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Ein Ratgeber zum Nachschlagen bei allen Fragen rund
um den Klostergarten
Gibt es den Klostergarten schon lange?
Wie wurden Heilpflanzen früher verwendet?
Warum kann man mit Pflanzen heilen?
Wie viel Wasser braucht eine Pfingstrose?
Wann schneide ich Lavendel?
Welche Pflanze hilft gegen Insektenstiche?
Wogegen wirkt eigentlich Pfefferminztee?
Geschrieben und zusammengestellt von Ortrud Grieb aus Bieselsberg im Jahr 2003 n. Chr.
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Inhaltsstoffeinteilung 7
Ätherische Öle 8
Alkaloide 9
Glykoside 10
Bitterstoffe 10
Gerbstoffe 11
Schleimstoffe 11
Andere Stoffe 11
Pflanzen 18
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Quellenverzeichnis 50
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Im Mittelalter, als die Klostergärten in voller Blüte standen, kannte man noch keine Motoren. Ruhig und einsam
lag das Kloster in dem nach Tannen duftenden Schwarzwaldtal. Rings herum in den Wäldern jagten Wölfe und
Luchse, Besucher folgten einsamen Wegen auf Schusters Rappen oder hoch zu Ross, die Nagold schäumte wild
und ungezähmt durch die Sandsteinblöcke. Nur einzelne Hammerschläge hallten von den Bergflanken wieder.
Im Klostergarten funkelten die Tautropfen auf den Blüten, ein Abt zupfte mit klammen Fingern
Löwenzahnsämlinge zwischen den Madonnenlilien heraus. Bald würde die Sonne über den Berg kommen und
sengende Hitze verbreiten. Das war gut so, denn seine Zöglinge aus den südlichen Ländern jenseits der Alpen
brauchten die Hitze. Nur dann konnten sie die nötigen Kräfte zum Austreiben der Krankheiten sammeln.
Krankheiten gab es immer wieder im Kloster und er war dafür verantwortlich, dass sie richtig behandelt wurden
und genug Heilkräuter vorhanden waren. Damals gab es weder Ärzte noch Apotheken, aber das alte arabische,
griechische und römische Wissen über die Kräuter wurde in den Klöstern gesammelt, die Bücher wurden falls
nötig übersetzt und handschriftlich kopiert, bis zur Erfindung der Buchdruckkunst war es noch ein langer Weg.
Wir wissen bis heute nicht, wo der Klostergarten in den Hirsauer Klosteranlagen damals gelegen hat, der Abt
Wilhelm von Hirsau berichtet jedoch über die Tätigkeiten des Hirsauer Klostergärtners, über einen Jäteinsatz im
Kloster-Kräutergarten und über die Verwendung von Gartenprodukten für Kranke und Schwache. Ein
mittelalterlicher Klostergarten hat also kurz nach der Jahrtausendwende herum existiert.
Bei den Ausgrabungen im Bereich des ehemaligen Aureliusklosters kam der Gedanke auf, auch den
Klostergarten wieder zu neuem Leben zu erwecken. 1989 schrieb Klaus-Peter Hartmann, der Leiter der Calwer
Volkshochschule ein Projekt dazu im VHS-Programm aus. Am 20. April 1996 konnte dann endlich der erste
Spatenstich erfolgen, nachdem man sich mit dem Denkmalsamt darauf geeinigt hatte, nicht tiefer als 30
Zentimeter tief zu buddeln, da unter dem Garten noch unentdeckte archäologische Schätze vermutet werden.
Die Anlage des Gartens ist den mittelalterlichen Klostergärten des Klosters St. Gallen und der Insel Reichenau
nachempfunden, von denen noch Pläne oder Beschreibungen existieren. Die Pflanzenauswahl richtete sich
hauptsächlich nach dem Gartenbuch „Hortulus“, das der Abt Walahfried Strabo (809-849) auf der Insel
Reichenau schrieb. Darin beschreibt er 23 Heilpflanzen in Versform und stöhnt unter anderem auch übers
Unkraut. Die anderen Pflanzen stammen aus dem Arzneischatz der Äbtissin Hildegard von Bingen (1098-1179),
die mit dem Hirsauer Kloster in Briefkontakt stand und die bedeutendsten Werke über die Anwendung der
Kräuter im frühen Mittelalter verfasst hat. Natürlich wollen wir auch das Auge des Besuchers erfreuen und
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haben deshalb zum Teil moderne buntblühende Zuchtsorten gepflanzt, die es natürlich im Mittelalter noch nicht
gab. Im Laufe der letzten Jahre haben wir mit zunehmender Erfahrung die Pflanzenauswahl an unseren Standort
und unsere Arbeitslust angepasst. Gepflegt wird der Garten von fleißigen ehrenamtlichen Helfern in
Zusammenarbeit mit der Stadtgärtnerei Calw.
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Zur gleichen Zeit entstand ein 37-bändiges Sammelwerk aus über 2000 Schriften verschiedener Autoren. Acht
Bände allein handelten von Pflanzen. Es wurde vom römischen Beamten und Feldherrn Plinius
zusammengetragen. Diese beiden antiken Schriften bildeten die Hauptquelle für alle mittelalterlichen
Kräuterbuchautoren.
Nachdem das römische Reich zerfiel, kam es zu einer Ausdehnung des Islam. Arabische Ärzte prägten damals
die Heilkunde. Der Bedeutendste war Ibn Sina, auch Avicenna genannt.
Vom 8.-13. Jahrhundert waren die Klöster in Mitteleuropa die Hüter der Wissenschaft. Sie kopierten die alten
Schriften und schützten sie so vor dem Verschwinden. Es entstand die sogenannte "Mönchsmedizin". Die Äbte
waren damals für die Gesundheit der Menschen im Kloster verantwortlich, Klostergärten entstanden. Der
Benedektinerabt Walafrid Strabo (809-849) verfasste damals ein Gartenbuch, "Hortulus" genannt, in dem er 23
Heilpflanzen in Versform beschreibt. Er arbeitete auf der Insel Reichenau.
In der Zeit um 800 erließ Karl der Große eine Verordnung für seine Landgüter, in der er den Anbau von 70
Heilpflanzen vorschrieb. Seine Untertanen sollten diese Pflanzen im Interesse ihres Wohlbefindens in ihren
Gärten anbauen. Er trug so einiges zur Verbreitung der Heilpflanzen bei. Sowieso fanden im Laufe der Zeit viele
der Kräuter aus den Klöstern heraus in die Bauerngärten. Zum Teil ersetzten sie dort die einheimischen
Heilkräuter. Sogar in Brauchtum und Aberglaube fanden sie schnell ihren Platz. Kräuterkundige zogen durchs
Land und hielten Kräuter samt den dazugehörigen Beschwörungsformeln und Geheimrezepten feil.
Zwei weitere sehr bekannte mittelalterliche Werke verfasste die Äbtissin Hildegard von Bingen (1098-1179).
Den "liber simplicis medicinae, später als "Physica" bezeichnet, und den "liber compositae medicini", der auch
unter dem Namen "Causae et Curea" bekannt ist. Viele der dargestellten medizinischen und therapeutischen
Befunde beruhen offenbar auf eigenen Beobachtungen. Aber es kommt in diesen Werken auch zu einer
Verschmelzung von antikem Wissen, christlichem Glauben und germanischem Weltbild. Die Bücher geben
wahrscheinlich ein recht gutes Zeugnis über die Volksmedizin des 12. Jahrhunderts, denn als Pflanzennamen
benutzt Hildegard von Bingen die volkstümlichen Bezeichnungen ihrer Heimat.
1450 n. Chr. erfand Gutenberg den Buchdruck. Dies war für die Heilpflanzenkunde von entscheidender
Bedeutung. Es wurden mehr Heilpflanzenbücher verkauft, als Bibeln. So wurde die Heilpflanzenkunde einer
breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Erfahrungen konnten verglichen und ausgetauscht werden. In
Windeseile wurden die Bücher in andere Sprachen übersetzt, z.T. auch leicht umgeschrieben und als neue
eigene Werke verkauft. Die Bebilderung durch Holzschnitte war am Anfang noch schlecht. Im ersten
deutschsprachigen Buch "Gart der Gesundheit" konnte man die Pflanzen auf den Bildern kaum wiedererkennen.
Das erste gut bebilderte Heilpflanzenbuch stammt von Otto Brunfels, der erst Mönch war und später weltlicher
Arzt wurde. Hieronymus Bocks "Neu Kreutterbuch" wurde wegen der Darstellung der einheimischen Kräuter
besonders bekannt. Zu den besten Büchern der Zeit zählt das farbige Werk des Professors der Medizin, Leonhart
Fuchs. Das erfolgreichste Buch, einen Dioskorides-Kommentar schrieb der italienische Arzt Petrus Andreas
Matthiolus. Es wurde in 4 Sprachen übersetzt und erschien in zahlreichen Auflagen. Das Buch des Jacob
Tabernaemontanus wurde erst durch eine spätere Überarbeitung zu einem begehrten Kräuterbuch des 17.
Jahrhunderts. In England entstand ein erfolgreiches Buch, als der Apotheker und Astrologe Nicholas Culpeper
das von den Ärzten hochgeschätzte Arzneibuch aus dem lateinischen ins Englische übersetzte und es dabei mit
kritischen Bemerkungen versah. Er machte es so auch dem normalen Sterblichen zugänglich und brachte die
gesamte Ärzteschaft gegen sich auf.
Einen wichtigen Arzt des Mittelalters darf man nicht vergessen. Paracelsus (1493-1541) stellte wie sonst kein
anderer das herrschende Weltbild in Frage. Er betrachtete den Menschen als Ganzes, eingegliedert in das
Geschehen der Natur, entwickelte die Signaturenlehre und wandte die Chemie in der Medizin an. Er versuchte
durch "Destillieren" und "Sublimieren" den Kern eines Arzneimittels zu finden. Daraus entwickelte sich im
Laufe der Jahrhunderte unsere heutige Verfahrensweise, bei der man eine Pflanze erst in ihre chemischen
Einzelteile zerlegt, ehe man ihre Wirkung wissenschaftlich erforscht. Dagegen konnte man mit der
Signaturenlehre vom äußeren Erscheinungsbild der Pflanze auf deren Wirkung im menschlichen Körper
schließen. Zum Beispiel sollte die Walnuss gegen Kopfweh helfen, weil sie dem Gehirn ähnlich ist; der gelbe
Saft des Schöllkrautes sollte gegen Gelbsucht helfen; die leberähnlichen Blätter des Leberblümchens gegen
Leberleiden; die herzförmigen Blätter des Stiefmütterchens gegen Herzleiden; die gefleckten Blätter des
Lungenkrautes gegen Lungenleiden; Pflanzen mit hohlen Stängeln wie z.B. Schnittlauch sollten gegen
Erkrankungen der Luftröhre helfen und so weiter. Die Signaturenlehre geistert heute noch durch einige
Heilpflanzenbücher, die stark von der Volksmedizin geprägt sind.
Inhaltsstoffeinteilung
Die Inhaltsstoffe der Pflanzen kann man einteilen in Primärstoffe und Sekundärstoffe. Die Primärstoffen sind in
allen Pflanzen gleich. Sie gehören zum pflanzlichen Primärstoffwechsel, der bei allen Pflanzen gleich abläuft.
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Es handelt sich hauptsächlich um Energie- und Reservestoffe, wie Zucker, Fette und Eiweiß, Stoffe wie ADP
und ATP, eine Anzahl von Enzymen, u.s.w.
Je nach Pflanzenart gibt es Abweichungen vom Primärstoffwechsel, Weiterentwicklungen, Verbesserungen für
die einzelne Pflanzenart. Man nennt das Sekundärstoffwechsel. Meist entstehen der Pflanze daraus
Selektionsvorteile (Fraßgifte gegen Schädlinge, pilzhemmende Stoffe, Speicherung überflüssiger Nährstoffe...).
Oft kommen die Sekundärstoffe nur in einzelnen Pflanzenteilen vor oder nur zu bestimmten Wachstumsphasen
oder nur unter bestimmten Umständen. Einfache Abwandlungen des Primärstoffwechsels kommen in vielen
Pflanzen vor und kennzeichnen ganze Pflanzenfamilien. Je mehr Schritte zur Abwandlung nötig sind, desto
spezifischer kommt ein Stoff vor, oft nur noch in einer einzigen Pflanzenart. Der Sekundärstoffwechsel kennt
keine raschen Stoffumsätze, wie sie z.B. zum explosionsartigen Frühjahrswachstum nötig sind. Er funktioniert
eher langsam.
