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DIN CEN/TS 772-22:2006-09 –– Vornorm ––

Nationales Vorwort
Diese Technische Spezifikation wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 125 „Mauerwerk“ (Sekretariat: BSI,
Vereinigtes Königreich) ausgearbeitet. Im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. ist der als Spiegelaus-
schuss zu CEN/TC 125 eingesetzte Arbeitsausschuss NA 005-06-01 AA „Mauerwerksbau“ in Verbindung mit
dem Arbeitskreis NA 005-06-04 AA „Prüfverfahren“ des Normenausschusses Bauwesen (NABau) zuständig.

Eine Vornorm ist das Ergebnis einer Normungsarbeit, das wegen bestimmter Vorbehalte zum Inhalt oder
wegen des gegenüber einer Norm abweichenden Aufstellungsverfahrens vom DIN noch nicht als Norm
herausgegeben wird.

Zur vorliegenden Vornorm wurde kein Entwurf veröffentlicht.

Diese Technische Spezifikation gehört zu einer Reihe von Prüfnormen, die Prüfverfahren für Mauerwerk
festlegen.

Hinweis: Diese Technische Spezifikation kann in Deutschland nicht zum Nachweis des Frostwiderstandes von
Mauerziegeln herangezogen werden. Bis zur Umwandlung der Technischen Spezifikation in eine Europäische
Norm ist der Frostwiderstand von Mauerziegeln in Deutschland nach DIN V 52252-3, deren Inhalt zum großen
Teil mit dem Inhalt der Technischen Spezifikation übereinstimmt, nachzuweisen.

2
TECHNISCHE SPEZIFIKATION CEN/TS 772-22
TECHNICAL SPECIFICATION
SPÉCIFICATION TECHNIQUE Juni 2006

ICS 91.100.15

Deutsche Fassung

Prüfverfahren für Mauersteine —


Teil 22: Bestimmung des Frost-Tau-Widerstandes von
Mauerziegeln

Methods of test for masonry units — Méthodes d'essai des éléments de maçonnerie —
Part 22: Determination of freeze/thaw resistance of clay Partie 22: Détermination de la résistance au gel/dégel des
masonry units breiques de terre cuite

Diese Technische spezifikation (CEN/TS) wurde vom CEN am 21. März 2006 als eine künftige Norm zur vorläufigen Anwendung
angenommen.

Die Gültigkeitsdauer dieser CEN/TS ist zunächst auf drei Jahre begrenzt. Nach zwei Jahren werden die Mitglieder des CEN gebeten, ihre
Stellungnahmen abzugeben, insbesondere über die Frage, ob die CEN/TS in eine Europäische Norm umgewandelt werden kann.

Die CEN Mitglieder sind verpflichtet, das Vorhandensein dieser CEN/TS in der gleichen Weise wie bei einer EN anzukündigen und die
CEN/TS verfügbar zu machen. Es ist zulässig, entgegenstehende nationale Normen bis zur Entscheidung über eine mögliche Umwandlung
der CEN/TS in eine EN (parallel zur CEN/TS) beizubehalten.

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland,
Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien,
Schweden, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Zypern.

EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION

Management-Zentrum: rue de Stassart, 36 B-1050 Brüssel

© 2006 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. CEN/TS 772-22:2006 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
CEN/TS 772-22:2006 (D) –– Vornorm ––

Inhalt

Seite

Vorwort ................................................................................................................................................................2
1 Anwendungsbereich .............................................................................................................................3
2 Normative Verweisungen......................................................................................................................3
3 Kurzbeschreibung .................................................................................................................................3
4 Symbole ..................................................................................................................................................3
5 Geräte......................................................................................................................................................3
6 Materialien ..............................................................................................................................................4
7 Vorbereitung der Probekörper .............................................................................................................4
7.1 Probenahme ...........................................................................................................................................4
7.2 Voruntersuchung der Probekörper......................................................................................................5
7.3 Konditionierung der Probekörper ........................................................................................................5
8 Herstellung der Prüfwand .....................................................................................................................5
8.1 Allgemeines............................................................................................................................................5
8.2 Gummifugen...........................................................................................................................................5
8.3 Mörtelfugen ............................................................................................................................................6
8.3.1 Allgemeines............................................................................................................................................6
8.3.2 Konditionierung der Prüfwände ...........................................................................................................6
9 Durchführung .........................................................................................................................................7
9.1 Allgemeines............................................................................................................................................7
9.2 Frost-Tau-Wechsel.................................................................................................................................7
9.2.1 Allgemeines............................................................................................................................................7
9.2.2 Befrostungsphase .................................................................................................................................8
9.2.3 Auftauphase ...........................................................................................................................................8
9.2.4 Erneute Konditionierung nach einer Unterbrechung.........................................................................8
9.3 Untersuchung der Prüfwand und der einzelnen Ziegel .....................................................................8
10 Auswertung der Ergebnisse .................................................................................................................9
10.1 Beurteilung der Veränderungen...........................................................................................................9
10.2 Beurteilung des Frost-Tau-Widerstandes ...........................................................................................9
11 Prüfbericht..............................................................................................................................................9
Anhang A (normativ) Arten von Schäden, die während der Frost-Tau-Prüfung auftreten können......... 11
Anhang B (normativ) Bestimmung der Wasseraufnahme ........................................................................... 13
Anhang C (normativ) Messung der Wärmeabstrahlung............................................................................... 14

Vorwort
Dieses Dokument (CEN/TS 772-22:2006) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 125 „Mauer-
werk“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom BSI gehalten wird.

Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden


Länder gehalten, diese Technische Spezifikation anzukündigen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland,
Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande,
Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien,
Tschechische Republik, Ungarn, Vereinigtes Königreich und Zypern.

2
–– Vornorm –– CEN/TS 772-22:2006 (D)

1 Anwendungsbereich

Diese Technische Spezifikation legt ein Verfahren zur Bestimmung des Frost-Tau-Widerstandes von
Mauerziegeln fest, die nach Angaben des Herstellers die Anforderungen an HD-Ziegel erfüllen und sich für
stark angreifende Umgebungsbedingungen (F2) eignen.

2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).

EN 771-1, Festlegungen für Mauersteine — Teil 1: Mauerziegel

3 Kurzbeschreibung
Eine Prüfwand aus Mauerziegeln wird entweder aus Ziegeln, die für einen festgelegten Zeitraum in Wasser
gelagert wurden und mit einem festgelegten Fugenmaterial aus Gummi voneinander getrennt sind, oder aus
Ziegeln und schnell erhärtendem Mörtel hergestellt. Im letzteren Fall wird die Prüfwand nach ausreichender
Aushärtung des Mörtels für einen festgelegten Zeitraum in Wasser gelagert. Anschließend wird die Prüfwand
für einen festgelegten Zeitraum befrostet und das Wasser an einer Oberfläche wird abwechselnd aufgetaut
und erneut befrostet. Die durch das Befrosten und Auftauen verursachten Schäden werden beurteilt und zur
Bestimmung des Frost-Tau-Widerstandes der Mauerziegel verwendet.

4 Symbole
md Masse des Probekörpers nach dem Trocknen, in Gramm (g)

mw Masse des feuchten Probekörpers, in Gramm (g)

wm Wasseraufnahme eines einzelnen Probekörpers, als Masseanteil in Prozent (%).

5 Geräte
Geeignete Prüfeinrichtung, die in der Lage ist, die in 8.3 beschriebenen Frost-Tau-Wechsel durchzuführen
und den einseitig gerichteten Frost-Tau-Wechsel-Vorgang an einer Oberfläche der Mauerziegel
sicherzustellen.

Es gibt mehrere geeignete Ausführungen von Prüfeinrichtungen. Bei allen wird die Luft mit einem Ventilator
umgewälzt. Es ist wichtig, dass die Luftumwälzung in der Prüfeinrichtung so erfolgt, dass die Luft im
Wesentlichen parallel zur Sichtfläche der Prüfwand strömt.

Wasserbehälter aus Kunststoff oder Stahl.

