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DEUTSCHER KALIBRIERDIENST

Richtlinie Kalibrierung elektronischer


DKD-R 7-1 nichtselbsttätiger Waagen
Ein- und Mehrbereichswaagen mit
Blatt 2 Schrittzahlen unter 1.000.000 und
Teilungswerten größer 0,01 mg

Ausgabe 11/1998 Seite 1 von 13


DKD-R 7-1 ◆ Kalibrierung elektronischer nichtselbsttätiger Waagen
Blatt 2: Ein- und Mehrbereichswaagen mit Schrittzahlen unter 1.000.000
und Teilungswerten größer 0,01 mg

Herausgegeben von der Akkreditierungsstelle des Deutschen Kalibrierdienstes (DKD) bei der Physika-
lisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Zusammenarbeit mit seinem Fachausschuss „Masse".

Copyright © 2002 by DKD

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb
der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung unzulässig und strafbar. Das gilt
insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und
Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Deutscher Kalibrierdienst (DKD)


Im DKD sind Kalibrierlaboratorien von Industrieunternehmen, Forschungsinstituten, technischen Be-
hörden, Überwachungs- und Prüfinstitutionen zusammengeschlossen. Sie werden von der Akkreditie-
rungsstelle des DKD bei der PTB akkreditiert und überwacht. Sie führen Kalibrierungen von Messge-
räten und Maßverkörperungen für die bei der Akkreditierung festgelegten Messgrößen und Messberei-
che durch. Die von ihnen ausgestellten DKD-Kalibrierscheine sind ein Nachweis für die Rückführung
auf nationale Normale, wie sie von der Normenfamilie DIN EN ISO 9000 und der DIN EN ISO/IEC
17025 gefordert wird.

Kalibrierungen durch DKD-Laboratorien geben dem Anwender Sicherheit für die Verlässlichkeit von
Messergebnissen, erhöhen das Vertrauen der Kunden und die Wettbewerbsfähigkeit auf dem natio-
nalen und internationalen Markt und dienen als messtechnische Grundlage für die Mess- und Prüfmit-
telüberwachung im Rahmen von Qualitätssicherungsmaßnahmen.

Im DKD werden Kalibriermöglichkeiten für elektrische Messgrößen, für Länge, Winkel und weitere
geometrische Größen, für Rauheit, Koordinaten- und Formmesstechnik, für Zeit und Frequenz, für
Kraft, Drehmoment, Beschleunigung, Druck, Durchfluss, Temperatur, Feuchte, medizinische Mess-
größen, akustische Messgrößen, optische Messgrößen, ionisierende Strahlung und weitere Messgrö-
ßen angeboten.

Veröffentlichungen: siehe Internet

Anschrift:
Deutscher Kalibrierdienst bei der
Physikalisch-Technischen Bundesanstalt
Bundesallee 100, D-38116 Braunschweig
Postfach 33 45, D-38023 Braunschweig
Telefon Sekretariat: (05 31) 5 92-19 01
Fax: (05 31) 5 92-19 05
E-Mail: dkd@ptb.de
Internet: www.dkd.info

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DKD-R 7-1 ◆ Kalibrierung elektronischer nichtselbsttätiger Waagen
Blatt 2: Ein- und Mehrbereichswaagen mit Schrittzahlen unter 1.000.000
und Teilungswerten größer 0,01 mg

Vorwort
DKD-Richtlinien sind Anwendungsdokumente zu den Anforderungen der DIN EN ISO/IEC
17025. In DKD-Richtlinien werden technische und organisatorische Abläufe beschrieben, die
den Kalibrierlaboratorien als Vorbild zur Festlegung interner Verfahren und Regelungen die-
nen. DKD-Richtlinien können zu Bestandteilen der Qualitätsmanagementdokumentation der
Kalibrierlaboratorien werden. Durch die Umsetzung der Richtlinien wird die Gleichbehand-
lung der zu kalibrierenden Geräte in den verschiedenen Kalibrierlaboratorien gefördert und
die Kontinuität und Überprüfbarkeit der Arbeit der Kalibrierlaboratorien verbessert.

