Küngel.
(habe gekümmert), 1) mich um ihn, etwas, sorge Kunigunde, weibl. Vorname, [ahd. , Kämpferin
für ihn, dafür, sehe nach ihm, berücksich- der Sippe']
tige es. 2) es kümmert mich, geht mich etwas die Kunkel, -/-n, M südwestd.: Spinnrocken;
an: das kümmert mich nicht, darüber mache ich früher: Sinnbild des weibl. Geschlechts, ich
mir keine Gedanken. 3) es kümmert, gedeiht kunk(e)le (habe gekunkelt), M nordd. schmiede :

spärlich, bleibt in der Entwicklung zurück, der Ränke; treibe heimlich Tauschhandel. Hptw.:
Kümmerer, -s/-, V zurückgebliebenes Tier, die Kunkelej, -. das Kunkellehen, im alten
kümmerlich, jämmerlich, unansehnlich, zu- deutschen Recht auch auf Frauen vererbbares
:

rückgeblieben, der Kümmerling, -s/-e, zurück- Lehen, der Kunkelmage, früher: Verwandter
gebliebenes Lebewesen, die Kümmernis, -/-se, von der Mutterseite, [lat. Lw. ahd.] ;

Kummer, Sorge, kummervoll, betrübt, beküm- Kuno, männl. Vorname. [Kurzform von Konrad] :

mert, [spätlat. Lw. Schutt'; mhd.]


, die Kunst, -/-'e, 1) die gestaltende Tätigkeit des
das Kummet, -s/-e, Nebenform von: Kumt. schöpferischen Menschengeistes in Bauwerken,
der Kump, -s/-'e oder -e, M
niederd. Trog, runde : Bildhauerei, Malerei, Dichtung, Musik u. a.
Schüssel; Wassernapf für den Wetzstein, [germ.] die bildenden Künste, Malerei, Bildhauerkunst,
der Kumpan, -s/-e, oft verächtlich: Geselle, Graphik. 2) jedes zur Meisterschaft entwickelte
Genosse, Helfershelfer, die Kumpanej,-, Gruppe Können: die K. des Reitens; die ärztliche K.;
Gleichgesinnter, Bande, der Kumpel, -s/-, Ar- das ist keine K., U nicht schwer; die Schwarze
beitskamerad, Bergmann, [lat. Lw.] K., Ü Buchdruckerkunst. 3) t Maschine: Was-
ich kümp(e)le (habe gekümpelt) es, bördele, der serkunst. 4) M
alem. Herd, Kachelofen mit
:

Kumpf, -(e)s/ L'e oder -e, M


oberd.: Schüssel, Bänken. Kunst..., 1) zur Kunst gehörig, künst-
Gefäß, [zu: Kump] lerisch: Kunstgeschichte, Darstellung der ge-
der Kumst, -es, M
ostmitteld. ungeschnittener
: schichtlichen Entwicklung der bildenden Kunst.
eingesäuerter Kopfkohl, [von: Kompost] 2) künstlich hergestellt: Kunsthonig; Kunst-
das Kumt, -(e)s/-e, um den Hals gelegter Ge- dünger; Kunstleder. 3) Geschicklichkeit und
schirrteil, Abb. G13: Pferde gehen im K. [slaw. Schönheit vereinend das Kunstspringen, Kunst-
:

Lw.; mhd.] reiten, ich künst(e)le (habe gekünstelt), 1) be-


ich kumuliere (habe kumuliert), 1) es, im Wahl- nehme mich unnatürlich, geziert. 2) es,
recht: häufe Stimmen auf einen Kandidaten. täusche es vor: sie versuchte, Unbefangenheit zu
2) es kumuliert, häuft sich an. Hptw. die Kumu- : künsteln, ich k. es aus, ersinne spitzfindig, die
lation, Kumulierung, -/-en. Eigw. kumu- : Künstelei, -, gekünsteltes Wesen, die Kunst-
lativ, der Kumulus, -/...li, Haufenwolke, [lat.] erziehung, ein Lehrfach an Schulen, die Kunst-
der Kumys, Kumyß, -, gegorene Stutenmilch als fasern, Mz., Chemiefasern, der Kunstfehler,
Getränk, [türk.] Verstoß gegen die Regeln der ärztlichen Wissen-
kund: es ist, wird k., bekannt; ich tue k. und zu schaft, kunstfertig, geschickt. Hptw.: die
wissen, D teile mit; es wurde kundgegeben, kund- Kunstfertigkeit, -. das Kunstgewerbe, Kunst-
gemacht, kundgetan, kundbar, M
niederd.: be- handwerk, der Kunstgriff, Handgriff, den nicht
kannt, kündbar, der Kündigung unterliegend. jeder kann, Trick, der Kunsthandel, Handel
Hptw. die Kündbarkeit, -.
: der Kunde, -n/-n, mit Werken der bildenden Kunst, das Kunst-
1) Abnehmer einer Ware, ständiger Käufer: handwerk, auch Kunstgewerbe, Entwurf und
:

Stammkunde. 2) G wandernder Handwerks- Herstellung künstlerisch gestalteter Gebrauchs-

382
Kur

die Spitzkuppel die Flachkuppel die Prismenkuppel


(die eckige Kuppel'
Mantel (die Schale)

die die das


Hängekuppel Zwiebelkuppel Kuppelgewölbe
(die Stützkuppel)
Kuppel

und Schmuckgegenstände, der Künstler, -s/-, 4) eine Fahrkarte, t loche, knipse. Eigw. :

die Künstlerin, -/-nen, 1) Schöpfer(in) eines kupiert: kupiertes Gelände, von Unebenheiten
Kunstwerkes. 2) Interpret(in) eines musika- durchschnittenes Gelände, [franz. .schneiden']
lischen oder literarischen Kunstwerks (Sänger, der Kupolofen, auch: Kuppelofen, <6} ein
Schauspieler u. a.). künstlerisch, den Forde- schachtförmiger Umschmelzofen. [lat. Lw.]
rungen der Kunst entsprechend: das Buch ist der Kupon ku'pj, -s/-s, auch: Coupon, 1) Ab-
ohne künstlerischen Wert, der Künstlername, schnitt, Stoffabschnitt. 2) Zinsschein, Dividen-
Pseudonym, Deckname, das Künstlertum, -s, denschein, [franz.]
Wesen des Künstlers, künstlich, 1) nicht natür- ich kuppe (habe gekuppt) es, schlage die Kuppe
lich, von Menschen gemacht, beabsichtigt: künst- ab, kappe, die Kuppe, -/-n, 1) rundlicher Berg-
liche Atmung, Befruchtung. 2) f künstlerisch. gipfel: Bergkuppe, Abb. B 20. 2) rundliches
Hptw. die Künstlichkeit, -. kunstlos, 1)
: Ende: Fingerkuppe, Abb. F 20; an Schrauben,
schlicht, einfach. 2) unkünstlerisch. Hptw. die : Abb. S 37. 3) rundlicher Kopf an Nägeln, Nadeln,
Kunstlosigkeit, -. die Kunstpause, beabsich- Streichhölzern, Abb. S 78. die Kuppel, -/-n,
tigte wirkungsvolle Stille, die Kunstsprache, Wölbung über einem Raum, Abb. K 54, M 18,
künstlich erfundene Sprache, z. B. Esperanto, der S 73. [lat. Lw.; Kuppel ital.]
Kunststoff, chemisch abgewandelter organischer ich kupp(e)le (habe gekuppelt), zwei Dinge, 1)
Naturstoff oder synthetisch aufgebauter orga- koppele, verbinde. 2) treibe Kuppelei. 3) betätige
nisch-chemischer Stoff, das Kunststück, Lei- eine Kupplung, ich k. es ab, hänge ab. ich k.
stung, zu der besonderes Können gehört: Zau- es an, hänge an ich k. einen Wagen an den Zug,
:

berkunststück, kunstvoll, mit großer Kunst her- Anhänger ans Auto an. die Kuppelej, -/-en,
eitlen
gestellt, das Kunstwerk, Erzeugnis künstleri- gewohnheitsmäßige oder eigennützige Begünsti-
schen Schaffens (Dichtung, Gemälde, Musik- gung von Unzucht, der Kuppelofen, Kupolofen.
stück), das Kunstwort, künstlich geschaffener der Kuppelpelz: sie will sich einen K. verdienen,
Ausdruck, [zu: kennen; ahd.] U eine Heirat zustande bringen, der Kuppler,
kunterbunt, sehr bunt, durcheinander, ge- Kupplerin, -/-nen, jemand, der Kup-
-s/-, die
mischt. [Volksdeutung aus: Kontrapunkt; pelei treibt, die Kupplung, -/-en, eine meist
16Jh.] lösbare Verbindung zwischen Maschinenteilen,
Kunz, männl. Vorname. [Kurzform zu: Kon- Fahrzeugen, Wellen, Versorgungsleitungen, Abb.
rad] K
E 7, 55. [zu: Koppel; mhd.]
die Küpe, -/-n, 1) M
niederd. großes Gefäß, : die Kur, -/-en, 1) Heilverfahren mit planmäßiger
Färberbottich. 2) zum Färben dienende Lösung. Anwendung besonders zusammengestellter Heil-
der Küper, -s/-, 1) M
niederd. Böttcher. 2) : mittel sie muß zur K. ins Bad reisen. 2) f Neben-
:

M niederd. Kellermeister. 3) ein Warenkontrol-


: form von: Kür. 3) M Schweiz.: Zucht: er hat
leur in Häfen, [lat. Lw. ; zu: Kufe Kübel'] , ihn in der K. kurabel, heilbar: eine kurable Krank-
das Kupee, -s/-s, eingedeutscht für: Coupe. der Kurant, -en/-en, M Schweiz.: Kurgast.
heit,
das Kupfer, -s, 1) Zeichen: Cu, Element, O ichkure (habe gekürt), U mache eine Kur. der
rötliches Metall. 2) Kupfergeld. 3) Mz. -, f : Kurgast, jemand, der als Gast in einem Kurort
Kupferstich: ein Buch mit vielen Kupfern. weilt, ich kuriere (habe kuriert) ihn von etwas,
Eigw. kupfern, der Kupferglanz, ein Kupfer-
: heile, behandle ärztlich: ich bin kuriert, U will
erz. kupf(e)rig, kupferähnlich; kupferhaltig. nichts mehr davon wissen, ich k. es aus, be-
der Kupferkies, das verbreitetste Kupfererz. handle bis zur völligen Heilung, der Kurort,
kupferrot, braunrot, der Kupferstecher, -s/-, durch sein Klima oder durch Heilquellen für
jemand, der Kupferstiche herstellt, der Kupfer- Kuren geeigneter Ort. der Kurpfuscher, Laie,
stich, in eine Kupferplatte eingegrabene Zeich- der Kranke unsachgemäß behandelt, die Kur-
nung; Abdruck davon, [spätlat.; ahd.] taxe, Aufenthaltsgebühr für Kurgäste, [lat. Lw.
ich kupiere (habe kupiert), 1) Hunde, Pferde, 16. Jh.]
stutze Schwanz oder Ohren. 2) eine Krankheit, die Kür, -, 1) D Wahl. 2) Sport: frei gewählte
unterdrücke im Entstehen. 3) Wein, verschneide. Übung: die K. der Eiskunstläufer; Kürlauf.

die Kupplungslasche die Kupplungsspindel


der Zughaken/ /der Kupplungsbügel
,/ _ /,

das Rad

die Eisenbahnkupplung
das Kurbelrad
Kuppluna *"' Lamellenku PP ,un 9

383
Kur

das
ionische Kyma

das
lesbische Kyma
die Ellipse

Kyma

ich küre (kürte, habe gekürt; oder: kor, habe knurre. 2) fische. 3) Tauben kurren, gurren, die
gekoren) ihn, es, D wähle, [ahd. zu kiesen] : Kurre, -/-n, 1) M
niederd., alem.: Truthenne,
kurant, f gängig, umlaufend, das Kurant, Birkhenne. 2) ein Schleppnetz der Seefischerei.
-(e)s/-e, Münze, die ihren Wert ganz im Mate- der Kurrhahn, M
niederd., alem.: Truthahn.
rial trägt: Kurantgeld. der K., -* die Kur. [lat.] [Schaliw.]
ich kuranze (habe kuranzt) ihn, f prügle, schelte, der Kurrendaner, -s/-, Kurrendesänger, die
plage, [aus mittellat.] Kurrende, -/-n, 1) kirchlicher Knabenchor.
das Kurare, -(s), ein Pfeilgift, [indian.] 2) f Umlaufschreiben. [lat. Kw.]
der Küraß, ...sses/...sse, Brustharnisch, ABB. R33. kurrent, laufend, ständig, die Kurrentschrift,
der Kür assig r, -s/-e, <& schwerer Reiter, [franz. Schreibschrift, [lat. .laufend']
Lw.] kurrig, M
niederd., alem.: reizbar, streitlustig,
der Kurat, -en/-en, katholischer Pfarramtsver- launisch, wunderlich, mürrisch.
weser, die Kuratel, -/-en, Pflegschaft, Vormund- der Kurs, -es/-e, 1) Fahrt-, Flugrichtung: das
schaft er wurde unter K. gestellt, der Kurator,
: Flugzeug ist vom K. abgekommen; Kurskorrektur.
-s/...'toren, 1) Pfleger, Vormund. 2) Aufsichts- 2) Ü Umlauf (einer Münzsorte); Richtung (in
beamter des Staates in der Hochschulverwaltung. der Politik). 3) Börse: Handelspreis von Wert-
3) Verwalter einer Stiftung, das Kuratorium. papieren, ausländischen Währungen: Wechsel-
Aufsichtsbehörde, [lat.]
-s/...ri|en, kurs; die Kurse sind gefallen; er steht bei ihm hoch
die Kurbel, -/-n, Hebel zur Drehung einer Welle, im K., Ü ist sehr angesehen. 4) auch: Kursus,
Abb. K
55. ich kurb(e)le (habe gekurbelt), drehe Lehrgang, Reihe von Vorträgen, das Kursbuch,
an einer Kurbel, ich k. es an, bringe in Gang: die CS Zusammenstellung der Fahrpläne, es kur-
Wirtschaft muß angekurbelt werden, U. ich k. es siert (ist, hat kursiert), ist in Umlauf: Münzen
hoch, winde hinauf, [lat. Lw. ahd.] ; kursieren; ein Gerücht kursiert, Ü kursiv, schräg
.

dieKurbette, -/-n, eine Galoppübung der Hohen (Druckschrift). crteKursive, -/-n, Kursivschrift,
Schule, ABB. H 23. Zeitw. ein Pferd kurbet- : schräge Druckschrift, Übers. D18. kursorisch,
tjgrt (ist kurbettiert). [franz.] fortlaufend, ununterbrochen: kursorische Lek-
der Kürbis, -ses/-se, einjähriges Kletter- oder türe, auf Einzelheiten nicht eingehend, der Kur-
Kriechgewächs und seine große Frucht, [lat. sus, -/Kurse, Kurs, Lehrgang, der Kurswagen,
Lw. ; ahd.] CS durchgehender Wagen, der Kurswert, der
der Kurde, -n/-n, Angehöriger eines iranischen nach dem Kurs berechnete Wert eines Wert-
Volkes in Vorderasien. Eigw. kurdisch. : papiers; Gegensatz: Nennwert, Nominalwert.
ich kure, -* die Kur. der Kurszettel, Verzeichnis der Börsenkurse
ich küre, -* die Kür. eines bestimmten Tages, [lat. .Lauf]
die Kürettage ...'fa:j9, -/-n, i Ausschabung, die das Kürsch, -es, (J Pelzwerk, der Kürschner,
Kürette, -/-n, { Gerät zur Ausschabung, [franz.] -s/-, Pelzbearbeiter, die Kürschners}, -, Werk-
der Kurfürst, im Deutschen Reich ein zur Wahl : statt, Handwerk des Kürschners, [slaw.; ahd.]
des deutschen Königs berechtigter Fürst. Eigw. : eskursjgrt, kursiv usw. -* der Kurs.
kurfürstlich, als Titel Kurfürstlich, [zu Kür]
: : Kurt, männl. Vorname, [von: Konrad]
der Kuriale, -n/-n, päpstlicher Hofbeamter, die die Kurtage kur'ta:^», -/-n, eingedeutscht für:
K., -, Schrift der älteren Papsturkunden, der Courtage.
Kurialstil, t Kanzleistil, die Kurie ...», die Kurtaxe, die Kur.
-*•

-/...ri|en, 1) die zentrale Verwaltungsbehörde des dieKurtine, -/-n, 1) t Zwischenvorhang (Bühne).


Papstes und des Bischofs: Römische K.; Kurien- 2) &Verbindungswall in Festungen, [franz.]
kardinal. 2) f Gerichtshof; Behörde, Rathaus. der Kurtisan, -s/-e, t Höfling, die Kurtisane,
3) altrömischer Geschlechterverband und dessen -/-n, vornehme Geliebte (eines Fürsten), [franz.]
Versammlungsort. Eigw. kurial. [lat.] : kurulisch: der kurulische Stuhl, Amtssessel der
der Kurjgr, -s/-e, 1) Eilbote. 2) Überbringer hohen Staatsbeamten im alten Rom. [lat.]
wichtiger Schriftstücke im diplomatischen die Kurve, -/-n, 1) A gerade oder gekrümmte
Dienst, [franz., lat.] Linie, Abb. K 56. 2) Krümmung, Biegung, z. B.
ich kuriere, -* die Kur. einer Fahrbahn, Abb. S 76. ich kurve (bin ge-
kurios, seltsam, absonderlich, merkwürdig. kurvt) (herum), U fahre, fliege umher, kurven-
Hptw. die Kuriosität, -/-en. das Kuriosum,
: reich, 1) zahlreiche Kurven aufweisend: eine
-s/...sa, seltsamer Vorfall seltenes Stück, [franz.
; kurvenreiche Paßstraße. 2) ausgeprägte weibl.
lat.] Formen besitzend, kurvig, U kurvenreich, kur-
kurlich, kurlig, M alem. : sonderbar, seltsam. visch, Awie eine Kurve beschaffen; ge-
ich kürme (habe gekürmet), M
Schweiz.: 1) lalle. krümmt, [lat. Lw.]
2) es kürmt, man raunt, der Kurmel, -s/-, M kurz (kürzer, am kürzesten), 1) räumlich: von
Schweiz. durcheinanderredende Menge.
: geringer Längenausdehnung, Abb. E 3: kurze
der Kurort, der Kurpfuscher, -> die Kur. Haare, Beine ; ein kurzer Rock, über dem Knie
ich kurre (habe gekurrt), M
niederd., alem.: 1) endend ; ich muß den Rock kürzer machen; er wird

384
Kv

den kürzeren ziehen, Ü leer ausgehen, verlieren derKuß, Kusses/Küsse, das Berühren eines an-
(eigtl.: beim Losen den kürzeren Halm er- dern Menschen mit den Lippen als Liebesbezei-
wischen). 2) zeitlich: eine geringe Zeitspanne gung oder gesellschaftliche Sitte. Verkl. das :

einnehmend er war nur k. hier; nach kurzer Zeit;


: Kußchen, Küßlein, -s/-. Zeitw.: ich küsse
es ist k. nach 10 Uhr, wenige Minuten danach (habe geküßt) ihn, mich mit ihm: küß' die
es,
er hat sich k. gefaßt; vor kurzem, vor wenigen Hand, Grußformel in Österreich, ich k. ihn ab,
Tagen; k. vor dem Unglück; über k. oder lang, U küsse anhaltend, kußecht, kußfest, nicht ab-
bald; auf das kürzeste; er hat einen kurzen Atem, färbend (Lippenstift), die Kußhand, mit der
U hält nicht lange aus; du sollst nicht zu k. Hand zugewinkter Kuß: mit K., U sehr gern.
kommen, U benachteiligt werden. 3) Ü knapp, küßlich, f zum Küssen einladend, [germ.
bündig, schnell k. und bündig; k. und gut; mit
: Stw.]
kurzen Worten; ein k. entschlossener Käufer; er die Kussel, -/-n, Kuschel.
ist k. angebunden, barsch, kühl. 4) Zusammen- die Kust, -, M Schweiz. Geschmack.
:

schreibung mit Zeitwörtern, wenn ein neuer Be- die Küste, -/-n, Gestade, Meeresufer, Abb. K 57.
griff entsteht: er muß kurzarbeiten, ihn kurz- [niederl., aus altfranz. coste ,Rippe, Seite']
halten, kurztreten, Ü die Leitung wurde kurzge-
; die Kustel, -/-n, M oberd. Tannenzapfen.
:

schlossen. Hptw. : die Kürze, -. die Kurzar- der Küster, -s/-, Kirchendiener, [von: Kustos]
beit, verkürzte Arbeitszeit unter Kürzung des küstig, M Schweiz. chüstig.
:

Arbeitslohns. kurzärm(e)lig, mit kurzen Är- der Kustos, -/...'toden, 1) wissenschaftlicher Be-
meln, kurzatmig, an Atemnot leidend. Hptw. : treuer einer Sammlung in Museen oder Büche-
die Kurzatmigkeit, -. ich kürze (habe gekürzt), reien. 2) Dompfarrer; Domherr: Domkustos. 3)
1) es, verkürze, verkleinere (Arbeitszeit, Lohn; Vorsteher mehrerer Franziskanerklöster. 4)
Rock). 2) Aeinen Bruch, bringe durch Teilung früher die am Schluß einer Seite gesetzte An-
des Nenners und Zählers durch die gleiche Zahl fangssilbe der nächsten Seite, [lat. .Wächter']
auf den kleinstmöglichen Nenner, z. B. '/« zu '/ 3 . kutan, die Haut betreffend, [lat.]
ich k. es ab, finde eine Möglichkeit, schnel- der Kutschbock, Lenkersitz einer Kutsche, die
ler oder knapper ans Ziel zu kommen ich habe : Kutsche, -/-n, gefederter Personen-Pferde-
meinen Besuch abgekürzt, bin weniger lange als wagen mit Verdeck, der Kutscher, -s/-, Lenker
beabsichtigt geblieben; ich k. ein Wort ab, ver- eines Pferdewagens, ich kutschiere (habe kut-
kürze auf wenige Buchstaben; ein abgekürzter schiert), 1) (es), lenke ein Gespann. 2) ihn, es,
Weg, ohne Umwege direkt auf ein Ziel hin- fahre (in der Kutsche). 3) (bin kutschiert), U
führender; abgekürztes Verfahren, vereinfachtes. fahre umher. 4) MSchweiz. arbeite, lebe zu-
:

das Kürzel, -s/-, Sigel, Kürzungszeichen in der sammen: wir müssen miteinander kutschieren,
Kurzschrift, kurzerhand, ohne Umschweife. auskommen, [nach dem ungar. Ort Kocs]
kurzfristig, nicht lange dauernd; bald, kurz- ich kutte (habe gekuttet) es,9£ sondere aus.
lebig, von kurzer Dauer eine kurzlebige Mode.
: die Kutte, -/-n, langer, weiter Überrock der
kürzlich, vor kurzem, neulich, der Kurzschluß, Mönche, Abb. A Lw.]
14. [franz.
i Unterbrechung der Stromversorgung durch die Kutte, -/-n, M alem. Quitte, [lat. Lw.]
:

ungewollte leitende Überbrückung von unter die Kuttel, -/-n, meist Mz., M
südd. (eßbare) :

Spannung stehenden Netz- oder Geräteteilen. Eingeweide, Kaidaunen, der Kuttelfisch, Nau-
die Kurzschlußhandlung, völlig unüberlegte tilus, ein Kopffüßer, die Kuttelflecke, Mz.,
Handlung, die Kurzschrift, Schnellschrift mit M südd.: Kaidaunen, [germ. Stw.]
Zeichen, Stenographie, Abb. S 39. Eigw.: kurz- der Kutter, -s/-, 1) Einmaster mit reicher, wen-
schriftlich, kurzsichtig, 1) entfernte Gegen- diger Takelung, Abb. S 48. 2) größeres Fischer-
stände unscharf erkennend. 2) Ü nicht voraus- boot mit Motor: Fischkutter. 3) meist zweimastiges
schauend, beschränkt. Hptw. die Kurzsichtig- : Rettungsboot der Kriegsschiffe, [engl. Lw.]
keit, -. der Kurzstreckenlauf, Sport: Lauf ich kutze (habe gekutzt), M österr. hüstele; ver- :

über eine Strecke bis zu 400 m. kurzum, mit schlucke mich.


einem Wort, die Kürzung, -/-en, das Kürzen. die Küvelage ...'/a:js, Küvelierung, -, 9$ was-
die Kurzwaren, Mz., kleine Gegenstände als serdichter Schachtausbau mit gußeisernen Rin-
Nähzubehör wie Knöpfe, Garne, Bänder, kurz- gen. Zeitw.: ich küvellgre (habe küveliert) es.
weg, rasch entschlossen, die Kurzweil, -, Zeit- [franz.]
vertreib, Unterhaltung. Eigw. kurzweilig, die : der Kuverdeich, ringförmiger, landeinwärts
Kurzwellen, Mz., fT elektromagnetische Wel- liegender Hilfsdeich, Abb. D
6. [franz. Lw.]
len von 100-10 m Länge, das Kurzwort, stark das Kuvert ...'vert, -(e)s/-e oder ...'ve:r, -s/-s, 1)
verkürztes Wortgebilde, z. B. Krad für Kraftrad, Briefumschlag. 2) Gedeck für eine Person, ick
[lat. Lw.; ahd.] kuvertlgre (habe kuvertiert) Briefe, stecke in
kusch!, Zuruf an den Hund: nieder! ich kusche einen Umschlag, [franz.]
(habe gekuscht) vor ihm, füge mich, gebe nach, die Kuvertüre, -/-n, Schokoladenüberzug, [franz.]
schweige, ich kusch(e)le mich (habe mich ge- die Küvette, -/-n, t D
flache Glasschale. 2) In-
kuschelt) an ihn, in etwas, schmiege mich an: nendeckel in Taschenuhren, [franz.]
ich k. mich in die weichen Kissen, [franz. couche ich ku|vrie.re (habe kuvriert) es, ihn, t verberge,
,leg dich!'] [franz.]
die Kuschel, -/-n, auch: Kussel, nordd.: nied- M der Kux, -es/-e, Anteil an einer bergrechtlichen
rige, buschähnliche Kiefer. Gewerkschaft, [tschech. Lw.]
die Kusine, -/-n, eingedeutscht für Cousine. : KV, Abk. für: Köchelverzeichnis.

25 SB 385
Kv
k. v., Abk. für kriegsverwendungsf ähig.
: der Kymre, -n/-n, keltischer Bewohner von Wales.
kW, Zeichen für: Kilowatt: 1 kW = 1000 Watt. Eigw. kymrisch.
:

der Kwaß, - oder ...sses, ein bierähnliches Ge- der Kynologe, -n/-n, Hundezüchter, die Kyno-
tränk, [russ.] logie, -, Hundeforschung, Hundezucht, [griech.]
kWh, Zeichen für: Kilowattstunde. die Kyphose, -/-n, { Verbiegung der Wirbel-
Kybele ...le:, auch: ky'be-.le:, kleinasiatische säule nach hinten, Buckel, [griech.]
Göttin. Kyra, weibl. Vorname, [zu: Kyrill]
die Kybernetik, -, die Wissenschaft der Steue- Kyrie eleisonl'kyri9e'laiz3n, Herr, erbarme dich!
rungs- und Regelungs Vorgänge, [griech.] das Kyrie|elejson, -s/-s, kirchlicher Bittruf.
der Ky klop, -en/-en, selten für: der Zyklop. Kyri|elejs!, kurz für: Kyrie eleison! [griech.]
das Kyma, -s/-s, Kymation, -s/-s oder ...ti|en, Kyrill, männl. Vorname [griech. ,dem Herrn Ge-
Zierleiste an griechischen Tempeln, Abb. 56. K weihter'], die kyrillische Schrift, slawische
der Ky mo gr aph, -en/-en, das Ky mo graphion, Schrift, Abb. S 39. '[Kyrill, Apostel der Slawen,
-s/...phi!en, { ein Gerät zum Aufzeichnen von 9. Jh.]
Bewegungen, [griech.] KZ, Abk. für: Konzentrationslager.

1, L d, -/-, Zungenreibelaut, Übers. A 27, S 60.


das vor Lachen; ich lachte mir ins Fäustchen, U freute
1, Zeichen für: Liter. mich schadenfroh das Glück
; lacht uns, Ü ist uns
1., Abk. für: 1) lies! 2) links. freundlich gesinnt. 2) seiner, spotte seiner, miß-
L, römisches Zahlzeichen für 50, Übers. R 27. achte ihn. ich 1. an, 1) ihn, zeige ihm ein strah-
L., Abk. für: Lira. lendes Gesicht. 2) mir ein Mädchen, U knüpfe eine
£, Zeichen für: Pfund (Sterling), [franz. livre Beziehung an. 3) es lacht mich an, bietet einen
von lat. libra ,Pfund'] appetitanregenden Anblick, ich 1. auf, stoße ein
La, "Q Zeichen für: Lanthan. kurzes Gelächter aus. ich 1. ihn aus, verspotte
das Lab, -(e)s/-e,l) Absonderung des Labmagens ihn. die Lache, -, U Gelächter eine gellende L.
:

der Saugkälber; Stoff, der den Käsestoff in der ich läch(e)le (habe gelächelt), lache lautlos, ver-
Milch gerinnen läßt. 2) Schweiz. Lauge nurM : ; ziehe die Lippen freundlich oder spöttisch, der
in: Seifenlab. das Labkraut, artenreiche Pflan- Lacher, -s/-, jemand, der über etwas lacht: er
zengattung, der Labmagen, Teil des Magens hat die L. auf seiner Seite, U einen Streit durch
der Wiederkäuer, Abb. 1. [ahd.] M einen Witz gewonnen, lächerlich, zum spöt-
Laban, B Schwiegervater Jakobs: ein langer L., tischen Lachen reizend, töricht: er macht sich l.;
Ü sehr großer Mensch, [hebr.] er zieht alles ins Lächerliche. Umstw. lächer- :

ich labb(e)re (habe gelabbert), 1) U schlürfe, licherwejse. Hptw.: die Lächerlichkeit, -:


schlecke. 2) U beschmutze mich. 3) Segel lab- man gab ihn der L. preis, das Lachgas, ein Gas
bern, J, hängen schlaff. labb(e)rig, U, 1) weich- von narkotisierender Wirkung, lachhaft, U
lich, unangenehm breiig. 2) geschmacklos, fade, lächerlich: das ist ja 1.1 Hptw.: die Lach-
[niederd. zu: Lappen] haftigkeit, -. die Lachtaube, Taube mit einem
ich labe (habe gelabt), 1) ihn, gebe ihm etwas Ruf, der dem Lachen ähnelt, [germ. Stw.]
Erfrischendes, erquicke ihn. 2) mich an etwas, die Lache, -/-n, 1) Pfütze, stehendes, meist
erfreue, erquicke mich, die Labe, -, D, das schmutziges Wasser; Ansammlung von Flüssig-
Labsal, -(e)s/-e, M
österr. auch: die L., -/-e, keit: Blutlache. 2) ix Merkzeichen oder Harzriß
die Labung, -/-en, Erfrischung, Belebung, see- an einem Baum. 3) -» ich lache. [1 germ. Stw.;
lischer Trost, [wohl zu lat. lavare .waschen'] 2 mittellat.; ahd.]
der Laberdan, -s/-e, gepökelter Dorsch (Kabel- der Lachs, -es/-e, Salm, ein Meeresraubfisch, der
jau), [niederl.; 17. Jh.] zum Laichen flußauf wandert, lachsfarben,
ich lab(e)re (habe gelabert), U rede oberflächlich, orangerosa wie geräuchertes Lachsfleisch, der
schwatze. Lachsschinken, zartgepökeltes, wenig geräu-
labial, die Lippen betreffend, der Labial, -s/-e, chertes Rückenfleisch des Schweins. [germ.Stw.]
Labiallaut, Lippenlaut, Übers. S 60. [lat.] die Lachte, -/-n, entrindeter Streifen an Nadel-
labig, M Schweiz.
lebig. : bäumen, worin sich Harz sammelt, [zu: Lache &]
labil, schwankend, leicht störbar: labiles Gleich- die Lachter, -/-n, das L., -s/-, 5? ein früheres
gewicht, Abb. G
28; ein labiler Charakter, Ü. Längenmaß, [zu: Klafter]
Hptw. die Labilität, -. [lat.]
: der Lack, -(e)s/-e, 1) eine Lösung von Harzen
das Labkraut, der Labmagen, -»- das Lab. oder Kunstharzen für widerstandsfähige, meist
das Labor, M
österr. 'la:bor, -s/-s oder -e, kurz
: glänzende Anstriche u. a.: Lackfarbe; Lackleder.
für: Laboratorium, der Laborant, -en/-en, die 2) kurz für: Siegellack. 3) <$> kurz für: Goldlack.
Laborantin, -/-nen, ausgebildete Hilfskraft in ich lacke (habe gelackt) es, U lackiere, ich lak-
Laboratorien, das Laboratorium, -s/...ri|en, kigre (habe lackiert), 1) es, überziehe mit Lack:
Arbeits- oder Versuchsraum besonders für che- lackierte Fingernägel. 2) ihn, U betrüge: du bist
mische, physikalische, technische, medizinische der Lackierte! der Lackierer, -s/-, Handwerker,
Arbeiten, ich laborig re (habe laboriert) an etwas, der Gegenstände lackiert: Autolackierer, die Lak-
U leide daran, mühe mich damit ab. [lat. Kw.] kijrung, -/-en, das Anbringen eines Lacks, das
das, die Labsal, -* ich labe. Lackmus, -, ein Farbstoff aus Flechtenarten,
ich labsalbe (habe gelabsalbt) es, & teere wetter- Indikator für Säuren (Rotfärbung) und Basen
fest (Tauwerk), [niederd.] (Blaufärbung): Lackmuspapier, [ital. aus ind.]
dasLabs kaus, -, ein seemännisches Mischgericht, der Lack(e)l, -s/-(n), M
oberd.: Flegel, alberner
[norweg.] Kerl, [von: Lakai]
die Labung, -> ich labe. das Läckerli, -s/-, Leckerli.
das Labyrinth, -(e)s/-e, 1) Irrgarten, Abb. I 1. ich lackiere usw., das Lackmus, -* der Lack.
2) Ü Wirrwarr, Durcheinander. 3) f das innere La crimae Christi, Mz., Wein vom Vesuv
Ohr. labyrinthisch, unentwirrbar, [griech.] oder seiner Umgebung, [lat. ,Tränen Christi']
ArLachbaum, 1 1) Grenzbaum mitMerkzeichen. ichlade (lud, habe geladen; du lädst, er lädt), 1)
2) zum Fällen angemerkter Baum, [zu: Lache &] (auch: du ladest, er ladet) ihn, lade ein, bitte
ich lache (habe gelacht), 1) über ihn, etwas, zeige zu kommen: geladene Gäste. 2) ihn, s*a fordere
Freude oder Spott bei raschem, stoßweisem zum Erscheinen zu einem bestimmten Termin.
Ausatmen unter Verziehen des Gesichts: er 3) es in, auf etwas, es mit etwas, frachte, fülle
lachte Tränen; du hast gut lachen!; alles brüllte (eine Ware, Fördergut): ich muß Steine in den

386
Lah
Schubkarren laden oder den Schubkarren mit
Steinen laden; er hat schwer geladen, U ist be-
trunken. 4) es auf mich, ihn, Ü wälze auf mich,
ihn, belaste damit (Verantwortung, Schuld). 5)
eine Waffe, führe das Geschoß ein: ich bin ge-
laden (auf ihn) , U wütend. 6) es, f versehe mit
Spannung (Akkumulator). 7) Schweiz. laste. M :

ich 1. es ab, nehme vom Transportmittel: er hat


seinen Kummer bei mir abgeladen, Ü das Herz
ausgeschüttet, ich 1. auf, 1) es, setze auf den
Wagen, belaste ein Transportmittel. 2) es, j Fensterladen (Klapploden) das Kugellager
führe Spannung zu. 3) es ihm, Ü lege ihm auf, Laden loger
wälze auf ihn ab. ich I. aus, 1) es, nehme die
Ladung vom Transportmittel. 2) ihn, U mache Lägel, -s/-, auch Legel, 1) gut tragbares
der, das :

eine Einladung rückgängig. 3) es ladet aus, {2} Faß mit ovalem Boden. 2) Trinkgefäß der Ernte-
tritt hervor, kragt aus, kantet über, ich 1. es bei, arbeiter. 3) ein altes Stahlgewicht. 4) ein altes
lade zusätzlich mit auf. ich 1. ein Gewehr durch, Weinmaß. [lat.-griech.]
spanne das Schloß, ich 1. ein, 1) es, belade ein lagenweise, geschichtet, der Lageplan, Plan der
Fahrzeug. 2) ihn, bitte zu Gast, fordere zum räumlichen Lage einer Stadt, eines Geländes,
Kommen auf: wir haben ihn zum Abendessen ein- Gebäudes, Raumes, [zu: Lage]
geladen, ich 1. ihn vor, s*j verlange sein Erscheinen das Lager, -s/-, 1) Übernachtung, Aufenthaltsort
vor Gericht, die Lade, -/-n, 1) rechteckiger im Freien oder in Zelten, Hütten: Zeltlager;
hölzerner Behälter, Kasten, Truhe; t Sarg. 2) Ferienlager. 2) behelfsmäßige Unterkunft in
kurz für: Schublade. 3) Lücke zwischen Backen- Baracken: Flüchtlingslager. 3) Bett, Schlafstätte:
und Vorderzähnen des Pferdes. 4) Orgel: Wind- Strohlager; Krankenlager; Nachtlager. 4) Ü Par-
lade, Abb. O 3. 5) M
mark. Fensterladen, ich : tei,Gruppe Gleichgesinnter er steht in unserem
:

läd(e)le (habe gelädelt), Schweiz.: mache M L. 5) is und M südd. Mz. auch: "er, Speicher,
einen Schaufensterbummel, das Lademaß, Abb. Vorratsraum, besonders Räume, wo Waren
B 5. der Laden, -s/-, 1) Geschäftsraum, Ver- geordnet und greifbar liegen; auch: die gelager-
kaufsgeschäft, Abb. F 27. 2) Verschluß vor ten Waren: wir haben die Ware (nicht) auf L.,
Fenstern Fensterladen, Rolladen, Abb. F 13. 3)
: M (nicht) vorrätig. 6) Ruheplatz des niederen
oberd. Brett, Bohle. 4)
: oberd. Latz Hosen- M : : Wildes, des Alpviehs bei der Sennhütte. 7) @
laden. Verkl. das Lädchen, Lädlein, -s/-.
: ^ Gesteins- oder Mineralschicht in einer
der Ladenhüter, U schwer verkäuflicher Gegen- andersgearteten Schichtenfolge. 8) Verbin- Q
stand, der Ladenpreis, Verkaufspreis, der La- dungsteil, der den Gewichtsdruck auf die Stütz-
denschwengel, verächtlich: junger, geschnie- glieder überträgt, z. B. Auflager, Widerlager,
gelter Verkäufer, die Ladentochter, Schweiz. M Abb. B 44, B 56, G
32. 9) ©
Stütz- und Gleit-
Verkäuferin, die Laderampe, Verladefläche, vorrichtung für Wellen, Abb. L 1. das Läger,
Abb. B 5. die Ladnerin, -/-nen, oberd. M -s/-, M Schweiz.: Strohlager des Viehs, das
Verkäuferin, die Ladung, -/-en, 1) Vorladung, Lagerbier, untergäriges Bier, ich lag(e)re (habe
Einladung. 2) Fracht, Last. 3) Feuerwaffen: gelagert), 1) raste im Freien. 2) mich, schlage
Menge des geladenen Pulvers. 4) f auf einem mein Lager auf; legemich hin. 3) Getreide
Körper befindliche Elektrizitätsmenge: elektri- lagert sich, sinkt um
(durch Nässe, Sturm).
sche L. [2 verschiedene germ. Stw.] 4) es (ein) bewahre längere Zeit auf. 5) ihn, es,
,

ich lädiere (habe lädiert) es, ihn, beschädige, ver- lege bequem hin, bette: der verletzte Fuß muß
wunde. Hptw. : die Lädigrung, -. [lat.] hoch gelagert werden. 6) Ware lagert, ist vorrätig,
der Ladiner, -s/-, rätoromanischer Bewohner wird auf Lager gehalten, aufbewahrt, es lagert
Südtirols. Eigw. ladinisch. [von Latein] : : ab, bleibt liegen bis zur Reife (Lebensmittel):
Ladislaus, männl. Vorname, [slaw. ,der ruhm- der Wein ist noch nicht genug abgelagert, es 1. es
volle Herrscher'] an, 1) schwemmt an, sammelt an. 2) wandelt O
der, das La drett, -s, Schweiz.: Zapfenstreich, M zwei Verbindungen in eine um. ich lag(e)re
[franz.] es aus, bewahre an einem anderen (sichereren)
die Ladung, -*• ich lade. Ort auf: die Museumsbestände waren im Krieg
die Lady 'le:di, -/...dies, 1) englischer Adelstitel ausgelagert, das Lagerfeuer, offenes Feuer an
für Frauen. 2) Dame: die First L., ranghöchste einem Lagerplatz im Freien, das Lagerhaus,
Dame einer Gesellschaft, ladylike 'le:dilaik, Gebäude zum Einlagern von Waren, der La-
damenhaft, vornehm, [engl.] gerist, -en/-en, Lagerverwalter, die Lagerstatt,
La ertes, Vater des Odysseus. [griech. Sage] -/ 2 e, Lager, Bett, die Lagerstätte, 1) Lager-
ich laf(e)le, laf (e)re (habe gelafelt, gelafert), M platz. 2) natürliches Vorkommen nutzbarer Bo-
Schweiz. rede oberflächlich, schwatze.
: denschätze, die Lagerung, -/-en, 1) Aufbewah-
die Lafette, -/-n, Untergestell für ein Geschütz rung. 2)@<^ Schichtenbildung, [zu liegen ahd.] : ;

oder Maschinengewehr, Abb. 17. [franz.] G die Lagune, -/-n, seichter Strandsee. [ital.]
der Laffe, -n/-n, U Prahler, Geck, die L., -/-n, lahm, 1) bewegungsunfähig, gelähmt; unfähig
1) Mfränk. unterer Teil des Löffels, Abb.
: 13. L zu gehen von Geburt L; eine lahme Hand; der Ver-
:

2) M Schweiz.: Schulterblatt; Fleischstück von kehr wurde durch den Unfall lahmgelegt; lahme
der Schulter. 3) M
schwäb. Ausguß, [zu: Lippe] : Entschuldigungen, U mangelhafte, unzuläng-
ich lag, von ich liege. : liche. 2) Ü schlapp, erschöpft: ich bin ganz l.
die Lage, -/-n, 1) ohne Mz., räumliches Verhält- 3) U langweilig: das Fernsehspiel war l. Hptw.:
nis, Stellung, Anordnung: das Haus hat eine die Lahmheit, -. ich lahme (habe gelahmt),
schöne L.; eine unbequeme L. 2) ohne Mz., die hinke: das Bein lahmt, wird nachgeschleift, ich
augenblicklichen Verhältnisse, Zustand: er be- lähme (habe gelähmt), 1) ihn, nehme ihm die
findet sich in einer schwierigen L.; die L. bessert Bewegungskraft: sie ist gelähmt. 2) es lähmt mich,
sich, ist gespannt; ich bin dazu (nicht) in der L., Ü beraubt mich meiner Tatkraft. Hptw. die :

ich kann es (nicht). 3) Schicht: immer abwechselnd Lähmung, -/-en. [germ. Stw.; ahd.]
eine L. Papier und eine L. Pappe. 4) J" Tonhöhe der Lahn, -(e)s/-e, zu Bändchen ausgewalzter
hohe, mittlere, tiefe L. ; Stellung der Töne eines Zierdraht, [franz. Lw.]
Akkords zueinander weite, enge L. 5) auf Kriegs-
: dieLahn, -/-en, M bayr., österr. : Lawine, die
schiffen: die mit den Geschützen einer Breit- Lahne, Lahne, -/-n, MSchweiz. Lawine. lah-
:

seite gefeuerte Salve eine volle L. 6) U eine Run- : nig, M oberd. : lawinengefährlich.
de, ein Glas für jeden eine L. Bier. 7) ost- : M dieLahnung, -/-en, niedriger Dammbau zur
mitteld. Stubendecke, [zu: liegen]
: Landgewinnung an Meeresküsten, [niederd.]

25* 387
Lai

Glühstrumpf die Stehlampe V dj e Stoblampe die Arbeitslampe


die Gasglühlampe die Warnlampe
Lampe
,

der Laib, -(e)s/-e, abgerundete, feste Masse: die Lakune, -/-n, 1) Lücke (in einem Text). 2)
Brotlaib, Abb. B 55. die Lajbung, -/-en, Lei- i &Spalte, Hohlraum. 3) Wassergrube, [lat.]
bung, [germ. Stw. ,Brot'] lala: es geht mir so /., U mittelmäßig. [Schallw.]
der Laich, -(e)s/-e, die gallertartigen Einlassen ich lalle (habe gelallt) (es) spreche mit gehemm-
,

von Fischen, Fröschen und anderen niederen ter Zunge, unartikuliert, die Lalle, -/-n, M
Tieren. Zeitw. ein Frosch laicht (hat gelaicht).
: Schweiz. Zunge, der Lalli, -/-(s),
: alem. Narr, M :

die Lajche, -, Laichzeit, das Laichkraut, eine Dummkopf, es lallt (hat gelallt), Schweiz.: M
Pflanzengattung, [germ. Stw. ,Tanz, Liebes- züngelt, lodert. [Schallw.]
spiel'] das Lama, -s/-s, 1) südamerikanisches höcker-
der Laie, -n/-n, 1) Nichtfachmann, Ungelernter. loses Kamel. 2) ein flanellähnliches, weiches
2) kath. Kirche: Nichtgeistlicher, der Lajen- Gewebe, [span.-peruan.]
bruder, Ordensmitglied ohne Weihen, laien- der Lama, -(s)/-s, buddhistischer tibetanischer
haft, unfachmännisch, unsachgemäß, der Laien- Priester, der Lama
ismus, -, tibetanische Form
richter, s*s nicht rechtsgelehrter Richter, die des Buddhismus, [tibetan. ,der Obere']
Lajenschwester, Klosterschwester ohne Wei- das Lambda, -(s)/-s, griechischer Buchstabe,
hen, das Lajenspiel, Bühnenspiel von schau- Übers. G 36.
spielerisch nicht ausgebildeten
Personen, die Lambert, männl. Vorname, [zu: Lamprecht]
Laisierung -/-en, Rückversetzung eines
la:i..., der Lam brequin läbre'ke, -s/-s, 1) ausgezackter
katholischen Priesters in den Laienstand, [lat.- Behang über Türen, Fenstern usw. 2) CJ Helm-
griech. ,Volk'] decke, [franz.]
das Laissez-faire lese'f£:r, -, Ungezwungenheit, ir Lam bris lä'bri:, -/- ...'bri:s, M österr. : die
das Sichgehenlassen, [franz. ,laßt (es) gehen!'] L., -/...'bri|en, B
unterer Teil einer Wandbe-
der Laizismus la:i..., -, die Bestrebungen nach kleidung aus Marmor, Holz, Stuck, [franz.]
Ausschluß der Geistlichen von nichtkirchlichen lame ...'me:, unbeugbar, mit Lame durchwirkt.
Angelegenheiten. ElGW. laizistisch, [zu: Laie]
: der Lame
...'me:, -s/-s, Seidengewebe mit Me-
der Lakai, -en/-en, 1) herrschaftlicher Diener. 2) tallfäden, [franz.; vgl. der Lahn]
Ü unterwürfiger Mensch, lakaienhaft, unter- die Lamelle, -/-n, Blättchen, Scheibe, z. B.
würfig, [franz. -türk. 16. Jh.]; unter dem Hut von Blätterpilzen, Abb. P 15:
die Lake, -/-n, Salzlösung zum Einpökeln, [nie- Lamellenkupplung, Abb. 55. [franz.] K
derd. von: Lache] ich lamentiere (habe lamentiert), U jammere, das
das Laken, -s/-, Bettuch, großes Tuch: Bade- Lamento, -s/-s, U Klage, lamentoso, £ kla-
laken; Bettlaken, Abb. B 28. [germ. Stw.] gend, traurig, [lat.-ital.]
lakonisch, wortkarg, kurz und treffend, [griech., das Lametta, -s, 1) schmale, dünne Metall-
nach den Lakoniern, den Spartanern] streifen als Christbaumschmuck. 2) U Orden,
die La kritze, -/-n, eingedickter Saft der Süßholz- [ital.]
wurzel, [lat. -griech. Lw.] ich laminigre (habe laminiert) es, 1) Spinnerei:
lakt..., milch... die Laktation, -, Milchabsonde- strecke Fasern. 2) überziehe einen Bucheinband
rung; Stillzeit.Zeitw. ich laktigre (habe lak-
: mit Glanzfolie, [lat.]
tiert). die Laktose, -, Milchzucker, [lat.] das Lamm, -(e)s/ s er, junges Schaf, junge Ziege;

388
Lan
Sinnbild der Unschuld und Geduld: das L. ElGW.: landeskundlich, der Landesvater,
Gottes, Sinnbild Christi. Verkl. das Lämm- : Herrscher, der Landesverrat, eine gegen die
chen, Lammlein. -s/-. die Lamm(e)sgeduld, äußere Sicherheit eines Staates gerichtete Straf-
U große Geduld, lammfromm, U sehr ge- tat, der Landesverräter, jemand, der Landes-
duldig, ein Schaf lammt (hat gelammt) (ab), verrat begeht, der Landfall, £ zuerst gesichteter
wirft ein Junges, [germ. Stw.] Küstenpunkt, die Landflucht, -, Abwanderung
Lampe Meister L., Name des Hasen in der Tier-
: ländlicher Arbeitskräfte in Städte, der Land-
fabel. [Kurzform von: Lamprecht] friedensbruch, Gewalttätigkeit durch eine zu-
die Lampe, -/-n, in einem Gestell eingebauter sammengerottete Menschenmenge, das Land-
Glüh- oder Brennkörper zur Beleuchtung, Abb. gericht, Abk. LG, Übers. G 10. die Landge-
:

L 2, seltener für andere Zwecke: Heizlampe; winnung, Gewinnung von Neuland, besonders
Lötlampe. Verkl. das Lämpchen. Lämplein,
: aus dem Wattenmeer, das Landheim, Erho-
-s/-. das Lampenfieber, Aufregung vor öffent- lungsheim für Kinder auf dem Land Schulland- :

lichem Auftreten: der Schauspieler hat L. der, heim, der Landjäger, 1) Gendarm. 2) flache,
das Lampion lam'pjö, -s/-s, Papierlaterne, ABB. hart geräucherte Wurst, Abb. F 27. die Land-
L 2. [mhd. über franz. aus lat.-griech.] karte, verkleinerte Darstellung der Erdober-
der Lampe, -ns/-, M
Schweiz.: Doppelkinn, fläche oder eines ihrer Teile in einer Ebene, der
lämpig, M Schweiz. schlaff, es lampt (hat
: Landkreis, unterster staatlicher Verwaltungs-
gelamp(e)t), M Schweiz. hängt schlaff.
: bezirk, landläufig, üblich, allbekannt, der
Lam precht, männl. Vorname, [ahd. ,der im Ländler, -s/-, ein Volkstanz, ländlich, auf das
Lande Berühmte'] freie Land bezüglich, auf dem Land übüch. der
die Lam prete, -/-n, ein Neunauge, [lat. Landmann, Mz.: ...leute, Landbewohner, die
Lw.] Landmarke, weithin sichtbarer Küstenpunkt.
dieLancade lä'sa:dd, -/-n, ein Bogensprung der der Landmesser. Feldmesser, Geometer. die
Hohen Schule, Abb. H 23. der Lancier lä'sje:, Landnahme, -, Inbesitznahme von Land, der
-s/-s, 1) Lanzenreiter, Ulan. 2) ein Kontertanz. Landpfleger, B Statthalter, die Landpome-
ich lanciere lä'si:ra (habe lanciert), 1) es, bringe ranze, U unbeholfenes Mädchen vom Lande.
in Gang, in Mode. 2) ihn, bringe geschickt in der Landrat, oberster Verwaltungsbeamter
eine vorteilhafte Stellung, verhelfe ihm zu Ruhm, eines Landkreises, die Landratte, U Nichtsee-
[franz.] mann. der Landregen, Dauerregen, landsch,
das Land,-es, 1) Erdboden, Grundstück: das L. M ostpreuß.: ländlich, die Landschaft, -/-en,
muß bebaut werden ; ich besitze ein großes Stück L. ein Gebiet mit einem nur ihm eigentümlichen
2) Festland im Gegensatz zum Wasser: zu Gepräge Gebirgslandschaft; Industrielandschaft.
:

Wasser und zu Lande; die Schiffspassagiere gingen Eigw. landschaftlich, der Landschreiber,
:

an L.; ich sehe L., Ü bin dem Ziele nahe. 3) M Schweiz.: Amtsschreiber, Notar, der Land-
naturnahe, dörfliche Gegend im Gegensatz zur ser, -s/-, U Soldat, die Landsgemeinde, Volks-
Stadt: wir wohnen auf dem Lande. 4) Mz.: s er, versammlung in manchen Schweizer Kantonen.
abgegrenztes Gebiet, Staat, Gliedstaat Deutsch- der Landsknecht, zu Fuß kämpfender Söldner
lands (Hessen, Bayern usw.): er ging außer Lan- (15. /16. Jh.). *r Landsmann, Mz.: ...leute, die
des; die Regierungen der Länder; bei uns zulande, Landsmännin,-/-nen,jemand, der aus derselben
hierzulande, in dieser Gegend. Verkl. das Länd- : Gegend stammt, die Landsmannschaft, Ver-
chen, Ländlein, -s/-. land'ab, landauf, im einigung zur Heimatpflege, der Landstör(t)zer,
Lande umher, der Land ammann, der Re- -s/-, t Landstreicher, die Landstraße, ein Über-
gierungsvorsitzende in einigen Schweizer Kan- landweg mit befestigter Fahrbahn, Abb. S 76.
tonen, [germ. Stw.] der Landstreicher, Person ohne festen Wohn-
derLandauer, -s/-, viersitziger Pferdewagen mit sitz, die meist vom Betteln lebt, der Land-
zusammenlegbarem Verdeck, Abb. 2. das W strich, Gegend, der Landsturm, Aufgebot aller
Landaulett, -s/-e, Halblandauer, Landauer Waffenfähigen, später das der älteren Jahrgänge.
mit verkürztem Vordersitz. [Landau, Stadt in der Landtag, Volksvertretung der deutschen
der Pfalz] Bundesländer, die Landung, -/-en, das Landen
landaus, landejn, durch viele Länder hindurch. (von Schiffen, Flugzeugen), die Landwehr, 1)
die Landbevölkerung, die Bewohner der länd- ältere Jahrgänge des Heeres. 2)Name alter Grenz-
lichen Gemeinden, ich lande (bin gelandet), 1) befestigungen, der Landwirt, Eigentümer,
lege mit einem Schiff an Land an, gehe (mit Pächter eines landwirtschaftlichen Betriebes, die
einem Flugzeug) auf dem Boden nieder; komme Landwirtschaft, Nutzung der Bodenkräfte zur
im Boot ans Ufer: wir mußten notlanden, sind Erzeugung pflanzlicher und tierischer Rohstoffe.
zwischengelandet (nur Nennform und Mittelwort die Landzunge, schmale Halbinsel, Abb. 57. K
üblich). 2) irgendwo, U gerate hin, komme hin: [zu: Land]
er im Wirtshaus. 3) (habe gelandet)
landete lang (länger, am
längsten), 1) bei Maßangaben
Truppen, bringe von Schiffen oder Flugzeu- in der Ausdehnung in einer Richtung: der Weg
gen an Land. 4) (habe gelandet) einen Schlag, ist 2 km l. 2) von beachtlicher Ausdehnung in
U bringe an. 5) ein Ufer landet (an , verbreitert einer Richtung, Abb. E 3: ein langer Pfahl,
sich durch Ansammlung von Sand, Schlick, die Mensch; lange Haare, Hosen; er hat lange Finger
Lande, Mz., 1) D Gegend, Landschaft: die gemacht, U gestohlen sie macht ein langes Gesicht,
;

Glocken tönen in die L. 2) t Gebiet eines U ist enttäuscht; der Junge macht ihm eine
Herrschers: die österreichischen Erblande, die lange Nase, Ü verspottet ihn; das solltest du
Lände, -/-n, Landungsplatz: Schiffslände, die nicht auf die lange Bank schieben, Ü hinaus-
Landebahn, der zum Landen von Flugzeugen zögern. 3) viel Zeit beanspruchend: ein langer
bestimmte Teil eines Flugplatzes, die Land enge, Aufenthalt; nach langer Zeit; eine lange Rede;
schmaler Landstreifen zwischen Meeren, Abb. er wird wieder l. und breit darüber reden; er wird
K 57. die Länderej, -/-en, meist Mz., großer sich des langen und breiten darüber äußern; über
Grundbesitz, der Landerkampf, bei Ballspielen kurz oder l., bald; seit langem. 4) (ungebeugt),
auch: Länderspiel, sportlicher Wettkampf zweier nach Zeitangaben u. a. : währenddessen: 5 Jahre
Nationalmannschaften, die Länderkunde, Erd- /., aber: jahrelang; sein Leben l.; 20 Minuten /.,
kunde der einzelnen Länder. Eigw. länder- : aber: tagelang, stundenlang, meterlang; der Brief
kundlich, das Länderspiel, Länderkampf, die ist vier Seiten /., aber: seitenlang. 5) (ungebeugt)
Landesaufnahme, planmäßige Vermessung U entlang: den Bach l. 6) für: lange, lang-
eines Landes, die Landesfarben, Alz. National- , atmig, Ü weitschweifig, zu ausführlich, der
farben, die Landeskirche, Gliedkirche der Evan- Langbaum, ABB. W 2. lange, auch: lang,
gelischen Kirche in Deutschland, die Landes- 1)lange Zeit: wie l. wollen Sie bleiben?; das
kunde, erdkundliche Betrachtung eines Landes. dauert nicht mehr l.; ein lang gehegter Plan. 2)

389
Lan
beanspruchend, lange während. Hptw.: die
Langwierigkeit, -. [germ. Stw.]
die Langette, -/-n, in Schlingstich ausgeführte
Befestigung von Stoffrändern, Abb. H 7. [franz.]
die Lang(e)weile, der Langfinger usw., -* lang.
der Langobarde, -n/-n, Angehöriger eines ger-
manischen Volkes. Eigw. langobardisch. :

das Langohr, längs, langsam usw., -» lang,


die Languste, -/-n, ein Krebs, [franz.]
ich langweile usw., langwierig, -* lang.
das Lanolin, -s, eine fettreiche Salbe, [lat.]
das Lanthan, -s, O
Zeichen: La, ein Element,
[griech.]
die Lanugo, -/...gines, Wollhaar der Säugetiere,
U bei weitem: heute ist das Wetter l. nicht so [lat.]
schön wie gestern, ich lange (habe gelangt), 1) die Lanze,
-/-n, Speer, Spieß, Abb. 3; ritter- L
nach ihm, es mir, greife danach: den will ich liche Waffe: er bricht eine L. für ihn, Ü tritt für
mir langen, U ihm Vorhaltungen machen. 2) bis ihn ein. die Lanzette, -/-n, { kleines Opera-
zu ihm, kann es erreichen. 3) damit, U komme aus. tionsmesser, Abb. L 3. lanzettförmig, Abb.
4) es ihm, reiche zu er hat ihm eine gelangt, U eine
: B 38. lanzinierend: lanzinierende Schmerzen,
Ohrfeige gegeben. 5) es langt, genügt, reicht aus: blitzartig auftretende stechende, [franz.; mhd.]
jetzt langt's mir aber.', U jetzt habe ich genug! Laoko on, trojanischer Priester, der mit seinen
ich 1. an, 1) (bin angelangt), treffe ein, komme an. beiden Söhnen von Schlangen erwürgt wurde,
2) was mich, ihn anlangt, anbelangt, betrifft, ich [griech. Sage]
1. aus, 1) hole aus (zum Schlag). 2) es langt aus, der Laote, -n/-n, Bewohner von Laos in Hinter-
reicht aus. ich 1. ein, österr. Mtreffe ein: er
: indien. Eigw. laotisch. :

ist gerade eingelangt, ich 1. hin, 1) greife hin. 2) es lapidar, bedeutsam, wuchtig; kurz und bündig:
langt hin, U reicht, ich 1. zu, 1) greife zu, nehme in lapidarer Kürze, der Lapis, -/...pides, Stein,
(beim Essen) bitte, langen Sie zu! 2) es langt zu,
: Höllenstein, der Lapislazuli, -/-, ein blauer
Ü reicht, ich länge (habe gelängt) es, 1) verlän- Schmuckstein, [lat.]
gere, mache länger. 2) gieße Wasser dazu, ver- die Lappalie .Ja, -/...li|en, lächerliche Kleinig-
dünne (Suppe, Soße), die Länge, -/-n, 1) Aus- keit, [zu: Lappen mit lat. Endung; 17. Jh.]
dehnung in einer Richtung, Abb. 39 eine Latte K : der Lappe, -n/-n, Lappländer, Bewohner Lapp-
von 5 m L. 2) ohne Mz., zeitliche Ausdehnung, lands. Eigw. lappisch, lappländisch.
:

Dauer die Verhandlung zog sich in die L. 3) zu


: ich läppe (habe geläppt) es, behandle die Ober-
breit Ausgeführtes, langweilige Stelle: dieser Film fläche von metallischen Werkstücken.
hat Längen. 4) Verslehre lange Silbe der griechi-
: : der Lappen, -s/-, 1) ein Stück Tuch, besonders
sche Vers ist auf der Unterscheidung von Längen und zum Reinigen, Säubern: Putzlappen; Waschlap-
Kürzen aufgebaut. 5) @
östlicher oder westlicher pen. 2) nur Mz., V Tücher zum Umstellen des
Gradabstand von Greenwich (O-Meridian) Wildes, Abb. J 1 er soll mir nicht durch die L.
:

E 10, 31. 6) Hr
Längengrad, Längenkreis, Abb. G gehen, U nicht entkommen. 3) weicher oder schlaff
östlicher Gradabstand von dem Punkt, an dem hängender Körperauswuchs Ohrläppchen, Abb. :

die Sonne umden 21. März steht (Frühlings- O 2; Kammlappen, Abb. 27. 4) breiter Be- H
punkt), längelang, U der Länge nach das Kind : schlag, Abb. B 9. 5) U Geldschein. Verkl. das :

fiel l. hin. das Längenmaß, Übers. 8. die M Läppchen, Läpplein, -s/-. [germ. Stw.]
Lang(e)weile, - oder Langenweile, Eintönig- ich läpp(e)re (habe geläppert), niederd.: trinke, M
keit, Mangel an Abwechslung: aus L. oder Lan- schlürfe, es läppert sich zusammen, U häuft
gerweile, der Langfinger, U Taschendieb, lang- sich aus vielen Kleinigkeiten an. [16. Jh.]
fing(e)rig, 1) mit langen Fingern. 2) U diebisch. lappig, U wie ein Lappen, schlaff, [zu: Lappen]
langfristig, über eine lange Frist: langfristige läppisch, lächerlich, töricht, kindisch, [mhd.]
Planung, langhaarig, mit langem Haar, das der Lapsus, -/-, geringfügiger Fehler: L. calami,
Langhaus, der langgestreckte Hauptteil einer Schreibfehler; L. linguae, Sprechfehler, [lat.]
Kirche, langjährig, über viele Jahre hin: die Lärche, -/-n, Nadelbaumgattung, die im
langjährige Freundschaft, langlebig, von langer Winter ihre Nadeln verliert, [lat.; mhd.]
Dauer, länglich, in einer Richtung ausgedehn- die Laren, Mz., altrömische Schutzgeister, [lat.]
ter als in den anderen, in die Länge gezogen. lar ghetto, J etwas breit, das
1
Lar ghetto, -s/-s
die Langmut, -, Geduld, Nachsicht. Eigw.: oder ...tti, Musikstück in diesem Zeitmaß.
langmütig, das Langohr: Meister L., D Hase, largo, $ breit, sehr langsam, das Largo, -s/-s
Esel, längs, 1) entlang: /. des Meeres, am Ufer oder ...ghi, Musikstück in diesem Zeitmaß, [ital.]
hin. 2) die Länge durch, in der Längenachse. larifari!, Unsinn! das Larifari, -s/-s, U Unsinn,
langsam, Bewegung oder Fortgang verzögernd, Geschwätz. [Musikerwort, zum Singen von
lange Zeit brauchend, schwerfällig, gemächlich. Noten ohne Text: la, re, fa, re; 18. Jh.]
Hptw.: die Langsamkeit, -. die Langspiel- der Lärm, -(e)s, 1) lautes Geräusch, Krach: Stra-
platte, Abk. LP, große Schallplatte mit ver-
: ßenlärm; die Kinder machen L. 2) Alarm: er hat
längerter Spieldauer, der Längsschnitt, Durch- L. geschlagen, ich lärme (habe gelärmt), mache
schnitt eines Körpers in der Längsrichtung. Lärm, schreie, poltere, [von: Alarm; 16. Jh.]
längsseits dessen, der langen Seite entlang. larmoyant larmoa'jant, weinerlich, rührselig.
längst, 1) seit langer Zeit: ich habe es l. gewußt. Hptw. : die Larmoy anz larmoa'jants, -. [franz.]
2) bei weitem: du weißt l. nicht so viel wie er. Lars, männl. Vorname, [nord. zu: Laurentius]
längstens, nicht länger als, spätestens: in l. drei L'art pour l'art la.r pur la:r, Schlagwort für die
Tagen, langstielig, 1) mit langem Stiel. 2) U Eigengesetzlichkeit der Kunst, [franz. ,die
langweilig, der Langstreckenflug, Flug über Kunst für die Kunst'; 19. Jh.]
Meere und Kontinente, der Langstreckenlauf, larval, ©
die Larve betreffend, das Lärvchen,
ein sportlicher Lauf über mehr als 3000 m. ich -s/-, U hübsches Gesicht, die Larve, -/-n, 1) Ge-
langweile (habe gelangweilt), 1) ihn, verursache sichtsmaske, Abb. M
6. 2) D Schreckgespenst.
Langeweile sie langweilte ihn mit ihrem Bericht.
: 3) W Jugendform von Tieren, die eine Ver-
2) mich, habe Langeweile, der Langweiler, -s/-, wandlung durchmachen, Abb. A 11, R 9. [lat.]
U langweiliger Mensch, langweilig, eintönig, die Laryngologjg, -, { Lehre vom Kehlkopf und
öde, wenig abwechslungsreich, die Langwelle, seinen Krankheiten, der Larynx, -/...'ryngen, {
'S" elektromagnetische Welle mit einer Länge Kehlkopf. Eigw.: laryngeal. [griech.]
von 1000 bis 10000 m. langwierig, viel Zeit ich las, von: ich lese.

390
Las
lasch, U schlaff, träge; fade, ungewürzt. Hptw. : du solltest ihn noch ein wenig bei uns bleiben lassen,
die Laschheit, -. [Nebenform von: laß] ich 1. ihn, es da, nehme nicht mit. ich 1. ein,
die Lasche, -/-n, 1) © Verbindungsstück zweier 1) ihn, öffne ihm den Zutritt. 2) es, fülle: ich
stumpf aneinanderstoßender Teile, Abb. 29, G habe Wasser in die Wanne eingelassen. 3) es in etwas,
Kettenverbindung, Abb. K18. 2) Gürtelschlaufe, presse, klebe, kitte hinein. 4) den Fußboden, M
ABB. G 39. 3) Zunge am Schnürschuh, ABB. S 28. bayr. wachse: bohnere. 5) mich auf, in etwas,
;

ich lasche (habe gelascht) es (an), verbinde mit mische mich ein, wage mich daran: ich mag
Laschen, schmiede an. Hptw. die Laschung, -.
: mich in den Streit nicht einlassen. 6) mich mit
[mhd.] ihm, verächtlich gehe ein näheres Verhältnis ein.
:

die Läse, -/-n, M mitteld. Henkelkrug mit


: ich 1. es fahren, Ü gebe auf, lasse los: er hat die
Schnauze, [eigtl. Laßkanne Kanne mit Ausguß']
: , Erbschaft fahrenlassen aber er will ihn mit dem
; :

der Laser 'le:zar, -s/-, ein Gerät zur Lichtver- Wagen fahren lassen, ich 1. ihn frei, gebe ihm
stärkung: Laserstrahlen, [engl. Kurzw.] die Freiheit wieder man hat den Gefangenen frei-
:

ich lasiere (habe lasiert) es, trage durchsichtige gelassen; aber: diesen Platz sollen wir frei lassen,
Farbe auf. [zu: Lasur] nicht besetzen, ich 1. mich gehen, U beherrsche
die Läsion, -/-en, g*a Verletzung, Störung, [lat.] mich nicht, bin nachlässig sie hat sich zu sehr :

laß (lasser, am lassesten), f schlapp, kraftlos, nach- gehenlassen; aber: du solltest sie jetzt (nach
lässig. Hptw.: die Laßheit, -. [zu: lassen; ahd.] Hause) gehen lassen, ich 1. mich hängen, Ü gehe
ich lasse (ließ, habe gelassen; du läßt, er läßt), trüben Gedanken nach; vgl. ich hänge, ich 1.
1) ihn, es; es geschehen, mache, daß etwas ge- herab, 1) ihn, es, mich, lasse nach unten gleiten.
schieht, veranlasse, bewirke: er hat die Mit- 2) mich, es zu tun, Ü bin so gnädig, leutselig, ich
arbeiter kommen lassen, sie rufen lassen; Fritz ließ 1. ihn herein, hinein, öffne ihm die Tür. ich 1.

einen Pfiff hören, stieß aus; laß hören!, erzähle!; ihn laufen, U gebe frei: man hat den Dieb
lassen Sie von sich hören, geben Sie Nachricht; laufenlassen; aber: ich soll das Wasser noch
lassen Sie es sich gut schmecken; ich l. es mich laufen lassen, ich 1. es liegen, vergesse mit-
etwas kosten, wende viel Geld oder Mühe daran. zunehmen: sie hat ihren Schirm liegenlassen,
2) es, ihn, mich, tue nichts, um zu hindern, lasse ich los, 1) ihn, es, gebe, lasse frei. 2) ihn,
1.

zu, dulde, ermögliche das l. ich mir nicht gefallen,


: setze in Bewegung, gebe das Zeichen zum
nicht bieten; das läßt sich hören, Ü ist annehm- Losgehen: wehe, wenn sie losgelassen!, Ü wenn
bar; es läßt sich aushalten, man kann es ertragen; sie nicht streng behandelt werden, schlagen sie
das kann sich sehen lassen, ist gut; laß mich mit- über die Stränge, ich 1. nach, 1) es, lockere die
gehen!; laß dir das gesagt sein!, nimm die Worte Spannung: du mußt die Schrauben nachlassen.
zu Herzen; laß dir raten! 3) es, behalte nicht 2) den Preis, setze herab er wollte uns drei Mark:

bei mir, gebe weg: der Kranke muß Wasser nachlassen. 3) Ü werde schlechter: er ließ in
lassen; wir mußten Haare lassen, U Verluste seinen Leistungen fühlbar nach. 4) Ü gebe Ruhe,
erleiden. 4) es ihm, belasse, überlasse, nehme höre auf, gebe nach er ließ nicht eher nach, bis er
:

nicht weg, störe den Besitz oder die Besitzergrei- sein Ziel erreicht hatte; der Regen hat nachgelassen,
fung nicht laß ihm doch den Spaß; das muß man
: ich 1. nieder, 1) es, lasse herab, nach unten (Vor-
ihm lassen, das kann man ihm nicht abstreiten; hänge, Segel). 2) mich, setze mich der Vogel ließ :

wie teuer lassen Sie mir die Ware bei Barzah- sich auf einem Ast nieder. 3) mich, nehme meinen
lung?, verkaufen Sie mir?; ich l. Ihnen die Uhr Wohnsitz bei uns hat sich ein neuer Arzt niederge-
:

zum, als Pfand. 5) es, unterlasse, höre damit auf: lassen, ich 1. es offen, 1) halte geöffnet, schließe
er kann das Trinken nicht lassen; tu, was du nicht nicht (Tür, Geschäft). 2) Ü lasse unberücksich-
lassen kannst! 6) es, ihn, verändere die Lage tigt, ungeklärt: wir müssen die Frage offenlassen,
nicht, tue nichts daran, nehme nicht mit: lassen ich 1. sitzen, U 1) ihn, helfe nicht, lasse im Stich,
Sie am Unfallort alles so, wie Sie es vorgefunden verlasse: er hat seine Verlobte sitzenlassen; aber:
haben; laß nur!; ich habe meinen Mantel zu Hause das Kind sollte die Frau sitzen lassen, damit sie
gelassen; ach lassen Sie doch!, bemühen Sie sich nicht stehen muß. 2) es nicht auf mir, wehre mich
nicht!; laß mich!, dringe nicht mehr in mich, dagegen: diesen Vorwurf kann ich nicht auf mir
belästige mich nicht. 7) von ihm, davon, verzichte, sitzenlassen, ich 1. es übrig, lasse einen Rest ich :

lasse ab: er kann von ihr nicht lassen, ich 1. ab, muß noch Geld übriglassen, ich 1. ihn vor, 1) emp-
1) es, lasse ablaufen, leerlaufen: man hat das fange. 2) lasse überholen, gebe ihm den Vor-
Wasser aus dem Teich abgelassen; die Lokomotive tritt, ich 1. weg, 1) es, verwende nicht, streiche.
ließ Dampf ab. 2) es, setze den Preis herunter er : 2) ihn, hindere nicht fortzugehen, ich 1. zu, 1)
ließ uns 10 Mark ab. 3) es ihm, verkaufe: lassen ihn, gewähre ihm Zutritt, Erlaubnis, nehme auf.
Sie mir einige Zentner Mehl ab! 4) von ihm, davon, 2) es, gestatte, verhindere nicht: ich kann solchen
sehe davon ab, höre damit auf: er sollte von seinem Unfug nicht zulassen. 3) es, U lasse geschlossen:
Plan ablassen, ich 1. es an, 1) setze in Gang: ich du sollst das Fenster zulassen! ich 1. ihn, es zu-
werde den Motor anlassen. 2) U schalte nicht aus rück, 1) gehe weg, während er (es) dableibt. 2)
(Licht, Radio). 3) U lege nicht ab ich werde den
: Ü übertreffe, bin besser, [germ. Stw.]
Mantel anlassen, U anbehalten. 4) erwärme © das Laßgut, oberd.M Pacht- oder Zinsgut.
:

(Stahl) beim Härten allmählich auf eine be- lässig, nachlässig, nicht sorgfältig, salopp.
stimmte Temperatur. 5) es läßt sich gut an, ver- Hptw. die Lässigkeit,
: -. läßlich, geringfügig,
spricht gut zu gehen, macht einen guten ersten so daß es Ablaß oder Erlaß finden kann: läß-
Eindruck, ich 1. auf, 1) es, U lasse offen. 2) es, liche Sünden, [verwandt mit: lassen]
U behalte auf dem Kopf. 3) es, lege still (Berg- der, das Lasso, -s/-s, zusammenziehbarer Wurf-
werk). 4) ein Geschäft, M österr. löse auf. : riemen mit langer Schlinge, Abb. L 3. [span.]
5) ein Grundstück, th gebe vor dem Grundbuch- die Last, -/-en, 1) Gewicht, Gewichtsdruck: die
amt zugunsten des Erwerbers das Eigentums- Brücke trägt eine L. von 10000 Tonnen. 2) Ü
recht auf. 6) mich, M Schweiz. prahle er hat
: : ohne Mz., etwas Belastendes, Bedrückendes,
sich aufgelassen, ich 1. aus, 1) ihn, es, übergehe, Bürde: mir ist eine L. von der Seele genommen;
berücksichtige nicht: du hast im Diktat ein Wort damit hat man seine L., viel Sorge und Arbeit;
ausgelassen. 2) es (besonders Wasser), lasse ab- ich falle Ihnen doch nicht zur L.?, bin lästig;
laufen. 3) es an ihm, lasse spüren er hat seine : das kann man ihm nicht zur L. legen, ihn dafür
schlechte Laune an mir ausgelassen. 4) Falten, verantwortlich machen. 3) Frachtgut, zu beför-
Säume, trenne auf. 5) Fett, Butter, bringe zum dernde Güter: ein Schiff führt L.; Wagenlast;
Schmelzen. 6) mich über ihn, etwas, äußere mich, Traglast. 4) ein Schiffsfrachtgewicht (Schiffslast),
sage meine Meinung. 7) ihn, es, oberd. M in Deutschland 2000 kg. 5) J, Frachtraum ; Raum
lasse los, gebe frei. 8) etwas, Moberd. bin frei- : für Vorräte: Proviantlast; Segellast. 6) t Hohl-
gebig, ich 1. es bleiben, U beginne nicht damit, maß für Trockenkörper. 7) meist Mz., 5*6 Lei-
höre damit auf: er hat es bleibenlassen; aber: stung, die aus einer Sache selbst zu entrichten

391
Las
ist und deren Nutzwert mindert, z. B. Grund- das Latifundium, -s/...di|en, Großgrundbesitz,
steuern, Hypothekenzinsen unser Haus ist frei
: [lat.]
von Lasten die Beförderungskosten gehen zu Lasten
; der Latiner, -s/-, Ureinwohner von Latium.
des Käufers, i3 werden vom Käufer bezahlt Last- ; Eigw. latinisch, ich latinisiere (habe latini-
:

schrift, t3 Buchung einer Forderung zu Lasten des siert) es, bringe in lateinische Sprachform, der
Schuldners, das Lastauto, U Lastkraftwagen, ich Latinismus, -/...men, in eine nichtlateinische
laste (habe gelastet) auf ihm, ruhe darauf, drücke, Sprache übertragene Spracheigentümlichkeit des
liege schwer auf: auf diesem Grundstück lastet Lateins, der Latinist, -en/-en, Kenner und
eine Hypothek; lastende Schulden, Schwüle, Sor- Erforscher des Lateins, die Latinität, -, klas-
gen, Stille, ich 1. es ihm an, lege zur Last, ich 1. sische lateinische Schreibweise: goldene L., La-
es ihm auf, bürde auf. ich 1. es aus, 1) belaste tein aus der Zeit Ciceros. das Latinum, -s,
bis zur Grenze der Leistungsfähigkeit: mit die- Prüfung im Lateinischen. [Latium, alte Land-
ser Arbeit ist er nicht voll ausgelastet, Ü. 2) be- schaft Mittelitaliens]
laste gleichmäßig, der Lastenausgleich, Ver- die Latitüde, -/-n, 1) geographische Breite. 2) t
mögensausgleich nach dem 2. Weltkrieg, lasten- Weite, Spielraum, latitudinal, auf die geo-
frei, ohne Schulden (Grundstück), der Laster, graphische Breite bezüglich, [lat. über franz.]
-s/-, U kurz für: Lastkraftwagen, lästig, be- die Lajtrine, -/-n, 1) Abort. 2) U Gerücht: &
schwerlich, unangenehm, störend. Hptw.: die Latrinengerücht; Latrinenparole, [lat.]
Lästigkeit, Lästigkeit, -, £ Gewicht der
-. die der Latsch, -es/-en, U Latsche, Pantoffel, ich
Ladung, die ein Schiff führen kann, der Last- latsche, U 1) (bin gelatscht), gehe schleppend,
(kraft)wagen, Abk.: Lkw, LKW, Abb. 41. K schlürfend. 2) (habe gelatscht) ihm eine, ohrfeige
[zu: laden] ihn. die Latsche, -/-n, 1) U Pantoffel, Haus-
dYt'Lastadie, -/...'di/en, auch: ...'stadii, -/...di|en, schuh, abgetragener Schuh. 2) Krumm-, Knie-
& 1) Schiffsfracht. 2) Ladeplatz eines Schiffes holz, eine Kiefernart: Latschenkiefer, der Lat-
im Hafen, [lat. Kw. aus ahd.: Ladestatt] schen, -s/-, U Latsche, Pantoffel, der Lätschi,
last, (but) not least 'la:st (ÖAt) not li:st, als -(s)/-(s), Schweiz. M
dummer, ungeschickter :

letztes in der Reihenfolge, aber nicht in der Mensch, Tagedieb, latschig, Ü nachlässig in
Wertschätzung, [engl.] Gang und Benehmen. [Herkunft unklar]
ich laste usw., der Laster, -* die Last. der Latsch, -(e)s/-e oder -/-en, Schweiz.: M
das Laster, -s/-, 1) verwerfliches Verhalten, das Letsch. ich latsche (habe gelatscht) es, M
zur Gewohnheit geworden ist; Untugend: er Schweiz. : letsche.
frönt diesem L., ist ihm verfallen. 2) ein langes die schwaches, oft halbrundes Bau-
Latte, -/-n, 1)
L., U sehr großer Mensch. Eigw. lasterhaft. : holz für Dachdeckungen, Zäune, Abb. Z 4, u.a.
ich läst(e)re (habe gelästert, 1) Gott, den Glauben, 2) Sport: Leiste beim Hochsprung, Abb. S 61.
verletze mit Worten tief das Gefühl der Gläubi- 3) & gerader Schößling. 4) U langer dünner
gen. 2) wider, gegen ihn, fluche ihm, schmähe ihn. Mensch: diese lange L.! [zu: Laden]
3) über ihn, U klatsche, rede Nachteiliges. Hptw. : der Lattich, -s/-e, eine Korbblütlergattung. [lat.
die Lästerung, -/-en. der Lästerer, -s/-, jemand, Lw.; ahd.]
der lästert, lästerlich, lästernd er führte läster-: die Latwerge, -/-n, 1) breiförmige Arznei. 2) M
liche Reden, das Lästermaul, die Lästerzunge, mitteld. Pflaumenmus, [lat. aus griech.]
:

U jemand, der über alles, über jeden Nachteiliges der Latz, -es/'-'e, 1) Bruststück an Kleid und
spricht, [ahd.] Schürze. 2) Lätzchen. 3) herunterklappbarer
lästig usw., der Lastkraftwagen, -* die Last. Vorderteil mancher Trachtenhosen. 4) ohne Mz.,
last, not least, -* last, but not least. M Schweiz.: vorlautes Mundwerk, das Lätz-
die Lasur, -/-en, ein Überzug mit durchsichtiger chen, Kindermundtuch, Abb. K 25. [franz. -lat.]
Farbe, der Lasurit, -s/-e, ein blaues Mineral. lätz,M alem. letz, der, die Lätze, -n/-n, ein -r,
:

der Lasurstein, Lapislazuli. [mittellat. aus pers.- eine -, M Schweiz.


Letze. :

arab.] lau, 1) zwischen warm und kalt, mild, nicht heiß:


lasziv, Ü schlüpfrig (Bemerkung). Hptw.: die die lauen Frühlingswinde; die Suppe ist nur l.
Laszivität, -/-en. [lat.] 2) unentschlossen, nicht sehr begeistert: laue
Lätare, 3. Sonntag vor Ostern, [lat. .freue Teilnahme. Hptw.: die Lauheit, -. [germ. Stw.]
dich'] laub, M
Schweiz. sanft, nachgiebig, [zu lau]
: :

das Latejn, -s, die Sprache der alten Römer: das Laub, -(e)s, 1) Blätterkleid der Bäume und
er ist mit seinem L. am, zu Ende, Ü weiß nicht Sträucher: der Baum steht im dritten L., ^ im
mehr weiter. Lateinamerika, das von Spaniern dritten Jahr ; die üppiges Laub tragenden Bäume,
und Portugiesen kolonisierte Süd- und Mittel- aber: laubtragende Bäume. 2) abgefallene, trockene
amerika. Eigw. lateinamerikanisch, der La-
: Blätter. 3) eine Farbe im Kartenspiel, Grün,
teiner, -s/-, jemand, der Latein lernt oder kann. Abb. S 57. der Laubbaum, bedecktsamiger,
latejnisch, auf das Latein bezüglich: lateinische flächig beblätterter Baum, Abb. 4. die Lgybe, L
Schrift, Antiqua, Übers. A 1, Schreibschrift, -/-n, 1) Gartenhäuschen, Abb. 3. 2) Bo- G Q
Abb. S 40. das Lateinisch, -(s), dem -, latei- gengang, Abb. M
4. 3) Theater Loge. 4) Tur- :

nische Sprache ; vgl. Deutsch, die Lateinschule, nen: Liegestütz rücklings, die Laubenkolonie,
Vorgänger des Gymnasiums im MA. das Latein- Gelände mit Kleingärten, der Laubfrosch, ein
segel, dreieckiges Segel auf kleineren Schiffen, meist auf Bäumen wohnender Frosch, das Lajjb-
Abb. S 48. [vgl. Latiner] holz, bedecktsamige, ein- und zweikeimblättrige
die La-Tene-Zeit ...'te:n..., 2. Abschnitt der Bäume, Sträucher und Halbsträucher, Abb. L 4.
europäischen Eisenzeit. Eigw. latenezeitlich. : das Lg.ubhüttenfest, jüdisches Erntedankfest.
[nach dem Schweiz. Fundort La Tene] die Laubsäge, Abb. L 5. der Lajjbwald, aus
latent, verborgen vorhanden, gebunden. Hptw. : Laubbäumen bestehender Wald, Abb. F 34. das
die Latenz, -. [lat.] Laubwerk, -(e)s, 1) Zweige mit Laub. 2) Q
lateral, seitlich, [lat.] Blattornamente, Abb. A 10, O 3. [germ. Stw.]
der Laterit, -s/-e, roter Verwitterungsboden der der Lauch, -(e)s/-e, Zwiebelgewächs aus der
Tropen, [zu lat. later .Ziegelstein'] Familie der Liliengewächse, z. B. Schnittlauch,
die Laterna magica, - -/...nae ...cae, ältere Form Knoblauch, Zwiebel, Abb. 25. [germ. Stw.] G
des Diaskops. .Zauberlaterne'; 17. Jh.]
[lat. laudabel, löblich, die Laudatio, -/...'ones, Lob-
die Laterne, -/-n, 1) eine Lampe mit Regen- rede (auf Preisträger, Jubilare). die Lajjdes,
und Windschutz, Abb. L 2. 2) Q Kuppel- Mz., Lobgesänge, Abschnitt des Breviers, [lat.]
aufsatz mit Fenstern, Abb. K
54. 3) Abzeichen die Lajje(ne), -/...enen, oberd. Lawine. M :

der Haustiere, Abb. P 10. [lat. Lw. mhd.] ; der Lauer, -s/-, Tresterwein. [lat. Lw. ahd.] ;

der Latex, -, Kautschukmilch, [lat.] die Lgyer, -, das Lauern, Hinterhalt: er liegt, ist
der Latjerbaum, Stallbaum, Abb. S 63. [lat.] auf der L.; er legt sich auf die L. ich lajj(e)re (habe

392
Lau
das Weinblatt die Blüte-

die Ranke
Fruchtstand
(die Traubi

der Weinstock
iTder Stamm d
der Zierstrauch der Kletterstrauch
der Laubbaum (die Birk
Laubhölzer (der Schlingstrauch) de

gelauert), 1) auf ihn, liege im Hinterhalt, warte gelaufen; er muß noch die Hörner ablaufen,
sich
im Versteck. 2) auf ihn, etwas, U erwarte sehn- Ü durch Schaden klug werden. 4) es läuft ab,
lich. 3) Gefahren lauern, drohen, ich 1. ihm auf, leert sich (von Flüssigkeit): ich werde das Bade-
erwarte ihn ohne sein Wissen (im Versteck), wasser ablaufen lassen. 5) es läuft ab, geschieht
[spätmhd.] ist alles planmäßig abgelaufen? 6) es läuft ab, er-
der Lauf, -(e)s/ ff e, 1) das Laufen, schnelle Gang- reicht sein Ende (Frist), verliert Gültigkeit (Ver-
art, auch als sportliche Übung im Wettkampf; trag). 7) es läuft an ihm ab, rinnt an ihm herun-
auch: der einzelne Sportlauf, Rennen: beim ter; Ü berührt ihn nicht, bleibt nicht haften, ich
dritten L.; in vollem L., schnell laufend; Eislauf; 1. an, 1) nehme Schwung, Anlauf. 2) gegen et-

Langstreckenlauf. 2) Ü ohne Mz., das Vorwärts- was, stoße im Lauf dagegen. 3) es, J, lande:
dringen, Verlauf, Entwicklung; Gang (Ma- unser Schiff hat keine Zwischenhäfen angelaufen.
schine) man sollte den Dingen freien L. lassen, das
: 4) rot, U werde rot (vor Scham, Wut). 5) es läuft
Geschehen nicht beeinflussen das ist der L. der ; an, bedeckt sich mit einer dünnen Schicht: die
Dinge, so geht es zu; im L. der Zeit, allmählich; Brille ist (mit Wasserdampf) angelaufen; Silber
im L. des Gesprächs, während des Gesprächs. läuft immer wieder an. 6) es läuft an, häuft sich
3) Bahn, Weg, Strecke, besonders von Flüssen: seine Schuld ist hoch angelaufen. 7) Wild läuft
der Oberlauf des Rheines; der L. einer Bahn- an, Vkommt schußgerecht vor den Jäger. 8) ein
strecke. 4) Rohr von Handfeuerwaffen und Motor, Versuch läuft an, beginnt zu arbeiten,
Maschinengewehren, Abb. G 21, 5. 5) £ eine M zu wirken. 9) ein Film läuft an, beginnt vor-
schnelle Tonfolge. 6) y Bein der jagdbaren geführt zu werden, ich 1. auf, 1) es, U laufe
Säugetiere und Hunde, Abb. H 18, R 12 Vorder- : wund: ich habe mir die Füße aufgelaufen. 2) es
lauf; Hinterlauf. 7) V Schußplatz bei der Zeug- läuft auf, schwillt an (Beule). 3) die Flut läuft
jagd. VERKL. das Lgiyf chen, -s/-. die Lauf achse
: auf, steigt in die Höhe. 4) Beträge, Zinsen laufen
eine nur tragende Achse ohne Antrieb, die Lauf- auf, häufen sich, wachsen an. 5) ein Schiff läuft
bahn, beruflicher Werdegang, Karriere, der auf, gerät auf Grund, ich 1. aus, 1) mich (habe
L&uf bur sehe Jugendlicher für Botengänge, [zu
,
mich ausgelaufen), mache mir gründlich Be-
laufen] wegung. 2) Maschinen laufen aus, laufen lang-
ichlaufe (lief, bin gelaufen; du läufst, er läuft), sam bis zum Stillstand. 3) ein Faß läuft aus,
1) renne, bewege mich rasch vorwärts mit Ab- wird leer von Flüssigkeit, fließt aus. 4) es läuft
schnellen der Füße: der Sportler ist in diesem aus, Ü endigt, verklingt: das Gebirge läuft in
Jahr hervorragend gelaufen; lauf doch! 2) Ugehe: einer Hügelkette aus; dieser Artikel ist ausgelaufen,
ihr könnt fahren, aber wir wollen laufen; das wird nicht mehr hergestellt. 5) ein Schiff läuft
Kind läuft schon. 3) (bin, selten: habe gelaufen) aus, J, fährt ab. 6) ein Baum läuft aus, treibt
es, übe eine bestimmte Sportart aus ich l. Roll- : Wurzelsprossen. 7) Farben laufen aus, werden
schuh, Ski; er läuft 100 m
in 11 Sekunden. 4) ausgewaschen, ich 1. durch, 1) laufe hindurch.
(habe gelaufen) es, ^
schaffe mit einem Schub- 2) laufe ohne Rast. 3) es, nutze durch vieles
karren fort. 5) (habe gelaufen) es mir, U füge mir Laufen ab: ich habe die Schuhsohlen durchge-
durch Laufen ungewollt zu: ich habe mir eine laufen. 4) Wasser läuft durch, fließt, sickert durch.
Blase, mir die Füße wund gelaufen. 6) es läuft, ich 1. ein, 1) in etwas, betrete im Laufschritt:
ist in Bewegung, zieht sich in einer Richtung soeben ist der Sieger des Marathonlaufs ins Sta-
hin: die Maschine läuft; ein Schauer lief ihm dion eingelaufen. 2) mich, gewöhne mich ans Lau-
über den Rücken. 7) es läuft, dauert, geht weiter: fen die Maschine hat sich noch nicht eingelaufen,
:

das Stück ist zwei Jahre am Broadway gelaufen; noch nicht an regelmäßigen Gang gewöhnt. 3)
wie lange läuft der Vertrag? 8) es läuft, tropft, (habe eingelaufen) Schuhe, mache durch Tragen
fließt, rinnt: das Faß, die Nase, die Kerze läuft; für mich passend. 4) es läuft ein, kommt an der :

ihm laufen die Tränen über die Backen. 9) es läuft Zug läuft auf Bahnsteig 3 ein. 5) Stoffe laufen ein,
auf dieser Bahn, U man kann
sich gut, schlecht gehen, schrumpfen ein. ich 1. eis, fahre Schlitt-
gut, schlecht darauf laufen, ich 1. ab, 1) (habe schuh: wir sind eisgelaufen, ich 1. ihm entgegen,
gelaufen) es, laufe suchend entlang.
2) es ihm, 1) laufe auf ihn zu. 2) es läuft ihm entgegen, Ü
gewinne vor ihm: mir den Rang abge-
er hat widersetzt sich ihm. ich 1. fort, entferne mich
laufen, mich überholt. 3) es mir,
überflügelt, eilends, es läuft heiß, erhitzt sich durch lange
nutze, stoße ab: ich habe mir die Absätze ab- Bewegung, Reibung: die Maschine ist heißge-

die Spannschraube der Träger


das Sägeblatt
die
Zeichnung

der Drillbohrer
die Stromzufühn
die Laubsäge Laubsäge die Dekupiersäge Laufkatze

393
Lau
laufen, ich laufe hinaus, 1) eile nach draußen. geschah aus einer L. heraus. 3) Mißgestimmtheit
2) es läuft auf etwas hinaus, Ü bezweckt, hat sie hat heute wieder Launen. 4) Vergnügtheit,
zum Ziel es wird auf Betrug hinauslaufen, ich 1.
: Unterhaltsamkeit: er ist bei L., gut aufgelegt,
ihm nach, folge ihm, verfolge ihn; Ü bemühe spaßig, launenhaft, oft grundlos die Stimmung
mich übertrieben eifrig um
ihn. ich 1. über, 1) wechselnd. Hptw.: die Launenhaftigkeit, -.
Sb gehe zum Feind über. 2) es läuft über, fließt launig, unterhaltsam, witzig, launisch, launen-
über den Rand, es läuft voll, füllt sich mit Flüs- haft, [mhd. Lw. aus lat. luna ,Mond']
sigkeit, es 1. warm, 1) läuft im Leerlauf, um Laura, weibl. Vorname, [ital.; von: Laurentia]
warm zu werden (Verbrennungsmotor). 2) läuft Laurentia, weibl., Laurentius, männl. Vorname,
heiß, ich laufe weg, laufe fort, ich 1. zu, 1) auf [lat. ,die, der Lorbeergeschmückte']
ihn, laufe zu ihm hin. 2) lauf zu! lauf so schnell, die Laus, -!"e, ein kleines Insekt, Blutsauger an
du kannst. 3) ein Tier ist mir zugelaufen, hat Menschen und Tieren man wollte mir eine L. in
:

sich bei mir eingefunden, [germ. Stw.] den Pelz setzen, U mir Schwierigkeiten bereiten;
die Lgyfel, -/-, M
oberd. Schale, besonders die
: dir ist wohl eine L. über die Leber gelaufen?,
grüne Schale der Walnuß, [wohl zu: Laub] U du siehst verärgert aus. Verkl. das Laus chen,
:

der Laufen, -s/-, M Schweiz. Stromschnelle. : Läuslein, -s/-. der Lausbub, M südd. frecher :

laufend, Abk. lfd., 1) gegenwärtig laufenden Jah-


: : kleiner Junge, ich lause (habe gelaust) ihn,
res, Abk. lfd. J. laufenden Monats, Abk. lfd. M.
: ; : suche ihm die Läuse ab: ich denke, mich laust
2) ständig, wiederholt, immer wiederkehrend: der Affe, U Ausruf des Erstaunens, der Lau-
laufenden Meters, Abk.: lfd. m; laufender Num- sebengel, Lausejunge, auch: Lauser, U frecher
mer, Abk. lfd. Nr. laufende Ausgaben. 3) £ nur
: ; kleiner Junge, vorwitziger Bursche, das Lause-
an einem Ende fest (Tau): das laufende Gut, kraut, eine Rachenblütlergattung, der Lauser,
Taue zum Bewegen der Rahen und Segel. 4) -s/-, U Lausejunge, die Lauserej, -/-en, lästige
Ü ich bin mit meiner Arbeit auf dem laufenden, Kleinigkeit, lausig, U 1) jämmerlich, schäbig.
nicht im Rückstand sie ist stets auf dem laufenden,
; 2) sehr; viel: es ist l. kalt. [germ. Stw.]
weiß Bescheid wir sollen ihn auf dem laufenden
; ich lausche (habe gelauscht), 1) horche, höre
halten, ihn ständig über die Lage unterrichten; unbemerkt zu. 2) ihm, höre aufmerksam zu. 3)
am laufenden Band, am Fließband, Ü pausenlos. M oberd. liege zwischen Wachen und Schla-
:

der Läufer, -s/-, 1) jemand, der läuft, besonders fen, ich 1. es ihm ab, 1) ahme erfolgreich nach.
aber jemand, der den Lauf als Sport betreibt: 2) D entdecke man will der Natur ihre Geheim-
:

er ist ein guter L. 2) Fußball, Handball, Hockey: nisse ablauschen, der Lauscher, -s/-, 1) heimlicher
Verbindungsspieler zwischen Stürmern und Zuhörer. 2) V Ohr des Schalenwildes, lauschig,
Verteidigern, Abb. F 41; Rugby: einer der vier still-gemütlich ein lauschiges Eckchen, [germ.]
:

hinter den Stürmern kämpfenden Spieler (Drei- das Laus chen, -s/-, 1) M niederd. Anekdote, :

viertelspieler). 3) ©
beweglicher Maschinenteil, meist in Versen. 2) kleine Laus.
z. B. bei Dampfturbinen, Dynamomaschinen ich lause usw., lausig, -* die Laus.»
oder Elektromotoren. 4) langer, schmaler Tep- laut, 1) weithin hörbar, schallkräftig: seid nicht
pich (für Gänge, Treppen). 5) eine Schachfigur, so /., macht nicht so viel Lärm. 2) bekannt: diese
Abb. S 10. 6) Q
mit seiner Langseite der Tatsache darf auf keinen Fall l. werden. 3) V
Mauerflucht gleichlaufender Stein, Abb. B 13. windstill, so daß man jedes Geräusch weithin hört.
7) 9? Karrenschieber. 8) £ loses Ende eines 4) seiner, ungebeugt: gemäß dem Wortlaut, auf
Taues. 9) junges Schwein von der 15.-26. Woche. Grund von /. Rechnung; l. ärztlichen Befundes
:
;

die Läufers), -/-en, U unnütze Hetze, ärger- aber: /. seinem Befund, der Laut, -(e)s/-e, 1)
liche Wege, die Läuferin, -/-nen, 1) Sportle- Ton, Klang, irgend etwas Hörbares der Hund :

rin des Laufsports: Kurzstreckenläuferin. 2) M gibt L., y schlägt an. 2) Sprachlehre: bei einer
Schweiz.: Kokette, die den Männern nachläuft. bestimmten Stellung oder Bewegung der Sprech-
das Lauffeuer, Bodenfeuer, das sich auf dür- werkzeuge hervorgebrachter Schall, Übers. A 27.
rem Gras, Heide u. a. rasch ausbreitet: die das Lautarchiv, Sammlung verschiedener
Nachricht verbreitete sich wie ein L., Ü sehr Mundarten und Sprachen auf Tonbändern und
schnell, das Laufgewicht, Abb. 1. das W Schallplatten, lautbar, bekannt: es wurde l.,
Laufgitter, Gitter für Kleinkinder, Laufstall, daß ... ich laute (habe gelautet), 1) es lautet, klingt,
Abb. K 19. der Laufgraben, 1) Abiaufgraben für hört sich an nun lautet es ganz anders! 2) es lau-
:

Wasser. 2) cb Verbindungsgraben, laufig, brün- tet, besagt, hat den Wortlaut: wie lautet das 5.
stig (Hündin). Hptw. die Läy figkeit, -. der
: Gebot?; das Urteil lautet auf 5 Jahre Freiheits-
Laufkäfer, eine Raubkäferfamilie, der Lauf- strafe, ich 1. es ab, lasse dem Ablaut unterliegen,
karren, Schubkarren, die Laufkatze, auf Kran z. B. ich komme - kam - bin gekommen, es
oder Drahtseil verschiebbarer Wagen, Abb. L 5. lautet an, beginnt: ,Tat' lautet mit t an. es 1.
die Laufkundschaft, nicht ständige Kunden aus, endet: in ,Lautheit' lauten beide Silben mit
(im Unterschied zur Stammkundschaft), die t aus. ich laute es um, lasse dem Umlaut unter-
Laufmasche, abwärts gleitende Masche, be- liegen, z.B. u zu ü. lauthals, aus voller Kehle,
sonders in Strümpfen, der Laufpaß, f Ent- laut, die Lautheit, -, 1) Lautstärke, Klang-
lassungsbescheinigung: man hat ihm den L. ge- stärke. 2) Lärm, ich lautiere (habe lautiert)
geben, ihn entlassen, die Laufzeit, 1) Umlauf- (es), spreche ein Wort Laut für Laut, lautlich,
zeit, z. B. eines Wechsels bis zum Verfalltag. die Sprachlaute betreffend. lautlos, still, unhör-
2) Brunstzeit der Hündin. 3) Sport: für eine bar. Hptw. die Lautlosigkeit, -. lautmalend,
:

bestimmte Strecke gebrauchte Zeit, der Lauf- mit Sprachlauten Naturlaute nachbildend.
zettel, 1) Begleitschreiben für Bahnsendungen. Hptw.: die Lautmalerei, -. die Lautschrift,
2) Umlaufschreiben zur Ermittlung verloren- die möglichst getreue Wiedergabe eines Wort-
gegangener Sachen. 3) Werbeumlauf. 4) Zettel klangs durch Schriftzeichen, z. B. re: für: Reh,
an Werkstücken, auf denen die einzelnen Ar- Üpers. A 27. der Lautsprecher, Gerät zur laut-
beitsgänge eingetragen werden, [von: laufen] starken Wiedergabe von Wort und Ton, Abb.
die Lauge, -/-n, Lösung von Alkalien: Natron- R 30. lautstark, sehr laut, geräuschvoll, die
lauge; Kalilauge; Ätzlauge, ich lauge (habe ge- Lautstärke, Maß für die Stärke einer Schall-
laugt) es, behandle mit Lauge, ich 1. es aus, ent- empfindung, die Lautung, -/-en, Art und
ferne aus einem festen Gemenge die löslichen Weise, die Laute zu sprechen, die Lautver-
Bestandteile durch Lösungsmittel: ich bin völlig schiebung, Übers. M
23. der Lautwandel, jede
ausgelaugt, U erschöpft, [westgerm.] sprachgeschichtliche Veränderung eines Lautes.
die Lauheit, -* lau. der Lautwechsel, Übers. A
3. [germ. Stw.]
die Laune, -/-n, 1) augenblickliche Stimmung: die Laute, -/-n, ein Zupfinstrument, Abb. L 6.
er hat heute gute L., morgen schlechte. 2) Einfall, der Lautenist, -en/-en, f Lautenspieler, [mhd.
der plötzlich aus der Stimmung entspringt: es aus arab., nicht verwandt mit: laut]

394
Leb
Wirbelkasten
i Griffsaiten

der Hals / das Griffbrett


sr Schallkörper

dos Schalloch

das^"
I
Tragband''

die Lautenbänder
Laute Lautsprecher

ich läute (habe geläutet), 1) (es), lasse die Glok- das Leasing 'li:sin, -s/-s, das Vermieten, beson-
ken ertönen: der Küster läutet die Glocken. 2) ders ganzer Industrieanlagen von Finanzierungs-
M oberd. klingle ich l. bei ihm. 3) es läutet,
: : instituten an Unternehmer, [engl.]
ertönt, klingt: die Glocke läutet; es läutet zur ichlebe (habe gelebt), 1) bin am Leben: mein
Kirche; er hat etwas läuten hören, Ü gerüchtweise Vater lebt noch; so wahr ich l.!, Beteuerung;
vernommen, ich 1. ab, gebe ein Klingelzeichen. lebende Bilder, von Personen gestellte eine lebende ;

ich 1. ihn, bei ihm an, M


oberd. rufe telepho- : Sprache, eine noch heute gesprochene. 2) ver-
nisch an. ich 1. aus, 1) es, rufe mit einer Glocke bringe, führe mein Leben hier lebt es sich gut;:

aus. 2) es läutet aus, hört auf zu läuten, ich 1. es hier läßt es sich (gut) leben; er lebte als
ein, läute zum Beginn von etwas, das Läyt(e)- Einsiedler; Wölfe leben in Rudeln; er lebte herrlich
werk, 1) Zusammenstellung mehrerer Glocken. und in Freuden; er lebt nur seinem Beruf, widmet
2) QSignalvorrichtung, [von: laut] sich ihm ganz; er lebte in dem Glauben, daß seine
lauter, 1) ungebeugt: nur, nichts als: /. Worte, Familie seine Pläne billigen würde, war darin
keine Taten!; I. dummes Zeug. 2) rein, unver- befangen, glaubte es die ganze Zeit. 3) wohne:
mischt, ungetrübt: lauteres Gold; der Wein ist l. er lebte viele Jahre in Rom. 4) bleibe unvergessen
und klar. 3) ehrlich: er hatte die lautersten Ab- sein Andenken lebt in unseren Herzen; seine Ge-
sichten; ein lauterer Charakter. Hptw. die : dichte werden ewig leben. 5) er lebe!, lebe hoch!,
Lauterkeit, -. ich lajit(e)re (habe geläutert), 1) Heil- und Ehrenruf: laßt ihn hochleben! ich 1.
es, kläre, befreie von Fremdkörpern oder Ver- auf (bin aufgelebt), 1) fasse neuen Lebensmut.
unreinigungen. 2) ihn, veranlasse zum Ablegen 2) es lebt auf, tritt wieder auf, hervor, ich 1. mich
von Schwächen und Fehlern. Hptw. die Läu- : aus, genieße mein Leben in vollen Zügen, wir
terung, [germ. Stw. gewaschen']
-. ,
leben uns auseinander, werden uns fremd das :

l&uthals, ich lauti.ere, lautlich, > laut. -


Ehepaar hat sich auseinandergelebt, ich lebe mich
der, die Läutsch, -, M
Schweiz. grobes Schelt- : in etwas ein, gewöhne mich daran, finde mich
wort (Dirne, Gauner). darin zurecht, ich 1. in ihm fort, Ü mein An-
lajjwarm, lau, mäßig warm. denken wird in ihm weiterbestehen, ich 1. ihm
die Lava, -/...ven, Gesteinsschmelzfluß bei nach, richte mein Leben nach seinem Vorbild
Vulkanausbrüchen, [ital.] ein. ich 1. es ihm vor, zeige durch mein Beispiel.
der Lavabel, -s, ein Kleiderstoff, das Lavabo, das Lebehoch, -s/-s, Hochruf: wir wollen noch
-(s)/-s, 1) sinnbildliche Handwaschung des Prie- ein L. rufen ; aber : er rief: ,Lebe hoch! der
1
Lebe-
sters in der katholischenMesse. 2) die Gefäße mann, ein Mann, der vor allem den sinnlichen
dazu. 3) M Schweiz.: Waschbecken, [lat.] Genüssen lebt. ElGW. lebemännisch, das:

der Lavendel, -s/-, duftreiche, blau blühende Leben, -s/-, l)Daseinsform der Menschen, Tiere,
Lippenblütlergattung, [mittellat. ,Badekraut'] Pflanzen: durch Bluttransfusionen wurde er am
ich lavjgre (habe laviert), 1) J. kreuze gegen den L. erhalten; er kam bei einem Verkehrsunfall ums
Wind. 2) Ü weiche geschickt und vorsichtig aus. L.; sie will sich das L. nehmen; hier geht es auf L.
3) Malerei: verwische aufgetragene Farben. und Tod; man hat ihn ums L. gebracht, ermordet.
[1,2 niederl. 3 franz. aus lat.]
; 2) Ablauf des Daseins eines Lebewesens: das
das Lavoir lavo'a:r, -s/-s,Lavor, -s/-e, südd. M ganze L. war Arbeit für ihn; sein L. lang; er hat
Waschbecken, [franz.] ein reiches L. gehabt. 3) Wirken, Treiben, Reg-
dieLawine, -/-n, große herabstürzende Schnee- samkeit: das geistige, künstlerische L. in München;
und Eismassen im Hochgebirge, [spätlat.] in ihm ist viel L., er sprüht von Unternehmungs-
das Lawn-Tennis Rasentennis, [engl.]
'lo:n..., -, lust; das L. und Treiben in den Straßen, leb-
Au Lawrencium Zeichen: Lw, künst-
h:..., -s, hafter Verkehr. 4) Lebensweise, Daseinsgestal-
lich hergestelltes radioaktives Element. [E. O. tung: Landleben; das L. in der Kleinstadt. 5)
Lawrence, amerikan. Physiker, 1901-58] Wirklichkeit: dem L. abgelauscht; nach demL. ge-
lax, 1) schlaff, locker. 2) ohne sittliche Grundsätze. zeichnet, geschildert, lebendgebärend, lebendige
Hptw.: die Laxheit, -. rfasLaxans, -/...'xanzi|en Junge zur Welt bringend, das Lebendgewicht,
oder ...'xantia, Laxativ, -s/-e, Laxativum, das Gewicht eines lebenden Tieres im Unter-
-s/...va, { Abführmittel, ich laxiere (habe la- schied zum Schlachtgewicht, lebendig, 1) am
xiert), { führe ab: laxierende Mittel, [lat.] Leben befindlich: er verbrannte bei lebendigem
das Lay|out le:'aut, -s/-s, Entwurf für Text- Leibe. U wirkend, fortwirkend: lebendiger
2)
und Bildgestaltung, der Lay outer le: 'autdr, -s/-, Glaube; lebendige Erinnerung. 3) lebhaft: ein
Graphiker, der Layouts herstellt, [engl.] lebendiges Kind. HPTW.: die Lebendigkeit, -.
das Lazarett, -(e)s/-e, g Krankenhaus, [ital. der Lebensabend, Alter, die Lebensart, 1)
aus: Lazarus und Nazareth] gutes Benehmen. 2) Begabung zu kultivierter
der Lazarist, -en/-en, Angehöriger einer Priester- Lebensführung. de> Lebensbaum, 1) ein Nadel-
genossenschaft. Lazarus, B männl. Eigenname. holzgewächs. 2) ein Lebenssymbol, lebensbeja-
<ferL.,-/-se, Ü armer Kranker, [hebr. , Gott hilft'] hend, zufrieden mit dem Leben, optimistisch.
die Lazerte, -/-n, Eidechse, [lat.] Hptw. : die Lebensbejahung, lebensecht, der
der Lazulith, -s/-e, ein blaues Mineral, [neulat.] Wirklichkeit entsprechend, das Lebensende,
der Lazzarone, -/...ni, Gelegenheitsarbeiter, Tod. die Lebenserinnerungen, Mz., Darstel-
Bettler in Neapel, [ital.] lung des eigenen oder eines fremden Lebens-
Ib., Abk. für das englische Pfund (Gewicht), weges; Biographie, Memoiren, der Lebens-
[von lat. libra ,Pfund'] faden: der L. reißt ab, D der Tod tritt ein (nach
I. c, Abk. für: loco citato. [lat.] der griechischen Sage von den Parzen), lebens-
Lea, B weibl. Vorname, [hebr.] fähig, imstande zu leben. Hptw. die Lebens- :

Leander, männl. Vorname, [griech. .Volkmann'] fähigkeit, -. lebensfremd, sich schwer im Le-

395
Leb
ben zurechtfindend, die Lebensfreude, Freude durch Auslaufen oder Verdunsten. 2) Leck, das
am Dasein, lebensfroh, gern lebend, die Le- Schiff, der Kessel leckt (hat geleckt), läßt Wasser
bensgefahr, Todesgefahr: er schwebt in L. durch, [germ. Stw.]
Eigw. lebensgefährlich, der Lebensgefährte,
: ich lecke (habe geleckt), 1) es, mich, daran, fahre
die Lebensgefährtin, 1) Ehemann, Ehefrau. mit der Zunge darüber: leck nicht an der Brief-
2) Partner(in) in einer nicht legalisierten ehe- marke; er wird sich die Finger danach lecken, Ü
lichen Gemeinschaft, das Lebensgefühl, Grund- es sehr gern haben wollen; die Katze leckt Milch,
stimmung, Daseinsfreude, die Lebensgeister, nimmt mit der Zunge auf; die Katze leckt sich,
Mz., Ü Lebendigkeit, Munterkeit: das weckt putzt sich mit der Zunge; er sieht geleckt aus,
meine L. lebensgroß, in natürlicher Größe. geschniegelt. 2) die Flamme leckt, züngelt, lodert
Hptw. die Lebensgröße, die Lebenshaltung,
: auf. ich 1. es ab, säubere mit der Zunge, die Lecke,
wirtschaftliche Gestaltung des Daseins: Lebens- -/-n, VStelle zum Salzlecken für Vieh und Wild.
haltungskosten, der Lebenskünstler, jemand, lecker, 1) wohlschmeckend: ein leckerer Salat.
der sein Leben erfolgreich zu gestalten weiß. 2) U reizvoll, anziehend ein leckeres Mädchen,
:

lebenslänglich, bis zum Tode: zu lebensläng- der Lecker, -s/-, 1) V Zunge des Haarwildes.
licher Freiheitsstrafe verurteilt, der Lebenslauf, 2) MSchweiz. Lausbub. 3) t Feinschmecker.
:

kurze Lebensbeschreibung, Schilderung des der Leckerbissen, etwas Gutes zu essen, ich
Werde- und Bildungsganges, das Lebenslicht: leck(e)re (habe geleckert), U 1) nasche, genieße
das L. D der Tod tritt ein. lebens-
erlischt, einen Leckerbissen: sie leckert gern. 2) mich
lustig,genußfroh, die Lebensmittel, Mz., lecken danach, ich habe Appetit darauf, die
Nahrungs- und Genußmittel, lebensmüde, Lecker ej, -/-en, etwas Wohlschmeckendes,
den Tod herbeisehnend, lebensnah, wirklich- besonders Süßigkeit. leck(e)rig, naschhaft, das
keitsecht. Hptw. : die Lebensnähe, der Lebens- Leckerli, -s/-, auch: Läckerli, Schweiz.: klei- M
standard, die Art der Lebenshaltung, der Le- ner Honig- oder Pfefferkuchen, das Leckermaul,
bensunterhalt, alles, was zur Erhaltung des U jemand, der gern Süßes ißt. [ahd.]
Lebens nötig ist. die Lebensversicherung, ein led., Abk. für: ledig, unverheiratet.
Versicherungsvertrag auf Auszahlung einer Sum- Leda, Mutter der Dioskuren, der sich Zeus in
me im Todesfall oder bei Erreichung eines be- Gestalt eines Schwans näherte, [griech. Sage]
stimmten Alters, der Lebenswandel, Lebens- das Leder, -s/-, 1) gegerbte Tierhaut: Schweins-
führung in sittlicher Hinsicht, der Lebensweg, leder; das Fleisch ist zäh wie L., sehr zäh; man
D Leben, die Lebensweise, Art, wie jemand will ihm das L. gerben, U ihn prügeln er zog vom ;

lebt, besonders in Gesundheits- und Nahrungs- L., Ü begann einen Streit. 2) Lappen aus Leder:
fragen, das Lebenszeichen, Merkmal für vor- Fensterleder. 3) vorn und hinten getragener
handenes Leben, z. B. Herzschlag, Atem, das Lederschurz bestimmter Handwerker: das
Lebewesen, Mensch, Tier oder Pflanze, das Arschleder, •-;<. 4) Sport: Fußball, ich led(e)re
Lebewohl, -s/-s, Abschiedsgruß; aber: er rief: (habe geledert), 1) es, versehe mit Leder. 2) ihn,
,Leb(e) wohl!' lebhaft, rege, munter, beweglich: U prügele. 3) es (ab), putze mit Leder: ich
lebhafte Kinder; auf der Straße war lebhafter Ver- habe die Fenster geledert, der Lederer, -s/-, M
kehr. Hptw. ^Lebhaftigkeit. -. lebig, auch:
: oberd. Gerber, die Lederhaut, 1) Teil der
:

läbig, M
Schweiz.: 1) lebendig; lebhaft. 2) be- menschlichen und tierischen Haut. 2) Haut um
weglich, nur schwer zusammenhaltend (Geröll, den Augapfel, Abb. A 24. led(e)rig, wie Leder.
Einzelbuchstabensatz), leblos, ohne Lebens- ledern, 1) aus Leder. 2) Ü zäh wie Leder. 3)
zeichen tot. Hptw. die Leblosigkeit, -. der
; : Ü geistlos, langweilig, [germ. Stw.]
Lebtag, M
südd. das ganze Leben all mein
: : die Ledi, -/-nen, M Schweiz. Ladung, Last Ledi-
: :

L. nicht, nie solange ich lebe, der Lebtig. -s/-e, schiff, Lastkahn.
M Schweiz.: Schicksal; Lebensweise, die Leb- ledig, 1) Abk.: led., unverheiratet: drei ledige
zeiten, Mz. zu L. des Dichters, während er lebte,
: Töchter. 2) f D frei, ungebunden: dieser Sorge
[germ. Stw. ; zu: Leib, bleiben] bin ich l., von ihr befreit; ein lediges Roß, ohne
die Leber, -/-n, 1) die größte Drüse des mensch- Reiter. 3) M mitteld. leer, ungebraucht
: ein :

lichen und tierischen Körpers, Abb. 12, son- M Acker liegt l., brach; lediges Gestein, taubes,
dert die Galle ab gilt als Sitz des Zornes ihm
; : gehaltarmes. 4) M
oberd.: unehelich: ein lediges
ist eine Laus über die L. gelaufen, U er ärgert Kind. 5) M
oberd. müßig, unbeschäftigt ich bin
: :

sich du kannst frei von der L. weg reden, Ü offen


; gerade l. 6) $, unbefrachtet. 7) die ledige Schicht,
sprechen. 2) aus Tierleber bestehende Speise: 5? Überstunden. 8) f lediglich, der, die Ledige,
Kalbsleber; Leberknödel; Leberkäse. 3) Schweiz. M -n/-n, ein -r, eine -, Unverheiratete(r). lediglich,
Mergel, das Leberblümchen, ein Hahnenfuß- nur, sonst nichts: das ist l. eine Dummheit,
gewächs, der Leberfleck, ein gelblich-brauner keine Bosheit, [mhd. Herkunft unsicher]
;

Hautfleck, Muttermal, der Lebertran, aus der die Lee, -, £ dem Wind abgekehrte Seite eines
Leber des Kabeljaus oder Schellfisches gewon- Schiffes: Luv und L.; Leeseite, l&ewärts, .£, dem
nenes Öl. [germ. Stw.] Wind abgekehrt, [zu: lau; niederd.]
Leb(e)recht, männl. Vorname. [Neubildung leeg, M niederd. 1) niedrig, flach (vom Wasser-
:

aus: Leodebrecht, Luitbert, ,der im Volke Be- stand). 2) schlecht, falsch. 3) krank, elend. 4)
rühmte'; 18. Jh.] leer, ohne Ladung, [von: liegen]
das Lebewesen, lebhaft, lebig, -* ich lebe. leer, 1) nichts enthaltend, geleert: ein leeres Glas;
der Lebkuchen, besonders südd. und westd. M das Faß ist leergelaufen; ich kam mit leeren Händen,
Pfefferkuchen, Abb. K
52. der Lebzelten, -s/-, U ohne Geschenke, ohne Geld; er ist bei der
M österr. Pfefferkuchen, der Lebzelter, -s/-,
: Erbschaft l. ausgegangen, Ü hat nichts bekommen.
M österr.: Pfefferkuchenbäcker, [mhd.] 2) frei, unbesetzt: der Saal war l.; menschenleer.
leblos, der Lebtag, die Lebzeiten, -* ich lebe. 3) Ü gehaltlos, ohne rechten Inhalt: das sind nur
lech, M
westd., oberd.: 1) leck. 2) ausgetrocknet leere Worte; er drischt gern leeres Stroh, redet
und rissig. Zeitw. es lecht (hat gelecht), [hochd.
: Überflüssiges; die Maschine ist l. gelaufen, ohne
Form von: leck] Nutzbarkeit zu leisten; aber: Gefäße können
der, das Lech, -(e)s, Schlackenstein aus Hütten. leerlaufen, auslaufen. Hptw. die Leere, -.
:

ich lechze (habe gelechzt) nach ihm, schmachte ich leere (habe geleert), 1) es, nehme den
danach, bin begierig darauf: wir lechzten nach Inhalt, die Füllung heraus, schütte es aus:
einem Trunk Wasser; er lechzt nach Ruhm, Ra- er mußte den bitteren Kelch bis zur Neige leeren,
che, U. [ahd. .austrocknen'; von: lech] U das Unglück bis zuletzt ertragen. 2) es leert
leck, &, undicht, wasserdurchlässig: ein leckes sich, wird leer: der Saal leert sich, ich 1. es aus,
Schiß; der Eimer ist l. Hptw. das Leck, -(e)s/-e. : mache völlig leer, das Leergewicht, Gewicht
die Leckage h'ka:33, -/-n, 1) Rinnverlust, eines unbelasteten Fahrzeugs, das Leergut, leere
Verlust an flüssigen Waren im Frachtverkehr Behälter, z. B. Flaschen, Kisten, der Leerlauf, 1)

396
Leg
Bewegung einer Maschine, ohne daß nutzbare 2) bringe in die richtige Lage (Ruder, De-
es,
Arbeit geleistet wird. 2) Ü Verschwendung von gen, Leitungen). 3) es, bedecke völlig: wir wollen
Bemühungen wenn diese Arbeit besser organisiert
: unsere Wohnung mit Teppichboden auslegen. 4)
wäre, könnte man viel L. vermeiden, leerstehend, Geld, zahle für einen anderen leihweise kannst :

unbewohnt; aber: die Wohnung soll schon länger du mir 50 Mark auslegen? 5) es, Ü deute, er-
leer stehen, die Leerung, -, das Leeren, z. B. des kläre, interpretiere (Bibel, Textstelle). 6) mich,
Briefkastens, das Le.erzimmer, bei Vermietung beuge mich vor, z. B. beim Fechten, ich 1. bei,
Raum ohne Einrichtungsgegenstände, [germ.] 1) es, füge dazu. 2) es einer Sache, messe bei,
die Lefze, -/-n, Lippe des Raubwildes und des schreibe zu: ihrem Unwohlsein hatten wir keine
Hundes, Abb. H
28. [zu: Lippe] Bedeutung beigelegt. 3) es mir, lege mir ohne Be-
Abk. für:
leg., legato. rechtigung zu (Titel). 4) einen Streit, schlichte.
legal, gesetzlich, gesetzmäßig. Hptw. : die Lega- 5) ein Schiff legt bei, stoppt, dreht bei. ich 1. es
lität, -. ich legalisiere (habe legalisiert) es, bereit, lege zurecht, halte zur Verfügung: du
mache gesetzlich, beglaubige amtlich. Hptw. : sollst ihm das Buch bereitlegen, ich 1. es bloß,
die Legalisation, Legalisierung, -/-en. [lat.] lege frei, ich 1. es ihm dar, erkläre, trage vor.
die Leg asthenie, -/...'ni|en, { eine angeborene ich 1. ein, 1) es, tue hinein, schiebe, füge ein. 2)
Lese- oder Schreibschwäche bei meist normaler es, konserviere: man kann Gurken in Essig ein-
Intelligenz, der Leg astheniker, -s/-, { jemand, legen. 3) Berufung, Fürbitte, spreche aus, mache
der an Legasthenie leidet, [griech.] geltend damit kannst du Ehre einlegen, erwerben.
:

der Legat, -en/-en, 1) Bevollmächtigter des ich 1. fest, 1) es, bestimme, ordne an. 2) mich,
Papstes. 2) altrömischer hoher Offizier oder entscheide mich er hat sich bereits festgelegt, ich
:

Gesandter, das L., -(e)s/-e, Vermächtnis, der 1. es frei, befreie von einer deckenden Schicht:
Legatar, -s/-e, jemand, dem ein Vermächtnis bei den Ausgrabungen wurden alte Gräber freige-
zufällt, die Legat ion, -/-en, Gesandtschaft, [lat.] legt; aber: diese Leitung kann frei gelegt werden,
legato, Abk.: leg., J 1
gebunden, Abb. N10. ohne besonderen Schutz, ich 1. ihn herein, U
das Legato, -s/-s oder ...ti, J gebundenes Spiel. spiele ihm einen Streich, ich 1. hin, 1) es, lege
BML] fort, lege an eine bestimmte Stelle. 2) es, U
ich lege (habe gelegt), 1) ihn, es, bringe zum mache großartig: der Schauspieler hat einen
Liegen: der Ringer legte seinen Gegner in der großartigen Faust hingelegt. 3) mich, nehme eine
dritten Runde auf die Matte; leg das Buch auf den liegende Stellung ein, besonders zum Ausruhen:
Schreibtisch!; er hat Feuer gelebt; ich l. den Hund sie hat sich ein Stündchen hingelegt, ich 1. es
an die Kette; sie versuchte, Hand an sich zu legen, hinein, lege in etwas, ich 1. los, U beginne
Selbstmord zu begehen; sie kann Karten legen, temperamentvoll zu reden oder zu arbeiten, ich
aus Karten wahrsagen; es werden neue Rohre, 1. (es) nach, gebe noch Brennmaterial in den
Kabel gelegt; er hat den Grund für die weitere brennenden Ofen, ich 1. es ihm nahe, schlage vor,
Forschung gelegt, Ü die Voraussetzungen dafür empfehle: ich habe ihm nahegelegt abzureisen,
geschaffen man legte ihm die Worte in den Mund,
; ich 1. nieder, 1) es, ihn, lege auf den Boden. 2)
brachte ihn dazu, sie zu sagen, oder: behauptete, ein Amt, gebe auf. 3) die Waffen, ergebe mich.
daß er sie gesagt hätte; ich l. Wert auf die Fest- 4) es, Ü halte schriftlich fest er hat seine Vor- :

stellung, daß..., Ü. 2) ein Vogel, ein Huhn legt schläge schriftlich niedergelegt, ich 1. es still,
Eier, läßt Eier aus seinem Körper. 3) es ihm, Ü schließe: die Zeche wurde stillgelegt, ich 1.
mache unmöglich: man muß ihm das Handwerk trocken, 1) ihn, ziehe frische Windeln an (Säug-
legen, Ü ihn an weiterem schädlichen Tun hin- ling). 2) es, entwässere (Moor), ich 1. ihn über,
dern. 4) mich, gehe zu Bett; werde bettlägerig; U verprügele aber ; ich überlege, denke nach, ich
:

leg dich schlafen! ; dafür l. ich mich ins Zeug, in 1. um, 1) es, verändere die Lage, Richtung: die
die Ruder, ins Geschirr, Ü strenge mich sehr an Strecke wurde umgelegt. 2) es ihm, mir, winde um
er legte sich aufs Bitten, fing an zu bitten. 5) es etwas : sie legte sich eine Kette um. 3) es, verteile
legt sich, läßt nach, hört auf: der Wind hat sich Kosten gleichmäßig auf mehrere Personen. 4) es,
gelegt; wollen sich die Schmerzen noch nicht ihn, werfe um, lege hin. 5) ihn, U töte, ich 1. es
legen? ich 1. ab, 1) es, nehme von mir: vorm ihm unter, benutze als Unterlage: ich habe
Schlafengehen legt man die Kleider ab, zieht sich der Patientin ein Kissen untergelegt; aber: ich
aus; bitte legen Sie ab!, (zum Gast) hängen Sie habe es unterlegt, mit einer Unterlage verstärkt.
Hut, Mantel an den Haken; diese Gewohnheit ich 1. vor, 1) es, befestige davor: ein vorgelegtes
mußt du ablegen, Ü darauf verzichten. 2) es, leiste, Schloß. 2) es ihm, zeige zur Einsichtnahme (Zeug-
vollbringe (Prüfung, Eid). 3) es, ordne ein nis, Akten). 3) (es) ihm, bereite ihm zum Essen
(Briefe, Akten, Lettern). 4) eine Pflanze legt ab, auf dem Teller vor. 4) ihm eine Frage, frage ihn.
vermehrt sich durch Ableger. 5) ein Schiff legt 5) ihm Geld, bezahle vorläufig für ihn. ich 1. zu,
ab, i verläßt den Hafen, ich 1. an, 1) es, ihn, 1) es, decke zu, schließe. 2) es, gebe dazu. 3)
lege an eine bestimmte Stelle: der Einbrecher es mir, U erwerbe: wir haben uns ein Farbfern-
hatte eine Leiter an die Hauswand angelegt; die sehgerät zugelegt. 4) (Geld) erleide einen finan- ,

Wöchnerin muß den Säugling (an die Brust) an- ziellen Schaden. 5) einen Schritt, U gehe schnel-
legen, ihn stillen ; in dieser Schule werden stren- ler, [germ. Stw. zu liegen] ; :

gere Maßstäbe angelegt, Ü. 2) es, ziehe an: er das Legegeld, t Eintrittsgeld, [von legen] :

hatte ein Festgewand angelegt. 3) es ihm, ziehe an der Legel, -s/-, £ Tauring am Segel, der, das L.,
(Kleider), versehe ihn damit (Schmuck, Ver- -s/-, Lägel.
band, Fesseln): man legte ihm Handschellen an. legendär, t, legendär, sagenhaft, das Legen-
4) es, schaffe, errichte die Stadt wurde vor 500
: där, -s/-e, Sammlung von
Heiligenerzählungen.
Jahren angelegt, gegründet. 5) Geld bei ihm, in die Legende, Heiligenerzählung. 2)
-/-n, 1)
etwas, für etwas, bringe nutzbringend unter, ver- mythische oder sagenhafte Umkleidung von
wende all sein Geld ist in Wertpapieren angelegt;
: geschichtlichen Ereignissen. 3) Zeichenerklä-
sie legt viel Geld für ihre Garderobe an. 6) auf ihn, rung auf Landkarten. 4) Text auf Münzen. 5)
ziele (mit dem Gewehr). 7) es auf etwas, verfolge Text auf Spruchbändern der bildenden Kunst.
eine Absicht sie legt es darauf an, ihn zu kom-
: 6) Bildunterschrift, [lat. ,zu Lesendes'; mhd.]
promittieren. 8) ein Schiff legt an, J, landet im leger le'y.r, ungezwungen; formlos, [franz.]
Hafen. 9) mich mit ihm, U streite mich, ich 1. der Leger, -s/-, gute Leghenne, [von: legen]
auf, 1) es auf etwas, lege darauf: sie hat (den die Leges, Mz. von: die Lex.
Telephonhörer) aufgelegt, das Gespräch beendet die Legföhre, Wuchsform der Kiefer, [von:
oder abgebrochen. 2) eine Anleihe, biete zum legen]
Erwerb an. 3) ein Buch, veröffentliche, bringe ich legiere (habe legiert) es, 1) schmelze mehrere
neu heraus, ich 1. aus, 1) es, lege ausgebreitet Metalle zusammen. 2) binde, verdicke eine
hin, mache allgemein zugänglich (Waren, Listen). Suppe durch Ei oder Mehl, die Legierung,

397
Leg
-/-en, durch Zusammenschmelzen mehrerer Me- lehrt Deutsch und Geschichte; ich will dich lehren!,
talle erzeugtes Mischmetall, [lat.] U Gehorsam beibringen. 3) (es), zeige: die
dir
ich legiferjgre (habe legiferiert), MSchweiz., Fabel lehrt, daß...; die Zukunft wird es lehren, die
österr. :wirke bei der Gesetzgebung mit. die Lehre, -/-n, 1) Regel, Ratschlag: er wollte mir
Legiferierung, -, M
Schweiz., österr.: Gesetz- kluge Lehren geben. 2) aus Erfahrung gezogene
gebung, [lat.] Schlußfolgerung: dieser Vorfall sollte dir eine L.
dieLegion, -/-en, 1) altrömische Truppeneinheit. sein; ich werde daraus meine L. ziehen. 3) Lehr-
2) Truppenverband aus Freiwilligen oder Söld- meinung, wissenschaftliches System: die L. der
nern: Fremdenlegion. 3) U Menge, Masse: ihre katlwlischen Kirche; die L. Kants. 4) Lehrzeit,
Zahl ist L. ElGW. legionär. der Legionär,
: Lehrlingsverhältnis: er ist in der L., beendet
-s/-e, Soldat einer Legion, [lat.] seine L. in diesem Jahr. 5) auch: das Lehr, <3>

legislativ, gesetzgebend, die Legislative, -/-n, Meßwerkzeug zum Prüfen von Werkstückmaßen,
gesetzgebende Gewalt, legislatorisch, gesetz- Abb. L 6, M 14. der Lehrer, -s/-, die Lehrerin,
geberisch, die Legislatur, -/-en, Gesetzgebung. -/-nen, jemand, der beruflich unterrichtet, die
die Legislaturperiode, Zeitraum, für den eine Lehrerschaft, -, die Lehrer einer Schule oder
Volksvertretung gewählt ist. [lat.] eines Bezirkes, der Lehrgang, zeitlich begrenzte
legitim, 1) gesetzlich, rechtmäßig. 2) ehelich. Ausbildung in einem Fach ein L. für Säuglings- :

Hptw.: die Legitimität, -. die Legitimation, pflege, das Lehrgebäude, geordnete Darstellung
-/-en, 1) Ausweis, Beglaubigung. 2) &
Ehelich- einer Lehre, System, das Lehrgeld, früher:
keitserklärung, ich legitimere (habe legiti- Entgelt für die Lehre jeder muß einmal L. zah-
:

miert), 1) ihn, es, erkläre für legitim. 2) mich, len, Ü Erfahrungen durch Schaden erkaufen.
weise mich aus. Hptw.: die Legitimierung, -. das Lehrgerüst, Baugerüst für Bogen und Ge-
der Legitimist, -en/-en, Anhänger eines ge- wölbe, Abb. G
11. lehrhaft, belehrend; schul-
waltsam entthronten Herrscherhauses, [lat.] meisterlich, der Lehrherr, (Meister als) Aus-
der Legpfennig, f Rechenpfennig, [von: legen] bilder eines Lehrlings, der Lehrjunge. Lehr-
der Leguan, -s/-e, Angehöriger einer Kriech- ling, die Lehrkanzel, österr. Lehrstuhl, der M :

tierfamilie, [haitisch] Lehrkörper, -s '-, Lehrerschaft, die Lehrkraft,


dasLegumin, -s, Eiweiß der Hülsenfrüchte, die Lehrer(in). der Lehrling, -s/-e, jemand, der bei
Leguminose, -/-n, $ Hülsenfrüchtler, [lat.] einem Lehrherrn einen Beruf erlernt (im Hand-
die Lende, -/-n, M
niederd. verwildertes Nutz-
: werk, Handel), der Lehrmeister, 1) Lehr-
land; Ödland, der Lehdling, -s/-e, M
niederd.: herr. 2) Ü Sache, aus der man eine Erfahrung ge-
Champignon, [von: leeg ,niedrig'] wonnen hat. das Lehrmittel, Hilfsmittel für den
das Lehen, -s/-, im MA. verliehenes erbliches
: Unterricht, der Lehrplan, Unterrichtsplan, Ver-
Nutzungsrecht, dessen Empfang zu ritterlichem teilung des Unterrichtsstoffs auf die Jahrgänge.
Kriegsdienst und Treue verpflichtete, [zu: lei- lehrreich, das Wissen, die Erfahrung vermeh-
hen] rend, die Erfahrung bereichernd, der Lehrsatz,
der Lehm, -(e)s/-e, durch Eisenverbindungen wichtiger Satz einer wissenschaftlichen Lehre.
gefärbter, sandhaltiger Ton. ElGW. lehmig.
: der Lehrstand, | Lehrer und Geistliche (neben
[westgerm. verwandt mit: Leim]
; Nährstand und Wehrstand), der Lehrstuhl, plan-
ich lehne (habe gelehnt), 1) ihn, es an ihn, stelle mäßige Stelle eines Hochschullehrers, Professur:
so, daß es vom anderen gestützt wird ich l. den : der L. für Philosophie ist unbesetzt, der Lehr-
Spaten an den Baum. 2) an ihm, stehe an etwas vertrag, Vertrag über die berufliche Ausbil-
gestützt: sie lehnte an ihm; der Spaten lehnt am dung des Lehrlings, die Lehrzeit, Ausbildungs-
Baum. 3) mich, stütze mit dem Körper: sie lehnte zeit, [ahd.]
sich an ihn; lehnt euch nicht zu weit über das an Zahlwörtern und Mengenbestimmungen
...lei,
Geländer! ich 1. ab, 1) es, es zu tun, erkläre, es von dieser Art: mancherlei; vielerlei; zweierlei;
nicht tun zu wollen, verweigere die Zustim- das Allerlei, [franz. aus lat.; mhd.]
mung: er lehnte eine Aussprache ab; die Ver- die Lei, Mz. von: der Leu (Währungseinheit).
sammlung lehnte den Antrag ab. 2) ihn, es, will die Lei, -/-en, M
niederrhein. Fels, Schiefer: :

nicht haben, halte fern, verurteile: ein Bühnen- Lorelei, der Lejendecker, niederrhein.: M
stück, ein Künstler wird abgelehnt; der Richter Dachdecker, [kelt.]
wurde wegen Befangenheit abgelehnt, ich 1. an, der Leib, -(e)s/-er, 1) menschlicher und tierischer
1) es, lehne an etwas. 2) es, schließe nicht ganz Körper L. und Seele; er ist mit L. und Seele bei
:

(Tür, Fenster). 3) mich, stütze dagegen: sie lehnte dieser Sache, Ü setzt sich ganz dafür ein der L. ;

sich an ihren Mann an; der Erzähler hat sich eng des Herrn, das Abendmahlsbrot, Hostie. 2)
an die Tatsachen angelehnt, U sie zum Vorbild Bauch, Magen: ich habe nichts im Leibe, bin
genommen, ich 1. mich auf, 1) stütze mich auf. hungrig gesegneten Leibes, D schwanger. 3) ohne
;

2) gegen ihn, etwas, Ü empöre mich, setze mich Mz., f Leben: den will ich mir vom L. halten,
zur Wehr, ich 1. mich hinaus, stecke den Kopf Ü ich will ihn nicht in meiner Nähe haben;
weit vor: nicht hinauslehnen! die Lehne, -/-n, bleib mir drei Schritt vom Leibe! ; diese Rolle ist
1) Stütze für Rücken oder Arm an Sitzen, Abb. dem Schauspieler auf den L. geschrieben, U ganz
B 10, S 79. 2) M
oberd.: Abhang, flache Bö- auf seine Persönlichkeit abgestimmt L. und Le- ;

schung: in der L., geneigt, der Lehnstuhl, ein ben, alte Rechtsformel Leben. 4) der unterste
: n
bequemer Sessel, [germ. Stw.] Teil der Fiale, der Leibarzt, Arzt einer hochge-
der Lehnsherr, Besitzer eines Lehens, das er stellten Persönlichkeit, das Leibchen, -s/-, Mie-
vergeben kann, der Lehnsmann, Vasall, je- der, der, die Leibeigene, -n/-n, ein -r, eine -,
mand, der vom Lehnsherrn ein Lehen hat. die MA. : persönlich und wirtschaftlich Unfreier.
Lehnübersetzung, wörtliche Übersetzung eines ElGW. leibeigen. Hptw. die Leibeigenschaft,
: :

fremdsprachlichen Wortes nach seinen Bestand- -. der Lejbeserbe. Abkömmling des Erblassers.

teilen, z. B. Freidenker für englisch free-thinker. die Lejbesfrucht, Kind im Mutterleib, die Lei-
das Lehnwort, aus einer fremden Sprache auf- beskraft: er schrie aus Leibeskräften, sehr laut.
genommenes Wort, das sich lautlich der einhei- die Lejbesübung, -/-en, meist Mz. Sammel- :

mischen Sprache angepaßt hat, z. B. Mauer aus name für Gymnastik, Turnen, Sport und Spiele.
lat. murus, Übers. W
19. [zu: Lehen] die Leibesvisitation, körperliche Durchsu-
das Lehr, -(e)s/-e, {=> Lehre, der Lehrauftrag, chung: es wurde eine L. vorgenommen, die Leib-
der Auftrag zu Vorlesungen an einer Uni- garde, Truppe zum persönlichen Schutz (eines
versität, der Lehrbogen, Lehrgerüst, ich lehre Monarchen), das Leibgedinge, -s/-, 1) im älte-
(habe gelehrt), 1) (ihn), unterrichte, vermittle ren deutschen Recht: das zu lebenslänglicher Nut-
(ihm) Kenntnisse: lehret alle Völker, B belehrt zung überlassene Gut oder dessen Ertrag. 2) Al-
sie durch Predigt; er lehrt an der Universität. tenteil, das Leibgericht, Lieblingsessen, leib-
2) es ihn, ihn es tun, bringe ihm bei, ihn dazu: er haftig, in eigener Person, selbst, wirklich und

398
Lei
wahrhaftig plötzlich stand er l. vor mir. Hptw.
: : Schwerathletik, leichtgläubig, unkritisch, leicht
die Leibhaftigkeit, -. dei Leibhaftige, -n, Teu- zu betrügen. Hptw.: die Leichtgläubigkeit, -.
fel,lejbig, M
oberd.: dick. ...leibig, den Leib die Lejchtheit, -, geringes Gewicht, leicht-
betreffend: dickleibig, leiblich, 1) körperlich: herzig, U unbeschwert, oberflächlich. Hptw. :

Wohl. 2) blutsverwandt
5i« sorgt für sein leibliches die Lgjchtherzigkeit, -. leichthin, ohne nach-
leiblicheKinder, nicht adoptierte, die Leibrente, zudenken, die Leichtigkeit, -, Ü Mühelosigkeit,
Rente auf Lebenszeit, der Lejbrock, t Frack; Oberflächlichkeit, der Leichtmatrose, Matrose
Gehrock, der Leibschmerz, -es/-en, das Lejb- im Rang zwischen Schiffsjunge und Vollmatrose.
schneiden, -s, Bauchweh, Kolik, wie es leibt das Leichtmetall, eine Metallegierung mit
und lebt, lebt (alte Redensart), die Leibwäsche, Aluminium oder Magnesium, das Lejchtöl, aus
Unterwäsche, [germ. Stw. verwandt mit: leben, ; Steinkohlenteer gewonnenes Öl. der Leichtsinn,
bleiben] -(e)s, Unvorsichtigkeit, Sorglosigkeit, Fahrläs-
ich leibe (habe geleibt) es, lasse eine Öffnung Q sigkeit. ElGW.: leichtsinnig, [germ. Stw.]
Fenster und Türen leibt man. die Leibung, -/-en, leid, 1) in Redeweisen: es ist mir l. geworden, ich
auch: Laibung, Q
innere Mauerfläche in bin dessen überdrüssig, habe es satt; das tut
Maueröffnungen, Abb. B 44, F 12. [zu: mir /., ich bedauere, es getan zu haben; er tut
Laib] mir /., es tut mir l. um ihn, ichbedaure ihn. 2)
der Leich, -(e)s/-e, eine mittelhochdeutsche Lied- M Schweiz.: schlecht; mürrisch, böse. 3) f
form, [germ. Stw. Spiel, Tanz']
, leidig: ein leider Bote; noch M
oberd.: leides
der Leichdorn, M mitteld.
-(e)s/-e oder -er, Wetter, das Leid, -(e)s, 1) Kummer, Schmerz,
Hühnerauge, die Leiche, -/-n, 1) der abgestor- Schaden: er mußte
ihr sein L. klagen; ich habe
bene menschliche oder tierische Körper. 2) M dir nie ein L. (f : Leids) getan; sie wird sich doch
oberd.: Bestattung, Begräbnisfeier: es war eine nicht ein L. antun?, Selbstmord begehen?; in
schöne L. 3) vom Setzer vergessene Wörter oder tiefem L., Trauer; sie trägt ihr L. gefaßt; aber:
Sätze, der Leichenacker, M oberd. Friedhof. : sie tat es ihm zuleide. 2) Schweiz. Leichen- M :

das Leichenbegängnis, Bestattung, der Lgj- begängnis. 3) M


Schweiz.: Trauerkleider. 4)
chenbitter, -s/-, jemand, der bei Todesfall im M Schweiz.: die Anverwandten eines Verstor-
Dorf zur Beerdigung einlädt mit einer Leichen- : benen im Trauerzug. 5) Schweiz. Zügel M :

bittermiene, U einem sehr traurigen Gesicht. [von: leiten], die Lejdbank, Schweiz.: Sitz- M
leichenblaß, sehr blaß, der Leichenfledderer, bank für die Angehörigen bei den Beerdigungs-
jemand, der Tote oder Bewußtlose bestiehlt, die feierlichkeiten, ich leide (litt, habe gelitten),
Leichenschau, Feststellung der Todesursache. 1) erdulde Leid, erlebe Schmerzliches, werde
die Leichenstarre, Totenstarre, der Lejchnam, geschädigt: sie hat in ihrem Leben viel gelitten;
-(e)s/-e, Leiche, [germ. Stw. .Körper'] sie leidet unter der Trennung; die Saat hat
leicht, 1) von geringem Gewicht, nicht beschwe- durch den Frost gelitten. 2) es, erdulde, habe
rend, Abb. E 3: /. wie eine Feder; möge ihm die auszustehen: der Kranke mußte große Schmer-
Erde l. sein, dem Toten, der beerdigt wird; zen leiden; er litt Hunger, Mangel. 3) es, ihn,
leichte Truppen, bewegliche mit leichterer Aus- dulde, lasse zu: das l. ich nicht; das leidet keinen
rüstung leichte Sommerkleidung; leichten Herzens,
; Aufschub; es litt ihn hier nicht länger, er hielt es
Ü ohne Bedenken mir ist heute so l. zumute, Ü
; nicht mehr aus; ich kann ihn, es gut leiden, mag
unbeschwert, heiter. 2) Ü unbedeutend, wenig, ihn, es gern ; das kann ich nicht leiden. 4) er hat
geringfügig: leichtes Fieber; er wurde l. verletzt, ausgelitten, ist tot. tfreLgjdeform, Handlungsart
aber: der leichtverletzte Fahrer; da wirst du des Zeitworts, Passiv, Übers. Z 7. das Leiden,
nicht leichten Kaufes davonkommen, ohne größe- -s/-, 1) Schmerzen, Qual: er starb nach langem
ren Schaden; er ist nur l. gefallen, hat sich L.; das L. Christi. 2) anhaltende Krankheit:
nicht ernst verletzt aber Englisch ist mir immer
; : Herzleiden, die Leidenschaft, -/-en, Gefühls-
leichtgefallen, hat mir nie Mühe gemacht leichter ; drang, durch Vernunft schwer bezwingbare
Wein, mit wenig Alkohol leichte, leichtverdauliche
; Neigung. Eigw. leidenschaftlich, die Leiden-
:

Speisen, Speisen, die den Magen nicht beschwe- schaftlichkeit, -, leidenschaftliches Wesen.
ren, aber: Speisen sind l. verdaulich;
diese leidenschaftslos, beherrscht, vernunftbe-
leichter Boden, i£ sandiger Boden. 3) Ü mühe- stimmt. Hptw. die Leidenschaftslosigkeit, -.
:

los, gut zu leisten oder zu lernen: leichte der Leidensgefährte, der Leidensgenosse,
Arbeit; er nimmt alles auf die leichte Achsel; er jemand, der dasselbe Leid trägt, leider, be-
hat es leichtgenommen, aber: zu l. genommen; dauerlicherweise, unglücklicherweise: es ist 7.
mit ihm hat man leichtes Spiel, er ist schnell zu wahr; verstärkt: /. Gottes, U. leidig, 1) verdrieß-
beeinflussen; sie hat eine leichte Hand, Ü ist ge- lich, lästig: die leidige Rechtschreibung. 2) M
schickt, arbeitet wie spielend; es ist mir ein niederd. närrisch, sonderbar, die Lejdkarte,
:

leichtes, für mich mühelos; aber: es ist nichts M Schweiz.: Todesanzeige; Beileidsschreiben.
Leichtes, es ist schwer. 4) Ü oberflächlich: das ist leidlich, erträglich, mäßig gut er ist ein leidlicher :

sehr l. gearbeitet; leichte Musik, Unterhaltungs- Schüler; uns geht es l. leidsam, oberd. 1) M :

musik. 5) Ü locker, leichtsinnig, leichtfertig: ein geduldig. 2) erträglich, ich lgjdwerche (habe
leichtes Mädchen. 6) ungebeugt: oft, unbeabsich- leidgewerchet) ihm, auch: zleidwerke, M
tigt, unvermutet, schnell: sie ist l. beleidigt; an Schweiz. mache Schwierigkeiten [eigtl. ,Leid
:

dieser Kreuzung kommt es l. zu Unfällen; das wirken'], das Leidwesen: zu meinem (großen)
kommt so l. nicht zweimal vor. 7) oberd. M L., Briefstil: Bedauern, [germ. Stw.]
vielleicht, der Leichtathlet, Sportler der Leicht- der Lejendecker, -» die Lei.
athletik, die Leichtathletik, -, Sammelname für die Lgier, -/-n, 1) altgriechisches Musikinstru-
Lauf, Sprung und Wurf. ElGW. lejchtathle- : ment, die Lyra; Sinnbild lyrischer Dichtung:
tisch. der Leichtbau, Bauweise mit besonders der Dichter schlägt die L. 2) Drehorgel. 3) Ü
leichten Baustoffen, leichtblütig, von heiterer ständig sich Wiederholendes: immer die alte L.,
Gemütsart, die Leichte, -/-n, Schulterriemen U ein und dasselbe, schon oft Gehörtes. 4) Kur-
an Schubkarren, der Leichter, -s/-, kleines bel, Gerät mit Kurbel. 5) V Schwanz der Sau.
flachgebautes Wasserfahrzeug zum Entladen von 6) ein Sternbild, Abb. S 71. ich lei(e)re (habe
tiefgehenden Schiffen, ich lejcht(e)re (habe ge- geleiert) (es), 1) drehe eine Kurbel, Drehorgel.
leichtert) es, J, entlade mit dem Leichter. 2) U drehe anhaltend. 3) U rede eintönig, trage
leichtfertig, oberflächlich, leichtsinnig. Hptw. : ohne Ausdruck vor. ich 1. es aus, U überdrehe
die Leichtfertigkeit, -. leichtflüssig, bei nied- ein Schraubengewinde, nutze etwas Dehnbares
riger Temperatur schmelzend, der Leichtfuß: ab. ich 1. es her(unter), U trage schnell und
Bruder L., leichtsinniger Mensch, leichtfüßig, ausdruckslos vor (Musikstück, Gedicht), der
Ü behende. Hptw. die Leichtfüßigkeit, -.
flink, : Leierkasten, Drehorgel, der Lejer(kasten)-
das Leichtgewicht, eine Gewichtsklasse der mann, Hof- und Straßenmusiker mit Dreh-

399
Lei

die Zweiradleiter

Leiter (die Schiebeleirer auf Rädern)

orgel, Abb. O 3. der Lejerschwanz, Wald- flüstertenl.; sie hat einen leisen Schlaf, durch kleine
vogel Australiens, [aus lat.-griech. lyra; and.] Geräusche störbar. 2) schwach, gering, leicht,
die Lejhbi bliothek, die Leihbücherei, Unter- wenig: /. gesalzen; ein leiser Wind; ein leiser
nehmen, das Bücher gegen Entgelt ausleiht. Verdacht; ich habe nicht die leiseste Ahnung,
ich lejhe (lieh, habe geliehen), 1) es ihm, über- weiß gar nichts davon, der Lejsetreter, -s/-,
lasse vorübergehend, stelle zur Verfügung, ver- Schleicher, Schmeichler. Eigw.: lejsetrete-
leihe. 2) es mir von ihm, erbitte, erhalte zu risch. [ahd.]
zeitweiligem Gebrauch, entleihe. 3) es, erhalte, der Leist, -es/-e, 1) ohne Mz., Knochenauftrei-
gebe: der Mond leiht sein Licht von der Sonne; bung an der Krone des Pferdefußes. 2) M
oberd.
bei der Synchronisation eines Films leiht ein Leisten: er schlägt alles über ein' L. [zu: Leisten]
Schauspieler einem Darsteller seine Stimme, ich 1. ich lejste (habe geleistet), 1) (es), schaffe, voll-
aus, 1) es, überlasse vorübergehend, verleihe. bringe: er leistet viel; du könntest bessere Arbeit
2) es mir, erhalte vorübergehend, entleihe, die leisten. 2) es ihm, biete, gewähre: er muß ihm
Lejhe, -, 5*6 unentgeltliche Überlassung einer Gehorsam leisten, gehorchen; wir mußten einen
Sache gegen die Verpflichtung zur Rückgabe. Eid leisten, schwören; er wird dir Hilfe leisten,
das Leihhaus, Anstalt, die gegen Pfand Geld- helfen; ich l. dafür Gewähr, auch: ich gewähr-
summen auf kurze Zeit ausleiht, leihweise, zu leiste es, bürge dafür. 3) es mir, gönne mir finan-
vorübergehender Nutzung, [germ. Stw.] ziell, gestatte mir einen Genuß: das kann ich
der Lejkauf, Leitkauf. mir bei meinem Einkommen nicht leisten, ich
das Lejlach, -(e)s/-e oder -en, Lejlachen, Lej- 1. es ab, leiste, erfülle eine Pflicht: er muß
laken, -s/-, M niederd.: Leintuch, Bettuch, [aus: seinen Militärdienst ableisten, der Lejsten, -s/-,
Lein-lachen Leinenlaken'; ahd.]
, Form zum Spannen von Schuhen, Abb. S 41
der Leim, -(e)s/-e, Klebemittel: Tischlerleim; es Schuster, bleib bei deinem L., Ü man soll nur das
geht aus dem L., U löst sich in seine Teile auf; tun, was man gelernt hat; man darf nicht alles
er wird ihm (nicht) auf den L. gehen, Ü in die über einen L. schlagen, unterschiedslos behandeln.
Falle gehen, sich überlisten lassen (eigtl. auf die die Leistung, -/-en, 1) gut ausgeführte Tat oder
Leimrute), ich lejme (habe geleimt), 1) es, Arbeit. 2) Physik: von einer Kraft geleistete
klebe oder steife mit Leim. 2) ihn, U betrüge, Arbeit in der Zeiteinheit Leistungsmaße, ÜBERS.
:

besonders im Spiel, die Lejmfarbe, mit Leim- M 8. 3) g*s Gegenstand eines Schuldverhältnis-
wasser angerührte Malerfarbe, lejmig, voller ses, leistungsfähig, zu guten Leistungen fällig.
Leim, klebrig, die Lejmrute, mit Leim bestri- Hptw. die Leistungsfähigkeit, -. [germ. Stw.
:

chener Zweig zum Vogelfang, der Lejmsieder, .Fußspur']


1) Hersteller von Leim. 2) U langweiliger Mensch, die Leiste, -/-n, 1) Randeinfassung, Abb. L8, Z 9.
[verwandt mit : Lehm] 2) $ der unterste Bauchteil dicht über dem
der Lein, -(e)s/-e, Flachs, Pflanzengattung, die Schenkel, Abb. M 12. der Leistenbruch, { ein
Leine, -/-n, 1) Schnur verschiedener Dicke: Bruch der Eingeweide, [germ. Stw.]
Wäscheleine; Hunde sind an der L. zu führen; der Leisten, die Leistung usw., -» ich leiste.
er will L. ziehen, U ausreißen, entfliehen. 2) die der Leitartikel, größerer (politischer) Zeitungs-
Zügel zum Lenken der Zugtiere, Abb. P 10. aufsatz an bevorzugter Stelle mit meinungsbil-
ich lejne ihn, es an (habe angeleint), binde fest: dender Absicht, das Leitbild, Vorbild, Wunsch-
Hunde bitte draußen anleinen! das Lejnen, -s/-, vorstellung: die Leitbilder der Jugend, ich leite
Gewebe aus Flachsfasern in Leinwandbindung. (habe geleitet), 1) ihn, es, führe, bestimme seinen
Eigw. lejnen. der Lejn(e)weber, Weber von
: Weg, gebe die Richtung: Gas, Wasser wird durch
Leinwand, das Leinkraut, ein Rachenblüt- Rohre geleitet; wir haben dafür alles in die Wege
ler, der Leinkuchen, Preßrückstände der Lein- geleitet, Ü vorbereitet wir haben uns bei unserem
;

ölgewinnung, das Lejnöl, gelbes fettes Öl aus Entschluß von dem Gedanken leiten lassen, daß...
Leinsamen, das Leintuch, Bettlaken, die Lein- 2) ihn, es, lenke, führe als Vorgesetzter: sie hat
wand, -, 1) Gewebe in Leinenbindung aus eine Schule in Berlin geleitet. 3) es leitet, läßt durch
Flachs, auch Baumwolle. 2) Projektionswand: (Wärme, Schall, elektrische Ströme), ich 1. es ab,
wir haben ihn auf der L. gesehen, im Kino, die 1) lenke in eine andere Bahn. 2) führe auf seinen
Leinwandbindung, einfachste Bindung beim Ursprung zurück eine Formel kann man ableiten,
:

Weben, [ahd. aus lat.-griech.] ich 1. ihn zu etwas an, weise an, zeige es ihm.
...lein, das sächl. Geschlecht bestimmende Ver- ich 1. es ein, 1) bereite vor und beginne: das
kleinerungssilbe, besonders in Oberdeutschland Verfahren gegen ihn wurde eingeleitet. 2) in etwas,
verbreitet, Übers. H
11, oft D. [ahd.] führe ein, gebe eine Einleitung, ich 1. es fehl,
der Leis, -/-e oder -es/-en, geistliches Lied des führe in die falsche Richtung: ein fehlgeleiteter
MA. [aus: Kyrie eleison]. Brief, ich 1. (es) zu etwas über, gebe einen
leis, D, leise, lejse, 1) kaum hörbar, nicht laut: sie Übergang, helfe zu einem anderen Gedanken

400
Lep

oder Gespräch: er konnte geschickt zu einem der Lemming, -s/-e, im Norden lebende Wühl-
anderen Thema überleiten, ich 1. es um, führe auf maus, [dän. Lw.]
eine andere Strecke: wegen eines Verkehrsunfalls der Lemure, -n/-n, 1) Nachtspuk, Gespenst. 2)
mußte der Weg umgeleitet werden, ich 1. es ihm zu, Maki, H'albaffe. [lat.]
lasse zu ihm gelangen, der Lejter, -s/-, 1) ver- Lena, weibl. Vorname. [Kurzform von: Helena
antwortlicher Vorgesetzter: Schulleiter. 2) Stoff, oder Magdalena]
der Wärme, Schall, Elektrizität weiterführt: ein die Lende, -/-n, 1) die hintere und seitliche Ge-
guter, schlechter Wärmeleiter. 3) die L., -* die gend der Bauchwand, Abb. 12; B Sitz der M
Leite, die Lejterin, -/-nen, weibl. Vorgesetzte: Zeugungskraft. 2) das unterhalb des Rückgrats
Schulleiterin, der Leitfaden, Ü Lehrbuch: L. liegende Stück Fleisch bei Schlachttieren: Len-
der Tierkunde, das Lgjtfeuer, Leuchtfeuer, der denbraten; Rinderlende, lendenlahm, 1) kreuz-
Lejtnsch, Lotsenfisch, das Lejtfossil, eine be- lahm. 2) Ü schwach, der Lendenschurz, ein
stimmte geologische Schicht kennzeichnende Kleidungsstück vieler Naturvölker, [germ. Stw.]
Tier- oder Pflanzenversteinerung. der Lejt- Lene, Leni, weibl. Vornamen. [Kurzform von:
gedanke, Gedanke, der ein größeres Werk Helene oder Magdalene]
durchzieht, der Leithammel, 1) Hammel, der der Leninismus, -, die Weiterführung der mar-
die Herde führt. 2) U Anführer, dem eine xistischen Lehre durch Lenin (1870-1924).
Gruppe Menschen gedankenlos folgt, das Leit- die Lenkachse, CS beweglich gelagerte Achse.
motiv, J oft wiederholte Tonfolge; auch:
1
lenkbar, zu steuern: er ist leicht /., Ü leicht zu
häufig wiederkehrendes Motiv in einer Dich- erziehen, zu beeinflussen. Hptw. die Lenkbar- :

tung, die Lejtplanke, Abb. A 28. der Leitstern, keit, -. ich lenke (habe gelenkt) es, leite, steuere,
Ü etwas, wonach man sich richtet, Vorbild, die richte er lenkte seine Schritte auf unser Haus zu;
:

Leitung, -/-en, 1) Führung, Führerschaft: die er lenkte den Wagen nach links; sie lenkt alle
Expedition stand unter seiner L. 2) Vorrichtung Blicke auf sich, erregt Aufmerksamkeit, ich 1. ab,
zum Fortleiten von Stoffen oder Energien: 1) es, führe in eine andere Bahn. 2) ihn, bringe
Wasserleitung; Gasleitung; Freileitung, Abb. L 8 auf andere Gedanken er läßt sich in der Schule
:

er hat eine lange L., U begreift sehr langsam, das leicht ablenken, ich 1. ein, Ü gebe nach, werde
Leitwerk, *» Steuervorrichtung, die Lejtzahl, versöhnlich, ich 1. es fern, steuere drahtlos:
Photographie: Hilfszahl zum Blitzlichtgerät, ferngelenkte Raketen, der Lenker, -s/-, 1) jemand,
[germ. Stw.] der lenkt, steuert, führt. 2) U Lenkstange.
die Lgjte, -/-n, M
bayr., fränk. :Bergabhang. lenksam, Ü leicht zu lenken, die Lenkstange,
die Leiter, -/-n, Steiggerät mit Sprossen, Abb. Abb. F 3, K 40. die Lenkung, -/-en, 1) ohne
L 7: er will hoch auf der L. des Erfolgs Mz., das Lenken. 2) Steuerung, Vorrichtung
emporsteigen, Ü viel Erfolg haben, der Leiterwa- zur Richtungsänderung, [mhd. vgl. Gelenk] ;

gen, Abb. 2. W
[germ. Stw., verwandt mit: Lenore, weibl. Vorname, [von Eleonore] :

lehnen] lento, cT langsam, schleppend, das Lento, -s/-s


der Leitfaden usw., das Lejtfossil, -* der Leit- oder ...ti, Musikstück in diesem Zeitmaß, [ital.]
artikel. lenz, J, leer, trocken, ich lenze (habe gelenzt), 3,
der Lejtgeb, -en/-en, Lejtgeber, -s/-,_ M
süd- 1) es, pumpe Wasser aus dem Schiffsraum. 2)
ostd. Wirt, der Lejtkauf, auch: Leikauf,
: M laufe mit wenig oder keiner Segelfläche vor dem
südostd. Kauf mit Gelöbnistrunk beim Handels-
: Sturm, [niederd.]
abschluß, [zu: mhd. lit .Obstwein'] die Lenz, -, M
oberd. Faulheit, Freizeit.
:

das Leitmotiv usw., die Leitung, -* der Leit- der Lenz, -es/-e, D Frühling. Eigw. lenzlich, D. :

artikel. der Lenzing, -s/-e, Lenzmonat, f März, es


der Lek, albanische Währungseinheit.
-/-, lenzt, D wird Frühling, [and.; eigtl. .langer Tag']
die Lektion, -/-en, 1) Lehrstunde, Vorlesung. 2) Leo, männl. Vorname, [lat. ,der Löwe'; auch
Lehrbuchabschnitt. 3) U Zurechtweisung: ich Kurzform von: Leonhard oder Leopold]
werde ihm eine L. erteilen! der Lektor, -s/...'toren, Leonhard, männl. Vorname, [ahd. ,der Löwen-
1) Hochschullehrer für Einführungskurse und starke']
Übungen. 2) Verlagsangestellter, der angebotene Leonig, weibl. Vorname, [weibl. Form von: Leo]
Manuskripte prüft, das Lektorat, -(e)s/-e, Amt Leonore, weibl. Vorname, [von: Eleonore]
eines Lektors; Abteilung eines Verlags, ich lek- der Leopard, -en/-en, Panther, ein Katzenraub-
toriere (habe lektoriert) (es), prüfe ein Manu- tier, [lat. ,Löwenpanther']
skript, die Lektorin, -/-nen, weibl. Lektor, die Leopold, männl., Leopoldine, weibl. Vorname,
Lektüre, -, Lesestoff; das Lesen, [lat.; spätes [lat. Umlautung von: Luitpold]
MA.] der, das Lepolt, -s, M wien.: Freistatt (beim
die Lekythos, -/...'kythen, altgriechisches Ton- Fangspiel), [eigtl. Freistatt für Gesetzesbrecher,
gefäß für öl. [griech.] nach Herzog Leopold]
das Lemma, -s/...mata, 1) entliehener Grund- Leporello, Diener Don Juans, die Leporello-
satz. 2) Annahme, Hilfssatz. 3) Stichwort, faltung, Faltung wie ein Harmonikabalg (bei
[griech.] Bilderbüchern).

