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353/2003
(abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 2, CNS Bozen

I.P.

Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion


Nummer 1 Bozen, Innsbruck, Kronmetz, Weyarn im Feber 2010 34. Jahrgang

Gedenkfeier in Matrei a. Br.…………………… 8

Mit besonderem Stolz von Bundesschriftführer Hptm. Hans Baur

„Heimatgefühl und Leben in Bayern“ so titelt die Generationenstudie 2009 der Hanns-
Seidel-Stiftung.
Glaubt man den Ergebnissen dieser Studie, dann ist es offensichtlich in Bayern gelungen,
die Sehnsüchte der Menschen zu stillen, die anerkannten Werte hervorzuheben und diese
auch in großem Umfang zu leben. Heimat und Heimatgefühl sind auch heute mit hoher
Emotionalität verbunden. Dies hat zur Folge, dass man Heimat vor allem dort ansiedelt, wo
man enge soziale Kontakte hat, lebt und auch geboren ist. Heimat löst Gefühle wie Verbun-
denheit, Zugehörigkeit, Vertrautheit, Zufriedenheit, Wohlbefinden, Spaß, Geborgenheit,
Gedenkfeier an der Mühlbacher Klause… 9
Schutz und Sicherheit aus.
Grundvoraussetzung für die Bildung einer positiven und starken Identität mit der Heimat
Jahresrückblick des BTSK … ………………… 3 sind auch die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Ohne sie kann Heimat
Herz-Jesu-Notfonds hilft ………………………15 mit ihren spezifischen Ausprägungen im Hinblick auf Landschaft, Kultur, Traditionen und
Brauchtum, aber auch Mundart und Mentalität der Menschen, nicht positiv erlebt werden.
Regimenter, Bataillone und Bezirke…… 16
Erfreulich ist es, dass es laut Studie zwischen Jung und Alt keine unterschiedlichen Sicht-
Berichte aus Bayern ………………………………17 weisen im Hinblick auf die Notwendigkeit der Existenz von Werten und Grundüberzeugun-
Die Seite der Marketenderinnen gen gibt. Und so führen die hohe Identifikation mit Bayern und das intensive bayerische
und Jungschützen ……………………………… 21 Heimatgefühl dazu, dass die Bayern mit großem Selbstbewusstsein und dem sprichwörtli-
Wir gratulieren …………………………………… 22 chen „Wir-Gefühl“ ihre Position innerhalb Deutschlands und Europas wahrnehmen.
Aufgrund der Stammesverwandtschaft kann angenommen werden, dass eine ähnliche
Gesamttiroler Schützenchronik ………… 25
Umfrage in Tirol ein gleiches Ergebnis erbracht hätte. Die Begeisterung der Tiroler Bevölke-
Schützenjahrtage ……………………………………30 rung beim Landesfestumzug ist ein Indiz dafür.
Totengedenken …………………………………… 31 Es drängt sich die Frage auf, ob die Globalisierung und Internationalisierung mit dem
Ehrungen für langjährige Treue ………… 32 gleichzeitig verfolgten Ziel der Überwindung der Nationen noch ungebrochen im Trend lie-
gen. Noch glaubt man, in einer Welt zu leben, die sich immer schneller dreht, in der soziale
Termine 2010 ……………………………………… 32
Strukturen und Bindungen verschwinden und in der das individuelle Glück im Vordergrund
steht. Die Umfrage dokumentiert möglicherweise einen Wendepunkt. Und deshalb sollten
2 Nr. 1/2010

sich die Gebirgs- dem Glauben, der


schützen, die Architektur, der
Schützen der Al- Sprache, der Na-
penregion, fragen, tur.
welchen Stellen- „ We h r h a f t ,
wert ihre Tradition aber nicht militä-
und ihr Wirken risch. Patriotisch,
künftig einneh- aber nicht natio-
men. nalistisch. Tradi-
Antwort darauf tionell, aber nicht
gibt eine Sendung traditionalistisch“
von Florian Scholl- so Pater Leo We-
beck im 2. Pro- ber.
gramm des Baye- Gerhard Hecht
rischen Rundfunks. wagt die Progno-
Mit diversen Ein- se, dass die
blendungen und Gebirgsschützen
entsprechend mu- künftig mehr wer-
sikalisch unter- den, weil er sich
malt, hat er nach- vorstellen kann,
gezeichnet, was die bayerischen Gebirgsschützen am Patronatstag, dass der Regionalismus stärker wird, dass die Rückbesinnung auf
der damals in München stattgefunden hat, empfinden: Bewusst Religion stärker wird, dass es eine Gegenbewegung zu den Auflö-
gibt man ein öffentliches Bekenntnis zu Glaube und Heimat ab und sungstendenzen geben wird. Ihr über Jahrhunderte gewachsenes
ist stolz darauf, altbayerische Geschichte und altbayerische Kultur Selbstverständnis wird es den Gebirgsschützen ermöglichen, auch
und damit regionale Identität zu verkörpern. Dies nennt der Psy- künftig in der Öffentlichkeit für die überlieferten und als richtig
chologe Gerhard Hecht - ein Altbayer aus der Oberpfalz mit ent- erkannten Werte einzutreten; sozusagen als „Pfeiler der bayerischen
sprechendem Abstand zum Oberland – die „Inthronisation des bay- Psyche“.
erischen Lebensgefühls“. Er stellt fest, dass auch der Mensch der Das daraus resultierende „Mir san Mir-Gefühl“ wird in Deutsch-
Moderne Sehnsüchte hat: die Sehnsucht nach Tradition, als die land zu Unrecht als Überheblichkeit und Partikularismus empfun-
tröstliche Kraft der Wiederholung und die Sehnsucht nach Wehr- den.
haftigkeit als Bedürfnis nach Eigenständigkeit und Selbstbehaup- Gerhard Hecht, der sich unvoreingenommen mit den Gebirgs-
tung. Nicht das Beschütztwerden von einem anderen, sondern es schützen befasst hat, findet an diesem bayerischen Gefühl nichts
selber tun zu können – ein Grundgefühl von Souveränität. Krankes, nichts Niederes, sondern etwas Herzliches, etwas herzhaft
Das Wort Gebirgsschütze kommt nicht von schießen, sondern Schönes und er beschreibt diesen besonderen Stolz mit den Wor-
von schützen, wehrhaft sein gegen Einwirkungen auf die bayerische ten:
Heimat, auf die bayerische Gesinnung. Daraus leitet sich der Auf- „Wenn wir schon die sind, die wir sind,
trag ab, mitzuwirken, wenn es gilt, Bayern zu erhalten in all seiner dann können wir es auch den anderen zeigen, wie wir sind!“
Pracht, seinem Reichtum an Geschichte und Kultur, seinen Werten,

Fotos: Hias Raab


Nr. 1/2010 3

Rückblick auf das Gedächtnisjahr 2009 im Bundesland Tirol


von LKdt. Mjr. Dr. Otto Sarnthein
Gedenkfeier 20. Feber – Bergisel schiedenen Pannen geprägt, die sich für das beabsichtigte kamerad-
Das 200-jährige Gedenken an die Tiroler Freiheitskämpfe von 1809 schaftliche Zusammenrücken zwischen den Schützenbünden und den
begann für uns Schützen am 20. Feber 2009 mit einer feierlichen Gilden nicht nützlich erwiesen. Den feierlichen Abschluss organisierte
Kranzniederlegung am Andreas-Hofer-Denkmal am Bergisel und ei- Mjr. Hubert Straudi am 31. Oktober in St. Leonhard im Passeier.
nem anschließenden Pontifikalamt in der Hofkirche in Innsbruck in
Anwesenheit der Landeshauptleute, der Landeskommandanten und „Glaube und Heimat“
zahlreicher Ehrengäste aus dem historischen Tirol. Ein voller Erfolg hingegen war die Veranstaltungsreihe zum Ge-
denkjahr 2009 „Glaube und Heimat“. Diese Veranstaltungsreihe wurde
Bundes- und Festversammlung des BTSK von der Diözese Innsbruck, den katholischen Bildungswerken von Tirol
Die Dogana des Innsbrucker Congresshauses bot den würdigen und Salzburg (für den Tiroler Teil der Erzdiözese Salzburg) und dem
Rahmen für die Bundes- und Festversammlung des BTSK am 26. April. BTSK durchgeführt.
Im Anschluss an die Bundesversammlung und Insgesamt fanden 106 Veranstaltungen statt, und zwar 85 in
den Festgottesdienst, der Diözese Innsbruck und 21 im Tiroler Teil der Erzdiözese
der von Bischof Dr. Salzburg. Involviert waren dabei 160 Schützenkompanien
Manfred Scheuer und 145 Pfarren; die GesamtteilnehmerInnenzahl betrug er-
gemeinsam mit den freuliche 7.412 Personen.
Prälaten Prof. Dr. Erzbischof Kothgasser, die Bischöfe Scheuer, Stecher und
Johann Paarhammer Laun, die Generalvikare Hofer und Bürgler, die Äbte Erd und
(Erzdiözese Salzburg) Schreier sowie weitere zahlreiche Persönlichkeiten stellten
und Abt Mag. Rai- sich als Vortragende zur Verfügung und gaben damit dieser
mund Schreier (Stift Veranstaltungsreihe einen besonderen Inhalt. Ein besonde-
Wilten) sowie dem rer Dank gilt der Initiatorin, Seelsorgeamtsleiterin Mag.
Landeskuraten Msgr. Elisabeth Rathgeb und ihren MitarbeiterInnen.
Josef Haselwanner ze-
lebriert wurde, erfolgte Herz-Jesu-Prozessionen
als Beitrag der Tiroler Am Herz Jesu Sonntag (21. Juni) wurden unter dem
Schützen zum Gedächt- nisjahr die Motto „im Glauben verbunden“ in allen Gemeinden die Herz-Jesu-
feierliche Unterzeichnung des Allianzvertrages. Darin verpflichten Prozessionen oder -Andachten abgehalten. Als Grundlage hiefür dien-
sich die Kompanien des BTSK gegenüber den Bischöfen und den Ge- te ein von den Bischöfen des historischen Tirol gemeinsam verfasster
meinden des Bundeslandes Tirol - in Beachtung der Grundsätze des Hirtenbrief. Gleichzeitig fand mit der Herz-Jesu-Prozession in Bozen
Tiroler Schützenwesens - für kirchliche, soziale und kulturelle Belange der kirchliche Höhepunkt des Gedenkjahres statt. In Anwesenheit von
in den Gemeinden Tirols zur Verfügung zu stehen und ihre Hilfe an- Erzbischof Kothgasser - Salzburg, Erzbischof Bressan - Trient, Bischof
zubieten - soweit es ihnen neben der Erfüllung ihrer sonstigen Aufga- Scheuer – Innsbruck und Bischof Golser – Bozen/Brixen, der Äbte der
ben möglich ist. Hochstifte von Stams, Wilten, Georgenberg/Fiecht, Neustift und Mari-
Dieser Vertrag wurde von Bischof Dr. Scheuer (Diözese Innsbruck), enberg, der Landeshauptleute sowie der Landtagspräsidenten und Mit-
Prälat Dr. Paarhammer (Erzdiözese Salzburg), Bgm. Schöpf (Tiroler Ge- glieder der Landtage beteiligten sich mit den Bundesleitungen über
meindeverband) und LKdt. Dr. Sarnthein (BTSK) unterzeichnet. Musi- dreitausend Gläubige an dieser eindrucksvollen Prozession.
kalisch gestaltet wurde die Festveranstaltung von der BMK Matrei-
Mühlbachl-Pfons sowie vom Chor Vocappella. Gedenktag 3. Bergiselschlacht am 13. August
Als äußeres Zeichen der Verbundenheit zu den anderen Schützen- Anlässlich des Gedenktages an die 3. Bergiselschlacht am 13. Au-
bünden sowie zum Tiroler Blasmusikverband wurden der LHptm. der gust 1809 feierte das Militärkommando Tirol ihren 43. Traditionstag
Bayerischen Gebirgsschützenkompanien Karl Stei-
ninger und der ehem. stv. LKdt. des SSB Hans Gra-
ber zu Ehrenmajoren des BTSK ernannt und Obm.
Dr. Hermann Ebenbichler mit der Silbernen Ver-
dienstmedaille des BTSK ausgezeichnet. Abschlie-
ßend erfolgte vor der Hofburg der Landesübliche
Empfang mit der Ehrenkompanie Axams und der
Marsch der rund 1.000 Teilnehmer durch die Alt-
stadt mit der Defilierung am Rennweg.

Landesschießen
Um die Zusammenarbeit mit dem Tiroler Lan-
desschützenbund und dem Südtiroler Sportschüt-
zenverband zu fördern, wurde mit den Gilden in
allen Bezirken der Landesteile auf KK-Ständen ein
gemeinsames Landesschießen organisiert.
Die Eröffnung erfolgte traditionell am 29. Mai
am Bergisel, dem Tag der zweiten Bergiselschlacht
von 1809 (Ehrenkompanie Wilten). Das im Juni (Foto: Militärkommando Tirol,
Presseabteilung)
durchgeführte Landesschießen war leider von ver-
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gemeinsam mit einer gemischten Ehrenformation der Kompanien Hoher Frauentag


Wilten und Meran am Eduard-Wallnöfer-Platz vor dem Landhaus in Die Ehrung verdienter Bürgerinnen und Bürger am Hohen Frauen-
Innsbruck. In Anwesenheit des Garderegiments aus Wien, der Traditi- tag durch die Landeshauptleute von Tirol und Südtirol fand heuer in
onsverbände und zahlreicher Ehrengäste legten zu diesem Anlass 350 besonders feierlicher Form im Congress statt. Zuvor gab es einen Lan-
im Juli 2009 einberufene Präsenzdiener des Österr. Bundesheeres den desüblichen Empfang vor der Hofburg mit der Ehrenkompanie Elbi-
feierlichen Treueeid ab. genalp und einen Festgottesdienst in der Jesuitenkirche.

Die Ehrentribüne vor der Hofburg beim Landesfestumzug mit Bürgermeisterin Hilde Zach, LHptm. Lorenzo Dellai (Trentino), LHptm. Luis Durnwalder (Südtirol),
LR Beate Palfrader (2. Reihe), LHptm. Günther Platter (Tirol), Bundespräsident Heinz Fischer mit Gattin Margit, Bundeskanzler Werner Faymann, Vizekanzler Jo-
sef Pröll, Luise van Staa mit ihrem Gatten Landtagspräsident Herwig van Staa und der 3. Nationalratspräsident Martin Graf (im Hintergrund).
(Foto: Aus: „Der Landesfestumzug Tirol 2009 - Geschichte trifft Zukunft“, Verlag Edition Tirol)

Landesfestumzug zept ausgearbeitet; es wurden insgesamt über 50.000 km mit Bussen


Höhepunkt des Gedenkjahres 1809–2009 war der Landesfestumzug zurückgelegt.
am 20. September in Innsbruck. Für die An- und Abreise der Teilnehmer waren 22 Sonderzüge er-
Die im Vorfeld vor allem in den Medien breitgetretenen Störaktio- forderlich. Das dafür benötigte Rollmaterial musste zur Gänze aus an-
nen und Unstimmigkeiten wie: Kosten des Festumzuges, Mittragen von deren Regionen ausgeliehen werden, da die in Tirol stationierten Wa-
Dornenkrone und Transparenten oder Beschränkung der Teilnehmer, gen und Nahverkehrszüge für die Beförderung der Besucher benötigt
waren an diesem Wochenende kein Thema mehr. Im Gegenteil - es wurden. Für den Transport der Besucher waren 25 Sonderzüge im Ein-
herrschte eine derart positive Stimmung, wie sie auch von den Verant- satz. Bei weiteren 16 Zügen wurden zusätzlich Verstärkungsmaßnah-
wortlichen des ORF noch bei keiner Großveranstaltung erlebt wurde. men geplant. Insgesamt wurde daher an diesem Tag eine Zusatzleis-
Bei strahlendem Sonnenschein verfolgten sicherlich 90.000 begeisterte tung von fast 12.000 km auf der Schiene erbracht. Das Angebot wurde
Zuschauer den über vier Stunden dauernden Aufmarsch der 26.000 von etwa 40.000 Besuchern und Teilnehmern genutzt.
Teinehmer von 1.000 Vereinen der Traditionsverbände aus allen Lan- Nach einem von Bischof Dr. Manfred Scheuer im Dom St. Jakob zu
desteilen Tirols, aus den österr. Bundesländern, aus Bayern, Liechten- Innsbruck zelebrierten Pontifikalamt kündigte pünktlich um 11.30 Uhr
stein, Belgien, Rumänien und aus den Partnerstädten. Bundeshornist Mag. Manfred Heidegger das Eintreffen des österreichi-
Bis 350.000 TV-Zuseher verfolgten die Übertragung aus Innsbruck, schen Bundespräsidenten auf der Ehrentribüne vor der Hofburg an. Mit
allein in Tirol saßen 90.000 vor dem Fernseher. Rund ein Viertel der 21 Salutschüssen zu seinen Ehren aus sieben Kanonen des Bataillons
Tiroler Bevölkerung hatten den Festumzug vor Ort oder im Fernsehen Sonnenburg unter dem Kommando von Baon-Kdt. Mjr. Toni Pertl be-
mitverfolgt. gann der feierliche Akt.
Es war der größte Transportauftrag in der Geschichte der ÖBB-Post- Der Gesamtkommandierende, LKdt. Mjr. Dr. Otto Sarnthein, meldete
bus GmbH, welcher an einem Tag abgewickelt wurde. Über 400 Busse dem Bundespräsidenten Dr. Heinz Fischer die zum Landesüblichen
mit Teilnehmern mussten koordiniert nach Innsbruck kommen, ohne Empfang vor der Hofburg angetretenen Formationen: Bundesstandarte
ein Verkehrschaos auszulösen. Dazu wurde ein genaues Verkehrskon- des BTSK, Ehrenmusikkapelle „Peter Mayr“ Pfeffersberg, Ehrenkompa-
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Frontabschreitung nach der Bundeshymne: LKdt. Sarnthein, die LHptm. Dellai, Platter, Durnwalder und Bundespräsident Fischer. Als Ehrenkompanie beeindruck-
te die Kompanie Breitenbach am Inn mit 101 angetretenen Marketenderinnen und Schützen. (Foto: „Andreas Fischer“ - Aus „Dolomiten“, 21. 9. 2009)

nie Breitenbach an Inn und Kommandanten, Präsidenten und Obleute des Brenners auf beiden Beinen. Südtirol kann sich wie bisher auf
der Traditionsverbände des historischen Tirol mit ihren Landesfahnen Österreich verlassen“.
sowie den Beginn des Landesfestumzuges. Unter dem Motto „Unsere Jugend – Unsere Zukunft“ führten 3.000
Nach Abspielen der Bundeshymne und der Frontabschreitung mit Jugendliche aus allen Landesteilen, davon 898 Jungschützen (778 vom
dem Bundespräsidenten und den drei Landeshauptleuten Platter, Durn- BTSK und 120 vom SSB) mit ihren Betreuern, den Festumzug an und
walder und Dellai erfolgte unter dem Kommando von Hptm. Josef Gru- beeindruckten nicht nur die weiteren Ehrengäste wie Bundeskanzler
ber eine erstklassige Salve der mit 101 Marketenderinnen und Schützen Faymann, Vizekanzler Pröll, Nationalratspräsident Graf, Landtagsprä-
ausgerückten Ehrenkompanie. Das Abspielen der Tiroler Landeshymne, sident van Staa, Bgm. Zach (Innsbruck), Bgm. Spagnolli (Bozen), Bi-
die symbolische Überreichung der Fahnenbänder an die drei Schützen- schof Scheuer, die Generalvikare, die Äbte der Hochstifte u.v.m. mit
bünde (BTSK, SSB und WSB), das obligatorische „Schnapsl“ und die ihrer Begeisterung und ihren Einlagen. Als sichtbares Zeichen für eine
Ansprachen von LHptm. Platter und Bundespräsident Fischer gaben gemeinsame Zukunft wurden eine von 40 Jugendlichen getragene Eu-
dem Landesüblichen Emp- ropafahne und ein Trans-
fang eine besondere Note. parent „Wir Jungschützen
Günther Platter sagte bauen Tirol“ mitgetragen
unter anderem in seiner sowie ein aus 2.009 Dahli-
Ansprache: „Heute ist un- en zusammengesetzter Ti-
ser Tag; Geschichte trifft roler Adler unserer Jungs-
Zukunft. Vor 200 Jahren chützen mitgeführt.
haben Andreas Hofer und Der Jugend folgten die
mit ihm viele Tiroler um Landestrachtenverbände,
ihre Freiheit gekämpft. Ti- die Sängerbünde, der Tiro-
rol ist heute frei im Herzen ler Landes- und der Südti-
Europas. In diesem Europa roler Sportschützenbund,
werden wir die Grenzen in der Kameradschaftsbund,
unseren Köpfen überwin- die Blasmusikverbände,
den. Schauen wir mit Res- Freiheitskämpfer, Kaiserjä-
pekt zurück und mit Opti- ger und Kaiserschützen,
mismus nach vorne“. das Österr. Bundesheer, die
Bundespräsident Fischer Mittelschul- und Studen-
meinte: „Tirol ist ein ge- tenverbindungen sowie die
schichtsbewusstes und zu- Partisaner- und Landsturm-
kunftsorientiertes Land. gruppen.
Tirol hat nicht vergessen, Die LKdt. Bacher, Ca-
was vor 200 Jahren ge- drobbi, Sarnthein und der
schehen ist, nicht verges- LHptm. des BBGSK Stei-
sen den Vertrag von Saint ninger sowie die jeweiligen
Germain und die schändli- Bundesleitungen führten
che Behandlung von Hitler Es war ein besonderer Tag für die Führung der Schützen der Alpenregion: LKdt. Paul Bacher unter dem Trommelwirbel
und Mussolini. Heute steht (SSB), LHptm. Karl Steininger (BBGSK), LKdt. Dr. Otto Sarnthein (BTSK) und LKdt. Carlo des Ötztaler Schützenba-
Tirol nördlich und südlich Cadrobbi (WTSB) defilieren an den Ehrengästen vorbei. (Foto: Michael Wedermann) taillons die Schützen der
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Europaregion Tirol an. Die in Ein besonderer Höhepunkt des


