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SpeCial:
SpeCial:BandreCording
BandreCording

Soundch e ck Sp e cial
Achtung Aufnahme
Bandrecording im Proberaum

F oto s : E d E r h o F, B E u g - r a p p, h o s s , F i n k E n B E r g E r - L E w i n , s h u t t E r s to c k
Eine Recordingsession im Proberaum kann heutzutage ein recht professionelles Unterfangen
sein, wenn ihr gut vorbereitet seid und wisst was zu tun ist. Wir geben euch eine Hilfestellung,
mit welchen Mitteln ihr ein überzeugendes Demo in Eigenregie aufnehmen könnt.

A
usnahmslos jede Band benötigt aufnah- Erfolg ist planbar gitarristen könnte dann folgendes in der check-
men ihrer songs – zumindest dann, wenn Bevor ihr euch in nun die Arbeit stürzt, gibt es liste stehen: paula, mindestens zwei saitensätze,
sie ein publikum erreichen will! wer jetzt allerdings noch einiges zu planen und zu orga­ zwei instrumentenkabel, gitarrenamp, tuner, ein
denkt, dass auftritte genug Öffentlichkeitsarbeit nisieren. Legt hierzu am besten eine checkliste Mikrofon zur ampabnahme und ein passendes
sind, wird schnell feststellen, dass selbst hier ein an, in der ihr alles Material eintragt, das ihr für XLr-kabel. natürlich muss das Equipment auch
demo auf datenträger pflicht ist. um eine or- die recordingsession benötigt. Mit hoher wahr- fehlerfrei funktionieren – die gitarre zum Beispiel
dentliche aufnahme zu erhalten gibt es nur zwei scheinlichkeit wird nämlich nur ein Bruchteil des die stimmung halten, frische saiten sollten auf-
Möglichkeiten: Entweder man geht in ein studio benötigten Equipments zu eurem inventar gehö- gezogen sein und die Becken des schlagzeugs
und lässt einen teil der arbeit den produzenten ren und den rest werdet ihr euch kaufen oder sollten keine risse haben.
machen oder man hilft sich selbst und arbeitet in leihen müssen, wenn ihr kompromisslos arbeiten
Eigenregie. Vor- und nachteile bieten beide Vari- wollt. Fangt bei der Bestandsaufnahme mit euren Abschließender Posten eurer Liste sollte dann
anten. im rahmen dieses specials geht aber aus- instrumenten an und arbeitet euch durch, bis zum das zu verwendende Recordingsystem sein.
schließlich um Eigenproduktionen. aufnahmemedium eurer wahl. am Beispiel eines Zunächst sei angemerkt: wenn ihr im proberaum

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blind beherrschen. denn stellt euch nur mal vor,
wie viel Zeit verloren geht, wenn ihr wegen
Flüchtigkeitsfehlern eine bestimmte passage im-
mer und immer wieder einspielen müsst. nicht so
Achtung Aufnahme
schlimm denkt ihr? dann schaut euch mal fol- Bandrecording im Proberaum Seite 30
gendes rechenbeispiel an: ihr nehmt ein demo
mit vier songs auf und pro song patzt nur einer Die 7 goldenen Regeln
von euch circa zehn Mal. Jede unterbrechung des Bandrecording Seite 36
kostet euch – gutmütig geschätzt – etwa eine Mi-
nute. Bei vier songs macht das dann schon 40 Auf zum Kauf
Minuten mehr aus. wenn sich nun jeder solche Klangperlen aus dem Proberaum Seite 40
Fehler erlaubt, stehen schnell drei bis vier stunden
Markus Beug-Rapp
mehr auf der uhr. das alles bei nur vier songs!

