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Konjunktiv verwenden wir im Deutschen für Situationen, die nicht real, sondern nur möglich sind, z. B.
wenn wir uns etwas vorstellen oder wünschen, Konjunktiv finden wir auch im Hauptsatz von irrealen
Konditionalsätzen oder wenn wir eine Äußerung in der indirekten Rede wiederholen.
Lerne in unserer Erläuterung, wie Konjunktiv I und Konjunktiv II gebildet und verwendet werden. In den
Übungen kannst du dein Wissen testen.
Konjunktiv I
Konjunktiv I finden wir hauptsächlich in Zeitungstexten und Nachrichten, wenn Aussagen in der
indirekten Rede wiedergegeben werden. Aber auch in einigen festen Wendungen kommt Konjunktiv I
vor.
Beispiel
Nachrichten
Hoch lebe das Geburtstagskind! Zu seinem 90. Geburtstag sagte der Schauspieler, er habe sich noch nie
so jung gefühlt.
Beispiel:
indirekte Rede (in der Umgangssprache bevorzugen wir aber oft Indikativ, siehe Indirekte Rede)
Beispiel:
Nur das Verb sein ist im Konjunktiv I noch in allen Formen üblich:
ich sei, du sei(e)st, er sei, wir seien, ihr seiet, sie seien
Beispiel:
Beispiel:
haben – er habe
schreiben – er schreibe
müssen - ich müsse, er müsse
In der 2. Person (du/ihr) unterscheiden sich Konjunktiv I und Indikativ nur durch das e beim
Konjunktiv I. Oft bevorzugen wir deshalb Konjunktiv II – so lässt sich die Form besser vom
Indikativ unterscheiden.
Beispiel:
du träumst – du träumest
ihr geht – ihr gehet
Für die 1. Person Singular (ich) und die 1./3. Person Plural (wir, sie) unterscheidet sich Konjunktiv
I nicht vom Indikativ. Deshalb müssen wir für diese Personen Konjunktiv II verwenden.
(Ausnahme: Modalverben - siehe oben)
Beispiel:
Den Konjunktiv I können wir im Präsens, Perfekt und Futur bilden. In der folgenden Übersicht gibt es für
jede Zeitform je ein Beispiel für Verben, die das Perfekt mit haben/sein bilden.
Konjunktiv II
Konjunktiv II verwenden wir, wenn wir über etwas sprechen, das zurzeit nicht möglich ist. Auch in der
indirekten Rede oder bei besonders höflichen Fragen/Aussagen nehmen wir Konjunktiv II.
Beispiel
Beispiel:
Beispiel:
Wenn ich im Urlaub wäre, läge ich den ganzen Tag am Strand.
indirekte Rede, wenn Konjunktiv I nicht möglich ist (siehe auch Indirekte Rede)
Beispiel:
Beispiel:
Wärst du so freundlich, an die Tafel zu kommen?
Vom Konjunktiv II gibt es zwei Formen, je nachdem, ob es sich um eine Situation in der Gegenwart oder
in der Vergangenheit handelt. (siehe Konjugation der deutschen Verben)
Für Situationen in der Gegenwart hängen wir die Konjunktivendung an den Präteritumstamm an (siehe
Tabelle unten, Spalte finden). Starke Verben mit a/o/u erhalten einen Umlaut.
Beispiel:
In der folgenden Übersicht findest du die Konjugation für sein/haben sowie die Endung für andere
Verben im Konjunktiv II für die Gegenwart. Außerdem wird in der Tabelle die würde-Form konjugiert, die
wir häufig als Ersatz zum Konjunktiv verwenden.
Konjunktiv II für Situationen in der Vergangenheit
Für Situationen in der Vergangenheit verwenden wir die Konjunktiv II von sein/haben + Partizip II.
Beispiel:
ich wäre gegangen/ich hätte gesagt
In der folgenden Übersicht findest du je ein Konjugationsbeispiel im Konjunktiv II für die Vergangenheit
für Verben, die sein bzw. haben verlangen.
2. Er behauptet, du in Hamburg.
→ Die Rednerin betonte, dass die Konferenz ein Zeichen setzen (werden) .
3. Der Förster erklärte uns: „Der Baum wächst ca. 1 m pro Jahr.“
→ Der Förster erklärte uns, der Baum (wachsen) ca. 1 m pro Jahr.
4. Der Kunde beschwerte sich: „Der Preis hat sich geändert.“
→ Der Kunde beschwerte sich, dass sich der Preis geändert (haben) .
5. Ihr kleiner Bruder denkt: „Ein Zitronenfalter faltet Zitronen.“
Lösung:
Müssen wir haben oder sein verwenden? Wähle die richtige Form aus.
1. Ach, wenn ich doch letzte Woche bloß das Kleid (kaufen) !
Lösung:
1. Ach, wenn ich doch letzte Woche bloß das Kleid gekauft hätte!
2. Ich wünschte, ihr hättet das Feuerwerk gesehen!
3. Ach, wenn wir doch ein bisschen zeitiger losgegangen wären!
4. Wenn du ihn eingeladen hättest, wäre er gekommen.