Achterreihen formierten Marsch- Festumzuges war die unter der
blöcke der einzelnen Schützenba- Verantwortung von Hptm. Her-
taillone und –bezirke in einer mann Pittl mitgeführte und mit
Stärke von 150 bis 400 Ausrü- 2009 Rosen geschmückte Rosen-
ckender wurden von ihren Mu- krone, die abwechselnd von zwei
sikblöcken (ca. 115 MusikantIn- Partien von je 20 Schützen aus
nen) angeführt, wobei die Mar- allen Landesteilen getragen wur-
schreihenfolge auf die Einheit de. Große Beachtung fand auch
und Zusammengehörigkeit der die unter der Bewachung der
Landesteile abgestimmt war. Schildhofbauern mitgetragene
Die offiziellen Gesamtteilneh- Goldene Kette und der Säbel von
merzahlen der einzelnen Schüt- Andreas Hofer.
zenbünde betrugen: 90 aus dem Die anschließende reibungslo-
ladinischen Teil, 313 vom Welsch- se Verpflegung von 17.000 Teil-
tiroler Schützenbund, 2.747 vom nehmerInnen erfolgte durch die
Südtiroler Schützenbund und Fa. Piegger in der Messehalle. Zur
9.634 vom Bund der Tiroler „Dem Land Tirol die Treue“ - Beitrag der Jungschützen Roppen. Der Tiroler Verpflegung waren 40.000 Schei-
Schützenkompanien. Der Blas- Adler wurde aus 2.009 Dahlien zusammengesetzt. Vor dem Adler das offizielle ben Brot, 4.000 kg Erdäpfel,
musikverband war mit 3.971 Mu- Festabzeichen 2009. (Foto: „eg“ - „Dolomiten“, 21. 9. 2009) 30.000 l Getränke und 4.000 kg
sikantInnen vertreten. Die von Bratwurst (aneinandergereiht ent-
den Jungschützen, Ladinern, Süd- und Welschtirolern mitgetragenen spricht dies einer Länge von 5 km) notwendig.
Transparente (siehe Schützenzeitung: 33. Jahrgang, Nr. 6, 2009) un- Ein besonderer Dank gilt abschließend der Protokollabteilung des
terstrichen den Willen nach Zusammengehörigkeit und Selbstbestim- Landes Tirol unter der Regie von AD Herbert Gassler und seinen über
mung und wurden von den Zusehern mit unterschiedlichem Applaus 1.500 Helfern für die mustergültige Planung und Abwicklung dieser
bedacht. mehr als gelungenen Großveranstaltung.

Schützenwallfahrt: Bundesausschuss und Nationalfeiertag:


An der traditionellen Gesamttiroler Schützenwallfahrt am 2. Sonn- Im Zeichen des Gedenkjahres stand auch der zweitägige Bundesaus-
tag im Oktober in Absam nahmen an die 800 Schützen mit ihren Fa- schuss am 25. und 26. Oktober in St. Michael in Pfons.
milien teil. Am Vorabend des Nationalfeiertages spielte die Militärmusikkapelle
Als besondere Geste zu unseren ehemaligen Feinden von 1809 und Tirol am Eduard-Wallnöfer-Platz vor dem Landhaus den Österr. Zap-
nunmehr in Freundschaft verbundenen Nachbarn leitete erstmals ein fenstreich unter der Beteiligung der Ehrenkompanie Lienz und des ge-
bayerischer Bischof, der Weihbischof Dr. Bernhard Haßlberger der Erz- samten Bundesausschusses. Im Anschluss daran bedankten sich
diözese München und Freising, die Wallfahrt und beeindruckte mit LHptm. Platter und Landesrätin Dr. Palfrader im großen Landhaussaal
seiner lebensnahen Predigt. bei den LKdt. Bacher und Sarnthein und den Mitgliedern des Bundes-
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Sonstige Veranstaltungen:
Zusätzlich zu diesen Festlichkeiten haben die Bezirke, Bataillone
und Kompanien im gesamten Bundesland zahlreiche Gedenk- und
Festveranstaltungen zur Erinnerung an die Freiheitskämpfe von 1809
durchgeführt oder diesbezügliche Ausstellungen organisiert. Darüber
hinaus wurden viele Kapellen und Denkmäler renoviert. Die Vielzahl
der Veranstaltungen, die leider aus Platzgründen nicht einzeln ange-
führt werden können, wie auch deren Inhalte und Visionen haben
nicht nur den Stellenwert der eigenen Geschichte in der Bevölkerung
aufgezeigt, sondern geben auch Zeugnis davon, wie die eigene Ge-
schichte in einer objektiven Form aufgearbeitet und die Zukunft mit
den daraus gewonnenen Erkenntnissen mit Optimismus angegangen
werden kann.

(Foto: Militärkommando Tirol, Presseabteilung) Aufgrund der zahlreichen Veranstaltungen zum Gedenkjahr
1809-2009 werden wir auch in den nächsten
ausschusses für ihren Beitrag zum Landesfestumzug und überreichten
Ausgaben der Tiroler Schützenzeitung in einem Rückblick
persönlich die bezughabenden Erinnerungsmedaillen und Fahnenbän-
darüber berichten.
der.

„Heimat gibt uns Halt“ von Landeskurat Josef Haselwanner


So lautet das Jahresmotto des Bundes der brechlichen bei Besorgungen, den Dienst bei bedürfte es für unsere Wohlstands- und
Tiroler Schützenkompanien für das Arbeits- der Feuerwehr, der Bergrettung, dem Roten Lustgesellschaft wohl mancher Zäune: den
jahr 2010. Kreuz, Mitarbeit in der Sozialgruppe der der Achtung vor dem Leben und der Schöp-
Und es ist wohl eine Fortsetzung der Ver- Pfarre oder beim Vinzenzverein, Nothilfe bei fung, den der Treue und Verlässlichkeit, des
anstaltungen des Gedenkjahres unter dem Katastrophen - viele der Initiativen gibt es Anstands, der Einfachheit, Bescheidenheit
Thema „Heimat und Glaube“. Und vielleicht doch in unseren Reihen, die versuchen, Hei- und der Handschlagqualität. Wertebewusst-
ist dies Motto zu verstehen in dem Sinne, mat zu schaffen, die trägt. sein würde wohl all unseren innerlich Hei-
wie der Philosoph Nietzsche prophetisch matlosen Stütze und Hilfe bieten.
das Gedicht mit dem Refrain geschrieben Tragende, stützende, helfende Heimat
hat: „Weh dem, der keine Heimat hat." würden wir aber doch vor allem auch
Und hat diese unsere Zeit nicht eine finden in Gott. Denn wo Gott nicht mehr
Fülle von Entwurzelten, Unbehausten, vorkommt, wo Gott aus dem Blick gerät,
Isolierten, Einsamen, Deprimierten, Hoff- tut sich eine Wunde gerade unserer Zeit
nungslosen, Abgeschobenen und nicht auf, die Einsamkeit, die Verlassenheit,
Erwünschten wie niemals zuvor. Ist die die Sinn- und Orientierungslosigkeit.
Heimatlosigkeit und das nicht mehr Ge- Es ist aber auch eine Zeit des Suchens
borgensein nicht eine der größten Wun- nach Innerlichkeit, Erfülltheit, nach Sinn
den unserer Tage. Es betrifft Jung und und Ziel. Da müssten doch wir alle, die
Alt, Arm und Reich, Hoch und Niedrig. wir uns Christen nennen, dafür Sorge
Wäre da hinein nicht der Ruf: „Mehr Hei- tragen, dass an Stelle aller spirituellen,
mat“ ein Imperativ der Stunde. Heimat, geistigen Leere wir Möglichkeiten schaf-
verstanden als ein Ort, der Geborgenheit fen, in Gottes Geheimnisse einzutauchen,
gibt, wo Menschlichkeit erfahrbar wird, in Gott zu wurzeln. Einwurzelung in
wo Werte noch gelten und gelebt werden, Gott, so meint unser Bischof Manfred,
wo ich liebend sein darf und angenom- gebe Widerstandskraft und schaffe inne-
men bin, dort wo Gott nicht ins Abseits re Freiheit. Vor allem aber ginge es dar-
getreten ist, dort wo seine Botschaft uns um, die Innerlichkeit des Glaubens, das
Boden gibt unter die Füße, unserem Le- heißt Frömmigkeit, Spiritualität und Ge-
ben Sinn und Richtung. Ich bin der Über- bet zu stärken. Es bedürfe der Feier der
zeugung, dass gerade im Menschen unse- Liturgie, von Ritualen, Formen des ge-
rer Zeit eine unausrottbare Sehnsucht meinsamen Glaubenszeugnisses. Und da
danach lebt. Heimat, die trägt, brauchen wir aber auch wären wir wohl wiederum beim eingangs zi-
Heimat, die hält, würden wir wohl gewin- dort, wo es um eine Werteordnung geht. tierten Friedrich Nietzsche, der dazu meint:
nen, wenn wir uns wieder mehr um eine Dort, wo die Ethik und Moral zur Beliebig- Erlöstere Gesichter müssten wir Christen ma-
menschliche Atmosphäre bemühten. Gele- keit wird, wird die Gabe des Lebens nicht chen, damit er an den Erlöser glauben kön-
genheit und Ansporn dazu wäre wohl unser mehr als Geschenk des Schöpfers gesehen, ne. Zeugnis des Glaubens im konkreten All-
Allianzvertrag mit den Diözesen, dem Land dort ist die Würde und der Wert des Men- tag wäre wohl das Gebot der Stunde.
und den Gemeinden. Und ich denke dabei an schen vor seiner Geburt, in der Krankheit Heimat der Menschlichkeit, Heimat der
die vielen freiwilligen sozialen Dienste und und im Alter in Gefahr. Und dort, wo nur sittlichen, ethischen Werte, Heimat in Gottes
Einsätze wie Essen auf Rädern, Dienst im Al- mehr der Profit und Gewinn zählt, die Gier Liebe böten wohl Halt und festen Boden.
tenheim, Unterstützung von Alten und Ge- um sich greift und der Egotrip herrscht, da
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Festwochenende in Matrei a. Brenner


anlässlich des Gedenkjahres 2009
MATREI a. BR. - Am 26. 6. 2009 wurde das Andreas-Hofer-Museum
im Hotel „Krone“ durch Dr. Forcher eröffnet. In diesem Museum konn-
ten historische Waffen sowie Schriftstücke und sonstige Exponate be-
sichtigt werden. Von der Wipptaler Heimatbühne wurde das Theater-
stück „Maria Aigentler“ von Traudl Lener aus Hall aufgeführt.

Feierliche Einweihung, untermalt von der Musikkapelle Matrei-Mühlbachl-


Pfons, mit den Urenkeln in 4. bzw. 5. Generation, den letzten Besitzern des
Geburtshauses des Freiheitskämpfers Emmi und Sebastian Pittl (v.l.) und den
Bgm. von Matrei, Hptm. Mjr. Paul Hauser, und von Pfons, Argen Wörz (hinten
v.r.). (Foto: Hermann Schauer)
Das Fest fand am Festplatz/Pavillon Matrei seinen Ausklang. Die
Feuerwehren der Gemeinden Matrei, Mühlbachl, Pfons und Navis
sorgten nicht nur für einen reibungslosen Ablauf des Umzuges, son-
dern auch für das leibliche Wohl.

Gedenkfeier zum 80. Todestag von


Dr. Josef Noldin
SALURN - Vor 80 Jahren verstarb der Salurner Rechtsanwalt Dr.
Dankenswerterweise hat die Marktgemeinde Matrei die Kosten für die fach- Josef Noldin an den Folgen faschistischer Verfolgung und Unterdrü-
kundige Herstellung des Josef-Franz-Eisenstecken-Denkmals übernommen.
ckung.
(Foto: Werner Hammerle)
Josef Noldin hatte sich stark für die deutsche Sprache und Kultur
Am 27. 6. 2009 wurde unter großer Beteilung der Bevölkerung von eingesetzt.
Matrei am Brenner und der Nachbargemeinden sowie deren Bürger- In der Pfarrkirche begrüßte Hptm. Walter Ceolan die Schützen, die
meister, der Musikkapelle Matrei-Mühlbachl-Pfons, der Schützenkom- Ehrengäste sowie die Salurner Mitbürger. Ortspfarrer Paolo Crescini
panie Matrei u. Umgebung, des Kameradschaftsbundes Matrei, Fah- feierte die heilige Messe. „Die Schützen bemühen sich auch im christ-
nenabordnungen des Bataillons Wipptal-Eisenstecken und einer Ab- lichen Sinne um kulturelle und geschichtliche Gerech-
ordnung der Tiroler Kaiserjäger das neu errichtete Denkmal von Josef tigkeit“, sagte der Pfarrer.
Franz Eisenstecken durch Pater Peter Emberger von Maria Waldrast Auf dem Salurner Orts-
feierlich eingeweiht. Bei der Einweihung wurde der vom Kpm. Franz friedhof blickte Walter
Eller komponierte „Eisensteckenmarsch“ uraufgeführt. Ceolan in seiner Anspra-
Auf Initiative des Hptm. und Bgm. Mjr. Paul Hauser hat die Markt- che kritisch auf den Tiro-
gemeinde die Kosten für die fachkundliche Restaurierung durch Firma ler Landesfestumzug vom
Johannes Schlögl übernommen. 20. September 2009 zu-
Bei dieser Einweihung nahmen unter anderem auch die Urenkel in rück. Laut dem Salurner
4. Generation von Eisenstecken mit Familie sowie die letzten Besitzer Hptm. sei beim Umzug
des Geburtshauses des Freiheitskämpfers, die Fam. Pittl teil. „nicht alles demokratisch
Anschließend wurde in der historischen Marktgemeinde Matrei der abgelaufen, da manche
Große Österreichische Zapfenstreich aufgeführt. Transparente nicht zu-
Josef Franz Eisenstecken wurde am 1. April 1779 in Matrei am gelassen wurden“.
Brenner geboren. Bereits in seiner frühen Kindheit übersiedelte seine Die Gedenkrede am
Familie nach Gries bei Bozen und wurde Besitzer des Gasthauses „Badl- Grabe von Josef Noldin
wirt“. Eisenstecken war einer der treuesten Weggefährten Andreas Ho- hielt Werner Neubauer,
fers, dessen Mutter, Maria Aigentler, ebenfalls in Matrei am Brenner NAbg. und Süd-Tirol-
geboren wurde. Josef Eisenstecken starb am 1. 5.1827 in Gries bei Sprecher der FPÖ.
Bozen. Er ist auch der Namensgeber des Schützenbataillons Wipptal- Schützen aus Al-
Eisenstecken. gund und Lana feuer-
Am 28. 6. fand ein historischer Festumzug mit ca. 600 Teilnehmern ten unter dem Kom-
- Schützen, Musikkapellen, Landsturmgruppen, Brauchtumsgruppen, mando von Hptm. Stephan
Bayern und Franzosen in Uniformen der damaligen Zeit - vor ca. 4.000 Gutweniger eine Ehrensalve ab. Ein weiterer Höhepunkt der Gedenk-
Zuschauern statt. In Vertretung des Landes Tirol nahm die Landesrätin feier war die Enthüllung einer Tafel zu Ehren von Josef Noldin. Diese
Mag. Dr. Beate Palfrader sowie LKdt. Dr. Otto Sarnthein, die Bgm. der schmückt nun den Eingang am gleichnamigen Jugendhaus in Salurn.
Region, die Vertreter des Fremdenverkehrsverbandes und der Hauptor- Die Gedenkfeier wurde von der Musikkapelle Salurn musikalisch ge-
ganisator dieser Festtage, Roland Amor, teil. staltet.
Nr. 1/2010 9

Gedenken an die Schlacht an der Kriegen viel Leid und Schmerz ertragen müssen. Heute ist der Frieden
das kostbarste Gut, das wir haben. Dieser Frieden ist keine Selbstver-
Mühlbacher Klause ständlichkeit“, sagte der LHptm. Ein friedliches Zusammenleben sei
nur dann möglich, wenn auch die Schwachen, die Minderheiten, ge-
MÜHLBACH - Zum Ausklang des heurigen Gedenkjahres 1809- schützt werden. Jeder müsse seinen Beitrag leisten. Durnwalder rief
2009 gedachten am 7. November Schützen aus Nord-, Süd-, die Anwesenden dazu auf, allen Menschen mit Respekt zu begegnen
Welsch-Tirol und Bayern sowie viele Bürger dies- und jenseits des und das Anders-Sein zu akzeptieren. Insbesondere für Süd-Tirol sei es
Brenners der am 8. November 1809 ausgetragenen Schlacht an der wichtig, die Chancen des vereinten Europas zu nutzen. Durnwalder
Mühlbacher Klause. ging auf die Geschichte und ihre Denkmäler ein. So sagte er: „Der
Zwischen den geschichtsträchtigen Mauern der Klause versammel- Einsatz für Freiheit und Unabhängigkeit ist ein Bestreben, das auch in
ten sich zahlreiche Bürger im Gedenken an die in den Freiheitskämp- der heutigen Zeit noch Gültigkeit hat.“ (. . .) Weiters griff er die Denk-
fen gefallenen Tiroler. Bgm. Franz Gruber begrüßte zahlreiche Ehren- mäler an, die eine falsche Nachricht vermitteln wollen und damit als
gäste, darunter LHptm. Luis Durnwalder, Europaparlamentarier Her- Provokateure dienen: „Denken Sie nur an das Siegesdenkmal, dort ist
bert Dorfmann, die LAbg. nie gesiegt worden ... denken
Martha Stocker und Pius Sie nur an die Beinhäuser, dort
Leitner, die LKdt. Paul Ba- sind keine Italiener beerdigt,
cher und Otto Sarnthein, den die hier gefallen sind für die
LHptm. Karl Steininger, ELt. Verteidigung des Landes.“ Des-
Univ.-Prof. SR Dr. Franz halb müsse man schauen, ob es
Heinz von Hye und den Bgm. ehrliche Denkmäler sind, denn
der Partnergemeinde Volders, ansonsten verbreiten sie Lü-
Maximilian Harb. Mit sei- gen. Höhepunkt der Veranstal-
nem Amtskollegen aus tung war neben der Toteneh-
Volders blickte Gruber auf rung der von der Bürgerkapelle
die historischen Ereignisse Mühlbach und der Ehrenfor-
rund um das Jahr 1809 und mation der „Senseler“ Schüt-
auf das 25-jährige Bestehen zenkompanie Volders aufge-
der Partnerschaft zwischen den Gemeinden Mühlbach und Volders zu- führte Österreichische Zapfenstreich. Die Segnung der Gedenktafel
rück. Diese grenzüberschreitende Freundschaft solle auch weiterhin und der Fahnenschleifen durch Pfarrer Hugo Senoner und Pater Rein-
von den Bürgern und Vereinen gepflegt werden, wünschten sich die ald Romaner bildeten den Abschluss der Feier, die von den Schützen-
Bürgermeister. „Die heutige Feier soll nicht nur eine Ehrung unserer kompanien Mühlbach und Volders, der Bürgerkapelle und Feuerwehr
gefallenen Landsmänner sein, sondern ein Zeichen des Mutes und der Mühlbach organisiert worden war. Mit der Landeshymne, gespielt von
Hoffnung“, sagte Gruber. Luis Durnwalder betonte den hohen Wert des der Bürger- und der Schützenkapelle Meransen, wurden die Teilneh-
Friedens und der Freundschaft. „Unser Volk hat in den verschiedenen mer verabschiedet.
10 Nr. 1/2010