Kein Raum für Kompromisse


Wenn alle Planungsarbeiten abgeschlos­
sen sind kann es mit der
eigentlichen Recor­
dingsession losgehen.
in der regel werdet ihr
wohl in eurem probe-
raum aufnehmen – was grund-
sätzlich auch nicht verkehrt ist.
Jedoch gilt zu beachten, dass ein Mit acht integrierten Mikrofonvorverstärkern lässt sich
proberaum in 90 % der Fälle nicht komfortabel aufnehmen: M-audio profire 2626
klanglich optimiert ist. Je nach raum kann es
hier richtig problematisch werden: reflexionen, klingt er noch nicht anders. auch für die prak-
Flatterechos und stehende wellen sind vorrangig tische umsetzung müsst ihr also geld in die hand
zu nennen. Bei reflexionen und stehenden wel- nehmen. Billig wird das in der regel nicht. nur
len werden bestimmte Frequenzbereiche eines gut, dass wir in der so genannten u-Musik nah
akustischen signals verstärkt, was sich dann bei- an die instrumente und stimmen ran gehen. da
aufnehmt bieten sich entweder ein Laptop (bzw. spielsweise als dröhnen zeigen kann. Übrigens: lassen sich einige raumeinflüsse wirksam aus-
rechner) mit audiointerface und recordingsoft- stehende wellen sind streng genommen das Er- blenden. aber eben nicht ganz. und genau da
ware oder ein Multitracker an. Egal für was ihr gebnis von reflexionen. Flatterechos zeigen sich, wollen wir ansetzen. Vermeidet am besten paral-
euch letztlich entscheidet, ausschlaggebend ist, indem kurz aufeinander folgende wiederholungen lele wände – decke und Boden zählen auch als
dass ihr je nach recordingvariante genügend ka- zu hören sind. abhilfe ist schwierig. Vorweg nur wände. Für den mittleren und hohen Frequenz-
näle simultan aufnehmen könnt. wollt ihr kom- so viel: ohne Fachmann und finanzielle Mittel bereich ist das recht leicht und mit geringen fi-

»
plett live einspielen – also alle gleichzeitig – dann werdet ihr dann kaum gute Ergebnisse erzielen. nanziellen Mitteln realisierbar. da könnt ihr ei-
braucht ihr natürlich mehr Mikrofoneingänge, mehr
ad-wandler, mehr kabel, mehr Mikrofone, usw.
selbst wenn ihr alle nacheinander einspielt, wird
Es gilt zu beachten, dass ein Proberaum in 90 %
der schlagzeuger dennoch mindestens acht kanäle der Fälle nicht klanglich optimiert ist.«
benötigen. Es sei denn, er programmiert sein
schlagzeug oder spielt mit einem E-set ein. in letz- Zunächst muss nämlich erst mal der Raum ver­ nen schweren Molltonvorhang aufhängen oder
terem Fall wird eine Midi-schnittstelle benötigt. messen werden, damit ihr wisst wo ihr über­ einige regale gefüllt mit Büchern in den raum
haupt ansetzen könnt. genau da liegt auch der stellen. im tieftonbereich sieht es leider anders
Natürlich ist es nicht damit getan, nur eine Liste hund begraben: so eine Messung muss richtig aus: Lange wellen bekommt man in der regel
zu schreiben. um das (hoffentlich) gute Band- durchgeführt und das Ergebnis verstanden wer- nur mit so genannten Basstraps in den griff – so-
klima aufrecht zu erhalten, solltet ihr eure songs den. denn nur weil der raum vermessen wurde fern ihr den raum nicht baulich verändern wollt.

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Flexibler Raumklang: Mit den hoFa akustikset- ... verschieden raumklänge. hier seht ihr je ... und hier die absorber, sowie die Basstraps zur
wechselrahmen bekommt ihr mit wenigen handgiffen ... wechselrahmen zwei absorber-Module ... raumklangoptimierung.

Interessant ist in diesem Zusammenhang das gative raumeinflüsse auszublenden. die installa- hörer sollten im Mix nur dann eingesetzt werden,
Produktangebot des in Karlsdorf ansässigen tion dieses tools ist denkbar einfach. Es wird ein wenn beispielsweise kritische signale nach Feh-
House Of Audio (HOFA). das tonstudio bietet schirm am Mikrostativ befestigt und so das Über- lern durchsucht werden. Beim Mixdown macht es
nämlich seit kurzem akustiksets mit wechselrah- sprechen anderer instrumente und ein großteil übrigens mehr sinn einen offenen, leichten kopf-
men und Basstraps an. die wechselrahmen wer- der raumreflexionen ausgeblendet. Übrigens lässt hörer zu verwenden, da der sich angenehmer tra-
den an der wand angebracht und können jeweils sich der reflexion Filter auch auf der Bühne ein- gen lässt und euch auch nicht so stark von der
zwei Module (absorber oder diffusoren) fassen. setzen. Etwa bei Big Bands, wo besonders viele außenwelt abschottet.
die Basstraps werden dagegen einfach in den raum Mikrofone auf engem raum konzentriert sind.
– vornehmlich in die Ecken – gestellt. das ganze Kurz vor der Aufnahme
gibts zu einem recht günstigen preis. da die Mo- Mindestens genauso wichtig ist die Raumakus­ Bevor wir nun direkt an die Instrumente gehen,
dule beliebig variiert oder gar komplett entfernt tik später beim Abmischen. Besonders hier muss noch ein Plädoyer zum Thema „sauber ge­
werden können, habt ihr den raumklang flexibel sich euer raum klanglich neutral verhalten, denn stimmt“. wenn ihr hier nachlässig seid, kann euch
in der eigenen hand: Fürs schlagzeug ein knalliger sonst ist ein gezieltes arbeiten am perfekten Mix kein EQ, kein hallgerät und auch keine sonstige

»
raum oder eine trocken klingende sprecherkabine nicht möglich, da ihr eher das Endresultat vermu- Zauberkiste die aufnahme retten. stimmungspro-
– alles kein problem mehr. auch mit reflexion Fil-
ter von sE Electronics lassen sich beispielsweise ne-
Verwendet am besten ein einziges, gutes und sehr
genaues Stimmgerät für alle eure Instrumente.«
ten könnt. ist ja auch logisch: wenn euer raum bleme bereiten übrigens auch alte saiten auf gi-
beispielsweise bei 230 hz was dazudichtet, werdet tarren und Bässen. Verwendet am besten ein ein-
ihr gefahr laufen, diesen Bereich im Endresultat ziges, gutes, sehr genaues stimmgerät für alle in-
nur unterbelichtet zu hören. den störenden Be- strumente – schlagzeuger ausgenommen. so seid
reich werdet ihr nämlich mit großer wahrschein- ihr vor bösen Überraschungen gefeit. unterschied-
lichkeit einfach eurem wohlklang anpassen und liche tuner können nämlich trotz gleicher Einstel-
somit eher herunterregeln. durch mehr Lautstärke lungen unterschiedliche Ergebnisse liefern.
im besagten Frequenzbereich könnte man dem
entgegenwirken. Mit vernünftigem arbeiten hat Into the Groove
dies dann allerdings nichts mehr zu tun. auch hier Bei der Aufstellung und Mikrofonabnahme eu­
könnt ihr übrigens mit hoFa akustikmodulen und rer Instrumente müsst ihr akribisch und zweck­
Basstraps euren raumklang positiv korrigieren. dienlich vorgehen. gerade beim schlagzeug kann
es schnell zu durcheinander kommen – kein wun-
Auch mit einem guten Studiokopfhörer könnt der bei der hohen dichte an kesseln, Becken und
ihr natürlich einen Mix erstellen – die Raum­ Mikrofonen auf engstem raum. Macht euch an
einflüsse sind dann ja ausgeblendet. der nach- eurem pult oder audiointerface notizen zu den
Unerwünschter Raumklang einfach ausgeblendet: teil hierbei liegt aber dann gerade an der fehlen- einzelnen kanälen, damit hier keine Verwechslung
sE Electronics reflexion Filter den rauminformation. Einfach ausgedrückt: kopf- stattfinden kann. Zudem solltet ihr pro song eine

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Liste machen, welche drumkomponenten tatsäch-


lich in jedem song vorkommen. Logischerweise
nehmt ihr dann nämlich nur die Mikrosignale auf,
die für euch brauchbare informationen liefern. das
spart speicherplatz, schont eure systemressourcen,
und lässt auch einen übersichtlicheren Mixdown zu.
apropos Übersicht: wenn ihr am rechner arbeitet,
solltet ihr nicht nur die kanalnamen richtig benen-
nen, sondern auch zusammengehörige instrumen-
te in gruppen zusammenfassen oder farblich mar-
kieren. Bei einer vierköpfigen Band können schließ-
lich leicht über 40 spuren pro song vorkommen.