Die DKD-Richtlinien sollen nicht die Weiterentwicklung von Kalibrierverfahren und –abläu-
fen behindern. Abweichungen von Richtlinien und neue Verfahren sind im Einvernehmen mit
der Akkreditierungsstelle zulässig, wenn fachliche Gründe dafür sprechen.

Die Richtlinie wurde vom Fachausschuss „Masse“ in Zusammenarbeit mit der PTB erstellt
und vom Beirat des DKD verabschiedet. Mit der Veröffentlichung wird sie für alle DKD-
Kalibrierlaboratorien verbindlich, sofern keine eigene, von der Akkreditierungsstelle geneh-
migte Verfahrensanweisung vorliegt.

Die Richtlinie gilt z. Zt. nur vorläufig. Sie ist entsprechend anzupassen, wenn die Richtlinie
EA-4/02 um Regelungen für die Kalibrierung von Anzeigebereichen von anzeigenden Mess-
geräten erweitert wird.

Die vorliegende geänderte Neuauflage enthält ein aktualisiertes Impressum und aktuelle Be-
züge zu den heutigen internationalen Organisationen.

Ausgabe: 11/1998
geänderte Neuauflage: 2002

1 Geltungsbereich
Nichtselbsttätige elektronische Waagen werden in verschiedenen Bauarten und mit sehr unter-
schiedlichen Schrittzahlen eingesetzt. Daher gliedert sich diese Richtlinie in einen allgemei-
nen Teil (Blatt 1) und in Blätter, in denen die Kalibrierverfahren für die unterschiedlichen
Bauarten detailliert beschrieben werden.

Dieses Blatt ist anzuwenden auf die Kalibrierung von nichtselbsttätigen elektronischen Einbe-
reichs- und Mehrbereichswaagen mit Schrittzahlen n ≤ 1.000.000. Bei Mehrbereichswaagen
ist der Teilwägebereich mit der größten Schrittzahl maßgebend. Der Teilungswert d muss
> 0,01 mg sein.

2 Begriffe, Formelzeichen
siehe Blatt 1 dieser Richtlinie, Abschnitt 2

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Blatt 2: Ein- und Mehrbereichswaagen mit Schrittzahlen unter 1.000.000
und Teilungswerten größer 0,01 mg

3 Normale
siehe Blatt 1 dieser Richtlinie, Abschnitt 3

4 Umgebungsbedingungen, Kalibrierfähigkeit
siehe Blatt 1 dieser Richtlinie, Abschnitt 4

5 Kalibrierverfahren
5.1 Vorbelastung
Vor Beginn einer Kalibrierung kann die Waage einmal mit ca. 0,8 Max oder mehr belastet
werden. Der Kalibrierschein muss in diesem Fall einen entsprechenden Vermerk enthalten.

5.2 Wiederholbarkeit
Es werden mindestens 6 Messungen durchgeführt, für Prüflasten ≥ 100 kg mindestens 3 Mes-
sungen. Vor jeder Messung ist die Waage Null zu stellen. Die Last ist mittig aufzubringen.

5.2.1 Für die Prüflast P gilt:


0,1 Max ≤ P ≤ Max
Vorzugsweise sollte eine einstückige Prüflast verwendet werden.
Bei Mehrbereichswaagen gilt:
0,7 Max1 ≤ P ≤ Max1

5.2.2 Auswertung
Die Standardabweichung s wird aus den Wägewerten Wi berechnet zu
1 n
s= ⋅ ∑ (Wi − W ) 2 (1)
n −1 i =1

1 n
mit W= ⋅ ∑Wi (2)
n i =1

Die Varianz der Wiederholbarkeit berechnet sich zu


vw = s2 (3)

5.3 Rundungsfehler
Die Varianz des Rundungsfehlers beträgt bei Mehrbereichswaagen für die Anzeige mw bei den
verschiedenen Teilungswerten di
1
v r = d i2 (4)
6

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Blatt 2: Ein- und Mehrbereichswaagen mit Schrittzahlen unter 1.000.000
und Teilungswerten größer 0,01 mg

Bei Einbereichswaagen ist die Varianz des Rundungsfehlers


1
vr = d 2 (5)
6

5.4 Außermittige Belastung


Die Prüflast wird auf den angegebenen Positionen aufgebracht. Die Positionen geben den
Lastschwerpunkt für die jeweilige Messung an.

