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Georg Wolfgang Cernoch

SPRACHPHILOSOPHIE, NEUKANTIANISMUS, GEGENSTANDSTHEORIE,


EMPIRIOKRITIZISMUS:
DER PHILOSOPHISCHE UND DER LOGISCHE EMPIRISMUS
IN ÖSTERREICH 1919-1939

Wolfgang Cernoch

Logischer und philosophischer Empirismus

1) Die Überwindung des Verifikationsprinzips:


Von der Falsifikation (Popper) zum Holismus (Quine)

Bei allen Fortschritten in den logischen Untersuchungen Wittgensteins ist der logische
Positivismus selbst damit nicht entscheidend über das »sprachmolekulare«
Verifikationsproblem hinausgelangt. Hempel würdigt Popper, hier den entscheidenden
Schritt weitergekommen zu sein: »Eine sehr einleuchtende Alternative zum
Verifizierbarkeitskriterium für empirische Aussagen wurde von Karl Popper vertreten,
der sie in seinem bedeutenden Werk „Die Logik der Forschung“ und in zahlreichen
späteren Veröffentlichungen eingehend darlegte und verteidtigte.« Die Rede ist von
Falsifikationskriterium, dieses verlangt von einer empirischen Hypothese, »daß es
möglich sein müsse, denkbare Beobachtungsbefunde zu beschreiben, die der
Hypothese widersprechen und deren tatsächliches Vorkommen daher die Hypothese
wiederlegen oder „falsifizieren“ würde.

Dieses neue Kriterium erkennt in sehr erwünschter Weise die vom Verifikationsprinzip
disqualifizierten All-Aussagen als empirisch an. So gilt z. B. die Hypothese „Alle
Schwäne sind weiß“ als empirisch, da sie durch den Beobachtungssatz „Dies ist ein
nicht-weißer Schwan“ falsifiziert werden würde. Dennoch erweist sich das
Falsifikationsprinzip aus Gründen, die denen für das Verifizierbarkeitsprinzip analog
sind und auf die ich hier nicht näher eingehen kann, als zu eng.«1 Carnap konstruierte
angesichts der Unzulänglichkeit sowohl des Verfizierbarkeits- als auch des
Falsifizierbarkeitskriterium in seinem wichtigen Aufsatz „Testability and Meaning“
(1936/37) ein sehr viel allgemeineres Konfirmierbarkeitskriterium für empirische
Sätze, das beide Kriterien als Spezialfälle einschließt. Hempel geht darauf aber nicht
weiter ein, »denn es hat sich seither herausgestellt, daß alle bisher erwähnten Versuche,
präzise Kriterien für empirische Aussagen zu formulieren, einem fundamentalen
Einwand ausgesetzt sind, der eine radikale Abänderung der bisherigen Fragestellung
notwendig machte.« Es habe sich erwiesen, »daß diese Problemstellung auf einer
falschen Voraussetzung beruht. Einzelne Aussagen sind im allgemeinen überhaupt
nicht durch Beobachtungsbefunde überprüfbar. Dies wurde im Jahre 1951 durch W. V.
O. Quine in einem tiefdringenden kritischen Aufsatz „Two Dogmas of Empiricism“
—2—

deutlich dargelegt. Bemerkenswerterweise war der Grundgedanke bereits im Jahre


1906 in Pierre Duhems Werk „La Théorie Physique: Son Objet et sa Structure“ klar
ausgesprochen, eingehend begründet und auf seine Konsequenzen untersucht worden.«2
Diese Duhem-Quine-These besagt kurz folgendes: »Wenn nun ein so vorausgesagter
Experimentialbefund nicht eintritt, wenn also die abgeleitete Beobachtungsaussage sich
als falsch erweist, so zeigt dies nur, daß mindestens eine der zur Ableitung benutzten
Prämissen falsch sein muß. Das braucht aber keineswegs die in Frage stehende
Hypothese sein; die Geschichte der Wissenschaft liefert viele Beispiele gerade dafür.
[...] Rein logische Erwägungen können aber nicht bestimmen, welche Sätze in jenem
System zu ändern sind.«3

