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Forschung

Suche nach neuen Erkenntnissen


zur Ökologie und Biodiversität

KSR, P. Muff, 2022


1. Eine spannende Forschung!

a. Welches Gebiet der Biologie interessiert euch besonders? Welches Thema findet ihr spannend?
Setzt euch zu viert zusammen und sucht nach einer aktuellen Forschung zu einem Thema, das
euch alle interessiert. Gute Internetseiten zum Starten sind z.B. scholar.google.de, scinexx.de
oder wissenschaft-aktuell.de.

b. Erstellt ein wissenschaftliches Poster (A0-Format), mit welchem ihr die ausgewählte Forschung
präsentiert. Das Poster sollte mindestens fünf der untenstehenden Fragen beantworten und
möglichst alle formalen, wissenschaftlichen Kriterien (siehe S. 4) erfüllen. Das Poster wird von
der Scientific Community beurteilt und bewertet (siehe unten). Abgabetermin ist der _______.
1. Was genau haben die Forscher erforscht?
2. Wie hat ihre konkrete Arbeit ausgesehen?
3. Welche Probleme haben sie dabei wohl angetroffen?
4. Was haben sie herausgefunden?
5. Wieso ist ihre Forschung wichtig?
6. Welche Wissenslücken gibt es heute noch und wie will man sie füllen?

c. Beurteilt alle an der Poster-Session ausgestellten Poster detailliert und gewissenhaft. Die Krite-
rien und ihre Gewichtung bestimmt ihr selbst; sie sollten sich aber an der Aufgabenstellung und
an wissenschaftlichen Standards orientieren. Bewertet die Poster anschliessend anhand eurer
Beurteilung mit einer Note und übertragt euer Ergebnis auf bit.ly/forschung2BCH. Die definitive
Note für jedes Poster wird in der Schlussdiskussion gemeinsam anhand eurer Bewertungen und
euren Begründungen festgelegt.

Gut zu wissen:
Unter Scientific Community versteht man die Gemeinschaft der Forschenden in einem bestimmten For-
schungsgebiet oder einer Wissenschaftsdisziplin. Sie ist entscheidend für die Qualitätssicherung in der
Forschung, die vor allem als Peer-Review-Prozess (= doppelblinde Begutachtung von wissenschaftlichen
Publikationen durch unabhängige Gutachter) organisiert ist. Sie hat damit eine zentrale Position im wis-
senschaftlichen Erkenntnisprozess, da die «Wahrheit» oder Gültigkeit wissenschaftlicher Aussagen letzt-
lich immer Ergebnis kritischer Diskurse und Konsensfindungen der Scientific Community ist.
aus: https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/scientific-community

Nach diesem Auftrag sollte klar sein:


ü Wie eine aktuelle Forschung aufgebaut ist.
ü Wie die Arbeit eines Forschers aussieht.
ü Welchen Herausforderungen er dabei begegnet.
ü Welche Bedeutung seine Resultate haben.
ü Wie man eine Forschung präsentieren kann.
ü Dass Forschung aus fehlendem Wissen – also aus Fragen – entsteht.

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Aufbau eines wissenschaftlichen Posters:
Das Poster ist eine illustrierte Zusammenfassung einer wissenschaftlichen Arbeit. Es erlaubt der Leserin die
Kernaussagen der zugrundeliegenden wissenschaftlichen Arbeit rasch zu erfassen. Ein Poster sollte dement-
sprechend Folgendes beinhalten:
§ Titel der Arbeit, Autoren und Organisation.
§ Einführung: Kontext der Arbeit; warum ist das Thema wichtig; kurze Ausführung über die der Arbeit zu-
grundeliegende und für das Verständnis notwendige Theorie; klare Problemstellung bzw. Fragestellung
inkl. zu prüfende Hypothesen. Dem Leser muss aus diesem Teil ersichtlich werden, was die Arbeit zeigen
oder untersuchen wollte.
§ Methoden: Es müssen nicht alle in der Arbeit verwendeten Methoden detailliert erklärt werden. Nur die
zum Verständnis der Arbeit wichtigen Methoden sollten aufgeführt und kurz erklärt werden. Komplexe
Apparaturen und Versuchsanordnungen können durch Abbildungen veranschaulicht werden.
§ Resultate: Die wichtigsten Resultate werden dem Leser präsentiert und mit Abbildungen (Diagrammen)
ergänzt. Der Leser sollte anschliessend wissen, was mit der Arbeit gezeigt werden konnte und welche
neuen Erkenntnisse durch die Arbeit gewonnen wurden.
§ Schlussfolgerungen: Diese entsprechen einer kurzen Interpretation der Resultate vor dem Hintergrund
der Fragestellungen oder Hypothesen der Arbeit. Die Schlussfolgerungen müssen die am Anfang der Ar-
beit stehenden Fragestellungen bzw. Hypothesen beantworten.
§ Quellenangaben: Alle im Poster verwendeten Quellen müssen auf dem Poster angegeben werden.
Der Text sollte knapp, klar, einfach und präzise formuliert und auf das Wesentlichste beschränkt werden. Um
den Text zu reduzieren, können anstelle von Volltexten stichwortartige Aufzählungen etc. verwendet werden.
Abbildungen, Diagramme und Tabellen müssen selbsterklärend und mit einer Legende beschriftet sein.

