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DIN 12880:2007-05

Inhalt

Seite

Vorwort ........................................................................................................................................................... 3
1 Anwendungsbereich ........................................................................................................................ 4
2 Normative Verweisungen................................................................................................................. 4
3 Begriffe .............................................................................................................................................. 4
4 Maße................................................................................................................................................... 6
5 Werkstoffe ......................................................................................................................................... 6
6 Anforderungen .................................................................................................................................. 6
6.1 Gemeinsame Anforderungen .......................................................................................................... 6
6.2 Anforderungen an Wärmeschränke................................................................................................ 7
6.3 Anforderungen an Brutschränke und Schüttelinkubatoren......................................................... 7
7 Prüfungen von Temperaturen ......................................................................................................... 7
7.1 Allgemeine Prüfgrundlagen............................................................................................................. 7
7.2 Prüfmittel ........................................................................................................................................... 8
7.3 Prüfung der Temperaturhomogenität und der Temperaturkonstanz .......................................... 8
7.4 Abweichung von Soll- und Isttemperatur .................................................................................... 12
7.5 Aufheizzeit und Abkühlzeit ............................................................................................................ 12
7.6 Erholzeit nach Türöffnung ............................................................................................................. 12
7.7 Wärmeabgabe an die Umgebung .................................................................................................. 12
7.8 Baumusterprüfbericht .................................................................................................................... 13
8 Prüfungen geregelter Atmosphären in Brutschränken .............................................................. 13
8.1 Allgemeine Prüfgrundlagen........................................................................................................... 13
8.2 Prüfmittel ......................................................................................................................................... 13
8.3 Prüfung der Feuchte....................................................................................................................... 13
8.4 Prüfung der CO2- oder O2-Konzentration ..................................................................................... 14
9 Betriebsanleitung............................................................................................................................ 14
9.1 Allgemeines..................................................................................................................................... 14
9.2 Wärme- und Brutschränke............................................................................................................. 14
9.3 Wärmeschränke .............................................................................................................................. 15
9.4 Brutschränke................................................................................................................................... 15
9.5 Schüttelinkubatoren ....................................................................................................................... 15
10 Kennzeichnung ............................................................................................................................... 15
Literaturhinweise ......................................................................................................................................... 17

2
DIN 12880:2007-05

Vorwort
Diese Norm wurde im Normenausschuss „Laborgeräte und Laboreinrichtungen“ durch den Arbeitsausschuss
„Wärme- und Brutschränke“ erstellt.

Änderungen

Gegenüber DIN 12880-1:1978-11, DIN 12880-2:1980-04, DIN 58945-1:1971-09 und DIN 58945-2:1971-09
wurden folgende Änderungen vorgenommen:

a) alle Normen unter der Normnummer DIN 12880 zusammengefasst;


b) Anforderungen und Prüfungen dem Stand der Technik angepasst;
c) Prüfungen für Feuchte, CO2- und O2-Konzentration neu aufgenommen;
d) Begriffe angepasst und ergänzt;
e) Kennzeichnung geändert;
f) Sicherheitsanforderungen nicht in diese Norm aufgenommen, da in DIN EN 61010-2-010
(VDE 0411-2-010) festgelegt.

Frühere Ausgaben

DIN 12880-1: 1978-11


DIN 12880-2: 1980-04
DIN 58945-1: 1971-09
DIN 58945-2: 1971-09

3
DIN 12880:2007-05

1 Anwendungsbereich
Diese Norm gilt für nicht begehbare Wärme- und Brutschränke, deren Arbeitstemperaturbereich zwischen
–10 °C und 300 °C liegt. Zu Brutschränken zählen auch Schüttelinkubatoren. Sie legt Begriffsdefinitionen
sowie Anforderungen und Prüfungen für die Gebrauchstauglichkeit fest.

Diese Norm gilt nicht für Klimaprüfeinrichtungen (z. B. nach DIN 50011) und Heißluftsterilisatoren.

2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).