26 SB 401
Lep
die Lelpra, -, Aussatz. Eigw.: le pros, le pros. der Leser eines Buches, einer Zeitung), der
[

[griech.] Lesestoff, alles zum Lesen: L. für die Sexta,


das Lepton, -s/Lepta, griechische Münze. das Lesezeichen, Merkzeichen zum Einlegen
das Lepton, -s/.. .'tonen, leichtes Elementarteil- in ein Buch, Buchzeichen, der Lesezirkel, Leih-
chen, [griech.] verkehr mit regelmäßig umlaufenden Zeit-
leptosom, von schmächtiger Gestalt, schmal- schriften, Büchern, die Lesung, -/-en, 1) feier-
wüchsig: ein leptosomer Typ. der Leptosome, liches Lesen eines Textes: L. aus der Bibel;
-n/-n, ein -r, eine -, Mensch mit leptosomem Dichterlesung. 2) 6*a Beratung über eine Geset-
Körperbau, [griech.] zesvorlage oder einen Antrag im Parlament: der
die Lerche, -/-n, ein Singvogel, [germ. Stw.] Gesetzesentwurf wurde in dritter L. verabschiedet.
ich lerne (habe gelernt) (es) , eigne mir geistig an, [germ. Stw. .sammeln']
erwerbe Fähigkeiten, Kenntnisse, Fertigkeiten, letal, { tödlich, [lat.]
bin in der Lehre, Schule: er lernt Englisch, die Lethargie, -, Schläfrigkeit, Abgestumpftheit.
lesen, schwimmen, Gitarre spielen;von ihm kannst Eigw.: lethargisch, [griech.]
du viel lernen; lerne dich unter ( zu) ordnen! ; ich die Lethe, -, Vergessenheitstrank, Quell des Ver-
werde ihn morgen kennenlernen, seine Bekannt- gessens im Totenreich, [griech. Sage]
schaft machen; aus diesem Buch kannst du viel der Letsch, -(e)s/-e oder -/-en, auch: Latsch,
lernen; dieser Text lernt sich leicht, ich 1. ihn an, M Schweiz.: 1) Schleife, Masche. 2) Schmoll-
zeige ihm eine Arbeit, ich 1. aus, beende die mund, ich letsche (habe geletscht), auch latsche, :

Lehrzeit, das Lernmittel, Hilfsmittel für Ler- es, M Schweiz. fange mit Schlingen verschlinge.
: ;

nende, die Lernmittelfreiheit, unentgeltliche die Letsche, -/-n, M westd. Rutsche. Zeitw. ich : :

Überlassung von Lernmitteln, [zu: lehren] letsche (bin geletscht).


die Les art, vom ursprünglichen Text abwei- der Lette, -n/-n, Angehöriger eines baltischen
chende Fassung, lesbar, so beschaffen, daß man Volkes. Eigw.: lettisch.
es lesen kann: eine gut, schlecht lesbare Schrift. der Letten, -s/-, bunter Schieferton des Keupers.
Hptw. die Lesbarkeit, -. [zu lesen]
: : Eigw.: letten, lettig. [germ. Stw.]
die lesbische Liebe, gleichgeschlechtliche Liebe die Letter, -/-n, Buchstabe, Drucktype, Abb. L 8.
unter Frauen, [nach der griech. Insel Lesbos] [lat.'Lw.]
ich lese (las, habe gelesen; du lies(es)t, er liest; der Lettner, -s/-, Scheidewand zwischen Chor
wenn er läse; lies!) es, 1) erfasse den Sinn und Mittelschiff in mittelalterlichen Kirchen,
geschriebener oder gedruckter Zeichen das Kind : [von lat. lectorium Lesepult'] ,

lernt lesen; er las oft ganze Nächte durch; letz, auch lätz, : M
alem. verkehrt, umgewendet :

ich l. gern Kriminalromane; ich habe von diesem (Strumpf) die letze Hand, linke, ich letze (habe
:

Vorfall gelesen; der Priester liest die Messe. geletzt), 1) ihn, mich, D erquicke, labe. 2) M
2) halte Vorlesungen an einer Hochschule: die- alem. gebe den Abschiedsschmaus, die Letzi.
:

sen Winter liest Professor X Länderkunde oder der, die Letze, -n/-n, ein -r, eine -, auch:
über Länderkunde. 3) erkenne: in seinem Auge Lätze, M
Schweiz.: der, die Unrechte, der
war ein Entschluß zu lesen. 4) sammle oder suche Letzhander, Letzhänder, -s/-, alem.: M
aus: wirmußten Ähren lesen, auf dem Felde zurück- Linkshänder, die Letzi, -/...zenen oder ...zinen,
gebliebene Ähren zusammensuchen ich l. Trau- ; M alem. 1) Grenzbefestigung. 2) Abschied, Ab-
:

ben, ernte, ich 1. es ab, 1) spreche nach geschrie- schiedsgeschenk, -schmaus. 3) bleibender Scha-
benem Text (nicht frei). 2) stelle den Stand eines den (nach Krankheit). 4) Lektion, Beleh-
Meßgerätes fest Gasuhr und Stromzähler werden
: rung, letzt, 1) eine Reihe beschließend:
vierteljährlich abgelesen. 3) suche ab, z. B. Blatt- zum letzten Male, aber: zum letztenmal; ich
läuse vom Baum. 4) erkenne: er las ihr jeden Wunsch bin der Letzte meiner Familie, mit mir stirbt
von den Augen ab. ich 1. es mir an, lerne allein sie aus; du bist der letzte, den das angeht, am
durch Lesen, ohne eigene geistige Leistung das : wenigsten von allen geht es dich an; der erste
ist alles nur angelesen, ich 1. ihn, es auf, 1) stoße und der letzte (der Reihe nach) das Erste und das ;

zufällig darauf: aufgelesene Redensarten, zufällig Letzte, Anfang und Ende der Letzte, der Schluß- ;

gehörte. 2) hebe, sammele auf. ich 1. es aus, tag des Monats; man trug ihn zur letzten Ruhe,
1) suche aus, scheide prüfend. 2) U lese zu Ende: sein Begräbnis fand statt die Letzte Ölung, kath.
;

hast du das Buch schon ausgelesen? ich 1. es Kirche Salbung des Todkranken mit geweihtem
:

durch, 1) lese von Anfang bis Ende. 2) lese öl; der Letzte Wille, Testament; zu guter Letzt,
flüchtig, um
einen allgemeinen Eindruck zu ge- zum Schluß. 2) schlechteste Qualität bezeich-
winnen, ich 1. ein, 1) mich in etwas, werde durch nend: er ist der Letzte der Klasse, der schlech-
Lesen damit vertraut. 2) es, übertrage zu ver- teste Schüler; die Ersten werden die Letzten sein;
arbeitende Daten in Rechenanlagen, besonders das ist von letzter Güte. 3) das Höchste, Tiefste,
in den Speicher, ich 1. es heraus, deute aus Verborgenste bis in letzte Tiefen forschend; die
:

einem Text: aus ihrem Brief konnte man ihre letzten Gründe alles Seins; er gab sein Letztes,
Unruhe herauslesen, ich 1. es in etwas nach, suche alle Kräfte. 4) vorig, vergangen: letzten Sonn-
etwas Bestimmtes in einem Buch darüber oder : tag; unsere letzte Begegnung, letztens, an letzter
das mußt du Brockhaus Enzyklopädie nach-
in der Stelle: erstens, zweitens ... letztens, der, die, das
lesen! ich ihm vor, gebe wörtlich mit lauter
1. es letztere, der, die, das zuletzt Genannte. letzt-
Stimme wieder, die Lese, -/-n, Traubenernte: genannt, zuletzt genannt. Hptw.: der, die, das
Weinlese, das Leseblatt, Lesebrett, Weberei: Letztgenannte, -n/-n. letzthin, 1) unlängst,
Blatt zum Andrücken der Querfäden, das in der unmittelbar zurückliegenden Zeit: er ist
Lesebuch, Auswahlband lesenswerter Stücke, l. unaufmerksamer geworden. 2) letztlich, letzt-

besonders für den Unterricht, die Lese- lich, schließlich, im tiefsten Sinne /. könnte man :

früchte, Mz., Ü aus Büchern erworbenes Ein- auch ganz verzichten, letztwillig, testamenta-
zelwissen, die Leseprobe, 1) erste Probe eines risch: seine letztwillige Verfügung, [alter Super-
Bühnenstückes. 2) Ausschnitt aus einem neuen lativ von: laß ,spät']
Buch zur Werbung, das Lesepult, Aufsatz zum der Leu, 1) -en/-en, D Löwe. 2) 'le:u, -/Lei 'le:i,
Auflegen eines Buches, Abb. A 10. der Leser, -s/-, rumänische Währungseinheit, [von lat. leo]
1) jemand, der etwas liest: Romanleser; Zeitungs- ich lejjchte (habe geleuchtet), 1) ihm, erhelle,
leser. 2) jemand, der etwas sammelt: Ähren- gebe Licht: er leuchtete dem Einbrecher ins Ge-
leser, die Leseratte, U jemand, der gern und sicht. 2) es leuchtet, ist hell, sendet Licht aus:
viel liest, die Leserej, -, U übermäßiges, plan- die Lampen, die Gestirne leuchten. 3) es leuchtet
loses Lesen, die Leserin, -/-nen, weibl. Leser. aus ihm, ist klar erkennbar, tritt deutlich hervor:
leserlich, leicht zu lesen (für die Augen): Glück leuchtete aus ihren Augen, ich 1. es ab, suche
eine leserliche Handschrift. Hptw. die Leser- : mit Licht ab. es leuchtet auf, gibt plötzlich
lichkeit, -. die Leserschaft, -, die Gesamtheit Licht von sich, blinkt kurz, es 1. durch, schim-

402
üb
— die Antenne

der Radargeräteraum
der Dienstraum
die Galerie
das Wohndeck das Maschinendeck

die Heizöltanks

der Einstieg
die Dieselöltanks

Hochwasser
_Hochw
Niedrigwasser
Niedrigwasser

die Schüttsteine

die Gründung
der Kerzenleuchter der Wandleuchter
Leuchter Leuchtturm

mert durch : das Licht hat noch durchgeleuchtet; das Lever h've:, -s/-s, f Morgenempfang bei
aber ich durchleuchte es. es 1. mir ein, überzeugt
: einem Fürsten, [franz.]
mich, ist verständlich, ich leu.ch.te ihm heim, der Leviathan, -s, Ungeheuer, Krokodil, [hebr.]
U fahre derb an: ich habe ihm gründlich heimge- Levin, männl. Vorname, [zu: Lewin]
leuchtet, die Leuchte, -/-n, 1) Lichtquelle, der Levit, -en/-en, 1) Angehöriger eines jüdischen
Lampe, Laterne. 2) U berühmter Fachmann, Priesterstammes. 2) kath. Kirche: Diakon und
kluger Mensch: eine L. der Wissenschaft; eine Subdiakon beim Hochamt. 3) man muß ihm die
L. bist du nicht, U nicht sehr gescheit, der Leich- Leviten lesen, U einen Verweis erteilen. Eigw. :

ter, -s/-, Halter für Kerzen oder Glühbirnen, levitisch. [von: Levi, einem Sohn Jakobs;
Abb. L 9. das Leu.chtfeu.er, Lichtzeichen 3 nach dem 3. Buch Mose liber leviticus]
der See- und Luftfahrt auf Baken, Bojen, Leucht- die Levkoje, -/-n, vielfarbiger Kreuzblütler,
türmen, die Leuchtkugel, im Gelände aufleuch- [griech. ,Weißveilchen']
tende Munition, die Leuchtpistole, Pistole zum der Lew hf, -(s)/Lewa 'leva, bulgarische Wäh-
Abschießen von Leuchtkugeln, der Leucht- rungseinheit, [lat. leo ,Löwe']
schirm, besonders vorbereitete Fläche zum Lewin, männl. Vorname, [ahd. .der liebe Freund']
Sichtbarmachen von Elektronen- und Röntgen- die Lex, -/'Leges, Gesetz, [lat.]
strahlen und ultraviolettem Licht, der Leucht- der Lexiko graph, -en/-en, Verfasser, Bearbeiter
turm, ein weithin sichtbares Seezeichen mit eines Wörterbuchs. Eigw.: lexiko) graphisch.
Leuchtfeuer, Abb. K
57, L 9, S 46. [zu: Licht] das Lexikon, -s/...ka, alphabetisch geordnetes
der Leuer, -s/-, 1) M
alem.: kastrierter Eber. Nachschlagewerk; Wörterbuch. Eigw.: lexi-
2) M oberd.: Tresterwein. [lat. Lw.] kalisch, [griech.]
ich leugne (habe geleugnet) es, bestreite Wahr- das Lezithin, -s, phosphorhaltiger Nährstoff in
heit oder Dasein, erkläre für falsch: er leugnet Gehirn, Nerven, Eidotter, [griech. Kw.]
die Tat; wir leugnen, dabeigewesen zu sein, ich 1. lfd., Abk. für: laufend, lfd. J., laufenden Jahres.
es ab, bestreite, gebe nicht zu: er hat alles abge- lfd. m, laufenden Meters, lfd. M., laufenden
leugnet, der Leugner, -s/-, jemand, der etwas Monats, lfd. Nr., laufender Nummer.
leugnet. AVLejjgnung, -/-en, das Leugnen, [zu: lg, Zeichen für: Logarithmus (auf der Basis 10).
lügen; ahd.] LG, Abk. für: Landgericht.
die Leuk ämje, -/...'mi|en, $ krankhafte Vermeh- das L'hom'bre löbr, -s, Lomber. [franz.-span.]
rung der weißen Blutkörperchen. Eigw. leuk- : Li, O Zeichen für: Lithium.
ämisch, der Leuko|plast, -en/-en, <$> Bestand- die Liaison lie'zö, -/-s, Liebesverhältnis, [franz.]
teil der Zelle, das L., -(e)s/-e, Handelsname für die Liane, -/-n, Kletterpflanze, Schlingstrauch,
ein Heftpflaster, die Leukozyten, Mz., weiße [franz.]
Blutkörperchen, [griech. leukos ,weiß'] Liane, weibl. Vorname. [Kurzform zu: Juliane]
der Leumund, -(e)s, Ruf, Nachrede er hat einen : die, der Lias, -, schwarzer Jura, eine Schicht-
guten L. das Leumundszeugnis, Zeugnis über folge der Juraformation, Übers. E 11. [franz.]
den Ruf eines Beklagten, [ahd. .Gerücht'] der Libanese, -n/-n, Bewohner des arabischen
die Leyte, Mz., 1) Menschen, Öffentlichkeit, Staates Libanon. Eigw.: libanesisch.
Menge, Volk, Gruppe: es kommt unter die L., das Libell, -s/-e, Klage-, Schmähschrift, [lat.]
wird bekannt; meine L., Angehörigen, Familie die Libelle, -/-n, 1) ein Insekt. 2) Wasserwaage,
oder Gesinnungsfreunde. 2) Untergebene, z. B. Abb. W 9. [lat.]
Soldaten, Gesinde der Besitzer verteilt die Arbeit
: liberal, die Freiheit liebend, vorurteilsfrei: er ist

auf die L. Leute..., 1) Menschen...: der Leute- l. gesinnt. Hptw. die Liberalität, -. der, die Li-
:

schinder. 2) Gesinde..: die Leutestube. ...leute, berale, -n/-n, ein -r, eine -, Anhänger(in) einer
häufige Mz. zu: ...mann: Kaufleute, [ahd.] liberalen Partei, ich liberalislgre (habe liberali-
der Leutnant, -s/-s oder -e, Abk.: Lt., unterste siert) es, gestalte freier, großzügiger: der Handel
Rangstufe der Offiziere, [franz. .Stellvertreter'] wurde liber alisiert. Hptw. : die Liberalisierung,
der Leutpriester, f Weltgeistlicher, leutselig, -. der Liberalismus, -, politische und geistige

freundlich, herablassend ohne Hochmut. Hptw. : Bewegung, die größtmögliche Freiheit für das
die Leutseligkeit, -. [zu Leute] : Individuum in Staat, Wirtschaft und Gesell-
die Levade, -/-n, Übung der Hohen Schule, schaft erstrebt. Eigw.: liber alistisch. [lat.]
Abb. H 23. [franz.] der Liberianer, Liberi er, -s/-, Bewohner des
|

der Levantiner, -s/-, 1) Bewohner der Levante, westafrikanischen Staates Liberia. Eigw.: libe-
der Länder um
das östliche Mittelmeer. 2) U rianisch, liberisch.
gerissener Händler. ElGW. levantinisch. [ital.
: die Libertät, -, ständische Freiheit, Vorrecht.
.Morgenland'] der Libertin liber'ti, -s/-s, 1) zügelloser, lieder-
dieLevee h've:, -/-s, f Aushebung von Rekruten, licher Mensch. 2) Freigeist, die Libertinage
Werbung, Aufgebot, [franz.] liberti'na:3(d), -, Liederlichkeit, Zügellosigkeit.

26* 403
üb
der Lichtstrahl

'
Brechungswinke
die Zerlegung der gebrochene Strahl die Brechung
[die Dispersit
Licht lichte Maße
der Libertiner, -s/-, t Freigeist, [franz. aus Anker, windet sie empor, fährt ab [zu:
lichtet die
lat.] M niederd. licht], lichtecht, farblich un-
die Libido, auch : '&"...,-, Geschlechtstrieb. Eigw. : empfindlich gegen Licht, der Lichterbaum,
libidinös. [lat.] Weihnachtsbaum, lichterloh, mit heller Flamme:
Liborius, männl. Vorname, [wohl nach lat. libe- es brannte l. das Lichtermeer, Ü Fülle von
rius ,der Bereitwillige'] Licht: das L. der nächtlichen Großstadt, der
die Lijbration, -/-en, scheinbare Pendelbewegung Lichtgaden, von Fenstern durchbrochener
des Mondes, [lat.] Oberteil der Mittelschiffwand einer Basilika, Abb.
der Li brettist, -en/-en, Verfasser von Librettos. K 20. der Lichthof, 1) mit Glasdach überdeckter
das Li|bre'tto, -s/-s oder ...tti, Textbuch für Hof, Raum. 2) kreisförmige überbelichtete Stelle
Opern, Operetten, [ital. ,Biichlein'] auf Photographien, das Lichtholz, jede lichtbe-
Libussa, sagenhafte Gründerin von Prag, [slaw.] dürftige Holzart, die Lichthupe, das Blinken mit
Lic, Abk. für: Lizentiat. aufgeblendetem Scheinwerferlicht als optisches
ist erlaubt, [lat.]
licet, es steht frei, Signal. das Lichtjahr, Einheit für astronomische
...lieh,Ableitungssilbe für Eigenschaftswörter, Entfernungsmessungen. Lichtmeß, ein katho-
die eine wesensgemäße Eigenschaft oder einen lisches Fest (2. Februar): Maria L. die
Besitz bezeichnen: königlich; menschlich, [ver- Lichtreklame, Reklame durch Licht (Leucht-
wandt mit: Leiche, eigtl. .Körper'] schrift), der Lichtschacht, mit Glasdach über-
Licht, 1) hell, leuchtend, strahlend: der lichte deckter Schacht zur Beleuchtung und Lüftung.
Morgen; lichte Augen; es wird licht im Osten, der lichtscheu, 1) überempfindlich gegen Licht. 2)
Tag bricht an. 2) hell: lichtes Blau; lichte Haare, Ü unehrenhaft, unehrlich, kriminell lichtscheues
:

weißblonde. 3) undicht, mit Zwischenräumen: Gesindel, das Lichtspiel, Vorführung von Film-
der Wald wurde lichter; lichte Höhe, lotrecht Q aufnahmen, das Lichtspielhaus, Filmtheater,
gemessener Abstand zwischen zwei Kanten, Kino, der Lichtstock, lange Kerze, Wachsstock.
Abb. L 10; lichte Weite, innerer Abstand zwi- lichtundurchlässig, kein Licht hindurchlas-
schen zwei Wänden, Abb. L 10. 4) niederd.: M send, die Lichtung, -/-en, ausgeholzte Stelle
leicht das Ding wird lichter, das Licht, -(e)s/-er,
: im Wald, lichtvoll, Ü klar, einleuchtend, der
l)ohne Mz., elektromagnetische Strahlung, die Lichtwert, Photographie: eine Hilfszahl bei
auf die Netzhaut des Auges wirkt Helligkeit, Be- ; automatischen Kameraverschlüssen. [germ.Stw.]
leuchtung: Mondlicht; bei L. besehen, Ü wenn das Lid, -(e)s/-er, 1) Hautfalte zum Schließen der
man es gründlich überdenkt; künstliches L., Augen, Abb. A
24: die Lider waren ihm schwer,
Lampen-, Kerzenlicht; sein Stammhalter hat D er war schläfrig. 2) M
alem.: Deckel. 3) M
das L. der Welt erblickt, ist geboren worden dreh ; niederd. Glied, [germ. .Verschluß']
:

dasL. an!, schalte die elektrische Beleuchtung ein die Liderung, -, ©


Dichtung, besonders eines
das werde ich ans L. bringen, Ü klären, entdecken, Geschützrohrs nach hinten, [zu: Lid]
enträtseln; er hat endlich L. in die Sache gebracht, der Lido, -s, Nehrung: am L. von Venedig, [ital.]
Ü sie aufgeklärt; er scheut das L., will nicht ge- lieb, 1) geliebt, teuer, wert, Zuneigung für etwas
sehen werden, hat etwas zu verbergen; sie hat oder jemanden ausdrückend: lieber Vater (auch
mich ganz schön hinters L. geführt, Ü getäuscht, als Briefanfang); ich hab' dich /.; ich werde ihn
überlistet mir geht ein L. auf, Ü ich sehe plötz-
; liebgewinnen, liebhaben, liebbehalten; ein liebge-
lich klar. 2) M
nordd. Mz. Lichte, Kerze am : : wordener Brauch, aber: es ist ihm l. geworden; Zu
Weihnachtsbaum die Lichter brennen; dir werden Unsrer Lieben Frau, Maria gewidmete Kirche.
wir ein L. aufstecken.', Ü den Standpunkt klar- 2) angenehm, willkommen es ist mir das liebste,
:

machen; du brauchst dein L. nicht unter den am wenn... 3) brav, artig, gehorsam:
liebsten,
Scheffel zu stellen, Ü deine Vorzüge zu verber- seid Kinder.'; sie will sich l. Kind bei ihm
/.,

gen. 3) t leuchtender Körper, Gestirn die Lichter : machen, einschmeicheln. 4) freundlich: seien Sie
am Himmel, Gestirne. 4) Malerei hellste Stelle : so l. und helfen Sie ihr! 5) U süß, herzig sie sieht :

der Maler muß noch einige Lichter aufsetzen, die l. aus. das Lieb, -s, D die Liebste, ich l|gb-
hellsten Stellen eines Bildes durch entsprechende äug(e)le (habe geliebäugelt) mit etwas, spiele mit
Farbe (Weiß) herausholen. 5) J, Schiffslaterne: dem Gedanken, möchte es gern haben, tun.
Schiffe führen Lichter. 6) nur Mz., V Augen des das Liebchen, -s/-, geliebtes Mädchen, Schatz,
Schalenwildes. 7) V Bauchschlagader. 8) M Geliebte. Euer Ligbden, t ehrenvolle Anrede.
alem.: Öffnung, Fenster: zu L., auf Abendbe- ich ljgbe (habe geliebt) ihn, es, fühle innige Zu-
such, zum Fensterin. Verkl.: das Lichtchen, -s/- neigung, habe gern, tue es gern: ich l. dich, habe
oder Lichterchen, Lichtlein, -s/- oder Lichter- dich immer geliebt; diese Pflanze liebt die Sonne,
lein, das Lichtbild, durch Photographie erzeug- verlangt zum Gedeihen Sonnenlicht, die Liebe,
tes Bild, der Lichtbildner, -s/-, Photograph, der -, 1) eine opferbereite Gefühlsbindung, Zunei-
Lichtblick, Ü Trost, Hoffnung: ein L. für die gung; im engeren Sinne: geschlechtsgebundene
Zukunft, der Lichtbogen, Gasentladung hoher Gefühlsbeziehung: die L. der Eltern zu den Kin-
Stromstärke, Abb. B 44. lichtdurchlässig, dern; freie L., außereheliches Verhältnis. 2) Er-
Licht durchlassend, durchscheinend, ich lichte barmen, Mildtätigkeit: Nächstenliebe; Werke der
(habe gelichtet) es, 1) mache undicht durch Her- L.; wir wollen es mit dem Mantel der L. zudecken,
ausnehmen, holze Wald aus unsere Reihen sind : etwas Schimpfliches vergessen sein lassen. 3) U
gelichtet, wir sind weniger geworden ; das Dunkel Freundlichkeit tun Sie mir die L. (aber es mir zu-
: :

um dieses Verbrechen lichtet sich, Ü es wird auf- und kommen Sie mit. 4) Mz. -n, U geliebter
liebe) :

geklärt. 2) t erhelle. 3) & hebe hoch: das Schiff Mensch: meine erste L.; eine alte L. von mir. der

404
Lig
Liebediener, unterwürfiger Schmeichler, ich da liegt der wahre Grund. 3) es liegt mir, ent-
liebedien(e)re(habe geliebedienert), schmeichle spricht meinen Fähigkeiten, gefällt mir Mathe-:

unterwürfig. Hptw. die Liebedieners}, -• ich : matik hat mir nie gelegen; dieser Umgangston liegt
lieb(e)le (habe geliebelt), spiele mit der Liebe, mir nicht. 4) es liegt mir an ihm, daran, auch mir :

flirte, die Liebelej, -/-en, flüchtiges Liebes- ist an ihm, daran gelegen, ich schätze ihn, es, lege
abenteuer, liebenswert, anziehend, gewinnend. Wert darauf. 5) es liegt an ihm, er ist die Ursache,
ljgbenswürdig, freundlich, gefällig. Umstw. : hat die Schuld. 6) es liegt in ihm, ist seine Eigen-
liebenswürdigerweise. Hptw. die Liebens- : art. 7) es liegt so, gut, schlecht, die Verhältnisse
würdigkeit, -. lieber, 1) Komparativ von lieb sind so: wie liegt die Sache?, wie ist sie, steht sie?
und gern er trinkt l. Tee als Kaffee. 2) besser
: es liegt ab, 1) liegt weit entfernt, fern vom Ver-
ich hätte l. nicht kommen sollen, die Liebesgabe, kehr: unser Urlaubsort ist sehr abgelegen. 2) er-
Geschenk an Notleidende, die Liebesmüh(e) hält durch längeres Liegen Reife, Mürbheit, ich
das ist doch verlorene L.l, hat keinen Zweck! liege an, 1) ihm, bestürme ihn mit Bitten. 2) y
die Liebfrauenmilch, eine Rheinweinsorte (aus lauere auf. 3) es liegt an, ist beigefügt, -gelegt (in
Worms), der Liebhaber, -s/-, 1) Verehrer, Briefen). 4) ein Kleidungsstück liegt an, schmiegt
Geliebter. 2) Amateur: Musikliebhaber. 3) sich an den Körper. 5) ein Schiff liegt einen
Sammler, Kunstfreund: Antiquitätenliebhaber. Punkt, liegt NOan, steuert genau darauf zu.
4) ein Rollenfach beim Theater: jugendlicher ich 1. auf, 1) mich, werde durch langes Kranken-
L. die Liebhaberei, -/-en, Lieblingsbeschäfti- lager wund. 2) es liegt auf, liegt auf etwas. 3)
gung, der Liebhaberwert, Wert eines Kunst- Bücher, Zeitschriften liegen auf, liegen zur Lek-
werks für den Sammler, ich liebkose (habe türe aus (in Lesesälen). 4) ein Schiff liegt auf,
geliebkost) ihn, es, zeige Liebe mit Zärtlich- ist außer Betrieb, es liegt aus, ist öffentlich zu-
keiten. Hptw. die Liebkosung, -/-en. lieblich,
: gänglich (Listen, Bücher, Waren), es 1. bei, 1)
reizvoll,entzückend, anmutig: ein lieblicher An- ist als Beilage, Zutat angefügt. 2) ein Schiff
blick. Hptw. die Lieblichkeit, -. der Liebling,
: liegt bei, liegt hart am Wind, ich liege bloß,
-s/-e, Geliebte(r), Schatz; bevorzugtes Wesen, bin nicht zugedeckt im ungeheizten Zimmer sollte
:

Günstling: sie war ihr besonderer L. Lieblings..., das Kind nicht bloßliegen, es liegt brach, ist un-
Bevorzugtes: meine Lieblingsbeschäftigung, lieb- bebaut (Acker) er sollte seine Kräfte nicht brach-
:

los, ohne Liebe, unfreundlich. Hptw. die Lieb- : liegen lassen, Ü ich liege da, liege, ohne mich zu
.

losigkeit, -. der Liebreiz, Anmut, Charme. rühren, erschöpft: er sah ihn verletzt daliegen;
ElGW. liebreizend, die Liebschaft, -/-en,
: aber: laß das da liegen, dort, ich 1. danieder,
Liebesverhältnis, der, die Liebste, -n/-n, ein -r, bin krank, befinde mich in schlechtem Zustand
eine -, Geliebte(r). das, der Liebstöckel, -s/-, die Geschäfte dürfen nicht länger daniederliegen,
Würz- und Arzneipflanze, [germ. Stw.] es liegt fest, 1) ist festgesetzt (Termin). 2) ist
das Lied, -(e)s/-er, 1) sangbares vertontes Ge- nicht verfügbar (Kapital). 3) ist auf Grund ge-
dicht: Kinderlied; Volkslied; immer das alte L., fahren (Schiff), es 1. nahe ist zu vermuten, ist
,

U dieselbe Klage; das ist das Ende vom L., Ü so leicht verständlich, es 1. mir ob, auch: es obliegt
hat die Angelegenheit geendet. 2) erzählende mir, es ist meine Aufgabe, es 1. still, ist
Dichtung das Nibelungenlied. 3) Melodie, Weise
: außer Betrieb: die Fabrik hat längere Zeit still-
das L. der Lerche. Verkl. das Liedchen, D: : gelegen; aber: der Patient hat ganz still gelegen,
Liedlein, -s/-. liedhaft, in der Art eines Liedes. ruhig, es 1. vor, ist da, vorhanden: hier l. ein
die Liedertafel, Gesangverein, [germ. Stw.] Fall schwerer Trunksucht vor; ein Buch l. vor,
An Liederjan, -(e)s/-e, auch: Liedrian, U lieder- ist erschienen, die Liege, -/-n, ein Ruhebett,
licher Mensch, liederlich, 1) unordentlich, Abb. S 79. die Liegekur, Ruhebehandlung durch
nachlässig. 2) moralisch nicht einwandfrei. 3) M Liegen, besonders im Freien, das Liegende,
südwestd. gering, elend. Hptw. die Lieder-
: : -n, ohne Geschlechtswort: -s, 5? die Schichten
lichkeit, -. der Liedrian, -(e)s/-e, Liederjan, unter einer Lagerstätte, die Liegenschaft, -/-en,
[zu: Lotter] meist Mz., Grundstück, der Lieger, -s/-, J, 1)
ich lief, von ich laufe. : Schiffswächter. 2) Schiff außer Dienst. 3) großes
der Lieferant, -en/-en, jemand, der Waren liefert. Wasserfaß als Notvorrat. die Liegerstatt, -/'•'en,
lieferbar, vorrätig (Ware), ich ljef(e)re (habe M oberd.: Bett, der Liegestuhl, ein (zusam-
geliefert), 1) es ihm, sende zu, verkaufe: die Ware menklappbares) Liege- und Sitzmöbel, Abb. S 79.
wird Ihnen bis morgen mittag ins Haus geliefert. der Liegestütz, Turnen: Abb. T 23. der Liege-
2) es ihm, gebe an, erbringe dafür mußt du mir : tag, Mnordd.: Rasttag, die Liegezeit, 3, Zeit,
erst den Beweis liefern. 3) ihn ans Messer, richte die ein Schiff im Hafen liegt, [germ. Stw.]
zugrunde, töte: er ist geliefert, U verloren, ich 1. ich lieh, von: ich leihe.
es ab, gebe dem bestimmten Empfänger, über- das Liek, -(e)s/-en, J, Tauwerk zur Besäumung
reiche pflichtgemäß der Kassierer muß alles ein-
: der Segelkanten, [niederd.]
genommene Geld abliefern, ich 1. ihn, es ihm aus, die Ligle, -/-n, auch: Niele(n), M
alem.: Wald-
übergebe: Frankreich lieferte den Verbrecher an rebe.
die deutschen Behörden aus. ich 1. ihn, es ein, über- Ljenhard, männl. Vorname, [oberd. für: Leon-
gebe, liefere ab (Straffällige zur Gefangenhal- hard]
tung, Patienten ins Krankenhaus, Sendungen lies!, Abk.: 1., Befehlsform von: ich lese.
zur Beförderung durch die Post), die Lieferfrist, das Liesch, -es, Angehörige verschiedener Ufer-
Frist, in der eine Ware geliefert werden soll, die pflanzen mit grasartigen Blättern, [ahd.]
Lieferung, -/-en, 1) geschäftliche Sendung, Zu- Lieslchen, 1) weibl. Vorname. 2) L. Müller, Ver-
stellung gekaufter Waren an den Käufer. 2) ein- körperung der anspruchslosen Durchschnittsver-
zelner Posten einer größeren Menge Teil eines ; braucherin. 3) das Fleißige L., eine Zierpflanze.
Buches, das nach und nach ausgegeben wird: [Kurzform von: Elisabeth]
das Buch erscheint in monatlichen Lieferungen. die Liese, -/-n, ^
enge Kluft.
[lat. Lw. ; spätes MA.] Liese, Lies(e)l, weibl. Vornamen [Kurzform
ich liege (lag, habe gelegen; M oberd.: bin gele- von: Elisabeth]. Lieselotte, weibl. Vorname.
gen), 1) bin der Länge nach ausgestreckt, Abb. [Kurzform von: Elisabeth Charlotte]
S 68: ein Gegenstand liegt, befindet sich auf einer die Liesen, Mz., M
nordd.: rohes Schweinefett.
Unterlage, ist schräg oder waagerecht die Schrift ; ich ließ, von ich
: lasse.
liegt, ist schräg; er soll heute im Bett liegenbleiben; du liest, von ich
: lese.
die Schlüssel sind liegengeblieben, wurden ver- der Lift, -(e)s/-s oder -e, Aufzug, Fahrstuhl, der
gessen. 2) Ü bin, befinde mich, lagere: sie Liftboy, Fahrstuhlführer, [engl.; 19. Jh.]
liegen in Scheidung, haben die Scheidung ein- die'Liga, -/...gen, 1) Bund, Bündnis. 2) Vereini-
gereicht; ein Schiff liegt vor Anker; Stuttgart gung, Gesellschaft: L. für Menschenrechte. 3)
liegt am Neckar; dieses Dorf liegt 2200 ü. M.; m Sport: Sonderklasse: Bundesliga (Fußball), die

405
Lig
Lina, weibl. Vorname, [von: Karolina u. a.]
lind, 1) weich, mild, sanft: linde Frühlingslüfte.
2) M
alem. gargekocht frischbacken. Hptw.
: ; :

die Lindheit, -. ich lind(e)re (habe gelindert) es,


besänftige, mildere (Schmerzen, Klagen, Lei-
den). Hptw.: die Linderung, -/-en. lindgrün,
zartgrün, [germ. Stw. ; eigtl. .biegsam']
Linda, weibl. Vorname. [Kurzform von: Rosa-
linde, Dietlinde u. a.]
die Linde, -/-n, ein Laubbaum: Lindenblütentee.
das Prismenlineal linden, aus Lindenholz. [germ. Stw.]
ich lind(e)re usw., lindgrün, -* lind.
Lineal
der Lindwurm, Ungeheuer der germanischen
Ligade, Fechten: Binden der gegnerischen
-/-n, Sage, Drache ohne Flügel, [ahd. lint .Schlange']
Klinge, die Ligatur, -/-en, 1) Vereinigung das Lineal, -s/-e, Abb. LH.
[lat.; 16. Jh.]
zweier Buchstaben, z. B. ce; zusammenge- linear, geradlinig; durch Linien darstellbar, [lat.]
gossene Buchstabentypen, z. B. ff. 2) J Zu- 1
...ling, Ableitungssilbe für männliche Haupt-
sammenziehung von zwei Noten gleicher Ton- wörter, 1) Werkzeuge, Tiere, Menschen be-
höhe zu einem Ton. 3) { Unterbindung von Blut- stimmter Eigenart: der Fäustling; der Stichling;
gefäßen, [lat. Liga: span. aus lat.]
; der Wüstling. 2) Spottwörter: der Dichterling.
das Li gnin, -s/-e, Holzbestandteil, der Li gnit, [Erweiterung von: ...ing]
-s/-e, eine Braunkohle, [zu: lat. lignum ,Holz'] die Linge H3, -, M
Schweiz, f: Wäsche, die
der Ligurer -s/-, im Altertum Angehöriger eines
, : Lingerie Wäschekammer (im Hotel-
lesi'ri:, -,
ursprünglich in Südgallien und Norditalien sit- gewerbe), [franz.]
zenden Volkes. ElGW. ligurisch. : ...lings, Ableitungssilbe, oft für Bewegungen:
der Liguster, -s/-, ein Ölbaumgewächs, [lat.] köpflings, mit dem Kopf voran seltener für Vor- ;

ich liiere (habe liiert) mich mit ihm, verbinde gänge meuchlings, auf meuchlerische Art. [von
:

mich, tue mich zusammen, [franz.] ...ling]


der Likör, -s/-e, 1) süßer Branntwein. 2) Zusatz lingual, zungen... der Lingual, -s/-e, Zungen-
zu Schaumwein, [franz.; um 1800] laut, der Linguist, -en/-en, Sprachwissenschaft-
der Liktor, -s/...'toren, Amtsdiener der höheren ler, die Linguistik, -, Sprachwissenschaft.
Beamten im alten Rom. die Liktorenbündel, Eigw. linguistisch, [lat.]
:

Mz., Rutenbündel, Faszes, Abb. R*32. [lat.] die Linie ...ia, -/...ni|en, 1) Strich, A Bahn, die
lila,ungebeugt: hellviolett, fliederblau, das Lila, ein bewegter Punkt beschreibt, Abb. L 12; Ü ein
-s, lila Farbe, [arab. .Flieder'] bedeutsamer Strich, wie Grenzführung (Zoll-
Lilian, weibl. Vorname, [engl. ,die Lilie'] grenze), Grenze im Spielfeld, Umrißzeichnung:
die Lilie ...i'a, -/...li|en, hohe Zwiebelpflanze mit die Linien des Gesichts, die Hauptformen, die
großen Blüten; Sinnbild der Unschuld und dem Gesicht sein Gepräge geben; die schlanke
Reinheit, [lat.-griech. aus ägypt.; ahd.] L., U schlanke Körperformen; in erster L., Ü
Liliput, ein Märchenland mit nur daumengroßen an erster Stelle, besonders; in letzter L., Ü zu-
Bewohnern, der Liliputaner, -s/-, Bewohner letzt. 2) Aufstellung nebeneinander: alle Turner
von Liliput Zwerg. ElGW. liliputanisch. [aus
; : stehen in einer L. 3) Zeile. 4) Verkehrsstrecke
Swifts „Gullivers Reisen", 1726] L. 25 der Straßenbahn; Eisenbahnlinie. 5) &
Lilli, engl.Form: Lilly, weibl. Vornamen. [Kurz- Stellung: in vorderster L. 6) <$> aktive Truppen-
form von: Elisabeth] teile zum
Unterschied von Reserve, Landwehr,
Lilo, weibl. Vorname, [von: Lieselotte] Landsturm. 7) Abstammungsreihe, Familien-
lim, Zeichen für: Limes, Grenzwert. zweig: er stammt in gerader L. von ihm ab; eine
der Limerick, -s/-s, englische fünfzeilige Stro- jüngere L., Nachkommenschaft eines jüngeren
phenform. [Limerick, irische Grafschaft und (nicht erbenden) Sohnes. 8) ohne Mz., £ Äqua-
Stadt] tor. 9) altes Längenmaß: Vio-'/n Zoll, das Li-
der Limes, -, 1) römischer Grenzwall. 2) Mz. -, : nienblatt, Blatt mit Zeilenaufdruck zum Unter-
Zeichen: lim, A
Grenzwert, [lat.] legen unter das Schreibblatt, die Linienfüh-
das Limit, -s/-s, Preisgrenze, die Limitation, rung, Kunst des Striches: Dürers L. der
-/-en, Begrenzung. Zeitw. ich limitigre (habe : Lini enrichter, Sport: Helfer des Schiedsrich-
limitiert) es. [engl, aus lat.] ters zum Überwachen der Seitenlinien, die
die Limonade, -/-n, Erfrischungsgetränk, [franz. Lini enschiffahrt, fahrplanmäßiger Schiffsver-
aus pers. .Zitrone'; 17. Jh.] kehr, lini entreu, streng einer Parteirichtung
der Limonit, -s/-e, Brauneisenstein, [lat. Kw.] folgend, der Linier, -s/-e, M
Schweiz. Lineal. :

die Limousine limu'zitnd, -/-n, geschlossener Per- ich lin(i)Jgre (habe Iin(i)iert) es, ziehe Linien:
sonenkraftwagen, Abb. K
41. [franz., nach der lin(i)iertes Papier. Hptw.: die Lin(i)igrung, -.
Landschaft Limousin] [lat. Lw.; um 1700]

bikonvex (erhaben)
die Linse Locheisen Lochsäge
e F rudl
t
(die , \
Linse)
^ >
die Glaslinse (die Stichsäge)

(die gebrochene Linie) oOo oOo o(


gestrichelt die Leselupe
Linie Linse Lochstickerei

406
Lit

das Liniment, -(e)s/-e, { weiche, fast flüssige wicklung, Erledigung eines aufgegebenen Ge-
Salbe zum Einreiben, [lat.] schäfts. 3) Auflösung (eines Unternehmens), der
link, 1) auf der Körperseite, wo das Herz liegt: Liquidator, -s/...'toren, Vertrauensmann bei
der Herr geht auf der linken Seite der Dame; das Geschäftsauflösungen, liquid(e), ts flüssig, zah-
linke Ufer eines Flusses (wenn man stromabwärts lungsfähig, verfügbar liquide Gelder. Hptw. die
: :

blickt); eine Ehe zur linken Hand, t eine un- Liquidität, -. ich liquidiere (habe liquidiert), 1)
standesgemäße. 2) die linke Seite, die innere es, berechne, stelle eine Geldforderung. 2) ein
(verkehrte) Seite bei Kleidern, Strümpfen. 3) eine Geschäft, löse auf. 3) einen Konflikt, lege bei. 4)
linke Masche, Maschenart beim Stricken, Häkeln, ihn, lasse einen (politischen) Gegner töten.
Abb. G20. 4) funkisch, die Linke, -n/-n, 1) linke Hptw. die Liquidierung, -/-en. der Liquor,
:

Hand, linke Seite: zur Linken, links. 2) liberale -s/...'quoren, Abk.: Liq., flüssige Arznei,
und sozialistische Gruppen [nach der Sitz- [lat.]
ordnung im Parlament], linkisch, ungeschickt, die Lira, -/...re, Abk.: L., italienische Währungs-
unbeholfen, links, Abk.: 1., ungebeugt: auf der einheit, [von lat. libra , Pfund']
linken Seite: /. von dir; von l. nach rechts; er Lisa, Lisabeth, Lisbeth, Lise, Liselotte, weibl.
steht /., Ü gehört politisch der Linken an; man Vornamen, [von: Elisabeth, Charlotte]
sollte sie einfach l. liegenlassen, Ü nicht beachten. es lischt, von: ich lösche.
der Linksaußen. -/-, Stürmer auf dem linken die Lisene, -/-n, Q
schmaler senkrechter Wand-
Flügel, z. B. beim Fußball, Abb. F 41. der streifen, die Lisiere lizi'eird, -/-n, t Saum,
Linksdrall, 1) durch die Züge den Geschossen Kante, Waldrand, Feldrain, [franz.]
verliehene Drehbewegung um ihre Längsachse ich lisme (habe gelismet), M
Schweiz.: stricke.
nach links. 2) U Hinneigung bürgerlicher Politi- der Lismer, -s/-, M
Schweiz.: Strickweste, der
ker zu sozialistischen Ideen, der Linkshänder, Lismet, -s/-en, M
Schweiz. Zusammenkunft :

-s/-, jemand, der linkshändig ist. linkshändig, von Frauen zu gemeinsamem Stricken, die Lis-
mit der linken Hand geschickter als mit der mete, -/-n, M
Schweiz.: Strickzeug.
rechten. Hptw.: die Linkshändigkeit, -. links- ich lisp(e)le (habe gelispelt), 1) spreche die S-
herum, nach links drehend, der, die Links- Laute zwischen den Zähnen, stoße mit der Zunge
intellektuelle, -n/-n, ein -r, eine -, der poli- an. 2) t, noch D flüstere Blätter lispeln im
: :

tischen Linken zuneigende(r) Intellektuelle(r). Wind, verursachen ein dem Flüstern ähnliches
linksseitig, auf der linken Seite, der Linksver- Geräusch, [ahd.; lautmalend]
kehr, das Benutzen der linken Fahrbahnseite in die Lisse, -/-n, M rhein.: Stemmleiste an Leiter-
manchen Ländern, [mhd.] wagen, Abb. 2. W
die Lin krusta, -, abwaschbare Tapete, [lat. Kw.] die List, -/-en, geschickte Täuschung: mit L. und
das Linnen, -s/-, f, noch D Leinen. Eigw.
: : Tücke, U raffiniert, ich liste es ihm ab (habe abge-
linnen, f, noch D. [niederd. Form von: Leinen] listet), gewinne durch List, listenreich, voller
das Lin ole um, -s, ein Belag für Fußböden, List, listig, 1) schlau, verschlagen (Person). 2)
Tischplatten usw. der Lin olschnitt, ein Bild- geschickt täuschend (Plan). UMSTW.: listiger-
druckverfahren, [lat. Kw. ; 19. Jh.] wejse. [germ. Stw. ; verwandt mit: lehren]
der Linon li'nö, -(s)/-s, feinfädiges Gewebe aus die Liste, -/-n, Verzeichnis: Warenliste; Wahlliste,
Leinen, Baumwolle oder Halbleinen, [franz.] die Listenwahl, Wahlverfahren, bei dem meh-
die Linotype 'lainotaip, -/-s, Handelsname für rere Abgeordnete zugleich nach einer Liste ge-
eine Zeilenguß-Setzmaschine, [engl.] wählt werden, [ital.; von: Leiste]
ich linse (habe gelinst), U schaue scharf, blinzele. Lit., Abk. für: Litera.
die Linse, -/-n, 1) ein Schmetterlingsblütler, des- die Litanei, -/-en, 1) Gebet in Wechselreden
sen Hülsenfrucht, Abb. L 12. 2) Teil des Auges, zwischen Vorbeter und Gemeinde. 2) U ein-
Abb. A 24. 3) von gewölbten oder ebenen töniges Gerede, [griech.]
Flächen begrenzter Körper aus durchsichtigem der Litauer, -s/-, Bewohner von Litauen. Eigw. :

Stoff, z. B. Glas, Abb. L 12. der Linsenfleck, litauisch, das Litauisch, -(s), dem -, litauische
Leberfleck, das Linsengericht, Ü Wertloses, Sprache; vgl. Deutsch.
wofür man Wertvolles preisgibt (B Erzählung das, der Liter, -s/-, Zeichen: 1, ein Hohlmaß,
von der Schüssel Linsen, um die Esau Jakob Abb. M
7," Übers. M
8. [lat.-griech. 19. Jh.] ;

sein Erbrecht verkaufte), [ahd.] die Litera, -/-s oder ...rä, Abk.: Lit., K Buch-
Linus, männl. Vorname, [griech. ,der Beklagte'] stabe, der Literarhistoriker, Kenner der Lite-
Lionel 'laianal, männl. Vorname, [engl. Junger raturgeschichte, literarhistorisch, literatur-
Löwe'] geschichtlich, literarisch, auf die Literatur
die Lip ä mig -, Fettanreicherung im Blut. Eigw.
|
, : bezüglich, schriftstellerisch: er soll l. tätig sein,
lip amisch. die Lipase, -/-n, fettspaltendes der Literat, -en/-en, Schriftsteller (auch ab-
Enzym, [griech. Kw.] schätzig), die Literatur, -/-en, die Gesamtheit
der Lipizzaner, -s/-, eine Warmblutpferderasse. aller schriftlich niedergelegten sprachlichen
[Gestütsort Lipizza bei Triest] Zeugnisse, besonders die Dichtung, [lat.; 16. Jh.]
die Lippe, -/-n, 1) fleischiger Rand des (mensch- die Litewka, -/...ken, Uniformrock mit Umlege-
lichen) Mundes, Abb. M
22 sie wirft die Lippen
: kragen, [poln. , Litauerin']
verächtlich auf; er beißt sich auf die Lippen vor die Litfaßsäule, Anschlagsäule, Abb. 4. M
Zorn; bei ihm kann man eine L. riskieren, U [nach dem Drucker E. Litfaß; 19. Jh.]
Widerspruch wagen. 2) { paarige Schleimhaut- das Lithium, -s, Zeichen: Li, Element. O
falte: Schamlippen. 3) Blütenteil, Abb. B 42. lith(o)..., stein... das Litho, -s/-s, U kurz für:
das Lippenbekenntnis, ein ohne innere Über- Lithographie, der Litho graph, -en/-en, Fach-
zeugung abgelegtes Bekenntnis, der Lippenblüt- mann für Herstellung von Offsetreproduktionen.
ler, -s/-, Pflanzenfamilie, vgl. Abb. B 42. der die Litho graphJe, -/...'phi|en, Steindruck,
Lippenlaut, mit den Lippen gebildeter Laut, auch Reproduktion und Anfertigungsweise von
Übers. S 60. der Lippenpflock, Schmuckstück Offsetdruckplatten. Eigw.: lithographisch.
mancher Naturvölker, der Lippenstift, Stift die Litho Sphäre, -, der Gesteinsmantel der
|

zum Färben der Lippen, [westgerm. ; urspr. Erde, die Lith urgik, -, Gesteinsverarbeitungs-
niederd. oder mitteld. ; 16. Jh.] kunde, [griech.]
der Liptauer, -s/-, ein Schafmilch-Weichkäse. litoral, auf Küste, Ufer, Strand bezüglich, das
[Liptau, Stadt in der Slowakei] Litoral, -s/-e, Uferzone, das Litorale, -s/-s,
Liq., Abk. für: Liquor (auf Rezepten), die Lique- Küstenland, [lat.]
faktion, -/-en, Verflüssigung, Schmelzung, li- die Litotes, -, eine Redefigur, Übers. R 11.
quid, liquide, die Liquida,-/. ..da oder. ..'quiden, [griech.]
Fließlaut, Übers. S 60. die Liquidation, -/-en, ich litt, von ich leide.
:

1) Kostenberechnung, z. B. eines Arztes. 2) Ab- die Liturgie, -/•••'gi|en, 1) Ordnung des Gottes-

407
Lit

dienst es. 2) Wechselgesang zwischen Geist- 2) Tierbau, Tierhöhle: Mauseloch; einmal muß
lichem und Gemeinde. Eigw. liturgisch, die : der Fuchs aus dem L. 3) U dunkler, enger Raum,
Liturgik, -, Lehre von den Formen des Gottes- baufällige Wohnung. 4) U Gefängnis er sitzt im :

dienstes, [griech. .Dienst am Volke'] L. 5) Fehlstoß beim Kegeln: er schiebt ein L.


der Litz, -es/-e, M
alem.: Knick; Einschnitt, ich 6) Golf: Ziel am Ende jedes Spielfeldes. 7) Male-
litze (habe gelitzt), M
alem.: 1) es, knüpfe, rei zu dunkle Stelle. Verkl. das Löchelchen,
: :

falte, stülpe. 2) ihn, überwältige: es litzt mich Löchlein, -s/- oder Löcherchen. ich loche
ins Bett, ich muß krank ins Bett es hat ihn ge- ; (habe gelocht) es, versehe mit einem Loch
litzt, eristkranK geworden oder: gestürzt (Sport- oder mit Löchern perforiere die Fahrkarte wird
;
:

ler), die Litze, -/-n, 1) Besatzschnur, Tresse. 2) j zum Entwerten gelocht, ich 1. ein, 1) ihn, U
biegsame Leitung aus mehreren dünnen Dräh- sperre ein. 2) einen Golfball, bringe ins Zielloch,
ten. 3) Weberei: Draht zur Führung der Kett- putte. der Locher, -s/-, Gerät zum Lochen von
fäden an der Jacquardmaschine. 4) M niederd. Schriftstücken, Abb. B 63. ich löch(e)re (habe
Packschnur, der Litzenbruder, M alem. Ballen- : gelöchert) ihn, U falle ihm lästig durch ständiges
binder, Ablader, [lat. Lw.] Bitten oder Ausfragen. löch(e)rig, durchlöchert,
der Live, -n/-n, Angehöriger eines ostseefinni- porös, die Lochkamera, einfachste photogra-
schen Volksstammes. phische Kamera, Camera obscura, Abb. P 13. die
livelaif, f? direkt, unmittelbar das Fußballspiel : Lochkarte, Bürohilfsmittel zur Bearbeitung
wird l. übertragen, gesendet (Rundfunk, Fern- großer Mengen von Zahlen, die Lochstickerei,
sehen), die Live-Sendung 'laif..., fT Direkt- Weißstickerei, Abb. L 12. der Lochstreifen, ein
sendung, Originalübertragung, [engl.] gelochtes Band zum Steuern besonders von Re-
die Li|vrgg, -/...'vre|en, uniformartige Diener- chengeräten, Telegraphenapparaten, Werkzeug-
tracht. li|vrjgrt, in Livree gekleidet: livrierte maschinen, die Lochung, -/-en, das Lochen,
Diener, [franz.] auch: das dadurch entstandene Loch. [germ. Stw.]
das Lizentiat, -(e)s/-e, Abk. Lic, (theologischer)
: die Locke, -/-n, geringelte Haarsträhne, auch:
Hochschulgrad, der L., -en/-en, Inhaber eines Haarbüschel, Wollflocke. Verkl.: das Löck-
Lizentiats. [von: Lizenz] chen, Locklein, -s/-. Zeitw.: ich locke (habe
die Lizenz, -/-en, Befugnis, Erlaubnis zur Aus- gelockt) ihm das Haar; das Haar lockt sich. ElGW.
übung eines Gewerbes, zur Ausnutzung eines lockig, Abb. H 1. [germ. Stw.]
Patents, zur Herausgabe eines Buches, die ich locke (habe gelockt), 1) ihn mit etwas, suche
Lizenzausgabe, Sonderausgabe eines Buches durch Rufen, Gebärden oder etwas Angenehmes
durch einen Verlag, der von dem zunächst zum Näherkommen zu bewegen ich l. das Eich- :

berechtigten Verlag hierfür eine Lizenz erhalten hörnchen mit Erdnüssen; die Henne lockt ihre
hat. ich lizenziere (habe lizenziert) es, gebe dazu Jungen. 2) es lockt mich, U bringt mich in Ver-
die Lizenz, [lat.] suchung, reizt mich: diese Aufgabe lockt mich
der Lizitant, -en/-en, Bieter bei einer Versteige- sehr. 3) -* die Locke, ich 1. ihn an, locke zu mir.
rung, die Lizitation, -/-en, Versteigerung. die Locke, -/-n, Gerät zum Nachahmen von
V
Zeitw.: ich lizitiere (habe lizitiert) es. [lat.] Vogelrufen, das Locken, -s, Sb Signal vor dem
Lizzy ...zi, weibl. Vorname, [engl.] Zapfenstreich, der Lockspitzel, jemand, der im
der Lkw, LKW, -(s)/-(s), kurz für: Lastkraft- Auftrag eines anderen zu strafbaren Taten an-
wagen. stiftet,die Lockung, -/-en, Reiz, Versuchung.
der Lloyd hid, -(s)/-s,Name von Schiffahrts- oder der Lockvogel, 1) gefangener Vogel, der andere
Schiffsversicherungsgesellschaften, [nach einem Vögel' zum Jäger lockt. 2) Ü Mädchen als Lock-
Kaffeehaus in London] spitzel, [ahd.]
Im, Zeichen für: Lumen. locker, 1) mangelhaft befestigt, wacklig: es ist
das Lob, -(e)s, öffentlich ausgesprochenes gün- nur l. befestigt; du mußt das Seil l. lassen, aber:
stiges Urteil, Anerkennung: ich erteile, spende du darfst nicht lockerlassen, U nachgeben; du
ihm L. ich lobe (habe gelobt), 1) ihn, es, sage mußt das Seil l. machen, aber: ich mußte eine
ihm ein Lob. 2) es mir!, das schätze ich, so Menge Geld lockermachen, U ausgeben. 2) lose,
habe ich es gern, ich 1. es aus, th setze öffentlich nicht festgeballt lockerer Boden. 3) ungebunden,
:

eine Belohnung aus. ich 1. ihn fort, U empfehle liederlich, leichtfertig: er hat l. gelebt, hat lockere
einen mir lästigen Menschen in eine Stellung, Grundsätze. Hptw. : die Lockerheit, -. ich
um ihn loszuwerden, lobenswert, ein Lob ver- lock(e)re (habe gelockert), 1) es, mache weniger
dienend, lobesam, D verdienstvoll, tüchtig, ich straff: ich muß den Schnürsenkel etwas lockern; die
lobhud(e)le (habe gelobhudelt) ihm, schmeichle strengen Bestimmungen wurden gelockert, Ü 2) es .

übertrieben. Hptw.: die Lobhudelej, -/-en. lockert sich, beginnt sich zu lösen: die Schraube
löblich, anerkennenswert, ich lobpreise (habe hat sich gelockert, ich 1. es auf, 1) mache locker:
gelobpreist oder lobgepriesen) ihn, lobe sehr, die Erde muß aufgelockert werden. 2) Ü nehme
rühme, ich lobsinge (habe lobgesungen) ihm, ihm die Eintönigkeit : durch Grünanlagen aufge-
B juble Gott zu. [germ. Stw. zu: lieb] ; lockerte Wohnviertel, die Lockerung, -, das
die, der Lobby, -/-s oder ...ies, 1) Wandelhalle im Lockern, [wohl zu: Loch, Lücke; 15. Jh.]
Parlament. 2) Gesamtheit der Lobbyisten, der lockig, ->• die Locke.
Lobbyismus, -, die Beeinflussung von Poli- der Lockspitzel, -* ich locke.
tikern durch Vertreter von Interessengruppen. das Pferd lockt (hat gelockt), t schlägt aus,
der Lobbyist, -en/-en, jemand, der versucht, springt: es reizt ihn, wider den Stachel zu locken,
Abgeordnete für seine Interessen zu gewinnen, Ü sich zu widersetzen, [mhd.]
[engl.-amerikan. ; 20. Jh.] die Lockung, der Lockvogel, » ich locke._
die Lobe, -/...ben, M
Schweiz.: Kuh. loco,W am Orte; greifbar, vorrätig, loco citato,
die Lobelie ..49, -/...li|en, Kräuter oder Halb- Abk.: 1. c, am angeführten Ort. [lat.]
sträucher mit rachenförmigen Blüten. [M. Lo- lodd(e)rig, U unordentlich, [zu: lotterig]
belius, niederl. Botaniker] die Lode, -/-n, & Laubholzpflanze bis l'/j m
ich lobhud(e)le, löblich usw., -* das Lob. Höhe, es lodet (ist gelodet), M niederd. sprießt, :

das Loch, -(e)s/ 2 er, 1) Vertiefung, Öffnung, Lücke, wächst hoch. [ahd. .Schößling']
Riß, Spalte: Knopfloch; man kann ein L. bohren, der Loden, -s/-, Tuch aus grober Wolle. Eigw. :

reißen, schlagen, stemmen; ein L. im Strumpf, im loden. der Loder(er), -s/-, bayr. Loden- M :

Öltank; Locheisen, Abb. L


12; er säuft wie ein L., weber, [germ. .Zottiges']
U sehr viel ; in Notzeiten müssen wir den Gürtel es lodert (hat gelodert) (auf, empor), 1) flammt
ein L. enger schnallen, Ü Hunger leiden er pfeift ; auf, wirft Funken: die Flammen loderten empor.
auf dem letzten L., U jetzt ist es bald (finanziell) 2) Ü ist leidenschaftlich bewegt: noch einmal
vorbei mit ihm jetzt pfeift der Wind aus einem
;
loderte sein Zorn hell auf. [zu Lode] :

anderen L., U jetzt wird strenger durchgegriffen. der Löffel, -s/-, 1) Eß- und Schöpfgerät, Abb.

408
Lom

L 13, in Sonderformen zu medizinischen oder die Loh, -/-en, M bayr. : Sumpfwiese, [vgl. Luch]
technischen Zwecken Suppe ißt man mit dem L.;
: ich lohe (habe geloht), gerbe mit Lohe. 2)
1) es,
der hat die Weisheit mit Löffeln geschluckt, U es loht, brennt hell, die Lohe, -/-n, 1) lichte Glut,
dünkt sich sehr weise man will dich über den L.
; flackernde Flamme. 2) gemahlene Rinde junger
barbieren, Ü betrügen. 2) V Ohr der Hasen und Eichen u. a. Bäume zum Gerben, lohgar, mit
Kaninchen: schreib dir's hinter die L., U merk Lohe gegerbt, der Lohgerber, Hersteller
dir's. ich löff(e)le (habe gelöffelt), 1) es, schöpfe kräftiger Ledersorten (im Unterschied zum
oder esse mit dem Löffel. 2) es, U begreife, ver- Weißgerber). [Lohe 1 zu: Licht; 2 germ. Stw.]
stehe. 3) ihn, M Schweiz. halte zum Narren.
: Lohengrin, Schwanenritter, Sohn des Parzival.
4) MSchweiz.: benehme mich närrisch. 5) ein [Sagenheld aus dem Gralskreis]
Schuh löffelt, M Schweiz.: ist zu groß. 6) 3£ der Lohn, -(e)s/ s e, 1) Entgelt für Arbeitsleistung:
schaffe Bohrmehl heraus, ich 1. es aus, 1) leere Arbeitslohn. 2) täglich oder wöchentlich gezahltes
mit dem U trage die Folgen einer Hand-
Löffel. 2) Entgelt für Arbeiter: Tagelohn; Wochenlohn; Ü
lung, der Löffelreiher, ein Vogel mit löffei- Vergeltung, Gegenwert, Belohnung oder Strafe
förmigem Schnabel, löffelweise, mit Löffeln. er bekommt schon noch seinen L.; um Gottes L.,
der Löff ler, -s/-, 1) junger Damhirsch noch ohne umsonst, der Lohndiener, stundenweise bezahl-
Schaufeln, vgl. Abb. G
22. 2) Löffelreiher, [ahd.] ter Diener, ich lohne (habe gelohnt), 1) es ihm,
ich log, von ich lüge.
: vergelte, danke du lohnst mir meine Freundschaft
:

log, Zeichen für: Logarithmus. übel, vergiltst mit Undank. 2) ihn für etwas, f
das Log, -s/-e, auch: Logge, £ Gerät zum Messen bezahle seinen Arbeitslohn, belohne. 3) es
der Schiffsgeschwindigkeit, Abb. L 13. [engl.] lohnt (sich), ist der Mühe wert, bringt genug ein:
die Log arithmentafel, Liste mit Logarithmen. es lohnt (sich) nicht, darüber zu reden; das lohnt
ich log arithmigre (habe logarithmiert) (es), die oder der Mühe nicht, ich löhne (habe ge-
stelle den Logarithmus (davon) fest, der Log- löhnt) ihn, zahle ihm Lohn, die Lohn-Prejs-
arithmus, -/...men, Zeichen: log, einer Zahl, A Spirale, das Anziehen der Löhne als Folge von
der Exponent von 10, der diese Zahl als Potenz Preissteigerungen und das Steigen der Preise als
ergibt, Übers. R 10. [griech. Kw.] Folge von Lohnerhöhungen, die Lohnsteuer,
das Logbuch, gesetzlich vorgeschriebenes Einkommensteuer für Einkünfte aus nichtselb-
Schiffstagebuch, [von: Log] ständiger Arbeit, der Lohnstreifen, auch: Lohn-
...löge, ...kenner, ...erforscher: Ethnologe, Völker- zettel, Beleg über den Lohn, die Lohntüte, Tüte
kundler, [griech.] mit bar ausgezahltem Lohn oder Gehalt, die
die Loge 'lo: j», -/-n, 1) Bund und Versammlungs- Löhnung, -/-en, &
Sold, der Lohnzettel, Lohn-
ort der Freimaurer. 2) Theater: umschlossene streifen, [germ. Stw.]
Abteilung für mehrere Personen im Zuschauer- die Loipe, -/-n, Skilanglauf: Bahn, Spur, [nord.]
raum, Abb. T
9. 3) Raum für Pförtner Portier- : Loisl, männl. Vorname, [oberd. von: Alois]
loge, der Logenbruder, Freimaurer, der Logen- die Lok, -/-s, Kurzw. für: Lokomotive.
schließer, Türschließer im Theater, [franz.; lokal, örtlich, räumlich, auf einen Ort beschränkt.
von: Laube] das Lokal, -(e)s/-e, 1) Wirtschaft, Gaststätte. 2)
der Logel, Lögel, -s/-, pfälz., alem. M
Lägel; : Örtlichkeit, Raum Wahllokal, die Lokalanäs-
:

Holzfaß, Flasche, Trinkkübel. thesie, { örtliche Betäubung, ich lokalisiere


der Log gast, -es/-en, £ Matrose, der das Log be- (habe lokalisiert) es, 1) beschränke, begrenze,
dient, ich logge (habe geloggt) es, £ messe die z. B. einen Brand auf ein Haus. 2) stelle den Ort
SchifTsgeschwindigkeit. die Logge, -/-n, £ Log. fest, z.B. eines Vorfalls. Hptw. die Lokalisa- :

[von: Log] tion, Lokalisierung, -. die Lokalität, -/-en,


der Logger, -s/-, £ kleines Küstenfahrzeug mit Örtlichkeit, Raum, das Lokalkolorit, anschau-
Motor und Hilfssegel. [niederl.] liche Schilderung des Milieus einer bestimmten
dieLoggia 'lodza, -/...ggi|en, 1) Halle im Lauben-, Landschaft in einem literarischen Werk, die
Bogengang. 2) nicht vor die Mauerflucht vor- Lokalnachrichten, Mz. publizierte Meldungen ,

springender Balkon, Abb. H 12. [ital. zu: Loge] ; aus dem örtlichen Bereich, der Lokalsatz, ein
...logig, ...lehre, ...künde: Ethnologie, Völker- Umstandssatz, Übers. S 6. der Lokalter-
kunde, [griech.] min, s*s Termin außerhalb des Gerichts zur
ich logiere /o'jt'.-rs (habe logiert), wohne, das Augenscheinnahme oder Zeugenvernehmung,
Logis lo'3i:, -/- ...'si:s, 1) Unterkunft, Woh- [lat.]
nung: Kost und L. 2) £ Wohn- und Schlafraum der Lokativ, -s/-e, Sprachlehre: Beugefall auf
der Matrosen an Bord, [franz.] die Frage wo?, z. B. im Latein, [lat.]
die Logik, -, 1) Lehre von den allgemeinsten Loki, nordischer Gott des Feuers.
Formen des richtigen Denkens. 2) Folgerichtig- die Lokomobile, -/-n, bewegliche Dampfma-
keit. Eigw. logisch man kann logische Schlüsse
: : schine, die Lokomotion, -/-en, Ortsverände-
ziehen. UMSTW. logischerwejse. der Logiker,
: rung, die Lokomotive, -/-n, Kurzw.: Lok,
-s/-, Lehrer der Logik, klarer Denker, der Logis- Zugmaschine der Eisenbahn, Abb. L 14. loko-
mus, -/...men, Vernunftschluß, die Logistik, -, motorisch, 1) ortsbeweglich. 2) der Fortbe-
1) mathematische Logik. 2) <& Nachschubwesen. wegung dienend, [lat. Kw.]
Eigw. logistisch, [griech.]
: der Lokus, U Abort, [lat. ,Ort']
-/-se,
das Logis lo'^i:, -*• ich logiere. Lola, Lolo, weibl. Vornamen, [von: Charlotte
der Logo griph, -s/-e oder -en/-en, Buchstaben- oder Dolores]
oder Worträtsel, [griech. Kw.] der Lolch, -(e)s/-e, eine Grasgattung, [lat. Lw.]
der Logos, -, 1) Wort, Rede. 2) Gedanke, Begriff. der, das Lombard, -(e)s/-e, Beleihung (von Wert-
3) Vernunft und Sinn des Menschen, der Welt, papieren), ich lombardiere (habe lombardiert)
Gottes, [griech. .Wort'] es, 1) verpfände. 2) beleihe, [nach den lombar-
das, der Loh, -(e)s/-e, M bayr., hess. : Hain, Wald, dischen Kaufleuten des Mittelalters]
Buschholz. [germ. Stw.] dasLomber, -s, ein Kartenspiel, [von: L'hombre]

409
Lon

. die Batterie der Ölkühler L--y---idie Motorluftpumpej


h Ider Vertikallüfter für die Fohrmotoren ;
^

VaO O p^— ^i^ehä


1

QDo~6QD
die Fahrmotoren
die elektrische Lokomotive
Lokomotive

die Longe 75j», -/-n, 1) Laufleine für Pferde bei setzungen wie: losgehen - ich gehe los; Ge-
der Dressur. 2) Hilfsleine der Springkünstler trenntschreibung in Verbindung mit .haben' und
beim Lernen. 3) Leine, an der man schwimmen ,sein'. 1) frei, nicht fest, nicht angebunden: ich
lernt, ich longiere /5'jj.Ta (habe longiert) ein mache den Hund von der Kette /.; laßt L! ; da ist
Pferd, lasse an der Lauf leine laufen, [franz.] der Teufel /., Ü es geht drunter und drüber;
longitudinal. der Länge nach, auf den Längen- was ist da /.?, was geschieht da?; diese Sorge
grad bezüglich, [lat. Kw.] wirst du bald l. sein; mit ihm ist etwas l., U nicht
Loni. Lonny, weibl. Vornamen. [Kurzform von: in Ordnung; den bin ich l., von dem bin ich frei;
Apollonia, Leonie oder Eleonore] davon mußt du dich losmachen, lossagen, loslösen;
der, das Loo ping 'lu:pin, -s/-s, senkrecht stehen- von dieser Schuld kann ich dich nicht lossprechen;
der Kreis beim Kunstfliegen, [engl.] ich konnte ihn von der Besprechung loseisen, U
der Lorbaß, ...sses/...sse, M
ostniederd. Lüm- : freimachen; er hat richtig losgelegt, U sich frei
mel, [litauisches Lw.] ausgesprochen, geschimpft. 2) von etwas weg,
der Lorbeer, -s/-en, ein immergrüner Baum, etwas heftig beginnend: er schimpfte l. er geht;

dessen Blätter als Küchengewürz dienen, Abb. gleich /., fort, weg. 3) beginnend: es geht /.,
G 24; Sinnbild des Ruhmes, da aus ihm Sieger- fängt an; los!, vorwärts, fang an!; er fährt /.,
kränze geflochten wurden damit kannst du keine
: startet. 4) er hat etwas /., U besitzt Geschick,
Lorbeeren ernten, U das verspricht keinen Erfolg; Klugheit oder Wissen in Mathematik soll er viel
:

er ruht sich auf seinen Lorbeeren aus, wird nach l. haben. 5) lose ein Knopf ist l. [germ. zu ver-
: ; :

großen Leistungen träge, [lat. Lw.] lieren, Verlust]


der Lorch, -(e)s/-e, die Lorche, -/-n, M mitteld. ...los, Ableitungssilbe für Eigenschaftswörter, die
Kröte, [zu: Lurch] einen Mangel bezeichnen: arbeitslos; der, die
die Lorchel, -/-n, ein morchelartiger Schlauch- Arbeitslose; kinderlos; obdachlos.
pilz, [zu Lurch und Morchel]
: das Los, -es/-e, 1) Geschick, Schicksal: ein trau-
der Lord h:d, -s/-s, hoher englischer Adelstitel. riges L. war ihm beschieden. 2) vom mensch-
der Lord-Mayor 'h:d 'ms9r, -s/-s, Titel des lichen Willen unabhängiges Mittel der Schick-
Ersten Bürgermeisters von London u. a. eng- salsbefragung, z. B. durch Ziehen von Halmen:
lischer Städte, [engl.] das L. soll entscheiden; ich werde das L. befragen.
Lore, weibl. Vorname, [von: Leonore] 3) Anteilschein in der Lotterie Vs L. kostet fünf
:

die Lore, -/-n, 1) offener Güterwagen, Abb. L 15. Mark; jedes zweite L. gewinnt; er hat das Große
2) Maß für Kohlen (200 Zentner), [engl.] L. gezogen, den Hauptgewinn bekommen, Ü
Lorenz, männl. Vorname, [von lat.: Laurentius] großes Glück gehabt. 4) Anteil, z. B. Mengen-
die Lor gnette hr'njtU, -/-n, Stielbrille, Abb. B 55. einheit bei Versteigerungen; kleineres Land-
das Lor gnon hr'njö, -s/-s, Einglas mit Stiel, stück, Parzelle; Warenposten, ich lose (habe
Abb. B 55. [franz.] Los entscheiden, ich 1. es aus,
gelost), lasse das
der Lori, -s/-s, 1) Papageienart. 2) Halbaffenart. bestimme durch Los. [germ. Stw.]
[1 malansch; 2 niederl.] lösbar, meist Ü so beschaffen, daß man es lösen
:

die Lorke, -, M
mitteld. Brühe ; dünner Kaffee.
: kann: die Aufgabe ist leicht l. Hptw.: die Lös-
los, meist als Bestandteil trennbarer Zusammen- barkeit, -. [zu: lösen]

410
Luc
löschbar, so beschaffen, daß man es löschen Senklot, Abb. L
15; es ist nicht ganz im L., U
kann, das Löschblatt, auch: Löschpapier, sehr nicht in Ordnung. 4) Metallegierung zum Löten.
saugfähiges Papier zum Trocknen von Tinten- 5) f Kugel oder Schrot. 6) früher: ein kleines
schrift, ich lösche (habe gelöscht) es, 1) be- Gewicht (Vao. V32 Pfund): ihrer gehen hundert
kämpfe oder ersticke Feuer. 2) schalte aus auf ein L., sie sind sehr leicht, Ü nicht viel wert.
(Licht). 3) Ü befriedige (Durst, Sehnsucht). 4) 7) Maß der Silberfeinheit, ich lote (habe gelotet)
Kalk, übergieße mit Wasser. 5) tilge, streiche es, messe mit einem Lot. ich 1. es aus, 1) J. stelle
(Schuld). 6) 3, lade aus. 7) es lischt (losch, ist durch Loten die Wassertiefe fest. 2) Ü erforsche
geloschen), D verlischt, ich 1. es ab, 1) kühle mit gründlich, lotrecht, senkrecht, [germ. ,Blei']
Wasser. 2) trockne (Tintenschrift), ich 1. es aus, ich löte (habe gelötet) es an etwas, verbinde zwei
1) lösche ganz, vernichte. 2) trockne Tinten- Metallstücke mit Hilfe eines leichter schmelzen-
schrift, der Löscher, -s/-, 1) Person oder Gerät den metallischen Bindemittels, Abb. L 15. ich
zum Löschen. 2) Tintentrockner, Abb. S 38. das 1. es an, befestige durch Löten, der Lötkolben,

Löschpapier, Löschblatt, die Löschung, -,'-en, Abb. L


15. die Lötung, -/-en, das Löten, [von:
1) £, das Ausladen der Güter aus einem Schiff. Lot]
2) Streichung von Eintragungen in öffent-
5*5 Lothar, männl. Vorname, [ahd. ,der als Krieger
lichen Registern, z. B. im Grundbuch, Handels- Berühmte']
oder Strafregister, der Löschzug, Feuerwehr- ...lötig, f eine bestimmte Menge Silber ent-
abteilung, [ahd. löschen j, von: los]
; haltend: sechzehnlötig , reines Silber, die Listig-
lose, 1) locker, einzeln, nicht gebunden oder keit, -, f Feinheit des Silbers, [von: Lot]
verpackt: loser Tee, nicht in Päckchen; /. Blätter, die Lotion, -/-en, engl. : 'lo:f»n, -/-s, Emulsion
einzelne. 2) Ü leichtfertig: /. Reden, Streiche; zur Gesichts- und Körperpflege, [lat.]
sie führt ein loses Mundwerk. 3) mutwillig, der Lotos, Lotosblume, ein Seerosenge-
-/-, die
neckisch, schalkhaft: das l. Mädchen, das Lose, wächs, in Ägypten und Indien heilige Pflanze,
-s/-, i, schlaffer Teil eines Taues, [zu: los] [griech.]
ich lose (habe gelost), 1) M
oberd. höre, lausche,
: ich lotse (habe gelotst), 1) ein Schiff, $, führe, leite
horche. 2) -> das Los. der Loser, -s/-, auch: in den Hafen. 2) ihn irgendwohin, U führe,
Luser, V
Ohr. [germ. Stw.] nehme mit. der Lotse, -n/-n, Seemann, der ein
ich löse (habe gelöst) es, 1) mache locker oder schwieriges Fahrwasser genau kennt und Schiffe
ganz los, lockere, binde los, lasse frei, entferne: durchleitet, der Lotsenfisch, auch: Leitfisch,
die Ordnung war gelöst; die Verlobung wurde ge- kleiner Begleitfisch des Haies, [engl. Lw.]
löst, aufgehoben, für nichtig erklärt; plötzlich Lotte, weibl. Vorname, [von: Charlotte]
löste sich ein Schuß, ging unbeabsichtigt los. 2) das Lotterbett, Faulenzerbett: er liegt auf dem
kläre, entwirre, enträtsele, beantworte, über- L., Ü faulenzt, der Lotterbube, Taugenichts,
winde eine Schwierigkeit das Rätsel, diese Frage,
: liederlicher Lump, ich lott(e)re (habe gelottert),
dieses Problem ist schwer zu lösen. 3) Fahrkarten, lebe liederlich, treibe mich herum. Hpi w. die :

kaufe. 4) O lasse einen festen Stoff in einer Flüs- Lotterej, -. Eigw. lott(e)rig. Hptw.: die
:

sigkeit zergehen. 5) lösche, lade ab: Tiere lösen, Lott(e)rigkeit, -. [zu: liederlich; ahd.]
werfen ihren Kot aus. 6) Wasser, 9$ leite ab. dieLotterig ,-/...'ri|en, Auslosung von Gewinnen:
ich 1. ab, 1) ihn, übernehme seinen Posten, seine man kann in der L. setzen, spielen, ich lötterle
Stelle. 2) es, entferne eine Schicht von der (habe gelötterlet), Schweiz. M
spiele in der :

Oberfläche; ersetze eine Leistung durch eine Lotterie, das Lotto, -s/-s, 1) Zahlenlotterie. 2)
andere, ich 1. es auf, meist ein verstärktes löse : ein Kinderspiel: Bilderlotto. [Lotterie: niederl.;
die Angelegenheit hat sich in Wohlgefallen auf- Lotto: ital.]
gelöst, Ü hat sich von selbst erledigt, ich 1. aus, Louis männl. Vorname, der L., -/-, U Zu-
'lu:i,
1) ihn, kaufe los. 2) Knochen, nehme heraus. 3) hälter, der Louisdor lu:i'do:r, -s/-e, franzö-
ein Pfand, kaufe zurück. 4) es, setze in Gang, sische Goldmünze, das Louis-quatorze lu:ika-
beseitige eine Hemmung: er hat das Uhrwerk 'torz, -, klassisch gemäßigter französischer Ba-
ausgelöst. 5) es, erzeuge, bewirke: dieser rockstil unter Ludwig XIV. das Louis-quinze
Anblick löste bei uns viele Erinnerungen aus. lu.i'kiz, -, französisches Rokoko unter Lud-
ich 1. es ein, 1) kaufe zurück, bezahle (Wechsel, wig XV. das Louis-seize lu:i'se:z, -, französi-
Pfand). 2) erfülle (Versprechen), ich 1. eine Fahr- scher Stil der Übergangszeit vom Rokoko zum
karte nach, 1) kaufe nachträglich, z. B. erst im Klassizismus unter Ludwig XVI. vgl. Abb. S 73. ;

Zug. 2) zahle einen Zuschlag: ich möchte [franz.: Ludwig]


1. Klasse nachlösen, das Lösegeld, Bezahlung der Löwe, -n/-n, 1) große Raubkatze im Märchen ;

für Freilassung, Freikauf, löslich, so beschaffen, König der Tiere; Sinnbild des Heldentums:
daß man es auflösen kann: ein in Wasser lös- er kämpfte wie ein L. 2) ein Sternbild des Tier-
liches Pulver. Hptw. die Löslichkeit, -. die Lö-
: kreises, ÜBERS. A
22. der Löwenanteil, Ü Haupt-
sung, -/-en, 1) O feinste Verteilung eines festen anteil, das Löwenmaul, ein Rachenblütler, der
Stoffes oder eines Gases in einer Flüssigkeit. 2) Löwenmut, Ü großer Mut. löwenstark, Ü sehr
Ü alles, was eine Schwierigkeit oder einen Zwei- stark, der Löwenzahn, ein Korbblütler, die
fel beendet: das wäre die beste L. unseres Pro- Löwin, -/-nen, weibl. Löwe. [lat. Lw. ; ahd.]
blems; die L. des Rätsels, des Geheimnisses, das loyal loa'ja:l, 1) gesetzlich, gesetzestreu. 2) red-
Lösungsmittel, chemische Verbindung zum lich, bieder. Hptw.: die Loyalität, -. [franz.]
Lösen eines Stoffes, [von: lose] LP, Abk. für Langspielplatte.
:

der Loser, -> ich lose (höre). LPG, Abk. für Landwirtschaftliche Produktions-
:

der Löß lees, ...sses/...sse, auch: h:s, -es/-e, durch genossenschaft (Dt. Dem. Rep.).
Ablagerung von Staub entstandenes gelbliches, LSD, Abk. für: Lysergsäurediäthylamid.
weiches Gestein. Eigw. lößig. [zu alem. lösch
: : Lt., Abk. für: Leutnant.
,locker'] Lu, <0 Zeichen für Lutetium. :

die Losung, -/-en, t) Kennwort. 2) Geheim- die Luch lu:x, -/Lüche 'ly.cd, das L., -(e)s/-e,
zeichen der Markscheider. 3) täglicher Bibel- M brandenburg. Bruch, Sumpfwiese, [sorb.]
:

spruch (in der Brüdergemeine). 4) V Kot von der Luchs, -es/-e, ein Katzenraubtier: er paßt auf
Wild und Hund. 5) Msüdwestd. Erlös, Tages-
: wie ein L., U scharf, aufmerksam, ich luchse
einnahme. [1-3 von: Los; 4, 5 von: lösen] (habe geluchst), U schaue, blicke scharf, lauere.
das Lot ht, -s/-s, Warenposten, [engl.] ich 1. es ihm ab, 1) lerne von ihm (ohne daß
das Lot lo:t, -(e)s/-e, 1) A
gerade Linie, die auf er es merkt). 2) nehme ab. [germ. Stw.]
einer anderen Geraden senkrecht steht: fälle die Lucht, -/-en, M
niederd.: 1) Luft. 2) oberes
das L. von Punkt C auf die Gerade AB. 2) Gerät Stockwerk. 3) Dachboden, luchtig, lüchtig, M
zur Messung der Wassertiefe: Tiefenlot, Abb. niederd. : kalt, luftig.
L 15. 3) Gerät zur Bestimmung der Senkrechten die Lücht, -/-en, M niederd. : Leuchte, Laterne.

411
Luc

das
Aneroidbaromete Fohrradpumpe
Luftdruckmessung Luftpumpe

ick lüchte (habe lücht), niederd.: leuchte. M hansa AG [Luftverkehrsgesellschaft], luftig,


das Lachten, -/-, M
niederd. Blitz. : 1) leicht: luftige Gewänder. 2) in freier Luft, dem
Lucia, Lucie, weibl. Vornamen. Lucius, männl. Wind frei ausgesetzt : in luftiger Höhe, der Lufti-
Vorname, [lat. ,die, der Glänzende'] kus, -,'-se, U leichtsinniger Mensch, das Luft-
die Lücke, -/-n, Loch, Leere, fehlendes Stück: kissen, aufblasbares Kissen, das Luftkissen-
Zahnlücke; Lücken im Wissen, Ü unzulängliches fahrzeug, Fahrzeug, das sich in einem geringen
Wissen, der Lückenbüßer, jemand oder etwas Abstand über der Erd- oder Wasseroberfläche
zum Ausfüllen einer Lücke, Aushilfe, Ersatz. bewegt, der Luftkissenverband, aufblasbarer
lückenhaft, mangelhaft, unvollkommen, unter- Verband für gebrochene Glieder, der Luftkorri-
brochen. Hptw. die Lückenhaftigkeit, -.
: dor, eine festgelegte Einflugstrecke durch ande-
lückenlos, geschlossen, ununterbrochen, voll- res Hoheitsgebiet, der Luftkurort, Erholungs-
ständig. Hptw. die Lückenlosigkeit, -. luckig,
: ort mit reiner Luft, luftleer, nicht von Luft
3£ großporig (Gestein), [zu: Loch] erfüllt, die Luftlinie, die kürzeste Entfernung
ich lud, von: ich lade. zwischen zwei Punkten der Erdoberfläche, die
der Lude, -n/-n, G
Zuhälter, [von: Ludwig] Luftmatratze, aufblasbare Matratze, die Luft-
das Luder, -s/-, 1) V Aas als Köder. 2) grobes post, mit Flugzeug beförderte Post, die Luft-
Scheltwort; abgeschwächt in: das arme L. ich pumpe, 1) Gerät zum Aufpumpen von Reifen
lud(e)re (habe geludert), 1) lebe liederlich. 2) u. a., Abb. L 16. 2) Gerät zum Erzeugen eines
Raubtiere, Hunde ludern, fressen Aas. ich 1. Wild Vakuums, der Luftreifen, mit Luft gefüllter
an, V locke durch Aasköder, der Lud(e)rer, Radreifen, Pneumatik, Abb. R 1, R 14. die Luft-
-s/-, Lump, luderhaft, t liederlich, verlottert. röhre, Verbindungsröhre zwischen Kehlkopf
der Luderjan, -(e)s/-e, Liederjan, das Luder- und Lungen, das Luftschiff, ein gasgefülltes
leben, Lotterleben, der Luderplatz, Köderplatz lenkbares Luftfahrzeug, das Luftschloß, Ü
für Raubwild. [mhd. , Lockspeise'; zu: laden] Traumgebilde, Wunschvorstellung, die Luft-
Ludmilla, weibl. Vorname, [slaw. die beim Volke , schraube, ein Vortriebsmittel der Luftfahr-
Beliebte'] zeuge, Propeller, der Luftschutz, Schutz
Ludolf, männl. Vorname, [ahd. ,der Volkswolf'] gegen Luftangriffe, die Luftspieg(e)lung,
Ludwig, männl. Vorname, [ahd. ,der berühmte Fata Morgana, täuschende Erscheinung eines
Krieger'] Gegenstandes in der Luft, die Lüftung,
ich lüege (habe gelueg(e)t), alem. luge. M : -/-en, Zuführung von Luft und Vorrichtung
die Lues, -, $ Syphilis. Eigw. luetisch, luisch. [lat. ]
: dazu, der Luftverkehr, Beförderung von Per-
die Luft, -/-e, 1) hauptsächlich aus Stickstoff und sonen, Post, Fracht mit Flugzeug: Luftverkehrs-
Sauerstoff bestehendes Gasgemisch, das die gesellschaft, die Luftwaffe, ein Teil der Streit-
Erde als Hülle umgibt: wir gehen an die L., sitzen kräfte, die Luftwurzel, oberirdische Wurzel.
gern an der L. oder in der frischen L.; die Lerche der Luftziegel, ungebrannte, an der Luft ge-
steigt in die Lüfte, D man kann
; ihn nicht an die trocknete Lehmbausteine, der Luftzug, kurze
L, setzen, U ihn hinauswerfen, ihm kündigen; Luftbewegung mit ausgeprägter Richtung,
das ist aus der L. gegriffen, Ü frei erfunden; die [germ. Stw.]
Brücke wurde im Krieg in die L. gesprengt, durch der Lug, -(e)s, Lüge; nur in: L. und Trug.
eine Sprengung zerstört es wird gleich in die L.
; ich luge (habe gelugt), 1) schaue hervor: das
fliegen, explodieren; es liegt in der L., Ü droht; Hemd lugt aus der Hose. 2) Moberd.: sehe,
reine L., U keine Gefahr; dicke L., U große schaue, ich 1. nach ihm aus, schaue wartend, der

Gefahr, drohende Stimmung; er geht immer Lug insland, -/-.Wartturm. [germ. Stw.]
gleich in die L., Ü wird schnell wütend. 2) freier ich lüge (log, habe gelogen), sage bewußt Un-
Raum, Abstand: macht L., U Platz; seine Wut wahres er lügt, daß sich die Balken biegen oder
:

machte sich in heftigenBeschuldigungen L.; das das Blaue vom Himmel herunter, U ganz unver-
gibt uns L., U Freiheit oder die Möglichkeit, zu schämt, ich 1. ihn an, erzähle Lügen, suche zu
verschnaufen. Verkl. das Lüftchen, Lüftlein,
: täuschen, die Lüge, -/-n, 1) bewußt falsche oder
-s/-. die Luftabwehr, Abwehr feindlicher Flug- täuschende Aussage er suchte sich mit Lügen zu
:

zeuge, der Luftangriff, Angriff durch Flugzeuge. retten; Lügen haben kurze Beine, man kommt mit
der Luftballon, mit Gas gefüllter Ballon, das Lügen nicht weit. 2) Täuschung, falscher Schein
Luftbild, vom Flugzeug aus aufgenommenes Lebenslüge. der Lügendetektor, Gerät,
Lichtbild, die Luftbrücke, Verbindung allein das Erregungsschwankungen sichtbar macht,
durch Flugzeuge, luftdicht, undurchlässig für z. B. bei falschen Aussagen, lügenhaft, verlogen,
Luft, der Luftdruck, der Druck der atmosphä- unwahr. Hptw.: die Lügenhaftigkeit, -. das
rischen Luft auf ihre Unterlage, ich lüfte (habe Lügenmaul, U, der Lügner, -s/-, die Lügne-
gelüftet) es, 1) lasse frische Luft hinein: die rin, -/-nen, jemand, der lügt. ElGW. lügne-
:

Zimmer müssen gelüftet werden. 2) hebe ein risch, [germ. Stw.]


wenig hoch: er lüftete den Hut, grüßte. 3) Ü der Lugger, -s/-, J, Nebenform von: Logger.
decke auf: das Geheimnis wurde gelüftet, ich 1. es luisch, Eigw. zu: Lues.
aus, durch, setze der Luft kräftig aus, lüfte Luise, weibl. Vorname, [von: Louis]
gründlich: gut durchgelüftet, der Lüfter, -s/-, Luitpold, männl. Vorname, [ahd. ,der im Volke
Ventilator, es lüftet (hat gelüftet), M Schweiz. Kühne']
der Wind weht, die Luftfahrt, Flugwesen, Flug- das Luk, -(e)s/-e, J, Luke.
verkehr, das Luftgewehr, Sportgewehr, Abb. die Lukarne, -/-, M niederd.: Dachfenster,
G 21. die Lufthansa, kurz für: Deutsche Luft- [franz. Lw.]

412
Lus
Lukas, männl. Vorname: Evangelium Lucä, des Wand über Türen, Fenstern usw. 2) Teil von
Evangelisten Lukas, der L., -/-se, Kraftspiel auf Festungen. 3) Vorrichtung zum Stützen langer
Jahrmärkten: haut den LA [lat.-griech., ,der aus Arbeitsstücke auf der Drehbank, [franz. ,Mönd-
Lukanien (in Unteritalien) Stammende'] chen' aus lat.]
dieLuke, -/-n, 1) sehr kleines Fenster: Dachluke, dieLunge, -/-n, Atmungsorgan des Menschen
Abb.' H 12. 2) auch: Luk, £ wasserdicht ver- und der luftatmenden Wirbeltiere sie schrie aus :

schließbare Öffnung im Schiffsdeck zum Ein- kann gut schreien


voller L.; er hat eine gute L.,
und Ausladen: Ladeluke. 3) M niederd.: Falltür; oder: lange laufen; er hat es auf der L., U ist
Fensterladen, [verwandt mit: Lücke, Loch] lungenkrank, das Lüngerl, -s, M bayr. Ge- :

lu krativ, gewinnbringend, vorteilhaft, [lat.] schlinge, [germ. verwandt mit leicht, gelingen]
; :

Lu kretia, Lu krezia, weibl. Vorname, [lat.-ital., ich lung(e)re (habe gelungert) (herum), fau-
,die Gewinnende, Einnehmende'] lenze, treibe mich herum, der Lungerer, -s/-,
lukullisch, üppig, schwelgerisch (Mahlzeit). jemand, der herumlungert, [nhd.]
[Lucullus, römischer Feldherr, Genußmensch, der Lunik, -s/-s, Name für sowjetische Mond-
117-57 v. Chr.] sonden, [russ.]
der Lulatsch, -(e)s/-e, U langer Kerl ein langer L. : der Lüning, Lünk, -s/-e, M
niederd.: Sperling.
ich lulle (habe gelullt), 1) (ihn) , singe eintönig ich : der Lunker, -s/-, {c} Hohlraum, der sich in Metall-
l. ein Kind in den Schlaf. 2) oberd.: sauge. M gußstücken beim Erstarren bildet.
ich 1. ihn ein, 1) singe in den Schlaf. 2) Ü wiege AeLünse,-/-n, Achsnagel vorm Rad. [westgerm.]
in Sicherheit, der Luller, -s/-, M oberd. die Lünt, -, M niederd. Nierenfett vom Schwein.
:

Schnuller. [Schallw.] die Lunte, -/-n, 1) Zündmittel, Zündschnur: er


Lulu, weibl. Vorname, [von: Ludmilla, Luise hat L. gerochen, Ü einen geheimen Sachverhalt
u. a.] entdeckt, eine Gefahr gemerkt. 2) V Schwanz
die Lumbago, -, { Lendenschmerz, Hexen- des Fuchses. 3) Spinnerei: Vorgarn von geringer
schuß, lumbal, die Lenden betreffend, [lat.] Drehung und Festigkeit, [niederd. , Fetzen']
ich lumbecke (habe gelumbeckt) es, binde ich lunze (habe gelunzt), M mitteld., oberd.
fadenlos. das Lumbeckverfahren, fadenlose spähe durch halbgeschlossene Augen.
Klebebindung für Broschüren, Taschenbücher die Lunze, -/-n, V Eingeweide des Wilds.
u. a. [nach dem Erfinder E. Lumbeck] das Lupanar, -s/-e, altrömisches Bordell, [lat.]
der Lumberjack 'lAmbard^zk, -s/-s, blusenartige die Lupe, -/-n, Vergrößerungsglas, Sammellinse
kurze Jacke, Abb. K
24. [engl.] von geringer Brennweite, Abb. L 12: das muß
das Lumen, -s/- oder ...mina, 1) Ü Leuchte der ich unter die L. nehmen, Ü genau betrachten,
Wissenschaft, bedeutender Gelehrter. 2) -/-, [franz. aus lat. lupa .Wölfin']
Zeichen: Im, Einheit des Lichtstromes. 3) Bio- der Lupf, -es/-e, Mz. selten, M
Schweiz.: 1) das
logie : Hohlraum, Weite Darmlumen, die
lichte : Heben einer schweren Last. 2) Ü große Bela-
Lumineszenz, -, Leuchten, das nicht durch stung, Zumutung, ich lupfe, lüpfe (habe ge-
Erhitzen entsteht. Zeitw. es lumineszigrt (hat
: lupft, gelüpft), M
oberd. 1) es, hebe hoch. 2)
:

luminesziert). luminos, lichtvoll, [lat.] ihn, Ü prahle; narre. 3) mich, stehe auf. 4) es
die Lumme. den Alken
-/-n, zu gehöriger lupft mich, MSchweiz. es lüpft mich, rührt mich,
:

Schwimmvogel, [nord. Lw.] schüttelt mich vor Schluchzen, [zu: Luft]


der Lümmel, -s/-, M oberd. : Lendenbraten, die Lupine, -/-n, eine Gattung der Schmetter-
[lat. Lw.] lingsblütler, Futterpflanze, Zierpflanze, [lat.]
der Lümmel, -s/-, 1) Flegel, frecher Mensch. 2) ich luppe (habe geluppt) es, lasse gerinnen.©
3, ein senkrechter Bolzen, ich lümm(e)le mich c/it-Luppe, -/-n, kohlenstoffarmer Eisenklumpen.
(habe mich gelümmelt) (auf etwas, hin), stelle der Lupus, -, 1) ST Wolf: L. in fabula, ,der
oder setze mich in nachlässiger Haltung hin. die Wolf in der Fabel', Ü jemand, der in dem Augen-
Lümmelej, -/-en, Flegelei, freches Betragen, blick kommt, da man von ihm spricht. 2) {
lümmelhaft, wie ein Lümmel, [frühnhd.] tuberkulöse Hautflechte, [lat.]
der Lump, -en/-en, 1) nichtswürdiger Kerl, der Lurch, -(e)s, M
österr. flockiger Staub.
:

verkommener oder gesinnungsloser Mensch; der Lurch, -(e)s/-e, Landwassertier, Sammelwort


abgeschwächt: Schlingel, Schelm. 2) Seehase, für Salamander und Molche, Frösche, Kröten
ein Fisch, der Lumpazi, -(s)/-(s), oberd. M u. a. der Lurchhsch, Süßwasserfisch mit Kie-
Lump, der Lumpazius, -/-se, U Lump, der men und Lungen, [niederd. Kröte'] ,

Lumpazivagabundus, -/...di, Landstreicher die Lure, -/-n, Blasinstrument aus der nordischen
[Lump mit lat. Endung], ich lumpe (habe Bronzezeit, [altnord.]
gelumpt), U 1) lebe fröhlich, gehe bummeln: die Lus, Lüs, -/-e, M
niederd., alem.: Laus.
heute nacht haben wir gelumpt. 2) ich lasse mich die Lusche, -/-n, 1) M
niederd.: Pfütze. 2) M
nicht lumpen (d. h. für einen Lumpen ansehen), sächs. Spielkarte ohne Zählwert. [slaw. Lw.]
:

spare nicht, gebe reichlich, bin großzügig, der luschig, M nordd.: liederlich, flüchtig (in der
Lumpen, -s/-, 1) zerfetztes, zerrissenes Stück, Arbeit).
Fetzen: er geht in L., ärmlich, abgerissen ge- der Luser, -s/-, auch Loser, y Ohr.
:

kleidet. 2) M
oberd. Lappen Putzlumpen. 3)
: : die Lust, -, 1) an etwas, Freude, Gefallen, Be-
M Schweiz.: Schnupftuch: Schnuder lumpen, das glückung, Genuß: es ist eine L., hier zuzusehen.
Lumpengesindel, Lumpenpack, ehrloses 2) zu etwas, Wunsch, es zu tun ich habe kerne L. :

Volk, der Lumpensammler, 1) jemand, der 3) Mz. - e, Begierde, geschlechtliches Empfinden


gewerbsmäßig Lumpen sammelt. 2) U letzte Wollust. Verkl. das Lüstchen, Lüstlein, -s.
:

nächtliche Fahrgelegenheit bei Bus, Straßen- die Lustbarkeit, -/-en, Vergnügung, öffentliche
bahn, Vorortbahn, die Lumper ej, -/-en, 1) Veranstaltung zur Unterhaltung, lüstern, ge-
Äußerung niedriger Gesinnung, Erbärmlichkeit. schlechtlich erregt, geil. Hptw. die Lüsternheit, :

2) lächerliche Kleinigkeit, lumpig, 1) gemein, -. mich lüste(r)t (hat gelüste(r)t) nach ihm, f
niedrig. 2) nebensächlich, erbärmlich: er feilschte gelüstet, [germ.]
um lumpige fünf Mark, [spätmhd.] der Lüster, -s/-, 1) Kronleuchter. 2) glänzendes
Luna, Mond, römische Mondgöttin, lunar, Halb'wollgewebe. 3) schillernder Überzug auf
lunarisch, auf den Mond bezüglich, lunatisch, Glas, Tonwaren und Porzellan, [franz.]
f schlafwandelnd. Hptw. der Lunatismus, -.
: lustig, 1) fröhlich, vergnügt: eine lustige Gesell-
[lat.] schaft; hier geht's l. zu. 2) spaßig, zum
der Lunch Untf, -/-s oder -es/-e, kleine Mittags- Lachen reizend: eine lustige Geschichte; ich habe
mahlzeit (in England). Zeitw. ich lunche 'lAntfd : etwas sehr Lustiges gesehen. Hptw. die Lustig- :

(habe geluncht). [engl.] keit, -. der Lüstling, -s/-e, lüsterner Mann.


der Lund, -(e)s/-e, ein Seevogel, [nord.] lustlos, 1) unlustig, gleichgültig. 2) ohne &
die Lünette, -/-n, 1) Q
Halbkreisfeld an der Kauflust (Börse), der Lustmolch, U lüsterner

413
Lus
Mann, der Lustmord, die vorsätzliche Tötung es luxurigrt (hat, ist luxuriert), zeigt ein Erb-
eines Menschen aus Geschlechtslust, das Lust- merkmal in stärkerer Ausprägung als die Eltern.
spiel, heiteres Bühnenstück, Komödie, ich lust- der Luxus, -, Aufwand über den durchschnitt-
wand(e)le (bin gelustwandelt), gehe spazieren, lichen Lebensstandard hinaus, Prunk, Wohl-
[germ.] leben: 5i« treibt mit ihrer Garderobe L.; das ist für
ich lu|strj£re(habe lustriert) es, ihn, mich, t 1) mich ein L., das kann ich mir nicht leisten.
prüfe, mustere, sehe nach. 2) reinige, läutere, Eigw.: luxuriös, [lat.]
weihe. Hptw. die Lu stration, -/-en. ich lü-
: die Luzerne, -/-n, ein Schmetterlingsblütler,
stri^re (habe lustriert) es, mache fest und glän- [franz. aus lat.]
zend (Baumwoll- und Leinengarne), [lat.] luzid, 1) hell, licht. 2) klar, scharf umrissen.
das Lustrum, -s/...ren oder ..ra, 1) altrömi- Hptw.: die Luzidität, -. [lat.]
sches, alle 5 Jahre wiederkehrendes Sühneopfer. Luzie, weibl. Vorname, [lat. ,die Glänzende']
2) Jahrfünft, [lat.] Luzifer, Name des Teufels, der L., -s, tr Mor-
das Lustspiel, ich lustwand(e)le, -> lustig. genstern, luziferisch, teuflisch, [lat. , Licht-
das Lute in, -s, gelber Farbstoff in Blättern, im bringer']
Eidotter u. a. [lat. Kw.] Lw, "O Zeichen Lawrencium.
für:
luter, M
niederd., alem.: lauter, rein. Ix, Zeichen für: Lux.
das Lutetium, -s, -O Zeichen: Lu, ein Erd- der Lyder, -s/-, Lydier, Bewohner der antiken
metall. Landschaft Lydien. Eigw. lydisch. :

der Lutheraner, -s/-, Anhänger Luthers, luthe- Lydia, weibl. Vorname, [griech. ,die aus Lydien
risch, Lutherisch, auf Martin Luther bezüg- Stammende']
lich; Übers. E 4, C. das Luthertum, -s, die auf der Lyd|t, -s, Kieselschiefer. [Kw.]
Luther zurückgehende Form des Protestantis- das Lykopodium, -s/...di|en, Bärlapp, [griech.]
mus. [Martin Luther, 1483-1546] die Lymphe, -/-n, 1) Gewebsflüssigkeit. 2) Impf-
ich lutsche (habe gelutscht), 1) es, lasse im Mund stoff gegen Pocken. Eigw.: lymphatisch, die
zergehen: Bonbons soll man lutschen, nicht kauen. Lymphozyten, Mz., eine Art der weißen Blut-
2) an etwa'', stecke in den Mund und sauge daran körperchen, [griech.]
das Kind lutscht am Daumen, der Lutscher, -s/-, die Lynchjustiz, das gesetzlose Töten von Men-
Bonbon am Stiel. [Schallw.] schen durch gewalttätige Gruppen. Zeitw.: ich
lütt, M niederd.: klein: Abendbrot, Vesperbrot;
/. lynche (habe gelyncht) ihn. [angeblich nach
/. Middag, Frühstück, der, die, das Lütte, -n/-n, dem amerikan. Friedensrichter Ch. Lynch,
ein -r, eine
-, ein -s, M niederd. etwas Kleines : 1736-96]
kleines Kind, [zu: Kitzel] Lynkeus ...koys, der scharfsehende Steuermann
die Lutte, -/-n, *£ Wasser- oder Wetter- der Argonauten, [griech. ,der Luchsäugige']
leitung. die Lyra, -/...ren, 1) altgriechisches Zupfinstru-
der Lutter, -s/-, erster dünner Abzug beim ment, Leier. 2) Glockenspiel der Militärmusik,
Branntweinbrennen. Zeitw.: ich lutt(e)re (habe Abb. G 32. [griech.]
geluttert) es. [von: lauter] die Lyrik, -, Dichtung subjektiver Gefühle und
Lutz, männl. Vorname, [von: Ludwig] Gedanken, rhythmisch gegliedert, oft mit Reim
lützel, M
alem. klein, wenig, [westgerm. Stw.]
: und in Strophenform, auch Balladen, der Lyri-
die Luv, -, J, dem Wind zugekehrte Seite des ker, -s/-, Dichter von Lyrik, lyrisch, 1) auf die
Schiffes: L. und Lee; Luvseite, ich luve (habe Lyrik bezüglich. 2) Ü stimmungsvoll, gefühls-
geluvt), £
drehe den Kopf des Schiffes gegen erfüllt, [franz. aus griech.; von: Lyra; 19. Jh.]
den Wind, nach Luv. ich 1. auf, verkleinere £ das Lysergsäurediäthylamid, Abk.: LSD, eine
den Winkel zwischen Kurs und Windrichtung. synthetisch gewonnene Verbindung, bewirkt
luvwärts, i, dem Wind zugekehrt, [niederl.] Halluzinationen, [griech. -lat. Kw.]
das Lux, -/-, Zeichen: lx, Einheit der Beleuch- das Lysoform, Lysol, -s, Handelsnamen zweier
tungsstärke, [lat. , Licht'] Desinfektionsmittel, [griech. Kw.]
die Luxation, -/-en, i Verrenkung. Zeitw.: ich das Lyzeum, -s/...'ze|en, t höhere Mädchen-
luxjgre (habe luxiert) es. [lat.] schule, [griech.]

M
tn,das Man, -/-, Nasenlaut bei Lippenverschluß, für das Verhältnis der Geschwindigkeit eines
Übers. A 27, S 60. Körpers in einem Medium zur Schallgeschwin-
m, Zeichen für: Meter, 1 Zeichen für: Qua-m , digkeit im Medium. [E. Mach, österr. Physiker,
dratmeter, m', Zeichen für: Kubikmeter. 1838-1916]
m (hochgestellt), Zeichen für: Minute: 8 m . der Machandel, -s/-, M niederd.: Wacholder:
(x (my), Zeichen für: Mikron, u,..., vor Maß- Machandelbaum, [zu: Wachandel, Wacholder] V
einheiten: mikro..., ein Millionstel, hjjl, Zeichen die Machart, die Art der Herstellung, Schnitt.
für: Millimikron, [griech. Buchstabe m] ich mache(habe gemacht), 1) es, tue, treibe,
M, römisches Zahlzeichen für: 1000. bin beschäftigt: was machst du da?; was machen
Ma, Abk. für: Mach. die Geschäfte?; er macht's nicht mehr lange, U
mA, Abk. für: Milliampere O/iooo Ampere). muß bald sterben. 2) e5, stelle her, bereite: ich
MA., Abk. für: Mittelalter. m. uns einen Kaffee; keiner kann Gold machen;
M. A., Abk. für: 1) Magister Artium. 2) Master damit kann man viel Geld machen, U verdienen;
of Arts. er macht ein dummes Gesicht; ich m. mir einen
der Mäander, -s/-, 1) Flußwindung. 2) Zierband, Spaß daraus; ich m. mir nichts daraus, Ü es ist
Abb. S 73. [Fluß Kleinasiens, heute: Menderes] mir gleichgültig er macht große Anstrengungen,
;

das Maar, -(e)s/-e, runde Bodenvertiefung, oft Eindruck, Fortschritte, eine Pause, Pläne, Witze. 3)
mit See. [zu: Moor] es, bewirke, daß etwas ist, geschieht: er macht mit
der Maat, -(e)s/-e oder -en, £ Marineunteroffizier: seiner Drohung Ernst; der Humor macht das Leben
Bootsmannsmaat, die Ma^tschaft, -/-en, M leicht; das macht uns zu schaffen, Schwierigkeiten;
niederd.: 1) Handelsgesellschaft. 2) Genossen- mach, daß du fortkommst! ; Kleider machen Leute,
schaft, Klüngel, [eigtl. niederd. .Tischge- Ü bewirken, daß Leute etwas gelten; er hat
nosse'] ihn zu seinem Nachfolger gemacht. 4) es, erreiche,
Mabel me:bl, weibl. Vorname, [engl.; zu lat. richte aus, bringe fertig: da ist nichts mehr zu ma-
Amabilia, ,die Liebenswerte'] chen! ; mach, mach!, U beeile dich!; ein gemachter
das Mach, -, Abk. Ma, Mach-Zahl, Maßeinheit
: Mann, Ü jemand mit einer auskömmlichen Stel-

414
Mad
lung; er macht das Rennen, Ü gewinnt. 5) es macht dabei (nicht) mitmachen, ich m. es nach, 1) hole
fünf Mark, ergibt, beträgt, kostet wieviel macht es
: nach, erledige nachträglich. 2) ihm, ahme nach,
zusammen? 6) etwas aus ihm, verhelfe ihm zu folge seinem Vorbild, ich m. ihn nieder, U töte.
etwas, halte ihn dafür: sein Vater, seine Erzie- ich m. es richtig, begleiche: ich will die Rech-
hung hat einen verantwortungsbewußten Menschen nung richtigmachen; aber: ich will es richtig
aus ihm gemacht; die Leute machen aus ihm einen machen, gut ausführen, ich m. ihn schlecht,
Halbgott. 7) es, ordne, räume auf: du mußt noch setze herab: du solltest deinen Freund nicht
das Bett, die Haare, das Zimmer machen. 8) ver- schlechtmachen aber die Arbeit schleckt machen,
; :

hüllend: befriedige ein Bedürfnis: das Kind schlecht ausführen, ich m. vor, 1) es vor etwas,
macht ins Bett, in die Hosen. 9) in etwas, U be- bringe an, befestige. 2) Schweiz. spare die M : :

treibe es geschäftsmäßig, handele damit: er Hausfrau hat vom Wirtschaftsgeld vorgemacht.


macht in Schrott. 10) M
sächs.: gehe, reise, 3) M
Schweiz. verdiene bei diesem Geschäft habe
: :

steige usw.: jetzt machen wir nach Pirna. 11) ich schön vorgemacht. 4) es ihm, biete ihm ein
mich an etwas, beginne damit. 12) mich auf den Vorbild; täusche vor, spiegele vor: mir kannst du
Weg, die Beine, breche auf, gehe fort. 13) mich nichts vormachen! ich m. es ihm weis, schwindele
aus dem Staube, Ü fliehe. 14) er macht sich, Ü vor: ich lasse mir von ihm nichts weismachen,
wächst, gedeiht körperlich und geistig. 15) es glaube ihm nicht, ich m. es wett, hole ein,
macht sich, Ü wird besser, bringt Erfolg: die gleiche aus: er will seine Schuld wettmachen,
Geschäfte machen sich, ich m. es ab, 1) von etwas, ichm. zu, 1) es, schließe. 2) U beeile mich, die
löse, entferne. 2) mit ihm, verabrede, vereinbare, Mache, -, U Vortäuschen von etwas Bedeuten-
erledige abgemacht! es ist verabredet, ich m. es
: , dem durch Wichtigtuerei: das ist alles nur M.!
an, U 1) befestige. 2) zünde, schalte an (Licht, die Machenschaften, Alz., Ränke, geheime
Feuer). 3) bereite zu, mache gebrauchsfertig, Abmachung, Quertreiberei. ...macher, Her-
rühre mit Zutaten an (Salat, Kalk). 4) es macht steller und Ausbesserer: Schuhmacher; Uhr-
mich an, M
alem.: gelüstet, lockt mich (Essen, macher, der Macherlohn, -s, Arbeitslohn, das
Kinobesuch), ich m. auf, 1) es, öffne, eröffne Machwerk, Pfuscherei, schlechtes Erzeugnis,
(Fenster, Geschäft). 2) es, bringe an, hänge auf Schund, [germ. Stw.]
(Gardine). 3) es, mache zurecht, statte aus eine : der Mächeier, -s/-, auch: Mecheler, M Schweiz.
gut aufgemachte Schaufensterdekoration. 4) mich, Mechaniker.
trete einen Weg an: wir müssen uns bald auf- der Machiavellismus ...kia..., -, politische
machen; ein heftiger Wind machte sich auf, be- Skrupellosikeit ElGW. machiavellistisch.
. :

gann zu wehen, ich m. es aus, 1) lösche aus: [N. Machiavelli, ital. Staatsmann, 1469 bis
mach das Licht aus! 2) U hole heraus wir machen
: 1527]
Kartoffeln aus. 3) Ü verabrede, vereinbare: sie die Machination ...x..., -/-en, tückischer An-
machten miteinander einen Treffpunkt, einen Ter- schlag, Umtriebe, Ränke. Zeitw. : ich machi-
min aus; machten aus, sich um Mittag zu tref-
sie nigre (habe machiniert), t- [lat. ; 17. Jh.]
fen. 4) bringe zur Klärung, zur Entscheidung die Macht, -/-e, 1) ohne Mz., Kraft, Gewalt,
das müßt ihr vor Gericht ausmachen. 5) M mitteld., Stärke, Wirkungsmöglichkeit, Befehlsrecht: mit
&, & V erkenne, entdecke, spüre auf. 6) es aller M.; aus eigener M.; er hat M. über uns; es
macht etwas aus, bedeutet etwas, ich m. es steht in seiner M.; die M. der Gewohnheit. 2) Heer,
bekannt, veröffentliche: die Verordnung wurde Truppen: die gegnerischen Streitmächte. 3) ein-
bekanntgemacht; aber: ich habe beide miteinander flußreicher Staat: die Großmächte. 4) außer-
bekannt gemacht, sie einander vorgestellt, ich irdische Kraft: die himmlischen Mächte, der
m. es bereit, mache fertig, bereite vor alles ist : Machtbereich, Bereich, in dem eine Macht
bereitgemacht, ich m. mich breit, U nehme viel ausgeübt wird, der Machthaber, -s/-, jemand,
Platz ein er hat sich im Abteil sehr breitgemacht,
: der Macht (diktatorisch) ausübt, mächtig, 1)
ich m. mich davon, gehe (heimlich) weg, reiße kraftvoll, gewaltig, einflußreich, wirksam: ein
aus: die Übeltäter wollen sich davonmachen, ich mächtiger Herrscher; mächtiger Einfluß. 2) seiner,
m. es durch, Ü erdulde, erlebe Schweres: sie es beherrschend: erwar seiner Sinne kaum m.;
hat in ihrem Leben viel durchgemacht, ich m. es Sprache nicht m., kann kein
ich bin der englischen
ein, lege oder koche ein, konserviere wir wollen: Englisch sprechen. 3) <^> dick (Schicht); breit
Obst aus dem Garten einmachen, ich m. es fest, (Gang). 4) U groß, sehr: es hat mich m. ge-
1) bestimme (Ort, Zeit). 2) schließe ab: ich m. freut. 5) M niederrhein. : fettig (Speise), die
ein Geschäft fest. 3) ein Schiff macht fest , £ legt Mächtigkeit, -, <?£ Dicke einer Gesteinsschicht,
an. ich m. Kapital flüssig, Ü setze es in Bar- machtlos, ohne Macht. Hptw. die Macht- :

geld um: ich kann 10000 Mark flüssigmachen; losigkeit, -. der Machtspruch, Machtwort.
aber ich will das Blei flüssig machen, schmelzen.
: machtvoll, kraftvoll, einflußreich, die Macht-
ich m. frei, 1) es, frankiere (Brief), zahle Porto vollkommenheit, uneingeschränkte Berechti-
oder Zoll: ich muß die Post freimachen; aber: gung, Macht auszuüben, das Machtwort, Be-
diese Plätze muß ich frei machen. 2) mich, ziehe fehl oder Entscheidung, die keinen Wider-
mich aus: bitte freimachen, sagte der Arzt, ich m. spruch dulden in dieser Sache muß jemand ein
:

es glatt, gleiche aus, U bezahle: ich werde die M. sprechen, [germ. Stw. zu mögen] ; :

Rechnung glattmachen, ich m. es dem Erdboden machulle, U bankrott, [hebr.]


gleich, Ü vernichte völlig: es wurde im Krieg die Mach-Zahl, Abk. Ma, das Mach. :

dem Erdboden gleichgemacht; aber: ich werde es mack, M niederd. zahm, der Macker, -s/-, 1)
:

gleich machen, sofort, ich m. mich groß, U tue M niederd. Teilhaber, Kamerad. 2) U (abschät-
:

wichtig: er sollte sich nicht so großmachen, ich m. zig) Anführer, Leiter Freund eines Mädchens. ;

es gut, Ü ersetze sie will den Schaden gutmachen


: macklich, 1) M niederd. bequem, ruhig. 2) £ :

aber er wird seine Sache gut machen, gut ausfüh-


: wenig schlingernd (Schiff).
ren, ich m. halt, bleibe stehen, halte an, raste. der Madagasse, -n/-n, Bewohner der Insel
ich m. her, U 1) etwas, stelle etwas dar: sie macht Madagaskar. Eigw. madagassisch. :

nichts aus sich her, ist zu bescheiden. 2) mich die Madam, -, U 1) Hausherrin. 2) behäbige Frau.
über etwas, werfe mich gierig, zornig darüber. [16. Jh.; franz.]
ich m. mich heran an ihn, Ü dränge mich ihm das Mädchen, -s/-, 1) Kind, Jugendliche weib-
auf, schmeichle mich bei ihm ein. ich m. mich lichen Geschlechts ein kleines M. und ein kleiner
:

heraus, Ü bessere mich, werde vollkommener. Junge; ein junges M. und ein junger Mann. 2) An-
ich m. ihn herunter, U tadle grob, ich m. hin, gestellte für Hausarbeit: Dienstmädchen; Zim-
M mitteld.: arbeite schnell, ich m. ihn kalt, U mermädchen. 3) D Jungfrau. 4) sein M., Ü seine
töte, ich m. kehrt, mache eine halbe Wendung. Freundin, mädchenhaft, jugendlich-anmutig,
ich m. ihn, es mies, U mache schlecht, ver- lieblich-schüchtern. Hptw.: die Mädchenhaf-
leide, ich m. (es) mit, beteilige mich ich werde : tigkeit, -. der Mädchenname, 1) weibl. Vor-

415
Mad
die Speiseröhre. der Magengrund
6

der Magenmund
die
kleine Krümmung
die
iroße Krümmung
der Magenpförtner
der Magen(Mensch)
der Zwolffingerda

die Speiseröhre
Mak
Menschen ausstrahlende Kräfte, Mesmerismus. Schmuck, Abb. M 1. die Majbowle, mit Wald-
der Majgnetit, -s/-e, auch: Magneteisenerz, meister gewürzte Bowle, die Majbutter, M
Magneteisenstein, ein stark magnetisches Eisen- oberd. Schlagsahne, ich maje (habe gemait),
:

erz, die Ma gnetnadel, Kompaßnadel, ABB. K M Schweiz. mähe, die Maje, -/-n, junge Birke,
:

35. das Ma gnettonverfahren, ein Schallauf- Laubschmuck, der Majen, -s/-, 1) der Mai-
zeichnungsverfahren, [griech., Stein aus der baum. 2) Laubgrün als Festschmuck, besonders
Landschaft Magnesia in Thessalien; mhd.] zum 1. Mai oder zu Pfingsten. 3) oberd.: M
das Ma
gnifikat, -s, Lobgesang der Jungfrau Birke. 4) M
Schweiz. Strauß (Blumen), Buschen
:

Maria (in der katholischen Vesper), flat.] (an der Weinschenke), das Majensäß, Maien-
die Ma'gnifizenz, -/-en, Titel und Anrede der süß, -es/-e, M
Schweiz.: Frühlingsbergweide.
Hochschulrektoren, früherauch der Regierenden das Majfeld, 1) Bodenstreifen, auf dem ein
Bürgermeister der Hansestädte: Euer, Eure M.l Deich steht, Abb. D
6. 2) hochliegendes Watten-
[lat. .Herrlichkeit'] land. 3) auch: Märzfeld, Volksversammlung im
die Ma
gnolie ...», -/...li|en, ein Zierbaum. Fränkischen Reich, das Maiglöckchen, ein
[Magnol, franz. Botaniker, 1638-1715] Liliengewächs, der Majkäfer, ein Blatthorn-
Maignus, männl. Vorname, [lat. ,der Große'] käfer. das Maikraut, Waldmeister, der Majpilz,
der Magyar ma'dja:r, -en/-en, Madjar, Ungar. -es/-e, Majritterling, -s/-e, ein Speisepilz,
ElGW. : magyarisch, [ungar.] [ahd. aus lat.]
mäh, Nachahmung des Geblöks von Schafen und die Maid, -/-en, D Mädchen, [zu: Magd]
des Meckerns von Ziegen. [Schallw.] das Maiden 'me:ddn, -(s)/-, Pferd, das noch kein
das Mahagoni, -s, mehrere Edelhölzer, [indian.] Rennen gewonnen hat. [engl. Jungfrau']
der Mahara dscha, -s/-s, indischer Herrscher- <ferMajden,-s/-, M Schweiz., wien. :Zuchthengst.
titel, die Maharani, -/-s, Frau eines Mahara- ich maje, der Majen usw., -* der Mai.
dschas, [ind. , Großkönig'] der Maire me:r, -s/-s, Bürgermeister, die Mairie
der Mahatma, -s/-s, Ehrentitel in Indien für met'ri:, -/...'ri|en, Gemeindeamt, [franz.]
geistig hochstehende Persönlichkeiten, [ind. der Mais, -es/-e, ein Getreidegras, Abb. G 19.
,große Seele'] [indian.]
die Mahd, -/-en, 1) Heu-, Getreideschnitt. 2) der Maisch, Majsche, -/-n, 1) Wein:
-es/-e, die
M Schweiz.: Mahde. die Mahde, -/-n, M zerdrückte Traubenmasse. 2) Bier: mit Wasser
Schweiz.: Schwaden; Gras-, Heu-, Schneehau- angesetztes zerkleinertes Darrmalz. 3) Spiritus:
fen, der Mahder, -s/-, f Mäher, ich mähe (habe gedämpfte Kartoffeln oder Korn mit Grünmalz
gemäht) es, schneide mit Sense, Sichel oder und Wasser, ich majsche (habe gemaischt) es
Mähmaschine, ich m. es ab, mähe gänzlich, ent- (ein), rühre an; stelle Maische her. [germ. Stw.]
ferne durch Mähen, ich m. nieder, 1) es, mähe der Maiß, -es/-e oder die M., -/-en, bayr. M
ab. 2) sie wurden niedergemäht, Ü mit einem Holzschlag; Jungwald.
Maschinengewehr getötet, der Mäher, -s/-, der Mai tre de plaisir 'mz:trd da ph'zi:r, /-s
Schnitter (mit der Sense), [germ. Stw.] ...trd - -, Festordner, [franz.]
der Mahdi 'maxdi, -(s)/-s, von den Mohamme- Maja, 1) weibl. Vorname. 2) römische Frühlings-
danern für das Ende der Zeit erwarteter Erlöser, göttin, [von: Maria; verwandt mit: Mai]
[arab. ,der Rechtgeleitete'] die Majelstät, -/-en, 1) ohne Mz., Hoheit, Er-
ich mähe, der Mäher, -> die Mahd. habenheit. 2) Titel und Anrede für Kaiser oder
das Mahl, -(e)s/-e, germanische Gerichtsver- Könige: Eure M., Abk.: Ew. M. maje statisch,
handlung, die Mahlstatt, Gerichts- und Ver- erhaben, hoheitsvoll, [lat.]
sammlungsplatz der alten Germanen, [germ. die Majolika, -/...ken, bunt bemalte und gla-
Stw.; davon: Gemahl] sierte Tonwaren, Kunsttöpferei, [ital., eigtl.
das Mahl, -(e)s/-e oder ^er, Essen: Gastmahl; Gefäß von der Insel Mallorca]
Mittagsmahl, die Mahlzeit, Essen: wir haben cfreMajonäse,-/-n, eingedeutscht für :Mayonnaise.
fünf Mahlzeiten täglich, erstes und zweites der Major, -s/-e, unterster Dienstgrad der
Frühstück, Mittagessen, Nachmittagskaffee und Stabsoffiziere, [span. aus lat.]
Abendessen; gesegnete M.l [zu: Mal .Zeitpunkt'] der Majoran, auch: 'ma..., -s/-e, ein Gewürz-
ich mahle (mahlte, habe gemahlen) es, zerkleinere, kraut der Lippenblütler, Abb. 24. [griech. G
zerstäube, zerreibe (Getreide, Kaffee), ich m. lat.]
Getreide aus, gewinne durch Mahlen eine be- das Majorat, -(e)s/-e, 1) g*a Erbfolgeordnung, die
stimmte Mehltype. [germ. Stw.] dem ältesten Sohn das Vorzugsrecht auf das
mählich, t allmählich. Erbgut gewährt. 2) dieses Erbgut selbst Majo- :

die Mähmaschine, Abb. R 4. [zu: mähen] ratsgut, [lat.]


ich mahne (habe gemahnt), 1) ihn an etwas, der Majordomus, -/-, Hausmeier, Hofbeamter
wegen etwas, es zu tun, erinnere, meist mit dem (der Merowinger) und später Stellvertreter des
Sinne des Tadeins oder Forderns: säumige Königs, [lat.]
Schuldner werden gemahnt; laß dich nicht so oft majorenn, volljährig, mündig. Hptw. die Majo- :

mahnen! ; ein mahnender Blick. 2) V weibliches rennität, -. ich majorisiere (habe majorisiert)
Rotwild mahnt, lockt oder warnt das Kalb; ihn, zwinge durch Stimmenmehrheit, die Majo-
stößt einen Brunftlaut aus. ich m. an, K 1) es, rität, -/-en, Mehrheit, die Majoritätswahl,
fordere mahnend. 2) ihn, wiederhole eine Mah- Wahl, bei der ein Kandidat durch Stimmen-
nung, der Mahner, -s/-, jemand, der mahnt, mehrheit gewählt wird, der Majorz, -es, M
warnt, das Mahnmal, -(e)s/-e, an etwas mah- Schweiz.: Majorität: Majorzwahl. [lat.]
nendes Denkmal, die Mahnung, -/-en, 1) Auf- die Majuskel, -/-n, großer Buchstabe, [lat.]
forderung an Säumige. 2) Warnung, [germ.] makaber, totenähnlich, düster, grausig: eine
die Mähne, -/-n, 1) langer Haarwuchs bei Tieren makabre Geschichte, [franz. aus arab.]
am Hals, Abb. P 10. 2) Ü langes, meist unge- der, das Makadam, -s/-e, ein Straßenbelag.
pflegtes Haar. [germ. Stw. ,Hals'] Zeitw. : ich makadamisiere (habe makadami-
die Mahonie ...i», -/...ni|en, berberitzenartiger siert) es. [Mac Adam, 1757-1836]
Zierstrauch. [B. MacMahon, amerikan. Gärtner] der Makak, -s/...'kaken, meerkatzenartiger Affe,
der Mahr, -(e)s/-e, Nachtgespenst: Nachtmahr. [portugies. aus indian.]
[germ. Stw.] der Makartstrauß, Strauß aus getrockneten
ich mähre (habe gemährt), märe. Blumen. [Makart, österr. Maler, 1840-84]
die Mähre, -/-n, altes, schlechtes Pferd, [germ.] der Makedoni er, -s/-, auch: Mazedonier, Be-
derMai, -(e)s oder -, D auch: -en/-e, der fünfte wohner der historischen Landschaft Makedonien.
Monat, Übers. J 2; vgl. August: des Lebens M., Eigw. makedonisch, auch: mazedonisch.
:

D die Zeit der Jugend; der Erste Mai (1. Mai), der Makel, -s/-, Schandfleck, Verunstaltung.
Arbeiterfeiertag, der Maibaum, Birke u. a. als makelhaft, fehlerhaft, tadelhaft, makellos,

27 SB 417
Mak

V / *v^ J die Aquarellpalette

die Armpalette

der Malstock

die Klappalette
^die
der Farbkasten Stückenfarbe
die
die Nü ~ Werkstattstaffelei
Werkstattstaffelei (zusammenlegbar)

der Flachpinsel
die Weißquaste
(der Kallcpinsel)

OB=
ooooo der Ringpinsel die Lammfellrolle

die Schablone

nTlIllMUlMlH'

die Drahtbürste der (die) Spachtel


(der Spatel)
Malerei (Gerät)

ohne Fehler. Hptw. die Makellosigkeit, -.


: ein dutzendmal. [zwei verschiedene germ.
[lat. Lw.] Stw.]
ich mak(e)le (habe gemäkelt), bin als Makler der Malachit, -(e)s/-e, grünes Mineral, [griech.]
tätig, [zu: niederd. maken .machen'] malade, U krank, [franz. aus lat.]
ich mak(e)le (habe gemäkelt) an ihm, tadele mala fide, g*a wider besseres Wissen, [lat.]
kleinlich, nörgele, bin nicht zufrieden damit: er der Malaga, -s, ein Süßwein. [Malaga, span. Stadt]
mäkelt am
Essen, die Mäkelej, -/-en, Nörgelei. der Malaje, -n/-n, die Malaiin, -/-nen, Ange-
mäk(e)lig, wählerisch, [von: makein] hörige(r) einer Völkergruppe in Südostasien.
das Make-up me:k Ap, -s, das Verschönern des
'
Eigw. : malajisch.
Gesichts mit kosmetischen Mitteln, [engl.] die Malaise ma'k:z(a), -/-n, 1) Mißbehagen,
der Maki, -s/-s, ein Halbaffe Madagaskars. Ungemach; Übelkeit. 2) M Schweiz, meist: das
der Makkabäer, -s/-, Angehöriger eines jüdi- M., -s/-, Unzufriedenheit der Bürger gegenüber
schen Geschlechts. ElGW.: makkabäisch. staatlichen Einrichtungen, [franz.]
[hebr.] die Malaria, -, Sumpffieber, Wechselfieber.
die Makkaroni, Mz., röhrenförmige Nudeln, Eigw.: malariakrank, [ital. ,böse Luft']
[ital.] die Malaxt, Axt zum Bezeichnen der zu fällen-
der Makler, -s/-, ein Unterhändler, der ge- den Bäume, [zu: Mal Zeichen'] ,

werbsmäßig Geschäfte nachweist, Abschlüsse der Malaysier ma'lai..., -s/-, Bewohner der süd-
vermittelt Börsenmakler; Grundstücksmakler,
: ostasiatischen Föderation Malaysia. Eigw. ma- :

der Mäkler, -s/-, 1) jemand, der viel mäkelt. laysisch ma'lai...


2) 6*5 Makler, [zu: makein, mäkeln] die Malbarte, Malaxt. der Malbaum, 1) Grenz-
der Mako, -s/-s, ägyptische Baumwollsorte. baum. 2) y Baum, an dem sich Wildschweine
das Makore, -s, ein tropisches Holz, [franz.] reiben. 3) M
niederd. Pegel, [zu: Mal .Zeichen']
:

die Ma krele, -/-n, ein Meeresfisch, Abb. F 23. ich male (habe gemalt) es, 1) färbe mit dem Pin-
[niederl.] sel; stelle mit Pinsel und Farbe künstlerisch dar:
majkro..., groß..., lang... der krokosmos, -, Ma wir malen unsere Wohnstube; ich m. ein Bild; ich
Weltall, ma
kro skopisch, mit bloßem Auge m. meine Tochter, schaffe ein Portrait von ihr;
sichtbar, [griech.] wie gemalt, zum Malen, Ü wunderschön. 2) Ü
dieMaikrone, -/-n, ein Kleingebäck, Abb. K 52. zeige auf seinem Gesicht malte sich Freude, Er-
:

[verwandt mit: Makkaroni] staunen. 3) U schildere, stelle dar er hatte uns den:

die Makulatur, -/-en, unbrauchbar gewordene Urlaubsort in den leuchtendsten Farben gemalt.
Drucke, makuliere (habe
Altpapier,
ich 4) schreibe übermäßig sorgfältig: er malt seine
makuliert) es, stampfe ein (Druckpapier), [lat.] Buchstaben, ich m. es ab, gebe genau wieder
mal, 1) vervielfältigt mit: zwei mal zwei ist vier, (Bild, Anblick), ich m. an, 1) es, male auf eine
ÜBERS. 10; ich nehme m. - will malnehmen -
R Fläche bemale, streiche an. 2) mich, U schminke.
;

habe malgenommen. 2) U einmal komm mal her! : ich m. es aus, 1) fülle die umrissenen Felder mit
das Mal, -(e)s/-e, 1) Mz. auch: -er, sichtbares Farbe. 2) Ü schildere ausführlich, der Maler,
Zeichen einer Grenze, B. Grenzstein, Pfahl,
z. -s/-, 1) Kunstmaler. 2) Anstreicher, Weißbinder,
Fähnchen im Sportplatz. 2) Mz. auch: -er, Ü Tüncher. die Malerg}, -/-en, 1) ohne Mz.,
Zeichen, Fleck: Muttermal. 3) Zeitpunkt (unter bildende Kunst, die mit Linien und Farben auf
mehreren): dieses M., aber: diesmal; zum, beim Flächen Gemälde hervorbringt, Abb. 2. 2) M
zweiten Mal(e) oder zum zweitenmal; das wie- Gemälde, die Malerin, -/-nen, Kunstmalerin.
vielte M.?, aber: wievielmal? ; ein ums andere AI.; malerisch, 1) auf die Malerei bezüglich. 2) Ü
voriges M.; zum ersten und zum letzten Mal(e) stimmungsvoll, malenswert, farbig: eine maleri-
oder zum ersten- und zum letztenmal; mit einem sche Landschaft, [von Mal .Zeichen']:

M.; etliche Male; zu wiederholten Malen. ...mal, ich maledeje (habe maledeit) ihn, t verwünsche.
an Zahlen: Zeichen der Vervielfältigung, des dieMalediktion, -/-en, t Verwünschung, ich
öfteren Geschehens, Übers. Z 1 ich habe schon : maledizigre (habe malediziert) ihn, t ver-
zweimal (aber: zum zweiten Male} gefragt; hun- wünsche, [lat.]
dertmal; ein paarmal; das erstemal, letztemal; der Malenkant, -en/-en, auch: Malefikus, t

418
Man
Übeltäter, der Malefikus, -/...fizi, 1) Malefikant. Elefantenart; Sinnbild der Riesenhaftigkeit: ein
2) unheilbringender Planet in der Sterndeutung. Mammutunternehmen, [jakutisch-russisch]
das Malefiz, -es/-e, t Missetat, der Malefiz- ichmampfe (habe gemampft), U esse mit vollen
kerl, M
oberd.: rücksichtsloser Draufgänger, Backen. [Schallw.]
[lat.] dieMamsell, -/-en oder -s, 1) f Fräulein. 2) Wirt-
der Malepartus, -, Tiersage: Fuchshöhle, [lat.] schafterin. 3) kalte M., Gasthausangestellte zum
das Mal heur ma'lo:r, -s/-e, Unglück, peinliches Anrichten kalter Speisen, [aus franz.: Made-
Mißgeschick, [franz. aus lat.] moiselle .Fräulein']
die Malicema'li:s(a), -/-n, f Bosheit, boshafter man, M
nordd. nur, aber, immerhin, einmal
:

Streich, bissige, maliziöse Bemerkung, [franz.] m. los! [aus mhd. niuwan .ausgenommen']
...malig, 1) Eigw. zu: ...mal: das zweimalige man, unbestimmtes Fürwort, Übers. F 40: die
Fragen. 2) Eigw. zu: ...mals: die damalige Mode. Menschen, manche Leute: m. sagt, daß..., es ist
[zu: mal] die allgemeine Meinung, daß...; m. wende sich
mali gne, { bösartig. HPTW. die Mali gnität, -, : an den Pförtner; m. kann das so machen; m. nehme
{. [lat.] ... (in Kochbüchern), [zu: Mann]

maliziös, boshaft, hämisch, [franz.] m. A. n., Abk. für: meiner Ansicht nach.
mall, 1) A gedreht (vom Wind). 2) M niederd.: die Mänade, -/-n, rasendes Weib aus dem Ge-
Ü von Sinnen, töricht, verrückt, das Mall, folge des Dionysos, [griech.]
-(e)s/-e, & Modell für Schiffsteile, ich malle ich manage'mtnid^d (habe gemanagt), 1) es,
(habe gemallt), 1) es, J, arbeite nach Modell. 2) leite,unternehme, bewerkstellige. 2) ihn, ver-
es, £ messe. 3) der Wind mallt, £ springt unstet mittle ihm Gastspiele, Sportkämpfe u. a. das
hin und her, wechselt ständig, die Mallung, Management 'mmidsmmt, -s/-s, Leitung eines
-/-en, £ das Umspringen des Windes, [niederl.] Unternehmens, der Manager 'mtnid^ir, -s/-,
der Malm, -(e)s, 1) zerstäubtes Gestein. 2) Erd- Leiter, Geschäftsführer, Veranstalter, Vermitt-
geschichte: Übers. E 11. Eigw.: malmig, f- Managerkrankheit, ner-
ler (für Künstler), die
ich malme (habe gemalmt) es, t zermahle, vöse Erschöpfung mit Kreislaufstörungen, [engl.]
zerreibe, [von: mahlen] manch (mancher, manche, manches), unbe-
ich maloche (habe malochet), rhein., G M stimmtes Fürwort; vgl. Übers. F 40: der, die,
arbeite, [aus jidd.] das eine oder andere, nicht wenige; beachtlich
...mals, zur Zeit: damals, einstmals, zu jener Zeit. viele mehr als nur einzelne er hat mir so man-
; :

Malte, männl. Vorname, [nord.] ches erzählt; manche gingen bald; mancher gute
der, das Malter, -s/-, 1) altes Trockenmaß für Redner, m. guter Redner, m. ein guter Redner;
Mahlgut; auch: Lohn fürs Getreidemahlen. 2) mancher von uns; manches Gute; in manchem hat
M hess. : Holzstoß, Klafterholz. 3) M wien. : Mör- er recht, manchenorts, mancherorts, mancher-
tel, ichmalt(e)re (habe gemaltert) es, M nieder- lei, einiges, allerlei, mancher orten, auch:
rhein. 1) mahle um Lohn. 2) messe mit geeich-
: manchenorts, mancherorts, öfter, an mehr als
ten Maßen. 3) schichte Holz, [von: mahlen] einem Platz, manchmal, öfter, nicht selten,
der Malteser, -s/-, 1) Bewohner der Mittelmeer- manches Mal. [germ. zu: Menge] ;

insel Malta. 2) Angehöriger eines Ritterordens. der Manchester 'manfestsr, -s, ein Gewebe,
3) seidenhaariger Schoßhund, Abb. H 29. das kräftiger Rippensamt Manchesterhose, das Man-
:

Malteserkreuz, 1) Johanniterkreuz, Abb. K 45. chestertum, -s, liberale wirtschaftspolitische


2) i Schaltvorrichtung, die ruckweise weiter- Richtung. [Manchester, engl. Stadt]
schaltet. der Mandant, -en/-en, die Mandantin, -/-nen,
die Maltose, -, Malzzucker, [griech. Kw.] jemand, der ein Mandat erteilt, Auftraggeber
ich mal trätiere (habe malträtiert) ihn, behandle (eines Rechtsanwalts), [lat.]
schlecht, quäle. Hptw.: die Mal) trat Jsrung, -. der Mandarin, -s/-e, früher: hoher chinesischer
[franz.] Beamter, [ind. ,Ratgeber']
die. Malune, -/-n, M
Schweiz. Kürbis, Melone. : die Mandarine, -/-n, mit der Apfelsine ver-
der Malvas|gr...t'..., -s, ein Südwein, ursprüng- wandte Südfrucht, [franz.]
lich vom Peloponnes. das Mandat, -(e)s/-e, 1) Auftrag, Vollmacht zur
die Malvc.w, -/-n, eine Gartenzierpflanze, mal- Ausführung einer Angelegenheit, z. B. an den
venfarbig, lila, [lat.] Rechtsanwalt. 2) Strafbefehl und ähnliche Ver-
Malwine, weibl. Vorname, [ahd. ,die Freundin fügungen, die ohne Gerichtsverhandlung er-
des Rechts'] folgen Strafmandat. 3) Auftrag des Abgeordne-
:

das Malz, -es, angekeimtes Getreide zur Berei- ten zur Vertretung seiner Wähler. 4) Auftrag
tung von Bier, Branntwein, Kaffee-Ersatz u. a. zur Verwaltung eines Gebietes, Staates; dieses
an euch sind Hopfen und M. verloren, U an euch Gebiet selbst: Mandatsgebiet, der Mandatar,
ist alles verschwendet, das Malzbier, viel Malz -s/-e, g\ jemand, der ein Mandat erhalten hat,
enthaltendes dunkles Bier, ich mälze (habe ge- Beauftragter, Bevollmächtigter Mandatarstaat, :

mälzt) es, bereite Malz, der Mälzer, -s/-, Arbei- Staat, der den Auftrag zur Verwaltung eines
ter, der Malz bereitet, die Mälzerei, -/-en, Ab- anderen erhalten hat. [lat.]
teilung der Brauerei, in der Malz bereitet wird, die Mande, -/-n, M niederrhein., hess.: 1) großer
[verwandt mit: schmelzen; ahd.] Korb ohne Henkel. 2) Wäschemangel.
die Mama, U auch 'mama,
: -/-s, Mutter. Verkl. : die Mandel, -/-n, 1) dem Pfirsichbaum verwand-
das Mamachen, -s/-. [franz. Lw. 18. Jh.; ; ter Baum und seine Steinfrucht. 2) lymphknoten-
Kinderlallwort] ähnliche Organe in der Rachenhöhle. 3) Zählmaß
der Mambo, -s/-s, ein Gesellschaftstanz, [span.] zu 15 Stück; Getreidepuppe aus 12 oder 15
der Mameluck, -en/-en, Angehöriger einer ägyp- Garben. 4) Hohlraum in einem Gestein, oft
tischen Truppe aus türkischen Sklaven, die zur nachträglich durch Mineralausscheidungen aus-
Herrscherschicht in Ägypten wurde (1250-1517). gefüllt, [lat. -griech. 3 wohl zu lat. manus ,Hand']
;

[arab. .Kaufsklave'] das Mandl, -s/-n, M oberd., 1) Männchen,


die Mammalia, Mz., Säugetiere, ich mamm(e)le Männlein. 2) Vogelscheuche.
(habe gemammelt), M
Schweiz.: trinke (Säug- die Mandoline, -/-n, ein Zupfinstrument, Abb.
ling; Alkoholiker): er mammelet, ist ein Trinker. M 3. [franz*. aus ital. ; 18. Jh.]
das Mammeli, -s/-, M
Schweiz.: Trinkflasche die Mandorla, -/...'dorlen, mandelförmiger Hei-
für Säuglinge, die Mämmi, -, das M., -s, M ligenschein, Abb. H 14. [ital.]
Schweiz.: Milch oder anderes Getränk, [lat. die Man Mandragore,
dragora, -/...'goren,
mamma ,weibliche Brust'] ein Nachtschattengewächs, von dem die Alraun-
der Mammon, -s, Reichtum: der schnöde M.; wurzel stammt, Abb. A 7. [wohl aus pers.]
er dient dem M. [griech. aus aramäisch] der Man drill, -s/-e, bunter Pavianaffe West-
das Mammut, -s/-e oder -s, ausgestorbene afrikas, [afrikan.]

27* 419
Man

die Einhöngevorrichtung'
die Nummer
die Garderobenmarke
Mandoline Mappe Marke
der Mandrit, -en/-en, Klausner, Mönch der Ost- sönliches Verfahren ; Stil eines Künstlers, Kunst-
kirche, [griech.] richtung: in Rembrandts M. 2) meist Mz.,
der Mandschu, -(s)/-, Angehöriger eines mon- Lebensart, Benehmen: er hat keine Manieren.
golischen Volkes. Eigw. mandschurisch. : manieriert, gekünstelt, übertrieben, unnatür-
[Mandschurei im nordöstlichen China] lich. Hptw. die Manieriertheit, -. der Manie-
:

die Manege ma'ne:33, -/-n, 1) Reitbahn, Reit- rismus, -, Stilrichtung zwischen Renaissance
schule. 2) Zirkusarena, Abb. [franz.] ZU. und Barock (von etwa 1520 bis 1620). Eigw. :

die Manen, Mz., die Seelen der Verstorbenen bei manieristisch. der Manierist, -en/-en, Ver-
den alten Römern, [lat.] treter des Manierismus, manierlich, artig,
Manfred, männl. Vorname, [normann. ,der mann- ordentlich, wohlerzogen. Hptw. die Manier- :

hafte Schützer'] lichkeit, -. [franz.; um 1700]


mang, Mnordd. unter, dazwischen was ist
: : das Manifest, -es/-e, 1) öffentliche Erklärung.
denn da m.?; m. uns, unter uns; mittenmang, der 2) i, Verzeichnis der Ladung eines Schiffes, ich
Mang, -(e)s, 1) M nordd.: Gemisch. 2) M manifestiere (habe manifestiert), 1) es, zeige,
Schweiz.: Geschmack, [zu: mengen] offenbare, gebe kund; leiste den Offenbarungs-
mang, auch mängein, M alem. mancher.
: : eid. 2) es manifestiert sich, wird sichtbar, offen-
die Mangabe, -/-n, ein meerkatzenartiger Affe, bar. Hptw.: die Manife Station, -/-en. [lat.]
[afrikan.] die Maniküre, -/-n, 1) ohne Mz., Handpflege,
das Mangan, -s, Zeichen: Mn, -O Element. besonders Pflege der Fingernägel. 2) Hand-
die Mange, -/-n, M oberd. Mangel. Zeitw. : : ich pflegerin. 3) Behälter mit den Geräten zur
mange (habe gemangt) Wäsche. Handpflege, Abb. N
2. Zeitw.: ich maniküre
mängein, mäng. (habe manikürt) die Fingernägel, [franz.]
derMangel, -s/a , Not, Entbehrung: wir leiden
1) der Maniok, -s, ein tropisches Wolfsmilchge-
bitteren M. 2) an etwas, das Fehlen von etwas wächs, [indian.]
Knappheit an etwas: ein M. an Lebensmitteln; der Manipel, -s/-, Abteilung der römischen
ein M. an Schamgefühl. 3) Unvollkommenheit, Legion, die M., -/-n, Band über dem Unterarm
Fehler, mangelhaft, 1) unvollkommen, unvoll- des Priesters bei der Messe, Abb. A 14. [lat.
ständig. 2) als Leistungsnote: 5. Hptw.: die ,Handvoll'; die M. von lat. , Armbinde']
Mangelhaftigkeit, -. die Mangelkrankheit, die Manipulation, -/-en, 1) Handgriff, Hand-
durch einseitige Ernährung entstandene Krank- habung. 2) Geschäftskniff, geschickte Beeinflus-
heit, die Mängelrüge, tk Klage über fehler- sung die M. der Massen durch moderne Publika-
:

hafte Ware, mangels dessen, aus Mangel an tionsmittel. 3) meist Mz., Machenschaften.
etwas, es mangelt (hat gemangelt) mir, fehlt: es Zeitw.: ich manipuliere (habe manipuliert)
m. ihm an Einsicht, die Mangelware, Ware, die ihn, es: manipulierte Währung, durch staatliche
knapp ist: im Krieg waren Lebensmittel M. [ahd.] Maßnahmen stabil gehaltene Währung, [lat.]
die Mangel, -/-n, Maschine zum Glätten von manisch, -* die Manie.
Wäsche: Wäschemangel; Heißmangel. Zeitw.: das Manko, -s/-s, Fehler, Mangel; Fehlmenge,
ich mang(e)le (habe gemangelt) Wäsche, der Gewichtseinbuße, Fehlbetrag, [ital. aus lat.]
Manger, -s/-, t Tuchwalker, [griech. Lw.] der Mann, -(e)s/ 1'er, 1) erwachsener Mensch
mängertwäge, M alem. aus vielen Gründen. : männlichen Geschlechts ein M. von 40 Jahren;
:

mängisch, M alem. manchmal, [zu mäng]


: : er hat seinen M. gestanden, sich tapfer benom-
die Mango, -/...'gonen, eine tropische Frucht: men ; er fühlt sich Manns genug dazu, U er traut
der Mangobaum, [malaiisch] es sich zu. 2) Person, Mensch: ein M. von Welt,
Mangold, männl. Vorname, [ahd. ,der vieles Be- von Geist; ein M. der Tat; der M. auf der Straße,
herrschende'] Ü Durchschnittsbürger ; er will die Ware an den
der Mangold, -(e)s/-e, eine Gemüsepflanze. M. bringen, einen Abnehmer finden mit M. und ;

[Herkunft unklar] Maus, mit allem, was lebte; er spielt den wilden
die Man grove tropischer Küstenbaum
...v9, -/-n, M., tobt; der blinde M., & Gehilfe des Steuer-
mit Stelzwurzeln, [engl, aus malaiisch] manns; der schwarze M., ein Schreckgespenst
mangs, M
alem.: viel, [zu: mäng] für die Kinder. 3) Ehegatte: mein AI. 4) Mz.:
die Manguste, -/-n, eine Schleichkatze, [ind.] -en, D Lehnsmann, Dienstmann seine Mannen, :

der Manichäer ...(..., -s/-, 1) Anhänger des sein Gefolge. 5) der alte M., <X> ausgebeutete und
Manichäismus. 2) f lästiger Gläubiger, der Ma- zugeschüttete Strecke. Verkl. das Männchen,:

nichäismus, -, eine altpersische und christliche Männlein, -s/-. mannbar, zeugungsfähig.


