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Auf Einen Blick Gram Matik
Auf Einen Blick Gram Matik
GRAM MATIK
Grundbegriffe
Beispiele
Erklarungen
Obungen
von
Hans Gerd Rotzer
Redaktion: Gerhard C. Krischker Auf einen Blick: Grammatik ist eine anschauliche Darstel lung und Erlaute-
Einband und Layout: artbox Bremen ru ng des grammatischen Grundwissens. Es geht nicht um die Beschrei-
Druck: creo Druck & M edienservice GmbH, Bamberg bung eines bestimmten Grammatikmodells und auch nicht darum , neue
Bindea rbeiten: H. StUrtz AG, Wurzburg Beg riffe einzufuhren . Vor allem soll die Einsicht in die Struktur und Funk-
tion der Sprache erleichtert werden.
ISBN 3 766 1 4189 9
I
lnhaltsverzeichnis
Lautlehre . 10
Laut . . . . 10
Buchstabe. 13
Phonem 14
Silbe . . 15
Morphem 18
Akzent-Wortakzent - Satzakzent. 19
lntonation (Satzmelodie, Stimmfůhrung) . 20
Wortlehre . 21
Wortbildung. . . 21
Wortstamm. 21
Ablaut. . . . 22
Umlaut .. . 23
Prafix und Suffix 24
Ableitungen (abgeleitete W6rter) . 25
Zusammensetzungen (zusammengesetzte W6rter) 28
Wortbedeutung (Semantik) . . . . . . . . . . . . . 29
Sprachliche Zeichen . . . . . . . . . . . . . . . 29
Semantisches Merkmal (Bedeutungsmerkmal) 30
Wortfamilie . . . . . . . . . 30
Wortfeld - Sachfeld . . . . 32
O berbeg riff - U nterbeg riff . 33
Erbwort .. 34
Lehnwort . 35
Fremdwort 36
I
lnhaltsverzeichnis lnhaltsverzeichnis
Wortarten . . . . . . . . 38 reflexiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88
Schwache, starke und unregelmiif3ige Verben. 89
F/ektierbare Wortarten . 42 Trennbare und untrennbare Verben 90
Nomen (Substantiv) . . 42 lnfinite Verbformen 91
lnhaltliche Bestimmung 42 Infinitiv . . 91
Verwendung im Satz . 43 Partizip I . . . . 92
Genus .. 43 Partizip li . . . . 93
Numerus . . . . . . . 45 Finite Verbformen 95
Kasus . . . . . . . . . 46
47
Person . 96
Schwache Deklination .
48 Numerus . . . . 96
Starke Deklination ..
49 Genus des Verbs (Genus Verbi). 97
Gemischte Deklination.
Deklination der Eigennamen. 50 Modus. . . 99
Bildung von Nomina . 51 Indikativ . . 100
Konjunktiv I . 100
Artikel (Geschlechtswort) 52 Konjunktiv li. 103
Deklination des Artikels 42 Imperativ 106
Pronomen (Furwort) . . 54 Tempus . . . 107
Personalpronomen .. . 54 Priisens . 108
Reflexivpronomen .. . 56 Priiteritum (Imperfekt) 108
Demonstrativpronomen . 57 Perfekt . .. . .. . 109
Possessivpronomen .. 59 Plusquamperfekt . 109
lnterrogativpronomen . 63 Futur I . . . . . . 11 o
Relativpronomen .. 65 Futur li . . . . . 11 o
lndefinitpronomen . 66 Konjugationstabellen 111
68 Bi ldung der Verben .. 125
Numerale . . . . . . . .
Adjektiv (Eigenschaftswort) 71 Nicht flektierbare Wortarten . 129
lnhaltliche Bestimmung 71 Adverb .. . . . . . . . . . . 129
Verwendung im Satz .. 71 lnhaltliche Bestimmung . 129
Genus, Numerus und Kasus . 72 Verwendung im Satz . . . 131
Schwache Deklination . 73 Komparation (Vergleichsstufen) des Adverbs 131
Starke Deklination . . . . . 73 Pronominaladverb . . . 132
Gemischte Deklination . . . . 74 Bildung von Adverbien. 133
Deklination mehrerer Adjektive . 75
Komparation (Vergleichsstufen). 76 Praposition . . . . . . . . . 134
Rektion bei Adjektiven . 80 lnhaltliche Bestimmung 134
Bildung von Adjektiven 81 Kasus bei den Prapositionen. 135
Stellung der Prapositionen 136
Verb . . . . . . . . . . . . . 83
Verschmelzung mit dem Artikel . 136
lnhaltliche Bestimmung 83
Verwendung im Satz .. 84 Konjunktion . . . . . . . . . . . . . . 137
Vollverben, Hilfsverben, Modalverben 85 Nebenordnende Konjunktionen . 138
Untergliederung der Vollverben. 86 Unterordnende Konjunktionen 139
personlich - unpersonlich. 86
transitiv- intransitiv . . . . . . 86 lnterjektion . . . . . . . . . . . . . 141
I
lnhaltsverzeichnis lnhaltsverzeichnis
I I
MfiUM
2. Konsonanten
Unterscheidung der Laute nach ihrer Stellung im Wort: (der Konsonant, lat.: consonans, mitlautend, Mitlaut)
Ufer, Ůbung, Eifer, - Anlaut
Der Konsonant entsteht dadurch, dass die ausstromende Atemluft beim
Katze, Mitte, Teller
Sprechen zeitweise gehemmt oder eingeengt wird, z. B. durch die ver-
Bild, Baum, Klammer, - lnlaut schiedene Stellung (Óffnung) der Lippen oder Zahne oder der Zunge in
Gemalde, alt der Mundhohle. Konsonanten mussen durch einen Vokal gestutzt wer-
Arena, Musik, Segel, - Auslaut den; sie sind Mitlaute.
Allgau baden, Keller, Muhle, b - c - d - f - g - usw.
reden, mild, luftig
Unterscheidung der Laute nach ihrem Klangwert:
1. Vokale Unterscheidung der Laute nach ihrer Klangfarbe:
(der Vokal, lat.: vocalis, klangreich, Selbstlaut)
1. Vokale
Der Vokal entsteht dadurch, dass die Stimmbander (Stimmlippen) im Die unterschiedliche Klangfarbe hangt davon ab, wie die Zunge und die
Kehlkopf durch die ausgeatmete Luft zum Schwingen gebracht werden. Lippen geformt werden.
Die Atemluft stromt dabei ungehindert durch den Mund. Vokale tragen Geschlossene und offene Vokale:
sich selbst; sie sind Selbstlaute. nehmen, Lied, Rose, - geschlossene Vokale
Rabe, Rede, Hilfe, a - e - i - (y) - o - u Hut, prufen Sie werden mit moglichst gerin-
Sylt, Boden, Urlaub ger Lippenoffnung gesprochen.
Durch die unterschiedliche Dauer Mann, mit, fort, - offene Vokale
des Atemstroms kann ein Vokal lang Wucht, Brucke Sie werden mit deutlicher Óff-
oder kurz ausgesprochen werden: nung der Lippen gesprochen, im
Gegensatz zu den geschlossenen
Falle, Bett, immer, Schloss - kurze Vokale Lauten.
Sutter, ml.issen
Gabe, Rede, lgel, Mode, Gruf?., - lange Vokale Helle und dunkle Vokale:
ml.ide, beiBen - helle Vokale
fliegen, Bitte
ich rate - aber: die Ratte Beachte: Diese Unterscheidung ist Bei hellen Vokalen liegt der hochs-
ich bete - aber: im Bette auch tur die Bedeutung eines Wor- te Punkt des Zungenruckens vorn
tes wichtig. im Mund.
.-----~------------------------ .,,,. Buchstabe
I I
filt.i,f§sii
Zu-cker, E-cke, ent-de-cken Bei der Silbentrennung gilt „ ck" als Silbe
ein Buchstabe (wie auch „ ch") .
Schloss, rissig, w issen Nach einem kurzen Vokal w ird der
Konsonant „ s " zu „ ss" verdoppelt. Silben sind die kleinsten Lautgruppen oder -verbindungen, aus
Schlčis-se r, ris-sig, Der Doppelkonsonant „ ss" wird bei denen sich ein Wort aufbaut. Der Grundbestandteil ist immer ein
wis-sen der Silbentrennung getrennt. Vokal als Tontrager (Selbstlaut) . Ein Wort kann aus einer oder meh-
reren Silben bestehen.
FuB, mi.iBig, gri.iBen Das Schriftzeichen „ B" kann nu r nach
langen Vokalen stehen.
Fi.i-Be, mi.i-Big, gri.i-Ben Bei der Si lbentrennung wird „B" w ie
ein einzelner Konsonant gewertet.
Stand, Vorstand, standhaft Jedes Wort hat eine Stammsilbe.
sitzen, sch utzen, Katze Der Lautwert des Konsonanten „ z"
Sitz, Schutz wird nach kurzem Vokal durch die Sicht, Durchsicht, sichtbar Durch AnfUgen weiterer Silben ent-
(sit-zen, Kat-ze) Buchstabengruppe „ tz" wiedergege- stehen neue Wčirter, die alle zu einer
ben . Bei der Silbentrennung wird gemeinsamen Wortfamilie g eh čire n .
„ tz", wenn ein Vokal folgt, in „t-z" Diese Silben heiBen:
getrennt.
Eingang, Ausfahrt, Vorsicht, - Vorsilben oder Prafixe (das Prafix,
Sakko, Mokka F remdwčirter mit „ z" oder „ k" behal- unfrei, verkaufen, beschreiben lat.: das vorne Angeheftete)
Pizza, Skizze ten den Doppelkonsonanten.
kindlich, sichtbar, fleiBig - Nachsilben oder Suffixe (das Suf-
fix, lat.: das hinten Angeheftete)
a Silbentrennung, 4; zusammengesetztes Wort, 14
Einige Prafixe und Suffixe sind ur-
sprunglich selbststandige Wčirter ge-
Phonem wesen oder aus selbststandigen
Wčirtern entstanden.
(das Phanem, Plural: Phoneme, Neubildung aus dem Griechischen: Laut,
Stimme) Beispie/e:
Durchfahrt, Ůberblick - aus Prapositionen (durch, uber);
freundlich - aus einem Nomen, das „ Leib ",
Das Phanem ist die kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit. „Gestalt" bedeutete; heute nach in
Ein Laut ist dann ein Phonem, wenn durch seinen Austausch an „ Leiche" ;
der gleichen Stelle mit einem anderen Laut sich die Bedeutung des fruchtbar - aus einem Adjektiv, das „t ragend"
Wortes andert. Phoneme sind immer nur durch Opposition (Gegen- bedeutete; heute nach in „ Bahre ".
uberstellung) zu anderen Phonemen zu bestimmen.
Nach Gestalt und Betonung w erden
unterschieden:
Gebilde, Zufahrt, zweierlei - die offene Silbe
Beispiele: (Am Silbenende steht ein Vo kal.)
beten, betten - kurzer od~r langer Laut an der glei- heimlich, Umgang, Verstand die geschlossene Silbe
Kahn, kann chen Stelle (Die Silbe schlieBt mit ei nem Kon-
riet, ritt sonanten.)
Beachte:
Erst-auf-lage, er-stel-len, Bei zusammengesetzten oder abge-
Mess-er-geb-nis, mes-ser-scha rf, leiteten mehrsilbigen Wortern geht
ent-ei-len, ver-tei-len die Trennung nach Sprach- und
Sprechsilben ineinander.
