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Lerneinheit
Wahl der Anschlagmittel
Instruktionsanleitung für das Bauhaupt- und Baunebengewerbe
■ Lernziel
Seile, Gurten oder Ketten? – Die Mit-
arbeiter/-innen wissen, mit welchem
Anschlagmittel (Anbindemittel) sie
Lasten richtig anbinden.
■ Ausbildner/-innen
Poliere, Vorarbeiter, Betriebsinhaber,
Kranführer mit Ausweis, Berufsschul-
lehrer usw.
■ Auszubildende Personen
Arbeitnehmer/-innen, die Lasten
anschlagen (anbinden).
■ Zeitbedarf
ca. 2 Stunden.
■ Hauptgefährdungen
Vom Transportgut getroffen, einge-
klemmt, gequetscht werden.
Lief
Gew
icht
250 Erde
Sand und Kies
2000
2000
Palett Kalksandsteine 1000
Holz 800
nachschauen.
Eisen (Stahl) 7850
2. Neigungswinkel
berücksichtigen.
■ Last in einem möglichst spitzen
Neigungswinkel anhängen. Je
spitzer der Neigungswinkel, desto
kleiner ist die Belastung für das
Anschlagmittel.
■ Hinweise bezüglich Tragkraft der
Anschlagmittel auf den ange-
brachten Etiketten beachten.
Achtung: Bei einem 4er-Gehänge
tragen nur 2 Stränge.
5. Palettengabel
■ Gurten, Seile oder Ketten ver-
wenden.
1800
kg 1800 kg
■ Last wenn immer möglich auf
einer Palette transportieren.
■ Die Palettengabel muss der
!
Grösse der Palette entsprechen.
■ Die Last muss festgebunden sein,
damit keine Teile herunterfallen
können, und hinten an der Palet-
tengabel anliegen.
■ Bei angehobener Last muss die
Palettengabel leicht nach hinten
geneigt sein.
Achtung: Vor dem Transport
Schnee und Eis von der Paletten-
gabel entfernen.
6. Einbrettstapel 12. Barellen mit Deckenstützen
■ Bevorzugtes Anschlagmittel: ■ Gurten, Seile oder Ketten ver-
Gurten. wenden (2er-Gehänge).
■ Stapel mit 2er-Gehänge straff ■ Gehänge um Barellenpfosten und
und wechselseitig umschlingen. -stützen schlingen.
■ Die Haken müssen oben auf dem ■ Hakenöffnungen nach aussen
Stapel liegen. Hakenöffnungen richten.
nach aussen richten. ■ Einzelne Deckenstützen gleich
anschlagen wie Armierungseisen-
bund (siehe Instruktionsschritt 8).
7. Doppelbrettstapel
■ Gleich anschlagen wie Einbrett- Achtung: Keine losen Innenrohre.
stapel (siehe Instruktionsschritt 6).
■ Doppelbrettstapel müssen höher 13. Betonrohre (ohne Anschlag-
sein als breit. punkte)
■ Nur mit Zangen oder Klemmen
anschlagen, die sich nicht von
selbst lösen können.
■ Immer alle Zangen und Klemmen
befestigen.
8. Armierungseisenbund
■ Bevorzugte Anschlagmittel:
Seile oder Ketten.
■ Bund mit 2er-Gehänge doppelt 14. Werkzeugkisten
und gleichseitig umschlingen. ■ Bevorzugtes Anschlagmittel:
■ Hakenöffnungen nach aussen – Für Transportbehälter:
richten. Gurten, Seile oder Ketten
■ Bund soll möglichst wenig durch- – Für Holzkisten: Gurten
hängen. ■ Werkzeug und Kleinmaterial in
stabilen Kisten transportieren
■ Kiste mit 2er-Gehänge straff und
9. Einzelne Armierungseisen
wechselseitig umschlingen, nicht
■ Armierungseisen auf Kantholz an den Griffen anbinden.
legen und mit Draht oder Schnur
befestigen. Achtung: Werkzeugkisten nie am
■ Gleich anschlagen wie Armie- Kran hängen lassen.
rungseisenbund (siehe Instruk-
tionsschritt 8). 15. Formular für die
Dokumentation der
Ausbildung/Instruktion
10. Armierungsnetze
■ Bevorzugte Anschlagmittel:
Seile oder Ketten (4er-Gehänge).
■ Die einzelnen Gehängestränge
durch die Maschen und um alle
Netzdrähte führen (Schnürgriff).
■ Hakenöffnungen nach aussen
richten.
Bei Fragen:
Suva, Bereich Bau
Telefon 041 419 50 49
Fax 041 419 58 86
Einsatzmöglichkeiten für diese ■ Studieren Sie vor der Instruktion genau die einzel-
Lerneinheit nen Lernschritte, so dass Sie die Aussagen mit
Wir sehen folgende Möglichkeiten: eigenen Worten formulieren können. Probieren Sie
das Anschlagen der Lasten vorher selber aus.
