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Referent
Hans-Heinrich Behrens
Herstellungsverfahren Spritzguss
Status heute
Spritzgussprozess heute wird immer noch auf die Maschine reduziert, obwohl
der Maschinenprozess an der Schneckenspitze endet.
Welche Voraussetzungen sind nötig
Sinnvolle Technik
• Nur leicht verständliche Bedienung der Steuerungen führt zur optimalen Nutzung.
• Komplexe Kühltechnik wird selten verstanden und führt oft zu fehlerhaftem Einsatz.
• Temperiergeräte werden mit zu kleinen Pumpenleistungen beschafft.
• Anguss-Handlinggeräte sind unnötige Energie-Schlucker.
• Beistellmühlen machen nur „kaufmännischen Sinn“ im Prozess ist Mahlgutver-
arbeitung nicht sinnvoll, da es zu instabiler Materialaufbereitung und zu „Staub-
vergasungen“ im Spritzzylinder führt.
Gute Ausbildung
Es müssen endlich Spritzgießer mit Schwerpunkt auf hohes Prozesswissen ausgebildet
werden:
• Kühltechnik und Beherrschung des Themas Thermografie.
• Visualisierung der Prozessparameter mit Kurvengrafik.
• Langzeitbewertung des Prozesses mit Trendgrafik.
• Werkzeugtechnik incl. Heisskanalkonzepte.
Beherrschter Spritzguss
Werkzeugwand
Erstarrte Randschicht
d r u ck
Ma sse
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Erstarrte Randschicht
Werkzeugwand
Entwicklung der Anspritzkonzepte
Heute -
- bei Kaltkanal:
• Hochfachig
• Lange Kaltverteilerwege
• Starke Engstellen durch
Tunnelanspritzung
1) sehr beliebt:
Der Kaltkanal:
• Hochfachig
• Lange Kaltverteilerwege
• Starke Engstellen durch
Tunnelanspritzung
Engstelle Maschinendüse
Engstelle Tunnelanguss
2) sehr verbreitet: Engstelle Torpedodüse
Heiß- auf Kaltkanal:
• Starke Engstellen durch
Tunnelanspritzung u.
durch offene Torpedodüse
Hohe Energie- und Heisskanal
Prozessverluste Kaltkanal Ende Maschinen-
Prozess
Prozessgerechte Werkzeugkonzepte
Trotz extrem verbesserter Technologien haben sich die Fehlerbilder und die
Qualitätsprobleme beim Spritzguss nicht gravierend verbessert!
Hauptfehler nach wie vor:
• Nicht voll ausgeformte Teile,
• Grat,
• Maßschwankungen,
• Brenner (durch Dieseleffekte),
• Verzug usw..
Hauptursache:
Fehlendes tiefes Prozesswissen aller am Prozess wirkenden Mitarbeiter von
der Projektierung bis zum Endprodukt Formteil.
Spritzguss wird überwiegend immer noch nach alten Philosophien gelehrt
wie z. B. „Umschalten auf Nachdruck bei nicht voll ausgefüllter Kavität“.
Elementare Basiskenntnisse zu Themen wie Kühltechnik, Trocknungstechnik,
Visualisieren der Formteil-Thermografie, Visualisieren des Maschinenablaufs,
Arbeiten mit Werkzeugsensorik fehlen allgemein in den Spritzgussfertigungen.
Bedenke: Die notwendigen Technologien gibt es seit Jahrzehnten!
Notwendige Ausstattung der SGM
Werkstattaugliche Steuerung
• Steuerung plausibel und verständlich mit Klartext-Darstellungen
Ausstattung für Werkzeug-Innendrucktechnik
• Hard - u. Software- Möglichkeiten für bis zu 8 Innendruck- Fühler
Kurvengrafik (min. 10 Bildschirmseiten frei belegbar)
• Abbilden des Gesamtprozesses mit Zusammenstellung von Kurvenauswahl
• Abbilden von Einzelprozessen wie
- Massedruck
- Schneckenbewegung
- Werkzeuginnendrücke auf Einzelseiten
- Möglichkeit Werkzeugwandtemperatur darzustellen
- Bewegungen der Maschine (z.B. Werkzeug öffnen/schließen, Auswerfer)
• Referenzkurven erzeugen, Darstellen und Abspeichern von allen Istkurven
Trendgrafik
Abbilden der Ist-Parameterwerte zu einer Trendlinie über einen längeren Zeitraum
aus einem Speicher von min. 20.000 Zyklen, frei konfigurierbar.
Warum Kurvengrafik?
Einspritzphase Nachdruckphase
1 1 = Massedruck
2 2 = Werkzeugwand Temperatur
4 3 = Werkzeuginnendruck
4 = Schneckenbewegung
3
Prozess- Kontrolle mit Trendgrafik
Weg-Umschaltung Innendruck-Umschaltung
Notwendige Vorgehensweise
Null-Fehler-Produktion?
Es geht!
Wie?
Mit dem Etablieren der
notwendigen Prozesslehre !
Spritzguss hat noch viel Potential, um die
Kurven ansteigen zu lassen!