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Chemie Abitur

Lernzettel
@adrian.hieber@gmail.com

Davor Danach

21.04.2021
Hessen
Lernzettel Abitur Chemie 21.04.2021

Inhaltsverzeichnis
Q1 Stoffgruppen in der organischen Chemie
Kohlenwasserstoffe S.2
Alkanole und Carbonylverbindungen S.5
Alkansäure und ihre Derivate S.7
Q2 Naturstoffe und Synthesechemie
Kohlenhydrate und Peptide S.10
Grundlagen der Kunststoffchemie S.15
Fette im Alltag S.18

Q3 Das chemische Gleichgewicht


Chemische Gleichgewichte und
ihre Einstellung S.21
Protolysegleichgewichte S.24
Redoxgleichgewichte S.27

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Q1 Stoffgruppen in der organischen Chemie


Kohlenwasserstoffe
Übersicht über die Substanzklassen der Alkane
Nomenklatur: Endsilbe „-an“; als Seitenkette „-yl“ (Alkylgruppe)
Homologe Reihen: CnH2n+2
Konstitutionsisomerie: Gleiche Summenformel aber unterschiedliche Strukturisomerie (Iso-butan)
Je verzweigter, desto höhere Siedetemperatur

Nomenklatur
4: Längste Kette
3: alphabetisch Nebenkette
2: Anzahl der gleichen Seitenketten in griechisch (Di-,Tri-,Tetra-)
1: Verknüpfung nach Reihenfolge (3,3-)

Übersicht über die Substanzklassen der Alkene


Nomenklatur: Endsilbe „-en“
Homologe Reihen: CnH2n

Struktur-Eigenschafts-Beziehungen
Van-der-Waals-Kräfte als intermolekulare Wechselwirkungen im Kontext von Struktur und
Eigenschaften:
Keine echte Bindung, nur zwischenmolekulare Kräfte
Moleküle ohne Dipoleigenschaften werden temporär induziert (induzierte Dipole) mittels
Elektronenverschiebung; Anziehungskräfte nehmen mit zunehmender Kettenlänge zu
(möglichst unverzweigt)
Schmelz/Siedepunkt: steigen mit zunehmender Anziehungskraft
Löslichkeit: nur in unpolaren Stoffen

Vollständige Oxidation
Verbrennungsreaktionen (mit Oxidationszahlen):
Vollständig: H3C-CH2OH + 3O2  3H2O + 2CO2
Unvollständig: H3C-(CH2)6-CH2OH + 9O2  9H2O + 5CO2 + 3C
Oxidationszahlen:
- Summe der Ox. Zahlen aller eines Moleküls entspricht 0(Molekülionen≙Ionenladung)
- Metall hat immer eine positive Oxidationszahl
- Fluor hat immer –I
- Wasserstoff hat immer I
- Sauerstoff meistens –II
- Eisen II oder III
Nachweis Kohlenstoffdioxid: Kalkwasser-/Berytwasserprobe
Ca2+(aq) + 2OH-(aq) + CO2(g) → CaCO3↓(weiß) + H2O
Nachweis Wasser: Weißem Kupfersulfat CuSO4-> wird bei Zugabe von Wasser türkisblau
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Reaktionstypen und Reaktionsmechanismen


Radikalische Substitution am Alkan:
1. Startreaktion
2. Reaktionskette

3. Abbruchreaktion

Elektrophile Addition von Molekülen des Typs X2 an C-C-Mehrfachbindung:


1. Polarisierung und heterolytische Spaltung: 2. Addition

Nachweis der C-C-Doppelbindung mit Brom:


Bromwasserprobe, Brom wird entfärbt (schnell)
Nachweis Halogenverbindungen: Beilsteinprobe: ausgeglühtes Kupferblech betropfen, grüne
flamme bei positiven Nachweis
Elektrophile Substitution:
Reaktionstyp: Substitutionsreaktion
Reaktionsmechanismus (Mechanismus der Bromierung):

Bezeichnung:

Erweiterte Betrachtung der C-C-Mehrfachbindung


Cis-Trans-Isomerie: Z-E-Isomerie -> e=entgegen, z=zusammen; räumliche Anordnung anders
Induktive Effekte in Bezug auf Additionsreaktionen, Reaktionstyp, Reaktionsmechanismus der
elektrophilen Addition von Molekülen des Typs HX (Markovnikov-Regel):

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-Beschreibt die Produkte einer elektophilen Addition von Halogenwasserstoffen an C-C-


Doppelbindungen in unsymmetrischen Alkenen
-Das Wasserstoffatom wird (fast) immer an das wasserstoffreicheren C-Atom gebunden
„Wer hat, dem wird gebunden“

I-Effekt: -Metyhlgruppen stabilisieren, somit geht Wasserstoff an andern C-Stoff


- „-I-Effekt“ umso größer, je größer Elektronennegativität des Substituenten ist
- Alkylgruppen üben mit zunehmender Größe einen steigenden +I-Effekt aus
- +I-Effekt->elektronenschiebend; -I-Effekt->
Reaktionstyp der Eliminierung (E1): (Eliminierung von Wasser)
Protonierung eines Alkoholmoleküls

Abspaltung eines Wassermoleküls

Deprotonierung, Rückbildung des Katalysators

Vereinfachtes Orbitalmodell
σ- und π-Bindung: Bei Doppelbindungen ist die erste Bindung die planar, lineare Sigma-Bindung;
die zweite Bindung ist die Pi-Bindung, welche sich gekrümmt auf der vertikalen
Achse (oben UND unten) befindet
3 2
sp -, sp - und sp-Hybridisierung (Hybridisierung der Kohlenstoffatome):
sp3: Es liegen nur einfache Bindungen vor
sp2: Es liegt eine Doppelbindung vor
sp: Es liegt eine Dreifachbindung vor

Benzen (Benzol)
Eigenschaften und Bindungsverhältnisse auf Basis des Mesomeriemodells und des vereinfachten
Orbitalmodells:
Konjungierende Doppelbindungen; planar
Sehr starke Bindungen, 6 pz-Orbitale eine sogenannte delokalisierte π-Orbitalwolke bilden,
welche Stabilität gibt

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Alkanole und Carbonylverbindungen