■ Der Arbeitgeber veranlasst, dass die verschie-
■ Ideale Gruppengrösse: 3 bis 12 Mitarbeiter/-innen.
denen Arbeitsgruppen seines Unternehmens
■ Überfordern Sie die Mitarbeiter/-innen nicht mit
innerhalb eines bestimmten Zeitraums an ihrem
einer Informationsflut. Führen Sie die Instruktion
Arbeitsort (z. B. Baustelle, Werkhof) ausgebildet
in mehreren Etappen durch.
werden. Dazu wird jeder Gruppe eine komplette
Lerneinheit ausgehändigt.
Instruktionsverlauf
■ Es wird zentral ein Sicherheitsparcours aufgebaut.
■ Fragen Sie die Mitarbeiter/-innen, welche Erfah-
An einer oder mehreren Stationen wird mit den
rungen sie bei der täglichen Arbeit beim Einsatz
Mitarbeiter/-innen die vorliegende Lerneinheit
von verschiedenen Anschlagmitteln machen
Schritt für Schritt bearbeitet.
(Probleme, gefährliche Situationen).
■ Wenn der Kran neu installiert ist, wird das Per- ■ Erklären Sie mit Hilfe der Instruktionsblätter,
sonal innerhalb weniger Tage mit Hilfe der Lern- worauf es besonders ankommt.
einheit ausgebildet. Periodisch werden auch die ■ Üben Sie die besprochenen Abläufe mit den
neu zur Belegschaft stossenden Mitarbeiter/-innen bereitgestellten Anschlagmitteln und Lasten.
geschult.
Verwendung der Instruktionsblätter
Rahmenbedingungen
Wir sehen folgende Möglichkeiten:
■ Diese Lerneinheit behandelt die Wahl der An-
■ Bildvorlagen im A4-Format an einer Wand
schlagmittel für übliche Lasten. Für schwere und
befestigen.
asymmetrische Lasten braucht es spezielles Fach-
■ Vergrösserung der Vorlagen für die Instruktion
wissen.
auf Format A3.
■ Es wird vorausgesetzt, dass der Turm- oder Fahr-
■ Herstellen von Hellraumprojektor-Folien.
zeugkran geprüft ist und über die erforderliche
Tragkraft verfügt, der Kranführer einen Kranführer-
Gesetzliche Grundlagen
ausweis besitzt und die verwendeten Anschlag-
Verordnung über die sichere Verwendung von Kranen
mittel kontrolliert und in Ordnung sind.
(Kranverordnung), in Kraft seit 1. 1. 2000, Art. 6.3:
■ Zum Thema «Anschlagen von Lasten» gibt es
«Personen, die Lasten anschlagen, sind zu dieser
bereits eine Lerneinheit (Best.-Nr. 88801.d).
Arbeit anzuleiten.»
Vorbereitung der Instruktion Verordnung über die Verhütung von Unfällen und
■ Laden Sie die Mitarbeiter/-innen im Voraus münd- Berufskrankheiten (VUV), Art. 6.4:
lich oder schriftlich für die Instruktion ein (z. B. mit «Die Information und die Anleitung müssen
einem Anschlag oder Plakat). Machen Sie dabei während der Arbeitszeit erfolgen und dürfen nicht
konkrete Angaben über Thema, Ort und vorgese- zu Lasten der Arbeitnehmer gehen.»
henen Zeitbedarf. So können sich Vorgesetzte und
Mitarbeiter/-innen auf die Instruktion einstellen.
Dokumentation
■ Stellen Sie für die Instruktion die benötigten Hilfs- In der EKAS-Richtlinie 6508 wird ein betriebliches
mittel bereit: Hebezeug (Turm- oder Fahrzeugkran, Sicherheitskonzept und in diesem Zusammenhang
Lastwagen-Ladekran, Hallenkran), Anschlagmittel, die Dokumentation der Mitarbeiterausbildung
vorgesehene Lasten, evtl. Kranwaage. verlangt.
■ Bezeichnen Sie einen Instruktionsplatz und Dokumentieren Sie die Instruktion und füllen Sie
sperren Sie ihn wenn nötig ab, so dass Sie bei dazu das Beilageblatt Nr. 15 aus. Es enthält alle
der Instruktion nicht gestört werden. notwendigen Angaben.
Lieferschein
Stoff kg/m3
g Beton armiert 2500
250k Erde 2000
w icht
e Sand und Kies 2000
ferg
Lie Palett Kalksandsteine 1000
Holz 800
Eisen (Stahl) 7850
2
3
4
5
1800 kg
0 kg
180
!
6
7
8
9
10
11
12
13
14
Ausbildung/Instruktion
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Instruktionsinhalt/ Wahl der Anschlagmittel
Instruktionsthema
Datum
Ort
Dauer
Instruktor
Verwendete
Hilfsmittel
Teilnehmer Unterschrift
2
3
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
Instruktor: Datum: