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Inhalt
Seite
Vorwort.......................................................................................................................................................... 3
Einleitung ...................................................................................................................................................... 4
1 Anwendungsbereich ....................................................................................................................... 5
2 Normative Verweisungen................................................................................................................ 5
3 Begriffe............................................................................................................................................. 5
4 Aufgaben der RLT-Anlage .............................................................................................................. 8
5 Planung und Auslegung der RLT-Anlage ..................................................................................... 9
5.1 Allgemeines ..................................................................................................................................... 9
5.2 Planungsgrundlagen....................................................................................................................... 9
5.3 Luftvolumenströme ....................................................................................................................... 10
5.4 Abzüge ........................................................................................................................................... 12
5.5 Sonstige ablufttechnische Einrichtungen................................................................................... 12
5.6 Luftführung im Raum .................................................................................................................... 13
5.7 Raumluftqualität ............................................................................................................................ 13
6 Zuluft- und Abluftanlage ............................................................................................................... 13
6.1 Allgemeines ................................................................................................................................... 13
6.2 Zuluftanlage ................................................................................................................................... 13
6.3 Abluftanlage................................................................................................................................... 14
7 Schalldruckpegel........................................................................................................................... 15
8 Besondere Anforderungen an RLT-Anlagen in mikrobiologischen Laboratorien................... 15
9 Kennzeichnung.............................................................................................................................. 15
Literaturhinweise........................................................................................................................................ 16
2
DIN 1946-7:2009-07
Vorwort
Diese Norm wurde vom Arbeitsausschuss NA 055-02-01 AA „Abzüge und Laborlufttechnik“ im Normen-
ausschuss „Laborgeräte und Laboreinrichtungen“ (FNLa) und vom Arbeitsausschuss NA 041-02-53 AA
„Sonderräume“ im Normenausschuss „Heiz- und Raumlufttechnik“ (NHRS) gemeinsam ausgearbeitet.
Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Texte dieses Dokuments Patentrechte berühren können.
Das DIN oder die DKE sind nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu
identifizieren.
Teil 6: Lüftung von Wohnungen — Allgemeine Anforderungen, Anforderungen zur Bemessung, Ausfüh-
rungen und Kennzeichnung, Übergabe/Übernahme (Abnahme) und Instandhaltung
Änderungen
f) neue Europäische Normen zur Lüftung von Gebäuden und zur Energieeinsparung berücksichtigt und in
Bezug genommen.
Frühere Ausgaben
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DIN 1946-7:2009-07
Einleitung
Der Betrieb raumlufttechnischer Anlagen in Laborgebäuden oder in einzelnen Laborräumen bedarf wegen
ihrer sicherheitstechnischen Bedeutung besonderer Sorgfalt und Aufmerksamkeit. Dies gilt für die Nutzer von
lüftungstechnischen Einrichtungen in Laborräumen ebenso wie für Laborgebäudebetreiber.
Diese Norm unterstützt Planung, Ausführung und Wartung dieser raumlufttechnischen Anlagen. Insbesondere
ist wegen der vielen möglichen Schnittstellen zu sicherheitstechnisch relevanten ablufttechnischen
Einrichtungen die besondere Expertise zu Arbeitsabläufen in Labors und zur Wirkungsweise labortechnischer
Einrichtungen notwendig.
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DIN 1946-7:2009-07
1 Anwendungsbereich
Diese Norm gilt für Planung und Ausführung raumlufttechnischer Anlagen in Industrie-, Hochschul- und
Institutslaboratorien (im Folgenden RLT-Anlagen genannt). Sie gilt auch für RLT-Anlagen in naturwissen-
schaftlichen Fachräumen in Schulen soweit diese mit einer RLT-Anlage ausgestattet werden.
Diese Norm legt nicht fest, wann Laboratorien oder naturwissenschaftliche Fachräume in Schulen mit einer
RLT-Anlage ausgestattet sein müssen. Hierfür gelten zu beachtende, übergeordnete Regelwerke. Diese
Norm legt lediglich die Aufgaben von und Anforderungen an RLT-Anlagen fest.
Die Anwendung dieser Norm ist nicht im engeren Sinn vom Begriff Labor abhängig, sondern sie gilt auch für
laborähnliche Räume, in denen Tätigkeiten mit Gefahrstoffen oder gesundheitsgefährdenden Stoffen und
Agentien verrichtet werden.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
DIN EN 12128:1998-05, Biotechnik — Laboratorien für Forschung, Entwicklung und Analyse — Sicherheits-
stufen mikrobiologischer Laboratorien, Gefahrenbereich, Räumlichkeiten und technische Sicherheitsanforde-
rungen; Deutsche Fassung EN 12128:1998
DIN EN 12792:2004-01, Lüftung von Gebäuden — Symbole, Terminologie und graphische Symbole;
Deutsche Fassung EN 12792:2003
DIN EN 15251, Eingangsparameter für das Raumklima zur Auslegung und Bewertung der Energieeffizienz
von Gebäuden — Raumluftqualität, Temperatur, Licht und Akustik
3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die Begriffe nach DIN EN 12792 und die folgenden Begriffe. Für
die verschiedenen Luftarten in einem Labor oder Laborgebäude (z. B. Abluft, Umluft, Fortluft) gilt
DIN EN 13779:2007-09, Tabelle 2.
3.1
Labor
Laboratorium
räumlich definierter Bereich mit spezifischen technischen Anforderungen an die Lüftung
ANMERKUNG In einem Labor werden üblicherweise Tätigkeiten durchgeführt, bei denen etwaige Gefährdungen, z. B.
durch Stoffe oder Verfahren, beherrschbar gehalten werden können. Wesentlich ist dafür in der Regel die RLT-Anlage.
3.2
Labornutzfläche
Grundfläche eines Laborraums oder Laborbereichs; ohne die bautechnisch abgetrennten Flure und ohne
lufttechnisch abgetrennte Auswerte- oder Schreibflächen
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DIN 1946-7:2009-07
ANMERKUNG Zur lufttechnischen Abtrennung kann z. B. eine geeignete, gerichtete Luftströmung aus der Auswerte-
oder Schreibfläche in die Labornutzfläche dienen.
3.3
ablufttechnische Einrichtung
labortechnische Einrichtung, die für ihre Funktion festgelegte Abluftströme benötigt, z. B. Abzüge und Sicher-
heitsschränke oder Sicherheitswerkbänke mit Fortluftanschluss
3.4
Abzug
mit einem erzeugten Luftstrom durch eine einstellbare Arbeitsöffnung belüftete Schutzvorrichtung,
die durch eine Umschließung die Ausbreitung luftgetragener Verunreinigungen zum Bediener und zu
anderem Personal außerhalb des Abzugs begrenzt,
[DIN EN 14175-1:2003-08]
3.5
abgesaugter Arbeitsplatz
abzugsähnliche Laboreinrichtung, die nahezu aber nicht in vollem Umfang das Schutzniveau eines Abzugs
zur Verfügung stellt
ANMERKUNG Ein abgesaugter Arbeitsplatz ist eine ablufttechnische Einrichtung. Bei einem abgesaugten Arbeitsplatz
werden nicht alle Schutzziele eines Abzugs erreicht, z. B. kann der mechanische Schutz vor Spritzern und Splittern nicht
gegeben sein.
3.6
abgesaugte Umhausung
ablufttechnische Einrichtung zur gezielten lokalen Luftführung, die in der Regel eines der drei unter 3.4
genannten Schutzziele erfüllt, z. B. die Verdünnung im Innenraum zur Vermeidung gefährlicher, explosions-
fähiger Atmosphäre
3.7
Punktabsaugung
ablufttechnische Einrichtung zur lokalen Luftführung, z. B. zur Absaugung von Geräte- und Gebindeöffnun-
gen, in der Regel mit flexibler Schlauchführung
3.8
Schnüffelleitung
Sammelleitung im Labor, in der Regel unter Grobvakuum zum Anschluss von Laborgeräteauslässen ohne
signifikanten Abluftvolumenstrom
ANMERKUNG Eine Schnüffelleitung (mit Vakuum erzeugender Pumpe) ist in der Regel eine ablufttechnische
Einrichtung.
3.9
Sicherheitsschrank
sicherheitstechnische Laboreinrichtung zum Lagern und Bereitstellen von Stoffen in Gebinden, die bei einem
Brandfall im Labor zur Brandlast oder anderen Gefährdungen beitragen können
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DIN 1946-7:2009-07
ANMERKUNG Sicherheitsschränke sind ablufttechnische Einrichtungen, sobald sie mit Fortluft betrieben werden. Dies
ist die häufigste Betriebsweise. Zu Sicherheitschränken für brennbare Flüssigkeiten siehe DIN EN 14470-1, zu Sicher-
heitsschränken für Druckgasflaschen siehe DIN EN 14470-2.
3.10
Wägearbeitsplatz
Arbeitsplatz mit gezielter Luftführung zur Wägung von toxischen Stoffen, ohne dabei durch Luftströmungen
die Wägung zu beeinflussen
3.11
Tischabsaugung
ablufttechnische Einrichtung zur gezielten Luftführung oberhalb oder seitlich eines Labortischs
ANMERKUNG Eine Tischabsaugung ist in der Regel als Haube zur Abfuhr von aufsteigenden Gasen und Dämpfen
ausgeführt, z. B. für Wasserstoff oder heiße Abluft, etwa von Analysengeräten.
3.12
Untertischabsaugung
ablufttechnische Einrichtung zur gezielten Luftführung unterhalb eines Labortischs
ANMERKUNG Eine Untertischabsaugung ist in der Regel zur Abfuhr von Gasen und Dämpfen mit größerer Dichte als
Luft ausgeführt und kann z. B. mithilfe einer perforierten Tischplatte realisiert werden.
3.13
Unterbauabsaugung
ablufttechnische Einrichtung zur Entlüftung von Laborunterbauten
3.14
Bodenabsaugung
ablufttechnische Einrichtung zur gezielten Abfuhr von bodennaher Raumluft
ANMERKUNG Die Bodenabsaugung kann sich freistehend im Raum befinden, in Labormöbel integriert oder in Fußbö-
den und Wände eingelassen sein.