Übersicht über die Substanzklasse der Alkanole
Nomenklatur: Endung „-ol“; „Hydroxygruppe“
Homologe Reihe: CnH2n+1OH
Konstitutionsisomerie:
Primäre Alkohole: Kohlenstoff, dass die OH-Gruppe trägt, hat eine weitere Alkylgruppe
Sekundäre Alkohole: Kohlenstoff, dass die OH-Gruppe trägt, hat zwei weitere Alkylgruppen
Tertiäre Alkohole: Kohlenstoff, dass die OH-Gruppe trägt, hat drei weitere Alkylgruppen
Struktur-Eigenschafts-Beziehungen im Zusammenhang mit Dipol-Dipol-Wechselwirkungen und
Wasserstoffbrücken
Keine echte Bindung, nur zwischenmolekulare Kräfte
Schmelz- oder Siedetemperaturen: schwächer als bei Wasser, Polarität sorgt für höhere
Siedetemperaturen als die Alkane
Van-der-Waals-Kräfte nehmen bei länger werden Ketten mehr Bedeutung als
Wasserstoffbrücken
Löslichkeiten: Ethylgruppe in unpolaren Stoffen(Alkan); Hydroxylgruppe in polaren (H2O)

Reaktionstyp der nucleophilen Substitution


Reaktionsgleichungen zwischen Hydroxidionen und Halogenalkanen:

Nachweis der Halogenidione mit Silbernitrat: Cl-(aq) + Ag+(aq) + NO3- → AgCl↓(weiß) + NO3-

Partielle Oxidation:
Redox-Reaktionen primär und sekundärer Alkanole im Unterschied zu tertiären Alkanolen:
Primär:

MnO4(violett)->MnO2(braun)
Sekundär:

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MnO4(violett)->MnO3(grün)
Anwendung von Oxidationszahlen:
Oxidationsmittel: Kupfer(II)oxid Cu+IIO-II
Permanganationen Mn+VIIO4-II

Mehrwertige Alkohole
Nomenklatur: Zweiwertige Alkohole=Diole; Dreiwertige Alkohole=Triole; allgemein Polyole
Struktur: Ethan-1,2-diol Propan-1,2,3-triol

Übersicht über die Substanzklasse der Alkanale

Strukturmerkmal der Aldehydgruppe: ; Bildung bei Oxidation mit primären Alkanol; „-al“
Nachweis der reduzierenden Wirkung (Fehling-Probe mit Reaktionsgleichung)
Zur Unterscheidung zwischen Alkanalen und Alkanonen
Substanz + Wasser + Fehling-1blau + Fehling-2farblos erwärmen -> Positiv, wenn rot färbt
2Cu2+ + R-CHO + 4OH-  Cu2O + R-COOH + 2H2O

Übersicht über die Substanzklasse der Alkanone

Strukturmerkmal der Ketogruppe: ; Bildung bei Oxidation mit sekundären Alkanol; „-on“

Nucleophile Substitution
Einfluss induktiver Effekt:
Einfluss sterischer Effekt:
Alkanolation als Nucleophil:
Reaktionsmechanismus (Differenzierung nach SN1 und SN2)
Protonierung

SN1

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SN2

Nucleophile Addition an die Carbonylgruppe


Hydratisierung:

Halbacetalbildung:

Acetalbildung:

Bindungsverhältnisse der Carbonylgruppe


Hybridisierung des Sauerstoffs: Sauerstoff ist sp2 hybritisiert

Alkansäure und ihre Derivate


Übersicht über die Substanzklasse der Carbonsäuren
Nomenklatur: Endung „-säure“; Carboxygruppe
Homologe Reihe: : CnH2n+1COOH
Struktur-Eigenschafts-Beziehungen:
Schmelz-/Siedetemperaturen: deutlich höher als Alkanole; steigend bei Steigung C-Atome
Löslichkeit: längere Kettenlänge: mehr hydrophober, mehr libophil

Acidität
Im Zusammenhang mit polaren Bindungen:
Je stärker die Bindung zu einem Wasserstoff polar ist, desto leichter kann dieses abgespalten
werden.
Im Zusammenhang mit induktiven Effekten:

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Die Acidität einer Carbonsäure liegt höher, wenn am alpha-C-Atom ein Substituent mit einem
elektronenziehenden, also mit induktiven Effekt (−I-Effekt) vorliegt. Der Carboxyl-Gruppe wird
so eine positivere Partialladung zugeführt, welche die negative Ladung des Anions stärker
ausgleichen, also stabilisieren kann. Beispiel dafür wäre Acetat im Vergleich zu Trichloracetat.
Mesomeriemodell am Beispiel des Carbobxylations:
Diese Acidität ist im Vergleich zu anorganischen Säuren vergleichsweise schwach. Der saure
Charakter der Carbonsäuren entsteht durch die Mesomerie-Stabilisierung des Carboxylat-
Anions. Die Stabilität des Anions begünstigt die deprotonierte Form der Carbonsäure.

Derivate der Monocarbonsäuren


Struktureller Aufbau von:
Hydroxysäuren Aminosäuren
(min 1 OOH + min 1OH)

Milchsäure Weinsäure

Substanzklasse der Carbonsäureester


Nomenklatur: Name der Säure + Name des Alkylrests des Alkohols + „-ester“
IUPAC: Ethansäureethylester -> Ethylacetat || Ethylethanoat
Reaktionstypen: Kondensation(Synthetisierung), Alkalische + Saure Esterhydrolyse
Reaktionsmechanismen der Esterbildung:
Kondensation:

Alkalische Hydrolyse(Esterverseifung):

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Di- und Tricarbonsäuren


Struktur: Oxalsäure Zitronensäure

Verwendung: Oxalsäure: Entfernung von Rostflecken oder als Bleichmittel


Zitronensäure: Spüllösung bei Wurzelkanalbehandlungen; Wasserenthärter
Eigenschaften: mehr als eine Carboxygruppe; meist fest, da viele Wasserstoffbrücken
ausgebildet werden können
Oxalsäure: Sie zerfällt in konzentrierter Schwefelsäure sofort zu
Kohlenstoffmonoxid, Kohlenstoffdioxid und Wasser.
Zitronensäure: wasserfrei bildet es Kristalle; begünstigt Aufnahme Calcium
Reaktionen: Können mehrere Protonen abspalten

Bindungsverhältnisse der Carboxygruppe


Hybridisierung:
des Kohlenstoffatoms: sp2
der Sauerstoffatome: Sauerstoff mit Doppelbindung sp2; Sauerstoff ohne Doppelbindung sp3
delokalisiertes π-Elektronensystem des Carboxylations:

Kohlenstoff, sowie beide Sauerstoffatome sind sp2 hybritisiert

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Q2 Naturstoffe und Synthesechemie


Kohlenhydrate und Peptide
Monosaccharide
Glucose: Glucose ist eine Aldose, welche eine Aldehydgruppe beinhalten.
D-Glucose L-Glucose

Fructose: Fructose ist eine Ketose, welche eine Ketogruppe beinhalten.


