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µ ist aber gleich der mittleren Steilheit eines


Die Berechnung von Drosseln, bestimmten Kurvenstückes in Bild la.

Netztransformatoren und Nf-Übertragern µ=


B
= tan β = Steigungswinkel
H
Von I n g en i eu r O t t o L i m a n n Ebenso wie bei einer Röhre die Verstär-
kung größer ist, wenn auf einem steilen
Wer Schaltungen zu entwerfen oder Geräte zu entwickeln hat, der steht oft vor der Not- Kennlinienteil gearbeitet wird, so ist bei
wendigkeit, Spulen oder Übertrager mit Eisenkernen zu berechnen und zu bauen. Studiert er Eisenspulen die Selbstinduktion größer,
zu diesem Zweck die Fachliteratur, so findet er hierfür recht unterschiedliche Rechenmethoden wenn ein steiles Stück der Magnetisierungs-
und Formeln, und er fragt sich mit Recht, warum es hierfür nicht ebenso klare und voll- kurve benutzt wird. Bei kleinen Wechsel-
ständig eindeutige Unterlagen wie das Ohmsche Gesetz oder die Gleichungen zur Berechnung spannungen ohne Gleichstrom-Vormagneti-
von Schwingkreisen gibt. — Die hier beginnende Aufsatzreihe soll das Verständnis für die sierung gilt Bild 1b. Die Kurve wird im mitt-
schwierigen Zusammenhänge erleichtern und mit praktischen Beispielen erläutern, worauf es leren Teil nur wenig ausgesteuert. Die Steil-
wirklich ankommt. heit des benutzten Kurvenstückes, also das
µ, ist groß, die Selbstinduktion wird hoch.
1. Die Selbstinduktion von Spulen mit Eisen- bestimmte Tonfrequenzen benötigt werden, Legt man jedoch eine große Wechselspan-
blechen dann wird man besser Ferritkerne mit exakt nung an die Spule, so daß nach Bild 1c die
definierten magnetischen Eigenschaften ver- Kurve bis in den gekrümmten Teil ausge-
Die exakte Vorausberechnung der Induk-
wenden und eine Abgleichmöglichkeit durch steuert wird, dann ist die mittlere Steilheit
tivität von Eisenkerndrosseln und Übertra-
einen veränderlichen Luftspalt oder durch zwischen den beiden Endpunkten (gestri-
gerwicklungen erfordert einen großen theo-
Parallelkondensatoren vorsehen. chelte Linie) geringer als vorher bei kleinen
retischen Aufwand. Dabei hängt jedoch der
Bild 1 erläutert nochmals die Schwierig- Aussteuerungen. Bei genau der gleichen
errechnete Wert sehr stark von den Eigen-
keiten bei der Berechnung einer Selbstinduk- Spule ergibt sich also eine kleinere Selbst-
schaften des Eisens ab, die selbst innerhalb
tion. In Bild 1a ist der grundsätzliche Ver- induktion! Außerdem wird die Wechselspan-
der gleichen Eisensorte streuen können. Zu-
lauf der Magnetisierungskurve einer Eisen- nung infolge der Kurvenkrümmung verzerrt,
dem ändert sich die Permeabilität mit der
sorte dargestellt. Die Beziehung zwischen dies ergibt in Tonfrequenzschaltungen einen
Feldstärke, so daß das mit großem Rechen-
Induktion B in Gauß und Feldstärke H in störenden Klirrfaktor.
aufwand gefundene Ergebnis doch mit Hilfe
praktisch ausgeführter Musterspulen nachge- Oerstedt lautet: Schickt man zusätzlich einen Gleichstrom
prüft werden muß. Bei Drosseln mit Gleich- durch die Spulenwicklung, so bedeutet dies,
strom-Vormagnetisierung tritt ferner noch B daß nach Bild 1d die zugehörige Ampere-
B =µ⋅H oder µ=
folgende Komplikation hinzu: Um das wirk- H windungszahl den Arbeitspunkt auf der
same µ für Wechselspannungen aus der Ma- Kennlinie verschiebt. Eine nun aufgegebene
gnetisierungskurve zu entnehmen, muß die Nun gilt für jede Eisenkernspule: Die Selbst- Wechselspannung von der gleichen Größe
Amperewindungszahl bekannt sein. Die Win- induktion der Wicklung ohne Eisen, also der wie in Bild 1b durchläuft jetzt einen flache-
dungszahl der Spule wird aber gerade erst „Luftspule“, ist mit der wirksamen Permea- ren Teil der Kurve. Die Steilheit und damit
gesucht! Man muß also zunächst einen Wert bilität µ zu multiplizieren, um die Selbst- wiederum das wirksame µ sind noch gerin-
für die Permeabilität annehmen, danach eine induktion der Spule mit Eisenkern zu er- ger, die Selbstinduktion der gleichen Eisen-
Windungszahl errechnen, mit dieser Win- halten: spule also wiederum kleiner.
dungszahl und der Gleichstrom-Vormagneti- L Eisen = L Luft · µ Ändert man die Werte für Vormagnetisie-
sierung das nun maßgebende µ aus der Ma- rung und Aussteuerung, dann ergeben sich bei
gnetisierungskurve entnehmen und nochmals gleichem Eisenkern und gleicher Kupfer-
rechnen. Die Magnetisierungskurven stellen wicklung ganz verschiedene Selbstinduktio-
jedoch nur Mittelwerte dar. Die Werte des nen. Daraus ist klar zu ersehen, daß es keine
a) Die Steigung der
tatsächlich verwendeten Eisens können davon Magnetisierungs- eindeutige Formel für die Berechnung einer
wesentlich abweichen. Man müßte also vor kurve ist ver- Eisenspule geben kann.
jeder Rechnung zunächst das zu verwen- schieden Die Verhältnisse werden etwas günstiger,
dende Eisen durchmessen. wenn man im Eisenweg einen Luftspalt an-
Um diesen Aufwand für Messung und bringt. Er setzt im Prinzip die wirksame
Rechnung zu vermeiden, arbeitet man mit Permeabilität µ etwa nach Bild 1e herab.
Faustformeln, die jedoch voneinander ab- Die Steigungsunterschiede werden dadurch
weichen können, je nachdem, welche Werte b) Bei kleiner Aus- geringer, man ist nicht mehr so abhängig von
der betreffende Autor für das Verhältnis steuerung ist die der Lage des Arbeitspunktes auf der Kenn-
v o n Luftspaltweg zu Eisenweg, Gleichfeld- Steigung, also
und damit die linie und von der Größe der Aussteuerung.
stärke zu Wechselfeldstärke, Permeabilität Infolge der geringeren Steilheit ist aber auch
Selbstinduktion
usw. angenommen hat. Der Leser darf daher groß das µ geringer. Die Selbstinduktion einer
über solche verschiedenartigen Formeln nicht Eisenspule sinkt also durch Einfügen eines
stolpern und etwa dem einen oder anderen Luftspaltes, und zwar um so mehr, je breiter
Autor mangelnde Sachkenntnis vorwerfen. der Spalt ist.
Ohne Überprüfung der errechneten Werte c) Bei großer Aus-
durch Messung kommt man in keinem Falle steuerung wer- Verwendete Begriffe und Formelzeichen
aus. Deshalb genügen in der Praxis durchaus den mittlere
die vereinfachten Formeln. Man wickelt da- Steilheit und Aw = Ampere · Windungszahl
nach eine Musterspule, mißt sie unter Be- somit L kleiner B = Magnetische Induktion = Felddichte =
triebsbedingungen durch und korrigiert Win- Kraftlinien/cm 2 in Gauß (G) oder
dungszahl und Drahtstärke entsprechend. Bei Kilogauß (kG)
einiger Erfahrung hat man mit zwei bis drei d) Eine Gleichstrom- δ = wirksame Luftspaltlänge in cm
Mustern meist den gewünschten Wert er- Vormagnetisie- GE = Eisengewicht in kg
reicht 1 ). r u n g verschiebt
Günstig dabei ist, daß für die meisten den Arbeits punkt GK = Kupfergewicht in kg
Eisenkerndrosseln und Übertrager in der in flache K urven- H = Magnetische Feldstärke in Oerstedt
Funk- und Ela-Technik keine extrem engen teile, µ un d L = 1,25 Aw/cm Spulenlänge
Toleranzen für den L-Wert verlangt werden. sinken star k ab
i = Stromdichte in Wicklungsdrähten =
Ob eine Netzsiebdrossel eine Selbstinduktion A/mm 2
von 7 oder 9 H besitzt, ist praktisch bedeu- lE = Eisenweglänge in cm
tungslos. Ebenso hat es wenig Einfluß, ob e) Ein Luftspalt im
sich mit der Primärinduktivität eines Aus- Eisenweg setzt QE = Eisenquerschnitt in cm 2
gangsübertragers eine untere Grenzfrequenz die Felddichte B w = Anzahl der Spulenwindungen
stark herab, die
von 30 oder 35 Hz ergibt. Sollten aber doch
Magnetisierungs-
einmal genau abgeglichene Schwingkreise für kurve wird fla- Kernbleche und Blechpakete für Klein-
cher, die Steigung transformatoren
1
) Dieser Vorschlag ist außerdem im Betrieb gleichmäßiger
rationeller. Der Aufwand an Arbeitslohn für das Normalerweise wird man für Transforma-
Wickeln der Musterspulen ist geringer als der toren in Rundfunk- und Fernsehempfängern
Aufwand für mehrstündige Rechenarbeit eines Bild 1. Einfluß von Aussteuerung und Vormagneti-
Ingenieurs nach ausführlichen und exakten theo- sierung auf die Selbstinduktion einer Eisen- sowie für Nachrichten- und Meßgeräte nor-
retischen Unterlagen. kernspule menmäßige Blechschnitte (DIN 41302) ver-

F U N K S C H A U 1958 / Heft 1 5
ger werden und die Felddichte erhöht wer-
Drosseln, Netztransformatoren, Nf-Übertrager den kann.
Für extrem geringe Streuung verwendet
wenden. Die Berechnung von Blechschnitten Die Primärwicklung liegt innen, die Sekun- man Ringkerne. Bei ihnen wird eine Wick-
fällt nicht in das Arbeitsgebiet des Hf-Tech- därwicklung außen. Die Primärwicklung soll lung mit Spezialmaschinen auf einen ge-
nikers. Bei den Eisenkernen für Übertrager etwa den gleichen Wickelquerschnitt wie die schlossenen Eisenring aus Dynamoblech auf-
unterscheidet man zwei Grundtypen: Drei- Sekundärwicklung einnehmen. Für sehr streu- gebracht. Wegen der schwierigen Wickel-
schenkelkerne und Zweischenkelkerne. arme Übertrager werden Primär- und Se- technik beim geschlossenen Ring ist man
Beim Dreischenkelkern wird nur der mitt- kundärwicklung „verschachtelt“ gewickelt. zu Schnittbandkernen 4 ) gekommen. Bei ihnen
lere Schenkel bewickelt. Die beiden äußeren Näheres hierüber wird später bei den Breit- wird aus hochlegiertem und mit magnetischer
Schenkel stellen zusammen mit den Jochen bandübertragern erwähnt. Vorzugsrichtung gewalztem Bandmaterial
an den beiden Stirnseiten einen Eisenmantel Zweischenkelkerne nach Bild 5 werden als ein runder oder rechteckiger Kern gewickelt.
UI-Schnitte bezeichnet. Wie beim EI-Schnitt Er wird dann einer Wärmebehandlung bei
sind Kerne ohne Luftspalt wechselseitig zu hohen Temperaturen unterzogen, um die
schichten; wird ein Luftspalt benötigt, so beim Wickeln aufgetretenen mechanischen
ist ein Isolierplättchen zwischen Joch und und magnetischen Spannungen zu beseitigen,
„U“ einzufügen. Die Luftspaltlänge δ ist anschließend mit Kunstharz imprägniert und
ähnlich Bild 3 gleich dem doppelten Ab- verfestigt. Der Kern wird dann in zwei
stand a. UI-Schnitte werden nach Bild 4b halbkreis- oder U-förmige Stücke aufge-
gleichfalls ohne Abfall gestanzt. Sie können schnitten, und die Schnittflächen werden so
Bild 2. M-Kern; nach DIN 41 302 sind M-Kerne nach Bild 7 einseitig oder nach Bild 8 zwei- fein plangeschliffen, daß sich die beiden
ohne Luftspalt oder mit Luftspalt a von 0,3, seitig bewickelt werden. Einen Transforma- Hälften mit Hilfe eines Spannbandes nach
0,5, 1 und 2 mm vorgesehen tor nach Bild 8 nennt man Kerntransforma- dem Aufschieben des bewickelten Spulen-
körpers praktisch ohne Luftspalt zusammen-
dar. Bestehen Schenkel und Joche nach fügen lassen. Schnittbandkerne geben die
Bild 2 aus einem Stück, so wird das Blech Möglichkeit, Größe und Gewicht von Trans-
nach DIN 41302 als M-Schnitt bezeichnet. formatoren erheblich zu verringern, das
Der mittlere Schenkel ist an einem Ende spezielle Herstellungsverfahren engt jedoch
aufgetrennt, um das Blech in den Spulen- den Anwendungsbereich ein.
körper schieben zu können. Für Spulen ohne Für die Stromdichte in Transformator-
Luftspalt werden die Bleche wechselseitig wicklungen rechnet man im Durchschnitt mit
g e s c h i c h t e t . F ü r S p u l e n mi t L u f t s p a l t s i n d 2,55 A/mm 2 . Die Stromdichte ist jedoch kein
in den Normen Schlitzbreiten a von 0,3, 0,5 starrer Wert, maßgebend ist vielmehr die
oder 1 mm vorgesehen; die Bleche sind dann durch den Stromfluß auftretende Erwärmung.
in gleicher Richtung zu schichten, damit der Die zulässige Strombelastung ist ein Kühl-
Luftspalt den gesamten Eisenquerschnitt problem, man will die in den Wicklungen
unterbricht. auftretende Übertemperatur nicht über 60° C
Beim EI-Schnitt nach Bild 3 besteht das Bild 4. Abfallarmes Stanzen von EI- und
UI-Blechen
kommen lassen. Außen liegende Heizwick-
Joch aus einem getrennten Eisenblech, dem lungen können also auch mit höheren Strom-
„I“, das an das „ E“ angesetzt wird, daher dichten belastet werden. Der Spannungsver-
EI-Schnitt. Seine Vorteile sind: tor. D a b e i i h m d a s E i s e n a u f g r ö ß e r e r lust durch etwas dünnere Drähte ist von
1. Beim Stanzen der Bleche bleibt wenig L ä n g e v o n d e r K u p f e r w i c k l u n g u mg e b e n geringerer Bedeutung, denn er kann leicht
Abfall, denn das Joch wird als Fenster aus wird, ist die magnetische Streuung geringer. durch einige zusätzliche Windungen ausge-
zwei aneinandergestellten „E“ herausgetrennt Man verwendete deshalb Kerntransforma- glichen werden.
(Bild 4a). toren früher viel für hochwertige Nf-Über-
2. Die Bleche lassen sich leichter zu Pa- trager (Görler). Bedingung für geringe Streu-
keten zusammenstecken. Kerne ohne Luft- ung ist jedoch, daß die Wicklungen auf den
spalt werden wechselseitig geschichtet. Ein beiden Schenkeln vollkommen symmetrisch
Luftspalt bei gleichsinnigem Schichten ent- aufgebaut sind.
steht durch Zwischenlegen von Isolierplätt- Noch günstiger in dieser Hinsicht verhält
chen zwischen Schenkel und Joch. Es lassen sich der Philberth-Transformator nach Bild 9.
sich also beliebige Luftspaltlängen einstellen. Bei ihm sind die Stoßfugen der Bleche in
die Wicklungen hineinverlegt und gegenein-
ander versetzt. Ferner haben die Joche stär-
keren Querschnitt, so daß an den nicht Bild 5. UI-Kern
bewickelten Stellen wenig Kraftlinien aus-
treten und die Streuung sehr gering wird. Grundsätzlich können für kleinere Typen
Philberth-Transformatoren werden deshalb höhere Stromdichten zur Anwendung kom-
bevorzugt verwendet, wenn die magnetische men. Dies beruht darauf, daß ein kleiner
Streuwirkung sehr gering sein soll, um z. B. Körper im Verhältnis zu seinem Volumen
Störungen durch die Netzfrequenz in Fern- eine größere Oberfläche hat als ein ähnlich
sehempfängern und empfindlichen Verstär- geformter großer Körper. Denkt man sich
Bild 3. EI-Kern; der Abstand a tritt zweimal
kern so klein wie möglich zu halten 2 ). Durch
innerhalb der Eisenweglänge lE auf einen Würfel mit einer Kantenlänge von
Kaltwalzen des Bleches in Richtung der
2 cm, so beträgt seine gesamte Oberfläche
Schenkel bei den später auszustanzenden
Nachteilig ist die größere magnetische 6 · 4 = 24 cm 2 , sein Inhalt 2 3 = 8 cm 3 .
P-Blechen 3 ) lassen sich die magnetischen
Streuung, da an den Stoßfugen auch bei Nimmt man einen Würfel mit der halben
Eigenschaften noch weiter verbessern, so
festem Schachteln stets einige Kraftlinien Kantenlänge = 1 cm an, so beträgt dessen
daß Leerlaufstrom und Eisenverluste gerin-
austreten. — Bei magnetischen Berechnungen
von Spulen mit Luftspalt liegen zwei Luft- 2
) Bergtold, F.: Die Abschirmung niederfrequenter 4) Assmus, F. und Boll, R.: Kleinere Transforma-
strecken a in Reihe innerhalb des Eisenweges magnetischer Ausstreuungen. FUNKSCHAU 1956, toren durch Schnittbandkerne. ELEKTRONIK
Heft 4, Seite 135. Ferner: Philberth – Transfor- 1955, Nr. 9, Seite 220.
(Bild 3). Der wirksame Luftspalt ist also
matoren in der Praxis, Seite 137 des gleichen
δ=2·a Heftes.
3
Die Wicklungen bei M-Kernen und EI-Ker- ) P = Philberth; d i e K u r z b e z e i c h n u n g h a t h i e r
nen werden meist nach Bild 6 angeordnet. nichts mit der Form des Bleches zu tun.