Morphem Akzent - Wortakzent - Satzakzent
ln einem Wort werden nicht alle Silben gleich betont. Die Betonung
Morpheme sind die kleinsten bedeutungstragenden Einheiten einer der einzelnen Worter im Satz hangt davon ab, ob ich etwas
Sprache. Man unterscheidet freie (ungebundene) und gebundene aussage, eine Frage stelle, einen Wunsch auBere - oder auch
Morpheme. davon, welches Wort ich besonders hervorheben mochte.
a Silbe, 4; Pri:ifix und Suffix, 11; Flexion, 25- 26; Umlaut, 10; e/i-Wechsel,
140
Die lntonation eines Satzes ist Teil der Aussageabsicht. Nach der
Aussageabsicht richten sich die Stimmfuhrung und die Pausen.
Wortstamm
Heute ist ein sehoner Tag. Tag
leh sehaue in den naehsten
Tagen vorbei. Tagen
Fiir die lntonatíon íst bestim- Wir waren fi.ir einige Tage verreist. Tage
--------
Der Weg fOhrt uber den Berg.
~
Kommst du heute abend?
mend:
- die Satzart
Aussagesatz
Fragesatz
Er wohnt nieht weit von hier.
Sie wohnen in der Stadt.
Wo wohnst du?
Die Tagung beginnt um 10 Uhr.
Das Haus ist sehr wohnlieh.
wohnt
wohnen
wohnst
Tagung
wohnlich
------------
--------
Die Sitzung wurde vertagt. vertagt
Wann kommst du wieder?
Das Haus ist nieht bewohnt. bewohnt
----- --------
leh bleibe hier; denn ieh habe heute Zeit. Satzrei he die Worter einer Wortfamilie, die alle aut einen gemeinsamen
Stamm zuruckgehen bzw. sich aus ihm entwickelt haben. Den Wort-
stamm gewinnt man, wenn man von einem Wort die Flexionsen-
leh bleibe hier, weil
'-... ieh dir helfen wi ll. SatzgefOge dungen und weitere Zusatze der Wortbildung (z. B. Prafixe, Suffixe,
Umlaut) abzieht.
~
-------
Weil ieh dir helfen will, bleibe ieh hier.
----------
,,..--- ieh dir helfen will, noeh etwas bleiben. Deklinationsendung
die Tage
sie wohnen Konjugationsendung
Da s kann man nieht so sagen. - die Hervorhebung einzelner vertagen Prafix und Konjugationsendung
~ Teile, meistens am Satzan-
So kann man das nieht sagen. fang
~ Verschiedene Deklinations- und Komparationsformen werden mit
Denken kannst du es sehon, aber nieht sagen. dem Umlaut gebildet. Der Umlaut gehórt nicht zum Wortstamm.
Ablaut
Der Umlaut entstand im Althochdeutschen (7.- 10. Jahrhundert); im
Jetzt werfen wir den Bali. werfen Mittelhochdeutschen (12.-13. Jahrhundert) setzte er sich allgemein
Sie warf uber die Ziellinie hinaus. warf durch. Der Umlaut ist eine Veranderung (Aufhellung) eines Vokals
Wer hat den Bali geworfen? geworfen unter dem Einfluss eines „i" oder „j" in der nachfolgenden Silbe.
Das war ein groBartiger Wurf. Wurf Das „i" oder „j" der nachfolgenden Silbe ist im Verlauf der histori-
schen Sprachentwicklung meist verschwunden ; der Umlaut ist aber
geblieben.
Der Ablaut findet sich in allen indoeuropaischen' Sprachen. Zu ih-
nen gehort auch das Germanische, aus dem sich das heutige
Deutsch allmahlich entwickelt hat. Der Ablaut ist der gesetzmaBige
Wechsel des Stammvokals in einem Wortstamm ; mit seiner Hilfe Althochdeutsch Mittelhochdeutsch Neuhochdeutsch
entstand das System der starken Verben.
nahti (h gleich ch) nahte Nachte
Umlautfi:ihig sind:
a zu a Nacht Nachte
berg- en Prasens 1. Stammform o zu 6 Hof hofisch
barg Prateritum 2. Stammform u zu u Gut Guter
ge -borg- en Partizip li 3. Stammform au zu au laufen la u ft
a zu e er lag ich lege
Es gibt mehrere Ablautreihen, aus denen die Stammformen der starken
Verben gebildet sind: Am haufigsten tritt der Umlaut als Pluralzeichen auf:
z. B. i - a - o schwimmen - schwamm - geschwommen Haus Hauser
a-u - a fahren - fuhr - gefahren Gras Graser
ei - i - i reiten - ritt - geritten Zug Zuge
Der Ablaut findet sich auch in anderen Wortarten:
a Plural, 34
werfen -Verb reiBen - Verb
Wurf - Nomen rissig -Adjektiv
' „ lndoeuropiiisch " bezeichnet alle Sprachen von lndien bis Europa, die miteinander ver-
wandt sind. Eine iiltere Bezeichnung ist „ indogermanisch" (Abkurzung: idg.), die auch noch
hii ufig verwendet wird (Einzelheiten vgl. Nr. 20-22).
Priifix und Suffix Ableitungen
Mit Prafixen und Suffixen werden neue Wórter gebildet. Prafixe und
Ableitungen:
Suffixe kónnen nicht selbststandig eingesetzt werden; sie sind an
Verben
einen Wortstamm oder an ein Wort, aus dem sie einen neuen Be-
griff ableiten, "angeheftet". Meistens bestehen sie aus einer Silbe; Der Wind treibt die Blatter. aus Verben
deshalb spricht man auch von Vorsilben und Nachsilben. leh vertreibe mír die Zeit.
Die Temperatur sinkt.
Oas Schiff versinkt.
Er hat einen groBen Fisch gefangen. aus Nomina
Wir fischen im Main.
Bei der Wortbildung (Ableitung) konnen auch mehrere Prafixe und/oder Die Bremse ist zu schwach; wir
Suffixe verwendet werden: mussen Scharf bremsen.
Gefahrlichkeit Ge/fa h r/lich/keit Oas Pferd ist lahm . Oas Pferd lahmt. aus Adjektiven
uberdeutlich uber/deut/lich Der Apfel ist faul. Oas Obst fault.
Prafixe und Suffixe sind Bedeutungstrager. Sie konnen z. B. Nomina
- verneinen oder verstarken: Er ist ein Meister seines Fachs. Er aus Nomina
unheilbar, erfrieren gewann dieses Jahr die deutsche
- den Anfang oder das Ende angeben: Meisterschaft.
erbluhen, verbluhen Der Strauch bluht. Wir reiBen das
Gestrauch aus.
- verg leichen: Sie treiben fleiBig Sport. Er ist ein
marchenhaft, sommerlich guter Sportler.
- eine Mehrzahl oder Gesamtheit zusammenfassen: Es ist schon dunkel. ln der Dunkelheit aus Adjektiven
Menschheit, Kundschaft, Gebusch, Gehoft kann man kaum noch etwas sehen.
- etwas abschwachen oder verkleinern: Er ist in geheimer Mission unterwegs.
lacheln, kranklich, Voglein Wir haben ein Geheimnis.
leh bin mít ihm nicht verwandt. Wir
besuchen unsere Verwandtschaft.
g Silbe, 4; Wortstamm, 8; Ableitung, 12, 13
Der Schiedsrichter griff in das Spiel aus Verben
ein. Der Arzt entschloss sich zum ope-
6 Bilde Worter aus dem Wortstamm fahr-. rativen Eingriff.
I
Ableitungen Ableitungen
Wir haben das Spiel verloren. Dieser - Wechsel in eine andere Wortart
Verlust betrubte ihn sehr. Er war ein
guter Verlierer. Die hiiufigste Form ist die Substantivierung (lat.: Verwandlung in ein
Nomen )
Es wurden drei Zeugen vernommen.
Die Vernehmung dauerte fast zwei Verb (Infinitiv): Substantivierter Infinitiv:
Stunden. flimmern Oas Flimmern in den Auge n lieB
nicht nach.
Adjektive Verb (Partizip): Substantiviertes Partizip:
Der Guterzug war sehr lang. Oas Auto aus Adjektiven eingemacht lm Keller stand ein Regal mit Einge-
fuhr langsam in die Kurve. machtem.
Die Ampel leuchtet grun auf. Ein
Adjektiv: Substantiviertes Adjektiv:
gríinlicher Farbton uberzog das Me-
tal l. bla u Der Himmel leuchtet in einem t iefen
Bla u.
Die Mode iindert sich oft. Er kleidet aus Nomina neu Wir erfuhren nichts Neues.
sich modisch. lang und breit Sie berichten des Langen und Brei-
Er hatte eine sichere Hand. Er sprang ten daruber.
behande uber den Bach. einzeln lm Einzelnen ist nach einiges zu be-
leh horte ihn nicht. Der Ton war gut aus Verben reden.
horbar. gleich Man sollte nicht Gleiches m it Glei-
Sie vertrat den Klassensprecher. Die- chem vergelten.
se Meinung ist schwer vertretbar. gut Wir wunschen euch alles Gute.
Es wird wohl das Beste sein, wenn
wir gehen.
deutsch, englisch Es sprechen mehr Menschen Eng-
Moglichkeiten der Ableitung: lisch als Deutsch.
- mit Pratix oder Suffix aus der g leichen Wortart Numerale: Substantiviertes Numerale:
Verb: ziehen, sagen - entziehen, versagen tausend Es stromten Tausende ins Stadion.
Nomen: Berg, Kunde - Gebirge, Kundschaft dritter Jeder Dritte hat Haltungsschiiden.
Adjektiv: arm, froh - iirmlich, frohlich
Pronomen: Substantiviertes Pronomen:
du Sie bot ih r das Du an.
- mit Priifix oder Suffix aus einer anderen Wortart
Nomen: Dampf, Erde - Verb: verdampfen, beerdigen Ad verb: Substantiviertes Adverb:
Adjektiv: krank, ku rz - Verb: erkranken, verkurzen heute Wir leben im Heute.
Verb: leuchten, liiuten - Nomen: Leuchter, Geliiut Priiposition: Substantivierte Praposition:
Adjektiv: klug, fremd - Nomen: Klugheit, Fremdling fi.ir, wider Oas Fur und Wider hiilt sich die
Verb: zerbrechen, liefern -Adjektiv: zerbrechlich, lieferbar Waage.
Nomen: Furcht, Sport -Adjektiv: furchtsam, sportlich Konjunktion: Substantivierte Konjunktion:
wenn, aber, sowohl ... als auch Dieses ewige Wenn und Aber oder
- ohne Priifix oder Suffix aus einer anderen Wortart Sowohl-als-auch geht mir auf die
Adjektiv: Verb: Nomen: Nerven.
reif reifen Reife
warm wiirmen Wiirme u Stammwort, 5; Wortstamm, 8; Priifix, 11; Suffix, 11 ; Ablaut, 9; Umlaut,
kurz kurzen Kurze 10; Wortart, 24-159
I
Zusammensetzungen Sprachliche Zeichen
Sprachliche Zeichen
Das Dach muss repariert werden.
Was tur ein Dach muss repariert werden?