Wärmeschrank mit Luftumwälzung, in dem eine Temperatur von (105 ± 5) °C einstellbar ist.

Waage mit einer Fehlergrenze von 1 g.

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CEN/TS 772-22:2006 (D) –– Vornorm ––

Wärmestrommessgerät zur Durchführung des Kalibrierungsverfahrens. Ein geeignetes Wärmestrom-


messgerät kann aus einer Aluminiumplatte, üblicherweise 2 mm dick 200 mm 400 mm, mit einer auf der
Rückseite angebrachten elektrischen Widerstandsheizmatte der gleichen Größe und einer mindestens
100 mm dicken Platte aus extrudiertem Polystyrolschaum hergestellt werden (siehe Bild 1). Die
Polystyrolplatte sollte groß genug sein, um die Öffnung in der Prüfeinrichtung, in der üblicherweise die
Prüfwand untergebracht wird, auszufüllen. Die Aluminiumplatte, die mattschwarz zu streichen ist, wird in der
Mitte dieser Öffnung angeordnet; an ihrer Außenfläche wird ein Thermoelement etwa in der Mitte der Platte
angebracht. Die elektrische Heizmatte wird an einen Stelltransformator, der in der Lage ist, Stromstärke und
Spannung zu messen, angeschlossen.

Maße in Millimeter

Legende
1 Wärmedämmung
2 elektrische Widerstandsheizmatte
3 mattschwarze Aluminiumplatte
4 Schaumgummi

Bild 1 — Wärmestrommessgerät

6 Materialien
Schaumgummi mit geschlossenen Poren und einer Dicke von (10 ± 2) mm, der während der Prüfung kein
Wasser aufnimmt.

Tonerdeschmelzzement

Sand mit einer Korngröße von maximal 1 mm.

7 Vorbereitung der Probekörper

7.1 Probenahme

Das Probenahmeverfahren muss EN 771-1 entsprechen. Es ist eine ausreichende Anzahl von Ziegeln
bereitzustellen, um eine Prüfwand mit einer Fläche zwischen 0,25 m2 und 0,5 m2 erstellen zu können.

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–– Vornorm –– CEN/TS 772-22:2006 (D)

7.2 Voruntersuchung der Probekörper

Jeder einzelne Ziegel ist mit einer Nummer zu versehen und zu untersuchen. Bestehende Schäden sind
aufzuzeichnen. Die Beschreibungen in Tabelle 1 und die schematischen Darstellungen in Anhang A können
als Hilfestellung benutzt werden. Nur Schäden der Schadensart 4 oder höher müssen aufgezeichnet werden.

7.3 Konditionierung der Probekörper

Die Wasseraufnahme kann nach dem in Anhang B beschriebenen Verfahren bestimmt werden.

Wird die in 8.2 verwendete Bauweise mit Gummifugen angewendet, wird jeder Mauerziegel bei
Raumtemperatur in einem Wasserbehälter gelagert. Ein Kontakt des Wassers mit allen Oberflächen des
Ziegels kann durch Auflagern auf kleinen Abstandshaltern erreicht werden. Die Ziegel sind 7 d vollständig mit
Wasser bedeckt zu halten.

Wird die in 8.3 verwendete Bauweise mit Mörtelfugen angewendet, ist die Prüfwand nach 8.3.2 zu
konditionieren.

8 Herstellung der Prüfwand

8.1 Allgemeines

Die Prüfwand kann mit Fugen aus Schaumgummi oder aus Mörtel errichtet werden. Im Streitfall sollte das
Fugenmaterial jedoch dem entsprechen, auf dem die Deklaration der Kategorie des Frost-Tau-Widerstandes
beruht.

ANMERKUNG Nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen gelten die Ergebnisse von Prüfungen an Prüfwänden,
die mit Gummi oder Mörtel errichtet wurden, unter Berücksichtigung der natürlichen Schwankung der Ergebnisse als
gleichwertig.