Doch zurück zum Schlagzeug: Idealerweise soll­


tet ihr je nach Umfang eures Drumkits 10 bis 12
Audiokanäle gleichzeitig aufnehmen können. ge-
hen wir mal davon aus, dass euer set aus einer
kick, einer snare, drei toms, einer hi-hat, einem Störsignale ausschließen: Moderate kopfhörerlautstärken sind bei der akustikgitarrenaufnahme notwendig.
ride-Becken und zwei crashes besteht, dann soll-
tet ihr für kick, toms, hi-hat und ride-Becken je
ein Mikrofon einplanen – also insgesamt sechs wenn ihr kompromissbereit seid, gehts auch mit raumakustik kann auch eine stereoaufnahme des
stück. die snare wollen wir von oben und von weniger kanälen. dann könnt ihr beispielsweise gesamten kits gute Ergebnisse liefern. in der nach-
unten abnehmen, die beiden crashbecken mit ein Mikro für die snare einsetzen, die beiden bearbeitung seid ihr dann aber sehr begrenzt.
zwei kleinmembranern in aB-anordnung und hängetoms mit nur einem Mikro abnehmen und
falls euer raum gut klingt, noch ein bis zwei das ride über die overheads einfangen. wenn ihr Wo viele Mikros sind, fallen in der Regel auch
großmembranern für die ambience. habt ihr auch noch die raummikros einspart, kommt ihr jede Menge Kabel und Stative an. da wir pro Mi-
mitgezählt? so schnell sind zwölf kanäle belegt. mit sieben kanälen aus. Für Jazzer und bei guter kro zumindest ein kabel benötigen, lässt sich hier

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nichts sparen. stative hingegen lassen sich einspa-


ren, indem ihr auf cliphalterungen setzt. so bringt
ihr die Mikros fixiert am kesselrand an. Für die kick
benötigt ihr entweder ein kleines stativ mit gal-
gen, sodass ihr auch schön nah ans anschlagfell
kommt, oder ihr setzt eine spezielle Mikrohalte-
rung ein, die ihr direkt im kessel positioniert. Ein-
fach das Mikro so in den kessel zu legen ist dage-
gen keine gute idee. Für kick, snare und toms soll-
tet ihr dynamische Mikros einsetzen, da diese in
der regel höhere schalldrücken verkraften.