Unser Hausdach muss repariert werden. Die Sprache ist nur eines von vielen Zeichensystemen. Ein Zeichen
besteht aus einem Signal und der Bedeutung, die mit dem Signal
Dach ist das Grundwort. Haus ist das Bestimmungswort (das Dach eines verbunden wird. Dies lasst sich sehr gut an den Verkehrszeichen
Hauses), das uber das Grundwort genauere Auskunft gibt. Oas Grund- verdeutlichen: Oas Verkehrsschild wird verstanden, weil uber seine
wort bestimmt das Genus des zusammengesetzten Nomens. Oas Bestim- Bedeutung eine Ůbereinkunft besteht, deshalb ist es ein Verkehrs-
mungswort steht an der ersten Stelle, das Grundwort an der zweiten. zeichen.
der Stahl das Dach
Bestimmungswort + Grundwort
das Stahl dach (ein Dach aus Stahl)
Auf die Sprache ubertragen bedeutet dies:
Wie wichtig die Unterscheidung zwischen Bestimmungswort und Grund-
wort ist, zeigen folgende Gegenuberstellungen: Signal = Ausdruck, Wortgestalt, Satzgestalt
Bedeutung = lnhalt eines Wortes oder eines Satzes
die Druckluft - der Luftdruck Zeichen = Wort, Satz, Text
das Quellwasser - die Wasserquelle
die Sandwuste der Wustensand
Oder: Ausdruck + lnhalt = Sprache
u Wortart, 24-159
Semantisches Merkmal - Wortfamilie Wortfamilie
Wortfeld - Sachfeld 14 Ordne die Reaktionen nach dem Grad der Heftigkeit:
Sich wundern, erstaunt sein, die Hande uber dem Kopf zusammen-
schlagen, sich emporen, es unglaublich finden, es gelassen hinneh-
lnhaltlich verwandte Worter (auch Wendungen) unterschiedlicher
men, es geflissent lich ubersehen, toben, sich nicht beruhigen ko nnen,
Herkunft bilden ein Sachfeld, d. h. sie beziehen sich auf einen
es nicht fassen konnen, verbindlich lacheln, wuten, auBer sich sein.
gemeinsamen Sachverhalt (z. B. seinen Unmut auBern : tadeln,
rugen, schimpfen , schreien , die Stirn runzeln). Man verwendet auch 15 Wie heiBt das jeweils zugrunde liegende Sachfeld?
die Bezeichnung Wortfeld . Die Struktur des Wortfeldes richtet sich Die Blatter fallen vom Baum. - Oas Blatt hat sich gewendet. -
nach den semantischen (bedeutungsmaBigen) Gesichtspunkten, Er hat ein Blatt aus dem Heft gerissen. /
nach denen es geordnet ist. Jedes Wort hat in dieser Struktur einen Oas Lager war heiB gelaufen. - Der Wanderer suchte ein Lager
festen Platz, der seine inhaltliche Nahe oder Ferne zu anderen Wor- fU r die Nacht. - lm Lager haben w ir nach einiges auf Vorrat. /
tern anzeigt. Die Hose rutschte, weil der Bund zu weit war. - leh sei, gewah rt mir
die Bitte, in eurem Bunde der Dritte. /
Hast du die Bremse angezogen?-Auf deinem Arm sitzt eine Bremse. /
Er hat sich am Knie verletzt. - Oas Knie ist undicht; es lauft Wasser
To ben Verzweiflung aus. I
W ut Schmerz Du hast dein Heft sehr ordentlich gefUhrt. - Er nahm ihm das Heft aus
Zorn Niederg eschlagenheit der Hand. - Er fasste die Feile am Heft. - Haben wir nach Heftpflaster
Arger Trauer im Haus?
'\ /
GemutsauBerung
l
Freude
Heiterkeit Oberbegriff - Unterbegriff
Jubel
Begeisterung
Der Oberbegriff nennt das gemeinsame Merkmal einer Gruppe von
Ein Wort kann verschiedene Bedeutungen haben (aufgeben: einen Wórtern. Der lnhalt des Oberbegriffs ist umfassender als der lnhalt
Brief aufgeben, einen Pian aufgeben, eine Seite Worter aufgeben) ; der Wórter, die unter ihm zusammengefasst sind.
deshalb kann es auch verschiedenen Sachfeldern (Wortfeldern)
angehoren. Seine genaue Bedeutung ergibt sich jeweils aus dem
Sinnzusammenhang.
Oberbegriff: Erdteile
~/~
Afrika Europa Asien Amerika Austral ien
Lander: ltal/ien ~
Frankreich I -----USA
Kanada
a se mantisches Abzugshahn
Bundesstaaten: - - Ka
Texas -lifornien
- I -----
Virginia
I
Fremdwort Fremdwort
Neubildungen:
Vielfach werden Begriffe und Bezeichnungen ~icht einfach uber- lm Sinne einer internationalen Verstandigung, besonders auf den Gebie-
nommen, sondern sinngemaB ubersetzt. Diese Ubertragungen hei- ten der Naturwissenschaft, Technik und Politik, wurden Ausdrucke ge-
Ben Lehnubersetzungen. schaffen oder ubernommen, die in allen wichtigen Sprachen benutzt und
verstanden wurden. Vielfach sind es Neubildungen aus dem Lateinischen
und Griechischen: Elektrizitat, Astrophysik, Atomreaktor, Aerodynamik,
Lokomotive, Motor, Omnibus, Kosmonaut, Television, Telefon, Radio,
domus dei Gotteshaus Sozialismus, Foderalismus, Kollektiv usw.
manu scriptum Handschrift
Wolkenkratzer Notwendige und vermeidbare Fremdworter:
sky scraper
Viele Fremdworter sind in die deutsche Sprache bereits so eingeburgert,
dass sie gar nicht mehr als Fremdworter empfunden werden. Es sind
19 Wie heiBen die Lehnworter, die auf die lateinischen Beispiele zuri.ick- Worter, fůr die sich nur schwer eine deutsche Entsprechung finden lasst;
es sei denn: eine umstandliche Umschreibung. Zu ihnen gehoren Worter
gehen?
fructus - tegula - fenestra - porta - vinum - census - cella - cista - wie Taxi, Auto, Bus, Friseur, lngenieur, Rekord, Sport, Chef, Firma, Film,
Tennis. Oas Gleiche gilt fůr Fachausdrucke, die international eingefůhrt
ca u lis
sind: so z. B. viele Begriffe der Sprachbeschreibung (Grammatik) oder der
20 Wie heiBen die entsprechenden deutschen Lehnworter zu den lateini- Computer-Technik. Anders ist es mit modischen Fremdwortern, die uber-
schen Wortern? flussigerweise verwendet werden, obwohl die deutsche Sprache gleich-
monachus - clocca - claustrum - hosti a - paradisum - portale - tabu- wertige Bezeichnungen hat: Top (Spitze), Fight (Kampf), Job (Stelle, Ar-
la - capella - schola - magister beit), Team (Gruppe), Test (Prufung), Cover (Deckel, Hulle) usw.
Veriinderungen in der Schreibweise:
Fremdwort Haufig gebrauchte Fremdworter werden - wie schon die Lehnworter -
allmahlich der deutschen Rechtschreibung angepasst. Die Ubergange
sind flieBend: Bureau/Buro, Sauce/SoBe, (strike)/Streik, Ketchup/Ket-
Nicht alle Worter, die aus anderen Sprachen ubernommen wurden, schup, Exposé/Exposee, circa/zirka, substantiell/substanziell, Photogra-
haben sich der Laut- und Formgestalt des Deutschen angepasst. phie/Fotografie.
Worter, die unverandert ins Deutsche ubernommen wurden, heiBen
Fremdworter.
21 Wie heiBt es auf Deutsch?
Adresse akzeptabel dividieren
Differenz generel I lamentieren
Tourismus infam dechiffrieren
Burg Pfalz Palais
Weg StraBe Chaussee 22 Welche Fremdworter sind hier sinngemaB ubersetzt?
Augenblick - Grundstein - Anschrift - Rundfunk - Mundart - Haar-
Erbwort Lehnwort Fremdwort schneider- Tierbandiger - Fahrkarte - Altertum - Geschwindigkeitsbe-
grenzung - StoBzeit - Hubschrauber
23 Erklare folgende Fremdworter aus dem Englischen, die heute haufig
Sie tauchen bereits im XV. Jahrhundert in der deutschen Sprache auf. gebraucht werden:
Zunachst sind es Ubernahmen aus der lateinischen Gelehrtensprache Job - Hobby - Teenager - Shorts - Pants - Jeans - Kilts - Teamwork
(Element, Studium, Medikament, Abitur), spater folgen Begriffe aus dem - Swim mingpool - Softeis - Showmaster - Sciencefiction - Play-back
ltalienischen (Giro, netto, brutto), dem Franzosischen (Gardine, Hotel, - Bestseller - Manager - Boss
Balkon, Kosti.im, Armee, Etat, Prasident, Koalition, Monteur, lngenieur), 24 Bestimme die Herkunft der Wortteile und erklare die Begriffe:
dem Englischen (Pullover, Trainer, Start, Film , Hobby) und al len wichtigen Konferenzschaltung - Saisonarbeiter - Starthilfe - Warentest - Motor-
Weltsprachen. flug - Hallentraining - Livesendung
Wortarten Wortarten
Wortarten
Die Deklination ist nach drei Merkmalen bestimmt:
Der Fisch schwimmt im Wasser. schwimmen schwimmt
Du schwimmst gut. schwimmst Genus (Geschlecht)
Wir schauen den Kindern zu. Kind Kindern maskulin (miinnlich) der Schreiner
Die schwi.ilen Tage sind vorbei. schwi.il schwi.ilen feminin (weiblich ) die Sonne
Wir haben einen Hund. ein einen neutral (siichlich) das Bild
leh helfe dir. du dir
Alie kamen zum Fest. all- alle Numerus (Zahl)
Singular (Einzahl ) die Stadt
Wo geht ihr heute hin? heute Plural (Mehrzahl) die Stiidte
leh fahre mit dem Rad. mit
leh hoffe, dass du kommst. dass Kasus (Fa ll)
Oh, das habe ich vergessen. oh Nominativ (1. Fall, Wer-Fall) Wer? der Baum
Genitiv (2. Fall, Wes-Fall) Wessen? des Ba umes
Dativ (3. Fall, Wem -Fall ) Wem? dem Baum
Der Wortschatz der deutschen Sprache lasst sich in zwei GroB- Akkusativ (4 . Fall, Wen-Fall ) Wen? den Baum
gruppen einteilen , in flektierte oder flektierbare (beugbare) und in
unflektierte oder nicht flektierbare (unbeugbare) Wč:irter.
Die Konjugation ist nach fUnf Merkmalen bestimmt:
Person
Wortschatz 1. Person ich lese wir lesen
2. Person du liest ihr lest
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flektierbare Worter nicht flektierbare Worter
3. Person
Numerus (Zahl )
Singular
er/sie/es liest
ich schreibe
sie lesen
/
---------- ------------
flektierbare Worter nicht flektierbare Worter
Modus (Aussageweise)
Indikativ
Konjunktiv
er sagt, er hat gesagt
er sage, er habe gesagt
er ginge, er wiire gegangen
deklinierbare Worter konjugierbare Worter Imperativ geh ! - geht!
----------
Nomen oder Substantiv (Nennwort, Hauptwort)
das Kind, des Kindes, die Kinder Wortarten
~
Artikel (Geschlechtswort)
der Mann, die Frau, das Kind
/
Pronomen (Furwort)
flektie~arten ~~~af~ee~ierbare
er, dein Fahrrad, diese StraP..e
Numerale (Zahlwort) ~ -Adverb
der Erste Mai, am dritten August deklinierbare Wortarten konjugierbare Wortarten
Adjektiv (Eigenschaftswort) - Praposition
ein neues Fahrrad, der hohe Baum - Nomen - Verb
- Konjunktion
Zu den nicht flektierbaren Wortarten gehoren: - Artikel
- lnterjektion
Adverb (Umstandswort)
vorn, hinten, heute, gestem, schon, nach - Pronomen
Praposition (Verhaltniswort)
in, an, auf, uber - Numerale
Konjunktion (Bindewort)
weil, wenn, als, und, oder - Adjektiv
lnterjektion (Ausrufewort)
oh! pfui! hoppla! ach!
Die nicht flektierbaren Wortarten fasst man auch unter dem Begriff
„Partikeln" (lat.: Teilchen; Singular: die Partikel) zusammen.
lm engeren Sinn versteht man unter Partikeln (verg leichbar mit der
lnterjektion) Worter, die eine Aussage „abtonen" (Modalpartikeln)
oder „einstufen" (Gradpartikeln).
I
Nomen - lnhaltliche Bestimmung Nomen - Verwendung im Satz - Genus
Nomen ist eigentlich ein Oberbegriff. Fruher fasste man unter ihm
Substantiv (Hauptwort), Adjektiv (Eigenschaftswort) und Numerale Bis aut das Pradikat kann das Nomen in allen Satzgliedern und
(Zahlwort) zusammen. Heute meint man mit ihm nur das Substan- Satzgliedteilen (Attribut) verwendet werden.
tiv.
lnhaltliche Bestimmung
Franz hat einen Hund. Lebewesen
Die Tomaten werden rot. Pflanzen
Genus
Oas Auto steht in der Garage. Gegenstande (das Genus, Plural: Genera, lat.: Geschlecht)
MuBiggang ist aller Laster Anfang. Begriffe
der Wald
die StraBe bestimmter Artikel
das Auto
Wenn ich mich aut eine bestimmte Person , ein bestimmtes Tier ein Baum
oder einen bestimmten Gegenstand beziehe, dann ist das Nomen eine Stadt unbestimmter Artikel
ein Konkretum (Plura!: Konkreta, lat.: kórperlich, Gegenstands- ein Taxi
wort). Wenn ich mich aut etwas beziehe, das nicht gegenstandlich
(„kórperlich") ist, sondern nur gedacht (Begriffe, Vorstellungen, z.
B. Freundschaft, Schuld, Freude) oder eine Sammelbezeichnung Die Nemina haben meistens einen Artikel (Geschlechtswort) bei
(z. B. Unkraut, Menschheit) , dann ist das Nomen ein Abstraktum sich. Er gibt das Genus (Geschlecht) des Nomens an.
(Plural: Abstrakta, lat.: vom Gegenstandlichen gelóst, Begriffswort).
Die genaue Unterscheidung ist aft aber nur im Einzelfall, im
Zusammenhang moglich (z. B. Hund: ein bestimmter Hund oder
die Sammelbezeichnung fůr alle Hunde als ein Begriff in der
Zoologie) .
Nomen - Genus Nomen - Numerus
maskulin feminin
Gemischte Deklination
Zur schwachen Deklinatien gehóren nur maskuline und feminine
Nemina. Die Pluralendung ist in allen Fermen -en bzw. -n. Oas
maskuline Nemen endet auch im Singular - mit Ausnahme des
Singular
Neminativs - auf -en bzw. -n.
maskulin neutra I
Alie Nemina, die den Plural mit Umlaut bilden, werden stark dekli-
Zu den Nemina der gemischten Deklination gehóren auch der Buchstabe
niert. Die maskulinen und neutralen Nemina der starken Deklination
(Genitiv: des Buchstabens) und das Herz (Genitiv: des Herzens).
haben im Genitiv Singular die Endung -s oder -es und im Dativ Plu-
ral die Endung -n. lm Dativ Singular kann die Endung -e angehangt
29 Stark oder schwach oder gemischt dekliniert?
werden. Die femininen Nemina bleiben im Singular unverandert; im
leh bin des Redens mí.ide.
Dativ Plural haben sie die Endung -n.Nemina, die den Plural mit -s
Die einzelnen Reden werden veróffentlicht.
bilden, bleiben in allen Pluralfermen gleich (z. B. die Autes, der
leh fahre mít dem Wagen.
Autos).
Seit Tagen regnet es.
Die Strahlen sind lebensgefahrlich.
Wie viele Buchstaben hat das Alphabet?
a Umlaut, 10 Mein Schulranzen ist neu.
Nomen - Deklination der Eigennamen Nomen - Bildung von Nomina
Zusammengesetzte Nomina Wir besichtigen das Schloss. Der Artikel tragt die Deklinations-
das Schloss (Genus: neutral) merkmale des Nomens, zu dem er
Zusammengesetzte Nomina bestehen aus Bestimmungswort und gehórt. Er verdeutlicht Genus, Nu-
Grundwort: Die Kirschen werden gepfluckt.
merus und Kasus. Die genaue Be-
~ _ der Stadtkern ~ die Kirschen (Numeru s: Plural)
stimmung von Genus, Numerus und
Stadt (Bestimmungswort) Kern (Grundwort) leh helfe der Mutter. Kasus ist aber meist nur in Verbin-
der Mutter (Kasus: Dativ) dung mit dem Nomen móglich, da
Oas Genus der zusammengesetzten Nomina richtet sich nach dem mehrere Deklinationsformen des Ar-
Grundwort: tikels gleich lauten.
der Kern - die Stadt der Stadtkern
das Grun der Wiesen Der Artikel verdeutlicht die Substan-
Baumkrone, Flusssand Nomen + Nomen das Grun (substantiviertes Adjektiv) tivierung von Verben, Adjektiven,
Erholungsgebiet, Seitenlange (Zusammensetzung mit Bindelaut) Prapositionen usw.
Landesregierung, Staatskasse (Bestimmungswort im Genitiv) das Flackern des Feue.r~ (Substantivierung, lat.: Verwandlung
das Flackern (substant1v1ertes Verb) in ein Nomen)
Schlafwagen Verb+ Nomen
das Auf und Ab der Wogen
HeiBluft Adjektiv + Nomen das Auf und Ab (substantivierte
Wo hltat Adverb + Nomen Prapositionen)
Der Artikel ist ein Begleiter des Nomens. Er steht vor dem Nomen. JIr·.'··' maskulin neutra I feminin
I
Nominativ die Baile die Kinder die Stadte
der Turm der Genitiv der Baile der Kinder der Stadte
die StraBenbahn die bestimmter Artikel Dativ den Bal len den Kindern denStadten
das Bild das Akkusativ die Baile die Kinder die Stadte
ein Berg ein
eine Fahrkarte eine unbestimmter Artikel lm Plural sind die Formen des bestimmten Artikels fi..ir alle drei Genera
ein Getrank ein gleich.
Personalpronomen Personalpronomen
Unbestimmter Artikel
Singular Plura I
Pronomen (Furwort)
Singular Plu ral
(das Pronomen, Plural: Pronomina, lat.: fUr das Nomen)
Nominativ du ihr
Hans fahrt mit dem Rad. Oas Pronomen kann fur das Genitiv deiner euer
Er fahrt mit dem Rad. Nomen stehen, es vertreten; Dativ dir euch
Wer fahrt mit dem Rad? es ist Stellvertreter des No- Akkusativ dich euch
mens.
Franz putzt sein Fahrrad. Oas Pronomen kann ein
Die Grenze verlauft in dieser Nomen begleiten, es genauer
Richtung. bestimmen; es ist Begleiter 3. Person
Welche Farbe hat der Einband? des Nomens. Er schlaft. Sie schlafen.
Die Freunde gedenken seiner. Der Verein gedachte ihrer.
a Nomen, 30-40
Oas Buch gehort ihm. Das Gluck half ihnen.
Die Freunde dachten oft an ihn. Die Lehrerin lobte sie.
Personalpronomen
Die Kinder spielen. Oas Personalpronomen (per-
Sie spielen. sonliches Pronomen) bezeich- Singular Plura I
net stellvertretend Personen
oder Sachen . maskulin femin in neutra I fUr alle Genera g leich
Merke:
Oas Reflexivpronomen stimmt in der 1. und 2. Person mit den For-
Bei der Anrede in der 3. Person wird das Personalpronomen immer man des Personalpronomens uberein. Nur im Dativ und Akkusativ
groBgeschrieben: der 3. Person unterscheidet es sich vom Personalpronomen durch
- in Briefen die Form slch. Der Nominativ kommt nicht vor.
Wir danken lhnen tur das interessante Angebot.
- in Aufrufen und Erlassen
Schreiben Sie sich bitte in die Liste ein!
- in Widmungen
Fur Sie zur Erinnerung an den schonen Urlaub. 3. Person
- in Mitteilungen des Lehrers (bei Schularbeiten)
Die Arbeit zeigt, dass Sie sich eingehend mit dem Thema beschaftigt Singular Plura I
haben.
- auf Fragebogen maskuli n feminin neutra I tur al le Genera gleich
Seit wann wohnen Sie in dieser StraBe?
Dies gilt auch tur die Anredeform des Possessivpronomens in der 3. Per- Nominativ - - - -
son: Ober lhre Nachricht haben wir uns sehr gefreut. - Vergessen Sie nicht Genitiv seiner ihrer seiner ihrer
lhrer Wahlpflicht nachzukommen! - Sie konnen auf lhre Fortschritte in Dativ sich sich sich sich
den letzten Monaten sto lz sein. Akkusativ sich sich sich sich
Aber:
Anredeformen in der 2. Person und das Reflexivpronomen „sich" werden
kleingesch rieben: Lieber Fritz, ich danke dir herzlich tur deine Urlaubsgru- u Subjekt, 171-173; Objekt, 174-178
Be. - Liebe Eltern, konnt ihr mir bitte etwas Geld schicken? Herzlichst,
euer Sohn.- Haben Sie sich schon angemeldet? Demonstrativpronomen
(lat.: demonstrare, hinweisen, zeigen)
u Possessivpronomen , 47
Wenn ich den erwische ! Oas Demonstrativpronomen
An dieser Stelle stand das Auto. (hinweisendes Pronomen)
Reflexivpronomen Es gescha h in jenen Tagen. weist auf etwas hin, das ent-
(lat.: ref/ectere, zuruckwenden) Derjenige, der es gesehen hat, weder schon bekannt ist oder
sol i sich melden. genauer bestimmt werden
leh freue mích. Oas Reflexivpronomen (ruckbe- Wir besuchen dieselbe Schule. soli.
Du hilfst dir selbst. zugliches Pronomen) steht dann,
Die Erde dreht sich. wenn sich etwas auf das Subjekt
Die Kinder freuen sich. des Satzes zuruckbezieht, d. h. der, die, das'
wenn Subjekt und Objekt eines
Satzes dieselbe Person oder Singu lar Plura I
Sache sind.
maskulin feminin neutra I tur al le Genera gleich
""'
Genitiv dessen deren
~~ Dativ dem der dem denen
gleiche Person /
ve rschiedene Personen Akkusativ den die das die
Reflexivpronomen Personalpronomen
' Aus dem Dem onstrativpronomen der, die, das ist der besti m mte A rtikel entstanden.
Demonstrativpronomen Possessivpronomen
Kennt ihr nach die Zwillinga deren wird gebraucht, wenn es auf Er schlug mit solcher Gewalt gegen Deklination wie das
aus der Nachbarschaft? - Nein, bereits Genanntes hinweist. das Brett, dass es brach. Adjektiv ohne Artikel
deren konnen wir uns nicht Einen solchen Sturm habe ich Deklination wie das Adjektiv
mehr erinnern. nach nicht erlebt. mít dem unbestimmten Artikel
Die Zahl derer, die nach in das derer wird gebraucht, wenn es vor-
Solch einen Sommer haben wir „solch" wird nicht dekliniert.