3.15
RLT-Anlage für Laboratorien
Gesamtheit der fest installierten technischen Einrichtungen zur lüftungstechnischen Ver- und Entsorgung von
Labors und deren Einrichtungen, soweit sie der Gebäudeinfrastruktur eindeutig zuzuordnen sind
ANMERKUNG RLT-Anlagen umfassen in der Regel Zu- und Abluftdurchlässe, Lüftungskanäle, Regler, Klappen,
Steuerungsanlagen, Ventilatoren, Schalldämpfer etc. Die Schnittstelle zu Laboreinrichtungen liegt in der Regel beim
vorgesehenen Lüftungsanschluss der jeweiligen Laboreinrichtung oder beim Wand- oder Deckendurchlass des
Labor(raum)s.
3.16
Luftwechsel
Verhältnis von Abluftvolumenstrom zu Raumvolumen
3.17
Lösemittelraum
Raum mit spezieller Ausstattung, der der Lagerung oder Bereitstellung von organischen Lösemitteln und
anderen Stoffen mit niedrigem Flammpunkt in geschlossenen Gebinden dient
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DIN 1946-7:2009-07
3.18
Chemikalienraum
Raum, der speziell der Lagerung oder Bereitstellung von Chemikalien in geschlossenen Gebinden dient
3.19
Außenluft
unbehandelte Luft, die von außen in die Anlage oder in eine Öffnung einströmt
3.20
Zuluft
Luftstrom, der in den behandelten Raum eintritt oder Luft, die aus der Anlage nach einer Behandlung in den
Raum eintritt
3.21
Abluft
Luftstrom, der den behandelten Raum verlässt
3.22
Umluft
Abluft, die der Luftbehandlungsanlage wieder zugeführt wird und als Zuluft wiederverwertet wird
3.23
Fortluft
Luftstrom, der ins Freie strömt
3.24
Sekundärluft
Luftstrom, der einem Raum entnommen und nach Behandlung demselben Raum wieder zugeführt wird
a) RLT-Anlagen müssen im Labor freigesetzte Gefahrstoffe (Gase, Dämpfe, Stäube, Aerosole) soweit
abführen und verdünnen, dass Gesundheitsgefährdungen über die Atemluft vermieden werden.
Hierbei gilt der Grundsatz, dass Gefahrstoffe bereits an der Entstehungsstelle erfasst und abgeführt
werden sollten, siehe ablufttechnische Einrichtungen, z. B. Abzug nach 3.4.
ANMERKUNG Als Atemluft gilt die Raumluft im Aufenthaltsbereich, in der Regel vom Fußboden bis 2 m Raum-
höhe.
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DIN 1946-7:2009-07
b) Die RLT-Anlage eines Labors muss neben dem Luftwechselbedarf des Raums auch den Abluft- und
Zuluftbedarf von Laboreinrichtungen und Geräten (ablufttechnische Einrichtungen, siehe 3.3) räumlich
und zeitlich sicherstellen, z. B. bei variablem Volumenstrom von Abzügen oder bei Druckschwankungen.
Durch die von den ablufttechnischen Einrichtungen eines Labors abgeführten Luftvolumenströme kann
der spezifische Luftwechselbedarf dieses Labor(raum)s abgedeckt sein. Die technische Lüftung des
Labors muss dann nicht durch zusätzliche dem Raum zuzuordnende Fortluftöffnungen sichergestellt
werden. Zusätzliche lüftungstechnische Einrichtungen eines Labors können auch im Sekundärluftbetrieb
(siehe 3.24) sinnvoll sein, etwa zur Erwärmung oder Kühlung sowie zur Filtration.
c) Die Raumluftqualität muss nach DIN EN 13779 und DIN EN 15251 sichergestellt werden. Hierzu zählt
insbesondere das Sicherstellen raumklimatischer Behaglichkeit nach den in DIN EN 15251 festgelegten
Bewertungskriterien, z. B. für Feuchte, Turbulenz, Luftgeschwindigkeit und Temperatur.
5.1 Allgemeines
Anforderungen an die RLT-Anlage eines Labors resultieren aus Anforderungen des Laborraums, der dort an
die RLT-Anlage angeschlossenen ablufttechnischen Einrichtungen, der RLT-Anlage selbst, den technischen
Aufstellräumen für die RLT-Anlage und gegebenenfalls dem Äußeren des Laborgebäudes.
Bei der Auslegung von RLT-Anlagen sind die folgenden Anforderungen zu berücksichtigen.
a) Sicherheitstechnische Anforderungen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen, die sich aus der allgemeinen
Nutzung des Labors ergeben können, z. B. Vermeidung der Akkumulation kleiner Mengen von Ge-
fahrstoffen in der Laborraumluft.
b) Funktionstechnische Anforderungen, die sich aus Anschluss und Betrieb ablufttechnischer Einrichtungen
ergeben, z. B. Volumenstrom, Regelverhalten, Ausfallsicherheit und Querströmungen.
c) Anforderungen, die sich durch die Anbindung ablufttechnischer Einrichtungen an die RLT-Anlage
ergeben, z. B. Brandsicherheit, Korrosionsbeständigkeit (Abrauchabzüge), Temperaturbeständigkeit und
Kanaldichtigkeit, Wartbarkeit, Reinigungsfähigkeit und Zugänglichkeit.
d) Raumklimatische Anforderungen nach DIN EN 15251 soweit anwendbar. Die Berücksichtigung sicher-
heitstechnischer Bestimmungen kann Abweichungen von DIN EN 15251 bedingen [siehe 5.1a)]. Ferner
können Abweichungen durch die nutzungsbedingte Raumlüftung notwendig sein, z. B. bei Kühlräumen
und Lösemittelräumen.
e) Anforderungen, die sich fallweise aus gesetzlichen Bestimmungen und planerischen Erwartungen an die
Energieeffizienz des Laborgebäudes, und damit insbesondere an die RLT-Anlage, ergeben.
5.2 Planungsgrundlagen
Bei der Auslegung der RLT-Anlage müssen neben den Lüftungs- und Klimaanforderungen des Labors und
den Anforderungen der Nutzer die für Abzüge und sonstige ablufttechnische Einrichtungen erforderlichen Zu-
und Abluftvolumenströme berücksichtigt werden. Die RLT-Anlage muss im Rahmen der geplanten Nutzung
auch einem zeitlich variablen Luftbedarf der ablufttechnischen Einrichtungen folgen können. Dabei müssen
die lufttechnischen Anforderungen erfüllt werden, z. B. mögliche Differenzdrücke zur Umgebung der betrach-
teten Laborräume.
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DIN 1946-7:2009-07
ANMERKUNG Zeitlich variable ablufttechnische Einrichtungen sind z. B. Abzüge mit variablem Luftstrom nach
DIN EN 14175-6.
Labore sollten eine gerichtete Luftströmung aus der Umgebung in das Labor aufweisen, um Auswirkungen
einer etwaigen Stofffreisetzung zu begrenzen. Der Nachweis kann z. B. durch Strömungssichtbarmachung
erfolgen. Bei besonderen Anwendungen, z. B. bei Reinraumlaboratorien, kann zum Schutz gegenüber Umge-
bungseinwirkungen ein bestimmter Überdruck im Labor gefordert werden. Bei Laboren mit besonderen
Schutzzielen können zusätzliche Anforderungen gelten, z. B. bei Gentechniklabors höherer Sicherheitsstufe
(siehe Abschnitt 8), Isotopenlabors und Tierlabors.
Diese oben genannten Anforderungen können in der Regel nur durch eine Kombination von Zuluft- und
Abluftanlage erfüllt werden. Auf mechanische Zuluftanlagen kann in Ausnahmefällen (z. B. in naturwissen-
schaftlichen Unterrichtsräumen in Schulen) verzichtet werden, wenn diese Laboratorien nur stundenweise
genutzt werden, und wenn
a) die vom Laborbetreiber durchzuführende Gefährdungsbeurteilung ergeben hat, dass keine gefährlichen
Konzentrationen in der Raumluft auftreten können, und
c) das Nachströmen der Zuluft zur Versorgung ablufttechnischer Einrichtungen sichergestellt ist.
5.3 Luftvolumenströme
5.3.1 Allgemeines
Die RLT-Anlage muss bei Bedarf Volumenströme für die Zu- und Abluft so bereitstellen können, dass abge-
senkte Volumenströme, z. B. in Zeiten außerhalb des bestimmungsgemäßen Laborbetriebs, möglich sind.
Dabei dürfen Dauerabsaugstellen, z. B. Sicherheitsschränke, nicht in ihrer Funktion beeinträchtigt werden.
ANMERKUNG 1 Zum Luftwechsel in Sicherheitsschränken siehe DIN EN 14470-1 und DIN EN 14470-2.
Die den Räumen durch die RLT-Anlage bereitgestellte Zuluft muss aufbereitete Außenluft sein. Sekundärluft
nach DIN EN 13779 ist zur thermischen Aufbereitung zulässig, wenn keine gefährliche Konzentration von
Gefahrstoffen auftreten kann.
Die Höhe des Zuluftvolumenstroms eines Raums bemisst sich nach dem Gesamtabluftvolumenstrom des
Raums (siehe 5.3.3 bis 5.3.8) und gegebenenfalls weiteren Raumluftbedingungen, z. B. Anforderungen an
den Rauminnendruck gegenüber der Raumumgebung (Unterdruck oder Überdruck). Dabei ist der Zuluftvolu-
menstrom dem Abluftvolumenstrom so nachzuführen, dass die gewählten Raumluftbedingungen für alle
Betriebszustände ablufttechnischer Einrichtungen mit variablem Abluftbedarf erhalten bleiben. Einstell- bzw.
Regelvorgänge sind dabei stetig und zeitnah so zu realisieren, dass keine widrigen Rückwirkungen auf die
lüftungstechnischen Funktionen im Raum bzw. an den ablufttechnischen Einrichtungen entstehen.
Bei der Bemessung des Zuluftvolumenstroms des Raums sind gegebenenfalls einzelne Zuluftvolumenströme
zu berücksichtigen, die für ablufttechnische Einrichtungen mit individuellem Zuluftbedarf erforderlich sind.
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DIN 1946-7:2009-07
Als Planungsgrundlage für die Auslegung muss die RLT-Anlage so bemessen sein, dass sich ein Abluftvolu-
menstrom von 25 m3/(m2 h) ergibt, bezogen auf die Labornutzfläche (siehe 3.2). Abhängig vom Bedarf
ablufttechnischer Einrichtungen und besonderer Anforderungen kann diese Auslegungsgrundlage deutlich
höher sein.