21. Alpenregionstreffen der Schützen am 29. und 30. Mai 2010

Alpenregion der Schützen Fulpmes im Stubaital Major Hans Steuxner

Das Schützenbataillon Stubai wurde mit der ehrenvollen Aufgabe zur Durchführung
des „Alpenregionstreffen der Schützen 2010“ beauftragt.
Als Kommandant des Bataillons Stubai erlaube ich mir, die Schützen aus der gesamten Alpenregion dazu recht herzlich einzuladen!
Aus organisatorischen Gründen und um die Aufmarschpläne rechtzeitig an euch übermitteln zu können, bitte ich um Anmeldung
bis spätestens 28. Februar 2010, entweder an die e-Mail-Adresse: alpenregionstreffen2010@gmx.at
oder an die Kontaktadresse: Baon-Schriftführer Lt. Toni Erhard, Blutschwitzerweg 17, A-6166 Fulpmes.
Weitere Informationen und das download-Anmeldeformular
sind unter der Internetadresse: www.alpenregionstreffen2010.at erhältlich.
Tel.: +43(0)69911866514 oder +43(0)6649156805

Programm:
Samstag, 29. 5. 2010
18°° Uhr: Festlicher Akt mit Heldenehrung am Kirchplatz
18.30 Uhr: Fahnenübergabe der Gebirgsschützenkompanie Ohlstadt an das Baon Stubai
19.00 Uhr: Festumzug der anwesenden Formationen zum Festzelt
19.30 Uhr: Konzert der Stimmungsmusikkapelle Ohlstadt
Anschließend: Musik und Unterhaltung mit dem Stubaier Trio „STS“

Sonntag, 30. 5. 2010


6.00 Uhr: Weckruf der Fulpmer Böllerschützen
9.00 Uhr: Aufstellung und Landesüblicher Empfang
10.00 Uhr: Feldmesse
11.30 Uhr: Ansprachen und Wortmeldungen der Ehrengäste
12.00 Uhr: Festumzug mit Defilierung
13.00 Uhr: Musik und Unterhaltung im Festzelt
Ausklang des Alpenregionstreffens 2010

Organisation:
Bei allen Ortseinfahrten nach Fulpmes stehen Ordnerdienste für die Parkplatzeinweisungen.
Nach der Ankunft in Fulpmes sollte sich ein Vertreter der Kompanie (Musikkapelle) beim Festbüro im Musikpavillon melden:
Anwesenheitsmeldung, Tischreservierung, Ausgabe der Verpflegungsbons und der Festabzeichen.
Aufstellung bis 9.00 Uhr bei den gekennzeichneten Kompanieschildern in der Medrazerstraße, beginnend beim Musikpavillon
in Fulpmes. In der Aufstellungsstraße gibt es schon morgens Imbisse und Getränke zu kaufen.
Bitte die Beginnzeiten zu beachten, um Verzögerungen im Festablauf zu verhindern!
Die „Taferlbuben“ sind selbst mitzubringen!
Die Fahnenträger nehmen ohne Begleitoffiziere hinter dem Altar Aufstellung. Für Marketenderinnen und ältere Schützen
gibt es Sitzgelegenheiten hinter den Ehrengästen. Während der Feldmesse bitte keinen Schnapsverkauf und das Rauchverbot beachten.
Das Schießen ist während des gesamten Festes nur den Ehrenkompanien und den gemeldeten Böllerschützen erlaubt!
Sie erreichen uns von Innsbruck und dem Brenner über die Brennerautobahn – Ausfahrt Schönberg
oder über die Brennerbundesstraße.
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Neuer Internetauftritt des SSB


BOZEN - Die neue Schützenseite des Südtiroler Schützenbundes ist nun fertig.
Endlich ist es gelungen, unseren Internetauftritt zeitgemäß umzustellen. Dies
hat den Vorteil, dass man schnell und von überall Inhalte verändern und er-
weitern kann.
Öffentlichkeitsarbeit fördert ein Klima des Vertrauens und des Verständnisses.
Wenn der Südtiroler Schützenbund in einem ständigen Dialog mit der Öffent-
lichkeit und seinen Mitgliedern steht und gut informiert, so gewinnt er das
Vertrauen, um das er wirbt. Ein wichtiger Punkt dieser Öffentlichkeitsarbeit
sind die Aktuellberichte auf unserer Webseite.
In den nächsten Wochen wird die Webseite laufend erweitert (alte Aktuellbe-
richte importiert, Texte vervollständigt usw.). Wir sind aber auch auf eure Hil-
fe angewiesen. Bitte kontrolliert die euch betreffenden Termine im Kalender, da
diese neu eingetragen werden mussten. Sollte ein Termin falsch sein, auf der
Seite etwas nicht funktionieren oder ein Verbesserungsvorschlag angeregt wer-
den, so zögert nicht, uns unter medien@schuetzen.com zu kontaktieren.
Ein besonderer Dank ergeht an den Webmaster der alten Internetseite Roman Großsteiner, der 12 Jahre lang die Seiten vorbildhaft aufgebaut
und betreut hat. Den neuen Betreuern der Webseite wünschen wir gleich viel Ausdauer, Geduld und Einsatz. Ein herzlicher Dank ergeht auch
an die zahlreichen Mitarbeiter des Online-Teams, die hinter den zahlreichen Berichten stehen. Solltest auch du fähig sein, Aktuellberichte
korrekt und interessant zu schreiben oder Fotos und Videos von unseren Veranstaltungen zu machen, so melde dich einfach bei uns. Wir sind
für jede Hilfe dankbar.

Segnung des neu errichteten „Peter Mayr“-


Denkmals in Bozen am 21. 2. 2009
Die Kompanie Bozen lädt alle Schützen und Marketenderinnen zur Abschlussfeier
des Gedenkjahres 2009 mit Segnung des neuen „Peter Mayr“-Denkmals ein.

Programm: 8.30 Uhr: Eintreffen der Abordnungen im Franziskaner Innenhof


9.00 Uhr: Abmarsch durch die Altstadt zum Waltherplatz
9.20 Uhr: Eintreffen der Ehrengäste am Waltherplatz
9.30 Uhr: Landesüblicher Empfang für LHptm. Dr. Luis Durnwalder
10.00 Uhr: Pontifikalamt mit Bischof Karl Golser, konzelebriert von Dekan Bernhard
Holzer, musikalisch gestaltet von der MK Lengmoos
11.00 Uhr: Gedenkrede von LHptm. Dr. Luis Durnwalder
Segnung des Denkmals durch Bischof Karl Golser, Heldengedenken mit Kranzniederlegung
11.30 Uhr: Feierlicher Akt im Pastoralzentrum mit Übergabe der Bausteine und Urkunden. Abschließend Umtrunk.

Andreas-Hofer-Landesfeier beim Sandwirt in Passeier am 21. 2. 2010


Programm: 15.30 Uhr: Aufstellung der Kompanien, Abordnungen und Schützen beim Schot-
terwerk Schiefer (1 km vor dem Sandwirt).
15.45: Uhr: Meldung an den Höchstanwesenden und Frontabschreitung.
16.00 Uhr: Abmarsch zum Sandwirt, 16.30 Uhr: Wortgottesdienst zelebriert von Pater Christoph
Waldner OT, musikalisch gestaltet von der Musikkapelle „Andreas Hofer“ St. Leonhard und dem
Männergesangsverein St. Leonhard.
17.00 Uhr: Begrüßung durch Baon-Kdt. Florian Krezdorn; anschließend Grußworte von Bgm. Dr. Kon-
rad Pfitscher, LKdt. Paul Bacher, LHptm. Dr. Luis Durnwalder oder Vertretung. Gedenkansprache durch
die Historikerin Dr. Margareth Lun. Abschließend: Heldenehrung mit Kranzniederlegung und Lan-
deshymne. Ehrensalve durch die Schützenkompanie Ötz.
18.00 Uhr: Ende der offiziellen Feier und Auflösung. Anschließend Verleihung der Ehrungen an
verdiente Persönlichkeiten, Schützen und Marketenderinnen im Gasthof „Sandwirt“.
18.30 Uhr: Beginn der feierlichen Verleihung, Laudatio durch den LKdt. Mjr. Paul Bacher und die
Bezirksmajore, Auszeichnung verdienter Persönlichkeiten und Mitglieder des SSB und Übergabe
der Urkunden.
19.00 Uhr: Ende der Verleihungsfeier, Umtrunk mit den Geehrten. Hinweis: Die Kompanien
werden ersucht, nach Möglichkeit mit Bussen anzureisen bzw. Fahrgemeinschaften zu bilden.
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Gedenkstätte für die gefallenen Freiheitskämpfer von 1809


am Tummelplatz in Amras
INNSBRUCK/AMRAS - Der im Wald ober- dreas Hofers Kajetan
halb von Amras liegende Tummelplatz ist Sweth befände und ob
heute in erster Linie Gedächtnisstätte für ge- am Tummelplatz dafür
fallene Soldaten der beiden Weltkriege 1914– Verwendung sei.
1918 und 1939–1945. Der am 18. August
Nur wenige wissen, dass auf dem nun- 1785 in Graz gebore-
mehrigen Ort der Besinnung und des Geden- ne Kajetan Sweth hat-
kens - einst der Belustigung der Ambraser te ein turbulentes und
Schlossbewohner dienend - tatsächlich gefal- aufs Äußerste berüh-
lene Soldaten beigesetzt wurden. In den rendes Lebensschick-
Kriegsjahren 1797, 1799, 1801 und 1805/1806 sal, welches ihn in den
war das Schloss Ambras Feldspital. Die dort Jahren der bayeri-
verstorbenen Soldaten, auch solche aus den schen Besatzung nach
alten habsburgischen Erbländern, 928 an der Tirol führte und wo er
Zahl, wurden 1797–1806 am Tummelplatz zum Mitkämpfer und
beigesetzt. Ebenso im Innsbrucker Garnisons- Getreuesten aller Ge-
spital verstorbene Soldaten der Jahre 1848 treuen Andreas Hofers
und 1856. wurde, der ihm bis zu
Im Jahre 1809, der Erhebung des Landes seinem Tod in Mantua
Tirol gegen die bayerische Besatzung, wur- nicht von der Seite
den auf dem Tummelplatz die Landesvertei- wich. Von vielen Un-
diger, die bei den Kämpfen in der Gegend von bilden verfolgt, fand
Amras, am Paschberg und Bergisel gefallen Kajetan Sweth doch
waren, bestattet. Schon seit Jahren war es der noch sein Glück und
Wunsch des Betreuungsvereines Tummel- schloss als hoch ge-
platz, für die dort beerdigten Tiroler Landes- achteter Mann am 21.
verteidiger eine Gedenkstätte zu schaffen. März 1864 in Inns-
Über Veranlassung von Vize-Bgm. HR Dipl.- bruck seine Augen für
Ing. Eugen Sprenger hat die städtische Fried- immer.
hofsverwaltung den Betreuungsverein auf- Der innigste Anlässlich des Gedenkjahres 1809-2009 wurde von der Bundesleitung des
merksam gemacht, dass sich im Depot der Wunsch Sweths, ne- BTSK am Gedenkstein des Kampfgefährten von Andreas Hofer Kajetan Sweth
Grabstein des treuen Kampfgefährten An- ben Andreas Hofers auf dem Tummelplatz oberhalb von Innsbruck eine Erinnerungstafel ange-
Grab seine bracht.
letzte Ruhe-
stätte zu finden, blieb damals aus ei- zu schaffen, worauf die Bundesleitung ein-
nem heute nicht mehr erklärlichen stimmig den diesbezüglichen Beschluss fasste
Grunde unerfüllt. Erst anlässlich der und umgehend den Auftrag zur Herstellung
25-Jahr-Feier des Bundes der Tiroler und Montage einer Gedenktafel gab. Nun ist
Schützenkompanien im Jahre 1975 auch diese Tafel mit der Aufschrift: „Im An-
wurden die sterblichen Überreste am denken an die gefallenen Freiheitskämpfer
Westfriedhof zu Innsbruck exhumiert 1809 - Bund der Tiroler Schützenkompanien
und von den Schützen am 20. Februar 2009“ montiert.
des gleichen Jahres beim feierlichen Endlich wurde damit im Gedenkjahr am
Gedächtnisgottesdienst in der Hofkir- Tummelplatz eine würdige Gedächtnisstätte
che an der Seite Andreas Hofers beige- für die Tiroler Landesverteidiger von 1809
setzt. Die Grabstätte am Westfriedhof geschaffen.
wurde aufgelöst und der Grabstein
wanderte ins Depot.
Gerne nahm der Betreuungsverein Quellenhinweise und Nachbemerkungen:
Tummelplatz das Angebot der Stadt Die historischen Daten dieses Berichtes wurden dem
Büchlein „200 Jahre Tummelplatz in Amras 1797–1997,
Innsbruck an und ließ den Grabstein 40 Jahre Verwaltungs- und Betreuungsverein Tummel-
von Kajetan Sweth am Waldfriedhof platz Innsbruck – Amras 1957–1997“ von Univ.-Prof.
aufstellen. Der Obmann des Betreu- HR Dr. Fritz Steinegger († 2009) sowie dem Aufsatz „Die
ungsvereines Ernst Busse, der seit über Geschichte eines Getreuen“ von Fritz Sollereder, Tiroler
Heimatblätter, 60. Jahrgang, Heft 1/1985, S. 18–28,
dreißig Jahren Mitglied der Schützen- entnommen.
kompanie Amras ist, gab dem Bund Dieser interessante Aufsatz über den berührenden Le-
der Tiroler Schützenkompanien die bensweg Kajetan Sweths ist im Internet unter www.sa-
Anregung, durch die Anbringung ei- gen.at/doku/Andreas_Hofer/Kajetan_Sweth.html nach-
zulesen. Aus dieser Dokumentation stammt auch die
1975 wurden die sterblichen Überreste von Kajetan Sweth ner Inschrift hier eine Gedenkstätte für Repro des Bildes von Kajetan Sweth. Der 1994 verstor-
am Westfriedhof zu Innsbruck exhumiert und am 20. Feber alle hier beerdigten Landesverteidiger bene Fritz Sollereder war EOlt. der Schützenkompanie
in der Hofkirche an der Seite Andreas Hofers beigesetzt. von 1809 eine bleibende Gedenkstätte Wilten.
Nr. 1/2010 13

Sauerbrunn im Ortsteil Entbruck (Prutz) und


Steinskulptur am Timmelsjoch errichtet nahmen dort Aufstellung.
Die Schützenkompanie Fließ stellte die Eh-
Am 11. September 2009 wurde auf der Passhöhe des Timmelsjoches, auf einer Seehöhe von renkompanie, die Musikkapelle Kauns um-
2.509 m, eine prächtige Steinskulptur mit Adler und Sinnspruch von den Schützen enthüllt. rahmte musikalisch die Feldmesse und den
Festakt.
Tal-Kdt. Josef Partoll meldete dem LKdt.
Mjr. Dr. Otto Sarnthein die angetretenen For-
mationen.
Talkurat Alt-Dekan Albert Markt zelebrier-
te im Anschluss daran den Wortgottesdienst,
wobei auch das Herz-Jesu-Gelöbnis erneuert
wurde.
„Heute ist ein denkwürdiger Tag an einem
denkwürdigen Ort“ stellte der Talkurat in sei-
ner Ansprache fest. „Eine Stunde, in der nicht
der Krieg verherrlicht, sondern an die Opfer,
aber auch an das Aufbegehren gegen die Un-
gerechtigkeit gedacht wird“.
Nach dem Herz-Jesu-Lied „Auf zum
Schwur“ begrüßte Bgm. Walter Gaim alle An-
wesenden, wobei er unter anderem anführte:
„Ich bin stolz auf die Schützen, weil es kaum
irgendwo sonst einen so großen Zusammen-
halt gibt und weil sie neben der Tradition
auch das Andenken an die Tapferen von einst
weiter pflegen“.
LAbg. Anton Mattle überbrachte die Grüße
Hptm. Hans Peter Auer, St. Leonhard im Passeier, Hptm. Ing. Hans Speckle, Oetz, Baon-Kdt. Mjr. Anton
des Landes Tirol und wies darauf hin, dass die
Klocker und Hptm. Peter Prugger aus Platt vor dem Gedenkstein am Timmelsjoch.
Geschehnisse von damals nicht verherrlicht,
aber auch nicht vergessen werden dürfen. „Zi-
Der „Gedenkstein“ wurde gemeinsam von den Schützenbataillonen Ötztal und Passeiertal vilcourage ist auch in unserer Zeit bitter nö-
anlässlich der 50-Jahr-Feier Timmelsjoch Hochalpenstraße und für 25 Jahre gelebte Partner- tig“.
schaft Ötztal-Passeiertal aufgestellt. Außer den zahlreichen Gästen wohnten die beiden Lan- Nun trat der Bildungsoffizier Dr. Gerhard
deshauptmänner Günther Platter und Luis Durnwalder dem Festakt bei und äußerten sich Gstraunthaler an das Rednerpult und hielt ei-
positiv über den Sinnspruch „Was Freundschaft verbindet kann Politik nicht trennen“. ne eindrucksvolle Festansprache (siehe nach-
Die Schützen bedanken sich bei folgenden Sponsoren: Steinbruch Walter Auderer, Firma stehenden Bericht!).
Steintec, Holz Marberger, Erdbewegung Fiegl, Transporte Grüner Richard, Gerold Walder, Ein Wermutstropfen bei der eindrucksvol-
Ing. Hans Speckle, Peter Grüner, Heinz Brauneis, Hans Peter Riml, Anton Klocker. len Gedenkfeier war, dass es anfing zu regnen
und der Regen immer heftiger wurde.
Lt. Ing. Markus Lutz, Baon-Schriftführer Nach Beendigung des Festaktes, wiederum
von acht Kanonenschüssen begleitet, erfolgte