1. Messung Mitte
2. Messung vorn links 3 1 3 1 4
4
3. Messung hinten links
4. Messung hinten rechts 2 5 2 5

5. Messung vorn rechts

Nach der 1. Messung kann bei aufgelegter Prüflast tariert werden.

5.4.1 Für die Prüflast P gilt:


0,3 Max ≤ P ≤ Max
Vorzugsweise sollte eine einstückige Prüflast verwendet werden.

5.4.2 Auswertung
E = betragsmäßig größte Differenz der Anzeigewerte außermittige gegen mittige Belastung.
Max
Bezugsgröße ist die auf Pn = normierte Abweichung
3
Max
E1 = E ⋅ (6)
3⋅ P
Die Varianz ve ergibt sich zu
2
1  E 
ve = ⋅  1  (7)
3  Max 

5.5 Justierabweichung nahe Max


Wird ein Festpunkt der Waagenkennlinie regelmäßig vom Waagennutzer mit einem festge-
legten Normal justiert, ist diese Justierung ebenfalls vor der Kalibrierung durchzuführen, sonst
nur auf Wunsch des Waagennutzers. Das Kalibrierprotokoll muss einen entsprechenden Ver-
merk tragen.
Danach wird die Waagschale entlastet und die Anzeige Null gestellt. Die Prüflast wird mittig
aufgelegt.
Mehrbereichswaagen werden in jedem gewünschten Bereich kalibriert.

5.5.1 Für die Prüflast P0 gilt:


0,8 Max ≤ P0 ≤ Max (Bereich)

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5.5.2 Auswertung
Es wird die Abweichung A0 aus Wägewert W0 und Gewichtswert P0 errechnet. Sie geht in die
Berechnung der Varianz va , Abschnitt 5.6.2, ein.
A0 = W0 − P0 (8)
Der Gewichtswert kann mit dem Nenn- oder Istwert (konventioneller Wägewert, nur bei
E2-Gewichten) berücksichtigt werden, der Einfluss auf die Messunsicherheit wird in Abschnitt
5.8 bewertet.

5.6 Richtigkeit
Einbereichswaagen werden nach dem nachstehenden Verfahren kalibriert.
Mehrbereichswaagen werden im gewünschten Bereich wie Einbereichswaagen kalibriert.
Es werden mindestens 5 Messungen durchgeführt.
Für Maxi < 100 kg ist vor jeder Messung Null zu stellen bzw. zu tarieren.
Die Prüflasten werden mittig aufgestellt, die Taralasten außermittig, wenn nötig.

5.6.1 Für die Prüflasten Pi und die Taralasten Ti gilt:

Messung i Taralast Ti Prüflast Pi


1 0 P1 mit P1 = 0,2 ... 0,28 Max (Bereich)
2 0 P2 P2 = 0,4 ... 0,6 Max (Bereich)
3 0 P3 P3 = 0,6 ... 0,8 Max (Bereich)
4 T1 P1 T1 = 0,25 ..0,5 Max (Bereich)
5 T1 P2 T1 + P2 ≤ Max

Alle Prüflasten müssen sich um mindestens 0,2 Max unterscheiden.


Die angegebene Reihenfolge ist unbedingt einzuhalten!

5.6.2 Auswertung
Es werden die relativen Abweichungen ai aus den Abweichungen Ai = Wi − Pi berechnet
A
ai = i i = 0 ... nn ≥ 5 (9)
Pi
A0, P0 aus der Kalibrierung der Justierabweichung, Abschnitt 5.5.
Die mittlere relative Abweichung ist
1 n
a= ⋅ ∑ ai (10)
n +1 i =0

Die Varianz va der ai berechnet sich aus der Standardabweichung sa zu


1 n
v a = s a2 = ⋅ ∑ (a i − a ) 2 (11)
n i =0

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Blatt 2: Ein- und Mehrbereichswaagen mit Schrittzahlen unter 1.000.000
und Teilungswerten größer 0,01 mg