Dieser Wert darf nutzungsspezifisch in Planung oder Betrieb niedriger gewählt werden, wenn eine Gefähr-
dungsbeurteilung ergibt, dass der niedrigere Abluftvolumenstrom für die vorgesehenen Tätigkeiten im Labor
dauerhaft ausreichend und wirksam ist. Solche Absenkungen des Abluftvolumenstroms oder Nutzungsein-
schränkungen müssen dokumentiert und am Eingang zum Labor gekennzeichnet sein (siehe Abschnitt 9).
Bei der Ermittlung des Abluftvolumenstroms für den Laborraum müssen alle Teilabluftvolumenströme, z. B.
von Abzügen oder Sicherheitsschränken, berücksichtigt werden.
RLT-Anlagen müssen bei Lösemittelräumen zur Vermeidung von gefährlicher explosionsfähiger Atmosphäre
durch Akkumulation geringer Mengen an Gefahrstoffen einen Luftwechsel von mindestens 5 h!1 erzeugen.
Die Wirksamkeit der Abluft ist dauerhaft zu überwachen. Zur Vermeidung der Ausbreitung einer etwaigen
Havarie ist zudem ein ständiger Unterdruck zu den umgebenden Räumen sicherzustellen.
ANMERKUNG Erst eine Dauerüberwachung der Lüftung ermöglicht dem Betreiber, geeignete technische oder
organisatorische Maßnahmen zu treffen, um die bei einem Ausfall der Lüftung möglicherweise entstehenden
Gefährdungen zu verringern.
Werden in Lösemittelräumen auch brennbare Flüssigkeiten abgefüllt oder offen gehandhabt, müssen wegen
der möglichen Gefahrstoffbelastung und der erhöhten Explosionsgefahr zusätzliche Maßnahmen festgelegt
werden, die Auswirkungen auf die RLT-Anlage haben können, z. B. erhöhter Luftwechsel, Einrichten von
Punktabsaugungen oder von abgesaugten Arbeitsplätzen.
Abhängig vom Gefährdungspotential (Gefährdungsbeurteilung) kann ein höherer Luftwechsel für einen
Chemikalienraum oder eine Lagerung in abgesaugten Schränken erforderlich sein.
RLT-Anlagen müssen in Räumen unter Erdgleiche, in denen Druckgasflaschen betrieben (befördert, gelagert,
bereitgestellt, entleert und instandgehalten) werden, einen Luftwechsel von mindestens 2 h!1 einhalten. Die
entsprechende RLT-Anlage
" oder darf durch eine Gaswarneinrichtung automatisch eingeschaltet werden, wenn von der Gaswarn-
einrichtung Gas festgestellt wird.
ANMERKUNG Zum Lagern von Druckgasflaschen in Räumen siehe TRG 280:1995-10, 5.1.
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DIN 1946-7:2009-07
Der Abluftvolumenstrom von temperatur- bzw. vollklimatisch-geregelten Kammern, wie z. B. Kühl-, Brut- und
Klimakammern richtet sich nach dem jeweiligen Bedarf. Der Raum ist daher bei der Planung wie ein
ablufttechnischer Verbraucher zu betrachten. Thermoräume können ohne Abluft betrieben werden, wenn sie
nur der Lagerung dienen und keine Absaugung für das Lagergut erforderlich ist sowie durch Öffnen der Tür
ein ausreichender Luftaustausch für das Betreten sichergestellt ist. Sind die Thermoräume mit Laborgeräten
bzw. mit temporären Arbeitsplätzen zur Vorbereitung und Beschickung von Geräten ausgerüstet, ist als
Planungsgrundlage eine Mindestaußenluftzufuhr von 40 m3/h, die als Abluft abgeführt wird, je gleichzeitig
genutztem Arbeitsplatz während des Aufenthaltes sicherzustellen. Temporär und lokal freigesetzte
Gefahrstoffe sind über Punktabsaugung abzuführen und die Luftvolumenströme arbeitsplatzspezifisch mittels
Gefährdungsbeurteilung festzulegen. Nutzungsbedingte Luftwechsel, z. B. für gleichmäßige Temperatur- und
Feuchteverteilung, sind separat zu betrachten.
ANMERKUNG In Kammern mit temporären Arbeitsplätzen ohne Gefahrstofffreisetzung kann die Be- und Entlüftung
über Präsenzsteuerungen erfolgen. Auch eine Kopplung der Schaltung mit der Raumbeleuchtung ist möglich.
RLT-Anlagen für Räume, in denen Behälter mit tiefkalten Gasen drucklos gehandhabt werden, müssen die
verdampfenden Kühlmittel örtlich und zeitlich so wirksam absaugen, dass keine zusätzliche Gefährdung von
den Kühlmitteldämpfen ausgeht. In der Regel ist ein Abluftvolumenstrom von 25 m3/(m2 h) hierfür geeignet,
sofern nicht eine Gefährdungsbeurteilung zu anderen Werten führt.