D-Fructose L-Fructose

Kohlenstoffatome mit Chiralitätszentren:


Chiralität liegt dann vor, wenn min ein Kohlenstoff vier verschiedene Substituenten hat (diese
heißen asymmetrische Kohlenstoffe (Chiralitätszentren) „C*“)
Optische Aktivität:
Trifft bei Chiralitätszentren ein
Wechselwirkung mit linear polarisiertem Licht
Optische Aktivität wird mit dem Drehwinkel α angegeben
Die Zeichen (+) und (-) geben die Änderung der Schwingungsrichtung des linear polarisierten
Lichts an. (+) steht für (vom Beobachter aus) rechts, (-) für links herum.
D-/L-Konfiguration:
Bezeichnung
Lässt sich nicht aus das Vorzeichen der Drehung des linear polarisierten Lichts schließen.
D und L beziehen sich nur auf die Anordnung der Substituenten in der jeweiligen Fischer
Projektion.
Anwendung
In der Fischer-Projektionsformel befindet sich die OH-Gruppe des untersten asymmetrischen
C-Atoms rechts. In der L-Form befindet sich die OH-Gruppe an dieser Stelle links.
Enantiomere:
Durch drehen und wenden kann das Molekül nicht zur Deckung gebracht werden
Verhalten sich als Bild und Spiegelbild, sind chiral
Spiegelbildisomere || Enantiomere (gehört zu Stereoisomere (räumliche Isomerie))
Unterschiede in physiologischer Wirkung (Geruch etc.)
Stereoisomerie:
Stereoisomerie beschreibt die räumliche Isomerie. Hierzu gehört die geometrische Isomerie (E-
Z-Isomerie), sowie die Spiegelbildisomerie (Konfigurationsisomerie)
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Anomere:
Die anomeren Kohlenstoffen sind diese, welche bei der Ringschließung beteiligt sind.
In der Haworth-Darstellung ist der anomere Kohlenstoff immer ganz rechts.
Strukturdarstellung:
Haworth:

α -> OH-Gruppe unten β -> OH-Gruppe oben


Fruct-ose -> C6H12O6 + bestimmte Anordnung (Ta-Tü-Ta-Ta)(1.Ta := =O)
-pyran -> Pyran (C5H6O) -furan -> Furan (C4H4O)
Alles was bei Fischer rechts ist, ist bei Haworth unten, erstes C-Atom ist der ganz rechte
Fischer:
1. längste C-C-Kette wird vertikal angeordnet
2. Das höchstoxidierte C-Atom steht an der Spitze der längsten C-C-Kette
3. Alle asymmetrischen C-Atome werden in die Papierebene gebracht
4. Die Atome, die beim Zeichnen ober-und unterhalb eines Chiralitätszentrum angeordnet
sind, liegen hinter der Papierebene
5. Die Atome, die beim Zeichnen links und rechts eines Chiralitätszentrum angeordnet sind,
liegen vor der Papierebene
Fehling-Probe mit Aldosen:
2Cu2+ + R-CHO + 5OH-  Cu2O↓ + R-COO- + 3H2O
Blaues Gemisch wird nach Erhitzen rot -> positiver Nachweis
Fehling-Probe mit Ketosen (Keto-Enol-Tautomerie):
Blaues Gemisch wird rot -> Es liegt eigentlich keine Aldehydgruppe vor, welche reagieren kann
Grund: Keto-Enol-Tautomerie

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Wegen des Keto-Enol-Gleichgewichts


liegt die Ketose, in wässriger Lösung
mit ungesättigten Alkohol (Enol), dem
Diol, im Gleichgewicht.

Das Endiol tautomerisiert zur Glucose


bzw. Mannose, welche für die positive
Probe verantwortlich ist.

Di- und Polysaccharide


Maltose:
α-D-Glucose mit α-D-Glucose α-1,4-glykosidisch verknüpft

Da bei dem 2ten Glucose-Molekül der anomere Kohlenstoff nicht an der glykosidischen
Bindung beteiligt ist, ist eine Ringöffnung möglich (α/β-Maltose kann entstehen).
Saccharose:
α-D-Glucose mit β-D-Fructose α,β-1,2-glykosidisch verknüpft

Da beide anomeren Kohlenstoffe miteinander glykosidisch verknüpft sind, ist eine Ringöffnung
nicht möglich.
Stärke:
Amylose α-D-Glucose sind α-1,4-glykosidisch verknüpft (20-30% von Stärke)

Wegen Wasserstoffbrücken bildet Amylose eine Spiral Struktur, bestehend aus 6


Glucose Moleküle pro Umrundung
Amylopektin Amylosemoleküle sind α-1,6-glykosidisch verknüpft (70-80% von Stärke)
Cellulose:
β-D-Glucose sind β-1,4-glykosidisch verknüpft

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Glykosidische Bindung:
Eine glykosidische Bindung entsteht bei der Kondensation zweier Monomere, während die
Hydroxygruppe eines anomeren Kohlenstoffes mit einer weiteren beliebigen Hydroxygruppe des
anderen Monomers eine Oxygruppe (Ether) ausbilden.
Reduzierende und nicht reduzierende Disaccharide:
Falls es sich um eine 1,1-glycosidische (2,2 bei Ketosen) Bindung handelt, ist der Disaccharide
nicht reduzierend; falls eine solche Bindung nicht vorliegt, ist der Disaccharide reduzierend
Iod-Stärke-Reaktion:
Das Iod kann sich in Form von Polyiodketten (I3−, I5−, I7−, I9−) in dem Hohlraum der Amylose (Stärke)
einlagern.
Das pinke Iod und die weiße Stärke verfärben sich zu einem dunklem blau

Aminosäuren
Grundlegender struktureller Bau:
Das 2te Kohlenstoffatom ist ein
asymmetrischer Kohlenstoff.

Die D/L Konfiguration gibt die


Seite der Aminogruppe nach
Fischer an

α und β geben den Kohlenstoff,


an dem die Aminogruppe
gebunden ist, an.