Stadion drangten, war sehr groB. ausweist.
nicht jedes Jahr.
dieser, diese, dieses - jener, jene, jenes Oas sind so Sachen, die einen „so" umgangssprachlich fUr das
argern konnen. Demonstrativpronomen „solcher"
Singular Plura I Wie kannst du nur
so eine Behauptung aufstellen.
maskulin feminin neutra I fUr alle Genera gleich
u Artikel, 41; Deklination des Adjektivs, 56-58
Nominativ dieser diese dieses diese
Genitiv dieses dieser dieses dieser
Dativ diesem dieser diesem diesen
Akkusativ diesen diese dieses diese Possessivpronomen
(lat: possidere, besitzen)
derjenige, diejenige, dasjenige - derselbe, dieselbe, dasselbe
Der Reisende hat seine Papiere Oas Possessivpronomen (be-
Beide Demonstrativpronomen werden dekliniert wie
verloren. sitzanzeigendes Pronomen)
bestimmter Artikel + Adjektiv (der Neue, die Neue, das Neue).
(Besitzangabe) gibt die Besitzverhaltnisse an
Du versaumst nach deinen Zug. oder ordnet das eine dem
Singular Plura I
(Zuordnung) andern zu. Wenn ich z. B.
meinen Zug versaume, dann
maskulin feminin neutra I fUr alle Genera gleich ist es nicht mein Zug , sondern
nur der Zug, mit dem ich fah-
Nominativ derjenige diejenige dasjenige diejenigen ren mochte (Zuordnung).
Genitiv desjenigen derjenigen desjenigen derjenigen
Dativ demjenigen derjenigen demjenigen denjenigen
Akkusativ denjenigen diejenige dasjenige diejenigen
Wir wohnen im selben Haus. Wenn der Artikel sich mit einer Pra- Besitzangabe/Zuordnung: ich
position verschmelzen kann, dann
wird der zweite Wortteil abgetrennt:
Singular
in demselben Haus - im selben Haus.
solcher, solche, solches
maskulin feminin neutra I
Oas Oemonstrativpronomen „solcher" steht im Sinne von „so be- Nominativ mein Bruder meine Schule mein Bi ld
schaffen" oder „so groB". Es sagt etwas uber die Beschaffenheit Genitiv Schule meines Bi Ides
meines Bruders meiner
oder den Grad aus. ln der Umgangssprache wird es auch durch Dativ meinem Bruder meiner Schule meinem Bild
„so" ersetzt. Schule mein Bild
Akkusativ meinen Bruder meine
Possessivpronomen Possessivpronomen
Besitzangabe/Zuordnung: du
Plura I
Singular
fur alle Genera gleich
Besitzangabe/Zuordnung:
Plura I
sie (femininum Singular), sie (alle drei Genera, Plural)
tur alle Genera gleich
Singular
Nominativ euere Eltern
eure Eltern maskulin feminin neutra I
Genitiv euerer Eltern
eurer Eltern
Dativ eueren Eltern Nominativ ihr Bruder ihre Schule ihr Bild
euren Eltern Genitiv ihres Bruders ihrer Schule ihres Bi Ides
euern Eltern Dativ ih rem Bruder ihrer Schu le ihrem Bilde
Akkusativ euere Eltern Akkusativ ihren Bru der ihre Schule ihr Bild
eu re Eltern
Plura I
Singular
leh bin der Deine. Oas Possessivpronomen mit vo ra us-
Er liebt die Seinen. gehendem Artikel w ird dekliniert wie
maskulin feminin neutra I
Artikel + Adjektiv (der Kranke).
Nominativ sein Bruder seine Schule sein Bild a Personalpronomen, 44; Deklination des Adjektivs, 55-58
Genitiv seines Bruders seiner Schule se i nes Bi Ides
Dativ seinem Bruder seiner Schule seinem Bild
Akkusativ seinen Bruder seine Schule sein Bild
lnterrogativpronomen ':
Plura I (lat.: interrogare, fragen)
Wem gehórt das Heft? Oas lnterrogativpronomen (Fra-
tur alle Genera gleich Wessen Heft ist das? gepronomen) fragt nach ei-
Was tust du? nem Lebewesen, einem Ding,
Nominativ se i ne Eltern Welchen Text meinst du? einem Begriff - oder nach ei-
Genitiv seiner Eltern Was fUr ein Baum ist das? ner genaueren Bestimmung
Dativ seinen Eltern des Genannten.
Akkusativ seine Eltern
lnterrogativpronomen Relativpronomen
Nominativ wer? wer? was? An was fi.ir einen BlumenstrauB Es wird nur der unbestimmte Artikel
Genitiv wessen? wessen? wessen? hast du gedacht? dekliniert.
Dativ wem? wem? wem?
Akkusativ wen? wen? was? Was fi.ir Vorteile erhoffst du dir Da der unbestimmte Artikel keine
davon? Pluralform hat, wird der Plural der
Wortgruppe ohne den unbestimm-
ten Artikel gebildet.
welcher7 welche7 welches7
Was fi.ir einer ist der neue Chef? Ohne Nomen wird dieses lnterroga-
tivpronomen wie ein Adjektiv ohne
Singular Artikel dekliniert: was fi.ir einer? was
fi.ir eine? was fi.ir eines? (Plura!: was
maskulin feminin neutra I fi.ir welche?).
Plura I
Genus, Numerus und Kasus Nominativ die alten Baume die dunklen Nachte die kleinen Kin der
Genitiv der alten Baume der dunklen Niichte der kleinen Kinder
Dativ den alten Biiumen den dunklen Nachten den kleinen Kindern
leh lese ein spannendes Buch. Es gibt deklinierte und undekli- Akkusativ die alten Baume die dunklen Nachte die kleinen Kinder
Oas Buch ist spannend. nierte Fo rmen des Adjektivs.
Die Musik spielt laut. Als Attribut ist es meistens dekli-
niert.
Oas attributive Adjektiv (als Attri- Endung -e im Nominativ Singular der drei Genera und im Akkusativ Singu-
but) stimmt mit dem Nomen, lar Femininum/Neutrum.
dem es beigefí.igt ist oder das es Endung -en in allen ande1en Kasus.
vertritt, in
ein kleines Geschenk Genus (Geschlecht), Ebenso dekliniert wird das Adjektiv nach:
dieser, jener, jeder, mancher, solcher, derselbe, welcher
das kleine Geschenk
ein Kranker
der Kranke
die kleinen Geschenke Numerus (Singular, Plural)
kleine Geschenke Starke Deklinition
Kranke
die Kranken Singular
mit ein em kleinen Geschenk und
mit dem neuen Auto Kasus (Fall) uberein. maskulin feminin neutraI
mit groBem Aufwand
fí.ir einen Kranken Nominativ harter Stein blaue Farbe frisches Brot
Genitiv harten Stein es blauer Farbe frischen Brotes
Dativ hartem Stein blauer Farbe frischem Brot
u Attribut, 194-198; Deklination des Adj ektivs, 55- 58; Nom en, 30-40 Akkusativ harten Stein blaue Farbe frisches Brot
Adjektiv - Gemischte Deklination Deklination mehrerer Adjektive
Plura I Singular
maskulin feminin neutra I maskulin feminin neutra I
Nominativ harte Steine blaue Farben frische Brate Nominativ mein kleiner Bruder meine kle ine Schwester mein neues Buch
Genitiv harter Steine blauer Farben frischer Brate Genitiv meines kleinen Bruders meiner kleinen Schwester meines neuen Buches
Dativ harten Steinen blauen Farben frischen Braten Dativ meinem kleinen Bruder meiner kleinen Schwester meinem neuen Buch
Akkusativ harte Steine blaue Farben frische Brate Akkusativ meinen kleinen Bruder meine kleine Schwester mein neues Buch
Endungen wie bei Demonstrativpranomen dieser, diese, dieses; mit Aus- Plura I
nahme von Genitiv Singular Maskulinum/Neutrum (Endung -en).
maskulin feminin neutra I
Ebenso dekliniert wird das Adjektiv nach den endungslosen Formen
manch, solch, viel, welch, wenig, ein, kein, mein, dein, sein, unser, euer,
Nominativ meine kleinen Bruder meine kleinen Schwestern meine neuen Bucher
ihr sowie nach etwas und mehr: welch herrlicher Ausblick, mehr freie Genitiv meiner kleinen Bruder meiner kleinen Schwestern meiner neuen Bucher
Stunden.
Dativ meinen kleinen Brudern meinen kleinen Schwestern meinen neuen Buchem
Nach einige, etliche, manche, vie/e, wenige (Plural) wird das Adjektiv
Akkusativ meine kleinen Bruder meine kleinen Schwestern meine neuen Bucher
meist stark dekliniert: einige kleine Fehler, wenige neue Argumente.
Ebenso dekliniert wird das Adjektiv nach ein, kein, dein, sein, unser, euer,
Mer ke: · ihr.
u Possessivpranomen, 47
cr Demonstrativpranomen, 46
Der Koala ist zutraulicher als das Kanguru . Komparativ Adjektive ohne Vergleichsstufen
Der Koala ist ein zutraulicheres Tier als (Vergleichsstufe)
das Kanguru. wortlich - schriftlich Nicht alle Adjektiva kónnen
rund - eckig Vergleichsstufen bilden, da
Der Koala ist eines der zutraulichsten Tiere. Superlativ lebendig - tot ihr lnhalt eindeutig festgelegt
Der Koala ist am zutraulichsten. (Hochststufe) englisch - deutsch ist und keine Abstufungen
eisern - holzern erlaubt.
Der Koala ist ein sehr zutrauliches Tier. Die Hochststufe lasst
Der Koala ist ein auBerst zutrauliches Tier. sich unterschiedlich
Der Koala ist ein uberaus zutrauliches Tier. ausdrucken.
38 Warum ist bei folgenden Adjektiven die Komparation nicht moglich
Beachte: oder zumindest ungewohnlich?
riesengroB - uralt - steinreich - erstklassig - sterbenskrank - maxi-
Der Koala ist ein zutraulicher Bar. -er ist Deklinations- ma! - mini mal - rund- nackt - einmutig-spanisch - dreifach - unuber-
endung. windbar - unlosbar- fleischlos - blutleer - kinderlos - unaufschiebbar
- voli - leer
Er ist zutraulicher als das Kanguru. -er ist Merkmal des
Komparativs.
ein alter Herr - ein alterer Herr Der Komparativ (Vergleichs- klein - kleiner - am kleinsten Komparativ: -er
eine junge Frau - eine jungere Frau stufe) braucht einen Bezugs- der Kleinste Superlativ: -st-
lange Zeit - langere Zeit punkt. Wenn dieser fehlt, dicht - dichter - am dichtesten Komparativ: -er
Wenn es mir besser geht, braucht dann kann der Komparativ oft der Dichteste Superlativ: -est-
es mir nach nicht gut zu gehen. einen geringeren Grad ange-
Eine gr6Bere Anschaffung braucht ben als der Positiv (Grundstu-
jung - junger - am jungsten Komparativ: Umlaut und -er
nach nicht eine groBe Anschaf- fe).
der Jungste Superlativ: Umlaut und -st-
fung zu sein. alt - alter - am altesten Komparativ: Umlaut und -er
der Álteste Superlativ: Umlaut und -est-
39 Warum ist hier „besser" nicht besser als „gut"? dun kel - dunkler - am dunkelsten Ausfall von -e- vor
Worauf beziehen sich die einzelnen Vergleichsstufen? teuer - teurer - am teuersten Komparativendung
Du arbeitest jetzt im Unterricht wieder besser mit, das stimmt; aber
so gut wie zu Beginn des Schuljahres arbeitest du immer nach nicht
mit. UnregelmaBige Komparation ..
