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von der Damerau, Tauterat,


Johannes Nolte

VOB im Bild
Hochbau- und
Ausbauarbeiten
Abrechnung nach der VOB 2019

23. Auflage

RM Rudolf Müller
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von der Damerau/Tauterat


bearbeitet von
J. Nolte

VOB im Bild
Hochbau- und Ausbauarbeiten
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von der Damerau/Tauterat

VOB im Bild

Hochbau- und
Ausbauarbeiten
Abrechnung nach der VOB 2019

23., aktualisierte und erweiterte Auflage 2020

1.043 Abbildungen

bearbeitet von
Dipl.-Ing. Johannes Nolte
Präsident der Landesbaudirektion Bayern,
Vorsitzender des Hochbauausschusses im
Deutschen Vergabe- und Vertragsausschuss
für Bauleistungen (DVA)
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23., aktualisierte und erweiterte Auflage 2020

© Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Köln 2020


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des DIN Deutsches Institut für Normung e.V.

Maßgebend für das Anwenden von Normen ist deren Fassung mit dem neuesten Ausgabe-
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Maßgebend für das Anwenden von Regelwerken, Richtlinien, Merkblättern, Hinweisen,
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wurden, unabhängig von ihrem Ausgabedatum, in neuer deutscher Rechtschreibung
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Umschlaggestaltung: Satz+Layout Werkstatt Kluth GmbH, Erftstadt


Satz: Satz+Layout Werkstatt Kluth GmbH, Erftstadt
Druck und Bindearbeiten: Westermann Druck Zwickau GmbH, Zwickau
Printed in Germany

ISBN 978-3-481-03945-5 (Buch-Ausgabe)


ISBN 978-3-481-03946-2 (E-Book als PDF)
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Inhaltsverzeichnis Vorwort zur 23. Auflage. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .


Vorwort zur 8. Auflage. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7
9
Geleitwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Einführung in die VOB 2019 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
DIN 18299 im Wortlaut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
DIN 18299 Allgemeine Regelungen für Bauarbeiten jeder Art. . . 19
DIN 18300 Erdarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
DIN 18306 Entwässerungskanalarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
DIN 18314 Spritzbetonarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
DIN 18318 Pflasterdecken und Plattenbeläge, Einfassungen . . . . . 67
DIN 18320 Landschaftsbauarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
DIN 18330 Mauerarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85
DIN 18331 Betonarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103
DIN 18332 Naturwerksteinarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129
DIN 18333 Betonwerksteinarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139
DIN 18334 Zimmer- und Holzbauarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145
DIN 18335 Stahlbauarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163
DIN 18336 Abdichtungsarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171
DIN 18338 Dachdeckungsarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179
DIN 18339 Klempnerarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189
DIN 18340 Trockenbauarbeiten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197
DIN 18345 Wärmedämm-Verbundsysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213
DIN 18349 Betonerhaltungsarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225
DIN 18350 Putz- und Stuckarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235
DIN 18351 Vorgehängte Hinterlüftete Fassaden . . . . . . . . . . . . . . 261
DIN 18352 Fliesen- und Plattenarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 271
DIN 18353 Estricharbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 283
DIN 18354 Gussasphaltarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 287
DIN 18355 Tischlerarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 291
DIN 18356 Parkett- und Holzpflasterarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . 303
DIN 18357 Beschlagarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 311
DIN 18358 Rollladenarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 313
DIN 18360 Metallbauarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 317
DIN 18361 Verglasungsarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 327
DIN 18363 Maler- und Lackierarbeiten – Beschichtungen . . . . . . 331
DIN 18364 Korrosionsschutzarbeiten an Stahlbauten . . . . . . . . . . 351
DIN 18365 Bodenbelagarbeiten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 359
DIN 18366 Tapezierarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 365
DIN 18379 Raumlufttechnische Anlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 379
DIN 18380 Heizanlagen und zentrale Wassererwärmungsanlagen 391
DIN 18381 Gas-, Wasser- und Entwässerungsanlagen innerhalb
von Gebäuden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 397
DIN 18382 Elektro-, Sicherheits- und Informations-
technische Anlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 401
DIN 18384 Blitzschutz-, Überspannungsschutz-
und Erdungsanlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 405
DIN 18385 Aufzugsanlagen, Fahrtreppen und Fahrsteige
sowie Förderanlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 409
DIN 18386 Gebäudeautomation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 411
DIN 18421 Dämm- und Brandschutzarbeiten
an technischen Anlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 415
DIN 18451 Gerüstarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 439
DIN 18459 Abbruch- und Rückbauarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 461
Sammlung von Formeln zur Berechnung von Längen-, Flächen-
und Raummaßen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 465

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Vorwort zur 23. Auflage, VOB 2019

Die „VOB im Bild“ wurde bis einschließlich der Ebenfalls eingearbeitet wurden die Änderungen in
1985 erschienenen 11. Auflage von Hans von der der ATV DIN 18299, die in einer gemeinsamen Sit-
Damerau und August Tauterat herausgegeben. Ab zung des Hauptausschusses Allgemeines (HAA), des
dem im Jahre 1986 veröffentlichten Ergänzungs- Hauptausschusses Tiefbau (HAT) und des Hauptaus-
band zur 11. Auflage wurde die „VOB im Bild“ von schusses Hochbau (HAH) erarbeitet wurden und u. a.
Rainer Franz und Waldemar Stern bearbeitet und Vorgaben zu Sicherheitsanforderungen auf Baustel-
herausgegeben. len beinhalten.
Die mit der 13. Auflage erstmals vorgenommene Zudem wurden die aktuellen Kommentierungen der
Teilung der „VOB im Bild“ in zwei Bände, nämlich folgenden, z. T. redaktionell bzw. fachtechnisch
Hochbau- und Ausbauarbeiten sowie Tiefbau- und überarbeiteten ATV aus der 23. Auflage der „VOB
Erdarbeiten, hat sich bewährt und wird seither fort- im Bild – Tiefbau- und Erdarbeiten“ übernommen;
gesetzt. Dabei wurden die für beide Baubereiche bearbeitet von Georg Holl, Baudirektor und Vorsit-
wichtigen Allgemeinen Technischen Vertragsbe- zender des Hauptausschusses Tiefbau im Deutschen
dingungen für Bauleistungen (ATV) jeweils auf die Vergabe- und Vertragsausschuss für Bauleistungen:
für den Hochbau bzw. Tiefbau relevanten Anforde-
rungen ausgerichtet. • DIN 18300 „Erdarbeiten“

Seit der 15. Auflage wurde der Teil Hochbau- und • DIN 18306 „Entwässerungskanalarbeiten“
Ausbauarbeiten von Rainer Franz allein herausge- • DIN 18314 „Spritzbetonarbeiten“
geben. Ab der 20. Auflage, aktualisierter Nach-
druck zur VOB 2012, übernahm Johannes Nolte die • D
IN 18318 „Pflasterdecken und Plattenbeläge,
Herausgabe, für die Zeichnungen unterstützt durch Einfassungen “
Herrn Albin Oswald. Wie bereits im aktualisierten Nachdruck zur 20. Auf-
Grundlage der vorliegenden aktualisierten 23. Auf- lage und in der 21. Auflage erläutert, hat der
lage bildet die Vergabe- und Vertragsordnung für Abschnitt 5 der ATV eine neue Struktur erhalten.
Bauleistungen (VOB) – Ausgabe 2019. Zum besseren Verständnis sind der Grund für diese
Änderung und deren wesentliche Inhalte im Fol-
Die „VOB im Bild – Hochbau- und Ausbauarbeiten“ genden nochmals erläutert:
trägt dem insofern Rechnung, als die Kommentie-
rungen der fachtechnisch überarbeiteten ATV mit Die bisherige, wenig differenzierte Gliederung, die
Auswirkungen auf die Abrechnungsregelungen nur die Ziffern „5.1 Allgemeines“ und „5.2 Es wer-
den abgezogen:“ vorsah, verleitete dazu, unter Zif-
• DIN 18332 „Naturwerksteinarbeiten“, fer 5.1 mehr oder weniger strukturiert alle in der
• DIN 18336 „Abdichtungsarbeiten“, jeweiligen ATV bedeutsamen Regelungen zur
Abrechnung aufzuführen. Dies führte oft zu
• DIN 18338 „Dachdeckungsarbeiten“,
Unübersichtlichkeit und schlechter Lesbarkeit des
• DIN 18352 „Fliesen- und Plattenarbeiten“, Abschnittes 5.
• DIN 18354 „Gussasphaltarbeiten“, Vor diesem Hintergrund wurde der Hauptausschuss
Hochbau (HAH) 2007 durch den Vorstand des
• DIN 18358 „Rollladenarbeiten“,
Deutschen Vergabe- und Vertragsausschusses für
• DIN 18360 „Metallbauarbeiten“, Bauleistungen (DVA) beauftragt, Vorschläge zu
erarbeiten, durch die mehr Klarheit und Transpa-
• D
IN 18382 „Elektro-, Sicherheits- und Informa-
renz bei der Abrechnung nach den Abschnitten 5
tionstechnische Anlagen“ und
der ATV erreicht werden können. Deshalb wurde
• D
IN 18384 „Blitzschutz-, Überspannungsschutz- nach einem umfassenden Diskussionsprozess inner-
und Erdungsanlagen“ halb des HAH und mit den anderen beiden Haupt-
im Text aktualisiert wurden. ausschüssen des DVA, dem Hauptausschuss Allge-

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meines (HAA) und dem Hauptausschuss Tiefbau wird. Die Übermessungsgrenzen selbst haben sich
(HAT), der Abschnitt 5 wie folgt neu gegliedert: in der Praxis bewährt und wurden unverändert bei-
behalten.
5 Abrechnung
Die 23. Auflage der „VOB im Bild“ bietet damit wie-
5.1 Allgemeines
der den aktuellen Stand der für den Hochbau rele-
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen vanten Abrechnungsregelungen der VOB 2019. Ich
hoffe, dass die 23. Auflage der „VOB im Bild“ den
5.3 Übermessungsregeln für Ausschreibung, Angebot und vor allem Abrech-
5.4 Einzelregelungen nung Verantwortlichen bei ihren Entscheidungen
Hilfe bietet.
Ziffer 5.1 beschreibt den abzurechnenden Leis-
tungsumfang. Ziffer 5.2 der neuen Gliederung fasst Für Hinweise für Verbesserungen, die sich aus der
künftig alle Regelungen zusammen, die die Ermitt- praktischen Nutzung des Werkes ergeben, ist der
lung der Maße bzw. der Mengen betreffen, unter Verfasser im Interesse der Sache besonders dank-
Ziffer 5.3 finden sich alle Übermessungsregelun- bar.
gen. Zur Vereinheitlichung in der Handhabung Königsdorf, im April 2020
wird künftig jedoch immer die Leistung definiert,
die bis zu einer bestimmten Größe hin übermessen Johannes Nolte

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Vorwort zur 8. Auflage

Die Abrechnungsbestimmungen in den Allgemei- Sonderfälle sind nur vereinzelt aufgeführt, in größe-
nen Technischen Vorschriften der VOB sind im rer Menge würden sie die Übersicht belasten.
Wort-Text nicht immer schnell und leicht verständ- Die eindeutige Darstellung des Grundsätzlichen, so
lich. Die notwendigerweise rechtlich korrekte und meinen die Verfasser, werde es dem Benutzer leicht
erschöpfende Fassung der Texte erfordert eben oft machen, auch besonders gelagerte Einzelfälle sel-
längere, nicht so schnell überschaubare Formulie- ber schnell zu lösen.
rungen. Um einen praktischen Einzelfall bei der
Begleitende Erläuterungen mit Worten sind auf ein
Aufstellung oder der Prüfung von Rechnungen über
Mindestmaß beschränkt und Erläuterungen einer
Bauleistungen nach dem üblichen Einheitspreisver-
Vorschrift mit Worten allein sind nur in den Fällen
tragsverfahren festzustellen, muss überdies oft eine
gebracht, in denen die Vorschrift der VOB als Bild
ganze Gruppe solcher Bestimmungen überdacht
nicht darstellbar ist. Theoretische Erörterungen sind
werden. Das erfordert Arbeit, Kraft und Zeit in
bewusst vermieden. Das Werk soll ausschließlich
einem Ausmaß, das in keinem vertretbaren Verhält-
der praktischen Arbeit dienen.
nis mehr zu dem heute geforderten Tempo der Bau-
abwicklung steht. Auch werden die Bestimmungen Die vorliegende Auflage berücksichtigt den zum
nicht immer gleichmäßig verstanden und aus der Zeitpunkt der Veröffentlichung geltenden Stand
Sicht des Betroffenen, ob Auftraggeber oder Auf- der VOB, Ausgabe 1979. Die Autoren sahen sich
tragnehmer, unterschiedlich ausgelegt. Das führt zu verpflichtet, so zu kommentieren, wie sie die Vor-
Streitigkeiten, die Schaden und weiteren Verlust schriften der VOB nach sorgfältiger Prüfung fach-
mit sich bringen. lich, objektiv und ohne Parteinahme persönlich
verstehen.
Hier möchte die vorliegende „VOB im Bild“ zu ihrem
Teil helfen, Erleichterung, Vereinfachung und Ratio- Sie konnten sich hierbei auf Erfahrungen stützen,
nalisierung der Arbeit möglich zu machen sowie in die sie aus der Teilnahme an den Verhandlungen
Zweifelsfällen klärend und erläuternd zu wirken. von Behörden und Organisationen der Auftragge-
ber und Auftragnehmer in den Hauptausschüssen
An die Stelle des Wortes wurde die Zeichnung
des Deutschen Verdingungsausschusses unmittel-
gesetzt, und zwar die schmucklose, schlichte,
bar gewonnen haben. Dem Hauptausschuss Hoch-
objektiv geometrische Ingenieurzeichnung mit ein-
bau hat einer der Verfasser seit der Gründung nach
fachen Linien ohne komplizierende isometrische
Kriegsende zwanzig Jahre lang als Vorsitzender
oder perspektivische Verzerrung. Mit einem Blick
und der andere Verfasser viele Jahre als Geschäfts-
soll der Techniker, Architekt oder Handwerker bei
führer angehört.
Aufstellung oder Prüfung einer Baurechnung den
Kern der VOB-Bestimmung in der ihm geläufigen So darf gehofft werden, dass das vorliegende Werk,
Berufssprache, einer Zeichnung, schnell, klar und wie bisher, so auch mit der 8. Auflage den für Aus-
konzentriert erfassen können. schreibung, Angebot und vor allem Abrechnung
Verantwortlichen bei ihren Entscheidungen sach-
Die zweifarbige Ausführung der Zeichnungen wird
dienliche Anregungen und Hilfen bietet.
den Überblick dabei weiter erleichtern. Die blauen
Unterstreichungen oder Umrahmungen sollen so- Die vorliegende Arbeit ist dem gegenwärtig gelten-
fort deutlich machen, wie die Bauleistung zu ermit- den Stand der Vorschriften (VOB, Ausgabe 1979)
teln ist, ob z. B. Öffnungen zu übermessen sind, wo entsprechend fortgeschrieben.
bei der Errechnung von Öffnungsgrößen die Gren-
Für Hinweise auf Verbesserungsmöglichkeiten, die
zen liegen, welche Bauteile zu übermessen und
sich aus der praktischen Nutzung des Werkes erge-
welche abzuziehen sind oder wo Vereinfachungen
ben, wären die Verfasser im Interesse der Sache
zulässig sind. Auf zweifarbige Darstellung wurde
besonders dankbar.
nur verzichtet, wenn hierdurch keine größere Über-
sichtlichkeit zu gewinnen war oder wo unterschied-
liche Aufmaßmöglichkeiten in ein und derselben Hamburg, im Dezember 1979 Hans v. d. Damerau
Zeichnung anzugeben waren. August Tauterat

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Geleitwort

Die Abrechnung von Bauleistungen verlangt von Die Verfasser haben jahrzehntelang im Deutschen
allen Beteiligten, Auftraggebern und Auftragneh- Verdingungsausschuss für Bauleistungen an der
mern immer wieder einen unverhältnismäßigen Erarbeitung der nach der VOB verbindlichen
Aufwand. Jedes Mittel, das die Abrechnungsarbeit Bestimmungen maßgeblich mitgewirkt. Sie stellen
vereinfachen und erleichtern kann, muss daher nun ihre persönlichen Erkenntnisse und Erfahrun-
begrüßt werden. gen, die sie hierbei auch zu den Problemen der
Abrechnung von Bauleistungen gewonnen haben,
So auch das vorliegende Werk, in dem sämtliche
allgemein zur Verfügung.
Abrechnungsbestimmungen der Verdingungsord-
nung für Bauleistungen für sich zusammengefasst
Ich wünsche dem Werk einen guten Erfolg.
und durch Bild und Wort erläutert sind. Das Werk
soll dem Benutzer Zeit und Kraft bei der Abrech-
nung sparen, Missverständnisse, Zweifel und Streit Bonn, im November 1969
vermeiden helfen.
Der Vorsitzende des
Deutschen Verdingungsausschusses für
Bauleistungen
Rossig
Ministerialdirektor

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Einführung in die VOB 2019

Im Jahr 1921 beauftragte der Deutsche Reichstag Ausführung den Bauvertragspartnern in Ergän-
die Reichsregierung, einheitliche Grundsätze für zung des „Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB)“
die Vergabe von Lieferungen und Leistungen zu Regelungen zur Verfügung, die den speziellen
erarbeiten. Belangen des Baugeschehens gerecht werden
und die Rechtsbeziehungen so gestalten, dass sie
Der nunmehrige „Deutsche Vergabe- und Ver-
praktikabel sind.
tragsausschuss für Bauleistungen (DVA)“ war
gegründet. • VOB/C „Allgemeine Technische Vertragsbedin-
gungen für Bauleistungen (ATV)“ setzt sich aus
Seine Organisation und seine Arbeitsweise sind in
einer Vielzahl von ATV zusammen. Er umfasst
einem Arbeits- und Organisationsschema festge-
inzwischen nahezu alle Leistungen, die für die
legt.
Erstellung eines Bauwerks erforderlich sind. Teil C
Dem DVA gehören danach Spitzenorganisationen zeigt nicht nur einen leicht überschaubaren Weg
der Auftraggeber- und Auftragnehmerseite sowie für richtiges Bauen auf, sondern schafft mit den
weiterer am Baugeschehen beteiligter Wirtschafts- technischen Regeln und mit den Abrechnungsre-
und Berufsverbände an. gelungen auch die Grundlage dafür, was tech-
Die paritätische Besetzung in allen Gremien des nisch bzw. abrechnungstechnisch geschuldet ist.
DVA sichert den Interessenausgleich von Auftrag- Die in Teil C zusammengefassten ATV sind Tech-
geber und Auftragnehmer. Damit ist gewährleistet, nische Vertragsbedingungen, die für jeden Ein-
dass die Interessen beider Seiten in der „Vergabe- zelbereich festzulegen und der technischen Ent-
und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB)“ wicklung anzupassen sind.
ausgewogen berücksichtigt sind. Die VOB ist also
Die VOB/C weist als Allgemeinnorm zunächst
kein Vertragswerk, das den Vorteil nur einer Ver-
die ATV DIN 18299 „Allgemeine Regelungen für
tragsseite verfolgt.
Bauarbeiten jeder Art“ aus; sie fasst alle die Rege-
Die VOB ist kein Gesetz. lungen zusammen, die für alle Gewerke einheitlich
Die Anwendung der VOB ist den Vertragspartnern gelten, auch für solche, für die keine ATV besteht.
grundsätzlich freigestellt, die öffentlichen Auftrag- Dadurch wird
geber dagegen sind durch Haushaltsrecht an die
• die Anwendung der VOB/C vereinfacht und
VOB gebunden.
• die ordnungsgemäße Leistungsbeschreibung und
Die ständige Fortentwicklung und Aktualisierung Vertragsgestaltung erleichtert.
der zwischenzeitlich 90 Jahre alten VOB haben
Die objektbezogene Leistungsbeschreibung geht
bewirkt, dass sie heute ein nicht mehr wegzuden-
den Regelungen der ATV vor. Sie ist deshalb bei
kender Bestandteil rechtlich geordneter Bauverga-
Abweichungen maßgebend für den Vertragsinhalt
be und Bauabwicklung geworden ist.
(§ 1 VOB/B).
Die VOB gliedert sich in drei Teile:
Der Aufsteller einer Leistungsbeschreibung muss
• VOB/A „Allgemeine Bestimmungen für die Ver- deshalb jeweils entscheiden, welche von mehreren
gabe von Bauleistungen“ enthält allgemeine möglichen Lösungen gewollt ist, und diese eindeu-
Bestimmungen für die Vergabe von Bauleistun- tig und im Einzelnen beschreiben.
gen. Sie sind im Wesentlichen Verfahrensanwei-
Sie wird, wie übrigens alle ATV, Bestandteil des
sungen, die zum Abschluss eines Bauvertrages
Bauvertrages, wenn VOB/B vereinbart wird (§ 1
führen. Teil A wird nicht Vertragsbestandteil.
Nr. 1 Satz 2 VOB/B).
• VOB/B „Allgemeine Vertragsbedingungen für
Der Aufbau aller ATV ist identisch.
die Ausführung von Bauleistungen“stellt für die

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Er gliedert sich in die Abschnitte 0 bis 5 mit folgen- Aufgabe der Abrechnungsvorschriften des jeweili-
dem Inhalt: gen Abschnittes 5 der ATV ist sicherzustellen, dass
• 0 Hinweise für das Aufstellen der Leistungsbe- die zu vergütende Leistung sachgerecht ermittelt
schreibung und mit den dafür kalkulierten Einheitspreisen
• 1 Geltungsbereich berechnet wird.
• 2 Stoffe, Bauteile In der ATV DIN 18299 „Allgemeine Regelungen für
• 3 Ausführung Bauleistungen aller Art“ sind die allgemein gültigen
• 4 Nebenleistungen, Besondere Leistungen Bestimmungen enthalten, nämlich
• 5 Abrechnung
• die Leistungen aus Zeichnungen zu ermitteln,
Abschnitt 0 dient als Richtlinie und Checkliste zur soweit die ausgeführte Leistung diesen Zeichnun-
Koordinierung der Ausschreibung und richtet sich gen entspricht, und
damit an die Ausschreibenden. Er wird nicht Be- • die Leistung aufzumessen, wenn solche Zeich-
standteil des Vertrages. nungen nicht vorhanden sind.
Abschnitt 1 bestimmt den Geltungsbereich der je- Darüber hinaus sind in einem Anhang A Definitio-
weiligen ATV; er wird positiv beschrieben und in nen für wesentliche Begriffe zusammengestellt, die
einem weiteren Abschnitt negativ abgegrenzt. in den ATV Verwendung finden. Ziel ist es, eine
Abschnitt 2 enthält Regelungen über Stofflieferun- inhaltlich einheitliche Anwendung dieser Begriffe
gen sowie Regelungen über die jeweiligen Anforde- zu erleichtern.
rungen an Stoffe und Bauteile, in der Regel DIN- Diese allgemein gültigen Bestimmungen der ATV
Normen, europäische wie nationale, für die DIN 18299 werden durch die speziellen Regelungen
gebräuchlichsten genormten Stoffe. der jeweils fachspezifischen ATV ergänzt.
Abschnitt 3 enthält konkrete Ausführungsanwei- Die Abrechnungsregelungen der ATV dienen der
sungen für die Durchführung von Bauleistungen, Vereinfachung, insbesondere bei Anwendung der
sog. „Regelausführungen“. Dem Auftragnehmer im Abschnitt 0.5 vorgegebenen Abrechnungsein-
wird vorgeschrieben, auf welche Art und Weise er heiten. Ebenfalls der Vereinfachung dienen die ver-
die Bauleistungen zu erbringen hat. Soweit DIN- einheitlichten Übermessungsgrößen.
Normen bestehen, ist darauf zurückzugreifen.
Andere Ausführungsarten sind in der Leistungsbe- Dabei sind Leistungsbereichen, die miteinander im
schreibung eindeutig festzulegen. Zusammenhang stehen, gleiche Übermessungsgrö-
ßen zugeordnet. Dies gewährleistet die einheitliche
Abschnitt 4 führt die wesentlichen Nebenleistungen Abrechnung von Leistungen auch in den Fällen, in
und Besonderen Leistungen auf. denen sich der Bauvertrag insgesamt auf die VOB/C
Nebenleistungen sind grundsätzlich nicht zu bezieht, ohne bestimmte ATV zu benennen.
erwähnen. Lediglich in den Fällen, in denen die Die „VOB im Bild“ leistet ihren Beitrag, soweit es
Kosten der Nebenleistung von erheblicher Bedeu- diese Abrechnungsregelungen betrifft.
tung für die Preisbildung sind, sind entsprechende
Ansätze in der Leistungsbeschreibung vorzusehen. An die Stelle des Wortes ist die Zeichnung gesetzt.
Nebenleistungen im Sinne des Abschnittes 4.1 sind Die „VOB im Bild“ folgt dabei in allen ATV dem
Teil einer Leistung, die auch ohne Erwähnung im VOB-Text, erklärt die dort verwendeten Begriffe
Vertrag zur vertraglichen Leistung gehören, wenn und erläutert die jeweilige Aufmaßregel anhand
sie erforderlich werden. von einfachen, leicht verständlichen Zeichnungen.
Sonderfälle, soweit sie immer wieder Anlass zu
Anders als die Nebenleistungen gehören Besondere
Anfragen sind, sind, um die Übersicht nicht zu
Leistungen nur dann zum Vertragsinhalt, wenn sie
belasten, als „Beispiele aus der Praxis“ am Ende der
in der Leistungsbeschreibung ausdrücklich aufge-
jeweiligen ATV aufgeführt.
führt sind. Erweisen sich im Vertrag nicht vorge-
sehene Besondere Leistungen im Sinne des Ab- Nach wie vor aber ist der Erfolg eines befriedigen-
schnittes 4.2 nachträglich als erforderlich, so sind den Abrechnungsprozesses in erster Linie von einer
dies zusätzliche Leistungen. Für die Leistungspflicht in allen Teilen eindeutigen und so erschöpfenden
und die Vereinbarung der Vergütung gilt § 2 Abs. 6 Leistungsbeschreibung abhängig, dass alle Bewer-
VOB/B. ber die Beschreibung im gleichen Sinne verstehen
und ihre Preise sicher und ohne umfangreiche Vor-
Abschnitt 5 beinhaltet Aufmaß- und Abrechnungs-
arbeiten berechnen können.
regelungen.

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Wortlaut der DIN 18299

Für das Verständnis des Teils C der VOB ist die und die damit in den fachspezifischen ATV nicht
Kenntnis des Textes der ATV DIN 18299 „Allgemei- mehr wiederholt werden.
ne Regelungen für Bauarbeiten jeder Art“ entschei-
Dies gilt auch für die im Anhang A, Begriffsbestim-
dend.
mungen, definierten Fachbegriffe. Dieser Anhang
Sie gibt die Gliederung aller ATV vor; in ihr sind wurde in der ATV DIN 18299, Ausgabe September
diejenigen Regelungen der Abschnitte 0 bis 5 zu- 2012, erstmals neu aufgenommen.
sammengefasst, die für alle ATV einheitlich gelten
Aus diesem Grunde ist im Folgenden der volle
Wortlaut der ATV DIN 18299 abgedruckt.

VOB Teil C:
Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV)
Allgemeine Regelungen für Bauarbeiten jeder Art – DIN 18299
Ausgabe September 2019

Inhalt
0 Hinweise für das Aufstellen der Leistungs- 3 Ausführung
beschreibung
4 Nebenleistungen, Besondere Leistungen
1 Geltungsbereich
5 Abrechnung
2 Stoffe, Bauteile

0 Hinweise für das Aufstellen der Leistungsbeschreibung


Diese Hinweise für das Aufstellen der Leistungsbe- genommen wird, werden auch ohne den ausdrückli-
schreibung gelten für Bauarbeiten jeder Art; sie wer- chen Zusatz: „oder gleichwertig“ immer gleichwertige
den ergänzt durch die auf die einzelnen Leistungsbe- Technische Spezifikationen in Bezug genommen.“
reiche bezogenen Hinweise in den ATV DIN 18300 bis
Die Hinweise werden nicht Vertragsbestandteil.
ATV DIN 18459, Abschnitt 0, sowie den Anhang
Begriffsbestimmungen. Die Beachtung dieser Hinwei- In der Leistungsbeschreibung sind nach den Erforder-
se und des Anhangs ist Voraussetzung für eine ord- nissen des Einzelfalls insbesondere anzugeben:
nungsgemäße Leistungsbeschreibung gemäß §§ 7 ff.,
§§ 7 EU ff. bzw. §§ 7 VS ff. VOB/A. 0.1 Angaben zur Baustelle
In die Vorbemerkungen zum Leistungsverzeichnis ist 0.1.1 Lage der Baustelle, Umgebungsbedingungen,
aufzunehmen: Zufahrtsmöglichkeiten und Beschaffenheit der
Zufahrt sowie etwaige Einschränkungen bei
„Soweit in der Leistungsbeschreibung auf Technische
ihrer Benutzung.
Spezifikationen, z. B. nationale Normen, mit denen
europäische Normen umgesetzt werden, europäische 0.1.2 Besondere Belastungen aus Immissionen sowie
technische Bewertungen, gemeinsame technische besondere klimatische oder betriebliche Bedin-
Spezifikationen, internationale Normen, Bezug gungen.

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0.1.3 Art und Lage der baulichen Anlagen, z. B. auch gegebenenfalls Räumungsmaßnahmen hin-
Anzahl und Höhe der Geschosse. sichtlich Kampfmitteln erfüllt wurden.
0.1.4 Verkehrsverhältnisse auf der Baustelle, insbe- 0.1.19 Gemäß der Baustellenverordnung getroffene
sondere Verkehrsbeschränkungen. Maßnahmen.
0.1.5 Für den Verkehr freizuhaltende Flächen. 0.1.20 Besondere Anordnungen, Vorschriften und
Maßnahmen der Eigentümer (oder der anderen
0.1.6 Art, Lage, Maße und Nutzbarkeit von Trans-
Weisungsberechtigten) von Leitungen, Kabeln,
porteinrichtungen und Transportwegen, z. B.
Dränen, Kanälen, Straßen, Wegen, Gewässern,
Montageöffnungen.
Gleisen, Zäunen und dergleichen im Bereich
0.1.7 Lage, Art, Anschlusswert und Bedingungen für der Baustelle.
das Überlassen von Anschlüssen für Wasser,
0.1.21 Art und Umfang von Schadstoffbelastungen,
Energie und Abwasser.
z. B. des Bodens, der Gewässer, der Luft, der
0.1.8 Lage und Ausmaß der dem Auftragnehmer für Stoffe und Bauteile; vorliegende Fachgutachten
die Ausführung seiner Leistungen zur Benut- oder dergleichen.
zung oder Mitbenutzung überlassenen Flächen
0.1.22 Art und Zeit der vom Auftraggeber veranlass-
und Räume.
ten Vorarbeiten.
0.1.9 Bodenverhältnisse, Baugrund und seine Trag-
0.1.23 Arbeiten anderer Unternehmer auf der Baustelle.
fähigkeit. Ergebnisse von Bodenuntersuchun-
gen.
0.2 Angaben zur Ausführung
0.1.10 Hydrologische Werte von Grundwasser und
0.2.1 Vorgesehene Arbeitsabschnitte, Arbeitsunter-
Gewässern. Art, Lage, Abfluss, Abflussvermö-
brechungen und Arbeitsbeschränkungen nach
gen und Hochwasserverhältnisse von Vorflu-
Art, Ort und Zeit sowie Abhängigkeit von Leis-
tern. Ergebnisse von Wasseranalysen.
tungen anderer.
0.1.11 Besondere umweltrechtliche Vorschriften.
0.2.2 Besondere Erschwernisse während der Aus-
0.1.12 Besondere Vorgaben für die Entsorgung, z. B. führung, z. B. Arbeiten in Räumen, in denen der
Beschränkungen für die Beseitigung von Betrieb weiterläuft, Arbeiten im Bereich von
Abwasser und Abfall. Verkehrswegen oder bei außergewöhnlichen
äußeren Einflüssen.
0.1.13 Schutzgebiete oder Schutzzeiten im Bereich
der Baustelle, z. B. wegen Forderungen des 0.2.3 Vorgaben, die sich aus dem SiGe-Plan gemäß
Gewässer-, Boden-, Natur-, Landschafts- oder Baustellenverordnung ergeben.
Immissionsschutzes; vorliegende Fachgutach-
0.2.4 Art und Umfang von Leistungen zur Unfallver-
ten oder dergleichen.
hütung und zum Gesundheitsschutz für Mit-
0.1.14 Art und Umfang des Schutzes von Bäumen, arbeiter anderer Unternehmen, z. B. trittsiche-
Pflanzenbeständen, Vegetationsflächen, Ver- re Abdeckungen.
kehrsflächen, Bauteilen, Bauwerken, Grenz-
0.2.5 Besondere Anforderungen für Arbeiten in kon-
steinen und dergleichen im Bereich der Bau-
taminierten Bereichen, gegebenenfalls beson-
stelle.
dere Anordnungen für Schutz- und Sicherheits-
0.1.15 Art und Umfang der Regelung und Sicherung maßnahmen.
des öffentlichen Verkehrs.
0.2.6 Besondere Anforderungen an die Baustellen-
0.1.16 Im Bereich der Baustelle vorhandene Anlagen, einrichtung und Entsorgungseinrichtungen,
insbesondere Abwasser- und Versorgungslei- z. B. Behälter für die getrennte Erfassung.
tungen.
0.2.7 Besondere Anforderungen an das Auf- und
0.1.17 Bekannte oder vermutete Hindernisse im Abbauen sowie Vorhalten von Gerüsten.
Bereich der Baustelle, z. B. Leitungen, Kabel,
0.2.8 Mitbenutzung fremder Gerüste, Hebezeuge, Auf-
Dräne, Kanäle, Bauwerksreste und, soweit
züge, Aufenthalts- und Lagerräume, Einrichtun-
bekannt, deren Eigentümer.
gen und dergleichen durch den Auftragnehmer.
0.1.18 Bestätigung, dass die im jeweiligen Bundesland
0.2.9 Wie lange, für welche Arbeiten und gegebenen-
geltenden Anforderungen zu Erkundungs- und
falls für welche Beanspruchung der Auf-

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tragnehmer Gerüste, Hebezeuge, Aufzüge, 0.2.22 Abrechnung nach bestimmten Zeichnungen


Aufenthalts- und Lagerräume, Einrichtungen oder Tabellen.
und dergleichen für andere Unternehmer
vorzuhalten hat. 0.3 Einzelangaben bei Abweichungen von den
ATV
0.2.10 Verwendung oder Mitverwendung von wieder-
aufbereiteten (Recycling-)Stoffen. 0.3.1 Wenn andere als die in den ATV DIN 18299 bis
ATV DIN 18459 vorgesehenen Regelungen
0.2.11 Anforderungen an wiederaufbereitete (Recyc-
getroffen werden sollen, sind diese in der Leis-
ling-)Stoffe und an nicht genormte Stoffe und
tungsbeschreibung eindeutig und im Einzelnen
Bauteile.
anzugeben.
0.2.12 Besondere Anforderungen an Art, Güte und
0.3.2 Abweichende Regelungen von der ATV DIN
Umweltverträglichkeit der Stoffe und Bauteile,
18299 können insbesondere in Betracht kom-
auch z. B. an die schnelle biologische Abbaubar-
men bei
keit von Hilfsstoffen.
Abschnitt 2.1.1, wenn die Lieferung von Stof-
0.2.13 Art und Umfang der vom Auftraggeber verlang-
fen und Bauteilen nicht zur
ten Eignungs- und Gütenachweise.
Leistung gehören soll,
0.2.14 Unter welchen Bedingungen auf der Baustelle
Abschnitt 2.2, wenn nur ungebrauchte Stoffe
gewonnene Stoffe verwendet werden dürfen
und Bauteile vorgehalten wer-
oder müssen oder einer anderen Verwertung
den dürfen,
zuzuführen sind.
Abschnitt 2.3.1, wenn auch gebrauchte Stoffe
0.2.15 Art, Zusammensetzung und Menge der aus
und Bauteile geliefert werden
dem Bereich des Auftraggebers zu entsorgen-
dürfen.
den Böden, Stoffe und Bauteile; Art der Verwer-
tung oder bei Abfall die Entsorgungsanlage;
0.4 Einzelangaben zu Nebenleistungen und Beson-
Anforderungen an die Nachweise über Trans-
deren Leistungen
porte, Entsorgung und die vom Auftraggeber
zu tragenden Entsorgungskosten. 0.4.1 Nebenleistungen
0.2.16 Art, Anzahl, Menge oder Masse der Stoffe und Nebenleistungen (Abschnitt 4.1 aller ATV) sind
Bauteile, die vom Auftraggeber beigestellt wer- in der Leistungsbeschreibung nur zu erwäh-
den, sowie Art, genaue Bezeichnung des Ortes nen, wenn sie ausnahmsweise selbstständig
und Zeit ihrer Übergabe. vergütet werden sollen. Eine ausdrückliche
Erwähnung ist geboten, wenn die Kosten der
0.2.17 In welchem Umfang der Auftraggeber Abladen,
Nebenleistung von erheblicher Bedeutung für
Lagern und Transport von Stoffen und Bautei-
die Preisbildung sind; in diesen Fällen sind
len übernimmt oder dafür dem Auftragnehmer
besondere Ordnungszahlen (Positionen) vorzu-
Geräte oder Arbeitskräfte zur Verfügung stellt.
sehen.
0.2.18 Leistungen für andere Unternehmer.
Dies kommt insbesondere für das Einrichten
0.2.19 Mitwirken beim Einstellen von Anlageteilen und und Räumen der Baustelle in Betracht.
bei der Inbetriebnahme von Anlagen im Zusam-
0.4.2 Besondere Leistungen
menwirken mit anderen Beteiligten, z. B. mit dem
Auftragnehmer für die Gebäudeautomation. Werden Besondere Leistungen (Abschnitt 4.2
aller ATV) verlangt, ist dies in der Leistungs-
0.2.20 Benutzung von Teilen der Leistung vor der
beschreibung anzugeben; gegebenenfalls sind
Abnahme.
hierfür besondere Ordnungszahlen (Positio-
0.2.21 Übertragung der Wartung während der Dauer nen) vorzusehen.
der Verjährungsfrist für die Mängelansprüche
für maschinelle und elektrotechnische sowie 0.5 Abrechnungseinheiten
elektronische Anlagen oder Teile davon, bei
Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungs-
denen die Wartung Einfluss auf die Sicherheit
einheiten für die Teilleistungen (Positionen)
und die Funktionsfähigkeit hat (vergleiche § 13
gemäß Abschnitt 0.5 der jeweiligen ATV anzu-
Absatz 4 Nummer 2 VOB/B), durch einen be-
geben.
sonderen Wartungsvertrag.

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1 Geltungsbereich

Die ATV DIN 18299 „Allgemeine Regelungen für Abweichende Regelungen in den ATV DIN 18300
Bauarbeiten jeder Art“ gilt für alle Bauarbeiten, bis ATV DIN 18459 haben Vorrang.
auch für solche, für die keine ATV in VOB/C –
ATV DIN 18300 bis ATV DIN 18459 – bestehen.

2 Stoffe, Bauteile
2.1 Allgemeines 2.3.2 Stoffe und Bauteile, für die DIN-Normen
bestehen, müssen den DIN-Güte- und DIN-
2.1.1 Die Leistungen umfassen auch die Lieferung
Maßbestimmungen entsprechen.
der dazugehörigen Stoffe und Bauteile ein-
schließlich Abladen und Lagern auf der Bau- 2.3.3 Stoffe und Bauteile, die nach den behördli-
stelle. chen Vorschriften einer Zulassung bedür-
fen, müssen amtlich zugelassen sein und
2.1.2 Stoffe und Bauteile, die vom Auftraggeber
den Bestimmungen ihrer Zulassung ent-
beigestellt werden, hat der Auftragnehmer
sprechen.
rechtzeitig beim Auftraggeber anzufordern.
2.3.4 Stoffe und Bauteile, für die bestimmte techni-
2.1.3 Stoffe und Bauteile müssen für den jeweili-
sche Spezifikationen in der Leistungsbeschrei-
gen Verwendungszweck geeignet und auf-
bung nicht genannt sind, dürfen auch verwen-
einander abgestimmt sein.
det werden, wenn sie Normen, technischen
Vorschriften oder sonstigen Bestimmungen
2.2 Vorhalten
anderer Staaten entsprechen, sofern das gefor-
Stoffe und Bauteile, die der Auftragnehmer derte Schutzniveau in Bezug auf Sicherheit,
nur vorzuhalten hat, die also nicht in das Gesundheit und Gebrauchstauglichkeit glei-
Bauwerk eingehen, dürfen nach Wahl des chermaßen dauerhaft erreicht wird.
Auftragnehmers gebraucht oder unge-
Sofern für Stoffe und Bauteile eine Überwa-
braucht sein.
chungs- oder Prüfzeichenpflicht oder der
Nachweis der Brauchbarkeit, z. B. durch
2.3 Liefern
allgemeine bauaufsichtliche Zulassung, all-
2.3.1 Stoffe und Bauteile, die der Auftragnehmer gemein vorgesehen ist, kann von einer
zu liefern und einzubauen hat, die also in das Gleichwertigkeit nur ausgegangen werden,
Bauwerk eingehen, müssen ungebraucht wenn die Stoffe und Bauteile ein Überwa-
sein. Wiederaufbereitete (Recycling-)Stoffe chungs- oder Prüfzeichen tragen oder für
gelten als ungebraucht, wenn sie den Bedin- sie der genannte Brauchbarkeitsnachweis
gungen gemäß Abschnitt 2.1.3 entsprechen. erbracht ist.

3 Ausführung
3.1 Wenn Verkehrs-, Versorgungs- und Entsor- 3.2 Die für die Aufrechterhaltung des Verkehrs
gungsanlagen im Bereich der Baustelle lie- bestimmten Flächen sind freizuhalten. Der
gen, sind die Vorschriften und Anordnun- Zugang zu Einrichtungen der Versorgungs-
gen der zuständigen Stellen zu beachten. und Entsorgungsbetriebe, der Feuerwehr,
Kann die Lage dieser Anlagen nicht ange- der Post und Bahn, zu Vermessungspunkten
geben werden, ist sie zu erkunden. Leistun- und dergleichen darf nicht mehr als durch
gen zur Erkundung derartiger Anlagen sind die Ausführung unvermeidlich behindert
Besondere Leistungen (siehe Abschnitt werden.
4.2.1).

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3.3 Werden Schadstoffe vorgefunden, z. B. in rungsmaßnahmen unverzüglich durchzu-


Böden, Gewässern, Stoffen oder Bauteilen, führen. Die weiteren Maßnahmen sind ge-
ist dies dem Auftraggeber unverzüglich meinsam festzulegen. Die erbrachten und
mitzuteilen. Bei Gefahr im Verzug hat der die weiteren Leistungen sind Besondere
Auftragnehmer die notwendigen Siche- Leistungen (siehe Abschnitt 4.2.1).

4 Nebenleistungen, Besondere Leistungen


4.1 Nebenleistungen 4.1.10 Sichern der Arbeiten gegen Niederschlags-
wasser, mit dem normalerweise gerechnet
Nebenleistungen sind Leistungen, die auch
werden muss, und seine etwa erforderliche
ohne Erwähnung im Vertrag zur vertragli-
Beseitigung.
chen Leistung gehören (§ 2 Absatz 1 VOB/B).
4.1.11 Entsorgen von Abfall aus dem Bereich des
Nebenleistungen sind demnach insbeson-
Auftragnehmers sowie Beseitigen der Ver-
dere:
unreinigungen, die von den Arbeiten des
4.1.1 Einrichten und Räumen der Baustelle ein- Auftragnehmers herrühren.
schließlich der Geräte und dergleichen.
4.1.12 Entsorgen von Abfall aus dem Bereich des
4.1.2 Vorhalten der Baustelleneinrichtung ein- Auftraggebers bis zu einer Menge von 1 m3,
schließlich der Geräte und dergleichen. soweit der Abfall nicht schadstoffbelastet ist.
4.1.3 Messungen für das Ausführen und Abrech-
4.2 Besondere Leistungen
nen der Arbeiten einschließlich des Vorhal-
tens der Messgeräte, Lehren, Absteck- Besondere Leistungen sind Leistungen, die
zeichen und dergleichen, des Erhaltens der nicht Nebenleistungen nach Abschnitt 4.1
Lehren und Absteckzeichen während der sind und nur dann zur vertraglichen Leis-
Bauausführung und des Stellens der Ar- tung gehören, wenn sie in der Leistungsbe-
beitskräfte, jedoch nicht Leistungen nach schreibung besonders erwähnt sind. Beson-
§ 3 Absatz 2 VOB/B. dere Leistungen sind z. B.:
4.1.4 Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen nach 4.2.1 Leistungen nach den Abschnitten 3.1 und
den staatlichen und berufsgenossenschaft- 3.3.
lichen Regelwerken zum Arbeitsschutz,
4.2.2 Beaufsichtigen der Leistungen anderer
ausgenommen Leistungen nach den Ab-
Unternehmer.
schnitt 4.2.4 und 4.2.5.
4.2.3 Erfüllen von Aufgaben des Auftraggebers
4.1.5 Beleuchten, Beheizen und Reinigen der
(Bauherrn) hinsichtlich der Planung der Aus-
Aufenthalts- und Sanitärräume für die Be-
führung des Bauvorhabens oder der Koordi-
schäftigten des Auftragnehmers.
nierung gemäß Baustellenverordnung.
4.1.6 Heranbringen von Wasser und Energie von
4.2.4 Leistungen zur Unfallverhütung und zum
den vom Auftraggeber auf der Baustelle zur
Gesundheitsschutz für Mitarbeiter anderer
Verfügung gestellten Anschlussstellen zu
Unternehmen.
den Verwendungsstellen.
4.2.5 Besondere Schutz- und Sicherheitsmaßnah-
4.1.7 Liefern der Betriebsstoffe.
men bei Arbeiten in kontaminierten Berei-
4.1.8 Vorhalten der Kleingeräte und Werkzeuge. chen, z. B. messtechnische Überwachung, spe-
zifische Zusatzgeräte für Baumaschinen und
4.1.9 Befördern aller Stoffe und Bauteile, auch
Anlagen, abgeschottete Arbeitsbereiche.
wenn sie vom Auftraggeber beigestellt
sind, von den Lagerstellen auf der Baustelle 4.2.6 Leistungen für besondere Schutzmaßnah-
oder von den in der Leistungsbeschreibung men gegen Witterungsschäden, Hochwas-
angegebenen Übergabestellen zu den Ver- ser und Grundwasser, ausgenommen Leis-
wendungsstellen und etwaiges Rückbeför- tungen nach Abschnitt 4.1.10.
dern.

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4.2.7 Versicherung der Leistung bis zur Abnah- 4.2.12 Entsorgen von Abfall über die Leistungen
me zugunsten des Auftraggebers oder Ver- nach den Abschnitten 4.1.11 und 4.1.12 hin-
sicherung eines außergewöhnlichen Haft- aus.
pflichtwagnisses.
4.2.13 Schutz der Leistung, wenn der Auftragge-
4.2.8 Besondere Prüfung von Stoffen und Bautei- ber eine vorzeitige Benutzung verlangt.
len, die der Auftraggeber liefert.
4.2.14 Beseitigen von Hindernissen.
4.2.9 Aufstellen, Vorhalten, Betreiben und Besei-
4.2.15 Zusätzliche Leistungen für die Weiterarbeit
tigen von Einrichtungen zur Sicherung und
bei Frost und Schnee, soweit sie dem Auf-
Aufrechterhaltung des Verkehrs auf der
tragnehmer nicht ohnehin obliegen.
Baustelle, z. B. Bauzäune, Schutzgerüste,
Hilfsbauwerke, Beleuchtungen, Leitein- 4.2.16 Leistungen für besondere Maßnahmen zum
richtungen. Schutz und zur Sicherung gefährdeter bau-
licher Anlagen und benachbarter Grund-
4.2.10 Bereitstellen von Teilen der Baustellenein-
stücke.
richtung für andere Unternehmer oder den
Auftraggeber. 4.2.17 Sichern von Leitungen, Kabeln, Dränen,
Kanälen, Grenzsteinen, Bäumen, Pflanzen
4.2.11 Leistungen für besondere Maßnahmen aus
und dergleichen.
Gründen des Umweltschutzes sowie der
Landes- und Denkmalpflege.

5 Abrechnung
Die Leistung ist aus Zeichnungen zu ermitteln, gen entspricht. Sind solche Zeichnungen nicht vor-
soweit die ausgeführte Leistung diesen Zeichnun- handen, ist die Leistung aufzumessen.

Anhang A

Begriffsbestimmungen zu den Allgemeinen Technischen Vertragsbedingungen


für Bauleistungen
– Aussparungen sind bei Bauteilen Querschnitts- – Anarbeiten: Heranführen an begrenzende Bau-
schwächungen, deren Tiefe kleiner oder gleich teile ohne Anpassen oder Anschließen.
der Bauteiltiefe sein kann. Aussparungen sind
– Anpassen: Heranführen an begrenzende Bau-
bei Flächen nicht zu behandelnde bzw. nicht
teile durch Bearbeiten des heranzuführenden
herzustellende Teile. Aussparungen entstehen
Baustoffes, sodass dieser der Geometrie des
z. B. durch Öffnungen (auch raumhoch), Durch-
begrenzenden Bauteils folgt.
brüche, Durchdringungen, Nischen, Schlitze,
Hohlräume, Leitungen, Kanäle. – Anschließen: Heranführen an begrenzende
Bauteile und Sicherstellen einer definierten
– Unterbrechungen sind bei der Ermittlung der
technischen Funktion, z. B. Winddichtheit, Was-
Längenmaße trennende, nicht zu behandelnde
serdichtheit, Kraftschluss.
bzw. nicht herzustellende Abschnitte. Unterbre-
chungen durch Bauteile sind bei der Ermittlung – Das kleinste umschriebene Rechteck: Das
der Flächenmaße trennende, nicht zu behan- kleinste umschriebene Rechteck ergibt sich aus
delnde bzw. nicht herzustellende Teilflächen dem kleinsten Rechteck, das eine Fläche beliebi-
geringer Breite, z. B. Fachwerkteile, Vorlagen, ger Form umschließt.
Lisenen, Gesimse, Entwässerungsrinnen, Ein-
bauten.

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DIN 18299

Allgemeine Regelungen
für Bauarbeiten jeder Art – DIN 18299
Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
Die ATV DIN 18299 „Allgemeine Regelungen für Abweichende Regelungen in den ATV DIN 18300
Bauarbeiten jeder Art“ gilt für alle Bauarbeiten, bis ATV DIN 18459 haben Vorrang.
auch für solche, für die keine ATV in VOB/C –
ATV DIN 18300 bis ATV DIN 18459 – bestehen.

0.5 Abrechnungseinheiten 5 Abrechnung


Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungs- Die Leistung ist aus Zeichnungen zu ermit-
einheiten für die Teilleistungen (Positionen) teln, soweit die ausgeführte Leistung diesen
gemäß Abschnitt 0.5 der jeweiligen ATV anzu- Zeichnungen entspricht. Sind solche Zeich-
geben. nungen nicht vorhanden, ist die Leistung
aufzumessen.

Erläuterungen
0.5 Abrechnungseinheiten – Ist nur eine Abrechnungseinheit angegeben, z. B.
„m“, so ist diese zu wählen; sind alternativ meh-
Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungsein-
rere Einheiten angegeben, z. B. „m“ oder „m3“,
heiten für die Teilleistungen (Positionen) gemäß
steht es dem Auftraggeber frei, je nach Zweck-
Abschnitt 0.5 der jeweiligen ATV anzugeben.
mäßigkeit die passende Einheit zu wählen.
(1) Erstmals in den ATV der VOB-Ausgabe 1988
– Ist bei einzelnen Teilleistungen angegeben, dass
sind die Regelungen über „Abrechnungseinhei-
sie nach bestimmten Kriterien getrennt beschrie-
ten“, anders als in den VOB-Ausgaben 1979, 1973
ben werden sollen, z. B. Rohre nach Art, Durch-
und früher, nicht mehr in dem jeweiligen Abschnitt
messer und Wanddicke, so ist für jede Art, jeden
5 der ATV enthalten, sondern unter den „Hinwei-
Durchmesser und jede Wanddicke eine eigene
sen für das Aufstellen der Leistungsbeschreibung“
Ordnungszahl (Position) zu formulieren.
in dem neu aufgestellten Abschnitt 0.5 aufgelistet.
Dabei wurde darauf geachtet, dass dort nur Anwei- (3) In den ATV DIN 18300 ff. sind die Angaben auf
sungen an den Auftraggeber aufgenommen sind die „Haupt“-Leistungen des jeweiligen Leistungs-
und keine vertraglichen Abrechnungsregeln. bereichs (Gewerks) abgestellt. Für „Besondere
Leistungen“ der jeweiligen Abschnitte 4.2 sind in
(2) Dem Auftraggeber ist es also aufgegeben, nach
den Abschnitten 0.5 im Allgemeinen keine Abrech-
den in dem Abschnitt 0.5 der jeweiligen ATV DIN
nungseinheiten angegeben.
18300 ff. enthaltenen Regelungen in das Leistungs-
verzeichnis Positionen aufzunehmen, und zwar:

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5 Abrechnung wenn alle Maße innerhalb der zulässigen Abwei-


chungen („Toleranzen“) liegen. Dabei sind die
Die Leistung ist aus Zeichnungen zu ermitteln, Normen DIN 18202 und 18203-3 „Toleranzen im
soweit die ausgeführte Leistung diesen Zeichnun- Hochbau – Teil 3: Bauteile aus Holz und Holzwerk-
gen entspricht. Sind solche Zeichnungen nicht vor- stoffen“ bzw. die in den Vertragsunterlagen (z. B.
handen, ist die Leistung aufzumessen. Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen)
zugelassenen Abweichungen zu beachten. Sind im
(1) Die Leistungsermittlung aus Zeichnungen dient
Vertrag keine Toleranzen festgelegt, dann gilt die
der Rationalisierung der Abrechnungsarbeit. Sol-
Verkehrssitte.
cher „Soll“-Abrechnung ist deshalb stets der
Vorzug zu geben, wenn für die Leistung Ausfüh- (3) Sind die Toleranzen nicht überschritten, wer-
rungszeichnungen, z. B. Querschnittsprofile, Scha- den der Abrechnung die Zeichnungs-(Soll-)Maße
lungspläne, vorhanden sind. Ein Aufmaß für Ab- zugrunde gelegt. Sind jedoch die Toleranzen über-
rechnungszwecke ist dann unnötig. schritten oder gibt es gar keine Ausführungszeich-
nungen, muss die ausgeführte Leistung aufgemes-
(2) Nicht erspart wird allerdings der örtliche Ver-
sen werden.
gleich der Leistung mit den Zeichnungen, denn dies
ist schon für die Kontrolle der vertragsgemäßen Aus- (4) Sofern fiktive (theoretische) Abrechnungsre-
führung (§ 4 VOB/B) und die Abnahme (§§ 12, 13 geln in den Vertragsunterlagen vorgesehen sind, ist
VOB/B) der Leistung notwendig. Die ausgeführte nach diesen abzurechnen.
Leistung entspricht den Ausführungszeichnungen,

20
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DIN 18300

Erdarbeiten – DIN 18300


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18300 „Erdarbeiten“ gilt für beständen und Vegetationsflächen (siehe
das Lösen, Laden, Fördern, Einbauen und ATV DIN 18320 „Landschaftsbauarbei-
Verdichten von Boden, Fels und sonstigen ten“),
Stoffen.
− den Abtrag des Bodens zwischen der Vor-
Sie gilt auch für Erdarbeiten im Zusammen- der- und Rückseite von Ausfachungsele-
hang mit menten bei Verbauarbeiten (siehe ATV
DIN 18303 „Verbauarbeiten“),
− Verbauarbeiten (siehe ATV DIN 18303
„Verbauarbeiten“), − Leistungen zum Verfüllen der Leitungs-
zone (siehe ATV DIN 18306 „Entwässe-
− Entwässerungskanalarbeiten (siehe ATV
rungskanalarbeiten“, ATV DIN 18307
DIN 18306 „Entwässerungskanalarbei-
„Druckrohrleitungsarbeiten außerhalb
ten“),
von Gebäuden“ und ATV DIN 18322
− Druckrohrleitungsarbeiten außerhalb von „Kabelleitungstiefbauarbeiten“),
Gebäuden (siehe ATV DIN 18307 „Druck-
− die bei Nassbaggerarbeiten auszuführen-
rohrleitungsarbeiten außerhalb von Ge-
den Erdarbeiten (siehe ATV DIN 18311
bäuden“),
„Nassbaggerarbeiten“) sowie
− Drän- und Versickerarbeiten (siehe ATV
− die bei Untertagebauarbeiten auszufüh-
DIN 18308 „Drän- und Versickerarbei-
renden Erdarbeiten (siehe ATV DIN 18312
ten“) sowie
„Untertagebauarbeiten“).
− Kabelleitungstiefbauarbeiten (siehe ATV
1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
DIN 18322 „Kabelleitungstiefbauarbei-
meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
ten“).
Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
1.2 Die ATV DIN 18300 gilt nicht für gehen die Regelungen der ATV DIN 18300
vor.
− Oberbodenarbeiten und Rodungsarbeiten
sowie den Schutz von Bäumen, Pflanzen-

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten, getrennt nach Art, Stoffen, Homogenbereichen sowie
Maßen, wie folgt vorzusehen:
– Lösen, Laden, Fördern und Einbauen nach Raum- – Herstellen und Wiederherstellen der planmäßigen
maß (m3), Flächenmaß (m2) oder Masse (t), gestaffelt Höhenlage, Neigung, Ebenheit nach Flächenmaß
nach Längen der Förderwege, soweit 50 m Förder- (m2),
weg überschritten werden,
– Herstellen von Montage und Ziehgruben, Kopf-
– Steinpackungen, Steinwürfe, Bodenlieferungen löchern, Suchschlitzen und Schürfen nach Raum-
und dergleichen nach Raummaß (m3), Flächenmaß maß (m3) oder Anzahl (St),
(m2) oder Masse (t),
– Lösen, Laden und Fördern von Bauwerksresten,
– Verdichten nach Raummaß (m3) oder Flächenmaß großen Blöcken und dergleichen nach Raummaß
(m2), (m3), Anzahl (St) oder Masse (t),
– Reinigen nach Flächenmaß (m2).

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5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:

5.1 Allgemeines 5.2.8 Die Breite der Grabensohle ergibt sich aus
der Mindestbreite
Der Ermittlung der Leistung − gleichgültig,
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß − von Gräben für Entwässerungskanäle und
erfolgt − sind die Maße der Erdbauwerke Entwässerungsleitungen nach DIN EN 1610
zugrunde zu legen. „Einbau und Prüfung von Abwasserleitun-
gen und -kanälen“ und
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen
− von sonstigen Gräben nach DIN 4124
5.2.1 Bei der Mengenermittlung sind Näherungs-
jeweils zuzüglich der erforderlichen Maße
verfahren zulässig.
für Schalungs- und Verbaukonstruktionen.
5.2.2 Die entnommenen Mengen sind im Abtrag
5.2.9 Die Abrechnung der Reinigung freigelegter
zu ermitteln.
Bauteile oder des freigelegten Verbaus
5.2.3 Die eingebauten Mengen sind im fertigen erfolgt nach bearbeiteter Fläche in der
Zustand im Auftrag zu ermitteln. Abwicklung.
5.2.4 Als Länge des Förderweges gilt die kürzeste 5.2.10 Bei der Abrechnung nach Masse ist diese
zumutbare Wegstrecke zwischen den durch Wiegen festzustellen, bei Schiffs-
Schwerpunkten der Abtrags- und Auftrags- ladungen durch Schiffseiche.
körper.
5.3 Übermessungsregeln
5.2.5 Liegen keine Vorgaben vor, gilt für abge-
böschte Baugruben und Gräben für die 5.3.1 Bei der Abrechnung nach Raummaß werden
Ermittlung der Maße des Böschungsraumes übermessen:
ein Böschungswinkel von 45°, bei feinkörni-
− Baukörper ≤ 1 m3 Einzelgröße und
gen Böden mit mindestens steifer Konsistenz
von 60° und bei Fels von 80°. Erforderliche − Leitungen, Sickerkörper, Steinpackungen
Bermen sind bei der Ermittlung des und dergleichen mit einem äußeren Quer-
Böschungsraumes zu berücksichtigen. schnitt ≤ 0,1 m2.
5.2.6 Die Maße der Baugrubensohle ergeben sich 5.3.2 Bei der Abrechnung nach Flächenmaß wer-
aus den Außenmaßen des Baukörpers zuzüg- den Durchdringungen und Einbauten ≤ 1 m2
lich der Mindestbreiten betretbarer Arbeits- Einzelgröße übermessen.
räume nach DIN 4124 sowie der erforder-
lichen Maße für Schalungskonstruktionen. 5.4 Einzelregelungen
5.2.7 Ist im Zuge des Aushubs Verbau einzubrin- Keine Regelungen.
gen, sind die Maße der Verbaukonstruktion
ergänzend zu berücksichtigen.
Bei Spundwänden wird als Außenmaß die
mittlere Achse zugrunde gelegt.

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DIN 18300

Erläuterungen

(1) Allgemeines Eigenschaften und Kennwerte sind in der Leis-


tungsbeschreibung einschließlich deren ermittelter
Die ATV DIN 18300 „Erdarbeiten“, Ausgabe Sep-
Bandbreiten anzugeben.
tember 2019, wurde redaktionell überarbeitet.
Dabei wurden die Normenverweise aktualisiert. Zu den Eigenschaften und Kennwerten sind in den
jeweiligen ATV mit Boden-/Felsbeschreibungen
Eine umfassende fachtechnische Überarbeitung
Normen oder Empfehlungen angegeben, mit der
erfolgte 2015 im VOB-Ergänzungsband 2015 zur
diese Kennwerte ggf. zu überprüfen sind. Wenn
VOB 2012. Wegen der besonderen Bedeutung die-
mehrere Verfahren zur Bestimmung möglich sind,
ser Änderungen auch für andere tiefbaurelevante
ist in der Leistungsbeschreibung eine Norm oder
ATV werden die wesentlichen Änderungen noch-
Empfehlung festzulegen.
mals beispielhaft genannt:
Für „kleinere“ Erdbauarbeiten, dies sind Baumaß-
– Die Regelungen zur Ausführung von Oberboden-
nahmen der Geotechnischen Kategorie GK 1 nach
arbeiten sind entfallen. Dafür gelten die Regelun-
DIN 4020, sind nach ATV DIN 18300 für die Boden-
gen in der ATV DIN 18320 „Landschaftsbauarbei-
beschreibung nur vier Kennwerte ausreichend:
ten“.
Bodengruppen nach DIN 18196, Massenanteil Stei-
– Die Anforderungen an Arbeiten in der Leitungs- ne, Blöcke und große Blöcke nach DIN EN ISO
zone sind ebenfalls entfallen und gewerke- 14688-1, Konsistenz und Plastizität nach DIN EN
spezifisch in den ATV DIN 18306 „Entwässerungs- ISO 14688-1, Lagerungsdichte.
kanalarbeiten“, ATV DIN 18307 „Druckrohr-
(3) Baugruben und Gräben
leitungsarbeiten außerhalb von Gebäuden“ und
ATV DIN 18322 „Kabelleitungstiefbauarbeiten“ Für die Gestaltung der Baugruben und Gräben (Tie-
übernommen worden. fen, Breiten, Böschungen usw.) sind die beiden
Fachnormen
– Die Regelungen, die bereits in technischen Nor-
men definiert sind, werden nicht mehr beschrie- – DIN 4124 „Baugruben und Gräben – Böschungen,
ben, dafür wird die technische Norm zitiert. Verbau, Arbeitsraumbreiten“, Ausgabe Januar
2012, und
– Abschnitt 5 „Abrechnung“ wurde überarbeitet
und neu (einheitlich) strukturiert. – DIN EN 1610 „Verlegung und Prüfung von
Abwasserleitungen und -kanälen“, Ausgabe
– Die bisherige Beschreibung von Boden und Fels
Oktober 1997,
über Bodenklassen wird ersetzt durch eine
Beschreibung über Homogenbereiche. maßgebend, auch wenn in Einzelfällen für Gräben
von Druckrohrleitungen auf weitere Regelwerke
(2) Homogenbereiche
hingewiesen wird.
Die Einteilung des Bodens in Homogenbereiche
Für die Abrechnung von Erdbauleistungen sind
erfolgt gewerkespezifisch für alle betroffenen ATV
jedoch (nur) die Vorgaben der beiden oben genann-
zum Zeitpunkt der Planung. Für die ATV DIN 18300
ten Fachnormen zu beachten. Die dabei hauptsäch-
beschreiben die Homogenbereiche damit den
lich zu berücksichtigenden Regelungen sind nach-
Zustand des Bodens vor dem Lösen.
stehend im Wortlaut abgedruckt.
Der Homogenbereich ist ein begrenzter Bereich,
bestehend aus einzelnen oder mehreren Boden- Auszug aus DIN 4124 „Baugruben und Gräben –
oder Felsschichten, der für die in den jeweiligen Böschungen, Verbau, Arbeitsraumbreiten“, Aus-
ATV eingesetzten Geräte vergleichbare Eigen- gabe Januar 2012:
schaften aufweist.
Sind umweltrelevante Inhaltsstoffe zu beachten, so „4 Herstellung von Baugruben und Gräben
sind diese bei der Einteilung in Homogenbereiche 4.1 Allgemeines
zu berücksichtigen.
4.1.1 Die beim Aushub freigelegten Erd- bzw. Fels-
Für die Homogenbereiche werden in den jeweiligen wände von Baugruben und Gräben sind so
ATV mit Boden-/Felsbeschreibungen im Abschnitt 2
abzuböschen, zu verbauen oder anderweitig
Eigenschaften und Kennwerte vorgegeben. Die in
zu sichern, dass sie während der einzelnen
der Regel aus Baugrundgutachten ermittelten

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ATV DIN 18300 Bild 1, 85 mm
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≥ 0,60m ≥0,60m ≥0,60m 4.2.2 Baugruben und Gräben bis 1,25 m Tiefe dür-
fen nach Bild 2 ohne Sicherung mit senkrech-
ten Wänden hergestellt werden, wenn die
angrenzende Geländeoberfläche
a) bei nicht bindigen und weichen bindigen
Böden nicht steiler als 1:10;
b) bei mindestens steifen bindigen Böden
nicht steiler als 1:2 ansteigt und
– die in 4.2.5 angegebenen Abstände von

h
Fahrzeugen und Baugeräten zur Bö-
schungskante eingehalten werden,
– keine ungünstige Gegebenheit und kein
ungünstiger Einfluss nach 4.2.7 vorliegt
Bild 1 (nach DIN 4124): Verbauter Graben mit gebösch- sowie
tem Voraushub – vorhandene Gebäude, Leitungen, andere
bauliche Anlagen oder Verkehrsflächen
Bauzustände standsicher sind. Dabei sind alle nicht gefährdet werden.
Gegebenheiten und Einflüsse, welche die 4.2.3 Baugruben und Gräben bis 1,75 m Tiefe dür-
Standsicherheit der Baugruben- bzw. Graben- fen nach Bild 3, linke Seite, ausgehoben wer-
wände beeinträchtigen können, zu berücksich- den, wenn der mehr als 1,25 m über der Sohle
tigen, insbesondere das unterschiedliche Ver- anstehende Bereich der Erdwand unter dem
halten von nicht bindigen und bindigen Böden, Winkel ß ≤ 45 ° geböscht wird und
siehe 4.1.2. Außerdem ist darauf zu achten,
– mindestens steifer bindiger Boden oder Fels
dass Standsicherheit und Gebrauchstauglich-
ansteht,
keit von benachbarten Gebäuden, Leitungen,
anderen baulichen Anlagen oder Verkehrsflä- – die Geländeoberfläche nicht steiler als 1 : 10
chen nicht beeinträchtigt werden, siehe 4.1.6.“ ansteigt,
(4.1.2 bis 4.1.6 nicht abgedruckt) – die in 4.2.5 angegebenen Abstände zur
Böschungskante eingehalten werden,
„4.1.7 In Bereichen, wo entweder der Rand einer
Baugrube bzw. eines Grabens oder die Bau- – keine ungünstige Gegebenheit und kein
grube bzw. der Graben selbst betreten wer- ungünstiger Einfluss nach 4.2.7 vorliegt,
den muss, sind mindestens 0,60 m breite,
– vorhandene Gebäude, Leitungen, andere
möglichst waagerechte Schutzstreifen anzu-
bauliche Anlagen oder Verkehrsflächen
ordnen und von Aushubmaterial und Gegen-
nicht gefährdet werden.
ständen freizuhalten. Dies gilt auch, wenn ein VOB im Bild
geböschter Voraushub hergestellt wird, siehe ATV DIN 18300 Bild 2, 75 mm
Bild 1. Bei Gräben bis zu einer Tiefe von 0,80
m darf auf einer Seite auf den Schutzstreifen
verzichtet werden.“
≥0,60m
(4.1.8 nicht abgedruckt)

„4.2 Geböschte Baugruben und Gräben


4.2.1 Als geböscht werden alle Baugruben- und
Grabenwände bezeichnet, die weder ganz
≤1,25 m

noch teilweise verbaut sind. Im Einzelnen


wird zwischen den in 4.2.2 bis 4.2.4 beschrie-
benen Ausführungen unterschieden.

Bild 2 (nach DIN 4124): Graben mit senkrechten Wänden

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DIN 18300

– senkrechter Grabenverbau nach Ab-


schnitt 7.
b) Sofern die Maße einer Baugrube oder
eines Grabens, die erforderlichen steifen-
freien Räume, die Anforderung nach Was-
serdichtheit oder geringer Verformbarkeit
der Baugrubenwand, die Bodenverhältnis-
se oder andere Gründe die Anwendung
der in a) genannten Verbauarten nicht
zulassen oder als unzweckmäßig erschei-
nen lassen, ist eine den jeweiligen Anfor-
derungen angepasste Verbauart anzuwen-
Bild 3 (nach DIN 4124): Graben mit senkrechten
den, insbesondere:
Wänden und geböschten Kanten
– Trägerbohlwände nach 8.2,
Andere Begrenzungen der Erdwand sind eben- – Spundwände nach 8.3,
falls zulässig, wenn dadurch zusätzlich Boden – Schlitzwände nach 8.4.2,
entfernt wird, z. B. nach Bild 3, rechte Seite.
– Pfahlwände nach 8.4.3,
4.2.4 Bei Baugruben und Gräben mit einer Tiefe von
mehr als 1,25 m nach 4.2.2 bzw. von mehr als – Oberflächensicherungen aus Spritzbe-
1,75 m nach 4.2.3 richtet sich der Böschungs- ton nach 8.5.
winkel unabhängig von der Lösbarkeit des Gegebenenfalls kommt auch eine Unter-
Bodens nach dessen bodenmechanischen fangungswand nach DIN 4123 infrage.
Eigenschaften und nach den äußeren Einflüs-
sen auf die Böschung. Ohne Nachweis der c) In besonders gelagerten Fällen dürfen im
Standsicherheit dürfen folgende Böschungs- Rahmen der maßgebenden Normen bzw.
winkel nicht überschritten werden: der jeweiligen allgemeinen bauaufsichtli-
chen Zulassungen auch weitere Verfahren
a) ß = 45° bei nicht bindigen oder weichen des Spezialtiefbaus angewendet werden,
bindigen Böden; insbesondere
b) ß = 60° bei mindestens steifen bindigen – durch Injektion, im Düsenstrahlverfahren
Böden; oder durch Vereisung verfestigte Erdwän-
c) ß = 80° bei Fels.“ de nach 8.6.1,

(4.2.5 bis 4.2.11 nicht abgedruckt) – eine „Tiefreichende Bodenstabilisierung“


nach 8.6.2,
„4.3 Verbaute Baugruben und Gräben – eine Bodenvernagelung nach 8.6.3.
4.3.1 Baugruben und Gräben sind zu verbauen, Soweit bei diesen Verfahren eine Erdwand
wenn nicht nach den Festlegungen von 4.2 freigelegt wird, bevor die flächenhafte Ver-
gearbeitet wird. Dabei muss der obere Rand kleidung, z. B. die Ausfachung einer Träger-
des Verbaus die Geländeoberfläche bei einer bohlwand, nachfolgt, setzt ihre Anwendung
Tiefe bis einschließlich 2,00 m mindestens um voraus, dass der anstehende Boden vorüber-
0,05 m, bei einer Tiefe von mehr als 2,00 m gehend standfest ist. Als vorübergehend
mindestens um 0,10 m überragen. standfest wird ein Boden bezeichnet, der in
4.3.2 Als Verbau kommen im Wesentlichen in Frage: der Zeit zwischen Beginn der Ausschachtung
und dem Einbringen des Verbaus keine
a) Für Baugruben mit geringen Abmessun- wesentlichen Nachbrüche aufweist.
gen sowie für Gräben eignen sich insbe-
sondere: 4.3.3 Die Verkleidung von freigelegten Erdwänden
muss auf ihrer ganzen Fläche dicht am Boden
– Grabenverbaugeräte nach Abschnitt 5, anliegen. Sie muss vollflächig sein, sodass
– waagerechter Grabenverbau nach Ab- durch Fugen und Stöße kein Boden durchtre-
schnitt 6, ten kann. Hinter der Verkleidung entstandene

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Außerdem müssen Baugeräte bis 12 t Ge-


samtgewicht sowie Fahrzeuge, welche die
nach § 34 Abs. 4 der Straßenverkehrszulas-
sungsordnung zulässigen Achslasten nicht
überschreiten, einen Abstand von mindes-
tens 1,00 m zwischen der Außenkante der
Aufstandsfläche und der Verbaukante ein-
halten. Sofern ein fester Straßenoberbau bis
an die Verbaukante heranreicht, gilt dies
auch für Baugeräte mit mehr als 12 bis 18 t
Gesamtgewicht.
c) Die Stirnwände von Gräben in mindestens
Bild 4 (nach DIN 4124): Teilweise verbauter Graben steifem bindigem Boden dürfen bis zu einer
Tiefe von 1,75 m und einer Breite von 1,25 m
senkrecht abgeschachtet werden. In allen
Hohlräume sind sofort kraftschlüssig zu ver- anderen Fällen, auch in Bauzuständen vor
füllen. Außerdem muss die Verkleidung von Erreichen der geplanten Grabensohle, sind
der Geländeoberfläche bis zur Baugruben- die Stirnwände wie die Längswände durch
bzw. Grabensohle reichen. Hiervon ausge- Böschung oder Verbau zu sichern, sofern
nommen sind folgende Fälle: diese Bereiche betreten werden.
a) Bei mindestens steifem bindigem Boden 4.3.4 Baugruben und Gräben, die zum Einbringen
darf der Verbau in Bauzuständen, die nach des Verbaus betreten werden müssen, dürfen
wenigen Tagen beendet sind, bei Fels gege- zunächst nach 4.2 bis 1,25 m Tiefe ausgeho-
benenfalls auch in längerfristigen Bauzu- ben werden. Wenn die Bedingungen nach
ständen, bis zu 0,50 m oberhalb der Aushub- 4.2.2 nicht erfüllt sind oder die Standsicher-
sohle enden, sofern keine ungünstige Gege- heit der unverbauten Erdwände durch eine in
benheit und kein ungünstiger Einfluss nach 4.2.7 genannte Gegebenheit bzw. durch
4.2.7 vorliegen und kein Erddruck aus Bau- einen dort genannten Einfluss gefährdet wird,
werkslasten aufzunehmen ist. ist schon bei geringerer Aushubtiefe zu ver-
Eine Vergrößerung der angegebenen un- bauen.“
verbauten Höhe ist im Einzelfall möglich, (4.3.5 bis 4.3.13 nicht abgedruckt)
setzt aber voraus, dass die Standsicherheit
der Erdwand durch einen geotechnischen
Standsicherheitsnachweis oder ein geotech- „9 Arbeitsraumbreiten
nisches Gutachten bestätigt worden ist. 9.1 Baugruben
b) Baugruben und Gräben bis 1,75 m Tiefe 9.1.1 Mit Rücksicht auf die Sicherheit der Beschäf-
dürfen nach Bild 4 ausgehoben werden, tigten, zur Freihaltung von Rettungswegen,
wenn der mehr als 1,25 m über der Sohle aus ergonomischen Gründen und um eine
liegende Bereich der Erdwand durch einen einwandfreie Bauausführung sicherzustellen,
Teilverbau, z. B. nach 5.1.1 b) oder nach müssen Arbeitsräume mindestens
Abschnitt 6, gesichert wird und
– 0,50 m bei geböschten Baugruben nach Bild
– mindestens steifer bindiger Boden oder 17 bzw.
Fels ansteht;
– 0,60 m bei verbauten Baugruben nach Bild
– die anschließende Geländeoberfläche 18 oder Bild 19
nicht steiler als 1 : 10 ansteigt;
breit sein.
– keine ungünstige Gegebenheit und kein
ungünstiger Einfluss nach 4.2.7 vorliegt; Als Breite des Arbeitsraums gilt:

– vorhandene Gebäude, Leitungen, andere a) bei geböschten Baugruben der waagerecht


bauliche Anlagen oder Verkehrsflächen gemessene Abstand zwischen dem Bö-
nicht gefährdet werden. schungsfuß und der Außenseite des Bau-
werks (siehe Bild 17);

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DIN 18300

Bild 17 (nach DIN 4124): Arbeitsraumbreite bei gebösch-


ten Baugruben (Beispiel)

Bild 19 (nach DIN 4124): Arbeitsraum bei verbauten


Baugruben mit Behinderung durch Gurte und Steifen
(Beispiel)

b) bei verbauten Baugruben der lichte


Abstand zwischen der Luftseite der Ver-
kleidung und der Außenseite des Bau-
werks (siehe Bild 18).
9.1.2 Als Außenseite des Bauwerks gilt die Außen-
seite des Baukörpers zuzüglich
– der zugehörigen Abdichtungs-, Vorsatz-
oder Schutzschichten oder zuzüglich
– der Schalungskonstruktion.
Jeweils das größere Maß ist zugrunde zu
legen.
9.1.3 Sofern waagerechte Gurte im Bereich des
Bauwerks oder der Schalungskonstruktion
weniger als 2,00 m über der Baugrubensohle
bzw. beim Rückbau über der jeweiligen Ver-
füllungsoberfläche liegen, wird der lichte
Abstand von der Vorderkante der Gurte
Bild 18 (nach DIN 4124): Arbeitsraum bei verbauten
gemessen (siehe Bild 19). Das Gleiche gilt
Baugruben ohne Behinderung durch Gurte und Steifen
unabhängig von der Lage der Gurte, wenn
(Beispiel)
keine anderen Rettungswege nach oben vor-

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handen sind, z. B. durch örtliche Aufweitun- 9.2 Gräben für Leitungen und Kanäle
gen der Baugrube oder Unterbrechungen in
9.2.1 Mit Rücksicht auf die Sicherheit der Beschäf-
durchlaufenden Gurten. Bei verankerten
tigten, aus ergonomischen Gründen und um
Baugrubenwänden wird der lichte Abstand
eine einwandfreie Bauausführung sicherzu-
vom freien Ende des Stahlzugglieds bzw. von
stellen, müssen Gräben für Leitungen und
der Abdeckhaube aus gemessen, wenn der
Kanäle eine lichte Mindestbreite aufweisen.
waagerechte Achsabstand der Anker kleiner
ist als 1,50 m. Diese setzt sich in der Regel aus der Breite der
Leitung bzw. des Kanals und den beidseitig
9.1.4 Bei Fundamenten und Sohlplatten, die von
erforderlichen Arbeitsräumen zusammen.
außen ein- und ausgeschalt werden, in der
Hierbei ist wegen der unterschiedlichen
Regel bei einer Höhe von 0,50 m oder mehr,
Anforderungen an die Herstellung der Gra-
gilt 9.1.1. Bei Fundamenten und Sohlplatten,
bensohle und an die zu erzielende Lagerung
die von innen her eingeschalt werden, ist ein
der Rohre zu unterscheiden zwischen Gräben
Arbeitsraum nur dann erforderlich, wenn die
für Abwasserleitungen bzw. Abwasserkanäle
Schalung nicht von oben her entfernt werden
und Gräben für alle übrigen Leitungen und
kann und auch das Verfüllen des Hohlraums
Kanäle:
zwischen Fundament bzw. Sohlplatte und
Baugrubenwand nicht von oben vorgenom- a) Bei Gräben für Abwasserleitungen bzw.
men werden kann. Die Mindestbreite des Abwasserkanäle sind die Regelungen der
Arbeitsraums, gemessen zwischen dem aus- DIN EN 1610 maßgebend. Darüber hinaus
geschalten Fundament und der Baugruben- sind auch die Regelungen in 9.2.2, 9.2.3,
wand, beträgt in diesem Fall 9.2.6, 9.2.7, 9.2.9 und 9.2.12 anzuwenden;
a) 0,60 m nach 9.1.1 für das Entfernen der b) Bei Gräben für alle übrigen Leitungen und
Schalung, Kanäle einschließlich Abwasserdrucklei-
tungen sind die nachfolgenden Regelun-
b) 0,30 m nach Tabelle 5 für das Einbringen
gen maßgebend.
und Verdichten von Boden.
9.2.2 Als lichte Mindestgrabenbreite gilt, sofern
Hierbei wird die Fundamenthöhe der Regel-
nicht die Einschränkungen nach 9.2.3 maß-
verlegetiefe nach Tabelle 5 gleichgesetzt.
gebend sind:
9.1.5 Sofern Fundamente bzw. Sohlplatten nicht
a) bei geböschten Gräben die Sohlbreite in
eingeschalt, sondern gegen den anstehenden
Höhe der Rohrschaftunterkante;
Boden betoniert werden, richtet sich die Brei-
te des Arbeitsraums nach dem aufgehenden b) bei unverkleideten, mit senkrechten Wän-
Baukörper. Bei geböschten Baugruben darf den ausgehobenen Gräben nach Bild 2 und
jedoch der Gründungskörper in keinem Fall Bild 3 sowie bei teilweise verbauten Grä-
in die Verlängerung der Böschungsfläche ben nach Bild 4 der lichte Abstand der
einschneiden (siehe Bild 17). Erdwände;
9.1.6 Bei rechteckigen Baugruben für runde c) bei Grabenverbaugeräten der lichte Ab-
Schächte sowie bei kreisförmigen Baugruben stand der Platten;
für rechteckige Schächte muss an den engs-
d) bei waagerechtem Verbau der lichte Ab-
ten Stellen zwischen der Luftseite der Ver-
stand der Holzbohlen;
kleidung und der Außenseite des Schachtes
nach 9.1.1 b) ein lichter Abstand von mindes- e) bei senkrechtem Verbau der lichte Ab-
tens 0,50 m vorhanden sein. Der Mindestab- stand der Holzbohlen oder Kanaldielen;
stand von 0,50 m gilt auch für runde Fertig- f) bei Spundwandverbau der lichte Abstand
teilschächte in runden Baugruben. 9.1.3 gilt der baugrubenseitigen Bohlenrücken;
sinngemäß.
g) bei Trägerbohlwänden der lichte Abstand
9.1.7 Die in 9.1.1 bis 9.1.6 genannten Arbeitsraum- der Verbohlung.
breiten gelten nicht für Baugruben, bei denen
der Raum zwischen Bauwerk bzw. Schalkons- Bei gestaffeltem Verbau wird die Graben-
truktion und Verbau beim vorgesehenen breite im Bereich der untersten Staffel gemes-
Arbeitsablauf nicht betreten werden muss. sen.

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DIN 18300

9.2.3 Die Festlegungen von 9.2.2 gelten nur, soweit 9.2.5 Bei Gräben, die einen Arbeitsraum zum Ver-
nicht folgende Einschränkungen maßgebend legen oder Prüfen von Leitungen oder Kanä-
sind: len haben müssen, sind in Abhängigkeit vom
Leitungs- bzw. vom äußeren Rohrschaft-
a) Als lichte Mindestgrabenbreite wird der
durchmesser d bzw. bei Gräben mit senkrech-
lichte Abstand der waagerechten Gurtun-
ten Wänden auch in Abhängigkeit von der
gen rechtwinklig zur Grabenachse gemes-
Grabentiefe die in Tabelle 6 bzw. in Tabelle 7
sen, sofern
angegebenen lichten Mindestgrabenbreiten
– bei einem äußeren Rohrschaftdurchmes- einzuhalten, soweit in den folgenden Ab-
ser von 0,30 m < OD < 0,60 m die Unter- schnitten nichts anderes bestimmt ist. Der
kante der Gurtungen weniger als 0,50 m jeweils größere Wert ist maßgebend. Im Übri-
über der Oberkante Rohrschaft liegt, gen gilt Folgendes:
– bei äußerem Rohrschaftdurchmesser OD a) Bei nicht kreisförmigen Querschnittsfor-
> 0,60 m die Unterkante der Gurtungen men setzt sich die lichte Mindestgraben-
weniger als 2,00 m über der Grabensohle breite zusammen aus der größten Außen-
liegen. Dies gilt beim Rückbau ebenso für breite des Rohrschaftes bzw. des Kanals
den Abstand zur jeweiligen Verfüllungs- und dem Arbeitsraum. Die maßgebende
oberfläche, solange sich diese weniger als Breite des Arbeitsraums ergibt sich aus
½ OD über der Grabensohle befindet. Tabelle 6 mit dem Ansatz von OD für die
größte Außenhöhe des Rohrschaftes bzw.
b) Ist bei einem waagerechten Verbau der
des Kanals.
planmäßige Achsabstand von Aufrichtern
(Brusthölzern oder Brustträgern) in dem b) Die mit „Umsteifung“ beschriebene Spalte
fertig ausgehobenen und verbauten Gra- in Tabelle 6 ist nur anzuwenden, wenn
ben innerhalb einer Bohlenlänge kleiner während des Herablassens von langen Ein-
als 1,5 m, so gilt als lichte Mindestgraben- zelrohren planmäßig Umsteifarbeiten er-
breite der lichte Abstand zwischen den forderlich sind. Sie gilt für Mehrfachleitun-
Aufrichtern. Hilfskonstruktionen zum gen nur dann, wenn diese nicht nachei-
Umsteifen während des Aushubs bzw. nander, sondern auf ganzer Breite gleich-
während der Verfüllung und zusätzliche zeitig herabgelassen werden.
Konstruktionen zur Abstützung der unters-
9.2.6 Die lichten Mindestgrabenbreiten nach 9.2.5
ten Bohlen nach 6.1.7 zählen hierbei nicht
sind auch dann einzuhalten, wenn wegen vor-
mit.
handener Bauteile, Leitungen, Kanäle oder
9.2.4 Bei Gräben mit senkrechten Wänden bis zu anderer Hindernisse der Graben seitlich so
einer Tiefe von 1,25 m, die zwar beim Aus- verschoben wird, dass die geplante Leitung
heben und beim Verfüllen betreten werden, bzw. der geplante Kanal ausmittig zu liegen
in denen aber neben den Leitungen kein kommt.
Arbeitsraum zum Verlegen oder Prüfen von
9.2.7 Wird der planmäßig vorgesehene Graben
Leitungen benötigt wird, z. B. bei Gräben für
oberhalb der Leitung oder des Kanals auf
Endlosleitungen und Kabel, sind in Abhän-
einer Länge von mehr als 5,00 m durch ein
gigkeit von der Regelverlegetiefe die in
längs verlaufendes Hindernis eingeengt, so
Tabelle 5 angegebenen lichten Mindestgra-
muss die lichte Mindestgrabenbreite zwi-
benbreiten einzuhalten. Als Regelverlegetie-
schen dem Hindernis und der gegenüberlie-
fe gilt der Abstand von der Geländeoberflä-
genden Grabenwand mindestens 0,60 m be-
che bis zur Unterkante der Leitung. Sofern
tragen. Außerdem sind im Bereich der Lei-
planmäßig tiefer ausgehoben wird als bis zur
tung bzw. des Kanals die in 9.2.5 genannten
Regelverlegetiefe, z. B. um ein Sandbett ein-
lichten Mindestgrabenbreiten einzuhalten,
zubringen, und dazu der Graben in dieser
wobei das längs verlaufende Hindernis wie
Tiefe betreten werden muss, dann ist an Stel-
ein Gurt im Sinne von 9.2.3 a) zu berücksich-
le der Regelverlegetiefe die tatsächliche Aus-
tigen ist.
hubtiefe maßgebend.

29
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Tabelle 5 (DIN 4124): Lichte Mindestbreite für Gräben ohne Arbeitsraum


(Tabelle gilt nicht für Abwasserleitungen und -kanäle nach DIN EN 1610)
Regelverlegetiefe m bis 0,70 über 0,70 über 0,90 über 1,00
bis 0,90 bis 1,00 bis 1,25
Lichte Mindestbreite b m 0,30 0,40 0,50 0,60

Tabelle 6 (DIN 4124): Lichte Mindestbreite für Gräben mit Arbeitsraum in Abhängigkeit vom äußeren
Leitungs- bzw. Rohrschaftdurchmesser
(Tabelle gilt nicht für Abwasserleitungen und -kanäle nach DIN EN 1610)
Äußerer Leitungs- Lichte Mindestbreite b
bzw. Rohrschaft- m
Durchmesser OD
Verbauter Graben Geböschter Graben
m Regelfall Umsteifung b ≤ 60° b > 60°
bis 0,40 b = OD + 0,40 b = OD + 0,70 b = OD + 0,40
mehr als 0,40 bis 0,80 b = OD + 0,70
mehr als 0,80 bis 1,40 b = OD + 0,85 b = OD + 0,40 b = OD + 0,70
mehr als 1,40 b = OD + 1,00

Tabelle 7 (DIN 4124): Lichte Mindestbreite für Gräben mit Arbeitsraum und senkrechten Wänden
in Abhängigkeit von der Grabentiefe
(Tabelle gilt nicht für Abwasserleitungen und -kanäle nach DIN EN 1610)
Lichte Mindestbreite b
Art und Tiefe des Grabens Bemerkungen
m
0,60 Geböschter Graben bis 1,75 m Siehe Bilder 2 und 3
0,70 VOB im
Teilweise verbauter Graben bis Bild
1,75 m Siehe Bild 4
0,70 Verbauter Graben bis ATV DIN
1,75 m 18300 Bild 21, 85 mm
0,80 Verbauter Graben über 1,75 m bis 4,00 m Siehe Bilder 1, 11 und 14
1,00 Verbauter Graben über 4,00 m

9.2.8 Bei Gräben für Mehrfachleitungen, die einen


Arbeitsraum zum Verlegen oder Prüfen von
Leitungen oder Kanälen haben müssen, er-
rechnet sich die lichte Mindestgrabenbreite b
OD1 OD2
nach Bild 20 aus
– den jeweiligen halben lichten Mindestgra-
benbreiten 1/2 · b1 und 1/2 · b2 nach Tabelle 6
für jede der beiden äußeren Leitungen,
b1 OD1 OD2 b2
2 2 2 2

z
Bild 20 (nach DIN 4124): Lichte Mindestbreite für Gräben mit Arbeits-
raum für Mehrfachleitungen b

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DIN 18300

– den halben äußeren Leitungs- bzw. Rohr- 9.2.10 An Zwangspunkten, z. B. aufgrund schwieri-
schaftdurchmessern 1/2 · OD1 und 1/2 · OD2 ger örtlicher Verhältnisse in Teilbereichen, ist
dieser beiden Leitungen, es ausnahmsweise zulässig, die angegebenen
lichten Mindestgrabenbreiten zu unterschrei-
– gegebenenfalls den äußeren Leitungs- bzw.
ten. In diesen Fällen sind besondere Sicher-
Rohrschaftdurchmessern von weiteren Lei-
heitsvorkehrungen zu treffen und ist sicher-
tungen bzw. Kanälen
zustellen, dass eine fachgerechte Bauausfüh-
und rung noch möglich ist.
– den Abständen z zwischen den Leitungen 9.2.11 Die in 9.2.4 bis 9.2.9 genannten lichten
bzw. Kanälen. Mindestgrabenbreiten gelten nicht für Grä-
ben, die bei dem vorgesehenen Arbeitsablauf
Der Abstand z richtet sich nach der Verlegetechnik
nicht betreten werden müssen.
und den Erfordernissen der Verdichtung. Muss der
Zwischenraum betreten werden, dann ist der Ab- 9.2.12 Für Rohrleitungen, die nach dem Verlegen
stand z in Anlehnung an Tabelle 6 in Abhängigkeit mit Beton ummantelt werden, gelten sinnge-
vom äußeren Leitungs- bzw. Rohrschaftdurchmes- mäß die Regelungen für Baugruben nach 9.1,
ser für OD bis 0,40 m mit mindestens 0,20 m, für OD sofern dafür eine gesonderte Schalung benö-
bis 0,80 m mit mindestens 0,35 m, für OD bis 1,40 m tigt wird.”
mit mindestens 0,43 m, für OD über 1,40 m mit min-
destens 0,50 m auszuführen. Werden in einem Gra-
ben sowohl Abwasserleitungen bzw. -kanäle als
auch andere Leitungen verlegt, ist für den Abstand Auszug aus DIN EN 1610 „Verlegung und Prü-
z jeweils der größere ermittelte Wert maßgebend. fung von Abwasserleitungen und -kanälen“, Aus-
gabe Oktober 1997:
9.2.9 Für Gräben mit unterschiedlichen Tiefen, so-
VOB im Bild Stufengräben, gelten die Festle-
genannte
„3 Definitionen
ATV DIN 18300
gungen Bild 22, 85der
hinsichtlich mmlichten Mindest-
grabenbreiten sinngemäß. Als Grabentiefen Für die Zwecke dieser Norm gelten die fol-
sind die in Bild 21 mit h1 und h2 bezeichne- genden Definitionen einschließlich Bild 1:
ten Höhen der beiden Einzelstufen anzuneh- 3.1 Bettung: der Teil des Bauwerks, der das Rohr
men. zwischen der Grabensohle und der Seitenver-
füllung oder der Abdeckung trägt. Die Bet-
tung besteht aus oberer und unterer Bet-
tungsschicht. Bei direkter Auflagerung auf
gewachsenem Boden ist dieser die untere
Bettungsschicht.
h1

3.2 Dicke der zu verdichtenden Schicht: Dicke


jeder neuen Schicht von Verfüllmaterial vor
ihrer Verdichtung.
h

3.3 Überdeckungshöhe: lotrechte Entfernung


b1 von der Oberkante des Rohrschaftes bis zur
2 Oberfläche.
h2

b2 3.4 Leitungszone: Verfüllung im Bereich des


2 Rohres bestehend aus Bettung, Seitenverfül-
lung und Abdeckung.
3.5 Abdeckung: Schicht aus Verfüllmaterial un-
mittelbar über dem Rohrscheitel.
b1
3.6 Hauptverfüllung: Verfüllung zwischen Ober-
kante Leitungszone und Oberkante Gelände
b2 oder Damm, oder, soweit zutreffend, der Un-
terkante der Straßen- oder Gleiskonstruktion.
Bild 21 (nach DIN 4124): Lichte Mindestbreite für
Stufengräben mit Arbeitsraum

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3.7 Mindestgrabenbreite: Mindestmaß, aus lungsmaß in mm ist. Sie darf entweder für
Sicherheitsgründen und für die Ausführung Innendurchmesser (DN/ID) oder für Außen-
erforderlich, zwischen den Grabenwänden an durchmesser (DN/OD) verwendet werden (EN
der Oberkante der unteren Bettungsschicht 476).
oder, falls vorhanden, zwischen dem Graben-
3.10 Rohrleitung: Rohre, Formstücke und Verbin-
verbau (Pölzung) in jeder Tiefe.
dungen zwischen Schächten oder anderen
3.8 Anstehender Boden: Boden aus dem Aushub Bauwerken.
des Grabens.
3.11 Vorgefertigtes Bauteil: vom Einbauvorgang
3.9 Nennweite (DN): Kenngröße des Bauteils, die getrennt hergestelltes Produkt, üblicherweise
ganzzahlig annähernd gleich dem Herstel- auf der Grundlage von Produktnormen und/
oder Überwachung durch den Hersteller.
3.12 Seitenverfüllung: Material zwischen Bettung
und Abdeckung.
3.13 Grabentiefe: lotrechte Entfernung der Gra-
bensohle zur Oberfläche.

Diese Definitionen gelten, soweit zutreffend, auch


für Gräben mit geböschten Wänden und bei Lei-
tungen unter Dämmen.“
„6 Herstellung des Leitungsgrabens
6.1 Gräben
Gräben sind so zu bemessen und auszufüh-
ren, dass ein fachgerechter und sicherer Ein-
bau von Rohrleitungen sichergestellt ist.
Falls während der Bauarbeiten Zugang zur
Außenwand von unterirdisch liegenden Bau-
Bild 1 (DIN EN 1610): Darstellung der Begriffe werken, z. B. Schächte, erforderlich ist, ist ein
1 Oberfläche
gesicherter Mindestarbeitsraum von 0,50 m
2 Unterkante der Straßen- oder Gleiskonstruktion, Breite einzuhalten.
soweit vorhanden
3 Grabenwände
Wenn zwei oder mehr Rohre in demselben
4 Hauptverfüllung (3.6) Graben oder unter derselben Dammschüt-
5 Abdeckung (3.5) tung verlegt werden sollen, muss der horizon-
6 Seitenverfüllung (3.12) tale Mindestarbeitsraum für den Bereich zwi-
7 Obere Bettungsschicht schen den Rohren eingehalten werden. Falls
8 Untere Bettungsschicht
9 Grabensohle
nicht anders angegeben, sind dabei für Rohre
10 Überdeckungshöhe (3.3) bis einschließlich DN 700 0,35 m und für Roh-
11 Dicke der Bettung (3.1) re größer als DN 700 0,50 m einzuhalten.
12 Dicke der Leitungszone (3.4)
13 Grabentiefe (3.13) Falls erforderlich, sind zum Schutz vor Beein-
a Dicke der unteren Bettungsschicht trächtigungen anderer Versorgungsleitun-
b Dicke der oberen Bettungsschicht gen, Abwasserleitungen und -kanäle, von
c Dicke der Abdeckung Bauwerken oder der Oberflächen geeignete
b = k · OD (siehe Abschnitt 7) Sicherungsmaßnahmen zu treffen.
Dabei ist:
k ein dimensionsloser Faktor; Verhältnis der 6.2 Grabenbreite
Dicke der oberen Bettungsschicht b zu OD 6.2.1 Größte Grabenbreite
OD Außendurchmesser des Rohrs in mm
Anmerkung 1: Mindestwerte für a und c siehe Abschnitt 7. Die Grabenbreite darf die nach der statischen
Anmerkung 2: k · OD ersetzt die Bezeichnung des Bet- Bemessung größte Breite nicht überschreiten.
tungswinkels, wie in einigen nationalen Normen verwen-
det. Der Bettungswinkel ist nicht der Bettungsreaktions- Falls dies nicht möglich ist, ist der Sachver-
winkel der statischen Berechnung. halt dem Planer vorzulegen.

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DIN 18300

Tabelle 1 (DIN EN 1610): Mindestgrabenbreite in Abhängigkeit von der Nennweite DN


Mindestgrabenbreite (OD + c)
DN m
verbauter Graben unverbauter Graben
b > 60° b ≤ 60°
≤ 225 OD + 0,40 OD + 0,40
> 225 bis ≤ 350 OD + 0,50 OD + 0,50 OD + 0,40
> 350 bis ≤ 700 OD + 0,70 OD + 0,70 OD + 0,40
> 700 bis ≤ 1200 OD + 0,85 OD + 0,85 OD + 0,40
> 1200 OD + 1,00 OD + 1,00 OD + 0,40
Bei den Angaben OD + c entspricht c/2 dem Mindestarbeitsraum zwischen Rohr und Grabenwand bzw.
Grabenverbau (Pölzung).
Dabei ist:
OD der Außendurchmesser, in m
b der Böschungswinkel des unverbauten Grabens, gemessen gegen die Horizontale (siehe Bild 2)

6.2.3 Ausnahmen von der Mindestgrabenbreite


Die Mindestgrabenbreite nach Tabelle 1 und
Tabelle 2 darf unter den folgenden Bedingun-
gen verändert werden:
– wenn Personal den Graben niemals betritt,
z. B. bei automatisierten Verlegetechniken;

Bild 2 (DIN EN 1610): Winkel b der unverbauten – wenn Personal niemals den Raum zwischen
Grabenwand Rohrleitung und Grabenwand betritt;
– an Engstellen und bei unvermeidbaren Si-
tuationen.
Tabelle 2 (DIN EN 1610): Mindestgrabenbreite in In jedem Einzelfall sind besondere Vorkeh-
Abhängigkeit von der Grabentiefe rungen in der Planung und für die Bauaus-
Grabentiefe Mindestgrabenbreite führung erforderlich.“
m m (6.3 bis 6.5 nicht abgedruckt)
< 1,00 keine Mindestgrabenbreite
vorgegeben „7 Leitungszone und Verbau (Pölzung)

≥ 1,00 ≤ 1,75 0,80 7.1 Allgemeines

> 1,75 ≤ 4,00 0,90 Baustoffe, Bettung, Verbau (Pölzung) und


Schichtdicken der Leitungszone müssen mit
> 4,00 1,00 den Planungsanforderungen übereinstim-
men. Baustoffe sollten entsprechend 5.3.2
und 5.3.3 ausgewählt werden. Baustoffe für
6.2.2 Mindestgrabenbreite die Leitungszone sowie deren Korngröße und
Die Mindestgrabenbreite ist der jeweils grö- jeglicher Verbau (Pölzung) sind unter Berück-
ßere Wert aus den Tabellen 1 und 2, Ausnah- sichtigung
men siehe 6.2.3. – des Rohrdurchmessers;

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– des Rohrwerkstoffs und der Rohrwand- Die Dicke b der oberen Bettungsschicht muss
dicke; der statischen Berechnung entsprechen.
– der Bodeneigenschaften 7.2.2 Bettung Typ 2
zu wählen. Bettung Typ 2 (Bild 4) darf im gleichmäßigen,
relativ lockeren, feinkörnigen Boden verwen-
Die Breite der Bettung muss mit der Graben-
det werden, der eine Unterstützung der Rohre
breite übereinstimmen, soweit nichts anderes
über deren gesamte Länge zulässt. Rohre
festgelegt ist. Bei Leitungen unter Dämmen
dürfen direkt auf die vorgeformte und vorbe-
muss die Breite der Bettung dem vierfachen
reitete Grabensohle verlegt werden.
Außendurchmesser entsprechen, falls nicht
anders festgelegt. Die Dicke b der oberen Bettungsschicht muss
der statischen Berechnung entsprechen.
Mindestwerte für c (siehe Bild 1) der Ab-
deckung sind 150 mm über dem Rohrschaft
und 100 mm über der Verbindung. Wenn
Baustoffe nach 5.3.3.2 und 5.3.3.3 verwendet
werden, muss c den Planungsanforderungen
entsprechen.
Örtlich vorhandener weicher Untergrund
unterhalb der Grabensohle ist zu entfernen
und durch geeignetes Material für die Bet-
tung zu ersetzen. Wenn größere Mengen Bild 4 (DIN EN 1610): Bettung Typ 2
angetroffen werden, kann eine erneute stati-
sche Berechnung erforderlich werden.
7.2.3 Bettung Typ 3
7.2 Ausführungen der Bettung Bettung Typ 3 (Bild 5) darf im gleichmäßigen,
7.2.1 Bettung Typ 1 relativ feinkörnigen Boden verwendet wer-
den, der eine Unterstützung der Rohre über
Bettung Typ 1 (Bild 3) darf für jede Leitungs- deren gesamte Länge zulässt. Rohre dürfen
zone angewendet werden, die eine Unterstüt- direkt auf die vorbereitete Grabensohle ver-
zung der Rohre über deren gesamte Länge legt werden.
zulässt und die unter Beachtung der geforder-
ten Schichtdicken a und b hergestellt wird. Die Dicke b der oberen Bettungsschicht muss
Dies gilt für jede Größe und Form von Rohren, der statischen Berechnung entsprechen.
z. B. kreisförmig, nicht kreisförmig, und mit
Fuß.
Sofern nichts anderes vorgegeben ist, darf die
Dicke der unteren Bettungsschicht a gemes-
sen unter dem Rohrschaft, folgende Werte
nicht unterschreiten:
– 100 mm bei normalen Bodenverhältnissen;
– 150 mm bei Fels oder festgelagerten Böden. Bild 5 (DIN EN 1610): Bettung Typ 3“

(7.3 nicht abgedruckt)

Bild 3 (DIN EN 1610): Bettung Typ 1

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DIN 18300

0.5 Abrechnungseinheiten 5.1 Allgemeines


Abschnitt 0.5 regelt für die nach dieser ATV anfal- Der Ermittlung der Leistung − gleichgültig,
lenden Leistungen die in der Leistungsbeschrei- ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
bung für eine VOB-konforme Ausschreibung zu erfolgt − sind die Maße der Erdbauwerke
verwendenden Abrechnungseinheiten. zugrunde zu legen.
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 0.5 der ATV Für die Ermittlung von Erdbauleistungen sind die
DIN 18299 „Allgemeine Regelungen für Bauarbei- Maße der herzustellenden bzw. hergestellten Erd-
ten jeder Art“. bauwerke zugrunde zu legen.

Maße einer Baugrubenböschung mit Berme


5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:

Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN


18299 „Allgemeine Regelungen für Bauarbeiten
jeder Art“.
Ausführungszeichnungen des Auftraggebers liegen
bei vielen, insbesondere kleinen Erdarbeiten (z. B.
Einzel-Baugruben, Leitungsgräben, Tiefer-Aus-
kofferungen, Baugrundersatz) nicht vor, weil die
Abmessungen sich erst bei der Ausführung selbst Bild 1
ergeben und z.T. auch erst von Entscheidungen des
jeweiligen Auftragnehmers abhängen (z. B. Art der
Verbaukonstruktion). In all diesen Fällen ist auf- Maße eines Leitungsgrabens
grund örtlichen Aufmaßes abzurechnen.
Bei den meist umfangreichen Erdarbeiten für Ver-
kehrswege, z.B. im Straßenbau, erfolgt die Abrech-
nung in der Regel mithilfe von Querprofilen,
Deckenbüchern usw.; häufig ist dabei vereinbart,
dass nach den beim Auftraggeber aus der Planung
vorliegenden Geländeaufnahmen bzw. Daten ab-
gerechnet wird (Soll-Abrechnung).

Bild 2

Bei unregelmäßigen Erdbauwerken, z. B. Dämmen,


Einschnitten, werden die Maße für die Erdbauwer-
ke aus Querschnittsprofilen bestimmt.

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5.2 Ermittlung der Maße/Mengen Auswirkungen von Näherungsverfahren:


5.2.1 Bei der Mengenermittlung sind Näherungs- Übliche Baugrube
verfahren zulässig.
Grundsätzlich ist nach den mathematisch genauen
Formeln zu rechnen. Dies gilt insbesondere bei geo-
metrisch einfach und exakt zu bestimmenden Kör-
pern, wie z.B. Kegel- und Pyramidenstumpf, Pon-
ton, Rampe usw.; gegebenenfalls ist der gesamte
Rauminhalt eines Erdkörpers in geeignete Teilkör-
per aufzuteilen. Das Berechnen nach genauen ma-
thematischen Formeln birgt dank der heute zur
Verfügung stehenden modernen Rechenhilfen
kaum noch Probleme.
Näherungsverfahren sind immer dann anzuwen-
den, wenn Erdkörper abzurechnen sind, die nicht
oder nur mit unvertretbarem Rechenaufwand
mathematisch genau erfasst werden können.
Dies gilt insbesondere bei lang gestreckten, gewun- Bild 3
denen und unregelmäßig geformten Erdkörpern,
z.B. Einschnitten und Dämmen im Verkehrswege- a1 = 12,0 m b1 = 7,0 m h = 1,73 m
bau. a2 = 10,0 m b2 = 5,0 m

Dabei wird das Raummaß aus dem Mittelwert


zweier benachbarter Querprofile und ihrem
Exakte Berechnung als Prismatoid nach der Simp-
Abstand (Schwerpunktweg) ermittelt.
son‘schen Regel:
Für diesen Fall ist häufig vereinbart, dass nach den h
beim Auftraggeber aus der Planung vorliegenden Vs = (G1 + 4 Gm + G2)
6
Geländeaufnahmen bzw. Daten abgerechnet wird
(Soll-Abrechnung). G1 = a1 · b1
Die Flächen von maßstäblich gezeichneten Quer- G2 = a2 · b2
profilen können regelmäßig mittels Planimeter aus- a1 + a2 b1 + b2
gemessen werden; als Abrechnungswert gilt der Gm = ·
2 2
Mittelwert aus drei Umfahrungen.
1,73
Vs =
Die folgenden Beispiele zeigen, inwieweit beim 6
Berechnen von Bodenmengen mithilfe von Nähe-
rungsformeln sich das Ergebnis ändert. [ 12,0 · 7,0 + 4 ( 12,0 + 10,0 7,0 + 5,0
2
·
2 )
+ 10,0 · 5,0
= 114,76 m3
]

Berechnung nach Näherungsformel 1:

V1 = h ( G1 + G2
2 )
V1 = 1,73 ( 12,0 · 7,0 + 10,0 · 5,0
2 ) = 115,91 m3

Berechnung nach Näherungsformel 2:


V2 = h · Gm

V2 = 1,73 ( 12,0 + 10,0 7,0 + 5,0


2
·
2 ) = 114,18 m3

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DIN 18300

Die Abweichungen zwischen Vs und V1 liegen bei Bei spitz zulaufenden Körpern sind Näherungsver-
+ 1,0%, zwischen Vs und V2 bei – 0,5%; die Berech- fahren nicht mehr anwendbar, da sie zu falschen
nung mit den Näherungsformeln bringt also in die- Ergebnissen führen, wie folgendes Extrembeispiel,
sem Falle noch genügend genaue Ergebnisse. eine auf der Spitze stehende Pyramide mit quadra-
tischer Grundfläche, deutlich zeigt:
Je größer das Verhältnis der oberen zu der unteren
Fläche ist, desto größer sind die Abweichungen.

Extrembeispiel Exakte Berechnung als Prismatoid nach der Simp-


son’schen Regel:

[ () ]
2
Vs = h b2 + 4 b + 0 = 1 hb2
6 2 3

Berechnung nach Näherungsformel 1:

V1 = h ( b2 + 0
2
1
= hb2,
2 ) Abweichung = + 50%!

Berechnung nach Näherungsformel 2:

V2 = h ( b+0 b+0
2 · 2
=
1
4 )
hb2, Abweichung = – 25%!

Bild 4

37
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5.2.2 Die entnommenen Mengen sind im Abtrag Siehe Absatz (3) „Baugruben und Gräben“ der
zu ermitteln. Erläuterungen.
Für die Ermittlung des Raummaßes von entnomme- Entsprechend dem anstehenden Boden/Fels kann
nen Mengen gelten die Maße des Abtrags aus Pro- der Abtrag nach Homogenbereichen unterteilt wer-
filen ggf. unter Berücksichtigung der theoretischen den.
Maße für Baugruben- und Grabensohle sowie Für die Abrechnung des Oberbodens gelten die
Böschungswinkel. Regelungen der ATV DIN 18320 „Landschaftsbau-
arbeiten“.

Abtrag nach verschiedenen Bodenarten

Bild 5

Abtrag nach Profilen

Bild 6

A1 + A2
Abtrag V = · Abstand
2

Wenn der Abtrag nach vorgegebenen Profilen Liegen die Profile nicht parallel, z. B. meist im Ver-
durchzuführen ist, werden für die Ermittlung des kehrswegebau, wird der Abstand in der gekrümm-
Böschungsraumes die gemäß Profil auszuführenden ten Linie gemessen, die in der mittleren Entfernung
tatsächlichen Böschungsneigungen der Abrechnung der Flächenschwerpunkte zur Achse liegt (Bild 7).
zugrunde gelegt.

Straßeneinschnitt in einer Krümmung

Bild 7

A1 + A2
Abtrag V = · Abstand (Schwerpunktweg)
2

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DIN 18300

5.2.3 Die eingebauten Mengen sind im fertigen


Zustand im Auftrag zu ermitteln.

Straßendamm

Bild 8

A1 + A2
Auftrag V = · Abstand A = Fläche des Auftragsquerschnitts
2
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5.2.2

Geländeanschnitt

Bild 9

A1 + A2
Abtrag V = · Abstand
2
A’ + A’2
Auftrag V = 1 · Abstand
2 A = Fläche des Abtragsquerschnitts
A’ = Fläche des Auftragsquerschnitts
Sind Abtrags- und Auftragsmengen nicht gleich,
ergibt sich q = Querneigung

– entweder eine Überschussmenge (Abtrag – Auf-


trag)
– oder eine Fehlmenge (Auftrag – Abtrag),
deren Weiterverwendung bzw. Lieferung nach den
in der Leistungsbeschreibung getroffenen Regelun-
gen abzurechnen ist.

39
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5.2.4 Als Länge des Förderweges gilt die kürzeste Das Fördern des Bodens nach der Ablagerung mit
zumutbare Wegstrecke zwischen den Schwerpunkt S2 ist – da ≤ 50 m – auch ohne beson-
Schwerpunkten der Abtrags- und Auftrags- dere Erwähnung im Leistungsverzeichnis mit dem
körper. entsprechenden Einheitspreis für Erdaushub abge-
golten (Abschnitt 4.1.4).
Beim Fördern ist „zumutbar“ ein Weg, der mit den
für den Einsatz vorgesehenen und üblichen Trans- Förderweglängen über 50 m sind nach der vertrag-
portfahrzeugen befahren werden kann. lichen Vereinbarung abzurechnen.

Fördern des Bodens Fördern innerhalb der Baustelle längs der Bauachse

Bild 13

Förderweglänge = l1 + l2 + l3

5.2.5 Liegen keine Vorgaben vor, gilt für abge-


Bild 10
böschte Baugruben und Gräben für die
Ermittlung der Maße des Böschungsraumes
ein Böschungswinkel von 45°, bei feinkör-
nigen Böden mit mindestens steifer Konsis-
tenz von 60° und bei Fels von 80°. Erforder-
liche Bermen sind bei der Ermittlung des
Böschungsraumes zu berücksichtigen.
Die in o. a. Abschnitt 5.2.5 der ATV DIN 18300 vor-
gegebenen Böschungswinkel sind stets für die Ab-
Bild 11 rechnung maßgebend, wenn nicht in einem geführ-
ten Standsicherheitsnachweis andere Werte für die
Ausführung (und damit für die Abrechnung!) fest-
„S“ bezeichnet den jeweiligen Schwerpunkt des gelegt wurden.
Auftrags- bzw. Abtragskörpers.
Diese Werte entsprechen den in Abschnitt 4.2.4 der
Bei unterschiedlichen Lagerflächen sind die Schwer- DIN 4124 für die Ausführung – ohne rechnerischen
punkte der einzelnen Körper für die Bestimmung Nachweis – vorgegebenen Böschungswinkel.
der Förderweglänge maßgebend.

Baugrubenböschungen


Bild 14
45° gilt grundsätzlich für alle Bodenarten, wenn
keine genauen Vorgaben vorliegen.
Bild 12

40
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DIN 18300

5.2.6 Die Maße der Baugrubensohle ergeben sich


aus den Außenmaßen des Baukörpers zuzüg-
lich der Mindestbreiten betretbarer Arbeits-
räume nach DIN 4124 sowie der erforderli-
chen Maße für Schalungskonstruktionen.
Sind weder betretbare Arbeitsräume noch Scha-
lungs- und Verbaukonstruktionen erforderlich, z. B.
Bild 15
beim Betonieren direkt gegen den Boden, wird das
60° gilt für feinkörnige Böden mit mindestens steifer tatsächliche Aushubmaß abgerechnet.
Konsistenz.
Beispiel: Streifenfundament mit b = 1,00 m, t = 0,75 m
Aushub = 1,00 · 0,75 = 0,75 m2 · Länge
Die Abmessungen der Schalungs- und Verbaukon-
struktionen richten sich nach der statisch erforder-
lichen Konstruktionsdicke und dem jeweiligen
Schalungs- und Verbausystem, das in der Regel
vom Auftragnehmer bestimmt werden kann.

Bild 16
80° gilt für alle Felsarten.

Baugrubenböschung mit Berme

Bild 17

Baugrube mit abgeböschten Kanten

Bild 18

41
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Geböschte Baugruben gemäß DIN 4124 Baugrube für geschaltes Fundament


(Bilder 19 bis 23)
(siehe DIN 4124-Textauszug unter Absatz (3) „Bau-
gruben und Gräben“ der Erläuterungen)

Baugrube für geputztes Mauerwerk

Bild 21
Bei eingeschalten Fundamenten gilt als Arbeits-
raum der Abstand zwischen Böschungsfuß und
Außenkante Fundamentschalung.
Abzurechnendes Maß der Baugrubensohle =
Baukörper + Fundamentschalung + 0,50 m
Bild 19
Betretbarer Arbeitsraum bei geböschter Baugrube
≥ 0,50 m.
Abzurechnendes Maß für die Baugrubensohle =
Baukörper + 0,50 m

Baugrube für geschalte Betonwand

Bild 20

Betretbarer Arbeitsraum bei geböschter Baugrube


≥ 0,50 m.
Abzurechnendes Maß für die Baugrubensohle =
Baukörper + Schalung + 0,50 m

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DIN 18300

grabenförmige Baugrube für geschaltes Fundament

Bild 22
Abzurechnendes Maß der Grabensohle =
Fundament + 2 · Schalkonstruktion + 2 · 0,50 m

grabenförmige Baugrube für Stufenfundament

Bild 23

Fundamentunterteil gegen anstehenden Boden be-


toniert.
Abzurechnendes Maß der Grabensohle = Funda-
mentoberteil + 2 · Schalkonstruktion + 2 · 0,50 m

43
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5.2.7 Ist im Zuge des Aushubs Verbau einzubrin- rechteckige Spundwand-Baugrube für runden
gen, sind die Maße der Verbaukonstruktion Schacht
ergänzend zu berücksichtigen.
Bei Spundwänden wird als Außenmaß die
mittlere Achse zugrunde gelegt.
Verbaute Baugruben gemäß DIN 4124
(Bilder 24 und 25)
(siehe DIN 4124-Textauszug unter Absatz (3) „Bau-
gruben und Gräben“ der Erläuterungen)

Baugrube mit Verbau

Bild 25

Auszuführender Arbeitsraum = Baukörper (ein-


schließlich Putz) + 2 · ≥ 0,50 m
Abzurechnendes Maß für die Baugrubensohle =
Baukörper (einschließlich Putz) + 2 · 0,50 m + 2 · d
(Dicke der Verbaukonstruktion bis zur Spundwand-
achse)

5.2.8 Die Breite der Grabensohle ergibt sich aus


Bild 24 der Mindestbreite
− von Gräben für Entwässerungskanäle und
Da die Gurtungen höchstens 2,00 m über der Bau- Entwässerungsleitungen nach DIN EN 1610
grubensohle angeordnet sind, gilt als Arbeitsraum- „Einbau und Prüfung von Abwasserleitun-
breite der Abstand zwischen Baukörper (ein- gen und -kanälen“ und
schließlich Putz) und Vorderseite der Gurtung. − von sonstigen Gräben nach DIN 4124
Auszuführender Arbeitsraum bei verbauter Bau- jeweils zuzüglich der erforderlichen Maße
grube ≥ 0,60 m. für Schalungs und Verbaukonstruktionen.
Abgerechnet wird jedoch nur das theoretische Maß
von 0,60 m. Siehe hierzu DIN 4124- und DIN EN 1610-Textaus-
zug unter Absatz (3) „Baugruben und Gräben“ der
Abzurechnendes Maß für die Baugrubensohle = Erläuterungen.
Baukörper + 0,60 m + d (Dicke der Verbaukonstruk-
tion) Breite der Grabensohle von nicht verbauten Gräben
ohne betretbaren Arbeitsraum (Bilder 26 und 27):

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DIN 18300
VOB im Bild
ATV DIN 18300 Bild 15, 85 mm

Graben mit geböschten Wänden Nicht oder teilweise verbaute Gräben mit senkrech-
ten Wänden und betretbarem Arbeitsraum, bei
denen die lichte Mindestgrabenbreite in Abhängig-
keit von der Tiefe, unabhängig von der Leitungs-
größe, vorgegeben ist (Bilder 28 und 29):

t
Graben mit geböschten Kanten

VOB im Bild b
Bild 26 ATV DIN 18300 Bild 16, 85 mm

Graben mit senkrechten Wänden


t

Bild 28

b
Bild 27

Nach DIN 4124 (Tabelle 5) gilt bei den Gräben nach


Bildern 26 und 27 für die lichte Mindestgrabenbrei-
te von nicht verbauten Gräben, die keinen betret-
baren Arbeitsraum haben müssen (soweit nicht
andere Bestimmungen maßgebend sind):
– Regelverlegetiefe t
≤ 0,70 m → b = 0,30 m,
– Regelverlegetiefe t
> 0,70 m bis 0,90 m → b = 0,40 m,
– Regelverlegetiefe t
> 0,90 m bis 1,00 m → b = 0,50 m,
– Regelverlegetiefe t
> 1,00 m bis 1,25 m → b = 0,60 m.

DIN EN 1610 (Abschnitt 6.2.3) lässt in diesen Fällen


die Mindestgrabenbreite „b“ ausdrücklich offen, u.a.
– wenn Personal den Graben niemals betritt, z. B.
bei automatisierten Verlegetechniken,
– wenn Personal niemals den Raum zwischen Rohr-
leitung und Grabenwand betritt.

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teilweise verbauter Graben Verbaute Gräben mit betretbarem Arbeitsraum, bei


denen die lichte Mindestgrabenbreite in Abhängig-
keit von der Tiefe, aber unabhängig von der Lei-
VOB imvorgegeben
tungsgröße, Bild ist (Bilder 30 und 31):
ATV DIN 18300 Bild 20, 85 mm

Graben mit waagerechtem Verbau

Bild 29

t
Nach DIN 4124 (Tabelle 7) gilt für die lichte Mindest-
grabenbreite „b“ (lichter Abstand der Erdwände) bei
– Gräben nach Bild 28: b = 0,60 m,
– Gräben nach Bild 29: b = 0,70 m.

Nach DIN EN 1610 (Abschnitt 6.2.2, Tabelle 2) ist b


für die Gräben nach den Bildern 28 und 29 die Min- Bild 30
destgrabenbreite „b“ VOB im Bild
– bis zur Grabentiefe < 1,00 m nicht, ATV DIN 18300 Bild 21, 85 mm
– für die Grabentiefe ≥ 1,00 m bis 1,75 m Graben mit senkrechtem Verbau
mit b = 0,80 m
B
vorgegeben.
In allen diesen Fällen gilt: abzurechnende Graben-
breite B = b.
t

b
Bild 31

46
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DIN 18300

Als lichte Mindestgrabenbreite „b“ wird (siehe auch Verbaute Gräben mit betretbarem Arbeitsraum, bei
DIN 4124, Abschnitt 9.2.2 c bis g) der lichte Abstand denen – als Sonderfall (DIN 4124, Abschnitt 9.2.3)
des Verbaus (Erdwand-Verkleidung mit Holzboh- – die lichte Mindestgrabenbreite „b“ als lichter Ab-
len, Kanaldielen, Spundbohlen (bis zu deren Rücken) stand der Gurtungen (bei waagerechtem Verbau)
usw., jedoch ohne Berücksichtigung der Absteifun- bzw. der Brusthölzer/Aufrichter (bei senkrechtem
gen) gemessen, sofern nicht Einschränkungen maß- Verbau) gemessen wird (Bilder 32 bis 34):
gebend sind (siehe Bilder 32 bis 34).
Bei den Gräben nach Bildern 30 und 31 gilt für die Graben mit senkrechtem Verbau und niedriger
lichte Mindestgrabenbreite „b“ in Abhängigkeit von oberer Gurtung
der Grabentiefe „t“
– nach DIN 4124 (Tabelle 7)
t ≤ 1,75 m → b = 0,70 m,
t > 1,75 m bis 4,00 m → b = 0,80 m,
t > 4,00 m → b = 1,00 m,
– nach DIN EN 1610 (Abschnitt 6.2.2, Tabelle 2)
t < 1,00 m → b = nicht vorgegeben,
t > 1,00 m bis 1,75 m → b = 0,80 m,
t > 1,75 m bis 4,00 m → b = 0,90 m,
t > 4,00 m → b = 1,00 m.
Diese Werte „b“ gelten nur, wenn sich nicht in Ab-
hängigkeit vom Rohr- bzw. Leitungsdurchmesser
größere Werte ergeben.
Abzurechnende Grabenbreite: B = b + 2 · Verbau

Bild 32

Da sich die Gurtung weniger als 2,00 m über


Grabensohle befindet und der äußere Rohrschaft-
durchmesser ≥ 0,60 m ist, gilt als abzurechnende
Grabenbreite:
B = b + 2 · (Verbau zuzüglich Gurtung)

Graben mit senkrechtem Verbau und niedriger


unterer Gurtung

0,30 m < OD < 0,60 m


Bild 33

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Da die Unterkante der unteren Gurtung weniger Verbaute Gräben mit betretbarem Arbeitsraum, bei
als 0,50 m über Oberkante Rohrschaft liegt und denen die lichte Mindestgrabenbreite in Abhängig-
der äußere Rohrschaftdurchmesser > 0,30 m, aber keit von der Leitungsgröße vorgegeben ist.
< 0,60 m ist, gilt als abzurechnende Grabenbreite:
B = b + 2 · (Verbau zuzüglich Gurtung)
Nach DIN 4124 (Abschnitt 9.2.5, Tabelle 6) gilt für
die lichte Mindestgrabenbreite „b“ in Abhängigkeit
Graben mit waagerechtem Verbau und von dem äußeren Leitungs- bzw. Rohrschaftdurch-
eng stehenden Brusthölzern/Aufrichtern messer „OD“:
OD ≤ 0,40 m bis 0,80 m → b = OD + 0,40 m, bei
Umsteifung + 0,70 m,
OD > 0,40 m bis 0,80 m → b = OD + 0,70 m,
OD > 0,80 m bis 1,40 m → b = OD + 0,85 m,
OD > 1,40 m bis 0,80 m → b = OD + 1,00 m.

Nach DIN EN 1610 (Abschnitt 6.2.2, Tabelle 1) gilt


für die Mindestgrabenbreite „b“ in Abhängigkeit
von der Nennweite „DN“ und vom Außendurch-
messer „OD“:
DN ≤ 225 mm → b = OD + 0,40 m,
DN > 225 mm bis 350 mm → b = OD + 0,50 m,
DN > 350 mm bis 700 mm → b = OD + 0,70 m,
DN > 700 mm bis 1200 mm → b = OD + 0,85 m,
DN > 1200 mm → b = OD + 1,00 m.
Dabei darf jedoch die lichte Mindestgrabenbreite,
die in Abhängigkeit von der Tiefe (siehe bei Bildern
Bild 34
30 und 31) und in Sonderfällen (siehe Bilder 32 bis
34) vorgegeben ist, nicht unterschritten werden.

Da die Brusthölzer/stählerne Aufrichter weniger als


1,50 m Abstand haben, gilt als abzurechnende Gra-
benbreite:
B = b + 2 · (Verbau zuzüglich Brusthölzer/Aufrichter)

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DIN 18300

Beispiele für die Ermittlung der Abrechnungsbreite Rohrleitungsstufengraben mit senkrechtem Verbau
von verbauten Gräben in Abhängigkeit von der
Leitungsgröße (Bilder 35 und 36):

Rohrleitungsgraben mit senkrechtem Verbau

Bild 36

Abrechnungsbeispiel nach DIN 4124:


b1 (nach Tab. 6) = 0,60 + 0,70 = 1,30 m, jedoch (nach
Bild 35
Abschnitt 9.2.3 a) zwischen den Gurtungen ge-
messen
Abzurechnende Grabenbreite B1 = 1,30 + 2 · (Verbau
zuzüglich Gurtung)
Abrechnungsbeispiele nach DIN 4124: b2 (nach Tab. 6) = 0,25 + 0,40 = 0,65 m, jedoch (nach
Tab. 7) = 0,70 m (vorrangig!)
Beispiel 1:
Abzurechnende Grabenbreite B2 = 0,70 + 1 · Verbau
Äußerer Leitungs-/Rohrschaftdurchmesser
OD = 0,30 m
b (nach Tab. 6) = 0,30 + 0,40 = 0,70 m, jedoch Abrechnungsbeispiel nach DIN EN 1610 (hier spielt
b (nach Tab. 7) = 0,80 m (vorrangig!) die Gurtung keine Rolle):
Abzurechnende Grabenbreite B = 0,80 + 2 · Verbau DN1 = 500 mm bei OD1 = 0,60 m
Beispiel 2: b1 (nach Tab. 1) = 0,60 + 0,70 = 1,30 m
Äußerer Leitungs-/Rohrschaftdurchmesser Abzurechnende Grabenbreite B1 = 1,30 + 2 · Verbau
OD = 0,75 m DN2 = 200 mm bei OD2 = 0,25 m
b (nach Tab. 6) = 0,75 + 0,70 = 1,45 m b2 (nach Tab. 1) = 0,25 + 0,40 = 0,65 m, jedoch
Abzurechnende Grabenbreite B = 1,45 + 2 · Verbau (nach Tab. 2) = 0,80 m (vorrangig!)
Abzurechnende Grabenbreite B2 = 0,80 + 1 · Verbau
Abrechnungsbeispiele nach DIN EN 1610:
Beispiel 1:
Nennweite DN = 250 mm, Außendurchmesser
OD = 0,30 m
b (nach Tab. 1) = 0,30 + 0,50 = 0,80 m, jedoch
b (nach Tab. 2) = 0,90 m (vorrangig!)
Abzurechnende Grabenbreite B = 0,90 + 2 · Verbau
Beispiel 2:
Nennweite DN = 600 mm, Außendurchmesser
OD = 0,70 m
b (nach Tab. 1) = 0,70 + 0,70 = 1,40 m
Abzurechnende Grabenbreite B = 1,40 + 2 · Verbau

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Beispiele für die Ermittlung der Abrechnungsbreite Rohrleitungsgraben mit steiler Böschung
von geböschten Gräben in Abhängigkeit von der
Leitungsgröße (Bilder 37 bis 40):

Rohrleitungsgraben mit flacher Böschung

Bild 38

Abrechnungsbeispiel nach DIN 4124:


Äußerer Leitungs-/Rohrschaftdurchmesser
Bild 37 OD = 0,30 m
b (nach Tab. 6) = 0,30 + 0,40 = 0,70 m
Abzurechnende Grabenbreite
Abrechnungsbeispiel nach DIN 4124: B = 0,70 + 2 · 1/2 Böschungsbreite

Äußerer Leitungs-/Rohrschaftdurchmesser Abrechnungsbeispiel nach DIN EN 1610:


OD = 0,30 m
b (nach Tab. 6) = 0,30 + 0,40 = 0,70 m Nennweite DN = 250 mm, Außendurchmesser
Abzurechnende Grabenbreite OD = 0,30 m
B = 0,70 + 2 · 1/2 Böschungsbreite b (nach Tab. 1) = 0,30 + 0,50 = 0,80 m
(nach Tab. 2) = 0,80 m (gleich!)
Abrechnungsbeispiel nach DIN EN 1610: Abzurechnende Grabenbreite
B = 0,80 + 2 · 1/2 Böschungsbreite
Nennweite DN = 250 mm, Außendurchmesser
OD = 0,30 m Bei mehreren Rohrleitungen auf einer Grabensohle
b (nach Tab. 1) = 0,30 + 0,40 = 0,70 m, jedoch (siehe Bilder 39 und 40) ist für die Bestimmung des
(nach Tab. 2) = 0,80 m (vorrangig!) Arbeitsraumes und damit für die Mindestgraben-
Abzurechnende Grabenbreite breite der Grabensohle der Durchmesser des an der
B = 0,80 + 2 · 1/2 Böschungsbreite jeweiligen Böschungsseite liegenden Rohres maß-
Bei der Ermittlung der jeweiligen Böschungsbreite gebend.
ist der nach Abschnitt 5.2.5 der ATV DIN 18300 vor- Für den Abstand „z” zwischen den einzelnen Lei-
gegebene Böschungswinkel zugrunde zu legen. tungen gibt es folgende Regelungen:
Nach DIN 4124 (Abschnitt 9.2.8) gilt:
– für OD bis 0,40 m → z = 0,20 m;
– für OD > 0,40 m bis 0,80 m → z = 0,35 m;
– für OD > 0,80 m bis 1,40 m → z = 0,43 m;
– für OD > 1,40 m → z = 0,50 m.
Nach DIN EN 1610 (Abschnitt 6.1 Absatz 3) ist für
den Abstand „z“
– bei Rohren bis einschließlich DN = 700: z = 0,35 m,
– bei größeren Rohren: z = 0,50 m
einzuhalten.
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DIN 18300

flachgeböschter Graben mit Rohren gleichen Abrechnungsbeispiel nach DIN 4124:


Durchmessers
Äußerer Rohrschaftdurchmesser aller 3 Rohre:
OD = 0,30 m
z = jeweils 0,20 m
Lichte Mindestgrabenbreite (nach Tab. 6) = 0,40 m
b = 2 · 1/2 · 0,40 + 3 · 0,30 + 2 · 0,20 = 1,70 m
Abzurechnende Grabenbreite
B = 1,70 + 2 · 1/2 Böschungsbreite

Abrechnungsbeispiel nach DIN EN 1610:


Nennweite DN = 250 mm, Außendurchmesser
OD = 0,30 m
z = 0,35 m
Bild 39 Lichte Mindestgrabenbreite (nach Tab. 1)
= OD + 0,40 m
b = 2 · 1/2 · 0,40 + 3 · 0,30 + 2 · 0,35 = 2,00 m
Abzurechnende Grabenbreite
B = 2,00 + 2 · 1/2 Böschungsbreite

steil geböschter Graben mit Rohren unterschiedlichen Durchmessers

Bild 40

Abrechnungsbeispiel nach DIN 4124:


Äußerer Rohrschaftdurchmesser „OD“ linkes Rohr = 0,20 m
mittleres Rohr = 0,35 m
rechtes Rohr = 0,50 m
Abstand z1 = 0,20 m, z2 = 0,35 m
Lichte Mindestgrabenbreite (nach Tab. 6) links = 1/2 · 0,40 = 0,20 m
rechts = 1/2 · 0,70 = 0,35 m
b = 0,20 + 0,20 + 0,20 + 0,35 + 0,35 + 0,50 + 0,35 = 2,15 m
Abzurechnende Grabenbreite B = 2,15 + 2 · 1/2 Böschungsbreite

Abrechnungsbeispiel nach DIN EN 1610:


linkes Rohr Nennweite DN = 180 mm, Außendurchmesser OD = 0,20 m
mittleres Rohr DN = 300 mm, OD = 0,35 m
rechtes Rohr DN = 450 mm, OD = 0,50 m
Abstand z1 = z2 = 0,35 m
Lichte Mindestgrabenbreite (nach Tab. 1) links = 1/2 · 0,40 = 0,20 m
(nach Tab. 1) rechts = 1/2 · 0,70 = 0,35 m
b = 0,20 + 0,20 + 0,35 + 0,35 + 0,35 + 0,50 + 0,35 = 2,30 m
Abzurechnende Grabenbreite B = 2,30 + 2 · 1/2 Böschungsbreite
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5.2.9 Die Abrechnung der Reinigung freigelegter 5.2.10 Bei der Abrechnung nach Masse ist diese
Bauteile oder des freigelegten Verbaus durch Wiegen festzustellen, bei Schiffs-
erfolgt nach bearbeiteter Fläche in der ladungen durch Schiffseiche.
Abwicklung.
Abzurechnen ist aufgrund von Frachtbriefen oder
Wiegescheinen einer geeichten Waage, auf denen
Aufmaß für die Reinigung eines freigelegten Bau- die Masse des Fahrzeugs im leeren und im jeweils
teils beladenen Zustand festgehalten wird. Meist ist eine
geeichte automatische oder eine geeichte handbe-
diente mit einem Sicherheitsausdruck versehene
Waage (in der Regel Brückenwaage) verlangt.
Bei schüttfähigem Gut, das nicht zum Anhaften
neigt, wie z. B. Sand, Kies, wiederaufbereitete
(Recycling-) Stoffe, kann der Nachweis der Masse
auch durch Wiegescheine von geeichten Schaufel-
Bild 41 lader- bzw. Förderband-Waagen erfolgen.
Diese Regelung muss aber im Vertrag vereinbart
sein.
Aufmaß für die Reinigung eines Spundwand-Ver-
baus

Bild 42

5.3 Übermessungsregeln
5.3.1 Bei der Abrechnung nach Raummaß werden übermessen:
− Baukörper ≤ 1 m3 Einzelgröße und
− Leitungen, Sickerkörper, Steinpackungen und dergleichen mit einem äußeren Querschnitt ≤ 0,1 m2.

Straßendamm mit Mittelentwässerung

Bild 43

Der Entwässerungsschacht (Baukörper) wird von


der Einbaumenge abgezogen, wenn das Raummaß
des Schachtes über 1 m3 liegt.

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DIN 18300

Straßenverbreiterung mit Kabelkanal

Bild 44
A1 + A2
Auftrag V = · Abstand
2
Der Kabelkanal wird, da sein Querschnitt kleiner als
0,1 m2 ist, übermessen.

Überschütten einer Leitung

Bild 45

Rohrleitungen bis zu einem Schaftdurchmesser von Bild 46


OD = 0,35 m (Querschnitt < 0,1 m2) werden über-
messen, ab einem Schaftdurchmesser von OD = Die Betonsohle zählt zur Rohrleitung; damit liegt
0,36 m (Querschnitt > 0,1 m2) abgezogen. Die Rohr- der Leitungsquerschnitt über 0,1 m2 und ist bei der
leitung in Bild 45 wird daher abgezogen. Verfüllung des Rohrgrabens abzuziehen.
Verfüllmenge = B · h – Rohrquerschnitt – Auflager

5.3.2 Bei der Abrechnung nach Flächenmaß wer- 5.3.3 Bei Abrechnung nach Flächenmaß werden
den Durchdringungen und Einbauten ≤ 1 m2 Durchdringungen über 1 m2 Einzelgröße ab-
Einzelgröße übermessen. gezogen.

Oberflächenverdichtung nach Flächenmaß Oberflächenverdichtung nach Flächenmaß

Bild 47 Bild 48

Bei Abrechnung der Oberflächenverdichtung des


Erdkörpers nach Flächenmaß wird die Durchdrin-
gungsfläche des Schachtes mit einem Querschnitt
von über 1 m2 abgezogen.

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5.4 Einzelregelungen
Keine Regelungen.
Abschnitt dient der Einhaltung einer einheitlichen
Nummerierung des Abschnitts 5 in allen ATV.

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DIN 18306

Entwässerungskanalarbeiten – DIN 18306


Ausgabe September 2016

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18306 „Entwässerungskanal- – Rohrvortriebsarbeiten (siehe ATV DIN
arbeiten“ gilt für das Herstellen von 18319 „Rohrvortriebsarbeiten“),
geschlossenen Entwässerungskanälen und
– das Herstellen von Ortbetonbauwerken
Entwässerungsleitungen im Erdreich, auch
(siehe ATV DIN 18331 „Betonarbeiten“),
unter Gebäuden, einschließlich der zugehö-
rigen Schächte. Sie gilt auch für Leistungen – das Herstellen von Entwässerungsleitun-
zum Verfüllen der Leitungszone. gen innerhalb von Gebäuden (siehe ATV
DIN 18381 „Gas-, Wasser- und Abwasser-
1.2 Die ATV DIN 18306 gilt nicht für
Installationsarbeiten innerhalb von Ge-
– die bei der Herstellung der Entwässe- bäuden“) sowie
rungskanäle und Entwässerungsleitungen
– das Herstellen von Rohrleitungen in
sowie der Schächte auszuführenden Erd-
Schutzrohren und Rohrkanälen.
arbeiten (siehe ATV DIN 18300 „Erdarbei-
ten“), 1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
– Verbauarbeiten (siehe ATV DIN 18303
Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
„Verbauarbeiten“),
gehen die Regelungen der ATV DIN 18306
– Arbeiten an Druckrohrleitungen (siehe vor.
ATV DIN 18307 „Druckrohrleitungsarbei-
ten außerhalb von Gebäuden“),

0.5 Abrechnungseinheiten
Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten, getrennt nach Art, Stoffen und Maßen, wie folgt vorzu-
sehen:
– Entwässerungskanäle und Entwässerungsleitungen – Schächte nach Längenmaß (m) oder Anzahl (St),
nach Längenmaß (m),
– Sohlschalen und Platten nach Längenmaß (m) oder
– Schutz- und Dichtungsanstriche sowie Beschichtun- Flächenmaß (m2).
gen nach Flächenmaß (m2),
– Leitungszone nach Raummaß (m3), Flächenmaß (m2)
– Formstücke nach Anzahl (St), oder Längenmaß (m),
– Schachtfertigteile und Schachtausrüstungen nach – erweiterte Leitungszone bei Leitungsverbindungen
Anzahl (St), nach Anzahl (St).

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5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:

5.1 Allgemeines konstruktionen. Bei Spundwänden wird als


Außenmaß die mittlere Achse zugrunde ge-
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
legt.
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind die Maße der einzelnen Anla- 5.2.7 Die Breite der Grabensohle ergibt sich aus
genteile des Entwässerungssystems zugrun- der Mindestbreite von Gräben nach DIN EN
de zu legen. 1610 jeweils zuzüglich der erforderlichen
Maße für Schalungs und Verbaukonstruktio-
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen nen. Bei Spundwänden wird als Außenmaß
5.2.1 Bei der Mengenermittlung sind Näherungs- die mittlere Achse zugrunde gelegt.
verfahren zulässig.
5.3 Übermessungsregeln
5.2.2 Bei Abrechnung nach Längenmaß werden
5.3.1 Bei der Abrechnung nach Längenmaß wer-
die Achslängen der Entwässerungskanäle
den die lichten Weiten von Schächten abge-
und Entwässerungsleitungen zugrunde ge-
zogen, soweit vorgefertigte Rohre ohne
legt.
Schachtaufsatz verwendet werden.
5.2.3 Die Schachttiefe wird von der Auflagerflä-
5.3.2 Bei der Abrechnung nach Längenmaß wer-
che der Schachtabdeckung bis zum tiefsten
den übermessen:
Punkt der Rinnensohle gerechnet.
− die lichten Weiten der Schächte, soweit
5.2.4 Die eingebauten Mengen der Leitungszone
vorgefertigte Rohre mit Schachtaufsätzen
sind im fertigen Zustand zu ermitteln.
verwendet werden, und bei gemauerten
5.2.5 Liegen keine Vorgaben vor, gilt für abge- sowie betonierten Entwässerungskanälen,
böschte Baugruben und Gräben für die
− Formstücke.
Ermittlung der Maße des Böschungsraumes
ein Böschungswinkel von 45°, bei feinkörni- 5.3.3 Bei der Abrechnung nach Raummaß werden
gen Böden mit mindestens steifer Konsistenz übermessen:
von 60° und bei Fels von 80°. Erforderliche
− Baukörper ≤ 1 m3 Einzelgröße und
Bermen werden bei der Ermittlung des
Böschungsraumes berücksichtigt. − Leitungen, Sickerkörper, Steinpackungen
und dergleichen mit einem äußeren Quer-
5.2.6 Die Breite der Leitungszonen in Baugruben
schnitt ≤ 0,1 m2.
für Anlagenteile der Kanalisation wie z. B.
Schächte ergeben sich aus den Außenmaßen 5.3.4 Bei der Abrechnung nach Flächenmaß wer-
des Baukörpers zuzüglich der Mindestbrei- den Durchdringungen und Einbauten ≤ 1 m2
ten betretbarer Arbeitsräume nach DIN 4124 Einzelgröße übermessen.
„Baugruben und Gräben – Böschungen, Ver-
bau, Arbeitsraumbreiten“ sowie der erfor- 5.4 Einzelregelungen
derlichen Maße für Schalungs und Verbau- Keine Regelungen.

Erläuterungen

Die ATV DIN 18306 „Entwässerungskanalarbei- inhaltlich noch redaktionell überarbeitet. Es wurde
ten“, Ausgabe September 2019, wurde weder lediglich der Ausgabestand aktualisiert.

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DIN 18306

0.5 Abrechnungseinheiten 5.2.3 Die Schachttiefe wird von der Auflagerflä-


che der Schachtabdeckung bis zum tiefsten
Abschnitt 0.5 regelt für die nach dieser ATV anfal-
Punkt der Rinnensohle gerechnet.
lenden Leistungen die in der Leistungsbeschrei-
bung für eine VOB-konforme Ausschreibung zu
Schacht aus Mauerwerk und Fertigteilen
verwendenden Abrechnungseinheiten.
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 0.5 der ATV
DIN 18299 „Allgemeine Regelungen für Bauarbei-
ten jeder Art“.

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN
18299 „Allgemeine Regelungen für Bauarbeiten
jeder Art“.
Für das Aufmaß von Entwässerungskanälen und
-leitungen liegen oftmals genaue Pläne vor. Aufge-
messen werden müssen hingegen häufig die An- Bild 1
schlüsse an vorhandene Rohrleitungen und Schäch-
te, da sie nicht immer mit ausreichender Genauig- 5.2.4 Die eingebauten Mengen der Leitungszone
keit aus den Zeichnungen zu entnehmen sind. sind im fertigen Zustand zu ermitteln.
Sind jedoch Bestandspläne zu liefern, so sind die Für das Aufmaß von Leitungszonen liegen in der
Abrechnungsmaße diesen Bestandsplänen zu ent- Regel keine Zeichnungen mit ausreichender
nehmen. Genauigkeit vor.
5.2.5 Liegen keine Vorgaben vor, gilt für abge-
5.1 Allgemeines böschte Baugruben und Gräben für die
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig, Ermittlung der Maße des Böschungsraumes
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß ein Böschungswinkel von 45°, bei feinkörni-
erfolgt – sind die Maße der einzelnen Anla- gen Böden mit mindestens steifer Konsistenz
genteile des Entwässerungssystems zugrun- von 60° und bei Fels von 80°. Erforderliche
de zu legen. Bermen werden bei der Ermittlung des
Böschungsraumes berücksichtigt.
Für die Ermittlung der Leistungen sind die Maße
der herzustellenden Anlageteile zugrunde zu legen. Diese Regelung gilt für die Abrechnung von Lei-
tungszonen in abgeböschten Baugruben und Grä-
ben für Entwässerungskanalarbeiten. Sie ist iden-
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen
tisch mit der Regelung für Erdarbeiten.
5.2.1 Bei der Mengenermittlung sind Näherungs-
Für die Ermittlung der Leitungszonenbreite siehe
verfahren zulässig.
Kommentierung zu Abschnitt 5.2.5 der ATV DIN
Diese Regelung gilt für die Mengenermittlung von 18300 „Erdarbeiten“.
Leitungszonen für Entwässerungskanalarbeiten.
5.2.6 Die Breite der Leitungszonen in Baugruben
Für die Abrechnung gilt sinngemäß die Kommentie-
für Anlagenteile der Kanalisation wie z. B.
rung zu Abschnitt 5.2.1 der ATV DIN 18300 „Erd-
Schächte ergeben sich aus den Außenmaßen
arbeiten“.
des Baukörpers zuzüglich der Mindestbrei-
5.2.2 Bei Abrechnung nach Längenmaß werden ten betretbarer Arbeitsräume nach DIN 4124
die Achslängen der Entwässerungskanäle „Baugruben und Gräben – Böschungen, Ver-
und Entwässerungsleitungen zugrunde bau, Arbeitsraumbreiten“ sowie der erforder-
gelegt. lichen Maße für Schalungs- und Verbaukon-
struktionen. Bei Spundwänden wird als Au-
Siehe Bilder 5 und 6.
ßenmaß die mittlere Achse zugrunde gelegt.

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5.2.7 Die Breite der Grabensohle ergibt sich aus


der Mindestbreite von Gräben nach DIN EN
1610 jeweils zuzüglich der erforderlichen
Maße für Schalungs- und Verbaukonstruk-
tionen. Bei Spundwänden wird als Außen- Entwässerungsschacht, Leitungen aus vorgefertig-
maß die mittlere Achse zugrunde gelegt. ten Rohren
Auch diese Regelungen gelten nur für die Abrech-
nung von Leitungszonen für Entwässerungskanal-
arbeiten.
Für die Ermittlung der Baugruben-/Grabenbreite
der Leitungszone siehe Absatz (3) „Baugruben und
Gräben“ der Erläuterungen und Kommentierung zu
den Abschnitten 5.2.6 bis 5.2.8 der ATV DIN 18300
„Erdarbeiten“.

5.3 Übermessungsregeln
5.3.1 Bei der Abrechnung nach Längenmaß wer-
den die lichten Weiten von Schächten abge-
zogen, soweit vorgefertigte Rohre ohne Bild 2
Schachtaufsatz verwendet werden.

Entwässerungsschacht, gemauerter Kanal und 2 vorgefertigte Betonrohre

Bild 3

Aufmaß des gemauerten Kanals = l1 (bis zur Hälfte Aufmaß der Betonrohre = l2 bzw. l3 (bis Innenwand
der lichten Schachtbreite). Schacht).

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DIN 18306

5.3.2 Bei der Abrechnung nach Längenmaß wer- Formstücke


den übermessen:
− die lichten Weiten der Schächte, soweit
vorgefertigte Rohre mit Schachtaufsätzen
verwendet werden, und bei gemauerten
sowie betonierten Entwässerungskanälen,
− Formstücke.
Bild 5

vorgefertigtes Rohr mit Schachtaufsatz (Draufsicht)

Bild 4

Ebenso werden lichte Weiten von Schächten bei vor Bild 6


Ort aus Mauerwerk, Beton oder Stahlbeton herge-
stellten Entwässerungskanälen übermessen.
Aufmaß der Rohrleitungen in der Achse; Formstü-
cke werden hierbei – unbeschadet ihrer gesonder-
ten Vergütung nach Stück gemäß Abschnitt 4.2.5 –
übermessen.
5.3.3 Bei der Abrechnung nach Raummaß werden
übermessen:
− Baukörper ≤ 1 m3 Einzelgröße und
− Leitungen, Sickerkörper, Steinpackungen
und dergleichen mit einem äußeren Quer-
schnitt ≤ 0,1 m2.
Diese Regelung gilt gemäß Abschnitt 0.5 für die
Abrechnung von Leitungszonen für Entwässe-
rungskanalarbeiten. Sie ist identisch mit der Rege-
lung für Erdarbeiten.
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5.3.1 der ATV
DIN 18300 „Erdarbeiten“.
Schächte in der Leitungszone sind in der Regel kei-
ne Baukörper im Sinne dieser Regelung, weil durch
den Schacht die Leitungszone unterbrochen wird.

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Leitung in der Leitungszone 5.3.4 Bei der Abrechnung nach Flächenmaß wer-
den Durchdringungen und Einbauten ≤ 1 m2
Einzelgröße übermessen.
Nach Abschnitt 0.5 gilt diese Regelung für die
Abrechnung von Schutz und Dichtungsanstrichen,
Beschichtungen und Leitungszonen.
Beispiel:
Rohröffnungen mit einem Durchmesser bis 1,12 m
(A < 1,0 m2) werden bei der Abrechnung von Flä-
chen mit Schutz- und Dichtungsanstrichen oder
Beschichtungen übermessen.
Eine Abrechnung der Leitungszone nach Fläche
wird nur in Ausnahmefällen erfolgen. Durchdrin-
gungen können dann z. B. senkrechte oder schräge
Fallrohre sein, die in die Entwässerungsleitung ein-
binden.

5.4 Einzelregelungen
Keine Regelungen.
Bild 7 Abschnitt dient der Einhaltung einer einheitlichen
Nummerierung des Abschnitts 5 in allen ATV.
Für die Abrechnung von Leitungszonen werden
Rohrleitungen bis zu einem äußeren Durchmesser
von 0,35 m (Querschnitt < 0,1 m2) übermessen, ab
einem äußeren Durchmesser von 0,36 m (Quer-
schnitt > 0,1 m2) abgezogen.

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DIN 18314

Spritzbetonarbeiten – DIN 18314


Ausgabe September 2016

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18314 „Spritzbetonarbeiten“ − das Auftragen von Putzmörtel im Spritz-
gilt für das Herstellen und Verarbeiten von verfahren (siehe ATV DIN 18350 „Putz
bewehrten und unbewehrten Betonen und und Stuckarbeiten“).
Mörteln jeder Art, die im Spritzverfahren
1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
aufgetragen und dabei verdichtet werden.
meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
1.2 Die ATV DIN 18314 gilt nicht für Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
gehen die Regelungen der ATV DIN 18314
− das Erhalten und Instandsetzen von Bau-
vor.
werken und Bauteilen aus bewehrtem oder
unbewehrtem Beton (siehe ATV DIN 18349
„Betonerhaltungsarbeiten“),

0.5 Abrechnungseinheiten
Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten, getrennt nach Arten und Maßen, wie folgt vorzusehen:
– Spritzbeton/-mörtel nach Raummaß (m3), Flächen- – Verankerungen, Anzahl (St),
maß (m2), Längenmaß (m) oder Masse (t),
– Aufstellen, Umsetzen und Abbauen von Anlagen zur
– Schalung nach Flächenmaß (m2), Ver- und Entsorgung, Belüftung und Staubabfüh-
rung, Anzahl (St),
– Seitenschalung von Unterzügen, Stützen und der-
gleichen nach Längenmaß (m), – Vorhalten von Anlagen zur Ver- und Entsor-
gung, Belüftung und Staubabführung, nach Dauer
– Bewehrung nach Masse (kg, t),
(d, Woche, Monat),
– Bauteile aus Spritzbeton, Anzahl (St),
– Betreiben von Anlagen zur Ver- und Entsorgung,
– Herstellen von Aussparungen, z. B. Öffnungen, Belüftung und Staubabführung, nach Dauer (h).
Nischen, Hohlräume, Schlitze, Kanäle, Anzahl (St),

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:

5.1 Allgemeines Nischen, Hohlräume, Schlitze, Kanäle, wird


bei der Abrechnung nach Flächenmaß in der
Keine Regelungen.
Abwicklung der geschalten Betonfläche
gemessen.
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen
5.2.3 Die Masse der Bewehrung wird nach den
5.2.1 Die Auftragdicke wird durch Profilvergleich
Stahllisten abgerechnet. Zur Bewehrung
vor und nach dem Auftrag ermittelt.
gehören auch Verankerungen, Unterstüt-
5.2.2 Schalung für Bauteile, Begrenzungen und zungen, Auswechselungen, Montageeisen
Aussparungen, z. B. für Ränder, Öffnungen, und dergleichen.

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Maßgebend ist die errechnete Masse. Bei 5.3 Übermessungsregeln


genormten Stählen gelten die Angaben in
Übermessen werden:
den DIN-Normen, bei anderen Stählen die
Angaben im Profilbuch des Herstellers. 5.3.1 die durch die Bewehrung verdrängten
Spritzbetonmengen;
Bindedraht und Walztoleranzen werden bei
der Ermittlung der Abrechnungsmassen 5.3.2 bei Abrechnung nach Flächenmaß (m2)
nicht berücksichtigt.
– Aussparungen, z. B. Öffnungen, Nischen
5.2.4 Bei der Abrechnung von Betonstahlmatten sowie einbindende Bauteile ≤ 1 m2;
wird ein durch den Auftragnehmer nicht zu
5.3.3 bei Abrechnung nach Raummaß (m3)
vertretender Verschnitt, dessen Masse über
10 % der Masse der eingebauten Betonstahl- – Aussparungen ≤ 0,25 m3 Einzelgröße.
matten liegt, zusätzlich gerechnet.
5.4 Einzelregelungen
5.2.5 Bei Abrechnung nach Flächenmaß ist die
Überlappung von Betonstahlmatten und Keine Regelungen.
Übergreifungslängen für Stabstahl zu ver-
güten.

Erläuterungen

Die ATV DIN 18314 „Spritzbetonarbeiten“, Ausga- 5 Abrechnung


be September 2019, wurde weder inhaltlich noch
redaktionell überarbeitet. Es wurde lediglich der Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
Ausgabestand aktualisiert. Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN
18299 „Allgemeine Regelungen für Bauarbeiten
0.5 Abrechnungseinheiten jeder Art“.

Abschnitt 0.5 regelt für die nach dieser ATV anfal-


lenden Leistungen die in der Leistungsbeschrei- Aufmaß von Spritzbeton/-mörtel-Oberflächen,
bung für eine VOB-konforme Ausschreibung zu Außen-/Innenecken
verwendenden Abrechnungseinheiten.
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 0.5 der ATV
DIN 18299 „Allgemeine Regelungen für Bauarbei-
ten jeder Art“.

Bild 1

Bild 2

Aufgemessen wird die jeweilige Spritzbetonober-


fläche.

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DIN 18314

Korrosionsschutz eines Stahlbehälters durch 5.1 Allgemeines


Spritzbeton
Keine Regelungen.
Abschnitt dient der Einhaltung einer einheitlichen
Nummerierung des Abschnitts 5 in allen ATV.

5.2 Ermittlung der Maße/Mengen


5.2.1 Die Auftragdicke wird durch Profilvergleich
vor und nach dem Auftrag ermittelt.

Spritzbeton auf unebener Auftragfläche

Bild 3

Aufmaß nach Abwicklung der Fläche an der Ober- Bild 6


fläche des Spritzbetons.
Die mittlere Auftragdicke „d“ wird durch Profil-
Ummantelung von Stahlträgern mit Spritzbeton. vergleich vor und nach dem Spritzbetonauftrag er-
Ausmauerung der Stahlträger, Ummantelung mit mittelt.
engmaschigem Baustahlgewebe, dann Spritzbeton Abgerechnetes Raummaß (m3) =
Spritzbetonfläche · d.

5.2.2 Schalung für Bauteile, Begrenzungen und


Aussparungen, z. B. für Ränder, Öffnungen,
Nischen, Hohlräume, Schlitze, Kanäle, wird
Bild 4 bei der Abrechnung nach Flächenmaß in der
Abwicklung der geschalten Betonfläche
Tunnelsicherung gemessen.

Schalung einer Öffnung

Bild 7

Bild 5 Schalfläche = 2 · (1,20 · 2,00 · 0,10) = 0,48 m2

Aufmaß nach Spritzbetonoberfläche.

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5.2.3 Die Masse der Bewehrung wird nach den Die in Abschnitt 5.2.5 geforderte Vergütung von
Stahllisten abgerechnet. Zur Bewehrung Überlappungen und Übergreifungslängen wird
gehören auch Verankerungen, Unterstüt- damit bei Abrechnung der Spritzbeton/-mörtel-
zungen, Auswechselungen, Montageeisen Oberfläche nach Flächenmaß (siehe Bilder 1 bis 5)
und dergleichen. und der Bewehrung nach Masse erfüllt.
Maßgebend ist die errechnete Masse. Bei
genormten Stählen gelten die Angaben in 5.3 Übermessungsregeln
den DIN-Normen, bei anderen Stählen die
Übermessen werden:
Angaben im Profilbuch des Herstellers.
5.3.1 die durch die Bewehrung verdrängten
Bindedraht und Walztoleranzen werden bei
Spritzbetonmengen;
der Ermittlung der Abrechnungsmassen
nicht berücksichtigt. 5.3.2 bei Abrechnung nach Flächenmaß (m2)
5.2.4 Bei der Abrechnung von Betonstahlmatten – Aussparungen, z. B. Öffnungen, Nischen
wird ein durch den Auftragnehmer nicht zu sowie einbindende Bauteile ≤ 1 m2;
vertretender Verschnitt, dessen Masse über
10 % der Masse der eingebauten Betonstahl-
matten liegt, zusätzlich gerechnet. Aussparung im Spritzbeton

Bei der Abrechnung der Bewehrung nach Masse


dürfen die Massen aus Bindedraht, Walztoleranzen
und Verschnitt nicht berücksichtigt werden. Der
Auftragnehmer hat diese Massen über einen
Zuschlag bei der Kalkulation des Einheitspreises zu
erfassen.
Für Betonstahlmatten wird der Verschnitt jedoch
anders (neu) geregelt:
Von der Masse des durch den Auftragnehmer nicht
zu vertretenden Verschnitts wird die Verschnitt-
masse bei der Mengenermittlung berücksichtigt, Bild 8
die über 10 % der Masse der eingebauten Beton-
stahlmatten liegt.
Da die Fläche größer als 1 m2 ist, wird sie beim Auf-
Beispiel: maß der Spritzbetonoberfläche abgezogen, wobei
Masse der eingebauten Betonstahlmatten: 3.340 kg es gleich ist, ob der Spritzbeton nach Flächenmaß
Masse des nicht zu vertretenden Verschnitts: 836 kg oder nach Raummaß abgerechnet wird.
10 % der eingebauten Betonstahlmatten: 334 kg
Zusätzlich zu rechnen: 502 kg Baugrube, gesichert durch Stahlträger und
Abrechnungsmasse: 3.842 kg Spritzbeton, Spritzbeton auf Erdreich (bewehrt
oder unbewehrt)
5.2.5 Bei Abrechnung nach Flächenmaß ist die
Überlappung von Betonstahlmatten und
Übergreifungslängen für Stabstahl zu ver-
güten.
Gemäß Abschnitt 0.5 erfolgt eine Abrechnung nach Bild 9
Flächenmaß nur für den Spritzbeton/-mörtel und
die Schalung. Aufmaß nach Flächenmaß, die Stahlträger werden
Die Abrechnung der Bewehrung hat nach den übermessen.
Abschnitten 0.5, 5.2.3 und 5.2.4 nach Masse zu
erfolgen.

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DIN 18314

5.3.3 bei Abrechnung nach Raummaß (m3) 5.4 Einzelregelungen


– Aussparungen ≤ 0,25 m3 Einzelgröße. Keine Regelungen.
Abschnitt dient der Einhaltung einer einheitlichen
Verfüllung eines Hohlraumes Nummerierung des Abschnitts 5 in allen ATV.

Bild 10

Der Hohlraum ist so beschaffen, dass sich das


Raummaß annähernd bestimmen lässt.
Höhe · Tiefe · Länge
1,50 · 0,80 · 1,80 = 2,16 m3
An der Vorderfront wird eine Nische freigelassen
zur Aufnahme einer Gedenktafel.
Abmessungen: 0,60 · 0,40 · 0,25
Da die Nische kleiner als 0,25 m3 ist, wird sie beim
Aufmaß der Spritzbetonhinterfüllung übermessen.
Der Schalungsanteil der Nische bleibt unberück-
sichtigt.

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DIN 18318

Pflasterdecken und Plattenbeläge,


Einfassungen – DIN 18318
Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18318 „Pflasterdecken und 1.2 Die ATV DIN 18318 gilt nicht für das Ein-
Plattenbeläge, Einfassungen“ gilt für das bauen, Verlegen und Versetzen von Natur-
Befestigen von Flächen mit Pflastersteinen werksteinen und Betonwerksteinen auf was-
und Platten auf Unterlagen aus serundurchlässiger Unterlage oberhalb von
Decken und Bauwerken auf Mörtelbettung
– Tragschichten ohne Bindemittel (siehe ATV
im Dick- und Dünnbettverfahren, Bettung
DIN 18315 „Verkehrswegebauarbeiten –
auf Dränmatten oder auf Stelzlagern (siehe
Oberbauschichten ohne Bindemittel“),
ATV DIN 18332 „Naturwerksteinarbeiten“
– Tragschichten aus Dränbeton (siehe ATV und ATV DIN 18333 „Betonwerksteinarbei-
DIN 18316 „Verkehrswegebauarbeiten – ten“).
Oberbauschichten mit hydraulischen Bin-
Sie gilt auch nicht für das Ansetzen und Ver-
demitteln“),
legen von Fliesen, Platten und Mosaik (siehe
– wasserdurchlässigen Asphalttragschichten ATV DIN 18352 „Fliesen- und Plattenarbei-
(siehe ATV DIN 18317 „Verkehrswege- ten“).
bauarbeiten – Oberbauschichten aus As-
1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
phalt“).
meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
Sie gilt auch für das Herstellen von Entwäs- Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
serungsrinnen aus Pflastersteinen und Plat- gehen die Regelungen der ATV DIN 18318
ten und Einfassungen. vor.

0.5 Abrechnungseinheiten
Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:
0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und – Anpassen von Pflastersteinen und Platten an
Maßen, für Kanten und Einfassungen,
– Nachverdichten der Unterlage, – Einbauten und Aussparungen,
– Herstellen der planmäßigen Höhenlage, Nei- – Formteile und Sonderformate,
gung und der festgelegten Ebenheit der – Verlegen und Versetzen an Kanten und Ein-
Unterlage, fassungen,
– Pflasterdecken und Plattenbeläge, getrennt – Fugenverguss oder Fugenfüllung von Bewe-
nach Ausführungsarten, z. B. im Bogen, nach gungsfugen,
Muster,
– Einfassungen,
– Reinigen der Steine und Platten aufgenom-
mener Pflasterdecken und Plattenbeläge, – Entwässerungsrinnen,
getrennt nach Arten der Fugen- und Bet- – Fundamente mit oder ohne Rückenstütze,
tungsstoffe,
– Nacharbeiten der Schnurkante, Nacharbei-
– Fugenverguss oder Fugenfüllung bei Pflaster- ten oder Aufarbeiten eines vorhandenen
decken und Plattenbelägen. Anlaufs (Fase) oder der Trittflächen an Bord-
0.5.2 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und und Einfassungssteinen.
Maßen, für

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0.5.3 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen, – Fugenverguss oder Fugenfüllung an Bewe-
für gungsfugen,
– Formteile und Sonderformate für Verlegen – Bearbeiten von Köpfen der Einfassungssteine,
und Versetzen an Einbauten und Aussparun- – Anpassen von Platten an Kanten und Einfas-
gen, sungen, Einbauten und Aussparungen.

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt: 5.3.1.1 Fugen
− zwischen Pflasterdecke oder Plattenbelag
5.1 Allgemeines
und Einfassung, z. B. Bordstein und
Keine Regelungen. Schiene,
− innerhalb der Pflasterdecke oder des Plat-
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen
tenbelags und zwischen den einzelnen
5.2.1 Zuarbeiten, Verhau oder Schneiden von Bordsteinen oder Einfassungssteinen;
Pflastersteinen und Platten wird nach der
5.3.1.2 Aussparungen
Länge der Bearbeitung entlang der Fuge
zwischen Belag oder Decke und angrenzen- − in der befestigten Fläche liegende oder in
den Flächen, Bauteilen oder Einfassungen sie jeweils anteilig hineinragende Ausspa-
gerechnet. rungen oder Einbauten ≤ 1 m2 Einzelgrö-
ße, z. B. Schächte, Schieber, Maste, Stufen,
5.2.2 Fugenverguss und Fugenfüllung von Pflas-
terdecken und Plattenbelägen werden nach − Schienen, wenn beidseitig eine gleich-
der Fläche der Decke oder des Belags artige Befestigung an die Schienen heran-
gerechnet. geführt wird;
5.2.3 Die Länge der Einfassung wird an der Vor- 5.3.1.3 Unterbrechungen, z. B. Rinnen, Pflaster-
derseite der Bord- oder Einfassungssteine bänder, mit Einzelbreiten ≤ 30 cm;
gemessen. Dies gilt auch bei der Abrech-
bei der Ermittlung der Einzelgröße sind die
nung von Fundamenten mit und ohne
kleinsten Maße der Unterbrechung zugrun-
Rückenstütze nach Längenmaß.
de zu legen;
5.2.4 Nacharbeiten der Schnurkante, Nacharbei-
5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
ten oder Aufarbeiten eines vorhandenen
Anlaufs (Fase) oder der Trittflächen von − Fugen zwischen den einzelnen Bord-
Bord- oder Einfassungssteinen werden nach oder Einfassungssteinen,
der Bearbeitungslänge gemessen.
− Unterbrechungen, Aussparungen oder
Einbauten mit einer Einzellänge ≤ 1 m.
5.3 Übermessungsregeln
Übermessen werden: 5.4 Einzelregelungen
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß Einzelflächen unter 0,5 m2 werden mit 0,5 m2
gerechnet.

Erläuterungen

Die ATV DIN 18318 „Pflasterdecken und Platten- den insbesondere auch die Abschnitte 0.5 „Abrech-
beläge, Einfassungen“, Ausgabe September 2019, nungseinheiten“ und 1 „Geltungsbereich“ über-
wurde zur Anpassung an die Entwicklung des Bau- arbeitet. Weiterhin wurden die Normenverweise
geschehens fachtechnisch überarbeitet. Dabei wur- aktualisiert.

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DIN 18318

0.5 Abrechnungseinheiten Siehe Kommentierung zu Abschnitt 0.5 der ATV


DIN 18299 „Allgemeine Regelungen für Bauarbei-
Abschnitt 0.5 regelt für die nach dieser ATV anfal-
ten jeder Art“.
lenden Leistungen die in der Leistungsbeschrei-
bung für eine VOB-konforme Ausschreibung zu
verwendenden Abrechnungseinheiten.

5 Abrechnung Zuarbeiten, Verhau oder Schneiden von Pflaster-


steinen, Platten, Bordsteinen, Formstücken und
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt: Formteilen einschließlich Passstücken, sowohl an
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN Kanten und Einfassungen als auch an Einbauten
18299 „Allgemeine Regelungen für Bauarbeiten und Aussparungen, unabhängig von deren Größe,
jeder Art“. wird als „Besondere Leistung“ gesondert abgerech-
net (siehe Abschnitt 4.2.3).
5.1 Allgemeines Für solche Leistungen an Einbauten und Ausspa-
rungen ist in Abhängigkeit von der Zweckmäßig-
Keine Regelungen.
keit im Einzelfall entweder die Abrechnungseinheit
Abschnitt dient der Einhaltung einer einheitlichen „m“ (siehe Abschnitt 0.5.2) oder die Abrechnungs-
Nummerierung des Abschnitts 5 in allen ATV. einheit „Stück“ festzulegen (siehe Abschnitt 0.5.3).
5.2.2 Fugenverguss und Fugenfüllung von Pflas-
5.2 Ermittlung Maße/Mengen terdecken und Plattenbelägen werden nach
der Fläche der Decke oder des Belags
5.2.1 Zuarbeiten, Verhau oder Schneiden von
gerechnet.
Pflastersteinen und Platten wird nach der
Länge der Bearbeitung entlang der Fuge 5.2.3 Die Länge der Einfassung wird an der Vor-
zwischen Belag oder Decke und angrenzen- derseite der Bord- oder Einfassungssteine
den Flächen, Bauteilen oder Einfassungen gemessen. Dies gilt auch bei der Abrech-
gerechnet. nung von Fundamenten mit und ohne
Rückenstütze nach Längenmaß.
Gehwegplatten im Diagonalverband, Randplatten
geschnitten Verkehrsinsel

Bild 1
Bild 2

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Schachtabdeckung mit Pflasterkranz 5.2.4 Nacharbeiten der Schnurkante, Nacharbei-


ten oder Aufarbeiten eines vorhandenen
Anlaufs (Fase) oder der Trittflächen von
Bord- oder Einfassungssteinen werden
nach der Bearbeitungslänge gemessen.

5.3 Übermessungsregeln
Übermessen werden:
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
5.3.1.1 Fugen
− zwischen Pflasterdecke oder Plattenbelag
und Einfassung, z. B. Bordstein und
Schiene,
− innerhalb der Pflasterdecke oder des
Plattenbelags und zwischen den einzel-
nen Bordsteinen oder Einfassungsstei-
Bild 3 nen;
5.3.1.2 Aussparungen
Länge der Einfassung L = 1,09 · p = 3,42 m
− in der befestigten Fläche liegende oder in
sie jeweils anteilig hineinragende Aus-
sparungen oder Einbauten ≤ 1 m2 Einzel-
Wendehammer, mit Bordsteinen eingefasst größe, z. B. Schächte, Schieber, Maste,
Stufen,
− Schienen, wenn beidseitig eine gleich-
artige Befestigung an die Schienen heran-
geführt wird;
5.3.1.3 Unterbrechungen, z. B. Rinnen, Pflaster-
bänder, mit Einzelbreiten ≤ 30 cm;
bei der Ermittlung der Einzelgröße sind die
kleinsten Maße der Unterbrechung zugrun-
de zu legen;
5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
− Fugen zwischen den einzelnen Bord-
oder Einfassungssteinen,
− Unterbrechungen, Aussparungen oder
Einbauten mit einer Einzellänge ≤ 1 m.

Bild 4

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DIN 18318

Pflasterrinne vor Hochbord Groß- und Kleinpflaster im Bereich von Schienen

Bild 5

Großpflaster, beidseitig an Schienen grenzend Bild 8

Breite des Großpflasters = b2


Breite des Kleinpflasters = b1 + b3

Großpflaster zwischen den Schienen,


Kleinpflaster außerhalb der Schienen

Bild 6

Bei der Abrechnung des Pflasterbelages werden die


Schienen übermessen (b).

Großpflaster, einseitig an Schienen grenzend

Bild 9

Breite des Großpflasters = b2


Breite des Kleinpflasters = b1 + b3

Die Schienen werden nicht übermessen.

Bild 7

Aufmaß des Pflasterbelages bis an die Schienen


(b1 + b2)

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in die Pflasterfläche hineinragende Aussparung Pflasterrinne mit Fahrbahnablauf

Bild 10

Da die Aussparung kleiner als 1 m2 ist, bleibt sie


beim Aufmaß unberücksichtigt.

Pflasterrinne mit Fahrbahnablauf F 10


Bild 12
Gehweg Bordstein
Der in der Fläche liegende Einlauf hat eine Größe
< 1 m2 und wird daher bei der Flächenermittlung
übermessen.

Fahrbahn Schachtabdeckung mit Pflasterkranz in einer


Plattenbefestigung, Restflächen in Kleinpflaster

Bild 11

Der Fahrbahnablauf wird übermessen.

Bild 13

Schachtabdeckung einschließlich Pflasterkranz


< 1,0 m2
Abzurechnende Kleinpflasterfläche AKl = 1,22 · 1,22
(ohne Abzug)
Schachtabdeckung einschließlich Pflasterkranz und
Kleinpflasterfläche ≥ 1,0 m2
Abzurechnende Plattenfläche APl abzüglich AKl
(1,22 · 1,22)

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DIN 18318

Aussparung in Plattenbelag. Pflasterzeile Pflasterrinne mit Fahrbahnablauf, Abrechnung


nach Längenmaß

Bild 15

Da der Fahrbahnablauf kleiner als 1 m ist, wird die


Pflasterrinne durchgemessen.
Bild 14
5.4 Einzelregelungen
Abrechnung der Gehwegplatten:
Einzelflächen unter 0,5 m2 werden mit 0,5 m2
A = l · b ohne Abzug, da Aussparung < 1 m2 gerechnet.
Abrechnung der Pflasterzeile Die Einzelflächen können regelmäßig oder unregel-
nach Länge: mäßig geformt sein.
L = 2 · (0,45 + 0,08) + 0,90 = 1,96 m
nach Fläche: gepflasterte Treppenstufen
A = [2 · (0,45 + 0,08) + 0,90] · 0,08 = 0,16 m2 < 0,5 m2
Abzurechnende Fläche = 0,5 m2

Bild 16

Treppenbreite zwischen den Wangen = 1,20 m


Auftrittsfläche = 0,24 · 1,20 = 0,29 m2; abgerechnet
werden je 0,5 m2

73
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Belag aus Gehwegplatten 40/40 cm Schachtabdeckung in einer Plattenfläche, Zwickel


mit Kleinpflaster befestigt

Bild 17
Bild 19
Teilfläche a = 0,48 m2; abgerechnet werden 0,5 m2
Teilfläche b = 0,64 m2 = Abrechnungsfläche Die 4 gepflasterten Teilflächen hängen nicht zu-
Teilfläche c = 0,80 m2 = Abrechnungsfläche sammen und werden mit je 0,5 m2 abgerechnet.

Gehweg, befestigt mit Platten und Mosaikpflaster geschnittene Platten und Mosaikpflaster

Bild 20

Gehwegplatten 40/40 cm.


Platten teilweise geschnitten, Restflächen mit Mo-
saikpflaster ausgezwickelt.
Abrechnungsflächen Mosaikpflaster = 3 · 0,5 m2

Bild 18

Abrechnungsfläche je Pflasterzwickel = 0,5 m2

74
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DIN 18318

Gehwegplatten 40/40 cm im Diagonalverband,


Restflächen in Mosaikpflaster

Schieberkappe

Bild 21

Abrechnungsfläche Mosaikpflaster je 0,5 m2

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DIN 18320

Landschaftsbauarbeiten – DIN 18320


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18320 „Landschaftsbauarbei- – Sicherungen von Gewässern, Deichen und
ten“ gilt für Küstendünen sowie
– Fäll- und Rodungsarbeiten, – Zaunbauarbeiten.
– Schutzmaßnahmen für Bäume, Pflanzenbe- 1.2 Die ATV DIN 18320 gilt nicht für Erdarbei-
stände und Vegetationsflächen, ten, die anderen als vegetationstechnischen
Zwecken dienen (siehe ATV DIN 18300 „Erd-
– Oberbodenarbeiten,
arbeiten“).
– vegetationstechnische Bau-, Pflege- und
1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
Instand-haltungsarbeiten,
meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
– Bau-, Pflege- und Instandhaltungsarbeiten Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
für Sport- und Spielanlagen, gehen die Regelungen der ATV DIN 18320
vor.
– ingenieurbiologische Sicherungsbauwei-
sen,

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Raummaß (m3, l), getrennt nach Art und – Ausbringen und Einarbeiten von Dünger und
Maßen, für Bodenverbesserungsstoffen,
– Liefern, Auf- und Abtrag sowie Lagern von – Herstellen von Rasen und wiesenähnlichen
Boden, Substrat und Vegetationstragschich- Flächen,
ten,
– Herstellen von Nass- und Trockenansaaten,
– Flüssigdünger,
– Deckbauweisen des Lebendverbaues,
– Ausbringen von Bodenverbesserungsstoffen,
– Herstellen von Filter-, Drän-, Trag- und Deck-
– Bewässerung, schichten,
– Baum- und Pflanzgruben, Säubern der Bau- – Schutzvorrichtungen für Pflanzflächen,
stelle von störenden Stoffen.
– Pflegeleistungen, z. B. Rasenschnitt, Gehölz-
0.5.2 Flächenmaß (m2), getrennt nach Art und schnitt, Schnitt von Hecken, Beregnen,
Maßen, für Bodenlockerung, Pflanzenschutz, Winter-
schutzmaßnahmen,
– Roden,
– Säubern der Baustelle von störenden Stoffen.
– Aufnehmen von pflanzlichen Bodendecken,
0.5.3 Längenmaß (m), getrennt nach Art und Maßen, für
– Sichern von Bodenflächen und Oberflächen
von Bodenlagern, – Faschinenverbau, Flechtwerke, Buschlagen,
Heckenlagen, Pflanzgräben, Pflanzriefen,
– Auf- und Abtrag von Boden, Substrat und
Vegetationstragschichten, – Zäune, lineare Markierungen,
– Bodenbearbeitung, z. B. Lockern, Ebnen, Ver- – Schnitt von Hecken.
dichten,

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0.5.4 Anzahl (St), getrennt nach Art und Maßen, für – Markierungszeichen, Punktmarkierungen,
– Fällen und Roden von Bäumen, – Tore, Eckausbildungen, Endpfosten, Höhen-
absätze,
– Roden oder Herausnehmen von Pflanzen,
Vegetationsstücken, – Schneiden von Gehölzen.
– Einschlagen von Pflanzen, Pflanzarbeiten, 0.5.5 Masse (kg, t), getrennt nach Art, für
Setzen von Steckhölzern und Setzstangen,
– Saatgut für Nass- und Trockenansaaten,
Verankerungen von Gehölzen,
– Dünger,
– Baum- und Pflanzgruben,
– Boden, Substrat, Vegetationstragschichten,
– Pflanzlöcher,
– Liefern von Baustoffgemischen für Filter-,
– Pflegen von Einzelpflanzen, Pflanzgefäßen,
Drän-, Trag- und Deckschichten,
– Schutzvorrichtungen für Pflanzen,
– Bodenverbesserungsstoffe,
– Ausstattungsgegenstände, z. B. Bänke, Tische,
– Säubern der Baustelle von störenden Stoffen.
Abfallbehälter, Spiel- und Sportgeräte,

5 Abrechnung

Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt: 5.2.7 Bei der Abrechnung nach Masse ist diese
durch Wiegen festzustellen, bei Schiffsla-
5.1 Allgemeines dungen durch Schiffseiche.
5.1.1 Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig, 5.2.8 Zu rodende Gehölze werden vor dem Roden,
ob sie nach Zeichnungen oder nach Aufmaß zu fällende Gehölze vor dem Fällen ermit-
erfolgt – sind die Maße der bearbeiteten telt. Sträucher werden getrennt nach Höhe,
oder hergestellten Flächen zugrunde zu le- Bäume getrennt nach Stammdurchmesser in
gen. 1 m Höhe über dem Gelände ermittelt. Bei
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa- mehrstämmigen Bäumen gilt als Durchmes-
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln ser die Summe der Durchmesser der einzel-
und Einzelregelungen, anzuwenden. nen Stämme.
5.2.9 Schnitt von Hecken wird nach der bearbei-
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen teten Fläche ermittelt.
5.2.1 Bei der Ermittlung der Maße wird jeweils
5.3 Übermessungsregeln
das größte, ggf. abgewickelte Bauteilmaß
zugrunde gelegt. Übermessen werden:
5.2.2 Bei der Mengenermittlung sind Näherungs- 5.3.1 bei Abrechnung nach Raummaß
verfahren zulässig.
– Raumkörper mit einer Einzelgröße ≤ 0,5 m3,
5.2.3 Bei der Abrechnung von Pflegeleistungen z. B. Wurzelballen, Lichtschacht;
für Dachbegrünungen sind zur Ermittlung
5.3.2 bei Abrechnung nach Flächenmaß
der Maße die Vegetationsfläche einschließ-
lich gegebenenfalls vorhandener Randstrei- – Aussparungen mit einer Einzelgröße
fen zugrunde zu legen. ≤ 100 m2 bei Nass- und Trockenansaaten
nach DIN 18918, z. B. Felsflächen, Bauwer-
5.2.4 Die entnommenen Mengen sind an der Ent-
ke,
nahmestelle zu ermitteln.
– Aussparungen mit einer Einzelgröße ≤ 2,5 m2
5.2.5 Bodenlager werden unmittelbar nach ihrer
bei sonstigen Flächen, z. B. Bäume, Baum-
Herstellung aufgemessen.
scheiben, Stützen, Abläufe, Schrittplatten,
5.2.6 Die eingebauten Mengen sind im fertigen
Zustand zu ermitteln.

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DIN 18320

– Schienen, wenn beidseitig eine gleicharti- 5.3.4 bei Abrechnung nach Stück
ge Oberfläche an die Schienen herange-
– Ausfälle ≤ 5 % bei Flächenpflanzungen z. B.
führt ist;
aus bodendeckenden Stauden und Gehöl-
5.3.3 bei Abrechnung nach Längenmaß zen, leichten Sträuchern und Heistern.
– Unterbrechungen mit einer Einzellänge
5.4 Einzelregelungen
≤ 1 m;
Keine Regelungen.

Erläuterungen
0.5 Abrechnungseinheiten 5.2 Ermittlung der Maße/Mengen
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und 5.2.1 Bei der Ermittlung der Maße wird jeweils
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je- das größte, ggf. abgewickelte Bauteilmaß
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung zugrunde gelegt.
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab-
Die tatsächlichen Maße sind dabei aus Zeichnun-
rechnungseinheit festzulegen.
gen oder an Ort und Stelle durch Aufmaß festzu-
stellen. In der Regel mithilfe eines Flächennivelle-
ments und Bildung von Längs- und Querprofilen
5 Abrechnung (Bild 1).

Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:


Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN
18299.

5.1 Allgemeines
5.1.1 Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
ob sie nach Zeichnungen oder nach Aufmaß
erfolgt – sind die Maße der bearbeiteten
oder hergestellten Flächen zugrunde zu le-
gen.
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln
und Einzelregelungen, anzuwenden.
Bild 1

Es wird empfohlen, bei Vorliegen von geneigten


Flächen mit einer Neigung, die steiler als 1: 4 ist, die
zu bearbeitenden Flächen im Leistungsverzeichnis
gestaffelt anzugeben, z. B. 1:1, 1: 2, 1: 3 (siehe auch
Abschnitt 0.2.4).

1 : 3,
1 : 2,
1 : 1,

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5.2.2 Bei der Mengenermittlung sind Näherungs- 5.2.5 Bodenlager werden unmittelbar nach ihrer
verfahren zulässig. Herstellung aufgemessen.
5.2.3 Bei der Abrechnung von Pflegeleistungen Bodenlager sind unmittelbar nach Abschluss der
für Dachbegrünungen sind zur Ermittlung Arbeit aufzumessen. Ein späteres Aufmaß führt,
der Maße die Vegetationsfläche einschließ- bedingt durch Setzungen des Bodens, zu fehlerhaf-
lich gegebenenfalls vorhandener Randstrei- ten Ergebnissen (Bild 4).
fen zugrunde zu legen.
Bei Pflegeleistungen für Dachbegrünungen sind
die tatsächlichen Vegetationsflächen einschließlich
eventueller Randstreifen zugrunde zu legen (Bild 2).

Bild 4 @ #
V= a+b·h ·l
2

5.2.6 Die eingebauten Mengen sind im fertigen


Zustand zu ermitteln.
Eingebaute Mengen, z. B. Anschüttungen, Ande-
ckungen, Einbau von Schichten, sind im fertigen
Zustand zur Zeit der Abnahme an den Auftragstel-
len zu ermitteln (Bild 3).

Bild 2

5.2.4 Die entnommenen Mengen sind an der Ent-


nahmestelle zu ermitteln.
Entnommene Mengen, wie z. B. Abtrag, sind in der
Regel an der Entnahmestelle zu ermitteln, und zwar
vor dem Entfernen (Bild 3).

VAbtrag = a1 · b1 · 1/2 · l
Bild 3 VAnschüttung = a2 · b2 · 1/2 · l

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DIN 18320

Ist eine davon abweichende Art der Ermittlung, z. B.


an der Entnahmestelle oder nach Transporteinhei-
ten bei Schüttgütern, zweckmäßig, so ist dies in der
Leistungsbeschreibung anzugeben.
Da Oberboden unabhängig von seinem Zustand vor
dem Lösen immer ein eigener Homogenbereich ist,
empfiehlt es sich, die Einteilung nach Bodengrup-
pen im Leistungsverzeichnis anzugeben. Die
Bewertung und Einordnung erfolgt nach DIN 18196
bzw. nach DIN 18915 „Vegetationstechnik im Land-
schaftsbau; Bodenarbeiten“ (siehe hierzu auch
Abschnitt 0.2.12 und 2.1.4).
Gleichermaßen empfiehlt es sich, Förderwege mit Bild 6 S1–S2 = 75 m
einer Länge größer 50 m im Leistungsverzeichnis
anzugeben, ggf. gestaffelt nach Länge oder nach
einem Massenverteilungsplan (siehe hierzu auch
Abschnitt 0.2.6), wobei z. B. folgende Staffelung der
Förderwege zweckmäßig sein kann:
– über 50 m bis 100 m,
– über 100 m bis 500 m,
– über 500 m bis 1000 m,
Bild 7
– über 1000 m bis 5000 m.
Als Förderweg gilt der kürzeste, praktisch mögliche
Weg vom Schwerpunkt des Abtrags bis zum
5.2.7 Bei der Abrechnung nach Masse ist diese
Schwerpunkt des Auftrags (Bild 5 und 6). Bei
durch Wiegen festzustellen, bei Schiffsla-
geneigten Wegen ist die tatsächliche Länge zu mes-
dungen durch Schiffseiche.
sen (Bild 7).
5.2.8 Zu rodende Gehölze werden vor dem Roden,
zu fällende Gehölze vor dem Fällen ermit-
telt. Sträucher werden getrennt nach Höhe,
Bäume getrennt nach Stammdurchmesser in
1 m Höhe über dem Gelände ermittelt. Bei
mehrstämmigen Bäumen gilt als Durchmes-
ser die Summe der Durchmesser der einzel-
nen Stämme.
Zu rodende Gehölze werden vor dem Roden, zu fäl-
lende Gehölze vor dem Fällen ermittelt. Dabei sind
Bild 5 S1–S2 = 45 m Sträucher und Bäume getrennt zu ermitteln. Sträu-
cher getrennt nach Höhe, Bäume getrennt nach
Stammdurchmesser, der in 1 m Höhe über dem
Gelände ermittelt wird, wobei bei mehrstämmigen
Bäumen als Durchmesser die Summe der einzelnen
Stämme gilt.
Wenn Wurzelstöcke und Baumstümpfe früheren
Bewuchses gerodet werden sollen, empfiehlt es
sich, im Leistungsverzeichnis einen Abrechnungs-
modus vorzusehen, z. B. die Abrechnung nach ihren
sichtbaren Schnittflächen.

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5.2.9 Schnitt von Hecken wird nach der bearbeite- Bei Nass- und Trockensaaten nach DIN 18918
ten Fläche ermittelt. „Vegetationstechnik im Landschaftsbau; Inge-
nieurbiologische Sicherungsbauweisen; Sicherun-
Der Schnitt von Hecken ergibt sich aus der Summe
gen durch Ansaaten, Bepflanzungen, Bauweisen
der bearbeiteten Flächen. Dabei sind die Flächen
mit lebenden und nicht lebenden Stoffen und Bau-
(Innen- und Außenseiten, Kopfseiten sowie Deck-
teilen, kombinierte Bauweisen“ werden bei Abrech-
seiten) jeweils in ihrer Abwicklung zu messen
nung nach Flächenmaß Aussparungen ≤ 100 m2
(Bild 8).
Einzelfläche übermessen. Derartige Aussparungen
können z. B. sein: Felsflächen, Bauwerke, Wasser-
5.3 Übermessungsregeln läufe, Wege. Die DIN 18918 gilt für Sicherungsbau-
weisen mit Saatgut zur Verhinderung von Erosio-
Übermessen werden:
nen und zur Begrünung von Flächen, die durch
5.3.1 bei Abrechnung nach Raummaß natürliche Einflüsse oder technische Maßnahmen
– Raumkörper mit einer Einzelgröße ≤ 0,5 m3, von Oberboden entblößt sind.
z. B. Wurzelballen, Lichtschacht;
5.3.2 bei Abrechnung nach Flächenmaß
– Aussparungen mit einer Einzelgröße
≤ 100 m2 bei Nass- und Trockenansaaten
nach DIN 18918, z. B. Felsflächen, Bau-
werke,

Schnitt einer Hecke

Bild 8 A = 2 · A1 + A2 + A3

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DIN 18320

– Aussparungen mit einer Einzelgröße


≤ 2,5 m2 bei sonstigen Flächen, z. B. Bäume,
Baumscheiben, Stützen, Abläufe, Schritt-
platten,
Bei sonstigen Flächen, z. B. Flächensicherungen
durch Saatverfahren nach DIN 18917 „Vegetations-
technik im Landschaftsbau; Rasen und Saatarbeiten“,
werden bei Abrechnung nach Flächenmaß Ausspa-
rungen ≤ 2,5 m2 Einzelfläche, z. B. Baumscheiben,
Bäume, Schrittplatten, übermessen (Bild 9).

– Schienen, wenn beidseitig eine gleicharti-


ge Oberfläche an die Schienen herange-
führt ist;

Bild 9

7 ‰ 2,5 m2
Zu übermessen sind:
– Baumscheibe 2
– Schrittplatten 1–4

7 > 2,5 m2
Abgezogen werden:
– Sitzplatz
– Baumscheibe 1

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5.3.3 bei Abrechnung nach Längenmaß 5.3.4 bei Abrechnung nach Stück
– Unterbrechungen mit einer Einzellänge – Ausfälle ≤ 5 % bei Flächenpflanzungen z. B.
≤ 1 m; aus bodendeckenden Stauden und Gehöl-
VOB im Bild zen, leichten Sträuchern und Heistern.
Bei AbrechnungATVnach
DIN Längenmaß
18320 Bild werden
10, 170Unter-
mm
brechungen mitkorrigiert 14.11.00
einer Einzellänge ≤ 1 m übermes-
sen (Bild 10). 5.4 Einzelregelungen
Keine Regelungen.

Bild 10 ≤1 m >1 m

Zu übermessen ist:
– Gartenpforte
Abgezogen wird:
– Garteneingang

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DIN 18330

Mauerarbeiten – DIN 18330


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18330 „Mauerarbeiten“ gilt – Trockenbauarbeiten (siehe ATV DIN
für das Herstellen von Mauerwerk jeder Art 18340 „Trockenbauarbeiten“) sowie
aus natürlichen und künstlichen Steinen.
– Wärmedämm-Verbundsysteme (siehe ATV
1.2 Die ATV DIN 18330 gilt nicht für DIN 18345 „Wärmedämm-Verbundsyste-
me“).
– Schalungssteine (siehe ATV DIN 18331
„Betonarbeiten“), 1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
– Naturwerksteine (siehe ATV DIN 18332
Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
„Naturwerksteinarbeiten“), sofern statisch
gehen die Regelungen der ATV DIN 18330
nicht mittragend,
vor.
– Betonwerksteine (siehe ATV DIN 18333
„Betonwerksteinarbeiten“), sofern statisch
nicht mittragend,

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und 0.5.2 Raummaß (m3), getrennt nach Bauart und
Maßen, für Maßen, für
– Mauerwerk, – Dämmstoffe für die Auffüllung von Hohlräu-
men,
– Ausfachungen von Holz-, Stahl- und Beton-
skeletten, – Schüttungen.
– nichttragende Trennwände, 0.5.3 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und
Maßen, für
– Sicht- und Verblendmauerwerk,
– Leibungen bei Sicht- und Verblendmauer-
– Verblendschalen, Bekleidungen,
werk, Sohlbänke und Gesimse einschließlich
– Rückflächen von Nischen, etwaiger Auskragungen,
– Gewölbe, – gemauerte oder vorgefertigte Stürze, Über-
wölbungen und Entlastungsbögen über Öff-
– Ausfugungen,
nungen und Nischen,
– Bodenbeläge aus Flach- oder Rollschichten,
– Pfeiler,
– Auffüllungen von Decken,
– Pfeilervorlagen,
– Dämmstoffschichten,
– Deckenabmauerungen,
– Dampfbremsen, Trenn- und Schutzschichten,
– gemauerte Schornsteine, getrennt nach An-
– Abdichtungen, zahl und Querschnitt der Züge und Dicke der
Wangen,
– Fertigteile und Fertigteildecken.
– Schornsteine aus Formstücken, getrennt
nach Anzahl und Querschnitt der Züge,

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– gemauerte Stufen, – vorgefertigte Sohlbänke und Gesimse ein-


schließlich etwaiger Auskragungen,
– Ausmauern, Ummanteln oder Verblenden,
z. B. von Stahlträgern, Unterzügen, Stützen, – Pfeiler,
– Herstellen und Schließen von Schlitzen, – Schornsteinköpfe, getrennt nach Anzahl und
Querschnitt der Züge,
– Ringanker,
– Schornsteinreinigungsverschlüsse, Rohrmuf-
– Herstellen von Bewegungs- und Trennfugen,
fen, Übergangsstücke und dergleichen,
– Abfangungen der Außenschalen bei zwei-
– Kellerlichtschächte, Sinkkästen, Fundamente
schaligen Außenwänden,
für Geräte und dergleichen,
– Rollschichten, Mauerabdeckungen,
– Liefern und Einbauen von Stahlteilen und
– Herstellen von Mauerwerksschrägen, z. B. Fertigteilen, z. B. Fertigteildecken,
Dachschrägen,
– Liefern und Einbauen z. B. von Anschluss- und
– Herstellen von stumpf-/oder spitzwinkligen Randprofilen, Ankerschienen, Ankern und
Ecken mit Formsteinen oder mit geschnitte- Bolzen,
nen Mauersteinen,
– Liefern und Einbauen von Tür- und Fenster-
– Glattstrich im Bereich von Leibungen, Stür- zargen und dergleichen,
zen, Brüstungen sowie für obere Wandab-
– Stahlteile und Walzstahlprofile, Fertigbau-
schlüsse.
teile und Fertigteildecken,
0.5.4 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen,
– Rollladenkästen.
für
0.5.5 Masse (kg, t), getrennt nach Bauart und Maßen,
– Herstellen von Aussparungen, z. B. Öffnun-
für
gen, Nischen, Schlitze, Durchbrüche,
– Betonstahl, Stahlprofile, Anker, Bolzen,
– Schließen von Aussparungen,
– Schüttungen.
– vorgefertigte Stürze, Überwölbungen und
Entlastungsbögen über Öffnungen und
Nischen,

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:

5.1 Allgemeines 5.2 Ermittlung der Maße/Mengen


Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig, 5.2.1 Wandmauerwerk wird von Oberseite Roh-
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß decke bis Unterseite Rohdecke gerechnet.
erfolgt – sind zugrunde zu legen:
5.2.2 Die Höhe von Mauerwerk mit oben abge-
– für Bauteile aus Mauerwerk deren Maße, schrägtem Querschnitt der Wand wird bis
zur höchsten Kante gerechnet.
– für Fassaden mit mehrschaligem Aufbau
für das Sicht- und Verblendmauerwerk 5.2.3 Bei Wanddurchdringungen wird nur eine
und für die Dämmstoffschicht die Maße Wand durchgehend berücksichtigt, bei Wän-
der Außenseite der Außenschale; für die den ungleicher Dicke die dickere Wand.
nachträgliche Verfugung die Maße der zu
5.2.4 Bei Abrechnung von Gewölben werden die
verfugenden Fläche,
Maße der abgewickelten Untersicht zu-
– für Bodenbeläge deren Maße. grunde gelegt.
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln
und Einzelregelungen, anzuwenden.

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DIN 18330

5.2.5 Bei Abrechnung nach Längenmaß werden – Aussparungen ≤ 2,5 m2 Einzelgröße, wie
Bauteile wie Öffnungen (auch raumhoch), Nischen und
Durchdringungen, z. B. von Deckenplat-
– Leibungen bei Sicht- und Verblendmauer-
ten, Kragplatten; bei der Ermittlung der
werk, Sohlbänke, Gesimse, Bänder, Stür-
Einzelgröße sind die kleinsten Maße der
ze, Überwölbungen, Entlastungsbögen,
Aussparung zugrunde zu legen,
Auskragungen, Rollschichten, Mauer-
werksschrägen sowie gemauerte Stufen – Aussparungen ≤ 0,5 m2 Einzelgröße bei
in ihrer größten Länge, Bodenbelägen aus Flach- oder Roll-
schichten,
– Abfangungen für Mauerwerksschalen in
der größten Länge des abgefangenen – Unterbrechungen der Mauerwerksfläche
Bauteils ≤ 30 cm durch stabförmige Bauteile, z. B.
durch Fachwerkteile, Stützen, Vorlagen;
gemessen.
5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
5.2.6 Schornsteine werden in ihrer Achse gemes-
sen. – Unterbrechungen ≤ 1 m Einzellänge.
5.2.7 Bindet eine Aussparung anteilig in angren-
5.4 Einzelregelungen
zende, getrennt zu rechnende Flächen ein,
wird zur Ermittlung der Übermessungs- 5.4.1 Die Masse der Bewehrung wird nach Stahl-
größe die jeweils anteilige Aussparungsflä- listen abgerechnet. Bei genormten Profil-
che gerechnet. stählen gelten die Angaben in den DIN-
Normen, bei anderen Stählen die Angaben
5.2.8 Unmittelbar zusammenhängende, ver-
im Profilbuch des Herstellers.
schiedenartige Aussparungen, z. B. Öffnung
mit angrenzender Nische, werden getrennt 5.4.2 Tür- und Fensterpfeiler im Wandmauer-
gerechnet. werk werden gesondert gerechnet, wenn
sie ≤ 50 cm sind und die beiderseits dieser
5.3 Übermessungsregeln Pfeiler liegenden Öffnungen nach Abschnitt
5.3.1 nicht übermessen werden. Andernfalls
Übermessen werden:
gelten sie als Wandmauerwerk.
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
– Fugen,
– Stürze, Rollladenkästen, Überwölbungen
und Entlastungsbögen,

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Erläuterungen
0.5 Abrechnungseinheiten
Verblendmauerwerk innen
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je-
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab-
rechnungseinheit festzulegen.

A = 2 · (l1 + l2) · h
5 Abrechnung
Bild 3
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN
18299. – für Fassaden mit mehrschaligem Aufbau
für das Sicht- und Verblendmauerwerk
und für die Dämmstoffschicht die Maße
5.1 Allgemeines der Außenseite der Außenschale; für die
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig, nachträgliche Verfugung die Maße der zu
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß verfugenden Fläche,
erfolgt – sind zugrunde zu legen: Maße für das Sicht- und Verblendmauerwerk sowie
VOB im– für
BildBauteile aus Mauerwerk deren Maße, für die Dämmstoffschicht bei Fassaden mit mehr-
ATV DIN 18330 Bild 1, 85 mm schaligem Aufbau:
Maße von Bauteilen aus Mauerwerk (Bild 1 bis 3)
Für das Sicht- und Verblendmauerwerk bei Fassa-
Bauteile aus Mauerwerk den mit mehrschaligem Aufbau gelten die Regelun-
gen des Abschnittes 5.1, 2. Spiegelstrich.
Das heißt, hier gelten im Gegensatz zur Regelung
des Abschnittes 5.1, 1. Spiegelstrich, die Maße der
Außenseite – also die Ansichtsfläche der Fassade.
Auch die zur Leistung gehörende Dämmstoffschicht
ist mit den Maßen der Außenseite der Außenschale
abzurechnen (Bild 4 bis 6).
Bild 1
Außeneck/Inneneck
Länge und Breite
Verblendmauerwerk innen

A = (l1 + l2) · h

innen

Bild 2
Bild 4
A = (l1 + l2 + l3) · h

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DIN 18330

Höhe Verfugung von Mauerwerk

l4
l1 l2 l3
Bild 7 A = (l1 + l2 + l3 + 2 · l4) · h

Gemäß Abschnitt 5.3.1, 3. Spiegelstrich, werden


dabei Aussparungen wie z. B. Öffnungen, auch
raumhoch, und Nischen mit einer Einzelgröße
h

≤ 2,5 m2 übermessen.

– für Bodenbeläge deren Maße.


Maße von Bodenbelägen (Bild 8 und 9)
Grundriss

Bild 5 A=l·h
Stütze

l1 l2
A = 2 · (l1 + l2) · h Bild 8

Schnitt
Bild 6 l1

Aussparungen, wie z. B. Öffnungen, auch raum-


hoch, mit einer Einzelgröße ≤ 2,5 m² werden dabei
gemäß Abschnitt 5.3.1, 3. Spiegelstrich, übermes-
sen. Bei Sicht- l1und Verblendmauerwerkl1 werden
Leibungen gemäß Abschnitt 5.2.5, 1. Spiegelstrich,
in ihrer größten Länge gemessen.
Maße für die Verfugung:
Hier gelten die Maße der zu verfugenden Fläche,
und zwar gleichermaßen für den Außen- wie auch
für den Innenbereich (Bild 7). Bild 9
l2

l2

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VOB im Bild
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa- ATVwird
Wandmauerwerk DINvon
18330 Bild 12,
Oberseite 47,3 mm
Rohdecke bis
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln Unterseite Rohdecke gerechnet (Bild 12 bis 14).
und Einzelregelungen, anzuwenden.
Zwischenmauerwerk

5.2 Ermittlung der Maße/Mengen

H
5.2.1 Wandmauerwerk wird von Oberseite Roh-
decke bis Unterseite Rohdecke gerechnet.
Begriffsbestimmung Rohdecke
Die Rohdecke ist der Teil der Decke ohne zusätzli-
che Schichten, z. B. Fußbodenkonstruktion.

H
Oberseite und Unterseite der Rohdecke bestimmen
sich demnach wie folgt (Bild 10 und 11):

H
Bild 12

Sofern das Mauerwerk im Untergeschoss nicht auf


einer Bodenplatte errichtet wird, rechnet das
Höhenmaß ab Oberseite Fundament (Bild 13).

Bild 10

l1

VOB im Bild
ATV DIN 18330 Bild 14, 47,3 mm
Bild 13
Bild 11
Außenmauerwerk
H
l2
H
H

Bild 14

90
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DIN 18330

Bei durchgehendem Mauerwerk, und als solches 5.2.3 Bei Wanddurchdringungen wird nur eine
gilt auch Mauerwerk mit Aussparungen für einbin- Wand durchgehend berücksichtigt, bei
dende Bauteile, z. B. Deckenplatten, ist das Mauer- Wänden ungleicher Dicke die dickere
werk durchzumessen (Bild 15). Wand.
Unter Wanddurchdringungen sind Wandkreuzun-
gen, Wandeinbindungen und Wandecken zu ver-
stehen.
Durchdringungen gleicher Bauart werden grund-
sätzlich nicht doppelt gemessen.
Bei Wänden ungleicher Dicke wird in der Regel die
dickere gemessen (Bild 17 und 18).

Wandkreuzungen

Bild 15

Die Aussparungen für die einbindenden Bauteile


werden, wenn ihre Einzelgröße ≤ 2,5 m² beträgt,
gemäß Abschnitt 5.3.1, 3. Spiegelstrich, übermes-
sen. Bei der Ermittlung der Einzelgröße sind die
jeweils kleinsten Maße der Aussparung zugrunde
zu legen.
5.2.2 Die Höhe von Mauerwerk mit oben abge- Bild 17 Die dickere Wand ist durchzumessen.
schrägtem Querschnitt der Wand wird bis
zur höchsten Kante gerechnet.
Die Bestimmung dieses Abschnittes regelt lediglich
das Aufmaß von Mauerwerk mit oben abgeschräg-
tem Querschnitt, z. B. Einfriedungsmauern. Für
Mauerwerk, das in der ganzen Höhe abgeschrägt
(andossiert) ist, z. B. Stützmauern, gilt diese Rege-
lung nicht (Bild 16).

Aufmaß von Mauerwerk nach Flächenmaß

Bild 18

Bei einbindenden Wänden ist sinngemäß zu verfah-


ren (Bild 19 und 20).

Wandeinbindungen

Bild 16 H = Höhe der Mauern

Bild 19

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5.2.5 Bei Abrechnung nach Längenmaß werden


Bauteile wie
– Leibungen bei Sicht- und Verblendmauer-
werk, Sohlbänke, Gesimse, Bänder, Stür-
ze, Überwölbungen, Entlastungsbögen,
Auskragungen, Rollschichten, Mauer-
werksschrägen sowie gemauerte Stufen
in ihrer größten Länge,
Bild 20 – Abfangungen für Mauerwerksschalen in
der größten Länge des abgefangenen
Beim Zusammenstoß gemauerter Wände gilt die Bauteils
Regelung ebenso (Bild 21).
gemessen.
Wandecken In ihrer größten Länge werden gemessen:
– Leibungen bei Sicht- und Verblendmauerwerk
(Bild 23)
VOB im Bild
ATV=DIN
LLeibung 2 · l118330
+ l2 Bild 24, 85 mm
Die Tiefe der Leibung ist in der Abwicklung zu
messen.
– Sohlbänke (Bild 23)
LSohlbank = l3
Bild 21
l2

5.2.4 Bei Abrechnung von Gewölben werden die


Maße der abgewickelten Untersicht zu-
grunde gelegt.
Gewölbte Decken werden nach der Fläche der l1
abgewickelten Untersicht gerechnet (Bild 22).

Bild 23 l3

Bild 22 A = 2 · r · 3,14 · 1/2 · L

Bei Abrechnung spitz und flach gekrümmter


Gewölbe nach Flächenmaß empfiehlt es sich, be-
reits in der Leistungsbeschreibung dafür entspre-
chende Abrechnungsregelungen, z. B. Aufmaß nach
überwölbter Grundfläche, festzulegen.

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– Gesimse, Bänder, Auskragungen (Bild 24) – Rollschichten, gemauerte Stufen (Bild 27)

Bild 24
Bild 27

– Stürze, Entlastungsbögen (Bild 25)


Kopfleisten werden dabei zur Länge nicht hinzu-
gerechnet; bei seitlich herangeführten Stufen je-
doch deren Länge (Bild 28 und 29).

Bild 28
Bild 25

– Überwölbungen (Bild 26)

Bild 29
Bild 26

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– Mauerwerksschrägen (Bild 30)

Bild 30

In der größten Länge des abgefangenen Bauteils


werden gemessen:
– Abfangungen für Mauerwerksschalen (Bild 31)

Bild 32

Als Oberseite der Dachhaut gilt die jeweils obere


Ebene der Dacheindeckung, z. B. beim Hohlpfan-
nendach der obere Wulst.
Schornsteinschrägen sind in der Achse bis zu ihrem
Schnittpunkt getrennt nach Zügen zu rechnen
(Bild 33).
Bild 31

Die Abfangung wird in der größten Länge des abge-


fangenen Bauteils (Sturz) gemessen.
5.2.6 Schornsteine werden in ihrer Achse gemes-
sen.
Gemäß Abschnitt 0.5.3 bzw. 0.5.4 sind
– gemauerte Schornsteine, getrennt nach Anzahl
und Querschnitt der Züge und Dicke der Wangen,
– Schornsteine aus Formstücken, getrennt nach
Anzahl und Querschnitt der Züge, und
– Schornsteinköpfe, getrennt nach Anzahl und
Querschnitt der Züge,
in der Leistungsbeschreibung nach Längenmaß
bzw. Anzahl (St) vorzugeben.
Die Länge wird in ihrer Achse gemessen und zwar
von Oberseite Fundament bis Oberseite Dachhaut
(Bild 32 und 33).

Bild 33

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DIN 18330

VOB im Bild
ATV DIN 18330 Bild 37, 47,3 mm, korrigiert:12.04.2007
Unterbrechungen der Mauerwerksfläche durch Öffnungen,VOB im Bild
Nischen und Aussparungen, die antei-
Schornsteine mit einer Einzelbreite ≤ 30 cm werden ATV DIN 18330
lig in angrenzende, Bild
getrennt 40, 85 mmFlächen
zu rechnende
gemäß Abschnitt 5.3.1, 5. Spiegelstrich, übermessen einbinden, sind zur Beurteilung der Übermessung
(Bild 34 und 35). jeweils gesondert, bezogen auf die davon tangierte
Einzelfläche, zu ermitteln (Bild 37).
a1  30 cm
Öffnung übereck
l1
VOB im Bild
ATV DIN 18330 Bild 38, 47,3 mm, korrigiert:12.04.2007

l2
a
Bild 34 AMauerwerk = (a – a1) · h
 30 cm

Bild 37

5.2.8 Unmittelbar zusammenhängende, verschie-


denartige Aussparungen, z. B. Öffnung mit
b1
b

angrenzender Nische, werden getrennt


gerechnet.
Unmittelbar
VOB im Bildzusammenhängende, verschiedenarti-
im Bild
VOB
ATV
ge DIN
ATV 18330
DIN BildBild
18330
Aussparungen, 41, 170
41,
z. B. mmmmmit angrenzender
170
Öffnung
Nische, Öffnung mit angrenzendem, durchdringen-
dem Stahlbetonsturz, werden zur Beurteilung der
a1  30 cm Übermessung jeweils getrennt gerechnet (Bild 38).
a
Bild 35 AMauerwerk = (a – a1) · h + (b – b1) · h

VOB für im Bild Durchdringung


Durchdringung
h1
h1

Aussparungen einbindende Schornsteine sind


ATV DIN
wie Aussparungen in 18330 Bild 39, 47,3 mm, korrigiert:12.04.2007
der Leistungsbeschreibung
vorzusehen. Sie werden übermessen, wenn ihre
Einzelfläche ≤ 2,5 m2 ist (Bild 36). Öffnung
Öffnung
h2
h2

NischeNische
h3
h3

b b
b1 b1
a1  30 cm
a Bild 38

Bild 36 AMauerwerk = (a – a1) · h AAussparung = b1 · h1 ≤ 2,5 m2; ist zu übermessen.


AÖffnung = b · h2 > 2,5 m2; ist abzuziehen.
5.2.7 Bindet eine Aussparung anteilig in angren- ANische = b · h3 ≤ 2,5 m2; ist zu übermessen. Das
zende, getrennt zu rechnende Flächen ein, Mauerwerk, das die Rückseite der
wird zur Ermittlung der Übermessungs- Nischenfläche bildet, ist in seiner Dicke
größe die jeweils anteilige Aussparungs- in der Leistungsbeschreibung geson-
fläche gerechnet. dert zu erfassen.

95
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5.3 Übermessungsregeln Um eine sachgerechte Kalkulation und Abrechnung


zu gewährleisten, bedarf es jedoch der gesonderten
Übermessen werden:
Vorgabe in der Leistungsbeschreibung.
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
Bei Abrechnung nach Längenmaß gilt gemäß Ab-
– Fugen, schnitt 5.2.5, 1. Spiegelstrich, die jeweils größte
– Stürze, Rollladenkästen, Überwölbungen Länge.
und Entlastungsbögen, Übermessen werden bei Abrechnung nach Flä-
– Aussparungen ≤ 2,5 m2 Einzelgröße, wie chenmaß:
Öffnungen (auch raumhoch), Nischen und – Öffnungen, auch raumhoch, ≤ 2,5 m2 Einzelgröße,
Durchdringungen, z. B. von Deckenplat- dabei gelten die jeweils kleinsten Maße der Öff-
ten, Kragplatten; bei der Ermittlung der nung (Bild 40)
Einzelgröße sind die kleinsten Maße der
Aussparung zugrunde zu legen,
Aufmaß von Öffnungen
– Aussparungen ≤ 0,5 m2 Einzelgröße bei
Bodenbelägen aus Flach- oder Roll-
schichten,
– Unterbrechungen der Mauerwerksfläche
≤ 30 cm durch stabförmige Bauteile, z. B.
durch Fachwerkteile, Stützen, Vorlagen;
Fugen, z. B. Bewegungs-, Anschlussfugen, sind Be-
standteil des Mauerwerks; sie werden übermessen.
Gemauerte oder vorgefertigte Stürze, Überwölbun-
gen, Entlastungsbögen sowie Rollladenkästen wer-
den grundsätzlich übermessen und mit ihren Maßen
gemäß Abschnitt 0.5.3 oder 0.5.4 nach Längenmaß
bzw. Anzahl zusätzlich gerechnet (Bild 39).
Bild 40 AÖffnung = b · h > 2,5 m2; ist abzuziehen.

– Durchdringungen, z. B. Deckenplatten, Kragplat-


ten, ≤ 2,5 m2 Einzelgröße, dabei gelten die jeweils
kleinsten Maße der Durchdringung (Bild 41 bis 43)
Als Durchdringung gilt die Aussparung in der
Mauerwerksfläche, die vom durchdringenden Bau-
teil beansprucht wird.

Aufmaß von Durchdringungen von Decken- und


Kragplatten

Bild 39

Bild 41 ADurchdringung = l · d > 2,5 m2; ist abzuziehen.

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DIN 18330

Aufmaß von Durchdringungen von Stürzen Um eine für die Kalkulation und Abrechnung ein-
deutige Grundlage zu schaffen, sind Anzahl, Art,
Lage und Maße von Nischen und Aussparungen in
der Leistungsbeschreibung anzugeben (siehe
Abschnitt 0.2.17). Das Mauerwerk, das die Rück-
seite der Nische bildet, ist in einer gesonderten
Position in der Leistungsbeschreibung zu erfassen.

VOB im Bild Aufmaß von Aussparungen für einbindende Bau-


Bild 42 ATV DIN 18330
ADurchdringung = l · hBild
> 2,545,
m2;85
ist mm
abzuziehen. teile

Aufmaß von Durchdringungen von Rollladenkästen

l
h

Bild 46 A=d·l

Bild 43 ADurchdringung = l · h > 2,5 m2; ist abzuziehen. – bei Bodenbelägen aus Flach- oder Rollschichten
Aussparungen ≤ 0,5 m2 Einzelgröße (Bild 47)

– Nischen sowie Aussparungen für einbindende Aufmaß von Aussparungen in Bodenbelägen


Bauteile ≤ 2,5 m2 Einzelgröße (Bild 44 bis 46)

Aufmaß von Nischen

Bild 44 A=b·h
Bild 47 APflanzbeet = a · b > 0,5 m2; ist abzuziehen.

– Unterbrechungen der Mauerwerksfläche durch


Bauteile, z. B. Fachwerkteile, Stützen, Unterzüge,
Bild 45 Vorlagen, ≤ 30 cm Einzelbreite (Bild 48 bis 52)

Begriffsdefinition
Unterbrechungen durch Bauteile sind bei der
Ermittlung der Flächenmaße trennende, nicht zu
behandelnde bzw. nicht herzustellende Teilflächen
geringer Breite, z. B. Fachwerkteile, Lisenen usw.
(siehe ATV DIN 18299, Anhang A).

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Sie gelten jedoch nur dann als solche, wenn die vor- Fachwerkteile ≤ 30 cm Einzelbreite werden über-
gegebene Leistung, bezogen auf die jeweilige messen, > 30 cm Einzelbreite abgezogen.
Wand- oder Deckenfläche, nach der Unterbrechung
wieder aufgenommen wird.

keine Unterbrechung, Leistung wird nicht wieder


aufgenommen

 30 cm
Bild 51

Stützen ≤ 30 cm Einzelbreite werden übermessen,


> 30 cm Einzelbreite abgezogen.

Vorlagen
Bild 48

Unterbrechung, Leistung wird wieder aufgenom-


men
 30 cm
Bild 52

Bild 49 Vorlagen ≤ 30 cm Einzelbreite werden übermessen,


> 30 cm Einzelbreite abgezogen.

Fachwerkteile 5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß


– Unterbrechungen ≤ 1 m Einzellänge.
Begriffsdefinition
Unterbrechungen sind bei der Ermittlung der Län-
genmaße trennende, nicht zu behandelnde bzw.
nicht herzustellende Abschnitte (siehe ATV DIN
18299, Anhang A).

Bild 50

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DIN 18330

5.4 Einzelregelungen Abrechnung nach Flächenmaß bzw. Raummaß:


5.4.1 Die Masse der Bewehrung wird nach Stahl- Die mittlere Öffnung ist kleiner als 2,5 m2 bzw.
listen abgerechnet. Bei genormten Profil- 0,5 m3, sie ist deshalb gemäß Abschnitt 5.3.1,
stählen gelten die Angaben in den DIN- 3. Spiegelstrich zu übermessen.
Normen, bei anderen Stählen die Angaben
Die beiden begrenzenden Pfeiler, obwohl schmaler
im Profilbuch des Herstellers.
als 50 cm, gelten als Mauerwerk, da nur jeweils eine
Das Liefern, Schneiden, Biegen und Einbauen von der beiderseits liegenden Öffnungen abgezogen
Betonstahl, von Stahlprofilen, Ankern, Bolzen u. Ä. wird.
werden gesondert gerechnet. Gemäß Abschnitt
Die übrigen Öffnungen sind größer als 2,5 m2 bzw.
0.5.5 ist hierfür als Abrechnungseinheit Masse/
0,5 m3. Sie werden daher nicht übermessen.
Gewicht vorzugeben, die/das sich
Die beiden äußeren Pfeiler ≤ 50 cm werden geson-
– für genormte Stähle nach den DIN-Normen und
dert gerechnet, da beide Voraussetzungen – Pfeiler
– für andere Stähle nach Massen/Gewichten aus schmaler als 50 cm und Abzug der Öffnungen bei-
dem Profilbuch des Herstellers derseits dieser Pfeiler – erfüllt sind. Sie sind, falls in
der Leistungsbeschreibung nicht vorgesehen, ge-
errechnet.
mäß Abschnitt 4.2.16 als „Besondere Leistung“ zu
5.4.2 Tür- und Fensterpfeiler im Wandmauer- vergüten.
werk werden gesondert gerechnet, wenn
Der Mehraufwand für die Herstellung des Pfeilers
sie ≤ 50 cm sind und die beiderseits dieser
ist bei der Kalkulation in den Einheitspreis des
Pfeiler liegenden Öffnungen nach Abschnitt
Mauerwerks einzukalkulieren und wird somit über
5.3.1 nicht übermessen werden. Andernfalls
die Position des Mauerwerks auch abgerechnet. Die
gelten sie als Wandmauerwerk.
Höhe des Pfeilers ergibt sich jeweils durch das
Tür- und Fensterpfeiler werden gesondert gerech- gemeinsame Maß der beiderseits dieser Pfeiler
net, wenn sie ≤ 50 cm sind und die beiderseits dieser angrenzenden Öffnungen (Bild 54).
Pfeiler liegenden Öffnungen nach Abschnitt 5.3.1,
3. Spiegelstrich, nicht übermessen werden.
Es müssen also zwei Voraussetzungen erfüllt sein.
Sind die Pfeiler breiter als 50 cm oder wird nur eine
der beiderseits liegenden Öffnungen abgezogen,
dann gelten sie als Wandmauerwerk (Bild 53).

Bild 54

Pfeiler, die z. B. aus statischen Gründen aus einem


anderen Material als die Wand hergestellt werden,
sind grundsätzlich gesondert zu rechnen.

Bild 53

Pfeiler ≤ 50 cm A1 = b1 · h > 2,5 m2

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BEISPIELE AUS DER PRAXIS


Übermessung bzw. Abzug von Öffnungen, Nischen und Aussparungen für einbindende,
durchbindende und eingebaute Bauteile

Einleitung:
Mit der VOB Ausgabe 2012 wurde im Teil C der
ATV DIN 18299 ein Anhang angefügt mit Defi-
nitionen von Begriffen, die in nahezu allen ATV
zur Anwendung kommen. Damit sollte ermög-
licht werden, dass mit gleichen Begriffen auch
gleiche Inhalte verknüpft werden.
Die Begriffsbestimmungen im Anhang A der
ATV DIN 18299 lauten:
„Aussparungen sind bei Bauteilen Querschnitts-
schwächungen, deren Tiefe kleiner oder gleich
der Bauteiltiefe sein kann, Aussparungen sind
bei Flächen nicht zu behandelnde bzw. nicht
herzustellende Teile. Aussparungen entstehen
z. B. durch Öffnungen (auch raumhoch), Durch-
brüche, Durchdringungen, Nischen, Schlitze,
Hohlräume, Leitungen, Kanäle.
Unterbrechungen sind bei der Ermittlung der
Längenmaße trennende, nicht zu behandelnde
bzw. nicht herzustellende Abschnitte. Unterbre-
chungen durch Bauteile sind bei der Ermittlung Bild 1
der Flächenmaße trennende, nicht zu behan-
delnde bzw. nicht herzustellende Teilflächen Ergänzend folgende Erläuterungen:
geringer Breite, z. B. Fachwerkteile, Vorlagen,
Lisenen, Gesimse, Entwässerungsrinnen, Ein- Öffnungen
bauten. Öffnungen sind funktional eigenständige, plan-
Anarbeiten: Heranführen an begrenzende Bau- mäßig angelegte, durch die gesamte Dicke eines
teile ohne Anpassen oder Anschließen. Bauteils durchgehende, frei gelassene Räume
für den dauernden Gebrauch, z.B. Fenster- und
Anpassen: Heranführen an begrenzende Bau- Türöffnungen, auch geschosshohe Durchgänge.
teile durch Bearbeiten des heranzuführenden
Baustoffes, sodass dieser der Geometrie des
begrenzenden Bauteils folgt. Nischen
Anschließen: Heranführen an begrenzende Nischen sind planmäßig auf Dauer angelegte
Bauteile und Sicherstellen einer definierten Freiräume, die das Bauteil nicht durchdringen
technischen Funktion, z. B. Winddichtheit, Was- und zur Gliederung der Wandfläche oder zur
serdichtheit, Kraftschluss. Aufnahme von Schränken, Heizkörpern u. Ä.
dienen.
Das kleinste umschriebene Rechteck: Das
kleinste umschriebene Rechteck ergibt sich aus Gemäß Abschnitt 5.3.1, 3. Spiegelstrich, werden
dem kleinsten Rechteck, das eine Fläche belie- bei Abrechnung nach Flächenmaß Öffnungen
biger Form umschließt.“ und Durchdringungen ≤ 2,5 m2 Einzelgröße
sowie Nischen und Aussparungen für einbin-
dende Bauteile übermessen. Das heißt, bei einer
Einzelgröße > 2,5 m2 werden sie abgezogen.

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DIN 18330

Öffnungen, Nischen und Aussparungen sind zur Raumhohe Durchgänge


Beurteilung der Übermessung bzw. des Abzugs
jeweils gesondert zu betrachten. Ergänzende Erläuterung:
Bei Abrechnung nach Flächenmaß werden die Öffnungen sind funktional eigenständige, plan-
Aussparungen für die einbindende Decke und mäßig angelegte, durch die gesamte Dicke eines
die Nische nur dann abgezogen, wenn die Flä- Bauteils durchgehende, frei gelassene Räume
che der Aussparung > 2,5 m2 beträgt. Andern- für den andauernden Gebrauch, z. B. Fenster-
falls sind sie zu übermessen. Die Aussparungen und Türöffnungen, auch geschosshohe Durch-
für die Öffnung und die Durchdringungen für gänge.
Sturz und Rollladenkasten werden abgezogen,
soweit ihre Einzelflächen 2,5 m2 überschreiten.
Bei der Ermittlung der Übermessungsgröße der Trennwand mit geschosshohem Durchgang
Öffnung ist dabei maßgebend, ob der Einbau des
Rollladenkastens gleichzeitig mit der Erstellung
VOB
des Hochbau oder
Mauerwerks 18330
nachträglich erfolgt.
Bild 2, 41,7 mm
Bei nachträglichem Einbau ermittelt sich die

h
Übermessungsgröße der Öffnung einschließlich
der Aussparung für den Rollladenkasten.

Begrenzendes Bauteil b
Bild 3 A=b·h

Trennwand unterhalb der Decke, endend mit


Durchgang

h1
H Mauerwerk

h2

Bild 2

b2
Gemäß Abschnitt 5.1, 1. Spiegelstrich, sind der b1
Ermittlung der Leistung für Bauteile aus Mauer-
Bild 4 A = (b1 · h1) + (b2 · h2)
werk deren Maße zugrunde zu legen.
Ein das Mauerwerk abschließender Betonrah-
men ist weder Teil des Mauerwerks noch ein in Gemäß Abschnitt 5.3.1, 3. Spiegelstrich, werden
das Mauerwerk ein- oder durchbindendes Ele- Öffnungen bei Abrechnung nach Flächenmaß
ment. Es handelt sich dabei vielmehr um ein > 2,5 m2 Einzelgröße abgezogen.
Bauteil, das das Mauerwerk begrenzt.
Der geschosshohe Durchgang und das Oberlicht
Die Höhe des Mauerwerks bemisst sich deshalb mit Durchgang sind als Öffnungen einzuordnen.
gemäß Abschnitt 5.1 nach seinen Maßen bis Ein sichtbarer Sturz über den Öffnungen ist
Unterkante Betonrahmen. nach der Begriffsdefinition kein Kriterium.

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Sicht- und Verblendmauerwerk

innen
Außen Maßgebend für die Abrechnung des Sicht- und
Verblendmauerwerks außen sind gemäß Ab-
l1 l2 l3 schnitt 5.1, 2. Spiegelstrich, die Maße der
Außenseite der Außenschale, also

l4
A = (l1 + l2 + l3 + 2 · l4) · h.
Dies gilt in gleicher Weise für die Dämmung.
Die Abrechnung des Sicht- und Verblendmau-
l4

erwerks innen erfolgt nach Abschnitt 5.1,


1. Spiegelstrich, nach deren Maßen, also
l1 l2 l3
A = (l1 + l2 + l3 + 2 · l4) · h.
außen
Innen
Bild 5

Stumpf- bzw. spitzwinklige Wände aus Mauerwerk

ll Für Bauteile aus Mauerwerk gelten gemäß Ab-


schnitt 5.1, 1. Spiegelstrich, deren Maße. Die
Länge des Mauerwerks ermittelt sich deshalb,
Mittelachse
Mittelachse um Doppel- bzw. Mindervergütung zu vermei-
den, in der Mittelachse.
ll

Bild 6

Abzug von Nischen, soweit für das dahinterliegende Mauerwerk besondere Ansätze in der
Leistungsbeschreibung vorgesehen sind

h = Höhe Abschnitt 5.3.1, 3. Spiegelstrich, sieht bei Ab-


l = Länge rechnung nach Flächenmaß den Abzug der
Nische vor, wenn die Fläche > 2,5 m2 ist.
l Die Nische ist deshalb beim Aufmaß des Mauer-
werks mit der Fläche A = l · h abzuziehen.
Bild 7 A = l · h > 2,5 m2

Die Leistungsbeschreibung sieht jeweils in ge-


sonderten Positionen
– Mauerwerk der Außenwand und
– Mauerwerk der Nische
vor.

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DIN 18331

Betonarbeiten – DIN 18331


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18331 „Betonarbeiten“ gilt für – Oberbauschichten mit hydraulischen Bin-
das Herstellen von Bauteilen aus bewehrtem demitteln (siehe ATV DIN 18316 „Ver-
oder unbewehrtem Beton. kehrswegebauarbeiten – Oberbauschich-
ten mit hydraulischen Bindemitteln“),
1.2 Die ATV DIN 18331 gilt nicht für
– Betonwerksteinarbeiten (siehe ATV DIN
– Einpressarbeiten (siehe ATV DIN 18309
18333 „Betonwerksteinarbeiten“),
„Einpressarbeiten“),
– Stahlbauarbeiten (siehe ATV DIN 18335
– Schlitzwandarbeiten (siehe ATV DIN
„Stahlbauarbeiten“) sowie
18313 „Schlitzwandarbeiten mit stützen-
den Flüssigkeiten“), – Betonerhaltungsarbeiten (siehe ATV DIN
18349 „Betonerhaltungsarbeiten“).
– Spritzbetonarbeiten (siehe ATV DIN 18314
„Spritzbetonarbeiten“), 1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allgemei-
ne Regelungen für Bauarbeiten jeder Art“,
Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen gehen
die Regelungen der ATV DIN 18331 vor.

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Raummaß (m3), getrennt nach Bauart und – Schließen von Aussparungen,
Maßen, für
– Dämmstoff-, Trenn- und Schutzschichten,
– massige Bauteile, z. B. Fundamente, Stütz-
– Abdeckungen,
mauern, Widerlager, Füll- und Überbeton,
– besondere Ausführungen von Betonflächen,
– Brückenüberbauten, Pfeiler,
z. B. Anforderungen an die Schalung, nach-
– Vorsorge- und Schutzmaßnahmen (Erwär- trägliche Bearbeitung,
men des Betons).
– Schalung,
0.5.2 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und
– Schutzmaßnahmen der Schalung bzw. Beton-
Maßen, für
oberfläche.
– Sauberkeitsschichten,
0.5.3 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und
– Wände, Silo- und Behälterwände, wandartige Maßen, für
Träger, Brüstungen, Attiken, Fundament-
– Stützen, Pfeilervorlagen, Balken, Fenster-
und Bodenplatten, Decken,
und Türstürze, Unter- und Überzüge,
– Auskragungen, Balkone,
– Auskragungen,
– Fertigteile,
– Fertigteile,
– Treppenlaufplatten mit oder ohne Stufen,
– Stufen,
Treppenpodestplatten,
– Herstellen von Schlitzen, Kanälen, Profilie-
– Herstellen von Aussparungen und Profilie-
rungen,
rungen,

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– Schließen von Schlitzen und Kanälen, – Einbauteile, Bewehrungsanschlüsse, Ver-


wahrkästen, Dübelleisten, Ankerschienen,
– Herstellen von Fugen einschließlich Einbau-
Verbindungselemente, gedämmte Anschluss-
en von Fugenbändern, Fugenblechen, Ver-
körbe und dergleichen,
pressschläuchen, Fugenfüllungen,
– Betonpfähle, Herrichten der Pfahlköpfe, Fuß-
– Betonpfähle,
verbreiterungen,
– Umwehrungen,
– Abdeckungen, Umwehrungen,
– Schalung für Decken-, Wand- und Plattenrän-
– Schalung, z. B. für Aussparungen, Profilierun-
der, Schlitze, Kanäle, Profilierungen.
gen, Vouten, Konsolen,
0.5.4 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen,
– Vorsorge- und Schutzmaßnahmen, z. B. Hei-
für
zen der Schalung, Auftauen von Eisbildun-
– Stützen, Pfeilervorlagen, Balken, Fenster- gen, Einhausungen,
und Türstürze, Unter- und Überzüge,
– vorkonfektionierte Formteile, z. B. Ecken und
– Fertigteile, Fertigteile mit Konsolen, Winke- Knoten bei Fugenbändern,
lungen und dergleichen,
– Fertigteile mit besonders bearbeiteter oder
– Stufen, strukturierter Oberfläche.
– Herstellen von Aussparungen und Profilie- 0.5.5 Masse (kg, t), getrennt nach Bauart und Maßen,
rungen, für
– Schließen von Aussparungen, – Schneiden, Biegen und Verlegen von Beweh-
– Herstellen von Vouten, Auflagerschrägen, rungen und Unterstützungen,
Konsolen, – Einbauteile, Verbindungselemente und der-
gleichen.

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:

5.1 Beton Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-


chenden Regeln, wie Übermessungsregeln,
5.1.1 Allgemeines
anzuwenden.
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
Der Ermittlung der Leistungen sind die
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
Bauteildefinitionen nach Tabelle A.1 zu-
erfolgt – sind zugrunde zu legen:
grunde zu legen.
– für Bauteile aus Beton deren Maße,
5.1.2 Ermittlung der Maße
– für Bauteile mit werksteinmäßiger Bearbei-
5.1.2.1 Bauteile, die in ihrem Querschnitt eine
tung die Maße, die die Bauteile vor der
abgeschrägte oder profilierte Kopffläche
Bearbeitung hatten,
(Stirnfläche) aufweisen, z. B. Bauteile mit
– für besonders bearbeitete oder struktu- Ausklinkungen für Deckenauflager und
rierte Oberflächen die Maße der besonders dergleichen, Attiken mit geneigter Ober-
bearbeiteten Flächen. seite, werden mit den Maßen ihrer größe-
ren Ansichtsfläche gerechnet.

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DIN 18331

5.1.2.2 Geneigt liegende oder gebogene Decken 5.1.2.10 Betonfertigteilpfähle werden von der plan-
werden mit ihren tatsächlichen Maßen mäßigen Oberseite des Pfahlkopfes, Ort-
gerechnet. betonpfähle von der Oberseite nach
Bearbeitung, bis zur vorgeschriebenen
5.1.2.3 Decken und Auskragungen werden zwi-
Unterseite Pfahlfuß oder Pfahlspitze
schen ihren Begrenzungsflächen gerech-
gerechnet. Bei Ortbetonpfählen bleiben
net.
Mehrmengen des Betons bis zu 10 % über
5.1.2.4 Sind Betonbauteile durch vorgegebene die theoretische Menge hinaus unberück-
Fugen oder in anderer Weise baulich von- sichtigt.
einander abgegrenzt, so wird jedes Bauteil
5.1.3 Übermessungsregeln
mit seinen tatsächlichen Maßen gerechnet.
5.1.3.1 Allgemeines
5.1.2.5 Bei Durchdringungen
Verdrängte Betonmengen durch die
– von Wänden wird nur eine Wand durch-
Bewehrung, z. B. Betonstabstähle, Profil-
gerechnet, bei ungleicher Dicke die
stähle, Spannbetonbewehrungen mit Zube-
dickere,
hör, Ankerschienen und Formteile und
– von Unterzügen und Balken wird nur ein Fugenbänder sowie einbetonierte Pfahl-
Unterzug oder Balken durchgerechnet, köpfe, Walzprofile und Spundwände wer-
bei ungleicher Höhe der höhere, bei glei- den nicht abgezogen.
cher Höhe der breitere.
Übermessen werden:
5.1.2.6 Bei Einbindungen
5.1.3.2 bei Abrechnung nach Raummaß
– von Wänden, Pfeilervorlagen und Stüt-
– Aussparungen, Kassetten, Hohlkörper
zen in Decken wird die Höhe von Ober-
und dergleichen ≤ 0,5 m3 Einzelgröße,
seite Rohdecke oder Fundament bis
Unterseite Rohdecke gerechnet, – jedoch Schlitze, Kanäle, Profilierungen
und dergleichen ≤ 0,1 m3 je m Länge,
– von Unterzügen oder Balken in Wände
durchdringende oder einbindende Bau-
werden die Wände durchgemessen,
teile, z. B. Einzelbalken, Balkenstege bei
– von Stützen in Unterzüge oder Balken Plattenbalkendecken, Stützen, Einbau-
werden die Unterzüge und Balken durch- teile, Betonfertigteile, Rollladenkästen,
gemessen, wenn sie breiter als die Stüt- Rohre, ≤ 0,5 m3 Einzelgröße, wenn sie
zen sind. Die Stützen werden in diesem durch vorgegebene Betonierfugen oder
Fall bis Unterseite Unterzug oder Balken in anderer Weise baulich abgegrenzt
gerechnet. sind; als ein Bauteil gilt dabei auch jedes
aus Einzelteilen zusammengesetzte Bau-
5.1.2.7 Bei Stürzen und Unterzügen wird die Höhe
teil, z. B. Fenster- und Türumrahmungen,
von deren Unterseite bis Unterseite
Fenster- und Türstürze, Gesimse,
Deckenplatte gerechnet, bei Überzügen
von der Oberseite Deckenplatte bis zur – eingebaute Dämmstoffschichten und der-
Oberseite des Überzuges. gleichen;
5.1.2.8 Im Bereich von Deckenversprüngen wer- 5.1.3.3 bei Abrechnung nach Flächenmaß
den Bauteile, die konstruktiv wie Unter-
– Aussparungen ≤ 2,5 m2 Einzelgröße, bei
oder Überzüge ausgebildet sind, auch als
der Ermittlung der Einzelgröße sind die
solche gerechnet. Überschneidungsflächen
kleinsten Maße der Aussparung zugrun-
zwischen Unter- und Überzug werden nur
de zu legen,
einmal gerechnet.
– Fugen, eingebaute Dämmstoffschichten
5.1.2.9 Fugenbänder, Fugenbleche und derglei-
und dergleichen;
chen werden nach ihrer größten Länge
gerechnet, z. B. bei Schrägschnitten, Geh- 5.1.3.4 bei Abrechnung nach Längenmaß
rungen. Formteile werden nach Stück
– Formteile sowie vorkonfektionierte Kno-
gerechnet.
ten und Ecken von Fugenbändern,
Fugenblechen und dergleichen.