Gestaltung eines wissenschaftlichen Posters:


Ein wissenschaftliches Poster ist zwar kein Werbeplakat, trotzdem soll es attraktiv erscheinen und zum Lesen
einladen. Um dies zu erreichen, müssen bei der Gestaltung eines Posters ein paar einfache Grundsätze einge-
halten werden:
§ Als erstes muss die Raumaufteilung des Posters geplant werden: Soll das Poster Hochformat oder Quer-
format gestaltet werden? Wie viele Spalten und Abschnitte werden für das Poster benötigt? Wo werden
Titel, Autoren, Logo und Quellenverzeichnis platziert?
§ Der Titel bildet den Einstieg in ein Poster. Er muss deshalb aussagekräftig und gut lesbar sein.
§ Gliederung: Dem Leser muss klar sein, wie das Poster gegliedert ist und wo er mit Lesen starten muss.
Die Gliederung soll bereits optisch ersichtlich werden. Eindeutige Überschriften und Nummerierungen
können die Abfolge verdeutlichen. Die Texte müssen ihrem Inhalt entsprechend angeordnet werden,
also Fragestellung, Methoden, Resultate, Schlussfolgerungen und Quellenangaben.
§ Text und Abbildungen sollten nicht mehr als zwei Drittel des Posters bedecken. Hier kann man Mut zur
Lücke beweisen: Ein Drittel der Fläche eines Posters sollte frei bleiben.
§ Nie mehr als 2–3 Schriftarten/-grössen verwenden. Die Schriftgrösse der Texte sollte nicht kleiner als 24
Punkt sein, die Schriftgrösse des Titels sollte ca. 72 Punkt betragen.
§ Die Überschriften und Texte müssen einheitlich formatiert werden (Schriftart/-grösse, Absätze, Abstände
etc.). Die Textblöcke werden normalerweise linksbündig formatiert, Blocksatz ist aber ebenfalls möglich.
In beiden Fällen ist situativ manuelle Silbentrennung einzusetzen.
§ Abbildungen/Fotos müssen von guter Bildqualität sein. Grafiken sollten ansprechend gestaltet werden.
§ Die Farbgestaltung des Posters soll das Poster attraktiver und besser leserlich machen. Das Poster enthält
idealerweise 2–3 Farben, nicht mehr. Auf schrille Farben ist zu verzichten. Am besten lesbar sind Poster
mit einer dunklen Schrift auf hellem Hintergrund. Der Hintergrund sollte nicht gemustert sein.

nach: Marty, U. und Zimmerman, T. Maturaarbeit im Fach Biologie oder Chemie. Wegleitung zum Erstellen eines
wissenschaftlichen Berichts und eines Posters. Fachschaften Biologie und Chemie, Kantonsschule Willisau, 2010

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2. Rettet die Regenwürmer!

a. Regenwürmer sind vom Aussterben bedroht. (Vielleicht irgendwann einmal.) Ihr müsst inner-
halb von zwei Wochen herausfinden, wieso. Führt zu viert eine Forschung durch, mit welcher
ihr Antworten auf diese Frage finden könnt. Ihr dürft die Tiere dabei nicht verletzen oder quälen
und habt folgende Materialien zur Verfügung:
q sechs Regenwürmer
q zwei kleine Terrarien mit Deckel
q zwei Kartonschachteln
q Humus
q Sand
q Wasser
q frisches Pflanzenmaterial
q trockenes Laub
q weitere Materialien auf Nachfrage

b. Präsentiert eure Forschung in einer Form eurer Wahl am _______ (5-10 min). Euer Vorgehen
und eure Resultate sollten dabei klar ersichtlich werden.

c. Diskutiert die Qualität der präsentierten Forschungen und versucht Kriterien für eine gute
Forschung herauszuarbeiten. Welche der diskutierten Forschungsschritte habt ihr bei eurer
Regenwurm-Forschung (nicht) gemacht?

Nach diesem Auftrag sollte klar sein:


ü Was eine gute Forschung ausmacht.
ü Welche Schritte zum naturwissenschaftlichen Forschungsprozess gehören.

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