BEISPIEL Bei Kühlung mit flüssigem Stickstoff ist in großen Räumen zur Vermeidung einer Sauerstoffverdrängung aus
der Raumluft eine Bodenabsaugung sinnvoll, die einen Abluftvolumenstrom von etwa 100 m3/h je laufendem Meter
Aufstellplatz für die Behälter bewirkt.
Wird ein Absinken der Sauerstoffkonzentration durch zusätzliche Maßnahmen verhindert, z. B. bedarfsorien-
tierte Erhöhung des Abluftvolumenstroms durch eine Sauerstoffmangelwarneinrichtung, kann der
Planungswert von 25 m3/(m2 h) niedriger ausgelegt werden [etwa 12,5 m3/(m2 h)]. Der Planungswert des
Abluftvolumenstroms darf auch dann niedriger gewählt werden, wenn durch geeignete, redundante
Warneinrichtungen mit optischem und akustischem Alarm vor einer Begehung des Raums gewarnt wird.
5.4 Abzüge
Bei der Auslegung der RLT-Anlage müssen die lufttechnischen Anforderungen des Abzugs oder der Abzüge
berücksichtigt werden. Dazu zählen u. a. der Abluft- und gegebenenfalls auch der Zuluftbedarf. Neben dem
Abluftvolumenstrom müssen bei der Planung und Auslegung der RLT-Anlage etwaige Wechselwirkungen
zwischen Zuluftdurchlässen im Laborraum und den Abzügen berücksichtigt werden, z. B. Geschwindigkeit,
Richtung und Volumenstrom des Zuluftaustritts.
ANMERKUNG Die lufttechnischen Anforderungen von Abzügen nach DIN EN 14175-2 [8], insbesondere die
Festlegung des Abluftvolumenstroms, werden entweder durch den Abzugshersteller im Baumusterprüfbericht oder
nutzungsspezifisch durch den Laborbetreiber festgelegt, z. B. in einem Raumbuch. Falls diese Angaben nicht vorliegen,
kann als Planungsgrundlage der Volumenstrom verwendet werden, bei dem die von der Berufsgenossenschaft der
Chemischen Industrie festgelegten Kriterien eingehalten werden (siehe [1]).
Im Frontbereich von Abzügen müssen in einer Entfernung bis 0,5 m vor den Frontschiebern die Anforderun-
gen nach DIN EN 15251 wegen der Lufteinströmgeschwindigkeit in den Abzug nicht in allen Punkten einge-
halten werden (z. B. die akustischen Anforderungen).
Bei der Auslegung der RLT-Anlage müssen ablufttechnische Einrichtungen für Tätigkeiten berücksichtigt
werden, die speziellen Anforderungen im Hinblick auf eine mögliche Gefahrstofffreisetzung genügen müssen,
auch soweit diese Tätigkeiten nicht in Abzügen durchgeführt werden. Hierbei kann es sich z. B. um abge-
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DIN 1946-7:2009-07
saugte Arbeitsplätze, abgesaugte Umhausungen, Tisch-, Unterbau- oder Bodenabsaugungen handeln. Dabei
ist zwischen der gezielten Absaugung an einer bekannten Quelle (siehe z. B. 3.8, Schnüffelleitung) und einer
vorbeugenden Absaugung zur Vermeidung einer Akkumulation zu unterscheiden.
Hierbei sind die spezifischen Eigenschaften von Gefahrstoffen, z. B. deren Dichte, zu beachten. Eine örtliche
Absaugung sollte möglichst nahe am vermuteten Austritt von Gefahrstoffen oder ersatzweise am möglichen
Ort der Akkumulation angeordnet werden.
Die Durchströmung des Laborraums wird in erster Linie durch die Anordnung und Ausführung der Zuluftdurch-
lässe bestimmt. Falls Luftbelastungen wie Wärme oder Gefahrstoffe nicht am Ort der Entstehung abgeführt
werden, kann die RLT-Anlage nur über eine Verdünnung der Luftbelastung wirksam werden. Aus diesem
Grund hat die Zuluftführung besondere Bedeutung, da durch eine Mischluftverteilung (Begriff siehe
DIN EN 12792:2004-01, Tabelle 1, Nummer 260) Gefahrstoffanreicherungen vermieden werden.
Zuluftdurchlässe müssen so ausgebildet und angeordnet sein, dass die ablufttechnischen Einrichtungen nicht
beeinträchtigt werden. Diese Anforderung gilt auch bei Änderungen des Luftvolumenstroms durch die RLT-
Anlage bei Regelung oder Schaltung.
5.7 Raumluftqualität
Die RLT-Anlage sollte so ausgelegt sein, dass unter primärer Erfüllung aller sicherheitstechnischer Lüftungs-
anforderungen Zuglufterscheinungen vermieden werden.
6.1 Allgemeines
Die Schallemission der RLT-Anlage ist im Bezug auf das jeweilige Laborgebäude und seine Umgebung zu
beachten.
ANMERKUNG Es hat sich bewährt, die Strömungsgeschwindigkeit im Kanalnetz nicht größer als 5 m/s zu wählen. Dies
führt auch zu einem gleichmäßigen Systemdruck. Siehe VDI 3803.
6.2 Zuluftanlage
Zuluftanlagen müssen die gezielte Nachführung der Abluftvolumenströme von ablufttechnischen Einrich-
tungen (siehe 3.3) sicherstellen, insbesondere bei Betrieb mit variablem Abluftvolumenstrom einzelner Labor-
räume.