Bild 9. Prinzip d es Philberth-


Transfor mators; Zweischenk el-
wicklung, ve rstärk te Joche und
innerhalb der Wicklung liegende
Bild 6. Wickelanordnung beim Dreischenkel- Bild 7. UI-Kern mit Ein- Bild 8. UI-Kern mit Zwei- versetzt ang eordn ete Stoßfuge n
kern (M-Kern und EI-Kern) schenkelwicklung schenkelwicklung setzen die Streuung stark herab

6 Heft 1 / F U N K S C H A U 1958
Thomas Günzel 07/2011 für www.radiomuseum.org
Oberfläche 6 cm 2 und sein Inhalt 1 cm 3 . Das
bedeutet aber, daß bei einem Körper mit in
Drosseln, Netztransformatoren, Nf-Übertrager
jeder Richtung halb so großen Abmessungen
das Volumen nur ⅛ beträgt, die Oberfläche spule ohne Eisen, sondern man kann die Beispiel: Gesu cht wird eine Tonf requenzdrosse l
Wicklung an einer Stelle konzentrieren. So mit L = 25 H f ür kleine We chselspa nnungen ohn e
jedoch auf ¼ verringert wird. Ein kleinerer Vor magneti sierung und mit mögli chst geringe n
Transformator kann also infolge der relativ erhält man Bild 11, das Urbild der Eisen-
Ab messun gen.
spule. Für sie gilt also
größeren Oberfläche je Kubikzentimeter Um auf eine geringe Größe zu kommen, wird
Volumen besser abkühlen, und daher darf µ ⋅ w 2 ⋅ QE das kleinste Blechpaket M 20/5 nach Tafel 1 auf
d i e Stromdichte für die gleiche Übertem- L = 4π ⋅ ⋅ 10 −9
(2) der folgenden Seite mit Blechen aus Nickeleisen
peratur höher sein. In den folgenden Tafeln lE ohne Luftspalt gewählt.
1, 2 und 3 sind deshalb für jeden Kerntyp Für die Praxis rechnet man 4π aus: µ = 1500, QE = 0,25 cm2, lE = 4,7 cm
die Stromdichten gesondert angegeben, und 4π = 12,56. Da jedoch das µ ein so außer- QE eff für Bleche ohne Papierisolation =
außerdem wird noch nach innen, in der ordentlich unbestimmter Wert ist, hat es
Mitte und außen liegenden Wicklungen keinen Sinn, einen anderen Faktor der QE · 0,95 = 0,25 · 0,95 = 0,24 cm2
unterschieden, denn die äußeren Wicklungen Formel auf vier Stellen genau anzugeben.
25 ⋅ 4 ,7
kühlen naturgemäß besser ab als die innen M a n s e t z t a l s o 4 π ≈ 1 3 u n d f o r mt u m z u w = 9000 ⋅ = 5140 ≈ 5000 Wdg.
liegenden. Bei Netztransformatoren ordnet 1500 ⋅ 0 ,24
man deswegen die Heizwicklungen außen µ ⋅ w 2 ⋅ QE (Auch hier kann wegen der Unsicherheit des
L = 1,3 ⋅ (3) Faktors µ stark abgerundet werden.)
an, um geringere Drahtstärken verwenden 1 08 ⋅ l E
zu können und Wickelraum zu sparen.
Die Stromdichte ist aber nicht nur ein Meist wird jedoch die Windungszahl für
Kühlproblem, ihr Wert hängt auch noch von eine bestimmte Selbstinduktion gesucht.
den Werkstoffeigenschaften ab. So hat man Man erhält hierfür:
in letzter Zeit Isolierzwischenlagen für die
Wicklungen und Lacküberzüge für Kupfer- L ⋅ lE
w = 9000 ⋅ (4)
drähte entwickelt, die auch bei weit höheren µ ⋅ QE
Temperaturen als den bisher üblichen nicht
verzundern oder verschmoren. Mit solchen Diese Formeln finden sich oft für die
W e r k s t o f f e n k a n n m a n a u f S t r o md i c h t e n Selbstinduktion bzw. Windungszahl von
v o n 7 bis 8 A/mm 2 gehen und damit Kupfer Eisenspulen ohne Luftspalt.
Bild 11. Prinzip der Spule mit Eisenkern. Die
sparen oder die Abmessungen verringern. Führt man einer solchen Eisenspule nur
Selbstinduktion L hängt vorwiegend von der
Allerdings kommen solche Ausführungen eine ganz geringe Wechselspannung zu,
Länge des mittleren Eisenweges lE, des Quer-
wegen der hohen Eigenerwärmung für nach- z. B. die Spannung eines dynamischen Mikro- schnittes QE und der Windungszahl ab. Form des
richtentechnische Geräte nicht in Betracht. fons oder Tonabnehmers in der Größenord- Eisens und Anordnung der Windungen (verteilt
nung von höchstens einigen Millivolt, dann oder konzentriert) beeinflussen die Selbstinduk-
ist die Aussteuerung des Eisens so gering, tion nur wenig
daß man mit der sog. Anfangspermeabilität
µ 0 der betreffenden Eisensorte rechnen kann,
Der Kern M 20 hat bei Verwendung des nor-
nämlich der Permeabilität für verschwindend
menmäßigen Spulenkörpers einen Wickelquer-
kleine Feldstärken. Bild 12 gibt zu diesem schnitt von 0,27 cm2. Um Verluste durch zu
Zweck die relative Wechselpermeabilität für hohen oh msc hen Wi derstand ge ring zu halten, wird
die beiden meist verwendeten Eisensorten man diesen Raum voll ausnutzen und ohne
III und IV an. Papierzwischenlagen wickeln. Windungszahl je
Dabei sei erwähnt, daß diese Erfahrungs- cm2 Wickelquerschnitt:
werte für µ 0 keinesfalls garantiert werden. w 50 00
Bild 10. Ringspule (Toroidspule): ihre Selbst- In den Normen für Dynamoblech DIN 46400 = = 185 00 Wd g/ cm 2
induktion läßt sich aus der mittleren Länge Qw 0, 2 7
sind lediglich Werte für die Permeabilität
1 = π 2 R, dem Qu erschnitt Q und de r Windung s-
µ 2 0 vorgeschrieben 5 ) und dazu noch mit recht Aus Tafel 4 6 ) ergib t sich f ür 20 000 Wd g/c m 2 ein
zahl m gen au bere chnen
weiten Toleranzen. Für hochlegierte Bleche D r a h t d u r c h me s s e r v o n 0 , 0 5 m m. D i e s e r D r a h t
werden zweckmäßig die vom Hersteller besitzt einen Widerstand r von 8,94 Ω/m. Die
Eisenkernspulen ohne Luftspalt für kleine genannten Permeabilitätswerte zugrunde ge- mittlere Windungslänge lw der Wicklung für die-
Wechselspannungen sen Kern beträgt nach Tafel 1 rund 3,6 cm =
legt. Als Richtwerte für kleine Wechsel-
0 , 0 3 6 m. D e r W i c k l u n g s w i d e r s t a n d e r g i b t s i c h
spannungen kann man jedoch ansetzen:
Es gibt eine Spulenform, für die sich die dann zu:
Selbstinduktion genau berechnen läßt, und
für Dynamoblech III µ = 250 R w = w · l w · r = 5000 · 0,036 · 8,94 = 1610 Ω
zwar ist dies die Ringspule (Toroidspule)
nach Bild 10. Ihr Selbstinduktionswert be- Dynamoblech IV µ = 530
Die endgültigen Werte sind also: Kern M 20/5
trägt ohne Eisenkern Nickeleisenblech ohne Luftspalt, Nickeleisenblech mit 40 % Nickel,
mit 40 % Nickel µ = 1500 5000 Windungen 0,05 CuL, R = 1610 Ω.
w2 Q
L = 4 π⋅ ⋅1 0− 9 (1) 5
) µ 2 0 bedeutet die Per meabilität be i einer Feld- 6
) Tafel 3 und Tafel 4 werden in den nächsten
l stärke von 2 0 Milli -Oersted. Fortsetzungen dieser Reihe veröffentlicht.
L = Selbstinduktion in Henry
w = Anzahl der Windungen
Q = Querschnittsfläche der Spule in cm 2
R = mittlerer Radius des Ringes in cm
l = mittlere Länge der Wicklung = 2 π R
Füllt man den Querschnitt mit einem Eisen-
kern, dann ist diese Formel für L einfach
mit dem wirksamen µ des Eisens zu multi-
plizieren. Dabei ist stets zu bedenken, daß
µ kein konstanter Wert ist, sondern von
der Eisensorte, der Aussteuerung und Vor-
magnetisierung abhängt (vgl. Bild 1). Weil
das Eisen das magnetische Feld dicht zu-
sammenhält, benötigt man jedoch keinen
geometrisch genauen Eisenring, sondern
kann den Eisenkern rechteckig gestalten.
Maßgebend für die Berechnung ist lediglich
die mittlere Länge der Kraftlinien im Eisen,
also die Eisenweglänge l E in cm und der
Querschnitt Q E des Eisens in cm 2 . Auch
braucht die Spulenwicklung nicht auf dem
Umfang des Eisenkernes gleichmäßig verteilt
zu werden wie die Windungen einer Ring- Bild 12. Permeabilität in Abhängigkeit von der Felddichte bei Dynamoblech

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Drosseln, Transformatoren, Nf - Übertrager
Tafel 1. Rechnungswerte für Blechpakete mit M-Schnitten nach DIN 41302
M 20 M 30 M 42 M 55 M 65 M 74 M 85a M 85b M 102a M 102b
(1) Max. Leistung VA — — 4 12 25 50 70 100 120 180 VA
(2) Paketbreite mm 20 30 42 55 65 74 85 85 102 102 mm
(3) Pakethöhe mm 20 30 42 55 65 74 85 85 102 102 mm
(4) Paketdicke mm 5 7 15 20 27 32 32 45 35 52 mm
(5) Eisenquerschnitt (brutto) cm2 0,25 0,5 1,8 3,4 5,4 7,4 9,3 13 12 18 cm2
(6) Eisengewicht kg 0,01 0,03 0,14 0,33 0,62 0,88 1,3 1,7 2,0 3,0 kg
(7) Eisenweglänge cm 4,7 7,1 10,2 13,1 15,5 17,6 19,7 19,7 23,8 23,8 cm
(8) innen cm 2,8 3,5 7,0 9,3 11,0 12,8 14,0 15,4 16,0 19,3 cm
Windungs-
(9) Mitte cm 3,6 5,0 9,2 12,0 14,4 16,5 17,0 18,4 19,8 23,2 cm
länge
(10) außen cm 4,3 6,0 11,1 13,8 16,7 19,8 20,3 21,7 23,5 27,1 cm
(11) Max. Felddichte kG — — 13,5 13,5 13,0 13,0 12,5 12,5 12,5 12,5 kG
(12) Max. innen A/mm2 — — 4,5 3,8 3,3 2,9 2,5 2,3 2,2 2,0 A/mm2
(13) Stromdichte außen A/mm2 — — 5,5 4,6 4,0 3,5 3,1 3,0 2,8 2,6 A/mm2
(14) Fensterquerschnitt (brutto) cm2 0,52 1,3 2,7 4,0 5,6 7,1 7,5 7,5 11,5 11,5 cm2
(15) Nutzbare Wickelbreite mm 10,8 17 26,5 33,5 38 44 49 49 61 61 mm
(16) Nutzbare Wickelhöhe mm 2,5 4,5 7,5 9,5 10 12 11 11 14 14 mm
(17) Max. Eisenverlust W — — 1,2 2,8 4,1 5,8 6 8 9 14 W
(18) Max. Kupferverlust W — — 1,6 2,6 3,0 4,8 5,4 6,7 8 8 W
(19) Wirkungsgrad % — — 60 70 77 80 84 85 87 89 %
(20) Kupfergewicht kg 0,003 0,012 0,045 0,085 0,16 0,30 0,40 0,50 0,60 0,70 kg
(21) Leerlaufstrom (bei 220 V) mA — — 10 20 32 45 55 80 85 125 mA

Tafel 2. Rechnungswerte für Blechpakete mit E/I-Schnitten nach DIN 41302

EI 42 EI 48 EI 54 EI 60 EI 66 EI 78 EI 84a EI 84b EI 106a EI 106b EI 130a EI 130b EI 150a


(1) Max. Leistung VA 3 5 10 15 20 35 50 75 100 140 230 280 350 VA
(2) Paketbreite mm 30 48 54 60 66 78 84 84 105 105 130 130 150 mm
(3) Pakethöhe (einschl. Joch) mm 25 40 45 50 55 65 70 70 88 88 105 105 120 mm
(4) Paketdicke mm 14 16 18 20 22 26 28 42 35 45 35 45 40 mm
(5) Eisenquerschnitt (brutto) cm2 1,96 2,56 3,24 4,0 4,8 6,8 7,8 11,8 12,3 15,8 12,3 15,8 16,0 cm2
(6) Eisengewicht kg 0,12 0,17 0,25 0,34 0,44 0,73 1,09 1,6 1,9 2,5 2,4 3,1 3,7 kg
(7) Eisenweglänge cm 8,4 9,6 10,8 12,0 13,2 15,6 16,8 16,8 21 21 27 27 31 cm
(8) innen cm 7,1 8,0 9,3 10,3 11,3 13,2 14,1 17,1 17,6 19,9 20,2 22,2 22,9 cm
Windungs-
(9) Mitte cm 7,9 9,0 10,3 11,4 12,5 14,7 15,9 18,9 21,7 23,5 23,9 25,9 27,5 cm
länge
(10) außen cm 8,8 10,1 11,2 12,5 13,8 16,3 17,6 20,6 25,1 27,3 27,7 29,7 32,1 cm
(11) Max. Felddichte kG — — 13,5 13,5 13,0 13,0 13,0 12,5 12,5 12 12 12 12 kG
(12) Max. innen A/mm2 — — 3,8 3,6 3,4 3,1 2,9 2,6 2,4 2,0 1,8 1,6 1,5 A/mm2
(13) Stromdichte außen A/mm2 — — 4,7 4,4 4,2 3,7 3,5 3,2 2,9 2,5 2,2 2,1 1,8 A/mm2
(14) Fensterquerschnitt (brutto) cm2 1,47 1,92 2,43 3,0 3,6 5,1 5,9 5,9 13,4 13,4 21 21 28 cm2
(15) Nutzbare Wickelbreite mm 18,5 21,5 24,5 27 30 35 38 38 49 49 66 66 75 mm
(16) Nutzbare Wickelhöhe mm 5 6 7 8 9 10,5 11,5 11,5 21 21 27 27 32 mm
(17) Max. Eisenverlust W — — 2,5 3,2 3,7 4,9 5,8 7 8 10 10 12,5 15 W
(18) Max. Kupferverlust W — — 2,3 2,7 3,0 3,9 4,7 5,7 6,5 7,8 15 15 17 W
(19) Wirkungsgrad % — — 68 72 75 78 81 83 85 87 90 91 92 %
(20) Kupfergewicht kg 0,04 0,07 0,07 0,10 0,14 0,26 0,33 0,52 0,74 1,1 1,7 2,0 2,9 kg
(21) Leerlaufstrom (bei 220 V) mA — — 18 23 27 38 48 60 80 100 150 175 220 mA

Bemerkungen zu den Tafeln 1 und 2

Spalte Bezeichnung Bemerkungen Spalte Bezeichnung Bemerkungen Spalte Bezeichnung Bemerkungen

1 Max. Leistung Höchstlast; bei unterteilten 6 Eisengewicht Richtwert! Fertiggewicht 12, 13 Stromdichte Für 60...65° C Übertempera-
Wicklungen ist die max. abhängig von der Blech- tur in den Wicklungen
übertragbare Leistung ca. beschaffenheit (lackiert,
20 % geringer. Ferner geht narbig, evtl. verbogen) und 14 Fenster- Max. verfügbarer Wickel-
man bei Breitband-Über- vom festen Stopfen querschnitt raum für äußerste Aus-
tragern bis auf 55...60% des nutzung, z. B. durch frei-
Maximalwertes herunter tragende Wickel. Bei Zwei-
7 Eisenweg- Wirksame Eisenweglänge schenkelwicklung (P-Kerne)
länge unter Berücksichtigung der Aufteilung in zwei Spulen-
2 Paketbreite Quer zum Spulenkörper Rundungen an den Ecken körper beachten

15, 16 Wickelbreite Richtwerte! Die genauen


3 Pakethöhe In Längsrichtung des und –höhe Werte hängen von der Art
Spulenkörpers 11 Felddichte Bei maximal ausgenutzter des Spulenkörpers ab, z. B.
Leistung des Kernes. Bei gepreßt, gewickelt, gespritzt
geringerer Last kann man oder Schachtelbauweise
4 Paketdicke Gesamtdicke der aufeinan- um 0,5...1 kG höher gehen. 17 Max. Eisen- Der Eisenverlust ist in der
der gestapelten Bleche Bei P-Kernen (folgen in verlust Praxis um etwa 20% höher
Tafel 3) kann man sogar als der aus Eisengewicht
allgemein bis zu 2,5kG und Verlustziffer des Ble-
höher gehen. ches errechnete. Die Tafeln
5 Eisen- Bruttoquer schnitt; Netto- Die dabei größeren Eisen- enthalten die wirklichen
querschnitt querschnitt für Bleche ohne verluste werden ausgegli- Eisenverluste
Papierisolation 0,95 Qg, für chen durch den geringeren
papierisolierte Bleche Widerstand des Kupfers 18 Max. Kupfer- Bei Höchstlast
0,85...0,9 QE (kleinere Windungszahl) verlust
(Fortsetzung folgt)