Heilpflanzen sind Pflanzen, bei denen die Sekundärstoffe medizinisch wirksam sind. Dabei können in einer
Pflanze mehrere Sekundärstoffe auftreten, oder es können abhängig von der Wachstumsphase verschiedene
Sekundärstoffe gebildet werden. Die Pfefferminze enthält zum Beispiel nur zu bestimmten Jahreszeiten
Menthol. Pflückt man die Blätter im April, wird man statt Menthol nur den unwirksamen Sekundärstoff
Menthon finden. Erst wenn es länger als vierzehn Stunden am Tag hell ist, bildet die Pfefferminze Menthol, der
Menthongehalt nimmt gleichzeitig ab. Äußerlich signalisiert uns die Pflanze diesen Umbau auch, denn sie bildet
in dieser Zeit Blütenknospen. In der Blütezeit ist der Mentholgehalt dann am höchsten.
Die Gesamtwirkung einer Pflanze setzt sich aus den verschiedenen Sekundärsstoffen zusammen. Isoliert man
einen einzelnen Stoff, so bekommt man oft eine andere Wirkung, als die der gesamten Pflanze. Man kann dies
am Beispiel des Fingerhuts gut veranschaulichen. Der Fingerhut wurde früher in England von einer deswegen
legendär gewordenen Kräutersammlerin in einem Rezept erfolgreich gegen Wassersucht angewandt. Ein Arzt
bekam heraus, dass in diesem Rezept der Fingerhut der wirksame Teil war. Später versuchten Wissenschaftler,
die wirksamen Inhaltsstoffe (Digitalisglykoside) des Fingerhuts zu isolieren. Sie bekamen heraus, dass Fingerhut
in erster Linie auf kranke Herzen wirkt und die von der Herzschwäche herrührenden Wasseransammlungen
beseitigt. So schnell wie man mit der Isolierung der einzelnen Stoffe voranschritt, so schnell verschlechterte sich
auch die Löslichkeit und die Wirksamkeit dieser Stoffe, veränderte sich sogar zum Teil sogar negativ. So lag der
Gedanke nahe, dass andere im Fingerhut vorhandene Stoffe an der guten Herzwirkung beteiligt sein mussten.
Heute weiß man dass es im Falle des Fingerhuts Saponine und Schleimstoffe sind.
Die Sekundärstoffe werden in einer Pflanze oft an ganz bestimmten Stellen gesammelt. Beim Johanniskraut sind
zum Beispiel kleine Ölbehälter im Blatt. Bei der Malve gibt es an der Außenseite der Kelchblätter
Schleimdrüsen. Der Fenchel hat an den Früchten Rippen, zwischen denen die sogenannten Ölstriemen laufen.
Die Pfefferminze hat auf der Blattoberfläche runde Drüsenschuppen, die mit ätherischen Öl gefüllt sind. Beim
Mohn gibt es Milchröhren, u.s.w.
Die Sekundärstoffe kann man ihrer Chemie nach in Hauptgruppen einteilen, die hier kurz skizziert werden
sollen, weil man daraus Rückschlüsse auf die Wirkung der Heilpflanzen ziehen kann.
Ätherische Öle
Ätherische Öle sind ölartige, bei Zimmertemperatur normalerweise flüssige Stoffe. Sie sind wasserunlöslich und
meist leichter als Wasser, aber sie lösen sich in Wasserdampf, Alkohol, Essig und Benzin. Sie lassen sich sehr
gut mit Pflanzenölen, Fetten und Wachsen mischen, sind sehr leicht flüchtig und riechen und schmecken sehr
stark. Träufelt man einen Tropfen ätherisches Öl auf einen Lappen, so wird es je nach Ölart innerhalb von ein
paar Minuten oder einigen Tagen verdunsten. Jeder kennt wohl inzwischen die so in Mode gekommenen
Duftöle. Hier handelt es sich um ätherische Öle, die aber oft synthetisch hergestellt werden, oder durch billigere
Essenzen imitiert werden.
Ätherische Öle sind im Pflanzenreich sehr verbreitet. Auch im Hirsauer Klostergarten haben viele Pflanzen
ätherische Öle. Thymian und Rosmarin z.B. umgeben sich bei heißem sonnigem Wetter mit einem Dunst aus
ätherischem Öl, der die starke Sonneneinstrahlung filtert und die Pflanze vor zu starker Verdunstung schützt.
Andere Pflanzen schützen sich durch ätherisches Öl vor Krankheiten und Schädlingen, andere locken Insekten
zur Bestäubung an. Manche Pflanzen unterdrücken sogar mit Hilfe von ätherischen Ölen andere Pflanzen in
ihrer Umgebung. Im Klostergarten bilden folgende Pflanzen ätherische Öle: Ysop, Lavendel, Andorn, Melisse,
Pfefferminze, Oreganum, Rosmarin, Salbei, Muskatellersalbei, Bohnenkraut, Thymian, Schafgarbe, Kamille,
Wermut, Ringelblume, Rainfarn, Alant, Kerbel, Liebstöckl, Petersilie, Baldrian, Weinraute, Johanniskraut,
Zwiebel und Iris.
Ätherische Öle sind in der Pflanze in unterschiedlichster Menge und Zusammensetzung enthalten. Der Ertrag
liegt zwischen 0.005 Prozent und 10 Prozent des Pflanzengewichts. Um ein Pfund ätherisches Öl zu gewinnen,
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benötigt man z.B. 150 Pfund Lavendel, 500 Pfund Salbei, Thymian oder Rosmarin und 2000 bis 3000 Pfund
Rosenblätter!
Man kann ätherische Öle auf verschiedene Arten gewinnen.
• Enfleurage: Hierbei handelt es sich um eine Extraktion mit Hilfe von Ölen oder Fetten. Das ist
wahrscheinlich die älteste Form der Ölgewinnung. Man legt die Pflanzen in Öl, lässt sie einige Wochen in
der Sonne stehen und seiht dann ab. Oder man legt die Pflanzen auf ein mit Fett getränktes Tuch oder eine
dünne Schicht Schweineschmalz, ersetzt sie jeden Tag durch frische Pflanzen, bis die gewünschte
Konzentration erreicht ist.
• Kaltpressung: Einige ätherische Öle kann man durch Kaltpressung gewinnen, vor allem Citrusöle. Wenn
man eine Zitronen- oder Orangenschale vor einer Kerzenflamme zusammendrückt, kann man sehen, wie das
Öl austritt und in der Flamme verbrennt.
• Destillation: Die Destillation war schon den Ägyptern bekannt Das ätherische Öl wird dabei durch
Wasserdampf aus den Pflanzen gelöst. Ein Destillationsapparat besteht aus einem großen zylindrischen
Bottich, in den die Pflanzen gefüllt werden. Am Boden des Bottichs führt man Wasserdampf ein, der durch
die Pflanzen nach oben steigt. Oben wird der Dampf unter einem Schwanenhalsdeckel gesammelt und in
einen Kühler geführt. Dort kondensiert das Wasser-Öl-Gemisch und man kann mit Hilfe einer Florentiner
Flasche Wasser und Öl voneinander trennen. Bis zur Jahrhundertwende besaßen viele Bauern in
Südostfrankreich solche Geräte, die im Sommer zur Destillation von Lavendelöl und im Winter zur
Destillation von Weinbrand benutzt wurden. Heute gibt es oft in jedem Dorf nur noch eine größere Anlage,
in der die Ernte der Umgebung destilliert wird.
• Gewinnung durch Lösungsmittel: Dies ist eine moderne Methode, bei der die Pflanzen mit Lösungsmitteln
wie Azeton, Ethanol, Benzol, Petroleumderivaten oder Hexan getränkt werden. Dann wird bei einer
Temperatur destilliert, bei der das ätherische Öl kondensiert, das Lösungsmittel jedoch nicht. Normalerweise
wird doppelt kondensiert, evtl. auch noch einmal in Alkohol gelöst und filtriert, um die Lösungsmittel wieder
zu entfernen. Spuren bleiben jedoch immer erhalten, aber bei einigen Pflanzen ist es die einzige Möglichkeit,
die ätherischen Öle zu extrahieren ( Jasmin, Geißblatt, Nelke...).
• Extraktion durch hyperkritisches Kohlendioxid. Dies ist eine neue Methode, die noch ein wenig im
Versuchsstadium steckt. Wenn man Kohlendioxid über 33°C hält und einem Druck von 200 Atmosphären
aussetzt, wird es hyperkritisch, d.h. es ist dann dampfförmig und flüssig zugleich und löst in diesem Zustand
innerhalb von Minuten sämtliche ätherischen Öle aus den Pflanzen. Vermindert man den Druck, wird es
wieder gasförmig und das ätherische Öl bleibt zurück. Diese Methode hat große Vorteile, man braucht aber
teure Destillationsapparate, die dem Druck standhalten.
Von der chemischen Beschaffenheit her sind die ätherischen Öle sehr unterschiedlich. Man findet hauptsächlich
Terpene, Sesquiterpene, Ester, Alkohole, Phenole, Aldehyde, Ketone und organische Säuren. Die Öle enthalten
Vitamine, Hormone, Antibiotika und Antiseptika. Genauso vielfältig wie die Zusammensetzung ist auch das
Wirkungsspektrum: blähungstreibend, appetitanregend, verdauungsfördernd, hautreizend, harntreibend,
kreislaufanregend, desinfizierend, antibiotisch, krampflösend und auswurffördernd.
Da ätherische Öle leicht flüchtig sind, müssen die Drogen schnell verbraucht werden.
Alkaloide
Bei den Alkaloiden handelt es sich um eine Reihe chemisch recht verschiedener heterocyclischer Verbindungen,
die in der Regel in ihrem Ringsystem Stickstoff enthalten. Sie haben, wie der Name schon sagt, alkalischen
Charakter und bilden mit Säuren zusammen wasserlösliche Salze. Die Alkaloide gehören zu den stärksten
Pflanzenwirkstoffen überhaupt, oft sind es tödliche Gifte. Meist zeigen sie eine ausgesprochene Wirkung auf das
Nervensystem. Zum Teil sind sie den natürlichen Nervenübertragungsstoffen chemisch verblüffend ähnlich.
Typisch ist ihre hohe Stabilität im Stoffwechsel, wodurch sie in der Pflanze oft in hoher Konzentration auftreten.
Sie wirken jedoch nur in kleinsten Dosen heilend. Viele wichtige Arzneistoffe findet man darunter, die man
jedoch nur als Fertigpräparat unter ärztlicher Aufsicht einnehmen sollte.
Als Beispiel für Alkaloidpflanzen seien die Tollkirsche (Atropin), die Herbstzeitlose (Colchicin), der Eisenhut
(Aconitin), der Tabak (Nikotin), das Mutterkorn (Ergobasin und Ergotamin), die Brechnuß (Strychnin), und der
Schlafmohn (Morphin) genannt. Auch das Pfeilgift Curare, das Cocain, das scharfe Piperin im Pfeffer und das
Coffein sind Alkaloide. Es gibt aber auch Pflanzen mit sehr geringer Alkaloidkonzentration, die nicht giftig
sind. Dazu gehören z.B. Baldrian, Veilchen, Herzgespann, Immergrün, Berberitze und Erdrauch. In
Mitteleuropa sind die Alkaloide hauptsächlich in folgenden Pflanzenfamilien zu finden: Hahnenfußgewächse,
Mohngewächse, Nachtschattengewächse und Schmetterlingsblütler.
Die Alkaloidmenge in der Pflanze wird stark durch die Stickstoffdüngung beeinflusst, da die Alkaloide als
Stickstoffspeicher dienen. Wird viel Stickstoff gedüngt, bildet die Pflanze viele Alkaloide, hat sie
Stickstoffmangel, holt sie sich den Stickstoff aus den Alkaloiden zurück.