Gedenkfeier am Tullenfeld 1809-2009


PRUTZ - Am 8. und 9. August 1809 fand Die zahlreichen Ehrengäste würdigten die-
im Bereich Pontlatz–Prutz–Ladis die Erhe- se Gedenkfeier durch ihre Anwesenheit, dar-
bung gegen die eindringenden Bayern und unter LAbg. Anton Mattle, BHptm.-Stv. Mag.
Franzosen statt, welche auf dem Weg nach Siegmund Geiger, LKdt. Dr. Otto Sarnthein,
Südtirol waren. AK-Präsident Mjr. Erwin Zangerl, die Mjr.
Im Gedenkjahr 2009 restaurierten die Max Reich, Horst Strobl, Fritz Gastl, Bez.-
Schützen der Kompanie Prutz-Faggen die Mjr. Christian Stricker aus dem Vinschgau,
denkwürdige Tullenkapelle sowie zwei Ge- alle Talmajore des Bezirkes Landeck sowie
denktafeln, deren Text auf die Ereignisse des mehrere Bürgermeister der Nachbargemein-
Jahres 1809 hinweisen. den.
Anlässlich dieser Ereignisse fand genau Um 18.00 Uhr begann die Gedenkfeier mit
200 Jahre später, am 8. August 2009, eine einer Kranzniederlegung bei der Tullenkapel-
Gedenkfeier statt. An dieser Gedenkfeier nah- le, an welcher nur ein kleinerer Kreis teil-
men neben zahlreichen Ehrengästen alle nahm.
Kompanien des Bezirkes Landeck mit größe- Acht Kanonen, welche auf den Anhöhen
ren oder kleineren Abordnungen teil, dazu des Talkessels von Prutz Aufstellung genom-
die Schützenkompanie Goldrain, eine Abord- men hatten, eröffneten die Gedenkfeier mit
nung des Bezirkes Vinschgau, der Trommler- ihren Schüssen. Die Tullenkapelle bei Prutz, welche im Andenken
an die Kämpfe 1809 errichtet und im Gedenkjahr
zug des Bezirkes Landeck sowie die Musikka- Gegen 19.00 Uhr marschierten dann alle 2009 von der Schützenkompanie Prutz-Faggen lie-
pellen Kauns und Prutz. Formationen von zwei Seiten kommend zum bevoll restauriert worden ist.
14 Nr. 1/2010

der Festumzug in das Ortszentrum von Prutz. rung zu berichten weiß, war eine wackere des Kampfes in der Tullenau niedergeschrie-
Nach Auflösung fuhren die anwesenden For- Bäuerin die erste, die in aller Eile ein paar ben: „Conflictus turbulentus, clamorosus, sed
mationen und Ehrengäste zur Hauptschule, Bretter aus der Brücke riss und so den Über- victoriosus.“ Es war wirklich ein Kampf, der
wo im Saal das Festkonzert der Musikkapelle gang unmöglich machte. Zielsicheres Sperr- bei den Oberländern mit großer Verwirrung
Prutz unter der Leitung von Kpm. Rudi Pa- feuer der in den Häusern beiderseits des Flus- begann, mit lautem Getöse weitergeführt
scher mit Texten und Szeneneinspielungen ses liegenden Schützen machte es unmöglich, wurde, dann aber mit einem glänzenden Sieg
des Theaterstückes „Auf in die Pontlatz“ die Brücke wieder instandzusetzen. vollendet werden konnte.
stattfand. Jetzt blieb kein anderer Ausweg mehr, als Meine sehr verehrten Damen und Herren,
einen Durchbruch nach Ladis zu versuchen. in dieser Stunde wollen wir unserer Vorfah-
Herr Landeskommandant, geschätzte Kom- Die feindlichen Kugeln schlugen bereits im ren gedenken, jenen Frauen und Männern, die
mandanten, liebe Marketenderinnen und Lader Schlossweiher ein, doch auch dieser sich damals in höchster Not und Verzweif-
Schützenkameraden, verehrte Anwesende, Durchbruchsversuch scheiterte am erbitterten lung, aber letztlich mit Heldenmut und un-
meine sehr verehrten Damen und Herren. Widerstand der Tiroler. Burscheidt ließ dar- bändigem Freiheits- und Verteidigungswillen
aufhin die Häuser in Entbruck in Brand set- der Übermacht von Bayern, Sachsen und
Sie werden sich schon gewundert haben, zen und versuchte im Schutz der hereinbre- Franzosen entgegengestellt haben.
dass ich Sie heute Abend nicht als „verehrte chenden Dunkelheit den Rückzug nach Pont- Gedenken wollen wir aber auch der Opfer
Festgäste“ begrüßt habe. Dies aus einem ein- latz. auf Seiten der Angreifer. Diese Männer und
fachen Grund: Wir feiern heute kein Schüt- Der Übertritt über die bewachte Brücke Burschen waren zum Großteil nicht freiwillig
zenfest im herkömmlichen Sinne, sondern wir schien zu gelingen, da rollten die ersten in den Krieg gezogen, sondern waren zwangs-
begehen eine Feierstunde im Gedenken an je- Steinlawinen von den steilen Hängen. Einige rekrutiert und an die Front geschickt worden.
ne Ereignisse vor genau 200 Jahren, als sich konnten noch entkommen und zurück nach Stellvertretend für deren Opfer soll jene Bege-
vom 8. auf den 9. August 1809, hier, in und Landeck flüchten, für Burscheidt’s Leute gab benheit stehen, die sich auf dem Rückzug von
um Prutz, die Bevölkerung in höchster Not es aber kein Entkommen mehr. 800 Mann der Pontlatzbrücke zugetragen haben soll: Auf
und Bedrängnis wagemutig den vordringen- wurden gefangen genommen und nach Meran diesem Rückzug soll ein Jüngling der Sach-
den Bayern entgegengestellt hat. gebracht. Die reiche Beute umfasste 100 Pfer- sen-Armee voller Angst die steilen Abhänge
Wir haben vorhin die Salutschüsse der de, zahlreiche Gewehre und eine Kanone. hinaufgeschaut haben. Da erblickt er die auf-
Böllerkanonen von den Anhöhen herunter ge- Doch auch für jene, die sich nach Landeck getürmten Steinlawinen und sieht eine Bäue-
hört. Für uns heute ein schaurig-schönes retten konnten, waren die Angriffe der Tiroler rin, die gerade die Axt erhebt. „So nicht, Ma-
Schauspiel, damals aber bittere Realität und noch nicht vorbei. Unter dem lebhaftesten dame“ ruft er hinauf, doch es ist schon zu
das Zeichen höchster Kriegsgefahr. Ich glau- Feuer der Schützen ging es über Zams bis spät. Die Axt saust herunter, durchtrennt die
be, niemand von uns kann auch nur annä- nach Imst. Beim Engpass in Saurs, wo eben- Halteseile und die todbringende Fracht don-
hernd ermessen, in welch tödlicher Bedrohung falls die Brücke abgetragen worden war, wur- nert ins Tal.
sich die Bevölkerung damals befunden hat den wieder von Frauen und Mädchen Steinla- Im August 1809 war beinahe alles so wie
und welche Ängste und Gefühle der Verzweif- winen abgelassen. Heftig umkämpft und von damals im Juli 1703. Frankreich ist die
lung geherrscht haben. herbeigeeilten Ötztaler Stürmern verteidigt stärkste Militärmacht. Diesmal marschiert
Was war geschehen? Am 8. August 1809 war die Brücke in Imst, sodass die zurück- Napoleon gegen Europa. Und bayerische und
zog Oberst Burscheidt mit einem Bataillon drängenden Truppen über Mieming auswei- französische Truppen marschieren wieder ge-
Bayern, Franzosen und Sachsen von Landeck chen mussten. Auf ihrem Weiterweg nach gen Tirol. Die Bayern und Franzosen hatten
ins Oberinntal. Bald hatten sie die enge Zirl gab es noch weitere Verluste in Telfs aber eines noch immer nicht gelesen: Die
Schlucht von Pontlatz erreicht und setzen beim „Meaderloch“ und bei der Telfer Inn- jahrhundertealte Tiroler Wehrverfassung und
über die Brücke. 1703 hatten die Verteidiger brücke. deren Zuzugsordnung, die einzigartig waren
die Pontlatzbrücke abgetragen, 1809 blieb sie Von den ins Oberland ausgerückten 1.400 in Europa. Die Veständigung der Schützen
intakt. So konnten die Truppen ungehindert Mann kehrten letztlich noch 258 nach Inns- funktionierte wieder perfekt, fast so wie im
über das Tullenfeld in Richtung Prutz weiter- bruck zurück. Zeitalter von SMS und e-Mail. Die Kreidefeu-
ziehen. Im Wald oberhalb des Tullenfeldes Die Kriegstaktik der Oberländer, die schon er leuchteten von Kufstein bis zum Gardasee.
hatten sich die Aufgebote der umliegenden 1703 und 1799 so erfolgreich war, wurde Die Schützen waren bereit, sie blieben für den
Gerichte bereits festgesetzt und wurden lau- auch diesmal angewandt. Geschickt nutzten Feind aber unsichtbar. Niemand hat es da-
fend durch neu eintreffende Schützenkompa- die Schützen jede mögliche Deckung. Aus mals für möglich gehalten, dass wild ent-
nien und herbeieilende Bewohner der Umge- dem Hinterhalt, hinter allen Ecken und zwi- schlossene Landesverteidiger durch ihre
bung verstärkt. schen Bäumen und Büschen blitzte es gefähr- Kenntnis des Landes kampferprobten Berufs-
Als die Truppe die Pontlatzbrücke passiert lich hervor. Die bayerischen Grenadiere, die soldaten überlegen sind.
hatte, schickten die seitlich an den Hängen wie alle Soldaten der Napoleonischen Kriege Bezeichnend dafür ist auch jener Brief,
aufgestellten Schützen ihre ersten Salven ab. für den Kampf auf offenem Feld gedrillt wor- den General Lefebvre nach der verlorenen 3.
Jetzt erst erkannten die Bayern die tödliche den waren, verloren daher bald die Übersicht. Bergiselschlacht am 13. August 1809 an
Gefahr. Trotzdem gelang es, eine bayerische Ihre Offiziere verteilten sie nicht im Gelände, Kaiser Napoleon schrieb: „Es sei also gesagt,
Kompanie zur Bewachung der Pontlatzbrücke sondern hielten die Truppen - nach der Tra- dass ich meinen ersten Rückzug im Leben vor
abzustellen und mehrere Stoßtrupps auf die dition der Zeit - eng zusammen. Damit aber rasenden Bauern antreten musste. . . . Diese
bewaldeten Anhöhen zu schicken. ermöglichten sie den Scharfschützen erst Wilden in Tirol stiegen mit rasendem Ge-
Währenddessen erkämpfte sich Burscheidt recht, gezielt in die geschlossenen Haufen schrei ins Inntal herab, das Kruzifix an der
mit der Hauptmacht den Zugang zum Weiler hineinzuschießen. Den Rest besorgten, wie Spitze, mit ihren Priestern, rasend wie die
Entbruck, um über die dortige Brücke wieder schon 1703, die gefürchteten Steinlawinen in Tiger . . . . „
ans andere Innufer übersetzen zu können, di- der Enge von Pontlatz. In den Freiheitskämpfen 1809 haben die
rekt hinein nach Prutz. Dort aber war die In klassischer Kürze, wie es eben nur die Tiroler eben nicht nur ihr Land verteidigt, sie
Brücke abgetragen worden – von mutigen lateinische Sprache erlaubt, hat ein Kurat im haben auch den Glauben gegen die Französi-
Prutzer Frauen. Wie die örtliche Überliefe- Sterbebuch von Kauns die einzelnen Phasen sche Revolution und ihre Folgen geschützt,
Nr. 1/2010 15

gegen einen totalen Liberalis- stabilisierender Faktor in ei-


mus, der sich ausgewirkt hat ner in Bewegung geratenen
bis hinein in den letzten Win- Zeit.
kel des täglichen Lebens, der Darum geht es im Gedenk-
auch daran gegangen ist, sich jahr 2009, welches unter dem
in das kirchliche Leben einzu- Motto steht: Geschichte trifft
mischen und alles mögliche Zukunft. Durch gemeinsame
zu verbieten und abzuschaf- Rückbesinnung auf unsere
fen. Geschichte zu versuchen,
Damals war die Bedrohung Antworten auf die Fragen der
real, unmittelbar und klar er- Gegenwart und der Zukunft
kennbar. Die Bedrohungen zu finden. Und es geht auch
unserer heutigen Zeit sind im 21. Jahrhundert um die
wesentlich subtiler, oft schlei- Bewahrung unserer Heimat
chend, versteckt und nicht Tirol und seiner inneren wie
immer sofort erkennbar, gera- äußeren Werte in geistiger,
de deshalb aber oft viel ge- kultureller und religiöser
fährlicher und tiefgreifender Kranzniederlegung vor der Tullenkapelle. v. l. Tal-Kdt. Mjr. Josef Partoll, Tal-Kdt. Mjr. Jo- Hinsicht.
sef Gfall, Reg.-Kdt. Mjr. Fritz Gastl, Bgm. Walter Gaim, Viertel-Kdt. Mjr. Horst Strobl. Im
in unsere Gesellschaft ein- Hintergrund die Ehrenkompanie Fließ.
dringend. Ich danke euch für eure Auf-
Derzeit greift wieder eine merksamkeit,
Form des Liberalismus um sich, diesmal in Werte gesellschaftlichen Zusammenlebens, Schützenheil!
Form eines ungezügelten Wirtschaftsliberalis- wie sie in den Grundsätzen der Tiroler Schüt-
mus, mit all seinen Folgen, wie wir sie in den zen niedergeschrieben sind, hochzuhalten und Univ.-Prof. Dr. Gerhard Gstraunthaler, Olt.
letzten Monaten zu spüren bekommen haben. zu bewahren.
Gier, Maßlosigkeit, Eigennutz und „Gewinn- Den Tiroler Schützen von heute kommt da-
maximierung“ waren die Schlagworte, anstatt mit ein bedeutendes gesellschafts-politisches Quellen:
Bescheidenheit, Besonnenheit, Aufrichtigkeit Moment zu. Uraltes Tiroler Kulturgut wird le- Festschrift zur Gedenkfeier beim Sauerbrunn in
Prutz, 8. August 2009
und Ehrlichkeit. Diese Entwicklung machte bendig gehalten. Wie ein unsichtbares Netz Michael Forcher: Anno Neun. Der Tiroler Frei-
auch vor fremdem Eigentum und vor unserem überzieht das kulturelle Leben der Kompanien heitskampf von 1809 unter Andreas Hofer. Hay-
Steuergeld nicht Halt! Und die Folgen? Jahre- unser Land. Angesichts einer extrem konsum- mon Verlag, 2008.
lang Erspartes war plötzlich in Luft aufgelöst orientierten Welt kommt den Schützenkompa- Norbert Hölzl: Festrede am Annatag 2003.
- bis hin zum Verlust des Arbeitsplatzes. nien in immer stärkerem Maße die innere Be- Hans Magenschab: Andreas Hofer. Held und Rebell
der Alpen. Amalthea Signum Verlag, 1998.
Gerade wir Schützen sind deshalb aufgeru- wahrung der Heimat als vornehmste Aufgabe Josef Partoll: Tirols Freiheitskämpfe im Tiroler
fen, wachsam zu sein und die ureigensten zu. So gesehen sind die Tiroler Schützen ein Oberland von 1703 bis 1809

Das von der Bundesversammlung des BTSK im April 2009 bestellte und für die Schützenzeitung verantwortliche
Mitglied der Bundesleitung Stephan Gstraunthaler kann wegen beruflicher Überlastung diese Funktion nicht
mehr ausüben und hat daher seinen Rücktritt erklärt.
Die Agenden werden bis zur Namhaftmachung eines neuen Verantwortlichen dankenswerterweise von Klaus
Leitner (Schützenkompanie Sistrans) übernommen.
Beiträge und digitale Bilder für die Schützenzeitung wie bisher bitte ausnahmslos an die e-Mail-Adresse:
zeitung@tiroler-schuetzen.at oder an die Postadresse dtp Tyrol, Landseestr. 15, 6020 Innsbruck.

Der LKdt. Otto Sarnthein

Danke für die Unterstützung!


BOZEN - Der Vorstand des Herz-Jesu-Notfonds bedankt sich bei folgenden Personen und Kompanien, die den
Fonds mit einer Spende finanziell unterstützt haben: Schützenkompanie Spinges (E 110,-), Schützenkompanie
Schenna (E 250,-), Ilse Zoderer, Tscherms (E 100,-), Harry Büchert, D-Stutensee (E 20,-), Astrid Flatz, Lana,
(E 200,-), Hecherhof, Meran (E 250,-), Dr. Waltraud Stanzel, Meran (E 300.-), Klaus Mayr, Siffian (E 100.-),
Aloisia Delueg Messner, Villnöss (E 30,-), Karlheinz Gamper, Naturns (E 20,-), Alexander Klotz, Walten (E 50,-),
Peter Psaier, Villnöss (E 20,-), Carolina Andergassen, Lana (E 100,-), Luis Schönauer, Tiers (E100,-).
Nochmals aufrichtigen Dank!
SPENDENKONTO Herz-Jesu-Notfonds
Südtiroler Volksbank, Fil. Bozen, L. Da Vinci Str. 2
IBAN: IT06J 05856 11601 050570013850, SWIFT: BPAAIT2B050
16 Nr. 1/2010

Regimenter, Bataillone und Bezirke


Danke für die geleistete Arbeit Kerker betreut und wurde später als 22-Jährige selbst zu einem Jahr
Haft verurteilt.
INNSBRUCK - Anlässlich der Jahreshauptversammlung mit Neu- Von den menschlichen Verhältnissen im Gefängnis von Trient be-
wahlen im November 2009 im Bataillon Innsbruck hat Olt. Ing. Werner richtete Luis Steinegger. Der dortige Direktor war den Häftlingen sehr
Erhart seine Funktion nach 35-jähriger vorbildlicher Tätigkeit als positiv gesinnt und behandelte sie gut.
Schriftführer sowie als langjähriger Chronist und Pressereferent des Eine tiefe Enttäuschung bedeutete damals für die Häftlinge das Ver-
Bataillons zurückgelegt. Kurz darauf hat auch EOlt. Albin Reinisch halten der Südtiroler Volkspartei mit Silvius Magnago, auf die sie all
seine seit vielen Jahren ausgeübte Funktion als Bataillons-Standarten- ihre Hoffnung gerichtet hatten und an die die Folterbriefe adressiert
begleiter zur Verfügung gestellt. Beide Kameraden haben ihre ehren- waren. Nicht nur, dass diese lange nicht an die Öffentlichkeit gelang-
amtlichen Aufgaben stets mit vollem Einsatz, pünktlich, korrekt und ten, wurden die Häftlinge trotz ihrer untragbaren Situation auch mo-
gewissenhaft wahrgenommen und dem Tiroler Schützenwesen, insbe- ralisch völlig im Stich gelassen.
sondere dem Bataillon, alle Ehre gemacht. Maya Mayr erzählte etwa, wie sie und einige weitere Personen von
So darf ich ihnen als langjähriger Baon-Kdt. und nunmehriger Magnago verschickt wurden, als sie ihm die Briefe des gefolterten
EKdt. und EMjr. des Schützenbataillons Innsbruck Dank und Anerken- Pusterers Konrad Auer übergeben wollten. Aber nicht nur die Politiker
nung aussprechen und bin überzeugt davon, dass wir die Kontakte ließen die Häftlinge hängen - jeder Parlamentarier hätte nämlich ohne
nicht verlieren und uns im Kreise der großen Schützengemeinschaft Schwierigkeiten die Süd-Tiroler Freiheitskämpfer in den Gefängnissen
immer wieder begegnen werden. besuchen können.

Erich Enzinger, EBaon-Kdt. und EMjr.