DIN EN 13150, Arbeitstische für Laboratorien — Maße, Sicherheitsanforderungen und Prüfverfahren

DIN EN 61010-2-010 (VDE 0411-2-010), Sicherheitsbestimmungen für elektrische Mess-, Steuer-, Regel- und
Laborgeräte — Teil 2-010: Besondere Anforderungen an Laborgeräte für das Erhitzen von Stoffen
(IEC 61010-2-010:2003)

DIN EN 61326-1 (VDE 0843-20-1:2006-10), Elektrische Mess-, Steuer-, Regel- und Laborgeräte — EMV-
Anforderungen — Teil 1: Allgemeine Anforderungen

DIN EN 62079 (VDE 0039), Erstellen von Anleitungen — Gliederung, Inhalt und Darstellung

DIN EN ISO 12100-2, Sicherheit von Maschinen — Grundbegriffe, allgemeine Gestaltungsleitsätze — Teil 2:
Technische Leitsätze

3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die folgenden Begriffe.

3.1
Wärmeschrank
elektrisch beheizter Schrank, dessen Innenraum auf Temperaturen von einigen Grad Celsius oberhalb der
Raumtemperatur bis zu, typischerweise, 200 °C, 250 °C oder 300 °C geregelt werden kann

3.2
Trockenschrank
Wärmeschrank für das Trocknen von Versuchsgut (siehe 3.9)

3.3
Vakuumschrank
Vakuumtrockenschrank
Trockenschrank, der das Einstellen eines Unterdrucks im Innenraum ermöglicht

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DIN 12880:2007-05

3.4
Brutschrank
Inkubator
Wärmeschrank für biologische oder mikrobiologische Anwendungszwecke mit eingeschränktem
Temperaturbereich von z. B. 30 °C bis 70 °C und mit erhöhten Anforderungen an die Temperaturkonstanz
und an die Temperaturhomogenität im Nutzraum

ANMERKUNG Optional erlauben Brutschränke die Regelung zusätzlicher Klimaparameter im Innenraum, wie z. B.
Luftfeuchte, CO2- oder O2-Partialdruck. Diese Schränke werden auch als Zellkulturschränke oder als Schränke für das
Tissue Engineering bezeichnet.

3.5
Kühlbrutschrank
Brutschrank, der die Einstellung von Temperaturen unterhalb der Raumtemperatur ermöglicht, z. B. mit einem
Temperaturbereich von 5 °C bis 70 °C

3.6
Schüttelinkubator
Inkubationsschüttler
Brutschrank mit einer integrierten Schüttelvorrichtung für das Versuchsgut

3.7
Innenraum
der durch die Innenwände, d. h. durch die lichten Maße für Höhe, Breite und Tiefe des Wärme- oder
Brutschranks (oder Durchmesser und Tiefe bei runden Schränken) begrenzte Raum

3.8
Nutzraum
Teil des Innenraums, in dem die vom Hersteller angegebenen Temperaturabweichungen gelten

ANMERKUNG Die Begrenzungsflächen des Nutzraums verlaufen in der Regel parallel zu denen des Innenraums und
ergeben sich aus den gewählten Positionen der Messstellen bei der Prüfung von Temperaturabweichungen nach 7.3.

3.9
Versuchsgut
Material, Werkstück, Behältnis mit Substanz und ähnliches Beschickungsgut, welches im Wärme- oder
Brutschrank behandelt werden soll

3.10
Temperaturhomogenität
räumliche Temperaturabweichung, gekennzeichnet durch die maximale Temperaturdifferenz zwischen zwei
Messstellen im Innenraum des Wärme- oder Brutschranks

ANMERKUNG Die Temperaturhomogenität wird nach 7.3.4 ermittelt.

3.11
Temperaturkonstanz
zeitliche Temperaturabweichung, gekennzeichnet durch die maximale Temperaturdifferenz, die sich an einer
einzelnen Messstelle im Innenraum des Wärme- oder Brutschranks einstellt

ANMERKUNG Die Temperaturkonstanz wird nach 7.3.5 ermittelt.