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Die Wirkung der Alkaloide kann unterschiedlich sein. Es gibt herzwirksame, kreislaufwirksame,
uteruswirksame, muskelwirksame (lähmend oder total verkrampfend), krebshemmende, schmerzstillende,
narkotisierende, antiparasitisch wirkende, Bittermittel, Chemotherapeutika (Lysergsäure aus Ipomeaarten, aus
der auch LSD gewonnen wird) und Genuss-, Sucht- und Rauschmittel. In den Hexensalben des Altertums und
Mittelalters waren oft alkaloidhaltige Nachtschattengewächse. Wenn man sie auf Stirn, Schläfen und die Beuge
des Ellenbogens reibt, rufen sie Vergiftungserscheinungen hervor, die mit Schwindel, Wahnvorstellungen und
wilden Träumen verbunden sind.
Glykoside
Glykoside sind organische Verbindungen, die aus einem Zuckeranteil (Glukose) und einem Nicht-Zuckeranteil,
dem sogenannten Aglykon bestehen.. Es gibt Flavon-, Saponin-, Blausäure-, Phenol-, Senföl- und unzählige
andere Glykoside. Durch den Zuckeranteil sind die Glykoside wasserlöslich. Die Wirkung wird jeweils vom
Aglykon bestimmt, so dass man die einzelnen Gruppen getrennt betrachten muss.
• Flavonglykoside werden normalerweise als Flavonoide bezeichnet. Es handelt sich um meist gelb gefärbte
Pflanzenfarbstoffe, die sich in heißem Wasser oder Alkohol lösen. Die Wirksamkeit lässt auch bei längerer
Lagerung der Droge nicht nach. Die am besten belegte Wirkung der Flavonoide ist ihr Einfluss auf die
Kapillardurchlässigkeit, die Kapillarbrüchigkeit und die Kapillarelastizität. Einige Flavonoide wirken
harntreibend, andere krampflösend, das Flavonoid der Mariendistel zeigt eine überzeugende
Leberschutzwirkung. Wichtige Flavonoidpflanzen sind Weißdorn, Ginkgo, Winterlinde,
Ackerstiefmütterchen und Mariendistel. Im Klostergarten haben wir Kamille und Zwiebel.
• Saponinglykoside (Saponine) setzen die Grundflächenspannung heterogener Systeme herab. Das heißt
verständlicher ausgedrückt: Sie bilden Schaum, Emulsionen und Dispersionen (Sapo = Seife). Daher sind sie
gut als Reinigungsmittel zu benutzen, aber sie fördern auch die Aufnahme gelöster Stoffe in die Blutbahn
und erleichtern das Abhusten von zähem Schleim. Andererseits wirken sie hämolytisch, d.h. sie lassen den
roten Blutfarbstoff aus den roten Blutkörperchen austreten, was bei Überdosierung gefährlich wird. Sie
reizen das Nierengewebe und wirken dadurch harntreibend. Bei Überdosierung kommt es zu starken
örtlichen Gewebereizungen und Erbrechen. Einige, nämlich die Steroidsaponine wirken ähnlich wie Cortison
(Dioscoreaarten) oder enthalten Steroide, das sind Sexualhormone (tropische Solanumarten). Wichtige
Saponinpflanzen sind: Agaven (Tequila), Bockshornklee (zur Teilsynthese von Hormonen), Süßholz (fast in
allen Hustentees, aber auch als Süßstoff in der Lebensmittelindustrie, Geschmacksstoff in Lakritze),
Schlüsselblume (Husten), Seifenkraut (Husten, Schaummittel z.B. in Zahnpasten) und Roßkastanie
(Hämorrhoiden, Krampfadern).
• Blausäureglykoside spalten Blausäure ab. Dazu gehören z.B. Mandelbaum und Kirschlorbeer.
• Phenolglykoside haben verschiedene Wirkungen. Das Arbutin aus Bärentraubenblättertee wirkt
harndesinfizierend. Salicin aus Weiden wirkt fiebersenkend, desinfizierend und schmerzstillend... Das
Vanillin aus der Vanille wird eher als Gewürz geschätzt.
• Herzwirksame Glykoside wirken aufs kranke Herz positiv, wenn sie richtig dosiert werden. Beim gesunden
Menschen steht die lähmende Giftwirkung im Vordergrund. In diese Gruppe gehören sehr giftige Pflanzen,
die jedoch als Arzneipflanzen große Bedeutung haben. Der Fingerhut gehört dazu, bei Überdosierung gibt
es kein Gegengift! Manche Negerstämme bauen in Geheimkulturen im Wald Strophanthus an. Das sind
Lianen, aus deren Früchten sie Pfeilgift machen. Außerdem gehören dazu: Maiglöckchen, Meerzwiebel
(Rattengift), Adonisröschen, Küchenschelle, Christrose und Oleander.
• Cumarine wirken beruhigend, gefäßerweiternd, photosensibilisierend und hemmen die Blutgerinnung.
Solange das Cumarin glykosidisch gebunden ist, ist es geruchlos. Wenn es frei wird, z.B. beim Welken der
Pflanze, fängt es an, typisch zu riechen. Dies ist beim Waldmeister der Fall, der als Aromapflanze genutzt
wird. Der Steinklee ist ein Venenmittel. Er kann aber Probleme machen, wenn das Vieh auf der Weide zuviel
davon frisst. In hoher Konzentration verwendet man Cumarin als Rattengift.
• Anthraglykoside sind wasser- und alkohollöslich. Sie wirken abführend, indem sie Wasser und Mineralsalze
(Kalium) in den Dickdarm strömen lassen und gleichzeitig die Wasser- und Natriumaufnahme hemmen. Der
Darm füllt sich, dadurch wird die Peristaltik angeregt, es kommt zum Stuhlgang. Bei längerer Einnahme
kommt es jedoch zu Kaliummangel und damit zu einer Verstärkung der Darmträgheit. Außerdem können die
Nervengeflechte im Darm geschädigt werden. Bekannte Vertreter dieser Gruppe sind: Faulbaum, Aloe,
Sennes und Medizinalrhabarber.
Bitterstoffe
Bitterstoffe sind chemisch keine einheitliche Gruppe. Man erkennt sie aber leicht, da sie auch in starker
Verdünnung noch bitter schmecken. Sie lassen sich leicht in Wasser lösen, sind aber nicht besonders stabil und
zerfallen beim Kochen. Der bittere Geschmack erregt die Bitterrezeptoren in den Geschmacksknospen am
Zungengrund. Dadurch werden die Speicheldrüsen angeregt, die Magensaftproduktion und die Gallensekretion
nehmen zu. Damit die Bitterstoffe richtig wirken können, sollte man sie eine halbe Stunde vor der Mahlzeit zu
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sich nehmen. Sie wirken dann appetitanregend und verdauungsfördernd. Wichtige Bitterstoffpflanzen sind:
Gelber Enzian, Salbei, Andorn, Arnika, Bitterdistel, Löwenzahn, Schafgarbe und Wermut.
Gerbstoffe
Gerbstoffe bestehen aus verschiedenartigen meist sauren Phenolverbindungen und bilden mit Eisen zusammen
dunkelgrüne oder blaue Tinten (Eisengallustinte, Dokumententinte). Sie sind in heißem Wasser gut löslich und
besitzen die Eigenschaft, Eiweißstoffe zu binden und in unlösliche Stoffe zu überführen. Man benutzt sie zum
Gerben von Häuten zu Leder, daher der Name. Ihre Heilwirkung beruht auf demselben Prinzip: Sie reagieren
mit den Kollagenfasern der Haut und bilden Eiweiß-Gerbstoffverbindungen. Dadurch bildet sich eine Art
Schutzschicht auf der Haut. Bakterien wird der Nährboden entzogen, die Haut ist geschützt und kann sich
beruhigen. Kleine Blutkapillaren werden abgedichtet, die Sekretion der Schweißdrüsen wird gehemmt. Ebenso
gut wirken die Gerbstoffe innerlich gegen Durchfallerkrankungen oder Entzündungen. In größeren Mengen
genossen, wirken die Gerbstoffe jedoch reizend auf den Magen-Darm-Trakt und können sogar Leberschäden
verursachen. Typische Gerbstoffpflanzen sind: Eiche, Fingerkraut, Eberesche, Heidelbeere, Spitzwegerich,
Weidenröschen und Hamamelis. Viele Pflanzen enthalten Gerbstoffe in geringen Dosen.
Schleimstoffe
Schleimstoffe sind kohlenhydrathaltige Substanzen, die bei Zugabe von Wasser stark aufquellen und schleimige
Stoffe bilden. Sie dienen hauptsächlich zur Reizmilderung, da sie sich wie ein feiner Film über die Schleimhäute
legen und diese schützen und beruhigen. Sie haben auch Einfluss auf die Aufnahme anderer Wirkstoffe, oder sie
werden als Schutz für die Schleimhäute zusammen mit anderen sonst stark reizenden Wirkstoffen verabreicht.
Außerdem wirken sie leicht abführend, da im Darm quellen und glitschen. Wichtige Schleimpflanzen sind:
Huflattich, Leinsamen, Beinwell, Eibisch, Malve, Isländisch Moos und Kamille.
Andere Stoffe
Es gibt viele andere pflanzliche Inhaltsstoffe, die eine medizinische Wirkung entfalten: die Kieselsäure im
Schachtelhalm, Senföle in Kreuzblütlern oder Liliengewächsen, Vitamine in Beeren, Inulin im Topinambur,
Glukokinine in Brennessel, Heidelbeere oder Eiche....
Sammelkalender
B = Blatt, F = Frucht, W = Wurzel, Bl = Blüte, K = Kraut
Genaueres kann man bei den einzelnen Pflanzenbeschreibungen nachsehen.
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Zubereitung
Man liest heute immer wieder, dass man Heilpflanzenzubereitungen besser in der Apotheke kaufen sollte, weil
dort der Wirkstoffgehalt stimmt. Wir können den Wirkstoffgehalt in unseren selbstgesammelten Pflanzen und
den daraus evtl. hergestellten Salben, Tinkturen oder Schnäpsen natürlich nicht überprüfen. Es ist auch möglich,
dass wir Fehler machen und der Wirkstoffgehalt dadurch erheblich absinkt, aber es ist dennoch ein schönes
Hobby, mit dem man vielleicht die ein oder andere Unpässlichkeit verjagen kann. Bei der Bekämpfung ernsterer
Krankheiten sollte man natürlich auf Arzt und Apotheke zurückgreifen. Wenn man sich über Jahre hinweg mit
Heilkräutern befasst, bekommt man einige Erfahrung, welches Kraut wann hilft. Man sollte jedoch darauf
achten, dass es bei den verwendeten Kräutern nicht zu Überdosierungen oder Schäden bei
Langzeitanwendungen kommen kann. Doch nun zum eigentlichen Spaß:
• Tee: Normalerweise wird hier die Droge mit kochendem Wasser übergossen und ein paar Minuten ziehen
gelassen. Aus manchen Pflanzen muss man anders Tee kochen. Wurzeln und Rinden kocht man in der Regel
einen Augenblick und lässt sie dann erst ziehen. Schleim- und Gerbstoffdrogen (Eibisch, Malve) setzt man in
kaltem Wasser an, lässt sie 8-10 Stunden stehen und erwärmt sie dann etwas.
• Kräuterfrischsaft aus jungen Blättern und Trieben sind ein bekanntes Mittel zur Frühjahrskur. Wohl dem, der
eine Entsafter besitzt. Man kann dem Saft zur Geschmacksverbesserung etwas Wasser oder Buttermilch
zusetzen. Frischsäfte sollten sofort verbraucht werden.
• Tiefgefrieren kann man nicht alle Kräuter. Es gibt aber Kräuter, die beim Trocknen ihr Aroma verlieren.
Deshalb friert man sie besser ein, dazu gehören z.B. Schnittlauch, Basilikum, Kleiner Wiesenknopf,
Petersilie, Fenchel und Dill. Manche Leute blanchieren vorher und schwören darauf, dass nur so das Aroma
erhalten bleibt. Andere frieren ohne Blanchieren ein, weil sie sagen, beim Blanchieren gehe das Aroma
verloren.
• Einsalzen war früher sehr gebräuchlich, ist aber heute im Zeitalter der Gefrierkühltruhe kaum noch bekannt.
Gerade bei Würzkräutern ist es aber eine hervorragende Methode, da man das Salz mit zum Würzen
verwenden kann. Man mixt die Würzkräuter mit Salz zusammen im Mixer klein, füllt sie in Gläser und hat
sie immer schnell zur Hand. Auf 500 Gramm frische Kräuter kommen 125 Gramm Salz. Kühl und dunkel
aufbewahren.