α-Aminosäure heißt mit


systematischen Namen 2-
Aminosäure

Eigenschaften proteinogener Aminosäuren:


Proteinogener -> Protein herstellend (nur 21 Aminosäuren sind im menschlichen Körper
enthalten)
Säure-Base-Eigenschaften:
Saure Carboxylgruppe wirkt als Protonendonator, die Aminogruppe als Protonenakzeptor,
sodass es zu einer intramolekularen Protonenwanderung kommt.
Aminosäuren sind Ampholyte (siehe Zwitterion).
Haben eine Pufferwirkung.
Zwitterion:
Das Zwitterion kann in Abhängigkeit von den Reaktionsbedingungen als Protonendonator bzw.
Protonenakzeptor wirken. Unter alkalischen Bedingungen wirkt das Zwitterion als Säure.
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Als Zwitterion liegt die Aminosäure als Salz (funktionelle Gruppen werden zu NH 3+ und COO-) vor.
Isoelektrischer Punkt:
Der IEP ist der pH-Wert, an dem die Aminosäuren in Form von Zwitterionen vorliegen.
Bei einem pH-Wert < IEP liegen Aminosäuren vorwiegend in der kationischen Form vor, bei
einem pH-Wert > IEP liegen sie vorwiegend in anionischer Form vor.

Peptide
Peptidbindung:

Peptidbindungen entstehen durch eine Kondensationsreaktion zweier Aminosäuren

Funktionelle Gruppe: Peptidgruppe (identisch mit Amidbindungen)


Disulfidbrücken: Sie entstehen, wenn zwei Cysteinreste (-S-H) miteinander reagieren

Übersicht über die Strukturebenen der Proteine (Primär- bis Quartärstruktur)


Primär Unter der Primärstruktur eines Proteins versteht man seine
Aminosäuresequenz. Sie ist identisch mit der Aminosäuresequenz. Dabei
verwendet man Abkürzungen für die Aminosäuren (N-terminales Ende links; C-
terminales End rechts)

H2N-Asp—Pro—Ala—Arg—Ser-COOH

Sekundär Die Sekundärstruktur beruht auf dem Vorhandensein von Wasserstoffbrücken.


Die beiden Hauptformen dabei sind die α-Helix und die β-Faltblattstruktur.

Tertiär Die Tertiärstruktur eines Proteins gibt die vollständige räumliche Anordnung
eines biologisch aktiven Proteins an.

Quartär Sind mehrere solcher Moleküle zu einer Funktionseinheit verbunden, spricht


man von der Quartärstruktur.

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Diasteromere
Diastereomere sind Stereoisomere
(chemische Verbindungen gleicher
Konstitution aber unterschiedlicher
Konfiguration), welche sich – im
Gegensatz zu Enantiomeren – nicht
wie Bild und Spiegelbild verhalten.
Diastereomere können sowohl chiral
als auch achiral sein.

Grundlagen der Kunststoffchemie


Klassifizierung von Kunststoffen und Zusammenhänge zwischen Struktur und
Eigenschaften:
Duroplaste: Sie lassen sich nicht verformen, bei Temperaturerhöhung zersetzen sie sich,
ohne zu erweichen. Sonst haben sie ein glasartigen-spröden Zustand.
-> Dreidimensional vernetzte Moleküle
Thermoplaste: Thermoplasten werden beim Erwärmen verformbar. Unter normalen
Bedingungen ist ein Thermoplast hornartig, lederartig oder gummielastisch. Bei
einer niedrigen Temperatur ist es glasartig, bis sprödig.
-> Lineare oder wenig verzweigte Moleküle
Elastomere: Sie verändern bei mechanische Belastung ihre Form, kehren anschließend aber
wieder in den ursprünglichen Zustand zurück. Sie haben bei Normaltemperatur,
sowie bei hoher Temperatur einen gummielastischen Zustand, bei niedrigeren
Temperaturen sind sie glasartig bis sprödig.
-> Weitmaschig, zweidimensional vernetzte Moleküle

Taktizität:

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Reaktionstypen zur Verknüpfung von Monomeren zu Makromolekülen


Polymerisationsgrad
Dies gibt die Anzahl der einzelnen Monomere innerhhalb eines Makromoleküls an. (PE-LD hat
ein Polimerisationsgrad von 200 bis 2000)
Polykondensation
Die Monomere der Polykondensation müssen mindestens zwei funktionelle Gruppen besitzen,
liegt eine weitere Gruppe vor, können verzweigte oder vernetzte Ketten entstehen. Als
Kondensationsprodukt entsteht das Makromere, sowie kleine Moleküle wie Wasser oder
Hydrogenchlorid.
Beispiele für eine Polykondensation können Diamine mit Dicarbonsäuren
(Produkt=Polyamid+H2O), Diole mit Alkansäure (Produkt=Polyester+H2O) oder Diole mit
Dihalogenalkan (Produkt=Ester+HX)
Polyaddition (am Beispiel an Polyurethane):

Zwei verschiedenartige bifunktionelle Monomere werden benötigt


Wird die Diisocyanat-Alkohol-Mischung Wasser zugesetzt, reagiert das Diisocyanat mit dem
Wasser zu Aminen (R—NH2) und Kohlenstoffdioxid.
Mechanismus der radikalischen Polymerisation:

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Synthesereaktionen
PE:
Polyethen wird aus Ethen-Monomeren mittels radikalischer Polimerisation hergestellt
Es wird zwischen Hochdruckpolyethen und Niederdruckpolyethen unterschieden.
Das Hochdruckpolyethen wird bei hohem Druck und hohem Temperaturen hergestellt. Radikale
können hier leicht Wasserstoffe einer Nebenkette entreißen, was zur Folge hat, dass das
gesamte Makromolekül sehr verzweigt ist, was eine Verknäulung zur Folge hat. Anwendungen
PE-LD(Low-density)(Hochdruckpolyethen): Verpackung, Getränke etc.
Das Niederdruckpolyethen reagiert mittels metallorganischen Katalysatoren bei niedrigem
Drücken und Temperaturen. Dieses Makromolekül ist langkettiger, unverzweigter und hat ein
deutlich höheren Polymerisationsgrad. Durch die unverzweigten Ketten können sich die
Moleküle parallel anordnen, was zu einer höheren Dichte führt. Verwendung PE-HD:
Schutzhelm, Sitzschalen (Thermoplast).
PVC:
Polyvinylchlorid besteht aus dem Monomere Vinylchlorid (Chlorethen). Es wird mittels
radikalischer Polimerisation hergestellt.
Polyester:
Bei der Synthese von Polyester findet eine Polykondensation von Zitronensäure mit Glycerin
statt. Die Zitronensäure ist in der Lage vier Esterbindungen, drei Mal zu einer Hydroxygruppe
und einmal zu einer Carboxygruppe, auszubilden. Das Triol kann dreimal eine Esterbindung zu
einer Carboxygruppe ausbilden. Da der entstehende Kunststoff dreidimensional verzweigt ist,
handelt es sich bei Polyester um einen Duroplasten.
Man vermischt beide Edukte und erhitzt sie mit einem Brenner kurz. Nach Abkühlen bildet sich
entsteht ein farbloser durchsichtiger Feststoff (Kondenswasser sichtbar).
Polyamide (Nylon):