3.12
Arbeitstemperaturbereich
Temperaturbereich von der niedrigsten bis zur höchsten einstellbaren Solltemperatur

3.13
Nenntemperatur
höchste einstellbare Solltemperatur

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DIN 12880:2007-05

4 Maße
Wärmeschränke für den Einbau in Labortische sollten zu Labortischen nach DIN EN 13150 passen.

5 Werkstoffe
Die Werkstoffe für das Gehäuse, den Innenraum sowie für Verbindungs- und Anschlussteile müssen
gegenüber der bestimmungsgemäß auftretenden Wärme und gegenüber den klimatischen Bedingungen im
Innenraum beständig sein. In der Betriebsanleitung muss der Hersteller Angaben zu den verwendeten
Werkstoffen machen [siehe 9.1 g)] und in vertretbarem Umfang Auskunft über die Eignung der Werkstoffe für
besondere Anwendungszwecke geben.

In der Betriebsanleitung müssen zusätzliche Angaben zur Reinigbarkeit und gegebenenfalls zur
Desinfizierbarkeit enthalten sein. Anwender sollten sich vergewissern, dass die verwendeten Werkstoffe und
Reinigungs-, Desinfektions- und Dekontaminationsverfahren für die vorgesehenen Anwendungszwecke
geeignet sind.

Bei Vakuumschränken muss bei der Werkstoffauswahl die mechanische Stabilität gegenüber dem
einzustellenden Unterdruck bei der maximalen Temperatur im Innenraum berücksichtigt werden.

6 Anforderungen

6.1 Gemeinsame Anforderungen

6.1.1 Einlegeböden, Tablare

Zum Einstellen des Versuchsguts müssen herausnehmbare Einlegeböden, Lochbleche oder Gitterroste,
geliefert werden, deren maximale Belastung vom Hersteller anzugeben ist.

Bei Schüttelinkubatoren müssen die mit dem Schüttelmechanismus verbundenen Tablare eine sichere
Fixierung des zu schüttelnden Versuchsguts bei allen einstellbaren Schüttelbedingungen ermöglichen.

6.1.2 Temperaturanzeige und Bedienungselemente

Wärme- und Brutschränke müssen zur Anzeige der Temperatur im Nutzraum über eine von außen ablesbare
Temperaturmesseinrichtung verfügen. Der Skalenteilungswert oder die Auflösung der Anzeige muss

 bei Wärmeschränken mindestens 1 °C,

 bei Schüttelinkubatoren mindestens 0,2 °C,

 bei Brutschränken mindestens 0,1 °C

betragen.

Die Bedienungselemente sollten so gestaltet und angeordnet sein, dass ein unbeabsichtigtes Verstellen der
gewählten Einstellung ausgeschlossen ist.

6.1.3 Sicherheitsanforderungen

Nach DIN EN 61010-2-010 (VDE 0411-2-010); bei Schüttelinkubatoren zusätzlich nach DIN EN ISO 12100-2.

6.1.4 Elektromagnetische Verträglichkeit

Nach DIN EN 61326 (VDE 0682-651).

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DIN 12880:2007-05

6.1.5 Geräuschpegel

Eingebaute Aggregate, wie z. B. Ventilatoren, Pumpen, Motore oder Schaltgeräte dürfen einen Schall-
leistungspegel von 85 dB(A) nicht überschreiten. Der Schallleistungspegel sollte auch bei diesen Schränken
65 dB(A) nicht überschreiten.

Bei Schüttelinkubatoren gilt diese Anforderung nicht für den vom Versuchsgut erzeugten Geräuschpegel.

ANMERKUNG Falls Schallleistungspegel oder Emissions-Schalldruckpegel ermittelt werden sollen, finden sich
Leitlinien für geeignete Messverfahren in DIN EN ISO 3740 bzw. in DIN EN ISO 11200.

6.1.6 Reinigbarkeit

Der Innenraum von Wärme- und Brutschränken darf keine unzugänglichen Flächen, Vertiefungen, Ecken und
Kanten haben, soweit diese nicht unvermeidbar sind, z. B. bei Umluftventilatoren, Einrichtungen zur
Luftführung oder bei der Antriebsmechanik von Schüttelinkubatoren.