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• Tinkturen kann man aus frischen oder getrockneten Kräutern herstellen. Man übergießt dazu die Pflanzen
mit 70 %igem Alkohol und lässt sie dunkel ungefähr ein bis zwei Wochen stehen. Dann filtert man durch ein
Tuch ab. Der Alkohol ist ein gutes Lösungsmittel, so dass in der Tinktur viele Wirkstoffe enthalten sind.
Tinkturen bleiben über lange Zeit, oft über Jahre hinweg unverändert wirksam.
• Kräuterweine waren vor allen Dingen im Mittelalter sehr beliebt. Viele der alten Rezepte sind noch heute
berühmt. Man lässt ca. eine Handvoll Kräuter in einer Flasche Wein ziehen, seiht nach ca. einer Woche ab
und erhält so den fertigen Kräuterwein.
• Kräuterschnäpse und Liköre stellt man aus 50 %igem Weingeist oder gutem klaren Schnaps her. Die Menge
der Kräuter und die Dauer des Ziehenlassens ( 2-4 Wochen) sind Geschmackssache.
• Kräuteröle eignen sich sowohl zu Heilzwecken (Johanniskrautöl, Lavendelöl), als auch zum Würzen
(Basilikumöl). Zur Herstellung eignet sich kalt geschlagenes Olivenöl. Man füllt ein Einmachglas zur Hälfte
mit Kräutern und übergießt sie mit Öl. Je nach Kräuterart lässt man verschieden lange in der Sonne ziehen
(1-3 Wochen) und schüttelt dabei öfters kräftig durch. Danach kann man abfiltern und das Öl in dunkle
Flaschen füllen. Kräuteröle sollten kühl aufbewahrt werden.
• Kräuteressig gibt jedem Salat ein außergewöhnliches Aroma. Einige Kräuterzweige werden in Essig zwei
Wochen an einem hellen, nicht zu warmen Platz ziehen gelassen. Man kann den Essig später filtrieren oder
die Kräuter in der Flasche lassen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Essig bis kurz vor den
Siedepunkt zu erhitzen und ihn dann über zermuste Kräuter zu gießen. Nach 10 Tagen seiht man ab und füllt
den Essig wieder in Flaschen (Keine Metallverschlüsse verwenden). Für Kräuter mit sehr feinem zarten
Aroma (Schnittlauchblüten, Dill, Zitronenthymian, Rosenblütenblätter) nimmt man Weißweinessig.
Schmeckt das Kraut stärker (Basilikum, Knoblauch, Liebstöckl, Minze, Rosmarin, Salbei, Bohnenkraut,
Thymian), kann man Rotweinessig oder sogar Obstessig verwenden. Dabei muss man beachten, dass
Obstessig nicht so viel Säure enthält, wie Weinessig. Man darf nicht soviel frische Kräuter hinzugeben, sonst
leidet die Haltbarkeit darunter. Eventuell kann man das durch einen Schuss Essigessenz ausgleichen.
Kräuteressig kann man nicht nur zum Würzen verwenden, sondern auch in der Körperpflege als
Gesichtswasser, Haarspülung, Badezusatz und Wunddesinfektionsmittel. Man setzt dann die entsprechenden
wundheilenden, desinfizierenden oder hautpflegenden Kräuter zu.
• Salben können aus verschiedenen Salbengrundlagen hergestellt werden. Eine gute Salbe bekommt man aus
10g Bienenwachs, 90ml Sonnenblumenöl und 10 Tropfen ätherischem Öl. Bei dieser Salbe läßt man die
gewünschten Kräuter erst trocknen, setzt dann 30 - 50g davon mit dem Sonnenblumenöl an und läßt sie 6 - 8
Wochen draußen im Freien stehen. Dann filtriert man das Öl ab und erwärmt es zusammen mit dem
Bienenwachs im Wasserbad auf 60 – 65°C. In der Abkühlphase gibt man das ätherische Öl als Duftstoff
dazu und füllt in saubere Glasdöschen. Die Salbe sollte, wenn man sauber gearbeitet hat ca. 2 Jahre haltbar
sein, angebrochen 1 Jahr. Man trägt sie auf die nach dem Waschen noch feuchte Haut auf, dann zieht sie sehr
gut ein. Salben für Heilzwecke kann man auch einfacher herstellen. Dazu eignen sich Schweineschmalz,
Vaseline oder Melkfett, wobei beim Schweineschmalz die Wirkstoffe am leichtesten in die Haut übergehen.
Zwei Hände voll frischer Kräuter schüttet man in heißes Fett, lässt einmal kurz aufschäumen und lässt dann
12 Stunden stehen. Am nächsten Tag erwärmt man nochmals leicht und seiht dann ab. Die Salben bewahrt
man am besten im Kühlschrank auf.
• Kräuterbutter hat wohl jeder schon einmal versucht. Man lässt die Butter auf Zimmertemperatur warm
werden, gibt pro 100gr Butter 4 Essl. frische oder 2 Essl. getrocknete Kräuter dazu und rührt mit ein wenig
Zitronensaft schaumig. Danach lässt man die Masse im Kühlschrank wieder fest werden.
• Kräutergelees sind nicht jedermanns Sache, aber es gibt Leute, die ganz verrückt darauf sind.
Pfefferminzgelee stellt man her, indem man einen sehr starken Pfefferminztee kocht und dann Gelierzucker
in ausreichender Menge zugibt. Andere Kräuter kann man zu Apfel-, Zitronen-, Trauben- oder
Grapefruitgelee zugeben, indem man einfach unten ins zu befüllende Glas ein Stängelchen oder Blättchen
hineingibt und es dann mit dem heißen Gelee übergießt.
• Sirup: In der Regel wird ein sehr starker Tee gekocht, dann mit Zucker versetzt und so lange gekocht, bis er
zähflüssig ist. Das funktioniert auch mit Honig, nur dass das Kraut dann gleich im Honig gekocht wird.
• Kräuterumschläge sollten bei Verletzungen kalt, bei Verspannungen oder Furunkeln warm sein. Man bereitet
einen sehr starken Tee (ca. 2 Essl. Kräuter auf einen Viertelliter Wasser, 10 Min. ziehen lassen), feuchtet
damit ein Tuch oder eine Binde an und legt sie auf die betreffende Stelle.
• Kräuterbäder können die verschiedensten Wirkungen haben. In der Regel kocht man 1 Handvoll getrocknete
Kräuter in 1 l Wasser und lässt 20 Minuten ziehen, um das abfiltrierte Wasser dem Bad zuzufügen. Man
kann aber auch einfach ein Kräutersäckchen mit ins Bad hängen. In der Regel beträgt die Badedauer 20
Minuten, danach tupft man sich nur etwas ab und ruht noch eine halbe Stunde.
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Winterschutz
Folgende Pflanzen im Klostergarten brauchen einen Winterschutz:
Rosa gallica - Essigrose ( unter - 12°C anhäufeln)
Rosmarinus officinalis - Rosmarin (Fichtenzweige)
Zweijährige Pflanzen werden im ersten Jahr gesät und gepflanzt, überwintern einmal und kommen im zweiten
Jahr zur Blüte. Danach sterben sie in der Regel ab:
Alcae rosea - Stockrose (überlebt auch drei oder vier Jahre)
Anthemis tinctoria – Färberkamille (überlebt oft drei Jahre)
Melilotus officinalis - Steinklee
Petroselinum crispum - Petersilie
Salvia sclarea – Muskatellersalbei
Verbascum spec. - Königskerze
Beetwechsel
Viele Pflanzen wachsen gesünder und kräftiger, wenn sie ab und zu in ein neues Beet gepflanzt werden, da sie
den Boden einseitig aus laugen oder bodenbürtige Krankheitserreger anziehen. Man kann diese
„Bodenmüdigkeit“ bei der Pfefferminze gut beobachten. Im ersten Jahr wächst eine Pfefferminzpflanze wie
wild und treibt Ausläufer in alle Richtungen. Im zweiten Jahr hat dieselbe Pflanze schon einen ganzen
Quadratmeter überwuchert, wobei sie in der Mitte schwächer wächst, als am Rand. Im dritten Jahr wächst die
Pflanze in der Mitte fast gar nicht mehr. Die Pfefferminze bildet jetzt einen Kreis. Diese Entwicklung muss nicht
immer genauso vor sich gehen und kann auch durch gute Versorgung mit Kompost oder verrottetem Mist
verzögert werden. Es ist aber recht sinnvoll solche Ringbildner alle paar Jahre auszugraben, zu teilen und an
anderer Stelle neu zu pflanzen. Normalerweise ist dies im Frühjahr oder Herbst am günstigsten, da die Pflanze
dann am wenigsten Blattmasse besitzt. Danach sollte eine Weile gut gegossen werden, falls es nicht ohnehin
feucht genug ist. Angießen sollte man jedoch auch bei Regenwetter, damit die Wurzeln richtig mit Boden
angeschwemmt werden.
Folgende Pflanzen im Klostergarten sind betroffen:
Allium schoenoprasum - Schnittlauch (alle 2 Jahre)
Mentha x piperita - Pfefferminze
Origanum vulgare - Dost (alle 3 Jahre)
Salvia officinalis - Salbei ( alle 4 Jahre)
Satureja montana - Bergbohnenkraut ( alle 4 -5 Jahre)
Stachys officinalis - Heilziest (alle 3 Jahre)
Thymus x citiodorus - Zitronenthymian (alle 3 - 4 Jahre)
Thymus vulgaris - Gartenthymian (alle 3 - 4 Jahre)
Beobachtet man bei anderen Pflanzen Ermüdungserscheinungen, sollte man sie in den Beetwechsel einbeziehen,
auch die ein- und zweijährigen sollten hin und wieder den Platz tauschen. Nur Pfingstrosen sind dafür bekannt,
dass sie gerne ewig an einer Stelle stehen und dabei immer schöner werden.
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Mittelmeergebiet erst richtig zum Zuge. Diese Tabelle soll einen schnellen Überblick verschaffen, wie die
Pflanzen in etwa einzuordnen sind. Genauere Anleitungen findet man bei den einzelnen Pflanzen.
Für das Gießen gilt im Allgemeinen. Frischgepflanzte Pflanzen müssen oft gegossen werden. Später gießt man
besser selten, dafür aber ausgiebig. Dabei muss der Boden bis in tiefere Schichten nass werden. Wenn der
Boden beim Gießen zusammenschwemmt, was schwer zu vermeiden ist, sollte man, wenn er wieder trocken
wird, hacken, damit auf dem Boden eine Krümelauflage entsteht. Diese Auflage schützt vor Wasserverlust, weil
das Wasser nicht mehr ungehindert nach oben steigen kann. Man kann statt dessen auch eine Mulchschicht
aufbringen, die Wasser sparen hilft. Wenn man nicht hackt oder mulcht, trocknet der Boden sehr schnell aus,
sodass man viel gießen muss.
Für die Düngung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die einfachste Art zu düngen ist der Kunstdünger. Er ist
jedoch im Kräuteranbau nicht immer positiv zu werten. Im Kräuteranbau kommt es nicht vordringlich auf den
Massenertrag an, sondern auf die Menge der Inhaltsstoffe. Kunstdünger macht die Pflanzen wässeriger und
mastiger, die Menge an ätherischen Ölen und vielen anderen Inhaltsstoffen nimmt ab. Dasselbe passiert auch bei
frischem organischen Dünger. Nur die Alkaloidpflanzen brauchen eine starke Stickstoffdüngung. Die Pflanze
nimmt dabei das Zuviel an Stickstoff auf und speichert es als Wirkstoff für eventuelle Magerzeiten. Solche
Pflanzen haben wir im Klostergarten nicht.
Wir sollten bei der Düngung auf gut verrotteten Kompost oder Mist zurückgreifen, wobei einige Pflanzen nicht
gedüngt werden dürfen, da sie auf mageren Böden mehr Inhaltsstoffe bilden und auch in der Natur magere arme
Böden vorziehen.
Für die Sonne gilt bei vielen der hier aufgepflanzten Arten: Es kann nicht genug sein. Unter Sonneneinstrahlung
bilden sich vermehrt ätherische Öle. Wenn man einmal ein Rosmarinblatt am Mittelmeer zerrieben hat und eins
aus dem Schwarzwald, wird man den Unterschied in der Sonneneinstrahlung „riechen“. Deshalb erntet man
Pflanzen mit ätherischen Ölen, wenn ein paar Tage die Sonne geschienen hat.