Für die obertonreichen Cymbals eignen sich


Kleinmembran­Kondensatormikros besser, da
sie die hohen Frequenzen besser auflösen. die
feinere auflösung birgt aber auch die gefahr des Akustikgitarren ordentlich abzunehmen gehört zu den anspruchsvolleren Aufgaben: Verwendet am besten
Übersprechens der anderen drumkomponenten. kondensatormikros und achtet unbedingt darauf, keine störgeräusche mit aufzunehmen.
Bei den overheads ist das nicht weiter schlimm, da
ihr durch sie einen räumlicheren klang bekommt.
Bei der hi-hat hingegen habt ihr das problem, Melodieinstrumente Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung
dass insbesondere die snare sehr laut einstreuen Für die Aufnahme des E­Basses empfiehlt es eines virtuellen Amps. das angebot an hard-
kann. deshalb das hi-hat-Mikro (mit nierencha- sich, das direkte Signal aus der DI­Box aufzu­ und software ist riesig, der aufwand sehr gering
rakteristik) so aufstellen, dass die kapsel von der zeichnen. natürlich wird das den Bassern nicht und überrascht mit teils sehr überzeugenden Er-
snare weg zeigt. komplett ausblenden könnt ihr gefallen. daher Vorschlag zur güte: splittet das gebnissen. Besonders die in früheren tagen ver-
die snare so zwar nicht, dafür aber auf ein erträg- signal und nehmt beides auf – also di-signal und pönten hi-gain-sounds haben was die authenti-
liches Maß minimieren. ach ja, ihr solltet das hi- ampsignal. Beim späteren Mix könnt ihr euch zität angeht mächtig aufgeholt. in puncto Flexi-
hat-Mikro nie zwischen die zwei teller ausrichten, dann immer noch entscheiden, welches signal bilität sind diese mit allen erdenklichen Effekten
da es hier zu starken Luftverwirbelungen kommt. verewigt wird. schöne Ergebnisse erzielt ihr übri- und einer Vielzahl an amps und cabinets ausge-
gens auch, wenn ihr beide signale mischt. statteten tools so schnell nicht zu übertreffen.
So klingts richtig gut:
die snare (u.) nehmt E­Gitarren müssen allerdings unbedingt durch Akustikgitarren ordentlich abzunehmen gehört
ihr am besten von oben Amp und Gitarrenbox, sonst klingts nicht. ihr zu den schwierigeren Aufgaben. tonabnehmer-
und unten gleichzeitig
benötigt dafür mindestens ein Mikro direkt vor der systeme die einfach im handling sind, bringen näm-
ab. in der Bassdrum (u.
Box. Bei mehr als einem speaker in eurer gitarren- lich meist bescheidene Ergebnisse und deshalb
r.) solltet ihr das Mikro
möglichst schwebend
anlage sucht ihr euch den am besten klingenden solltet ihr eher ein oder zwei kondensatormikros
und nah am schlagfell speaker aus und sucht den sweetspot, also den einsetzen. doch genau hier kann auch eine Fehler-
positionieren. bestklingenden punkt des ausgewählten speakers. quelle liegen, denn die akustikgitarre ist bekann-
um diesen zu bestimmen braucht ihr einen helfer, terweise sehr leise – besonders wenn sie gezupft
der mit dem Mikrofon millimeterweiße den spea- wird. das bringt die gefahr mit sich, störgeräusche
ker abfährt, bis der klang passt. wer schlau ist, mar- mit aufzunehmen. auch die richtigen Mikropositi-
kiert die stelle mit klebeband oder gaffa, da dieser onen wollen erst gefunden werden: Beim Einsatz
punkt immer wieder benötigt wird. in der regel von zwei Mikros könnt ihr beispielsweise einen
kann man sagen, dass der klang direkt in der Mitte kleinmembraner auf den gitarrenhals (höhe 16.
der kalotte bissiger und am rand weicher ist. gute Bund) ausrichten und einen großmembraner auf
Ergebnisse bekommt ihr auch, wenn euer Mikro den steg. Je weiter ihr die Mikros auf das schallloch
nicht direkt, sondern schräg auf die Membran zeigt. richtet, umso voluminöser und bassiger der klang.

Keyboards, Synthies und E­Pianos lassen sich


mit relativ wenig Aufwand aufnehmen. in
erster Linie müsst ihr, nachdem ihr stereo in eu-
er pult oder euer audiointerface geht, auf den
pegel achten. Zudem solltet ihr die tiefbässe be-
schneiden, da die bei den meisten keyboards und
synthies doch sehr wuchtig rüber kommen und
somit dem E-Bass und kick in die Quere kom-
men. auch allzu exzessiver Effekteinsatz ist
nicht ratsam, da ihr sonst gefahr lauft, euren
sound zu weich klingen zu lassen.

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Gesangsakrobatik mente transparent im Mix zu platzieren. Und denkt


Um euren Sänger richtig zur Geltung zu brin­ daran: Eine Klangregelung kann auch gesenkt
gen solltet ihr in 90 % der Fälle ein Großmem­ werden. Wenn ihr nämlich alle Frequenzen erhöht,
brankondensatormikrofon einsetzen. Wer es rau handelt ihr euch nur Phasenschweinereien ein.
mag, kann auch mit einem dynamischen Mikro­
fon gute Ergebnisse erzielen. Besonders Rocker Je nach Musikrichtung solltet ihr Effekte eher
oder Blueser können sich hier versuchen. Wenns sparsam einsetzen. Lange Hallfahnen hatten in

»
jedoch hochauflösend mit seidigen Höhen sein den 80ern ihre Hochphase, und kleisterten da­