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5.2 Schalung 5.3 Bewehrung


5.2.1 Allgemeines 5.3.1 Ermittlung der Masse
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig, 5.3.1.1 Die Masse der Bewehrung wird nach den
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß Stahllisten abgerechnet. Zur Masse der
erfolgt – ist die Abwicklung der geschalten Bewehrung gehören auch die Unterstüt-
Flächen zugrunde zu legen. zungen, z. B. Stahlböcke, Unterstützungs-
körbe, Gitterträger bei Verbundbauteilen,
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
Steckbügel sowie Lagesicherung bei
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln,
Innenwänden (z. B. S-Haken), Spiralbe-
anzuwenden.
wehrungen, Verspannungen, Auswechse-
5.2.2 Ermittlung der Maße lungen, Montageeisen, nicht jedoch Zube-
hör zur Spannbewehrung nach Abschnitt
5.2.2.1 Deckenschalung wird zwischen begren-
4.1.10.
zenden Bauteilen (z. B. Wänden, Unterzü-
gen oder Balken) nach den geschalten Flä- 5.3.1.2 Maßgebend ist die errechnete Masse. Bei
chen der Deckenplatten gerechnet. Die genormten Stählen gelten die Angaben in
Schalung von freiliegenden Begrenzungs- den DIN-Normen, bei anderen Stählen die
seiten der Deckenplatte wird gesondert Angaben im Profilbuch des Herstellers.
gerechnet.
5.3.1.3 Bindedraht, Walztoleranzen und Verschnitt
5.2.2.2 Schalung für Aussparungen sowie für Pro- werden bei der Ermittlung der Abrech-
filierungen wird bei der Abrechnung nach nungsmassen nicht berücksichtigt. Bei der
Flächenmaß in der Abwicklung der ge- Abrechnung von Betonstahlmatten wird
schalten Betonfläche gerechnet. jedoch ein durch den Auftragnehmer nicht
zu vertretender Verschnitt, dessen Masse
5.2.3 Übermessungsregeln
über 10 % der Masse je Mattentyp der ein-
Übermessen werden: gebauten Betonstahlmatten liegt, zusätz-
– Aussparungen, Anschlüsse von Bauteilen lich gerechnet.
und dergleichen ≤ 2,5 m2 Einzelgröße, bei
5.4 Einzelregelungen
der Ermittlung der Einzelgröße sind die
kleinsten Maße der Aussparung zugrun- Keine Einzelregelungen.
de zu legen,
– Fugen, eingebaute Dämmstoffschichten
und dergleichen.

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DIN 18331

Anhang A
(normativ)
Bauteildefinitionen

Tabelle A.1 – Bauteildefinitionen


Balken/Platte – Ein Balken ist ein stab-
förmiges, vorwiegend auf Biegung
beanspruchtes Bauteil mit einer Stütz-
weite von mindestens der dreifachen
Querschnittshöhe und mit einer Quer-
schnitts- bzw. Stegbreite von höchstens
der fünffachen Querschnittshöhe.
Im Falle größerer Breiten ist es eine Plat-
te.
Bild A.1 – Balken, Platte
Stütze/Wand – Eine Stütze ist ein stab-
förmiges Druckglied, dessen größere
Querschnittsabmessung das Vierfache
der kleineren nicht übersteigt und des-
sen Gesamthöhe mindestens das Drei-
fache der kleineren Querschnittsabmes-
sung beträgt. Wand
Im Falle größerer Breiten ist es eine b>4a
Wand.

Stütze
b≤4a

Bild A.2 – Stütze/Wand


Wandartiger Träger – Ebenes, durch
Kräfte parallel zur Mittelfläche bean-
spruchtes vorwiegend auf Biegung
beanspruchtes, scheibenartiges Bauteil,
dessen Stützweite weniger als das Drei-
fache seiner Querschnittshöhe beträgt.

Bild A.3 – Wandartiger Träger

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Erläuterungen

0.5 Abrechnungseinheiten Stützmauer, schräg zulaufend


Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je-
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab-
rechnungseinheit festzulegen.

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN
18299.

5.1 Beton
5.1.1 Allgemeines
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind zugrunde zu legen:
– für Bauteile aus Beton deren Maße,
Für die Ermittlung der Leistung – gleichgültig, ob
sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß erfolgt – sind
(wie bisher) zugrunde zu legen:
Bild 2
Für Bauteile aus Beton sind deren Maße zugrunde
zu legen (Bild 1 bis 3). Querschnittsfläche Wand = 1/2 · (b1 + b2) · h
Querschnittsfläche Sohle = b1 · h1 + (b2 – b1) · h2

Maße von Bauteilen aus Beton


Handelt es sich dagegen bei der Fundamentsohle
um ein eigenständiges Bauteil, so ist, da die Kopf-
seite ausgeklinkt ist, gemäß Abschnitt 5.1.2.1 mit
den Maßen der größeren Ansichtsfläche zu rech-
nen.
Querschnittsfläche Sohle = b2 · h1

l1, l2, l3
Maße der
Bild 1 Betonwände

Aneinanderstoßende Wände werden nicht doppelt


gemessen. Das Maß der Dicke ermittelt sich nach
der Dicke des unbehandelten Bauteils.

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DIN 18331

Flügel eines Brückenlagers – für besonders bearbeitete oder struktu-


rierte Oberflächen die Maße der beson-
ders bearbeiteten Flächen.
Für besonders bearbeitete oder strukturierte Ober-
flächen, z. B. Stahlbetonbrüstung in Waschbeton
oder profiliert, gelten die Maße der besonders
bearbeiteten Flächen (Bild 5 und 6).

Stahlbetonbrüstung – Waschbeton

Bild 3
Ansichtsfläche = b1 · h1 + 1/2 · (b1 + b2) · (h2 – h1)

– für Bauteile mit werksteinmäßiger Be-


arbeitung die Maße, die die Bauteile vor
der Bearbeitung hatten,
Verputzte oder anderweitig nachträglich bekleidete
Bauteile werden nach den Maßen ohne Putz oder
Bekleidung gemessen. Auch dann, wenn das Bau-
teil werksteinmäßig bearbeitet wird, z. B. gewa-
schen, gestrahlt, gestockt, gespitzt, scharriert oder
bossiert, geschliffen und poliert, bei der Bearbei- Bild 5
tung also in seiner Dicke verändert wird, gelten die
Maße, die das Bauteil vor der Bearbeitung hatte Oberfläche Waschbeton = (s + h1 + h2 + s) · l
(Bild 4).

werksteinmäßig bearbeitete Stütze Stahlbetonbrüstung – profiliert

s=
Bild 4 abgetragenes
Material
Querschnittsfläche = a · b
Abwicklung Stütze = 2 · (a + b) · h

Bild 6

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Im Interesse einer vereinfachten Abrechnung ist es Bauteil mit abgeschrägter bzw. profilierter Kopf-
jedoch sinnvoll, in der Leistungsbeschreibung zu fläche
vereinbaren, dass hierfür die äußere Begrenzungs-
linie und nicht die Abwicklung der strukturierten
Teilfläche zugrunde zu legen ist.
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln,
anzuwenden.
Der Ermittlung der Leistungen sind die
Bauteildefinitionen nach Tabelle A.1 zu-
grunde zu legen.
Die Bauteildefinitionen der Tabelle A.1 sind in die abgeschrägte Kopffläche profilierte Kopffläche
ATV DIN 18331 bei der Überarbeitung 2016 einge-
Bild 8 größere Ansichtsfläche = h · l
flossen. Es empfiehlt sich, bei der Aufstellung des
Leistungsverzeichnisses Positionen zu bilden, in
denen diese Bauteile jeweils gesondert beschrieben
werden, soweit sie bei einem Bauvorhaben relevant Bauteil mit abgeschrägter bzw. profilierter Stirn-
sind. fläche

5.1.2 Ermittlung der Maße


5.1.2.1 Bauteile, die in ihrem Querschnitt eine
abgeschrägte oder profilierte Kopffläche
(Stirnfläche) aufweisen, z. B. Bauteile mit
Ausklinkungen für Deckenauflager und
dergleichen, Attiken mit geneigter Ober-
seite, werden mit den Maßen ihrer größe-
ren Ansichtsfläche gerechnet.
Bauteile, die in ihrem Querschnitt eine abgeschräg- abgeschrägte Stirnfläche profilierte Stirnfläche
te bzw. profilierte Kopf- oder Stirnfläche aufweisen,
werden mit den Maßen ihrer größeren Ansichtsflä- Bild 9 größere Ansichtsfläche = h · l
che gerechnet. Damit soll die Abrechnung von Bau-

teilen, z. B. Attiken mit geneigter Oberseite, Bau-


Definition von Bauteilflächen teilen mit Ausklinkungen auf der Kopf- oder Stirn-
fläche, vereinfacht werden, wobei unter Kopffläche
die Draufsicht und unter Stirnfläche die senkrechte
Vorder- und Rückseite des Bauteils zu verstehen ist
(Bild 7 bis 9 und 12).
Die Abrechnung mit den Maßen der größeren
Ansichtsfläche ist insofern gerechtfertigt, als die
hier aufgezeigten Kopf- und Stirnflächenausbildun-
gen einen höheren Aufwand an Schalung und
Verarbeitung erfordern. Die Bestimmungen des
Abschnittes 5.1.3 bzw. 5.2.3 sind in diesem Zusam-
menhang nicht relevant.
Nicht unter diese Regelung fallen Bauteile, deren
abgeschrägte und/oder profilierte Kopf- oder Stirn-
fläche jeweils in der Längsrichtung verläuft. Die
Bild 7 Abrechnung erfolgt in diesem Fall gemäß Abschnitt
5.1.1 (Bild 10 und 11).

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DIN 18331

Bauteil mit abgeschrägter Kopffläche in der Längs- 5.1.2.2 Geneigt liegende oder gebogene Decken
richtung werden mit ihren tatsächlichen Maßen
gerechnet.
Geneigt liegende oder gebogene Decken werden
mit ihren tatsächlichen Maßen gemessen.
Bei Abrechnung nach Flächenmaß ist die Regelung
„tatsächliche Maße“ nicht eindeutig.
Es empfiehlt sich, bereits in der Leistungsbeschrei-
bung entsprechende Festlegungen zu treffen, z. B.:
„Für geneigt liegende oder gebogene Decken gel-
ten die jeweils größten Maße.“

Bild 10 Ansichtsfläche = l · (h1 + h2 · 1/2) Bei Abrechnung nach Raummaß dagegen errech-
nen sich die tatsächlichen Maße jeweils aus dem
Abrechnung gemäß Abschnitt 5.1.1 Mittel der äußeren und inneren Abmessungen (Bild
13 und 14).
Bauteil mit abgeschrägter Stirnfläche in der Längs-
richtung schräge oder gebogene Decken

Bild 11 Ansichtsfläche = h · (l2 + l1 · 1/2)


Abrechnung gemäß Abschnitt 5.1.1 Bild 13 V = 1/2 · (a1 + a2) · l · s
A = a1 · l
Bauteil mit geneigter Kopffläche und Ausklinkung

Bild 12 größere Ansichtsfläche = h · l Bild 14 V = 1/4 · (r12 · 3,14 – r22 · 3,14) · l · s


V=h·l·b A = 1/4 · 2 · r1 · 3,14 · l

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5.1.2.3 Decken und Auskragungen werden zwi- 5.1.2.4 Sind Betonbauteile durch vorgegebene
schen ihren Begrenzungsflächen gerech- Fugen oder in anderer Weise baulich von-
net. einander abgegrenzt, so wird jedes Bauteil
mit seinen tatsächlichen Maßen gerechnet.
Decken und Auskragungen werden zwischen den
äußeren Begrenzungen gemessen. Dämmstoff- Bauteile, die durch Fugen oder in anderer Weise,
schichten werden dabei gemäß Abschnitt 5.1.3.2 bei z. B. unterschiedliche Betonzusammensetzung, bau-
Abrechnung nach Flächenmaß übermessen (Bild 15 lich abgegrenzt sind, werden jeweils mit den tat-
bis 18). sächlichen Maßen gerechnet (Bild 19 und 20).

eingespannte Deckenplatte Unterzug – Stütze,


durch vorgegebene Fuge abgegrenzt

Bild 15

auskragende Deckenplatte

Bild 19 VUnterzug = a · a · l
VStütze = a · a · h

Wand und Stütze, durch unterschiedliche


Betonzusammensetzung abgegrenzt
Bild 16

aufliegende Deckenplatte

Bild 20 AWand = (b1 + b3) · h


AStütze = b2 · h

Bild 17
Dabei sollten sowohl Unterzug und Stütze als auch
Wand und Stütze in der Leistungsbeschreibung
Deckenplatte mit Dämmstoffschicht jeweils gesondert vorgegeben sein.

Bild 18

112
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DIN 18331

5.1.2.5 Bei Durchdringungen


– von Wänden wird nur eine Wand durch-
gerechnet, bei ungleicher Dicke die
dickere,
Sich durchdringende Wände werden im Kreuzungs-
bereich nur einmal gerechnet, bei ungleicher Dicke
die dickere (Bild 21).

Durchdringungen

Bild 22

5.1.2.6 Bei Einbindungen


– von Wänden, Pfeilervorlagen und Stüt-
zen in Decken wird die Höhe von Ober-
seite Rohdecke oder Fundament bis
Unterseite Rohdecke gerechnet,
In Decken einbindende Wände, Pfeilervorlagen und
Stützen werden von Oberseite Rohdecke bzw. Fun-
dament bis Unterseite Rohdecke gerechnet (Bild 23
bis 25);
– bei Stahlbetonplatten die Ober- bzw. Unterseite
der Stahlbetondecke,

Bild 21 Rohdecke Oberseite


Belag
– von Unterzügen und Balken wird nur ein Estrich
Unterzug oder Balken durchgerechnet, Dämmschicht
bei ungleicher Höhe der höhere, bei glei-
cher Höhe der breitere. Betondecke
Putz
Sich durchdringende Unterzüge und Balken wer-
den ebenso im Kreuzungsbereich nur einmal
gerechnet, bei ungleicher Höhe der höhere, bei Rohdecke Unterseite
gleicher Höhe der breitere (Bild 22). Bild 23

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Rohdecke Oberseite – von Stützen in Unterzüge oder Balken


werden die Unterzüge und Balken durch-
gemessen, wenn sie breiter als die Stüt-
zen sind. Die Stützen werden in diesem
Fall bis Unterseite Unterzug oder Balken
Stegplatte gerechnet.
Deckenlattung In Unterzüge oder Balken einzubindende Stützen
Leichtbauplatte werden bis zur Unterseite Unterzug oder Balken
Putz
gemessen, wenn die Unterzüge oder Balken breiter
Rohdecke Unterseite als die Stützen sind (Bild 27).
Bild 24

– bei Stahlbetonrippendecken die Oberseite der


Betondecke bzw. die Unterseite der Steglatten.

Wände, Pfeilervorlagen, Stützen

Bild 27

Für den Fall, dass die Stützen breiter als der Unter-
zug sind, sind gesonderte Festlegungen für die
Abrechnung im Bauvertrag zu treffen. Es empfiehlt
sich, z. B. das jeweils breitere Bauteil durchzumes-
sen, bei gleicher Dicke die Stütze.
Abschnitt 5 sieht hierfür keine Regelung vor.
Bild 25 5.1.2.7 Bei Stürzen und Unterzügen wird die Höhe
von deren Unterseite bis Unterseite
Deckenplatte gerechnet, bei Überzügen
– von Unterzügen oder Balken in Wände
von der Oberseite Deckenplatte bis zur
werden die Wände durchgemessen,
Oberseite des Überzuges.
Binden Unterzüge oder Balken in Wände ein, wer-
Bei Stürzen und Unterzügen wird die Höhe von der
den die Wände durchgemessen (Bild 26).
Unterseite der Stürze und Unterzüge bis zur Unter-
seite der Rohdecke gerechnet, bei Überzügen von
der Oberseite Deckenplatte bis zur Oberseite des
Überzugs (Bild 28 und 29).

Bild 26

Sind Unterzüge oder Balken jedoch durch vorgege-


bene Betonierfugen oder in anderer Weise baulich
abgegrenzt, sind sie gemäß Abschnitt 5.1.3.1,
2. Spiegelstrich, abzuziehen, wenn ihre Einzelgröße
> 0,5 m3 beträgt, bis zu einer Einzelgröße ≤ 0,5 m3 Bild 28
werden sie übermessen.

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DIN 18331

Fugenbänder

Bild 29

5.1.2.8 Im Bereich von Deckenversprüngen wer-


den Bauteile, die konstruktiv wie Unter-
oder Überzüge ausgebildet sind, auch als
solche gerechnet. Überschneidungsflächen
zwischen Unter- und Überzug werden nur
einmal gerechnet.
Im Bereich von Deckenversprüngen werden Unter-
oder Überzüge als solche gerechnet (Bild 30).
Bild 31 L = l1 + l2

5.1.2.10 Betonfertigteilpfähle werden von der


h2

planmäßigen Oberseite des Pfahlkopfes,


h1

Ortbetonpfähle von der Oberseite nach


Bearbeitung, bis zur vorgeschriebenen
Bild 30 H = h1 + h2 Unterseite Pfahlfuß oder Pfahlspitze
gerechnet. Bei Ortbetonpfählen bleiben
Mehrmengen des Betons bis zu 10 % über
Überschneidungsflächen zwischen Über- und die theoretische Menge hinaus unberück-
Unterzug werden nur einmal gerechnet. sichtigt.
5.1.2.9 Fugenbänder, Fugenbleche und derglei- Die Länge eines Pfahles hängt von der Belastung
chen werden nach ihrer größten Länge und der Bodenart ab. Gemessen wird sie in der
gerechnet, z. B. bei Schrägschnitten, Geh- Regel von der planmäßigen Oberseite des Pfahlkop-
rungen. Formteile werden nach Stück fes bis zur vorgeschriebenen Unterseite Pfahlfuß
gerechnet. (Bild 32).
Fugenbänder und -bleche zur Abdichtung von
Arbeits-, Bewegungs- und Stoßfugen werden in der
größten Länge, bei Schrägschnitten außen gemes- Betonpfähle
sen (Bild 31).
Wenn in der Leistungsbeschreibung Formteile vor-
gesehen sind, wird empfohlen, als Abrechnungs-
einheit „Stück“ zu wählen (siehe Abschnitt 0.5.4,
12. Spiegelstrich).

Bild 32

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Der in Fundament oder Tragrost eingreifende Pfahl- Nischen ≤ 0,5 m3 Einzelgröße


kopf bleibt dabei unberücksichtigt (siehe Abschnitt
5.1.3).
Bei Ortbetonpfählen wird von der fertigen Obersei-
te des Pfahlkopfes ausgegangen. Des Weiteren
bleiben bei Ortbetonpfählen Mehrungen an Beton
gegenüber der theoretischen Menge bis zu 10 % Bild 35 V = l · h · s ≤ 0,5 m3
unberücksichtigt.

5.1.3 Übermessungsregeln Kassetten ≤ 0,5 m3 Einzelgröße


5.1.3.1 Allgemeines
Verdrängte Betonmengen durch die
Bewehrung, z. B. Betonstabstähle, Profil-
stähle, Spannbetonbewehrungen mit Zube-
hör, Ankerschienen und Formteile und
Fugenbänder sowie einbetonierte Pfahl- Bild 36 V = l · b · s ≤ 0,5 m3
köpfe, Walzprofile und Spundwände wer-
den nicht abgezogen.
Hohlkörper ≤ 0,5 m3 Einzelgröße
Einbetonierte Pfahlköpfe, Walzprofile und Spund-
wände aus Stahlbeton oder Stahl werden ohne
Rücksicht auf ihre Größe nicht abgezogen (Bild 33).

einbetonierte Pfahlköpfe

V=a·b·h

Bild 33

Übermessen werden:
Bild 37 V = 1/2 · (a1 + a2) · h · l ≤ 0,5 m3
5.1.3.2 bei Abrechnung nach Raummaß
– Aussparungen, Kassetten, Hohlkörper – jedoch Schlitze, Kanäle, Profilierungen
und dergleichen ≤ 0,5 m3 Einzelgröße, und dergleichen ≤ 0,1 m3 je m Länge,
Bei Abrechnung nach Raummaß werden übermes- durchdringende oder einbindende Bau-
sen (Bild 34 bis 39): teile, z. B. Einzelbalken, Balkenstege bei
Plattenbalkendecken, Stützen, Einbau-
Öffnungen, auch raumhohe Öffnungen, ≤ 0,5 m3 teile, Betonfertigteile, Rollladenkästen,
Einzelgröße Rohre, ≤ 0,5 m3 Einzelgröße, wenn sie
durch vorgegebene Betonierfugen oder
in anderer Weise baulich abgegrenzt
sind; als ein Bauteil gilt dabei auch jedes
aus Einzelteilen zusammengesetzte Bau-
teil, z. B. Fenster- und Türumrahmungen,
Fenster- und Türstürze, Gesimse,
– eingebaute Dämmstoffschichten und der-
Bild 34 V = l1 · h1 · s1 + l2 · h2 · s2 ≤ 0,5 m3 gleichen;

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Schlitze, Kanäle u. Ä. ≤ 0,1 m3 je m Länge Balkensteg bei Plattenbalkendecken ≤ 0,5 m3 Ein-


zelgröße

Bild 38 V = l · s · 1 m ≤ 0,1 m3

Profilierungen ≤ 0,1 m3 je m Länge

Bild 41 V = a · b · c ≤ 0,5 m3

Bild 39 V = a · b · 1 m ≤ 0,1 m3

Des Weiteren werden bei Abrechnung nach Raum- Stütze ≤ 0,5 m3 Einzelgröße
maß Durchdringungen und Einbindungen von Bau-
teilen mit einer Einzelgröße ≤ 0,5 m3 übermessen,
wenn die Einzelgröße > 0,5 m3 beträgt, werden sie
abgezogen, wenn sie durch vorgegebene Betonierfu-
gen oder in anderer Weise baulich abgegrenzt sind.
Durchdringung ist der Sammelbegriff für das
Durchdringen eines Bauteils durch ein anderes.
Bild 42 V = a · b · h ≤ 0,5 m3
Einbindung ist der Sammelbegriff für das Einbinden
eines Bauteils in ein anderes.

Durchdringungen – Einbindungen,
durch vorgegebene Betonierfugen oder in anderer Einbauteil ≤ 0,5 m3 Einzelgröße
Weise baulich voneinander abgegrenzt
Bei Abrechnung nach Raummaß werden übermes-
sen (Bild 40 bis 46):

Einzelbalken ≤ 0,5 m3 Einzelgröße

Bild 43 V = a · b · h ≤ 0,5 m3

Bild 40 V = a · b · c ≤ 0,5 m3

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Betonfertigteile ≤ 0,5 m3 Einzelgröße Rollladenkasten ≤ 0,5 m3

Bild 46 V = a · b · h ≤ 0,5 m3

Einbindungen und Durchdringungen von Rohren


werden ebenso übermessen, wenn die dadurch ver-
drängte Betonmenge ≤ 0,5 m3 beträgt.
Bei der Ermittlung der jeweiligen Übermessungs-
größen gelten auch aus mehreren Teilen zusam-
mengesetzte Bauteile als ein Bauteil, z. B. Fenster-
oder Türumrahmungen.

Bild 44 V = B · H · d – b · h · d ≤ 0,5 m3 Es wird bei Abrechnung nach Raummaß bei einer


Einzelgröße ≤ 0,5 m3 übermessen (Bild 47).

Fenster- und Türumrahmungen ≤ 0,5 m3

Bild 47 V = 2 · (h + l) · a · b ≤ 0,5 m3

5.1.3.3 bei Abrechnung nach Flächenmaß


Bild 45 V = b · d · h ≤ 0,5 m3 – Aussparungen ≤ 2,5 m2 Einzelgröße, bei
der Ermittlung der Einzelgröße sind die
kleinsten Maße der Aussparung zugrun-
de zu legen,
Zur Bestimmung der Übermessungsgrößen bei der
Abrechnung nach Flächenmaß sind für Aussparun-
gen, wie z. B. Öffnungen, auch raumhoch, und
Durchdringungen deren kleinsten Maße zugrunde
zu legen.

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Bei Abrechnung nach Flächenmaß werden über- Die Aussparung für die Fensteröffnung ist unabhän-
messen (Bild 48 bis 50): gig von der Durchdringung der Wand durch den
Rollladenkasten gesondert zu betrachten und, falls
Aussparungen, denen auch raumhohe Öffnungen l2 · h2 ≤ 2,5 m2, wird auch die Aussparung für die
zuzuordnen sind, ≤ 2,5 m2 Einzelgröße Fensteröffnung übermessen.
Anzumerken ist dabei, dass gemäß ATV DIN 18299,
Anhang A, auch Nischen, Schlitze, Kanäle u. Ä.
unter die Definition der Aussparung fallen und
somit bei Abrechnung nach Flächenmaß in Abhän-
gigkeit von ihrer Einzelgröße übermessen werden.

Durchdringung einer Wandscheibe durch eine


Podestplatte

Bild 48 A = l2 · h2 ≤ 2,5 m2

Im Abschnitt 5.1.3.3, 1. Spiegelstrich, wird die Über-


messungsregelung für Aussparungen allgemein
geregelt. Sie gilt für alle Arten von Aussparungen
gemäß der Definition im Anhang zur ATV DIN
18299. Nach dieser sind auch Durchdringungen
unter dem Begriff der Aussparung zu subsumieren. Bild 50 A = l · h ≤ 2,5 m2
Insofern gilt diese Übermessungsregelung auch für
Durchdringungen. Also sind auch Durchdringun-
gen bis zu einer Einzelgröße ≤ 2,5 m2 zu übermessen – Fugen, eingebaute Dämmstoffschichten
(Bild 48 VOB im Bild
und 49). und dergleichen;
ATV DIN 18331 Bild 39, 85 mm 5.1.3.4 bei Abrechnung nach Längenmaß
2
Durchdringungen ≤ 2,5 m Einzelgröße – Formteile sowie vorkonfektionierte Kno-
ten und Ecken von Fugenbändern,
Fugenblechen und dergleichen.
l1
Formteile sowie vorkonfektionierte Knoten und
Ecken von Fugenbändern, Fugenblechen und der-
gleichen werden bei der Abrechnung nach Längen-
h1

maß übermessen (Bild 51). Es empfiehlt sich jedoch,


diese im Leistungsverzeichnis gesondert zu be-
schreiben und ihre Abrechnung nach Anzahl (St)
h2

vorzusehen (siehe Abschnitt 0.5.4, 12. Spiegel-


strich).

l2
Bild 49 A = l1 · h1 ≤ 2,5 m2

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Fugenbänder Balken, Stützen

Bild 52 ASchalung Balken = (b1 + 2 · h1) · a1 · 2

Bild 51 L = l1 + l2 ASchalung Stütze = (a + b) · h2 · 2

Die Schalung für Balken und Stützen wird in der


5.2 Schalung Abwicklung der geschalten Betonflächen gemes-
5.2.1 Allgemeines sen. Dabei werden die Schalungsausschnitte für
den Anschluss des Balkens an die Stütze gemäß
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
Abschnitt 5.2.3, 1. Spiegelstrich, übermessen, wenn
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
die Einzelgröße des Schalungsausschnittes ≤ 2,5 m2
erfolgt – ist die Abwicklung der geschalten
beträgt.
Flächen zugrunde zu legen.
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln, Wände
anzuwenden.
Schalung für Balken, Stützen, Wände und derglei-
chen wird in der Abwicklung der zu schalenden
Flächen gemessen (Bild 52 und 53).

Bild 53 ASchalung außen = (a1 + a2) · h


ASchalung innen = (b1 + b2) · h

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DIN 18331

Die Aussparung für die Türöffnung wird gemäß Die Schalung freiliegender Begrenzungsseiten wird
Abschnitt 5.2.3, 1. Spiegelstrich, übermessen, wenn gesondert gerechnet. Dazu zählt auch die Schalung
ihre Einzelgröße ≤ 2,5 m2 beträgt. von Rändern von Aussparungen, z. B. Durchdrin-
gungen, Öffnungen und dergleichen innerhalb der
Gleichermaßen werden der Wandschlitz wie auch
Decke. Im Interesse einer eindeutigen Beschrei-
Nischen oder Kanäle übermessen, wenn ihre Ein-
bung der Leistung empfiehlt es sich, für diese Rand-
zelgröße ≤ 2,5 m2 beträgt.
schalungen eine eigene Position im Leistungsver-
Die Schalung für die Türöffnung und den Schlitz zeichnis vorzusehen, mit Abrechnung nach Längen-
wird jedoch gemäß Abschnitt 5.2.1 zusätzlich in maß gemäß Abschnitt 0.5.3, 10. Spiegelstrich.
der Abwicklung der geschalten Flächen gerechnet
(Bild 54).

Öffnungen, Schlitze

Bild 56 ASchalung Decke = 2 · a1 · b


ASchalung Unterzug = (a2 + 2 · h) · b

Bild 54 ASchalung Türöffnung = s2 · (2 · h2 + l2) 5.2.2.2 Schalung für Aussparungen sowie für Pro-
filierungen wird bei der Abrechnung nach
ASchalung Schlitz = s1 · h1 · 2 + l1 · h1
Flächenmaß in der Abwicklung der ge-
schalten Betonfläche gerechnet.
5.2.2 Ermittlung der Maße Die Schalung für Aussparungen wird bei der
5.2.2.1 Deckenschalung wird zwischen begren- Abrechnung nach Flächenmaß in der Abwicklung
zenden Bauteilen (z. B. Wänden, Unterzü- der geschalten Betonflächen gemessen, und zwar
gen oder Balken) nach den geschalten Flä- gesondert zur Schalung des Bauteiles (siehe Ab-
chen der Deckenplatten gerechnet. Die schnitt 5.3, 10. Spiegelstrich; Bild 57 bis 59).
Schalung von freiliegenden Begrenzungs-
seiten der Deckenplatte wird gesondert
Nische oder Schlitz
gerechnet.
Deckenschalung ist in der Abwicklung der zu scha-
lenden Deckenflächen zu messen (Bild 55 und 56).

Deckenschalung

Bild 57 ASchalung Nische = (a + 2 · b) · h + a · b


ASchalung Schlitz = (a + 2 · b) · h

Bild 55 ASchalung Decke = (a1 + a2) · b

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Öffnung Übermessen werden:


Öffnungen (auch raumhoch) ≤ 2,5 m2 Einzelgröße

Bild 58 ASchalung Türöffnung =2·b·h+a·b


ASchalung Fensteröffnung = 2 · (b · h + a · b)
Bild 60

ASchalung Wand = 2 · l · h
Profilierungen

Durchdringungen ≤ 2,5 m2 Einzelgröße

Bild 59 ASchalung Profilierung = l · h + s · n · h

Im Interesse einer vereinfachten Kalkulation und


Abrechnung ist bei stark profilierten Flächen zu Bild 61
empfehlen, im Bauvertrag nicht die Abwicklung der
ASchalung Wand = 2 · l · h, bei gleichzeitigem Einbau
geschalten Betonfläche, sondern das Maß der
der Fertigteilstütze
Bekleidung für die Abrechnung der Schalung der
profilierten Fläche zugrunde zu legen.
Einbindungen ≤ 2,5 m2 Einzelgröße
5.2.3 Übermessungsregeln
Übermessen werden:
– Aussparungen, Anschlüsse von Bauteilen
und dergleichen ≤ 2,5 m2 Einzelgröße, bei
der Ermittlung der Einzelgröße sind die
kleinsten Maße der Aussparung zugrun-
de zu legen,
Aussparungen ≤ 2,5 m2 Einzelgröße werden über-
messen. Der Begriff der Aussparung ist in ATV DIN Bild 62 ASchalung Wand = 2 · l · h
18299, Anhang A, definiert. Aussparungen sind z. B.
Öffnungen (auch raumhoch), Durchbrüche, Durch-
dringungen, Nischen, Schlitze, Hohlräume, Lei- – Fugen, eingebaute Dämmstoffschichten
tungen, Kanäle, Einbindungen, Anschlüsse von und dergleichen.
Bauteilen und dergleichen (Bild 60 bis 62). Fugen, eingebaute Dämmstoffschichten und der-
gleichen werden unabhängig von ihrer Einzelgröße
übermessen.

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DIN 18331

5.3 Bewehrung 5.3.1.3 Bindedraht, Walztoleranzen und Verschnitt


werden bei der Ermittlung der Abrech-
5.3.1 Ermittlung der Masse
nungsmassen nicht berücksichtigt. Bei der
5.3.1.1 Die Masse der Bewehrung wird nach den Abrechnung von Betonstahlmatten wird
Stahllisten abgerechnet. Zur Masse der jedoch ein durch den Auftragnehmer nicht
Bewehrung gehören auch die Unterstüt- zu vertretender Verschnitt, dessen Masse
zungen, z. B. Stahlböcke, Unterstützungs- über 10 % der Masse je Mattentyp der ein-
körbe, Gitterträger bei Verbundbauteilen, gebauten Betonstahlmatten liegt, zusätz-
Steckbügel sowie Lagesicherung bei lich gerechnet.
Innenwänden (z. B. S-Haken), Spiralbe-
Bindedraht, Walztoleranzen und Verschnitt sind in
wehrungen, Verspannungen, Auswechse-
die Einheitspreise einzukalkulieren. Sie bleiben bei
lungen, Montageeisen, nicht jedoch Zube-
der Ermittlung der Abrechnungsmasse außer
hör zur Spannbewehrung nach Abschnitt
Betracht.
4.1.10.
Ein durch den Auftragnehmer nicht zu vertretender
Die Masse der Bewehrung ist nach Stahllisten abzu-
Verschnitt von Betonstahlmatten, der 10 % der ein-
rechnen.
gebauten Matten übersteigt, wird zusätzlich ge-
Nicht zur Masse der Bewehrung zählt das Zubehör rechnet.
zur Spannbewehrung, z. B. Hüllrohre, Spannköpfe,
Kupplungsstücke.
5.4 Einzelregelungen
5.3.1.2 Maßgebend ist die errechnete Masse. Bei
Keine Einzelregelungen.
genormten Stählen gelten die Angaben in
den DIN-Normen, bei anderen Stählen die
Angaben im Profilbuch des Herstellers.
Bei genormten Stählen ist die errechnete Masse
nach den einschlägigen DIN-Normen maßgebend,
bei anderen Stählen die nach dem Profilbuch des
Herstellers.
Die Abrechnung von Gitterträgern bei Elementde-
cken sollte im Einzelfall geregelt werden.

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BEISPIELE AUS DER PRAXIS


Betonfertigteil-Brüstung mit strukturierter Oberfläche

Gemäß Abschnitt 5.1.1, 1. Spiegelstrich, sind für


Bauteile aus Beton deren Maße zugrunde zu
legen; Bauteile jedoch, die in ihrem Querschnitt
eine abgeschrägte Kopf- bzw. profilierte Stirn-
fläche aufweisen, werden gemäß Abschnitt
5.1.2.1 mit den Maßen ihrer größeren Ansichts-
fläche gerechnet.
größere Ansichtsfläche = größte Höhe · L
V = L · größte Höhe · B
Für die Abrechnung der besonders bearbeiteten
Oberfläche gilt Abschnitt 5.1.1, 3. Spiegelstrich.
Danach sind für besonders bearbeitete oder
strukturierte Oberflächen die Maße der beson-
ders bearbeiteten Flächen zugrunde zu legen.
Die besonders bearbeitete Oberfläche ist in
ihrer Abwicklung zu rechnen.
A = L · (h1 + h2 + h3)
Dies setzt allerdings voraus, dass diese Leistung
in der Leistungsbeschreibung in einer geson-
derten Position vorgegeben ist.

Bild 1

Geschossdecken mit Fertigteilen

dicht verlegte Fertigteile aller Art, z. B. Platten, Gemäß Abschnitt 5.1.2.3 werden Decken zwi-
Stahlbetonhohldielen, Balken, Plattenbalken schen den äußeren Begrenzungsflächen der
Decke oder Auskragung gerechnet.
Gemäß Abschnitt 0.5.2 sind die Abrechnungs-
einheiten für Decken und Fertigteile nach Flä-
chenmaß, getrennt nach Bauart und Maßen,
vorzusehen. Das hat den Vorteil, dass Ausspa-
rungen, z. B. Öffnungen, Durchdringungen und
Einbindungen ≤ 2,5 m2 Einzelgröße übermessen
A=L·B werden. Dies ist eine Übermessungsgröße, die
in diesem Zusammenhang nur eine untergeord-
Bild 2
nete Rolle spielt.

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DIN 18331

Balkendecke ohne Zwischenbauteile, z. B. un- Die dargestellten Geschossdecken mit Fertigtei-


mittelbar nebeneinander verlegte Fertigteile len werden in der Regel ohne Schalung einge-
baut. Sie werden aus vorgefertigten Teilen er-
stellt; die Decken aus Filigranfertigteilen und die
Rippendecken in der Regel mit wirksamer Ort-
betontragschicht, zum Teil mit statisch mitwir-
kenden Deckenziegeln. Sie sind erst dann trag-
fähig, wenn sie im endgültigen Zustand eine
zusammenhängende ebene Fläche bilden. Ihre
Maße ermitteln sich zwischen den äußeren
A=L·B Begrenzungsflächen auch für den Fall, dass
z. B. die Leistungsbeschreibung die Fertigteile
Bild 3
und die Ortbetonschicht in gesonderten Posi-
tionen mit jeweils unterschiedlichen Maßen vor-
gibt (Bild 4).
Fertigplatten mit statisch wirksamer Ortbeton- Problematisch wird es, wenn Decken nach Raum-
schicht, z. B. Decke aus Filigranfertigteilen maß ausgeschrieben und entsprechend abzu-
rechnen sind.
Gemäß Abschnitt 5.1.3.2 werden neben Öffnun-
gen, Durchdringungen und Einbindungen auch
Nischen, Kassetten, Hohlkörper u. Ä. nur bis zu
einer Einzelgröße ≤ 0,5 m3, Schlitze, Kanäle,
Profilierungen u. Ä. nur bis zu einer Einzelgröße
≤ 0,1 m3 je m Länge übermessen. Wenn ihre Ein-
zelgröße über diesen Grenzwerten liegt, sind sie
abzuziehen.
A=L·B
Es stellt sich dabei immer wieder die Frage, und
Bild 4 das insbesondere bei lückenhafter Leistungsbe-
schreibung, wie mit den Hohlkörpern, z. B. der
Balkendecke (Bild 2 und 3), oder mit den aus-
gesparten Räumen, z. B. der Kassettendecke in
Rippendecken mit vorgefertigten Rippen und Ortbeton (Bild 6), zu verfahren ist, da Hohlkörper,
Ortbetonplatte mit statisch wirkenden Decken- Nischen, Kassetten u. Ä., wie bereits erwähnt, nur
ziegeln bis zu einer Einzelgröße ≤ 0,5 m3 übermessen
werden können.
Der Aufsteller einer Leistungsbeschreibung
muss deshalb jeweils entscheiden, welche von
mehreren möglichen Lösungen gewollt ist, und
diese eindeutig beschreiben, ggf. mit der Ein-
schränkung, dass bei Ermittlung der Abrech-
nungsmaße für die Decke, z. B. einer Balkende-
cke oder einer Kassettendecke, die Freiräume
entgegen der Regelung des Abschnittes 5.1.3.2
A=L·B einbezogen werden.
Bild 5 Der Bieter andererseits ist gefordert, Zweifelsfra-
gen zum Leistungsverzeichnis bereits vor Ange-
botsabgabe zu klären, um spätere Widersprüche
zu vermeiden.

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Geschossdecken ohne Fertigteile

Kassettendecke in Ortbeton

A=L·B

Bild 6

Gemäß Abschnitt 5.2.1 wird die Schalung von


Unterzug- und Stützenschalung Bauteilen (Balken, Stützen) in der Abwicklung
der geschalten Flächen gerechnet. Dabei wer-
Mittelstütze unter Unterzug den gemäß Abschnitt 5.2.3 Aussparungen, zu
diesen zählen gemäß Anhang A der ATV
DIN 18299 u. a. Durchdringungen, Einbindung-
en und Anschlüsse von Bauteilen, ≤ 2,5 m2
Einzelgröße übermessen.

Zu Bild 7
ASchalung Unterzug = (b + 2 · h1) · (a + 2 · a1)
Die unterseitige Schalung des Unterzugs ist zu
übermessen, wenn der Schalungsausschnitt für
die Einbindung der Stütze in den Unterzug
a · b ≤ 2,5 m2 ist.
ASchalung Stütze = 2 · (a + b) · h

Zu Bild 8

Bild 7
ASchalung Unterzug 1 = (b + 2 · h1) · (b + 2 · a1)
Die unterseitige und seitliche Schalung des
Unterzugs 1 sind zu übermessen, wenn die
Schalungsausschnitte für die Einbindung der
Stütze in den Unterzug b · b jeweils ≤ 2,5 m2 sind.

ASchalung Unterzug 2 = (b + 2 · h1) · l


Die unterseitige und seitliche Schalung des
Unterzugs 2 sind bis zum quer verlaufenden
Unterzug 1 zu messen. Dabei ist die unterseitige
Schalung im Bereich der Stütze bis zum quer
verlaufenden Unterzug 1 zu übermessen, wenn
(a – b) · b ≤ 2,5 m2 ist.
ASchalung Stütze = 2 · (a + b) · h

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DIN 18331

Endstütze unter Unterzug U2 und quer verlaufendem Unterzug U1

Bild 8

Deckenschalung

Gemäß Abschnitt 5.2.2.1 wird die Deckenscha-


lung zwischen begrenzenden Bauteilen (z. B.
Wänden, Unterzügen oder Balken) nach den
geschalten Flächen der Deckenplatten gerech-
net. Die Schalung von freiliegenden Begren-
zungsseiten der Deckenplatte wird gesondert
gerechnet. Die Schalung für Aussparungen, z. B.
Öffnungen, wird gemäß Abschnitt 5.2.2.2 in der
Abwicklung der geschalten Betonfläche gerech-
net. Dabei werden z. B. Öffnungen über ≤ 2,5 m2
Einzelgröße übermessen.

Begriffsbestimmung
Aussparung
Siehe Anhang A der ATV DIN 18299.

Zu Bild 9
Die Deckenschalung errechnet sich demnach:
ADeckenschalung = (l1 + l2) · (b1 + b2),
falls l2 · b2 ≤ 2,5 m2, bzw.
ADeckenschalung = (l1 + l2) · (b1 + b2) + (l2 + b2) · 2 · s
abzüglich l2 · b2, falls die Öff-
nung > 2,5 m2.
Die Schalung der Öffnung wird
hinzugerechnet: (l2 + b2) · 2 · s
Bild 9

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DIN 18332

Naturwerksteinarbeiten – DIN 18332


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18332 „Naturwerksteinarbei- – Tragschichten ohne Bindemittel,
ten“ gilt für das Bearbeiten von Naturstein
– Tragschichten mit hydraulischen Binde-
sowie das Verlegen und Versetzen von Flie-
mitteln,
sen, Platten und Werkstücken aus Natur-
werkstein. Sie gilt auch für Verblend-, Vor- – Asphalttragschichten
satz- und Quadermauerwerk aus Natur- (siehe ATV DIN 18318 „Pflasterdecken und
werkstein. Plattenbeläge, Einfassungen“) und
1.2 Die ATV DIN 18332 gilt nicht für – tragendes Mauerwerk aus natürlichen
Steinen (siehe ATV DIN 18330 „Mauer-
– das Herstellen von Pflasterdecken und
arbeiten“).
Plattenbelägen sowie Entwässerungsrin-
nen und Einfassungen aus Naturstein oder 1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
Naturwerkstein mit darunter befindlichen meine Regelungen für Bauarbeiten jeder Art“,
wasserdurchlässigen Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen gehen
die Regelungen der ATV DIN 18332 vor.

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:


0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und 0.5.2 Raummaß (m3), getrennt nach Bauart und
Maßen, für Maßen, für
– Ausgleichsschichten, – Verblendmauerwerk,
– Bewehrungen, Trag- und Unterkonstruktio- – Quadermauerwerk,
nen,
– Vierungen mit einer Größe 0,03 m3 bei In-
– Bodenbeläge, Decken- und Wandbekleidun- standhaltungsarbeiten,
gen,
– Werkstücke.
– Dämmschichten, Trennschichten,
0.5.3 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und
– Außenwandbekleidungen, Maßen, für
– Fensterbänke, Abdeckplatten, – Abdeckplatten, Wassernasen,
– Bekleidungen an Säulen, Pfeilern und Lise- – bearbeitete Stirn- und Seitenflächen sowie
nen, Untersichten,
– freistehende Wände, – Anschlag-, Trenn-, Eckschutz- und Veranke-
rungsschienen,
– Unterböden mit und ohne Schüttungen,
– Bewegungs- und Anschlussfugen mit Fugen-
– Verblendmauerwerk,
dichtstoffen oder Profilen, Fugeninstandhal-
– Quadermauerwerk, tung,
– Vorbehandeln des Untergrundes, – Eckausbildungen bei Verblend- und Quader-
mauerwerk, abgedickte Sichtkanten,
– Oberflächenbehandlung, Reinigung von Ober-
flächen. – Eckausbildungen mit zweiseitigen Gehrungs-
schnitten,

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– Eck- und Randplatten, – Bohrungen, Ausklinkungen, Aussparungen,


Ausnehmungen,
– Falze, Gehrungen, Nuten, Profile,
– Einbauen von Anschlag-, Trenn- und Eck-
– Gesimse, Fensterbänke, Tür- und Fensterum-
schutzschienen, Mattenrahmen, Winkelrah-
rahmungen,
men, Roste und Tragkonstruktionen für ande-
– Kontraststreifen, re Einbauteile,
– Schräg- und nichtwinkelige Schnitte, – Werkstücke,
– Sockelleisten, – Pfeiler, Säulen und Lisenen,
– Stufen und Schwellen. – Wasserrillen,
0.5.4 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen, – Stufen, Schwellen, abgetreppte und schräge
für Sockelleisten,
– Anarbeiten an gebogene, nicht rechtwinke- – Vierungen,
lige sowie nicht lot- und fluchtrecht begren-
– Ausbesserungen mit Restauriermörtel bei
zende Bauteile,
lnstandhaltungsarbeiten,
– Ankertaschen für verdeckt sitzende Anker,
– Installations- und Einbauteile.
– bearbeitete Seitenansichten (seitliche Köpfe),
Profilwiederkehren, Verkröpfungen,

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:

5.1 Allgemeines Sockelplatten (Bischofsmützen) an Treppen


wird das Maß der Oberkante, bei abge-
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
treppten Sockelplatten das Maß der Ab-
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
wicklung zugrunde gelegt.
erfolgt – sind die Maße
5.2.4 Bei der Abrechnung nach Flächenmaß wer-
– der hergestellten Bekleidungen oder Be-
den bearbeitete Leibungen und bearbeite-
läge,
te Stirnflächen hinzugerechnet. Sichtbare
– des hergestellten Mauerwerks aus Natur- profilierte Flächen werden in ihrer Abwick-
werkstein, lung gemessen.
– der behandelten Flächen
5.3 Übermessungsregeln
zugrunde zu legen.
Übermessen werden:
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen 5.3.1 bei Abrechnung nach Raummaß
5.2.1 Bei Ausgleichsschichten, Trennschichten, – Fugen,
Dämmschichten, Unterböden, Bewehrun-
– Schlitze mit einer Querschnittsfläche
gen, Trag- und Unterkonstruktionen sind
≤ 0,1 m2,
die Maße der hergestellten Bekleidungen/
Beläge zugrunde zu legen. – Öffnungen, Aussparungen und Nischen
mit einer Einzelgröße ≤ 0,5 m3,
5.2.2 Bei der Abrechnung von beliebig geform-
ten Einzelflächen ist zur Ermittlung der – etwaige Zwischenschichten bei zusam-
Maße das kleinste umschriebene Rechteck mengesetzten Werkstücken und bei zwei-
zugrunde zu legen. häuptigem Mauerwerk;
5.2.3 Bei Abrechnung nach Längenmaß wird die 5.3.2 bei Abrechnung nach Flächenmaß
größte Kantenlänge des Bauteils/Werk-
– Fugen,
stücks zugrunde gelegt. Bei schrägen

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DIN 18332

– Aussparungen mit einer Einzelgröße rechtwinkelige Körper zugrunde gelegt.


≤ 0,5 m2, Raummaße < 0,03 m3 werden mit 0,03 m3
abgerechnet.
– Aussparungen in Böden mit einer Einzel-
größe ≤ 0,1 m2, 5.4.2 Bei der Abrechnung nach Flächenmaß wer-
den
– Aussparungen mit einer Einzelgröße
≤ 2,5 m2 bei Vorbehandeln des Untergrun- – Flächen < 0,25 m2 mit 0,25 m2,
des, Oberflächenbehandlung und Reini-
– Einzelstücke, z. B. Abdeckungen, Fenster-
gung von Oberflächen,
bänke, mit einer Breite < 20 cm mit 20 cm
– Unterbrechungen mit einer Einzelbreite Breite,
≤ 30 cm;
– Einzelstücke mit nicht rechtwinkeligen
5.3.3 bei Abrechnung nach Längenmaß und ausgeklinkten Flächen mit den
Maßen des kleinsten umschriebenen
– Fugen,
Rechtecks
– Unterbrechungen mit einer Einzellänge
abgerechnet.
≤ 1 m.
5.4.3 Bei der Abrechnung nach Längenmaß wer-
5.4 Einzelregelungen den Längen < 1 m mit 1 m abgerechnet.
5.4.1 Bei Abrechnung nach Raummaß wird bei 5.4.4 Bei Einzelplatten und Einzelwerkstücken
Werkstücken der kleinste umschriebene werden Aussparungen übermessen.

Erläuterungen

0.5 Abrechnungseinheiten Der Ermittlung der Leistung für Bekleidungen, Bo-


denbeläge und dergleichen werden die Maße der
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und hergestellten Bekleidungen oder Beläge zugrunde
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je- gelegt (Bild 1 bis 6).
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab- Innenwandbekleidungen
rechnungseinheit festzulegen.
seitlich

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV
DIN 18299.

5.1 Allgemeines
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind die Maße
Bild 1
– der hergestellten Bekleidungen oder Be-
läge,
– des hergestellten Mauerwerks aus Natur-
werkstein,
– der behandelten Flächen
zugrunde zu legen.

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oben Stützenverkleidung

Bild 2 Bild 6

Dabei werden Fugen gemäß Abschnitt 5.3.2 bei Ab-


frei endend rechnung nach Flächenmaß übermessen und be-
arbeitete Stirnflächen (st in Bild 3, 5 und 6) gemäß
Abschnitt 5.2.4 hinzugerechnet.
Bei der Abrechnung von Natursteinmauerwerk wer-
den die Maße des Mauerwerks zugrunde gelegt
(Bild 7).

Vorsatzmauerwerk
unten
Bild 3

Bild 7

Bild 4 Schließen Innenwandbekleidungen an Sockel an


oder setzen sie unmittelbar auf den Bodenbelag auf,
so ist auch in diesem Fall bei der Ermittlung des
vorspringende Ecke Höhenmaßes von der Oberseite des Sockels bzw.
Bodenbelags auszugehen (Bild 8 und 9).

Bild 5 Bild 8

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DIN 18332

5.2 Ermittlung der Maße/Mengen


5.2.1 Bei Ausgleichsschichten, Trennschichten,
Dämmschichten, Unterböden, Bewehrun-
gen, Trag- und Unterkonstruktionen sind
die Maße der hergestellten Bekleidungen/
Beläge zugrunde zu legen.
Der Ermittlung der Leistung für Ausgleichsschich-
ten, Trennschichten, Dämmschichten, Unterböden,
Bild 9 Oberflächenbehandlungen, Bewehrungen, Trag-
und Unterkonstruktionen sind ebenfalls die Maße
der hergestellten Bekleidungen zugrunde zu legen
Bei Fassaden sind die fertigen Maße der Bekleidung (Bild 12 und 13).
zugrunde zu legen (Bild 10 und 11). Dabei werden
Fugen gemäß Abschnitt 5.3.2 übermessen und Dämm- und Tragschichten unter Bodenbelägen
bearbeitete Stirnflächen gemäß Abschnitt 5.2.4 hin-
zugerechnet.

Außenecke

Bild 12

Bild 10

Stützenverkleidung

Bild 11
H = Öffnungsmaß der Beklei-
dung, Unterkonstruktion und
Dämmschicht zur Ermittlung
der Übermessungsgröße
Bild 13

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Im Zuge der Herstellung der Fassade verlegte 5.2.3 Bei Abrechnung nach Längenmaß wird die
Dämmschichten, Trag- und Unterkonstruktionen größte Kantenlänge des Bauteils/Werkstücks
sind grundsätzlich mit den Maßen der Fassadenbe- zugrunde gelegt. Bei schrägen Sockelplatten
kleidung abzurechnen. Dabei ist es ohne Bedeu- (Bischofsmützen) an Treppen wird das Maß
tung, ob diese in einer oder in verschiedenen Leis- der Oberkante, bei abgetreppten Sockelplat-
tungspositionen vorgegeben sind. Maßgebend ist, ten das Maß der Abwicklung zugrunde
dass die Leistung als ein einziger Auftrag vergeben gelegt.
ist.
Die Abrechnung nach Längenmaß empfiehlt sich
Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Gesamtflächen insbesondere für Bauteile und Werkstücke, z. B.
der einzelnen Schichten in jedem Fall übereinstim- Gesimse, Umrahmungen, Sohlbänke und Sockel.
men müssen, insbesondere dann nicht, wenn Teil- Bei zusammengesetzten Werkstücken werden
flächen einer Fassade z. B. ungedämmt bleiben. dabei die Fugen übermessen. Die größte Bauteil-/
Werkstücklänge ergibt sich aus der längeren
Die Beurteilung der Übermessungsgrößen in Außen-
Grundlinie des kleinsten umschriebenen Rechtecks
bekleidungen, Unterkonstruktionen und Dämm-
(Bild 14 und 15).
schichten erfolgt jedoch stets nach den Maßen der
fertigen Bekleidung, selbst wenn es sich dabei um
unterschiedliche Flächen handelt (siehe Bild 13).
Fensterbank
Hinsichtlich der Ermittlung der Übermessungsgren-
zen ist dabei Abschnitt 5.3.2, 2. und 4. Spiegelstrich,
zu beachten. Während bei Natursteinbekleidungen,
z. B. einer Fassade und der zur Fassade gehörenden
Dämmschicht, Aussparungen mit einer Einzelgröße
≤ 0,5 m2 übermessen werden (Abschnitt 5.3.2, 2.
Spiegelstrich), sind bei den Leistungen „Vorbehan-
deln des Untergrundes“, „Oberflächenbehand-
lung“ und „Reinigung von Oberflächen“ Einzelflä-
chen mit einer Einzelgröße ≤ 2,5 m2 zu übermessen
(Abschnitt 5.3.2, 4. Spiegelstrich). Mit dieser Diffe- Bild 14
renzierung wird dem ggf. sehr hohen Materialpreis
des Naturwerksteins Rechnung getragen.
5.2.2 Bei der Abrechnung von beliebig geformten Türumrahmung aus einzelnen Werkstücken
Einzelflächen ist zur Ermittlung der Maße
das kleinste umschriebene Rechteck zu-
grunde zu legen.
Begriffsbestimmung
Zur Begriffsbestimmung des kleinsten umschriebe-
nen Rechtecks siehe Anhang A der ATV DIN 18299.
Dort ist definiert: „Das kleinste umschriebene
Rechteck ergibt sich aus dem kleinsten Rechteck,
das eine Fläche beliebiger Form umschließt.“

Bild 15

134
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DIN 18332

Schräge Sockelplatten, sogenannte Bischofsmüt- Fensterleibung, außen


zen, werden an der Oberkante gemessen (Bild 16).

Bild 18

Nischenleibung, innen

Bild 16

Abgetreppte Sockelplatten werden abgewickelt ge-


messen (Bild 17). Bild 19

5.3 Übermessungsregeln
Übermessen werden:
5.3.1 bei Abrechnung nach Raummaß
– Fugen,
– Schlitze mit einer Querschnittsfläche
≤ 0,1 m2,
– Öffnungen, Aussparungen und Nischen
mit einer Einzelgröße ≤ 0,5 m3,
Bild 17
– etwaige Zwischenschichten bei zusam-
mengesetzten Werkstücken und bei zwei-
häuptigem Mauerwerk;
5.2.4 Bei der Abrechnung nach Flächenmaß wer- Übermessen werden Schlitze für Rohrleitungen und
den bearbeitete Leibungen und bearbeitete dergleichen mit einer Querschnittsfläche ≤ 0,1 m2
Stirnflächen hinzugerechnet. Sichtbare pro- bei Abrechnung nach Raummaß. Ebenfalls über-
filierte Flächen werden in ihrer Abwicklung messen werden bei Abrechnung nach Raummaß
gemessen. Aussparungen, z. B. Öffnungen und Nischen, ein-
Bearbeitete Leibungen und bearbeitete sichtbare bindende, durchbindende und eingebaute Bauteile
Stirnflächen (st in Bild 18 und 19) werden bei mit einer Einzelgröße ≤ 0,5 m3.
Abrechnung nach Flächenmaß stets hinzugerech- Zwischenschichten bei zusammengesetzten Werk-
net, also auch dann, wenn es sich um Leibungen von stücken werden bei Abrechnung nach Raummaß
Öffnungen handelt, die übermessen werden (Bild (m3) übermessen. Gleiches gilt für Fugen.
18 und 19).

135
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VOB im Bild
ATV DIN 18332 Bild 23, 85 mm
Bei zweihäuptigem, beiderseits bündigem Mauer- Bei Abrechnung nach Flächenmaß werden Aus-
werk werden etwaige Zwischenschichten übermes- sparungen, z. B. Öffnungen mit einer Einzelgröße
sen (Bild 20). ≤ 0,5 m2 übermessen; mit einer Einzelgröße > 0,5 m2
werden sie abgezogen (Bild 21 bis 23).

Aussparung Schaukasten

h
VOB im Bild
Bild 20 ATV DIN 18332 Bild 25, 85 mm

b
5.3.2 bei Abrechnung nach Flächenmaß ASchaukasten = b · h > 0,5 m2;
Bild 21 sie ist abzuziehen.
– Fugen,
– Aussparungen mit einer Einzelgröße Innenwand mit geschosshohem Durchgang
≤ 0,5 m2,
– Aussparungen in Böden mit einer Einzel-
größe ≤ 0,1 m2,
– Aussparungen mit einer Einzelgröße
≤ 2,5 m2 bei Vorbehandeln des Untergrun-
des, Oberflächenbehandlung und Reini-
gung von Oberflächen,
h

– Unterbrechungen mit einer Einzelbreite


≤ 30 cm;

Begriffsbestimmung
Zur Begriffsbestimmung von Aussparungen siehe
Anhang A der ATV DIN 18299. Dort ist definiert:
„Aussparungen sind bei Bauteilen Querschnitts- b
schwächungen, deren Tiefe kleiner oder gleich der ADurchgang = b · h > 0,5 m2;
Bauteiltiefe sein kann. Aussparungen sind bei Flä- Bild 22 sie ist abzuziehen.
chen nicht zu behandelnde bzw. nicht herzustellen-
de Teile. Aussparungen entstehen z. B. durch Öff-
nungen (auch raumhoch), Durchbrüche, Durchdrin-
gungen, Nischen, Schlitze, Hohlräume, Leitungen,
Kanäle.“

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DIN 18332
VOB im Bild
ATV DIN 18332 Bild 26, 85 mm

Außenwand mit Fenster Bei der Abrechnung nach Flächenmaß werden


gemäß Abschnitt 5.3.2, 5. Spiegelstrich, Unterbre-
chungen mit einer Breite ≤ 30 cm übermessen.
Begriffsbestimmung
Zur Begriffsbestimmung von Unterbrechungen sie-
he den Anhang A der ATV DIN 18299. Dort ist defi-
niert: „Unterbrechungen durch Bauteile sind bei
der Ermittlung der Flächenmaße trennende, nicht
zu behandelnde bzw. nicht herzustellende Teilflä-
h

chen geringer Breite (z. B. Fachwerkteile, Vorlagen,


Lisenen, Gesimse, Entwässerungsrinnen, Einbau-
ten).“ Sie gelten jedoch nur dann als solche, wenn
die vorgegebene Leistung, bezogen auf die jeweili-
ge Wand- oder Deckenfläche, nach der Unterbre-
chung wieder aufgenommen wird (Bild 25 und 26).
b
AFenster = b · h > 0,5 m2; Unterbrechung, die Leistung wird wieder aufge-
Bild 23 sie ist abzuziehen. nommen

In Bodenbelägen werden bei Abrechnung nach Flä- Dämmstoffschicht


VOB im Bild
chenmaß Aussparungen, z. B. Öffnungen oder Pfei- Bekleidung
ATV DIN 18332
lervorlagen, Bild Einzelgröße
mit einer 24, 85 mm ≤ 0,1 m2 über-
messen; mit einer Einzelgröße > 0,1 m2 werden sie
abgezogen (Bild 24). > 30 cm

Bild 25
Aussparung Pfeilervorlage

keine Unterbrechung, Leistung wird nicht wieder


aufgenommen
t

b
APfeilervorlage = b · t ≤ 0,1 m2;
Bild 24 sie ist zu übermessen.
l
Bild 26
Zu beachten ist bei den Übermessungsregelungen,
dass gemäß Abschnitt 5.3.2, 4. Spiegelstrich, bei der
Für die Abrechnung der Bekleidung und der Dämm-
Abrechnung nach Flächenmaß Aussparungen bei
stoffschicht werden Stützen mit einer Einzelbreite
den Leistungen „Vorbehandeln des Untergrundes“,
> 30 cm abgezogen.
„Oberflächenbehandlung“ und „Reinigung von
Oberflächen“ mit einer Einzelgröße ≤ 2,5 m2 über- Die Stütze wird bei der Ermittlung des Flächenma-
messen werden. Das heißt, bei diesen Leistungen ßes unabhängig von ihrer Breite nicht übermessen,
werden Aussparungen erst mit einer Einzelgröße da die Leistung auf der anderen Seite der Stütze
> 2,5 m2 abgezogen. nicht fortgesetzt wird.

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5.3.3 bei Abrechnung nach Längenmaß Auf dieser Grundlage errechnete Raumkörper sind
bei einem Rauminhalt < 0,03 m3 mit 0,03 m3 abzu-
– Fugen,
rechnen.
– Unterbrechungen mit einer Einzellänge
≤ 1 m.
5.4.2 Bei der Abrechnung nach Flächenmaß wer-
Bei der Abrechnung nach Längenmaß werden den
Unterbrechungen mit einer Einzellänge ≤ 1 m über-
– Flächen < 0,25 m2 mit 0,25 m2,
messen.
– Einzelstücke, z. B. Abdeckungen, Fenster-
bänke, mit einer Breite < 20 cm mit 20 cm
5.4 Einzelregelungen
Breite,
5.4.1 Bei Abrechnung nach Raummaß wird bei
Einzelstücke mit einer Fläche < 0,25 m2 werden bei
Werkstücken der kleinste umschriebene
Abrechnung nach Flächenmaß mit 0,25 m2 abge-
rechtwinkelige Körper zugrunde gelegt.
rechnet. Gemeint ist damit die Einzelfläche des
Raummaße < 0,03 m3 werden mit 0,03 m3 ab-
Werkstücks.
gerechnet.
– Einzelstücke mit nicht rechtwinkeligen
Bei Werkstücken ist bei Abrechnung nach Raum-
und ausgeklinkten Flächen mit den Maßen
maß (Rauminhalt) der kleinste umschriebene, recht-
des kleinsten umschriebenen Rechtecks
winkelige Körper zugrunde zu legen (Bild 27).
abgerechnet.
Nicht rechtwinkelige und ausgeklinkte Einzel-
stücke werden nach dem kleinsten umschriebenen
Rechteck gemessen (Bild 28).

Bild 28

A = l · b, jedoch mindestens 0,25 m2, gemäß Ab-


schnitt 5.4.2, 1. Spiegelstrich.

5.4.3 Bei der Abrechnung nach Längenmaß wer-


den Längen < 1 m mit 1 m abgerechnet.
5.4.4 Bei Einzelplatten und Einzelwerkstücken
werden Aussparungen übermessen.
Aussparungen, z. B. Ausnehmungen und Öffnun-
gen an Einzelplatten und Einzelstücken, werden
unabhängig von ihrer Einzelgröße immer übermes-
sen.

Bild 27

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DIN 18333

Betonwerksteinarbeiten – DIN 18333


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18333 „Betonwerksteinarbei- – das Herstellen von Bauteilen aus bewehr-
ten“ gilt für das Bearbeiten von Betonober- tem oder unbewehrtem Beton (siehe ATV
flächen sowie für das Einbauen, Verlegen DIN 18331 „Betonarbeiten“),
und Versetzen von Betonwerksteinen in und
– Außenwandbekleidungen, Platten mit
an Gebäuden.
einer Nenndicke bis 30 mm mit Unterkons-
1.2 Die ATV DIN 18333 gilt nicht für truktionen (siehe ATV DIN 18351 „Vorge-
hängte Hinterlüftete Fassaden“).
– Verkehrswegebauarbeiten (siehe ATV DIN
18318 „Pflasterdecken und Plattenbeläge, 1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
Einfassungen“), meine Regelungen für Bauarbeiten jeder Art“,
Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen gehen
die Regelungen der ATV DIN 18333 vor.

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und – bearbeitete Köpfe und Verkröpfungen,
Maßen, für
– Tropfkanten,
– Bodenbeläge,
– Dämmstoffstreifen, Abschneiden des Über-
– Wandbekleidungen, standes von Randdämmstreifen.
– Werkstücke, 0.5.3 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen, für
– nachträgliche Oberflächenbehandlung. – Werkstücke, z. B. Mülltonnenschränke,
0.5.2 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und – Innen- und Außenfensterbänke,
Maßen, für
– Treppenstufen und Treppenwangen,
– Gesimse,
– abgetreppte Sockel je Stufe,
– Profilbänder,
– schräge Sockel, z. B. Bischofsmützen,
– Sockel,
– bearbeitete Köpfe und Verkröpfungen,
– Kehlen,
– Fensterumrahmungen,
– abgerundete Kanten,
– Türumrahmungen,
– Treppenstufen und Treppenwangen,
– Säulen,
– Fensterbänke,
– Pfeiler und Pfeilervorlagen,
– Mauerabdeckplatten,
– Aussparungen für Rohrdurchführungen,
– Einfassungen,
– Dübel, Geländerpfosten, Bodeneinläufe und
– Werkstücke, dergleichen,
– Schließen von Fugen, – Gehrungen.
– Schrägschnitte,

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5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
5.1 Allgemeines 5.1.3 Bei der Abrechnung von nicht rechteckigen
Einzelflächen nach Flächenmaß sind die
5.1.1 Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
Maße des kleinsten das Bauteil umschrei-
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
benden Rechtecks zugrunde zu legen.
erfolgt – sind die Maße der hergestellten
oder bearbeiteten Bauteile, Bekleidungen
5.2 Es werden abgezogen:
und Beläge zugrunde zu legen.
5.2.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß (m2):
5.1.2 Bei der Ermittlung der Maße wird jeweils
das größte, gegebenenfalls abgewickelte Aussparungen, z. B. Öffnungen in Beklei-
Bauteilmaß zugrunde gelegt. Fugen werden dungen und Belägen, über 0,1 m2 Einzel-
übermessen. größe;
Bei zusammengesetzten Werkstücken 5.2.2 bei Abrechnung nach Längenmaß (m):
ergibt sich die Gesamtlänge aus der Summe
Unterbrechungen über 1 m Einzellänge.
der Längen der einzelnen Werkstücke ein-
schließlich der Fugenbreiten.
Die Länge bearbeiteter Köpfe von Werkstü-
cken wird der Werkstücklänge hinzuge-
rechnet.

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DIN 18333

Erläuterungen
0.5 Abrechnungseinheiten oben
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je-
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab-
rechnungseinheit festzulegen.

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:

Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV


DIN 18299. Bild 2

5.1 Allgemeines
Bodenbeläge
5.1.1 Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß unten
erfolgt – sind die Maße der hergestellten
oder bearbeiteten Bauteile, Bekleidungen
und Beläge zugrunde zu legen.
Die Abrechnungsmaße hergestellter oder bearbei-
teter Bauteile, Bekleidungen und Beläge im Innen-
und Außenbereich sind wie folgt zu ermitteln (Bild
1 bis 3):

Wandbekleidungen
Außenecke

Bild 3

Bild 1

141
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5.1.2 Bei der Ermittlung der Maße wird jeweils Innenecke


das größte, gegebenenfalls abgewickelte
Bauteilmaß zugrunde gelegt. Fugen werden
übermessen.
Bei zusammengesetzten Werkstücken
ergibt sich die Gesamtlänge aus der Summe
der Längen der einzelnen Werkstücke ein-
schließlich der Fugenbreiten.
Die Länge bearbeiteter Köpfe von Werkstü-
cken wird der Werkstücklänge hinzuge-
rechnet.
Der Abrechnung der hergestellten oder bearbeite-
ten Bauteile, Bekleidungen und Beläge ist jeweils
92%LP%LOG
das größte, ggf. abgewickelte Bauteilmaß zugrunde
zu$79',1%LOGPP
legen. Fugen werden dabei übermessen (Bild 4
Bild 5
und 5).

Randfries Bei der Ermittlung der Gesamtlänge zusammenge-


l2 l5 setzter Werkstücke sind die Längen der einzelnen
Werkstücke einschließlich der Fugenbreiten zu-
grunde zu legen. Bearbeitete Köpfe sind dabei der
Werkstücklänge hinzuzurechnen (Bild 6).
l3

zusammengesetzte Werkstücke
l1

l4

l1 l2 l3 l4 l3 l5

Bild 4
Lgrößtes abgewickeltes Bauteilmaß = l1 + l2 + 2 · l3 + l4 + l5

Bild 6
Lzusammengesetztes Werkstück = l1 + 2 (l2 bearbeiteter Kopf + l3)

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DIN 18333
VOB im Bild
ATV DIN 18333 Bild 13, 85 mm

5.1.3 Bei der Abrechnung von nicht rechteckigen nicht rechteckige Einzelstufe
Einzelflächen nach Flächenmaß sind die
Maße des kleinsten das Bauteil umschrei-
benden Rechtecks zugrunde zu legen.
Bei nicht rechteckigen Flächen handelt es sich um

b
geradlinig ebene Flächen mit einer Anzahl von Eck-
punkten, beginnend mit dem Dreieck bis hin zum
Vieleck. VOB im Bild
ATV DIN 18333 Bild 7, 85 m m a
Ausschlaggebend aber für die Anwendung dieser
Abrechnungsregelung ist die Einzelfläche. Auf der
Grundlage des kleinsten umschriebenen Rechtecks Bild 8 Akleinstes umschriebenes Rechteck = a · b
ist jeweils dann zu ermitteln, wenn es sich um unre-
gelmäßig geformte, vom Rechteck oder Quadrat 5.2 Es werden abgezogen:
abweichende Flächen handelt. 5.2.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß (m2):
Die längste Seite des Vielecks bildet dabei in der Aussparungen, z. B. Öffnungen in Beklei-
Regel die Grundlage (Bild 7 und 8). dungen und Belägen, über 0,1 m2 Einzel-
größe;

nicht rechteckige Einzelflächen Aussparungen, wie Öffnungen, über 0,1 m2 Einzel-


größe in Bekleidungen und Belägen werden bei der
Abrechnung nach Flächenmaß abgezogen. Maßge-
bend bei der Ermittlung der Abzugsmaße sind die
Bestimmungen der Abschnitte 5.1.1 und 5.1.3 (Bild
b

9 und 10).

Begriffsdefinition
a
Aussparungen sind gemäß Anhang A der ATV DIN
18299 „bei Bauteilen Querschnittsschwächungen,
deren Tiefe kleiner oder gleich der Bauteiltiefe sein
kann. Aussparungen sind bei Flächen nicht zu
behandelnde bzw. nicht herzustellende Teile. Aus-
sparungen entstehen z. B. durch Öffnungen (auch
VOB im Bild
b

raumhoch), Durchbrüche, Durchdringungen,


ATV DIN 18333 Bild 25, 85 mm
Nischen, Schlitze, Hohlräume, Leitungen, Kanäle.“

Aussparungen in Wänden

a
b

Bild 7 Akleinstes umschriebenes Rechteck = a · b

b
Bild 9 A = b · h > 0,1 m2;
ist abzuziehen.

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VOB im Bild
ATV DIN 18333 Bild 26, 85 mm

Aussparungen in Böden 5.2.2 bei Abrechnung nach Längenmaß (m):


Unterbrechungen über 1 m Einzellänge.
Abgezogen werden Unterbrechungen über 1 m Ein-
zellänge.

t
b
Bild 10 A = b · t ˆ 0,1 m2;
ist zu übermessen.

Begriffsdefinition
Öffnungen sind funktional eigenständige, planmä-
ßig angelegte, durch die gesamte Dicke des Bauteils
durchgehende, frei gelassene Räume für den dau-
ernden Gebrauch, z. B. Fenster- und Türöffnungen.
Öffnungen setzen das Vorhandensein sichtbarer
VOBvoraus
Stürze nicht im Bild(Bild 11).
ATV DIN 18333 Bild 27, 85 mm

geschosshoher Durchgang
h

b
Bild 11 A = b · h > 0,1 m2;
ist abzuziehen.

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DIN 18334

Zimmer- und Holzbauarbeiten – DIN 18334


Ausgabe September 2016

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18334 „Zimmer- und Holz- – Trockenbauarbeiten (siehe ATV DIN
bauarbeiten“ gilt für das Bearbeiten und 18340 „Trockenbauarbeiten“),
Herstellen aller Konstruktionen des Holz-
– vorgehängte hinterlüftete Fassaden mit
baues und Ingenieurholz-baues.
anderen Bekleidungselementen als aus
Sie gilt auch für das Behandeln von Holz Holz oder Holz-werkstoffen (siehe ATV
und Holzkonstruktionen mit bekämpfen- DIN 18351 „Vorgehängte Hinterlüftete
den Holzschutzmaßnahmen und mit Holz- Fassaden“),
schutzmitteln.
– gestemmte Türen und Tore (siehe ATV
1.2 Die ATV DIN 18334 gilt nicht für DIN 18355 „Tischlerarbeiten“) sowie
– Schalarbeiten bei Beton- und Stahlbeton- – Parkettarbeiten (siehe ATV DIN 18356
arbeiten (siehe ATV DIN 18331 „Beton- „Parkett- und Holzpflasterarbeiten“).
arbeiten“),
1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
– Verbau bei Baugrubenarbeiten (siehe meine Regelungen für Bauarbeiten jeder Art“,
ATV DIN 18303 „Verbauarbeiten“), Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen gehen
die Regelungen der ATV DIN 18334 vor.

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Raummaß (m3), getrennt nach Bauart und – Füllungen in Treppengeländern,


Maßen, für
– Oberflächenbearbeitungen, z. B. Hobeln,
– Holz für Verzimmerungen, Schleifen,
– Holzschutz, – Holzschutz.
– Brettschichtholz, 0.5.3 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und
Maßen, für
– Brettstapelelemente, Brettsperrholz,
– zusammengesetzte, vorgefertigte, parallel-
– Furnierschichtholz, Balkenschichtholz, keil-
gurtige Holzbauteile, z. B. hölzerne I-Träger,
gezinktes Vollholz.
– Abbinden und Aufstellen, Einbauen oder
0.5.2 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und
Verlegen von Stützen, Balken, Trägern,
Maßen, für
– Schwellen, Schienen, Leibungen, Sohlbänke,
– Wände, Böden, Verschläge,
Umrahmungen, Überlagshölzer, Lagerhölzer
– Bekleidungen, Beplankungen, Schalungen, und dergleichen,
Lattungen, Unterkonstruktionen,
– Abgraten, Auskehlen und Abschrägen von
– vorgefertigte Flächenbauteile, Vorsatzscha- Hölzern,
len,
– Fasen und Profilieren von Holzkanten,
– Holzwerkstoffplatten, Furnierschichtholz,
– Schneiden von Entlastungsnuten,
– Brettstapelelemente, Brettsperrholz,
– Schalungen und Bekleidungen, z. B. an Ort-
– Dämmstoffschichten, Dampfbremsen, Trenn- gängen, Attiken, Pfeilern, Unterzügen, Rohr-
und Schutzschichten, leitungen, Abschottungen,

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– An- und Abschlüsse aus Profilen aus Holz – Verstärkungen, z. B. bei Aussparungen, Aus-
oder anderen Baustoffen, Eckausbildungen, klinkungen, angeschnittenen Kassetten sowie
Querzugverstärkungen, angehängte Lasten,
– Fugenausbildungen und Fugenabdichtungen,
– Herstellen und Schließen von Aussparungen
– Fuß- und Scheuerleisten, Verleistungen,
für Einbauteile, z. B. für Stützen, Türen,
– Treppenbauteile, z. B. Wangen, Geländer, Fenster, Oberlichter, Leuchten, Gitter, Revi-
Handläufe, sionsklappen, Installationseinrichtungen,
– Schutzschichten unter Hölzern, z. B. unter – Sackbohrungen, Verstöpselungen,
Schwellen, Balken,
– Einsetzen von Installations- und Einbautei-
– Wind- und Aussteifungsverbände, len, z. B. Dachflächenfenstern, Dachausstie-
– Einfriedungen, gen, Einschubtreppen, Lichtbändern, Fens-
tern, Zargen, Türen, Toren, Läden, Schwel-
– Holzschutz. len, Rollladenkästen, Sonnenschutzvorrich-
0.5.4 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen, tungen,
für – Verschalungen und Bekleidungen an Schorn-
– Schiftersparrenschnitte, steinköpfen und dergleichen,

– Abbinden, Aufstellen und Verlegen von Höl- – Treppen und Treppenbauteile,


zern bei schwierigen Verzimmerungen, z. B. – Beläge und Schutzabdeckungen,
bei Türmen, Kuppeln, Dachgauben, ge-
schweiften Dachflächen, Grat- und Kehlspar- – Dämmstoffe und Schutzschichten an Balken-
ren, köpfen,

– Bearbeiten von Sparren-, Pfetten- und Bal- – statisch nachzuweisende und konstruktiv
kenköpfen, z. B. Hobeln, Profilieren, Aus- erforderliche Bauteile, z. B. Dübel, Bolzen,
nehmen, Anker, Verbindungselemente, Abhänger,
Abstandshalter, Konsolen, Stahlblechform-
– Auswechselungen, z. B. an Kaminen, Trep- teile,
pen, Dachflächenfenstern, Dachausstiegen,
– Holzschutz.
– Aufschieblinge, Keilhölzer und Gefälleteile,
0.5.5 Masse (kg, t), getrennt nach Bauart und Maßen,
– vorgefertigte Bauteile, z. B. genagelte, gedü- für statisch nachzuweisende und konstruktiv
belte, geklebte oder andersartig verbundene erforderliche, geschweißte Bauteile aus Stahl,
Binder, Rahmen, Stützen, Unterzüge, Träger, Profilstahl oder aus anderen Metallen.

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:

5.1 Allgemeines Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-


chenden Regeln, wie Übermessungsregeln
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
und Einzelregelungen, anzuwenden.
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind die Maße der
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen
– hergestellten Bekleidungen, Deckungen
Es sind zugrunde zu legen:
und Beläge,
5.2.1 bei Abrechnung nach Raummaß
– hergestellten Bauteile,
– die größte Länge einschließlich der Zap-
– behandelten Bauteilabschnitte
fen und anderer Holzverbindungen,
zugrunde zu legen.
– der volle Querschnitt, bei gehobelten
Konstruktionen und Bauteilen der Ein-

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DIN 18334

bauquerschnitt, ohne Abzug von Ausspa- 5.2.6 bei Abrechnung nach Masse
rungen, Ausklinkungen, Abschrägungen,
Für statisch nachzuweisende und konstruk-
Querschnittsschwächungen und derglei-
tive Stahlteile, mit Ausnahme der im Ab-
chen;
schnitt 5.2.5 genannten, sind bei Abrech-
5.2.2 bei Abrechnung nach Flächenmaß nung nach Masse folgende Grundsätze an-
zuwenden:
– bei abgewinkelten Flächen die größte ab-
gewickelte Bauteillänge, – bei genormten Profilen gelten die Anga-
ben in den DIN-Normen,
– bei Flächen ohne begrenzende Bauteile
deren Maße, z. B. die Maße der Schalung, – bei anderen Profilen die Angaben im Pro-
Dämmstoffschicht, Bekleidung, filbuch des Herstellers,
– bei Flächen mit begrenzenden Bauteilen – bei Blechen und Bändern aus Stahl,
die Maße der zu belegenden Flächen bis 7,85 kg je m2 Fläche und 1 mm Dicke,
zu den sie begrenzenden, ungeputzten,
– bei Blechen und Bändern aus nichtrosten-
ungedämmten, nicht bekleideten Bautei-
dem Stahl, 7,9 kg je m2 Fläche und 1 mm
len,
Dicke.
– bei Fassaden, Decken und Wänden für
Bei Kleineisenteilen bis 15 kg Gesamtmasse
alle Schichten (Dämmung, Unterkon-
darf die Masse durch Wiegen ermittelt wer-
struktion, Bekleidung und dergleichen)
den.
die Maße der Bekleidung,
Bei verzinkten Stahlkonstruktionen werden
– Rückflächen von Nischen;
den Massen 5 % aufgrund der Gewichtszu-
5.2.3 bei Abrechnung von Wänden in Holzbau- nahme durch das Verzinken zugeschlagen.
weise
5.2.7 Bindet eine Aussparung anteilig in angren-
– deren Maße bis zu den sie begrenzenden, zende, getrennt zu rechnende Flächen ein,
nicht bekleideten Bauteilen, wird zur Ermittlung der Übermessungsgrö-
ße die jeweils anteilige Aussparungsfläche
– bei abgewinkelten Wänden die größte
gerechnet.
abgewickelte Bauteillänge,
– bei Wanddurchdringungen nur eine 5.3 Übermessungsregeln
Wand durchgehend, bei Wänden unglei-
Übermessen werden:
cher Dicke die dickere Wand;
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
5.2.4 bei Abrechnung nach Längenmaß
– Aussparungen ≤ 2,5 m2 Einzelgröße, in
– für verzimmerte Hölzer die größte Länge
Böden ≤ 0,5 m2 Einzelgröße.
einschließlich der Holzverbindungen,
Bei der Ermittlung der Einzelgröße sind
– für sonstige Bauteile die größten, gegebe-
die kleinsten Maße der Aussparung zu-
nenfalls abgewickelten Bauteilmaße;
grunde zu legen,
5.2.5 bei Abrechnung nach Stück
– Unterbrechungen in der zu bearbeiten-
– Verbindungsmittel wie Schrauben, Stab- den Fläche durch Bauteile, z. B. Fach-
dübel, Dübel besonderer Bauart, Bolzen, werkteile, Stützen, Unterzüge, Vorlagen,
vergütete Verbindungsmittel (z. B. aus Sparren, Unterkonstruktionen, mit einer
nichtrostendem Stahl), besonders geformte Einzelbreite ≤ 30 cm bei Zwischenböden,
Verbindungselemente (z. B. Winkelverbin- Dämmstoff-, Trenn- und Schutzschich-
der, Balkenschuhe), ausgenommen Ver- ten, Schüttungen, Dampfbremsen, Ab-
bindungselemente nach Abschnitt 4.1.3, dichtungen, Schalungen, Bekleidungen
und dergleichen,
– statisch nachzuweisende und konstruktiv
erforderliche Bauteile, z. B. Dübel, Bol- – Aussparungen ≤ 2,5 m2 Einzelgröße in
zen, Anker, Verbindungselemente, Ab- z. B. Decken, Wänden, Dächern, Schalun-
hänger, Abstandshalter, Konsolen, Stahl- gen, Wand- und Deckenbekleidungen,
blechformteile; Vorsatzschalen, Dämmstoff-, Trenn- und

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Schutzschichten, Dampfbremsen, Abdich- 5.4 Einzelregelungen


tungen sowie leichten Außenwandbeklei-
5.4.1 Rückflächen von Nischen sowie Leibungen
dungen, dabei werden unmittelbar zu-
werden unabhängig von ihrer Einzelgröße
sammenhängende verschiedenartige Aus-
mit ihren Maßen gesondert gerechnet.
sparungen, z. B. Öffnung mit angrenzen-
der Nische, getrennt gerechnet, 5.4.2 Das Herstellen von Aussparungen für Ein-
zelleuchten, Lichtbänder, Lichtkuppeln,
– Aussparungen, z. B. für Pfeilervorlagen,
Luftauslässe, Revisionsöffnungen, Stützen,
Kamine, Rohrdurchführungen ≤ 0,5 m2
Pfeilervorlagen, Installationsdosen, Rohr-
Einzelgröße, in Böden und den dazugehö-
durchführungen, Kabel und dergleichen
rigen Dämmstoff-, Trenn- und Schutz-
wird getrennt nach Maßen gesondert ge-
schichten, Schüttungen, Dampfbremsen
rechnet.
und Abdichtungen,
5.4.3 Bei Bohrlochtränkung wird der Abstand
– Zwischenräume bei Lattungen, Sparscha-
der äußersten Bohrlöcher jeweils in der
lungen, Blindböden, Verschlägen und
Länge und in der Breite gemessen. Je be-
Bekleidungen aus Latten, Brettern, Panee-
handeltem Bauteilabschnitt wird den ermit-
len, Lamellen und dergleichen;
telten Maßen jeweils ein Bohrlochabstand
5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß hinzugerechnet, um den Einflussbereich
der eingebrachten Schutzmittel am Rand zu
– Unterbrechungen ≤ 1 m Einzellänge,
berücksichtigen.
– Fugen.

148
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DIN 18334

Erläuterungen

0.5 Abrechnungseinheiten 5.2 Ermittlung der Maße/Mengen


Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und Es sind zugrunde zu legen:
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je-
5.2.1 bei Abrechnung nach Raummaß
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab- – die größte Länge einschließlich der Zap-
rechnungseinheit festzulegen. fen und anderer Holzverbindungen,
– der volle Querschnitt, bei gehobelten Kon-
struktionen und Bauteilen der Einbauquer-
5 Abrechnung schnitt, ohne Abzug von Aussparungen,
Ausklinkungen, Abschrägungen, Quer-
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt: schnittsschwächungen und dergleichen;
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN Bei Hölzern mit gleichbleibendem Querschnitt ist
18299. zur Ermittlung des Raummaßes die größte Länge
einschließlich Versatz, Zapfen, rechtwinklig oder
schräg ausgeklinkten Enden u. Ä. sowie der volle
5.1 Allgemeines Querschnitt ohne Abzug von Ausklinkungen,
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig, Durchbrüchen und sonstigen Querschnittsschwä-
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß chungen zugrunde zu legen (Bild 1 bis 7).
erfolgt – sind die Maße der VOB im Bild
größteATV DINvolle
Längen, 18334 Bild 1, 85
Querschnitte mm, korrigiert 14.11.00
– hergestellten Bekleidungen, Deckungen
und Beläge,
– hergestellten Bauteile,

b
– behandelten Bauteilabschnitte
l

zugrunde zu legen. a
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln
und Einzelregelungen, anzuwenden.
b
Allgemeine Erläuterung:

Verzimmerte Hölzer l a
Verzimmerte Hölzer sind Bauschnitthölzer aus VOB im Bild
Bild ATV
1 DIN 18334 Bildgrößte
2, 85 Länge
mm, korrigiert
=l 14.11.00
Nadel- und Laubholz, das an vier Seiten in ganzer voller Querschnitt = a · b
Länge von der Säge gestreift ist, wie Kanthölzer,
Bohlen, Bretter und Latten.

Brettschichthölzer
b
l

Brettschichthölzer bestehen aus mindestens drei


beidseitig faserparallel verleimten Brettern oder
Brettlagen aus Nadelholz.
a

Es ist zu unterscheiden zwischen


b

– Hölzern mit gleichbleibendem Querschnitt,


– Hölzern als Sonderformen mit sich veränderndem
Querschnitt und l a
– Hölzern, deren Gesamtquerschnitt sich aus meh- Bild 2 größte Länge = l
reren Einzelhölzern mit verschiedenen Quer- voller Querschnitt = a · b
schnitten zusammensetzt.
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VOB im Bild VOB im Bild


ATV DIN 18334 Bild 3, 85 mm, korrigiert 14.11.00 ATV DIN 18334 Bild 6, 85 mm

b
b
l a a
Bild 3 VOB im Bild größte Länge = l
ATV DIN 18334 Bild 4, Querschnitt
voller 85 mm =a·b

VOB im Bild
ATV DIN 18334 Bild 7, 85 mm, korrigiert 14.11.00
l

Bild 6 größte Länge = l


voller Querschnitt = a · b
b

l
Bild 4 größte Länge = l
a

voller Querschnitt = a · b
VOB im Bild
ATV DIN 18334 Bild 5, 85 mm b
b

l
l Bild 7 größte Länge = l
voller Querschnitt = a · b

Hölzer mit sich verändernden Querschnitten, z. B.


b

Satteldachträger mit geradem oder schrägem


Untergurt aus Brettschichtholz oder Biegeträger
aus nachgiebig miteinander verbundenen Quer-
a schnittsteilen, sind bei Abrechnung nach Raummaß
ebenso nach dem vollen Querschnitt und der größ-
ten Länge abzurechnen.
Dies setzt jedoch voraus, im Interesse einer ord-
Bild 5 größte Länge = l
nungsgemäßen Preiskalkulation in der Leistungsbe-
voller Querschnitt = a · b
schreibung insbesondere Bauart, Form und Abmes-
sungen vorzugeben, soweit diese den vollen Quer-
VOB im
schnitt Bild
und die größte Länge betreffen (Bild 8 bis 13).
ATV DIN 18334 Bild 8, 85 mm

Satteldachträger mit geradem Untergurt


b

a
l
Bild 8 größte Länge = l
voller Querschnitt = a · b

150
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DIN 18334
VOB im Bild VOB im Bild
ATV DIN 18334 Bild 9, 85 mm ATV DIN 18334 Bild 13, 85 mm

Satteldachträger mit schrägem Untergurt

b
b

b
a

b
l
Bild 9 größte Länge = l
a a a
voller Querschnitt = a · b
VOB im Bild Bild 13 voller Querschnitt = 5 · a · b
ATV DIN 18334 Bild 10, 85 mm
Biegeträger aus nachgiebig miteinander Beim Einsatz gehobelter Hölzer ermittelt sich der
verbundenen Querschnittsteilen volle Querschnitt nach den Maßen der eingebauten
Hölzer.
5.2.2 bei Abrechnung nach Flächenmaß
– bei abgewinkelten Flächen die größte ab-
b

gewickelte Bauteillänge,
– bei Flächen ohne begrenzende Bauteile
deren Maße, z. B. die Maße der Schalung,
a Dämmstoffschicht, Bekleidung,
Bild 10 voller Querschnitt = a · b Bei Abrechnung nach Flächenmaß gelten bei Flä-
chen ohne begrenzende Bauteile deren Maße, d.h.
die Maße der Bekleidungen, der Schalungen, der
Dämmstoffschichten u. Ä. (Bild 14 und 15).

VOB im Bild
Bekleidungen imATV DIN 18334
Innenbereich Bildbegrenzende
ohne 14, 85 mm
Bauteile

Bild 11 voller Querschnitt = 7 · a · b

VOB im Bild l
Bild 14
ATV DIN 18334 Bild 15, 85 mm
l

Bild 12 voller Querschnitt = 8 · a · b

Bild 15 l

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– bei Flächen mit begrenzenden Bauteilen – bei Fassaden, Decken und Wänden für alle
die Maße der zu belegenden Flächen bis zu Schichten (Dämmung, Unterkonstruktion,
den sie begrenzenden, ungeputzten, un- Bekleidung und dergleichen) die Maße der
gedämmten, nicht bekleideten Bauteilen, Bekleidung,
Bei Flächen mit begrenzenden Bauteilen gelten die Bei Fassaden gelten die Maße der Bekleidung.
Maße der zu belegenden Fläche bis zu den sie
Mit der Herstellung der Fassade verlegte Dämmstoff-
begrenzenden, ungeputzten, ungedämmten bzw.
schichten, Trag- und Unterkonstruktionen sind
nicht bekleideten Bauteilen (Bild 16 bis 18).
grundsätzlich mit den Maßen der Fassade abzurech-
VOB im Bild nen (Bild 19 bis 22).
ATV DIN 18334 Bild 16, 85 mm
Bekleidungen im Innenbereich mit begrenzenden
Bauteilen VOB im Bild
Bekleidungen im Außenbereich
ATV DIN 18334 Bild 19, 85 mm
Dachschalung

l
l
VOB im Bild
Bild 16 ATV DIN 18334 Bild 17,
l 85 mm
Bild 19

VOB im Bild
ATV DIN 18334 Bild 20, 85 mm
Dachanschluss

VOB im Bild
h

Bild 17 ATV DIN 18334 Bild 18, 85 mm


h

Bild 20

Bild 18

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DIN 18334

VOB im Bild
VOB im Bild ATV DIN 18334 Bild 23, 85 mm, korrigiert 14.11.00
ATV DIN 18334 Bild 21, 85 mm
Auskragung Wände in Holzbauweise
h

h
h

Bild 21
VOB im Bild
ATV DIN 18334 Bild 22, 85 mm
Sockel
h

VOB im Bild
Bild 23 ATV DIN 18334 Bild 24, 85 mm

Bild 22

– Rückflächen von Nischen; l

Rückflächen von Nischen werden mit ihren Maßen Bild 24


gemessen.
5.2.3 bei Abrechnung von Wänden in Holzbau-
Dabei wird bei abgewinkelten Wänden mit recht-,
weise VOB im Bild
stumpf- oder spitzwinkligen Stößen die größte abge-
– deren Maße bis zu den sie begrenzenden,
ATV DIN 18334 Bild 25, 85 mm
wickelte Bauteillänge gemessen (Bild 25 bis 27).
nicht bekleideten Bauteilen,
– bei abgewinkelten Wänden die größte l2
abgewickelte Bauteillänge,
– bei Wanddurchdringungen nur eine l1 l3
Wand durchgehend, bei Wänden unglei-
cher Dicke die dickere Wand;

Für Wände in Holzbauweise gelten deren Maße bis


zu den sie begrenzenden, nicht bekleideten Bau-
teilen (Bild 23 und 24).
Bild 25 größte Abwicklung l = l1 + l2 + l3

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VOB im Bild VOB im Bild


ATV DIN 18334 Bild 26, 85 mm ATV DIN 18334 Bild 31, 85 mm

VOB im Bild
l1
ATVBei
DINWänden ungleicher Dicke wird die dickere
18334 Bild 29, 85 mm, korrigiert 14.11.00
durchgehend gerechnet (Bild 29).

l1 l1

l3
l2
l2

l l
Bild 29 l1 l3 l2 l3 l1

l3 5.2.4 bei Abrechnung nach Längenmaß


– für verzimmerte Hölzer die größte Länge
einschließlich der Holzverbindungen,
l1 l l Bei Abrechnung nach Längenmaß werden verzim-
VOB im Bild 2 3
merte Hölzer, Bauschnitt- und Brettschichthölzer in
Bild 26 ATV DINgrößte
18334Abwicklung
Bild 27, 85l =mm,
l1 + lkorrigiert
2 + l3 der16.6.05
größten Länge einschließlich Versatz, Zapfen,
rechtwinklig oder schräg ausgeklinkter Enden und
l1 ähnlicher Holzverbindungen gerechnet (Bild 30,
siehe auch Bild 1 bis 7).
VOB im Bild
l2

ATV DIN 18334 Bild 30, 85 mm, korrigiert 14.11.00


Fachwerkknoten
l

l
Bild 27 größte Abwicklung l = l1 + l2

VOB im Bild
Bei Wanddurchdringungen wird nur eine Wand
ATVgerechnet
durchgehend DIN 18334 Bild
(Bild 28).28, 85 mm

Bild 30 größte Länge = l


l

l
Bild 28

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DIN 18334

– für sonstige Bauteile die größten, gegebe- 5.2.6 bei Abrechnung nach Masse
nenfalls abgewickelten Bauteilmaße;
Für statisch nachzuweisende und konstrukti-
Für sonstige Bauteile, z. B. An- und Abschlüsse, Ort- ve Stahlteile, mit Ausnahme der im Abschnitt
und Traufbrett, ist bei Abrechnung nach Längen- 5.2.5 genannten, sind bei Abrechnung nach
VOB im Bild
maß die größte Länge zu messen. Masse folgende Grundsätze anzuwenden:
ATV DIN 18334 Bild 31, 85 mm
Bei der Abrechnung von Profilleisten, Stab- und – bei genormten Profilen gelten die Anga-
Dreikantleisten ist die größte Länge ggf. in der ben in den DIN-Normen,
Abwicklung zu messen, z. B. bei einspringenden
– bei anderen Profilen die Angaben im Pro-
Ecken innen, bei ausspringenden außen (Bild 31).
filbuch des Herstellers,
– bei Blechen und Bändern aus Stahl,
Profilleisten 7,85 kg je m2 Fläche und 1 mm Dicke,
l1 l1 – bei Blechen und Bändern aus nichtros-
tendem Stahl, 7,9 kg je m2 Fläche und
1 mm Dicke.
Bei Kleineisenteilen bis 15 kg Gesamtmasse
l3

darf die Masse durch Wiegen ermittelt wer-


l2 den.
Bei verzinkten Stahlkonstruktionen werden
den Massen 5 % aufgrund der Gewichtszu-
nahme durch das Verzinken zugeschlagen.
l1 l3 l2 l3 l1
Bei Abrechnung statisch nachzuweisender und kon-
Bild 31 größte Abwicklung l = l1 + l2 + l3 struktiver Stahlteile nach Masse ist diese nach fest-
gelegten Vorgaben zu berechnen. Dabei werden
Fugen werden gemäß Abschnitt 5.3.3 übermessen.
– für genormte Profile die Masse nach DIN,
– für andere Profile die Masse aus den Profilbü-
5.2.5 bei Abrechnung nach Stück chern der Hersteller,
– Verbindungsmittel wie Schrauben, Stab- – für Bleche und Bänder
dübel, Dübel besonderer Bauart, Bolzen, – aus Stahl 7,85 kg/m2 Fläche und 1 mm Dicke,
vergütete Verbindungsmittel (z. B. aus
nichtrostendem Stahl), besonders geformte – aus Edelstahl 7,9 kg/m2 Fläche und 1 mm Dicke
Verbindungselemente (z. B. Winkelverbin- zugrunde gelegt.
der, Balkenschuhe), ausgenommen Ver-
bindungselemente nach Abschnitt 4.1.3, Lediglich bei Kleineisenteilen bis 15 kg Gesamtmas-
se darf die Masse durch Wiegen ermittelt werden.
– statisch nachzuweisende und konstruktiv
erforderliche Bauteile, z. B. Dübel, Bolzen, Für verzinkte Stahlkonstruktionen wird der Mehr-
Anker, Verbindungselemente, Abhänger, aufwand für die Verzinkung mit 5 % der berechne-
Abstandshalter, Konsolen, Stahlblechform- ten Masse abgegolten.
teile;
Dübel, Bolzen, Anker, Verbindungselemente, Ab-
hänger, Abstandshalter, Konsolen, Stahlblechform-
teile und dergleichen werden, soweit statisch nach-
zuweisen und konstruktiv erforderlich, gesondert
nach Stück gerechnet. Statisch nachzuweisende
Verbindungselemente sind über die Tragwerks-
planung nach Art und Anzahl exakt definiert und
können daher in der Leistungsbeschreibung nach
Stück erfasst werden. Dies ermöglicht die eindeutige
Kalkulierbarkeit der Leistung.

155
VOB im Bild
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ATV DIN 18334 Bild 38, 85 mm

5.2.7 Bindet eine Aussparung anteilig in angren- Fenster übereck


zende, getrennt zu rechnende Flächen ein, A2
wird zur Ermittlung der Übermessungsgrö-
ße die jeweils anteilige Aussparungsfläche
gerechnet.
Aussparungen, z. B. Öffnungen oder Nischen, die in
angrenzende, getrennt zu rechnende Flächen ein-

A1
binden, sind zur Ermittlung der Übermessungsgrö-
ße jeweils gesondert zu ermitteln, bezogen auf die
davon tangierte Einzelfläche. So sind z. B. Ausspa-
rungen in Dachflächen für den den First durchdrin-
VOB im
genden Bild
Schornstein zu rechnen. Fenster übereck
ATV DIN 18334 Bild
werden bezogen auf die37, 85 mmDach- bzw. auf
jeweilige
die jeweilige Raum- oder Fassadenfläche gerechnet
(Bild 32 und 33).
Bild 33 A1 = h · l1 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.
A2 = h · l2 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.
Aussparung in der Dachfläche

A 5.3 Übermessungsregeln
A2 1
Übermessen werden:
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
– Aussparungen ≤ 2,5 m2 Einzelgröße, in
Böden ≤ 0,5 m2 Einzelgröße.
Bei der Ermittlung der Einzelgröße sind
die kleinsten Maße der Aussparung zu-
grunde zu legen,
Begriffsbestimmung
Zur Begriffsbestimmung von Aussparungen siehe
Anhang A der ATV DIN 18299. Dort ist definiert:
„Aussparungen sind bei Bauteilen Querschnitts-
Bild 32 A1 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen. schwächungen, deren Tiefe kleiner oder gleich der
A2 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen. Bauteiltiefe sein kann. Aussparungen sind bei Flä-
chen nicht zu behandelnde bzw. nicht herzustellen-
de Teile. Aussparungen entstehen z. B. durch Öff-
nungen (auch raumhoch), Durchbrüche, Durchdrin-
gungen, Nischen, Schlitze, Hohlräume, Leitungen,
Kanäle.“
Bei Abrechnung der Innen- und Außenwandbeklei-
dungen nach Flächenmaß werden Aussparungen,
Öffnungen und Nischen ≤ 2,5 m2 Einzelgröße über-
messen (Bild 34).

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DIN 18334

VOB im Bild
ATV DIN 18334 Bild 32, 85 mm, korrigiert 15.11.00
Aussparungen, z. B. Öffnungen, Nischen Aussparungen in Böden, z. B. für Pfeilervorlagen,
VOB im
Kamine Bild
oder Rohrdurchführungen, mit einer Ein-
ATV DIN 18334
zelgröße ≤ 0,5 Bild 37,
m2 werden 85 mm (Bild 36).
übermessen

Aussparungen in Böden
h3

b1
l1

b2
h2

h1

l2

b
h4

Bild 36

Bild 34
– Unterbrechungen in der zu bearbeitenden
AÖffnung innen = b · h1 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen. Fläche durch Bauteile, z. B. Fachwerktei-
le, Stützen, Unterzüge, Vorlagen, Spar-
AÖffnung außen = b · h2 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.
ren, Unterkonstruktionen, mit einer Ein-
AAussparung = l · h3 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen. zelbreite ≤ 30 cm bei Zwischenböden,
Dämmstoff-, Trenn- und Schutzschichten,
ANische = b · h4 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen;
Schüttungen, Dampfbremsen, Abdichtun-
die Rückfläche der Nische ist, falls
gen, Schalungen, Bekleidungen und der-
sie bekleidet ist, gemäß Abschnitt
gleichen,
5.2.2, 5. Spiegelstrich, zusätzlich zu
rechnen. Für die Abrechnung der Bekleidung und der
Dämmstoffschicht werden Stützen mit einer Einzel-
breite > 30 cm abgezogen.
Leibungen von Öffnungen, Aussparungen und
Begriffsdefinition
Nischen sind grundsätzlich mit ihren Maßen zu
berücksichtigen, unabhängig von der Größe der Zur Begriffsbestimmung von Unterbrechungen sie-
Öffnung, Aussparung oder Nische. he Anhang A der ATV DIN 18299. Dort ist definiert:
„Unterbrechungen durch Bauteile sind bei der
Leibungen sind als solche einzuordnen, wenn sie
Ermittlung der Flächenmaße trennende, nicht zu
innerhalb des Bauteils liegen. Die Leibungsfläche
behandelnde bzw. nicht herzustellende Teilflächen
muss also grundsätzlich innerhalb der Wanddicke
geringer Breite (z. B. Fachwerkteile, Vorlagen, Lise-
liegen. Ragt die Leibungsfläche über das Bauteil hin-
nen, Gesimse, Entwässerungsrinnen, Einbauten).“
VOB
aus, ist sie als im
TeilBild
der Wand zu behandeln (Bild 35).
ATV DIN 18334 Bild 33, 85 mm Sie gelten jedoch nur dann als solche, wenn die vor-
gegebene Leistung, bezogen auf die jeweilige
Wand- oder Deckenfläche, nach der Unterbrechung
Definition der Leibung
wieder aufgenommen wird (Bild 37 und 38).
Leibung
keine

Bild 35

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VOB im Bild VOB im Bild


ATV DIN 18334 Bild 40, 85 mm ATV DIN 18334 Bild 41, 85 mm

Unterbrechung, Leistung wird wieder aufgenommen Für die Abrechnung der Bekleidung und der Dämm-
stoffschicht werden Stützen mit einer Einzelbreite
> 30 cm abgezogen (Bild 40).

Stützen

l l l
l
Bild 37 Dämmstoffschicht
VOB im Bild Bekleidung
ATV DIN 18334 Bild 41, 85 mm
keine Unterbrechung, Leistung wird nicht wieder
VOB im Bild
aufgenommen
> 30 cm
ATV DIN 18334 Bild 44, 85 mm
Bild 40

Für die Abrechnung der Bekleidung und der Dämm-


Dämmstoffschicht
stoffschicht werden Unterzüge mit einer Einzelbreite
Bekleidung > 30 cm abgezogen (Bild 41).

30 cm l
Bild 38 Unterzüge

l
Abgezogen werden bei Abrechnung nach Flächen-
maß VOB im Bild Dämmstoffschicht
Unterbrechungen durch Bauteile, z. B. Fach- Bekleidung
ATV DIN 18334
werkteile, Stützen, Bild 45, Vorlagen,
Unterzüge, 85 mm Sparren,
Unterkonstruktionen, mit einer Einzelbreite > 30 cm
(Bild 39 bis 43). Das heißt im Umkehrschluss: Mit > 30 cm
einer Einzelbreite ≤ 30 cm werden sie übermessen.
schicht Bild 41
Für die Abrechnung der Schalung und derDämmstoffschicht
Schüt-
Bekleidung
tung werden Deckenbalken mit einer Einzelbreite
> 30 cm abgezogen (Bild 39).
Für die Abrechnung der Bekleidung und der Dämm-
30 cm stoffschicht werden Vorlagen mit einer Einzelbreite
Fachwerkteile > 30 cm abgezogen (Bild 42).
l
Holzbalkendecke mit Einschub
Vorlagen
Schüttung
VOB im Bild Schalung
ATV DIN 18334 Bild 46, 85 mm Dämmstoffschicht
Bekleidung
schicht > 30 cm > 30 cm
Bild 39 > 30 cm
Dämmstoffschicht
Bekleidung
Bild 42

30 cm

158
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DIN 18334
VOB im Bild
ATV DIN 18334 Bild 35, 85 mm

Für die Abrechnung der Bekleidung, der Dämm-


stoff- und Trennschicht sowie der Schalung werden
Sparren mit einer Einzelbreite > 30 cm abgezogen
VOB43).
(Bild im Bild
ATV DIN 18334 Bild 39, 85 mm

h2
Sparren
Dachschräge

h1
Trennschicht
Schalung
Dämmstoffschicht b1 b2
Bekleidung
Bild 45
Bild 43
AÖffnung = b1 · (h1 + h2) + b2 · h2 > 2,5 m2;
sie ist abzuziehen.
– Aussparungen ≤ 2,5 m2 Einzelgröße in z. B.
Decken, Wänden, Dächern, Schalungen, ANischeVOB
= b2im
· hBild
1 ≤ 2,5 m ; sie ist zu übermessen.
2
ATV DIN 18334 Bild 36, 85 mm
Wand- und Deckenbekleidungen, Vorsatz-
schalen, Dämmstoff-, Trenn- und Schutz-
schichten, Dampfbremsen, Abdichtungen
sowie leichten Außenwandbekleidungen,

h3
dabei werden unmittelbar zusammenhän-
gende verschiedenartige Aussparungen,
z. B. Öffnung mit angrenzender Nische,
getrennt gerechnet,

h2
Grenzen Öffnung und Nische unmittelbar aneinan-
der, so sind Öffnung und Nische zur Beurteilung der
Übermessung VOB im Bildzu rechnen (Bild 44 bis 46).
getrennt
ATV DIN 18334 Bild 34, 85 mm
Öffnung, Nische
h1
h2

b1 b2 b1

Bild 46
AÖffnung = b2 · h2 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.
h1

ANische = (2 · b1 + b2) · (h1 + h2 + h3) – b2 · h2 > 2,5 m2;


sie ist abzuziehen.

Bild 44 b

AÖffnung = b · h2 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.


ANische = b · h1 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.

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– Aussparungen, z. B. für Pfeilervorlagen, – Zwischenräume bei Lattungen, Sparscha-


Kamine, Rohrdurchführungen ≤ 0,5 m2 lungen, Blindböden, Verschlägen und
Einzelgröße, in Böden und den dazugehö- Bekleidungen aus Latten, Brettern, Panee-
rigen Dämmstoff-, Trenn- und Schutz- len, Lamellen und dergleichen;
schichten, Schüttungen, Dampfbremsen
Lattungen, Sparschalungen, Blindböden, Verschlä-
und Abdichtungen,
ge und Bekleidungen aus Latten, Brettern, Panee-
Aussparungen in Böden und den dazugehörigen len, Lamellen u. Ä. sind bei Abrechnung nach Flä-
Dämmstoff-, Trenn- und Schutzschichten, Schüt- chenmaß gemäß Abschnitt 5.2.2., 2. bzw. 3. Spiegel-
tungen, Dampfbremsen und Abdichtungen, z. B. für strich, abzurechnen; Zwischenräume bleiben dabei
Pfeilervorlagen,VOB im und
Kamine Bild Rohrdurchführungen, außer AchtVOB
(Bildim Bild
48).
ATV DIN 18334
mit einer Einzelgröße ≤ 0,5 Bild 43,
m2 werden 85 mm
übermessen ATV DIN 18334 Bild 41, 85 mm
(Bild 47).

Aussparungen in Böden

l
b1

l1
b2

l2
Bild 48 ALattung = l · b

5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß


b

l – Unterbrechungen ≤ 1 m Einzellänge,

Bild 47 – Fugen.

5.4 Einzelregelungen
Die Abrechnung des Bodens erfolgt bei Abrech-
nung nach Flächenmaß gemäß Abschnitt 5.1, 5.4.1 Rückflächen von Nischen sowie Leibungen
2. Spiegelstrich, in Verbindung mit Abschnitt 5.2.2, werden unabhängig von ihrer Einzelgröße
3. Spiegelstrich, nach den Maßen der zu belegen- mit ihren Maßen gesondert gerechnet.
den Flächen bis zu den sie begrenzenden, nicht Unabhängig von der Einzelgröße der Nische ist die
bekleideten Bauteilen; A = l · b. Rückfläche der Nische gesondert zu rechnen, falls
Die Pfeilervorlage A = l1 · b1 ≤ 0,5 m2 ist dabei zu sie in die zu erbringende Leistung einbezogen ist.
übermessen. Zusammenfassend ist in Verbindung mit Abschnitt
Der Kaminvorsprung A = l2 · b2 > 0,5 m2 ist abzu- 5.4.1 demnach festzuhalten:
ziehen. – Nische ≤ 2,5 m2 Einzelgröße:
Rohrdurchführungen werden im Allgemeinen über- Die Nische wird übermessen.
messen, da die Querschnitte der üblichen zur Aus- Die Leibungen und die Rückfläche der Nische
führung kommenden Rohre weit unter der Über- werden zusätzlich gerechnet.
messungsgröße liegen; 0,5 m2 entspricht in etwa – Nische > 2,5 m2 Einzelgröße ist gesondert zu rech-
einem Rohrdurchmesser von 0,8 m. Nebeneinan- nen:
derliegende Rohre sind einzeln aufzumessen, falls Die Nische wird abgezogen.
der Boden zwischen den Rohren durchgeführt wird. Die Leibungen und die Rückfläche der Nische
Rücksprünge, wie Fenster- und Türnischen, werden werden zusätzlich gerechnet.
unabhängig von ihrer Größe zusätzlich gerechnet,
da sie Bestandteil der zu belegenden Flächen sind.

160
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DIN 18334

– Nische mit Öffnung mit jeweils ≤ 2,5 m2 Einzel- Dem Abstand der äußersten Bohrlöcher ist jeweils
größe ist gesondert zu rechnen: ein Bohrlochabstand (d) hinzuzurechnen. Dies trägt
Die Nische und die Öffnung werden übermessen. der annähernd kreisförmigen Ausbreitung des
Die Leibungen der Nische und der Öffnung sowie Schutzmittels Rechnung (Bild 49).
die Rückfläche der Nische werden zusätzlich ge-
rechnet.
Bohrlochtränkung (Holzschutz)
– Nische > 2,5 m2 Einzelgröße mit Öffnung ≤ 2,5 m2
Einzelgröße:
Die Nische wird abgezogen, die Öffnung über-

L
messen.

L
Die Leibungen der Nische und der Öffnung sowie

LL
d
die Rückfläche der Nische werden zusätzlich ge-
rechnet.
– Nische mit Öffnung mit jeweils > 2,5 m2 Einzel-
größe:
Die Nische und die Öffnung werden abgezogen.
Die Leibungen der Nische und der Öffnung sowie

d BF
die Rückfläche der Nische werden zusätzlich ge-
BF

rechnet.
5.4.2 Das Herstellen von Aussparungen für Ein-
zelleuchten, Lichtbänder, Lichtkuppeln,
Luftauslässe, Revisionsöffnungen, Stützen, d LF
Pfeilervorlagen, Installationsdosen, Rohr-
durchführungen, Kabel und dergleichen LF
wird getrennt nach Maßen gesondert ge-
rechnet. Bild 49

Aussparungen, z. B. für Schalter, Rohrdurchführun-


gen, Kabel, Revisionsöffnungen und Stützen, wer-
Lineare Behandlung, Abrechnung nach Längen-
den grundsätzlich nach Anzahl ermittelt und in der
maß:
Regel als „Besondere Leistung“ zusätzlich gerech-
net. Llinear = LL + dLL
5.4.3 Bei Bohrlochtränkung wird der Abstand der Flächige Behandlung, Abrechnung nach Flächen-
äußersten Bohrlöcher jeweils in der Länge maß:
und in der Breite gemessen. Je behandeltem Aflächig = (LF + dLF) · (BF + dBF)
Bauteilabschnitt wird den ermittelten Maßen
jeweils ein Bohrlochabstand hinzugerech- Bei flächiger Behandlung kann es auch zweckmä-
net, um den Einflussbereich der eingebrach- ßig sein, die Bohrlöcher diagonal versetzt anzuord-
ten Schutzmittel am Rand zu berücksichti- nen. In diesem Fall ist der Bohrlochabstand ortho-
gen. gonal zur nächsten Bohrlochreihe anzusetzen.
Bohrlochtränkung wird gemäß Abschnitt 0.5 ent-
weder nach Längenmaß oder nach Flächenmaß aus-
geschrieben, je nachdem, ob der betroffene Bauteil-
abschnitt linear oder flächig zu behandeln ist.

161
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DIN 18335

Stahlbauarbeiten – DIN 18335


Ausgabe September 2016

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18335 „Stahlbauarbeiten“ gilt – Korrosionsschutzarbeiten (siehe ATV DIN
für Stahlbauleistungen des konstruktiven 18364 „Korrosionsschutzarbeiten an Stahl-
Ingenieurbaus im Hoch- und Tiefbau ein- bauten“).
schließlich des Stahlverbundbaus.
1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
1.2 Die ATV DIN 18335 gilt nicht für meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
– Metallbauarbeiten (siehe ATV DIN 18360
gehen die Regelungen der ATV DIN 18335
„Metallbauarbeiten“) sowie
vor.

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Masse (kg, t), getrennt nach Bauart und Maßen, – Lagerkörper, Übergangskonstruktionen und
für andere besondere Bauteile.
– Stahlbauteile, 0.5.4 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und
Maßen, für
– Lagerkörper, Übergangskonstruktionen und
andere besondere Bauteile. – Stahlbauteile,
0.5.2 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen, – Verbundbauteile aus Stahl und Stahlbeton,
für
– Lagerkörper, Übergangskonstruktionen und
– Stahlbauteile, andere besondere Bauteile.
– Verbundbauteile aus Stahl und Stahlbeton, 0.5.5 Raummaß (m3) für
– Lagerkörper, Übergangskonstruktionen und – Verbundbauteile aus Stahl und Stahlbeton.
andere besondere Bauteile,
0.5.6 Verbundbauteile aus Stahl und Stahlbeton kön-
– Kopfbolzendübel. nen auch getrennt abgerechnet werden:
0.5.3 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und – Stahlbauteile nach Abschnitt 0.5.1 bis 0.5.4,
Maßen, für
– Beton- und Stahlbeton nach ATV DIN 18331
– Stahlbauteile, „Betonarbeiten“.
– Verbundbauteile aus Stahl und Stahlbeton,

163
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5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
5.1 Allgemeines – bei Blechen, Breitflachstählen und Band-
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig, stählen die Masse von 7,85 kg je m2 Fläche
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß und mm Dicke,
erfolgt – sind die Maße der hergestellten – bei Formstücken aus Stahl oder Stahlguss
Bauteile zugrunde zu legen. die Dichte von 7,85 kg/dm3,
Das gesamte eingebaute Material wird ver- – bei Formstücken aus Gusseisen (Grauguss)
gütet. Bei Abrechnung nach Masse wird die- die Dichte von 7,25 kg/dm3.
ses durch Berechnen anhand von Zeichnun-
gen und Stücklisten ermittelt. Die Masse von Die vorgenannten Abrechnungsgrundsätze
Formstücken, z. B. Guss- oder Schmiedetei- sind auf Kleinteile entsprechend anzuwen-
len, wird durch Wiegen ermittelt. den.
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa- 5.2.3 Bei der Berechnung der Masse bleiben unbe-
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln rücksichtigt:
und Einzelregelungen, anzuwenden. – Verbindungsmittel, z. B. Schrauben, Niete,
Schweißgut.
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen
5.2.1 Für die Ermittlung der Maße gelten: 5.3 Übermessungsregeln
– bei Flachstählen bis 180 mm Breite sowie Ausschnitte und einspringende Ecken wer-
bei Form- und Stabstählen die größte Län- den übermessen.
ge und der volle Querschnitt,
5.4 Einzelregelungen
– bei Flachstählen über 180 mm Breite und
bei Blechen die Fläche des kleinsten 5.4.1 Gewichtsermittlung durch Wiegen
umschriebenen Rechtecks.
Sämtliche Bauteile sind zu wiegen. Von glei-
5.2.2 Bei der Berechnung der Masse ist zugrunde chen Bauteilen braucht nur eine angemesse-
zu legen: ne Anzahl gewogen zu werden.
– bei genormten Profilen die theoretische 5.4.2 Kopfbolzendübel
Masse nach DIN-Norm,
Kopfbolzendübel werden nach Stück abge-
– bei anderen Profilen die Masse aus dem rechnet.
Profilbuch des Herstellers,

Erläuterungen
0.5 Abrechnungseinheiten 5.1 Allgemeines
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je- ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung erfolgt – sind die Maße der hergestellten
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab- Bauteile zugrunde zu legen.
rechnungseinheit festzulegen. Das gesamte eingebaute Material wird ver-
gütet. Bei Abrechnung nach Masse wird die-
ses durch Berechnen anhand von Zeichnun-
5 Abrechnung gen und Stücklisten ermittelt. Die Masse von
Formstücken, z. B. Guss- oder Schmiedetei-
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt: len, wird durch Wiegen ermittelt.
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN Die Masse wird grundsätzlich berechnet. Grund-
18299. lage für die Berechnung der Masse bilden Zeich-
nungen oder Stücklisten.