Schnitt
Der Schnitt von Kräutern hat verschiedene Gründe, bei vielen Kräutern ist ein Schnitt gar nicht nötig.
• Ordnung, Platzmangel: Viele Pflanzen neigen zum Umkippen nach der Blüte, treiben nach einem Schnitt
aber wieder wunderschön aus: Eberraute, Mohn, Salbei, Beinwell... Man sollte aus Ordnungsliebe nicht alle
alten Stängel abschneiden, denn alte Blütenstände sehen zum Teil über Winter sehr dekorativ aus. Sie dienen
auch einer Anzahl von Insekten als Behausung (hohle Stängel), so dass man sie besser über Winter stehen
lässt: Johanniskraut, Schafgarbe, Rainfarn, Dost... Andere sehen unordentlich und wüst aus. Es sei jedem
selbst überlassen, welche alten Stängel er im Herbst, und welche er lieber im Frühjahr zurück schneidet. Im
Frühjahr sollten die abgestorbenen Stängel spätestens entfernt werden, damit der neue Austrieb Platz hat.
Dabei sollte man solange warten, bis die starken Fröste vorbei sind, denn die abgestorbenen Teile dienen der
Pflanze als Frostschutz. Schneidet man im Herbst, sollt man darauf achten, dass die Pflanze wirklich
einigermaßen abgestorben ist, da sie aus den Blättern Speicherstoffe für den Winter in die Wurzel einlagert.
Schneidet man im September frischgrüne Stängel ab, versucht die Pflanze erneut durchzutreiben, braucht
dazu enorme Kraft und steht dann bei den ersten Frösten mit einem Neuaustrieb da, der nicht frosthart ist und
sofort abfriert. Das schwächt die Pflanze enorm, was bei einigen Pflanzen nicht schlimm ist, bei anderen aber
unerwünscht.
• Wenn eine Pflanze geblüht hat, macht sie Samen. Sie braucht zur Bildung der Samen viel Kraft und zieht
diese aus der Blattbildung ab, oft werden die Blätter richtig unansehnlich dabei. Bei den Pflanzen, bei denen
wir Blätter ernten wollen und keine Samen, sollten wir sofort nach der Blüte den Blütenstand abschneiden,
oft schiebt die Pflanze dann erneut einen Blütenstand, den man nach der Blüte wieder abschneidet. Die
Ringelblume bildet nur dann immer wieder neue Blüten, wenn sie nicht zur Samenbildung kommt. Im
Klostergarten ist es nicht schlimm, wenn die Pflanzen Samen ansetzen. Auch das ist interessant und wir sind
nicht auf Höchsterträge aus. Pflanzen, die in diese Gruppe fallen sind: Schnittlauch, Kerbel, Liebstöckl,
Weinraute, Heilziest, Petersilie, Ringelblume, römische Kamille...
• Manche Pflanzen treiben nach einem Schnitt kräftig durch, liefern mit Schnitt eine bessere Ernte und bleiben
besser in Form. Meist schneidet man im Frühjahr oder Sommer: Lavendel, Rose, Weinraute, Salbei,
Thymian.
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Pflegeanleitung im Überblick
Pflanzenart Licht Gießen Düngen Schneiden
Andorn - Marubium vulgare Sonne nein egal falls er zu groß wird
Alant - Inula helenium Sonne ja ja alte Stängel
Baldrian- Valeriana officinalis Sonne - Schatten viel ja alte Stängel
Beinwell - Symphytum officinale Sonne - Schatten ja ja nach der Blüte
Bergbohnenkraut - Satureja montana Sonne nein etwas im Herbst
Bohnenkraut - Satureja hortensis Sonne nein etwas nein, außer Ernte
Borretsch - Borago officinalis Sonne - Schatten anfangs nein nein, außer Ernte
viel
Christrose – Helleborus niger Schatten ja Humus nein
Dost - Origanum vulgare Sonne nein nein Herbst oder Frühjahr
Duftveilchen - Viola odorata Halbschatten - ja Humus nein
Schatten
Eberraute - Artemisia abrotanum Sonne nein nein Herbst oder Frühjahr
Eibisch - Althae officinalis Sonne viel Humus Herbst oder Frühjahr
Eisenkraut - Verbena officinalis Sonne - Halbschatten nein egal Herbst oder Frühjahr
Essigrose - Rosa gallica Sonne ja viel Herbst oder Frühjahr
Farberkamille - Anthemis tinctoria Sonne nein ja nach der Blüte
Frauenmantel - Alchemilla vulgaris Sonne - Halbschatten viel ja nein
Gartenthymian - Thymus vulgaris Sonne nein nein Frühjahr
Hauswurz – Sempervivum tectorum Sonne nein nein nein
Heilziest - Stachys officinalis Sonne nein nein alte Blüten
Iris – Iris florentina, sanguinea Sonne nein nein nein
Johanniskraut - Hypericum Sonne nein nein alte Stängel
perforatum
Kamille, römisch – Chamaemelum Sonne nein nein alte Stängel
nobilis
Kerbel - Anthriscus cerefolium Sonne - Schatten viel Humus nein
Königskerze Sonne nein nein alte Pflanze entfernen
Lavendel - Lavandula angustifolia Sonne nein nein Frühjahr, nach Blüte
Lein – Linum perennne Sonne nein nein Herbst
Lungenkraut – Pulmonaria officinalis Sonne - Schatten ja Humus nein
Madonnenlilie - Lilium candidum Sonne ja etwas alte Stängel
Maggikraut - Levisticum officinale Sonne - Halbschatten ja Humus Blütenstände
Marienblatt - Tanacetum balsamita Sonne nein nein Blütenstände
Mariendistel - Silybum marianum Sonne nein nein alte Pflanze entfernen
Meerrettich - Armoracia rusticana Sonne ja ja nein
Mohn - Papaver Sonne egal viel alte Stängel
Muskatellersalbei - Salvia sclarea Sonne ja etwas alte Pflanze entfernen
Odermennig - Agrimonia eupatoria Sonne - Halbschatten nein egal alte Stängel
Petersilie - Petroselinum crispum Sonne - Halbschatten ja viel nein
Pfefferminze - Mentha x piperita Sonne - Halbschatten ja ja alte Stängel
Pfennigkraut - Lysimachia Sonne - Halbschatten viel ja nein
nummularia
Pfingstrose - Paeonia officinalis Sonne viel Humus alte Stängel
Quendel – Thymus serphyllum Sonne nein nein nein
Rainfarn - Tanacetum vulgare Sonne nein nein alte Stängel
Raute - Ruta graveolens Sonne nein nein alle zwei Jahre
Ringelblume - Calendula officinalis Sonne ja ja alte Pflanze entfernen
Rosmarin - Rosmarinus officinalis Sonne nein nein ab und zu entspitzen
Salbei - Salvia officinalis Sonne ja etwas ja
Sandthymian – Thymus serphyllum Sonne nein nein nein
Schafgarbe - Achillea millefolium Sonne nein wenig alte Stängel
Pflanzenart Licht Gießen Düngen Schneiden
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Pflanzen
Achillea millefolium - Schafgarbe (VI - X)
Geschichte: Schafgarbe gehört zu den ältesten bekannten Heilpflanzen. Im Iran wurden in steinzeitlichen
Gräbern Schafgarbensamen gefunden. Diese Gräber waren ca. 6oooo Jahre alt. Der nächste Hinweis findet sich
in der griechischen Mythologie. Dort hat die Pflanze auch ihren Namen her. Der griechische Held und Krieger
Achilles verwendete Schafgarbe, um die Wunden des Königs der Myser zu heilen. Im ersten Jahrhundert n. Chr.
verfasste der griechische Arzt Dioskurides ein fünfbändiges Heilkundebuch, in dem die Schafgarbe als
„Soldatenkraut“ gepriesen wird, weil sie Blutflüsse und Wunden heilt. Auch der französiche Name „herbe de
Saint Joseph“ erinnert an die blutstillende Wirkung. Der hl. Joseph war Zimmermann und benutzte der Legende
nach, als er sich verletzte, die Schafgarbe, um seine Wunde zu heilen. Im 12. Jahrhundert benutzte die Äbtissin
Hildegard von Bingen den Tee aus Blüten und Blättern von „Garwe“, was soviel wie „Gesundmacher“ bedeutet,
gegen Atemwegserkrankungen, Hauterkrankungen, vegetative Krankheitsbilder u.a.. Im 16. Jahrhundert
bezeichnete der italienische Arzt Matthiolus sie als „ein köstlich Wundkraut bei allen äußeren und inneren
Wunden“. In nordischen Ländern ersetzte die Pflanze den Hopfen bei der Bierbrauerei. In Deutschland wurden
im 16.Jahrhundert die Früchte zu Konservierung von Wein verwendet. Sie wurde auch in Fenster und Türen
gehängt, um die Pest abzuhalten und in vielen Gegenden war sie Bestandteil des Kräuterbüschels, das an Maria
Himmelfahrt, dem alten Kräuterweihtag (15.August) in der Kirche geweiht wurde und dann in Ställe und unters
Dach gehängt wurde, um Blitz und anderen bösen Zauber abzuhalten. Kinder sollen schöne Träume bekommen,
wenn man ihnen ein Schafgarbenblatt aufs Auge legt.
Heimat und Standort: Ursprünglich vom Kaukasus stammend hat sich die Schafgarbe inzwischen auf Europa,
Nordamerika, Nordasien und Südaustralien ausgebreitet. Schafgarbe kommt bei uns sehr häufig vor und zwar
bevorzugt an trockenen mageren Standorten wie Wiesen, Weiden, Äckern, Wegrändern, Bahndämmen, Ödland
und Schuttplätzen.
Anbauhinweise: Schafgarbe ist eine in Mitteleuropa vollkommen winterharte, sehr genügsame und
widerstandsfähige Wildstaude. Sie benötigt volle Sonne, einen mäßig nährstoffreichen, gut drainierten Boden
und verträgt auch Trockenheit. Nasse, feuchte Böden mag sie nicht. Man kann sie aussähen, da sie aber sehr
schnell und durchsetzungsfreudig wächst, wird sie meist durch Teilung vermehrt. Man sollte die Pflanzen alle 2-
4 Jahre im Frühjahr teilen und kann Teilstücke am selben Ort mit ca. 3o-6o cm Abstand wieder einpflanzen. Im
Laufe des frühen Frühjahrs sollte man die alten Blütenstände ganz unten abschneiden, damit die neue Blüte
wieder Platz hat. Man kann dies auch schon im Herbst tun, wenn die Blütenstände unansehnlich sind, normal
sind sie aber auch im Winter noch eine Zierde und vor allem blüht die Pflanze oft bis in den Dezember hinein.
Verwendung: Gesammelt und getrocknet werden hauptsächlich das blühende Kraut und die Blütenköpfe im
Juni-September. Man kann sie zu Tee verarbeiten (3Teel. pro Tasse Wasser 3x täglich) oder dem Badewasser
zusetzen (50-75g Schafgarbe mit 1l kochendem Wasser übergießen, 20 Minuten stehenlassen und die
Flüssigkeit dem Bad zusetzen). Auch der frische Preßsaft kann getrunken werden (3x tägl.1Teel. in ein Glas
Wasser). Im Frühjahr kann man die zarten jungen Triebe in den Salat tun, sollte allerdings nur kleine Mengen
nehmen, da sie recht bitter sind. Auch als würzende Beigabe in Kräuterbutter, Quark, Suppen oder Saucen kann
man sie verwenden. Außerdem ist sie traditioneller Bestandteil der Gründonnerstagssuppe. Auch zum Färben
kann man Schafgarbe benutzen und erhält je nach Zusatz gelbe bis grüne Farbtöne.
Wirkstoffe: 0,5 % ätherisches Öl (Azulen, 8-10% Cineol, Pinen, Borneol, Kampfer, Limonen, ein Sesquiterpen,
Isovalerian- und Salicylsäure), Glykosid, Bitterstoffe (Achillein), Gerbstoffe, Harz, Aconitsäure und etwas
Blausäure (0,003-0,007 %).
Wirkung:
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gerade nach unten zeigt, da die Pflanze nur so zügig in die Tiefe wachsen kann und die Wasserversorgung auch
bei Trockenheit gesichert ist. Stockmalven können bis zu 3m hoch werden und brauchen dann einen Pfahl zum
anbinden oder eine windstille Ecke. Man kann sie aber auch im Frühjahr einkürzen. Dann entwickeln sich die
Pflanzen eher zu niedrigeren Büschen. Wenn man sie nach der Blüte zurückschneidet, so dass sie keine Samen
bilden, kommen sie im nächsten Jahr meist wieder. Alcea rosea v. nigra ist dann sicher mehrjährig.