Alle Oberflächen der Prüfwand mit Ausnahme der den Frost-Tau-Wechseln ausgesetzten Seite sind mit einer
eng anliegenden Ummantelung aus extrudiertem Polystyrolschaum mit einer Dichte von höchstens 50 kg/m3
zu versehen. Die Ummantelung muss an der Rückseite der Prüfwand mindestens 50 mm und an ihrem
Umfang mindestens 25 mm dick sein. Die Fuge zwischen der Ummantelung und der Prüfwand ist so
auszuführen, dass kein Tauwasser an der Rückseite der Prüfwand abfließt. Dies kann durch Anbringen einer
Schicht aus Schaumgummi um den Rand der Prüfwand erreicht werden.

8.2 Gummifugen

Die Mauerziegel werden dem Wasser entnommen und unter Verwendung von Schaumgummi mit
geschlossenen Poren (Dicke: 10 mm ± 2 mm) als Fugenmaterial zu einer Prüfwand zusammengefügt. Die
Mauerziegel sind so anzuordnen, dass die Stoßfugen einer Lage sich jeweils etwa mittig über einem ganzen
Ziegel der darunter liegenden Lage befinden. Halbe Ziegel am Ende einer Reihe sind so zu drehen, dass ihre
Kopfseiten einen Teil der den Frost-Tau-Wechseln auszusetzenden Fläche der Prüfwand bilden. Es ist eine
ausreichende Anzahl von Ziegeln zu verwenden, um eine Prüfwand mit einer Oberfläche von 0,25 m2 bis
0,5 m2 herzustellen.

Es ist wichtig, dass kein Wasser in den Spalt zwischen den Mauerziegeln und dem Schaumgummi eindringt.
Dies lässt sich durch leichtes Zusammendrücken der Prüfwand in horizontaler und vertikaler Richtung
entweder mit Hammerschrauben, Augenschrauben oder ähnlichen Schrauben, die sich von Hand anziehen
lassen, erreichen.

Eine typische Prüfwand ist in Bild 2 dargestellt.

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CEN/TS 772-22:2006 (D) –– Vornorm ––

Maße in Millimeter

Legende
1 Wärmedämmung
2 Läuferstein
3 Binderstein
4 Bereich für die Anbringung des Thermoelementes (schattiert)
5 Fuge aus Mörtel oder Gummi
6 Guter Kontakt zwischen Wärmedämmung und Mauerwerk
7 Holzummantelung

Bild 2 — Typische Prüfwand

8.3 Mörtelfugen

8.3.1 Allgemeines

Die Prüfwand wird aus Ziegeln und schnell erhärtendem Tonerdeschmelzzement-Mörtel mit einem
Mischungsverhältnis Zement : Sand von 1 : 4 in Raumteilen hergestellt. Eine typische Prüfwand ist in Bild 2
dargestellt. Die Ziegel sind so anzuordnen, dass die Stoßfugen einer Lage sich jeweils etwa mittig über einem
ganzen Ziegel der darunter liegenden Lage befinden. Halbe Ziegel am Ende einer Reihe sind so zu drehen,
dass ihre Kopfseiten einen Teil der den Frost-Tau-Wechseln auszusetzenden Fläche der Prüfwand bilden. Die
Mörtelfugen sind mit einem Stahlwerkzeug so auszuführen, dass sie entweder mit den Mauerziegeln bündig
oder konkav sind, wie in Bild 3 dargestellt. Es ist eine ausreichende Anzahl von Ziegeln zu verwenden, um
eine Prüfwand mit einer Oberfläche von 0,25 m2 bis 0,5 m2 herzustellen.

ANMERKUNG Beide Fugenmaterialien haben Vor- und Nachteile. Die Verwendung von Mörtel ist praxisnäher, das
Labor braucht jedoch einen gelernten Maurer und muss in der Lage sein, ganze Prüfwände nach der Sättigung mit
Wasser zu heben. Gummifugen müssen unter Umständen versiegelt werden, um ein Versagen der Lagerfugen zu
verhindern; solche Fugen lassen sich jedoch leichter ausführen und können, falls erforderlich, nach weniger als
100 Prüfzyklen demontiert werden. Ferner ist es leichter, Mauerziegel mit bekannter Wasseraufnahme zu befrosten und
aufzutauen.