gut - besser - am besten Wortwechsel
viel - mehr - am meisten
wenig - minder - am mindesten
Umschreibung des Superlativs (weniger)- (am wenigsten)
mild - am mildesten Die Hochststufe kann sowohl
sehr mild durch die Formen des Superla- hoch - hoher - am hochsten Unterschiedlicher
extramild tivs ausgedruckt als auch in- nahe - naher - am nachsten Konsonantenstand
haltlich umschrieben werden.
modem - am modernsten
hochmodern
supermodern Unvollstandige Komparation
Positiv: Superlativ:
40 Drucke die Hochststufe anders aus als durch den Superlativ: die obere Kante die oberste Wie Positive gebraucht werden
z. B. reich - am reichsten - uberaus reich, unwahrscheinlich reich - Wohnung auBer-, inner-, ober-, unter-,
superreich die auBere das auBerste vorder-, hinter- u. a.
arm - faul - fleiBig - mude Reihe Mittel
Einige Adjektive fordern nach sich einen bestimmten Kasus. klein (Bestimmungswort) laut (Grundwort)
dunkelblau Adjektiv + Adjektiv
w etterfest Nom en + Adjektiv
achteckig Numerale + Adjektiv
seiner Sache gewiss sein Genitiv i.iberdeutlich Prapositio n + Adjektiv
sich der Aufgabe bewusst sein wohlfeil Adverb + Adjektiv
des Diebes habhaft werden schau lustig Verb + Adjektiv
Bildung von Adjektiven Verb - lnhaltliche Bestimmung
AdjektivgefUge Getrenntschreibung
Das Adjektivgefí.ige ist eine getrennt geschriebene Wortgruppe:
eisig kalt - grasslich laut - Der erste Bestandteil endet auf
ein weit reichender Entschluss Der erste oder zweite Bestandteil ist akribisch genau -ig, -isch oder -lich.
eine weit verzweigte Verwandt- ein Partizip.
schaft kochend heiBes Wasser - Der erste Bestandteil ist ein Parti-
ein blendend weiBes Hemd ein gestochen scharfes Bild zip.
ein leicht verstandlicher Uberblick Der erste Bestandteil kann gesteigert
ein uberaus leicht verstandlicher oder erweitert werden. leicht verdaulich - leichter ver- Der erste Bestandteil kann ge-
Uberblick daulich - sehr leicht verdaulich steigert werden.
ein winzig kleiner Fleck Der erste Bestandteil endet auf aber: leichtfertig, leichtherzig
ein herrlich schoner Sommer -ig, -isch oder -lich.
ein hell strahlender Stern - die Die Partizipform geht aut ein ge-
Beachte: Not leidende Bevólkerung trennt geschriebenes VerbgefU-
Zusammenschreibung ge zuruck. (vgl. dazu Nr. 141)
Konjugierte Verben bilden das Pradikat (Satzaussage) des Satzes. Sie springt uber den Zaun. springen Diese Verben Vol I-
Sie hort gern Musik. haren bilden allein verben
das Pradikat.
Franz maht den Aa sen. leh bin mit der StraBen- sein Sie helfen
Inge las ein Buch. bahn gefahren. beim Bau des
Subjekt Prad i kat Objekt leh habe meinen Aufsatz haben zusammenge- Hilfs-
noch nicht geschrieben. setzten verben
leh werde morgen meinen werden Pradikats.
Das Verb bestimmt die Grundstruktur eines Satzes. Es legt fest, Freischwimmerschein
welche Satzglieder nach aufgenommen werden mussen, damit der machen.
Satz seiner grammatischen Struktur nach vollstandig ist. Man
spricht daher von der Valenz (Wertigkeit) eines Verbs. Franz ist alter als ich. sein Sie bilden Hilfsverben
leh habe ein Fahrrad. haben allein das als selbststan-
Du wirst bestimmt unser werden Prad i kat. dige Verben
Klassensprecher.
Tom streicht den Zaun.
Er wollte heute kommen. wollen
Wir vertrauen ---~ dir. Das soll er ruhig tun. sol len
leh verzichte auf meine Wortmeldung. Er kann schon vom Drei- kannen Sie verandern Modalverben
meterbrett springen. die Aussage (lat: Art und
~ dem Patienten
Der Arzt verschreibt ~ eine Medizin. leh muss das nochmals mí.issen des Pradikats Weise)
durchrechnen. (modale Aus-
Er brachte ----~-r mích Du darfst mich besuchen. dí.irfen sageweise).
auf einen guten Gedanken. leh mag das nicht horen. magen
Wir
Dafí.ir kann ich nichts. kannen Sie bilden Modalverben
~ ihm leh muss gleich zum Zug. mí.issen allein das als selbststan-
Er ~------- warf - - - · den Vertrag leh mag keine Milch. magen Prad i kat. dige Verben
~ vor die Fí.iBe.
a Pradikat, 165-170
u Personalform des Verbs, 100; Subjekt, 171-173 Transitive und intransitive Verwendung
transitiv - intransitiv
(lat.: transire, auf etwas zielen; gemeint ist das Akkusativobjekt) Wer hat das Auto gefahren? leh bin nach Kain mít dem Zug
gefahren .
Transitive Verben Er hat diese Maschine schon Der Vogel ist auf den Baum
ofters geflogen. geflogen.
Er maht den Rasen. Sie fordern im Satz Der Wolf hat ein Lamm Das Seil ist plotzlich gerissen.
Er hat mir das Buch gebracht. ein Akkusativobjekt nach sich. gerissen.
Wir haben das Schloss Sie sind sehr frí.ih aufgebro-
leh habe den Rasen gemaht. Sie bilden die Perfektformen im aufgebrochen. chen.
Sie hatten ihn gewahlt. Aktiv mit dem Hilfsverb „haben " .
transitives Verb intransitives Verb
Der Rasen wird gemaht. Sie konnen meistens das per- Perfektbildung mit Perfektbildung mit
Du bist gewahlt worden . sonliche Passiv bilden. "haben" "sein"
Verb - (reflexiv) Schwache, starke und unregelmaf3ige Verben
lnfinite Verbformen
(lat.: infinitus, unbestimmt, unbegrenzt)
Trennbare und untrennbare Verben
Infinitiv: singen spielen Die infiniten (unbestimmten)
Die Betonung liegt auf dem Die Betonung liegt auf dem Partizip I: singend spielend Verbformen sind nicht an Person,
Bestimmungswort (auch Verb- Grundwort. Partizip li: gesungen gespielt Numerus, Modus und Tempus
zusatz genannt). gebunden.
trennbar untrennbar
u Person, 101; Numerus, 102; Modus 105- 119; Tempus 120- 127
Die Mannschaft stellt sich aut. Er bestéllt ein Bier.
- áufstellen - bestéllen
Er las den Text vor. Er verlás die Anordnung.
- vórlesen - verlésen Infinitiv
Sie eilen herbei. Er entéilt.
- herbéieilen singen Der Infinitiv ist die Grundform
- entéilen
lacheln des Verbs. Er wird mit der En-
Die Beschaftigten legten Sie i.iberlégten es sich verbreitern dung -en oder -n gebildet.
die Arbeit nieder. nach einmal.
- níederlegen - i.iberlégen Der Infinitiv kann im Satz ein
Sie brachten ihn in einer Sie untersúchten gewissenhaft Satzglied oder Attribut sein.
Lehre unter. den Fall. Etwas zu warten(,) kann nicht Wer oder was? - Subjekt
- únterbringen - untersúchen schaden. Satzglied
Warten kann nicht schaden.
Sie fahren heim. Oas erfáhrt ihr nach.
- héimfahren - erfáhren Es war seine Pflicht aufzupassen . Was fi.ir eine Pflicht?
Attribut
Der Versuch schlug fehl. Der Pian zerschlúg sich leider. Bei trennbaren Verben tritt das
- féhlschlagen - zerschlágen Fi.igewort „zu" zwischen beide
Verbteile.
Neben dem reinen Infinitiv (Grundform des Verbs) gibt es noch drei zu- Das Partizip I kann im Satz ein
sammengesetzte lnfinitivformen: Satzglied oder Attribut sein.
Er brachte es ihr schonend bei. Wie? - Adverbiale
prufen (Infiniti v Prasens Aktiv) reiner Infin itiv
Satzglied
gepruft werden (Infinitiv Prasens Passiv) zusammengesetzter
Die fallenden Blatter kunden Was fUr Blatter?
gepruft haben (Infinitiv Perfekt Aktiv) Infinitiv den Herbst an. Attribut
gepruft worden sein (Infinitiv Perfekt Passiv)
Das satzwertige Partizip I steht
u Satzglied, 164-192; Attribut, 194-198; trennbare Verben, 82; Neben- anstelle eines Nebensatzes.
satz, 212/246-261; satzwertiger Infinitiv, 222; finite Verbformen, Kaum dass er mich erblickte, eilte Nebensatz
100- 141; Persona lformen, 100 er schon auf mich zu.
Kaum m ich erblickend(,) eilte satzwertiges Partizip I
Partizip I er schon auf mich zu. Zur Zeichensetzung vgl. Nr. 225.
Oas Partizip li der transitiven Ver- er hat mích gesehen Oas Partizip li kann mit finiten
ben kann als Nomen oder Adjek- er wird gelobt Verbformen (Personalform)
tiv gebraucht werden.
v erbunden werden.
der Angeklagte Nomen
in vertauschten Rollen Adjektiv Beachte:
Dies gilt auch tur das Partizip 11 Infinitiv anstelle von Partizip li
das verdampfte Wasser derjenigen intransitiven Verben, bei den Modalverben und bei
(Oas Wasser ist verdampft.) die das Perfekt Aktiv mit dem brauchen; meist auch bei heif3en,
Hilfsverb „sein" bilden und die lassen, sehen, horen, fi.ihlen und
Veranderung eines Zustandes helfen.
angeben. leh habe es nicht gekonnt. gekonnt (Vollverb)
ein gedankenreicher und klar Oas Partizip li als Nomen oder leh habe nicht kommen konnen. konnen (Moda lverb)
gegliederter Aufsatz Adjektiv wird wie ein Adjektiv leh hatte es nicht gebraucht. gebraucht (Vollverb)
dekliniert.
Oas hattest du mir nicht zu sagen brauchen (als Modalverb)
brauchen.
Er gehort zu den bekannteren Oas Partizip li kann nur dann Ver-
Sportlern. gleichsstufen (Komparation) bil-
Er ist einer unserer erfahrensten den, wenn es sich von seinem
Mitarbeiter. Herkunftsverb gelost hat und als a Stammform, 78; schwache, starke und unregelma~ige Verben, 79-81 ;
Adjektiv eine eigene Bedeutung trennbare und untrennbare Verben, 82; transitive und intransitive Ver-
besitzt. ben, 74-75; Nomen, 30-40; Adjektiv, 55- 58
a Konjugationstabellen, 128-140
Finite Verbformen - Person, Numerus Genus des Verbs
ieh singe 1. Person Unter Genus des Verbs versteht man die Sehrichtung oder Hand-
ieh habe gesagt Die Spreehriehtung setzt beim lungsart. Die deutsche Sprache kennt zwei Genera des Verbs (Aktiv
ieh werde kommen Spreehenden (ieh) an. und Passiv); sie unterscheidet, ob jemand an einem Geschehen
beteiligt ist oder von dem Geschehen betroffen wird.
du singst 2. Person
[- . '?'.
du hast gesungen Die Spreehriehtung setzt beim
du wirst singen Angesproehenen (du) an.
er singt 3. Person Wir basteln ein Boot. Aktiv
Die Sonne seheint. Das Gesehehen oder die Handlung
sie hat gesungen Die Spreehriehtung setzt beim Be-
Es (das Kind) wird bald einsehlafen. sproehenen (er, sie, es) an. Die Kinder pflueken Blumen. wird vom Beteiligten oder Verursa-
Der Tag beginnt. eher (Tater) aus gesehen.