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Bei der Synthese werden 1,6-Diaminohexan und Decandisäuredichlorid benötigt. Unter


Abspaltung von Chlorwasserstoff entsteht bei dieser Kondensationsreaktion Das Nylon, welches
sich durch die entstandene Amidgruppe abzeichnet. Die Bezeichnung ist „Nylon C-Atomeanzahl-
Diamino.C-Atomeanzahl-Disäurechlorid“ (hier Nylon 6.10).
Man schichtet beide Edukte überienander und kann Nylon aus der Mitte mittels Pinzette
herausnehmen.

Recycling von Kunststoffen


Prinzip der Zerlegung in Monomere:
Eine Esterbindung (Polyaddition, Polykondensation) ist im sauren Mileau nicht stabil. Mittels
einer sauren Hydrolyse wird das Polyester wieder aufgespalten und in seine Monomere zerlegt.
Einschmelzen von Thermoplasten:
Thermoplasten können aufgrund ihrer Struktur wieder eingeschmolzen werden und zu neuen
Formen verarbeitete werden.
Hydrolyse von Polykondensaten:

Ringöffnung ist mittels Hydrolyse möglich.


Thermolyse von Polymerisaten:
Die Thermolyse ist eine chemische Reaktion, bei der ein Ausgangsstoff durch Erhitzen in
mehrere Produkte zersetzt wird. Im Gegensatz zur thermischen Zersetzung (=Pyrolyse) wird die
Thermolyse gezielt zur Darstellung definierter Produkte oder reaktiver Zwischenstufen
eingesetzt.

Fette im Alltag
Fette
Aufbau:

Fette bestehen aus einem Glycerinmolekül,


welches mit 3 Fettsäureresten verestern sind.

Eigenschaften:
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Fette sind weitgehend unpolare Substanzen und somit nicht in Wasser löslich.
Sie sind bei Zimmertemperatur fest.
Sie sind geruchs- und geschmackslos.
Zwischen der Konsistenz und dem Sättigungsgrad gibt es enge Beziehungen.

Öle
Aufbau: Sie unterscheiden sich von Fetten chemisch gesehen überhaupt nicht.
Eigenschaften: Der einzige Unterschied ist, dass Öle bei Raumtemperatur flüssig vorliegen.

Aufbau von Fettsäuren


Allgemein:
Fettsäuren sind die einzelnen Säuren der Fette und Öle. Sie besitzen eine Carboxygruppe,
sowie ein Carbonrest
Gesättigte Fettsäuren:
Keine Doppelbindung vorhanden
Höherer Schmelzpunkt, da Van-da-Waals Kräfte besser wirken können.
Ungesättigte Fettsäuren:
Doppelbindungen vorhanden -> Gewinkelte Gestalt
Niedrigerer Schmelzpunkt als gesättigte Fettsäuren
Cis-trans-Isomerie:
(Nur bei ungesättigten Fettsäuren) Meistens handelt es sich um die cis-Anordnung
Cis-Fettsäuren sind voluminöser als solche mit trans-Konfiguration, welche langstreckig sind
Trans-Fettsäuren sind Fette von Wiederkäuern oder gehärtete Öle und Fette(partielle
Hydrierung)

Herstellung von Margarine


Fetthärtung durch Hydrierung von C-C-Doppelbindungen:
Bei der Fetthärtung werden Öle und Fette durch Hydrieren (Addition von Wasserstoff)
verfestigt: dabei werden Dreifach- und Doppelbindungen zwischen den Kohlenstoffatomen der
Kette unter hohem Druck und hoher Temperatur durch Anlagerung von Wasserstoff
aufgebrochen und durch Einfachbindungen ersetzt.

Tensidwirkung von Fettsäureanionen:


Ein Tensid hat ein unpolares langes ende (Schwanz)
und ein polares kleines Ende (Kopf). Das unpolare
Ende kann sich um ein Schmutz- oder Ölpartikel
umlagern, während das polare Ende von Wasser
gelöst (und somit abgetragen) werden kann.

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Umesterung bei Fetten:

Aus einem Fett und drei Methanol Moleküle werden 3 Fettmethylester und Glycerin.

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Q3 Das chemische Gleichgewicht


Chemische Gleichgewichte und Ihre Einstellung
Nachweis des gleichzeitigen Vorliegens von Edukten und Produkten:

Definition des chemischen Gleichgewichts als dynamische Gleichgewicht


Hin- und Rückreaktion:
Bei einer Gleichgewichtsreaktion reagieren einerseits die Edukte miteinander, anderenfalls
können aber auch die Produkte zurückreagieren.
Nach einiger Zeit bildet sich ein Gleichgewicht ein, da genauso viele Edukte zu Produkte, wie
Produkte zu Edukten miteinander reagieren.
Ebenso ist das chemische Gleichgewicht ein dynamisches Gleichgewicht, da dieses nach der
Einstellung immer weiter reagiert.

Chemische Gleichgewichte an Beispielen


Estergleichgewicht:

Iod-Wasserstoff-Gleichgewicht:
H 2 + I 2 ⇌ 2 HI
ΔH = −10 kJ/mol -> kalte Temperatur bevorzugt
Druck kein Unterschied
Ammoniak-Synthese nach Haber-Bosch:
Katalysator: Fe3II/III O4 (reagiert mit H2 zu Ferrit(richtiger Katalysator))
N 2 +3 H 2 → 2 N H 3
Exotherme Reaktion (kalte Temp. erforderlich) (Katalysator benötigt Wärme)
Druck vorteilhaft

Gleichgewichtskonstanten KC auf der Grundlage von Gleichgewichtskonzentration


Massenwirkungsgesetz:
aA +bB ⇌ cC+ dD
K c =c ¿ ¿

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Das Volumen ist bei der Rechnung meist unerheblich, wenn K c dimensionslos ist (einheiten kürzen sich
heraus)

Gleichgewichtskonzentrationen
Berechnung (einschließlich quadratischer Gleichung): Umformen des MWGs