6.1.7 Nutzraum

Der Nutzraum (siehe 3.8) von Wärme- und Brutschränken muss sich innerhalb des durch die Temperatur-
messfühler (siehe 7.3.1) aufgespannten Volumens befinden.

Der max. Nutzraum muss nach der Prüfung der Temperaturhomogenität durch den Hersteller festgelegt und
angegeben werden.

6.2 Anforderungen an Wärmeschränke

Wärmeschränke sollten, soweit erforderlich, mit ausreichend dimensionierten, verschließbaren Entlüftungs-


stutzen versehen sein, die den Anschluss an eine Abluftleitung ermöglichen.

6.3 Anforderungen an Brutschränke und Schüttelinkubatoren

6.3.1 Sichtbarkeit des Versuchsguts

Das Versuchsgut muss ohne Öffnen des Innenraums im ganzen Nutzraumquerschnitt beobachtet werden
können. Hierzu kann bei Brutschränken z. B. eine Doppeltür mit durchsichtiger (verglaster) Innentür
vorgesehen werden.

6.3.2 Keimreduktion

Der Innenraum von Brutschränken und Schüttelinkubatoren muss für eine Keimreduktion geeignet sein. Das
Verfahren muss vom Hersteller festgelegt und in der Betriebsanleitung angegeben werden. Wenn vom
Hersteller in den Brutschrank oder Schüttelinkubator integrierte Verfahren, z. B. thermische Verfahren,
angeboten werden, sollten beispielhafte Angaben zur Wirksamkeit des integrierten Keimreduktionsverfahrens
gemacht werden.

7 Prüfungen von Temperaturen

7.1 Allgemeine Prüfgrundlagen

Bei den im Folgenden festgelegten Prüfungen handelt es sich um Baumusterprüfungen. Hierbei sollten die
äußeren Prüfbedingungen denjenigen in einem Labor weitmöglichst gleichen.

Die Umgebungstemperatur muss während der Prüfungen (22 ± 3) °C betragen.

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DIN 12880:2007-05

Während der Prüfungen sollten die Umgebungsbedingungen weitestgehend konstant gehalten werden, z. B.
sollte der Wärme- oder Brutschrank geschützt sein gegen

 große wärmeabstrahlende Flächen (z. B. Fenster),

 direkte Sonneneinstrahlung,

 stark bewegte Luft (z. B. Raumheizung, Raumbelüftung).

ANMERKUNG Bei der Baumusterprüfung werden Temperaturhomogenität und Temperaturkonstanz bei unbeladenem
Schrank bestimmt (aber mit den schrankzugehörigen Einbauten, z. B. Einlegeböden). Die Temperatureigenschaften
können sich bei beladenem Schrank wesentlich verändern, insbesondere bei dichter Beladung oder bei Versuchsgut mit
großer Wärmekapazität.

7.2 Prüfmittel
Die Messeinrichtung für die Temperaturprüfungen, bestehend aus Temperaturfühlern und Registrierung,
muss die Ermittlung von Temperaturdifferenzen zwischen den Messstellen mit einer maximalen erweiterten
Messunsicherheit von 33 % der Auflösung der Temperaturanzeige des Wärme- oder Brutschranks (siehe
6.1.2) ermöglichen und sollte eine Ansprechzeit (t0,9) von max. 5 s haben.

Als Temperaturfühler, die diese Anforderungen einhalten können, werden Platin-Widerstandsthermometer


oder für Brutschränke auch Thermistoren empfohlen.

Andere Temperaturmessverfahren sind zulässig, wenn sie zu gleichwertigen Messergebnissen führen.

7.3 Prüfung der Temperaturhomogenität und der Temperaturkonstanz

7.3.1 Anordnung der Temperaturmessstellen

Die Temperatur muss in drei horizontalen und gleichmäßig verteilten Messebenen gemessen werden (siehe
Bild 1). Diese Anforderung gilt auch, wenn die Lage einer Messebene durch Einbauten im Innenraum des
Schranks beeinträchtigt wird.