8.3.2 Konditionierung der Prüfwände

Die Prüfwand muss unter den Umgebungsbedingungen im Labor 3 Tage aushärten und ist anschließend für
7 Tage bei Raumtemperatur vollständig in einen Behälter mit Wasser einzutauchen.

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–– Vornorm –– CEN/TS 772-22:2006 (D)

Legende
1 Mauerziegel
2 mit den Mauerziegeln bündige Mörtelfuge
3 konkave Mörtelfuge

Bild 3 — Ausführung der Fugen

9 Durchführung

9.1 Allgemeines

Die Prüfung an Prüfwänden mit Mörtelfugen sollte spätestens 30 min nach Entnahme der Prüfwand aus dem
Wasserbehälter beginnen. Wird diese Zeit bis zu einer Höchstzeit von 4 h überschritten, sind geeignete
Maßnahmen zu treffen, um die Wasserverdunstung zu begrenzen. Dies kann durch Abdeckung mit
Kunststofffolie erfolgen. Falls ein Zeitraum von 4 h überschritten wird, ist die Prüfwand mindestens 20 h,
jedoch höchstens 24 h, erneut in den Wasserbehälter zu stellen. Nach Einbau in die Prüfeinrichtung ist die
Prüfwand vor Beginn der Frost-Tau-Beanspruchung zu konditionieren. Dazu wird die Prüfwand (15 ± 1) min
so mit Wasser bei Umgebungstemperatur in einer Menge von (6 ± 0,5) l je Breitenmeter und Minute besprüht,
dass ihre Oberfläche gleichmäßig durch einen herablaufenden Wasserfilm bedeckt ist. Dies erfolgt durch
Verwendung einer auf der oberen Kante der vertikalen Prüfwand angebrachten Reihe von Düsen. Es ist
sicherzustellen, dass kein Wasser durch die obere Kante der Prüfwand in diese eindringt.

Die Prüfung an Prüfwänden mit Gummifugen sollte spätestens 2 h nach der Entnahme der Prüfwand aus dem
Wasserbehälter beginnen, anderenfalls sind geeignete Maßnahmen zu treffen, um das Trocknen der
Prüfwand zu verhindern. Dies kann durch Abdeckung mit Kunststofffolie oder durch Lagerung bei einer
relativen Luftfeuchte von > 95 % geschehen. Die Prüfwand wird in die Prüfeinrichtung eingeführt. Die
Prüfwand wird (15 ± 1) min so mit Wasser bei Umgebungstemperatur in einer Menge von (6 ± 0,5) l je
Breitenmeter und Minute besprüht, dass ihre Oberfläche gleichmäßig durch einen herablaufenden Wasserfilm
bedeckt ist. Dies erfolgt durch Verwendung einer auf der oberen Kante der vertikalen Prüfwand angebrachten
Reihe von Düsen. Es ist sicherzustellen, dass kein Wasser durch die obere Kante der Prüfwand in diese
eindringt.

9.2 Frost-Tau-Wechsel

9.2.1 Allgemeines

Bei der Befrostung und beim Auftauen sind die Temperaturverläufe auf der beanspruchten Fläche der
Prüfwand und die Werte für den Wärmeübergang, die in 9.2.2 und 9.2.3 angegeben sind, einzuhalten. Die
Prüfwand wird 100 Frost-Tau-Wechseln unterzogen; anschließend wird jeder Schaden bewertet, wie in 9.3
und 10.1 beschrieben.

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CEN/TS 772-22:2006 (D) –– Vornorm ––

9.2.2 Befrostungsphase

Die erste Befrostungsphase muss 6 h ± 5 min dauern. Jede darauf folgende Befrostungsphase muss
(120 ± 5) min dauern. Die in einem Abstand von (30 ± 10) mm von der Mitte der beanspruchten Fläche zu
messende Lufttemperatur muss in mindestens 20 min und höchstens 30 min von (+ 20 ± 3) °C auf
( 15 ± 3) °C gesenkt und für 90 min bis 100 min bei ( 15 ± 3) °C gehalten werden, damit eine
Gesamtbefrostungszeit von (120 ± 5) min erreicht wird. Die nach Anhang C ermittelte Wärmeabstrahlung bei
einer Lufttemperatur von 15 °C und einer Temperatur der beanspruchten Fläche von 0 °C muss
(400 ± 80) W/m2 betragen.