8 Heft 1 / F U N K S C H A U 1958
Thomas Günzel 07/2011 für www.radiomuseum.org
Die Berechnung von Drosseln,
Die Zahl 1,1 berücksichtigt dabei überschläg-
lich Feldlinien, die sich außerhalb des Eisen-
weges schließen. Der Faktor für das Eisen
Netztransformatoren und Nf-Übertragern wirkt sich jedoch erst dann stark aus, wenn
der Eisenweg in die Größenordnung des µ-
Von I n g en i eu r O t t o L i m a n n fachen Luftweges kommt. Ein Zahlenbeispiel:
δ = 1 mm, µ = 700. Dann müßte sein l E =
700 · 1 = 700 mm = 70 cm. Ein Kernblech mit
I. Fortsetzung Gesucht wird meist die Windungszahl, sie
ergibt sich daraus zu so langem Eisenweg gibt es aber bei den
Induktivitätskonstante Kleintransformatoren nicht.
Unter sonst gleichbleibenden Bedingungen 10 ⋅ L ⋅ δ Um aber doch den Einfluß des Eisens zu
w = 900 ⋅ überprüfen, geht man am besten so vor, daß
(Kernquerschnitt, Eisenweglänge, Permeabili- QE
tät) kann man in der Formel lE
man zunächst das Glied 1 ,1 ⋅ außer acht
Diese überschlägliche Rechnung ergibt µ
µ⋅w 2 ⋅QE Werte, die etwa 5...10 % zu klein sind, denn läßt und nur mit δ die Windungszahl für die
L = 1,3⋅ (3)
108 ⋅ l E in Wirklichkeit werden die Feldlinien nicht
genau im geometrischen Querschnitt des Luft-
die entsprechenden Faktoren zu der Induk- spaltes verlaufen, sondern ein Teil geht
tivitätskonstante A L zusammenziehen und durch Streuung verloren. Man muß also die
erhält Windungszahl um etwa 10 % vergrößern und
L = AL · w2 (4) kommt zu der bekannten Formel 2 )
Man kann also auf den Kern die berech- 10 ⋅ L ⋅ δ
nete Wicklung aufbringen und die Selbst- w = 1000 ⋅ (8)
QE
induktion messen. Dabei muß jedoch etwa
die gleiche Meßwechselspannung an der Die Luftspaltlänge δ muß in einem gewis-
Spule liegen wie im Betrieb, denn sonst sen Verhältnis zum Spulenquerschnitt stehen.
ändert sich das µ! Aus gemessener Selbst- Links: Bild 1 3. Be i einer Eisens pule mit Luftspa lt
Bei einem großen Eisenkern hat es wenig konzentrier t sich t heoretisch die ges amte Wicklu n g
induktion L und bekannter Windungszahl w Sinn, den Luftspalt nur 0,1 mm zu machen. auf eine ganz ku rze Luft spule. D er Eisenk ern
kann man das für die Spule typische A L Die Eigenschaften der Spule würden dann schließt ledi glich die Kraftli nien
errechnen doch zum überwiegenden Teil vom Eisen be- Rechts: Bild 1 4. M agnetischer Kreis mit Eisenwe g
L stimmt werden. Andererseits wird man bei und Lufts palt
AL = (5)
w2 einem kleinen Kern keinen zu großen Luft-
spalt vorsehen, weil dann das Eisen zu we-
und damit für ähnliche Spulen auf gleichem nig Einfluß hat, und man zuviel Kupferwin- gewünschte Selbstinduktion ausrechnet. Mit
Kern die Windungszahlen schnell ermitteln. dungen benötigt. Einen Anhaltspunkt für die Hilfe dieser Windungszahl läßt sich das µ
Soll jedoch nur die Windungszahl einer Bemessung des Luftspaltes gilt die Faust- für die betriebsmäßige Felddichte B ermit-
bereits gewickelten Musterspule korrigiert formel teln. Dieses µ wird in die zuvor genannte
werden, so gilt: Formel eingesetzt, und man erhält damit die
δ mm = 0,4 ⋅ Q 2E em (9) tatsächliche Selbstinduktion. Weicht sie zu
L L1 L stark vom Sollwert ab, dann korrigiert man
AL = = ; w = w1 (6)
w 2
w1 2 L1 in der die Abhängigkeit vom Querschnitt die Windungszahl entsprechend der Beziehung
enthalten ist. Für M-Kerne sind die handels-
Angenommen, die Messung der im vorher- üblichen Luftspalte in Tafel 5 angegeben. L
w = w1 ⋅ (6)
gehenden Beispiel 1 ) berechneten Spule mit L1
n 1 = 5000 Wdg. habe einen Wert L 1 = 28,4 H B e i s p i e l : Die Primärwicklung eines Ausgangs-
ergeben. Gewünscht wird jedoch der genaue übertragers soll eine Selbstinduktion von 14 H u n d wi ed er h o l t u . U . d i e Re c h n u n g b zw.
Sollwert L = 25 H. Dann ist die korrigierte erhalten. Gewählt wurde ein Kern EI 48 nach wickelt nun eine Musterspule und mißt den
T a f e l 2 (Die Wah l des Kernes w ird im n och f ol- Wert nach.
Windungszahl
genden Teil „ Der Transf ormat or als W i d e r s t a n d s -
wandler“ behandelt.) Der Luftspalt ergibt sich zu Um den Einfluß des Eisens zu berücksich-
25 tigen, wird folgende Überlegung eingeschaltet:
w = 5000 ⋅ = 4700 Wdg. δ = 0,4 · 2 ,6 =0,64 mm, abgeru ndet a uf 0,6 mm.
28, 4 Dann ist Bei einer Eisenkernspule mit Luftspalt be-
1 0 ⋅14 ⋅ 0, 6 steht der magnetische Kreis nach Bild 14 aus
Eisenkernspulen mit Luftspalt w = 1 00 0 ⋅ ≈ 5 70 0 Wd g. zwei magnetischen Widerständen R M 1 und
2, 6
R M 2 . Ebenso wie im elektrischen Kreis die
a) Vereinfachte Rechnung Die Berech nung d es Wickelr au mes, des Dra ht- Stromstärke überall gleich ist, muß im
Spulen für größere Wechselspannungen durch messer s und des oh msche n Wi derstandes er- magnetischen Kreis der magnetische Fluß
oder mit Gleichstrombelastung erfordern f olgt wie in FUNKSCHAU 1958, Hef t 1, Seite 7. Ф = Q · B überall gleich sein. Im Eisen und
einen Luftspalt. Ohne Luftspalt wird der Bei eine m Ausg angsübertrag er wählt man den
Wic kelquers chnitt der Primär wicklu ng etwas grö-
im Luftspalt herrscht also zunächst die
Eisenkern übersteuert und die Kurvenform gleiche Felddichte B . Der magnetische Fluß
ßer als den f ür di e Sekundä rwicklu n g (etwa 60 %
der angelegten Wechselspannung verzerrt. des Gesa mtq uersc hnittes), weil pr i mär z usätzlich kommt zustande durch die magnetmotorische
Außerdem wird das Eisen gesättigt und die der Anod engleich s tro m f ließt. De r er rechnete L u f t - Kraft (MMK). Sie entspricht der Spannung im
Selbstinduktion stark herabgesetzt. Bei der spalt δ = 0,6 mm wird durch Einfügen eines elektrischen Kreis und ist um so größer, je
angenäherten Berechnung einer Selbstinduk- 0 , 3 mm starken Hartpapierplättc hens zwische n mehr Windungen die Spule hat und je höher
tion mit Luftspalt kann der magnetische E-Kern un d Joch eingestellt, da nac h Bild 3 bei m der darin fließende Strom ist
Widerstand des Eisenweges gegenüber dem EI-Kern die Luftspaltlänge sich aus zwei Teil-
des Luftspaltes vernachlässigt werden. Die a b s t ä n de n a z u s a mme n s e t z t . MMK = 0,4 · π · I · w (11)
gesamte Windungszahl ist gewissermaßen
b) Berücksichtigung des Eisenweges Tafel 5. Luftspalte für Kernbleche M 20 bis
auf eine ganz kurze Luftspule konzentriert.
Soll der Einfluß des Eisens auf die Selbst- M 102 nach DIN 41302
Das Eisen dient nach Bild 13 nur dazu, den
Spulenring zu schließen. Dabei ist wiederum induktion berücksichtigt werden, so gilt
Gebräuchliche
die Form des Eisens, rund oder rechteckig, µ ⋅ w 2 ⋅ QE Blech Luftspalt mm Blechdicken
unmaßgeblich. L = 1,3⋅ (10) mm
Damit gilt ebenfalls die bereits bekannte ⎛ lE ⎞
1 08 ⎜ δ + 1 ,1 ⎟
Formel für die Selbstinduktion einer Ring- ⎝ µ ⎠ M 20 0,3 - - - bis 0,15
spule, lediglich daß anstelle der mittleren M 30 0,3 - - - bis 0,15
Länge der Wicklung die Luftspaltlänge δ Gegenüber der entsprechenden Formel in
Ab s ch n i t t a i s t al s o an s t el l e d es Ei s en we- M 42 0 0,3 0,5 1 - bis 0,5
einzusetzen ist M 55 0 0,3 0,5 1 - 0,1 bis 0,5
ges lg der Klammerwert unter dem Bruch-
w 2 ⋅QE strich getreten. Er besagt folgendes: Die g e- M 65 0 - 0,5 1 - 0,1 bis 0,5
L = 1, 3 ⋅ (7)
10 8 ⋅ δ cm s a mt e W eg l än g e s et zt s i ch zu s a mme n au s M 74 0 - 0,5 1 - 0,15 bis 0,5
Wird der Luftspalt in mm angegeben, lE M 85 0 - 0,5 1 2 0,35 und 0,5
dem eigentlichen Luftspalt δ und 1 ,1 ⋅
dann muß es heißen: µ M 102 0 - 0,5 1 2 0,35 und 0,5
w 2 ⋅QE = 1,1 mal Eisenweglänge geteilt durch µ.
L = 1 ,3 ⋅ Bei Luf tspalt 0 is t das Blech nur a uf getrennt.
1 0 7 ⋅ δ mm 2 ) L i ma n n , F u n k t e c h n i k o h n e B a l l a s t , 4 . A u f - Dabei muß sich d er Mittelste g glatt in das Blec h
lage, Seite 188...189. Dort findet sich auch ein einf ügen lassen. Luf tspalt 0,3 mm ist nur f ür
1
) FUNKSCHAU 1958, Heft 1, Seite 7 Nomogramm zur schnellen Auswertung der Formel. Blechdicken bis 0, 15 mm bes ti mmt.

F U N K S C H A U 1958 / Heft 2 41
Thomas Günzel 07/2011 für www.radiomuseum.org
Tafel 3. Rechnungswerte für Blechpakete mit Philbert-Schnitten
P 40 P 44 P 54 P 60 P 68 P 76 P 86 P 96 P 108 P 120 P 134

(1) Max. Leistung VA 4 7 12 20 32 50 78 120 175 250 350 500 VA


(2) Paketbreite mm 30 33 36 40,5 45 54 57 64,5 72 81 90 100,5 mm
(3) Pakethöhe mm 60 66 72 81 90 102 114 127 144 162 180 201 mm
(4) Paketdicke mm 16 17 18 20 22 25 28 32 36 40 45 50 mm
(5) Eisenquerschnitt (brutto) cm 2 1,60 1,87 2,16 2,70 3,30 4,25 5,32 6,88 8,64 10,8 13,5 16,8 cm 2
(6) Eisengewicht kg 0,16 0,21 0,26 0,37 0,50 0,73 1,0 1,5 2,1 3,0 4,1 5,7 kg
(7) Eisenweglänge cm 9,0 10,0 10,8 12,0 13,5 15 17 19 21 24 27 30 cm
(8) innen cm 6,5 7,0 7,5 8,5 9,4 10,5 11,8 13,3 14,8 16,8 18,7 20,7 cm
Windungs-
(9) mitte cm 8,0 8,6 9,2 10,4 11,5 12,8 14,5 16,3 18,2 20,6 22,9 24,5 cm
länge
(10) außen cm 8,7 9,4 10,1 11,5 12,7 14,2 16,0 18,0 20,1 22,8 25,3 28,0 cm
(11) Max. Felddichte kG 13,5 13,5 13,5 13,0 13,0 13,0 12,5 12,5 12,5 12,0 12,0 12,0 kG
(12) innen A/mm 2 4,5 4,1 3,8 3,7 3,4 3,1 3,0 2,8 2,6 2,5 2,3 2,1 A/mm 2
Max. Stromdichte
(13) außen A/mm 2 5,5 5,1 4,6 4,2 3,9 3,6 3,3 3,1 2,9 2,7 2,5 2,3 A/mm 2
(14) Fensterquerschnitt (brutto) cm 2 3,0 3,6 4,3 5,4 6,7 8,6 10,8 13,8 17,3 22 27 33 cm 2
(15) Nutzbare Wickelbreite mm 22,5 28,5 31,5 35,5 39,5 45,5 50,0 57,5 65,0 72,5 81 91 mm
(16) Nutzbare Wickelhöhe mm 3,8 4,3 4,8 5,3 6,0 6,9 7,7 8,8 10,0 10,8 12,2 13,7 mm
(17) Max. Eisenverlust W 1,0 1,3 1,6 1,7 2,4 3,4 3,5 5,0 7,0 6,8 9,3 13 W
(18) Max. Kupferverlust W 1,6 2,3 3,4 4,6 5,4 6,6 9,2 11,0 13,0 18,5 22 26 W
(19) Wirkungsgrad % 61 66 71 76 80 83 86 88 90 91 92 93 %
(20) Kupfergewicht kg 0,05 0,07 0,09 0,14 0,20 0,30 0,42 0,62 0,88 1,25 1,7 2,4 kg
(21) Leerlaufstrom (bei 220 V) mA 7 9 12 15 19 26 33 45 60 75 100 140 mA

Bemerkungen zu Tafel 3
Spalte Bezeichnung Bemerkungen Spalte Bezeichnung Bemerkungen
1 Max. Leistung Höchstlast; bei unterteilten Wicklungen ist die 11 Felddichte Bei maxi mal au sg enutzter Le istung des Ker-
max. übertragbare Leistung ca. 20 % geringer. nes. Bei geringerer Last kann man um 0,5...
Ferner geht man bei Breitband – Übertragern 1 kG höher gehen. Bei P-Kernen kann man
bis auf 55...60 % des Maximalwertes herunter sogar allgemein bis zu 2,5 kG höher gehen.
Die dabei größeren Eisenverluste werden aus-
2 Paketbreite Quer zum Spulenkörper geglichen durch den geringeren Widerstand
des Kupfers (kleinere Windungszahl)
3 Pakethöhe In Längsrichtung des Spulenkörpers 12, 13 Stromdichte Für 60...65° C Übertemperatur in den Wick-
lungen
4 Paketdicke Gesamtdicke der aufeinander gestapelten
Bleche 14 Fensterquerschnitt Max. verfügbarer Wickelraum für äußerste
Ausnutzung, z. B. durch freitragende Wickel.
5 Eisenquerschnitt Bruttoquerschnitt; Nettoquerschnitt für Bleche Bei Zweischenkelwicklung (P-Kerne) Auftei-
ohne Papierisolation 0,95 Q E , für papieriso- lung in zwei Spulenkörper beachten
lierte Bleche 0,85...0,9 Q E 15, 16 Wickelbreite und Richtwerte! Die genauen Werte hängen von
Höhe der Art des Spulenkörpers ab, z. B. gepreßt,
6 Eisengewicht Richtwert! Fertiggewicht abhängig von der gewickelt, gespritzt oder Schachtelbauweise
Blechbeschaffenheit (lackiert, narbig, evtl. ver-
17 Max. Eisenverlust Der Eisenverlust ist in der Praxis um etwa
bogen) und vom festen Stopfen
20% höher als der aus Eisengewicht und Ver-
lustziffer des Bleches errechnete. Die Tafeln
enthalten die wirklichen Eisenverluste
7 Eisenweglänge Bei P-Kernen gilt die wirksame Eisenweglänge
unter Berücksichtigung des verstärkten Joches 18 Max. Kupferverlust Bei Höchstlast

Diese MMK erzeugt nun gewissermaßen an Nun ist das Rechnen mit dem Gesamtfluß zelnen Aw-Zahlen ausgerechnet werden. Aus
den magnetischen Widerständen „magnetische unbequem, da in den Magnetisierungskurven diesem Diagramm kann dann rückwärts für
Spannungsabfälle“, d. h. wenn man die Am- stets B angegeben ist. Eingangs war fest- die bekannte Gesamt-Aw-Zahl die Felddichte
perewindungen als Maßeinheit benutzt, dann gelegt B entnommen und dafür aus der Magneti-
entfällt auf den hohen magnetischen Wider- Φ sierungskurve das wirksame µ des Eisens
stand des Luftspaltes eine größere Zahl von Φ = B ⋅ Q, a ls o i s t B = ermittelt werden. Mit diesem µ erhält man
Q
Amperewindungen als auf das Eisen. Der dann den Wert für die Selbstinduktion nach
magnetische Widerstand ist um so größer, Φ der Formel
Di es er Au s d r u c k i s t ab er i n d e n b ei d en
je länger das betreffende Teilstück ist und Q
w 2 ⋅QE
je kleiner der Querschnitt und die Permea- linken Gliedern der Gleichung (15) enthalten, L = 1,3 ⋅ (10)
so daß man schreiben kann ⎛ l ⎞
bilität µ sind. (Durch Eisen mit großem µ 10 8 ⎜ δ + 1,1 E ⎟
kommt der Fluß leichter zustande.) Der ma- l ⎝ µ ⎠
gnetische Widerstand folgt also der Bezie- 1, 2 5 I w = B E + B ⋅ δ
µ Rechnungsb eispiel : Die Pri märwic klung eine s
hung Ausgangsü bertrage rs f ür eine Röhre EL 84 mi t rd.
oder 50 mA Anod enstro m s oll eine Se lbst induktion von
l
RM = (13) l
I w = 0,8B E + 0,8B ⋅ δ (16)
17 H erhalten. Vo rgesehen wurde ei n Kern EI 78
µ⋅Q mit QE = 6,8 cm2 und lE = 15,6 cm; der Luft-
µ
s p a l t wird eingestellt auf 0, 4 ⋅ Q E = 0,4 ⋅ 6,8 ≈
Somit ergibt sich für den magnetischen Kreis Die gesamte Amperewindungszahl I w des
Kreises teilt sich also in diesem Verhältnis 1 mm.
analog zum Ohmschen Gesetz Dann wird nach der vereinfachten Formel
auf die beiden magnetischen Widerstände
l 10 ⋅ L ⋅ δ
U = I⋅R 0 ,4 π Iw = Φ ⋅ (14) auf. Während sich nun für ein beliebiges B w = 1000 ⋅ die vorläufige Windungszahl
µ⋅Q die Zahl der Amperewindungen für den QE
MMK Fluß magn. Luftspalt leicht finden läßt, nämlich berechnet
Widerstand (I w) Luft = 0,8 B δ 10 ⋅17 ⋅1
w = 1000 ⋅ = 5000 Wdg.
Für einen Kreis mit verschiedenen magneti- ergibt sich beim Eisen wieder die Schwierig- 6,8
schen Widerständen gilt keit, daß zu jedem B ein anderes µ gehört, Nun wird eine Tabelle aufgestellt, in der für
das jeweils aus einer Kurve für die betref- eine Reihe von angenommenen B-Werten die
l1 l2 jeweils erf orderlic hen Ampere windungszahlen f ür
0, 4π Iw = Φ + Φ fende Eisensorte entnommen werden muß.
µ1 ⋅ Q1 µ2 ⋅Q2 d e n b e t r e f f e n d e n K e r n u nd d i e g e w ä h l t e E i s e n -
lE s o r t e ausgerechnet werden. Für das Eisen, D yn a -
(I w) Eisen = 0,8 ⋅ B mo b l e c h I V , i s t z u j e d e m B d e r W e r t µ a u s B i l d
oder vereinfacht und auf den Eisenkern mit µ
Luftspalt zugeschnitten 1 2 z u e n t n e h me n .
Da für eine Spule mit Luftspalt nur die Die Werte für die gesamte Amperewindungszahl
lE δ gesamte Amperewindungszahl bekannt ist,
1, 2 5 I w = Φ + Φ (15) w e r d e n i n A b h ä ngi g k e i t vo n B i n e i n D i a g r a m m
µ⋅QE QE muß punktweise ein Diagramm für die ein- B i l d 1 5 a uf ge t r a g e n