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DIN 18335

Soll bei Abrechnung nach Masse nicht nur die Mas-


se von Formstücken durch Wiegen ermittelt wer-
den, ist gemäß Abschnitt 0.3.2 in der Leistungs-
beschreibung dies eindeutig und im Einzelnen
anzugeben.
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln VOB Hochbau 18335
Schweißung
und Einzelregelungen, anzuwenden. Bild4 5, 83,6 mm
Bild

5.2 Ermittlung der Maße/Mengen Länge des gebogenen Stahls: l1 + l2 + l3 = l

5.2.1 Für die Ermittlung der Maße gelten:


l
– bei Flachstählen bis 180 mm Breite sowie
bei Form- und Stabstählen die größte Län-
ge und der volle Querschnitt,
– bei Flachstählen über 180 mm Breite und
bei Blechen die Fläche des kleinsten
umschriebenen Rechtecks.
Bei Flachstählen bis 180 mm Breite, bei Form- und
Stabstählen ist das Längenmaß Voraussetzung zur
Bild 5
Masseberechnung; es gilt die größte Länge. Aus-
schnitte und einspringende Ecken werden dabei
gemäß Abschnitt 5.3 übermessen (Bild 1 bis 6). auf Gehrung gestoßene T-Träger
Als Flachstähle bezeichnet man Erzeugnisse mit
einem etwa rechteckigen Querschnitt, deren Breite
größer als die Dicke ist.
Als Form- und Stabstähle bezeichnet man Stahl-
stangen, die durch Walzen eine bestimmte Form
erhalten, z. B. T- oder U-Form.

Flachstahl bis 180 mm Breite

Bild 6 Längenmaß = l1 + l2

Bild 1 Bei Flachstählen über 180 mm Breite und bei Ble-


chen ist das Flächenmaß Voraussetzung zur Masse-
berechnung; es gilt die Fläche des kleinsten um-
schriebenen Rechtecks, wobei Ausschnitte und
einspringende Ecken gemäß Abschnitt 5.3 über-
messen werden (Bild 7 bis 16).

Bild 2 Als Bleche bezeichnet man Erzeugnisse, die bei der


Fertigung zu einer Rolle aufgewickelt oder in Tafeln
Form- und Stabstähle meist in quadratischer oder rechteckiger Form
geliefert werden.
Ausschnitte und einspringende Ecken

Bild 3

165
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Vieleck

Bild 9 A=a·b

Kreis

VOB Hochbau 18335


Bild 10, 52 mm
Bild 7

Flachstähle über 180 mm Breite und Bleche


Vieleck
Bild 10 A = r2 · π

VOB Hochbau
weitere Beispiele 18335
Bild 11, 52 mm
Vieleck

Bild 8 A=a·b
Bild 11

Vieleck

Bild 12

166
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VOB Hochbau 18335


Bild 16, 52 mm DIN 18335

Vieleck Aus mehreren Teilen zusammengesetzte und ver-


schweißte Blechflächen sind getrennt zu rechnen
(Bild 17 bis 20).
VOB Hochbau 18335
Bild 13, 72 mm Vieleck

Bild 13
VOB Hochbau 18335
Bild 17, 52 mm
Vieleck mit nach außen gekrümmter Linie
Bild 17
VOB Hochbau 18335
Bild 18, 44 mm
Vieleck
Bild 14
VOB im Bild
ATV DIN 18335 Bild 14, 85 mm
Vieleck mit mehreren hochkantig gekrümmten Ble-
chen mit nach außen gekrümmter Linie, jedoch nur, Bild 18
falls die Leistungsbeschreibung dies so vorsieht,
zumal Abschnitt 5.2.1, 2. Spiegelstrich, für die
Berechnung der Masse grundsätzlich vom Einzel-
Vieleck
blech ausgeht

VOB Hochbau 18335 VOB Hochbau 18335


Bild 15, 80,5 mm Bild 19, 75,6 mm

Bild 19

Vieleck mit nach außen gekrümmter Linie

Bild 15

Vieleck mit nach außen gekrümmter Linie


Bild 20

Bild 16

167
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VOB Hochbau 18335


AuchBild
bei20, 72 mm gebogenen Flachstählen gilt
hochkantig Wenn die Lasche aus einem Blech besteht, ist hin-
VOB im Bild
die Regelung des Abschnittes 5.2.1, 1. und 2. Spie- gegen das kleinste umschriebene Rechteck für die
ATV DIN 18335 Bild 23, 85 mm
gelstrich, d. h., bis zu einer Breite ≤ 180 mm ist für Ermittlung der Maße zugrunde zu legen (Bild 23).
die Ermittlung der Masse die größte Länge zugrun-
de zu legen, bei einer Breite > 180 mm die Fläche
des kleinsten umschriebenen Rechtecks (Bild 21
und 22).

hochkantig gebogener Flachstahl, Breite > 180 mm

Bild 23
Lasche, aus einem Blech bestehend

5.2.2 Bei der Berechnung der Masse ist zugrunde


VOB im Bild zu legen:
ATV DIN 18335 Bild 22, 85 mm, korrigiert 14.11.00
Bild 21 – bei genormten Profilen die theoretische
Masse nach DIN-Norm,
– bei anderen Profilen die Masse aus dem
Winkelanschluss eines I-Trägers mit beiderseitiger
Profilbuch des Herstellers,
Lasche
l2 – bei Blechen, Breitflachstählen und Band-
stählen die Masse von 7,85 kg je m2 Fläche
und mm Dicke,
– bei Formstücken aus Stahl oder Stahlguss
die Dichte von 7,85 kg/dm3,
– bei Formstücken aus Gusseisen (Grauguss)
die Dichte von 7,25 kg/dm3.
1l

Die vorgenannten Abrechnungsgrundsätze


sind auf Kleinteile entsprechend anzuwen-
den.
Aus dem Abschnitt 0.3.2 ergibt sich bei den Erläu-
c terungen zu Abschnitt 5.2.2 indirekt, dass Walztole-
ranzen, d. h. die unvermeidbaren Differenzen zwi-
schen der tatsächlichen Masse und den in den DIN-
a

b1

Normen oder Profilbüchern der Hersteller angege-


benen Massen, und Verschnitt bei der Feststellung
a1 der Masse unberücksichtigt bleiben.
5.2.3 Bei der Berechnung der Masse bleiben unbe-
b

rücksichtigt:
Bild 22
– Verbindungsmittel, z. B. Schrauben, Niete,
Lasche, aus zwei Blechen bestehend Schweißgut.
Flächenaufmaß des Bleches:
a +c
a·b+ 1 · b1
2

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DIN 18335

5.3 Übermessungsregeln Winkelanschluss


Ausschnitte und einspringende Ecken wer-
den übermessen.
Ausschnitte und einspringende Ecken werden
übermessen,VOB Hochbau
d. h., bei 18335 ausgeklink-
angeschnittenen,
Bild 21, 45,6 mm
ten oder beigezogenen Trägern ist der volle Quer-
schnitt Voraussetzung zur Masseberechnung (Bild
24 bis 28).

VOB Hochbau
Abflanschung 18335
von I-Trägern
Bild 22, 74,3 mm
Bild 28

l
Bild 24
5.4 Einzelregelungen
5.4.1 Gewichtsermittlung durch Wiegen
Ausflanschung von I-Trägern
Sämtliche Bauteile sind zu wiegen. Von glei-
chen Bauteilen braucht nur eine angemesse-
ne Anzahl gewogen zu werden.
Grundsätzlich wird bei Abrechnung nach Masse
l
gemäß Abschnitt 5.1 das eingebaute Material durch
Bild 25 Berechnen ermittelt. Die Masse von Formstücken
aber, z. B. Guss- oder Schmiedeteile, wird durch
Ausklinkung von I-Trägern Wiegen ermittelt. Dabei genügt es, von gleichen
Bauteilen nur eine angemessene Anzahl zu wiegen.
5.4.2 Kopfbolzendübel
Kopfbolzendübel werden nach Stück abge-
rechnet.

Bild 26 Längenmaß = l1 + l2

Trägerauflager-Ausklinkung des I-Trägers

Bild 27 Aufmaß des I-Trägers = l

169
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DIN 18336

Abdichtungsarbeiten – DIN 18336


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18336 „Abdichtungsarbeiten“ – Abdichtungen von Bauwerken, die in
gilt für Abdichtungen von geschlossener Bauweise erstellt werden
– Dächern sowie von Balkonen, Loggien und (siehe ATV DIN 18312 „Untertagebau-
Laubengängen, arbeiten“),

– befahrbaren Verkehrsflächen aus Beton, – Beton mit hohem Wassereindringwider-


stand (siehe ATV DIN 18331 „Betonarbei-
– erdberührten Bauteilen, ten“),
– Innenräumen,
– Oberflächenschutzsysteme zur Betoner-
– Behältern und Becken haltung (siehe ATV DIN 18349 „Betoner-
gegen Wassereinwirkungen einschließlich haltungsarbeiten“),
der Herstellung erforderlicher Dämmstoff-, – Dichtflächen aus Gussasphalt in Anlagen
Dampfsperr- und Schutzschichten, Trennla- zum Umgang mit wassergefährdenden
gen sowie Trägerlagen. Stoffen (siehe ATV DIN 18354 „Gussas-
Sie gilt auch für phaltarbeiten“),
– nachträgliche Abdichtungen erdberührter – Abdichtungssysteme gegen wassergefähr-
Bauteile, dende Stoffe,
– Abdichtungen unter Begrünungen, – Abdichtungen von Deponien und Erdbau-
– Trocknungsarbeiten im Zuge der Abdich- werken sowie
tungsarbeiten. – Abdichtungen der Fahrbahntafeln von
1.2 Die ATV DIN 18336 gilt nicht für Brücken, die zu öffentlichen Straßen gehö-
ren.
– die bei Abdichtungsarbeiten auszuführen-
den Erdarbeiten (siehe ATV DIN 18300 1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
„Erdarbeiten“), meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
– Dränung zum Schutz baulicher Anlagen gehen die Regelungen der ATV DIN 18336
(siehe ATV DIN 18308 „Drän- und Versi- vor.
ckerungsarbeiten“),

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:


0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und – Schutzschichten/Schutzlagen und Schutz-
Maßen, für maßnahmen,
– Abdichtungen von Wandflächen einschließ- – Gussasphalt,
lich der Flächen von rückläufigen Stößen und – Behandeln von Teilflächen, differenziert nach
nachträglicher Abdichtung, Flächenanteilen, z. B.
– Abdichtungen von Bodenplatten einschließ- – ≤ 10 % der Bauteilfläche,
lich der Flächen von rückläufigen Stößen, ge-
– > 10 % ≤ 30 % der Bauteilfläche,
trennt nach Neigungen bis 1 : 1 und über 1 : 1,
– > 30 % ≤ 50 % der Bauteilfläche,
– Abdichtungen von Deckenflächen,
– Dämmstoff- und Trennschichten, Dampfsper-
– Verstärkungen in der Fläche,
ren und dergleichen.
– Vorbehandeln des Abdichtungsuntergrundes,

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0.5.2 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und 0.5.3 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen,
Maßen, für für
– Abdichtungen über Bewegungsfugen, ge- – Herstellen und Schließen von Aussparungen,
trennt nach Neigungen der Flächen bis 1 : 1
und über 1 : 1, – Anschlüsse, Abschlüsse, Übergänge und
Durchdringungen,
– waagerechte Abdichtungen in Wänden
gegen aufsteigende Feuchte einschließlich – Klebe- und Anschlussflansche, Los-/Fest-
nachträglicher Abdichtung, flanschkonstruktionen,
– Anschlüsse, Abschlüsse, Übergänge und – Manschetten, Schellen, Klemmschienen,
Durchdringungen, Dichtecken, Klemmprofile, beschichtete Ble-
che und dergleichen,
– Kehranschlüsse,
– Telleranker, Einbauteile und dergleichen,
– rückläufige Stöße,
– Schutzmaßnahmen.
– Verstärkung an Kanten, Kehlen, Anschlüs-
sen, Abschlüssen und Übergängen, 0.5.4 Masse (kg, t), getrennt nach Bauart und Maßen,
für
– Ausbildung von Dichtungskehlen,
– Hohlraumverfüllung,
– Klebe- und Anschlussflansche, Los-/Fest-
flanschkonstruktionen, – Gussasphalt,
– Klemmschienen, Klemmprofile, beschichtete – Auffüllen des Untergrundes.
Bleche, Abdeckungen und dergleichen, 0.5.5 kombinierte Abrechnung (m2d, m2Wo, m2Mt,
– Schutzschichten/Schutzlagen in Streifen, Std [Stück × Tage], StWo, StMt, m3d, m3Wo) für
– Kanten und Fasen, – Aufenthalts- und Lagerräume,
– Dämmstoff- und Trennschichten in Streifen. – Kontrolle, Wartung der Schutzmaßnahmen,
– Trocknung.

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
5.1 Allgemeines Stößen, Abschlüssen, Kanten und Kehlen
wird jeweils das größte, gegebenenfalls
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
abgewickelte Bauteilmaß zugrunde gelegt.
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind die Maße der 5.2.2 Bei rückläufigen Stößen werden deren Flä-
chen, zusätzlich zu der Länge der Stöße,
– behandelten Flächen,
sowohl als Bodenplattenabdichtung als auch
– hergestellten Abdichtungen, als Wandabdichtung gerechnet.
– Trenn-, Dampfsperr-, Dämmstoff- und 5.2.3 Bindet eine Aussparung anteilig in angren-
Schutzschichten zende, getrennt zu rechnende Flächen ein,
und dergleichen zugrunde zu legen. Auf Flä- wird zur Ermittlung der Übermessungsgröße
chen, die von Bauteilen begrenzt sind, gelten die jeweils anteilige Aussparungsfläche
die Maße bis zu den begrenzenden, unge- gerechnet, z. B. Schornstein im First.
putzten, unbekleideten Bauteilen.
5.3 Übermessungsregeln
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen Übermessen werden:
5.2.1 Bei der Ermittlung der Maße von Abdichtun- 5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
gen oder Abdichtungsverstärkungen über
– Aussparungen, z. B. Öffnungen, Durch-
Fugen, an Übergängen, Durchdringungen,
dringungen, ≤ 2,5 m2 Einzelgröße,
Anschlüssen, Kehranschlüssen, rückläufigen

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DIN 18336

– bei Dämmschichten Konstruktionsteile, 5.4.2 Bei Trocknungsarbeiten wird die Dauer ab


z. B. Bohlen, Randhölzer, der dem Auftraggeber angezeigten Aufstel-
lung der Geräte bis zur angezeigten Abstel-
– Fugen;
lung der Geräte zugrunde gelegt.
5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
5.4.3 Bei Abdichtungen von Firsten, Graten, Keh-
– Unterbrechungen ≤ 1 m Einzellänge. len und dergleichen wird deren Länge in der
Mittellinie einfach gemessen.
5.4 Einzelregelungen
5.4.4 Schließen Dachabdichtungen an Firste, Gra-
5.4.1 Bei Bohrlochtränkungen und Injektionen te und Kehlen an, wird bis Mitte First, Grat
von innen und außen wird der Abstand der oder Kehle gemessen.
äußersten Bohrlöcher jeweils in der Länge
5.4.5 Bei Dachabdichtungen werden unmittelbar
und in der Höhe gemessen. Je behandeltem
zusammenhängende verschiedenartige Aus-
Bauteilabschnitt wird den ermittelten Maßen
sparungen für Einbauteile, z. B. Dachfenster
jeweils ein Bohrlochabstand hinzugerech-
und dachintegrierte Solaranlage, getrennt
net, um den Einflussbereich der eingebrach-
gerechnet.
ten Schutzmittel am Rand zu berücksichti-
gen. Bei der Abdichtung von Außenwänden
werden einbindende Innenwände übermes-
sen.

Erläuterungen

0.5 Abrechnungseinheiten und dergleichen zugrunde zu legen. Auf Flächen,


die von Bauteilen begrenzt sind, gelten die Maße
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und
bis zu den begrenzenden, ungeputzten, unbeklei-
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je-
deten Bauteilen.
weilige Teilleistung hinzuweisen. In der Leistungs-
beschreibung ist die zutreffende Abrechnungsein- Die Abrechnung behandelter Flächen und herge-
heit festzulegen. stellter Abdichtungen, Trenn-, Sperr-, Dämmstoff-
und Schutzbeschichtungen und dergleichen erfolgt
grundsätzlich nach deren Maßen (Bild 1).
5 Abrechnung Für Flächen mit begrenzenden Bauteilen jedoch
sind die Maße bis zu den begrenzenden ungeputz-
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt: ten, unbekleideten Bauteilen maßgebend (Bild 2
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN und 3)
18299.
ohne begrenzende Bauteile
5.1 Allgemeines
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind die Maße der
– behandelten Flächen,
– hergestellten Abdichtungen,
– Trenn-, Dampfsperr-, Dämmstoff- und Bild 1 A=l·b
Schutzschichten

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mit begrenzenden Bauteilen 5.2 Ermittlung der Maße/Mengen


5.2.1 Bei der Ermittlung der Maße von Abdichtun-
gen oder Abdichtungsverstärkungen über
Fugen, an Übergängen, Durchdringungen,
Anschlüssen, Kehranschlüssen, rückläufigen
Stößen, Abschlüssen, Kanten und Kehlen
wird jeweils das größte, gegebenenfalls
abgewickelte Bauteilmaß zugrunde gelegt.
Abdichtungen oder Abdichtungsverstärkungen über
Fugen, an Übergängen, Anschlüssen, Kehran-
schlüssen, rückläufigen Stößen, Abschlüssen, Kan-
ten und Kehlen werden jeweils nach dem größten,
ggf. abgewickelten Bauteilmaß gerechnet (Bild 4
und 5).

Fugenabdichtung
Bild 2 A = (l + h) · b

Beispiele mit und ohne begrenzende Bauteile

Bild 3
ASohlenabdichtung = a · b + e · d
AWandabdichtung = (a + b + c + d + e + f ) · h

Bild 4 L=l

Abdichtung einer Sohlenvertiefung

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Bild 5
ASohlenabdichtung = (a + b + c + d + e ) · l

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DIN 18336

5.2.2 Bei rückläufigen Stößen werden deren Flä- Die Übermessungsgrößen von Aussparungen, die in
chen, zusätzlich zu der Länge der Stöße, angrenzende, getrennt zu rechnende Flächen ein-
sowohl als Bodenplattenabdichtung als auch binden, sind jeweils getrennt zu ermitteln, jeweils
als Wandabdichtung gerechnet. bezogen auf die davon tangierte Einzelfläche:
Bei rückläufigen Stößen werden deren Flächen − bei über Dach führenden Bauteilen, z. B. Schorn-
zusätzlich zu der Länge der Stöße gerechnet, und steinen, auf die jeweilige Dachfläche (Bild 7).
zwar sowohl als Bodenplatten- als auch als Wand-
abdichtung (Bild 6).
A1 ≤ 2,5 m²
A2 ≤ 2,5 m²
rückläufiger Stoß
A1 + A2 > 2,5 m²
Die Aussparun-
gen werden bei-
de übermessen.

Bild 7

Begriffsbestimmung
Zur Begriffsbestimmung von Aussparungen siehe
den Anhang A der ATV DIN 18299. Dort ist defi-
niert: „Aussparungen sind bei Bauteilen Quer-
schnittsschwächungen, deren Tiefe kleiner oder
gleich der Bauteiltiefe sein kann. Aussparungen
sind bei Flächen nicht zu behandelnde bzw. nicht
herzustellende Teile. Aussparungen entstehen z. B.
durch Öffnungen (auch raumhoch), Durchbrüche,
Durchdringungen, Nischen, Schlitze, Hohlräume,
Leitungen, Kanäle.“

Bild 6
AStoß = [l · b + (l – b) · b] · 2 5.3 Übermessungsregeln

LStoß = l · 2 Übermessen werden:


5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
– Aussparungen, z. B. Öffnungen, Durch-
5.2.3 Bindet eine Aussparung anteilig in angren- dringungen, ≤ 2,5 m2 Einzelgröße,
zende, getrennt zu rechnende Flächen ein,
wird zur Ermittlung der Übermessungsgröße – bei Dämmschichten Konstruktionsteile,
die jeweils anteilige Aussparungsfläche ge- z. B. Bohlen, Randhölzer,
rechnet, z. B. Schornstein im First. – Fugen;
Aussparungen werden bei Abrechnung nach Flä- Aussparungen, z. B. Öffnungen, Durchdringungen,
chenmaß gemäß Abschnitt 5.3.1, 1. Spiegelstrich, sind gemäß Abschnitt 5.3.1, 1. Spiegelstrich, zu
übermessen, wenn ihre Einzelgröße ≤ 2,5 m2 messen (Bild 8). Aussparungen mit einer Einzelflä-
beträgt. Wenn die Einzelgröße > 2,5 m2 beträgt, che ≤ 2,5 m² werden übermessen, Aussparungen mit
wird sie abgezogen. einer Einzelfläche > 2,5 m² sind abzuziehen.

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Durchdringung der Abdichtung 5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß


– Unterbrechungen ≤ 1 m Einzellänge.
Unterbrechungen, z. B. des Firstes oder des Grates,
etwa durch einen Schornstein oder ein Oberlicht,
werden gemäß Abschnitt 5.3.2, 1. Spiegelstrich,
übermessen, wenn ihre Einzellänge ≤ 1 m beträgt,
und abgezogen, wenn ihre Einzellänge > 1 m be-
trägt.

Begriffsbestimmung
Zur Begriffsbestimmung von Unterbrechungen sie-
he den Anhang A der ATV DIN 18299. Dort ist defi-
niert: „Unterbrechungen sind bei der Ermittlung
der Längenmaße trennende, nicht zu behandelnde
bzw. nicht herzustellende Abschnitte.“
Bild 8
ADurchdringung = 0,12 · 0,12 · 3,14 < 2,5 m2;
ist zu übermessen 5.4 Einzelregelungen
5.4.1 Bei Bohrlochtränkungen und Injektionen
von innen und außen wird der Abstand der
Gemäß Abschnitt 5.1, 3. Spiegelstrich, sind bei der äußersten Bohrlöcher jeweils in der Länge
Ermittlung der Leistung die Maße der Trenn-, und in der Höhe gemessen. Je behandeltem
Dampfsperr-, Dämmstoff- und Schutzschichten Bauteilabschnitt wird den ermittelten Maßen
zugrunde zu legen. Bei Dämmstoffschichten wer- jeweils ein Bohrlochabstand hinzugerech-
den jedoch Konstruktionsteile, wie Bohlen, Rand- net, um den Einflussbereich der eingebrach-
hölzer und dergleichen, gemäß Abschnitt 5.3.1, ten Schutzmittel am Rand zu berücksichti-
2. Spiegelstrich, übermessen, und zwar unabhängig gen. Bei der Abdichtung von Außenwänden
von der Einzelbreite dieser Konstruktionsteile werden einbindende Innenwände übermes-
(Bild 9). sen.

Bohrlochtränkung/Injektion
Dämmschichten

Bild 9

Bild 10 A = (L + dL) · (H + dH)

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DIN 18336

5.4.2 Bei Trocknungsarbeiten wird die Dauer ab Ebenso ist in Dachkehlen die Dachdeckung und
der dem Auftraggeber angezeigten Aufstel- Dachabdichtung bis zur Schnittlinie der Oberfläche
lung der Geräte bis zur angezeigten Abstel- der Dachelemente zu messen (Bild 13).
lung der Geräte zugrunde gelegt.
Kehle
5.4.3 Bei Abdichtungen von Firsten, Graten, Keh-
len und dergleichen wird deren Länge in der
Mittellinie einfach gemessen.
Die Länge von First, Grat, Kehle und dergleichen
wird in der Linie gemessen, die in der Schnittlinie
der Oberfläche der Deckelemente verläuft, d. h., die
Oberfläche der Deckelemente wird fiktiv bis zu die-
ser Schnittlinie verlängert (Bild 11).

Bild 13

5.4.5 Bei Dachabdichtungen werden unmittelbar


zusammenhängende verschiedenartige Aus-
sparungen für Einbauteile, z. B. Dachfenster
und dachintegrierte Solaranlage, getrennt
gerechnet.

Aussparungen für Einbauteile

Bild 11

5.4.4 Schließen Dachabdichtungen an Firste, Gra-


te und Kehlen an, wird bis Mitte First, Grat
oder Kehle gemessen.
Als Begrenzung am First und am Grat gilt die
Schnittstelle der Oberfläche der Dachabdichtung
(Bild 12).

First
Bild 14
A1 = b1 ⋅ h1 ≤ 2,5 m2
A2 = b2 ⋅ h2 ≤ 2,5 m2
A3 = b3 ⋅ h3 > 2,5 m2
Die Aussparungen A1 und A2 werden nach Abschnitt
5.3.1 übermessen. Die Aussparung A3 wird nicht
übermessen, also abgezogen.

Bild 12

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DIN 18338

Dachdeckungsarbeiten – DIN 18338


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18338 „Dachdeckungsarbei- – das Herstellen von Dachdeckungen mit am
ten“ gilt für Dachdeckungen einschließlich Bau zu falzenden Metallbauteilen und
der erforderlichen Dichtungs-, Dämmstoff- Metallanschlüssen (siehe ATV DIN 18339
und Schutzschichten. Sie gilt auch für „Klempnerarbeiten“),
Außenwandbekleidungen mit Dachde-
– vorgehängte hinterlüftete Fassaden mit
ckungsstoffen.
anderen Stoffen als Dachdeckungsstoffen
1.2 Die ATV DIN 18338 gilt nicht für (siehe ATV DIN 18351 „Vorgehängte Hin-
terlüftete Fassaden“) sowie
– das Herstellen von Deckunterlagen aus
Latten oder als Schalung und das Herstel- – Metallbauarbeiten (siehe ATV DIN 18360
len von Außenwandbekleidungen mit „Metallbauarbeiten“).
Holzschindeln (siehe ATV DIN 18334
1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
„Zimmer- und Holzbauarbeiten“),
meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
gehen die Regelungen der ATV DIN 18338
vor.

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und – Deckungen von Firsten, Graten, Kehlen, Ort-
Maßen, für gängen und dergleichen,
– Dachdeckungen, z. B. mit Klammerbefesti- – Deckungen von Brandwänden,
gung, Verschraubung, Nagelung,
– Profile, Abdeckungen, Kanten, Abschlüsse
– Voranstriche, Trenn-, Sperr-, Dämmstoff- und und Anschlüsse, z. B. an Lichtkuppeln, Dach-
Schutzschichten, Schutzlagen, regensichern- flächenfenstern, Dachaufbauten,
de Zusatzmaßnahmen, Kiesschüttungen, Plat-
– Bohlen,
tenbeläge, Schichten für Begrünungen,
– Bekleidungen von Leibungen,
– Außenwandbekleidungen,
– Laufroste,
– bekleidete Rückflächen von Nischen.
– Schneefanggitter und dergleichen.
0.5.2 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und
Maßen, für

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0.5.3 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen, – Lichtkuppeln, Dachflächenfenster, Lichtplat-
für ten, Glasformstücke und dergleichen,
– Anschlüsse an Öffnungen und Durchdrin- – Anschlagpunkte, Sicherheitsdachhaken, Tritt-
gungen, z. B. Abläufe, Rohre, Schornsteine, stufen, Stützen, Lüfter und dergleichen,
– Gaubenpfosten und Gauben, – Einzelformziegel und Einzelformstücke, z. B.
Lüfterziegel, Eckziegel.

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:

5.1 Allgemeines – auf Flächen ohne begrenzende Bauteile die


Maße der Dachdeckungen, Bekleidungen,
5.1.1 Ermittlung der Leistung
Trennschichten, Dämmschichten, Sperr-
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig, schichten und dergleichen
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
zugrunde zu legen.
erfolgt – sind die Maße
5.2.3 Bei Deckungen von Firsten, Graten, Kehlen
– der gedeckten Flächen,
und dergleichen wird deren Länge in der
– der abgedichteten Flächen bei Unterdä- Mittellinie einfach gemessen.
chern,
5.2.4 Schließen Dachdeckungen an Firste, Grate
– der bekleideten Flächen, und Kehlen an, wird bis Mitte First, Grat
– der belegten Flächen, oder Kehle gemessen.

– der hergestellten Bauteile, 5.2.5 Bei Bekleidungen von Außen- und Innen-
ecken und dergleichen wird deren Länge in
– der behandelten Flächen und der Mittellinie einfach gemessen.
– der Länge der Fugen 5.2.6 Schließen Bekleidungen an Außen- und
zugrunde zu legen. Innenecken an, wird bis zur Mittellinie ge-
messen.
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
chenden Regeln, wie Abzugs- und Über- 5.2.7 Bindet eine Aussparung anteilig in angren-
messungsregeln, anzuwenden. zende, getrennt zu rechnende Flächen ein,
wird zur Ermittlung der Übermessungsgrö-
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen ße die jeweils anteilige Aussparungsfläche
gerechnet, z. B. Schornstein im First.
5.2.1 Bei der Ermittlung der Maße wird jeweils
das größte, gegebenenfalls abgewickelte 5.2.8 Bei Dachdeckungen und Bekleidungen
Bauteilmaß zugrunde gelegt, z. B. bei An- werden unmittelbar zusammenhängende
und Abschlüssen, Traufen, Ortgängen. verschiedenartige Aussparungen für Ein-
bauteile, z. B. Dachfenster und dachinteg-
5.2.2 Bei der Ermittlung der Maße sind bei Dach- rierte Solaranlage, getrennt gerechnet.
deckungen, Bekleidungen, Trennschichten,
Dämmschichten, Sperrschichten, Schutzla- 5.2.9 Bekleidete Rückflächen von Nischen wer-
gen, Schutzschichten, Kiesschüttungen, Plat- den unabhängig davon, ob sie übermessen
tenbelägen und dergleichen werden oder nicht, mit ihren Flächenmaßen
gesondert gerechnet.
– auf Flächen, die von Bauteilen begrenzt
sind, z. B. von Attiken, Wänden, die Flä- 5.2.10 Bekleidete Leibungen werden unabhängig
che bis zu den begrenzenden, ungeputz- davon, ob sie übermessen werden oder
ten, unbekleideten Bauteilen, nicht, mit ihren Längenmaßen gesondert
gerechnet.

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DIN 18338

5.2.11 Flächen, die sich nicht durch die Anwen- – Aussparungen ≤ 2,5 m2 Einzelgröße,
dung einfacher mathematischer Formeln,
– eingebaute Formstücke, z. B. Lüfterziegel,
z. B. für Rechtecke, Dreiecke, Trapeze, Rau-
Einzelformziegel, Eckziegel, Glasform-
ten, ermitteln lassen, werden durch Auftei-
stücke,
lung in umschriebene Rechtecke mit einer
jeweiligen Breite von 1 m ermittelt. – Konstruktionsteile, wie Bohlen, Randhöl-
zer, Sparren und dergleichen, bei Dämm-
5.2.12 Bei der Ermittlung der Maße sind bei Ab-
schichten;
rechnung der Fugen die Längen in der Mit-
tellinie zugrunde zu legen. 5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
– Fugen,
5.3 Übermessungsregeln
– Unterbrechungen ≤ 1 m Einzellänge.
Übermessen werden:
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß 5.4 Einzelregelungen
– Fugen, Keine Regelungen.

Erläuterungen

0.5 Abrechnungseinheiten – der Länge der Fugen


Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und zugrunde zu legen.
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je- Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung chenden Regeln, wie Abzugs- und Über-
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab- messungsregeln, anzuwenden.
rechnungseinheit festzulegen.
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen
5.2.1 Bei der Ermittlung der Maße wird jeweils
5 Abrechnung das größte, gegebenenfalls abgewickelte
Bauteilmaß zugrunde gelegt, z. B. bei An-
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt: und Abschlüssen, Traufen, Ortgängen.
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV Gekrümmte und gebogene Flächen bei Dachde-
DIN 18299. ckungen, Bekleidungen, Trennschichten, Sperr-
schichten und dergleichen werden in ihrer Abwick-
5.1 Allgemeines lung gemessen (Bild 1). Dabei bleiben Wölbungen
und sonstige Flächen vergrößernde Formungen der
5.1.1 Ermittlung der Leistung
Dachdeckungselemente sowie deren Überlappun-
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig, gen unberücksichtigt.
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind die Maße
– der gedeckten Flächen,
– der abgedichteten Flächen bei Unterdä-
chern,
– der bekleideten Flächen,
– der belegten Flächen,
– der hergestellten Bauteile,
– der behandelten Flächen und
Bild 1

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Bei Außenwandbekleidungen sind grundsätzlich


die Außenmaße des bekleidenden Stoffes zugrunde
zu legen. Wölbungen, z. B. von Faserzementplatten,
sind dabei zu berücksichtigen (Bild 2).

Außenwandbekleidung

Bild 3 L = 2 · (l + b)

Bild 2
5.2.2 Bei der Ermittlung der Maße sind bei Dach-
deckungen, Bekleidungen, Trennschichten,
Etwaige Aussparungen in der Wandfläche sind Dämmschichten, Sperrschichten, Schutzla-
nach Abschnitt 5.3.1, 2. Spiegelstrich, mit einer Ein- gen, Schutzschichten, Kiesschüttungen, Plat-
zelgröße ≤ 2,5 m2 zu übermessen, mit einer Einzel- tenbelägen und dergleichen
fläche > 2,5 m2 sind sie abzuziehen. Die Eckausbil- – auf Flächen, die von Bauteilen begrenzt
dung, die z. B. aus Eckformstücken bestehen kann, sind, z. B. von Attiken, Wänden, die Fläche
ist in der Regel zusätzlich nach Längenmaß abzu- bis zu den begrenzenden, ungeputzten,
rechnen. unbekleideten Bauteilen,
Begriffsbestimmung – auf Flächen ohne begrenzende Bauteile
Zur Begriffsbestimmung von Aussparungen siehe die Maße der Dachdeckungen, Bekleidun-
den Anhang A der ATV DIN 18299. Dort ist defi- gen, Trennschichten, Dämmschichten,
niert: „Aussparungen sind bei Bauteilen Quer- Sperrschichten und dergleichen
schnittsschwächungen, deren Tiefe kleiner oder zugrunde zu legen.
gleich der Bauteiltiefe sein kann. Aussparungen
sind bei Flächen nicht zu behandelnde bzw. nicht Die Abrechnungsmaße für Dachdeckungen, Beklei-
herzustellende Teile. Aussparungen entstehen z. B. dungen, Trennschichten, Sperrschichten, Schutz-
durch Öffnungen (auch raumhoch), Durchbrüche, schichten, Kiesschüttungen, Plattenbeläge und der-
Durchdringungen, Nischen, Schlitze, Hohlräume, gleichen sind unabhängig vom Neigungsgrad in der
Leitungen, Kanäle.“ Schräge und nicht in der senkrechten Projektion
wie folgt zu ermitteln:
Das größte abgewickelte Bauteilmaß, z. B. bei An-
und Abschlüssen, ergibt sich in der Regel aus den – Auf Flächen mit begrenzenden Bauteilen, z. B.
jeweils größten Seitenlängen des Bauteils. Fugen Attiken oder Wänden, wird bis zu diesen gemes-
werden dabei übermessen (Bild 3). sen, ohne Berücksichtigung von Putz bzw.
Bekleidungen (Bild 4 bis 6).

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DIN 18338

Flächen mit begrenzenden Bauteilen – Auf Flächen ohne begrenzende Bauteile gelten
die Maße der Dachdeckung. Dabei wird parallel
zur deckenden bzw. zur bekleidenden Fläche an
der Oberkante des verwendeten Materials ge-
messen (Bild 7 bis 12).

Flächen ohne begrenzende Bauteile


an der Traufe

Bild 4

Bild 7

Bild 5 Bild 8

am Pultfirst

Bild 9

Bild 6

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am Ortgang

Bild 10

Bild 13

übermessen, wenn ihre Einzellänge ≤ 1 m beträgt,


und abgezogen, wenn ihre Einzellänge > 1 m beträgt.
Begriffsbestimmung
Zur Begriffsbestimmung von Unterbrechungen siehe
den Anhang A der ATV DIN 18299. Dort ist definiert:
Bild 11 „Unterbrechungen sind bei der Ermittlung der Län-
genmaße trennende, nicht zu behandelnde bzw.
nicht herzustellende Abschnitte.“
5.2.4 Schließen Dachdeckungen an Firste, Grate
und Kehlen an, wird bis Mitte First, Grat
oder Kehle gemessen.
Als Begrenzung am First und am Grat gilt die
Schnittstelle der Oberfläche der Deckelemente
(Bild 14).

First
Bild 12

5.2.3 Bei Deckungen von Firsten, Graten, Kehlen


und dergleichen wird deren Länge in der
Mittellinie einfach gemessen.
Die Länge von First, Grat, Kehle und dergleichen
wird in der Linie gemessen, die in der Schnittlinie
der Oberfläche der Deckelemente verläuft, d. h., die
Oberfläche der Deckelemente wird fiktiv bis zu die-
ser Schnittlinie verlängert (Bild 13).
Bild 14
Unterbrechungen, z. B. des Firstes oder des Grates,
etwa durch einen Schornstein oder ein Oberlicht,
werden gemäß Abschnitt 5.3.2, 2. Spiegelstrich,

184
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DIN 18338

Ebenso ist in Dachkehlen die Dachdeckung bis zur


Schnittlinie der Oberfläche der Dachelemente zu
messen (Bild 15).

Kehle

Bild 16 A1 ≤ 2,5 m2
A2 ≤ 2,5 m2
A1 + A2 > 2,5 m
Die Aussparungen werden
Bild 15 beide übermessen.

− bei Außenwandbekleidungen, z. B. Fenstern über-


Die Eindeckung des Firstes und der Kehle sollte
eck, auf die jeweilige Fassadenfläche (Bild 17).
gemäß Abschnitt 0.5.2, 1. Spiegelstrich, gesondert
abgerechnet werden. Es handelt sich dabei für die
Preisbildung um eine im Vergleich zur Deckung
andersgeartete Leistung.
Eingebaute Formstücke, z. B. Lüfterziegel, Einzel-
formziegel, Eckziegel oder Glasformstücke, bleiben
gemäß Abschnitt 5.3.1, 3. Spiegelstrich, unberück-
sichtigt, da sie übermessen werden.
5.2.5 Bei Bekleidungen von Außen- und Innen-
ecken und dergleichen wird deren Länge in
der Mittellinie einfach gemessen.
5.2.6 Schließen Bekleidungen an Außen- und
Innenecken an, wird bis zur Mittellinie ge-
messen.
5.2.7 Bindet eine Aussparung anteilig in angren-
zende, getrennt zu rechnende Flächen ein, Bild 17 A1 ≤ 2,5 m2
wird zur Ermittlung der Übermessungs- A2 > 2,5 m2
größe die jeweils anteilige Aussparungsflä- A1 ist zu übermessen,
che gerechnet, z. B. Schornstein im First. A2 ist abzuziehen.
Aussparungen werden bei Abrechnung nach Flä-
chenmaß gemäß Abschnitt 5.3.1, 2. Spiegelstrich,
übermessen, wenn ihre Einzelgröße ≤ 2,5 m2 5.2.8 Bei Dachdeckungen und Bekleidungen wer-
beträgt. Wenn die Einzelgröße > 2,5 m2 beträgt, den unmittelbar zusammenhängende ver-
wird sie abgezogen. schiedenartige Aussparungen für Einbautei-
le, z. B. Dachfenster und dachintegrierte
Die Übermessungsgrößen von Aussparungen, die in Solaranlage, getrennt gerechnet.
angrenzende, getrennt zu rechnende Flächen ein-
binden, sind jeweils getrennt zu ermitteln, jeweils Grenzen 2 Aussparungen, die unterschiedliche
bezogen auf die davon tangierte Einzelfläche: Funktionen haben, unmittelbar aneinander, werden
sie zur Ermittlung ihrer Einzelgröße getrennt gerech-
− bei über Dach führenden Bauteilen, z. B. Schorn- net (Bild 18).
steinen, auf die jeweilige Dachfläche (Bild 16).

185
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Aussparungen für Einbauteile 5.3 Übermessungsregeln


Übermessen werden:
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
– Fugen,
– Aussparungen ≤ 2,5 m2 Einzelgröße,
– eingebaute Formstücke, z. B. Lüfterziegel,
Einzelformziegel, Eckziegel, Glasform-
stücke,
– Konstruktionsteile, wie Bohlen, Randhöl-
zer, Sparren und dergleichen, bei Dämm-
schichten;
Etwaige Aussparungen, z. B. Durchbrechungen der
Bild 18 Dachfläche durch einen Kamin, werden gemäß Ab-
schnitt 5.3.1, 2. Spiegelstrich, übermessen, wenn ihre
Einzelgröße ≤ 2,5 m2 beträgt, bzw. von der Dachflä-
A1 = b1 ⋅ h1 ≤ 2,5 m2 che abgezogen, wenn ihre Einzelgröße > 2,5 m2 ist
A2 = b2 ⋅ h2 ≤ 2,5 m2 (Bild 19).

A3 = b3 ⋅ h3 > 2,5 m2
Die Aussparungen A1 und A2 werden nach Abschnitt
5.3.1 übermessen. Die Aussparung A3 wird nicht
übermessen, also abgezogen.

5.2.9 Bekleidete Rückflächen von Nischen wer-


den unabhängig davon, ob sie übermessen
werden oder nicht, mit ihren Flächenmaßen
gesondert gerechnet.
5.2.10 Bekleidete Leibungen werden unabhängig
davon, ob sie übermessen werden oder
nicht, mit ihren Längenmaßen gesondert
gerechnet.
5.2.11 Flächen, die sich nicht durch die Anwen-
dung einfacher mathematischer Formeln,
z. B. für Rechtecke, Dreiecke, Trapeze, Rau- Bild 19
ten, ermitteln lassen, werden durch Auftei-
lung in umschriebene Rechtecke mit einer Gemäß Abschnitt 5.1.1 sind bei der Ermittlung der
jeweiligen Breite von 1 m ermittelt. Leistung die Maße der gedeckten, bekleideten,
belegten usw. Flächen zugrunde zu legen, z. B. bei
5.2.12 Bei der Ermittlung der Maße sind bei Ab- Außenwandbekleidungen, Dämmstoffschichten usw.
rechnung der Fugen die Längen in der Mit- Bei Dämmstoffschichten werden jedoch Konstruk-
tellinie zugrunde zu legen. tionsteile wie Bohlen, Randhölzer, Sparren und der-
gleichen gemäß Abschnitt 5.3.1, 4. Spiegelstrich,
übermessen, und zwar unabhängig von der Einzel-
breite dieser Konstruktionsteile (Bild 20 und 21).

186
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DIN 18338

Dämmschichten

Bild 20

Bild 21

5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß


– Fugen,
– Unterbrechungen ≤ 1 m Einzellänge.

5.4 Einzelregelungen
Keine Regelungen.

187
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DIN 18339

Klempnerarbeiten – DIN 18339


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18339 „Klempnerarbeiten“ gilt – Blecharbeiten bei Dämmarbeiten (siehe
für die Ausführung von Metall-Dächern, von ATV DIN 18421 „Dämm- und Brandschutz-
Metall-Wandbekleidungen mit am Bau zu arbeiten an technischen Anlagen“),
falzenden Metallbauteilen und von sonstigen
– hinterlüftete Außenwandbekleidungen mit
Klempnerarbeiten.
Unterkonstruktionen (siehe ATV DIN
1.2 Die ATV DIN 18339 gilt nicht für 18351 „Vorgehängte Hinterlüftete Fassa-
den“).
– Deckungen mit genormten Well- und Pfan-
nenblechen (siehe ATV DIN 18338 „Dach- 1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
deckungsarbeiten“), meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
– Fassaden und Bekleidungen mit Metall-
gehen die Regelungen der ATV DIN 18339
bauteilen
vor.
(siehe ATV DIN 18360 „Metallbauarbei-
ten“),

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und 0.5.3 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen,
Maßen, für für
– Dachdeckungen, Wandbekleidungen und der- – Ecken bei geformten Blechen und Blechprofi-
gleichen, len,
– Trenn- und Dämmschichten und dergleichen. – Formstücke bei Strangpressprofilen,
0.5.2 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und – Anschlagpunkte, Leiterhaken, Laufroste, Hal-
Maßen, für terungen für Laufroste, Dachlukendeckel,
Schneefanggitter, Einfassungen für Durch-
– geformte Bleche, Blechprofile, z. B. Firste,
dringungen, z. B. Lüftungshauben, Dachent-
Grate, Traufen, Kehlen, An- und Abschlüsse,
lüfter, Rohre und Stützen für Geländer,
Einfassungen, Gefällestufen, Bewegungsele-
mente, Abdeckungen für Gesimse, Ortgänge, – Bewegungsausgleicher, z. B. an Dachrinnen,
Fensterbänke, Leibungen, Stürze, Überhang- Traufblechen, An- und Abschlüssen, Gesims-
streifen, und Mauerabdeckungen,
– Schneefangsysteme, einschließlich Stützen, – Rinnenwinkel, Bodenstücke, Ablaufstutzen,
Rinnenkessel, Rinnenhalter, Spreizen, Glie-
– Rinnen und Traufbleche,
derbogen, konische Rohre für Ablaufstutzen,
– Wulstverstärkungen an Rinnen, Regenrohrklappen, Rohranschlüsse, Rohrbo-
gen, -abzweige, -wulste, -kappen und -winkel,
– Regenfallrohre,
Standrohre, Rohrschellen und Abdeckplat-
– Strangpressprofile, ten, Laub- und Schmutzfänger, Wasserspeier
– in Streifen verlegte Trenn- und Dämmschich- und dergleichen,
ten. – Abdeckhauben an Schornsteinen, Schächten
und dergleichen.

189
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5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:

5.1 Allgemeines 5.3 Übermessungsregeln


5.1.1 Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig, Übermessen werden:
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
erfolgt – sind die Maße der
– Aussparungen und Öffnungen mit Einzel-
– hergestellten Deckungen,
größen ≤ 2,5 m2, z. B. Schornsteine, Fens-
– hergestellten Bekleidungen, ter, Oberlichter, Entlüftungen,
– hergestellten Bauteile – Bohlen, Sparren und dergleichen bei
Trenn- und Dämmschichten,
zugrunde zu legen.
– unbekleidete Rahmen, Riegel, Ständer,
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
Unterzüge, Vorlagen und dergleichen mit
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln
Einzelbreiten ≤ 30 cm in Flächen von
und Einzelregelungen, anzuwenden.
Metall-Außenwandbekleidungen,
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen – Überdeckungen und Überfälzungen bei
geformten Blechen und Blechprofilen;
5.2.1 Bei der Abrechnung von Einzelelementen
nach Flächenmaß (m2) wird bei nicht recht- 5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
winkligen oder ausgeklinkten Flächen das
– Unterbrechungen ≤ 1 m Einzellänge,
kleinste umschriebene Rechteck des Einzel-
teils gerechnet. – Winkel und Bögen sowie Abzweige für
Regenfallrohre. Diese werden gesondert
5.2.2 Dachrinnen und Traufbleche werden an
gerechnet.
den Vorderwulsten gemessen.
– Überdeckungen und Überfälzungen bei
5.2.3 Regenfallrohre werden in der Mittellinie
geformten Blechen und Blechprofilen,
gemessen.
– Rinnenwinkel, Rinnenböden, Rinnenstut-
zen und Bewegungsausgleicher. Diese
werden gesondert gerechnet.

5.4 Einzelregelungen
Keine Regelungen.

190
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DIN 18339

Erläuterungen

0.5 Abrechnungseinheiten
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je-
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab-
rechnungseinheit festzulegen.

Bild 2
5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN
18299.

5.1 Allgemeines
5.1.1 Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind die Maße der
Bild 3
– hergestellten Deckungen,
– hergestellten Bekleidungen,
– hergestellten Bauteile
zugrunde zu legen.
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln
und Einzelregelungen, anzuwenden.
Bei (Metall-)Deckungen, Anstrichen, Schutz- und
Trennschichten, Kiesschüttungen und dergleichen
sind somit deren Maße zugrunde zu legen (Bild 1
bis 8).

Bild 4
Metalldeckungen

Bild 1

Bild 5

Überdeckungen und Überfälzungen werden dabei


gemäß Abschnitt 5.3.1 übermessen. Mit der Metall-
deckung verlegte Schutz- und Trennschichten

191
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sowie Anstrichflächen sind grundsätzlich mit den Wandanschlüsse und dergleichen werden in der Re-
Maßen der Metalldeckung abzurechnen. Nicht gel gesondert nach Längenmaß abgerechnet. Für
maßgebend ist dabei, ob diese in einer oder ver- die Abrechnung von Schutz- und Trennschichten
schiedenen Leistungspositionen vorgegeben sind. sowie Anstrichflächen ist analog der Regelung für
Maßgebend allein ist, dass die Leistung vertrags- die hergestellten Deckungen zu verfahren.
gemäß als Ganzes zu erbringen ist. Ist dies nicht der
Fall, sind Anstrichflächen, Schutz- und Trenn- – Bei Fassaden sind die Maße der hergestellten, im
schichten mit ihren Maßen abzurechnen. Sinne der fertigen Bekleidung zugrunde zu legen
(Bild 9 bis 13).
Gekrümmte und gebogene Flächen sind in der Ab-
wicklung zu messen (Bild 6).
Fassade

Bild 6 Bild 9

Kiesschüttungen

Bild 7
Bild 10

Bild 11
Bild 8
Aussparungen, z. B. Öffnungen, ≤ 2,5 m2 Einzelgröße
werden gemäß Abschnitt 5.3.1, 1. Spiegelstrich über-
messen.

192
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DIN 18339

Die Leibungen sind, falls sie mitbehandelt werden, Gesimsabdeckung


zur Fassadenfläche hinzuzurechnen, gleichgültig,
ob die Öffnung übermessen oder abgezogen wird.
Es ist deshalb geboten, im Interesse einer zuverläs-
sigen Preisermittlung Leibungen nach Art und Maß
in der Leistungsbeschreibung vorzugeben.

Außenecke Fassade

Bild 15 größte Länge LGesimsabdeckung = l1 + l2 + l3

Fensterbank

Bild 12

Innenecke Fassade

Bild 16 größte Länge LFensterbank = l

5.2 Ermittlung der Maße/Mengen


5.2.1 Bei der Abrechnung von Einzelelementen
nach Flächenmaß (m2) wird bei nicht recht-
winkligen oder ausgeklinkten Flächen das
Bild 13 kleinste umschriebene Rechteck des Einzel-
teils gerechnet.
Ausschlaggebend für die Anwendung dieser Ab-
– Hergestellte Bauteile
rechnungsregelung ist das zu fertigende Einzelele-
Sind bei hergestellten Bauteilen (z. B. Abkantun- ment.
gen, Profile und Fensterbänke) Schrägschnitte
Auf der Grundlage des kleinsten umschriebenen
erforderlich, wird die jeweils größte Kantenlänge
Rechtecks ist jeweils dann zu ermitteln, wenn es
zugrunde gelegt (Bild 14).
sich um ein unregelmäßig geformtes, vom Rechteck
oder Quadrat abweichendes Einzelelement han-
delt. Die längste Seite des Elementes bildet dabei in
der Regel die Grundlage (Bild 17).

Bild 14 größte Länge LKantenlänge = l

Die größte Kantenlänge ergibt sich grundsätzlich


aus der jeweils größten Seitenlänge des Bauteils
(Bild 15 und 16).

193
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nicht rechtwinklige und ausgeklinkte Flächen Außenwinkel Dachrinne/Traufblech

Bild 18 LDachrinne = l2 und LTraufblech = l1

Innenwinkel Dachrinne/Traufblech

Bild 17 Akleinstes umschriebenes Rechteck = a · b

5.2.2 Dachrinnen und Traufbleche werden an


den Vorderwulsten gemessen.
Dachrinnen und Traufbleche sind an den Vorder-
wulsten zu messen (Bild 18 und 19).
Rinnenwinkel, Rinnenböden, Rinnenstutzen und
Bewegungsausgleicher werden übermessen, jedoch
zusätzlich nach Anzahl berechnet. Bild 19 LDachrinne = l2 und LTraufblech = l1

194
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DIN 18339

5.2.3 Regenfallrohre werden in der Mittellinie Übermessen werden:


gemessen.
Aussparungen, Öffnungen ≤ 2,5 m2 Einzelgröße
Regenfallrohre werden in der Mittellinie vom
Schnittpunkt der Mittellinie mit der Dachrinne bis
zum unteren Ende im Standrohr gemessen (Bild 20).

Regenfallrohr

Bild 21 A1 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.


A2 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.

Aussparungen und Öffnungen, die in angrenzende,


getrennt zu rechnende Flächen einbinden, sind
jeweils gesondert, bezogen auf die davon tangierte
Einzelfläche, zu ermitteln, bei über Dach führenden
Bauteilen, z. B. Schornsteinen, auf die jeweilige
Dachfläche, bei Außenwandbekleidungen, z. B.
Fenster übereck, auf die jeweilige Fassadenfläche.

Bild 20

Winkel und Bögen sowie Abzweige für Regenfall-


rohre werden übermessen, jedoch zusätzlich nach
Anzahl gerechnet.

5.3 Übermessungsregeln
Übermessen werden:
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
– Aussparungen und Öffnungen mit Einzel-
größen ≤ 2,5 m2, z. B. Schornsteine, Fens-
ter, Oberlichter, Entlüftungen,
Bild 22 AÖffnung = b · h > 2,5 m2
Zur Begriffsbestimmung für Aussparungen (und
Öffnungen) siehe Anhang A der ATV DIN 18299.
Für die Bemessung der Übermessungsgrößen sind
bei Abrechnung nach Flächenmaß die Maße gemäß
Abschnitt 5.1 zugrunde zu legen (Bild 21 und 22).

195
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– Bohlen, Sparren und dergleichen bei – Überdeckungen und Überfälzungen bei


Trenn- und Dämmschichten, geformten Blechen und Blechprofilen;
Trenn- und Dämmschichten im Zusammenhang Überdeckungen und Überfälzungen bei Blechen
mit Metall-Dachdeckungen werden gemäß Ab- und Blechprofilen werden übermessen (Bild 25 und
schnitt 5.1 gerechnet; dabei sind Bohlen, Sparren 26). VOB im Bild
und dergleichen zu übermessen (Bild 23). ATV DIN 18339 Bild 18, 85 mm,
Überdeckungen
Trenn- und Dämmschichten

VOB im Bild
Bild 25
ATV DIN 18339 Bild 19, 85 mm,

Überfälzungen

Bild 23 L=l
Bild 26
– unbekleidete Rahmen, Riegel, Ständer,
Unterzüge, Vorlagen und dergleichen mit
Einzelbreiten ≤ 30 cm in Flächen von 5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
Metall-Außenwandbekleidungen, – Unterbrechungen ≤ 1 m Einzellänge,
Unbekleidet bleibende Rahmen, Riegel, Ständer, – Winkel und Bögen sowie Abzweige für
Vorlagen und dergleichen innerhalb von Metall- Regenfallrohre. Diese werden gesondert
Außenwandbekleidungen werden bis einschließ- gerechnet.
lich 30 cm Einzelbreite übermessen. Sie sind selbst
dann zu übermessen, wenn die Einzelfläche solcher – Überdeckungen und Überfälzungen bei
Bauteile größer als 2,5 m2 ist. Abschnitt 5.2.1 ist hier geformten Blechen und Blechprofilen,
VOB im
nicht relevant Bild24).
(Bild – Rinnenwinkel, Rinnenböden, Rinnenstut-
ATV DIN 18339 Bild 15, 85 mm zen und Bewegungsausgleicher. Diese
Rahmen werden gesondert gerechnet.

5.4 Einregelungen
Keine Regelungen.

≤ 0,3 m >0,3 m
l1 l2

Bild 24 L = l1 + l2

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DIN 18340

Trockenbauarbeiten – DIN 18340


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18340 „Trockenbauarbeiten“ – Putz- und Stuckarbeiten (siehe ATV DIN
gilt für raumbildende Bauteile des Ausbaus, 18350 „Putz- und Stuckarbeiten“),
die in trockener Bauweise hergestellt wer-
– Estricharbeiten (siehe ATV DIN 18353
den.
„Estricharbeiten“),
Sie umfasst insbesondere das Herstellen von
– Tischlerarbeiten (siehe ATV DIN 18355
offenen und geschlossenen Deckenbeklei-
„Tischlerarbeiten“),
dungen und Unterdecken, Wandbekleidun-
gen, Trockenputz, Innendämmungen und – Metallbauarbeiten (siehe ATV DIN 18360
Vorsatzschalen, Brandschutzbekleidungen, „Metallbauarbeiten“),
Trenn-, Montage- und Systemwänden, Fer-
– Maler- und Lackierarbeiten (siehe ATV
tigteilestrichen, Trockenunterböden und
DIN 18363 „Maler- und Lackierarbeiten –
Systemböden sowie die Montage von Zar-
Beschichtungen“) sowie
gen, Türen und anderen Einbauteilen in vor-
genannte Konstruktionen. – Bodenbelagarbeiten (siehe ATV DIN 18365
„Bodenbelagarbeiten“).
1.2 Sie gilt auch für Trockenbauarbeiten in Ver-
bindung mit dem Einbau von Flächenheiz- 1.4 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
und Kühlsystemen. meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
1.3 Die ATV DIN 18340 „Trockenbauarbeiten“
gehen die Regelungen der ATV DIN 18340
gilt nicht für
vor.
– Konstruktionen des Holzbaues (siehe ATV
DIN 18334 „Zimmer- und Holzbauarbei-
ten“),

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und – Vorsatzschalen mit einer Fläche > 5 m2,
Maßen, für – Aussparungen mit einer Länge > 2 m und
– Reinigung und Vorbehandlung des Unter- einer Breite > 0,5 m,
grundes, – Leibungsbekleidungen von Öffnungen und
– Unterkonstruktionen für Decken, Wände Nischen mit einer Tiefe > 1 m, z. B. für Fens-
und Böden mit einer Fläche > 5 m2, ter, Türen, Lichtkuppeln,
– Dämmstoffschichten und Vliese mit einer – Schürzen, Abschottungen, Ablagen, Abde-
Fläche > 5 m2, ckungen und seitliche Bekleidungen, Frie-
– Deckenbekleidungen und Unterdecken mit se, Abtreppungen, Verkofferungen, Pfeiler,
einer Fläche > 5 m2, Stützen, Unterzüge und dergleichen mit
einer Breite > 1 m je Ansichtsfläche,
– nichttragende Trennwände mit einer Fläche
> 5 m2, – Schwert- und Reduzierelemente mit einer
Breite > 1 m,
– Wandbekleidungen mit einer Fläche > 5 m2,

197
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– Trenn- und Schutzschichten, Schutzbeläge, – Schwert- und Reduzierelemente mit einer


Folien, Bahnen, Dampfbremsen und derglei- Breite ≤ 1 m,
chen mit einer Breite > 1 m,
– gleitende Decken-, Wand- und Bodenan-
– Auffüllungen, Nivelliermassen und Schüt- schlüsse,
tungen,
– Weitspannträger mit einer Länge > 2 m,
– Doppel-, Hohlraum- und Trockenunterbö- – Wandabzweigungen, Bekleidungen der
den und sonstige Systemböden, Fertigteil- Stirnseiten bei freien Wandenden und freien
estriche mit einer Fläche > 5 m2, Deckenabschlüssen,
– Schließen von Aussparungen mit einer Flä- – Einbindungen von Wand- und Deckenkon-
che > 5 m2, struktionen in Decklagen von begrenzenden
– Abschlagen, Aufpicken, Hochdruckreini- Bauteilen,
gen, Aufbringen von Haftbrücken, Grundie- – Anarbeiten und Anpassen an vorhandene
rungen, Verfestigen von Altuntergrundflä- Bauteile und Einarbeiten von Einbauteilen
chen mit einer Fläche > 5 m2. mit einer Länge ≤ 1 m je einzuarbeitende
0.5.2 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und Seite in Decken und Wandflächen, z. B. bei
Maßen, für Stützen, Pfeilervorlagen, Unterzügen, Roh-
ren, Installationskanälen, Tür- und Fenster-
– Leibungsbekleidungen von Öffnungen und elementen, Dachflächenfenstern,
Nischen mit einer Tiefe ≤ 1 m, z. B. für Fens-
ter, Türen, Lichtkuppeln, – Ausbildung von Innen- und Außenecken mit
einer Länge > 1 m,
– Schürzen, Abschottungen, Ablagen, Abde-
– Anschluss-, Bewegungs- und Gebäudetrenn-
ckungen und seitliche Bekleidungen, Frie-
fugen,
se, Abtreppungen, Verkofferungen, Pfeiler,
Stützen, Unterzüge und dergleichen mit – Dichtungsbänder, Dichtungsprofile, Verfu-
einer Breite ≤ 1 m je Ansichtsfläche, gungen,
– Trenn- und Schutzschichten, Schutzbeläge, – Profile, Kanten, Leisten, Randwinkel, Wand-
Folien, Bahnen, Dampfbremsen und derglei- winkel, Sockelleisten, Randstreifen und der-
chen mit einer Breite ≤ 1 m, gleichen,
– luftdichte Anschlüsse an Bauteile, – zurückgesetzte und hinterlegte Sockelan-
schlüsse > 1 m Einzellänge,
– Zuschnitte von Bekleidungen, Dämmplatten
und Bodenelementen, z. B. gerade, schräg, – Ausschnitte in Innendämmungen, z. B. für
gebogen, andersartig geformt, Leitungen, Leitungskanäle.

– Fensterbänke, Fenster- und Türumrahmun- 0.5.3 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen,
gen und dergleichen, für

– Schattenfugen, Nuten und dergleichen, – Einzelflächen ≤ 5 m2,

– Aussparungen mit einer Länge > 2 m und – Aussparungen mit einer Länge ≤ 2 m und
einer Breite ≤ 0,5 m, z. B. Öffnungen für Licht- einer Breite ≤ 0,5 m, z. B. für Fenster,
bänder, Oberlichtbänder, Lüftungsauslässe, Nischen, Stützen, Pfeilervorlagen, Rohre,
Kabelkanäle, Führungsschienen, Einbautei- Einzelleuchten, Lichtkuppeln, Lüftungsaus-
le, lässe, Schalter, Steckdosen, Kabel, Einbau-
teile,
– Unterkonstruktionen, Verstärkungen, Aus-
– Schließen von Aussparungen ≤ 5 m2,
steifungen, Auswechselungen und Überbrü-
ckungen mit einer Länge > 2 m für Auf- und – Unterkonstruktionen, Verstärkungen, Aus-
Einbauteile, z. B. für Türen, Oberlichter, steifungen, Auswechselungen und Überbrü-
Trag- und Führungsschienen, Beleuchtungs- ckungen mit einer Länge ≤ 2 m für Auf- und
bänder, Revisionsöffnungen, Hängeschrän- Einbauteile, z. B. für Türen, Oberlichter,
ke, Bodenaufbauten, Ausklinkungen, ange- Trag- und Führungsschienen, Beleuchtungs-
schnittene Kassetten und Paneele, bänder, Revisionsöffnungen, Hängeschrän-

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DIN 18340

ke, Bodenaufbauten, Ausklinkungen, ange- – zurückgesetzte und hinterlegte Sockelan-


schnittene Kassetten und Paneele, schlüsse ≤ 1 m Einzellänge, z. B. an Stützen,
Pfeiler, Nischen,
– Weitspannträger mit einer Länge ≤ 2 m,
– Einbau von Revisionsklappen, Einzelleuch- – Sonderformate, z. B. Passplatten,
ten, Lüftungsgittern, Luftauslässen, Trag- – Revisionswerkzeug, Reserveelemente und
ständern, Zargen, Türen und dergleichen, dergleichen,
– Anpassen und Anarbeiten an vorhandene – Richtungswechsel von Wänden und Friesen,
Bauteile und Einarbeiten von Einbauteilen Gehrungen von Profilen und dergleichen,
mit einer Länge ≤ 1 m je einzuarbeitende z. B. im Fugenbereich, bei Nuten,
Seite in Decken und Wandflächen, z. B. bei
– Ausbilden von Innen- und Außenecken
Stützen, Pfeilervorlagen, Unterzügen, Roh-
≤ 1 m,
ren, Installationskanälen, Tür- und Fenster-
elementen, Dachflächenfenstern, – Abschlagen, Aufpicken, Aufbringen von
Haftbrücken, Grundierungen, Verfestigen
– luftdichte Anschlüsse an Einbauteile und
von Altuntergrundflächen mit einer Fläche
Installationen,
≤ 5 m2.

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DlN 18299, Abschnitt 5, gilt:
5.1 Allgemeines Raumbildende Systemböden, Trocken-
unterböden, Estriche, leichte Trennwände
5.1.1 Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
sowie Unterdecken und abgehängte Decken
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
gelten als begrenzende Bauteile, sofern ihre
erfolgt – sind die Maße der
Oberflächen nicht durchdrungen werden.
– hergestellten Bekleidungen,
5.2.3 Bei der Ermittlung der Maße wird jeweils
– bekleideten Flächen, das größte, gegebenenfalls abgewickelte
– hergestellten Beläge, Bauteilmaß zugrunde gelegt, z. B. bei Ge-
wölben, Teilbeplankungen, Wandanschlüs-
– hergestellten Bauteile sen, Wandecken, Wandeinbindungen und
zugrunde zu legen. Wandabzweigungen, umlaufenden Friesen.
Gleiches gilt bei Anarbeitungen an vorhan-
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa- dene und Einarbeitungen von vorhandenen
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln Bauteilen, Einbauteilen und dergleichen.
und Einzelregelungen, anzuwenden.
5.2.4 Unmittelbar zusammenhängende, verschie-
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen denartige Aussparungen, z. B. Öffnung mit
angrenzender Nische, werden getrennt
5.2.1 Für Bekleidungen, Unterkonstruktionen, gerechnet. Gleichartige Aussparungen, die
Dampfbremsen, Dämmstoff-, Trenn- und durch konstruktive Elemente getrennt sind,
Schutzschichten, Schüttungen, Oberflä- werden ebenfalls getrennt gerechnet.
chenbehandlungen, Schutzfolien, Haftbrü-
cken und dergleichen ohne begrenzende 5.2.5 Bindet eine Aussparung anteilig in angren-
Bauteile sind die Maße der fertigen Beklei- zende, getrennt zu rechnende Flächen ein,
dung zugrunde zu legen. wird zur Ermittlung der Übermessungsgrö-
ße die jeweils anteilige Aussparungsfläche
5.2.2 Bei Flächen mit begrenzenden Bauteilen
gerechnet.
werden die Maße bis zu den sie begrenzen-
den ungeputzten, ungedämmten, unbeklei- 5.2.6 Rückflächen von Nischen, ganz oder teil-
deten Bauteilen zugrunde gelegt. weise bekleidete freie Wandenden und
Wandoberseiten, Unterseiten von Schür-
zenbekleidungen sowie Leibungen werden

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unabhängig von ihrer Einzelgröße mit – Unterbrechungen in der zu bearbeitenden


ihrem Maß gesondert gerechnet. Fläche, z. B. Stützen, Fachwerkteile, Trä-
ger, Lichtbänder, Einbauteile, Unterzüge,
5.2.7 Flächen, die sich nicht durch die Anwen-
mit einer Einzelbreite ≤ 30 cm;
dung einfacher mathematischer Formeln,
z. B. für Rechtecke, Dreiecke, Trapeze, Rau- 5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
ten, ermitteln lassen, werden durch Auftei-
– Unterbrechungen von Einzellängen ≤ 1 m.
lung in umschriebene Rechtecke mit einer
jeweiligen Breite von 1 m ermittelt.
5.4 Einzelregelungen
5.3 Übermessungsregeln 5.4.1 Bei Bekleidungen und bekleideten Flächen
werden Anschlüsse, Reduzieranschlüsse,
Übermessen werden:
Friese, Randfriese, offene Fugen, Vertiefun-
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß gen, Verkofferungen und dergleichen bis zu
einer Einzelbreite ≤ 30 cm übermessen und
– Aussparungen, z. B. Öffnungen (auch
gesondert gerechnet.
raumhoch), Nischen, mit einer Einzelgrö-
ße ≤ 2,5 m2. In Böden Aussparungen mit 5.4.2 Sonderformate, z. B. Passplatten, werden
einer Einzelgröße ≤ 0,5 m2. Bei der Ermitt- gesondert gerechnet.
lung der Einzelgröße sind die kleinsten
5.4.3 Gehrungen bei Friesen, Fugen, Nuten, Pro-
Maße der Aussparung zugrunde zu legen.
filen und dergleichen werden je Richtungs-
– Fugen, wechsel nur einmal gerechnet.
5.4.4 Flächen ≤ 5 m2 werden getrennt gerechnet.

Erläuterungen
0.5 Abrechnungseinheiten – hergestellten Bauteile
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und zugrunde zu legen.
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je-
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab-
und Einzelregelungen, anzuwenden.
rechnungseinheit festzulegen.

5.2 Ermittlung der Maße/Mengen

5 Abrechnung 5.2.1 Für Bekleidungen, Unterkonstruktionen,


Dampfbremsen, Dämmstoff-, Trenn- und
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt: Schutzschichten, Schüttungen, Oberflä-
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN chenbehandlungen, Schutzfolien, Haftbrü-
18299. cken und dergleichen ohne begrenzende
Bauteile sind die Maße der fertigen Beklei-
dung zugrunde zu legen.
5.1 Allgemeines
Bekleidungen, z. B. offene und geschlossene
5.1.1 Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig, Deckenbekleidungen und Unterdecken, Wandbe-
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß kleidungen, Trockenputz und Vorsatzschalen sowie
erfolgt – sind die Maße der Trenn-, Montage- und Systemwände, Fertigteilest-
– hergestellten Bekleidungen, riche, Trockenunterböden und Systemböden, ohne
begrenzende Bauteile werden nach den Maßen der
– bekleideten Flächen,
fertigen Bekleidung gerechnet (Bild 1 und 2).
– hergestellten Beläge,
Dabei werden mit der Herstellung der Bekleidung
verlegte Dämmstoff-, Trenn- und Schutzschichten,
Unterkonstruktionen und dergleichen ebenso mit
den Maßen der fertigen Bekleidung gerechnet.

200
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DIN 18340

Außenecke Flächen mit begrenzenden Bauteilen in der Länge


und Breite
Als begrenzende Flächen gelten:
– bei Wänden die Rohwand (Bild 3),
– bei leichten Trennwänden, sofern ihre Ober-
flächen durchdrungen werden, die Rohwand
(Bild 4),
– sofern ihre Oberflächen nicht durchdrungen wer-
den, die leichte Trennwand oder die Vorsatzscha-
Bild 1 le (Bild 5).

Innenecke
Bekleidung von Stützen

Bild 2
Bild 3

5.2.2 Bei Flächen mit begrenzenden Bauteilen Montagewand seitlich


werden die Maße bis zu den sie begrenzen-
den ungeputzten, ungedämmten, unbeklei-
deten Bauteilen zugrunde gelegt.
Raumbildende Systemböden, Trocken-
unterböden, Estriche, leichte Trennwände
sowie Unterdecken und abgehängte Decken
gelten als begrenzende Bauteile, sofern
ihre Oberflächen nicht durchdrungen wer-
den.
Bei Flächen mit begrenzenden Bauteilen werden die
Maße der zu behandelnden Flächen bis zu den sie
begrenzenden ungeputzten, ungedämmten, unbe-
Bild 4
kleideten Bauteilen zugrunde gelegt (Bild 3 bis 5).
Begrenzende Bauteile im Sinne dieser Abrech-
Maßgebend als begrenzendes Bauteil ist die Roh-
nungsbestimmungen sind z. B. Rohwände, Stützen,
wand; die Montagewand durchdringt die Vorsatz-
Rohdecken, Unterzüge, tragende Hölzer, Stahlträ-
schale.
ger.
Systemböden, Trockenunterböden, Estriche, leichte
Trennwände sowie Unterdecken, abgehängte
Decken und Vorsatzschalen gelten dann als begren-
zende Bauteile, wenn ihre Oberflächen nicht durch-
drungen werden.

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bei Holzbalkendecken

Bild 7
Bild 5

bei Stahlträgerdecken
Maßgebend als begrenzendes Bauteil ist die Vor-
satzschale; die Montagewand durchdringt nicht die
Vorsatzschale.

Flächen mit begrenzenden Bauteilen in der Höhe


Als begrenzende Flächen gelten:
– bei Betondecken die vom Auftragnehmer der
Betonarbeiten horizontal abgeglichene Ober-
bzw. Unterseite der Betondecke (Bild 6), Bild 8
VOB im Bild
– bei Holzbalkendecken die Ober- bzw. Unterseite ATV DIN 18340 Bild 9, 170 mm
der Balken (Bild 7),
bei Systemböden, Unterdecken und abgehängten
– bei Stahlträgerdecken die Ober- bzw. Unterseite Decken
der Stahlträger (Bild 8),
– bei Systemböden, Trockenunterböden, Estrichen,
Unterdecken und abgehängten Decken, sofern Rohdecke Oberseite
ihre Oberflächen durchdrungen werden, die
Ober- bzw. Unterseite der Rohdecke, sofern ihre
Oberflächen nicht durchdrungen werden, die
Oberseite Fußbodenkonstruktion bzw. Unterseite
Deckenkonstruktion (Bild 9 bis 12).

bei Betondecken

Rohdecke Unterseite
Bild 9

Die Montagewand durchdringt sowohl Systembo-


den als auch abgehängte Decke; maßgebend als
begrenzendes Bauteil ist die Ober- bzw. Unterseite
Bild 6
der Rohdecke. Ober- und Unterseite der Rohdecke
sind auch dann maßgebend, falls die Montagewand
Systemboden bzw. abgehängte Decke nur knapp
durchdringt.

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DIN 18340
VOB im Bild
ATV DIN 18340 Bild 10, 170 mm VOB im Bild
ATV DIN 18340 Bild 12, 170 mm, korrigiert

Systemboden Oberseite Estrich bzw. Trocken-


unterboden Oberseite

Rohdecke Unterseite
Unterdecke bzw. abge- Bild 12
hängte Decke Unterseite
Bild 10
Die Montagewand durchdringt den Estrich bzw.
den Unterboden nicht; maßgebend als begrenzen-
Die Montagewand durchdringt weder Systembo-
des Bauteil ist die Oberseite des Estrichs. Da der
den noch abgehängte Decke; maßgebend als
Putz an der Unterseite der Decke gemäß Abschnitt
begrenzendes Bauteil ist die Ober- bzw. Unterseite
VOB im Bild bzw. Deckenkonstruktion (Unter- 5.2.2, 1. Absatz, unberücksichtigt bleibt, gilt für die
der Fußboden-
ATV Trennwand von unten die Unterseite der Rohdecke
decke bzw.18340
DIN Bild der
Unterseite 11, abgehängten
170 mm Decke).
als Bezugsgröße.
Die Montagewand schließt unmittelbar an den
bei Estrichen und Trockenunterböden Unterzug an, die Bekleidung führt einseitig an der
Rohdecke Oberseite Seite des Unterzuges bis zur Decke vorbei; maßge-
bend als begrenzendes Bauteil ist die unbehandelte
Unterseite des Unterzuges. Die einseitige Beklei-
dung des Unterzuges ist mengenmäßig beim Auf-
maß der Montagewand nicht erfasst; sie ist ggf.
zusätzlich zu rechnen, falls die Leistungsbeschrei-
bung dafür keinen Ansatz vorsieht (Bild 13).

Rohdecke Unterseite
Bild 11

Die Montagewand durchdringt den Estrich bzw.


den Unterboden sowie die Unterdecke (Deckenbe-
kleidung); maßgebend als begrenzendes Bauteil ist
die Ober- bzw. die Unterseite der Rohdecke.

Bild 13

Die Montagewand schließt unmittelbar an die Stüt-


ze bzw. die Vorsatzschale an; maßgebend als
begrenzendes Bauteil sind die unbehandelten Sei-
tenteile der Stütze bzw. die Vorsatzschale (Bild 14
und 15). Die einseitige Bekleidung der Stütze ist
mengenmäßig beim Aufmaß der Montagewand

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VOB im Bild
A DIN 18350 Bild 26, 85 mm
ATV

nicht erfasst; sie ist ggf. zusätzlich zu rechnen, falls gewölbte Decken
die Leistungsbeschreibung dafür keinen Ansatz
vorsieht.

Stichhöhe H
abgewickelte Untersicht

Bild 14
B = Spannweite
Bild 16 Aabgewickelte Untersicht = B · 1/2 · 3,14 · L

Wandanschlüsse – Wandecken
Bei abgewinkelten Wänden mit recht-, stumpf- oder
spitzwinkligen Stößen wird die größte abgewickelte
Länge, Breite oder Höhe gemessen. Fugen werden
dabei gemäß Abschnitt 5.3.1, 2. Spiegelstrich, über-
messen.

Bild 15

5.2.3 Bei der Ermittlung der Maße wird jeweils


das größte, gegebenenfalls abgewickelte
Bauteilmaß zugrunde gelegt, z. B. bei
Gewölben, Teilbeplankungen, Wandan-
schlüssen, Wandecken, Wandeinbindungen
und Wandabzweigungen, umlaufenden
Friesen. Gleiches gilt bei Anarbeitungen an
vorhandene und Einarbeitungen von vor-
handenen Bauteilen, Einbauteilen und der-
gleichen.
Diese Regelung findet, wie aus den aufgeführten
Beispielen erkennbar, u. a. auch bei Flächenbautei-
len Anwendung, deren Länge, Breite oder Höhe
nicht geradlinig verläuft. Der Ermittlung der Leis-
tung ist in diesen Fällen das jeweils größte, ggf.
abgewickelte Bauteilmaß unter Berücksichtigung
der Regelungen des Abschnittes 5.1.1 zugrunde zu
legen (Bild 16 bis 21).
Bild 17 Abwicklung = l1 + l2 + l3

204
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DIN 18340

Deckenrandfries

Bild 18 Abwicklung = l1 + l2 + l3

Bild 21
Abwicklung Deckenrandfries = l1 + l2 + 2 · l3 + l4 + l5

5.2.4 Unmittelbar zusammenhängende, verschie-


denartige Aussparungen, z. B. Öffnung mit
angrenzender Nische, werden getrennt
gerechnet. Gleichartige Aussparungen, die
durch konstruktive Elemente getrennt sind,
werden ebenfalls getrennt gerechnet.

Bild 19 Abwicklung = l1 + l2 Grenzen verschiedenartige Aussparungen, z. B.


Öffnungen und Nischen, unmittelbar aneinander,
so sind Öffnungen und Nischen zur Beurteilung der
Wandeinbindungen und -abzweigungen Übermessung gemäß Abschnitt 5.2.4 getrennt zu
rechnen (Bild 22).
Für eine Begriffsdefinition von Aussparung, Öff-
nung und Nische siehe ATV DIN 18299, Anhang A.

Bild 20 Abwicklung = l1 + l2

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VOB
VOB
im im
Bild
Bild
ATV
ATV
DIN
DIN18350
18350
Bild
Bild
52,52,
170170
mm mm

Aussparungen, z. B. Öffnungen, Nischen Hängen dagegen Tür und Fenster unmittelbar


zusammen, gelten sie als eine Öffnung (Bild 24).

Aussparung
Aussparung
h1
h1

Öffnung
Öffnung
h2
h2

Nische
Nische
h3
h3

Bild 24
b b
AÖffnung = b1 · (h1 + h2) + b2 · h1 > 2,5 m2;
Bild 22 sie ist abzuziehen.
AAussparung = b · h1 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen. ANische = b2 · h2 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.
AÖffnung = b · h2 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.
ANische = b · h3 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen. Die Leibungen und die Rückfläche der Nische sind
gemäß Abschnitt 5.2.6 gesondert zu rechnen.
Die Leibungen und die Rückfläche der Nische wer- 5.2.5 Bindet eine Aussparung anteilig in angren-
den gemäß Abschnitt 5.2.6 unabhängig von ihrer zende, getrennt zu rechnende Flächen ein,
Einzelgröße gesondert gerechnet. wird zur Ermittlung der Übermessungs-
Gleichartige Aussparungen, z. B. Tür-Fenster-Kom- größe die jeweils anteilige Aussparungsflä-
bination, werden nur dann getrennt gerechnet, che gerechnet.
wenn sie durch konstruktive Elemente voneinander Aussparungen, z. B. Öffnungen, Nischen, die in
getrennt sind (Bild 23). angrenzende, getrennt zu rechnende Flächen ein-
binden, sind zur Beurteilung der Übermessung
jeweils gesondert, bezogen auf die davon tangierte
Einzelfläche, zu ermitteln. So sind z. B. Fenster
übereck bezogen auf die jeweilige Raumfläche zu
rechnen (Bild 25 und 26).

Bild 23
ATüröffnung = b1 · (h1 + h2) ≤ 2,5 m2;
sie ist zu übermessen.
AFensteröffnung = b2 · h1 ≤ 2,5 m2;
sie ist zu übermessen.

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DIN 18340

Öffnung übereck Nischenrückfläche

Bild 25

Öffnung, über mehrere Wandflächen zusammen-


hängend

Bild 27
AWand = l · h + l1 · h1, falls l1 · h1 ≤ 2,5 m2
Die Leibungen sind unabhängig von der Einzel-
VOBgröße
im Bild
der Nische zusätzlich zu rechnen.
ATV DIN 18340 Bild 38, 85 mm
Wandenden und -oberseiten sowie Unterseiten

Bild 26
b

Bild 28
5.2.6 Rückflächen von Nischen, ganz oder teil-
weise bekleidete freie Wandenden und
Wandoberseiten, Unterseiten von Schür- Wenn die Wanddicke b ≤ 1 m (Regelfall) ist, dann ist
zenbekleidungen sowie Leibungen werden das Wandende gemäß Abschnitt 0.5.2, 1. Spiegel-
unabhängig von ihrer Einzelgröße mit strich, nach Längenmaß im Leistungsverzeichnis zu
ihrem Maß gesondert gerechnet. berücksichtigen. Gleiches gilt gemäß Abschnitt
Ganz oder teilweise bekleidete Rückflächen von 0.5.2, 2. Spiegelstrich, für Wandoberseiten, z. B.
Nischen werden unabhängig von ihrer Einzelgröße Ablagen.
zusätzlich gerechnet, auch dann, wenn die Nische Leibungen
übermessen wird.
Leibungen von Aussparungen, z. B. Öffnungen,
Ebenso sind ganz oder teilweise bekleidete freie Nischen, sind als solche einzuordnen, wenn sie
Wandenden, Wandoberseiten, Unterseiten von innerhalb des Bauteils liegen. Ragt die Leibungs-
Schürzenbekleidungen und Leibungen mit ihrem fläche über das Bauteil hinaus, ist sie als Teil der
Maß gesondert zu rechnen (Bild 27 und 28). Wand zu behandeln (Bild 29).

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einfache mathematische Formeln nicht möglich

A1
A2
A5
A3
Bild 29 Anäherungsweise =
A4
A1 + A2 + A3 +
Die Abrechnungseinheiten für Leibungsbekleidun- A4 + A5
gen von Öffnungen und Nischen mit einer Tiefe
> 1 m sind gemäß Abschnitt 0.5.1, 9. Spiegelstrich, 5 ·1 m
nach Flächenmaß, die Abrechnungseinheiten von
Öffnungen und Nischen mit einer Tiefe ≤ 1 m gemäß einfache mathematische Formeln möglich
Abschnitt 0.5.2, 1. Spiegelstrich, im Leistungsver-
zeichnis nach Längenmaß vorzusehen und abzu-
rechnen. A1
5.2.7 Flächen, die sich nicht durch die Anwen-
dung einfacher mathematischer Formeln, A2
z. B. für Rechtecke, Dreiecke, Trapeze, Rau-
ten, ermitteln lassen, werden durch Auftei-
lung in umschriebene Rechtecke mit einer A5 A6 A3
jeweiligen Breite von 1 m ermittelt.
Ausschlaggebend für die Anwendung dieser Aformelbasiert =
Abrechnungsregelung ist das dabei zu fertigende A1 + A2 + A3 +
A4
Einzelteil. A4 + A5 + A6
Auf der Grundlage des kleinsten umschriebenen Bild 30
Rechtecks ist jeweils dann zu ermitteln, wenn die
Flächen nicht durch die Anwendung einfacher
mathematischer Formeln ermittelt werden können. 5.3 Übermessungsregeln
Solche Flächen sind dann näherungsweise durch
die Bildung umschriebener Rechtecke mit einer Übermessen werden:
Breite von jeweils 1 m zu ermitteln. Dadurch wird 5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
gewährleistet, dass durch die Festlegung des
umschriebenen Rechtecks nicht eine unverhältnis- – Aussparungen, z. B. Öffnungen (auch
mäßig große Fläche entsteht (Bild 30). raumhoch), Nischen, mit einer Einzelgrö-
ße ≤ 2,5 m2. In Böden Aussparungen mit
einer Einzelgröße ≤ 0,5 m2. Bei der Ermitt-
lung der Einzelgröße sind die kleinsten
Maße der Aussparung zugrunde zu legen.
– Fugen,
– Unterbrechungen in der zu bearbeitenden
Fläche, z. B. Stützen, Fachwerkteile, Trä-
ger, Lichtbänder, Einbauteile, Unterzüge,
mit einer Einzelbreite ≤ 30 cm;
Zu den Begriffsbestimmungen von Aussparung und
Unterbrechung siehe Anhang A der ATV DIN 18299.
Danach gilt Folgendes:

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DIN 18340

„Aussparungen sind bei Bauteilen Querschnitts- Pfeilervorlage


schwächungen, deren Tiefe kleiner oder gleich der
Bauteiltiefe sein kann. Aussparungen sind bei Flä-
chen nicht zu behandelnde bzw. nicht herzustellen-
de Teile. Aussparungen entstehen z. B. durch Öff-
nungen (auch raumhoch), Durchbrüche, Durchdrin-
gungen, Nischen, Schlitze, Hohlräume, Leitungen,
Kanäle.“
„Unterbrechungen sind bei der Ermittlung der Län-
genmaße trennende, nicht zu behandelnde bzw. Bild 32
nicht herzustellende Abschnitte. Unterbrechungen APfeilervorlage = l1 · b1 > 0,5 m2; sie ist abzuziehen.
durch Bauteile sind bei der Ermittlung der Flächen-
maße trennende, nicht zu behandelnde bzw. nicht
herzustellende Teilflächen geringer Breite, z. B. Kaminvorsprung
Fachwerkteile, Vorlagen, Lisenen, Gesimse, Ent-
wässerungsrinnen, Einbauten.“
Aussparungen, z. B. Öffnungen, Nischen, sind
gemäß Abschnitt 5.3.1, 1. Spiegelstrich, zu über-
messen, wenn ihre Einzelgröße ≤ 2,5 m2 beträgt.
Dabei sind zur Ermittlung der Übermessungsgrößen
jeweils die kleinsten Maße zugrunde zu legen.
Übermessen werden:
Bild 33
VOB
VOB imim
Bild
Bild z. B. Öffnungen, Nischen, ≤ 2,5 m2
Aussparungen,
AKaminvorsprung = l2 · b2 > 0,5 m2; sie ist abzuziehen.
ATV
ATVDINDIN
18350
18350
Einzelgröße Bild
(Bild Bild
52,
31), 52,
in 170
170
mm
Böden ≤mm
0,5 m2 Einzelgröße
(Bild 32 und 33).
Eine Unterbrechung im Sinne der o. g. Definition
liegt nur dann vor, wenn die vorgegebene Leistung,
bezogen auf die jeweilige Wand- oder Deckenflä-
che, nach der Unterbrechung wieder aufgenommen
wird (Bild 35). Wenn dies nicht der Fall ist, handelt
Aussparung
Aussparung es sich um ein begrenzendes Bauteil (Bild 34).
h1
h1

keine Unterbrechung, Leistung wird nicht wieder


Öffnung aufgenommen
Öffnung
h2
h2

Nische
Nische
h3
h3

b b

Bild 34
Bild 31
AAussparung = b · h1 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.
AÖffnung = b · h2 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.
ANische = b · h3 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen,
ihre Rückfläche, falls
bekleidet, zusätzlich zu
rechnen.

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Unterbrechung, Leistung wird wieder aufgenommen Vorlagen

l  30 cm l
Bild 35 Bild 39

Gedämmte, bekleidete, beschichtete und geputzte 5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
Flächen werden bei Abrechnung nach Flächenmaß
– Unterbrechungen von Einzellängen ≤ 1 m.
gemäß Abschnitt 5.3.1, 3. Spiegelstrich, abgerech-
net. Das heißt, Unterbrechungen ≤ 30 cm Einzelbrei-
te, z. B. durch Fachwerkteile, Stützen, Unterzüge, 5.4 Einzelregelungen
Pfeilervorlagen und dergleichen, werden übermes-
5.4.1 Bei Bekleidungen und bekleideten Flächen
sen (Bild 36 bis 39).
werden Anschlüsse, Reduzieranschlüsse,
Friese, Randfriese, offene Fugen, Vertiefun-
Fachwerkteile gen, Verkofferungen und dergleichen bis
zu einer Einzelbreite ≤ 30 cm übermessen
und gesondert gerechnet.
Bekleidungen und bekleidete Flächen werden bei
Abrechnung nach Flächenmaß gemäß Abschnitt
5.2.1 bzw. 5.2.2 abgerechnet. Dabei werden
Anschlüsse, Reduzieranschlüsse, Friese, Randfrie-
 30 cm  30 cm se, offene Fugen, Vertiefungen, Verkofferungen
und dergleichen ≤ 30 cm Einzelbreite übermessen
Bild 36 und gesondert gerechnet (Bild 40 bis 43).
VOB im Bild
ATV DIN 18340 Bild 27, 85 mm
Stützen Anschlüsse, Reduzieranschlüsse
≤ 30 cm

l  30 cm l
Bild 37

Unterzüge
l
Bild 40
Anschlüsse, Reduzieranschlüsse ≤ 30 cm Einzelbrei-
te werden übermessen und gesondert gerechnet.

l  30 cm
 l
Bild 38

210
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DIN 18340
VOB im Bild
VOB im Bild
ATV DIN 18340 Bild 28, 85 mm, korrigiert:12.04.2007
ATV DIN 18340 Bild 36, 85 mm
Friese, Randfriese Verkofferungen

≤ 30 cm

l
Bild 43 AWandbekleidung = l · h
Verkofferungen ≤ 30 cm Einzelbreite werden über-
messen und gesondert gerechnet.

≤ 30 cm
l 5.4.2 Sonderformate, z. B. Passplatten, werden
gesondert gerechnet.
Bild 41
5.4.3 Gehrungen bei Friesen, Fugen, Nuten, Pro-
VOB im Randfriese
Friese, Bild ≤ 30 cm Einzelbreite werden filen und dergleichen werden je Richtungs-
ATV DIN 18340 Bild 29, 85gerechnet.
übermessen und gesondert mm wechsel nur einmal gerechnet.
5.4.4 Flächen ≤ 5 m2 werden getrennt gerechnet.
offene Fugen, Vertiefungen
Anmerkung:
Sonderformate, z. B. Passplatten, sind gemäß
Abschnitt 0.5.3, 10. Spiegelstrich, im Leistungsver-
zeichnis nach Anzahl, getrennt nach Bauart und
Maßen, vorzugeben und abzurechnen.
Gehrungen von Profilen und dergleichen, z. B. im
Fugenbereich, bei Nuten, sowie Richtungswechsel
von Wänden und Friesen sind gemäß Abschnitt
0.5.3, 12. Spiegelstrich, im Leistungsverzeichnis
nach Anzahl vorzugeben und je Richtungswechsel
einmal zu rechnen (nicht je Schnitt).
Es empfiehlt sich, für diese Leistungen im Leis-
tungsverzeichnis geeignete Positionen vorzusehen.
≤ 30 cm
l
Bild 42

Offene Fugen, Vertiefungen ≤ 30 cm Einzelbreite


werden übermessen und gesondert gerechnet.

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DIN 18345

Wärmedämm-Verbundsysteme – DIN 18345


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18345 „Wärmedämm-Ver- 1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
bundsysteme“ gilt für Wärmedämm-Ver- meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
bundsysteme und verputzte Außenwärme- Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
dämmungen einschließlich der zugehöri- gehen die Regelungen der ATV DIN 18345
gen Oberfläche. vor.
1.2 Die ATV DIN 18345 gilt nicht für
– vorgehängte hinterlüftete Fassaden (siehe
ATV DIN 18351 „Vorgehängte Hinterlüf-
tete Fassaden“.

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und – Zuschnitte von Dämmstoffplatten und der-
Maßen, für gleichen bei Schrägen sowie bei gebogenen
oder andersartig geformten Bauteilen,
– Wärmedämm-Verbundsysteme und Außen-
wärmedämmungen, getrennt nach Wänden, – Perimeterdämmungen mit einer Höhe ≤ 1 m,
Decken, ebenen und gebogenen Flächen,
– Abdichtung von erdberührten Flächen und
– Vorbehandeln des Untergrundes, Sockelflächen ≤ 1 m Höhe,
– Ausgleichen von unebenen Untergründen, – Fensterbänke, Fenster- und Türumrahmun-
gen, Faschen, Dekorprofile, Putzbänder,
– Auffütterungen bei Flächen > 2,5 m2 Einzel-
Bossenfugen, Schattenfugen und derglei-
größe,
chen,
– zusätzliche flächige Bewehrungen,
– Abdichtungsebene unter Fensterbänken,
– Perimeterdämmungen mit einer Höhe > 1 m.
– Hilfskonstruktionen im Bereich von Decken
0.5.2 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und und Wänden zur Aufnahme von Installa-
Maßen, für tionsteilen, Beleuchtungskörpern und der-
gleichen,
– Leibungen,
– Aussparungen in Dämmstoffplatten für Lei-
– Schürzen, Abdeckungen und dergleichen
tungen und dergleichen,
mit einer Breite ≤ 1 m je Seite,
– Profile, Anputzleisten, Gewebewinkel und
– Brandriegel und Brandbarrieren mit einer
dergleichen sowie Kantenausbildungen
Breite ≤ 1 m,
ohne Profile,
– Wärmedämm-Verbundsysteme und Außen-
– Anschlüsse an andere Bauteile, Anschluss-,
wärmedämmungen an Pfeilern, Lisenen,
Bewegungs- und Gebäudetrennfugen,
Stützen, Unterzügen, Abtreppungen und
Fugendichtbänder,
dergleichen mit einer Breite ≤ 1 m je
Ansichtsfläche,

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– Armierungsputze und zusätzliche flächige Rohrdurchführungen, Briefkästen, Fenster-


Bewehrungen ≤ 1 m Breite, bankhalterungen, Kabel, Installationsteile
und dergleichen,
– An- und Beiarbeiten an Bau- und Einbautei-
len, Dachgesimsen und dergleichen, – Einbauen von Fensterbankhalterungen,
Hilfskonstruktionen oder Montagezylindern
– Dichtungsbänder, Dichtungsprofile, Aus-
für Markisen, Werbeträger, Einzelleuchten,
spritzungen.
Revisionsöffnungen, Installationsteile und
0.5.3 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen, dergleichen,
für
– Diagonalbewehrungen und Armierungspfei-
– Wärmedämm-Verbundsysteme, Außenwär- le sowie Sturzeckwinkel an Ecken von Aus-
medämmungen, Auffütterungen, Vorbehand- sparungen, z. B. Öffnungen, Nischen,
lungen auf Flächen ≤ 2,5 m2, differenziert
– Ecken, Gehrungen, Kreuzungen, Verkröp-
nach Einzelgrößen:
fungen und Endungen von Dekorprofilen,
– ≤ 0,5 m2,
– Schließen von Verankerungsöffnungen, Ge-
– > 0,50 ≤ 1,00 m2, rüstankerlöchern, Öffnungen und Durchbrü-
chen,
– > 1,00 ≤ 1,50 m2,
– Anarbeiten an Installationen, Rohre, über-
– > 1,50 ≤ 2,50 m2.
stehende Schalterdosen,
– Herstellen von Aussparungen für Einzel-
– Befestigungsmittel, Dübel.
leuchten, Luftauslässe, Revisionsöffnungen,
Stützen, Pfeilervorlagen, Schalterdosen,

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DlN 18299, Abschnitt 5, gilt:
5.1 Allgemeines anschlüssen, umlaufenden Friesen, Faschen,
Dachsparren und dergleichen.
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß 5.2.3 Rückflächen von Nischen, auch wenn sie
erfolgt – sind für Wärmedämm-Verbundsys- durch geringere Dämmstoffdicken gebildet
teme und verputzte Außenwärmedämmun- werden, sowie Leibungen werden unab-
gen die Maße der fertig hängig von ihrer Einzelgröße mit ihren
Maßen gesondert gerechnet.
– verputzten Oberflächen,
5.2.4 Unmittelbar zusammenhängende, verschie-
– belegten Oberflächen
denartige Aussparungen, z. B. Öffnung mit
zugrunde zu legen. angrenzender Nische, werden getrennt
gerechnet.
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln 5.2.5 Bindet eine Aussparung anteilig in angren-
und Einzelregelungen, anzuwenden. zende, getrennt zu rechnende Flächen ein,
wird zur Ermittlung der Übermessungsgrö-
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen ße die jeweils anteilige Aussparungsfläche
5.2.1 Für Wärmedämm-Verbundsysteme und gerechnet.
verputzte Außenwärmedämmungen, Auf- 5.2.6 Flächen, die sich nicht durch die Anwen-
fütterungen, Dübelungen sowie Vorbehan- dung einfacher mathematischer Formeln,
deln von Untergründen gelten die Maße der z. B. für Rechtecke, Dreiecke, Trapeze, Rau-
fertig verputzten oder belegten Oberfläche. ten, ermitteln lassen, werden durch Auftei-
5.2.2 Bei der Ermittlung der Maße wird jeweils lung in umschriebene Rechtecke mit einer
das größte, gegebenenfalls abgewickelte jeweiligen Breite von 1 m ermittelt.
Bauteilmaß zugrunde gelegt, z. B. bei Wand-

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DIN 18345

5.3 Übermessungsregeln tiefungen, Putzbänder, Brandriegel, mit


einer Einzelbreite ≤ 30 cm,
Bei der Ermittlung der Maße für die Über-
messung sind die kleinsten Maße der Aus- – Fugen, Dekorprofile und Dekorelemente;
sparung zugrunde zu legen.
5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
Übermessen werden:
– Unterbrechungen von Einzellängen ≤ 1 m.
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
5.4 Einzelregelungen
– Aussparungen, z. B. Öffnungen, Nischen,
Brandbarrieren, mit einer Einzelgröße 5.4.1 Dekorprofile und Dekorelemente werden
≤ 2,5 m2, gesondert gerechnet.
– Unterbrechungen in der zu bearbeitenden 5.4.2 Gehrungen, Kreuzungen, Verkröpfungen
Fläche, z. B. durch Stützen, Unterzüge, und Endungen sowie Dekorgesimse wer-
Vorlagen, Balkonplatten, Podeste, Profile, den gesondert gerechnet.
Gurte, Friese, Umrahmungen, Nuten, Ver-

Erläuterungen
0.5 Abrechnungseinheiten von Wänden, Stützen, Brüstungen, Attiken, Durch-
fahrten, Auskragungen.
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je- Wärmedämm-Verbundsysteme setzen sich zusam-
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung men aus:
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab-
– einer auf dem Untergrund verklebten und/oder
rechnungseinheit festzulegen.
mechanisch befestigten Wärmedämmschicht,
– einem Armierungsputz mit Armierungsgewebe
und
5 Abrechnung
– einer Putzbeschichtung zur Gestaltung der Ober-
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt: fläche.
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN Wärmedämm-Verbundsysteme werden nach den
18299. Maßen der fertig verputzten Oberfläche abgerech-
net. Für die Bestandteile Wärmedämmschicht,
5.1 Allgemeines Armierungsputz mit Armierungsgewebe und Putz-
Schlussbeschichtung gelten, selbst, wenn die Leis-
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig, tungsbeschreibung sie in einzelnen Leistungsposi-
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß tionen vorsieht, die Maße der fertig verputzten
erfolgt – sind für Wärmedämm-Verbundsys- Oberflächen bzw. der fertig belegten Oberflächen.
teme und verputzte Außenwärmedämmun-
gen die Maße der fertig
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen
– verputzten Oberflächen,
5.2.1 Für Wärmedämm-Verbundsysteme und
– belegten Oberflächen verputzte Außenwärmedämmungen, Auf-
zugrunde zu legen. fütterungen, Dübelungen sowie Vorbehan-
deln von Untergründen gelten die Maße der
Zur Leistungsermittlung sind die verein-
fertig verputzten oder belegten Oberfläche.
fachenden Regeln, wie Übermessungs-
regeln und Einzelregelungen, anzuwenden. Hierzu gehören, wie unter 5.1.1 erläutert, auch
Unterkonstruktionen, Dampfbremsen, Dämmstoff-,
Bei Wärmedämm-Verbundsystemen handelt es sich
Trenn- und Schutzschichten, Schüttungen, Ober-
um die mit Bauteilen mechanisch verbundene
flächenbehandlungen, Schutzfolien, Haftbrücken
Bekleidung im Außenbereich, z. B. die Bekleidung
und dergleichen.

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VOB im
Maße derBild
fertig verputzten Oberfläche (Bild 1 bis 3) Beispiel in der Länge und Breite
ATV DIN 18350 Bild 11 85 mm
Außenecke
l
l

Bild 1 Bild 4
VOB im Bild
ATV DIN 18350 Bild 12, 85 mm
Innenecke Beispiel in der Höhe
l
l

Bild 2

Stütze

Bild 3

5.2.2 Bei der Ermittlung der Maße wird jeweils


das größte, gegebenenfalls abgewickelte
Bauteilmaß zugrunde gelegt, z. B. bei Wand-
Bild 5
anschlüssen, umlaufenden Friesen, Faschen,
Dachsparren und dergleichen.
Bei der Ermittlung der Maße wird jeweils das größ-
te, ggf. abgewickelte Bauteilmaß zugrunde gelegt.
Dies bedeutet, dass Vor- und Rücksprünge der ver-
putzten oder belegten Oberfläche in der Abwick-
lung gemessen werden, sowohl horizontal als auch
vertikal (Bild 4 und 5).

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DIN 18345

Leistungen hinsichtlich der gestalterischen Wir- umlaufende Friese


kung von Bauteilen, z. B. die Einteilung von Wand-
flächen durch umlaufende Friese, Faschen, An- und
Einarbeitungen von vorhandenen Bauteilen, Ein-
bauteilen, werden nach den jeweils größten, ggf.
abgewickelten Bauteilmaßen ermittelt. Fugen wer-
den dabei gemäß Abschnitt 5.3.1, 3. Spiegelstrich,
übermessen (Bild 6 bis
VOB 10).
im Bild
ATV DIN 18345 Bild 6, 170 mm

Gesimse, umlaufende Friese, Faschen, An- und Ein-


arbeitungen von vorhandenen Bauteilen

Gesims
Bild 8 größte Länge = l1 + l2
umlaufender Fries

Umlaufende Friese sind mit dem größten, ggf. abge-


Bossierung Öffnung mit Faschen
wickelten Bauteilmaß zu rechnen.

Faschen

Sockel

Bild 6

Gesimse

Bild 9 größte Länge = 2 · (l1 + l2)

Faschen sind mit dem größten, ggf. abgewickelten


Bauteilmaß zu rechnen.

Bild 7
größte Länge in der Abwicklung = l1 + l2 + l3

Gesimse sind mit dem größten, ggf. abgewickelten


Bauteilmaß zu rechnen.

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An- und Einarbeitungen von vorhandenen Bauteilen Nischenrückfläche

Bild 10
größte Länge in der Abwicklung = 2 · (l1 + l2)

An- und Einarbeitungen vorhandener Bauteile sind Bild 11


mit dem größten, ggf. abgewickelten Bauteilmaß zu
rechnen. Nischenrückfläche = l · h ≤ 2,5 m2; sie ist zu
übermessen und zusätzlich zu
5.2.3 Rückflächen von Nischen, auch wenn sie rechnen.
durch geringere Dämmstoffdicken gebildet
werden, sowie Leibungen werden unab- 5.2.4 Unmittelbar zusammenhängende, verschie-
hängig von ihrer Einzelgröße mit ihren denartige Aussparungen, z. B. Öffnung mit
Maßen gesondert gerechnet. angrenzender Nische, werden getrennt
gerechnet.
Gemäß Abschnitt 5.3.1, 1. Spiegelstrich, sind
Nischen ≤ 2,5 m2 Einzelgröße zu übermessen, im Grenzen verschiedenartige Aussparungen, z. B.
Umkehrschluss > 2,5 m2 Einzelgröße abzuziehen. Öffnungen und Nischen, unmittelbar aneinander,
Die Rückflächen der Nischen jedoch sind, selbst, so sind Öffnungen und Nischen zur Beurteilung der
wenn sie nur durch geringere Dämmstoffschichten Übermessung getrennt zu rechnen (Bild 12).
gebildet werden, unabhängig von ihrer Einzelgröße Aussparungen, z. B. Öffnungen, Nischen
gesondert zu rechnen (Bild 11).
Im Zusammenhang mit der Begriffsbestimmung
Ebenso sind Leibungen unabhängig von der Über- siehe ATV DIN 18299, Anhang A. Dort wird der
messungsgröße der jeweiligen Aussparungen, z. B. Begriff der Aussparung wie folgt definiert:
Öffnungen, Nischen, grundsätzlich gesondert zu
rechnen. „Aussparungen sind bei Bauteilen Querschnitts-
schwächungen, deren Tiefe kleiner oder gleich der
Bauteiltiefe sein kann. Aussparungen sind bei Flä-
chen nicht zu behandelnde bzw. nicht herzustellen-
de Teile. Aussparungen entstehen z. B. durch Öff-
nungen (auch raumhoch), Durchbrüche, Durchdrin-
gungen, Nischen, Schlitze, Hohlräume, Leitungen,
Kanäle.“

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DIN 18345

Fenster mit Brüstungsnische Einzelfläche, zu rechnen. So sind z. B. Fenster über-


eck bezogen auf die jeweilige Fassadenfläche zu
ermitteln (Bild 13).

Öffnung übereck

Bild 13
A1 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.
A2 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.
Leibungen werden grundsätzlich gesondert gerech-
net.

5.2.6 Flächen, die sich nicht durch die Anwen-


Bild 12 dung einfacher mathematischer Formeln,
AAussparung = b · h1 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen. z. B. für Rechtecke, Dreiecke, Trapeze, Rau-
ten, ermitteln lassen, werden durch Auftei-
AÖffnung = b · h2 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.
lung in umschriebene Rechtecke mit einer
ANische = b · h3 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen jeweiligen Breite von 1 m ermittelt.
und ihre Rückfläche gemäß Abschnitt 5.2.3 mit
ihren Maßen gesondert zu rechnen. Ausschlaggebend für die Anwendung dieser
Abrechnungsregelung ist die dabei zu fertigende
Die Leibungen von Aussparungen, z. B. Öffnungen, Einzelfläche.
Nischen, sind unabhängig davon, ob die Ausspa- Auf der Grundlage des kleinsten umschriebenen
rungen übermessen oder abgezogen werden, ge- Rechtecks ist jeweils dann zu ermitteln, wenn die
mäß Abschnitt 5.2.3 grundsätzlich gesondert zu Flächen nicht durch die Anwendung einfacher
rechnen, in der Regel gemäß Abschnitt 0.5.2, mathematischer Formeln ermittelt werden können.
1. Spiegelstrich, nach Längenmaß. Solche Flächen sind dann näherungsweise durch
5.2.5 Bindet eine Aussparung anteilig in angren- die Bildung umschriebener Rechtecke mit einer
zende, getrennt zu rechnende Flächen ein, Breite von jeweils 1 m zu ermitteln. Dadurch wird
wird zur Ermittlung der Übermessungsgrö- gewährleistet, dass durch die Festlegung des
ße die jeweils anteilige Aussparungsfläche umschriebenen Rechtecks nicht eine unverhältnis-
gerechnet. mäßig große Fläche entsteht (Bild 14).

Aussparungen, z. B. Öffnungen, Nischen, die in an-


grenzende, getrennt zu rechnende Flächen einbin-
den, sind zur Ermittlung der Übermessungsgröße
jeweils gesondert, bezogen auf die davon tangierte

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einfache mathematische Formeln nicht möglich nungen (auch raumhoch), Durchbrüche, Durchdrin-
gungen, Nischen, Schlitze, Hohlräume, Leitungen,
Kanäle.“
Übermessen werden:

A1 Aussparungen, z. B. Öffnungen, Nischen, ≤ 2,5 m2


A2 Einzelgröße (Bild 15).
A5
A3
A4 Anäherungsweise =
A1 + A2 + A3 +
A4 + A5

5 ·1 m

einfache mathematische Formeln möglich

A1

A2

A5 A6 A3
Aformelbasiert =
A1 + A2 + A3 +
A4
A4 + A5 + A6
Bild 14

5.3 Übermessungsregeln
Bei der Ermittlung der Maße für die Über-
messung sind die kleinsten Maße der Aus-
sparung zugrunde zu legen.
Übermessen werden: Bild 15

5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß AAussparung = b · h1 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.
AÖffnung = b · h2 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.
– Aussparungen, z. B. Öffnungen, Nischen,
Brandbarrieren, mit einer Einzelgröße ANische = b · h3 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen
≤ 2,5 m2, und ihre Rückfläche gemäß Abschnitt 5.2.3 geson-
dert zu rechnen.
Zu den Begriffsbestimmungen siehe ATV DIN
18299, Anhang A. Hier sind die Begriffe wie folgt
definiert: Die Leibungen sind grundsätzlich gemäß Abschnitt
„Aussparungen sind bei Bauteilen Querschnitts- 5.2.3 gesondert zu rechnen. Es empfiehlt sich des-
schwächungen, deren Tiefe kleiner oder gleich der halb im Interesse einer ordnungsgemäßen Kalkula-
Bauteiltiefe sein kann. Aussparungen sind bei Flä- tion und Abrechnung, Leibungen bereits in der
chen nicht zu behandelnde bzw. nicht herzustellen- Leistungsbeschreibung gemäß Abschnitt 0.5.1 ge-
de Teile. Aussparungen entstehen z. B. durch Öff- trennt nach Bauart und Maßen gesondert vorzu-
geben.

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DIN 18345

Übermessen werden bei der Abrechnung nach Flä- Sichtfachwerk


chenmaß ferner:
– Unterbrechungen in der zu bearbeitenden
Fläche, z. B. durch Stützen, Unterzüge,
Vorlagen, Balkonplatten, Podeste, Profile,
Gurte, Friese, Umrahmungen, Nuten, Ver-
tiefungen, Putzbänder, Brandriegel, mit
einer Einzelbreite ≤ 30 cm,
Für Wärmedämm-Verbundsysteme sind die Maße
der fertig verputzten Oberfläche gemäß Abschnitt
5.1.1 maßgebend. Unterbrechungen ≤ 30 cm Einzel-
breite durch Bauteile, hierzu gehören z. B. auch
Fachwerkteile, Stützen, Unterzüge, Vorlagen, Frie-
se, Gesimse, Balkonplatten, Podeste, werden dabei
übermessen (Bild 16 bis 25).
Bild 18
Begriffsdefinition gemäß ATV DIN 18299, Anhang A:
Stützen, Balken, Friese ≤ 30 cm Einzelbreite werden
„Unterbrechungen sind bei der Ermittlung der Län- übermessen.
genmaße trennende, nicht zu behandelnde bzw.
nicht herzustellende Abschnitte. Unterbrechungen
durch Bauteile sind bei der Ermittlung der Flächen- fertige Oberfläche = L · H, falls die Einzelbreite der
maße trennende, nicht zu behandelnde bzw. nicht Unterbrechungen durch die Fachwerkteile ≤ 30 cm
herzustellende Teilflächen geringer Breite, z. B. und die Einzelgröße der Öffnungen ≤ 2,5 m2 sind
Fachwerkteile, Vorlagen, Lisenen, Gesimse, Ent- fertige Oberfläche = L · H abzüglich der Öffnungen,
wässerungsrinnen, Einbauten.“ falls die Einzelbreite der Unterbrechungen durch
Sie gelten jedoch nur dann als solche, wenn die vor- die Fachwerkteile ≤ 30 cm und die Einzelgröße der
gegebene Leistung, bezogen auf die jeweilige Öffnungen > 2,5 m2 sind
Wand- oder Deckenfläche, nach der Unterbrechung fertige Oberfläche = L · H abzüglich der Fachwerk-
VOB im
wieder Bild
aufgenommen wird. teile, falls die Einzelbreite der Unterbrechungen
ATV DIN 18345 Bild 15, 85 mm durch die Fachwerkteile > 30 cm und die Einzelgrö-
ße der Öffnungen ≤ 2,5 m2 sind
keine Unterbrechung, Leistung wird nicht wieder
aufgenommen fertige Oberfläche = L · H abzüglich der Fachwerk-
teile und der Öffnungen, falls die Einzelbreite der
Unterbrechungen durch die Fachwerkteile > 30 cm
und die Einzelgröße der Öffnungen > 2,5 m2 sind
Bei der Ermittlung der Übermessungsgrößen ist
VOB
Bild 16 im
Bild dabei gemäß Abschnitt 5.2.5 von der jeweiligen
ATV DIN 18345 Bild 14, 85 mm Aussparungsfläche auszugehen (Bild 19).

Unterbrechung, Leistung wird wieder aufgenom-


men

Bild 17

221
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Sichtfachwerk Vorlagen

 30 cm
Bild 22
VOB im Bild
ATV DIN 18340>Bild
Vorlagen 35,Einzelbreite
30 cm 85 mm werden abgezogen.

Friese

Bild 19 AÖffnung = b · h

Die die Öffnungen umgebenden Fachwerkteile


spielen bei der Beurteilung der Übermessung der

 30 cm
Öffnungen keine Rolle.

VOB im Bild
Die Übermessung der Fachwerkteile und der Öff-
ATV DIN 18345 Bild
nungen ist demnach 20, 85 mm,von
ausschließlich korrigiert:12.04.2007
der Einzel-
breite der Fachwerkteile bzw. der Einzelgröße der
Öffnungen abhängig.

Stützen
Bild 23

VOB im>Bild
Friese 30 cm Einzelbreite werden abgezogen.
ATV DIN 18350 Bild 36, 85 mm, korrigiert 15.11.00
Gesimse

 30 cm
30 cm

VOB
Bild 20im Bild
ATV DIN 18340 Bild 33, 85 mm
Stützen > 30 cm Einzelbreite werden abgezogen.

Unterzüge Bild 24

Gesimse > 30 cm Einzelbreite werden abgezogen.

 30 cm
Bild 21

Unterzüge > 30 cm Einzelbreite werden abgezogen.

222
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DIN 18345

Balkonplatten, Podeste 5.4 Einzelregelungen


5.4.1 Dekorprofile und Dekorelemente werden
gesondert gerechnet.
5.4.2 Gehrungen, Kreuzungen, Verkröpfungen
und Endungen sowie Dekorgesimse wer-
den gesondert gerechnet.
Gehrungen, Kreuzungen, Verkröpfungen und
Endungen sind gemäß Abschnitt 5.4.2 gesondert zu
rechnen. Gemäß Abschnitt 0.5.3, 5. Spiegelstrich,
sind diese nach Anzahl (St) auszuschreiben; es emp-
fiehlt sich, hierfür Leistungspositionen in der Leis-
tungsbeschreibung vorzusehen.

Bild 25

Balkonplatten, Podeste > 30 cm Einzelbreite werden


abgezogen.

Übermessen werden ferner:


– Fugen, Dekorprofile und Dekorelemente;
Dekorprofile und -elemente sind fertige Profile und
Elemente an Bauteilen. Sie sind zu übermessen und
gemäß Abschnitt 5.4.1 gesondert zu rechnen.
5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
– Unterbrechungen von Einzellängen ≤ 1 m.

223
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DIN 18349

Betonerhaltungsarbeiten – DIN 18349


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18349 „Betonerhaltungsarbei- – das Herstellen von Bauteilen aus Beton
ten“ gilt für Arbeiten zur Erhaltung und (siehe ATV DIN 18331 „Betonarbeiten“)
Instandsetzung von Bauwerken und Bautei- sowie
len aus bewehrtem oder unbewehrtem Beton
– die Oberflächenbehandlung von Bauten
sowie für das Aufbringen zugehöriger Ober-
und Bauteilen (siehe ATV DIN 18363
flächenschutzsysteme.
„Maler- und Lackierarbeiten – Beschich-
1.2 Die ATV DIN 18349 gilt nicht für tungen“).
– das Herstellen von Bauteilen aus bewehr- 1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
tem oder unbewehrtem Beton im Spritz- meine Regelungen für Bauarbeiten jeder Art“,
verfahren (siehe ATV DIN 18314 „Spritz- Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen gehen
betonarbeiten“), die Regelungen der ATV DIN 18349 vor.

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und – Stufen und Treppenwangen,
Maßen, für
– Ausbilden von Kanten, Tropfkanten, Abfa-
– Wände, Decken, Fundamente, Bodenplatten, sungen bei mehr als 1 m Einzellänge,
Treppenlaufplatten, Podeste,
– örtlich begrenzte Fehlstellen, z. B. Ausbrü-
– örtlich begrenzte Fehlstellen, z. B. Ausbrü- che, bis 0,1 m Breite und über 1 m Einzellän-
che, von mehr als 1 m2 Einzelgröße, getrennt ge, getrennt nach der jeweils größten Tiefe,
nach der jeweils größten Tiefe,
– Schalung für Schlitze, Reprofilierungen, Vou-
– Überzüge, Unterzüge, Stützen, Balken, Vor- ten, Konsolen und dergleichen über 1 m Ein-
lagen, Fenster- und Türstürze mit mehr als zellänge,
1,6 m in der Abwicklung,
– Freilegen von Betonstahl über 1 m Einzellän-
– Bearbeitung von Oberflächen, ge, getrennt nach Durchmesser bis 16 mm
und über 16 mm,
– Schalungen,
– Korrosionsschutz von Betonstahl über 1 m
– flächige Abdeck- und Schutzmaßnahmen mit
Einzellänge,
Folien, Platten und dergleichen,
– Profilstahl,
– Einhausungen,
– Herstellen von Fugen,
– flächige Verdämmungen.
– Verfüllen von Rissen, getrennt nach Verfah-
0.5.2 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und
ren, Zweck und Art der Füllstoffe,
Maßen, für
– Angleichen der Bauteiloberfläche im Bereich
– Überzüge, Unterzüge, Stützen, Balken, Vor-
von gefüllten Rissen an die benachbarte
lagen, Fenster- und Türstürze bis 1,6 m in der
Betonstruktur,
Abwicklung,
– Abdichten der Fugen mit Fugenbändern,
– Gesimse, Leibungen, Faschen,
Injektionsschläuchen, Fugenprofilen, Fugen-
– Fachwerke, füllungen und dergleichen.