Vorstellungen verbindende Religion. [Mani, Hptw.: die Mannbarkeit, -. das Männchen,
Religionsstifter des 3. Jh. n. Chr.] -s/-, 1) Spottform für: Mann. 2) ^3 das männ-
die Manie, -/...'ni|en, 1) Besessenheit; Sucht, liche Tier. 3) das Sitzen auf den Hinterbeinen:
Leidenschaft. 2) { eine Gemütskrankheit. Eigw. : der Hase macht M. ich manne (habe gemann(e)t),
manisch, [griech. .Raserei'] 1) ihn, M
alem. heirate (von Frauen). 2) es, & gebe
:

dieManier, -/-en, 1) ohne Mz., Eigenart, per- von Mann zu Mann weiter (Stückgut), das, der

420
Mar
Mannequin auch: 'manaks, -s/-s, 1) Vor-
...'ki, ständen an. 2) {6} Hülle von Hohlkörpern, z. B.
führdame für Modellkleidung. 2) + Gliederpuppe Röhren, Kabeln, Abb. 1. 3) äußere Umhül- K
[franz. aus niederl.; eigtl. .Männchen']. lung eines Geschosses, Abb. 15. 4) die G &
die Männertreu, -/-, Pflanzenname, der eigentliche Urkunde einer Aktie. 5) tk Rechts- &
Mannesstamm, männliche Linie in der Ge- form, in der ein Unternehmen nach außen in
schlechterfolge, das Manneswort, unver- Erscheinung tritt (AG, GmbH). 6) Ober- A
brüchliche Zusage, mannhaft, mutig, tapfer. flächenteile, die nicht zu Grund- und Deck-
Hptw. : die Mannhaftigkeit, -. die Mann- fläche gehören: Kegelmantel; Zylindermantel. 7)
heit, -, 1) Männlichkeit. 2) Zeugungskraft, die äußeren Bäume des Waldes. Verkl.: das
i*.

manniglich, f jeder, die Männin, -/-nen, B Mäntelchen, Mantelein, -s/-. das Mantel-
Frau, männlich, 1) dem zeugenden Geschlecht gesetz, ein Gesetz, das nur allgemeine Vorschrif-
angehörig, bei Menschen, Tieren und Pflanzen ten enthält, nicht die Regelung im einzelnen.
männliche Blüten haben nur Staubfäden. 2) zu der Mantelsack, 1) M
Schweiz.: Manteltasche.
Männern gehörend, passend: männliche Vor- 2) f länglicher Reisesack, der Manteltarif, ein
namen. 3) Ü mutig, tapfer, mannhaft. 4) Sprach- Tarifvertrag, der für längere Zeiträume die Ar-
lehre: mit dem Geschlechtswort ,der' (Haupt- beitsbedingungen regelt, die keiner häufigen
wort), Übers. G
14. 5) männliche Reime, mit einer Änderung unterliegen, das Manteltier, Meeres-
betonten Silbe endend, Übers. 15. Hptw. die R : tier, Vorläufer der Wirbeltiere, [ahd.; lat. Lw.]
Männlichkeit, -. das Mannloch, Einsteig- dieMantik, -, Wahrsagekunst, [griech.]
öffnung in Dampfkesseln, das Mannsbild, U (oft dieMantilla man'tilja, Mamille ...'tilj3, -/...llen,
verächtlich) Mann, die Mannschaft, -/-en, 1) spanischer Kopf- und Schulterschleier.
1) Bemannung, Besatzung, Belegschaft. 2) nur 2) leichter Frauenumhang, Abb. T 17. [span.]
Mz., £> die Soldaten ohne Offiziere und Unter- die Mantisse, -/-n, die hinter dem Komma
offiziere. 3) Sport: zusammengehörige Gruppe stehenden Dezimalen des Logarithmus, [lat.]
von Wettkämpfern Fußballmannschaft, manns-
: der Mantsch, ich mantsche usw., -* der Mansch.
hoch, so hoch wie ein Mann: ein mannshoher das Manual, -s/-e, 1) Handbuch, kaufmännisches
Zaun, mannstoll, liebegierig (von Frauen), Tagebuch. 2) } Tastenreihe der Orgel, des Cem-
nymphoman. Hptw. die Mannstollheit, -. das
: balos, Harmoniums, Abb. O 3. [lat.]
Mannweib, betont männlich auftretende Frau, Manuel, männl., Manuela, weibl. Vorname,
[germ. Stw.] [von: Immanuel]
das Manna, -s, 1) Himmelsbrot (mit dem Gott manuell, mit der Hand ..., von Hand gearbeitet:
die Juden in der Wüste speiste): das ist M., Ü manuelle Geschicklichkeit, [franz.]
eine Labung. 2) verschiedene eßbare süße Pflan- die Manufaktur, -/-en, 1) Anfertigung mit der
zenstoffe, die Mannaflechte, eßbare Flechten- Hand. 2) mit der Hand angefertigter Gegenstand.
pflanze, [griech. aus hebr. .Geschenk'] 3) Betrieb mit Handanfertigung: Porzellanmanu-
mannbar usw., das, der Mannequin usw., -> faktur, [lat.]
der Mann. manu pro pria, Abk.: m. p., eigenhändig, [lat.]
mannigfach, mannigfaltig, verschiedenartig, das Manuskript, -(e)s/-e, Abk. Ez. : Ms. oder
abwechslungsreich, vielgestaltig. Hptw. die : Mskr., Mz.: Mss. oder Mskr., 1) eigtl.: Hand-
Mannigfaltigkeit, -. [zu: manch] schrift. 2) (D mit der Hand oder der Schreib-
manniglich, die Männin, männlich usw., •
maschine geschriebene Satzvorlage, [lat.]
der Mann. der Maori, -(s)/-, Eingeborener Neuseelands.
Mannus, Sohn des germanischen Gottes Tuisto. das M., -(s), dem -, Sprache der Maori.
mano dejstra, $ mit der rechten Hand, [ital.] die Mappe, -/-n, 1) größere flache Tasche:
das Manometer, -s/-, Vorrichtung zum Messen Schulmappe. 2) Aktendeckel zur Aufbewahrung
des Drucks von Flüssigkeiten, Gasen, Dämpfen,
Kw.]
loser Papierblätter: Zeichenmappe; Abb. 3. M
[griech. Verkl.: das Mäppchen, Mäpplein, -s/-. [lat.]
Manon ma'm, weibl.Vorname. [franz. von : Maria] der Maquis ma'ki:, -, die französischen Wider-
mano sinijstra, £ mit der linken Hand, [ital.] standsgruppen im 2. Weltkrieg, [kors. .Busch-
das Manöver, -s/-, 1) &
größere Truppenübung. wald', Schlupfwinkel bei Blutrache]
Versuch der Ablenkung oder Ver-
2) Kunstgriff, die Mär, -/-en, auch: Märe, Kunde, Erzählung;
drehung. 3) £ Bewegung von Schiffen; Hand- Gerücht; Sage. [germ. Stw. .berühmt']
habung der Takelung, ich manö vrjere (habe der Marabu, -s/-s, afrikanisch-indischer Storch-
manövriert), 1) <& mache eine taktische Bewe- vogel mit Kropfsack. [arab. ,Einsiedler']
gung. 2) £ schwenke, wende. 3) Ü gehe geschickt die Maräne, -/-n, felchenartiger Fisch, [lat.]
vor. manö vr|gr(un)fähig, J, (un)fähig zu der Maras chino ,..'ki:no:, -s, ein Kirschlikör,
manövrieren, [franz. .Handgriff'; 18. Jh.] [ital.]
manque mäk, Roulett: die Ziffern 1-18 betref- der Marasmus, -, { Rräfteverfall. Eigw. : ma-
fend, Abb. R 28. [franz.] rantisch, marastisch. [griech. -lat.]
die Mansarde, -/-n, Dachgeschoß, Dachzimmer, der Marathonlauf, Langstreckenwettlauf über
Abb. H12. [Mansart, franz. Baumeister, 42,2 km. [nach der Strecke Marathon -Athen]
1646-1708] das, der Marbel, -s/-, 1) Formgerät der Glas-
der Mansch, auch: Mantsch, U dicker Brei,
-es, bläser. 2) auch: die Marbel, alem.: Marmor. M
Gemisch; tauender Schnee; wässeriges Essen. &M.,-/-n, 1) eine binsenartige Pflanzengattung.
ich mansche (habe gemanscht), auch: mantsche, 2) M
alem.: Marmor. 3) Marbel, die Marbel,
U 1) es, mische, vermenge zu Brei. 2) wühle in -/-n, M
mitteld.: Murmel, [alte deutsche Form
etwas Breiigem die Kinder manschen im Schlamm.
: von: Marmor]
Hptw.: die Manscherej, -, auch: Mantscherei, marcato, <f betont, hervorgehoben, [ital.]
U. manschig, auch: mantschig, U weich wie Marcel mar' sei, männl. Vorname, [franz. zu:
Brei. [Schallw. zu: Matsch]
; Markus]
die Manschette, -/-n, 1) Ärmelabschluß, Abb. ich marche es aus (habe ausgemarcht), M
K 24: er hat Manschetten vor ihm, U Furcht. 2) Schweiz. : grenze ab (Rechte gegeneinander),
Zierumschlag für Blumentöpfe und -Sträuße, kämpfe aus (sportliche Entscheidung; Wahl,
Abb. B 41. 3) G Handfessel. [franz. .Ärmelchen'] Abstimmung), [franz.; zu: Mark .Grenze']
der Manteau mä'to:, -s/-s, t Mantel, [franz.] das Märchen, -s/-, 1) Geschichte mit wunder-
der Mantel, -s/ 2 1) Übergewand zum Schutz
, baren Erlebnissen. 2) Ü Lügengeschichte: er-
gegen Regen und Kälte, Abb. 24, 25: K K zählt mir keine M. märchenhaft, wunderbar,
Regenmantel; Wintermantel; er versuchte, es mit kaum glaublich, [von: Mär; spätes MA.]
dem M. der Nächstenliebe zu bedecken, Ü liebe- der Marchese mar'ke:z3, -/-n, italienischer
vollzu verhüllen er hängt seinen M. nach dem
; Adelstitel, [ital. von: Mark .Grenze']
Winde, paßt sich gesinnungslos den Zeitum- der Marchzins, M Schweiz.: Stückzins.

421
Mar
die M
Mär de, -, mitteld. Bummelei, [zu: mären]
: bild der Kraft er hat kein M. in den Knochen, er
:

der Marder, -s/-, ein kleines klettertüchtiges ist kraftlos, feige. 2) U das Innerste: man hat
Ü
Raubtier, [germ. Stw.] ihn bis ins M.
getroffen; ein Schrei, der durch M.
das Mare, -/- oder ...ria, jeder dunklere Teil der und Bein ging. 3) § Zellgewebeformen im Inneren
Oberflächen von Mond und Mars. [lat. ,Meer'] des Pflanzenkörpers von lockerer, weicher Be-
ich märe (habe gemärt), auch mähre, ostmit-: M schaffenheit, markerschütternd, Ü durchdrin-
1) arbeite langsam, bin träge, bummele. gend (Schrei), [germ. Stw.]
:'
teld.
2) wühle in etwas, mische. 3) fasele, [lat. Lw.] dieMark, -/-, deutsche Währungseinheit Mark- :

die Märe, -/-n, Mär. stücke; Deutsche Mark, Abk.: DM; es kostet
die Marelle, -/-n, Marille, [ital.] fünf Mark, 5,00 DM
oder 5,— DM. [von:
die Märende, -/-n, M
bayr., österr. : Vesperbrot, Marke, eigtl. .gestempeltes Metall']
[ital. Lw.] die Mark, -/-en, 1) auch: Markung, t Grenze.
der Marengo, -s/-s, ein Streichgarngewebe. 2) auch: Gemarkung, umgrenztes Land, Dorf-
[Marengo, Ort in Norditalien] flur Dorfmark. 3) auch Markgrafschaft, Grenz-
: :

Marga, Margarete, weibl. Vornamen, [griech. land, Grenzbezirk unter einem Markgrafen: M.
,die Perle'] Brandenburg. 4) kurz für: Mark Brandenburg.
die Margarine, -/-n, ein streichfähiges Speise- 5) Rugby: an die Längsseite des eigentlichen
fett. [Kw.]' Spielfeldes angrenzender Teil, der Märker, -s/-,
die Marge 'mar3 (9), -/-n, i3 Spielraum, Preis- 1) Bewohner der Mark Brandenburg. 2) Markge-
spanne, [franz. aus lat.] nosse, der Markgenosse, Teilhaber einer Mark-
die Margerite, -/-n, ein Korbblütler, [franz.] genossenschaft, die Markgenossenschaft, -/-en,
marginal, auf dem Rand stehend, das Margi- im älteren deutschen Recht: ländliche Genossen-
nale, -(s)/...li'en, die Marginalie ..Ja, -/...li|en, schaft von Siedlern mit weitgehender gemein-
Randbemerkung, [lat.] samer Flurnutzung, der Markgraf, 1) eigtl.
Margit, Margot, Margret, Margrit, weibl. Verwalter einer Grenzmark. 2) später: deut-
Vornamen, [zu: Margarete] scher Fürstentitel, die Markgräfin. Gattin eines
Maria, 1) B die Mutter Jesu, Abb. K 45, K 48. Markgrafen, der Markgräfler, -»/-, ein süd-
2) weibl. Vorname, nach katholischem Brauch badischer Wein, die Markgrafschaft, -/-en,
auch in Verbindung mit männl. Vornamen. Mark, Grenzbezirk, märkisch, brandenbur-
marianisch, der Marienverehrung dienend: gisch, die Markscheide, 9? Grenzlinie des ver-
marianische Symbole; aber: die Marianische Kon- liehenen Grubenfeldes, der Markscheider, -s/-,
gregation, der Mariatheresi entaler, frühere <J£ Ingenieur für bergbauliche Vermessungs-
Münze. Marie, weibl. Vorname, die M., -, G arbeiten, der Markstein, Grenzstein: ein M. in
Geld, der Marienfaden, Altweibersommer, das der Geschichte dieses Landes, Ü entscheidender
Marienglas, durchsichtige Gipstafel, der Ma- Augenblick, [germ. Stw.]
rienkäfer, Käfer mit gepunkteten Flügeldecken, markant, hervorstechend, ausgeprägt, bezeich-
[griech.-lat. von hebr. Mirjam] nend: markante Gesichtszüge, [franz. um 1830]
die Mariage mari' 0:3(3), -/-n, Kartenspiel: der Markasit, -s/'-e, ein Eisenerz, [lat. aus arab.j
König und Dame
gleicher Farbe in einer Hand, die Marke, -/-n, Abb. M
3, 1) Zeichen, Erken-
[franz. ,Ehe'] nungsmittel oder Ausweis: Hundemarke. 2)
Marianne, Vorname, die M., -, U scherz-
weibl. Waren-, Fabrik- oder Handelszeichen, rechtlich
hafte Bezeichnung der Französischen Republik, geschützt: Markenartikel. 3) Postwertzeichen:
[zu: Maria und Anna] Briefmarke. 4) Anrechtsschein oder -münze:
Marie-Luise, Marieluise, weibl. Vorname, [zu: Lebensmittelmarke; Spielmarke; Rabattmarke, die
Maria und Luise] Märke, -/-n, M österr.: Namenszeichen, der
dasMarihuana, auch: ..*..., -s, das getrocknete
. Markenartikel, Ware mit Herkunftsbezeich-
Kraut von Blättern und Blüten des Indischen nung und einheitlichem Preis, der Marken-
Hanfs, ein Rauschmittel, [span. Marie-Johanna', , sammler, Briefmarkensammler, die Marken-
Deckname] sammlung, Sammlung von Briefmarken, ich
Marika, weibl. Vorname, [ungar. zu: Maria] markiere (habe markiert) es, 1) kennzeichne,
die Marille, -/-n, auch: Marelle, bayr., M bezeichne: gut markierte Wanderwege. 2) betone,
österr. Aprikose, [aus ital.]
: hebe hervor. 3) deute an. 4) U täusche vor,
die Marimba, -,'-s, xylophonartiges Schlag- heuchle, die Markierung, -/-en, Kennzeich-
instrument, das Marimbaphon, -(e)s/-e, ein nung, der Markör, -s/-e, 1) beim Billard: Spiel-
Schlaginstrument mit klangverstärkenden Röh- aufseher. 2) M
österr. Kellner, [franz. aus germ.]
:

ren, [span.] der Marketender, -s/-, die Marketenderin,


marin, zum Meer gehörig, die Marine, -/-n, -/-nen, Händler(in) mit Lebensmitteln u. a. für
Gesamtheit der Seeschiffe und ihrer Besatzun- die Truppen im Felde, [ital.]
gen, Seestreitkräfte und Handelsflotte: Kriegs- das Marketing, -s, in marktgerichtete und markt-
marine; Handelsmarine, marineblau, dunkel- gerechte Unternehmenspolitik, [engl.]
blau, das Marineblau, -s, dunkelblaue Farbe, der Markgenosse usw., der Markgraf usw., -*
[franz. aus lat.] die Mark.
Marina, weibl. Vorname, [ital. zu: Maria] ich markiere, die Markierung, -> die Marke.
die Marinade, -/-n, saure gewürzte Tunke. markig, kräftig, kernig, [zu: das Mark]
Zeitw. ich mariniere (habe mariniert) es :
: märkisch, -*• die Mark.
marinierter Hering, [franz.] die Markise, -/-n, 1) Sonnenschutz an Fenstern,
die Marine, marineblau usw., -»• marin. Baikonen, Abb. F 13. 2) länglicher Edelstein-
Mario, männl. Vorname, [ital.] schliff,der Markisette ...'zet, -s/-s, die M., -/-s,
Marion, weibl. Vorname, [franz. von: Maria] gazeartiges Gewebe M. für Gardinen, [franz.]
:

die Marionette, -/-n, 1) an Fäden oder Drähten der Markomanne, -n/-n, Angehöriger eines ger-
geleitete Puppe, Abb. P 25. 2) Ü unselbständiger, manischen Volksstammes.
von einem anderen geleiteter Mensch, [franz. der Markör, -* die Marke.
zu: Marion; um 1700] die Markscheide usw., der Markstein, -* die
maritim, Meer und Schiffahrt betreffend, [lat.] Mark.
die Marjell, -/-en, M ostpreuß.: Mädchen. der Markt, -(e)s/ s e, 1) Wirtschaftslage, Waren-
Verkl. das Marjellchen, -s/-. [litauisches Lw.]
: verkehr, Angebot und Nachfrage auf einem be-
Mark, männl. Vorname, [zu: Markus u. a.] stimmten Wirtschaftsgebiet; Geschäft, Absatz:
das Mark, -(e)s, 1) bei Tieren und Menschen: auf dem Weltmarkt; er will den M. drücken, viel
inneres Gewebe mancher Organe (so der Niere) und billig verkaufen. 2) Veranstaltung, zu der an
oder eine weiche Masse im Innern von Kanälen bestimmten Tagen und Orten Käufer und Ver-
und Höhlen: Rückenmark, Knochenmark; Sinn- käufer zusammentreffen: Viehmarkt; bei uns ist

422
Mar
mittwochs M.; du solltest nicht deine Haut zu
Markte tragen, Ü dein Leben gefährden. 3) kurz
für: Jahrmarkt. 4) M
oberd.: Mitgebrachtes
vom Jahrmarkt. 5) Marktplatz, Abb. 4. M
die Marktanalyse, Marktforschung, ich markte
(habe gemarktet), 1) mit ihm, feilsche, handle um
den Preis. 2) M
oberd. verkaufe, handle auf dem
:

Markt, ich m. es ihm ab, handle ab. der Markt-


flecken, größere ländliche Siedlung mit Markt-
recht, die Marktforschung, auch: Marktana-
lyse, Untersuchung von Angebot und Nachfrage,
der Absatzmöglichkeiten, die Marktfrau, Händ-
lerin auf dem Wochenmarkt, marktgängig, gut
verkäuflich, die Markthalle, große Halle mit
Einzelständen, besonders für Lebensmittel, das
Marktrecht, im MA. die Befugnis zur Anlage
:

eines Marktes, der Marktschreier, Verkäufer,


der seine Waren aufdringlich anpreist. Eigw. :

marktschreierisch, [lat. Lw.]


dieMarkung, -/-en, t die Mark, Grenze.
Markus, 1) männl. Vorname. 2) Evangelist:
Markusevangelium, Evangelium Marci. [lat. ,Sohn
des Mars']
Markward, männl. Vorname, [ahd. ,der Hüter
der Mark'] die Marktfrau
ich marle (habe gemarlt) das Segel, $, befestige der Marktplatz
es am Mast.
Marlene, weibl. Vorname, [zu Maria und
: Magda-
lene]
Marlies, Marlis, weibl. Vorname, [zu: Maria der Marquis ...'ki:, -/- ...'ki:s, die Marquise
und Elisabeth oder: Marie-Luise] ...'ki:z3, französischer Adelstitel, [franz.
-l-n,
der Marmel, -s, f Marmor, die M., Marmel, von: Mark .Grenze']
-/-n, M oberd. Murmel, kleine Kugel zum
: die Marrpni, Mz., M
Schweiz. Marone, Kastanie. :

Spielen, ich marm(e)le (habe gemarmelt), M Mars, römischer Kriegsgott, der M., -, ein Planet.
oberd.: spiele mit Murmeln, der Marmelstein, die Mars, -/-en, der M., -es/-e, i, Plattform im
D Marmor, [von: Marmor; vgl. Marbel] Topp des Untermastes, Abb. 5. [germ.] M
die Marmelade, -/-n, eingekochtes Fruchtmark der Marsala, -s, ein Süßwein. [Marsala, Hafen-
als Brotaufstrich, [portugies. Quittenmus'] , stadt Siziliens]
der Marmor, -s/-e, kristalliner Kalkstein; Sinn- marsch!, vorwärts!, weg!: im Gleichschritt ml;
bild für Kälte und blendendes Weiß kalt wie M., : kehrt m.! der Marsch, -es/-'e, 1) Gangart zu
schön, aber gefühllos. Eigw. marmorn: eine : Fuß : M
im Gleichschritt, im Laufschritt. 2) Be-
.

marmorne Büste; ein Gesicht von marmorner wegung geschlossener Abteilungen Truppen auf :

Blässe, Ü marmoriert, geädert wie Marmor,


. dem M. anhaltendes Gehen über größere Strek-
;

Abb. M 25. [lat. aus griech.] ken ein M. von 70 km. 3) Musikstück im Rhyth-
:

die Marmotte, -/-n, M


Schweiz.: 1) Murmeltier. mus des Marschierens ich werde ihm den M. bla-
:

2) Musterkoffer eines Vertreters, [aus franz.] sen, U ihn zur Ordnung rufen, meinen Unwillen
der, das Marocain ...'ke, -s/-s, ein kreppartiges fühlen lassen, marschbereit, zum Aufbruch,
Gewebe, [franz. ,marokkanisch'] zum Abmarsch gerüstet. Hptw. : die Marsch-
marode, marschunfähig, müde, matt, der Maro- bereitschaft, ich marschiere (bin marschiert),
deur ,..'de:r, -s/-e, plündernder Nachzügler gehe über längere Strecken (in geschlossenen
einer Truppe. Zeitw. ich marodiere (habe
: Reihen), ich m. ab, entferne mich marschierend.
marodiert), [franz.; 17. Jh.] ich m. an, U nähere mich marschierend: da
der Marokkaner, -s/-, Bewohner des nordwest- kamen sie anmarschiert, ich m. ein, ziehe, rücke
afrikanischen Staates Marokko. Eigw. marok- : marschierend ein. die Marschroute, vorge-
kanisch. schriebener Marschweg, [franz.]
maron, kastanienbraun, die Marone, -/-n, die Marsch, -/-en, fruchtbares Schwemmland der
1) Frucht der Edelkastanie. 2) ein eßbarer Röh- Flußtäler und Küsten im nordwestlichen
renpilz: Maronenpilz, [ital. aus spätgriech.] Deutschland, Abb. K
57: Marschland, [niederd.]
der Maroquin ...'k£, -s/-s, feines weiches Ziegen- der Marschall, -s/ e e, 1) hoher Hofbeamter: Hof-
leder aus Nordafrika, [franz. .marokkanisch'] marschall. 2) höchster Generalstitel Generalfeld- :

die Marotte, -/-n, Schrulle, Grille, wunderliche marschall, der Marschall(s)stab, Abzeichen der
Angewohnheit, [franz. ,Narrenstab'] Würde eines Marschalls: er trägt den M. im

der Rückstoßverstärker

der Kolben

der Patronengurt der Tragriemen £jr~das Zweibeir

Marterl Maschinengewehr Maskaron

423
Mar

Tornister, Ü ihm steht eine bedeutende militä- gewirkt, daß keine Maschen laufen können:
rische Karriere bevor, [ahd. ,Pferdeknecht' von ; maschenfeste Strümpfe, maschig, aus Maschen
Mähre und Schalk] bestehend; locker. [1 germ.; 2 vielleicht jidd.]
ichmarschiere usw., -* marsch! der Mäschel, -s/-, M
Schweiz. Teil eines Fischer- :

die Marseillaise marsc'je:za, -, französische netzes.


Nationalhymne. [Marseille, franz. Stadt] die Maschine, -/-n, 1) jede Einrichtung zur
der Marstall, -(e)s/"e, Gesamtheit der Pferde Übertragung von Kräften: Nähmaschine; Re-
sowie Gebäude für Pferde und Wagen einer chenmaschine; er arbeitet wie eine M., Ü pausenlos,
fürstlichen Hofhaltung, [von: Mähre] aber auch: unselbständig. 2) kurz für: Schreib-
die Märte, -/-n, M
nordd. eine Art Kaltschale,
: maschine ich schreibe M. aber ich will maschine-
: ; :

[mhd. ,das Eingerührte'] schreiben, habe maschinegeschrieben. ElGW.: ma-


der Märte, -n/-n, Märtel, -s/-, M
oberd.: ver- schinell, maschinengeschrieben, mit der
mummte Gestalt am Martinstag, ein Volks- Schreibmaschine geschrieben, das Maschinen-
brauch, [nach dem heiligen Martin] gewehr, Abk.: MG, Waffe, die selbsttätig
die Marter, -/-n, Qual, Folter, besonders ab- spannt, ladet und abfeuert, Abb. 5. die M
sichtlich zugefügte Peinigung. Zeitw.: ich Maschinerie, -/...'ri|en, maschinelle Einrich-
mart(e)re (habe gemartert) ihn. ich m. mich ab, tung, Getriebe, der Maschinist, -en/-en, jemand,
U gräme mich, arbeite hart, das Marterl, der eine Maschine bedient, [franz.; um 1700]
-s/-(n), M
oberd. Gedenkbild am Ort eines
: die Maser, -/-n, wellige Zeichnung im Holz.
Unglücks mit dem Bildnis Christi, Abb. 5. M ick mas(e)re (habe gemasert), 1) es, versehe mit
die Marterwoche, Karwoche, [von: Martyrium] Masern. 2) es masert, bildet Masern, maserig,
Martha, weibl. Vorname, [aramäisch .dieHerrin'j gemasert, dieMaserung, -/-en, Musterung des
martialisch, kriegerisch; wild dreinschauend, Holzes, Abb. H
24. [germ. Stw.]
grob auftretend, [von: Mars] die Masern, Mz., fieberhafte ansteckende Kin-
Martin, männl., Martina, weibl. Vorname. derkrankheit mit Ausschlag, [wohl von: Maser]
das Martini, -, Martinstag. die Martinsgans, der Maskarill, -(s)/-e, spanische Lustspielgestalt.
Festbraten am Martinstag. der Martinstag, der Maskaron, -s/-e, Q
fratzenhaftes Gesicht,
auch: Martini, Tag des hl. Martin, 11. Novem- Abb. M 5. [franz.]
ber, [lat. Martinus, ,Sohn des Mars'] die Maske, -/-n, Abb. M
6, 1) künstliches hohles
der Märtyrer, -s/-, die Märtyrerin, -/-nen, Gesicht zum Verbergen des eigenen Faschings- :

1) Christ, der bei Verfolgungen seine Glaubens- maske. 2) Sinnbild für trügerischen Schein:
treue mit dem Tode besiegelt hat. 2) jeder, der er hat die M. fallenlassen, Ü er zeigt sein wahres
um seiner Überzeugung willen verfolgt wird. 3) Gesicht. 3) Aufmachung eines Schauspielers:
Ü Geplagter, das Martyrium, -s/...ri|en, 1) ein Foto des Schauspielers in der M. des Mephisto,
Opfertod für den Glauben. 2) Ü schweres Leiden, die M. als Sinnbild der Bühnenkunst. 4) eine
[griech. ,Zeuge'] der stehenden Gestalten des Lustspiels, z. B.:
die Marunke, -/-n, M
schles. Pflaumenart. : Hanswurst, Pierrot. 5) Gipsabguß eines Ge-
der Marxismus, -, von Karl Marx begründete sichts: Totenmaske. 6) Photographie: schwarzes
Lehre des wissenschaftlichen Sozialismus. Eigw. : Papier mit Ausschnitten, um nur Teile des
marxistisch, der Marxismus-Leninismus, -, Negativs abzuziehen. 7) Schutzhaube für Kopf
von Lenin weiterentwickelter Marxismus, der und Gesicht, z. B. beim Fechten. 8) { mit Mull
Marxist, -en/-en, Anhänger des Marxismus. überzogenes Drahtgeflecht übers Gesicht bei
Mary 'ms:ri, weibl. Vorname, [engl.: Maria] Allgemeinbetäubung: Narkosemaske. 9) vor- ©
der März, -(es), D auch -en/-e, der dritte Monat,
: streckbare Freßwerkzeuge der Wasserjungfer.
ÜBERS. J 2; vgl. August, der Märzbecher, Name die Maskerade, -/-n, Verkleidung, z. B. für
verschiedener Pflanzen, das März(en)bier, einen Maskenball, Mummenschanz, ich mas-
starkes, ursprünglich im März gebrautes Bier. kiere (habe maskiert), 1) mich, ihn, verhülle das
die Märzennecken, Mz., M Schweiz.: Sommer- Gesicht mit einer Maske; verkleide, vermumme,
sprossen, das Märzfeld, auch: Maifeld, Volks- kostümiere. 2) es, Ü tarne, bemäntle, die Mas-
versammlung im Frankenreich, märzlich, leicht kierung, -/-en, das Maskieren; die Maske,
warm und windig wie im März, [lat.; zu: Mars] [franz. -ital. aus arab. um 1600] ;

das Marzipan, auch: 'mar..., -s/-e, Konfekt aus das Maskottchen, -s/-, die Maskotte, -/-n,
Mandeln und Zucker, [ital. aus arab.] Glücksbringer, Amulett, [franz.]
der Masai, -/-, Massai. maskulin, männlich, das Maskulinum, -s/...na,
die Masche, -/-n, 1) Fadenschleife bei Netzen, männliches Hauptwort, [lat.]
Abb. N7, bei gestrickter, gehäkelter Arbeit, der Masochismus ...x..., -, lustvolles Erleiden
Abb. G 20, in Drahtgeflechten: bei dir läuft eine von Mißhandlungen, eine geschlechthchePerver-
M. (im Strumpf) der Dieb ist der Polizei durch
; sion. Eigw. masochistisch. der Masochist,
:

die Maschen gegangen, U entwischt. 2) U erfolg- -en/-en, jemand, der dem Masochismus verfallen
versprechender Kunstgriff, Trick: das ist seine ist. [Sacher-Masoch, Schriftsteller, 1836-95]
M.!, damit hat er stets Erfolg, maschenfest, so ich maß, von: ich messe, das Maß, -es/-e, 1)

424
Mas

der Fuß die Naturmaße die Maßgeräte


^ , .
8
der Maßstab (Linearmaßstab)

der
Nonii
das Bandmaß

Meßwerkzeuge
fH-fi— ]
T" ^~ Nonius
der Fünfpaß das Maßwerk
Fl ° m b°y°"<
die Maß
jede Einheit, mit der man Größen und Mengen lustig, verdrossen,das Maßlieb, -(e)s/-e, Maß-
feststellenkann, besonders die amtlichen Norm- liebchen,-s/-, 1) Gänseblümchen. 2) Margerite,
größen, Übers. 8, Abb.M 7: Metermaß; M maßlos, unbeherrscht, unbeschränkt. Hptw. :

die Schneiderin nimmt vor dem Zuschneiden M.; die Maßlosigkeit, -. die Maßnahme, -/-n,
ein Anzug nach M., Maßanzug; in solchem Maßregel, geordnetes Handeln zu einem be-
Maße habe ich das noch nicht erlebt, in diesem stimmten Zweck: Maßregeln zur Bekämpfung
Ausmaß, so; in reichem Maße, reichlich; über dieser Unsitte, ich maßreg(e)le (habe gemaß-
alle Maßen, unsagbar, sehr. 2) Mitte zwischen regelt) ihn, strafe durch bestimmte Handlungen
zuviel und zuwenig, gerade die rechte Größe (z.B. Versetzung bei Beamten). Hptw.: die
oder Menge: alles mit M.; man muß das rechte Maßreg(e)lung, -/-en. der Maßstab, 1) zum
M. halten, aber: maßhalten; ohne M. oder Abmessen dienendes Lineal, oft zusammenleg-
Maßen, unbeschränkt, hemmungslos; er kennt bar, Abb. M7. 2) Größenverhältnis. 3) Ü Richt-
nicht M. noch Ziel, achtet die nötigen Be- linie, maßvoll, gemäßigt, beherrscht, das Maß-
schränkungen nicht. 3) eine bestimmte Größe, werk, gotische Schmuckform zum Füllen von
Grenze: alles hat sein M.; das M. ist voll oder Bogen und Fenstern, Abb. K 20, M
7. [zu:
erschöpft, Ü es ist genug, meine Geduld ist zu messen; Maßholder, Maßlieb zu mhd. maz
Ende; er mißt mit zweierlei M., Ü ist ungerecht. .Speise']
4) kurz für: Ebenmaß, Versmaß; Maßstab. die Massage ma'sa:3», -/-n, { Behandlung des
die Maß, -/-, M Flüssigkeitsmaß,
oberd. : altes Körpers durch planmäßiges Kneten, Streichen,
1-2 1:zwei M. Bier. VERKL. das Maßchen, : Reiben, Klopfen mit der Hand oder mit Gerä-
Mäßlein, -s/-. die Maßarbeit, einzelne Anferti- ten, [franz. aus arab.; 19. Jh.]
gung nach Maß (Kleider, Schuhe), die Maße, der Massai, -/-, auch: Masai, Angehöriger eines
-/-n, f rechtes Maß, Mäßigkeit er war über die : ostafrikanischen Volksstammes.
Maßen froh, ich maße es mir an (habe ange- das Massaker, -s/-, Blutbad, Metzelei, ich massa-
maßt), 1) eigne mir unberechtigterweise an: an- kriere (habe massakriert) ihn, bringe um. [franz.]
gemaßte Rechte. 2) nehme mir in dreister Weise die Maße, ich maße es mir an, -* ich maß.
heraus: was maßt du dir an? maßen, f weil. die Masse, -/-n, 1) Vielzahl sie kamen in Massen;
:

...maßen: bekanntermaßen, folgendermaßen, ver- die ist leichtgläubig, der Mensch in der Menge
M.
dientermaßen, die Maßgabe nach M. dessen,vrenn: läßt sich leicht beeinflussen. 2) Menge des
man sich danach richtet nach M. dieser Bestim-
: Stoffes, aus dem ein Körper besteht. 3) dick-
mung, maßgebend, maßgeblich, eine Sache flüssiger Stoff, Brei: Gußmasse; eine lehmige M.
bestimmend: das maßgebende Urteil der Fach- 4) Gießerei ein Formstoff, der tonreicher ist als
:

gelehrten in dieser Streitfrage; für mich ist sein fetter Formsand, aber tonärmer als Formlehm.
Urteil m. der Maßholder, -s/-, Feldahorn, 5) s*s Vermögen eines Erblassers oder eines
mäßig, 1) das rechte Maß nie überschreitend: Schuldners, das der Zwangsversteigerung unter-
m. im Genuß. 2) nicht sehr groß: ein mäßiger liegt Erbmasse; Konkursmasse. 6) schwerer Bild-
:

Preis. 3) ziemlich wertlos, beinahe schlecht: hauerhammer. 7) hammerartiger Billardstab, die


ein mäßiger Schüler; mäßige Ware, ich mäßige Massenanziehung, Gravitation, Anziehung,
(habe gemäßigt) mich, suche mich zu beherr- die zwei Massen aufeinander ausüben, die Mas-
schen mäßige dich! die Mäßigkeit, -, das Maß-
: senfabrikation, Massenfertigung, industrielle
halten, Enthaltsamkeit, die Mäßigung, -, Zu- Herstellung großer Mengen gleicher Waren.
rückhaltung, Beherrschtheit, der Maßkrug, massenhaft, in Massen, sehr viel, die Massen-
Bierkrug, maßleidig, M
bayr., südwestd.: un- medien, Mz., Sammelbezeichnung für Presse,

425
Mas

Maße und Gewichte (metrisches System)

Gewichte Längenmaße Raum- und Hohlmaße


1 Gramm (g) = 1000 Milli- 1 Meter (m) = 10 dm 1 Kubikmeter (m», cbm)
gramm (mg) 1 Dezimeter (dm) = 10 cm = 1000 dm 2 = 1000000 cm»
1 Dekagramm (dg) = 10 g 1 Zentimeter (cm) = 10 mm = 1000000000 mm»
1 Kilogramm (kg) = 100 dg 1 Kilometer (km) = 1000 m
=1000 g 1 Liter (1) = 1 dm»
1 Doppelzentner (dz) = 100 kg 1 Hektoliter (hl) = 100 1
Flächenmaße
1 Tonne = 10 dz = 1000 kg
1 Quadratmeter (m qm) 2
,

= 100 dm» = 10000 cm 2


= 1000000 2
mm
1 Ar (a) = 100 m*
1 Hektar (ha) = 100 a
1 Quadratkilometer (km 2 qkm) ,

= 100 ha = 1000000 m 2

Temperaturmaße Leistungsmaße
Grad Celsius (°C), Grad Reaumur (°R), Grad 1 Kilowatt (kW) = 1000 Watt (W)> 1 Megawatt =
Fahrenheit (°F).
=
1000 kW; Pferdestärke (PS); 1 PS = 735,5 W
Umrechnung: C 0°0° = R = 32° F; 20° C
16° R = 68° F; 100° C = 80° R = 212° F Maße für Elektrizität
Stromstärke: 1 Ampere = 1000 Milliampere
Druckmaße Spannung: 1 Volt = 1000 Millivolt
Millibar (mb), Millimeter Quecksilbersäule Widerstand: 1 Ohm = 1000 Milliohm
(mmHg, Torr); 1000 mb = 750 Hg mm 1 Megohm = 1000000 Ohm

Film, Funk, Fernsehen, der Massenmord, Er- Fruchtansatz der Eichen und Buchen, früher
mordung vieler Menschen, die Massenorgani- das wichtigste Mastfutter, der Mastdarm, un-
sation, Organisation mit großer Mitgliederzahl. terstesStück des Darmkanals, ich mäste (habe
ich massigre (habe massiert), 1) Truppen, ziehe gemästet) ein Tier, gebe ihm Mastfutter, der
sie an einer Stelle zusammen: ein massierter Mastfleck, zu stark gedüngte Stelle im Boden.
Angriff, ein Angriff unter Zusammenfassung die Mastkur, Behandlung gegen krankhafte
aller Kräfte. 2) ihn, -* der Masseur, massig, 1) Magerkeit, die Mästung, Mästung, -/-en, das
wuchtig, gewichtig. 2) U massenhaft. Hptw. : Mästen, die Mast, [westgerm. Stw.]
die Massigkeit, -. [lat. Lw. ahd.] ; der Mast, -es/-en oder -e, 1) auch: Mastbaum, £
die Massel, -/-n, in Sandformen oder Kokillen senkrecht stehendes Rundholz oder Stahlrohr
gegossener Roheisenbarren. [ital. Lw.] als Träger der Rahen und Segel, Abb. S 47; bei
der Massel, -s, G Glück, [hebr.] Dampf- und Motorschiffen türm- oder stangen-
:

maßen, ...maßen, -> ich maß. artigerAufbau auf dem Schiff. 2) Träger für
die Massenanziehung usw., -* die Masse. Fernmelde- und Hochspannungsleitungen, Sen-
der Masseur ma'se.r, -s/-e, die Masseuse ma'se: deantennen, Fahnen u. a., Abb. AI 10: Tele-
jemand, der berufsmäßig massiert, ich
zs, -/-n, graphenmast, der Mastbaum, Mast, der Mast-
massjgre (habe massiert), 1) ihn, { behandle mit korb, unseemännisch für: Mars, [germ.]
Massagen. 2) -» die Masse, [zu: Massage] der Mastdarm, ich mäste, -*• mast.
die Maßgabe usw., mäßig usw., -> ich maß. die Mastel, -/-n, die starke weibliche, vermeint-
massig, die Massigkeit, -* die Masse. lich männliche Hanfpflanze, [zu: lat. .männlich']
massiv, 1) ohne Zwischenräume, ohne Hohl- der Master 'ma:st3r, -s/-, 1) englische Anrede
räume, geschlossen, massig. 2) Ü derb, plump, an junge Leute. 2) akademischer Titel: M. of
grob: eine massive Drohung. 3) ganz aus Q Ans, Abk.: M. A., Magister Artium. 3) Lei-
Naturstein, Ziegel oder Beton, das Massiv, ter einer Parforcejagd, [eigtl. ,Meister']
-s/-e, © wenig gegliederte Gebirgsmasse. der mastig, mast.
Massivbau, Bauweise, bei der die Tragwerke derMastikator, -s/...'toren, eine Knetmaschine,
aus Natur- oder Kunststein oder aus Beton her- aus griech.]
[lat.
gestellt sind, [franz., zu: Masse] die Mastitis, -/...'tiden, { Brustdrüsenentzün-
der Maßkrug, maßleidig, das Maßlieb, maß- dung, [lat. aus griech.]
los usw., das Maßwerk, -* ich maß. der Mastix, -(es), ein Harz. [lat. aus griech.]
mast, auch: mastig, M alem. 1) fett. 2) voll- : das Mast odon, -s/-s oder ...'donten, vorwelt-
gefressen. 3) ansehnlich, groß, die Mast, -/-en, liche Elefantengattung, [griech. Kw.]
auch: Mästung, Mästung, 1) Fütterungsverfah- dieMasturbation, -/-en, geschlechtliche Selbst-
ren zur Steigerung der Fett- und Fleischmasse befriedigung. Zeitw.: ich masturbiere (habe
beim Schlachtvieh: Mastgans; Mastschwein. 2) masturbiert). [lat.]

Mathematische Zeichen
+ und (plus)

426
Mat

'der
'Zuganke
A die Federkernmatratze
Seitenmauer
die Sockelmauer
der Rohrständer der Dachstände
die Hauptmauern
Mast Matratze (die Hausmauern] MoUflf

der Masure, Bewohner Masurens. Eigw.


-n/-n, : von Personen oder Einkünften. 2) an Hoch-
masurisch. die Masurka, -,'-s, Mazurka. schulen: Verzeichnis der Studenten, [lat.]
das, die Mat, -/-en, M niederd.: Maß. [von messen] : matrimonial, die Ehe betreffend, ehelich, [lat.]
der Matador, -s/-e, 1) Stierkämpfer, der dem die Ma|trix, Mutterboden. 2) A
-/...'trizen, 1)
Stier den Todesstoß Ü Hauptperson,
gibt. 2) algebraisches Rechenschema, [lat. Mutter'] ,

hervorragender Mann, Berühmtheit, Sieger. 3) die Ma trize, -/-n, 1) auch: Mater, Gußform
Kartenspiel: der höchste Trumpf, [span., Töter'] aus Metall oder Papier zum Abguß von Druck-
das oder (M Schweiz, nur:) der Match metf, buchstaben oder Druckplatten. 2) Form aus
-(e)s/-s oder -e, Wettkampf Spielverlauf, [engl.]
; Wachs, Weichblei oder Kunststoff für Galvanos.
der Mate, -(s), Tee aus Blättern einer südameri- 3) © die untere Form bei Pressen und Prägen,
kanischen Stechpalmenart: Matetee. [indian.] Abb. M 10, P 22. [lat.]
die Mater, -/-n, Matrize, ich mat(e)re (habe die Ma trone, -/-n, ältere Frau, Greisin. ElGW.
gematert), stelle Matrizen her. [lat.] matronenhaft, [lat.]
die Mater dolorosa, - -, die Schmerzensmutter der Ma trose, -n/-n, ausgebildeter Seemann,
Maria, [lat.] [niederl. maatgenoot ,Tischgenosse']
material, stofflich, sachlich, das Material, matsch, U, 1) verdorben, faulig (Obst). 2) be-
-s/...li|en, 1) Stoff, Rohstoff, Werkstoff für eine siegt im Kartenspiel. 3) schlapp, der Matsch,
Arbeit. 2) Hilfsmittel. 3) schriftliche Unterlagen, -es/-e, 1) ohne Mz., U schmierige Masse,
Beweismittel: M. für die Anklage, 5*5. die Schmutzbrei. 2) Kartenspiel: völliger Verlust
Materialisation, -/-en, 1) Verstofflichung, eines Spiels, ichmatsche (habe gematscht), U
Verkörperlichung. 2) Okkultismus: angebliche plansche, spiele mit Wasser, matschig, weich,
körperliche Erscheinung von Geistern. Zeitw.: breiig. [1 zu:manschen; 2 ital. aus lat.]
es materialisiert sich (hat sich materialisiert). der Matschker, -s/-, auch: Motschker, M wien.:
der Materialismus, -, die Lehre, daß das Tabaksaft ; Zigarrenstumpf.
Stoffliche die Grundlage der Welt sei: der matt, 1) schwach, erschöpft, lustlos, kraftlos. 2)
historische M., die materialistische Geschichtsauf- ohne Glanz, nicht spiegelnd (Lack, Metall),
fassung, Auffassung, daß der geschichtliche Ab- wenig leuchtend, stumpf (Farbe). 3) besiegt im
lauf im wesentlichen durch die wirtschaftlichen Schachspiel: A setzte B in fünf Zügen m.; er
Verhältnisse bedingt ist. der Materialist, -en/ hat seinen Gegner m. gesetzt, U kampfunfähig
-en, 1) Anhänger des philosophischen Materia- gemacht, das Matt, -s/-s, Schlußstellung im
lismus. 2) U jemand, der die sinnlich-stofflichen Schach, ich matte ab (bin abgemattet), ermüde.
Werte gegenüber den geistigen bevorzugt. 3) M das Mattgold, stumpfes Gold, die Mattheit, -,
wien.: Kolonialwarenhändler, materialistisch, Glanzlosigkeit, Stumpfheit; Mattigkeit, ich
1) den Materialismus betreffend. 2) vom Stoff- mattiere (habe mattiert) es, mache matt, be-
lichen ausgehend, die Materie, -/...ri|en, Stoff; den Glanz der Oberfläche (Holz), die
seitige
das Gegenständliche, Sachliche, materiell, l) Mattigkeit, -, Müdigkeit, Erschöpfung, die
stofflich, körperlich. 2) wirtschaftlich: materielle Mattscheibe, 1) auf einer Seite angeschliffene
Sorgen. 3) ungeistig: er ist m. eingestellt, [lat.] Glasplatte, Abb. P 13. 2) Bildschirm des Fern-
die Maternität, -, Mutterschaft, [lat.] sehapparates. 3) ich habe heute M., U bin geistig
die Mathe, -, Schülersprache: Mathematik, die nicht aufnahmefähig, [arab. ,er ist gestorben'
Mathematik, -, Wissenschaft von den Zahl- (der König im Schach); mhd.]
und Raumgrößen. Eigw.: mathematisch: ma- die Matte, -/-n, 1) geflochtener oder grob geweb-
thematische Zeichen, Übers. 9. der Mathe- M ter kleiner Bodenbelag: Fußmatte; Turnmatte,
matiker, -s/-, Kenner der Mathematik, [griech.] Abb. T
25. 2) D Gebirgswiese. 3) mitteld.: M
Mat hilde, weibl. Vorname, [von: Mechthild] Quark. [1, aus phönik. 2 westgerm.]
3 lat. ;

die Matinee, -/../ne|en, künstlerische Veranstal- Matjthäus, 1) männl. Vorname. 2) Evangelist:


tung am Vormittag, [franz.] Matthäusevangelium, Evangelium Matthäi; bei
der Matjeshering, noch nicht laichreifer junger mir ist Matthäi am letzten, U ich bin am Ende,
Hering, [niederl. Lw.] habe kein Geld mehr (nach dem Schluß des
die Matratze, -/-n, 1) federnder oder gepolster- Matthäusevangeliums ,bis an der Welt Ende'),
:

ter Betteinsatz, Abb. M


10. 2) aufblasbares [hebr. ,Gabe Gottes']
Liegepolster: Luftmatratze, [franz. -ital. aus arab.] Mat thias, männl. Vorname, [zu: Matthäus]
die Mä tresse, -/-n, (ausgehaltene) Geliebte; ich mattiere, die Mattigkeit usw., -* matt.
früher: Geliebte eines Fürsten, [franz.; 17. Jh.] das Matur, -s, f. die Matura, -, M österr. Reife- :

das Ma tri archat, -(e)s/-e, Mutterherrschaft, prüfung, der Maturand. -en/-en, t Reifeprüf-
[lat. -griech. Kw.] ling, ich maturiere (habe maturiert), t> noch
die Ma'trikel, -/-n, 1) Stammliste, Verzeichnis M österr.: lege die Reifeprüfung ab. [lat.]

427
Mat
die Schlagfall

Schneide der Flachmeißel der Kaltschrotmeißel

die Käfigfalle

der Steinmeißel

Mausefalle Meißel

der Matz, -es/ 2 e, kleiner Kerl: Hemdenmatz; eine Seuche des Klauenviehs, der Maylwurf,
Hosenmatz; Piepmatz, kleiner Vogel, das Mätz- -(e)s/... würfe,
ein rattengroßer Insektenfresser,
chen, -s/-, meist Mz., U Unfug, Ausflüchte: [germ.; Maulbeere von lat. morus; Maulesel,
mach keine M.! [von: Matthias und Matthäus] Maultier von lat. mulus; Maulwurf, mhd. molt-
die Matze, -/-n, der Matzen, -s/-, Mazza. werf Erdwerfer']
,

mau, U schlecht, flau: es geht m.; mir ist m., ich maunze (habe gemaunzt), M schwäb. miaue, :

unwohl; das ist m., dürftig, mittelmäßig, unge- winsle, bin weinerlich (Kind). [Schallw.]
nügend, [von mauen, miauen]
: der Maure, -n/-n, 1) Araber oder Berber aus
die Mau, -/-en oder -gen, M niederd.: Ärmel: Nordwestafrika. 2) Araber in Spanien zur Zeit
er will mir etwas auf die AI. binden, Ü vorlügen. der arabischen Herrschaft. Eigw. mayrisch. :

das Maychen, -s/-, M niederd. Pulswärmer. : der Maurer, -s/-, Bauhandwerker, der Wände
Maud mo:d, weibl. Vorname, [engl, von: Mat- mauert und abputzt: Mau(rjermeister. die Mau-
hilde oder Magdalene] rers), -, auch: Mauerei, das Mauern, die
der Mayder, May der. Mgydi, -s/-, M alem.: May(r)erkelle, Gerät zum Auftragen des
Kater. Mörtels, Abb. K 16. [zu: Mauer]
ich maye (habe gemaut), miaue. [Katzen- Maurice mo'ri:s, männl. Vorname, [franz. von:
schrei] Moritz]
die Mayer, -/-n, 1) Wand aus übereinandergrei- mayrisch, -* der Maure.
fenden Steinen, Umgrenzung, Abb. B 13, B 62, die Maus, -/Mäuse, 1) ein Nagetier: mit Speck
H 12, M10: Friedhofsmauer; Stadtmauer; eine fängt man Mäuse; meine kleine AI.! (Kosewort);
M. des Mißtrauens, U 2) Sinnbild geschlossener
. da beißt die M. keinen Faden ab, Ü davon läßt
Festigkeit: die Menschen standen wie eine M. das sich nichts abhandeln, das steht ganz fest. 2) M
Mauerblümchen. Ü Mädchen, das auf einem wien.: Eierteig um Salbei oder Holunderblätter:
Ball wenig oder nicht zum Tanz aufgefordert gebackene Aläuse, in Fett gebackene Mehlspeise.
wird, ich may(e)re (habe gemauert), 1) (es), 3) Handballen, Abb. 6. Verkl. H
das Mäus- :

füge Bausteine mit Mörtel zusammen. 2) Kar- chen. Maus(e)l. Mä.uslein. -s/-. das Mäus-
tenspiel: spiele zurückhaltend, wage nichts. 3) chen, Stelle an der Streckseite des Ellbogen-
die Fußballmannschaft mauert, Ü verteidigt das gelenks, wo der Ellennerv dicht unter der Haut
eigene Tor mit allen Spielern, ich m. es aus, verläuft, mäyschenstill, ganz still, ich mayse
fülle ein Gerippe mit Mauerflächen, ich m. es (habe gemaust), 1) es, Ü stehle. 2) die Katze
ein, umgebe mit einer Mauer, versenke in einer maust, fängt Mäuse: die Katze läßt das Mausen
Wand: eingemauerte Geldschränke, ich m. es zu, nicht, U tief eingewurzelte Angewohnheiten
verschließe durch eine Mauer, die Mauerej, -, kann man keinem abgewöhnen. Hptw.: die
Maurerei, der Mayerhaken, von Bergsteigern Mauser ej, -. die Mausefalle. Abb. 11 Sinn- M ;

benutzter Haken, die Mayerkelle, Maurer- bild für überraschende Gefangennahme: das
kelle, die Mayerkrone, Kronenform im Stadt- Haus war von Polizei umstellt, die Verbrecher
wappen, Abb. K
49. der Mayerläufer, Alpen- saßen in der M. ich ma.us(e)le, mäy s(e)le (habe
specht, ein Singvogel, der Mayerpfeffer, <$> eine gemauselt, gemäuselt), V ahme den pfeifenden
Art Fetthenne, die Mayerraute, 4> ein Farn, der Laut der Mäuse nach, das Mauseloch, Bau
Mayersegler, ein Seglervogel, die Mayer- der Maus; Sinnbild für eine Zufluchtsstätte.
strebe, Q
Stützpfeiler, das Mayerwerk, 1) maysetot, ganz tot. [germ. Stw.]
ohne Mz., Gefüge aus Stein und Mörtel, Ge- der Mayschel, -s/-, Spottname der Juden, ich
mäuer. 2) Gesamtheit der Mauern, die einen Bau maysch(e)le (habe gemauschelt), 1) spreche jid-
bilden, [lat. Lw ahd.] ; disch, U unverständlich. 2) spiele Mauscheln.
die Mayke, -/-n, 1) Hautkrankheit am Fuße der das May schein, -s, ein Kartenglücksspiel, [hebr.
Pferde und Rinder. 2) M
mitteld., schwäb. Ver- : ,Moses'; 17. Jh.]
steck (von Kindern) für Obst, Geld. 3) ost- M das Mäuschen usw., ich mayse usw., -* die
mitteld. Brei. 4) ohne Mz.,
: sächs.: Lust: ich M Maus.
habe keine M. [germ. Stw. 3 und4 wohltschech.] ; dieMayser, -, auch: Mauserung, Federwechsel
das Maul, -(e)s/-er, 1) Mund der Tiere, auch der Vögel, meist zweimal im Jahr, ein Vogel
derb für den menschlichen Mund. 2) maulartige maysert sich (hat sich gemausert), wechselt die
Öffnung bei Werkzeugen, z. B. Abb. 21, Z 3. K Federn: der junge Mann hat sich gemausert, Ü zu
die Maylaffen, Mz. du sollst nicht M. feilhalten,
: seinem Vorteil verändert, die May serung. -, die
U gaffen, der Maulbeerbaum, ein Baum, des- Mauser, mausig: er macht sich m., U ist
sen Blätter als Nahrung der Seidenraupen vorlaut, frech (eigtl. jagdtüchtig wie Jagdfalken
dienen, das Maylchen, -s/-, 1) kleiner Mund. von der ersten Mauser an), [lat. Lw.]
2) f Küßchen. ich mayle (habe gemault), U die May sing, -/-en, auch: Musing, $, eine Bin-
trotze, schmolle, der Maylesel, Kreuzung von dung, Abb. K 31. [niederd. Verkl. von: Maus]
Pferdehengst und Eselin, maylfaul, U einsilbig, das Mausoleum -s/. .'le en, monumentaler Grab-
, . |

zu träge, um etwas zu sagen, der Maylheld, U bau, [eigtl. : Grabmal des karischen Fürsten
Wichtigtuer, der Maulkorb, Beißschutz für Mausolos in Halikarnassos, t 352 v. Chr.]
Hunde, Abb. H 28. die Maylschelle, U Ohr- die Maut, -/-en, M
bayr., österr. Warenzoll: die
:

feige,die Maylsperre, Unvermögen bei Tie- Mautgebühr, Straßenzoll, der Maytner, -s/-,
ren, die Mundspalte zu öffnen, das Mayltier, Zollbeamter, [germ. Stw.]
Kreuzung von Eselhengst und Pferdestute, die mauve mo:v, unbeugbar: malvenfarbig, violett,
Maultrommel, ein Musikinstrument,Brumm- [franz. .malvenfarbig']
eisen, Abb. M 11. die Maul- und Klayenseuche, ich mayze (habe gemauzt), maunze. [von: miau]

428
Meg
Max, männl., Maxi, weibl. Vorname, [kurz zu: Mitte betreffend. 2) in der Körpermitte gelegen.
Maximilian, Maximiliane] dieMediante, -/-n, J" Mittelton der Tonika und
maximal, -*• das Maximum. der darauf errichtete Dreiklang, [lat.]
die Maxime, -/-n, Lebensregel, Grundsatz, mediat, 1) mittelbar. 2) im Deutschen Reich
Denkspruch, [franz. aus lat.] bis 1806: einem Reichsstand und nicht dem
Maximilian, männl., Maximiliane, weibl. Vor- Reich selbst unterstehend, die Mediation, -/-en,
name, [aus lat. Maximus ,der Größte' und Vermittlung, ich mediatisiere (habe mediati-
Aemilianus ,aus der Sippe Aemilia Stammender'] siert) es, hebe die Landeshoheit kleinerer Reichs-
das Maximum, -s/...ma, Höchststand, größter stände zugunsten größerer auf, besonders 1803.
Wert. ElGW.: maximal, [lat.] Hptw.: die Mediatisierung, -/-en. [lat.]
der Ma|ya, -(s)/-(s), Angehöriger sprachverwand- medi äval, mittelalterlich, die Medi äval, -,
ter mittelamerikanischer Indianerstämme. eine Druckschrift, Art der Antiqua, [lat.]
die Majyonnaise majd'nc.z», -/-n, auch: Majo- der Mediceer ...'tse:3r, -s/-, der Medici 'me:dit/i,
näse, würzige Tunke aus Eidotter und Öl. -/-, Angehöriger der Familie Medici in Florenz.
[franz. nach Mahön auf Menorca]
; ElGW. : mediceisch ...'tse:if.
der Mazedonier, -s/-, Makedonier. mazedo- die Medi en, Mz. von: 1) Media. 2) Medium.
nisch, makedonisch. das Medikament, -(e)s/-e, Arzneimittel. Eigw. :
der Mäzen, -s/-e, Kunstgönner, Förderer, das medikamentös, der Medikaster, -s/-, Quack-
Mäzenatentum, -s, Förderung von Künstlern. salber, [lat. medicus ,Arzt']
[Maecenas, f 8 v. Chr., Vertrauter des Kaisers medio, Medio, (in der) Mitte, [lat.]
Augustus] medioker, mittelmäßig: eine mediokre Arbeit.
die Mazeration, -/-en, Erweichung oder Auf- Hptw.: die Medio krität, -/-en. [lat.]
lösung von organischem Gewebe in Flüssig- die Medisance medi'zäs(3), -, üble Nachrede,
keiten. Zeitw. ich mazeriere (habe mazeriert)
: Klatsch, medisant, klatschsüchtig, [franz.]
es. [lat.] medisch, die Meder und Medien betreffend.
dieMazisblüte, Muskatblüte, ein Gewürz, [lat.] die Meditation, -/-en, Nachdenken, Betrach-
dieMazurka ...z..., -/-s, auch: Masurka, polni- tung, Versenkung. Zeitw. ich meditiere (habe
:

scher Volkstanz, [von: Masuren] meditiert) über etwas, [lat.]


die Mazza, -/Mazzoth, Mazze, -/-n, auch: die mediterran, mittelmeer(länd)isch. [lat.]
Matze, der Matzen, das ungesäuerte Brot oder das Medium, -s/...di|en, 1) Spiritismus: zur Ver-
der Osterkuchen der Juden, [hebr.] mittlung zwischen der Geisterwelt und der
mb, Zeichen für: Millibar. Wirklichkeit angeblich fähiger Mensch. 2) Phy-
Md, «O Zeichen für: Mendelevium. sik: Stoff als Träger von Wirkungen. 3) Hand-
Md., auch: Mrd., Abk. für: Milliarde. lungsart des Zeitworts in indogermanischen
MdB, Abk. für: Mitglied des Bundestags. Sprachen. 4) Mz.: Media, Werbeträger: Media-
MdL, Abk. für: Mitglied des Landtags. Planer, Streuplaner einer Werbeagentur, [lat.]
m. E., Abk. für: meines Erachtens. die Medizin, -/-en, 1) Wissenschaft vom gesun-
mea culpa, durch meine Schuld, [lat.] den und kranken Menschen und seiner Heilung.
die Mechanik, -/-en, 1) ohne Mz., Wissenschaft 2) U Arznei. ElGW.: medizinisch, der Medizin-
von den Bewegungen unter dem Einfluß von ball, 2-5 kg schwerer Vollball, der Medizi-
Kräften. 2) Getriebe, Triebwerk, Mechanismus. ner, -s/-, Student der Medizin; Arzt, der
der Mechaniker, -s/-, Facharbeiter für feine Medizinmann, Gesundzauberer, Priester bei
Maschinenteile, technische und physikalische Naturvölkern, [lat.]
Geräte, mechanisch, 1) auf Mechanik beruhend. Medusa, Meduse, weibl. Ungeheuer, dessen
2) zwangsläufig, unter Einfluß äußerer Kräfte er- Blick den Betrachter versteinerte: Medusen-
folgend, gedankenlos, die Mechanisierung, blick; Medusenhaupt, die Meduse, -/-n, eine
-/-en, ausschließliche Verwendung von Maschi- Qualle, [griech. Sage]
nenkräften. Zeitw. ich mechanisiere (habe
: das Meer, -(e)s/-e, 1) die zusammenhängende
mechanisiert) es. der Mechanismus, -/...men, Wassermasse der Erde. 2) große Wasserfläche:
Triebwerk, innere Einrichtung einer Maschine Binnenmeer. 3) Ü gewaltige Masse: das Häuser-
oder eines Werkes, mechanistisch, aus nur meer der Großstadt; ein M. von Tränen, von Trüm-
mechanisch wirkenden Kräften hergeleitet, der mern, der Meerbusen, Einschnitt des Meeres
Mecheler, -s/-, auch: Mächeier, Schweiz.:M in das Festland, der Me^erdrachen, tSJ ein dra-
Mechaniker, [griech.] chenähnlicher Rochenfisch, die Meerenge,
Mechthild, weibl. Vorname, [ahd. ,die kraftvolle auch: Meeresstraße, eine Verengung des Meeres
Kämpferin'] zwischen Festlandsvorsprüngen oder Inseln, der
mechulle, G zugrunde gerichtet, [hebr. ,erledigt'] Meeresgrund, Boden des Meeres, der Meeres-
es meckelet (hat gemeckelet), M Schweiz.: es spiegel, mittlerer Wasserstand des Meeres als
stinkt (von Schafen, Ziegen) es riecht dumpf (in
; Grundlage für Höhenmessungen: 800 über m
ungelüfteten Zimmern), ich meck(e)re (habe dem M., Abk.: ü. d. M., ü. M.; unter dem M.,
gemeckert), 1) U lache in hellen kurzen Tönen: Abk.: u. d. M., u. M. die Meeresstraße,
er stieß ein meckerndes Lachen aus. 2) Ü habe an Meerenge, meergrün, hellgrün, die Meer-
allem etwas auszusetzen, nörgele. 3) eine Ziege jungfrau, ein Fabelwesen, halb Weib, halb
meckert, stößt helle Laute aus. Hptw.: die Fisch, die Meerkatze, eine Affengattung, der
Meckerej, -. der Meck(e)rer, -s/-, U Nörgler. Meerrettich, Kreuzblütler mit scharfschmek-
meckmeck, Ziegengeschrei. [Schallw.] kender Wurzel, der Meerschaum, weiches,
die Medaille me'dälJ3, -/-n, Schau- oder Gedenk- erdiges Mineral, das Meerschweinchen, ein
münze: das ist die Kehrseite der M., Ü der nicht schwanzloses Nagetier, [germ. Stw.]
gleich erkennbare Nachteil der Angelegenheit. das Meeting 'mi.tiy, -s/-s, Treffen, öffentliche
das Medaillon medal'jj, -s/-s, 1) runde oder Versammlung, [engl.]
ovale Ornament- oder Rahmenform. 2) flache mef itisch, Schwefelquellen betreffend, stinkend
Kapsel für ein Bildchen als Anhänger, Abb. S 32. verpestend, [nach der altital. Göttin Mephitis]
[franz.; 16. Jh.] mega..., groß..., riesen...; vor Maßeinheiten:
Medea, Heldin der Argonautensage, [griech. ,die das Millionenfache der genannten Maßeinheit:
weise Frau'] Megahertz, Abk.: MHz; Meg(a)ohm, Megawatt,
der Meder, -s/-, Bewohner von Medien, einer Übers. M
8. der Megalith, -(e)s/-e oder -en/-en,
Landschaft des Iran im Altertum. großer Steinblock: Megalithgrab, Hünengrab.
die Media, 1) -/...diä oder ...di|en, stimmhafter megalithisch, aus großen Steinen bestehend.
Verschlußlaut. 2) Mz. von: das Medium, [lat.] die Megalithkultur, jungsteinzeitliche Kultur.
medial, 1) die Mitte bildend. 2) die Eigenschaf- die Megalomanie, Größenwahn, das Mega-
ten eines Mediums besitzend, median, 1) die phon, -s/-e, Sprachrohr, [griech.]

429
Meg
die Megäre, -/-n, böses Weib, [eine der Erin- F 40, H 11, Z 7. das Mehrzweckgerät, für
nyen] mehrere Zwecke verwendbares Gerät, [germ.]
das Mehl, -(e)s/-e, staubartig zerkleinerter
1) ich meide (mied, habe gemieden) es, ihn, es zu
Stoff: Holzmehl. 2) gemahlenes Getreide, Grund- tun, halte mich davon fern, suche nicht zu tref-
stoff der Bäckerei Weizenmehl.
: Eigw. mehlig. : fen oder zu tun: m. den Alkohol! [zu: missen]
dieMehlbeere, mehlige Frucht von Ebereschen- Mej(e)li, M
alem. Mariechen. :

arten und Weißdorn, der Mehldorn, Weißdorn. der Mejer, -s/-, 1) Pächter, früher Fronhofver-
der Mehlkäfer, ein in Mehlvorräten lebender walter, heute noch: Gutsverwalter, Oberauf-
Schädling, die Mehlschwitze, in Fett gebrann- seher. 2) M
oberd. Milchwirt, ich mej(e)re ihn
:

tes Mehl mit Flüssigkeit angerührt, die Mehl- ab (habe abgemeiert), t entziehe ihm Verwal-
speise, aus Mehl oder anderen stärkereichen tung, Nutznießung oder Eigentum am Bauern-
Stoffen bereitete Speise, der Mehltau, eine hofe, die Meier ej, -/-en, 1) Pachthof. 2) Bauern-
Blattkrankheit; aber: vgl. Meltau, die Mehl- gut. 3) Milchwirtschaft, Molkerei oder Milch-
type, Klassifizierung der Mehlsorten nach ihrem laden, [lat. Lw.]
Aschegehalt, der Mehlwurm, Larve des Mehl- die Mejle, -/-n, ein Längenmaß: englische M.,
käfers, [zu: mahlen] 1609 m; meilenlang, meilenweit, aber: drei Meilen
mehr, Komparativ von viel und sehr: 1) in lang, weit, der Meilenstein, 1) Stein zur Kenn-
höherem Grade, in größerer Menge: er hat m. zeichnung von Wegstrecken. 2) Ü hervorragen-
Geld als du; er kam m. tot als lebendig heraus; m. des Ereignis: diese Erfindung ist ein M. in der
dumm als frech; das ist eine m. rechtliche Frage; Geschichte der Medizin, [lat. .tausend (Schritt)']
je m. Geld, desto m. Sorgen. 2) etwas übersteigend, der Meiler, -s/-, Holzhaufen, aus dem der Köhler
an Menge übertreffend in der neuen Firma ver-
: Kohle brennt, Abb. 34. [lat. Lw.] K
dient er 200 Mark m. (als vorher); das hat viel m. mein, 1) besitzanzeigendes Fürwort, Übers. F40:
gekostet, als wir dachten. 3) immer m., m. und m., mir gehörig, von mir ausgehend m. Buch; meine :

in steigendem Maße, unaufhörlich. 4) nicht m., Mutter; meiner Ansicht nach, Abk.: m. A. n.;
nie(mals) m., niemand m., keinesfalls m., es ist meines Erachtens, Abk.: m. E. meines Wissens, ;

zu Ende damit es will niemand m. arbeiten; er ist


: Abk. m. W. sie können m. und dein nicht unter-
: ;

nicht m., D ist gestorben. 5) nur m., U nur noch: scheiden, verwechseln m. und dein, U sie stehlen;
wir haben nur m. fünf Stück übrig, das Mehr, aber: das Mein und das Dein. 2) auch: meiner, f
-(s), 1) Überschuß, Überlegenheit, Gewinn das : Wesfall von ich er denkt mein (er) der, die, das
: : .

M. dieses Geschäftsjahres; er rechnet mit einem mejne, meinige. meinerseits, von mir aus.
M. an Kosten in Höhe von 5000 Mark. 2) M meinesgleichen, mir im Rang gleichstehend,
Schweiz.: Mehrheit: das absolute beträgt eine M. mejnesteils, was mich betrifft, meinetwegen,
Stimme mehr als die Hälfte aller Stimmen; kein 1) für mich, um meinetwillen. 2) U ich habe
Gegenmehr, an Landsgemeinden: ohne Gegen- nichts dagegen, um meinetwillen, für mich,
stimme; das größere und das kleinere M. die mir zuliebe, der, die, das mejn(ig)e, nur in der
Mehrausgabe, zusätzliche Ausgabe über die Satzaussage: mein: wessen Arbeit ist das?, die
geplante hinaus, der Mehrbedarf, über das m.f; aber: die Mein (ig )en, meine Angehörigen,
berechnete Maß hinausgehender Bedarf, mehr- [germ. Stw.]
deutig, mit mehreren Bedeutungen, mißver- ich meine (habe gemeint), 1) es, denke bei mir,
ständlich, mehrdimensional, mit mehreren bin der Ansicht: ich m., wir sollten ihm helfen;
Dimensionen: ein mehrdimensionaler Raum, A was meinen Sie dazu?, sagen Sie uns Ihre An-
Raum mit mehr als drei Dimensionen. Hptw. : sicht. 2) ihn, es, bezeichne, habe im Sinn, spreche
die Mehrdimensionalität, -. ich mehre (habe davon: du bist gemeint, dich betrifft es; ich m.
gemehrt), 1) es, vergrößere, verhelfe zu Gedeihen es gut mit dir, will dein Bestes; das ist ja gut
und Wachstum. 2) es mehrt sich, wird mehr, gemeint, aber: eine gutgemeinte Warnung. 3) D
vermehrt sich, die Mehreinnahme, Überschuß liebe: Freiheit, die ich m. 4) mich, alem.: M
über die erwartete Einnahme hinaus, der Meh- protze, bilde mir etwas ein. [germ. Stw.]
rer, -s/-, Förderer, Vergrößerer, mehrere, der Meineid, falscher Eid. meineidig, falsch
nicht nur ein oder zwei, sondern eine ganze schwörend, [ahd. mein .falsch']
Anzahl, einige: er hat m. Geschwister; das liegt Meinhard, männl. Vorname, [ahd. ,der Macht-
schon m. Jahre zurück, mehreres, manches, volle und Kühne']
allerlei, verschiedenes: ich habe noch m. zu tun; die MsJninger, Mz., Schauspielertruppe des
ein m., K mehr, mehrerlei, unbeugbar: ver- Meininger Hoftheaters. [Meiningen, Stadt in
schiedene(s) es waren m.
: Berufe vertreten. Thüringen]
mehrfach, 1) wiederholt, öfters, häufig: in Meinrad, männl. Vorname, [ahd. ,der mächtige
mehrfachen Versuchen. 2) aus mehr als ein oder Ratgeber']
zwei Teilen bestehend ein Schriftstück in mehr-
: die Meinung, -/-en, Ansicht, Urteil, wertende
facher Ausfertigung, das Mehrfamilienhaus, Anschauung ich habe keine gute M. von ihm; die
:

Wohnhaus mit mehreren Wohnungen, mehr- M., die Ansicht der Allgemeinheit;
öffentliche
farbig, in mehreren Farben. Hptw. die Mehr- : er verfocht seine M. mit Zähigkeit, der Mei-
farbigkeit, -. die Mehrheit, -/-en, der größere nungsaustausch, gegenseitige Mitteilung der
Teil, die größere Anzahl aus einer Gesamtheit: Meinung, die Meinungsforschung, planmäßige
die M. des Volkes, der Wähler; eine Partei erringt Erkundung der öffentlichen Meinung, Demo-
die (absolute)M. mehrheitlich, durch Mehr- skopie, [zu: meinen]
heit, mehrjährig, mehrere Jahre dauernd, die das Meis, -es/-e, M alem. : Mais, ich mtjse (habe
Mehrkosten, Mz., Mehrausgabe. rferMehrling, gemeis(e)t), M Schweiz. : lärme, streite, ich m.
-s/-e, Sammelwort für Zwilling, Drilling usw. es ab, M
Schweiz. 1) handle herunter. 2) dem :

mehrmals, öfter, nicht selten. Eigw. mehr- : Lehrer eine Schulstunde, Aufgaben, Schüler-
malig, mehrsprachig, mehr als eine Sprache sprache: bettle ab, rede aus.
sprechend. Hptw.: die Mehrsprachigkeit, -. die Mgjse, -/-n, kleiner Singvogel, [germ. Stw.]
mehrstimmig, mit mehr als ein oder zwei der Meißel, -s/-, keilförmig zugeschärftes Werk-
Stimmen (Lied). Hptw.: die Mehrstimmigkeit, zeug, Abb. M
1 1. ich mejß(e)Ie (habe gemeißelt)
-.die Mehrstufe, Komparativ, ÜBERS. E 4. der es, arbeite, bearbeite mit einem Meißel, ich m. es
Mehrwert, nach der Lehre des Marxismus Dif- : aus, entferne mit Hilfe eines Meißels, [germ.]
ferenz zwischen der Arbeitsleistung und dem meist, 1) meistens. 2) Superlativ von viel: der,
dafür gezahlten Lohn, die Mehrwertsteuer, die, das meiste; am meisten; die meisten Leute,
eine Umsatzsteuer, die Mehrzahl, 1) Mehrheit. die meisten, alle mit wenig Ausnahmen; wer
2) Sprachlehre: Plural, Form des Hauptwortes das meiste oder am meisten ? meistbietend,
bietet :

und Fürwortes sowie die dazugehörigen Formen nach dem höchsten Gebot, der, die Meist-
von Eigenschaftswort und Zeitwort, Übers. E 4, bietende, -n/-n, ein -r, eine -, jemand, der bei

430
Men
Versteigerungen das höchste Gebot macht, wohnermeldeamt der Polizei. 2) Verpflichtung
mejstenorts, fast überall, meistens, meisten- des Arztes, das Auftreten bestimmter Krank-
teils, im allgemeinen, fast immer. ÄeMeäststufe, heiten der Gesundheitsbehörde zu melden.
Superlativ, ÜBERS. E 4. [germ. zu: mehr] Eigw.: meldepflichtig: meldepflichtige Krank-
der Meister, -s/-, 1) großer Könner, Führer, heiten, der Melder, -s/-, Überbringer oder Ge-
Lehrer, Vorbild: Lehrmeister; ein AI. der Land- rät zum Übermitteln von Nachrichten: Feuer-
schaftsbeschreibung, des Gesanges. 2) Herr, Be- melder, Abb. F 19. die Meldung, -/-en, dienst-
herrscher, Überwinder ich werde seiner noch M.
: liche Mitteilung; Nachricht, [westgerm. Stw.]
werden; er soll in mir seinen AI. finden; ich ich meliere (habe meliert) es, mische: sei« Haar
werde ihm M., ich mag ihm AI., Schweiz.: ich M ist grau meliert; aber graumeliertes Haar, [franz.]
:

besiege ihn, setze ihm gegenüber meinen Willen dte Melioration, -/-en, Verbesserung des Bodens,
durch. 3) ausgelernter und geprüfter Hand- z. B. durch Be- und Entwässerung. Zeitw. ich :

werker Schreinermeister. 4) Sport Inhaber einer


: : melioriere (habe melioriert) den Boden, [lat.]
Höchstleistung: deutscher AI. im Schwergewicht, der Melis, -, Handelsname für Zuckersorten
Boxen. 5) Künstler: die großen M. der klas- unterschiedlicher Qualität, [franz. aus mittellat.]
sischen Musik. 6) Vorsteher eines Ritterordens: melisch, liedhaft, das Melisma, -s/...men, j~
Hochmeister. 7) AI. vom Stuhl, Vorsteher einer melodische Verzierung; Koloratur. Eigw. :

Freimaurerloge, ich mejst(e)re (habe gemei- melismatisch. Hptw.: die Melismatik, -.


stert), 1) es, bezwinge, überwinde: sie konnte [griech.]
die Schwierigkeiten meistern. 2) ihn, Ü tadle die Melisse, -/-n, ein taubnesselähnlicher Lippen-
ständig. 3) setze Färbertunke an. der Meister- blütler, Heilpflanze, [griech. .Bienenkraut']
gesang, bürgerliche Lieddichtung des 14.-16. Melitta, weibl. Vorname, [griech. ,die Biene']
Jahrhunderts, meisterhaft, meisterlich, vor- melk, t milchgebend, ich melke (melkte, habe
vollkommen, vorbildlich, ungewöhnlich
trefflich, gemelkt oder: molk, habe gemolken), 1) ein Tier,
gut. mejsterlos, M
Schweiz.: ohne Beherrschung. entziehe dem Euter die Milch: die Kühe werden
die Meisterprüfung, Abschluß der dreistufigen gemolken; frisch gemolkene Milch. 2) ihn, U beute
Berufsausbildung in Handwerk und Industrie. aus, nehme ihm Geld ab. der Melker, -s/-,
der Meistersänger, -s/-, Meistersinger, die Arbeiter für das Melken und die Pflege der Kühe.
Meisterschaft, -/-en, 1) gute Beherrschung; die Melkerei, -/-en, M
oberd. Molkerei, Alm-
:

großes Können: AI. im Tanzen. 2) sportliche wirtschaft, [germ. Stw.; zu: Milch, Molke]
Höchstleistung, Sieg im Wettkampf: Welt- die Melodjg, -/...'di|en, eine in sich geschlossene
meisterschaft, der Meistersinger, -s/-, auch: sangbare Tonfolge, die Melodik, -, 1) Merkmal
Meistersänger, jemand, der den Meistergesang einer Melodie. 2) Lehre von der Gestaltung einer
ausübte, der Meisterstreich, besonders ge- Melodie, melodiös, wohlklingend, sehr melo-
schickter Streich, das Meisterstück, 1) Arbeit disch, melodisch, eine Melodie betreffend; gut
eines Gesellen zur Meisterprüfung. 2) Ü beson- sangbar, das Melo drama, 1) gesprochene Dich-
ders gute Arbeit; besonders geschickte Tat. das tung mit Musikbegleitung. 2) U gefühlsbetonte
Meisterwerk, großes Kunstwerk, große Lei- Auseinandersetzung. Eigw.: melo dramatisch. |

stung, [ahd. aus lat. Magister]


: [griech.]
die Meiststufe, meist.
-*• die Melone, -/-n, 1) Kürbispflanze, deren saftige
das Meitli, Meitschi, -s/-, M alem. : Mädchen; Frucht! 2) U runder steifer Hut, Abb. 31. [ital.] H
Magd. das Melos, -, Melodie, [griech.]
die Melancholie. Schwermut,
...ko..., -/...' li|en, Melpomene, Muse des Trauerspiels, [griech.]
Niedergeschlagenheit. Eigw.: melancholisch. der Meltau, -(e)s, Honig der Blattläuse; aber: vgl.
der Melancholiker, -s/-, an Melancholie Lei- Mehltau, [vielleicht zu: Mehl]
dender, [griech. Schwarzgalligkeit']
, Melusine, Meerfee der altfranzösischen Sage.
dieMelange me'läyfg), -/-n, 1) Mischung, z. B. die Mem bran, -/-en, Mem brane, -/-n, dünnes
von Kaffeesorten. 2) M
österr.: Milchkaffee, Häutchen oder Plättchen, [lat.]
[franz.] das Memento, -s/-s, Mahnung, Erinnerung.
Melanig, weibl. Vorname, [franz. aus griech. ,die memento mori, gedenke des Todes, [lat.]
Schwarze'] die Memme, -'/-n, U Feigling, memmenhaft, U
die Melasse, -, Rückstand bei der Zuckergewin- feige, [spätmhd. .Mutterbrust']
nung als Viehfutter, [franz.] die Memoiren ...mo'a:ran, Mz., Denkwürdigkei-
der Melber, -s/-, M bayr. 1) Mehlhändler. 2)
: ten, Lebenserinnerungen, [franz.]
Mehlmaß. melbig, M bayr. mehlig, [von Mehl]: : das Memorandum, -s/...den, 1) Denkschrift. 2)
der Melcher, -s/-, M oberd. Melker. : Merkbuch, das Memorial, -s/-e oder ...li|en,
Melchior, männl. Vorname, [hebr. ,der König Merkbuch, Tagebuch, ich memorigre (habe
des Lichts'] memoriert) es, lerne auswendig, [lat.]
die Melchter, -/-n, M
Schweiz.: Milchgeschirr. die Menage me'na:3(a), -/-n, 1) Tischgestell für
die Melde, -/-n, ein Unkraut, [germ. Stw.] Öl, Essig, Pfeffer und Salz. 2) M österr.: Trup-
ich melde (habe gemeldet), 1) es ihm, teile (dienst- penverpflegung. 3) t Haushalt, die Menagerie
lich) mit, zeige an, tue kund: er meldete mir menazi'ri:, -/...'ri|en, 1) Tierschau. 2) f Tier-
schriftlich seine Ankunft; die Zeitung meldet ein garten, ich menagigre ...J... (habe menagiert),
Bergunglück; du hast hier nichts zu melden, U 1) <£> Mösterr.: fasse Essen. 2) es, behandle
nichts zu sagen. 2) ihn, zeige an : laß den Unfug, schonend spare. 3) es, ordne an. 4) mich, mäßige
;

oder ich muß dich melden. 3) der Hirsch meldet, V mich; verpflege mich selbst, [franz.]
stößt die ersten Brunftlaute aus. 4) mich, stelle die Men|arche, -, { das erste Auftreten der Men-
mich (dienstlich) vor, besuche. 5) mich, über- struation, [griech. Kw.]
nehme einen Dienst, trete freiwillig bei. 6) mich, das Mendelevium ...v..., -s, O
Zeichen: Md,
bitte ums Wort (auch in der Schule), ich m. mich, künstliches Element. [D. I. Mendelejew, russ.
ihn, es ab, 1) sage den Besuch ab. 2) lasse mich Chemiker, 1834-1907]
aus der Einwohner- oder Teilnehmerliste strei- der Mendelismus, -, eine Richtung der Ver-
chen. 3) nehme Abschied. 4) U verliere die erbungslehre, eine Art mendelt (hat gemendelt),
Gunst: ich bin bei ihr abgemeldet, ich m. mich, © <|> folgt den Vererbungsregeln. [Gregor
ihn, es an, 1) teile die baldige Ankunft mit: er Mendel, 1822-1884]
hat Bedenken angemeldet, vorgebracht. 2) lasse der Mendikant, -en/-en, Bettelmönch, [lat.]
in die Einwohner- oder Teilnehmerliste auf- Menelaos, König von Sparta, [griech. Sage]
nehmen, ich m. mich zurück, melde meine das Menetekel, -s/-, Warnungszeichen. [A.T.]
Rückkehr: sie hat sich vom Urlaub noch nicht ich menge'(habe gemengt), 1) es, mische, bringe
zurückgemeldet, die Meldepflicht, 1) Verpflich- durcheinander, vereinige Getrenntes zu einem
tung des Bürgers zur Meldung auf dem Ein- Stoff. 2) mich in etwas, Ü kümmere mich darum,

431
Men
obwohl es mich nichts angeht, ich m. es bei, monatlich (wiederkehrend), die Menstruation,
füge zu einer Mischung hinzu, ich m. es durch, -/-en, die bei der geschlechtsreifen Frau in etwa
arbeite, knete, rühre tüchtig, ich m. mich ein, 28tägigen Abständen erfolgende Blutung aus der
U kümmere mich unberechtigt: da solltest du Gebärmutter. Zeitw. eine Frau men struigrt
:

dich nicht einmengen, ich m. es unter, verteile (hat menstruiert), mensual, t monatlich, [lat.]
darunter, z. B. durch Umrühren, [westgerm.] die Mensul,-/-n, Mensel.
die Menge, -/-n, 1) Anzahl, Masse: Stoffmenge. die Mensur, -/-en, 1) £D Zweikampf mit blanker
2) eine große Zahl, viel, ungeordneter Haufe: Waffe. 2) Abstand zwischen den beiden Fech-
Menschenmenge. 3) A Zusammenfassung von tenden. 3) J" Zeitwert der einzelnen Noten. 4) J 1

beliebigen Dingen zu einem Ganzen, mengen- Maß der Orgelpfeifen, der Metall- oder Blech-
mäßig, der Menge nach, quantitativ, [zu: röhren bei Blasinstrumenten; Maß bei Saiten-
manch] instrumenten. 5) O
Meßglas, Abb. P 13. mensu-
das Mengsei, -s/-, Gemisch, [zu: mengen] rabel, meßbar: mensurable Größen. Hptw.: die
der Menhir, -s/-e, Hünenstein, [kelt.] Mensurabilität, -. die Mensuralnotation,
dieMeningitis, -/...'tiden, { Gehirnhautentzün- Mensuralnotenschrift, eine Notenschrift des
dung, [griech.] 12.-16. Jh. [lat. ,Maß'; um 1800]
der Meniskus, -/...ken, 1) { Zwischenknorpel im ...ment, das sächliche Geschlecht bestimmende
Kniegelenk. 2) gewölbte Flüssigkeitsoberfläche Ableitungssilbe: das Dokument, das Experiment;
in engen Röhren, [griech. .Möndchen'] aber: der Zement [lat.]. ...ment ...'mä: das
die Menkenke, -, M
mitteld. Schwierigkeiten,
: Abonnement, das Engagement, [franz.]
Umstände, Durcheinander: mach doch keine M.! mental, den Geist angehend, gedanklich, die
[zu: mengen] Mentalität, -/-en, Geistesrichtung, Denkungs-
die Mennige, -, rote Bleiverbindung, Rost- art. die Mentalreservation, geheimer Vor-
schutz, mennigrot, rot wie Mennige, [von lat. behalt, [lat.]
minium .Zinnober'] das Menthol, -s, Hauptbestandteil des Pfeffer-
der Mennonit, -en/-en, Anhänger einer Sekte der minzöls, [lat.]
Wiedertäufer. Eigw. mennonitisch. [nach dem
: der Mentor, -s/...'toren, Lehrer, Berater, Führer,
Stifter Menno Simons, 1496-1561] [nach dem Lehrer des Telemach in der Odyssee]
die Menopause, Aufhören der Menstruation im das Menü, -s/-s, Speisenfolge, [franz. nach 1830] ;

Klimakterium, die Menor|rhöe ...'ro:, -/-n, das Menuett, -(e)s/-e, anmutiger französischer
Menstruation. ElGW.: menor
rhöisch. [griech.] Hoftanz, [franz. ,Kleinschrittanz']
die Mensa, -/-s oder ...sen, 1) Altarplatte, Abb. Mephisto, Mephistopheles, der Teufel in der
A 10. 2) Studentenspeiseraum: Af. academica. Volkssage und in Goethes , Faust', mephi-
[lat. .Tisch'] stophelisch, böse, teuflisch.
der Mensch, -en/-en, das höchstentwickelte Lebe- Mercedes, weibl. Vorname, [span. ,die Gnaden-
wesen, Abb. M
12: ich bin nur ein Af., kann keine reiche', Beiname für Maria]
Wunder tun; er ist auch nur ein Af., ist nicht die Mercerjg, -/...'ri|en, M Schweiz.: Kurzware;
ohne Fehler; U als Anrede: Af., laß mich in Ruh! Kurzwarenhandlung, [franz. aus lat.]
das M., -es/-er, U verächtlich: schmutzige, nie- merci mer'si, danke, Dank! [franz.]
derträchtige Person, der Menschenaffe, Sam- dieMerend, -/-e, M bayr. Vesperbrot, : [ital.]
melbezeichnung für Schimpanse, Gorilla, Orang- der Mergel, Gestein aus kalkhalti-
-s/-, blättriges
Utan, das Menschenalter, durchschnittliche gem Ton. Eigw. merg(e)lig. ich merg(e)le
:

Lebensdauer eines Menschen, der Menschen- (habe gemergelt), dünge mit Mergel, ich m. ab,
feind, jemand, der die Gesellschaft scheut und magere ab. eine Krankheit mergelt ihn aus,
die Menschen verachtet. Eigw. menschen- : entkräftet ihn, zehrt ihn aus. [lat. Lw.]
feindlich, der Menschenfresser, bei Natur- der Meridian, -s/-e, 1) tr Mittagskreis, größter
völkern jemand, der Körperteile des getöteten Kreis am Himmel durch Zenit und Pol. 2) @
Gegners verzehrt, damit dessen Kräfte in ihn Längenkreis auf der Erdkugel, Abb. E 10. Eigw. :

übergehen; Kannibale, die Menschenfresserei, meridional. [lat.]


-, das Verzehren von Menschenfleisch durch die Meringe, -/-n, das Meringel, -s/-, M
Menschen, Kannibalismus, der Menschen- Schweiz. das Meringue 'marerj, -s/-s, Schaum-
:

freund, Freund und Wohltäter der Menschen. gebäck, Baiser, Abb. K


52. [franz.]
Eigw. menschenfreundlich, seit Menschen-
: der Merino, -s/-s, 1) Schaf mit sehr feiner Wolle:
gedenken, soweit die Überlieferung zurück- Merinoschaf. 2) Stoff aus Merinowolle, [span.]
reicht, das Menschengeschlecht, die Menschen meritorisch, f verdienstlich, das Meritum, -s/
in ihrer Gesamtheit, der Menschenkenner, je- ...'riten, meist Mz., Verdienst, gutes Werk, [lat.]
mand, der Menschenkenntnis besitzt, die Men- der Merk, -s/-e, ein Doldenblütler. [zu: Möhre]
schenkenntnis, Fähigkeit, Menschen richtig zu das Merk, -s/-e, t Merkzeichen, Anhaltspunkt.
beurteilen, menschenleer, völlig leer, ver- merkbar, 1) merklich. 2) so beschaffen, daß man
lassen: die Straße war m. menschenmög- es im Gedächtnis behalten kann, das Merk-
lich, was man irgend leisten kann: wir blatt, mit Erläuterungen (zu einer Verordnung
haben das menschenmögliche versucht, alles. u. a.) bedrucktes Blatt, ich merke (habe ge-
die Menschenrechte, Mz., die angeborenen, merkt), 1) es mir, behalte im Gedächtnis: ich
unveräußerlichen und unantastbaren Rechte des kann mir keine Namen merken. 2) es, beobachte,
einzelnen gegenüber dem Staat. Menschens- nehme wahr, werde mir bewußt, bemerke : jetzt
kind, U erstaunte oder vorwurfsvolle Anrede. erst m. ich deine Absicht; er ließ mich seine üble
derMenschensohn, B Christus, das Men- Laune merken. 3) auf etwas, f passe auf, höre
schentum, -s, Bewußtsein des Menschseins, hin. ich m. es an, 1) bemerke, sage dazu:
Wesen des Menschen, die Menschheit, -, alle dazu möchte ich folgendes anmerken. 2) bezeichne
Menschen, die menschliche Gesellschaft der mit einer Marke, zeichne an: der Förster merkt
ganzen Erde, menschlich, 1) zum Menschen die kranken Bäume an. 3) ihm, bemerke, sehe an
gehörig: die menschliche Gestalt. 2) von Men- ihm: man wird mir die Müdigkeit anmerken, ich
schenart, im Wesen des Menschen begründet: m. auf, passe auf, bin bei der Sache aufgemerkt!:

Irren ist m. 3) gut, hilfsbereit, weichherzig: ich m. es, ihn vor, schreibe auf zu späterer
menschliche Behandlung für die Gefangenen. 4) Berücksichtigung: wir haben Ihre Bestellung vor-
schwach: Menschliches, Allzumenschliches, die gemerkt, der Merker, -s/-, 1) im Minnesang:
Menschlichkeit, -, menschlicher Anstand, Aufpasser, der das Liebesglück bedroht. 2)
Nächstenliebe, [ahd.; eigtl. Eigw. zu: Mann] im Meistergesang: Richter über die Kunstregeln.
die Mensel, -/-n, auch: Mensul, Meßtisch, [lat. merklich, spürbar, fühlbar, erheblich, nicht
Lw. von: Mensa] ganz klein: eine merkliche Besserung, das Merk-
die Menses, Mz., { Menstruation, men strual, mal, -(e)s/-e, Kennzeichen, Anzeichen, kenn-

432
Mer

der Fuß
die Vorderansicht die Rückenansicht

die Kranznaht
das Scheitelbe!
das Schläfenbein
das Jochbein
das Kiefergelenk
der Halswirbel
das Schlüsselbein

der Oberarmkopf
das Schulterblatt
r Oberarmknochi
i

W
Ellbogengele

^-die
! Rippe
Elle
/

die Eingeweide

dos Wadenbe
dos Sprungbe
der Mittelf ußk noch.
der Zebenknochen —
das Knochengerüst (das Skelett) Mensch

zeichnende Eigenschaft: hat er besondere Merk- merkantil, auf den Handel bezüglich, kaufmän-
male? der Merks, -es, U Gedächtnis, das Merk- nisch, geschäftlich, der Merkantilismus, -,
wort, Stichwort, besonders als Zeichen zum 16.-18. Jh.: wirtschaftspolitisches System des
Einsatz,merkwürdig, eigenartig, auffällig, ver- Absolutismus. ElGW. merkantilistisch. [franz.]
:

wunderlich. Umstw. merkwürdigerweise. : ich merkeusw., merklich usw., -* das Merk.


die Merkwürdigkeit, -/-en, 1) ohne Mz., son- Merkur, Götterbote, Gott des Handels und der
derbare, auffallende Eigenschaft. 2) eigenartige Diebe, der M., -s, ein Planet, der, das M., -s,
Angelegenheit, [zu: Marke ,Zeichen'] Alchimie: Quecksilber, [lat.]

28 SB 433
Mer
d.e Klinge . der Rücken die Krone (die Bolonce) die Angel

der Wellenschliff d e Zwlnae


' das Tafelmesser dos Heft (der Griff)
"*~^7schneide

das Wiegemesse

das Taschenmesser

das Rasiermesser
das Fahrtenmesser das Ausbeinmesser
Mos$er

der Merlan, -s/-e, eine Schellfischart. [franz.] meist wiege wir messen nach Metern; ich m. das
:

die Merle, -/-n, M bayr., rhein., mitteld. : Amsel, Fieber des Kranken. 2) es an ihm, bestimme das
[franz.] Verhältnis zweier Größen an ihm gemessen bist :

Merlin, Zauberer der Artussagen, [kelt.] du klein. 3) es mißt, hat eine bestimmte Größe:
der Merlin, -s/-e, kleiner Falke, [franz. L\v.] das Fenster mißt einen Meter in der Höhe und zwei
der Merowinger, -s/-, Angehöriger des ersten in der Breite. 4) ihn mit einem Blick, Ü betrachte
fränkischen Königshauses (5.-8. Jh.). Eigw. : prüfend von oben bis unten. 5) mich mit ihm,
merowingisch. Ü versuche zu sehen, wer der Bessere, Stärkere
die Merveilleuse mcrve'jo.-z (3) , -/-s ...'ja:z, ist: er kann sich mit ihm messen, ist ihm eben-
Frau, die durch Übertreibung der Mode auffällt bürtig, ich m. es ab, stelle das Maß einer Sache
(19. Jh.), T 17. [franz. ,die Wunderbare']
Abb. fest, ich m. es ihm an, passe, fertige nach Maß
ich merze aus (habe ausgemerzt), tilge als un-
es an. ich m. Getreide auf, bringe gemessen in
tauglich, scheide aus, lese aus. [von der Ausson- den Speicher, ich m. es aus, stelle die Maße
derung des Viehs zur Zucht im März] nach allen Richtungen fest: ich will das Zim-
ich merzerisiere (habe merzerisiert) Baumwoll- mer noch ausmessen, ich m. es ihm bei, U spreche,
stoffe, mache glänzend und haltbar durch Natron- schreibe zu, lege bei: diesem Vorfall mißt man
lauge. Hptw. die Merzerisation, -/-en. [nach
: keine Bedeutung bei, hält ihn für unbedeutend.
dem Erfinder John Mercer] ich m. es nach, prüfe Maße nachträglich, über-
die Mes alliance mezali'äs(d), -/-n, Mißheirat, zeuge mich, ob eine Messung stimmt, ich m. es
[franz.] ihm zu, 1) teile zu. 2) messe bei. der Messer,
dasMesch, -, M alem. Mösch. : -s/-, Meßgerät: Entfernungsmesser; Belichtungs-
meschant, f boshaft, niederträchtig, garstig, messer, der Meßtisch, auf einem Stativ be-
[franz. aus lat.] festigte Zeichenplatte für Geländeaufnahmen.
derMeschores, -/-, G Hausknecht, [hebr.] das Meßtischblatt, Karte im Maßstab 1 zu
meschugge, U verrückt, [hebr.] 25000. die Messung, -/-en, das Messen, [germ.
Jas Mes enchym ...'cy:m,-s, embryonales Binde- Stw.]
gewebe, [griech. Kw.] das Meßbuch, Buch mit Gebeten, Lesungen,
das Meskalin, -s, ein Rauschmittel, [span. aus Liedern für die Messe, der Meßdiener, Helfer
indian.] des Priesters bei der Messe, Ministrant, die
der Mesmer, -s/-, M
bayr., Schweiz.: Mesner. Messe, -/-n, 1) katholischer Gottesdienst mit der
der Mesmerismus, -, Lehre vom animalen Feier des Abendmahls der Gläubige geht zur M.;
:

Magnetismus. [Mesmer, 1734-1815] der Priester hält, liest die M.; die heilige M. 2)
der Mesner, -s/-, Küster, Kirchendiener, [lat.] Handelsmesse, allgemeiner Markt mit großer
meso..., mittel..., zwischen... [griech.] Schaustellung von Waren: Buchmesse. 3) M
das Mesolithikum, -s, Mittelsteinzeit. Eigw. : besonders oberd., mitteld.: Jahrmarkt: Klein-
mesolithisch. [griech.] messe. 4) Speise- und Aufenthaltsraum der Offi-
der Mesopotami er, -s/-, Bewohner der vorder- ziere auf Kriegsschiffen, das Meßgewand, die
asiatischen Landschaft zwischen Euphrat und Kleidung des katholischen Geistlichen während
Tigris. Eigw.: mesopotamisch. [griech. der Messe, Abb. A 14. [lat.]
.Zwischenstromland' ] das Messer, -s/-, Schneidewerkzeug mit Klinge
der Meso skaph, -en/-en, Tauchkammer für und Griff, Abb. M
13: ein Kampf bis aufs M.,
mittlere Tiefen, [griech. Kw.] Ü ohne jede Rücksicht; das M. sitzt ihm an der
das Mesothorium, -s, Abk. MsTh, radioaktive
: Kehle, Ü er ist in einer bösen Zwangslage, der
Isotope, ein Zerfallsprodukt, [griech. Kw.] Messerheld, U Messerstecher, Raufbold, der
mesozephal, mit mittellangem Kopf. Hptw.: Messerkopf, ein Stirnfräser, Abb. F 35. mes-
die Mesozephalig, -. der, die Mesozephale, serscharf, scharf wie ein Messer, [westgerm.]
-n/-n, ein -r, eine -e, jemand mit mittellanger dieMessiade, -/-n, Dichtung vom Messias, der
Kopfform, [griech. Kw.] Messianismus, -, Erlöserglaube, der Messias,
das Mesozoikum, -s, ein Erdzeitalter, Übers. -, der Gesalbte; Erlöser, Heiland. Eigw. mes- :

E Eigw.: mesozoisch, [griech.]


11. sianisch. [griech. aus hebr.]
die Messalina, -/...nen, U sittenloses, genuß- das Messing, -s, Gelbkupfer, Legierung aus
gieriges Weib, [nach der röm. Kaiserin, f 48] Kupfer und Zink. Eigw. messingen, [slaw. :

meßbar, so beschaffen, daß es gemessen werden aus griech.]


kann. Hptw. die Meßbarkeit, -. ich messe
: der Meßmocken, -s/-, M
Schweiz.: mit Schoko-
(maß, habe gemessen; du mißt, er mißt; miß!), lade und Mandeln gefüllter Zuckerstengel, [zu:
1) es, ihn, bestimme seine Größe, Länge, Breite, Messe Jahrmarkt']
seinen Rauminhalt, auch: das Gewicht, dafür der Meßtisch usw., die Messung, -* meßbar.

434
Mez
die Meste, -/-n, M mitteld., westfäl.: 1) Holz- die Met|ope, Schmuckfeld im griechischen
-/-n,
gefäß: Salzmeste. 2) Hohlmaß. Tempelgebälk, Abb. G 6, T 7. [griech.]
der Mestize, -n/-n, Mischling zwischen Weißen die Metra, Metren, Mz. von: das Metrum.
und Indianern, [span. .Mischling'] ...metrie, ...messung: die Trigonometrie, Dreieck-
der Met, -(e)s, weinähnliches Getränk aus ver- messung, [griech.]
gorenem Honig, [germ. Stw.] die Me|trik, -, 1) Verslehre. 2) <T Taktlehre,
Meta, weibl. Vorname, [von: Margareta] metrisch, Eigw. zu: 1) Metrik. 2) Meter:
meta..., mit..., nach..., zwischen... [griech.] metrische Maße und Gewichte, [griech.]
das Metageschäft, ts Geschäft, bei dem sich die Meltro, -/-s, Untergrundbahn (in Paris, Mos-
beide Partner Verlust und Gewinn teilen, [ital.] kau), [franz.; zu: Metropole]
das Metall, -s/-e, Gruppe der Elemente, meist das Metronom, -s/-e, J" Taktmesser zur Mes-
glänzende, die Elektrizität gut leitende feste sung des musikalischen Zeitmaßes, Abb. 14. M
Körper Leichtmetall; Edelmetalle, metallen, aus
: [griech. Kw.]
Metall, die Metallisation, -, Metallisierung, die Me tropole, Hauptstadt,
-/-n, Mittel-
metallisch, dem Metall ähnlich, die Metallisie- punkt. <ferMe|tropolit, -en/-en, Erzbischof, die
rung, -, das Überziehen eines Gegenstandes mit Me tropolitankirche, Hauptkirche eines Me-
einer Metallschicht. Zeitw.: ich metallisiere tropoliten, [griech. .Mutterstadt' 1830] ;

(habe metallisiert) es. die Metallo|graphig, das Me trum, -s/...tren oder ...tra, 1) Versmaß.
-, Teilgebiet der Metallkunde. Eigw. metallo- : 2) J Taktmaß. [lat.-griech.]
graphisch, das Metalloid, -(e)s/-e, t nicht- O das Mett, -(e)s, M niederd.: gehacktes Schweine-
metallisches Element, die Metall urgie, -, oder Rindfleisch, [zu: mhd. maz .Speise']
Hüttenkunde, Gewinnung, Scheidung, Raffi- die Mette, -/-n, Früh- oder Nachtgottesdienst:
nation der Metalle. Eigw.: metallurgisch, [lat. Christmette, [lat. matutinae]
aus griech.; mhd.] der Metteur ...'te:r, -s/-e, Schriftsetzer, der den
die Metamorphose, -/-n, Gestaltwandel, z. B. Schriftsatz zu Seiten ordnet (umbricht), [franz.]
eines Tieres (Larve, Puppe), von Pflanzenteilen die Mettwurst, Wurst aus Hackfleisch, [zu: Mett]
zu besonderen Aufgaben (Rüben ; Knollen), von das Metz, -es/-er, M
niederd. Messer. :

Gesteinen. Eigw. metamorph(isch). [griech.]


: ich metze (habe gemetzt) es, M
südd. 1) schlach- :

dieMetapher, -/-n, bildhafter Ausdruck, Übers. te. 2) haue in Stein aus. 3) f messe mit Metzen.
R 11. die Metaphorik, -, die Kunst, Meta- ich metz(e)le (habe gemetzelt) es, t schlachte.
phern zu bilden, metaphorisch, bildlich, über- ich m. ihn nieder, töte brutal, morde mit vielen
tragen, [griech.] anderen dahin, die Metzelej, -/-en, Massen-
die Meta phrase, -/-n, Umschreibung. ElGW. mord, Gemetzel, die Metzelsuppe, M südd.:
metaphrastisch, [griech.] Wurstsuppe, der Metzeltag, M südd. Schlacht- :

die Metaphysik, -, Lehre von den letzten, jen- fest, der Metzer, -s/-, M rhein., Metzler, -s/-,
seits der Erfahrung liegenden Gründen der t Metzger, [mittellat. Lw.]
Dinge. Eigw. metaphysisch, [griech.]
: die Metze, -/-n, 1) altes Trockenmaß, Abb. 7. M
die Metastase, -/-n, Tochtergeschwulst bei bös- 2) f Dirne. [1 zu: messen; 2 von: Mecht-
artigen Geschwülsten, [griech. ,Versetzung'] hild]
die Metathese, Metathesis, -/...'thesen, Laut- die Metzg, -/-en, M
Schweiz.: 1) Metzgerei. 2)
umstellung: Bernstein statt Brennstein, [griech.] Metzge. ich metzge (habe gemetzgt) es, auch:
das Metazpon, -s/...'zo|en, meist Mz., vielzelliges metzgere, M
südd. schlachte, die Metzge,
:

Tier, [griech. Kw.] -/-n, auch: Metzig, M


südd.: Schlachthaus,
die Met|empsychose, -, Seelenwanderung, Fleischbank, der Metzger, -s/-, südd., westd. M
[griech.] Fleischer, ich metzg(e)re (habe gemetzgert) es,
der, das Meteor, -s/-e, 1) % Gesteinsbrocken metzge. die Metzgerej, -/-en, südd., westd.: M
außerirdischer Herkunft. 2) Ü plötzlich ein- Fleischerladen, der Metzger(s)gang, beson- M
setzende Berühmtheit: sein tauchte wie Name ders südd. vergeblicher Weg. die Metzgete,
:

ein M. am Theaterhimmel auf. der Meteorit, -/-n, MSchweiz.: das Schlachten, Schlachtfest
-s/-e, zur Erde gefallenes Bruchstück eines beim Bauern, die Metzig, -/-en, Metzge. [mittel-
Meteors, [griech.] lat. Lw.]
der Meteorologe, -n/-n, Kenner der Meteorolo- der Metzler, -» ich metze.
gie, die Meteorologig, -, Wetterkunde. Eigw. : das Meublement mobh'mä, -s/-s, t Einrichtung
meteorologisch, [griech. Kw.] eines Zimmers, einer Wohnung mit Möbeln,
das, U der Meter, -s/-, Zeichen m, die Einheit
: : [franz.]
der Längenmessung, Übers. M
8: der Stoffrest ich meu.ch(e)le (habe gemeuchelt) ihn, ermorde
ist drei Meter lang; aber: ein meterlanges Stück; heimtückisch, der Meuchelmord, heimtücki-
laufendes M. oder laufenden Meters, Abk. lfd. m : scher Mord, der Meuchelmörder, Me.uchler,
von 100 Meter (n) an; 100-Meter-Lauf; ...Meter/ -s/-, heimtückischer Mörder, meuchlerisch,
Sekunde, Zeichen: m/s, Meter je Sekunde. meuchlings, hinterrücks, heimtückisch, über-
das Meterkilogramm, Zeichen: mkg, Meter- fallartig, [ahd.; verwandt mit ,mogeln']
kilopond, Zeichen: mkp, Maßeinheit der Arbeit. der Mejjsel, -s/-, Schutzplatte am Ellbogen der
die Metersekunde, Meter/Sekunde, vgl. Meter, Ritterrüstung, Abb. R 33. [von: Maus]
[franz. aus griech. ,Maß' ; 1868 in Deutschland] die Meu,te, -/-n, 1) Hundeschar zur Hetzjagd.
die Methode, -/-n, Verfahren, Lehrverfahren, 2) U Rotte Menschen, Bande, [franz. Lw.]
Forschungsweg. die Methodik, -, Lehre von ich meu.t(e)re (habe gemeutert), 1) lehne mich
den wissenschaftlichen Methoden, methodisch, auf, verweigere den Gehorsam. 2) U murre,
planmäßig, zielsicher, [griech. ,Weg zu etwas'] mache nicht mehr mit. die Meuterei, -/-en, Auf-
der Methodismus, -, aus der anglikanischen stand mehrerer Personen gegen Vorgesetzte, der
Kirche hervorgegangene Bewegung. Eigw. : Meuterer, -s/-, Aufsässiger, den Gehorsam Ver-
methodistisch, der Methodist, -en/-en, An- weigernder. ElGW. meu.t(e)risch. [franz. Lw.]
:

hänger des Methodismus, [von: Methode] der Mexikaner, -s/-, die Mexikanerin, -/-nen,
der Methusalem, -(s)/-s, Ü uralter Mann: er ist Bewohner(in) des mittelamerikanischen Staates
alt wie M. [nach dem bibl. Urvater Methusalem, Mexiko. Eigw. mexikanisch.
:

der 969 Jahre alt geworden sein soll] MEZ, Abk. für: mitteleuropäische Zeit.
das Metier me'tje:, -s/-s, Handwerk, Gewerbe, mezza..., mezzo..., halb..., mittel... das Mezza-
[franz.] nin, -s/-e, Q
Halbgeschoß, Zwischengeschoß.
der Met öke, -n/-n, ortsansässiger Fremder im mezza voce 'metsa 'vo:tfd, J~ Abk. m. v., mit :

alten Griechenland, [griech.] halber Stimme, mezzo..., halb..., mittel...


die Met onymjg, -/...'mi[en, Namenstausch, mezzoforte, Abk. mf, £ halbstark, der Mezzo-
:

Übers. R 11. Eigw.: metonymisch, [griech.] giorno ...'d^orno, -, der Süden Italiens, der

2S* 435
Mf

die Fein-
die Mikrophon- Stereo-Kupplung einstellung

Mikrophon Mikroskop
Mezzosopran, mittlere Frauenstimmlage, das mierig, M nordd.: 1) madig. 2) schäbig.
Mezzotinto, -(s)/-s oder ...ti, Schabkunst, [ital.] mies, Ü schlecht, wertlos, gemein, der Mjgse-
mf, Abk. für: mezzoforte. peter, -s/-, U ständig übellauniger Mensch.
mg, Abk. für: Milligramm. Eigw. migsepet(e)rig. der Miesmacher, -s/-,
:

Mg, O
Zeichen für: Magnesium. U Schwarzseher, Nörgler, die Miesmacherej,
MG, Abk. für: Maschinengewehr. -, U Schwarzseherei, Nörgelei, [jidd.]
Mgr., 1) Abk. für: Monseigneur. 2) auch: das Mies, -es/-e, M oberd.: 1) Moos. 2) Moor.
Msgr., Abk. für: Monsignore. die Migsmuschel, eine eßbare Muschel, Abb.
mhd., Abk. für: mittelhochdeutsch. M 26. [ahd. ,Moos']
MHz, Abk. für Megahertz.
: die M|gs(e), -/...sen, Nebenform von: Mieze.
Mia, weibl. Vorname, [zu: Maria] ich miste (habe gemietet) es (wir), erwerbe ein
das Miasma, -s/...smen, t angeblich krank- Nutzungsrecht für bestimmte Zeit oder auf
machende Bodenausdünstung. Eigw.: mias- Kündigung gegen eine bestimmte Zahlung: ich
matisch, [griech. .Unreinheit'] m. (mir) eine Wohnung, einen Kraftwagen, ich
miajj, das Miau, -s/-s, Katzenschrei. Zeitw. : m. es aus, 1) nehme aus der Miete (Kartoffeln).
ich miaue (habe miaut). [Schallw. ; 16. Jh.] 2) MSchweiz. vermiete, ich m. ein, 1) ihn,
:

mich, Wenfall von: ich, ÜBERS. F 40. mich, besorge ihm, mir eine Wohnung. 2) es, lege
Micha männl., Michaela, weibl. Vor-
el ...?..., in Mieten, die Miste, -/-n, 1) zeitweilige Über-
name, das Michaeli(s), -, der Micha eistag, lassung gegen Entgelt; das Entgelt selbst: wir
der 29. September. Michel, kurz für: Michael. wohnen zur M.; unsere M. beträgt monatlich
der M., -s/-: der deutsche M., Spottname für den 500 Mark. 2) Anrecht auf einen Platz im Theater,
weltfremden, unpolitischen Deutschen, [ein Erz- Abonnement. 3) Aufbewahrungsstapel für Feld-
engel des A.T. hebr. ,werist Gott gleich?']
; früchte im Freien. 4) niederd. M Milbe. :

die Micke, -/-n, M


nordd.: 1) Brocken, Klotz; der Mister, -s/-, die Misterin, -/-nen, jemand,
Bremsklotz. 2) Astgabel. 3) Gestell aus schräg der zur Miete wohnt, die Mistskaserne, U un-
gegeneinander gestellten Hölzern. mick(e)rig, schönes Haus mit vielen Mietwohnungen, das
U 1) kränklich, schwach. 2) geizig, kleinlich, Mistverhältnis, Vereinbarungen zwischen
[wohl aus lat. mica Krume'] , Mieter und Vermieter, der Mistvertrag, Ver-
die Mickymaus, -, eine Trickfümgestalt. [von trag über ein Mietverhältnis, mistweise, zur
Walt Disney, 1901-66] Miete, der Mistzins, tk Miete, Entgelt. [Miete
Midas, der König mit den Eselsohren, eine 1, 2 germ. Stw.; 3 lat. Lw.; 4 Verkl. von:
griech. Sagengestalt: Midasohren. Mücke]
das Midder, -s, M
nordwestd. Kalbsmilch. : die Misz(e), -/...zen, 1) Koseform für Katze:
der Midgard, -s, der Sitz der Menschen, die Miezekatze. 2) U verächtlich: Mädchen. [2 von:
Erde, die Midgardschlange, Seeungeheuer, Maria]
[nord. Göttersage] Mi gnon min'jj, auch: 'minjj, weibl. Vorname,
der Midi, -, der Süden Frankreichs, besonders [franz. aus ital. ,die Niedliche']
das Mittelmeergebiet, [franz. .Mittag'] die Mi grane, -, heftiger, meist halbseitiger
die Midinette, -/-n, Pariser Modistin, [franz.] Kopfschmerz-Anfall, [franz. aus griech.]
ich mied, von: ich meide. die Migration, -/-en, Wanderung, besonders der
das Mjgder, -s/-, 1) den Oberkörper eng um- Zugvögel, [lat.]
schließender Teil von Trachtenkleidern, Leib- Mi guel mi'gtl, Michael, [span.-portugies.]
chen. 2) die Figur formendes Unterkleidungs- der Mijnheer m»'ne:r, -s/-s, Scherzname für den
stück: Miederwaren, [ahd. ,Bauch'] Niederländer, [niederl. ,mein Herr', Anrede]
der Mief, -(e)s, U verbrauchte Luft, es mieft (hat derMikado, -s/-s, dichterisch für den Kaiser von
gemieft), Ü riecht schlecht. Japan, das M., -s/-s, ein Geschicklichkeitsspiel
Mieke, Mniederd. Mariechen.
: mit Stäbchen. [Japan, .erhabenes Tor']
dieMJgne, -/-n, 1) Gesichtsausdruck: mit finsterer mi kro..., klein...; Zeichen vor Maßeinheiten: |X.
M.; er macht gute M. zum bösen Spiel, Ü bleibt die Mi krobe, -/-n, kleinstes Lebewesen, die
freundlich, obwohl er geärgert wird. 2) er macht Mi krobiologie, -, Lehre von den Mikroben.
M., etwas zu tun, schickt sich dazu an: er machte der Mi krofilm, stark verkleinerte photographi-
M. zu gehen, stand auf, ging zur Tür. das sche Aufnahme von Druckschriften, der Makro-
Mienenspiel, Ausdruck von wechselnden see- kosmos, -, die Kleinwelt, Welt der Einzelwesen
lischen Vorgängen im Gesicht: ihr ausdrucks- (Mensch, Tier, Pflanze), das Mi|krometer, 1)
volles M. [franz. Lw.] Gerät für feine Messungen, Abb. 14. 2) M
die Mlgre, -/-n, 1) Name mehrerer Nelkenge- Zeichen: u.m, Viooo Millimeter, das Mi|kron,
wächse. 2) M niederd.: Ameise, [germ. Stw.] -s/-, Zeichen: u. oder My, t Mikrometer, die

436
Min
Mikroorganismen, Mz., kleinste Lebewesen. mill ennar, tausendjährig, das Mill ennium,
das Mi|krophon, -s/-e, Gerät zur Umwandlung -s/...ni|en, Jahrtausend, [lat.]
von Schall- in elektrische Stromschwingungen, milli..., tausend..., tausendstel: Milliampere, Zei-
ABB.M14,T14.dasMi|kro|skop, -s/-e,Vergröße- chen: mA; Millibar, Zeichen: mb; Millimeter,
rungsgerät für kleinste Gegenstände, Abb. 14. M Zeichen : mm
Milligramm, Zeichen mg Milli-
; : ;

Zeitw. ich mi|kroskopjgre (habe mikrosko-


: mikron, Zeichen: ///<; Übers. 8. [lat.] M
piert) es. mi|kro|skopisch, sehr klein, nur durch der Milliardär, -s/-e, Besitzer von Milliarden.
starke Vergrößerung sichtbar: mikroskopisches die Milliarde, -/-n, Abk.: Md. oder Mrd.,
Besteck, Abb. B 24. die Mi krotechnik, -, 1) tausend Millionen, [franz. aus lat.]
Herstellung mikroskopischer Apparate. 2) Tech- die Million, -/-en, Abk. Mill. oder Mio., tausend
:

nik der mikroskopischen Untersuchungen, das, mal tausend, der Millionär, -s/-e, Besitzer von
der Mi krotom, -s/-e, ein Gerät zum Abhobeln Millionen, [ital. aus lat.]
feinster Schnitte für mikroskopische Unter- Milly, weibl. Vorname, [engl, zu: Emilie]
suchungen, [griech.] die Milz, -/-en, Bauchorgan, das weiße Blut-
der Milan, -s/-e, ein Raubvogel, [franz.] körperchen bildet, Abb. 12. der Milzbrand, M
die Milbe, -/-n, ein Spinnentier, meist Schma- auf Menschen übertragbare Infektionskrank-
rotzer, milbig, von Milben befallen. [germ. Stw.] heit der Tiere, [germ. Stw.]
die Milch, -, 1) Ausscheidung der Milchdrüsen Mime, eingedeutscht für: Mimir.
von Säugetier und Mensch für die erste Ernäh- ich mime (habe gemimt) es, 1) spiele, stelle dar,
rung der Nachkommenschaft: sie sieht aus wie bilde nach. 2) U täusche vor. der Mime, -n/-n,
M. und Blut, gesund, frisch und rotwangig; ein 1) f Schauspieler. 2) kurz für: Pantomime, die
Land, da M. und Honig fließt, Schlaraffenland Mimese, -/-n, Schutztracht, bei der Körper-
die M. der frommen Denkart, Ü Sanftheit. 2) gestalt oder Färbung eines Tieres anderen Ob-
Samenflüssigkeit der männl. Fische. 3) milch- jekten gleichen, die Mimesis, -/...'mesen, 1)
ähnlicher Pfianzensaft, z. B. bei Wolfsmilch. Nachahmung. 2) spottendes Wiederholen der
der Milchbart, auch: Milchgesicht, U unreifer Worte anderer. ElGW. mimetisch, die Mimik, :

Jüngling, der Milchbruder, von derselben -, Ausdruckskunst des Gesichts, besonders beim
Amme Gesäugter, milchen, aus Milch, der Schauspieler. ElGW.: mimisch, die Mimijkry,
Milcher, -s/-, 1) Milchner. 2) Melker, das -, schützende Ähnlichkeit genießbarer oder nicht
Milchgebiß, die ersten Zähne des Kindes. wehrhafter Tiere mit ungenießbaren oder wehr-
das Milchgesicht, Milchbart, das Milchglas, haften; U Anpassung, Schutzfärbung [engl.].
ein getrübtes, nur durchscheinendes Glas. der Mimus, -/...men, im Altertum: derb-ko-
milchig, weißlich trübe, nur durchscheinend. mische Kurzszene meist obszönen Inhalts auch ;

die Milchkuh, 1) milchgebende Kuh. 2) Ü Nah- Darsteller derselben, [griech.]


rungsspenderin, der Milchling, -s/-e, Reizker. Mimir, 1) ein Quelldämon der nordischen Sage.
die Milchmädchenrechnung, U eine auf Trug- 2) zwergenhafter Schmied der germanischen
schlüsse gestützte Erwartung, der Milchner, Heldensage.
-s/-, auch: Milcher, der männl. Fisch, die die Mimose, 1) artenreiche Gattung der
-/-n,
Milchstraße, durch den vereinigten Glanz Hülsenfrüchtler, deren Blätter bei Berührung
vieler Sterne entstehender breiter heller Streifen einklappen. 2) Sinnbild für: übertriebene Emp-
am Himmel, der Milchzahn, Zahn im Milch- findlichkeit, mimosenhaft, Ü überzart, über-
gebiß. Ar Milchzucker, Bestandteil der mensch- empfindlich, [griech. Kw.]
lichen und tierischen Milch, [germ. Stw.] der Mimus, -> ich mime.
mild(e), 1) sanft, ausgeglichen, weich, nach- Min., Abk. für: Minute (Zeitmaß).
sichtig (Wesen, Beurteilung). 2) gütig, nicht das Minarett, -(e)s/-e, Turm einer Moschee,
streng: er strafte m. 3) lau, mäßig warm (Wetter). Abb. M 18'. [arab.]
4) wenig gewürzt (Speisen). 5) aus Mitleid, Barm- minder, weniger gut, geringer: mindere Ware.
1)
herzigkeit: milde Gaben, die Milde, -, 1) Sanft- 2) ungebeugt: weniger: auf Zubereitung ist nicht
heit, Güte, Lindheit. 2) f Freigebigkeit, ich mil- in. Wert gelegt als auf Auswahl; mehr oder m.
d(e)re (habe gemildert) es, nehme ihm Schärfe, wichtig, minderbegabt, unter Durchschnitt
mäßige, lindere: mildernde Umstände, g*s die begabt, der, die Minderbegabte, -n/-n, ein -r,
besonderen Verhältnisse eines Straffalls, die die eine jemand, der minderbegabt ist. minder-
-,
ordnungsgemäße Strafe als zu streng erscheinen bemittelt, über wenig Geld verfügend, der, die
lassen. Hptw. : die Milderung, -. mildherzig, Minderbemittelte, -n/-n, ein -r, eine -, jemand,
wohltätig, freigebig. Hptw.: die Mildherzig- der minderbemittelt ist eine finanzielle Unter- :

keit, -. mildtätig, mildherzig. Hptw. die : stützung für M. ich mind(e)re (habe gemin-
Mildtätigkeit, -. [germ. Stw.] dert) es, vermindere, setze herab, die Min-
der Milesi er, -s/-, Bewohner der im Altertum derheit, -/-en, 1) ohne Mz., zahlenmäßige
mächtigen Stadt Milet in Kleinasien. Unterlegenheit: die Gegner waren in der AI. 2)
die Miliartuberkulose, f eine besonders schwere eine an Zahl den übrigen unterlegene Gruppe,
Form von Tuberkulose, [lat.] Partei, minderjährig, noch nicht volljährig.
das Milieu mi'ljo:, -s/-s, 1) Umwelt, Lebens- Hptw. die Minderjährigkeit, -. der, die
:

kreis. 2) M österr. Zierdeckchen. [franz. 19. Jh.]


: ; Minderjährige, -n/-n, ein -r, eine -, jemand,
militant, kämpferisch, das Militär, -s, Heer, der noch minderjährig ist. die Minderung,
Soldatenwesen, der M., -s/-s, Berufssoldat, Offi- -/-en, §*s Herabsetzung des Preises wegen des
zier, militärisch, das Militär betreffend, solda- Mangels einer Ware bei Kauf- und Werkver-
tisch, ich militarisiere (habe militarisiert) es, trag oder einer Wohnung bei Mietvertrag.
statte mit militärischen Einrichtungen aus. minderwertig, schlecht, von geringer Qualität.
Hptw. die Militarisierung, -/-en. der Mili-
: Hptw. die Minderwertigkeit, -. das Minder-
:

tarismus, -, Vorherrschaft der militärischen wertigkeitsgefühl, der Minderwertigkeits-


Macht; übersteigerte militärische Gesinnung. komplex, Gefühl der Unterlegenheit gegenüber
ElGW.: militaristisch, der Militarist, -en/-en, Leistungen und Wert der Mitmenschen, die
M Schweiz. Militärkopf, Anhänger des Mili-
: Minderzahl, -, zahlenmäßige Unterlegenheit,
tarismus, die Military 'miliuri, -/-s, Vielseitig- [germ. Stw.]
keitsprüfung im Reitsport [engl.], die Miliz, -/-en, mindest, am wenigsten: es besteht nicht die min-
kurz ausgebildete Truppe, [franz. aus lat.] deste Gefahr, gar keine, der, die, das mindeste,
Mill., Abk. für: Million(en). das Mille, -/-, geringste, wenigste: davon verstehe ich nicht das
römisches Zahlzeichen: M, das Tausend, tau- m., gar nichts; das ist das m., was du leisten mußt.
send Mark: es kostet drei M. [lat.] zum mindesten, mindestens, zumindest,
das Millefioriglas, Mosaikglas, ein Kunstglas, wenigstens : er hätte mindestens danken sollen, der
[ital. , tausend Blumen'] Mindestlohn, niedrigster zu zahlender Lohn.

437
Min
das Mindestmaß, das geringste Maß: ein M. die Minuskel, -/-n, kleiner Buchstabe, [lat.]
an Abstand. [Superlativ von: minder] die Minute, -/-n, 1) Abk.: Min., Zeichen: m,
die Mine, -/-n, 1) Sprengladung: er will alle der 60. 'Teil einer Stunde, Abb. Z 5. 2) der A
Minen springen lassen, U alle Mittel versuchen. 60. Teil eines Grades: Bogenminute. minuten-
2) Bergwerk, Erzgrube. 3) Füllung in Schreib- lang: minutenlanger Beifall; aber: einige Minu-
stiften und Kugelschreibern, ich minjgre (habe ten lang. ...minutig, ... Minuten dauernd funf- :

miniert) es, unterhöhle, grabe unterirdische minutig oder 5minutig. minütlich, jede Minute.
Gänge, [franz. aus kelt.] ...minütlich, nach ... Minuten wiederkehrend:
das Mineral, -s/-e oder ...li|en, alle als Bestand- der Bus verkehrt in fünfminütlichem oder 5mi-
teile der Erdrinde vorkommenden einheitlichen nütlichem Abstand, die Minuzi en, Mz., t Klei-
Körper, soweit sie nicht von Lebewesen her- nigkeiten, minuziös, 1) t kleinlich. 2) sorgsam,
rühren. ElGW. mineralisch, der Mineraloge,
: peinlich genau, [lat. ,die Kleinere']
-n/-n, Fachmann für Mineralogie, die Minera- die Minze, -/-n, Lippenblütlergattung: Pfeffer-
logie, -, von den Mineralien,
Wissenschaft minze, [lat. Lw.)
Übers. N
Eigw. mineralogisch, das
5. : Mio., auch: Mill., Abk. für: Million(en).
Mineralwasser, Wasser aus einer Heilquelle, das Miozän, -s, ein Erdzeitalter, ÜBERS. Ell.
[mittellat.] [griech.]'
Minerva, altitalische Göttin, Beschützerin des mir, Wemfall von: ich, Übers. F 40.
Handwerks. der Mir, -s, früher: russische Dorfgemeinde.
dieMineistrone, -/...ni, dicke italienische Ge- die Mirabelle, -/-n, gelbe Pflaumenart. [franz.]
müsesuppe mit Reis oder Teigwaren als Einlage, das Mirakel, -s/-, Wunder; Wundertat. Eigw. :

bestreut mit Parmesankäse, [ital.] mirakulös. [lat.; mhd.]


die Minette, dunkelgraues Ergußgestein. 2)
-, 1) Miriam, Mirjam, weibl. Vorname, [hebr. vgl. ;

Brauneisenerz Luxemburgs, Lothringens, [franz.] Maria]


mini..., klein..., kleinst... das, der Mini, -(s)/-(s), Mirl, Mirzl, M tirol. : Mariechen.
U kurz für Minikleid, Minirock, [lat. Kurzform
: ; mis..., Nebenform von: miso...
von: Minimum oder miniatur...] der Mis an throp, -en/-en, Menschenfeind.
die Miniatur, -/-en, 1) Kleinmalerei. 2) großer ElGW.: mis an thropisch. die Mis an thropie.
Anfangsbuchstabe in der Buchmalerei, minia- -, Menschenscheu, Menschenhaß, [griech.]
tur..., klein...: Miniaturausgabe, [ital., von: ich mische (habe gemischt), 1) zwei oder mehr
Mennige] Dinge; eins ins, unters andere, bringe durchein-
ich minjere, -» die Mine. ander, vereinige zu einer scheinbar einheitlichen
das Minigolf, Kleingolf, dem Golf ähnliches Masse: ich m. Wasser und Wein oder Wasser in
Geschicklichkeitsspiel, das Minikleid, der Mini- den Wein; ich m. die Karten zum Kartenspiel,
rock, kurz: Mini, Damenkleidungsstück, das die bringe in eine nur durch den Zufall bestimmte
Knie freiläßt. Reihenfolge. 2) es, bereite aus mehreren Stoffen
minimal, kleinstmöglich. das Minimum, man muß das Futter mischen, aus Hafer und
-s/...ma, 1) Kleinstwert. 2) niedrigster Stand (des Häcksel bereiten. 3) mich unter die Leute, begebe
Luftdrucks), [lat.] mich unter sie. 4) mich in etwas, menge mich ein.
der Minister, -s/-, Mitglied einer Regierung, Lei- ich m. es bei, füge zu einer Mischung hinzu.
ter eines Ministeriums Außenminister, der : ich m. es durch, sorge für gutes Vermengen der
Ministeriale, -n/-n, ein -r, im MA. Angehö- : Bestandteile, ich m. mich ein, kümmere mich
riger einer ursprünglich unfreien Schicht von darum, obwohl es mich nichts angeht.
Dienstmannen, die später mit dem ritterlichen die Mischehe, Heirat zwischen Angehörigen
Adel verschmolz, ministeriell, einen Minister verschiedener Rassen oder Konfessionen, der
oder ein Ministerium betreffend, das Ministe- Mischling, -s/-e, 1) Mensch, der von Eltern ver-
rium, -s/...ri|en, oberste Behörde eines staat- schiedener Rassen stammt. 2) <$> &
Abkömm-
lichen Verwaltungszweiges, der Ministerpräsi- ling zweier Lebewesen verschiedener Rasse, Art
dent, Leiter der Regierung eines Staates oder oder Gattung; Bastard, der Mischmasch,
Bundeslandes, [franz. aus lat.] -es/-e, U Durcheinander, das Mischpult, Gerät,
der Ministrant, -en/-en, Meßdiener, ich mini- bei dem einzeln aufgenommene Tonspuren auf
str|gre (habe ministriert), leiste Dienst bei der einem Tonband vereinigt werden (Film, Funk,
Messe, [lat.] Fernsehen), die Mischung, -/-en, das Mischen;
Minna, weibl. Vorname, die M. -/-s, U 1) Dienst- Gemenge, Durcheinander, der Mischwald, Forst
mädchen. 2) Polizeiwagen: grüne M. [Kurzform mehr Holzarten, Abb. F 34. [wohl
aus zwei oder
von: Wilhelmine] lat.]
die Minne, -, 1) im MA. : ritterliche Liebe. die Mischpoche, Mischpoke, -, U Familie,
2) D Liebe. Zeitw. minne (habe geminnt)
: ich (unliebsame) Verwandtschaft; Gesindel, [hebr.]
sie, D. der Minnesang, im MA. die höfische : die Mise, -/-n, 1) Einsatz beim Spiel. 2) einmalige
Liebeslyrik, der Minnesänger, Minnesinger, Einzahlung auf eine Versicherung im Gegensatz
im MA. : Träger des Minnesangs, minnig- zur regelmäßigen Prämienzahlung, [franz.]
lich, D 1) lieblich. 2) liebend, [ahd. , Gedenken'] das Misel,-s/-(s), t junges Mädchen. ic/imis(e)le
minoisch minoische Kultur, kretisch-mykenische
: (habe gemiselt), t Hebele, [eigtl. elsäss. M
Kultur, [nach Minos, König von Kreta; griech. ,Mäuslein']
Sage] die Miselsucht, { Aussatz. Eigw. miselsüch- :

das Minorat, -s/-e, Vorrecht des Jüngsten in der tig. [lat. Lw.]
Erbfolge, minorenn, minderjährig. Hptw. die : miserabel, erbärmlich, sehr schlecht, die Mi-
Minorennität, -. der Minorist, -en/-en, katho- sere, -/-n, Elend, Notlage, [franz. aus lat.;
lischer Geistlicher mit niederen Weihen, die 17. Jh.]
Minorität, -/-en, Minderheit, die Minoraten, das Miserere, -(s), ein Bußpsalm, [lat. .erbarme
Mz., Zweig des Franziskanerordens, [lat.] dich']
der Minotaurus, -, Ungeheuer mit Menschen- Misericordias Domini, zweiter Sonntag nach
leib und Stierkopf, [griech. Sage] Ostern,' Übers. J 2. [lat. ,die Gnade des
der Min strel, -s/-s, Spielmann, Minnesänger in Herrn']
England (13.-16. Jh.). [engl, von: Ministeriale] die Miserikordie ...ii, -/...di|en, Stütze im Chor-
der Minuend, -en/-en, die Zahl, von der abge- stuhl, Abb.'C 1. [lat.]
zogen wird, Übers. R 10. minus, Zeichen: — mis(o)..., Haß, Verachtung, der Misogyn, -s/-e
1) A
weniger, abzüglich. 2) Vorzeichen der A oder -en/-en, Weiberfeind, [griech.]
negativen Zahlen. 3) unter dem Gefrierpunkt: die Mispel, -/-n, 1) ein Kernobstgehölz. 2) dessen
m. 5°. 4) i negativ, das Minus, -/-, Fehl- Frucht, [lat.-griech.; ahd.]
betrag, Verlust, [lat.] miß!, 1) von: ich messe. 2) von: ich misse.

438
Mit
die Miß, -/...sses, Fräulein: M. Germany, Eigw.: missingsch. [.Meißnisch', angelehnt an:
Schönheitskönigin, [engl. Miss .Fräulein'] Messing]
miß..., schlecht, verfehlt, fehl... ich mißachte die Mission, -/-en, 1) Sendung, Vollmacht, Auf-
(habe mißachtet) ihn, verachte, achte für schlecht. trag. 2) eine Personengruppe, die zur Erledigung
Hptw. : die Mißachtung, -. es mißartet (ist besonderer Aufgaben ins Ausland entsandt wird:
mißartet), gerät nicht, entwickelt sich falsch. Handelsmission. 3) ohne Mz., Äußere M., Ver-
Hptw. : die Mißartung, -. mißbehaglich, un- breitung des Christentums unter nichtchristli-
angenehm, es mißbehagt (hat mißbehagt) mir, chen Völkern; Innere M., evang. Kirche: Ein-
behagt mir nicht. Hptw.: das Mißbehagen. richtungen der allgemeinen Wohlfahrtspflege u. a.
ich mißbillige (habe mißbilligt) es, tadele, der Missionar, M österr. Missionär, -s/-e, :

lehne ab. Hptw. die Mißbilligung, -. der Miß-


: Geistlicher, der in der Äußeren Mission tätig ist.
brauch, -(e)s, unerlaubter Gebrauch, unrechte Zeitw. ich missioniere (habe missioniert)
:

Verwendung. Zeitw. ich mißbrauche (habe


: (ihn), [lat.; 16. Jh.]
mißbraucht) es, ihn. ElGW.: mißbräuchlich. der Mißklang usw., -* miß...
ich mißdejjte (habe mißdeutet) es, lege ihm du mißt, 1) von: ich messe. 2) von: ich misse.
einen falschen Sinn unter. Hptw.: die Miß- der Mist, -es/-e, 1) Exkremente pflanzenfres-
deutung, -/-en. der Mißerfolg, fehlgeschlagene sender Tiere, dienen mit Stroh, Torfmull u. a.
Unternehmung, ungünstiges Ergebnis, die als Dünger: der Hahn kräht auf dem M.; das ist
Mißernte, schlechte Ernte, die Missetat, nicht auf seinem M. gewachsen, U nicht sein
Verbrechen, Sünde, Verstoß, der Missetäter, eigenes Gedankengut. 2) U wertloses Zeug,
Verbrecher, Sünder, mißfällig, ungünstig, ab- Schund: das alles ist M. Ü ;
verdrießliche, ärger-
sprechend: eine mißfällige Äußerung, es miß- liche Sache : so ein M.!; er macht Af., M
Schweiz.
fällt (mißfiel, hat mißfallen) mir, gefällt mir streitet. 3) & leichter Nebel, das Mistbeet,
nicht, sagt mir nicht zu. HPTW.: das Mißfallen, Frühbeet, ich miste (habe gemistet), 1) es,
-s. die Mißgeburt, verunstaltet zur Welt gekom- dünge mit Mist (Äcker). 2) es mistet, j. nebelt
menesKind oderTier. mißgelaunt, verdrießlich. leicht, ich m. es aus, U reinige, räume auf. der
das Mißgeschick, ärgerliches Unglück, Pech. Mistfink, U schmutziger Kerl, die Mistgabel,
mißgestimmt, übellaunig, es mißglückt (ist Abb. S 63. der Misthaufen, Abb. B 14. mistig,
mißglückt) mir, gelingt nicht, ich mißgönne 1) voller Mist, sehr schmutzig. 2) U gemein,
(habe mißgönnt) es ihm, gönne ihm nicht, be- schlecht, verdrießlich. 3) A nebelig, der Mist-
neide ihn darum, der Mißgriff, Fehlgriff, fal- käfer, ein Käfer, [germ. Stw.; 3 engl.]
sches Handeln, Fehler, Irrtum, die Mißgunst, dieMistel, -/-n, ein auf Bäumen schmarotzender
1) Neid. 2) selten: Ungunst. ElGW.: miß- Strauch, [germ.]
günstig, ich mißhand(e)le (habe mißhandelt) der Mi stral, -s, kalter, trockner Fallwind Süd-
ihn, behandele ihn schlecht, füge ihm Körper- frankreichs, [altprovenzal. Meister'] ,

verletzungen zu. Hptw. die Mißhandlung, die


: die Miszellaneen, Miszellen, Mz., Vermisch-
Mißheirat, Heirat unter dem Stande, Mesal- tes, Aufsätze vermischten Inhalts, [lat.]
liance, mißheilig, uneinig. Hptw. die Miß- : mit ihm, 1) in seiner Begleitung: ich möchte m.
helligkeit, -/-en. der Mißklang, Mißton, der dir tanzen; du darfst nur m. Erwachsenen über
Mißkredit, -(e)s, übler Leumund: er wollte die Straße gehen. 2) in enger Verbundenheit:
mich in M. bringen, mißlaunig, übelgelaunt, ich m. dir kann ich es wagen, als dein Freund oder
mißlejte (habe mißleitet) ihn, verführe, miß- Genosse aber auch Gegner er kämpfte m. ihm,
; :

lich, unangenehm ich bin in einer mißlichen Lage.


: sie kämpften miteinander; es geschah m. Absicht.
HPTW.: die mißliebig, unbe-
Mißlichkeit, -. 3) dabei beginnend: m. dem heutigen Tage tritt
liebt, verhaßt. Hptw.: die Mißliebigkeit, -. es die Verfügung in Kraft; m. diesem Streit begann
mißlingt (mißlang, ist mißlungen) mir, gelingt eine bittere Feindschaft. 4) durch seine Hilfe,
nicht.' der Mißmut, Verdrießlichkeit. ElGW.: etwas als Werkzeug benutzend er schaffte es nur :

mißmutig, der Mißpickel, -s, Arsenkies, es m. Hilfe guter Freunde oder von guten Freunden;
mißrät (mißriet, ist mißraten) mir, gelingt öffne m. dem Schlüssel; er kam m. dem Frühzug;
nicht, der Mißstand, übler Zustand Quelle von ,
in dieser Bedeutung als Ergänzung bei fast allen
stetem Ärger oder von Störungen, die Miß- Zeitwörtern. 5) abgeblaßt: ihn, etwas betreffend:
stimmung, Verstimmung; drohender Streit. es steht schlecht m. ihm; was ist m. dir? 6) mit
der Mißton, 1) häßlicher Klang, Dissonanz. 2) Zeitwörtern trennbar zusammengesetzt: ich fühle
Ü Mißstimmung. ElGW.: mißtönend, miß- m. - habe mitgefühlt. 7) U kurz für: mit-
tönig. das Mißtrauen, -s, Argwohn, Verdäch- gehen, mitkommen ich will m.; sie darf nicht m.;
:

tigung. Eigw. mißtrauisch. Zeitw. ich miß-


: : da kann ich nicht m., ich kann es nicht verstehen
traue (habe mißtraut) ihm. der Mißtrauens- oder: mir nicht leisten. 8) beim Superlativ: einer
antrag, das Mißtrauensvotum, ein Mehrheits- davon das ist m. die beste Lösung, eine der besten
:

beschluß im Parlament, der (einem Mitglied) der Lösungen, die Mitarbeit, Arbeit mit anderen
Regierung das Vertrauen entzieht, das Miß- am gleichen Werk, der Mitarbeiter, jemand,
vergnügen, -s, Verdruß, Unzufriedenheit: das der Mitarbeit leistet, die Mitbestimmung, Be-
hörte man mit M. mißvergnügt, unzufrieden. stimmung über etwas mit anderen gemeinsam:
das Mißverhältnis, unpassendes Verhältnis, das Mitbestimmungsrecht von Arbeitnehmern, der
störende Ungleichheit. mißverständlich,mehr- Mitbewerber, -s/-, Konkurrent bei einer Be-
deutig, unklar, das Mißverständnis, ungewollt werbung, das Mitbringsel, -s/-, U kleines Ge-
falsches Deuten einer Handlung oder Aussage. schenk, das man z. B. von der Reise mitbringt.
ich mißverstehe (mißverstand, habe mißver- miteinander, einer mit dem anderen, gemein-
standen) es, ihn, verstehe falsch, der Mißwachs, sam: sie sollen m. sprechen, mitejns, M Schweiz.:
-es, schwächliches Wachstum, die Mißweisung, unvermittelt, plötzlich, der Mitesser, kleiner
Abweichung der Magnetnadel von der Nord- Pfropf auf einem verstopften Ausführungsgang
richtung, die Mißwirtschaft, unordentliche einer Hauttalgdrüse, das Mitgefühl, Teilnahme
Verwaltung, der Mißwuchs, -es, Mißbildung an fremdem Leid, die Mitgift, -/-en, Heiratsgut
an Pflanzen, [germ. Stw.] der Frau, Aussteuer, das Mitglied, Angehöriger
das Missale, -s/-n, Meßbuch, die Missa solem- einer Partei, eines Vereins: M. des Bundestags,
nis, - -/...ssae ...nes, feierliches Hochamt, [lat.] Abk. MdB M. des Landtags, Abk. MdL. die
: ; :

ich misse (habe gemißt; du mißt; misse! oder Mitgliedschaft, -, Eigenschaft als Mitglied.
miß!) es, ihn, vermisse, entbehre: ich kann ihn mithin, also, folglich, der Mitlaut, Konsonant,
nicht missen, [von: miß...] Übers. S 60. das Mitleid, Teilnahme an frem-
die Missetat usw., -> miß... dem Schmerz ich habe M. mit ihm. ElGW. mit-
: :

das Missingsch, -(s), dem -, M niederd.: Ge- leidig, das wird ihn, es in Mitleidenschaft
misch aus Hochdeutsch und Niederdeutsch. ziehen, beeinträchtigen, beschädigen, der Mit-

439
Mit
mensch, jeder andere Mensch, der Nächste, Mittelding, U ein neuer Begriff, der Elemente
mitnichten, K keinesfalls, sicher nicht, alle zweier anderer in sich vereinigt: ein Moped ist
mitsammen, f gemeinsam, ausnahmslos, mit- ein M. zwischen einem Fahrrad und einem .Motor-
samt ihm, K mit, nebst, die Mitschuld, -, Anteil rad, mitteleuropäisch, Mitteleuropa betref-
an einer Schuld. Eigw. mitschuldig, der Mit- : fend: mitteleuropäische Zeit, Abk.: MEZ. mit-
schuldige, -n/-n, ein -r, eine -, jemand, der telfein, nicht sehr fein, aber auch nicht grob.
mitschuldig ist. der Mitschüler, Schüler der- das Mittelfeld, Sport: 1) mittlerer Teil eines
selben Klasse oder Schule, das Mitsprache- Spielfelds Aiittelfeldspieler (Fußball). 2) mittlere
:

recht, Recht zur Mitwirkung bei einer Ent- Gruppe von Läufern bei Wettkämpfen: der
scheidung die Schüler fordern M. mitteilbar,
:
deutsche Läufer versucht, sich vom Af. zu lösen,
so beschaffen, daß man es andere wissen lassen der Mittelfinger, Abb. H
6. das Mittelgebirge,
kann, mitteilsam, gern Gespräche führend, Gebirge bis etwa 2000 m. das Mittelgewicht,
redselig, die Mitteilung, -/-en, Nachricht, Be- eine Gewichtsklasse der Schwerathletik, die
kanntgabe, mitunter, manchmal, die Mitwelt, Mittelhand, das Mittelstück des Rumpfes
-, die Zeitgenossen, die Mitwirkung, 1) Beihilfe. beim Pferd, mittelhochdeutsch Abk. mhd. , die , :

2) Mitarbeit, Teilnahme, der Mitwisser, -s/-, hochdeutsche Sprache des 12.-15. Jh. betreffend.
jemand, der ein Geheimnis mit einem teilt oder das Mittelhochdeutsch, -(s), dem -, mittelhoch-
Kenntnis von einem Verbrechen hat. Hptw. : deutsche Sprache, Übers. D
7; vgl. Deutsch.
die Mitwisserschaft, -. [germ. Stw.] mittellos, ohne Geld. Hptw.: die Mittel-
Mi|thra(s), altiranischer Lichtgott. losigkeit, -.Mittelmaß, Durchschnitt.
das
die Mi tra, -/...tren, Bischofsmütze, Abb. A 14. Eigw.: mittelmäßig. Hptw.: die Mittel-
[griech. ,Binde'] mäßigkeit, -. mittelniederdeutsch, die' nie-
mitst, auch: zmitst, M
Schweiz.: mitten darin. derdeutsche Sprache von 1200-1650 betreffend.
der Mittag, -(e)s/-e, 1) 12 Uhr, der Zeitpunkt das Mittelniederdeutsch, -(s), dem mittel- -,

des Höchststandes der Sonne wir treffen heute : niederdeutsche Sprache, Übers. 7; vgl. D
gegen Af ein, aber heute mittag; wir erwarten
. : Deutsch, die Mittelohrentzündung, eine eit-
dich am Dienstag mittag oder Dienstagmittag; rige Ohrenkrankheit, der Mittelpunkt, 1) die
im M. seines Lebens, Ü auf der Höhe. 2) M genaue Mitte, Abb. 14, K
44, K
53. 2) Ü K
westd. Nachmittag. 3) ohne Mz., f Süden: die
: Mensch oder Gegenstand, auf den sich alles
Sonne steht gen M. 4) U Mittagspause ; Mittag- konzentriert erstand im M. des Interesses, mittels
:

essen: wir machen jetzt Af.; wir essen zu Af. seiner, mit, mit Hilfe von, durch, die Mittel-
mittägig, am Mittag, mittäglich, jeden Mit- schule, auf dem vierten Grundschuljahr auf-
tag, ich mittagmahle (habe gemittagmahlt), bauende Schule, Realschule; in der Schweiz:
M österr.: esse zu Mittag, mittags, die um höhere Schule, der Mittelsmann, -(e)s/...leute
Mittagszeit, die Mittagsblume, kakteenähn- oder -er, die Mittelsperson, Unterhändler,
liche Pflanzengattung. der Mittagskreis, Meri- Vermittler, der Mittelstand, soziale Grup-
dian, der Mittagstisch, Unternehmen zur Be- pen zwischen ungelerntem Arbeiter und Groß-
köstigung zahlender Tischgäste, [von: Mitte] unternehmer. Eigw. mittelständisch, der,
:

die Mitte, -/-n, 1) etwas, das an der Hälfte liegt, die, das mittelste, Superlativ von mittel.
gleich weit von beiden Enden oder allen Seiten: die Mittelsteinzeit, Übergangszeit zwischen
die Af. des Weges; sie ist Af. (der) Zwanzig oder Alt- und Jungsteinzeit, Mesolithikum. Eigw. :

der Zwanziger. 2) aus unserer Af., Ü von uns: mittelsteinzeitlich, der Mittelstreckenlauf,
das kann nur einer aus unserer M. recht verstehen, Sport: Lauf über Strecken von 800 bis 3000 m. m
der zu uns gehört. 3) D Taille: er faßte sie um der Mittelweg, U Versuch einer Einigung zwi-
die AI. 4) das Reich der M., China, die Mitt- schen zwei Standpunkten, die Mittelwelle, ^
fasten, Mz., die ungefähre Mitte der Fastenzeit, elektromagnetische Welle mit einer Wellenlänge
Sonntag Lätare und die ihm vorausgehende von 100 bis 1000 m. das Mittelwort, Form des
Woche, der Mittfünfziger, -s/-, die Mitt- Zeitworts, Partizip, Übers.' Z 7. [von: Mitte]
fünfzigerin, -/-nen, jemand von etwa 55 Jahren. mitten, 1) in der Mitte, in die Mitte: m. in der
mittschiffs, in der Mitte der Längen- oder Stadt; ich habe m. durch die Scheibe geschossen.
Breitenausdehnung eines Schiffs, der Mitt- 2) m. unter ihnen (sie), in ihrem (ihren) Kreis:
sommer, Sommersonnenwende, der Mittwoch, plötzlich trat Christus m. unter sie; der Professor
-(e)s/-e, der vierte Tag der Woche; vgl. Diens- war m. unter seinen Studenten, mittendrin, U
tag, [germ. Stw.] mitten darin, mittendrunter, U mitten dar-
mittel, U durchschnittlich, weder besonders gut unter, mittendurch, U mitten hindurch: der
noch schlecht: wie hat es euch gefallen? m.l; Stab brach m.; aber: er ging mitten durch den
vgl. mittlere, mittel..., zwischen zwei Möglich- Wald, mittenmang, M
nordd. mitten unter :

keiten liegend, weder groß noch klein die Mittel- : ihnen: er stand m. der Leute, [von: Mitte]
lage einer Stimme, mittlere Lage; zeitlich: zwi- die Mitternacht, -, 1) 24 (0) Uhr, Abb. Z 5: um
schen alt und neu mittelhochdeutsch, das Mittel,
: M. 2) f Norden gen Af Eigw. mitternächtig,
: . :

-s/-, 1) alles, was zu einem Ziele führt: ich habe selten, mitternächtlich, mitternachts, um
nun alle Af. und Wege versucht, alles, was helfen Mitternacht, die Mitternachtssonne, die Er-
könnte jedes AI. war ihm recht;
;
er legte sich dafür scheinung, daß die Sonne in den Polargebieten
ins AI., sich dafür ein. 2) Mittelwert,
setzte im Sommer auch um Mitternacht über dem
Durchschnitt: im Af. dauert der Krankenhaus- Horizont bleibt, [von: Mitte]
aufenthalt drei Wochen; das Jahresmittel liegt hier die Mittfasten, der Mittfünfziger, -> die Mitte.
bei 8° CS) Physik: Medium. 4) Arznei: Heil- der Mittler, -s/-, Vermittler, Mittelsperson:
mittel; ein Af. gegen Grippe, die M., nur Mz., 1) Christus als Af. zwischen Gott und den Menschen,
Geld, Kapital: er ist nicht ohne Af.; mir fehlen der, die, das mittlere, Komparativ von mittel,
die Af. zum Bauen. 2) Ausstattung, Fähigkeit, 1) jemand, der' in der Mitte steht; etwas, das
Möglichkeit die Stimmittel, stimmlichen AI. eines
: in der Mitte liegt das mittlere Afrika aber der
: ; :

Sängers; Lebensmittel, alles, was das Leben er- Mittlere Osten, Iran, Afghanistan und Vorder-
hält, das Mittelalter, -s, Abk.: MA., geschicht- indien. 2) etwas, das zwischen zwei Gegen-
licher Zeitraum vom Ende des weströmischen sätzen liegt: er ist von mittlerer Größe, weder
Reiches (476) bis zum Beginn der Reformation groß noch klein; ein mittlerer Beamter, nicht
(1517). Eigw.: mittelalterlich, mittelbar, mehr im unteren, aber auch noch nicht im ge-
durch Zwischenglieder, Mittelsleute bewirkt, hobenen Dienst tätiger Beamter; die mittlere
nicht direkt. Hptw.: die Mittelbarkeit, -. Reife, Abschlußzeugnis der Mittelschule; auch
mitteldeutsch, Mitteldeutschland betreffend. Obersekundareife an Gymnasien. 3) durch-
das Mitteldeutsch, -(s), dem -, mitteldeutsche schnittlich: mit mittlerem Tempo, mittlerwejle,
Mundarten, Übers. M 23; vgl. Deutsch, das unterdessen, währenddessen, [von Mitte mhd. : ;

440
Moh
mittschiffs usw., der Mittwoch, -* die Mitte. brauchsmuster. 2) der Aufbau, die Form, nach
die Mitwelt, der Mitwisser usw., -* mit. der das eigentliche Werk geschaffen wird, z. B.
Mitzi, auch: Mizzi, österr. Koseform von: Maria. Gipsmodell zu Standbildern, Holzmodell zu
ich mixe (habe gemixt) es, mische, besonders Ge- Gußstücken. 3) Vorbild für Künstler, Photo-
tränke, die Mixed Pickles 'mikst 'piklz, Mz., graphen: Malermodell; Photomodell. 4) einmalig
auch: Mixpickles, junges Gemüse in Essig, der angefertigtes Kleid Modellkleid, ich modeiligre
:

Mixer, -s/-, 1) jemand, der Getränke mixt: Bar- (habe modelliert) es, bilde, forme, fertige ein
mixer. 2) Gerät zum Mixen, Abb. 51. die K Muster an. [franz. Form von: Model]
Mixpickles, Mz., Mixed Pickles [engl.] der Moder, -s, Fäulnis, Verwesung: Modergeruch.
das Mixtum compositum, Misch- - -/...ta ...ta, mod(e)rig, faulig, sumpfig, es modert (hat ge-
masch, die Mixtur, -/-en, 1) Gemisch; Arznei- modert), verfault, verwest, [zu: Modder]
mischung. 2) Orgel: gemischte Stimme, [lat.] die Moderation, -, Mäßigung, Gleichmut.
Mizzi, Mitzi. moderato, Abk.: mod., J gemäßigt, der 1

mkg, Zeichen für: Meterkilogramm. Moderator, -s/...'toren, 1) Bremssubstanz


mkp, Zeichen für: Meterkilopond. eines Kernreaktors. 2) jemand, der auf das
mm, Zeichen für: Millimeter, 2
Zeichen mm Wesentliche hinlenken soll, z. B. bei Fernseh-
mm
,

für: Quadratmillimeter, 3
Zeichen für: , sendungen er ist der M. des politischen Magazins,
:

Kubikmillimeter. ich moderiere (habe moderiert) es, wirke bei


pim, Zeichen für: Mikrometer. einer Fernsehsendung als Moderator, [lat.]
Mn, O Zeichen für: Mangan. modern, neuzeitlich, zeitgemäß, heutig. Hptw. :

die Mnemotechnik,-, Gedächtniskunst, [griech.] die Modernität, -. die Moderne, -, 1) Kunst-


Mo, O Zeichen für: Molybdän. richtung um
1900, Naturalismus. 2) die heutige
der Moa, -(s)/-s, ausgestorbener Riesenvogel Zeit, ich modernisiere (habe modernisiert) es,
Neuseelands. [Maori] ihn, erneuere, passe der Gegenwart an. der
der Mob, -s, Pöbel, Gesindel, [engl, aus lat.] Modernismus, -/...men, 1) Bejahung des Mo-
das Möbel, -s/-, bewegliches Einrichtungsstück dernen. 2) Bestrebungen, einen Ausgleich
eines Zimmers die Küchenmöbel, ich mob(e)le
: zwischen katholischem Glauben und modernem
ihn auf (habe aufgemöbelt), U mache wieder Denken herzustellen, [franz. Kw.]
munter, mobil, 1) beweglich, behende: ein modest, f bescheiden, maßvoll; sittsam, [lat.]
erfrischendes Bad wird dich wieder m. machen. 2) die Modi, Mz. von: der Modus.
& einsatzbereit, kriegsbereit: man will Truppen die Modifikation, -/-en, 1) Abänderung, Um-
mobilmachen oder m. machen, das Mobile, -s/-s, stellung. 2) Einschränkung, Mäßigung. 3) nicht-
ein Gebilde, das in schwingende Bewegung ge- erbliche Abänderung einzelner Lebewesen unter
bracht werden kann, das Mobiliar, -s, die be- äußeren Einflüssen. Zeitw. : ich modifiziere
wegliche Einrichtung, Gesamtheit der Möbel. (habe modifiziert) es. [lat.]
die Mobilijen, Mz., bewegliche Güter, die Mo- modisch, die Modistin, -> die Mode.
bilisation, -, Mobilmachung, ich mobilisiere der Modul, -s/-n, Model.
(habe mobilisiert), 1) das Heer, °d versetze in die Modulation, -/-en, 1) Übergang von einer
Kriegszustand. 2) es, mache Geldmittel flüssig. Tonart in eine andere. 2) fT Beeinflussung von
3) ihn, U setze in Aktion. Hptw.: die Mobilisie- Schwingungen. Zeitw. ich moduliere (habe :

rung,- .Jz Mobilität, -, Beweglichkeit, die Mo-


t* moduliert) es. [lat.]
bilmachung, -, auch: Mobilisation, Mobilisie- der Modus, Art und Weise, Maß, Regel.
-/...di, 1)
rung, Sb die Überführung der Wehrmacht, der 2) Sprachlehre: Aussageweise des Zeitworts,
Staatsverwaltung und der Wirtschaft in den z. B. Wirklichkeitsform, Möglichkeitsform, Be-
Kriegszustand, ich mö
Miere (habe möbliert) fehlsform, der Modus vivendi, - -/...di -, Form
es, richte ein, versehe mit Möbeln: er wohnt verträglichen Zusammenlebens, [lat.]
möbliert, U in einem möblierten Zimmer. Hptw. : das Mofa, -s/-s, Kurzw. für: Motorfahrrad, Abb.
die Möbligrung, -. [lat.] K40.'
ich möchte (mochte, habe gemocht; mögen) es dieMofette, -/-n, kalte, Kohlendioxyd fördernde
tun, wünsche zu tun, würde gern tun: heute m. Gasquelle, [ital.]
ich ausgehen, der Möchtegern, -s/-e, U jemand, ich mog(e)le (habe gemogelt), U schwindle, be-
der mehr sein möchte, als er ist. [vgl. ich mag] trüge beim Spiel ich spiele nicht mit, wenn du
:

die Mocke, -/-n, M fränk.: Zuchtsau. mogelst. Hptw. die Mogelej, -/-en. der Mogler,
:

der Mocken, -s/-, M oberd. großer Brocken. : -s/-, U jemand, der mogelt. [Herkunft unsicher]
die Mockturtlesuppe 'moktd-.tl..., unechte mögen, Nennf. von ich mag. :

Schildkrötensuppe, [engl.] möglich, 1) so beschaffen, daß es unter bestimm-


mod., $ Abk. für: moderato. ten Bedingungen geschehen oder sein kann: alle
die Modalität, -/-en, 1) Art und Weise, wie etwas möglichen Fälle, alle, die eintreten können; so
istoder wie es gedacht wird. 2) Philosophie: bald wie nur irgend m.; soviel als m. oder wie m.;
mögliche, wirkliche oder notwendige Seinsweise, so gut als m. oder wie m. 2) ausführbar, zu ver-
Urteilsweise. Eigw. modal, der Modalsatz,
: wirklichen er tut das mögliche aber im Rahmen
: ; :

Umstandssatz der Art und Weise, [lat. Kw.] des Möglichen; er verlangt Mögliches und Un-
der Modder, -s, M niederd.: Sumpf, Schlamm; mögliches; du mußt alles Mögliche genau bedenken,
Schmutz. Eigw.: modd(e)rig. [spätmhd.] alle Möglichkeiten. 3) U annehmbar, mög-
die Mode, -/-n, 1) Zeitsitte, Brauch, Geschmack licherweise, vielleicht, unter Umständen, die
der Zeit : Modewort; dieser Schriftsteller ist jetzt Möglichkeit, -/-en, das Vorhandensein von
sehr in M. gekommen. 2) die gegenwärtig herr- Möglichem, möglicher Fall: ist es die M.!, U
schende Art, sich zu kleiden sie kleidet sich stets
: Ausruf des Erstaunens; es gibt zwei Möglich-
nach der neuesten M. Eigw. modisch, die : keiten, man kann das auf zweierlei Weise
Modistin, -/-nen, Putzmacherin, [franz.] machen, die Möglichkeitsform, eine Aussage-
der Model, -s/-, auch: Modul, 1) in der Q weise des Zeitworts, Konjunktiv, ÜBERS. 15. M
Antike: Maßeinheit für den Säulenbau. 2) möglichst, so ... wie es sein kann: in m. kurzer
Druckplatte oder Walze für Kattun- und Tape- Zeit; m. bald, auch: baldmöglichst, [von:
tendruck. 3) geschnitzte Holzform für Gebäck, mögen]
Butter. 4) <o> Verhältniszahl für die Zahnrad- der Mogul, -s/-n, mohammedanisches Herrscher-
berechnung, ich mod(e)le (habe gemodelt) es, haus in Indien, verallgemeinert als: indischer
gebe ihm eine Form, gestalte, ich m. es um, Herrscher, [pers. Mongole'] ,

ändere ab, forme um. ich möd(e)le (habe gemo- der Mohair ...'hs:r, -s/-s oder -e, eingedeutscht:
delt) es, M
alem. mache kunstgerecht;
: teile Mohär, glänzendes Gewebe aus Angorawolle
genau ein. [lat. Lw.] und Baumwolle, [engl.; arab. Lw.]
das Modell, -s/-e, 1) Vorbild, Muster, Ge- Mohammed, Prophet Allahs, Stifter des Islams.
441
Moh
Möglichkeitsform (Konjunktiv)
Zur Bildung der Möglichkeitsform vgl. Übers. Z 7
Im Hauptsatz: kommen, wenn ich Zeit hätte (immer Ver-
Wunschformen in der Gegenwart: Gott gangenheit!).
1) bei
sei mit euch!; mögees ihm gutgehen!; in der 3) in Vergleichssätzen mit als ob, als (wie) wenn,
Vergangenheit zum Ausdruck eines unerfüll- wenn Nichttatsächliches zum Vergleich her-
ten oder unerfüllbaren Wunsches: wollte der angezogen wird: er tat, als ob er alle Macht
Himmel! ; hätte ich doch mehr Zeit! ; käme er hätte; er beträgt sich, als wenn er zu Hause
doch endlich! wäre (immer Vergangenheit!).
4) oft bei Wunsch, Absicht mit daß und damit:
2) bei Aufforderungen, Befehlen: wer dagegen
ich tue es, damit er daraus lerne; wolle Gott,
ist, der trete vor!
daß er Glück habe.
3) bei Unbestimmtheit, Zweifel, Unwirklich-
5) nach verneintem Hauptsatz zur Bezeichnung
keit: das könnte ich nicht sagen; was hätte ich
für etwas Nichtwirkliches: ich wüßte nicht,
davon?; ich wäre glücklich, wenn er käme
(kommen könnte). daß ich das Buch von dir erhalten hätte; ich
kenne niemand, der besser Englisch spräche
Im Nebensatz: (immer Vergangenheit!).
1) nach als daß nach vorausgegangenem zu mit 6) überwiegend in der berichtenden (indirek-
Eigenschaftswort: sein Vergehen ist zu groß, ten) Rede: er sagte, er könne nicht kommen;
als daß ihm vergeben werden könnte (immer mein Vater wünscht dich zu sehen, weil er
Vergangenheit!). (wie er behauptet) dir etwas Wichtiges mit-
2) in unwirklichen Bedingungssätzen ich würde: zuteilen habe.