Lage von Gleichgewichten in Abhängigkeit von…


…Druck: Gleichgewicht geht auf Seiten mit weniger gasförmigen Molekülen
…Temperatur: Exotherme Reaktion (ΔH<0) bevorzugt kalte Temperaturen
Endotherme Reaktion (ΔH>0) bevorzugt warme Temperaturen
…Konzentrationsänderung: erneutes Einstellen des Gleichgewichts
-> Entnahme Produkt -> Nachbildung Produkt
-> Hinzugabe Produkt -> Bildung Edukte
Prinzip des kleinsten Zwangs:
„Übt man auf ein System, das sich im chemischen Gleichgewicht befindet, einen Zwang durch
Änderung der äußeren Bedingungen aus, so stellt sich infolge dieser Störung des Gleichgewichts
ein neues Gleichgewicht, dem Zwang ausweichend, ein.“

Einfluss von Katalysatoren auf die Einstellung des Gleichgewichts:


Katalysatoren können bei Gleichgewichts bestimme Reaktionen bevorzugen, womit mehr
Produkte erschaffen werden können. In manchen Fällen ermöglichen sie auch erst eine
bestimmte Reaktion.
Allgemein wird die Aktivierungsenergie einer chemischen Reaktion durch einen solchen
Katalysator verringert und somit die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht.

Enthalpie
Reaktionswärme bei konstanten Druck:
Konstanter Druck bedeutet, dass das System offen sein muss, da sonst bei
Volumenveränderungen der Druck auch steigen würde.
Immer zu beachten ist der Energieerhaltungssatz, welcher besagt, dass die Gesamtenergie
eines Systems und seiner Umgebung weder ab- noch zunehmen kann.
Die Reaktionswärme wird mit Qr abgekürzt.
Bei exothermen Reaktionen ist Qr < 0
Bei endothermen Reaktionen ist Qr > 0
Berechnung von Standardbildungsenthalpie:
Manche Bindungsenthalpien lassen sich nicht direkt bestimmen, da wie beispielsweise bei
Kohlenstoffmonoxid nicht nur eine Reaktionsenthalpie genommen werden kann, da bei der
Reaktion auch CO2 frei wird.
0
(I) C + O2 -> CO2 |∆ r H ( I )=−393 kJ
(II) CO + 0,5 O2 -> CO2 |∆ r H 0 ( II ) =−282 kJ
0
Zur Berechnung von ∆ f H (CO) stellt man sich vor, dass zuerst die Reaktion (I) abläuft und
dann die Reaktion (II) in umgekehrter Richtung. Die Bildung von CO2 ist gedachter
Zwischenschritt:
C + O2 -> CO2 -> CO + 0,5 O2 | ∆ r H 0=?
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0 0 0 0
∆ f H und damit auch ∆ f H m (CO) kann somit aus ∆ r H ( I ) und ∆ r H ( II ) berechnet werden.
∆ r H 0 ( II ) wird damit mit umgekehrten Vorzeichen addiert, da der Wert für die umgekehrte
Reaktion gilt:
0 0 0
∆ r H =∆r H ( I ) +(−∆ ¿ ¿ r H (II ))¿
¿−393 kJ +282 kJ =111 kJ
0
∆ f H m ( CO ) =−111 kJ /(1mol)=111 kJ /mol
Berechnung von Reaktionsenthalpie:
Herleitung: Δ r U=Qr , p +W =Qr , p − p∗Δ V ΔrU = Reaktionsenergie
↔Qr , p=U 2 −U 1+ p∗( V ¿ ¿ 2−V 1 )¿ Qr,p = Reaktionswärme
¿(U ¿ ¿ 2+ p∗V 2 )−(U ¿ ¿1+ p∗V 1)¿ ¿ U = innere Energie
¿ H 2−H 1 V = Volumen
¿ Δr H p = Druck
Bei konstanten Druck ist die Reaktionswärme gleich der Reaktionsenthalpie:Qr , p=Δ r H .
Berechnung von Reaktionsenthalpien aus Bindungsenthalpien:
Die Reaktionsenthalpie ist die Summe der Produkte aus Stoffmengenänderung und
molarer Bildungsenthalpie der Reaktionsteilnehmer.
∑ ∆ ni∗∆f H 0m ,i
i

ΔrH=Reaktionsenthalpie
ΔfH = Bindunsenthalpie

Mithilfe von mittleren Bindungsenthalpien:


∆ r H=∑ mitlerer Bildungsenthapie aller gelösten Bindnungen−∑ mittlerer Bindungsenthalpien aller neu
Satz von Hess:
Die Enthalpieänderung zwischen zwei Zuständen ist unabhängig vom Reaktionsweg.

Entropie als Maß für die Unordnung eines Systems


Spontane Reaktionen:
-Ohne äußere Einflüsse
-Reaktionsgeschwindigkeit unwichtig
-Viele spontane Reaktionen sind exotherm (geben Wärme ab)

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-Endotherme Reaktionen benötigen meist hohe Temp. (aber auch bei Raumtem. möglich)
-Ausdehnung und Vermischung ist ein spontaner Vorgang
-Beschreibung spontan ablaufender Vorgänge: Freie-Enthalpie (Gibbs-Energie)
G=H-T*S
Interpretation: ΔrG < 0 -> exergonisch (läuft freiwillig ab (spontan))
ΔrG < 0 -> endergonisch (läuft nicht freiwillig ab)
Ordnung:
-Abnahme der Ordnung bei:
-Raumvergrößerung -Vermischung
-Temperaturerhöhung -Zunahme der Teilchen
-Ausgleich von Temperatur, Konzentration oder Druck
-Bei allen spontanen Vorgängen nimmt Ordnung ab (Betrachtung System + Umgebung)
-Nimmt im System die Ordnung zu, überwiegt die Abnahme der Ordnung in der Umgebung und
umgekehrt
-Berechnung:
ΔSGesamt = ΔSSystem +ΔSUmgebung
ΔrS0System = ∑iΔni * S0m,i
ΔrS0Umgebung = QUmgebung/T = -ΔrH0/T
Einfluss der Reaktionsentropie in spontan ablaufenden endothermen Reaktionen
-Gesamtentropie nimmt immer zu
-Wärme wird von der Umgebung auf das System übertragen

Protolysegleichgewichte
Aufgreifen von Grundlagen
Protolyse: Protolysen sind chemische Reaktionen, bei denen Protonen von Säuren auf Basen
übergehen. (Protonenübertragungsreaktionen)
Korrespondierende Säure-Base-Paare:
Beide Teilchen (bsp. H3O und H2O) unterscheiden sich jeweils um ein Proton. Diese Teilchen
werden korrespondierende Säure-Base-Paare genannt. An jeder Säure-Base-Reaktion sind
stets zwei korrespondierende Säure-Base-Paare beteiligt. HA und HB stehen für beliebige
Brønstedsäuren.