225
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0.5.3 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen, – Kleben von Verstärkungen, z. B. Lamellen,
für Stahllaschen,
– Konsolen, – Vorbereiten der Betonunterlage für die Ver-
klebung von Verstärkungen,
– örtlich begrenzte Fehlstellen, z. B. Ausbrü-
che, über 0,1 m Breite, getrennt nach der – Abdeckmaßnahmen an Türen, Fenstern, Zwi-
jeweils größten Tiefe und Flächengröße, schenwänden, Markisen, Geländern und der-
gleichen,
bis 0,01 m2,
– Verfüllen von Aussparungen,
über 0,01 m2 bis 0,05 m2,
– Verankerungsdübel,
über 0,05 m2 bis 0,10 m2,
– Bauwerksuntersuchungen, Prüfungen, z. B.
über 0,10 m2 bis 0,25 m2,
Prüfen der Oberflächenzugfestigkeit,
über 0,25 m2 bis 0,50 m2,
– Beseitigen von störenden Fremdkörpern, z. B.
über 0,50 m2 bis 0,75 m2, Bindedraht, Nägel, Kunststoffteile, Holzteile,
über 0,75 m2 bis 1,00 m2, – Schalungen für Aussparungen,
– Freilegen von Betonstahl bis 0,5 m Einzel- – Packer,
länge,
– Einhausungen.
– Freilegen von Betonstahl über 0,5 m bis 1 m
0.5.4 Masse (kg, t), getrennt nach Art und gegebe-
Einzellänge,
nenfalls Maßen, für
– Korrosionsschutz von Betonstahl bis 1 m Ein-
– Füllstoffe,
zellänge,
– Liefern, Schneiden, Biegen und Verlegen von
– Schalung für Schlitze, Reprofilierungen, Vou-
Bewehrungen und Lagesicherungen,
ten, Konsolen und dergleichen bis 1 m Einzel-
länge, – Einbauteile, Bewehrungsanschlüsse, Dübel-
leisten, Ankerschienen, Verbindungselemen-
– vorkonfektionierte Formteile, z. B. Ecken und
te und dergleichen.
Knoten bei Fugenbändern und Profilen,

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:

5.1 Allgemeines Spannweite wird die Fläche des überdeck-


ten Raumes gerechnet. Gewölbe mit größe-
5.1.1 Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
rer Stichhöhe werden nach der Fläche der
ob sie nach Zeichnung oder Aufmaß erfolgt
abgewickelten Untersicht gerechnet.
– sind die Maße der behandelten Fläche
zugrunde zu legen. 5.2.3 Binden Stützen in Unterzüge oder Balken
ein, werden die Unterzüge und Balken
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
durchgemessen, wenn sie breiter als die
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln
Stützen sind. Die Stützen werden in diesem
und Einzelregelungen, anzuwenden.
Fall bis Unterseite Unterzug oder Balken
gerechnet.
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen
5.2.4 Bei ungleichmäßiger Dicke von Ausbrü-
5.2.1 Die Wandhöhen überwölbter Räume wer-
chen und Schichten wird die größte
den bis zum Gewölbeanschnitt, die Wand-
Bearbeitungstiefe durch Profilvergleich vor
höhe der Schildwände bis zu 2/3 des Gewöl-
und nach der Ausführung ermittelt.
bestiches gerechnet.
5.2.5 Unmittelbar zusammenhängende verschie-
5.2.2 Bei der Flächenermittlung von gewölbten
denartige Aussparungen, z. B. Öffnung mit
Decken mit einer Stichhöhe unter 1/6 der

226
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DIN 18349

angrenzender Nische, werden getrennt 5.2.14 Bindedraht, Walztoleranzen und Verschnitt


gerechnet. werden bei der Ermittlung der Abrech-
nungsmassen nicht berücksichtigt.
5.2.6 Treppenwangen werden in ihrer größten
Breite gerechnet. 5.2.15 Fugenbänder und Fugenprofile werden in
ihrer größten Länge gerechnet, z. B. bei
5.2.7 Reprofilierungen von Kanten werden in der
Schrägschnitten, Gehrungen.
Abwicklung gesondert gerechnet.
5.2.16 Mehr- oder Minderverbrauch von Füllstof-
5.2.8 Freilegen von Bewehrungsstahl, Ausbrü-
fen wird gesondert gerechnet.
chen sowie Wiederherstellen der Oberflä-
che werden nach den größten Maßen 5.2.17 Angleichen der abgedichteten Risse an die
gerechnet. Betonstruktur wird nach der Risslänge
gesondert gerechnet.
5.2.9 Bei der Abrechnung von beliebig geform-
ten Einzelflächen ist zur Ermittlung der 5.2.18 Bei Abrechnung flächiger Verdämmungen
Maße das kleinste umschriebene Rechteck nach Flächenmaß ist das kleinste umschrie-
zugrunde zu legen. Ausgenommen von die- bene Rechteck zugrunde zu legen. Ausge-
ser Regel sind Kreise, Dreiecke, Trapeze nommen von dieser Regel sind Kreise, Drei-
und Rauten. ecke, Trapeze und Rauten.
5.2.10 Bei Abrechnung der Schalung nach Flä-
5.3 Übermessungsregeln
chenmaß ist das kleinste umschriebene
Rechteck zugrunde zu legen. Übermessen werden:
5.2.11 Schutzabdeckungen werden bei der Abrech- 5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
nung nach Flächenmaß in ihrer Abwicklung
– Fugen,
gerechnet.
– Aussparungen, z. B. Öffnungen, Nischen,
5.2.12 Die Vorbehandlung und der Korrosions-
mit Einzelgrößen ≤ 2,5 m2,
schutz des Bewehrungsstahles werden
jeweils gesondert gerechnet. – Unterbrechungen in der behandelten Flä-
che durch Bauteile, z. B. Stützen, Unter-
5.2.13 Liefern, Schneiden, Biegen und Einbauen
züge, Vorlagen, mit Einzelbreiten ≤ 30 cm;
von Bewehrungsstahl werden gesondert
gerechnet. Maßgebend ist die errechnete 5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
Masse. Bei genormten Stählen gelten die – Unterbrechungen mit Einzellängen ≤ 1 m.
Angaben in den DIN-Normen, bei anderen
Stählen die Angaben im Profilbuch des Her- 5.4 Einzelregelungen
stellers.
Keine Regelungen.

Erläuterungen

0.5 Abrechnungseinheiten Der Verbrauch an Stoffen ist nicht nur von der Grö-
ße der Schäden, sondern auch von der Tiefe der
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und
Ausbrüche und der Rautiefe der Oberfläche abhän-
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je-
gig. Die Bearbeitung kleiner Schäden erfordert
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung
gerade in diesem Bereich ungleich mehr an Arbeits-
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab-
zeit als großflächige Schäden. Es ist deshalb in
rechnungseinheit festzulegen.
diesem Zusammenhang notwendig, z. B. vergü-
Im Interesse einer ordnungsgemäßen Preiskalkula- tungsabhängige Grenzwerte für die Tiefe eines
tion ist dies für die einzelnen Arbeitsgänge und Ausbruches bzw. für die Rautiefe der Oberfläche
-techniken für Betonerhaltungsarbeiten sowie für festzulegen.
die Ausbesserung von Betonschäden und -ausbrü-
So sind im Abschnitt 0.5.1, 2. Spiegelstrich, Ausbrü-
chen von besonderer Bedeutung.
che von mehr als 1 m2 Einzelgröße, getrennt nach

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VOB im Bild
ATV DIN 18349 Bild 1, 85 mm

der jeweils größten Tiefe, nach Flächenmaß (m2) Unterzug


vorgesehen. Abschnitt 0.5.2, 6. Spiegelstrich, sieht
hierzu Ausbrüche bis 0,1 m Breite und über 1 m
Einzellänge, getrennt nach der jeweils größten Tie-
fe, im Längenmaß (m) vor.

b
Abschnitt 0.5.3, 2. Spiegelstrich, gibt Ausbrüche
über 0,1 m Breite, getrennt nach der jeweils größten
Tiefe und Fläche, differenziert bis zu 1 m2 nach a
Anzahl (St) vor. Bild 1
Allein am Beispiel der Ausbrüche wird deutlich, wie VOB im Bild
differenziert die ATV die Möglichkeiten der Fest- Kragplatte ATV DIN 18349 Bild 2, 85 mm
legungen in der Leistungsbeschreibung als Voraus-
setzung für eine VOB-gerechte Ausschreibung,
Kostenermittlung und Abrechnung vorsieht.

5 Abrechnung

b
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
a
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN
Bild 2
18299.

5.2 Ermittlung der Maße/Mengen


5.1 Allgemeines
5.2.1 Die Wandhöhen überwölbter Räume wer-
5.1.1 Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
den bis zum Gewölbeanschnitt, die Wand-
ob sie nach Zeichnung oder Aufmaß erfolgt
höhe der Schildwände bis zu 2/3 des
– sind die Maße der behandelten Fläche
Gewölbestiches gerechnet.
zugrunde zu legen.
Die Berechnung der Wandhöhen überwölbter Räu-
Zur Leistungsermittlung sind die verein-
me und die der Schildwände ist aus Bild 3 ersicht-
fachenden Regeln, wie Übermessungsre-
lich.
geln und Einzelregelungen, anzuwenden.
Die Ermittlung der Leistung nach Zeichnung oder
Wandhöhen überwölbter Räume
Aufmaß erfolgt für Bauteile nach den Maßen der
behandelten Flächen, z. B.:
− Gesamtflächen, wenn alle Flächen eines Gebäu-
des oder Bauwerks untersucht, gereinigt und
nach beendeter Instandsetzung beschichtet wer-
den müssen,
− Teilflächen, wenn geschädigte Flächen eines
Gebäudes oder Bauwerks nur teilweise ausge-
bessert werden müssen.
Dabei gelten für die Ermittlung der Leistung innen
und außen die Maße der jeweils behandelten Flä-
chen (Bild 1 und 2).

Bild 3

228
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DIN 18349

5.2.2 Bei der Flächenermittlung von gewölbten


Decken mit einer Stichhöhe unter 1/6 der
Spannweite wird die Fläche des überdeck-
ten Raumes gerechnet. Gewölbe mit größe-
rer Stichhöhe werden nach der Fläche der
abgewickelten Untersicht gerechnet.
Die Flächenermittlung von gewölbten Decken ist
aus Bild 4 ersichtlich.
VOB im Bild
ATV DIN 18349 Bild 4, 85 mm, korrigiert 14.11.00
Flächenermittlung gewölbter Decken

Stichhöhe H

abgewickelte Untersicht
bei H = > 1/6 B Bild 5

Für den Fall, dass die Stütze gleich breit oder breiter
als der Unterzug oder Balken ist, sind gesonderte
Festlegungen für die Abrechnung im Bauvertrag zu
treffen.
überdeckte Fläche bei H < 1/6 B
B = Spannweite Abschnitt 5.2.3 sieht dafür keine Regelung vor.
Bild 4 5.2.4 Bei ungleichmäßiger Dicke von Ausbrüchen
und Schichten wird die größte Bearbeitungs-
Aufmaß gewölbte Decken tiefe durch Profilvergleich vor und nach der
Ausführung ermittelt.
abgewickelte Untersicht bei H ≥ 1/6 B
Aabgewickelte Untersicht = B · 1/2 · 3,14 · L Sanierungsmaßnahmen an Stahlbetonkonstruktio-
nen sind in der Regel mit besonderem Aufwand
überdeckte Fläche bei H < 1/6 B verbunden. Es ist deshalb für den Auftraggeber,
Aüberdeckte Fläche = B · L aber auch für den Auftragnehmer besonders wich-
tig, dass der Preis und die Leistung stimmen.
Insbesondere bei der Sanierung von Ausbrüchen
5.2.3 Binden Stützen in Unterzüge oder Balken
und Schichten offenbart sich das wahre Schadens-
ein, werden die Unterzüge und Balken
ausmaß erst im Verlauf der Reparaturarbeiten. Es ist
durchgemessen, wenn sie breiter als die
deshalb gerade in diesem Zusammenhang ratsam,
Stützen sind. Die Stützen werden in diesem
vergütungsabhängige Grenzwerte für die Tiefe des
Fall bis Unterseite Unterzug oder Balken
Ausbruchs bzw. für die „Rautiefe der Oberfläche“
gerechnet.
in der Ausschreibung anzugeben. Die Tiefen der
In Unterzüge oder Balken einbindende Stützen sind Ausbrüche sind dann gemeinsam mit dem Auftrag-
wie folgt zu ermitteln (Bild 5): geber zu überprüfen und festzulegen.
− Der Unterzug ist durchzumessen. Bei einer größeren Zahl punktuell verteilter Einzel-
schäden bedarf es demnach in der Ausschreibung
− Die Höhe der Stütze ist bis Unterseite Unterzug
der Abgrenzung der Fläche nach Ausbruchtiefen,
zu messen.
wobei für Flächen mit Tiefen, die im Leistungsver-
zeichnis nicht vorgesehen sind, der Auftragnehmer
ggf. gemäß § 2 Abs. 6 VOB/B Anspruch auf beson-
dere Vergütung hat.

229
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5.2.5 Unmittelbar zusammenhängende verschie- 5.2.6 Treppenwangen werden in ihrer größten


denartige Aussparungen, z. B. Öffnung mit Breite gerechnet.
angrenzender Nische, werden getrennt
Die größte Breite einer Treppenwange ist bestimmt
gerechnet.
durch den senkrechten Abstand der Oberkante und
Liegt eine Nische unter einem Fenster, so werden der Unterkante an der breitesten Stelle (Bild 7).
Nische und Fenster jeweils unabhängig voneinan-
der gerechnet (Bild 6).

Fenster mit Brüstungsnische

Bild 7

5.2.7 Reprofilierungen von Kanten werden in der


Abwicklung gesondert gerechnet.
Sanierungsmaßnahmen, z. B. an Stützen, Unterzü-
gen, Kragplatten, mit Wiederinstandsetzen von
Kanten, Tropfkanten und Nuten, sind in der Regel
Fenster > 2,5 m2 mit hohen Aufwendungen verbunden.
Bild 6 Nische ≤ 2,5 m2
Aus diesem Grunde ist neben der gesonderten
Abrechnung des Ausbruches in der Abwicklung die
Jedes Element ist getrennt zu rechnen und je nach Instandsetzung der Kante, der Tropfkante und der
Größe gemäß Abschnitt 5.3.1, 2. Spiegelstrich, zu Nut gemäß Abschnitt 5.2.7 gesondert zu rechnen
übermessen bzw. abzuziehen. (Bild 8).
Nach den Übermessungsregelungen in Abschnitt Die Abrechnung des Ausbruches erfolgt demnach
5.3.1, 2. Spiegelstrich, ist die Fensteröffnung abzu- nach der jeweils größten Tiefe und dem kleinsten
ziehen. umschriebenen Rechteck.
Die Nische ist, soweit ≤ 2,5 m2, zu übermessen. A = a · (b1 + b2 + b3)
Leibungen von Aussparungen, z. B. Öffnungen, Die Reprofilierung der Kante ist gemäß Abschnitt
Nischen, sind unabhängig von der Übermessungs- 5.2.7 gesondert zu rechnen:
größe der jeweiligen Aussparung grundsätzlich
A = a · (b1 + b2 + b3)
gesondert zu rechnen.

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DIN 18349

Bild 9

Bild 10

5.2.9 Bei der Abrechnung von beliebig geform-


ten Einzelflächen ist zur Ermittlung der
Maße das kleinste umschriebene Rechteck
zugrunde zu legen. Ausgenommen von die-
Bild 8 ser Regel sind Kreise, Dreiecke, Trapeze
und Rauten.
5.2.8 Freilegen von Bewehrungsstahl, Ausbrü- Bei Abrechnung nach Flächenmaß ist das jeweils
chen sowie Wiederherstellen der Oberflä- kleinste umschriebene Rechteck zugrunde zu legen
che werden nach den größten Maßen (Bild 11).
gerechnet.
Die Abrechnung freigelegter Bewehrungsstähle
sollte grundsätzlich nach Längenmaß (m) oder nach
Anzahl (St) erfolgen, weil der Reparaturverlauf
weitgehend der Bewehrung folgt und damit für ein
Flächenaufmaß ungünstige Umrisse bietet.
Vergütungsabhängige Grenzwerte für die Breite
und Tiefe der Ausbrüche sind in der Ausschreibung
festzulegen (siehe auch Abschnitt 5.2.4 und Erläute-
rung).
Für die Abrechnung solcher Leistungen sind die
jeweils größten Maße zugrunde zu legen (Bild 9 und
10).
Bild 11

Auch hier ist es notwendig, die größte Tiefe des


Ausbruchs im Bauvertrag festzulegen und vor Wie-
derherstellen der Oberfläche zu ermitteln (siehe
auch Abschnitt 5.2.4).

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5.2.10 Bei Abrechnung der Schalung nach Flä- 5.2.13 Liefern, Schneiden, Biegen und Einbauen
chenmaß ist das kleinste umschriebene von Bewehrungsstahl werden gesondert
Rechteck zugrunde zu legen. gerechnet. Maßgebend ist die errechnete
Masse. Bei genormten Stählen gelten die
Ausbesserungen an lotrechten Flächen erfordern
Angaben in den DIN-Normen, bei anderen
eine dichte und ausreichend ausgesteifte Schalung.
Stählen die Angaben im Profilbuch des Her-
Bei Abrechnung nach Flächenmaß wird das kleinste stellers.
umschriebene Rechteck gerechnet (Bild 12).
Auch das Liefern, Schneiden, Biegen und Einbauen
von Bewehrungsstahl werden gesondert gerechnet.
Bei Abrechnung nach Masse ist bei genormten Pro-
filen die Masse nach DIN-Normen maßgebend, bei
anderen Profilen die Masse aus dem Profilbuch des
Herstellers.
5.2.14 Bindedraht, Walztoleranzen und Verschnitt
werden bei der Ermittlung der Abrech-
nungsmassen nicht berücksichtigt.
Der Aufwand für Bindedraht, Walztoleranzen und
Verschnitt ist in die Einheitspreise einzurechnen.
5.2.15 Fugenbänder und Fugenprofile werden in
ihrer größten Länge gerechnet, z. B. bei
Schrägschnitten, Gehrungen.
Bild 12 A=a·b Fugenbänder und Fugenprofile zur Instandsetzung
von undichten Fugen, wie Dehnungsfugen, Arbeits-
fugen, werden in ihrer größten Länge gemessen,
5.2.11 Schutzabdeckungen werden bei der Abrech-
bei Schrägschnitt oder Gehrungen das Außenmaß
nung nach Flächenmaß in ihrer Abwicklung
(Bild 13).
gerechnet.
Schutzabdeckungen, Einhausungen und derglei-
chen sind gemäß Abschnitt 0.5.1, 6. und 7. Spiegel-
strich, bzw. 0.5.3, 10. und 17. Spiegelstrich, nach
Flächenmaß oder nach Stück getrennt nach Abmes-
sungen auszuschreiben. Wird nach Flächenmaß
gerechnet, gelten die Maße der äußeren Ansichts-
fläche der Schutzabdeckung in ihrer Abwicklung.
5.2.12 Die Vorbehandlung und der Korrosions-
schutz des Bewehrungsstahles werden
jeweils gesondert gerechnet.
Das Entrosten der freigelegten Bewehrungsstähle
und das Konservieren der entrosteten Bewehrung
durch Korrosionsschutzbeschichtungen werden
gesondert unter Angabe des Durchmessers gemäß
Abschnitt 0.5.2, 9. Spiegelstrich, nach Längenmaß
oder bis 1 m Einzellänge gemäß Abschnitt 0.5.3,
5. Spiegelstrich, nach Anzahl gerechnet.
Bild 13 l = l1 + l2

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DIN 18349

5.2.16 Mehr- oder Minderverbrauch von Füllstof- 5.3 Übermessungsregeln


fen wird gesondert gerechnet.
Übermessen werden:
Als Füllstoffe kommen in der Regel zur Anwendung
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
– Epoxidharze,
– Fugen,
– Polyurethan-Harze,
– Aussparungen, z. B. Öffnungen, Nischen,
die durch Injektion oder Tränkung eingebracht mit Einzelgrößen ≤ 2,5 m2,
werden. Gemäß Abschnitt 0.5.4, 1. Spiegelstrich,
Zur Begriffsdefinition von Aussparungen siehe
wird der Ausschreibende darauf hingewiesen, den
Anhang A der ATV DIN 18299. Dort wird definiert:
Verbrauch an Füllgut für Risse nach Masse auszu-
schreiben und den voraussichtlichen Verbrauch „Aussparungen sind bei Bauteilen Querschnitts-
vorzugeben. schwächungen, deren Tiefe kleiner oder gleich der
Bauteiltiefe sein kann. Aussparungen sind bei Flä-
Der Mehr- oder Minderverbrauch ist gegen Nach-
chen nicht zu behandelnde bzw. nicht herzustellen-
weis zu vergüten. Der Nachweis erfolgt über Leer-
de Teile. Aussparungen entstehen z. B. durch Öff-
gebinde.
nungen (auch raumhoch), Durchbrüche, Durchdrin-
5.2.17 Angleichen der abgedichteten Risse an die gungen, Nischen, Schlitze, Hohlräume, Leitungen,
Betonstruktur wird nach der Risslänge Kanäle.“
gesondert gerechnet.
VOB im
Übermessen Bild Aussparungen ≤ 2,5 m2 Ein-
werden
Entscheidend für die Abrechnung dieser Leistung ATV
zelgröße DIN
bei 18349 Bild 16,
Abrechnung nach170Flächenmaß;
mm bei
ist die Risslänge. Die Rissbreite und der Verlauf des einer Einzelgröße > 2,5 m2 werden sie abgezogen
Risses, insbesondere bei längeren Rissen, sind in (Bild 15).
der Leistungsbeschreibung anzugeben.
Siehe hierzu auch Erläuterungen zu Abschnitt 5.2.5.
5.2.18 Bei Abrechnung flächiger Verdämmungen
nach Flächenmaß ist das kleinste umschrie-
bene Rechteck zugrunde zu legen. Ausge-
nommen von dieser Regel sind Kreise, Drei-
ecke, Trapeze und Rauten. Aussparung
h1

Flächige Verdämmungen, in der Regel Beschich-


tungen von 2 bis 5 mm Dicke und einer Breite von
ca. 5 cm nach jeder Seite des Risses, werden bei
Öffnung
h2

Abrechnung nach Flächenmaß mit dem kleinsten


umschriebenen Rechteck gerechnet (Bild 14).

Nische
h3

b
Bild 15
AAussparung = b · h1 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.
AÖffnung = b · h2 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.
ANische = b · h3 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.
Bild 14 A=a·b

233
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VOB im Bild
ATV DIN 18349 Bild 18, 85 mm,

– Unterbrechungen in der behandelten Flä- Stützen


che durch Bauteile, z. B. Stützen, Unter-
züge, Vorlagen, mit Einzelbreiten ≤ 30 cm;
Zur Begriffsdefinition von Unterbrechungen siehe
Anhang A der ATV DIN 18299. Die Begriffsbestim-
mungen im Anhang zur ATV DIN 18299 lauten:
„Unterbrechungen sind bei der Ermittlung der Län-  30 cm
genmaße trennende, nicht zu behandelnde bzw. VOB im Bild
Bild 18
nicht herzustellende Abschnitte. Unterbrechungen ATV DIN 18349 Bild 19, 85 mm,
durch Bauteile sind bei der Ermittlung der Flächen-
maße trennende, nicht zu behandelnde bzw. nicht Stützen > 30 cm Einzelbreite werden abgezogen.
herzustellende Teilflächen geringer Breite, z. B.
Fachwerkteile, Vorlagen, Lisenen, Gesimse, Ent- Unterzüge, Vorlagen
wässerungsrinnen, Einbauten.“
Sie gelten jedoch nur dann als solche, wenn die vor-
gegebene Leistung, bezogen auf die jeweilige
Wand- oder Deckenfläche, nach der Unterbrechung
wieder aufgenommen wird (Bild 16 und 17).

Unterbrechung, Leistung wird wieder aufgenom-


 30 cm
men
Bild 19

Unterzüge, Vorlagen > 30 cm Einzelbreite werden


abgezogen.

Flächen mit zu behandelnden Bauteilen, wie Stüt-


Bild 16 zen, Unterlagen, Vorlagen, gelten nicht als Unter-
brechung. Sie sind unabhängig von ihrer Einzelgrö-
ße mit den zu behandelnden Seitenflächen zu
keine Unterbrechung (Ende einer Leistung) rechnen (Bild 20).

Bild 17

Bild 20 AWandsanierung = (l + 2 · t) · h
Unterbrechungen > 30 cm Einzelbreite, z. B. durch
nicht mitzubehandelnde Stützen, Unterzüge, Vor-
lagen, werden abgezogen (Bild 18 und 19). 5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
– Unterbrechungen mit Einzellängen ≤ 1 m.

5.4 Einzelregelungen
Keine Regelungen.

234
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DIN 18350

Putz- und Stuckarbeiten – DIN 18350


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich

1.1 Die ATV DIN 18350 „Putz- und Stuckarbei- 1.2 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allgemei-
ten“ gilt für das Herstellen von Putz, Stuck ne Regelungen für Bauarbeiten jeder Art“,
und Wärmedämmputz. Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen gehen
die Regelungen der ATV DIN 18350 vor.

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und 0.5.2 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und
Maßen, für Maßen, für
– Wand- und Deckenputz innen und außen, – Leibungen mit einer Breite ≤ 1 m,
getrennt nach Art des Putzes, ebenen,
– Schürzen, Abschottungen, Ablagen, Ab-
geneigten, gebogenen oder andersartig
deckungen und dergleichen mit einer Breite
geformten Flächen,
≤ 1 m je Seite,
– Stützen, Unterzüge, Ummantelungen und
– Pfeiler, Lisenen, Stützen, Unterzüge, Abtrep-
dergleichen mit einer Breite > 1 m je An-
pungen, Ummantelungen und dergleichen
sichtsfläche,
mit einer Breite ≤ 1 m je Ansichtsfläche,
– Leibungen mit einer Breite > 1 m,
– Schließen von Fugen in Betonfertigteilen
– Glättputze, Spachtelungen und abgestuckte bis zu einer Gesamtbearbeitungsbreite von
Flächen, 20 cm,
– flächige Vorbehandlungen, – Zuschnitte von Dämmstoffen, Putzträger-
– Ausgleich von unebenen Untergründen, platten, z. B. schräg, gebogen oder anders-
Auffütterungen, Mehrputzdicken je 5 mm, artig geformt,

– Abschlagen, Aufpicken, Aufrauen, Hoch- – Putz an Gurten, Gesimsen und Kehlen sowie
druckreinigen, Verfestigen von Altunter- Rundungen,
grundflächen, – Putzanschlüsse und Putzabschlüsse,
– Drahtputzwände und Drahtputzdecken, – Stuckprofile, Friese, Faschen, Putzbänder,
– flächige Bewehrungen und Putzträger, Schattenfugen und dergleichen,
– Dämmstoffschichten an Decken und Wän- – Fensterbänke, Fenster- und Türumrahmun-
den, gen,
– Wandbekleidungen, – Unterkonstruktionen für Bauteile ≤ 1 m
Ansichtsfläche, z. B. im Bereich von Leibun-
– Vorsatzschalen, zu spritzende Vormauerun- gen, Pfeilern, Lisenen, Stützen und Unter-
gen, zügen,
– Unterkonstruktionen,
– Hilfskonstruktionen im Bereich von Decken
– Folien, Dampfbremsen und dergleichen. und Wänden zur Aufnahme von Installa-
tionsteilen, Beleuchtungskörpern und der-
gleichen,

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– Ausschnitte für Leitungen in Dämmstoff- – > 0,25 m2 ≤ 0,50 m2,


schichten und Putzträgerplatten,
– > 0,50 m2 ≤ 1,00 m2,
– Kantenprofile, Sockelprofile, Randwinkel,
– > 1,00 m2 ≤ 1,50 m2,
Lüftungsprofile, Abschlussprofile, Anputz-
leisten, Gewebewinkel, Schattenprofile, – > 1,50 m2 ≤ 2,50 m2,
Bossenprofile und dergleichen sowie Kan-
– Herstellen von Aussparungen für Einzel-
tenausbildung ohne Profile, Anschlüsse an
leuchten, Lichtbänder, Lichtkuppeln, Lüf-
andere Bauteile, Anschluss-, Bewegungs-
tungsgitter, Luftauslässe, Revisionsöffnun-
und Gebäudetrennfugen, Fugendichtbän-
gen, Stützen, Pfeilervorlagen, Schalter,
der, Rissüberbrückungen,
Steckdosen, Rohrdurchführungen, Kabel,
– Streifenbewehrungen und Streifenputzträ- Installationsteile und dergleichen,
ger ≤ 1 m Breite,
– Einbauen von Hilfskonstruktionen oder
– An- und Beiputzarbeiten an Fenstern, Montagezylindern für Einzelleuchten, Mar-
Türen, Treppen- und Podestwangen, Ein- kisen, Fensterbänke, Werbeträger, Licht-
bauteilen, Schlitzen, bänder, Lichtkuppeln, Luftauslässe, Revi-
sionsöffnungen, Installationsteile und der-
– Streifenputz und dergleichen ≤ 1 m Einzel-
gleichen,
breite,
– Diagonalbewehrung an Ecken von Öffnun-
– Dichtungsbänder, Dichtungsprofile, Aus-
gen, Aussparungen und Nischen,
spritzungen,
– Rosetten, Ornamente, Konsolen und der-
– Folien, Dampfbremsen ≤ 1 m Breite,
gleichen,
– Abdichtung von erdberührten Putzflächen
– Ecken, Gehrungen, Kreuzungen, Verkröp-
und Sockelflächen ≤ 1 m Höhe,
fungen und Endungen von Stuckprofilen,
– Abdichtung unter Fensterbänken. Gesimsen und Kehlen,
0.5.3 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen, – Verputzen von Schornsteinköpfen, Konso-
für len und dergleichen,
– Vorbehandeln und Verputzen von begrenz- – Schließen von Verankerungsöffnungen, z. B.
ten Flächen bis 2,5 m2, differenziert nach bei Gerüsten,
Einzelgrößen, z. B.
– Schließen und Verputzen von Öffnungen
– ≤ 0,02 m2, und Durchbrüchen,
– > 0,02 m2 ≤ 0,10 m2, – Anarbeiten an Installationen, Rohre, über-
stehende Schalterdosen.
– > 0,10 m2 ≤ 0,25 m2,

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
5.1 Allgemeines Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
und Einzelregelungen, anzuwenden.
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind die Maße
5.2 Ermittlung der Maße
– der behandelten Flächen,
5.2.1 Für Putz, Stuck, Dämmstoff-, Trenn- und
– der hergestellten Flächen, Schutzschichten, Auffütterungen, Beklei-
dungen, Dampfbremsen, Dübelungen, Vor-
– der bekleideten Flächen
satzschalen, Unterkonstruktionen, flächige
zugrunde zu legen. Bewehrungen und Putzträger, Folien sowie
Vorbereiten von Untergründen sind

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DIN 18350

– auf Innenflächen ohne begrenzende Bau- ser Regel sind Kreise, Dreiecke, Trapeze
teile die Maße der zu behandelnden, zu und Rauten. Dabei dürfen sich die Einzel-
dämmenden, zu bekleidenden oder mit flächen nicht überschneiden.
Stuck zu versehenen Flächen,
5.3 Übermessungsregeln
– auf Innenflächen mit begrenzenden Bau-
teilen die Maße der zu behandelnden Übermessen werden:
Flächen bis zu den sie begrenzenden,
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
ungeputzten, ungedämmten, nicht beklei-
deten Bauteilen, – Aussparungen, z. B. Öffnungen (auch
raumhoch), Nischen mit einer Einzel-
– bei Fassaden die Maße der hergestellten
größe ≤ 2,5 m2;
Flächen
bei der Ermittlung der Maße für die Über-
zugrunde zu legen.
messung sind die kleinsten Maße der
Bei Innenflächen gelten Rohwände, Stüt- Aussparung zugrunde zu legen;
zen, Rohdecken, Unterzüge, tragende Höl-
– Fugen,
zer und Stahlträger als begrenzende Bau-
teile. – Unterbrechungen in der zu bearbeiten-
den Fläche, z. B. durch Stützen, Unter-
5.2.2 Bei der Ermittlung der Maße wird jeweils
züge, Gesimse, Balkonplatten, Podeste,
das größte, gegebenenfalls abgewickelte
Gurte, Putzbänder mit einer Einzelbreite
Bauteilmaß zugrunde gelegt, z. B. bei
≤ 30 cm;
Wandanschlüssen, umlaufenden Friesen,
Faschen, An- und Einarbeitungen an Bau- 5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
teilen, Einbauteilen und dergleichen. – Unterbrechungen von Einzellängen ≤ 1 m.
5.2.3 Rückflächen von Nischen sowie Leibungen
werden unabhängig von ihrer Einzelgröße 5.4 Einzelregelungen
mit ihren Maßen gesondert gerechnet. 5.4.1 Die Wandhöhen überwölbter Räume wer-
5.2.4 Unmittelbar zusammenhängende, ver- den bis zum Gewölbeanschnitt, die Wand-
schiedenartige Aussparungen, z. B. Öff- höhe der Schildwände bis zu 2/3 des Gewöl-
nung mit angrenzender Nische, werden bestichs gerechnet.
getrennt gerechnet. 5.4.2 Gewölbte Decken werden nach der Fläche
5.2.5 Bindet eine Aussparung anteilig in angren- der abgewickelten Untersicht gerechnet.
zende, getrennt zu rechnende Flächen ein, 5.4.3 Gehrungen, Kreuzungen, Verkröpfungen
wird zur Ermittlung der Übermessungsgrö- und Endungen von Stuckgesimsen, Roset-
ße die jeweils anteilige Aussparungsfläche ten werden gesondert gerechnet.
gerechnet.
5.4.4 Verputzen von Schornsteinköpfen und Ein-
5.2.6 Bei der Abrechnung von beliebig geform- arbeiten von Diagonalbewehrungen wer-
ten Einzelflächen ist zur Ermittlung der den gesondert gerechnet.
Maße das kleinste umschriebene Rechteck
zugrunde zu legen. Ausgenommen von die-

Erläuterungen
0.5 Abrechnungseinheiten 5 Abrechnung
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je- Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab- 18299.
rechnungseinheit festzulegen.

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5.1 Allgemeines Für Innenarbeiten bestimmen sich die Abrech-


nungsmaße
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß – auf Flächen ohne begrenzende Bauteile nach den
erfolgt – sind die Maße Maßen der zu putzenden, zu dämmenden, zu
bekleidenden bzw. mit Stuck zu versehenden Flä-
– der behandelten Flächen,
chen (Bild 1 und 2),
– der hergestellten Flächen,
– auf Flächen mit begrenzenden Bauteilen nach
– der bekleideten Flächen den Maßen der zu behandelnden Flächen bis zu
den sie begrenzenden, ungeputzten, ungedämm-
zugrunde zu legen.
ten bzw. nicht bekleideten Bauteilen, d. h. seitlich,
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa- oben und unten an ihrem Zusammenstoß mit
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln anderen Bauteilen (Bild 3 und 4).
und Einzelregelungen, anzuwenden. VOB im Bild
ATV DIN an
Für Arbeiten 18350 Bild 1,bestimmen
Fassaden 85 mm sich die
Abrechnungsmaße nach der geputzten Fläche (Bild
5.2 Ermittlung der Maße 9 bis 13).
5.2.1 Für Putz, Stuck, Dämmstoff-, Trenn- und
Schutzschichten, Auffütterungen, Beklei- Für Innenarbeiten gilt:
dungen, Dampfbremsen, Dübelungen, Vor-
satzschalen, Unterkonstruktionen, flächige l
Bewehrungen und Putzträger, Folien sowie
b

Vorbereiten von Untergründen sind


– auf Innenflächen ohne begrenzende Bau-

b
teile die Maße der zu behandelnden, zu
dämmenden, zu bekleidenden oder mit
l
Stuck zu versehenen Flächen,
– auf Innenflächen mit begrenzenden Bau-
teilen die Maße der zu behandelnden
Flächen bis zu den sie begrenzenden,

b
ungeputzten, ungedämmten, nicht beklei-
deten Bauteilen, l
Bild 1
– bei Fassaden die Maße der hergestellten
Flächen
zugrunde zu legen. Begrenzende Bauteile im Sinne dieser Abrech-
nungsvorschrift sind z. B. Rohwände, Stützen, Roh-
Bei Innenflächen gelten Rohwände, Stüt- VOB im Bild
decken, Unterzüge, tragende Hölzer, Stahlträger.
zen, Rohdecken, Unterzüge, tragende Höl- ATV DIN 18350 Bild 2, 85 mm
zer und Stahlträger als begrenzende Bau-
teile. Flächen ohne begrenzende Bauteile in der Länge
und Breite
Die Abrechnungsregeln für Putz, Stuck, Dämm-
b

stoff-, Trenn- und Schutzschichten, Auffütterungen,


Bekleidungen, Dampfbremsen, Dübelungen, Vor-
satzschalen, Unterkonstruktionen, flächige Beweh-
rungen und Putzträger, Folien sowie Vorbereiten
von Untergründen unterscheiden zwischen:
– Innenarbeiten und l
Bild 2
– Arbeiten an Fassaden.

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DIN 18350
VOB im Bild
ATV DIN 18350 Bild 3, 85 mm VOB im Bild
ATV DIN 18350 Bild 6, 85 mm

Flächen mit begrenzenden Bauteilen in der Länge Holzbalkendecke


und Breite Rohdecke Oberseite

VOB im Bild VOB im Bild


b
ATV DIN 18350 Bild 4, 85 mm ATV DIN 18350 Bild 7, 85 mm
l
Bild 3 Bild 6 Rohdecke Unterseite

Flächen mit begrenzenden Bauteilen in der Höhe Stahlträgerdecke


Rohdecke Oberseite
h

Rohdecke Unterseite
Bild 7
VOB im Bild
ATV DIN 18350 Bild 8, 85 mm
aufgeständerte Fußbodenkonstruktion bzw. abge-
hängte Decke
Rohdecke Oberseite
Bild 4

Als Ober- und Unterseite der Rohdecke gelten:


– bei Betondecken die vom Auftragnehmer der
Betonarbeiten horizontal abgeglichene Ober-
bzw. Unterseite der Betondecke (Bild 5),
– bei Holzgebälk die Ober- bzw. Unterseite der Bal-
ken (Bild 6),
– bei Stahlträgerdecken die Ober- bzw. Unterseite Rohdecke Unterseite
Bild 8
der Stahlträger (Bild 7),
– bei aufgeständerten Fußbodenkonstruktionen die
Oberseite der Rohdecke,
VOB im Bild bei abgehängten Decken Dort, wo Unsicherheiten über die Zuordnung der
die Unterseite
ATV DINder Rohdecke (Bild
18350 Bild 5, 8).
85 mm Ober- und Unterseite der Rohdecke zu erwarten
sind, empfiehlt es sich, bereits in der Leistungsbe-
schreibung besonders darauf hinzuweisen, um spä-
Betondecke tere Meinungsverschiedenheiten auszuschließen.
Bei sichtbarer Holzbalken- oder Stahlträgerdecke
Rohdecke Oberseite (Bild 6 und 7) z. B. stellt sich die Frage, wie die zwi-
schen den Holzbalken bzw. Stahlträgern zu behan-
delnden Flächen abgerechnet werden, zumal sie
bei der Abrechnung des Wandputzes mengenmäßig
nicht erfasst sind. Im Interesse einer ordnungsge-
mäßen Kalkulation und Abrechnung sollten solche
Flächen in der Leistungsbeschreibung gesondert
Bild 5 Rohdecke Unterseite vorgegeben sein.

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VOB im Bild
VOB im Bild ATV DIN 18350 Bild 11 85 mm
FürATV DIN an
Arbeiten 18350 Bild gilt:
Fassaden 9, 85 mm Außenecke

l
in der Länge und Breite
b

b
VOB im Bild l
ATV DIN 18350 Bild 10, 85 mm Bild 11
l VOB im Bild
Bild 9 ATV DIN 18350 Bild 12, 85 mm
Innenecke
l
in der Höhe

l
Bild 12 VOB im Bild
ATV DIN 18350 Bild 13, 85 mm,
Gesims

Stütze
l
h

l
Bild 13

5.2.2 Bei der Ermittlung der Maße wird jeweils


das größte, gegebenenfalls abgewickelte
Bauteilmaß zugrunde gelegt, z. B. bei
h

Wandanschlüssen, umlaufenden Friesen,


t Faschen, An- und Einarbeitungen an Bau-
Bild 10 teilen, Einbauteilen und dergleichen.
Leistungen, wie das Herstellen von
Das Putzgesims ist zu übermessen und gemäß – Wandanschlüssen, z. B. an ungeputzte Wände,
Abschnitt 4.2.33 als „Besondere Leistung“ zusätz-
– umlaufenden Friesen,
lich zu rechnen.
– Faschen,
– An- und Einarbeitungen von vorhandenen Bau-
teilen, Einbauteilen und dergleichen,
– Kehlen, Gesimsen, Leibungen,

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DIN 18350
VOB im Bild
ATV DIN 18350 Bild 16, 85 mm

VOB
werden imdem
nach Bildjeweils größten, ggf. abgewickel- umlaufender Fries
ATV DIN 18350
ten Bauteilmaß Bild 14,
gerechnet. 85 mm
Fugen werden dabei l2 l5
gemäß Abschnitt 5.3.1, 2. Spiegelstrich, übermessen
(Bild 14 bis 20).

l3
Anschluss an Sichtmauerwerk
l4

l1
l

l1 l2 l3 l4 l3 l5

VOB im
BildBild
16
ATV DIN 18350 Bild 17, 85 mm
größte Länge in der Abwicklung =
l1 + l2 + 2 · l3 + l4 + l5
VOB im Bild
ATV DIN 18350 Bild 15, 85 mm
l

Bild 14 l = größte Länge


Faschen

Anschluss an Stahlbetonstütze
h

VOB im Bild
ATV DIN 18350 Bild 15, 85 mm
b

Bild 17
größte Länge in der Abwicklung = 2 · (b + h)
l

Bild 15 l = größte Länge


l

241
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VOB im Bild VOB im Bild


ATV DIN 18350 Bild 18, 85 mm ATV DIN 18350 Bild 20, 85 mm

An- und Einarbeitungen von vorhandenen Bautei- Sohlbank und Leibungen


len, Einbauteilen und dergleichen

l2

h
l1

l2
Bild 20
größte LängeLeibungen = 2 · h + b
VOB im
BildBild
18
größte LängeSohlbank = b
ATV DIN 18350
größte Bild
Länge 19,Abwicklung
in der 85 mm = 2 · (l1 + 2 · l2)

Leibungen mit einer Breite ≤ 1 m und Fensterbank


Gesims
(Sohlbank) sind gemäß Abschnitt 0.5.2, 1. und
l2 9. Spiegelstrich, getrennt nach Bauart und Maßen
im Leistungsverzeichnis nach Längenmaß vorzuge-
ben und mit dem größten Maß abzurechnen.
5.2.3 Rückflächen von Nischen sowie Leibungen
l3

werden unabhängig von ihrer Einzelgröße


mit ihren Maßen gesondert gerechnet.
l1
Gemäß Abschnitt 5.3.1, 1. Spiegelstrich, werden
Aussparungen, und hierzu gehören auch Nischen,
≤ 2,5 m2 Einzelgröße übermessen. Davon unabhän-
gig wird deren Rückfläche, falls sie behandelt ist,
l1 l3 l2 grundsätzlich gesondert gerechnet (Bild 21).
Zur Definition des Begriffs Aussparungen siehe
Bild 19 ATV DIN 18299, Anhang A. Hier ist definiert:
größte Länge in der Abwicklung = l1 + l2 + l3 „Aussparungen sind bei Bauteilen Querschnitts-
schwächungen, deren Tiefe kleiner oder gleich der
Bauteiltiefe sein kann. Aussparungen sind bei Flä-
chen nicht zu behandelnde bzw. nicht herzustellen-
de Teile. Aussparungen entstehen z. B. durch Öff-
nungen (auch raumhoch), Durchbrüche, Durchdrin-
gungen, Nischen, Schlitze, Hohlräume, Leitungen,
Kanäle.“

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DIN 18350
VOB im Bild
ATV DIN 18350 Bild 46, 85 mm

Nischenrückfläche Die Abrechnung erfolgt gemäß Abschnitt 0.5.2,


1. Spiegelstrich, nach Längenmaß, wenn die Breite
l1
der Leibung ≤ 1 m beträgt. Sollte die Breite der Lei-
bung > 1 m sein, erfolgt die Abrechnung gemäß
Abschnitt 0.5.1, 3. Spiegelstrich, nach Flächenmaß.
Im Interesse einer eindeutigen und zuverlässigen
VOB im Bild
Preiskalkulation und Abrechnung ist dringend zu
ATV DIN 18350 Bild 43, 85 mm
empfehlen, im Bauvertrag getrennt nach Leibungs-
l
tiefe gesonderte Positionen dafür vorzusehen.

Leibungen von Öffnungen

Leibung innen
h1
h

Leibung außen

l1 Leibung innen

Bild 21 Leibung außen

AWand = l · h + l1 · h1, falls l1 · h1 ≤ 2,5 m2

Behandelte Leibungen von Aussparungen, z. B. Öff- Leibung innen


nungen, Nischen, werden gemäß Abschnitt 5.2.3
unabhängig von der jeweiligen Übermessungsgrö-
ße grundsätzlich mit ihren Maßen gesondert ge-
rechnet.
Leibungen von Aussparungen, z. B. Öffnungen, Leibung innen
Nischen, sind als solche einzuordnen, wenn sie
innerhalb des Bauteils liegen. Die Leibungsfläche
Leibung außen
muss also grundsätzlich innerhalb der Mauerdicke
liegen. Ragt die Leibungsfläche über das Bauteil
hinaus, ist sie als Teil der Wand zu behandeln (Bild
22 bis 25). VOB im Bild
ATV DIN 18350 Bild 42, 85 mm, korrigiert 15.11.00 Leibung innen

Leibung außen
Definition der Leibung
Bild 23
Leibung außen VOB im Bild
ATV DIN 18350 Bild 44, 85 mm
keine Leibung

Mauerdicke
tiefer als

Leibungen von Aussparungen

Leibung
Bild 22
Bild 24

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VOB im Bild
VOB im Bild ATV DIN 18350 Bild 48, 85 mm
ATV DIN 18350 Bild 45, 85 mm

Leibungen von Nischen Balkontür-Fenster-Kombination (sog. Bockfenster)

Leibung

h1
Bild 25

5.2.4 Unmittelbar zusammenhängende, ver-

h2
schiedenartige Aussparungen, z. B. Öff-
nung mit angrenzender Nische, werden
getrennt gerechnet.
Grenzen verschiedenartige Aussparungen, z. B. b1 b2
Öffnungen und Nischen, unmittelbar aneinander,
Bild 27
VOB
VOBimim
VOB soBild
VOB imBild
im
Bild
sind Bild
Öffnungen und Nischen zur Beurteilung der
ATV
ATVDIN
ATV
ATV
DIN 18350
DINDIN
18350
ÜbermessungBild
18350
18350 47,
Bild
Bild
Bild
47,170
47,
47,
170
getrennt mm
170
zu170
mmmmmm (Bild 26).
rechnen
Hängen Tür und Fenster unmittelbar zusammen,
gelten sie als eine Öffnung (Bild 27).
Aussparungen, Öffnungen, Nischen
AÖffnung = b1 · (h1 + h2) + b2 · h1 > 2,5 m2;
sie ist abzuziehen.
ANische = b2 · h2 ≤ 2,5 m2;
sie ist zu übermessen.
Aussparung VOB im Bild
Aussparung
Aussparung
Aussparung
h1

ATV DIN 18350 Bild 49, 85 mm


h1
h1
h1

Leibungen sind grundsätzlich, Rückflächen von


Nischen gemäß Abschnitt 5.2.3 gesondert zu rech-
nen.
Öffnung
Öffnung
Öffnung
Öffnung
h2
h2
h2
h2

Nische
h1

Nische
NischeNische
h3
h3
h3
h3

b b b b
h2

Bild 26
AAussparung = b · h1 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.
b1 b2
AÖffnung = b · h2 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.
Bild 28
ANische = b · h3 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.
Sind Tür und Fenster konstruktiv durch Mauerwerk
Die Rückfläche der Nische ist gemäß Abschnitt 5.2.3 oder andere Bauteile getrennt, gelten sie jeweils als
mit ihren Maßen gesondert zu rechnen. Die Leibun- eine Öffnung (Bild 28).
gen sind unabhängig von der jeweiligen Übermes-
ATüröffnung = b1 · (h1 + h2) ≤ 2,5 m2;
sungsgröße grundsätzlich gesondert zu rechnen.
sie ist zu übermessen.
AFensteröffnung = b2 · h1 ≤ 2,5 m2;
sie ist zu übermessen.
ANische = b2 · h2 ≤ 2,5 m2;
sie ist zu übermessen.

244
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DIN 18350

VOB im Bild
ATV DIN 18350 Bild 32, 85 mm
Leibungen sind grundsätzlich, Rückflächen von Öffnung, über mehrere Wandflächen zusammen-
Nischen gemäß Abschnitt 5.2.3 gesondert zu rech- hängend
nen. c
5.2.5 Bindet eine Aussparung anteilig in angren-
zende, getrennt zu rechnende Flächen ein,

b
wird zur Ermittlung der Übermessungsgrö-
ße die jeweils anteilige Aussparungsfläche
gerechnet.

a
Aussparungen – und hierzu zählen gemäß den
Begriffsbestimmungen im Anhang A der ATV DIN
18299 auch Öffnungen, Nischen und dergleichen –,
die in angrenzende, getrennt zu rechnende Flächen Bild 30
einbinden, sind zur Ermittlung der Übermessungs-
größe jeweils gesondert, bezogen auf die davon
Liegen Öffnungen in Flächen mit verschiedenen
tangierte Einzelfläche, zu ermitteln. So sind z. B.
VOB im Bild Putzarten oder Putzsystemen, so wird bei Ermitt-
Fenster übereck bezogen auf die jeweilige Raum-
ATV DIN 18350 Bild 31, 85 mm lung der Öffnungsgröße jeweils die der Putzart oder
oder Fassadenfläche zu rechnen (Bild 29 bis 31).
demVOB im Bildanteilig zugehörige Fläche gerech-
Putzsystem
net (Bild 31). 18350 Bild 33, 85 mm
ATV DIN
Öffnung übereck
Öffnung in unterschiedlichen Putzsystemen

b
l2

Wandbereich

h2
h3
Sockelbereich
h1

l1
Bild 29
l
Bild 31 AÖffnung Wandbereich = b · h2
Auch über mehrere Wandflächen zusammenhän-
gende Öffnungen werden je Wandfläche getrennt AÖffnung Sockelbereich = b · h1
gerechnet (Bild 30).

5.2.6 Bei der Abrechnung von beliebig geform-


ten Einzelflächen ist zur Ermittlung der
Maße das kleinste umschriebene Rechteck
zugrunde zu legen. Ausgenommen von die-
ser Regel sind Kreise, Dreiecke, Trapeze
und Rauten. Dabei dürfen sich die Einzel-
flächen nicht überschneiden.
Ausschlaggebend für die Anwendung dieser
Abrechnungsregelung ist die Einzelfläche.
Auf der Grundlage des kleinsten umschriebenen
Rechtecks ist jeweils dann zu ermitteln, wenn die
Flächen nicht in Kreise, Dreiecke, Trapeze oder

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Rauten unterteilbar sind. Solche Flächen sind dann – Unterbrechungen in der zu bearbeiten-
näherungsweise durch die Bildung eines umschrie- den Fläche, z. B. durch Stützen, Unterzü-
benen Rechtecks zu ermitteln. ge, Gesimse, Balkonplatten, Podeste,
Gurte, Putzbänder mit einer Einzelbreite
Die längste Seite der beliebig geformten Einzelflä-
≤ 30 cm;
che bildet dabei in der Regel die Längsseite des
kleinsten umschriebenen Rechtecks (Bild 32). Übermessen werden:
Aussparungen, z. B. Öffnungen, auch raumhohe
vieleckige Einzelflächen Öffnungen, Nischen, ≤ 2,5 m2 Einzelgröße (Bild 33
bis 35).
nicht in Kreise, Dreiecke, Trapeze oder Rauten VOB
Bei derim Bild
Ermittlung der Einzelgröße der Öffnung sind
unterteilbar jeweils die18350
ATV DIN BildMaße
kleinsten 27, 85der
mm Öffnung zugrunde
zu legen.

h3
h2

h1
in Kreise, Dreiecke, Trapeze oder Rauten unterteil-
bar h4

Bild 33

Bild 32
AÖffnung innen = b · h1 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.
AÖffnung außen = b · h2 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.
5.3 Übermessungsregeln
Übermessen werden: AAussparung = l · h3 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß ANische = b · h4 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.
– Aussparungen, z. B. Öffnungen (auch
raumhoch), Nischen mit einer Einzelgrö- Die Rückfläche der Nische wird gemäß Abschnitt
ße ≤ 2,5 m2; 5.2.3 mit ihren Maßen gesondert gerechnet.
bei der Ermittlung der Maße für die Über-
messung sind die kleinsten Maße der
Aussparung zugrunde zu legen;
– Fugen,

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DIN 18350
VOB
VOB
VOB
im im
Bild
imBild
Bild
ATV
TVATV
DIN
ATV
DINDIN
18350
DIN
18350
18350
18350
Bild
BildBild
52,
Bild
52,170
52,
170
52,170
mm
170
mmmmmm
VOB im Bild
ATV DIN 18350 Bild 53, 85 mm
in Decken ≤ 2,5 m2 Einzelgröße

Aussparung
Aussparung
Aussparung
Aussparung

b1
h1
h1
h1
h1

l1

Öffnung
Öffnung
Öffnung
Öffnung
h2
h2
h2
h2

Nische
Nische
Nische
Nische
h3
h3
h3
h3

b2
l2
bb bb

Bild 34 Bild 35
AAussparung = b · h1 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen. APfeilervorlage = l1 · b1 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.
AÖffnung = b · h2 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen. AKaminvorsprung = l2 · b2 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.
ANische = b · h3 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen und
ihre Rückfläche gemäß
Abschnitt 5.2.2 mit ihren Ebenso werden folgende Aussparungen, z. B. Alt-
Maßen gesondert zu putzflächen im Zusammenhang mit Putzausbesse-
rechnen. rungen, Flächen unter Doppelböden oder über
abgehängten Decken, Flächen, die unbehandelt
bleiben oder mit anderen Materialien, wie Natur-
Aussparungen in Decken und der dazugehörigen werkstein, bekleidet sind, bis zu einer Einzelgröße
Dämmstoffschicht und Dampfbremse werden bis zu ≤ 2,5 m2 übermessen bzw. bei einer Einzelgröße
einer Einzelgröße ≤ 2,5 m2 übermessen bzw. bei > 2,5 m2 gemäß Abschnitt 5.3.1, 1. Spiegelstrich,
einer Einzelgröße > 2,5 m2 gemäß Abschnitt 5.3.1, 1. abgezogen.
Spiegelstrich, abgezogen (Bild 35). VOB im Bild
ATV DIN 18350 Bild 34, 170 mm
Aussparungen bei aufgeständerter Fußboden-
konstruktion und abgehängter Decke
Oberseite
Tragkonstruktion

Oberseite
Fläche unter Fußbodenkonstruktion Rohdecke

Fläche über abgehängter Decke Unterseite


Rohdecke

Unterseite
Tragkonstruktion
Bild 36

247
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VOB im Bild
ATV DIN 18350 Bild 29, 85 mm

Aussparungen unter Doppelböden und über Unter- Wand mit geschosshohem seitlichem Durchgang
decken werden bis 2,5 m2 Einzelgröße je Wandflä-
che übermessen. Begrenzende Bauteile für die
jeweilige Wand bleiben unverändert Rohdecke
Ober- bzw. Unterseite. Die Größe der Aussparung
unter dem Doppelboden und über der Unterdecke
ergibt sich aus der Länge der Wand und aus dem
Abstand des begrenzenden Bauteils bis zur Ober-
bzw. Unterseite der Tragkonstruktion (Bild 36). b
übermessen
Aunter Doppelboden = L · AbstandOberseite Rohdecke bis Oberseite
Tragkonstruktion ≤ 2,5 m ;
2

sie ist zu übermessen.


Aüber Unterdecke = L · AbstandUnterseite Rohdecke bis Unterseite
Tragkonstruktion ≤ 2,5 m ;
2

h
sie ist zu übermessen.
Die Begriffsbestimmungen im Anhang A der ATV
DIN 18299 führen aus, dass Öffnungen unter den VOB im Bild
Begriff der Aussparung fallen. ATV DIN 18350 Bild 30, 85 mm, korrigiert 15.11.00
VOB im setzen
Öffnungen Bild das Vorhandensein von Stürzen Bild 38 A = b · h ≤ 2,5 m2
ATV DIN 18350 Bildnicht
oder gar Brüstungen 28, 85 mm Begrenzende
voraus.
Bauteile sind – auch bei geschosshohen Durchgän-
gen – die seitlichen Rohwände und die Unterseite Wand mit Oberlicht und geschosshohem Durchgang
Rohdecke (Bild 37 bis 39).

Wand mit geschosshohem mittigem Durchgang


b2

b1

b
h1

übermessen
h2
h

Bild 39 A = b1 · h1 + b2 · h2 > 2,5 m2

Öffnungen werden je Raum bei Ermittlung – z. B.


Bild 37 A = b · h ≤ 2,5 m2 der Putzfläche – getrennt gemessen und mit einer
Einzelgröße ≤ 2,5 m2 übermessen bzw. mit einer
Einzelgröße > 2,5 m2 gemäß Abschnitt 5.3.1, 1. Spie-
gelstrich, abgezogen. Die Öffnung zwischen Raum
A und Raum B wird je Raum getrennt gemessen und
mit einer Einzelgröße ≤ 2,5 m2 übermessen.

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DIN 18350
VOB im Bild
ATV DIN 18350 Bild 37, 85 mm

Öffnung mit geputzter Umrahmung

h
h

t
Bild 40
b
A = b · h ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen. Bild 42
Die Umrahmung der Öffnung ist Bestandteil der
Putzfassade; sie wird in der Regel übermessen und Zusammenfassend ist in Verbindung mit Abschnitt
gemäß Abschnitt 4.2.33 als „Besondere Leistung“ 5.3.1, 1. Spiegelstrich, beispielhaft festzustellen:
gesondert nach dem jeweils größten, ggf. abgewi-
ckelten Bauteilmaß vergütet (Bild 40). – Nische mit einer Einzelgröße ≤ 2,5 m2:
Die Nische wird übermessen. Die Leibungen wer-
den gesondert gerechnet. Die Rückfläche der
Öffnung mit Natursteinumrahmung Nische ist, falls behandelt, unabhängig von ihrer
Größe gesondert zu rechnen.
– Nische mit einer Einzelgröße > 2,5 m2:
Die Nische wird abgezogen. Die Leibungen wer-
den gesondert gerechnet. Die Rückfläche der
Nische ist, falls behandelt, ebenfalls gesondert zu
h

rechnen.
– Nische mit Öffnung jeweils mit einer Einzelgröße
≤ 2,5 m2:
Nische und Öffnung werden übermessen. Die
Leibungen werden gesondert berechnet. Die
Rückfläche der Nische, falls behandelt, wird
b ebenfalls gesondert gerechnet.
Bild 41 – Nische mit einer Einzelgröße > 2,5 m2 mit Öffnung
mit einer Einzelgröße ≤ 2,5 m2:
A = b · h ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen. Die Nische wird abgezogen, die Öffnung über-
messen. Die Leibungen der Nische und der Öff-
Die Natursteinumrahmung innerhalb einer Putzfas- nung werden gesondert gerechnet. Die Rück-
sade ist als Aussparung einzuordnen. Die innerhalb fläche der Nische ist, falls behandelt, ebenfalls
der Aussparung befindliche Öffnung ist in diesem gesondert zu rechnen.
Zusammenhang ohne Bedeutung (Bild 41).
– Nische mit Öffnung jeweils mit einer Einzelgröße
Nischen (als eine mögliche Art der Aussparung) > 2,5 m2:
Nischen mit einer Einzelgröße ≤ 2,5 m2 werden Nische und Öffnung werden abgezogen. Die Lei-
übermessen bzw. mit einer Einzelgröße > 2,5 m2 bungen der Nische und der Öffnung werden
gemäß Abschnitt 5.3.1, 1. Spiegelstrich, abgezogen gesondert gerechnet. Die Rückfläche der Nische
(Bild 42). ist, falls behandelt, ebenfalls gesondert zu rech-
nen.

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VOB im Bild
ATV DIN 18350 Bild 47, 85 mm
Unterbrechungen Fachwerkteile
Zur Begriffsdefinition von Unterbrechungen siehe
ATV DIN 18299, Anhang A. Unterbrechungen sind
hiernach:
„Unterbrechungen sind bei der Ermittlung der Län-
genmaße trennende, nicht zu behandelnde bzw.
nicht herzustellende Abschnitte. Unterbrechungen
durch Bauteile sind bei der Ermittlung der Flächen-
maße trennende, nicht zu behandelnde bzw. nicht
herzustellende Teilflächen geringer Breite, z. B.
Fachwerkteile, Vorlagen, Lisenen, Gesimse, Ent-
wässerungsrinnen, Einbauten.“
Sie gelten jedoch nur dann als solche, wenn die vor- l
gegebene Leistung, bezogen auf die jeweilige Bild 45
Wand- oder Deckenfläche, nach der Unterbrechung
wieder aufgenommen wird (Bild 43 und 44). Fachwerkteile ≤ 30 cm werden übermessen.
VOB im Bild
ATV DIN 18350 Bild 45, 85 mm
keine Unterbrechung, Leistung wird nicht wieder Stützen
aufgenommen

 30 cm

Bild 46
VOB im Bild
Stützen > 30 cm Einzelbreite werden abgezogen.
VOB im Bild ATV DIN 18350 Bild 49, 85 mm
h

ATV DIN 18350 Bild 46, 85 mm


Bild 43 Unterzüge

Unterbrechung, Leistung wird wieder aufgenom-


men

 30 cm
Bild 47
Unterzüge > 30l cm Einzelbreite werden abgezogen.
l l
Bild 44

Gedämmte, bekleidete, beschichtete und geputzte


Flächen werden bei Abrechnung nach Flächenmaß
gemäß Abschnitt 5.2 abgerechnet. Unterbrechun-
gen ≤ 30 cm Einzelbreite, z. B. durch Fachwerkteile,
Stützen, Unterzüge, Vorlagen, Gesimse, Balkon-
platten, Podeste, werden übermessen, mit einer
Einzelbreite > 30 cm werden sie abgezogen (Bild 45
bis 51).

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DIN 18350
VOB im Bild
ATV DIN 18350 Bild 55, 85 mm

Vorlagen Balkonplatten

 30 cm
 30 cm
Bild 48
Vorlagen > 30 cm Einzelbreite werden abgezogen.

Gesimse

 30 cm
 30 cm

Bild 49
Gesimse > 30 cm Einzelbreite werden abgezogen.

Bild 50
Balkonplatten > 30 cm Einzelbreite werden abgezo-
gen.

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VOB im Bild
ATV DIN 18350 Bild 23, 85 mm
Podeste Wandhöhen überwölbter Räume

3
1/ 1/3 1/
3
Seitenwandhöhe
Schildwandhöhe
 30 cm

Raumhöhe
Schildwandbreite
h

Bild 51
Bild 52
Podeste > 30 cm Einzelbreite werden abgezogen.

5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß 5.4.2 Gewölbte Decken werden nach der Fläche
– Unterbrechungen von Einzellängen ≤ 1 m. VOB im Bild
der abgewickelten Untersicht gerechnet.
A DIN 18350
ATV
Gewölbte DeckenBild 26, 85bei
werden mmAbrechnung nach
Die Übermessungsgröße bei Abrechnung nach Län-
Flächenmaß nach der Fläche der abgewickelten
genmaß ist mit einer Einzellänge ≤ 1 m festgelegt.
Untersicht gerechnet (Bild 53).

5.4 Einzelregelungen
Flächen gewölbter Decken
5.4.1 Die Wandhöhen überwölbter Räume wer-
den bis zum Gewölbeanschnitt, die Wand-
höhe der Schildwände bis zu 2/3 des Gewöl-
bestichs gerechnet.

Stichhöhe H
Die Wandhöhen überwölbter Räume – Seiten- und
Schildwände – werden grundsätzlich den Abrech-
nungsregelungen des Abschnittes 5.2 entsprechend
abgewickelte Untersicht
ermittelt. Danach ist bei Wänden ohne begrenzende
Bauteile die Höhe der zu bekleidenden Wand, bei
Wänden mit begrenzenden Bauteilen die Höhe der
zu bekleidenden Wand bis zum begrenzenden,
unbekleideten Bauteil maßgebend.
Daneben gilt: Die Höhe der Seitenwand ist bis zum
Gewölbeanschnitt und die Höhe der Schildwand bis
zum Scheitel des Gewölbes, reduziert um 1/3 des
B = Spannweite
Gewölbestiches, zu rechnen (Bild 52).
Bild 53

Aabgewickelte Untersicht = B · 1/2 · 3,14 · L

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DIN 18350

5.4.3 Gehrungen, Kreuzungen, Verkröpfungen 5.4.4 Verputzen von Schornsteinköpfen und Ein-
und Endungen von Stuckgesimsen, Roset- arbeiten von Diagonalbewehrungen wer-
ten werden gesondert gerechnet. den gesondert gerechnet.
Das Herstellen von Ecken, Gehrungen, Kreuzun-
gen, Verkröpfungen und Endungen von Stuckge-
simsen, Gesimsen, Kehlen und dergleichen ist
gemäß Abschnitt 4.2.33 und 4.2.34 „Besondere
Leistung“. Gemäß Abschnitt 0.5.3, 5. und 6. Spie-
gelstrich, sollte im Leistungsverzeichnis entspre-
chend darauf hingewiesen werden und ggf. sollten
eigene Leistungspositionen vorgesehen werden.
Die Abrechnung erfolgt gesondert, gemäß Abschnitt
0.5.3 nach Anzahl (St).

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BEISPIELE AUS DER PRAXIS


Übermessung bzw. Abzug von Aussparungen, z. B. Öffnungen und Nischen
(siehe in diesem Zusammenhang auch Abschnitt 5.3.1, 1. Spiegelstrich)

Gemäß Abschnitt 5.3.1, 1. Spiegelstrich, werden


Aussparungen, wie z. B. Öffnungen und
Nischen, in Decken, Wänden und Außenbeklei-
dungen mit einer Einzelgröße ≤ 2,5 m2 über-
messen und im Umkehrschluss mit einer Einzel-
größe > 2,5 m2 abgezogen.
Ganz oder teilweise behandelte Leibungen von
Aussparungen, wie z. B. Öffnungen und
Nischen, werden gesondert gerechnet.
Rückflächen von Nischen werden gemäß
Abschnitt 5.2.3 unabhängig von ihrer Einzelgrö-
ße mit ihren Maßen gesondert gerechnet.
Nach den Begriffsbestimmungen im Anhang A
der ATV DIN 18299 sind Aussparungen wie
folgt definiert:
„Aussparungen sind bei Bauteilen Quer-
schnittsschwächungen, deren Tiefe kleiner oder
gleich der Bauteiltiefe sein kann. Aussparungen
sind bei Flächen nicht zu behandelnde bzw.
nicht herzustellende Teile. Aussparungen ent-
stehen z. B. durch Öffnungen (auch raumhoch),
Durchbrüche, Durchdringungen, Nischen,
Schlitze, Hohlräume, Leitungen, Kanäle.“
Öffnungen sind Aussparungen, die durch die
ganze Dicke des Bauteils durchgehen und in der
Regel für den dauernden Gebrauch bestimmt
sind.

Öffnungen – Öffnungen mit geputzten Umrahmungen


Die Umrahmung der Öffnung ist Bestandteil der
Putzfassade. Sie wird in der Regel übermessen
und gemäß Abschnitt 4.2.33 als „Besondere
Leistung“ zusätzlich vergütet.
Die Öffnung ist, falls ihre Einzelfläche b · h >
2,5 m2 ist, bei Abrechnung nach Flächenmaß
abzuziehen.
h

Die Leibungen werden gesondert gerechnet


(Bild 1).

Bild 1 b A=b·h

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DIN 18350

– Öffnungen mit Natursteinumrahmungen


Die Natursteinumrahmung innerhalb einer
Putzfassade ist als Aussparung einzuordnen,
die, falls ihre Einzelfläche b · h > 2,5 m2 ist, bei
Abrechnung nach Flächenmaß abzuziehen ist.

h
Die innerhalb der Aussparung liegende Öff-
nung ist in diesem Zusammenhang ohne Bedeu-
tung (Bild 2).

Bild 2 b A=b·h

Aussparungen Aussparungen sind bei Flächen nicht zu behan-


delnde bzw. nicht herzustellende Teile. Dabei
kann die Aussparung auch dadurch entstehen,
dass die Fläche, die die Aussparung bildet,
anders behandelt wird.
W1 Aussparungen in geputzten Wänden und
Decken
l1

– Rohrschacht
b1
Wand- und Deckenputz sowie die Verkleidung
eines Rohrschachtes mit Gipskartonplatten sind
l

in der Leistungsbeschreibung jeweils in geson-


W2

Bild 3 b derten Positionen vorgegeben.


Die Verkleidung des Rohrschachtes ist hinsicht-
lich des Wand- und Deckenputzes als Ausspa-
rung einzuordnen (Bild 3).
Es ist wie folgt zu rechnen:
AWand 1 = b · h abzüglich b1 · h, falls > 2,5 m2
AWand 2 = l · h abzüglich l1 · h, falls > 2,5 m2
ADecke = b · l, falls b1 · l1 ≤ 2,5 m2
t

AVerkleidung mit Gipskartonplatten = (b1 + l1) · h


l1 – Vormauerung (unbehandelt)
b

Die unbehandelte Vormauerung ist hinsichtlich


l des Deckenputzes als Aussparung und im Zu-
sammenhang mit dem Wandputz als Unterbre-
chung im Sinne des Abschnittes 5.3.1, 3. Spie-
gelstrich, einzuordnen (Bild 4).
Es ist wie folgt zu rechnen:
ADecke = l · b abzüglich l1 · t, falls > 2,5 m2
h

AWand = l · h, falls l1 ≤ 30 cm
AWand = l · h abzüglich l1 · h, falls > 30 cm

– Vormauerung (wie Wandfläche behandelt)


Bild 4 AWand = l · h zuzüglich 2 · t · h

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– abgehängte Putzdecke mit zurückgesetztem


Lochplattenflies
Randfries Randfries

Gipskartondecke Putzdecken mit Randfries sind in der Leistungs-


Putzdecke
beschreibung jeweils gesondert vorgegeben.

b1
Es ist wie folgt zu rechnen (Bild 5):

b
APutzdecke = l1 · b1
ARandfries = l · b – l1 · b1

l1
Bild 5 l

Nischen Nischen sind planmäßig auf Dauer angelegte


Freiräume zur Gliederung der Wand- und
Deckenfläche.

– abgehängte Decke mit vorspringendem Rand-


fries
Es ist wie folgt zu rechnen (Bild 6):
t

l1 ADecke = l · b abzüglich l1 · b1, falls > 2,5 m2


zuzüglich Leibungen 2 · (l1 + b1) · t
zuzüglich Rückwand l1 · b1

l
b1

Bild 6

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DIN 18350

Leibungen

Die folgenden Beispiele verdeutlichen die


Leibung außen
Abrechnung von Leibungen (Bild 7 und 8; siehe
Leibung innen auch Bild 23 in den Erläuterungen).
Selbst Vorsprünge, die bei vormals bündig ein-
gebauten Fenstern, Türen und dergleichen
Bild 7 nachträglich durch Aufbringen von Dämmun-
gen, z. B. Wärmeputz, entstehen, sind Leibun-
gen.
Leibungen von Öffnungen, Aussparungen und
Leibung außen
Nischen sind im Interesse einer ordnungsgemä-
ßen Preisberechnung in der Leistungsbeschrei-
bung unter Angabe der Maße gesondert vorzu-
Leibung innen
geben.

Bild 8

L Auch dann, wenn die Leibungsflächen größer


l2 als die zu übermessende Öffnung sind, ist
gemäß Abschnitt 5.3.1, 1. Spiegelstrich, zu ver-
fahren (Bild 9). Gerade dieses Beispiel macht
b2
b1

deutlich, wie wichtig es ist, in der Leistungsbe-


schreibung Leibungen gesondert vorzugeben.
l1
AWandfläche innen = 2 · (b + l) · h abzüglich Öffnungen
A1 >2,5m2 A2 > 2,5m2 A1 und A2, da > 2,5 m2
zuzüglich Leibungen
A1 = b1 · (2 · h1 + l1)
b

AWandfläche außen = L · H abzüglich Öffnungen


l
A1 und A2, da > 2,5 m2
Bild 9 zuzüglich Leibungen
A2 = b2 · (2 · h2 + l2)

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Bei den Seitenflächen von Dachgauben handelt


DECKE
es sich nicht um Leibungen (Bild 10); sie sind
ND den Wandflächen zuzuordnen und gemäß
WA
Abschnitt 5.2 zu messen.

DACHSCHRÄGE

BRÜSTUNG

KNIESTOCK

Bild 10

258
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DIN 18350
VOB Hochbau 18350
Bild 12, 50,4 mm

Lückenhafte, missverständliche Ausschreibung

Textbeispiel
Vollspachtelung von Deckenflächen innen wie
folgt:
Deckenflächen vollflächig mit Gipsspachtel-
Bild 11
masse spachteln und nachschleifen, Oberfläche
geglättet und porenfrei, malerfertig zur Aufnah-
Zwei Arbeitsgänge:
me eines Anstriches herstellen, einschließlich
Fugen schließen
der erforderlichen Untergrundbehandlung.
Unterfläche spachteln
… m2 à…
Die vorstehende Leistungsposition ist mit
zumutbarem Aufwand nicht zu kalkulieren.
Es fehlen wichtige Angaben über die Art und
Beschaffenheit des Untergrundes. Wie sich
nachträglich herausstellte, handelte es sich um
die Untersicht einer Filigranplattendecke. Über
das Schließen der Stoßfugen sind keine Anga-
ben gemacht.
Diese Leistung den An- und Beiputzarbeiten des
Abschnittes 4.1.7 zuzuordnen, scheidet aus. Als
An- und Beiputzarbeiten bezeichnet man in der
Regel das Anarbeiten und Einputzen von Fens-
tern, Türen, Fliesen, Sockeln und dergleichen.
Darüber hinaus sind Leistungen, die üblicher-
weise nach Längenmaß gerechnet werden,
nicht mit Leistungspositionen zu vermengen,
die nach Flächenmaß aufgemessen werden.
Das Schließen der Stoßfugen im Bereich der
Filigranplattendecke ist den Besonderen Leis-
tungen zuzuordnen und, falls die Leistungsbe-
schreibung sie nicht eigens erwähnt, zusätzlich
zu vergüten (Bild 11).

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DIN 18351

Vorgehängte Hinterlüftete Fassaden – DIN 18351


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18351 „Vorgehängte Hinterlüf- − Außenwandbekleidungen mit Dachde-
tete Fassaden“ gilt für hinterlüftete Beklei- ckungsstoffen (siehe ATV DIN 18338
dungen von Bauteilen im Außen- und Innen- „Dachdeckungsarbeiten“),
bereich, wie Wände, Stützen, Brüstungen,
− Metall-Wandbekleidungen mit am Bau zu
Attiken, Decken und dergleichen.
falzenden Metallbauteilen (siehe ATV DIN
1.2 Die ATV DIN 18351 gilt nicht für 18339 „Klempnerarbeiten“) sowie
− hinterlüftete Außenwandbekleidungen mit − Wärmedämm-Verbundsysteme (siehe ATV
Naturwerkstein- und Betonwerksteinplat- DIN 18345 „Wärmedämm-Verbundsyste-
ten mit einer Nenndicke 30 mm (siehe me“).
ATV DIN 18332 „Naturwerksteinarbeiten“
1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
und ATV DIN 18333 „Betonwerkstein-
meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
arbeiten“),
Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
− Außenwandbekleidungen aus Brettern gehen die Regelungen der ATV DIN 18351
oder Bohlen sowie mit Holzschindeln (sie- vor.
he ATV DIN 18334 „Zimmer- und Holzbau-
arbeiten“),

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:


0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und – Leibungen, Fensterbänke,
Maßen, für
– Sockel- und Sturzausbildungen,
– Bekleidungen mit oder ohne Unterkonstruk-
– An- und Abschlussprofile, Lüftungsprofile,
tionen sowie mit oder ohne Dämmstoffschich-
Schutzgitter an Lüftungsöffnungen,
ten, getrennt nach Windlastbereichen,
– Abschottungen,
– Unterkonstruktionen sowie Bekleidungen,
auch im Bereich erhöhter Lasten, getrennt – Brand- und Windsperren,
nach Windlastbereichen,
– An- und Abschlüsse sowie Eckausbildungen,
– Dämmstoffschichten,
– Ausbilden und Schließen von Bewegungs-
– Ausgleichsschichten, Trennschichten, und Bauteilfugen,
– Vliese, Folien, – Abdichten von Bauwerksfugen oder deren
Abdeckung,
– Vorbehandlungen des Untergrundes,
– Abdichtungsstreifen bei Anschlüssen an
– nachträgliche Oberflächenbehandlungen.
Fenstern, Metalleinfassungen, Mauerabde-
0.5.2 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und ckungen und dergleichen,
Maßen, für
– streifenförmige Trenn- und Dämmstoffschich-
– Blenden, Attika-Bekleidungen, Abdeckungen ten und dergleichen,
sowie andere streifenförmige Bekleidungen,
– Zuschnitte von Bekleidungen, z. B. an schrä-
z. B. an Traufen, Gesimsen, Balkonen, Pfei-
gen An- und Abschlüssen.
lern, Stützen, Unterzügen,

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0.5.3 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen, – Aussparungen, z. B. für Leuchten, Luftausläs-
für se, Rohrdurchführungen, Steckdosen,
– Bekleidungen besonderer Bauteile, z. B. Bal- – Schließen von Installationsdurchgängen und
kone, Fundamentsockel, Säulen, Pfeiler, dergleichen,
– Formteile, Fensterbänke und dergleichen, – Verstärkungen an Bauteilen, z. B. im Bereich
von Aussparungen oder Ecken,
– Endstücke,
– verbleibende Gerüstanker,
– besondere Unterkonstruktionen und Veran-
kerungen, – nachträglich zu montierende Teile, z. B. nach
dem oder beim Abbau der Gerüste.
– Einzelbauteile, Zierplatten und dergleichen,

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:

5.1 Allgemeines 5.2.4 Bindet eine Aussparung anteilig in angren-


zende, getrennt zu rechnende Flächen ein,
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
wird zur Ermittlung der Übermessungsgrö-
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
ße die jeweils anteilige Aussparungsfläche
erfolgt – sind für Bekleidungen, Unterkon-
gerechnet.
struktionen, Dämmstoffschichten, Oberflä-
chenbehandlungen und dergleichen die
5.3 Übermessungsregeln
Außenmaße der Bekleidung zugrunde zu
legen. Übermessen werden:
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa- 5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln
− Aussparungen, z. B. Öffnungen (auch
und Einzelregelungen, anzuwenden.
raumhoch), Nischen, ≤ 2,5 m2 Einzelgröße;
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen bei der Ermittlung der Abzugsmaße sind
die kleinsten Maße der Aussparung
5.2.1 Bei der Ermittlung der Maße wird jeweils
zugrunde zu legen;
das größte, bei gebogenen Bauteilen das
äußere abgewickelte Bauteilmaß zugrunde − Unterbrechungen der Fassadenfläche
gelegt. durch Bauteile, z. B. Fachwerkteile, Stüt-
zen, Unterzüge, Vorlagen, mit einer Ein-
5.2.2 Bei Abrechnung von nicht rechteckigen
zelbreite ≤ 30 cm,
Einzelteilen nach Flächenmaß wird das
kleinste umschriebene Rechteck zugrunde − Fugen,
gelegt.
− Passplatten;
5.2.3 Bei der Herstellung von Bauteilen werden
5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
unmittelbar zusammenhängende verschie-
denartige Aussparungen getrennt gerech- − Unterbrechungen ≤ 1 m Einzellänge,
net, z. B. Öffnung mit angrenzender Nische. − Fugen.
Gleichartige Aussparungen, die durch
konstruktive Elemente getrennt sind, wer- 5.4 Einzelregelungen
den ebenfalls getrennt gerechnet. Sonderformate, z. B. Passplatten, werden
gesondert gerechnet.

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DIN 18351

Erläuterungen
0.5 Abrechnungseinheiten Maße der Bekleidung (Bild 1 bis 9)
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und Naturwerkstein – Bekleidung mit einer Nenndicke
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je- < 30 mm
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung
vertikaler Fassadenschnitt
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab-
rechnungseinheit festzulegen.

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN
18299.

5.1 Allgemeines
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind für Bekleidungen, Unterkon-
struktionen, Dämmstoffschichten, Oberflä-
chenbehandlungen und dergleichen die
Außenmaße der Bekleidung zugrunde zu
legen.
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln
und Einzelregelungen, anzuwenden.
Vorgehängte Außenwandbekleidung ist die mit
Wänden, Stützen, Brüstungen und Attiken sowie
Unterseiten von Bauteilen im Außenbereich, z. B. A=l·h
Durchfahrten, Balkone, Auskragungen, mecha-
nisch verbundene Bekleidung. Sie setzt sich zusam-
Bild 1
men aus
− der Bekleidung,
Fugen werden dabei gemäß Abschnitt 5.3.1, 3. Spie-
− der Unterkonstruktion für die Bekleidung mit gelstrich, bzw. 5.3.2, 2. Spiegelstrich, übermessen.
denVerbindungen, Verankerungen und
− ggf. der Wärme- und Schalldämmung. keramische Bekleidung
Für solche Außenwandbekleidungssysteme bestim- horizontaler Fassadenschnitt
men sich die Abrechnungsmaße nach den Maßen
Außenecke
der Bekleidung, d. h. nach den Maßen der fertigen
Außenwandbekleidung.
Außenwandbekleidung, Unterkonstruktion und
ggf. Wärme- und Schalldämmung werden, selbst
wenn die Leistungsbeschreibung diese in mehreren
Positionen vorsieht, nach den Maßen der fertigen
Gesamtkonstruktion abgerechnet.

Bild 2

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Außenecke – keramische Bekleidung mit Fallrohr Fensterleibung

Bild 6

Leibungen sind gemäß Abschnitt 0.5.2, 2. Spiegel-


strich, nach Längenmaß (m) auszuschreiben. Im
Interesse einer zuverlässigen Preiskalkulation ist
dabei nach unterschiedlichen Leibungstiefen (t) zu
differenzieren.

Bild 3
Untersicht – Balkon
vertikaler Schnitt Keramik/Putz
Innenecke

Bild 7

Schichtpressstoffplatten – Bekleidung
horizontaler Fassadenschnitt
Bild 4

Innenecke – Keramik/Putz

Bild 8 A=l·h

Fugen werden dabei gemäß Abschnitt 5.3.1, 3. Spie-


gelstrich, bzw. 5.3.2, 2. Spiegelstrich, übermessen.
Bild 5 Aussparungen in der Bekleidung, z. B. Öffnungen,
werden mit einer Einzelgröße ≤ 2,5 m2 übermessen
und mit einer Einzelgröße > 2,5 m2 abgezogen
(siehe Abschnitt 5.3.1, 1. Spiegelstrich).

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DIN 18351

Die Leibungen werden gemäß Abschnitt 0.5.2 5.2.2 Bei Abrechnung von nicht rechteckigen
gesondert nach Längenmaß gerechnet (siehe auch Einzelteilen nach Flächenmaß wird das
Bild 6). kleinste umschriebene Rechteck zugrunde
gelegt.

Stütze Ausschlaggebend für die Anwendung dieser


Abrechnungsregelung ist das dabei zu fertigende
Einzelteil.
Auf der Grundlage des kleinsten umschriebenen
A = 2 · (a + b) · h Rechtecks ist jeweils dann zu ermitteln, wenn es
sich um nicht rechtwinklig geformte, vom Rechteck
oder Quadrat abweichende Flächenteile handelt.
Bild 9
VOBlängste
Die Hochbau 18351
Seite der beliebig geformten Einzel-
Bild 14,bildet
fläche 62,5 dabei
mm in der Regel die Längsseite des
VOB Hochbau
kleinsten 18351
umschriebenen Rechtecks (Bild 12 und
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen Bild 14, 62,5 mm
13).
5.2.1 Bei der Ermittlung der Maße wird jeweils
das größte, bei gebogenen Bauteilen das
äußere abgewickelte Bauteilmaß zugrunde nicht rechteckig geformte Einzelteile
gelegt.
Bei Bauteilen, z. B. streifenförmigen Bekleidungen,
Leibungen, Fensterbänken, Abdeckungen, Blen-
den, wird, soweit deren Abrechnung nach Längen-
maß (m) vorgegeben ist, die größte Bauteillänge

l
gemessen (Bild 10 und 11).

l
Fensterbank mit Keramikplatten

L = größte
Länge der
Fensterbank
b b
Bild 10
Bild 12
b b
A=l·b
Leibung mit Keramikplatten

ausgeschnittene Einzelteile
l

L = größte Länge
der Leibung
l

b
Bild 11
b
Bei gebogenen Bauteilen wird die äußere abgewi- Bild 13
ckelte Bauteillänge gemessen. A=l·b

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5.2.3 Bei der Herstellung von Bauteilen werden gleichartige Aussparungen


unmittelbar zusammenhängende verschie-
denartige Aussparungen getrennt gerech-
net, z. B. Öffnung mit angrenzender Nische.
VOB im VOB
Bild
VOBimimBild
Bild A1 A2

h1
Gleichartige Aussparungen, die durch
ATV DINATV
ATV
18351
DIN
DIN
Bild
18351
18351
15, Bild
170
Bild15,
mm
15,170
170mm
mm
konstruktive Elemente getrennt sind, wer-

h2
den ebenfalls getrennt gerechnet.

verschiedenartige Aussparungen
Grenzen verschiedenartige Aussparungen, z. B.
Öffnungen, Nischen, unmittelbar aneinander, so b2 b1
sind sie zur Beurteilung der Übermessung jeweils Bild 15
getrennt zu rechnen (Bild 14).

A1 und A2 jeweils ≤ 2,5 m2; sind gemäß Abschnitt


5.3.1, 1. Spiegelstrich, zu übermessen.
Sind Tür und Fenster nicht durch konstruktive Bau-
teile voneinander getrennt, gelten sie als eine Öff-
nung (Bild 16).

Öffnung Öffnung
Öffnung
h1
h1

A1 A2

h1
h2

Nische Nische
Nische
h22
h

Bild 14 b2 b1
Bild 16
AÖffnung = b · h1 > 2,5 m2; ist abzuziehen.
ANische = b · h2 ≤ 2,5 m2; ist zu übermessen. A1 + A2 > 2,5 m2; ist abzuziehen (da die Aussparung
gemäß Abschnitt 5.3.1, 1. Spiegelstrich, nur bis zu
Leibungen sind gemäß Abschnitt 0.5.2, 2. Spiegel- einer Einzelgröße ≤ 2,5 m2 übermessen wird).
strich, nach Längenmaß auszuschreiben. Im Interes-
se einer zuverlässigen Preiskalkulation ist dabei 5.2.4 Bindet eine Aussparung anteilig in angren-
nach unterschiedlichen Leibungstiefen (t) zu diffe- zende, getrennt zu rechnende Flächen ein,
renzieren. wird zur Ermittlung der Übermessungsgrö-
ße die jeweils anteilige Aussparungsfläche
Gleichartige Aussparungen, z. B. Tür-Fenster-Kom- gerechnet.
bination, sind nur dann getrennt zu rechnen, wenn
sie durch konstruktive Elemente, z. B. Mauerwerk, Aussparungen, die in angrenzende, getrennt zu
Beton, getrennt sind (Bild 15). rechnende Flächen einbinden, sind zur Beurteilung
der Übermessung jeweils gesondert, bezogen auf
die davon tangierte Einzelfläche, zu ermitteln
(Bild 17).

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DIN 18351

Öffnung übereck Gemäß Abschnitt 5.3.1, 1. Spiegelstrich, werden bei


A2 Abrechnung nach Flächenmaß Aussparungen, wie
z. B. Öffnungen und Nischen, mit einer Einzelgröße
≤ 2,5 m2 übermessen. Im Umkehrschluss werden
Aussparungen mit einer Einzelgröße > 2,5 m2 abge-
zogen (Bild 18).
A1

Bild 17

A1 und A2 jeweils ≤ 2,5 m2; sind gemäß Abschnitt


5.3.1, 1. Spiegelstrich, zu übermessen.

5.3 Übermessungsregeln
Übermessen werden:
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
− Aussparungen, z. B. Öffnungen (auch
raumhoch), Nischen, ≤ 2,5 m2 Einzelgröße;
bei der Ermittlung der Abzugsmaße sind
die kleinsten Maße der Aussparung
zugrunde zu legen;
− Unterbrechungen der Fassadenfläche
durch Bauteile, z. B. Fachwerkteile, Stüt-
zen, Unterzüge, Vorlagen, mit einer Ein-
zelbreite ≤ 30 cm,
− Fugen,
− Passplatten;
Übermessen werden bei der Abrechnung nach Flä-
chenmaß Aussparungen, wie z. B. Öffnungen,
Nischen.
Zur Definition des Begriffs Aussparungen siehe
Bild 18
ATV DIN 18299, Anhang A. Hier ist definiert:
„Aussparungen sind bei Bauteilen Querschnitts-
AÖffnung = l · h1 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.
schwächungen, deren Tiefe kleiner oder gleich der
Bauteiltiefe sein kann. Aussparungen sind bei Flä- ANische = l · h2 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.
chen nicht zu behandelnde bzw. nicht herzustellen-
de Teile. Aussparungen entstehen z. B. durch Öff- Leibungen sind gemäß Abschnitt 0.5.2, 2. Spiegel-
nungen (auch raumhoch), Durchbrüche, Durchdrin- strich, nach Längenmaß auszuschreiben. Im Interes-
gungen, Nischen, Schlitze, Hohlräume, Leitungen, se einer zuverlässigen Preiskalkulation ist dabei
Kanäle.“ nach unterschiedlichen Leibungstiefen (t) zu diffe-
renzieren.

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VOB im Bild
ATV DIN 18350 Bild 47, 85 mm
Übermessen werden bei der Abrechnung nach Flä- Fachwerkteile
chenmaß Unterbrechungen der Fassadenflächen
mit einer Einzelbreite ≤ 30 cm.
Zur Begriffsdefinition von Unterbrechungen siehe
ATV DIN 18299, Anhang A. Unterbrechungen sind
hiernach:
„Unterbrechungen sind bei der Ermittlung der Län-
genmaße trennende, nicht zu behandelnde bzw.
nicht herzustellende Abschnitte. Unterbrechungen
durch Bauteile sind bei der Ermittlung der Flächen-
maße trennende, nicht zu behandelnde bzw. nicht
herzustellende Teilflächen geringer Breite, z. B.
Fachwerkteile, Vorlagen, Lisenen, Gesimse, Ent-
l
wässerungsrinnen, Einbauten.“ VOB im Bild
Sie gelten jedoch nur dann als solche, wenn die vor- ATV DIN 18345 Bild 20, 85 mm,
Bild 21
gegebene Leistung, bezogen auf die jeweilige
Fachwerkteile ≤ 30 cm werden übermessen.
Wand- und Deckenfläche, nach der Unterbrechung
wieder aufgenommen wird (Bild 19 und 20).
Stützen

Unterbrechung, Leistung wird wieder aufgenom-


men

Bild 19  30 cm
l
keine Unterbrechung, Leistung wird nicht wieder Bild 22
aufgenommen Stützen > 30 cm Einzelbreite werden abgezogen.

Unterzüge

Bild 20
 30 cm
Für vorgehängte hinterlüftete Außenwandbeklei- l
dungen mit Unterkonstruktionen sind die Maße der
Bild 23
fertigen Oberfläche zugrunde zu legen. Dabei sind
Unterbrechungen, z. B. durch Bauteile wie Fach- Unterzüge > 30 cm Einzelbreite werden abgezogen.
werkteile, Stützen, Unterzüge, Vorlagen, mit einer
Einzelbreite ≤ 30 cm zu übermessen. Beträgt deren
Einzelbreite > 30 cm, sind sie abzuziehen (Bild 21
bis 25).

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DIN 18351

Vorlagen herzustellende Teilflächen geringer Breite, z. B.


Fachwerkteile, Vorlagen, Lisenen, Gesimse, Ent-
wässerungsrinnen, Einbauten.“
Auch bei der Abrechnung nach Längenmaß werden
Fugen übermessen.

 30 cm
5.4 Einzelregelungen
l
Sonderformate, z. B. Passplatten, werden
Bild 24 gesondert gerechnet.
Vorlagen > 30 cm Einzelbreite werden abgezogen.
Sonderformate
Bei Sonderformaten, z. B. Passplatten, handelt es
Übermessen werden bei der Abrechnung nach Flä-
sich um speziell angefertigte Sonderbauteile, die
chenmaß auch Fugen. Das heißt, Horizontal- und
abweichend vom Standardmaß, insbesondere in
Vertikalfugen sind zu übermessen (Bild 25).
Anschlussbereichen, in Einzelfällen erforderlich
werden.
Standardplatten, z. B. Gips- und Mineralfaserplat-
ten, die entsprechend ihrer Einbauform an Ort und
Stelle vom Auftragnehmer eingepasst werden, fal-
len nicht darunter.
Sonderformate sind, da sie einen erheblichen Mehr-
aufwand verursachen, im Interesse einer ordnungs-
gemäßen Kalkulation und Abrechnung bereits in
der Leistungsbeschreibung gesondert vorzugeben.
Die Abrechnung von Sonderformaten, z. B. Pass-
A=l·h platten, erfolgt in der Regel nach Anzahl (St).

Bild 25

Übermessen werden bei der Abrechnung nach Flä-


chenmaß auch Passplatten. Sie sind darüber hinaus
nach Abschnitt 5.4 gesondert zu rechnen.
5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
− Unterbrechungen ≤ 1 m Einzellänge,
− Fugen.
Bei der Abrechnung nach Längenmaß werden
Unterbrechungen mit einer Einzellänge ≤ 1 m über-
messen.
Zur Begriffsdefinition von Unterbrechungen siehe
ATV DIN 18299, Anhang A. Unterbrechungen sind
hiernach:
„Unterbrechungen sind bei der Ermittlung der Län-
genmaße trennende, nicht zu behandelnde bzw.
nicht herzustellende Abschnitte. Unterbrechungen
durch Bauteile sind bei der Ermittlung der Flächen-
maße trennende, nicht zu behandelnde bzw. nicht

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DIN 18352

Fliesen- und Plattenarbeiten – DIN 18352


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18352 „Fliesen- und Platten- – Platten aus Betonwerkstein (siehe ATV
arbeiten“ gilt für das Ansetzen und Verlegen DIN 18333 „Betonwerksteinarbeiten“).
von keramischen Fliesen, Platten und
1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
Mosaik sowie Fliesen, Platten und Mosaik
meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
aus Glas.
Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
1.2 Die ATV DIN 18352 gilt nicht für das Anset- gehen die Regelungen der ATV DIN 18352
zen und Verlegen von vor.
– Fliesen, Platten und Mosaik aus Natur-
werksteinen (siehe ATV DIN 18332 „Natur-
werksteinarbeiten“) sowie

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und – Schienen,


Maßen, für – Ausbilden und Schließen von Bewegungs-
– Vorbehandlung des Untergrundes, fugen,
– Ausgleichsschichten, – Anschließen der Abdichtung an Rinnen,
– Trennschichten, – Dichtbänder,
– Abdichtungen, – Beckenköpfe und Ablaufrinnen,
– Dämmstoffschichten, – Abschneiden von Randdämmstreifen.
– Unterböden, 0.5.3 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen,
– Decken-, Wand- und Bodenbeläge, für

– Oberflächenbehandlung der Beläge, – Stufen und Schwellen,

– Bewehrungen, Trag- und Unterkonstruktionen, – freie Stufenköpfe, Unteransichten,

– Verlegung im Gefälle. – Zwickel bei abgestuften Begrenzungen der


Beläge, z. B. über Treppen,
0.5.2 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und
Maßen, für – Bekleidungen besonderer Bauteile, z. B. Fun-
damentsockel, Säulen, Pfeiler,
– Stufen und Schwellen,
– Verkleidung von Wannen und Duschtassen,
– Sockel und Kehlen, z. B. mit Porenbeton oder Hartschaumele-
– Leibungen, menten,
– Gehrungen an Fliesen- und Plattenkanten, – Anpassen der Beläge, z. B. an Waschtische,
Spülbecken, Wannen, Duschtassen, Duschrin-
– Schrägschnitte, nen und Bodenabläufe,
– Profile und Leisten aus Formstücken, Bordü- – Wannenuntertritte, schräge Wannenschür-
ren, zen,
– Rinnen und Roste,

271
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– Anpassen der Beläge an Aussparungen im – elastische Fugenfüllung an Installations-


Belag, wie Öffnungen, Fundamentsockel, durchgängen, Bodenentwässerungen und
Rohrdurchführungen und dergleichen, grö- dergleichen,
ßer 0,1 m2 Einzelgröße, – Dichtecken, Dichtmanschetten,
– Einbauen von Einbauteilen und Schienen, – Türzargen,
– Formteile, Zierplatten, – Gehrungen,
– Einsetzen von Schaltern, Steckdosen und – Rohrdurchführungen,
Sinkkastenaufsätzen und dergleichen,
– Innen-/Außenecken von Abdichtungen,
– Herstellen von Aussparungen in Wand- und
Bodenbelägen für Installationen und Einbau- – Erstellen von Rohrkästen.
teile, 0.5.4 kombinierte Abrechnung (m2d, m2Wo, m2Mt,
Std [Stück × Tage], StWo, StMt, m3d, m3Wo) für
– Aufenthalts-, Lagerräume.

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
5.1 Allgemeines – auf Flächen ohne begrenzende Bauteile
die Maße der zu bekleidenden oder zu
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
belegenden Flächen
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind die Maße zugrunde zu legen.
– der hergestellten und bearbeiteten Flä- 5.2.2 Für Wandbekleidungen, die an Stehsockel,
che, Kehlsockel, Kehlleisten oder ausgerunde-
ten Ecken als Sockel anschließen oder
– der bekleideten Fläche,
unmittelbar auf den Bodenbelag aufsetzen,
– der belegten Fläche, ist das Maß ab Oberseite Sockel oder Ober-
– der hergestellten Bekleidungen oder seite Bodenbelag zugrunde zu legen.

– der hergestellten Beläge 5.2.3 Für Bodenbeläge, die an Kehlsockel, Kehl-


leisten oder ausgerundeten Ecken als
zugrunde zu legen. Sockel anschließen oder unmittelbar an den
Zur Leistungsermittlung sind die verein- Wandbekleidungen anschließen, ist das
fachten Regeln, wie Abzugs- und Übermes- Maß bis zum unbekleideten senkrechten
sungsregeln, und Einzelregelungen anzu- Bauteil zugrunde zu legen.
wenden. 5.2.4 Für Fassaden sind die Maße der Bekleidung
zugrunde zu legen.
5.2 Ermittlung der Maße und Mengen
5.2.5 Bei der Ermittlung des Längenmaßes wird
5.2.1 Für Innenwandbekleidungen, Deckenbe- die größte, gegebenenfalls abgewickelte
kleidungen, Bodenbeläge, Ausgleichs- Bauteillänge gemessen, z. B. bei Schwellen,
schichten, Trennschichten, Dämmstoff- Sockeln, Kehlen, Schrägschnitten, Profilen,
schichten, Unterböden, Oberflächenbe- Leisten.
handlungen, Bewehrungen sowie Trag- und
Unterkonstruktionen sind 5.2.6 Für Flächen, die sich nicht durch Anwen-
dung einfacher geometrischer Formeln
– auf Flächen mit begrenzenden Bauteilen ermitteln lassen, und für Flächen, die sich
die Maße der zu bekleidenden oder zu nicht durch Aufteilung in einfache geome-
belegenden Flächen bis zu den begren- trische Formen, z. B. Rechtecke, Dreiecke,
zenden, ungeputzten, ungedämmten, un- Trapeze, Rauten, ermitteln lassen, ist das
bekleideten Bauteilen, kleinste umschriebene Rechteck zugrunde
zu legen.

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DIN 18352

5.2.7 Bindet eine Aussparung anteilig in angren- 5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
zende, getrennt zu rechnende Flächen ein,
– Unterbrechungen mit einer Einzellänge
wird zur Ermittlung der Übermessungsgrö-
≤ 1 m.
ße die jeweils anteilige Aussparungsfläche
gerechnet.
5.4 Einzelregelungen
5.2.8 Bekleidete/beschichtete Rückflächen von
5.4.1 Bestehen Wandbekleidungen aus Schich-
Nischen sowie Leibungen werden unab-
ten, von denen eine nicht die volle, jedoch
hängig davon, ob sie übermessen werden
mehr als die halbe Schichthöhe hat, so wird
oder nicht, mit ihren Maßen gesondert
diese Schicht mit der vollen Schichthöhe
gerechnet.
abgerechnet. Dies gilt nicht für Wandbe-
kleidungen, deren Höhe in der Leistungs-
5.3 Abzugs- und Übermessungsregeln
beschreibung durch Maßangaben festge-
Übermessen werden: legt ist.
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß 5.4.2 Binden Fliesentrennwände in Beläge ein, so
werden die Beläge durchgerechnet. Bei
– Aussparungen ≤ 0,1 m² Einzelgröße, z. B.
Fliesentrennwänden, die sich kreuzen oder
Öffnungen,
ineinander einbinden, wird im Bereich der
– die in die verlegte Bekleidung oder in den Einbindung nur eine Wand berücksichtigt.
verlegten Belag eingesetzten Bordüren,
Profilleisten, Zierplatten und Formteile,
z. B. Seifenschalen;

Erläuterungen
0.5 Abrechnungseinheiten Zur Leistungsermittlung sind die verein-
fachten Regeln, wie Abzugs- und Übermes-
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und
sungsregeln, und Einzelregelungen anzu-
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je-
wenden.
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab-
5.2 Ermittlung der Maße und Mengen
rechnungseinheit festzulegen.
5.2.1 Für Innenwandbekleidungen, Deckenbe-
kleidungen, Bodenbeläge, Ausgleichs-
5 Abrechnung schichten, Trennschichten, Dämmstoff-
schichten, Unterböden, Oberflächenbe-
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt: handlungen, Bewehrungen sowie Trag- und
Unterkonstruktionen sind
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN
18299. – auf Flächen mit begrenzenden Bauteilen
die Maße der zu bekleidenden oder zu
5.1 Allgemeines belegenden Flächen bis zu den begren-
zenden, ungeputzten, ungedämmten, un-
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
bekleideten Bauteilen,
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind die Maße – auf Flächen ohne begrenzende Bauteile
die Maße der zu bekleidenden oder zu
– der hergestellten und bearbeiteten Flä-
belegenden Flächen
che,
zugrunde zu legen.
– der bekleideten Fläche,
– der belegten Fläche, Die Abrechnungsmaße für Bekleidungen und
Bodenbeläge sind im Innenbereich wie folgt zu
– der hergestellten Bekleidungen oder
ermitteln:
– der hergestellten Beläge
auf Flächen mit begrenzenden Bauteilen bis hin zu
zugrunde zu legen. den begrenzenden, ungeputzten, ungedämmten
Bauteilen.
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– Innenwandbekleidungen auf Flächen ohne begrenzende Bauteile nach den


– seitlich und oben: an ihrem Zusammenstoß mit Maßen der zu bekleidenden bzw. zu belegenden
anderen Bauteilen (Bild 1 und 2) Flächen (Bild 4 und 5)

– unten: siehe Abschnitt 5.2.2 (Bild 3) auf Innenflächen ohne begrenzende Bauteile

auf Innenflächen mit begrenzenden Bauteilen Innenwandbekleidungen


Begrenzende Bauteile im Sinne dieser Abrech- seitlich
nungsvorschrift sind z. B. Rohwände, Stützen, Roh- im Dickbett im Dünnbett
decken, Unterzüge. Nicht darunter fallen dagegen
abgehängte Decken, aufgeständerte Fußbodenkon-
struktionen, Estriche, Dämmschichten.
Innenwandbekleidungen
seitlich
im Dickbett im Dünnbett

Bild 4

frei endend
Bild 1 im Dickbett im Dünnbett

oben, am Zusammenstoß mit anderen Bauteilen

Bild 5
Bild 2

Bodenbeläge Bodenbeläge

seitlich, am Zusammenstoß mit anderen Bauteilen frei endend am Ende des Belages

Bild 6

Ausgleichsschichten, Trennschichten, Dämmstoff-


schichten, Unterböden, Oberflächenbehandlungen,
Bewehrungen, Trag- und Unterkonstruktionen
Bild 3 sind, soweit diese die Leistungsbeschreibung vor-
sieht, genauso abzurechnen.

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DIN 18352

innere Wandbekleidung und Bodenbelag

Beispiel

Bild 7

Wandbekleidungen werden bis zu den sie be-


grenzenden, ungeputzten und nicht bekleideten
Bauteilen gemessen. Die Leibungen der Nischen
sind unabhängig von ihrer Größe zu berücksichti-
gen. Bild 8

A = (l + b + 2 · l1 + 4 · b2) · h

Fußbodenbeläge werden ebenso gemessen. Die


Pfeilervorlage ist dabei abzuziehen, wenn die Aus-
sparung, die durch sie entsteht, > 0,1 m2 Einzelgröße
hat.
Die Flächen der Bodenbeläge in den Nischen sind
jeweils zusätzlich zu messen.
A = l · b + 2 · (l2 · b2) – l1 · b1

Der Sockel ist nach Abschnitt 0.5 nach Längenmaß


zu rechnen, wobei Unterbrechungen > 1 m nach
Abschnitt 5.3.2 abgezogen werden.
5.2.2 Für Wandbekleidungen, die an Stehsockel,
Bild 9
Kehlsockel, Kehlleisten oder ausgerunde-
ten Ecken als Sockel anschließen oder
unmittelbar auf den Bodenbelag aufsetzen,
ist das Maß ab Oberseite Sockel oder Ober- 5.2.3 Für Bodenbeläge, die an Kehlsockel, Kehl-
seite Bodenbelag zugrunde zu legen, leisten oder ausgerundeten Ecken als
Sockel anschließen oder unmittelbar an den
Schließen Innenwandbekleidungen an Sockel an Wandbekleidungen anschließen, ist das
oder setzen sie unmittelbar auf den Bodenbelag auf, Maß bis zum unbekleideten senkrechten
so gilt entgegen den Regelungen des Abschnittes Bauteil zugrunde zu legen.
5.2.2 das Maß ab Oberseite Sockel bzw. Bodenbelag
(Bild 8 und 9).

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Sockelanschluss

Bild 13
Bild 10
Dabei ist das Lichtmaß im fertigen Zustand zugrun-
5.2.4 Für Fassaden sind die Maße der Bekleidung de zu legen (Bild 14). Aussparungen mit einer Ein-
zugrunde zu legen. zelgröße ≤ 0,1 m² werden übermessen, bei einer
Bei Fassaden sind zur Ermittlung der Leistung die Einzelgröße > 0,1 m² sind sie abzuziehen.
fertigen Maße der Bekleidung zugrunde zu legen.
Überdeckungen bleiben dabei unberücksichtigt
(Bild 11 bis 13).

Außenecke

Bild 14
Die Leibung wird als Bestandteil der Außenwand-
bekleidung stets in Ansatz gebracht. Sie wird darü-
ber hinaus nach Abschnitt 5.2.8 mit ihren Maßen
gesondert gerechnet.
Bild 11
verkleidete Brüstungselemente

Dachanschluss

Bild 15
Die verkleideten Brüstungen unter den Fenstern
sind mit ihren tatsächlichen Abmessungen abzu-
rechnen (Bild 15).
Formstücke, Gehrungen an Fliesen und Schräg-
schnitte usw. werden dabei übermessen und nach
Abschnitt 0.5 nach Längenmaß gesondert gerech-
Bild 12 net. Dabei wird nach Abschnitt 5.2.5 die größte, ggf.
abgewickelte Bauteillänge gemessen.

276
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DIN 18352

5.2.5 Bei der Ermittlung des Längenmaßes wird Schwellen


die größte, gegebenenfalls abgewickelte
Bauteillänge gemessen, z. B. bei Schwellen,
Sockeln, Kehlen, Schrägschnitten, Profilen,
Leisten.
Der Ermittlung der Leistung bei Schwellen, Schräg-
schnitten, Leisten und Beckenköpfen sind deren
Bild 19
größte Maße zugrunde zu legen.
Stufen sind in der ATV DIN 18352, Ausgabe 2019,
nicht mehr ausdrücklich erwähnt, gleichwohl kön-
nen Stufen mit gleichbleibenden und unterschied- Sockeln
lichen Abmessungen mit geradem oder gewendel-
tem Lauf grundsätzlich nach Abschnitt 0.5.2 bzw.
0.5.3 nach Längenmaß oder Anzahl gerechnet wer-
den. Auch hier sind jeweils die größten Maße
zugrunde zu legen (Bild 16 bis 22).
größte Maße bei
Stufenbelägen Bild 20

Kehlen, Gehrungen, Schrägschnitten

Bild 16

Bild 21

Profilen, Leisten im Belag

Bild 17

Bild 22

Bild 18

277
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Die größte Bauteillänge, z. B. von Plattenbelagum- Öffnungen über 0,1 m2 Einzelgröße (Bild 25)
rahmungen aus gebrannten Tonplatten, ergibt sich
Öffnung übereck
einschließlich der Fugen in der Regel aus der Sum-
me der jeweils größten Seitenlänge der Umrah-
mung (Bild 23).

Bild 25

Übereck reichende Öffnungen, auch Aussparun-


gen, sind je Wandfläche getrennt zu rechnen.
Bild 23 Wand 1: A = l1 · h > 0,1 m2
Die Öffnung ist abzuziehen.
5.2.6 Für Flächen, die sich nicht durch Anwen- Wand 2: A = l2 · h < 0,1 m2
dung einfacher geometrischer Formeln
ermitteln lassen, und für Flächen, die sich Die Öffnung ist zu übermessen.
nicht durch Aufteilung in einfache geome- 5.2.8 Bekleidete/beschichtete Rückflächen von
trische Formen, z. B. Rechtecke, Dreiecke, Nischen sowie Leibungen werden unab-
Trapeze, Rauten, ermitteln lassen, ist das hängig davon, ob sie übermessen werden
kleinste umschriebene Rechteck zugrunde oder nicht, mit ihren Maßen gesondert
zu legen. gerechnet.

5.3 Abzugs- und Übermessungsregeln


Übermessen werden:
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
– Aussparungen ≤ 0,1 m² Einzelgröße, z.B.
Öffnungen,
– die in die verlegte Bekleidung oder in den
verlegten Belag eingesetzten Bordüren,
Profilleisten, Zierplatten und Formteile,
z. B. Seifenschalen;
Begriffsbestimmungen
Bild 24 Akleinstes umschriebenes Rechteck = a · b Aussparungen sind bei Bauteilen Querschnitts-
schwächungen, deren Tiefe kleiner oder gleich der
Bauteiltiefe sein kann. Aussparungen sind bei Flä-
5.2.7 Bindet eine Aussparung anteilig in angren- chen nicht zu behandelnde bzw. nicht herzustellen-
zende, getrennt zu rechnende Flächen ein, de Teile. Aussparungen entstehen z. B. durch Öff-
wird zur Ermittlung der Übermessungsgrö- nungen (auch raumhoch), Durchbrüche, Durchdrin-
ße die jeweils anteilige Aussparungsfläche gungen, Nischen, Schlitze, Hohlräume, Leitungen,
gerechnet. Kanäle (siehe ATV DIN 18299, Anhang A).
Bei Abrechnung nach Flächenmaß werden abgezo-
gen: Aussparungen über 0,1 m2 Einzelgröße (Bild 26
und 27).

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DIN 18352
VOB im Bild
ATV DIN 18352 Bild 28, 85 mm

Schaltschrank

Bild 28
5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
– Unterbrechungen mit einer Einzellänge
≤ 1 m.
Unterbrechungen werden übermessen, wenn ihre
Einzellänge ≤ 1 m beträgt.

Bild 26 A = b · h > 0,1 m2 5.4 Einzelregelungen


5.4.1 Bestehen Wandbekleidungen aus Schich-
ten, von denen eine nicht die volle, jedoch
Die Aussparung für den Schaltschrank ist abzuzie-
mehr als die halbe Schichthöhe hat, so wird
hen.
diese Schicht mit der vollen Schichthöhe
Pfeilervorlage abgerechnet. Dies gilt nicht für Wandbe-
kleidungen, deren Höhe in der Leistungs-
beschreibung durch Maßangaben festge-
legt ist.
Wandbekleidung geringer als Raumhöhe
Ist eine der Schichten der Wandbekleidung größer
als die halbe Schichthöhe, so wird diese mit der vol-
len Schichthöhe gerechnet (Bild 29).
H = Schichthöhe
H1 > H
2
Bild 27 A = b · a < 0,1 m2 Die Höhe beträgt deshalb
7 · (H + Fuge).
Die Aussparung für die Pfeilervorlage ist zu über-
messen.
Für die Ermittlung der Aussparung bei nahe zusam-
menliegenden Rohren, zwischen denen der Belag
hindurchgeführt wird, gilt das Maß jedes einzelnen
Rohres.
In den Belag eingesetzte Profilleisten oder Zierplat-
ten werden übermessen (Bild 28), jedoch gemäß
Abschnitt 4.2.26 gesondert gerechnet (Bild 22).
Bild 29

279
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Ist eine der Schichten der Wandbekleidung kleiner oben: am Zusammenstoß mit dem begrenzenden,
als die halbe Schichthöhe, so wird die tatsächliche ungeputzten Bauteil,
Schichthöhe gerechnet (Bild 30). unten: an der Oberseite des Sockels.

H = Schichthöhe

H1 ‰ H Wandbekleidung mit Höhenangabe gemäß Leis-


2 tungsverzeichnis
Die Höhe beträgt deshalb
6 · H + H1 + 7 · Fuge.

Bild 32
Bild 30
Die Höhe h ist im Leistungsverzeichnis angegeben
und rechnet von der Oberseite Sockel bis Beklei-
Wandbekleidung Abrechnung nach Abschnitten
dungsende.
5.2.1 und 5.2.2
5.4.2 Binden Fliesentrennwände in Beläge ein, so
Für die Abrechnung der Wandbekleidung gelten im
werden die Beläge durchgerechnet. Bei
Übrigen die Vorgaben aus Abschnitt 5.2.1 i. V. m.
Fliesentrennwänden, die sich kreuzen oder
Abschnitt 5.2.2 (Bild 31).
ineinander einbinden, wird im Bereich der
Ist die Höhe der Wandbekleidung in der Leistungs- Einbindung nur eine Wand berücksichtigt.
beschreibung durch Maßangaben festgelegt, so
wird die jeweils tatsächliche Schichthöhe gerechnet Fliesenbeläge von Wänden werden durchgemes-
(Bild 32). Dabei ist es gleichgültig, ob die Wandbe- sen, auch wenn andere Trennwände oder Wände
kleidung aus jeweils vollen Schichten besteht. aus Zellenwandsteinen durch Formstücke mit ihnen
verbunden sind (Bild 33).

Bild 31

Bild 33
Die Wandbekleidung ist in Raumhöhe ausgeführt.
Die Höhe bestimmt sich deshalb nach den Abschnit-
ten 5.2.1 und 5.2.2:

280
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DIN 18352

Der Wandbelag ist durchzumessen.


Die gemessene Breite der Trennwand reicht bis an
den Fliesenbelag der Wand.
Bei Fliesentrennwänden, die sich kreuzen oder in-
einander einbinden, wird nur eine Wand durch-
gemessen (Bild 34).

Bild 34

281
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DIN 18353

Estricharbeiten – DIN 18353


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18353 „Estricharbeiten“ gilt 1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
für das Herstellen von Estrichen aus Estrich- meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
mörteln einschließlich der erforderlichen Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
Trenn-, Dämmstoff- und Schutzschichten. gehen die Regelungen der ATV DIN 18353
vor.
1.2 Die ATV DIN 18353 gilt nicht für das Her-
stellen von Gussasphaltestrichen (siehe ATV
DIN 18354 „Gussasphaltarbeiten“) sowie
Fertigteilestrichen und Trockenunterböden
(siehe ATV DIN 18340 „Trockenbauarbei-
ten“).

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und 0.5.2 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und
Maßen, für Maßen, für
– Vorbehandlungen des Untergrundes, – Randdämmstreifen, Abschneiden des Über-
standes von Randdämmstreifen,
– Haftbrücken,
– Leisten, Profile, Schienen,
– Ausgleichsschichten, Auffüllungen des Unter-
grundes, – Kehlen, Sockel, Kanten,
– Sperr-, Trenn-, Schutz- und Gleitschichten, – Ausbilden und Schließen von Fugen,
Folien,
– Anarbeiten und Anpassen an Aussparungen
– Dämmstoffschichten, > 0,1 m2 Einzelgröße.
– Estriche, Terrazzoböden, Nutz- und Schutz- 0.5.3 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen,
schichten, für
– Oberflächenbehandlungen, Oberflächenbe- – Estriche auf Stufen und Schwellen,
arbeitungen.
– Schienen, Profile, Rahmen,
– Schließen von Aussparungen,
– Anarbeiten und Anpassen an Aussparungen
≤ 0,1 m2 Einzelgröße.

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5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:

5.1 Allgemeines 5.2.2 Für das Anarbeiten und Anpassen an Aus-


sparungen > 0,1 m2 Einzelgröße wird die
5.1.1 Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
Länge der Abwicklung der jeweiligen Aus-
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
sparung zugrunde gelegt.
erfolgt – sind die Maße der hergestellten
Estriche zugrunde zu legen.
5.3 Übermessungsregeln
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
Übermessen werden:
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln
und Einzelregelungen, anzuwenden. 5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
– Fugen,
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen
– Aussparungen ≤ 0,1 m2 Einzelgröße;
5.2.1 Bei der Ermittlung der Maße wird jeweils
das größte, gegebenenfalls abgewickelte 5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
Bauteilmaß zugrunde gelegt. Auf Flächen
– Fugen,
mit begrenzenden Bauteilen sind die Maße
bis zu den begrenzenden ungeputzten Bau- – Unterbrechungen ≤ 1 m Einzellänge.
teilen zugrunde zu legen. Vorsatzschalen
und dergleichen gelten als begrenzende 5.4 Einzelregelungen
Bauteile, soweit sie nicht unterschnitten Keine Regelungen.
werden.

Erläuterungen
0.5 Abrechnungseinheiten Der Ermittlung der Leistungen für das Herstellen
von Estrichen, wie
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je- – Estrichen und Heizestrichen auf Dämmschichten
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung (schwimmenden Estrichen),
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab-
– Verbundestrichen,
rechnungseinheit festzulegen.
– Estrichen auf Trennschicht,
– hoch beanspruchbaren Estrichen (Industrieestri-
5 Abrechnung chen),

Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt: sind die Maße der hergestellten Estriche zugrunde
zu legen (Bild 1 bis 3).
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN
18299.
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen

5.1 Allgemeines 5.2.1 Bei der Ermittlung der Maße wird jeweils
das größte, gegebenenfalls abgewickelte
5.1.1 Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig, Bauteilmaß zugrunde gelegt. Auf Flächen
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß mit begrenzenden Bauteilen sind die Maße
erfolgt – sind die Maße der hergestellten bis zu den begrenzenden ungeputzten Bau-
Estriche zugrunde zu legen. teilen zugrunde zu legen. Vorsatzschalen
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa- und dergleichen gelten als begrenzende
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln Bauteile, soweit sie nicht unterschnitten
und Einzelregelungen, anzuwenden. werden.

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DIN 18353
VOB im Bild
ATV DIN 18353 Bild 1

Auf Flächen mit begrenzenden Bauteilen sind die Die Setzstufe aus Naturwerkstein ist in diesem Fall
Maße bis zu den begrenzenden ungeputzten Bau- wie ein begrenzendes Bauteil zu sehen, da die Plat-
teilen zugrunde zu legen (Bild 1). te nicht von der Estrichfläche unterschnitten wird
(Bild 3).

Flächen mit begrenzenden Bauteilen Für die mit dem Estrich verlegten Trenn-, Dämm-
stoff- und Schutzschichten gelten ebenso die Maße
l der hergestellten Estriche, selbst dann, wenn die
Leistungsbeschreibung sie in gesonderten Positio-
nen vorsieht.
5.2.2 Für das Anarbeiten und Anpassen an Aus-
sparungen > 0,1 m2 Einzelgröße wird die
Länge der Abwicklung der jeweiligen Aus-
sparung zugrunde gelegt.
Gemäß Abschnitt 0.5.2 sind Leistungen, wie
– Abschneiden des Überstandes von Randdämm-
streifen,
VOB Profile,
– Leisten, im BildSchienen,
Bild 1 ATV DIN 18353 Bild 4
– Kehlen, Sockel, Kanten,
VOB im Bild 18353, Bild 3
– Ausbilden und Schließen von Fugen,
Ermittlung der Flächen ohne begrenzende Bauteile
– Anarbeiten an Aussparungen > 0,1 m2 Einzel-
(Bild 2):
größe,
im Leistungsverzeichnis getrennt nach Bauart und
Flächen ohne begrenzende Bauteile Maßen nach Längenmaß vorzusehen.
Bei der Ermittlung des Längenmaßes wird jeweils
das größte, ggf. abgewickelte Bauteilmaß zugrunde
gelegt (Bild 4 und 5).