9.2.3 Auftauphase

Die in einem Abstand von (30 ± 10) mm von der Mitte der beanspruchten Fläche der Prüfwand gemessene
Lufttemperatur muss in mindestens 15 min und höchstens 20 min von ( 15 ± 3) °C auf (+ 20 ± 3) °C
ansteigen. Die Gesamtzeit der Warmluftzufuhr muss einschließlich der Phase des Temperaturanstiegs
(20 ± 1) min betragen.

Die darauf folgende Wassersprühphase muss (120 ± 10) s betragen, wobei Wasser von oben so auf die
Prüfwand gesprüht wird, dass ein Wasserfilm über die gesamte Fläche der Probekörper gleichmäßig verteilt
herunterläuft. Das Wasser mit einer Temperatur von 18 °C bis 25 °C ist in einer Durchflussmenge von
(6 ± 0,5) l je Breitenmeter der Prüfwand je min aufzusprühen.

Nach dem Beenden der Sprühphase darf das Wasser bis zu 2 min von der Prüfanordnung ablaufen.

9.2.4 Erneute Konditionierung nach einer Unterbrechung

Im Falle einer Unterbrechung der Frost-Tau-Wechsel-Folge, die ein mehr als zweistündiges Auftauen der
beanspruchten Fläche zur Folge hat, ist die Vorbehandlung zu wiederholen. Dazu werden eine Sprühphase
von 15 min, wie in 9.1 beschrieben, und anschließend eine Befrostungsphase von 6 h, wie in 9.2.2
beschrieben, durchgeführt. Diese Befrostungsphase von 6 h ist als die erste Befrostungsphase nach der
Unterbrechung zu betrachten. Jede anschließende Befrostungsphase muss, wie in 9.2.2 angegeben, (120 ±
5) min betragen.

9.3 Untersuchung der Prüfwand und der einzelnen Ziegel

Am Ende des 100. Frost-Tau-Wechsels ist die Prüfwand vollständig aufzutauen und sämtliche an ihrer
beanspruchten Oberfläche sichtbaren Schäden sind aufzuzeichnen.

Anschließend wird die Prüfwand vorsichtig zerlegt und die Lagerflächen werden auf laminare Risse untersucht
(siehe 10.1).

ANMERKUNG 1 Während der Untersuchung kann eine beginnende Abschälung der Ziegeloberflächen durch leichtes
Abklopfen der beanspruchten Oberfläche mit einem kleinen Stahlstab festgestellt werden. Ein dumpfes Geräusch ist ein
Hinweis auf vorhandene Hohlräume (beginnende Abschälung).

ANMERKUNG 2 Dient die Prüfung als Erstprüfung oder zum Nachweis der Übereinstimmung der Mauerziegel mit der
Deklaration des Herstellers, darf die Prüfwand erst nach 100 Prüfzyklen untersucht werden. Prüfungen nach weniger als
100 Zyklen sind zulässig und können bei Produkten, die als geeignet für die Verwendung unter mäßig angreifenden
Umgebungsbedingungen (F1) deklariert wurden, durchgeführt werden.

Die Sichtfläche der Prüfwand ist in Übereinstimmung mit den Vorgaben sowie am Ende der Auftauphase
eines Frost-Tau-Zyklus zu untersuchen. Alle Schäden sind aufzuzeichnen (siehe 10.1). Die Prüfwand darf zur
Untersuchung bis 10 min der Prüfeinrichtung entnommen werden

Tritt im weiteren Verlauf der Prüfung ein sichtbarer Schaden auf oder wird eine beginnende Abschälung
beobachtet, sollte im Prüfbericht angegeben werden, nach wie vielen Zyklen der Schaden zuerst festgestellt
wurde.