Der Vogel singt. ln der dritten Person konnen aueh
Nomina, Adjektive und Numeralia Das Boot wird repariert. Passiv
Inge hat gesungen.
oder weitere Pronomina stehen. Das Boot ist repariert. Das Gesehehen oder die Handlung
Der Kranke sehlaft.
leh werde gelobt. bzw. das Ergebnis des Gesehehens
Viele werden kommen.
leh bin gelobt worden. oder der Handlung wird vom Betrof-
Wer kommt heute?
fenen aus gesehen.
a Nomen, 30-40, Adjektiv, 55-58, Numerale, 51; Pronomina, 43-50 Die StraBe ist von der Polizei Der Verursaeher oder Tater braueht
gesperrt worden. dabei nieht genannt zu werden.
Die StraBe ist gesperrt worden.
Numerus Die StraBe wurde gesperrt. lm Passiv wird zwisehen einem Vor-
Die StraBe war gesperrt. gangspassiv und einem Zustands-
(der Numerus, Plural: Numeri, lat.: Zahl) passiv untersehieden.
Die drei Personen konnen im Singular oder Plural stehen: Der Laden wird gesehlossen. - Vorgangspassiv
Der Laden ist gesehlossen. - Zustandspassiv
ieh singe 1. Person (Singular /Plura I)
wir singen ieh - wir Die Rose bluht. Nieht alle Verben konnen ein Passiv
bilden.
du singst 2. Person (Singular/Plural)
ihr singt du - ihr leh kehre die StraBe. Nur transitive Verben konnen ein
personliehes Passiv bilden:
er, sie, es singt 3. Person (Singular/Plural) Die StraBe wird von mir gekehrt. Das Akkusativobjekt wird im Passiv
sie singen er, sie, es - sie zum Subjekt.
Das Kind sang. das Kind (Singular)
Die Kinder singen. die Kinder (Plural) a transitive Verben, 74; Subjekt, 171-173; Akkusativobjekt, 177
Bildung der Genera des Verbs Madi des Verbs
Indikativ Ersatzformen
(lat.: indicare, anzeigen, aussagen) Der Konjunktiv I unterscheidet sich nur in der 2. und 3. Person
Singular und zum Teil in der 2. Person Plural von den entsprechen-
Der Indikativ als Modus der Wirklichkeit tritt in allen grammatischen denFormen des lndikativs. Um Verwechslungen zwischen Konjunk-
Tempora aut. tiv I und Indikativ zu vermeiden, werden die Formen des Konjunk-
tivs I, die mít denen des lndikativs gleichlauten, durch den Konjunk-
tiv li ersetzt.
er kommt - Prasens
er kam - Prateritum z. 8. leh sagte ihm, ich statt Konjunktiv I: ich komme
er ist gekommen - Perfekt kame gleich.
er war gekommen - Plusquamperfekt leh sagte ihm, ich statt Konjunktiv I: ich habe gewartet
er wird kommen - Futur I hatte auf ihn gewartet.
er wird gekommen sein - Futur li Er meinte, ich wi.irde statt Konjunktiv I: ich werde sagen
es ihm sagen. (oder auch: ich sage)
u Konjugationstabellen, 142-154 lndirekte (berichtete) Rede
Der Konjunktiv I des Prasens steht, wenn die Aussage des abhan-
Priisens Perfekt gigen Satzes gleichzeitig zur Aussage des i.ibergeordneten Satzes
ich komme ich sei gekommen ich habe gerufen ist, - unabhangig davon, welches Tempus der ůbergeordnete Satz
du kommest du sei(e)st gekommen du habest gerufen hat.
er komme er sei gekommen er habe gerufen
wir kommen wir seien gekommen wir haben gerufen
ihr kommet ihr seiet gekommen ihr habet gerufen
Wir fragen ihn,
sie kommen sie seien gekommen sie haben gerufen
Wir fragten ihn,
Wir haben ihn gefragt, - ob er den Weg wisse.
Futur I Futur li
Wir hatten ihn gefragt,
ich werde kommen ich werde gekommen sein
Wir werden ihn fragen,
du werdest kommen du werdest gekommen sein
er werde kommen er werde gekommen sein
wir werden kommen wir werden gekommen sein Der Konjunktiv I des Perfekts bzw. des Futurs li steht, wenn die
ihr werdet kommen ihr werdet gekommen sein Aussage des abhangigen Satzes vorzeitig zur Aussage des uber-
sie werden kommen sie werden gekommen sein geordneten Satzes ist, - unabhangig davon, welches Tempus der
ubergeordnete Satz hat.
Konjunktiv li Konjunktiv li
•
r-· -~ ---
a Umlaut, 10
Prasens Perfekt
ich kame ich kaufte ich ware gekommen ich hatte gekauft.
du kamest du kauftest du war(e)st gekommen du hattest gekauft
er kame er kaufte er ware gekommen er hatte gekauft
wir kamen wir kauften wir waren gekommen wir hatten gekauft
ihr karnet ihr kauftet ihr war(e)t gekommen ihr hattet gekauft
sie kamen sie kauften sie waren gekommen sie hatten gekauft
Konjunktiv li Konjunktiv li
Wenn der Konjunktiv li des Prasens und der Indikativ des Prateri- Grundsatzlich gilt: Was in der direkten Rede im Konjunktiv li steht,
tums gleich lauten, dann kann - zur Vermeidung von Missverstand- wird auch in der indirekten Rede im Konjunktiv li wiedergegeben;
nissen - der Konjunktiv li des Prasens durch den Konjunktiv li des es andert sich nur die Person.
Futurs I ersetzt werden.
Franz sagte: „Wenn ich das Franz sagte, wenn er das gewusst
Er wisse es genau; so nst Er wisse es genau; sonst gewusst hatte, ware ich nicht hatte, ware er nicht gekommen.
sagte er es ihnen nicht. wůrde er es ihnen nicht sagen.
gekommen."
Wenn er es wunschte, blieben Wenn er es wu nschte, wůrden
sie nach einige Tage. sie nach ei nige Tage bleiben. u indirekte Rede, 112
48 Setze den richtigen Konjunktiv ein:
Wenn der Konjunktiv li des Prasens eine ungewóhnliche oder nicht Sie nahmen an, dass ich (kommen) - dass er mít dem Zug (fahren ) -
mehr gebrauchliche Form ist, dann kann er durch den Konjunktiv li dass wir es wieder in Ordnung (bringen) - dass der Zug Verspatung
des Futurs I ersetzt werden. (haben) - dass ich mich verspatet (haben) - dass er krank (se in) - dass
sie es ihnen noch sagen (werden) - dass ich kommen (werden) - dass
ich alles (vorbereiten) - dass er alles (vorbereiten) -
49 Setze in die indirekte Rede:
(er kannte) er kennte ~ er wurde kennen
Franz sagt: „Wenn ich das gewusst hatte, dann ware ich gleich zu
(sie banden) sie banden ~ sie wurden binden
Hause geblieben. Hattest du mír das nicht schon viel fruher sagen
(ich wusch) ich wusche ~ ich wurde waschen
konnen? Oas ware doch bestimmt nicht zu viel verlangt gewesen. Du
(es schmolz) es schmólze ~ es wurde schmelzen
konntest dich ruhig einmal in meine Lage versetzen; dann wurdest
(wir lasen) wir lasen ~ wir wurden lesen
du die Sache anders betrachten."
Nach Moglich keit sollte man in SatzgefUgen ein doppeltes „wurde" ver- 50 Vervollstandige die Satze:
meiden: Die Voraussetzung trifft zu:
Wenn du vorbeikommst, dann ... - Wenn ich es nicht vergesse, ...
Wenn ich es wůsste, wůrde ich es dir sagen. - Wenn das Spiel schon begonnen hat, ...
leh wůrde es nicht sagen, wenn ich mir nicht sicher ware. Die Voraussetzung trifft nicht zu:
Wenn ich genugend Zeit gehabt hatte, dann ... - Wenn die StraBen
u Konjugationstabellen, 128- 140 abgesperrt gewesen waren, . .. - Wenn ich dazu in der Lage ware, . . .
51 Wie lauten die entsprechenden Formen des Konjunktivs li?
sie sahen - er gab - du standest - ich brachte - wir wussten - ih r
mochtet - wir trugen - es zog
Imperativ Grammatische Tempora - Tempus und Zeitstufe
Imperativ Tempus
(das Tempus, Plura!: Tempora, lat.: Zeit)
(lat.: imperare, befehlen)
Grammatische Tempora
Die grammatische Form des lmperativs kommt nur in der zweiten
Person (Singular und Plural) des Prasens vor.
Sie richtet sich unmittelbar an einen Angesprochenen. Die Konjugation (Beugung des Verbs) hat sechs Tempora.
Prasens Perfekt
(das Prasens, lat.: gegenwartig) (das Perfekt, lat.: das Vollendete)
Inge sch lieBt das Fenster. Es geschieht jetzt: Bis ins hohe Alter hat Das Perfekt ubernimmt heute,
tatsachliche Gegenwart er taglich die Zeitung vor allem in der Alltagssprache,
gelesen Funktionen des Prateritums; es
leh putze mir jeden Morgen Das Geschehen wiederholt sich,
die Zahne. ist nicht an die Gegenwart ge- berichtet allgemein uber vergan-
bunden: genes Geschehen.
Feststellung eines sich wieder- leh habe mit ihm lm eigentlichen Sinn ist das Per-
holenden Geschehens gesprochen. (leh weiB fekt aber aut die Gegenwart be-
Der Wal gehort zu den Die Aussage ist an keine Zeit daher, worum es geht.) zogen; es berichtet von einem
Saugetieren. gebunden: Er hat die lnfektion vergangenen Geschehen, des-
Die Erde dreht sich um allgemeine Gultigkeit uberstanden. (Jetzt ist sen Folgen noch in der Gegen-
die Sonne. er wieder gesund.) wart nachwirken:
vollendete Gegenwart
Er kommt noch heute. Das Geschehen wird erst noch
Morgen fahren wir zuruck. eintreten: Nachdem ich mit ihm Vorzeitigkeit zur Gegenwart
Aussage uber zukunftiges Ge-
gesprochen habe, weiB ich
schehen jetzt, worum es geht.
Am 12. Oktober 1492 landet Ober ein vergangenes Ereignis
Kolumbus auf der lnsel wird im Prasens berichtet:
Guanahani. historisches Prasens
Plotzlich fiel es mir wie Das Tempus wechselt in der Er-
Schuppen von den Augen, zahlung; der Erzahler vergegen-
ich reiBe die Tur auf. Da wartigt sich das Geschehen:
steht der Gesuchte vor mir. dramatische Erzahlweise
(historisches Prasens)
Plusquamperfekt
(das Plusquamperfekt, lat. : mehr als vollendet)
leh hatte ihn gewarnt, aber er Das Berichtete war bereits ge-
glaubte mir nicht. So muss schehen, als etwas anderes, das
Prateritum (Imperfekt) er jetzt selbst sehen, wie auch schon der Vergangenhelt
(das Prateritum, lat.: das Vorubergegangene; das Imperfekt, lat.: das Un- er zurechtkommt. angehort, eintrat oder sich ereig-
vollendete) nete:
vollendete Vergangenheit oder
Er eilte durch die Das Prateritum ist das Erzahl- Vorvergangenheit
menschenleeren StraBen. tempus, es berichtet uber Ver- Nachdem er dies gehort hatte, Vorzeitigkeit zur Vergangenheit
Der Mond schaute hinter gangenes. anderte er seine Meinung.
den Wolken hervor.