Stärke von Säuren


Ableitung des pKS-Werts aus dem Massenwirkungsgesetz:
Aus dem Massenwirkungsgesetz lässt sich die Konstante KS (¿ c ¿ ¿) aus der
Gleichgewichtskonstante KC (¿ c ¿ ¿) ableiten. Hier steht das H3O+ Molekül im Zähler, was heißt,
dass je höher die Konzentration der Säure ist, je größer der K S Wert ist. Da der pKS Wert der
negative dekadische Logarithmus des KS Wertes ist ( p K S =−lg K S), gilt, dass je kleiner der pKS-
Wert ist, desto stärker ist die Säure auch ist.

Stärke von Basen


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pKB-Werte: Vergleiche mit der Stärke von Säuren ( Konstante KB (¿ c ¿ ¿))

Ionenprodukt des Wassers:


Wasser ist ein Ampholyte, was heißt, dass es in Abhängigkeit von dem Reaktionspartner als
Säure oder Base reagiert. Wasser ist somit in der Lage eine Autoprotolyse (Eigenprotolyse)
durchzuführen.
KC (¿ c ¿ ¿) -> KC * c2(H2O) = KW = c(H3O+)*c(OH-) -> KW=1,00*10-14 mol2/l2

Berechnung von pH- und pOH-Werten


Allgemein ist der pH-Wert der mit -1 multiplizierter dekadischer Logarithmus der
Oxoniumionenkonzentration. ( pH =−lg c ¿ ¿ )
Starker Säuren: Anfangspunkt: pH =−log ⁡c 0 ¿ -> c ¿
Äquivalenzpunkt: pH =7
Endpunkt: pH = p K W −¿ -> c ¿
Starker Basen: Anfangspunkt: pH = p K W −¿ -> c ¿
Äquivalenzpunkt: pH =7
Endpunkt: pH =−log ⁡c 0 ¿ -> c ¿
Schwache Säuren: (pKS/pKB-Werte als Hilfe):
1
Anfangspunkt: pH = ( p K S−log c 0 )
2
Pufferpunkt: pH = p K S
1
Äquivalenzpunkt: pH = p K w − ( p K B−log c 0) -> weil HA=A (A wirken als schwache Base)
- -

2
Basenüberschuss: pH = p K W −¿
Schwache Basen: (pKS/pKB-Werte als Hilfe):
1
Anfangspunkt: pH = p K w − (p K B−log c 0)
2
Pufferpunkt: pH = p K B
1
Äquivalenzpunkt: pH = ( p K S−logc 0 ) -> weil A =HA (HA wirken als schwache Säure)
-

2
Säureüberschuss: pH=−log ⁡c 0 ¿

Allgemeines Prinzip der Säure-Base-Indikatoren:


Definition
Ein Säure-Base-Indikator ist im Allgemeinen eine schwache, farbige organische Säure, deren
korrespondierende Base eine andere Farbe als die Säure aufweist.
Um das Auge eine Farbänderung feststellen zu können, muss die Konzentration der Base etwa
das zehnfache der Indikatorsäure betragen. Somit hat ein Indikator einen Umschlagebereich
von etwa pH = p K S ( HInd)± 1.
Verwendung
Ein Indikator ist für eine Titration geeignet, wenn innerhalb seines Umschlagebereiches der
pH-Wert des Äquivalenzpunktes liegt. (Auch können Indikatoren verwendet werden, wenn
innerhalb des pH-Sprungs der Indikator seine Farbe verändert). Je kleiner der pH-Sprung ist,
desto geringer ist die Anzahl geeigneter Indikatoren.
Ist der pH-Sprung kleiner als ΔpH=2, oder ist er nicht steil genug, kann ein Äquivalenzpunkt
mithilfe eines Indikators nicht ermittelt werden.
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Da Indikatoren ebenfalls Maßlösung verbrauchen, darf stets nur eine geringe Menge des
Indikators zur Probelösung gegeben werden.

Titration einer starken einprotonigen Säure mit einer starken Base


Interpretation der Titrationskurve:

Anfangs ist der pH-Wert bei meistens kleiner als 2 (außer bei sehr starken Verdünnungen), da
die Säure nahezu vollständig deprotoniert vorliegt. Bei der Titration kann man einen ÄP bei
pH=7 feststellen, was daran liegt, dass wenn die Base und Säure in gleicher
Konzentration(Eigenschaft ÄP) vorliegen, sich die H3O+ und OH- Ionen vollständig neutralisiert
haben. Die Titrationskurve nähert sich im Unendlichen dem pH-Wert der Base.

Titration einer schwachen einprotonigen Säure mit einer starken Base


Interpretation der Titrationskurve:

Anfangs ist der pH-Wert etwas höher als bei der Titration mit einer starken Säure und liegt
somit bei rund pH=3. Dies ist darauf zurückzuführen, da schwache Säure nur zu einem
bestimmten Teil protolysiert.
Der steile Wendepunkt ist der Äquivalenzpunkt (ÄP), an welchen man normalerweise mit der
Titration aufhört, da an dieser Stelle die Säure vollständig neutralisiert wurde.
Bei der Hälfte des für den ÄP benötigte Volumen an Base liegt der Halbäquivalenzpunkt, da
hier nur 50% der Säure neutralisiert worden ist. An dieser Stelle gilt, dass c ¿ ¿. Wenn man die
Henderson-Hasselbalch-Gleichung ( pH = p K S +lg c ¿¿ ¿ ) darauf anwendet, ist an dem HP
pH=pKS. Dieser Punkt ist kenntlich durch einen weiteren Wendepunkt, welcher einem
Sattelpunkt ähnelt.
1
Äquivalenzpunkt: pH = p K w − (p K B−log c 0) -> weil HA=A (A wirken als schwache Base)
- -

2
Halbäquivalenzpunkt: Pufferpunkt: pH= p K S
Berechnung der Konzentration anhand des Äquivalenzpunkts: ?gleich?

Titrationskurve mit zwei Äquivalenzpunkten


Interpretation:

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Diese Titration verläuft schrittweise, da zuerst das eine und später das andere Proton
abgespalten wird. Dementsprechend liegen auch mehrere Äquivalenzpunkte vor.