5.7 Einfluss der Temperaturschwankungen am Aufstellort


∆T = Tmax - Tmin = Breite des Temperaturbereichs, in dem eine Verwendung der Waage vom
Hersteller vorgesehen oder nach den Umständen am Aufstellort zu erwarten ist. ∆T
kann durch routinemäßig vorgesehene Justage verkleinert werden
TK = Temperatureinfluss auf die mittlere Kennliniensteigung in ppm/K (Schätzung oder Da-
tenblattangabe)
Die Varianz vT des Temperatureinflusses berechnet sich zu

⋅ (∆T ⋅ TK )
1
vT =
2
(12)
12

5.8 Einfluss der Kalibriergewichte


Die Gewichte sind ausreichend zu akklimatisieren, siehe Blatt 1 dieser Richtlinie, Abschnitt 6.3.
Für die Bestimmung der Unsicherheit werden nur die Gewichte für die Justierabweichung
nahe Max berücksichtigt, siehe Abschnitt 5.5. Bei der Berechnung der Abweichung A0 können
sie mit dem Nennwert oder dem Istwert (konventioneller Wägewert) eingesetzt werden.

5.8.1 Die Kalibriergewichte werden zum Nennwert eingesetzt.


A0 = W0 − P0 (13)

P0 = Summe der Nennwerte aller aufgelegten Gewichtstücke mi . Die Varianz vK der Unsi-
cherheit der Kalibriergewichte wird aus den Fehlergrenzen δi der aufgelegten Gewicht-
stücke mi geschätzt zu

1  ∑δ i
2

vK = ⋅   (14)
4  P0 

5.8.2 Die Kalibriergewichte werden zum Istwert eingesetzt.


(nur zulässig bei Verwendung von E2-Gewichten).
A0 = W0 − (P0 + ∆m ) (15)

∆m = Summe der Abweichungen aller aufgelegten Gewichtstücke mi gemäß den Angaben im


Kalibrierschein der Gewichtstücke. Die Unsicherheit U der Gewichtstücke und der Be-
wertungsfaktor k sind dem Kalibrierschein zu entnehmen. Die Varianz vK der Unsicher-
heit des Kalibriergewichts P0 berechnet sich zu

 ∑U i
2

vK =   (16)
 k⋅P 
 0 
Der mögliche Luftauftriebsfehler muss angemessen berücksichtigt werden.

5.9 Luftbewegung, Erschütterung, Neigung der Aufstellfläche


siehe Blatt 1 dieser Richtlinie, Abschnitt 4

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Blatt 2: Ein- und Mehrbereichswaagen mit Schrittzahlen unter 1.000.000
und Teilungswerten größer 0,01 mg

6 Messunsicherheit
Die Messunsicherheit setzt sich aus den zufälligen und den systematischen Anteilen zusam-
men. Der Einfluss der Wiederholbarkeit und des Rundungsfehlers wird als belastungsunab-
hängig angenommen, alle anderen Anteile sind proportional zum Wägewert mw .

U = 2 ⋅ v w + v r + v e ⋅ mw2 + v a ⋅ mw2 + vT ⋅ mw2 + v K ⋅ W 2 + a ⋅ W (17)

Die Formel wird bei Mehrbereichswaagen für jeden Wägebereich getrennt angewandt.
Die Formel kann durch eine lineare Funktion angenähert werden, die durch die Unsicher-
heitswerte bei entlasteter Waagschale und bei Belastung mit Höchstlast bestimmt wird.
U 0 = U (W = 0 ) (18)

U Max = U (W = Max ) (19)


U Max − U 0
U ≈ U0 + ⋅W (20)
Max
Das Runden der Unsicherheitswerte erfolgt nach Blatt 1, Abschnitt 5.4.