Legende
1 Innenraum des Schranks
2 Messebene(n)

Bild 1 — Messebenen

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In jeder Messebene ist die Temperatur an 9 Messstellen (siehe Bild 2) zu messen. Bei kleinen Wärme-
schränken mit Innenraum < 50 L genügen zwei Messebenen mit jeweils 4 Messstellen (siehe Messstellen
2 bis 5 in Bild 2), und eine zusätzliche Messstelle in der Mitte des Nutzraumes.

Legende
1 bis 9 Messstellen
Bild 2 — Anordnung von Messstellen

Die Temperaturmessstellen sind frei in der Luft min. 15 mm über den Einlegeböden anzuordnen (siehe Bild 3).

Da die Erwärmung des Versuchsguts in Vakuumschränken im Wesentlichen durch Wärmeleitung über die
Einlegeböden erfolgt, müssen bei der Prüfung von Vakuumschränken die Temperaturmessstellen in direktem
Kontakt mit den Einlegeböden stehen. Die Messung sollte an lediglich 5 Messstellen (1 bis 5 in Bild 2) je
Messebene durchgeführt werden, wobei die Messung der einzelnen Messebenen sequentiell erfolgen darf.

ANMERKUNG Bei Vakuumschränken bezieht sich die so gemessene Temperaturhomogenität ausschließlich auf die
unbeladenen Einlegeböden.

Legende
1 Messstelle
2 Einlegeboden
a Abstand der Messstellen vom Einlegeboden

Bild 3 — Abstand von Einlegeböden

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Der Abstand der Temperaturmessstellen von den Wänden muss etwa 1/10 der Breite, Höhe bzw. Tiefe des
Schrankinnenraums betragen (siehe b in Bild 4). Aus diesem Abstand ergibt sich die Lage der Messebenen
(siehe Bild 1).

Bild 4 — Abstand von Schrankwänden

Bei Schüttelinkubatoren ist die Temperatur an 5 Messstellen nach Bild 2 in einer Messebene min. 15 mm über
dem eingesetzten, leeren Tablar zu messen.

7.3.2 Prüftemperaturen
Die Prüfung muss bei folgenden drei Temperaturen durchgeführt werden:

 im unteren Fünftel des Arbeitstemperaturbereichs, jedoch höchstens 20 °C oberhalb der minimalen


Arbeitstemperatur;
 im oberen Fünftel des Arbeitstemperaturbereichs, jedoch höchstens 20 °C unterhalb der Nenn-
temperatur;
 in der Mitte des Arbeitstemperaturbereichs.

Bei Wärme- und Brutschränken mit vom Hersteller vorgegebener Zweckbestimmung dürfen statt der oben
festgelegten drei Prüftemperaturen entsprechend der Zweckbestimmung gewählte Prüftemperaturen
angewendet werden, z. B. bei Brutschränken 37 °C und/oder 25 °C.

7.3.3 Prüfdurchführung

Die Prüfung muss bei Schränken mit Innenraum ! 50 L mit drei eingesetzten Einlegeböden und sonst leerem
Innenraum durchgeführt werden. Der Wärme- oder Brutschrank ist auf die eingestellte Prüftemperatur
aufzuheizen. Dabei muss

 bei Schränken mit Luftdurchwirbelung der Ventilator eingeschaltet sein,

 bei Schränken für Vakuumbetrieb ein Druck " 20 mbar herrschen,

 bei Schränken mit Belüftung der Betriebszustand mit dem minimalen Luftdurchsatz eingestellt sein.

Die Prüfung darf erst nach Eintreten des Beharrungszustands, jedoch nicht früher als 2 h nach der
Inbetriebnahme beginnen und muss 1 h dauern. Dabei sollten 6 Messungen je Minute durchgeführt werden.

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DIN 12880:2007-05

7.3.4 Prüfauswertung zur Ermittlung der Temperaturhomogenität

Die Temperaturhomogenität ist die räumliche Temperaturabweichung und ergibt sich als Differenz zwischen
den zeitlichen Temperatur-Mittelwerten der 2 Messstellen (siehe Bild 5), die den größten Unterschied
aufweisen.