Oft wird die Möglichkeitsform durch die Wirklichkeitsform ersetzt, besonders da, wo die ent-
sprechende Möglichkeitsform veraltet ist, zu gewählt klingt oder mit der Wirklichkeitsform über-
einstimmt. Statt: ich möchte gern, daß es so sei, sagt man z. B.: ... daß es so ist. In anderen Fällen
umschreibt man mit einem Hilfszeitwort der Aussageweise, z. B. statt: ich wäre dir dankbar, wenn
Du es mir gäbest, sagt man: ... wenn du es mir geben könntest.
Eine strenge Zeitenfolge (consecutio temporum) gibt es im Deutschen nicht. In der Schriftsprache
steht (unabhängig von der Zeitform im Hauptsatz) im Nebensatz die Möglichkeitsform der Gegen-
wart, vollendeten Gegenwart und der Zukunft: er sagt, sagte, daß er komme, gekommen sei, kommen
werde. Fällt die Möglichkeitsform mit der Wirklichkeitsform zusammen, so verwendet man zur
größeren Deutlichkeit die Vergangenheit: er sagt, sagte, ich täte es, hätte es getan, würde es tun.
Die mundartliche Umgangssprache bevorzugt im Süden die Möglichkeitsform der Gegenwart, im
Norden die Möglichkeitsform der Vergangenheit. In der Umgangssprache nehmen Formen zu wie:
wenn ich es tun würde, wenn er leben würde statt: wenn ich es täte, wenn er lebte.

der Mohammedaner, -s/-, Anhänger der Lehre dasMoire moa're:, -s/-s, 1) auch: der M., ein Ge-
Mohammeds. Eigw. mohammedanisch.
: webe mit schillernder Oberfläche. 2) stören-
[arab. ,der Gepriesene'] des Muster durch falsche Rasterwinkelung in
der Mohär, -s/-s oder -e, Mohair. der Bildreproduktion, moirjgrt, geflammt,
der Mohikaner, -s/-, Angehöriger eines ausge- [franz.]
storbenen nordamerikanischen Indianerstamms, mokant, spöttisch, ich mokiere mich (habe mich
[indian.] mokiert) über ihn, mache mich lustig, [franz.]
mohl, M
nordd.: weich, überreif, [zu: moll] der Mokassin, -s/...'sine oder -s, ein weicher
der Mohn, -(e)s/-e, eine Pflanzengattung mit wei- Lederschuh (der Indianer), Abb. M 16. [indian.]
ßem Milchsaft und Kapselfrucht, Abb. F 38; der Mokka, -s/-s, eine Kaffeesorte; sehr starker
auch: deren Samen: Mohnkuchen, [germ. Stw.j Kaffee. [Mokka, Stadt am Roten Meer]
das Möhnli, -s/-, M
alem. Unke, Maifrosch.
: das Mol, -s/-e, Zeichen: mol, eine durch das
der Mohr, -en/-en, t Neger, der Mohrenkopf, Molekulargewicht eines Stoffes bestimmte Mas-
1) rundes Gebäck mit Schokoladenguß, Abb. seneinheit. Eigw. molar, [von: Molekular...]
:

K 52. 2) schwarzer Turmalin. die Mohren- der Molar, -s/-en, Mahlzahn, Abb. G 6. [lat.]
wäsche, Ü Versuch, einen Schuldigen zu ent- die Molasse,-, ©tertiäre Ablagerungen im Alpen-
lasten, die Mohrin, -/-nen, t Negerin, [ahd. von vorland, [franz. -Schweiz.]
lat. maurus] der Molch, -(e)s/-e, ein Lurch. [frühnhd.]
die Möhre, -/-n, Mohrrübe, eine Gemüsepflanze, der Mold, -(e)s, M
niederd. Erde; Mull, [von:
:

Abb.'R 29. [ahd.] mahlen]


die Moira 'moy..., -/...ren, griechische Schicksals- die Mole, -/-n, Damm, der einen Hafen gegen
göttin, [griech. Sage] das offene Meer abgrenzt, Abb. H
3. [ital.
Lw.]
das Molekül, -s/-e, Atomgruppe, kleinster Teil
einer chemischen Verbindung. Eigw.: mole-
kular, [lat. ,kleine Masse']
der, das Mole skin'mo.lskin, -s/-s, dichtes, wild-
lederartiges Baumwollgewebe, [engl.]
die die Molesten, Mz., f Belästigungen, Beschwer-
Mokassin 'Mondsichel den, ich molestjgre (habe molestiert) ihn, t
zunehmend abnehmend belästige, [lat.]
die Molette, -/-n, Kranzrad, vom Metalldreher
zum Eindrücken von Verzierungen benutztes
kleines Rad. [franz.]
der Molino, -(s)/-s, M
österr. Mollino. :

ich molk, von: ich melke.


die Molke, -/-n, der Molken, -s/-, Käsewasser.
die Molkergl, -/-en, Milchwirtschaft; Groß-
erzeugung von Butter und Käse, [von: melken]
moll, M nordd.: weich, überreif (Obst).

442
Mon
das Moll, -, J jede Tonart mit kleiner Terz im
1
Stelle am Fingernagel, der Mondenglanz,
Dreiklang der Tonika: a-Moll; aber: A-Dur; Mondesglanz, D Mondschein, die Mond-
der Mollakkord; alles in M., Ü wehmütig, [ital.j finsternis, die Verfinsterung des Vollmondes
die Molle, -/-n, 1) : M nordd. Backtrog, Mulde. durch den Erdschatten, der Mondfisch, ein
2) Mberlin.: Glas Bier, Bierglas. 3) M ober- Mittelmeerfisch, das Mondkalb, 1) Mißgeburt.
sächs.: Bett; Kahn, [von: Mulde] 2) U dummer Mensch, die Mondlandefähre,
der Möller, -s/-, Erzgemisch mit Zuschlag, ich ein Raumfahrzeug, das von einem Raumschiff
möll(e)re (habe gemöllert) es, 1) mische Erz. 2) zur Landung auf dem Mond mitgeführt wird.
beschicke Hochöfen. Hptw.: die Möllerung, -. die Mondphase, Übers. A22. der Mondschein,
mollig, U 1) warm, heimelig, traulich, bequem. helles Licht des Mondes du kannst mir im M. :

2) rundlich, dick, [zu: moll] begegnen, U ich will nichts mit dir zu tun haben.
der Mollino, -(s)/-s, ein Baumwollstoff, [ital.] die Mondsonde, mit einer Rakete auf die Mond-
ich molloche (habe mollocht) ein Pferd, G be- oberfläche oder in eine Umlaufbahn den um
seitige Ältersspuren der Zähne, um es als jung Mond geschossene Raumsonde, der Mondstein,
zu verkaufen. ein bläulich-weißer Schmuckstein, [germ. Stw.]
die Molluske, -/-n, Weichtier, [ital.]W mondän, nach Art der großen Welt, [franz.]
Molly, weibl. Vorname, [engl, von: Maria] mondrig, mondrigs, morndrig, morndrigs.
der Molo, -s/...li, M österr. Mole, [ital.] : derMonegasse, -n/-n, Bewohner des Fürsten-
Moloch, semitischer Gott, dem man Menschen- tums Monaco. Eigw. monegassisch.:

opfer brachte, der M., -s/-e, Sinnbild für alles die Moneten, Mz., U Geld. [lat. .Münzen']
Unersättliche, Götze, [phönik.] der Mongole, -n/-n, Angehöriger einer Völker-
molsch, M
ostniederd.: 1) morsch, faulig. 2) Ü gruppe in Innerasien. ElGW. mongolisch, die :

faul, träge, ich molsche (habe gemolscht), M Mongolenfalte, schlitzförmige Lidspalte, mon-
ostniederd. 1) Ü faulenze, räkele mich. 2) Obst
: golid, mit mongolischen Rassenmerkmalen, der
molscht, fault, [wohl zu: moll] Mongolide, -n/-n, Angehöriger der mongoli-
molto, </ sehr: m. allegro, sehr schnell, [ital.] den Rasse, der Mongolismus, -, { eine ange-
der Molton, -s/-s, beidseitig angerauhtes Baum- borene Form des Schwachsinns, mongoloid,
wollgewebe, [franz.] den Mongolen ähnlich, der Mongoloide, -n/-n,
dasMolybdän, -s, Zeichen : Mo, ein metallisches Mensch mit vorwiegend mongoliden Rassen-
Element, [griech. ,Blei'] merkmalen.
das Moment, -(e)s/-e, 1) wichtiger oder ent- ich monlgre (habe moniert) etwas, beanstande,
scheidender Umstand, Beweggrund. 2) Merk- rüge, tadle, [lat.]
mal. 3) Kraftwirkung: Trägheitsmoment ; Dreh- Monika, weibl. Vorname, [griech. ,die Einsame'
moment, der M., -(e)s/-e, Augenblick; kürzeste oder lat. ,die Mahnerin']
Zeit, momentan, augenblicklich, vorüberge- der Monismus, -, philosophische Lehre, die
hend, [lat. mhd.] ; auf ein einziges Prinzip zurückführt. Eigw.
alles :

momoll, auch: 'mo..., Schweiz.: jawohl. M monistisch, der Monist, -en/-en, Anhänger des
mon..., Nebenform von: mono... Monismus, [griech. monos .allein']
Mona, weibl. Vorname, [engl, aus irisch ,Edle'] der Monitor, -s/...'toren, 1) Kontrollbildschirm
&' Monade, -/-n, Philosophie: unteilbare Ein- bei Fernsehsendungen. 2) registrierendes Meß-
heit, z. B. Seele, die Monadologie,-, Monaden- gerät zur Überwachung einer physikalischen
lehre, [griech. Kw.] Größe. 3) t kleines Kriegsschiff, [lat.]
der Monlarch, -en/-en, gekröntes Staatsober- das Monitum, -s/...ta, Rüge, Mahnung, [lat.]
haupt (Kaiser, König), die Mon archig, -/...'chi- |
mon(o)..., allein, einzeln, einzig, das Mono-
en, Staatsform mit der Herrschaft eines Mon- chord...'/;..., -(e)s/-e, 1) altgriechisches Saiten-
archen. ElGW. mon archisch. ArMon archis-
: instrument. 2) Meßgerät für Tonhöhen, mono-
mus, -, Bestrebungen, die Monarchie zu fördern. chrom, einfarbig, die Monogamie, -, Ehe mit
der Monarchist, -en/-en, Anhänger des Mon- nur einem Partner. Eigw. monogam, das Mo-
:

archismus. ElGW. monarchistisch, [mittellat.


: nogramm, -s/-e, Namenszeichen, Abb. 16. die M
aus griech. ; 16. Jh.] Mono|graphig, -/...'phi|en, Schrift, die einen
das Monasterium, -s/...ri|en, Kloster, Kloster- einzelnen Gegenstand einer Wissenschaft be-
kirche, [lat.-griech.] handelt: Monographien zur Kunstgeschichte,
der Monat, -(e)s/-e, 1) zwölfter Teil des Jahres, das Mon okel, -s/-, Augenglas für nur ein Auge,
Übers. J 2 dieses Monats, Abk. d. M. ; laufen-
: : Abb. B 55. mono klin, mit drei ungleichwertigen
den Monats, Abk.: lfd. M. ; vorigen Monats, Achsen, die senkrecht aufeinanderstellen (Kri-
Abk. v. M. 2) Umlaufzeit des Mondes
: die um stalle), Abb. K
47. die Monokotyledone, -/-n,
Erde, monatelang, Monate dauernd aber drei ; : <$ einkeimblättrige Pflanze, der Monolith, -(e)s/
Monate lang. ...monatig, ... Monate dau- -e oder -en/-en, 1) Steinblock. 2) Werk aus
ernd: eine dreimonatige Kur. monatlich, jeden einem Steinblock. Eigw.: monolithisch, der
Monat wiederkehrend. ...monatlich, nach ... Monolog, -s/-e, Selbstgespräch. Eigw.: mono-
Monaten wiederkehrend: dreimonatlich, [von: logisch, der, die Monomane, -n/-n, ein -r, eine
Mond] -, jemand, der an Monomanie leidet, die Mono-
derMönch, -(e)s/-e, 1) einem Kloster angehöriges manie, -/...'ni|en, einseitig von einem bestimm-
männl. Mitglied eines geistlichen Ordens, Abb. ten Gedanken besessener abnormer Geisteszu-
A 14: er lebt wie ein M., zurückgezogen und ent- stand. Eigw.: monoman(isch). der Mono-
haltsam. 2) Q
Dachziegel, der auf einem anderen phthong, -(e)s/-e, einfacher Selbstlaut, die Mo-
liegt, Abb. 2. 3) D Q
Mittelsäule einer steiner- no phthongjgrung, -, Umbildung eines Diph-
nen Wendeltreppe. 4) V geweihloser Hirsch. thongs zum Monophthong, Übers. 23. das M
mönchisch, 1) wie ein Mönch. 2) Ü entsagend, Monopol, -s/-e, 1) alleiniges Vorrecht. 2) Pro-
zurückgezogen, das Mönch(s)tum, -s, 1) mön- duktion- und Marktbeherrschung durch Zu-
chisches Wesen. 2) Klosterwesen, [lat.-griech.; sammenschluß von Großunternehmen. Zeitw. :

ahd.] ich monopolisiere (habe monopolisiert) es. der


der Mond, -(e)s/-e, 1) einen Planeten umkreisen- Monopolist, -en/-en, Inhaber eines Monopols.
der Himmelskörper im engeren Sinn Mond der
; : Eigw.: monopolistisch, der Monotheismus,
Erde, Abb. M
16: Mondlandung; Mondgestein; -, Glaube an einen einzigen Gott. Eigw. mono- :

meine Uhr geht nach dem M. , U falsch du lebst wohl ; theistisch, der Monotheist, -en/-en, Ver-
hinterm M. ?, U bist ein unmoderner Mensch. 2) D treter des Monotheismus, monoton, eintönig.
Monat zwei Monde schon harr' ich vergebens, die
: Hptw.: die Monotonie, -/...'ni|en. die Mono-
Mondblindheit, Augenerkrankung des Pferdes. zyten, Mz., große weiße Blutkörperchen,
das Möndchen, -s/-, 1) sichelförmiger Gegen- [griech.]
stand. 2) hörnchenartiges Gebäck. 3) die weiße die Monotype ...taip, -/-s, Handelsname einer

443
Mon

Morsezeichen

m
1

n -

.-.


q
r • - •
3
4
5
b 6
c - . - .
o 7 .

d ö • 8
p 9

Notruf: SOS

Gieß- und Setzmaschine für Einzelbuchstaben, lichkeit. 4) sittliches Verhalten, Pflichtbewußt-


[engl, aus griech.] sein: Arbeitsmoral. ElGW. moralisch: man :

cfcrMonsei gneur mjscn'j0:r,-(_s)l-e oder -s, Abk. Druck auf ihn ausüben; eine
will einen moralischen
Mgr., der Monsi gnore m3nsin'jo:r3,-(i)l...z\, moralische Ohrfeige, Ü sehr scharfe Zurecht-
Abk. Mgr. oder Msgr., Titel hoher katholischer
: weisung, das Moralin, -s, U Sittlichkeitsheuche-
Würdenträger, [franz.; ital.] lei, ich moralisiere (habe moralisiert), predige
Monster..., Monstre..., Riesen...: Monsterfilm; Moral, der Moralismus, -, Anerkennung eines
Monsterprozeß, [engl. -franz. aus lat.; 19. Jh.] bindenden Sittengesetzes, der Moralist, -en/-en,
die Monjstranz, -/-en, kath. Kirche: Gefäß zur Anhänger des Moralismus; Sittenlehrer; Moral-
Ausstellung der geweihten Hostie, Abb. A 10. prediger, die Mor alitat, -/-en, 1) ohne Mz.,
[lat. ,das Gezeigte'] Sittlichkeit. 2) im MA. geistliches Schauspiel,
:

monströs, ungeheuerlich, mißgestaltet. ^'«Mon- [lat.]


strosität, -/-en, 1) Mißbildung. 2) Ungeheuer- die Moräne, -/-n, vom Gletscher verfrachteter
lichkeit, das Monstrum, -s/...stren oder ...stra, und abgelagerter Schuttwall, Abb. G 30. [franz.]
Ungeheuer, Scheusal, [lat.] derMorast, -es/-e oder -e, Sumpfland, Schlamm-
der Monsun, -s/-e, halbjährlich die Richtung boden; Sinnbild für moralischen Schmutz.
wechselnder Wind, besonders in Asien, [arab.] morastig, sumpfig, [niederl. aus franz.]
der Montag, -(e)s/-e, der zweite Tag der Woche das Moratorium, -s/...ri|en, zeitweilige Stun-
vgl. Dienstag: der blaue M., U verlängerter Sonn- dung von Schulden, [lat.]
tag, [germ. .Mondtag'] morbid, krankhaft, angekränkelt; morsch, die
die Montage mon'ta:33, -/-n, 1) Aufbau, Zu- Morbidität, -, 1) krankhaftes Verhalten; mor-
sammenstellung einer Maschine oder techni- sche Beschaffenheit. 2) Zahlenverhältnis der
schen Anlage Montagebau. 2) künstlerische Zu-
: Kranken auf die Bevölkerung, [lat.]
sammensetzung verschiedener Teile: Photomon- die Morchel, -/-n, ein eßbarer Schlauchpilz, Abb.
tage; Filmmontage, [franz.; 19. Jh.] P 15. [wohl von: Möhre]
montan, bergbaulich, bergwerks... [lat.] der Mord, -(e)s/-e, vorsätzliche Tötung eines Men-
der Montenegriner, -s/-, Bewohner der jugosla- schen aus niedrigen Beweggründen: M. und
wischen Volksrepublik Montenegro. Eigw. : Totschlag, U entfesselte Roheit, der Mordan-
montenegrinisch, [eigtl. .schwarzer Berg']
: ital. schlag, (Plan für einen) Mord, der Mord-
der Monteur morito:r, -s/-e, Facharbeiter für brenner, -s/-, Mörder und Brandstifter, ich
Montagen, [franz.] morde (habe gemordet), 1) begehe einen Mord.
dieMontgolfiere m5gol'fje:r(3) , -/-n, Luftballon 2) ihn, D ermorde, ich m. Menschen hin: Tau-
mit Heißluftantrieb. [Brüder Montgolfier, 1783] sende wurden hingemordet, getötet, der Mörder,
ich montiere (habe montiert) es, stelle zusammen, -s/-, jemand, der einen Mord begangen hat. die
baue auf. Hptw. die Montigrung, -/-en. [franz.]
: Mördergrube, B Schlupfwinkel für Mörder:
die Montur, -/-en, 1) t Dienstkleidung, Uniform. man soll aus seinem Herzen keine AI. machen,
2) U Arbeitskleidung, [franz.] U freiheraus reden, die Mörderin,-/-nen, weibl.
djs Monument, -(e)s/-e, Denkmal, monumen- Mörder, mörderisch, l)f das Leben bedrohend.
tal, bedeutend, wuchtig, von großem Ausmaß. 2) Ü furchtbar, schwer zu ertragen ein mörde- :

Hptw.: die Monumentalität, -. [lat.; 16. Jh.] risches Klima, mordio!, Hilferuf: Hilfe!, Mord!
das Moor, -(e)s/-e, schlammiger Boden aus un- die Mordkommission, Kommission der Krimi-
vollständig zersetzten Pflanzenresten, mit Pflan- nalpolizei zur Aufklärung von Morden.
zendecke aus Hartgräsern, Moosen u. a. Eigw. : mords..., U riesen..., sehr: Mordshunger;
moorig, das Moorbad, Heilbad in Moor und Mordsspaß. [germ. Stw.]
Wasser. Zeitw. moorbaden, nur in der Nenn-
: der Mordent, -(e)s/-e, J ein Triller, [ital.]
1

form, die M&prleiche, im Moor gefundene die More,'-/-n, M


alem.: Mutterschwein, [lat.]
Leiche aus vorgeschichtlicher Zeit, [zu: Meer] dieMorelle, -/-n, eine Sauerkirsche, [lat.]
das Moos, -es/-e, 1) große Unterabteilung blüten- Mores, Mz., Anstand, gute Sitten: ich werd' ihn
loser Pflanzen, die im Wald grüne Polster bilden M. lehren!, U streng zurechtweisen, [lat. .Sitten']
er wird noch M. ansetzen, U alt werden. 2) M morganatisch: eine morganatische Ehe, zur linken
alem., bayr. Moor. 3) ohne Mz. U Geld, moosig,
: , Hand (getraut), standesungleiche Ehe beim
1) moosbewachsen. 2) morastig, das Maostier- Hochadel, [mittellat. aus ahd.; eigtl. .Ehe auf
chen, -s/-, millimetergroßes Wassertier. [germ. Morgengabe']
Stw.;3 jidd.] morgen, 1) früh am Tage, zu Tagesanbruch,
der Mop, Staubbesen, Abb. B 23. ich
-s/-s, ein vormittags: heute m.; gestern m.; Freitag m.
moppe (habe gemoppt) es, säubere mit dem 2) am Tag nach heute: m. abend; vgl. der
Mop. [engl.] Abend, der Morgen, -s/-, 1) Tagesanfang:
das Moped, -s/-s, ein Motorfahrrad. [Kurzw.] der M. bricht an; es wird M.; gegen M.,
der Mops, -es/ 2 e, kleiner, dicker Hund, Abb. 29 H vor Tagesbeginn; als Gruß: guten M.! 2) U
Sinnbild der Verdrießlichkeit, ich mopse (habe Vormittag. 3) ein altes Ackermaß. 4) t Osten:
gemopst), 1) es ihm, U stehle. 2) mich, U lang- gen M. das M., -, der Tag nach heute; Ü Zu-
weile mich, mopsfidel, U sehr vergnügt, mop- kunft, das Morgenblatt, Vormittagszeitung.
sig, U 1) klein und dick. 2) U langweilig. [Grund- morgend, t morgig, morgendlich, am Morgen
bedeutung: ,mürrischer Kerl'; 1700] um geschehend, die Morgengabe, im älteren deut-
die Moral, -/-en, 1) Sittenlehre. 2) Lehre, Nutz- schen Recht: Geschenk des Ehemanns an die
anwendung: die M. von der Geschieht. 3) Sitt- Frau am Morgen nach der Hochzeit, das

444
Mot
Morgengrauen, anbrechender Tag. das Mor-
genkleid, Morgenrock, das Morgenland, f
Orient. Eigw. morgenländisch, der Morgen-
:

länder, -s/-, f Orientale, die Morgenluft,


1) frischeLuft am Morgen. 2) Ü Anzeichen einer
neuen Entwicklung, günstige Voraussetzungen
er wittert M. der Morgenrock, auch Morgen- :

kleid, ein bequemes mantelartiges Kleidungs-


stück, das man nach dem Aufstehen rasch über-
zieht, Abb. K 25. das Morgenrot, Rötung des
östlichen Himmels bei Sonnenaufgang, die
Morgenröte, 1) D Morgenrot. 2) Ü Anbruch
einer neuen Zeit, morgens, 1) früh am Tage
frühmorgens; aber: des Morgens. 2) U vormittags.
der Morgenstern, 1) die Venus am Morgen- Mörser Moschee
himmel. 2) eine mittelalterliche Schlagwaffe,
Abb. F24. morgig, morgen stattfindend, [germ.j der Moschus, -, Bisam, Drüsenausscheidung des
moribund, f im Sterben liegend, [lat.] Moschustiers, ein Riechstoff, der Moschus-
JerMorinell, -s/-e, ein Regenpfeifervogel, [span.] ochse, ein Horntier des Nordpolargebi'ets. das
der Moriske, -n/-n, in Spanien zurückgebliebe- Moschustier, geweihloser Hirsch Innerasiens,
ner Maure, [span.] [spätlat. aus altind.]
die Moritat, -/-en, Abbildung und Bänkelsänger- die Mose, -j"n, der Mosen, -s/ 2 , alem.: 1) M
lied von Bluttaten, Unglücksfällen u. a. [aus Flecken. 2) blauer Fleck, [verwandt mit Maser] :

Mordtat; 19. Jh.] Moses, Stifter der jüdischen Religion: das 2. Buch
Moritz, männl. Vorname, [lat. ,der Maure'] Mosis oder Mose, der M., -, J, kleines Beiboot,
der Mormone, -n/-n, Mitglied der .Kirche Jesu [hebr. aus ägypt.]
Christi der Heiligen der letzten Tage', einer der Moskito, -s/-s, Stechmücke, [span. aus lat.]
nordamerikanischen Sekte. der Moslem, -s/-s, Muslim, Mohammedaner.
morndrig, auch mondrig, M alem. morgig.
: : mosleminisch, moslemisch, muslimisch,
morndrigs, auch: mondrigs, M alem.: morgen. mohammedanisch, die Moslime, -/-n, Muslime,
das Morphem, etymologisch-
-s/-e, kleinster Mohammedanerin, [arab.]
morphologischer Wortbestandteil mit eigener derMost, -es/-e, 1) unausgegorener Traubensaft;
grammatischer Funktion, [griech.] Sinnbild gärender Jugend. 2) oberd.: Obst- M
Morpheus, griechischer Gott des Schlafes, wein, ich moste (habe gemostet), stelle Most
Traumes er liegt in M.' Armen, schläft, [griech.]
: her. die Mosterei, -/-en, 1) (Betrieb für) Most-
das Morphin, -s, aus Opium gewonnenes Arznei- herstellung. 2) M
Schweiz.: Gedränge, der
und Rauschmittel, der Morphinismus, -, Mor- Mpstert, -,s M nordwestd., der Most rieh, -(e)s, |

phiumsucht, der Morphinist, -en/-en, Mor- M nordostd.Senf. [lat. Lw. ahd'.]


: ;

phiumsüchtiger, das Morphium, -s, Morphin, das Motel, -s/-s, Hotel an Autostraßen für Rei-
[griech. Kw. von: Morpheus]
; sende mit Kraftfahrzeugen, [engl. Kurzw. aus:
die Morphologie, -, Formen- und Gestalten- Motor und Hotel]
lehre. Eigw. : morphologisch, [griech. Kw.] die Motette, -/-n, mehrstimmiger Gesang über
morsch, mürbe, brüchig, besonders Holz bei einen Bibeltext, [lat.]
Trockenfäule. Hptw. die Morschheit, -. : die Motion, -/-en, 1) Bewegung. 2) in der
Zeitw. es morscht (hat gemorscht). [westgerm.]
: Schweiz: Antrag im Parlament, [franz. aus lat.]
ich morse (habe gemorst), übermittle in Morse- das Motiv, -s/-e, 1) Beweggrund. 2) kennzeich-
zeichen, das Morse aiphabet, eine Zeichen- nender Bestandteil eines Kunstwerkes. 3) die
M
|

schrift zur Nachrichtenübermittlung, Übers. kleinste selbständige melodische Einheit, die für
17. [S. Morse, 1791-1872] ein Musikstück charakteristisch ist. ich moti-
der Mörsel, -s/-, f Mörser, ich mörs(e)le (habe viere (habe motiviert) es mit etwas, begründe.
gemörselt) es, t mörsere. der Mörser, -s/-, 1) Hptw.: die Motivation, Motivierung, -. [lat.]
Gefäß zum Zerreiben und Zerstoßen harter dasMoto-Cross, -, sportliche Geländefahrt für
Stoffe, Abb. M 18. 2) <& ein Steilfeuergeschütz, Motorräder, der Motor, -s/...'toren, auch:
Abb. G 16. ich mörs(e)re (habe gemörsert) es, mo'to:r, -s/-e, eine Maschine, die mechanische
zerstoße mit dem Mörser, [lat. Lw.] Bewegung erzeugt, Abb. M
19: Verbrennungs-
die Mortadella, -/-s, eine Wurstsorte, [ital.] motor, das Motorboot, Abb. 20. das Motor- M
die Mortalität, -, Sterblichkeit, Sterblichkeits- fahrrad, Kurzw. Mofa, Abb. 40. die Motor-
: K
ziffer, [lat.]
der Mörtel, -s/-, Bindemittel für Bausteine, ich
Ventilkammerdeckel die Nockenwelle
mört(e)le (habe gemörtelt) es, verbinde mit Mör- Kerzenkabel
die Steuerkette
tel, [lat. Lw. zu: Mörser]
;

die Mortifikation, -/-en, 1) Abtötung. 2) Til- der Ventilato

gung. 3) Ungültigkeitserklärung. 4) { Brand, ich


mortifiziere (habe mortifiziert) es, tilge, er-
kläre für ungültig, [lat.]
dieMorula, -, frühe Entwicklungsstufe des Em-
bryos, [lat.]
das Mosaik, -s/-en, Flächenverzierung aus bun-
ten Steinchen Sinnbild für abwechslungsreiches
;

Gefüge: das M. des Lebens, [ital. aus griech.]


mosaisch, 1) jüdisch. 2) nach Moses benannt.
Mosaisch, von Moses herrührend: die Mosa-
ischen Bücher, der Mosaismus, -, f Judentum,
[von: Moses]
der Mosch mo:f, -es, M mitteld. Abfall, Aus- :

schuß, Überbleibsel, ich mosche (habe ge-


moscht), M
mitteld. vergeude. :

das Mösch, -, auch: Mesch, alem.: Messing. M


Eigw.: moschig. [lat. ,massa']
die Moschej, -/...'sche|en, islamisches Gottes-
haus, Abb. M 18. [arab.]

445
Mot
muckse, 1) bewege mich ganz leise. 2) lasse einen
der Wimpel leisen Laut hören. 3) empöre mich, murre,
dos Steuerhaus ri die Antenne der Kreuzpolier/ begehre auf: keiner wagte zu mucken. 4) schmolle,
trotze, bin verdrießlich, ich m. gegen ihn, etwas
dos Rettungsfloß auf, begehre auf, setze mich zur Wehr, der
die Flagge Mucker, -s/-, 1) mürrischer Mensch. 2) heuchle-
rischer, tückischerMensch. 3) unzuverlässiges
Pferd, muckerisch, frömmelnd; spießbürger-
lich urteilend. Hptw. das Muckertum, -s. :

[spätes MA.]
der Bug
die Mucke, -/-n, 1) M oberd. : Mücke : mit Geduld
und Spucke fängt man eine M. 2) nur Mz., Lau-
die Back
nen, Grillen, kauzige Eigenheiten: er hat seine
Mucken. 3) M Fliege, [zu: Mücke]
südwestd. :

V die Klampe die Mücke, kleines, stechendes, blut-


-/-n, 1)
1

das Ruder \ die Reling saugendes Insekt: man soll nicht aus einer M.
dos Heck die Schraube einen Elefanten machen, töricht übertreiben. 2)
die Motorjacht M südwestd.: Fliege, [germ. Stw.]
der Muckefuck, -s, dünner Kaffee, Ersatzkaffee.
Motorboot
der Mucks, -es/-e, auch: Muckser, U Nebenform
von: Muck, mucksch, sächs.: launisch, M
fahrzeugsteuer, M Schweiz.: Kraftfahrzeug- verdrossen schweigend, trotzend, ich muckse
steuer. ...motorig, mit einer bestimmten An- (habe gemuckst), U Nebenform von: mucke.
zahl von Motoren versehen: ein dreimotoriges der Muckser, -s/-, Mucks, mucksmäuschen-
Flugzeug, die Motorik, -, Gesamtheit der still, Ü ganz [von: mucken]
still,
willkürlichen Bewegungen bei Mensch und Tier, der Mud(d), -s, M
niederd.: Morast, Sumpf-
motorisch, 1) maschinengetrieben. 2) bewegend, grund, Schlamm, der Muddel, -s, niederd., M
treibend: motorische Nerven, Bewegungsnerven. mitteld. 1) Trübes in Flüssigkeiten. 2) lieder-
:

ich motorisjgre (habe motorisiert), 1) es, ersetze liche Arbeit, ich mudd(e)le (habe gemuddelt),
Zug- oder Tragkraft durch Motoren. 2) ich bin M niederd., mitteld.: 1) schmiere. 2) arbeite
motorisiert, U besitze ein Kraftfahrzeug. Hptw. : planlos und liederlich. Hptw.: die Muddelej,
die Motorisierung,-, das Motorrad, Kraftrad, -. muddig, M
niederd. schlammig, trüb. :

Abb. K
40. der Motorroller, Abb. 40. K müd(e), 1) durch Mangel an Ruhe, durch zu
Dat.] lange Tätigkeit angegriffen, ermattet, erschöpft,
der Motschker, -s/-, Matschker. schlaf bedürftig von dem Ausflug bin ich sehr m.;
:

die Motte, -/-n, unscheinbar gefärbter Klein- ich habe mich m. gelaufen. 2) einer Sache, von
schmetterling, dessen Raupen sich von Woll- einer Sache, ihrer überdrüssig: ich bin des War-
stoffen und Tierhaaren nähren: Mottenpulver; tens, vom Warten m. HPTW. die Müdigkeit, -
:

du kriegst die Motten!, U Ausruf des Erstaunens. nur keine M. vorschützen!, U voran! [zu: Mühe]
ich motte es ein (habe eingemottet), verwahre ich mud(e)re (habe gemudert), alem.: 1) M
mit einem Mittel gegen Motten, mottenfest, kränkele. 2) es mudert, ist trübe. mud(e)rig, M
widerstandsfähig gegen Motten, [mittelniederd.] alem. eßunlustig, verstimmt.
:

es mottet (hat gemottet), M Schweiz.: schwelt der Muezzin, -s/-s, islamischer Gebetsrufer,
(Feuer, Krankheit). [arab.]
das Motto, -s/-s, Leitspruch, Wahlspruch Kenn- ; zum Hände-
der Muff, -(e)s/-e, 1) Kleidungsstück
wort, [ital.; 18. Jh.] wärmen, Abb. K 25. 2) ohne Mz., M niederd.:
ich motze (habe gemotzt), 1) an etwas, nordd. M Schimmel, Moder, faulige Luft, das Müffchen,
fingere, pfusche. 2) M
oberd.: zögere. 3) M -s/-, Pulswärmer, Abb. W 6. [1 franz. aus mittel-
rhein.: schmolle. lat.; 2 niederl.]
die Motze, -/-n, Formgerät der Glasbläser. die Muffe, -/-n, 1) Verbindungsstück zweier
ich mouilliere mu'ji:rd (habe mouilliert) es, er- Röhren, Abb. R 25. 2) M niederd.: Muff (Hand-
weiche, indem ich es am Vordergaumen aus- wärmer), [verwandt mit: Muff]
spreche, z. B. ,11' in ,mouilliere'. Hptw. die : der Muffel, -s/-, 1) Maul, Teil um die Nasen-
Mouillierung, -/-en. [franz.] löcher bei Ziegen, Schafen u. a. 2) U mürrischer,
einGetränk moussiert mu'si:rt (hat moussiert), unmoderner Mensch, die M., -/-n, feuerfestes
schäumt, z. B. Schaumwein, Limonade, [franz.] Schutzgefäß zum Brennen von Porzellan u. a.
das Mousterien musteri'i, -(s), eine Kulturstufe ich muff (e)le (habe gemuffelt), U 1) kaue ständig.
der Altsteinzeit. [Le Moustier, franz. Fundort] 2) bin mürrisch. 3) es muffelt, riecht muffig.
das Movens, -, Beweggrund, [lat.] muff(e)lig, U mürrisch, verdrießlich, muffig,
die Mijwe, -/-n, ein Küstenvogel, [germ. Stw.] 1) dumpfriechend, faulig, moderig, verschimmelt.
die Möz, -/-en, M
Schweiz. Prostituierte. : 2) muffelig. [1 zu: Mops; 2 zu: Muff ,Moder';
mp, Abk. für: mezzopiano.
,} die Muffel zu: Muff Handwärmer'] ,

m. p., Abk. für: manu propria. [lat.] der Mufflon, -s/-s, Wildschaf, [franz.]
Mrd., auch: Md., Abk. für: Milliarde(n). der Mufti, -s/-s, islamischer Rechtsgelehrter,
m/s, Zeichen für: Meter je Sekunde. [arab. , Entscheider']
Ms., auch: Mskr., Abk. für: Manuskript. der Mugel, -s/-, <J? rundes Gestein- oder Erz-
Msgr., auch: Mgr., Abk. für: Monsignore. stück. mug(e)lig, mit nach oben gewölbter Ober-
Mskr., Abk. für: Manuskript(e). Mss., auch: fläche geschliffen (Edelstein).
Mskr., Abk. für: Manuskripte. mugg(e)lich, M
westd. 1) zart. 2) behaglich. 3):

MsTh, Abk. für: Mesothorium. fleischig.


MTA, Abk. für medizinisch-technische Assisten-
: muh!, das Gebrüll der Rinder, eine Kuh muht
tin. (hat gemuht), brüllt. [Schallw.]
der Much, -(e)s/-e, M
nordd., mitteld.: Schim- die Mühe, -/-n, 1) Anstrengung, Plage, Arbeit,
melpilz, es muchelt, müchelt (hat gemuchelt, Sorgfalt, Beanspruchung der Kräfte: ich werde
gemüchelt), M
nordd., mitteld.: verdirbt, riecht mir die M. nehmen, es zu tun; gib dir mehr M.!
schimmlig, muchlig, M
nordd., mitteld.: muffig, das macht viel AI.; er hat es nur mit M. geschafft;
verdorben. [Nebenform von: Muff, muffig] ohne M., leicht, spielend das lohnt die M., ist der ;

der Muck, -(e)s/-e, auch: Mucks, unterdrückter M. wert; mit Müh und Not, knapp, gerade noch.
Laut, unterdrückte Bewegung, schwaches Auf- 2) t Sorge, Gram; Not. ich mühe mich (habe
begehren: keinen M.!; er tut keinen Muck(s), mich gemüht) (ab), strenge mich an. mühelos,
rührt sich nicht, ich mucke(habe gemuckt), auch leicht. Hptw.: die Mühelosigkeit, -. mühe-

446
Mun
voll, schwer, die Mühewaltung, -/-en, freund- der Windmühlenflügel die Pfeffermühle
licher Dienst, die Mühsal, -/-e, Plage, Not, Be-
schwerde, mühsam, arbeitsreich, schwierig, an-
strengend ein mühsamer Weg. mühselig, schwer,
:

geplagt, viel Sorgfalt erfordernd. Hptw. : die


Mühseligkeit, [germ. Stw.]
-.

die Mühle, -/-n, 1) Gerät oder Anlage zum Zer-


kleinern bestimmter Stoffe, besonders zum Zer-
mahlen von Getreide bis zur Mehlfeinheit,
Abb. M 21: Sägemühle; Schneidemühle; Kaffee-
mühle; Ölmühle; Papiermühle; das ist Wasser auf
seine M., Ü bestärkt ihn in seiner Meinung. 2)
ein Brettspiel, Abb. B 53: Mühlespiel. 3) Ringer-
griff. das Mühl(en)rad, das Wasser- oder Wind-
rad der Mühle, der Mühlstein, Stein zum Ge-
S c
^1
|\
Mokko-
die

mühle
treidemahlen, der Mühlsteinkragen, Hals- die« I das
A T elektrisch e r? Schlag
krause, Abb.
die Muhme,
14, 17. [lat. Lw.]
-/-n, f 1) Tante, ältere weibliche
Verwandte. 2) ältere Frau, Gevatterin, Kinder-
frau. 3) M
Schweiz. Hexe, Kobold, Nixe, leicht-
:
Kaffeemühl e \\__JS> messer
Mühle ^
<*L

Schalter ü
sinniges Mädchen, [zu: Mutter] der Mumm, -s, U Mut, Unternehmungsgeist.
die Mühsal usw., -» die Mühe. dieMumme, -/-n, 1) f Larve, Maske, Verklei-
eine Kuh muht, -* muh. dung. 2) unvergorene Malzwürze. 3) ein in
mukös, £ schleimig, [lat.] Braunschweig hergestelltes Malzbier, ich mum-
der Mulatte, -n/-n, die Mulattin, -/-nen, Misch- me, mumm(e)le ihn, mich ein (habe einge-
ling zwischen Weißen und Negern, [span. .Maul- mummt, eingemummelt), ziehe dick an, hülle
esel'] warm ein. der Mummenschanz, -es, Masken-
die Mulehe, -, M alem. Milch für die Käserei.
: fest, Maskenscherz. [1 franz. Kinderwort; 2, 3
das Mulchen, -s, M
alem. Käseerzeugung im
: dem Brauer C. Mumme, 1482;
angeblich nach
Halbjahr, [zu: Molke] Mummenschanz eigtl. Würfelspiel der Masken', :
,

das Muldbrett, Erdschaufel, Gerät zum Ebnen von franz. chance , Glückswurf']
von Bodenflächen, [zu Mold] : die Mummet, Mümmel, -/-n, 1) <$> Seerose. 2)
die Mulde, abgerundetes Ge-
-/-n, 1) längliches, M niederd. : Vermummter, ich mumm(e)le
fäß, meist aus Holz ausgehöhlt, Abb. B 1. 2) Tal- (habe gemummelt), spreche undeutlich, mur-
senkung, flaches Tal; Erdgeschichte: Faltungs- mele; schimpfe halblaut zwischen den Zähnen.
senke in Schichtgesteinen, [lat. Lw. Melkkübel' , ich mümm(e)le (habe gemummelt), 1) U kaue
ahd.] wie zahnlose Leute. 2) ein Hase, Kaninchen
das Muli, -s/-(s), M
österr. Maultier. dietA., Mz. : mummelt, äst. der Mummelgreis, U (zahnloser)
von: der Mulus, [lat.] Greis, der Mümmelmann,-(e)s, M niederd.:
der Mull, -s, 1) dünnes Baumwollgewebe: Ver- Hase, [zu: Mumme ,Maske']
bandmull, Abb. 2. 2) V
niederd.: Erde, M der Mumpf, -es, M Schweiz. Mumps. :

Humus: Torfmull. [1 engl.; 2 von: Mold] der Mumpfel, -s/ 2 M oberd. Mundvoll; Imbiß
, :

der Müll, -s, Kehricht, Haushaltungs- und Stra- Brotkrume, ich mumpf (e)le, mumpf (e)le (habe
ßenabfälle: Müllabfuhr, der Müllschlucker, gemumpfelt, gemümpfelt), M oberd.: kaue wie
Schachtanlage in Hochhäusern, durch die der zahnlose Leute. Jas Mumpf (e)li, -s, M Schweiz.
Müll unmittelbar in einen großen Sammelbehäl- Mumpfel: Bettmümpfeli, Süßigkeit vor dem
tergeworfen wird, die Mülltonne, Abb. 22. H Schlafengehen, [von: Mundvoll]
[von: Mold] der Mumpitz, -es, U dummes Gerede, Unsinn;
der Müller, -s/-, 1) Handwerker im Mühlen- Unfug; Schwindel, [von: Mumme , Maske' und
gewerbe; früher: Besitzer einer Mühle. 2) Mehl- Butz .Kobold'; 19 Jh.]
käfer,die Müller ej, -, Mühlengewerbe, die der, U auch die Mumps, -, i Ziegenpeter, Ent-
:

Müllerin, -/-nen, Frau eines Müllers, [lat.] zündung der Ohrspeicheldrüse, [engl. Lw.]
der Mulm, -(e)s, zerbröckelndes, verwesendes der Münchhausen, -s/-, Erzähler aufschneide-
Holz, verwittertes Gestein, mulmig, 1) ver- rischer Lügengeschichten, die Münchhau-
modert, mehlig, morsch. 2) U bedenklich, un- s(en)iade, -/-n, aufschneiderische Lügenge-
sicher, gefährlich, [zu: mahlen, malmen] schichte. Eigw. münchhausisch, Münch-
:

mulsch, M
nordd. weich, faul. [vgl. molsch]
: hausisch; vgl. Übers. E 4, C. [Freiherr von
multi..., viel..., vielfach... multilateral, mehr- Münchhausen, 1720-97]
seitig, mehrere Personen oder Staaten betref- der Mund, -(e)s/-er, 1) die Queröffnung des
fend: multilaterale Verträge, der Multimillio- menschlichen Gesichts zwischen Nase und Kinn,
när, vielfacher Millionär, multipel, mehrfach, zur Aufnahme der Nahrung, zur Lautbildung,
vielfältig: multiple Sklerose, Krankheit des Ge- auch zur Atmung, Abb. 12, 22: beim M M
hirns und Rückenmarks, der Multiplikand, Essen führt man die Nahrung mit der Gabel oder
-en/-en, die zu vervielfältigende Zahl, Übers. dem Löffel zum AI.; er muß es sich vom Munde
R 10. die Multi plikation, -/-en, Vervielfälti- abdarben, unter Opfern; er lebt von der Hand in
gung, das Malnehmen, eine Grundrechnungsart, den M., Ü hat nur das Lebensnotwendigste; sie
ÜBERS. R 10. Zeitw. ich multi plizlere (habe
: hörte es mit offenem Munde, staunend; sie ist in
multipliziert) eine Zahl, der Multi plikator, der Leute Munde, in aller Munde, Ü es wird viel
-s/... 'toren, die Zahl, mit der vervielfältigt wird, über sie geredet; halt den M.!, U sei still; sie
Übers. R
10. die Multi plizität, -/-en, mehr- redet ihm oft nach dem Munde, Ü wie er es zu
faches Vorhandensein, [lat.]
der Mulus, -/...li, t angehender Student zwischen das Grübchen die Oberlippe
Abitur und Studienbeginn, [lat. .Maulesel'] (Philtrum) di

die Mumie ...is, -/...mi|en, durch Austrock-


nung oder Zubereitung vor Verwesung geschützte
Leiche: Mumiensarg, ich mumifiziere, 1) (habe
mumifiziert) eine Leiche, behandle sie zum
Schutz vor Verwesung. 2) Gewebe mumifiziert
(ist mumifiziert), stirbt ab, wird trocken, ledern. die Mundhöhle
die Unterlippe die Zweilochharmonika
Hptw.: die Mumifikation, Mumifizierung-
[ital. aus arab.-pers.]
geschlossen Mund geöffnet Mundharmonika

447
Mun
Mundarten
I. Gliederung des deutschen Sprachgebiets
Der kontinental-westgermanische Sprachraum gliedert sich in ein Gebiet mit niederländischer und
in ein Gebiet mit deutscher Hochsprache. Das zusammenhängende deutsche Sprachgebiet besteht
im Kern aus der Bundesrepublik Deutschland, der Deutschen Demokratischen Republik, Österreich,
Liechtenstein, der deutschen Schweiz und dem zweisprachigen Luxemburg, dazu mit unterschied-
licher Kulturautonomie und Mehrsprachigkeit aus Teilen von Italien (Südtirol), Frankreich (Elsaß/
Lothringen), Belgien (Eupen/Malmedy) und Dänemark (deutsche Minderheit in Südjütland). Zum
niederfränkischen (niederländischen) Dialektgebiet gehört ein Teil der niederrheinischen Mund-
arten in Deutschland, zum niedersächsischen (niederdeutschen) Dialektgebiet gehören die Mund-
arten im Nordosten der Niederlande. Größere deutsche Sprachinseln existieren gegenwärtig in
Europa ferner in Polen (Ostpreußen, Pommern, Oberschlesien), in der Tschechoslowakei, in Rumä-
nien (Siebenbürgen) und in der Sowjetunion, in Übersee in Kanada und in den Vereinigten Staaten.
Die drei großen Mundartgruppen des Kontinental-Westgermanischen sind nicht von den heutigen
Staatsgrenzen bestimmt.

1. Niederdeutsch Niederfränkisch [mit niederländischer Hochsprache]


Westniederdeutsch Schleswigsch
Holsteinisch
Nordniedersächsisch
Westfälisch
Ostfälisch
Ostniederdeutsch Mecklenburgisch-Vorpommerisch
Märkisch
* Ostpommerisch
* Niederpreußisch
2. Mitteldeutsch Westmitteldeutsch Ripuarisch
Moselfränkisch
Rheinpfälzisch
Hessisch
Ostmitteldeutsch Thüringisch
Obersächsisch
* Schlesisch
* Hochpreußisch
3. Oberdeutsch Ostfränkisch
Alemannisch Oberrheinisch-Nordalemannisch
Schwäbisch
Hochalemannisch
Bairisch Nordbairisch
Mittelbairisch
Südbairisch

Mitteldeutsche und oberdeutsche Mundarten bilden zusammen das Gebiet der hochdeutschen
Mundarten, auf deren Grundlage die hochdeutsche Schrift- und Umgangssprache beruht. Zwischen
beiden Hauptgruppen des Hochdeutschen nimmt das Ostfränkische eine Mittelstellung ein: es gehört
dem Vokalismus nach zum Mitteldeutschen, dem Konsonantismus nach zum Oberdeutschen. Die
mit * gekennzeichneten Mundarten gehören in Gebiete östlich der Oder und Neiße.

II. Sozialgliederung der deutschen Sprache


Neben der horizontalen (geographischen) Gliederung der deutschen Sprache gibt es eine vertikale
(soziale), die mit der Unterteilung in Mundart, Umgangssprache und Hochsprache nur grob um-
schrieben ist. Jede der drei Sprachschichten ist in sich weiter differenziert, wobei die Differenzierungen
nur einige oder alle Bereiche der Sprachstruktur erfassen können. Eine nur zweifache Unterteilung
der drei Sprachschichten ergibt folgendes Bild:

Mundart Flächenmundart Ortsmundart


(z. B. Schwäbisch) (z.B. Zentendorf, Kreis Görlitz)
Umgangssprache: Landschaftliche Umgangssprache Stadtsprache
(z. B. ehemalige sudetendeutsche (z. B. Berlin)
Umgangssprache)
Hochsprache: Regionale Hochsprache Individuelle Hochsprache
(z. B. Niederdeutsches Hochdeutsch) (z. B. Dichtersprache)

III. Unterschiede im Vokalismus und Konsonantismus der deutschen Mundarten


(in Beispielen)

Aus den den lokalen Dialekten häufig von Ort zu Ort verschiedenen Mundarten können hier nur
in
einige charakteristische Unterschiede des Tonsilbenvokalismus und des Konsonantismus aufge-
führt werden.

1. Vokalismus
a) Diphthongierung der mhd. i (i:), ü fu:), iu (y:) in den hochdeutschen Mundarten
Die Diphthongierung der mhd. i und ü (z. B. mhd. is > nhd. Eis; mhd. hüs > nhd. Haus) ist in den
zentralen hochdeutschen Mundarten durchgeführt. Nicht diphthongiert wird im allgemeinen in
den südwestlichen Mundarten des Elsaß und der Schweiz sowie in einem dem Niederdeutschen be-
nachbarten Streifen mitteldeutschen Gebiets. Mhd. iu (y:) (z. B. mhd. miuje > nhd. Mäuse; mhd.

448
Mun

vriunt > nhd. Freund) bleibt erhalten im größten Teil der schweizerischen Mundarten und im
Ripuarischen. Es wird ferner nicht diphthongiert, aber zu i entrundet in Niederhessen, Westthürin-
gen, im Elsaß und einem Teil der schweizerdeutschen Mundarten. Im Moselfränkischen wird es zu
ei, ? i, in den rheinfränkischen und ostmitteldeutschen Diphthongierungsmundarten zu äi, ai, im
Schwäbischen zu si, im Ostfränkischen zu aü, im Oberhessischen und Niederschlesischen zu qi.
Die niederdeutschen Mundarten, die im Vokalismus schon in altsächsischer Zeit eigene Wege gehen,
nehmen an der Diphthongierung nicht teil.
b) Monophthongierung der mhd. ie, uo, üe in den hochdeutschen Mundarten
Die mhd. Diphthonge ie, uo, üe werden in der Hochsprache und in den ostmitteldeutschen, teilweise
auch westmitteldeutschen Mundarten zu I, ü, ü (in den Mundarten über Entrundung des üe zu ie
zu I geworden) monophthongiert: tief Ctisf) > tief (ti:f), bruoder > Bruder, füeje > Füße (mund-
artlich überfieje > fis. Diese Monophthongierung hat im Alemannischen, Bairischen und in einem
Teil des Ostfränkischen nicht stattgefunden. Dort heißt es tief, brueder, fi?s. Den mhd. ie, uo, üe
entsprechen mittelniederd. e, ö, ö: vlegen, bröder, fot. Diese drei langen Vokale sind in den nieder-
deutschen Mundarten teilweise wieder diphthongiert worden.
2. Konsonantismus
a) Lautverschiebung
Die Ergebnisse der hochdeutschen Lautverschiebung (germ. p, t, k > ahd. ff (f), 33 [ss] (j), hh (h)
nach Vokalen [Vereinfachung nach langem Vokal und im Auslaut] ; > pf, z, ch [im Wortanlaut,
in der Doppelung und nach Konsonanten]) trennen das Niederdeutsche vom Hochdeutschen.

niederd. t - hochd. s: niederd. eten - hochd. essen, niederd. dat - hochd. das
niederd. p - hochd. f niederd. slapen - hochd. schla/en, niederd. up - hochd. au/
:

niederd. k - hochd. ch: niederd. brefeen - hochd. brechen, niederd. ik - hochd. ich
niederd. t - hochd. z: niederd. twe - hochd. zwei, niederd. seuen - hochd. setzen
niederd. p - hochd. pf: niederd. punt - hochd. p/unt, niederd. appel - hochd. ap/el, niederd. kop
-
hochd. köpf. Der Übergang von p zu pf ist vollständig nur in den oberdeutschen Mundarten durch-
geführt. Das Mitteldeutsche bewahrt p in der Doppelung (appel), der westliche Teil des West-
mitteldeutschen p auch im Auslaut (kop). Im Anlaut hat das Westmitteldeutsche p (pund), das
Ostmitteldeutsche f (/und).
Die Verschiebung von k > kch gibt es nur im südlichen Teil des Bairischen und Alemannischen; im
Schweizerischen ist kch zu ch geworden: Schweiz, chint ,Kind'.
b) Binnendeutsche Konsonantenschwächung
In einem großen Teil der hochdeutschen Mundarten, der aus dem Mitteldeutschen, Oberfränkischen,
Schwäbischen und Oberrheinisch-Nordalemannischen besteht, sind p, t, k zu b, d, g geworden.
Dadurch werden Wörter wie leiden - leiten, Ende - Ente, werden - werten, gleiten - Aleiden, Blatt
platt, Tritte - dritte, Tier - dir in gleicher Weise ausgesprochen.

IV. Geographische Unterschiede im deutschen Wortschatz (in Beispielen)

Im Wortschatz gibt es in teilweise keine Unterschiede (der Nebel wird


den deutschen Mundarten
fast überall mit dem gleichen Wort bezeichnet), teilweise aber auch bedeutende Differenzierungen:
für die Libelle gibt es mehr als 4000 Wörter. Die folgende Übersicht kann nur einige der Unterschiede
deutlich machen und muß dabei auf mundartliche Lautformen weitgehend verzichten. Die hier
genannten Typen werden jedoch in den einzelnen Orts- und Flächenmundarten nach dem jeweiligen
Lautsystem ausgesprochen.

1. Norddeutsch-süddeutsche Unterschiede
Norddeutsch Süddeutsch
Augenlid Augendeckel
Motte Schabe
Mücke Schnake/ Sta(u)nze/Gö(l)sse
Pilz Schwamm
Schnupfen Katarrh/Strauka
Streichholz Zündholz
Beerdigung/Begräbnis Leich(e)
Pogge/Padde Frosch
Junge Bub
Hahn Gockel
Sonnabend Samstag
Ziege Geiß
trecken ziehen
Glucke Brüthenne
2. Norddeutsch/westdeutsch-süddeutsch/ostdeutsche Unterschiede
Norddeutsch/Westdeutsch Süddeutsch/Ostdeutsch
ledig leer
Spree Star

3. Norddeutsch/süddeutsch-mitteldeutsche Unterschiede
Norddeutsch/ Süddeutsch Mitteldeutsch (Ost-West-Erstreckung)
Roggen Korn
Deern/Dirndl Mädchen
Enkel Knöchel
Rahm Schmand/Sahne
Heu kehren Heu wenden

29 SB 449
Mun

4. Wortschatzunterschiede in drei Gruppen


Norddeutsch Südwestdeutsch Südostdeutsch
Mütze Kappe Haube
Alltag Werktag Wochentag
Süddeutsch/Westdeutsch Nordwestdeutsch Norddeutsch/Ostdeutsch
Geißel S(ch)wep Peitsche
Seil Reep Strick

5. Wortschatzunterschiede in sechs Gruppen


NW NO W O sw SO
Küp(p)er Böttcher Faßbinder Büttner Küfer Schäffler
Küfer Böttcher Fasser, Binder
Klempner Klemp(t)ner Blechschläger, Klempner Blechschmied, Spengler,
Blick(en)- -schmied, Blechner, Spangler
s(ch)läger Klempner, Flaschner
Spengler
S(ch)lachter Schlächter, Metzger Fleischer Metzger Fleischhacker
Fleischer
tomaken sich sputen sich eilen federn pressieren sich schicken,
sich tummeln
enken/anken, Posten, possen (p)fropfen zweigen, pelzen
proppen, emden
veredeln

6. Sonderentwicklungen
Überall heißt es Fliege, aber im SW
Muck(e); überall Kartoffel, aber Grundbirne im SW, Erd-
apfel im SO; überall Tomate, aber im SO Paradeiser; im NO, W, O und SO Möhre oder Mohr-
rübe, aber Wurzel im NW
und gelbe Rübe im SW.

hören liebt; sie nimmt kein Blatt vor den M., Ü Mündung, -/-en, Ende eines Flusses, Abb.
redet freiheraus; er hat sich den M. verbrannt, F 33, einerRöhre, eines Kanals, einer Straße
Ü durch eine unbedachte Äußerung geschadet; auf eine weitere Fläche: die M. der Elbe ins
ich lasse mir nicht den AI. verbieten, ich werde Meer; die M. der Geschütze, der Mundvoll,
meine Meinung äußern, auch wenn man mich -/-, die Menge, die in den geht: er Mund
daran hindern will; du darfst ihm nicht so über nahm einige M. Suppe aber er nimmt den Mund
; :

den M. fahren, Ü ihn grob unterbrechen. 2) Ü voll, nimmt viel auf einmal in den Mund,
Öffnung: der M. des Schachtes, die Mundart, U ist großsprecherisch, prahlt, der Mund-
Sprache einer Landschaft im Unterschied zur vorrat, mitgeführte Lebensmittel bei kurzen
Hoch- und Schriftsprache, Dialekt, Übers. M Reisen, das Mundwasser, -s/-, desinfizierende
23. ElG w. mundartlich das Mündchen, -s/-,l)
: Flüssigkeit zur Mundpflege, das Mundwerk, U
kleiner Mund. 2) M
oberd. Kuß. es mundet : Redegabe, Redefluß: sie hat ein gutes M., ist
(hat gemundet) mir, D schmeckt, es mündet (hat schlagfertig, [germ. Stw. mundtot von Munt]
; :

gemündet) in, auf etwas, fließt hinein, läuft darauf die Mund,-, Munt.
hinaus, nimmt sein Ende: viele Flüsse münden das, gl der Mündel, -s/-, ein(e) unter Vormund-
ins Meer; unser Gespräch mündete schließlich in schaft stehende(r)Minderjährige(r). die Mündel-
heftigen Auseinandersetzungen; diese Straße gelder, Mz., vom Vormund verwaltetes Kapital-
mündet auf den Markt, mundfaul, träge in der vermögen des Mündels, mündelsicher, gesetz-
Unterhaltung, schweigsam, mundgerecht, 1) lich zugelassen für die Anlage von Mündelgel-
bequem zum Essen: mundgerechte Stückchen dern: mündelsichere Wertpapiere, [von: Munt]
Brot. 2) Ü so, daß man es gern und mühelos es mundet, mündet, -» der Mund.
nachspricht: man kann Kindern die Naturkunde mündig, volljährig. Hptw.: ^Mündigkeit.-.
durch Tiergeschichten m. machen, die Mund- die Mündigsprechung, -, Erklärung der Voll-
harmonika, Abb. M
22. mündlich, gespro- jährigkeit, [von: Munt]
chen, nur besprochen, nicht schriftlich: münd- mündlich, die Mündung usw., -* der Mund.
liche Zusage; mündliche Prüfung, Prüfung in Ge- der Mungo, -s/-s, 1) eine indische Schleichkatze.
sprächsform, der Mundraub, g*s Entwendung 2) eine geringwertige Wolle. [1 ind.; 2 engl.]
von Nahrungsmitteln in geringer Menge zum der Muni, -s/-, M
Schweiz.: Stier. [.Brummer ]
1

sofortigen Verbrauch, der Mundschenk, im die Munition, -, Schießbedarf für Feuerwaffen,


MA. für die Getränke zuständiger Hof beamter.
: [franz.; 16'. Jh.]
das Mundstück, Teil eines Gerätes, der für den munizipal, t städtisch, die Stadtverwaltung be-
Mund bestimmt ist, z. B. Mundstück der Trom- treffend, [lat.]
pete, mundtot, unfähig zu widersprechen man : der Munk, -s/-en, M
Schweiz. : Murmeltier.
hat ihn m. gemacht, das Mundtuch, bei Tisch ich munk(e)le (habe gemunkelt) mit ihm, über
gebrauchtes Tuch, Serviette, Abb. E 13. die etwas, rede heimlich, raune, verbreite Gerüchte:
man munkelt, das Gerücht läuft um im Dunkeln ;

istgut munkeln. Hptw.: die Munkelej, -/-en.


die Umschrift (die Legende) oder die Aufschrift [frühmhd.]
Rond
das Münster, -s/-, Stiftskirche, Dom. [lat.]
Ji'eMunt, -, auch: Mund, im germanischen Recht
ein personenrechtliches Schutz- und Vertre-
tungsverhältnis Muntschaft; Muntgewalt. [ahd.
:

, Schutz']
munter, 1) ich werde am Morgen so schwer
wach:
die
m. 2) lebhaft, frisch, heiter: ein munteres Kind.
Johreszohl
die Rückseite die Vorderseite
Hptw. die Munterkeit, -. ich munt(e)re ihn
:

(der Revers) „- auf (habe aufgemuntert), 1) erheitere. 2) ermun-


Münze tere, ermutige, [ahd.]

450
Mus
g^S
Mus
das Stilleben
(das Blumenstuck)

U-Ct—
LT** '
I der Schaukasten!
der Besuchei I
-der Sockel (die Vitrine)

die Bildergalerie Museum


die Beschriftung
^ An ikensamm
, |^ n

Sammlung künstlerischen oder wissenschaft- immer so sein, es wäre schön, wenn es immer so
lichen Inhalts Gebäude dafür, Abb.
; 27. [lat.- M wäre das m. ich sagen!, ich kann die Bemerkung
;

griech.; zu: Muse] nicht unterdrücken; ich habe es tun müssen; das
das Musical 'mju.zikü, -s/-s, modernes sing- mußt du nicht tun, U darfst du nicht tun; das
spielartiges Bühnenstück, [engl.] mußte nicht so kommen, U hätte verhindert wer-
mustert, musivisch. den können. 2) es ..., es ist gewiß, wahrscheinlich,
die Musik, -, 1) die Tonkunst und ihre Erzeug- anzunehmen, daß...: er m. es wissen; er m. unsere
nisse. 2) Kapelle, besonders Militärkapelle: die Verabredung vergessen haben, anders kann ich mir
M. kommt, die Musikalien ...lidn, Mz., in sein Fernbleiben nicht erklären. 3) irgendwohin,
Notenschrift vervielfältigte Musikwerke, musi- U muß hingehen: du mußt heute in die Stadt;
kalisch, 1) Musik betreffend. 2) begabt und ich m. (mal), verhüllend, Kindersprache: auf
empfänglich für Musik. 3) Ü klangvoll wie Musik die Toilette gehen, das Muß, -, unabweisbarer
(Verse), die Musikalität, -, 1) Begabung für Zwang, Erfordernis: wenn ein M. dahintersteht,
Musik. 2) Klangfülle, der Musikant, -en/-en, geht vieles. Muß..., gezwungen: Mußehe, U
D oder verächtlich: Musiker; auch anerkennend: wegen einer Schwangerschaft geschlossene Ehe.
geborener Musiker, der Musikantenknochen, [germ. Stw.]
U Mäuschen am Ellbogen, musikantisch, die Muße, -, Freizeit, beschauliche Zeit: dazu
von ursprünglicher Musizierfreudigkeit, die brauche ich M.; ich werde es mir mit M. betrach-
Musikbox, Musikautomat mit Schallplatten, ten, mit Ruhe, die Mußestunde, -/-n, beschau-
Abb. G 5. der Musiker, -s/-, jemand, der berufs- liche Stunde, Zeit zum Ausruhen, müßig, 1)
mäßig auf dem Gebiet der Musik tätig ist; im untätig, arbeitsfrei: in meiner müßigen Zeit; er
engeren Sinne: Orchestermitglied, der Musikus, soll vielm. gehen, nichts tun oder nichts zu tun :

-/...sizi oder U -se, altertümelnd für: Musiker, haben. 2) zwecklos, sinnlos: eine müßige Frage;
[griech. , Musenkunst'] das sind müßige Reden, ich müßige (habe ge-
die Musing, -/-en, J, Mausing, Abb. K 31. müßigt) ihn, t zwinge; nur noch: ich fühle, sehe
musisch, kunstempfänglich, [von: Muse] mich gemüßigt, etwas zu tun, sehe mich dazu ver-
ÄeMusivarbeit, eingelegte Arbeit, das Musiv- anlaßt, der Müßiggang, -(e)s, Nichtstun, Faul-
gold, Goldersatz aus Zinnsulfid, musivisch, heit, der Müßiggänger, -s/-, Faulenzer, [zu:
auch: musiert, mosaikartig, [lat. -griech.] müssen]
ich musiziere (habe musiziert), mache Musik, der Musselin, -s/-e, zartes, leichtes Woll- oder
[lat.; zu: Musik] Baumwollgewebe, [franz. ,aus der Stadt Mosul']
der Muskat, -(e)s/-e, Muskatnuß, die Muskat- müssen, Nennf. von: ich muß.
blüte, getrockneter Samenmantel der Muskat- der Mustang, -s/-s, Präriepferd, [span.]
nuß, der Muskateller, -s/-, auch: Muskat- das Musteil, älteres deutsches Recht: Anspruch
wein, Trauben und Wein mit Muskatgeschmack. der Witwe auf die Hälfte der Speisevorräte beim
die Muskatnuß, Same des Muskatnußbaumes, Tod des Mannes, [zu: Mus]
ein G 24. der Muskatwein, Muska-
Gewürz, Abb. das Muster, -s/-, 1) Vorbild, Vorlage, Modell:
teller, [franz.-lat. ,Moschusduft'] Schnittmuster, zum Schneidern; das ist mein M.,
der Muskel, -s/-n, fleischiger Teil des mensch- dient mir als M., zum M. 2) Zeichnung, Figur,
lichen und tierischen Körpers, der durch Zu- regelmäßig auf einer Fläche wiederkehrende Ver-
sammenziehung die Bewegungen des Körpers zierung, Abb. M
25: das M. der Tapete gefällt
oder seiner Teile vermittelt. Eigw. muskulär. : mir. 3) Warenprobe, Ansichtsstück. 4) U Beispiel,
der Muskelkater, schmerzhafte Verhärtung der Vorbild Musterschüler; er ist ein M. an Artigkeit.
:

Muskulatur nach Überanstrengungen, die Mus- das Musterbild, Vorbild, ich must(e)re (habe
kulatur, -/-en, Gesamtheit der Muskeln, mus- gemustert), 1) es, versehe mit einem Muster: der
kulös, muskelstark, kräftig, [lat. ,Mäuschen'] Teppich ist reich gemustert. 2) ihn, es, besehe
die Muskete, -/-n, alte Handfeuerwaffe mit Lun- prüfend, betrachte genau er musterte den Frech- :

tenschloß, der Musketier, -s/-e, Infanterist, ling von oben bis unten. 3) ihn, Sb untersuche auf
[span. Sperber'; 16. Jh.]
, Wehrdiensttauglichkeit hin ein neuer Jahrgang :

das Müsli, -s/-s, eine Rohkostspeise. [Schweiz. wird gemustert. 4) Truppen, t besichtige, ich m.
Verkl. zu: Mus] ab, J, quittiere meinen Dienst auf einem
1)
derMuslim,-/-e, auch: Moslem, Mohammedaner. Schiff. 2) ihn, entlasse, ich m. an, 1) lasse mich &
die Muslime, -/-n, auch: Moslime, Moham- anwerben. 2) ihn, werbe an. ich m. es aus,
medanerin. Eigw. muslimisch, auch: mosle-
: wähle aus, entferne Schlechtes, mustergültig,
misch, mosleminisch. [arab.] vorbildlich, einwandfrei, nachahmenswert.
ich muß (habe gemußt du mußt, er muß, wir müs-
; Hptw. : die Mustergültigkeit, -. musterhaft,
sen, ihr müßt, sie müssen; wenn er müßte), 1) vorbildlich, tadellos, gut. Hptw. : die Muster-
es tun, sehe mich gezwungen, es zu tun, kann haftigkeit, -. die Musterrolle, J, Verzeichnis
nicht anders als: alle Menschen müssen sterben; der angemusterten Schiffsmannschaft, der
du mußt kommen, es ist unbedingt notwendig, Musterschutz, gesetzlicher Schutz von Vor-
daß du kommst; kein Mensch m. müssen, U es lasen, Modellen für Gebrauchsgegenstände, die
gibt keinen unausweichlichen Zwang das müßte ; Musterung, -/-en, 1) c"d Prüfung auf Tauglich-

452
Myt
keit für den Wehrdienst. 2) £ Abschluß eines terlein, -s/-, D Koseform von Mutter, mütter- :

Arbeitsvertrages für Angehörige der Schiffs- lich, 1) auf die Mutter bezüglich, von ihr stam-
besatzung. 3) Art der Zeichnung, Figuren- mend: das mütterliche Erbe. 2) Ü liebevoll
schmuck, Ornamentik, der Musterzeichner, sorgend. Hptw.: die Mütterlichkeit,-, das
Zeichner für Entwürfe von Mustern, [ital. Lw.] Muttermal, verschiedene örtlich begrenzte
der Mut, -(e)s, 1) Tapferkeit, Unerschrockenheit, Veränderungen der Haut, die Muttermilch,
Überwindung von Angst: nur M.l ; laßt den M. Frauenmilch, von den Brustdrüsen der stillenden
nicht sinken!; nur den M. nicht verlieren!; das Mutter abgesonderte Milch, das Mutterrecht,
macht mir neuen M. 2) D t Stimmung, Sinnes- Rechtszustand bei Naturvölkern, nach dem das
art seid guten oder gutes Mutes; aber mir ist
: : Kind dem Stamm der Mutter angehört, die Mut-
gut, schlecht zumute, er will sein Mütchen an terschaft, -, Existenz als Mutter, der Mutter-
ihm kühlen, U seinen Zorn an ihm auslassen, ich schoß: wie im M., wohlbehütet, wie vor der Ge-
mute (habe gemutet) es, 1) f begehre, bean- burt, mutterseelenallein, ganz allein, das
trage. 2) <^> beantrage Abbaugenehmigung. 3) + Muttersöhnchen, U verwöhnter, unselbständi-
Handwerk: mache das Meisterstück, es mutet ger Mensch, die Muttersprache, Sprache, die
mich, ihn an, wirkt so oder so auf ihn, macht man von Kind aufspricht, der Muttertag, öffent-
einen bestimmten Eindruck auf mich: das m. licher Ehrentag der Mütter, der Mutterwitz,
mich fremd an. ich mute es ihm zu, fordere, ver- Ü angeborener Witz, gesundes Urteil, die Mutti,
lange unbilligerweise von ihm: das wollte man -/-s, U Koseform von: Mutter, [germ. Stw.]
mir zumuten! ; Sie dürfen sich nicht zuviel zu- der Muttich, -s/-e, M oberd. 1) geheimer Vorrat. :

muten!, vornehmen, aufbürden, der Muter, -s/-, 2) Schlamm, Moorerde, [von: Moder]
1) 9S Antragsteller für eine Abbaugenehmigung. mutual, auch mutuell, wechselseitig. Hptw. die
: :

2) t Geselle, der an seinem Meisterstück arbeitet. Mutualität, -. der Mutualismus, -, 1) ein-


mutig, tapfer, frei von Furcht, das Mutjahr, räumende Gegenseitigkeit, gegenseitige Dul-
t Zeit zur Herstellung des Meisterstücks, auch dung. 2) \57 Lebensgemeinschaft mit gegen-
<$>

allgemein: Wanderzeit, mutlos, voller Furcht, seitigem Nutzen. 3) eine finanzwirtschaftliche


eingeschüchtert, niedergeschlagen. Hptw.: die Hypothese, mutuell, mutual. [lat. Kw.]
Mutlosigkeit, -. ich mutmaße (habe gemut- die Mutung, der Mutwille, -* der Mut.
maßt) etwas, vermute. Hptw. die Mutmaßung, : mutz, M oberd.: 1) gestutzt. 2) enganliegend.
-/-en. mutmaßlich,vermutlich, wohl, die Mu- 3) wortkarg, der Mutz, -es/-e, oberd. 1) Tier M :

tung, -/-en, 1) 9? Antrag auf Abbaugenehmi- mit gestutztem Schwanz, Bär u. a. 2) abge-
gung. 2) f Zulassung zur Meisterprüfung, der brochenes Werkzeug. 3) kurze Pfeife, ich mutze
Mutwille, Absicht: das hat er aus Mutwillen (habe gemutzt), M oberd. 1) es, stutze. 2) :

getan. Eigw. mutwillig, [germ. Stw.]


: brumme, bin übellaunig.
die Muta, -,'...tä, t Explosivlaut, Verschlußlaut, die Mutz, -/-e, M bayr. : 1) Katze. 2) Liebling.
[lat. ,die Stumme'] die Mütze, -/-n, 1) Kopfbedeckung ohne Krempe,
mutabel, veränderlich. Hptw. die Mutabili- : Abb. M 26. 2) wärmende Bedeckung wie Haube:
tät, -. die Mutation, -l-en, 1) i 4> meist © Kaffeemütze. 3) M
köln. Narrenkappe. Verkl.
: :

sprunghaft auftretende Änderung eines erblichen das Mützchen, Mützlein, -s/-. [mittellat.]
Merkmals. 2) Stimmwechsel, mutatis mutan- der Mutzen, -s/-, M
oberd. eine Art Spenzer. :

dis, nach Vornahme der erforderlichen Ände- das Mutzerl, -s/-, bayr.: Prise. M
rungen, ich mutiere (habe mutiert), 1) befinde m. v., 'i Abk. für: mezza voce.
mich im Stimmbruch. 2) es mutiert, entwickelt m. W., Abk. für: meines Wissens.
eine Mutation, [lat.] My, Zeichen für: Mikron, das My, -(s)/-s, grie-
ich mute, der Muter, -> der Mut. chischer Buchstabe, Übers. 36. G
mutsch, M Schweiz. :stumpf, ungehörnt mürbe. ; mykenisch, die alte griechische Kulturstätte
ich mutsche (habe gemutscht), M
oberd. 1) es, : Mykene betreffend.
menge, verfälsche. 2) ihn, besteche, mutsch(e)- die Mykologie, -, Pilzkunde, die Mykose, -/-n,
lig, M oberd. weich, matschig, faulig, das Mut-
: durch Pilze verursachte Krankheit, [griech. Kw.]
schelmehl, M oberd. geriebene Semmel, mut-
: Mylady mi'leidi, Mylord mi'h:d, Anrede an eine
schig, mutschelig. mutt, mutsch. [vielleicht Lady, einen Lord, [engl.]
franz.] der Mynheer ma'rce: r,-s/-s, seltener für Mijnheer. :

dasMuttchen, -s/-, U ältere einfache Frau, die das Myom, -s/-e, { gutartige Geschwulst aus
Mutter, 1) -I", Frau, Kinder geboren hat;
die Muskelfasern, [griech. Kw.]
Frau, von ihren Kindern aus gesehen, Abb. A 8, die Myopie, -, { Kurzsichtigkeit. Eigw.: my-
Übers. F 6: wo ist M. oder die M. oder opisch), [griech. Kw.]
unsere M. ?; sie fühlt sich M. , ist schwanger ; Sinn- myria..., lOOOOfach. die Myriade, -/-n, 1) Zehn-
bild zärtlicher Fürsorge sein großer Bruder war
: tausendschaft. 2) nur Mz., Ü Unzahl, [griech.]
ihm M., betreute ihn als Kind; wie bei Muttern, die Myr|rhe, -/-n, Harz eines afrikanischen
U wie zu Hause; Ehrwürdige M., Anrede für Strauches, Räuchermittel: die Heiligen Drei Kö-
Äbtissinnen; die weise M., Hebamme; M. Erde, nige brachten Weihrauch, M. und Gold, [arab.]
M. Natur, D Vorsicht ist die M. aller Weisheit,
; die Myrte, -/-n, immergrüner Strauch, Braut-
Ü. 2) -/-n, ©
Teil der Schraube, der das Ge- schmuck, [lat. aus griech., wohl zu: Myrrhe]
winde drehbar umschließt: Schraubenmutter, derMyst agoge, -n/-n, Hüter einer Geheimlehre.
Abb. S 37. Mutter..., 1) weibl. Tier: Mutter- die Myst agogie, -/...'gi|en, Geheimlehre, das
tier. 2) Erzeugerin: Mutterpflanze, von der die Mysterijenspiel, im MA. dramatische Auf- :

.Tochterpflanzen' abstammen; Mutterland. 3) führung eines biblischen Stoffes, mysteriös,


Gebärmutter...: Muttertrompete, Eileiter, der geheimnisvoll, das Mysterium, -s/...ri|en, 1)
Mutterboden, Muttererde, das Mütterchen, Geheimnis, Geheimlehre. 2) Mz., Mysterien-
-s/-, 1) Koseform von: Mutter. 2) U alte Frau. spiele, die Mystifikation, -/-en, Täuschung,
die Muttererde, auch: Mutterboden, humus- Irreführung, ich mystifiziere (habe mysti-
haltige, fruchtbare Bodendecke, die Mutter- fiziert), 1) es, mache mystisch, umgebe mit
gottes, -, auch: Mutter Gottes, Jungfrau Maria. einem geheimnisvollen Gepräge. 2) ihn, täusche,
das Mutterkorn, ein schwarzvioletter, horn- führe an, mißbrauche seine Leichtgläubigkeit.
artiger Getreideschmarotzer, ein Arzneimittel. die Mystik, -, eine Grundform religiösen Er-
der Mutterkuchen, Plazenta, ein Organ, das lebens. Eigw.: mystisch, der Mystiker, -s/-,
sich während der Schwangerschaft in der Ge- Anhänger der Mystik, der Mystizismus, -,
bärmutter bildet, das Mutterland, ein koloni- Neigung zum Geheimnisvollen, [griech.]
sierender Staat im Verhältnis zur Kolonie, die die Mythe, -/-n, eingedeutscht für: Mythos.
Mutterlauge, Restflüssigkeit nach Auskristalli- die Mythologie, -/...'gi|en, 1) Gesamtheit der
sieren einer chemischen Verbindung, das Müt- Mythen eines Volkes. 2) Wissenschaft von den

453
Myz
Mythen. ElGW. mythologisch. Zeitw. ich
: : gebenheit von welthistorischer Bedeutung.
mythologisiere (habe mythologisiert) es. der 3) zur Massenbeeinflussung geeigneter, meist
Mythos, Mythus, -/...then, Erzählung aus
1) Undefiniert gelassener politisch-ideologischer Be-
der Vorzeit, Sage von Göttern, Helden, griff. Eigw. mythisch,
: [griech.]
Geistern, Feen, Zwergen u. a. Dämonen. das Myzel, Myzelium, -s/...li|en, Gesamtheit
2) legendäres Bild einer Persönlichkeit oder Be- der Pilzfäden, Abb. P 15. [griech.]

N
n, das N Zahnlaut, bei dem die Atemluft
en, -/-, der Nachbeter, -s/-, U jemand, der Meinungen
durch die Nase entweicht, ÜBERS. A 27, S 60. anderer kritiklos übernimmt, [um 1800]
n, Zeichen für: Neutron. das Nachbild, 1) Abklatsch, Nachbildung. 2) ein
N, 1) Abk. für: Nord(en). 2) O Zeichen für: Bild, das man noch sieht, wenn der betrach-
Stickstoff [lat. nitrogenium]. 3) Zeichen für: tete Gegenstand nicht mehr auf das Auge ein-
Newton. 4) auch: Np, Zeichen für:Neper. wirkt, die Nachbildung, -/-en, 1) das Nach-
na, Malem. nach. : bilden, das Darstellen nach einem Vorbild, Nach-
na ns:, na:, M
oberd. nein. : ahmung. 2) nachgebildeter Gegenstand, Imi-
na!, U Ausruf der Ungeduld: na, wird's bald?; tation, Kopie, Reproduktion.
der Erleichterung: na, da wären wir!; halb nachchristlich, nach Christi Geburt: in nach-
widerwilligen Zugestehens: na, da hast du's!; christlicher Zeit.
bei Fragen: na, wie wär's?; bei Entschlüssen: nachdem, 1) später als: n. er angekommen war,
na, da gehen wir; Beschwichtigung: na, na! begann es zu regnen, nach seiner Ankunft. 2) M
Na, O Zeichen für: Natrium. oberd. da, weil n. das einmal so ist. 3) je n., ent-
: :

die Nabe, -/-n, Teil des Rades, mit dem es auf sprechend den Verhältnissen, einer kommenden
der Welle oder dem Zapfen sitzt, Abb. R 1. Entscheidung oder Klärung gemäß: die Sache
[germ. Stw.] hat auch ihr Gutes, je n., wie man sie betrachtet,
näbe, M Schweiz. irgendwann. : es hängt nur davon ab, wie man sie auffaßt; je n.,
der Nabel, -s/-, 1) rundliche Vertiefung am ob ihr zwei oder drei Wochen bleibt, werde ich
Bauch bei Mensch und Säugetier. 2) <|> Ansatz- mich einrichten, [spätes MA.]
des Samenträgers am Samen. 3) Ü Mittel-
stelle das Nachdenken, -s, Überlegen, Erwägen, nach-
punkt am N. der Welt, ich nab(e)le ein Kind
: denklich, 1) in Gedanken versunken, zu Über-
ab (habe abgenabelt), zerschneide nach der legungen neigend. 2) t zum Nachdenken an-
Geburt die Nabelschnur, die Nabelschnur, regend. Hptw. die Nachdenklichkeit, -.
:

Verbindung zwischen Mutterkuchen und Em- die Nachdichtung, -/-en, freie Übersetzung oder
bryo, [germ. Stw.; zu: Nabe] Bearbeitung eines literarischen Werkes.
der Naber, Näber, -s/-, M oberd. : Bohrer, der Nachdruck, -(e)s/-e, 1) ohne Mz., Hervorhe-
[ahd.] bung, Betonung : ich möchte mit N. darauf hin-
näbe(r)t, M
Schweiz. irgend jemand, näbis,
: M weisen, daß... 2) tit unberechtigte Vervielfältigung
Schweiz. etwas.
: eines urheberrechtlich geschützten Werkes. 3) (0
der Nabob, -s/-s, Ü steinreicher Mann. [engl, unveränderter Abdruck, nachdrücklich, mit
aus ind.; eigtl.: Statthalter in Indien] Kraft oder Betonung, energisch. Hptw. die :

nach ihm, ihm n., 1) zeitlich später, hinterher, Nachdrücklichkeit, -.

ihm folgend, nachträglich: n. zwei Minuten, der Nacheif(e)rer, -s/-, jemand, der ein Vorbild
als zwei Minuten vergangen waren oder: wenn zu erreichen sucht, die Nacheif(e)rung, -, der
zwei Minuten vergangen sind; zwei Stunden n. Versuch, ein Vorbild zu erreichen. [16. Jh.]
seiner Abreise; n. und n., allmählich; n. wie vor, nacheinander, einer nach dem anderen, nicht
unverändert, wie vorher. 2) örtlich auf etwas zu, gleichzeitig; bei Zeitwörtern Getrenntschrei-
in einer Richtung, zu einem Ziele: n. Hause; bung: wir werden n. gehen, kommen.
wir fahren n. Frankfurt, n. Deutschland; die der Nachen, -s/-, D Boot, Fischerkahn, [ahd.]
Jagd n. dem Glück, Ü die Suche n. den Vermiß-
; nacher, M
oberd. 1) nach. 2) nachher.
:

ten; ihm n.!, hinter ihm her! 3) gemäß, ent- die Nacherzählung, Wiedergabe einer gehörten
sprechend: n. dem Gesetz ist er unschuldig; n. oder gelesenen Erzählung in eigenen Worten.
meiner Meinung oder meiner Meinung n.; wir Nachf., Abk. für: Nachfolger(in).
spielen n. Noten; es ist n. der Natur gemalt. 4) der Nachfahr, -s oder -en/-en, Nachfahre,-n/-n,
einem Vorbild folgend frei n. Schiller, Schiller
: D Nachkomme, [mhd.]
als Muster benutzend. 5) erst an zweiter Stelle, die Nachfeier, der eigentlichen Feier folgendes
tiefer im Rang: der Oberleutnant kommt n. dem Zusammensein.
Hauptmann. 6) mit Zeitwörtern trennbar zu- die Nachfolge, 1) Übernahme eines Amtes, einer
sammengesetzt ich sehe n. — habe nachgesehen -
: Würde, eines Erbes von einem andern: er trat
werde nachsehen; ich spreche es n. - habe es nach- die N. des verstorbenen Geschäftsinhabers an. 2)
gesprochen - werde es nachsprechen, [von nahe : Gefolgschaft, treue Jüngerschaft die N. Christi.
:

ahd.] nachfolgend, K später zu erwartend, folgend:


die Nachäfferei, -, das Nachäffen. nachfolgendes, im nachfolgenden, weiter unten
nachahmenswert, so beschaffen, daß man es stehend; aber: das Nachfolgende, der Nachfol-
nachahmen kann oder möchte, der Nachahmer, ger, -s/-, Abk.: Nachf., jemand, der eine Nach-
-s/-, jemand, der etwas nachahmt, die Nach- folge übernimmt und weiterführt die N. Karls :

ahmung, -/-en, 1) Wiederholen fremden Ver- d. Gr.; Julius Bauer Nachf (Firmenschild), das
.

haltens, Handeln nach einem Vorbild; nachge- Geschäft weiterführender neuer Besitzer, die
ahmter Gegenstand, Imitation. 2) J" Wiederho- Nachfolgerin, -/-nen, Abk.: Nachf., weibl.
lung einer Tonfolge, [von: Ahm, Hohlmaß, also Nachfolger, die Nachfolgerschaft, -, Problem
.Nachmessung'; nhd.j der Nachfolge: die N. ist noch nicht gesichert.
der Nachbar, -s oder -n/-n, die Nachbarin, [ahd.]
-/-nen, daneben Wohnender, Sitzender: Garten- dieNachford(e)rung, nachträgliche Forderung.
nachbar; Tischnachbar; auch allgemein: Nahe- dieNachforschung, Erkundigung, Ermittlung.
wohnender. Eigw.: nachbarlich, die Nach- dieNachfrage, 1) m die Gesamtheit der Kauf-
barschaft, -, 1) Nähe: in unmittelbarer N., wünsche: Angebot und N.; die N. nach diesem
dicht bei uns. 2) das Verhältnis zu Nachbarn: Artikel ist groß. 2) Erkundigung: danke der N.,
auf gute N.! die Nachbarsleute, Mz., Nachbarn, U danke, daß Sie sich nach meinem Befinden
[germ.; von: nahe und Bauer .Wohnender'] erkundigen, [spätes MA.]

454
Nac
die Nachgärung, Reifung von Bier oder Wein die Nachmahd, Grummet.
auf Faß oder Flasche nach der Hauptgärung. nachmalig, später: der nachmalige Präsident.
nachgeboren, 1) später geboren (als die Ge- Umstw. nachmals, [spätmhd.]
:

schwister). 2) nach dem Tode des Vaters oder der Nachmittag, Zeitraum von Mittag bis Abend
nach Auflösung der Ehe geboren, [mhd.] am späten N.; am Montagnachmittag; aber: heute
die Nachgebühr, nachträglich erhobene Post- nachmittag, nachmittägig, am Nachmittag statt-
gebühr für ungenügend freigemachte Sendungen. findend, nachmittäglich, jeden Nachmittag
die Nachgeburt, Ausstoßung der Eihäute mit dem stattfindend, nachmittags, Abk. : nachm., am
Mutterkuchen nach der Geburt des Kindes. Nachmittag: erkommt n. [16. Jh.]
das Nachgefühl, Gefühl, das von einem ver- die Nachmolke, M Quark.
oberd. :

gangenen Eindruck noch wirkt. die Nachnahme, -/-n, Einziehung des Rech-
nachgemacht, 1) nach einem Vorbild gefertigt. nungsbetrages durch die Post bei Aushändigung
2)nachgeahmt. der Sendung: Zahlung durch N.
nachgeordnet, K im Rang folgend: nachgeord- der Nachname, -n/-n, Familienname, Übers.
nete Dienststellen. N3.
nachgerade, 1) allmählich, langsam: ex wird n. die Nachprüfung, 1) Überprüfung. 2) nochmalige
Zeit, daß er kommt. 2) nach dem, was geschehen Prüfung, Ergänzungsprüfung.
ist: das ist n. zuviel. der Nachraum, -(e)s, & Ausschuß; das, was auf
der Nachgeschmack, Geschmack, der im Munde dem Holzplatz bleibt.
bleibt oder erst später empfunden wird: dieses die Nachrede, -/-n, 1) Nachwort, Epilog. 2) Ver-
Obst hat einen bitteren N. ; Ü unangenehme Er- leumdung: üble N., ä*ä Behauptung oder Ver-
innerung. breitung ehrenrühriger, nicht erweislich wahrer
nachgewiesenermaßen, K wie nachgewiesen ist. Tatsachen, [mhd.]
nachgiebig, 1) Ü anderen gern den Willen las- dieNachricht, -/-en, über ihn, etwas, 1) Kunde,
send, fügsam, versöhnlich. 2) nachgebend, weich Botschaft, Meldung, Mitteilung einer Neuigkeit.
(Boden). Hptw. die Nachgiebigkeit, -. [von:
: 2) Mz., aktuelle Meldungen im Rundfunk: ich
nachgeben; um 1800] höre täglich die Nachrichten. ElGW. nachricht- :

der Nachhall, 1) Weiterklingen nach Beendigung lich, die Nachrichtenagentur, das Nachrich-
der Schallerzeugung. 2) mehrfaches Echo. 3) Ü tenbüro, gewerbliches Unternehmen zur Be-
starke Wirkung, begeisterte Zustimmung. schaffung und Vermittlung von aktuellen Mel-
nachhaltig, nachwirkend, dauernd: Jas Stück dungen, der Nachrichtendienst, 1) regelmäßige
hat einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Verbreitung von Nachrichten. 2) Nachrichten-
Hptw. die Nachhaltigkeit, -.
: agentur. 3) Spionageabwehr, der Nachrichten-
der Nachhauseweg, Weg nach Hause, Heimweg. satellit, künstlicher Erdsatellit für den inter-
nachher, auch: ...'he:r, später, wenn es vorbei kontinentalen Nachrichtenverkehr, [um 1700]
ist: kommt jetzt, n. ist es zu spät. [18. Jh.] der Nachrichter, t Scharfrichter, Henker, [mhd.]
die Nachhilfe, zusätzliche Hilfe, Unterstützung. der Nachruf, Gedenkrede, Würdigung eines
die Nachhilfestunde, zusätzlicher Privatunter- Verstorbenen ihm wurde ein N. gehalten. [19. Jh. ]
:

richt für schlechte Schüler. der Nachruhm, Ruhm, der den Tod überdauert.
im nachhinein, nachträglich, hinterher. die Nachsaison, Zeit nach der Hauptsaison.
die Nachhut, -/-en, c? Sicherungsverband zu- der Nachsatz, 1) Nachtrag. 2) in einer Satzver-
rückgehender Truppen, [mhd.] bindung der nachgestellte Satz.
die Nachimpfung, zusätzliche, wiederholte Imp- der Nachschlag, 1) J" Verzierung am Ende eines
fung. 2) U zusätzliche Essensportion, das
Trillers.
das Nachjahr, 1) M
oberd.: Herbst. 2) kath. Nachschlagewerk, ein meist alphabetisch an-
Kirche: t Ablaßjahr, Jubeljahr. geordnetes Sachwörterbuch.
der Nachklang, 1) Weiterklingen nach Aufhören der Nachschlüssel, widerrechtlich nachgeform-
der Schallerzeugung. 2) Ü starke Erinnerung. ter oder zufällig passender Schlüssel. [16. Jh.]
der Nachkomme, -n/-n, von elterlichen Lebe- die Nachschrift, 1) Niederschrift nach Ansage,
wesen abstammendes Lebewesen; Kind, Kindes- Diktat. 2) Abk. NS, Zusatz (im Brief).
:

kind, die Nachkommenschaft, -, Gesamtheit der Nachschub, So Versorgung der Kampf-


der Nachkommen, vgl. Übers. F 6. der Nach- truppe.
kömmling, -s/-e, nachgeborenes Kind. das Nachsehen: er hat das N., bekommt nichts
die Nachkur, j Behandlung nach Beendigung mehr, kommt zu spät.
einer Kur. dieNachsendung, gebührenfreie Zusendung von
der Nachlaß, ...sses/.. .lasse oder ...lasse, 1) Erb- Post an Verzogene.
schaft, Hinterlassenschaft: in seinem N. gefun- die Nachsicht, -, Milde, Schonung, Geduld,
dene Papiere; Briefe aus seinem N. 2) Preisherab- Verzeihung: man soll N. üben mit den Fehlern
setzung Preisnachlaß. 3) Verzicht auf einen Teil
: anderer; ich muß Sie um N. bitten. ElGW. nach- :

der Schuld, das Nachlassen, -s, Schwächer- sichtig. Hptw. die Nachsichtigkeit, -. der
:

werden: ein deutliches N. seiner Leistungen, die Nachsichtwechsel, an einem bestimmten Tage
Nachlassenschaft, -/-en, Hinterlassenschaft, nach Sicht fälliger Wechsel, [um 1700]
Erbschaft, der Nachlasser, -s/-, t Erblasser. die Nachsilbe, nachgestellte Ableitungssilbe,
nachlässig, unsorgfältig, unachtsam, ungenau Suffix, Übers. S 60. [19. Jh.]
unbeteiligt. Umstw. nachlässigerweise.
: der Nachsommer, 1) sommerliche Herbsttage.
Hptw. die Nachlässigkeit, -.
: 2) Ü spätes Liebesglück. [17. Jh.]
der Nachlauf, 1) @
der Abstand des Boden- das Nachspiel, 1) kurzes Stück (Musik, eine
berührungspunktes eines gelenkten Rades vom Szene) als Ausklang einer Aufführung. 2) Ü
Schnittpunkt der verlängert gedachten Schwenk- Folgen, spätere Wirkungen: der Streit wird ein
achse mit der Fahrbahn. 2) O
der Anteil eines N. vor Gericht haben. [17. Jh.]
Destillats, der erst dann übergeht, wenn die nächst ihm, als erstes nach ihm, neben: n. meiner
Hauptmenge abdestilliert ist. 3) ein Fangspiel Mutter liebe ich dich am meisten, Mutter hat den
für Kinder. ersten Platz, dann kommst gleich du. nächst...,
die Nachlese, 1) Nachernte besonders von Ähren, ganz nahe, so daß man es als erstes ergreift der, :

Trauben. 2) Ü Sammlung von Dingen, die bei die, das Nächstbeste; nächstdem, demnächst, bald;
der ersten Sammlung übergangen wurden: eine die nächsthöhere Rangstufe; das Nächstliegende,
N. Goethescher Gedichte. das, was als das gegebene erscheint, der, die,
die Nachlösung von Fahrkarten, Ergänzung un- das nächste, 1) Superlativ von nahe: der n.
genügender Karten für größere Strecken, höhere Weg, kürzeste. 2) örtlich oder zeitlich folgend:
Klassen. die n. Strophe; die n. Straße links, die als erste
nachm., Abk. für: nachmittags. nach dieser abgehende; am nächsten Morgen,

455
Nac
am Morgen nach diesem Tage nächsten Jahres, ; Blüten, die Nachtwache, 1) das Wachen bei
Abk.: n.J.; nächsten Monats, Abk.: n.M. 3) Nacht. 2) Polizeistreife. 3) £b Ablösungsstunde
oft kurz für: nächstbeste, nächstliegende: fürs der Posten, der Nachtwächter, 1) jemand, der
n., zunächst, vorläufig. 4) Kleinschreibung: nachts in einem Geschäft oder Betrieb Wache
der n. bitte! (beim Arzt); als nächstes, dar- hält. 2) U verschlafener Mensch, ich nacht-
aufhin. 5) Großschreibung: der Nächste, Mit- wand(e)le (bin, habe genachtwandelt), gehe
mensch; als Nächstes erhalten Sie..., als nächste schlafend umher, schlafwandele. Hptw. das :

Sendung, die Nächstenliebe, tätige Verbunden- Nachtwandeln, -s. der Nachtwandler, -s/-, die
heit mit dem Mitmenschen, nächstens, bald Nachtwandlerin, -/-nen, jemand, der nacht-
einmal, in Kürze, [zu: nahe] wandelt. Eigw. nachtwandlerisch
: er fand :

die Nachstellung, -/-en, 1) das Nachstellen. 2) den Weg mit nachtwandlerischer Sicherheit, der
meist Mz. Verfolgung er war seinen Nachstel-
: : Nachtzug, ein nachts verkehrender Zug. [germ.]
lungen ausgesetzt. [Jagdwort; 16. Jh.] der Nachteil, -s/'-e, 1) schlechte Eigenschaft:
die Nacht, -, "e, 1) die Zeit von Abend bis Mor-
:
dieses Material hat große Nachteile gegenüber dem
gen bei N. des Nachts, während der N. , im Laufe
: , anderen. 2) Schaden, Verlust: ich habe nur Nach-
der N.; in dunkler N.; der Kranke hat eine gute teile davon. Eigw. nachteilig das kann sich n.
: :

N. gehabt; Dienstagnacht; vor N., ehe es dunkelt für dich auswirken; ich weiß nichts Nachteiliges
eines Nachts; die ganze N. aber heute, gestern ; : über ihn. [spätmhd.]
nacht; unsere Gäste bleiben über N.; der Streik die Nachtigall, -/-en, Singvogel, gilt als der beste
kam über N., U überraschend; er ist bei N. und Sänger, [westgerm. ,Nachtsängerin']
Nebel verschwunden, Ü überraschend, unbe- ich nächtige, -> die Nacht.
merkt; gute N.f, Gruß beim Zubettgehen und der Nachtisch, letzter Gang beim Essen, Dessert.
Abschiedsgruß; gute N., Ruhm!, Ü die Ruhmes- der Nachtrab, -(e)s/-e, t <?o Nachhut. [16. Jh.]
träume gehen nie in Erfüllung. 2) Sinnbild der der Nachtrag, -(e)s/-e, Ergänzung oder Berichti-
Dunkelheit, des tiefen Friedens, der langen gung einer Rede oder Schrift, nachtragend,
Ruhe, des Todes, auch der Häßlichkeit schwarz,
: : nachträgerisch, übelnehmend, Unrecht nicht
häßlich wie die N.; das ist wie Tag und N., vergessend, nachträglich, später, hinterher,
grundverschieden; ihm wurde es N. vor den als Nachtrag. [18. Jh.]
Augen, er verlor das Bewußtsein; die N. des nachts usw., -* die Nacht.
Kerkers, Dunkelheit; die N. des Wahnsinns um- die Nachwährschaft, -, M Schweiz.: Gewähr für
fing ihn, D er wurde wahnsinnig. 3) südd. M Ersatz nachträglich auftretender Mängel.
Abend: wir essen zu Nacht, die Nachtblind- nachwärtig, M oberd. nachmalig, später.
:

heit, Unfähigkeit der Augen, sich der Dunkel- Umstw.: nachwärts.


heit anzupassen. ElG\v. nachtblind, der : die Nachwehen, Mz., 1) Schmerzen der Mutter
Nachtdienst, Dienst während der Nacht, z. B. nach der Geburt durch Zusammenziehung der
von Ärzten, nacht(e), auch nächten(s), t D : Gebärmutter. 2) Ü unangenehme Folgen.
1) vorige Nacht. 2) gestern abend, ich nachte der Nachwein, Wein aus Rückständen.
(habe genächtet), selten für: nächtige, nächte- der Nachweis, -es/-e, 1) Beweis, Daseinsbeweis:
lang, mehrere Nächte lang: er hat n. daran dafür mußt du den N. erbringen, besser: das mußt
gearbeitet; aber: zwei Nächte lang, nachten, du nachweisen. 2) Auskunfts-, Vermittlungsstelle
nachte, nächtens, 1), nachte. 2) D nachts, das Wohnungsnachweis, nachweisbar, beweisbar.
Nachtessen, M
südd.: Abendessen, es nachtet, nachweislich, beweisbar; bewiesen, [um 1840]
(hat genachtet), + D wird Nacht, es n. ein, M die Nachwelt, spätere Geschlechter. [17. Jh.]
Schweiz. nachtet, die Nachteule, Ü jemand, der
: der Nachwinter, Kälterückfall im Frühjahr.
gern spät zu Bett geht, der Nachtfalter, erst bei ElGW. : nachwinterlich.
Dämmerung fliegender Schmetterling, der dieNachwirkung, Wirkung, die besteht, auch
Nachtflug, Flug während der Nacht, das wenn die Ursache nicht mehr lebendig ist: ich
K
Nachthemd, Abb. 25. nächti(g), Schweiz. M spüre noch die N. dieses Medikaments.
gestern, nächtig, dämmerig, dunkel, nächtlich. das Nachwort, Schlußwort, erläuternder Anhang.
ich nächtige (habe genächtigt) irgendwo, bleibe der Nachwuchs, -es, 1) junge Menschen in der
zur Nacht, übernachte, schlafe, die Nachtkerze, Ausbildung: der N. unserer Wissenschaft. 2) U
eine gelbblühende, königskerzenähnliche Kraut- Kind(er): sie haben N. bekommen.
pfianze. das Nachtleben, nächtlicher Vergnü- die Nachzahlung, nachträgliche (ergänzende)
gungsbetrieb, nächtlich, zur Nachtzeit, wäh- Zahlung, die Nachzählung, nochmalige Zäh-
rend der Nacht geschehend: nächtliche Ru- lung zur Prüfung.
hestörung. Umstw. nächtlicherweile, das
: der Nachzug, 1) t Nachhut. 2) QZ. dem Hauptzug
Nachtlokal, mit Bar ausgestattetes, bis in kurzem Abstand folgender Zug. der Nach-
in die frühen Morgenstunden geöffnetes Tanz- zügler, -s/-, verspätet Kommender.
lokal, oft auch mit Gesangs-, Tanz- oder Strip- der Nackedei, -s/-e oder -s, nacktes Kind, [von:
tease-Darbietungen, das Nachtmahl, österr. M nackt]
Abendessen, ich nachtmahle (habe genacht- der Nacken, -s/-, die hintere Halsgegend, Abb.
mahlt), M
österr.: esse zu Abend, der Nacht- M 12: er hat einen steifen N., kann den Kopf
mahr, -s/-e, Nachtgespenst, Alpdrücken, die nicht bewegen, z.B. bei Erkältung, Ü er ist trot-
Nachtmütze, 1) f Kopfbedeckung im Bett. 2) zig, unbeugsam, starr man muß ihm den N. steifen,
;

Ü schläfriger Mensch, dai Nachtquartier, Ü ihn zum Widerstand aufmuntern; man will
Unterkunft für die Nacht, die Nachtruhe, ihm den N. beugen, Ü ihn demütigen; der Feind
Schlaf, nachts, in der Nacht, bei Nacht: bis saß uns im N., Ü verfolgte uns er hat den Schelm ;

drei Uhr n. aber des Nachts, das Nachtschat-


; : im N., Ü neigt zu Spaßen, der Nacken-
tengewächs, eine Pflanzenfamilie, zu der Nacht- schlag, Ü schweres Schicksal, Demütigung,
schatten, Kartoffel, Tomate u. a. gehören. [germ.]
nachtschlafend: zu nachtschlafender Zeit, U nackend, f nackt, nacket, nackicht, nackig,
nachts oder sehr früh morgens, der Nacht- M oberd., mitteld.: nackt.
schwärmer, 1) Nachtfalter. 2) Ü jemand, der nackt, hüllenlos, unverhüllt; bei Menschen: un-
nächtlichen Vergnügungen nachgeht, die Nacht- bekleidet; bei Tieren: ohne Haare oder Federn;
seite, Ü düstere Seite, Schattenseite auf der N. : bei Pflanzen: ohne Laub; bei Erde: ohne Pflan-
des Lebens, der Nachtstrom, während der zen bei Waffen ohne Scheide bei Wohnungen
; : ;

Nacht verbilligter elektrischer Strom, nachts- U ohne Einrichtung usw. die Soldaten schliefen
:

über, während der Nacht aber die Nacht über, ; : auf der nackten Erde, ohne Unterlage er konnte ;

der Nachttisch, kleines Schränkchen oder nur das nackte Leben retten, nur das Leben,
Tischchen neben dem Bett, Abb. S 22. die keinen Besitz; mit nackten Worten, ohne Be-
Nachtviole, <$ ein Kreuzblütler mit rotvioletten schönigung; nackte Tatsachen. Hptw.: die

456
Nah
der Schaf'

die Spitzeder KopT die Stopfnadel der Formerstift


die Spitze der Schaft
die Stecknadel
der Kolben das Ohr IL1 1 1 1 1 1
d
der runde Drahtstift der Kopf der Drahtstift (viereckig)
die Nähnadel das Ohr die Maschinennadel
£=
die Häkelnadel ^n
der Hakenstift
der Dachdecker- |)
(mit
der Drahtstift
ovalem Kopf)
der Glaserstift

die Stricknadel
Stift der Dach pappenstift der Drahtstift
(versenkbar) (der Kugelkopf)
die Blau -.

die Haarnadel die Lockennadel zwecke


Drahtschleife,

die Blechkappe

B
die Sicherheitsnadel die Krawattennadel
der Schienennagel
'
die Schmucknadel die Krampe
Nadel Nagel

Nacktheit. -. der Nack(t)frosch, U Nackedei. meinem Sarge, Ü trägst zu meinem frühen Tode
die Nacktsanligen, Mz., $ Samenpflanzen bei. 2) Hornplatte auf Finger und Zehe, Abb.
ohne Fruchtknoten, Gymnospermen, Abb. B 42. F 20: Fingernagel; abgebrochener, eingewachsener
die Nacktschnecke, hauslose Schnecke, Abb. N.; mit spitzen, stumpfen Nägeln; es brennt mir
S 33. [germ.] auf den Nägeln, Ü ich habe große Eile er kaut ;

die Nadel, -/-n, 1) feines, schlankes Gerät mit an den Nägeln. 3) 4> stieliger Fußteil freier
Spitze, ABB. 1, N
A 7: Nähnadel; Magnet- Blumenblätter, z.B. der Nelken. Verkl.: das
nadel, Abb. K
35; Krawattennadel; keine N. Nägelchen, Näg(e)lein, -s/-, t auch: Nelke:
konnte zur Erde fallen, Ü wir standen sehr dicht mit Näglein besteckt, f mit Nelken geschmückt.
wir saßen wie auf Nadeln, Ü das Warten fiel uns ich nag(e)le (habe genagelt) es, versehe, befestige
schwer. 2) Sinnbild der Kleinheit: nicht größer als mit Nägeln: genagelte Schuhe, ich n. fest, 1) es,
eine N., ein Stecknadelkopf, winzig; wir mußten es befestige mit Nägeln. 2) ihn, Ü zwinge, sich zu
wie eine N. suchen, mühsam in allen Ritzen. etwas zu äußern oder zu bekennen, ich n. es
3) stäbchenförmige Blattform: Tannennadel. zu, schließe mit Nägeln (Kiste, Tür), nagelfest,
4) eine Felsform. 5) eine Kristallform. festverbunden: was nicht niet- und nagelfest ist.
VERKL. das Nadelchen, Nad(e)lein, -s/-. die
: die Nagelfluh, @
Gesteinsart der Alpen, Zu-
Nadelarbeit, Handarbeit, der Nadelbaum, ein sammenballungen aus eigroßem Geröll, der
zu den Nadelhölzern gehörender Baum, na- Nagellack, Lack zum Überzug über Finger-
delf örmig, in der Form einer Nadel, das Nadel- und Zehennägel, Abb. N 2. nagelneu, ganz neu.
geld, im älteren deutschen Recht: Geldzuwen- die Nagelprobe, Beweis, daß nichts mehr im
dungen des Ehemanns an die Ehefrau zu ihrer Glase ist. die Nagelschere, Abb. N 2. die Nag(e)-
freien Verfügung, die Nadelhölzer, Mz., die lung, -/-en, das Nageln, Verbindung durch
Pflanzensippe Zapfenträger, Koniferen, Tannen Nägel, ich nagle, nagele, der Nagler, Nägler,
und Verwandte, das Nadelkissen, Abb. N 2. -s/-, f Nagelschmied, [germ.]
das Nadelöhr, ABB. N 1. der Nadelstich, nah, M niederd. nach: Nahmatt, Nachmahd.
:

1) einzelner Stich beim Nähen. 2) Ü boshafte nah(e) (näher, am nächsten), 1) in geringer Ent-
Stichelei: sie versetzte mir einen N. ein Baum fernung, nicht weit, benachbart, leicht zu er-
nadelt (hat genadelt), verliert Nadeln, der reichen, bald zu erwarten, in enger Verbindung:
Nadelwald, aus Nadelbäumen bestehender die nahe Stadt; dorthin ist es n.; nun ist der Früh-
Wald, Abb. F 34. [germ., zu: nähen] ling n.; nahe Verwandtschaft, Eltern und Kinder,
der Nad(e)rer, -s/-, M
österr. Polizeispitzel. : Geschwister; der Nahe Osten, Südosteuropa und
der Nadir, -s, tr Fußpunkt, der Gegenpunkt des Vorderasien. 2) ungebeugt: ihm n., n. an, bei
Zenits, [arab.] etwas, nicht weit, dicht dabei wir wohnen n. an :

Nadja, weibl. Vorname, [russ. Kurzform von: der Stadt; eine Geschwindigkeit n. an der Schall-
Nadeschda Hoffnung']
,die grenze; er steht uns, unserer Partei nahe, hat uns
ich naffeze (habe genaffezet), auch: napfeze, M nahegestanden, Ü ist uns geistig verwandt, hat
südostd. bin schläfrig; bin eingenickt (über der
: die gleiche Gesinnung, aber: es soll dem Bahn-
Arbeit). hof sehr nahe stehen; man legt es ihm nahe,
die Nagajka, -/-s, Kosakenpeitsche, [russ.] schlägt ihm vor, rät ihm; er wollte es ihm nahe-
ich nage (habe genagt) an etwas, 1) beiße daran, legen, Ü empfehlen, aber: nahe legen, in die
so daß kleine Stücke abgelöst werden: die Maus Nähe legen; es geht mir n., betrübt mich; sein
nagt am Holz, der Hund am Knochen; wir müssen Tod ist mir sehr nahegegangen, aber: er ist ganz
noch nicht am Hungertuch nagen, Ü darben. 2) nahe gegangen, in der Nähe das wird der Wahr- ;

bohre anhaltend, zerstöre langsam: das Meer heit nahekommen, aber: er soll mir nicht zu n.
nagt am Damm; das Leid nagt an der Gesundheit. kommen; man sollte keinem zu n. treten, U ihn
3) es nagt an mir, Ü quält mich anhaltend: die kränken, verletzen; Vorsicht, nicht zu n. treten!,
Ungewißheit nagt an ihm; nagende Zweifel, ich n. zu dicht heran aber er ist mir sehr nahegetreten,
; :

es ab, löse durch Nagen, ich n. es an, knabbere Ü wir haben uns befreundet; ick konnte es von
am äußeren Rande, der Nager, -s/-, das Nage- nahem sehen, ich nahe (bin genaht) ihm, D
tier, '(3 pflanzenfressendes Säugetier mit Nage- komme nahe, nähere mich: der Sommer naht,
zähnen, die Nagezähne, Mz., mächtige mittlere die Nähe, -, Nachbarschaft, geringe Entfernung.
Schneidezähne bei Hasen, Mäusen, Hamstern, nahebej, ganz in der Nähe, naheliegend, leicht
Meerschweinchen u.a. [germ. Stw.] zu vermuten, einzusehen: aus naheliegenden
der Nagel, -s/ 2 , 1) hölzerner oder metallener Stift Gründen möchte ich heute nicht kommen, näher,
zum Festhalten, Abb. 1 N
er kann nicht einmal
: 1) Komparativ zu nahe: kommt n. heran!; treten
einen N. in die Wand schlagen, so ungeschickt ist Sie tut 2) genauer, ausführlicher, reich an Einzel-
er er will seinen Beruf an den N. hängen, Ü ihn
; heiten: ich möchte gern seine nähere Bekannt-
aufgeben; du triffst den N. auf den Kopf, Ü schaft machen; wir wollen nähere Erkundigungen
beurteilst die Sache richtig; du bist ein N. zu einziehen; darauf kann ich nicht n. eingehen;

457
Nah

der Vorstidi der überwendliche der Steppstich

der Schlingstich Knopflochstich Doppelsteppstich

derSaum
nähe um (säume

.. ^/ ^~^7
iahe auf '
Nadelki

die Kappnaht Rechts-Links-Naht Englische Naht


(die Doppelnabt)_

Nagelpflege nähen Naht

weißt du nähere Einzelheiten?; Näheres kann nährlich, M nordd.: sparsam (von Personen).
ich nicht sagen; kennst du ihn n.?; ich werde nährlich, M nordd. 1) nährig. 2) spärlich,
:

es dir des näheren auseinandersetzen, genauer knapp (von Sachen), die Nährmittel, Mz.,
erzählen, aber: ich kann mich des Näheren nicht die aus Getreide hergestellten Roherzeugnisse
entsinnen, der besonderen Umstände; das außer Mehl, z. B. Grieß, die Nährmutter,
Nähere, alles Nähere darüber findest du in diesem t Pflegemutter, der Nährstand, t Bauernstand
Buch, ich näh(e)re (habe genähert), 1) es ihm, (neben Lehrstand und Wehrstand), die Nah-
bringe näher heran, bringe in die Nachbarschaft, rung, -, 1) alles, was nährt, Speise und Trank,
halte dicht heran. 2) mich ihm, gehe auf ihn zu, Lebensmittel: vitaminreiche N.; Bücher sind N.
komme in seine Nähe; Ü werde sein Freund, für den Geist, Ü. 2) Ü Lebensunterhalt, Brot-
suche seine Bekanntschaft zu machen: wir erwerb, Gewerbe. 3) Ü Arbeitsmaterial, Brenn-
näherten uns dem Bahnhof; er versuchte vergeblich, stoff: dieser Ofen braucht viel N. die Nahrungs-
sich ihr zu nähern, ich n. es an, 1) bringe näher, mittel, Mz., Lebensmittel, der Nährvater, t
mache beinahe gleich. 2) J, mache ein Segel fest. Pflegevater, der Nährwert, Gehalt an Kalorien
die Näherung, -/-en, A
angenäherte Berech- in Nahrungsmitteln, [germ. Stw.; zu: genesen]
nung oder Konstruktion einer unbekannten die Naht, -/-e, 1) genähte Linie, Abb. 2: hier N
Größe, ihm nahestehend, verwandt, vertraut, mußte N. steppen; er platzt bald
ich eine doppelte
befreundet, nahezu, beinahe, fast, der Nah- aus den Nähten, U wird dick. 2) Fuge. 3) ©
kampf, <fe Kampf Mann gegen Mann, [germ.] feste Knochenverbindung am Schädel, Abb. S 11.
die Näharbeit, Arbeitsstück zum Nähen, ich 4) { künstliche Vereinigung durchtrennter Ge-
nähe (habe genäht) es, verbinde durch Faden- webe. 5) Verwachsungslinie, Abb. F 38. 6)
<|>

stiche, Abb. N 2, stelle eine Arbeit mit Nadel Zusammentreffen zweier Gewölbefiächen. <ft'e
und Faden her: ich n. ein Kleid, ein Hemd, einen Nähterin, -/-nen, t Näherin, nahtlos, ohne
Saum; der Arzt näht die Wunde, ich n. es an, be- Naht, [von: nähen]
festige durch Nähen (Knopf), ich n. es auf, nähe näig, nähig.
auf etwas anderes auf (Borte, Blumen u. a.). die najme, najmed, M Schweiz. irgendwo, najmer : ,

Näher ej, -/-en, das Nähen, Näharbeit, die M Schweiz.: irgendwer.


Näherin, -/-nen, berufsmäßige Herstellerin naiv, kindlich-unbefangen, harmlos, treuherzig,
von Wäsche u. ä. Weißnäherin, das Nähgarn,
: einfältig. Hptw. die Naivität, -. die Naive,
:

Abb. G
2. die Nähmaschine, Abb. 4. das Näh-N -n/-n, eine -, ein weibl. Bühnenfach, [franz. aus
zeug, alles, was man zum Nähen braucht lat.]
(Nadel, Faden, Schere u. a.). [germ. Stw.] die Na jade, -/-n, 1) Quellnymphe. 2) Fluß-
nähig, auch: näig, M
Schweiz.: der Niederkunft muschel, [griech. Sage]
nahe. der Name,-ns/-n, seltener: Namen, -s/-, 1) Be-
ich nahm, von : ich nehme. zeichnung eines Einzelwesens oder Dinges und
der Nährboden, 1) Acker; künstlicher Boden jedes Angehörigen einer Gattung, Übers. 3; N
zur Züchtung von Bakterien, Pilzen u. a. 2) Ü Eigenname; Gattungsname; wie war doch Ihr
Voraussetzung für eine Entwicklung: Arbeits- N. ?; er reist unterfalschem Namen; kennst du den
losigkeit ist ein guter N. für revolutionäre Ideen, Namen dieser Singvogelart?; wir wollen die Dinge
ichnähre (habe genährt), 1) ihn, es, mich, gebe, oder das Kind beim rechten Namen nennen, offen
nehme Nahrung die Mutter nährt ihr Kind selbst,
: darüber sprechen; ich kenne ihn nur dem Namen
stillt es; Handwerk nährt seinen Mann, Ü bringt nach, nicht näher; er ist hier nur dem Namen nach
reichlichen Lebensunterhalt ein; dieser Vorfall der Vorsitzende, nicht in der Tat, nur dem Titel
hat seinen Argwohn, Haß, Verdacht noch genährt, nach. 2) Ruf, Ruhm: er hat sich einen großen
Ü verstärkt. 2) mich von etwas, mit etwas, lebe Namen gemacht; Gottes N. sei gepriesen, Gottes
davon: er nährt sich von seiner Hände Arbeit; er Ruhm sei verkündet. 3) in meinem Namen, mit
nährt sich nur von Pflanzen, ißt nichts als Pflan- meiner Zustimmung oder: für mich mit meiner
zenkost. 3) eine Speise nährt, ist nahrhaft, nahr- Zustimmung: ich wünsche zugleich im Namen
haft, 1) reich an Auf baustoffen für den Körper. meiner Frau viel Glück!; Sie können auch in meinem
2) Ü fördernd, gewinnbringend, nährig, auch: Namen handeln; im Namen des Volkes, im Auftrag

458
Nam

Namen
Unter einem Namen versteht man Eigennamen (nomen proprium) im Gegensatz
genauer einen
zum Gattungsnamen (nomen appellativum). Der Eigenname oder einfach der Name ist ein
Hauptwort zur Bezeichnung 1. eines bestimmten lebenden oder als lebend gedachten Einzelwesens
(Karl, Alfred, Johann Sebastian Bach, die Düse; Freyja für eine Göttin, Halla für ein Pferd); 2. einer
bestimmten Örtlichkeit im weitesten Sinne (Europa, Deutschland, Berlin, Kurfürstendamm, [Cafe]
Kranzler; Harz, Brocken, Elbe; Lechfeld, Bodensee, Skagerrak; auch: Saturn, Sirius als Himmels-
körper); 3. einer bestimmten gegenständlichen Sache (Hanseatic für ein Schiff, Dompfeil für einen
Schnellzug, Balmung für das Schwert Siegfrieds, Mater Gloriosa für eine Glocke) 4. einer bestimmten
;

menschlichen Einrichtung (Eisenhütte Merkur, Bergwerk Silbernagel, Versicherungsgesellschaft


Fortuna); 5. eines bestimmten literarischen, musikalischen, wirtschaftlichen, militärischen Werkes
oder Planes (Der Hauptmann von Köpenick, Der Rosenkavalier, Marshall-Plan, Fall Barbarossa).
Der Name bezeichnet stets eine einmalige Erscheinung ohne Rücksicht auf ihre Zugehörigkeit zu
einer Gattung. Demgegenüber benennt der Gattungsname oder einfach das Wort einen einzelnen
Vertreter einer umfassenden Gattung von Einzelwesen, Dingen und Begriffen (Pferd, Tisch, Buch).
Ursprünglich gab es in der Sprache diese Scheidung von Eigennamen und Gattungsnamen nicht.
Es wird angenommen, daß zunächst alle Hauptwörter Namen, d. h. Eigennamen waren, aus denen
sich die Gattungsbezeichnungen entwickelten. Danach wurden die Eigennamen, wie sie uns heute
erscheinen, aus dem Bestand der Gattungsnamen gebildet. Deshalb sind auch die Grenzen zwischen
Name und Wort häufig unscharf und fließend. So bezeichnet ein Vorname -wie Friedrich, ein Familien-
name wie Schneider oder ein Ortsname wie Neustadt viele Einzelwesen und Örtlichkeiten. Damit ist
der Eigenname also keineswegs einmalig. Andererseits gibt es Gattungsnamen, die - zumindest in der
Alltagssprache - lediglich Einzelerscheinungen benennen (die Sonne, der Mond, der Himmel) Es ist .

auch möglich, daß Eigennamen wieder zu Gattungsnamen werden, z. B. Diesel, Guillotine, Havanna
:

[Zigarre], Kognak, Krösus, Quisling [Verräter], Schrapnell, Zeppelin; auch morsen, röntgen als Tätig-
keitswörter. Es kann gesagt werden, daß der Name identifiziert, während das Wort charakteri-
siert. - Nicht zu den Eigennamen sind im Deutschen zu zählen: die sogenannten Tier- und Pflanzen-
namen (Eichelhäher: Nußhäher, Nußhacker, Markolf, Holzschreier; Schlüsselblume: Himmel(s)-
schlüssel, Primel, Osterblume, Matenke, Hühnerblind), die Handwerkernamen (Stellmacher: Rade-
macher, Bogner, Wagenbauer, Wagner), die Krankheitsnamen (Ziegenpeter), die Verwandtschafts-
namen (Eidam, Schnur) sowie die Wochentags- und Monatsnamen.
,

Die beiden weitaus stärksten Gruppen des Namenschatzes bilden die Personennamen und Orts-
namen im weitesten Sinne. - Die Personennamen entstehen in älterer Zeit als Rufnamen, die etwa
den heutigen Vornamen entsprechen. Die Bildungsweise des größten Teils dieser Namen ist in fast
allen indogermanischen Sprachen gleich und somit sehr alt. Es handelt sich um Zusammensetzungen
aus zwei Gliedern, für die fast ausschließlich Hauptwörter und Eigenschaftswörter verwendet werden
(Sieg-fried ,Sieg + Friede'; griech. Timo-theus ,ehren + Gott'). Daneben gibt es aber seit alter Zeit
auch einstämmige Namen, jedoch in weitaus geringerer Anzahl (Karl, Bruno, Ernst). Die zwei-
gliedrigen Rufnamen konnten schon früh gekürzt werden, so daß heute neben den Vollformen viele
Kurzformen vorkommen (Bernd aus Bernhard). - Die Namengebung war ursprünglich ein Akt,
verbunden mit einem „Heilwunsch": ein Eberhard sollte ,so stark wie ein Eber' werden. Deshalb
läßt sich die Bedeutung der heimischen Rufnamen auf ganz bestimmte Gruppen zurückführen:
Kampf und Krieg (Wiegand .Kämpfer', Hedwig .Kampf + Kampf); Ruhm, Sieg und Friede
(Rudolf ,Ruhm + Wolf, Siegfried); starke und kluge Tiere (Wolfram ,Wolf + Rabe'); Waffen und
Ausrüstung (Brünhild ,Brünne + Kampf); Kraft und Tüchtigkeit, Berühmtheit (Dietmar Volk + ,

berühmt', Ludwig berühmt + Kampf); Volk und Land (Dietrich ,Volk + Herrscher'); Liebe und
,

Freundschaft (Gertrud Speer + lieb'). Neben diesen germanisch-deutschen Rufnamen stehen Namen
aus fremden Sprachen. Seit dem 8. Jh. werden ins Deutsche christliche Personennamen übernommen,
bei denen zuerst die Namen aus dem Alten Testament, also hebräischer Abkunft, überwiegen, z. B.
Adam .Erdgeborener, Mensch', Johannes ,Gott ist gnädig'. Danach treten auch Namen des Neuen
Testaments, also griechische (Andreas ,der Mannhafte', Petrus, Peter ,Fels'), und mit der klösterlichen
Kultur lateinische auf (Benediktes ,der Gesegnete', Clemens ,der Milde'). Eine weite Verbreitung
finden diese Namen seit dem 12. Jh. mit der gesteigerten Heiligenverehrung (Nikolaus, Christoph,
Sebastian; Elisabeth, Anna, Katharina, Margarete, Maria). Die heimischen Rufnamen werden in
den folgenden Jahrhunderten von diesen kirchlichen Namen stark zurückgedrängt. Eine Gegen-
bewegung beginnt in der Zeit des Humanismus und der Reformation. Einerseits werden die Namen
des Alten Testaments wieder bevorzugt (David, Tobias, Isaak, Samuel), andererseits werden neue
deutsch-christliche Namen seit dem 17. Jh. gebildet (Gotthold, Gottlieb, Gotthelf, Fürchtegott, Trau-
gott, Leberecht).Auch kulturelle Einflüsse aus Frankreich (Annette, Babette, Ciaire, Charlotte, Louise,
also besonders weibliche Vornamen, neben Jean und Louis) und England (Daisy, Harriet, Fanny;
Harry, Eduard, Edwin) machen sich bemerkbar. Aus slawischen Sprachen sind entlehnt: Olga,
Feodora, Vera, Wanda, Wenzel; aus den nordischen Sprachen: Sigrid, Ingrid, Knut.
Während die Rufnamengebung so alt wie die Menschen und die menschliche Sprache selbst sein
dürfte, sind die Familiennamen erheblich jünger und im Deutschen noch keine 1000 Jahre alt.
Die Familiennamen sind heute noch nicht in allen Ländern üblich. In der Türkei z. B. wurden sie
erst 1934 (durch ein Gesetz Kemal Atatürks) eingeführt, und Ägypten hat sie etwa 1955 als erstes
arabisches Land gesetzlich vorgeschrieben. Bis dahin genügte der Rufname und der Vatersname.
Der moderne Staat kann ohne Familiennamen nicht auskommen. - Die Entstehung der Familien-
namen ist an eine ganze Reihe von Ursachen geknüpft. So reichte seit dem 12. Jh. die Zahl der zur
Verfügung stehenden Rufnamen nicht mehr aus. Immer mehr Menschen trugen den gleichen Namen.
Ein Name allein konnte eine bestimmte Person nicht mehr identifizieren. Die Konzentration größerer
Zahlen von Menschen in den mittelalterlichen Städten machte aber eine Unterscheidung der Personen
in Verwaltung, Verkehr, Handel erforderlich. Dafür wurden zuerst sogenannte Beinamen gebildet:
Johannes dictus Magnus, Cunrat geheimen der Rouber. Daraus gehen die Familiennamen hervor. Die
Entwicklung beginnt in Deutschland in den großen Städten (damals etwa 10000-15000 Einwohner)
am Rhein (Straßburg, Speyer, Mainz, besonders aber Köln). Der Prozeß im gesamten Sprachgebiet

459
Nam

zu Anfang des 15. Jh.s abgeschlossen. In einzelnen Reliktgebieten haben sie sich erst im 19. Jh.
ist
durchgesetzt. Die Familiennamen können gebildet werden: 1. nach Rufnamen (am geläufigsten ist
zuerst der Typ Matthias Heinrichs, d.h. .Matthias, der Sohn Heinrichs'; dann Andersen nach
Andreas; Dietzezu Dietrich); 2. nach der Herkunft (Bayer, Schwab, Schlesinger [Schlesien], Böhme;
Adenauer [Adenau in der Eifel], Furtwängler [Furtwangen]); 3. nach der Wohnstätte (von der Vogel-
weide, Imhof zu ,im Hof, Amend zu ,am Ende [des Ortes]', Bachmann ,am Bache wohnend'); 4. nach
dem Beruf (Bäcker, Fischer, Bauer, Schneider, Müller, Böttcher, Zimmermann) ; 5. nach besonderen
körperlichen und geistigen Eigenschaften, oft in derbem Spott (sogenannte Übernamen, d. h.
Spitznamen: Rauchfuß ,rauher behaarter Fuß', Gernreich, Dickkopf, Langbein, Lachnit ,lache nicht').
Mit der Erblichkeit und dem Festwerden der Familiennamen war eine Entwicklung vollzogen, nach
der ein Friedrich Schneider von Beruf Schmied sein oder ein Johann Brückemann nicht an der Brücke
sondern auf dem Markt wohnen konnte.
Die Familiennamen haben die zahlreichen, heute nicht mehr üblichen Handwerkerbezeichnungen
in ihrer landschaftlichen Verschiedenheit erhalten: Böttcher, Büttner, Binder, Faßbinder, Faßner,
Schäffler, Küfer, Küper, Kufner, Tünker, Reifbinder. Sie zeigen auch die frühere Arbeitsteilung
des Handwerks: Hufschmied, Blechschmied, Pfannenschmidt, Nagelschmidt, Spengler, Sporer,
Nadler, Plattner, Schwertfeger. Sie werden damit zu einer wichtigen kulturgeschichtlichen Quelle.
Zu den Ortsnamen im weitesten Sinne gehören Namen von Erdteilen, Ländern, Meeren, Flüssen,
Bergen, Tälern, Seen, Wäldern, Fluren, Straßen und Häusern, im engeren Sinne sind die Namen der
bewohnten Siedlungen gemeint. Die Ortsnamen entstanden aus dem Bedürfnis, eine bestimmte
Örtlichkeit näher zu bezeichnen. Solche Örtlichkeiten sind wohl zuerst bestimmte geographische
Gegebenheiten (Fluren, Flüsse, Gewässser, Moore) in der Umgebung des Menschen und erst dann
menschliche Siedlungen gewesen. - Die ältesten Namen auf deutschem Boden sind Flußnamen.
Ihre Herkunft wird als ,alteuropäisch' bezeichnet, d. h. diese Namen müssen entstanden sein,
bevor sich die indogermanische Sprachgemeinschaft in Europa in ihre Einzelsprachen (Keltisch,
Germanisch, Slawisch usw.) aufspaltete. Die Bildungsweise dieser Namen ist so einheitlich, daß keines
der späteren Völker als Namengeber in Betracht kommen kann. Hierzu gehören die Namen der großen
Flüsse wie Rhein, Main, Elbe, Saale, Oder, aber auch kleinerer wie Lahn, Sieg, Um oder Innerste (Harz).
Für die ältesten Siedlungsnamen im deutschen Raum ist ligurische, illyrische und venetische Her-
kunft angenommen worden. Jedoch ist es bisher nicht überzeugend gelungen, Ortsnamen dieser
frühen Schicht (Peine, Teltge b. Münster/Westf., Segeste Kr. Alfeld) und die zahllosen Gewässer-
namen auf -apa (heute auf -pe, -p, -phe, -fe, -/usw. ausgehend, z. B. Aschaffenburg, Laasphe, Honnef,
Lennep) einem dieser vorgermanischen Völker zuzuweisen. - Dagegen sind keltische Namen leichter
zu erkennen. Bildungswörter dafür sind -magos , Ebene, Feld, Marktflecken' (Remagen, Neumagen),
-dunum ,Berg, Burg, hochgelegene Befestigung' (Kempten) , -durum ,Tor, Tür, Durchgang' (Solo-
thurn, Winterthur ) Keltische Flußnamen sind Inn, Enns, Tauber u. a. Aus der Römerzeit sind viele
.

Ortsnamen erhalten: Koblenz (aus lat. Conßuentes ,Zusammenfluß' [von Rhein und Mosel]), Trier,
Köln, Zabern, Bernkastei. — Die ältesten germanischen Ortsnamen sind abgeleitete Flur- oder Stellen-
bezeichnungen auf -ithi (Minden, Sömmerda, Lengede), -ahi (Haslach, Eichach), -ingl-ung (Solingen,
Salzungen) und sogenannte Insassennamen, d. h. Ortsnamen, die aus dem Personennamen des Sip-
penoberhauptes gebildet wurden, indem man -ing an dessen Namen anhängte (Sigmaringen bedeutet
,[Ort] bei den Leuten des Siegmar'). Neben diesen einfachen und abgeleiteten erscheinen auch zu-
sammengesetzte Ortsnamen: -lar ,Viehweide' (Goslar), -mar .Quelle, Sumpf (Weimar), -loh ,Wald,
Gebüsch' (Gütersloh), -aha .Wasser' (Eisenach). In der Epoche der Völkerwanderungszeit traten
neue Grundwörter auf: -heim, -dorf, -hausen, -leben, -hofen, -feld, -rode, -weiler; später kommen
-Stadt, -bürg, -berg, -stein, -born, -brunn, -bach, -hain, -reut, -grün, -tal, -walde, -büttel u. a. hinzu. Vor
diesen Grundwörtern steht als Bestimmungswort häufig ein Personenname (Hermsdorf aus Hermanns-
dorf), ein Hauptwort (Eschefeld) oder Eigenschaftswort (Altenbutg). - Wie im Westen Deutschlands
romanische Ortsnamen erhalten blieben (Köln, Trier), sind im Osten jenseits von Elbe und Saale
zahllose Ortsnamen aus der slawischen Siedelzeit überliefert (Dresden ,[Ort der] Waldbewohner',
Leipzig Lindenort', Görlitz ,Brandrodung', Cottbus ,Ort eines [Mannes namens] Chotebud', Rostock
,

,Auseinanderfluß [der Warnow]', Schwerin .Ort mit wilden Tieren', Lübeck ,[Ort der] Leute eines
[Mannes namens] Lub'). Jüngste Bildungen in deutschen Ortsnamen sind Charlottenburg, Moritz-
burg, Wilhelmshöhe, Ludwigslust, Friedrichshafen, Ludwigs/iafen, Karlsruhe oder Leverkusen (gegr. 1862,
benannt nach dem Erfinder des Ultramarins Karl Leverkus) und Neu-Gablonz (nach 1945 entstanden;
bei Kaufbeuren).
Die lautliche und formale Entwicklung derOrtsnamen und ihre Bildungsweise sind äußerst viel-
- Abgesehen von den neueren Bildungen stellen die Ortsnamen eine Art von Sprachalter-
fältig.
tümern dar, aus denen wesentliche Aufschlüsse zur Sprach-, Siedlungs- und Kulturgeschichte ge-
wonnen werden können, wenn die Namenforschung als strenge sprachwissenschaftliche Disziplin
aufgefaßt wird.

Ableitungen, Beugung, Mehrzahl


Personennamen (Familiennamen und Vornamen) werden in der Einzahl stark gebeugt. Betroffen
davon wird nur der Wesfall, der auf -s endet (Karls Buch). Bei mehreren Namen erhält nur der letzte
die Endung (die Fugen Johann Sebastian Bachs). Die schwache Beugung ist veraltet, sie hat sich in
gehobener Sprache und in den Mundarten gehalten (einen Brief an Goethe« schreiben; zu Karle«
gehen). - Wenn dem Personennamen ein Geschlechts-, Eigenschafts- oder Fürwort vorangeht,
bleibt er meist ungebeugt (die Opern des jungen Mozart). Enden Personennamen auf s, ß, x, z, tz,
so wird der Wesfall verschieden gebildet: 1. durch Auslassungszeichen (Max' Buch), 2. durch „von"
(die Bücher von Max), 3. durch vorangesetztes Geschlechtswort (das Ei des Columbus), 4. altertüm-
lich mit der Endung -ens (Leibnizens Philosophie). - Steht vor dem Eigennamen eine Gattungs-
bezeichnung (Hauptwort), so wird der Name nur gebeugt, wenn kein Geschlechtswort vorausgeht
(die Erfolge Kaiser Karls; aber: die Bulle des Papstes Gregor). Bei Namen mit von wird der Familien-
name nur dann nicht gebeugt, wenn dieser noch deutlich als Ortsname zu erkennen ist; dafür erhält
aber der Vorname die Endung, so bei Herkunftsnamen von Fürsten oder mittelalterlichen Dichtern
(die Berater Adalberts von Bremen; die Epen Wolframs von Eschenbach, aber auch: Wolfram von

460
Nar

Eschenbachs .Parzival'). - Die Mehrzahl bilden weibliche Vornamen auf -e mit -n (drei Hilde«),
alle anderen hängen -s an (zwei Annas) männliche Vornamen auf Vokal fügen ebenfalls -s an (die
;

Hugos), solche auf -chen, -el, -en, -er und Satznamen (Fürchtegott) bleiben ohne Mehrzahlendung
(die Hänschen), alle anderen gehen auf -e aus (sechs Heinriche). Familiennamen bilden die Mehrzahl
meist auf -s (die Grimms, die Buddenbrooks) oder sie stehen ohne Endung, besonders die auf -el,
-er, -en (die beiden Schlegel). Familiennamen auf s, ß, x, chs, z, tz erhalten in der Mehrzahl -ens
(die Götzens, die Lauxens).
Ortsnamen kommen naturgemäß nur in der Einzahl vor. Auch sie erhalten nur im Wesfall die
Endung -s (Münchens U-Bahn). Wenn ein Ortsname auf s, ß, x, chs, z, tz ausgeht, werden die bei
den Personennamen genannten Regeln angewandt. Schwankend ist der Gebrauch, wenn vor dem
Ortsnamen ein Geschlechtswort mit Eigenschaftswort steht (der Wiederaufbau des zerstörten
Deutschland oder Deutschlands). Das -s gilt gegenwärtig noch als korrekt, doch dringt die endungs-
lose Form immer mehr durch. - Von Ortsnamen und den meisten Ländernamen wird der Ein-
wohnername auf -er gebildet (Berlin: der Berliner, des Berliners; die Berlinerin - Belgien: der Belgier,
des Belgiers; die Belgierin - Andorra: der Andorraner ; des Andorraners ; die Andorranerin). Es treten
auch Doppelformen auf (Jenaer - Jenenser; Badener - Badenser), wobei die zweite Form jeweils
nach lateinischem Vorbild geschaffen wurde und oft auch altertümlich wirkt. Größere Unregelmäßig-
keiten zeigen Namenpaare wie Portugal - Portugiese; Normandie - Normanne; Bretagne - Bretone;
Flandern - Flame; Monaco - Monegasse. Deutsche und fremde Ableitungen gehen hier oftmals
durcheinander. - Vom Einwohnernamen wird auch das Eigenschaftswort gebildet, das die Zuge-
hörigkeit bezeichnet (Berliner Pflanze, Münchner Bier). Daneben stehen seit frühester Zeit aber auch
Eigenschaftswörter auf -isch (Kölnisches Wasser, Badischer Wein; Lessing: Hamburgische Drama-
turgie), unregelmäßig: lübisch (Lübeck; z. B. lübisches Recht). - Von Ortsnamen können auch
Tätigkeitswörter gebildet werden (berlinern, sächseln, schwäbeln ,wie ein Berliner, Sachse, Schwabe
reden')- Wohl einmalig ist die Bildung verberlinern ,ganz und gar berlinerisches Wesen annehmen'.

(Gerichtsformel); in Gottes Namen, U meinet- taub, der, die, das nämliche, der-, die-, dasselbe,
wegen. 4) auf meinen Namen, meine Rechnung: personengleiche: es ist der nämliche wie gestern.
das Geschäft geht auf den Namen der Ehefrau, sie [germ. Stw.]
ist die Inhaberin, das Namenbuch, Verzeich- Nancy 'nensi, weibl. Vorname, [engl, zu: Anna]
nis von Eigennamen und ihren Deutungen, das die Nänie ...is, -/...ni|en, Totenklage, [lat.]
Namen-Jesu-Fest, kath. Kirche f: Fest zu Nannerl, Nannette, Nanni, Nanny, weibl.
Ehren des Namens Jesu zwischen Neujahr und Vornamen, [zu: Anna]
Epiphanias oder am 2. Januar, namenlos, 1) ohne ich nannte, von ich nenne.
:

Namen, unbekannt: ein namenloser Verfasser. 2) nanu!, U Ausruf des Erstaunens.