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–– Vornorm –– CEN/TS 772-22:2006 (D)

10 Auswertung der Ergebnisse

10.1 Beurteilung der Veränderungen

Nach 100 Frost-Tau-Wechseln und, sofern erforderlich, nach einer anderen Anzahl von Frost-Tau-Wechseln
ist zu ermitteln, an wie vielen Ziegeln der Prüfwand die in Tabelle 1 aufgeführten Schäden aufgetreten sind.

Laminare Risse, die während der Prüfung in der Lagerfläche auftreten, jedoch erst nach dem Zerlegen der
Prüfwand sichtbar werden, sind als Abblätterungen aufzuzeichnen.

ANMERKUNG Es wird auf den Unterschied zwischen dieser Art von Rissen und Rissen in der Lagerfläche, die
manchmal vor der Prüfung in extrudierten Ziegeln vorkommen können, hingewiesen.

Tabelle 1 — Schadensbeschreibung

Schadensbeschreibung Art
Keine Veränderung 0
Krater (z. B. Kalktreiben) 1
* Haarriss 0,2 mm 2
* Anriss 3
* Oberflächenriss > 0,2 mm 4
Durchgehender Riss 5
Absplitterung, Abschälung, Abschuppen 6
Bruch 7
Abplatzung, Abblätterung 8
* Wenn Haarrisse, Anrisse oder Oberflächenrisse im Zusammenhang mit
Abblätterungen auftreten, und dies durch Durchtrennung des Mauerziegels
bestätigt wird, wird der Schaden als Abblätterung dokumentiert.

10.2 Beurteilung des Frost-Tau-Widerstandes

Die Anzahl von Mauerziegeln (oder halben Ziegeln) in der Prüfwand, an denen Schäden von Art 4 oder höher
nach Tabelle 1 zwischen der Voruntersuchung und der Prüfung nach 100 Zyklen bzw. gegebenenfalls nach
einer anderen Anzahl von Zyklen aufgetreten sind, ist zu bestimmen.

Treten während der 100 Zyklen Schäden der Art 4 oder höher (siehe Tabelle 1) an keinem der Mauerziegel
oder der halben Ziegel auf, wird davon ausgegangen, dass die Mauerziegel für die Anwendung unter stark
angreifenden Umgebungsbedingungen (F2) geeignet sind.

11 Prüfbericht
Der Prüfbericht muss folgende Angaben enthalten:

a) Nummer, Titel und Ausgabedatum dieser Technischen Spezifikation;

b) Verfahren der Probenahme und von welcher Stelle vorgenommen;

c) Beschreibung oder Bezeichnung der Ziegel durch den Hersteller, Sollmaße und Geometrie nach
EN 771-1;

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CEN/TS 772-22:2006 (D) –– Vornorm ––

d) Anzahl der geprüften Probekörper;

e) Datum des Eingangs der Probekörper beim Prüflabor;

f) Wasseraufnahme der Probekörper, sofern erforderlich;

g) Beschreibung der Probekörper einschließlich der Nennmaße der beanspruchten Fläche;

h) Angabe des Fugenmaterials (Mörtel oder Gummi);

i) Beschreibung der Schäden der Arten 4 bis 8, die während der Frost-Tau-Beanspruchung nach
100 Zyklen bzw. gegebenenfalls nach einer anderen Anzahl von Zyklen aufgetreten sind;

j) Beurteilung, ob die Mauerziegel die Anforderungen an Mauerziegel für die Verwendung unter stark
angreifenden Umgebungsbedingungen (Kategorie F2) erfüllen.