Legende
t Zeitachse
T Temperaturachse
1 drei verschiedene Messstellen
2 zeitliche Temperaturabweichungen
3 räumliche Temperaturabweichungen

Bild 5 — Prüfauswertung

ANMERKUNG Die Temperaturprüfungen im Nutzraum geben keine Aussage über die Übereinstimmung der
tatsächlichen Temperatur im Nutzraum, z. B. in Nutzraummitte mit der am Regler eingestellten und der am eingebauten
Temperatur-Anzeigegerät abgelesenen Temperatur (siehe 7.4).

7.3.5 Prüfauswertung zur Ermittlung der Temperaturkonstanz

Die Temperaturkonstanz ist die zeitliche Temperaturabweichung und ergibt sich aus der Amplitude des
zeitlichen Temperaturverlaufs der Messstelle mit der größten Temperaturschwankung (siehe Bild 5).

ANMERKUNG Die so gemessene Temperaturkonstanz gibt keine Aussage über die langfristigen Temperatur-
abweichungen, die unter den realen Aufstellungsbedingungen des Wärme- oder Brutschranks im Labor auftreten können.

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DIN 12880:2007-05

7.4 Abweichung von Soll- und Isttemperatur

Bei der Prüfung der Temperaturhomogenität nach 7.3 muss mit einer kalibrierten und auf internationale oder
nationale Normale rückführbaren Temperaturmessstelle die Isttemperatur in der Mitte des Nutzraums
gemessen und mit der eingestellten Solltemperatur verglichen werden.

Um den Temperaturstrahlungseinfluss möglichst gering zu halten, sollten Temperaturfühler mit möglichst


geringem optischen Emissionsvermögen im Infrarotbereich verwendet werden, z. B. mit einer blanken
Metalloberfläche.

ANMERKUNG Die von den Messfühlern angezeigte Temperatur hängt nicht nur von der Temperatur im Schrank ab,
sondern über den Strahlungseffekt von der Temperatur der Schrankinnenwand. Dieser Effekt ist besonders bei
Wärmeschränken mit Arbeitstemperaturen > 100 °C und bei Vakuumschränken nicht vernachlässigbar.

7.5 Aufheizzeit und Abkühlzeit

Prüftemperaturen und Prüfdurchführung nach 7.3.2 und 7.3.3. Die jeweils gewählte Prüftemperatur ist als
Solltemperatur einzustellen, und es ist die Zeitspanne zu ermitteln, bis in der Mitte des Nutzraums die
Isttemperatur (siehe 7.4) die Grenzabweichungen nach Tabelle 1 bleibend einhält.

Tabelle 1 — Grenzabweichungen der Isttemperatur

Eingestellte Grenzabweichung für Isttemperatur


Solltemperatur Wärme/Brutschränke Schüttelinkubatoren
–10 °C bis 70 °C ± 0,5 K ± 1,0 K
> 70 °C bis 180 °C ± 1,5 K ± 1,5 K
>180 °C bis 300 °C ± 3,0 K —

7.6 Erholzeit nach Türöffnung

Bei der höchsten nach 7.3.2 gewählten Prüftemperatur muss nach Erreichen des Beharrungszustands die Tür
des Schranks 30 s um min. 90° geöffnet werden. Es ist die Zeitspanne zu ermitteln, bis in der Mitte des
Nutzraums die Isttemperatur (siehe 7.4) die Grenzabweichungen nach Tabelle 1 bleibend einhält.

7.7 Wärmeabgabe an die Umgebung

Bei der höchsten nach 7.3.2 gewählten Prüftemperatur muss die Energieaufnahme des Schranks im
Beharrungszustand gemessen werden. Prüfdurchführung nach 7.3.3.

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DIN 12880:2007-05

7.8 Baumusterprüfbericht

Der Prüfbericht muss unter Hinweis auf diese Norm mindestens folgende Angaben umfassen:

 die maximale räumliche Temperaturabweichung (Temperaturhomogenität);

 die maximale zeitliche Temperaturabweichung (Temperaturkonstanz);

 die Abweichung von Soll- und Isttemperatur;

 die Aufheizzeit;

 die Erholzeit nach Türöffnung;

 die Wärmeabgabe an die Umgebung;

 Größe und Lage des Nutzraums.