Je nach Musikrichtung solltet ihr Effekte


eher sparsam einsetzen.«
Der Poppschutz verhindert nicht nur Explosivlaute, sondern
soll, dann solltet ihr entweder ein Kondensator­ mals nahezu jeden Mix zu. Heute ist eher ein hält den Sänger auf Abstand.
oder ein Bändchenmikrofon einsetzen. Beide Ty­ natürlicher Klang gefragt. Beachtet in diesem
pen wollen übrigens wie ein rohes Ei behandelt Zusammenhang unbedingt: Es gibt kein Patent­
werden. Teure Missgeschicke sind jedoch mit einem rezept; erlaubt ist, was gefällt. Ihr könnt anstelle Verwendet auch Kompressoren. Wenn ihr die
Bändchenmikrofon schneller passiert. Da reicht eines Reverbs auch versuchen, Delays einzuset­ Dynamik etwas eingrenzt, holt ihr mehr Druck
es nämlich schon aus, wenn ihr aus versehen mal zen. Die lassen meist etwas mehr Luft ihm Arran­ und Lautstärke aus eurem Mix. Ganz wichtig in
die Phantomspeisung aktiviert, und schon quit­ gement – wenn ihr es mit dem Einsatz nicht über­ diesem Zusammenhang auch: Wenn ihr den Kom­
tiert euer Mikro vorzeitig den Dienst. treibt und beispielsweise die Feedbacks herun­ pressor in der Summe einsetzt, solltet ihr den
tersetzt. Psychoakustikeffekte wie den Enhancer Threshold so einstellen, dass nur die Signalspit­
Die Ausrichtung auf den Sänger selbst ist rela­ solltet ihr übrigens extrem sparsam einsetzen. zen bearbeitet werden. Wenn ihr dort zu viel be­
tiv einfach. Hört eurem Vocalisten zu und be­ Meist reicht es, wenn ihr den Effekt eurem Signal arbeitet, lauft ihr nur Gefahr, dass der Kompres­
stimmt je nach Stimme die Mikroposition. Bei so zumischt, dass er im AB­Bergleich gerade sor sehr auffällig arbeitet und sich im schlimms­
einem näselnden Sänger zum Beispiel solltet ihr noch zu hören ist und dann wieder etwas zurück­ ten Fall durch Pumpen bemerkbar macht. Lasst
das Mikro eher von oben nach schräg unten aus­ dreht. Sonst klingt es schnell kalt und steril. also euren Songs etwas Restdynamik! ✖
richten – also so, dass ihr an der Nase vorbei
zielt. Ansonsten ist es wichtig, dass der Sänger

Ein Klassiker – jetzt noch besser!


nicht gekrümmt steht und das könnt ihr beein­
flussen, indem ihr das Mikrofon eher etwas

D2424LV
höher positioniert. Den Abstand zwischen Sän­

MKII
ger und Mikro gebt ihr über einen so genannten
Poppschutz vor. Der eliminiert wie der Name
schon andeutet, Explosivlaute. Danach noch 24-Spur Festplattenrecorder

N2E4LVU!von
den Trittschall aktivieren, mit genug Headroom
einpegeln und aufnehmen. Speziell bei uner­
fahrenen Sängern können Probleme auch an
MKII
D24
ganz anderer Stelle auftreten: Eingeschüchtert
durch den transparenten Sound und die Tatsa­
che, dass nur er im Raum zu hören ist, wird
seine Gesangsdarbietung in vielen Fällen ge­
hemmt klingen. Motiviert den Sänger, indem
ihr ihn schon beim Einpegeln richtig mitsingen
lasst und drückt auch mal „Record“ ohne es ihm
zu sagen. Und wenn er gerade eine gute Leis­
tung abgeliefert hat, könnt ihr ihn auch ruhig
mal loben – das schafft Selbstvertrauen.
– 24 simultane Aufnahmespuren
Der Mix macht die Musik – 56 Digitalspuren ohne Komprimierung
Wenn alle Signale im Kasten sind, geht es an – 6 Aufnahmeformate:
den Mixdown. Hier solltet ihr euch mehr oder
weniger darauf konzentrieren, alle Signale im NEU!
CF-Kartenleser
von 44.1kHz/16Bit bis 96kHz/24Bit
– ADAT I/O (S/P DIF schaltbar)
richtigen Verhältnis abzubilden und im Stereo­ – CF-Kartenleser für einfachen Import/Export
feld zu verteilen. Den Klangcharakter der ein­ – Wellenformdarstellung auf dem Display
zelnen Signale solltet ihr nämlich schon mit – Non-destruktives
der Mikroaufstellung vor der Aufnahme bestimmt Copy/Paste & Move/Paste Editing
haben. Die EQs sind jetzt dafür da, alle Instru­ – Multiple Tempo- und
Vorzeichenänderungen pro Song
– MIDI Clock mit Song Position Pointer
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