Futur I - Futur li Konjugation, Hilfsverb „ sein "
Futur I Konjugationstabellen
Konjugation des Hilfsverbs „sein"
(das Futur, lat. : das Zukunftige)
Infinitiv: se in Imperativ Singular: sei!
Partizip I: seiend Imperativ Plural: seid!
Du kannst dich darauf ver- Oas Futur I berichtet von einem Partizip li: gewesen
lassen; w ir werden die Sache zukunfigen Geschehen.
~
wieder in Ordnung bringen. Indikativ Konjunktiv I Konjunktiv li
Dieses zukunftige Geschehen p
Wir schauen morgen bei
dir vorbei. kann aber auch, wenn im Satz Prasens ich bin ich sei ich wiire
bereits eine (adverbiale) Zeitan- du bi st du sei(e)st du wiir(e)st
er i st er sei er wiire
gabe steht, durch das Prasens wir sind wir seien wir wiiren
wiedergegeben werden. ihr seid ihr seiet ihr wiir(e)t
sie sind sie seien sie wiiren
leh nehrne an, er wird Oas Futur I kann eine Vermu-
gerade in der Orchester- tung oder eine Aufforderung Prateritum ich war
du warst
probe sein. ausdrucken. er war
Oas wirst du jetzt sein lassen ! w ir wa ren
ihr wart
Wenn du mich darum bittest, Nachzeitigkeit zur Gegenwart sie waren
dann werde ich es tun.
Perfekt ich bin gewesen ich sei gewesen ich wiire gewesen
du bist gewesen du sei(e)st gewesen du wiir(e)st gewesen
er ist gewesen er sei gewesen er wiire gewesen
Futur li wir sind gewesen wir seien gewesen w ir wiiren gewesen
ihr seid gewesen ihr seiet gewesen ihr wiir(e)t gewesen
leh hoffe, bis morgen werde Oas Futur li gibt etwas wieder, sie sind gewesen sie seien gewesen sie wiiren gewesen
ich lhr Angebot uberpruft haben. das zu einem bestimmten zu-
Plusqu am- ich war gewesen
kunftigen Zeitpunkt bereits ge- perfekt du warst gewesen
schehen sein wird: er war gewesen
vollendete Zukunft wi r waren gewesen
ihr wart gewesen
Diese Verwendung ist allerdings sie waren gewesen
Rufen Sie mich morgen bitte
wieder an ! Dan n habe ich sehr selten. Die vollendete Zu- Futur I ich werde se in ich werde se in ich wurde sein
lhr Angebot uberpruft. kunft wird meistens durch das du wirst se in du werdest se in du wurdest sein
Perfekt ausgedruckt. er wird se in er werde se in er wurde sein
wi r werden se in wir werden se in wir wurden se in
Haufiger ist die Verwendung ihr w erdet se in ihr werdet se in ihr wurdet se in
Es wird schon nicht so schlimm
sie w erden se in si e werden se in sie wurden sein
gewesen sein. des Futurs li als Vermutung
Er wird es schon nicht vergessen uber Vergangenes. Futur li ich werde ich werde ich wurde
haben. gewesen sein gewesen sein gewesen sein
du w irst du werdest du wurdest
Wenn ihr mich morgen um zehn Vorzeitigkeit zu einem Gesche- gewesen sein gewesen sein gewesen sein
er w ird er werde er wurde
anruft, dann wird die Ent- hen in der Zukunft gewesen sein gewesen sein gewesen sein
scheidung uber den Antrag wir werden wir werden wir wurden
Dabei wird das Futur li haufig
sicher schon gefallen sein gewesen sein gew esen sein gewesen sein
durch das Perfekt ersetzt. ihr w erdet ihr werdet ihr wurdet
(dann ist die Entscheidung gewesen sein gewesen sein gew esen sein
uber den Antrag sicher schon sie w erden sie werden si e wurden
gefallen). gewesen sein gewesen sein gewesen sein
Konjugation, Hilfsverb „ haben" Konjugation, Hilfsverb „ werden"
~ p
Prasens ich
Indi kativ
habe ich
Ko njunktiv I
habe ich
Konjunktiv li
hiitte
~ p
Prasens ich
Indikativ
werde ich
Ko njunktiv I
werde ich
Konjunktiv li
wiirde
du hast du habest du hiittest du w irst du werdest du wii rdest
er hat er habe er hiitte er wird er werde er w iirde
wir haben wir haben wir hiitten w ir werden wir werden wir wiirden
ihr habt ihr habet ihr hiittet ihr werdet ihr werdet ihr wiirdet
sie haben sie haben sie hatten sie werden sie werden sie wiirden
Perfekt ich habe gehabt ich habe gehabt ich hiitte gehabt Perfekt ich bin geworden ich sei geworden ich wiire geworden
du hast gehabt du habest gehabt du hiittest gehabt du bist geworden du sei(e)st geworden du wiir(e)st geworden
er hat gehabt er habe gehabt er hiitte gehabt er ist geworden er sei geworden er ware geworden
wir haben gehabt wir haben gehabt wir hiitten geha bt w ir sind geworden wir seien geworden wir wiiren geworden
ihr habt gehabt ihr habet gehabt ihr hiittet gehabt ihr seid geworden ihr sei et geworden ihr wiir(e)t geworden
sie haben gehabt sie ha ben gehabt sie hiitten gehabt sie sind geworden sie seien geworden sie waren geworden
Futu r I ich werde haben ich werde haben ich wiirde haben Futur I ich werde werden ich werde werden ich wiirde werden
du wirst haben du werdest haben du wiirdest haben du wirst werden du werdest werden du wiirdest werden
er wird haben er werde haben er wiirde haben er w ird werden er werde werden er wiirde werden
wir werden haben wir werden haben wir wiirden haben wir werden werden wir werden werden wir wiirden werden
ihr werdet haben ihr werdet haben ihr wiirdet haben ihr werdet werden ihr werdet werden ihr wiirdet werden
sie werden haben sie werden haben sie wiirden haben sie werden werden sie werden werden sie wiirden werden
Fut ur li ich werde ich werde ich wiirde Futur li ich werde ich werde ich wiirde
gehabt haben gehabt haben gehabt haben geworden sein geworden sein geworden sein
du wirst du werdest du wiirdest du w irst du werdest du wiirdest
gehabt haben gehabt haben gehabt haben geworden sein geworden sein geworden sein
er w ird er werde er wiirde er wird er werde er wiirde
gehabt haben gehabt haben gehabt haben geworden sein geworden sein geworden sein
wir werden wir werden wir wiirden wir werden wirwerden wir wiirden
gehabt haben gehabt haben gehabt haben geworden sein geworden sein geworden sein
ihr werdet ihr werdet ihr wiirdet ihr werdet ihr werdet ih r wiirdet
gehabt ha ben gehabt haben gehabt haben geworden sein geworden sein geworden sein
si e werden si e werden sie wiirden sie werden sie werden sie wiirden
gehabt haben gehabt haben gehabt haben geworden sein geworden sein geworden sein
Konjugation, Moda/verben Konjugation, „ wissen"
Konjugation der Modalverben Perfekt ich habe gekon nt ich habe gekon nt ich hiitte gekon nt
du hast gekon nt du habest gekon nt du hiittest gekon nt
Infin itiv: kč:innen, sol len, mí.issen, magen, dí.irfen, wol len er hat gekon nt er habe gekon nt er hiitte gekon nt
Partizip li: gekonnt, gesollt, gemusst, gemocht, gedurft, gewollt w ir haben gekon nt wir haben gekon nt wir hiitten gekonnt
ihr habt gekon nt ihr habet gekon nt ihr hiittet gekon nt
sie haben gekon nt sie haben gekon nt sie hiitten gekon nt
I~
er hatte gekon nt
Indikativ Konj unktiv I Konjunktiv li wir hatten gekon nt
s ihr hattet gekon nt
Prasens ich kann ich kčnne ich kčnnte
sie hatten gekon nt
du kannst du kčnnest du kčnntest
er kann er kčnne er kčnnte Futur I ich werde kčnnen ich werde kčnnen ich wiirde kčnnen
wir kčnnen wir kčnnen wir kčnnten du wirst kčnnen du werdest kčnnen du wii rdest kčnnen
ihr kčnnt ihr kčnnet ihr kčnntet er wird kčnnen er werde kčnnen er wiirde kčnnen
sie kčnnen sie kčnnen sie kčnnten
wirwerden kčnnen wirwerden kčnnen wirwiirden kčnnen
ihr werdet kčnnen ihr werdet kčnnen ihr wiirdet kčnnen
ich soli ich solle ich sollte sie werden kčnnen sie werden kčnnen sie wiirden kčnnen
du sollst du sollest du solltest
er soli er solle er sollte Futur li ich werde ich werde ich wurde
wir sollen wir sollen wir sollten gekonnt haben gekonnt haben gekonnt haben
ihr solit ihr sollet ihr solltet du wirst du werdest du wurdest
sie sollen sie sollen sie sollten gekonnt haben gekonnt haben gekonnt haben
ich muss ich miisse ich musste er wird er werde er wurde
du musst du miissest du musstest gekonnt haben gekonnt haben gekonnt haben
er muss er miisse er miisste wirwerden wirwerden wirwurden
wir mussen wir mussen wir miissten gekonnt haben gekonnt haben gekonnt haben
ihr musst ihr musset ihr musstet ihr werdet ihr werdet ihr wurdet
sie mussen sie mussen sie mussten gekonnt haben gekonnt haben gekonnt haben
sie werden sie werden sie wurden
ich mag ich mčge ich mčchte
gekonnt haben gekonnt haben gekonnt haben
du magst du mčgest du mčchtest
er mag er mčge er mčchte
wir mčgen wir mčgen wir mčchten Konjugation von „wissen"
ihr mčgt ihr mčget ihr mčchtet
sie mčgen sie mčgen sie mčchten Infinitiv: wissen Imperativ Singular: w isse !
ich darf ich diirfe ich durfte Partizip I: w issend Imperativ Plural: wisst !
du darfst du diirfest du durftest Partizip li : gewusst
:s:
er darf er diirfe er durfte
wir diirfen wir diirfen wir durften
ihr diirft ihr diirfet ihr durftet Indikativ Konjunktiv I Konjunktiv li
sie diirfen sie diirfen sie durften p
ich will ich wolle ich wollte Prasens ich weiB ich w isse ich wusste
du willst du wollest du wolltest du weiBt du w issest du wl.isstest
er will er wolle er wollte er weiB er wisse er wusste
wir wollen wir wollen wir wollten wirwissen wirwissen wirwussten
ihr wollt ihr wollet ihr wolltet ihr wisst ihr w isset ihr wusstet
sie wollen sie wollen sie wollten sie wissen sie wissen sie wussten
Prateritum ich konnte ebenso:
Prateritum ich wusste
/
du konntest ich sollte
du wusstest
er konnte ich musste
er wusste
wir konnten ich mochte
wirwussten
ihr konntet ich durfte
ihr wusstet
sie konnten ich wollte
sie wussten