„Für die Heimat


kein Opfer zu schwer“
NEUMARKT - Der Schützenbezirk Süd-Tiroler Unterland hat in Zu-
sammenarbeit mit dem Südtiroler Schützenbund am 11. November
2009 das Buch „Für die Heimat kein Opfer zu schwer" vorgestellt.
Lange Zeit wurde ein wichtiges Kapitel unserer jüngeren Tiroler
Landesgeschichte verschwiegen: Die Ereignisse um die Feuernacht so-
wie die darauf folgenden brutalen Folterungen von Süd-Tirolern durch
italienische Carabinieri. Mit Bombenanschlägen hatten damals einige BGf. Elmar Thaler brachte einen kurzen geschichtlichen Rückblick und Luis
Landsleute die Weltöffentlichkeit auf das Süd-Tirol-Problem aufmerk- Steinegger, Maya Mayr und Sepp Mitterhofer (v.r.) berichteten über ihre Erleb-
sam gemacht. Das neue Buch „Für die Heimat kein Opfer zu schwer“ nisse nach der Feuernacht.
von Helmut Golowitsch bringt eine ganze Reihe von neuen Erkennt- In der anschließenden Diskussion kam Sepp Mitterhofer auf das oft
nissen im Zusammenhang mit den Folgen der Bombenanschläge der fehlende Heimatbewusstsein einiger Jugendlicher zu sprechen und
60er Jahre. wies darauf hin, dass die Zukunft des Landes in ihrer Hand liege. Auf
Es werden zudem erstmals alle Folterbriefe der Häftlinge vollinhalt- die Frage an die Teilnehmer der Podiumsdiskussion, wie sie die Zu-
lich wiedergegeben. Einleitend begrüßte Bez.-Mjr. Thomas Winnisch- kunft sehen würden, waren sich alle einig: Süd-Tirol müsse sich vom
hofer die interessierten Zuhörer. Nachdem BGf. Elmar Thaler einen italienischen Staat lösen und die Politiker müssten endlich umden-
kurzen geschichtlichen Rückblick vorgetragen hatte, wurden einige ken.
Folterbriefe von politischen Häftlingen im verdunkelten Saal unge-
kürzt verlesen. Den Zuhörern gingen die Briefe regelrecht unter die Anschriften der Schriftleiter:
Haut, übersteigt so eine Brutalität doch jegliches Vorstellungsvermö- Bayern: Hptm. Hans Baur, Schöttlkarstr. 7, D-82499 Wallgau,
gen. Tel. & Fax 089/5469521, e-mail: Baur-Hans@t-online.de
Anschließend wurden drei der damaligen politischen Häftlinge auf Süd-Tirol: Martin Huber, Schlernstr. 1, I-39100 Bozen,
das Podium gebeten: Sepp Mitterhofer, der Obmann des Südtiroler Tel. 0471/974078, e-mail.: info@schuetzen.com
Heimatbundes, Maya Mayr aus Tirol: dtp Tyrol, Landseestr. 15, 6020 Innsbruck,
Rentsch sowie Luis Steinegger aus e-mail: zeitung@tiroler-schuetzen.at
Tramin. Redaktionsschluss ist der jeweils 20. der Monate Feber, April,
Sepp Mitterhofer erzählte unter Juni, August, Oktober und Dezember.
anderem, wie er die grausamen Fol-
Die Beiträge müssen nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben.
terungen am eigenen Leib miterlebt In der TSZ abgedruckte Bilder und Texte unterliegen dem Urheberrecht und
hat und was die Verhaftung für die dürfen nur mit Zustimmung der Schriftleiter reproduziert werden.
Familien und das Umfeld der Häft- Eigentümer und Herausgeber: Bund der Tiroler Schützenkompanien, Bozner
linge bedeutete. Platz 6/III, Innsbruck, und Südtiroler Schützenbund, Schlernstr. 1, Bozen
Eingetragen beim Landesgericht Bozen, Nr. 6/77. Verantwortlicher Schriftlei-
Maya Mayr aus Rentsch berich- ter im Sinne des Pressegesetzes Hartmuth Staffler. Die Tiroler Schützenzei-
tete, wie sie durch Erlebniserzählun- tung versteht sich als Mitteilungsblatt des Südtiroler Schützenbundes, des
gen ihrer Mutter und die Verhaftung Welschtiroler Schützenbundes, des Bundes der Tiroler Schützenkompanien
der Pfunderer Buabm zum Süd-Ti- und des Bundes der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien.
Herstellung: dtp Tyrol, Klaus Leitner, Innsbruck, Tel. 0512 / 345 440
roler Freiheitskampf gestoßen ist. Druck: Athesia, Bozen
Sie hatte die Freiheitskämpfer im
Bayerische Gebirgsschützen
Bund der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien

Bundesgeneralversammlung in Garmisch Die Gebirgsschützenkompanie Garmisch


wurde 1952 auf Initiative von Bürgermeister
Maderspacher wiedergegründet und ist damit
In dem weiten Talkessel, wo die Partnach Jahre „Zwangsehe“ zu feiern, denn die beiden nach Partenkirchen die zweitälteste Kompanie
in die Loisach mündet, liegt Garmisch am selbständigen Märkte Garmisch und Parten- im Bataillon Werdenfels. Beim ersten Ausrü-
Fuß der Alpspitze – mit der Zugspitze im kirchen wurden 1935 nicht ganz freiwillig cken zur Einweihung der Kriegergedächtnis-
Hintergrund ein weltbekanntes Gebirgspa- zusammengeschlossen. Anlass waren die le- kapelle am Kramerplateau wurde mit Geneh-
no-rama. Die erste urkundliche Erwähnung gendären IV. Olympischen Winterspiele von migung der amerikanischen Militärregierung
von „Germareskauue“ stammt aus dem Jahre 1936. Seitdem finden regelmäßig internatio- die erste Gewehrsalve in Bayern nach dem II.
802. Ein merowingisches Reihengräberfeld nale Wintersportwochen und Ski-Weltcupren- Weltkrieg geschossen. Aus dem Jahr 1757 ist
weist auf eine frühere Besiedlung hin. Das nen statt - und immer am 1. Januar das Neu- ein Fahnentuch überliefert, das auf der einen
Hochstift Freising erwirbt 1249 Garmisch jahrsspringen auf der Olympia-Skisprung- Seite den Garmischer Kirchenpatron St. Mar-
und die Burg Werdenfels, woraus dann 1294 schanze. Im nächsten Jahr wird Garmisch- tin zeigt – auf grobes Leinen gemalt, wie es
die reichsunmittelbare Grafschaft Werden- Partenkirchen – wie schon 1978 - Austra- für die Barockzeit typisch ist. Die andere Seite
fels entsteht. Eine 1739 erlassene Schützen- gungsort der Alpinen Skiweltmeisterschaften trägt ein Spruchband: „Schwarz fest im Aug,
ordnung stammt deshalb vom Freisinger sein. Zusammen mit München und Schönau im Herzen weiß und blau.“ 1999 wurde eine
Fürstbischof Johann Theodor. „Unterm hat man sich um die Olympischen Winterspie- Kopie dieser historischen Standarte geweiht
Krummstab ist gut leben!“ - die Werden- le 2018 beworben. Neben gewaltigen Eingrif- und so ist sie nach wie vor das markante Er-
felser scheinen nicht allzu begeistert gewe- fen in die Natur durch den Neubau von Berg- kennungszeichen der Garmischer Kompanie.
sen zu sein, als sie 1802 von bayerischen bahnen und Skiabfahrten entstehen im Orts- Geprägt wurden die ersten 5 Jahrzehnte seit
Truppen „erobert“ wurden und die selbstän- zentrum immer mehr gesichtslose Neubauten, der Wiedergründung durch die Hauptleute
dige Grafschaft dem Kurfürstentum Bayern so dass sich viele Ortsansässige Sorgen um Karl Neff, Simon Maurer und Karl Ruf. Heute
angegliedert wurde. Aus diesem geschichtli- ihre angestammte Heimat machen. besteht die Kompanie aus 124 Schützen und 8
chen Sonderweg hat sich im Marketenderinnen unter
Brauchtum und in der Fose- der Führung von Haupt-
nacht, in Forst- und Weide- mann Thomas Maurer.
rechten und in der Werden- Sie verfügt über eigene
felser Mundart manche Be- Luftgewehrstände, eine
sonderheit erhalten. Sprach- bewegliche Schießbude
forscher können teilweise und ein Festzelt für 600
noch heute Reste einer Dia- Personen.
lektgrenze ca. 5 km nördlich Die Gebirgsschützen-
von Garmisch feststellen, wo kompanie Garmisch hat
zwischen Farchant und für den Bund der Baye-
Oberau das „Stoanerne Brü- rischen Gebirgsschüt-
ckerl“ über 500 Jahre lang die zenkompanien schon
alte Grenze zwischen dem öfter Veranstaltungen
freisingischen Werdenfels und ausgerichtet: 1965 das
dem Kurfürstentum Bayern Landestreffen der Baye-
markiert hat. Marktähnliche rischen, Tiroler und
Rechte erhält Garmisch 1455. Südtiroler Schützen,
Um das Jahr 1624 sind 1222 1986 das 9. Alpenregi-
Personen ansässig, im Jahre onstreffen, 1998 und
1900 zählt der Ort 2363 Ein- 2006 den Patronatstag.
wohner. Und noch heute will Beim Staatsbesuch des
der Doppelort Garmisch-Par- japanischen Kaisers
tenkirchen mit seinen gut 27 1993 in München stell-
000 Einwohnern keine Stadt ten die Garmischer mit
sein: die Bezeichnung Markt- Musikkapelle und
gemeinde soll auf die histo- Trommlerzug die Ehren-
risch gewachsenen Strukturen kompanie, ebenso 2003
hinweisen. beim 75. Geburtsstag
Gerade ist man dabei, 75 von Friedrich Kardinal
18 Berichte aus Bayern Nr. 1/2010

Wetter und - als besonderer Höhepunkt - Reichenhall die am weitesten östlich gelegene diese wichtige Versammlung zu sein und hei-
2006 beim Besuch von Papst Benedikt in der Kompanie Ausrichter der Bundesgeneralver- ßen die Landeshauptmannschaft und die Ver-
Münchner Residenz. Die Bundesgeneralver- sammlung, diesmal trifft man sich in Gar- treter aller 47 bayerischen Kompanien herz-
sammlung findet zum ersten Mal bei uns misch, eine der westlichsten Kompanien. Wir lich in Garmisch willkommen.
statt. Im letzten Jahr war mit der Kompanie freuen uns, am 21. März 2010 Gastgeber für Peter Ehrhardt

Erzbischof Marx ein Gebirgsschütze


Erzbischof Reinhard Marx ist nunmehr auch offiziell ein Gebirgs-
schütze.
Hptm. Alois Reichenberger überreichte im Beisein von LHptm. Karl
Steininger die Ehrenurkunde der Kompanie Gotzinger Trommel und
den dazugehörigen Schützenhut.
Der Erzbischof hatte die Schützen anlässlich seines Antrittsbesuches
in Weyarn im April kennen gelernt. Damals hatte er versprochen, die
Ehrenmitgliedschaft anzunehmen. Erzbischof Marx stammt aus dem
westfälischen Geseke, wo er geistlicher Schutzherr der St.-Sebastiani-
Schützenbruderschaft ist.
LHptm. Steininger brachte zum Ausdruck, dass Gebirgsschützen in
besonderer Weise zum christlichen Glauben stehen. Dies manifestiere
sich auch in der Ehrenmitgliedschaft für den Erzbischof. Dieser erwie-
derte, dass es auch für ihn eine besondere Ehre bedeute, Mitglied der hoffe, wenn ich mal Hilfe brauche - nicht unbedingt militärische - dann
Gebirgsschützen zu sein. Wenn man irgendwo Mitglied ist, haben beide bekomme ich die auch von Ihnen“.
Seiten eine Verantwortung – die Kompanie und das Mitglied, „und ich Ein dreifacher Ehrensalut besiegelte die neue Verbindung.

Heiliger Nikolaus contra Witzfigur „Weihnachtsmann“


Der Nikolaus soll künftig wieder in den Regalen stehen - Weihnachtsmannfreie Zonen?
TRAUNSTEIN - Seit Jahrzehnten tobt bei nachbarten Österreich werden Schokoladen- beantwortet“, kritisiert Schießl. Jetzt hat er
uns in Bayern ein regelrechter Kampf: Niko- Nikoläuse noch zum Kauf angeboten. Für uns aber erreicht, dass das EDEKA-Geschäft Pfeil-
laus contra Weihnachtsmann. Altbayern sei dies ein nicht hinnehmbarer Zu- stätter & Namberger Nikoläuse in verschiede-
Während der Heilige Nikolaus im katholi- stand, meint er. Denn seit vielen Jahrhunder- ner Auswahl in ihren fünf Geschäften im
schen Altbayern heimisch ist, ist der Weih- ten werde er bei uns als Heiliger verehrt, der Landkreis Traunstein anbietet. Bekommen hat
nachtsmann ein „Zuagroaster“ aus dem pro- den Kindern am 5. Dezember Geschenke Namberger sie, wie könnte es anders sein, von
tes-tantischen Norddeutschland und seit der bringt. „Dieser uralte Brauch wird nunmehr einem Hersteller in unserem Nachbarland
Wiedervereinigung zusätzlich aus den neuen durch eine erfundene ‚Witzfigur Weihnachts- Österreich. „Vielleicht verhilft dies zum
Bundesländern. Dass sich unter dieser erdrü- mann’ verfälscht, die erst durch die Coca- Durchbruch“, hofft Schießl. „Alle Leute haben
ckenden „Übermacht“ der Weihnachtsmann Cola-Reklame zu uns nach Europa gelangt nun in Traunstein und im Landkreis die Mög-
mehr und mehr durchgesetzt hat, erfährt der ist. lichkeit, Nikoläuse zu erwerben und sich ge-
Einheimische, wenn er einen Schokoladen- Seine diesbezüglichen Beschwerdebriefe gen den Weihnachtsmann zu entscheiden.“
Nikolaus kaufen möchte. Statt des ehrwürdi- und Aufklärungsschreiben an die Lebensmit- Durch ihr Kaufverhalten könnten sie dazu
gen Nikolaus mit Mitra und Bischofsstab, der telkonzerne brachten keine Abhilfe. „Bei den beitragen, bairisches Kulturgut zu pflegen.
an den Bischof von Myra erinnert, stehen Konzernen Aldi, Lidl usw. mischen sich in Das Ziel von Schießl ist es, dass im kom-
überall Weihnachtsmänner mit Zipfelhauben, dieser Sache Arroganz, Unwissenheit und In- menden Jahr in Zusammenarbeit mit dem
Schmerbauch und roten Wangen in den Rega- toleranz. Die Schreiben wurden nicht einmal Oberbürgermeister Manfred Kösterke und
len. Die christlichen Werte, für die Landrat Hermann Steinmaßl in der
der Nikolaus steht, wie Güte, Stadt und im Landkreis der Niko-
Nächstenliebe, Solidarität, Teilen laus in allen Lebensmittelgeschäften
und Schenken, sind mit dem „Ho, angeboten wird. Weiter will er poli-
Ho, Ho“-plärrenden Weihnachts- tische „Schwergewichte“ einschal-
mann als Werbefigur gänzlich un- ten, um auf die Konzerne Druck
tergegangen. auszuüben, damit diese auf bairi-
„Den heiligen Nikolaus gibt es sche Kulturgüter und Bräuche ge-
praktisch nicht mehr“, so Georg bührend Rücksicht nehmen. „Letzt-
Schießl, Gründungs- und EHptm. endlich soll der Heilige Nikolaus in
der GSK Traunstein sowie Mitbe- ganz Bayern wieder in den Regalen
gründer und Vorstandsmitglied stehen“, meint Schießl. Vielleicht
des Vereins „Bairische Sprache bekommen wir in Bayern nach den
und Mundarten Chiemgau“. Allein „genfreien Zonen“ bald auch „weih-
eine Fabrik im Württembergischen nachtsmannfreie Zonen“. Das wäre
habe heuer 50 Millionen Weih- für viele wohl das schönste Ge-
Dem Nikolaus zu alter Anerkennung wollen Georg Schießl (l.) und Anton
nachtsmänner produziert und kei- Namberger (2. v. l.) mit seinen Angestellten in seinem EDEKA-Geschäft ver- schenk zum Nikolaustag.
nen einzigen Nikolaus. Im be- helfen. (© Günter Buthke jun.) Bjr
Nr. 1/2010 Berichte aus Bayern 19

Adventsingen in Reichenhall Richard Kölbl


BAD REICHENHALL - In der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus in Bad und die Kreuther Saitenmusi geehrt
Reichenhall begrüßte Hptm. Horst Frankl die Zuhörer und Mitwirken-
den. Stadtpfarrer Strasser-Langenfeld leitete mit besinnlichen Worten Die Jahresversammlung nahmen LHptm. Karl Steininger, Thomas
über zur Rupertiwinkler Weihnachtsgschicht von Karl Robel aus Tei- Simon und Beni Eisenburg zum Anlass, um dem langjährigen Leiter
sendorf. der Musikschule Tegernsee, Richard Kölbl, und der Kreuther Saitenmu-
si die Kiem-Pauli-Medaille für ihre Verdienste um die alpenländische
Volksmusik zu überreichen.

Die Bläser der Bergschützenkapelle Anger stimmten musikalisch


ein. Die Sänger-Familie Fischer aus Schönau wurde von Elisabeth An- Die GSK Tegernsee, Hptm. Florian Baier, hatte dem Kuratorium der
fang und Heini Albrecht aus Siegsdorf instrumental begleitet. Gelesen Kiem-Pauli-Stiftung den Vorschlag zur Ehrung unterbreitet.
hat die Weihnachtsgschicht Lenz Berger aus Höglwörth.

Gauführung bestätigt
WOLFRATSHAUSEN (hh) - Die im Loisachgau zusammengefassten
sechs Gebirgsschützenkompanien Benediktbeuern/Ried, Bichl, Beuer-
berg, Kochel, Königsdorf und Wolfratshausen haben kürzlich in der
Gauversammlung in Wolfratshausen die Hauptmannschaft bestätigt.
Bei den im Dreijahresturnus stattfindenden Wahlen gab es keine
Veränderungen. Neben dem Kassenbericht und dem umfangreichen
Rückblick gab es viele Termine für 2010 zu besprechen. Hauptpunkt
war der Patronatstag in Benediktbeuern, wo am Vorabend, am 1. Mai
um 19 Uhr, am Dorfplatz eine Serenade stattfindet. Am 2. Mai ist dort
der Patronatstag der Bayrischen Gebirgsschützen mit über 4.000 Teil-
nehmern.

Gedenken in Waakirchen
„Hier erlebt man, was Bayern im Kern zusammenhält und stark
macht.“ Mit diesen Worten fasste der Bayerische Ministerpräsident
Horst Seehofer seine Eindrücke vom alljährlichen Gedenktag in
Waakirchen zusammen. Er hatte bei der Übernahme der Schutzherr-
schaft zugesagt, zu dieser Traditionsfeier zu kommen und er hielt
Wort. Die Gebirgsschützen konnten auch Bundesministerin Ilse Aig-
ner, den ehemaligen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber, die
Abgeordneten Alexander Radwan (MdL) und Herbert Frankenhauser
(MdB), den Bezirkstagspräsidenten Josef Mederer und den Regie-
Sie führen den Loisachgau: v. l. Matthäus Hammerl, Gauschriftführer, Bene- rungspräsidenten Christoph Hillenbrand sowie die Landräte Dr. Ja-
diktbeuern/Ried; Alois Schwaiger, Gaukassier, Beuerberg; Michael Bromberger, kob Kreidl, Miesbach, und Sepp Niedermaier, Tölz, begrüßen.
1. Gau-Hptm., Beuerberg; Georg Schwaiger, 2. Gau-Hptm., Kochel

Berichte aus Bayern 1984–2009


In Kürze erscheinen die gesammelten Berichte aus Bayern, die seit 1984 in der Tiroler Schützenzeitung veröffentlicht wurden.
Das Buch mit über 600 Seiten kann zum Preis von 29,90 E + Versandkosten, beim Verlag Kastner, Schlosshof 2 – 6, D – 85283
Wolnzach, bezogen werden. Die Kompanien des Bundes der Bayer. Gebirgsschützenkompanien können das Buch beim Schriftlei-
ter Hans Baur bestellen.
20 Berichte aus Bayern Nr. 1/2010

Neuer Hptm. für Beuerberg-Herrnhausen


Franz Zimma senior, Jahrgang
1955, wurde zum neuen Hptm. der
GSK Beuerberg-Herrnhausen ge-
wählt.
Zimma ist seit 45 Jahren Mitglied
der Kompanie und begann als Taf-
erlbub. Er wirkte bei den Trommlern
mit und auch bei der Musikkapelle,
bevor er nun als Nachfolger von
Leonhard Fichtner zum Hptm. ge-
wählt wurde. Auch der Posten des
Stellvertreters wurde mit Olt. Mi-
chael Disl neu besetzt.
Empfang im Maximilianeum Wir wünschen der neuen Kom-
panieführung eine glückliche Hand.
Auf Einladung des 1. Vizepräsidenten des Bayerischen Landtags,
Reinhold Bocklet, (1. Reihe l.) besuchten die Landeshauptmannschaft,
die Gauhauptleute und eine Abordnung der GSK Schliersee eine Ple-
narsitzung. Sie wurden auch von der Landtagspräsidentin Barbara
Hohe Ehrung für Hptm. Ewald Brückl
Stamm (1. Reihe m.) empfangen und diskutierten anschließend über
Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen verleiht seit 1998 die Isar-
das Waffenrecht.
Loisach-Medaille als Dank und Anerkennung für besondere ehrenamt-
liche Verdienste, die weit über das übliche Maß hinausgehen und von
Pater Karl Abt † Uneigennützigkeit geprägt sind.
Höchstens fünf Frauen und Männer werden jährlich vom Landrat
BENEDIKTBEUERN/BICHL - Die Dorfgemeinschaft und Pfarrei trau- mit dieser Medaille ausgezeichnet. 2009 erhielt Hptm. Ewald Brückl
ern um P. Karl Abt, der im Alter von 83 Jahren verstorben ist. aus Wolfratshausen diese hohe Ehrung. Der Landkreis würdigte damit
Von 1973 bis 2000 war er als Kaplan und später als Pfarrer der seine herausragenden Verdienste bei der Wiedergründung der Kompa-
Seelsorger und prägte ganz wesentlich das Leben in der Gemeinde. Ein nie Wolfratshausen im Jahr 1983 und in seiner mehr als 25-jährigen
Zeitungsartikel anlässlich eines Geburtstages bezeichnete ihn als „ei- Amtszeit. Die
nen Pfarrer zum Anfassen“. Er war Laudatio für die
vielseitig interessiert und mit beson- Preisträger 2009
deren Talenten begabt: so schrieb er hielt der ehe-
Volkstheaterstücke und betätigte sich malige Land-
als Maler von Schießscheiben. Die tagspräsident
Bedeutung des Vereinswesens unter- Alois Glück.
strich er durch seine aktive Mitglied- Wir gratulieren
schaft bei der Antlaßschützenkom- zu dieser hohen
panie Benediktbeuern-Ried. Diese Auszeichnung!
ernannte ihn noch kurz vor seinem
Tod zum Ehrenmitglied. Landrat Sepp
Die gesamte Kompanie begleitete Niedermaier (l.)
und Alois Glück
ihn auf seinem letzten Weg und (r.) gratulierten
nahm Abschied von einem verdien- Hptm. Ewald
ten Ordensmann der Salesianer. Brückl.