Die neue Auffassung nach Duhems und Quines Überlegungen ist nunmehr holistisch:
demnach kann ein empirischer Gehalt nur ganzen Satzsystemen zugeschrieben werden
und macht die Entscheidung über die Annehmbarkeit eines Satzsystems nicht nur von
den verfügbaren Beobachtungsbefunden abhängig. Nach dieser Überlegung wäre m. E.
noch der Frage nachzugehen, ob eine Wissenschaft in einem geschlossenen ganzen
Satzsystem darstellbar ist, bzw. welcher Zusammenhang zwischen Satzsystemen im
engeren Sinn zur »Ganzheit« einer Wissenschaft bestehen muß. Das Schlußwort zur
Stellung des Wiener Kreises in der Entwicklung des logischen Empirismus muß ich
aber Hempel überlassen: »Die neue Auffassung brachte auch einen Bruch mit einer
anderen Zentralidee des Wiener Kreises mit sich. Was nämlich die verschiedenen
Modifikationen angeht, so sprachen Reichenbach, Putnam, Quine und andere die
Ansicht aus, daß, wenn bescheidenere Maßnahmen sich als unzulänglich erweisen
sollten, eine Revision der in der Theorie eingebauten Grundprinzipien der Logik und
Mathematik selbst in Erwägung zu ziehen sei. Spezifische Revisionsvorschläge dieser
einschneidenden Art wurden zum Beispiel für die Quantentheorie von mehreren
Logikern und Philosophen vorgeschlagen; sie wurden jedoch bisher in der Physik
weitgehend nicht akzeptiert. [Hempel schreibt dies 1980] Die Idee der Revidierbarkeit
der Logik und der Mathematik ist offenbar unvereinbar mit der Auffassung des Wiener
Kreises, daß die Prinzipien der Logik und Mathematik einen nichtempirischen, rein
analytischen Status besitzen. Die neue Auffassung hat vielmehr eine gewisse Affinität
zu Mills empiristischer Auffassung der Logik und Mathematik; ist aber wesentlich im
Sinne des Holismus verfeinert«.4

Meiner Meinung nach stoßen manche dieser Revisionsversuche auch zu der Frage nach
dem Unterschied von logischen und von nicht-logischen Paradoxa vor (wie R. N.
Sainsbury mit dem »Dialethismus« in seinem Buch: Paradoxes, Cambridge University
Press 1995). Die damit nochmals aufgeworfene Frage nach der Semantik legt mir den
Schluß nahe, daß der Erfindungsreichtum der Mathematik und die Einsicht, daß die
—3—

Geltung des Satzes vom Widerspruch einer regionalen Festlegung bedarf,5 durchaus
nicht zureicht, von der Analyzität der Mathematik und Logik als Fomalwissenschaft
völlig abzugehen. Hier wird die Aufhebung des inhaltlichen und formalen Monismus
mit der Aufhebung des methodischen Monismus verwechselt, der darin besteht,
systematisch alle Schritte einer Wissenschaft einer Reihenfolge oder einer
hierarchischen Ordnung zu unterwerfen, sodaß im eingeschränkten Sinne die
Analyzität erhalten bleibt. Revidiert wird bestenfalls ein quasi-ontologischer oder
primordialer Anspruch einfacher Wahrheiten auch in der Mathematik und Logik.6

2) Die Kritik am logischen Empirismus anhand der Darstellung Quines

Wenn auch Quine ausdrücklich die Analyzität im Sinne des Wiener Kreises aufhebt, so
hebt er sie doch im Gegensatz zur »Synthezität« auf. Quine gibt in seinem Aufsatz:
Fünf Bausteine des Empirismus die wesentlichen Entwicklungsschritte an: »In den
letzten beiden Jahrhunderten hat es fünf Wendepunkte gegeben, an denen sich der
Empirismus zum Besseren gewandelt hat. Der erste ist der Wechsel von Ideen zu
Wörtern [1]. Der zweite ist der Wechsel im Zentrum der Semantik von den Termini zu
den Sätzen [2]. Der dritte ist der Wechsel der semantischen Zentralstellung von Sätzen
zu Satzsystemen [3]. Der vierte ist, um mit Morton Withe zu reden, der
methodologische Monismus: Die Preisgabe des Dualismus analytisch/synthetisch [4].
Der fünfte ist der Naturalismus: der Verzicht auf das Ziel einer der Naturwissenschaft
vorgängigen ersten Philosophie [5].«7