Verwendung: Man sammelt die Blüten mitsamt den Kelchen und trocknet sie als Tee. Man nimmt zur
Teeherstellung 1 Eßlöffel pro Tasse Wasser. Die Zubereitung erfolgt als nicht zu heißer Aufguß (vorher kalt
ansetzen). 1-3 Tassen pro Tag. Früher wurde die Stockrose auch zum Färben von Likören verwendet.
Wirkstoffe: Schleim, Gerbstoff, Stärke, Phytosterin und Anthocyanfarbstoff (Althaein).
Wirkung: Als Schleimdroge ist die Stockrose Bestandteil verschiedener Teemischungen gegen Husten und
Bronchitis.
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und senkt den Cholesterinspiegel. Die Chinesen trinken den frischen Absud im Anfangsstadium von
Erkältungskrankheiten.
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Anbauhinweise: Eibisch ist eine Wildstaude und liebt humusreichen, feuchten, salzhaltigen, sandigen Boden
und volle Sonne. Heiße und trockene Sommer im Süden verträgt er schlecht. Er kann durch Aussaat im Frühjahr
im Haus oder im Sommer bis Herbst im Freiland, sobald die Samen reif sind, vermehrt werden. Im Frühjahr
kann man die Pflanzen teilen. Bei der Teilung muss man die Wurzeln mit einem scharfen Messer so zerlegen,
dass an jedem Teilstück noch mindestens eine Knospe sitzt. Pflanzabstand 30-45cm. Im Herbst sollte man den
Eibisch zurückschneiden.
Verwendung: Man verwendet hauptsächlich die Wurzeln mehrjähriger Pflanzen und gräbt sie am besten im
Spätherbst aus, da sie dann den höchsten Schleimgehalt haben. Im Spätherbst kann der Schleimgehalt bis zu 36
% betragen. Im Schnitt liegt er aber bei 15 %, während er den Rest des Jahres bei 5 - 7 % liegt. Die Blatt- und
Blütendroge weist ca. 6 - 7 % Schleim auf. Die Blätter sammelt man im Mai - Juni, die Blüten im Juli - August.
Bei der Teezubereitung muss man darauf achten, dass der Tee nicht zu heiß wird. Eibisch enthält Stärke, die
beim Kochen quellen würde und die Schleimstoffe festhalten würde. Deshalb setzt man einen Kaltwasserauszug
an ( 1 - 2 Esslöffel Wurzel pro Tasse ), lässt ihn ca. 12 Stunden ziehen und erwärmt ihn dann mäßig. Man kann
auch Sirup und Säfte aus der Pflanze herstellen oder die Wurzel statt Zähneputzen kauen.
Für die äußerliche Anwendung kocht man aus der ganzen Pflanze einen Brei, den man auf die Wunde legt, oder
benutzt die Pflanze als beruhigenden Badezusatz. Den Tee aus Blättern kann man als Gesichtswasser benutzen.
Früher wurden die Wurzelstücke auch als Schnuller benutzt. Außerdem hat man in England die Wurzel kandiert.
Das waren die berühmten Marshmallows, die heute jedoch aus anderen Zutaten hergestellt werden. Die jungen
Triebe und Blätter verwendete man als Salat und Gemüse. Junge Stängel legte man auch in Essig ein.
Wirkstoffe: Schleim, Pektin, Stärke, Zucker, Asparagin, Fett, Mineralien, etwas Betain und einen
lezithinähnlichen Stoff.
Wirkung:
• Eibisch ist sehr nährstoffreich → Kräftigungsmittel
• die Schleimstoffe schützen Haut und Schleimhäute vor Reizen und wirken daher reizmildernd,
entzündungswidrig, einhüllend und schleimlösend → Magen-Darm-Katarrh, Magengeschwür,
Rachenkatarrh, Heiserkeit, Entzündungen, Abszesse, Geschwüre. Die Schleimstoffe werden so gut wie nicht
vom Körper aufgenommen, können daher also auch nicht überall wirken, z.B. nicht an den Schleimhäuten
der tieferen Luftwege oder der Harnwege.
• Die schlechte Aufnahmefähigkeit der Schleimstoffe kann man auch ausnutzen, z.B. bei der Verabreichung
örtlich stark reizender Arzneien, indem man sie mit Eibisch zusammen verordnet, oder indem man Arzneien,
die örtlich auf die Schleimhäute wirken sollen in Eibischschleim hüllt, so dass diese dann ebenfalls schlecht
aufgenommen werden und an Ort und Stelle bleiben.
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Anbauhinweise: Kerbel liebt leichten, humosen und genügend feuchten Boden möglichst im Halbschatten. Er
ist dankbar, wenn man vor der Aussaat den Boden mit etwas Kompost anreichert. Heißes Klima verträgt er
schlecht. Er wird normalerweise im Garten einjährig gezogen, d.h. er muss jedes Jahr neu ausgesät werden. Das
Saatgut bleibt 3 Jahre keimfähig. Sobald man im Frühling aufs Land kann (März, April), kann man den Kerbel
an Ort und Stelle aussähen. Die Samen werden dabei leicht in die Erde gedrückt. Ein Reihenabstand von 10cm
genügt. 6 Wochen nach der Aussaat kann schon mit der Ernte begonnen werden. Zu empfehlen ist auch eine
Herbstsaat. Will man den ganzen Sommer über frisches Kraut ernten, muss man öfter in Folge aussähen, da der
Kerbel recht schnell anfängt zu blühen, besonders im Sommer. Durch Ausbrechen der Blütenstände kann man
die Blüte hinauszögern. Man kann die weichen Blütenstängel und Blüten mit verwenden. Am besten ist es, den
Kerbel nur in den kälteren Jahreszeiten zu ziehen und im Sommer als Ersatz den französischen Estragon zu
verwenden. Man kann einige Pflanzen blühen lassen, da sie sich dann selbst aussähen. Es gibt kraus- und
glattblättrige Kulturformen. Die krausblättrigen Sorten sind wegen der Verwechslungsgefahr mit der giftigen
Hundspetersilie vorzuziehen.
Verwendung: Man erntet die Kerbelblätter vor der Blüte und verwendet sie frisch als Gewürz zu
Frühlingssuppe, Kräutersauce, Kräuterküchlein, Kräuterbutter und Tomatensalat. Sie sollten nicht mitgekocht
werden, da sie sonst ihr Aroma verlieren. Man kann sie aus demselben Grund auch schlecht trocknen. Kerbel ist
Hauptbestandteil der „fines herbes“. Ganz große Vorsicht ist bei der Sammlung wildwachsender Exemplare
geboten! Kerbel wird sehr leicht mit der giftigen Hundspetersilie verwechselt und es sind schon schwere
Vergiftungen aufgetreten.
Wirkstoffe: ätherisches Öl mit Methylchavicol als Hauptkomponente, Apiin
Wirkung:
• der Tee aus getrockneten Blättern wirkt harntreibend
• frischer Preßsaft wird bei Frühjahrskuren verwendet
• Kompressen aus zerdrücktem frischen Kerbel sollen wundheilend wirken.
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Wenig bekannt ist, dass man auch den Neuaustrieb (möglichst gebleicht) und die Blüten zum Würzen
verwenden kann.
Wirkstoffe: Senfölglykoside, Senföle, antibiotisch wirkende Stoffe, Vitamin C. Die Senföle sind fettlöslich und
werden daher leicht vom Körper aufgenommen.
Wirkung:
• wirkt antibiotisch und desinfizierend. Nach der Aufnahme der Meerrettichwirkstoffe vom Darm werden sie
an die roten Blutkörperchen gebunden und kommen meist erst nach ihrer „Abkoppelung“ an Orten der
Ausscheidung (Harnwege und Atemwege) zur Wirkung. Es wurde aber auch in Körperzellen eine
antibiotische Wirkung nachgewiesen. Die Hemmung des Bakterienwachstums erstreckt sich auf eine ganze
Anzahl von Bakterien, es wurde sogar nachgewiesen, dass die Vermehrung des Influenza-Virus völlig
gehemmt wird. → Nierenbecken-, Harnleiter- und Blasenentzündung, Mandelentzündung, grippale Infekte,
Bronchialkatarrh, Rippenfellentzündung, ( bei letzteren auch äußerlich, da die Senföle durch die Haut gut
aufgenommen werden).
• wirkt schleimlösend und hustenreizlindernd, was die Anwendung bei Atemwegserkrankungen noch
sinnvoller macht.
• äußerlich gegen Muskel-, Nerven-, Magen- und Rheumaschmerzen, auch bei Insektenstichen und
Frostbeulen.
• Achtung! Bei Überdosierung Haut-, Nieren-, Magen-, und Darmreizung. Meiden bei übersäuertem Magen,
Magenschleimhautentzündung, Magengeschwüren und Schwangerschaft.
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man den frischen Presssaft oder den Absud aus frischen Blättern und Blüten äußerlich verwenden. Zur
Salbenherstellung werden Blüten und Kraut verwendet. Es gibt verschiedene Rezepte:
Salbe nach Kneipp: 50g Blüten und 150g Kraut mit 150g 90%en Weingeist und 5ccm Ammoniakflüssigkeit
(10%) anfeuchten und eingedrückt 12 Stunden unter Verschluss ziehen lassen. Die Masse wird dann in 1000g
geschmolzene Wachssalbe eingetragen und 5-6 Stunden bei 50 bis 60°C stehen gelassen.
Salbe nach Gärtnerei Kräuterzauber: 150g Butter erhitzen, bis sie flüssig ist, den Schaum abschöpfen und durch
ein Leinentuch filtern. 40g Bienenwachs darin auflösen, soviel wie möglich frische Ringelblumenblüten
dazugeben, zweimal abkühlen lassen und erhitzen. Evtl. mit Olivenöl geschmeidiger machen. Flüssigkeit durch
ein Sieb geben und abfüllen. Im allgemeinen Kapitel über die Verwendung von Kräutern sind noch weitere
Rezepte angegeben.
Wirkstoffe: ätherisches Öl, Bitterstoff (Calenden), Farbstoff (Calendulin), Saponin, Flavonoide, Carotinoide.
Wirkung:
• wirkt entzündungswidrig, antiseptisch, wundheilend, gewebsreinigend und anregend auf die Blutzirkulation
→ schlecht heilende Wunden, Verbrennungen, Ekzeme, Quetschwunden, überhaupt Verletzungen, da
Entzündung und Eiterung verhindert werden und die Wunde schneller heilt. Auch bei Prellungen,
Blutergüssen, Muskelzerrungen, Wundliegen, Frostschäden, Hautschäden, Verbrennungen, Verbrühungen,
Insektenstiche, Insektenbisse und Geschwüren, vor allem auch bei Krampfadergeschwüren. Sie macht
Narben weicher und elastischer und verbessert die Hautdurchblutung. In letzter Zeit wird die Wirkung gegen
Hautkrebs diskutiert. Äußerlich verwendet man die Salbe, man kann aber auch Umschläge mit dem
Teeaufguss machen oder den frischen Presssaft oder eine Tinktur verwenden.
• der Tee fördert die Galleausscheidung, wirkt leicht krampflösend, senkt der Cholesterinspiegel, kann
innerlich gegen Venenentzündungen eingesetzt werden. Zubereitungen aus der frischen Pflanze sollten
innerlich nicht verwendet werden.
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Dingen, weil es sich um eine Blüte handelt, die von Bienen bestäubt wird. So ist es auch ein großes Glück, wenn
man mitten im Winter an einem warmen Tag eine verirrte Biene in einer Christrosenblüte herumwuseln sieht.
Heimat und Standort: nördliche und südliche Kalkalpen, Apenninen, nordwestlicher Balkan in Bergwäldern;
liebt humusreiche, steinige kalkreiche Böden. Die Christrose ist sehr selten und kommt außerhalb der
Berchtesgadener Alpen in Deutschland nur noch verwildert vor. Sie ist vollkommen geschützt.