Studie „Heimatgefühl und Leben in Bayern“


Die Hanns-Seidel-Stiftung untersucht seit einem Jahrzehnt zu- und die wirtschaftlichen Erfolge: 79 % (+11 %) bzw. die wissen-
sammen mit dem Institut GMS Veränderungen von Stimmungen und schaftlichen Leistungen: 79 % (+8 %). Die bayerische Kunst und Kul-
Meinungen über das Leben in Bayern. Nunmehr wurde die Genera- tur: 71 %, die Bildungseinrichtungen: 70 % und die sportlichen Er-
tionenstudie 2009 vorgestellt und mit einer gleich gerichteten Studie folge: 67 %. Die Bayern besitzen ein stark ausgeprägtes „Wir-Gefühl“.
aus dem Jahr 2003 verglichen. Sie glauben, dass der Freistaat im Vergleich zu anderen Ländern eine
Das Bild, das die Bayern von ihrem Land haben, ist außerordent- Spitzenposition einnimmt: 61 % (+11 %). Dies wiederum führen sie
lich positiv. Bei der Frage, was Bayern als typisch bayerisch ansehen, auf den Zustand von Wirtschaft und Arbeitsmarkt zurück: 61 % (+20
dominiert die Lebensart. Der Grundsatz „Leben und leben lassen“ gilt %). Bayernweit wurden 1.853 Personen in der Zeit vom 27. Mai bis
danach in Bayern ganz besonders: 76 % (+14 % gegenüber 2003), es 17. Juni 2009 befragt. Der 68-seitige Untersuchungsbericht doku-
wird mehr Wert auf Nachbarschaft gelegt: 65 % (+10 %) und es gibt mentiert die Ergebnisse dieser Befragung, aufgeschlüsselt nach baye-
die Erkenntnis, dass die Kirchen für den Erhalt der Traditionen wich- rischen Regierungsbezirken sowie den Generationen der jungen (16–
tig sind: 78 % (+9 %). 34), mittleren (35–59) und älteren Jahrgänge (60+).
Stolz oder sehr stolz sind die Bayern auf die schönen Landschaf- Er kann unter www.hss.de/publikationen.html heruntergeladen
ten: 91 % (+0 %). Es folgen die lebendigen Traditionen: 81 % (+4 %) werden.
Nr. 1/2010 21

Die Seite der Marketenderinnen und Jungschützen


Sportlicher Wettkampf und kamerad-
schaftliches Treffen
ALDEIN - Das Jungschützenschießen des Bezirkes Süd-Tiroler Un-
terland 2009 stand unter dem Motto des Gedenkjahres 1809-2009 und
war dem Anführer der Freiheitskämpfe Andreas Hofer gewidmet.
16 begeisterte Jungmarketenderinnen und Jungschützen wetteifer-
ten dabei Mitte Dezember im Schießstand von Aldein um eine Reihe
toller Sachpreise und Bücher. Bei dem Jungschützenschießen stand je-
doch nicht nur der sportliche Wettkampf, sondern auch das kamerad-
schaftliche Treffen zwischen den jungen Marketenderinnen und Schüt-
zen im Mittelpunkt. Dabei konnten in diesem Jahr erstmals auch
Freunde der Jungschützen am Schießen teilnehmen. Besonders treffsi-
cher zeigte sich beim Jungschützenschießen 2009 Maria Magdalena
Amort aus Margreid, die nicht nur in der Kategorie der Jungschützen Bez.-Mjr. Thomas Winnischhofer, Maria Magdalena Amort, Bez.-JS-Betr. Jörg
I, sondern auch bei der Festscheibe eine ruhige Hand bewies und sich Kofler und Bundesschießreferent Mjr. Hubert Straudi.
über eine handgemalte Scheibe freuen konnte. In der Kategorie der
Jungschützen II entschied Julia Lochmann aus Altrei den Wettkampf nahm, konnte sich ebenso wie alle anderen Teilnehmerinnen und Teil-
für sich. Alex Pernstich aus Tramin, der als Freund am Schießen teil- nehmer auf einen Sachpreis freuen.

Vorweihnachtliches Arbeiten mit den Danach machten wir die Lichter in den Laternen an und Frau Schu-
macher führte uns auf die Stationen Kinderambulanz, Kinderinfektion,
Höttinger Jungschützen Kinderonkologie, Säuglingsintensiv und Frühgeborenenintensiv der
Kinderklinik. Dort konnten wir unsere Laternen abgeben und auch mit
INNSBRUCK – Am 3. und am 10. Dezember traf ich mich mit mei- ein paar Kindern sprechen.
nen Jungschützen jeweils zu einer Gruppenstunde in unserem Schüt- Am meisten „taugte„ es unseren Mädchen und Buben auf der Säug-
zenheim. lingsstation.
Dort bastelten wir unsere Laternen (mit elektrischen Kerzen) für Frau Ulrike Schumacher beantwortete geduldig alle Fragen unserer
Kinder im Landeskrankenhaus Innsbruck. Gruppe zu allen Stationen. Die Heimfahrt verlief sehr ruhig und nach-
Am 18. 12. wurden Marcel Lubei, Daniel Januschke, Fabian Floss- denklich. Am Schluss sagte ein Kind zu mir: „Mir wissen eigentlich
mann, Lukas Hauser, Gabriele Schneider, Denise Poschauko und JS- gor nit, wia guats mir dahoam zu Weihnachten habm“.
Betr. Silvia (alle in Tracht) von Univ.-Prof. Dr. L. B. Zimmerhackl und Allein mit dieser Aussage wusste ich, dass sie den Sinn dieser Ak-
seiner Oberschwester Ulrike Schumacher sehr nett empfangen. Sie tion erfasst hatten.
durften auch einer Vorstellung für weniger kranke Kinder mit den
Künstlern „Raz und Faz“ beiwohnen. Silvia Januschke, JS-Betr.
22 Nr. 1/2010

Auszeichnung für Marketenderinnen 


 
MIEDERS - Was ist eine Kompanie ohne Marketenderinnen? Un-
denkbar! Sie sind nicht nur der notwendige Aufputz bei den Ausrü-
ckungen, sie sind sehr viel mehr.

Fünf Marketenderinnen - ein Lachen!


Anna, Verena, Franziska, Anna und Lisa (v.l.)

Die Marketenderinnen bringen die so wichtige Balance in die Män-


Die Patscher Jungschützen mit Hptm. Roland Huter, LJS-Betr. Max Reich,
ner dominierende Gesellschaft der Schützen. Sie versorgen uns nicht JS-Betr. Siegmund Siegele und Bgm. Burghard Tollinger (v.l.).
nur mit einem guten „Schnapserl“, sondern schenken uns auch durch
ihr Frau-Sein den so notwendigen Kitt für unsere Gemeinschaft. Unse-
re Marketenderinnen sind auch die guten „Feen“ beim Ausrichten von
Festen, z.B. ein Schützenball ohne ihr Mittun wäre kaum zu organisie- Flur- und Hofnamen erklärt
ren. Die Komp. dankt euch geschlossen für eure guten Dienste im Sin-
ne einer harmonierenden Kompanie. Herzlichen Glückwunsch für eure PATSCH - Die Gewinner des A.N.D.E.R.L. Wettbewerbes, die Jung-
hohe Auszeichnung. schützen der Kompanie Patsch, haben ihren Beitrag umgesetzt und im
Rahmen der Kulturwoche „750 Jahre Gemeinde Patsch“ allen Interes-
(H.G.) sierten die Flurnamen und alten Hofnamen nähergebracht.

Nach der Meldung übergab Hptm. Mitterer als Geburtstagsgeschenk


Wir gratulieren das Kommando für eine Ehrensalve an unseren EHptm.
Die derzeit aktiven Offiziere tauschten ihre Säbel gegen Gewehre
ein.
Paul Wiesler - 85 Jahre EHptm. Dag war von dieser Geste sehr angetan und kommandierte
eine perfekte Ehrensalve. Ebenso wurde er von der Stadtmusikkapelle
ALDEIN - Die Schützen- Speckbacher aufgefordert, einen Marsch zu dirigieren.
kompanie Aldein wünscht ih- Der Einladung seiner Frau Christa folgend, begab sich dann die
rem Mitglied Paul Wiesler alles gesamte Geburtstagsgesellschaft ins „o-dorf centrum“, wo wir köstlich
Gute zu seinem 85. Geburtstag, verpflegt wurden.
verbunden mit einem aufrich-
ten Vergelt’s Gott für seinen
Einsatz um das Schützenwe- Siegfried Raifer - 70
sen.
Für die Zukunft wünschen LATZFONS - Am 14. September 2009 feierte Schützenkamerad
wir unserem Paul viel Gesund- Siegfried Raifer seinen 70. Geburtstag. Hptm. Martin Pfattner sowie
heit und weiterhin viel Begeis- Mitglieder der Kompanie besuchten ihn zu Hause und überreichten
terung zum Wohle unserer Hei-
mat Tirol.

Paul Wiesler - 85 Jahre alt

EHptm. Sepp Dag - ein rüstiger 85er


INNSBRUCK/OLYMP. DORF - Unter Beisein des Baon-Kdt. Mjr.
Erich Enzinger, den Ehrenoffizieren Dr. Paul Wöll und Dr. Paul Kum-
mer, Rudolf Mitterer sowie vieler Offiziere des Baon Innsbruck und
zahlreich eingeladener Ehrengäste, feierte die Speckbacher Schützen-
kompanie „Alter Schießstand“ den 85. Geburtstag ihres EHptm. Ing. Jakob Schrott, Lt. Silvester Pfeissinger, Siegfried Raifer mit Ehefrau Theresia,
Sepp Dag. Hptm. Martin Pfattner sowie Markus Mitterrutzner (v.l.)
Nr. 1/2010 23

ihm, im Rahmen einer kleinen Feier, ein Geschenk und gratulierten


ihm. Siegfried ist seit 40 Jahren Mitglied der Schützenkompanie Latz-
fons und war von 1999 bis 2008 Leutnant. Die gesamte Kompanie
möchte Siegfried hiermit gratulieren und wünscht weiterhin viel Freu-
de am Schützenwesen.

Ein besonderes Jubiläum            


 
  MIEDERS - Im  Dezember des vergangenen Jahres, anlässlich der
Jahreshauptversammlung der Kompanie Mieders, konnten wir einen
Mann hochleben lassen, der bleibende Spuren im Dorf und im Stubai
gesetzt hat. Über alle seine Verdienste zu schreiben wäre eine mehrere
Seiten füllende Arbeit.
Im Rahmen der Versammlung wurden sie wahrgenommen und ge-
würdigt. Aus Schmollers Jahresbericht 2009, der wie immer ein umfas-
sender und geradezu detailverliebter Vortrag ist, geht hervor, dass un-
Bgm. M. Leitgeb übergibt Hptm. Johann Schmoller ein Geschenk der Gemein-
ser Hptm. jeden zweiten Tag im Jahr für seine Schützen „unterwegs“
de und gratuliert herzlich zum 65. Geburtstag und zum 25-jährigen Jubiläum
war. Das ist Einsatz, Liebe und Treue zum Schützenwesen! als Hptm. der Kompanie Mieders.
Hptm. und Baon-Stv. Johann Schmoller feierte am 7. Dezember sei-
nen 65. Geburtstag und sein 25-jähriges Jubiläum als Hptm. der Kom-  In diesem Sinne, lieber Hans, gehe uns weiter voran, wir brauchen
panie Mieders. dich.    
Unser geschätzter EMjr. Alt-LHptm. Alois Partl sagte sehr treffend:
„Wenn gute Leute vorangehen, dann bewegt sich was Gutes im Land H.G.
Tirol“.          Josef Eder - 60 Jahre
Hptm. Johann Schmoller ist uns in diesem Vierteljahrhundert „vor-
angegangen“. Es waren gute Jahre! ANDRIAN – Oberjäger Josef Eder feierte am 23. November 2009
Für dein „Da-Sein“ für dein verlässliches, kameradschaftliches und  seinen 60. Geburtstag.
menschliches Führen ist dir der Dank der Kompanie gewiss.

Zum 60er überreichten die Gratulanten eine Ehrenscheibe.

Sepp ist seit 27 Jahren bei den Schützen und ist Gründungsmitglied
der Kompanie Andrian. Bei ihm zuhause trafen sich zahlreiche Kame-
raden und gratulierten ihm im Namen der Kompanie. Hauptmann Ste-
fan Barbieri überreichte dem Jubilar eine Geburtstagsscheibe und
Gerhard Schmidhofer, Mag. Franz Mair, Hptm. Erich Wohlfahrtstätter, dankte für seinen Einsatz. Die Schützenkompanie Andrian wünscht
Hannes Schatz, Obm. Josef Zeindl mit Gattin Rosa, Josef Ampferer, Hans- ihrem Oberjäger Josef Eder viel Gesundheit und noch viele Jahre in
peter Kostenzer, Stanis Enthofer, Franz Mair und Alfons Putzer beim Erin-
nerungsfoto (v.l.).
den Reihen der Schützen.

Obm. und Olt. Josef Zeindl wurde


60! Wir bitten um Verständnis, wenn aus Platzgründen Artikel sinn-
gemäß gekürzt oder erst in einer nächsten Ausgabe abgedruckt
werden können.
MÜNSTER - Mit eine schneidigen Ehrensalve gratulierte am 8.
Digitales Bildmaterial, das nicht über die nötige Auflösung verfügt
November die Kompanie unter Hptm. Erich Wohlfahrtstätter dem
und dadurch für den Druck nicht brauchbar ist, kann leider nicht
Obm. und Olt. Josef Zeindl zu seinem 60er.
verwendet werden. Achten Sie bitte darauf, dass digitale Bilder
Die Marketenderinnen versorgten die Schützenkameraden mit
mindestens 2 MB Datenmenge im .jpg-Format aufweisen müssen.
Schnapsln und anschließend wurde nach altem Brauch zu Suppe
mit Würstl Einkehr gehalten. Danke für Ihr Verständnis - Die Redaktion
24 Nr. 1/2010

Schützenhochzeiten

Gratulation zur „Goldenen“!


MÜNSTER - Mit einer Ehrensalve, Blumen, netten Aufmerksamkei-
ten und Schnapsln von den Marketenderinnen gratulierten am 22. 11.
die Kompanie dem Lt. Alfons Putzer und seiner Gattin Herta zu diesem
besonderen Ehrentag.
Die „Goldhochzeiter“ bedankten sich beim Hptm., beim Obm., bei
den Marketenderinnen und bei allen Schützenkameraden und luden zu

Das Jubelpaar EHptm. Herbert und Midi Schöffauer mit Hptm. Peter Unter-
lechner und den Marketenderinnen Daniela Steinlechner (l.) und Sabrina Kof-
ler.

einer Jause herzlich ein.


WEER - Herbert Schöffauer, EHptm. der Kompanie Weer, feierte
mit seiner Gattin Midi am 2. Jänner 2010 die Goldene Hochzeit.
Zur Gratulation rückte die Schützenkompanie Weer unter dem
Kommando von Hptm. Peter Unterlechner aus und gratulierte bei klir-
render Kälte mit einer Salve.
Unter den Gratulanten waren auch Bgm. Franz Unterlechner sowie
Ehrenkranzträger OSR Ossi Arnold. Das Jubelpaar zeigte sich über die
gelungene Überraschung sehr erfreut und lud die Kompanie zu Speis
und Trank im traditionsreichen Weerer Schützengasthof „Steixner“
Im Bild v.l. der Df. Oj. Hannes Schatz, Hptm. Erich Wohlfahrtstätter, das Ju-
belpaar Herta & Alfons, Obm. Josef Zeindl, Flt. Hannspeter Kostenzer und Fhr.
Josef Ampferer.

ein.
➀ VILLNÖSS – Am 30. Mai
2009 gaben sich die Brixner
Marketenderin Ilona Tink-
hauser und der Villnößer
Olt. Peter Runggatscher das
➃ „Ja“-Wort. ➄
➁ MÜHLBACH - Am 20. Juni
vermählten sich Petra Per-
tinger und Markus Semmler auf der Fanealm in Vals.
➂ MÖLTEN - Am 22. August 2009 läuteten in Afing die Hochzeitsglocken für Manuela Reichhalter und Gerold Mittelberger.
➃➄ TARRENZ- Am Sommer 2009 rückte die Schützenkompanie Tarrenz gleich zweimal aus, um Gratulationen dem Gewehrschützen Gastl
Dietmar & Barbara sowie Stangl Werner & der langjährigen Marketenderin Michaela zu überbringen.
Nr. 1/2010 25

Gesamttiroler Schützenchronik
Auf den Spuren von Andreas Hofer
ALDEIN - Die Schüler der 4. und 5. Klasse der Grundschule Aldein
haben sich auf Initiative der Kompanie in den vergangenen Wochen
intensiv mit der Geschichte Tirols um 1809 auseinandergesetzt und
unter dem Motto „Geschichte trifft Zukunft“ einen Quiz beantwortet.
Kürzlich fand die Prämierung der Gewinner statt.
Bei dem Projekt der Grundschule und der Kompanie Aldein erfuhren
die Schüler nicht nur Wissenswertes über Andreas Hofer, sondern auch
über die Geschehnisse um 1809 im Unterland und in Aldein. „Heutzu-
tage aber müssen wir unser Land nicht mehr mit Waffen verteidigen“,
erklärte Angelika Pichler in Vertretung der Schützenkompanie. „Unse-
re Aufgabe ist es, die Tiroler Kultur und Tradition zu pflegen, die Um-
welt zu schützen und den Väterglauben zu leben“, spannte Pichler den
Bogen zur Gegenwart und Zukunft. Vor der Preisverteilung mussten
die Schüler nochmals ihr Wissen um die Geschichte unter Beweis stel-
Die historische Fahne von 1849 konnte nach Renovierungsarbeiten an die
len. „1, 2 oder 3, letzte Chance.... vorbei!“, tönte es in der Turnhalle der Kompanie „Seliger Kaiser Karl I.“ Anpezo Hayden zurückgegeben werden.
Schule. Dabei zeigten die Schüler auf, dass sie im Unterricht aufgepasst
und gar einiges gelernt hatten. „Wir Lehrpersonen haben die Schüler
die Fahnenübergabe vorgenommen hatten, kämpften an den verschie-
auf die Quizfragen inhaltlich vorbereitet, beim Ausfüllen jedoch keine
denen Frontabschnitten, viele kehrten nicht mehr zurück und bald
Hilfestellung mehr gegeben“, erklärte Monika Ploner in Vertretung der
geriet sie in Vergessenheit. Im Jahre 2002 wurde bei Umbauarbeiten
Lehrpersonen.
im Hotel Post die Fahne in ihrer Originalschutzhülle gefunden. Im
Oktober 2003 wurde sie in einem Festakt in Anwesenheit der höchsten
örtlichen Würdenträger und der Tiroler Schützen nach 88 Jahren von
Haymo von Grebmer der Schützenkompanie in Cortina d’Ampezzo zu-
rückgegeben. Eine glorreiche Vergangenheit war zurückgekehrt, denn
jene Fahne symbolisierte einen unsichtbaren Faden, der nie zerrissen
worden war und dadurch wieder ans Licht kam. Das Ampezzo hatte
seine geschichtliche Heimat Tirol wieder gefunden, im Sinne einer
Erneuerung von Brüderlichkeit und Solidarität mit dem ganzen Tiro-
lervolk, die die Zeit nie ausgelöscht hatte.

Gedenken an Josef Daxer


HOPFGARTEN i. DEF. - Am 27. 9. 2009 wurde im Anschluss an die
Erntedank-Prozession beim Denkmal für den Tiroler Freiheitskämpfer
Josef Daxer gemeinsam mit der Musikkapelle eine Gedenkfeier abge-
Die Aldeiner Grundschüler nach der Preisverteilung mit Vertretern der Schüt- halten, an der auch Bgm. Franz Hopfgartner und Baon-Kdt. Bez.-Mjr.
zen und den Lehrpersonen.
Klaus Riepler teilgenommen haben.
Bei der anschließenden Preisverteilung waren Johanna Gruber und Das Denkmal wurde im Jahr 1984 an der Westauffahrt zum Dorf-
Johannes Gurndin die strahlenden Sieger: Sie hatten als Einzige alle platz von der Schützenkompanie Hopfgarten errichtet, am 15. 8. 1984
Fragen des Quiz richtig beantwortet und konnten sich ihren Preis aus- enthüllt und von Schützenkurat Johann Huber feierlich eingeweiht.
suchen. Unter allen anderen teilnehmenden Schülern wurden Sach-
preise verlost. Mit leeren Händen musste jedoch kein Kind nach Hause
gehen, die Schützen verteilten an alle Schüler ein T-Shirt zum Gedenk-
jahr.