42 Heft 2 / F U N K S C H A U 1958
Thomas Günzel 07/2011 für www.radiomuseum.org
Drosseln, Netztransformatoren, Nf-Übertrager
Tafel 4. Abmessungen und Eigenschaften von Kupferdrähten

Draht- ∅ Draht- Windgs.- Höchst- Draht- ∅ Draht- Windgs.- Höchst-


Wider- Wider-
Draht- ∅ mit Quer- Gewicht zahl strom Draht- ∅ mit Quer- Gewicht zahl strom
stand stand
Lack schnitt je cm 2 i = 2,55 Lack schnitt je cm 2 i = 2,55

d Cu d CuL q Cu G Cu R Cu nF I max d Cu d CuL q Cu G Cu R Cu nF I max


mm mm mm 2 g/m Ω/m 1/cm 2 A mm mm mm 2 g/m Ω/m 1/cm 2 A

0,36 0,39 0,102 0,940 0,1724 540 0,259


0,05 0,062 0,0020 0,019 8,94 20 000 0,005 0,37 0,40 0,108 0,994 0,1632 520 0,274
0,06 0,075 0,0028 0,027 6,21 15 000 0,007 0,38 0,41 0,113 1,046 0,1547 500 0,289
0,07 0,085 0,0039 0,037 4,56 11 000 0,010 0,39 0,42 0,120 1,102 0,1469 475 0,304
0,08 0,095 0,0050 0,048 3,49 9 000 0,013 0,40 0,43 0,126 1,160 0,1396 450 0,320
0,09 0,108 0,0064 0,060 2,76 7 000 0,016 0,42 0,45 0,139 1,278 0,1266 420 0,353
0,10 0,115 0,0079 0,074 2,23 6 000 0,020 0,43 0,46 0,145 1,342 0,1209 390 0,370
0,11 0,13 0,0095 0,085 1,84 5 000 0,024 0,45 0,48 0,159 1,480 0,1103 370 0,405
0,12 0,14 0,0113 0,105 1,55 4 400 0,029 0,47 0,50 0,173 1,610 0,1012 330 0,442
0,13 0,15 0,0133 0,120 1,32 3 600 0,034 0,48 0,51 0,181 1,680 0,0970 320 0,461
0,14 0,16 0,0154 0,143 1,14 3 200 0,039 0,50 0,54 0,196 1,830 0,0894 300 0,500
0,15 0,17 0,0177 0,164 0,99 2 800 0,045 0,55 0,59 0,238 2,200 0,0738 250 0,605
0,16 0,18 0,0211 0,186 0,87 2 500 0,051 0,60 0,64 0,283 2,62 0,0621 210 0,720
0,17 0,19 0,0227 0,210 0,773 2 250 0,058 0,65 0,69 0,334 2,97 0,0526 180 0,845
0,18 0,20 0,0254 0,235 0,689 2 000 0,065 0,70 0,74 0,385 3,43 0,0455 160 0,980
0,19 0,21 0,0284 0,260 0,619 1 800 0,072 0,75 0,79 0,444 3,95 0,0395 140 1,125
0,20 0,22 0,0314 0,289 0,557 1 650 0,080 0,80 0,84 0,504 4,48 0,0348 120 1,280
0,21 0,23 0,0346 0,330 0,507 1 500 0,088 0,85 0,90 0,570 5,07 0,0308 110 1,445
0,22 0,24 0,038 0,350 0,460 1 400 0,097 0,90 0,93 0,636 5,66 0,0275 100 1,620
0,23 0,25 0,042 0,390 0,422 1 300 0,106 0,95 1,00 0,711 6,34 0,0246 90 1,805
0,24 0,26 0,045 0,425 0,388 1 250 0,116 1,00 1,05 0,786 7,00 0,0223 83 2,000
0,25 0,27 0,049 0,460 0,357 1 100 0,125 1,10 1,16 0,951 8,46 0,0184 67 2,420
0,26 0,285 0,053 0,495 0,330 1 000 0,135 1,20 1,26 1,131 10,09 0,0155 55 2,880
0,27 0,295 0,057 0,533 0,306 950 0,145 1,30 1,36 1,329 11,81 0,0132 45 3,380
0,28 0,305 0,062 0,571 0,285 870 0,157 1,40 1,46 1,540 13,70 0,0114 40 3,920
0,29 0,315 0,066 0,612 0,266 800 0,168 1,50 1,56 1,770 15,75 0,0099 33 4,500
0,30 0,33 0,071 0,645 0,248 770 0,180 1,60 1,66 2,015 17,91 0,0087 28 5,120
0,31 0,34 0,075 0,696 0,232 720 0,192 1,70 1,76 2,275 20,20 0,0077 24 5,780
0,32 0,35 0,080 0,740 0,218 690 0,205 1,75 1,81 2,365 21,50 0,0073 20 6,125
0,33 0,36 0,086 0,786 0,2051 650 0,218 1,80 1,86 2,545 22,65 0,0069 17 6,480
0,34 0,37 0,091 0,835 0,1932 600 0,231 1,90 1,96 2,840 25,15 0,0062 14 7,220
0,35 0,38 0,096 0,890 0,1824 580 0,245 2,00 2,07 3,142 28,00 0,0056 12 8,000

Wie die Tabell e und diese s Bi ld er kennen la s- Der Unterschied gegenüber µ = 4100 ist so
w 2 ⋅ QE
sen, ist de r Einf luß der (Aw) Eisen bzw. des sich L = 1, 3 ⋅ = lE
ändernden Per mea bilitätswerte s µ verschwindend ⎛ 8 l ⎞ gering und zude m hat das Glied so wenig
10 ⎜ δ + 1, 1 E ⎟ µ
gering. Die Kur ve verläuf t praktisch linear, d. h. ⎝ µ ⎠
bei größe rer Stromstärke ni mmt a uch die Feld- E i nf l u ß, d a ß ma n a uf d a s We i t e r r e c h n e n v e r z i c h -
dichte genau proportional zu; e s si nd keine S ä t - t e n k a n n . Ma n w i r d v i e l me h r j e t z t mi t w =
6 4 5 0 0 Wd g . e i n e M u s t e r s pu l e wi c k e l n u n d d e n
t i g u n g s- o d e r Üb e r s t e u e r u ng s e r sc h e i n u n ge n z u 25 ⋅ 10 ⋅ 6, 8
= 1, 3 ⋅ = 21,2 H. L - We r t d u r c h M e ss e n n a c h p r üf e n .
b e f ü r c h t e n . Au s di e s e r K ur v e e r mi t t e l t ma n n u n ⎛ 15,6 ⎞
10 8 ⎜ 0,1 + 1,1 ⋅ ⎟ Für die Berechnung der Drahtstä rke und des
d i e F e l d di c h t e B f ü r di e h e r r s c h e n d e A w - Z a hl . ⎝ 4100 ⎠
D e r Anodenstrom durch die Wic klung beträ gt Wic kelraume s f olgen Beispiele in den nächsten
50 mA = 0, 05 A, w = 5000 Abschnitte n.
Verlangt wur den 17 H, die
I · w = 0,05 · 5000 = 250 Aw Selbstinduktion ist also sogar
Für 250 Aw herrscht nach Bild 15 eine Feld- größer, was man bei ei ne m
dichte von 3000 Gauß. Für die se 3000 Gauß ent- A u s g a n g sü b e r t r a ge r g e r n i n
nimmt man nun aus der Kurve für das verwen- K a uf ni mmt . We n n ma n j e -
d e t e D yna moblech IV (Bild 12) ein µ von 4100. d o c h scharf rechnen muß und
Dies ist da s µ, mit de m endgül tig gere chnet wird. Kupf er sparen wil l, korrigi ert
ma n die Windungszahl nac h
Tabelle zum Berechnungsbeispiel der For mel
L
W = 5000 ⋅
Aus Bild 12

L1
Aw gesamt
lE
(Aw) Luft

µ
= 0,8 B δ

(Aw) Eisen
µ Eisen

(Aw) Eisen
B ··

B 17
cm

0,8 ·· B

W = 5000 ⋅ ≈ 4500 Wdg.


21, 2
= 0,8

Eine noc hmalige Korrektur-


rechnung mit
10 0,8 640 0,195 0,995
I w = 0,05 · 4500 = 225 Aw
20 1,6 700 0,356 1,956
ergibt
50 4,0 850 0,75 4,75
100 8 1050 1,19 9,19 B = 2700 Gauß und
200 16 1350 1,85 17,85 daf ür aus Bild 12
500 40 1950 3,2 43,2 µ = 4000.
1 000 80 2500 5,0 85,0
2 000 160 3400 7,4 167,4
5 000 400 4400 14,2 414,2 Bild 15. Ampere-Windungs-
Diagramm einer Eisenspule mit
10 000 800 2100 59,5 859,5 Luftspalt

F U N K S C H A U 1958 / Heft 2 43
Thomas Günzel 07/2011 für www.radiomuseum.org
etwa 5000 Gauß für die Zerhackertransfor-
Die Berechnung von Drosseln, matoren in Autosupern. Geringe Felddichte
ergibt niedrigen Leerlaufstrom und geringe
Netztransformatoren und Nf-Übertragern Streuung; hohe Felddichte nutzt das Eisen
besser aus, jedoch ist der Leerlaufstrom
Von I n g en i eu r O t t o L i m a n n hoch, und es besteht die Gefahr, daß das
Streufeld des Netztransformators Störungen
Wechselstrombelastung durch den Gleich- verursacht (Brummspannung auf empfind-
2. Fortsetzung lichen Gitterleitungen, 50-Hz-Streifen im
richter für die Anodenspannung ergibt sich
Der Transformator als Spannungswandler nach den Richtwerten von Tafel 6 auf Seite 78 Fernsehbild). Falls man niedrige Felddichten
unten links. wählen muß, um die magnetische Streuung
Der Transformator besteht im Prinzip nach gering zu halten (empfindliche Verstärker,
Die Belastung durch Heizwicklungen er-
Bild 16 aus der Primärwicklung I und der Fernsehgeräte), dann tut man gut daran,
rechnet sich einfach aus
Sekundärwicklung II, die beide über den vergleichsweise den Philberth-Transformator
Eisenkern E magnetisch gekoppelt sind. Legt N = Heizspannung × Heizstrom.
in Betracht zu ziehen, der auch bei höherer
man an die Primärwicklung eine S i n u s s p a n - b) Eisenquerschnitt Felddichte wenig streut. Man kann bei Phil-
nung, dann wird in jeder einzelnen Win- Die verlangte Leistung bildet den Aus- berth-Kernen noch um 2,5 kG über die in
d u n g auf der Sekundärseite die gleiche gangspunkt für die Bemessung des Eisen- Tafel 3 angegebenen Werte hinausgehen.
Spannung induziert, wie sie in einer Primär- querschnittes. Normalerweise verwendet man Die dadurch erzielte Ersparnis im Eisen-
windung herrscht. Die Spannungen sind also listenmäßige Transformatorkerne. Für sie querschnitt und bei den Kupferwindungen
proportional den Windungszahlen. sind bereits die maximalen Leistungen für gleicht u. U. den höheren Preis für den
den betreffenden Querschnitt angegeben und P-Kern aus.
Up wp
= aus Tafel 1 bis 3 zu entnehmen. Dabei ist
Us ws der Hinweis über Spalte 1 in den Bemer- d) Windungszahlen
kungen zur Tafel zu beachten. Das Induktionsgesetz für die Entstehung
Will man den Eisenquerschnitt rechnerisch einer Spannung durch ein sich änderndes
ermitteln, so muß man einen bestimmten Magnetfeld lautet:
Felddichte - Scheitelwert im Eisen voraus-
setzen. Ferner haben Frequenz und die ΔΦ
U = w⋅ ⋅ 10 − 8
Stromdichte im Kupfer einen Einfluß, weil Δt
davon die Fensterfläche abhängt, die mit
der Kernbreite in einem bestimmten Ver- Für eine sinusförmige Änderung mit der
hältnis steht. Für diese Zusammenhänge Frequenz f ergibt sich daraus, wenn man
Dies wird ausgenutzt, um Spannungen zu gilt die Formel Ф = B · Q E setzt:
transformieren. Soll also z. B. die sehr kleine 14⋅ N U = w ⋅ 4 , 44 ⋅ f ⋅ B ⋅ Q E ⋅ 10 −8 (20)
Spannung eines dynamischen Mikrofons auf QE ≈ (19)
einen günstigen Wert angehoben werden, f B max Diese Formel dient als Grundlage für die
⋅ ⋅ i
so wird sie durch einen Übertrager mit dem 1 0 10 0 0 0 Berechnung der Windungszahlen
Windungszahlverhältnis 1:40 aufwärtstrans-
formiert. Meist spielt jedoch hierbei noch Darin ergibt sich Q E in cm 2 , wenn N in W, U ⋅ 10 8
f in Hz, B in Gauß und i in A/mm 2 ein- w= (21)
die Anpassung an die angeschlossenen 4 , 44 ⋅ f ⋅ B ⋅ Q E
Schaltelemente — Innenwiderstand des Mi- gesetzt werden.
krofons, Eingangswiderstand der Röhre — F ü r Net zt r an s f o r mat o r en wi r d man , u m Für die übliche Netzfrequenz f = 50 Hz
eine Rolle. Deshalb wird diese Art von d as Eisen gut auszunutzen, auf eine Feld- und den Richtwert B = 12 000 Gauß erhält
Spannungswandlern im folgenden Abschnitt dichte B von rund 12 000 gehen. Ferner gilt man daraus die Faustformel
„ Der Transformator als Widerstandswand- als Mittelwert für die Stromdichte i =
ler“ behandelt. 2,55 A/mm 2 . Sie sinkt zwar mit wachsender U
Transformatorgröße, wie im Abschnitt w ≈ 38 ⋅ (22)
Belastet man in Bild 16 die Sekundär- QE
wicklung durch einen Verbraucher, so fließt „Kernbleche und Blechpakete für Kleintrans-
ein Strom Is. Er magnetisiert den Eisenkern formatoren“ in FUNKSCHAU 1958, Heft 1, für die Primärwicklung . Bei der Berechnung
entgegengesetzt zum ursprünglichen, durch Seite 5, behandelt wurde, setzt man jedoch der Sekundärspannung unter Belastung ist
die Primärwicklung verursachten Kraftfluß. die Richtwerte 12 000 Gauß und 2,55 A/mm 2 d er S p an n u n g s a b f al l , d er d u r c h d i e S t r eu -
Das würde bedeuten, daß die Spannung der in die vorstehende Formel ein, dann erhält u n g und die Wicklungswiderstände ver-
Primärwicklung durch eine entgegengesetzte man ursacht wird, zu berücksichtigen. Die Span-
Spannung aufgehoben würde. Dies kann 14 ⋅ N nungsabfälle kann man jedoch erst berech-
a b e r nicht sein, und um dies zu verhindern, QE ≈ ≈ N (21) nen, wenn die Daten bereits bekannt sind.
5 ⋅ 1 , 2 ⋅ 2 ,55
wächst der Primärstrom an, so daß jederzeit Man legt deshalb den mittleren Wert von
das Gleichgewicht zu dem sekundärseitig Diese Faustformel wird vielfach für die 10% für den Spannungsabfall zugrunde,
fließenden Strom besteht und der ursprüng- Bemessung des Eisenquerschnittes angege- erhöht also die sekundären Windungszahlen
liche Kraftfluß erhalten bleibt. Hierfür gilt: ben. Im übrigen ist der genaue Zahlenwert um rund 10%. Dies ergibt
Ip ⋅ w p = Is ⋅ w s oder unkritisch, da man stets auf den nächst
U
höheren listenmäßigen Querschnitt aufrun- w ≈ 42 ⋅ (23)
Ip ws den muß. Ferner ergibt sich bei der Berech- QE
= nung der Windungszahlen, daß ein größerer
Is wp für die Sekundärwicklungen.
Eisenquerschnitt weniger Windungen benö-
Die letzten drei Gleichungen ergeben durch tigt, man spart also damit Kupfer. Mehr
Eisen — weniger Kupfer ist ein alter Erfah- e) Drahtdurchmesser
Auflösen nach Strömen und Spannungen
rungssatz für Netztransformatoren. Der erforderliche Drahtdurchmesser d er-
U p ⋅ Ip = Us ⋅ Is (17) Der tatsächliche Eisenquerschnitt Q E eff gibt sich aus der Formel für die Kreisfläche
eines Transformatorpaketes ist infolge der
Blechisolation und der Schichtung niedriger 4⋅F
d=
a) Leistung des Netztransformators als der in den Tafeln 1 bis 3 angegebene π
Bruttoquerschnitt Q E
Die Primärleistung ergibt sich aus der Der Querschnitt F des Drahtes hängt von
Summe aller Sekundärleistungen und einem Man rechnet mit folgenden Füllfaktoren:
der zulässigen Strombelastung i und dem
Zuschlag für den Wirkungsgrad des Trans- fließenden Strom I ab
formators in p % Blechdicke Blechisolation Chemische
mm Papier Lack Schicht I
100 F=
Np = ( N s 1 + N s 2 + N s 3 . . .) (18)
i
p 0,35 0,90 0,91 0,97