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DIN 1946-7:2009-07
Die Außenluftansaugungen für die Zuluft müssen nach DIN EN 13779:2007-09, A.2, so beschaffen und ange-
ordnet sein, dass ein Ansaugen von Fortluft vermieden wird (Vermeidung von Rezirkulation, Klassifizierung
der Abluft in die Kategorie mindestens ETA 3, siehe DIN EN 13779:2007-09, Tabelle A.1).
6.3 Abluftanlage
6.3.1 Luftführung
Abluftanlagen müssen die Luftvolumenströme der ablufttechnischen Einrichtungen und der Raumabluft der
Laborräume sicherstellen, insbesondere bei variablem Betrieb ablufttechnischer Einrichtungen oder ganzer
Laborräume.
Das Rückströmen von Luft bei abgeschalteten Abluftanlagen (z. B. für einzelne ablufttechnische Einrichtun-
gen und bei Windlast) ist durch geeignete Maßnahmen zu vermeiden.
Bei erhöhten Anforderungen an die Verfügbarkeit von Abluft, z. B. aus sicherheitstechnischen Gründen bei
einzelnen ablufttechnischen Einrichtungen, ist zu prüfen, ob eine redundante oder teilredundante Ausführung
von Abluftanlagen erforderlich ist. Abluftanlagen für mikrobiologische Laboratorien einiger Sicherheitsstufen
müssen eine eigenständige Abluftanlage mit vollständig redundanter Ausführung aufweisen.
ANMERKUNG Siehe BiostoffV [2], GenTSV [3] und GefStoffV [4]. Zu Sicherheitsstufen mikrobiologischer Laboratorien
siehe DIN EN 12128.
Werden Abluftströme in Kanälen mit Überdruck innerhalb des Laborgebäudes insbesondere durch Arbeits-
räume geführt, sind geeignete Maßnahmen zur Vermeidung einer Kontamination der Raumluft durch
eine unerkannte Leckage zu treffen, z. B. Beachtung entsprechender Dichtheitsanforderungen; siehe
DIN EN 15242.
Wenn zur Rückhaltung von Gefahrstofffreisetzungen (z. B. Säuren, Laugen, Lösemittel, Radionuklide, KMR-
Stoffe (krebserzeugende, erbgutverändernde oder fortpflanzungsgefährdende Stoffe)) Rückhalte- und Filter-
systeme notwendig sind, z. B. Abluftwäscher oder Hochleistungsfilter, müssen diese möglichst nahe an der
Entstehungsstelle installiert werden. Der erhöhte Druckverlust durch Rückhalte- und Filtersysteme und die
teilweise erhebliche Verschleppung von Waschflüssigkeiten aus Abluftwäschern und Kanalspülsystemen
(z. B. bei Abrauchabzügen nach DIN 12924-2) muss berücksichtigt werden.
Bei der Planung sind für die Wartung, Reparatur und Reinigung der Abluftkanalnetze und Abluftanlagen
Konzepte zu erstellen und Maßnahmen vorzusehen, die den sicheren Umgang mit den im Innenraum
kontaminierten Abluftanlagekomponenten erlauben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Kontaminationen
unbekannter Art auftreten können.
6.3.4 Explosionsschutz
Abluftanlagen sind so zu planen, zu errichten und zu betreiben, dass keine Gefährdung durch gefährliche
explosionsfähige Atmosphäre auftreten kann. Dies gilt sowohl für den Aufstellort der Abluftanlage, z. B. Auf-
stellung in einem explosionsgefährdeten Bereich, „Ex-Zone“, als auch für das Innere der Abluftanlage, z. B.
Luftkanäle oder Innenraum des Ventilators.
Lässt sich eine maximale Beladung der Abluft mit brennbaren Stoffen nicht in jedem Fall ausreichend sicher
unterhalb der unteren Explosionsgrenze des Gemischs einhalten, sind Explosionsschutzmaßnahmen erfor-
derlich. Dies können Maßnahmen zur Vermeidung von Zündquellen sein, z. B. explosionsgeschützte Ventila-
toren nach ATEX. Es können auch Maßnahmen zur Begrenzung der Auswirkungen einer Explosion notwen-
dig sein, z. B. Druckentlastungsklappen.
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DIN 1946-7:2009-07
ANMERKUNG 1 In der Regel ist die Beladung der Abluft mit brennbaren Stoffen (Gase, Dämpfe, Stäube) innerhalb
eines Abluftsystems räumlich eng auf einen Teilluftstrom begrenzt. Dieser wird bei geeigneter Kanalführung durch die
Wirkung anderer Teilluftströme auf ungefährliche Konzentrationen verdünnt, ehe die gesamte Abluft auf den Ventilator als
potentielle Zündquelle trifft. Daher ist in der Regel kein Explosionsschutz für das Innere des Abluftsystems notwendig.
Dabei wird vorausgesetzt, dass in den Abschnitten des Abluftsystems mit etwaig zu hoher Beladung keine Zündquellen
vorhanden sind (z. B. Thermofühler, Brandschutzklappen, Ablagerungen mit potentiellen Glimmnestern, elektrostatische
Entladungen).