Ü sehr groß, unsagbar namenloses Elend. Hptw.
: : das Napalm, -s, durch Zusätze eingedicktes
die Namenlosigkeit, -. der, die Namenlose, Benzin: Napalmbombe, eine Brandbombe. [Kw.]
-n/-n, ein -r, eine -, ein für andere namenloser der Napf, -(e)s/ i'e, kleine Schüssel, Abb. G 7:
Mensch, namens, 1) mit Namen: ein Junge n. Futternapf. Verkl. das Näpfchen, Napf lein,
:

im Namen, im Auftrag von ich


Fritz. 2) dessen, : -s/-. der Napfkuchen, Abb! K 52. [germ. Stw.]
frage n. der Behörde, das Namenspapier, ein ich napfeze (habe genapfezet), naffeze.
Wertpapier, das auf den Namen einer bestimmten das Naph tha. -s, die N., -, russisches Erdöl;
Person lautet, der Namenstag, Tag des Heiligen, Roherdöl, das Naph thalin, -s, fester Kohlen-
dessen Namen jemand führt, der Namens- wasserstoff im Steinkohlenteer, Mottengift,
vetter, den gleichen Namen tragende, jedoch [griech. aus assyr.]
nicht verwandte Person, der Namenszug, der Napoleondor, -s/-e und nach Wertangaben
1) eigenhändige Unterschrift. 2) verschlungene -, eine alte französische Goldmünze, napoleo-
Anfangsbuchstaben, Monogramm, nament- nisch, Napoleonisch, auf Napoleon bezogen;
lich, 1) mit Nennung des Namens mit nament-
: vgl. Übers. E 4, C. [Napoleon L, Kaiser der
licher Abstimmung. 2) besonders, in erster Linie, Franzosen 1804-14/15]
vor allem: Enten, n. Krickenten, werden leicht zahm. das Napolitain ...'ts, -s/-s, kleines Schokoladen-
namhaft, 1) berühmt, angesehen: namhafte täfelchen, die Napolitaine ...'te:n, -, feines,
Vertreter der Wissenschaft. 2) bedeutend, groß weiches Wollgewebe, [franz., von: Neapel]
namhafte Spenden sind nötig. 3) jemanden n. das Nappa, Nappaleder, Schaf-, Lamm-
-(s),
machen, seinen Namen erfahren oder mitteilen. oder Ziegenleder, besonders für Handschuhe,
Hptw. : die Namhaftmachung, -. nämlich, [nach der kaliforn. Stadt Napa]
1) wie nun genauer folgt, ich meine damit: das ich narbe (habe genarbt), 1) Felle, enthaare.
ist n. so... 2) denn: er verstand nicht, er war n. 2) Leder, versehe mit Narben genarbtes Leder.
:

461
Nar
die Narbe, -/-n, 1) Gewebe, das sich bei der herumführen, Ü foppen; er sollte nicht seine N. in
Heilung von Wunden neu bildet Pockennarben; : alles stecken, U so neugierig sein; das werde ich
Wundnarben. 2) flächiger Teil des Frucht-
<$> ihr nicht auf die N. binden, U verraten er hat die ;

knotens zum Auffangen des Blütenstaubes, Abb. richtige N. dafür, U versteht etwas von der Sache;
B 42, F 38. 3) auch: der Narben, Gerberei: er hat wieder die N. zu tief ins Glas gesteckt, U ist
oberste Schicht, Haarseite der Lederhaut (wegen betrunken; das hat eine N., Schweiz.: ist von M
der Zeichnung). 4) Grasdecke der Erde: Gras- Bedeutung; wir werden die N. breitdrücken, M
narbe, der Narben, -s/-, Gerberei: Narbe. Schweiz.: leer ausgehen; es liegt genau vor deiner
narbig, mit Narben bedeckt mit Narbenmuster
; N., U unmittelbar vor dir. 2) Felsvorsprung;
gezeichnet, [germ. Stw. .Verengung'] Halbinsel. 3) {?} hakenförmiger Ansatz, Hand-
die Narde, -/-n, Name wohlriechender Wurzel- griff,Abb. 19. 4) H
Schmuckform im goti- ß
stöcke; das daraus hergestellte Salböl, [altind.] schen Maßwerk, Abb. 7. 5) auch: Näsling,M
das Nargileh, auch: ...'gi:le, -s/-s, die N., -/-(s), ein Süßwasserfisch aus der Familie der Karpfen.
orientalische Wasserpfeife, [türk. aus pers.] Verkl. :das Naschen, Näslein, -s/-. ic/inäs(e)le
die Narkojanalyse, { Befragung durch einen (habe genäselt), spreche durch die Nase, nasal.
Psychiaternach einer Kurznarkose, die Narko- der Nasenaffe, eine Affenart, der Nasenbär, ein
manie.-, Rauschgiftsucht, die Narkose, -/-n, Kleinbär mit Wühlrüssel, das Nasenbluten, -s,
{ allgemeine Betäubung (zur Schmerzbekämp- Blutung aus der Nase, die Nasenbremsen, Mz.,
fung), das Narkotikum, -s/...ka, betäubendes Fliegen, deren Larven im Nasen-Rachen-Raum
Mittel, narkotisch, betäubend, ich narkoti- von Säugetieren leben, alle nase(n)lang, U sehr
siere (habe narkotisiert) ihn, versetze in Narkose, häufig, immer wieder, die Nasenlänge, Pferde-
betäube, [griech.] kopflänge beim Rennsport: er ist immer um eine
der Narr, -en/-en, 1) komische Gestalt, Spaß- N. voraus, Ü hat einen kleinen, aber entscheiden-
macher, Possenreißer Hofnarr; Faschingsnarr.
: den Vorsprung, der Nasenlaut, Nasal, die Na-
2) einfältiger Mensch, Tölpel: du bist und senspitze, vorderes Ende der Nase: das sieht
bleibst ein N.f; sie hat einen Narren daran ge- man dir an der N. an, U sofort, auf den ersten
fressen, Ü liebt es unsinnig; man wollte ihn zum Blick, der Nasenstüber, leichter Stoß gegen die
Narren halten, ihn necken, verspotten. Verkl. : Nase, naseweis, vorlaut, vorwitzig, ich nas-
das Närrchen, Närrlein, -s/-. ich narre (habe führe (habe genasführt) ihn, foppe, halte zum
genarrt) ihn, halte zum Narren, lege herein, Narren da hat man dich ganz schön genasführt!
:

spiele ihm einen Streich, die Narrenfreiheit, das Nashorn, ein dickhäutiges Huftier mit 1-2
Freiheit des Benehmens im Karneval; Redefrei- Hörnern, ich näsle, näsele, der Näsling, -s/-e,
heit des Hofnarren, die Narrenkappe, Kopf- Nase, Karpfenfisch, [germ. Stw.]
bedeckung des Narren, die Narren(s)possen, naß (nasser, am nassesten oder: nässer, am nasse-
Mz., tolles Treiben, der Narrenstreich, 1) sten), getränkt mit Feuchtigkeit, vollgesogen mit
Schelmenstück. 2) U große Torheit, der Nar- Wasser; feucht, regenreich: der Schwamm ist n.;
renteiding, -s/-e, t Narretei, die Narretei, das ist ein nasses Jahr, ein regenreiches; ich
-/-en, Narrentreiben, Torheit, Tollheit, die muß mir die Kehle machen, U etwas trinken.
n.
Narrheit, -/-en, 1) dummer oder lustiger das Naß, ...sses, D Flüssigkeit; Getränk; Regen.
Streich. 2) närrische Veranlagung, die Närrin, ich nässe (habe genäßt), 1) es, mache naß: Tau
-/-nen, weibl. Narr, närrisch, 1) durch Dumm- näßt das Gras, D. 2) es näßt, sondert Feuchtig-
heit, Lächerlichkeit, Schalkheit gekennzeichnet: keit ab die Wunde näßt; Wild näßt, v läßt Harn.
:

ein närrischer Kerl, Einfall. 2) U gewaltig: eine die Nässe, -, starke Feuchtigkeit, naßforsch,
närrische Freude, [ahd.] U dreist, unverfroren, naßkalt, naß, regnerisch
der Narwal, ein Zahnwal. [nord. ,Totenwal'] und kalt, naßlich, ein wenig feucht, [ahd.]
der Narziß, - oder ...sses/...isse, eitler oder der Nassauer, -s/-, U jemand, der sich einen
krankhafter Selbstbewunderer, der Narzißmus, Genuß auf Kosten anderer verschafft. Zeitw. :

-, Verliebtheit in sich selbst, [griech. Sage] ich nassau(e)re (habe genassauert). [G von ;

die Narzisse, -/-n, ein Zwiebelgewächs, Garten- frühnhd. naß ,ohne Geld']
zierpflanze. [griech.] ich nässe, die Nässe, -> naß.
nasal, 1) { auf die Nase bezüglich. 2) durch die Natalie ...lid, auch: 'natali, weibl. Vorname, [lat.
Nase gesprochen, der Nasal, -s/-e, Sprachlehre: ,die zu Weihnachten Geborene']
Nasenlaut, ÜBERS. S 60. ich nasaligre (habe Nathan, männl. Vorname, [hebr. ,der von Gott
nasaliert) es, spreche durch die Nase: nasalierte Geschenkte']
Vokale, ä, e, 5 usw. [lat.] die Nation, -/-en, 1) durch Einheit der Sprache
ich nasche (habe genascht) es, esse heimlich, in und Kulturüberlieferung bestimmte Gemein-
kleinen Mengen, besonders Süßes: das Kind schaft: Kulturnation. 2) durch gemeinsame staat-
nascht Schokolade, der Nascher, Näscher, -s/-, lich-politische Entwicklung geformte Gemein-
jemand, der gern nascht, die Näscherei, -/-en, schaft: Staatsnation; die Vollversammlung der
Leckerei, Süßigkeit, die Nascherin, Nascherin, Vereinten Nationen, national, 1) die Nation
-/-nen, weibl. Person, die gern nascht, nasch- betreffend. 2) die Nation betonend, patriotisch.
haft, gern naschend. Hptw. die Naschhaftig- : 3) auf die Nation beschränkt, das Nationale,
keit, -. die Naschkatze, U Nascherin. das -s/-, M
österr. Personalangaben (Name, Alter,
:

Naschwerk, -(e)s, Süßigkeiten, [ahd.] Beruf, Geschlecht u. a.). die Nationalfar-


die Nase, -/-n, 1) Geruchsorgan bei Mensch und ben, Mz., die Farben eines Staates in National-
Tier, Abb. N 4, M
12, P 10: ich muß mir die N. flaggen, auf Kokarden, Orden u. a. die National-
putzen, schneuzen; das geht in die N., riecht stark, hymne, bei feierlichen Anlässen als Ausdruck
unangenehm; man soll nicht die N. über andere des Nationalbewußtseins gesungenes Lied, ich
rümpfen, Ü vornehm, verächtlich tun; sie trägt nationalisiere (habe nationalisiert), 1) ihn, bür-
die N. hoch, Ü ist hochmütig; er zog mit langer gere ein, naturalisiere. 2) es, erkläre für Staats-
N. ab, niedergeschlagen, erfolglos, entmutigt; eigentum. Hptw. die Nationalisierung, -/-en.
:

das Kind machte ihm eine lange N., verspottete der Nationalismus, -/...men, Überbewertung
ihn; faß dich an deine N.!, kümmere dich um der eigenen Nation. ElGW.: nationalistisch.
deine eigenen Angelegenheiten; ich habe die N. der Nationalist, -en/-en, Vertreter des Natio-
voll, U habe genug du wirst bald auf der N. liegen,
; nalismus, die Nationalität, -/-en, 1) Zuge-
U krank, erschöpft sein; immer der N. nach, U hörigkeit zu einer Nation. 2) Volksgruppe in
in der eingeschlagenen Richtung; man muß ihn einem fremden Staat (nationale Minderheit), die
mit der N. darauf stoßen, U deutlich darauf auf- Nationalmannschaft, Sport: Mannschaft aus
merksam machen, denn er ist begriffsstutzig; ich den besten Spielern des ganzen Landes, der
habe eins auf die N. bekommen, U bin zurecht- Nationalökonom, Volkswirtschaftler, die Na-
gewiesen worden ich lasse mich nicht an der N.
; tionalökonomie, Volkswirtschaftslehre, der

462
Naz
Naz
2) Judenchrist der ersten Zeit, der Nazarener, hobene öffentliche Klage, die Nebenlinie, 1)
-s/-, 1) Nazaräer. 2) Angehöriger mehrerer Sek- Abkömmlinge eines jüngeren Sohnes. 2) Zweig-
ten. 3) 19. Jh. Angehöriger einer Gruppe
: bahn, Verkehrslinie von geringerer Bedeutung
deutscher Maler. [,aus der Stadt Nazareth'] als die Hauptstrecke, der Nebenmann, -(e)s/-er,
der Nazi, -s/-s, U Nationalsozialist, der Nazis- jemand, der neben mir wohnt, sitzt oder steht.
mus, -, U Nationalsozialismus, nazistisch, U die Nebensache, weniger wichtige Angelegen-
nationalsozialistisch. heit: das ist N.! Eigw. nebensächlich. Hptw.::

Nb, O Zeichen für: Niob(ium). die Nebensächlichkeit, -/-en. der Nebensatz,


NB, Abk. für: notabene! Sprachlehre: von einem Hauptsatz abhängiger
n. Br., auch: nördl. Br., Abk. für: nördlicher Satz, Übers. S 6. der Nebensinn, Doppelsinn,
Breite. [ahd. aus in eben]
; :

n. Chr., Abk. für: nach Christus, n. Chr. G., nebetsi, M


Schweiz. seitwärts. :

Abk. für: nach Christi Geburt. ich neble, nebele, neblig, nebelig, der Neblung,
Nd, O Zeichen für: Neodym. Nebelung.
ne! ne:, auch: nee!, U nein! nebst ihm, samt, zusammen mit: er kam n. Frau
Ne, O Zeichen für: Neon. und Kindern, brachte sie mit. nebstbej, M
'ne n», U eine. österr.: nebenbei, [von: neben]
der Neandertaler, -s/-, Angehöriger einer alt- nebulos, nebulös, Ü nebelhaft, unklar, ver-
steinzeitlichen Menschenrasse, [nach dem Fund- schwommen, [lat.]
ort Neandertal bei Düsseldorf] das Necessaire nese'sc.-r, -s/-s, Behälter für
der Neapolitaner, -s/-, Neap(e)ler, Einwohner Toilettengegenstände oder Nähzeug, [franz.]
der süditalienischen Stadt Neapel. Eigw. nea- : ich necke (habe geneckt) ihn, mich mit ihm, foppe,
politanisch. ziehe ihn auf, halte ihn zum besten: sie neckt
nebbich, 1) G schade, leider. 2) U nun, wenn dich bloß. Hptw. : die Neckerej, -/-en. neckisch,
schon, der Nebbich, -s/-s, M österr.: unbedeu- 1) voll Neckereien, drollig, übermütig. 2) auf
tender Mensch, [jidd.] unerträgliche Weise niedlich oder kokett, [von:
der Nebel, -s/-, 1) Trübung der Luft durch Aus- nagen]
scheiden von Wasserdampf in kleinen Tröpf- nee!, auch: ne!, U nein!
chen: Morgennebel. 2) Sinnbild für Verschleie- die Neer, -/-en, M
niederd. Wasserstrudel. :

rung, Trübung, Unklarheit: bei Nacht und N., der Neffe, -n/-n, Sohn der Schwester oder des
heimlich. 3) künstlich erzeugte Lufttrübung zur Bruders, Übers. F 6. [germ. Stw.]
Deckung gegen Sicht: Nebelwerfer, ein Ra- & die Negation, -/-en, Verneinung, Ablehnung.
ketengeschütz. 4) tr gasförmiges, leuchtendes negativ, ungünstig, ergebnislos. 2) zu etwas
1)
Gebilde am Himmel oder: sehr weit entfernter (stehend), verneinend, ablehnend. 3) kleiner A
Sternhaufe: Nebelfleck, ich neb(e)le (habe ge- als (Zahl), Zeichen: —
4) f Eigenschaft einer
.

nebelt) es nebelt, wird, ist nebelig, ich n. es ein,


: der beiden elektrischen Ladungsarten: negative
versehe, tarne mit künstlichem Nebel, nebel- Ladung, das Negativ, -s/-e ...vs, Umkehrung
haft, Ü verschwommen, unklar. Hptw. die : des Originals beim Entwickeln einer Photographie
Nebelhaftigkeit, -. das Nebelhorn, J, Gerät im Unterschied zum Positiv, [lat.; 16. Jh.]
zur Signalgebung bei Fahrt im Nebel. neb(e)lig, der Neger, -s/-, Angehöriger der in Afrika be-
durch Nebel getrübt: in nebliger Ferne, kaum heimateten dunkelhäutigen, kraushaarigen Rasse,
sichtbar, die Nebelkappe, Tarnkappe, der durch Sklavenhandel auch in Amerika, die Ne-
Nebelmonat, Nebelmond, Neb(e)lung, -s/-e, gerhirse, ein Getreide, die Negerin, -/-nen,
November, [germ. Stw.] weibl. Neger, das Negerkorn, ein Getreide,
neben, 1) ihm (die Lage bestimmend) oder ihn [span.-lat. ,der Schwarze']
(die Richtung bestimmend), an seine(r) Seite, ich negiere (habe negiert) es, verneine lehne ab. ;

in seine(r) Nachbarschaft, Übers. 4: wir V Hptw. : die Negierung, -/-en. [lat.]


wohnen n. der Schule; n. dem Fluß läuft ein Kanal; das Ne glige negli'se:, -s/-s, Morgenkleid, Mor-
er traf n. das Ziel, U nicht hinein, daran vorbei; genrock, [franz. ,das Nachlässige']
ich stelle es n. die Tür, aber: es steht n. der Tür. das Negotium, -s/...tijen, f Geschäft, negozia-
2) ihm, außer, als sein Mitbewerber, Helfer oder bel, f handelsfähig, der Negoziant, -en/-en,
Begleiter: n. dem Chefredakteur bestimmen hier- t 1) Geschäftsmann. 2) Unterhändler, ich nego-
über die Fachredakteure, sie haben auch (meist: ziiere (habe negoziiert), t 1) treibe Handel;
in zweiter Linie) zu bestimmen; in dieser Aus- schließe ein Geschäft ab. 2) es, vermittle, leite
einandersetzung stand nur meine Mutter n. mir, in die Wege. 3) einen Wechsel, gebe weiter, [lat.]
Ü sie allein unterstützte mich. 3) ihm, mit ihm der, die Ne gride, -n/-n, ein -r, eine -, Ange-
verglichen: n. ihm bin ich ein Stümper! neben..., hörige^) der in Afrika beheimateten Menschen-
1) benachbart, daneben befindlich: das Neben- rasse, der schwarzen Rasse. Eigw.: ne grid. der
haus; das Nebenzimmer. 2) weniger wichtig die : Negrito, -(s)/-(s), Angehöriger der Zwergstämme
Nebenlinie; eine Nebenperson, Nebenrolle. 3) an in Südostasien und Melanesien, der, die Ne-
zweiter Stelle stehend, nicht gleichberechtigt: groide, -n/-n, ein -r, eine -, Mensch mit neger-
eine Nebenfrau des Sultans. 4) zusätzlich Neben- : ähnlichen Rassenmerkmalen. Eigw. ne groid. :

kosten; Nebenverdienst, nebenan, benachbart: [von: Neger]


im Zimmer n. nebenbei, 1) gleichzeitig mit etwas der Negus, -/- oder -se, der äthiopische Königs-
anderem. 2) ohne ihm Bedeutung beizumessen. titel.'
derNebenberuf, nur nebenbei ausgeübter Be- ich nehme (nahm, habe genommen; du nimmst,
ruf eines Menschen. Eigw. nebenberuflich. : er nimmt; nimm!), 1) es, erhalte, ergreife, packe,
der Nebenbuhler, -s/-, die Nebenbuhlerin, lasse mir geben, bringe in meinen Besitz: nimm,
-/-nen, Mitbewerber(in), Konkurrent(in). die was man dir gibt; er nahm seinen Hut und ging;
Nebenbuhlerschaft, -, Konkurrenz bei der ich will mich in acht nehmen, vorsichtig sein;
Bewerbung um ein Amt oder beim Werben um ich n. Abschied, einen Anlauf, Rache, Rücksicht,
eine Person des anderen Geschlechts, neben- Schaden, Ü ; er nimmt sich selbst zu wichtig; du
einander, 1) einer neben dem anderen. 2) gleich- mußt deine Arznei nehmen; ich soll die Angelegen-
zeitig: zwei Arbeitsvorgänge n. das Nebenein- heit in die Hand nehmen, U die Leitung über-
ander, -s, gleichzeitiges oder nahe benachbartes nehmen; er nahm keine Notiz von ihr, beachtete
Bestehen, Nebeneinanderschaltung,
die .- sie nicht. 2) es ihm, entziehe, beraube ihn dessen:
Parallelschaltung, der Nebengedanke, zusätz- er ließ es sich nicht nehmen, zu kommen, legte
liche, heimliche Absicht, nebenher, 1) neben- Wert darauf, kam trotz Behinderungen; nimm
bei. 2) begleitend, daneben, die Nebenklage, mir nicht die Freude daran! 3) es, entscheide
im Strafprozeß der Anschluß des durch eine mich dafür, wähle was nehmen Sie? 4) es, erobere
:

Straftat Verletzten an die vom Staatsanwalt er- er nahm alle Schwierigkeiten mit Leichtigkeit, Ü

464
Nei
überwand der Läufer nahm die dritte Hürde,
sie ; dieses Stichwort nimmt zwei Spalten ein. 5) ihn für
übersprang sie. 5) es, verlange (Honorar, Preis) mich, Ü mache mir geneigt das nimmt mich für :

wieviel nehmen Sie für eine Konsultation? ; wieviel ihn ein. ich n. es entgegen, empfange, lasse mir
nimmt er für den Korb?, was kostet er?; er ist vom geben, ich n. ihn fest, verhafte, ich n. fürlieb, t
Stamme Nimm, U unbescheiden. 6) ihn, Ü be- nehme vorlieb, ich n. ihn gefangen, 1) mache
handle du nimmst ihn nicht richtig. 7) es, Ü fasse
: zum Gefangenen. 2) Ü richte seine Aufmerksam-
auf: nimm das nicht zu tragisch!; das darfst du keit auf mich : seine Bilder nahmen mich gefangen,
nicht ernst nehmen. 8) ihn, U heirate: ob sie ihn ich n. es mir heraus, Ü erfreche mich, erkühne
wohl nimmt? 9) es an mich, zur Verwahrung oder: mich es ist unerhört, was er sich da wieder her-
:

als Diebstahl. 10) es auf mich, übernehme; rechne ausgenommen hat! ich n. es hin, Ü lasse es mir
zu meinen Pflichten; lasse mir die Schuld zu- gefallen, dulde, ich n. ihn hoch, 1) nehme auf
schreiben. 11) es von ihm, befreie ihn davon. 12) den Arm (Kind). 2) Ü foppe, necke, ich n. mit,
ihn zu mir, lasse bei mir wohnen. 13) es zu mir, 1) ihn, erlaube ihm mitzugehen. 2) es, trage fort,
genieße, esse, ich n. ab, 1) verliere an Gewicht, behalte bei mir: ich werde zwei Kleider und ein
werde magerer: ich habe (drei Kilo) abgenommen. Kostüm auf die Reise mitnehmen. 3) es nimmt mich
2) es nimmt ab, schwindet: seine Kräfte nehmen mit, Ü beansprucht mich seelisch, erschöpft mich.
ab; der Mond nimmt ab, es geht auf Neumond zu, ich n. es nach, erhebe einen Betrag durch Nach-
Abb. M
16. 3) Maschen, verringere die Zahl nahme, ich n. an etwas teil, beteilige mich, ich n.
durch Zusammenstricken. 4) es, entferne, hebe es ihm übel, verarge, bin darüber gekränkt, es
weg; ziehe aus: nimm den Hut ab!; wir müssen nimmt überhand, breitet sich zu sehr aus:
die Decke vom Tisch abnehmen. 5) es, kontrolliere, diese Unsitte sollte nicht überhandnehmen! ich
prüfe: ich n. ein Bauwerk, eine Prüfung ab. 6) es nehme es um, U hänge um. ich n. vor, 1) es,
ihm, kaufe ab. 7) es ihm, tue, trage für ihn: du binde vor (Serviette, Schürze). 2) es mir, fasse
könntest mir ein bißchen Arbeit abnehmen. 8) es den Entschluß, es zu tun: nimm dir nicht zuviel
ihm, entferne von ihm, entziehe es ihm: ihm vor!; hundertmal habe ich mir vorgenommen, mich
wurde der Führerschein abgenommen; man hat ihm zu bessern. 3) es mir, bearbeite es, beschäftige
das Bein abgenommen, amputiert. 9) es ihm, U mich damit. 4) ihn mir, U mache ihm Vorhaltun-
glaube. 10) ein Versprechen, lasse mir geben, ich gen, schelte aus. ich n. mit etwas vorlieb, be-
n. an, 1) ihn, stelle in Dienst: er wurde als Vor- gnüge mich damit, ich n. es wahr, 1) bemerke.
arbeiter angenommen. 2) ihn, adoptiere: er ist ein 2) vertrete: ich habe einen Anwalt beauftragt,
angenommenes Kind. 3) es, lasse mir geben, nehme meine Interessen wahrzunehmen; der Anwalt
in Empfang: den Brief n. ich nicht an, ich lasse nimmt einen Termin wahr, g*s vertritt seinen
ihn zurückgehen; ich n. Ihre Einladung dankend Auftraggeber vor Gericht. 3) nutze aus: ich n.
an, werde ihr folgen. 4) es, gewöhne mir an: er die Gelegenheit wahr, ich n. es ihm weg, nehme
hat Starallüren angenommen. 5) es, stimme zu: und behalte, ich n. zu, 1) gewinne Gewicht,
der Vorschlag, Antrag wurde einstimmig ange- werde dicker ich habe (zwei Kilo) zugenommen.
:

nommen. 6) es, vermute, setze voraus: ich n. an, 2) Maschen, vergrößere die Zahl. 3) es nimmt zu,
daß er mit Absicht so gehandelt hat; nun, wir wird größer, wächst, vermehrt sich der Mond :

wollen es annehmen, so tun, als ob wir es glaubten. nimmt zu, es geht auf Vollmond zu, Abb. 16. M
7) einen Hund, y
lege an die Leine. 8) Wild ich n. es zurück, 1) nehme wieder in Empfang
nimmt die Hunde an, greift an. 9) ein Hund
V (Waren). 2) Ü widerrufe nimm diese Beleidigung
:

nimmt die Fährte an, y


folgt ihr. 10) es mir, zurück! ich n. mich zusammen, Ü beherrsche
M mitteld. beziehe es auf mich, richte mich
: mich. [germ. Stw.]
danach. 11) mich seiner, kümmere mich, sorge die Nehrung, -/-en, langer, schmaler Landstrei-
dafür er nahm sich des Verletzten an. ich n. auf,
: fen zwischen Meer und Haff, Abb. 57. [mhd.] K
I) ihn, empfange, bewirte, beherberge: man hat der Neid, -(e)s, Mißgunst, das Gefühl, daß man
mich sehr nett aufgenommen. 2) ihn, gewähre ihm etwas gern selbst hätte oder sich freute, wenn
Teilnahme, Zutritt, Aufnahme: wir nehmen Sie der andere es verlöre das muß ihm der N. lassen,
:

in unseren Verein auf. 3) ihn, es, photographiere, muß auch der Übelwollende anerkennen, ich
filme, mache eine Tonaufnahme. 4) es, bringe nejde (habe geneidet) es ihm, beneide ihn dar-
in die Höhe; nehme dazu, gebe ihm Raum: um, hätte es gern, mißgönne es ihm. der Neider,
dieses Wort wurde neu in das Lexikon auf- -s/-, neidischer Mensch, der Neidhammel, U
genommen; er nahm jedes Wort in sich auf, merkte Neider, nejdig, t, noch M südostd. neidisch: :

es sich. 5) es, beginne (aufs neue), setze fort: er ist mir n. neidisch auf ihn wegen etwas, auf
frühestens vier Wochen nach der Operation kann etwas, von Neid erfüllt, mißgünstig, nejdlos,
er die Arbeit wieder aufnehmen. 6) es, lasse auf ohne Neid. Hptw. die Nejdlosigkeit, -. der
:

mich wirken; beurteile. 7) Kredit, leihe Geld. Neidnagel, Niednagel, [germ. Stw. ,Haß']
8) es, halte schriftlich fest, schreibe nieder (Dik- ich nejge (habe geneigt), 1) es, mich, stelle schräg,
tat, Protokoll). 9) es mit ihm, Ü fühle mich beuge herab er neigte sein Haupt zum Gruß; ich
:

ihm gewachsen: mit ihm kann es keiner auf- n. ihm mein Ohr, Ü höre ihn wohlwollend an;
nehmen. 10) Schmutz mit einem Lappen, wische. die Waagschale neigt sich; hier neigt sich das
II) J, lese den Kurs vom Kompaß. 12) Tiere Gelände, ist abschüssig. 2) zu etwas, Ü nähere
nehmen auf, werden trächtig. 13) Raubwild nimmt mich einer Sache, wende mich ihr zu, habe eine
auf, V frißt, ick n. aus, 1) ihn, es, berücksichtige Vorliebe dafür er neigt zum Leichtsinn; ich n.
:

nicht mit, meine nicht, schließe aus: die Damen zu dieser Ansicht, Ü komme ihr nahe, ich n. zu,
n. ich natürlich aus, für sie gilt das nicht. 2) ihn, 1) ihm, nähere mich einer bestimmten Richtung
U nehme ihm Geld ab (beim Spiel). 3) ihn, U unser Urlaub neigt sich dem Ende zu. 2) mich ihm,
frage ihn aus. 4) es, nehme den Inhalt heraus die
: Ü bin ihm wohlgesinnt, empfinde Zuneigung
Jungen wollen Vogelnester ausnehmen; Geflügel zu ihm.die Nejge, -, 1) letzter Rest: der Tag
muß man ausnehmen, die Eingeweide entfernen. geht zur, selten auf die N., nähert sich dem
5) es nimmt sich gut, schlecht aus, Ü wirkt, ich n. Sonnenuntergang; ein Getränk geht zur N., es
es durch, bespreche gründlich, lerne: in der ist nur noch so wenig im Gefäß, daß man dieses
letzten Geschichtsstunde haben wir den Prager schräg stellen muß er muß den Kelch bis zur N.
;

Fenstersturz durchgenommen, ich n. ein, 1) es, leeren, Ü das Leid bis zum Ende durchstehen.
nehme zu mir, verleibe mir ein: du mußt jetzt 2) Abhang, Senke, die Neigung, -/-en, 1) Ab-
deine Arznei einnehmen; ein Schiff nimmt Kohlen fall, Schrägheit, Schräghalten, Schrägstellung,
ein. 2) Geld, erhalte, ziehe ein: der Veranstalter Abb. B 49: Neigungsanzeiger, Abb. 4; Nei- N
nahm gestern nicht viel ein. 3) es, ergreife Besitz, gungswinkel. 2) zu etwas, zu jemandem, etwas zu
erobere, besetze: nach schweren Kämpfen wurde tun, Ü Vorliebe, Hang; Talent: er tut es aus N.,
die Festung eingenommen. 4) es, begebe mich an weil es ihm Freude macht; er hatte eine tiefe
einen Platz, habe inne, beanspruche, fülle aus: N. zu ihr gefaßt, Liebe, warme Zuneigung, die

30 SB 465
Nei
auf den Faschismus zurückgehende politische
Bewegung nach dem 2. Weltkrieg, das Neo-
lithikum, -s, die jüngere Steinzeit. Eigw. neo- :

lithisch. der Neologismus, -/...men, Neubil-


dung, neue, meist künstliche Wortbildung, das
Neozoikum, -s, auch: Känozoikum, ein Erd-
zeitalter, Übers. Ell. Eigw.: neozoisch, auch:
dos Vogelnest känozoisch. [griech.]
das Neon, -s, -O Zeichen: Ne, ein Element, ein
Edelgas, [griech.]
Neigungsehe, auf gegenseitiger Zuneigung be- der Nepalese, -n/-n, Nepaler, Bewohner des
ruhende Ehe. [germ. Stw.] Himalayastaates Nepal. Eigw.: nepalesisch,
nein, 1) abschlägige, ablehnende oder wider- nepalisch.
sprechende Antwort kommst du mit? ja oder n. ?;
: das Neper, -s/-, Zeichen: N
oder Np, ein Maß
n., ich komme nicht mit; n., n. und nochmals n.!; für die Dämpfung in elektrischen Leitungen,
sag nicht n., sag 2) berichtigend bei Steige-
ja! [nach dem schott. Mathematiker J. Napier,
rungen: Hunderte, n. Tausende waren dabei. 3) 1550-1617]
abgeblaßt: ach n., wie nett, das Nein, -s, Ab- der Ne phrit, -s/-e, ein grünes, zähes Mineral.
lehnung: er antwortete mit einem N., mit N.; ich die Nephritis, -/...'tiden, { Nierenentzündung,
bleibe bei meinem N..' der Nejnsager, -s/-, jemand, [griech.]
der (häufig) etwas ablehnt, [ahd.; aus: ni ein der Nepotismus, -.Vetternwirtschaft, [lat. nepos]
,nicht eine(r)'] der Nepp, -s, U Preisüberhöhung, Übervortei-
'nein, U hinein. lung: das ist reiner N.! ich neppe (habe geneppt)
ne|kro..., tot..., todes... der Nejkrolog, -(e)s/-e, ihn, U überfordere, nehme zu hohe Preise.
Nachruf, Lebensbeschreibung eines Verstorbe- der Nepper, -s/-, U jemand, der andere über-
nen, die Ne kromanti£, -, Weissagung durch vorteilt, das Nepplokal, U Gastwirtschaft mit
Totenbeschwörung, die Ne|kropole, Nejkro- überhöhten Preisen. [G wohl aus hebr.]
;

polis, -/...'polen, Gräberstätte aus Vorgeschichte der Nepper, -s/-, M


alem. Bohrer. :

oder Altertum, die Nejkrose, -/-n, { Brand, Neptun, römischer Meeresgott, der N., -s, ein
Gewebstod. Eigw. ne krotisch. [griech.]
: Planet, das Neptunium, -s, -O Zeichen: Np,
der Nektar, -s, 1) der Tränk der Götter. 2) <$ ein künstlich hergestelltes, radioaktives Element,
zuckerhaltiger Pflanzensaft. nektarisch, auch: [lat.]
nektarn, 1) süß wie Nektar. 2) Ü göttlich, das die Nereide, -/-n, meist Mz., Meernymphen,
Nektarium, -s/...ri[en, <$> Nektardrüse der Blüte. Töchter des griechischen Meergottes Nereus.
nektarn, nektarisch, [griech.] [griech.]
die Nelke, -/-n, 1) buntblühende duftreiche Zier- der Nerfling, -s/-e, ein Fisch, [zu: Orfe]
pflanze. 2) getrocknete Blütenknospe des Ge- ich nerg(e)le (habe genergelt), f nörgele.
würznelkenbaums, Abb. G 24. die Nelkenwurz, die Nernstlampe, eine elektrische Glühlampe,
-, Gattung der Rosengewächse, [eigtl. Verkl. [nach dem Erfinder]
von: Nagel] der Nerv ncrf, -s/-en, 1) f 127 strangartiges, die
das Neil, -/-en, M
Schweiz. Trumpf, Neun. : Fortsätze von Nervenzellen enthaltendes Ge-
Nelli, Nelly, weibl. Vorname, [engl, zu: Helene] bilde zur Reizleitung, z. B. Abb. A 24, O 2:
der Nelson, auch: 'nclsgn, -(s)/-(s), ein Griff beim er hat Nerven wie Drahtseile, keine Nerven,
Ringen, [engl.] starke Nerven, geringe Reizbarkeit ; er fällt, geht
Nemesis, griechische Göttin der Vergeltung, die mir auf die Nerven, U stört, reizt, ermüdet mich.
N., -, strafende Gerechtigkeit, [griech.] 2) t Sehne, nervig, kraftvoll, muskelstark, ner-
nemtig, M Schweiz. neulich. : vös, 1) { auf die Nerven bezüglich. 2) nerven-
'nen, U einen. schwach, reizbar, die Nervosität, -, leichte Reiz-
ich nenne (nannte, habe genannt), 1) ihn, es, er- barkeit, Nervenschwäche, der Nervus rerum,
wähne mit Namen, zähle auf: moderne Stoffe, ich - -, 1) Hauptsache, Triebfeder (eigtl. ,der Nerv
n. nur Plastik; nennen Sie mir die drei längsten aller Dinge'). 2) Ü Geld, [lat.]
Flüsse der Erde!; er soll endlich das Kind beim der Nerz, -es/-e, 1) marderähnliches Pelztier. 2)
Namen nennen, ohne Beschönigung über die dessen Fell. 3) U kurz für: Nerzmantel, [slaw.]
Sache sprechen!; ein vielgenannter Künstler. 2) der Nescafe, Handelsname für einen löslichen
ihn etwas, mit etwas, gebe ihm einen Namen oder Kaffee-Extrakt in Pulverform.
eine namenähnliche Bezeichnung: ich n. jeden, die Nessel, -/-n, ein Kraut mit Brennhaaren:
der das behauptet, einen Lügner. 3) ihn nach etwas, Brennessel; er hat sich in die Nesseln gesetzt, Ü
nach jemandem, gebe ihm dessen Namen viel- : sich Unannehmlichkeiten zugezogen, der N., -s,
fach nennt man Kinder nach den Paten. 4) mich, ein Baumwollgewebe in Leinenbindung: Nessel-
heiße; lege mir den Namen bei: der Betrüger tuch, der Nesselausschlag, das Nesselfieber,
nennt sich jetzt Schneider, nennenswert, so die Nesselsucht, Hautkrankheit mit flachen,
wichtig, daß es genannt zu werden verdient, der stark uckenden Anschwellungen, das Nesseltier
j ,

Nenner, -s/-, A
die untere Zahl im Bruch, Hohltier mit wie Nesseln brennenden Organen,
ÜBERS. R
10 ich bringe mehrere Brüche auf den
: z. B. Qualle, [germ. Stw.]
gleichen N., verwandle sie so, daß alle den glei- das Nessusgewand, das vergiftete Kleid, in dem
chen Nenner haben es ist schwer verschiedene
; , Herakles umkam; Sinnbild eines verderben-
Wünsche auf einen N. zu bringen, Ü alle in glei- bringenden Geschenks, [griech. Sage]
cher Weise zu berücksichtigen, der Nennfall, das Nest, -es/-er, 1) von Tieren angelegte Wohn-
Werfall, Nominativ, Übers. 11. die Nenn- H oder Brutstätte, Abb. N
6: Vogelnest; Wespen-
form, Grundform des Zeitwortes, Infinitiv, nest. 2) Ü Heimat, Elternhaus er beschmutzt sein
:

Übers. Z 7. der Nennonkel, die Nenntante, eigenes N., spricht von den Seinen häßlich. 3) U
Freunde, die man mit , Onkel', ,Tante' anspricht, Bett: ich gehe heute früh ins N., früh schlafen.
ohne mit ihnen verwandt zu sein, die Nennung, 4) U spießige Kleinstadt, abgelegener Ort. 5)
-/-en, 1) Aussprechen eines Namens. 2) Sport: Schlupfwinkel, versteckter Aufenthaltsort: Die-
Aufnahme in die Teilnehmerliste eines Wett- besnest; die Polizei fand ein leeres N., die Ver-
bewerbs, der Nennwert, einer Münze oder einem brecher waren geflüchtet. 6) allerlei Verwickel-
Wertpapier aufgedruckter Wert; Gegensatz: Verknäultes. 7) 5? kleines Erzlager: das Erz
tes,
Kurswert, das Nennwort, Eigenschafts-, Für- ab und zu ein Vorkommen. 8)
bricht in Nestern,
und Hauptwort, Nomen, [germ. von: Namen] Turnen Hang an Händen und Füßen mit hohlem
:

das Neodym, -s,


neo..., neu..., jung... Zei-
chen: Nd, ein Element, der Neofaschismus, -,
O Rücken: Nesthang, Abb. T 23. Verkl.: das
Nestchen, -s/- oder ...sterchen, Nestlein, -s/-.

466
Neu

das Schleppnetz (da '

Netz

nestblutt, M
oberd.: ungefiedert, der Nest- beliebig vielen Fahrten innerhalb eines bestimm-
blutter, -s/-, M
oberd. nacktes Vogeljunges.
: ten Gebietes gegen Zahlung eines Pauschalbetra-
ich neste (habe genestet), M
Schweiz.: wälze ges, der Netzmagen, Teil des Wiederkäuerma-
mich im Bett, der Nestflüchter, -s/-, Vogel, der gens, Abb. M 1. das Netzwerk, netzartiges Ge-

bald nach dem Auskriechen das Nest verläßt. füge aus Fäden, Draht, Linien u. a. [germ. Stw.]
das Nesthäkchen, -s/-, 1) Vogel im Nest, der ich netze (habe genetzt; du netz(es)t), 1) ihn, es,
zuletzt flügge wird. 2) Ü Jüngstes einer Familie. mache naß, befeuchte. 2) Wild netzt, Vharnt,
der Nesthocker, -s/-, Vogeljunges, das lange im [von: naß]
Nest bleibt, der Nestling, -s/-e, 1) noch nicht
flügger Vogel. 2) Ü kleines Kind. [germ. Stw.]
neu, 1) erst seit kurzem vorhanden, unlängst ge-
schehen oder aufgekommen n. entstandene Sied-
:

die Nestel, -/-n, t Band mit Knopf oder Haken,


lungen; die neueren Sprachen, in der Neuzeit ge-
Schnürung. ich nest(e)le (habe genestelt), 1) es, sprochene Sprachen. 2) mit einer weiteren Liefe-
t knüpfe, binde, hake. 2) an etwas, fingere herum, rung: heute kommt neue Ware; neues Gemüse,
versuche ungeschickt, etwas zu öffnen oder zu neuer Wein, von der letzten Ernte; neueste Nach-
schließen, ich n. es auf, öffne ungeschickt, der
richten; das Neue Testament, Abk.: N. T., ein
Nestler, -s/-, f Nestelmacher, [germ. Stw.] Teil der Bibel, Übers. B 30. 3) frisch, unverdor-
der Nestor, -s/...'toren, alter, weiser Ratgeber; ben oder aufgefrischt: nach der Änderung wirkt
ältester Vertreter eines wissenschaftlichen Fach- das Kleid wieder wie n.; aufs neue, auf ein neues,
gebietes. [Ilias] von neuem, wiederholt, wieder auflebend, noch-
nett, 1) gefällig, freundlich, entgegenkommend: mals ick wünsche dir viel Glück zum neuen Jahr;
;

seien Sie so n.!, Bitte um


eine Gefälligkeit; das du mußt neuen Mut schöpfen; das Zimmer wird n.
ist n. von dir; ein netter Mensch. 2) hübsch, tapeziert. 4) bisher unbekannt: das ist mir n.;
sauber, gepflegt: ein nettes Häuschen. 3) ange- die Neue Welt, das dem Mittelalter unbekannte
nehm, gemütlich es war n. bei euch. 4) U beträcht-
: Amerika. 5) U unerfahren darin bin ich n. neu-
:

lich: ein nettes Sümmchen! 5) U unangenehm: backen, frisch gebacken, der Neubau, im Bau
ein nettes Früchtchen, Taugenichts. Hptw. die :
befindliches oder nach dem 31. 12. 1949 bezugs-
Nettigkeit, -/-en. [franz. Lw. ; spätes MA.] fertig gewordenes Haus, die Neubildung, 1)
Nettchen, Nette, Netti, weibl. Vornamen. Umbildung, Erneuerung: die N. von Gewebe,
[Koseform zu: Annette] des Kabinetts. 2) Wortbildung, Neologismus, der
netto, ohne Abzüge (Gehälter); ohne Verpak- Neubruch, -(e)s, zum ersten Mal gepflügtes
kung; Gegensatz: brutto, das Nettoeinkom- Ackerland, das Neue, -n, etwas, das neu ist: was
men, der Nettolohn, Einkommen, Lohn nach gibt esNeues?; er ist aufs N. erpicht, auf Neue-
Abzug der Steuern und Versicherungsbeiträge. rungen, neuerdings, in letzter Zeit, der Neue-
der Nettopreis, Preis, von dem kein Abzug ge- rer, -s/-, jemand, der Neuerungen entwickelt
währt wird. «fteNettoregistertonne, Abk. NRT, : oder einführt, neuerlich, 1) neulich. 2) aufs
Maßeinheit für den Nutzraum eines Schiffes. neue, die Neuerung, -/-en, Umgestaltung,
[ital. ,rein'; 16. Jh.] Änderung, Reform. ney(e)stens, neuerdings.
das Netz, -es/-e, 1) aus Fäden geknüpftes oder der Neufundländer, -s/-, eine Hunderasse.
luftig gewebtes Maschenwerk, Abb. N
7 Treib- : neugeboren, eben zur Welt gekommen: ich
netz, Abb. N
7, F 22; Haarnetz, Abb. N 7; Fang- fühle mich wie n., Ü erfrischt. Hptw.: das Neu-
netz, Abb. F 7; Tennisnetz, Abb. T 7. 2) ver- geborene, -n/-n, ein -s. die Nejjgier(de), -,
zweigte Anlage: das N. der Bundesbahn, einer der Drang, Neuigkeiten oder Angelegenheiten
Lichtanlage ; Anschluß ans N., an die elektrische anderer zu erfahren. ElGW. neugierig, die
:

Leitung. 3) regelmäßiges Linienwerk, z. B. das Neuheit, -/-en, 1) ohne Mz., etwas Neues. 2)
Gradnetz der Erde, die Linien im Linienpapier, neuartige Ware, Kleidung, Schöpfung: letzte
ABB. N 7. 4) ( Teil des Bauchfells. 5) die A Neuheiten, Kleider der neuesten Mode, neu-
in eine Ebene ausgebreitete Oberfläche eines hochdeutsch, Abk.: nhd., den jüngsten Zeit-
Körpers. 6) kleines Sternbild des Südhimmels. abschnitt der hochdeutschen Sprache betreffend,
die Netzarbeit, eine Handarbeit, Filetarbeit, etwa ab 1500. das Neuhochdeutsch, -(s), dem -,
Abb. H 7. die Netzätzung, Autotypie, das neuhochdeutsche Sprache, Übers. 7; vgl. D
Netzauge, zusammengesetztes Auge der In- Deutsch, die Neuigkeit, -/-en, neue Nachricht,
sekten, Facettenauge, Abb. A 24. der Netz- noch nie Gehörtes. <fos Neujahr, auch:... 'ja:r, der
ball, Tennis: Ball, der im Netz endet, die Netz- erste Tag des Jahres, 1. Januar: Prost N.! das
flügler, Mz., Insekten mit aderreichen Flügeln. Neuland, -(e)s, 1) Neubruch. 2) U noch uner-
das Netzgewölbe, Gewölbeform der Gotik, die forschtes Gebiet: wissenschaftliches N. neulich,
Netzhaut, lichtempfindliche Schicht des Aug- jüngst vergangen, kürzlich: ich traf ihn n. im
apfels, Abb. A24. die Netzkarte, Zeitfahrkarte zu Konzert, der Neuling, -s/-e, jemand, der ir-

30* 467
Neu
gendwo neu eingetreten ist, Anfänger, Un- N. F., Abk. für: Neue Folge (von Zeitschriften).
erfahrener, neumodisch, 1) nach neuester nhd., Abk. für: neuhochdeutsch.
Mode. 2) jüngst eingeführt, bisher nicht üblich. Ni, -O Zeichen für: Nickel.
der Neijmond, Zeit, in der der Mond nicht es nibelt (hat genibelt), M
oberd. regnet fein, :

sichtbar ist. die Neuordnung, Organisation nebelt, [von: Nebel]


nach neuen Gesichtspunkten, der Neuphilologe, der Nibelung, -en/-en, Besitzer eines Gold-
-n/-n, Kenner der Sprach- und Literaturwissen- schatzes, des Nibelungenhortes, Zwergenkönig
schaft von lebenden Sprachen, neyreich. erst Alberich, dann Siegfried, nach ihm der Burgun-
kürzlich und sehr schnell reich geworden, der, derkönig, [germ. Sage]
die Nejjreiche, -n/-n, ein -r, eine -, Emporkömm- der Ni blick, -s/-s, schwerster Golfschläger, Abb.
ling, das Neusilber, Legierung aus Kupfer, Nik- G33. [engl.]
kei, Zink. ElGW. neusilbern,
: der Neusprach- der Nicaraguaner, -s/-, Bewohner des mittel-
ler, -s/-, Neuphilologe. ElGW.
nejjsprachlich.: amerikanischen Staates Nicaragua. ElGW.: ni-
neustens, neuestens. neuvermählt, soeben caraguanisch.
vermählt; aber: er hat sich neu vermählt, nicht, 1) Verneinung, die das ihr folgende Wort
erneut geheiratet. Hptw.: der, die Neuver- ausschließt: ich meine n. dich, ich meine einen
mählte, -n/-n, ein -r, eine -. neuweltlich, aus anderen; ich lache n. über dich, wenn ich lache,
der Neuen Welt, aus Amerika, der Neywert, gilt es einem anderen als dir; am Schluß des
Wert eines neuen, ungebrauchten Gegenstandes. Satzes oder vor den satzschließenden Zeitwort-
Eigw. neuwertig: verkaufe Fahrrad, fast n.
: teilen verneint es den ganzen Satz: ich lache n.;
(Anzeige), die Neyzeit, die Zeit von etwa 1500 ärgere dich n.! ; er kam n. nur zu spät, sondern auch
bis zur Gegenwart. Eigw.: neuzeitlich, [germ.] noch ohne seine Hausaufgaben zur Schule. 2) nein,
neume, M
alem.: irgendwo, nej^mer, alem. M laß das: bitte n.! ; ach n. doch! 3) in Fragen:
irgend jemand. neu.m(i)s, alem. irgend, M : gewiß, sicher: ist das n. großartig!; war das n.
irgendwas. der Bürgermeister?; n. wahr?, es ist doch so?
die Neume, -/-n, mittelalterliches Notenzeichen, das Nicht, nur noch in: mitnichten, zunichte.
[mittellat. aus griech.] Nicht..., oft K: auf Nichtbeachtung der Vorschrift
neun (9), Übers. Z 1; vgl. acht: alle neune!, alle steht Strafe; bei Nichteinhaltung des Termins, der
Kegel wurden beim Spiel zu Fall gebracht; wir Nichtraucher, -s/-, die Nichtraucherin,
sind zu neunen oder zu neunt. die Neun, -/-en, -/-nen, jemand, der nicht raucht: Nichtraucher-
die Zahl 9; vgl. Acht, das Neunauge, ein fisch- abteil (Eisenbahn), der Nichtschwimmer, -s/-,
artiges Wirbeltier, neunhundert (900), vgl. hun- die NichtSchwimmerin, -/-nen, jemand, der
dert, neunmalklug, U besserwisserisch, über- nicht schwimmen kann, [ahd.; aus: ni wiht
klug: Herr Neunmalklug, neuntausend (9000), ,kein Wicht, keine Kleinigkeit']
vgl. tausend, der Neyntöter, -s/-, ein Singvogel. die Nichte, -/-n, Tochter des Bruders oder der
neunzehn (19), vgl. achtzehn. neunzig (90), vgl. Schwester, Übers. F6. [weibl. Form zu: Neffe]
achtzig, [germ. Stw.] nichtig, 1) ungültig, unwirksam: damit wird
neur.... nerven... die Neur algig, -/...'gi'en, an- unsere Abmachung n.; null und n. 2) wertlos, un-
fallsweise auftretender Nervenschmerz, neur- bedeutend: das sind alles nichtige Dinge, die
algisch, 1) die Neuralgie betreffend. 2) U Span- Nichtigkeit, -/-en, 1) ohne Mz., Unwirksam-
nungen hervorrufend: der neuralgische Punkt, keit, Ungültigkeit. 2) ohne Mz., Wertlosigkeit.
der kritische, die Neur astheni.e. -/...'ni|en, ner- 3) wertlose Sache, Tand, [von: nicht]
vöse Erschöpfung. Eigw.: neur asthenisch, der nichts, unbeugbar: auch nicht das mindeste,
Neur astheniker, -s/-, an Neurasthenie leiden- keine Spur: ich sehe n., entweder: meine Augen
der Mensch, die Neuritis, -/...'tiden, Nerven- versagen oder: das Gesuchte verbirgt sich mir;
entzündung, neuro..., nerven... der Neurologe, um n. und wieder n., vollkommen zwecklos; n.
-n/-n, Facharzt für Nervenkrankheiten, die Gutes, nur Schlechtes; n. von Bedeutung, nur
Neurologig, -, Lehre von den Nerven und Bedeutungsloses n. anderes als dies; mir n., dir n.,
;

ihren Krankheiten. Eigw. neurologisch, das


: U ohne weiteres; n. als Arger!; es gibt n., was ich
Neurom, -s/-e, Geschwulst des Nervengewebes. lieber täte! (auch ironisch), das Nichts, -, 1)
das Nejjron, -s/...'ronen oder Neuren, Nerven- Fehlen alles Seins, Leere: im Anfang war das N.
zelle mit ihren Fortsätzen, die Neurose, -/-n, 2) Ruin, Zusammenbruch, Fehlen jeder Zu-
seelisch bedingte Krankheit. ElGW. neuro- :'
kunftshoffnung der Geschäftsmann steht vor dem
:

tisch, der Neurotiker, -s/-, neurotischer N. 3) etwas Wertloses, Unbedeutendes, Kleinig-


Mensch, [griech.] keit: Streitum ein N. ein nettes Nichtschen, nichts-
;

neureich usw., -> neu. destominder, nichtsdestotrotz, nichtsde-


neu traf 1) parteilos, unparteiisch. 2) «O weder stoweniger, K trotzdem, und doch, der
sauer noch basisch reagierend. 3) Sprachlehre: Nichtsnutz, -es/-e, jemand, der zu nichts zu ge-
sächlich. 4) U farblos, blaß, unauffällig, ich neu- brauchen ist, Tunichtgut. Eigw. nichtsnutzig, :

tralisiere (habe neutralisiert) es, 1) mache un- nichtssagend, unbedeutend, farblos, belang-
wirksam, gleiche aus zwei Vorgänge neutralisie-
: los: eine nichtssagende Antwort, der Nichtstuer,
ren sich oder einander, heben sich auf. 2) -O Mensch, Müßiggänger, das Nichts-
-s/-, fauler
mische Säure und Base so, daß weder saure tun, -s, Muße,
Faulheit, nichtswürdig, gemein,
noch basische Reaktion entsteht Säuren werden : verächtlich, erbärmlich. Hptw. die Nichts- :

durch Basen neutralisiert und umgekehrt. 3) unter- würdigkeit, -/-en. [mhd., von: nicht]
breche die Wertung während eines sportlichen ich nicke (habe genickt), senke und hebe den
Wettkampfes. 4) ein Gebiet, nehme von den Kopf (als Bejahung, Gruß, Zeichen): er nickte
Kriegshandlungen aus. Hptw.: die Neutrali- mit dem Kopf, ich n. Wild (ab), töte durch Ge-
sation, Neu tralisierung. -. die Neutralität, nickstich (Genickfang), ich n. ein, schlafe im
-, Unbeteiligtsein, Nichteinmischung, unpartei- Sitzen ein. ich n. ihm zu, grüße, gebe ein Zeichen
isches Verhalten, das Neutrum, -s/...tra oder mit dem Kopf, der Nicker, -s/-, das Nicker-
...tren, sächl. Hauptwort, [lat. .keines von beiden'] chen, -s/-, U Schläfchen, der Nickfänger, Ge-
das Nea\tron, -s/...'tronen, Zeichen: n, ungelade- nickfänger, Abb. J 1. [zu: neigen]
nes Elementarteilchen, neben dem Proton einer
der beiden Bausteine der Atomkerne, [lat.-
das Nickel, -s, O
Zeichen: Ni, metallisches Ele-
ment, der N., -s/-, 1) Nickelmann. 2) U eigensin-
Kw.]
griech. niges Kind. 3) M oberd. schlechtes kleines
:

neuvermählt, der Nejjwert, die Neuzeit, -« neu. Pferd, der Nickelmann, Nix, Wassergeist,
das Newton 'nju-.tm, -(s)/-, Zeichen: N, Maß- [das Nickel: schwed. Kw. von 1754; der
einheit der Kraft, [nach dem engl. Physiker] Nickel: Koseform von: Nikolaus]
der Nexus, -/-, Verbindung, Zusammenhang. das Nicotin, -s, fachsprachlich für: Nikotin.
[lat.] nid ihm, M alem. unter, unten an n. dem Berg.
: :

468
Nik

der Setzkopf

(
der Nietbolzen

der Niet
it versenkbarem Kopf
Niet nivellieren

nidsi, auch: nitsi, M


alem.: abwärts, nidsigend, Dackel hat niedrige Beine; dieses Haus ist n.;
M
alem.: abnehmend (Mond), [davon abgelei- niedrige Zahlen. 2) geringen Standes hoch und n.,
:

tet: nieder, nieden] jedermann. 3) Ü gemein: niedrige Gesinnung.


der Nidel, -s, die Nidle, -, M
Schweiz.: süßer Hptw. die Niedrigkeit, -. das Niedrigwasser,
:

Rahm, Sahne. tiefster Wasserstand von Gewässern innerhalb


nie, zu keinem Zeitpunkt, nicht ein einziges Mal eines bestimmten Zeitraumes, Abb. L 9. [von
das ist noch n. so gewesen; das wird n. so sein; ich nieder]
will es n. mehr tun; warum kommst du n. ?; n. und die NJele, -/-n, der NJelen, -s/-, Liele.
nimmer!, verstärkte Verneinung, [ahd. aus: ni ; das Niello, -(s)/-s oder ...llen oder ...lli, Verzie-
.nicht' und io, eo ,irgendeinmal, je'] rung metallener Gegenstände mit schwärzlichem
es niechtel(e)t (hat geniechtelet), österr. M Schmelz, [ital.]
riecht, schmeckt schimmelig. niemalen, f, niemals, nie.
nieden, D hienieden, auf dieser Erde, [von: nid] niemand, -(e)s, -em oder -, -en oder -, kein ein-
nieder, 1) hinunter, abwärts, ab, unter, zu Boden: ziger, kein Mensch n. anders als er; es war n. zu
:

n. mit ihm!, werft ihn zu Boden er lief auf und n.,


; Hause, der Niemand, -(e)s: der böse N., Teufel.
auf und ab; die Sonne geht n., unter. 2) niedrig. das Niemandsland, 1) Gebietsstreifen zwischen
3) mit Zeitwörtern trennbar zusammengesetzt: zwei Fronten. 2) unbesiedelter Grenzstreifen. 3)
ich schreibe es n. — habe es niedergeschrieben, unerforschtes Gebiet. [Verneinung von: jemand]
halte schriftlich fest; auch in besonderen nigmer, nienies, M
alem.: niemand, njene, M
Bedeutungen, z. B. schlechter Zustand, schlechte alem.: nirgends.
Stimmung, Mutlosigkeit, Unterwerfung: das die Niere, -/-n, das paarige Organ der Harn-
drückt mich n., nimmt mir allen Mut; man absonderung: das geht mir an die Nieren, Ü trifft
wollte das Volk niederhalten, unterdrücken; mich schwer; Nierenstein, aus Niederschlägen
er schoß ihn n., tötete ihn auf brutale Weise; die von Harnbestandteilen gebildeter Stein, [germ.]
Bevölkerung wurde niedergemetzelt, massenweise ich niese (habe geniest), 1) stoße bei Reizung der
gemordet, nieder..., bei Ortsnamen: unter..., Nasenschleimhaut die Luft krampfhaft und
tief... niederdeutsch, zum Niederdeutsch ge- ruckartig aus Mund und Nase aus. 2) ihm eins!,
hörig, das Niederdeutsch, -(s), dem -, nieder- U ich denke nicht daran, zu tun, was er will,
deutsche Mundarten, Übers. M
23 vgl. Deutsch.
; [germ. Stw.]
der, die, das niedere, der, die, das darunter- der Nieselpriem, U kleiner Angeber, Prahler.
stehende, geringere der n. Adel; die n. Jagd, der
: es nieselt (hat genieselt), regnet fein.
Niederflurwagen, Wagen, der unmittelbar von der Nießbrauch, -(e)s, (f& Nutzungsrecht, ich
ebener Erde besteigbar ist. der Niedergang, 1) njgße (noß, habe genossen), M
alem. habe den :

Untergang, Verfall: der N. der Kultur. 2) j. Nießbrauch. [Grundwort von: genießen]


Treppe, niedergedrückt, niedergeschlagen, dieNieswurz, -, ein giftiges Hahnenfußgewächs.
Ü mutlos, lustlos, ohne Lebensgefühl. Hptw. : der Niet, -(e)s/-e, auch: Niete, @
Verbindungs-
dieNiedergedrücktheit, Niedergeschlagen- bolzen aus Metall mit zwei festen Köpfen, Abb.
heit,-. die Niederkunft, -/-e, Entbindung, die N 8. ich niete (habe genietet) es, 1) verbinde
Niederlage, 1) das Unterliegen im Kampf, mit Nieten. 2) versehe mit Kopf (Nagel), die
Wettkampf oder Wettbewerb. 2) Aufbewah- Niete, -/-n, Niet, die Niet(en)hose, Hose aus
rungsort, Lager. 3) Zweiggeschäft, Filiale, die Baumwolle mit Nieten an den Nähten, der Näet-
Niederlassung, -/-en, 1) Gründung eines nagel, 1) Nagel zum Nieten. 2) Bergsteigernagel,
Wohnsitzes oder einer Praxis; Ansiedlung. 2) Abb. B 21. niet- und nagelfest, U unzertrenn-
Filiale, Zweiggeschäft, der Niedersachse, Be- bar fest. [germ. Stw.]
wohner des Landes Niedersachsen, der Nieder- die Niete, -/-n, 1) Los, das nicht gewinnt. 2) Ü
schlag, 1) Schlag abwärts, z. B. des Taktstocks. Fehlschlag, Versager. 3) {£} -> der Niet, [niederl.
2) Boxhieb, durch den der Gegner zu Fall niet .nichts']
kommt. 3) meist Mz., Verdichtung des Wasser- das Nife ...fe, -, Schwermetallkern der Erde, [aus
dampfes der Luft zu Tau, Regen, Schnee, Hagel Ni, -=0 Zeichen für Nickel, und Fe,
: O Zeichen
u. a. 4) O
der aus einer Lösung ausgefällte Stoff. für: Eisen]
M Schweiz.: verziehe das
ich niffe (habe geniffet),
5) Ü sichtbarer Ausdruck einer Begebenheit, die
Niederschlagung eines Verfahrens, g*s Verzicht Gesicht; verbeiße einen Schmerz.
auf Weiterführung, die Niederschrift, schrift- ich niff(e)le (habe geniffelt), M alem.: durch-
liches Festhalten, die Niedertracht, -, gemeine stöbere; knausere; zanke kleinlich, niffig, M
Bosheit, berechnete Tücke. Eigw. nieder- : alem.: übergenau, [zu: Kniff]
trächtig, die Niederung, -/-en, 1) tiefliegendes der Nigerianer, -s/-, Bewohner des westafrikani-
Land, Ebene: Küstenniederung. 2) meist Mz., schen Staates Nigeria. ElGW.: nigerianisch.
Ü niedriges moralisches oder soziales Niveau: der Nigger, -s/-, verächtlich für: Neger, [engl.-
als Fürsorgerin kennt man die Niederungen des amerikan.]
Lebens, der Niederwald, Laubwald, der durch der Ni|grer, -s/-, Bewohner des westafrikanischen
regelmäßiges Abholzen niedrig gehalten wird, Staates Niger. ElGW. ni grisch.:

Abb. F 34. [von: nid] der Nihilismus, -, grundsätzliche Leugnung gül-


niedlich, hübsch, nett, zierlich, ansprechend. tiger Erkenntnisse und allgemeinverbindlicher
Hptw.: die Niedlichkeit, -. [mhd. appetitlich'] , Werte. ElGW. nihilistisch, der Nihilist, -en/
:

der Niednagel, auch: Neidnagel, eingewachsener -en, Anhänger des Nihilismus, [zu: lat. nihil
Finger- oder Zehennagel, [niederl.; 17. Jh.] .nichts']
niedrig, 1) nicht hoch, flach, Abb. E 3: der Nike ...ke, Göttin des Sieges, [griech.]

469
Nik
Ni klas, Nikolai, Nikolaus, männl. Vornamen. ni tschewo. U macht nichts, [russ.]
der Nikolaus, -/-e oder U ...lause, als heiliger nitsi, nidsi.
Nikolaus verkleidete Person, die den Kindern das Niveau ni'vo:, -s/-s, 1) waagerechte Ebene.
am 6. Dezember Geschenke bringt, der Nikolo, 2) gleicheHöhe, Höhenlage. 3) Ü Stufe, Rang,
-s/-s, M
österr. heiliger Nikolaus, [griech. ,der
: Bildungsstand, niveaulos ni'vo:..., Ü ohne gei-
Volkssieger'] Niveau, ich nivelliere (habe nivelliert), 1)
stiges
das Nikotin, -s, auch: Nicotin, giftiges Alkaloid es,ebne ein, verflache, mache gleich. 2) messe
des Tabaks, nikotinarm, wenig Nikotin ent- Höhenunterschiede, Abb. 8. N
Hptw. das :

haltend, nikotinfrei, ohne Nikotin, nikotin- Nivellement nivel(i)'mä, -s/-s, die Nivelllg-
haltig, Nikotin enthaltend, [franz., nach Jean rung, -/-en. [franz.; 18. Jh.]
Nicot, 1530-1600] nix, U nichts.
das Nilpferd, ein Flußpferd. der Nix, -es/-e, männl. Wassergeist, die Nixe, -/-n,
Nils, männl. Vorname, [nord. von: Nikolaus] weibl. Wassergeist, [germ.]
der Nimbus, -J-se, 1) Heiligenschein, Abb. 14. H n. J., Abk. für: nächsten Jahres.
2) U'Ruf, Ansehen. 3) Regenwolke, [lat.] nkr, Abk. für: norwegische Krone.
nimm!, von: ich nehme. n. M., Abk. für: nächsten Monats.
nimmer, 1) nie, niemals (ursprünglich nur auf NN, Abk. für: Normalnull.
die Zukunft bezüglich): nun und n., zu keiner N. N., irgend jemand: Herr N. N. hat gesagt,
Zeit. 2) M
oberd. nicht länger, nicht mehr, der
: jemand, den ich nicht nennen will oder kann,
Nimmerleinstag, U niemals, nimmermehr, [lat. nomen nescio ,den Namen weiß ich nicht']
nie wieder, der Nimmersatt, - oder -(e)s/-e, U NNO, Abk. für: Nordnordost(en), Abb. 17. W
jemand, der nie genug bekommen kann, Viel- NNW, Abk. für: Nordnordwest(en), Abb. 17. W
fraß, das Nimmerwiedersehen, -s: auf N., U no, M alem. 1) nach. 2) noch. 3) nun.
:

für immer. [Verneinung von: mehr] No, OZeichen für: Nobelium.


du nimmst, er (es) nimmt, von: ich nehme. No., N=, t Abk. für: Numero.
der Nimrod, -s/-e, eifriger Jäger, [nach einem NO, Abk. für: Nordost(en), Abb. 17. W
babyionischen Gott] Noah, B Stammvater, der die Sintflut in der
Nina, weibl. Vorname, [russ. und ital. Kurzform Arche überstand: Arche Noah(s) oder Noä.
zu Namen auf -(n)ina, z. B. Antonina] [hebr. ,Mann der Ruhe']
Nino, männl. Vorname, [ital. Kurzform von: nobel, adlig, vornehm; edel, freigebig, der Nobel,
Giovanni oder Namen auf -(n)ino] -s, Name des Löwen in der Tierfabel, die No-
Ninon ni'nö, weibl. Vorname, [franz. von: Anna] bilität, -, Adel, besonders römischer Amtsadel.
das Niob(ium), -s, O
Zeichen: Nb, metallisches ich nobilitigre (habe nobilitiert) ihn, t erhebe
Element. [Niobe, griech. Sagengestalt] in den Adelsstand. Hptw.: die Nobilitigrung,
ich nipfe (habe genipfet), M Schweiz. nicke ein, : -/-en. die No
blesse, -, t Adel, Vornehmheit,
schlummere, [zu: nippen] ritterliche Gesinnung; Freigebigkeit, no Messe
nipp, M niederd.: genau; gut hörend, scharf- oblige no'bks o'bliiz, Adel verpflichtet, [franz.
sichtig. und ital. aus lat.; um 1700]
der Nipp, -(e)s/-e, M niederd. : 1) Nase. 2) Schna- dasNobelium, -s, O Zeichen: No, künstlich her-
bel. 3) Pips. gestelltes radioaktives Element, der Nobelpreis,
ich nippe (habe genippt) an etwas, trinke einen jährlich verliehener internationaler Preis, [nach
kleinen Schluck davon, genieße kostend: ich dem Stifter Alfred Nobel, 1833-1896]
habe am Weinglas nur genippt, [ausmittelniederd.] noch, 1) außerdem, weiter: was gibt's n.?; was
der Nippel, -s/-, {3} kurzes Rohrstück mit Ge- hast du n. zu erwarten?; n. einmal, U : n. mal. 2)
winde zur Befestigung oder Verbindung von bis jetzt, gegenwärtig fortdauernd: er studiert
Teilen, Abb. N
8, R 1. [niederd.] immer n.; ich bin n. nicht fertig. 3) irgendwann:
die Nippes, Mz., Nippsachen, Mz., kleine Zier- er wird n. kommen. 4) nicht... n., weder... n.,
figürchen aus Porzellan, [franz.; um 1800] und nicht, auch nicht, keines von beiden: das
nirgend, t, nirgends, auch: nirgendswo, an hat nicht Sinn n. Verstand; ich habe weder Geld
keinem Ort : ich kann es n. finden, nirgends- n. Gut. das Nochgeschäft, ein Prämienge-
her, auch: nirgendswoher, von keinem Ort her, schäft an der Börse, nochmals, wiederholt,
aus keiner Richtung. nirgend(s)hin, auch: nir- zum zweiten Mal, aufs neue. Eigw. noch- :

genswohin, an keinen Ort, in keine Richtung. malig, [ahd.]


nirgend(s)wo, nirgends. nirgend(s)woher, das Nock,-(e)s/-e, die N., -/-en, £ äußerstes Ende
nirgendsher. nirgend(s)wohin, nirgendshin. einer Rahe, Gaffel oder Kommandobrücke, Abb.
[Verneinung von: irgend] S 47. der N., -s/-e, M
bayr., österr.: Felskopf.
Nirosta, Handelsname für einen nichtrostenden der Nocken, -s/-, <S> kurvenförmiger Vorsprung
Stahl. an einer Welle oder Scheibe: Nockenwelle, Abb.
das Nirwana, -(s), im Buddhismus das Aufhören : W 12. das Nockerl, -s/-(n), M
österr.: feines
aller irdischen Wünsche mit dem Tode, das Ende Teigklößchen, Suppeneinlage: Nockerlsuppe.
der Wiedergeburten. [Sanskrit; um 19. Jh.] [zwei verwandte germ. Stw.]
die Nische, -/-n, Q
Vertiefung in der Mauer: das Nocturne ...'tyrn, -s/-s, die N., -/-s, schwer-
Wandnische, [franz.] mütiges Musikstück, Notturno, [franz. ,Nacht-
der Nischel, -s/-, M
mitteld.: Stirn, Kopf. stück']
die Niß, -/Nisse, t> die Nisse, -/-n, Ei der Laus. nodino, M Schweiz. : nach und nach.
nissig, lausig, verschmutzt, [germ. Stw.] die Nojetik, -, angewandte Logik, Erkenntnis-
ich niste (habe genistet): ein Vogel nistet, baut lehre. Eigw.: no etisch. [griech. Kw.]
ein Nest, ich n. mich ein, Ü lasse mich fest nieder, ich nöle (habe genölt), M
nordd.: rede langsam
ergreife Besitz von einem Platz, [von: Nest] und schläfrig, bin langsam, zögere stets, der
die Nistel, -/-n, M
Schweiz. Nestel. : Nölpeter, -s/-, die Nölsuse, -/-n, nordd.: M
ich nist(e)le (habe genistelt), Schweiz. durch- M : jemand, der nölt.
wühle, ich nist(e)re es durch (habe durchge- nolens volens, wohl oder übel, gutwillig oder
nistert), M
oberd.: durchstöbere, [zu: nisten] nicht, [lat.]
nit, Moberd. nicht. : das Nolimetangere, -/-, eine Mimosenart. [lat.
das Ni|trat, -(e)s/-e, salpetersaures Salz, das ,rühr mich nicht an']
Nijtrid, -(e)s/-e, Verbindung des Stickstoffs mit der Nollen. -s/-, M
Schweiz.: Bergkopf.
Metallen, ich ni triere (habe nitriert) es, be- der Nomade, -n/-n, Angehöriger eines wandern-
handle mit Salpetersäure, das Ni|trit, -s/-e, den Hirtenvolkes. Eigw.: nomadenhaft, no-
Salz der salpetrigen Säure, das Ni'trogen(ium), madisch, ich nomadisiere (habe nomadisiert),
-s, O Zeichen: N, Stickstoff, das Ni troglyze- 1) lebe als Nomade. 2) U wechsle oft den Wohn-
rin, die Nitrozellulose, Sprengstoffe, [griech.] sitz, [griech. .Weidender']

470
Not
das Nomen. -s/...mina, Nennwort, nomen est wort, Abk.: N, Himmelsrichtung, Abb. 17. W
omen, im Namen liegt eine Vorbedeutung. 2) die in Richtung zum Polarstern liegende
die Nomenklatur, -/-en, Gesamtheit der Be- Gegend, Abb. E 10 der kalte N.; der N. Deutsch-
:

nennungen in einem Wissensgebiet Fachnamen, ; lands, das Nordflüs, -es/-e, M niederd. Nord- :

nominal. 1) das Nomen betreffend. 2) nominell, licht, nordisch, zum Norden gehörig: die nor-
nominal... nenn..., nennwert... der Nomina- dische Kombination, Wettkampf im Skilauf, Ver-
lismus, -, philosophische Ansicht, daß die bindung von Lang- und Sprunglauf; die nor-
Gattungsbegriffe nur Namen sind, denen keine dischen Sprachen, Isländisch, Dänisch, Schwe-
Nominal-
greifbare Wirklichkeit entspricht, der disch, Norwegisch, der Nordist, -en/-en, Ken-
lohn, Lohn ohne Berücksichtigung der Kauf- ner oder Erforscher der nordischen Sprachen
kraft, der Nominalwert, <a Nennwert Gegen- ; und Kultur, nördlich, in Richtung nach
satz: Kurswert, die Nomination. -/-en, 1) Nen- Norden: nördlicher Breite, Abk.: n(ördl). Br.,
nung, Benennung. 2) Ernennung für ein Amt. geographische Breite nördlich des Äquators, das
Zeitw. ich nominlgre (habe nominiert) ihn. der
: Nordlicht, nördliches Polarlicht. Nordnord-
Nominativ, -s/-e, 1. Fall, Werfall, Übers. H 11. os't(en), Abk.: NNO, Nordnordwest(en),
nominell, dem Namen nach; vorgeblich, [lat.] Abk. NNW, Nordost(en), Abk. NO,' Nord-
: :

das Nomo|gramm, -(e)s/-e, Netztafel zum zeich- westen), Abk. NW, Himmelsrichtungen, Abb.
:

nerischen Rechnen. a7eNomo|graphig,-, zeich- W' 17. [germ. Stw.]


nerische Lösung schwieriger rechnerischer Auf- die Norfolktanne, Araukarie.
gaben, [griech. Kw.] ich norg(e)le (habe genörgelt), 1) an ihm (herum),
die Nonchalance nSfa'läs, -, Ungezwungenheit, tadle kleinlich an allem, krittle. 2) bin mit allem
Nachlässigkeit, das Sichgehenlassen. Eigw. : unzufrieden. Hptw. die Nörgelej, -/-en. Eigw.
: :

nonchalant ...'lä. [franz.] norg(e)lig. der Nörgler, -s/-, jemand, der


dieNone, -/-n, 1) J neunter Ton der diatonischen
1

mit allem unzufrieden ist. [mitteld. 17. Jh.] ;

Tonieiter, Abb. N
9. 2) katholisches Stunden- der Noriker, -s/-, Angehöriger eines illyrisch-
gebet zur neunten Tagesstunde (15 Uhr), [lat.] keltischen Stammes. ElGW. norisch. :

non fiction ...'fikfdn, in Verbindung mit Wer- die Norm, -/-en, 1) Richtschnur, Regel, Einheits-
ken der Literatur Bezeichnung für Fach- und muster, Größenvorschrift, Standardmaß. 2)
Sachbücher, [engl.] gekürzter Titel am Fuß der ersten Seite jedes
non iron ...'aun, bügelfrei, [engl.] Bogens. 3) vorgeschriebene Arbeitsleistung: Ar-
der Nonius, -/...ni|en, verschiebbarer Maßstab beitsnorm, normal, 1) der Norm entsprechend;
zum Messen sehr kleiner Längen, ABB. 7. M gewöhnlich. 2) U bei gesundem Verstand, die
[Nufiez, latinisiert: Nonius, portugies. Mathe- Normale, -(n)/-n, A
Lot zur Tangente, nor-
matiker, 1492-1577] malerweise, üblicherweise, für gewöhnlich, ich
der Nonkonformismus, -, individualistische normalisiere (habe normalisiert) es, gestalte
Haltung in politischen und sozialen Fragen. normal, vereinheitliche. Hptw.: die Normali-
ElGW. nonkonformistisch, der Nonkonfor-
:
sierung, -. Normalnull, Abk. NN, Ausgangs- :

mist, -en/-en, 1) jemand, der sich der englischen punkt für Höhenangaben, normativ, als Regel,
Staatskirche nicht unterwirft. 2) jemand, der mit Richtschnur geltend, maßgebend, die Norma-
den herrschenden Ansichten nicht überein- tive, -/-n, grundlegende Bestimmung, ich nor-
stimmt, [engl, aus lat.] me (habe genormt), älter: normigre (habe nor-
non liquet, es läßt sich nicht entscheiden, [lat.] miert) es, setze nach einer Norm einheitlich fest.
die Nonne, -/-n, 1) Angehörige eines weibl. Or- Hptw.: die Normung, -/-en, älter: Normjg-
dens, Klosterfrau, Abb. A
14; Sinnbild der Ent- rung, -/-en. normwidrig, gegen die Norm,
sagung und Keuschheit. 2) ein Schmetterling, [lat. Lw. mhd.];

Forstschädling. 3) ein Singvogel. 4) Dach- Q der Normanne, -n/-n, Angehöriger eines nord-
ziegel, Abb. 2. 5) D M
oberd.: kastriertes germanischen Seefahrervolkes. Eigw. nor- :

weibl. Tier. VERKL. das Nönnchen, : Nonnlein mannisch, [aus: Nordmann .Norweger']
-s/-. [kirchenlat.] die Norne, -/-n, jede der drei nordischen Schick-
non ölet, es (Geld) stinkt nicht, [lat.] salsgöttinnen, [nord. 18. Jh.] ;

die Nonpareille njpa'rcj, -, Sechspunktschrift, der Norweger, -s/-, Bewohner des nordeuro-
ÜBERS. D 18. [franz.] päischen Staates Norwegen. Eigw.: norwe-
das Nonlplus ul
tra,-, das Unübertreff bare. [lat.] gisch.
die,auch: das Non|proliferation ...fa're:/3n, -, die Nosologig, -, systematische Krankheitslehre.
Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen, [engl.- Eigw. : nosologisch, [griech. Kw.]
amerikan. aus lat.] das No-Spiel, altjapanisches Singspiel.
non scholae, sed vitae discimus, wir lernen der, das Nößel, -s/-, t kleines Hohlmaß, [mhd.]
nicht für die Schule, sondern fürs Leben, [lat.] die Nost|aigjg, -, Heimweh, Sehnsucht nach
der Nonsens, -, Unsinn, törichtes Gerede, [engl. Vergangenem. ElGW. nost algisch, [griech.] :

aus lat. um 1800]


; ich nojstrifizjgre (habe nostrifiziert), 1) es, er-
Nonstop..., ohne Zwischenhalt: Nonstopflug; kenne ein ausländisches Diplom an. 2) ihn,
Nonstopvorstellung, [engl.] bürgere ein. Hptw.: die Nostrifikation, No-
das Noor, -(e)s/-e, M
niederd. Haff, [dän.] : strifizjgrung, -/-en. [lat.]
ich noppe (habe genoppt) es, 1) webe mit Knoten- das Nostrokonto, Konto, das eine Bank bei
muster: genopptes Gewebe. 2) entferne Noppen. einer anderen unterhält, [ital. ,unser Konto']
die Noppe, -/-n, Knoten oder Schlinge im Ge- die Not, -, 1) Armut, Elend: diese Familie lebt
webe: Noppengewebe, [wohl zu: Knopf] N. 2) Mangel, Knappheit:
in N., leidet bittere
Nora, weibl. Vorname, [zu: Eleonora] Geldnot; Zeitnot. 3)Mz.: 2 e, Bedrängnis, schlim-
Norbert, männl. Vorname, [ahd. ,der im Norden me Lage, Schwierigkeit, Hilflosigkeit: die Nöte
Berühmte'] der Jugend; mit dir hat man seine N., U Arger,
das Nörchen, -s/-, M nordwestd. Schläfchen. : Mühe; er hat es mit Mühe und N. geschafft,
Nord, Abk. N, D und in geographischen und
: gerade noch; ich habe meine N. damit, finde es
postalischen Angaben für Norden: aus N. und schwierig. 4) Zwang, Notwendigkeit: man kann
Süd. der N., -(e)s/-e, D Nordwind, der Nord- es ohne N. tun, ohne Notwendigkeit; das ist
atlantikpakt, -(e)s, Kurzw. NATO, ein Vertei- : vonnöten; wenn N. am Mann ist, wenn es eilt das ;

digungsbündnis, norddeutsch, den Norden tut not - wird not tun, ist nötig; zur N., mit
Deutschlands betreffend, das Norddeutsch, -(s), Mühe, wenn es notwendig ist. der Notanker,
dem -, die norddeutschen Mundarten, Übers. 1) zweiter Anker zur Reserve. 2) Ü letztes Ret-
M 23; vgl. Deutsch, ich norde (habe genordet) tungsmittel, der Notausgang, baurechtlich vor-
es, richte nach Norden aus. Hptw. die Nor- : geschriebener zusätzlicher Ausgang in Gebäuden
dung, -. der Norden, -s, 1) ohne Geschlechts- oder Räumen, die von vielen Menschen benutzt

471
Not

h das Fähnchen
c eis dsis d dis disis e eis f fis fisis g g ois aisis h his C

Ä
Whier
v
der Hols (der Stiel)
Kopf ^rr rrr JtJJ JJJ JJ j t jj jjjj
c ces h b heses a os asas g ges geses f fes e es eses d des deses c
Noten mit Erhöhungs- und Erniedrigungszeichen (dos Kreuz, dos B)

doppe!- ganze
ganze

J J
1/2
&4"M
Ji
'
. '

16
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J J
i

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erste 'Primel zweite (Sekunde) dritte (Terz)
drifte vierte (Quarte) fünfte (Quinte)

J n J r
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i , , i i 1 1

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1 64 ^ 1 32
1
sechste (Sexte)
"
i
siebente (Septime)
"
i
achte (Oktave)
r i i

i
neunte (None) zehnte (Dezime)

die Note: rhythmische Werte die Tonstufe (das Intervall) ig-»--

werden, der Notbehelf, unzulängliches Ersatz- Abwehr eines rechtswidrigen Angriffs von sich
mittel, die Notbremse, Bremse in Eisenbahn- oder einem anderen, notwendig, 1) unvermeid-
abteilen bei Gefahr, Abb. B 52, E 7. die Not- lich, zwangsläufig. 2) unentbehrlich, unbedingt
durft, -, Entleerung des Darms, der Blase: er erforderlich. Hptw. die Notwendigkeit, -/-en.
:

verrichtet seine N. notdürftig, kaum befriedi- Umstw. : notwendigerweise, die Notzucht,


gend, nur im dringenden Fall ausreichend, der Vergewaltigung einer Frau. Zeitw. ich not- :

Notfall, bei Not, wenn es erforderlich ist im N. : züchtige (habe genotzüchtigt) sie. [germ. Stw.]
Umstw. notfalls, notgedrungen, weil es
: die Nota, -/-s, 1) Aufzeichnung, Anmerkung. 2)
nicht anders geht, das Notgeld, vorübergehend Rechnung. 3) Auftrag: ich gebe es in N. [lat.]
in Umlauf gesetztes Geld, der Nothelfer, -s/-, die Notabein, Mz., Angehörige der Oberschicht,
t Helfer: die Vierzehn N., katholische Heilige. [franz.]
notig, M
oberd. arm, knauserig, nötig, erfor-
: notabene!, Abk.: NB, beachte!; übrigens, das
derlich, unentbehrlich, notwendig, sehr wün- Notabene, -(s)/-(s), Merkzeichen, Denkzettel,
schenswert: es ist n., sich darum zu kümmern; [lat.]
Erholung dringend n.; hattest du das n. ?,
er hat die die Notabilität, -, t Angesehenheit, [franz.]
mußtest du das tun?; ich hab's nicht n., brauche der Notar, -s/-e, 5*6 Jurist mit Befugnis zu Beur-
es nicht, ich nötige (habe genötigt) ihn zu kundungen, Beglaubigungen u. a. ElGW. nota- :

etwas, 1) zwinge; bringe mit Gewalt oder riell, das Notariat, -(e)s/-e, Amt, Büro eines
Drohung dazu: ich sehe mich genötigt durchzu- Notars, Schnellschreiber']
[lat.; eigtl. ,

greifen. 2) fordere auf zuzugreifen, biete ihm an: die Notation, -/-en, 1) systematische Aufzeich-
laß dich nicht nötigen, greif zu. 3) f notzüchtige. nung einer Schachpartie. 2) <f Aufzeichnung in
ich n. es ihm ab, presse ab, gewinne durch Ge- Notenschrift, [lat.]
walt oder Betteln, ich n. es ihm auf, zwinge ihn, der Notausgang, die Notbremse, die Notdurft,
es zu nehmen, nötigenfalls, wenn es nötig sein notdürftig, -* die Not.
sollte, die Nötigung, -/-en, $% die rechtswidrige die Note, -/-n, 1) Tonzeichen, Musikschrift,
Bestimmung eines anderen durch Drohung oder Abb. 9, N N
10: ich singe, spiele nach Noten.
Gewalt zu einer Handlung, Duldung oder Un- 2) förmliche schriftliche Mitteilung einer Re-
terlassung, die Notlage, Zustand der Bedräng- gierung an eine andere eine diplomatische N. 3) :

nis, die Notlandung, <ä durch eine Notlage er- Papiergeld: Banknote. 4) Anmerkung, Bemer-
zwungene unvorhergesehene Landung. Zeitw.: kung, Beurteilung: Fußnote; er hat gute Noten
ich notlande (bin notgelandet), notleidend, in im Schulzeugnis. 5) Ausprägung, Eigenart: sein
Armut lebend, der, die Notleidende, -n/-n, ein Buch trägt eine besondere N. [lat.]
-r, eine -, jemand, der Not leidet, die Not- ich notiere (habe notiert) es, 1) schreibe auf,
lüge, Lüge aus Höflichkeit oder um einer un- merke vor. 2) stelle den Kurs eines Wertpapiers
günstigen Lage zu entgehen, der Notnagel, U oder den Preis einer Ware fest: es notiert, hat
Aushilfe, Ersatz, der Notpfennig, Spargut für einen bestimmten Kurs, die Notierung, -/-en,
Notzeiten, notreif, vorzeitig reif, ohne ausge- 1) Aufzeichnung, Vormerkung. 2) börsenmäßige
wachsen zu sein. Hptw. die Notreife, -. der : Feststellung, Veröffentlichung von Warenprei-
Notruf, vereinfachter Anruf von Polizei und sen, Kursen. 3) <f Notation, die Notiz, -/-en,
Feuerwehr bei Gefahr, die Notschlachtung, 1) Vermerk, kurze Aufzeichnung. 2) kurze Nach-
Schlachtung eines Tieres, das sonst sterben richt, Mitteilung: Zeitungsnotiz. 3) ich nehme
würde. Zeitw. ich notschlachte (habe notge-
: N. von etwas, beachte es, nehme zur Kenntnis.
schlachtet) es. der Notstand, 5*5 Zwangslage, das Notizbuch, Merkbuch, [lat.]
bei der Eingriffe in fremde Rechte erlaubt sind, nötig, ich nötige, die Nötigung usw., -» die Not.
wenn durch sie Gefahr droht: Notstandsgesetze, notorisch, offenkundig, allbekannt; gewohn-
die Nottaufe, Taufe, die bei Todesgefahr von heitsmäßig: ein notorischer Lügner, [lat.]
Laien erteilt werden kann. Zeitw. ich not- : das Notturno, -s/-s oder ...ni, schwermütiges
taufe (habe notgetauft) ihn. die Notwehr, f*s Musikstück, Nocturne, [ital. .Nachtstück']

die Tonartvorzeichnung der Doppelschlag der longe Vorschlag der Takt


X
Auftakt _£-rs( J! j!

|
/die Taktongobe
• der schwere Taktteil ~
' die
der Baßschlüssel
Klammer (die
die

Akkolade)
1 '4-Pause die 1 8-Pause

Notafl
o der leichte Taktteil

(der Anfang einer Sonate)


der Taktsfrich legato staccato

472
Nur
die Notwehr, notwendig usw., die Notzucht, nufer, nüfer, M alem.: munter, frisch, stark.
-* die Not. die Nüff, -/-en, M niederd. Nase, Stupsnase, ich
:

der, das Nougat 'nu:gat, -s/-s, eingedeutscht Nu- : nüffe (habe genüfft), M niederd. schniefe. :

gat, Nuß- oder Mandelkonfekt, [franz. aus lat.] der, das Nugat, -s/-s, eingedeutscht für: Nougat.
die Nouveaut6 nuvo'te:, -/-s, Neuheit, letzte ich nugg(e)le (habe genuggelet), M Schweiz.:
Modeschöpfung, [franz.] sauge, der Nuggi, -s/-, M
Schweiz. Schnuller. :

Nov., Abk. für: November. nu klear, den Atomkern betreffend, auf Kern-
die Nova, Mz. von: das Novum. reaktion beruhend: nukleare Waffen, [lat.]
die Novation, -/-en, s*a Schuldumwandlung, [lat. null (0), Übers. Z 1; vgl. acht: das Spiel endete
.Erneuerung'] eins zu n. (1:0) ; der Vertrag ist n. und nichtig, Ü
die Novelle, -/-n, 1) kleinere Erzählung, die sich ungültig ; das Thermometer steht aufn. Grad, zeigt
auf eine einzelne bedeutungsvolle Begebenheit den Gefrierpunkt an, Abb. A 8; Ankunft n. Uhr
beschränkt. 2) ti Abänderung einzelner Ge- zehn (0.10 Uhr), 10 Minuten nach Mitternacht.
setzesbestimmungen, Nachtragsgesetz, die No- die Null, -/-en, 1) die Zahl 0; vgl. Acht: das
vellette, -/-n, kleine Novelle, ich novelliere Thermometer steht auf N., sinkt unter N. 2) Ü
(habe novelliert) es, versehe ein Gesetzbuch mit Nichtigkeit, Bedeutungslosigkeit, unbedeutender
Novellen, der Novellist, -en/-en, Novellen- Mensch: er ist eine N.; die Wirkung ist gleich N.,
schreiber. Eigw. novellistisch, [ital.-lat.]
: so gut wie keine, der, das N., -(s)/-s, Skat-
der November, -(s)/-, Abk.: Nov., der elfte Mo- spiel, bei dem der Spieler keinen Stich bekom-
nat, Übers. J 2; vgl. August, [lat. ,der neunte men darf, ich nullifiziere (habe nullifiziert) es,
Monat' des röm. Kalenders] erkläre für ungültig. Hptw. die Nullifikation, :

die Novene, -/-n, kath. Kirche: neuntägige An- -/-en. der Nullmeridian, willkürlich festgeleg-
dacht, [lat.] ter Meridian, von dem aus man die Längengrade
dieNovität, -/-en, Neuheit, Neuerscheinung, der östlich und westlich mißt, der Nullpunkt, An-
Novize, -n/-n, die N., -/-n, auch: Novizin, fangspunkt einer Skala, der Nulltarif, kosten-
junger Mönch oder junge Nonne während der freier Tarif (für öffentliche Verkehrsmittel),
Probezeit vor Ablegung der Gelübde, das Novi- [lat. Lw.]
ziat, -(e)s/-e, Probezeit im Kloster, die Novizin, die Nulpe, -/-n, U unbedeutender Mensch,
-/-nen, die Novize, [lat. Kw.] Dummkopf, [zu: Null]
das Novum, -s/...va, etwas Neues; neuer Ge- das Numen, Wille, göttliches Wal-
-s, göttlicher
sichtspunkt, [lat.] ten, die Gottheit, [lat.]
die Noxe, -/-n, 1) Schädlichkeit. 2) Krankheits- dasNumerale, -s/...lia oder ...li|en, Zahlwort, ich
ursache, [lat.] numeriere (habe numeriert) es, beziffere, nu-
Np, 1) auch: N, Zeichen für: Neper. 2) Zei- O merisch, zahlenmäßig, das Numero, -s/-s,
chen für: Neptunium. Abk.: No., Ni, + Zahl, der Numerus, -/...ri,
Nr., Abk. für: Nummer. 1) Zahl, Ziffer: N. clausus, zahlenmäßige Be-
NRT, Abk. für: Nettoregistertonne. schränkung der Zulassung, z. B. zum Hoch-
NS, Abk. für: 1) nach Sicht (auf Wechseln). 2) schulstudium. 2) Sprachlehre: Zahl, Einzahl und
Nachschrift. 3) U Nationalsozialismus. Mehrzahl. 3) A Zahl, besonders eine (gegebene
NSDAP, Abk. für: Nationalsozialistische Deut- oder gesuchte) Zahl, deren Logarithmus bekannt
sche Arbeiterpartei. [Nationalsozialismus] ist, Übers. R 10. [lat.]
n. St., Abk. für: neuen Stils, besonders nach dem die Numismatik, -, Münzkunde. Eigw. numis- :

Gregorianischen Kalender. matisch, der Numismatiker, -s/-, Kenner,


N. T., Abk. für: Neues Testament. Sammler von Münzen, [griech. Kw.]
nu, M mitteld. nun. im Nu, in einem Nu, sehr
: die Nummer, -/-n, 1) Abk. Nr., Zahl, Kennzahl:
:

rasch, [von: nun] laufende N., Abk.: lfd. Nr., Zahl in der durch-
die Nuance ny'äs(»), -/-n, 1) Abtönung, Ab- gezählten Reihe Hausnummer; Telephonnummer.
;

stufung. 2) Spur, Kleinigkeit. Zeitw. ich nu- : 2) Größe: Schuhnummer. 3) Einzeldarbietung


anciere (habe nuanciert) es. [franz.; 18. Jh.] innerhalb einer Folge: die Clownnummer im
'nüber, U hinüber. Zirkus. 4) U verrückter, unterhaltsamer Kerl:
das Nubuk, -, wildlederartiges Leder von Rind eine ulkige N. ich numm(e)re (habe genum-
oder Kalb, [engl.] mert) es, numeriere, nummerisch, numerisch.
es nücht(e)let (hat genüchtelet), Schweiz.: M das Nummernschild, Schild mit Nummer, z.B.
riecht, schmeckt schimmelig. an Kraftwagen, Abb. S 20, Straßenbahnen, Abb.
ich nücht(e)re ihn aus (habe ausgenüchtert), S 77. [lat. Lw.]
lasse (in Polizeigewahrsam) nüchtern werden. nun, 1) jetzt, eben, zum gegenwärtigen Zeitpunkt
nüchtern, 1) ohne gegessen zu haben, mit n. geht's los!; n. kannst du dich freuen. 2) danach,
leerem Magen: die Arznei muß morgens n. ein- da; ferner: er ging n. fort. 3) wenn das so ist: n.,
genommen werden. 2) nicht betrunken: man sah da läßt sich nichts machen. 4) n. ?, wie steht es
ihn selten n. 3) Ü besonnen, die Wirklichkeit damit?, was machst du? 5) n., »..', aber, aber!,
klar sehend eine nüchterne Beurteilung der Lage.
: so schlimm kann es doch gar nicht sein! 6) f,
4) ohne Einbildungskraft, trocken, phantasielos noch D da, weil: n. er sich endlich entschieden
ein nüchterner Tatsachenbericht. Hptw. die : hat... nunmehr, jetzt, von jetzt an: der Vortrag
Nüchternheit, -. [aus lat. ,nächtlich'; ahd.] ist beendet, n. beginnt die Diskussion. Eigw. nun- :

die Nucke, Nucke, -/-n, M


niederd. Eigensin- : mehrig, nunmehr o, K nunmehr, [ahd.]
nigkeit, Schrulle, Laune: das Pferd hat Nucken, 'nunter, U hinunter.
ist störrisch. ElGW. nuck(i)sch, nück(i)sch.
: die Nuntiatur, -/-en, Amt und Sitz eines Nun-
der Nuckel, -s/-, mitteld. M
Schnuller, ich : tius, der Nuntius, -/...tijen, Vertreter des Pap-
nuck(e)le (habe genuckelt), U sauge. [Schallw.] stes bei einer Staatsregierung, die Nunziatur,
die Nudel, -/-n, 1) Eierteigware: Fadennudeln. -/-en, M österr. Nuntiatur, der Nunzius,
:

2) Teigstück zum Mästen von Geflügel. 3) U -/...zi|en, M österr.: Nuntius, [lat. ,Bote']
lustiger, unterhaltsamer Mensch: eine ulkige N. der Nuppel, -s/-, M mitteld.: Nuckel, Schnuller.
ich nud(e)le (habe genudelt), 1) Gänse, mäste. 2) ich nupp(e)le (habe genuppelt), M mitteld.
ihn, Ü stopfe voll, überfüttere: ich bin (wie) sauge.
genudelt, U sehr satt, das Nudelholz, Gerät zum nuptial, f hochzeitlich, [lat.]
Ausrollen von Teig, Abb. 52. [16. Jh.] K nur, 1) nicht mehr als: er blieb n. zehn Minuten;
derNudismus, -, Freikörperkultur, Naturismus. ich habe n. noch zwei Mark. 2) nichts anderes als
Eigw. nudistisch. der Nudist, -en/-en, An-
: ich bin n. Gast hier; n. nicht den Mut verlieren!
hänger des Nudismus. ÄeNudität, -/-en, 1) ohne 3) nichts weiter als: er war n. noch ein Schatten
Mz., Nacktheit. 2) meist Mz., Schlüpfrigkeit, seiner selbst. 4) in Wunschsätzen: doch: wenn er
[lat.] n. käme! 5) irgend : das Kind bekommt alles, was

473
Nus

Nut
es n. will. 6) allerdings, allein sehr hübsch,
: sie ist zen.Hptw. die Nutzbarkeit, -. nutzbringend,
:

n. könnte sie etwas intelligenter sein. 7) n. mehr, Gewinn einbringend er hat sein Kapital sehr n.
:

M österr. nur noch, [aus: mhd. ne waere ,es sei


: angelegt, nütze zu etwas, nützlich, brauchbar:
denn'] das ist nichts n.; du bist aber auch zu gar nichts n.!
ichnusch(e)le (habe genuschelt), U spreche un- ich nütze, nutze (habe genützt, genutzt), 1) ihm
deutlich. nusch(e)lig, M
mitteld. zerzaust, : un- zu etwas, bei etwas, diene zur Erreichung des
ordentlich (Haar), [wohl zu: Nase] Zieles, helfe, bringe Vorteil. 2) es, ihn, nütze aus,
die Nuß, -/Nüsse, 1) einsamige Schließfrucht, ziehe meinen Vorteil daraus. 3) es nützt, nutzt
besonders eßbarer Kern von Schalenobstarten, etwas (nichts), hat (k)einen Zweck, ich n. es ab,
Abb. Nil: Walnuß; Kokosnuß. 2) Ü etwas, das verschleiße, mache durch Gebrauch schlecht,
schwer zu lösen ist: eine harte N., schwere Auf- minderwertig, ich n. ihn, es aus, ziehe kräftig
gabe, schwieriges Rätsel. 3) haselnuß- bis wal- Vorteil daraus beute aus man hat seine Kräfte
; :

nußgroßes Stück: Nußkohle. 4) zarter Teil der ausgenutzt; er hat die günstige Lage gut aus-
Keule (beim Kalb, Rind). 5) Teil, der sich© genützt, der Nutzen, -s, Vorteil, Gewinn, Er-
ein wenig drehen kann, z. B. beim Schloß oder trag: er versteht N. daraus zu ziehen; davon
bei Handfeuerwaffen, Abb. S 30. 6) U Kopf. 7) verspreche ich mir keinen N. das Nutzholz, Bau-
äußere Geschlechtsorgane von Wölfin und Hün- holz, Arbeitsholz, die Nutzlast, die Belastung,
din. VERKL. das Nüßchen, Nüßlein, -s/-. der
: die ein Tragwerk aufnehmen kann, nützlich,
Nußbaum, Walnußbaum und dessen Holz: ein gewinnbringend, ertragreich, förderlich: das ist
Schrank aus N. der Nußknacker, Gerät zum ihm, für ihn n. Hptw. die Nützlichkeit, -.
:

Öffnen der Nuß, Abb. Nil. die Nußschale, 1) nutzlos, ohne Nutzen. Hptw.: die Nutzlosig-
Schale der Nuß. 2) kleines Schiff, [germ. Stw.j keit, -. ich nutznieße (nur Gegenwart üblich)
die Nüster, -/-n, meist Mz., Nasenloch, beson- von etwas, ziehe einen Nutzen daraus, der Nutz-
ders beim Pferd, Abb. P 10. [zu: Nase] nießer, -s/-, jemand, der den Vorteil von etwas
die Nut, -/-en, auch: Nute, ©Fuge, längliche Ver- hat. Eigw. nutznießerisch, die Nutznießung,
:

tiefung an Wellen, Zapfen, Brettern u. a. zur Be- -, rt auf familienrechtlichen Verhältnissen be-
festigung oder Führung anderer Teile, Abb. ruhendes Recht zur Nutzung fremden Vermö-
N 11, H
25. ich nute (habe genutet) es, versehe gens, die Nutzung, -, das Nutzen, Benutzen,
mit einer Nut. die Nute, -/-n, Nut. [ahd. ,Ritze'] Ausnutzen, [von: nießen]
nüt, M alem. nicht, nichts.
: NW, Abk. für: Nordwest(en), Abb. 17. W
die Nu tria, -/-s, Biberratte, ein Pelztier, [span.] das Ny, -(s)/-s, griechischer Buchstabe, Übers.
das Nu triment, -(e)s/-e, { Nahrung, die Nu|tri- G36.
tion, -, { Ernährung, nutritiv, f nahrhaft, [lat.] das Nylon 'naihn, -s, Handelsname für eine syn-
der Nutsch nu:tf, -(e)s/-e, M
mitteld. Schnuller. : thetische Faser die Nylons, U Nylonstrümpfe,
:

ich nutsche (habe genutscht), 1) mitteld. M [engl. Kw.]


sauge. 2) es, filtriere mit der Nutsche. die die Nym|phe, -/-n, 1) weibl. Naturgottheit. 2)
Nutsche, -/-n, Porzellantrichter mit Filter, \3 Larve einiger Insekten, die phomanjg, Nym
Abb. F 20. -, krankhaft gesteigerter Geschlechtstrieb der
dieNutte, -/-n, V Prostituierte. [Berlin; 20. Jh.] Frau, die Nym
phomanin, -/-nen, Frau, die
nutz, M oberd. nütze, zu Nutz und Frommen, D
: an Nymphomanie leidet. Eigw. nynvphoman. :

zum Nutzen, nutzbar, verwendbar, zu benut- [griech.]

o
o, das O, -/-, ein Selbstlaut, Übers. 27, S 60. A Tauber. 2) auch: seiner, t, noch D wegen: ob
o, alleinstehend: oh!, gefühlsbetonter Ausruf: diesesAusspruchs oder diesem Ausspruch, [germ.
o diese Dummheit! ; o nein!; o ja!; o laß doch!; Grundwort zu: oben, ober]
auch altertümelnd o über den Gecken!
: o. B., { Abk. für: ohne Befund.
0, 1) Abk. für: Ost(en). 2) O
Zeichen für: Sauer- OB, Abk. für: Oberbürgermeister.
stoff, [lat. oxygenium] die Qb|acht, -,Aufmerksamkeit, Beachtung: gib
Cl, Zeichen für: Ohm. O. auf alles, was geschieht!, beobachte, beachte.
ö, das ö, -/-, Umlaut des O, ÜBERS. 3, 27. A A das Obdach, -(e)s, Unterkunft, Heim, Woh-
die ö, -/-en, M
niederd.: Insel, [dän. Lw.] nung: er gewährte ihm (ein) O. obdachlos, ohne
die Oase, -/-n, fruchtbare Stelle in der Wüste: Obdach. Hptw.: die Obdachlosigkeit, -. der,
eine O. der Ruhe, Ü ruhiger Ort. [griech. aus die Obdachlose, -n/-n, ein -r, eine -, obdach-
ägypt.] loser Mensch, Landstreicher, [zu: ob ,über']
ob, 1) Einleitewort für indirekte Fragesätze: ob er die Obduktion, -/-en, Leichenöffnung. ZEITW.
wohl heute kommt?; besonders in abhängigen ich obduziere (habe obduziert) ihn. [lat.]
Sätzen: ich weiß nicht, ob er heute noch kommt die Ob edienz, -/-en, 1) kirchlicher Gehorsam. 2)
(zwei Möglichkeiten: er kommt oder er kommt Anhängerschaft eines Papstwahlkandidaten, [lat.]
nicht). 2) f wenn; wenn auch: als ob, wie, wenn. die Q-Beine, Mz., Beinverkrümmung mit krank-
3) und ob, U und wie, gewiß: hat es geregnet? hafter Weite zwischen den Knien. Eigw. O- :

und ob! obgleich, obschon, obwohl, ob- beinig.


zwar, wenn schon, wenn auch er ging hin, ob- : der Obelisk, -en/-en, hoher, vierkantiger Stein-
gleich ihm alle abrieten; t auch getrennt: ob ich pfeiler, [griech. .Spießchen']
gleich krank bin. [germ. Stw.] oben, 1) in der Höhe, in der Lage über uns, auf
ob ihm, 1) t über, oberhalb: Rothenburg ob der der Oberfläche, Abb. E 3: es muß o. sein, bleiben,

474
Obs
liegen, stehen, aber: obenstehend; wir wohnen o., höchste, zuoberst stehende er kehrt das Oberste
:

in einem höheren Stockwerk; nun sind wir o., zuunterst, Ü bringt alles durcheinander, das
in einem höheren Stockwerk, oder: auf dem Oberstübchen, U Kopf: er ist nicht ganz richtig
Berg; die Schublade links o.; nach o., aufwärts; im O. die Qbertöne, Mz., <} beim Grundton
Befehl von o., Ü von vorgesetzter Stelle; von o. mitschwingende hohe Töne, das Qberwasser,
bis unten, ganz durch, ganz und gar von o. herab, ; das oberhalb eines Wehres anstehende Wasser:
Ü hochmütig, herablassend. 2) bei Tisch: am er hat mal wieder O., U ist im Vorteil, die Qber-
weitesten von der Tür weg (als bester Platz). 3) weite, Brustumfang: die Schneiderin mißt O.,
früher, an einer früheren Stelle der Schrift: wie Taillenweite und Hüftumfang. [von ob] :

o. gesagt; die Obengenannten; die obenstehende Oberon, Elfenkönig, [aus Alberon, zu Alberich] :

Bemerkung; das Obenstehende. 4) ihm, niederd. M obgleich, -*• ob. obhanden, M


oberd.: vor-
oberhalb, obenabe, M
alem. von oben her-
: handen.
unter, obenan, ganz vorn, in erster Reihe; am die Obhut, -, Schutz, fürsorgliche Aufsicht: ich
Tisch am weitesten von der Tür weg. oben ajjf
: nehme das Kind in meine O. [von: ob ,über']
,

1) ganz oben das liegt o. im Stapel. 2) Ü munter,


: obig, K obenstehend: obige Bemerkung; obiges;
gesund jetzt ist er wieder o. obendr auf, U zu-
: im obigen, der, die Qbige, -n/-n, Abk. d. O., der, :

oberst, obendrejn, dazu, außerdem, überdies die weiter oben Genannte, Unterzeichnete.
ich hatte den Schaden und o. noch den Spott. das Objekt, -(e)s/-e, 1) Gegenstand, Sache: Ver-
obenhin, oberflächlich, leichtfertig: er sagte das handlungsobjekt. 2) Sprachlehre: Satzergänzung,
so o.; aber: nach oben hin. er will obenhinaus, Übers. S 6. objektiv, 1) wirklich vorhanden,
Ü ist sehr ehrgeizig aber bis nach oben hinaus.
; : sachlich, allgemeingültig. 2) unvoreingenommen,
[von: ob] ohne persönliche Rücksichtnahme ein objektives :

ober ihm, M
oberd. oberhalb, über.
: Urteil. Hptw.: die Objektivität, -. das Objektiv,
ober..., 1) Bezeichnung einer höheren Rangstufe: -s/-e, Optik: die dem Gegenstand zugewandte
Oberkellner; Oberstudienrat. 2) allumfassend: Linse oder Linsengruppe, Abb. F 14, 14, P 13. M
Oberaufsicht; Oberbegriff. 3) höherer Teil Ober- ich objektiviere (habe objektiviert) es, mache
:

arm, vom Ellbogen bis zur Schulter. 4) höher zum Objekt, vergegenständliche. Hptw. die Ob- :

gelegen (bei erdkundlichen Namen) Oberbayern, : jektivation, Objektivierung, -. [lat. ; spätmhd.]


der Qber, -s/-, 1) Oberkellner. 2) deutsche Spiel- die Oblast, -/-e, Bezirk, Kreis, [russ.]
karte, ABB. S 57. der Oberbau, 1) auf Pfeilern der Oblate, -n/-n, erwachsener Laie, der durch
ruhender Teil (bei Brücken). 2) ££ Gleisanlage ein Gehorsamsversprechen an eine katholische
und Bettung, Abb. E 6. oberdeutsch, zum Ordensgenossenschaft gebunden ist; Kloster-
Oberdeutsch gehörig, das Oberdeutsch, -(s), zögling, Laienbruder, die O., -/-n, 1) noch nicht
dem -, oberdeutsche Mundarten, Übers. 23; M
geweihte Hostie. 2) waffelartiges Gebäck. 3)
vgl. Deutsch, der, die, das obere, der, die, das Arzneikapsel, die Oblation, -/-en, kath. Kirche:
höhere, darüberstehende: die oberen Klassen, Opferung, [lat. ,das Dargebrachte']
der Qbere, -n/-n, ein -r, Vorgesetzter, das O., die Obliegenheit, -/-en, Pflicht, Verrichtung: das
-n, Höheres, die Oberfläche, 1) A
Gesamtheit gehört zu meinen Obliegenheiten, es obliegt (ob-
aller Flächen, die einen Körper begrenzen die O. lag, hat obgelegen) mir, auch
: liegt mir ob, ist
:

des Würfels wird von sechs Quadraten gebildet. 2) meine Aufgabe, meine Pflicht: mir o. es, die Auf-
obere Begrenzungsfläche einer Flüssigkeit: Fett gaben der Kinder zu überprüfen, [zu: ob
schwimmt auf der O.; er plätschert an der O., Ü ,über']
bleibt bei Äußerlichkeiten, oberflächig, <|> über ob ligat, 1) unerläßlich, verbindlich. 2) J selb-
der Erdoberfläche (Pflanzenwachstum), ober- ständig geführt, deshalb unbedingt erforderlich
flächlich, 1) nicht tief eindringend (Wunde). (Begleitstimme): mit obligater Klarinette, die
2) Ü flüchtig, nachlässig, nicht gründlich: eine Obligation, -/-en, 1) Haftung, Verbindlichkeit.
oberflächliche Arbeit. Hptw.: die Oberfläch- 2) tu Teilschuldverschreibung, obligatorisch,
lichkeit, -/-en. die Obergärung, Gärung, bei verbindlich, vorgeschrieben, das Obligo, -s/-s,
der die Hefe obenauf schwimmt. Eigw. ober- i3 Verbindlichkeit einem anderen gegenüber,
:

gärig, oberhalb seiner, über ihm, höher als er, Haftung: ohne O., Abk.: o. O. [lat.]
von ihm aus gesehen oben, die Oberhand, -: ob lique ...'li:k, abhängig. Hptw.: die Obliqui-
ich habe, behalte die O. (über ihn), bin, bleibe tät, -. [franz. aus lat. .schräg']
siegreich, übermächtig; habe, behalte den Vor- ob long, f länglich; rechteckig, [lat.]
|

rang, das Oberhaupt, Herrscher, das Ober- die Obmacht, -, f Befehlsgewalt, Übermacht.
haus, erste Kammer eines Parlaments, besonders der Obmann, -(e)s/ 2 er oder ...leute, 1) Vor-
Haus der Lords in Großbritannien, das Ober- steher, Leiter. 2) Schiedsrichter, [von: ob ,über']
hemd, Tageshemd für Herren, Abb. K
24. die die Oboe, -/-n, Holzblasinstrument, Abb. B 37.
Qberin, -/-nen, Vorsteherin der Schwestern- der Oboist, -en/-en, Spieler der Oboe, [franz.]
schaft eines Krankenhauses oder Klosters, ober- der Obolus, -/- oder -se, 1) im alten Griechen-
irdisch, über der Erdoberfläche, oberkant, Q
land: kleine Silber-, später Kupfermünze. 2)
mit der oberen Kante bündig, der Oberkellner, Ü kleiner Betrag, Spende, [griech., eigtl. , Spieß']
Kellner für die Abrechnung mit den Gästen, der Obo trit, -en/-en, im frühen MA. Angehöri- :

Zahlkellner, das Oberlandesgericht, Abk.: ger eines Slawenvolkes.


OLG, Übers. G
10. oberlastig, &, zu hoch ge- die Ob rigkeit, -/-en, die regierenden Behörden.
laden, so daß der Schwerpunkt zu hoch liegt, der Eigw. ob rigkeitlich. [von: obere]
:

Qberlauf, der obere Teil eines Flusses, Abb. der Obrist, -en/-en, t Oberst.
F 33. das Oberleder, der Schuh außer der obschon -* ob.
Sohle, die Oberleitung, 1) Leitung des ganzen der Observant, -en/-en, Vertreter einer strenge-
Unternehmens. 2) elektrische Leitung über einer ren Richtung, z. B. im Mönchsleben, die Ob-
Bahnstrecke, Abb. S 77. das Oberlicht, 1) von servanz, -/-en, Regel, Herkommen, Gewohn-
oben einfallendes Licht. 2) Fenster dafür, Abb. heitsrecht, die Observation, -/-en, wissen-
M
F 12. das Obers, -, bayr., österr. süße Sahne, schaftliche Beobachtung, Erfahrung, der Obser-
:

Rahm, oberschlächtig, durch Wasser von oben vator, -s/...'toren, Beobachter an einem Obser-
betrieben (Mühlrad), Abb. W8.<ii'eQberschule, vatorium, das Observatorium, -s/...ri|en, Be-
Hauptform der höheren Schule, der Oberst, obachtungsstelle, Sternwarte, Wetterwarte, [lat.]
-en/-en oder -s/-e, &
höchste Rangstufe der obsi, auch: opsi, M
alem.: aufwärts.
Stabsoffiziere bei Heer und Luftwaffe, ober- der Obsidian, -s/-e, vulkanisches, glasiges, meist
ständig, <$> beim Fruchtknoten zuoberst an schwarzes Ergußgestein, [lat. Kw.]
der Blütenachse stehend, Abb. B 42. der ich obsiege (habe obgesiegt) ihm, auch: siege ob,
Qberstdivisionär, M
Schweiz.: Divisionskom- t besiege ihn, es. [von: ob ,über']
mandeur, der, die, das oberste, der, die, das obsigend, M
alem.: zunehmend (Mond).

475
Obs
der Regle der Thermostat
das Ofenrohr
der Kuppeldeckel

die Fülltür

der
Feuertür Kanonenofen

die Aschetür
die Umlegeplatte

der Aschekosten
/*=j4
der Schürhaken der Kohleofen
der Ofenschirm
Kohlenschaufel (der Dauerbrenne

der Anzünder
das Heizmaterial

obskur, 1) dunkel, unklar, verdächtig. 2) unbe- ödet mich an. die Öde, -/-n, 1) Einöde, Wüstenei.
kannt. Hptw.: die Ob skurität, -. [lat.] 2) Ü innere Leere, Eintönigkeit, [germ. Stw.]
obsolet, veraltet, unüblich geworden, [lat.] der Odem, -s, D Atem, [ältere Nebenform]
die Obsorge, -, f sorgende Aufsicht, [von: ob das ödem, -s/-e, { krankhafte Flüssigkeitsan-
,über'] sammlung im Gewebe. Eigw. : ödematös.
das Obst, -es, Früchte als Nahrung, der Obstler, [griech.]
Öbstler, -s/-, M
oberd.: 1) Obsthändler. 2) das Odeon,-s/...'de|en, auch: Odeum, Name
Pächter, Züchter von Obstbäumen. 3) Obst- vieler Musiksäle u. a. [griech. .Sangeshalle']
branntwein, [westgerm.] oder, eines von beiden, eines von mehreren,
ob stinat, starrköpfig, widerspenstig, [lat.] andernfalls man weiß nicht, ist es grün o. braun;
:

die Oblstipation, -/-en, { Verstopfung, [lat.] das ist falsch o. vielmehr erlogen, besser gesagt,
die Oblstruktion, -/-en, Verhinderung oder Ver- genauer; willst du Bier o. Wein?; (entweder)
zögerung von parlamentarischen Beschlüssen. alles o. nichts; er kommt heute o. morgen; ja o.
Zeitw. ich ob strujere (habe obstruiert) ei. [lat.]
: nein; entweder er o. du. [ahd.]
ob szön, unanständig, anstößig, schamlos. Hptw.
[
: der Odermennig. -(e)s/-e, ein Rosengewächs.
die Ob szönitat, -/-en. [lat.] [Volksdeutung aus lat. agrimonia]
der Obus, Kurzw. für: Oberleitungsomnibus. das Odeum, -s/...'de;en, Odeon.
obwaltend, wirkend, herrschend: unter den ob- das Odeur o'dcer, -s/-s oder -e, Duft, Wohlgeruch,
waltenden Umständen, K. [von: ob ,über'] [franz.]
obwohl, obzwar, -* ob. Odilie ...ii, ältere Form von: Ottilie.
och!, U Ausruf, 1) oft wie: ach! 2) Ausdruck der Odin, nordische Form von: Wodan.
Unbekümmertheit och, mir geschieht nichts!
: odios, odiös, verhaßt, unausstehlich, [lat.]
die Ochlo kratje. -/...'ti|en, Pöbelherrschaft. Ödipus, König von Theben, der seinen Vater
ElGW. ochlo krausen, [griech.]
: und
tötete seine Mutter ehelichte, der Ödipus-
der Ochs, -en/-en, U und M oberd. Ochse, ich : komplex, libidinöse Bindung des Sohnes an die
ochse (habe geochst), U lerne angestrengt, Mutter, auch der Tochter an den Vater, [griech.
arbeite verbissen, der Ochse, -n/-n, 1) kastrier- Sage]
tes männl. Rind. 2) U als Schimpfwort: Dumm- das Odium, -s, Makel, Verruf, Haß, Feindschaft,
kopf. VERKL. das Ochs chen, Öchslein, -s/-.
: [lat'.]

das Qchsenauge, 1) Auge des Ochsen. 2) Q das Ödland, -(e)s/...lände'reien, landwirtschaft-


rundes Dachfenster, Abb. F 12. 3) ein Kuchen- lich ungenutztes, brachliegendes Land, [von öde]
stück. 4) Name verschiedener Korbblütlerpflan- Odoaker, germanischer Heerführer.
zen. 5) ein Tagschmetterling. 6) & Bullauge. der Odontologe, -n/-n, Kenner der Odontologie.
7) U Spiegelei, das Ochsenherz, stark vergrößer- die Odontologie^ -, Zahnheilkunde. ElGW.:
tes Herz, der Ochsenziemer, ein Prügel, Abb. odontologisch. [griech.]
S 21. die Ochsenzunge, 1) Zunge des Ochsen. die Odyssee, -/...'se|en, 1) ohne Mz., Homers
2) Name verschiedener Pflanzen, [germ. Stw.] Epos von den Irrfahrten und der Heimkehr
das öchsle, -s/-, der Öchslegrad, Maßeinheit des Odysseus. 2) Ü Irrfahrt. Eigw. odysse- :

für das spezifische Gewicht des Mostes, [nach isch. Odysseus, der ,listenreiche' Held vor
dem Erfinder Öchsle] Troja. [griech.]
der, das Ocker, -s/-, ein Mineralgemenge meist OECD, Abk. für: Organization for Economic
aus Eisenoxyd und Ton; gelbbraune Malerfarbe. Cooperation and Development, [engl. .Organi-
ockergelb, gelbbraun, [lat. aus griech.; ahd.] sation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
öd, öde. Entwicklung']
die Odaliske, -/-n, weiße Haremssklavin, [türk.] OEZ, Abk. für: osteuropäische Zeit.
die Odds, Mz., 1) Wette mit ungleichen Einsät- der Ofen, -%\- 1) Vorrichtung zum Heizen,
,

zen. 2) Rennsport: Vorgabe, [engl.] Kochen, Backen, Abb. B 1, 1, O 1: Ölofen; K


die Ode, -/-n, eine Gedichtform, [griech. .Gesang'] Backofen; damit kann man keinen Hund hinterm
öd(e), 1) wüst, leer, einsam öd und leer. 2) Ü ein-
: O. hervorlocken, Ü nichts erreichen. 2) Anlage
tönig, geistlos ein ödes Buch. 3) M Schweiz.
: zum Schmelzen von Metallen: Hochofen, Abb.
verschüchtert. 4) M
Schweiz. frech, leichtfertig, : H 20. 3) M oberd.: <J? eine sehr niedrige und
boshaft, ich öde (habe geödet) es, oberd.: 1) M schmale Strecke. Verkl. : das Öfchen, -s/-. die
veröde. 2) rode, ich ö. ihn an, U langweile das : Ofenbank, Sitzplatz am Ofen, die Ofenröhre,
Ohr
1) Raum im Ofen, worin man
Speisen wärmt. Gerichtes, offizial..., amts...: Offizialbetrieb,
2) Backofen, der Ofensetzer, Handwerker, der Betreibung eines Prozesses von Amts wegen;
Öfen baut, der Qfner, -s/-, südd., M
südostd.: Offizialverteidiger, Pflichtverteidiger, offiziell,
Ofensetzer, [germ. Stw., eigtl. ,TopP] 1) amtlich. 2) feierlich, förmlich, offiziös, halb-
offen, 1) ungehinderten Zutritt von außen bietend, amtlich, [lat.]
Abb. E 3: die Tür ist o., steht o., ist nicht zu, der Offizigr, -s/-e, Vorgesetzter bei Militär und
nicht verriegelt, nicht verschlossen; eine offene Organisationen nach militärischem Vorbild,
Wunde, von keiner heilenden Schicht bedeckt; [franz. aus lat.; im 16. Jh. noch .Beamter']
offener Ausblick, durch keine Hindernisse be- die Offizin, -/-en, 1) Apotheke. 2) Buchdruckerei.
schränkt; das offene Feld, freies Feld; die offene offizinal, offizineil, im Arzneibuch als Heil-
See, freies Meer; ein offener Wagen, ohne Ver- mittel genannt, [lat.]
deck ; sie hallen ein offenes Haus, haben oft Gäste offiziös, -* der Offizial.
die Ausstellung ist o., kann besichtigt werden; die Qfflete -/-n, Schweiz. Oblate. M :

dieser Wettbewerb steht allen o., alle können sich ich öffne, die Öffnung, -* offen.
beteiligen; es gab Beifall auf offener Szene, mitten der Offsetdruck, ein Flachdruckverfahren, [engl.]
im Spiel; offener Wein, vom Faß abgezapfter; der Öfner, -« der Ofen.
aber: Offene Handelsgesellschaft, Abk.: OHG. Q-f örmig, oval geformt.
2) unerledigt, noch nicht abgeschlossen: offene oft (öfter, am öftesten), häufig, mehrfach, viele
Fragen, ungeklärte; das muß offenbleiben, unent- Male ich bin o. in München; wie o. ?, wievielmal?
:

schieden; eine offene Rechnung, unbezahlte; eine ich habe es dir schon o. gesagt! ElGW. öfter, U, :

Stelle ist o., frei. 3) Ü


ehrlich, gerade, unverhüllt, oftmalig: öfteres Nachgießen, wiederholtes.
ohne Hinterhalt: ein offenes Bekenntnis; o. ge- Ümstw. öfter, des öfteren, öfters, U, oft-
:

standen; ein offenes Gesicht; das liegt o., ist klar. mals, [germ. Stw.; wohl zu: ob, oben]
4) Ü empfänglich: o. für Eindrücke; ein offenes der Qger, -s/-, menschenfressendes Ungeheuer
Wesen; er geht mit offenen Augen durch die Welt, in französischen Märchen, [franz. aus lat.
Ü ist ein aufmerksamer Beobachter. 5) locker: Orkus'; um 1800]
,

offene Bauweise, frei stehende Einzelhäuser. 6) oh!, gefühlsbetonter Ausruf: oh, wie schade!; nur
Sprachlehre: mit größerer Mundöffnung und alleinstehend; vgl. o.
schwächerer Spannung gesprochen: offenes oder der Oheim, -s/-e, t Onkel, [germ. Stw. ,Mutter-
geschlossenes O. 7) öffentlich: ein offener Brief, bruder']
ein in einer Zeitung oder Zeitschrift veröffent- OHG, Abk. für: Offene Handelsgesellschaft.
lichter. 8) Schreibung mit Zeitwörtern: hoffent- der Öhi, -(s)/-s, M
Schweiz.: greiser Verwandter,
lich wird er so o. bleiben, so ehrlich, aber diese : Großvater, Urgroßvater, [von: Oheim]
Frage muß offenbleiben; ich habe die Karte o. ge- das Ohl, -(s)/-e, westfäl.: Tal. M
halten, für alle sichtbar, aber: er will mir die der Ohm, D, Öhm, -(e)s/-e, südwestd. M
Stellung offenhalten, reservieren; man sollte ihn Onkel, [von: Oheim]
so o. lassen, so ehrlich, aber: bitte das Fenster das Ohm, 1) -(e)s/-e und bei Maßangaben -,
offenlassen! offenbar, deutlich erkennbar, sicht- früheres Flüssigkeitsmaß. 2) -(s)/-, Zeichen: £1,
lich, anscheinend, ich offenbare (habe offen- Maßeinheit des elektrischen Widerstands, Übers.
bart, f geoffenbart) es ihm, enthülle, tue kund. M 8. ich ohme (habe geohmt) ein Gefäß, M
die Offenbarung, -/-en, 1) Kundgebung des schwäb. eiche. [1 lat.-griech. 2 nach
: ; dem dt.
göttlichen Willens die O. des Johannes, ein Buch
: Physiker G. S. Ohm, 1789-1854]
des Neuen Testaments, Übers. B 30. 2) plötz- das Öhmd. Öhmd, -(e)s, M oberd. Grummet. :

liche Erkenntnis, Eingebung, der Offenba- Zeitw. ich ohme (habe geöhmt) es. [ahd. ,Rest-
:

rungseid, die eidliche Versicherung eines er- mahd']


folglos gepfändeten Schuldners, daß er sein ohne ihn, es, o. daß es geschieht, o. es zu tun, frei
Vermögen genau angegeben hat. die Offenheit, von, unter Weglassung von, ausgenommen,
-, Ehrlichkeit, offenherzig, 1) ehrlich,
freie während es nicht da ist, wenn es fehlt : das ist o.
mitteilsam. 2) U tief ausgeschnitten (Kleid). Bedeutung ; o. etwas davon zu erwähnen; o. etwas
Hptw. : die Offenherzigkeit, -/-en. offenkun- mitzubringen; o. Hoffnung; geht doch o. mich;
dig, deutlich, klar, allgemein bekannt, offen- heute gehen wir o. die Kinder, nehmen wir die
sichtlich, offenbar, offenkundig, öffentlich, 1) Kinder nicht mit; o. zu weinen; o. ihn wäre ich
der Gemeinde gehörend, auf die Behörde bezüg- verloren; das ist gar nicht o.!, U hat etwas für
lich, städtisch, staatlich: die öffentliche Hand, sich; o. Befund, { Abk.: o. B.; o. Jahr, Abk.:
der Staat und die Gemeinden als Unternehmer; o. J., ohne Angabe des Erscheinungsjahres;
das öffentliche Recht, der Teil der staatlichen o. Ort, Abk.: o. O., ohne Angabe des Erschei-
Rechtsordnung, der durch das Wirken hoheit- nungsortes; o. Obligo, t3 Abk.: o. O. ohnedem,
licher Gewalt bestimmt ist, z. B. Verfassungs- t, ohnedjgs, ohnehin, sowieso, auf alle Fälle.
und Verwaltungsrecht. 2) jedermann bekannt, ohneein ander: sie kommen o. nicht aus, sie
|

alle angehend: das öffentliche Leben im Unter- brauchen sich gegenseitig, ohnegleichen, ein-
schied zum
Privatleben; der öffentlichen Schande, zig dastehend, unvergleichlich, ohnehin, sowie-
Verachtung preisgegeben; die öffentliche Meinung. so, ohnedies, von ohngefähr, f von ungefähr,
3) allen zugänglich eine öffentliche Verhandlung,
: zufällig, die Ohnmacht, -/-en, 1) Bewußtlosig-
6*j- Hptw. die Öffentlichkeit, -. ich öffne (habe
: keit: sie fiel in O. 2) ohne Mz., Ü Machtlosig-
geöffnet) es, mache auf, zugänglich: ich ö. das keit. Eigw. ohnmächtig, [germ. Stw. Ohn-
: ;

Fenster; die Bibliothek ist bis 22 Uhr geöffnet; macht von mhd. amaht .Kraftlosigkeit']
eine Blüte öffnet sich; dieser Vorfall hat allen oho!, Ausruf des Staunens oder Unwillens, auch
Leuten die Augen geöffnet, Ü ihnen die Wahrheit der Bewunderung: klein aber o.!, U zwar klein,
zum Bewußtsein gebracht, die Öffnung, -/-en, aber trotzdem sehr beachtenswert.
1) Lücke, Mündung, Aussparung in einer Fläche das Ohr, -(e)s/-en, 1) Sitz des Gehörs, Abb. O 2,
Trichteröffnung, Ein- und Auslauf. 2) ohne Mz.,
das Aufmachen, Öffnen: Leichenöffnung, Obduk-
M 12 er hat feine Ohren, hört gut, merkt alles
:

unsere Bitte findet taube Ohren, kein Gehör; mir


tion, [zu: auf] ist zu Ohren gekommen, man hat mir erzählt; er
offensiv, 1) angreifend; angriffslustig. 2) verlet- sitzt auf den Ohren, U hört nicht; sie liegt ihm
zend, beleidigend, die Offensive, -/-n, Angriff, in den Ohren damit, U belästigt ihn mit ständigen
Vorstoß, Angriffsschlacht, [franz. -lat. ; 16. Jh.] Bitten, redet immerfort auf ihn ein; die Ohren
ich offeriere (habe offeriert) es ihm, biete an. das klingen mir, U es wird irgendwo von mir geredet
Offert, -(e)s/-e, M
österr., die Offerte, -/-n, er ist bis über die Ohren verliebt, verschuldet, Ü
Angebot; Antrag, das Offertorium, -s/...ri|en, heftig, sehr stark; du mußt die Ohren spitzen, U
kath. Kirche: Opferung, Teil' der Messe, [lat.] scharf zuhören er ist noch nicht trocken hinter den
;

der Offizial, -s/-e, Vorsitzender des bischöflichen Ohren, Ü unreif; schreib dir's hinter die Ohren!,

All
Ohr

die Ohrmuschel das Imohrgerät das Hinterohrgerät


, die Batterie
die Oli
x
der Gesichtsnerv \\ p-/ der Schlauch
der Gehör- und \\ der Schalt.
/Gleichgewicht;

das Ohrläppchen Ohrtrompete


die das Taschengerät
Ohr Okarina

Ü merk dir's er hat's faustdick hinter den Ohren,


; hungen der Lebewesen zu ihrer Umwelt. ElGW.
Ü ist schlau; ich lege mich aufs O., U schlafe; ökologisch, [griech.]
man wollte ihn übers O. hauen, U ihn betrügen. der Ökonom, -en/-en, 1) t Landwirt, Gutsver-
2) Seitenstück, z. B. am Giebel, ABB. 12. H walter. 2) Wirtschaftswissenschaftler, die Öko-
3) seitliche Kopfstütze am Lehnstuhl: Ohren- nomie, -/...'mi|en, 1) ohne Mz., Wirtschafts-
stuhl. 4) umgeknickte Ecke am Buch: Eselsohr. wissenschaft. 2) ohne Mz., Wirtschaftlichkeit,
Verkl. das Öhrchen, Öhrlein. -s/-. die Qh-
: Sparsamkeit. 3) f Landwirtschaft, die Ökono-
renbeichte, geheime Beichte (im Beichtstuhl). mik, -, 1) Haushaltungs-, Wirtschaftskunde. 2)
ohrenbetäubend, sehr laut (Lärm), der Qh- Wirtschaftswissenschaft, ökonomisch, wirt-
renkriecher, Ohrwurm, das Ohrensausen, -s, schaftlich; sparsam, [griech.; 16. Jh.]
sausendes Geräusch bei Ohrerkrankungen, das Okt., Abk. für: Oktober.
Ohrenschmalz, gelbliche Absonderung im das Okta eder, -s/-, von acht gleichseitigen Drei-
äußeren Gehörgang, der Ohrenschmaus, etwas, ecken begrenzter, regelmäßiger Körper, Abb.
das Freude beim Zuhören macht, die Ohren- K
39. ElGW. okta edrisch. [griech.]
:

tasse, Tasse mit zwei Henkelgriffen, die Ohr- das Oktagon, -s/-e, oktagonal, -*• das Oktogon.
feige, Schlag auf die Backe: er gab ihm eine O. der Öktant, -en/-en, 1) Achtelkreis. 2) J, A
Zeitw. ich ohrfeige (habe geohrfeigt) ihn. das
: ein Winkelmeßgerät, die Oktanzahl, Abk. OZ, :

Ohrläppchen, Abb. O 2. die Ohrmuschel, Kennzahl für die Klopffestigkeit eines Kraft-
1) Teil des äußeren Ohres, Abb. O' 2. 2) Orna- stoffs, [lat. Kw.]
mentform im 17. Jahrhundert, Abb. S 73. der das Oktav, -s/-e ...v», Zeichen: 8°, Buchformat
Ohrring, Abb. S 32. das Ohrwaschel, -s/-, in Achtelbogengröße: Oktavformat, die O., -/-en
M bayr. Ohrmuschel, der Ohrwurm, ein In-
: ...van, kath. Kirche Nachfeier eines hohen Festes
:

sekt, Geradflügler, [germ. Stw.] bis zum 8. Tag und dieser Schlußtag selbst, die
das Öhr, -(e)s/-e, 1) Loch in Geräten, z. B. in Oktave, -/-n, 1) <} der achte Ton der diatoni-
Nadeln, Abb. N
1, in Hämmern, Abb. H 5, schen Tonleiter von einem angenommenen
Äxten, Abb. A 30. 2) M niederd.: Öse, Heftel. Grundton aus, Abb. N
9. 2) eine Strophen-
3) M niederd. Henkel, ich Öhre (habe geöhrt) es,
: form, Übers. V 5. ein Ton oktaviert (hat okta-
versehe mit einem Öhr. [von: Ohr] viert), bei Blasinstrumenten: schlägt durch zu
die Oie 'oy3, -/-n, M pommer. : kleine Insel, starkes Blasen in die höhere Oktave, [lat.]
[dän. Lw.] das Oktett, -s/-e, 1) Musikstück für acht selb-
o. J., Abk. für: ohne Jahr. ständige Stimmen. 2) Ensemble aus acht Aus-
oje!, ojemine!, ojerum!, Schreckensruf oder führenden (Sänger, Instrumentalisten). [ital. -lat.]
Stoßseufzer, [aus o Jesu domine] : der Oktober, -(s)/-, Abk. Okt., der 10. Monat, :

o.k., O.K., Abk. für: okay. Übers. J 2; vgl. August, das Oktoberfest,
das Okapi, -s/-s, kurzhalsige Giraffe, [afrikan.] Münchener Volksfest, die Oktoberrevolution,
die Okarina, -/-s oder ...'rinen, kleines flöten- die bolschewistische Revolution 1917 in Ruß-
artiges Musikinstrument aus Ton, Abb. O 2. land, [lat., ,der achte Monat' des röm. Kalenders]
[ital. .Gänschen'] [engl.-amerikan.] die Oktode, -/-n, Elektronenröhre mit acht
okay o'ke:, Abk.: o.k., O.K., in Ordnung. Elektroden, [griech.]
die Qke, -/-n, M niederd.: Winkel zwischen Dach das Oktogon, -s/-e, auch: Oktagon, Achteck.
und Fußboden, die Qkel, -/-n, M niederd.: Eigw. oktogonal, auch: oktagonal. [griech.]
:

Dachsparren. .Übername'] der Oktopode, -n/-n, achtarmiger Kopffüßer,


der Qkelname, M
niederd. Spitzname, [eigtl. : Krake, [griech.]
die Okkasion, -/-en, 1) t Gelegenheit, Anlaß. 2) ich ok|troy|iere oktroa'ji:ra (habe oktroyiert) es
Gelegenheitskauf, günstiges Angebot, der Ok- ihm (auf), zwinge (rechtswidrig) auf. [franz.]
kasionalismus, -, philosophische Lehre, wo- okular, mit den Augen, das Auge betreffend, das
nach es zwischen Leib und Seele keine Wechsel- Okular, -s/-e, die dem Auge zugewandte Linse
wirkungen gibt, okkasionell, f gelegentlich, an optischen Geräten, Abb. F 14, M 14. Okuli.
[franz. aus lat.] Name Passionssonntags, Übers. J 2.
des 3.
ich ok kludiere (habe okkludiert) es, schließe ab, ich okuliere (habe okuliert) Bäume, Sträucher,
versperre, hemme, die klusion, -/-en, 1) Ok veredele durch Einfügen einer Knospe, eines
Einschließung. 2) Wetterkunde: Zusammen- .Auges'. Hptw.: die Okulation, Okulierung,
stoß von Warm- und Kaltfront, [lat.] -/-en. [lat.]
okkult, verborgen, geheim, geheimnisvoll, der die Ökumene, bewohnte Erde, ökume-
-, die
Okkultismus, -, Lehre von Über- und Außer- nisch, für die Welt geltend, allgemein: ökume-
sinnlichem; Beschäftigung mit Randgebieten nisches Konzil, kath. Kirche und Ostkirche:
menschlicher Erkenntnis, der Okkultist, -en/-en, Versammlung der kirchlichen Hierarchie, deren
Anhänger des Okkultismus. ElGW. okkulti- : Beschlüsse für die ganze Kirche bindend sind,
stisch, [lat.] [griech.]
der Okkupant, -en/-en, jemand, der etwas okku- der Okzident, -s, der Westen, das Abendland.
piert, die Okkupation, Einnahme, -/-en, & Eigw.: okzidental(isch). [lat. .Sonnenunter-
Besetzung eines feindlichen Landes. Zeitw. ich : gang'; mhd.]
okkupiere (habe okkupiert) es. [lat.] okzipital, { das Hinterhaupt betreffend, [lat.]
die Ökologie, -, Wissenschaft von den Bezie- das Ol, -(e)s/-e, organische, brennbare Flüssigkeit,

478
Opa
leichter alsWasser Mineralöl; im engeren Sinn
: findende internationale Sportkämpfe. [Olympos,
Pflanzenöl: Olivenöl; Salat mit Essig und Öl; Gebirge in Griechenland]
sie versuchte Öl auf die Wellen, Wogen zu gießen, das Ölzeug, der Ölzweig, -* das öl.
Ü den Streit zu schlichten er sollte nicht noch Öl
; die Oma, -/-s, Kindersprache: Großmutter.
ins Feuer gießen, Ü die Streitenden zusätzlich er- der Ömai jade, -n/-n, Angehöriger des moham-
regen, der Ölbaum, immergrüner Baum im medanischen Fürstengeschlechts in Spanien
Mittelmeergebiet mit kleinen Steinfrüchten, der (756-1031).
Öldruck, 1) Mz. -e, ein Reproduktionsver-
: Qmar, islamischer männl. Vorname, [arab.]
fahren zur Vortäuschung eines Ölgemäldes. 2) das Omega, -(s)/-s, griechischer Buchstabe,
ohne Mz., der in der Schmierölleitung herr- Übers. G
36.
schende Druck, ich öle (habe geölt), 11 es, schmie- das Omelett oml..., -(s)/-s oder -e, die Omelette
re mit Öl, Maschinenöl ein: es geht wie geölt, Ü oml..., -/-n, Eierkuchen, [franz.; 18. Jh.]
geht schnell. 2) ihn, salbe, das Olein, -s/-e, ein das Qmen, -s/- oder 'Omina, Vorbedeutung:
Hauptbestandteil der flüssigen Fette, das Qle- ein gutes, böses O. [lat.]
um, -s/'Olea, 1) Öl. 2) <j rauchende Schwefel- das Omi krön, -(s)/-s, griechischer Buchstabe,
säure, die Ölfarbe, Farbe, die mit trocknendem Übers. G
36.
Öl angerührt wird, das Ölgemälde, mit Ölfarben ominös, von schlimmer Vorbedeutung; bedenk-
gemaltes Bild, der Ölgötze: er sitzt da wie ein Ö., lich, verdächtig, [zu: Omen]
U steif und stumm, die Ölheizung, mit Heizöl die Omission, -/-en, f Aus-, Unterlassung, [lat.]
gefeuerte Sammelheizung, ölig, 1) Öl enthaltend. der Omnibus, -ses/-se, Kurzw. Bus, Wagen zur
:

2) fettig, schmierig. 3) Ü salbungsvoll, der Öl- Beförderung vieler Personen, Abb. 41. [lat. K
kuchen, Preßrückstände bei der Ölgewinnung; ,für alle'; um
1830]
Viehfutter, die Ölpest, Verschmutzung küsten- omnipotent, allmächtig, die Omnipotenz, -,
naher Meeresgebiete und der Küste durch ins Allmacht, omnipräsent, allgegenwärtig. Hptw.:
Meer gelangtes Öl aus Schiffen, die Ölung, -/-en, die Omnipräsenz, -. das Omnium, -s/...ni|en,
das Ölen: die Letzte Ö., kath. Kirche: Kranken- aus verschiedenartigen Wettkämpfen bestehen-
salbung, Sakrament, das Schwerkranken gespen- der radsportlicher Wettbewerb, [lat.]
det wird, das Ölzeug, wasserdichter Seemanns- der Onager, -s/-, 1) asiatischer Halbesel. 2) alt-
anzug, der Ölzweig, Zweig vom Ölbaum; Sinn- römische Wurfmaschine, [griech.]
bild des Friedens, [lat. Lw.] die Onanie, -, geschlechtliche Selbstbefriedigung.
ö. L.,Abk. für: östlicher Länge. Zeitw. ich onaniere (habe onaniert), [fälsch-
:

Olaf, männl. Vorname, [altnord. , Ahnensproß'] lichnach: Onan, B Gestalt]


der Öldbuter, -s/-, M
niederd. Flickschuster. : das Ondit 5'di:, -/-s, Gerücht: einem O. zufolge.
der Oldenburger, -s/-, eine Pferderasse. [franz. ,man sagt']
der Oldtimer ...taimar, -s/-, U 1) Kraftfahr- die Ondulation, -/-en, künstliche Wellung des
zeug, Flugzeug u. a. alten Typs. 2) langjähriges Haares mit einer Brennschere. Zeitw. ich on- :

Mitglied einer Sportmannschaft. [engl.] duliere (habe onduliert) ihr das Haar, [franz.]
der Oleander, -s/-, ein Zierstrauch, [ital.] die Qnera, Mz. von: das Onus, ich onerigre
das Olein, Oleum, -« das Öl. (habe oneriert) ihn, g*s belaste, [lat.]
OLG, Abk. für: Oberlandesgericht. der Onestep 'wAnstep, -s/-s, schneller Gesell-
Olga, weibl. Vorname, von: Helga]
[russ. schaftstanz, [engl. Einschritt'],

ölig..., auch: wenig, die Ölig ar-


oligo..., gering, der Onkel, -s/-, 1) Bruder der Mutter oder des
chig, -/...'chijen, Herrschaft einer kleinen Grup- Vaters, ÜBERS. F 6. 2) Anrede von Kindern für
pe. Eigw.: ölig archisch, oligo..., ölig... oli-
| (befreundete) männl. Erwachsene. 3) ich gehe
gozän, aus dem Oligozän stammend, das Oli- über den O., U mit einwärts gerichteten Füßen.
gozän, -s, Übers. Ell. [griech.] ich onk(e)le (habe geonkelt), U gehe über den
ölig, -* das Öl. Onkel, die Onkelehe, U Zusammenleben einer
Olim: seit, zu Olims Zeiten, U seit, vor undenk- Witwe und ihrer Kinder mit einem Mann, den
lichen Zeiten, [lat. .ehemals'; ID 17. Jh.] sie nicht heiratet, um ihre Rentenansprüche
oliv, unbeugbar: olivenfarbig, die Olive, -/-n, nicht zu verlieren, onkelhaft, gutmütig, gönner-
1) Ölbaum. 2) dessen Frucht. 3) eiförmiger Dreh- haft. [1, 2 franz. aus lat.; 3 zu: Enkel .Fuß-
griff an Türen oder Fenstern, olivenfarbig, knöchel']
olivgrün, von der Farbe einer Olive, graugrün, ONO, Abk. für: Ostnordost(en), Abb. 17. W
[lat.] die Önologig, -, Wein- und Weinbaukunde.
Qliver, männl. Vorname, [engl, aus altfranz. ElGW.: önologisch. [griech.]
Rolandslied] die Onomastik, -, auch: Onomatologie, Namen-
Olivia, weibl. Vorname, [lat. Ölbaum'] , kunde, das Onomastikon, -s/...ken oder ...ka,
der Olivin, -s/-e, ein olivgrünes Mineral, [lat.] Namenverzeichnis, die Onomatologie, -, Ono-
oll (öller, öllst), M
nordd. 1) alt: olle Kamel-
: mastik, onomatopoetisch, lautnachahmend, die
len, alte Geschichten. 2) böse, häßlich, der, die Onomatopöie, -/...'i|en, Bildung von Schall-
Olle, -n/-n, mein -r, meine -, U, besonders wörtern, z. B. : Grillen zirpen, Donner grollen,
nordd. der, mein Ehemann, die, meine Ehefrau.
: [griech.]
der Olm, -(e)s/-e, 1) ein Schwanzlurch. 2) M on parle francais öparlfrä'se, man spricht (hier)
niederd.: Mulm, Moder, olmig, niederd.: M französisch (Aufschrift an Geschäften), [franz.]
faulig, modernd, mürbe und alt. [zu: Mulm] ontisch, seiend, dem Sein entsprechend, gemäß.
ich olp(e)re (habe geolpert), nordd. : klappere M die Ontogenese, Ontogenig, -, Entwicklungs-
(mit Holzschuhen). geschichte des einzelnen Lebewesens. Eigw.:
die Ölung, -> das Öl. ontogenetisch. die Ontologjg, -, philosophi-
der Olymp, -s, 1) Wohnsitz der griechischen sche Lehre von den Arten und Eigenschaften des
Götter. 2) U oberster Rang im Theater, die Seins. Eigw.: ontologisch. [griech. Kw.]
Olympiade, -/-n, 1) bei den alten Griechen ein das Qnus, -/'Onera, t Last, Mühe, [lat.]
Zeitraum von vier Jahren zwischen den Olym- der Onyx, -(es)/-e, ein Chalzedon. [griech.]
pischen Spielen. 2) heute: die Olympischen o. Ol, Abk. für: 1) Q ohne Ort. 2) £3 ohne Obligo.
Spiele selbst, der 01ympi|er, -s/-, 1) Beiname der Oolith oo..., -en/-en oder -(e)s/-e, ein Kalk-
des Zeus. 2) Ü Mann von erhabener Ruhe und stein, [griech. Kw. ,Eistein']
mit königlicher Gebärde, der Olympionike, o. O. u. J., D Abk. für: ohne Ort und Jahr.
-n/-n, dieOlympionikin, -/-nen, Sieger(in), op., <? Abk. für: Opus.
Teilnehmerdn) der Olympischen Spiele, olym- o. P., Abk. für: ordentlicher Professor.
pisch, 1) den Olymp oder die Olympischen OP, Abk. für: Operationssaal.
Spiele betreffend. 2) Ü erhaben-ruhig, königlich. der Qpa, -s/-s, Kindersprache: Großvater.
die Olympischen Spigle, alle vier Jahre statt- opak, undurchsichtig: Opakglas, [lat.]

479
Opa
der Opal, -s/-e, ein bunt schillerndes Mineral, für etwas, treffe eine Wahl, entscheide mich für
Schmuckstein. Eigw. opalen. die Opaleszenz,
: eine Staatsangehörigkeit. Hptw.: die Option,
-, das Schillern wie Opal. Zeitw. es opales- : -/-en. [lat. Kw.]
ziert, opalis}grt (hat opalesziert, opalisiert). vom Licht, vgl. Abb. L 10.
die Optik, -, 1) Lehre
das Opalglas, milchiges Glas. [griech.-Sanskrit] 2) Mz. -en, Linsensystem. 3) U äußere Wir-
:

die Opanke, -/-n, südslawischer absatzloser kung, Erscheinung. Eigw. optisch: optische :

Schuh, Abb. S 41. [serb.] Täuschung, Augentäuschung, der Optiker, -s/-,


die Oper, -/-n, 1) musikalisch gestaltetes Bühnen- Fachmann für optische Geräte, [griech.]
stück. 2) Gebäude zur Aufführung solcher die Optima, Mz. von: das Optimum, optimal,
Stücke, die Opera buffa, - -/...re ...ffe, komi- bestmöglich, günstigst, der Optimat, -en/-en,
sche Oper, die O. seria, - -/...re ...rie ...ri», Angehöriger des senatorischen Adels im alten
ernste Oper, die Operette, -/-n, heiteres musi- Rom. der Optimismus, -, günstigste Auffas-
kalisches Bühnenstück mit gesprochenem Dialog. sung der Dinge, Zuversicht, Lebensbejahung.
das Opernglas, kleines Fernglas Abb. F 14. [ital.]
, Eigw.: optimistisch, der Optimist, -en/-en,
die Qpera, J Abk.: opp., Mz. von: das Opus. O.
1
optimistischer Mensch, das Optimum, -s/...ma,
orrinia, Mz., sämtliche Werke, [lat.] Bestwert, beste Leistung; beste Bedingung,
der Operateur ...'te:r, -s/-e, 1) Arzt, der Opera- [lat.]
tionen vornimmt, Chirurg. 2) Toningenieur. 3) dieOption, -*• der Optant.
Kameramann, die Operation, -/-en, 1) { mit optisch, -* die Optik.
gewaltsamer Gewebedurchtrennung verbunde- opulent, reich, üppig ein opulentes Mahl.
: Hptw. :

ner (chirurgischer) Eingriff: Operationssaal, die Opulenz, -. [lat.]


Abk. OP. 2)
: &
in sich abgeschlossene Kampf- die Opuntie ...tsi9, -/...ti|en, eine Kaktusgattung,
handlung: Operationsbasis. 3) A Rechenvorgang. [lat.-griech. Kw.]
4) © Arbeitsvorgang, operativ, auf chirur- das Opus, -/Opera, 1) Werk, Kunstwerk. 2) <?
gischem Wege, ich operiere (habe operiert), Abk. Ez. op., Mz.: opp., Einzelwerk, das
:

1) ihn, { nehme einen chirurgischen Eingriff an Opusculum, -s/...la, Werkchen, [lat.]


ihm vor. 2) handle, wirke, [franz.] ...or, das männl. Geschlecht bestimmende Ab-
die Operette, -» die Oper. leitungssilbe: der Moderator; der Rektor, [lat.]
das Operinent, -(e)s/-e, gelbe Arsenblende, [lat.] ora et labora!, bete und arbeite! [lat.]
das Opfer, -*}-, 1) Gabe an eine Gottheit: Tier- das Orakel, -s/-, 1) im Altertum: (Ort für) mehr-
opfer. 2) Spende, Hingabe von etwas, das man deutige Weissagung im Namen der Götter. 2)
schmerzlich entbehrt mit dem Verzicht auf diese
: Ü rätselhafter Ausspruch, ich orak(e)le (habe
Reise bringe ich dir ein großes O. 3) Mensch, der orakelt), rede in geheimnisvollen Andeutungen.
ein Übel erdulden muß: vier O. eines Verkehrs- orakelhaft, rätselhaft, [lat. Spruchstätte'] ,

unfalls, vier Menschen, die dabei verletzt oder oral, in der Mundgegend gelegen, durch den
getötet wurden; ein O. menschlichen Versagens. Mund, [lat.]
opferbereit, uneigennützig, selbstlos. Hptw. : orange o'rä3(3), unbeugbar: wie eine Orange
die Opferbereitschaft, -. ich opf(e)re (habe gefärbt, rötlichgelb, das Orange, -s, orange
geopfert), 1) mich, ihn, es, bringe einer Gott- Farbe, die O. ...33, -/-n, Apfelsine, die Oran-
heit dar. 2) mich, es ihm, es für etwas, gebe geade orä'3a:d(d), -/-n, ein Erfrischungsge-
hin, verzichte umeiner besseren Sache willen, tränk, das Orangeat orä'3a:t, -s/-e, kandierte
spende er hat sein Leben für ihn geopfert; ich o.
: Apfelsinenschale, die Orangerie aräjj'n':,
dir gern meine Zeit, ich o. mich für ihn auf, tue -/...'ri|en, Gewächshausanlage (im Barock),
alles für ihn gehe für ihn in den Tod. der Opfer-
;
[franz. aus arab.-pers.]
stock, Behälter für Geldspenden in Kirchen, der Orang-Utan, -s/-s, ein Menschenaffe,
Abb. K 20. die Opferung, -/-en, das Opfern, [lat.] [malaiisch , Waldmensch']
Ophelia, weibl. Vorname, [griech. Hilfe'] , ora pro nobis!, bitte für uns! [lat.]
die Ophthalmologie, -, Augenheilkunde, die Oratio ob liqua, - -, indirekte Rede, die
[griech.] Oratio recta, - -, direkte Rede, oratorisch,
das Opiat, -(e)s/-e, opiumhaltiges Heilmittel, das rednerisch, das Oratorium, -s/...ri|en, 1) mehr-
Opium, -s, der eingetrocknete Milchsaft des teiliges Chorwerk mit Einzelstimmen und Or-
Schlafmohns, ein Arznei- und Rauschmittel, die chester. 2) Betraum, Hauskapelle, [lat.]
Opiumsucht, -, krankhafte Sucht nach Opium. der Orbis, -, Kreis: O. pictus, ,gemalte Welt',
Eigw.: opiumsüchtig. [lat. aus griech.] ein Lehrbuch des Comenius (1592-1670); O.
der, das Opodeldok, -s, ein Seifen-Kampfer- terrarum, Erdkreis, Weltkreis, der Orbit 'o:bit,
Liniment. [Kw. von Paracelsus] -(s)/-s, Umlaufbahn, [lat.; Orbit über engl.]
der Opopanax, -(es), ein Gummiharz als Heil- das Orchester or'kestar, -s/-, 1) Musikkapelle:
mittel, [griech. ,Saft aller Heilmittel'] Rundfunkorchester; Sinfonieorchester. 2) Raum
das Opossum, -s/-s, eine Beutelratte, [indian.] für die Musiker vor der Bühne. Eigw. orche- :

opp-, (t Abk. für: Opera; vgl. Opus. stral, die Orche stra. -/...stren, Platz des
der Opponent, -en/-en, jemand, der opponiert, Chors im antiken Theater, ich orche jstrjere
eine gegenteilige Meinung vertritt, ich oppo- (habe orchestriert) Musikstücke, instrumentiere.
niere (habe opponiert) gegen ihn, etwas, wider- Hptw. die Orche strJerung, -/-en. dasOrche-
:

setze mich, widerstrebe, [lat.] strion, -s/-s, t Orgelklavier; mechanisches


opportun, passend, bequem, gelegen. Hptw. : Musikinstrument, [griech.; 18. Jh.]
die Opportunität, -. der Opportunismus, -, die Orchidee ...ci'de:d, -/-n, Familie staudiger ein-
das Handeln nicht nach Grundsätzen, sondern keimblättriger Pflanzen, [griech. Kw.]
nach den gegebenen Verhältnissen, danach, was das Ordal, -s/...lilen, im MA.: Gottesurteil, [lat.
Vorteile bringt. Eigw. opportunistisch, der
: aus angelsächs.]
Opportunist, -en/-en, jemand, der opportu- der Orden, -s/-, 1) nach Regeln lebende kirchliche
nistisch handelt, [lat. 19. Jh.]
; oder weltliche Gemeinschaft, Klostergemein-
dieOpposition, -/-en, 1) Widerstand; Gegensatz. schaft: Mönchsorden; Nonnenorden; Ritterordert.
2)Minderheit im Parlament, die der Regierungs- 2) Verdienstauszeichnung, Ehrenzeichen: Ver-
mehrheit gegenübersteht: Oppositionspartei. 3) dienstorden, das Ordensband, 1) Band zum Tra-
Gegenschein, die Stellung zweier Gestirne, deren gen eines Ordens. 2) ein Schmetterling, die Or-
Längenunterschied 180° beträgt, Übers. A 22. densburg, Burg eines Ritterordens, [lat. Lw.
Eigw.: oppositionell, [zu: opponieren] ahd.]
opsi, obsi. ordentlich, ordnungsliebend: ein ordentlicher
1)
der Optant, -en/-en, jemand, der optiert, der Schüler. wohlgeordnet, aufgeräumt, alles
2)
Optativ, -s/-e, Wunschform, besonders beim sauber am rechten Platz im Zimmer war es sehr :

griechischen Zeitwort, ich optiere (habe optiert) o. 3) regelrecht, planmäßig vorgesehen die Sache :

480
Org

die Drehorgel
der Orgelprospekt (der Leierkasten)
Orgel

geht ihren ordentlichen Gang, den vorgeschriebe- z. B. der erste, zweite, Übers. Z 1. 2) Stelle eines
nen; ordentlicher Professor, Abk.: o. P., plan- chemischen Elements im periodischen System,
mäßig angestellter, beamteter Hochschullehrer; [lat. Lw.; ahd.]
ein ordentliches Gericht, zuständiges. 4) tüchtig, die Ordonnanz, -/-en, 1) &
für bestimmte
kräftig: eine ordentliche Arbeit; greift o. zu!, eßt Zwecke abkommandierter Soldat. 2) t Erlaß,
tüchtig. 5) U geradezu, wirklich, regelrecht: ich [franz.; 16. Jh.]
fuhr o. zurück bei dem Anblick. Umstw. ordent- : das Ordovizium, -s, ÜBERS. E 11. ElGW.:
licherwejse. Hptw. die Ordentlichkeit, -.
: ordovizisch. [lat., nach einem kelt. Stamm]
[von: ordnen] das 0re, -s/-, auch: die ö., -/-, Münzeinheit in
die Order, -/-n, Befehl, Verfügung: er parierte O., Dänemark, Norwegen und Schweden, [nord.]
t führte einen Befehl aus, U gehorchte, [franz.] die Oreade, -/-n, Bergnymphe, [griech.]
die Ordinalzahl, Ordnungszahl, [lat.] oremus!, wir wollen beten, lasset uns beten! [lat.]
ordinär, gewöhnlich, gemein, [franz.] Orest, Orestes, griechischer Sagenheld, [griech.
das Ordinariat, -(e)s/-e, 1) ordentlicher Lehr- ,der Bergbewohner']
stuhl an einer Hochschule. 2) Amt des Klassen- ORF, Abk. für: österreichischer Rundfunk,
lehrers. 3) Verwaltungsbehörde des Bischofs, der [österr. Rundfunk- und Fernsehanstalt]
Ordinarius, -/...ri|en, 1) ordentlicher Professor die Qrfe, -/-n, goldgelbe Zuchtrasse des Nerflings.
an einer Hochschule. 2) Klassenlehrer. 3) Bischof [lat. -griech. Lw.]
oder sein Stellvertreter in der geistlichen Recht- das Organ, -s/-e, 1)$©{ Körperteil, der einer
sprechung, [lat. Kw.] bestimmten Leistung dient, z. B. die Lunge,
die Ordinate, -/-n, Ordinatenachse, A die senk- Wurzel. 2) allgemein: jeder Teil, der für sich
rechte (y-)Achse im Koordinatensystem, Abb. eine Ganzheit bildet, ohne je selbständig zu sein.
K 38. [lat. Kw.] 3) Zeitung oder Zeitschrift als Sprachrohr einer
die Ordination, -/-en, 1) Amtseinsetzung, Weihe Partei. 4) Beauftragter. 5) Stimme er hat ein lau-
:

zum geistlichen Amt. 2) ärztliche Verordnung; tes O. die Organisation, -/-en, 1) ohne Mz., plan-
ärztliche Sprechstunde Ordinationszimmer,
: mäßiger Aufbau, Gliederung.Ordnung. 2) zweck-
Sprechzimmer, ich ordiniere (habe ordiniert), bestimmter Zusammenschluß einer Partei, eines
1) ihn, setze in ein geistliches ein. 2) es,Amt Unternehmens u. a. ElGW. : organisatorisch.
verordne ärztlich. 3) halte Sprechstunde, [lat.] der Organisator, -s/...'toren, jemand, der etwas
ich ordne (habe geordnet) tue jedes an seinen
es, organisiert, z. B. eine Veranstaltung, organisch,
Platz, bringe in die richtige Reihenfolge: ich muß 1) ein Organ betreffend. 2) mit einem größeren
erst meine Gedanken ordnen, Ü genau überlegen; Ganzen natürlich und untrennbar verbunden.
sie lebt in geordneten Verhältnissen, Ü ihr Leben 3) tierisch-pflanzlich: organische Verbindungen,
ist wohlgeordnet, übersichtlich ; alles ist geordnet, -O die Verbindungen des Kohlenstoffs (ohne
an seinen gehörigen Platz gebracht, Ü geklärt, Kohlenstoffoxyde und Metallkarbide), ich or-
geschlichtet, ich o. ihn zu etwas ab, schicke als ganisiere (habe organisiert) es, 1) richte ein,
Abordnung, ich o. es an, befehle, ich o. ihn einem baue auf: sie organisierten sich, schlössen sich
anderen bei, setze zu seiner Unterstützung ein. zu einer Organisation zusammen. 2) U ver-
ich o. es in etwas ein, bringe an die richtige Stelle. schaffe mir. Hptw. die Organisierung, -.
:

ich o. ihn einem anderen über, unter, bestimme der Organismus, -/...men, 1) der lebendige
als Vorgesetzten, als Untergebenen, ich o. es ihm menschliche, tierische, pflanzliche Körper. 2) Ü
zu, gebe bei, bringe in ein Verhältnis dazu: der sinnvoll gegliedertes Ganzes, [griech.]
Kreis ist dem Dreieck zugeordnet, steht dazu als der Organdy, -s, ein leichtes Baumwollgewebe,
Ankreis, Inkreis oder Umkreis in einer bestimm- [ind.]
ten Beziehung, der Ordner, -s/-, 1) jemand, der der Organist, -en/-en, Orgelspieler, Kirchen-
irgendwo für Ordnung sorgt: Saalordner (bei musiker, [mhd. aus lat.]
Veranstaltungen). 2) Vorrichtung zum Einord- das Organon, -s/...gana, Werkzeug, Mittel,
1)
nen Briefordner, Abb. B 63. die Ordnung, -/-en,
: Hilfsmittel. 2) ohne Mz., Logik als Hilfsmittel
1) die Tätigkeit des Ordnens: ich muß noch O. der Erkenntnis, [griech.]
machen. 2) der geregelte Zustand: hier herrscht das Organsin, -s, ein Seidenzwirn, der Organza,
O., hier ist alles, wo und wie es sein soll. 3) TS7 <$> -s, ein sehr feines Seidengewebe, [franz., ital.]
Zusammenfassung mehrerer Familien, ÜBERS. der Orgasmus, -/...men, Höhepunkt der ge-
N 5. 4) Reihe, Grad: Kurven erster O. 5) Regel, schlechtlichen Erregung. ElGW.: orgastisch.
Vorschrift, durch die ein bestimmter Zustand [griech.]
hergestellt werden soll: Forstordnung; Städte- die Qrgel, -/-n, Tasteninstrument mit Pfeifen,
ordnung, ordnungsgemäß, den Vorschriften die durch verdichtete Luft zum Erklingen ge-
entsprechend: ordnungsgemäße Anmeldung, der bracht werden, Abb. O 3. ich org(e)le (habe
Ordnungsruf, Zurechtweisung eines Ver- georgelt), 1) t spiele Orgel. 2) der Hirsch orgelt,
sammlungsmitglieds durch den Vorsitzenden. V ruft brunftig, die Orgelpfeife, der einzelne
ordnungswidrig, gegen die Vorschriften ver- Tonerzeuger in der Orgel die Kinder standen da
:

stoßend. Hptw.: die Ordnungswidrigkeit, wie die Orgelpfeifen, U der Größe nach. [ahd.
-/-en. die Ordnungszahl, 1) die Zahlenreihe, aus griech. organon .Werkzeug']

31 SB 481
Org

der
Chormantel
(des Habit) /(schwarz)
-U (bi (schwarz)
d](
Vi
der Kapuziner der Barmherzige Bruder die Benediktinerin
r Augustiner
o r Jen Bar

die Orgie ...ia, -/...gi[en, Ausschweifung, zügel- einer altgriechischen religiösen Geheimlehre,
loses Gelage. Eigw. orgiastisch. [griech.]
: orphisch. geheimnisvoll, [griech. Sage]
der Ori ent, -s, Morgenland, die Länder des das Orjplid, -s, eine Wunschtrauminsel. [Kw.]
Nahen, Mittleren und Fernen Ostens. ElGW. orrig, M
niederd.: artig.
orientalisch, der Orientale, -n/-n, Bewohner orswarts, M
niederd. rückwärts. :

des Orients, der Ori entalist. -en/-en, Kenner 'der Ort, -(e)s/-e, 1) Stelle, Platz, Punkt: jeder
der Orientalistik, die Ori entalistik, -, Wissen- steht an seinem O., an der ihm zugehörigen Stelle;
schaft von den orientalischen Sprachen und am falschen O.; an O. und Stelle, dort, wo es
Kulturen, [lat. Lw. mhd.] ; hingehört; am angegebenen oder angeführten O.,
ich ori entiere (habe orientiert), 1) ihn, unter- Abk.: a. a. O., in einem schon genannten Ab-
richte, setze in Kenntnis der Lage. 2) es, richte schnitt oder Buch; der geometrische O., A
nach der Himmelsrichtung ein, z.B. eine Karte. Bezeichnung für die Gesamtheit aller Punkte,
3) mich (über ihn) bestimme meine Lage; unter-
, die die gleiche geometrische Eigenschaft be-
richte mich. Hptw. die Ori,entigrung, -/-en.
: sitzen. 2) Gemeinde, Ortschaft: hier am, im O.,
[von: Orient] in unserer Stadt, unserem Dorf. 3) meist: das
die Oriflamme, im MA. Kriegsfahne der
-, : O., -(e)s/-e, Spitze, Anfangs-, Endpunkt. 4) <Jc?
französischen Könige, [franz. -lat. , Goldwimpel'] das O., -(e)s/ i'er, das Ende einer Strecke: er ar-
orig, M
alem., schwäb. urwüchsig. : beitet vor O., treibt die Strecke vor. 5) t Ecke.
original, ursprünglich, echt, urschriftlich, eigen. 6) M Schweiz.: Kanton: die acht alten Orte,
das Original, -s/-e, 1) Urbild. 2) Urfassung, die ,Urkantone' der Schweiz. 7) auch: das O.,
Urschrift. 3) Ü Kauz, Sonderling, die Origina- -(e)s/-e, M
oberd. Ahle. 8) : M
oberd. Seitenbrett :

lität, -, Ursprünglichkeit; Besonderheit, ori- am Bett. 9) Mz.: ^er, M


alem.: Kirchenstuhl:
ginär, ursprünglich, originell. 1) eigenartig; Kirchenörter. Örtchen, -s/-, U Abort.
das
merkwürdig, komisch. 2) neuartig, schöpferisch. ich orte (habe geortet) es, bestimme den Stand
[lat.; originell franz.] eines Flugzeuges oder Schiffes. Hptw. die :

der Orion, -(s), ein Sternbild. [Jäger der griech. Ortung, -/-en. der Orter, -s/-, Beauftragter für
Sage] die Ortung, ich ört(e)re (habe geörtert), 1) es,
der Orkan, -(e)s/-e, stärkster Sturm, UBERS.W16. M oberd. schräge ab. 2) zwei Strecken örtern,
:

[niederl. aus indian.; 17. Jh.] <Jc? treffen sich, örtlich, 1) einen Ort betreffend.

der Orkus, -, das Totenreich, die Unterwelt, 2) nur wenig verbreitet, beschränkt: örtliche
[lat/] Betäubung, £. die örtlichkeit, -/-en, 1) Ort,
der Orlog. -s/-e, t Krieg, das Orlogschiff, t Gelände. 2) Mz., U Abort, das Ortmal, -(e)s/-e
Kriegsschiff, [niederl. aus altnord. , Krieg'] oder -er, t Grenzzeichen, die Ortschaft, -/-en,
das Orion, -s, Handelsname für eine synthetische Gemeinde, Siedlung, das Ortscheit, Schwengel
Textilfaser. [engl.] an Fuhrwerken zur Befestigung der Zugstränge.
das Orlopdeck, A das unterste Deck, [niederl.] das Qrtsgedächtnis, der Ortssinn, Fähigkeit
Ormuzd 'ormuzd, eine altiranische Gottheit, zum Zurechtfinden, das Ortsgespräch, Tele-
[neupers. Form] phongespräch im Ortsnetz, ortskundig, mit dem
das Ornament, -(e)s/-e, Schmuckwerk, Ver- Ort, den örtlichen Wegen vertraut, der Orts-
zierung, Zierleisten u. a., Abb. S 73, vgl. name, Übers. N
3. das Ortsnetz, Telephon-
Z 9. ElGW. : ornamental, ich ornamentiere netz innerhalb eines Ortes (und der näheren
(habe ornamentiert) es, verziere mit Ornamen- Umgebung), der Ortstein, 1) verhärtete Schicht
ten, die Ornamentik, -, Gesamtheit der Or- im Sandboden der Heide. 2) Eckstein. 3) M
namente ; Kunst der Verzierung, [lat. ; spätes oberd. Grenzstein, ortsüblich, am Ort ge-
:

MA.] bräuchlich, die Ortswehr, M


Schweiz. örtlicher :

der Ornat, -(e)s/-e, feierliche Amtstracht: der Selbstschutzverband in Kriegszeiten, der Ort-
Rektor im O., Abb. A 14. [lat. Schmuck'] , ziegel, schmaler Ziegel, [germ. Stw., eigtl.
die Ornis, -, Vogelwelt einer Landschaft, der ,Spitze (des Schwertes)']
Ornithologe, -n/-n, Kenner der Vogelkunde. ORTF, Abk. für: Office de Radiodiffusion-
die Ornithologie. -, Vogelkunde. ElGW.: orni- Television Franchise, [franz. Rundfunk- und
thologisch. [griech. Kw.] Fernsehanstalt]
oro..., berg..., gebirgs... orogen, durch Gebirgs- ortho..., recht..., gerade... orthodox, 1) recht-
bildungen veränderlich, die Orogenese, -/-n, gläubig: die (griechisch-) orthodoxe Kirche, christ-
Gebirgsbildung. die Orojgraphjg, -, Beschrei- liche Ostkirche. 2) U der herkömmlichen An-
bung der Gebirgsformen. ElGW. oro gra- : schauung entsprechend; unnachgiebig. Hptw.:
phisch, [griech.] die Orthodoxtg, -. das Orthogon, -s/-e, Recht-
Orpheus ...fjys, ein griechischer Sänger und eck, orthogonal, rechtwinklig, rechteckig, die
Saitenspieler, der Qrphiker, -s/-, Anhänger Ortho graphie, -/...'phi|en, Rechtschreibung.