7 Dokumentation
siehe Blatt 1 dieser Richtlinie, Abschnitt 6.

8 Beispiele
8.1 Einbereichswaage

8.1.1 Die Kenndaten der Waage sind


Max = 3200 g, d=1g

8.1.2 Wiederholbarkeit
Als Prüflast wurde P = 1000 g gewählt. Als Anzeigewerte wurden ermittelt
1000 g 1000 g 1000 g 1001 g 1000 g 1000 g
Hieraus ergeben sich
s = 0,4 g
vw = 0,17 g2

8.1.3 Rundungsfehler
Die Varianz des Rundungsfehlers ergibt sich zu
vr = 0,17 g2

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Blatt 2: Ein- und Mehrbereichswaagen mit Schrittzahlen unter 1.000.000
und Teilungswerten größer 0,01 mg

8.1.4 Außermittige Belastung


Als Prüflast wurde P = 1000 g gewählt. Als Anzeigewerte wurden ermittelt
1. 1000 g tariert 0 g 2. 0 g 3. 1 g 4. -2 g 5. -1 g
Hieraus ergeben sich
E = -2 g
ve = 14,8 10-8

8.1.5 Justierabweichung nahe Max


Als Prüflast wurde P0 = 3000 g gewählt. Als Anzeigewert wurde ermittelt
W0 = 3001 g
Damit wird
A0 = 1 g

8.1.6 Richtigkeit
Die Prüflasten Pi , Taralasten Ti und Anzeigewerte mwi wurden wie folgt gewählt bzw. ermittelt:

Messung i Taralast Ti Prüflast Pi Anzeigewerte Wi


1 0g 700 g 700 g
2 0g 1500 g 1500 g
3 0g 2200 g 2201 g
4 1000 g 700 g 700 g
5 1000 g 1500 g 1501 g

Als mittlere relative Abweichung und Varianz ergeben sich


a = 2,4⋅10-4
va = 8,2⋅10-8

8.1.7 Einfluss der Temperaturschwankungen am Aufstellort


Die Waage steht in einem Laborraum mit Temperaturschwankungen ∆T = 10 K.
Sie wird einmal im Jahr gewartet und justiert.
Der TK ist laut Herstellerangabe 10 ppm/K.
Damit ergibt sich
vT = 0,08⋅10-8

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Blatt 2: Ein- und Mehrbereichswaagen mit Schrittzahlen unter 1.000.000
und Teilungswerten größer 0,01 mg

8.1.8 Einfluss der Kalibriergewichte


Die Prüflast wird aus zwei Gewichtstücken im Nennwert von 2000 g und 1000 g der Klasse F2
gebildet. Sie werden zum Nennwert eingesetzt. Die zugehörigen Fehlergrenzen sind 0,030 g
bzw. 0,015 g. Damit ergibt sich die Varianz vK der Unsicherheit der Kalibriergewichte zu
vK = 0,6 ⋅10-10

8.1.9 Messunsicherheit

U = 2 ⋅ 0,17g 2 + 0,17g 2 + (14,8 + 8,2 + 0,08 + 0,006)⋅10 −8 ⋅W 2 + 2,4 ⋅ 10 −4 ⋅W

U 0 = 1,2 g

U Max = 4,1 g

U = 1,2 g + 9,1 ⋅ 10 −4 ⋅ W

8.2 Mehrbereichswaage

8.2.1 Die Waage hat zwei Wägebereiche, die Kenndaten sind


Max1 = 600 g, d1 = 0,01 g Max = Max2 = 6200 g, d2 = 0,1 g

8.2.2 Wiederholbarkeit
Als Prüflast wurde P = 500 g gewählt. Als Anzeigewerte wurden ermittelt
500,00 g 500,01 g 500,01 g 500,01 g 500,02 g 500,01 g
Hieraus ergeben sich
s = 0,006 g
vw = 0,00004 g2

8.2.3 Rundungsfehler

8.2.3.1 Im Bereich bis Max = 600 g


Die Varianz des Rundungsfehlers ergibt sich zu
vr = 0,000017 g2

8.2.3.2 Im Bereich bis Max = 6200 g


Die Varianz des Rundungsfehlers ergibt sich zu
vr = 0,0017 g2

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und Teilungswerten größer 0,01 mg

8.2.4 Außermittige Belastung


Als Prüflast wurde P = 2000 g gewählt. Als Anzeigewerte wurden ermittelt
1. 2000 g tariert 0,0 g 2. 0,1 g 3. 0,0 g 4. -0,1 g 5. 0,0 g
Hieraus ergeben sich
E = 0,1 g
ve = 0,93⋅10-10

8.2.5 Justierabweichung nahe Max

8.2.5.1 Im Bereich bis Max = 600 g


Als Prüflast wurde P0 = 600 g gewählt. Als Anzeigewert wurde ermittelt
W0 = 600,01 g
Damit wird
A0 = 0,01 g