Randfries

l2 l5

Bild 2
l3

l l
l4
l1

l1 l2 l3 l4 l3 l5
Bild 4
Lgrößtes abgewickeltes Bauteilmaß = l1 + l2 + 2 · l3 + l4 + l5
Bild 3

285
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VOB im Bild
Das Herstellen der Anschlüsse der Estriche an ATVund
Randstreifen DIN-fugen
18353sowie
Bild 5, 47,3 mm
Bewegungsfugen
angrenzende Bauteile, wie Wände, Schwellen, Zar- innerhalb der Estrichflächen werden übermessen.
gen, Bekleidungen, Anschlagschienen, Vorstoß-
Aussparungen, wie z. B. Durchdringungen, mit
schienen, ist gemäß Abschnitt 4.1.3 Nebenleistung.
einer Einzelgröße ≤ 0,1 m2 werden bei Abrechnung
Nicht betroffen davon ist jedoch gemäß der Rege-
nach Flächenmaß übermessen. Aussparungen
lung in Abschnitt 5.2.2 das Anarbeiten an Ausspa-
mit einer Einzelgröße > 0,1 m2 werden abgezogen
rungen, wie z. B. Durchdringungen, > 0,1 m2 Einzel-
VOB im Bild (Bild 6). Zur Definition des Begriffs Aussparung
größe. ATV DIN 18353 Bild 4, 85 mm siehe ATV DIN 18299, Anhang A.
Die Abrechnung dieser Leistung erfolgt nach Län-
genmaß. Maßgebend dafür ist die Abwicklung
Pfeiler
der jeweiligen Aussparung, z. B. Durchdringung
(Bild 5).

Aussparung/Durchdringung innerhalb von Estrich-

s
flächen

s
a

Vorlagen
Bild 5
AAussparung/Durchdringung = a · a > 0,1 m2

t
Für das Anarbeiten der Estriche wird die Länge
der Abwicklung der jeweiligen Aussparung, z. B. s
Durchdringung, zugrunde gelegt.
Bild 6
LAbwicklung der Aussparung, z. B. Durchdringung = 4 · a
APfeiler = s · s > 0,1 m2; ist abzuziehen.
AVorlage = s · t > 0,1 m2; ist abzuziehen.
Zur Definition der Begriffe Anarbeiten, Anpassen
und Anschließen siehe ATV DIN 18299, Anhang A.
Hier ist definiert:
Aussparungen, wie z. B. Durchdringungen, mit
„Anarbeiten: Heranführen an begrenzende Bautei-
einer Einzelgröße ≤ 0,1 m2 werden übermessen. Das
le ohne Anpassen oder Anschließen.
Anarbeiten der Estriche an diese Aussparungen,
Anpassen: Heranführen an begrenzende Bauteile das gemäß Abschnitt 0.5.3, 4. Spiegelstrich, nach
durch Bearbeiten des heranzuführenden Baustoffes, Stück abzurechnen ist, wird jedoch nur gesondert
sodass dieser der Geometrie des begrenzenden gerechnet, falls dies die Leistungsbeschreibung vor-
Bauteils folgt. gibt.
Anschließen: Heranführen an begrenzende Bautei-
le und Sicherstellen einer definierten technischen
5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
Funktion, z. B. Winddichtheit, Wasserdichtheit,
Kraftschluss.“ – Fugen,
– Unterbrechungen ≤ 1 m Einzellänge.
5.3 Übermessungsregeln
Übermessen werden:
5.4 Einzelregelungen
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
Keine Regelungen.
– Fugen,
– Aussparungen ≤ 0,1 m2 Einzelgröße;

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DIN 18354

Gussasphaltarbeiten – DIN 18354


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18354 „Gussasphaltarbeiten“ − Dichtflächen aus Gussasphalt in Anlagen
gilt für das Herstellen von zum Umgang mit wassergefährdenden
Stoffen.
− Estrichen aus Gussasphalt nach DIN 18560
(alle Teile) „Estriche im Bauwesen“, 1.2 Die ATV DIN 18354 gilt nicht für Gussas-
phaltdeckschichten im Straßenbau und
− Estrichschichten aus Gussasphalt nach
Gussasphaltdeckschichten auf Brücken (sie-
DIN EN 14879-3 „Beschichtungen und
he ATV DIN 18317 „Verkehrswegebauarbei-
Auskleidungen aus organischen Werkstof-
ten – Oberbauschichten aus Asphalt“).
fen zum Schutz von industriellen Anlagen
gegen Korrosion durch aggressive 1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
Medien – Teil 3: Beschichtungen für Bau- meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
teile aus Beton“ sowie Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
gehen die Regelungen der ATV DIN 18354
vor.

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und – Aufkantungen,


Maßen, für
– Anarbeiten, Anpassen oder Anschließen an
– Vorbehandeln und Auffüllen des Untergrun- Aussparungen ≥ 0,1 m2 Einzelgröße.
des,
0.5.3 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen,
– Dämmstoff-, Trenn-, Dichtungs- und Schutz- für
schichten,
– Stufenbeläge,
– Gussasphaltestriche, Gussasphaltbeläge,
– Anschlüsse von Dichtungsschichten an
– Oberflächenbehandlungen. angrenzende Bauteile,
0.5.2 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und – Anarbeiten, Anpassen oder Anschließen an
Maßen, für Aussparungen ≤ 0,1 m2 Einzelgröße,
– Stufenbeläge, – Eckausbildungen bei Fugen- und Abschluss-
profilen,
– Aussparungen für Fugen,
– Einbauteile, z. B. Mattenrahmen,
– Fugenfüllungen,
– Herstellen und Schließen von Aussparungen.
– Anschlag-, Stoß- und Trennschienen sowie
Fugen-, Anpress- und Abschlussprofile, 0.5.4 Masse (kg, t), getrennt nach Bauart und Maßen,
für das Auffüllen des Untergrundes.

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5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:

5.1 Allgemeines 5.2.2 Bei der Abrechnung nach Längenmaß wird


für das Anarbeiten, Anpassen oder Anschlie-
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
ßen an Aussparungen ≥ 0,1 m2 Einzelgröße
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
die Länge der Abwicklung der jeweiligen
erfolgt – sind die Maße
Aussparungen zugrunde gelegt.
– der hergestellten Estriche,
5.3 Übermessungsregeln
– der hergestellten Beläge und
Übermessen werden:
– der behandelten Flächen
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
zugrunde zu legen.
– Fugen,
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln – Aussparungen ≤ 0,1 m2 Einzelgröße;
und Einzelregelungen, anzuwenden.
5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen – Fugen,
5.2.1 Bei der Abrechnung nach Längenmaß wird – Unterbrechungen ≤ 1 m Einzellänge.
jeweils das größte, gegebenenfalls abgewi-
ckelte Bauteilmaß zugrunde gelegt. 5.4 Einzelregelungen
Bei der Abrechnung nach Masse für das Auf-
füllen des Untergrundes ist nach Wiege-
scheinen abzurechnen.

Erläuterungen
0.5 Abrechnungseinheiten 5.1 Allgemeines
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je- ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung erfolgt – sind die Maße
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab-
– der hergestellten Estriche,
rechnungseinheit festzulegen.
– der hergestellten Beläge und
– der behandelten Flächen
5 Abrechnung
zugrunde zu legen.
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN chenden Regeln, wie Übermessungsregeln
18299. und Einzelregelungen, anzuwenden.
Für Estriche, Schutzschichten und wasserdichte
Beläge aus Gussasphalt sind die Maße der herge-
stellten Estriche und Beläge zugrunde zu legen
(Bild 1 und 2).
Fugen werden gemäß Abschnitt 5.3.1, 1. Spiegel-
strich, übermessen.

288
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DIN 18354

Maße der hergestellten Estriche und Beläge Zur Definition der Begriffe Anarbeiten, Anpassen
und Anschließen siehe ATV DIN 18299, Anhang A.
Hier ist definiert:
„Anarbeiten: Heranführen an begrenzende Bautei-
le ohne Anpassen oder Anschließen.
Anpassen: Heranführen an begrenzende Bauteile
durch Bearbeiten des heranzuführenden Baustoffes,
sodass dieser der Geometrie des begrenzenden
Bauteils folgt.
Anschließen: Heranführen an begrenzende Bautei-
le und Sicherstellen einer definierten technischen
Funktion, z. B. Winddichtheit, Wasserdichtheit,
Bild 1 Kraftschluss.“
In der Regel wird gemäß Abschnitt 0.5.2, 6. Spiegel-
strich, das Anarbeiten, Anpassen oder Anschließen
an Aussparungen mit einer Einzelgröße ≥ 0,1 m2
nach Längenmaß abgerechnet. Dabei ist die Länge
der Abwicklung der jeweiligen Aussparung zugrun-
de zu legen (Bild 3).

Aussparung/Durchdringung innerhalb von Guss-


asphaltestrichflächen

Bild 2

Bild 3
AAussparung/Durchdringung = a · a > 0,1 m2
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen
5.2.1 Bei der Abrechnung nach Längenmaß wird
jeweils das größte, gegebenenfalls abgewi- Für das Anarbeiten z. B. des Gussasphaltestrichs
ckelte Bauteilmaß zugrunde gelegt. wird die Länge der Abwicklung der jeweiligen Aus-
sparung, z. B. Durchdringung, zugrunde gelegt.
5.2.2 Bei der Abrechnung nach Längenmaß wird
für das Anarbeiten, Anpassen oder Anschlie- LAbwicklung der Aussparung, z. B. Durchdringung = 4 · a
ßen an Aussparungen ≥ 0,1 m2 Einzelgröße
die Länge der Abwicklung der jeweiligen
Aussparungen zugrunde gelegt.
5.3 Übermessungsregeln
Zur Definition des Begriffs Aussparungen siehe
Übermessen werden:
ATV DIN 18299, Anhang A. Hier ist definiert:
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
„Aussparungen sind bei Bauteilen Querschnitts-
schwächungen, deren Tiefe kleiner oder gleich der – Fugen,
Bauteiltiefe sein kann. Aussparungen sind bei
– Aussparungen ≤ 0,1 m2 Einzelgröße;
Flächen nicht zu behandelnde bzw. nicht herzustel-
lende Teile. Aussparungen entstehen z. B. durch Der Ermittlung der Leistung sind gemäß Abschnitt
Öffnungen (auch raumhoch), Durchbrüche, Durch- 5.1 die Maße der hergestellten Estriche und Beläge
dringungen, Nischen, Schlitze, Hohlräume, Leitun- zugrunde zu legen. Fugen werden dabei übermes-
gen, Kanäle.“ sen. Ebenso werden Aussparungen mit einer Ein-
zelgröße ≤ 0,1 m2 übermessen (Bild 4).

289
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ATV DIN 18354 Bild 3, 85 mm

Pfeiler, Pfeilervorlage 5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß


– Fugen,
t1
– Unterbrechungen ≤ 1 m Einzellänge.

l1
5.4 Einzelregelungen
Bei der Abrechnung nach Masse für das Auf-
füllen des Untergrundes ist nach Wiege-
scheinen abzurechnen.

b
t2
Bei Abrechnung nach Masse ist die Masse durch
s Wiegen festzustellen. Der Nachweis erfolgt auf der
Grundlage von Wiegescheinen.

l
Bild 4 A=l·b

Die Fläche der Nische ist der Belagfläche hinzuzu-


rechnen.
ANische = l1 · t1
Übermessen werden Aussparungen, wie z. B.
durch Pfeiler, Pfeilervorlagen, mit einer Einzel-
fläche ≤ 0,1 m2. Ist die Einzelfläche der Aussparung
> 0,1 m2, so ist die Aussparung abzuziehen.
ARundstütze = r2 · p > 0,1 m2; ist abzuziehen.
APfeilervorlage = s · t2 > 0,1 m2; ist abzuziehen.

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DIN 18355

Tischlerarbeiten – DIN 18355


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18355 „Tischlerarbeiten“ gilt – Beschläge (siehe ATV DIN 18357
für das Herstellen und Einbauen von Bau- „Beschlagarbeiten“) sowie
teilen aus Holz und Kunststoff, z. B. Türen,
– Verglasungen (siehe ATV DIN 18361 „Ver-
Tore, Fenster, Fensterelemente, (Klapp-)
glasungsarbeiten“).
Läden, Trennwände, Wand- und Deckenbe-
kleidungen, Schrankwände, Innenausbau- 1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
ten, Einbaumöbel. meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
Sie gilt auch für Holz-Metallkonstruktionen.
gehen die Regelungen der ATV DIN 18355
1.2 Die ATV DIN 18355 gilt nicht für vor.
– Außenwandbekleidungen mit Unterkonst-
ruktionen (siehe ATV DIN 18351 „Vorge-
hängte Hinterlüftete Fassaden“),

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:


0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und 0.5.3 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen,
Maßen, für für
– Wand- und Deckenbekleidungen, – Fenster, Türen, Tore,
– Oberflächenbehandlungen. – Fensterbänke und dergleichen,
0.5.2 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und – Rollladendeckel,
Maßen, für
– Fensterläden,
– Leisten,
– Futter und Bekleidungen,
– Blenden,
– Zargen,
– An- und Abschlussprofile,
– Einbauschränke,
– Abdichtungen,
– Oberflächenbehandlungen,
– Schattenfugen,
– Aussparungen für Stützen, Pfeilervorlagen,
– Leibungsbekleidungen und dergleichen. Installations- und Einbauteile und derglei-
chen.

291
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5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:

5.1 Allgemeines 5.2.4 Bindet eine Aussparung anteilig in angren-


zende, getrennt zu rechnende Flächen ein,
5.1.1 Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
wird zur Ermittlung der Übermessungs-
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
größe die jeweils anteilige Aussparungsflä-
erfolgt – sind die Maße der
che gerechnet.
– hergestellten Bauteile,
5.3 Übermessungsregeln
– hergestellten Bekleidungen
Übermessen werden:
zugrunde zu legen.
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln – Aussparungen, z. B. Öffnungen (auch
und Einzelregelungen, anzuwenden. raumhoch), Nischen ≤ 2,5 m2 Einzelgröße,
in Böden Aussparungen ≤ 0,5 m2 Einzel-
Auf Flächen mit begrenzenden Bauteilen
größe; bei der Ermittlung der Einzelgröße
sind die Maße bis zu den begrenzenden,
sind die kleinsten Maße der Aussparung
ungeputzten Bauteilen zugrunde zu legen.
zugrunde zu legen;
Vorsatzschalen und dergleichen gelten als
– Unterbrechungen in der bekleideten Flä-
begrenzende Bauteile, soweit sie nicht
che durch Bauteile, z. B. Fachwerkteile,
durchdrungen oder unterschnitten werden.
Stützen, Unterzüge, Balken, Sparren, Lat-
tungen, mit einer Einzelbreite ≤ 30 cm,
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen
– Fußleisten und Konstruktionen ≤ 10 cm
5.2.1 Bei der Ermittlung des Längenmaßes wird
Höhe,
die größte, gegebenenfalls abgewickelte
Bauteillänge gemessen. – Zwischenräume von Bekleidungen aus
Latten, Brettern, Paneelen, Lamellen und
5.2.2 Unmittelbar zusammenhängende, verschie-
dergleichen,
denartige Aussparungen, z. B. Öffnung mit
angrenzender Nische, werden getrennt – Fugen;
gerechnet.
5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
5.2.3 Bekleidete Rückflächen von Nischen sowie
– Unterbrechungen mit einer Einzellänge
Leibungen werden unabhängig davon, ob
≤ 1 m.
die Aussparungen übermessen werden
oder nicht, mit ihren Maßen gesondert
5.4 Einzelregelungen
gerechnet.
Keine Regelungen.

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DIN 18355
VOB im Bild
ATV DIN 18355 Bild 1, 47,3 mm
Erläuterungen

0.5 Abrechnungseinheiten Außeneck


Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und

l
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je-
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab-
rechnungseinheit festzulegen.

l
5 Abrechnung
Bild 1
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN
18299. frei endend

5.1 Allgemeines
5.1.1 Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind die Maße der
– hergestellten Bauteile,
– hergestellten Bekleidungen
zugrunde zu legen.
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln
und Einzelregelungen, anzuwenden.
Auf Flächen mit begrenzenden Bauteilen Bild 2
sind die Maße bis zu den begrenzenden,
ungeputzten Bauteilen zugrunde zu legen.
– auf Flächen mit begrenzenden Bauteilen die
Vorsatzschalen und dergleichen gelten als Maße bis zu den begrenzenden, ungeputzten
begrenzende Bauteile, soweit sie nicht Bauteilen (Bild 3 bis 11)
durchdrungen oder unterschnitten werden. VOB im Bild
zugrunde ATV DIN 18355 Bild 3, 47,3 mm
zu legen.
Für die herzustellenden Bauteile aus Holz und Kunst-
stoff, z. B. Türen, Tore, Fenster, Fensterelemente,
Klappläden, Trennwände, Wand- und Deckenbeklei-
Türen, Tore
dungen sowie Schrankwände, auch für Holz-Metall-
Konstruktionen, sind
– deren Maße (Bild 1 und 2), in der Regel Flächen
ohne begrenzende Bauteile, und

l
Bild 3

293
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VOB im Bild
ATV DIN 18350 Bild 14, 85 mm

ohne Vorsatzschale

Bild 4

Fenster, Fensterelemente l
l1 Bild 7

Wand- und Deckenbekleidungen


oben

l
VOB im Bild
Bild 5 ATV DIN 18355 Bild 6, 47,3 mm
Bild 8
Trennwände mit Vorsatzschale
seitlich

l
Bild 6

Bild 9

294
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DIN 18355

unten 5.2 Ermittlung der Maße/Mengen


5.2.1 Bei der Ermittlung des Längenmaßes wird
die größte, gegebenenfalls abgewickelte
Bauteillänge gemessen.
Leisten, Blenden, An- und Abschlussprofile, Ab-
dichtungen, Schattenfugen, Leibungsverkleidun-
gen und dergleichen werden gemäß Abschnitt 0.5.2
grundsätzlich nach Längenmaß gerechnet und in
der Regel zusätzlich vergütet. Dabei wird der
Abrechnung die größte, ggf. abgewickelte Bauteil-
länge zugrunde gelegt (Bild 12).

Abschlussprofil
Bild 10

Schrankwände

Bild 11

Begrenzende Bauteile im Sinne dieser Abrech-


nungsvorschrift sind z. B. Rohwände, Stützen, Roh-
decken, Unterzüge, tragende Hölzer und Stahlträ-
ger, aber auch Vorsatzschalen und dergleichen,
soweit sie nicht durchdrungen oder unterschnitten
werden.

VOB im Bild
ATV DIN 18355 Bild 13, 85 mm, korrigiert

l1 l3 l2 l3 l1

Bild 12

größte abgewickelte Länge = 2 · l1 + l2 + 2 · l3

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5.2.2 Unmittelbar zusammenhängende, verschie- 5.2.3 Bekleidete Rückflächen von Nischen sowie
denartige Aussparungen, z. B. Öffnung mit Leibungen werden unabhängig davon, ob
angrenzender Nische, werden getrennt die Aussparungen übermessen werden oder
gerechnet. nicht, mit ihren Maßen gesondert gerechnet.
Grenzen verschiedenartige Aussparungen, z. B. Gemäß Abschnitt 5.3.1, 1. Spiegelstrich, werden
Öffnung und Nische, unmittelbar aneinander, so Aussparungen mit einer Einzelgröße ≤ 2,5 m2 über-
sind zur Beurteilung der Übermessung Öffnung und messen. Gemäß der Begriffsbestimmung nach
Nische jeweils gesondert zu rechnen (Bild 13). ATV DIN 18299, Anhang A, sind Nischen eine Art
VOBVOB
im Bild
im Bild von Aussparung. Unabhängig davon, ob die Aus-
ATVATV
DINDIN
18350
18350
BildBild
52, 52,
170170
mmmm sparung in Form einer Nische übermessen wird,
Aussparungen, z. B. Öffnung mit angrenzender wird deren Rückfläche zusätzlich gerechnet, falls
Nische VOB im Bild
sie ganz oder teilweise bekleidet ist (Bild 14).
ATV DIN 18350 Bild 46, 85 mm

Nischenrückfläche
Aussparung
Aussparung
h1
h1

l1

Öffnung
Öffnung
h2
h2

NischeNische
h3
h3

b b

h1
h

Bild 13

Hinsichtlich der Übermessungsregelung gilt dabei


gemäß Abschnitt 5.3.1, 1. Spiegelstrich:
AAussparung = b · h1 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen. l1
AÖffnung = b · h2 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.
Bild 14
ANische = b · h3 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen
Die Rückfläche ist gemäß Abschnitt 5.2.3 zusätzlich AWand = l · h + l1 · h1, falls l1 · h1 ≤ 2,5 m2
zu rechnen, wenn sie bekleidet ist.
Die Leibungen sind gesondert zu rechnen.
Die Leibungen der Öffnung und der Nische sind je-
weils gesondert zu rechnen.
5.2.4 Bindet eine Aussparung anteilig in angren-
zende, getrennt zu rechnende Flächen ein,
wird zur Ermittlung der Übermessungsgrö-
ße die jeweils anteilige Aussparungsfläche
gerechnet.

Aussparungen, z. B. Öffnungen oder Nischen, die in


angrenzende, getrennt zu rechnende Flächen ein-
binden, sind zur Ermittlung der Übermessungsgrö-
ße jeweils gesondert zu ermitteln, bezogen auf die

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DIN 18355

davon tangierte Einzelfläche. So sind z. B. Fenster 5.3 Übermessungsregeln


VOB im Bild
übereck bezogen auf die jeweilige Raum- oder Fas-
ATV DIN 18350 Bild 31, 85 mm Übermessen werden:
sadenfläche zu rechnen (Bild 15).
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
– Aussparungen, z. B. Öffnungen (auch
Öffnungen übereck
raumhoch), Nischen ≤ 2,5 m2 Einzelgröße,
in Böden Aussparungen ≤ 0,5 m2 Einzel-
größe; bei der Ermittlung der Einzelgröße
sind die kleinsten Maße der Aussparung
zugrunde zu legen;

l2
– Unterbrechungen in der bekleideten Flä-
che durch Bauteile, z. B. Fachwerkteile,
Stützen, Unterzüge, Balken, Sparren, Lat-
tungen, mit einer Einzelbreite ≤ 30 cm,
– Fußleisten und Konstruktionen ≤ 10 cm
Höhe,
– Zwischenräume von Bekleidungen aus
l1 Latten, Brettern, Paneelen, Lamellen und
dergleichen,
Bild 15
– Fugen;
A1 = l1 · h > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.
A2 = l2 · h ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen. Aussparungen
Zur Begriffsbestimmung von Aussparungen siehe
den Anhang A der ATV DIN 18299. Dort ist defi-
Bindet eine Aussparung, z. B. eine Öffnung, anteilig niert:
in eine Wandbekleidung ein, so wird zur Ermittlung
der Größe der Aussparung nur die der Wandbeklei- „Aussparungen sind bei Bauteilen Querschnitts-
VOB im Bild
dung zugehörige Fläche gerechnet (Bild 16). Siehe schwächungen, deren Tiefe kleiner oder gleich der
ATV DIN 18350 Bild 33, 85 mm
hierzu auch die grundsätzliche Regelung gemäß Bauteiltiefe sein kann. Aussparungen sind bei Flä-
Abschnitt 5.1, 2. Spiegelstrich. chen nicht zu behandelnde bzw. nicht herzustellen-
de Teile. Aussparungen entstehen z. B. durch Öff-
nungen (auch raumhoch), Durchbrüche, Durchdrin-
gungen, Nischen, Schlitze, Hohlräume, Leitungen,
Kanäle.“

b
Wandbereich
h2
h3

Wandbekleidung
h1

Bild 16 A = b · h1 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.

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VOB
VOB im
im Bild
Bild
ATV
ATV DIN 18350
DIN 18350 Bild
Bild 44,
43, 85
85 mm
mm
Aussparungen, z. B. Öffnungen oder Nischen, sind Leibungen von Aussparungen
gemäß Abschnitt 5.3.1, 1. Spiegelstrich, zu über-
VOB wenn
messen, im Bild
ihre Einzelgröße ≤ 2,5 m2 beträgt. Zur
ATV DINder
Ermittlung 18349 Bild 7, 85 mm sind die je-
Übermessungsgrößen Leibung
weils kleinsten Maße zugrunde zu legen (Bild 17). VOB im Bild
ATV DIN 18350 Bild 43, 85 mm
Bild 18 Leibung innen
Leibung außen

Leibungen von Öffnungen


h3

Leibung innen
Leibung innen
Leibung außen
Leibung außen
h2

h1

Leibung innen
Leibung außen

Leibung innen
h4

Leibung innen
Leibung außen

Leibung
Leibung innen
innen
Bild 17

AAussparung = l · h3 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen. Leibung außen


Leibung außen
ANischen = b · h4 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.
VOB
Bild 19im Bild
AÖffnung innen = b · h1 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen. ATV DIN 18350 Bild 45, 85 mm
AÖffnung außen = b · h2 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.
Leibung innen
Leibungen von Nischen
Die Rückfläche der Nische ist unabhängig von ihrer Leibung außen
Einzelgröße gemäß Abschnitt 5.2.3 mit ihrem Maß
gesondert zu rechnen, wenn sie bekleidet ist.
Leibung
Leibungen von Aussparungen, z. B. Öffnungen oder
Nischen, werden grundsätzlich gesondert gerech-
net, unabhängig von der jeweiligen Größe der Aus- Bild 20
sparung. Die Abrechnung erfolgt in der Regel nach
Längenmaß. Im Interesse einer eindeutigen und
zuverlässigen Preiskalkulation und Abrechnung
sollten dafür bereits im Bauvertrag getrennt nach
Leibungstiefe gesonderte Positionen vorgesehen
werden (Bild 18 bis 20).

298
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l
DIN 18355
VOB im Bild
ATV DIN 18355 Bild 24, 85 mm, korrigiert

Aussparungen, z. B. Natursteinstreifen in Außen- Fensteröffnung


wandbekleidungen, sind gemäß Abschnitt 5.3.1,
A außen
1. Spiegelstrich, zu übermessen, wenn ihre Einzel-
größe ≤ 2,5 m2 beträgt, bzw. abzuziehen, wenn ihre
Einzelgröße > 2,5 m2 beträgt (Bild 21).
VOB im Bild
ATV DIN 18355 Bild 22, 85 mm, korrigiert
Aussparung in einer Außenwandbekleidung

A innen

Bild 23
Ainnen = b1 · h1 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.
h

Aaußen = b2 · h2 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.

Die Leibungen sind, falls behandelt, zusätzlich zu


rechnen.
Nischen werden übermessen, wenn ihre Einzelgrö-
l VOB im Bild
ße ≤ 2,5 m2 beträgt, bzw. abgezogen, wenn ihre
ATV DIN 18350 Bild 37, 85 mm
Bild 21 AAussparung = l · h ≤ 2,5 m2 Einzelgröße > 2,5 m2 beträgt (siehe Abschnitt 5.3.1,
VOB im Bild 1. Spiegelstrich; Bild 24).
ATV DIN 18355 Bild 24, 85 mm, korrigiert
Aussparungen, z. B. Öffnungen, werden je Raum
beiVOB im Bildz. B. der Wandbekleidung getrennt
Ermittlung
ATV DINund
gemessen 18350 Bild 28, wenn
übermessen, 85 mmihre Einzelgröße
≤ 2,5 m2 beträgt (Bild 22 und 23).
A außen

h
Öffnungen
Wand mit geschosshohem mittigem Durchgang

A innen

b
t

übermessen
b
Bild 24
ANische = b · h > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.
h

Bild 22 A = b · h ≤ 2,5 m2

299
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Die bekleidete Rückfläche der Nische ist gemäß Ab- Aussparungen in Böden
schnitt 5.2.3 mit ihrem Maß gesondert zu rechnen.
Die Leibungen sind unabhängig von der Nischen-
größe grundsätzlich gesondert zu rechnen.
Zusammenfassend ist in Verbindung mit Abschnitt
5.2.3 festzustellen:
– Nische mit einer Einzelgröße ≤ 2,5 m2:
Die Nische wird übermessen.
Die Leibungen werden gesondert gerechnet.
Die Rückfläche der Nische ist, soweit behandelt,
unabhängig von ihrer Größe zusätzlich zu rech-
nen.
– Nische mit einer Einzelgröße > 2,5 m2:
Die Nische wird abgezogen. Bild 25
Die Leibungen werden gesondert gerechnet.
A = l · b + 2 · (l1 · b1)
Die Rückfläche der Nische ist, soweit behandelt,
zusätzlich zu rechnen.
– Nische mit Öffnung, jeweils mit einer Einzelgröße
VOB
GemäßimAbschnitt
Bild 5.3.1, 1. Spiegelstrich, 2. Satz, sind
≤ 2,5 m2:
ATV DIN 18355 Bild
bei der Ermittlung der 28, 85 mm,von Aussparun-
Einzelgröße
Nische und Öffnung werden übermessen. gen, wie z. B. Öffnungen oder Nischen, die jeweils
Die Leibungen werden gesondert gerechnet. kleinsten Maße zugrunde zu legen. Das heißt, die
Die Rückfläche der Nische ist, soweit behandelt, Übermessungsgröße richtet sich nach den kleinsten
zusätzlich zu rechnen. Abmessungen der Aussparung (Bild 26).
– Nische mit einer Einzelgröße > 2,5 m2 mit einer
Öffnung mit einer Einzelgröße ≤ 2,5 m2:
Die Nische wird abgezogen, die Öffnung über- Aussparungen in Wandbekleidung
messen.
Die Leibungen der Nische und der Öffnung wer-
den gesondert gerechnet.
Die Rückfläche der Nische ist, soweit behandelt, Aussparung
h1

zusätzlich zu rechnen.
– Nische mit Öffnung, jeweils mit einer Einzelgröße Öffnung
h2

> 2,5 m2:


Nische und Öffnung werden abgezogen.
Die Leibungen der Nische und der Öffnung wer- Nische
h3

den gesondert gerechnet.


Die Rückfläche der Nische ist, soweit behandelt,
zusätzlich zu rechnen.
b
Die Bodenfläche ist gemäß Abschnitt 5.1 bis zu den
begrenzenden, nicht bekleideten, ungeputzten Bild 26
Bauteilen zu messen. AAussparung = b · h1 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.
Die Fläche der Pfeilervorlage, der Säule oder der AÖffnung = b · h2 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.
Rohrdurchführung wird übermessen, wenn ihre ANische = b · h3 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen
Einzelflächen ≤ 0,5 m2 betragen. und ihre Rückfläche
Aussparungen in Bodenflächen gemäß Abschnitt 5.2.3
zusätzlich zu rechnen.
Der Bodenfläche hinzuzurechnen sind die Flächen
der Nischen, jedoch unabhängig von ihrer Einzel-
größe (Bild 25).

300
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DIN 18355

VOB im Bild
Die Leibungen von Aussparungen, z. B. Öffnungen ATV DIN
keine 18355 BildLeistung
Unterbrechung, 32, 85 mm, korrigiert
wird nicht wieder
oder Nischen, sind unabhängig davon, ob die Aus- aufgenommen
sparungen übermessen oder abgezogen werden,
grundsätzlich gesondert zu rechnen, in der Regel
gemäß Abschnitt 0.5.2, 6. Spiegelstrich, nach Län-
genmaß.
Unterbrechungen
Gemäß Abschnitt 5.3.1, 2. Spiegelstrich, werden
Unterbrechungen in der bekleideten Fläche durch
Bauteile, z. B. Fachwerkteile, Stützen, Unterzüge,
Balken, Sparren oder Lattungen, mit einer Einzel-
breite ≤ 30 cm übermessen. Bild 28

Zur Begriffsbestimmung von Unterbrechungen sie-


he Anhang A der ATV DIN 18299. Hier ist definiert:
Fachwerkteile
„Unterbrechungen sind bei der Ermittlung der Län-
genmaße trennende, nicht zu behandelnde bzw.
nicht herzustellende Abschnitte. Unterbrechungen
durch Bauteile sind bei der Ermittlung der Flächen-
maße trennende, nicht zu behandelnde bzw. nicht  30 cm
herzustellende Teilflächen geringer Breite, z. B. Bild 29
Fachwerkteile, Vorlagen, Lisenen, Gesimse, Ent-
wässerungsrinnen, Einbauten.“ Fachwerkteile mit einer Einzelbreite > 30 cm wer-
Sie gelten jedoch nur dann als solche, wenn die vor- den abgezogen.
gegebene Leistung, bezogen auf die jeweilige
Wand- oder Deckenfläche, nach der Unterbrechung
wieder aufgenommen wird. Stützen
Wand- und Deckenbekleidungen, Oberflächenbe-
handlungen, Vorsatzschalen, Unterdecken, Unter-
konstruktionen, Dämmstoffschichten und derglei-
chen werden gemäß Abschnitt 5.1 ermittelt. Dabei
werden gemäß Abschnitt 5.3.1, 2. Spiegelstrich,
Unterbrechungen in der behandelten Fläche durch 30 cm
Bauteile, z. B. Fachwerkteile, Stützen, Unterzüge, Bild 30
Balken, Sparren oder Lattungen, mit einer Einzel-
breite ≤ 30 cm übermessen und mit einer Einzelbrei- Stützen mit einer Einzelbreite > 30 cm werden abge-
te > 30 cm abgezogen (Bild 27 bis 33). zogen.

VOB im Bild
Unterbrechung,
ATV DIN 18355Leistung
Bild 31,wird
85 wieder
mm aufgenom- Unterzüge
men

Bild 27
30 cm
Bild 31

Unterzüge mit einer Einzelbreite > 30 cm werden


abgezogen.

301
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Balken Bei Fußleisten und Konstruktionen mit einer Höhe


> 10 cm ist demnach die Höhe der zu bekleidenden
Wand um das Maß der sichtbaren Fußleiste bzw. der
bekleidete Konstruktion zu reduzieren. Dabei zählt die zu
Zwischenfelder bekleidende Wand gemäß Abschnitt 5.1 üblicher-
weise von Oberseite Rohdecke bis Unterseite Roh-
 30 cm  30 cm VOB im Bild
decke. Dies gilt auch für Sockelleisten aus Stein
ATV DIN 18355 Bild 16, 85 mm
Bild 32 oder Steinzeug, z. B. entlang von Treppenstufen
(Bild 35).
Balken mit einer Einzelbreite > 30 cm werden abge-
zogen.

h2
Sparren

10 cm

h1
 30 cm  30 cm
Bild 35 H = h1 + h2
Bild 33

Sparren mit einer Einzelbreite > 30 cm werden Zwischenräume von Bekleidungen


abgezogen.
Gemäß Abschnitt 5.3.1, 4. Spiegelstrich, werden
Zwischenräume von Bekleidungen aus Latten, Bret-
Fußleisten und Konstruktionen tern, Paneelen, Lamellen und dergleichen übermes-
sen. So werden also die bei Verwendung z. B. von
Gemäß Abschnitt 5.3.1, 3. Spiegelstrich, werden Paneelen entstehenden Zwischenräume übermes-
Fußleisten und Konstruktionen von ≤ 10 cm Höhe VOB im Bild
sen (Bild 36).
übermessen und im Umkehrschluss von > 10 cm ATV DIN 18355 Bild 38, 85 mm
VOB abgezogen.
Höhe im Bild Entscheidend ist dafür allein die
(sichtbare) 18355
ATV DIN BildFußleiste
Höhe der 15, 85 mmoder Konstruktion,
nicht der Abstand der Oberkante Fußleiste oder
Konstruktion zur Oberseite Rohdecke (Bild 34).
h

l
Bild 36

5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß


10 cm
– Unterbrechungen mit einer Einzellänge
≤ 1 m.

5.4 Einzelregelungen
Bild 34 H=h Keine Regelungen.

302
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DIN 18356

Parkett- und Holzpflasterarbeiten – DIN 18356


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18356 „Parkett- und Holzpflas- 1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
terarbeiten“ gilt für das Verlegen von Par- meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
kett und Holzpflaster in Innenräumen. Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
gehen die Regelungen der ATV DIN 18356
1.2 Die ATV DIN 18356 gilt nicht für das Verle- vor.
gen von Lagerhölzern und Blindböden (sie-
he ATV DIN 18334 „Zimmer- und Holzbau-
arbeiten“).

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und – Leisten, Profile, Kanten, Schienen sowie
Maßen, für deren Oberflächenbehandlung,
– Vorbehandeln des Untergrundes, z. B. Reini- – Anpassen an begrenzende Bauteile, z. B. Ein-
gen, Spachteln, Schleifen, bauteile, Einrichtungsgegenstände und der-
gleichen,
– Parkett,
– Fugen.
– Holzpflaster,
0.5.3 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen,
– Unterlagen,
für
– Schutzabdeckungen,
– Revisionsklappen, Öffnungen und derglei-
– Oberflächenbehandlungen. chen,
0.5.2 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und
– Belegen und Oberflächenbehandlungen von
Maßen, für
Stufen, Türschwellen und dergleichen,
– Abschneiden von Abdeckungen und der
Überstände von Randdämmstreifen, – Rosetten.

303
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5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:

5.1 Allgemeines 5.2.3 Bei der Ermittlung des Längenmaßes wird


jeweils die größte gegebenenfalls abgewi-
5.1.1 Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
ckelte Bauteillänge zugrunde gelegt.
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind die Maße der belegten oder
5.3 Übermessungsregeln
behandelten Fläche zugrunde zu legen.
Übermessen werden:
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln 5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
und Einzelregelungen, anzuwenden.
– Aussparungen, z. B. für Pfeiler, Pfeilervor-
lagen, Rohrdurchführungen, ≤ 0,1 m2 Ein-
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen
zelgröße,
5.2.1 Auf Flächen
– in Böden nachträglich eingearbeitete Tei-
– mit begrenzenden Bauteilen sind die Maße le, z. B. Intarsien, Markierungen,
der belegten Flächen bis zu den begren-
– Fugen;
zenden, ungeputzten, nicht bekleideten
Bauteilen, 5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
– ohne begrenzende Bauteile sind deren – Unterbrechungen ≤ 1 m Einzellänge,
Maße
– in Böden nachträglich eingearbeitete Tei-
zugrunde zu legen. le, z. B. Intarsien, Markierungen,
Vorsatzschalen und dergleichen gelten als – Fugen.
begrenzende Bauteile, soweit sie nicht un-
terschnitten werden. 5.4 Einzelregelungen
5.2.2 Bei Belägen auf Stufen und Schwellen sind Keine Regelungen.
deren größte Maße zugrunde zu legen.

304
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DIN 18356

Erläuterungen

0.5 Abrechnungseinheiten Maße des Parketts


Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je-
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab-
rechnungseinheit festzulegen.

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
Bild 1
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN
18299.

5.1 Allgemeines
5.1.1 Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind die Maße der belegten oder
behandelten Fläche zugrunde zu legen.
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln
Bild 2
und Einzelregelungen, anzuwenden.
Der Ermittlung der Leistung
– für Parkettböden, bestehend aus Parkettstäben, Maße des Holzpflasters
Parkettriemen, Tafeln für Tafelparkett, Mosaik-
parkett-Lamellen oder industriell hergestellten
Fertigparkett-Elementen,
− für Parkettunterlagen, wie Holzwolle-Leicht-
bauplatten und Mehrschicht-Leichtbauplatten,
Schaumkunststoffe und Faserdämmstoffe für die
Wärme- und Trittschalldämmung, Holzfaserplat-
ten, Spanplatten und Unterböden aus Holzspan-
platten,
Bild 3
− für Oberflächenbehandlungen, wie Wachsen,
Versiegeln und Schleifen, und
− für Flächen, die mit Holzpflaster belegt sind,
sind die Maße des Parketts bzw. des Holzpflasters
zugrunde zu legen (Bild 1 bis 4).

Bild 4

305
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5.2 Ermittlung der Maße/Mengen Flächen mit begrenzenden Bauteilen – seitlich


5.2.1 Auf Flächen
– mit begrenzenden Bauteilen sind die Maße
der belegten Flächen bis zu den begren-
zenden, ungeputzten, nicht bekleideten
Bauteilen,
– ohne begrenzende Bauteile sind deren
Maße
zugrunde zu legen.
Vorsatzschalen und dergleichen gelten als
begrenzende Bauteile, soweit sie nicht un-VOB im Bild
terschnitten werden. ATVBild
DIN6 18356 Bild 4, 47,3 mm, korrigiert:12.04.2007
Auf Flächen mit begrenzenden Bauteilen sind die
Maße der zu belegenden Fläche bis zu den begren-
zenden, ungeputzten, nicht bekleideten Bauteilen Dabei gelten Vorsatzschalen und dergleichen als
zugrunde zu legen. begrenzende Bauteile, sofern sie nicht unterschnit-
ten werden (Bild 7 und 8).
Begrenzende Bauteile im Sinne dieser Abrech-
nungsbestimmung sind z. B. Rohwände, Stützen VOB im Bild
und Vorsatzschalen (Bild 5 und 6). ATV DIN
Vorsatzschale 18367
nicht Bild 4
unterschnitten
l
Flächen mit begrenzenden Bauteilen

Bild 7

Flächen mit begrenzenden Vorsatzschalen – seitlich

Bild 5

Bild 8

306
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DIN 18356

VOB im Bild
ATV als
Maßgebend DINbegrenzendes
18367 Bild 5Bauteil ist die Vor- 5.2.2 Bei Belägen auf Stufen und Schwellen sind
satzschale. Das Holzpflaster (bzw. das Parkett) deren größte Maße zugrunde zu legen.
unterschneidet die Vorsatzschale nicht.
Beläge auf Stufen und Schwellen sind mit den
Maßgebend als begrenzendes Bauteil ist die Roh- Maßen des kleinsten, das Bauteil umschreibenden
bauwand, wenn das Holzpflaster die Vorsatzschale Rechtecks zu rechnen (Bild 10).
unterschneidet (Bild 9).
Flächen von Stufen und Schwellen
Flächen mit unterschnittener Vorsatzschale – seitlich

Bild 10

5.2.3 Bei der Ermittlung des Längenmaßes wird


jeweils die größte gegebenenfalls abgewi-
ckelte Bauteillänge zugrunde gelegt.
Bei der Abrechnung nach Längenmaß ist die größte
Länge des jeweiligen Bauteils zugrunde zu legen.
Bei Bauteilen, deren Abrechnung im Bauvertrag
Bild 9
nach Längenmaß vorgegeben ist, z. B. bei streifen-
förmigen Parkett- bzw. Holzpflasterflächen, wird
die größte Bauteillänge gemessen (Bild 11 und 12).

Parkett – Randfries

Die größte Länge des Randfrieses ermittelt sich in der Abwicklung wie folgt:

Bild 11

Lgrößte Länge = l1 + l2 + 2 · l3 + l4 + l5

307
VOB im Bild
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ATV
VOB DIN 18367 Bild 7
im Bild
ATV DIN 18367 Bild 7

Holzpflaster – Randfries Der Parkettboden bzw. die Holzpflasterfläche ist ge-


mäß Abschnitt 5.2.1, 1. Absatz, bis zu den begren-
l2 l5 zenden, nicht bekleideten Bauteilen zu messen
l2 l5 (Bild 13 und 14):

l3
A=l·b

l3
l4
l4
l1
l1

Die größte Länge des Randfrieses ermittelt sich in


der Abwicklung wie folgt:

l1 l2 l3 l4 l3 l5
l1 l2 l3 l4 l3 l5

Bild 12 Lgrößte Länge = l1 + l2 + 2 · l3 + l4 + l5 Bild 13

Beispiel
5.3 Übermessungsregeln
Übermessen werden:
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
– Aussparungen, z. B. für Pfeiler, Pfeilervor-
lagen, Rohrdurchführungen, ≤ 0,1 m2 Ein-
zelgröße,
– in Böden nachträglich eingearbeitete Tei-
le, z. B. Intarsien, Markierungen,
– Fugen;
Bei der Abrechnung nach Flächenmaß sind Ausspa-
rungen z. B. für Pfeiler, Stützen oder Durchführun-
gen, mit einer Einzelgröße ≤ 0,1 m2 zu übermessen.
Bild 14
Begriffsbestimmung
Zur Begriffsbestimmung von Aussparungen siehe
Die Flächen der Pfeilervorlagen, der Rohrdurchfüh-
Anhang A der ATV DIN 18299. Dort ist definiert:
rungen und dergleichen werden übermessen, falls
„Aussparungen sind bei Bauteilen Querschnitts- ihre Einzelflächen ≤ 0,1 m2 sind. Dabei werden zur
schwächungen, deren Tiefe kleiner oder gleich der Ermittlung der Abzüge die Maße der unbekleideten
Bauteiltiefe sein kann. Aussparungen sind bei Flä- Bauteile zugrunde gelegt.
chen nicht zu behandelnde bzw. nicht herzustellen-
de Teile. Aussparungen entstehen z. B. durch Öff-
nungen (auch raumhoch), Durchbrüche, Durchdrin-
gungen, Nischen, Schlitze, Hohlräume, Leitungen,
Kanäle.“

308
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DIN 18356

Die Fläche der Nische wird mit ihrem Maß bis zu 5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
VOB im Bild Bauteilen hinzugerechnet:
den unbekleideten
– Unterbrechungen ≤ 1 m Einzellänge,
ATV DIN 18367 Bild 8
A = l1 · b1
– in Böden nachträglich eingearbeitete Tei-
In Parkettböden oder Holzpflasterflächen nachträg- le, z. B. Intarsien, Markierungen,
lich eingearbeitete Teile, z. B. Intarsien, Muster oder
– Fugen.
Markierungen z. B. in Turnhallenflächen, werden
bei Abrechnung der Bodenfläche übermessen. Ist Bei der Abrechnung nach Längenmaß ist gemäß
deren Abrechnung im Bauvertrag nach Längenmaß Abschnitt 5.2.3 die größte Länge des jeweiligen
vorgesehen, wird die größte Bauteillänge gemäß Bauteils zugrunde zu legen. Sockelleisten und
Abschnitt 5.2.3 gemessen (Bild 15). Abdeckleisten z. B. sind deshalb teils an der Vorder-
seite und teils an der Hinterseite zu messen (siehe
dazu auch Bild 11). Dabei werden Unterbrechungen
Markierungen
mit ≤ 1 m Einzellänge übermessen.
l2 Begriffsbestimmung
Zur Begriffsbestimmung von Unterbrechungen sie-
he Anhang A der ATV DIN 18299. Darin ist defi-
niert:
„Unterbrechungen sind bei der Ermittlung der Län-
genmaße trennende, nicht zu behandelnde bzw.
nicht herzustellende Abschnitte.“
l4

5.4 Einzelregelungen
Keine Regelungen.
l1

l3

Bild 15 Lgrößte Länge = l1 + l2 + l3 + l4

309
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DIN 18357

Beschlagarbeiten – DIN 18357


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18357 „Beschlagarbeiten“ gilt 1.2 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
für das Anbringen von Beschlägen zum manu- meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
ellen und automatischen Öffnen, Schließen Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
und zum Feststellen von Fenstern, Türen, gehen die Regelungen der ATV DIN 18357
Toren und dergleichen. vor.

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen der – Beschlagen von Fenstern, Türen, Toren, Einbaumö-
Beschlagteile sowie nach den zu beschlagenden Bau- beln und dergleichen,
teilen, für
– Anbringen einzelner Beschläge.

5 Abrechnung
Keine ergänzende Regelung zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5.

Erläuterungen
0.5 Abrechnungseinheiten 5 Abrechnung
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und Keine ergänzende Regelung zur ATV DIN 18299,
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je- Abschnitt 5.
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab-
rechnungseinheit festzulegen.
Gemäß Abschnitt 0.5 ist im Leistungsverzeichnis für
jede Teilleistung die Abrechnungseinheit anzuge-
ben.
In der Regel sollte für
– das Beschlagen von Bauelementen, z. B. Fenster,
Türen, Tore, Einbaumöbel, und
– das Anbringen einzelner Beschläge
die Abrechnungseinheit nach Anzahl (St), getrennt
nach Art und Anzahl der Beschlagteile bzw. der
Elemente, vorgesehen werden.

311
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DIN 18358

Rollladenarbeiten – DIN 18358


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18358 „Rollladenarbeiten“ gilt ßen, die für die Durchfahrt von Fahrzeu-
für das Herstellen und Einbauen von Rollla- gen, den Durchgang von Personen und das
den-, Sonnenschutz- und Verdunkelungsan- Durchreichen von Waren vorgesehen ist
lagen, innen und außen, sowie für Insekten- (siehe ATV DIN 18360 „Metallbauarbei-
schutz. ten“).
1.2 Die ATV DIN 18358 gilt nicht für 1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
– Roll- und Sektionaltore, Rollgitter oder
Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
sonstige Tore, die aus Bauteilen von Roll-
gehen die Regelungen der ATV DIN 18358
läden bestehen, um eine Öffnung zu schlie-
vor.

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Anzahl (Stück), getrennt nach Bauart und


Maßen.

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
5.1 Allgemeines 5.2.3 Vorsatz- oder Vorbaurollläden, Aufsetz-
oder Aufsatzrollläden, Verdunkelungsanla-
5.1.1 Ermittlung der Leistung
ge mit Kasten
Bei der Ermittlung der Leistung – gleichgül-
– die größte Breite bis Hinterkante Füh-
tig, ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
rungsschiene und die Höhe von Unterkan-
erfolgt – sind die Maße der hergestellten
te Führungsschiene bis Oberkante Kasten;
Bauteile zugrunde zu legen.
5.2.4 Außenjalousien/Raffstoren
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen
– bei seilgeführten Lamellen die Breite des
5.2.1 Bei der Ermittlung der Maße wird jeweils Behanges und die Höhe von Unterkante
das größte Bauteilmaß zugrunde gelegt. Unterschiene bis Oberkante Oberkopf,
Bei der Ermittlung der Maße werden zugrun- – bei schienengeführten Lamellen die Breite
de gelegt bei bis Hinterkante Führungsschiene und die
5.2.2 Neubau- oder Einbaurollläden, Verdunke- Höhe von Unterkante Unterschiene bis
lungsanlage ohne Kasten Oberkopf;

– die größte Breite bis Hinterkante Füh- 5.2.5 Markisen


rungsschiene und die Höhe von Unterkan- – die größte Breite der Anlage und der Aus-
te Führungsschiene bis Mitte Welle; fall in der Tuchschräge;

313
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5.2.6 Kästen, Blenden und Dächern 5.3 Übermessungsregeln


– die tatsächlichen Breitenmaße und die Übermessen werden
abgewickelte Länge.
– Fugen.

5.4 Einzelregelungen
Keine Regelungen.

Erläuterungen
0.5 Abrechnungseinheiten Bei der Ermittlung der Maße werden zugrun-
de gelegt bei
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je- 5.2.2 Neubau- oder Einbaurollläden, Verdunke-
weilige Teilleistung hinzuweisen. lungsanlage ohne Kasten
Die ATV DIN 18358 sieht in der Fassung 2019 als – die größte Breite bis Hinterkante Füh-
Abrechnungseinheit ausschließlich Stück vor. Dies rungsschiene und die Höhe von Unterkan-
gilt einheitlich für den Einbau von: te Führungsschiene bis Mitte Welle;
– Rollläden, 5.2.3 Vorsatz- oder Vorbaurollläden, Aufsetz-
oder Aufsatzrollläden, Verdunkelungsanla-
– Jalousien,
ge mit Kasten
– Falt- und Raffstores,
– die größte Breite bis Hinterkante Füh-
– Markisen, rungsschiene und die Höhe von Unterkan-
– Rollos und te Führungsschiene bis Oberkante Kasten;

– Insektenschutz. 5.2.4 Außenjalousien/Raffstoren


– bei seilgeführten Lamellen die Breite des
Behanges und die Höhe von Unterkante
Unterschiene bis Oberkante Oberkopf,
5 Abrechnung
– bei schienengeführten Lamellen die Breite
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt: bis Hinterkante Führungsschiene und die
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN Höhe von Unterkante Unterschiene bis
18299. Oberkopf;
5.1 Allgemeines 5.2.5 Markisen
5.1.1 Ermittlung der Leistung – die größte Breite der Anlage und der Aus-
fall in der Tuchschräge;
Bei der Ermittlung der Leistung – gleichgül-
tig, ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß 5.2.6 Kästen, Blenden und Dächern
erfolgt – sind die Maße der hergestellten – die tatsächlichen Breitenmaße und die
Bauteile zugrunde zu legen. abgewickelte Länge.
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen Da die Leistungen nur noch nach Stück abgerech-
net werden, kommt der exakten Maßangabe für die
5.2.1 Bei der Ermittlung der Maße wird jeweils Kalkulation und die Fertigung eine erhebliche
das größte Bauteilmaß zugrunde gelegt. Bedeutung zu. Daher wurde in der Ausgabe 2019
Der Berechnung sind die jeweils größten Maße der der ATV DIN 18358 eine exakte Vorgabe für die
hergestellten Bauteile zugrunde zu legen. Fugen Angabe der Maße getroffen, je nach Typ und Bauart
werden dabei gemäß Abschnitt 5.3 übermessen. der Anlage:
Bei Neubau- oder Einbaurollläden und Verdunke-
lungsanlagen ohne Kasten ist die größte Breite bis

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DIN 18358

Hinterkante Führungsschiene und die Höhe von Bei Kästen, Blenden und Dächern sind die tatsäch-
Unterkante Führungsschiene bis Mitte Welle zu lichen Breitenmaße und die abgewickelte Länge zu
messen. messen.
Bei Vorsatz- oder Vorbaurollläden, Aufsetz- oder Anmerkung: Auch wenn in der Fassung 2019 der
Aufsatzrollläden sowie Verdunkelungsanlagen mit ATV DIN 18358 die Beschreibung der Stoffart nicht
Kasten ist die größte Breite bis Hinterkante Füh- mehr ausdrücklich erwähnt ist, empfiehlt es sich,
rungsschiene und die Höhe von Unterkante Füh- hierzu in der Leistungsbeschreibung eine Aussage
rungsschiene bis Oberkante Kasten zu messen. zu treffen, da qualitative Unterschiede relevant für
die Preisbildung sein können.
Bei Außenjalousien/Raffstoren ist bei seilgeführten
Lamellen die Breite des Behanges zu messen und
5.3 Übermessungsregeln
die Höhe von Unterkante Unterschiene bis Ober-
kante Oberkopf; bei schienengeführten Lamellen Übermessen werden
die Breite bis Hinterkante Führungsschiene und die
– Fugen.
Höhe von Unterkante Unterschiene bis Oberkopf.
Bei Markisen ist die größte Breite der Anlage und 5.4 Einzelregelungen
der Ausfall in der Tuchschräge zu messen. Keine Regelungen.

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DIN 18360

Metallbauarbeiten – DIN 18360


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18360 „Metallbauarbeiten“ – Beschlagarbeiten (siehe ATV DIN 18357
gilt für Konstruktionen aus Metall, auch im „Beschlagarbeiten“),
Verbund mit anderen Werkstoffen.
– Rollladenarbeiten (siehe ATV DIN 18358
1.2 Die ATV DIN 18360 gilt nicht für „Rollladenarbeiten“),
– Stahlbauarbeiten (siehe ATV DIN 18335 – Beschichtungen (siehe ATV DIN 18363
„Stahlbauarbeiten“), „Maler- und Lackierarbeiten – Beschich-
tungen“),
– Klempnerarbeiten (siehe ATV DIN 18339
„Klempnerarbeiten“), – Korrosionsschutzarbeiten (siehe ATV DIN
18364 „Korrosionsschutzarbeiten an Stahl-
– abgehängte Decken aus industriell gefer-
bauten“).
tigten Komponenten (siehe ATV DIN
18340 „Trockenbauarbeiten“), 1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
– vorgehängte hinterlüftete Fassaden (siehe
Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
ATV DIN 18351 „Vorgehängte Hinterlüf-
gehen die Regelungen der ATV DIN 18360
tete Fassaden“),
vor.

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und 0.5.3 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen,
Maßen, für für
– Bühnen, Stege, Abdeckungen, Roste, – Fenster,
– Bleche, – Türen,
– Fassaden, – Fassaden,
– Bekleidungen, abgehängte Decken und der- – Tore,
gleichen,
– Bühnen,
– Unterkonstruktionen.
– Schaukästen, Vitrinen und dergleichen,
0.5.2 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und
– Geländer, Gitter, Leitern, Roste, Abdeckun-
Maßen, für
gen,
– Geländer, Gitter, Leitern, Roste, Abdeckungen,
– Profile,
– Profile,
– Unterkonstruktionen.
– Unterkonstruktionen.
0.5.4 Nach Gewicht (kg), getrennt nach Bauart und
Maßen, für Bleche, Bänder, Profile, Kleineisen-
teile.

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5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:

5.1 Allgemeines – bei anderen Profilen die Masse aus den


Profilbüchern der Hersteller,
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß – bei Blechen, Breitflachstählen und Band-
erfolgt – sind die Maße stählen je 1 m2 Fläche und 1 mm Dicke
– der hergestellten Bekleidungen, – aus Stahl 7,85 kg,
– der behandelten Flächen, – aus nicht rostendem Stahl 7,90 kg,
– der hergestellten Bauteile – aus Aluminium 2,70 kg,
zugrunde zu legen. – aus Kupfer, Messing 9,00 kg,
Auf Flächen mit begrenzenden Bauteilen – bei Formstücken aus Stahl und Stahlguss
sind die Maße bis zu den begrenzenden, die Dichte von 7,85 kg/dm³,
ungeputzten Bauteilen zugrunde zu legen.
– bei Formstücken aus Gusseisen (Grau-
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa- guss) die Dichte von 7,25 kg/dm³.
chenden Regeln, wie Übermessungs- und
5.2.4.2 Bei Kleineisenteilen bis 15 kg Einzelmasse
Einzelregelungen, anzuwenden.
darf die Masse durch Wiegen ermittelt wer-
den.
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen
5.2.4.3 Verbindungsmittel, z. B. Schrauben, Niete,
5.2.1 Bei Abrechnung von Einzelbauteilen nach
Schweißnähte, bleiben unberücksichtigt.
Flächenmaß gelten die Maße des kleinsten
umschriebenen Rechtecks. 5.2.4.4 Bei feuerverzinkten (stückverzinkten)
Stahlkonstruktionen werden den Massen
5.2.2 Bei Abrechnung nach Längenmaß wird die
5 % für die Gewichtszunahme im Zuge der
größte Länge zugrunde gelegt, auch bei
Verzinkung zugeschlagen.
schräg geschnittenen und ausgeklinkten
Profilen. Bei gebogenen Profilen wird die
5.3 Übermessungsregeln
äußere abgewickelte Länge zugrunde
gelegt. Übermessen werden:
5.2.3 Bekleidete Rückflächen von Nischen sowie 5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
bekleidete Leibungen werden unabhängig – Aussparungen, z. B. Öffnungen und
davon, ob die Aussparungen übermessen Nischen, in Wänden und Decken ≤ 2,5 m²
werden oder nicht, mit ihren Maßen geson- Einzelgröße, in Böden ≤ 0,5 m² Einzel-
dert gerechnet. größe;
5.2.4 Bei Abrechnung nach Masse sind folgende 5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
Grundsätze anzuwenden:
– Unterbrechungen ≤ 1 m Einzellänge.
5.2.4.1 Es sind anzusetzen:
– bei genormten Profilen die theoretische 5.4 Einzelregelungen
Masse nach DIN-Normen, Keine Regelungen.

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DIN 18360

Erläuterungen

0.5 Abrechnungseinheiten Fenster


Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je-
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab-
rechnungseinheit festzulegen.

5 Abrechnung Bild 1
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN
18299.

5.1 Allgemeines
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind die Maße
– der hergestellten Bekleidungen,
– der behandelten Flächen,
Bild 2
– der hergestellten Bauteile
zugrunde zu legen.
Auf Flächen mit begrenzenden Bauteilen
sind die Maße bis zu den begrenzenden,
ungeputzten Bauteilen zugrunde zu legen.
Türen, Tore
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
chenden Regeln, wie Übermessungs- und
Einzelregelungen, anzuwenden.
Der Abrechnung sind zugrunde zu legen:
– für hergestellte Bauteile, z. B. Fenster, Türen u. Ä.,
die lichten Öffnungsmaße bis zu den sie begren-
Bild 3
zenden, ungeputzten, ungedämmten bzw. nicht
bekleideten Bauteilen (Bild 1 bis 4);

Bild 4

319
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– für Wand- und Deckenbekleidungen Innenbekleidung


auf Flächen ohne begrenzende Bauteile die Maße oben und unten begrenzt
der hergestellten Bekleidung (Bild 5);

Innenwandbekleidung nicht begrenzt

Bild 5 A = (l1 · 2 + l2) · h

– auf Flächen mit begrenzenden Bauteilen die


Maße der bekleideten Flächen bis zu den sie Bild 7 A=8·s·h
begrenzenden, ungeputzten, ungedämmten bzw.
nicht bekleideten Bauteilen (Bild 6 bis 12).

Innenwandbekleidungen seitlich begrenzt

Deckenbekleidung seitlich begrenzt

Bild 6 A = (l1 + l2) · h Bild 8 ADecke = l · b

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DIN 18360

Fassadenecke (Außenecke Bekleidung) seitlich Fassadenbekleidung


nicht begrenzt oben und unten begrenzt

Bild 9

Fassadenecke (Innenecke Bekleidung) seitlich be-


grenzt

Bild 11 A=8·s·h

Fassadenschnitt
Bild 10

Bild 12

Bei Abrechnung nach Flächenmaß werden Ausspa-


rungen in Wänden, z. B. Fensteröffnungen, mit
einer Einzelgröße ≤ 2,5 m² übermessen und bei
einer Einzelgröße > 2,5 m² gemäß Abschnitt 5.3.1
abgezogen.

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Bei Aussparungen, z. B. für Fensteröffnungen, in


einer Fassade, die eine Metallbekleidung erhält,
sind für die Ermittlung der Fläche der Bekleidung
deren Maße anzusetzen, d. h., hierbei entspricht das
Stufe
Maß der Aussparung der Ansichtsfläche (Bild 13).
A=a·b
Spindel
H=h

Bild 14
Metallbauteile werden nach ihren Konstruktions-
Bild 13 maßen gerechnet.

Die Verkleidung der Leibungen wird unabhängig 5.2 Ermittlung der Maße/Mengen
davon, ob die Aussparung übermessen wird oder
nicht, gemäß Abschnitt 5.2.3 mit ihren Maßen 5.2.1 Bei Abrechnung von Einzelbauteilen nach
gesondert gerechnet. Flächenmaß gelten die Maße des kleinsten
umschriebenen Rechtecks.
Für sonstige Metallbauteile, z. B. Abdeckungen,
Roste, Treppen, Stufen, Leitern, Geländer, Hand- Ausschlaggebend für die Anwendung dieser Ab-
läufe, sind deren Maße gemäß Abschnitt 5.1, rechnungsregelung ist das dabei zu fertigende Ein-
3. Spiegelstrich, zugrunde zu legen (Bild 14). zelteil.
Auf der Grundlage des kleinsten umschriebenen
vorgefertigte Wendeltreppe
Rechtecks ist jeweils dann zu ermitteln, wenn es
mit Spindel und Stufen
sich um nicht rechtwinklig geformte, vom Rechteck
oder Quadrat abweichende Einzelbauteile handelt.
Die längste Seite des Vielecks bildet dabei in der
Regel die Grundlage (Bild 15 bis 18).

unregelmäßig geformte Einzelbauteile

Bild 15

Bild 16

322
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DIN 18360

gebogene Profile

Bild 17 Bild 21

5.2.3 Bekleidete Rückflächen von Nischen sowie


bekleidete Leibungen werden unabhängig
davon, ob die Aussparungen übermessen
werden oder nicht, mit ihren Maßen geson-
dert gerechnet.
Aussparungen, also auch Nischen, werden bis zu
einer Einzelgröße ≤ 2,5 m² übermessen, bei einer
Bild 18 Einzelgröße > 2,5 m² abgezogen (Bild 22). Unabhän-
gig davon werden Rückflächen von Nischen, wenn
sie bekleidet sind, mit ihren Maßen gesondert
5.2.2 Bei Abrechnung nach Längenmaß wird die gerechnet.
größte Länge zugrunde gelegt, auch bei
schräg geschnittenen und ausgeklinkten Nischenrückfläche
Profilen. Bei gebogenen Profilen wird die
äußere abgewickelte Länge zugrunde ge-
legt.
Bei Abrechnung nach Längenmaß wird die größte
Länge der Profile zugrunde gelegt (Bild 19 bis 21).

schräg geschnittene Profile

Bild 19

ausgeklinkte Profile
Bild 22

AWand = l · h + l1 · h1, falls l1 · h1 < 2,5 m2


Die Leibungen bleiben unberücksichtigt.

Bild 20

323
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Gleiches gilt für die Bekleidung von Leibungen Die Tiefe der Leibung ist durch die Wanddicke be-
(Bild 23 bis 26). Dabei ist es unerheblich, ob die Lei- grenzt.
bung vollständig oder nur teilweise bekleidet ist.
Ragt die Leibungsfläche über die Mauerdicke hi-
Die Abmessungen der Leibungsbekleidung müssen
naus, so ist sie nicht als Leibungsfläche, sondern als
im Leistungsverzeichnis näher definiert werden.
bekleidete Wandfläche zu rechnen (Bild 26).
Daher sollte auch die Abrechnung möglichst unter
Angabe der Tiefe nach Längenmaß erfolgen.

Leibungen von Öffnungen

Bild 26

5.2.4 Bei Abrechnung nach Masse sind folgende


Grundsätze anzuwenden:
5.2.4.1 Es sind anzusetzen:
– bei genormten Profilen die theoretische
Masse nach DIN-Normen,
– bei anderen Profilen die Masse aus den
Profilbüchern der Hersteller,
Bild 23 – bei Blechen, Breitflachstählen und Band-
stählen je 1 m2 Fläche und 1 mm Dicke
Leibungen von Aussparungen – aus Stahl 7,85 kg,
– aus nicht rostendem Stahl 7,90 kg,
– aus Aluminium 2,70 kg,
– aus Kupfer, Messing 9,00 kg,
Bild 24 – bei Formstücken aus Stahl und Stahlguss
die Dichte von 7,85 kg/dm³,
– bei Formstücken aus Gusseisen (Grau-
Leibungen von Nischen guss) die Dichte von 7,25 kg/dm³.
5.2.4.2 Bei Kleineisenteilen bis 15 kg Einzelmasse
darf die Masse durch Wiegen ermittelt wer-
den.
5.2.4.3 Verbindungsmittel, z. B. Schrauben, Niete,
Bild 25
Schweißnähte, bleiben unberücksichtigt.
5.2.4.4 Bei feuerverzinkten (stückverzinkten)
Stahlkonstruktionen werden den Massen
5 % für die Gewichtszunahme im Zuge der
Verzinkung zugeschlagen.
Die Regelung dieses Abschnittes entspricht grund-
sätzlich der der ATV DIN 18335 „Stahlbauarbeiten“.
Dabei ist das Gewicht nach festgelegten Vorgaben
zu berechnen.

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DIN 18360

Lediglich für Kleineisenteile bis 15 kg Eigengewicht in Wänden


kann das Gewicht durch Wiegen ermittelt werden.
Verbindungsmittel, wie Schrauben, Niete, Schweiß-
nähte, bleiben grundsätzlich unberücksichtigt.
Für verzinkte Stahlkonstruktionen wird aus Grün-
den der Vereinfachung der Mehraufwand dafür mit
dem einheitlichen Zuschlag von 5% des berechne-
ten Gewichtes abgegolten.

5.3 Übermessungsregeln

Übermessen werden:

5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß

– Aussparungen, z. B. Öffnungen und


Nischen, in Wänden und Decken ≤ 2,5 m²
Einzelgröße, in Böden ≤ 0,5 m² Einzel-
größe;

Aussparungen, z. B. Öffnungen und Nischen Bild 27

Begriffsbestimmung AAussparung = b · h1 < 2,5 m2; sie ist zu übermessen.


Zur Begriffsbestimmung von Aussparungen siehe AÖffnung = b · h2 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.
den Anhang A der ATV DIN 18299. Dort ist defi- ANische = b · h3 < 2,5 m2; sie ist zu übermessen.
niert: „Aussparungen sind bei Bauteilen Quer-
schnittsschwächungen, deren Tiefe kleiner oder
gleich der Bauteiltiefe sein kann. Aussparungen in Böden
sind bei Flächen nicht zu behandelnde bzw. nicht
herzustellende Teile. Aussparungen entstehen z. B.
durch Öffnungen (auch raumhoch), Durchbrüche,
Durchdringungen, Nischen, Schlitze, Hohlräume,
Leitungen, Kanäle.“

Bei Abrechnung nach Flächenmaß werden Ausspa-


rungen, z. B. Öffnungen und Nischen, in Decken
und Wänden ≤ 2,5 m² Einzelgröße, in Böden ≤ 0,5 m² Bild 28
Einzelgröße übermessen (Bild 27 und 28).
AKaminvorsprung = b · t < 0,5 m2; sie ist zu übermessen.

5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß


– Unterbrechungen ≤ 1 m Einzellänge.
Die Übermessungsgröße bei Abrechnung nach Län-
genmaß ist bis 1 m Einzellänge festgelegt.

5.4 Einzelregelungen
Keine Regelungen.

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DIN 18361

Verglasungsarbeiten – DIN 18361


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18361 „Verglasungsarbeiten“ − Verlegen von Glasdachziegeln (siehe
gilt für die Verglasung, für Glaskonstruktio- ATV DIN 18338 „Dachdeckungsarbei-
nen und für die Montage von lichtdurchläs- ten“) sowie
sigen Kunststoffplatten.
− hinterlüftete Außenwandbekleidungen
1.2 Die ATV DIN 18361 gilt nicht für (siehe ATV DIN 18351 „Vorgehängte Hin-
terlüftete Fassaden“).
− Beschlagarbeiten (siehe ATV DIN 18357
„Beschlagarbeiten“), 1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
− Verarbeiten von Glassteinen (siehe ATV
Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
DIN 18330 „Mauerarbeiten“),
gehen die Regelungen der ATV DIN 18361
vor.

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Glaserzeugnis- 0.5.3 Anzahl (St), getrennt nach Glaserzeugnissen,
sen, Glasdicken und Scheibengrößen, für Glasdicken, Scheibengrößen und Größe des
verglasten Bauteils, für
– Verglasungen von Fenstern, Türen und Glas-
fassaden, – Verglasungen mit Mehrscheiben-Isolierglas,
– Überkopfverglasungen, – Verglasungen von Fenstern und Türen, Brüs-
tungen und Umwehrungen,
– Glaskonstruktionen,
– Überkopfverglasungen, Horizontalverglasun-
– Blei-, Messing- und Leichtmetallverglasun-
gen,
gen,
– betretbare/begehbare Gläser,
– Bearbeitung von Glasflächen,
– Glaskonstruktionen,
– Beschichtung von Glasflächen,
– Blei-, Messing- und Leichtmetallverglasun-
– Spiegel,
gen,
– lichtdurchlässige Kunststoffplatten.
– Stabilisierungsstreifen aus Glas,
0.5.2 Längenmaß (m), getrennt nach Glaserzeugnis-
– lichtdurchlässige Kunststoffplatten,
sen, Glasdicken und Scheibengrößen, für
– Ausschnitte, Bohrungen und Eckabrundun-
– Bearbeitung von Glaskanten,
gen, getrennt nach Maßen,
– Abdichten von Glasanschlussfugen.
– Spiegel,
– Aquarien,
– Vitrinen,
– Duschkabinen.

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5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:

5.1 Allgemeines 5.2.2 Bei Abrechnung nach Längenmaß (m) gilt:


Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig, Die aus den Flächenmaßen ermittelten Län-
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß gen und Breiten werden auch für die Kanten-
erfolgt – sind die Maße der hergestellten bearbeitung zugrunde gelegt.
Verglasungen zugrunde zu legen.
5.3 Übermessungsregeln
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln Übermessen werden:
und Einzelregelungen, anzuwenden.
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen − Sprossen und bewegliche Flügel in Ver-
glasungen mit Profilbauglas und licht-
5.2.1 Bei Abrechnung nach Flächenmaß (m2) gilt:
durchlässigen Kunststoffplatten,
Bei Ermittlung der ausgeführten Leistung
− Metallfassungen bei Blei-, Messing- und
werden die Scheiben einschließlich der
Leichtmetallverglasungen.
Glasfalze gemessen und die Maße auf Zenti-
meter aufgerundet, die durch 3 teilbar sind.
5.4 Einzelregelungen
Scheiben unter 0,25 m2 werden mit 0,25 m2
Bei Abrechnung nach Anzahl (St) gilt:
gerechnet. Bei Mehrscheiben-Isolierglas
und bei vorgespannten Gläsern sowie bei Weicht die Größe der eingebauten Scheiben
Verbundsicherheitsgläsern werden Min- von den in der Leistungsbeschreibung ange-
destflächen von 0,5 m2 zugrunde gelegt. gebenen Maßen für Breite und Höhe um
weniger als 20 mm bei jedem dieser Maße
Bei nicht rechteckigen Scheiben wird mit
ab, so werden die Abweichungen bei der
den Maßen des kleinsten umschriebenen
Abrechnung nicht berücksichtigt.
Rechtecks gerechnet.

Erläuterungen
0.5 Abrechnungseinheiten Zur Leistungsermittlung sind die verein-
fachenden Regeln, wie Übermessungsregeln
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und
und Einzelregelungen, anzuwenden.
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je-
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab- 5.2 Ermittlung der Maße/Mengen
rechnungseinheit festzulegen.
5.2.1 Bei Abrechnung nach Flächenmaß (m2) gilt:
Bei Ermittlung der ausgeführten Leistung
werden die Scheiben einschließlich der
5 Abrechnung Glasfalze gemessen und die Maße auf Zenti-
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt: meter aufgerundet, die durch 3 teilbar sind.
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN Scheiben unter 0,25 m2 werden mit 0,25 m2
18299. gerechnet. Bei Mehrscheiben-Isolierglas
und bei vorgespannten Gläsern sowie bei
5.1 Allgemeines Verbundsicherheitsgläsern werden Min-
destflächen von 0,5 m2 zugrunde gelegt.
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß Bei nicht rechteckigen Scheiben wird mit
erfolgt – sind die Maße der hergestellten den Maßen des kleinsten umschriebenen
Verglasungen zugrunde zu legen. Rechtecks gerechnet.

328
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DIN 18361

Bei Abrechnung nach Flächenmaß werden die Die zwei Glasscheiben sind unter Beachtung der
Scheiben nach den Falzmaßen gemessen und die Minimierungsgrenzen wie folgt abzurechnen:
Maße (Breite und Höhe) jeweils auf Zentimeter auf-
Bei Verwendung von Flachglas:
gerundet, die durch 3 teilbar sind (Bild 1).
A1 = 0,99 m · 1,26 m = 1,25 m2
A2 = 0,99 m · 0,21 m = 0,21 m2 < 0,25 m2
Zur Verrechnung kommen: 1,25 m2 + 0,25 m2.
Bei Verwendung von Mehrscheiben-Isolierglas und
vorgespannten Gläsern sowie Verbundsicherheits-
gläsern:
Aufmaß A1 = 0,99 m · 1,26 m = 1,25 m2
a = 79 cm A2 = 0,99 m · 0,21 m = 0,21 m2 < 0,5 m2
b = 139 cm
Zur Verrechnung kommen: 1,25 m2 + 0,5 m2.
Abrechnung
Auf der Grundlage des kleinsten umschriebenen
a = 81 cm
Rechtecks ist jeweils dann zu ermitteln, wenn es
b = 141 cm
Bild 1 sich um nicht rechtwinklig geformte, vom Rechteck
oder Quadrat abweichende Flächen handelt.
Sind Scheiben kleiner als 0,25 m2, so werden sie mit Die längste Seite der beliebig geformten Einzelflä-
0,25 m2 abgerechnet. che bildet dabei in der Regel die Längsseite des
Bei Mehrscheiben-Isolierglas und bei vorgespann- kleinsten umschriebenen Rechtecks (Bild 3 bis 5).
ten Gläsern sowie bei Verbundsicherheitsgläsern
werden Mindestflächen von 0,5 m2 zugrunde gelegt nicht rechteckige Scheiben
(Bild 2).

Bild 3

Bild 2
Bild 4
Aufmaß a = 98 cm
b = 125 cm
c = 20 cm
Abrechnung a = 99 cm
b = 126 cm
c = 21 cm
(infolge der Aufrundung auf Zentimeter, die durch
3 teilbar sind)
bei Mehrscheiben-Isolierglas und vorgespannten
Gläsern sowie Verbundsicherheitsgläsern
c = 21 cm Bild 5

329
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5.2.2 Bei Abrechnung nach Längenmaß (m) gilt: Blei-, Messing- und Leichtmetalleinfassungen wer-
den unabhängig von ihrer Einzelbreite übermessen
Die aus den Flächenmaßen ermittelten Län-
(Bild 7).
gen und Breiten werden auch für die Kanten-
bearbeitung zugrunde gelegt.
Die Bearbeitung von Glaskanten ist gemäß
Abschnitt 0.5.2, 1. Spiegelstrich, nach Längenmaß
abzurechnen. Für das Längenmaß der Kantenbe-
arbeitung werden dieselben Maße zugrunde gelegt
wie für die Ermittlung der Fläche der Gläser. Aus
Gründen der eindeutigen Kalkulierbarkeit wird
empfohlen, die Bearbeitung von Glaskanten in der
Leistungsbeschreibung gesondert vorzugeben.

5.3 Übermessungsregeln
Übermessen werden:
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
− Sprossen und bewegliche Flügel in Ver- Bild 7
glasungen mit Profilbauglas und licht-
durchlässigen Kunststoffplatten, A = (a · b + a · c) · 2
− Metallfassungen bei Blei-, Messing- und Die Maße a, b und c richten sich dabei nach den
Leichtmetallverglasungen. Falzmaßen.
Bei Verglasungen mit Profilbauglas und lichtdurch-
lässigen Kunststoffplatten gilt zur Vereinfachung, 5.4 Einzelregelungen
dass Sprossen, gleich welcher Breite, und bewegli-
che Flügel übermessen werden (Bild 6): Bei Abrechnung nach Anzahl (St) gilt:
A = a · b, Weicht die Größe der eingebauten Scheiben
von den in der Leistungsbeschreibung ange-
wobei sich a und b jeweils an den Glasfalzen orien- gebenen Maßen für Breite und Höhe um
tieren. weniger als 20 mm bei jedem dieser Maße
ab, so werden die Abweichungen bei der
Abrechnung nicht berücksichtigt.
Bei Abrechnung nach Anzahl (St) werden Abwei-
chungen von den in der Leistungsbeschreibung
vorgegebenen Maßen für Breite und Höhe um
weniger als 20 mm bei jedem dieser Maße nicht
berücksichtigt, z. B.

Leistungs- erfasstes Maß Abrechnung


beschreibung
0,79/1,39 cm 0,80/1,40 cm 0,79/1,39 cm
0,79/1,39 cm 0,80/1,42 cm 0,79/1,42 cm

Bild 6

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DIN 18363

Maler- und Lackierarbeiten – Beschichtungen –


DIN 18363
Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18363 „Maler- und Lackier- – Beizen und Polieren von Holzteilen (siehe
arbeiten – Beschichtungen“ gilt für das ATV DIN 18355 „Tischlerarbeiten“),
Beschichten mit Lacken, Anstrichstoffen und
– Versiegeln von Parkett und Holzpflaster
anderen Beschichtungsstoffen.
(siehe ATV DIN 18356 „Parkett- und Holz-
1.2 Die ATV DIN 18363 gilt nicht für pflasterarbeiten“),
– Wärmedämm-Verbundsysteme (siehe ATV – Korrosionsschutzarbeiten (siehe ATV DIN
DIN 18345 „Wärmedämm-Verbundsyste- 18364 „Korrosionsschutzarbeiten an Stahl-
me“), bauten“).
– Putz- und Stuckarbeiten (siehe ATV DIN 1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
18350 „Putz- und Stuckarbeiten“), meine Regelungen für Bauarbeiten jeder Art“,
Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen gehen
die Regelungen der ATV DIN 18363 vor.

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und – Behandeln von Teilflächen, differenziert nach
Maßen, für Flächenanteilen, z. B.
– Decken, Wände, Böden und Bekleidungen – ≤ 10 % der Bauteilfläche,
bei Flächen > 2,5 m2 Einzelgröße,
– > 10 % ≤ 30 % der Bauteilfläche,
– Pfeiler, Lisenen, Stützen, Unterzüge, Wand-
– > 30 % ≤ 50 % der Bauteilfläche.
vorlagen, Gesimse, Untersichten von Dach-
überständen, Pilaster und dergleichen mit 0.5.2 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und
einer Breite > 1 m je Ansichtsfläche, Maßen, für
– Treppenuntersichten, – Leibungen,
– Türen, Tore, Zargen, – Fugen,
– Fenster, Rollläden, Fensterläden, – Pfeiler, Lisenen, Stützen, Unterzüge, Wand-
vorlagen, Gesimse, Untersichten von Dach-
– Stahlprofile und Rohre mit einem Umfang
überständen, Pilaster und dergleichen mit
> 1 m,
einer Breite ≤ 1 m je Ansichtsfläche,
– Holzschalungen,
– Treppenwangen,
– Heizkörper,
– Leisten,
– Gitter, Geländer, Zäune, Einfriedungen,
– Deckenbalken, Fachwerke und dergleichen
Roste,
aus Holz oder Beton,
– Trapezprofile, Wellbleche,
– Sparren,
– Blechdächer und dergleichen,
– Stahlprofile und Rohre mit einem Umfang
≤ 1 m,

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– Eckprofile, Gewebewinkel, Fugenprofile, – Gitter, Roste und Rahmen,


– Rollladenführungsschienen, Ausstellgestänge, – Heizkörper, Heizkörperkonsolen und Halte-
Anschlagschienen, rungen,
– Dachrinnen, Fallrohre, – Motoren,
– Kehlen, Schneefanggitter, – Armaturen,
– Markierungen, – Richtungspfeile, Buchstaben und dergleichen,
– Faschen, Umrahmungen, Abschlussstriche, – Schließen von Verankerungsöffnungen, z. B.
Eckverbände, Farbabgrenzungen, bei Gerüsten,
– Abschneiden des Überstandes von Rand- – Anpassen an Bauteile und Einbauteile,
dämmstreifen,
– Decken, Wände, Böden und Bekleidungen
– Anpassen an Bauteile und Einbauteile, bei Flächen ≤ 2,5 m2 Einzelgröße,
– Überbrückung von Putz- oder Betonrissen. – Rosetten, Ornamente, Konsolen, Schornstein-
köpfe und dergleichen.
0.5.3 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen, für
0.5.4 Raummaß (l) für
– Türen, Tore, Zargen,
– Silicon- und Kieselsäureester-Imprägniermit-
– Fenster, Rollläden, Fensterläden,
tel.

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
5.1 Allgemeines – bei Innenarbeiten die behandelten Flä-
chen, wenn die Rohbaumaße nicht ermit-
5.1.1 Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
telt werden können,
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind die Maße – bei Fassaden die behandelten Flächen
– der behandelten Flächen, zugrunde zu legen.
– der beschichteten Flächen Raumbildende Systemböden, Trockenun-
terböden, Vorsatzschalen sowie Unterde-
zugrunde zu legen.
cken und abgehängte Decken gelten als
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa- begrenzende Bauteile.
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln
5.2.2 Bei der Abrechnung von beliebig geform-
und Einzelregelungen, anzuwenden.
ten Einzelflächen, z. B. Ausbesserungsstel-
len, ist zur Ermittlung der Maße das kleins-
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen
te umschriebene Rechteck zugrunde zu
5.2.1 Für das Vorbereiten von Untergründen, legen. Ausgenommen von dieser Regel sind
Beschichten und Behandeln sind Kreise, Dreiecke, Trapeze und Rauten.
– auf Innenflächen ohne begrenzende Bau- 5.2.3 Beschichtete Rückflächen von Nischen so-
teile die Maße der ungeputzten, unge- wie Leibungen werden unabhängig von ih-
dämmten, nicht bekleideten Flächen, rer Einzelgröße mit ihren Maßen gesondert
– auf Innenflächen mit begrenzenden Bau- gerechnet.
teilen die Maße der zu behandelnden Flä- 5.2.4 Bei Beschichtungsarbeiten werden unmit-
chen bis zu den sie begrenzenden, unge- telbar zusammenhängende, verschieden-
putzten, ungedämmten, nicht bekleideten artige Aussparungen getrennt gerechnet,
Bauteilen, z. B. Rohfußboden, Rohdecke, z. B. Öffnung mit angrenzender Nische.

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DIN 18363

5.2.5 Bindet eine Aussparung anteilig in angren- – Leisten, Sockelfliesen und dergleichen
zende, getrennt zu rechnende Flächen ein, ≤ 10 cm Höhe,
wird zur Ermittlung der Übermessungsgrö-
– Unterbrechungen in der zu bearbeitenden
ße die jeweils anteilige Aussparungsfläche
Fläche, z. B. durch Fachwerkteile, Stüt-
gerechnet.
zen, Unterzüge, Balkonplatten, Podeste,
5.2.6 Fenster, Türen, Trennwände, Bekleidungen Wandvorlagen, Gesimse, Friese, Lisenen,
und dergleichen werden je beschichtete mit einer Einzelbreite ≤ 30 cm, unabhän-
Seite nach Fläche gerechnet. gig davon, ob sie behandelt werden,
5.2.7 Rohrgeländer werden nach Länge der Roh- – Verglasungen, Füllungen und derglei-
re getrennt nach Dimensionen gerechnet. chen bei Fenstern, Türen, Trennwänden,
Bekleidungen und dergleichen;
5.2.8 Profile, Heizkörper, Trapezprofile, Well-
bleche und dergleichen werden nach abge- 5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
wickelter Fläche oder, soweit vorhanden,
– Unterbrechungen mit einer Einzellänge
nach Tabellen gerechnet.
≤ 1 m,
5.2.9 Bei der Ermittlung der Maße wird jeweils
– Schieber, Flansche und dergleichen bei
das größte, gegebenenfalls abgewickelte
Rohrleitungen. Sie werden gesondert ge-
Bauteilmaß zugrunde gelegt, z. B. bei Ge-
rechnet.
simsen, Umrahmungen, Wandanschlüssen,
umlaufenden Friesen, Faschen. Dachrinnen
5.4 Einzelregelungen
werden am Wulst, Fallrohre im Außenbo-
gen gemessen. 5.4.1 Bei Türen > 60 mm Dicke, bei Blockzargen
> 60 mm Tiefe, bei Futter und Bekleidun-
5.2.10 Silicon-Imprägnierungen und Kieselsäu-
gen von Türen und Fenstern sowie bei
reester-Imprägnierungen werden nach ver-
Stahltürzargen und dergleichen wird die
brauchter Menge gerechnet.
abgewickelte Fläche gerechnet.
5.3 Übermessungsregeln Fenstergitter, Scherengitter, Rollgitter,
Roste, Zäune, Einfriedungen und Stabge-
Übermessen werden:
länder werden einseitig gerechnet.
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
5.4.2 Werden Türen, Fenster, Rollläden und der-
– Aussparungen mit einer Einzelgröße gleichen nach Anzahl gerechnet, bleiben
≤ 2,5 m2, z. B. Öffnungen (auch raumhoch), Abweichungen von den vorgeschriebenen
Nischen; Aussparungen in Böden mit ei- Maßen bis jeweils 5 cm in der Höhe und
ner Einzelgröße ≤ 0,5 m2; Breite sowie bis 3 cm in der Tiefe unberück-
sichtigt.
bei der Ermittlung der Maße für die Über-
messung sind die kleinsten Maße der Aus- 5.4.3 Bei prozentual vorgegebener Behandlung
sparung zugrunde zu legen; von Flächen in nicht zusammenhängenden
Teilflächen ist die Gesamtfläche des Bau-
– Fugen,
teils zugrunde zu legen.
– flächenabschließende Gesimse, Friese,
Lisenen, Eckverbände, Umrahmungen
und Faschen und dergleichen ≤ 30 cm Ein-
zelbreite, unabhängig davon, ob sie
behandelt werden,

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Erläuterungen
0.5 Abrechnungseinheiten Für Arbeiten im Innen- und Außenbereich wird die
Ermittlung der Leistung differenziert betrachtet
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und
(Bild 1 bis 6):
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die
jeweilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Abrechnungsmaße im Bestand
Abrechnungseinheit festzulegen.
l

b
5 Abrechnung

b
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN
18299.

5.1 Allgemeines

b
5.1.1 Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß l
erfolgt – sind die Maße Bild 1
– der behandelten Flächen,
– der beschichteten Flächen Abrechnungsmaße im Innen- und Außenbereich
zugrunde zu legen. l
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
b

chenden Regeln, wie Übermessungsregeln


und Einzelregelungen, anzuwenden.
b

5.2 Ermittlung der Maße/Mengen


5.2.1 Für das Vorbereiten von Untergründen,
Beschichten und Behandeln sind
– auf Innenflächen ohne begrenzende Bau-
teile die Maße der ungeputzten, unge-
b

dämmten, nicht bekleideten Flächen, l


– auf Innenflächen mit begrenzenden Bau- Bild 2
teilen die Maße der zu behandelnden Flä-
chen bis zu den sie begrenzenden, unge-
putzten, ungedämmten, nicht bekleideten Flächen in der Länge und Breite
Bauteilen, z. B. Rohfußboden, Rohdecke, Außeneck
b

– bei Innenarbeiten die behandelten Flä-


chen, wenn die Rohbaumaße nicht ermit-
telt werden können,
– bei Fassaden die behandelten Flächen
zugrunde zu legen.
Raumbildende Systemböden, Trockenun- l
Bild 3
terböden, Vorsatzschalen sowie Unterde-
cken und abgehängte Decken gelten als
begrenzende Bauteile.

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DIN 18363

InneneckVOB im Bild ten, nicht bekleideten Bauteilen zugrunde gelegt,


ATV DIN 18363 Bild 4, 47,3 m, korrigiert:10.04.2007
also die Maße z. B. bis zum Rohfußboden oder bis
zur Rohdecke.
Für den Fall, dass die Rohbaumaße nicht ermittelt
werden können, werden die Maße der behandelten
Flächen zugrunde gelegt.

b
l Bei Fassaden, also bei Arbeiten im Außenbereich,
Bild 4 wird für die Ermittlung der Menge die behandelte
Fläche zugrunde gelegt.

Flächen in der Höhe Entscheidend ist im Innenbereich die sichtbare Höhe


von der Sockeloberkante bis zur fertigen Unterseite
der Decke. Dabei werden Leisten, Sockelfliesen und
dergleichen mit ≤ 10 cm Höhe gemäß Abschnitt 5.3.1,
4. Spiegelstrich, übermessen.
Raumbildende Systemböden, Trockenunterböden,
VOB imsowie
Vorsatzschalen Bild Unterdecken und abgehäng-
te Decken gelten 18350
ATV DIN Bild 14, 85
als begrenzende mm (Bild 7).
Bauteile
h

Trennwände mit Vorsatzschale

VOB im Bild
h

ATV DIN 18363 Bild 13, 85 mm


Bild 5 l

l
Stützen Bild 7

5.2.2 Bei der Abrechnung von beliebig geform-


s

ten Einzelflächen, z. B. Ausbesserungsstel-


len, ist zur Ermittlung der Maße das kleins-
te umschriebene Rechteck zugrunde zu
legen. Ausgenommen von dieser Regel sind
Bild 6 s Kreise, Dreiecke, Trapeze und Rauten.
Diese Regelung wird auf beliebig unregelmäßig
Hinweis: Die Darstellungen in Bild 4 bis 6 beziehen geformte, ebene Flächen, ggf. mit einer Anzahl von
sich bei Innenflächen auf den Fall, dass die Roh- Eckpunkten, angewendet, z. B. Vielecke.
baumaße nicht ermittelt werden können. Ausschlaggebend für die Anwendung dieser Ab-
Bei Innenflächen ohne begrenzende Bauteile wer- rechnungsregelung ist aber die Einzelfläche. Auf
den die Maße der ungeputzten, ungedämmten, der Grundlage des kleinsten umschriebenen Recht-
nicht bekleideten Flächen zugrunde gelegt. ecks ist jeweils dann zu ermitteln, wenn es sich um
unregelmäßig geformte Flächen handelt. Nicht un-
Bei Innenflächen mit begrenzenden Bauteilen wer- ter diese Regelung fallen Flächen, die mit einfachen
den die Maße der zu behandelnden Flächen bis zu mathematischen Formeln ermittelt werden können.
den sie begrenzenden, ungeputzten, ungedämm- Daher sind Kreise, Dreiecke, Trapeze und Rauten

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VOB im Bild (neu)


ATV DIN 18363 Bild 22, 85 mm

von VOB
dieserimRegelung
Bild (neu)ausgenommen. Die längste
SeiteATV DIN 18363 Bild 22,
der beliebig geformten 85 mm bildet da-
Einzelfläche
bei in der Regel die Längsseite des kleinsten um-
schriebenen Rechtecks (Bild 8).
l
b

Treppenwange

l
b

Bild 9

5.2.3 Beschichtete Rückflächen von Nischen so-


wie Leibungen werden unabhängig von
ihrer Einzelgröße mit ihren Maßen geson-
dert gerechnet.
Beschichtete Rückflächen von Nischen
Akleinstes umschriebenes Rechteck = l · b
Aussparungen, wie z. B. Nischen, werden gemäß
Abschnitt 5.3.1, 1. Spiegelstrich, übermessen, wenn
Eckverband ihre Einzelgröße ≤ 2,5 m2 beträgt. Wenn die Einzel-
größe hingegen > 2,5 m2 beträgt, werden sie abge-
l zogen. Davon unabhängig jedoch werden die Rück-
flächen von Nischen stets gesondert gerechnet,
vorausgesetzt, sie sind wie die Wandfläche oder in
anderer Weise behandelt (Bild 10).
b

l Nischenrückfläche
b
b

l l

Bild 8 Akleinstes umschriebenes Rechteck = l · b


b

Abschnitt 5.2.2 gibt insbesondere


l eine Abrech-
nungsregelung für Flächen vor, die nicht mithilfe
h1
h

einfacher mathematischer Formeln ermittelt werden


können (Bild 9).

l1
Bild 10 AWand = l · h + l1 · h1, falls h1 · l1 ≤ 2,5 m2

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DIN 18363

Leibungen Leibungen werden unabhängig von der jeweiligen


Einzelgröße der Aussparung, Öffnung oder Nische
Leibungen von Aussparungen, z. B. Öffnungen oder
grundsätzlich gesondert gerechnet. Die Abrech-
Nischen, sind als solche einzuordnen, wenn sie
nung erfolgt gemäß Abschnitt 0.5.2, 1. Spiegelstrich,
innerhalb des Bauteils liegen. Die Leibungsfläche
nach Längenmaß.
muss also grundsätzlich innerhalb der Mauer-
dicke liegen. Ragt die Leibungsfläche über das Bau- Im Interesse einer eindeutigen und zuverlässigen
teil hinaus, ist sie als Teil der Wand zu behandeln Preiskalkulation und Abrechnung ist dringend zu
(Bild 11). empfehlen, im Bauvertrag getrennt nach Leibungs-
tiefe gesonderte Positionen dafür vorzusehen. Dies
gilt insbesondere für übergroße Leibungen, deren
Definition der Leibung Fläche die der Öffnung, Aussparung oder Nische
übertrifft (Bild 12 bis 14).

Leibung außen
Leibungen von Aussparungen
keine Leibung

Mauerdicke
tiefer als

Leibung

Bild 11 VOB im Bild


ATV DIN 18363 Bild 37, 85 mm Bild 13

Leibungen von Öffnungen


Leibungen von Nischen

Leibung innen

Leibung außen Leibung

Bild 14

Leibung innen
Bei Vorsprüngen, die bei vormals bündig eingebau-
Leibung außen ten Fenstern, Türen und dergleichen durch Auf-
bringen z. B. von Dämmungen entstehen, handelt es
sich ebenfalls um Leibungen (Bild 15).

Leibung innen
Leibung

Leibung innen
Leibung außen
Leibung außen
Bild 15
Bild 12

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5.2.4 Bei Beschichtungsarbeiten werden unmit- Die Rückfläche der Nische ist gemäß Abschnitt 5.2.3
telbar zusammenhängende, verschieden- gesondert zu rechnen.
artige Aussparungen getrennt gerechnet,
AWand = l · h + b · h2 – b · h1
z. B. Öffnung mit angrenzender Nische.
Die Leibungen sind grundsätzlich zusätzlich zu
Begriffsbestimmung
rechnen.
Zur Definition des Begriffs Aussparung, z. B. Öff- Hängen Tür und Fenster unmittelbar miteinander
nung oder Nische, siehe den Anhang A der ATV zusammen, gelten sie als eine Öffnung (Bild 17).
DIN 18299. Dort ist definiert:
„Aussparungen sind bei Bauteilen Querschnitts-
Balkontür-Fenster-Kombination (sog. Bockfenster)
schwächungen, deren Tiefe kleiner oder gleich der
Bauteiltiefe sein kann. Aussparungen sind bei Flä-
chen nicht zu behandelnde bzw. nicht herzustellen-
VOB Aussparungen
de Teile. im Bild entstehen z. B. durch Öff-
ATV(auch
nungen DIN raumhoch),
18363 BildDurchbrüche, korrigiert:12.04.2007
14, 170 mm,Durchdrin-

h1
gungen, Nischen, Schlitze, Hohlräume, Leitungen,
Kanäle.“
Grenzen verschiedenartige Aussparungen, z. B. Öff-

h2
nung und Nische, unmittelbar aneinander, so sind
Öffnung und Nische zur Beurteilung der Übermes-
sungsgröße jeweils getrennt zu rechnen (Bild 16).

b1 b2
Öffnung mit angrenzender Nische
Bild 17
AÖffnung = b1 · (h1 + h2) + b2 · h1 > 2,5 m2;
sie ist abzuziehen.
ANische = b2 · h2 ≤ 2,5 m2;
sie ist zu übermessen.

Öffnung
h1

Nische
h2

Bild 16
AÖffnung = b · h1 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.
ANische = b · h2 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.

338
VOB im Bild
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ATV DIN 18334 Bild 38, 85 mm DIN 18363

Sind Tür und Fenster konstruktiv durch Mauerwerk Fenster übereck


oder andere Bauteile getrennt, gelten sie jeweils als A2
eine Öffnung (Bild 18).

A1
h1
h2

Bild 19 A1 = h · l1 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.


b1 b2 A2 = h · l2 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.
VOB im Bild
Bild 18 ATV DIN 18334 Bild 32, 85 mm,
ATüröffnung = b1 · (h1 + h2) ≤ 2,5 m2; Aussparungen, z. B. Öffnungen, Nischen
sie ist zu übermessen.
AFensteröffnung = b2 · h1 ≤ 2,5 m2;
sie ist zu übermessen.
ANische = b2 · h2 ≤ 2,5 m2;
h3

sie ist zu übermessen.

5.2.5 Bindet eine Aussparung anteilig in angren-


zende, getrennt zu rechnende Flächen ein,
wird zur Ermittlung der Übermessungsgrö-
h2

h1

ße die jeweils anteilige Aussparungsfläche


gerechnet.
Aussparungen, z. B. Öffnungen und Nischen, die in
angrenzende, getrennt zu rechnende Flächen ein-
binden, sind zur Ermittlung der Übermessungsgrö-
h4

ße jeweils gesondert zu rechnen. Dies gilt bezogen


auf die davon tangierte Einzelfläche bzw. bezogen
auf die jeweilige Raum- oder Fassadenfläche, z. B.
Fenster übereck (Bild 19 und 20).
Bild 20

AÖffnung innen = b · h1 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.


AÖffnung außen = b · h2 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.
AAussparung = l · h3 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.
ANische = b · h4 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.
Die Rückfläche der Nische ist, falls sie beschichtet
ist, gemäß Abschnitt 5.2.3 zusätzlich zu rechnen.

339
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Leibungen von Öffnungen, Aussparungen und Ni- die von Heizkörpern aus den einschlägigen DIN-
schen sind grundsätzlich mit ihren Maßen zu be- NormenVOB
nachim Bild Nabenabstand und Bautie-
Bauhöhe,
rücksichtigen, unabhängig von der Größe der Öff- ATV DIN 18363
fe pro Glied. Sind Bild nicht
Tabellen 50, 85vorhanden,
mm, korrigiert
ist 15.1
nung, Aussparung oder Nische. nach abgewickelter Fläche zu rechnen (Bild 22).
5.2.6 Fenster, Türen, Trennwände, Bekleidungen
und dergleichen werden je beschichtete
Trapezblech nach Abwicklung
Seite nach Fläche gerechnet.
a
Beschichtungen von Fenstern, Türen, Trennwän-
den, Bekleidungen und dergleichen werden bei
Abrechnung nach Flächenmaß je beschichtete Seite
gerechnet. Maßgebend sind dabei die Maße der

c
behandelten Fläche gemäß Abschnitt 5.1, 1. und
b
2. Spiegelstrich.
Stirnseiten, Vor- und Rücksprünge, Verglasungen Bild 22 A = (a + b + c) · h · n
sowie Füllungen bleiben unberücksichtigt (Bild 21).
5.2.9 Bei der Ermittlung der Maße wird jeweils
Beschichtung von Fenstern, Türen und dergleichen das größte, gegebenenfalls abgewickelte
Bauteilmaß zugrunde gelegt, z. B. bei Ge-
simsen, Umrahmungen, Wandanschlüssen,
umlaufenden Friesen, Faschen. Dachrinnen
werden am Wulst, Fallrohre im Außenbo-
gen gemessen.
Wenn Gesimse, Umrahmungen, Faschen und der-
gleichen behandelt werden, ist für ihre Abrechnung
gemäß Abschnitt 5.2.9 jeweils das größte, ggf. abge-
ha

wickelte Bauteilmaß zugrunde zu legen.


hi

Gemäß Abschnitt 0.5.2, 3. und 14. Spiegelstrich,


sind Gesimse, Umrahmungen, Faschen und derglei-
chen getrennt nach Bauart und Maßen nach Län-
genmaß vorzugeben.

VOB im Bild Im Interesse einer ordnungsgemäßen Kalkulation


ATV DIN 18363 Bild und
33, Abrechnung sind deshalb
85 mm, korrigiert Angaben zur Höhe
15.11.00
und Ausladung Voraussetzung (Bild 23 bis 26).
Bild 21 A = bi · hi + ba · ha
Gesimse größte Länge
5.2.7 Rohrgeländer werden nach Länge der Roh-
Ausladung
re getrennt nach Dimensionen gerechnet.
Rohrgeländer werden nach Längenmaß unter An-
gabe des äußeren Durchmessers abgerechnet.
5.2.8 Profile, Heizkörper, Trapezprofile, Well-
Höhe

bleche und dergleichen werden nach abge-


wickelter Fläche oder, soweit vorhanden,
nach Tabellen gerechnet.
Die Abwicklung genormter Bauwerksteile kann in
der Regel aus Tabellen entnommen werden, z. B. größte Länge
Bild 23

340
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DIN 18363

Gesimse Abwicklung Dabei ist zu beachten, dass flächenabschließende


Gesimse, Umrahmungen, Faschen und dergleichen
l1 gemäßVOB im Bild
Abschnitt 5.3.1, 3. Spiegelstrich, mit einer
ATV DIN
Einzelbreite ≤ 3018363 Bild 52, 85
cm übermessen mm unabhän-
werden,

h1
gig davon, ob sie behandelt werden oder nicht.
Dachrinnen werden am Wulst, Fallrohre im Außen-
l2

h2
bogen gemessen (Bild 27 bis 29).

l3 l4
Bild 24 Abwicklung = l1 + l2 + l3 + l4 + h1 + h2 Außenecke
korrigiert 15.11.00

l
Umrahmungen
A A-A

A
Höhe

VOB im Bild
ATV DIN 18363 Bild 53, 85l mm
h

Bild 27

Innenecke
b Ausladung

Bild 25
korrigiert 15.11.00
größte Länge = 2 · (b + h)

Faschen A A-A
l

A VOB iml Bild


ATV DIN 18363 Bild 54, 85 mm
b1

Bild 28
h

Fallrohr (Außenbogen)

b t

Bild 26 Abwicklung = b1 + t
größte Länge = 2 · (b + h)
h h

Bild 29

341
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VOB im Bild
ATV DIN 18363 Bild 23, 85 mm, korrigiert 15.11.00

5.2.10 Silicon-Imprägnierungen und Kieselsäu- Aussparung Natursteingesims


reester-Imprägnierungen werden nach ver-
brauchter Menge gerechnet.

5.3 Übermessungsregeln

h
Übermessen werden:
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
– Aussparungen mit einer Einzelgröße
≤ 2,5 m2, z. B. Öffnungen (auch raumhoch),
Nischen; Aussparungen in Böden mit ei- l
ner Einzelgröße ≤ 0,5 m2;
Bild 31 ANatursteingesims = l · h;
bei der Ermittlung der Maße für die Über- dabei hGesims > 30 cm.
messung sind die kleinsten Maße der Aus-
sparung zugrunde zu legen; In den meisten Fällen handelt es sich bei Gesimsen
Begriffsbestimmung entweder um flächenabschließende Gesimse im
Sinn der Regelung nach Abschnitt 5.3.1, 3. Spiegel-
Zur Definition des Begriffs Aussparung, z. B Öff-
strich – diese Gesimse werden übermessen, wenn
nung oder Nische, siehe den Anhang A der ATV
ihre Einzelbreite ≤ 30 cm beträgt, unabhängig
DIN 18299. Dort ist definiert:
davon ob sie behandelt werden oder nicht – oder um
„Aussparungen sind bei Bauteilen Querschnitts- Gesimse im Sinn der Regelung nach Abschnitt 5.3.1,
schwächungen, deren Tiefe kleiner oder gleich der 5. Spiegelstrich, d. h. um Unterbrechungen in der zu
Bauteiltiefe sein kann. Aussparungen sind bei Flä- behandelnden Fläche, die dann übermessen wer-
chen nicht zu behandelnde bzw. nicht herzustellen- den, wenn ihre Einzelbreite ≤ 30 cm beträgt und die
de Teile. Aussparungen entstehen z. B. durch Öff- Leistung danach wieder aufgenommen wird.
nungen (auch raumhoch), Durchbrüche, Durchdrin-
Es kann jedoch auch Fälle geben, in denen Gesimse
gungen, Nischen, Schlitze, Hohlräume, Leitungen,
z. B. durch ihre Geometrie den Charakter einer Aus-
Kanäle.“
sparung erhalten und dann bis zu einer Einzelgröße
Aussparungen sind z. B. auch Teilflächen, die unbe- ≤ 2,5m2 übermessen werden.
handelt sichtbar bleiben und/oder mit anderen
Materialien bekleidet sind, z. B. Fliesen oder Natur- Aussparung in Decken – Pfeilervorlage
werkstein. Sie werden übermessen, wenn ihre Ein-
zelgröße ≤ 2,5 m2, in Böden ≤ 0,5 m2 beträgt. Ist die
VOB im Bild
Einzelgröße > 2,5 m2 bzw. in Böden > 0,5 m2, werden
ATV DIN 18363 Bild
die Aussparungen 22, 85 mm
abgezogen (Bild 30 bis 33).
b

t
Aussparung Fliesenbelag

b
Bild 32 APfeilervorlage = b · t

Aussparung in Decken – Kamin


h

t
Bild 30 AFliesenbelag = b · h

Bild 33 AKamin = b · t

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DIN 18363

Wie in den Begriffsbestimmungen im Anhang A der Öffnung übereck


ATV DIN 18299 dargelegt, sind auch z. B. Fenster-
und Türöffnungen oder geschosshohe Durchgänge
Aussparungen.
Öffnungen

l2
Aussparungen, wie z. B. Öffnungen, setzen das
Vorhandensein von Stürzen nicht voraus. Sie wer-
den übermessen, wenn ihre Einzelgröße ≤ 2,5 m2,
in Böden ≤ 0,5 m2 beträgt. Wenn die Einzelgröße
> 2,5 m2 bzw. in Böden > 0,5 m2 beträgt, werden sie
abgezogen (Bild 34 bis 37).

l1
Wand mit geschosshohem mittigem Durchgang
VOB
Bild 36 im Bild
ATV DIN 18363 Bild 20, 85 mm
Öffnung über mehrere Wandflächen zusammen-
hängend
b c

übermessen
b
a
h

Bild 37

Bild 34 A = b · h ≤ 2,5 m2 Der Ermittlung der Übermessungsgrenze bzw. der


Abzugsmaße sind die kleinsten Maße der jeweili-
gen Aussparung zugrunde zu legen.
Wand mit Oberlicht und geschosshohem Durchgang
Aussparungen, z. B. Öffnungen, werden je Raum
bei Ermittlung der Beschichtungsfläche getrennt
gemessen und bis zu einer Einzelgröße ≤ 2,5 m2
übermessen bzw. bei einer Einzelgröße > 2,5 m2
b2 gemäß Abschnitt 5.3.1, 1. Spiegelstrich, abgezogen
(siehe Bild 35).
b1
Öffnungen übereck werden ebenso je Wand ge-
rechnet (siehe Bild 36).
Auch über mehrere Wandflächen zusammenhän-
h1

gende Öffnungen werden je Wandfläche getrennt


gerechnet (siehe Bild 37).
h2

Bild 35 A = b1 · h1 + b2 · h2 > 2,5 m2;


sie ist abzuziehen.

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Liegen Aussparungen, z. B. Öffnungen, in Flächen


mit verschiedenen Beschichtungsarten, so wird bei
Ermittlung der Öffnungsgröße die der jeweiligen
Beschichtungsart anteilig zugehörige Fläche ge-
rechnet (Bild 38).

h
Öffnung in unterschiedlichen Beschichtungsarten

b
Wandbereich

t
h2

h3

Sockelbereich Bild 39
h1

Nischen übereck werden ebenso wie Öffnungen je


Wand gesondert gerechnet (siehe Bild 36 und 37).
l
Zusammenfassend ist in Verbindung mit Abschnitt
Bild 38 5.3.1, 1. Spiegelstrich, festzustellen:
AÖffnung Wandbereich = b · h2 – Nische ≤ 2,5 m2 Einzelgröße: Die Nische wird
übermessen. Ihre Leibungen und ihre Rückfläche
AÖffnung Sockelbereich = b · h1 werden zusätzlich gerechnet.
– Nische > 2,5 m2 Einzelgröße: Die Nische wird
Nischen abgezogen. Ihre Leibungen und ihre Rückfläche
Aussparungen können auch als Nischen ausgeführt werden zusätzlich gerechnet.
sein, die z. B. zur Gliederung der Wandfläche oder – Nische mit Öffnung, jeweils ≤ 2,5 m2 Einzelgröße:
zur Aufnahme von Schränken, Heizkörpern u. Ä. Nische und Öffnung werden übermessen. Die
dienen. Ihre obere und untere Begrenzung kann Leibungen der Nische und der Öffnung sowie die
durch die Decke bzw. durch den Fußboden gebildet Rückfläche der Nische werden zusätzlich gerech-
werden. net.
Nischen, deren Einzelgröße ≤ 2,5 m2 bzw. in Böden – Nische > 2,5 m2 Einzelgröße mit Öffnung ≤ 2,5 m2
≤ 0,5 m2 beträgt, werden bei der Abrechnung nach Einzelgröße: Die Nische wird abgezogen, die Öff-
Flächenmaß übermessen. Wenn die Einzelgröße nung übermessen. Die Leibungen der Nische und
> 2,5 m2 bzw. in Böden > 0,5 m2 beträgt, werden sie der Öffnung sowie die Rückfläche der Nische
abgezogen (Bild 39). Der Ermittlung der Abzugs- werden zusätzlich gerechnet.
maße sind die kleinsten Maße der jeweiligen Aus-
sparung zugrunde zu legen. – Nische mit Öffnung, jeweils > 2,5 m2 Einzelgrö-
ße: Nische und Öffnung werden abgezogen. Die
Leibungen der Nische und der Öffnung sowie die
Rückfläche der Nische werden zusätzlich gerech-
net.

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DIN 18363

Übermessen werden ferner bei der Abrechnung Begriffsbestimmung


nach Flächenmaß:
Zur Definition des Begriffs Unterbrechung siehe
– Fugen, den Anhang A der ATV DIN 18299. Dort ist defi-
niert:
– flächenabschließende Gesimse, Friese,
Lisenen, Eckverbände, Umrahmungen und „Unterbrechungen sind bei der Ermittlung der Län-
Faschen und dergleichen ≤ 30 cm Einzel- genmaße trennende, nicht zu behandelnde bzw.
breite, unabhängig davon, ob sie behan- nicht herzustellende Abschnitte. Unterbrechungen
delt werden, durch Bauteile sind bei der Ermittlung der Flächen-
maße trennende, nicht zu behandelnde bzw. nicht
Flächenabschließende Gesimse, Lisenen, Eckver-
herzustellende Teilflächen geringer Breite, z. B.
bände, Umrahmungen und Faschen von Füllungen
Fachwerkteile, Vorlagen, Lisenen, Gesimse, Ent-
oder Öffnungen mit einer Einzelbreite ≤ 30 cm wer-
wässerungsrinnen, Einbauten.“
den grundsätzlich übermessen, selbst dann, wenn
sie nicht behandelt werden. Sie gelten jedoch nur dann als solche, wenn die vor-
gegebene Leistung, bezogen auf die jeweilige
– Leisten, Sockelfliesen und dergleichen
Wand- oder Deckenfläche, nach der Unterbrechung
≤ 10 cm Höhe, VOB im Bild
wieder aufgenommen wird (Bild 42 und 43).
Leisten, Sockelfliesen und dergleichen mit einer ATV DIN 18363 Bild 42, 85 mm
Höhe ≤ 10 cm werden übermessen (Bild 40 und 41).
Unterbrechung, Leistung wird wieder aufgenom-
men

Leisten
h

l l
≤10 cm
Bild 42
VOB im Bild
ATV DIN 18363 Bild 43, 47,3 mm
keine Unterbrechung, Leistung wird nicht wieder
Bild 40 aufgenommen

Sockelfliesen
h

>10 cm

Bild 41 Bild 43

– Unterbrechungen in der zu bearbeitenden


Fläche, z. B. durch Fachwerkteile, Stützen,
Unterzüge, Balkonplatten, Podeste, Wand-
vorlagen, Gesimse, Friese, Lisenen, mit
einer Einzelbreite ≤ 30 cm, unabhängig
davon, ob sie behandelt werden,

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VOB im Bild
ATV DIN 18363 Bild 46, 85 mm

Unterbrechungen in zu behandelnden Flächen, Unterzüge


bezogen auf die jeweilige Wand- oder Deckenflä-
che, z. B. durch Fachwerkteile, Stützen, Unterzüge
oder Vorlagen, mit einer Einzelbreite ≤ 30 cm wer-
den übermessen. Bei einer Einzelbreite > 30 cm
werden sie abgezogen. Beispiele:
– Fachwerkteile ≤ 30 cm sind zu übermessen
l
(Bild 44). VOB im Bild 30 cm l

– Stützen > 30 cm Einzelbreite werden abgezogen ATV46DIN 18363 Bild 47, 85 mm


Bild
(Bild 45).
– Unterzüge > 30 cm Einzelbreite werden abgezo- Vorlagen
gen (Bild 46).
– Vorlagen > 30 cm Einzelbreite werden abgezo-
VOB im Bild
gen (Bild 47).
ATV DIN 18350 Bild 47, 85 mm
Fachwerkteile l 30 cm l
Bild 47

– Verglasungen, Füllungen und dergleichen


bei Fenstern, Türen, Trennwänden, Be-
kleidungen und dergleichen;
Beschichtungen von Fenstern, Türen, Trennwän-
den, Bekleidungen und dergleichen werden gemäß
Abschnitt 5.2.6 bei Abrechnung nach Flächenmaß
je beschichtete Seite gerechnet. Maßgebend sind
dabei die Maße der behandelten Fläche gemäß
Abschnitt 5.1.1, 1. Spiegelstrich.
l
Stirnseiten, Vor- und Rücksprünge, Verglasungen
VOB im Bild sowie Füllungen bleiben unberücksichtigt (Bild 48).
ATV44DIN 18363 Bild 42, 85 mm
Bild

Beschichtung von Fenstern, Türen und dergleichen


Stützen

l 30 cm l

Bild 45
ha

hi

Bild 48 A = bi · hi + ba · ha

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DIN 18363
VOB im Bild
ATV DIN 18363 Bild 19, 47,3 mm

5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß Blockzargen über 60 mm Tiefe


– Unterbrechungen mit einer Einzellänge b1
≤ 1 m,
– Schieber, Flansche und dergleichen bei
Rohrleitungen. Sie werden gesondert
gerechnet.

t
VOB im Bildwerden nach Längenmaß unter An-
Rohrleitungen
ATVdes
gabe DIN 18363 Bild
Querschnitts 51, 85 mm,
gerechnet. Dabeikorrigiert 15.11.00
sind Schie-
ber, Flansche und dergleichen zu übermessen und
gesondert zu rechnen (Bild 49).
b2

Rohrleitung VOB
Bild 51 im
BildAAbwicklung = 2 · (b1 + b2 + t) · h + 2 · b · t
ATV DIN 18363 Bild 45, 85 mm
Futter und Bekleidungen von Fenstern und Türen

t1
l
Bild 49

t2

5.4 Einzelregelungen
Bei Türen > 60 mm Dicke, bei BlockzargenVOB im Bild b
t1

5.4.1
> 60 mm Tiefe, bei Futter und BekleidungenATVBild
DIN5218363 Bild 46, 85 mm= [2 · (2 · t + b) + t ] · l
AAbwicklung 1 2
von Türen und Fenstern sowie bei Stahltür-
zargen und dergleichen wird die abge-
wickelte Fläche gerechnet. Stahltürzargen
In der abgewickelten Fläche werden gerechnet: b2
– Türen > 60 mm Dicke (Bild 50)

VOB –imBlockzargen
Bild (Stockrahmen) > 60 mm Tiefe (Bild 51)
ATV DIN 18363
– Futter undBild 18, 47,3 mm
Bekleidungen von Fenstern und Türen
t

(Bild 52)
– Stahltürzargen und dergleichen (Bild 53)
b1
Türen über 60 mm Dicke Bild 53 AAbwicklung = (b1 + b2 + t) · l
b
t

Bild 50 AAbwicklung = 2 · (b + t) · h + 2 · b · t

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Die Maße orientieren sich gemäß Abschnitt 5.1.1, 1. 5.4.3 Bei prozentual vorgegebener Behandlung
und 2. Spiegelstrich, an den behandelten bzw. be- von Flächen in nicht zusammenhängenden
schichteten Flächen. Teilflächen ist die Gesamtfläche des Bauteils
zugrunde zu legen.
Fenstergitter, Scherengitter, Rollgitter, Ros-
te, Zäune, Einfriedungen und Stabgeländer Wenn für die Abrechnung der Behandlung bzw.
werden einseitig gerechnet. Beschichtung einer Fläche oder eines Bauteils ein
prozentualer Anteil der Gesamtflächen zugrunde
Gitter, Roste und Zäune werden auch bei beidseiti-
gelegt wird, bildet diese Gesamtfläche die Grundla-
ger Beschichtung nur einseitig gerechnet. Maßge-
ge für den prozentualen Anteil.
bend sind gemäß Abschnitt 5.1.1, 1. und 2. Spiegel-
strich, die Maße der behandelten bzw. beschichte-
ten Flächen.
5.4.2 Werden Türen, Fenster, Rollläden und der-
gleichen nach Anzahl gerechnet, bleiben
Abweichungen von den vorgeschriebenen
Maßen bis jeweils 5 cm in der Höhe und
Breite sowie bis 3 cm in der Tiefe unberück-
sichtigt.
Abweichungen von vorgeschriebenen Maßen las-
sen sich in der Regel nicht vermeiden. Um die
Abrechnung nicht zu verkomplizieren, sind Abwei-
chungen in der Höhe und Breite bis jeweils 5 cm
und in der Tiefe bis 3 cm zulässig.