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–– Vornorm –– CEN/TS 772-22:2006 (D)

Anhang A
(normativ)

Arten von Schäden, die während der Frost-Tau-Prüfung auftreten können

Die Darstellungen in Bild A.1 sind als Hilfestellung bei der Aufzeichnung von Veränderungen der Mauerziegel
während der Prüfung zu verwenden.

w 0,2 mm
2

w > 0,2 mm

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CEN/TS 772-22:2006 (D) –– Vornorm ––

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Legende
1 Krater = 1 5 Durchgehender Riss = 5 9 Absplitterung = 6
2 Haarriss = 2 6 Einschluss 10 Abplatzung = 8
3 Anriss = 3 7 Abschälung = 6 11 Bruch = 7
4 Oberflächenriss = 4 8 Abschuppung = 6 12 Abblätterung = 8

Bild A.1 — Darstellung von Schäden, die während der Frost-Tau-Prüfung auftreten können

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–– Vornorm –– CEN/TS 772-22:2006 (D)

Anhang B
(normativ)

Bestimmung der Wasseraufnahme

Es sind fünf Ziegel zu prüfen. Diese sind in einem Wärmeschrank bei (105 ± 5) °C bis zur Massekonstanz zu
trocknen. Die Probekörper sind zu wägen und ihre Trockenmasse md ist aufzuzeichnen. Die Massekonstanz
gilt als erreicht, wenn der Masseverlust zwischen zwei aufeinander folgenden Wägungen im Abstand von
mindestens 24 h während des Trocknens nicht mehr als 0,2 % der Gesamtmasse beträgt. Die Probekörper
sind vor dem Wägen auf Raumtemperatur abkühlen zu lassen.

Jeder Ziegel ist bei Raumtemperatur in einem Wasserbehälter zu lagern. Ein Kontakt des Wassers mit allen
Oberflächen des Ziegels kann durch Auflagern auf Abstandshaltern erreicht werden. Die Ziegel sind 7 d
vollständig mit Wasser bedeckt zu halten. Dann sind sie dem Wasserbehälter zu entnehmen, und das
überschüssige Wasser ist mit einem feuchten Tuch oder Schwamm von der Oberfläche zu entfernen.

Die Probekörper sind zu wägen und die Masse der feuchten Probe wm ist zu bestimmen. Die
Wasseraufnahme wm ist für jeden Ziegel als Masseanteil in Prozent, auf 0,1 % gerundet, zu berechnen.

m w ! md
wm " 100
md

Die mittlere Wasseraufnahme ist auf 0,1 % gerundet zu berechnen.

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CEN/TS 772-22:2006 (D) –– Vornorm ––

Anhang C
(normativ)

Messung der Wärmeabstrahlung

Die Wärmeabstrahlung von einer mattschwarzen, anstelle der Prüfwand in der Prüfeinrichtung angeordneten
Oberfläche muss (400 ± 80) W/m2 betragen, wenn die Oberflächentemperatur der schwarzen Platte 0 °C und
die Lufttemperatur in der Prüfeinrichtung 15 °C beträgt.

Die Lufttemperatur in der Prüfeinrichtung wird auf 15 °C gesenkt. Durch die entsprechende Einstellung der
anstehenden Spannung wird die Temperatur der Oberfläche der Aluminiumplatte auf 0 °C einstellt. Dieser
Zustand ist 15 min aufrechtzuerhalten. Die mittlere Leistungsaufnahme wird aus den Messwerten für Strom
und Spannung berechnet.

Die Wärmeabstrahlung von der Oberfläche der Aluminiumplatte wird mit folgender Beziehung berechnet:

mittlere Leistungsa ufnahme (W)


Wärmeabstr ahlung ( W / m 2 ) !
Fläche der Platte (m 2 )

Wenn es auf Grund von Temperaturschwankungen in der Prüfeinrichtung nicht möglich ist, die Differenz
zwischen der mittleren Oberflächentemperatur und der mittleren Lufttemperatur auf genau 15 °C einzustellen,
darf ein Korrekturfaktor wie folgt angewendet werden:

' 15 $
korrigierte Wärmeabst rahlung (W/m 2 ) ! A ) %% ""
& 15 ( b #

Dabei ist A der unkorrigierte Wert der Wärmeabstrahlung und b die Differenz zwischen der gemessenen
mittleren Temperaturdifferenz zwischen der Lufttemperatur und der Platte und 15 °C. Die Differenz b sollte in
der Regel höchstens 1 °C betragen.

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