Der Wirkungsgrad beträgt, wie aus den 0,50 0,96 0,95 0,98 F in mm 2 , I in A, i in A/mm 2
Tafeln 1 bis 3 zu ersehen ist 1 ), bei Leistungen In die erste Formel eingesetzt, ergibt sich
von 25 bis 250 VA etwa 80...90 %. Man wird c) F elddichte der Drahtdurchmesser zu
also überschläglich mit 85% rechnen. Die Die Felddichte kann frei gewählt werden;
man bevorzugt Werte zwischen 10000 und 4⋅I I
1 d= = 1 ,13 ⋅ (24)
) FUNKSCHAU 1958, Heft 1 und 2 14000 Gauß für Netztransformatoren und π⋅i i

F U N K S C H A U 1958 / Heft 3 77
Thomas Günzel 07/2011 für www.radiomuseum.org
Mit dem Richtwert i = 2,55 A/mm 2 erhält Aufgabe: Für eine Meßeinricht ung ist ein T rans-
man daraus die Faustformel f ormator zu wic ke ln. Er soll 250/5 0 mA A n o d e n -
gleichspannung liefern sowie die Heizung für
d ≈ 0 ,7 ⋅ I (mm, A) (25) v i e r Ve rstärkerr öh ren mit je 6, 3 V/ 0 ,2 A u nd ei ne
f) Wickelquerschnitt Gleichrichterröhre EZ80 mit 6,3 V/0,6 A. Für Zwei-
weggleichric htung gilt nach T afel 6:
Der Flächeninhalt des Wickelquerschnittes
im Fenster berechnet sich überschläglich nach U T r = 2 × 0,85 U G U T r = 2·0,85 · 250 = 2 · 212 V
der Formel I W = 1,35 · I G I W = 1,35 · 0,05 = 0,068 A
N S = 1,95 · N G Ng = 1,95·250·0,05 = 24,4 VA
⎛ w1 w2 w3 wn ⎞
Qw = f ⋅⎜ + + ⋅⋅⋅⋅⋅ ⎟ Die Pri märl eistung setzt sich z usa mmen aus:
⎝nF1 nF 2 nF3 nn ⎠
100
Es bedeuten: Np = ⋅ (N s 1 + N s 2 + Ns 3 )
p
Q w = Flächeninhalt des Wickelquerschnittes
100
in cm 2 Np = ⋅ ( 2 4 , 4 + 6 , 3 ⋅ 0 ,8 + 6 , 3 ⋅ 0 , 6 ) = 3 9 V A
85
w 1 , w 2 , w 3 ... w n = Windungszahlen der
einzelnen Wicklungen Eisenquersc hnitt: Q E e f f ≈ 39 = 6 ,25 cm 2
n F l , n F 2 , n F 3 … n n = Einheitswindungszah- G e w ä h l t K e r n M 7 4 mi t Q E = 7 , 4 c m f ü r m a x i -
len pro cm 2 , zu entnehmen aus Tafel 4 ma l e Leistung vo n 45VA. Blech dicke 0,5 mm,
Lackisolatio n
f = Faktor für den Zuschlag zur Berücksichti-
gung des Spulenkörpers der Isolation; Q Eeff = 0 ,9 5 ⋅ 7 , 4 ≈ 7 , 0 c m 2
f = 1,2...1,8; dabei gilt 1,2 (entspricht Primärwindungszahl für 220 V:
20% Zuschlag) für große Transforma-
toren oder wenige Wicklungen; 1,8 gilt U 220
w = 38 ⋅ = 38 ⋅ ≈ 1200 Wdg .
für kleinere Transformatoren oder viel Q 7
Isolierzwischenlagen Np 39
Nach der Berechnung des Wickelquerschnit- P r i mä r s t r o m I p = = = 0 ,1 7 7 A
tes ist zu prüfen, ob das Fenster des ge- 220 220
wählten Kernes diese Wicklung aufnehmen Drahtstärke d = 0 ,7 ⋅ I = 0 ,7 ⋅ 0 ,1 7 7 ≈ 0 , 3 mm
kann. Bei nicht allzu großen Differenzen ver-
Sekundärw indungs zahlen:
schafft man sich durch ein Ausfallmuster
Klarheit. Ist jedoch der Fensterquerschnitt zu Wicklung ws1 ws2 ws3
klein, so muß das nächst größere Blechpaket Spannung 2×212 6,3 0,3 V
gewählt und der Transformator damit noch- U
mals durchgerechnet werden. Die DIN-mäßi- w = 42 ⋅ 2×1270 38 38 Wdg.
Q
gen Blechpakete sind jedoch so zugeschnit-
ten, daß beim Einhalten der vorgesehenen 0,068 0,8 0,6 A
Belastungsgrenzen und rationeller Wickelart d = 0 ,7 ⋅ I ≈0,18 ≈0,64 0,54 mm
alle Wicklungen Platz finden. Bei serien- Für die beiden Heizwicklungen wir d zur Ver-
mäßiger Fertigung auf Wickelautomaten wird einheitlichung endgültig d = 0,6 mm gewählt.
stets lagenweise gewickelt und mit Papier
durchschossen. In diesem Fall rechnet man Aus Taf el 4 werden nun die Einhei tswindungs-
besser aus der Windungszahl die Anzahl der zahlen n E je cm 2 entnommen.
erforderlichen Lagen für die vorhandene
Wicklung wp ws1 ws2 ws3
Wickelbreite aus. Diese Rechnung ist zuver-
lässiger als die mit dem geschätzten Zu- Wi ndungen 1200 2540 38 38 Wdg.
schlagfaktor f.
Drahtstärke 0,30 0,18 0,60 0,60 mm
Berechnungsbeispiele nF 770 2000 210 210 Wdg./cm 2
Grundsätzlich gilt auch für die Berechnung Wickelraum =
von Netztransformatoren das in der Einlei- w
tung Gesagte: wegen der verschiedenen An- 1,56 1,27 0,18 0,18 cm 2
nahmen bei der Wahl der Werte und den ne
schwankenden Eigenschaften des Eisens hat Q w = f ⋅ (1 , 5 6 + 1 , 2 7 + 0 ,1 8 + 0 ,1 8 ) = f ⋅ 3 ,1 9
es keinen Zweck, alle Werte eines Netz-
transformators mit großer Genauigkeit und Für den Füllf aktor f wird der Größtwert 1,8
großem Rechenaufwand bis ins einzelne vor- gewählt, dann ergi bt sich Q = 1,8 · 3,19 = 5,8 cm 2 .
auszuberechnen. Den Entscheid gibt stets ein D e r v o r g e se h e ne K e r n h a t e i n e n F e n s t e r q ue r -
Ausfallmuster. s c h n i t t von 7,1 cm 2 , so daß die Wicklung unter-
zubringen i st. (Fo rtsetzu ng folgt )

Vereinfachte Berechnung Formelzusammenstellung


Soll lediglich ein Transformator für ein Faustformel Genauwert
Versuchsgerät als Einzelstück angefertigt
werden, so wird man mit den angegebenen Np =
100
⋅ (Ns 1 + Ns + N s 3 . . .)
Leistung 2
Faustformeln auskommen. p

14 N
Tafel 6. Richtwerte für Gleichrichter- QE ≈
Eisenquerschnitt QE ≈ N f B
schaltungen mit Ladekondensator ⋅ ⋅i
10 10000
Einweg Zweiweg Graetz Delon Villard
Felddichte — — — 10000...14000 Gauß
U Tr im Leerlauf 0,85 2×0,85 0,85 0,42 0,42 UG
U
Wechselstrom I w w = 38 ⋅
in der Sekundär-
QE U ⋅ 108
Windungszahl w =
wicklung 2,7 1,35 1,9 3,8 3,8 IG U 4 ,44 ⋅ f ⋅ B ⋅ Q E
w = 42 ⋅
Mittlere Trans- QE
formatorleistung
NS 2,2 1,95 1,6 1,6 1,6 NG I
Drahtdurchmesser d ≈ 0 ,7 ⋅ I d = 1 ,1 3 ⋅
i
Delon- und Villardschaltung = Spannungsver-
dopplerscha ltunge n, siehe Funktec h nische Ar beits-
blätter Stv 11, Stv 12 und St v 14. ⎛ w1 w2 w3 ⎞ w h = Summe aus den Höhen der ei n-
Wickelquerschnitt Q w
Qw = f ⋅⎜ + + ⋅ ⋅ ⋅⎟ zelnen Drahtla gen und der Isolations-
U G = Gle ichspan nung, I G = Gleic hstro m, N G = bzw. Wickelhöhe w h
⎝ nF1 nF 2 nF3 ⎠ zwischenlagen
Gleichstro mleistun g = U G · I G .

78 Heft 3 / F U N K S C H A U 1958
Thomas Günzel 07/2011 für www.radiomuseum.org
9 00 ⋅ 0 , 48
Die Berechnung von Drosseln, z=
49
≈ 9 Lagen mit ei ner Wic kelhöhe von

9 · 0,48 + 8 · 0,37 + 1,36 = 8,6 4 mm.


Netztransformatoren und Nf-Übertragern Hierbei stehen da nn noch 11 - 8,64 = 2,36 mm
f ür Isolationszwis chenlagen zu r V erf ügung; der
Von I n g en i eu r O t t o L i m a n n
Transf ormat or wü rde sich dami t wickeln lassen.
Die selb ständige 110-V- Wickl ung b ei einem Netz-
3. Fortsetzung d = 1 ,13 ⋅
I
= 1 ,13 ⋅
I
= 0 ,7 15 ⋅ I transform ator erf ordert also eine n spürbaren
i 2 ,5
Ausführliche Berechnung eines Mehraufwa nd an Eisen und Kupfe r, der in Grenz-
Netztransformators fällen zu einem größeren Eisenker n zwingt, ob-
Spannung Gewählt gleich der Ke rn r echnungsm äßig fü r die Nennla st
Für einen AM/FM-Empfänger mit folgen- Wdg. I(A) d (mm)
V d ausreicht.
der Röhrenbestückung: ECC85, ECH81, Lohnt die Auf lage des Gerätes die Anf ertigung
EF89, EABC80, ECC83, 2 × EL84, EM80, 110 450 0,84 0,655 0,65 eines beson deren Spulenkör pers, da nn wird ma n
2 Skalenlampen 7 V/0,3 A ist der Netztrans- den gleichen Blechschnitt verwenden und ledig-
127 520 0,73 0,610 0,60
formator zu berechnen. Primärspannungen l i c h d a s B l e c h p a k e t h ö h e r ma c h e n . I m v o r l i e g e n -
110, 125, 150, 220 und 240 V, Anodenspan- 150 615 0,61 0,558 0,55
d e n Fall dürf te mit ei ner Ver größerung u m
nung 250 V, Graetz-Gleichrichtung. Der Trans- 220 900 0,42 0,464 0,45 schätzungs weise 2 0% auszuko mmen sein. Dadurch
formator wird in großen Stückzahlen benö- 240 985 0,38 0,440 0,45 geht die Windun gszahl entsprec he nd herunter;
tigt und soll auf niedrigen Preis kalkuliert das Eisengew icht steigt jedoch n ur um 20 %, also
werden. Man wird daher die genauen For- Sekundärwicklungen von 1,3 kg f ür den nor malen K e rn M 8 5a auf
meln verwenden und jeweils die zulässigen Die Windungszahlen werden um 10 % höher 1,3 · 1,20 = 1,56 kg. Der nächste nor men mäß ige
Grenzbelastungen in Anspruch nehmen. gewählt, um die Verluste auszugleichen, also Kern M 85 b wiegt dagegen bere its 1, 7 kg.
Stro mbedarf (aus Röhrentabel le) in Ampere w = 1 , 1 · 4 , 1 · U = 4 , 5 W d g . / V . S t r o md i c h t e f ü r D a f ü r d i e n o r me n mä ß i g n i c h t v o r g e s e h e n e
die Sekundärwicklungen laut Tafel 1 P a k e t d i c k e v o n 3 2 · 1 , 2 0 = 3 8 , 4 mm o h n e h i n k e i n
Röhre Heizstrom Kathodenstrom l a g e r mä ß i g e r S p u l e n k ö r p e r v o r h a n d e n i s t , w i r d
I
i = 3 ,1 A / mm 2 ; d = 1 ,13 = 0 , 64 I ma n i n d i e s e m F a l l b e i e i n e r S p e z i a l f i r m a g e -
ECC 85 0,435 0,015 3 ,1
k l e b t e Spulenkörper aus Elek tro - Lackpappe a n-
ECH 81 0,300 0,015 f ertigen lassen. Sie sind bei solchen Sonderserien
Spannung (V) Wdg. I(A) d (mm) billiger als zus a mme nsteckbar e Kör per aus Hart-
EF 89 0,200 0,012
papier, weil kei ne teuren Stanz werkzeuge zu
EABC 80 0,450 0,001 212 950 0,272 0,34 ihrer Herst ellung benötigt werden. Man gewi nnt
ECC 83 0,300 0,002 dabei außer de m n och etwas an Wi ckelrau m. So
6,3 28 4,105 1,30
beträgt die eigent liche Fenstergr öß e beim M85-
2 × EL 84 1,520 0,098
Blech 56 × 1 3,5 mm. Einen solche n Spulenkö rper
EM 80 0,300 ——— Wickelraumprüfung
mu ß ma n nach Bild 17a außen um mind estens
Nun mehr ist z u prüf en, ob die Wic klungen in 4 m m s c h mä l e r ma c h e n a l s d i e F e n s t e r b r e i t e ,
Skalenlampen 0,600 ———
der ausnutz baren Fensterbrei te vo n 49 mm bei s o n s t lassen sich die M-Bl eche ni ch t hineinsc hie-
4,105 A 0,143 A
11 mm Fen sterh öhe unterzubring en sind. Der ben, denn si e li egen ja dabei n ach Bild 17b
Transf ormat or wi rd lagenw eise g ewickelt. Au s schräg auf dem Spulenkör per auf . Ferner wird
Für Graetz - Schaltung (Brückengleichrichtung)
Wi ndungsza hl, Dr ahtdurch me sser D mit Lac kiso- ma n in de r Fens t erhöhe mi ndestens 1 mm Luf t
gilt nach Tafel 6 1 ):
lation und Fenster breite ( Wicke lbreit e) b ergibt lassen. Bei Ver wendung von La ckpappe oder
U T r = 0,85 · U G U T r = 0,85 · 250 = 212 V Preßspan mit 1 mm Dicke gehen so insgesa mt
w⋅D
sich die Lagenzahl zu z = . Die Lagenzahl
Iw = 1,9 · I G Iw = 1,9 · 0,143 = 0,272 A b 6 mm von der Fensterbreite und 2 mm von der
Höhe ab. D er nut zbare Wickel quers chnitt beträ gt
Ns = 1,6 · N G Ns = 1,6 · 250 · 0,143 = 57 VA wird auf ganze Zahlen nac h obe n abgerundet. so mit 50 × 11,5 mm.
Die Primärleistung setzt sich zusammen aus: Der Drahtdurchme sser mit Lackisol a tion wird aus
Taf el 4 entnommen.
100
Np = ⋅ ( 57 + 6 ,3 ⋅ 4 ,105 ) = 92 VA
90
w⋅D 450 ⋅ 0 ,69
D e r n äc h s t n i e d rig e r e M -K e r n n a c h T af e l 1 is t 110V z= = = 6 ,3 3 ≈ 7 Lagen
b 49
d e r T yp M 8 5 a , e r l e i s t e t j e do c h l i st e n mä ß i g n u r
7 0 V A . D e r da r üb e r l i eg e n d e Ke r n M 8 4 b i s t f ü r 70 ⋅ 0 ,64
1 0 0 V A be s t i mmt . M a n w ir d z un ä c hs t d e n S c h n it t 110…127V; 70 Wdg. z= = 0 ,91 5 ≈ 1 Lag e
49
M 8 5 a p r üf e n , o b s i c h d a mi t u n ter A u s n u tz u n g
a l l e r M ö g li c h k ei te n a u s k o mme n l ä ß t . F ü r d e n 9 5 ⋅ 0 ,59
K e r n M 8 5 a g il t z u n ä c h st B m a x = 1 2 , 5 · k G , 127…150V; 95 Wdg. z= = 0 ,14 5 ≈ 1 Lag e
49
S t r o md i c h t e i n n e n i = 2, 5 A / mm
Bild 17. a = Querschnitt des Spu lenkörpers im
2 85 ⋅ 0 , 48 Wic kelfenste r; b = Einschieben de r Bleche beim
14 N 150…220V; 285 Wdg. z = = 2 , 79 ≈ 3 Lag en
Q Eeff = = 49 M-Kern. Der Wic kelkörper muß kü rzer als da s
f B max Fenster sei n, damit das Blech darüber gleitet
⋅ ⋅i 8 5 ⋅ 0 , 48
10 10 0 00 220…240V; 85 Wdg. z= = 0 ,83 3 ≈ 1 Lage
49 Inf olge der linearen Beziehung zwi schen W i n -
14 ⋅ 92
= = 9 ,1 cm 2 dungszahl und Eisenquerschnitt können nun ein-
5 ⋅ 1 , 25 ⋅ 2 ,5 Um eine Lage zu sparen, wird man die ersten
fach die vorher errechneten Windungszahlen um
d r e i Wic klungen s of ort auf einander f olgen lassen.
1
Bei der dritten Wicklung ist mit 9 Lagen abzu- den Faktor = 0,835 verringert werden, um
Der Bruttoquers ch nitt von M85 betr ägt 9,3 cm 2 . 1 , 20
schließen.
Bei eine m Füllf aktor von 0,95 f ür Lackisolatio n
die gleiche Felddi chte B = 12,5 k G f ür einen 20%
der Bleche er gibt s ich
9 5 0 ⋅ 0 ,37 stärkeren Eisen que rschnitt zu erhalte n. Die Draht-
Q Eeff = 0 ,95 ⋅ 9 ,3 = 8 ,8 cm 2 212V; 950 Wdg. z= = 7 ,18 ≈ 8 Lag en stärken blei ben jed och gleich.
49
D e r Q u e r s c h n i t t i s t a l s o e t wa s z u k n a p p , d o c h 6,3V; 28 Wdg. ≈ 1 Lag e 375 ⋅ 0 ,69
k a n n be i d e m s o n s t i g e n S pi e l r a um f ü r T r a n s - 110 V ; 450 ⋅ 0 ,835 = 375 Wdg . z = =
50
f o r ma t o r b e me s s u n g e n z u n ä c hs t d a mi t w e i t e r g e - = 5 ,17 ≈ 5 Lagen
rechnet werden. Die Wickelh öhe oh ne Lagenis olation
berechnet sich zu: 7 · 0,69 + 1 · 0,64 + 1 · 0,59 + 58 ⋅ 0 ,64
Primärwic klung 3 · 0,48 + 1 · 0,48 + 8 · 0,37 + 1 · 1,36 = 12,27 mm. 110...127 V ; 70 ⋅ 0 ,835 = 58 Wdg . z = =
U ⋅ 10 8 50
w = = Die Fensterhö he b eträgt jedoch nur 11 mm. Die = 0 ,74 ≈ 1 Lage
4 , 44 ⋅ f ⋅ B ⋅ Q E Wic klung ist also nicht unterzubrin g en, dabei sind
noch kein erlei L a genisolatio nen v or gesehen. Der
10 8 Die Wicklung 110...127 V ist also sofort an die
= U⋅ = 4 ,1 U Wdg. Grund liegt darin, daß die 110-V- Wicklung einen
4 , 44 ⋅ 50 ⋅ 12500 ⋅ 8 ,8 110-V-Wicklung anzuschließen, damit sich 6 Lagen
stärkeren Ku pf erquerschnitt e rf ordert, der bei ergeben.
Np 92 220-V-Betrieb gar nicht notwendig ist. Müßte
Ip = = ma n nur f ür 220 V zu be mes sen, dann wären 79 ⋅ 0 ,69
U U 127. .. 150 V ; 95 ⋅ 0 ,835 = 79 Wdg . z = =
9 0 0 W d g . m i t d = 0 , 4 8 mm n o t w e n d i g . D i e s e r - 50
1
) FUNKSCHAU 1958, Heft 3, Seite 78 g i b t eine Lagenzah l von = 0 ,93 ≈ 1 Lage