Redoxgleichgewichte
Aufgreifen von Grundlagen
Allgemein:
Oxidation: Abgabe von Elektronen (Oxidationszahl steigt)
Reduktion: Aufnahme von Elektronen (Oxidationszahl sinkt)
Disproportionierung: Ein Stoff als Ox. + Red. -mittel
Komproportionierung: Ox. + Red. -mittel zu einem Stoff
Korrespondierende Redoxpaare:

Jedem Reduktionsmittel ist ein ganz bestimmtes korrespondierendes Oxidationsmittel


zugeordnet. An jeder Redoxreaktion sind jeweils zwei Redoxpaare beteiligt.
Bsp. 2O2- ⇌ O2 + 4e- (kurz: O2-/O2)
Aufstellen von Redoxgleichungen in sauren Lösungen:
1. Oxidationszahlen bestimmen, Oxidation (Erhöhung OZ, -xe-) und Reduktion (Senkung
OZ,+xe-) ermitteln
2. Teilgleichung aufstellen
3. Oxidationszahlen mit Elektronen ausgleichen (Ox. Elektronenabgabe)
4. Ladungen mit H30+ ausgleichen
5. Atombilanzen mit H2O ausgleichen
6. Teilgleichung mit kleinstmöglichen Faktor multiplizieren, dass e- = O wird
7. Redoxgleichung formulieren
Reduktion von Metalloxiden:
<-------------------------Reduktionsvermögen nimmt zu----------------------------
Magnesium Zink Eisen Kupfer Silber
Magnesiumoxid Zinkoxid Eisenoxid Kupferoxid Silberoxid
---------------------------Oxidationsvermögen nimmt zu--------------------------->
Bestimmung von Oxidationszahlen:
Anorganische Verbindungen:
(Beispiele: Salzsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure und Phosphorsäure)
Organische Verbindungen:
(Beispiele: Carbonsäuren, Alkanole, Schwefelsäureester, Phosphorsäureester)
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Galvanische Elemente und elektrochemische Spannungsreihe


Allgemein:
-Galvanisches Element: OMA (Oxidation, Minuspol, Anode)
-besteht aus zwei Halbelementen (Halbzellen) (durch Diaphragma getrennt)
-in Halbzellen befindet sich eine Lösung welche gut Ionen elektrisch leitet (Elektrolytlösung)

Daniell-Experiment:
-Ohne räumliche Trennung würde Elektronenübergang unmittelbar an der Metalloberfläche
stattfinden -> kein Strom messbar
-Diaphragma als Elektronendurchlässig
->Daniell-Experiment mit Zink und Kupfer (Zinksulfat und Kupfersulfat)
Standard-Wasserstoff-Halbzelle:
Da man Potentialdifferenzen(elektrische Spannung) zwischen unterschiedlichen Halbzellen
messen kann, sollte man jeder Halbzelle, das heißt jedem Redoxpaar wie Zn -> Zn2+ +2e- oder
Cu2++2e- ein Redoxpotential zuordnen können.
Dies kann allerdings nicht absolut geschehen, sondern man muss einen willkürlichen
Standard als Nullpunkt festlegen, ähnlich wie man Säuren und Basen bezüglich ihrer Stärke
durch ihre Reaktion mit Wasser vergleicht. Hierzu dient die Standard
(Normal-)wasserstoffelektrode. Die Standardwasserstoffelektrode ist eine Halbzelle bei 25°C,
in der eine Elektrode aus platiniertem Platin, die von Wasserstoff von 1013 mbar Druck
umspült wird, in eine Lösung eintaucht, die Oxoniumionen mit der Aktivität 1 mol/L enthält.
Standardpotentiale (Berechnung von Potenzialdifferenzen bei Standardbedingungen):
Spannungsreihe:
„Berab-Regel" -> in Tabelle muss Reduktionsmittel weiter oben stehen
Eigenschaft Standartpotential:
Je negativer das Standartpotential -> je stärker Reduktionsmittel (unedel)
Je stärker das Reduktionsmittel -> je schwächer sein korrespondierendes Oxidationsmittel
Berechnung der Potentialdifferenzen(Spannung):
ΔE0 = E0(Kathode) – E0(Anode)
Kathode = größeres (positiveres) Standartpotential
Batterien
-Chemische Energie wird durch Redoxreaktion in elektrische Energie umgewandelt
-Brennstoffzellen sind auch Spannungsquellen, jedoch nur Energiewandler
-Nicht wieder aufladbar -> Primärelement || Wieder aufladbar -> Sekundärelement

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Elektrolyse
Allgemein:
-Plus und Minuspol wechseln im Vergleich zum galvanischen Element
-Elektrolyse ist die Umkehrung der in einem galvanischen Elements freiwillig (unter Abgabe
elektrischer Energie) ablaufenden Redoxreaktion. Die Elektrolyse wird durch Zufuhr elektrischer
Energie erzwungen

Korrosionsschutz
Korrosion:
Beschädigung oder Zerstörung von Metallgegenständen durch chemische Reaktion mit der
Umgebung
Elektrochemische Korrosion am Lokalelement (Sauerstoff- und Säurekorrosion):
-kurzgeschlossenes galvanisches Element -> Stromfluss vom unedleren Metall zum edleren
-unedleres Metall korrodiert, edleres nicht (Elektronenübergang zum edleren)
-Beispiel: Rosten
Beschichtung edlerer Metalle können als Lokalkathode fungieren
-an Lokalkathode (wo Elektronen sind) kann Korrosion entstehen:
-Abwesenheit Sauerstoff -> Säurekorrosion (Oxomiumion zu Wasser)
-Anwesenheit von Sauerstoff -> Sauerstoffkorrosion Sauerstoff und Wasser reagieren zu
Hydroxidionen
Korrosionsschutz bei Metallen (Verzinken):
Passiver Korrosionsschutz
-Schutzschicht auf Metalloberfläche (Schützen vor Sauerstoff und Wasser)
-halten nur so lange, bis Schutzschicht beschädigt wird
-bei Schutzschicht eines edleren Metalls wird bei Beschädigung der Schutzschicht das
unedlere Metall schneller als üblich korrodiert (da ein Lokalelement entsteht)
Aktiver (Kathodischer) Korrosionsschutz
-Lokalelement -> zu schützendes Metall muss edler sein (Schutzkathode)
-Opferanode wird verbraucht
-Verzinken: Zink als Opferanode -> bildet Oxidschicht und korrodiert somit nicht
-> bei Beschädigung bildet sich wiederrum ein Lokalelement

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