Fahne restauriert
CORTINA D'AMPEZZO - Heuer wurde nach langen Restaurierungs-
arbeiten der Schützenkompanie Anpezo Hayden „Seliger Kaiser Karl I.“
die historische Fahne aus dem Jahr 1849, zurückgegeben werden. Die
Fahne war ein Geschenk Kaiser Franz Josephs I. und nach dem I. Welt-
krieg verloren gegangen. Das Gewebe wurde von Frau Christine Früh-
auf aus Mestre, die Malerei von Frau Mariangela Mattia aus Belluno
meisterhaft restauriert. Die Fahne war vor der Abfahrt an die Front von
den Ampezzaner Standschützen 1915 nach Bruneck ins Hotel Post, Sitz
des 5. Rayons der Tiroler Front, gebracht und dem Hotelbesitzer, Herrn Beim Denkmal für Josef Daxer wurde von der Schützenkompanie Hopfgarten
von Grebmer, anvertraut worden. Jene Ampezzaner Standschützen, die ein Kranz niedergelegt.
26 Nr. 1/2010

Zum heurigen Gedenkjahr hat man an den Freiheitskämpfer erin-


nert, welcher an der Stelle des Denkmals am 30. 12. 1809 von den
Franzosen erschossen wurde.
Auf der Gedenktafel ist folgender Text zu lesen:
Im treuen Gedenken an den Landesverteidiger von 1809
Josef Daxer aus Hopfgarten in Defereggen.
Er verließ freiwillig sein sicheres Versteck, stellte sich dem Feinde
und rettete dadurch seinen Heimatort vor der Niederbrennung,
verriet keinen seiner Kampfgenossen und ging mit den Worten,
erschießt mich nur, niemals werde ich ein Verräter, in den Tod.
Ihm sei Dank und Ehre für alle Zeiten.
Im Anschluss an die Gedenkfeier wurden vor dem Musikpavillon
Ehrungen für langjährige Schützen vorgenommen (siehe letzte Seite!).
Weiters geehrt wurde von Obm. Josef Ploner und Hptm. Ludwig Klein-
lercher die Marketenderin Angelika Blasisker, welche der Kompanie 14
Jahre treu gedient hat. Das Marketenderin-Verdienstzeichen des Bun- In Lafraun (Lavarone) gedachte man am Seelensonntag der Gefallenen der
des der Tiroler Schützenkompanien hat sie schon vor ein paar Jahren beiden Weltkriege.
erhalten. Bgm. von Lafraun/Lavarone Aldo Marzari, die Vertreterin des Schwar-
zen Kreuzes Annemaria Wieser Cattani und der Regionalassessor Fran-
Stefan-Groder-Gedenkfeier co Panizza.
Im Friedhof von Slaghenaufi, auf welchem zum Zeitpunkt der Feier
KALS - Das heurige Jahr war geprägt von vielen Gedenkveranstal- schon tiefster Winter herrschte, ruhen 750 Soldaten des Ersten Welt-
tungen. Eine der letzten des Jahres, wenn nicht die letzte im Jahr 2009, krieges. Es ist dies der einzige Kriegerfriedhof in Welsch-Tirol, auf wel-
fand am 28. Dezember in Kals statt: Die Schützenkompanie Kals ver- chem die Kreuze auch die Namen der jeweiligen Soldaten tragen.
anstaltete eine Stefan-Groder-Gedenkfeier. Dem Welschtiroler Schützenbund sei an dieser Stelle für seine jähr-
Stefan Groder, der ledig und kinderlos war, hat sich für seinen Bru- liche Initiative zur Abhaltung der Heldengedenkfeier gedankt, denn sie
der (eigentlich Cousin), der beim Kampf am „Aineter Bergl“ Anführer ist ein wichtiger Beitrag zum Wachhalten der Erinnerung an die eigene
der Kalser Schützen war, geopfert - er wurde am 28. Dezember 1809 Geschichte.
gefangen genommen und am 29. Dezember hingerichtet.
50 Jahre Schützenkompanie Meran
MERAN - Die Kompanie Meran feierte am 13. Dezember das 50.
Jubiläum der Wiedergründung. Wiedergründung deshalb, weil es in
Meran bereits vor den beiden Weltkriegen 700 Jahre lang ein Schüt-
zenwesen gab.

Die Fahnenabordnungen vom Hinteren Iseltal und Ainet, dem Bergführerver-


band, der Schützengilde und der Feuerwehr Kals. (Foto: Silvester Lindsberger)

Im Anschluss an diese Gedenkfeier wurde im Schützenzimmer eine


Gedenkschrift - eine Art Chronik unserer Kompanie - vorgestellt.
Dafür ein herzlicher Dank den Kameraden Mathias H. Raab und Gemeinsam mit der Partnerkompanie Wilten wurde das Wiedergründungsfest
Manfred Macek. in Meran begangen.

Die ersten für die Landesverteidigung organisierten Schützenkom-


Heldengedenkfeier in Bertoldi panien gab es bereits ab 1431. Diese alte Tiroler Tradition – die soge-
nannte Wehrkraft des Landes - war immer schon der Stolz der Tiroler
LAFRAUN/LAVARONE - Am Seelensonntag, dem 8. November, ha- Städte und der Gemeinden. Im I. Weltkrieg formierten sich auch die
ben viele Kompanien des Welschtiroler Schützenbundes in Lafraun/ Meraner Schützen als „letztes Aufgebot“ - eine letzte Reserve - in den
Lavarone der gefallenen Krieger der österreichisch-ungarischen Armee Standschützenbataillonen und Kompanien zur Verteidigung der Süd-
gedacht, welche am Soldatenfriedhof von Slaghenaufi ihre letzte Ruhe grenze Tirols. 1918 - als das Land bereits besetzt war - mussten sich
gefunden haben. die Schützenkompanien auflösen - und es folgte eine lange Verbots-
Die Messfeier musste aufgrund widriger Witterungsverhältnisse im zeit. 1959 war die Zeit für eine Wiedergründung der Schützenkompa-
Pfarrsaal von Bertoldi abgehalten werden. Anwesend waren unter an- nie Meran gekommen.
derem LKdt. Mjr. Carlo Cadrobbi, Bundeskassier Mjr. Franz Landi, der Zahlreiche Schützenabordnungen aus dem Burggrafenamt, die Part-
Nr. 1/2010 27

nerkompanie aus Innsbruck/Wilten mit Hptm. Andreas Raass sowie


Abordnungen aus Salzburg und Bayern nahmen an der Feier teil. Be-
gleitet von der Stadtmusikkapelle Meran marschierten die Schützen
vom Carl-Wolf-Denkmal aus zum Festgottesdienst in der Stadtpfarr-
kirche St. Nikolaus, den Schützenkurat Pater Martin zelebrierte. Beim
anschließenden Festakt am Theaterplatz schritt Bgm. Dr. Günther Ja-
nuth - begleitet von Ehrengästen - die aufgestellten Formationen ab.
Eine Ehrensalve im Gedenken an die verstorbenen Kameraden der
Kompanie Meran beendete die Feierlichkeiten auf dem Theaterplatz.
Das Festprogramm beinhaltete Ehrungen einiger Gründungsmit-
glieder, die heute noch in der Kompanie aktiv sind, Festrede des Hptm.
Renato des Dorides, Grußworte des Bgm. Dr. Günther Januth und des
Stadtdekans Hans Pamer. Ein weiterer Programmpunkt war die Feier
der 40-jährigen Patenschaft mit der Schützenkompanie Wilten und
dem Austausch von Geschenken. Begeistert aufgenommen wurde die
Filmpräsentation der Stadtgedenkfeier am Herz-Jesu Sonntag 2009 -
Höhepunkt der Aktivitäten in der Stadt Meran im Tiroler Gedenkjahr.
Bei zünftiger Musik, gutem Essen und geselligem Beisammensein ließ Eröffnung der Wanderausstellung am 21. 11. 2009 im Sozialzenzentrum ver-
man das letzte halbe „Schützenjahrhundert“ Revue passieren und stieß bunden mit der Präsentation der beiden Vereine „Schützenkompanie und
mit einem „dreifachen Schützen Heil“ auf die kommenden 50 Jahre Schützengilde Münster“ im Laufe der Zeit: v.l. OSM und LSM Friedl Anrain,
Alfons Putzer Lt. und Chronist, Lt. Mag. Franz Mair, Hptm. Erich Wohl-
an. fahrtstätter, Obm. und Olt. Josef Zeindl, JS-Betr. Lt. Gerhard Schmidhofer,
Hanna Schranzhofer und Benjamin Schrottenbaum, Bgm. Werner Entner und
Ausstellungskoordinator Martin Reiter.
Nikolaussackerl für den Kindergarten
alles entwickelt hat bzw. wofür man diesen Mythos verwendet hat. Es
KRAMSACH - Auf Initiative von Klaus Bauhofer veranstaltete die ergab sich aber auch die Gelegenheit, von der Schützenkompanie so-
Gruppe Ernst Zeindl von der Schützenkompanie Kramsach ein Ver- wie von der Schützengilde (früher Schießstand) Fotos und Erinne-
einswatten. Der Erlös dieser Veranstaltung kam dem Kindergarten rungsstücke (Schießscheibe zu Ehren von Franz v. Lipperheide vom
Kramsach zu Gute. Jahre 1886, eine Erinnerungsscheibe an die Fahnenweihe der Stand-
schützen im Jahre 1909, die Ernennung von National- und Reichsrat
Karl Niedrist zum Ehrenmitglied der Schützengilde im Jahre 1913 so-
wie einen Pokal für Josef Haider von dem Landesschießen in Saalfel-
den, im Jahre 1925) den Besuchern zu präsentieren. Vorgestellt wur-
den aber auch Aufnahmern von den Anfängen der beiden Vereine bis
heute sowie von der Teilnahme am großen Landesfestumzug am 20.
September 2009 in Innsbruck.

Gedenken an die Gefallenen und Verstorbenen

MÜNSTER - Mit einer hl. Messe, zelebriert von Pfarrer Hermann


Gutwenger aus Absam und musikalisch umrahmt von der BMK Müns-
ter, mit anschließender Kranzniederlegung im Beisein der Gemeinde-
vertretung mit Bgm. Werner Entner, einer Ehrensalve der Kompanie
unter Hptm. Erich Wohlfahrtstätter, wurde an die Opfer der beiden
Weltkriege gedacht. Pfarrer Hermann Gutwenger bedankte sich bei
allen Mitwirkenden.

Alfons Putzer, Chronist

Ernst Zeindl, Bauhofer Klaus, Doris Auer, Hildegard Flöck mit Kindergarten-
kindern und Hptm. Klaus Volland (v.l.) bei der Scheckübergabe.

Zusammen mit dem Nikolaus überreichten die Schützen unter


Hptm. Klaus Volland jedem Kind ein Sackerl. Die Kindergartenleiterin
Hildegard Flöck durfte sich über einen Scheck von E 200,– freuen.

Eröffnung der Wanderausstellung


MÜNSTER - Nach längeren Vorbereitungen wurde die umfassende
Dokumentation von Pater Thomas Naupp und Martin Reiter, verbun-
den mit interessanten Schaustücken aus dem Leben von Andreas Ho-
fer, seiner Zeit, aber auch, was um den Mythos Andreas Hofer und
seiner Kampfgefährten von seinen Gegnern im Laufe der Zeit sich
28 Nr. 1/2010

Im Gedenken an Johann Jäger


NIEDERDORF - Nach „Johann Jaeger“ ist die im Jahre 2004 wieder-
gegründete Kompanie benannt, am 3. Jänner 2010 wurde dem Frei-
heitshelden, Schützenhauptmann und Tiroler Blutzeugen eine ein-
drucksvolle Gedenkfeier zuteil. Vor 200 Jahren wurde er von französi-
schen Soldaten erschossen.
Ein farbenprächtiges Bild boten die 22 Fahnenabordnungen aus
dem gesamten Pustertal. Bei der Eucharistiefeier verwies Pfarrer Albert
Ebner auf die Standhaftigkeit und Ehrlichkeit und würdigte sein Ein-
treten für Glaube und Heimat. Beim Totengedenken wurde eine Kerze
mit der Aufschrift „Nicht der Krieg, der Friede hat uns besiegt“ entzün-
det und die Bläsergruppe der Musikkapelle Niederdorf spielte in ge-
Die jubilierende Kompanie Naturns.
konnter Weise das Lied vom „Guten Kameraden“.
Gemeinde für die vergangenen 50 Jahre und bedankte sich für den
Einsatz rund ums Dorfleben.

Renovierung des Nepomuk-Stöckls


SAND i. TAUFERS - Ein beeindruckendes Erlebnis war die Gedenk-
feier für die Gefallenen bei der Schloss-Kreuz-Kapelle in Sand in Tau-
fers.
Am 8. November, dem Seelensonntag, trafen sich über 200 Schüt-
zen mit ihren Fahnenabordnungen aus dem ganzen Pustertal zur Ge-
fallenengedenkfeier. Die Schützen zogen mit der Bürgerkapelle Sand
betend zur Kapelle unter der Burg Taufers. Auf dem Weg dahin wurde
das renovierte „Nepomuk-Stöckl“ vom Augustinerchorherrn Stephan
Astner aus Mühlen gesegnet. Es erinnert an den Freiheitskämpfer
Anton Warscher aus Assling, dessen Leiche im Jänner 1810 drei Tage
lang zur Abschreckung der Bevölkerung dort aufgehängt worden war.
Bei der Gedenkfeier für Johann Jäger: v.l. Bez.-Mjr. Heinrich Seyr, BGf. Elmar
Thaler, Bgm. Johann Passler und Hptm. Richard Stoll.

Anschließend marschierten die Formationen geschlossen und mit


kräftigem Trommelschlag zum Museum „Haus Wassermann“, wo der-
zeit die Ausstellung „Anno Neun“ untergebracht ist. In diesem kultur-
trächtigen Haus konnte Hptm. Richard Stoll eine Reihe von Ehrengäs-
ten begrüßen: Bgm. Dr. Johann Passler, BGf. des SSB Mjr. Elmar Thaler,
den Pustertaler Bez.-Mjr. Heinrich Seyr, vom Pustertaler Oberland die
Mjr. Leonhard Strasser, Johann Obrist und EMjr. Jordan Pertl, weiters
Mjr. Efrem Oberlechner und die Schwegler der Schützenkompanie
Bruneck, die der Feierlichkeit eine besondere Note gaben.
Den Höhepunkt nach den Grußworten bildete die Gedenkansprache
vom BGf. Elmar Thaler, der in beeindruckender Art und Weise auf das
Leben und Sterben des Tiroler Freiheitshelden einging.
Mit dem Absingen der Tiroler Landeshymne und dem geschlossenen
Es war eine beeindruckende Feier bei der Schloss-Kreuz-Kapelle in Sand i.
Abmarsch zum Mittagessen endete diese gelungene Veranstaltung für Taufers.
den großen Tiroler und großen Sohn der Heimatgemeinde Niederdorf.
In der Predigt brachte Stephan Astner das Beispiel des Propheten
50 Jahr-Jubiläum in Naturns Elija, der trotz aller Bedrohung Gott treu geblieben ist und zog dann
Parallelen zu den Freiheitskämpfen von 1809, wo unsere Vorfahren
NATURNS - Zu Erntedank, am 25. Oktober 2009, feierte die Schüt- ebenso treu zu Gott und Heimat standen. So dürften auch wir heute
zenkompanie Naturns ihr 50-jähriges Wiedergründungsjubiläum. den Herrgott nicht einfach beiseite lassen. Er rief dazu auf, Gott wirk-
Nach dem Festgottesdienst, den die Schützen feierlich mitgestalte- lich zum Mittelpunkt des Lebens zu machen. Er schloss seine viel be-
ten, wurde auf dem Kirchplatz der St. Zenokirche von den Jungschüt- achteten Ausführungen in Anspielung auf das Evangelium, wo die
zen ein Jubiläumsbaum gepflanzt. Anschließend marschierten die arme Witwe ihr ganzes Vermögen in den Opferstock geworfen hatte,
Kompanie, die Ehrengäste und die Fahnenabordnungen der Kompa- mit dem Satz: „ . . . Am Ende unseres Lebens wird uns der Herrgott
nien aus den umliegenden Nachbarorten gemeinsam nach Kompatsch. nämlich fragen, ob wir ihm wirklich alles gegeben haben.“
Nach der Begrüßung durch Hptm. Adoram Crepaz und den Ansprachen Es folgte die Gedenkrede des Obm. des Südtiroler Heimatbundes
der Ehrengäste Dekan Rudolf Hilpolt und Bgm. Andreas Heidegger Sepp Mitterhofer. Er erinnerte an den I. Weltkrieg, der dem Land Tirol
wurde von der Fahnenpatin Edith Crepaz die Kompaniechronik verle- großes Leid gebrachte hatte und schließlich zur Teilung des Landes
sen, die anschließend an alle Mitglieder verteilt wurde. Nach der Fest- führte. Er skizzierte die Geschichte Süd-Tirols und erinnerte besonders
rede überreichte der Bgm. der Schützenkompanie eine Urkunde der an den selbstlosen Einsatz der Süd-Tiroler Freiheitskämpfer in den 50er
Nr. 1/2010 29

und 60er Jahren. Er mahnte, der schleichenden Assimilierung nicht und ihre beispielhafte Treue zur Kompanie, zum Tiroler Schützenwesen
gleichgültig gegenüber zu stehen und sich für die Ausübung des und zur Heimat Tirol mit einer Ehrung ausgezeichnet (siehe letzte Sei-
Selbstbestimmungsrechtes und die Wiedervereinigung Tirols einzuset- te!). Die Ansprache hielt BGf. Elmar Thaler, der die Ehrungen gemein-
zen. sam mit Hptm. Roland Seppi und Bgm. Peter Gasser durchführte. Die
Nach der Gedenkrede folgte die Ehrensalve der Schützenkompanie Veranstaltung endete mit dem gemeinsamen Absingen der Tiroler Lan-
Taufers. Zur Melodie des „Guten Kameraden“ wurde in der Schloss- deshymne, die zugleich auch die Gemeindehymne von Natz-Schabs
Kreuz-Kapelle ein Kranz niedergelegt und der Männerchor sang das ist.
Andreas-Hofer-Lied.
Zum Schluss dankte Hptm. Rudi Oberhuber allen Schützen und Mit-
bürgern für die große Teilnahme an der Gedenkfeier und die Unterstüt-
50-Jahr-Feier in Schlanders
zung bei der Restaurierung des Nepomuk-Stöckls.
SCHLANDERS - 1959 ist die Schlanderser Schützenkompanie wie-
dergegründet worden und seit 30 Jahren pflegt die Kompanie eine
Tiroler Tag: Freundschaft und Partnerschaft mit den Schützen von St. Anton am
Abschlussfeier des Gedenkjahrs Arlberg.

SCHABS - Am 15. November 2009 wurde in Schabs auf Initiative


der Gemeinde und in Zusammenarbeit mit der Schützenkompanie „Pe-
ter Kemenater“ der Tiroler Tag - Abschlussfeier des Gedenkjahres 1809
-2009 begangen.