482
Ozo
El GW.: ortho! graphisch, der Orthoklas, - das Ostern, -, die O., Mz., das Osterfest, das
oder -es/-e, Kalifeldspat, der Orthopäde, Fest von Christi Auferstehung: O. fällt dieses
-n/-n, Facharzt für Orthopädie, die Orthopädig, Jahr sehr spät; nach O. Eigw. österlich, [germ.]
:

-, { Behandlung von Fehlern des menschlichen ostinato, } fortgesetzt ein Thema wiederholend,
Stütz- und Bewegungsapparates (Knochen, Ge- [ital. .hartnäckig']
lenke, Muskeln). Eigw. orthopädisch: ortho-
: ostisch, die Ostkirche, östlich, -*• Ost.
pädische Einlagen, Schuhe, Einlagen, Schuhe für der Ostrazismus, -, Scherbengericht, [griech.]
leistungsgestörte Füße, [griech.] das Östrogen, -s/-e, Follikelhormon. [lat. aus
irtlich, die Ortschaft, Ortung usw. -* der Ort. griech.]
Prtlieb, männl. Vorname. Or trud, Ort|run, Oswald, männl. Vorname, [germ. ,der mit Hilfe
weibl. Vornamen. Qrtwin, männl. Vorname, der Äsen Waltende']
[von: ahd. ,Ort'] Oswin, männl. Vorname, [germ. ,der Freund der
Os, «O Zeichen für: Osmium. Äsen']
der Oscar, -s/-s, eine Statuette als jährlich ver- die Oszillation, -/-en, Schwingung. Zeitw. : es
liehener amerikanischer Filmpreis. oszilligrt (hat oszilliert), [lat.]
die Öse, -/-n, Schlinge, Schleife, kleiner Metall- öte, Mniederd.: geziert.
ring, Abb. H 4, U
1. [wohl zu: Ohr, Öhr] Otfried, männl. Vorname, [ahd. ,der Schützer
ich ose (habe geöst) ein Boot, J, schöpfe aus. des ererbten Besitzes']
das Ösgat(t), £ ein Fach am Boden des Bootes, Othmar, männl. Vorname. [,der durch Besitz
in dem sich eingedrungenes Wasser sammelt, Glänzende']
[niederd.] die Otologjg, -, Ohrenheilkunde, [griech. Kw.]
der Ösel, -s/-, M
niederd.: verbrannter Docht. der Otter, -s/-, Fischotter, im Wasser lebende
Osiris, ägyptischer Gott. Marderart. [germ. Stw. .Wassertier']
Qskar, männl. Vorname: frech wie O., U sehr die Otter, -/-n, 1) Giftschlange, Viper. 2) seltener
frech, [germ. ,der Speertüchtige mit Hilfe der für: der Otter, das Otterngezücht, t hinter-
Äsen'] hältige Menschen, [verkürzt aus Natter] :

der Qsker, -s/-, Angehöriger eines altitalischen Ottilie ...w,weibl. Vorname, [ahd. zu: Otto]
Volksstammes. Eigw. oskisch. : Otto, männl. Vorname, [eigtl. Kurzform von
der Osmane, -n/-n, Türke, osmanisch, türkisch. Otfried, Othmar, Ottokar, Ottomar u. a. zu ahd. ;

[Osman I., Gründer des Osmanischen Reiches] ot ,Besitz, Erbe']


das Osmium, -s, Zeichen: Os, O Element, ein der Ottomane, -n/-n, Türke, die O., -/-n, +
Platinmetall, [griech. Kw.] breites, niedriges Liegemöbel, ottomanisch,
die Osmose, von Flüssigkeiten
-/-n, Durchtritt türkisch, [franz. von: Osmane]
durch halbdurchlässige Scheidewände. Eigw. : der Ottone, -n/-n, Kaiser aus dem sächsischen
osmotisch, [griech.] Herrscherhause (919-1024). Eigw. ottonisch. :

OSO,' Abk. für: Ostsüdost(en), Abb. 17. W der Outcast 'autka:st, -s/-s, gesellschaftlich ge-
das Ossär ium, Ossuarium, -s/...ri|en, antike ächteter Mensch, [engl.]
Urne für Gebeine, Beinhaus auf Friedhöfen, der Output 'aut..., -s/-s, <<3 Produkt, Ausstoß,
[lat.] [engl.]
Ossian, auch 'os..., ein irischer Sagenheld, [kelt.]
: ou triert u'tri:rt, übertrieben, [franz.]
Ost, Abk.: O, D und in geographischen und der Outsider'autsaidar, -s/-, Außenseiter, [engl.]
postalischen Angaben für: Osten: aus O. und die Ouvertüre uver'tyrd, -/-n, 1) musikalisches
West, der O., -(e)s/-e, D Ostwind, der Ostblock, Vorspiel. 2) Ü Auftakt, Einleitung, [franz.]
-(e)s, die kommunistisch regierten Länder oval, eiförmig, länglichrund, das Oval, -s/-e,
(Europas), ostdeutsch, den Osten Deutschlands länglichrunde Form, das Ovarium, -s/...ri|en,
betreffend, das Ostdeutsch, -(s), dem -, die Eierstock. Eigw.: ovarial. [lat.]
ostdeutschen Mundarten, Übers. 23; vgl. M die Ovation, -/-en, Huldigung, Beifallssturm,
Deutsch, ich oste (habe geostet) eine Kirche, [lat.]
richte ihren Chor nach Osten. Hptw. die : der Over|all 'o:vdro:l, -s/-s, einteiliger Arbeits-
Ostung, -. der Osten, -s, 1) ohne Geschlechts- anzug, Schutzanzug, Abb. 24. [engl.] K
wort, Abk. O, Himmelsrichtung,
: Abb. 17. 2) W die Ovogenese, -, Eibildung. die Ovulation,
die in Richtung auf den Sonnenaufgang liegende Eisprung im Eierstock, Follikelsprung,
-/-en,
Gegend: der Ferne O. der Nahe O. osteuro-
; ovulationshemmend, die Ovulation verhin-
päisch, Osteuropa betreffend: osteuropäische dernd, [lat. -griech. Kw.]
Zeit, Abk.: OEZ. der Ostgote, Angehöriger dieOxalsäure, Kleesäure, eine giftige, organische
eines der zwei großen Stämme der Goten. Säure, [griech. Kw.]
ostisch, alpin: die ostische Rasse, die Ost- der Qxer, -s/-, ein Hindernis bei Pferderennen;
kirche, die christlichen Kirchen des Ostens. auch als Grenze zwischen Viehweiden, [engl.]
östlich, in Richtung nach Osten östlicher Länge, : das Qxhoft, -(e)s/-e und bei Maßangaben -, ein
Abk.: ö. L., geographische Länge östlich des altes Flüssigkeitsmaß. [niederl. aus engl, hogs-
Nullmeridians. Qstnordost(en), Abk.: ONO, head Schweinekopf']
,

Himmelsrichtung, Abb. W
17. der Ostpreuße, das Oxid, Oxyd, -(e)s/-e, O Verbindung eines
Bewohner Ostpreußens. Ostsüdost(en), Abk.: Elements mit Sauerstoff, die Oxydation, -/-en,
OSO, Himmelsrichtung, Abb. W
17. [germ. Stw.] Aufnahme von Sauerstoff (Verbrennung, Ro-
ostensibel, t offensichtlich, augenscheinlich, sten). Zeitw.: es oxydjgrt (hat, ist oxydiert).
[franz. aus lat.] das Oxygenium, -s, -O Zeichen: O, Sauerstoff,
ostentativ, 1) augenfällig. 2) herausfordernd, [griech.]
prahlerisch, [lat.] das Oxymoron, -s/...ra, Verbindung zweier Be-
die Osteologle, -, Knochenkunde. Eigw. osteo- : griffe, die sich dem Wortsinn nach widerspre-
logisch. [griech. Kw.] chen, z. B. lautes Geheimnis, [griech.]
die Osterblume, Name frühblühender
vieler OZ, Abk. für: Oktanzahl.
Pflanzen, das Öster|ei, zum Osterfest bunt der Ozean, -s/-e,Weltmeer. ElGW.: ozeanisch.
gefärbtes Ei. der Osterhase, Hase, der den die Ozeano graphig, -, Meereskunde, [lat.-
Kindern die Ostereier bringt (Kinderglaube seit griech.]
Ende 17. Jh.). das Osterlamm, nach jüdischer der Ozelot, -s/-e, gefleckte Raubkatze und deren
Sitte zum Passah geschlachtetes Lamm, die Fell: Ozelotmantel, [indian.]
Osterluzei, -/-en, eine Pflanzengattung, der das, U auch: der Ozon, -s, dreiatomiger Sauer-
Qstermonat, f und D: Qstermond, April. stoff, ozonreich, viel Ozon enthaltend, [griech.]

31" 483
p. das P pe:, -/-, harter gesprengter Lippenlaut, Pöbel, das Päckchen, -s/-, 1) kleiner Pack: jeder
Übers. A 27, S 60. hat sein P. zu tragen, Ü muß die Schwierigkeiten
p, Abk. für: 1) J" piano. 2) Punkt. 3) Para. 4) des Lebens meistern. 2) eine Postsendung (bis
Penni. 5) Zeichen für: Pond. 6) Zeichen für: 2 kg), ich packe (habe gepackt), 1) ihn, es,
Proton. ergreife, fasse: er packte ihn am Arm; da packte
p., 1) auch: pag., Abk. für: Pagina. 2) auf Wech- uns das Grauen, Ü. 2) es, U bewältige, bringe
seln, Abk. für: protestiert. 3) auch: pinx., Abk. zustande: diese Aufgabe werden wir schon packen.
für: pinxit. 3) es in etwas, ordne zum Versand, zur
P, OZeichen für: Phosphor. Beförderung: er packte die Kleider in den
P., Abk. für: 1) Pastor. 2) Pater. Koffer; ich muß noch meinen Koffer packen,
Pa, O Zeichen für: Protaktinium. hineintun, was bei der Reise mitgenommen
werden soll. 4) ihn, Ü mache tiefen Eindruck,
p. a., Abk. für: pro anno.
p. A., auf Briefen Abk. für: per Adresse. erschüttere mit dieser Schilderung packte er seine
:

PAA, Abk. für: Pan American World Airways, Zuhörer; eine packende Schilderung. 5) mich, U
[engl.; eine nordamerikan. Luftverkehrsgesell- mache mich schnell davon: packt euch! ich p. es
schaft] ab, verpacke in kleinere Mengen: abgepackte
der Päan, -s/-e, feierlicher Gesang, Siegeslied, Lebensmittel, ich p. an, 1) es, ihn, fasse, greife an.
[griech.] 2) es, U handhabe beginne, ich p. es ihm auf, lade
;

paar, ungebeugt als unbestimmtes Zahlwort:


1) auf. ich p. aus, 1) es, nehme aus seiner Hülle,
einige, wenige: gib mir ein p. Kirschen; mit ein p. öffne (ein Paket). 2) U berichte, schütte mein
Worten aber ich habe es schon ein paarmal gesagt.
; : Herz aus, beichte, ich p. es ein, bringe in eine
2) selten für: paarig, gepaart; gleich: paare Hülle, mache zum Paket, verstaue (in den Kof-
Flossen, solche mit Gegenstück; paare Zahlen, fer): damit kannst du einpacken, U das hat keinen
t gerade Zahlen; p. und unpaar, f. das Paar, Erfolg, ich p. es weg, packe ein und lagere, ich
-(e)s/-e, zwei zusammengehörige oder eng ver- p. zu, greife derb zu. ich p. es zusammen, ver-
bundene Menschen, Tiere, Dinge, Abb. P 1 einige in einer Verpackung, das Packeis, über-
Brautpaar; Ehepaar; ein P. Schuhe, Strümpfe, ein einandergeschobene Eisschollen, ich pack(e)le
linker und ein rechter die Paare stellten sich auf;
; (habe gepackelt), M
österr. 1) komme heimlich :

ein P. Ochsen, zum Ziehen zusammengespannte überein. 2) schließe Kompromisse. 3) betrüge


Ochsen; P. und P., zu Paaren, zu zweien. beim Spiel, der Packen, -s/-, der Pack, der
Verkl. das Pärchen, Pärlein, -s/-. ich pa^re
: Packer, -s/-, 1) Lagerarbeiter, der Waren ver-
(habe gepaart), 1) sie, stelle zu Paaren zusammen sandfertig macht. 2) Hetzhund für Saujagden.
V
(zur Zucht): der Züchter paart Tiere; Tiere der Packesel, 1) Tragtier. 2) U schwer beladener
paaren sich (zur Begattung). 2) es, Ü vereinige: Mensch, die Packlage, Schicht aus großen
bei ihm paaren sich Geist und Bosheit, er ist geist- Steinen als Grundlage einer Straße, das Pack-
reich und boshaft zugleich, der Paarhufer, -s/-, papier, grobes Papier zum Verpacken, der
Paarzeher, eine Ordnung der Huftiere mit paa- Packsattel, Tragsattel, der Packträger, M
rigen Zehen, paarig, paarweise, doppelt vorhan- nordd.: Dienstmann, die Packung, -/-en, 1)
den, in zwei Stücken einander zugeordnet: Hülle, Umhüllung, auch einschließlich Ware,
paarige Organe, solche mit einem Gegenstück, Abb. R 7. 2) Steinschicht, z. B. als Böschungs-
wie Ohren, Augen, Hände, der Paarlauf, Roll- schutz, Abb. B 49. 3) £ Umhüllung des Körpers
schuh- oder Eiskunstlauf für ein Paar, ein paar- mit nassen oder trockenen Tüchern. 4) {§} Dich-
mal, einige Male; aber: ein paar Male, die tung, [mittelniederl. .Bündel' (Wolle)]
P&arung, -/-en, das Paaren, geschlechtliche der Päd agoge, -n/-n, Erzieher, Lehrer, die
Vereinigung (von Tieren), paarweise, in Paa- Päd agogik, -, Erziehungswissenschaft. ElGW.
ren, zu zweit, der Paarzeher, -s/-, Paarhufer, pädagogisch, [griech. Knabenführer'] ,

[lat. par .gleich, ähnlich'; ahd.j die Padde, -/-n, M niederd. 1) Frosch, Kröte, :

die Pa blatsche, -/-n, M


österr.: 1) Gerüst. 2) Kaulquappe. 2) Trommelsucht des Rindes.
baufällige Hütte, [tschech.] das Paddel, -s/-, Ruder, das frei (ohne Dolle)
diePace pe:s, -, Gangart des Pferdes, Schritt, der gehandhabt wird, Abb. P 2, B 48, F 5: Paddel-
Pacer 'pe:s3r, -s/-, Rennsport Traber, der Paß-
: boot; Doppelpaddel; Stechpaddel, ich padd(e)le
gänger ist. [engl.] (habe, bin gepaddelt), 1) fahre mit dem Paddel-
die Pacht, -/-en, 1) Nutzung gegen Entgelt: er boot. 2) schwimme nach Art eines Hundes, [engl.
hat ein Gut in P. 2) Abgaben dafür: er zahlt P. Lw. 2 zu niederd. Padden]
;

ich pachte (habe gepachtet) es, nehme in Pacht. die Padden, Mz., M niederd.: Pfoten, Füße,
Hptw. die Pachtung, -. der Pächter, -s/-,
: [zu: pedden]
die Pächterin, -/-nen, jemand, der ein Gut, der Paddock 'pedok, -s/-s, Pferdegehege, [engl.]
eine Gastwirtschaft u. a. gepachtet hat. [ahd. der Paddy 'pedi, -s/-s oder ...dies, Scherzname
entlehnt aus lat. pactum, vgl. Pakt] für: Ire. [von: Patrick]
der Pachulke, -n/-n, U ungehobelter Mensch, der Päd erast, -en/-en, jemand, der der Pädera-
[tschech.] stie ergeben ist. die Päd erast}£, -, die (ge-
der Pack, -(e)s/-e oder 2 e, auch: Packen, Bündel, schlechtliche) Beziehung von älteren zu jüngeren
Paket: ein P. Bücher, das P., -(eis. U Gesindel. Männern oder Knaben, der Päd iater, -s/-,
Facharzt für Pädiatrie, die Päd iatrie, -, Kin-
derheilkunde, [griech.]
der Padischah, -s/-s, früherer islamischer Für-
stentitel, [pers.]
die Pafese, -/-n, M
österr. Pofese. :

paff!, Schallwort für knallartige Geräusche: piff,


p.! ich paffe (habe gepafft), U 1) schieße, knalle.
2) rauche.
pag., auch: p., Abk. für: Pagina.
der Paganismus, -/...men, 1) Heidentum. 2)
heidnischer Brauch im Christentum, [lat. Kw.]
der Pagat, -(e)s/-e, Trumpfkarte im Tarock. [ital.]
der Page 'pa:33, -n/-n, 1) früher: junger Adliger
im Fürstendienst. 2) heute junger Bote, Diener. :

der Pagenkopf, Abb. H


1. [franz.; 17. Jh.]

484
Pam

das
Doppelpaddel

Palme

die Pagina, -/-s, Abk.: p. oder pag., Buchseite; die Palette, -/-n, 1) Farbenteller, Malerscheibe,
Seitenzahl, Abb. B 58. ich paginiere (habe pagi- Abb. M
2. 2) Untersatz für Stapelgüter, Abb.
niert) es, versehe mit Seitenzahlen, [lat.] K 10. [franz.-ital.; um 1600]
die Pagode, -/-n, 1) indischer oder chinesischer palim..., Nebenform von palin... vor Lippen-
Tempelturm, Abb. P 2. 2) auch: der P., -n/-n, lauten und n. das, der Palim psest, -(e)s/-e,
kleine chinesische Porzellanfigur mit nickendem Handschrift auf Pergament, bei der sich unter
Kopf, [malaiisch aus ind.] der Schrift noch eine ältere findet, palin..., wie-
pah!, Ausruf der Ablehnung oder Verachtung. der., das Palin jdrom, -s/-e, Lautreihe, die, vor-
das Pahlawi 'paxlavi, -, Pehlewi. oder rückwärts gelesen, einen Sinn ergibt, z. B.
der Pahlstek, & ein Knoten, Abb. 31. [niederd. K Otto, Regen, Reliefpfeiler, die Palingenese, 1)
Pahl', Pfahl'] Wiedergeburt. 2) ©
f Wiederholung von stam-
paille 'pa:j(d), strohfarben, die Paillette
f mesgeschichtlich älteren Formen in der Keimes-
pa:'jet9, -/-n, meist Mz., glitzerndes Metall- entwicklung. 3) Gesteinsumbildung durch Auf-
plättchen zum Aufnähen, Flitter, [franz.] schmelzung, [griech.]
pairpe.T, Roulett: die geraden Zahlen betreffend, die Palisade, -/-n, Reihe zugespitzter Schanz-
Abb. R 28. der Pair pe.-r, -s/-s, Angehöriger des pfähle, Abb. P 2. [franz. aus ital.; 17. Jh.]
hohen Adels im alten Frankreich, [franz.] der Palisander, -s/-, das Palisanderholz, süd-
die Pak, -/-(s), Kurzw. für Panzerabwehrkanone, : amerikanisches Edelholz. ElGW. palisandern. :

Abb. G 17. [indian.]


diePäk, -, M niederd. Salzlake, [zu pökeln]: : pall, M
niederd.: dicht, der Pall, -(e)s/-en, £
das Paket, -(e)s/-e, verschnürter Packen (als Sperrklinke an Drehwerken.
Postsendung), [franz.] das Palladium, -s/...di|en, 1) im Altertum: ge-
der, die Pakistan!, -/-(s), Pakistaner(in), Bewoh- schnitztes Bild der Pallas Athene zum Schutz
nerin) des asiatischen Staates Pakistan. einer Stadt. 2) Schutzbild. 3) ohne Mz., O
der Pakt, -(e)s/-e, Vertrag, ich paktiere (habe Zeichen: Pd, ein Platinmetall, [von: Pallas]
paktiert) mit ihm, komme mit ihm überein; Pallas, Beiname der Göttin Athene, [griech.]
schließe einen Vertrag; mache Zugeständnisse, der Pallasch, -(e)s/-e, ein schwerer Stichdegen,
[lat.] [ungar. aus türk.]
der Paladin, -s/-e, 1) eigentlich: einer der zwölf palliativ, { schmerzlindernd, das Palliativ, -s/-e,
Helden im Rolandslied. 2) Ritter, Gefolgsmann, Palliativum, -s/...va, J Linderungsmittel, [lat.]
[franz. -ital.] das Pallium, -s/...li|en, 1) päpstliches und erz-
das Palais pa'h:, - pa'U:(s)l- pa'le:s, Palast, bischöfliches Amtszeichen, auch der Metropo-
Schloß, [franz.] liten. 2) im MA. kaiserlicher Krönungsmantel.
:

paläo..., Paläo| graphig, -. Lehre


alt..., ur... die 3) altrömischer mantelähnlicher Umhang, [lat.]
von den Schriftarten des Altertums und Mittel- der Palm, -(e)s/-e und bei Maßangaben -, ein
alters. ElGW. paläo graphisch, das Paläo-
: altes Längenmaß, ich palme (habe gepalmt) ein
Iithikum, -s, Altsteinzeit. ElGW. paläo- : Tau (ein), £
ziehe es Hand über Hand ein.
lithisch. die Palä ontologig, -, ÜBERS. 5. N [von lat. palma .Handfläche']
ElGW. palä ontologisch. das Paläozoikum,
: Palmarum, ,(Tag) der Palmen', Palmsonntag,
-s, Übers. E 11. Eigw.: paläozoisch, [griech.] Übers. J 2. die Palme, -/-n, 1) Familie tro-
der Palas, -Ist, Hauptgebäude der Burg, Abb. pischer Holzgewächse mit Wedelblättern, Abb.
B 62. [mhd. von franz. Palais] P 2. 2) kurz für: Palmwedel, Sinnbild des
der Palast, -(e)s/ e, schloßartiges Bauwerk, die
ff
Sieges er errang die P.; er bringt mich auf die P.,
:

Palastrevolution, Sturz eines Herrschers U macht mich wütend, die Palmette, -/-n, 1)
durch eine Verschwörung in seiner Umgebung, dem Blatt der Fächerpalme ähnliche Verzierung
[spätere Erweiterung von: Palas] Abb. S67. 2) fächerförmig gezogener Obstbaum.
die Palä stra, -/...stren, Ausbildungsstätte für das Palmkätzchen, M
oberd.: Weidenkätz-
den Sport im alten Griechenland, [griech.] chen, der Palmsonntag, Palmarum. der Palm-
palatal, den Gaumen betreffend, der Palatal, wedel, Wedelblatt der Palme, Abb. P 2. [lat.]
-s/-e, Vordergaumenlaut, [lat.] die Palpation, -/-en, { Untersuchung durch Be-
der Palatin, -s/-e, im MA.: Pfalzgraf. Eigw. : tasten, Beklopfen. Zeitw.: ich palplgre (habe
palatinisch. die Palatine, -/-n, Kragen-, Hals-, palpiert) ihn. die Palpe, -/-n, Anhang der
Brusttuch (17.-19. Jh.)'. [lat.] Unterlippe oder des Unterkiefers bei Insekten.
die Pala tschinke, -/-n,
| M
österr. gefüllter Eier- : Hat.]
kuchen, [ungar.-rumän. aus lat.] die Pampa, -/-s, argentinische Grasebene: Pam-
das Palaver, -s/-, U überflüssiges Gerede (eigtl. pasgras, [indian.]
Unterhandlung zwischen Weißen und Eingebo- ich pampe (habe gepampt), M
ostmitteld. esse :

renen). Zeitw. ich palav(e)re (habe palavert)


: unmäßig, stopfe zuviel in den Mund, die
mit ihm. [portugies.] Pampe, -, M
ostmitteld.: 1) dicker Brei. 2)
die Pale, -/-n, M
niederd.: Schote, ich pale (habe breiige Masse, Schmutz, Schlamm, der Pampf,
gepalt) Erbsen (aus), entschote. [zu: pulen] -(e)s, M südd. Pampe, ich pampfe (habe ge-
:

das Pal eozän, -s, ÜBERS. Ell. ElGW. pal eozän, : j


pampft), M südd.: pampe. pampig, U 1) breiig.
[griech. Kw.] 2) Ü Pamps, -es, U Pampe. [Schallw.]
frech, der
der Paletot 'pahto:, -s/-s, f Überzieher, Herren- die Pampelmuse, -/-n, eine Südfrucht, Grape-
mantel, [franz. ; um 1800] fruit, [niederl. aus Tamil]

485
Pam
tfajPa.njkreas, -, { Bauchspeicheldrüse, [griech.]
die Panne, -/-n, 1) Fahrzeugschaden: Auto-
panne; Reifenpanne. 2) Betriebsstörung. 3) U
Fehler, Mißgeschick, [franz. eigtl. «J, Stellung ; :

der Segel, bei der sie keinen Wind bekommen]


ich pänne (habe gepännt) es, niederd. pfände. M :

der Panner, -s/-, M


niederd.: Pfänder; Flur-
schütz.
der Pannoni er, -s/-,
Bewohner der altrömischen
der Filzpantoffel der Morgenschuh / der Filzschuh
Provinz Pannonien an der mittleren Donau.
die Sohle die Koppe s
Eigw. pannonisch.
:

das Pan optikum, -s/...ken, Wachsfigurensamm-


lung; Schau von Kuriositäten, [griech. Kw.]
der Holzpantoffel das Panorama, -s/...men, 1) Rundsicht, Aus-
der Ho zschun der Haussdlu h blick. 2) Rundbild, [griech. Kw.]
|

(die Pantine)
Pantoffeln und Hausschuhe ich pansche (habe gepanscht), auch: pantsche,
U 1) es, verfälsche mit Wasser (Wein, Milch). 2)
das Pamphlet -(e)s/-e, Schmähschrift, der Pam-
, plansche im Wasser, der Panscher, -s/-, auch:
phletist, -en/-en, Verfasser eines Pamphlets, Pantscher, U jemand, der panscht. [Schallw.]
[nach einem mittellat. Liebesgedicht] der Pansen, -s/-, 1) Magenteil der Wiederkäuer,
pampig, der Pamps, -* ich pampe. Abb. M 1. 2) M niederd.: Magen: er will sich
die Pampusche, -/-n, M nordd. : Pantoffel, den P. vollschlagen, U sich satt essen, [lat.]
Hausschuh, [türk. aus pers.; vgl. Babusche] der Pantalone, -s/-s oder ...ni, Gestalt der
Pan, griechischer Hirtengott. Commedia dell'arte. die Pantalons päta'bs,
derPan, -(s)/-s oder -i, Herr. [poln. ; vgl. Panje] Mz., lange Hose, Abb. T
17. [ital.; franz.]
pan..., ganz..., all...: paneuropäisch, für ein ver- panta rhej, alles fließt, [griech.]
einigtes Europa; panslawistisch, allslawisch, der Pantheismus, Weltanschauung, die völlige
-,
[griech.] Einheit von Gott und Weltall annimmt. Eigw. :

die Panade, -/-n, Semmelbrei (für feine Farcen). pantheistisch. der Pantheist, -en/-en, An-
Zeitw. -* ich paniere, die Panadel, -/-n,
: M hänger des Pantheismus, [griech. Kw.]
österr. Panade:
: Panadelsuppe, Brotsuppe, das Pantheon, -s/-s, 1) Tempel für alle Götter.
[franz.] 2) Ü Ehrentempel, [griech.]
der Panama, -s/-s, 1) kleingewürfeltes Gewebe. der Panther, -s/-, Leopard, [griech.]
2) dichtgeflochtener Strohhut mit breiter Krem- die Pantine, -/-n, M nordd.: Pantoffel: Holzpan-
pe Panamahut. [nach der mittelamerikan. Stadt]
: tinen, Abb. P 3. [franz. Lw.]
das Panaritium, -s/...ti|en, $ eitrige Fingerent- der Pantoffel, -s/-n, Hausschuh ohne Fersenteil,
zündung, Umlauf, [lat. -griech.] Abb. P 3: sie hat ihren Mann unter dem P., U
das Panaschee, -s/-s, 1) t buntgestreiftes Speise- beherrscht ihn. Verkl. das Pantoffelchen, :

eis. 2) Panaschierung, ich panaschiere (habe Pantöffelein, -s/-. die Pantoffelblume, ein Ra-
panaschiert), 1) es, f mustere streifig. 2) Wahl- chenblütler, der Pantoffelheld, U Ehemann,
recht: schreibe Kandidaten verschiedener Par- der sich von seiner Frau beherrschen läßt.
teien auf einen Stimmzettel, die Panaschierung, das Pantoffeltierchen, -s/-, ein Wimpertier-
-, <$> weiße Fleckung des Laubes, [franz.] chen, [franz. -ital. spätes MA.]
;

das Pandämonium, -s/...ni|en, Versammlung, der Panto graph, -en/-en, Storchschnabel, ein
Versammlungsort aller bösen Geister, [griech.] Zeichengerät, [griech. Kw.]
die Pandekten, Mz., Hauptteil des im Corpus die Pantolette, -/-n, leichter Sommerschuh
juris zusammengestellten römischen Rechts, ohne Fersenteil, Abb. S 41. [Kw.]
[griech.] die Pantomime, -/-n, stummes Gebärdenspiel;
die Pandemje, -/...'mi|en, { eine sich über große Tanzspiel, der P., -n/-n, Darsteller einer Pan-
Gebiete ausbreitende Epidemie. Eigw. pande- : tomime. Eigw.: pantomimisch, [griech.]
misch. [griech. Kw.] die Pan \try'pentri,-l-s, Raum zum Anrichten von
Pandora, die Unheilbringerin der griechischen Speisen auf Schiffen und in Flugzeugen, [engl.]
Sage: die Büchse der P., Quell allen Unheils. ich pantsche (habe gepantscht), pansche, der
der Pandur, -en/-en, im 17./18. Jh.: Soldat der Pantscher, -s/-, Panscher. Schmerbauch.
österreichischen Armee aus Südungarn, [ungar.] der Panzen, -s/-, M oberd. Pansen; Wanst, :

das Pangel, -s/-e, 1) vertieftes Feld einer Holz- der Panzer, -s/-, 1) mittelalterliche Rüstung:
täfelung. 2) Wandbekleidung mit Holztäfelung, Schuppenpanzer, Abb. R 33. 2) schützende
Abb. W 4. Zeitw. ich paneeligre (habe panee-
: Stahlhülle, z. B. Stahlmantel von Geldschränken.
liert) es. paneeljert, getäfelt, [niederl. über 3) harte Schale der Käfer, Krebse, Schildkröten
franz. aus lat.] u. a. 4) <§> Kampfwagen mit Panzerplatten
<ierPan|egyriker, -s/-, Lobredner, der Pan egy- und Kettenrädern: Panzerfahrzeuge, die Pan-
rikus, -/...ken, Lobrede, Lobgedicht. Eigw.: zerabwehrkanone, Kurzw. Pak, Abb. G 17. :

panegyrisch, [griech.] ich panz(e)re (habe gepanzert) es, ihn, mich,


das Panel 'pendl, -s/-s, Meinungsforschung: schütze durch einen Panzer; umgebe mit einer
Gruppe befragter Personen, [engl.] Hülle: gegen Bosheit gepanzert, Ü unempfind-
panem et circenses, Brot und Zirkusspiele, [lat.] lich. Hptw. die Panz(e)rung, -. die Panzer-
:

die Panflöte, altgriechische Hirtenpfeife. echse, Krokodil, die Panzerfaust, Handfeuer-


das Panier, -s/-e, 1) f Banner, Feldzeichen. 2) Ü waffe gegen Panzerwagen, das Panzerhemd,
Wahlspruch, Motto, [franz.; mhd.] Kettenpanzer, Abb. R 33. der Panzerkreuzer,
ichpaniere (habe paniert) es, hülle ein Braten- gepanzerter, schwerer Kreuzer, [ital. Lw. mhd.j ;

stück in Eigelb und geriebene Semmel (Panade). die Päonie ...w, -/...ni|en, Pfingstrose, [griech.]
[franz. von lat. panis ,Brot'] papa!, M weg!; lebwohl. der Papa, U:
österr.:
die Panik, -/-en, plötzlich ausbrechende Angst, 'papa, -s/-s, Vater. VERKL. das Papachen, -s/-. :

sinnlose Verwirrung in Menschenansammlun- [Kinderwort, um 1700; franz.]


gen. Eigw.: panisch: von panischer Angst er- der Papagej, -(e)s/-e oder -en/-en, ein tropischer
griffen, [nach dem Hirtengott Pan] Vogel, papagejenhaft, wie ein Papagei: er
der Panje, -s/-s, scherzhaft für polnischer, rus- : plappert alles p. nach, Ü gedankenlos, die Papa-
sischer Bauer, das Panjepferd, kleines russisches geienkrankheit, eine Infektionskrankheit, [alt-
Pferd, [von poln. Pan ,Herr'] franz. aus arab.-westafrikan.; mhd.]
Pan kratius, Pan kraz, männl. Vornamen, papal, päpstlich, der, das Papat, -(e)s, Papsttum,
[griech. ,der Allkämpfer'] [lat.]

486
Par
der Pape, -n/-n, M niederd.: 1) Pfaffe. 2) <% spiegel, Spiegel mit parabolischem Quer-
Böschungskegel aus Erde. 3) Dompfaff. schnitt, [lat. aus griech.]
die Papel, -/-n, entzündliche Hauterhebung. die Parade, -/-n, 1) Heerschau; Vorbeimarsch.
Dat.] 2) Fechten: Abwehr eines Hiebes. 3) Anhalten
ich pap(e)le (habe gepapelt), ostmitteld.: 1) M des Pferdes aus dem Gang. Zeitw. ich para- :

spreche undeutlich. 2) schwatze gemütlich. diere (habe paradiert), der Parademarsch,


das Paperback 'pe:p3rbck, -s/-s, Buch mit lak- Vorbeimarsch im Stechschritt, [franz.; 17. Jh.]
kiertem Papierumschlag, [engl. ,Papierrücken'] das Paradejs, -es, Nebenform von: Paradies, der
die Paperdatschen, -/-, M wien.: Schnecke Paradejsapfel, -s/ 2 , Paradejser, -s/-, M
(Gebäck). österr. Tomate.
:

die Papeterjg, -/...'ri|en, M Schweiz.: Schreib- die Paradentose, -/-n, t Parodontose.


warenhandlung; Schreibpapiergarnitur, [franz.] das Paradies, -es/-e, 1) ohne Mz., Name des
das Papier, -s/-e, 1) ohne Mz., ein durch Ver- Gartens Eden; Ort der Freude und Glückselig-
filzung von Fasern entstandenes blattartiges Ge- keit. 2) Vorhalle frühchristlicher Basiliken, Abb.
bilde: wir schreiben auf P.; sie wickelt die Butter K 20. der Paradiesapfel, 1) eine Apfelbaum-
in P.; er will es zu P. bringen, aufzeichnen; das sorte mit sehr kleinen Früchten. 2) M oberd.
steht nur auf dem P., ist verzeichnet oder verord- Tomate, paradiesisch, himmlisch; herrlich, der
net, ohne wirklich Geltung zu haben. 2) Schrift- Paradiesvogel, prächtig gefiederter rabenarti-
stück, Aufzeichnung. 3) meist Mz., Ausweis: ger Vogel Neuguineas, [griech. ,Park'; aus alt-
wo haben Sie Ihre Papiere? 4) Aktie, Pfandbrief: pers.]
Wertpapier, papieren, 1) aus Papier. 2) Ü das Paradigma, -s/...men oder ...mata, Beispiel,
lebensfern, nüchtern, phantasielos, das Papier- Musterbeispiel in der Sprachlehre. Eigw. para- :

geld, Zahlungsmittel aus Papier, Banknoten. digmatisch, [griech.]


der Papigrkrieg, bürokratische Erledigung amt- paradox, widersinnig; im Widerspruch zu etwas
licher Angelegenheiten durch viele Formulare stehend, das Paradox, -es/-e, auch: Paradoxon,
u. a. ich papigrle (habe papierlt) ihn, wien. M paradoxe Behauptung. <fteParadoxie, -/...'xi|en,
ärgere, necke, halte zum besten, [aus lat.-griech. Widersinnigkeit, das Paradoxon, -s/...xa, Para-
Papyrus; mhd.] dox, [griech.]
papillär, warzenförmig, die Papille, -/-n, Wärz- das Par|affin, -s/-e, Gemisch fester Kohlen-
chen, [lat.] wasserstoffe, ich par| affiniere (habe paraffi-
der Papismus, -, verächtlich: Papsttum, der niert) es, behandle mit Paraffin, [lat. Kw. 1830]
Papist, -en/-en, verächtlich: päpstlich Gesinn- der Para graph, -en/-en, Zeichen Ez.: §, Mz.:
ter. Eigw. papistisch.
: [lat.Kw. ; 16. Jh.] §§, kleiner Abschnitt, Einzelvorschrift eines Ge-
derPapp, -(e)s/-e, U 1) Brei. 2) Kleister, ich setzes, einer Verordnung, der Para graphen-
pappe (habe gepappt), U 1) es auf etwas, klebe. reiter, U jemand, der sich mit pedantischer
2) es pappt, klebt, ballt sich zusammen, die Genauigkeit an Vorschriften hält, [griech.]
Pappe, -/-n, 1) aus Papiermasse oder -bogen der Paralklet, -en/-en, 1) Fürsprecher, Helfer.
hergestellte starke Blätter: das ist nicht von P., 2) ohne Mz., der Heilige Geist, [griech.]
U das ist nicht schlecht, hat etwas zu bedeuten. die Paralipomena, Mz., Nachträge, Zusätze zu
2) Moberd.: Brei; Klebemasse. [Kinderwort] einem großen Werk, [griech.]
die Pappel, -/-n, Gattung hoher Laubbäume, die Par allaxe, -/-n, Winkel zwischen zwei
[lat. Lw. ; ahd.] Linien, die nach dem gleichen Punkt gerichtet
ich päpp(e)le (habe gepäppelt) ihn (auf, groß, sind. Eigw.: par allaktisch. [griech.]
hoch), U füttere fürsorglich, hätschele. par [allel, gleichlaufend, Abb. L 12: die Straßen
der Pappenheimer, -s/-, Angehöriger eines Re- sollen p. laufen; aber: parallellaufende Straßen,
gimentes im 30jährigen Krieg: ich kenne (eigtl. die Par|allele, -/-n, 1) mit einer anderen gleich-
daran erkenn ich) meine P., Ü ich kenne diese laufende Gerade. 2) Ü Vergleich, Gegenüber-
Leute. [Zitat aus Schillers Wallenstein'] , stellung, ähnlicher, vergleichbarer Fall zu diesen :

der Pappenstiel: das ist keinen P. wert, Ü nichts. Vorfällen gibt es keine P. das Par allel epiped,
papperlapapp!, ach Unsinn, schweig doch! Par |allelflach, -(e)s/-e, ein von drei Paaren
[Schallw.]' paralleler Ebenen begrenzter Körper, der Par-
pappig, 1) klebrig. zusammenballend.
2) sich allelismus, -/...men, 1) gleicher Verlauf;
das Pappmache formbarer Papier-
...'fe:, -s/-s, Nebeneinander ähnlicher Vorgänge. 2) Sprach-
brei, der getrocknet hart wird Köpfe von Kas- : lehre formale und inhaltliche Übereinstimmung
:

perlepuppen aus P. der Pappschnee, klebender, zwischen zwei oder mehreren aufeinanderfolgen-
an Skiern sich ballender Schnee, [zu: Pappe] den Sätzen, die Parallelität, -, parallele Be-
der Pappus, -/-, Q> weißlicher Haarschopf einiger schaffenheit,der Par allelkreis, Breiten- @
Früchte, z. B. Abb. F 38. [griech.] kreis, dasParallelogramm, -s/-e, ein Viereck
der Pajprika, -s/-s, ein Nachtschattengewächs mit paarweise parallelen Seiten, Abb. V 7. die
und dessen Frucht, Abb. G 24, als Gewürz und Parallelschaltung, j eine Schaltung, bei der
Gemüse, [ungar. über serb. aus lat.] alle Stromerzeuger oder Verbraucher an die
der Papst, -es/ 2 e, Oberhaupt der römisch-katho- gleiche Spannung angeschlossen sind, [griech.]
lischen Kirche, päpstlich, den Papst oder das derParalogismus,-/.. .men, Fehlschluß, [griech.]
Papsttum betreffend, das Papsttum, -s, Herr- die Paralyse, -/-n, i vollständige Lähmung, ich
schaft des Papstes, [von lat. papa ,Vater'; ahd.] paralysiere (habe paralysiert) ihn, es, 1) lähme.
der Papua, -(s)/-(s), Eingeborener Neuguineas. 2) Ü mache unwirksam, der Paralytiker, -s/-,
Eigw. papuanisch.
: an Paralyse Erkrankter. Eigw.: paralytisch.
der Papyrus, -/...ri, 1) ein afrikanisches Schilf- [griech.]
gewächs: Papyrusstaude. 2) ein papierähnliches die Paramente, Mz., kath. Kirche: liturgische
Schreibmaterial. 3) beschriebenes Blatt aus Pa- Gewänder und Geräte, Altarbekleidung, [lat.]
pyrus: Papyrusrolle; Papyrustext, [griech.] der Parameter, -s/-, A veränderliche oder kon-
der Para, -/-, Abk. p, jugoslawische und tür-
: stante Hilfsgröße, Abb. K 14. [griech. Kw.]
kische Münzeinheit, [türk.] die Par änese, -/-n, Ermahnung; Nutzanwen-
para..., 1) neben..., bei...: das Paraszenium, dung. Eigw.: parjänetisch. [griech.]
Nebenbühne, 2) entgegen...: paradox, [griech.] die Paranpja, -, { Verfolgungswahn. Eigw.:
die Par abäse, -/-n, Einlage im altgriechischen paranoid, paranoisch, [griech.]
Lustspiel, [griech.] die Paranuß, eine ölreiche Frucht, Abb. N 11.
die Parabel, -/-n, 1) lehrhaftes Gleichnis in Er- [nach dem brasilianischen Bundesstaat Para]
zählform. 2) A
ein Kegelschnitt, Abb. 14. K die Paraphe, -/-n, Namenszug. ich paraphiere
Eigw. parabolisch, das Paraboloid, -(e)s/-e,
: (habe paraphiert) es, unterzeichne, [franz. aus
gekrümmte Fläche, Abb. 39. der Parabol- K griech.]

487
Par

der Barockpork p ar |( der Englische Park

der Parkplatz das Parkdeck


DHdas Parkschild
§EEEEiE!i5|
I

/Ff-vR!k\ i i
' "M' ke

der Trennstreifen \\
v ^ die Rampe
parken das Parkhochhaus die Parkscheibe

die Para phrase, -/-n, 1) Umschreibung, freie das Par|ergon, -s/...ga, meist Mz., Nebenwerk,
Wiedergabe eines Textes. 2) freie Bearbeitung Sammlung kleinerer Schriften, [griech.]
eines Musikstückes. Zeitw. ich para phra- : die Parese, -/-n, { unvollständige Lähmung.
sjgre (habe paraphrasiert) es. [griech.] Eigw. paretisch.
: [griech.]
die Para Psychologie, -, Wissenschaft von den par excellence ...ekse'läs, vorzugsweise, ganz
außersinnlichen Wahrnehmungen, [griech. Kw.] besonders, [franz.]
der Parasit, -en/-en, Schmarotzer. Eigw. para- : par force par'fsrs, mit Gewalt, heftig ; unbedingt.
sitär, parasitisch, der Parasitismus, -, die Parforcejagd, Hetzjagd zu Pferde, [franz.]
Schmarotzertum, [griech. .Mitesser'] das Parfüm parfce, -s/-s, Parfüm, -s/-e oder -s,
die Par| äs thesig, -/...'si|en, { ungewöhnliche
|
Riechmittel, Duft, Duftstoff, die ParfümerJe,
Empfindung, z. B. beim Einschlafen der Glie- -/...'ri|en, Geschäft zum Verkauf von Parfüms,
der, [griech. Kw.] Seifen und Kosmetika, ich parfümiere (habe
parat, bereit, gebrauchsfertig, [lat.] parfümiert) mich, es, mache wohlriechend, ver-
die Parataxe, -/-n, Sprachlehre: Nebenordnung, sehe mit Duftstoffen, [franz. -ital.; um 1800]
Übers. S 6. Eigw. parataktisch, [griech.]
: pari, im Nennwert stehend vgl. al pari, das Pari,
;

der Paratyphus, typhusähnliche Magen- und -s, Nennwert, [ital.]


Darmkrankheiten, [griech. Kw.] der Paria, -s/-s, Rechtloser, Angehöriger einer
der, das Paravent para'vä, -s/-s, Windschirm, mißachteten Schicht, [niedrige Kaste in Indien]
spanische Wand, Abb. W
4. [franz.] ich pariere (habe pariert), 1) einen Hieb, Angriff,
par avion ...avi'ö, durch Luftpost, [franz.] wehre ab. 2) ein Pferd, bringe zum Stehen. 3)
der Parcham, -s/-, Zwinger (der ostdeutschen Fleischstücke, richte her, schneide zurecht. 4) ihm
Ordensburg), [zu: pferchen] (nicht), U gehorche (nicht), [franz. aus lat.]
das Pärchen, -*• paar. parietal ...id..., 1) i T3 nach der Körperwand zu
der Parcours par'ku:r, - ...'ku:r(s)l- ...'ku:rs, liegend. 2) { ©nach dem Scheitel zu liegend.
Hindernisbahn bei Jagdrennen oder Jagd- 3) <$> wandständig, [lat.]
springen, [franz.] Paris, Sohn des trojanischen Königs Priamos.
der Pard, -en/-en, der Pardel, Parder, -s/-, [griech. Sage]
Leopard, [lat.-griech.] parisyllabisch, mit gleicher Silbenzahl in allen
pardauz!, auch: bardauz!, Ausruf, wenn etwas Beugungsfällen (Hauptwort), das Parisylla-
hinfällt. [Schallw.] bum, -s/...ba, parisyllabisches Hauptwort in
par distance aus der Entfernung: sie ver-
...'täs, Einzahl und Mehrzahl, [lat.]
kehren p. d. miteinander, Ü sehr förmlich, [franz.] die Parität, -/-en, 1) Gleichberechtigung, be-
pardon! par'dj, Verzeihung!, entschuldigen Sie sonders der Religionsbekenntnisse. 2) Ver-
bitte! der Pardon, -s, Verzeihung, Gnade, gleichswert der Währungseinheiten zweier Län-
Nachsicht: ich muß um P. bitten, [franz.] der, paritätisch, gleichwertig, aus verschiede-
das Pardun, -(e)s/-s, die Pardune, -/-n, £ Stahl- nen Parteien gleichmäßig zusammengesetzt. [lat.]
drahttau zur Abstützung des Mastes, [niederl.] der Park, -s/-s oder -e, M
Schweiz, selten auch:
das Par|enchym ...(..., -s/-e, 1) bei Pflanzen und s e, 1) großer Garten, Gartenanlage, Abb. P 4.
niederen Tieren: ein nur füllendes Zellgewebe. 2) Sammelstelle: Fuhrpark; Wagenpark, die
2) beim Menschen und bei höheren Tieren: Parkbahn, Umlaufbahn, in der ein Satellit
wirksames Zellgewebe eines Organs, [griech.] oder Raumfahrzeug in Bereitschaft gehalten
parental, { &
elterlich, die Parentel, -/-en, wird, ich parke (habe geparkt), 1) halte, warte
(mit dem Fahrzeug). 2) ein Kraftfahrzeug, stelle
6*6 die Gesamtheit der Abkömmlinge eines ge-
meinsamen Stammvaters, [lat.] vorübergehend (auf einem Parkplatz) ab, Abb.
die Par enthese, -/-n, Einschaltung, Klammer: P 4. das Park(hoch)haus, Abb. P 4. ich par-
in P., nebenbei, par [enthe tisch, beiläufig. kiere (habe parkiert), M
Schweiz.: parke, die
[griech.] Parklücke, Platz zum Parken eines Kraft-

488
Par

fahrzeugs zwischen anderen parkenden Fahr- ter ein Haus mit zwölf Parteien; Mietpartei. 4) t
:

zeugen, das Parkometer, -s/-, Parkuhr, der Streife, Patrouille: sie gingen auf P., unternah-
Parkplatz, Abb. P 4. die Parkscheibe, Papp- men einen Streif-, Beutezug, der Parteigänger,
scheibe zur Kontrolle kurzfristigen kostenlosen -s/-, Angehöriger einer Partei, parteiisch, be-
Parkens vor allem in Stadtzentren, Abb. P 4. fangen, voreingenommen, parteilich, 1) par-
die Parkuhr, auch: Parkometer, automatische teiisch. 2) zu einer Partei gehörig, parteilos, zu
Uhr zum Einwerfen von Münzen für zeitlich keiner Partei gehörend, die Partejung, -/-en,
begrenztes Parken, Abb. P 4. [franz.-mittellat.; Bildung feindlicher Gruppen, [franz. Lw.]
verwandt mit: Pferch; 1 über engl.; 18. Jh.] parterre ...'ter, Abk.: part., zu ebener Erde:
das Parkett, -(e)s/-e, 1) hölzerner Fußboden mit wir wohnen p., im Erdgeschoß, das Parterre,
Täfelung, Abb. F 42. 2) vordere Reihen im Zu- -s/-s, 1) Abk.: Part., Erdgeschoß, Abb. H 12. 2)
schauerraum, Abb. T
9. [franz.; um 1800] Theater: die Saalplätze hinter dem Parkett,
das Parlament, -(e)s/-e, Volksvertretung aus Abb. T 9. [franz.]
einer oder zwei Kammern. ElGW.: parlamen- die Parthenogenese, -, O
Fortentwicklung
<$>

tarisch, der Parlamentär, -s/-e, Sb Unterhänd- von Keimzellen (Eiern) ohne Befruchtung.
ler, der Parlamentär! er, -s/-, Abgeordneter.
|
Eigw. parthenogenetisch. [griech. Jungfern-
:

der Parlamentarismus, -, Regierungsform, zeugung']


bei der die Regierung dem Parlament verant- der Parther, -s/-, im Altertum: Angehöriger
wortlich ist. [franz.] eines iranischen Reitervolkes. Eigw. parthisch. :

parlando, J mehr gesprochen als gesungen, das


-
partial, f partiell, [lat.]
Parlando, -s/-s oder ...di, Sprechgesang, [ital.] die Partie, -/...'ti|en, 1) Ausflug, kleine Reise:
das Pärlein, -» paar. ich bin mit von der P., U komme mit, bin dabei.
ich pariere (habe parliert), rede, plaudere, 2) Spiel: eine P. Schach. 3) Teil, Abschnitt: die
[franz.] schönste P. des Höllentals. 4) Heirat: sie hat eine
der Parmesan, -s, halbfetter Käse, besonders gute P. gemacht, einen reichen Mann geheiratet.
Reibkäse: Parmesankäse. [Parma, ital. Stadt] 5) Warenposten: eine P. Badeanzüge billig abzu-
der Parnaß, ...'nasses, Sitz des Apollo und der geben. 6) J Stimme (Noten für ein Musikinstru-
1

Musen; Sinnbild der Dichtkunst. [Gebirgs- ment, Rolle eines Sängers): Gesangspartie. 7) M
gruppe in Mittelgriechenland] Schweiz. Mietgemeinschaft, Familie, [franz.]
:

par ochial ..*..., zum Kirchspiel gehörig, die


. partiell, teilweise, nur einen Teil erfassend; ein-
Parlochje, -/...'chi|en, Kirchspiel, Pfarrei, seitig: eine partielle Lähmung, [franz.]
[griech.] die Partikel, -/-n, 1) Teilchen, Stückchen. 2)
die Par odis, -/...'di|en, Nachahmung in spötti- Sprachlehre: unbeugbares Wort (Verhältnis-
scher oder verzerrender Absicht, besonders wort, Bindewort und Umstandswort), partiku-
einer Dichtung. Zeitw. ich parodiere (habe
: lar, 1) einen Teil betreffend. 2) einzeln, beson-
parodiert) ihn, es. ElGW. par odistisch. der
: ders einzelstaatlich, der Partikularismus, -,
Par odist, -en/-en, jemand, der etwas oder je- das Streben eines Gliedstaates nach möglichst
manden parodiert, [griech.] großer Selbständigkeit, der Partikular, -s/-e,
diePar odontose, -/-n, { nichtentzündlicher Binnenschiffer, der Eigentümer des Schiffes ist,
Schwund der den Zahn umgebenden Gewebe, das er führt, der Partikülier ...l'je:, -s/-s, f
[griech.] Privatmann; Rentner, [lat.]
die Parole, -/-n, Kennwort, Erkennungswort, der Partisan, -s oder -en/-en, bewaffneter Wider-
[franz.] standskämpfer im feindlichen Hinterland: Par-
das Paroli, -s/-s, Verdoppelung des Einsatzes tisanenkrieg, die Partisane, -/-n, eine alte Stoß-
beim Pharaospiel: ich biete ihm P., setze meine waffe, Abb. P 5. [franz. -ital. aus lat.]
Karten gegen ihn ein, Ü setze ihm Widerstand die Partition, -/-en, Einteilung; Logik: Eintei-
entgegen, zahle mit gleicher Münze heim, lung des Begriffsinhaltes in seine Merkmale.
[franz.] partitiv, Sprachlehre: teilend; die Teilung be-
der Par'oxysmus, -/...men, anfallartige Steige- zeichnend, die Partitur, -/-en, S die übersicht-
rung von Krankheitserscheinungen, [griech.] liche Aufzeichnung aller Stimmen eines Ton-
der Parse, -n/-n, Anhänger des Parsismus. der stückes, besonders für den Dirigenten, [lat.]
Parsismus, -, neue Form der Lehre Zarathu- das Partizip, -s/...pi|en, Mittelwort, ÜBERS. Z 7.
stras. Eigw. parsisch. [pers.]
: ElGW.: partizipial. ich partizipiere (habe
das Parsec, Parsek, -/-, Abk. pc, astronomische : partizipiert) an ihm, beteilige mich, nehme teil,
Längeneinheit, 3,26 Lichtjahre. [Kurzw. aus: [lat.]
Parallaxe und Sekunde] der Partner, -s/-, 1) Teilhaber, Teilnehmer Ge- :

pars pro toto, Sprachlehre ein Teil fürs Ganze,


: schäftspartner; Ehepartner. 2) Mitspieler Tennis- :

z. B. Kopf für Mensch, [lat.]


: partner, [engl.; um
1800]
part., Part., Abk. für: parterre, Parterre. partout par'tu:, U unbedingt, durchaus, [franz.]
der Part, -(e)s/-e, 1) Anteil, Teil: hier ist dein P. die Party, -/...ties, zwanglose Geselligkeit: Cock-
2) J" Satz, Stimme, [franz.] tailparty, [engl.]
die Parte, -/-n, M österr. Todesanzeige: der
: die Par|usig, -, Christi Wiederkehr am Jüngsten
Partezettel, [ital.] Tag. [griech.]
die Partei, -/-en, 1) organisierte Gruppe von der Parvenü, -s/-s, Emporkömmling, Neureicher,
Gleichgesinnten: politische Parteien; sie ergriff [franz.; uni 1800]
für ihn P., Ü unterstützte seine Argumente. 2) £& die Parze, -/-n, jede der drei römischen Schick-
der Kläger oder Beklagte im Zivilprozeß. 3) Mie- salsgöttinnen, [lat.]

489
Par
die Parzelle, -/-n, kleines Grundstück, ich par- passe pa'se:, U überholt, vergangen, vorbei,
zelliere (habe parzelliert) es, teile auf, zerlege [franz.]
in Parzellen, [franz.; 1800] um das, der Passepartout paspar'tu:, -s/-s, 1)
Parzival, mittelalterlicher Sagenheld. [Grals- Wechselrahmen für Bilder, Abb. B 33. 2) t
sage] Hauptschlüssel. 3) t dauernd gültige Eintritts-
der Pas pa, -/-, Tanzschritt, [franz.] karte, [franz.]
der Pasch, -(e)s/-e, Wurf mit gleicher Augen- der Passepoil paspo'al, -s/-s, österr. Paspel,M :

zahl auf mehreren Würfeln, Abb. 20; beim W [franz.]


Domino: Abb. Dil. ich pasche (habe gepascht), der Passer, -s/-, Ineinanderpassen der Farben
würfle einen Pasch, [franz. Lw.] (Mehrfarbendruck), [von: passen]
der Pascha, -s/-s, 1) früher: hoher türkischer die Passerelle pass'rel, -/-n, M
Schweiz. Bahn- :

Titel. 2) U anspruchsvoller, herrischer Mann, übergang, [franz.]


der sich von Frauen bedienen läßt, [türk.] der Paßgang, Paßgänger, -» der Paß.
ich pasche (habe gepascht), 1) schmuggle, G passierbar, durchschreitbar, überschreitbar. ich
treibe Schleichhandel. 2) -»• der Pasch, der passiere (habe passiert), 1) es, gehe oder fahre
Pascher, -s/-, G Schmuggler, Schleichhändler. durch (hinüber), überschreite, werde durchge-
die Pascher ej, -, G Schmuggelei. lassen: wir passierten die Grenze ohne Zwischen-
der Paslack, -s/-e, M ostpreuß. Diener; dummer
: fälle. 2) es, siebe oder presse durch (Speisen). 3)
Kerl, Tölpel, [slaw.] es passiert,kommt vor, geschieht, widerfährt:
der Paso do ble,
[span. , Doppelschritt']

/- -, ein Gesellschaftstanz, es ist ihm
nichts passiert, [franz.;
passim, allenthalben;
1500]
hier und da. [lat.]
um
der Paspel, -s/-, die P., -/-n, Zierstreifen in die Passion, -/-en, 1) Leidenschaft; Vorliebe,
Nähten oder an Kanten von Uniformen und Liebhaberei. 2) Leidensgeschichte (Christi);
Kleidungsstücken. Zeitw.: ich pasp(e)le, pas- auch: Darstellung oder Vertonung der Leidens-
peliere (habe gepaspelt, paspeliert) es. [franz.] geschichte, passionato, J" leidenschaftlich, pas-
das Pasquill, -s/-e, Schmähschrift, der Pas- sioniert, leidenschaftlich (eingenommen für
quillant, -en/-en, Verfasser einer Schmäh- etwas), begeistert: er ist passionierter Angler, die
schrift, [ital.] Passionsblume, prächtig blühende Schling-
der Paß, Passes/Pässe, 1) Ausweis einer Person pflanze, das Passionsspiel, geistliches Schau-
für Reisen ins Ausland: Reisepaß. 2) enger @ spiel über die Leidensgeschichte Christi, die
Durchlaß zwischen Bergen oder zwischen Ge- Passionswoche, Karwoche, ÜBERS. J 2. [lat.]
birge und Meer: Gebirgspaß. 3) <3<? enge, nur passiv, 1) untätig, teilnahmslos, leidend; willens-
für kurze Zeit eingerichtete Strecke. 4) ohne Mz., träge: passiver Widerstand, eine Form der Auf-
\2J bei Vierfüßern Gangart, bei der beide Beine lehnung, die unter Verzicht auf Gewaltmaß-
einer Seite gleichzeitig vorgesetzt werden: Paß- nahmen die bekämpfte Obrigkeit unter Druck
gang. 5) V
Wechsel des niederen Haarwildes. zu setzen versucht; passives Wahlrecht, das
6) Qgotische Maßwerkfigur, Abb. 7. 7) M Recht, gewählt zu werden; er ist passives Mit-
Fußball: das Zuspielen des Balles: Querpaß; glied, unterstützt die Ziele seines Vereins nur
Steilpaß. 8) aber: vgl. zupaß, zupasse, der Paß- durch Beitragszahlung. 2) t3 belastend, Schul-
gänger, -s/-, Tier, das im Paßgang geht, das den verursachend: passive Handelsbilanz, Über-
Paßwort, -(e)s/ 2 er, Losung, Kennwort, [von wiegen der Einfuhr, das Passiv, -s/-e, selten:
lat. passus .Schritt'] Passivum, Sprachlehre: Leideform des Zeit-
passabel, leidlich, erträglich, [franz.] worts, Übers. Z 7. Eigw. passivisch, die
:

die Passaca glia ...'kalja, -/...glien ...'kaljdn, 1) Passiva, Mz., Schulden, Übers. B 32. die Pas-
alter italienischer Tanz. 2) J Variationen über sivität, -, passives Verhalten, Teilnahmslosig-
gleichbleibendem Baßthema, [ital.] keit,die Passivmasse, Schuldenmasse, das
die Passade, -/-n, Übung der Hohen Schule, Passivum, -s/...va, selten für: Passiv, [lat.]
Abb. H
23. [franz.] paßlich, f angemessen, bequem, [von: passen]
die Passage pa'sa.-ja, -/-n, 1) Durchgang, Durch- der Passus, -/-, Abschnitt, Stelle einer Schrift,
fahrt: die nordöstliche P., Seefahrt nördlich [lat. .Schritt']
um Asien; die nordwestliche P., nördlich um die Pasta, Paste, -/...sten, streichbare Masse,
Amerika. 2) überdachte Ladenstraße. 3) J 1
knetbarer Teig: Zahnpasta; Sardellenpaste, ich
schnelle Tonfolge. 4) Übung der Hohen Schule, paste es an (habe angepastet), verarbeite zu ®
Abb. H
23. 5) längerer, fortlaufender Textab- einer Paste, [ital. Lw.]
schnitt, der Passagier pasa'3i:r, -s/-e, Fahrgast, das Pastell, -s/-e, Bild in Pastellfarben, die Pa-
Fluggast, Reisender, [franz.] stellfarbe, 1) aus Farbpaste gepreßter Stift zum
das Passah, -, jüdisches Fest, [hebr.] Zeichnen und Malen, Abb. M 2. 2) zarter Farb-
der Passant, -en/-en, Vorübergehender; Fuß- ton, [ital., zu: Paste]
gänger (im Straßenverkehr), [franz.] die Pastete, -/-n, in Blätterteig gehüllte Fleisch-,
der Passat, -(e)s/-e, in den Tropen regelmäßig Fisch- oder ähnliche Masse, [lat. Lw. ; mhd.]
wehender Ostwind: Passatwind, [niederl.] ich pasteurisiere ...0... (habe pasteurisiert)
passe pas, Roulett: die Zahlen 19-36 betreffend, Milch, Fruchtsäfte, mache durch Erhitzen auf
Abb. R 28. [franz.] etwa 65° C haltbar. Hptw.: Pasteurisation,
ich passe (habe gepaßt), 1) zu ihm, eigne mich -, die Pasteuris)erung. [Louis Pasteur,
dafür, bin ihm angemessen: er paßt nicht in eine 1822-95]
leitende Stellung; die beiden passen gut zueinander; die Pastille, -/-n, Plätzchen, Pille, [lat.]
ein Kleid paßt, sitzt gut ; passend für große Weiten. der Pastinak, -(e)s/-e, die Pastinake, -/-n,
2) Kartenspiel: verzichte, mache kein Spiel. 3) staudiger Doldenblütler, Wurzelgemüse, [lat.]
Fußball u. a.: spiele den Ball (flach) zu. 4) auf die Pastmilch, M
Schweiz.: pasteurisierte
etwas, f warte ungeduldig, lauere, ich p. es, ihn Milch.
ab, lauere auf einen günstigen Augenblick, auf der Pastor, -s/...'toren, Abk.: P., Pfarrer, be-
sein Kommen: der Zeitpunkt war gut abgepaßt, sonders protestantischer Geistlicher, pastoral,
ich p. an, 1) es, halte probeweise an. 2) es, Ü 1) pfarramtlich, seelsorgerisch. 2) Ü feierlich,
stimme ab, bringe in Einklang. 3) mich ihm, Ü würdig, das Pastorale, -s/-s, 1) Schäferspiel.
richte mich danach, ich p. auf, 1) bin aufmerk- 2) Malerei: Hirtenstück. 3) ländlich-idyllisches
sam: aufgepaßt!, Achtung! 2) auf ihn, etwas, Musikstück, das Pastorat, -(e)s/-e, Pfarramt,
achte: sie hat nicht auf das Kind aufgepaßt. Pfarrwohnung, [lat. ,Hirt']
[franz.; spätes MA.] pastos, Malerei: mit dickem Farbauftrag, pa-
die Passe, -/-n, angesetztes glattes Teil an Schul- stös, { gedunsen, aufgeschwemmt, [ital.]
ter oder Hüfte bei Kleidungsstücken, Abb. 14. A das Patchen, -s/-, Patenkind, der Pate, -n/-n,
[franz.] Taufzeuge, Firmzeuge, das Patenkind, Tauf-

490
Pau
ling, Firmling, die Patin, -/-nen, Taufzeugin, nung auf kariertem Papier. 3) Hülse für Klein-
Firmzeugin, [aus lat. pater , Vater'] bildfilme, [franz.; um 1500]
die Patene, -/-n, Hostienschale, [lat.] das Pa tronymikon, -s/...ka, vom Namen des
patent, U brauchbar, tüchtig; geschickt, prak- Vaters abgeleiteter Personenname, [griech.]
tisch: ein patentes Mädchen, das Patent, -(e)s/-e, die Pa\trouille pa' trulj3, -/-n, Spähtrupp; Streife,
1) Urkunde, durch die für neue Erfindungen ein Erkundung, ich patrouilliere (habe, bin pa-
Schutzrecht erteilt wird, auch das Schutzrecht
: trouilliert), gehe auf Patrouille, [franz.]
selbst. 2) Bestallungsurkunde für Beamte, Offi- das Pa trozinium, -s/...ni|en, 1) Fest des Schutz-
ziere Offizierspatent. 3)
: M
Schweiz. Erlaubnis : heiligen. 2) im MA. Rechtsschutz, [lat.]
:

zur Ausübung bestimmter Berufe Fischerpatent; : patsch!, Ausruf für etwas Niederklatschendes.
Hausiererpatent; Musizierpatent, ich patentiere der Patsch, -es/-e, 1) klatschender Schlag. 2) U
(habe patentiert) es, 1) sichere durch Patent. 2) Ohrfeige, ich patsche (habe gepatscht), 1) auf
{8} veredele Stahldrähte, [lat.] etwas, schlage mit klatschendem Geräusch dar-
der Pater, -s/- oder ...tres, Abk. Ez.: P., Mz.: auf, besonders auf, in flaches Wasser. 2) es
PP., Mönch, der die Priesterweihen erhalten patscht, M
oberd.: trocknet, wird rissig, die
hat. der Paterfamilias, -/-, Familienvater, Patsche, -/-n, U 1) Hand, Händchen. 2) ohne
Hausherr, die Paternität, -, Vaterschaft, das Mz., Straßenschlamm, Schneematsch: er steckt
Paternoster, -s/-, das Vaterunser, der P., -s/-, in der P., Ü ist in Bedrängnis, in einer unange-
ein Personenaufzug mit ständig umlaufenden nehmen Lage. 3) Pritsche zum Schlagen, die
offenen Kabinen: Paternosteraufzug, Abb. 23. A Patsche, -/-n, Steuerruder am Floß, Abb. F 29.
pater, peccavi, Vater, ich habe gesündigt, [lat. das Patscherl, -s/-, M
oberd.: Kindchen, Kerl-
.Vater'] chen, die Patschhand, U Hand von Kindern.
pathetisch, (übertrieben) erhaben, feierlich, patschig, M
mitteld. ungeschickt, patschnaß,
:

[zu: Pathos] U völlig durchnäßt, triefend naß. [Schallw.]


patho..., krankheits...: pathogen, krankheits- das Patschuli, -s/-s, ein Lippenblütler; dessen
erregend, die Pathologig, -, Krankheitslehre. ätherisches Öl, Riechmittel, [engl, aus ind.]
pathologisch, 1) auf die Pathologie bezüglich. patt, Schachspiel: bewegungsunfähig, das Patt,
2) krankhaft, [griech.] -s/-s, Schachspiel: bewegungsunfähige Stellung,
das Pathos, -, Feierlichkeit, Leidenschaftlichkeit, unentschiedener Ausgang, [franz.]
Hingerissensein, [griech. , Leiden'; um 1700] die Patte, -/-n, 1) Klappe an Taschen oder Um-
die Patience pa'sjäs, -/-n, Geduldspiel, Karten- schlägen, Abb. K
24, T 17. 2) Ärmelaufschlag.
spiel für eine Person: ich lege Patiencen, [franz.] 3) M nordd. Pforte, ich pattiere (habe pattiert)
:

der Patient pa'tsjtnt, -en/-en, die Patientin, es, 1) rastere. 2) versehe mit Notenlinien. [1 und
-/-nen, Kranke(r) in ärztlicher Behandlung, [lat.] 2 franz.]
die Patin, -*• das Patchen. ich patze (habe gepatzt), U 1) verderbe etwas,
die Patina, -, grünliche, braune oder schwarze bin ungeschickt; kleckse. 2) J spiele falsch, 1

Oberfiächenschicht auf Metallen, ich patiniere komme aus dem Takt, der Patzen, -s/-, M
(habe patiniert) es, versehe mit künstlicher oberd. Klecks, Batzen, der Patzer, -s/-, U Un-
:

Patina, [ital.] geschicklichkeit, verpatzte Stelle, patzig, 1) U


die Patisserig, -/...'ri|en, f. noch Schweiz.: M schroff abweisend. 2) M
oberd. klebrig, schlei- :

Feinbäckerei; Teegebäck, [franz.] mig, [zu: Batzen]


die Paltres, Mz. von: der Pater. der Paukant, -en/-en, £D Fechter bei einer Men-
der Pa|tri arch, -en/-en, 1) B israelitischer Erz- sur, ich pauke (habe gepaukt), 1) schlage die
vater. 2) Titel von Erzbischöfen, pa tri archa- Pauke, trommele, schlage auf etwas. 2) (es), U
lisch, 1) nach Sitte und Weise der Vorfahren, lerne angestrengt. 3) {D fechte, ich p. es ihm ein,
altehrwürdig. 2) vaterrechtlich, das Patri- U bringe es ihm mit allen Mitteln bei, übe so
archat, -(e)s/-e, 1) Amt und Amtsbereich eines lange, bis er es endlich lernt, ich p. ihn heraus,
Patriarchen. 2) ohne Mz., Erzvaterwürde. 3) U helfe aus einer Verlegenheit, die Paake, -/-n,
ohne Mz., Vaterherrschaft, [griech.] Schlaginstrument, Abb. S 24: er ist mit Pauken
Patrick 'pctrik, männl. Vorname, [lat. ,der und Trompeten durchs Examen gefallen, U sein
Patrizier'; Schutzheiliger Irlands] Versagen bei der Prüfung war katastrophal, die
pa trimonial, väterlich ererbt, das Patrimo- Paukenhöhle, Teil des Mittelohrs, Abb. O 2.
nium, -s/...ni|en, väterliches Erbgut: das P. der Pauker, -s/-, 1) Paukenschläger. 2) Schüler-
Petri, Erbe des Apostels Petrus, der Kirchen- sprache: Lehrer, [mhd., Herkunft unklar]
staat, [lat.] Paul, männl., Paula, weibl. Vorname, pau-
der Pa triot, -en/-en, Vaterlandsfreund, pa- linisch, Paulinisch, auf den Apostel Paulus
triotisch, vaterländisch, der Patriotismus, -, bezüglich: paulinischer Lehrbegriff; aber: Pauli-
Vaterlandsliebe, [über franz. aus griech. 18. Jh.] ; nische Schriften ; vgl. ÜBERS. E 4, C. Paulus,
die Pa tristik, -, auch: Patrologie, Wissenschaft ein Apostel: Pauli Bekehrung, [lat. ,der Kleine']
von den Schriften und Lehren der Kirchen- es pauperiert (hat, ist pauperiert), zeigt ein
väter, der Pajtristiker, -s/-, auch: Patrologe, Erbmerkmal in geringerer Ausprägung als die
Kenner der Patristik. [lat. Kw.] Eltern (bei Bastarden), [lat.]
die Pa trize, -/-n, ein Stempel mit positivem der Pausback, -(e)s/-e, Mensch, besonders Kind
Bild zur Herstellung der Matrize, Abb. 10. M mit runden, vollen Backen. ElGW. pausbackig, :

[lat. Kw.] pausbäckig, [zu mhd. pfusen ,sich aufblähen']


Pa trizia, weibl. Vorname, [lat. ,die Patrizierin'] pauschal, Bausch und Bogen, alles zusammen,
in
der Pa trizi er, -s/-, 1) Angehöriger des alt- zum Sammelpreis, die Pauschale, -/-n, das P.,
römischen Adels. 2) im MA. Angehöriger der
: -s/...li|en, Gesamtbetrag, Abfindungssumme
städtischen Oberschicht. Eigw.: pa trizisch. (statt Einzelzahlungen), [wohl zu: Bausch]
[lat.] die Pausche, -/-n, 1) Wulst am Sattel, ABB. S 5.
Pa tro klos, Freund des Achilleus. [griech. ,der 2) Bügel am Turnpferd, Abb. P 9. [zu: Bausch]
des Vaters Ruhm Erbende'; Ilias] ich pause (habe gepaust) es, zeichne durch, stelle
der Pa trologe, -n/-n, Patristiker. die Pa|tro- eine Pause her. die Pajjse, -/-n, Durchzeichnung,
logig, -, Patristik. [griech.] -schrift, V
Abb. 6 auch Kopie einer Vorlage auf
; :

der Pajtron, -s/-e, 1) Schutzheiliger. 2) Schutz- lichtempfindlichem Material: Lichtpause, das


herr, Förderer, Gönner. 3) Schiffsherr. 4) U Kerl, Pauspapier, Blaupapier, Kohlepapier, Papier
unliebsamer Mensch, das Pa tronat, -(e)s/-e, zum Pausen, [franz. Lw.]
Würde oder Amt des Schutzherrn, die Patro- die Pause, -/-n, 1) Unterbrechung, kurze Rast;
nin, -/-nen, Schutzherrin: Schutzpatronin, [lat.] Zwischenzeit zwischen Schulstunden oder Ar-
die Pa trone, -/-n, 1) Ladung der Handfeuer- beiten; J vgl. Abb. N 10: der Redner machte
waffen, Abb. G
15. 2) Weberei: Musterzeich- viele Pausen, hielt oft inne. 2) -» ich pause, ich

491
Pau
pausiere (habe pausiert) in einer Tätigkeit, Daumen gepeilt, ich p. es an, nehme als Richt-
halte inne, unterbreche sie. [franz. -griech.] punkt, die Pejlung, -/-en, das Peilen, [zu:
das Pguxerl, -s/-n, M
österr. herziger Knirps, : Pegel]
[aus lat.] die Pein, -, Qual, Schmerz; t Strafe, ich pejnige
ich pguze (habe gepauzt) es, niederrhein. M (habe gepeinigt) ihn, quäle, der Peiniger,
trage, schleppe umher. -s/-, jemand, der einen anderen peinigt, die
der Pavian, -s/-e, eine afrikanische Affengattung Pejnigung, -, Mißhandlung, Marter, peinlich,
mit Gesäßschwielen, [über niederl. aus franz.] 1) ein beklemmendes Gefühl erregend, unan-
der Pavillon 'paviljj, -s/-s, kleiner Bau, Garten- genehm, beschämend mein Mißgeschick war mir
:

häuschen, Abb. P 5; Ausstellungsgebäude, sehr p. 2) übergenau, fast übertrieben ordentlich


[franz.] und sorgfältig mit peinlicher Sorgfalt; p. genau.
:

die Pax, -, Friede, Friedensgruß: Pax vobiscum, 3) 5*5 t Leib und Leben betreffend: peinliche
.Friede sei mit euch', liturgischer Gruß des Befragung, Folter. Hptw. die Peinlichkeit, -. :

Bischofs, [lat.] [aus lat. poena Strafe'; ahd.]


,

die Pazifikation, auch: Pazifizierung, t Be-


-, der Psiser, -s/-, t Herbergsvater, Wirt, [hebr.]
friedung, der Pazifismus, -, Friedensbewegung, ich peitsche (habe gepeitscht), 1) ihn, es, schlage
die Gewaltanwendung und militärische Vor- mit der Peitsche. 2) es peitscht, Ü schlägt heftig:
bereitung aus ethischen Gründen verwirft, der der Sturm peitscht das Meer, ich p. ihn auf, Ü 1)
Pazifist, -en/-en, Anhänger des Pazifismus. wühle auf. 2) bringe in leidenschaftliche Er-
Eigw. pazifistisch, die Pazifizierung, -,
: regung, ich p. ihn aus, schlage derb mit der
Pazifikation. [lat. Kw.] Peitsche, ich p. es durch, Ü bringe vorschnell
Pb, O Zeichen für: Blei. [lat. plumbum] zum Abschluß: das Gesetz wurde noch vor den
pc, Abk. für: Parsec, Parsek. Parlamentsferien durchgepeitscht, die Peitsche,
p. c, Abk. für: pro centum; vgl. Prozent. -/-n, Schlaggerät, besonders der Fuhrleute, Abb.
p. Chr. (n.), Abk. für: post Christum (natum). P 5: er knallt mit der P.; Kreisel treibt man mit
Pd, -O Zeichen für: Palladium. der P. [tschech. Lw. ; spätes MA.]
das Pech, -(e)s/-e, 1) zähflüssiger Stoff (aus Harz der PsJtzker, -s/-, ein Süßwasserfisch, [slaw.]
und Teer gewonnen): das klebt wie P.; schwarz pejorativ, die Bedeutung eines Wortes ver-
wie P.; sie halten zusammen wie P. und Schwefel, schlechternd, die Pejorativbildung, Umbil-
Ü fest. 2) ohne Mz., U Unglück, Mißgeschick: dung eines Wortes im verschlechternden Sinn,
ich habe P. bei, in, mit etwas, die Pechblende, -, z. B.: Unmensch, böser Mensch, [lat.]
Uranpecherz. der Pechdraht, ein mit Pech ge- das Pekari, -s/-s, Nabelschwein, [indian.]
tränktes Hanfgarn, pechig, schwarz und klebrig die Pekesche, -/-n, Joppe mit Schnüren, [poln.]
wie Pech, die Pechkohle, schwarz glänzende der Pekinese, -n/-n, ein kleiner Schoßhund, Abb.
Braunkohle, die Pechnase, unten offener Aus- H 29. [nach der chines. Stadt Peking]
bau an der Burgmauer zum Herabgießen von das Pektin, -s/-e, ein pflanzlicher Gallertstoff,
siedendem Pech, Abb. B 62. die Pechnelke, [griech.]
klebriges Nelkengewächs, pechrabenschwarz, pektoral, { die Brust betreffend, das Pektorale,
pechschwarz, U völlig schwarz, sehr dunkel. -(s)/-s oder ...li|en, 1) Brustschmuck. 2) Brust-
der Pechstein, glasartiger Porphyr, die Pech- kreuz der katholischen Chortracht, Abb. A 14.
strähne, U eine Reihe von Mißerfolgen: ich [lat.]
habe eine P. der Pechvogel, U jemand, der pekuniär, geldlich, finanziell: pekuniäre Schwierig-
häufig Pech hat. [lat. Lw. ahd.] ; keiten, [franz. aus lat. ; 1800] um
ich pecke (habe gepeckt), M wien. : picke. ich pekziere (habe pekziert) etwas, sündige, ver-
das Pedal, -s/-e, Fußhebel, z. B. Abb. 8, 23; H K gehe mich an etwas, begehe einen Fehler, [lat.]
Tretkurbel, z. B. Abb. F 3. [lat.] pelagial, pelagisch, dem tieferen Meer ange-
der Pedant, -en/-en, Kleinigkeitskrämer, klein- hörend, [griech.]
licher Mensch, die Pedanterie, -/...'ri|en, klein- die Pelargonie ...ia, -/...ni|en, Geranie, ein
liches Verhalten, übertriebene Genauigkeit. Storchschnabelgewächs, [griech.]
ElGW. pedantisch, [ital. über lat. aus griech.]
: der Pelasger, -s/-, sagenhafter Ureinwohner
ich pedde (pedd, habe pedt), M niederd. trete. : Griechenlands. ElGW.: pelasgisch. [griech.]
das Peddigrohr, ein Flechtmaterial, [niederd.] pele-mele 'pcl'mel, bunt durcheinander, das
der Pedell, -s/-e, Hausmeister in Schulen, Hoch- Pelemele, -, 1) Mischmasch. 2) Süßspeise,
schulen und Gerichten, [lat. Lw. zu bitten] ; : [franz.]
die Peden, Mz., M
niederd.: Quecke, Unkraut. die Pelerine, -/-n, Umhang, Abb. A 14. [franz.]
der Pedijgree 'pedigri:, -s/-s, Stammbaum von Peleus ...loys, Vater des Achill, der Pelide, -n,
Zuchttieren, besonders Pferden, [engl.] Beiname Achills eigtl. .Nachkomme des Peleus'.
;

die Pediküre, -/-n, 1) ohne Mz., Fußpflege. 2) [griech. Sage]


Fußpflegerin. Zeitw. ich pediküre (habe pedi-
: der Pelikan, -s/-e, großer Schwimmvogel, [lat.-
kürt) ihn, mich, [franz.] griech. ; mhd.]
die Pedologie, -, Bodenkunde, [griech.] ich pelle (habe gepellt) es, M
nordd. schäle wie : :

der Peer pi:r, -s/-s, Mitglied des englischen aus dem Ei gepellt, sorgfältig gekleidet, ich p. ihn,
Hochadels; Mitglied des englischen Oberhauses, mich aus, U ziehe aus. die Pelle, -/-n, nordd. M
[engl.] Haut, Schale, z. B. von Wurst: er liegt mir auf
der Pegasus, -, 1) geflügeltes Pferd der griechi- der P., U ist mir durch seine Aufdringlichkeit
schen Sage, Sinnbild der Dichtkunst er will den : lästig, die Pellkartoffel, in der Schale gekochte
P. besteigen, dichten. 2) ein Sternbild, ABB. S 71. Kartoffel, [lat. Lw.]
der Pegel, -s/-, Wasserstandsmesser ich messe den : die Pelorie Blüte mit abweichen-
..Ja, -/...ri|en,
Pegelstand. [lat. Lw.] dem Bau. [griech.]
ich peg(e)re (habe gepegert) den Hund, auch: die Pelota, -, baskisches Ballspiel, [span.]
peig(e)re, G vergifte ihn, um einzubrechen, das Peloton ...'tj, -s/-s, 1) t Unterabteilung des
[hebr.] Bataillons. 2) Radsport: Gruppe von Straßen-
das Pehlewi 'pe:... oder 'pec..., -, auch: Pahlawi, fahrern während des Rennens, [franz.]
mittelpersische Sprache. die Pelotte, -/-n, Druckkissen, Druckpolster
die Pejes, Mz., Schläfenlocken der orthodoxen Abb. b'9. [franz.]
Ostjuden, [hebr.] die Peluschke, -/-n, M
ostd. Felderbse, [slaw.]:

ich pejg(e)re (habe gepeigert), pegere. der Pelz, -es/-e, 1) Tierfell. 2) kurz für: Pelzman-
ich pejle (habe gepeilt) es, 1) bestimme
Richtung tel, Pelzkragen, Abb. K
25. 3) U Haut: er will mir
und Standort von Schiffen, Flugzeugen u. a. auf den P. rücken, mich mit etwas bedrängen,
2) lese den Pegel ab, bestimme Wasserstand belästigen. 4) Name für filzige, haarige Belage,
oder Tiefe. 3) U erkunde; schätze: über den Geflechte, ich pelze (habe gepelzt), 1) Pflanzen,

492
Per

M ^das Pendel die Perlmuschel


die Amplitude
das Kegelpendel Pendel die Pendeluh Perforation Perle

pfropfe, veredle. 2) ein Tier, ziehe das Fell ab. der Penny 'pcni, -s/Pennies (Stückzahl) und
3) es, M
Schweiz.: esse mit Stumpf und Stiel Pence (Wertangabe), Abk. d (für Ez. und Mz.),
:

auf. 4) ihn, M
Schweiz. verprügele, bewerfe mit
: kleinste englische Münzeinheit, [engl.]
Steinen oder Schneebällen. 5) ihn, Schweiz. M die Pension päz..., M oberd. auch: pen..., -/-en,
schmähe. 6) es, M
Schweiz.: schlage darauf 1) Ruhegehalt; Witwen- und Waisengeld. 2)
(Nagel), pelzig, 1) haarig, filzig. 2) ein taubes Ruhestand. 3) Kostgeld. 4) Fremdenheim mit
Gefühl gebend. 3) faserig, trocken (Obst), der Beköstigung. 5) Pensionat, der Pensionär,
Pelznickel, M oberd.: Weihnachtsmann, [lat. -s/-e, die Pensionärin, -/-nen, 1) Ruheständler.
Lw. ; ahd.] 2) Zögling. 3) Kostgänger, das Pensionat,
das Pemmerl, -s/-, M bayr. : 1) Kügelchen. 2) -(e)s/-e, Erziehungsheim für junge Mädchen, ich
Reh-, Ziegenlosung. pensioniere (habe pensioniert) ihn, versetze
der Pemmikan, Dauerfleisch nordameri-
-s, 1) ihn in den Ruhestand, [franz.]
kanischer Indianer. 2) Konserve aus Fleisch- das Pensum, -s/...sen oder ...sa, Aufgabe, Arbeit
pulver und Fett, [indian.] für eine bestimmte Zeit; Lehrstoff, [lat.]
die Penaten, Mz., altrömische Hausgötter, [lat.] pent..., penta..., fünf... die Pen tade, -/-n, fünf
die Pence pens, Mz. von der Penny. : Tage, das Penta |eder, -s/-, Fünfflach, das
der PEN-Club, -s, Kurzw. für eine internationale Pentagon, -s/-e, Fünfeck, das Pentagramm,
Schriftstellervereinigung, [engl, poets, essayists, -s/-e, Drudenfuß, Abb. D 19, 1. der Penta-M
novelists] meter, -s/-, fünffüßiger Vers, Übers. V 5. der
das Pendant pä'dä, -s/-s, 1) Gegenstück. 2) t Pentateu.cn, -s, die fünf Bücher Mose, Übers.
Ohrgehänge, [franz.] B 30. [griech.]
das Pendel, -s/-, Gegenstand, der um einen Auf- Penthesilea, Amazonenkönigin, [griech. Sage]
hängepunkt hin- und herschwingt, Abb. P 6. das Penthouse 'pmthaus, -/-s ...zis, Wohnung
ich pend(e)le (habe, bin gependelt), 1) Ü be- mit Dachgarten auf dem Flachdach eines Hoch-
wege mich ständig zwischen zwei Orten hin hauses, [engl.]
und her, z. B. zwischen Wohnort und Ort der die Pent ode, -/-n, Fünfpolröhre, [griech. Kw.]
Arbeitsstätte: er pendelt zwischen Mainz und ich penze (habe gepenzt) ihn, M wien.: quäle,
Frankfurt. 2) es pendelt, schwingt hin und her. dringe in ihn, ertrotze mir.
ich p. es aus (habe ausgependelt), messe mit Pepi, M
oberd.: Josef, Josefine.
einem Pendel, die Pendeltür, Abb. 21. die T das Pepita, -s/-s, kleines Hahnentrittmuster. der
Pendeluhr, Uhr mit' Pendelantrieb, Abb. 1. U P., -s/-s, Stoff mit diesem Muster, [span.]
der Pendelverkehr, Abwicklung des Verkehrs der Pe plos, -/...plen, ärmelloses altgriechisches
durch einen hin- und herfahrenden Zug. der Gewand, Abb. T 17. [griech.]
Pendler, -s/-, jemand, der zwischen seinem der Pepo, -s/-s, M
mitteld.: Kleinkind, Kind.
Wohnort und der in einem anderen Ort gelege- das Peps|n, -s/-e, eiweißspaltendes Enzym des
nen Arbeitsstätte pendelt, [lat.] Magensaftes, peptisch, verdauungsfördernd.
das Pendentif pädä'tvf, -s/-s, Hilfskonstruk- Q [griech. Kw.]
tion zum Aufhängen einer Kuppel, [franz.] per, durch, für, mit: Beförderung p. Bahn, p.
1)
die Pendule pä'dyh, Pendüle pä..., -/-n, f Flugzeug, p. Schiff; p. Adresse, Abk.: p. A.,
Tischuhr mit Pendel, [franz.] (wohnhaft) bei; p. cassa, gegen Barzahlung (auf
Penelope ...pe:, Gattin des Odysseus. [griech. Rechnungen); p. pedes, U zu Fuß. 2) zeitlich:
Sage] bis, am: p. 1. Juli (Lieferung, Zahlung), [lat.]
penetrant, 1) durchdringend scharf, beißend. per aspera ad astra, durch Nacht zum Licht,
2) Ü aufdringlich. Hptw. die Pene tranz, -. : [lat. .durch Rauhes zu den Sternen']
die Pene trat ipn, -, Durchdringung; Eindrin- das Perborat, -(e)s/-e, Salz aus Borsäure und
gen. Zeitw. : ich pene|trjgre (habe penetriert) Natriumperoxyd; Bleichmittel, [lat. und pers.]
es. [lat.] diePerchte, -, M oberd. Frau Perchta, eine der
:

der Pengö, -(s)/-s und nach Zahlenangaben -, bis Frau Holle ähnliche Sagengestalt, die Perchten,
1946: ungarische Währungseinheit, [ungar.] Mz., M oberd.: die Frau Perchta begleitenden
penibel, 1) peinlich genau. 2) mühsam, [franz.] Geister (25. 12.-6. 1.). [oberd. Volksglaube]
das Penicillin, -s/-e, ein Antibiotikum, [lat.] perdpllich, M
niederd.: unbeholfen, dumm.
die Pen insula, -/...suln, Halbinsel. ElGW. pen- : perdu ... dy:, U verloren, entzwei, auf und davon,

insular(isch). [lat.] [franz.]


der Penis, -/-se oder... nes, dasmännl. Glied, [lat.] per eant!, ffj nieder mit ihnen! per eat!, fD
das Pennal, -s/-e, 1) t Federkasten. 2) t höhere nieder mit ihm!: man bringt ihm ein Pereat,
Schule, der Pennäler, -s/-, U höherer Schüler, zeigt ihm schweres Mißfallen, [lat. ,sie sollen,
[lat.; Schülerw.] er soll zugrunde gehen!']
der Pennbruder, U Landstreicher, ich penne per em(p)torisch, g% zwingend, vernichtend,
(habe gepennt), U schlafe, ich p. ein, 1) (bin ein- aufhebend, [lat.]
gepennt), U schlafe ein. 2) (habe eingepennt) per ennierend, <$> ausdauernd, überwinternd,
ihn, G sperre ein. die Penne, -/-n, 1) schlechte G [lat.]
Herberge, Kneipe. 2) U Pennal, Schule. perfekt, 1) vollendet, vollkommen (ausgebildet):
[Herkunft unklar] eine' perfekte Köchin. 2) gültig, abgeschlossen:
der Penni, -(s)/...niä, Abk.: p, finnische Münz- der Vertrag ist p. das Perfekt, -(e)s/-e, Sprach-
einheit, [finn.] lehre: Vollendung in der Gegenwart, Übers.

493
Per
Z 7. Eigw. perfektiv(isch). perfektibel, ver-
: das Peristyl, -s/-e, Säulengang rund um einen
vollkommnungsfähig. Hptw. die Perfektibili- : Platz im griechischen und römischen Haus,
tät,-. die Perfektion, -, Vollendung, Vollkom- [griech.]
menheit, der Perfektionismus, -, Streben nach der Perkai, -s/-e, feinfädiger Baumwollstoff,
äußerster Perfektion, [lat.] [pers.]
perfid(e), heimtückisch, hinterlistig, treulos. die Perkussion, -/-en, 1) Erschütterung, Stoß,
Hpt'w.: die Perfidie, -/...'di|en. [lat.; um 1800] Schlag. 2) ( das Beklopfen der Körperoberfläche
diePerforation, -/-en, Abb. P 6. ich perforiere zur Untersuchung innerer Organe, perkutan, {
(habe perforiert) es, loche, durchbohre, [lat.] durch die Haut hindurch, ich perkutiere (habe
pergamenisch, Pergamon betreffend, das Per- perkutiert) ihn, { beklopfe zur Untersuchung.
gament, -(e)s/-e, 1) Schreibmaterial aus ent- Eigw.: perkutorisch, [lat.]
haarter, geglätteter und getrockneter Tierhaut, perl..., 1) getupft: die Perleule, getupfte Schleier-
heute nur noch für besondere Schriftstücke, eule; Perlhuhn. 2) tropfig: Perlkies, feiner Kies.
Bucheinbände, Trommeln. 2) Handschrift auf die Perl, -, Fünfpunktschrift, ÜBERS. 18. D
Pergament. Eigw. pergamenten, das Perga-
: die Perle, -/-n, 1) schimmerndes, in Muscheln
mentpapier, haltbares, fettundurchlässiges Pa- abgesondertes Kügelchen, Abb. P 6, als
pier, [nach der kleinasiat. Stadt Pergamon] Schmuck, Abb. S 32. 2) Sinnbild hohen Wertes
das Pergel, -s/-, M
bayr., die Pergola, -/...len, das Höllental, die P. des Schwarzwaldes, ein
Laubengang, Abb. H 12. [ital.] Glanzstück; Hilde ist eine P., U eine tüchtige,
ichperhorreszLere (habe perhorresziert) ihn, t zuverlässige Hausangestellte er wirft Perlen vor ;

verabscheue, [lat.] die Säue, U gibt etwas an jemanden, der es nicht


um... herum, über... hin. [griech.]
peri..., würdigen kann. 3) perlenähnliches Gebilde: un-
periculum in mora, Gefahr im Verzug, [lat.] echte P.; Glasperlen. 4) glänzender Tropfen:
das Perigäum, -s/...'gä|en, tr erdnächster Schweißperlen. 5) Bläschen, Luftbläschen: Sekt-
Punkt der Bahn des Mondes oder eines künst- perle. 6) Tupfen, heller Fleck auf Haut oder
lichen Erdsatelliten, [griech. Kw.] Gefieder. 7) V rundlicher Auswuchs am Ge-
das Perigon, -s/-e, Blütenhülle von einheitlicher weih, Abb. G22. 8) M
niederd.: Gerstenkorn
Form und Farbe, z. B. bei Tulpen, [griech. Kw.] am Auge, das Perlhuhn, ein Hühnervogel mit
das Perihel, -s/-e, Perihelium, -s/...li|en, 1* graublauem, weißgeflecktem Gefieder, perlig,
sonnennächster Punkt der Bahn eines Planeten perlartig, tropfig, mattglänzend, der Perlit,
oder Kometen, Abb. A 17. [griech. Kw.] -(e)s/-e, 1) ein Gesteinsglas. 2) Gefügeform des
das Perikard, -(e)s/-e, i Herzbeutel, die Peri- Eisens, das Perlmutt, -s, die Perlmutter, -,
karditis, -, { Herzbeutelentzündung, [griech. innere, schillernde Schicht vieler Muscheln:
Kw.]' Perlmutt (er) knöpfe. Eigw. perlmuttern, es
:

das Perikarp, -(e)s/-e,<$> Fruchtwand, [griech.] perlt (hat geperlt), 1) tropft: die Blume p. von
perikleisch, Peri klei seh, auf den altgriechi- Tau. 2) fällt eins nach dem andern, wie Perlen
schen Staatsmann Perikles bezüglich vgl. Übers. ; von der Perlenkette: ihr perlendes Lachen. 3)
E 4,C. [griech.] wirft kleine Bläschen: der Sekt p. im Glase. 4)
die -/-n, Bibelabschnitt zum Vorlesen
Perikope, Wolle perlt, zwirnt, die Perlzwiebel, perlen-
und als Unterlage der Predigt, [griech.] ähnlich schimmernde Brutzwiebeln verschiede-
die Peri ode, -/-n, 1) regelmäßige Wiederkehr ner Laucharten, [lat. Lw.]
einer Erscheinung, z. B. Umläufe von Gestirnen, das Perlon, -s, Handelsname für eine syntheti-
A regelmäßig wiederkehrende Ziffernfolge, { sche Textilfaser: Perlonstrümpfe. [Kw.]
Menstruation. 2) Zeitraum, Zeitabschnitt, z. B. ich perlu strigre (habe perlustriert) ihn, durch-
der Geschichte. 3) Sprachlehre: Satzgefüge, ein suche, besehe genau (Verdächtige). Hptw. die :

wohlgefügter langer Satz. 4) J in sich geschlos- Perlu |stration, -/-en. [lat.]


sener Satz aus meist acht Takten, die Periodika, das Perm, -s,' Übers. E 11. Eigw. permisch. :

Mz., in regelmäßigen Abständen erscheinende [Perm, Stadt im Uralgebiet]


Zeitschriften, periodisch, regelmäßig wieder- permanent, ständig, fortdauernd, ununterbro-
kehrend. Hptw.: die Periodizität, -. ich peri- chen, die Permanenz, -, Beharrlichkeit, un-
odisigre (habe periodisiert) es, teile in Zeit- unterbrochene Dauer, [lat.]
abschnitte ein. [griech.] das Permanganat, -(e)s/-e, übermangansaures
der Peri öke, -n/-n, 1) Umwohner; Einwohner Salz, [griech. Kw.]
eines Ortes auf gleichem Breitengrad, aber ent- permeabel, durchlässig, durchdringend. Hptw.:
gegengesetztem Längengrad, Abb. A 17. 2) im die Permeabilität, -. [lat. Kw.]
griechischen Altertum der persönlich freie, aber der Permiß, ...sses/...sse, die Permission, -/-en,
politisch rechtlose Einwohner, besonders in t Erlaubnis: mit P., mit Verlaub. ZEITW. : ich
Sparta, [griech.] per mittlere (habe permittiert) es. [lat.]
das Periost, -(e)s/-e, { Knochenhaut, [griech.] permutabel, vertauschbar, auswechselbar, die
der Peripatetiker, -s/-, Schüler des Aristoteles. Permutation, -/-en, Vertauschung. Zeitw. :

Eigw. peripatetisch. [zu griech. peripatos


: ich per mutiere (habe permutiert) es. [lat.]
^Wandelhalle', wo Aristoteles gehend lehrte] das Pernambukholz, Rotholz, Färbemittel,
die Peripetjg, -/...'ti|en, entscheidende Wende, [nach dem brasilian. Bundesstaat Pernambuco]
Schicksalsumschwung im Drama, [griech.] perniziös, bösartig (Krankheit), [franz. -lat.]
die Peripherie, -/...'ri|en, 1) A der Umfang von der Pernod ...'no:, -(s)/-(s), alkoholisches Ge-
Flächen, z. B. des Kreises, Abb. K 44. 2) Ü Rand, tränk aus Anis und anderen Kräutern, [franz.]
Außenseite: er wohnt an der P., am Stadtrand. das, der Perpendikel, -s/-, 1) Pendel. 2) Lot.
Eigw. peripher(isch). [griech.]
: perpendikular, perpendikulär, lotrecht, [lat.]
die Perijphrase, -/-n, Umschreibung eines perpetuell, perpetuierlich, f unaufhörlich, das
Begriffs, ÜBERS. R 11. ElGW\ peri phrastisch. : Perpetuum mobile, - -/ —
oder ...tua ...'bilia,
Zeitw. ich peri phrasjgre (habe periphrasiert)
: ,das unaufhörlich Bewegte', utopische Maschine,
es. [griech.] die ohne Antrieb läuft, [lat.]
der Peri pteros, -/- oder ...'pteren, ein griechi- per plex. verdutzt, bestürzt, verwirrt. HPTW.:
scher Tempel mit umlaufender Säulenreihe, die Per|plexität, -. [lat.; 17. Jh.]
[griech.] per procura, Abk.: pp. oder ppa., in Voll-
das Peri skop. -s/-e, Sehrohr des Unterseebootes, macht, Zusatz zur Namensunterschrift eines
peri skopisch, in der Art eines Periskops, Prokuristen, [ital.]
[griech. Kw.] der Perron pe'rj, -s/-s, 1) t Bahnsteig. 2) Auf-
die Peristaltik, -, f schlängelnde Bewegung tritt, Rampe. 3) f Plattform, [franz.]
(Darm), peristaltisch, { wurmartig fortschrei- per se, von selbst das versteht sich per se. [lat.
:

tend, [griech. Kw.] .durch sich']

494
Pet
die Persenning, starkfädiges, wasser-
-/-e(n), Fluchtpunkt (Augenpunkt)
der Horizont
dichtes Segeltuch, [niederd. aus franz.]
Persephone ...ne:, Gattin des Unterweltsgottes
Pluto, [griech. Göttersage]
der Perser, -s/-, kurz für: Perserteppich, aus
dem Orient stammender Teppich, der Persia-
ner, -s/-, 1) Fell von kurz nach der Geburt
getöteten Lämmern. 2) Mantel aus diesem Fell.
persisch, auf das vorderasiatische Königreich
Persien, den Iran bezüglich, das Persisch, -(s), die Perspektive
dem -, persische Sprache ; vgl. Deutsch. die Zentralperspektive t zwei Fluchtpunkten
Perspektive (dieFroschperspektiv
Perseus ...oys, ein griechischer Sagenheld.
die Perseveranz, -, t Beharrlichkeit, Ausdauer,
[lat.] die Perücke,-/-n, Haarersatz, künstlicher Haar-
der Persianer, persisch, -*> der Perser. aufsatz, Abb. 1. H
[franz. -provenzal.; 17. Jh.]
die Persi|flage ptrsi'fla:z9, -, geistvolle (litera- pervers, verkehrt, widernatürlich, die Perver-
rische) Verspottung. Zeitw. ich persi fliere : sion, -/-en, Umkehrung der natürlichen Ge-
(habe persifliert) es. [franz.] fühle und Triebe, die Perversität, -/-en, ab-
persistent, beharrend, beharrlich. Hptw. : die norme Form geschlechtlicher Befriedigung, es
Persistenz, -. [lat.] pervertiert pervertiert), weicht krankhaft
(ist
die Person, -/-en, 1) der Mensch als Einheit von vom Normalen ab. [lat.]
Leib und Seele um die P. Goethes ging der Streit;
: das Perzent, -(e)s/-e und nach Zahlen -, M
er urteilte ohne Ansehen der P., nur die Sache, um österr. auch für: Prozent, perzentuell, österr. M
um Gerechtigkeit bemüht; das Schiff faßt, tau- auch für: prozentual, [lat.]
send Personen, Fahrgäste ; die Tiere treten in die Perzeption, -/-en, Reiz durch Sinneszellen,
Fabeln als Personen auf, wie Menschen. 2) der Wahrnehmung. Eigw. perzeptorisch. ich per-
:

äußere Mensch in seiner besonderen Eigenart: zipiere (habe perzipiert) es, nehme wahr, [lat.]
eine unansehnliche P., unsclxeinbar von P., äußer- die Pesade, -/-n, ein Sprung der Hohen Schule,
lich, körperlich unscheinbar. 3) Träger einer Abb. H
23. [franz.]
Handlung, Gestalt eines Schauspiels: die Per- pesante, J gewichtig, wuchtig, [ital.]
1

sonen in Schillers ,Tell'. 4) weibl. Wesen, häufig ich pese (bin gepest), U gehe schnell, haste.
verächtlich: diese unmögliche P. 5) th jemand, [Schülerw., von lat. pes ,Fuß']
der Träger von Rechten und Pflichten sein kann der Pesel, -s/-, Prachtstube im niedersächsischen
natürliche, juristische P. 6) Sprachlehre die drei : Bauernhaus, [lat. Lw.]
Formen des Zeitworts, Übers. F 40. die Persona die Peseta, -/-s oder ...ten und bei Wertangaben
grata, - -, beliebter, in Gunst stehender Mensch. -, spanische Währungseinheit, der Peso, -(s)/-s
die Persona in grata,
grata, unbeliebter,
|

in
, —
auch: Persona non
Ungnade stehender
und bei Wertangaben -, südamerikanische Wäh-
rungseinheit, [span.]
Mensch, personal, personell, das Personal, -s, das Pessar, -s/-e, { Einlage in die Scheide zur
Gesamtheit der Belegschaft, Dienerschaft, An- Stützung der Gebärmutter oder zur Empfäng-
gestellten- oder Arbeiterschaft: fliegendes P., nisverhütung, [lat.]
Angestellte der Luftfahrt, die selbst mitfliegen der Pessimismus, -, die Neigung, alles von der
(im Unterschied zum Bodenpersonal), der Per- schlechtesten Seite zu sehen, der Pessimist,
sonalausweis, Ausweis für jeden Staatsbürger. -en/-en, jemand, der alles von der schlechtesten
die Personalgesellschaft, £i Handelsgesell- Seite sieht. Eigw. pessimistisch, [lat. Kw.]
:

schaft, deren Teilhaber persönlich haften, die die Pest, -, auch: Pestilenz, 1) eine schwere In-
Personali en, Mz., Angaben über Name, Ge- fektionskrankheit. 2) Ü jede bösartige Seuche.
burtstag, Beruf u. a. die Personalität, -, Per- Eigw.: pestilenzialisch. die Pestbeule,
sönlichkeit, personaliter, in Person, selbst, das Lymphdrüsenschwellung bei Pest, die Pesti-
Personalpronomen, persönliches Fürwort, lenz, -/-en, Pest, die Pestwurz, sehr groß-
Übers. F 40. der Personalrat, gewählter Ver- blättriger Korbblütler, [lat. Lw. 16. Jh.] ;

treter der Beamtenschaft, die Personalunion, das Petal, Petalum, -s/...'talen, <$> Blütenblatt,
eine durch die Person des Herrschers hergestellte [lat.]
Verbundenheit von sonst selbständigen Staaten. die Petarde, -/-n, t Sprengladung, [franz.]
die Persona non grata, , Persona ingrata. der Petent, -en/-en, t Bittsteller, [lat.]
das Personellen, -s/-, kleine weibl. Person: ein Peter, männl. Vorname P. und Paul, ein katho-
:

zierliches P. personell, auch: personal, die


'
lisches Fest, der 29. Juni, der P., -s/-, 1) U
Person oder das Personal betreffend, persönlich. Kerl: ein langweiliger P. 2) der Schwarze P., ein
der Personenkraftwagen, Abk.: Pkw oder Kartenspiel man will mir den Schwarzen P. zu-
:

PKW, Abb. K41. der Personenname, Fami- schieben, Ü mich für die Schwierigkeiten ver-
lien- oder Vorname, Übers. 3. der Personen- N antwortlich machen, das Petermännchen, ein
zug, auf jeder Station haltender Zug für Fahr- Stachelflosser. der Peterspfennig, Gabe der
gastverkehr, ich personifiziere (habe personifi- Katholiken an den Papst, der Peterwagen,
ziert) ihn, es, vermenschliche (Götter, Eigen- U Funkstreifenwagen, [von: Petrus]
schaften, Begriffe). Hptw. die Personifikation,
: die Petersilie ...w, -/...li|en, Gewürzpflanze, Abb.
Personifizierung, -/-en. persönlich, 1) zu G 25 ihm ist die P. verhagelt, U es ist ihm etwas
:

einer Person gehörig: er kam p., selbst; mein per- mißglückt, [lat. -griech.]
sönlicher Besitz, eigener. 2) einzelne Menschen die Petit pd'ti:, -, ID eine Achtpunktschrift,
angreifend, unsachlich: er wurde p., beleidigend. Übers. D
18. [franz. .klein']
3) das persönliche Fürwort, ÜBERS. F 40. die die Petition, -/-en, Bittgesuch. Zeitw.: ich peti-
Persönlichkeit, -/-en, 1) ohne Mz., Wesens- tioniere (habe petitioniert) um etwas, [lat.]
kern, Art, Wesen. 2) in sich gefestigter, bedeu- die Petits fours pdti'fu:r, Mz., kleine Gebäck-
tender Mensch trotz seiner Jugend ist er eine P.
: stücke, [franz.]
[lat. ursprünglich ,Maske'; mhd.] Pe|tra, weibl. Vorname, [zu: Petrus]
das Perspektiv, -s/-e, kleines Fernrohr, die Per- das Pe|trefakt, -(e)s/-e oder -en, Versteinerung
spektive, -/-n, 1) Umsetzung von Raumver- von Tieren oder Pflanzen, die Petrifikation,
hältnissen auf eine Bildfläche, Abb. P 7. 2) Aus- -/-en, Prozeß der Versteinerung, [griech.-lat.j
blick, weit reichender Durchblick. 3) Ü Zu- die Pe|tro|graphJg, -, Gesteinslehre. Eigw. :

kunftsaussicht. ElGW. perspektiv(isch). [lat.]


: pe tro graphisch, [griech. Kw.]
der Peruaner, -s/-, Bewohner des südamerikani- das Pejtrolelum, -s, ein Destillatsprodukt des
schen Staates Peru. Eigw. peruanisch. : Erdöls, [griech. -lat. Kw. .Steinöl']

495
Pet

die Koimauer die Schuttung

er nichttragfähige
Boden
die Bratpfanne

die Back
pfanne
(der Bräter)
Pfahlbau Pfahlrost Pfanne

Pe trus, ein Apostel: Petri Heil!, Anglergruß, die Pfanne, -/-n, 1) flaches Gefäß zum Braten,
[griech. ,Fels'] Backen, Schmelzen, Abb. P 8; in Brauereien,
das Petschaft, -s/-e, ein Gerät zum Siegeln mit Schmelzhütten u. a. flaches Geschirr oder Gru-
der Hand, Abb. S 52. Zeitw. ick petschiere : be. 2) Vertiefung, Gelenkkapsel am Knochen,
(habe petschiert) es. [tschech. Lw.] an Zapfen, Abb. G 9. 3) Zündpfanne am Stein-
der Petticoat ...ko:t, -s/-s, steifer Halbunter- schloßgewehr. 4) Dachziegel, Abb. D 2. Verkl. :

rock, [engl.] das Pfännchen, Pfännlein, -s/-. der Pfänner,


das Petting, -s, sexuell erregende Berührungen -s/-, früher: Besitzer eines Anteils an einem
ohne Geschlechtsverkehr, [engl.] Salzbergwerk, der Pfannkuchen, 1) M südd.
petto, -*• in petto. Eierkuchen, Omelette. 2) M nordd.: in Fett
die Petunie ...ni», -/...ni|en, trichterblütige Gar- gebackener Kuchenteig (mit Füllung): Berliner
ten- und Balkonpflanze, [portugies.] P., Abb. K 52. das Pfanzel, -s/-, Pflanzel. [lat.
der Petz, -es/-e, der Bär (in der Fabel) Meister : ahd.]
P. ich petze (habe gepetzt), 1) (es), U gebe an, die Pfarre, -/-n, M
nordd., Pfarrej, -/-en,
verrate (den Mitschüler). 2) ihn, mitteld.: M Kirchspiel, Pfarramt; Pfarrhaus, der Pfarrer,
kneife, die Petze, -/-n, 1) Bärin; Hündin. 2) U -s/-, Geistlicher, Seelsorger einer Gemeinde, das
Angeber(in), Verräter(in). [mhd.] Pfarrkind, Angehörige(r) einer Pfarrei, [ahd.
peu ä peu 'pe: a 'pe:, nach und nach, [franz.] aus lat. -griech.]
Pf, Abk. für: Pfennig. der Pfau, -(e)s/-en, ein Fasanenvogel; Sinnbild
der Pfad, -(e)s/-e, schmaler Weg. Verkl. das : der Eitelkeit, das Pfauenauge, Schmetterling
Pfadchen, Pfädlein, -s/-. der Pfadfinder, mit augenähnlich gezeichneten Flügeldecken,
Mitglied eines Jugendbundes, [westgerm.] [lat. Lw.; ahd.]
der Pfaffe, -n/-n, ursprünglich Ehrenname eines : Pfd., Abk. für: Pfund.
Geistlichen, heute verächtlich. Eigw. : pf äf- : der Pfeffer, -s/-, 1) Name mehrerer scharfer
fisch. [griech. Lw.] Gewürze, Abb. G
24; Sinnbild für Schärfe: geh
der Pfahl, -(e)s/ 2 e,
unten zugespitzter Stab
1) hin, wo der P. wächst!, U recht weit von hier.
oder Balken, dient z. B. an Zäunen,
als Stütze, 2) Soldatensprache: Schießpulver: da liegt der
Obstbäumen, als Grenzzeichen, als Baugrund- Hase im P.!, U das ist die Wurzel des Übels. 3)
lage Pfahlrost, Abb. P 8 Betonpfahl; in meinen
: ; P. und Salz, Ü schwarz-weißes Muster, Abb.
vier Pfählen, Ü bei mir zu Hause; ein P. im M 25. ich pfeff(e)re (habe gepfeffert) es, 1)
Fleische, Ü etwas, das einen ständig beunruhigt, würze mit Pfeffer: gepfefferte Witze, Ü derbe;
belästigt. 2) Q
senkrecht über die Mitte des gepfefferte Preise, U sehr hohe. 2) U werfe,
Schildes gezogener Streifen, Abb. 5. der W schieße: er hat das Buch vor Wut an die Wand
Pfahlbau, -(e)s/-ten, auf Pfählen ruhender Bau, gepfeffert, pfeff (e)rig, stark mit Pfeffer gewürzt.
Abb. P der 8. Pfahlbauer, Bewohner von das Pfefferkraut, Gewürzpflanze, Bohnenkraut.
Pfahlbauten, der Pfahlbürger, 1) im MA. der Pfefferkuchen, stark gewürztes Gebäck (für
außerhalb der Grenzpfähle einer Stadt ansässi- die Weihnachtszeit), Honigkuchen, Lebkuchen,
ger Landbewohner mit Bürgerrecht der Stadt. Abb. K 52. die Pfefferminze, eine stark aro-
<$>

2) Ü Spießbürger, ich pfähle (habe gepfählt), matische Minze: Pfefferminztee; Pfefferminz-


1) einen Baum, binde an die Stütze. 2) ihn, f plätzchen, die Pfeffernuß, eine Art Pfeffer-
richte hin spieße auf einen Pfahl auf. ich p. es
; kuchen, Abb. K
52. [lat. aus ind. ahd.] ;

ab, stecke mit Pfählen ab. ich p. es aus, ^ ich pfejfe (pfiff, habe gepfiffen), 1) ( eine Melodie )
stütze mit Pfählen ab. die Pfahlmuschel, Mies- bringe mit Hilfe des gespitzten Mundes meist
muschel, [lat. Lw.; ahd.] helle Töne hervor: er pfiff den neuesten Schla-
die Pfaid, -, M
österr.: Hemd, der Pfajdler, ger vor sich hin; er pfiff (nach) seinem Hund; er
-s/-, M
österr.: Wäschehändler, [germ. aus pfeift dieses Spiel, U ist Schiedsrichter (Fußball
griech.] u. a.) ; ich p. darauf, U lege keinen Wert darauf,
im MA. Wohnsitz der deutschen
die Pfalz, -/-en, : verzichte. 2) blase mit der Signalpfeife er pfeift :

Könige und Kaiser, der Pfälzer, -s/-, Wein aus auf dem letzten Loch, U ist am
Ende. 3) ein Vogel
der Rheinpfalz, der Pfalzgraf, 1) ursprünglich: Lied die Gemse pfeift, V warnt.
pfeift, singt sein ;

kaiserlicher Beamter. 2) der P. bei Rhein, der 4) derWind pfeift, heult, ich p. es ab, Sport: gebe
Pfälzer Kurfürst, [ahd. von lat. palatium] das Zeichen zum Aufhören (als Schiedsrichter)
das Pfand, -(e)s/ !f er, 1) für eine Forderung haf- das Fußballspiel wird abgepfiffen, ich p. an, 1) es,
tender Gegenstand: Flaschenpfand; ich lasse, Sport: gebe das Zeichen zum Beginn (als
biete meine Uhr als P.; heute löse ich mein P. im Schiedsrichter). 2) ihn, U schnauze an, weise
Leihhaus ein; ich gebe mein Wort zum P. 2) M grob zurecht er wurde vom Chef angepfiffen, ich
:

niederd. Deichanteil. 3)
: Stützholz hinter der ^ p. ihn aus, verhöhne durch laute Pfiffe: das
Verzimmerung, pfändbar, zum Pfänden geeig- Theaterstück wurde ausgepfiffen, die Pffijfe, -/-n,
net, der Pfandbrief, durch Hypotheken ge- 1) Rohr, in dem durch Luftschwingungen Töne
deckte Schuldverschreibung, ich pfände (habe erzeugt werden, Abb. P 9, B 37, 19: Orgel- D
gepfändet) ihn, es ihm, beschlagnahme von sei- pfeife; Trillerpfeife; alle tanzen nach seiner P.,
nem Eigentum zur Befriedigung einer Schuld. U gehorchen ihm widerspruchslos. 2) Rauch-
Hptw. : die Pfändung, -/-en. der Pfänder, gerät, Abb. 7, R 1 T
er raucht P.; man muß
:

-s/-, M oberd. Gerichtsvollzieher, das Pfänder-


: die P. stopfen, anzünden, ausklopfen. 3) röhren-
spiel, ein Gesellschaftsspiel, das Pfandhaus, förmiges Gerät mit breiter Mündung, z. B. Glas-
Leihhaus, die Pfandleihe, -, das gewerbsmäßige bläserpfeife. 4) <$> mancher Schößling, Trieb:
Ausleihen von Geld gegen Pfänder, [ahd.] der Spargel treibt Pfeifen. Verkl.: das Pfejf-

496
Pfe

der Hals (der Kopf)


die Spitze der Schaft die Fiederung
\ /8L_
die Stimmpfeife

-*^-"
die
Trillerpfeife
>^-(

v Jl
I

die Signalpfeife
' ^-wtü. — der Hartholzpfeil

der Pfeil mit Knochenspitze

J der Pfeil mit eisernen Widerhaken


die Rohrpfeife

(LTf£ der Bambuspfeil mit Widerhaken


das Griffloch (Tonloch) das Blasloch
aus Knochen
p# .» die Querpfeife
Pfeil Pferd

chen, -s/-. der Pfgjfenkopf, Abb. T 1. der Pfennige; er sieht den P. an, Ü ist sehr sparsam;
Pfeifenstrauch, ein Steinbrechgewächs mit das ist keinen P. wert, Ü nichts, der Pfennig-
stark duftenden Blüten, z. B. falscher Jasmin. fuchser, -s/-, U Geizhals, das Pfennigkraut,
der Pfeifer, -s/-, 1) jemand, der pfeift. 2) Spiel- ein Weiderich, pfennigweise, in Pfennigen:
mann, Musikant eines Blasinstrumentes: Stadt- zehnpfennigweise; bei ihm fällt der Groschen p., U
pfeifer, [lat. Lw. ; ahd.] er begreift langsam, [ahd.]
der Pfeil, -(e)s/-e, 1) Geschoß des Bogens, Abb. der Pferch, -(e)s/-e, mit Horden eng umzäuntes
P 9; Sinnbild der Schnelligkeit: mit P. und Feldstück zur Einschließung von Schafen, Abb.
Bogen; er schoß davon wie ein P., sehr schnell; H 18. ich pferche (habe gepfercht) Vieh, Men-
er ist von Amors P. getroffen, Ü verliebt. 2) Rich- schen (ein, zusammen), treibe in einen Pferch,
tungsanzeiger in Form eines Pfeils, pfeilge- dränge zusammen, schließe ein: die Menschen
schwind, Ü sehr rasch, die Pfeilhöhe, größter wurden in diesem Raum eingepfercht, dicht zu-
Abstand des Bogens von der Bogensehne, Abb. sammengedrängt, [lat. Lw. zu Park] ; :

B 44. das Pfeilkraut, eine Sumpfpflanze, die das Pferd, -(e)s/-e, 1) Reit- und Zugtier, Abb.
Pfeilnaht, Naht zwischen den beiden Scheitel- P 10, vgl. Abb. R
18: der Reiter sitzt zu Pferde;
beinen, pfeilschnell, U sehr schnell, [lat.; ahd.] er arbeitet wie ein P., U sehr hart; sie sollte sich
der Pfeiler, -s/-, 1) Q
feste Stütze, Abb. B 56, nicht aufs hohe P. setzen, U hochmütig tun; mit
G 23, H12, S 73, V 6. 2) Pilaster. 3) Abbau- ihm kann man Pferde stehlen, U er ist bereit zu
stück im Bergbau, [lat. Lw. ; ahd.] allem. 2) Sammelname für die Einhufer (Pferde,
der Pfennig, -(e)s/-e und bei Wertangaben -, Esel, Zebras). 3) Turngerät für Spring- und
Abk.: Pf, kleinste deutsche Münzeinheit, T
Schwungübungen, Abb. P 9, 23, 25. 4) Sprin- T
Vioo Mark: das kostet 5 P.; hier sind 5 einzelne ger im Schachspiel. 5) Haltetau für das Segel.

das Genickstück

der Kehlriemen
das Backenstück
(die Trense)

die Unterlegetrense

Trensenzügel
,
— die Beizäumung

der Schwanenhals der Rammskopf der Hirschhals


die Mißbildungen

das Hohlgebiß
die Kardätsche
faßbeinig kuhhessig knieweit knieeng
der Maulkeil der Striegel die Bremse
(zeheneng) (bodenweit)
das Gerät zur Pferdepflege die Stellungen
Pferd

32 SB 497
Pfe

das Kautschukheftpflaster

pflanzen das Kleinpflaster das Holzpftastei das Heftpflaster


die Würzet- ^
7i
das Straßenpflaster (der Schnellverband)
faser i pflanze Pflaster

der Pferdefuß, 1) Mißgestaltung des mensch- 2) Ansiedler in Übersee, Plantagenbesitzer, das


lichen Fußes. 2) Abzeichen des Teufels. 3) Ü Pflanzholz, Holz zum Einsetzen von Pflanzen,
verborgener Nachteil da sieht der P. hervor, die
: Abb. P 11. der Pflänzling, -s/-e, zum Aus-
Pferdekur, U sehr anstrengendes Heilverfahren. pflanzen bestimmte junge Pflanze, die Pflan-
der Pferdeschwanz, eine Mädchenfrisur, die zung, -/-en, 1) ohne Mz., das Pflanzen. 2)
Pferdestärke, Abk. PS oder HP, Maßeinheit
: (größeres) mit Nutzgewächsen bepflanztes Stück
der Leistung, Übers. M
8. [ahd. aus lat.-griech.] Land, Plantage. 3) & Waldstück mit Baumschöß-
die Pfette, -/-n, 1) Dachstuhlbalken, der Sparren lingen, [lat. Lw. ahd.] ;

und Schalung trägt, ABB. D 1. 2) oberd., M das Pf(l)anzel, -s/-, bayr. M : Pfannengericht:
fränk.: Dachrinne, [lat. spätes MA.] ; Fleischpf(l)anzel, Frikadelle.
ich pfetze (habe gepfetzt) ihn, M oberd. kneife, : das Pflaster, -s/-, 1) Straßenbelag aus dichtge-
zwicke, [vgl. petzen] fügten Steinen oder Blöcken, Abb. P 11, vgl.
der Pfigsel, -s/-, M
oberd.: 1) heizbare Bauern- Abb. B 49: B. ist ein teures P., U das Leben in
stube. 2) Trockenraum in Salzwerken, [zu: B. ist kostspielig. 2) Heilmittel für Wunden,
Pesel] Wundschutz, Abb. P 11. 3) Ü Trost, Linde-
ich pfiff, von: ich pfeife, der Pfiff, -(e)s/-e, 1) rungsmittel: sein Mitgefühl war ein P. für ihren
schriller Ton, wie er beim Pfeifen erzeugt wird. Kummer. VERKL. das Pflästerchen, -s/-. ich
:

2) Ü Kniff, Trick; Reiz einer Sache. 3) t kleines pflast(e)re (habe gepflastert) es, 1) belege mit
Flüssigkeitsmaß. pfiffig, listig, schlau, ver- Pflaster. 2) Ü besetze dicht: der Weg zur Hölle
schlagen. Hptw. die Pfiffigkeit, -. der Pfiffi-
: ist mit guten Vorsätzen gepflastert. Hptw. die :

kus, -(ses).'-(se), U Schlaukopf, [von: pfeifen] Pflast(e)rung, -. der Pflast(e)rer, -s/-, Stein-
der Pfifferling, -s/-e, ein Speisepilz; Sinnbild setzer, Straßenbauer, pflastermüde, 1) von
des Wertlosen: dafür gebe ich keinen P., Ü gar Pferden: huflahm durch hartes Pflaster. 2) U
nichts; das ist keinen P. wert, Ü. [von: Pfeffer] großstadtmüde, der Pflasterstein, 1) großer
das Pfingsten, -, die P., Mz., das Fest der Aus- Steinwürfel. 2) runder, derber Pfefferkuchen,
gießung des Heiligen Geistes. Eigw. pf ängst- : [lat.-griech. Lw. ; ahd.]
lich, der Pfingstochse, zum Almauftrieb ge- der Pflatsch, -es/-e, der Pflatschen, -s/-, M
schmückter Stier, die Pfingstrose, rosenblütige mitteld. verschüttete Flüssigkeit, Regenguß, ich
:

Zierpflanze, [griech. ,der fünfzigste (Tag nach pflatsche (habe gepflatscht), M


mitteld.: 1) es,
Ostern)'] tränke mittels Walzen mit Farbstoff (billiges
der Pf inztag, M
südostd. Donnerstag, [griech.
: Gewebe). 2) es pflatscht, schlägt klatschend auf.
Lw. ,der Fünfte'] der Pflaum, -(e)s, M
oberd.: Flaum, die Pflajj-
die Pfirre, -/-n, M
Schweiz. 1) Kreisel. 2) lieder-
: me, -/-n, U neckende oder boshafte Bemerkung.
liche Frauensperson. 3) munterer Mensch. 4) ich pflayme ihn an (habe angepflaumt), U
schnarrendes Blasinstrument. necke ihn, mache eine leicht boshafte Bemer-
der Pfirsich, -(e)s/-e, eine Steinfrucht, [mhd. kung, pflaumweich, M
oberd.: flaumweich.
aus lat. .persischer (Apfel)'] die Pflaume, -/-n, 1) eine Steinfrucht. 2) V
der Pf ister, -s/-, M
oberd.: Bäcker, [lat. Lw.] äußeres weibl. Geschlechtsorgan. Verkl. das :

ich pflanze (habe gepflanzt) es, 1) setze zum Pflgymchen, Pflaumlein. -s/-. [lat. Lw.]
Wachstum in die Erde, Abb. P 11: wir pflanzen ichpflege (habe gepflegt), 1) ihn, es, sorge für sein
Erdbeerstecklinge. 2) D schaffe, wirke: sie hat Wohl, seine Instandhaltung: die Schwester pflegt
dem Kind die Nächstenliebe ins Herz gepflanzt. den Kranken; ein gepflegter Garten, Rasen, mit
3) U setze, stelle fest hin: er pflanzte die Fahne Fleiß und Liebe saubergehalten usw. in dieser ;

auf den Wall. 4) M


oberd.: pfropfe, veredle. Familie wird gute Musik gepflegt, fleißig und liebe-
5) ihn, M österr. ärgere, foppe necke, halte zum
: ; voll ausgeübt; ein gepflegtes Äußeres, sorgsam
besten, ich p. es an, baue an: Kaffee wird nur in gehalten. 2) es zu tun, habe die Gewohnheit:
warmen Ländern angepflanzt, ich p. auf, 1) es, hier pflegt er die Bemerkung zu machen, macht er
richte auf: das Zeichen des Sieges wurde aufge- jedesmal die Bemerkung. 3) (auch: pflog, habe
pflanzt. 2) es, stecke auf; pfropfe auf. 3) mich vor gepflogen) seiner, D beschäftige mich damit, tue
ihm, U stelle mich breit (und drohend) vor ihn. es: nun wollen wir der Ruhe pflegen, Rats pflegen,
ich p. es aus, bringe aus dem Saatbeet auf das die Pflege, -/-n, 1) ohne Mz., Obhut, Fürsorge,
eigentliche Beet, ich p. es ein, setze zum Wachs- Wartung, Instandhaltung. 2) t Amt und Bezirk
tum in die Erde, ich p. fort, 1) mich, habe Nach- eines Pflegers. Eigw. pflegerisch, der, die, das
:

kommen: Nelken pflanzt man durch Absenker Pflegebefohlene, -n/-n, ein -r, eine -, Pflege-
fort. 2) es pflanzt sich fort, Ü breitet sich aus: der kind, Pflegling, die Pflegeeltern, Ehepaar, das
Schall pflanzt sich fort, ich p. mich hin, U stelle, ein Kind in Pflege genommen hat: Pflegevater;
lege, setze mich breit hin. die Pflanze, -/-n, Pflegemutter, das Pflegekind, bei Pflegeeltern
1) Lebewesen, das sich in ausgeprägter Form lebendes Kind: Pflegesohn; Pflegetochter, der
aus mineralischen Bodenstoffen und Luft- Pfleger, -s/-, 1) Betreuer von Kranken im
bestandteilen aufbaut und ernährt (meist mit Krankenhaus Krankenpfleger. 2) gerichtlich be-
:

Wurzeln und grünen Blättern), Abb. P 11, vgl. stellter Fürsorger oder Vermögensverwalter. 3)
Übers. N
5; Sinnbild für etwas Wachsendes. t Verwalter eines Amts, Vorsteher eines Bezirks
2) U freche Person: das ist eine P.! Verkl.: das Landpfleger, die Pflegerin, -/-nen, Kranken-
Pflanzchen. Pflanzlein. -s/-. Eigw. pflanz- : schwester, Kinderschwester: Kinderpflegerin.
lich, der Pflanzer, -s/-, 1) jemand, der pflanzt. pfleglich, sorgsam, fürsorglich, der Pflegling,

498
Pfu

der Schwingpflug

-s/-e, Schutz- oder Pflegebefohlener, die Pfleg- der Pfosten, -s/-, 1) Stützpfeiler, meist starkes
schaft, -/-en, th Verwaltung von Angelegen- Schnittholz (über 5 cm), z. B. am Bett, Abb. B 28,
heiten Fürsorgebedürftiger oder bestimmter im Holzbau, Abb. B 13, am Zaun, Abb. Z 4.
Vermögensmassen, Kuratel, [westgerm.] 2) M Schweiz.: Posten, Stellung. Verkl.: das
die Pflicht, -/-en, 1) etwas, das man tun soll, Pföstchen, Pföstlein, -s/-. [lat. Lw. ahd.] ;

sittliche oder dienstliche Anforderung, Obliegen- die Pfote, -/-n, 1) der in Zehen gespaltene Tier-
heit jeder muß seine P. tun; das ist deine P. und
: fuß, Abb. H
28, F 26. 2) V Hand. 3) U schlechte
Schuldigkeit; es war nur meine P., keine besondere Handschrift. Verkl.: das Pfötchen, Pfötlein,
Leistung; Dienstpflicht; Schulpflicht. 2) M -s/-: der Hund gibt Pfötchen. [germ. Stw.]
oberd. Plicht. pflichtbewußt, gewissenhaft.
: der Pfragner, -s/-, Nebenform von: Fragner.
Hptw. das Pflichtbewußtsein, ich pflichte
: der Pframpf, -(e)s/-e, M
oberd.: Mehlbrei,
ihm bei (habe beigepflichtet), stimme zu. der Mastfutter.
Pflichteifer, Eifer in der Erfüllung der Pflicht. der Pfriem, -(e)s/-e, 1) auch: Pfriemen, Ahle,
Eigw. pflichteifrig, das Pflichtexemplar, an
: Abb. S 34: Meister P., Hans P., Scherzname des
bestimmte Büchereien zu lieferndes Buch, das Schusters. 2) borstenförmige, spitze Blatt- und
Pflichtgefühl, Pflichtbewußtsein, pflichtge- Stengelorgane; Pflanzen mit solchen, z. B. Gin-
mäß, den Pflichten entsprechend, pflicht- ster, ich pfrleme (habe gepfriemt) es, bohre mit
schuldigst, wie es die Pflicht gebietet, sich dem Pfriem, der Pfrjgmen, -s/-, Pfriem, Ahle.
gehört, der, das Pflichtteil, Mindesterbteil der das Pfrjgmkraut, Ginster, [germ. Stw. ; 2 zu
Abkömmlinge, Eltern, Ehegatten, pflichtver- Brombeere]
gessen, an seine Pflicht nicht denkend. Hptw.: die Pfrille, -/-n, M
oberd. : Elritze.
die Pflichtvergessenheit, [von: pflegen] der Pfropf, -(e)s/-e, Pfropfen, ich pfropfe (habe
der Pflock, -(e)s/ i'e, Stab, Pfahl er mußte einen P.
: gepfropft), 1) eine Pflanze, veredle durch ein
zurückstecken, Ü seine Ansprüche mäßigen, ich Reis. 2) es in etwas, U presse, stopfe (gewaltsam)
pflöcke (habe gepflöckt) es (an), befestige an hinein, ich p. es an, verlängere, stücke an
oder mit Pflöcken, [wohl germ. Stw.] (Pflanze, Balken), ich p. eine Flasche zu, korke
ich pflog, D von ich pflege.: zu. der Pfropfen, -s/-, auch: Pfropf, 1) Kork,
ich pflotsche (habe gepflotscht), auch: flotsche, Stöpsel, Zapfen. 2) kleine geballte Masse, z. B.
M Schweiz.: plansche, vergieße. Blutgerinnsel. 3) Veredelungsreis. 4) angepfropf-
ich pflücke (habe gepflückt), 1) es (von etwas), tes Balkenstück, der Pfröpfling, -s/-e, das
breche ab, nehme von einer Pflanze ab: ich p. Pfropfreis, Veredelungsreis, [pfropfen 1 aus
Äpfel vom Baum; die Kinder pflückten einen lat. propagare ,verbreiten'; 2 wohl Schallw.]
Blumenstrauß. 2) Vögel, t rupfe, entfedere, ich die Pfründe, -/-n, 1) Einkommen aus einem
p. es ab, entferne durch Pflücken, die Pflücke, -, Kirchenamt. 2) Kirchenamt. 3) U müheloses
M schwäb. Obst- oder Hopfenernte, der Pflük-
: Einkommen, der Pfründner, -s/-, 1) Geistlicher
ker, -s/-, 1) Arbeiter, der Obst pflückt. 2) Gerät im Besitz einer Pfründe. 2) Insasse eines Alters-
zum Pflücken, Abb. P 12. das Pflücksei, -s/-, heims, Armenhauses, [lat. Lw. ahd.] ;

Faserzeug, Zerrupftes, [lat. Lw.] pfüat Gott!, M bayr.: behüt' dich Gott! [GrußJ
der Pflüder, -s, M
Schweiz. Matsch. : der Pfuhl, -(e)s/-e, Lache, sumpfiger See, große
der Pflüderi, -(s)/-(s), M
Schweiz. Knirps. : Pfütze; Sinnbild des Schmutzes und der Sünde:
der Pflug, -(e)s/-e, Ackergerät zum Bodenlockern Sündenpfuhl, [ahd.]
und -wenden, Abb. P 12. ich pflüge (habe ge- der, das Pfühl, -(e)s/-e, D weiches Lager, Bett,
pflügt), arbeite mit dem Pflug: der Bauer pflügt; Sofa; großes Kissen, der Pfühlbaum, Holz- ^
das Schiff pflügt die Wellen, Ü durchfurcht sie gestellam Schachtrand für den Haspel, [lat. Lw.]
derAnker pflügt, Ü faßt nicht, gleitet durch den pfui!, Ausruf der Mißbilligung oder des Ekels.
Grund, ich p. es um, wende die Erdschollen mit Hptw. das Pfui, -s/-s. [wohl Schallw. vom
:

dem Pflug um. die Pflugschar, -/-en, das P., Ausspucken; mhd.]
-(e)s/-e,der schneidende Teil am Pflug, [ahd.j diePfülbe, Pfülme, -/-n, M Schweiz. Pfühl, der :

der Pflüngel, -(s)/-, Schweiz. M


1) dicker, : Pfulmen, -(s)/-, M Schweiz. großes Kopfkissen.
:

schwerfälliger Mensch. 2) schlecht zubereitete das Pfund, -(e)s/-e und bei Maß- und Wert-
Mehlspeise. angaben -, 1) Abk.: Pfd., Zeichen: ff Gewichts-
,

ich pfnajjse (habe gepfnaust), M


oberd. schnaufe. : einheit, 500 g, */, kg. 2) Währungseinheit vieler
der Pfnüsel, -s, M
alem. Schnupfen. : Staaten: das P. Sterling, Zeichen: k, britische
die Pfortader, eine Vene, die das Blut aus Ma- Währungseinheit; man soll mit seinem P. wuchern,
gen, Darm, Milz u. a. der Leber zuführt. B seinen Besitz, seine Fähigkeiten wohl aus-
die Pforte, -/-n, 1) kleine Tür: Gartenpforte. 2) nützen. ...pfünder, Gegenstand oder Tier mit
von einem Pförtner bewachter Eingang (in einem bestimmten Gewicht: ein Zehnpfünder.
Heimen, Krankenhäusern u. a.). 3) Öffnung in ElGW. ...pfundig:
: zehnpfündig, lOpfündig.
der Seitenwand des Schiffes: Geschützpforte; pfundig, U großartig, der Pfundskerl, U tüch-
Ruderpforte. 4) ©
Durchbruch durch ein Ge- tiger Mensch, pfundweise, nach Pfunden, [lat.
birge: die Burgundische P., Senke zwischen Jura Lw. ahd.]
;

und Vogesen. Verkl. das Pf Örtchen, Pfört-


: ichpfyrre (bin gepfurrt), MSchweiz. laufe wie :

lein, -s/-. der Pförtner, -s/-, 1) Angesteliter, der Wind, rase: sie wollen davonpfurren. die
der einen Eingang bewacht. 2) Magenausgang, Pfurre, -/-n, M Schweiz.: Pfirre.
Abb. M
1. [lat. Lw.; ahd.] ich pfusche (habe gepfuscht), 1) arbeite schlecht,

32* 499
Pfu
flüchtig, unfachmännisch: ich lasse mir nicht ins z. B. die Mondviertel. 3) durch Frequenz und
Handwerk pfuschen, Ü verbitte mir fremde Ein- Anfangszustand bestimmter Zustand einer Wel-
mischung in meine eigenen Angelegenheiten. 2) le. ...phasig, mit einer bestimmten Anzahl von
pflüge die Stoppeln unter. Hptw. die Pfusche-
: Phasen versehen: dreiphasig; mehrphasig, pha-
rg}, -. der Pfuscher, -s/-, jemand, der pfuscht. sisch, in bestimmten Phasen regelmäßig wech-
Eigw.: pfuscherhaft. [Herkunft unsicher] selnd, [griech.]
die Pfütze, -/-n, kleine Flüssigkeitsansammlung: das Phenol, -s/-e, Karbolsäure, von Benzol ab-
Wasserpfütze. Verkl. das Pfützchen, Pfütz-
: geleitete Verbindung, [griech. Kw.]
lein, -s/-. [lat. Lw. ; ahd.] das Phi, griechischer Buchstabe, Übers.
-(s)/-s,
ph, / in griechischen Fremdwörtern. G36.
pH, -> der pH-Wert. die Phiale, -/-n, Opferschale, flache Schale,
PH, Abk. für: Pädagogische Hochschule. [griech.]
der Phäake, -n/-n, Angehöriger eines genuß- phil..., Nebenform von: philo... vor Selbstlauten
frohen Volkes der griechischen Sage. und h. [griech.]
Phaethon 'fa:e..., Sohn des Sonnengottes, der der Phil an throp, -en/-en, Menschenfreund.
mit dem Sonnenwagen die Erde in Brand setzte. diePhil an throp Je, -, Menschenliebe. ElGW.
| |

der Phaeton, -s/-s, leichte, offene Kutsche, Abb. phil an thropisch. [griech.; 18. Jh.]
W 2. [griech. Sage] die Philatelie, -, Briefmarkenkunde. ElGW.
die Phagozyte, -/-n, meist Mz., Freßzelle, die phil atelistisch. der Philatelist, -en/-en,
Krankheitserreger aufnimmt, [griech.] Briefmarkensammler, [griech. Kw.; 19. Jh.]
die Phalanx, -/...'langen, 1) tiefe Schlachtreihe Philemon, frommer Alter der griechischen Sage:
der alten Griechen; Sinnbild einmütigen Wider- P. und Baucis, gastfreundliches altes Ehepaar
standes. 2) { Finger-, Zehenknochen, [griech.] der griechischen Sage, [griech. ,der freundlich
der Phallus, -/...lli, ...llen oder -se, das männl. Gesinnte']
Glied; oft kultisches Sinnbild. Eigw. phal- : die Philharmonie, -/...'ni|en, musikalische Ge-
lisch, [griech.] sellschaft; Name vieler Säle, Orchester. Eigw. :

die Phanerogame, -/-n, Blütenpflanze, [griech.] philharmonisch, der Philharmoniker, -s/-,


die Phänologie, -> <t> "& Wissenschaft von der Musiker eines philharmonischen Orchesters,
jahreszeitlichen Wirkung auf Erscheinungsfor- [griech. Kw.; eigtl. ,musikliebend']
men bei Tieren und Pflanzen, [griech. Kw.] der Philhellene, -n/-n, Griechenfreund, der
das Phänomen, -s/-e, 1) Erscheinung. 2) U Philhellenismus, -, im 19. Jh. eine Bewegung :

Wunder, phänomenal, 1) zur Welt der Er- zur Unterstützung der Griechen im Freiheits-
scheinungen gehörig. 2) U fabelhaft, der Phä- kampf gegen die [griech. Kw.]
Türken,
nomenalismus, -, Lehre, daß nicht die Dinge ...philie, ...liebe, ...freundschaft. [griech.]
an sich, sondern nur ihre Erscheinungsformen Phillipp, männl., Phil ippine, weibl. Vorname,
erkennbar seien, die Phänomenologie, -, 1) [griech. ,der Pferdefreund, die Pferdefreundin']
systematische Beschreibung anschaulicher Ge- der Philipperbrief, Brief des Apostels Paulus an
gebenheiten. 2) Lehre von den Bewußtseins- die Gemeinde der Stadt Philippi im alten Thra-
gegebenheiten. Eigw. : phänomenologisch. kien, die Phil ippika, -/...ken, Straf-, Haßrede.
[griech.; 18. Jh.] [Reden des Demosthenes gegen Philipp von
die Phantasie, -/...'si|en, 1)ohne Mz., Einbil- Makedonien]
dungskraft, schöpferischer Geist, Erfindungs- Phil| ippine, -* Philipp.
gabe. 2) Trugbild, Wahngebilde, Träumerei. der Philister, -s/-, 1) Angehöriger des Nachbar-
Phantasie..., frei erfunden: Phantasiegebilde, volkes der alten Israeliten. 2) Ü Spießbürger,
ich phantasiere (habe phantasiert), 1) träume, engherziger Mensch. 3) {D NichtStudent, oft
überlasse mich dem Wechsel lebhafter Vor- auch: der ,Alte Herr' einer Studentenverbin-
stellungen. 2) rede im Fieber, rede irre. 3) J dung, philisterhaft, engstirnig, spießbürger-
spiele aus dem Stegreif, nach freier Eingebung lich, das Philistertum, -s, Spießbürgertum.
oder Erinnerung, phantasievoll, voller Phan- philijströs, philisterhaft. [Altes Testament; £3
tasie, einfallsreich, das Phantasma, -s/...men, um 1800]'
Sinnestäuschung, Trugbild, die Phantasma- philo..., ...freund, etwas liebend, [griech.]
gorJe, -/...'ri|en, 1) Wahngebilde. 2) Gespenster- das Philoden dron, -s/...dren, eine tropische
erscheinung auf der Bühne, der Phantast, Kletterpflanze, [griech.]
-en/-en, Schwärmer, Träumer, überspannter der Philologe, -n/-n, Forscher, Lehrer, Student
Mensch, die Phantasterei, -/-en, wirklichkeits- der Philologie, die Philologie, -/...'gi|en,
fremde Idee, phantastisch, 1) traumhaft, un- Sprach- und Literaturwissenschaft. Eigw.:
wirklich, kühn erfunden. 2) U großartig, sehr philologisch, [griech. Kw. .Wortfreund']
schön, [griech. Lw.; mhd.] diePhilomele, -/-n, D Nachtigall, [griech. Sage]
das Phantom, -s/-e, 1) Trugbild, Hirngespinst. der Philosemit, -en/-en, Judenfreund, [griech.
2) { zu Lehrzwecken nachgebildeter Körperteil Kw.]
Übung am P. [franz. aus griech.; um 1800] der Philosoph, -en/-en, Forscher, Lehrer, Stu-
der Pharao, -s/...'onen, Titel der altägyptischen dent der Philosophie, die Philosophie, -/...'phi-
Könige. Eigw.: pharaonisch. das Pharao, en, wissenschaftliche Erforschung des Seins und
-s, auch: Pharo, ein Kartenglücksspiel, [griech. Erkennens. ElGW. philosophisch, ich philo-
:

aus ägypt. .großes Haus'] sophiere (habe philosophiert) über etwas, denke
der Pharisäer, -s/-, 1) Angehöriger einer religiös- darüber nach, suche (im Gespräch) das Wesen
politischen jüdischen Richtung zur Zeit Christi. einer Sache zu erkennen, [griech. .Weisheits-
2) Ü hochmütiger Heuchler. Eigw.: pharisä- freund'; spätes MA.]
isch, [aramäisch] die Phimose, -/-n, { Verengung der Vorhaut,
der Pharmakologe, -n/-n, Kenner, Erforscher [griech.]
der Arzneimittel, die Pharmakologie, -, Wis- die Phiole, -/-n, birnenförmiges Glasgefäß mit
senschaft von Wirkung und Anwendung der langem, engem Hals, [aus: Phiale]
Arzneimittel. Eigw. pharmakologisch, das
: die Phlebitis, -/...'tiden, { Venenentzündung,
Pharmakon, -s/...ka, Arzneimittei; Gift, der [griech. Kw.]
Pharmazeut, -en/-en, Kenner der Pharmazie, das Phlegma, -s, Trägheit, Mangel an Erregbar-
Apotheker, die Pharmazejjtik, Pharmazie, -, keit, der Phlegmatiker, -s/-, träger, schwer-
Arzneimittelkunde, Apothekerkunst. Eigw. : fälliger Mensch. Eigw. phlegmatisch, [griech.]
:

pharmazeutisch, [griech. Kw.] die Phlox, -/-e, der P., -es/-e, Flammenblume,
das Pharo, -s, das Pharao. eine Zierpflanze, [griech.]
die Phase, -/-n, 1) Entwicklungsstufe, z. B. die die Phobie, -/...'bi|en, i krankhafte Angst,
Raupe des Schmetterlings. 2) Erscheinungsform, [griech.]