F U N K S C H A U 1958 / Heft 4 95
Thomas Günzel 07/2011 für www.radiomuseum.org
Übersicht über die errechneten Werte breite hinauszugehen, ma n verwende t dann besser
das nächst größere Kernblech.
Wind.- Draht- Wider- Ge-
Wicklung Wdg. d Ω/mm 1 ) g/m 1 )
länge länge 2 ) stand 3 ) wicht 4 ) Wicklungswiderstand, Kupfergewicht
(V) (mm)
(cm) (m) (Ω) (g) In den Taf eln 1 bi s 3 si nd die Windungslängen
für innen, für die Mitte und für außen ange-
g e b e n . Man ni mmt überschlägli ch f ür die 110-V-
110 375 0,85 0,0526 2,97 15 54,70 2,88 162
110...127 58 0,60 0,0621 2,62 18 10,44 0,65 27 Wicklung die innere und für die Heizwicklung
127...150 79 0,55 0,0738 2,20 18 14,22 1,05 31 d i e äußere Windungslänge a n. I m l etzten Beispiel
150...220 238 0,45 0,1103 1,48 18 42,80 4,73 63 wurde jedoch da s M85 a-Paket um 20 % dicker
ge macht. Da mit werden auch di e mit tleren Wi n-
220...240 71 0,45 0,1103 1,48 18 12,80 1,41 19
dungslänge n größe r. Wird di e Pake t dicke von 32
Gesamtwiderstand der Primärwicklung 10,72 Ω auf 32 · 1,2 = 38, 4 mm erhöht, da nn werden a lle
212 790 0,34 0,1932 0,835 18 142,20 27,5 119 Wi n d u n g e n a uf j e d e r S e i t e 4, 4 mm , a l s o z u s a m-
6,3 23 1,30 0,0132 11,81 21,3 0,49 0,065 58 me n um 8,8 mm ≈ 1 c m lä nger. Sie bet ragen
Gesamtes Kupfergewicht 479 g de mnach:
1 3
) Nach Tafel 4 ) Widerstand = Drahtlänge · Ω/m innen Mitte außen
2
) Drahtlänge = Windungszahl • Windungslänge
4
) Gewicht = Drahtlänge · g/m 15,0 16,0 21,3 c m
Da mit ergibt sich f olgende Übe rsicht:
D a s g e s a mt e K up f e r g e wi c h t b e t r ä g t a l s o r u n d
tionen vorhande n. Insgesa mt ergebe n sich 17 La-
238 ⋅ 0 , 48 0,48 kg. Dieser Wert sti mmt gut mit der Tabelle 1
150.. .220 V ; 285 ⋅ 0 ,835 = 238 Wd g . z = = gen. Man wir d zunächst einma l zwi schen je zwei
50 überein, denn e r li egt zwischen den Gewichten f ür
D r a h t l a g e n e i n e L a g e L a c k p a p i e r v o n 0 , 0 8 mm
= 2 , 29 ≈ 2 Lagen die Kerne M85 a ( 0,4 kg) und M85 b (0,5 kg).
Stärke legen, das e rgibt 16 · 0,08 = 1,28 mm. Z w i -
s c h e n P r i mä r - u nd G l e i c hr i c ht e r w i c k l u n g s ow i e
Für genaue Kalkulationen und für die Ma-
71 ⋅ 0 , 48
220.. .240 V ; 8 5 ⋅ 0 ,8 35 = 71 Wdg . z = = sowie zwisc hen di eser und der Heiz wicklung wird
terialdisposition großer Serien werden zweck-
50 mäßig einige Mustertransformatoren gewik-
= 0 ,68 ≈ 1 Lage zusätzlich je eine Lage Lackpapier e ingef ügt. Dies
ergibt zusa mmen nochmals 0,16 mm, also eine n
kelt und durchgemessen, wobei auch die be-
790 ⋅ 0 ,37 gesa mten Isola tionsauf trag von 1,44 mm; die e n d -
triebsmäßige Erwärmung zu kontrollieren ist.
212 V ; 950 ⋅ 0 ,835 = 790 Wdg . z = = Dann werden die Muster wieder abgewickelt,
50 gültige Wickelhöhe beträgt also 9,7 + 1,44 ≈
= 5 ,8 5 ≈ 6 Lagen 1 1 , 2 m m. S i e d ü r f t e d a he r g e r a d e a uf d e m v o r -
und jede Drahtsorte wird für sich gewogen.
g e s e h e ne n Sp u l e nk ö r p e r u n t e r z u br i n g e n se i n . Die Im übrigen stehen bei größeren Firmen
6 ,3 V ; 28 ⋅ 0 ,835 = 23 Wdg . ≈ 1 Lag e
l e t z t e E n t s c h e i d un g g i b t e i n A u sf a l l mu s t e r ; n o t - meist umfangreiche und infolge langer Er-
Die Wickelhöhe ohne Lagenisolation f a l l s ist die Dicke des Eisenpaketes noch um einen fahrung sehr zuverlässige Berechnungsunter-
beträgt 5 · 0,69 + 0,64 + 0,59 + 3 · 0,48 + 6 · geringen Fa ktor zu erhöhen, da mit die Win- lagen für Transformatoren zur Verfügung, so
0,37 + 1,36 = 9,70 mm. dungszahle n um den gleichen Fa ktor herabge setzt bei der AEG für die K-tr-Reihe 1...7 und bei
Da mi t de m neue n Wic kelkörper 11,5 mm zur werden könne n. Jedoch ist es ungünstig, mit der Siemens für die Röh.-tr.-Reihe 1...7.
Verf ügung stehen, ist auch Platz f ür Lagenisola- Dicke des Eisenpaketes über die l ,5f ache Steg- (Fortsetzung folgt)

96 Heft 4 / F U N K S C H A U 1958
Thomas Günzel 07/2011 für www.radiomuseum.org
Breitband-Eigenschaften
Die Berechnung von Drosseln, Tonfrequenz-Übertrager sollen ein breites

Netztransformatoren und Nf-Übertragern Frequenzband möglichst gleichmäßig übertra-


gen. Die Grenzen dieses Durchlaßbereiches
sind aus dem Ersatzschaltbild zu erkennen.
Von I n g en i eu r O t t o L i m a n n Für tiefe Frequenzen gelangt der induktive
Widerstand der Querinduktivität in die Grö-
ßenordnung des eigentlichen Wirkwiderstan-
4. Fortsetzung Diese Widerstandsübersetzung von Über- des R´. Durch die Parallelschaltung sinkt
tragern ist von größter Wichtigkeit, denn bei dann der Gesamtwiderstand. Liegt der Über-
Tonfrequenz-Übertrager vielen Tonfrequenzschaltungen ist es not- trager im Anodenkreis einer Röhre, dann
wendig, einen gegebenen Widerstandswert geht auch die Verstärkung entsprechend zu-
Die in der Niederfrequenztechnik zur Über- zur Anpassung an die Spannungsquelle auf rück, handelt es sich z. B. um einen Mikro-
tragung von Tonfrequenzspannungen benutz- einen anderen Wert zu transformieren. So
ten Transformatoren werden — wie allge- fonübertrager, dann bricht die Klemmenspan-
ist der niederohmige Widerstand eines dyna- nung bei tiefen Frequenzen durch den zu
mein üblich — im folgenden als Übertrager mischen Mikrofons an den hohen Eingangs- niedrigen Querwiderstand zusammen. A1s
bezeichnet, um sie gegen die zur Stromver- widerstand eine Röhre anzupassen oder
sorgung dienenden Netztransformatoren ab- untere Frequenz f u bezeichnet man die Fre-
der Außenwiderstand einer Röhre an die quenz, bei der der induktive Widerstand ωL
zugrenzen. niederohmige Tauchspule eines Lautspre- der Querinduktivität gleich dem ohmschen
chers. Für solche Widerstandsübersetzungen Widerstand R der Belastung ist. Bei dieser
Die Widerstandsübersetzung gilt also Frequenz geht die Spannung auf den Wert
Das Verhältnis der Primärwindungszahl w 1 1 : 2 ≈ 0,71 zurück bzw. der Abfall beträgt
w1 R1 30% oder -3 dB. Der Einfluß der Streu-
zur Sekundärwindungszahl w 2 nennt man ü= = (26b)
Übersetzungsverhältnis, und es gilt also: w2 R2 induktivität und des ohmschen Anteiles ist
in diesem Gebiet zu vernachlässigen. Ein
w1 ü Tonfrequenzübertrager ist also so zu be-
= =ü
w2 1 messen, daß der induktive Widerstand für
die tiefste zu übertragende Frequenz gleich
(Achtung: bisweilen findet man auch die De- oder größer als der auf ü = 1 : 1 umgerech-
w2 nete Belastungswiderstand ist. Diese Bedin-
finition = ü = ü. dann steht in den abge- gung läßt sich ziemlich exakt aus der Schal-
w1 tung und den Berechnungsformeln für die
leiteten Formeln ü als Kehrwert. Die hier Induktivität einer Eisenkernspule erfüllen
gewählte Definition wird jedoch bevorzugt (vgl. „Selbstinduktion von Spulen mit Eisen-
angewendet. Sie hat in der Empfänger- und blechen“ FUNKSCHAU 1958, Heft 1, Seite 5).
Verstärkertechnik den Vorzug, daß für Aus- Für hohe Frequenzen nimmt der induktive
gangsübertrager, deren Stückzahl bei weitem Widerstand der Streuinduktivitäten so zu,
größer ist als alle anderen Arten von Nf- Bild 18. Ersatzschaltbild eines Übertragers in daß sie als Vorschaltwiderstände wirken.
Übertragern, das Übersetzungsverhältnis ü einer Eintakt-Endstufe Dadurch tritt eine zweimalige Spannungs-
größer als 1 wird.) teilung auf, und die Spannung am Nutz-
Da die Spannungen proportional zu den widerstand wird ebenfalls niedriger. Diesen
Querinduktivität und Streuinduktivität
Windungszahlen sind, gilt: schädlichen Einfluß der Streuinduktivitäten
Die Wicklungen eines Übertragers bilden kann man rechnerisch überhaupt nicht be-
w1 U1
= =ü; U1 = ü ⋅ U 2 die eigentliche Induktivität, und sie weisen rücksichtigen. Man kann die Streuinduktivi-
w2 U2 außerdem einen reellen Widerstandswert auf. tät lediglich konstruktiv dadurch herabsetzen,
Er wird zum Teil durch den ohmschen Wi- daß man Primär- und Sekundärwicklung
Dagegen verhalten sich die Ströme eines
derstand des Drahtes gebildet, außerdem unterteilt und sinnvoll ineinanderschachtelt.
Transformators umgekehrt wie die Spannun-
gen, denn nach Gleichung (17) in FUNK- wirken sich aber sämtliche anderen Verluste, Wicklungen mit verhältnismäßig wenigen
SCHAU 1958, Heft 3, Seite 77 gilt: z. B. die Eisenverluste, wechselstrommäßig Windungen führt man dabei doppelt oder
als reeller Anteil am Wicklungswiderstand vierfach aus und schaltet die Teile parallel,
U1 I2 aus. wobei eine Wicklung innen und die andere
I 1 ⋅ U 1 = I 2 ⋅ U 2 , a lso = =ü Um den Einfluß der verschiedenen Kompo- außen angeordnet wird. Der später durch-
U2 I1 nenten besser zu verstehen, arbeitet man mit gerechnete Gegentakt – Ausgangsübertrager
1 dem Ersatzschaltbild des Übertragers. Man gibt hierfür ein Beispiel. Diese verschachtelte
oder ⋅I2I1 = rechnet zunächst den sekundären Belastungs- und symmetrische Wicklungsweise läßt sich
ü widerstand auf ein Übersetzungsverhältnis bei Gegentakt-Übertragern sowie für Zwei-
Dividiert man die beiden Gleichungen ü = 1 : 1 um. schenkelwicklung besser durchführen, als bei
U 1 = ü ⋅ U 2 und
Beispiel: Eintakt-Übertragern. Dazu kommt noch, daß
Bei einem Eintakt-Ausgangsübertrager sei sich bei Gegentaktübertragern die Magnet-
1 ü = w 1 : w 2 = 40 : 1, R 2 = 4,8 Ω. Dann wirkt felder der Anodengleichströme aufheben.
I1 = ⋅I2 durcheinander, so erhält man R 2 auf der Primärseite wie ein Widerstand Diese Übertrager benötigen demnach keinen
ü 2
R´ = ü · R2 = 7660 Ω. Man kann also die Luftspalt, was gleichfalls die Streuung ver-
U1 U2 Sekundärwicklung mit R 2 ersetzen durch ringert.
= ü2 ⋅ u
I1 I2 einen Widerstand von 7600 Ω parallel zur Die Streuinduktivität läßt sich messen, in-
U 2 : I 2 entspricht aber dem Wert R 2 des Be- Primärwicklung. dem man die Induktivität der Primärwick-
lastungswiderstandes der Sekundärwicklung, In der Ersatzschaltung wird also eine ge- lung bei kurzgeschlossener Sekundärwicklung
denn an ihm liegt die Spannung U2 und er meinsame Wicklung für die Primär- und Se- mit Hilfe eines Induktivitätsmessers ermit-
wird vom Strom I 2 durchflossen. Das gleiche kundärseite angenommen. Nun sind aber in telt. Die Querinduktivität erhält man auf
gilt für die Primärseite. R 1 = U 1 : I 1 stellt Wirklichkeit die beiden Wicklungen nicht zu gleiche Weise bei offenen Sekundärklemmen.
hier den Belastungswiderstand für die Span- 100% miteinander verkettet, sondern von Das Verhältnis Streuinduktivität zur Quer-
nungsquelle dar. Man kann also für die jeder Wicklung geht ein gewisser Anteil des induktivität ist ein Maß für die Anzahl der
vorige Formel setzen: Feldes durch Streuung verloren, durchsetzt Oktaven, die gradlinig übertragen werden.
also nicht die andere Wicklung. Dies wirkt Dabei wird der zu übertragende Bereich
R1 = ü 2 ⋅ R 2 oder (26a) sich so aus, als ob außerhalb der eigent- außerdem noch durch das Verhältnis des
lichen Übertragerwicklung die Streuinduk- Generatorwiderstandes R 1 zum Belastungs-
R1 R1 tivitäten (L s1 , L s2 ) in die Zuleitungen einge- widerstand R 2 beeinflußt. Für 3 dB Span-
ü2 = bzw . ü= nungsverlust bei den Grenzfrequenzen gilt
R2 R2 schaltet wären. Ebenso wirken die ohmschen
Anteile als Vorwiderstände (r 1 , r 2 ) in den
2
Während also Spannungen entsprechend Zuleitungen. Man erhält damit die Ersatz- ⎛ R2 ⎞
dem Übersetzungsverhältnis ü transformiert schaltung eines Übertragers (Bild 18) . Die ⎜1 + ⎟ ⋅ Lq
fo ⎝ R1 ⎠
werden, sind Widerstände mit dem Quadrat Querinduktivität Lq stellt dabei die eigent- = (27)
des Übersetzungsverhältnisses zu multipli- fu R2
⋅ (L s 1 + ü 2 ⋅ L s 2 )
liche gemeinsame Wicklung dar. Nicht be-
zieren. Dabei ist R 2 der sekundäre Be- rücksichtigt in diesem Ersatzbild sind die R1
lastungswiderstand, während R 1 den Wider- Wicklungskapazitäten, ihr Einfluß ist, wie
standswert darstellt, mit dem sich diese Be- noch ausgeführt wird, geringer als derjenige Eine Möglichkeit, die Spannung bei höhe-
lastung auf die primäre Spannungsquelle der Streuinduktivitäten und kann daher ren Frequenzen anzuheben und damit den
auswirkt. vernachlässigt werden. Abfall auszugleichen, bestünde darin, die