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DIN 18363

BEISPIELE AUS DER PRAXIS


Übermessung von Aussparungen, Öffnungen und Nischen
(siehe in diesem Zusammenhang auch Abschnitt 5.3.1)

Gemäß Abschnitt 5.3.1, 1. Spiegelstrich, werden Rahmenwerke und Fachwerkteile aus Holz, Be-
Aussparungen, z. B. Öffnungen und Nischen, in ton oder Metall werden gemäß Abschnitt 5.3.1,
Decken, Wänden und Außenbekleidungen 5. Spiegelstrich, bei einer Einzelbreite ≤ 30 cm
≤ 2,5 m2 Einzelgröße übermessen bzw. > 2,5 m2 übermessen; deren Beschichtung in anderem
Einzelgröße gemäß Abschnitt 5.3.1 abgezogen. Farbton oder anderer Technik wird zusätzlich
In Böden kommen Öffnungen, Aussparungen gerechnet.
und Nischen > 0,5 m2 Einzelgröße zum Abzug.
– Öffnungen mit Umrahmungen
Flächenabschließende Gesimse, Umrahmungen
und Faschen von Aussparungen, Füllungen Zur Begriffsdefinition von Aussparungen, z. B.
VOB im werden
oder Öffnungen Bild gemäß Abschnitt 5.3.1, Öffnungen, Nischen, siehe Anhang A der ATV
ATV DIN 18363 Bild wenn
3. Spiegelstrich, übermessen, ? ”Öffnungen mit
ihre Einzel- DIN 18299. Hier ist definiert:
breite Umrahmungen”,
≤ 30 cm beträgt.85Zusätzlich
mm werden „Aussparungen sind bei Bauteilen Querschnitts-
Gesimse und Umrahmungen unter Angabe der schwächungen, deren Tiefe kleiner oder gleich
Höhe und Ausladung, Faschen unter Angabe der Bauteiltiefe sein kann. Aussparungen sind
der Abwicklung in ihrer größten Länge gemes- bei Flächen nicht zu behandelnde bzw. nicht
sen. herzustellende Teile. Aussparungen entstehen,
z. B. durch Öffnungen (auch raumhoch), Durch-
brüche, Durchdringungen, Nischen, Schlitze,
Aussparungen, z.B. Öffnungen, mit Umrah- Hohlräume, Leitungen, Kanäle.“
mungen
Öffnungen sind Aussparungen. Die Umrah-
mung der Öffnung, z. B. als Naturwerksteinum-
rahmung oder als Fasche, wird übermessen und
unter Angabe der Höhe und Ausladung zusätz-
lich in ihrer größten Länge gemessen. Vorraus-
setzung für die Übermessung ist eine Breite
h

≤ 30 cm.
Die Öffnung ist, falls ihre Einzelfläche
b · h > 2,5 m2 ist, bei Abrechnung nach Flächen-
maß abzuziehen.
Die Leibungen sind gesondert zu rechnen.
b

Bild 1 Breite Umrahmung ≤ 30 cm


A=b·h

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VOB im Bild
ATV DIN 18363 Bild ? ”Öffnungen innerhalb
von Fachwerkkonstruktionen”, 85 mm

– Öffnungen innerhalb von Fachwerk-


konstruktionen
Gemäß Abschnitt 5.3.1. 5. Spiegelstrich, werden
Fachwerkteile, wie Rahmen, Riegel, Ständer
und Unterbrechungen, wie Deckenbalken, mit
einer Einzelbreite ≤ 30 cm übermessen und
deren Beschichtung in anderem Farbton oder
h anderer Technik wird zusätzlich gerechnet.
Die Frage der Übermessung ist demnach aus-
schließlich von der Einzelbreite des Fachwerk-
teils abhängig, nicht aber von seiner Einzelgrö-
ße, wie dies z. B. bei Aussparungen der Fall ist.
b Der die Öffnung umgebende Rahmen ist weder
als Aussparung noch als Umrahmung im Sinne
des Abschnittes 5.3.1, 3. Spiegelstrich, zu ver-
stehen.
Er ist deshalb, falls seine Einzelbreite ≤ 30 cm
Bild 2 A=b·h beträgt, zu übermessen.
Für die Beurteilung der Übermessungsgröße der
Öffnung gelten ausschließlich deren Maße.
VOB im Bild Hat der die Öffnung umgebende Rahmen eine
ATV DIN 18363 Bild ? ”Brüstungen unter Breite > 30 cm, bleibt er beim Aufmaß der zu
raumbreiten Fensteröffnungen”, 85 mm beschichtenden Fassade unberücksichtigt.
Für die Beurteilung der Übermessungsgröße der
Öffnung gelten ebenso deren Maße.

Nischen – Brüstungen unter raumbreiten Fenster-


öffnungen
Nischen sind ebenfalls Aussparungen, z. B. zur
Gliederung der Wand- und Deckenfläche.
Nischen sind mindestens dreiseitig umschlossen
keine Nische
und liegen innerhalb eines Bauteils, z. B. einer
Mauer.
Unter raumbreiten Fensteröffnungen befindli-
che Flächen sind nicht generell als Nischen ein-
zuordnen; sie gelten nur dann als Nischen, wenn
Nische sie vertieft innerhalb des Brüstungsmauerwerks
liegen.
Bild 3

350
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DIN 18364

Korrosionsschutzarbeiten an Stahlbauten – DIN 18364


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18364 „Korrosionsschutz- zen von Metallen auf Stahlbauteilen und in
arbeiten an Stahlbauten“ gilt für den Korro- Verbindung mit dem baulichen Brandschutz
sionsschutz von Bauteilen aus Stahl und von durch Brandschutzbeschichtungen.
Stahlbaukonstruktionen, die einer statischen
1.2 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
Berechnung oder Zulassung bedürfen. Sie
meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
gilt für den Korrosionsschutz durch
Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
Beschichtungsarbeiten, Feuerverzinken
gehen die Regelungen der ATV DIN 18364
(Stückverzinken) und das thermische Sprit-
vor.

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und – Geländer,


Maßen, für
– zusätzliche Beschichtung, z. B. von Kanten,
– Vollwandkonstruktionen und Fachwerkkon- Schweißnähten.
struktionen aus Profilen mit einem Umfang
0.5.3 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen,
von > 1 m,
für
– Fenster, Türen, Tore und dergleichen,
– Behälter, Abdeckbleche, Roste, Gitter, Gelän-
– Rohre mit einem Umfang von > 1 m, der,
– Behälter, Spundwände und profilierte Bleche, – Fenster, Türen, Tore und dergleichen,
– Geländer, – Befestigungen, z. B. Konsolen, Rohrschellen,
Abhängungen,
– Abdeckbleche, Gitterroste und dergleichen.
– zusätzliche Beschichtung der Verbindungs-
0.5.2 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und
elemente, Flansche, Armaturen einschließ-
Maßen, für
lich ihrer Flansche,
– Profile und Teilflächen von Profilen mit ei-
– Kontrollflächen.
nem Umfang ≤ 1 m,
0.5.4 Masse (kg, t) für Bauteile oder getrennt erfass-
– Rohre mit einem Umfang ≤ 1 m,
bare Konstruktionsteile.

351
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5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
5.1 Allgemeines je 1 mm Dicke zugrunde zu legen.
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig, Verbindungselemente, z. B. Schrauben, Nie-
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß te, Schweißnähte, bleiben bei der Ermittlung
erfolgt – sind die Maße der behandelten der Masse unberücksichtigt.
Flächen zugrunde zu legen.
5.2.7 Die Abrechnung der Feuerverzinkung
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa- (Stückverzinkung) erfolgt nach Masse.
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln Hierbei wird die Masse der unverzinkten
und Einzelregelungen, anzuwenden. Stahlkonstruktionen und Bauteile zugrun-
de gelegt.
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen
5.2.8 Armaturen, z. B. Schieber, Flansche, wer-
5.2.1 Bei genormten Profilen gelten die Angaben den einzeln nach Anzahl gerechnet.
in den DIN-Normen, bei anderen Profilen
die Angaben im Profilbuch des Herstellers. 5.3 Übermessungsregeln
5.2.2 Bei der Ermittlung der Maße wird jeweils Übermessen werden:
das größte, gegebenenfalls abgewickelte
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
Bauteilmaß zugrunde gelegt, z. B. bei Roh-
ren das Maß des Außenbogens. – Aussparungen mit einer Einzelgröße
≤ 0,1 m2,
5.2.3 Bei Abrechnung nach Flächenmaß wird die
Fläche von Geländern, Rosten, Gittern und – Unterbrechungen in der zu behandelnden
dergleichen nur einseitig mit der Ansichts- Fläche durch Bauteile, z. B. durch Stüt-
fläche gerechnet. zen, Unterzüge, Vorlagen, Podeste, Ver-
tiefungen, mit einer Einzelbreite ≤ 30 cm;
5.2.4 Für Flächen, die sich nicht durch Aufteilung
in einfache geometrische Formen, z. B. 5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
Rechtecke, Dreiecke, Trapeze, Rauten,
– Unterbrechungen mit einer Einzellänge
ermitteln lassen, ist das kleinste umschrie-
≤ 1 m,
bene Rechteck zugrunde zu legen.
– Armaturen, z. B. Schieber, Flansche, bei
5.2.5 Werden Tore, Türen, Fenster und derglei-
Rohrleitungen,
chen nach Anzahl gerechnet, bleiben
Abweichungen von den vorgeschriebenen – Kreuzungen, Überdeckungen und Durch-
Maßen bis jeweils 5 cm in der Höhe und dringungen;
Breite sowie bis 3 cm in der Tiefe unberück- 5.3.3 bei Abrechnung nach Masse
sichtigt.
– wird die Masse von Teilen, deren Flächen
5.2.6 Bei Abrechnung nach Masse ist bei Blechen ganz oder teilweise nicht behandelt wer-
und Bändern den konnten, nicht abgezogen, z. B. ein-
– aus Stahl die Masse von 7,85 kg/m2, betonierte Stützenfüße.
– aus nichtrostendem Stahl die Masse von 5.4 Einzelregelungen
7,90 kg/m2
Keine Regelungen.

352
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DIN 18364

Erläuterungen

0.5 Abrechnungseinheiten einfacher geschweißter Stützenfuß


Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die
jeweilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende
Abrechnungseinheit festzulegen.

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN
18299.

5.1 Allgemeines
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind die Maße der behandelten
Flächen zugrunde zu legen.
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln
und Einzelregelungen, anzuwenden. Bild 1

5.2 Ermittlung der Maße/Mengen


Die behandelte Fläche der Fußplatte errechnet sich
5.2.1 Bei genormten Profilen gelten die Angaben demnach
in den DIN-Normen, bei anderen Profilen
die Angaben im Profilbuch des Herstellers. A = a · b + 2 · (a + b) · h.

Getrennt nach den jeweils angewandten unter- Die Standfläche des Doppel-T-Trägers bleibt dabei
schiedlichen Korrosionsschutzsystemen, z. B. bei bei einer Einzelgröße ≤ 0,1 m2 gemäß Abschnitt 5.3.1,
Stahl, Zink und Aluminium, sind die Maße der zu 1. Spiegelstrich, unberücksichtigt. Die behandelte
behandelnden Flächen zugrunde zu legen. Dabei Oberfläche des Doppel-T-Trägers errechnet sich
gelten gemäß Abschnitt 5.2.1 die Angaben in den aus dem in einschlägigen Tabellen ersichtlichen
DIN-Normen, bei anderen Profilen die Angaben im Oberflächenwert (Beschichtungsfläche pro Meter),
Profilbuch des Herstellers (Bild 1). multipliziert mit der Höhe h.
5.2.2 Bei der Ermittlung der Maße wird jeweils
das größte, gegebenenfalls abgewickelte
Bauteilmaß zugrunde gelegt, z. B. bei Roh-
ren das Maß des Außenbogens.
Bei Abrechnung nach Längen- oder Flächenmaß
werden die jeweils größten, ggf. abgewickelten
Bauteilmaße zugrunde gelegt, z. B. bei Rohren das
Maß des Außenbogens (Bild 2).

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größte ausgeführte Strecke

Bild 3

5.2.5 Werden Tore, Türen, Fenster und derglei-


chen nach Anzahl gerechnet, bleiben Ab-
weichungen von den vorgeschriebenen
Maßen bis jeweils 5 cm in der Höhe und
Breite sowie bis 3 cm in der Tiefe unberück-
sichtigt.
Bei Abrechnung nach Anzahl werden die Abwei-
Bild 2 chungen von den in der Leistungsbeschreibung
vorgegebenen Maßen bis jeweils 5 cm in der Höhe
5.2.3 Bei Abrechnung nach Flächenmaß wird die und Breite sowie bis 3 cm in der Tiefe nicht berück-
Fläche von Geländern, Rosten, Gittern und sichtigt, z. B.:
dergleichen nur einseitig mit der Ansichts-
fläche gerechnet. Leistungs- erfasstes Maß Abrechnung
beschreibung
Geländer, Roste und Gitter werden auch dann ein-
1,80/2,20/0,10 m 1,83/2,22/0,12 m 1,80/2,20/0,10 m
seitig gerechnet, wenn sie zweiseitig beschichtet
werden. 1,80/2,20/0,10 m 1,85/2,16/0,09 m 1,80/2,20/0,10 m
5.2.4 Für Flächen, die sich nicht durch Aufteilung 1,80/2,20/0,10 m 1,87/2,14/0,13 m 1,87/2,14/0,10 m
in einfache geometrische Formen, z. B.
Rechtecke, Dreiecke, Trapeze, Rauten, er-
5.2.6 Bei Abrechnung nach Masse ist bei Blechen
mitteln lassen, ist das kleinste umschriebe-
und Bändern
ne Rechteck zugrunde zu legen.
– aus Stahl die Masse von 7,85 kg/m2,
Diese Regelung wird bei beliebigen, unregelmäßig
geformten ebenen Flächen, ggf. mit einer Anzahl – aus nichtrostendem Stahl die Masse von
von Eckpunkten, angewendet, z. B. Vielecken. 7,90 kg/m2
Ausschlaggebend für die Anwendung dieser Ab- je 1 mm Dicke zugrunde zu legen.
rechnungsregelung ist aber die Einzelfläche. Auf Verbindungselemente, z. B. Schrauben, Nie-
der Grundlage des kleinsten umschriebenen Recht- te, Schweißnähte, bleiben bei der Ermittlung
ecks ist jeweils dann zu ermitteln, wenn es sich um der Masse unberücksichtigt.
unregelmäßig geformte Flächen handelt. Nicht un-
ter diese Regelung fallen Flächen, die mit einfachen Wenn das Leistungsverzeichnis als Abrechnungs-
mathematischen Formeln ermittelt werden können. einheit für den Korrosionsschutz gemäß Abschnitt
Daher sind Kreise, Dreiecke, Trapeze und Rauten 0.5.4 die Masse der zu behandelnden Bau- oder
von dieser Regelung ausgenommen. Die längste Konstruktionsteile aus Stahl oder nicht rostendem
Seite der beliebig geformten Einzelfläche bildet in Stahl vorgibt, hat der Bieter diese Masse für seine
der Regel die Längsseite des kleinsten umschriebe- Preisbildung auf Fläche nach den Vorgaben dieses
nen Rechtecks (Bild 3). Abschnittes umzurechnen.

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DIN 18364

Verbindungsmittel, z. B. Schrauben, Niete und Aussparungen


Schweißnähte, bleiben dabei unberücksichtigt.
Damit ist zum einen eine ordnungsgemäße Kalkula-
tion gewährleistet und zum anderen die Möglich-
keit gegeben, nach Ausführung den Nachweis über
die Richtigkeit der im Leistungsverzeichnis vorge-
gebenen Menge zu führen.
5.2.7 Die Abrechnung der Feuerverzinkung
(Stückverzinkung) erfolgt nach Masse.
Hierbei wird die Masse der unverzinkten
Stahlkonstruktionen und Bauteile zugrun-
de gelegt. Bild 4
Ist Verzinkung nach Masse vorgegeben, ist die
Masse der zu behandelnden Bauteile und Konstruk-
tionsteile zugrunde zu legen. Aufmaß der Aussparung der behandelten Flächen
eines T-Trägers:
Die Umrechnung erfolgt auf der Basis des Abschnit-
tes 5.2.6. Stegflächen

5.2.8 Armaturen, z. B. Schieber, Flansche, wer- 0,6 m · 0,4 m · 2 = 0,48 m2


den einzeln nach Anzahl gerechnet. Flansche und Flanschendicke
(2 · 0,215 m – 0,02 m) · 0,6 m = 0,24 m2
5.3 Übermessungsregeln
Aussparungsfläche 0,72 m2
Übermessen werden:
Die Aussparung ist bei der Ermittlung der Oberflä-
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß che abzuziehen, da diese > 0,1 m2 beträgt.
– Aussparungen mit einer Einzelgröße Aussparungsflächen, die in verschiedenen Ebenen
≤ 0,1 m2, liegen, aber eine zusammenhängende Fläche bil-
Begriffsdefinition den, gelten als eine Aussparung (Bild 5).

Im Zusammenhang mit der Begriffsdefinition von


Aussparungen, z. B. einer Öffnung oder Nische, sie-
he Anhang A der ATV DIN 18299. Dort ist definiert:
„Aussparungen sind bei Bauteilen Querschnitts-
schwächungen, deren Tiefe kleiner oder gleich der
Bauteiltiefe sein kann. Aussparungen sind bei Flä-
chen nicht zu behandelnde bzw. nicht herzustellen- Bild 5
de Teile. Aussparungen entstehen z. B. durch Öff-
nungen (auch raumhoch), Durchbrüche, Durchdrin-
gungen, Nischen, Schlitze, Hohlräume, Leitungen, Aufmaß der Aussparung der behandelten Flächen
Kanäle.“ eines U-Profils:

Bei der Abrechnung nach Flächenmaß werden Aus- Flansche


sparungen mit einer Einzelgröße ≤ 0,1 m2 übermes- 0,04 m · 0,15 m · 4 = 0,024 m2
sen. Wenn ihre Einzelgröße > 0,1 m2 beträgt, wer-
dazu Flanschendicke
den sie abgezogen. Aussparungen können z. B.
durch Überdeckungen, Durchdringungen und der- 0,016 m · 0,15 m · 2 = 0,005 m2
gleichen entstehen.
Aussparungsfläche 0,029 m2
Bei Abrechnung nach Flächenmaß wird die Ab-
zugsgröße von Überdeckungen, Aussparungen,
Durchdringungen und dergleichen folgenderma-
ßen ermittelt (Bild 4):

355
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Die Aussparung ist zu übermessen, da ihre Einzel- 5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
fläche ≤ 0,1 m2 beträgt.
– Unterbrechungen mit einer Einzellänge
– Unterbrechungen in der zu behandelnden ≤ 1 m,
Fläche durch Bauteile, z. B. durch Stützen,
– Armaturen, z. B. Schieber, Flansche, bei
Unterzüge, Vorlagen, Podeste, Vertiefun-
Rohrleitungen,
gen, mit einer Einzelbreite ≤ 30 cm;
– Kreuzungen, Überdeckungen und Durch-
Begriffsdefinition
dringungen;
Im Zusammenhang mit der Begriffsdefinition von
Bei Rohrleitungen werden Armaturen, Flansche
Unterbrechung siehe Anhang A der ATV DIN
und dergleichen übermessen (Bild 8 und 9).
18299. Dort ist definiert:
„Unterbrechungen sind bei der Ermittlung der Län-
genmaße trennende, nicht zu behandelnde bzw. Armaturen, Flansche und dergleichen
nicht herzustellende Abschnitte. Unterbrechungen
durch Bauteile sind bei der Ermittlung der Flächen-
maße trennende, nicht zu behandelnde bzw. nicht
herzustellende Teilflächen geringer Breite, z. B.
Fachwerkteile, Vorlagen, Lisenen, Gesimse, Ent-
wässerungsrinnen, Einbauten.“
Sie gelten jedoch nur dann als solche, wenn die vor-
gegebene Leistung, bezogen auf die jeweilige
Wand- oder Deckenfläche, nach der Unterbrechung Bild 8
VOB im
wieder Bild
aufgenommen wird (Bild 6 und 7).
ATV DIN 18363 Bild 42, 85 mm

Unterbrechung, Leistung wird wieder aufgenom-


men

l l

Bild 6

TV DIN 18363 Bild 43, 47,3 mm


keine Unterbrechung, Leistung wird nicht wieder
aufgenommen

Bild 9

Dabei wird gemäß Abschnitt 5.2.8 die Beschichtung


der Armaturen einschließlich ihrer Flansche sowie
weiterer Flansche jeweils getrennt nach Anzahl zu-
sätzlich gerechnet.

Bild 7

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DIN 18364

Bei der Abrechnung nach Längenmaß werden 5.3.3 bei Abrechnung nach Masse
ebenfalls Kreuzungen, Überdeckungen und Durch-
– wird die Masse von Teilen, deren Flächen
dringungen übermessen (Bild 10 und 11).
ganz oder teilweise nicht behandelt wer-
den konnten, nicht abgezogen, z. B. ein-
Kreuzungen, Durchdringungen betonierte Stützenfüße.
Bei Ermittlung der Masse des Stützenfußes wird der
nicht beschichtete Teil des Fußes nicht abgezogen
(Bild 12).

Stützenfuß einbetoniert

Bild 10

Überdeckungen

Bild 12

5.4 Einzelregelungen
Keine Regelungen.

Bild 11

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DIN 18365

Bodenbelagarbeiten – DIN 18365


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18365 ,,Bodenbelagarbeiten“ – Estrich (siehe ATV DIN 18353 ,,Estrich-
gilt für das Verlegen von Bodenbelägen in arbeiten“),
Bahnen und Platten aus Linoleum, Kunst-
– Gussasphalt (siehe ATV DIN 18354 „Guss-
stoff, Elastomer, Textilien und Kork sowie
asphaltarbeiten“),
für das Verlegen von mehrschichtigen Ele-
menten. – Parkett- und Holzpflasterarbeiten (siehe
ATV DIN 18356 „Parkett- und Holzpflas-
1.2 Die ATV DIN 18365 gilt nicht für das Verle-
terarbeiten“).
gen von Bodenbelägen aus
1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
– Naturwerkstein (siehe ATV DIN 18332
meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
„Naturwerksteinarbeiten“),
Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
– Betonwerkstein (siehe ATV DIN 18333 gehen die Regelungen der ATV DIN 18365
„Betonwerksteinarbeiten“), vor.
– Fliesen und Platten (siehe ATV DIN 18352
„Fliesen- und Plattenarbeiten“),

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und – Anarbeiten der Bodenbeläge an aufgehende
Maßen, für Bauteile ohne Leistenabdeckung oder an Ein-
bauteile und Einrichtungsgegenstände,
– Vorbehandeln des Untergrundes, z. B. Reini-
gen, Spachteln, Schleifen, – Schließen von Fugen.
– Unterlagen, Bodenbeläge und Schutzab- 0.5.3 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen,
deckungen, für
– Verschweißen und Verfugen. – Bodenbeläge von Stufen, Schwellen und Ni-
schen,
0.5.2 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und
Maßen, für – seitliche Stufenprofile,
– Abschneiden von Abdeckungen und der – Intarsien und Einzelmarkierungen,
Überstände von Randdämmstreifen,
– Abschluss- und Trennschienen,
– Bodenbeläge von Stufen, Schwellen und Ni-
– vorgefertigte Innen- und Außenecken bei
schen,
Sockelleisten,
– Leisten, Profile, Kanten, Schienen, Sockel-
– Anpassen von Bodenbelägen, z. B. an Rohr-
leisten, Sockelstreifen aus Bodenbelägen,
durchführungen, Elektranten, Bodencontai-
– Friese, Kehlen, Beläge von Kehlen und Mar- ner, Revisionsöffnungen, Einbauteile und
kierungslinien, Einrichtungsgegenstände.
– Verschweißen und Verfugen,

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5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
5.1 Allgemeines Vorsatzschalen und dergleichen gelten als
begrenzende Bauteile, soweit sie nicht
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
unterschnitten werden.
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind die Maße 5.2.2 Bei der Ermittlung des Längenmaßes wird
jeweils die größte, gegebenenfalls abgewi-
– der belegten Fläche oder
ckelte Bauteillänge zugrunde gelegt.
– der hergestellten Beläge
5.2.3 In Bodenbeläge eingearbeitete Teile, z. B.
zugrunde zu legen, Intarsien, Markierungen, werden gesondert
gerechnet.
bei Sockelleisten, Fugen, Profilen und der-
gleichen deren Länge.
5.3 Übermessungsregeln
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
Übermessen werden:
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln
und Einzelregelungen, anzuwenden. 5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß (m2)
– Aussparungen ≤ 0,1 m2 Einzelgröße,
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen
– in Bodenbeläge eingearbeitete Teile, z. B.
5.2.1 Auf Flächen
Intarsien, Markierungen, Fugen und Pro-
– mit begrenzenden Bauteilen sind die Maße file;
der belegten Flächen bis zu den begren-
5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß (m)
zenden, ungeputzten, nicht bekleideten
Bauteilen, – Unterbrechungen mit einer Einzellänge
≤ 1 m.
– ohne begrenzende Bauteile deren Maße,
– von Stufen und Schwellen deren größte 5.4 Einzelregelungen
Maße
Keine Regelungen.
zugrunde zu legen.

360
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DIN 18365

Erläuterungen

0.5 Abrechnungseinheiten Die Abrechnungsmaße für Bodenbeläge (Linoleum,


Kunststoff, Elastomer, Textilien, Kork sowie mehr-
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und
schichtige Elemente) sind wie folgt zu ermitteln:
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je-
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung – auf Flächen mit begrenzenden Bauteilen ohne Be-
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab- rücksichtigung eventueller Bekleidungen und Putz,
rechnungseinheit festzulegen. – seitlich am Zusammenstoß mit dem begrenzenden
Bauteil (Bild 1),
– frei endend am Ende des Belages (Bild 2),
5 Abrechnung
– auf Flächen ohne begrenzende Bauteile nach den
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt: Maßen der belegten Flächen (Bild 4),
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN – auf Flächen von Stufen und Schwellen nach deren
18299. größten Maßen (Bild 5).
Vorsatzschalen und dergleichen gelten als begren-
5.1 Allgemeines zende Bauteile, soweit sie nicht unterschnitten wer-
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig, den (Bild 3).
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind die Maße
– der belegten Fläche oder Flächen mit begrenzenden Bauteilen

– der hergestellten Beläge seitlich

zugrunde zu legen,
bei Sockelleisten, Fugen, Profilen und der-
gleichen deren Länge.
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln
und Einzelregelungen, anzuwenden.

5.2 Ermittlung der Maße/Mengen


5.2.1 Auf Flächen
Bild 1
– mit begrenzenden Bauteilen sind die Maße
der belegten Flächen bis zu den begren-
zenden, ungeputzten, nicht bekleideten
Bauteilen, frei endend

– ohne begrenzende Bauteile deren Maße,


– von Stufen und Schwellen deren größte
Maße
zugrunde zu legen.
Vorsatzschalen und dergleichen gelten als
Bild 2
begrenzende Bauteile, soweit sie nicht
unterschnitten werden.

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Vorsatzschale nicht unterschnitten Beispiel

Bild 3

Flächen ohne begrenzende Bauteile

Bild 6

Der Bodenbelag ist bis zu den begrenzenden, nicht


bekleideten Bauteilen zu messen.
Die Fläche der Pfeilervorlage, des Pfeilers sowie die
der Rohrdurchführung werden als Aussparung im
Bodenbelag nach Abschnitt 5.3.1 übermessen, wenn
ihre Einzelflächen ≤ 0,1 m2 sind.
Dabei werden zur Ermittlung der Abzüge die Maße
Bild 4 der unbekleideten Bauteile zugrunde gelegt.
Die Fläche der Türschwelle wird mit ihrem größten
Maß zusätzlich gerechnet (Bild 6).
Flächen von Stufen und Schwellen
5.2.2 Bei der Ermittlung des Längenmaßes wird
die größte, gegebenenfalls abgewickelte
Bauteillänge zugrunde gelegt.
Bei der Abrechnung des Längenmaßes wird die
größte, ggf. abgewickelte Bauteillänge gemessen.
Sockelleisten (z. B.) sind deshalb je nach Verlauf
teils an der Ober- oder Unterseite zu messen. Unter-
brechungen ≤ 1 m Einzellänge werden gemäß Ab-
Bild 5
schnitt 5.3.2 übermessen (Bild 7).

362
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DIN 18365

Sockelleisten 5.3 Übermessungsregeln


Übermessen werden:
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß (m2)
– Aussparungen ≤ 0,1 m2 Einzelgröße,
– in Bodenbeläge eingearbeitete Teile, z. B.
Intarsien, Markierungen, Fugen und Pro-
file;
5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß (m)
– Unterbrechungen mit einer Einzellänge
≤ 1 m.

5.4 Einzelregelungen
Keine Regelungen.

Bild 7 L = l1 + 2 · l3 + l4

5.2.3 In Bodenbeläge eingearbeitete Teile, z. B.


Intarsien, Markierungen, werden gesondert
gerechnet.
Für die Abrechnung von Bodenbelägen mit Einle-
gearbeiten gilt das vorher Gesagte entsprechend.
Dabei werden jedoch, falls nicht anders festgelegt,
die eingearbeiteten Teile, wie Markierungen, Intar-
sien, übermessen.

363
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DIN 18366

Tapezierarbeiten – DIN 18366


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18366 „Tapezierarbeiten“ gilt 1.2 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
für das Tapezieren und Spannen von Wand- meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
und Decken-bekleidungen sowie für das Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
Kleben tapetenähnlicher Stoffe. gehen die Regelungen der ATV DIN 18366
vor.

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und – Umrahmungen, Faschen und dergleichen,
Maßen, für
– Deckel für Rollladenkästen,
– Decken, Wände und Bekleidungen bei Flä-
– Blenden, Gardinenleisten und dergleichen,
chen > 2,5 m2 Einzelgröße,
– Leisten, Kordeln, Borten, Profile und derglei-
– Pfeiler, Lisenen, Stützen, Unterzüge, Wand-
chen,
vorlagen und dergleichen mit einer Breite
> 1 m je Ansichtsfläche, – Kunststoff-Folien, Spannstoffe,
– Treppenuntersichten, – Abschneiden des Überstandes von Rand-
dämmstreifen,
– Wand- und Deckenbekleidungsstoffe und der-
gleichen, – Anpassen an Bauteile und Einbauteile,
– Behandeln von Teilflächen, differenziert nach – Überbrücken von Putz- oder Betonrissen.
Flächenanteilen, z. B.
0.5.3 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen,
– ≤ 10 % der Bauteilfläche, für
– > 10 % ≤ 30 % der Bauteilfläche, – Decken, Wände und Bekleidungen bei Flä-
chen ≤ 2,5 m2,
– > 30 % ≤ 50 % der Bauteilfläche.
– Feldeinteilungen an Wänden, Türen und der-
0.5.2 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und
gleichen,
Maßen, für
– tapezierte, bespannte oder bekleidete Einzel-
– Leibungen,
flächen,
– Fugen,
– Leisten, Gardinenleisten und dergleichen,
– Pfeiler, Lisenen, Stützen, Unterzüge, Wand-
– Profile, Ornamente, z. B. Rosetten,
vorlagen, Gesimse und dergleichen mit einer
Breite ≤ 1 m je Ansichtsfläche, – Tapeten in Rollen, Spannstoffe in Ballen.
– Treppenwangen,
– Hohlkehlen unter Angabe von Höhe und Aus-
ladung,

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5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
5.1 Allgemeines 5.2.5 Bindet eine Aussparung anteilig in angren-
5.1.1 Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig, zende, getrennt zu rechnende Flächen ein,
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß wird zur Ermittlung der Übermessungsgrö-
erfolgt – sind die Maße der behandelten ße die jeweils anteilige Aussparungsfläche
Flächen zugrunde zu legen. gerechnet.

Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa- 5.2.6 Türen, Trennwände, Bekleidungen und
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln dergleichen werden je tapezierte Seite nach
und Einzelregelungen, anzuwenden. Fläche gerechnet.
5.2.7 Bei der Ermittlung der Maße wird jeweils
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen das größte, gegebenenfalls abgewickelte
5.2.1 Für das Vorbereiten von Untergründen und Bauteilmaß zugrunde gelegt, z. B. bei Ge-
das Tapezieren sind simsen, Umrahmungen, Wandanschlüssen,
umlaufenden Friesen, Faschen.
– auf Innenflächen ohne begrenzende Bau-
teile die Maße der ungeputzten, unge- 5.2.8 Wird die Lieferung von Tapeten, Wand-
dämmten, nicht bekleideten Flächen, und Deckenbekleidungen, Unterlagsstoffen,
Untertapeten, Spannstoffen und derglei-
– auf Innenflächen mit begrenzenden Bau- chen nach verbrauchter Menge gerechnet,
teilen die Maße der zu behandelnden ist die tatsächlich verbrauchte Menge bei
Flächen bis zu den sie begrenzenden, wirtschaftlicher Ausnutzung der Stoffe
ungeputzten, ungedämmten, nicht beklei- zugrunde zu legen. Unvermeidbare Reste
deten Bauteilen, z. B. Rohfußboden, Roh- und Verschnitte sowie angeschnittene Rol-
decke, len gelten als verbraucht.
– bei Innenarbeiten die behandelten Flä-
chen, wenn die Rohbaumaße nicht ermit- 5.3 Übermessungsregeln
telt werden können, Übermessen werden:
zugrunde zu legen. 5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
Raumbildende Systemböden, Trocken- – Aussparungen mit einer Einzelgröße
unterböden, Vorsatzschalen sowie Unter- ≤ 2,5 m2, z. B. Öffnungen (auch raumhoch),
decken und abgehängte Decken gelten als Nischen;
begrenzende Bauteile.
bei der Ermittlung der Maße für die Über-
5.2.2 Bei der Abrechnung von beliebig geform- messung sind die kleinsten Maße der Aus-
ten Einzelflächen, z. B. Ausbesserungsstel- sparung zugrunde zu legen;
len, ist zur Ermittlung der Maße das kleins-
te umschriebene Rechteck zugrunde zu – Fugen,
legen. Ausgenommen von dieser Regel sind – flächenabschließende Gesimse, Friese,
Kreise, Dreiecke, Trapeze und Rauten. Lisenen, Eckverbände, Umrahmungen
5.2.3 Bekleidete Rückflächen von Nischen sowie und Faschen und dergleichen ≤ 30 cm Ein-
Leibungen werden unabhängig von ihrer zelbreite, unabhängig davon, ob sie be-
Einzelgröße mit ihren Maßen gesondert ge- handelt werden,
rechnet. – Leisten, Sockelfliesen und dergleichen
5.2.4 Bei Tapezierarbeiten werden unmittel- ≤ 10 cm Höhe,
bar zusammenhängende, verschiedenartige – Unterbrechungen in der zu bearbeitenden
Aussparungen getrennt gerechnet, z. B. Öff- Fläche, z. B. durch Fachwerkteile, Stützen,
nung mit angrenzender Nische. Unterzüge, Wandvorlagen, Podeste, Ge-
simse, Friese und Lisenen mit einer Ein-
zelbreite ≤ 30 cm, unabhängig davon, ob
sie behandelt werden;

366
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DIN 18366

5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß 5.4.2 Werden Türen, Rollladenkästen und der-
gleichen nach Anzahl gerechnet, bleiben
– Unterbrechungen von Einzellängen ≤ 1 m.
Abweichungen von den vorgeschriebenen
Maßen bis jeweils 5 cm in der Höhe und
5.4 Einzelregelungen
Breite unberücksichtigt.
5.4.1 Gehrungen, Kreuzungen, Verkröpfungen
5.4.3 Bei prozentual vorgegebener Behandlung
und Endungen von Dekorprofilen und Bor-
von Flächen in nicht zusammenhängenden
düren, Rosetten werden gesondert gerech-
Teilflächen ist die Gesamtfläche des Bau-
net.
teils zugrunde zu legen.

Erläuterungen

0.5 Abrechnungseinheiten – bei Innenarbeiten die behandelten Flä-


chen, wenn die Rohbaumaße nicht ermit-
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und
telt werden können,
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die
jeweilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung zugrunde zu legen.
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende
Raumbildende Systemböden, Trockenunter-
Abrechnungseinheit festzulegen.
böden, Vorsatzschalen sowie Unterdecken
und abgehängte Decken gelten als begren-
zende Bauteile.
5 Abrechnung Bei Innenflächen ohne begrenzende Bauteile wer-
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt: den die Maße der ungeputzten, ungedämmten,
nicht bekleideten Flächen zugrunde gelegt (Bild 1).
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN
18299.
Abrechnungsmaße im Neubau
5.1 Allgemeines
l
5.1.1 Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
b

erfolgt – sind die Maße der behandelten


b

Flächen zugrunde zu legen.


Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln
und Einzelregelungen, anzuwenden.
Bei der Ermittlung der Abrechnungsmaße nach
Zeichnung oder nach Aufmaß sind die Maße der
b

behandelten Flächen zugrunde zu legen.


l
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen Bild 1

5.2.1 Für das Vorbereiten von Untergründen und


das Tapezieren sind Bei Innenflächen mit begrenzenden Bauteilen wer-
– auf Innenflächen ohne begrenzende Bau- den die Maße der zu behandelnden Flächen bis zu
teile die Maße der ungeputzten, unge- den sie begrenzenden, ungeputzten, ungedämmten,
dämmten, nicht bekleideten Flächen, nicht bekleideten Bauteilen zugrunde gelegt, also
die Maße z. B. bis zum Rohfußboden und bis zur Roh-
– auf Innenflächen mit begrenzenden Bau- decke.
teilen die Maße der zu behandelnden Flä-
chen bis zu den sie begrenzenden, unge-
putzten, ungedämmten, nicht bekleideten
Bauteilen, z. B. Rohfußboden, Rohdecke,
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VOB im Bild
Für den Fall, dass die Rohbaumaße nicht ermittelt Flächen mit begrenzenden Bauteilen in der Höhe
ATV DIN 18366 Bild 1, 85 mm
werden können, werden die behandelten Flächen
zugrunde gelegt (Bild 2 bis 5).

Abrechnungsmaße im Bestand

h
b

Bild 5
b

l 5.2.2 Bei der Abrechnung von beliebig geform-


Bild 2 ten Einzelflächen, z. B. Ausbesserungsstel-
len, ist zur Ermittlung der Maße das kleins-
te umschriebene Rechteck zugrunde zu
Alle folgenden Bilder beziehen sich auf den Be- legen. Ausgenommen von dieser Regel sind
stand, d. h. auf den Fall, dass die Rohbaumaße nicht Kreise, Dreiecke, Trapeze und Rauten.
ermittelt werden können (siehe Abschnitt 5.2.1,
Bei Anwendung dieser Regelung handelt es sich um
3. Spiegelstrich).
beliebig unregelmäßig geformte, ebene Flächen, ggf.
mit einer Anzahl von Eckpunkten, z. B. Vielecke.
Flächen ohne begrenzende Bauteile in der Länge Ausschlaggebend für die Anwendung dieser Ab-
und Breite rechnungsregelung ist die Einzelfläche. Auf der
Grundlage des kleinsten umschriebenen Rechtecks
b

ist jeweils dann zu ermitteln, wenn es sich um unre-


gelmäßig geformte Flächen handelt. Nicht unter
diese Regelung fallen Flächen, die mit einfachen
mathematischen Formeln ermittelt werden können.
Daher sind Kreise, Dreiecke, Trapeze und Rauten
l von dieser Regelung ausgenommen. Die längste
Seite der beliebig geformten Einzelfläche bildet
Bild 3 dabei in der Regel die Längsseite des kleinsten
umschriebenen Rechtecks (Bild 6).
Flächen mit begrenzenden Bauteilen in der Länge
und Breite
b

l
Bild 4

368
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DIN 18366

5.2.3 Bekleidete Rückflächen von Nischen sowie


Leibungen werden unabhängig von ihrer
Einzelgröße mit ihren Maßen gesondert
gerechnet.
Rückflächen von Nischen
Aussparungen, wie z. B. Nischen, werden gemäß
Abschnitt 5.3.1, 1. Spiegelstrich, übermessen, wenn
ihre Einzelgröße ≤ 2,5 m2 beträgt. Wenn die Einzel-
VOB im Bild (neu)
größe > 2,5 m2 beträgt, werden sie abgezogen.
ATV DIN 18366 Bild 19, 85 mm
Davon unabhängig jedoch werden die Rückflächen
von Nischen stets gesondert gerechnet, vorausge-
setzt, sie sind wie die Wandfläche oder in anderer
Bild 6 Weise behandelt (Bild 8).
VOB im Bild (neu)
ATV
Diese DIN 18366 Bild 19,kann
Abrechnungsregelung 85 mm
z. B. auch bei Nischenrückfläche
Treppenwangen oder bei Eckverbänden Anwen- l1
dung finden (Bild 7).
l
b

Treppenwange

l
l
b

h1
h

Akleinstes umschriebenes Rechteck = l · b l1


Bild 8 AWand = l · h + l1 · h1, falls l1 · h1 ≤ 2,5 m2
Eckverband

l
b

l
b

Bild 7 Akleinstes umschriebenes Rechteck = l · b


b

369
l
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Leibungen Definition der Leibung


Leibungen von Öffnungen (Bild 9 und 10), Aus-
sparungen (Bild 11) und Nischen (Bild 12) sind als Leibung außen
solche einzuordnen, wenn sie innerhalb des Bau-

keine Leibung
teils liegen. Die Leibungsfläche muss also grund-

Mauerdicke
tiefer als
sätzlich innerhalb der Mauerdicke liegen. Ragt die
VOB
Leibungsfläche
VOBzu im Bild
über das Bauteil hinaus, ist sie als
imbehandeln
Bild
ATV DIN 18363 Bild
Teil der Wand 37,13).
(Bild 85 mm
ATV DIN 18363 Bild 37, 85 mm
Bild 13
Leibungen von Öffnungen
Leibungen werden unabhängig von der jeweiligen
Leibung
Leibung innen
innen Einzelgröße der Aussparung, Öffnung oder Nische
nach Abschnitt 5.2.3 grundsätzlich gesondert ge-
rechnet. Die Abrechnung erfolgt gemäß Abschnitt
0.5.2, 1. Spiegelstrich, nach Längenmaß.
Im Interesse einer eindeutigen und zuverlässigen
Leibung Preiskalkulation und Abrechnung ist dringend zu
Leibung innen
innen
empfehlen, im Bauvertrag getrennt nach Leibungs-
tiefe gesonderte Positionen dafür vorzusehen. Dies
gilt insbesondere für übergroße Leibungen, deren
Fläche die der Öffnung, Aussparung oder Nische
übertrifft (siehe Bild 11 und 12).
Leibung
Leibung innen
innen Bei Vorsprüngen, die bei vormals bündig eingebau-
ten Fenstern, Türen und dergleichen durch Aufbrin-
Bild 9 gen z. B. von Innendämmungen entstehen, handelt
es sich ebenfalls um Leibungen (Bild 14).

Leibung
Leibung innen
innen
VOB im Bild
ATV DIN 18366 Bild 34, 85 mm
Bild 10
Leibung außen
Leibungen von Aussparungen Bild 14

VOB im Bild Leibung


ATV DIN 18366 Bild 35, 85 mm
Bild 11

Leibungen von Nischen

Leibung
Bild 12

370
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DIN 18366

5.2.4 Bei Tapezierarbeiten werden unmittel- Hängen Tür und Fenster unmittelbar zusammen,
bar zusammenhängende, verschiedenartige gelten sie als eine Öffnung (Bild 16).
Aussparungen getrennt gerechnet, z. B. Öff-
nung mit angrenzender Nische.
Balkontür-Fenster-Kombination (sog. Bockfenster)
Grenzen verschiedenartige Aussparungen, z. B.
Öffnung und Nische, unmittelbar aneinander, so
sind Öffnung und Nische zur Beurteilung der
Übermessungsgröße jeweils getrennt zu rechnen
(Bild 15).

h1
h2
Aussparung
Aussparung
h1
h1

b1 b2
Bild 16
Öffnung
Öffnung
h2
h2

AÖffnung = b1 · (h1 + h2) + b2 · h1 > 2,5 m2;


sie ist abzuziehen.
ANische = b2 · h2 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.
Nische
Nische
h3
h3

Sind Tür und Fenster konstruktiv durch Mauerwerk


oder andere Bauteile getrennt, gelten sie jeweils als
eine Öffnung (Bild 17).

Bild 15

AAussparung = b · h1 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.


AÖffnung = b · h2 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.
ANische = b · h3 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen. h1
Die Rückfläche der Nische ist gemäß Abschnitt 5.2.3
gesondert zu rechnen.
h2

AWand = l · h + b · h1 + b · h3 – b · h2
Die Leibungen sind grundsätzlich zusätzlich zu
rechnen.

b1 b2
Bild 17
ATüröffnung = b1 · (h1 + h2) ≤ 2,5 m2; sie ist zu über-
messen.
AFensteröffnung = b2 · h1 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.
ANische = b2 · h2 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.

Im Zusammenhang mit der Definition des Begriffs


Aussparung, z. B. Öffnung oder Nische, siehe den
Abschnitt 5.3.1, 1. Spiegelstrich, sowie den Anhang
A der ATV DIN 18299 mit den Begriffsdefinitionen.

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5.2.5 Bindet eine Aussparung anteilig in angren- Trennwände


zende, getrennt zu rechnende Flächen ein,
wird zur Ermittlung der Übermessungsgrö- l
ße die jeweils anteilige Aussparungsfläche
gerechnet.
Aussparungen, z. B. Öffnungen oder Nischen, die in
VOB imgetrennt
angrenzende, Bild zu rechnende Flächen ein-
ATV
binden, sindDIN
zur 18334 Bildder
Ermittlung 38, 85 mm
Übermessungsgrö-
ße jeweils gesondert zu rechnen, bezogen auf die
davon tangierte Einzelfläche bzw. bezogen auf die
jeweilige Raum- oder Fassadenfläche. Dies gilt z. B.
für Fenster übereck (Bild 18).
l
Fenster übereck
A2 Bild 20 ATrennwand = 2 · l · h

5.2.7 Bei der Ermittlung der Maße wird jeweils


das größte, gegebenenfalls abgewickelte
Bauteilmaß zugrunde gelegt, z. B. bei Ge-
A1

simsen, Umrahmungen, Wandanschlüssen,


umlaufenden Friesen, Faschen.
Wenn Gesimse, Umrahmungen, Faschen und der-
gleichen behandelt werden, ist für ihre Abrechnung
gemäß Abschnitt 5.2.7 jeweils das größte, ggf. abge-
wickelte Bauteilmaß zugrunde zu legen.
Gemäß Abschnitt 0.5.2, 3. und 6. Spiegelstrich, sind
Bild 18 A1 = h · l1 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen. Gesimse, Umrahmungen, Faschen und dergleichen
A2 = h · l2 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen. getrennt nach Bauart und Maßen nach Längenmaß
vorzugeben.
Im Interesse einer ordnungsgemäßen Kalkulation
5.2.6 Türen, Trennwände, Bekleidungen und
und Abrechnung sind deshalb Angaben zur Höhe
dergleichen werden je tapezierte Seite nach VOBAusladung
und im Bild Voraussetzung (Bild 21 bis 23).
Fläche gerechnet. ATV DIN 18366 Bild 20, 47,3 mm
Türen, Trennwände, Bekleidungen und derglei-
chen werden je tapezierte Seite gemäß Abschnitt größtes, ggf. abgewickeltes Bauteilmaß
5.1.1 und 5.2.6 mit den Maßen der behandelten Gesims
Fläche gerechnet (Bild 19 und 20).

Höhe
Türen
l

Ausladung
l
l
Bild 19 ATür = 2 · l · h Bild 21

372
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VOB im Bild
ATV DIN 18366 Bild 21, 85 mm DIN 18366

Umrahmung – Rollenreste, die selbst für kleine Flächen, z. B.


über Türen und Fenstern, nicht mehr ausreichen.
Als verbraucht gelten auch solche Rollen, von
denen einzelne mustergerechte Bahnen oder Stü-
Höhe cke abgeschnitten werden mussten, um den Tape-
h

tenbedarf für eine Tapeziereinheit zu decken.


Solch eine Tapeziereinheit kann z. B. eine Decke
Ausladung
oder ein Raum bzw. können auch mehrere Räume
sein, soweit sie einheitlich mit einem Tapetenmus-
b ter beklebt werden. Es kann aber auch eine Wand
Bild 22
korrigiert 15.11.00 sein, wenn diese im Unterschied zu den übrigen
Wänden mit einem anderen Tapetenmuster tape-
ziert wird.
Faschen A A-A Stückelungen der Längs- und Querrichtung sind
ohne Einverständnis des Auftraggebers nicht zuläs-
sig.
A
b1

5.3 Übermessungsregeln
Übermessen werden:
h

5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß


– Aussparungen mit einer Einzelgröße
≤ 2,5 m2, z. B. Öffnungen (auch raum-
hoch), Nischen;
b t bei der Ermittlung der Maße für die Über-
messung sind die kleinsten Maße der Aus-
Bild 23 Abwicklung = b1 + t sparung zugrunde zu legen;
größte Länge = 2 · (b + h)
Begriffsdefinition
Zur Definition des Begriffs Aussparung, z. B Öff-
Dabei ist zu beachten, dass flächenabschließende nung oder Nische, siehe Anhang A der ATV DIN
Gesimse, Umrahmungen, Faschen und dergleichen 18299. Dort ist definiert:
gemäß Abschnitt 5.3.1, 3. Spiegelstrich, mit einer
Einzelbreite ≤ 30 cm übermessen werden, unab- „Aussparungen sind bei Bauteilen Querschnitts-
hängig davon, ob sie behandelt werden oder nicht. schwächungen, deren Tiefe kleiner oder gleich der
Bauteiltiefe sein kann. Aussparungen sind bei Flä-
5.2.8 Wird die Lieferung von Tapeten, Wand- und chen nicht zu behandelnde bzw. nicht herzustellen-
Deckenbekleidungen, Unterlagsstoffen, de Teile. Aussparungen entstehen z. B. durch Öff-
Untertapeten, Spannstoffen und derglei- nungen (auch raumhoch), Durchbrüche, Durch-
chen nach verbrauchter Menge gerechnet, dringungen, Nischen, Schlitze, Hohlräume, Leitun-
ist die tatsächlich verbrauchte Menge bei gen, Kanäle.“
wirtschaftlicher Ausnutzung der Stoffe
zugrunde zu legen. Unvermeidbare Reste
und Verschnitte sowie angeschnittene Rol-
len gelten als verbraucht.
Als verbrauchte Menge bei wirtschaftlicher Ausnut-
zung der Stoffe gelten
– alle verbrauchten Rollen,
– unverwertbare Abschnitte, wie sie sich beim
Zuschneiden ergeben, und

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Ein Beispiel für verschiedene Arten von Aussparun- Aussparung in Decken – Kamin
gen zeigt Bild 24.

t
b
h1

Bild 26 AKamin = b · t
h2

Aussparungen können auch geschosshohe Durch-


gänge sein. Öffnungen setzen das Vorhandensein
von Stürzen nicht voraus. Wenn ihre Einzelgröße
≤ 2,5 m2 beträgt, werden sie übermessen, bei einer
h3

Einzelgröße > 2,5 m2 werden sie abgezogen (Bild 27


und 28).

b Wand mit geschosshohem mittigem Durchgang

Bild 24
AAussparung = b · h1 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen.
AÖffnung = b · h2 > 2,5 m2; sie ist abzuziehen.
ANische = b · h3 ≤ 2,5 m2; sie ist zu übermessen. b
übermessen
Aussparungen sind z. B. auch Teilflächen, die unbe-
handelt sichtbar bleiben und/oder mit anderen
Materialien bekleidet sind, z. B. Fliesen oder Natur-
werkstein. Sie werden übermessen, wenn ihre Ein-

h
zelgröße ≤VOB
2,5 mim Bild
2 beträgt. Ist die Einzelgröße > 2,5 m2,

werden dieATV DIN 18366 Bild


Aussparungen 17, 85 (Bild
abgezogen mm 25 und
26).

Aussparung Fliesenbelag
b Bild 27 A = b · h ≤ 2,5 m2
h

Bild 25 AFliesenbelag = b · h

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DIN 18366

Wand mit Oberlicht und geschosshohem Durchgang Auch über mehrere Wandflächen zusammenhän-
VOB
gende im Bild werden je Wandfläche getrennt
Öffnungen
gerechnet (Bild18366
ATV DIN 30). Bild 15, 85 mm

b2 Öffnung über mehrere Wandflächen zusammen-


hängend
b1
c

b
h1
h2

a
Bild 30
Bild 28 A = b1 · h1 + b2 · h2 > 2,5 m2;
sie ist abzuziehen.
Liegen Öffnungen in Flächen mit unterschiedlichen
Tapetenmustern, so wird bei Ermittlung der Öff-
Öffnungen nungsgröße die dem jeweiligen Tapetenmuster an-
teilig zugehörige Fläche gerechnet (Bild 31).
Aussparungen, z. B. Öffnungen, werden je Raum
bei Ermittlung der Beschichtungsfläche getrennt
gemessen und mit ≤ 2,5 m2 Einzelgröße übermessen Öffnung in Flächen mit unterschiedlichen
bzw. mit > 2,5 m2 Einzelgröße gemäß Abschnitt Tapetenmustern
5.3.1, 1. Spiegelstrich, abgezogen.
Öffnungen übereck werden ebenso je Wand ge-
rechnet (Bild 29).
b
Wandbereich

Öffnung übereck
h3
h2

Sockelbereich
h1
l2

l
Bild 31 AÖffnung Wandbereich = b · h2
AÖffnung Sockelbereich = b · h1

l1
Bild 29

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Nischen – Nische > 2,5 m2 Einzelgröße mit Öffnung ≤ 2,5 m2


Einzelgröße: Die Nische wird abgezogen, die Öff-
Nischen sind ebenfalls Aussparungen. Sie können
nung übermessen. Die Leibungen der Nische und
zur Gliederung der Wandfläche oder zur Aufnahme
der Öffnung sowie die Rückfläche der Nische
von Schränken, Heizkörpern u. Ä. dienen. Ihre obe-
werden zusätzlich gerechnet.
re und untere Begrenzung kann durch die Decke
bzw. durch den Fußboden gebildet sein. – Nische mit Öffnung, jeweils > 2,5 m2 Einzelgröße:
Nische und Öffnung werden abgezogen. Die Lei-
Nischen mit einer Einzelgröße ≤ 2,5 m2 werden
bungen der Nische und der Öffnung sowie die
übermessen. Mit einer Einzelgröße > 2,5 m2 werden
Rückfläche der Nische werden zusätzlich gerech-
sie abgezogen (Bild 32).
net.
Bei der Abrechnung nach Flächenmaß wird ferner
Folgendes übermessen:
– Fugen,
– flächenabschließende Gesimse, Friese,
Lisenen, Eckverbände, Umrahmungen
und Faschen und dergleichen ≤ 30 cm Ein-
h

zelbreite, unabhängig davon, ob sie be-


handelt werden,
– Leisten, Sockelfliesen und dergleichen
≤ 10 cm Höhe,
– Unterbrechungen in der zu bearbeitenden
Fläche, z. B. durch Fachwerkteile, Stützen,
Unterzüge, Wandvorlagen, Podeste, Ge-
t

simse, Friese und Lisenen mit einer Ein-


b zelbreite ≤ 30 cm, unabhängig davon, ob
Bild 32
sie behandelt werden;
Flächenabschließende Gesimse, Lisenen, Eckver-
Aussparungen, z.B. Nischen, übereck werden eben- bände, Umrahmungen und Faschen von Füllungen
so wie Öffnungen je Wand gesondert gerechnet oder Öffnungen mit einer Einzelbreite ≤ 30 cm wer-
(siehe Bild 28 und 29). den grundsätzlich übermessen, selbst dann, wenn
sie nicht behandelt werden. Sind sie zu behandeln,
Zusammenfassend ist in Zusammenhang mit Ab- ist für ihre Abrechnung gemäß Abschnitt 5.2.7
schnitt 5.2.3 und Abschnitt 5.3.1, 1. Spiegelstrich, jeweils das größte, ggf. abgewickelte Bauteilmaß
Folgendes festzuhalten: VOB im Bild
zugrunde zu legen (Bild 33).
– Nische ≤ 2,5 m2 Einzelgröße: Die Nische wird ATV DIN 18366 Bild 20, 47,3 mm
übermessen. Ihre Leibungen und ihre Rückfläche
werden zusätzlich gerechnet. größtes, ggf. abgewickeltes Bauteilmaß

– Nische > 2,5 m2 Einzelgröße: Die Nische wird Gesims


abgezogen. Ihre Leibungen und ihre Rückfläche
werden zusätzlich gerechnet, ihre Rückfläche
gemäß Abschnitt 5.2.3 jedoch nur dann, wenn sie Höhe
tapeziert oder bekleidet wird.
– Nische mit Öffnung, jeweils ≤ 2,5 m2 Einzelgröße:
Nische und Öffnung werden übermessen. Die
Leibungen der Nische und der Öffnung sowie die
Rückfläche der Nische werden zusätzlich gerech-
net. Ausladung
l
Bild 33

376
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DIN 18366

Leisten, Sockelfliesen und dergleichen mit einer Eine Unterbrechung im Sinne dieser Übermes-
Höhe ≤ 10 cm werden ebenfalls übermessen (Bild 34 sungsregelung ist jedoch nur dann gegeben, wenn
und 35). die vorgegebene Leistung bezogen auf die jeweili-
ge Wand- oder Deckenfläche nach der Unterbre-
VOB im
chung Bild aufgenommen wird (Bild 36 und 37).
wieder
Leisten ATV DIN 18363 Bild 42, 85 mm

h
Unterbrechung, Leistung wird wieder aufgenom-
men

≤10 cm

l l
Bild 34
Bild 36
VOB im Bild
Sockelfliesen ATV DIN 18363 Bild 43, 47,3 mm
keine Unterbrechung, Leistung wird nicht wieder
aufgenommen
h2

> 10 cm

Bild 35
l
Begriffsdefinition
Zur Definition des Begriffs Unterbrechungen siehe Bild 37
Anhang A der ATV DIN 18299. Dort ist definiert:
„Unterbrechungen sind bei der Ermittlung der Län-
genmaße trennende, nicht zu behandelnde bzw.
nicht herzustellende Abschnitte. Unterbrechungen
durch Bauteile sind bei der Ermittlung der Flächen-
maße trennende, nicht zu behandelnde bzw. nicht
herzustellende Teilflächen geringer Breite, z. B.
Fachwerkteile, Vorlagen, Lisenen, Gesimse, Ent-
wässerungsrinnen, Einbauten.“

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VOB im Bild
ATV DIN 18363 Bild 47, 85 mm

Unterbrechungen in zu behandelnden Flächen, be- Vorlagen


zogen auf die jeweilige Wand- oder Deckenfläche,
z. B. durch Fachwerkteile, Stützen, Unterzüge oder
Vorlagen, mit ≤ 30 cm Einzelbreite werden über-
messen. Bei einer Einzelbreite > 30 cm werden sie
abgezogen. Beispiele:
l 30 cm l
– Fachwerkteile ≤ 30 cm sind zu übermessen (Bild
38). Bild 41

– Stützen > 30 cm Einzelbreite werden abgezogen


(Bild 39). 5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
– Unterzüge > 30 cm Einzelbreite werden abgezo- – Unterbrechungen von Einzellängen ≤ 1 m.
gen (Bild 40).
– Vorlagen > 30 cm Einzelbreite werden abgezo- 5.4 Einzelregelungen
VOB im Bild
gen (Bild 41).
5.4.1 Gehrungen, Kreuzungen, Verkröpfungen
ATV DIN 18350 Bild 47, 85 mm und Endungen von Dekorprofilen und Bor-
Fachwerkteile düren, Rosetten werden gesondert gerech-
net.
Im Interesse einer vollständigen und eindeutigen
Ausschreibung sollten daher die Leistungen nach
Abschnitt 5.4.1 in gesonderten Leistungspositionen
erfasst und nach Anzahl (St) abgerechnet werden.
5.4.2 Werden Türen, Rollladenkästen und der-
gleichen nach Anzahl gerechnet, bleiben
Abweichungen von den vorgeschriebenen
Maßen bis jeweils 5 cm in der Höhe und
Breite unberücksichtigt.
Abweichungen von vorgeschriebenen Maßen las-
VOB im Bildl sen sich in der Regel nicht vermeiden. Um die
ATV38DIN 18363 Bild 42, 85 mm
Bild Abrechnung nicht zu verkomplizieren, sind Abwei-
chungen in der Höhe und Breite bis jeweils 5 cm
zulässig.
Stützen 5.4.3 Bei prozentual vorgegebener Behandlung
von Flächen in nicht zusammenhängenden
Teilflächen ist die Gesamtfläche des Bau-
teils zugrunde zu legen.
Wenn für die Abrechnung der Behandlung bzw.
l 30 cm l Beschichtung einer Fläche oder eines Bauteils ein
prozentualer Anteil der Gesamtfläche zugrunde
VOB
Bild 39im Bild gelegt wird, bildet diese Gesamtfläche die Grund-
ATV DIN 18363 Bild 46, 85 mm
lage für den prozentualen Anteil.
Unterzüge

l 30 cm l
Bild 40

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DIN 18379

Raumlufttechnische Anlagen – DIN 18379


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18379 „Raumlufttechnische eines technischen Prozesses innerhalb von
Anlagen“ gilt für das Herstellen von Raum- Apparaten, Kabinen oder Maschinen geför-
lufttechnischen Anlagen (RLT-Anlagen), bei dert wird.
denen Luft mechanisch gefördert wird.
1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
1.2 Die ATV DIN 18379 gilt nicht für das Her- meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
stellen von freien Lüftungssystemen und von Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
Prozesslufttechnischen Anlagen, bei denen gehen die Regelungen der ATV DIN 18379
die Luft ausschließlich zur Durchführung vor.

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Art und Ab- – getrennt nach Art und Maßen, für
rechnungsgruppen nach Tabelle 1, für eckige
– Absperrorgane, Regelorgane, Drosselklap-
Luftleitungen und deren Formteile, z. B. End-
pen und ähnliche Geräte,
böden, Abschlussdeckel, Trennbleche und Über-
lappungen, Passstücke, Leitbleche (Luftlenk- – Luftdurchlässe, Deckel von Öffnungen für
einrichtungen). technische und hygienische Arbeiten im
Luftleitungsnetz, Wand- und Deckenhülsen,
Tabelle 1 – Abrechnungsgruppen
– Wand- und Deckendurchführungen mit be-
Lfd. Luft- Form- Größte sonderen Anforderungen, z. B. luftdicht,
Nr. leitungen teile Kantenlänge – Befestigungen, z. B. geschweißte Konstruk-
Abrechnungsgruppe mm tionen, Aufhängungen,
1 L1 F1 bis 500 – Schwingelemente und sonstige Bauteile für
körperschallgedämpfte Befestigungen,
2 L2 F2 über 500 bis 1000
– Schiebestutzen, Luftdurchlassstutzen, Luft-
3 L3 F3 über 1000 bis 1500 durchlasskästen, Ausschnitte für Luftdurch-
lässe;
4 L4 F4 über 1500 bis 2000
– getrennt nach Art, Maßen und Feuerwider-
5 L5 F5 über 2000 standsklasse, für
0.5.2 Längenmaß (m), getrennt nach Art, Maßen und – Absperreinrichtungen gegen Brandüber-
Wanddicke, für regelmäßig industriell vorge- tragung, z. B. Brandschutzklappen;
fertigte Luftleitungen.
– getrennt nach Art, Maßen, Wanddicke, Win-
0.5.3 Anzahl (St), kel und mittlerem Bogenradius für
– getrennt nach Leistungsdaten und kennzeich- – Bögen,
nenden Merkmalen, für
– Formteile und Verbindungsstücke für Luft-
– Ventilatoren, Antriebsmotoren, Luftfilter, leitungen gemäß Abschnitt 0.5.2.
Luftbefeuchter, Warmlufterzeuger, Lufter-
wärmer, Luftkühler, Schalldämpfer und
dergleichen;

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0.5.4 Masse (kg, t), getrennt nach Art und Maßen, für – Frostschutzmittel,
– besondere Befestigungskonstruktionen, z. B. – organische Wärmeträger,
Tragkonstruktionen,
– Kältemittel.

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
5.1 Allgemeines 5.2.3.2 bei der Berechnung der Masse bleiben
unberücksichtigt: Verbindungsmittel, z. B.
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
Schrauben, Niete, Schweißgut.
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind die Maße der hergestellten 5.2.3.3 Bei verzinkten Bauteilen oder verzinkten
Anlagen oder Anlagenteile zugrunde zu Konstruktionen werden den Massen, die
legen. Stücklisten dürfen hinzugezogen nach den zuvor genannten Grundsätzen
werden. ermittelt wurden, 5 % aufgrund der Ge-
wichtszunahme durch das Verzinken zuge-
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
schlagen.
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln
und Einzelregelungen, anzuwenden.
5.3 Übermessungsregeln
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen Übermessen werden:
5.2.1 Bei Abrechnung nach Flächenmaß werden 5.3.1 Ausschnitte für Luftdurchlässe und Stutzen,
Luftleitungen und Luftleitungsformteile
5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
nach äußerer Oberfläche, ermittelt aus dem
größten Umfang und der größten Länge, – Bögen,
ohne Berücksichtigung der Wärmedäm-
– Formteile und
mung gerechnet.
– Verbindungsstücke.
5.2.2 Bei Abrechnung nach Längenmaß werden
Luftleitungen in der Mittelachse gemessen. 5.4 Einzelregelungen
Dabei werden Bögen bis zum Schnittpunkt
der Mittelachsen gemessen. Bögen und Formteile nach Tabelle 2 sowie Formteile
sonstige Formteile werden zusätzlich der Abrechnungsgruppen F 1 bis F 5 nach
gerechnet. Deckel von Öffnungen werden Tabelle 1 (siehe Abschnitt 0.5.1) mit einer
zusätzlich gerechnet. ermittelten Oberfläche von < 1 m2 werden
mit 1 m2 gerechnet, Formteile mit Kurzzei-
5.2.3 Bei Abrechnung nach Masse ist diese nach chen SR nur bei einer Länge ≤ 500 mm.
folgenden Grundsätzen zu berechnen:
Zur Ermittlung von Umfang und Länge sind
5.2.3.1 Es sind anzusetzen: die Formeln der Tabelle 2 anzuwenden.
– bei Stahlblechen und Bandstahl 7,85 kg/m2
je 1 mm Dicke,
– bei genormten Profilen die Masse nach
den Angaben in den DIN-Normen,
– bei anderen Profilen die Masse nach den
Angaben in den Profilbüchern der Her-
steller.

380
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DIN 18379

Tabelle 2 – Luftleitungen und deren Formteile, größte Umfänge, größte Längen und Flächen Maße in Millimeter

Lfd. Benennung Größter Größte Länge


Nr. Kurzzeichen Darstellung, Maße Umfang a bis c
Größe1) bzw. ∅ d
Schnitt Ansicht von links Umax2) lmax2)

1 Luftleitung L 2 · (a + b) l
l > 900 bei Passlängen:
l + 200

2 Luftleitung a + c + ;b2 + f 2

lllllllllll + ;(a – c – ƒ)2 + b2


in Trapez- l
form TL
ƒ = ƒmax

3 Luftleitungs- 2 · (a + b) l
teil LT
l ‰ 900

4 Übergangs- 2 · (a + b) ; (l 2 + (b – d)2)
stutzen SU
l ‰ 900
c=a

5 Stutzen, π·d l
rund SR
l ‰ 500

1
) Für Luftleitungen L (l > 900) gelten die Abrechnungsgruppen L, für alle anderen Bauteile die Abrechnungsgruppen F 1 bis F 5
der Tabelle 1 (abgedruckt bei Abschnitt 0.5.1).
2
) Sind für Umax und lmax mehrere Rechenformeln angegeben, so sind für die Berechnung der Oberfläche die Formeln anzuwenden,
die die größten Maße für U und l ergeben.

381
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Tabelle 2 (fortgesetzt) Maße in Millimeter

Lfd. Benennung Größter Größte Länge


Nr. Kurzzeichen Darstellung, Maße Umfang a bis c
Größe1) bzw. ∅ d
Schnitt Ansicht von links Umax2) lmax2)

6 Bogen, 2 · (a + b) α · π (r + b)
+ e +ƒ
symmetrisch 180
BS
e ‰ 500
ƒ ‰ 500

7 Bogen- Bedingung b › d:
übergang BA 2 · (a + b) α · π (r + b)
+ e +ƒ
c=a 180
e ‰ 500
ƒ ‰ 500
Bedingung b < d:
2 · (c + d) α · π (r + d)
+ e + ƒα
180

8 Winkel 2 · (a + b) 2·b+e+ƒ
(Knie),
symmetrisch
WS
r = 0 3)
e ‰ 500
ƒ ‰ 500

1
) und 2) Siehe Seite 381.
3
) Wenn nicht besonders angegeben.

382
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DIN 18379

Tabelle 2 (fortgesetzt) Maße in Millimeter

Lfd. Benennung Größter Größte Länge


Nr. Kurzzeichen Darstellung, Maße Umfang a bis c
Größe1) bzw. ∅ d
Schnitt Ansicht von links Umax2) lmax2)

9 Winkel- Bedingung b › d:
(Knie-) 2 · (a + b) b+d+e+ƒ
Übergang
WA
r = 0 3) Bedingung b < d:
e ‰ 500 2 · (c + d) b+d+e+ƒ
ƒ ‰ 500

4
10 ) Bedingung Bedingung
Übergang, a + b › c + d: e › ƒ:

;(l2 + e2)
symmetrisch
US 2 · (a + b)

b–d Bedingung Bedingung


e=
2 a + b < c + d: e < ƒ:

;(l2 + ƒ2)
a–c
ƒ=
2 2 · (c + d)

4
11 ) Bedingung Bedingung

;l2 + (b – d + e)2
Übergang, a + b › c + d: b – d + e › e:
asymmetrisch 2 · (a + b)
UA
Bedingung

;(l2 + e2)
b – d + e < e:

Bedingung Bedingung

;l2 + (a – c + ƒ)2
a + b < c + d: a – c + ƒ › ƒ:
2 · (c + d)

Bedingung

;(l2 + ƒ2)
a – c + ƒ < ƒ:

1
) und 2) Siehe Seite 381. 3) Siehe Seite 382.
4
) Der Koordinatenmittelpunkt liegt immer in der rechten oberen Ecke des linken Querschnitts. Beim Ergebnis der Vergleichs-
bedingungen sind die errechneten Werte ohne Vorzeichen zu verwenden.

383
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Tabelle 2 (fortgesetzt) Maße in Millimeter

Lfd. Benennung Größter Größte Länge


Nr. Kurzzeichen Darstellung, Maße Umfang a bis c
Größe1) bzw. ∅ d
Schnitt Ansicht von links Umax2) lmax2)

4
12 ) Bedingung Bedingung
Rohrübergang, a+b› π·d: e › ƒ:

;(l2 + e2)
symmetrisch 2
RS 2 · (a + b)

e= b–d Bedingung Bedingung


2 a+b< π·d: e < ƒ:

;(l2 + ƒ2)
ƒ= –d
a 2
2 π·d

lp nach DIN EN 1506

4
13 ) Bedingung Bedingung

;l2 + (b – d + e)2
Rohr- a + b › π · d: b – d + e › e:
übergang, 2
asymmetrisch
RA 2 · (a + b) Bedingung

;(l2 + e2)
b – d + e < e:

Bedingung Bedingung

;l2 + (a – d + ƒ)2
a + b < π · d: a – d + ƒ › ƒ:
2

π·d Bedingung

;(l2 + ƒ2)
a – d + ƒ < ƒ:
lp nach DIN EN 1506

14 4
) 2 · (a + b) ;(l2 + e2)
Etage,
symmetrisch
ES
ƒ=0

1
) und 2) Siehe Seite 381. 4
) Siehe Seite 383.

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DIN 18379

Tabelle 2 (fortgesetzt) Maße in Millimeter

Lfd. Benennung Größter Größte Länge


Nr. Kurzzeichen Darstellung, Maße Umfang a bis c
Größe1) bzw. ∅ d
Schnitt Ansicht von links Umax2) lmax2)

4
15 ) Bedingung Bedingung

;l2 + (b – d + e)2
Etagen- b › d: b – d + e › e:
übergang 2 · (a + b)
EA
c=a Bedingung Bedingung

;(l2 + e2)
ƒ=0 b < d: b – d + e < e:
2 · (c + d)

16 T-Stück, a) durchgehendes Teil


oben gerade Bedingung
TG a + b › c + d:
g=c=a 2 · (a + b)
l
Bedingung
a + b < c + d:
2 · (c + d)

b) abzweigendes Teil
2 · (g + h) Bedingung
d + m – b › m:
d+m–b

Bedingung
d + m – b < m:
m

Die Oberflächen aus a) und b)


werden addiert.

1
) und 2) Siehe Seite 381. 4
) Siehe Seite 383.

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Tabelle 2 (fortgesetzt) Maße in Millimeter

Lfd. Benennung Größter Größte Länge


Nr. Kurzzeichen Darstellung, Maße Umfang a bis c
Größe1) bzw. ∅ d
Schnitt Ansicht von links Umax2) lmax2)

4
17 ) a) durchgehendes Teil
T-Stück, Bedingung
oben b › d:

;(l2 + e2)
schräg 2 · (a + b)
TA
g=c=a Bedingung
b < d:
2 · (c + d)

b) abzweigendes Teil
2 · (g + h) Bedingung
d + m – b – e › m:
d+m–b–e

Bedingung
d + m – b – e < m:
m

Die Oberflächen aus a) und b)


werden addiert.

4
18 ) Bedingung Bedingung

;l2+(b–h–m–d+e)2
Hosen- b › d + m + h: b – h – m – d + e › e:
stück 2 · (a + b)
HS
g=c=a Bedingung Bedingung

;(l2 + e2)
ƒ=0 b < d + m + h: b – h – m – d + e < e:
m›2 2 · (c + d + m + h)
Flansch-
höhe

1
) und 2) Siehe Seite 381. 4
) Siehe Seite 383.

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DIN 18379

Tabelle 2 (fortgesetzt) Maße in Millimeter

Lfd. Benennung
Nr. Kurzzeichen Darstellung, Maße Flächenmaß A
Größe1)

19 Boden BO a·b

20 Trennblech b·l
TR

a·l

21 Leitblech a·π·r
·a
LB 180

In die Abrechnung gehen nur


die Leitbleche ein, deren Stück-
zahl größer ist als nachfolgend
angegeben:

Kantenlänge b: Leitbleche
(Formteil) mm Anzahl
ü be 400 bis 800 1
über 800 bis 1.600 2
über 1.600 bis 2000 3
(nach DIN EN 1505)

Kombiteil Kombination z. B. von Luftleitung und Formteil Die Oberfläche wird durch
KO oder von Formteilen untereinander, werkseitig Addition der Oberflächen der
auf einen Rahmen montiert und als einzelnes zur Kombination gehörenden
Teil geliefert. Teile ermittelt.

Sonder- Formteile, die sich aufgrund ihrer Bauform Die Oberfläche ist in Anlehnung
Formteil nicht in die Tabelle einreihen lassen. an vorstehende Formeln zu
SO ermitteln.

Schiebestutzen, Luftdurchlassstutzen, Luftdurchlasskästen, Die Abrechnung ist nach Anzahl


Ausschnitte für Luftdurchlässe, Öffnungen und Deckel für technische (St) vorzunehmen.
und hygienische Arbeiten in Luftleitungssystemen.

1
) Siehe Seite 381.

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Erläuterungen

0.5 Abrechnungseinheiten Beispiel


Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je-
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab-
rechnungseinheit festzulegen.

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN
18299.

5.1 Allgemeines
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind die Maße der hergestellten
Anlagen oder Anlagenteile zugrunde zu
legen. Stücklisten dürfen hinzugezogen wer-
den.
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa- Bild 1
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln
und Einzelregelungen, anzuwenden.
A = 2 · (a + b) · [( 180 )
·p·r +e+f ·2+l
1 ]
+ l2 + l3

5.2 Ermittlung der Maße/Mengen Eventuell vorhandene Wärmedämmungen bleiben


5.2.1 Bei Abrechnung nach Flächenmaß werden dabei unberücksichtigt.
Luftleitungen und Luftleitungsformteile Verbindungen, z. B. Steck-, Flansch- oder Schweiß-
nach äußerer Oberfläche, ermittelt aus dem verbindungen, werden übermessen.
größten Umfang und der größten Länge,
ohne Berücksichtigung der Wärmedäm- Ausschnitte, z. B. für Luftdurchlässe, Gitter und
mung gerechnet. Stutzen, werden unabhängig von ihrer Größe beim
Aufmaß gemäß Abschnitt 5.3.1 übermessen.
Für die Ermittlung von Oberflächen zur Abrech-
nung von Luftleitungen und Luftleitungsformteilen 5.2.2 Bei Abrechnung nach Längenmaß werden
gelten die in der Tabelle 2 angegebenen Formeln Luftleitungen in der Mittelachse gemessen.
für Umax und lmax. Folgende Bauteile finden dabei Dabei werden Bögen bis zum Schnittpunkt
Berücksichtigung (Bild 1): der Mittelachsen gemessen. Bögen und sons-
tige Formteile werden zusätzlich gerechnet.
– Luftleitungen, Deckel von Öffnungen werden zusätzlich
– Übergänge, gerechnet.
– Kombi-Stücke, Luftleitungen werden einschließlich Bögen, Form-
– Trennbleche und teile und Verbindungsstücke in der Mittelachse
gemessen.
– Leitbleche.
Zusätzlich dazu werden jedoch Bögen und sonstige
Formteile gesondert gerechnet.

388
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DIN 18379

Abzweigende Leitungen werden in der Mittelachse Deckel von Öffnungen, z. B. für technische und
vom Schnittpunkt mit der Mittelachse der Leitung, hygienische Arbeiten im Luftleitungsnetz, werden
von der sie abzweigen, bis zum Ende gemessen zusätzlich gerechnet.
(Bild 2 und 3).
5.2.3 Bei Abrechnung nach Masse ist diese nach
folgenden Grundsätzen zu berechnen:
5.2.3.1 Es sind anzusetzen:
– bei Stahlblechen und Bandstahl 7,85 kg/m2
je 1 mm Dicke,
– bei genormten Profilen die Masse nach
den Angaben in den DIN-Normen,
– bei anderen Profilen die Masse nach den
Angaben in den Profilbüchern der Her-
steller.
Bild 2 5.2.3.2 Bei der Berechnung der Masse bleiben
unberücksichtigt: Verbindungsmittel, z. B.
Schrauben, Niete, Schweißgut.
5.2.3.3 Bei verzinkten Bauteilen oder verzinkten
Konstruktionen werden den Massen, die
nach den zuvor genannten Grundsätzen er-
mittelt wurden, 5 % aufgrund der Gewichts-
zunahme durch das Verzinken zugeschla-
gen.

5.3 Übermessungsregeln
Übermessen werden:
5.3.1 Ausschnitte für Luftdurchlässe und Stutzen,
Bild 3
Ausschnitte, z. B. für Luftdurchlässe, Gitter und
Stutzen, werden unabhängig von ihrer Größe beim
Bögen werden bei Abrechnung nach Längenmaß Aufmaß übermessen.
bis zum Schnittpunkt der Mittelachse der jeweils 5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
anschließenden Luftleitungen gemessen (Bild 4).
– Bögen,
– Formteile und
– Verbindungsstücke.

5.4 Einzelregelungen
Formteile nach Tabelle 2 sowie Formteile
der Abrechnungsgruppen F 1 bis F 5 nach
Tabelle 1 (siehe Abschnitt 0.5.1) mit einer
ermittelten Oberfläche von < 1 m2 werden
mit 1 m2 gerechnet, Formteile mit Kurzzei-
chen SR nur bei einer Länge ≤ 500 mm.
Zur Ermittlung von Umfang und Länge sind
die Formeln der Tabelle 2 anzuwenden.

Bild 4

389
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Formteile nach Tabelle 2 und Formteile der Abrech-


nungsgruppen F 1 bis F 5, deren Oberfläche kleiner
als 1 m2 ist, werden mit 1 m2 abgerechnet (Bild 5).

Bild 5

1 m2, wenn A ‰ 2 · (a + b) · 12222222


e2 + c2

390
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DIN 18380

Heizanlagen und zentrale


Wassererwärmungsanlagen – DIN 18380
Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18380 „Heizanlagen und zent- denen Wasser oder Wassergemische als
rale Wassererwärmungsanlagen“ gilt für das Energieträger verwendet werden.
Herstellen von Heizanlagen mit zentraler
1.2 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
Wärmeerzeugung sowie von zentralen Was-
meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
sererwärmungsanlagen. Die ATV DIN 18380
Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
gilt auch für das Herstellen von Wärmever-
gehen die Regelungen der ATV DIN 18380
teilanlagen (Heiz- und Kühlanlagen), bei
vor.

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Art, Aufbau – Heizflächen aller Art,
und mittlerem Verlegeabstand, für Flächenhei-
– Abnehmen, Wiederaufstellen und Wiederan-
zungen, z. B. Fußbodenheizungen.
schließen schon montierter Heizflächen,
0.5.2 Längenmaß (m), getrennt nach Art und Maßen,
– Funktions-, Bezeichnungs- und Hinweisschil-
für
der,
– Rohrleitungen,
– Bauteile mit besonderen Anforderungen an
– Befestigungsschienen, den Schallschutz, z. B. an die Körperschall-
dämmung,
– Spülen von Rohrleitungen.
– Bauteile für Brandschutzmaßnahmen,
0.5.3 Anzahl (St), getrennt nach Art und Maßen, für
– alle übrigen Teile, wie
– Rohrbögen, Formstücke und Befestigungs-
elemente einschließlich Schweiß-, Löt- und – Einrichtungen zur Regelung und Anzeige
Dichtungsstoffe in Rohrleitungen, von Temperatur, Druck, Wasserstand und
dergleichen,
– Verbindungselemente, z. B. Manschetten, Ver-
schraubungen, Flanschverbindungen, – Sicherheitseinrichtungen für Temperatur,
Druck, Wasserstand und dergleichen,
– Wand- und Deckendurchführungen mit be-
sonderen Anforderungen, z. B. luftdicht oder – Pumpen und Armaturen.
gasdicht,
0.5.4 Masse (kg, t), getrennt nach Art und Maßen, für
– Einzelbefestigungen für Rohrleitungen, Trag-
– besondere Befestigungskonstruktionen, z. B.
konstruktionen, Festpunkte,
Tragkonstruktionen, Festpunkte,
– Apparate, Verteiler, Sammler,
– Frostschutzmittel,
– Wärmeerzeuger, Wassererwärmer, Abgasan-
– organische Wärmeträger.
lagen, Regelungen,

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5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
5.1 Allgemeines – bei genormten Profilen die Masse nach
den Angaben in den DIN-Normen,
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß – bei anderen Profilen die Masse nach den
erfolgt – sind zugrunde zu legen Angaben in den Profilbüchern der Her-
steller.
– die Maße der hergestellten Anlagen oder
Anlagenteile, Stücklisten dürfen hinzu- 5.2.2.2 Bei der Berechnung der Masse bleiben un-
gezogen werden, berücksichtigt: Verbindungsmittel, z.B.
Schrauben, Niete, Schweißgut.
– für Flächenheizungen, z. B. Fußbodenhei-
zungen, die nach Flächenmaß abgerech- 5.2.2.3 Bei verzinkten Bauteilen oder verzinkten
net werden: Konstruktionen werden zu den Massen, die
nach den zuvor genannten Grundsätzen
– auf Flächen mit begrenzenden Bautei-
ermittelt wurden, 5 % aufgrund der Ge-
len die Maße der belegten Flächen bis
wichtszunahme durch das Verzinken zuge-
zu den sie begrenzenden, ungeputzten,
schlagen.
ungedämmten, nicht bekleideten Bau-
teilen,
5.3 Übermessungsregeln
– auf Flächen ohne begrenzende Bautei-
Übermessen werden:
le die Maße der belegten Flächen.
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln – bei Fußbodenheizungen Aussparungen
und Einzelregelungen, anzuwenden. ≤ 2,5 m2;
5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen
– Armaturen,
5.2.1 Bei Abrechnung nach Längenmaß werden
Rohrleitungen in der Mittelachse gemes- – Rohrbögen,
sen. Dabei werden Rohrbögen bis zum – Form-, Pass- und Verbindungsstücke.
Schnittpunkt der Mittelachsen gemessen.
Armaturen, Rohrbögen und Formstücke 5.4 Einzelregelungen
werden zusätzlich gerechnet.
Keine Regelungen.
5.2.2 Bei Abrechnung nach Masse ist diese nach
folgenden Grundsätzen zu berechnen:
5.2.2.1 Es sind anzusetzen:
– bei Stahlblechen und Bandstahl 7,85 kg/m2
je 1 mm Dicke,

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DIN 18380

Erläuterungen
0.5 Abrechnungseinheiten Die Abrechnungsmaße für Flächenheizungen, z. B.
Fußbodenheizungen, sind wie folgt zu ermitteln:
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je- – auf Flächen mit begrenzenden Bauteilen nach der
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung zu belegenden Fläche bis zu den sie begrenzen-
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende den Bauteilen ohne Berücksichtigung von Beklei-
Abrechnungseinheit festzulegen. dungen, Putz und dergleichen (Bild 1 und 3)
– auf Flächen ohne begrenzende Bauteile nach der
zu belegenden Fläche selbst (Bild 2 und 3)
5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt: Beispiel
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV
DIN 18299.

5.1 Allgemeines
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind zugrunde zu legen
– die Maße der hergestellten Anlagen oder
Anlagenteile, Stücklisten dürfen hinzuge-
zogen werden,
– für Flächenheizungen, z. B. Fußbodenhei-
zungen, die nach Flächenmaß abgerechnet
werden:
– auf Flächen mit begrenzenden Bauteilen
die Maße der belegten Flächen bis zu Bild 1 Bild 2
den sie begrenzenden, ungeputzten,
ungedämmten, nicht bekleideten Bau-
teilen,
– auf Flächen ohne begrenzende Bauteile
die Maße der belegten Flächen.
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln
und Einzelregelungen, anzuwenden.

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Beispiel

Bild 3 A = (a1 + a2) · b2 + b1 · a2

5.2 Ermittlung der Maße/Mengen


5.2.1 Bei Abrechnung nach Längenmaß werden
Rohrleitungen in der Mittelachse gemessen.
Dabei werden Rohrbögen bis zum Schnitt-
punkt der Mittelachsen gemessen. Armatu-
ren, Rohrbögen und Formstücke werden
zusätzlich gerechnet.
Rohrleitungen werden mit den Form- und Verbin-
dungsstücken in der Mittelachse gemessen, da die-
se gemäß Abschnitt 5.3.2, 3. Spiegelstrich, übermes-
sen werden. Bild 4
Abzweigende Leitungen werden in der Mittelachse
vom Schnittpunkt mit der Mittelachse der Leitung,
von der sie abzweigen, gemessen (Bild 4).

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DIN 18380

Rohrbögen werden dabei bis zum Schnittpunkt der 5.3 Übermessungsregeln


Mittelachsen gemessen (Bild 5 und 6).
Übermessen werden:
5.3.1 bei Abrechnung nach Flächenmaß
– bei Fußbodenheizungen Aussparungen
≤ 2,5 m2;
Begriffsbestimmung
Zur Bestimmung des Begriffs Aussparung siehe den
Anhang A der ATV DIN 18299. Dort ist definiert:
„Aussparungen sind bei Bauteilen Querschnitts-
schwächungen, deren Tiefe kleiner oder gleich der
Bild 5 Bauteiltiefe sein kann. Aussparungen sind bei Flä-
chen nicht zu behandelnde bzw. nicht herzustellen-
de Teile. Aussparungen entstehen z. B. durch Öff-
nungen (auch raumhoch), Durchbrüche, Durchdrin-
gungen, Nischen, Schlitze, Hohlräume, Leitungen,
Kanäle.“
Aussparungen, z. B. Öffnungen, Stützen oder Rohr-
durchführungen, sind gemäß Abschnitt 5.3.1,
1. Spiegelstrich, zu übermessen, wenn ihre Einzel-
größe ≤ 2,5 m2 beträgt. Zur Ermittlung der Übermes-
sungsgrößen sind die jeweils kleinsten Maße
zugrunde zu legen (Bild 7).

Bild 6
Aussparungen in Böden

5.2.2 Bei Abrechnung nach Masse ist diese nach


folgenden Grundsätzen zu berechnen:
5.2.2.1 Es sind anzusetzen:
– bei Stahlblechen und Bandstahl 7,85 kg/m2
je 1 mm Dicke,
– bei genormten Profilen die Masse nach
den Angaben in den DIN-Normen,
– bei anderen Profilen die Masse nach den
Angaben in den Profilbüchern der Her-
steller.
5.2.2.2 Bei der Berechnung der Masse bleiben un- Bild 7
berücksichtigt: Verbindungsmittel, z. B.
Schrauben, Niete, Schweißgut.
Die Fläche der Fußbodenheizung ist gemäß Abschnitt
5.2.2.3 Bei verzinkten Bauteilen oder verzinkten
5.1, 3. Spiegelstrich, bis zu den begrenzenden, nicht
Konstruktionen werden zu den Massen, die
bekleideten, ungeputzten Bauteilen zu messen.
nach den zuvor genannten Grundsätzen
ermittelt wurden, 5 % aufgrund der Ge- Die Fläche der Pfeilervorlage, der Säule oder der
wichtszunahme durch das Verzinken zuge- Rohrdurchführung wird übermessen, wenn ihre
schlagen. Einzelfläche ≤ 2,5 m2 beträgt.
Der Bodenfläche hinzuzurechnen sind die Flächen
der Nischen, unabhängig von ihrer Einzelgröße
(siehe Bild 7).

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5.3.2 bei Abrechnung nach Längenmaß 5.4 Einzelregelungen


– Armaturen, Keine Regelungen.
– Rohrbögen,
– Form-, Pass- und Verbindungsstücke.
Armaturen sowie Formstücke werden gemäß Ab-
schnitt 5.3.2, 1. und 3. Spiegelstrich, übermessen
und zusätzlich gerechnet (Bild 8).

Bild 8

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DIN 18381

Gas-, Wasser- und Entwässerungsanlagen


innerhalb von Gebäuden – DIN 18381
Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18381 „Gas-, Wasser- und Ent- – Druckrohrleitungsarbeiten außerhalb von
wässerungsanlagen innerhalb von Gebäu- Gebäuden (siehe ATV DIN 18307 „Druck-
den“ gilt für das Herstellen von Gas-, Was- rohrleitungsarbeiten außerhalb von
ser- und Entwässerungsanlagen innerhalb Gebäuden“).
von Gebäuden und anderen Bauwerken.
1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
1.2 Die ATV DIN 18381 gilt nicht für meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
– Entwässerungskanalarbeiten (siehe ATV
gehen die Regelungen der ATV DIN 18381
DIN 18306 „Entwässerungskanalarbei-
vor.
ten“) sowie

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Längenmaß (m), getrennt nach Art und Maßen, – Rohrleitungsarmaturen, Sicherungs- und
für Sicherheitseinrichtungen, Mess- und Zähler-
einrichtungen sowie Bewegungsausgleicher
– Tragschalen,
und Isolierstücke,
– Rohrleitungen,
– Anschlussschläuche,
– Befestigungsschienen,
– Anschlüsse an andere Rohrwerkstoffe, Anla-
– Entwässerungsrinnen einschließlich ihrer genteile und Geräte,
Abdeckung,
– zusätzliche Prüfungen der Schweiß- und Löt-
– Verfüllen von Fugen, nähte, z. B. Ultraschallprüfungen,
– Spülen von Rohrleitungen, – Passstücke bis zu einer Länge von 50 cm in
Entwässerungsleitungen,
– Desinfizieren von Rohrleitungen,
– Entwässerungsgegenstände, z. B. Bodenab-
– Druck-, Dichtheits- und Zustandsprüfungen.
läufe, Abwasserhebeanlagen, Abscheider,
0.5.2 Anzahl (St), getrennt nach Art und Maßen, für Entwässerungsrinnen,
– Rohrbögen, Formstücke, Verbindungs- – Schächte und Abdeckungen,
und Befestigungselemente einschließlich
– Wand- und Deckendurchführungen mit be-
Schweiß-, Löt- und Dichtungsmaterial in
sonderen Anforderungen,
Rohrleitungen,
– Einzelbefestigungen von Rohrleitungen,
– lösbare Verbindungselemente, z. B. Man-
schetten, Verschraubungen, Flanschverbin- – Widerlager, Rohrleitungsfestpunkte, Rohrla-
dungen, ger mit Gleit- oder Rollenelementen, Trag-
schalen, Konsolen, Stützgerüste,
– Montageelemente und Rohrverlängerungen,
– Verteiler, Sammler,
– Ausgleichs- und Verlängerungsstücke für
Wandeinbauarmaturen, – Anbohrungen,

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– vorgefertigte Installationselemente oder In- – Bauteile für Brandschutzmaßnahmen,


stallationseinheiten, Traggerüste sowie ande-
– Spülen von Entnahmestellen,
re Konstruktionen für Vorwand-Installationen,
– Desinfizieren von Entnahmestellen,
– Sanitär-Einrichtungen, Armaturen, Gasgerä-
te, Pumpen, Regel- und Absperreinrichtun- – besondere Druckprüfungen von Apparaturen
gen, Revisionsrahmen sowie ähnliche Anla- und Armaturen.
genteile,
0.5.3 Masse (kg, t), getrennt nach Art und Maßen, für
– Funktions-, Bezeichnungs- und Hinweisschil- besondere Befestigungskonstruktionen, z. B.
der, Tragkonstruktionen, Festpunkte.
– Bauteile für Schallschutzmaßnahmen, z. B.
zur Körperschalldämmung,

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:

5.1 Allgemeines 5.2.2.2 Bei der Berechnung der Masse bleiben un-
berücksichtigt: Verbindungsmittel, z. B.
5.1.1 Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
Schrauben, Niete, Schweißgut.
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind zugrunde zu legen 5.2.2.3 Bei verzinkten Bauteilen oder verzinkten
Konstruktionen werden zu den Massen, die
– die Maße der hergestellten Anlagen oder
nach den zuvor genannten Grundsätzen
Anlagenteile. Stücklisten dürfen hinzu-
ermittelt wurden, 5 % aufgrund der Ge-
gezogen werden.
wichtszunahme durch das Verzinken zuge-
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa- schlagen.
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln
und Einzelregelungen, anzuwenden. 5.3 Übermessungsregeln
Übermessen werden:
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen
bei Abrechnung nach Längenmaß
5.2.1 Bei Abrechnung nach Längenmaß werden
Rohrleitungen in der Mittelachse gemes- – Armaturen,
sen. Dabei werden Rohrbögen bis zum
– Rohrbögen,
Schnittpunkt der Mittelachsen gemessen.
Armaturen, Rohrbögen und Formstücke – Form-, Pass- und Verbindungsstücke.
werden zusätzlich gerechnet.
5.4 Einzelregelungen
5.2.2 Bei Abrechnung nach Masse ist diese nach
folgenden Grundsätzen zu berechnen: Keine Regelungen.
5.2.2.1 Es sind anzusetzen
– bei Stahlblechen und Bandstahl 7,85 kg/m2
je 1 mm Dicke,
– bei genormten Profilen die Masse nach
den Angaben in den DIN-Normen,
– bei anderen Profilen die Masse nach den
Angaben in den Profilbüchern der Her-
steller.

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DIN 18381

Erläuterungen

0.5 Abrechnungseinheiten
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die
jeweilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende
Abrechnungseinheit festzulegen.
Bild 1

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN
18299.

5.1 Allgemeines
5.1.1 Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind zugrunde zu legen
– die Maße der hergestellten Anlagen oder
Anlagenteile. Stücklisten dürfen hinzuge-
zogen werden.
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln
und Einzelregelungen, anzuwenden.
Gas-, Wasser- und Entwässerungsanlagen inner-
halb von Gebäuden bestehen aus verschiedenen
Anlagenteilen. Solche Anlagenteile sind z. B. Hebe-
anlagen, Pumpen, Zähler, Kanäle, Rohrleitungen, Bild 2
Armaturen, Regel- und Absperrorgane.
Der Ermittlung der Leistung sind die Maße der ein-
gebauten, fertig installierten Anlagenteile zugrun-
de zu legen. Die Maße sind entweder nach Plänen
oder nach örtlichem Aufmaß zu ermitteln.

5.2 Ermittlung der Maße/Mengen


5.2.1 Bei Abrechnung nach Längenmaß werden
Rohrleitungen in der Mittelachse gemessen.
Dabei werden Rohrbögen bis zum Schnitt-
punkt der Mittelachsen gemessen. Armatu-
ren, Rohrbögen und Formstücke werden
zusätzlich gerechnet.
Rohrleitungen werden mit den Bögen sowie den
Form-, Pass- und Verbindungsstücken in der Mittel-
achse gemessen. Abzweigende Leitungen werden
in der Mittelachse vom Schnittpunkt mit der Mittel-
achse der Leitung, von der sie abzweigen, bis zu
ihrem Ende gemessen (Bild 1 bis 3). Bild 3

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Armaturen, Rohrbögen sowie Form-, Pass- und Ver- 5.2.2 Bei Abrechnung nach Masse ist diese nach
bindungsstücke werden dabei gemäß Abschnitt 5.3 folgenden Grundsätzen zu berechnen:
übermessen und gesondert nach Anzahl (St)
5.2.2.1 Es sind anzusetzen
gerechnet (siehe Abschnitt 0.5.2).
– bei Stahlblechen und Bandstahl 7,85 kg/m2
Rohrbögen werden bis zum Schnittpunkt der Mittel-
je 1 mm Dicke,
achse der jeweils anschließenden Rohrleitung
gemessen (Bild 4 bis 6). – bei genormten Profilen die Masse nach
den Angaben in den DIN-Normen,
– bei anderen Profilen die Masse nach den
Angaben in den Profilbüchern der Her-
steller.
5.2.2.2 Bei der Berechnung der Masse bleiben
unberücksichtigt: Verbindungsmittel, z. B.
Schrauben, Niete, Schweißgut.
5.2.2.3 Bei verzinkten Bauteilen oder verzinkten
Konstruktionen werden zu den Massen, die
nach den zuvor genannten Grundsätzen
ermittelt wurden, 5 % aufgrund der Ge-
Bild 4 wichtszunahme durch das Verzinken zuge-
schlagen.

5.3 Übermessungsregeln
Übermessen werden:
bei Abrechnung nach Längenmaß
– Armaturen,
– Rohrbögen,
– Form-, Pass- und Verbindungsstücke.
Armaturen und Formstücke werden übermessen
und zusätzlich gerechnet (Bild 7).

Bild 5

Bild 7

5.4 Einzelregelungen
Keine Regelungen.
Bild 6

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DIN 18382

Elektro-, Sicherheits- und Informationstechnische


Anlagen – DIN 18382
Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18382 „Elektro-, Sicherheits- – Gebäudeautomation (siehe ATV DIN
und Informationstechnische Anlagen“ gilt 18386 „Gebäudeautomation“),
für die Ausführung von Mittel- und Nieder-
– Brandschutzarbeiten einschließlich Brand-
spannungsanlagen bis 20 kV, Beleuchtungs-
abschottung (siehe ATV DIN 18421
anlagen, Kommunikationsanlagen, Gefah-
„Dämm- und Brandschutzarbeiten an tech-
renmeldeanlagen, Übertragungsnetzen in
nischen Anlagen“),
Gebäuden und zugehörigen, nicht selbst-
ständigen Außenanlagen. – selbstständige elektrische Kabel- und Lei-
tungsanlagen im Außenbereich (siehe ATV
1.2 Die ATV DIN 18382 gilt nicht für
DIN 18322 „Kabelleitungstiefbauarbei-
– Geräte und fabrikfertige Gerätekombina- ten“).
tionen,
1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
– Erdungs- und Blitzschutzanlagen (siehe meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
ATV DIN 18384 „Blitzschutz-, Überspan- Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
nungsschutz- und Erdungsanlagen“), gehen die Regelungen der ATV DIN 18382
vor.

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und – Messpunkte,


Maßen, für
– Revisionsunterlagen,
– Photovoltaik und
– Schulungen und Einweisungen.
– Schutzabdeckungen.
0.5.4 Masse (kg, t), getrennt nach Bauart und Maßen,
0.5.2 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und für
Maßen, für
– Vergussmasse,
– Querschnitt oder Durchmesser für Kabel, Lei-
– Unterkonstruktionen,
tungen, Rohre und Verlegesysteme,
– Brandabschottungen.
– Verlegeart der Ausführung für Kabel, Leitun-
gen, Rohre und Verlegesysteme. 0.5.5 kombinierte Abrechnung (md, mWo, mMt, Std
[Stück × Tage], StWo, StMt) für
0.5.3 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen,
für – Vorhalten, Instandhalten, Betreiben, z. B.
Baustromversorgung, Provisorien und
– elektrische Betriebsmittel und Komponenten,
z. B. Leuchten, Installationsgeräte, Verteiler, – Schutzabdeckungen.
Abdeckroste, Konsolen, Unterkonstruktio-
0.5.6 Volumen (l), getrennt nach Stoffen, für
nen, Brandabschottungen, Photovoltaik,
– Brennstoff,
– Datenpunkte, Funktionen und Software,
– Betriebsmittel, z. B. Kühlmittel, Schmierstoffe.

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5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
5.1 Allgemeines 5.2.1 Kabel, Leitungen, Drähte, Rohre und Verle-
gesysteme sind nach der tatsächlich verleg-
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
ten Länge in der Mittelachse einschließlich
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
der erforderlichen Längenzugaben raum-
erfolgt – sind die Maße der Anlagenteile der
und streckenweise zu messen. Verschnitt
hergestellten Anlagen zugrunde zu legen.
wird dabei nicht berücksichtigt.
Wird die Leistung aus Zeichnungen ermittelt,
5.2.2 Kabel und Leitungen sind unter Verwendung
dürfen Ausführungspläne (Anordnungsplä-
der Betriebsmittelkennzeichnung aufzumes-
ne), Stück- und Belegungslisten, aktualisier-
sen, z. B. Stromkreis, Datenstrecke, Loop,
te Funktionslisten und Systemprotokolle
Linie.
hinzugezogen werden.
5.2.3 Komponenten, Datenpunkte, Funktionen
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
und Software werden je Stück gerechnet.
chenden Regeln, wie Abzugs- und Übermes-
sungsregeln, anzuwenden.
5.3 Übermessungsregeln
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen Übermessen werden elektrische Komponen-
ten und elektrische Betriebsmittel, z. B. Ins-
tallationsgeräte. Diese werden zusätzlich
gesondert gerechnet.

5.4 Einzelregelungen
Keine Regelungen.

Erläuterungen
0.5 Abrechnungseinheiten 5.1 Allgemeines
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je-
erfolgt – sind die Maße der Anlagenteile der
weilige Teilleistung hinzuweisen. In der Leistungs-
hergestellten Anlagen zugrunde zu legen.
beschreibung ist die zutreffende Abrechnungsein-
heit festzulegen. Wird die Leistung aus Zeichnungen ermit-
telt, dürfen Ausführungspläne (Anordnungs-
pläne), Stück- und Belegungslisten, aktuali-
5 Abrechnung sierte Funktionslisten und Systemprotokolle
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt: hinzugezogen werden.
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
18299. chenden Regeln, wie Abzugs- und Übermes-
sungsregeln, anzuwenden.

402
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DIN 18382

Jede Anlage besteht aus verschiedenen Anlagen- Verlegesysteme, z. B. Kabelkanal, Kabelpritsche


teilen (elektrische Betriebsmittel), die von demsel-
ben Speisepunkt versorgt und die durch dieselben
Überstrom-Schutzeinrichtungen geschützt werden.
Alle einander zugeordneten Anlagenteile für einen
bestimmten Zweck und mit koordinierter Kenn-
größe bilden die elektrische Anlage.

Der Ermittlung der Leistung sind, soweit die Leis-


tungsbeschreibung nichts anderes vorsieht, die
Maße der jeweiligen eingebauten, fertig installier-
ten Anlagenteile aus Plänen oder nach Aufmaß zu-
grunde zu legen.

5.2 Ermittlung der Maße/Mengen

5.2.1 Kabel, Leitungen, Drähte, Rohre und Verle-


gesysteme sind nach der tatsächlich verleg-
ten Länge in der Mittelachse einschließlich
der erforderlichen Längenzugaben raum-
und streckenweise zu messen. Verschnitt
wird dabei nicht berücksichtigt.

5.2.2 Kabel und Leitungen sind unter Verwen-


dung der Betriebsmittelkennzeichnung auf-
zumessen, z. B. Stromkreis, Datenstrecke,
Loop, Linie.
Bild 2 Aufmaßlänge L = a + b
5.2.3 Komponenten, Datenpunkte, Funktionen
und Software werden je Stück gerechnet.

Kabel, Leitungen, Drähte und Rohre werden nach 5.3 Übermessungsregeln


der tatsächlich verlegten Länge, Verlegesysteme Übermessen werden elektrische Komponen-
nach ihrer Länge in der Mittelachse gemessen. Ver- ten und elektrische Betriebsmittel, z. B. Ins-
schnitt aus Kabel, Leitungen, Drähten, Rohren und tallationsgeräte. Diese werden zusätzlich
dergleichen, der beim Einbau entsteht, wird nicht gesondert gerechnet.
berücksichtigt (Bild 1 und 2).
Elektrische Betriebsmittel sind alle Gegenstände,
Kabel, Leitungen, Drähte, Rohre die zum Zweck der Erzeugung, Umwandlung, Ver-
teilung und Anwendung von elektrischer Energie
benutzt werden, z. B. Transformatoren, Schaltgerä-
te, Messgeräte, Schutzeinrichtungen, Abzweigdo-
sen, Schalt- und Steckdosen.
Nicht dazu zählen Verbrauchsmittel, die dazu
bestimmt sind, elektrische Energie in andere For-
men der Energie umzuwandeln, z. B. Licht, Wärme
oder mechanische Energie.
Elektrische Betriebsmittel werden, soweit die Leis-
tungsbeschreibung nichts anderes vorsieht, über-
messen und gesondert gerechnet (Bild 3).
Bild 1 Aufmaßlänge L = a + b + 2 · c + d

Abzweigdosen, Schalter- und Steckdosen werden


dabei gemäß Abschnitt 5.3 übermessen.

403
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elektrische Betriebsmittel

Steuerleitung

Stromkreisverteiler

Zählerschrank Hausanschlusssicherung
Haupt-
leitung

Hausanschlusskabel

Bild 3

Aufmaßlänge Hausanschlusskabel L = c + d
Aufmaßlänge Hauptleitung L=a+b+2·d
Aufmaßlänge Steuerleitung L=e

Hausanschlusssicherung, Zählerschrank und Strom-


kreisverteiler werden dabei übermessen.

5.4 Einzelregelungen
Keine Regelungen.

404
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DIN 18384

Blitzschutz-, Überspannungsschutz- und


Erdungsanlagen – DIN 18384
Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18384 „Blitzschutz-, Überspan- – elektrische Kabel- und Leitungsanlagen
nungsschutz- und Erdungsanlagen“ gilt für (siehe ATV DIN 18382 „Elektro-, Sicher-
die Ausführung von Blitzschutz-, Überspan- heits- und Informationstechnische Anla-
nungsschutz- und Erdungsanlagen in und gen“),
außerhalb von Gebäuden und zugehörigen,
– Brandschutzarbeiten, z. B. Abschottungen
nicht selbständigen Außenanlagen.
(siehe ATV DIN 18421 „Dämm- und Brand-
1.2 Die ATV DIN 18384 gilt nicht für schutzarbeiten an technischen Anlagen“).
– elektrische Kabel- und Leitungsanlagen 1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
für selbstständige Außenanlagen (siehe meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
ATV DIN 18322 „Kabelleitungstiefbau- Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
arbeiten“), gehen die Regelungen der ATV DIN 18384
vor.

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Werkstoff, Bau- – Datenpunkte, Funktionen und Software,
art und Maßen, für
– Messpunkte,
– Plattenerdung und
– Revisionsunterlagen,
– Schutzabdeckungen.
– Schulungen und Einweisungen.
0.5.2 Längenmaß (m), getrennt nach Werkstoff, Bau-
0.5.4 Masse (kg, t), getrennt nach Bauart und Maßen,
art und Maßen, für
für
– Querschnitt oder Durchmesser für Runddräh-
– Vergussmasse,
te, Bänder, Seile, Ableitungen, Kabel und
Leitungen, – Unterkonstruktionen,
– Verlegeart der Ausführung. – Brandabschottungen.
0.5.3 Anzahl (St), getrennt nach Werkstoff, Bauart 0.5.5 kombinierte Abrechnung (md, mWo, mMt, Std
und Maßen, für [Stück × Tage], StWo, StMt) für
– Komponenten, z. B. Fangstangen, Verbinder, – Vorhalten, Instandhalten, Betreiben, z. B. Pro-
Klemmen, Anschlüsse, Ableiter, Erdeinfüh- visorien und Schutzabdeckungen.
rung, Überspannungsschutzgeräte,

405
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5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
5.1 Allgemeines 5.2.1 Runddrähte, Bänder, Seile, Ableitungen,
Kabel und Leitungen sind nach der tatsäch-
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
lich verlegten Länge in der Mittelachse ein-
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
schließlich der erforderlichen Längenzuga-
erfolgt – sind die Maße der Anlagenteile der
ben unter Verwendung der Betriebsmittel-
hergestellten Anlagen zugrunde zu legen.
kennzeichnung aufzumessen, z. B. Mess-
Wird die Leistung aus Zeichnungen ermit- punkt, Stromkreis. Verschnitt wird dabei
telt, dürfen Ausführungspläne (Anordnungs- nicht berücksichtigt.
pläne), Stück- und Belegungslisten, aktuali-
5.2.2 Datenpunkte, Funktionen und Software wer-
sierte Funktionslisten und Systemprotokolle
den je Stück gerechnet.
hinzugezogen werden.
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa- 5.3 Übermessungsregeln
chenden Regeln, wie Abzugs- und Übermes-
Übermessen werden elektrische Komponen-
sungsregeln, anzuwenden.
ten und elektrische Betriebsmittel, z. B. Ins-
tallationsgeräte. Diese werden zusätzlich
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen
gesondert gerechnet.

5.4 Einzelregelungen
Keine Regelungen.

Erläuterungen

0.5 Abrechnungseinheiten
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je-
weilige Teilleistung hinzuweisen. In der Leistungs-
beschreibung ist die zutreffende Abrechnungsein-
heit festzulegen.

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN
18299.

Bild 1

406
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DIN 18384

5.1 Allgemeines
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind die Maße der Anlagenteile der
hergestellten Anlagen zugrunde zu legen.
Wird die Leistung aus Zeichnungen ermit-
telt, dürfen Ausführungspläne (Anordnungs-
pläne), Stück- und Belegungslisten, aktuali-
sierte Funktionslisten und Systemprotokolle
hinzugezogen werden.
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
chenden Regeln, wie Abzugs- und Übermes-
sungsregeln, anzuwenden.

5.2 Ermittlung der Maße/Mengen


5.2.1 Runddrähte, Bänder, Seile, Ableitungen,
Kabel und Leitungen sind nach der tatsäch-
lich verlegten Länge in der Mittelachse ein-
schließlich der erforderlichen Längenzuga-
ben unter Verwendung der Betriebsmittel-
kennzeichnung aufzumessen, z. B. Mess-
punkt, Stromkreis. Verschnitt wird dabei
nicht berücksichtigt.
5.2.2 Datenpunkte, Funktionen und Software wer-
den je Stück gerechnet.

5.3 Übermessungsregeln
Übermessen werden elektrische Komponen-
ten und elektrische Betriebsmittel, z. B. Ins-
tallationsgeräte. Diese werden zusätzlich
gesondert gerechnet.
Runddrähte, Bänder, Seile, Ableitungen, Kabel und
Leitungen, z. B. auch Erdleiter und Fangleiter, wer-
den nach der tatsächlich verlegten Länge in der
Mittelachse gemessen. Bei der Mengenermittlung
werden auch erforderliche Längenzugaben mitge-
rechnet. Verschnitt, der beim Einbau entsteht, wird
dabei nicht berücksichtigt (Bild 1).

5.4 Einzelregelungen
Keine Regelungen.

407
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DIN 18385

Aufzugsanlagen, Fahrtreppen und Fahrsteige


sowie Förderanlagen – DIN 18385
Ausgabe September 2016

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18385 „Aufzugsanlagen, Fahr- Vollständigkeit oder Benutzbarkeit abge-
treppen und Fahrsteige sowie Förderanla- trennt werden können und einer selbststän-
gen“ gilt für ortsfeste Anlagen zur Beförde- digen Nutzung dienen.
rung von Personen oder Gütern zwischen
1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
festgelegten Zugangs- oder Haltestellen.
meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
1.2 Die ATV DIN 18385 gilt nicht für betriebs- Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
technische Förderanlagen, die von der bau- gehen die Regelungen der ATV DIN 18385
lichen Anlage ohne Beeinträchtigung der vor.

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

Anzahl (St), getrennt nach Art und technischen Daten, für jede vollständige, betriebsbereite Anlage.

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:

5.1 Allgemeines 5.3 Übermessungsregelungen


Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig, Keine Regelungen.
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind die hergestellten Anlagen zu- 5.4 Einzelregelungen
grunde zu legen.
Keine Regelungen.
5.2 Ermittlung der Mengen
Aufzugsanlagen, Fahrtreppen und Fahrstei-
ge sowie Förderanlagen sind jeweils als Ein-
heit, getrennt nach den jeweiligen techni-
schen Daten der Anlagen, abzurechnen.

409
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Erläuterungen

0.5 Abrechnungseinheiten Dem Wesen des Pauschalpreisvertrags nach wird


nicht nur der Preis pauschaliert, sondern auch die
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und
Einzelleistungen, die für diesen Preis erbracht wer-
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die
den sollen. Der Auftragnehmer hat also zu dem ver-
jeweilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung
einbarten Pauschalpreis alle für die Vollendung des
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende
Einzelwerks erforderlichen Leistungen zu erbrin-
Abrechnungseinheit festzulegen.
gen.
Nicht vom Pauschalpreis erfasst werden alle Mehr-
leistungen, die weder im Angebot enthalten sind
5 Abrechnung noch zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses aus
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt: den Bauunterlagen ersichtlich waren.
Siehe dazu die Kommentierung zu Abschnitt 5 der Weicht jedoch die ausgeführte Leistung von der
ATV DIN 18299. vertraglich vorgesehenen Leistung so erheblich ab,
dass ein Festhalten an der Pauschalsumme nicht
zumutbar ist, so ist gemäß § 2 Abs. 7 VOB/B auf Ver-
5.1 Allgemeines
langen ein Ausgleich unter Berücksichtigung der
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig, Mehr- oder Minderkosten zu gewähren.
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
Die Abweichung ist immer dann erheblich, wenn
erfolgt – sind die hergestellten Anlagen
sie so einschneidend ist, dass ein Festhalten am
zugrunde zu legen.
Pauschalpreis zu einem untragbaren Ergebnis füh-
ren würde.
5.2 Ermittlung der Mengen
Bei der Bildung eines neuen Preises ist nach den
Aufzugsanlagen, Fahrtreppen und Fahrstei- Grundsätzen des § 2 Abs. 4 bis 6 VOB/B zu verfah-
ge sowie Förderanlagen sind jeweils als Ein- ren.
heit, getrennt nach den jeweiligen techni-
schen Daten der Anlagen, abzurechnen.
5.3 Übermessungsregelungen
Ist als Vergütung der Leistung eine Pauschalsumme
Keine Regelungen.
vereinbart, so bleibt die Vergütung gemäß § 2
Abs. 7 VOB/B unverändert.
5.4 Einzelregelungen
Keine Regelungen.

410
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DIN 18386

Gebäudeautomation – DIN 18386


Ausgabe September 2019

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18386 „Gebäudeautomation“ schinensteuerungen, Brennersteuerungen,
gilt für die Herstellung von Systemen zum Aufzugssteuerungen.
Messen, Steuern, Regeln, Managen und
1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allgemei-
Bedienen technischer Anlagen.
ne Regelungen für Bauarbeiten jeder Art“,
1.2 Die ATV DIN 18386 gilt nicht für funktional Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen gehen
eigenständige Einrichtungen, z. B. Kältema- die Regelungen der ATV DIN 18386 vor.

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Längenmaß (m), getrennt nach Art, Maßen und 0.5.2.2 Bauteile wie
Ausführung, für
– Schaltschrankgehäuse einschließlich Zube-
– Kabel, hör,
– Leitungen, – Sonderzubehör, z. B. Schaltschranklüftun-
gen und Schaltschrankkühlungen,
– Drähte,
– Schließsysteme,
– Rohre und Verlegesysteme.
– Funktions-, Bezeichnungs- und Hinweisschil-
0.5.2 Anzahl (St), getrennt nach Art und Leistungs-
der,
merkmalen, für
– Einspeisungen,
0.5.2.1 Systemkomponenten der Hardware wie
– Leistungsbaugruppen,
– Managementeinrichtungen und deren Peri-
pheriegeräte, – Überstromschutzbaugruppen,
– Kommunikationseinheiten, z. B. Modems – Spannungsversorgungs-Baugruppen,
und Datenschnittstelleneinheiten,
– bauseits beigestellter Einheiten, z. B. Fre-
– Automationseinrichtungen und deren Bau- quenzumformer.
teile,
0.5.2.3 Funktionen einschließlich Software und
– lokale Vorrangbedieneinrichtungen, z. B. Dienstleistungen, getrennt nach Leistungs-
Ein- und Ausgabeeinheiten, merkmalen entsprechend DIN EN ISO 16484-3
„Systeme der Gebäudeautomation (GA) –
– anwendungsspezifische Automationsgeräte,
Teil 3: Funktionen“, für
z. B. Einzelraumregler, Heizkesselregler,
– Ein- und Ausgabefunktionen: Schalten, Stel-
– Bedien- und Programmiereinrichtungen,
len, Melden, Messen, Zählen,
– Sensoren, z. B. Fühler,
– Verarbeitungsfunktionen: Überwachen,
– Aktoren, z. B. Regelventile, Steuern, Regeln, Rechnen, Optimieren,
– Steuerungsbaugruppen, z. B. lokale Vorrang- – Managementfunktionen, z. B. Aufzeichnung,
bedieneinrichtungen, Handbedienungen, Archivierung und statistische Analyse,
Sicherheitsschaltungen, Koppelbausteine.
– Visualisierungs- und Bedienungsfunktionen,
z. B. Mensch-System-Kommunikation.

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0.5.2.4 Funktionen einschließlich Software und – Anwendungsfunktionen,


Dienstleistungen, getrennt nach Leistungs-
– Management- und Bedienfunktionen,
merkmalen entsprechend VDI 3813 Blatt 2
„Gebäudeautomation (GA) – Raumautoma- – gemeinsame, kommunikative Eingabe- und
tionsfunktionen (RA-Funktionen)“, für Ausgabefunktionen (zwischen Fremdsyste-
men).
– Sensor- und Aktorfunktionen,
– Bedien- und Anzeigefunktionen (lokal),

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:

5.1 Allgemeines 5.2.1 Kabel, Leitungen, Drähte, Rohre sowie Bau-


teile von Verlegesystemen werden nach der
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
tatsächlich verlegten Länge gerechnet.
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
erfolgt – sind die Maße der Anlagenteile der 5.2.2 Funktionen einschließlich Software werden
hergestellten Anlagen zugrunde zu legen. nach Stück gerechnet, entsprechend den
Wird die Leistung aus Zeichnungen ermit- Funktionslisten nach DIN EN ISO 16484-3
telt, dürfen Stück- und Belegungslisten, und VDI 3813 Blatt 2.
aktualisierte Funktionslisten und System-
protokolle hinzugezogen werden. 5.3 Übermessungsregeln
Keine Regelungen.
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen
5.4 Einzelregelungen
Keine Regelungen.

