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Die Seminararbeit ist als eine „wissenschaftliche Übungsart“ anzusehen: Hier sollen Fertigkeiten
und Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens vor dem „Ernstfall“ der schriftlichen Bachelor-
oder Masterarbeit erprobt werden. Das Verfassen der Seminararbeit soll Sie in die Lage
versetzen, mit dem Problem der Themenfindung und -spezifizierung, der Literaturrecherche, der
Stoffgliederung, dem Umgang mit vorliegenden Quellen, mit Argumentationsweisen, aber auch
mit den formalen Anforderungen wissenschaftlichen Arbeitens (Techniken des Zitierens,
Erstellen von Literaturverzeichnissen) umzugehen.
2. Zur Vorgehensweise
Am Anfang der Arbeit steht die Themenwahl. Diese wird manchmal von der Seminarleiterin
bzw. dem Seminarleiter vorformuliert, aber Sie müssen sich fragen, ob diese Aufgabenstellung
auch Ihrem Interesse entspricht. Ohne die Lust, etwas wissen und in Erfahrung bringen zu
wollen, wird eine solche Übung zur bloßen Pflicht und damit langweilig und anstrengend. Das
Thema der Arbeit ist in jedem Fall mit der Seminarleiterin bzw. dem Seminarleiter abzusprechen.
Was ist ein Thema? Die bloße Nennung eines Filmtitels jedenfalls nicht. Wenn Sie
beispielsweise zu einem ausgewählten Film eine Analyse anfertigen wollen, dann fragen Sie sich
zunächst: Was interessiert mich an diesem Film oder was ist mir aufgefallen? D.h. Sie müssen
Ihren Gegenstand perspektivieren. Aus „APOCALYPSE NOW. Eine Filmanalyse“ wird dann
beispielsweise „Francis Ford Coppolas APOCALYPSE NOW im Kontext des New Hollywood“
oder „Zur Ton-Bild-Montage in Francis Ford Coppolas APOCALYPSE NOW“. Mit der
Perspektivierung des Themas ist folglich dessen Eingrenzung verbunden. Versuchen Sie nicht,
vollständige, erschöpfende Analysen eines Gegenstands zu liefern. Die gibt es nicht. Sie
überfordern sich mit dieser Aufgabenstellung und müssen schließlich oberflächlich bleiben (auch
hier gilt die alte Regel: Weniger ist oft mehr). Spitzen Sie die Fragestellung also zu Gunsten einer
größeren Genauigkeit zu!
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[WS 2023/24]
Zu Beginn der Beschäftigung mit einem Thema sollten Sie sich folgende Fragen stellen:
Suchen Sie nach geeigneter Literatur, die Ihnen bei der Bearbeitung des Themas weiterhelfen
kann. Legen Sie Exzerpte an: Notieren Sie sich die für Ihre Arbeit nützlichen Argumente und
schreiben Sie Textstellen ab, die Sie zitieren möchtet (zu den verschiedenen Zitierweisen s.
„Umgang mit Quellen“).
Nach dieser Erkundungsphase ist das Thema inhaltlich zu gliedern (Gliederungen können
selbstverständlich jederzeit revidiert werden, aber es hilft, schon zu Beginn einen „roten Faden“
für die Untersuchung zu haben). Eine Gliederung strukturiert den Argumentationsgang und ist
daher für den Schreibprozess wichtig.
Jetzt kann die schriftliche Ausarbeitung losgehen. Am Anfang (evtl. in einem gesonderten
Einleitungskapitel) sollte die Fragestellung skizziert und die Themenwahl begründet werden, am
Schluss ist eine Zusammenfassung der wichtigsten Thesen, eine Zuspitzung der Hauptthese oder
ein Resümee nützlich. Der Schluss sollte in jedem Fall abgerundet sein.
Tipp: Bleiben Sie nicht allein mit Ihrem Thema, sondern suchen Sie sich einen Adressaten, dem
Sie über den Stand der Dinge berichten und an dem Sie Ihre Thesen „ausprobieren“ können, der
Ihnen aber auch (unbequeme) Fragen stellen kann und so den Erkenntnisprozess befördert.
Und ganz wichtig: Geben Sie das fertige Manuskript vor der Abgabe einer Kommilitonin/einem
Kommilitonen, einer Freundin/einem Freund zum Lesen und Redigieren!
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[WS 2023/24]
Inhaltsverzeichnis:
In einem gesonderten Inhaltsverzeichnis sollten die Kapitel als Gliederungspunkte mit den
entsprechenden Seitenzahlen aufgeführt werden.