Anbauhinweise: Die Christrose ist eine ausdauernde Pflanze, die an Plätzen, die ihr zusagen, sehr alt werden
kann. Nach der Pflanzung dauert es gewöhnlich länger, als bei anderen Pflanzen, bis sie sich eingelebt hat und
richtig loswächst. Sie ist empfindlich gegen Umpflanzen und liebt humusreichen, nahrhaften, lehmdurchsetzten,
kalkhaltigen Boden in halbschattiger oder schattiger Lage. Vermehrt wird normalerweise durch Aussaat. Man
muss die Samen sofort nach der Ernte aussähen und sollte sie dann vor Vogelfraß geschützt der Winterkälte
aussetzen. Der Boden für die Aussaat sollte locker und humos mit reichlich Sandzusatz sein. Manche Samen
keimen erst nach einem Jahr. 3-4 Jahre nach der Aussaat kann man auf die ersten Blüten hoffen. Man kann
Christrosen auch teilen, die Pflanzen brauchen jedoch sehr lange, um sich davon zu erholen. Ab und zu tritt die
Schwarzfleckenkrankheit, eine Pilzerkrankung auf. Man sollte dann sofort alle erkrankten Teile entfernen und
beseitigen und muss während der Vegetationsperiode evtl. mit Kupfermitteln spritzen.
Verwendung: Die getrocknete und gemahlene Wurzel der Christrose war Bestandteil vieler Niespulver. Die
Wurzeln sind schwarz und so ist ein anderer geläufiger Name der Pflanze „Schwarze Nieswurz“. Seit man
festgestellt hat, dass die Christrose giftig ist, wird sie nur noch in der Homöopathie gegen schnell sinkende
Lebenskraft oder Depressionen der Sinnesnerven verbunden mit Muskelschwäche eingesetzt.
Wirkstoffe: Digitalis-Glykoside, Saponine
Wirkung:
• giftig
• stark schleimhautreizend (Niespulver)
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• wirkt regulierend auf das Nervensystem und beeinflusst depressive Zustände günstig. Es muss dafür
mindestens 2 Wochen, besser 4 - 6 Wochen eingesetzt werden → psychovegetative Störungen, depressive
Verstimmungen, nervöse Unruhe, Bettnässen.
• die Gerbstoffe wirken auf die Schleimhäute entzündungshemmend, reizlindernd → Magen-Darm-Katarrh,
Bronchialkatarrh.
• durchblutungsfördernd
• wirkt schmerzstillend, entzündungshemmend, antiseptisch und regenerierend auf krankes Gewebe → bei
verschmutzten, vernachlässigten infizierten und schlecht heilenden Wunden, bei Verbrennungen und zur
Schmerzlinderung bei Neuralgien, Verstauchungen, Blutergüssen, Quetschungen und Krampfadern.
(Johanniskrautöl).
• hochdosiert soll es gegen vorzeitiges Altern wirken, außerdem wurde in Versuchen eine Erhöhung des IQ
und der Kurzzeitspeicherkapazität des Gehirns festgestellt.
• Achtung! Johanniskraut wirkt photosensibilisierend. Nach innerer Anwendung nicht der prallen Sonne
aussetzen, erhöhte Lichtempfindlichkeit und Verbrennungsgefahr. Auch bei Weidetieren, die viel
Johanniskraut gefressen haben, kann die sogenannte „Lichtkrankheit“ auftreten → brandblasenähnliche
Erscheinungen.
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In der germanischen Mythologie war der Alant dem Gott Odin oder Wotan geweiht, er sollte eine
dämonenabwehrende Wirkung haben und auch gegen die Pest helfen. Man trug ihn als Amulett oder räucherte
Häuser und Ställe damit aus.
Heimat und Standort: ursprünglich Südwestasien und Südosteuropa, In Europa, Nordamerika und Japan
eingebürgert. Alant wächst verwildert an sonnigen Stellen in Ufergebüschen, Hecken und Gebüschen.
Anbauhinweise: Alant ist eine Staude, die gerne in voller Sonne steht und Trockenheit verträgt. Sie wird durch
Aussaat oder Teilung vermehrt und braucht sehr viel Platz.
Verwendung: Im Frühjahr oder Herbst erntet man die Wurzelstöcke und trocknet sie bei milder Hitze. Die
Pflanze sollte hierzu ungefähr 3 Jahre alt sein. Von jungen Pflanzen kann man die Blätter ernten. 1 gehäufter
Teel. Alantwurzel pro Viertelliter Wasser, 15 Minuten ziehen lassen, 2-4 mal täglich eine Tasse.
Wirkstoffe: ätherisches Öl mit dem wichtigsten Wirkstoff Alantkampfer (Helenin), Alantolactone, Bitterstoffe
(Sesquiterpenlactone, Polyacetylene) und ca. 40 % Inulin.
Wirkung:
• schleimlösend, hustendämpfend, krampflösend Æ Husten aller Art (Bestandteil vieler
Hustenteemischungen)
• Überdosierung kann zu Erbrechen und Magenschmerzen führen. Allergien sind häufig.
• frische Alantblätter, auf Wunden gelegt, sollen die Heilung fördern.
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größere und schneller wachsende Unterart, der in der Destillation die höchste Ölausbeute bringt, in der Qualität
des ätherischen Öls jedoch nicht an die des echten Lavendels heranreicht). Bei uns benötigt der Lavendel an
ungünstigen Standorten Winterschutz. Nach der Blüte sollte man die Büsche leicht beschneiden, damit sie eine
schöne Form behalten, richtig zurückschneiden kann man im zeitigen Frühjahr, falls die Büsche zu groß werden.
Verwendung: Man erntet beim Lavendel fast nur die Blüten, kann zum Würzen aber auch die Blätter
verwenden. Zum Trocknen erntet man am Anfang der Blütezeit (wenn die Blüten „tiefblau“ sind). Zur
Gewinnung von ätherischem Öl erntet man erst zum Ende der Blütezeit. Man gewinnt das ätherische Öl durch
Wasserdampfdestillation. Lavendel wird als Tee, Badezusatz, Duftöl, Lavendelspiritus, in der Parfüm- und
Kosmetikindustrie und äußerlich zu Umschlägen verwendet.
Wirkstoffe: ätherisches Öl (Hauptwirkstoff 30 - 60 % Linalylacetat), Geraniol, Cumarin, Borneol, Cineol,
Gerbstoffe, Glykoside und etwas Saponin.
Wirkung:
• beruhigend auf die Nerven → Migräne, Unruhe, Nervosität, Nervenschwäche, Einschlafstörungen, (auch als
Badezusatz), funktionelle Oberbauchbeschwerden, nervöser Reizmagen, nervöse Darmbeschwerden, zur
Besserung des Befindens bei Erschöpfungszuständen.
• Als Einreibung bei Muskelschmerzen, rheumatischen Schmerzen und Verspannungen,
durchblutungsfördernd.
• in der Balneotherapie zur Behandlung von funktionellen Kreislaufstörungen.
• vertreibt als Duftkissen in den Schrank gelegt Motten, soll auch Milben vertreiben.
• Als Tee kann man Lavendel unbedenklich genießen, bei innerlicher Anwendung des Öls ist allerdings
Vorsicht geboten, da es bereits bei 1g zu Reizerscheinungen des Magens und zu Benommenheit kommen
kann.
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• Achtung! Bei Nierenreizung und Nierenentzündung nur nach ärztlicher Verordnung verwenden!
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Darmperistaltik angeregt wird. Die Schleimstoffe (beim gequetschten Leinsamen auch das fette Öl) wirken als
Gleitmittel und schützen die Darmschleimhaut. Bei verdorbenem Magen ist heißer mit Honig gesüßter
Leinsamenschleim eine angenehme Arznei. Äußerlich kann man Leinsamen zum Erweichen von Entzündungen
verwenden.
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Verwendung: Geerntet wird das blühende Kraut. Beim Trocknen verströmt es den typischen Cumarinduft. Zur
Teebereitung überbrüht man einen Teelöffel Droge mit einem viertel Liter kochendem Wasser und lässt zehn
Minuten ziehen (2-3 Tassen pro Tag).
Wirkstoffe: Melilotin, aus dem beim Trocknen Cumarin entsteht, Saponine, Gerbstoffe, Flavonoide, Schleim
und etwas ätherisches Öl.
Wirkung: entzündungshemmend, venenabdichtend, verbessert die Blutströmung. Steinklee ist also ein
hervorragendes Venenmittel. Bei empfindlichen Personen kann durch das Cumarin Kopfweh ausgelöst werden.
Cumarin wird in hohen Dosen auch als Rattengift eingesetzt, es hemmt die Blutgerinnung und lässt die Ratten
innerlich verbluten. Vorsicht also vor Überdosierung!
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fernhalten. Wenn man die Petersilie säte, musste man entweder zornig sein oder lachen, damit die Pflanze gut
gedieh. Versetzte man die Pflanze, so musste derjenige sterben, an den man gerade dachte.
Heimat und Standort: stammt aus dem südöstlichen Mittelmeergebiet, heute überall angebaut, selten
verwildert.
Anbauhinweise: Petersilie ist eine zweijährige Pflanze, die guten, tiefgründigen, nahrhaften und nicht zu
leichten Boden liebt. Sie steht am liebsten in voller Sonne, gedeiht aber auch im Halbschatten noch gut. Wenn
sie in voller Sonne steht, sollte man sie ausreichend gießen, da sie Trockenheit schlecht verträgt. Sie sollte
immer nur 2 Jahre am selben Ort stehen, da sie die Krümelstruktur des Bodens zerstört und mit sich selbst
unverträglich ist. Ausgesät wird Anfang April direkt an Ort und Stelle. Man kann aber auch wegen der sehr
langsamen Jugendentwicklung der Pflanzen schon früher im Haus aussähen und die Pflanzen dann ins Freiland
setzen. Der Samen bleibt nur 2 Jahre lang keimfähig. Der Reihenabstand von Blattpetersilie beträgt 15cm, der
Abstand bei Wurzelpetersilie sollte ca. 10x25cm betragen. Es gibt bei der Blattpetersilie glattblättrige und
krausblättrige Sorten. Die glattblättrigen sind im Aroma meist etwas kräftiger und auch widerstandfähiger, es
wird aber trotzdem mehr die krausblättrige Petersilie angebaut, weil man sie nicht so schnell mit der sehr
giftigen Hundspetersilie oder dem Schierling verwechseln kann. Die Wurzelpetersilie hat glattes Laub, das auch
als Gewürz gut zu verwenden ist.
Verwendung: Die frischen Blätter können zum Würzen laufend geerntet werden. Sie schmecken gut zu Salaten,
Kartoffeln, Quarkgerichten, Suppen und Saucen und sollten möglichst frisch verwendet werden. Für den Winter
ist es möglich, sie einzufrieren oder einzusalzen (125g Salz auf 500g feingewiegte Petersilie). Im Herbst kann
man die Wurzeln ausgraben und über Winter im Keller in Sand einschlagen. Sie können zum Würzen von
Eintopfgerichten mitgekocht werden. Arzneiliche Verwendung finden die Samen.
Wirkstoffe: ätherisches Öl mit dem giftigen Apiol und Myristicin (reichlich in den Samen enthalten), Flavone,
Apiin, Pinen, Mineralstoffe, Vitamin C und Provitamin A. Es gibt sogenannte chemische Rassen, die sich in
Gehalt und Zusammensetzung des ätherischen Öls unterscheiden.
Wirkung:
• harntreibend → zur Durchspülung bei Erkrankungen der ableitenden Harnwege, Durchspülung zur
Vorbeugung und Behandlung von Nierengrieß.
• Gebärmuttererregend, bei Abtreibungsversuchen mit großen Mengen Petersilienfrüchten oder Apiolöl ist es
schon zu Todesfällen gekommen.
• Wurzeln enthalten Bergapten, wirkt photosensibilisierend.
• Vorsicht! Bei sehr starken Dosen (Samen und isoliertes Öl) kann es zu Blutergüssen, Rauschzuständen,
Schleimhaut- und Gebärmutterreizungen kommen.
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Herbst. Die Pflanzen brauchen ungefähr ein Jahr bis zur ersten Blüte. Ältere Exemplare kann man kurz nach der
Blüte teilen.