Erläuterungen

0.5 Abrechnungseinheiten telt, dürfen Stück- und Belegungslisten,


aktualisierte Funktionslisten und System-
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und
protokolle hinzugezogen werden.
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je-
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung Den sehr komplexen Anlagen der Gebäudeautoma-
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab- tion, die neben vielfältigen Regelaufgaben auch
rechnungseinheit festzulegen. Aufgaben des Messens, Steuerns und Leitens tech-
nischer Anlagen umfassen, sind die Maße der ver-
schiedenen, fertig installierten Anlagenteile zugrun-
de zu legen.
5 Abrechnung
Anlagenteile sind z. B.
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
– Zentralleitstationen,
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN
18299. – Automationsstationen,
– Bedien- und Programmiereinrichtungen,
5.1 Allgemeines – Steuerungsbaugruppen.
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig, Bild 1 zeigt in vereinfachter Form das System einer
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß Zentralleitstelle.
erfolgt – sind die Maße der Anlagenteile der
hergestellten Anlagen zugrunde zu legen. Die Maße der Anlagenteile sind entweder aus
Wird die Leistung aus Zeichnungen ermit- Zeichnungen oder nach Aufmaß zu ermitteln.

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DIN 18386

Zentralleitstelle
L=a+b+c

Bild 1

Wird die Leistung aus Zeichnungen ermittelt, dür- 5.2.2 Funktionen einschließlich Software werden
fen Stück- und Belegungslisten, aktualisierte Infor- nach Stück gerechnet, entsprechend den
mationslisten, Systemprotokolle hinzugezogen wer- Funktionslisten nach DIN EN ISO 16484-3
den. und VDI 3813 Blatt 2.
Gemäß Abschnitt 0.5.2.3 kommen als Funktionen
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen u. a. in Betracht:
5.2.1 Kabel, Leitungen, Drähte, Rohre sowie Bau- − Ein- und Ausgabefunktionen,
teile von Verlegesystemen werden nach der
− Verarbeitungsfunktionen,
tatsächlich verlegten Länge gerechnet.
− Managementfunktionen,
Kabel, Leitungen, Drähte, Rohre und Kanäle wer-
den nach der tatsächlich verlegten Länge gerechnet − Visualisierungs- und Bedienungsfunktionen.
(Bild 1). Verschnitt, der beim Einbau entsteht, bleibt
unberücksichtigt, z. B. von Klemmstelle zu Klemm- 5.3 Übermessungsregeln
stelle.
Keine Regelungen.

5.4 Einzelregelungen
Keine Regelungen.

413
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DIN 18421

Dämm- und Brandschutzarbeiten an technischen


Anlagen – DIN 18421
Ausgabe September 2016

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18421 „Dämm- und Brand- – Brandschutzarbeiten an Elektro- und Ent-
schutzarbeiten an technischen Anlagen“ gilt rauchungsanlagen sowie
für
– Brandschutzarbeiten für Abschottungen
– Dämm- und Brandschutzarbeiten an Pro- bei Decken- und Wandöffnungen.
duktions- und Verteilungsanlagen der
1.2 Die ATV DIN 18421 gilt nicht für Dämm- und
Industrie und der Technischen Gebäude-
Brandschutzarbeiten
ausrüstung, z. B. an Apparaten, Behältern,
Kolonnen, Tanks, Dampferzeugern, Rohr- – an Gebäuden und Bauwerken sowie
leitungen, raumlufttechnischen Anlagen,
– im Kontrollbereich von Kernkraftwerken.
Heizungs-, Klima- sowie Kalt- und Warm-
wasseranlagen, 1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
– Dämm- und Brandschutzarbeiten in Kühl-
Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
und Klimaräumen,
gehen die Regelungen der ATV DIN 18421
vor.

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten, getrennt nach Stoffarten, Schichtdicken und Arten der
Ummantelung, wie folgt vorzusehen:
0.5.1 Längenmaß (m), getrennt nach Durchmesser, 0.5.2 Flächenmaß (m2), getrennt nach Anlagenart,
Umfang oder Querschnittsform, für Maßen und Abrechnungsgruppen nach Tabel-
le 1, für
– Dämmstoffschichten und Ummantelungen an
Rohrleitungen und Abhängungen, – Dämmstoffschichten und Ummantelungen an
– Abschirmungen von Heiz- und Kühlzonen für – ebenen Flächen,
Begleitheizungen und Begleitkühlungen
– geraden Luftleitungen,
oder für Kompensatoren,
– Bogen und sonstigen Formstücken an Luft-
– Füllungen der Fugenräume zwischen Durch-
leitungen,
dringungen, Einbauteilen und dergleichen
und angrenzenden Öffnungsleibungen, z. B. – Apparaten, Behältern, Kolonnen und
zwischen Brandschutzklappen und Leibun- Tanks,
gen,
– Sammlern und Verteilern,
– Brandschutzsysteme an Leitungen und Luft-
– Abschirmungen von Heiz- und Kühlzonen
leitungen,
für Begleitheizungen und Begleitkühlungen
– Aufdoppelungen für Flansche von Luftleitun- oder für Kompensatoren,
gen.
– Kappen und Hauben mit einer Oberfläche
> 1 m2,
– Brandabschottungen mit einer Fläche > 1 m2.

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Tabelle 1 – Abrechnungsgruppen – Hosenstücke,


für eckige Luftleitungen und deren Formteile, z. B. – Kappen mit einer Oberfläche ≤ 1 m2,
Endböden, Abschlussdeckel, Trennbleche und Über-
– Knicke,
lappungen, Passstücke, Leitbleche (Luftlenkeinrich-
tungen) – konische Bogen,
– Konusse,
Lfd. Luft- Formteile größte Kantenlänge
Nr. leitungen des Querschnitts – Kreisringe,
ohne Dämmung – Manteleinschnürungen,
Abrechnungsgruppen mm
– Passstücke,
1 L1 F1 bis 500
– Regenabweiser,
2 L2 F2 über 500 bis 1000
– Stirnseiten,
3 L3 F3 über 1000 bis 1500
– Stutzen,
4 L4 F4 über 1500 bis 2000 – Tragkonstruktionen,
5 L5 F5 über 2000 – Trennungen der Ummantelung und Brand-
schutzbekleidungen,
0.5.3 Raummaß (m3), getrennt nach Anlagenart und
Maßen, für Schaum-, Schütt-, Stopf- und Brand- – Übergangsstücke,
schutzdämmungen in Schlitzen, Schächten und – Anschlüsse an angrenzende Bauteile (Boden,
Rohrführungskanälen sowie in Hohlräumen an Decke, Wand) für Bekleidungen,
Apparaten, Behältern, Kolonnen und Tanks.
– Einzelstrecken < 2 m Länge, z. B. bei Brand-
0.5.4 Anzahl (St), getrennt nach Durchmessern, Län- schutzarbeiten,
gen, Umfängen, Bogenradien oder Bogenwin-
keln sowie sonstigen den Leistungsaufwand – Einzelflächen < 5 m2, z. B. bei Brandschutz-
beeinflussenden Faktoren, z. B. besondere arbeiten,
Querschnittsformen von Anschlüssen oder – Brandschutzelemente, z. B. Revisionsklappen,
Durchdringungen, unter verschiedenen Win- Durchführungen,
keln abgehende Stutzen für
– Brandschutzmanschetten je Wand- und De-
– Abflachungen, ckenseite,
– Aufdopplungen für Flansche an Luftleitun- – Brandabschottungen mit einer Fläche < 1 m2,
gen, differenziert nach Einzelgrößen, z. B.:
– Aufdoppelungen bei Halterungen, – ≤ 0,01 m2;
– Ausschnitte, – > 0,01 m2 ≤ 0,025 m2;
– Blenden, Rosetten, – > 0,025 m2 ≤ 0,05 m2;
– Bogen, – > 0,05 m2 ≤ 0,075 m2;
– Deckel, – > 0,075 m2 ≤ 0,1 m2;
– Einsätze, – > 0,1 m2 ≤ 0,25 m2;
– Endstellenausbildungen von Ummantelun- – > 0,25 m2 ≤ 0,5 m2;
gen und Bekleidungen, z. B. Stoßkappen,
– > 0,5 m2 ≤ 0,75 m2;
– Halterungsformkappen,
– > 0,75 m2 < 1,00 m2.
– Hauben mit einer Oberfläche ≤ 1 m2,

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DIN 18421

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:

5.1 Allgemeines 5.2.4 Bei Abrechnung nach Längenmaß wird bei


konischen Rohren die halbe Länge jeweils
Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
den Maßen und Dämmstoffdicken oder
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
Ummantelungsumfängen der anschließen-
erfolgt – sind die Maße der hergestellten
den Rohre zugeordnet.
– Dämmstoffschichten,
5.2.5 Bei Rohrbündeln, deren Rohre einzeln
– Ummantelungen, gedämmt sind, wird die Dämmung jedes
einzelnen Rohres gerechnet, die gemeinsa-
– bei Dämmungen mit Ummantelungen die
me Ummantelung wird einmal gerechnet.
Maße der Ummantelungen,
Gleiches gilt für Brandschutzbekleidungen.
– Brandschutzbeschichtungen,
5.2.6 Bei Rohrbündeln, deren Rohre nicht einzeln
– Brandschutzbekleidungen, gedämmt sind, werden die Dämmung des
– Abschirmungen von Heiz- und Kühlzonen Rohrbündels und die gemeinsame Umman-
für Begleitheizungen und Begleitkühlun- telung gerechnet. Gleiches gilt für Brand-
gen oder für Kompensatoren, schutzbekleidungen.

– Kappen und Hauben 5.2.7 Bei Abrechnung nach Flächenmaß wird bei
Außendämmungen nach der größten Ober-
zugrunde zu legen. fläche der fertigen Ummantelung oder
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa- Dämmung gerechnet. Bei Innendämmun-
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln gen wird die zu dämmende Fläche vor Auf-
und Einzelregelungen, anzuwenden. bringen der Dämmstoffe zugrunde gelegt.
Gleiches gilt für Brandschutzbekleidungen.
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen 5.2.8 Die Flächen kreisrunder Stirnseiten ohne
5.2.1 Wird die Leistung aus Zeichnungen ermit- deren zylindrische Teile werden wie folgt
telt, dürfen Stücklisten hinzugezogen wer- ermittelt:
den. Ebene Stirnseite: A = 0,0796 U2
5.2.2 Längen sind in Achsrichtung in der jeweils Stirnseite in Trichterform
größten ausgeführten Länge zu messen, z. B.
bei Rohrleitungen und runden Luftleitun- (h : da ≤ 1 : 10): A = 0,082 U2
gen über den Außenbogen, bei eckigen Flachgewölbte Stirnseite in Kalottenform
Luftleitungen über die Außenkante, bei
Konussen über die Länge der größten Man- (da ≤ 10 m): A = 0,082 U2
tellinie, bei Fugenfüllungen, z. B. an Brand- Flachgewölbte Stirnseite in Kalottenform
schutzklappen entlang der Leibung.
(da > 10 m): A = 0,0796 U2 + 3,14 h2
5.2.3 Bei Endstellen wird die Länge z. B. der
Hochgewölbte Stirnseite in Halbkugelform:
Rohrdämmung einschließlich ihrer Umman-
telung bis zur Mitte des Flanschenpaares, A = 0,1591 U2
der Verschraubung oder der Schweißnaht
Hochgewölbte Stirnseite in Zeppelinform:
gemessen. Gleiches gilt bei Einbauten mit
Einzellängen > 300 mm. A = 0,109 U2

417
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Dabei ist 5.3.4 Übermessen werden:


A die Fläche der Stirnseite (m2); – Abflachungen,
da der äußere Durchmesser der Stirnseite – Halterungen,
(m);
– Ausschnitte,
U der äußere Umfang der Stirnseite (m);
– Blenden/Rosetten,
h die Höhe des Trichters oder der Kalotte
– Bogen,
(m).
– Deckel,
5.3 Übermessungsregeln
– Einsätze,
Übermessen werden:
– Hosenstücke,
5.3.1 bei der Abrechnung nach Längenmaß:
– Knicke,
– Unterbrechungen der Dämmstoffschich-
– konische Bogen,
ten, Ummantelungen und Brandschutzbe-
kleidungen mit Einzellängen ≤ 300 mm, – Konusse,
z. B. durch Wände, Decken, Stahlträger
– Kreisringe,
und andere Konstruktionsteile,
– Manteleinschnürungen,
– Unterbrechungen der Dämmstoffschich-
ten, Ummantelungen und Brandschutz- – Passstücke,
bekleidungen mit Einzellängen ≤ 300 mm – Regenabweiser,
durch Einbauten, z. B. Pumpen, Absper-
rungen, Ventile, – Stutzen,
– Flansch-, Schraub- und Schweißverbin- – Tragkonstruktionen,
dungen; – Trennungen der Ummantelungen und
5.3.2 bei der Abrechnung nach Flächenmaß: Brandschutzbekleidungen,
– Aussparungen und Ausschnitte ≤ 0,5 m2 – Übergangsstücke.
Einzelfläche1),
5.4 Einzelregelungen
– Ausschnitte, die erst bei oder nach der
Montage ausgearbeitet werden können, 5.4.1 Dämmstoffschichten mit Ummantelungen
unabhängig von ihrer Größe, Bei Dämmstoffschichten mit Ummantelun-
– Durchdringungen bei Brandabschottun- gen werden die Maße der Ummantelung
gen, gerechnet.

– Flansche an raumlufttechnischen Luftlei- 5.4.2 Gesondert gerechnet


tungen; Unabhängig davon, ob sie übermessen wer-
5.3.3 bei Abrechnung nach Raummaß: den, werden gesondert gerechnet:

– Volumen von Rohren mit einem äußeren – Abflachungen,


Durchmesser von ≤ 12 cm oder bei sons- – Halterungen,
tigen Leitungen mit einem Querschnitt
von ≤ 125 cm2, – Aufdoppelungen,

– Durchdringungen bei Brandabschottun- – Ausschnitte,


gen. – Blenden, Rosetten,
– Bogen,
– Deckel,
1) 0,5 m2 Einzelfläche entspricht einem Quadrat mit – Einsätze,
fi 70 cm Seitenlänge und einem Kreis mit einem Durch-
messer von fi 80 cm.

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DIN 18421

– Endstellenausbildungen von Ummante- 5.4.3 Kappen


lungen und Bekleidungen, z. B. Stoßkap-
Bei Flanschenkappen gehören zwei Aus-
pen,
schnitte zur Leistung. Bei Armaturenkap-
– Hosenstücke, pen gehören drei Ausschnitte zur Leistung.
Jeder weitere Ausschnitt wird gesondert
– Knicke,
gerechnet.
– konische Bogen,
5.4.4 Luftleitungen und selbstständige Brand-
– Konusse, schutzkanäle
– Kreisringe, Formteile nach Tabelle 2 sowie Formteile
der Abrechnungsgruppen F 1 bis F 5 nach
– Manteleinschnürungen,
Tabelle 1 (siehe Abschnitt 0.5.2) mit einer
– Passstücke, ermittelten Oberfläche von < 1 m2 ohne
– Regenabweiser, Dämmung werden mit 1 m2 gerechnet.

– Stirnseiten, Zur Ermittlung von Umfang und Länge sind


die Formeln der Tabelle 2 anzuwenden.
– Stutzen,
– Tragkonstruktionen,
– Trennungen der Ummantelungen und
Brandschutzbekleidungen,
– Übergangsstücke,
– Anschlüsse an angrenzende Bauteile
(Boden, Decke, Wand) für Bekleidungen.

419
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Tabelle 2 – Luftleitungen und deren Formteile, größte Umfänge, größte Längen und Flächen
einschließlich Dämmung Maße in Millimeter

Lfd. Benennung Größter Größte Länge


Nr. Kurzzeichen Darstellung, Maße Umfang a bis c
Größe1) bzw. ∅ d
Schnitt Ansicht von links Umax2) lmax2)

1 Luftleitung L 2 · (a + b) l
l > 900 bei Passlängen:
l + 200

2 Luftleitung a + c + ;b2 + f 2

lllllllllll + ;(a – c – ƒ)2 + b2


in Trapez- l
form TL
ƒ = ƒmax

3 Luftleitungs- 2 · (a + b) l
teil LT
l ‰ 900

4 Übergangs- 2 · (a + b) ; (l 2 + (b – d)2)
stutzen SU
l ‰ 900
c=a

5 ATV DIN 18379:2016-09, Zeile 5 ist für die Dämmung nicht zutreffend
1
) Für Luftleitungen L (l > 900) gelten die Abrechnungsgruppen L, für alle anderen Bauteile die Abrechnungsgruppen F 1 bis F 5
der Tabelle 1 (abgedruckt bei Abschnitt 0.5.1).
2
) Sind für Umax und lmax mehrere Rechenformeln angegeben, so sind für die Berechnung der Oberfläche die Formeln anzuwenden,
die die größten Maße für U und l ergeben.

420
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DIN 18421

Tabelle 2 (fortgesetzt) Maße in Millimeter

Lfd. Benennung Größter Größte Länge


Nr. Kurzzeichen Darstellung, Maße Umfang a bis c
Größe1) bzw. ∅ d
Schnitt Ansicht von links Umax2) lmax2)

6 Bogen, 2 · (a + b) α · π (r + b)
+ e +ƒ
symmetrisch 180
BS
e ‰ 500
ƒ ‰ 500

7 Bogen- Bedingung b › d:
übergang BA 2 · (a + b) α · π (r + b)
+ e +ƒ
c=a 180
e ‰ 500
ƒ ‰ 500
Bedingung b < d:
2 · (c + d) α · π (r + d)
+ e +ƒ
180

8 Winkel 2 · (a + b) 2·b+e+ƒ
(Knie),
symmetrisch
WS
e ‰ 500
ƒ ‰ 500

1
) und 2) Siehe Seite 420.

421
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Tabelle 2 (fortgesetzt) Maße in Millimeter

Lfd. Benennung Größter Größte Länge


Nr. Kurzzeichen Darstellung, Maße Umfang a bis c
Größe1) bzw. ∅ d
Schnitt Ansicht von links Umax2) lmax2)

9 Winkel- Bedingung b › d:
(Knie-) 2 · (a + b) b+d+e+ƒ
Übergang
WA
r = 0 3) Bedingung b < d:
e ‰ 500 2 · (c + d) b+d+e+ƒ
ƒ ‰ 500

4
10 ) Bedingung Bedingung
Übergang, a + b › c + d: e › ƒ:

;(l2 + e2)
symmetrisch
US 2 · (a + b)

b–d Bedingung Bedingung


e=
2 a + b < c + d: e < ƒ:

;(l2 + ƒ2)
a–c
ƒ=
2 2 · (c + d)

4
11 ) Bedingung Bedingung

;l2 + (b – d + e)2
Übergang, a + b › c + d: b – d + e › e:
asymmetrisch 2 · (a + b)
UA
Bedingung

;(l2 + e2)
b – d + e < e:

Bedingung Bedingung

;l2 + (a – c + ƒ)2
a + b < c + d: a – c + ƒ › ƒ:
2 · (c + d)

Bedingung

;(l2 + ƒ2)
a – c + ƒ < ƒ:

1
) und 2) Siehe Seite 420. 3) Wenn nicht besonders angegeben.
4
) Der Koordinatenmittelpunkt liegt immer in der rechten oberen Ecke des linken Querschnitts. Beim Ergebnis der Vergleichs-
bedingungen sind die errechneten Werte ohne Vorzeichen zu verwenden.

422
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DIN 18421

Tabelle 2 (fortgesetzt) Maße in Millimeter

Lfd. Benennung Größter Größte Länge


Nr. Kurzzeichen Darstellung, Maße Umfang a bis c
Größe1) bzw. ∅ d
Schnitt Ansicht von links Umax2) lmax2)

4
12 ) Bedingung Bedingung
Rohrübergang, a + b › π · d: e › ƒ:

;(l2 + e2)
symmetrisch 2
RS 2 · (a + b)

e= b–d Bedingung Bedingung


2 a + b < π · d: e < ƒ:

;(l2 + ƒ2)
ƒ= –d
a 2
2 π·d

m nach DIN 24145

4
13 ) Bedingung Bedingung
Rohr- a + b › π · d: b – d + e › e:
übergang, 2 ;l2 + (b – d + e)2
asymmetrisch
RA 2 · (a + b) Bedingung
b – d + e < e:
;(l2 + e2)

Bedingung Bedingung
a + b < π · d: a – d + ƒ › ƒ:
2 ;l2 + (a – d + ƒ)2

π·d Bedingung
a – d + ƒ < ƒ:
m nach DIN 24145 ;(l2 + ƒ2)

14 4
) 2 · (a + b) ;(l2 + e2)
Etage,
symmetrisch
ES
ƒ=0

1
) und 2) Siehe Seite 420. 4
) Siehe Seite 422.

423
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Tabelle 2 (fortgesetzt) Maße in Millimeter

Lfd. Benennung Größter Größte Länge


Nr. Kurzzeichen Darstellung, Maße Umfang a bis c
Größe1) bzw. ∅ d
Schnitt Ansicht von links Umax2) lmax2)

4
15 ) Bedingung Bedingung
Etagen- b › d: b – d + e › e:
übergang 2 · (a + b) ;l2 + (b – d + e)2
EA
c=a Bedingung Bedingung
ƒ=0 b < d: b – d + e < e:
2 · (c + d) ;(l2 + e2)

16 T-Stück, a) durchgehendes Teil


oben gerade Bedingung
TG a + b › c + d:
g=c=a 2 · (a + b)
l
Bedingung
a + b < c + d:
2 · (c + d)

b) abzweigendes Teil
2 · (g + h) Bedingung
d + m – b › m:
d+m–b

Bedingung
d + m – b < m:
m

Die Oberflächen aus a) und b)


werden addiert.

1
) und 2) Siehe Seite 420. 4
) Siehe Seite 422.

424
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DIN 18421

Tabelle 2 (fortgesetzt) Maße in Millimeter

Lfd. Benennung Größter Größte Länge


Nr. Kurzzeichen Darstellung, Maße Umfang a bis c
Größe1) bzw. ∅ d
Schnitt Ansicht von links Umax2) lmax2)

4
17 ) a) durchgehendes Teil
T-Stück, Bedingung
oben b › d:

;(l2 + e2)
schräg 2 · (a + b)
TA
g=c=a Bedingung
b < d:
2 · (c + d)

b) abzweigendes Teil
2 · (g + h) Bedingung
d + m – b – e › m:
d+m–b–e

Bedingung
d + m – b – e < m:
m

Die Oberflächen aus a) und b)


werden addiert.

4
18 ) Bedingung Bedingung
Hosen- b › d + m + h: b – h – m – d + e › e:
stück 2 · (a + b) ;l2+(b–h–m–d+e)2
HS
g=c=a Bedingung Bedingung
ƒ=0 b < d + m + h: b – h – m – d + e < e:
m›2 2 · (c + d + m + h) ;(l2 + e2)
Flansch-
höhe

1
) und 2) Siehe Seite 420. 4
) Siehe Seite 422.

425
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Tabelle 2 (fortgesetzt) Maße in Millimeter

Lfd. Benennung
Nr. Kurzzeichen Darstellung, Maße Flächenmaß A
Größe1)

19 Boden BO a·b

Sonder- Formteile, die sich aufgrund ihrer Bauform Die Oberfläche ist in Anlehnung
Formteil nicht in die Tabelle einreihen lassen. an vorstehende Formeln zu
SO ermitteln.

Schiebestutzen, Luftdurchlassstutzen, Luftdurchlasskästen, Die Abrechnung ist nach Anzahl


Ausschnitte für Luftdurchlässe, Öffnungen und Deckel für technische (St) vorzunehmen.
und hygienische Arbeiten in Luftleitungssystemen.

1
) Siehe Seite 420.

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DIN 18421

Erläuterungen

0.5 Abrechnungseinheiten 5.2 Ermittlung der Maße/Mengen


Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und 5.2.1 Wird die Leistung aus Zeichnungen ermit-
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die telt, dürfen Stücklisten hinzugezogen wer-
jeweilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung den.
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende
5.2.2 Längen sind in Achsrichtung in der jeweils
Abrechnungseinheit festzulegen.
größten ausgeführten Länge zu messen, z. B.
bei Rohrleitungen und runden Luftleitun-
gen über den Außenbogen, bei eckigen
5 Abrechnung Luftleitungen über die Außenkante, bei
Konussen über die Länge der größten Man-
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt: tellinie, bei Fugenfüllungen, z. B. an Brand-
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN schutzklappen entlang der Leibung.
18299. Bei Abrechnung nach Längenmaß sind die Längen
in der jeweils größten ausgeführten Länge in Achs-
5.1 Allgemeines richtung zu messen, z. B.

Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig, – bei Rohrleitungen und runden Kanälen über den
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß Außenbogen (Bild 1 und 2),
erfolgt – sind die Maße der hergestellten – bei eckigen Kanälen über die Außenkante (Bild 3
– Dämmstoffschichten, und 4),

– Ummantelungen, – bei Konussen über die Länge der größten Man-


tellinie (Bild 5) und
– bei Dämmungen mit Ummantelungen die
Maße der Ummantelungen,
VOB im Bild
– bei Fugenfüllungen entlang der Leibung (Bild 6).
ATV DIN 18421 Bild 1, 85 mm
– Brandschutzbeschichtungen,
Länge in Achsrichtung
– Brandschutzbekleidungen,
– Abschirmungen von Heiz- und Kühlzonen
VOB im Bild
für Begleitheizungen und Begleitkühlun-
ATV DIN 18421 Bild 2, 85 mm
gen oder für Kompensatoren,
– Kappen und Hauben l
Bild 1 L=l
zugrunde zu legen.
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa-
Länge über den Außenbogen
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln
und Einzelregelungen, anzuwenden. l3

Dämmstoffschichten, Abschirmungen, Ummante-


lungen und Brandschutzbekleidungen werden nach
2l

ihren äußeren Maßen gemessen.


l1

Bild 2 L = l1 + l2 + l3

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VOB im Bild
ATV DIN 18421 Bild 3, 85 mm

Länge über die Außenkante


l2 Länge der Fugenfüllung entlang der Leibung

da
Bild 6 L = da · 3,14

5.2.3 Bei Endstellen wird die Länge z. B. der


l1 Rohrdämmung einschließlich ihrer Umman-
Bild 3 L = l1 + l2 telung bis zur Mitte des Flanschenpaares,
VOB im Bild der Verschraubung oder der Schweißnaht
ATV DIN 18421 Bild 4, 85 mm gemessen. Gleiches gilt bei Einbauten mit
Länge über den Außenbogen bzw. die Außenkante Einzellängen > 300 mm.
l5 Bei Endstellen an Flanschen wird bis zur Mitte des
VOB im gemessen
Flanschenpaares Bild (Bild 7):
ATV DIN 18421 Bild 6, 85 mm

Flanschenendstellen
2l

l4

l
VOB im Bild Bild 7 L=l
ATV DIN 18421l3Bild 9, 85 mm
Bei geschweißten Einbauten wird bis zur Schweiß-
l1

stelle gemessen (Bild 8):


VOB im Bild
Bild 4 L = l1 + l2 + l3 + l4 + l5 ATV DIN 18421 Bild 7, 85 mm
geschweißte Einbauten
Länge der größten Mantellinie, z. B. bei Konussen
l1
l2

l l
Bild 5 L = l1 + l2 Schweißstelle
Bild 8 Länge = 2 · l

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DIN 18421

5.2.4 Bei Abrechnung nach Längenmaß wird bei 5.2.6 Bei Rohrbündeln, deren Rohre nicht einzeln
konischen Rohren die halbe Länge jeweils gedämmt sind, werden die Dämmung des
den Maßen und Dämmstoffdicken oder Rohrbündels und die gemeinsame Umman-
Ummantelungsumfängen der anschließen- telung gerechnet. Gleiches gilt für Brand-
den Rohre zugeordnet. schutzbekleidungen.
Bei Abrechnung nach Längenmaß werden konische Wenn bei Rohrbündeln die Rohre nicht einzeln
Rohre nach ihrer größten Länge außen gemessen. gedämmt sind, werden die Dämmung des Rohr-
Die halbe Länge wird jeweils den Maßen und bündels und die gemeinsame Ummantelung ge-
VOB im
Dämmstoffdicken BildUmmantelungsumfängen
bzw. rechnet. Für Brandschutzbekleidungen gilt die glei-
ATV DIN 18421
der anschließenden Rohre Bild 8, 85
zugeordnet mm
(Bild 9). che Regelung (Bild 11).

konische Rohre
l1
l2

Bild 9
Bild 11 ADämmung und Ummantelung = U + 2 · b · l

5.2.5 Bei Rohrbündeln, deren Rohre einzeln


5.2.7 Bei Abrechnung nach Flächenmaß wird bei
gedämmt sind, wird die Dämmung jedes
Außendämmungen nach der größten Ober-
einzelnen Rohres gerechnet, die gemeinsa-
fläche der fertigen Ummantelung oder Däm-
me Ummantelung wird einmal gerechnet.
mung gerechnet. Bei Innendämmungen wird
Gleiches gilt für Brandschutzbekleidungen.
die zu dämmende Fläche vor Aufbringen der
Bei Rohrbündeln, deren Rohre einzeln gedämmt Dämmstoffe zugrunde gelegt. Gleiches gilt
sind, wird die Dämmung jedes einzelnen Rohres für Brandschutzbekleidungen.
gerechnet, die gemeinsame Ummantelung jedoch
Bei Abrechnung nach Flächenmaß gilt:
nur einmal. Für Brandschutzbekleidungen gilt dies
ebenso (BildVOB
10). im Bild – Bei Außendämmungen werden die Maße der
ATV DIN 18421 Bild 22, 85 mm größten Oberfläche der fertigen Dämmstoff-
schichten, Ummantelungen oder Brandschutzbe-
Rohrbündel kleidungen gerechnet (Bild 12).
b
– Bei Innendämmungen werden die Maße der Flä-
che vor Aufbringen der Dämmstoffschichten, der
Ummantelungen oder der Brandschutzbeklei-
VOB im
dungen Bild gelegt (Bild 13).
zugrunde
ATV DIN 18421 Bild 23, 85 mm
Außendämmung
Bild 10 ADämmung =U·l·3
AUmmantelung = U + 2 · b · l
b

l a
Bild 12 A = 2 · (a + b) · l

429
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VOB im Bild VOB im Bild


ATV DIN 18421 Bild 24, 85 mm ATV DIN 18421 Bild 34, 85 mm, korrigiert 15.11.00
Innendämmung ebene Stirnseiten

Umfang

b
l a A = 0,0796 · U 2
VOBBild
im 14
Bild
Bild 13 A = 2 · (a + b) · ATV
l DIN 18421 Bild 35, 85 mm, korrigiert 15.11.00
Stirnseiten in Trichterform (h : da < 1 : 10)
5.2.8 Die Flächen kreisrunder Stirnseiten ohne
deren zylindrische Teile werden wie folgt
ermittelt: Umfang
Ebene Stirnseite: A = 0,0796 U2
Stirnseite in Trichterform
(h : da ≤ 1 : 10): A = 0,082 U2
Flachgewölbte Stirnseite in Kalottenform h da
(da ≤ 10 m): A = 0,082 U2 Bild 15 A = 0,082 · U2
Flachgewölbte Stirnseite in Kalottenform VOB im Bild
(da > 10 m): ATV
A = 0,0796 U2 + 3,14 h2 DIN 18421 Bild 36, 85 mm, korrigiert 15.11.00
flachgewölbte Stirnseiten in Kalottenform
Hochgewölbte Stirnseite in Halbkugelform: (da < 10 m)

A = 0,1591 U2 VOB im Bild


ATV DIN 18421 Bild 35
Hochgewölbte Stirnseite in Zeppelinform:
Umfang
A = 0,109 U2
Dabei ist
A die Fläche der Stirnseite (m2);
da der äußere Durchmesser der Stirnseite h da
(m);
Bild 16 A = 0,082 · U2
U der äußere Umfang der Stirnseite (m);
h die Höhe des Trichters oder der Kalotte
(m). flachgewölbte Stirnseiten in Kalottenform
(da > 10 m)
Bei Abrechnung nach Flächenmaß werden Flächen
kreisrunder Stirnseiten ohne deren zylindrische Teile
wie folgt ermittelt (Bild 14 bis 19).
Umfang

h da

Bild 17 A = 0,0796 · U2 + 3,14 · h2

430
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DIN 18421

VOB im Bild
ATV DIN 18421 Bild 37, 85 mm, korrigiert 15.11.00
hochgewölbte Stirnseiten in Halbkugelform Sie gelten jedoch nur dann als solche, wenn die vor-
gegebene Leistung, bezogen auf die jeweilige
Wand- oder Deckenfläche, nach der Unterbrechung
wieder aufgenommen wird.
Umfang
Bei Abrechnung nach Längenmaß werden folgende
Unterbrechungen übermessen:
– Unterbrechungen der Dämmstoffschichten, Um-
mantelungen und Brandschutzbekleidungen durch
VOB im Bild Wände, Decken und andere Konstruktionsteile mit
ATV DIN 18421 Bild 38, 85 mm,
Bild 18 A = 0,1591 · U
korrigiert 15.11.00 Einzellängen ≤ 300 mm (Bild 20)
2

– Unterbrechungen der Dämmstoffschichten, Um-


hochgewölbte Stirnseiten in Zeppelinform VOB im und
mantelungen Bild Brandschutzbekleidungen
durch ATV DIN 18421
Einbauten, Bild 39, 85
z. B. Pumpen, mm
Absperrungen,
Ventile, mit Einzellängen ≤ 300 mm (Bild 21)
Umfang

Bild 19 A = 0,109 · U2

VOB im Bild
5.3 Übermessungsregeln ATV DIN 18421 Bild 40,
270 85 mm, korrigiert 15.11.00
Bild 20
Übermessen werden:
5.3.1 bei der Abrechnung nach Längenmaß:
– Unterbrechungen der Dämmstoffschich-
ten, Ummantelungen und Brandschutzbe-
kleidungen mit Einzellängen ≤ 300 mm,
z. B. durch Wände, Decken, Stahlträger
und andere Konstruktionsteile,
– Unterbrechungen der Dämmstoffschich- Bild 21
ten, Ummantelungen und Brandschutzbe-
kleidungen mit Einzellängen ≤ 300 mm
durch Einbauten, z. B. Pumpen, Absper- VOB
Ebenfalls im Bild werden Flansch-, Schraub-
übermessen
rungen, Ventile, ATV DIN 18421 Bild
und Schweißverbindungen 5,22).
(Bild 85 mm
– Flansch-, Schraub- und Schweißverbin-
dungen; Flansch- und Schraubverbindungen
Begriffsbestimmung
Im Zusammenhang mit der Definition des Begriffs
Unterbrechung siehe den Anhang A der ATV DIN
18299. Dort ist definiert:
l
„Unterbrechungen sind bei der Ermittlung der Län- Bild 22 L=l
genmaße trennende, nicht zu behandelnde bzw.
nicht herzustellende Abschnitte. Unterbrechungen
durch Bauteile sind bei der Ermittlung der Flächen-
maße trennende, nicht zu behandelnde bzw. nicht
herzustellende Teilflächen geringer Breite, z. B.
Fachwerkteile, Vorlagen, Lisenen, Gesimse, Ent-
wässerungsrinnen, Einbauten.“

431
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5.3.2 bei der Abrechnung nach Flächenmaß: Bei Abrechnung nach Flächenmaß werden Aus-
schnitte gemäß Abschnitt 5.3.2, 1. Spiegelstrich, mit
– Aussparungen und Ausschnitte ≤ 0,5 m2
einer Einzelfläche > 0,5 m2 abgezogen. Davon aus-
Einzelfläche1),
genommen sind gemäß Abschnitt 5.3.2, 2. Spiegel-
– Ausschnitte, die erst bei oder nach der strich, Ausschnitte, die erst bei oder nach der Mon-
Montage ausgearbeitet werden können, tage der Dämmstoffschichten, Ummantelungen
unabhängig von ihrer Größe, oder Brandschutzbekleidungen ausgearbeitet wer-
den können. Sie werden unabhängig von ihrer Grö-
– Durchdringungen bei Brandabschottun-
ße übermessen und gesondert gerechnet.
gen,
5.3.3 bei Abrechnung nach Raummaß:
– Flansche an raumlufttechnischen Luftlei-
tungen; – Volumen von Rohren mit einem äußeren
Durchmesser von ≤ 12 cm oder bei sonsti-
Begriffsbestimmung
gen Leitungen mit einem Querschnitt von
Im Zusammenhang mit der Definition des Begriffs ≤ 125 cm2,
Aussparung, z. B. Öffnung oder Nische, siehe den
– Durchdringungen bei Brandabschottungen.
Anhang A der ATV DIN 18299. Dort ist definiert:
Bei Abrechnung nach Rauminhalt gilt:
„Aussparungen sind bei Bauteilen Querschnitts-
schwächungen, deren Tiefe kleiner oder gleich der Das Volumen von Rohren mit einem äußeren Durch-
Bauteiltiefe sein kann. Aussparungen sind bei Flä- messer von ≤ 12 cm wird übermessen. Bei einem
chen nicht zu behandelnde bzw. nicht herzustellen- äußeren Durchmesser > 12 cm wird das Volumen
de Teile. Aussparungen entstehen z. B. durch Öff- hingegen abgezogen (Bild 24).
nungen (auch raumhoch), Durchbrüche, Durchdrin-
gungen, Nischen, Schlitze, Hohlräume, Leitungen,
Kanäle.“ Rohre mit einem äußeren Durchmesser > 12 cm
Bei Abrechnung nach Flächenmaß werden Aus-
sparungen und Ausschnitte mit einer Einzelfläche
≤ 0,5 m2 übermessen. Mit einer Einzelfläche > 0,5 m2
VOB im Bild
werden sie hingegen abgezogen (Bild 23).
ATV DIN 18421 Bild 41, 85 mm

Aussparungen und Ausschnitte > 0,5 m2


Einzelfläche
d
Bild 24 d > 12 cm;
das Volumen wird abgezogen
b

Bild 23 AAusschnitt = l · b > 0,5 m2;


sie wird abgezogen.

1) 0,5 m2 Einzelfläche entspricht einem Quadrat mit


fi 70 cm Seitenlänge und einem Kreis mit einem Durch-
messer von fi 80 cm.

432
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DIN 18421

Ebenfalls übermessen wird das Volumen von sons- – Konusse,


tigen Leitungen mit einem Querschnitt ≤ 125 cm2.
– Kreisringe,
Beträgt der Querschnitt jedoch > 125 cm2, wird das
Volumen der Leitung abgezogen (Bild 25). – Manteleinschnürungen,
– Passstücke,
sonstige Leitungen mit einem Querschnitt > 125 cm2 – Regenabweiser,
– Stutzen,
VOB im Bild – Tragkonstruktionen,
ATV DIN 18421 Bild 43
– Trennungen der Ummantelungen und
b

Brandschutzbekleidungen,
– Übergangsstücke.
Bei Dämmstoffschichten, Ummantelungen und
a Brandschutzbekleidungen werden folgende Bau-
teile übermessen und gesondert gerechnet (Bild 27
Bild 25 AQuerschnitt = a · b > 125 cm2;
bis 42). VOB im Bild
das Volumen wird abgezogen. ATV DIN 18421 Bild 17, 85 mm

Abflachungen
Das Volumen von Durchdringungen bei Brand-
schutzabschottungen wird unabhängig von seiner Abflachung
Größe übermessen (Bild 26).

Durchdringungen bei Brandschutzabschottungen


VOB im Bild
ATV DIN 18421 Bild 15, 85 mm
Bild 27
d

Ausschnitte
Ausschnitt

Bild 26 V = d · 3,14 · t; wird nicht abgezogen.

Bild 28 VOB im Bild


5.3.4 Übermessen werden: ATV DIN 18421 Bild 16, 85 mm
– Abflachungen, Blenden, Rosetten, Deckel
– Halterungen, Blende
– Ausschnitte,
– Blenden/Rosetten,
– Bogen,
– Deckel,
Bild 29
– Einsätze,
– Hosenstücke,
– Knicke,
– konische Bogen,

433
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VOB im Bild
ATV DIN 18421 Bild 10, 85 mm
VOB im Bild
ATV DIN 18421 Bild 11, 85 mm

Bogen konische Bogen

en
en og

B
g
Bo

er
isch
kon
VOB im Bild
ATV DIN 18421 Bild 14, 85 mm VOB im Bild
Bild 30 Bild 33 ATV DIN 18421 Bild 19, 85 mm

Hosenstücke Konusse
Konus

VOB im Bild
Bild 34 ATV DIN 18421 Bild 27, 85 mm

Kreisringe
VOB im Bild
Hosenstück
Bild 31 ATV DIN 18421 Bild 12, 85 mm

Knicke

VOB im Bild Kreisring


Bild 35 ATV DIN 18421 Bild 26, 85 mm

Knick Manteleinschnürungen
Bild 32

Einschnürung
Bild 36
434
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VOB im Bild VOB im Bild


DIN 18421
ATV DIN 18421 Bild 13, 85 mm ATV DIN 18421 Bild 28, 85 mm

Passstücke Übergangsstücke

VOB im BildPassstück Konus


Bild 37
ATV DIN 18421 Bild 21, 85 mm Bild 42

Endstellen
5.4 Einzelregelungen
Passstück
5.4.1 Dämmstoffschichten mit Ummantelungen
Bei Dämmstoffschichten mit Ummantelun-
gen werden die Maße der Ummantelung
gerechnet.
VOB im Bild
Bild 38 ATV DIN 18421 Bild 20, 85 mm Bei der Abrechnung von Dämmstoffschichten mit
Ummantelungen an Kanälen wird mit den Maßen
der äußeren Oberfläche gerechnet. Die Oberfläche
Stutzen der Dämmstoffschichten und der Ummantelungen
Stutzen von Kanalbogen und sonstigen Formstücken an
Kanälen lässt sich aus dem größten Umfang und der
größten Länge ermitteln. Gleiches gilt für Brand-
schutzbekleidungen (Bild 43 und 44).
VOB im Bild
VOB im Bild ATV DIN 18421Ummantelungen
Dämmstoffschichten, Bild 33, 85 mm oder Brand-
Bild 39 ATV DIN 18421 Bild 18, 85 mm schutzbekleidungen an Kanälen und Formstücken
l3
Tragkonstruktionen
U
2l

Tragkonstruktion
Bild 40
l1

VOB im Bild
ATV DIN 18421 Bild 31, 85 mm Bild 43 A = U · (l1 + l2 + l3)
Trennungen der Ummantelungen und Brand-
schutzbekleidungen

Trennung
Bild 41

435
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VOB im Bild
ATV DIN 18421 Bild 32, 85 mm

l2 – Übergangsstücke,
– Anschlüsse an angrenzende Bauteile
(Boden, Decke, Wand) für Bekleidungen.
Unabhängig davon, ob sie übermessen werden,
werden die Dämmungen an den o. g. Bauteilen
U übermessen VOB imbis
(Bild 45 Bild
60).
ATV DIN 18421 Bild 17, 85 mm

Abflachungen
l1 Abflachung
Bild 44 A = U · (l1 + l2)

5.4.2 Gesondert gerechnet VOB im Bild


ATV DIN 18421 Bild 15, 85 mm
Unabhängig davon, ob sie übermessen wer- Bild 45
den, werden gesondert gerechnet:
– Abflachungen,
Ausschnitte
– Halterungen, Ausschnitt
– Aufdoppelungen,
– Ausschnitte,
– Blenden, Rosetten,
Bild 46 VOB im Bild
– Bogen, ATV DIN 18421 Bild 16, 85 mm
– Deckel,
Blenden, Rosetten, Deckel
– Einsätze,
– Endstellenausbildungen von Ummante- Blende
lungen und Bekleidungen, z. B. Stoßkap-
pen,
– Hosenstücke, VOB im Bild
ATV DIN 18421 Bild 10, 85 mm
– Knicke,
Bild 47
– konische Bogen,
– Konusse,
Bogen
– Kreisringe,
– Manteleinschnürungen,
en
– Passstücke,
g
Bo

– Regenabweiser,
– Stirnseiten,
– Stutzen,
– Tragkonstruktionen,
– Trennungen der Ummantelungen und
Brandschutzbekleidungen,
Bild 48

436
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DIN 18421
VOB im Bild
ATV DIN 18421 Bild 14, 85 mm VOB im Bild
ATV DIN 18421 Bild 27, 85 mm

Hosenstücke Kreisringe

VOB im Bild Kreisring


VOB im Bild Bild 53 ATV DIN 18421 Bild 26, 85 mm
Hosenstück
ATV DIN 18421 Bild 12, 85 mm
Bild 49

Manteleinschnürungen
Knicke

VOB im Bild Knick


Bild 50 ATV DIN 18421 Bild 11, 85 mm
VOB im Bild
konische Bogen ATV DIN 18421 Bild 13, 85 mm
Einschnürung
en Bild 54
og
B
er
isch

Passstücke
kon

VOB im Bild
Bild 51 ATV DIN 18421 Bild 19, 85 mm
VOB im Bild Passstück
Bild 55
ATV DIN 18421 Bild 21, 85 mm
Konusse
Konus
Endstellen
Passstück

Bild 52

Bild 56

437
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VOB im Bild
ATV DIN 18421 Bild 20, 85 mm

Stutzen 5.4.3 Kappen


Stutzen Bei Flanschenkappen gehören zwei Aus-
schnitte zur Leistung. Bei Armaturenkappen
gehören drei Ausschnitte zur Leistung. Jeder
weitere Ausschnitt wird gesondert gerech-
net.
Mit dieser Regelung wird klargestellt, dass diese
VOB im Bild bauteilbedingten Aussparungen an den Einbautei-
Bild 57 ATV DIN 18421 Bild 18, 85 mm len Gegenstand der Leistung sind und damit einzu-
kalkulieren sind, auch ohne gesonderte Erwähnung
Tragkonstruktionen im Leistungsverzeichnis.
5.4.4 Luftleitungen und selbstständige Brand-
schutzkanäle
Formteile nach Tabelle 2 sowie Formteile
der Abrechnungsgruppen F 1 bis F 5 nach
Tabelle 1 (siehe Abschnitt 0.5.2) mit einer
ermittelten Oberfläche von < 1 m2 ohne
Dämmung werden mit 1 m2 gerechnet.
Tragkonstruktion Zur Ermittlung von Umfang und Länge sind
Bild 58 die Formeln der Tabelle 2 anzuwenden.
VOB im Bild Mit der fachtechnischen Überarbeitung der ATV
ATV DIN 18421 Bild 31, 85 mm DIN 18421 wurden in diese die Tabellen aus der
Trennungen der Ummantelungen und Brandschutz-
bekleidungen ATV DIN 18379 „Raumlufttechnische Anlagen“
übernommen. Dadurch wird eine einheitliche
Abrechnung in beiden Leistungsbereichen gewähr-
leistet. Die Ermittlung der Maße und Mengen wird
dadurch ebenfalls vereinheitlicht.
VOB im Bild
ATV DIN 18421 Bild 28, 85 mm
Trennung
Bild 59

Übergangsstücke

Konus
Bild 60

438
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DIN 18451

Gerüstarbeiten – DIN 18451


Ausgabe September 2016

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18451 „Gerüstarbeiten“ gilt 1.2 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
für das Auf-, Um- und Abbauen sowie für die meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
Gebrauchsüberlassung von Gerüsten und Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
Bühnen, die als Hilfskonstruktionen für die gehen die Regelungen der ATV DIN 18451
Ausführung von Bauarbeiten jeder Art benö- vor.
tigt werden.

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und – Überbrückungen,


Verwendungszweck, für
– Innengeländer, Seitenschutz,
– Standgerüste mit längenorientierten Gerüst-
– Konsolen,
lagen (Fassadengerüste) als Arbeits- oder
Schutzgerüst, zusätzlich getrennt nach Last- – Leistungen zur Lastumleitung.
und Breitenklassen,
0.5.4 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Verwen-
– Einrüstung von besonders geformten Bau- dungszweck, für
werken und Bauteilen,
– Standgerüste mit längenorientierten Gerüst-
– Hängegerüste, Hänge- und Kletterbühnen, lagen (Fassadengerüste), zusätzlich getrennt
nach Last- und Breitenklassen,
– Wetterschutzdächer, Auflagergerüste für
Wetterschutzdächer, – Standgerüste mit flächenorientierten Gerüst-
lagen (Raumgerüste), zusätzlich getrennt
– Traggerüste,
nach Belastungen,
– Gerüstbekleidungen.
– Schutzgerüste,
0.5.2 Raummaß (m3), getrennt nach Bauart, Verwen-
– Hängegerüste,
dungszweck und Belastungen, für
– fahrbare Gerüste,
– Standgerüste mit flächenorientierten Gerüst-
lagen (Raumgerüste), – Wetterschutzdächer, Auflagergerüste für
Wetterschutzdächer,
– Traggerüste.
– Traggerüste, Stütztürme,
0.5.3 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und Ver-
wendungszweck, für – Überbrückungen,
– Schutzgerüste, z. B. Fanggerüste, Dachfang- – Treppentürme, Leitergänge,
gerüste, Schutzdächer, sowie Fußgänger-
– Gerüstsonderkonstruktionen, z. B. in Auf-
tunnel,
zugsschächten, für turmartige Bauwerke,
– Hängegerüste, Abdeckungen, Umwehrungen, Einrüstung
von besonders geformten Bauwerken und
– fahrbare Gerüste,
Bauteilen,
– Traggerüste,
– Dauergerüstanker,
– Laufstege,
– besondere Verankerungselemente, z. B. Son-
– Treppentürme (Höhenmaß), dergerüstanker,

439
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– Konsolen, – Bei der Gebrauchsüberlassung über die


Grundeinsatzzeit hinaus ist die Abrech-
– Leistungen zur Lastumleitung.
nungseinheit zusätzlich mit der Angabe einer
0.5.5 Abrechnungseinheiten in Kombination mit Zeiteinheit zu versehen.
einer Zeiteinheit für die Gebrauchsüberlassung
(z. B. m2Wo, mWo)

5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:

5.1 Allgemeines – wenn bei Hängegerüsten, deren Außen-


5.1.1 Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa- maße nicht durch Bauten oder Bauteile
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln begrenzt werden, nach dem Flächenmaß
und Einzelregelungen, anzuwenden. gemessen wird.
5.1.2 Die Abrechnung erfolgt, getrennt nach Bau- 5.1.4 Als eingerüstete Fläche gelten die Flächen
art und Verwendungszweck, nach dem und Bauteile, für deren Bearbeitung oder
Raummaß, dem Flächenmaß, dem Längen- Schutz das Gerüst erstellt ist.
maß oder nach Anzahl. 5.1.5 Als Standfläche eines Gerüstes gilt die vom
5.1.3 Die Ermittlung der Leistung erfolgt funk- Gerüst überbaute Fläche zwischen den Ein-
tionsbezogen gesondert. Gleichgültig, ob sie leitungspunkten der Lasten aus der Gerüst-
nach Zeichnung oder nach Aufmaß erfolgt, konstruktion in das Bauwerk oder in den
sind jeweils in Abhängigkeit von Bauart, Baugrund.
Verwendungszweck und Abrechnungsein- 5.1.6 Die Höhe der Gerüste wird von deren
heit entweder die Maße der eingerüsteten Standfläche ausgehend gerechnet.
Flächen oder die Flächen der Außenseiten
der Gerüstkonstruktion zugrunde zu legen. 5.2 Ermittlung der Maße/Mengen
Die Maße der eingerüsteten Flächen sind 5.2.1 Standgerüste als Arbeitsgerüste
zugrunde zu legen, Bei Abrechnung von Standgerüsten als Ar-
– wenn bei Arbeitsgerüsten oder bei Hänge- beitsgerüste wird die eingerüstete Fläche
gerüsten nach Flächenmaß gemessen wird, wie folgt berechnet:
– wenn bei Gerüstverbreiterungen zur Ein- 5.2.1.1 Die Länge wird in der größten horizontalen
und Umrüstung von Bauwerken oder Bau- Abwicklung der eingerüsteten Fläche, min-
teilen nach Längenmaß gemessen wird, destens mit 2,5 m, gerechnet.
– wenn bei Raumgerüsten oder Traggerüs- 5.2.1.2 Die Höhe wird von der Standfläche des
ten nach Raummaß gemessen wird. Gerüstes bis zur höchsten Stelle der einge-
rüsteten Fläche gerechnet, maximal bis 2 m
Die Maße der Außenseiten der Gerüstkon-
über der obersten Belagfläche.
struktion sind zugrunde zu legen,
5.2.1.3 Werden Gerüste der Höhe nach abschnitts-
– wenn bei Gerüstbekleidungen, Schutzgerüs-
weise auf- oder abgebaut, wird die Höhe je
ten, Auflagergerüsten oder Wetterschutzdä-
Abschnitt von der Standfläche der Gerüste
chern nach Flächenmaß gemessen wird,
bis zum jeweils obersten Gerüstbelag,
– wenn bei Schutzgerüsten, Innengeländern zuzüglich 2 m und abzüglich des Höhen-
und Überbrückungen nach Längenmaß maßes des jeweils zuvor berechneten
gemessen wird, Abschnitts, gerechnet. Werden Gerüste der
– wenn bei Gerüstverbreiterungen als Fang- Länge nach abschnittsweise auf- oder ab-
lage nach Längenmaß gemessen wird, gebaut, so wird der einzelne Abschnitt nach
5.2.1.1 gerechnet.
– wenn bei Raumgerüsten, Traggerüsten,
deren Außenmaße nicht durch Bauten oder 5.2.1.4 Teilgerüste vor Dachgauben, Dachaufbau-
Bauteile begrenzt werden, nach Raummaß ten und dergleichen werden in der Breite
gemessen wird, entsprechend der Abwicklung der einge-
rüsteten Bauteile und in der Höhe mit dem

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DIN 18451

Maß bis zur höchsten Stelle dieser Bauteile 5.2.5 Raumgerüste als Arbeits- oder Schutzge-
gerechnet, maximal bis 2 m über der obers- rüst
ten Belagfläche. Werden die Lasten aus 5.2.5.1 Bei Abrechnung von Raumgerüsten nach
diesen Konstruktionen in ein Standgerüst Raummaß in Innenräumen wird das Volu-
eingeleitet, ist dieses die Standfläche für men des eingerüsteten Raumes gerechnet.
die Gerüstkonstruktionen, im Übrigen fin-
det Abschnitt 5.1.4 Anwendung. 5.2.5.2 Bei Abrechnung von Raumgerüsten, die
eine oder mehrere freie Belagkanten auf-
5.2.2 Gerüstverbreiterungen weisen, nach Raummaß sind Länge und
5.2.2.1 Verbreiterungen von Gerüsten, z. B. mittels Breite des Gerüstes an den freien Gerüst-
Konsolen, zum Ein- und Umrüsten von Bau- seiten bis zur Belagkante zu rechnen. Maß-
teilen, z. B. für die Bearbeitung von Gesim- geblich hierfür sind die für die Ausführung
sen, Dachüberständen, Rinnen, werden der Arbeiten erforderliche oder durch das
zusätzlich zum Standgerüst nach Längen- Gerüstsystem bedingte Länge und Breite.
maß abgerechnet. 5.2.5.3 Die Höhe wird von der Standfläche des
5.2.2.2 Für die Ermittlung des Längenmaßes wird Gerüstes durchgängig bis zur höchsten
die Länge des eingerüsteten oder umrüste- Stelle der vom Gerüst aus zu bearbeitenden
ten Bauteils gerechnet, im Übrigen findet Fläche gerechnet, maximal bis 2 m über der
Abschnitt 5.2.3.2 Anwendung. obersten Belagfläche.
5.2.3 Schutzgerüste 5.2.6 Traggerüste
5.2.3.1 Bei Abrechnung von Schutzgerüsten, z. B. 5.2.6.1 Bei Abrechnung von Traggerüsten nach
Fanggerüst, Dachfanggerüst, Schutzdach, Raummaß wird das Volumen des eingerüs-
Fußgängertunnel, nach Flächenmaß wird teten Raumes gerechnet.
die technisch erforderliche Länge nach DIN 5.2.6.2 Bei freistehenden und nicht durch Bauwer-
4420-1 in der größten Abwicklung an den ke oder Bauteile begrenzten Traggerüsten
Gerüstaußenseiten und die Höhe von der sind Länge und Breite des Gerüstes an den
Standfläche des Gerüstes bis 2 m über der freien Gerüstseiten bis zur Belagkante zu
obersten Belagfläche gerechnet. rechnen, soweit die Maße der Gerüste für
5.2.3.2 Bei Abrechnung von Schutzgerüsten, z. B. die Ausführung der Arbeiten notwendig
Fanggerüst, Dachfanggerüst, Schutzdach, oder durch das Gerüstsystem bedingt sind.
Fußgängertunnel, nach Längenmaß wird Schalungsflächen gelten als Belagflächen
die Länge in der größten Abwicklung an im Sinne von Abschnitt 5.2.1.2.
den Gerüstaußenseiten gerechnet. 5.2.6.3 Bei Traggerüsten für Brücken wird die
5.2.3.3 Bei Abrechnung von Schutzeinrichtungen, Breite zwischen den Außenseiten des Über-
z. B. Seitenschutz nach Längenmaß, wird baus gerechnet, die Länge zwischen den
die Länge in der größten Abwicklung an Widerlagern ohne Abzug von Zwischen-
den Gerüstaußenseiten gerechnet. pfeilern und Stützen.
5.2.4 Wetterschutzdächer, Auflagergerüste 5.2.6.4 Die Höhe wird von der Standfläche des
5.2.4.1 Wetterschutzdächer und deren Auflager- Gerüstes bis zur Oberseite der Trägerlage
gerüste werden getrennt gerechnet. des Gerüstes gerechnet.
5.2.4.2 Bei Abrechnung von Auflagergerüsten für 5.2.7 Hängegerüste
Wetterschutzdächer nach Flächenmaß wer- 5.2.7.1 Bei Abrechnung von Hängegerüsten mit
den die Ansichtsflächen der Gerüste zu- längenorientierten Gerüstlagen nach Flä-
grunde gelegt. Die jeweilige Länge wird in chenmaß wird die Höhe von der Oberseite
ihrer größten Abwicklung, gemessen an der untersten Gerüstlage bis zu den Last-
der Gerüstaußenseite, und die Höhe von einleitungspunkten des Hängegerüstes
der Standfläche bis zur Oberseite der Auf- gerechnet.
lager für das Schutzdach gerechnet. 5.2.7.2 Bei Abrechnung von Hängegerüsten mit
5.2.4.3 Bei Abrechnung von Wetterschutzdächern einer flächenorientierten Gerüstlage nach
nach Flächenmaß wird die Fläche des Flächenmaß wird mit den Maßen des Bela-
Schutzdaches in ihrer vertikalen Projektion ges gerechnet, soweit die Maße des Belages
gerechnet.

441
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für die Ausführung der Arbeiten erforder- 5.3.2 Zwischenräume mit einer Einzellänge
lich oder durch das Gerüstsystem bedingt ≤ 2,5 m zwischen Dachgauben, Dachauf-
sind. bauten und dergleichen, soweit die wand-
5.2.7.3 Bei Abrechnung von Hängegerüsten mit seitige, durch die Belagkante gebildete
längenorientierten Gerüstlagen vor Wand- Gerüstflucht nicht unterbrochen ist.
flächen nach Flächenmaß wird die Höhe Ansonsten gelten die Abschnitte 5.2.1 bis
von der Oberseite der untersten Gerüstlage 5.2.3 entsprechend.
bis zur höchsten Stelle der eingerüsteten 5.3.3 Vor- und Rücksprünge in der eingerüsteten
Fläche gerechnet. Fläche, soweit sie die wandseitige, durch
5.2.8 Hänge- und Kletterbühnen die Belagkante gebildete Gerüstflucht nicht
unterbrechen.
5.2.8.1 Als eingerüstete Fläche gelten die Flächen
und Bauteile, für deren Bearbeitung oder 5.4 Einzelregelungen
Schutz die Bühne erstellt ist.
5.4.1 Einfeldige Gerüste
5.2.8.2 Die Länge wird in der größten horizontalen
Bei der Einrüstung kleiner Flächen und
Abwicklung der eingerüsteten Fläche, min-
Bauteile und bei einfeldigen Gerüsten wird
destens mit 2,5 m, gerechnet.
bei der Abrechnung nach Flächenmaß die
5.2.8.3 Die Höhe wird von der Oberseite der Länge mit mindestens 2,5 m gerechnet.
untersten Bühnenlage bis zur höchsten
5.4.2 Einrüstung von besonders geformten Bau-
Stelle der eingerüsteten Fläche gerechnet,
werken und Bauteilen
maximal bis 2 m über der obersten Belag-
fläche. Bei Abrechnung von Gerüsten für beson-
ders geformte Bauwerke und Bauteile, z. B.
5.2.8.4 Bei Hängebühnen, von denen aus nur Teil-
Kirchturmspitzen, Pfeiler, Windkraftanla-
flächen bearbeitet werden, gilt Abschnitt
genfundamente, nach Flächenmaß wird die
5.2.7 sinngemäß.
Länge in der größten horizontalen Abwick-
5.2.9 Überbrückungen lung des eingerüsteten Bauwerkes und die
Bei der Ermittlung der Maße für Überbrü- Höhe durchgängig von der Standfläche des
ckungen, z. B. bei Öffnungen, Dächern, Gerüstes bis zur höchsten Stelle der einge-
Gebäudeteilen, Anbauten, Durchfahrten, rüsteten Fläche, maximal bis 2 m über der
wird bei Abrechnung nach Längenmaß die obersten Belagfläche, gerechnet.
Länge des überbrückten Zwischenraumes 5.4.3 Gebrauchsüberlassung
gerechnet.
5.4.3.1 Werden Gerüste ganz oder abschnittsweise
5.2.10 Gerüstbekleidungen vor dem vereinbarten Tag genutzt, so wird
Bei der Ermittlung der Maße für Gerüstbe- die Gebrauchsüberlassung des Gerüstes
kleidungen sind die Maße der tatsächlichen oder der genutzten Gerüstabschnitte vom
Bekleidungsfläche zugrunde zu legen. ersten Tag der Nutzung gerechnet.
5.2.11 Gerüsttreppen und Treppentürme 5.4.3.2 Die Gebrauchsüberlassung endet mit der
Freigabe durch den Auftraggeber zum Ab-
Bei Abrechnung von Gerüsttreppen und
bau durch den Auftragnehmer, jedoch frü-
Treppentürmen nach der Bauhöhe wird die
hestens drei Werktage nach Zugehen der
Höhe von der Standfläche der Treppe bis
Mitteilung über die Freigabe beim Auftrag-
zum obersten Austritt zuzüglich 2 m ge-
nehmer.
rechnet.
5.4.3.3 Die Dauer der Gebrauchsüberlassung –
5.3 Übermessungsregeln ausgenommen bei Traggerüsten – rechnet
Übermessen werden: je angefangene Woche.
5.3.1 Unabhängig von ihren Maßen, Öffnungen 5.4.3.4 Bei Traggerüsten werden die Dauer der
in der eingerüsteten Fläche, z. B. Fenster, Gebrauchsüberlassung sowie der zu ver-
Tore, Durchfahrten, sowie überbrückte einbarende Zeitraum der Vorhaltung wäh-
Gebäudeteile, Anbauten, Balkone, Erker. rend des Auf- und Abbaus nach Kalender-
tagen gerechnet.

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DIN 18451

Erläuterungen

0.5 Abrechnungseinheiten – wenn bei Schutzgerüsten, Innengeländern


und Überbrückungen nach Längenmaß
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und
gemessen wird,
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je-
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung – wenn bei Gerüstverbreiterungen als Fang-
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab- lage nach Längenmaß gemessen wird,
rechnungseinheit festzulegen.
– wenn bei Raumgerüsten, Traggerüsten,
deren Außenmaße nicht durch Bauten oder
Bauteile begrenzt werden, nach Raummaß
5 Abrechnung gemessen wird,
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt: – wenn bei Hängegerüsten, deren Außen-
maße nicht durch Bauten oder Bauteile
Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN begrenzt werden, nach dem Flächenmaß
18299. gemessen wird.
Es werden somit grundsätzlich zwei Ermittlungs-
5.1 Allgemeines grundlagen vorgegeben; je nach der Funktion des
5.1.1 Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa- Gerüstes sind entweder die Maße der eingerüsteten
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln Flächen oder die Flächen der Außenseiten der
und Einzelregelungen, anzuwenden. Gerüstkonstruktion zugrunde zu legen.
5.1.2 Die Abrechnung erfolgt, getrennt nach Bau- Grundsätzlich wird zwischen Voll- und Teileinrüs-
art und Verwendungszweck, nach dem tung unterschieden.
Raummaß, dem Flächenmaß, dem Längen- Volleinrüstung liegt vor, wenn eine Gesamtfläche
maß oder nach Anzahl. des Bauwerks, z. B. Ansicht- oder Deckenfläche, voll-
5.1.3 Die Ermittlung der Leistung erfolgt funk- ständig eingerüstet ist.
tionsbezogen gesondert. Gleichgültig, ob sie Teileinrüstung liegt vor, wenn nur ein Teil dieser Ge-
nach Zeichnung oder nach Aufmaß erfolgt, samtflächen eingerüstet ist.
sind jeweils in Abhängigkeit von Bauart,
Verwendungszweck und Abrechnungsein- 5.1.4 Als eingerüstete Fläche gelten die Flächen
heit entweder die Maße der eingerüsteten und Bauteile, für deren Bearbeitung oder
Flächen oder die Flächen der Außenseiten Schutz das Gerüst erstellt ist.
der Gerüstkonstruktion zugrunde zu legen. Unabhängig davon, ob eine Voll- oder Teileinrüs-
Die Maße der eingerüsteten Flächen sind tung erfolgt, werden in den Fällen des Abschnitts
zugrunde zu legen, 5.1.3, Spiegelstrich 1 mit 3, bei der Abrechnung
grundsätzlich die eingerüsteten Flächen zugrunde
– wenn bei Arbeitsgerüsten oder bei Hänge- gelegt (Bild 1 bis 3).
gerüsten nach Flächenmaß gemessen wird,
– wenn bei Gerüstverbreiterungen zur Ein- Volleinrüstung übereck
und Umrüstung von Bauwerken oder Bau-
teilen nach Längenmaß gemessen wird,
– wenn bei Raumgerüsten oder Traggerüs-
ten nach Raummaß gemessen wird.
Die Maße der Außenseiten der Gerüstkon-
struktion sind zugrunde zu legen,
– wenn bei Gerüstbekleidungen, Schutzge-
rüsten, Auflagergerüsten oder Wetter- Bild 1 L = l1 + l2
schutzdächern nach Flächenmaß gemessen
wird,

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Vor- und Rücksprünge Standflächen Baugrund

Bild 2 L = l1 + 2 · l2 + 2 · l3

Teileinrüstung
Bild 4

Bild 5

Standflächen Bauwerk

Bild 3 AGerüst = l · h

5.1.5 Als Standfläche eines Gerüstes gilt die vom


Gerüst überbaute Fläche zwischen den Ein-
leitungspunkten der Lasten aus der Gerüst-
konstruktion in das Bauwerk oder in den
Baugrund.
Als Standfläche des Gerüstes gilt die Fläche, die
zur Einleitung der Lasten aus der Gerüstkonstruk-
tion in das Bauwerk oder in den Baugrund dient
Bild 6
(Bild 4 bis 7).

Bild 7

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DIN 18451

5.1.6 Die Höhe der Gerüste wird von deren in der Leistungsbeschreibung gesondert zu erfas-
Standfläche ausgehend gerechnet. sen ist.
Die Höhe bemisst sich dabei immer – sowohl bei
Anwendung des Abschnitts 5.1.4 als auch des
Abschnitts 5.2.1 – grundsätzlich von der Standfläche
des Gerüstes bis zur höchsten Stelle der eingerüste-
ten Fläche, maximal bis 2 m über der obersten Belag-
fläche. Die Länge wird gemäß Abschnitt 5.2.1.1 in der
größten horizontalen Abwicklung der eingerüsteten
Fläche, mindestens mit 2,5 m, gerechnet.

5.2 Ermittlung der Maße/Mengen Bild 9 L=l

5.2.1 Standgerüste als Arbeitsgerüste


Bei Abrechnung von Standgerüsten als Ar- L = 2 · (a + b)
beitsgerüste wird die eingerüstete Fläche < 2,5 m = 2,5 m
wie folgt berechnet:
5.2.1.1 Die Länge wird in der größten horizontalen
Abwicklung der eingerüsteten Fläche, min-
destens mit 2,5 m, gerechnet.
Werden Standgerüste, die als Arbeitsgerüste die-
nen, nach Flächenmaß abgerechnet, ermittelt sich
die Fläche wie folgt:
Bild 10
Die Länge ist mit der größten horizontalen Abwick-
lung der eingerüsteten Fläche, mindestens jedoch
mit 2,5 m, anzusetzen. Gemäß Abschnitt 5.3.3 wer- 5.2.1.2 Die Höhe wird von der Standfläche des
den Vor- und Rücksprünge, die die wandseitige Gerüstes bis zur höchsten Stelle der einge-
Gerüstflucht nicht unterbrechen, übermessen (Bild rüsteten Fläche gerechnet, maximal bis 2 m
8 bis 10) über der obersten Belagfläche.
Die Höhe wird von der Standfläche des Gerüstes bis
horizontale Abwicklung der eingerüsteten Fläche zur höchsten Stelle der eingerüsteten Fläche maxi-
(Bild 8 bis 10) mal bis 2 m über der obersten Belagfläche gemessen
(Bild 11 bis 15).

Höhe der eingerüsteten Fläche (Bild 11 bis 13)


< 2m

Bild 8 L = l1 + 2 · (l2 + l3)

Vor- und Rücksprünge, die die wandseitige, durch


die Belagkante gebildete Gerüstflucht nicht unter-
brechen, werden übermessen (siehe Abschnitt
5.3.3). Hierbei ist zu beachten, dass der horizontale
Abstand zwischen Belagkante und Bauwerk gemäß
DIN 4420-1 in keinem Fall größer sein darf als
30 cm. Ist dieser Abstand größer, ist in diesem
Bild 11
Bereich eine Gerüstverbreiterung vorzusehen, die

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< 2m

Bild 12
Bild 14 H = hl + h2
< 2m

Bild 13
Bild 15 H = hl + h2

Im Gegensatz zur Ermittlung der Länge wird die eingerüstete Flächen – Beispiele (Bild 16 und 17)
Höhe nicht in der Abwicklung der eingerüsteten
Fläche gerechnet. Im Zusammenhang mit der Ver-
breiterung des Gerüstes siehe auch Abschnitt
5.2.2.1.

Bild 16 AGerüst = l · (hl/2 + h2 + h3/2)

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DIN 18451

zweiter Abschnitt
(höchste Stelle höchste Stelle
der eingerüs-
der eingerüsteten Fläche) teten Fläche

Bild 17 AGerüst = (8 · l1 + 4 · l2 + 2 · l3/2 + l3) · H

Öffnungen innerhalb der eingerüsteten Fläche wer-


den übermessen (siehe Abschnitt 5.3.1).

Bild 19 H = h2 + h3
5.2.1.3 Werden Gerüste der Höhe nach abschnitts-
weise auf- oder abgebaut, wird die Höhe je
Abschnitt von der Standfläche der Gerüste 5.2.1.4 Teilgerüste vor Dachgauben, Dachaufbau-
bis zum jeweils obersten Gerüstbelag, ten und dergleichen werden in der Breite
zuzüglich 2 m und abzüglich des Höhen- entsprechend der Abwicklung der einge-
maßes des jeweils zuvor berechneten rüsteten Bauteile und in der Höhe mit dem
Abschnitts, gerechnet. Werden Gerüste der Maß bis zur höchsten Stelle dieser Bauteile
Länge nach abschnittsweise auf- oder abge- gerechnet, maximal bis 2 m über der obers-
baut, so wird der einzelne Abschnitt nach ten Belagfläche. Werden die Lasten aus
5.2.1.1 gerechnet. diesen Konstruktionen in ein Standgerüst
Die Aufmaßhöhe von Gerüsten, die abschnittsweise eingeleitet, ist dieses die Standfläche für
auf- oder abgebaut werden, bemisst sich je Ab- die Gerüstkonstruktionen, im Übrigen fin-
schnitt von der Standfläche der Gerüste bis zum det Abschnitt 5.1.4 Anwendung.
jeweils obersten Gerüstbelag, zuzüglich 2 m, höchs- Werden Teilgerüste vor Dachgauben und sonstigen
tens jedoch bis zur höchsten Stelle der eingerüste- Dachaufbauten erforderlich, sind diese in der Breite
ten Fläche (Bild 18 und 19). entsprechend der Abwicklung der eingerüsteten
Bauteile und in der Höhe mit dem Maß bis zur
abschnittsweiser Auf- und Abbau höchsten Stelle dieser Bauteile, maximal bis 2 m
über der obersten Belagfläche, zu rechnen (Bild 20).
erster Abschnitt
Wenn die Lasten aus den Teilgerüsten in ein Stand-
gerüst eingeleitet werden, ist dieses Standgerüst die
Standfläche für das Teilgerüst, d. h., die Höhe des
Teilgerüsts wird von der obersten Belagfläche des
Standgerüstes bis zur höchsten Stelle dieser Bau-
teile gerechnet, maximal bis 2 m über der obersten
Belagfläche des Teilgerüstes.

Bild 18 H = h1 + 2 m

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VOB im Bild
ATV DIN 18451 Bild 22, 85 mm, korrigiert:10.04.2007,12.04.2007

Dachgauben Gesims- bzw. Rinneneinrüstung

B = Breite des eingerüsteten Bauteils


H = Höhe des eingerüsteten Bauteils
Bild 20 Bild 21

5.2.2 Gerüstverbreiterungen Die Verbreiterung des Gerüstes zum Einrüsten des


Gesimses bzw. der Rinne wird entsprechend der
5.2.2.1 Verbreiterungen von Gerüsten, z. B. mittels
Länge des Gesimses bzw. der Rinne gerechnet.
Konsolen, zum Ein- und Umrüsten von Bau-
teilen, z. B. für die Bearbeitung von Gesim-
sen, Dachüberständen, Rinnen, werden Erkereinrüstung
zusätzlich zum Standgerüst nach Längen-
maß abgerechnet.
Werden zum Ein- bzw. Umrüsten von Bauteilen,
z. B. Gesimsen, Dachüberständen oder Rinnen, Ver-
breiterungen bzw. Teilverbreiterungen der Gerüste
erforderlich, sind diese zusätzlich zum Standgerüst
abzurechnen, und zwar gemäß Abschnitt 5.2.2.2
nach der Länge des eingerüsteten oder umrüsteten
Bauteils.
5.2.2.2 Für die Ermittlung des Längenmaßes wird
die Länge des eingerüsteten oder umrüste-
ten Bauteils gerechnet, im Übrigen findet
Abschnitt 5.2.3.2 Anwendung. Bild 22
Die Verbreiterungen bzw. Teilverbreiterungen der
Gerüste sind in der Länge des eingerüsteten bzw. Die Verbreiterung des Gerüstes im Bereich des
umrüsteten Bauteils zu rechnen (Bild 21 und 22). Erkers wird entsprechend der Länge des Erkers
Es empfiehlt sich, dies in der Leistungsbeschrei- gerechnet.
bung im Interesse einer ordnungsgemäßen Kalkula-
tion und Abrechnung entsprechend vorzusehen.

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DIN 18451

5.2.3 Schutzgerüste Fanggerüst


Schutzgerüste sichern als Fang- oder Dachfangge-
rüste Personen gegen Absturz und schützen als
Schutzdach Personen, Maschinen, Geräte und
anderes gegen herabfallende Gegenstände.
5.2.3.1 Bei Abrechnung von Schutzgerüsten, z. B.
Fanggerüst, Dachfanggerüst, Schutzdach,
Fußgängertunnel, nach Flächenmaß wird
die technisch erforderliche Länge nach
DIN 4420-1 in der größten Abwicklung an
den Gerüstaußenseiten und die Höhe von
Bild 23
der Standfläche des Gerüstes bis 2 m über
der obersten Belagfläche gerechnet.
Für die Abrechnung von Schutzgerüsten nach Flä-
Dachfanggerüst
chenmaß gelten die folgenden Regelungen: Die
eingerüstete Fläche wird
– in der Länge mit dem Maß der größten horizonta-
len Abwicklung an den Gerüstaußenseiten
gemessen; Grundlage ist dabei die technisch
erforderliche Länge nach DIN 4420-1
und sie wird
– in der Höhe von der Standfläche des Gerüstes bis
2 m über der obersten Belagfläche gerechnet (sie-
he auch Bild 11 bis 13).
Bild 24 L = l1 + l2
5.2.3.2 Bei Abrechnung von Schutzgerüsten, z. B.
Fanggerüst, Dachfanggerüst, Schutzdach,
Fußgängertunnel, nach Längenmaß wird
die Länge in der größten Abwicklung an Schutzdach
den Gerüstaußenseiten gerechnet.
Schutzgerüste, wie Fanggerüste, Dachfanggerüste,
Schutzdächer und Fußgängertunnel, sind sinnvol-
lerweise im Leistungsverzeichnis nach Längenmaß
vorzugeben (siehe auch Abschnitt 0.5.3). Die Länge
wird dabei in der größten Abwicklung an der
Gerüstaußenseite gemessen (Bild 23 bis 25).

Bild 25 L = l1 + l2

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5.2.3.3 Bei Abrechnung von Schutzeinrichtungen,


z. B. Seitenschutz nach Längenmaß, wird
die Länge in der größten Abwicklung an
den Gerüstaußenseiten gerechnet.
In Analogie zu den Schutzgerüsten, wie z. B. das
Fang- oder Dachfanggerüst, wird auch bei Schutz-
einrichtungen, wie z. B. Seitenschutz bei Abrech-
nung nach Längenmaß, die Länge in der größten
Abwicklung an den Gerüstaußenseiten für die
Ermittlung der Mengen zugrunde gelegt.
5.2.4 Wetterschutzdächer, Auflagergerüste
5.2.4.1 Wetterschutzdächer und deren Auflager-
gerüste werden getrennt gerechnet.
5.2.4.2 Bei Abrechnung von Auflagergerüsten für
Wetterschutzdächer nach Flächenmaß wer- Bild 26 A=l·h
den die Ansichtsflächen der Gerüste
zugrunde gelegt. Die jeweilige Länge wird
in ihrer größten Abwicklung, gemessen an Die Abrechnung des Wetterschutzdaches erfolgt
der Gerüstaußenseite, und die Höhe von gemäß Abschnitt 5.2.3.1 oder 5.2.3.2.
der Standfläche bis zur Oberseite der Auf- 5.2.4.3 Bei Abrechnung von Wetterschutzdächern
lager für das Schutzdach gerechnet. nach Flächenmaß wird die Fläche des
Auflagergerüste für Wetterschutzdächer werden Schutzdaches in ihrer vertikalen Projektion
bei Abrechnung nach Flächenmaß in ihrer Ansichts- gerechnet.
fläche gemessen. Die Länge ermittelt sich dabei in Wetterschutzdächer werden bei Abrechnung nach
ihrer größten Abwicklung an der Gerüstaußenseite Flächenmaß in der Fläche ihrer vertikalen Projek-
und die Höhe von der Standfläche bis zur Oberseite tion gemessen (Bild 27).
der Auflager für das Wetterschutzdach (Bild 26).

Wetterschutzdach
Auflagergerüst für ein Wetterschutzdach

vertikale
Projektion
Bild 27 A=b·l

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5.2.5 Raumgerüste als Arbeits- oder Schutzge- Gerüstseiten jeweils bis zur Belagkante gerechnet.
rüst Die Höhe ermittelt sich dabei von der Standfläche
des Gerüstes bis zur höchsten Stelle der vom Gerüst
Raumgerüste als Arbeitsgerüst haben außer den
aus zu bearbeitenden Fläche, maximal bis 2 m über
beschäftigten Personen und ihren Werkzeugen
der obersten Belagfläche (Bild 29).
auch das jeweils für die Arbeiten erforderliche
Material zu tragen.
5.2.5.1 Bei Abrechnung von Raumgerüsten nach Raumgerüst für Teile eines Innenraumes
Raummaß in Innenräumen wird das Volu-
men des eingerüsteten Raumes gerechnet.
Raumgerüste als Arbeits- oder Schutzgerüst in
Innenräumen werden, falls der gesamte Raum ein-
zurüsten ist, nach dem Volumen des eingerüsteten
Raumes analog der Grundregel gemäß Abschnitt
5.2.1.1 und 5.2.1.2 gerechnet (Bild 28).

Raumgerüst für den gesamten Innenraum


Bild 29 V=l·b·h

Maßgebend für die Ermittlung der Länge oder


Breite solcher Gerüste ist demnach die jeweils äu-
ßere Kante der Belagfläche an den freien Gerüst-
seiten, jedoch nur so weit, als die Länge und Breite
für die Ausführung der Leistungen erforderlich oder
durch das Gerüstsystem bedingt sind (Bild 30).

Raumgerüst für Teile eines Innenraumes

zu bearbeitende Fläche (Linie gestrichelt)

Bild 28 V=l·b·h

5.2.5.2 Bei Abrechnung von Raumgerüsten, die


eine oder mehrere freie Belagkanten auf-
weisen, nach Raummaß sind Länge und
Breite des Gerüstes an den freien Gerüst-
seiten bis zur Belagkante zu rechnen. Maß-
geblich hierfür sind die für die Ausführung
der Arbeiten erforderliche oder durch das Bild 30 V=l·b·h
Gerüstsystem bedingte Länge und Breite.
5.2.5.3 Die Höhe wird von der Standfläche des
Gerüstes durchgängig bis zur höchsten
Stelle der vom Gerüst aus zu bearbeitenden
Fläche gerechnet, maximal bis 2 m über der
obersten Belagfläche.
Raumgerüste als Arbeits- oder Schutzgerüst in
Innenräumen werden, falls nur Teile davon einzu-
rüsten sind, in der Länge und Breite an den freien

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5.2.6 Traggerüste Raumgerüst als frei stehendes Traggerüst


Raumgerüste als Traggerüste dienen im Wesent-
lichen der Unterstützung von Bauteilen, bis diese
selbst ausreichende Tragfähigkeit besitzen.
5.2.6.1 Bei Abrechnung von Traggerüsten nach
Raummaß wird das Volumen des eingerüs-
teten Raumes gerechnet.
Raumgerüste als Traggerüst werden bei Abrech-
nung nach Raummaß grundsätzlich nach dem Volu-
men des eingerüsteten Raumes gerechnet (Bild 31).

Raumgerüst als Traggerüst

Belagkante der freien Gerüstseite = Schalungsaußenkante


V=l·h·b
Bild 32

5.2.6.3 Bei Traggerüsten für Brücken wird die


Breite zwischen den Außenseiten des
Überbaus gerechnet, die Länge zwischen
den Widerlagern ohne Abzug von Zwi-
schenpfeilern und Stützen.
Bild 31 V = (l1 · h2 + l2 · h1 + l3 · h3) · B 5.2.6.4 Die Höhe wird von der Standfläche des
Gerüstes bis zur Oberseite der Trägerlage
des Gerüstes gerechnet.
5.2.6.2 Bei freistehenden und nicht durch Bauwer- Bei Traggerüsten für Brücken gelten für die Breite
ke oder Bauteile begrenzten Traggerüsten die Maße zwischen den Außenseiten der Brücke
sind Länge und Breite des Gerüstes an den (Bild 33).
freien Gerüstseiten bis zur Belagkante zu
rechnen, soweit die Maße der Gerüste für
die Ausführung der Arbeiten notwendig Raumgerüst als Traggerüst für Brücken
oder durch das Gerüstsystem bedingt sind.
Breite des Traggerüstes
Schalungsflächen gelten als Belagflächen
im Sinne von Abschnitt 5.2.1.2.
Frei stehende, nicht durch Bauteile begrenzte Trag-
gerüste werden in ihrer Länge und Breite an den
freien Gerüstseiten jeweils bis zur Belagkante
gerechnet, jedoch nur so weit, als die Maße der
Gerüste für die Ausführung der Arbeiten notwendig
oder durch das Gerüstsystem bedingt sind. Dabei
gelten als Belagflächen die Schalungsflächen. Die
Höhe orientiert sich an der Höhe der Einrüstung von
der Standfläche bis zur Oberkante Belag gemäß
Abschnitt 5.2.6.4 (Bild 32).
Bild 33 Trägerlage von der Standfläche bis Oberkante Träger

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Für die Länge des Traggerüstes gelten die Maße 5.2.7.2 Bei Abrechnung von Hängegerüsten mit
zwischen den Widerlagern. Zwischenpfeiler und einer flächenorientierten Gerüstlage nach
Stützen werden dabei übermessen. Flächenmaß wird mit den Maßen des Bela-
ges gerechnet, soweit die Maße des Belages
Die Höhe des Traggerüstes rechnet von der Stand-
für die Ausführung der Arbeiten erforder-
fläche des Gerüstes bis zur Oberseite der Trägerla-
lich oder durch das Gerüstsystem bedingt
ge des Gerüstes (Bild 34).
sind.

Länge und Höhe des Traggerüstes Für die Abrechnung von Hängegerüsten nach Flä-
chenmaß werden die Maße des Gerüstbelages
zugrunde gelegt, soweit die Maße des Belages für
die Ausführung erforderlich oder durch das Gerüst-
system bedingt sind.
So wird bei Hängegerüsten unter Flächen, z. B.
unter Decken, bei Abrechnung nach Flächenmaß
mit den Maßen des Belages gerechnet, jedoch nur
so weit, als der Einsatzzweck die Gerüstlage erfor-
derlich macht (Bild 36).

Hängegerüst
Bild 34 Standfläche = gestrichelte Linie

5.2.7 Hängegerüste
Hängegerüste sind Gerüste, deren Belagflächen
unmittelbar oder mit Zwischenunterstützungen auf
aufgehängten Riegeln liegen.
5.2.7.1 Bei Abrechnung von Hängegerüsten mit
längenorientierten Gerüstlagen nach Flä-
chenmaß wird die Höhe von der Oberseite
A=l·b
der untersten Gerüstlage bis zu den Last- Bild 36
einleitungspunkten des Hängegerüstes ge-
rechnet.
5.2.7.3 Bei Abrechnung von Hängegerüsten mit
Die Höhe des Hängegerüstes ermittelt sich von der längenorientierten Gerüstlagen vor Wand-
Oberseite der untersten Gerüstlage bis zu den Last- flächen nach Flächenmaß wird die Höhe
einleitungspunkten (Bild 35). von der Oberseite der untersten Gerüstlage
bis zur höchsten Stelle der eingerüsteten
Hängegerüst Fläche gerechnet.
Die Höhe des Hängegerüstes ermittelt sich von
der Oberseite der untersten Gerüstlage bis zur
höchsten Stelle der eingerüsteten Fläche (siehe
auch hier Bild 35).

Bild 35 H=h

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5.2.8 Hänge- und Kletterbühnen Überbrückung


5.2.8.1 Als eingerüstete Fläche gelten die Flächen
und Bauteile, für deren Bearbeitung oder
Schutz die Bühne erstellt ist.
Hänge- und Kletterbühnen haben außer den be-
schäftigten Personen und ihren Werkzeugen auch
das jeweils für die Arbeiten erforderliche Material
zu tragen.
Bei der Abrechnung von Hänge- und Kletterbühnen
werden die Abmessungen der Flächen und Bauteile
zugrunde gelegt, für deren Bearbeitung oder Schutz
die Bühne erstellt ist. Das heißt, Abschnitt 5.1.2 fin-
det analog Anwendung.
5.2.8.2 Die Länge wird in der größten horizontalen
Abwicklung der eingerüsteten Fläche, min-
destens mit 2,5 m, gerechnet.
Bei der Ermittlung der Länge erfolgt die Abrech- Bild 37 L=l
nung in Analogie zu Abschnitt 5.2.1.1.
5.2.8.3 Die Höhe wird von der Oberseite der un-
tersten Bühnenlage bis zur höchsten Stelle
5.2.10 Gerüstbekleidungen
der eingerüsteten Fläche gerechnet, maxi-
mal bis 2 m über der obersten Belagfläche. Bei der Ermittlung der Maße für Gerüstbe-
kleidungen sind die Maße der tatsächlichen
Bei Hänge- und Kletterbühnen wird die Höhe des
Bekleidungsfläche zugrunde zu legen.
Gerüstes von der untersten Bühnenlage bis zur
höchsten Stelle der eingerüsteten Fläche gerechnet, Gerüstbekleidungen werden bei Abrechnung nach
maximal bis 2 m über der obersten Belagfläche. Flächenmaß in ihrer tatsächlichen Fläche gerechnet
(Bild 38).
5.2.8.4 Bei Hängebühnen, von denen aus nur Teil-
flächen bearbeitet werden, gilt Abschnitt
5.2.7 sinngemäß. Gerüstbekleidung
In Analogie zu Abschnitt 5.2.7.2 werden bei Hänge-
und Kletterbühnen, von denen aus nur Teilflächen
bearbeitet werden, für die Abrechnung die Maße
des Belages zugrunde gelegt, soweit die Maße des
Belages für die Ausführung der Arbeiten erforder-
lich oder durch das Gerüstsystem bedingt sind.
5.2.9 Überbrückungen
Bei der Ermittlung der Maße für Überbrü-
ckungen, z. B. bei Öffnungen, Dächern,
Gebäudeteilen, Anbauten, Durchfahrten,
wird bei Abrechnung nach Längenmaß die
Länge des überbrückten Zwischenraumes Bild 38 A=h·l
gerechnet.
Überbrückungen werden bei Abrechnung nach Län-
genmaß in der Länge des zu überbrückenden Zwi-
schenraumes, z. B. Durchfahrt, gerechnet (Bild 37).

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DIN 18451
VOB im Bild
ATV DIN 18451 Bild 23, 85 mm,

5.2.11 Gerüsttreppen und Treppentürme


Bei Abrechnung von Gerüsttreppen und

H
Treppentürmen nach der Bauhöhe wird die
Höhe von der Standfläche der Treppe bis
zum obersten Austritt zuzüglich 2 m ge-
rechnet.
Bei der Abrechnung von Gerüsttreppen und Trep-
 2,5 m
pentürmen wird bei der Abrechnung der Treppen
nach ihrer Bauhöhe in Analogie zu Abschnitt 5.2.1.2
die Höhe von der Standfläche der Treppe bis zum
obersten Austritt zuzüglich 2 m gerechnet. Treppen
und Treppentürme sollten in der Leistungsbeschrei-
bung gesondert als Leistungspositionen aufgenom- L
men werden (siehe Abschnitt 0.2.4).
Bild 39

5.3 Übermessungsregeln
Übermessen werden: 5.3.3 Vor- und Rücksprünge in der eingerüsteten
5.3.1 Unabhängig von ihren Maßen, Öffnungen Fläche, soweit sie die wandseitige, durch
in der eingerüsteten Fläche, z. B. Fenster, die Belagkante gebildete Gerüstflucht nicht
Tore, Durchfahrten, sowie überbrückte unterbrechen.
Gebäudeteile, Anbauten, Balkone, Erker. Vor- und Rücksprünge, die die wandseitige Gerüst-
Öffnungen in der eingerüsteten Fläche werden flucht nicht unterbrechen, werden nicht berücksich-
unabhängig von ihren Maßen auch dann übermes- tigt (siehe auch Bild 8).
sen, wenn sie durch Gerüstüberbrückungen über-
spannt werden. Die Gerüstüberbrückung ist jedoch 5.4 Einzelregelungen
im Leistungsverzeichnis gesondert anzugeben (sie-
5.4.1 Einfeldige Gerüste
he Abschnitt 0.2.18).
Bei der Einrüstung kleiner Flächen und
5.3.2 Zwischenräume mit einer Einzellänge
Bauteile und bei einfeldigen Gerüsten wird
≤ 2,5 m zwischen Dachgauben, Dachauf-
bei der Abrechnung nach Flächenmaß die
bauten und dergleichen, soweit die wand-
Länge mit mindestens 2,5 m gerechnet.
seitige, durch die Belagkante gebildete
Gerüstflucht nicht unterbrochen ist. An- 5.4.2 Einrüstung von besonders geformten Bau-
sonsten gelten die Abschnitte 5.2.1 bis 5.2.3 werken und Bauteilen
entsprechend.
Bei Abrechnung von Gerüsten für beson-
Arbeitsgerüste vor z. B. Dachgauben werden in der ders geformte Bauwerke und Bauteile, z. B.
Länge durchgemessen, wenn die wandseitige Ge- Kirchturmspitzen, Pfeiler, Windkraftanla-
rüstflucht nicht unterbrochen ist und der Abstand genfundamente, nach Flächenmaß wird die
zwischen den Gauben nicht mehr als 2,5 m beträgt Länge in der größten horizontalen Abwick-
(Bild 39). lung des eingerüsteten Bauwerkes und die
Höhe durchgängig von der Standfläche des
Gerüstes bis zur höchsten Stelle der einge-
rüsteten Fläche, maximal bis 2 m über der
obersten Belagfläche, gerechnet.

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5.4.3 Gebrauchsüberlassung 5.4.3.3 Die Dauer der Gebrauchsüberlassung –


ausgenommen bei Traggerüsten – rechnet
5.4.3.1 Werden Gerüste ganz oder abschnittsweise
je angefangene Woche.
vor dem vereinbarten Tag genutzt, so wird
die Gebrauchsüberlassung des Gerüstes Die Dauer der Gebrauchsüberlassung von Gerüs-
oder der genutzten Gerüstabschnitte vom ten, ausgenommen Traggerüste, rechnet je ange-
ersten Tag der Nutzung gerechnet. fangene Woche. Maßgebend dabei ist jedoch nicht
die Kalenderwoche, sondern die Zeitspanne von
Beginn und voraussichtliche Dauer der Gebrauchs-
sieben Tagen.
überlassung im Ganzen oder abschnittsweise sind
gemäß Abschnitt 0.2.19 und 0.2.20 in der Leistungs- Die Woche rechnet demnach ab dem Tag der Ge-
beschreibung vorzugeben. brauchsüberlassung. Dabei gilt jede angefangene
Woche als volle Woche.
Die Grundeinsatzzeit beträgt gemäß Abschnitt 3.11
vier Wochen. 5.4.3.4 Bei Traggerüsten werden die Dauer der
Gebrauchsüberlassung sowie der zu ver-
Die über diese Grundeinsatzzeit hinausgehende
einbarende Zeitraum der Vorhaltung wäh-
Zeit ist gemäß Abschnitt 4.2.19 eine Besondere
rend des Auf- und Abbaus nach Kalender-
Leistung.
tagen gerechnet.
Die Gebrauchsüberlassung beginnt wie in den ver-
Bei Traggerüsten werden die Dauer der Gebrauchs-
traglichen Vereinbarungen festgelegt.
überlassung sowie der Zeitraum der Vorhaltung
Werden Gerüste ganz oder abschnittsweise vor dem während des Auf- und Abbaus nach Kalendertagen
vereinbarten Termin genutzt, so gilt die Gebrauchs- gerechnet.
überlassung vom ersten Tag der Nutzung an.
Der Abrechnungszeitraum beginnt demnach mit
Nimmt der Auftraggeber andererseits das Gerüst zu
dem Aufbau und endet mit dem Abbau des Trag-
einem späteren als dem vereinbarten Termin in
gerüstes.
Nutzung, so ändert sich dadurch weder die Grund-
einsatzzeit noch ergibt sich daraus ein Anspruch auf
Minderung der Vergütung. Dies gilt auch für Unter-
brechungen der Benutzung.
5.4.3.2 Die Gebrauchsüberlassung endet mit der
Freigabe durch den Auftraggeber zum Ab-
bau durch den Auftragnehmer, jedoch frü-
hestens drei Werktage nach Zugehen der
Mitteilung über die Freigabe beim Auftrag-
nehmer.
Die Gebrauchsüberlassung endet mit dem vertrag-
lich vereinbarten Zeitpunkt bzw. mit der Freigabe
durch den Auftraggeber zum Abbau, frühestens
aber drei Werktage nach Zugang der Mitteilung
über die Freigabe beim Auftragnehmer.
Maßgebend für die Dauer der Gebrauchsüberlas-
sung ist demnach letztlich der Tag, an dem der Auf-
tragnehmer die Mitteilung über die Freigabe erhält.

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DIN 18451

BEISPIELE AUS DER PRAXIS


Höhe von Arbeitsgerüsten bei Abrechnung nach Flächenmaß

Bei der Abrechnung von Arbeitsgerüsten nach


Flächenmaß wird gemäß Abschnitt 5.2.1.2 die
Höhe von der Standfläche des Gerüstes bis zur
höchsten Stelle gerechnet, maximal bis 2 m über
der obersten Belagfläche.
Die höchste Stelle der eingerüsteten Fläche ist
VOB jeweils
im Bild abhängig vom vorgegebenen Verwen-
ATV DIN 18451 Bild
dungszweck (Bild? 1),
”Höhe
also von Arbeitsgerüsten
davon, welche Flä-
bei Abrechnung nach Flächenmaß”,
chen oder Bauteile bearbeitet werden 85sollen,
mm für
die ein Gerüst errichtet wird.

Höhe Dachfußerneuerung
Höhe Dachrinnenerneuerung
h3
h2
h1

L
L2
Bild 1

HöheDachfußerneuerung = (h1 + h3 + h2 + h3) · 1/2


HöheDachrinnenerneuerung = (h1 + h2 ) · 1/2

Die Länge des Gerüstes wird in der größten hori-


zontalen Abwicklung der eingerüsteten Fläche
gerechnet.
Bei Abrechnung nach Flächenmaß ist die ein-
gerüstete Fläche
ADachfußerneuerung = [(h1 + h2 ) · 1/2 + h3] · L
ADachrinnenerneuerung = (h1 + h2 ) · 1/2 · L2

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Standfläche von Gerüsten


VOB im Bild
ATV DIN 18451
Gemäß Bild5.1.5
Abschnitt ? ”Das Nebengebäude
gilt als nimmt
Standfläche eines
einen Teil des
Gerüstes die Gerüstes
Fläche, dieauf…”, 170 mm
zur Ableitung der Las-
ten aus der Gerüstkonstruktion in das Bauwerk
oder in den Baugrund dient (Bild 2).
h3
h2

Standfläche Bauwerk
h1

Standfläche Baugrund

l1 l2
Bild 2

Das Nebengebäude nimmt einen Teil des


Gerüstes auf. Als Standfläche gilt somit die
strichpunktierte Linie.
VOB Beiim Bild
Abrechnung nach Flächenmaß ist die ein-
ATV DIN 18451
gerüstete FlächeBild ? ”Das Vordach nimmt einen
TeilAdes Gerüstes auf…”,
= (l + l ) · (h + h +170
h · mm
1/2) – l · h
Gerüst 1 2 1 2 3 1 1
h2

Standfläche Bauwerk
h1

Standfläche Baugrund

l1 l2 l3
Bild 3

Das Vordach nimmt einen Teil des Gerüstes auf.


Als Standfläche gilt somit die strichpunktierte
Linie.
Bei Abrechnung nach Flächenmaß ist die ein-
gerüstete Fläche
AGerüst = (l1 + l2 + l3) · (h1 + h2) – h1 · l2

458
VOB im Bild
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ATV DIN 18451 Bild ? ”Das Dach des Mittel- und der Seitenschiffe
bleiben unbelastet. Über…”, 170 mm
DIN 18451
H

Standfläche Baugrund

l2
H

Standfläche Baugrund

l1
Bild 4

Das Dach des Mittelschiffs und die Dächer der


Seitenschiffe bleiben unbelastet.
Überbrückungen nehmen die Lasten auf und
leiten sie über die Gerüstkonstruktion in den
Baugrund.
Als Standfläche gilt somit die strichpunktierte
Linie.
Bei Abrechnung nach Flächenmaß ist die ein-
gerüstete Fläche
AGerüst = 2 · (l1 + l2) · H

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DIN 18459

Abbruch- und Rückbauarbeiten – DIN 18459


Ausgabe September 2016

1 Geltungsbereich
1.1 Die ATV DIN 18459 „Abbruch- und Rück- 1.2 Die ATV DIN 18459 gilt nicht für:
bauarbeiten“ gilt für den teilweisen oder
– Erdarbeiten (siehe ATV DIN 18300 „Erd-
vollständigen Abbruch oder Rückbau von
arbeiten“) sowie
baulichen und technischen Anlagen. Sie gilt
auch für das Fördern, Lagern und Laden der – Rodungsarbeiten (siehe ATV DIN 18320
abgebrochenen oder rückgebauten Anlagen „Landschaftsbauarbeiten“).
sowie der gewonnenen Stoffe und Bauteile.
1.3 Ergänzend gilt die ATV DIN 18299 „Allge-
meine Regelungen für Bauarbeiten jeder
Art“, Abschnitte 1 bis 5. Bei Widersprüchen
gehen die Regelungen der ATV DIN 18459
vor.

0.5 Abrechnungseinheiten

Im Leistungsverzeichnis sind die Abrechnungseinheiten wie folgt vorzusehen:

0.5.1 Raummaß (m3), getrennt nach Bauart und – Hochdruckschneiden nach Schnittfläche,
Maßen, für
– Fräsen und Schleifen.
– Fundamente, Bodenplatten, Decken, Wände,
0.5.3 Flächenmaß (cm2), getrennt nach Bauart und
– Stützen, Unter- und Überzüge, Binder, Spar- Maßen, für Stahlschnitte und Stahlanschnitte
ren und dergleichen, für einzelne Schnitt- und Querschnittflächen.
– Widerlager, Rampen, Treppen, 0.5.4 Längenmaß (m), getrennt nach Bauart und
Maßen, für
– Flüssigkeiten.
– Geländer, Brüstungen,
0.5.2 Flächenmaß (m2), getrennt nach Bauart und
Maßen, für – Rohre,
– Bauteile – Einfassungen,
– Wände, Decken, – Bohrungen,
– Bodenplatten, Fundamente, – Schlitze,
– Boden-, Wand- und Deckenbeläge, – Trennschnitte.
– Putz, Fliesen, Estriche, 0.5.5 Anzahl (St), getrennt nach Bauart und Maßen,
für
– Dämmstoffe, Bekleidungen,
– Fenster, Türen,
– Dacheindeckungen,
– Wand- und Deckendurchbrüche,
– Trenn- und Zwischenwände;
– Behälter, Tanks, Heizkörper, Heizungsanla-
– Schnitte
gen und dergleichen,
– Sägeschnitte nach Schnittfläche,
– Leuchten, Leuchtstoffröhren, Kondensatoren.
– thermisches Trennen nach Trennfläche,
0.5.6 Masse (kg, t), getrennt nach Baustoffen.

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5 Abrechnung
Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:

5.1 Allgemeines 5.2.3 Bei der Berechnung des Flächenmaßes von


Sägearbeiten, ermittelt aus Schnittlänge
5.1.1 Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig,
und Schnitttiefe, ist bei Beton und Mauer-
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
werk eine Schnitttiefe von mindestens 3 cm
erfolgt – sind die Maße
zugrunde zu legen.
– der abzubrechenden Bauwerke,
5.3 Übermessungsregeln
– der abzubrechenden, rückzubauenden
technischen Anlagen, Übermessen werden:
– der abzubrechenden, rückzubauenden 5.3.1 bei der Abrechnung nach Raummaß
Bauteile
– Aussparungen ≤ 0,5 m3 Einzelgröße;
zugrunde zu legen.
5.3.2 bei der Abrechnung nach Flächenmaß
Zur Leistungsermittlung sind die verein-
– Aussparungen ≤ 2,5 m2 Einzelgröße,
fachenden Regeln, wie Übermessungs-
bei manuellen Verfahren Aussparungen
regeln und Einzelregelungen, anzuwenden.
≤ 0,5 m2 Einzelgröße,
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen – Unterbrechungen in der abzubrechenden
oder rückzubauenden Fläche durch Bau-
5.2.1 Ist nach Masse abzurechnen, so kann diese
teile mit einer Einzelbreite ≤ 30 cm;
durch Wiegen oder Berechnung festgestellt
werden. Die Berechnung erfolgt durch 5.3.3 bei der Abrechnung nach Längenmaß
Ermittlung des Raummaßes und unter Ein-
– Unterbrechungen ≤ 1 m Einzellänge,
beziehung der Baustoffwichten nach
außer bei Kernbohrungen;
DIN EN 1991-1-1 „Eurocode 1: Einwirkun-
gen auf Tragwerke – Teil 1-1: Allgemeine 5.3.4 bei Abrechnung nach Schnittfläche
Einwirkungen auf Tragwerke – Wichten, – Unterbrechungen ≤ 0,1 m2 Einzelgröße;
Eigengewicht und Nutzlasten im Hochbau“
und DIN EN 1991-1-1/NA „Nationaler 5.3.5 bei Kernbohrarbeiten
Anhang – National festgelegte Parameter – – Unterbrechungen ≤ 15 cm in der Bohr-
Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke tiefe.
– Teil 1-1: Allgemeine Einwirkungen auf
Tragwerke – Wichten, Eigengewicht und 5.4 Einzelregelungen
Nutzlasten im Hochbau“.
Bei Stahlbetonsäge- und -bohrarbeiten
5.2.2 Bei Kernbohrarbeiten beträgt die Mindest- werden Stahlschnitte bis 2 cm2 Einzel-
Abrechnungslänge je Bohrloch 10 cm. schnittfläche übermessen.

Erläuterungen
0.5 Abrechnungseinheiten 5 Abrechnung
Abschnitt 0.5 dient dazu, auf die üblichen und Ergänzend zur ATV DIN 18299, Abschnitt 5, gilt:
zweckmäßigen Abrechnungseinheiten für die je- Siehe Kommentierung zu Abschnitt 5 der ATV DIN
weilige Teilleistung hinzuweisen. Bei Aufstellung 18299.
der Leistungsbeschreibung ist die zutreffende Ab-
rechnungseinheit festzulegen.

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DIN 18459

5.1 Allgemeines Baustoffe sind z. B.:


5.1.1 Der Ermittlung der Leistung – gleichgültig, – Beton, Stahlbeton,
ob sie nach Zeichnung oder nach Aufmaß
– Metalle,
erfolgt – sind die Maße
– Mauerwerk aus natürlichen und künstlichen
– der abzubrechenden Bauwerke,
Steinen,
– der abzubrechenden, rückzubauenden
– Holz- und Holzwerkstoffe,
technischen Anlagen,
– Wandbauplatten aus Leichtbeton, Gips,
– der abzubrechenden, rückzubauenden
Bauteile – Fußboden- und Wandbeläge,
zugrunde zu legen. – Sperr-, Dämm- und Füllstoffe,
Zur Leistungsermittlung sind die vereinfa- – Sperren gegen Feuchtigkeit,
chenden Regeln, wie Übermessungsregeln – Dachdeckung aus Dachziegeln, Betondachstei-
und Einzelregelungen, anzuwenden. nen, Schiefer, Metallen, Deckung mit Asbest-
Der Ermittlung der Leistung für zement, Kunststoff.
– abzubrechende Bauwerke, Die durch Wiegen festgestellte Masse sollte auf-
grund von Frachtbriefen oder Wiegescheinen einer
– technische Anlagen oder
geeichten Waage, in der Regel einer Brückenwaa-
– Bauteile ge, nachgewiesen werden. Dabei ist das Gewicht
des Fahrzeuges im leeren und im jeweils beladenen
sind deren Maße zugrunde zu legen.
Zustand festzuhalten.
Dies setzt eine sorgfältige und exakte Bestandsauf-
Soll die Abrechnung durch Berechnung erfolgen, ist
nahme, in der Regel nach örtlichem Aufmaß oder
gemäß Abschnitt 0.5.1 und 0.5.2 die Masse für
nach aktualisierten Bestandszeichnungen, voraus.
– Fundamente, Bodenplatten, Decken,
5.2 Ermittlung der Maße/Mengen – Unter- und Überzüge,
5.2.1 Ist nach Masse abzurechnen, so kann diese – Wände, Stützen,
durch Wiegen oder Berechnung festgestellt
– Boden-, Wand- und Deckenbeläge,
werden. Die Berechnung erfolgt durch
Ermittlung des Raummaßes und unter – Treppen,
Einbeziehung der Baustoffwichten nach – Dacheindeckungen,
DIN EN 1991-1-1 „Eurocode 1: Einwirkun-
gen auf Tragwerke – Teil 1-1: Allgemeine – Dämmstoffe, Bekleidungen und dergleichen
Einwirkungen auf Tragwerke – Wichten, unter Einbeziehung der Baustoffwichten nach DIN
Eigengewicht und Nutzlasten im Hochbau“ EN 1991-1-1 „Eurocode 1: Einwirkungen auf Trag-
und DIN EN 1991-1-1/NA „Nationaler werke – Teil 1-1: Allgemeine Einwirkungen auf
Anhang – National festgelegte Parameter – Tragwerke – Wichten, Eigengewicht und Nutzlas-
Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke ten im Hochbau“ und DIN EN 1991-1-1/NA „Natio-
– Teil 1-1: Allgemeine Einwirkungen auf naler Anhang – National festgelegte Parameter –
Tragwerke – Wichten, Eigengewicht und Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke – Teil
Nutzlasten im Hochbau“. 1-1: Allgemeine Einwirkungen auf Tragwerke –
Ist nach Masse abzurechnen, geschieht dies durch Wichten, Eigengewicht und Nutzlasten im Hoch-
Wiegen oder Berechnung. bau“ getrennt nach Bauart und Maßen in der Leis-
tungsbeschreibung vorzugeben.
Soll die Abrechnung durch Wiegen erfolgen, ist
gemäß Abschnitt 0.5.6 die Masse getrennt nach Bei der Ermittlung der Raum-, Flächen- und Län-
Baustoffen in der Leistungsbeschreibung vorzuge- genmaße als Voraussetzung für die Berechnung der
ben. Masse sind die gemäß Abschnitt 5.3 festgelegten
Übermessungsgrößen zu berücksichtigen.

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5.2.2 Bei Kernbohrarbeiten beträgt die Mindest- 5.3.3 bei der Abrechnung nach Längenmaß
Abrechnungslänge je Bohrloch 10 cm.
– Unterbrechungen ≤ 1 m Einzellänge,
Kernbohrungen werden getrennt nach Bauart und außer bei Kernbohrungen;
Maßen mindestens mit 10 cm Länge gerechnet.
5.3.4 bei Abrechnung nach Schnittfläche
5.2.3 Bei der Berechnung des Flächenmaßes von
– Unterbrechungen ≤ 0,1 m2 Einzelgröße;
Sägearbeiten, ermittelt aus Schnittlänge
und Schnitttiefe, ist bei Beton und Mauer- Bei der Abrechnung von Sägearbeiten nach Flä-
werk eine Schnitttiefe von mindestens 3 cm chenmaß (Schnittfläche) werden Unterbrechungen
zugrunde zu legen. mit einer Einzelgröße ≤ 0,1 m2 gemäß Abschnitt
5.3.4 übermessen.
Sägeschnitte nach Flächenmaß werden nach
Schnittlänge und Schnitttiefe gerechnet, dabei ist 5.3.5 bei Kernbohrarbeiten
bei Beton und Mauerwerk eine Schnitttiefe von
– Unterbrechungen ≤ 15 cm in der Bohr-
mindestens 3 cm zugrunde zu legen.
tiefe.
Kernbohrungen werden gemäß Abschnitt 5.2.2
5.3 Übermessungsregeln
getrennt nach Bauart und Maßen mindestens mit
Übermessen werden: 10 cm Länge gerechnet. Bei der Ermittlung der Län-
ge werden Unterbrechungen mit einer Einzellänge
5.3.1 bei der Abrechnung nach Raummaß
≤ 15 cm übermessen.
– Aussparungen ≤ 0,5 m3 Einzelgröße;
5.3.2 bei der Abrechnung nach Flächenmaß 5.4 Einzelregelungen
– Aussparungen ≤ 2,5 m2 Einzelgröße, bei Bei Stahlbetonsäge- und -bohrarbeiten
manuellen Verfahren Aussparungen werden Stahlschnitte bis 2 cm2 Einzel-
≤ 0,5 m2 Einzelgröße, schnittfläche übermessen.
– Unterbrechungen in der abzubrechenden
oder rückzubauenden Fläche durch Bau-
teile mit einer Einzelbreite ≤ 30 cm;

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Formeln

VOB im Bild
Sammlung
Quadrat 20 mm von Formeln zur Berechnung
von Längen-, Flächen- und Raummaßen

Umfang U und Flächen A

Quadrat
A = a2
U=4·a
VOB im Bild
Rechteck 38,6 mm

a
VOB im Bild
Parallelogramm 53,7 mm
Rechteck
A=a·b
U = 2 · (a + b)
b

VOB im Bild
Parallelogramm
Trapez 53,7 mm A=a·h
U = 2 · (a + b)
b

Trapez
c A = (a + c) · 1/2 · h
U=a+b+c+d

Hochbau
Dreieck 41,9 mm
d

Dreieck
A = a · h · 1/2
U=a+b+c
c

a 465
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Hochbau
Regelmäßige Vielecke 46,7 mm

regelmäßige Vielecke (Sechseck)


A = s · r · 1/2 · 6
U=6·s

Hochbau
Unregelmäßige Vielecke 51,3 mm
s

unregelmäßige Vielecke Zerlegung auf Dreiecke und Trapeze


b A = a1 · h1 · 1/2 + (a1 + a2) · 1/2 · h2
U = a2 + b + c + d + e
c

h2
Hochbau
h1
Kreis 46,7 mm
a2
a1
d

Kreis
A = r2 · π
U=2·r·π
r

Hochbau
Kreisring 53,1 mm

Kreisring
A = π · α° · 1/360° · (R2 – r2)

R
r

466
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Kreisausschnitt 46,7 mm
Formeln

Kreisausschnitt
A = π · α° · 1/360° · r2

Hochbau
Ellipse 55,2 mm
r


Ellipse
A=π·a·b
U = π · 
2 · (a2 + b2)
b

Hochbau
Würfel 36,8 mm
a

Oberflächen O und Rauminhalte V

Würfel
O = 6 · a2
V = a3

Hochbau
Quader 59 mm a

Quader
O = 2 · (a · b + a · c + b · c)
V =a·b·c
c

467
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Kreiszylinder
O = 2 · r · π · (h + r)
V = r2 · π · h
h

Hochbau
Prisma 32,5 mm

Prisma
O = a · h2 + a · h1 · 3
V = a · h1 · 1/2 · h2
h2
h1

Hochbau
Pyramide
a 56,4 mm
a

Pyramide
O = a · (a + 2 · h)
V = 1/3 · a2 · H
H
h

a a

468
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Formeln

Tetraeder
O = a2 · 3
a
V = a3 · 1/12 · 
2
a
a

Hochbau
a a
Kegel 44,1 mm

Kegel
O = r · π · (r + h)
V = 1/3 · r2 · π · H
h

Hochbau
Pyramidenstumpf 55,8 mm

Pyramidenstumpf
V = 1/3 · h · (a2 + 
a2 · b2 + b2)
b
Hochbau
Kegelstumpf 44,1 mm
h

Kegelstumpf
V = 1/12 · π · h · (D2 + D · d + d2)
d
h

469
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Hochbau
Kugel 46,7 mm

Kugel
O = 4 · r2 · π
V = 4/3 · π · r3 = 4,18879 · r3
r

Hochbau
Kugelabschnitt 46,7 mm

Kugelabschnitt
V = h2 · π · (r – 1/3 · h) oder
V = 1/6 · π · h · (3 · a2 · h2)
h

Hochbau
r

Keil 77,3 mm

Keil
V = 1/6 · h · b · (2 · a + a1)
a1
h

b a

470
E-Book lizenziert für TAP GmbH (Bestellnr. 1000126587) (1000126587-144053/68df0b015640429ebbdb637403aebcc9, BIC media 01/2022)

Leicht verständlich abrechnen:


VOB im Bild - jetzt bestellen!

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Nach neuer VOB 2019!

VOB im Bild – Tiefbau- und Erdarbeiten


Abrechnung nach der VOB 2019. Jetzt bestellen!
23. Auflage.
2020. 21 x 30 cm. www.baufachmedien.de
Fester Einband. 254 Seiten.
ISBN 978-3-481-03947-9.
€ 75,-

RM Rudolf Müller
E-Book lizenziert für TAP GmbH (Bestellnr. 1000126587) (1000126587-144053/68df0b015640429ebbdb637403aebcc9, BIC media 01/2022)

Dipl.-Ing. Johannes Nolte die folgenden 11 fachtechnisch überarbeite-


verfügt als Präsident der Landesbau- ten ATV:
direktion Bayern und Vorsitzender des • DIN 18299 Allgemeine Regelungen für
Hauptausschuss­es Hochbau im Deutschen Bauarbeiten jeder Art
Vergabe- und ­Vertragsausschuss für Bau- • DIN 18318 Pflasterdecken und Platten­
leistungen (DVA) über umfangreiche Erfah- beläge, Einfassungen
rungen auf dem ­Gebiet der Abrechnung von • DIN 18332 Naturwerksteinarbeiten
Bauleistungen im Hochbau und Ausbau. • DIN 18336 Abdichtungsarbeiten
• DIN 18338 Dachdeckungsarbeiten
Abrechnung von Bauleistungen nach • DIN 18352 Fliesen- und Plattenarbeiten
der VOB 2019 – einfach, schnell und • DIN 18354 Gussasphaltarbeiten
sicher mit praxisgerechten Text- und • DIN 18358 Rollladenarbeiten
Bild­erläuterungen der aktuellen • DIN 18360 Metallbauarbeiten
Abrechnungs­regeln. • DIN 18382 Elektro-, Sicherheits- und
­Informationstechnische Anlagen
Die „VOB im Bild“ ist das bewährte Standard- • DIN 18384 Blitzschutz-, Überspannungs-
werk zur einfachen und sicheren Abrechnung schutz- und Erdungsanlagen
nach der aktuellen Vergabe- und Vertrags-
ordnung für Bauleistungen (VOB). Praxisnah, Aus dem Inhalt:
ausgewogen, eindeutig und leicht verständ- • Einführungskapitel zum besseren Verständ-
lich erläutert die „VOB im Bild“ die geltenden nis der VOB
Abrechnungsregeln in Text und Bild. Blaue • Wortlaut der ATV DIN 18299
Unterstreichungen in den Abbildungen ma- • Wortlaut der Abschnitte 0.5 (Abrechnungs-
chen deutlich, wie die Bauleistung zu ermit- einheiten), 1 (Geltungsbereich) und
teln ist. Damit hilft die „VOB im Bild“, Streitig- 5 (Abrechnung) der in der VOB Teil C
keiten im Vorfeld zu vermeiden und Konflikte ­enthaltenen hochbaurelevanten ATV
bei der Abrechnung von Bauleistungen zu • Erläuterung der Abrechnungsregeln in Wort
lösen. und Bild
• Beispiele zur Abrechnung aus der Praxis
Von den 65 Allgemeinen Technischen Ver- • praxisgerechte Formelsammlung zur
tragsbedingungen (ATV) der VOB Teil C – ­Erleichterung der Abrechnung
Ausgabe 2019 – werden in der vorliegenden
23. Auflage der „VOB im Bild – Hochbau- und Damit bietet die 23. Auflage der „VOB im Bild
Ausbauarbeiten“ 43 hochbauspezifische ATV – Hochbau- und Ausbauarbeiten“ den aktu-
behandelt. Die Neuauflage berücksichtigt ellen Stand der hochbaurelevanten Regelun-
neben 24 redaktionell überarbeiteten ATV gen zur Abrechnung nach der VOB 2019.

www.rudolf-mueller.de
www.baufachmedien.de

RM Rudolf Müller

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