500
Pho

der Drahtauslöser

das Objekt'.*
die Lochkamera die Plattenkamera die Spiegelreflexkamera

der Entfernungs-Einstellring das (kippbare) Objektiv

der Transporthebel der Such der Blenden-Einstellring

das Zählwerk

projektor

die Fernbedienung

die Linse

die Kleinbild-Filmpatrone der Rollfilm der Dia-Betrachter


Photogeräte

501
Pho
das Pilgerzeichen _^_ der FlachpinseJ^der Rasierpinsel
die Muschel
dos Gebälk | |

do7Kopilell-$iÜ?f~

der Pilgerstab

Phrygische Mutz« Pilaster Pilger

Phöbus, Beiname Apolls, [griech. .Glänzender'] der Phryger, Phrygi|er, -s/-, Bewohner der
das Phon, -s/-s und bei Maßangaben -, ein Maß antiken Landschaft Phrygien in Kleinasien.
für die Lautstärke einer Schallquelle: die Phon- Eigw. phrygisch die phrygische Mütze, Ur-
: :

zahl, die Phonetik, -, Lautbildungslehre, der bild der Freiheitsmütze, Abb. P 14.
Phonetiker, -s/-, Kenner der Phonetik, pho- der Phthisiker, -s/-, { Schwindsüchtiger, die
netisch, lautlich, lautgemäß, [griech. Kw.] Phthisis, -/...sen, { Schwindsucht, [griech.]
der Phöniker, -s/-, auch Phönizier, Angehöriger
: der pH-Wert, -(e)s/-e, Wasserstoffionenkonzen-
eines alten Seefahrervolkes an der syrischen tration, ausgedrückt in negativen Logarithmen.
Küste. Eigw.: phönikisch, auch: phönizisch. Phylax, ein Hundename, [griech. ,Wächter']
phonisch, auf die Stimme, den Laut bezüglich, Phyllis, D Schäferinnenname der griechischen
[griech.] Sage, [griech. ,die Blühende']
der Phönix, -, sagenhafter Vogel, der sich selbst phyllo..., blatt... der Phyllokaktus, Blatt-, Flügel-
:

verbrennt und aus der Asche verjüngt empor- kaktus, [griech.]


steigt; Sinnbild der Unsterblichkeit, [griech.] die Phylogenese, -/-n, Phylogenjg, -/...'ni|en,
der Phönizier, -s/-, Phöniker. Eigw.: phöni- Stammesgeschichte der Lebewesen. Eigw. :

zisch. phylogenetisch, [griech.]


phono..., schall..., laut..., ton... die Phono- die Physik, -, Lehre von den Naturvorgängen
typistin, -/-nen, nach Diktiergeräten arbeitende ohne stoffliche Veränderungen. Eigw. physi- :

weibl. Schreibkraft, [griech.] kalisch, der Physiker, -s/-, Forscher, Lehrer,


das Phosgen, -s, Chlorkohlenoxyd, Giftgas, das Student der Physik, das Physikum, -s, ärztliche
Phos phat, -(e)s/-e, Salz der Phosphorsäure, der Vorprüfung, der Physikus, -/-se, t Kreisarzt,
Phoslphor, -s, "O Zeichen: P, nichtmetallisches beamteter Arzt. [lat. -griech.]
Element, die Phos phoreszenz, -, Fähigkeit die Physio gnomJe, -/...'mijen, die äußere Er-
mancher Stoffe, nach Aufhören der Bestrahlung scheinung eines Menschen, besonders sein Ge-
nachzuleuchten. Zeitw.: es phos phoreszigrt sichtsausdruck als Abbild seiner Wesensart.
(hat phosphoresziert), [griech. .Lichtträger'] Eigw.: physio [gnomisch, die Physiogno-
photo..., licht...: die Photochemie, die Lehre mik, -, die Deutung der Wesensart eines Men-
von den chemischen Wirkungen des Lichts, das schen aus seiner Physiognomie, [griech.]
Photo, -s/-s, MSchweiz.: die P., -/-s, Photo- der Physio krat. -en/-en, Anhänger des Physio-
graphie, Lichtbild, der Photoapparat, Gerät kratismus. der Physio kr atismus, -, volkswirt-
zum Photographieren, Kamera, Abb. P 13. schaftliche Lehre im 18. Jh. Eigw. physio- :

photogen, als photographisches Objekt geeig- kratisch. [griech. Kw.]


net: ein photogenes Gesicht, der Photo graph, diePhysiologie, -, Wissenschaft von den Lebens-
-en/-en, jemand, der (gewerbsmäßig) Photogra- erscheinungen im tierischen und pflanzlichen
phie«, die Photo graphie, -/...'phi|en, 1) ohne Körper. Eigw. physiologisch, die Physis, -,
:

Mz., Erzeugung dauerhafter Abbildungen durch Natur-, Körperbeschaffenheit, physisch! 1) auf


Strahlungen. 2) das dadurch hergestellte Licht- die Natur bezüglich. 2) körperlich.' [griech. Kw.]
bild.Eigw.: photo [graphisch, ich photo gra- phyto..., pflanzen... phytogen, aus Pflanzen ent-
phjgre (habe photographiert) ihn, es, mache eine standen, [griech.]
Lichtbildaufnahme, die Photo gravüre, Helio- das Pi, -(s)/-s, 1) griechischer Buchstabe, Übers.
gravüre, die Photokopie, photographische Wie- G 36. 2) A
die Zahl 3,14159, die das Verhältnis
dergabe von Schriftstücken oder Bildern, die des Kreisumfangs zum Durchmesser angibt.
Photomontage Photographie eines
...ja, -/-n, Pia, weibl. Vorname, [lat. ,die Fromme']
Klebbildes aus ausgeschnittenen Teilen, die die Piaffe, -/-n, Trab auf der Stelle, Abb. 23. H
Photosynthese, Aufbau chemischer Verbin- [franz.]
dungen durch Einwirkung von Licht, die Photo- das Pianino, -s/-s, kleines Klavier, pianissimo,
zelle, ein Gerät zur Umwandlung von Licht- Abk.: p'p, cT sehr leise, der Pianist, -en/-en,
in Stromschwankungen, [griech.] Klavierspieler, piano, Abk. p, j" leise, das
:

diePhrase, -/-n, 1) Gerede, Wortschwall, leere Piano, t: Pianoforte, -s/-s, Klavier, das Pia-
Rede, abgegriffener Satz: er soll nicht so viele nola, -s/-s, elektrisches Klavierspielgerät, [ital.]
Phrasen dreschen, U. 2) Redensart. 3) <? in sich <ferPiarist,-en/-en,MöncheinesSchulordens.[lat.]
geschlossene Motivfolge, phrasenhaft, hohl, der Piaster, -s/-, Währungs- oder Münzeinheit
leer, nur Gerede, die Phraseologie, -/•••'gi|en, verschiedener Länder, [ital.-türk.]
Lehre oder Sammlung von den einer Sprache die Piazza, -/...ze, Platz, Marktplatz, die Piaz-
eigentümlichen Redewendungen. Eigw. phra- : zetta, -/...te oder... ten, kleiner Marktplatz, [ital.]
seologisch, ich phraslere (habe phrasiert) es, ich piche (habe gepicht) es, überziehe mit Pech.
J~ gliedere sinngemäß, [griech. um 1600]; ich p. es aus, dichte mit Pechüberzug ab. das
die Phreneste, -, { Geistesstörung mit Irrereden Pichholz, Glättholz der Schuster, [von: Pech]
und Tobsucht. Eigw. phrenetisch aber frene-
: ; : icfc pich(e)le (habe gepichelt), U trinke, zeche.

tisch, die Phrenologie, -, Schädellehre, [griech.] die Pichelej, -/-en, Zechgelage, [zu: Pegel]

502
Pim
das Pichelsteiner Fleisch, gedünstete Rinds- Bindemitteln nicht gelöst wird, die Pigmenta-
lendenwürfel mit Gemüse und Kartoffeln, [wohl tion, -, Färbung, der Pigmentdruck, ein Ver-
nach Büchelstein im Bayrischen Wald] fahren zum Bedrucken von Gewebe, ich pig-
der Pick, -s/-e, 1) das Zuhacken, Stoß. 2) M mentiere (habe pigmentiert), 1) Farbstoße, zer-
oberd.: kastrierter Eber, ich picke (habe ge- teile in kleinste Teilchen. 2) es pigmentiert, färbt
pickt), 1) Vögel picken es, nach etwas, hacken sich durch Pigmente ein. Hptw. die Pigmen- :

mit dem Schnabel danach: ein Vogel pickt ans tigrung, -. [lat.]
Fenster; das pickt sein Futter, nimmt es
Huhn die Pijacke, M
niederd.: blaue Seemannsjacke,
mit dem Schnabel auf. 2) es an, auf etwas, M [engl.]
bayr., österr. klebe: es pickt, klebt, bleibt haf-
: das Pik, -s/-s, Schippen, Farbe im Kartenspiel,
ten, die Picke, -/-n, Spitzhacke, der Pickel, Abb. S 57. der P., -s, U heimlicher Groll: ich
-s/-, 1) Hacke, Stock mit Spitze Eispickel, Abb.
: habe einen P. auf ihn. [franz.]
B 21. 2) kleine spitze Erhebung der Haut, die pikant, 1) stark gewürzt. 2) Ü lüstern, prickelnd;
Pickelhaube, ein Helm mit Metallspitze, Abb. anzüglich, die Pikanterig, -/...'ri|en, pikante
H15. der Pickelhering, Hanswurst des älteren Bemerkung, Anzüglichkeit, [franz.; 17. Jh.]
Lustspiels (eigtl.: Pökelhering). pick(e)lig, vol- ich pike (habe gepikt) ihn, U steche, die Pike,
ler Pickel (Gesichtshaut), der Picker, -s/-, ein -/-n, Langspieß, Hauptwaffe des Fußvolks im
Gerät des Webers, ich pick(e)re (habe ge- späten Mittelalter er muß von der P. auf dienen,
:

pickert), 1) M
nordd.: picke wiederholt. 2) auf der niedrigsten Stufe (eigtl. als Lands- :

M sächs.: esse genießerisch. [Schallw.; picken knecht) beginnen, der Pikenjgr, -s/-e, mit einer
2 von Pech; Pickel 2 von Pocke] Pike Bewaffneter, [franz. spätes MA.] ;

das Picknick, -s/-s oder -e, Mahlzeit im Freien. der, das Pik&e, -s/-s, Baumwollgewebe mit Relief-
Zeitw.: ich picknicke (habe gepicknickt), muster, [franz. um 1800] ;

[franz. ; um 1800] das Pikett, -(e)s/-e, 1) f Truppenabteilung. 2)


derPick-up pik Ap, -s/-s, elektrischer Tonabneh-
' ein Kartenspiel zu zweit, [franz.; von: Pike]
mer für Schallplatten, [engl.] ich pikjgre (habe pikiert) junge Pflanzen, ver-
picobello, U besonders fein, schön, [ital.] pflanze sie. pikiert, gekränkt, verletzt, peinlich
das Pidgin-English 'pid^in 'inglif, -(s), englisch- berührt, [franz.]
chinesische Mischsprache in Ostasien, [aus engl, der Pikkolo, -s/-s, Kellnerlehrling, die Pikkolo-
business Geschäft']
, flöte, kleine Flöte, [ital. ,der Kleine']
das Piede|stal pie..., -s/-e, Sockel, Fußgestell, der Pikör, -s/-e, reitender Jäger, der bei der Jagd
Abb. Z 11. [franz.] die Hunde führt, [franz.]
die Piek, -/-en, J, 1) Spitze, Ende einer Gaffel, <fte Pikrinsäure, gelbe, giftige Kristalle; Spreng-

Abb. S 47. 2) unterster Raum im Schiff ganz und Färbemittel, [griech. Kw. .Bittersäure']
vorn und hinten. 3) Schräglage der Gaffel, ich pikse (habe gepikst) ihn, U steche, [zu: Pike]
[niederd. aus engl.] der Pikte, -n/-n, Angehöriger eines alten Volks-
ich pieke (habe gepiekt), M
nordd., pigkse (habe stammes in Schottland.
gepiekst) ihn, U steche, [zu: Pike] der Pilar, -en/-en, Pfosten als Hilfsmittel bei der
piekfein, U ganz besonders fein, [niederd. pük Pferdedressur, [span.]
.ausgesucht'] der Pilaster, -s/-, Wandpfeiler, Abb. P 14. [ital.]
ich pigkse, -» ich pieke. Pilatus, -» Pontius Pilatus.
der Piemontese pie..., -n/-n, Bewohner der ober- das Pile pail, -s/-s, Kernreaktor, [engl.]
italienischen Landschaft Piemont. Eigw. pie- : der Pilger, -s/-, 1) Wallfahrer nach heiligen
montesisch, piemontisch. Orten, Abb. P 14. 2) Ü Wanderer nach fernen
piep!, Nachahmung des Vogelrufes, der Piep, Zielen. Zeitw. ich pilg(e)re (bin gepilgert) zu
:

-(e)s/-e, 1) dünner hoher Ton, wie ihn Vögel ihm. der Pilgrim, -s/-e, D Pilger, [lat. Lw.;
hören lassen: er hat keinen P. gesagt, U hat ahd.]
keinen Ton hervorgebracht. 2) U Verrücktheit. Kügelchen, Arznei in Form von
die Pille, -/-n, 1)
ich pi.epe (habe gepiept), bringe Pieptöne her- erbsengroßen Kügelchen. 2) Ü etwas Unange-
vor: die Maus piept; bei dir piept's wohl?, U du nehmes: sie mußte die bittere P. schlucken, die
bist wohl verrückt?; es ist zum Piepen, Ü zum unangenehme Sache auf sich nehmen. 3) U kurz
Totlachen; aber: es ist mir p., U gleichgültig, die für: Antibabypille, der Pillendreher, ein Mist-
Pigpe, -/-n, M
nordd.: Pfeife. rftePigpen, Mz., käfer, [lat. ,Bällchen'; spätes MA.]
U Geld, der PJgper, -s/-, ein lerchenähnlicher pillingfrei, Strickwaren: glatt bleibend, ohne
Singvogel, die Pigphacke, harmlose Anschwel- daß sich Knötchen ablösen, [engl.]
lung am Pferdefuß, der Pigpmatz, 1) Kinder- der Pilot, -en/-en, 1) Flugzeugführer, Abb. F 4.
wort für: Vogel. 2) U Verrücktheit, der Pieps, 2) J, Hochseesteuermann; Lotse, [franz.; 16. Jh.]
-es/-e, U Piepton. ich piepse (habe gepiepst), U die Pilote, -/-n, Rammpfahl,
ich pilotigre (habe
piepe, der Pjgpser, -s/-, U Piepton. pigpsig, pilotiert), ramme
Piloten ein. [franz.]
U 1) hoch und schwächlich klingend. 2) Ü das Pils, -/-, für: Pils(e)ner, -s/-, ein
U kurz
schwach, kränklich. [Schallw.; verwandt mit: helles Bier, [nach der tschech. Stadt Pilsen]
pfeifen] der Pilz, -es/-e, schwammiger Fruchtkörper ein-
die Pier, -/-s, der P., -s/-e, i Anlegestelle für facher, fädiger, nichtgrüner Pflanzen, Abb. P 15:
Schiffe, Abb. H
3. [engl.] eßbarer P.; Giftpilze; wir gehen in die Pilze, U
die Pierrette pie..., -/-n, der Pierrot piz'ro:, suchen Pilze neue Häuser schössen wie Pilze aus
;

-s/-s, weißgeschminkte weibl. und männl. Mas- dem Boden, Ü sehr schnell, [lat. -griech.; ahd.]
kengestalt, Abb. M
6. [franz.] der, das Piment, -(e)s/-e, Nelkenpfeffer, ein
ich pigsacke (habe gepiesackt) ihn, U quäle, Küchengewürz, Abb. G 24. [lat.]
peinige, belästige, [wohl niederd.] pimpe: das ist mir p., M nordd.: gleichgültig.
die Pieta, Pietä pie'ta, -/-s, Darstellung der derPimpel, -s/-, U verweichlichter, verzärtelter
trauernden Maria mit dem Leichnam Christi. Mensch, weinerliches Kind, ich pimp(e)le
die Pietät, -, Anhänglichkeit, Ehrfurcht, Fröm- (habe gepimpelt), U bin kränklich, weinerlich.
migkeit, der Pietismus, -, eine evangelische Eigw.: pimp(e)lig.
religiöse Bewegung, der Pietist, -en/-en, An- ich pimp(e)re (habe gepimpert), 1) V habe Ge-
hänger des Pietismus. Eigw. pietistisch, [lat.]
: schlechtsverkehr. 2) M oberd. : klimpere, klap-
der Pietsch, -es/-e, M westd., mitteld. Trinker; : pere. [Schallw.]
Kraftmensch, ich putsche (habe gepietscht), der Pimperneil, -s/-e, auch: Pimpinelle, Biber-
M mitteld.: trinke, zeche, [sorb.] nelle, ein würziger Doldenblütler. [lat.]
piff, paff!, Schallw. für den Büchsenknall. die Pimpernuß, Klappernuß, eine Strauch-
das Pigment, -(e)s/-e, 1) 13 { Farbstoff in der pflanze, [von: pimpern .klappern']
Gewebezelle. 2) farbgebender Stoff, der von der Pimpf, -(e)s/-e, 1) U, meist verächtlich:

503
Pim

die Beuchpilze die Bedierlinge die Blätterpilze

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TrfiHi'/"'''1
das Futter /ij» , <>"i'!,Y'

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die Stoppeln
(die Stäche

die Warze der Ga " 9


torchel der Röhrenpilz y^My«!) "deTstachelpilz die Trüffel
Pilze

kleiner Junge. 2) Nationalsozialismus : Mitglied die Pipeline 'paiplain, -/-s, Rohrleitung für Erd-
des Jungvolks. öl, Erdgas u. a. [engl.]
die Pimpinelle, -/-n, Pimpernell. die Pipette, -/-n, Stechheber, Saugröhrchen zum
die Pinakothek, -/-en, Gemäldesammlung, Abmessen von Flüssigkeit, Abb. 1. [franz.] C
[griech.] Pippa, weibl. Vorname, [ital. zu: Philippine]
die Pinasse, -/-n, Beiboot auf Kriegsschiffen, der Pips, -es, Zungenbelag des Geflügels.
[über niederl. aus franz.] ElGW.: pipsig. [lat. Lw.]
die Pinge, -/-n, <3< Binge.
J
das Pique pi:k, -s/-s, das Pik.
ping(e)lig, M
rhein. pedantisch, kleinlich.
: der, das Pique pi'ke:, -s/-s, Pikee.
das Pingpong, -s, Tischtennis. [Schallw.] der Piqueur pi'koir, -s/-e, Pikör.
der Pinguin, -s/-e, flugunfähiger Meeresvogel der der Piranha ...nja, -(s)/-s, ein südamerikanischer
südlichen Halbkugel, [franz.] Raubfisch, [portugies. aus indian.]
die Pinie ...», -/...ni|en, Schirmkiefer der Mittel- der Pirat, -en/-en, Seeräuber, die Piraterie,
meerländer, [lat.] Seeraub. [lat. -griech. ; 16. Jh.]
-/...'rijen,
die Pink, -/-en, t ein dreimastiges Segelschiff. die Piroge, -/-n, Plankenboot, verbesserter Ein-
pink!, Schallw. für: Finkenruf. ich pinke (habe baum, Abb. P 16. [span. aus karaib.]
gepinkt), t hämmere auf dem Amboß, schlage die Pirogge, -/-n, eine Pastetenart. [russ.]
harte Gegenstände aufeinander, schlage Feuer. der Pirol, -s/-e, ein Singvogel, [mhd.; Schallw.]
die Pinke, -, U Geld: Pinkepinke. [G] die Pirouette piru'ttd, -/-n, kreiselartige Drehung
der Pinkel, -s/-, U Geck: ein feiner P. [jidd.] (Tanz, Eislauf, Hohe Schule, Abb. 23). H
ich pink(e)le (habe gepinkelt), U harne. [franz.]
die Pinne, -/-n, 1) M
nordd. kleiner, spitzer: die Pirsch, -, Einzeljagd, Spürjagd, ich pirsche
Nagel; Zwecke. 2) J. Hebelarm des Steuer- (habe, bin gepirscht), 1) jage, bin auf der Pirsch.
ruders, Abb. S 48. 3) auch: Finne, Teil des 2) schleiche mich an das Wild an. ich p. mich
Hammers, Abb. H
5. 4) Stift des Kompasses, an ihn, etwas an, heran, schleiche mich heran,
auf dem die Magnetnadel ruht, Abb. 35. ich K [franz. Lw. ; mhd.]
pinne es an (habe angepinnt), nagle an. [lat. Lw.] ich pisp(e)le, pisp(e)re (habe gepispelt, gepis-
der Pinscher, -s/-, 1) Schnauzer, deutsche pert), U flüstere. [Schallw.]
Hunderasse, Abb. H
29. 2) U unbedeutender ich pisse (habe gepißt), V
harne, die Pisse, -, V
Mensch, [von engl, pinch .kneifen'] Harn, das Pissoir piso'a:r, -s/-e oder -s, Bedürf-
der Pinsel, -s/-, 1) Werkzeug aus einem Holzgriff nisanstalt für Männer, [franz.]
mit eingesetzten Borsten zum Auftragen, Glät- die Pistazie ...ia, -/...zi|en, Gewürzstrauch mit
ten, Streichen, Abb. P 14; Sinnbild der Malerei. haselnußgroßen Früchten, [über lat. aus pers.]
2) Haarbüschel, z. B. Schwanzquaste, Ohr- die Piste, -/-n, 1) Fährte, Spur; nicht ausgebau-
borsten. 3) U einfältiger Mensch: Einfaltspinsel. ter Verkehrsweg. 2) Sport: Skispur, Rodelbahn,
4) V männl. Glied, ich pins(e)le (habe gepin- Rennstrecke. 3) Einfassung der Manege im
selt), 1) male schlecht. 2) schreibe sorgfältig. 3) Zirkus, Abb. Z 11. 4) Start- und Landebahn für
es, bemale (mit Farbe), bestreiche (mit Arznei). Flugzeuge, [franz.]
4) M mitteld. f: winsle, greine. 5) V habe Ge- das Pistill, -s/-e, 1) <$> Stempel. 2) Mörserkeule,
schlechtsverkehr, ich p. es an, bemale, bestreiche Stampfer, Abb. C 1. [lat.; um 1800]
mit Farbe, die Pinselej, -/-en, schlechte Male- das Pistol, -s/-e, t Handfeuerwaffe, Pistole, die
rei, der Pins(e)ler, -s/-, U schlechter Maler, Pistolej -/-n, 1) einhändig gebrauchte Hand-
[lat. Lw.; mhd.; 3 eigtl. Pinsul .Stiel der Ahle'] feuerwaffe, Abb. P 16: man will ihm die P. auf die
die Pinte, -/-n, 1) M
niederd.: Steinzeugkrug. Brust setzen, Ü ihn zwingen; die Antwort kam
2) ein altes Flüssigkeitsmaß. 3) U Wirtshaus, wie aus der P. geschossen, plötzlich und schnell.
Kneipe: Pintenkehr, M
Schweiz.: das Umher- 2) Name pistolenförmiger Geräte, Abb. 2, 4. M T
ziehen von einer Pinte in die andere, [franz. -lat.] 3) früher: Name verschiedener Goldmünzen,
das Pin-up-girl pin ' Ap gd:l, -s/-s, aus Illustrier- [tschech. Lw. ; 3 span.]
ten ausgeschnittenes, an die Wand geheftetes das Piston pis'tö, -s/-s, 1) J" ein Hörn, Abb. B 37.
Bild eines attraktiven, meist leicht bekleideten 2) Kolben, Pumpenkolben, [franz.]
Mädchens, [engl.] der Pithek an thropus, -/...pi, Übergangsform
pinxit, Abk.: p. oder pinx., bei Künstlernamen: zwischen Affe und Mensch. Eigw. pithekoid. :

... hat (es) gemalt, [lat.] [griech. Kw. Affenmensch']


,

die Pinzette, -/-n, zangenartiges Gerät mit zwei pitsch!, Schallw. für klatschende Geräusche:
federnden Armen, Abb. P 16, N 2. [franz.] pitsch, patsch! pitsch(e)naß, U sehr naß (daß
der Pionigr, -s/-e, 1) Soldat der technischen es hörbar klatscht).
Truppe des Heeres (für Brückenbau, Spren- pittoresk, malerisch, [ital.; um 1800]
gungen u. a.). 2) Ü Wegbereiter, Vorkämpfer, piü £ mehr: p. forte, stärker! [ital.]
pjü,
[franz.] Pius, männl. Vorname, [lat. ,der Fromme']
die Pip pi:p, -/-en, Pipe, -/-n, M niederd.: 1) der, das Pivot pi'vo:, -s/-s, Türangel, Zapfen.
Pfeife. 2) Faßhahn. 3) schmales Wein-, ölfaß. [franz.]

504
Pia

Selbstladepistole
(der Browning)

Pipette Pistole

pizz., Abk. für: pizzicato. ebne, glätte, die Planierraupe, Raupenfahr-


efrePizza,-/-s, eine italienische Speise aus Hefeteig. zeug zur Beseitigung von Bodenunebenheiten,
die Pizzeria, -/-s oder ...'ri|en, Pizzalokal, [ital.] Abb. P 17. plankonkav, mit einer flachen und
pizzicato, Abk. pizz., J~ mit den Fingern gezupft.
: einer hohlen Seite, plankonvex, mit einer fla-
Hptw. das Pizzikato, -s/-s oder ...ti. [ital.]
: chen und einer gewölbten Seite, die Plan-
Pkt., Abk. für: Punkt. scheibe, Scheibe zum Aufspannen großer Ar-
der Pkw, PKW, -(s)/-(s), kurz für: Personen- beitsstücke auf der Drehbank, der Planspiegel,
kraftwagen. ebener Spiegel, Abb. S 70. [lat.; 16 Jh.]
pl., PL, Abk. für: Plural. der Plan, -(e)s/-e, 1) Absicht, Vorhaben: was
das Placement plas'mä, -* ich placiere. sind Ihre Pläne für den Herbst?; wir wollen Pläne
ich plachand(e)re (habe plachandert), M ost- schmieden. 2) Grundriß, Karte eines kleinen
preuß.: schwatze; klatsche. Gebiets in großem Maßstab: Stadtplan; der P.
die Plache, -/-n, Wagenplane, [zu: Blähe] unseres Hauses. 3) Entwurf, Skizze der Architekt
:

ich placjgre (habe placiert), 1) ihn, es, stelle an hat seine Pläne eingesandt. 4) Regelung, Ein-
einen Platz. 2) Kapital, lege an. 3) einen Ball, teilung: Arbeitsplan; Zeitplan; Haushaltsplan.
bringe ans Ziel, spiele gut zu. 4) mich, Sport: 5) -* plan. Verkl. das Plänchen, Plänlein,
:

erringe einen vorderen Platz. Hptw. die Pla- : -s/-. ich plane (habe geplant), 1) mache mir
cierung, -/-en, das Placement plas'mä, -s/-s. Zukunftsgedanken. 2) es, beabsichtige, entwerfe.
[franz.] ich p. es ein, rechne damit, berücksichtige, der
ich placke (habe geplackt), 1) mich, U quäle, Planer, -s/-, Entwerfer: Städteplaner, plange-
mühe mich. 2) es, M
nordd. flicke, setze Flecke
: mäß, wie geplant, planmäßig, planlos, un-
darauf, die Placke, -/-n, der Placken, -s/-, durchdacht, ohne Plan, ungeordnet. Hptw. die :

M nordd.: 1) Plage, Mühe, Last. 2) Flecken; Planlosigkeit, -. planmäßig, nach einem Plan,
Flicken. 3) Fläche, der Placker, -s/-, M
nordd. wie verabredet. Hptw. die Planmäßigkeit, -.
:

1) Schinder, Quälgeist. 2) Schmutzfleck. 3) Kuh- die Planung, -/-en, durchdachte Vorbereitung.


fladen. 4) Fehler, Nachklappen (bei Musik, bei planvoll, wohldurchdacht, nach genauem Plan.
Salvenschießen), die Placker ej, -, U Schinderei, die Planwirtschaft, eine Wirtschaftsform, bei
schwere Arbeit, Schererei, [placken 1 von: pla- der der gesamte Wirtschaftsablauf von einer
gen; Placke 2 mhd. , Fleck'] zentralen Stelle aus gelenkt wird, [franz. aus lat.
ich pladd(e)re (habe gepladdert), M
nordd.: 1) .Fußsohle']
plätschere, wate. 2) es pladdert, regnet stark. die Plane, -/-n, wasserdichte Schutzdecke, Wa-
[Schallw.] genbespannung, [von: Blähe]
ich plädiere (habe plädiert) für etwas, 1) trete die Pläne, -/-n, t Nebenform zu: Plan, ebene
mit Worten dafür ein. 2) th vertrete eine Sache Fläche, [von franz. plaine]
mündlich vor Gericht, das Plädoyer pledoa'je:, der Planet, -en/-en, Himmelskörper, der sich
-s/-s, s*5 Schlußausführungen des Staatsanwalts um die Sonne bewegt, Wandelstern. Eigw. :

und des Verteidigers im Strafprozeß, [franz.] planetarisch, das Planetarium, -s/...ri|en,


der Plafond pla'fä, -s/-s, 1) Zimmerdecke. 2) 1) Vorrichtung zur anschaulichen Darstellung
Höchstbetrag der Kreditgewährung, [franz.] des Sternhimmels. 2) Kuppelbau für diesen
ich plage (habe geplagt) ihn, mich um etwas, für Zweck, der Planetoid, -en/-en, kleiner Planet,
ihn, mühe, quäle oder zwinge zu harter Arbeit. [griech.; mhd.]
die Plage, -/-n, 1) mühsame Arbeit, Belästigung, ich planiere, die Planierraupe, -»• plan.
Mühe: es ist eine P. mit euch!, U. 2) B göttliche das Plani glob, -s/-en, Halbkugel in Kartendar-
Heimsuchung, Not. der Plagegeist, -es/-er, U stellung, [lat. Kw. ,Flachkugel']
jemand, der andere plagt, [lat. Lw. .Schlag'] das Planimeter, -s/-, Gerät zum Messen des
die Plagge, -/-n, M
niederd. abgestochenes
: Flächeninhalts ebener Figuren, die Planimetrie,
Rasen- oder Heidestück, [zu: Placken] -, Geometrie der Ebene, [lat.-griech. Kw.]
das Plagiat, -(e)s/-e, Diebstahl geistigen Eigen- die Planke, -/-n, 1) starkes Brett, Bauholz zum
tums. Zeitw. ich plagiiere (habe plagiiert) ihn.
: Schiffsbau und für Bretterwände, Abb. B 12. 2)
der Plagiator, -s/...'toren, jemand, der ein Sport Steigwand, ich planke ein Leck ab (habe
:

Plagiat begeht, [franz. aus lat. plagium .Men- abgeplankt), J, dichte mit Bohlen, ich p. es ein,
schenraub'] umfriede mit einer Bretterwand, [lat. Lw.]
der, dasPlaid ple:d, -s/-s, 1) Reisedecke. 2) schot- ich plänk(e)le (habe geplänkelt), 1) mit dem Feind,
tischer Umhang aus kariertem Wollstoff, Abb. liefere ihm kleine Gefechte. 2) mit ihm, Ü streite
S 35. [engl.] mich neckend. 3) t pendele, schwinge, die Plän-
das Plakat, -(e)s/-e, öffentlich angeschlagene Be- kelej, -/-en, 1) unbedeutende Schießerei, Klein-
kanntmachung, Werbemittel, ich plakatiere gefecht. 2) Ü neckender Streit. ^erPlänkler, -s/-,
(habe plakatiert) es, hänge aus, schlage an. früher: Einzelschütze im zerstreuten Gefecht,
plakativ, dekorativ, werbewirksam, [franz. zu: [um 1800; zu mhd. blenken ,(sich) hin und her
Placke .Fleck'; um
1700] bewegen']
die Plakette, -/-n, Preß- oder Gußtäfelchen als plankonkav, plankonvex, -*- plan.
Abzeichen oder zur Erinnerung, [franz.] das Plankton, -s, im Wasser frei schwebende
plan, eben, flach, glatt, der Plan, -(e)s/ 2 e,
1) Tiere und Pflanzen. Eigw. planktonisch.
:

ebene Fläche, freier Platz, Rasenplatz, Kampf- [griech.]


platz, Brunftplatz der Hirsche: sogleich trat die planlos, planmäßig, -* der Plan.
Opposition auf den P., Ü trat in Erscheinung. piano, glatt, ungefalzt (Druckbogen, Landkar-
2) f Fläche, die zum Bemalen dient der vordere
: ten), [lat.]
P. des Bildes, ich planere (habe planiert) es, das Planschbecken, seichtes Wasserbecken für

505
Pia
hin, schlage auf dem Wasser auf. 2) es platscht
(hat geplatscht), regnet heftig, ich platsche, U
1) (bin geplatscht), platsche. 2) (habe geplatscht)
es, schlage breit: eine geplätschte Nase, ich
plätsch(e)re, 1) (habe geplätschert) in etwas,
plansche, schwimme spritzend. 2) es plätschert
(hat, ist geplätschert), murmelt leise: der Brunnen
plätschert; die Rede plätschert, Ü fließt endlos.
[Schallw.]
Gleiskette 'Raupe.
platt, 1) flach, eben, breitgedrückt: sie rollte den
Planierraupe Teig p. aus; das platte Land, die Ebene; p. auf
dem Bauche liegend; p. vor dem Winde, £ mit
Kinder, Abb. S 58. ich plansche (habe ge- genauem Rückenwind. 2) Ü abgeschmackt, er-
planscht),bewege mich spritzend im Wasser. findungslos, plump, alltäglich: platte Scherze;
Hptw.: die Planschere}. -• [Schallw.] eine platte Schmeichelei ; platte Dichtung, geist-
die Plantage plan'ta:si, -/-n, Pflanzung, [franz.] lose. 3) kurz für: plattdeutsch. 4) U verblüfft,
ich plantigre (habe plantiert) sie, M
österr. lasse : verdutzt: da bist du p. das Platt, -(s), dem -,
sitzen, [aus franz.] kurz für: Plattdeutsch: wir sprechen P. das
ich plantsche (habe geplantscht), plansche. Plättbrett, M nordd., mitteld.: Bügelbrett.
das Planum, -s, die vorbereitete Strecke einer plattdeutsch, niederdeutsch, das Plattdeutsch,
Bahnlinie, Straße, Abb. E 6. [lat.] -(s), dem -, niederdeutsche Sprache; vgl.
der Planwagen, Wagen mit Plane. Deutsch, ich platte (habe geplattet) es (ab),
die Planwirtschaft, -* der Plan. glätte, drücke breit, die Platte, -/-n, 1) flächiges
ich plapp(e)re (habe geplappert), U schwatze, Gebilde von geringer Stärke zur Verkleidung,
rede schnell, viel und geistlos: sie plapperte Bedeckung: Tischplatte; Marmorplatte; Koch-
munter drauflos, ich p. es aus, U plaudere aus. platte, Abb. H 16. 2) eine Glasscheibe mit licht-
ich p. esnach, U spreche gedankenlos nach, die empfindlichem Belag für photographische Auf-
Plapperej, -, U das Plappern, Geschwätz, der nahmen: man konnte es auf die P. bannen, photo-
Plapp(e)rer, -s/-, U jemand, der unaufhörlich graphieren. 3) Druckstock, Abb. D 17: es wird
plappert, plapperhaft, U geschwätzig, das auf die P. geätzt. 4) sehr flache Schüssel zum
Plappermaul, die Plappertasche, U verächt- Anrichten von Speisen: Bratenplatte, Abb. E 13.
lich: Plapperer. [Schallw.; 16. Jh.] 5) Speise, Gang in der Speisenfolge: kalte P.,
ich plärre (habe geplärrt), U 1) schreie, weine Aufschnitt. 6) U Glatze. 7) ©
Fläche eines Tafel-
laut und ungezogen. 2) (es), singe laut und berges, Abb. B 20. 8) fast griff loser Felsen Fels-
:

falsch. [Schallw.; mhd.] platte. 9) kurz für: Schallplatte. 10) M


wien.
die Pläsanterle. -/...'ri|en, t Scherz, Spaß, das Gaunerbande Plattenbruder. Verkl. das Plätt-
: :

Pläsigr, -s/-e, f Vergnügen. Eigw.: pläsigr- chen, Plättlein, -s/-. ich plätte (habe geplät-
lich. [franz.; 18. Jh.] tet), 1) Wäsche, M nordd., mitteld.: bügele,
das Plasma, -s/...men, 1) gerinnbare Flüssigkeit glätte. 2) es, ebne, drücke breit, ich p. Muster
(des Blutes, der Milch). 2) Grundbestandteil der auf, M nordd., mitteld.: bügele auf: Aufplätt-
tierischen und pflanzlichen Zelle: Protoplasma. muster, die Plätte, -/-n, 1) M nordd., mitteld.:
3) im ganzen neutrales Gemisch von Elektronen, Bügeleisen, Abb. B 60. 2) M südostd.: Schiff
Lichtquanten, Ionen und Molekülen im Ent- mit flachem Boden (zum Übersetzen), das Plätt-
ladungsrumpfeiner Gasentladung. 4) grasgrüner eisen, Mnordd., mitteld. Bügeleisen, Abb. B 60.
:

Jaspis. Eigw. plasmatisch, [griech. .Gebilde']


: der Plattenspieler, Abb. P 18. platterdings,
der Plast, -es/-e, meist Mz., Kunststoff, [griech.] geradezu, schlechterdings: das ist p. unmöglich,
die Plastik, -/-en, 1) ohne Mz., Bildhauerkunst. die Plätterin, -/-nen, M nordd., mitteld.: Büg-
2) Bildwerk, vgl. Abb. B 33. 3) ohne Mz., körper- lerin, der Plattfisch, Angehöriger einer Familie
hafte Ausprägung, Anschaulichkeit. 4) Chirur- unsymmetrischer, scheibenförmiger Fische, z.B.
gie: Ersatz zerstörter Organ- und Gewebsteile: Scholle, Flunder, vgl. Abb. F 23. die Plattform,
Nasenplastik, das P., -s/-s, Kunststoff: Plastik- 1) Vorbau an Bahnwagen. 2) erhöhter Platz, z. B.
folie, die Plastikbombe, knetbare Sprengstoff- Rednerbühne. 3) U Basis, der Plattfuß, ange-
masse, das Plastilin, -s, die Plastilina, -, borene oder erworbene Senkung des Fußge-
Knetmasse, plastisch, 1) körperhaft. 2) U an- wölbes, die Plattheit, -/-en, 1) ohne Mz., das
schaulich, bildhaft. 3) geschmeidig; verformbar. Plattsein. 2) Ü platte Redensart, ich plattiere
4) plastische Operation, auf chirurgischem Wege (habe plattiert) es, 1) überziehe ein Metall mit
wiederhergestellt (zerstörte Organ- und Ge- einer anderen Metallschicht. 2) überdecke einen
websteile), die Plastizität, -, 1) Bildhaftigkeit, Gewebefaden mit einem anderen, die Platt-
Anschaulichkeit. 2) Geschmeidigkeit; Verform- stichstickerei, eine Buntstickerei, [franz. aus
barkeit, [griech.; um
1800] griech.; Platte 10 hebr.]
der, das Pia \stron pla 'str5, -s/-s, 1) Schutzpolster ich platt(e)le (habe geplattelt), M bayr. : 1)
beim Fechten. 2) breiter Schlips, [franz.] schnelle Steinchen über das Wasser. 2) tanze
die Platane, -/-n, Parkbaum mit heller, glatter, Schuhplattler, [zu: platt]
in Fladen abfallender Borke, [griech.] die Platting, -/-e, i. Tauwerk aus Kabelgarn.
das Plateau pla' to:, -s/-s, Hochebene, [franz.] <fer Plattler, -s/-, Schuhplattler, [zu: plattem]
plateresk, wunderlich verziert, der Plateresken- der Platz, -es/ e, 1) Stelle, für einen bestimmten
:r

stil,ein Stil der spanischen Kunst seit Ende des Zweck geeignetes Gelände: Arbeitsplatz; Bau-
15. Jh. [span.] platz; hier ist mein P.!, an diese Stelle gehöre
das Platin, -s, O
Zeichen: Pt, ein metallisches ich ; solche Scherze sind hier nicht am P. 2) Ort-
Element, platinblond, weißblond, ich plati- schaft, Stadt, Geschäftsort: ein fester P., be-
njgre (habe platiniert) es, überziehe mit Platin. festigter Ort; das einzige Kaufhaus am P., in
[span. aus mittellat.] dieser Stadt. 3) freier Raum inmitten der Häuser
die Platine, -/-n, 1) ein Walzerzeugnis. 2) Teil Marktplatz. 4) abgegrenztes Gelände (für sport-
an Web- und Wirkmaschinen, [franz.] liche Zwecke): Sportplatz; Tennisplatz; unser
die Platitüde, -/-n, Plattheit, nichtssagende Fußballverein hat einen neuen P. 5) verfügbarer
Redensart, [franz.] Raum der Kofferraum bietet P. für viel Gepäck;
:

platonisch, ohne Begehren, rein seelisch: die ist hier noch P.?; P. da!, gebt Raum!; ich habe
platonische Liebe; aber: Platonische Schriften, noch P. gelassen, etwas nicht ganz ausgefüllt;
vgl. Übers. E 4, C. [Plato, 427-347 v. Chr.] bitte P. machen!, freien Raum geben, beiseite
platsch!, Schallwort für klatschendes Hinfallen. rücken. 6) Raum für eine Person, Sitzplatz: das
ich platsche, U 1) (bin geplatscht), schlage breit neue Theater hat 1000 Plätze; ist hier noch ein P.

506
Ple

der Tonobnehn
der Plattentelle die Lautsprecherbo
der Laut- y^ — --r
spreche-
die Tonarmauflage

der Balanceregler
der Drehzahlregler
die Tonblende
der Lautstärkeregle
Trogegriff
der Phonokoffer

die Tasch

Plattenhülle
die Schallplatte die Platte der Plattenständer der Federwerkspieler
das Plattenalbum
Plattenspieler

frei?; der P. ist belegt, besetzt; ich habe gute ich plau.st(e)re (habe geplaustert) es, mich, M
Plätze genommen, teure Karten gekauft (für oberd. : plustere.
Theater, Kino u. a.); bitte nehmen Sie P.f, plauz!, Schallwort für einen Fall: p., da lag das
machen Sie es sich bequem, setzen Sie sich. 7) Kind! der Plauz, -es/-e, U Fall, Sturz; Ge-
t Anstellung er sucht einen P. in Wien; jeder an
: räusch dabei, ich plauze (habe geplauzt) (es),
seinem P., auf seinem für ihn passenden Posten. U schlage krachend zu (Tür), ich p. hin (bin
8) V Waldblöße, auf der Hirsche kämpfen. 9) hingeplauzt), U schlage der Länge nach hin.
Rennsport: auf den Sieger folgende Placierung: [Schallw.]
man kann auf P. oder Sieg wetten; Platzwette. die Plauze -/-n, M ostmitteld.: 1) Lunge: er hat
10) M
oberd. Plätzchen (Gebäck). Verkl. das
: : es auf der P., hat schweren Husten. 2) Bett: er
Plätzchen, Plätzlein, -s/-. die Platzangst, { liegtauf der P., krank im Bett. [poln. Lw.]
Beklemmung beim Überschreiten eines freien das Play-back ple:'bck, -, Film und Fernsehen:
Platzes, Platzanweiserin, -/-nen, Ange-
die nachträgliche Abstimmung der Bildaufnahme
stellte, dieBesucher (im Kino) zu ihren Plätzen mit der gesondert aufgenommenen Tonauf-
führt, das Plätzchen, -s/-, kleines Gebäck oder nahme, der Playboy 'ple-.boi, -s/-s, vermögender,
kleine Süßigkeit, Abb. K 52. der Platzhirsch, modisch bewußter, vor allem dem Amüsement
stärkster Hirsch auf dem Brunftplatz, die Platz- lebender Mann, [engl.]
karte, S; Anrechtsschein auf einen bestimm- ich plaze (habe geplazt), M wien.: weine,
ten Sitzplatz, das Platzkonzert, Konzert auf schluchze.
einem Platz im Freien, der Platzmangel, die Plazenta, -/-s oder ...ten, Mutterkuchen, [lat.]
fehlender Raum: aus P. der Platzwart, Ver- das Plazet, -s/-s, Zustimmung, Genehmigung:
walter eines Sportplatzes, der Platzwechsel, hierzu gebe (verweigere ) ich mein P. [lat.]
1) t3 am Ausstellungsort zahlbarer Wechsel. ich plaziere (habe plaziert) ihn, es, mich, einge-
2) Sport: Seitenwechsel, [franz. -griech.; spät- deutscht für: placiere.
mhd.] der Plebejer, -s/-, 1) Angehöriger der niedrigen
ichplatze (bin geplatzt), 1) zerberste, zerspringe: Schichten im alten Rom. 2) verächtlich: ge-
die Granale platzt, explodiert das Wasserrohr ist ; wöhnlicher, unfeiner Mensch. Eigw. plebe- :

geplatzt; ich p. vor Neugierde, Zorn, U bin sehr jisch, das Plebiszit, -(e)s/-e, Volksabstimmung.
neugierig, zornig. 2) fahre ungestüm hinein: die Eigw. plebiszitär. die Plebs, -, das Volk im
:

Nachricht platzte in unser friedliches Gespräch, alten Rom. der P.,' -es, verächtlich: Pöbel, breite
es platzt ab, springt ab, löst sich gewaltsam Masse, [lat.]
ab: abgeplatzte Ölfarbe, es p. auf, bekommt das Plein|air ph:n'e:r, -s, Freilichtmalerei:
einen langen Riß, öffnet sich ruckartig: aufge- Pleinairmalerei. [franz.; 19. Jh.]
platzte Samenkapseln, ich platze heraus, Ü 1) das Pleistozän, -s, ÜBERS. E 11. ElGW. : plei-
mit einer Sache, plaudere sie aus. 2) lache plötz- stozän. [griech. Kw.]
lich los. die Platze da könnte man die P. kriegen,
: plejte, U zahlungsunfähig: ich bin p.; sein Ge-
U vor Ärger oder Ungeduld zerbersten, die schäft ist p. gegangen, die Plejte, -/-n, U 1)
Platzpatrone, Übungspatrone, der Platz- Zahlungseinstellung, Bankrott: er macht P. 2)
regen, plötzlicher heftiger Regen. [Schallw.] Reinfall: das war eine P.! der Plejtegeier (eigtl.
ich platze (habe geplatzt), 1) mitteld. schlage, M : Pleitegeher), Sinnbild der Pleite, [hebr. .rettende
daß es knallt. 2) es, M
mitteld.: setze Flicken Flucht'; 19. Jh.]
auf. 3) der Hirsch platzt, kratzt den Boden, y die Plejaden, Mz., Siebengestirn, Abb. S 71.
[von: platzen] [griech.]
der Platzhirsch usw., -*• der Platz. das Piek tron, -s/...tren, Stäbchen oder Plättchen
das Plätzli, -(s)/-(s), Schweiz.: Blätzli. M zum Anreißen der Saiten von Zupfinstrumen-
die Platzpatrone, der Platzregen, -*- ich platze. ten, [griech.]
ich plgud(e)re (habe geplaudert), spreche, unter- die Plempe, -/-n, 1) t Seitengewehr, Säbel. 2) U
halte mich zwanglos wir plauderten miteinander,
: dünnes Getränk, ich plemp(e)re (habe geplem-
ich p. es aus, verrate geschwätzig, die Plaude- pert), 1) U plansche, spritze. 2) (es), U gieße,
rei, -/-en, 1) leichte, zwanglose Unterhaltung. wässere. 3) M
mitteld. gehe müßig, [von plam-: :

2) über etwas, kurzweiliger Vortrag oder Zei- pen .baumeln']


tungsaufsatz: eine P. über Blumenpflege, der plem plem, U verrückt: du bist p.!
Playd(e)rer, -s/-, anregender Unterhalter, die die Plenarsitzung, Sitzung aller Mitglieder,
Plaudertasche, U Schwätzerin, Klatschbase. Vollversammlung, [zu: Plenum]
[Schallw.] ichplent(e)re (habe geplentert) den Wald, h lichte
der Plausch, -es/-e, U gemütliche Unterhaltung, aus, haue aus. der Plenterwald, ix Wald, dem
kleiner Schwatz, ich plansche (habe geplauscht), immer nur älteste, stärkste oder schadhafte
U plaudere, unterhalte mich gemütlich, [ver- Bäume entnommen werden, [von: Blender
wandt mit: plaudern] ,Lichtstörer']
plausibel, einleuchtend, glaubhaft: ein plausibler das Plenum, -s, Vollversammlung, [lat. Kw.]
Grund, [lat.] pleo..., mehrfach, der Pleonasmus, -/...men,

507
Ple
überflüssige Häufung sinnverwandter Wörter, einem Plumps, der Plumpser, -s/-, U Fall,
z.B. ich pflege das gewöhnlich so zu tun. pleo-
: Plumps. [Schallw.]
nastisch, gehäuft, überflüssig, [griech.] Plumpudding 'p /.im.. Rosinenpudding, der
c/(t .,

der Plesiosajjrus, -/...ri|er, ein ausgestorbener mit Rum übergössen und angezündet aufgetra-
großer Saurier mit langem Hals, [griech. Kw.] gen wird, englische Weihnachtsspeise, [engl.]
Plethi, -* Krethi und Plethi. der Plunder, -s, altes Zeug, Trödel, wertlose
der Plejjel, -s/-, die Pleuelstange, Kurbelstange, Kleinigkeiten, das Plundergebäck, ein Gebäck
Abb. 4, D M
19. [von: Bleuel] aus blätterigem Hefeteig, die Plundermilch,
die Pleureuse ph'ro.-za, -/-n, 1) t Trauerbesatz; M niederd.: Dickmilch, [mhd.]
Trauerrand am Briefpapier. 2) Straußenfeder als ich plünd(e)re (habe geplündert) es, ihn, raube
Hutschmuck (seit 1900). [franz. ,die Trauernde'] aus, nehme ihm alles weg: die Geschäfte wurden
die Pleuritis, -/...'tiden, { Rippenfellentzündung, (aus) geplündert; man hat die Obstbäume geplün-
[griech.] dert, die Früchte abgenommen, gestohlen.
das Plexiglas, Handelsname für einen glasarti- Hptw. : die Plünd(e)rung, -/-en. rferPlünd(e)-
gen, nichtsplitternden Kunststoff, [lat. Kw.] rer, -s/-, jemand, der (im Krieg) plündert, [von:
der PH, -s, M
westd.: Gewandtheit, feines Be- Plunder; 17. Jh.]
nehmen, [franz. , Falte'; um 1800] der Plunger 'pUnd^ar, -s/-, langer Kolben einer
die Plicht, -/-en, $, offener, vertiefter Sitzraum im Pumpe, [engl. ,Taucher'j
Boot, Abb. S 48. der Plichtanker, £ Notanker, die Plunze, -/-n, M südostd.: Blutwurst, [slaw.]
[niederd.] der Piural, -s/-e, Abk.: PL, pl. oder Plur.,
ich pl lere (habe gepliert), nordd. 1) M : auf ihn, Sprachlehre Mehrzahl. Eigw. pluralisch, das
: :

starre. 2) bin naß, schmutzig, pligrig, M nordd. Pluraletantum, -s/-s oder ...lia'tantum, nur in
triefäugig; schmutzig. der Mehrzahl vorkommendes Wort, z. B. Leute.
ich pljgs(e)re (habe gepliesert) es, ostd. zupfe, M : der Pluralismus, -, Lehre, die eine Vielheit
pflücke. von Prinzipien, Elementen oder Bereichen der
die Plink, -/-e, M
niederd. Augenlid, ich plinke : Wirklichkeit annimmt. Eigw. pluralistisch: :

(habe geplinkt), M
niederd.: blinzele (ihm zu). in unserer pluralistischen Gesellschaft, die Plura-
die Plinken, Mz., M
niederd.: Wimpern, ich lität, -/-en, Mehrheit, [lat.]
plink(e)re (habe geplinkert), niederd.: blin- M die Plurre, -/-n, M
nordd. dünnes Getränk. :

zele (ihm zu). plus, Zeichen: +, 1) und, mehr. 2) A Vor- A


ich plinse (habe geplinst), nordd.: weine. M zeichen der positiven Zahlen. 3) über dem Ge-
die Plinse, -/-n, M
ostmitteld.: 1) Eierkuchen. frierpunkt: p. 5°. 4) i positiv, das Plus, -/-, 1)
2) Kartoffelpuffer, [sorb.] Mehrbetrag. 2) U Vorteil, Gewinn, [lat.]
diePlinthe, -/-n, 1) Unterlagsplatte unter Säulen, der Plüsch, -es/-e, ein Samtgewebe mit längerem
Pfeilern oder Standbildern, Abb. B 11, B 33. Flor, [franz. 1700] ; um
2) entsprechendes Glied eines Sockelprofils, ich pluse (habe geplust) es, niederd.: 1) zause. M
[griech.] 2) plustere auf. plusig, niederd.: zerzaust, M
die Plinze, -/-n, Nebenform von : Plinse. unordentlich (Federn, Haare).
das Pliozän, -s, Übers. E 11. Eigw.: pliozän. das Plusquamperfekt, -s/-e, Sprachlehre: Voll-
[griech. Kw.] endung in der Vergangenheit, Übers. Z7. [lat.]
das Plissej, -s/-s, schmale gepreßte Falten in ich plust(e)re (habe geplustert) es, mich, blähe
Geweben: Plisseerock, ein Faltenrock. Zeitw.: auf: Vögel plustern sich, ich p. mich auf, 1) U
ich plissiere (habe plissiert) es. [franz.] tue wichtig. 2) Vögel plustern sich auf, vergrößern
plitz, platz!, Schallw. für: unerwartet schnell, sich scheinbar durch Plustern, [zu: plusen]
plötzlich: das geht nicht so p., p.! Pluto, auch: Pluton, der griechische Gott der
die Plockwurst, M
westd. eine Dauerwurst. : Unterwelt, der P., -, ein Planet, der Pluto krat,
es plodert (hat geplodert), oberd.: 1) pludert, M -en/-en, Träger der Macht in der Plutokratie.
bauscht sich. 2) siedet, wirft Blasen (Wasser). die Pluto kratie, -/...'ti|en, Geldherrschaft.
die Plombe, -/-n, 1) Bleisiegel; Bleiverschluß, Eigw.: pluto kratisch. Pluton, Pluto, pluto-
Abb. B 52. 2) Zahnfüllung. Zeitw. ich plom- : nisch, der Tiefe angehörig: plutonische Gesteine,
biere (habe plombiert) es. [franz.; um 1800] Tiefengesteine, das Plutonium, -s, Zeichen: O
der Plotz, -es/-e, f Schallw. für eine schnelle Pu, ein radioaktives metallisches Element. Plu-
(schallende) Bewegung: auf den P., plötzlich. tos, griechischer Gott des Reichtums, [griech.]
die Plötze, -/-n, eine Weißfischart, Abb. F 23. das Pluviale, -s/-, Umhang katholischer Geist-
[slaw. Lw.] licher, Abb. A 14. die Pluvialzeit, der Eiszeit
plötzlich, 1) unerwartet, mit einem Male, blitz- entsprechendes Regenzeitalter südlicher Länder.
artig eintretend ein plötzlicher Entschluß; p. fiel
: Pluvius, Beiname für Jupiter, den Regenspen-
es ihm ein. 2) U sofort, schnell: aber nun etwas p.! der, [lat. pluvium ,Regen']
Hptw. die Plötzlichkeit, -. [von: Plotz]
: Pm, OZeichen für: Promethium.
die Pluderhose, weite Kniehose, Abb. 17. T p. m., Abk. für: 1) post meridiem. 2) pro mille.
plud(e)rig, aufgeplustert, es pludert (hat ge- 3) pro memoria. 4) post mortem, [lat.]
p ludert), bauscht sich, ist zu weit, [zu: plodern; der Pneu, -s/-s, kurz für: 1) der Pneumatik. 2)
frühnhd.] Pneumothorax, das Pneyma, -s, Hauch, Atem,
das Plumeau ply'mo:, -s/-s, kleines Federdeck- besonders B der Heilige Geist, die Pneumatik,
bett, Abb. B 28. [franz.; 19. Jh.] -, Lehre vom Verhalten der Gase, der P., -s/-s,
plump, 1) unförmig, von groben Formen: Luftreifen (Fahrrad, Kraftwagen), Abb. R 14.
plumpe Füße. 2) schwerfällig, derb ein plumper : pneumatisch, 1) das Pneuma betreffend. 2)
Gang. 3) Ü nicht fein, nicht förmlich, taktlos, luftgefüllt. 3) durch Luftdruck getrieben, der
ungeschickt: plumper konnte sie es nicht sagen; Pneumokokkus, -/...kken, Erreger der Lungen-
plumpe Witze, abgeschmackte und geistlose. entzündung, die Pneumonjg, -/...'ni|en, Lun-
Hptw.: die Plumpheit, -/-en. der Plump, genentzündung, der Pneumothorax, -(es)/-e,
U
-es/-e, Fall, Plumps. [Schallw.; vgl. plumps] Luftansammlung in der Brustfellhöhle, [griech.
ich plumpe (habe geplumpt) (es), Mmitteld.: ,Hauch, Geist']
pumpe, die Plumpe, -/-n, M mitteld.: Pumpe. Po, OZeichen für Polonium. :

[Angleichung an: plumps] der Po, -s/-s, U Gesäß, [von: Podex]


plumps!, Ausruf bei einem Fall, bei einem der Pöbel, -s, gemeines, rohes Volk, niedere
schweren Schlag oder Tritt, der Plumps, -es/ Masse, ich pöb(e)le ihn an (habe angepöbelt),
-e, U Fall, Sturz; polternder Schlag, der Plump- belästige mit gemeinen Reden, pöbelhaft, ge-
sack, Kinderspiel, bei dem ein Säckchen oder mein, gewöhnlich, frech. Hptw. die Pöbel- :

Tuch mit Knoten gesucht werden muß. ich haftigkeit, -. [franz.; mhd.]
plumpse (bin geplumpst), U stürze, falle mit das, der Poch, -(e)s, ein Kartenglücksspiel: Poch-

508
Pol
spiel, ich poche (habe gepocht), 1) an, gegen
etwas, klopfe: wer pocht an die Tür, gegen das
Fenster? 2) Erz, zerklopfe. 3) auf etwas, Ü be-
stehe darauf, rühme mich seiner trotzig: poch
nicht zu sehr auf dein Geld; er pocht auf sein
Recht. 4) spiele Poch. 5) das Herz pocht, schlägt.
ich p. bei ihm an, klopfe an. ich p. es auf, öffne
gewaltsam, die Poche, -, M
mitteld.: Prügel.
das Pochwerk, Maschine zum Zerkleinern von
der Poller an der
Erzen. [Schallw. mhd.];
Landungsstelle
ich pochiere .../... (habe pochiert) Eier, schlage
Pokal Poller der Ball (Holzball) p |
sie in siedendes Wasser, [franz.]
die Pocke, -/-n, 1) Pustel, Impfpustel. 2) Mz.,
Blattern, eine fiebrige Infektionskrankheit, die Abb. E 10. 2) } Endklemme einer Elektrizitäts-
Narben hinterläßt: Pockenimpfung, pocken- quelle: Plus- und Minuspol. 3) das Ende eines
narbig, pockig, blatternarbig, [aus niederd.] Magneten, Abb. 1 MMagnetpol, polar, 1) auf
:

poco, j~ ein wenig, etwas: p. allegro. [ital.] den Pol, besonders die Erdpole bezüglich. 2)
das Pod agra, -s, Fußgicht, Zipperlein. EiGW. entgegengesetzt wirkend, die Polarisation,
pod agrisch. [griech. Kw.j -/-en, 1) $ Erzeugung eines Gegenstroms bei der
das, der Podest, -es/-e, 1) Treppenabsatz, Abb. elektrischen Zersetzung einer Flüssigkeit. 2)
T 19. 2) Bühne, erhöhter Tritt, [griech. Kw.] Optik: Beschränkung der Schwingungen des
der Podex, -(es)/-e, U Gesäß, [lat.] Lichts auf eine bestimmte Ebene, der Polari-
das Podium, -s/...di|en, Bühne, erhöhte Fläche: sator, -s/...'toren, Körper, durch den das Licht
Podiumsgespräch, Diskussion vor Zuhörern über polarisiert wird, ich polarisiere (habe polari-
ein aktuelles Thema, [lat. -griech.] siert), 1) Licht, unterwerfe es der Polarisation.
das Poem, -s/-e, oft verächtlich: Gedicht, die 2) es, Ü hebe zwei gegensätzliche Auffassungen
Poesig poe..., -/...'si|en, 1) Dichtung, Dicht- voneinander ab. die Polarität, -, Gegensätz-
Ü Stimmungsgehalt, poesielos poe...,
kunst. 2) lichkeit, der Polarkreis, Breitenkreis auf der
ohne Stimmungsgehalt. Hptw. die Poesie- : Erde in 66,33° nördlicher oder südlicher Breite.
losigkeit, -. der Poet, -en/-en, oft spöttisch: das Polarlicht, durch Erdmagnetismus be-
Dichter, der Poeta laureatus, - -/...tae ...ti, dingte Lichterscheinung in Polarländern, der
gekrönter Dichter, der Poetaster poe..., -s/-, Polarstern, ein dem nördlichen Himmelspol
verächtlich: schlechter Dichter, die Poetik, sehr naher Stern, Abb. S 71. [lat. -griech.]
-/-en, Lehre von der Dichtkunst, poetisch, 1) der Polacke, -n/-n, verächtlich: Pole, [poln.]
die Poesie, Poetik, den Poeten betreffend; dich- der Polder, -s/-, eingedeichtes Marschland, Abb.
terisch. 2) Ü stimmungsvoll, [griech.] D 6. [niederl. Lw. aus lat.]
ich pofe (habe gepoft), M
ostmitteld. schlafe. : Poldi, M oberd.: Leopold, Leopoldine.
der Pofel, -s, Moberd. Schund, Auswurf, [zu:
: ichpole (habe gepolt) es, 1) f stelle den Plus-
Bafel'] oder Minuspol fest. 2) entferne Gase und Oxyde
die Pofese, -/-n, Mwien.: gefüllte Semmel- oder aus der Metallschmelze, ich p. um, 1) es, i ver-
Kartoffelschnitte: Erdäpfelpofesen. [ital.] tausche Plus- und Minuspol. 2) ihn, U versuche
der Pofist, -(e)s/-e, M
niederd. Bovist. : zu ändern, [zu: Pol]
die Pogatsche, -/-n, M
bayr., österr. rund aus- : der Pole, -n/-n, die Polin, -/-nen, Bewohner(in)
gestochenes, gebackenes Teiggericht: Grieben- des osteuropäischen Staates Polen. Eigw. pol- :

pogatsche; Nußpogatsche. [ungar. Lw. aus lat.] nisch.


die Pogge, -/-n, M
niederd. Frosch, Kröte, [ver-
: der Polej, -(e)s/-e, eine Minze, [lat. Lw. ahd.] ;

wandt mit: Pocke, Pickel] die Polemik, -/-en, (wissenschaftlicher) Streit,


der Pogrom, -s/-e, Hetze mit Gewalttaten gegen publizistische Fehde. Eigw. polemisch, ich :

eine Gruppe der Bevölkerung, besonders gegen polemisiere (habe polemisiert) gegen ihn, be-
Juden, [russ. ,Verwüstung' 19. Jh.] ; kämpfe (publizistisch) seine Ansichten, [griech.]
der Poilu poa'ly:, -(s)/-s, Spottname für den die Polenta, -/-s oder ...ten, Maisbrei, [ital.]
französischen Frontsoldaten, [franz. ,behaart'] die Polente, -, G
Polizei, [jidd.]
der Point po'e, -s/-s, 1) Punkt, Spitze. 2) Stich die Police po'li:s3, -/-n, Versicherungsschein,
(im Kartenspiel). 3) Auge (im Würfelspiel). 4) [franz. -ital. aus griech.]
äs Notierungseinheit von Warenpreisen, die der Polier, -s/-e, Vorarbeiter der Maurer und
Pointe po'eta, -/-n, Hauptpunkt, Überraschungs- Zimmerleute. [14. Jh. aus altfranz. .Sprecher']
effekt, Schlußwirkung: die P. eines Witzes, ich ich poliere (habe poliert) es, verleihe der Ober-
pointiere (habe pointiert) es, betone nachdrück- fläche eines Werkstücks Glanz: polierte Möbel,
lich, hebe hervor, pointiert, zugespitzt, geist- die Politur, -/-en, 1) Glanz durch Polieren. 2)
reich, der Pointillismus pos..., -, Malerei: Mittel zum Polieren: Möbelpolitur, [lat.]
Richtung des Spätimpressionismus, [franz.] die Poli klinik, -/-en, Krankenhaus zur ambu-
der Pojnter ...oi..., -s/-, englischer Vorstehhund, lanten Behandlung, [griech. .Stadtklinik']
Abb. H 29. [engl.] die Polin, -*• der Pole.
der Pojaz, -es/-e, Pojazer, -s/-, M bayr. Hans- : die Polio, -, Poliomyelitis, -/...'tiden, { spinale
wurst, Hampelmann, [von: Bajazzo] Kinderlähmung, [griech.]
der Pokal, -s/-e, kelchartiges Gefäß, im Sport das Politbüro, kurz für: Politisches Büro, eine
oft Siegespreis, Abb. P 19. [über ital. aus griech.] Körperschaft des Zentralkomitees einer kommu-
der Pökel, -s, Lake, Salz- oder Salpeterlösung nistischen Partei.
zum Einpökeln: Pökelfleisch; Pökelhering, ich die Politesse, -/-n, 1) ohne Mz., t Höflichkeit.
pök(e)le (habe gepökelt) Fleisch (ein), mache 2) Hilfspolizistin für bestimmte Aufgaben,
zur Dauerware durch Einlegen in Pökel, der [franz.]
Pökling, -s/-e, t Bückling, Salzhering, [mittel- die Politik, -, 1) das staatliche oder auf den
niederd.] Staat bezogene Streben und Handeln: Innen-
das Poker, -s, ein Kartenglücksspiel. Zeitw. ich : politik; Außenpolitik. 2) Ü berechnendes Ver-
pok(e)re (habe gepokert), [engl. ; verwandt mit halten der Geschäftsmann verfolgt eine schlaue P.
:

pochen] der Politiker, -s/-, 1) jemand, der in der


ich pokuliere (habe pokuliert), f zeche, [lat.] Politik tätig ist. 2) Ü jemand, der geschickt zu
der Pol, -s/-e, 1) einer der beiden Endpunkte der seinen Zielen kommt, das Politikum, -s/...ka,
Umdrehungsachse eines sich drehenden Kör- ins Politische gezogene Angelegenheit, der Poli-
pers;im besonderen: @ tr Endpunkte der tikus, -/-se, U Schlaukopf, politisch, die Politik
Erd- und Himmelsachse: Nord- und Südpol, betreffend; staatsmännisch: politische Ökonomie,

509
Pol

|
dos Kopfpols ter d er polsterstuhl dos Badtenpolster der Lederriemen

der Saugnapf
das Fladipolster das Fußpolster
Polster Polyp (der Krake) Poncho Portepee

Volkswirtschaftslehre, ich politisiere (habe poli- poly..., viel... A'ePoIy|an|drig, -/...'drijen, Ehe-
tisiert), rede über Politik. 2) es, mache zum
1) gemeinschaft einer Frau mit mehreren Män-
Politikum. der Politologe, -n/-n, Kenner der nern, polychrom, vielfarbig, bunt. Hptw. :

Politologie, die Politologig, -, Wissenschaft von die Polychromig, -/...'mi|en. das Poly|eder,
der Politik. Eigw. politologisch, [franz. aus
: -s/-, A Vielflach. Eigw. poly edrisch. der
:

griech.; 17 Jh.] Polyjester, -s/-, aus mehrwertigen Säuren und


die Politur, -*• ich poliere. Alkoholen gebildeter Stoff hohen Molekular-
die Polizei, -, Behörde zur Aufrechterhaltung der gewichts, Ausgangsstoff für Kunststoffe, die
öffentlichen Ordnung, Ruhe und Sicherheit; Polygamig, -/...'mi|en, Ehegemeinschaft eines
Gebäude dafür. Eigw. polizeilich, die Poli-
: Mannes mit mehreren Frauen. Eigw. polygam. :

zeiaufsicht, 5*5 eine als Nebenstrafe zu ver- der Polygamist, -en/-en, Anhänger der Poly-
hängende Freiheitsbeschränkung, der Polizej- gamie, poly glott, vielsprachig, in mehreren
staat, 1) der Verwaltungsstaat des Absolutis- Sprachen abgefaßt oder viele Sprachen spre-
mus. 2) Staatsform mit weitgehender polizei- chend, das Polygon, -s/-e, Vieleck.Eigw. :

licher Bevormundung, die Polizeistunde, Sperr- polygonal, der Polyhistor, -s/... 'stören, Ge-
stunde, vorgeschriebene Zeit zur Schließung der lehrter, der in vielen Wissenschaften bewandert
Vergnügungsstätten, polizeiwidrig, U uner- ist. die Polymerie, -, die Erscheinung, daß sich
laubt: so viel Dummheit ist ja p.! der Polizist, manche chemische Verbindungen, Polymere,
-en/-en, die Polizistin, -/-nen, im Dienst der nur durch die Molekülgröße, nicht durch die
Polizei stehende Person, [aus griech. politeia Zusammensetzung unterscheiden, ich poly-
.Staat, Verfassung'] merisigre (habe polymerisiert) es, vereinige viele
das Pölk, -(e)s/-e, männl. kastriertes Schwein. gleichartige Moleküle zu größeren Molekülen.
die Polka, -/-s, Rundtanz im */ 4 -Takt. [tschech.] Hptw. die Polymerisation, -/-en. poly-
:

ich polke (habe gepolkt), M


nordd.: bohre, morph, vielgestaltig. Hptw. der Polymor- :

stochere, klaube. phismus, -. das Polynom, -s/-e, A algebra-


der Pollen, -s/-, Blütenstaub, [lat. Lw.] ische Größe aus mehr als zwei durch + oder —
der Poller, -s/-, J, Klotz zum Festmachen von verbundenen Gliedern, z. B.: a + b + c. Eigw. :

Tauen, Trossen, Abb. P 19. [niederd.] polynomisch, polyphon, mit mehreren selb-
die Pollution, -/-en, { unwillkürlicher Samen- ständigen Stimmen. Hptw. die Polyphonie, -. :

erguß, meist im Schlaf, [lat.] das Polysyndeton, -s/...ta, Übers. R 11. das
Pollux, einer der Dioskuren: Kastor und P. der Polytechnikum, höhere technische Fachschule.
P., -, Stern im Sternbild der Zwillinge, Abb. der Polytheismus, -, Vielgötterei. Eigw. poly- :

S 71. [griech. Sage] theistisch, das Polyvinylchlorid, Abk. PVC, :

polnisch, -•> der Pole. ein Kunststoff, [griech.]


das Polo, -s/-s, hockeyähnliches Ballspiel für Polyhymnia, Muse des ernsten Gesanges,
Reiter oder Radfahrer, Abb. P 19. die Polo- [griech.]
bluse, kurzärmelige Bluse, das Polohemd, kurz- der Polyp, -en/-en, 1) O
achtarmiger Kopf-
ärmeliges Oberhemd, [über engl, aus ind.] füßer, Abb. P 20. 2) ©
festsitzendes Nesseltier:
diePolonaise ...'nc:..., Polonäse, -/-n, geschrit- Süßwasserpolyp. 3) { (gestielte) Schleimhautge-
tener Tanz, oft als Balleröffnung, [franz. ,die schwulst. 4) U Polizist, [griech. .Vielfuß']
polnische (Tanzweise)'] Polyphem, menschenfressender, einäugiger Zy-
das Polonium, -s, O
Zeichen: Po, ein radio- klop. [Odyssee]
aktives Element, [lat. Kw.] ich pölze (habe gepölzt) es, M österr. : stütze ab.
das, Mösterr. der Polster, -s/-, 1) festes Kissen,
: die Pomade, -/-n, Schönheitsmittel, Haarsalbe,
weich gefüllter Überzug, Abb. P 20: Polster- wohlriechendes Fett, pomadig, U langsam,
möbel. 2) weiche Unterlage. 3) Fettansammlung schwerfällig, stumpf, ich pomadisiere (habe
Fettpolster, ich polst(e)re (habe gepolstert) es, pomadisiert) Haar, bestreiche es mit Pomade,
fülle weich aus, bedecke mit Polstern, ich p. [franz. ; um
1700]
Möbel auf, erneuere die Polster, ich p. es aus, die Pomeranze, -/-n, eine apfelsinenartige
stopfe weich aus. der Polst(e)rer, -s/-, Hand- Frucht, [itai.-pers. ; spätes MA.]
werker, der Möbel polstert, die Polst(e)rung, der Pommer. -n/-n, Bewohner von Pommern.
-/-en, das Polstern; Polster, [germ. Stw.] Eigw. pommer(i)sch.
:

der Polterabend, Vorabend der Hochzeit, ich die Pommes frites pom 'frit, Mz., in schwim-
polt(e)re (habe gepoltert), 1) verursache durch mendem Fett gebackene Kartoffelstäbchen.
Bewegung einen dumpf dröhnenden Lärm: ein [franz.]
Wagen poltert über die Brücke; die Bande polterte der Pomologe, -n/-n, Obstkenner, die Pomolo-
ins Haus, stürzte geräuschvoll hinein. 2) schelte gie, -. Obstbaukunde. Eigw.: pomologisch.
mit rauher Stimme (oft gutmütig). 3) feiere den Pomona, römische Obstgöttin, [lat.]
Polterabend. Eigw.: polt(e)rig. der Polt(e)rer, der Pomp, -(e)s, Gepränge, Pracht, feierlicher
-s/-, jemand, der gern schimpft (oft gutmütig). Aufwand. Eigw.: pomphaft, pompös, [franz.]
der Poltergeist, Klopfgeist, ein Hauskobold. der Pompadour ...du:r, -s/-e oder -s, t Strick-
die Polterkammer, Rumpelkammer, der Pol- beutel. [Marquise de Pompadour, 1721-64]
terwagen, großer Planwagen. [Schallw.] der Pompejaner, Pompejer, -s/-, Bewohner
der Pol tron ...'trö, -s/-s, t Feigling, Maulheld, der 79 n. Chr. vom Vesuv verschütteten Stadt
[franz.] Pompeji. Eigw. pompejanisch, pompejisch.
:

510
Pos
der Pompon pö'pö, -s/-s, Wollknopf, Troddel, Bilder, Darstellungen. Eigw.: porno! gra-
Quaste, Abb. M 6. [franz.] phisch, [griech.]
pompös, * der Pomp. porös, durchlässig. Hptw.: die Porosität, -.
der Pomuchel ...x..., -s/-, M nordostd. Dorsch.
: [griech.]
der Pomuchelskopp, -s/ 2 e, M nordostd. dum- : der Porphyr, auch: ...'fy.r, -s/-e, ein Erguß-
mer, plumper Bursche, [poln. Lw.] gestein. Eigw. porphyrisch,
: [griech. .Purpur-
die Pön, -/-en, t, das Pönale, -s/...li|en, t, noch stein']
M österr. Strafe, Buße. Eigw. pönal, die
: : der Porree, -s/-s, eine Lauchart, Suppengemüse,
Pönalität, -, Rennsport: Gewichts- oder Ent- Abb.'G 25. [franz.]
fernungszulage für Pferde, [lat.] das, der Porridge 'paridz, -s, Haferbrei, [engl.]
der Poncho 'pontfo, -s/-s, ein mantelartiger Über- der Porst, -es/-e, ein Moorstrauch, [niederd.]
wurf, Abb. P 20. [span.] der Port, -(e)s/-e, D Hafen, [lat.]
das Pond, -s/-, Zeichen: p, Gewicht der Massen- das Portal, -s/-e, Q
Haupteingang, prächtiges
einheit Gramm, ponderabel, f wägbar: ponde- Tor, Abb. K
20, T
16. [lat.]
rable Angelegenheiten, die Ponderabili en, Mz., das Portament, -(e)s/-e, Portamento, -s/-s oder
faß- und wägbare Dinge, die Ponderation, -, ...ti, J das Hinüberschleifen von einem Ton zum

Ausgleichung; Verteilung der Last, [lat.] andern, [ital.]


ich ponjgre (habe poniert) ihn, \ iD bewirte, das Portativ, -s/-e, kleine tragbare Orgel, por-
biete dar. [lat. ,setzen'] tato, J getragen, aber nicht gebunden zu spie-
1

der Pönitent, -en/-en, Büßender, Beichtender. len, [franz.; ital.]


der Pönitentiar, -s/-e, Beichtvater, die Pöni- die Portechaise port(3)'fe:zfi), -/-n, Sänfte,
tenz, -/-en, Buße, Bußwerk, [lat.] Tragsessel, das Portefeuille port(9)'fo:j(3),
die Ponte, -/-n, M
niederrhein.: Fähre, der -s/-s, 1) Brieftasche. 2) Geschäftsbereich eines
Ponticello ...tf..., -s/-s oder ...lli, Steg der Ministers: Minister ohne P. 3) £2 Bestand an
Streichinstrumente, [lat. ,Brücke'] Wertpapieren, das Portemonnaie port (d) mj'ne:
der Ppntifex, -/...'tifizes, altrömischer Ober- -s/-s, Geldbörse, das Portjepej, -s/-s, Faust-
priester: P. maximus, der Papst, pontifikal, 1) riemen mit Quaste an der Seitenwaffe, Abb. P 20.
priesterlich. 2) päpstlich, bischöflich. «iasPonti- [franz.]
fikalamt, von einem Bischof oder Prälaten ge- der Porter,-s, schweres dunkles Bier, [engl.]
haltene Messe, die Pontifikali|en, Mz., kath. diePorti, Mz. von: das Porto.
Kirche: Amtstracht oder Amtshandlungen der der Portier port'je:, -s/-s, Pförtner, Türsteher.
Bischöfe und Prälaten, das, der Pontifikat, die Portiere ,..'je:rd, -/-n, Türvorhang, [franz.]
-(e)s/-e, Amt, Amtszeit oder Würde des Papstes ich portiere (habe portiert) ihn, Schweiz.: M
oder eines Bischofs, [lat.] stelle als Kandidaten auf. [franz.]
pontisch, ©
<J> aus südrussischen Steppen
stam- der Portikus, Säulenhalle, Abb. S 73. [lat.]
-/-,
mend, [zu: Pontus, Schwarzes Meer, lat.- die Portion, -/-en, 1) zugemessene Menge Essen.
griech.] 2) Anteil, Maß: dazu gehört eine tüchtige P.
Pontius Pilatus, altrömischer Statthalter: ich Frechheit, portionsweise, in Portionen, [franz.]
mußte von Pontius zu Pilatus laufen, U mit einem das Porto, -s/-s oder ...ti, Postgebühr, portofrei,
Anliegen von einer Stelle zur anderen gehen. ohne Postgebühren, portopflichtig, mit Post-
der Ponton pö'tö, -s/-s, Kahn als Teil einer gebühren, [ital.]
schwimmenden Brücke, Abb. B 56; Schwimm- das Por|trät ...'tre:, -s/-s, Bildnis, ich por trä-
körper von Docks, Schwimmkränen u. a., Abb. tlere (habe porträtiert) ihn, male sein Bildnis.
D 9. [franz. ,Brückenboot'] der Por trätist, -en/-en, Maler von Porträts,
das Pony, -s/-s, eine kleine Pferderasse, der P., [franz.; 18. Jh.]
gekämmtes glattes Haar, Abb.
-s/-s, in die Stirn der Portugiese, -n/-n, Bewohner des westeuro-
H [engl.]
1. päischen Staates Portugal. Eigw. portugie- :

der Pool pu:l, -s/-s, 1) Einsatz (beim Spiel). 2) sisch, der Portugigser, -s, eine Traubensorte.
Geschäftsgemeinschaft, Interessengemeinschaft der Portulak, -s/-e oder -s, eine Würz- und Ge-
mit gemeinsamer Gewinnverteilung, [engl, aus müsepflanze, [lat. Lw.]
franz.] der Portwein, braunroter oder weißer portugie-
der Popanz, -es/-e, 1) Schreckgespenst. 2) Ü sischer Wein, [nach der portugies. Stadt Porto]
willenloser Mensch, [tschech. Lw.] das Porzellan, -s/-e, feinste, durchscheinende
die Pop-art, -, moderne Kunstrichtung mit Tonware; Sinnbild der Zerbrechlichkeit. Eigw. :

Montage von Gegenständen, [engl.] porzellanen, die Porzellanerde, Kaolin, [ital.]


der Pope, -n/-n, Weltgeistlicher in der Ostkirche, das Posament, -(e)s/-en, meist Mz., Sammel-
[über russ. aus griech.] name für: Borten, Tressen, Litzen, Schnüre,
der Popel, -s/-, 1) U verhärteter Nasenschleim. Fransen, die Posamenterjg, -/...'ri|en, Hand-
2) M
mitteld., fränk.: kleines Kerlchen, ich lung für Posamenten, der Posamentier, -s/-e,
pop(e)le (habe gepopelt), U bohre in der Nase. Hersteller, Verkäufer von Posamenten, [franz.]
pop(e)lig, U 1) gewöhnlich, armselig. 2) knau- ich posajjne (habe posaunt), 1) spiele die Posaune.
serig. 2) es, U verrate, verkünde, ichp. es aus, U verrate,
der Popelin, -s, die Popeline, -, ein feingeripp- verkünde überall, die Posaune, -/-n, ein aus-
tes, leinwandbindiges Gewebe, [franz.] ziehbares Blechblasinstrument, Abb. B 37. der
der Popp, -s/-s, U Gesäß, [zu: Podex] Posaunist, -en/-en, Posaunenbläser, [franz. aus
populär, 1) volkstümlich, beliebt. 2) gemein- lat.; mhd.]
verständlich, ich popularisiere (habe popula- die Pösche, -/-n, M Schweiz. : 1) Haufen. 2)
risiert) es, mache gemeinverständlich. Hptw. : Strauch.
die Popularisierung, -. die Popularität, -, die Pose, -/-n,gekünstelte Haltung, (ge-
1)
Volkstümlichkeit, Beliebtheit, [franz.; 18. Jh.] künstelte) Gebärde. 2) niederd. M
Federkiel. :

diePopulation, -, 1) Bevölkerung. 2) 13 vor- <$> 3) Angelzubehör, Abb. A 15. derPoseur ...'zo.-r,


handener Bestand einer Art. 3) t? Gruppe von -s/-e, Wichtigtuer, ich posiere (habe posiert),
Sternen mit gemeinsamen besonderen physi- 1) nehme eine Pose an. 2) benehme mich ge-
kalischen Eigenschaften, [franz. -lat.] künstelt, schauspielere. [1 franz., 19. Jh.; 2, 3
die Pore, -/-n, kleine Öffnung, besonders vom germ. Stw.]
Ausführungsgang der Schweißdrüsen der Haut. Posejdon, griechischer Meeresgott.
Eigw.: porig, [griech.] Posemuckel, Posemukel, U Kleinstadt, völlig
das Pörkölt, -s, ein gulaschähnliches Gericht, unbedeutender Ort. [nordd.]
[ungar.] ich posiere, -*• die Pose.
porno..., kurz für: pornographisch: Pornofilm, die Position, -/-en, 1) Stellung, Ort, Lage. 2)
die Porno graphig, -, unzüchtige Schriften, Anstellung: er hat sich eine gute P. erarbeitet. 3)

511
Pos
post Christum (natum), Abk.: p. Chr. (n.),
nach Christi Geburt, [lat.]
der Posten, -s/-, 1) die Stelle, an die jemand hin-
gehört, Amt, Stellung: man muß ihm einen P.
anweisen; er darf seinen P. nicht verlassen. 2)
Aufstellungsort einer Wache und diese selbst:
er muß P. stehen; die P. werden abgelöst. 3) Teil
einer Rechnung: da stehen noch mehrere unbe-
Posthornsdinede das Anschriftfeld Postkasten
(Briefkasten) zahlte P. 4) Warenmenge: wir haben einen P.
Posthorn Postkarte
Hemden bekommen. 5) grober Schrot (6-8 mm).
Einzelposten, z. B. des Haushaltplans, das Posi- 6) er ist nicht auf dem P., Ü nicht ganz gesund,
tionslicht, vorgeschriebene Beleuchtung bei kränkelt. Verkl.: das Postchen, Pöstlein, -s/-.
Nacht für Schiffe, Abb. M
20, Flugzeuge, [lat.] [ital. Lw.]
positiv, 1) feststehend, tatsächlich: ich weiß es p., das Poster, -s/-(s), dekoratives Plakat, [engl.]
sicher. 2) zu etwas (stehend), bejahend, bereit poste restante 'post re'stä:t, postlagernd, [franz.]
zur Mitarbeit. 3) gegen die Uhrzeigerrichtung die Posteriorität, -, t zeitliches Nachstehen
laufend (Drehung). 4) A
größer als (Zahl), oder dem Rang nach, die Posterität, -, t Nach-
Zeichen: +. 5) i Eigenschaft einer der beiden welt, Nachkommenschaft, [lat.]
elektrischen Ladungsarten: positive Ladung, das post festum, hinterher, zu spät. [lat. ,nach dem
Positiv, -s/-e, 1) vom Negativ abgezogene fer- Fest']'
tige Photographie. 2) kleine Orgel, der P., -s/-e, postglazial, nacheiszeitlich, [lat. Kw.]
Sprachlehre: Grundstufe des Eigenschaftswor- posthum, fälschlich für : postum.
tes, Übers. E 4. der Positivismus, -, Denk- ich postiere (habe postiert) ihn, mich an einer
weise, die nur in dem unmittelbar Wahrgenom- Stelle, stelle dort auf: vor dem Gebäude war eine
menen die Erkenntnisgrundlage sieht, der Posi- Wache postiert, [franz. ; zu Posten]
:

tivist, -en/-en, Anhänger des Positivismus. die Postille, -/-n, Andachtsbuch, Predigtsamm-
Eigw.: positivistisch, [lat.; 18. Jh.] lung, [lat.; 16. Jh.]
das Posi tron, -s/...'tronen, positiv geladenes der Postill(i)on, -s/-e, Postkutscher, der Postil-
Antiteilchen des Elektrons, [lat.-griech. Kw.] lon d'amour posti'ß da'mu:r, - -/-s ...'jö -,
die Positur, -/-en, Stellung, herausfordernde Liebesbote, [franz.; 16. Jh.]
Haltung: sie setzte sich in P. [lat.] post meridi em, Abk.: p. m., nachmittags.
die Posse, -/-n, Schwank, kurzes, derb-komisches post mortem, Abk.: p. m., nach dem Tode.
Bühnenspiel. Eigw. possenhaft, der Possen,
: postnumerando, nachträglich zahlbar oder
-s/-, meist Mz., derber Streich, Unfug, Schaber- gezahlt, [lat.]
nack: dem müssen wir einen P. spielen!; er sollte ich fasse Posto, stelle mich auf. [ital.]
nicht so viele P. reißen, der Possenreißer, -s/-, das Post skript, -(e)s/-e, Post Skriptum, -s/. .ta
! | .

derber Spaßmacher, [frühnhd. bosse, posse, Abk.: PS, Nachschrift (zu einem Brief), [lat.]
.Zieratan Kunstdenkmälern'] der Postulant, -en/-en, t Bewerber, das Postu-
der Possekel, -s/-, M niederd. schwerer Schmie-
: lat, -(e)s/-e, 1) Forderung. 2) unbeweisbare,
dehammer. aber unentbehrliche Annahme, ich postuliere
possessiv, Sprachlehre: besitzanzeigend, das (habe postuliert) es, fordere, stelle zur Bedin-
Possessivpronomen, besitzanzeigendes Für- gung, [lat.]
wort, Übers. F 40. [lat.] postum, nachgeboren, nach dem Tode des Vaters
possierlich, drollig, spaßig. Hptw. die Possier-
: geboren; nach dem Tode des Verfassers ver-
lichkeit, -. [von t: possieren .spaßen'; 16. Jh.] öffentlicht, [lat. ,der letzte']
post, nach, hinter, [lat.] die Postur, -/-en, M Schweiz.: Figur, Statur:
die Post, -, 1) staatliche Einrichtung zur Über- eine athletische, grazile P. [lat.]
mittlung von Nachrichten (Briefe, Telegramme das Pot, -(s), U Marihuana, [engl.]
u. a.) und Geld sowie zur Beförderung von die Potage py'ta:3(i), -/-n, Suppe, das, der
kleineren Gütern und Personen; Gebäude da- Pot\aufeu poto'fe:, -(s)/-s, M
Schweiz. Eintopf- :

für Paketpost; das wollen wir mit der P. schicken,


: gericht, [franz.]
auf die P. geben; geh auf die P., zur P.!, aufs Potemiknsche Dörfer, Mz., Blendwerk, leerer
Postamt. 2) t Personenverkehr mit der Post- Schein. [Fürst Potemkin, 1739-91, soll durch
kutsche, auch diese selbst. 3) eingelaufene Post- künstlich errichtete Dörfer Landeswohlstand
sendungen hol die P. ab! 4) dicke P.,
: Schweiz. M vorgetäuscht haben]
Unverschämtheit, Zumutung. Eigw. : posta- potent, 1) mächtig, einflußreich, leistungsfähig,
lisch, die Postanweisung,
postalische Geld- vermögend. 2) f beischlafsfähig, zeugungsfähig.
überweisung, der Postbote, Briefträger, das der Potentat, -en/-en, Machthaber, Herr-
Postfach, Postschließfach, postfrisch, unbe- scher, potential, möglich, als Möglichkeit vor-
nutzt, unbeschädigt (Briefmarke), der Post- handen, das Potential, -s/-e, 1) Leistungs-
halter, t jemand, der die Pferde für den Post- fähigkeit. 2) Physik: kennzeichnende Größe
verkehr stellte, die Posthalterej, -/-en, t Stelle eines Kraft- oder Geschwindigkeitsfeldes, der
für Pferdewechsel und Umladungen, das Post- Potentialis, -/...les, Sprachlehre: Aussageweise
horn, 1) Signalhorn des Postillions; Sinnbild der Möglichkeit, potentiell, möglich, denkbar.
der Post, Abb. P 21. 2) eine Süßwasserschnecke: die Potenz, -/-en, 1) Macht, Leistungsfähigkeit.
Posthornschnecke, ABB. P 21. die Postkarte, 2) ( Beischlafs-, Zeugungsfähigkeit des Mannes.
offen versendbare Karte, Abb. P 21. der Postka- 3) A Vervielfältigung mit der gleichen Zahl:
sten, Briefkasten, postlagernd, vom Emp- 2» = 2-2-2 = 8 (dritte P. von 2) Übers. ;

fänger auf dem Postamt abzuholen, die Postleit- R 10. ich potenziere (habe potenziert) eine Zahl,
zahl, Kennziffer zur Beschleunigung der Brief- erhebe zur Potenz, [lat.]
verteilung, der Postler, -s/-, U Postbeamter. Potiphar, B altägyptischer Beamter, dessen Frau
der Postschaffner, Dienstbezeichnung für Post- den jungen Joseph zu verführen suchte.
beamte der unteren Besoldungsgruppe, der Post- das Potpourri 'potpuri, -s/-s, Allerlei, besonders
scheck, Geldanweisung im bargeldlosen Zah- aus verschiedenen Musikstücken zusammenge-
lungsverkehr der Post, das Postschließfach, stelltes Stück: ein P. aus Verdis Opern, [franz.]
Schließfach auf dem Postamt, postwendend, der Pott, -(e)s/ s e, 1) M
niederd.: Topf; verächt-
sofort, sofortig, das Postwertzeichen, Brief- lich: altes Schiff. 2) V Lager des Hasen, die
marke oder aufgedruckter Wertstempel, [ital. Pottasche, kohlensaures Kalium, der Pottwal,
Lw. spätes MA.]
; ein großer Zahnwal. [aus lat.]
das Postament, -(e)s/-e, Sockel, Untergestell, potz!, potz Blitz!, potztausend!, Fluchwörter,
[lat. Kw.] [von: Gottes; spätmhd.]

512
Pra
der Schwengel
die
Fruchtpresse
"
Schrauben-
spindel
Behälter

die
Zitronenpresse
die Holzpritsche
die ölhydraulische Presse die Stockpresse (die Schlafpritsche)

prägen Presse Pritsch

die Poularde pu'lard», -/-n, kastriertes Mast- empfänglich, anfällig (für Krankheiten). Hptw. :

huhn, die Poule pu:l, -/-n, Spieleinsatz, das die Prädisposition, -/-en. [lat.]
Poulet pu:'le:, -s/-s, junges Masthuhn, [franz.] ich prädizigre (habe prädiziert) es, sage aus, lege
der Pour le merite purbme'rit, , hoher preu- einem Ding eine Eigenschaft bei. [lat. Kw.]
ßischer Verdienstorden, seit 1952 (in der Bun- es prädominiert (hat prädominiert), herrscht
desrep. Dtl.) wieder verliehen, [franz. ,für das vor, überwiegt, [lat.]
Verdienst'] die Prä
existenz, früheres Dasein, das Vor-
die Poussade pu'saidd, Poussage pu'sa:3», -/-n, handensein der Seele vor der Geburt, [lat. Kw.]
f 1) Liebelei. 2) Geliebte, ich poussiere pu'si:r3 die Präfation, -/-en, ein Gebet der katholischen
(habe poussiert), f 1) mit ihr, habe eine Liebelei. Messe, [lat.]
2) ihn, umschmeichle ihn (um etwas zu errei- der Präfekt, -en/-en, 1) Titel hoher Beamter im
chen, [franz.] alten Rom. 2) oberster Verwaltungsbeamter eines
power, U dürftig, armselig, ich pow(e)re ihn aus Departements (in Frankreich) oder einer Pro-
(habe ausgepowert), beute aus. [franz. Lw.] vinz (in Italien). 3) älterer Schüler mit Aufsichts-
der Powidl, -(s)/-, M
österr. Mus aus gedörrten
: pflicht über jüngere, die Präfektur, -/-en, Amt
Pflaumen, [serbokroat.] und Sitz eines Präfekten. [lat.]
pp, J Abk. für: pianissimo. Präferenz, Vorzug, Vergünstigung,
1

die -/-en, 1)
pp., auch: ppa., Abk. für: per procura. Vorrang. 2) Kartenspiel: Trumpffarbe, [lat.]
PP., Abk. für: Patres. das Präfix, -es/-e, Vorsilbe, Übers. S 60. [lat.]
P. P., Abk. für: praemissis praemittendis. ich präge (habe geprägt), 1) es, stelle mit dem
ppa., auch: pp., Abk. für: per procura. Prägestempel einen reliefartigen Druck her,
Pr, "O Zeichen für: Praseodym. Abb. P 22: Münzen, Medaillen werden geprägt.
PR, Abk. für: Public Relations. 2) es, ihn, Ü gebe einer Sache, einem Menschen
prä..., vor... das Prä, -, 1) sie hat das P., U den eine bestimmte Eigenart: dieser Dichter hat
Vorrang; er hat ein P. ihm gegenüber, U einen manch neues Wort geprägt; er wurde durch sein
Vorteil. 2) M
Schweiz.: Prämie, [lat.] musisches Elternhaus geprägt, es prägt sich aus,
die Präambel, -/-n, Einleitung zu einer Urkunde, Ü kommt zum Vorschein, wird deutlich: sein
z. B. einem Staats vertrag, [lat.; spätes MA.] Ehrgeiz prägte sich immer mehr aus. ich präge es
die Präbende, -/-n, kirchliche Pfründe, [lat.] ein, 1) versehe mit einem Prägezeichen, drücke
der Pracher, -s/-, M
ostniederd., obersächs. zu- : tief ein seine Fußspur hatte sich deutlich in den
:

dringlicher Bettler. Zeitw. ich prach(e)re : Sand eingeprägt. 2) ihm, Ü bringe eindringlich
(habe geprachert). [slaw. Lw.; 16. Jh.] zum Bewußtsein: man hat es ihm so eingeprägt;
die Pracht, -, etwas, das durch Glanz, Aufwand, präg dir das gut ein! ; ich habe mir seinen Namen
auffällige Schönheit oder Kraft beeindruckt: bei eingeprägt, im Gedächtnis behalten, die Präge,
diesem Fest wurde viel P. entfaltet; es ist eine P., -/-n, Münzanstalt, der Präger, -»/-, jemand, der
wie der Junge gedeiht, eine Freude, ich prachte etwas prägt, Münzmeister, die Prägung, -/-en,
(habe geprachtet), M
oberd.: prahle, tue groß. Formgebung durch Prägen, [zu: brechen]
ich prächt(e)le (habe geprächtelt), oberd.: M präglazial, voreiszeitlich, [lat. Kw.]
verschwende, treibe Aufwand, das Pracht- die Pragmatik, -, Sachkunde, Geschäftsordnung
exemplar, hervorragendes Beispiel seiner Gat- im Staatsdienst, pragmatisch, 1) sachlich, die
tung: das P. einer Hortensie, der Prachthans, Sachlage überschauend, auf Tatsachen, Erfah-
-es/-e, M
fränk. Prahler, prächtig, 1) herr-
: rungen beruhend. 2) den Pragmatismus betref-
lich, reich, üppig. 2) Ü sehr gut, großartig. fend, der Pragmatismus, -, philosophische
Hptw.: die Prächtigkeit, -. der Prachtkerl, Richtung von 1878, die alles theoretische Er-
Prachtmensch, U jemand, an dem man seine kennen nur nach praktischen Konsequenzen
Freude hat. prachtvoll, prächtig, [ahd. .Ge- wertet, [griech.]
schrei'] prä gnant, treffend, genau im Ausdruck. Hptw. :

praecox, { frühzeitig, frühreif, [lat.] die Prälgnanz, -. [lat.; 18. Jh.]


die Prädestination, -, Vorherbestimmung (für die Prähistorie ...na, auch: 'pre..., -, Vorge-
die Seligkeit oder Verdammnis), er ist prädesti- schichte. Eigw.: prähistorisch, [lat.; 19. Jh.]
niert zu etwas, vorherbestimmt, geschaffen, ich prahle (habe geprahlt) mit etwas, rühme mich,
[lat.] tue groß, mache mich wichtig: manche Leute
prädeterminiert, vorausentschieden, [lat. Kw.] prahlen mit ihren Kenntnissen. Hptw. die Prah- :

derPrädikant, -en/-en, Prediger, Hilfsprediger, lerei, -/-en. Eigw.: prahlerisch, der Prahler,
[lat.] -s/-, U Prahlhans, -es/"e, jemand, der prahlt,
:

das Prädikat, -(e)s/-e, 1) Sprachlehre: Satzaus- [niederd.; 16. Jh.]


sage, Übers. S 6. 2) Zensur, Note, Bewertung. der Prahm, -(e)s/-e, 1) schwerer Lastkahn mit
3) Titel, Rangbezeichnung: Adelsprädikat, prä- Verdeck. 2) M niederd. : Lw.]
Seilfähre, [tschech.
dikativ, die Satzaussage betreffend, das Prä- das Präjudiz, -es/-e, 1) g*s Gerichtsentscheidung,
dikatsnomen, Teil der Satzaussage, Übers. die für künftige gleichartige Fälle richtung-
E4, H 11. [lat.] weisend ist. 2) vorgefaßte Ansicht, ich präjudi-
prädisponiert, 1) vorausbestimmt, verfügt. 2) zigre (habe präjudiziert) es, nehme vorweg,

33 SB 513
Pra
greife einer Entscheidung vor. präjudiziert, öffentlich der Schande preis, stelle bloß, [zu:
nicht ordnungsgemäß protestiert (Wechsel), [lat.] prangen .pressen, drücken']
diePräkonisation, -/-en, päpstliche Bestätigung die Pranke, -/-n, Tatze großer Raubtiere, [lat.]
eines neuen Bischofs. Zeitw. ich präkonisiere : pränumerando, im voraus zahlbar oder ge-
(habe präkonisiert) ihn. [lat.] zahlt, die Pränumeration, -/-en, Vorauszah-
die Praktik, -/-en, 1) Ausübungeiner Tätigkeit, lung, ich pränumeriere (habe pränumeriert) es,
Handhabung. 2) Kniff, Kunstgriff: dunkle Prak- zahle voraus, [lat. Kw.]
tiken. 3) f Bauernkalender, praktikabel, 1) der Pranz, -, M sächs. prahlerisches Gerede.
:

zweckdienlich, brauchbar. 2) Theater: begehbar, ich pranze (habe gepranzt), M


sächs.: prahle,
echt (nicht gemalt oder markiert): eine prakti- schneide auf.
kable Tür, Treppe, der Praktikant, -en/-en, die die Prä Okkupation. Vorwegnahme. 2)
-, f 1)
Praktikantin, -/-nen, jemand, der in der prak- Voreingenommenheit, ich prä okkupiere (habe
tischen Ausbildung, im Praktikum steht, der präokkupiert) ihn, f komme ihm zuvor; mache
Praktiker, -s/-, jemand mit praktischer Erfah- ihn befangen, [lat.]
rung, das Praktikum, -s/...ka, praktische Tätig- der Präparand, -en/-en, t Schüler, der sich auf
keit als Teil der Gesamtausbildung, der Prak- das Lehrerseminar vorbereitet, das Präparat,
tikus, -/-se, U praktischer Mensch, prak- -(e)s/-e, 1) gebrauchsfertiges Arzneimittel. 2) zu
tisch, 1) auf die Praxis bezüglich. 2) zweckent- Lehrzwecken hergerichtetes Schaustück, die
sprechend, für das tätige Leben nützlich: die Präparation, -/-en, Vorbereitung, Zurichtung.
Küche ist sehr p. eingerichtet. 3) geschickt, findig der Präparator, -s/...'toren, Hersteller von
ein praktischer Mensch. 4) praktischer Arzt, Abk. naturwissenschaftlichen Präparaten, präpara-
prakt. Arzt, nicht spezialisierter Arzt im Unter- torisch, vorbereitend, vorläufig, ich präpariere
schied zum Facharzt, ich praktiziere (habe (habe präpariert), 1) es, richte als Präparat her,
praktiziert), 1) als Arzt, bin als Arzt tätig. 2) es, mache haltbar. 2) ihn, mich auf etwas, Ü bereite
setze in die Praxis um, führe aus, durch. 3) es vor. [lat.]
irgendwohin, U bringe unbemerkt hin. [griech.] die Präponderanz, -, t Übergewicht, [lat.]
der Prälat, -en/-en, höherer kirchlicher Würden- die Präposition, -/-en, Verhältniswort, Abb.
träger, [lat. Lw. mhd.] ; V 4. ElGW. präpositional.
: [lat.]
die Präliminari en, Mz., Vorverhandlungen, der Präpositus, -/...ti, Vorsteher; Propst, [lat.]
vorläufige Abmachungen; Einleitung, Vorspiel, präpotent, 1) t übermächtig. 2) österr. M : auf-
[lat.] dringlich, überheblich. Hptw. : die Präpotenz,
die Praline, -/-n, älter: das Praline ..,'rte:, -. [lat.]
Praline^, -s/-s, mit Schokolade überzogene die Prärie, -/...'ri|en, Steppe in Nordamerika.
Süßigkeit, [franz.] der Prärjehund, ein murmeltierartiges Nage-
prall, 1) straff gespannt, voll, stramm: pralle tier, [franz.]
Segel; der Sack ist p. gefüllt. 2) stark darauf das Prärogativ, -s/-e, die Prärogative, -/-n,
scheinend: in der prallen Sonne, der Prall, alleiniges Vorrecht des Herrschers, [lat.]
-(e)s/-e, kräftiger Stoß, Aufprall, ich pralle (bin das Präsens, -/...'sentia oder ...'senzi|en, Sprach-
geprallt) an, gegen etwas, stoße heftig dagegen: lehre: Gegenwart, ÜBERS. Z 7: P. historicum,
bei einem Verkehrsunfall prallte er mit dem Kopf Übers. RH.
präsent, anwesend, gegenwärtig;
gegen die Windschutzscheibe, ich p. von etwas ab, verfügbar, das Präsent, -s/-e, Geschenk, Gabe.
fahre, schnelle federnd zurück, ich p. an etwas präsentabel, ansehnlich, stattlich, der Präsen-
an, stoße heftig daran, ich p. auf etwas auf, falle tant, -en/-en, Vorzeiger eines fälligen Wechsels.
heftig darauf, ich p. zurück, pralle ab; weiche die Präsentation, -/-en, 1) Vorzeigung, beson-
zurück, der Pralltriller, J~ Verzierung eines ders zur Begründung eines Anspruchs (eines
Tones durch einmaliges schnelles Berühren des fälligen Wechsels z. B.). 2) Präsentierung, ich
oberen Nachbartones, Abb. N
10. prallvoll, ganz präsentiere (habe präsentiert), 1) es ihm, über-
voll (Beutel, Sack), [verwandt mit: prahlen] reiche, biete dar. 2) einen Wechsel, lege zur Ein-
das Präludium, -s/...di|en, J* einleitendes Vor- lösung vor. 3) ihn, schlage für ein Amt vor. 4)
spiel. Zeitw. ich präludiere (habe präludiert),
: das Gewehr, erweise eine militärische Ehrenbe-
[lat.] zeigung. 5) mich, Ü zeige mich. Hptw. die :

die Prämaturität, -, f Frühreife, Kw.]


[lat. Präsentierung, -. der Präsentierteller, eigtl.
die Prämie . ..«'?, -/...mi|en, 1) Belohnung für Teller, auf dem der Bediente Besuchskarten,
besondere Leistung. 2) staatliche Unterstützung Briefe u. a. hereinbringt: er sitzt auf dem P., Ü
zur Förderung der Ausfuhr u. a. 3) Versiche- allen Blicken ausgesetzt, die Präsenz, -, An-
rung: regelmäßiger Beitrag: Versicherungsprä- wesenheit, die Präsenzbibliothek, Bücherei,
mie. 4) Lotterie: Zusatzgewinn. 5) Börse: Reu- die keine Bücher außer Hauses verleiht, die
geld beim Prämiengeschäft. 6) Zuschlag zum Präsenzstärke, Sb augenblickliche Stärke der
Lohn: Weihnachtsprämie, das Prämi|enge- Streitkräfte, [lat.]
schäft, Börsentermingeschäft, von dem man das Pra seo dym, -s, "O Zeichen: Pr, ein Ele-
gegen Reugeld zurücktreten kann, das Prä- ment, [griech. Kw.]
miensparen, -s, mit Prämien verbundene Präservativ, vorbeugend, verhütend, das Prä-
Form des Sparens. Zeitw. Prämiensparen : servativ, -s/-e, Kondom, ich präserviere (habe
(nur Nennf.). ich prämiere, prämiiere (habe präserviert) es, bewahre vor einem Übel, ver-
prämiert, prämiiert) ihn, es, zeichne aus, belobe hüte, schütze, beuge vor. [franz. aus lat.]
öffentlich, spreche ihm einen Preis zu. Hptw. : der Präses, -/...sides oder ...'siden, 1) evang.
die Prämierung, Prämiierung, -/-en. [lat.; Kirche: Vorsitzender einer Landessynode, in
um 1700] Rheinland und Westfalen auch Vorsitzender der
die Prämisse, -/-n, Voraussetzung; Logik: Vor- Kirchenleitung. 2) kath. Kirche: Leiter eines
dersatz des Schlusses, praemissis praemit- kirchlichen Vereins, der Präside, -n/-n, ID Lei-
tendis, Abk.: P. P., t man nehme an, der ge- ter eines Kommerses, der Präsident, -en/-en, 1)
bührende Titel sei vorausgeschickt, [lat.] Vorsitzender. 2) kurz für: Staatspräsident, Poli-
der Prämon stratenser, -s/-, Angehöriger eines zeipräsident u. a., auch Name für Vorstände von
katholischen Ordens. Körperschaften, präsidial, das Präsidium, den
ich prange (habe geprangt), 1) mit ihm, trage es Präsidenten betreffend, ich präsidiere (habe
stolz zur Schau. 2) es prangt, glänzt, leuchtet, präsidiert) bei etwas, führe den Vorsitz, das
fällt auf. 3) M
südd. t: ziere mich, greife nicht Präsidium, -s/...di|en, 1) Vorsitz. 2) Vorstand.
zu. 4) J. presse, [verwandt mit: Prunk; mhd.] 3) Amtssitz eines Präsidenten Polizeipräsidium. :

der Pranger, -s/-, im MA. Schandpfahl, an dem


: [lat.]
Verbrecher zur Schau gestellt wurden, ich der Praß, ...sses, t wertloses Zeug, Plunder.
prang(e)re ihn, es an (habe angeprangert), gebe ich prasse (habe gepraßt), schwelge, schlemme,

514
Pre
lebe in Saus und Braus. Hptw. die Prassers!,: Billigerwerden zwingen ; um jeden P., koste es,
-/-en. der Prasser, -s/-, jemand, der praßt. was es wolle, Ü auf jeden Fall. 2) Siegergewinn
[16. Jh.; niederrhein.] bei Wettkämpfen. 3) ohne Mz., D Lob, Ruhm:
es prasselt (hat geprasselt), trommelt, knattert: wir singen Gottes P. der Preisabschlag, Preis-
der Regen p. aufs Dach, [verwandt mit: bersten] senkung, das Preisausschreiben, öffentlich
prästabillert, t vorher festgesetzt, vorbestimmt, ausgeschriebener Wettbewerb, die Preisbin-
[lat.] dung, Verpflichtung des Abnehmers gegenüber
ich präsumiere (habe präsumiert) es, setze vor- dem Hersteller, die Ware zu einem bestimmten
aus, nehme an. die Präsumtion, -/-en, Ver- Preis zu verkaufen, ich preise (pries, habe ge-
mutung, Annahme, Voraussetzung, präsumtiv, priesen) ihn, es, lobe, rühme: du kannst dich
voraussichtlich, mutmaßlich, [lat.] glücklich preisen, daß..., hast Glück gehabt, daß...
der Prat, -s/-e, Mniederd. Plauderei, Gerede
: ich p. es ihm an, lobe es, besonders umes ihm
Predigt, das Pratchen, -s/-, M
niederd. Ge- : verkaufen zu können; rate ihm zu etwas, die
schichtchen, Anekdote, ich prate (habe ge- Preisfrage, 1) Gegenstand eines Wettbewerbs.
pratet), M
niederd. rede, schwatze.
: 2) U schwere Frage, die Preisgabe, -, das Preis-
ich prät(e)le (habe geprätelt) es, M nordd.: geben, Auslieferung; vgl. ich gebe ihn, es preis.
schmore. preisgekrönt, mit einem Preis ausgezeichnet.
der Prätendent, -en/-en, jemand, der Ansprüche das Preisgericht, Gremium, das über die Zu-
(auf einen Thron, auf ein Amt) stellt, Bewerber. teilung von Preisen bei Wettbewerben ent-
ich prätendiere (habe prätendiert) es, bean- scheidet, preislich, auf den Preis bezüglich:
spruche, die Prätension, Prätention, -/-en, preisliche Unterschiede, das Prgjslied, altgerma-
1) Anspruch. 2) Anmaßung, prätentiös, an- nische Dichtung: Lied zum Preise eines Helden
spruchsvoll; anmaßend, [franz. aus lat.] oder bedeutenden Ereignisses, der Preis-
das Präter itopräsens, -/...'sentia oder ...'sen- nachlaß, Rabatt, der Preisrichter, Mitglied
zi|en, Zeitwort, das in der Gegenwart Formen eines Preisgerichts, die Preisschere, Mißver-
der starken Vergangenheit (Präteritum) hat, z.B. hältnis zwischen Preisen verschiedener Waren-
kann, soll, muß, mag. das Präteritum, -s/...ta, gruppen, der Preisstopp, Verbot einer Preis-
Sprachlehre: Vergangenheit, Übers. Z 7. [lat.] erhöhung, der Preistreiber, jemand, der Waren
präter |propter, ungefähr, etwa, [lat.] zu verteuern sucht, die Preistreiberei, -/-en,
der Prätext, -es/-e, f Vorwand, [lat.] künstliche Warenverteuerung, preiswert, nicht
der Prätor, -s/...'toren, hoher Rechtsbeamter im zu teuer, [franz. Lw. mhd.] ;

alten Rom. der Prätorianer, -s/-, Angehöriger die Preise, -/-n, M oberd.: Borte, Band, Gurt.
der kaiserlichen Leibwache im alten Rom. die die Preiselbeere, ein Heidekrautgewächs mit
Prätur, -/-en, Amt eines Prätors, [lat.] roten, herben Beeren, Abb. B 17. [tschech. Lw.]
die Pratze, -/-n, Mbayr. Tatze, Pfote, [ital. Lw.]
: prekär, bedenklich, unsicher, mißlich, heikel,
ich prätz(e)le (habe geprätzelt) es, nordd. M [franz. aus lat.]
brate, [zu: brutzeln] der Prell, -s, V Länge der gespannten Lappen.
die Prau, -/-e, malaiisches Boot, [malaiisch] der Prellbock, ££ Sicherung am Ende toter
es prävaligrt (hat prävaliert), ist überlegen, Gleise, Abb. B 4. ich prelle (bin geprellt), 1)
überwiegt. Hptw.: die Prävalenz, -. [lat.] auf etwas, stoße mit voller Wucht darauf. 2)
die Prävention, -/-en, $*a 1) Zuvorkommen (mit Wild, der Jagdhund prellt, V läuft rasch und
einer Rechtshandlung). 2) Abschreckung, prä- heftig, ich p. (habe geprellt), 1) ihn um etwas,
ventiv, vorbeugend, das Präventivmittel, betrüge, bringe mit List darum: er hat mich
{ Mittel zur Empfängnisverhütung, [lat.] um mein Erbe geprellt; er wollte die Zeche prellen,
diePraxis, -, 1) Ausübung, Anwendung. 2) Er- nicht bezahlen. 2) mich, stoße mich, wobei ein
fahrung. 3) Üblichkeit, Brauch. 4) Berufsaus- Bluterguß entsteht. 3) den Fuchs, V t schleudere
übung eines Arztes oder Anwalts. 5) Mz.: ...xen, auf einem straff gespannten Tuch in die Höhe,
Geschäftsräume eines Arztes oder Anwalts, bis er verendet, der Preller, -s/-, 1) Betrüger,
[griech.] der sich einer Zahlungspflicht entzieht: Zech-
das Präzedens, -/...'denzi|en, früherer Fall, frü- preller. 2) heftiger Schlag. 3) Prellschuß, die
heres Beispiel, die Präzedenz, -, Vorrang, der Prellerei, -/-en, Betrug, besonders an Gast-
Präzedenzfall, Musterfall, früher geschehener wirten, das Prellnetz, V prall gespanntes Netz,
ähnlicher Fall, [lat.] das das Wild an der Flucht hindert, der Prell-
der Präzeptor, -s/...'toren, f Erzieher, Haus- schuß, Schuß, bei dem das Geschoß aufschlägt
lehrer, [lat.] und wieder abprallt, der Prellstein, Stein an
das Präzipitat, -(e)s/-e, o
Niederschlag, Boden- Ecken gegen das Anstoßen durch Fahrzeuge,
satz, diePräzipitation, -, O
Fällung, [lat.] Abb. H 12. die Prellung, -/-en, { eine Ver-
präzis(e), genau, exakt. Hptw. die Präzision,
: letzung durch Schlag oder Stoß mit Bluterguß.
-. ich präzisiere (habe präzisiert) es, gebe [Ablautform von prallen]
:

genauer an, drücke unzweideutig aus. [franz.] der Premier prsm'je:, -s/-s, kurz für: Premier-
die Predella, -/-s oder ...llen, Unterbau eines minister, die Premiere pram'je.-r», -/-n, Ur-
Flügelaltars, Abb. A 10. [ital. Lw. aus ahd.] oder Erstaufführung, der Premierminister
ich predige (habe gepredigt), 1) halte im Gottes- prdm'je:..., Ministerpräsident, [franz.]
dienst die Predigt. 2) es ihm, U ermahne ihn der Presbyter, -s/-, 1) Urkirche, kath. Kirche:
häufig zu etwas, der Prediger, -s/-, Verkünder Kirchenältester. 2) evang. Kirche: Gemeinde-
des Heiligen Wortes (Titel in Glaubensgemein- vertreter, das Presbyterat, -s/-e, kath. Kirche
schaften), die Predigt, -/-en, 1) Ansprache im Priesterweihe, die siebente Weihe, der Pres-
Gottesdienst. 2) U lange Ermahnungen: Gar- byterianer, -s/-, englischer Reformierter, das
[lat. Lw.]
dinenpredigt, Presbyterium, -s/...ri|en, 1) evang. Kirche:
prejche (habe gepreicht) ihn, es, auch breiche,
ich : Kirchenrät. 2) kath. Kirche: Chorraum, [griech.]
M Schweiz.: erreiche knapp: es preicht mich, ist ich presche (bin geprescht), U eile, renne, jage,
auf mich gefallen, hat mich erwischt (unange- [nordd. Form von: pirschen]
nehmer Auftrag, Unfall, Mißgeschick). die Presenning, -/-e(n), Persenning.
ich preje (habe gepreit) es (an), £ rufe ein preß, fugenlos: p. an p., Qdicht geschlossen
anderes Schiff an. [niederl. aus franz.] ohne Mörtel, [von: pressen]
der Preis, -es/-e, 1) in Geld ausgedrückter Gegen- pressant, dringlich, eilig, [franz.; vgl. pressieren]
wert einer Ware, auch einer Leistung: die ich presse (habe gepreßt), 1) ihn, es, drücke, be-
Preise fallen, sinken, werden gesenkt, es wird arbeite durch Druck sie preßte ihr Kind an sich;
:

billiger; die Preise steigen, klettern in die Höhe, es man kann Blumen pressen. 2) Soldaten, Anhänger,
wird teurer; das Kaufhaus wird die Preise Ü werbe gewaltsam. 3) sie, dränge zusammen:
drücken, durch billige Angebote andere zum gepreßt wie die Heringe. 4) Segel, £ führe zuviel

33* 515
Pre
Segel, ich p. es ihm ab, Ü erzwinge von ihm. ich der Primaner, -s/-, die Primanerin, -/-nen,
p. aus, 1) es, drücke (Saft) heraus. 2) ihn, ent- Schüler(in) einer Prima, [lat.]
ziehe ihm: man hat die Gefangenen ausgepreßt, primär, ursprünglich, anfänglich; unmittelbar
Aussagen erzwungen, die Presse, -/-n, 1) Ma- entstanden, die Primärliteratur, der dichte-
schine, Gerät zur Bearbeitung durch Druck, rische Text, die Dichtung selbst im Unterschied
Abb. P 22, F 39. 2) kurz für: Druckerpresse. 3) zur Sekundärliteratur, die Primarschule, in
ohne Mz., die Erzeugnisse der Druckerpresse, der Schweiz: Volksschule, [lat.]
besonders Zeitungen und Zeitschriften; Zei- der Primas, -/-se, 1) der erste Erzbischof des
tungswesen. 4) U Schule zur beschleunigten Landes. 2) erster Geiger einer Kapelle, [lat.]
Vorbereitung für Prüfungen, die Presseagen- der, das Primat, -(e)s/-e, 1) Vorrang, Vorzug.
tur, Nachrichtenagentur, die Pressefreiheit, 2) Erstgeburtsrecht. 3) die Stellung des Papstes
t Preßfreiheit, das Recht auf freie Meinungs-
: als Oberhaupt der Kirche, der P., -en/-en, 13
äußerung durch die Presse, das Preßholz, mit Herrentier, höchstentwickeltes Säugetier, [lat.]
Kunstharz imprägniertes Lagenholz, die Preß- prima vista, 1) £ vom Blatt (spielen). 2) 03 bei
kohle, das Brikett, der Preßkopf, eine sülzen- Sicht (zu bezahlen), [ital.]
artige Wurst aus Schweinefleisch, die Preßluft, die Prjme, -/-n, S erster Ton der Tonleiter,
Druckluft, der Preßsack, Preßkopf, der Preß- Abb. N 9. [lat.]
span, eine harte, glatte Pappe, die Pressung, -, die Prjmel,
-/-n, eine Pflanzengattung, beson-
das Pressen, [lat. Lw.] ders Schlüsselblume, [lat. .Erstling']
espressigrt (hat pressiert), U eilt, [franz.] primitiv, 1) ursprünglich, urtümlich. 2) einfach,
der Prestidigitateur prtstidi^ita'tetr, -s/-e, f ohne Aufwand. 3) geistig wenig entwickelt.
Taschenspieler, Zauberkünstler, [franz.] Hptw. die Primitivität, -. [lat.]
:

das Prestige prcs'ti:3(d), -s, Geltung, Ansehen: die Primiz, -/-en, kath. Kirche: erste Messe
das ist eine Prestigefrage; Prestigegewinn; Pre- eines neugeweihten Priesters, der Primiziant,
stigeverlust, [franz.] -en/-en, neugeweihter katholischer Priester, [lat.]
prestissimo, £ sehr schnell, presto, £ schnell. die Primogenitur, -/-en, das Vorzugsrecht des
[ital.] Erstgeborenen bei der Erbfolge, [lat. Kw.]
die Pretiosen ...ts..., Mz., Kostbarkeiten, der Primus, -/-se oder ...mi, Klassenbester:
Schmuck, Edelsteine, [lat.] primus inter pares, der Erste unter Gleichen
der Preuße, -n/-n, die Prejißin, -/-nen, Be- (an Rang), [lat.]
wohnerin) von Preußen. Eigw. preußisch. : die Primzahl, nur durch 1 und sich selbst teil-
preziös, 1) Ü geziert. 2) f kostbar, [franz. 18. Jh.] ; bare ganze Zahl: 2, 3, 5, 7, 11, 13, 17, 19 usw.
Priamos, König von Troja. [griech. Sage] die Printe, -/-n, ein Pfefferkuchen, [niederd.]
priapeisch, priapisch, 1) Priapus betreffend. der Prinz, -en/-en, die Prinzessin, -/-nen, nicht-
2) f unzüchtig, der Priapismus, -, { anhaltende, regierendes Mitglied eines Fürstenhauses, das
schmerzhafte Erektion des Penis ohne geschlecht- Prinzeßkleid, Kleid ohne Taillennaht, der
liche Erregung. Priapus, griechisch-römischer Prinzgemahl, Gemahl einer regierenden Herr-
Fruchtbarkeitsgott. scherin, der Prinzregent, Angehöriger eines
prick, M
niederd. 1) genau, scharf. 2) fett und
: Herrscherhauses, der bei Behinderung des Mon-
fest, der Prick, -(e)s/-e, niederd.: Punkt: M archen stellvertretend die Regentschaft führt,
auf den P., peinlich genau; ohne P. und Prack, [über franz. aus lat. princeps ,der Erste']
so beschaffen, daß man nichts erkennen kann. das Prinzip, -s/...pi|en oder -e, Grundsatz.
ich pricke (habe geprickt) es, niederd.: 1) M Eigw. prinzipiell, der Prinzipal, -s/-e, t Ge-
:

steche, bohre aus. 2) bezeichne, stecke ab. 3) J, schäftsinhaber Lehrherr, prinzipaliter, vor
;

versehe das Fahrwasser mit Seezeichen, die allem, in erster Linie, der Prinzipienreiter, U
Prjcke, -/-n, 1) Bricke (Fisch). 2) £ Seezeichen kleinlicher Mensch, der seine Grundsätze nie
in flachem Wasser, Abb. S 46. der Pricken, -s/-, verläßt, [lat. .Anfang']
M niederd.: Pfahl, der Pricker, -s/-, & Gerät der Prior, -s/...'oren, Stellvertreter eines Abtes;
zum Aufweiten der Ösen in den Segeln. Leiter der Zweigniederlassung eines Klosters.
es prickelt (hat geprickelt), 1) juckt wie mit das Priorat, -(e)s/-e, Amt, Würde eines Priors.
feinen Stichen: Kohlensäure p. im Mund. 2) Ü die Priorin, -/-nen, Stellvertreterin einer Äbtis-
erregt, reizt: der prickelnde Reiz des Neuen. sin, die Priorität, -/-en, Vorrang, Vorrecht,
Eigw. prick(e)lig. [zu: pricken]
: zeitlicher oder ranglicher Vorzug. [Tat.]
die Prjgche, -/-n, M nordd. : Empore. die Prise, -/-n, 1) Seebeute, im Seekrieg aufge-
der Priel, -(e)s/-e, Rinne im Wattenmeer, Abb. brachtes Privatgut. 2) kleine Menge, die man
G 26, K
57. [niederd.; Herkunft unklar] mit zwei bis drei Fingern fassen kann, Abb. 7 M
der Priem, -(e)s/-e, Stück Kautabak, ich pr ferne eine P. Salz, Schnupftabak, [franz.]
(habe gepriemt), kaue Tabak, [niederl. Lw. das Prisma, -s/...men, 1) A
Körper, dessen
, Pflaume'] Grund- und Deckfläche parallele, kongruente
ich pries, von: ich preise. Vielecke sind, Abb. K
39. 2) Optik: prismati-
die Prjgse, -/-n, M
oberd. Saum Preise. : ; scher Körper aus Glas oder anderem licht-
der Prießnitzumschlag, Kaltwasserumschlag. brechenden Stoff, Abb. F 14, L 10. Eigw.:
[V. Prießnitz, 1799-1851] prismatisch, [griech. ,das Zersägte']
der Priester, -s./-, Mittler zwischen Gott und ichpritsche (habe gepritscht) ihn, schlage mit
Mensch, besonders katholischer Geistlicher. der Pritsche, die Pritsche, -/-n, 1) einfache
Eigw.: prjgsterlich. die Prfesterin, -/-nen, Lagerstätte, Abb. P 22. 2) ein Schlaggerät:
Hüterin kultischer Tradition, das Prijstertum, Narrenpritsche, Abb. M 6, P 22. 3) Fläche eines
-s, Amt und Würde des Priesters, [aus griech. Lastkraftwagens mit herunterklappbaren Seiten-
presbyteros; ahd.] wänden Pritschenwagen, Abb.
: K 41. 4) Kutscher-
die Prim, -/-en, 1) Fechten: Hieb von oben nach sitz am Schlitten. 5) Schlegel zum Lehmglätten
unten. 2) kath. Kirche: morgendliche Gebets- u.a.6)Mschweiz.: Bewässerungsrinne mitSchleu-
stunde. 3) J Prime. [lat. ,die Erste'] sen. 7) M
oberd. Wehr, der Pritsch(en)mei-
:

prima, unbeugbar, 1) i3 f Abk. Ia, erste Güte, : ster, lustiger Ordner auf Volksfesten, [von Brett] :

feinste Qualität. 2) U hervorragend, wunderbar. der Prit stabel, -s/-, M


mark.: Wasservogt,
die Prima, -/...men, 1) die beiden letzten Klas- Fischereiaufseher, [slaw. Lw.]
sen einer höheren Schule Unterprima, 12. Schul-
: privat, nicht öffentlich, persönlich, im häus-
jahr; Oberprima, 13. Schuljahr; in Österreich: lichen, nicht beruflichen Leben, der Privat-
die unterste Klasse. 2) Klassenbeste, [lat.] dozent, nicht beamteter Hochschullehrer, der
die Primaballerina, -/...nen, erste Ballettänze- Privatier ...'tje:, -s/-s, jemand, der privatisiert.
rin, die Primadonna, -/...nnen, erste Sängerin, privatim, nicht öffentlich, ich privatisiere
[ital.; um 1800] (habe privatisiert), 1) lebe ohne Beruf vom Ver-

516
Pro

das geschwungene das Reifenprofil


dos T-Profil
Profil

(des menschl. der halbautomatische Projektor die Taschenpuderdose


Geschts)
Profil Projektor Puderdose

mögen. 2) es, wandle staatliches Vermögen in -en/-en, Erzeuger, Hersteller, ich produziere
privates um. privatissime ...me, im engsten (habe produziert), 1) es, erzeuge, bringe hervor.
Kreis, die Privatklage, vom Geschädigten 2) mich, stelle zur Schau; dränge in den Vorder-
(nicht vom Staatsanwalt) erhobene Klage, der grund, [lat.]
Privatmann, 1) Mensch im außerberuflichen der Prof, -*• der Proff.

Leben. 2) Privatier, das Privatrecht, der Teil Prof., Abk. für: Professor.
des Rechts, der die Beziehungen der Bürger profan, 1) unheilig, weltlich. 2) U alltäglich, ich
untereinander zum Gegenstand hat und ihren profanere (habe profaniert) es, 1) entweihe,
privaten Interessen dient, die Privatschule, U ziehe ins Alltägliche. Hptw. die
entheilige. 2) :

nicht von Staat oder Gemeinde unterhaltene Profanation, Profanierung, -. [lat.]


Schule, die Privatstunde, Unterricht außer- die Profeß, -/...'fesse, Ablegung der Ordensge-
halb der Schule, [lat.; 16. Jh.] lübde: er will P. tun, ablegen, der P 'fessen/
das Privileg, -(e)s/...gilen oder -e, Sonderrecht. ...'fessen, Mitglied eines geistlichen Ordens nach
ich privilegjere (habe privilegiert) ihn, statte Ablegung der Ordensgelübde, [lat. Kw.]
mit einem Privileg aus eine privilegierte Gesell-
: die Profession, -/-en, Beruf, Gewerbe, der Pro-
schaftsschicht, [lat.] fessional p'rofefandl, -s/-s, Kurzw. Profi, Be- :

der Prix pri:, -/-, Preis: Grand P., großer Preis; rufssportler, professionell, berufsmäßig, der
P. fix, fester Preis, [franz.] Professor, -s/...'soren, Abk.: Prof., 1) beamte-
pro, für, je: p. anno, Abk.: p. a., aufs Jahr; p. ter Hochschullehrer: Universitätsprofessor. 2)
Stück, je Stück, für jedes Stück, das Pro, -s früher, noch in Bayern, Österreich, in der
das P. und Kontra, Für und Wider, pro..., 1) Schweiz: Lehrer an höheren Schulen: Studien-
vor, vorher, zuvor, vorwärts: Programm. 2) für professor. 3) Ehrentitel für Gelehrte, Künstler
jemanden: prodeutsch. 3) stellvertretend: der u. a. die Professur, -/-en, Lehramt, Lehrstuhl,
Prodekan, Stellvertreter des Dekans, [lat.] [lat.; 16. Jh.; Professional: engl.]
probabel, wahrscheinlich. Hptw. die Probabi- : der Prof(f), -(s)/-', M
Schweiz.: 1) Spaltkeil. 2)
lität, -. der Proband, -en-en, Person, deren Zahnstummel. 3) Rüstwagennagel.
Ahnentafel aufgestellt wird, Abb. A 8. probat, Kurzw. für:
der Profi, -s/-s, Professional.
erprobt, bewährt: ein probates Mittel, [lat.] proficiat!, wohl bekomm's! [lat.]
ich probe (habe geprobt) es, mache Aufführungs- das Profil, -s/-e, 1) Seitenansicht, besonders des
proben, übe es. ich p. es durch, übe gründlich menschlichen Gesichts, Abb. P 23, B 33: dieser
von Anfang bis Ende, die Probe, -/-n, 1) Be- Politiker hat kein P., Ü keine ausgeprägte Per-
weisverfahren; Bewährungsversuch: ich werde sönlichkeit. 2) Q ©
Umrißlinien, Abb. P 23.
ihn auf die P. stellen; auf P., als Versuch; das 3) @ senkrechter Schnitt durch die Erdober-
ist die P. aufs Exempel; Mutprobe. 2) Muster, fläche, Abb. P 23. 4) Kerbung in Reifen, Schuh-
Prüfungsstück, Teilmenge eines zu prüfenden sohlen u. a.: Reifenprofil, Abb. 14. profiliert,R
Stoffes Stoffproben; Weinprobe; ein Stück Erz
: 1) ein besonderes Profil aufweisend. 2) Ü mar-
als P. zur Bestimmung des Silbergehalts. 3) Bühne kant, hervorstechend eine profilierte Persönlich-
:

Vorbereitung für die Aufführung: Leseprobe; keit, [franz.; 18. Jh.]


Stellprobe; Hauptprobe. Verkl. das Pröbchen,: der Profjt, -(e)s/-e, Gewinn, Nutzen, Vorteil.
Problem, -s/-. der Probeabzug, Korrektur- profitabel, gewinnbringend, vorteilhaft, ich
abzug, die Maschine muß probelaufen (ist probe- profitiere (habe profitiert) (von) etwas, ziehe
gelaufen), läuft zur Probe, die Probenummer, meinen Nutzen, Gewinn daraus, profitlich, M
Werbeexemplar einer Zeitung, Zeitschrift, pro- oberd. : sparsam, [franz.]
beweise, auf Probe, die Probezeit, festgelegte pro forma, der Form wegen; zum Schein, [lat.]
Zeitspanne zur Einarbeitung und Bewährung der Profos, Profoß, oder
...'fos(s)es/...'fos(s)e
(eines Stellenanwärters), [lat. Lw. ; spätes MA.] ...'fos(s)en/...'fos(s')en, früher: Militärbeamter,
ich probiere (habe probiert) es, versuche, koste, der die Regimentspolizei leitete, [lat.]
prüfe: Probieren geht über Studieren, Praxis ist profund, gründlich, tiefgründig: profundes Wis-
mehr wert als alle Theorie, ich p. es an, auf, sen, [lat. ,tief]
ziehe an, setze auf, um
zu sehen, wie es paßt. profus, verschwenderisch, übermäßig, [lat.]
ich p. es aus, versuche, stelle durch Erfahrung die Prognose, -/-n, Vorhersage, Ankündigung.
fest, der Probierer, -s/-, Prüfer, [lat.] Zeitw. ich pro|gnostiziere (habe prognosti-
:

das Pro blem, -s/-e, Frage, noch ungelöste Auf- ziert) es. ElGW.: prognostisch, [griech.]
gabe, Schwierigkeit, die Pro blematik, -, Frag- das Pro gramm, -s/-e, 1) Spielfolge, Folge von
würdigkeit; Ungelöstheit. problematisch, Darbietungen; auch: gedrucktes Heft hierfür:
schwierig, schwer zu lösen, fragwürdig: proble- Fernsehprogramm; Theaterprogramm. 2) Arbeits-
matische Naturen, Aufgaben, [griech.] plan, Vorhaben, Ziel: das P. einer Partei. 3) zeit-
pro centum, Abk.: p. c, Zeichen: %, für hun- liche Aufeinanderfolge von Schaltvorgängen. 4)
dert, auf das Hundert, [lat.] elektronischen Rechenanlagen eingegebene An-
pro domo, in eigener Sache, [lat. ,für das Haus'] weisungen. pro| grammatisch, einem Pro-
das Produkt, -(e)s/-e, 1) Erzeugnis, Ertrag. 2) Er- gramm entsprechend, richtungweisend, vor-
gebnis der Multiplikation, Übers. R 10. die Pro- bildlich, programmgemäß, wie vorgesehen.
duktion, -/-en, Erzeugung, Herstellung: Film- ich programmiere (habe programmiert), 1) es,
produktion, produktiv, schöpferisch, fruchtbar. setze auf ein Programm programmierter Unter-
:

Hptw. die Produktivität, -. der Produzent,


: richt, Unterricht mit genau festgelegten Einzel-

517
Pro
schritten, dessen Erfolg vom Schüler selbst prometheisch, titanenhaft, voll urgewaltigen
nachgeprüft werden kann. 2) (es), stelle den Trotzes, das Promethium, -s, -O Zeichen: Pm,
Arbeitsplan eines elektronischen Rechenauto- ein radioaktives Element. [Prometheus, Held
maten auf. der Programmierer, Pro-
-s/-, die der griech. Sage]
grammlgrerin, -/-nen, jemand, der im Pro- pro mille, Abk.: p. m., Zeichen: °/ 00 , für tau-
grammieren von elektronischen Rechenanlagen send, vom Tausend, das Promille, -(s)/-, ein
ausgebildet ist. die Programmiersprache, Tausendstel (U oft auf den Alkoholspiegel be-
für die Programmierung einer Rechenanlage ge- zogen): der Promillesünder, U Kraftwagenfahrer,
eignete Sprache, die Programmsteuerung, der zuviel Alkohol getrunken hat. [lat. Kw.]
automatische Steuerung von Apparaten, die Pro- prominent, hervorragend, tonangebend, der, die
grammusik, Musik, die nichtmusikalische Vor- Prominente, -n/-n, ein -r, eine -, bekannte
gänge (Waldesrauschen, Liebessehnen) mit mu- Persönlichkeit, die Prominenz, -, 1) t hervor-
sikalischen Mitteln wiedergeben will; vgl. Sil- ragende Bedeutung. 2) Gesamtheit der promi-
bentrennung, Übers. S 53. [griech.] nenten Personen, [über engl, aus lat.]
der Pro|greß, ...sses/...sse, Fortschritt, die Pro- die Promiskuität, -, häufig wechselnder Ge-
gression, -/-en, 1) Fortschreiten, Stufengang, schlechtsverkehr ohne eheliche Bindung, [lat.]
Staffelung, Steigerung. 2) A
Reihe, der Pro- der Promoter, -s/-, Veranstalter von Kämpfen
gressist, -en/-en, Fortschrittler. progressiv, von Berufssportlern (Boxen, Ringen u. a.). [engl,
fortschreitend, fortschrittlich, [lat.] aus lat.]
ich prohibigre (habe prohibiert) es, t verbiete, die Promotion, -/-en, Verleihung der Doktor-
verhindere, die Prohibition, -/-en, Verbot, be- würde, ich promoviere (habe promoviert), 1)
sonders Alkoholverbot, der Prohibitionist, erlange die Doktorwürde. 2) ihn, verleihe ihm
-en/-en, Anhänger der Prohibition, prohibitiv, die Doktorwürde, [lat. .Beförderung']
verbietend, verhindernd, [lat.] prompt, rasch, pünktlich; schlagfertig. Hptw.:
das Projekt, -(e)s/-e, Plan, Entwurf, ich projek- die Promptheit, -. [lat.]
tiere (habe projektiert) es, plane, beabsichtige. die Promulgation, -/-en, Bekanntgabe, Verkün-
Hptw.: die Projektierung, -/-en. [lat.] digung (eines Gesetzes). Zeitw.: ich promul-
das Projektil, -s/-e, Geschoß, [franz.; 19. Jh.] giere (habe promulgiert) es. [lat.]
die Projektion, -/-en, 1) zeichnerische Darstel- das Pronomen, -s/- oder ...mina, Fürwort,
lung von Körpern auf einer Fläche, z. B. der Übers. F 40. Eigw. pronominal, [lat.]
:

Erdkugel auf Landkarten. 2) Wiedergabe von ich prononciere ...nö'si:ra (habe prononciert) es,
Bildern mit einem Projektor, der Projektor, spreche deutlich aus, betone stark, [franz.]
-s/...'toren, Projektionsapparat, Gerät zur ver- die Propädeutik, -, Vorunterweisung, Einfüh-
größerten Wiedergabe von Bildern, Abb. P 23. rung in eine Wissenschaft: philosophische P.
ich projiziere (habe projiziert) es, 1) zeichne ElGW.: propädeutisch, [griech.]
das Bild eines Körpers in einer Fläche. 2) gebe die Propaganda, -, werbende Tätigkeit für poli-
mit einem Projektor wieder, [lat.] tische, weltanschauliche, wirtschaftliche Ziele.
pro juventute, für die Jugend, [lat.] ElGW. propagandistisch, der Propagandist,
:

die Pro klamation, -/-en, öffentliche Bekannt- -en/-en, jemand, der Propaganda treibt, ich
machung, Aufruf. Zeitw. ich proklamiere : propagiere (habe propagiert) es, werbe für
(habe proklamiert) es. [lat.] etwas, [lat.; 19. Jh.]
pro klitisch, Sprachlehre: unbetont vorange- das Propan, -s, gasförmiger Kohlenwasserstoff
stellt, [griech.] aus Erdgas und Erdöl. [Kw.]
derProkonsul, auch: 'pro:..., -s/-n, altrömischer der Propeller, -s/-, Luft-, Schiffsschraube, Abb.
ehemaliger Konsul als Statthalter einer Provinz, S37. [engl. Kw.; 19. Jh.]
[lat.] proper, sauber, nett, ordentlich, das Proper-
das Prokrustesbett, Schema, in das alles gewalt- geschäft, Geschäft auf eigene Rechnung, [franz.
sam hineingezwängt werden soll, [griech. Sage] propre]
die Prokura, -/...ren, die umfassendste Voll- der Prophet, -en/-en, Seher, Verkündiger der
macht im Handelsgewerbe, der Prokurator, Zukunft oder religiöser Offenbarungen; Bahn-
-s/...'toren, Sachwalter,
Bevollmächtigter, der brecher, Vorläufer. Eigw. prophetisch, die
:

Prokurist, -en/-en, Inhaber einer Prokura, [lat.] ProphetJe, -/...'ti|en, Weissagung, die Prophe-
der Pröl, -s, M
niederd. Wust, Lumpenzeug.
: tin, -/-nen, Seherin, Verkündigerin. ich pro-
das Prolegomenon, -s/...mena, meist Mz., Vor- phezeie (habe prophezeit) es (ihm), sage vorher,
bemerkungen, Einleitung, [griech.] weissage. Hptw.: die Prophezeiung, -/-en.
der Prolet, -en/-en, verächtlich: 1) Proletarier. [griech.]
2) ungehobelter, roher Mensch, das Proleta- prophylaktisch, i vorbeugend, verhütend.
riat, -(e)s, Gesamtheit der Proletarier, der Pro- Hptw. Prophylaxe, -/-n. [griech.]
: die
letarier, -s/-, 1) im alten Rom: Bürger des die -, Wabenbaustoff der Biene, [griech.]
Propolis,
geringsten Vermögensstandes. 2) Marxismus: der Proponent, -en/-en, t Antragsteller, ich
besitzloser Lohnarbeiter. Eigw. proletarisch. : proponiere (habe proponiert) es (ihm), t bean-
ZEITW. ich proletarislgre (habe proletarisiert)
: trage, schlage vor. [lat.]
ihn. [von: lat. proles ,Nachkomme'] die Proportion, -/-en, 1) Verhältnis, Abmessung,
die Proliferation, -/-en, { Wucherung, Spros- Größenverhältnis. 2) A
Gleichheit von Verhält-
sung, Gewebsvermehrung. Eigw. proliferativ. : nissen, proportional, verhältnisgleich. Hptw.:
Zeitw.: es proliferiert (hat proliferiert), [lat.] die Proportionalität, -. proportionell, -*• der
prölig, M niederd. unordentlich, schmutzig.
: Proporz, proportioniert, im richtigen Ver-
prolix, f weitschweifig, wortreich, [lat.] hältnis stehend, [lat.]
der Prolog, -(e)s/-e, Vorrede, Einleitung, Vor- der Proporz, -es/-e, besonders Schweiz., M
spiel, [griech.] österr. 1) Verhältniswahl. 2) Verteilung von
:

die Prolongation, -/-en, Verlängerung (einer Ämtern nach dem (politischen) Kräfteverhält-
Frist), Aufschub, Stundung (einer Schuld). nis. Eigw.: proportionell. [von: Proportion]
Zeitw.: ich prolongiere (habe prolongiert) es. dieProposition, -/-en, 1) } Vorschlag. 2) Pferde-
[lat.] rennen: Ausschreibung der Bedingungen, [lat.]
pro memoria, Abk.: p. m., zum Gedächtnis, das der Pro|prätor, -s/...'toren, altrömischer ehe-
Promemoria, Denkschrift. 2) es
-s/...ri|en, 1) maliger Prätor als Statthalter einer Provinz, [lat.]
Memorial, ,zur Erinnerung']
[lat. projpre, -> proper, [franz.]
die Promenade, -/-n, 1) Spaziergang. 2) ange- der Proprietär ...prie..., -s/-e, t Eigentümer,
legter Spazierweg, ich promeniere (bin, habe Hauswirt, [franz.]
promeniert), gehe spazieren, [franz.; 1700] um der Propst, -es/-e, 1) kath. Kirche: Leiter eines
</ie Promesse, -/-n, Schuldverschreibung, [franz.] Dom- oder Stiftskapitels. 2) evang. Kirche:
518
Pro
Titel für Superintendenten oder Geistliche in weißkörper, das Protein, -s/-e, O einfacher Ei-
gehobener Stellung, die Propstej, -/-en, Amt, weißkörper, [griech. Kw.]
Bezirk eines Propstes, [aus lat. praepositus dieProtektion, -/-en, Förderung, Gönnerschaft,
.Vorgesetzter'] Schutz, der Protektor, -s/...'toren, Schirmherr,
die Propulsion, -/-en, t das Vorwärtstreiben, Schutzherr, Gönner, das Protektorat, -(e)s/-e,
Antreiben. Eigw.: propulsiv. [lat. Kw.] 1) Schirm-, Schutzherrschaft, Gönnerschaft,
der Propusk, -s/-e, Passierschein, [russ.] Ehrenvorsitz. 2) Gebiet unter Schutzherrschaft,
die Propyläen, Mz., Prachttor, Säulenhalle als [lat.]
Eingang, [griech.] pro tempore, Abk.: p. t., vorläufig, [lat.]
der Prorektor, -s/...'toren, 1) letztjähriger Rek- das Proterozoikum, -s, Übers. E 11. Eigw.:
tor einer Hochschule, Stellvertreter des gegen- proterozoisch. [griech. Kw.]
wärtigen. 2) stellvertretender Schulleiter, [lat. der Protest, -es/-e, 1) Einspruch, Widerspruch.
Kw.] 2) th Urkunde über die Nichtbezahlung eines
dieProrogation, -/-en, 6*a 1) Aufschub, Ver- Wechsels, der Protestant, -en/-en, Angehöriger
tagung. 2) Vereinbarung eines Gerichtsstandes. einer protestantischen Kirche, der Protestan-
Zeitw.: ich prorogjgre (habe prorogiert) es. tismus, -, alle aus der Reformation hervorge-
prorogativ, 5*j aufschiebend, vertagend, [lat.] gangenen christlichen Kirchen. Eigw. pro- :

die Prosa,' -, 1) die nicht durch Vers, Rhyth- testantisch, Abk. prot. ich protestiere (habe
:

mus oder Reim gebundene Sprachform. 2) Ü protestiert), 1) gegen ihn, etwas, verwahre mich
Nüchternheit, Sachlichkeit: die P. des Lebens, dagegen, erhebe Einspruch. 2) einen Wechsel, g*3
der Prosaiker, -s/-, 1) Prosaist. 2) Ü nüchterner lasse zu Protest gehen: protestiert, Abk.: p. [lat.]
Mensch, prosaisch, 1) in Prosa. 2) Ü nüchtern, Proteus ...tois, ein verwandlungsfähiger Meer-
trocken, sachlich, der Prosaist, -en/-en, Prosa greis der griechischen Sage, der P., -, verwand-
schreibender Schriftsteller, [lat. .geradeaus ge- lungsfähiger, unbeständiger Mensch, [griech.]
hende Rede'; ahd.] die Prothese, -/-n, 1) Ersatzglied für Versehrte
der Prosektor, -s/...'toren, Leiter einer Prosek- Beinprothese. 2) Zahnersatz, Abb. Z 2. 3)
tur. die Prosektur, -/-en, Institut für Sektionen Sprachlehre Vorschaltung eines Lautes vor den
:

an Krankenhäusern, [lat. .Vorschneider'] Anlaut, prothetisch, ersetzend, [griech.]


der Proselyt, -en/-en, Bekehrter; Überläufer, der proto..., erst..., vor..., ur...: protogen, zuerst
Proselytenmacher, zudringlicher Bekehrer. gebildet, erzeugt, früher vorhanden, [griech.]
[griech.] das Protokoll, -s/-e, 1) Verhandlungsbericht;
das Proseminar, Vorseminar, einführendes Se- Notariatsurkunde urkundliche Niederlegung
;

minar an Hochschulen, [lat.] ich gebe es zu P. 2) die im diplomatischen Ver-


Proserpina, lateinische Form von: Persephone. kehr festgelegten Regeln der Höflichkeit und
prosit!, wohl bekomm's! (Zuruf beim Trinken). Form. Eigw. protokollarisch, der Proto-
:

Hptw. : das Prosit, -s/-s. [lat. ,es möge nützen'] kollant, -en/-en, Führer des Protokolls, ich
die Proskription, -/-en, Ächtung. Zeitw.: ich protokolliere (habe protokolliert) es, nehme zu
pro skribigre (habe proskribiert) ihn, es. [lat.] Protokoll, schreibe urkundlich nieder, [griech.]
rf('ePros|odJg,-/...'di|en,Pros|odik,-/-en, Lehre das Proton, -s/... 'tonen, Zeichen: p, positiv
von der Behandlung der Sprache im Vers. geladenes Elementarteilchen, der Kern des
EiGW. proslodisch. [griech. ,Beigesang']
:
Wasserstoffatoms; mit dem Neutron Baustein
der Prospekt, -(e)s/-e, 1) Werbeschrift, Ankün- aller Atomkerne, [griech.]
digung. 2) Ansicht, Aussicht, besonders auf das Proto|plasma, -s, <$> Ü?/ { Grundbestandteil
weite Straßen. 3) gemalter Bühnenhintergrund, der Zellen, [griech. Kw.]
Abb. B 61. 4) Teil des Orgelgehäuses, Abb. O 3. der Prototyp, -s/-en, 1) Urbild, Muster, Inbe-
prospektiv, vorausschauend, [lat.] griff.2) erster Abdruck. Eigw.: prototypisch.
Prosper, männl. Vorname, [lat. ,der Glückliche'] [griech.]
es pro'sperjert (hat prosperiert), gedeiht, geht das Protozoon, -s/. .'zo| en, Urtierchen, einzelliges
.

(wirtschaftlich) gut voran. Hptw.: die Pro- Tier, [griech. Kw.]


sperität, -. [lat.; 17. Jh.] ich pro träniere (habe protrahiert) es, i ver-
j

Wild proßt (hat geproßt) (es), schält: Rehe zögere, verlängere. Hptw.: die Pro|traktion,
pressen. -/-en. [lat.]
prost!, wohl bekomm's! (Zuruf beim Trinken): die Protuberanz, -/-en, 1) { Vorsprung. 2) Gas-
p. Mahlzeit!, U welche Enttäuschung!, schöne explosion auf der Sonne, [lat.]
Bescherung! Hptw.: das Prost, -es/-e. ich der Protz, -en/-en oder -es/-e, 1) U Wichtig-
proste ihm zu (habe zugeprostet), lasse ihn tuer, Angeber, Prahler Geldprotz; Muskelprotz.
:

hochleben, grüße mit dem Glase, [von: prosit] 2) Moberd. Kröte, ich protze (habe geprotzt)
:

die Prostata, -, f ©
Vorsteherdrüse, [griech.] mit etwas, U prahle, mache mich wichtig, gebe an.
ich prostituiere (habe prostituiert), 1) ihn, t Hptw.: das Protzentum, -s, die Protzerej,
stelle bloß. 2) mich, gebe mich preis, biete mich -/-en. Eigw.: protzig. [16. Jh.]
gegen Entgelt zum Geschlechtsverkehr an. die Protze, -/-n, &
zweirädriger Vorderwagen
Hptw.: die Prostitution, -/-en. der, die Pro- von Geschützen, ich protze ab (habe abge-
stituierte, -n/-n, ein -r, eine -, Person, die sich protzt), 1) ein Geschütz, <?o hänge von der
geschlechtlich prostituiert, [franz. aus lat.] Protze ab. 2) V lasse die Hose herunter, verrichte
die Pro|stration, -/-en, 1) Niederwerfung, Fuß- meine Notdurft, ich p. ein Geschütz auf, &
fall. 2) { Erschöpfung, [lat.] bringe an die Protze, mache fahrbereit, [ital. Lw.]
das Pro szenium, -s/...ni|en, vorderster Teil der die Provenienz, -/-en, Herkunft, Ursprung (von
Bühne: Proszeniumsloge, Bühnenloge, [griech.] Waren), [lat. Kw.]
prot., Abk. von: protestantisch. der Provenzale, auch provä'sa:h, -n/-n, : Bewoh-
prot..., Nebenform von: proto... vor Selbstlauten. ner der südfranzösischen Landschaft Provence.
das Prot|actinium, -s, Protaktinium. Eigw.: provenzalisch. [franz.]
der Protiagonist, -en/-en, 1) der erste Schau- das Proverb, -s/-en, Proverbium, -s/...bi|en, t
spieler im altgriechischen Theater. 2) Ü Vor- Sprichwort. Eigw.: proverbial(isch), pro-
kämpfer einer Sache, [griech.] verbiell. [lat.]
das Protaktinium, -s, auch: Protactinium, O der Proviant, -(e)s, Mundvorrat, Lebensmittel.
Zeichen: Pa, ein radioaktives metallisches Ele- ich proviantjgre (habe proviantiert) ihn, t ver-
ment, [griech. -lat.] proviantiere, [ital.; spätes MA]
der Protege ...'je:, -s/-s, Schützling, Günstling. providentiell, t von der Vorsehung gesandt, die
ich protegiere (habe protegiert) ihn,
...'jt'.-ra Providenz, t Vorsehung, [franz.]
-,
es, begünstige, fördere, [franz.; 16 Jh.] die Provinz, -/-en, 1) Landschaft, großer Ver-
das Protejd, -(e)s/-e, O zusammengesetzter Ei- waltungsbezirk mit einer gewissen Selbständig-

519
Pro
keit. 2)U Gebiet außerhalb der großen Städte; geschlagen, die Prügelej, -/-en, Schlägerei, der
Sinnbild für kulturelle Rückständigkeit, pro- Prügelknabe, Sündenbock, der die Prügel
Pro-
vinzial..., auf eine Provinz bezüglich, der bekommt, die ein anderer verdient, [verwandt
vinzial, -s/-e, Vorsteher einer aus mehreren mit: Brücke; spätes MA.]
Klöstern bestehenden Ordensprovinz, der Pro- die Prünelle, -/-n, 1) gedörrte Pflaume. 2) ein
vinzialismus, -/...men, 1) mundartlicher Aus- grüner Pflaumenlikör, [franz.]
druck in der Hochsprache. 2) ohne Mz., Ü klein- der Prunk, -(e)s, Üppigkeit, große Pracht, zur
bürgerliche, engstirnige Haltung, provinziell, Schau getragener Reichtum: der P. barocker
1) die Provinz betreffend. 2) Ü kleinstädtisch, Schlösser, ich prunke (habe geprunkt) mit etwas,
beschränkt (in Ansichten), der Provinzler, -s/-, zeige es prahlend, die Prunksucht, übertriebe-
1) verächtlich Bewohner der Provinz. 2) Ü klein-
: nes Streben nach Prunk. Eigw. prunksüchtig,
:

bürgerlicher, rückständiger Mensch. Eigw. : prunkvoll, prächtig, luxuriös ausgestattet, [um


provinzlerisch, [lat.] 1700; niederd.]
die Provision, -/-en, Vermittlungsgebühr, Ge- ich prusche (habe gepruscht), M
nordd. pruste. :

winnanteil.' der Provisor, -s/...'soren, t Ver- ich pruste (habe geprustet), schnaufe, schnaube,
walter einer Apotheke, provisorisch, vorläufig, blase laut, niese, [wohl Schallw.; niederd.]
einstweilig, das Provisorium, -s/...ri|en, Über- PS, Abk. für: 1) Pferdestärke. 2) Postskript(um).
gangsregelung, [lat.] der Psalm, -s/-en, jedes der 150 religiösen Lieder
derProvokateur ...'to:r, -s/-e, Lockspitzel; je- des Alten Testaments, der Psalmist, -en/-en,
mand, der andere zu unbedachten Handlungen Psalmendichter, besonders König David, die
aufreizt, dieProvokation, -/-en, Herausforde- Psalm odie, -/...'dijen, Psalmengesang. Zeitw. :

rung, Aufreizung. Eigw. provokativ, provo-


: ich psalm odjgre (habe psalmodiert). der Psal-
katorisch, ich provoziere (habe provoziert), 1) ter, -s/-, 1) Sammlung von Psalmen. 2) ein
ihn zu etwas, fordere heraus, reize. 2) es, rufe altes harfenähnliches Saiteninstrument. 3) Blät-
hervor, beschwöre herauf. Hptw. die Provo- : termagen der Wiederkäuer, [griech.]
zierung, -/-en. [franz. -lat. ; 16. Jh.] pscht!, auch: bst!, pst!, still! [Schallw.]
ich prozedjgre (habe prozediert), t verfahre, 1) pseud..., pseudo..., falsch..., schein..., irr.... der
gehe vor. 2) M Schweiz. prozessiere, die Proze-
: Pseudo graph, -en/-en, Schriftfälscher, die
dur, -/-en, 1) Verfahren. 2) Rechtsgang, [lat.] Pseudomorphose, -/-n, Mineral, das eine ihm
das Prozent, -(e)s/-e und nach Zahlen -, Abk.: fremde KristaUform erfüllt. Eigw. pseudo-:

p. c, Zeichen: %, Hundertstel: 5% = 5 vom morph. pseud onym, unter einem Deck-


Hundert. Eigw. prozentual. ...prozentig, eine
: namen, das Pseud onym, -s/-e, Deckname,
bestimmte Zahl von Prozenten enthaltend fünf- : [griech.]
zigprozentiger Rum. [ital. in lat. Form, per cento das Psi, -(s)/-s, griechischer Buchstabe, Übers.
,fürs Hundert'; um 1700] G36.
der Prozeß, ...sses/...sse, 1) Vorgang, Geschehen: die Psittakose, -, Papageienkrankheit, [griech.]
ein chemischer P. 2) Gerichtsverfahren; Rechts- pst!, auch: bst!, pscht!, still! [Schallw.]
streit ich mußte um diese Sache mit ihm einen P.
: psych..., Nebenform von: psycho... vor Selbst-
führen; er will einen P. anstrengen, klagen; er lauten. Psyche, griechische Göttergestalt, Ge-
wird kurzen P. mit dir machen, U dir ohne langes liebte des Eros, die P., -/-n, 1) Seele. 2) österr. M
Verhandeln Befehle erteilen, ich prozessiere Frisiertoilette, psychedelisch, Bezeichnung für
(habe prozessiert) gegen ihn, um etwas, gehe vor die bewußtseinserweiternden Wirkungen man-
Gericht, führe einen Rechtsstreit, prozessual, cher Rauschmittel, der Psych iater. -s/-, Fach-
einen Rechtsstreit betreffend, [lat. Lw.] arzt für Psychiatrie, die Psych jia|tr ig, -, Lehre
die Prozession, -/-en, 1) kath. Kirche: feierlicher von den seelischen Krankheiten. Eigw. psych- :

Umzug der Geistlichkeit und der Gläubigen: iatrisch, psychisch, seelisch, psycho..., see-
Fronleichnamsprozession. 2) feierlicher Aufzug, lisch, seelen... die Psychoanalyse, Richtung
[lat.] zur Heilung psychischer Krankheiten. Eigw. :

prüde, zimperlich, übertrieben schamhaft. psychoanalytisch, psychogen, seelisch be-


Hptw.: die Prüderie, -. [franz.; um 1800] dingt, der Psychologe, -n/-n, Kenner der Psy-
der Prudel, -s/-, M schles. 1) Fehler. 2) Strudel,
: chologie, die Psychologie, -, Wissenschaft vom
Wallung, ich prud(e)le (habe geprudelt), M seelischen Leben. Eigw. psychologisch, der
:

schles. 1) pfusche, nähe schlecht. 2) es prudelt,


: Psychopath, -en/-en, an einer Psychopathie
brodelt, die Prudelej, -, M
schles. Pfuscherei. : leidender Mensch, die Psychopathie, -, see-
prud(e)lig, M
schles. verpfuscht, schlecht ge-
: lisch-charakterliche Abartigkeit. Eigw.: psy-
arbeitet. chopathisch, die Psychopathologie, Lehre
ich prüfe (habe geprüft) es, ihn, 1) untersuche auf vom kranken Seelenleben. Eigw. psycho- :

Leistung, stelle seine Eignung fest: kein Wagen pathologisch. die Psychophysik, Lehre von
verläßt die Fabrik ungeprüft; ein Ausschuß wird den Wechselbeziehungen zwischen körperlichen
die Examenskandidaten prüfen. 2) Gott prüft die und seelischen Vorgängen. Eigw.: psychophy-
Menschen, B sendet ihnen Heimsuchungen; ein sisch. die Psychose, -/-n, seelische Krankheit.
schwergeprüfter Mensch, Mensch mit einem die Psychosomatik, -, Lehre von den Zusam-
schweren Schicksal, ich p. es nach, prüfe noch menhängen zwischen Seelenleben und Krank-
einmal, überprüfe, der Prüfer, -s/-, Prüfender, heit. Eigw. psychosomatisch, die Psycho-
:

Examinator, der Prüfling, -s/-e, jemand, der technik, praktische Anwendung der psycho-
geprüft wird, der Prüfstand, Versuchsanlage logischen Erkenntnisse auf den Arbeitsprozeß.
zur Prüfung von Maschinen und Geräten unter Eigw.: psychotechnisch. der Psychothera-
Betriebsbedingungen, der Prüfstein, Ü Probe, peut, auf dem Gebiet der Psychotherapie arbei-
Gradmesser, Maßstab, Kriterium, die Prüfung, tender Arzt oder Psychologe, die Psycho-
-/-en, 1) Untersuchung auf Eignung, Tauglich- therapie, Heilbehandlung durch seelische Be-
keit: die P. von Kraftwagen, Kandidaten. 2) Un- einflussung, [griech.]
tersuchungauf Kenntnisse, Examen: schriftliche, das Psychrometer ...kro..., -s/-, Gerät zum
mündliche P. ; Zwischenprüfung; Abschlußprüfung; Messen der Luftfeuchtigkeit, [griech. Kw.]
ich muß eine juristische P., eine P. in Englisch Pt, -O Zeichen für: Platin.
ablegen. 3) B Heimsuchung, Leid, [aus lat. pro- p. t., Abk. für: pro tempore.
bare ,proben'] der Pterodaktylus, -/...'tylen, eine Flugechse
der Prügel, -s/-, 1) grober Stock, Knüppel. 2) der Jurazeit, [griech.]
nur Mz., Schläge: eine Tracht P.; er wird noch der Ptolemäer, -s/-, Angehöriger einer makedo-
P. kriegen, beziehen, ich prüg(e)le (habe geprü- nischen Herrscherfamilie in Ägypten, ptole-
gelt) ihn, schlage, bestrafe, mißhandle mit mäisch, 1) die Ptolemäer betreffend. 2) den alt-
Schlägen: er hat sich mit ihm (herum) geprügelt, griechischen Gelehrten Ptolemäus betreffend:

520
Pul

die Beleuchtung

^
das Notenpult das Rednerpult
III

das Stehpult

die Pultplatte «JosLehnbrett die Endlehne


die Hubpumpe
die Flügelpumpe ,.

Dampfstrahlpumpe

der Sitzständer die 2.