Verwendung: Zur Blütezeit kann man die Blüten samt den Kelchen sammeln und als Tee trocknen (1-2
Tl/Tasse, 2-3 Tassen täglich) oder im Herbst die Wurzeln ausgraben und trocknen (1 Tl/Tasse bis zu 3 Tassen
täglich, kurz kochen lassen). Dabei darf man nur Wurzeln aus eigenem Anbau sammeln, da die Pflanze unter
Naturschutz steht! Die jungen zarten Blätter können in der Küche zu Salaten oder Kräutersuppen gegeben
werden. Die abgezupften Blüten kann man in schwachen Wein geben, damit er die nötige Blume bekommt,
früher wurde Essig mit den Blüten aromatisiert (1kg Blüten pro Liter Essig). Man kann sich bei diesem Rezept
vorstellen, warum vielerorts die Pflanzen so selten geworden sind.
Wirkstoffe: Saponine (in der Wurzel (7-10%) und im Blütenkelch, Blütenblätter enthalten keine Saponine),
Flavonoide, Glykoside (Primulaverin, Primverin), Gerbstoffe, ätherisches Öl, Bitterstoffe, Vitamin C.
Wirkung:
• schleimlösend und -verflüssigend, auswurffördernd → Husten, Verschleimung, Lungen- und
Erkältungskrankheiten.
• harntreibend und blutreinigend
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Verwendung: Blütenblätter für die Küche werden gepflückt, wenn die Blüten anfangen, sich zu öffnen. Dafür
eignen sich grundsätzlich die Blütenblätter aller Rosen. Für Potpourris wählt man voll geöffnete Blüten. Die
Blüten müssen schnell trocknen, am besten auf aufgespanntem Stoff oder Sieben. Man benutzt sie zur
Parfumherstellung, als Geschmackskorrigens für bestimmte Medikamente, zum Aromatisieren von Süßspeisen,
Konfekt, Honig, Likör, Sirup oder Essig. Man kann sie auch auf Bowlen schwimmen lassen oder kandiert zum
Verzieren von Gebäck und Süßigkeiten verwenden (Früher benutzte man dazu die Sorte Rosa gallica
"Conditorum". In Osteuropa und der Türkei werden die Blüten zu Marmelade verarbeitet. Das feinste Rosenöl
gewinnt man aus Rosa centifolia in Frankreich. In der Türkei und Bulgarien wird Rosa x damascena
"Trigintipetala" als Ölrose angebaut. Im Herbst kann man die Hagebutten ernten und zu Marmelade, Mus oder
Wein verarbeiten oder im Backofen bei geringer Hitze und geöffneter Tür als Tee trocknen. Sie enthalten viel
Vitamin C.
Wirkstoffe: Blütenblätter: ätherisches Öl (Geraniol, Nervol, Citronellol, Citral, Carvon, Farnesol, Eugenol...),
Gerbstoff und Glykoside (Cyanidin und Quercitrin). Um 1 Liter Rosenöl zu gewinnen, braucht man 3000-
4000kg frische Blütenblätter. Hagebutten: sehr viel Vitamin C, Zitronen- und Apfelsäure, Zucker,
Schleimstoffe.
Wirkung:
• gegen Durchfall (Tee aus getrockneten Blüten)
• adstringierend (Blüten)
• harntreibend (Hagebutten) → Nierenerkrankungen, Wasserstauungen.
• Vitamin C Bombe (Hagebutten) für ein starkes Immunsystem und den Hormonhaushalt
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Sämlinge. Am einfachsten macht man Absenker, die wenn sie gut bewurzelt sind, von der Mutterpflanze
abgetrennt werden können.
Verwendung: Gesammelt werden die Blätter vor der Blüte (März bis Mai). Man streift sie von den Trieben ab
und trocknet sie. Außerdem kann man sie frisch das ganze Jahr über verwenden. Will man Tee kochen, nimmt
man 1 Teel. Droge auf 1 Tasse Wasser (Aufguss) und trinkt bis zu 2 Tassen täglich. Außerdem gibt es
Rosmarinöl, Rosmarinsalbe und Rosmarinspiritus (1 Teil Rosmarinöl auf 50 Teile Spiritus). Sehr zu empfehlen
sind außerdem die anregenden Rosmarinbäder (morgens 8 - 10 min bei Körpertemperatur). Unübertroffen ist
Rosmarin als Gewürz zu Lamm-, Kalbfleisch-, Schweinefleisch-, Hühnerfleisch- und Wildgerichten und zu
jedem Mittelmeergemüse, wie Tomaten, Paprika, Zucchini, Auberginen und nicht zuletzt zur Bereitung von
Gewürzessig. Man sollte Rosmarinblätter nur in ganzem, heilem Zustand aufbewahren, da das ätherische Öl,
dass an eventuellen Bruchstellen der Blätter ausritt, schnell ranzig und ungenießbar wird. Der Geschmack wird
dann muffig und tranig. Gerebelte Blätter sollte man nicht lange aufbewahren.
Wirkstoffe: ätherisches Öl, Terpene, Kampfer, Borneol, Cineol, Pinen, Bitterstoff, Gerbstoff.
Wirkung:
• wirkt anregend auf die Verdauungsdrüsen (vor allem Galle und Magensaftproduktion) und hemmt das
Wachstum schädlicher Bakterien im Magen-Darm-Kanal → Verdauungsschwäche, Magen-Darm-Katarrh,
Blähungen und Darmkoliken, Völlegefühl, Blähungen.
• wirkt anregend auf das Kreislauf- und Nervensystem. Hier ist vor allem der Rosmarinkampfer wirksam. →
Kreislaufschwäche nach Infektionskrankheiten, zu niedriger Blutdruck, Erschöpfungszustände,
Altersschwäche, Appetitlosigkeit.
• wirkt hautreizend, durchblutungsfördernd und schmerzstillend → Einreibungen mit Rosmarinspiritus bei
Rheumatismus, Neuralgien und zur Anregung der Durchblutung.
• Überdosierung vermeiden.
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Wirkstoffe: Gerbstoffe, ätherisches Öl, Allantoin (hauptsächlich in der Wurzel, weniger in den Blättern
enthalten), Schleimstoffe, Alkaloid (Symphyto-cynoglyssin), Consolidin, Cholin, Asparagin, Vitamin B12,
hoher Eiweiß- und Mineralstoffgehalt, in geringen Mengen Pyrrolizidinalkaloide.
Wirkung:
• wundheilungsfördernd (Allantoin verflüssigt die Wundsekrete, dadurch kommt es zu einer besseren
Granulation, d.h. Neubildung von Wundgewebe), reizmildernd, schmerz- und blutstillend,
zusammenziehend, beruhigend, narbenbildend → als Umschlag oder Salbe bei Schleimbeutelentzündungen,
Krampfadern, Wunden, Brandwunden, Arthrose, Knochenhautentzündung, Venenentzündung,
Sehnenscheidenentzündung, Drüsenschwellungen, Blutergüssen, Knochenbrüchen, Verstauchungen,
Prellungen und Zerrungen.
• in neuerer Zeit wird eine krebserzeugende Wirkung beschrieben. Sie beruht auf den Pyrrolizidinalkaloiden.
Bei äußerlicher Anwendung besteht keine Gefahr, bei der innerlichen Anwendung mit der tausendfachen
therapeutischen Dosis beobachtete man bei Versuchstieren eine kanzerogene Wirkung. Von einer
Verwendung der frischen Blätter als Comfrey-Gemüse rät die Kommission E daher ab.
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unangenehme Gerüche. Als Bad bringt man eine Handvoll Thymian in 2 l Wasser langsam zum Kochen und
lässt dann zugedeckt 5 Minuten ziehen. Als Würzkraut siehe beim Gartenthymian.
Wirkstoffe: ätherisches Öl mit Cymol, Thymol, Carvacrol, Gerbstoffe, Bitterstoffe.
Wirkung:
• auswurffördernd, schleimlösend, krampflösend, beruhigend, → hustenstillend
• desinfizierendes, krampflösendes und beruhigendes Mittel bei Verdauungsstörungen, wie leichtem Durchfall
oder Leibkrämpfen, auch äußerlich bei kleineren Wunden.
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Wirkstoffe: bis zu 2,5% ätherisches Öl (30-70% Thymol, 2,5-15% Carvacrol, Cymol, Borneol, Linalool,
Pinene, Terpinenen, Cineol, Geraniol u.a.), Luteolin, Gerbstoff, Bitterstoffe, Harze. Die Zusammensetzung des
Öls ist sehr schwankend.
Wirkung:
• wirkt desinfizierend (Thymol ist ein sehr starkes Antiseptikum, 25 mal wirksamer als Phenol und von
geringerer Reizwirkung auf die Schleimhäute, es wirkt wachstumshemmend auf Bakterien), schleimlösend,
auswurffördernd, hustenreizlindernd, krampflösend (Luteolin) → fieberhafte Erkrankungen der Luftröhre
und der Lunge (Husten, Keuchhusten, Bronchitis, Asthma, grippale Infekte)
• wirkt desinfizierend, blähungstreibend, beruhigend und verdauungsfördernd → Infektionen der Niere und
des Nierenbeckens und des Magen-Darm-Kanals, Darmschwäche, Durchfall....
• wirkt gegen Hakenwürmer und Spulwürmer, die benötigten Mengen können auch für den Menschen giftig
werden.
• wirkt wundheilend → äußerlich bei schlecht heilenden Wunden, in Mundwasser und Zahnpasta, als
Badezusatz, bei Quetschungen und Geschwülsten.
• wirkt desodorierend, z.B. bei übelriechendem Auswurf.
• Achtung! Bei Überdosierung und Dauergebrauch Magen-Darm-Reizungen, nicht bei schweren
Leberschäden oder Schilddrüsenfunktionsstörungen anwenden.
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Region zu Region, oft war ein wenig Magie mit im Spiel, z.B. durfte die Zahl der Kräuter nur 7, 9, 77 oder 99
sein. Das geweihte Büschel wurde dann in Häuser und Ställe gehängt und sollte vor der Macht des Bösen
schützen. In manchen Gegenden wurde die Königskerze auch zu Wetterorakeln benutzt, Man konnte am Sitz der
Blüten sehen, wann Schnee fallen würde.
Heimat und Standort: Süd- und Mitteleuropa. Die Königskerze ist ein Kulturbegleiter und mag gerne sonnige,
relativ trockene, steinige Standorte. Sie wächst an sonnigen Berghängen, Böschungen, Bahndämmen, auf
Ödwiesen und sonstigen Brachflächen und findet sich auch schon einmal von alleine im Garten ein.
Anbauhinweise: Zu Heilzwecken wird nicht nur Verbascum thapsus angebaut, sondern auch Verbascum
densiflorum und V. phlomoides, deren Blüten größer sind. Die Königskerze ist zweijährig. Man muss also jedes
Jahr neu aussähen, um immer blühende Pflanzen zu haben. Die Königskerze steht gerne sonnig, warm und
trocken, auf durchlässigen Böden, darüber hinaus ist sie anspruchslos und sät sich leicht von selber wieder aus.
Die lange Pfahlwurzel wird über Winter gerne von Mäusen gefressen.
Verwendung:Man sammelt die frisch aufgegangenen Blüten ohne die Kelche, wenn der Tau oder sonstige
Feuchtigkeit gut abgetrocknet sind. Danach müssen sie sehr vorsichtig behandelt werden, da sie leicht
unansehnlich und braun werden. Sie sollten möglichst schonend, aber schnell getrocknet werden. Einmal
getrocknet, sollte man sie so aufbewahren, dass sie keine Feuchtigkeit mehr ziehen können. Zur Teebereitung
nimmt man 1-2 Teel. pro Tasse und setzt den Tee mindestens eine halbe Stunde kalt an, dann erwärmt man ihn
vorsichtig auf Trinktemperatur. Zu hohe Temperaturen würden die Schleimstoffe zerstören.
Eine andere Verwendungsform ist das Königsöl (100gr Olivenöl und eine Handvoll frischer Königskerzenblüten
werden zusammen angesetzt, 3-4 Wochen in einem durchsichtigen Glasgefäß ins Freie in die Sonne gestellt und
dabei jeden Tag umgeschüttelt) gegen Ohrenschmerzen, Furunkel im Ohr und gegen chronische
Mittelohrentzündung.
Wirkstoffe: Schleimstoffe, Bitterstoffe, Saponine, Flavonoide, Iridoide, etwas ätherisches Öl.
Wirkung:
• hustenreizmildernd (Schleim), auswurffördernd (Saponine lösen festsitzenden Schleim) Æ Reizhusten,
Raucherhusten, Verschleimung.
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Quellenverzeichnis
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