Schon der erste Wendepunkt (Lockes Ideas, Benthams Phraseologie) führt die Frage
mit sich, ob die Beschränkung der Analyse auf Wörter und ihren Gebrauch mehr als
eine nützliche Vereinfachung geblieben ist, die mit der Soziologisierung der Linguistik
wieder einzuholen wäre. Es bleibt doch zu vermuten, daß auch die
Grundlagenproblematik des logischen Empirismus wegen der natürlichen Amphibolie
von Subjekt und Objekt einer transzendentalen Begründungsstrategie nicht entraten
kann, die sich im transzendentalpragmatischen Sprachapriori nicht erschöpft.
Historisch gesehen entspricht das der Konstellation von Sprachphilosophie,
Empiriokritizismus, Gegenstandstheorie und Neukantianismus einerseits, sowie von
Nationalökonomie (Soziologie), kantianisch-positivistischer Rechtsphilosophie
(Soziologie) und Verhaltenstheorie (Soziologie) andererseits im Wien der
Zwischenkriegszeit, die — allerdings nur sehr ungefähr — die empirischen Relevanzen
der philosophischen Anthropologie nachzeichnen, und die sowohl für den
österreichischen Kantianismus wie für den Wiener Kreis von Bedeutung gewesen ist.
— Im zweiten und dritten Wendepunkt sehe ich nun den eigentlichen Ertrag des
—4—

logischen Empirismus.8 — Aber vor allem im vierten und fünften Wendepunkt sehe ich
einen Anlaß zum Widerspruch bzw. zu einer Vertiefung. Es ist verständlich, weshalb
Quine den Gegensatz von analytisch und synthetisch als nicht entscheidend entfernen
möchte: So bleibt die Quelle analytischer Begriffe immer unklar, die nur aus noch
näher zu spezifizierenden Eigenschaften ihrer Analysierbarkeit gerechtfertigt werden
können, ohne deren vorgängige Synthesis zu erreichen. Zwar scheint Quine letztlich
analytische wie synthetische Momente des logischen Denkens anzuerkennen, aber
weder für ausreichend noch explizit für nötig zu halten, um eine Theorie der Logik zu
entwickeln.

Der fünfte Punkt ist für einen Transzendentalphilosophen der entscheidende. Einerseits
bleibt für Kant wie in differenzierterer Weise auch für Husserl (ein Fall der
Interpretation der Eigenständigkeit der sinnerfüllenden Intention) die primäre
Intentionalität auf durch sinnliche Anschauung konstituierte Erfahrungsgegenstände
gerichtet. Insofern kann man auch von einem gewissen Naturalismus sprechen, der von
den Produkten des transzendentalen Schematismus in den Kategorien als Objekt der
Erfahrung intendiert wird. Andererseits spricht Kant von der Einheit der Zeit (das
continens ist zugleich contentum, Refl. 5655), die eben nicht in eine innere, subjektive,
und eine äußere, objektive, zerfalle. Insofern läßt sich in der Transzendentalphilosophie
zwar ein Monismus konstruieren, doch wird dieser sogar in dieser Einschränkung auf
die Kritik des Verstandesgebrauches (Analytik der K. r. V.) nicht als ein
naturalistischer im Sinne Quines zu bezeichnen sein. Das Dasein, als die subjektive und
die objektive Realität enthaltende Sphäre des möglichen Bewußtseins, ist selbst nicht
einsinnig naturalistisch zu fassen.