F U N K S C H A U 1958 / Heft 5 121


Thomas Günzel 07/2011 für www.radiomuseum.org
Die Primärwicklung führt den Anoden-
Drosseln, Netztransformatoren, Nf-Übertrager gleichstrom Ia — 50 mA und zusätzlich den
Anodenwechselstrom. Er beträgt bei voller
Streuinduktivitäten mit einem Kondensator daß die Sinuskuppen in Gebiete gesteuert Aussteuerung:
parallel zum Ausgang auf die obere Grenz- werden, wo bereits Verzerrungen auftreten.
frequenz abzustimmen, ähnlich wie bei den Bei den vorher angegebenen Werten für die N 5,7
Höhenanhebungsgliedern im Videoverstärker Felddichte besteht jedoch diese Gefahr noch Ia = = ⋅1 0 0 0 = 4 6 m A
R 5200
eines Fernsehempfängers. Derartige Reso- nicht.
nanzglieder bringen jedoch gerade bei End- Die Drahtstärke für w 1 ist also für rund
stufen die Gefahr von Selbsterregung, man Berechnungsbeispiele 0,1 A zu bemessen. Für den Kern EI 78 ist
2
macht deshalb keinen Gebrauch davon. In a) Eintakt-Ausgangsübertrager nach Tafel 2 eine Stromdichte von 3,1 A/mm
Vorstufen kann man dagegen eine Höhen- innen und 3,7 A/mm außen zulässig. Für die
anhebung meist durch andere Mittel erreichen. Der Ausgangsübertrager für eine Endpen- hier in der Mitte des Wickeraumes ange-
tode EL 84 ist zu bemessen. Gegeben sind: ordnete Wicklung w 1 wird ein Mittelwert
R 1 = R a = 5200 Ω, I a = 50 mA, N a = 5,7 W, i = 3,4 A/mm 2 angenommen, dann ist nach
Eisenquerschnitt und Felddichte von Lautsprecherwiderstand R 2 = R L = 5 Ω,
Tonfrequenzübertragern Formel (24)
untere Grenzfrequenz f u = 50 Hz.
Der Eisenquerschnitt richtet sich, ähnlich I
Eisenquerschnitt und Luftspalt d 1 = 1,1 3 ⋅ =
wie beim Netztransformator, in grober An- i
näherung nach der Eingangsleistung und N 5,7 0,1
nach der unteren Grenzfrequenz. Als Richt- Q E = 20⋅ = 20 = 6,7 5 c m 2 (28) = 1,1 3 ⋅ = 0,1 9 4 ≈ 0, 2 m m
fu 50 3, 4
wert kann man ansetzen:
Gewählt wird der Kern EI 78 aus Tafel 2 mit Die Sekundärwicklung führt bei Vollaus-
N
Q E = 20 ⋅ ( cm 2 , Watt, Hz ) (28) einem Bruttoquerschnitt von 6,8 cm .
2
steuerung nur den Wechselstrom
fu Hingewiesen sei auf die in Formel (28a)
enthaltene Möglichkeit, den Querschnitt grö- N 5, 7
Diese Formel ist ein typisches Beispiel für ßer oder kleiner zu wählen. Man hat damit IL = = = 1, 0 6 8 A
das, was in der Einleitung zu dieser Aufsatz- 2 2 RL 5
einen Spielraum von rund 3,5 cm bis 10 cm
reihe gesagt wurde. Sie enthält einige ver- für den Eisenquerschnitt, kann also für spar-
einfachende Annahmen, deren Faktoren ver- Jede der beiden Teilwicklungen braucht also
sam zu kalkulierende Geräte bis auf den nur für 0,534 A bemessen zu werden.
schieden gewählt werden können. So finden 2
Kern EI 60 mit Q E = 4 cm zurückgehen. Mit
sich hierfür auch die verschiedensten For- 2
dem Kern EI 78 (Q E = 76,8 cm ) besitzt man
meln 1 ) 2 ) 3 ), die demnach einen weiten Spiel- I 0,5 3 4
dagegen genügend Reserven, um bei entspre- d 2 = 1,1 3 ⋅ = 1,1 3 ⋅ = 0,4 5 m m
raum für den Eisenquerschnitt von Übertra- chend bemessener Querinduktivität auch bis i 3,4
gern lassen. Man kann dies etwa dadurch zu Grenzfrequenzen von 35...40 Hz herabzu- Nunmehr ist, ähnlich wie am Beispiel eines
andeuten, daß man sagt kommen. Netztransformators gezeigt (FUNKSCHAU
2
Luftspalt nach Formel (9) 1 ) für Q E = 6,8 cm : 1958, Heft 3, Seite 78), zu prüfen, ob der
N
Q E = 1 0 . .. 3 0 ⋅ (28a) δ = 0, 4 ⋅ Q E = 0, 4 ⋅ 6,8 ≈ 1 m m bzw. Wickelraum für diese Windungszahlen und
fu 2 + 0,5 mm für EI-Kern Drahtstärken ausreicht. Meist ergeben sich
bei einem Ausgangsübertrager keine Schwie-
In jedem Fall wird damit der Eisenquer- Querinduktivität und Windungszahlen rigkeiten, weil der Eisenquerschnitt reich-
schnitt relativ stärker als bei einem Netz- licher bemessen ist als bei einem Netztrans-
Um den Verstärkungsabfall für die untere
transformator. Darauf wurde auch bereits in formator. Sollte der Wickelraum zu knapp
Grenzfrequenz möglichst gering zu halten,
der Bemerkung zu Ziffer 1 für die Tafeln 1 werden, dann kann man unbedenklich mit
macht man bei Ausgangsübertragern den in-
bis 3 hingewiesen. Dies hängt damit zusam- der Drahtstärke soweit herabgehen, bis die
duktiven Widerstand etwas größer als den
men, daß man, um Verzerrungen gering zu Windungen untergebracht sind. In der vor-
Anpassungswiderstand R a
halten, die Felddichte wesentlich niedriger stehenden Berechnung sind nämlich erheb-
wählt. Für nicht gegengekoppelte Übertrager 2 ⋅ π ⋅ f u ⋅ L = 1,3 ⋅ R a liche Sicherheiten enthalten, weil die End-
soll die Felddichte nicht größer als 3000 Gauß röhre meist nur während kurzer Dynamik-
sein. Für Übertrager mit Gegenkopplung von 1,3 ⋅ R a 1,3 ⋅ 5 2 0 0 spitzen voll ausgesteuert wird und weil der
L = = = 2 1,5 H
der Sekundärseite auf eine vorhergehende 2 ⋅ π ⋅ fu 2 ⋅ π ⋅ 50 Anodenwechselstrom nicht eigentlich zusätz-
Röhrenstufe sind 4000 bis 6000 Gauß zulässig. lich zum Gleichstrom fließt, sondern diesen
Bei Eingangsübertragern (Mikrofonübertra- Nach der vereinfachten Formel (8) 1 ) ergibt lediglich moduliert. Diese reichliche Bemes-
gern), Zwischenübertragern von Transistor- sich hierfür eine Windungszahl sung des Kupferquerschnittes ergibt auch
verstärkern usw. sind die Leistungen und die einen geringen Spannungsverlust bei der
Spannungen meist so winzig, daß bereits die 10 ⋅ L ⋅1 Anodenspannung, so daß die Schirmgitter-
w1 = 1 0 0 0 ⋅ =
kleinsten Eisenquerschnitte ausreichende QE spannung nicht wesentlich höher liegt, und
Sicherheit gegenüber der Formel Q E = 20 · keine Überlastung des Schirmgitters möglich
N 1 0 ⋅ 2 1,5 ⋅ 1
bieten und auch die maximalen Feld- = 1000 ⋅ = 5600 Wdg. ist.
6,8
fu Zusammenstellung der Ergebnisse:
dichtewerte kaum erreicht werden. Dagegen
Durch Umstellen von Formel (26b) ergibt sich Kern EI 78
ist bei Ausgangsübertragern aus Eisenquer-
für die Sekundärwindungszahl Primär: 5600 Wdg. 0,2 CuL
schnitt und Windungszahl die Felddichte für
Sekundär: 2 × 174 Wdg. parallel, je 0,45 CuL
die tiefste Frequenz und die maximale Span- R2 5
nung zu überprüfen. Hierfür gilt die von der w 2 = w1 ⋅ = 5600 ⋅ = 1 7 4 Wd g . (Fortsetzung folgt)
R1 5200
Berechnung von Netztransformatoren be-
kannte Formel Soll der Einfluß des Luftspaltes und der
U ⋅ 10 8 Gleichstrom-Vormagnetisierung durch den
B= Anodenstrom genau erfaßt werden, so ist
4 , 44 ⋅ f ⋅ w ⋅ Q E
nach FUNKSCHAU 1958, Heft 2, Seite 43,
das Aw-Diagramm aufzustellen und die Win-
Diese Gleichung ist auf Effektivwerte zu-
geschnitten. Sie wird hier zur Vereinheit- dungszahl zu korrigieren. Wie das dortige
Beispiel zeigte, liegen jedoch die sich dabei
lichung beibehalten, obgleich in manchen
ergebenden Unterschiede im Rahmen der
Lehrbüchern bei Nf-Übertragern mit Scheitel-
werten gerechnet wird, um zu vermeiden. Toleranzen und Annahmen für den Eisen-
querschnitt, die untere Grenzfrequenz usw.,
daß man meist darauf verzichten kann.
1) Q E = 1 0 ⋅ N nach T elefu nk en-Labo rbu ch Wicklungsanordnung und Drahtstärken
N Um die Streuung herabzusetzen, wird die
2) Q E =10⋅ n ach R at h ei s er, R ad io- P r ax is Sekundärwicklung w 2 in zwei parallelge-
fu
schaltete Teilwicklungen aufgeteilt, von
2⋅ N denen eine unterhalb, die andere über w 1
3) Q E = 10 ⋅ nach Elekt roaku s ti sch es
fu angeordnet wird. Das bedeutet 2 × 174 Wdg.
T asch enb uch
1
Georg Neuman n ) FUNKSCHAU 1958, Heft 2, Seite 41

122 Heft 5 / F U N K S C H A U 1958


Thomas Günzel 07/2011 für www.radiomuseum.org
Wicklungen aufteilen und ineinanderschach-
Die Berechnung von Drosseln, teln. Wicklungen mit geringerer Windungs-
zahl sind doppelt oder vierfach auszuführen
Netztransformatoren und Nf-Übertragern und parallel zu schalten. Dabei ist eine Teil-
wicklung innen und die andere außen an-
zuordnen.
Von I n g en i eu r O t t o L i m a n n In Bild 21 besitzt der Spulenkörper eben-
falls zwei nebeneinander liegende Kammern.
5. Fortsetzung Der Übertrager soll außerdem eine Gegen- Bei der dargestellten Wickelart sind nicht
kopplungswicklung w 3 für 0,8 Volt erhalten nur die Streuinduktivitäten, sondern auch
Tonfrequenz-Übertrager die Wicklungskapazitäten so klein wie mög-
w3 U 0,8
= 3 w3 = 4200⋅ ≈11 Wdg. lich gehalten. Die Gegenkopplungswicklung
b) Gegentakt-Ausgangsübertrager w1 U1 300 ist von einem statischen Schirm umgeben,
Bild 19 zeigt die Ersatzschaltung eines Ge- der die gefährliche Rückkopplungs- und
Drahtstärken Schwingneigung bei ultrahohen Frequenzen
gentakt-Ausgangsübertragers. Der Übertra-
ger sei für zwei Endröhren EL84 in A-Be- Bei Vollaussteuerung beträgt der Anoden- verhindert. Aus den errechneten Daten und
trieb zu bemessen. Anoden- und Schirmgit- wechselstrom Bild 21 ergibt sich folgende Wickelvorschrift:
terspannungen betragen 250 V. Hierzu gehö- N 9,2 Je Kammer ist zur Isolation 1 Lage Lack-
Ia = = ⋅1 0 0 0 ≈ 3 0 m A
ren: Anodenruhestrom je Röhre 42 mA; ge- R 1 04 papier 0,1 mm zu wickeln.
samte Wechselstromleistung 9,2 W; R a je Wicklung 1 je 94 Wdg. 0,36 CuL
Röhre 5000 Ω, der Lautsprecherwiderstand Isolation 2 × LPP (Lackpapier) 0,1
R L soll 5 Ω betragen, die untere Grenzfre- Wicklung 2 je 1050 Wdg. 0,16 CuL
quenz f u = 40 Hz. In Kammer I rechts herum,
Die Ersatzschaltung Bild 19 zeigt außer- in Kammer II links herum
dem die Lage der Streuinduktivitäten bei wickeln; nach jeder Lage
einer Gegentaktschaltung (vgl. Bild 18). 1 × LPP 0,06
Eisenquerschnitt Isolation 2 × LPP 0,1
Statischer 1 Lage 0,08 CuL
Da sich bei der Gegentaktschaltung Ver- Schirm
zerrungen teilweise aufheben und auch die Isolation 1 × LPP 0,1
Gleichstrom-Vormagnetisierung entfällt, kann Bild 20. Beispiel
einer unterteilten Wicklung 3 je 11 Wdg. 0,16 CuL
der Eisenkern knapper als nach Formel (28) Wicklung, links Isolation 1 × LPP 0,1
bemessen werden. Wicklungsanord- Statischer 1 Lage 0,08 CuL
N 9,2 nung auf dem Schirm
QE = 2 0 ⋅ = 20⋅ = 9,6 c m 2 Kern, rechts Wicklung 4 je 1050 Wdg. 0,16 CuL
fu 40 Prinzipschaltung
In Kammer I links herum,
Gewählt wird jedoch der kleinere Kern in Kammer II rechts herum
2 Dazu kommen ca. 40 mA Anodengleichstrom,
E I 7 8 mit 6,8 cm . Der Querschnitt ist damit wickeln; nach jeder Lage
immer noch größer als der Minimalwert nach dies ergibt I 1 = 70 mA = 0,07 A. Zur Ver- 1 × LPP 0,08
Gleichung (28a). einfachung wird wieder mit einer mittleren Isolation 2 × LPP 0,1
Stromdichte von 3,4 A/mm 2 gerechnet Wicklung 5 je 94 Wdg. 0,36 CuL
Windungszahlen Isolation 1 × LPP 0,1
I 0,07
Der Gegentaktübertrager ist nicht vor- d 1 = 1,13 ⋅ = 1,13 ⋅ ≈ 0,16 mm
i 3,4
magnetisiert und besitzt keinen Luftspalt. c) Mikrofon-Eingangsübertrager
Man kann in diesem Fall die erforderliche In der Sekundärwicklung fließt bei Vollaus-
steuerung der Wechselstrom Bei einem Mikrofon-Übertrager spielt die
Primärwindungszahl einfach wie beim Netz-
Leistung überhaupt keine Rolle, denn sie
transformator aus Eisenquerschnitt, Feld-
9,2 beträgt nur wenige Mikrowatt. Man kommt
IL = = 1,35 A
5 deshalb mit Eisenkernen geringster Abmes-
sungen aus, verwendet jedoch hochlegierte
1,35 Bleche, um für die kleinen Fensterquer-
d 2 = 1,13 ⋅ ≈ 0,7 mm
3,4 schnitte niedrige Windungszahlen zu erhal-
ten. Kernbleche und Blechpakete sehr gerin-
bei eindrähtiger Wicklung. Um die Streuung ger Abmessungen sind noch nicht genormt.
zu verringern, wird die Sekundärwicklung Man muß sich also Listen mit Abmessungen
aus vier parallelgeschalteten Teilwicklungen und Permeabilitätswerten der lieferbaren
aufgebaut. Je Ader entfällt dann nur ein Kernbleche von den Herstellerfirmen be-
Strom von schaffen, sofern sich die Selbstherstellung
1,35 : 4 ≈ 0,34 A von Mikrofon-Übertragern überhaupt lohnt.
0,34 In den meisten Fällen wird man mit fertig
d 2´= 1,13 ⋅ = 0,36 mm bezogenen Spezialübertragern vorteilhafter
3,4
zurechtkommen.
Für die schwach belastete Gegenkopplungs-
Als Beispiel sei hier ein Mikrofon-Über-
wicklung wird der ohnehin für die Primär-
trager mit dem kleinsten normenmäßigen
Bild 19. Ersatzschaltbild eines Übertragers in wicklung vorgesehene Draht 0,16 CuL ver-
einer Gegentakt-Endstufe, umgerechnet auf Kern M20 (Tafel 1, FUNKSCHAU 1958,
wendet.
ü = l : l (vgl. Bild 18) Heft 1, Seite 8) aus Permalloy C mit
Wicklungsaufbau µ 0 = 10 000 durchgerechnet.
dichte und tiefster Frequenz nach Gleichung Eine einfachere Anordnung mit
(21) ermitteln, jedoch ist die Felddichte B ge- verschachtelter Wicklung, um die
ringer zu wählen, und zwar werden hier Streuung herabzusetzen, zeigt
6000 Gauß vorgesehen. Die effektive Wech- Bild 20. Der Spulenkörper ist in
selspannung bei Vollaussteuerung beträgt zwei Kammern unterteilt, die Sekun-
Uaa = N ⋅ Raa = 9,2 ⋅ 1 0 4 ≈ 3 0 0V därwicklung liegt in der Mitte. Die Pri-
märspule besteht aus vier Teilwicklun-
U ⋅1 08 gen (4 × 1050 Wdg. 0,16 CuL), die in
w1 =
4,4 4 ⋅ f ⋅ B ⋅ Q E Reihe liegen. Die Gegenkopplungswick-
lung muß in zwei parallele Zweige auf-
3 0 0 ⋅1 08 geteilt werden, um die Symmetrie zu
= = 4200 Wdg.
4,4 4 ⋅ 4 0 ⋅ 6 0 0 0 ⋅ 6,8 wahren, die Windungszahl wird auf 12
Der Lautsprecherwiderstand von 5 Ω muß erhöht, um in jeder Kammer 2 × 6 Wdg.
auf 2 × 5000 Ω für die gesamte Eingangswick- unterbringen zu können.
lung gewandelt werden Eine noch geringere Streuung ergibt der
1
Aufbau nach Bild 21 ). Je weiter man die
R2 5 obere Grenzfrequenz hinausschieben will,
w 2 = w1 ⋅ = 4200⋅ = 94 Wdg. um so sorgfältiger muß man die einzelnen
R1 1 04 Bild 21. Wicklung sanordnung f ür einen Breitban d-
1
) Nach Telef unke n-Laborbuch (Fran zis-Verlag). Ausgangsü bertrage r (nach Telef unken )