Die Marketenderin kredenzt den Ehrengästen nach dem Landesüblichen Emp- Ehrengäste und Geehrte vor dem Tiroler Adler: EMjr. Hans Graber, LKdt.-Stv.
fang ein Schnapsl. Mjr. Sepp Kirchler, Fhr. Othmar Schönthaler, EOlt. Herbert Schuster, Bez.-Mjr.
Christian Stricker, FLt. Werner Schuster, Hptm. Norbert Alber, Hptm. Karl Pfit-
scher, Olt. Uwe Frank, Vize-Bgm. Monika Holzner Wunderer, Senator Manfred
Nach der Meldung an den BGf. Elmar Thaler marschierte die Kom- Pinzger, Lt. a.D. Robert Tappeiner, Vertreter der Gemeinde von St. Anton Ge-
panie zum Landesüblichen Empfang am Dorfeingang. Dort vereinigte meinderat Sepp Chodakowsky (v.l.).
sie sich mit der Schützenkompanie „Alte Pfarre“ Natz zur Ehrenkom-
panie dieses Tages. Hptm. Roland Seppi führte die Meldung an LHptm.- Diese beiden Jubiläen wurden am 24. Oktober in Schlanders gefei-
Stv. Hans Berger durch, dann wurde die Front abgeschritten. ert. Nach der Begrüßung durch Hptm. Karl Pfitscher folgten die Gruß-
Im Anschluss gab es eine Neuigkeit für Schabs und eine große Über- worte von Vize-Bgm. Monika Holzner Wunderer und dem St. Antoner
raschung für alle Anwesenden: Der erste Kanonenschuss seit 90 Jah- Vertreter Josef Chodakowsky. Der Hptm. der St. Antoner Kompanie
ren. Die Schabser Schützen haben sich einen Originalnachbau einer Norbert Alber freute sich über die langjährige Partnerschaft und erin-
österreichischen Kanone aus dem Jahr 1865 anfertigen lassen. nerte sich an viele positive Momente in diesen Jahren. „Wir sind zwar
Danach zog man unter den Klängen der Musikkapelle Schabs zur hl. nicht mehr frisch wie vor 30 Jahren, aber die Zusammenarbeit geht
Messe in die Pfarrkirche St. Margareth ein. Der „Große Österreichische weiter und das ist wichtig“, so Hptm. Alber. Viele Aktionen seien ge-
Zapfenstreich“ wurde nach der Messe auf dem Dorfplatz aufgeführt. Es macht, viele Zeichen im Sinne der Gesamt-Tiroler Verbundenheit ge-
waren bewegende Minuten unter den Fahnen der Schützen, Tirols und setzt worden.
Österreichs. Nach dem Abschluss des Zapfenstreiches mit der Bundes- Weiters sprachen Bez.-Mjr. Christian Stricker und LKdt.-Stv. Sepp
hymne wurden zum Zeichen dieses Freudentages drei Kanonenschüsse Kirchler die Grußworte. Hptm. Karl Pfitscher hielt im Anschluss Rück-
abgegeben. blick und stellte die Festbroschüre vor.
Im Rahmen der anschließenden Feierlichkeiten mit Verleihung von Höhepunkte der Feier waren die Übergabe der Schützenscheibe „30
sechs Erbhoftiteln, 21 Gemeindehrungen und der Ernennung von Dr. Jahre Partnerschaft Schlanders – St. Anton“ an Hptm. Norbert Alber
Josef March zum Ehrenbürger, wurden auch sechs Kameraden unserer und die Verleihung der Verdienstzeichen mit Ehrenurkunde der Kom-
Schützenkompanie „Peter Kemenater“ für ihren langjährigen Einsatz panie Schlanders in Gold an Hptm. Pfitscher und EOlt. Herbert Schus-
ter, in Silber an Flt. Werner Schuster und Fhr. Othmar Schönthaler, in
Bronze an Olt. Uwe Frank, Robert Tappeiner und Bernhard Matzohl.

Zu Gast bei Freunden


SISTRANS/FOLGARIA – Beim Besuch unserer Landeshauptstadt
Innsbruck reisen viele Welsch-Tiroler Kameraden oft über die Auto-
bahn an, ohne dabei die vielen wunderbar gelegenen Dörfer und Märk-
te Nord-Tirols überhaupt wahrzunehmen.
So etwa auch Sistrans, auf einer Mittelgebirgsterrasse über Inns-
Die Schabser Schützen haben sich einen Originalnachbau einer österreichi- bruck gelegen. Die örtliche Kompanie dieses Dorfes verbindet seit eini-
schen Kanone aus dem Jahr 1865 anfertigen lassen. gen Jahren eine Freundschaft mit unserer „Gen. Ignaz von Verdross“
30 Nr. 1/2010

Schützenjahrtage
JOCHBERG - Hptm. Fritz Noichl wurde bei der Jahreshauptver-
sammlung nach 21 Jahren an der Spitze ebenso wie der gesamte
Vorstand wiedergewählt. Die Marketenderinnen-Brosche für 11 Jahre
Treue zur Kompanie erhielt Karin Noichl und Julia Vötter für 5 Jahre
aktiven Einsatz (Langjährige siehe letzte Seite!).

Gemeinsam mit der „Sonnenburger“ Kompanie Sistrans (Nordtirol), dem Män-


nerchor Lajen (Südtirol) und der Dorfbevölkerung marschierten die Schützen
von Vielgereuth/Folgaria (Welschtirol) durch Sistrans.

Schützenkompanie Vielgereuth-Folgaria. Nachdem die Sistranser


Kameraden uns seit Jahren bei unserem Schnearöaf-Wettbewerb unter-
stützen - welcher heuer übrigens am 10. Jänner zum vierten Mal statt-
fand - war es uns im Gedenkjahr 2009 ein Anliegen, in einem Gegen- Die wiedergewählte Führungsmannschaft mit Hptm. Fritz Noichl und Baon.-
Kdt. Mjr. Josef Pockenauer (r.h.) (Foto: Hans Kowatsch).
besuch an der Erntedankprozession in Sistrans teilzunehmen. Wir wa-
ren von diesem bis ins kleinste Detail vorbereiteten Ereignis sehr be-
Daniel Friesinger wurde zum Ptf. befördert und zu Oj. Werner Hei-
eindruckt, angefangen von der Dorfführung durch den örtlichen Bgm.
dekumm, Christian Hechenberger und Patrik Gruber. Als Zgf. rücken
Josef Kofler und Hptm. Adi Raitmair bis hin zu den Feierlichkeiten, die
in Zukunft Josef Noichl und Walter Kreidl jun. aus. Angelobt wurden
am frühen Morgen des 27. September um 8 Uhr mit der Zusammen-
Patricia Ritter, Sonja Hechenberger, Christina Waldinger und Dieter
kunft der Teilnehmer begannen. Die hl. Messe und die Prozession
Kreidl.
brachten für uns in unvergleichlicher Weise die tiefe Verbundenheit der
Bevölkerung mit der Tradition und dem Brauchtum in Tirol zum Aus- LATZFONS - Am 15. November 2009 fand die traditionelle Marti-
druck. Vor allem aber fiel uns positiv auf, dass kaum Zuschauer an der nifeier der Schützenkompanie Latzfons statt. Im Anschluss an die letz-
Prozession teilgenommen haben - nahezu alle Sistranser waren in ir- te Dreifaltigkeitsbruderschaftsprozession des Jahres trafen sich Schüt-
gend einer Weise in die Feier integriert. Für uns blieb - nicht zuletzt zen im Vereinssaal. Hptm. Martin Pfattner begrüßte namentlich Bgm.
durch die wohlwollende Aufnahme und den freundlichen Empfang von Arthur Scheidle, Vize-Bgm. Michl Mitterrutzner, die Stadträtin für
Seiten der Gemeindeverwaltung und der Kompanie - ein nachhaltig Kultur Maria Gasser Fink sowie die Vereinsvorstände von Latzfons.
positiver Eindruck von diesem Ausflug in den Norden unserer gemein-
samen Heimat.

Gedenkfeier bei der Josefskapelle


TÖSENS - Am 5. Juli 2009 fand in Tösens, im Ortsteil Steinbrücken,
bei der Josefskapelle eine Gedenkfeier statt. Zu dieser Feier hatte die
Schützenkompanie Tösens unter Hptm. Hannes Praxmarer und Obm.
Bernhard Achenrainer eingeladen.
Die Schützenkompanie Ried als Ehrenkompanie, die Schützenkom-
panie Tösens, mehrere Fahnenabordnungen der Talschaft Pontlatz so-
wie die Musikkapelle Tösens fanden sich zu dieser Feier ein. Dekan
Hptm. Martin Pfattner, Bgm. Arthur Scheidle, Siegfried Raifer mit Frau, Mi-
Franz Hinterholzer zelebrierte die Feldmesse und anschließend konnte chael Brunner mit Frau, Jakob Schrott mit Frau. (v.l.)
Talkdt. Josef Partoll nachstehende Ehrengäste begrüßen: Bgm. Bruno
Plangger von Tösens und Bgm. Reinhard Knabl von Ried, die Fahnen- Nach dem gemeinsamen Mittagessen wurden acht Mitglieder für
patin Helga Plangger sowie die Mesnerleute Milli und Friedl Purt- ihre langjährige treue Mitgliedschaft bei der Schützenkompanie Latz-
scher. fons geehrt (siehe letzte Seite!). Die Ehrungen wurden von Hptm. Mar-
In seiner Ansprache ging Mjr. Josef Partoll auf den Anlass dieser tin Pfattner und dem Bgm. vorgenommen.
Feier ein – vor 330 Jahren wurde die „Josefskapelle“ von der Fam.
Sterzinger erbaut, aus deren Familie Martin Andreas Sterzinger stamm- MAYRHOFEN - Am 8. November beging die Kompanie Mayrhofen
te. Er war Pfleger des Gerichtes Laudegg in Ried und in dieser Funkti- den diesjährigen Schützenjahrtag mit anschließender Jahreshauptver-
on stand er an der Spitze des Aufstandes im Jahre 1703 bei Pontlatz. sammlung.
Auf einer Tafel ist in der Kapelle folgende Inschrift angebracht: Nach dem Gottesdienst und der Kranzniederlegung am Josef-Riedl-
„Andreas Sterzinger und seine Frau Anna Roth haben Gott zu Lob Platz konnten die Kameraden Michael Mair und Reinhard Wildauer
und dem Hl. Josef zu Ehren die Kapelle und das Altarl aufrichten las- angelobt werden. Neu in unserer Kompanie begrüßen dürfen wir auch
sen“. die Marketenderinnen Silvana Biller und Stefanie Schneeberger. (Eh-
rungen für langjährige Mitglieder siehe letzte Seite!).
Nr. 1/2010 31

Sebastian Tratter
Wir gedenken unserer Verstorbenen
VINTL- Die Schützenkompa-
nie „Bartlmä von Guggenberg“
Richard Messavilla der Kompanie, über 12 Jahre Ob- Vintl trauert um EOlt. Sebastian
mann und 15 Jahre als Obm.- Tratter, der am 30. Oktober im
BRIXEN - Die Kompanie „Pe- Stv.. Alter von 88 Jahren verstorben
ter Mayr“ Brixen trauert um ih- Für seine treuen Dienste wur- ist.
ren Kameraden Gründungsmit- de ihm die Bronzene Verdienst- Der „Tratta Woscht“ war einer
glied Richard Messavilla, der am medaille des Bundes der Tiroler der Initiatoren zur Wiedergrün-
6. August 2009 im Alter von 74 Schützenkompanien verliehen. dung der Kompanie im Jahre
Jahren verstorben ist. 1971. Viele Jahre lang war er als
Olt. tätig und wurde schließlich
zum EOlt. ernannt. Am 3. No-
vember begleitete ihn die Kom-
panie mit einigen Abordnungen
aus der Nachbarschaft auf seinem
EOlt. Johann Stelzer † letzten Weg.
bensjahr und seit dem Jahre
1978 Gründungsmitglied unserer
Kompanie.
Seit der Gründungsversamm-
lung am 8. Juli 1977 bekleidete
er das Amt des FLt., mit einer
kurzen Unterbrechung als Ober- Thomas Plattner †

Richard Messavilla †
leutnant von 1980 bis 1983, bis
zu seinem altersmäßig und ge-
Die Kompanie Schlaiten ver-
sundheitsbezogenen Rücktritt im
Die Schützenkameraden ver- abschiedete sich mit drei Ehren-
Jahre 2001.
abschiedeten sich von ihm mit salven am offenen Grab. Baon-
Die Kompanie verabschiedete
einer Ehrensalve und der Weise Mjr. Anton Wolsegger würdigte
sich am 23. April 2009 am Dorf-
vom „Guten Kameraden“. in seiner Grabrede die Verdienste
friedhof in Jenesien.
des Verstorbenen. Sebastian Tratter †

EOlt. Johann Stelzer Thomas Plattner


JENESIEN - Am 20. April SCHLAITEN – Unser Kamerad Bitte um Beachtung!
2009 hat uns unser langjähriger Thomas Plattner ist am 27. 11.
FLt. und EOlt. für immer verlas- 2009 im Alter von 88 Jahren von Redaktionsschluss ist der jeweils 20. der Monate
sen. uns gegangen Feber, April, Juni, August, Oktober und Dezember.
Johann Stelzer war im 77. Le- Thomas war 62 Jahre Mitglied

Die Poster „Andreas Hofer -


Portrait“ und „Oberkomman-
dierender von Tirol 1809“,
„Kleiner Kriegsrat”, „Histori-
scher Tiroler Adler” und
„Aquila Tirolensis” sowie der
Aufkleber „Tiroler Schütze”
(auch als Anstecker für das
Rockrevers) sind in den Bun-
deskanzleien des SSB in Bo-
zen (Tel. ++39/ 0471/974078,
e-mail: info@schuetzen.com)
und des BTSK in Innsbruck
(Tel. ++43/(0)512/566610,
e-mail: kanzlei@tiroler-
schuetzen.at) erhältlich.
32 Nr. 1/2010

Für langjährige Treue zur Kompanie wurden geehrt:


Aldein: Raimund Heinz (25 J.)
Birgitz: Reinhard Schober (15 J.)
Gummer: Johann Rieder 60 J.); Martin Mahlknecht (25 J.)
Hopfgarten i. Def.: Oj. Wolfgang Ploner (25 J.); Peter Blassnig, Mario Hopfgartner, Alexander Veider (15 J.)
Jochberg: Nikolaus Filzer (25 J.)
Kortsch: Fhr. Stefan Telser (15 J.)
Lana: Hptm. Eduard Graber, EOlt. Alois Mitterhofer, Josef Gruber (40 J.); Cornelia Feichter, Angelika Malleier (5 J.).
Latzfons: Jakob Schrott (50 J.); Siegfried Raifer, Michael Brunner (40J.); Paul Pittschieler, Walter Stolz, Norbert Höller , Manuel Raben-
steiner (15 J.); Mark. Annemarie Höller (5 J.)
Marling: Franz Egger, Oswald Hölzl, Anton Matzoll, Alois Matzoll, Karl Mitterhofer (50 J.); Robert Gufler (40 J.)
Mayrhofen: Lt. Rudolf Geisler (50 J.); Karl Eberharter (40 J.); Albert Schösser, Johann Kröll, Johann Geisler (25 J.)
Meran: Christian Folie, Gottfried Folie, Karl Rohrer, Josef Zöggeler (50 J.); Christian Laner (40 J.); Willy Pircher (35 J.); Elmar Rier,
Friedl Kobald (30 J.); Michael Festini (25 J.); Eduard Folie, Karl Folie, Arnold Pöhl (20 J.); Roland Mathà, Harald Oberhofer, Hans Rung-
ger (15 J.).
Oberes Ahrntal: Siegfried Stolzlechner (50 J.); Armin Kirchler (15 J.)
Schabs: Erich Mayr - Stockner, Anton Oberhuber – Keller, Andreas Kirchler, Konrad March (50 J.); Willi Lanz - Eigstl (40 J.); Michael
Hofmann (15 J.)
Schenna: Karl Trenkwalder (25 J.); Roland Gurndin (15 J.)
Tartsch: Alois Heinisch, Josef Hellrigl, Jakob Stocker (50 J.); Albert Steiner, Richard Wallnöfer (40 J.); Klaus Telser (15 J.).
Tarrenz: Robert Flür, Gerhard Flür (50 J.)
Terlan: Fhr. Christian Regele (15 J.)
Toblach: Hptm. Helmut Taschler (25 J.); Fhr. Markus Hackhofer (15 J.)
Truden: Alfred Ballweber (50 J.); Hptm. Michael Epp, Oj. David Amplatz, Fhr. Michael Lochmann (15 J.).
Unteres Ahrntal: Karl Kirchler, Ferdinand Leiter, Alois Ludwig, Peter Ludwig (50 J.); Thomas Unteregger (40 J.); Hubert Unteregger,
Josef Kirchler (25 J.)
Villanders: Martha Gruber, Andrea Schölzhorn (10 J.)
Wangen: Josef Winkler sen. (50 J.); Hptm. Anton Bertignoll, Flt. Josef Rungger - Oberdorf, Josef Winkler jun. Dorf (15 J.)

Termine 2010
14. Februar: Andreas-Hofer-Gedenkfeier im Kloster St. Romedius
20. Februar: Andreas-Hofer-Gedenkfeier in Mantua
21. Februar: Segnung des Peter-Mayr-Denkmals in Bozen
21. Februar: Andreas-Hofer-Landesfeier beim Sandwirt im Passeier
14. März: Bundesversammlung des WTSB in Kronmetz
21. März: Bundesgeneralversammlung des BBGSK in Garmisch
17. April: Bundesversammlung des SSB in Bozen
25. April: Bundesversammlung des BTSK in Innsbruck
Gründungsfest der Kompanie St. Vigil
2. Mai: Patronatstag in Benediktbeuern
16. Mai: Aktivierungsfest der Kompanie Tscherms
Wiedergründungsfeier der Kompanie Kalisien in Villazzano (Welschtirol)
30. Mai: Alpenregionsfest in Fulpmes/Stubaital
13. Juni: 30 Jahre Bataillon Chiemgau + 40 Jahre GSK Neubeuern in Neubeuern
Verlagspostamt 6020 Innsbruck - P.b.b. - 02Z030036

Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion


Nummer 1 Bozen, Innsbruck, Kronmetz, Weyarn im Feber 2010 34. Jahrgang

Gedenkfeier in Matrei a. Br.…………………… 8

Mit besonderem Stolz von Bundesschriftführer Hptm. Hans Baur

„Heimatgefühl und Leben in Bayern“ so titelt die Generationenstudie 2009 der Hanns-
Seidel-Stiftung.
Glaubt man den Ergebnissen dieser Studie, dann ist es offensichtlich in Bayern gelungen,
die Sehnsüchte der Menschen zu stillen, die anerkannten Werte hervorzuheben und diese
auch in großem Umfang zu leben. Heimat und Heimatgefühl sind auch heute mit hoher
Emotionalität verbunden. Dies hat zur Folge, dass man Heimat vor allem dort ansiedelt, wo
man enge soziale Kontakte hat, lebt und auch geboren ist. Heimat löst Gefühle wie Verbun-
denheit, Zugehörigkeit, Vertrautheit, Zufriedenheit, Wohlbefinden, Spaß, Geborgenheit,
Gedenkfeier an der Mühlbacher Klause… 9
Schutz und Sicherheit aus.
Grundvoraussetzung für die Bildung einer positiven und starken Identität mit der Heimat
Jahresrückblick des BTSK … ………………… 4 sind auch die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Ohne sie kann Heimat
Herz-Jesu-Notfonds hilft ………………………15 mit ihren spezifischen Ausprägungen im Hinblick auf Landschaft, Kultur, Traditionen und
Brauchtum, aber auch Mundart und Mentalität der Menschen, nicht positiv erlebt werden.
Regimenter, Bataillone und Bezirke…… 16
Erfreulich ist es, dass es laut Studie zwischen Jung und Alt keine unterschiedlichen Sicht-
Berichte aus Bayern ………………………………17 weisen im Hinblick auf die Notwendigkeit der Existenz von Werten und Grundüberzeugun-
Die Seite der Marketenderinnen gen gibt. Und so führen die hohe Identifikation mit Bayern und das intensive bayerische
und Jungschützen ……………………………… 21 Heimatgefühl dazu, dass die Bayern mit großem Selbstbewusstsein und dem sprichwörtli-
Wir gratulieren …………………………………… 22 chen „Wir-Gefühl“ ihre Position innerhalb Deutschlands und Europas wahrnehmen.
Aufgrund der Stammesverwandtschaft kann angenommen werden, dass eine ähnliche
Gesamttiroler Schützenchronik ………… 25
Umfrage in Tirol ein gleiches Ergebnis erbracht hätte. Die Begeisterung der Tiroler Bevölke-
Schützenjahrtage ……………………………………30 rung beim Landesfestumzug ist ein Indiz dafür.
Totengedenken …………………………………… 31 Es drängt sich die Frage auf, ob die Globalisierung und Internationalisierung mit dem
Ehrungen für langjährige Treue ………… 32 gleichzeitig verfolgten Ziel der Überwindung der Nationen noch ungebrochen im Trend lie-
gen. Noch glaubt man, in einer Welt zu leben, die sich immer schneller dreht, in der soziale
Termine 2009/2010 …………………………… 32
Strukturen und Bindungen verschwinden und in der das individuelle Glück im Vordergrund
steht. Die Umfrage dokumentiert möglicherweise einen Wendepunkt. Und deshalb sollten

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