Prüfergebnisse sollten in sinnvoller Weise tabellarisch mit der jeweiligen Messunsicherheit aufgelistet werden.

8 Prüfungen geregelter Atmosphären in Brutschränken

8.1 Allgemeine Prüfgrundlagen

Die Prüfung von Luftfeuchte, CO2-Konzentration und O2-Konzentration im Innenraum von Brutschränken
sollte nur dann erfolgen, wenn der jeweilige Parameter aktiv geregelt und seine Istwerte angezeigt werden.

8.2 Prüfmittel
Für die Prüfung der Feuchte ist ein für den vorgesehenen Messbereich geeignetes auf internationale oder
nationale Normale rückführbares Hygrometer mit genügender Empfindlichkeit zu verwenden.

Für die Prüfung der CO2- und O2-Konzentrationen sind für den vorgesehenen Konzentrationsbereich
geeignete CO2- bzw. O2-Sensoren zu verwenden, die nach Herstellerangabe oder nach dem Stand der
Technik mit Prüfgasen bekannter Konzentration und Zusammensetzung zu kalibrieren sind.

8.3 Prüfung der Feuchte


Die Prüfung der Feuchte muss gegebenenfalls in der Mitte des Nutzraums entsprechend den Temperatur-
prüfungen nach 7.3.5 bis 7.6 erfolgen. Die Messung muss

 im unteren Fünftel des vom Hersteller festgelegten Arbeitsfeuchtebereichs,

 im oberen Fünftel des Arbeitsfeuchtebereichs,

 in der Mitte des Arbeitsfeuchtebereichs

bei einer vom Hersteller zu wählenden Prüftemperatur durchgeführt werden. Sinnvolle Prüftemperaturen sind
z. B. die Mitte des Arbeitstemperaturbereichs oder die Nenntemperatur des Brutschranks.

Bei Brutschränken mit vom Hersteller vorgegebener Zweckbestimmung dürfen statt der oben festgelegten drei
Prüfungen die entsprechend der Zweckbestimmung gewählte Arbeitsfeuchte angewendet werden, z. B. 95 %
Feuchte.

Wenn der Schrank keinen Gasaustausch mit der Umgebung hat, darf die Homogenität der relativen Feuchte
aus der Temperaturhomogenität berechnet werden.

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DIN 12880:2007-05

8.4 Prüfung der CO2- oder O2-Konzentration


Die Prüfung der CO2- oder der O2-Konzentration muss gegebenenfalls in der Mitte des Nutzraums als
zeitliche Abweichung der Konzentration (jeweilige Konzentrationskonstanz entsprechend der Temperatur-
konstanz nach 7.3.5) sowie als Erholzeit nach Türöffnung (siehe 7.6) erfolgen. Die Messung der CO2-
Konzentration bzw. der O2-Konzentration muss

 im unteren Fünftel des Konzentrationsbereichs,

 im oberen Fünftel des Konzentrationsbereichs,

 in der Mitte des Konzentrationsbereichs

durchgeführt werden.

Bei Brutschränken mit vom Hersteller vorgegebener Zweckbestimmung dürfen statt der oben festgelegten drei
Prüfungen die entsprechend der Zweckbestimmung gewählte Prüfkonzentration angewendet werden, z. B.
5 % CO2-Konzentration oder 10 % O2-Konzentration.

9 Betriebsanleitung

9.1 Allgemeines

Wärme- und Brutschränken muss eine Betriebsanleitung nach DIN EN 62079 (VDE 0039) mitgegeben
werden. Die Betriebsanleitung muss mindestens die in DIN EN 61010-2-010 (VDE 0411-2-010) festgelegten
und die folgenden Punkte umfassen.

9.2 Wärme- und Brutschränke


a) Aufbau- und Betriebsanleitung;
b) Angaben zur korrekten Beschickung des Schranks mit Versuchsgut;
c) maximal zulässige Belastung der Einlegeböden;
d) Angaben zur Reinigung und Wartung;
e) Arbeitstemperaturbereich;
f) Angaben zum und geometrische Begrenzungen des Nutzraums;
g) Angaben welche Werkstoffarten im Innenraum mit dem Versuchsgut in Kontakt stehen können;
h) Angaben zur verwendeten Temperaturschutzeinrichtung (siehe Abschnitt 10).