3) Der Unterschied von logischem und philosophischem Empirismus entscheidet


sich zuerst in der Sprachphilosophie

Selbst bei Beachtung der Ausgerichtetheit der primären Intentionalität auf in sinnlicher
Anschauung gebbare Objekte bei Kant und bei Husserl als die zwei prominentesten
Vertreter der Tanszendentalphilosophie wird die Unmöglichkeit der physikalistischen
Beschränkung der Darstellung des Sprachinhalts (Semantik) im Rahmen des logischen
Positivismus offenkundig. Zwar erscheint die Unterscheidung der »Beziehung auf ein
Ding« von der »Ontologie der Tatsachen« bei Russell in einer philosophischen
Verfremdung als reduzierte Variante der Destruktion der Metaphysik durch Heidegger.
Russell wie Heidegger überschreiten aus sehr verschiedenen Gründen den
unumgänglichen Horizont der Anwesendheit. Heidegger geht letztlich
transzendentalsubjektivistisch von einer temporalen Ordnung des Dasein aus. Russell
—5—

erweitert den Daseinshorizont des Anwesens offenbar aus drei Gründen: erstens soll
die Aussage nicht nur für dieses anwesende Ding, sondern für eine Klasse von Dingen,
also für alle vergangen, gegenwärtig und zukünftig existierenden Dinge dieser Klasse
gelten; zweitens sollen Sätze möglich sein, die nicht nur über die Klassifikation von
Dingen, sondern auch von Relationen zwischen den Dingen aussagen. Die »Ontologie
der Tatsachen« besitzt nun gegenüber der »Beziehung auf Dinge« jedenfalls einen
Horizont der Existenz, der allgemeinst als »Relational« (Höfler) zu bezeichnen ist, aber
anders als bei Brentano die Reduzierung anhand der Resubjektivierung dieses
Relationals zum schlichten Intentionscharakter des Bewußtseins definitiv nicht
mitmacht: Die Bestimmung der Realität allein nach subjektivistischen Prinzipien führt
nach Kant nur zum Begriff einer »subjektiven Realität«. Erst die Bestimmung der
Realität als Totalität der Wechselwirkung (Wirklichkeit) führe zu einem Begriff der
»objektiven Realität«. Mit der Unterscheidung in »Ontologie der Tatsachen« und der
»Beziehung auf Dinge« bei Russel, dem Quine letztlich zu unrecht vorwirft, diese in
der Konsequenz vermengt zu haben, scheint Russell aus einer ganz anderen Perspektive
als Kant oder Höfler eine ähnliche Unterscheidung getroffen zu haben; allerdings mit
der Konsequenz, daß Dinge als Korrelate sprachlicher Konzepte endgültig in die
Sphäre subjektiver Realität fallen. Genau das aber wird von Quine womöglich zu recht
kritisiert.

Phänomenologisch betrachtet führt die Kritik am Physikalismus der positivistischen


Sprachtheorie allerdings a fortiori zu der eminenten Definition des Positivismus von
Robert Zimmermann, der neben sinnlich-empirischen Tatsachen und
Bewußtseinstatsachen (Logik, Ästhetik) schließlich sogar einen theologischen
Positivismus der Vollständigkeit halber anführt (freilich nur um ihn auszuschließen).
Diese Öffnung des Positivismus wäre u. U. fatal, das versteht man von selbst —
allerdings wird selbst der fundamentalontologische Horizont des
sprachphilosophischen Aspekts, dem auch Husserl in den Logischen Untersuchungen I
im »inneren Monolog« ein innersprachliches »Eingelegtsein« der Bedeutung vorstellt,
das schließlich und endlich doch wieder stark an die »Eingewickeltheit« Leibnizens
oder an die »Eingefaltetheit« der aristotelelischen Kategorien Heideggers erinnert, vom
physikalistischen Ansatz verstellt. Jedoch wird noch vom späten Carnap die
Beschränktheit einer rein physikalistischen Sprachtheorie gegenüber den sozialen
Tatsachen eingeräumt — schließlich hat sogar Brentano unabhängig von jeder
Wertediskussion zugestanden, daß wir ohne entis rationis
sine vel cum fundamentum in re (also auch ens lucationis) nicht auskommen.
—6—

Sprachphilosophie, Neukantianismus, Gegenstandstheorie, Empiriokritizismus: Der philosophische und


der logische Empirismus in Österreich 1919-1939 (15 Seiten), in: Verdrängter Humanismus—
Verzögerte Aufklärung, Bd. 5, Im Schatten derTotalitarismen. Vom philosophischn Empirismus zur
kritischen Anthropologie. Philosophie in Österreich 1920-1951. Hrsg. Michael Benedikt, Reinhold
Knoll, Cornelius Zehetner, Wiener Universitätsverlag 2005