8.2.5.2 Im Bereich bis Max = 6200 g


Als Prüflast wurde P0 = 6000 g gewählt. Als Anzeigewert wurde ermittelt
W0 = 5999,9 g
Damit wird
A0 = -0,1 g

8.2.6 Richtigkeit

8.2.6.1 Im Bereich bis Max = 600 g


Die Prüflasten Pi, Taralasten Ti und Anzeigewerte Wi wurden wie folgt gewählt bzw. ermittelt:

Messung i Taralast Ti Prüflast Pi Anzeigewerte Wi


1 0g 150 g 150,00 g
2 0g 300 g 300,00 g
3 0g 450 g 450,01 g
4 200 g 150 g 150,01 g
5 200 g 300 g 300,01 g

Als mittlere relative Abweichung und Varianz ergeben sich


a = 2,3⋅10-5
va = 6,22⋅10-10

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Blatt 2: Ein- und Mehrbereichswaagen mit Schrittzahlen unter 1.000.000
und Teilungswerten größer 0,01 mg

8.2.6.2 Im Bereich bis Max = 6200 g


Die Prüflasten Pi, Taralasten Ti und Anzeigewerte Wi wurden wie folgt gewählt bzw. ermittelt:

Messung i Taralast Ti Prüflast Pi Anzeigewerte Wi


1 0g 1500 g 1500,0 g
2 0g 3000 g 3000,0 g
3 0g 4500 g 4500,0 g
4 2000 g 1500 g 1500,0 g
5 2000 g 3000 g 2999,9 g

Als mittlere relative Abweichung und Varianz ergeben sich


a = -0,83⋅10-5
va = 1,94⋅10-10

8.2.7 Einfluss der Temperaturschwankungen am Aufstellort


Die Waage steht in einem Laborraum mit Temperaturschwankungen ∆T = 5 K.
Sie wird einmal im Jahr gewartet und justiert.
Der TK ist laut Herstellerangabe 4 ppm/K.
Damit ergibt sich
vT = 0,33⋅10-10

8.2.8 Einfluss der Kalibriergewichte

8.2.8.1 Im Bereich bis Max = 600 g


Die Prüflast wird aus zwei Gewichtstücken im Nennwert von 500 g und 100 g der Klasse F1
gebildet. Sie werden zum Nennwert eingesetzt. Die zugehörigen Fehlergrenzen sind 0,0025 g
bzw. 0,0005 g.
Damit ergibt sich die Varianz vK der Unsicherheit der Kalibriergewichte zu
vK = 0,06⋅10-10

8.2.8.2 Im Bereich bis Max = 6200 g


Die Prüflast wird aus zwei Gewichtstücken im Nennwert von 5000 g und 1000 g der Klasse F1
gebildet. Sie werden zum Nennwert eingesetzt. Die zugehörigen Fehlergrenzen sind 0,025 g
bzw. 0,005 g.
Damit ergibt sich die Varianz vK der Unsicherheit der Kalibriergewichte zu
vK = 0,06⋅10-10

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Blatt 2: Ein- und Mehrbereichswaagen mit Schrittzahlen unter 1.000.000
und Teilungswerten größer 0,01 mg

8.2.9 Messunsicherheit

8.2.9.1 Im Bereich bis Max = 600 g

U = 2 ⋅ 0,00004g 2 + 0,000017g 2 + (0,93 + 6,22 + 0,33 + 0,06)⋅ 10 −10 ⋅ W 2 + 2,3 ⋅ 10 −5 ⋅ W


U 0 = 0,015 g
U Max = 0,05 g
U = 0,015 g + 5,8 ⋅ 10 −5 ⋅ W

8.2.9.2 Im Bereich bis Max = 6200 g

U = 2 ⋅ 0,00004g 2 + 0,0017g 2 + (0,93 + 1,94 + 0,33 + 0,06)⋅10 −10 ⋅W 2 + − 0,83 ⋅ 10 −5 ⋅ W


U 0 = 0,08 g
U Max = 0,29 g
U = 0,08 g + 3,4 ⋅ 10 −5 ⋅ W

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