F U N K S C H A U 1958 / Heft 7 173


Thomas Günzel 07/2011 für www.radiomuseum.org
Drosseln, Netztransformatoren, Nf-Übertrager w = 9000 ⋅
100 ⋅ 4,7
= 4000 Wdg.
10000 ⋅ 0,24
Bei den vorher behandelten Ausgangs- Ein Übersetzungsverhältnis von 1 : 20 ist
übertragern ist der Einfluß von Parallel- also die äußerste Grenze für Musikqualität, Man erkennt bereits, daß solche Klein-
kapazitäten auf die obere Grenzfrequenz zu Übertrager mit 1 : 40 werden besser nur für übertrager sich nur mit hochlegierten Blechen
vernachlässigen. Bei einem Anpassungs- reine Sprachwiedergabe, Kommando – An- bauen lassen. Mit normalem Dynamoblech IV
widerstand von 5200 Ω für die Röhre EL84 lagen und dgl. verwendet. (µ 0 = 530) ergeben sich so hohe Windungs-
beispielsweise darf für eine obere Grenz- Im folgenden Beispiel wird zur Sicherheit zahlen, daß sie technisch bei dem kleinen
frequenz von 20000 Hz die Parallelkapazität sogar nur ein Übersetzungsverhältnis von Wickelfenster nicht ausführbar sind.
betragen 1 : 10 angenommen. Entsprechend dem Übersetzungsverhältnis
1 10 12 R 1 = 200 Ω; w 1 : w 2 = 1 : 10 = ü, Kern 1 : 10 erhält dann die Primärwicklung
C= = = 1530 pF, M 20, µ 0 = 10000. 4 0 0 Wdg.
ωR 2 ⋅ π ⋅ 20000 ⋅ 5200
Maßgebend für die Wiedergabe der tiefen Für die Wicklungen steht nach Tafel l
2
ehe die Verstärkung um 3 dB absinkt. Ein Frequenzen ist wieder die Querinduktivität eine Fläche von 0,27 cm zur Verfügung,
2
s o hoher Wert kommt aber durch Röhren-, davon entfallen auf w 1 und w 2 je 0,12 cm ,
der hochohmigen Wicklung w 2
Schalt- und Wicklungskapazitäten kaum zu- der Rest für Isolationen.
stande. R1 200
R2 = = = 20000 Ω w1 400
ü2 0,1 2 = = 3340 Wdg./cm 2
Qw 0,12
Eine untere Grenzfrequenz von 30 Hz er- d ≈ 0,13 CuL (nach Tafel 4)
fordert also eine Induktivität von
w2 4000
R 20000 = = 33340 Wdg./cm 2
L= = ≈ 100 H Qw 0,12
ω 2 ⋅ π ⋅ 30
d ≈ 0,03 CuL
Nach Gleichung (4) ergibt sich hierzu für
den Kern M 20 aus Permalloy ohne Luftspalt Die Drahtstärke von 0,03 mm stellt die
die Windungszahl untere Grenze des technisch Möglichen dar.
Anders dagegen liegen die Verhältnisse Man erkennt auch hieraus die Schwierig-
b e i einem Mikrofon - Übertrager. Soll nach L ⋅ lE keiten bei der Herstellung von Mikrofon-
w = 9000 ⋅
Bild 22 ein Tauchspulenmikrofon mit 200 Ω µ ⋅ QE Übertragern.
Innenwiderstand an die Eingangsröhre eines (Fortsetzung folgt)
Verstärkers angeschlossen werden, so schal-
tet man einen Übertrager dazwischen. Er
transformiert die geringe Mikrofonspannung
hoch und führt somit der Röhre eine Span-
nung zu, die möglichst weit über ihrem
Eigenrauschen liegt. Man kann dies auch so
ausdrücken, daß der niedrige Innenwider-
stand des Mikrofons an den hohen Eingangs-
widerstand der Röhre angepaßt wird. Diese
Aufwärtstransformation der Spannung bzw.
die günstige Anpassung bedeutet gleich-
z e i t i g einen Verstärkungsgewinn, so daß der
eigentliche Röhrenverstärker weniger Auf-
wand erfordert.
Für Mikrofone in Musik – Übertragungs-
anlagen sind für den Übertrager Überset-
zungsverhältnisse von 1 : 15 bis 1 : 20 üblich.
Bei 1 : 20 ist

w1 1
= = ü = 0,05 (nach 26)
w2 20

R1 200
R2 = = = 80000 Ω (nach 26a)
ü2 0,05 2

Für 3 dB Abfall bei 20000 Hz darf dann die


Parallelkapazität höchstens betragen

1 10 12
C= = ≈ 100 pF
ωR 2 ⋅ π ⋅ 20000 ⋅ 80000

Dieser Betrag wird zwar durch Röhren-


und Schaltkapazitäten noch nicht ganz er-
reicht, doch besitzt die Übertragerwicklung
selbst bei der erforderlichen engen Wickel-
a r t eine ziemliche Eigenkapazität. „Kapazi-
tätsarme“ Wickelart ist nicht zweckmäßig,
denn das bedeutet wiederum größere Streu-
induktivität, und dadurch werden ebenfalls
hohe Frequenzen benachteiligt. Außerdem
steigt der Bedarf an Wickelraum, während
man doch gerade geringste Abmessungen
wünscht. Beim Mikrofon-Übertrager hängt
also die obere Frequenzgrenze von der
kapazitiven Belastung der Sekundärseite ab.
Unter diesem Gesichtspunkt ist es richtiger,
den Übertrager so dicht wie möglich an die
erste Röhre heranzubringen. Wird er dagegen
mit der Mikrofonkapsel zusammengebaut,
dann muß die Leitung zum Verstärker ab-
geschirmt werden und erhöht die schädliche
Parallelkapazität.

174 Heft 7 / F U N K S C H A U 1958


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widerstand R L = 5 Ω herunterzutransformie-
Die Berechnung von Drosseln, ren. Die Ausgangsleistung beträgt 0,5 W, als
Grenzfrequenz werden hier 70 Hz ange-
Netztransformatoren und Nf-Übertragern nommen. Zur Vereinheitlichung sowie aus
Gewichts- und Raumgründen wählt man den
gleichen kleinen Eisenkern EI 30 wie für den
Von I n g en i eu r O t t o L i m a n n
Treibertransformator mit Q E = 1 cm, l E =
2
6 cm, Fensterquerschnitt 0,75 cm , µ 5 = 2000
Allgemeines zur Bemessung von Übertragern für Transistorschaltungen (Permenorm 3601K).

6. Fortsetzung Für den Treibertransistor wird gefordert,


daß sein Lastwiderstand RL klein gegen- Eisenquerschnitt
Die Berechnung von Übertragern für Tran- ü b e r dem Innenwiderstand ist, und zwar ist
sistor-Nf-Verstärkern bietet im Grunde nichts ein Wert von 5000 Ω vorgesehen. Er soll Da bereits der Eisenkern mit dem Quer-
2
Neues gegenüber den bisherigen Beispielen a u f 2 × 1 00 Ω für den Basiskreis der End- schnitt Q E = 1 cm gewählt wurde, wird nur
von Röhrenverstärkern und läßt sich in stufe untersetzt werden. Als Grenzfrequenz überprüft, ob dieser Querschnitt nicht zu
folgenden Richtlinien zusammenfassen: werden 75 Hz festgelegt, da es sich um ein knapp ist. Man nutzt hier, wiederum aus
transportables Gerät mit relativ kleinem Gewichtsgründen, das Eisen möglichst gut aus
a) Die zu übertragende Leistung bestimmt
Lautsprecher handelt. und geht nach Formel 28a an die untere
den Eisenquerschnitt.
Grenze
b) Aus der unteren Grenzfrequenz und dem Gewählt wird ein Kern EI 30. Er ist zwar
Anpassungswiderstand ergibt sich die in den DIN-Normen (Tafel 2) nicht enthal- N 1
Induktivität. ten, wird jedoch noch hergestellt. Die Haupt- Q E = 10 ⋅ = 10 ⋅ = 1,2 cm 2
2
abmessungen sind: Q E = 1 cm , l E = 6 cm, fu 70
c) Aus der Induktivität errechnet sich unter 2
Fensterquerschnitt 0,75 cm .
Berücksichtigung des Eisenquerschnittes,
Als Eisen soll Permenorm
des Eisenweges und der Permeabilität die 1
3601 K1 ) mit µ 5 = 2000 ver-
Windungszahl.
wendet werden.
d) Aus der Windungszahl der berechneten
Für R 1 = 5000 Ω und f u =
W i c k l u n g u n d de m Ü b e r s e t z u n g s v e r h ä l t -
75 Hz muß die Selbstinduk-
nis bzw. der geforderten Anpassung er-
tion betragen:
g i b t sich die Windungszahl der anderen
Wicklung.
R 5000
e) W i n d u n g s z a h l u n d W i c k e l r a u m s o w i e L= = = 10,6 H
d i e f l i e ß e n d e n S t r ö me b e s t i m m e n d e n ω 2 ⋅ π ⋅ 75
Drahtdurchmesser.
Dazu gehört nach Formel (4)
f) Die obere Grenzfrequenz ist durch streu- eine Windungszahl von
arme Wicklung oder niedrige Anpassungs-
Bild 23. Nf-Verstärker mit Treibertransistor und Transistor-
widerstände hochzulegen. Gegentakt-Endstufe
L ⋅ lE
Alle bisher entwickelten Formeln und w 1 = 9000 ⋅ =
Rechnungsgänge gelten also auch für Tran- µ ⋅ QE Der wirkliche Querschnitt liegt also bereits
sistor-Übertrager, und in den folgenden Bei- darunter, doch ist diese Abweichung von
spielen wird deshalb von der ausführlichen 10,6 ⋅ 6 etwa -17 % noch unkritisch. Zur Sicherheit
Wiederholung dieser Dinge abgesehen. Die = 9000 ⋅ = 1600 Wdg. wird man die Felddichte kontrollieren, nach-
2000 ⋅ 1
Schwierigkeit bei der Bemessung dieser dem die Windungszahl ausgerechnet ist.
Übertrager besteht darin, daß die Anpas- Um von 5000 Ω auf 100 Ω zu untersetzen,
sungswiderstände von Transistoren infolge Primärwindungszahl w 1
wird
der gegenseitigen Abhängigkeit der Ein- Für R i = 170 Ω und f u = 70 Hz muß die
gangs- und Ausgangswiderstände nicht R2 100 Selbstinduktion betragen
genau festliegen. Die Transistortabellen ent- w 2 = w1 ⋅ = 1600 ⋅ = 226 Wdg.
R1 5000
halten zwar bisweilen, aber leider nicht R 170
immer, Daten für den eingangsseitigen An- L= = = 0,387 H
Für die Gegentaktschaltung sind also 2 × ω 2 ⋅ π ⋅ 70
passung swiderstand R G = Generatorwider- 226 Wdg. erforderlich.
stand und den ausgangsseitigen Anpassungs- Hierzu gehört nach Formel (4) die Windungs-
Teilt man den zur Verfügung stehenden zahl
widerstand R L = Lastwiderstand, doch gel-
Wickelraum je zur Hälfte für die Primär-
ten diese Werte nur für einen bestimmten
und Sekundärwicklung auf und ermittelt aus L ⋅ lE
Arbeitspunkt. 2 w 1 = 9000 ⋅ =
der Spalte „ Windungszahl je cm “ in Tafel 4 µ ⋅ QE
Bei einer anderen Einstellung der End-
den größtmöglichen Drahtquerschnitt, so
s t u f e , z. B. im Gegentakt-AB- oder B-Betrieb,
kommt man etwa auf die Werte: 0,387 ⋅ 6
muß auch der Generatorwiderstand im B a s i s - = 9000 ⋅ = 306 Wdg.
kreis geändert werden. Dieser aber wirkt, 2000 ⋅ 1
w 1 = 1600 Wdg. 0,07 CuL
d a er den Lastwiderstand des Treibertran-
Anzapfung bei 153 Wdg.
sistors darstellt, seinerseits zurück auf den w 2 = 2 × 226 Wdg. 0,2 CuL
Basiskreis des Treibers, so daß sich damit
Sekundärwindungszahl w 2
die Anpassungswerte der gesamten Schal- Um die Streuung klein zu halten, wird eine
tung ändern. Für die Berechnung von Tran- Hälfte von w 2 unter, die andere über w 1 ge- Um von 170 Ω auf 5 Ω zu untersetzen, wird
sistor-Übertragern muß also der Schaltungs- wickelt. Um bei dem kleinen Kern an Wickel-
techniker die erforderlichen Anpassungs- raum zu sparen, wird man nur für w 2 nach RL 5
werte bekanntgeben. w 2 = w1 ⋅ = 306 ⋅ ≈ 52 Wdg.
je 400 Wdg. eine Lage dünnstes Lackpapier R cc 170
Ein weiterer Gesichtspunkt bei der Be- als Lag enisolation vo rseh en . Eben so g enüg t
messung von Transistor-Übertragern ist das bei den niedrigen Spannungen in Transistor-
Kernmaterial. Will man die Vorteile der
Drahtquerschnitt und Wickelraum
stufen ein dünnes Lackpapier zur Wicklungs-
Kleinheit von Transistoren ausnutzen, dann isolation. Von dem zur Verfügung stehenden Fen-
muß man auch die Übertrager klein machen, sterquerschnitt von 0,75 cm 2 wird man 0,15 cm
d. h. man verwende hochlegierte Bleche. In für Spulenkörper und Isolation vorsehen,
der Endstufe wird meist im Gegentakt ge- e) Ausgangsübertrager für eine Transistor- 0,35 cm 2 für die gleichstrombelastete Wick-
arbeitet, daher ist kein Luftspalt er f o r d er - Endstufe lung w 1 und 0,25 cm 2 für w 2 .
lich, und in den Vorstufen sind Leistung
Bild 23 enthält auch die Angaben für den w1 306
u n d Vormagnetisierung so gering, daß eben- = = 875 Wdg./cm 2
Ausgangsüb ertrager Tr2. Die beiden im
falls auf einen Luftspalt verzichtet werden Q w1 0,35
Gegentakt geschalteten Transistoren OC 604
kann.
spez. verlangen in dieser Schaltung einen Gewählt nach Tafel 4 für 870 Wdg./cm
2

d) Treibertransformator für eine Transistor- Außenwiderstand R c c = 170 Ω von Kollektor d 1 = 0,28 CuL
Gegentakt-Endstufe zu Kollektor. Er ist auf den Lautsprecher-
Um die Streuung gering zu halten und bei
Bild 23 zeigt ein Beispiel für einen 0,5-W- dem kleinen Eisenkern mit dünnen schmieg-
1
Verstärker mit einem Transistor OC602 als ) Vgl. Funktechnische Arbeitsblätter Wk 22, samen Drähten wickeln zu können, wird man
Treiber und 2 × OC604 spez. im Ausgang. Franzis-Verlag. w 2 in zwei parallele Wicklungen unterhalb

F U N K S C H A U 1958 / Heft 8 201


Thomas Günzel 07/2011 für www.radiomuseum.org
Drosseln, Netztransformatoren, Nf-Übertrager

und oberhalb der Primärwicklung aufteilen, U= R⋅N = 170 ⋅ 0,5 = 9,2 V


muß also 2 × 52 Wdg. vorsehen
9,2 ⋅ 10 8
B= = 9700 Gauß
w2 2 ⋅ 52 4,44 ⋅ 70 ⋅ 306 ⋅ 1
= = 408 Wdg./cm 2
Q w2 0,25 Auch hier zeigt sich, wie bei der Überprü-
Gewählt nach Tafel 4 für 420 Wdg./cm
2 fung des Eisenquerschnitts, daß der Kern für
d 2 = 0,42 CuL einen Ausgangsübertrager etwas knapp be-
messen ist, denn als Höchstwert für Aus-
Kontrollrechnung für die Strombelastung gangsübertrager wurden in FUNKSCHAU
1958, Heft 5, auf Seite 122, 6000 Gauß ange-
N 0,5
IL = = ⋅ 1000 = 316 mA geben. Für einen leichten Reisesuper wird
RL 5 man dennoch diese Bemessung beibehalten,
da die hierdurch möglichen Verzerrungen nur
Jede Teilwicklung führt also maximal bei den größten Lautstärkespitzen auftreten.
158 mA = 0,158 A. Aus Tafel 4 entnimmt man Wird jedoch hohe Wiedergabequalität gefor-
für d C u = 0,42 den Querschnitt q C u = dert, dann geht man besser auf den nächst
0,139 mm 2 . Die Strombelastung beträgt also größeren Kern EI 42 über. Da hierbei auch
0,158 A ein großer Wickelraum zur Verfügung steht,
I= = 1,14 A / mm 2 kann die Windungszahl größer sein. Es ge-
0,139 mm 2
nügt also eine geringere Permeabilität, und
Es sind also sehr reichliche Reserven vor- man kommt u. U. bereits mit Dynamo-
handen, denn bei kleineren Kernen kann b l e c h IV mit µ 0 = 530 zum Ziel, so daß der
man mit der Strombelastung noch weit über Kern billiger wird.
2,55 A/mm 2 hinausgehen. Sollte sich also
beim Wickeln einer Musterspule herausstel- Frequenzgang
len, daß der Wickelraum nicht ausreicht,
In dem errechneten Wert für die Win-
dann kann mit der Drahtstärke noch weiter
dungszahl bzw. Selbstinduktion sind die
herabgegangen werden. Für die Primärwick-
mehrmals erwähnten Unsicherheiten enthal-
lung bestehen ebenfalls keine Bedenken, da
ten, so ist beispielsweise der tatsächliche
hierfür ein noch größerer Wickelquerschnitt
Wert von µ im Betriebszustand nicht genau
angenommen wurde; damit wird zwangs-
definiert. Schließlich interessiert aber auch
l ä u f i g die Stromdichte noch geringer. Grund-
nicht so sehr der Wert der Selbstinduktion,
sätzlich soll man jedoch bei Übertragern für
sondern der eigentliche Frequenzgang des
Transistorschaltungen den Draht so dick wie
Verstärkers.
möglich wählen, damit bei den geringen Bat-
Deshalb ist ein Musterübertrager mit den
teriespannungen die Verluste durch den
errechneten Daten durchzumessen. Der Laut-
ohmschen Wicklungswiderstand klein bleiben.
sprecher wird durch einen 5-Ω-Widerstand
Kontrolle der Felddichte nachgebildet, damit die Schwingspulenreso-
nanz die Messung nicht beeinflußt. Sodann
Nach Gleichung (21) ist ist mit Tongenerator und Ausgangsspan-
U ⋅ 10 8 nungsmesser die Frequenzkurve aufzuneh-
B= men. Fällt sie bei der unteren Grenzfrequenz
4,44 ⋅ f ⋅ w ⋅ Q E
zu stark ab, dann sind die Windungszahlen
Grundsätzlich ergibt sich der gleiche Wert, entsprechend zu erhöhen. (Schluß)
ob man mit U 1 und w 1 oder U 2 und w 2 rech- Die Beiträge dieser Reihe erschienen in nach-
net. Für die Primärwicklung w 1 = 306 Wdg. stehenden Heften des Jahrganges 1958 der FUNK-
SCHAU: Heft 1, S. 5; Heft 2, S. 41; Heft 3, S. 77;
beträgt die Wechselspannung Heft 4, S. 95; Heft 5, S. 121; Heft 7, S. 173

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Thomas Günzel 07/2011 für www.radiomuseum.org

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