Besonderes Augenmerk ist auf ablufttechnische Einrichtungen mit hohem Beladungsanfall zu richten und auf
solche, die individuell an Ventilatoren (ohne Verdünnungswirkung durch andere Ablufteinrichtungen) ange-
bunden sind, z. B. Abrauchabzüge.
ANMERKUNG 2 Zur Ermittlung der sicheren Unterschreitung der unteren Explosionsgrenze siehe Literaturhinweise.
Abluftanlagen innerhalb des Gebäudes, die mit Überdruck betrieben werden, müssen hinreichend dicht sein
(siehe 6.3.1), sodass keine gefährliche Atmosphäre außerhalb der Abluftanlage entstehen kann. Es wird
empfohlen Kanalabschnitte, in denen Abluft aus Ex-Zone 2 unverdünnt abgeführt wird, z. B. aus manchen
Sicherheitsschränken, zur Vermeidung von elektrostatischen Entladungen aus geeignetem ableitfähigen
Material zu installieren.
7 Schalldruckpegel
Bei der Auslegung der RLT-Anlage eines Labors ist zu berücksichtigen, dass der Schalldruckpegel von
52 dB(A) im Raum nicht überschritten wird. Hierin sind alle luftführenden Komponenten einschließlich Abzüge,
Zu- und Abluftdurchlässe, Punktabsaugungen usw. enthalten. Siehe VDI 2081, Blatt 1.
ANMERKUNG Zur Auslegung der lufttechnischen Komponenten muss die Schallabsorption des Raums dem Installa-
teur bzw. Lieferanten bekannt gegeben werden.
In Sonderfällen dürfen höhere Werte vereinbart werden, z. B. in Räumen, die nicht-ständige Arbeitsplätze auf-
weisen und in denen im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung andere Anforderungen Vorrang haben sollen.
Wenn in die Abluftleitung einer ablufttechnischen Einrichtung Schalldämpfer integriert werden, ist die mögliche
Ablagerung von Schadstoffen einschließlich Kondensaten (z. B. Wasser, Säuren) und Korrosion besonders zu
beachten.
ANMERKUNG Die Schallleistung einer Regel- oder Drosseleinrichtung in Lüftungsleitungen ist abhängig vom Diffe-
renzdruck über diese Einrichtung. Daher ist es vorteilhaft, das Lüftungskonzept auf niedrige Systemdrücke auszulegen.
ANMERKUNG DIN EN 12128 betrachtet Gefährdungen, die aus Tätigkeiten mit mikrobiologischen Stoffen und Agen-
tien resultieren. Tätigkeiten mit Gefahrstoffen, z. B. Reinigung und Desinfektion nach DIN EN 12128:1998-05, 5.2 und 6.3,
können eine RLT-Anlage auch in mikrobiologischen Laboratorien der Sicherheitsstufen S1 und S2 bedingen.
Neben DIN EN 12128 können für die Anforderungen an die Lüftung mikrobiologischer Laboratorien weitere
Vorgaben, u. a. aus der BiostoffV [2], der GenTSV [3] und der GefStoffV [4] zutreffend sein. Außerdem
können sich Anforderungen an die RLT-Anlage aus Maßnahmen der Qualitätssicherung in mikrobiologischen
Laboratorien ergeben, z. B. das Einhalten festgelegter Temperaturbereiche [siehe Abschnitt 4c) und 5.1d)].
9 Kennzeichnung
Nutzungseinschränkungen aufgrund eines niedrigeren Luftwechsels während der Arbeitszeit (siehe 5.3.3)
müssen mit dem Hinweis „Achtung: Reduzierter Luftwechsel“ gut sichtbar am Laboreingang gekennzeichnet
sein.
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DIN 1946-7:2009-07
Literaturhinweise
DIN EN 15242, Lüftung von Gebäuden — Berechnungsverfahren zur Bestimmung der Luftvolumenströme in
Gebäuden einschließlich Infiltration
[1] Spürgas-Höchstwerte SF6 für Abzüge nach DIN EN 14175-2; Autor: Fachausschuss Chemie der
Berufsgenossenschaftlichen Zentrale für Sicherheit und Gesundheitsschutz BGZ; siehe
http://www.bg-chemie.de/files/81/Spuergas-Hoechstwerte_Abzuege_Gr.pdf
[2] BioStoffV, Verordnung zur Umsetzung der EG-Richtlinien über den Schutz der Beschäftigten gegen
Gefährdung durch biologische Arbeitsstoffe; Artikel 1 Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz
bei Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen (Biostoffverordnung — BioStoffV) von 1994-041)
[3] GenTSV, Verordnung über die Sicherheitsstufen und Sicherheitsmaßnahmen bei gentechnischen
Arbeiten in gentechnischen Anlagen (Gentechnik-Sicherheitsverordnung — GenTSV) von 1995-031)
[4] GefStoffV, Verordnung zur Anpassung der Gefahrstoffverordnung an die EG-Richtlinie 98/24/EG und
andere EG-Richtlinien (Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen (Gefahrstoffverordnung — Gefstoff V)
vom 2005-011)
1) Nachgewiesen in der DITR-Datenbank der DIN-Software GmbH, zu beziehen bei: Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
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