Mammutpumpe
das Schreibpult die Schulbank Pumpe die Zahnradpumpe
Pult

das ptolemäische Weltsystem, Weltbild mit der pueril 1) kindlich. 2) kindisch, zurück-
pue...,
Erde als Mittelpunkt. geblieben. Hptvv. die Puerilität, -/-en. [lat.]
:

Pu, «0 Zeichen für: Plutonium. puff!, Schallw. für den Knall: p.-p., Schallw. der
die Pubertät, -, Zeit der Entwicklung zur Ge- Kindersprache für das Geräusch der Eisenbahn.
schlechtsreife, die Pubeszenz, -, Geschlechts- der Puff, -(e)s/-e, 1) Mz. meist: -e, U Stoß,
reifung, [lat.] Aufprall. 2) gepolsterter Behälter: Wäschepuff.
die Pu|blicity p.i'blisiti, -, öffentliches Bekannt- 3) f Bausch, Wulst. 4) meist: das P., -(e)s,
sein: dieser Schauspieler hat durch eine Fernseh- Tricktrack, ein Brettspiel. 5) der, auch: das P.,
Pu|blic Relations 'pMik ri'le:finz,
serie viel P. -s/-s, U Bordell, der Puffärmel, bauschender
Mz. Abk. PR, Meinungspflege, Öffentlichkeits-
, : Ärmel, die Puffbohne, Saubohne, Gemüse-
arbeit, [engl.] und ich puffe (habe gepufft),
Futterpflanze,
pu blik, öffentlich, offenkundig, bekannt, die 1) ihn, U stoße. 2) U schieße: er hat in die Luft
Publikation, -/-en, Veröffentlichung, Bekannt- gepufft. 3) es, bausche, besetze mit Bauschfalten.
machung; Druckschrift, das Pu blikum, -s, 1) 4) es pufft, U knallt, die Puffe, -/-n, t Bausch-
Öffentlichkeit, Leserschaft, Hörerschaft (Musik, falte,Wulst am Kleid, der Puffer, -s/-, 1) ein
Theater): das breite P., die Allgemeinheit. 2) f Stoßfänger, Abb. E 7. 2) besonders M nordd.
öffentliche Hochschulvorlesung, ich pu bliziere in Fett gebackener Kartoffelfladen: Kartoffel-
(habe publiziert) es, veröffentliche, der Pulbli- puffer, der Pufferstaat, kleinerer Staat zwischen
zist, -en/-en, 1) Zeitungsschriftsteller, Journa- größeren Mächten, puffig, bauschig (Ärmel).
list. 2) Lehrer der Publizistik, die Pu blizistik, die Puffotter, eine Giftschlange. [Schallw.]
-, 1) Zeitungswissenschaft. 2) Schriftstellerei für puh!, Ausruf der Ablehnung, des Ekels oder
Presse, Rundfunk, Fernsehen. ElGW. publi- : Schauderns, auch der Erleichterung. [18. Jh.]
zistisch, die Pu blizität, -, Öffentlichkeit, ich puke (habe gepukt), M
niederd.: klaube,
Offenkundigkeit, [lat.] scharre, stochere, der Püker, -s/-, niederd. M
der Puck, engl. p<\k, -s/-s, 1) ein Kobold. 2) Eis-
: Messingnagel mit rundem Kopf.
hockey: Spielscheibe, Abb. H
20. [2 verschie- der Pülcher, -s/-, M wien. Strolch, Rohling, :

dene engl. Stw.] [zu: Pilger]


der Puckel, -s/-, M
nordd. Rücken; Buckel. : der Pulcinella pultfi'nda, -(s)/...lle, Charakter-
pück(e)rig, M
niederd.: peinlich, genau, mühsam. maske der Commedia dell'arte, der gefräßige ,
es puckert (hat gepuckert), U pocht, klopft, pul- Diener, [ital. .Hähnchen']
listige
siert: es p. im hohlen Zahn, [zu: pochen] ich pule (habe gepult) in etwas, M
nordd. bohre, :

das Pud, -(e)s/-e und bei Maßangaben -, ein stochere (mit dem Finger, der Nadel).
altes russisches Gewicht, [russ.] der Pulk, -(e)s/-s oder -e, 1) Truppenabteilung.
ich pudd(e)le (habe gepuddelt), 1) gewinne aus @ 2) Flugzeugverband. 3) Anhäufung (von Fahr-
Roheisen durch Verrühren der teigigen Schmelz- zeugen), [russ.]
masse im Puddelofen Stahl: Puddelstahl. 2) M ich pulle (habe gepullt), 1) 3, rudere. 2) betrüge
rhein.: wasche oberflächlich, plätschere. [1 engl. beim Wettrennen. 3) V harne. 4) ein Pferd pullt,
Lw. 2 von Pudel, Pfütze]
; : drängt scharf vorwärts, indem es sich hart auf
der Pudding, -s/-e oder -s, eine Süßspeise, [engl.] das Gebiß legt, ich p. ein Pferd auf, verhalte
der Pudel, -s/-, 1) kraushaarige Hundeart, Abb. (Rennpferd), [engl. Lw.]
H 29: das ist des Pudels Kern, U der Sinn des die Pulle, -/-n, U Flasche, [niederd. aus lat.
Ganzen. 2) U Fehlwurf beim Kegeln, die P., ampulla]
-/-n, M niederd. Pfütze, ich pud(e)le (habe ge-
: der Pulli, -s/-s, U kurz für: Pullover.
pudert), U 1) schwimme wie ein Hund. 2) mache der Pullmanwagen, bequem ausgestatteter Ei-
Fehler, schieße vorbei, z. B. beim Kegeln, die senbahnwagen. [G. M. Pullman, 1831-97]
Pudelmütze, zottige Mütze, pudelnackt, U der Pull]over ...v..., -s/-, U kurz: Pulli, über den
ganz nackt (wie ein am Hinterleib geschorener Kopf zuziehendes gestricktes Oberbekleidungs-
Pudel), pudelnaß, U triefnaß. [verwandt mit: stück, Abb. 24, K K
25. [engl. ,zieh über!']
Pfuhl; eigtl. Wasserhund] der Pulp, -s/-en, auch: Pulpe, Pulpe, Frucht-
der Puder, -s/-, ein feines Pulver aus Reisstärke, mark, Abb. F 38. die Pulpa, -/...pae, j Zahnmark.
Zinkoxyd oder Talk zur Haut- und Körper- die Pulpe, Pulpe, -/-n, Pulp. die Pulpitis,
pflege: die Puderdose, Abb. P 23. Eigw. : -/...'tiden, $ 'Zahnmarkentzündung, pulpös,
pud(e)rig. ich pud(e)re (habe gepudert), 1) es, fleischig, markig, [lat. Lw.]
ihn, bestreue mit Puder. 2) sie, V habe Ge- der Puls, -es/-e, 1) an den größeren Schlagadern
schlechtsverkehr, der Puderzucker, staubfeiner fühlbare stoßartige Bewegung: Pulsader; be-
Zucker, [franz. .Staub';' 17. Jh.] schleunigter P. 2) Stelle am Handgelenk, wo der

521
Pul
der Pumps parmps, -/-, Halbschuh ohne Schnü-
rung, Abb. K
25, S 41. [engl.]
der Punchingball 'pAntfin..., Übungsball für
Boxer, Abb. B 50. [engl.]
das Punctum puncti,
punkt, das Punctum sali ens,
, —
Hauptpunkt; Geld-
, der sprin- —
gende Punkt, [lat.]
das Pungel, -s/-, M
nordd. Bündel. :

der Puni er, -s/-, altrömischer Name für: Kar-


thager. Eigw. punisch punische Treue, Wort-
: :

brüchigkeit; aber: die Punischen Kriege, [lat.]


der Punkt, -(e)s/-e, Abk.: Pkt., 1) sehr kleiner
Fleck, Tupfen: das Flugzeug stand als P. am
Himmel. 2) A ausdehnungsloses Gebilde, dar-
stellbar als Schnittstelle zweier Linien. 3) be-
stimmte Stelle, bestimmter Ort oder Augen-
blick der höchste P. des Ortes ist der Wasserturm;
:

von diesem Punkte aus betrachtet; ein wunder P.,


Ü eine unangenehme Angelegenheit; der sprin-
gende P., Ü Kernpunkt, das, worauf es ankommt;
der tote P., vgl. tot; P. 12 Uhr, auf die Se-
kunde genau. 4) bestimmte Sache, Teilfrage,
Untergebiet, Abschnitt: in diesem Punkte sind
wir (nicht) einig, gibt es (keine) verschiedene(n)
Ansichten ; der nächste P. der Verhandlungen; Ge-
setz vom 14. 2. , Absatz 4, P. 3; P. für P. , eine Teil-
frage nach der andern. 5) Sport Einheit für die :

Wertung jeder Fehlwurf zählt drei Punkte ( Ver-


:

Pulsschlag leicht zu beobachten ist: er fühlt ihm lustpunkte) , der Treffer zählt vier (Gewinn-
den P. es pulsiert (hat pulsiert), 1) schlägt, punkte). 6) Sprachlehre: Satzzeichen am Satz-
klopft das Blut p. in den Adern. 2) Ü regt sich
: ende, ÜBERS. S 7: er redet ohne P. und Komma,
lebhaft: das Leben p. durch die Straßen, der unaufhörlich. 7) Tupfen auf dem i: I-Punkt.
Pulsschlag, einzelner Schlag des Pulses ; Sinn- 8) (f Zeichen für die Verlängerung einer Note
bild für Leben: der P. der Großstadt, es pulst um den halben Wert. 9) Abk. :
p, Maßeinheit
(hat gepulst), seltener für: pulsiert, der Puls- für die Schriftgröße, 0,38 mm. Verkl.: das
wärmer, Abb. W 6. [lat.; 16. Jh.] Pünktchen, Pünktlein, -s/-. die Punkta-
das Pult, -(e)s/-e, 1) Tisch oder Tischaufsatz mit tion, -/-en, g*3 Vorvertrag, vorläufige Abfassung
schräger Schreibfläche, Auflage für Noten u. a., der wichtigsten Punkte eines Vertrags, ich punk-
Abb. A 10, B 10, B 25, F 16, P 24, S 42. 2) te (habe gepunktet), 1) es, versehe mit Punk-
schräggedeckter Festungsgang, das Pultdach, ten, tüpfele, punktiere, Abb. 25. 2) Sport: M
einseitig schräges Dach, Abb. 1. [lat. Lw. D sammle Punkte, ich p. ihn aus, Boxsport zähle :

mhd.] nach Punkten aus. ich pünkt(e)le (habe ge-


das Pulver, -s/-, 1) fein zerteilter fester Stoff: pünktelt) es, mache viele Pünktchen, ich punk-
Gips kauft man als P. 2) Arznei in Pulverform tiere (habe punktiert), 1) es, versehe mit Punk-
Schlafpulver. 3) kurz für: Schießpulver, Treib- ten, punkte: Abb. L 12. 2) ihn, { nehme an ihm
und Sprengstoff: er hat das P. nicht erfunden, eine Punktion vor. die Punktion, -/-en, { Ein-
Ü ist nicht sehr intelligent; er hat sein P. ver- stich inden Körper mit einer Hohlnadel zur Ent-
schossen, Ü seine Mittel umsonst verbraucht, nahme von Flüssigkeiten, pünktlich, 1) zur
nichts erreicht. 4) ohne Mz., U Geld. Verkl. das : richtigen Zeit. 2) Ü genau, gewissenhaft. Hptw. :

Pülverchen, Pülverlein, ich pulv(e)re


-s/-. die Pünktlichkeit, -. der Punktrichter, Sport
(habe gepulvert), 1) es, pulverisiere. 2) schieße, Wertungsrichter, der nach Punkten wertet, die
knalle, ich p. ihn auf, Ü ermuntere, mache ihm Punktschrift, Blindenschrift, Abb. B 39. der
Mut oder Lust der Kaffee hat mich aufgepulvert,
: Punktsieg, Boxsport nach Punkten errechneter,
:

ich p. zu, U zahle drauf, das Pulverfaß: wir nicht durch Niederschlag des Gegners erfolgter
sitzen auf dem P., U befinden uns in einer gefähr- Sieg, und damit Punk tum!, Schluß damit!, so
|

lichen Lage. pulv(e)rig, fein zerstäubt, der und nicht anders! [lat. Lw.]
Pulverisator, -s/...'toren, Maschine zur Pulver- der Punsch, -es/-e, ein heißes Mischgetränk aus
herstellung, ich pulverisiere (habe pulverisiert) Wasser oder Tee mit Arrak oder Rum. [engl,
es, zerkleinere zu Pulver. Hptw. : die Pulveri- aus hindustan. ,der Fünftrank']
sigrung, -. der Pulverschnee, lockerer, nicht diePünt, -/-en, auch: Bunt, Schweiz.: einge- M
klebender Schnee, [lat. Lw.; mhd.] zäuntes Landstück, Schrebergarten.
der Puma, -s/-s, eine Großkatze, Silberlöwe, ichpunze (habe gepunzt) es, auch: punziere, 1)
[peruan.] treibe (Metall). 2) stemple mit dem Prüfungs-
der Pummel, das Pummelchen, -s/-, U dick- zeichen (z. B. Gold auf Feingehalt), die Punze,
liches Kind, rundliches Mädchen. pumm(e)lig, -/-n, 1) Stahlstift zum Treiben erhabener Figu-
U dicklich, rundlich, [nordd.] ren in Metall, Abb. R
2. 2) Prüfungs- oder Be-
der Pump, -(e)s/-e, U 1) Borg. 2) bauschige Falte. schauzeichen, ich punziere (habe punziert) es,
ich pumpe (habe gepumpt), 1) (es), betätige punze. Hptw.: die Punzjgrung, -/-en. [ital.]
eine Pumpe. 2) es ihm, es von ihm, U borge, leihe. der Pup, -es/-e, auch: Pups, V laut abgehende
ich p. ihn um etwas an, U bitte, es mir zu leihen. Blähung. Zeitw. ich pupe (habegepupt), auch:
:

ich p. es aus, leere durch Pumpen, die Pumpe, pupse. [Schallw.]


-/-n, Gerät zum Fördern von Flüssigkeiten auf pupillar, 1) { die Pupille betreffend. 2) pupilla-
größere Höhe, Abb. B 57, P 24, oder zum Ver- risch, pupillarisch, tb das Mündel betreffend
dichten oder Verdünnen von Gasen Luftpumpe, : pupillarische Sicherheit, Mündelsicherheit, die
Abb. L 16. die Pumphose, Pluderhose, Abb. Pupille, -/-n, Sehloch im Auge, Abb. A 24. [lat.]
T 17. [franz. Lw., 16. Jh.; Pump .Borg' G] die Puppe, -/-n, 1) nachgebildete Menschen-
die Pumpel, Pumper, -/-n, M
Schweiz. Tasche. : gestalt besonders als Kinderspielzeug. 2) Ge-
ich pump(e)re (habe gepumpert), oberd. M stalt im Puppentheater, Marionette, Abb. P 25;
klopfe: es pumpert, dröhnt, poltert. [Schallw.] Sinnbild für Unselbständigkeit: der König war
der Pumpernickel, -s/-, dunkles Roggenschrot- nur eine P. in der Hand seiner Minister, ein
brot. [Scheltwort auf die Schwerverdaulichkeit] willenloses Werkzeug. 3) U (aufgeputztes) Mäd-

522
Pyr
chen. 4) Gruppe mehrerer zusammengestellter das Putput, -s/-(s), Kindersprache: Huhn.
Getreidegarben. 5) Entwicklungsstufe der Insek- [Schallw.]
ten, Abb. R 9. 6) Gestell zum Anprobieren oder diePuitrefaktion, Pu treszenz, -, Fäulnis, Ver-
Ausstellen von Kleidung: Schneiderpuppe, Abb. wesung. Zeitw. es pu treszjert : (ist putresziert).
S 34; Schaufensterpuppe, ABB. 12. 7) bis in die G [lat.]
Puppen, U sehr lange. VERKL. das Püppchen, : der Putsch, -es/-e, 1) Umsturzversuch, Aufruhr.
Püpplein, -s/-. das Puppengesicht, hübsches, 2) M Schweiz. Stoß, ich putsche, 1) (habe ge-
:

aber ausdrucksloses Gesicht, puppenhaft, putscht), versuche einen Staatsstreich. 2) (bin


hübsch, aber ausdruckslos (Gesicht), der Pup- geputscht), M
Schweiz.: stoße heftig an; stürme
penräuber, ein Laufkäfer, das Puppenspiel, los. ich p. ihn auf, 1) hetze auf. 2) es putscht mich
Theaterspiel mit Handpuppen, mit Puppen an auf, reizt mich auf, macht mich munter, z. B.
Drähten oder Stangen, der Puppenspieler, Kaffee, der Putschist, -en/-en, jemand, der
-s/-, jemand, der Puppenspiele vorführt, das einen Putsch versucht. [Schweiz. , Stoß'; Schallw.]
Puppentheater, Theater für Puppenspiele, der Pütt, -s, M
rhein., westfäl.: 5<? Schacht.
Abb. P 25. ein Insekt puppt sich ein (hat sich ich putte (habe geputtet) es (aus), Golf: loche ein.
eingepuppt), verpuppt sich. [lat. Lw.] der Putter, -s/-, Golfschläger zum Einlochen,
es puppert (hat gepuppert), U klopft, pocht (wie Abb. G
33. [engl.]
das Herz). [Schallw.] die Putte, -/-n, auch: Putto, Kindergestalt (oft
der Pups, -es/-e, Pup. Zeitw. ich pupse (habe : mit Flügeln) in der bildenden Kunst, [ital.]
gepupst). der Püttjer, -s/-, niederd. M 1) Töpfer. 2)
:

pur, rein, lauter, unvermischt. [lat.] Kleinigkeitskrämer, püttjerig, M


niederd. um- :

das Pür^e, -s/-s, Brei: Kartoffelpüree, [franz.] ständlich, pedantisch.


das Purgans, -/...'ganzi|en oder ...'gantia, Ab- der Putto, -s/...tti oder ...tten, Putte.
führmittel, das Purgatorium, -s, Fegefeuer. der Putz pu:tz, -es/-e, auch: Puz, 1) mitteld.: M
ich purgjgre (habe purgiert), 1) es, reinige. 2) kleines Kind. 2) M
oberd.: Kobold, [verwandt
es purgiert, { führt ab. [lat.] mit: Butz, Butzemann]
die Purifikation, -/-en, kath. Kirche: Reinigung der Putz, -es, 1) Verzierung von Kleidungs-
der heiligen Gefäße. Zeitw. ich purifizigre : stücken, schmucke Tracht, Zierat. 2) Über- Q
(habe purifiziert) es. [lat.] zug aus Kalk, Sand und Wasser auf Mauerwerk,
das Purim, -s, jüdisches Freudenfest: Purimfest. Abb. H
12, D
5. ich putze (habe geputzt) es,
[hebr.]" ihn, mich, 1) reinige, säubere, mache sauber:
der Purismus, -, Sprachreinigung, Fremdwort- putz dir die Nase!, schneuz dich ; früher mußte !

bekämpfung, der Purist, -en/-en, Anhänger des man oft das Licht putzen, den zu langen Docht
Purismus. ElGW.: puristisch, [lat. Kw.] abschneiden; ich muß noch Schuhe putzen. 2)
der Puritaner, -s/-, 1) Anhänger des Puritanis- schmücke, ziere, ich p. es ab, 1) säubere durch
mus. 2) Ü Mensen von tugendhafter, strenger Abwischen. 2) Haus: bewerfe mit Mörtel, ver-
Lebensführung, der Puritanismus, -, Bewe- putze, ich p. ihn an, kleide prächtig, schmücke.
gung des englischen Protestantismus. Eigw. : ich p. auf, U 1) es, entferne durch Putzen,
puritanisch, [engl, aus lat. um 1560] ; wische fort. 2) mich, schmücke übermäßig, ich
die Purpein, Mz., M mitteld.: Röteln, Masern. p. es aus, 1) reinige von Schmutz. 2) schmücke.
der Purpur, -s, eine bläuliche Rotfarbe; Sinn- ich p. mich heraus, U kleide mich prächtig, ich
bild der Herrschermacht: er trägt den P., ist p. ihn herunter, U schelte derb, ich p. es weg,
Kardinal. Eigw. purpurn, [lat.-griech. ahd.]
: ; U 1) entferne durch Putzen. 2) esse auf, ver-
ich purre (habe gepurrt), 1) in etwas, nordd. M putze, [spätmhd.]
stochere, stöbere. 2) ihn, j, wecke zur Schiffs- die Pütze, -/-n, A Eimer, Abb. E 5. [niederl.]
wache. 3) es purrt, brummt, surrt. [Schallw.] der Putzen, -s/-, 1) Butzen. 2) durch Druck-
ich pürsche (habe, bin gepürscht), Nebenform farbe abgerupfte Papierfaser, der Putzer, -s/-,
von: pirsche. jemand, der (berufsmäßig) etwas putzt: Fenster-
purulent, $ eitrig, [lat.] putzer, die Putzerej, -/-en, M
österr. chemische :

der Purzel, -s/-, U Knirps, flinker kleiner Kerl. Reinigung, die Putzete, -/-n, Schweiz.: das M
der Purzel, -s/-, M
mitteld., oberd.: Bürzel. Reinemachen, die Putzfrau, Frau, die gegen
der Purzelbaum, Rolle um die eigene Quer- Entgelt beim Saubermachen hilft.
achse auf dem Boden, ich purz(e)le (bin ge- putzig, 1) drollig, erheiternd-niedlich. 2) mit- M
purzelt) (hin), falle, stürze, [zu: Bürzel] teld. klein, zwergenhaft, [von: Putz Kobold']
: ,

die Puschel, -/-n, M


nordd.: 1) Quaste. 2) Lieb- die Putzmacherin, -/-nen, Hutmacherin.
haberei, der Puschel, -s/-, M
ostmitteld. Quaste. : der Puz, -es/-e, Putz (Kind, Kobold).
der Pusher pufar, -s/-, Rauschmittelhändler, be- das Puzzle pAzl, -s/-s, Geduldspiel: Puzzlespiel.
sonders für harte Drogen, [engl.] [engl.]
das Pusselchen, -s/-, U Kosewort für: kleines PVC, Abk. für: Polyvinylchlorid: PVC-Fuß-
Kind, ich pussele (habe gepusselt), auch: pußle, bodenbelag.
U halte mich mit Kleinigkeiten auf, verrichte die Pylämig, -/...'mi|en, { eine Sepsis, [griech.]
etwas langsam, pusselig, auch: pußlig, über- der Pygmäe, -n/-n, Angehöriger von Zwerg-
eifrig in Kleinigkeiten (Mensch); Ausdauer ver- völkern, pygmäenhaft, pygmäisch, zwergen-
langend (Arbeit), [nordd.] haft, [griech. Fäustling']
,

das Pussetli, -(s)/-, M


Schweiz.: Kinderwagen, Pygmalion, Sagenheld, der sich in ein schönes
[aus franz.] Standbild verliebte, [griech. Sage]
ich pußle, pussele, pußlig, pusselig. der, das Pyjama pi'd^a-.ma, -s/-s, Schlafanzug,
die Pußta, -/...ten, ungarische Steppe, [ungar. [engl, aus hindustan.]
,Einöde'] der Py|kniker, -s/-, Mensch von gedrungenem,
ich puste (habe gepustet), blase, atme, keuche: untersetztem Körperbau. Eigw. :
py knisch.
ich werde dir was pusten!, U das gibt es nicht! [griech.]
die Puste, -, 1) U Atem ich bin ganz außer P. 2)
: das Pyknometer, -s/-, Gerät zur Bestimmung
Ü Kraft ich habe keine P. mehr, kann nicht mehr.
: des spezifischen Gewichts von Flüssigkeiten und
Pustekuchen!, U Ausruf der Ablehnung: ach festen Körpern, [griech. Kw.]
was, P.!, daraus wird nichts! [niederd.] Pylades, Freund des Orest. [griech. Sage]
diePustel, -/-n, kleine Eiterblase, Pickel. [lat.Lw.] der Pylon, -en/-en, die Pylone, -/-n, 1) Turmtor
putativ, t& vermeintlich, irrtümlich, [lat.] der ägyptischen Tempel. 2) Brückenpfeiler,
die Pute, -/-n, 1) Truthenne. 2) U eingebildete [griech.]
dumme Person, der Puter, -s/-, Truthahn, pyr..., Nebenform von: pyro... vor Selbstlauten.
puterrot, rot wie der Fleischlappen des zorni- pyramidal, 1) pyramidenförmig. 2) U gewaltig,
gen Truthahns, put, put!, Lockruf für Hühner. riesenhaft, überwältigend, die Pyramide, -/-n,

523
Pyr
1) ein geometrischer Körper, Abb. 39. 2) K technik, Feuerwerkerei, der Pyrotechniker,
Grabmal der altägyptischen Könige. 3) pyrami- Feuerwerker. Eigw. pyrotechnisch, [griech.]
:

denähnliches Gebilde. 4) Form eines Baumes, der Pyrrhussieg, mit zu großen Opfern erkauf-
Abb. B 15. [lat.-griech. aus ägypt.] ter Sieg. [Pyrrhus von Epirus, 319-272 v.Chr.]
Pyramus und Thisbe, durch Irrtum zum Selbst- pythagoreisch, die Lehre des Pythagoras be-
mord getriebenes Liebespaar, [lat.-babylon. treffend pythagoreischer Lehrsatz aber die Py-
: ; :

Sage] thagoreische Philosophie; vgl. ÜBERS. E 4, C.


der Pyrit, -s/-e, ein Mineral, [griech. Kw.] [Pythagoras, griech. Philosoph, 6. Jh. v. Chr.]
pyro...,' durch Feuer, Hitze bewirkt, pyrogen, Pythia, Weissagerin des Apolloheiligtums in
1) { fiebererzeugend. 2) durch Schmelzfluß@ Delphi. dieP., -/...thi|en, Ü angebliche Weis-
entstanden (Gesteine, Mineralien), die Pyrolyse, sagerin, pythisch, Ü dunkel, orakelhaft.
-/-n, Zersetzung Verbindungen
chemischer der Python, -s/-s oder ...'thonen, die Python-
durch Hitze, der, die Pyromane, -n/-n, ein -r, schlange, eine Riesenschlange, [griech.]
eine -, { jemand, der an Pyromanie leidet, die die Pyxis, -/...'xiden oder ...xides, Gefäß zum
Pyromanig,-, f Brandstiftungstrieb, die Pyro- Aufbewahren der Hostie, [griech.]

q, das Q
ku:, -/-, ein Mitlaut, meist in der Buch-
stabenverbindung qu kv Übers. A 27. ,

q, in Maßbezeichnungen Zeichen für: Quadrat.


qcm, Zeichen für: Quadratzentimeter, qdm,
Zeichen für Quadratdezimeter.
:

q. e. d., Abk. für: quod erat demonstrandum.


qkm, Zeichen für: Quadratkilometer, qm, Zei-
chen für: Quadratmeter, qmm,
Zeichen für:
Quadratmillimeter.
die Quabbe, -/-n, M niederd. : Fettwulst, der
Quabbel, -s/-, U weiche Masse; Gallert. Eigw. :

quabb(e)lig, quabbig. es quabbelt (hat ge-


quabbelt), U fühlt sich gallertig an, ist widerlich
weich, [germ. Stw.]
ich quack(e)le (habe gequackelt), U mache Um-
stände, rede unnütz, nörgele. Hptw. die :

Quackelej, -/-en. der Quack(e)Ier, -s/-, U


Schwätzer, Nörgler, [von: quak]
der Quacksalber, -s/-, Kurpfuscher, ich quack-
salbere (habe gequacksalbert), pfusche auf
medizinischem Gebiet. Hptw.: die Quacksal-
berei, -/-en. [niederl., eigtl. .schreiender Salben-
verkäufer'; 16. Jh.]
die Quaddel, -/-n, M
nordd.: juckende Haut-
anschwellung, Nesselmal. [ahd.]
der Quade, -n/-n, Angehöriger eines westgerma-
nischen Volksstammes.
der Quader, -s/-(n), die Q., -/-n, 1) ein Kör- A
per, Abb. K
39. 2) rechteckiger Mauerstein,
Abb. B 13, Q 1: Quaderstein, [lat. mhd.] ;

die Qua dragesima, -, vierzigtägige Fastenzeit


vor Ostern, [lat.]
das Qua drangel, -s/-, Viereck, [lat.]
der Qua drant, -en/-en, 1) Viertelkreis, z. B. der
Windrose. 2) Instrument zur Höhenmessung im
Meridian, [lat.]
das Qua drat, -(e)s/-e, 1) Zeichen: O, gleich-
seitiges Rechteck, Abb. V 7: 200 m im Q.,
200 m
breit und 200 m
lang. 2) A die 2. Potenz
Quadratsahlen, z. B. 36 = 6 2 qua drat..., 1) .

flächen...: Quadratmillimeter, Zeichen: qmm


oder mm
2
Quadratzentimeter, Zeichen: qcm
;

oder cm' Quadratdezimeter, Zeichen qdm oder


;
:

dm'; Quadratmeter, Zeichen: qm oder J


m ;

Quadratkilometer, Zeichen: qkm oder km 1


M
,

ÜBERS. 8. 2) U riesen...: Quadratlatschen,

1 1
^
große Füße, Schuhe, qua dratisch, 1) quadrat-

H— der Quader
Que
Dunst, Brodem er : soll nicht solchen Q. machen, Soldat, der neue Unterkünfte vorbereitet, [franz.
Lärm um nichts, ich qualme (habe gequalmt), Lw. mhd.]
;

1) (es), U rauche (stark): qualm nicht so viel!; derQuarz, -es/-e, sehr hartes, sprödes Mineral,
er qualmt täglich 40 Zigaretten. 2) es qualmt, quarzig, aus Quarz,
kristallisierte Kieselsäure,
raucht stark: der Schornstein, der Ofen qualmt. wie Quarz, der Quarzit, -(e)s/-e, Gestein aus
qualmig, voller Qualm, [zu: quellen] Quarz, die Quarzlampe, eine Quecksilber-
der Qualster, -s/-, M
niederd. Schleim, Aus- : dampflampe zur Erzeugung ultravioletter Strah-
wurf, ich qualst(e)re (habe gequalstert), M len, [mhd. Herkunft unklar]
;

niederd. werfe Schleim aus. qualst(e)rig,


: M der Quas, -es/-e, M
nordd.: Schlemmerei, Ge-
niederd.: schleimig, [zu: Qualle, quellen] lage, ich quase (habe gequast), nordd.: 1) M
qualvoll, die Qual.
-*• mit etwas, vergeude es. 2) schlemme, prasse,
der Quandel, -s/-, Mitte des Kohlenmeilers, [slaw.]
Abb. K34. (Pfahl und Abzugskanal), [germ. .an- quasi, gleichsam, als ob. [lat.]
zünden'] Quasimodogeniti, der 1. Sonntag nach Ostern,
das Quant, -s/-en, Physik Teilchen eines kräfte-
: ÜBERS. J 2. [lat. ,wie Neugeborene']
vermittelnden Feldes Lichtquant, die Quanten-
: ich quassele (habe gequasselt), auch: quaßle, U
theorie, die Lehre, daß Materie und Energie rede unaufhörlich, die Quasselej, -/-en, U un-
nur in kleinsten, unteilbaren Quanten (Teilchen) aufhörliches, lästiges Gerede, die Quassel-
vorkommt. Eigw.: quantentheoretisch, [lat.] strippe, -/-n, U jemand, der viel redet, ich
die Quanten, Mz., V Füße. quaßle, quassele, [zu: dwas ,quer, töricht']
die Quantität, Menge; Größe. 2)
-/-en, 1) die Quaste, -/-n, Troddel, Fransenbüschel, Abb.
Sprachlehre: Länge oder Kürze der Selbstlaute. F 18, P 20, T 17. [germ. Stw.]
quantitativ, der Menge, Quantität nach, die der Quästor, -s/...'toren, 1) oberster Finanz-
Quantite ne gli geable käti'te: negli',ja:bl, - -, beamter im alten Rom. 2) oberster Kassen-
Größe oder Tatsache, die nicht berücksichtigt beamter einer Hochschule, die Quästur, -/-en,
zu werden braucht, [lat.] 1) Amt eines Quästors. 2) Hochschulkasse, [lat.]
das Quantum, -s/...ten, 1) Menge, Anzahl. 2) der Quatember, -s/-, (kirchlicher) Beginn eines
Physik: kleinste unteilbare Menge: Plancksches Vierteljahrs, [lat.]
Wirkungsquantum,Zeichen: h, physikalische Kon- quaternär, O
aus vier Teilen bestehend, die
stante von der Dimension einer Wirkung, [lat.] Quaterne, -/-n, Wettart im Zahlenlotto, [lat.]
die Quappe, -/-n, 1) ein Fisch. 2) die Frosch- quatsch!, Ü dumm, unsinnig, der Quatsch, -es,
larve: Kaulquappe, quappig, nordd. M :weich, 1) U dummes Gerede, Unsinn: ach Q.! red nickt
schlotternd infolge Wohlbeleibtheit, [niederd.] solchen Q.! 2) M niederd.: Matsch, weicher
die Quarantäne Schutzverwah-
karan..., -/-n, Brei, ich quatsche (habe gequatscht), 1) U rede
rung von Krankheitsverdächtigen gegen Ein- Unsinn. 2) mit ihm, U unterhalte mich unge-
schleppung von Seuchen, [franz. ,40 Tage'] zwungen. 3) M niederd.: wate durch Matsch.
der, das Quargel, Quargel, -s/-, M österr. 4) es quatscht, M niederd. : ist weich, matschig.
kleiner, runder Sauermilchkäse. dieQuatscher ej, -/-en, U 1) törichtes Gerede.
der Quark, -(e)s, 1) Käsestoff, Weichkäse. 2) U 2) ungezwungene Unterhaltung, der Quatsch-
lächerliche Kleinigkeit, Unsinn er regt sich über : kopf, U jemand, der Quatsch redet, Schwätzer.
jeden Q. auf; red keinen Q.l quarkig, breiig, die [Schallw. oder zu niederd. quat ,schlecht']
Quarks kwo:ks, Mz., drei hypothetisch einge- das Quattrocento ...'tfen..., -s, das 15. Jahr-
führte Elementarteilchen, [slaw. Lw. Quarks ;
hundert in der italienischen Kunst (Frührenais-
engl, nach J. Joyce] sance), [ital. .vierhundert', für: 1400]
ich quarre (habe gequarrt), M
niederd.: schreie der Quatz, -es/-e, M
niederd. Ostseefischerboot. :

quäkend; nörgele weinerlich, die Quarre, -/-n, die Quatze, -/-n, M


niederd.: 1) Zugnetz, Zug-
M niederd. nörgelnde Frau: erst die Pfarre, dann
: garn. 2) Quatz. der Quatzner, -s/-, niederd. M
die Q., man muß eine feste Stellung haben, um jemand, der mit dem Zugnetz fischt.
heiraten zu können. Eigw. quarrig. [Schallw.]
: die Quebbe, -, M
nordd. Moorboden, unfester
:

das Quart, -s/-e und nach Zahlen -, 1) ein Vier- Grund.


tel vom Ganzen. 2) Zeichen: 4°, Buchformat queck, M niederd., Nebenform von: quick.
in Viertelbogengröße. 3) ein altes Flüssigkeits- die Quecke, -/-n, ein Unkraut, Abb. G 35.
maß, die Q., -/-en, 1) ein Fechthieb, Abb. F 9. queckig, voller Quecken, [zu: quick]
2) J* Quarte, die Quarta, -/...ten, die dritte das Quecksilber, -s, O
Zeichen: Hg, das einzige
Klasse einer höheren Schule, 7. Schuljahr, das flüssige Metall, Abb. T 10; Ü Unrast: das Kind
Quartal, -s/-e, Vierteljahr: Kündigung zum hat Q. im Leibe, U kann nie ruhig sitzen, queck-
Ende des Quartals, der Quartalsäufer, jemand silb(e)rig, Ü lebhaft, rastlos, quecksilbern,
mit periodisch auftretender Trunksucht, quar- aus Quecksilber, [ahd.; Nachbildung von lat.
talsweise, vierteljährlich, der Quartaner, argentum vivum lebendiges Silber'; vgl. quick]
-s/-, die Quartanerin, -/-nen, Schüler(in) einer der Queder, -s/-, M nordd. Rockbund. :

Quarta, das Quartär, -s, Übers. E 11. die die Qu&ene, -/-n, M ostfries.: Färse.
Quarte, -/-n, J* vierter Ton der diatonischen die Quehle, -/-n, M ostmitteld. : Handtuch,
Tonleiter von einem Grundton aus, Abb. N 9. Tischtuch, [zu: Zwehle]
das Quartel, -s/-, bayr.M V4 1» Quart, [lat.]
: der Quell, -(e)s/-e, D, auch oberd.: Quelle, M
das Quarterdeck, J, der hintere, etwas erhöhte Brunnen; Bach; Wasser, ich quelle, 1) (habe
Teil des Schiffsdecks, von dem aus früher ge- gequellt) es, lege zum Einweichen und Auf-
steuert wurde, der Quartermeister, & in der schwellen in Wasser: Linsen muß man vor dem
Handelsschiffahrt der Vollmatrose, [engl.] Kochen quellen. 2) es quillt (quoll, ist gequollen),
das Quartett, -(e)s/-e, 1) J" Musikstück für vier dringt stark hervor, fließt heraus, rinnt: Wasser
Stimmen oder Instrumente; die Gruppe der quillt aus der Erde, Blut aus der Wunde; Tränen
vier Ausführenden. 2) ein Kartenspiel, [ital.] quollen ihr aus den Augen; Rauch quoll aus den
das Quartier, -s/-e, 1) Wohnung, Nachtunter- Fenstern. 3) es quillt (quoll, ist gequollen),
kunft. 2) Truppenunterkunft: vier Mann kom- schwillt, wird größer durch Feuchtigkeit: Holz
men zum Bauer ins Q.; Standquartier. 3) M quillt im Winter; Reis quillt beim Kochen, ich q.
oberd.: Stadtviertel. 4) £ Ruhezeit; Wache auf, 1) (habe aufgequellt) es, vergrößere durch
während dieser Zeit, ich quartiere ihn aus (habe Quellen. 2) es quillt auf (ist aufgequollen),
ausquartiert), nehme, kündige ihm das Quartier, wird durch Quellen größer; steigt in die Höhe.
die Wohnung, ich q. ihn bei ihm ein, bringe in die Quelle, -/-n, 1) Ursprung eines Baches, das
einem Quartier unter: er hat sich vorübergehend Zutagetreten von fließendem Wasser, Abb. F 33:
bei seiner Tante einquartiert, ich q. ihn um, gebe die Q. ist versiegt; warme Quellen; Heilquellen.
ihm ein anderes Quartier, der Quartiermacher, 2) Ü jede Art von Herkunft, Ursprung: die

525
Que
Q. aller meiner Leiden; er weiß es aus guter Q.; präger, derQuetschhahn, Metallklemme, die
die Quellen der Geschichte, zeitgenössische Be- den Durchgang durch Schläuche reguliert, Abb.
richte, Urkunden; er treibt Quellenforschung. 3) H 4. die Quetschkommode, U (scherzhaft)
U eine Stelle, wo man gut bedient wird: Mutti Ziehharmonika, die Quetschung, -/-en, Ver-
hat eine gute Q. für Gemüse; der sitzt an der Q., letzung durch stumpfe Gewalt, [mhd.]
hat einflußreiche Verbindungen zu etwas, die das Queue ko:, -s/-s, Billardstock, Abb. B 34. die
Quellenangabe, Nachweis, woher ein Zitat, Q., -/-s, Schlange von Wartenden, [franz.
wissenschaftliche Kenntnisse oder eine Nach- ,Schwanz']
richt stammen, das Quellfleisch, M
nordd. quick, M niederd. lebhaft, munter, der Quick-
:

Wellfleisch, die Quellkartoffel, M


nordd.: born, Jungbrunnen, ich quicke (habe gequiekt)
Pellkartoffel, [ahd.] es, f vermenge mit Quecksilber, der Quick-
der Quendel, -s/-, Name mehrerer Pflanzen, holder, M niederd.: Wacholder, quickleben-
Thymian, Lavendel u. a. [ahd.; wohl lat. Lw.] dig, U sehr lebhaft, der Quicksand, unfester
ich queng(e)le (habe gequengelt), U bin weiner- Flugsand, das Quickwasser, salpetrige Queck-
lich (besonders von Kindern), rede unzufrieden, silberlösung, [dasselbe Wort wie keck] :

nörgele, die Quengelei, -/-en, U ständiges ich quidd(e)re (habe gequiddert), niederd.: 1) M
Quengeln. Eigw. : queng(e)lig. [zu: zwängen] kichere. 2) rede undeutlich. 3) zwitschere.
das Quent, -(e)s/-e und nach Maßangaben -, das Quid proquo, -s/-s, Verwechslung, Mißver-
Quentchen, -s/-, früheres deutsches Gewicht: ständnis, [lat. ,dies für das']
nur ein Quentchen, Ü sehr wenig, [zu Quint]: quiek!, Schallw. für den Laut der Schweine, ich
der Quenzel, -s/-, <*$ Eimerbügel. quieke (habe gequiekt), 1) stoße einen hohen,
quer, 1) zu ihm, ungebeugt: die Längsausdeh- hellen Laut aus die Kinder quiekten vor Schreck;
:

nung kreuzend, in die Breite, von Seite zu es war zum Quieken, U sehr komisch. 2) Schweine
Seite: wir gehen q. durch den Wald; er ging q. quieken, machen quiek, ich quigkse (habe ge-
über die Straße, aber: er wohnt querüber; kreuz quiekst),U quieke, der Quiekser, -s/-, U quie-
und q., ziellos hin und her. 2) Ü verkehrt, kender Laut. [Schallw.]
störend: das kam mir q.; alles geht q. - ist quer- ich qujene (habe gequient), M nordd.: sieche,
gegangen, U mißrät; er schießt q. - hat quer- kränkele, [westgerm.]
geschossen, U stört unser Vorhaben; aber: wir der Quietismus kvie..., -, religiöse Richtung im
wollen es q. stellen, legen. 3) U verschroben: der 17. /18. Jh. der Quietist, -en/-en, Anhänger des
Alte ist q. im Kopf, hat quere Gedanken, die Quietismus. Eigw. quietistisch. [lat. Kw.]
:

Queraxt, Abb. A 30. der Querbahnsteig, quieto kvi'e:..., J ruhig, [ital.]


ABB. B 4. ich quere (habe gequert) es, kreuze, ich quietsche (habe gequietscht), gebe einen
überschreite quer: diese Straßenbahnlinie quert schrillen Ton von mir die Zuschauer quietschten
:

die Hauptstraße, die Quere, -, Querrichtung, vor Vergnügen, U die Tür quietscht, quietsch-
;

meist in festen Redeweisen: da kam ihm ein vergnügt, U sehr lustig, [zu: quieken]
Fußgänger in die Q., kreuzte störend seinen die Quillaja, -/-s, Seifenbaum, ein südamerikani-
Weg; in die Kreuz und (in die) Q. querfeldein, scher Baum: Quillajarinde. [span.-indian.]
mitten durch freies Gelände, ohne Weg: der es quillt, von: ich quelle.
Querfeldeinlauf, die Querflöte, ein Blasinstru- ich quinkeliere (habe quinkeliert), U 1) trillere,
ment, das Querformat, Format, bei dem die trällere. 2) mache Winkelzüge, [mhd.; lat. Lw.,
Breite größer ist als die Höhe, die Querfrage, aus: quintieren]
Zwischenfrage, die eine Frage durchkreuzt. Quinquagesima, der siebte Sonntag vor Ostern,
quergestreift, Abb. M
25: ein quergestreifter Übers. J 2. [lat.]
Stoff; aber: dieser Stoff ist quer gestreift, das die Quint, -/-en, 1) £ Quinte. 2) ein Fechtstoß.
Querholz, Balken, der quer liegt, der Querkopf, die Quinta, -/...ten, die zweite Klasse einer
U starrköpfiger Mensch, der Querpaß, Fußball: höheren Schule, 6. Schuljahr, der Quintaner,
Abgabe des Balles zu einem Spieler in gleicher -s/-, die Quintanerin, -/-nen, Schüler(in) einer
Höhe quer übers Spielfeld, die Querpfeife, ein Quinta, die Quinte, -/-n, fünfter Ton der dia-
Blasinstrument, Abb. P 9. das Querschiff, Q tonischen Tonleiter von einem Grundton aus,
der das Langhaus einer Kirche vor dem Chor Abb. N
9. die Quinterne, -/-n, Wettart im
kreuzende Raum, Abb. K
28. der Querschläger, Zahlenlotto, das Quintett, -(e)s/-e, Musikstück
Geschoß, das quer aufschlägt, der Querschnitt, für fünf Stimmen oder Instrumente; die Gruppe
1) technisches Zeichnen: Schnitt durch einen der fünf Ausführenden. Blasinstrumente quin-
Körper quer zur Längsachse. 2) Ü Überblick, tieren (haben quintiert), schlagen durch Über-
Zusammenfassung, die Querschnittslähmung, blasen über, [lat.]
{ Lähmung infolge Unterbrechung des Rücken- die Quintessenz, -/-en, Kern, das Wesentliche
marks von dieser Stelle an abwärts, die Quer- einer Sache, [lat. ,das fünfte Wesen'; 16. Jh.]
summe, A die Summe der Ziffern einer mehr- das Quintett, quintieren, -*• die Quint.
stelligen Zahl, der Quertreiber, -s/-, U jemand, das Qui|proquo, -s/-s, Personenverwechslung,
der die Absichten anderer zu durchkreuzen [lat. ,der für den']
sucht, die Quertreiberei, -/-en, U Durchkreu- der Quirite, -n/-n, altrömischer Vollbürger, [lat.]
zung fremder Absichten, [germ. Stw.] der Quirl, -(e)s/-e, 1) ein Küchengerät zum
die Querele, -/-n, t Klage, Beschwerde, der Rühren. 2) §> Wirtel, in einem Knoten büschel-
Querulant, -en/-en, Nörgler, ich queruliere artig stehende Pflanzenteile. 3) U unruhiger
(habe queruliert), quengele, betreibe häufig Mensch, ich quirle (habe gequirlt), 1) (es), rühre
Prozesse, [lat.] mit demQuirl. 2) Ü wirbele umher, quirlig, U
die Quese, -/-n, M
nordd.: 1) Blutblase, Blase sehr lebhaft, [germ. für: drehen]
unter der Haut. 2) Schwiele. 3) der Drehwurm der Quisling, -s/-e, U Kollaborateur, Landes-
und die Drehkrankheit der Schafe. 4) Ü ver- verräter, [nach dem norweg. Faschistenführer
rückter Einfall, [wohl zu: quetschen] im 2. Weltkrieg]
die Quetsche, -/-n, M
rheinfränk. Zwetsche.
: dieQuisquili en, Mz., Kleinigkeiten, Abfall, [lat.]
ich quetsche (habe gequetscht), 1) es, drücke, quitt, ungebeugt: frei, ledig, ohne Verbindlich-
mache zu Brei. 2) ihn, mich, verwunde durch keiten: wir sind q., zwischen uns ist alles ausge-
Druck: gequetschte Finger. 3) mich in etwas, U glichen, [mhd. aus franz.]
zwänge mich hinein, ich q. ihn aus, U suche von die Quitte, -/-n, Obststrauch mit birnen- oder
ihm zu erfahren, die Quetsche, -/-n, U 1) Gerät apfelförmigen Früchten. quitte(n)gelb, leuch-
zum Quetschen: Kartoffelquetsche. 2) kleiner, tend gelb, [lat.-griech.; ahd.]
unbedeutender Ort oder Betrieb, der Quetscher, ich quittiere (habe quittiert) es, 1) verlasse: er
-s/-, 1) Billard: Abprallen des Spielballes von mußte das Amt, den Dienst quittieren. 2) (ihm),
einem an der Bande festliegenden Ball. 2) Münz- bescheinige den Empfang, gebe ihm eine Quit-

526
Rad
tung. die Quittung, -/-en, 1) Empfangsschein: ich quoll, von: ich quelle.
ich stelle eine Q. über 100 DM
aus. 2) ohne Mz., die Schnepfe quorrt (hat gequorrt), V balzt.
Antwort, Vergeltung, Strafe: die Q. für sein [Schallw.]
törichtes Benehmen blieb nicht aus. [lat. mhd.] ; das Quorum, -s, th (vor allem in der Schweiz)
das Quivive ki'vi:v, -s/-s, französischer Posten- zur Beschlußfassung einer Körperschaft nötige
ruf, Werdanif man muß auf dem Q. sein, U auf
: Anzahl anwesender Mitglieder, [lat. ,von denen']
der Hut. [franz.] die Quotation, -/-en, 1) Anteilsberechnung. 2)
das Quiz kvis, -/-, Frage- und Antwort- Spiel: Börse: Kursnotierung, die Quote, -/-n, rech-
Quizmaster, Leiter eines Quiz, [engl.] nungsmäßiger Anteil, der Quoti ent, -en/-en,
quod erat demonstrandum, Abk.: q. e. d., A Ergebnis einer Division, ich quotj^re (habe
was zu beweisen war. [lat.] quotiert) es, bewerte, gebe einen Preis an. ich
das Quodlibet, -s/-s, 1) buntes Durcheinander. quotisjgre (habe quotisiert) es, verteile anteils-
2) </ zu einem scherzhaften Gesangsstück ver- mäßig, die Quotisigrung, -/-en, Berechnung
knüpfte verschiedene Melodien, [lat. ,was be- der Anteile, [lat.]
liebt'] quousque tandem?, wie lange noch? [lat.,
quod licet Jovi, non licet bovi, was dem Jupiter Anfang der 1. Catilinarischen Rede Ciceros]
erlaubt ist, ist nicht dem Ochsen erlaubt; eines quo vadis domine?, wohin gehst du, Herr?
schickt sich nicht für alle, [lat.] [lat.]

R
r, das R er, rollender Laut der Zungenspitze
-/-, Rache. Eigw. rachedurstig, der Rächer, -s/-,
:

oder des Zäpfchens, Übers. 27, S 60: Zäpf-A jemand, der Rache übt. die Rachsucht, -, Sucht
chen-R; Zungen-R. nach Rache. Eigw.: rachsüchtig, [germ. Stw.]
r, Zeichen für die Maßeinheit Röntgen. Rachel, auch: Rahel, weibl. Vorname, [hebr.]
r, A
Zeichen für: Radius. der Rachen, -s/-, 1) der Teil des Schlundkopfs,
r., Abk. für: rechts. der mit der Mundhöhle durch die Rachenenge
R, Zeichen für: 1) Reaumur. 2) auf Uhren: re- in Verbindung steht. 2) Maul, Schlund: im R.
tarder, Richtung zum Langsamerstellen. 3) Post des Löwen; wir müssen ihm den R. stopfen, es ihm
recommande (eingeschrieben). in den R. werfen, Ü ihm etwas geben, um ihn
Ra, o Zeichen für: Radium. zufriedenzustellen. 3) D verderbenbringender
dieRaa, -/-en, J, Rahe. Schlund, gähnende Öffnung: der R. des Todes,
ich rabanze (habe rabanzt), M nordd., westd.: der Rachenblütler, -s/-, eine zweikeimblättrige
bin geschäftig, treibe mich herum. Pflanzenfamilie, die Rachenmandel, eine An-
der Rabatt, -(e)s/-e, Preisnachlaß: auf Lebens- häufung von Lymphgewebe im oberen Rachen-
mittel gibt es 3%R. ich rabatti^re (habe rabat- raum, der Rachenputzer, U saurer Wein,
tiert) es ihm, gewähre ihm Preisnachlaß, [ital.] scharfer Schnaps, [westgerm.]
die Rabatte, -/-n, Einfassungsbeet, Randbeet, der Rächer, -> die Rache.
Abb. G3, P 4. [niederl. aus franz.] die Rachitis ...x..., -, { Störung des Kalk- und
der Rabatz, -es, U Krach und Unfug, Getümmel, Phosphorstoffwechsels mit Veränderungen am
[ostd.] Knochensystem, englische Krankheit. Eigw. :

der Rabgu, -s/-e oder -en/-en, M niederrhein. rachitisch, [griech.]


1) ein Apfel. 2) Rabauke, der Rabauke, -n/-n, die Rachsucht, -* die Rache.
U Rüpel, [niederl. aus franz.] der Rachuli, -s/-e, M ostd. : habgieriger Mensch,
ich rabb(e)le (habe gerabbelt), niederd., M [slaw.Lw.]
mitteld.: 1) bin ständig unruhig. 2) schwatze, das Rack, -s/-e, & Gabel oder Trommel zum
plappere, [zu: rappeln] Befestigen der Rahe am Mast, [niederd.]
der Rabbi, -s/-s, B Ehrentitel der jüdischen ich racke (habe gerackt), niederd. wirtschafte M :

Schriftgelehrten, der Rabbiner, -s/-, geistlicher mühsam, arbeite schwer. [Grundwort zu:
Vorsteher und Lehrer der Juden, meist zugleich rackern]
Prediger. Eigw. rabbinisch. [hebr.]
: die Racke, -/-n, auch Rake, eine Gruppe bunter
:

der Rabe, -n/-n, großer, meist schwarzer Ange- Baum- und Bodenvögel. [Schallw.]
höriger der Rabenvögel, vor allem Kolkrabe der : ich rack(e)le (habe gerackelt), 1) oberd.: M
R. krächzt; er stiehlt wie ein R., Ü viel; ein krächze. 2) der Birkhahn rackelt, y balzt, das
weißer R., Ü etwas ganz Seltenes, eine große Rackelhuhn, Rackelwild, ein Wildhuhn,
Ausnahme, das Rabenaas, U .Galgenvogel', Kreuzung zwischen Auer- und Birkhuhn, [wohl
schlechter, gemeiner Mensch, die Rabeneltern, Schallw.]
Mz., U lieblose Eltern, die sich nicht ihre um der Racker, -s/-, U Kind, das gern Dummheiten
Kinder kümmern, Rabenmutter, U lieblose
die macht, Schlingel, ich rack(e)re mich ab (habe
Mutter, rabenschwarz, U ganz schwarz, der mich abgerackert), 1) Ü arbeite schwer, plage
Rabenvater, U liebloser Vater, der Raben- mich ab. 2) M
oberd. spare, [von racken] : :

vogel, Angehöriger einer Singvogelfamilie, das Racket 'rzkn, -s/-s, Tennisschläger, [engl,
[germ. Stw.; Schallw.] über franz. aus arab.j
die Rabe, -/-n, M
Schweiz. Wasser-, Stoppelrübe.
: rad, A Abk. für: Radiant.
rabiat, wütend, sinnlos vor Zorn, [lat.; um 1700] das Rad, -(e)s/ s er, 1) Rollkörper, besonders am
die Rabies ...bies, -, { Tollwut, [lat.] Wagen; Getriebeteil, Abb. B 52, R 1 der Wagen :

die Rabitzwand, dünne Gipswand mit Einlage läuft auf vier Rädern; man kann dem Schicksal
von Drahtgeflecht, [nach dem Erfinder] nicht ins R. greifen, Ü den Lauf der Dinge auf-
der Rabulist, -en/-en, Rechtsverdreher, die Ra- halten; er wird noch unter die Räder kommen, Ü
bulistik, -, Rechtsverdrehung, [lat. Kw.] zugrunde gehen er ist das fünfte R. am Wagen,
;

die Rache, -, für etwas, für ihn, an ihm, Ahndung Ü überflüssig. 2) kurz für: Fahrrad: ich fahre
eines Vergehens, Vergeltung für erlittenes Un- gern R. aber: ich bin radgefahren, will radfahren.
;

recht: die R. ist mein, spricht der Herr; R. über 3) kurz für: Mühlrad. 4) kurz für: Spinnrad. 5)
den Verräter!; wir fordern R.! ich räche (habe Strahlenkörper, z. B. Blüte, Abb. B 42, Feuer-
gerächt), 1) ihn, es, vergelte der Mord ist gerächt.
: werk. 6) gespreizter Schwanz des Truthahns,
2) mich an ihm für etwas, verschaffe mir Genug- Pfaus der Pfau schlägt ein R. 7) Turnen Über-
: :

tuung: ich werde mich für diese Beleidigung rächen. schlag er schlägt ein R. ; aber er kann radschla-
: :

3) es rächt sich, hat üble Folgen dein Leichtsinn : gen. 8) Hinrichtungswerkzeug im MA. Ver- :

wird sich rächen, der Rachedurst, Durst nach brecher wurden aufs R. geflochten, das Rädchen,

527
Rad

der Rodreifen
der Radkranz (die Felge^
das Wagenrad

Rad

-s/-, 1) Mz. auch: Räderchen, kleines Rad. 2) radial, 1) von einem Mittelpunkt ausgehend oder
Gerät zum Schneiden von Kuchenrändern, auf ihn zuführend strahlenförmig. 2) t? in der
;

Schnittmustern u. a. der Raddampfer, ein Gesichtslinie (auf einen zu, von einem weg), der
Dampfschiff mit Schaufelrädern, ich rad(e)le Radiant, -en/-en, 1) Abk. rad, A eine Winkel-:

(habe, bin geradelt), U fahre Rad. ich räd(e)le einheit im Bogenmaß. 2) "fr Ausstrahlungspunkt
(habe gerädelt) es (aus), zeichne mit einem eines Sternschnuppenschwarms am Himmel.
Rädchen, Abb. R 1. der Rad(e)macher, -s/-, radiär, strahlig. die Radiation, -/-en, Strah-
M nordd.: Stellmacher, ich räd(e)re (habe lung, Ausstrahlung, der Radiator, -s/...'toren,
gerädert), 1) ihn, richte mit dem Rad hin. 2) ich ein Heizkörper, [lat.]
bin wie gerädert, Ü bin sehr erschöpft. ...räd(e)- dieRadi en, Mz. von: der Radius.
rig, mit ... Rädern: ein zweirädriger Karren, die ich radjere (habe radiert) (es), 1) entferne Ge-
Rädertiere, Mz., mikroskopisch kleine, durch- schriebenes oder Gezeichnetes mit einem Radier-
sichtige Wassertiere, Rotatorien. das Räder- gummi, Radiermesser. 2) reiße eine Zeichnung
werk, Rädergetriebe, ABB. U
1. der Radfahrer, mit Stichel oder Nadel in eine Metallplatte, vgl.
jemand, der mit dem Fahrrad fährt, der Rad- Abb. R 2. ich r. es aus, weg, tilge, schabe weg.
kranz, Abb. R 1. ich radle, radele, der Radler, der Radierer, -s/-, Künstler, der Radierungen
-s/-, Radfahrer, der Radmantel, 1) ärmelloser herstellt, der Radiergummi, Gummi zum Ent-
Überwurf für Radfahrer. 2) Gummireifen zum fernen von Geschriebenem oder Gezeichnetem,
Schutz des Schlauches, das Radrennen, als Abb. B 63. die Radierung, -/-en, Abzug von
Sport betriebenes Fahrradfahren. ...r ädrig, einer radierten Platte, [lat. spätes MA.] ;

...räderig. der Radsatz, zwei Räder mit Achse, das Radjgs chen, -s/-, kleiner Rettich, [lat.]
Abb. R 1. das Radschloß, alte Gewehrschloß- der, die Rädig, -, auch: Redig, Schweiz.: Rad- M
form, der Radstand, Spurweite, Abb. A 5. der satz; Karren.
Radsturz, Schrägstellung der Räder einer Fahr- radikal, 1) bis auf die Wurzel, von Grund aus.
zeugachse, [ahd.] 2) unentwegt, scharf, bis zum Äußersten gehend.
der, das Radar, auch: 'ra..., -s/-s, ein Funkmeß- 3) vollständig, rücksichtslos: Unkraut muß man
verfahren: Radarantenne, Abb. L 9, S 18. [aus: r. beseitigen, das Radikal, -s/-e, 1) ein Be- A
engl, radio detection and ranging] griffaus der Theorie algebraischer Gleichungen.
der Radajj, -s, U Lärm, Krach: die Kinder 2) Overhältnismäßig beständige Atomgruppen,
machen viel R. der Radaubruder, Radau- die nicht Moleküle sind, der Radikale, -n/-n,
macher, U Unruhestifter, Lärmer. [Schallw.] ein -r, jemand mit radikaler Gesinnung, ich
die Radber, Radeber. radikalisiere (habe radikalisiert) ihn, es, mache
die Rade, -/-n, ein Unkraut: Kornrade, [ahd.] radikal. Hptw. die Radikalisierung, -. der
:

die Rad(e)ber, -/-en, Radeberge, -/-n, M ost- Radikalismus, -, Unbedingtheit, Schärfe der
mitteld. Schubkarren, [aus: Radbahre]
: Anschauungen, bis zum Äußersten gehende
ich radebreche (habe geradebrecht) eine Sprache, Richtung, die Radikalkur, U gründliche Be-
spreche sie stümperhaft, [eigtl. .einen Ver- : handlung, die eine Krankheit, ein Übel an der
brecher rädern'; 16. Jh.] Wurzel packt, [lat.; 18. Jh.]
ich rad(e)le, ich räd(e)le, -* das Rad. der Radikand, -en/-en, A Zahl, aus der eine
die Radehacke, M
obersächs. Rodehacke.: Wurzel gezogen werden soll, ÜBERS. R 10.
der Rädelsführer, Anführer einer Verschwö- [lat. Kw.]
rung, eines Aufruhrs oder Unfugs, [eigtl. Führer das, M Schweiz.: der Radio, -s/-s, 1) Gerät zum
eines ,Rädleins', einer Landsknechtsschar] Rundfunkempfang: Radioapparat, Radiogerät,
ich rad(e)re, die Rädertiere usw., -*• das Rad. Abb. R 30. 2) ohne Mz., Rundfunkanstalt.
der Radi, -s/-, M
bayr., österr. Rettich. : [Kurzw. aus: engl, radiotelegraphy]

die Nutzlast -

der Druckgasbehälter

der Treibstofftank

das Kornroulett der Kornrolter das Spritzsieb /)

$2
der Spitzstichel Anschmelzen des Staubkorns
die Stufenrakete
Radiergerät Rakete

528
Rai

der Winkelrahmen

Rahmen Ramme die Kunstramme Ranzen

radio..., 1) (rund)funk... 2) strahlen... radio- ich rage (habe geragt) aus etwas, bin größer,
aktiv, sich ohne äußere Beeinflussung unter länger, höher als die Umgebung: der Kirchturm
Aussendung von Strahlen in andere Elemente ragt aus dem Häusermeer, es ragt auf, empor,
umwandelnd. Hptw.: die Radioaktivität, die ragt in die Höhe, ich rage heraus, hervor, 1)
Radiologie, -, Lehre von den Strahlen, beson- bin sichtbar höher als die Umgebung. 2) unter
ders den radioaktiven Strahlen und Röntgen- ihnen, Ü bin besser, übertreffe sie. [mhd.]
strahlen und ihrer Anwendung, [lat.] das Ragionenbuch ...Vjo:..., M
Schweiz.: Ver-
das Radium, -s, O Zeichen: Ra, ein radio- zeichnis der ins Handelsregister eingetragenen
aktives Element, [lat. Kw. 1900] ; um Firmen, [ital. aus lat.]
der Radius, -/...di|en, 1) Zeichen: r, A Halb- der Ra
glan, -s/-s, 1) Schnittform von Ärmeln
messer, Strecke vom Mittelpunkt zum Umfang mit angeschnittenen Schulterteilen: Raglan-
eines Kreises oder einer Kugel, Abb. 44, 53. K K ärmel, Abb. K
24. 2) Sportmantel mit dieser
2) { Speiche, ein Unterarmknochen, [lat.] Ärmelform. [Lord Raglan, 1788-1855]
die Radix, -/...dizes, Wurzel, ich radiziere (habe die Rag na rök, -, Götterdämmerung, [altnord.
radiziert) eine Zahl, A
ziehe die Wurzel daraus, ,Götterschicksal']
Übers. R 10. [lat.] das Ragout ra'gu:, -s/-s, Mischgericht, besonders
ichradle, der Radler, -*• das Rad. Fleischgericht mit würziger Tunke, das R. fin
Radolf, männl. Vorname, [ahd. ,der Ratgeber fi, - -/-s -s ragu: fe, gehacktes Würzfleisch in
und Wolf zugleich'] Blätterteig oder Muschelschale, [franz.]
das Radon, -s, «O Zeichen: Rn, ein radioaktives der Ragtime 'rtgtaim, -(s), $ eine Frühform der
Edelgas. [Kw.] Jazzmusik, [engl.]
der Ra dscha, -s/-s, eingeborener Fürst in Indien. die Rahe, -/-n, auch: Raa, J, quer am Mast an-
[Sanskrit König'], gebrachte Stange, Abb. S 48. [niederd.]
das Räf, -s/-e, M
Schweiz.: 1) Tragkorb, Trag- Rahel, weibl. Vorname vgl. Rachel. ;

gestell, Reff. 2) zanksüchtige, böswillige Frau. der Rahm, -(e)s, 1) Sahne: er hat den R. schon
Rafael ...fad, männl. Vorname; vgl. Raphael. abgeschöpft, Ü das Beste für sich genommen. 2)
die Rafe, -/-n, M oberd. Dachsparren. : M österr. saure Sahne, ich rahme die Milch
:

ich raffe (habe gerafft) es, 1) nehme, wo ich kann, ab (habe abgerahmt), entsahne. rahmig, sahnig.
fasse gierig, spare geizig. 2) hebe hoch und ziehe der Rahmkäse, mit Lab hergestellter Weich-
an mich: vor der Treppe raffte sie ihre Schleppe. käse aus Rahm, [mhd.]
3) lege in Falten: geraffte Gardinen, ich r. der Rahm, -(e)s/-e, Q
die langen waagerechten
auf, 1) hebe hastig, gierig auf. 2) mich zu
es, Hölzer des Dachstuhls, Abb. D 1. [zu: Rahmen]
etwas, zwinge mich dazu, nehme alle Kraft zu- ich rahme (habe gerahmt) es (ein), umgebe mit
sammen. Krankheit, der Tod rafft ihn dahin, einem Rahmen oder einer anderen Einfassung:
läßt ihn sterben, die Raffgier, Gewinnsucht, in Gold gerahmte alte Bilder; von zwei Polizisten
Habgier, Geiz. Eigw. raffgierig, [germ. Stw.]
: eingerahmt wurde er abgeführt, Ü der Rahmen, .

die Raffel, -/-n, 1) Reibeisen. 2) Flachskamm. 3) -s/-, 1) Einfassung, Umfassung, z. B. Leisten


Klapper. 4) y Schwiele im Oberkiefer, mit der um ein Bild, Abb. B 33, 3, R um
Fenster, Tür,
der Hirsch Gras rafft. 5) M oberd. schwatzhaftes, : Abb. F 12, T
21, Gestell zum Spannen von
böses Weib, ich raff(e)le (habe geraffelt), M Stoff: Stickrahmen Gestell der Kraftwagen und
;

oberd. 1) es, reibe, schabe, rasple, hechele. 2)


: Fahrräder, Abb. F 3, K
40. 2) Ü Umwelt, Um-
klappere. 3) klatsche, verleumde, [von: raffen] gebung: sie paßt nicht in diesen bäuerlichen R. 3)
die Raffinade, -, gereinigter Zucker, die Raffi- Sammelbestimmung, in die sich Sonderbestim-
nation, -/-en, Verfeinerung, Reinigung, das mungen einfügen: das Rahmengesetz, Mantelge-
Raffinieren, das Raffinement rafin(d)'mä, -s/-s, setz. VERKL. : das Rahmchen, Rahmlein, -s/-.
auch: Raffinesse, 1) Überfeinerung, verfeinerter die Rahmenerzählung, Geschichte, in der an-
Geschmack. 2) Durchtriebenheit, schlaue Be- dere Geschichten erzählt werden, [germ. Stw.]
rechnung, die Raffinerie, -/...'ri|en, Anlage zur rahn, M
hess., fränk.: schmächtig, schlank, die
Reinigung von Zucker, Erdöl u. a. die Raffi- Ranne, -/-n, M
südd. rote Rübe, [mhd.]
:

nesse, -/-n, Raffinement, ich raffiniere (habe RAI, Abk. für: Radiotelevisione Italiana. [ital.
raffiniert) es, reinige, läutere (Zucker, Erdöl u. a.). Rundfunk- und Fernsehanstalt]
raffiniert, 1) geläutert: raffinierter Zucker. 2) der Rajbach, -s, Rebbach.
Ü verfeinert, überfeinert: raffinierter Luxus. 3) der Raid re:d, -s/-s, Überraschungsangriff, Streif-
Ü schlau, durchtrieben: raffinierte Gauner. zug (der Reiter), [engl.]
[franz.] die Rajfe, -/-n, gegliedertes Borstenpaar am
der Raffke, -s/-s, U ungebildeter Neureicher: Hinterleib vieler Insekten, [verwandt mit: Riffel]
Herr und Frau R. [von raffen nach dem 1 Welt-
: ; . das Rajgras, Name einiger Arten von Glatthafer
krieg] und Lolch, [zu engl, rye .Roggen']
die Rage 'ra:.j3, -, Wut, Raserei, Übereifer: sie Raimar, auch: Reimar, männl. Vorname, [ahd.
kommt schnell in R. [franz.] ,der berühmte Ratgeber']

34 SB 529
Rai
Raimund, auch: Reimund, männl. Vorname, Bausch und Bogen, zu Schleuderpreisen. 2) im
[ahd. ,der klug Beschützende'] Skat: Spiel, bei dem kein Spieler reizt. 3) O
der Rain, -(e)s/-e, 1) Bodenerhöhung, die die Ak- Streit, der zur Forderung führt, ich ramsche
kergrenze bildet. 2) M
südd. Abhang, ich rajne : (habe geramscht), 1) kaufe billig (Reste) auf. 2)
(habe geraint) ein Feld, umgrenze, grenze ab: iD fordere, der Ramscher, -s/-, U Aufkäufer zu
ich r. und steine, grenze mit Steinen ab. ich r. Schleuderpreisen, der Ramschladen, U Ge-
an ihn an, M
oberd. bin sein Feldnachbar, der
: schäft für Ausschußware. [1 hebr. 2, 3 franz.] ;

Rajnfarn, ein gelb blühender Korbblütler, die 'ran, U heran.


Rainung, -/-en, das Rainen, [germ. Stw.] Ran, tückische Meeresgöttin, [nord. Sage]
Rajner, auch: Reiner, männl. Vorname, [ahd. die Ranch rcntf, -/-(e)s, Viehwirtschaft, Farm im
,der Berater des Heervolks'] nordamerikanischen Westen, der Rancher
ich rajole (habe rajolt) es, rigole. 'rcntfir, -s/-, Viehzüchter, [engl, aus span.]
die Rake, -/-n, Racke. der Rand, -(e)s/ i'er, 1) Grenzstreifen, Umgren-
die Rakel, -/-n, 1) Stahllineal für den Kupfer- zung; Kante, Abb. H
31, S 14, S 80: Stadtrand;
tiefdruck. 2) Gerät bei der Textilveredlung. Waldrand; der R. des Teppichs; das Flecken-
der Rakel, -s/-, Rekel. ich räk(e)le mich (habe mittel hat Ränder hinterlassen; am R. des Ab-
mich geräkelt), rekele mich. grunds; der Kranke hatte dunkle Ränder um die
das Rakelhuhn, Rackelhuhn. Augen, Ringe ich stand am R. des Grabes, Ü war
;

die Rakete, -/-n, 1) geschoßähnlicher, durch todkrank; am R. bemerkt, nebenbei; das ver-
Rückstoß angetriebener Flugkörper ohne Trag- steht sich am R., von selbst; außer R. und Band,
flügel, Abb. R 2. 2) ein Feuerwerkskörper oder Ü sehr ausgelassen; am R. seiner Kraft, U am
Leuchtzeichen, Abb. F 18. der Raketenan- Ende; damit kommst du nie zu Rande, wirst du
trieb, das Raketentriebwerk, ein Strahltrieb- nie fertig. 2) U Mund: halt den R.! 3) oberd. M
werk, bei dem der Rückstoß für den Vor- Anlauf, Anprall. Verkl. das Randchen. Ränd- :

trieb ausgenutzt wird, die Raketenwaffen, Mz., lein, -s/- oder Ränderchen, Ränderlein, die
Nah- und Fernkampfwaffen mit Raketenantrieb, Randbemerkung, 1) Anmerkung auf dem Rand
[ital. verwandt mit Rocken]
; : einer Seite. 2) U Nebenbemerkung, abfällige
das Rakett, -(e)s/-s oder -e, eingedeutscht für: Bemerkung, ich ränd(e)le (habe gerändelt) es,
Racket. präge mit dem Rändeleisen Rillen ein, z. B. auf
Ralf, männl. Vorname, [aus: Radolf] den Umfang von Münzen, das Rändeleisen,
die Ralle, -/-n, eine Familie von Wasser- und Stahlrädchen zum Rändeln, ich ränd(e)re (habe
Sumpfvögeln, [franz. Lw. um 1800] ; gerändert) es, umrande, versehe mit einem Rand.
die Rallye 'rali, -/-s, Sternfahrt, [franz. aus engl.] ...ränd(e)rig, ...randig, mit einer bestimmten
Ralph, männl. Vorname, [engl, zu: Ralf] Art von Rand versehen der Hut ist schmalränd-
:

der Ramadan, -(s), der neunte Monat des mus- rig oder schmalrandig. [germ.]
limischen Mondjahrs, Fastenmonat, [arab.] der Randal. -s/-e, f lärmender Unfug, ich ran-
ich ramassi^re (habe ramassiert) es, t sammle, daliere (habe randaliert), U mache Lärm, Un-
fasse zusammen, erhalte, ramassigrt. f ge- fug. [53 aus Rand 3 und Skandal; um 1830]
drungen, untersetzt, [franz.] die Rande, -/-n, M alem. rote Rübe. :

die Ramie, -/...'mi|en, ein ostasiatisches Nessel- ich ränd(e)le, ich ränd(e)re, -* der Rand.
gewächs, Gespinstfaser, [malaiisch] der Ranft, -(e)s/-e, das Ränftchen, -s/-, M
der Ramm, -(e)s/-e, 1) t Rammsporn. 2) Ver- sächs. :Anschnitt oder Endstück des Brotes,
lagerung der Kniescheibe bei Pferd und Rind. Kruste, Rand, [ahd.; von: Rand]
3) M schwäb.: Schafbock, der Rammbär, ich rang, von: ich ringe.
Rammbock, Ramme, rammdösig, U be- der Rang, -(e)sl"e, 1) Stufe in einer Ordnung,
nommen, schwindlig, ich ramme (habe ge- gesellschaftliche Stellung: Personen hohen Ran-
rammt), 1) es in etwas, stoße, treibe (mit einer ges; ein Künstler von R.; ein Schauspieler dritten
Ramme) in die Erde. 2) ihn, es, stoße, fahre ihm Ranges; er will mir den R. ablaufen, Ü mir zuvor-
in die Seite und beschädige, verletze: unser kommen, mich überflügeln (eigtl.: den Rank
Wagen, Schiff wurde bei dem Unfall gerammt, die ablaufen, die Krümmung des Weges abschnei-
Ramme, -/-n, Gerät zum Eintreiben von Pfla- den und mir so zuvorkommen) er will ihm den ;

ster u. a. in die Erde, Abb. 3. der R Ramms- R. streitig machen, seine Stellung einnehmen. 2)
kopf, die Rammsnase, beim Pferd: stark ge- Theater: Stockwerk im Zuschauerraum, Abb.
wölbter Nasenrücken (wie beim Schafbock), T 9: der erste, zweite, dritte R. 3) <& Offiziers-
Abb. P 10. rammspörig, mitteld. mürrisch. M : dienstgrad. 4) Gewinnklasse bei Toto und Lotto
der Rammsporn, f als Kampfwaffe benutzter 500000 Mark im ersten R. [franz. aus: Ring]
Schiffsschnabel, [westgerm. Schafbock'] , die Range, -/-n, U ungebärdiges Kind, Wildfang.
der Rammel, -s/-, 1) Ramme. 2) Bock (Widder). ich rang(e)le (habe gerangelt), M nordd. balge :

3) M ostmitteld. grober Mensch, Tölpel, ich


: mich, raufe, klettere, bewege mich ungebärdig,
ramm(e)le (habe gerammelt), 1) ihn, M wälze, [zu mhd. rangen ,hin und her laufen']
mitteld. dränge zusammen, stoße, rempele.
: der Ranger 're:ndjir, -s/-s, Angehöriger einer
2) Kaninchen, Hasen rammeln, V laufen brünstig, berittenen nordamerikanischen Polizeitruppe
begatten sich. 3) V habe Geschlechtsverkehr. Texas Rangers, [engl.]
ich r. mit ihm zusammen (bin zusammen- der Rangierbahnhof ray'.ji.r. Verschiebebahn- .
.
,

gerammelt), M
mitteld. stoße zusammen, die : hof, ich rangiere ran'^i.-ra (habe rangiert), 1)
Rammelei, -, 1) M
mitteld.: Gestoße, Ge- Eisenbahnwagen, verschiebe. 2) stehe in einem
dränge. 2) V Geschlechtsverkehr. ramm(e)lig, Rang, werde bewertet: er rangiert an zweiter
y brünstig, der Rammler, -s/-, Männchen Stelle, ich r. es aus, lege beiseite, sortiere aus,
vieler Tiere, besonders Hase, Kaninchen, [von: werfe weg: ausrangierte Kleidungsstücke, [franz.]
Ramm] rank, 1) M nordd.: schlank, biegsam: r. und
die Rampe, -/-n, 1) flach aufsteigende schiefe schlank. 2) J. sich leicht neigend (Schiff mit zu
Ebene als Auffahrt für Wagen, zum Verladen hohem Schwerpunkt), [zu renken] :

von Gütern, Abb. B 5, S 29. 2) Theater: der der Rank, -(e)s/ e, oberd.
ir
M Knick, Weg- :

vorderste Rand des Bühnenbodens und dessen krümmung: er wird den R. finden, Schweiz.: M
Beleuchtung, Abb. T 9: im Rampenlicht der sich zu helfen wissen, einen Ausweg finden, [zu:
Öffentlichkeit, U. [franz.; um 1800] renken]
rampo, M Schweiz.: quitt, [aus franz.] die Ranke, -/-n, Kletterglied der Pflanze, Abb.
ichramponiere (habe ramponiert) es, U be- L 4. das Rankenwerk, Verzierung, Ornament.
schädige stark, [ital.; um 1800] es rankt (hat gerankt) (sich), treibt Ranken,
der Ramsch, -(e)s/-e, 1) ohne Mz., Ausschuß- klettert empor, schlängelt sich um etwas Bohnen :

ware, Minderwertiges: er hat im R. verkauft, in ranken sich an Stangen empor, [wohl zu: Rank]

530
Ras

der Handgriff der Handgashebel

der Seilzugstarter
das Sf0tzro{j

die Walze
der Handrasenmäher der Motorrasenmäher
die Ablegemaschine
Rasenmäher (Sichelmäher) Mähmaschine Rasensprenger

die Ränke, Mz., tückisches Vorgehen,


List, Hieb. 2) Wut, Zornausbruch. 3) Rappel, ver-
Intrige: er schmiedet R. der Ränkeschmied, rückter Einfall, ich rapsche, rapse (habe ge-
tückischer Mensch, Intrigant, [von Rank] : rapscht, gerapst), M
nordd.: 1) schlage. 2) es,
ich r änk(e)le (habe geränkelt), oberd. 1) mit M : raffe, nehme mit, stehle. 3) rackere, [von:
ihm, rangele, ringe, streite. 2) mache Umwege, raffen]
schmiede Ränke, [zu: Rank, Ränke] der Raptus, -, 1) Mz. -, { Anfall von Raserei.
:

der Renken, -s/-, M oberd. : derbes Stück Brot. 2) Mz.: -se, U Koller, Rappel, [lat.]
ich rank(e)re (habe gerankert), M mitteld. bringe : das Rapünzchen, -s/-, die Rapunze, Rapunzel,
in Unordnung. -/-n, Feldsalat, Abb. S 3. [lat.]'
es rankt (sich), -*
die Ranke. die Rapusche, M mitteld., Rapuse, -/-n, 1)
die Ranküne, -/-n, Groll, heimliche Feindschaft, Wirrwarr. 2) Raub, Plünderung, Beute: es wird
[franz. ; um
1800] noch in die R. gehen, verlorengehen. 3) ein Kar-
es rann, von es rinnt.
: tenspiel, [tschech.]
ich rannte, von: ich renne. rar, selten, knapp und deshalb begehrt, kostbar:
die Ranschnur, -l"t, M Schweiz.: Richtschnur ein rarer Artikel; er macht sich r., hat sich r. ge-
des Zimmermanns. macht, U läßt sich kaum blicken, die Rarität,
die Ranunkel, -/-n, Hahnenfuß, [lat.]
<$> -/-en, Seltenheit, Sammlerstück, [lat.]
ich ranze (habe geranzt), 1) (mich) mit ihm, M rasant, 1) flach verlaufend (Flugbahn eines Ge-
oberd.: balge mich. 2) M
oberd.: laufe unruhig schosses). 2) U schnell, blitzartig: ein rasanter
hin und her. 3) Wild ranzt, ist brünstig, ich V Endspurt. 3) U attraktiv: ein rasantes Weib.
r. ihn an, U schelte derb, [wohl von: Ranzen] Hptw.: die Rasanz, -. [franz.]
der Ranzen, -s/-, 1) auf dem Rücken zu tragende ich rasgyne (habe rasaunt), mitteld., nordd. M
Tasche, Tornister: Schulranzen, Abb. 3. R schlage wüsten Lärm, der Rasayner, -s/-, M
2) U Bauch. Verkl. das Ränzchen, Ränzel,
: mitteld., nordd.: Polterer, [zu: räsonieren]
Ränzlein, -s/-. [niederd. aus G; 16. Jh.] rasch, schnell, geschwind, flink: rasche Bewe-
ranzig, nicht mehr frisch, schlecht schmeckend gungen; lauft r.!; er ist ein Mann von raschen
und riechend (Fett, Butter), [franz. Lw. 16. Jh.] ; Entschlüssen. Hptw. die Raschheit, -. [west-
:

die Ranzion, -/-en, t Lösegeld, ich ranzionjgre germ. Stw.]


(habe ranzioniert), f 1) ihn, kaufe los, tausche aus der Rasch, -es/-e, gröberes Wollgewebe.
ein
(Kriegsgefangene). 2) mich, entweiche aus der [nach der franz. Stadt Arras; MA.]
Kriegsgefangenschaft, [franz.] ich rasche (habe gerasch(e)t), Schweiz. M
Raoul ra'u:l, männl. Vorname, [franz. zu Radolf] : schneide Wildheu.
der Rapfen, großer Karpfenfisch.
-s/-, ein ich rasch(e)le (habe geraschelt), mache ein Ge-
Raphael ...fall, männl. Vorname; Erzengel, Be- räusch wie Papier, Laub ich r. mit der Zeitung;
:

schützer der Pilger, [hebr. ,Gott heilt'] es raschelt im Laub, [wohl Schall w.]
rapid(e), reißend, schnell, blitzartig. Hptw. die : ich rase, 1) (habe gerast), bin wütend, tobe: er
Rapidität, -. [franz.-lat. um 1800] ; raste im Fieber, vor Zorn; der Sturm rast. 2) (bin
<fas Rapier, -s/-e, Fechtdegen, Abb. D 6. [franz.] gerast), U renne oder fahre sehr schnell: der
der Rapp, -s/-e, M
oberd. abgebeerte Traube,
: Sanitätswagen raste zum Krankenhaus, rasend,
Traubenkamm, rappig, M
oberd.: nach mit- 1) wild, heftig: man könnte r. werden!; aber:
vergorenen Stielen schmeckend (Wein), [franz.] es ist zum Rasendwerden. 2) sehr schnell: der
der Rappe, -n/-n, 1) schwarzes Pferd auf Schu- : rasende Sturm. 3) U sehr ich habe mich r. gefreut,
:

sters Rappen, Ü zu Fuß. 2) M


oberd.: Rabe, [zu: die Raserej, -, 1) Wahnsinn, Tobsucht. 2) U
Rabe] unsinnige Geschwindigkeit, [germ. Stw.]
derRappel, -s/-, U verrückte Laune, Tobsuchts- der Rasen, -s/-, (künstlich angelegte) gepflegte
ausbruch: er hat einen R. &R.,-/-n, niederd.: M Grasfläche: Zierrasen; Sportrasen; ihn deckt
1) Leinkamm. 2) Raspel, ich rapp(e)le (habe schon lange der grüne R., Ü er ist lange tot. der
gerappelt), 1) klappere, rassele. 2) es rappelt bei Rasenmäher, Abb. R 4. der Rasensport,
ihm, Ü er ist verrückt, ich r. mich auf, Ü nehme Sammelbezeichnung für auf dem Rasen aus-
mich zusammen, raffe mich auf, werde gesund. geführte Sportarten: Fußball, Handball, Hockey,
rapp(e)lig, U verrückt, der Rappelkopf, U jäh- Rasentennis, Golf u. a. der Rasensprenger,
zorniger Mensch, Starrkopf. Eigw. rappel- : Gerät zur Beregnung von Rasen, Abb. R 4.
-s/-,
köpfisch. [zu: raffen; 17. Jh.] rasig, rasenbewachsen, [zu: Wasen]
der Rappen, -s/-, Abk.: Rp., Münzeinheit der ichrasiere (habe rasiert) ihn, mich, mir das Kinn,
Schweiz, Centime, Vioo Franken. nehme mit Klinge, Rasierapparat die Haare bis
rappig, -» der Rapp. zur Haut weg. der Rasierer, -s/-, Rasierapparat,
der Rapport, -(e)s/-e, 1) Sb &
Bericht, Meldung. Abb. R5. [franz.; 17. Jh.]
2) Weberei: regelmäßige Wiederkehr derselben Rasmus, männl. Vorname, [von: Erasmus]
Fadenkreuzung oder desselben Musters, ich die Räson rc'zö, -, 1) Vernunft, Einsicht: du soll-
rapportiere (habe rapportiert) es ihm, berichte, test endlich R. annehmen; man muß ihn zur R.
melde, trage zu. [franz.; 17. Jh.] bringen. 2) f Erkenntnisgrund. 3) t Maßregel.
raps! Schall w. für schnelles Zufassen. der Räsoneur ...'ne:r, -s/-e, Krittler, Nörgler.
der Raps, -es/-e, eine gelb blühende Ölfrucht. ichräsoniere (habe räsoniert) über etwas, nörgle,
der Rapskuchen, Futtermittel aus Rückständen schimpfe, [franz. 1700]
; um
von Raps. [lat. ,Rübsamen'] die Raspe, -/-n, t Raspel, die Raspel, -/-n, 1)
derRaps, Rapsch, -es/-e, M nordd.: 1) leichter eine Art Feile zur Bearbeitung von Holz, Hörn,

34* 531
Raß

das Rasierbecken das Rasiermesser


Elektro-Trockenrosierer Batterie-Rasierer
rasieren R astral

Leder u.a., Abb. F 11, S 41. 2) Küchengerät errate, löse, enträtsele: ratet, was habe ich in der
zum Raspeln, der R., -s, geraspelte Späne: Hand? ich r. ab, 1) ihm von etwas, empfehle, es
Kokosraspel; Schokoladenraspel, ich rasp(e)le nicht zu tun. 2) es mit ihm, M oberd. : beschließe.
(habe geraspelt) es, 1) glätte, feile mit einer ich r. esihm an, empfehle, es zu tun. ich r. ihm
Raspel. 2) zerkleinere mit einer Raspel, schabe: zu etwas zu, empfehle (dringend), es zu tun:
geraspelte Apfel, [zu: raffen] er hat mir zugeraten, der Ratgeber, -s/-, jemand,
räß, M südd., besonders Schweiz.: scharf ge- der einen berät, das Rathaus, Sitz der Stadt-
würzt (Speisen), [ahd.] verwaltung, Abb. 4. dieM Rätin, -/-nen,
die Rasse, -/-n, 1) ein Ordnungsbegriff der natur- Titel für höhere Beamtinnen Studienrätin. rät-
:

wissenschaftlichen Systematik. 2) Ü feuriges lich, 1) empfehlenswert, klug, vorteilhaft. 2) t


Wesen, ausgeprägte Art: sie hat R. rassig, von wirtschaftlich, sparsam, ratlos, keinen Rat
ausgeprägter Art, feurig, rassisch, auf die Rasse wissend, hilflos. Hptw. die Ratlosigkeit, -.
:

bezüglich, [franz.; 18. Jh.] ratsam, empfehlenswert, zweckmäßig, nütz-


die Rassel, -/-n, Klapper, die Rasselbande, U lich, der Ratschlag, Rat, Empfehlung, ich
lärmende, wilde Kinderschar. ich rassele, raßle, ratschlage (habe geratschlagt) mit ihm, berate
1) (habe gerasselt) mit etwas, bringe ein klirrendes mit ihm, beratschlage, der Ratschluß, Beschluß,
Geräusch hervor, klappere metallisch: der Ge- Wille: nach Gottes unerforschlichem R. verschied...
fangene rasselte mit seinen Ketten; er atmet ras- der Ratskeller, Gastwirtschaft im Untergeschoß
selnd, mit schnarchendem Geräusch. 2) (bin eines Rathauses, [germ. Stw.]
gerasselt), komme rasselnd daher: Panzerwagen die Rate, -/-n, 1) verhältnismäßiger Anteil, Bei-
rasselten durch die Straße; er ist durch die Prü- trag: Pachtrate. 2) Teilzahlung, Teil: er ist mit
fung gerasselt, U durchgefallen. [Schallw.] der dritten R. im Rückstand; ein Kauf auf Raten-
die Rast, -/-en, 1) ohne Mz., Ruhepause, Unter- zahlung, das Ratengeschäft, Kauf auf Raten,
brechung: wir halten, machen R.; zehn Minuten Abzahlungsgeschäft, ratenweise, in mehreren
R. 2) Mittelteil des Hochofens, Abb. H 20. ich (regelmäßigen) Raten, [lat. ; um 1830]
raste (habe gerastet), ruhe aus, mache Rast, es der Räter, -s/-, Bewohner der altrömischen Pro-
rastet aus (ist ausgerastet), springt aus seiner vinz Rätien.
Befestigung, es r. ein (ist eingerastet), verhakt die Ratifikation, -/-en, 1) Genehmigung, Gut-
sich in seiner Befestigung, die Raste, -/-n, Vor- heißung. 2) .fj Anerkennung von Staatsverträgen
richtung zum Abstellen, das Rasthaus, auch: durch das Parlament. Zeitw. ich ratifiziere :

Raststätte, Gaststätte besonders an Autobahnen, (habe ratifiziert) es. [lat. Kw.]


Abb. A 28. rastlos, nie zur Ruhe kommend. die Rätin, -*- der Rat.
Hptw. die Rastlosigkeit, -. die Raststätte,
: der Rating ...'ne:, -s/-s, ein flauschiger Wollstoff.
Rasthaus, [germ. ,Ruhe'] ich ratinUre (habe ratiniert) Wollstoff, rauhe
das Rastel, -s/-, M
österr. Gitter, Drahtgeflecht.
: die Oberseite auf. [franz.]
der Rastelbinder, M
oberd. wandernder Kes-: das Rating 're:tin, -s/-s, Einstufung in eine Rang-
selflicker, [ital. Lw.] ordnung, Klassifizierung, [engl.]
der Raster, -s/-, Glasplatte mit eingeätztem, die Ratio, -, 1) Vernunft, logisches Denkver-
feinem Netz zur Herstellung von Netzätzungen. mögen. 2) Grund, Seinsursache, die Ration,
das R., -s/-, Fernsehen: das durch die zeilen- -/-en, zugeteiltes Maß, Portion, Tagesbedarf,
weise Abtastung und Wiedergabe des Bildes täglicher Verpflegungssatz, rational, die Ratio
auf dem Leuchtschirm entstehende Muster, ich betreffend, vernunftmäßig, vernünftig; begriff-
rast(e)re (habe gerastert) es, 1) versehe mit lich faßbar: rationale Zahlen, die ganzen A
Rastern. 2) zerlege in Raster, [lat. Lw.] Zahlen und die Brüche, das Rationale, -, der
das Ra'stral, -s/-e, Gerät zum Ziehen von Noten- Schulterschmuck einiger Bischöfe, ich ratio-
linien, Abb. R 5. Zeitw. ich ra striere (habe
: nalisiere (habe rationalisiert) es, gestalte wirt-
rastriert) es. [lat. Kw.] schaftlich, vereinfache: dieser Betrieb muß ratio-
die Rasur, -/-en, 1) das Rasieren. 2) ausradierte nalisiert werden. Hptw. die Rationalisierung,
:

Stelle, '[lat.] -/-en. der Rationalismus, -, Auffassung, daß


der Rat, -(e)s, 1) hilfreiche Empfehlung, etwas zu die Welt von vernünftiger, logisch berechen-
tun; Vorschlag zur Abhilfe, Beeinflussung: auf barer Beschaffenheit sei. ElGW. rationali- :

meinen R. hin; ich weiß mir keinen R. mehr; stisch, der Rationalist, -/-en, Anhänger des
dürfte ich Sie um R. bitten?; wenn ich dir einen Rationalismus, rationell, zweckmäßig, haus-
R. geben darf; da müssen wir den Facharzt zu hälterisch: rationelles Arbeiten, ich rationiere
Rate ziehen, um R. fragen, uns bei ihm R. holen; (habe rationiert) es, erfasse und verteile plan-
er stand mir mit R. und Tat zur Seite, mit jeg- mäßig einen beschränkten Vorrat: im Krieg
lichem Beistand. 2) Beratung, gemeinsame Über- waren Lebensmittel rationiert. Hptw. die Ratio- :

legung: man kann über eine Sache R. halten, nierung, -/-en. [lat.]
Rats pflegen. 3) beratende und beschließende rätlich, ratlos, -» der Rat.
Körperschaft: der R. der Stadt; Bundesrat. 4) der Rätoromane, -n/-n, Angehöriger einer roma-
Mz. 1'e, Titel für höhere Beamte Forstrat;
: : nischen Volksgruppe im Alpengebiet. ElGW.
Studienrat; Ministerialrat; der lustige R., t ein rätoromanisch.
Hofnarr. 5) t Wille, Beschluß: Gottes R. ist ratsch!, Bezeichnung des knirschenden Ge-
wunderbar, ich rate (riet, habe geraten; du rätst, räusches, das beim Reißen von Leinwand oder
er rät), 1) es ihm, ihm zu etwas, empfehle, es zu Papier entsteht: ritsch, r.t ich ratsche 'ra:tfs,
tun: ich r. dir zu einer Kur; drohend: ich r. ratsche 'rt:tfd (habe geratscht, geratscht), 1)
Ihnen, gehen Sie! (sonst geschieht etwas). 2) es, M oberd.: mache Lärm mit einer Schnarre. 2)

532
Rau

Rätsel
Die Scharade, ein Silbenrätsel, zerlegt das zu des einen Wortes zugleich im anderen vor,
erratende Wort in seine Silben, deren Sinn wodurch die Lösung erleichtert und nachge-
ebenso wie das ganze Wort umschreibend an- prüft werden kann.
gedeutet wird. Beispiel: Beispiel:
1.Silbe: männlicher Vor-
name; 2. Silbe: Fleisch-
speise; das Ganze: ko-
mische Theaterfigur.
4=d
Auflösung: Hanswurst.
Das Bilderrätsel (Re-
bus) reiht Bilder und Zei-
chen aneinander, die ein .„
Wort oder einen Gedan-
ken ausdrücken sollen. Bedeutung der Wörter
Beispiel (nebenstehend):

Das Gesicht wird öfter


XX
^ fesf
Senkrecht:
tier, 6.
sal.
1. Baustoff, 2. Nachfolger, 3. Raub-
Nahrungsmittel, 7. Heldenfigur, 9. Schick-
Waagerecht: 2. altes Maß, 4. Wappentier,
gereinigt als das Ge- 5. Nachkommenschaft, 8. Viehfutter, 10. Neben-
wissen. dlf% fluß des Rheins, 11. ägyptische Gottheit.
Das Kreuzworträtsel trägt die gesuchten Buch- Auflösung
staben oder Silben in waagerechter und senk- Senkrecht: 1. Kalk, 2. Erbe, 3. Leu, 6. Reis,
rechter Richtung in kleine Vierecke ein. Beim 7. Teil, 9. Los. Waagerecht 2. Elle, 4. Aar,
:

Kreuzen kommt ein Buchstabe oder eine Silbe 5. Brut, 8. Klee, 10. 111, 11. Isis.
Beim Rösselsprung ist ein Vers oder ein Sprichwort nach Wörtern, Silben oder Buchstaben in der
Weise des Springers beim Schachspiel über Felder verteilt. Beispiel:

A= Anfang; E = Ende

U rede schnell, viel oder oberflächlich. 3) Flachs, Dinge: ein R. von Prozessen, der Ratten-
M niederd.: breche ihn. die Ratsche, Ratsche, schwanz, U endlose Folge das zog einen ganzen
:

-/-n, 1) Moberd. Schnarre, Klapper.' 2)


:
© R. von Anfragen nach sich. [germ. Stw.]
Zahnradkranz mit Sperrklinke. 3) M
niederd. der Rätter, -s/-, die R., -/-n, ein Rüttelsieb, ich
Flachsbreche. 4) U geschwätzige Frau, [zu: ras- rätt(e)re (habe gerattert) es, siebe, [ahd.]
seln] es rattert (hat gerattert), rasselt, knattert: der
der Ratschlag, der Ratschluß, -* der Rat. Wagen r. über das Pflaster, [zu rasseln] :

das Rätsel, -s/-, 1) Denkaufgabe, die eine Lösung der Rattler, -s/-, eine Pinscherrasse, [von: Ratte]
verlangt, Übers. R 6: Kreuzworträtsel. 2) Ü Ge- der Ratz, -es/-e, Moberd. 1) Ratte. 2) Iltis. 3)
:

heimnis, undurchschaubare Sache: der Tod, das Hamster, die Ratze, -/-n, 1) U Ratte. 2) Fehl-
ewige R. ich räts(e)le (habe gerätselt), rate, wurf beim Kegeln, ratzekahl, U völlig, ganz
mutmaße, rätselhaft, unverständlich, undurch- und gar, Volksdeutung von: radikal, [von:
schaubar, das Rätselraten, -s, ein Unterhal- Ratte]
tungsspiel, [altniederd.; zu: raten] der Ratz ra:ts, -es/-e, auch: Ratzer,U Ritz, Krat-
du rätst, von ich rate.
: ratze (habe geratzt) ihn, es, mich, U füge
zer, ich
die Ratte, -/-n, 1) großes, gefräßiges Tier der ihm, mir einen Ritz zu. [zu: ritzen]
Familie Maus: die Ratten verlassen das sinkende ratzekahl, -> der Ratz (Ratte).
Schiff, Ü hier ist nichts mehr zu holen, gewinnen. der Ratzer, -s/-, U Ratz, Ritz.
2) U jemand, der etwas mit großem Eifer be- der Raub, -(e)s, 1) etwas, das anderen abgenom-
treibt: Ballettratte; Leseratte; Wasserratte. 3) U men wurde, geraubter Gegenstand, Diebesgut,
Fehlwurf beim Kegeln, der Rattenfänger, 1) Beute: das Haus wurde ein R. der Flammen, Ü
rauhhaariger Pinscher. 2) Ü Verführer (nach dem wurde von ihnen vernichtet. 2) gewaltsames
Rattenfänger von Hameln), der Rattenkönig, Wegnehmen viele Tiere leben vom R. gehen auf
: ,

1) junge Ratten, deren Schwänze miteinander R. aus. 3) rt mit Gewalt oder unter Drohungen
verklebt sind. 2) Ü Verknüpfung ärgerlicher begangener Diebstahl: Raubüberfall; Straßen-

533
Rau

die Virginia /-~i die Zigarette

der Stumpen
>en /y
yy der Z
Zigarillo
ig ari ||

das Mundstück /]Jy


die Glut \A^ /?
i Asche i/ //
d

das Zigarettenetui
^ \ ^ Tde°GÄ/\

\___^ Ziga

Tabakpfeife (die Pfeife)


der Auskratzer der Pfeifenbeutel Feuerzeug
das
der Pfeifenständer das Tablett'
das Pfeifenbesteck Päckchen Tabak das Rouchservice
rauchen

raub. 4) gewaltsame Entführung: Kindesraub, der rauch, t dicht und lang behaart, die Rauch-
Raubbau, -(e)s, rücksichtslose Ausnützung: er waren, Mz., 1) veredelte Pelzfelle, Übers. R 8.
treibt mit seinen Kräften R. der Raubdruck, 2) -*• der Rauch, [zu: rauh]
widerrechtlicher Nachdruck eines Werkes, ich der Rauch, -(e)s, vom Feuer aufsteigendes Ge-
rajjbe (habe geraubt), 1) es ihm, nehme gewalt- wölk: R. steigt aus dem Schornstein, aus der
sam weg, entreiße, plündere: der Fuchs hat ein Pfeife; beißender R., schwarzer R., Qualm; es
Huhn geraubt; er raubte dem Mädchen einen Kuß, geht in R. auf, verbrennt; alles Schall und R.!,
Ü ; das raubt mir alle Hoffnungen, Ü 2) ihn, ent- . Ü Nichtigkeit, ich rauche (habe geraucht), 1) (es),
führe ohne seinen Willen: das Kind wurde ge- genieße Tabak, Abb. R 7 ich r. Pfeife, Zigarren,
:

raubt. 3) es, 5? entferne Hölzer aus abgebauten Zigaretten; er raucht zuviel. 2) es raucht, Rauch
Gruben, ich r. ihn aus, plündere, nehme ihm steigt auf: der Schornstein raucht; mir raucht der
alles weg. der Rauber, -s/-, jemand, der Raub Kopf vom vielen Lesen, Ü. der Raucher, -s/-,
begeht, ich raub(e)re (habe geräubert), U nehme jemand, der gewohnheitsmäßig raucht, das R.,
etwas weg, stehle, die Räubergeschichte, 1) -s, U kurz für: Raucherabteil, ££ Abteil, in dem
von Räubern handelnde Erzählung. 2) Ü un- geraucht werden darf, ich räuch(e)re (habe ge-
wahrscheinliche Geschichte, der Rguberhaupt- räuchert), 1) Fleisch, Fisch, mache durch Rauch
mann, f Bandenführer, räuberisch, wie ein haltbar. 2) verbrenne Räucherstoffe, z. B. Weih-
Räuber, mit Raub verbunden, die Räuber- rauch, ich r. es an, räuchere ein bißchen leicht :

pistole, Ü Räubergeschichte, der Raubmord, angeräucherte Frankfurter Würstchen, ich r. es


Raub und Mord in Tateinheit, der Raubmör- aus, vertreibe Schädlinge durch Rauch: das
der, jemand, der Raubmord begeht, der Raub- Wespennest wurde ausgeräuchert, räucherig,
ritter, spätes MA. vom: Straßenraub lebender nach Rauch riechend, die Räucherwaren, Mz.,
Ritter, das Raubtier, 1) eine Säugetierordnung geräucherte Fleisch- und Wurstwaren, der
mit großen Eckzähnen, starken Reißzähnen und Rauchfang, trichterförmige Erweiterung des
scharfen Krallen, z. B. Katzen, Hunde, Bären. Schornsteins bei offenen Feuerungen, Abb. 16. H
2) alle Tiere, die sich von lebendig ergriffener das Rauchfaß, Weihrauchkessel, das^ Rauch-
Beute nähren, der Raubvogel, auch: Greif- fleisch, geräuchertes Fleisch, rauchig, voller
vogel, eine Vogelordnung mit kräftigem Körper, Rauch, der Rauchverzehrer, -s/-, Luftverbes-
hakigem Oberschnabel und Greiffuß, z. B. Adler, serer gegenTabaksqualm. die Rauchwaren, Mz.,
Falken, Geier, Habichte, [westgerm. Stw.] 1) U Tabakwaren. 2)-* rauch, [germ. ; zu riechen] :

Rauchwaren: bekannte Pelzarten


Pelz Fell von Pelz Fell von
Angoralamm Lincoln- und Leicestershire-
.... Murmel Murmeltier (Bobak)
Schafe Nerz Nerz
Astrachan Astrachanschaf Nutria Sumpfbiber (Biberratte)
Biber Biber Opossum (ame-
Bisam Bisamratte rikan.) Opossum
Breitschwanz .... Karakulschaf (meist Früh- Opossum (austral.) Fuchskusu
geburten) Otter Otter
Chinchilla Chinchilla Persianer Karakullamm
Feh Eichhörnchen Petschaniki Fahlziesel
Fohlen Fohlen Pijiki Renkalb
Hermelin Hermelin Seal Bärenrobbe (Seebär)
Iltis Iltis Seefuchs Marderhund
Kanin Kaninchen Seehund Seehund
Kid, Kidfell asiat., afrikan. und Südame- Silberbisam Desman
rika n. Ziegenlämmer Silberfuchs Silberfuchs
Krimmer Fettschwanzschaf Skunk Skunk
Marder Baum- und Steinmarder Slink nordchines. Fettsteißschaf
Maulwurf Maulwurf Ziesel Suslik
Mufflon mongol. Ziege Zobel Zobel

534
Rau
räud, M oberd. : knorrig (Holz). fahrten,der Rauminhalt, die Anzahl von
die Räöde, -/-n, 1) Krätze, Grind, Hautkrankheit Raumeinheiten in einem Körper, Volumen, die
der Haustiere. 2) M oberd.: Schorf. Eigw.: Raumkapsel, Kommandoteil eines bemannten
räudig, [ahd.] Raumflugkörpers, das Raummaß, Hohlmaß,
die R&ue, -/-n, M mitteld. : Leichenschmaus, Übers. M 8. das, der Raummeter, Zeichen:
[von: Reue] rm, Alm 3
geschichtetes Holz mit Zwischen-
'rauf, U herauf. räumen, Abb. M
7. die Raumpflegerin, Putz-
der Rajjfbold, -(e)s/-e, jemand, der gern rauft. frau, das Raumschiff, ein Raumfahrzeug, Abb.
der Rajjfdegen, Fechtdegen, Rapier, ich rajjfe W 13. die Raumsonde, unbemannter Flug-
(habe gerauft), 1) es, rupfe, reiße ab (Flachs): körper zur Erforschung der physikalischen Ver-
ich könnte mir die Haare raufen vor Arger, Ü. hältnisse anderer Himmelskörper, raumspa-
2) mich mit ihm, balge, prügele mich, ich r. es rend, wenig Platz einnehmend: raumsparende
aus, M oberd. : reiße heraus rauft alles Unkraut
: Anbaumöbel; aber: viel Raum sparend, die
aus! die Raufe, -/-n, Futtergestell im Stall, Raumstation, großer Satellit als Stützpunkt
Abb. S 63. die Raufer gj, -/-en, Schlägerei, für die Raumfahrt, [germ. Stw.]
Prügelei, die Rauflust, -, Freude am Raufen. ich räume (habe geräumt), 1) es, mache leer;
Eigw. : rauflustig, [germ. Stw.] gebe auf, verlasse: der Schutt wurde von der
der Rauft, -(e)s/-e, M Schweiz.: Brotrinde, [zu: Brandstätte geräumt; das Haus muß wegen Ein-
Ranft] sturzgefahr geräumt werden; das Geschäft will
der Rau'graf, im MA.: Titel einiger Geschlechter die Lager räumen, c3 alte Bestände billig ab-
in der Rheingegend, [eigtl. wohl Graf über noch , stoßen. 2) ihn, es aus dem Wege, schaffe beiseite.
rauhes, unbebautes Land'] 3) Werkzeuge aus Metall, forme spanend, ich r.
rauh, 1) uneben, rissig, Abb. E 3: rauhe Hände; es ab, nehme weg: der Tisch muß abgeräumt
ein rauher Weg; die rauhe Seite (eines Fells); bei werden, ich r. auf, 1) es, bringe in Ordnung:
ihm steckt unter der rauhen Schale ein weicher du mußt dein Zimmer aufräumen. 2) mit etwas,
Kern, Ü hinter seiner Grobheit steckt Gut- mache Schluß, beende es energisch: mit dieser
mütigkeit. 2) kalt, hart: ein rauher Wind; er Schlamperei muß aufgeräumt werden. 3) wüte,
vergißt leicht die rauhe Wirklichkeit. 3) Ü grob, raffe viele weg: Seuchen haben früher unter der
schroff, ungeschliffen, unfreundlich: ein rauhes Bevölkerung sehr aufgeräumt, ich r. es aus, ent-
Benehmen; ein rauher, aber herzlicher Ton. 4) ferne durch Räumen, entleere: ich habe heute
leicht heiser: seine Stimme klingt r.; ein rauher alle Schubladen ausgeräumt; Diebe haben die
Hals, die Rauhbank, langer Hobel, Abb. 19. H Wohnung ausgeräumt, ich r. es ein, 1) stelle, lege
das Rauhbein, Mensch mit grobem Benehmen. hinein wir müssen die neuen Möbel (in das Zim-
:

Eigw. rauhbeinig, ich rauhe


: (habe gerauht), mer), den Schrank einräumen. 2) ihm, trete ab:
1) es, rauhe auf. 2) ein Vogel rauht sich, mausert er räumte ihm seinen Platz ein. 3) ihm, gestehe zu
sich, ich r. es auf, mache etwas rauh, z. B. Holz immer werden ihm Vergünstigungen eingeräumt,
mit der Raspel, Filztuch mit Kardätschen, die der Räumer, -s/-, jemand, der etwas räumt,
Rauhe, -, Mauser des Wassergeflügels, die säubert: Möbelräumer; Kanalräumer, räumig,
Rauheit, -, 1) rauhe Beschaffenheit. 2) rauhes M niederd. geräumig, weit. Hptw. die Räu-
: :

Wesen, der Rauhfrost, M oberd.: Rauhreif. migkeit, -. räumlich, den Raum betreffend:
das Rauhgewicht, Gesamtgewicht einer Edel- räumliche Ausdehnung, in drei Dimensionen, die
metallegierung (Münzen), die Rauhnächte, Räumlichkeit, -/-en, 1) ohne Mz., Körperlich-
Mz., die zwölf Nächte vom ersten Weihnachts- keit. 2) meist Mz., Raum, Zimmer, die Räumte,
feiertag bis Dreikönige, der Rauhreif, Nieder- -/-n, j. 1) freier Schiffsraum. 2) die hohe See.
schlag feinster Eisteilchen an Bäumen u. a. die die Räumung, -/-en, das Verlassen, Entleeren,
Rayhwacke, ein Kalkstein, die Rauhwaren, [von: Raum]
Mz., 1) aufgerauhte Gewebe. 2) oberd.: M ich raune (habe geraunt), 1) es, flüstere, murmele
Rauchwaren, Pelzfelle, das Rauhzeug, Gemeng- er hat es mir ins Ohr geraunt. 2) man raunt,
saat von Hafer und Bohnen, [westgerm.] flüstert, klatscht heimlich. 3) der Wind raunt,
die Räuk, -/-e, M
niederd. Ordnung, Pflege, ich
: D rauscht leise, ich r. es ihm zu, sage leise und
räuke (habe geräukt) ihn, niederd. pflege, M : heimlich, [verwandt mit: Rune]
tue ihm Handreichungen. ich raunze (habe geraunzt) U nörgle, der Raun-
die Rauke, -/-n, Name verschiedener Kreuz- zer, -s/-, U Nörgler, [von: raunen]
blütler, Senfkohl u. a. [tat. Lw.] ich raupe (habe geraupt) den Baum, säubere von
die Räuke, -/-n(en), M
alem. Räucherkammer. : Raupen, die Raupe, -/-n, 1) Schmetterlingslarve,
räum, M
niederd.: 1) weit; geraum: die räume Abb. R 9. 2) Antriebskette, z. B. am Raupen-
See, hohe See. 2) J, schräg von hinten (Wind). schlepper, Abb. P 17, R 9. 3) aus Metallfäden ge-
der Raum, -(e)s/ i'e, 1) ohne Mz., die in Länge, flochtenes Achselstück an Uniformen. 4) U
Breite und Höhe ausmeßbare Leere, die von lächerlicher Einfall, Grille: er hat Raupen im
materiellen Körpern ausgefüllt werden kann; Kopf. Verkl: das Räupchen, Rauplein, -s/-.
Ausdehnung, Weite: R. und Zeit; luftleerer R. der Raupenhelm, Abb. H
15. der Raupen-
2) ohne Mz., Weltall, Weltraum. 3) ohne Mz., schlepper, ein Fahrzeug mit Gleisketten, [mhd. ]
Platz, Möglichkeit, etwas unterzubringen: gebt 'raus, U heraus, hinaus.
R.!, macht Platz! hier ist kein R. für Scherze, Ü ;
; der Rausch, -es/"e, 1) Umnebelung der Sinne
ich muß dafür R. schaffen, finden; in meinem durch Alkohol oder Rauschgift er hat sich einen
:

Schreibtisch ist R. für alle Arbeitsunterlagen. 4) R. angetrunken. 2) Ü überwältigendes Gefühl:


Sammelwort für: Zimmer, Saal, Diele, Küche, im Freudenrausch; der R. der Liebe, der Leiden-
Keller usw. dies Haus hat acht Räume; Schiffs-
: schaft. 3) ein Pflanzenname: Almrausch. Verkl.:
raum; Laderaum. 5) £ Loch in der Mitte eines das Räuschchen, Räuschlein, -s/-. der
Blockes. 6) geographisch zusammenhängendes Rauschbrand, -(e)s, eine schwere Rinder-
Gebiet: Mittelmeerraum; im R. Stuttgart; die seuche, der Rauscher, -s/-, stark gärender Most.
Manöver erstreckten sich über weite Räume Süd- das Rauschgelb, gelbe Arsenblende, das
deutschlands, raumbeständig, in der räum- Rauschgift, Mittel, die einen Rausch oder
lichen Ausdehnung auch bei Temperaturein- andere lustbetonte Empfindungen hervorrufen,
wirkung beständig: raumbeständiger Kalk, das z. B. Opium, Morphium, Kokain, Haschisch,
Raumbild, räumlich wirkendes Bild, der Marihuana, das Rauschgold, Flittergold, ganz
Raumfahrer, Astronaut, Kosmonaut, für Welt- dünnes Messingblech, das Rauschmittel,
raumfahrten ausgebildeter Pilot, die Raum- Rauschgift, es rauscht (hat gerauscht), 1) gibt
fahrt, die Erforschung und Eroberung des ein dumpfes Geräusch von sich: rauschender
Weltraums außerhalb der Erdatmosphäre, das Beifall; der Regen rauschte hernieder. 2) eine
Raumfahrzeug, Flugkörper für Weltraum- Pflanze rauscht, schießt ins Holz. 3) das Schwein

535
Rau
der Kleiderhaken <xdie Leiste

die Raupe der Wasserrechen der Rechen


(die Harke)
Raupe Rechen

rauscht, ist brünstig, die Rauschzeit, Brunst Tätlichkeiten, realisierbar, 1) zu verwirk-


des Schwarzwildes und des Hausschweins, lichen: der Plan ist nicht r. 2) geeignet als Ver-
[germ. Stw.; Rausch 3 wohl aus lat.] kaufsobjekt. Hptw.: die Realisierbarkeit, -.
ich räjjsp(e)re mich (habe mich geräuspert), kläre ich realisiere (habe realisiert) es, 1) verwirkliche.
hüstelnd die Kehle ; mache mich durch Hüsteln 2) mache zu Geld, verkaufe. 3) erkenne, mache
bemerkbar; hüstele verlegen, [mhd.] mir bewußt. Hptw. die Realisierung, -. der
:

die Raute, -/-n, 1) Rhombus, Abb. 7. 2) ähn- V Realismus, -, 1) wirklichkeitsnahe Darstellung


lich geformter Gegenstand, z. B. eine Form des in Kunst und Literatur. 2) Tatsachensinn, Sach-
Diamantenschliffs. 3) CJ ein auf der Spitze lichkeit. 3) die Auffassung, daß die Dinge un-
stehender Rhombus. 4) eine Pflanzengattung. abhängig von unserer Wahrnehmung und unse-
der Rautenbauer, Karo-, Ecksteinbube (im rer Erkenntnis vorhanden sind. Eigw.: reali-
Kartenspiel), der Rautenkranz, ein oben stisch, der Realist, -en/-en, 1) Anhänger des
mit Blättern besetzter grüner Schrägbalken, Realismus. 2) Tatsachenmensch, die Realistik,
[lat. Lw.] -, Wirklichkeitsnähe, die Realität, -/-en, 1)
die Ravioli, Mz., Gericht aus gefüllten Nudel- Wirklichkeit, Tatsache, Gegebenheit. 2) M
teigtaschen, [ital.] oberd. Grundstück, realiter, in Wirklichkeit.
:

der Ray on re'ji, -s/-s, t, noch M


österr. Bezirk, : die Reallast, s*ä Belastung eines Grundstücks
Umkreis, Abteilung, der Rayionchef, Abtei- durch wiederkehrende Leistungen, das Real-
lungsleiter im Warenhaus, ich rayojnigre (habe lexikon, Sachwörterbuch, der Reallohn, tat-
rayoniert) es, t, noch M
österr. 1) teile in Bezirke
: sächliche Kaufkraft des Lohns, die Realobliga-
ein. 2) teile zu (z. B. Lebensmittel). ArRayons- tion, Pfandbrief, die Realpolitik, Politik, die
inspektor, M
österr. : Polizeibeamter im Unter- mit den gegebenen Tatsachen rechnet, das
offiziersgrad, [franz.] Realrecht, mit einem Grundstück verbundenes
razemos, razemös, traubenförmig (Blüte), [lat.] Recht, die Realschule, Mittelschule, die Real-
die Razzia, -/...zzi|en, Polizeistreife, [franz. aus steuer, Steuer auf Vermögensgegenstände, der
arab.; 19. Jh.] Realwert, wirklicher Wert, [lat.]
Rh, O Zeichen für: Rubidium. Reaumur 're:omy:r, Zeichen R, Gradeinteilung
:

Rbl., Abk. für: Rubel. in 80 Teile zwischen Gefrier- und Siedepunkt,


rd., Abk. für: rund, etwa. ABB. T
10, ÜBERS. M
8. [R. A. Reaumur, franz.
re..., zurück..., wieder... [lat.] Physiker, 1683-1757]
das Re, -s/-s, Skatspiel: Erwiderung auf Kontra, der Rebbach, -s, f: Rebbes, -, auch: Raibach,
[lat.] Reibach, G Gewinn, Nutzen, [jidd.]
Re, O Zeichen für: Rhenium. die Rebe, -/-n, 1) Schößling, Zweig des Wein-
das Reagens, -/...'genzijen, Reagenz, -es/...zi|en, stocks; Weinstock, Abb. W
11. 2) Pflanze ande-
O jeder Stoff, der zu Umsetzungen, Lösungen, rer Gattung: Doldenrebe, ich reb(e)le (habe ge-
Fällungen benutzt wird, das Reagenzglas, Pro- rebelt), 1) Trauben, M
bayr. beere ab. 2) Mais,
:

bierröhre, Abb. C 1. [lat.] körne aus, zupfe, die Reblaus, Blattlaus am


ichreagiere (habe reagiert), 1) auf etwas, spreche Weinstock, der Rebling, -s/-e, Weinschößling.
an, gehe ein, spüre Wirkung, übe eine Rück- der Rebmann, f Winzer, der Rebstecken, Wein-
wirkung. 2) Stoffe reagieren, -O gehen eine Re- stütze, der Rebstock, Weinstock, [westgerm.]
aktion ein. ich r. mich, es an ihm ab, bringe see- Rebekka, weibl. Vorname, [hebr.]
lische Spannungen zum Abklingen, die Reak- der Rebell, -en/-en, Aufrührer. ich rebelliere
tion, -/-en, 1) auf etwas, Gegenwirkung, Gegen- (habe rebelliert) gegen ihn, etwas, lehne mich auf,
druck, Rückschlag. 2) «O stofflicher Umwand- empöre mich, die Rebellion, -/-en, Aufruhr.
lungsvorgang. 3) ohne Mz., Streben nach über- rebellisch, aufrührerisch, [lat.]
holten, veralteten politischen Anschauungen und das Rebhuhn, ein bräunliches Feldhuhn, [ahd.]
Einrichtungen, der Reaktionär, -s/-e, jemand, der, das Rebus, -/-se, Bilderrätsel, ÜBERS. 6. R
der zurückstrebt zu einer vergangenen Zeit; [lat.; 18. Jh.]
Rückschrittler. Eigw. reaktionär, reaktiv,
: rebus sie stantibus, so wie die Dinge liegen...,
rückwirkend, ich reaktiviere (habe reaktiviert) bei dieser Sachlage, [lat.]
ihn, es, setze wieder in seine Tätigkeit ein, mache Rec, auch: Rp., Abk. für: reeipe!
wieder wirksam. Hptw. die Reaktivigrung. -.
: das, der Rechaud re'fo:, -s/-s, Tellerwärmer,
der Reaktor, -s/...'toren, Gerät zur Durch- Wärmeplatte, Abb. W 6. [franz.]
führung von Reaktionen, z. B. Kernspaltungen: ich reche (habe gerecht), es, glätte, sammle mit
Kernreaktor, [lat.] dem' Rechen, der Rechen, -s/-, Abb. R 9, 1)
real, 1) sachlich, dinglich. 2) stofflich. 3) wirk- Harke, ein Gartengerät. 2) Gitter, z. B. an Weh-
lich, wahrhaft, die Realenzyklopädie, Sach- ren. 3) Kleiderleiste, [germ. Stw.]
wörterbuch, die Reali en, Mz., 1) Tatsachen. rechen..., in Zusammensetzungen: das Rechen-
2) Gegenstände als Quellen der Wissenschaft. heft,Heft zum Rechnen, der Rechenautomat,
3) Mathematik und Naturwissenschaften, die programmgesteuerte Rechenmaschine, das Re-
Realinjurie ...i'a, -/...ri|en, Beleidigung durch chenbuch, Lehrbuch für den Rechenunterricht.

536
Rec

Rechnungsarten
Die vier Grundrechnungsarten
Zusammenzählung (Addition) Vervielfachung (Multiplikation)
Das Zusammenzählen (Addieren) vermehrt Bei dieser Rechnungsart (Multiplizieren) wird
eine Zahl (Posten, Summand) um eine oder eine Zahl (Multiplikand, Faktor) mit einer an-
mehrere Zahlen (Posten, Summand). deren (Multiplikator, Faktor) vervielfacht.
Beispiel: 2 + 3 = 5. Beispiel: 2x3 = 6.
Posten (2) und (plus: +) Posten (3) gleich ( =) Zahl (Multiplikand: 2) mal (x oder •) Zahl
Ergebnis (Summe: 5). (Multiplikator: 3) gleich ( =) Ergebnis (Pro-
Abziehen (Subtraktion) dukt: 6).
Das Abziehen (Subtrahieren) vermindert eine Teilung (Division)
Zahl (Minuend) um eine oder mehrere Zahlen Bei Rechnungsart (Dividieren) wird
dieser
(Subtrahend). eine Zahl (Dividend) durch einen Teiler
Beispiel: 5 —3 = 2. (Divisor) geteilt.
Posten (Minuend: 5) weniger (minus: — Beispiel: 6:2 = 3.
Posten (Subtrahend: 3) gleich ( =) Rest Zahl (Dividend: 6) geteilt durch (:) Teiler
(Differenz: 2). (Divisor: 2) gleich ( =) Ergebnis (Quotient: 3).

Die Brüche
Ein Bruch entsteht bei einer Teilung, die sich nicht in ganzen Zahlen ausführen läßt, z.B. 4:3 = *l,.
Die Zahl über dem Bruchstrich ist der Zähler, die unter ihm ist der Nenner. Der Bruch besagt,
daß eine bestimmte Anzahl (Zähler; im Beispiel: 4) eines Teiles (im Beispiel: des dritten) der
Einheit zu nehmen sind.
Innerhalb der gemeinen Brüche gibt es echte und unechte Brüche; bei den ersteren ist der
Zähler kleiner als der Nenner, bei den letzteren der Zähler größer als der Nenner oder ihm gleich.
Beispiel: echter Bruch a / 3 unechter Bruch (gemischte oder gebrochene Zahl) 6 / 4
, .

Dezimalbrüche heißen solche Brüche, deren Nenner immer 10 oder eine Potenz von 10 sind. Sie
werden ohne Bruchstrich geschrieben. Die Zahlen werden in der Reihenfolge geordnet: Ganze,
Komma, Zehntel, Hundertstel, Tausendstel usw. Beispiel: 1'/$ = 1 8 / 10 = 1,2.
Potenzieren, Wurzelziehen (Radizieren) und Logarithmieren
EineGrundzahl (Basis) potenzieren heißt, sie mit sich selbst so oft vervielfachen, wie die
Hochzahl (Exponent) angibt.
Schreibung: a 8 = a • a a = b; Basis
• (a) hoch Exponent (3) gleich Potenzwert (Potenz: b).
Beispiel: 2 S = 2 • 2 • 2 2 2 = 32.
• •

Wurzel (a)
Die H-te aus einer gegebenen Zahl (Radikand: b) ist die Zahl, die n-mal mit sich selbst
malgenommen (a n ) die gegebene Zahl b ergibt. Die Zahl n heißt der Wurzelexponent.
n 6

Schreibung: fb = a, rz-te Wurzel aus b gleich a. Beispiel: }/ 32~= 2, denn 2 • 2 • 2 2 • 2 = • 32.


Der Logarithmus einer Zahl zu einer gegebenen Grundzahl (Basis) ist die Zahl, mit der die
Grundzahl potenziert werden muß, um den Numerus zu ergeben.
<

Beispiel: log 32 = 5, da 2 5 = 32; Numerus 32; Grundzahl (Basis) 2; Logarithmus 5.

log 1000 = da 10» = 1000.


3,
Die Logarithmen zur Basis 10 werden als dekadische oder Briggssche Logarithmen bezeichnet
und in Logarithmentafeln zusammengestellt.

dieRech(e)nej, -/-en, t Rentamt, die Rechen- r. ab, 1) es von etwas, zähle ab, vermindere um:
maschine, Maschine für ziffernmäßiges Rech- Übertreibungen mußt du abrechnen. 2) es ihm,
nen, Abb. R 9. der Rechenpfennig, Metall- ziehe ihm ab, gebe ihm weniger: die Unkosten
marke, früher Hilfsmittel beim Rechnen, die abgerechnet. 3) mit ihm, bringe Geldgeschäfte in
Rechenschaft, -, Auskunft über Tun und Ordnung wir rechnen jede Woche ab. 4) mit ihm,
:

Lassen, Bericht, in dem man sich verantwortet: Ü ziehe zur Rechenschaft: wir rechnen noch ab,
du mußt vor ihm R. darüber ablegen, der Rechen- mein Junge! ich r. es ihm an, 1) setze auf die
schaftsbericht, Bericht, der eine Rechnungs- Rechnung: die Ausbesserung müssen wir anrech-
legung enthält, die Rechenscheibe, der Re- nen. 2) Ü bewerte: das r. ich ihm hoch an. ich v.
chenschieber, Geräte, die das Rechnen erleich- es gegen etwas auf, gleiche aus: wir wollen
tern, Abb. R 9. das Rechenzentrum, Zentrum unsere Schulden gegeneinander aufrechnen, ich r.
für elektronische Datenverarbeitung, [von: rech- es aus, stelle genau fest: r. dir nur aus, was das
nen] kostet!; die Folgen kannst du dir ausrechnen! Ü. ,

iie Recherche re'ferf(g), -/-n, meist Mz., Er- ich r. es ein, mit, nehme in die Rechnung auf,
mittlung, Nachforschung. Zeitw. ich recher- : zähle mit, berücksichtige, ich r. es nach, über-
chiere (habe recherchiert) (es), [franz.] prüfe die Rechnung: es stimmt, du brauchst nicht
ich rechne (habe gerechnet), 1) (es), verbinde nachzurechnen, die RechneJ, -/-en, Rechenei. der
Zahlengrößen zu Ergebnissen, vgl. Übers. R 10: Rechner, -s/-, 1) jemand, der rechnet, rechnen
ein Kaufmann muß rechnen können; in der Algebra kann: ein guter, schlechter R. 2) Rechengerät.
rechnet man mit Buchstaben. 2) mit einem Er- Rechnerej, -|-en, U langes, lästiges Rechnen.
cfte
gebnis, denke an die Möglichkeit, bin darauf rechnerisch, mit Hilfe des Rechnens, das Rech-
gefaßt: du mußt mit einem Krankenhausaufent- nen betreffend, die Rechnung, -/-en, 1) Zahlen-
halt von drei Wochen rechnen. 3) auf ihn, etwas, aufgabe. 2) schriftliche Kostenforderung: un-
erwarte sicher, verlasse mich darauf: wir rechnen bezahlte Rechnungen; auf R., zur späteren Be-
auf deine Mithilfe. 4) es, zähle, berücksichtige. zahlung; auf eigene R., auf eigene Kosten und
5) ihn, es zu, unter etwas, zähle dazu, ordne ein: eigene Gefahr; ich setze es mit auf die R.;
seine Arbeit rechnet zu den besten der Klasse, ich er will mir einen Strich durch die R. machen, Ü

537
Rec
meine Pläne zerstören; du hast die R. ohne den fremde Rechtsangelegenheiten besorgt, ohne
Wirt gemacht, Ü deine Erwartungen beruhen auf Rechtsanwalt zu sein, die Rechtsbeugung,
falschen Voraussetzungen; er muß darüber R. vorsätzliche Gesetzesverletzung bei einer Rechts-
legen, die Kosten nachweisen. 3) Ü Planung, sache, rechtschaffen, 1) ehrlich, bieder, treu.
Berechnung: deine R. geht nicht auf, stimmt nicht, 2) U sehr viel: er muß r. arbeiten. Hptw.: die
du hast dich getäuscht diesem Umstand mußt du
; Rechtschaffenheit, -. die Rechtschreibung,
R. tragen, ihn berücksichtigen. 4) Schweiz, M Regelung der Schreibweise, Orthographie, der
auch: Abrechnung, öffentliche Rechnungs- Rechtsdrall, 1) Drall nach rechts. 2) U Hin-
legung, Rechnungsbuch, M Schweiz.:
das neigung sozialistischer oder liberaler Politiker
Rechenbuch, die Rechnungsmaschine, M zu konservativen Ideen, rechtsdrehend, im
Schweiz.: Rechenmaschine, [germ. Stw.] Uhrzeigersinn, der Rechtser, -s/-, U Rechts-
recht, 1) richtig, passend, wie es sein soll: die händer, der Rechtsgelehrte, t Jurist, das
rechte Antwort; er ist der rechte Mann für diesen Rechtsgeschäft, eine Willenserklärung zur
Posten; wenn mir r. ist, wenn ich nicht irre; er Herbeiführung eines bestimmten rechtlichen
ist nicht r. bei Sinnen, verwirrt im Kopf; sehe ich Erfolges einseitiges R. (Kündigung, Testament)
:

r.?, täusche ich mich nicht?; ich habe r., bin im zweiseitiges R. (Vertrag, Eheschließung), der
Recht, habe das Richtige gesagt oder getan; ich Rechtshänder, jemand, der mit der rech-
-s/-,
behalte r., meine Ansicht erweist sich als richtig; ten Hand ist als mit der linken.
geschickter
das geht nicht mit rechten Dingen zu!, nicht ElGW. rechtshändig, rechtsherum, nach
:

natürlich, ehrlich; man kann es nicht allen Men- rechts drehend, die Rechtskraft, -, die End-
schen r. machen; aber: ich sehe nach dem Rechten; gültigkeit von Rechtsentscheidungen. Eigw. :

damit hast du das Rechte getan, getroffen. 2) rechtskräftig: das Urteil ist r. rechtskundig,
rechtmäßig tue r. und scheue niemand. 3) ordent-
: mit den Gesetzen vertraut, das Rechtsmittel,
lich, gehörig: ein rechter Taugenichts; das ist ein ä*j gesetzliches Mittel, gerichtliche Entscheidun-

rechter Spaß; aber: er kann, weiß nichts Rechtes. gen durch eine höhere Instanz überprüfen zu
4) ungebeugt ziemlich, sehr r. herzlichen Dank;
: : lassen, Beschwerde, Berufung, Revision, die
etwas r. Dummes; nun erst r., trotzdem, gerade. Rechtspflege, -, Ausübung der Gerichtsbarkeit
5) gerade, starr, aufrecht. 6) von Winkeln: 90°: durch dazu berufene Organe, der Rechts-
ein rechter Winkel und zwei spitze. 7) der linken pfleger, Beamter des gehobenen Justizdienstes,
Seite gegenüberliegend: der, die, das rechte; auf der mit der selbständigen Erledigung einfacher
der rechten Seite der Fahrbahn; ich schreibe mit richterlicher Aufgaben betraut ist. die Recht-
der rechten Hand. 8) die rechte Seite, die ansehn- sprechung, -, die Gerichtsbarkeit, die Rechts-
liche Seite, Oberseite (Gewebe, Kleidungs- sache, Rechtsstreit, vor Gericht zu verhan-
stücke). 9) eine rechte Masche, Maschenart beim delnde Sache, Prozeß, die Rechtsschutzver-
Stricken, Häkeln, Abb. G
20. das Recht, -(e)s/-e, sicherung, Versicherung gegen die Kosten
1) Befugnis, begründeter Anspruch: ich habe das eines Rechtsstreits, rechtsseitig, auf der rech-
R., so zu handeln; das ist mein gutes R.; er pocht ten Seite, der Rechtsstaat, ein Staat, in dem
auf sein R., besteht darauf; ich will nur meinR.; die Staatsgewalt an eine Rechtsordnung gebun-
helft mir zu meinem R.!; mit Fug und R. 2) das den ist. der Rechtsstreit, Rechtssache, rechts-
Richtige, Gute, dem jeder beipflichten sollte: um!, c°o Kommando zur Viertelwendung nach
ich bin im R., aber: ich bekomme, habe recht; das rechts, der Rechtsvorschlag, M Schweiz.:
R. ist auf meiner Seite; das besteht zu R. 3) die Rechtseinwendung gegen Zwangsvollstreckung.
Gesamtheit der Vorschriften, die in bindender der Rechtsweg, die Inanspruchnahme des Ge-
Weise das menschliche Gemeinschaftsleben richtes: ich werde den R. einschlagen, klagen, die
regeln, Rechtsnorm, Gesetz: nach deutschem R.; Rechtswissenschaft, die systematische und
das verstößt gegen göttliches und menschliches R.; begriffliche Durchdringung und Auslegung des
Kirchenrecht; Staatsrecht; Prozeßrecht; mein geltenden Rechtes, Jurisprudenz, der Rechts-
Sohn studiert die Rechte, Jura von Rechts wegen;
; zug, Instanz, Übers. G 10. rechtwinkelig,
nach R. und nach dem Gesetzesbuch-
Billigkeit, mit einem rechten Winkel, Abb. D 16. recht-
staben und dem menschlichen Rechtsgefühl; zeitig, ehe es zu spät ist. [germ. Stw.]
das Gericht muß R. sprechen, richten, ich rechte recipe!, Abk.: Rec. oder Rp., nimm! (auf ärzt-
(habe gerechtet) mit ihm, streite, verlange mein lichen Rezepten), [lat. .empfange!']
Recht, die Rechte, -n/-n, 1) die rechte Hand, das Reck, -s/-e, Turngerät, Abb. R 12, 25. [zu T
Seite: zur Rechten, rechts. 2) konservative Par- niederd.: Recke .Querstange'; von Jahn 1812]
teien [nach der Sitzordnung im Parlament], das ich recke (habe gereckt), 1) es, mich, dehne,
Rechteck, Viereck mit vier rechten Winkeln, strecke es, mich: ich r. mich in die Höhe; wir
ABB. V 7. ElGW. rechteckig. Rechtens:
: recken Wäsche. 2) ein Schiff, M
niederd. schlep- :

es ist R., daß ..., es geschieht zu Recht, daß ... pe, [germ. Stw.]
(alter Wesfall von Recht), rechter Hand, der Recke, -n/-n, Held, starker Kämpfer.
rechterseits, auf der rechten Seite, ich recht- ElGW. reckenhaft, [germ. .Vertriebener, her-
:

fertige (habe gerechtfertigt) mich, ihn, es, ver- umziehender Krieger']


antworte, erkläre und befreie von Verdacht: der Reckolder, -s/-(en), M
alem. Wacholder.
:

er hat das in ihn gesetzte Vertrauen gerecht- recte, t richtig, recht, [lat.]
fertigt. Hptw. : die Rechtfertigung, -/-en. der Rector ma
gnificus, - -/...'tores ...ci, Titel
rechtgläubig, strenggläubig, orthodox. Hptw. : des Rektors einer Hochschule, [lat.]
die Rechtgläubigkeit, der Rechthaber, -s/-, der Redakteur redak'te.-r, -s/-e, Angestellter
U rechthaberischer Mensch, rechthaberisch, einer Redaktion, die Redaktion, -/-en, 1) ohne
unnachgiebig auf seinem Standpunkt beharrend. Mz., Bearbeitung eines Manuskriptes für Druck
Hptw.: die Rechthaberei, -. rechtlich, 1) auf (Buch, Zeitung, Zeitschrift) oder Sendung
das Recht bezüglich, gesetzlich. 2) t ehrlich, (Rundfunk, Fernsehen). 2) alle hierbei Mit-
redlich. Hptw.: die Rechtlichkeit, -. recht- arbeitenden: Lexikonredaktion. 3) alle dafür be-
mäßig, gesetzlich, dem Recht entsprechend, nutzten Arbeitsräume. Eigw. redaktionell.
:

legal, legitim. Hptw. : die Rechtmäßigkeit. -. der Redaktor, -s/...'toren, M


Schweiz.: Redak-
rechts, Abk.: r., ungebeugt: auf der rechten teur, [franz.; um 1800; vgl. redigieren]
Seite: halten Sie sich r.!; er steht r., Ü gehört ich rede (habe geredet) es, mit ihm, über ihn, etwas,
politisch der Rechten an. der Rechtsanwalt, von ihm, etwas, spreche, äußere, sage etwas er :

-(e)s/ 2 e, die Rechtsanwältin, -/-nen, Jurist(in) redet Unsinn; man redet viel von den politischen
mit der Berechtigung, Rechtsansprüche anderer Ereignissen; darüber oder davon redet keiner mehr;
vor Gericht zu vertreten, der Rechtsaußen, er macht durch seine Fernsehserie viel von sich
-/-, Stürmer auf dem rechten Flügel (Fußball), reden; er redete einer maßvollen Finanzreform
Abb. F 41. der Rechtsbeistand, jemand, der das Wort, trat dafür ein; du redest ihm nach

538
Red

Redefiguren
I. Figuren des Ausdrucks 5) Naherücken durch Gebrauch der Gegen-
wart (Präsens historicum): still war's im
1) Übertragung, bildlicher Ausdruck (Meta- Garten; doch was rührt sich da?
pher): Glut = Leidenschaft; das Schiff
der Wüste = das Kamel. Hierzu gehört III. Stellungsfiguren
der Tausch inhaltlich verwandter Begriffe 1) Wortpaare (besonders mit gleichem An-
(Metonymie) der Homer = die Werke des
:
laut, Stabreim und Reimen): mit Mann
Homer; der Lorbeer = der Sieg; Bacchus und Maus; bei Nacht und Nebel; singen
= Wein; der Himmel — Gott.
und klingen; Sang und Klang.
2) Anspielung (Allusion): Allgemeines für
a) 2) Wortwiederholung: lieber, lieber Vater!;
Einmaliges: der große Reformator = Komm, o komm, Geliebte mein!
Luther, b) Einmaliges verallgemeinert:
3) Wortreihen: a) mit und (Polysyndeton):
ein Alexander = ein Eroberer. und es wallet und siedet und brauset und
3) Bildhafte Umschreibung (Periphrase) das :
zischt, b) ohne und (Asyndeton): ich kam,
= sah, siegte, c) mit Steigerung im Aus-
Land, wo die Zitronen blühen Italien.
druck: stundenlang, tagelang, wochenlang
4) Mitverstehen (Synekdoche), besonders Teil warteten wir auf dich.
fürs Ganze (pars pro toto) das Heer zählte
4) Kreuzstellung (Chiasmus): der Herr för-
:

1000 Köpfe = 1000 Mann; nicht über dere das Werk unserer Hände; ja das Werk
meine Schwelle = nicht in mein Haus. unserer Hände wolle er fördern.
5) Wiederaufnahme (Anapher): Geld war
II. Figuren der Belebung sein Streben, Geld war sein einziger Ge-
1) Übertreibung (Hyperbel): die Hölle war danke, Geld sollte ihm alles andere ersetzen.
los= es gab viel Lärm. 6) Wiederholung in Sinn und Form (Par-
allelismus): und Gott gab seine Macht ins
2) Schmückendes Beiwort (Epitheton or- Gefängnis und seine Herrlichkeit in die
nans) die sonnigen Gipfel der sommerlichen
:
Hand des Feindes.
Alpen. Auch dichterischer Beisatz (Appo-
sition): Aurora, Bringerin des Tages. 7) Satzbruch (Anakoluth): wenn ich bedenke,
wie man wenig ist, und was man ist, das
3) Umschreibung (analytischer Ausdruck): blieb man andern schuldig.
den Sieg erringen =
siegen.
IV. Rednerische Satzformen
4) Verneinung zur nachdrücklichen Beja-
hung (Litotes): nicht eben groß klein; = 1) Rednerische (rhetorische) Frage: ich hätte

nicht schlecht =
recht gut; der Junge ist mich so weit vergessen können?
gar nicht dumm =
recht gescheit. 2) Ausruf: o traurige Wahrheit!

dem Munde, schmeichelst ihm du hast gut reden, ; wird die R. zur Eröffnung der Messe halten. 3)
du kannst leicht darüber sprechen, weil es dich Gestaltung der Sprache, Sprechweise: in ge-
nicht unmittelbar betrifft, ich r. es mit ihn ab, bundener R., in Versen; direkte R., wörtliche R.,
verabrede, mache aus. ich r. an, 1) ihn, richte wörtlich wiedergegebene Rede indirekte R., dem ;

das Wort an ihn. 2) ihn mit etwas, gebrauche Sinn nach wiedergegebene Rede. 4) Gerede, Ge-
eine bestimmte Anrede: ich r. ihn mit ,du' an; rücht: es geht die R., daß die Redefigur, ...

manche Menschen wollen gern mit ihrem Titel schmückende oder besonders einprägsame Wen-
angeredet werden. 3) ihn um etwas, oberd. M dung, die von der gewöhnlichen Sprechweise
bitte ihn. ich r. auf, 1) es ihm, U überrede abweicht, rhetorische Figur, Übers. 11. der R
ihn, es zu nehmen. 2) ihn, M
oberd. verhetze. : Redefluß, Ü unaufhörliches Sprechen, die
ich r. aus, 1) spreche zu Ende: laß mich aus- Redefreiheit, -, Recht der freien Meinungs-
reden! 2) es ihm, versuche, ihn von etwas abzu- äußerung, die Redegabe, -, natürliche Anlage,
bringen er ließ es sich nicht ausreden! 3) mich,
: Worte gut und sicher zu setzen, redegewandt,
schütte mein Herz aus. ich r. ihm drein, mische geschickt im Sprechen. Hptw.: die Rede-
mich in seine Angelegenheiten, ich r. ein, 1) gewandtheit, -. die Redekunst, Kunst der
auf ihn, spreche unaufhörlich und eindring- gewandten, überzeugenden (öffentlichen) Rede,
lich zu ihm. 2) es ihm, überrede ihn dazu, es Rhetorik, die Redensart, 1) geläufige, fest-
zu glauben oder zu tun. ich r. mich heraus, stehende sprachliche Wendung, z. B. gesagt - :

gebrauche Ausflüchte, Ausreden, ich r. um getan! 2) nur Mz., nichtssagende Worte: man
etwas herum, wage nicht, es direkt zu sagen. speiste ihn mit freundlichen Redensarten ab. die
ich r. ihm hinein, mische mich in seine Ange- Rederej, -/-en, U Gerede, leere Redensarten.
legenheiten dabei laß ich mir von keinem hinein-
: die Redewendung, geläufige, nicht feststehende
reden! ich r. irre, spreche im Wahn oder Fieber. sprachliche Wendung, z. B. so darf er mir nicht
:

ich r. mit, nehme an einer Beratung teil, habe kommen!, U das lasse ich mir nicht von ihm
Einfluß, habe mit zu entscheiden, ich r. es ihm gefallen, redselig, gesprächig, geschwätzig.wort-
nach, wiederhole seine Reden, lausche es ihm reich. Hptw.: die Redseligkeit, -. [germ. Stw.]
ab. ich r. es ihm vor, versuche, durch Reden der, die Redig, -, auch Rädig, : Schweiz. Rad- M :

glaubhaft zu machen, ick r. ihm zu, versuche, satz; Karren.


ihn durch gewinnende Worte zu beeinflussen. ich redigjgre (habe redigiert) es, bearbeite als
die Rede, -/-n, 1) das, was gesprochen wird, Redakteur, mache druckfertig, [lat.; 16. Jh.]
Äußerung, Gespräch was führst du für Reden!;
: die Redingote redt'got, -/-n, der R., -(s)/-s, tail-
es war die R. davon; die R. kam zufällig darauf; lierter Damenmantel, [franz. aus engl.]
es ist nicht der R. wert, unwichtig; er mußte mir die Rediskontierung, -/-en, Weiterverkauf dis-
R. und Antwort stehen, Rechenschaft ablegen; kontierter Wechsel durch eine Bank an eine
man hat ihn wegen dieses Vorfalls zur R. gestellt, andere. Zeitw. ich rediskontiere (habe redis-
:

er mußte Rechenschaft darüber ablegen. 2) kontiert) Wechsel, [lat.]


(feierliche) Ansprache Trauerrede; der Minister
: redivivus, wiedererstanden, erneuert, [lat.]

539
Red
1 das Gelenk
die
Pendelstange
die Reglerweile

-der Spiegel

Pendelgewicht
'
die Abspannung
das Spannreck die Muffe

der Rehbock DeU


Reck Regulator

redlich, 1) ehrlich, zuverlässig, pflichttreu: ein Vorrichtung zum Verkürzen des Segels, vgl.
redlicher Mensch. 2) ordentlich, sehr: ich habe Abb. S 47. ich reffe (habe gerefft) das Segel, £
mich r. bemüht. Hptw.: die Redlichkeit, -. der verkürze es. [germ. Stw.; 3 niederd.]
Redner, -s/-, 1) jemand, der eine Rede hält, der Re flektant, -en/-en, auf etwas, Kauflustiger;
Vortragender: der R. des heutigen Abends. 2) Bewerber, ich relflektjgre (habe reflektiert), 1)
jemand, der gut Reden halten kann: er ist der auf etwas, strebe danach. 2) über etwas, denke
geborene R. rednerisch, in der Art eines guten nach. 3) es reflektiert, wirft zurück (auftreffende
Redners rednerische Begabung, [von Rede ahd.]
: : ; Strahlen), der Re flektor, -s/...'toren, 1) Vor-
die Redoute re'du:ta, -/-n, 1) t. noch M österr. richtung zum Zurückwerfen des Lichtes, z. B.
geschlossene Veranstaltung für geladene Gäste, an Scheinwerfern. 2) Spiegelfernrohr. 3) Teil
z.B. Maskenball. 2) früher: trapezförmiges einer Antenne zum Erhöhen der Richtwirkung,
Festungswerk, [franz. aus ital.] re flektor isch. auf Reflex beruhend, der Re-
redselig, die Redseligkeit, -» ich rede. flex, -es/-e, 1) Widerschein Lichtreflex. 2) un-
:

die Reduktion, -/-en, 1) Zurückführung auf Ein- willkürliches Ansprechen auf einen Reiz Knie- :

facheres, Grundsätzliches. 2) Verminderung, scheibenreflex, die Re[flexion, -/-en, 1) Zurück-


Verkleinerung; Herabsetzung (von Preisen). 3) werfung von Strahlen (Wellen) an den Grenz-
O Entzug von Sauerstoff; Zuführung von Was- flächen zwischen zwei Medien, vgl. Abb. L 10.
serstoff. Zeitw. ich reduziere (habe reduziert)
: 2) das Nachdenken, Betrachtung. re|flexiv,
es. reduzibel, zurückführbar. [lat.] Sprachlehre: rückbezüglich: reflexive Verben,
redundant, überreichlich, weitschweifig, die Übers. Z 7. das Reflexivpronomen, rück-
Red undanz, -, überflüssiger Informationsin- bezügliches Fürwort, Übers. F 40. [lat.]
halt und überflüssige Energie einer übertragenen die Reform, -/-en, Verbesserung, planmäßige
Nachricht, [lat.] Umgestaltung, die Reformation, -/-en, 1) Um-
die Redu plikation, -/-en, Verdoppelung, Wie- bruch, innere Umgestaltung. 2) durch Luther
derholung von Silben als Mittel der Wort- und eingeleitete Kirchenbewegung. Eigw. refor- :

Formenbildung, z. B.: Papa, Wauwau. Zeitw.: matorisch, der Reformator, -s/...'toren, Er-
ich redu plizjgre (habe redupliziert) es. [lat.] neuerer, Wegbereiter einer Reformation, der
reduzibel, ich reduziere, -* die Reduktion. Reformer, -s/-, Verbesserer, das Reformhaus,
ree!, j, wendet! [aus: Ruder in Lee] Fachgeschäft für Reformkost, ich reformiere
die Reede, -/-n, geschützter Ankerplatz an einer (habe reformiert) es, gestalte, bilde um, erneuere,
Küste (Bucht, Flußmündung), Abb. 3. der H unterziehe einer Reform die reformierte Kirche,
:

Reeder, -s/-, Eigentümer eines Schiffs, das dem die von Zwingli und Calvin begründete Kirche.
Erwerb dient, die Reederei, -/-en, Schiff- der, die -n/-n, ein -r, eine -, An-
Reformierte,
fahrtsunternehmen, [niederd. .Ausrüstung'] hänger(in) der reformierten Kirche, der Refor-
reell, 1) wirklich, tatsächlich: reelle Zahlen, A mismus, -, Streben nach Reformen, der Re-
rationale und irrationale Zahlen. 2) zuverlässig, formist, -en/-en, jemand, der nach Reformen
geschäftlich anständig, [franz.; 18. Jh.] strebt! die Reformkost, natürliche, der Gesund-
das Reep, -(e)s/-e, M
niederd. Tau, Schiffstau. : heit dienende Nahrungsmittel, [franz. -lat.]
der Reeper, -s/-, t Taumacher, die Reeper- der Re frain ri'frs, -s/-s, meist als Strophen-
bahn, M
niederd. längliche Anlage zur Her-
: schluß wiederkehrende Worte oder Verse, Kehr-
stellung von Seilen mit der Hand, der R&ep- reim, Übers. V 5. [franz.; um 1800]
schläger, M
niederd.: Seiler, [niederd.; zu: refraktär, { unempfänglich, unempfindlich.
Reif] die Retraktion, -/-en, Physik: Strahlenbre-
das Reet, -(e)s/-e, M
niederd.: Ried, Rohr, chung, der Re fraktor, -s/...'toren, ein (astro-
Schilf: Reetdach. nomisches) Linsenfernrohr, [lat.]
Ref., Abk. für: Referendar. der Re frigerator, -s/...'toren, (Gefriergerät
der REFA, -, Kurzw. für einen Verband für einer) Kälteanlage, [lat.]
Arbeitsstudien :REFA-Fachmann. [eigtl. .Reichs- der Refugie refy^i'e:, -s/-s, nach 1685 vertriebe-
ausschuß für Arbeitszeitermittlung'] ner französischer Protestant, Hugenotte, das
das Refektorium, -s/...rijen, Speisesaal in Klö- Refugium, -s/...gi|en, Zufluchtsort, [franz. -lat.]
Abb. K 28. [kirchenlat.]
stern, vgl. der Refus, Refus rs'fy:, - ...'fy:(s)l- ...'fy:s, f
das Referat, -(e)s/-e, 1) Bericht, Vortrag, Gut- abschlägiger Bescheid, Weigerung. Zeitw.: ich
achten. 2) Sachgebiet eines Referenten, der refüsiere (habe refüsiert) es. [franz.]
Referendar, -s/-e, die Referendarin, -/-nen, das Regal, -s/-e, 1) Gestell für Bücher, Waren,
Abk.: Ref., Anwärter(in) der höheren Beamten- Abb. S 42. 2) eine tragbare Orgel. 3) ein Orgel-
laufbahn nach der ersten Staatsprüfung, das register aus Zungenpfeifen, [ital. Lw.]
Referendum, -s/...den oder ...da, Volksent- das Regal(e), -s/...li|en, wirtschaftlich nutzbares
scheid, der Referent, -en/-en, Berichterstatter, Hoheitsrecht, [lat.]
Sachbearbeiter, die Referenz, -/-en, Empfeh- die Regatta, -/...tten, Wettfahrt auf Wasser, Eis:
lung; Person oder Stelle, bei der man Auskunft Segelregatta, [ital. Lw. ; 18. Jh.]
einholen kann: ich kann gute Referenzen bei- ich rege (habe geregt), es, mich, bewege: der
bringen, ich referiere (habe referiert) über etwas, Kranke konnte kein Glied regen; ohne sich zu
halte ein Referat, berichte über etwas, [lat.] regen, lag er da. ich r. mich ab, tue etwas, um
das Reff, -(e)s/-e, 1) Traggestell, Rückentrage. 2) meiner Erregung Herr zu werden, ich r. ihn zu
verächtlich: dürres Gerippe; altes Weib. 3) $, etwas an, ermuntere, begeistere ihn : Kaffee regt

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Reh
an. ich r. auf, 1) ihn, bringe in Erregung, ge- das Regime re'3i:m, -(s)/-...roa, 1) Leitung; Herr-
spannte Unruhe oder Zorn. 2) mich, gerate in schaft; Regierungsform: ein totalitäres R. 2) M
Erregung, rege, lebensvoll, beweglich, tätig, Schweiz, auch: Diätvorschrift, [franz. aus lat.]
betriebsam: geistig rege; ein reger Verkehr, reg- das Regiment, -(e)s, 1) Mz.: -er, Truppen- &
los, regungslos, regsam, rege. Hptw. die Reg- : einheit. 2) Mz. -e, Herrschaft, Leitung bei ihm
: :

samkeit, -. die Regung, -/-en, 1) Bewegung. führte die Frau das R. [lat.]
2) Gefühlsaufwallung: Gemütsregung, regungs- Regina, Regine, weibl. Vornamen, [lat. ,die
los, ohne Bewegung. Hptw.: die Regungs- Königin']
losigkeit, [verwandt mit ragen]
-. : die Region, -/-en, Gegend, Gebiet, Bezirk. Eigw. :

die Regel, Richtschnur, Richtlinie, Norm,


-/-n, 1) regional, der Regionalismus, -, das Eintreten
Vorschrift: streng nach der R.; ein Verstoß gegen für die Besonderheit einer Landschaft, die
die R.; in der R., fast immer. 2) { Menstruation. Regionalliga, Bundesrep. Dtl.: die zweithöch-
3) Ordensregel, Vorschriftensammlung eines ste Spielklasse im Fußball, [lat.; spätes MA.]
geistlichen Ordens, die Regelde tri, -, A Drei- der Regisseur re&'seir, -s/-e, künstlerischer Lei-
satz, ich reg(e)le (habe geregelt) es, bringe ter einer Inszenierung, [franz.; um 1800]
in Ordnung, gebe Vorschriften dafür. Hptw.: das Register, -s/-, 1) (amtliches) Verzeichnis:
die Reg(e)lung, -/-en: Verkehrsregelung, regel- Handelsregister. 2) Q alphabetisches Verzeichnis
los, ohne Regel, ungleichmäßig. Hptw. die : Namensregister; Sachregister. 3) Stimmlage;
Regellosigkeit, -. regelmäßig, 1) der Regel Orgelstimmart, Abb. O 3: er zieht alle R., läßt
entsprechend regelmäßige Zeitwörter 2) in glei-
: . alle R. spielen, läßt alle Stimmlagen erklingen,
chen Abständen wiederkehrend: regelmäßige Ü setzt alle Mittel ein. die Registertonne,
Mahlzeiten halten gesund. 3) gewöhnlich, ge- Abk. RT, Raummaß für Schiffe, der Regi stra-
:

wohnheitsgemäß: der Briefträger kommt r. am tor, -s/...'toren, buchführender Beamter, die


Vormittag. Hptw. die Regelmäßigkeit, -/-en.
: Registratur, -/-en, Ablage von Briefen u. a.
regelrecht, 1) der Regel folgend: ein regel- ich registriere (habe registriert), 1) es, ihn, trage
rechtes Verfahren. 2) U geradezu, schon fast: sie in ein Register ein. 2) es, Ü nehme zur Kenntnis.
war r. boshaft, regelwidrig, gegen die Regel. Hptw.: die Registrierung, -/-en. die Regi-
Hptw.: die Regelwidrigkeit, -/-en. [lat.] strierkasse, Kasse, die die Einnahmen selbst-
der Regen, -s, 1) tropfenförmiger Niederschlag: tätig aufzeichnet, Abb. G 12, K 12. [lat.]
der R. fällt, es regnet. 2) U sehr große Menge: ich regle, regele.
Goldregen, viel Geld, der Regenbogen, farbige dasRe glement regh'mä, -s/-s, Dienstvorschrift,
Lichterscheinung auf sonnenbeschienener Re- Geschäftsordnung. Eigw. reglementarisch. :

genwolke, die Regenbogenbaut, Teil des Auges ich reglementiere (habe reglementiert) es,
unter der Hornhaut, Iris, Abb. A 24. der Regen- regele behördlich. Hptw.: die Reglementie-
pfeifer, eine Sumpfvogelsippe, der Regenschat- rung, -/-en. re glementwidrig ...'mä..., un-
ten, regenarmes Gebiet hinter einem Gebirge. vorschriftsmäßig, [franz.; 18. Jh.]
der Regenschauer, kurzer starker Regen, der der Regler, -s/-, Regulator, [von: regeln]
Regenschirm, Abb. S 21. das Regenwetter: er die Re| gierte, -/-n, C Zeilendurchschuß, [franz.]
sieht aus wie drei Tage R., Ü mißgestimmt, der reglos, -* ich rege.
Regenwurm, ein im Boden lebender Ringel- regnerisch, mit Regen drohend, regenreich, es
wurm, die Regenzeit, 1) niederschlagreiche regnet (hat geregnet), Regen fällt: es r. in
Jahreszeit heißer Länder. 2) Pluvialzeit. [germ.] Strömen; es r. Bindfäden, U sehr stark ; es regnete
dieRegence re'^äs, -, französischer Stil zwischen Geld, U gab viel Geld, es r. sich ab, die in den
Louis-quatorze und Louis-quinze unter Philipp Wolken enthaltene Luftfeuchtigkeit schlägt sich
von Orkans, Abb. S 73. [franz. Regentschaft'] , vollständig nieder, es r. sich ein, der Regen wird
die Regeneration, -/-en, Wiederherstellung, zum Dauerregen wir sind im Urlaub eingeregnet,
:

Neubildung, Erneuerung (von Körperteilen, konnten kaum aus dem Haus vor Dauerregen,
zerstörtem Körpergewebe u. a.). der Regene- [von: Regen]
rator, -s/...'toren, Vorwärmer (an technischen Reg.-Rat, Abk. für: Regierungsrat.
Öfen), ich regeneriere (habe regeneriert), 1) es, der Re greß, ...sses/...sse, 1) s*s Ersatzanspruch.
bilde neu. 2) mich, erhole, verjünge, [lat.] 2) Regressus. die Repression, -/-en, 1) Rück-
der Regens, -/...'gentes, geistlicher Leiter eines zug des Meeres. 2) Psychologie: Rückfall ge-
katholischen Priesterseminars, [lat.] hemmter Triebe auf kindliche Formen ihrer
der Regent, -en/-en, 1) regierender Fürst. 2) Befriedigung. re|gressiv, rückwirkend, zurück-
Reichs- oder Landesverweser, die Regent- gehend, regreßpflichtig, s*6 ersatzpflichtig.
schaft, -, Amt, Amtszeit eines Regenten, der Re gressus, -, Philosophie: Weg von der
[lat.] Folge zum Grund, [lat.]
die Regesten, Mz., Zusammenstellung von Ur-

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