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DIN 12880:2007-05

9.3 Wärmeschränke

Zusätzlich zu den in 9.2 festgelegten Informationen muss die Betriebsanleitung folgende Punkte behandeln:

a) Angaben, wie das vom Anwender in den Wärmeschrank eingebrachte Versuchsgut gegen Überhitzung
oder gegebenenfalls Unterkühlung geschützt werden kann;

b) Hinweis auf Maßnahmen des Explosionsschutzes, wenn im Wärmeschrank Versuchsgut getrocknet wird,
aus dem sich eine gefährliche explosionsfähige Atmosphäre entwickeln kann;

c) Angaben zum Anschluss des Wärmeschranks an eine ständig wirksame Entlüftung zur Vermeidung der
Freisetzung von Gasen, Dämpfen oder Nebel in gefährlicher Konzentration.

9.4 Brutschränke

Zusätzlich zu den in 9.2 festgelegten Informationen müssen Angaben zur Keimreduktion des Innenraums
gemacht werden (siehe 6.3.2).

9.5 Schüttelinkubatoren

Zusätzlich zu den in 9.2 festgelegten Informationen müssen die einstellbaren Schüttelgeschwindigkeiten und
der Hub des Schüttlers angegeben werden. Bei stapelbaren Geräten ist die maximal erlaubte
Schüttelgeschwindigkeit unter diesen Bedingungen anzugeben.

10 Kennzeichnung
Wärme- und Brutschränke müssen über ein dauerhaft lesbares Typschild mit mindestens folgenden Angaben
verfügen:

a) Name und/oder Zeichen des Herstellers oder Anbieters;

b) Typbezeichnung des Wärme- oder Brutschranks;

c) Nutzraum in Liter oder Kubikmeter bzw. bei Schüttelinkubatoren Tablargröße und Anzahl und Größe der
einsetzbaren Probengefäße;

d) Arbeitstemperaturbereich;

e) Angaben zur elektrischen Netzversorgung nach DIN EN 61010-2-010 (VDE 0411-2-010).

Der Hersteller sollte die Konformität des Wärme- oder Brutschranks mit dieser Norm durch die Inschrift
„DIN 12880“ angeben.

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DIN 12880:2007-05

Zusätzlich kann nach Wahl des Herstellers die thermische Sicherheitseinrichtung nach Tabelle 2 am Wärme-
oder Brutschrank gekennzeichnet sein. Bei Verwendung dieser Kennzeichnung muss die Bedeutung der
gewählten Kennzeichnung (Klasse oder Abkürzung) in der Bedienungsanleitung erläutert werden.

Tabelle 2 — Thermische Sicherheitseinrichtungen

Klasse Sicherheitseinrichtung

1 Temperaturbegrenzer (TB) oder


Temperatursicherung (TS)
2 Temperatur-Wählbegrenzer (TWB)
3.1 Temperatur-Wählwächter (TWW)
mit Wächterfunktion bei
Temperaturüberschreitung
3.2 Temperatur-Wählwächter (TWW)
mit Wächterfunktion bei
Temperaturunterschreitung
3.3 Temperatur-Wählwächter (TWW)
mit Wächterfunktion bei
Temperaturüber- und -unterschreitung

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DIN 12880:2007-05

Literaturhinweise

DIN 50011 (alle Teile), Klimate und ihre technische Anwendung — Klimaprüfeinrichtungen

DIN EN ISO 3740, Akustik — Bestimmung des Schallleistungspegels von Geräuschquellen — Leitlinien zur
Anwendung der Grundnormen

DIN EN ISO 11200, Akustik — Geräuschabstrahlung von Maschinen und Geräten — Leitlinien zur
Anwendung der Grundnormen zur Bestimmung von Emissions-Schalldruckpegeln am Arbeitsplatz und an
anderen festgelegten Orten

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