1
Hempel, in: Das geistige Leben Wiens in der Zwischenkriegszeit. Ring -Vorlesung 1980 im
Internationalen Kulturzentrum, Wien I, Annagasse 20; wiss. Leitung Univ.-Prof. Dr. Norbert
Leser, Wien, ÖBV, 1981,, S. 211. Hempel verweist hier auf die sogenannte Hempel‘sche
Paradoxie in Poppers Verhältnis von empirischen Protokollsätzen, Basissätzen und
Instantialsätzen einer deduktiven Darstellung einer Theorie.
2
S. 212
3
S. 213
4
S. 213
6
Vgl. Imre Thot, Von Wien nach Temesvar: Johann Bolyais Weg zur nichteuklidischen
Revolution, in: Verdrängter Humanismus-Verzögerte Aufklärung, 3. Bd., Bildung und
Einbildung. Vom verfehlten Bürgerlichen zum Liberalismus. Philosophie in Österreich (1820-
1880), Michael Benedikt, Reinhold Knoll (Hg.), Josef Ruppitz (Mithg.), Klausen-Leopoldsdorf,
Ludwigsburdg Klausenburg (Cluij-Napoca), Leben-Kunst-Wissenschaft: Editura Triade, 1995.
Es wird gezeigt, daß schon seit Aristoteles zwischen euklidischer und einer zunächst nur
hypothetisch gedachten nicht-euklidischen Geometrie kein logischer Widerspruch bestehen
muß — der Verschiedenheit fehlt die Bedingung, als logischer Widerspruch ausgedrückt
werden zu können. Vergleichbares erwarte ich mir als Folge einer möglichen Revidierbarkeit
von Logik und Mathematik.
7
Quine, Theorie und Dinge, 1991, S. 89
8
Wobei den zweiten Schritt schon Kant am Boden des Schematismusproblems, den dritten
Schritt in der Ideenlehre eingeleitet hat.

1
Hempel, in: Das geistige Leben Wiens in der Zwischenkriegszeit. Ring -Vorlesung 1980 im
Internationalen Kulturzentrum, Wien I, Annagasse 20; wiss. Leitung Univ.-Prof. Dr. Norbert
Leser, Wien, ÖBV, 1981,, S. 211. Hempel verweist hier auf die sogenannte Hempel‘sche
Paradoxie in Poppers Verhältnis von empirischen Protokollsätzen, Basissätzen und
Instantialsätzen einer deduktiven Darstellung einer Theorie.
2
S. 212
3
S. 213
4
S. 213
5
Vgl. G. W. Cernoch, Körner, Weinbeeren und Tische. Sorites, Bolzano und Quine zur
Frage des Zusammenhanges von Endlichkeit und dem principium contradictionis, (Ms.), Wien
1998
6
Vgl. Imre Thot, Von Wien nach Temesvar: Johann Bolyais Weg zur nichteuklidischen
Revolution, in: Verdrängter Humanismus-Verzögerte Aufklärung, 3. Bd., Bildung und
Einbildung. Vom verfehlten Bürgerlichen zum Liberalismus. Philosophie in Österreich (1820-
1880), Michael Benedikt, Reinhold Knoll (Hg.), Josef Ruppitz (Mithg.), Klausen-Leopoldsdorf,
Ludwigsburdg Klausenburg (Cluij-Napoca), Leben-Kunst-Wissenschaft: Editura Triade, 1995.
Es wird gezeigt, daß schon seit Aristoteles zwischen euklidischer und einer zunächst nur
hypothetisch gedachten nicht-euklidischen Geometrie kein logischer Widerspruch bestehen
—7—

muß — der Verschiedenheit fehlt die Bedingung, als logischer Widerspruch ausgedrückt
werden zu können. Vergleichbares erwarte ich mir als Folge einer möglichen Revidierbarkeit
von Logik und Mathematik.
7
Quine, Theorie und Dinge, 1991, S. 89
8
Wobei den zweiten Schritt schon Kant am Boden des Schematismusproblems, den dritten
Schritt in der Ideenlehre eingeleitet hat.

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