Fließtext:
− Die Seitenränder sollten ausreichend breit sein, damit Korrekturen und Anmerkungen darauf
vorgenommen werden können (mindestens 3,5 cm am rechten Seitenrand).
− Alle Seiten des laufenden Textes werden mit Seitenzahlen versehen.
− Der Fließtext wird mit 11⁄2-zeiligem Zeilenabstand geschrieben.
− Längere Zitate (ab drei Zeilen Länge) sollten der Übersichtlichkeit halber eingerückt werden.
„Ein Film sollte auf einmal mehr sein als Doris Day beim Waffelbacken“ (Hüetlin 2001, 32).
Hüetlin, Thomas (2001) Weltmacht Hollywood. In: Spiegel Reporter, Nr. 4, S. 22-37.
Für Bücher Nachname, Vorname (Publikationsjahr) Titel, ggf. Untertitel, Verlagsort: Verlag,
z.B. Bünting, Karl-Dieter / Bitterlich, Axel / Pospiech, Ulrike (2000) Schreiben im Studium: mit
Erfolg. Ein Leitfaden. Berlin: Cornelsen Verlag.
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[WS 2023/24]
Für Quellen aus dem Internet: ggf. Name, Vorname, (Jahr) Titel <Internetadresse (URL)>
zugegriffen am Datum des Abrufs, z.B. Celeste, Reni (2005) Love and Catastrophe: Filming the
Sublime in _Hiroshima Mon Amour_ < http://www.film-philosophy.com/vol9- 2005/n38celeste>
zugegriffen am 17.10.2006.
Auf jeden Fall muss die Internetadresse und das Zugriffsdatum einer Internetquelle angegeben
werden. Generell gilt für die Nutzung von Quellen aus dem Internet: zurückhaltend und bedacht
mit ihnen umgehen. Nicht alle Quellen sind zitierfähig. Aktuelle Daten und Fakten, die noch
nicht in wissenschaftlichen Publikationen zugänglich sind, lassen sich über das Internet jedoch
oft gut ermitteln. Eine systematische Literatursuche zum Thema der Arbeit kann eine
Internetrecherche jedoch nicht ersetzen.
Die Kennzeichnungspflicht gilt auch für Zitate, die nicht wortwörtlich, sondern dem Sinn nach
übernommen wurden, die entsprechenden Quellen werden dann mit dem Zusatz „vgl.“
aufgeführt. Also:
Der Auftrag des New Hollywood bestand etwa darin, mehr zu zeigen als Doris Day beim
Waffelbacken (vgl. Hüetlin 2001, 32).
Für weitere Hinweise bezüglich des Umgangs mit Zitaten und Literaturangaben siehe auch die
Literaturtipps weiter unten.
Literaturverzeichnis:
Sämtliche im Text wörtlich oder sinngemäß zitierte Literatur (und nur die!) ist am Ende der
Arbeit in einer gesonderten Literaturliste in alphabetischer Form aufzuführen.
Anhang:
Hier können Sie Material aufführen, das keinen Platz in der eigentlichen Arbeit hat, auf das Sie
sich aber bezogen haben, wie z.B. Abschriften von selbst durchgeführten Interviews,
Zusammenstellungen von Pressematerial (z.B. Filmkritiken), Fotos etc.
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[WS 2023/24]
Die Abgabefrist endet spätestens und wenn von der Seminarleiterin bzw. dem Seminarleiter
nicht anders vorgegeben mit dem Wintersemester, also am 31. März. Die Seminararbeiten
können, wenn nicht der Seminarleiterin bzw. dem Seminarleiter persönlich, auch bei Frau
Hillmann im Büro der Studiengänge Digitale Medienkultur/Medienwissenschaft (Zi. 1402)
abgegeben werden.
5. Literaturtipps
Die Anleitungen zur Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten sind inzwischen zahllos, deshalb
seien hier nur zwei einschlägige Titel genannt, die beide als Anregungen und nicht als „Bibel“
aufzufassen sind.
Bünting, Karl-Dieter / Bitterlich, Axel / Pospiech, Ulrike (2000) Schreiben im Studium: mit
Erfolg. Ein Leitfaden. Berlin: Cornelsen Verlag.
Franck, Norbert (2001) Fit fürs Studium. Erfolgreich reden, lesen, schreiben. München:
Deutscher Taschenbuch Verlag.