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Kersten Kellermann
Lektüre
Lesen Sie zunächst sorgfältig Abschnitt 1 in N. Gregory Mankiw and Mark P. Taylor (2018)
«Grundzüge der Volkswirtschaftslehre».
Arbeitsblatt 1
Bewerten Sie die folgenden Aussagen auf Richtigkeit. Entscheiden Sie, ob die Aussagen „richtig“
oder „falsch“ sind. Markieren Sie Ihre Einschätzung mit einem Kreuz
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5. Beschreiben Sie die beiden von Walter Eucken (1891-1950) archetypisch unterschiedenen
Wirtschaftssysteme:
Walter Eucken beschreibt die Zentralverwaltungswirtschaft
a) Zentralverwaltungswirtschaft
als Gegenmodell zur Marktwirtschaft. Die
Zentralverwaltungswirtschaften wird manchmal als
kommunistische Systeme oder Befehlswirtschaften
bezeichnet. Zentralplaner steuern die Wirtschaftstätigkeit
und beantworten die drei zentralen Fragen des
ökonomischen Problems. Die Theorie hinter der
Zentralplanung ist, dass der Staat die wirtschaftliche
Tätigkeit in einer Weise organisieren kann, die zu einer
gerechteren Verteilungssituation führt. Heute haben die
meisten Länder wie Russland, Polen, Angola, Mosambik
und die Demokratische Republik Kongo, die früher
Zentralverwaltungswirtschaften waren, dieses System
aufgegeben und entwickeln nun stärker marktbasierte
Wirtschaften.
Die Rolle von Märkten ist in einem kapitalistischen System
b) Marktwirtschaft
zentral. In einer Marktwirtschaft werden die drei
Grundfragen des ökonomischen Problems durch
dezentralisierte Entscheidungen (dezentrale Einzelpläne)
vieler Unternehmen und Haushalte beantwortet.
Diese Unternehmen und Haushalte interagieren im Markt,
auf dem Preise und Eigennutz ihre Entscheidungen lenken.
Idealerweise herrscht auf den Märkten unbeschränkter
Markteintritt und vollständige Konkurrenz, d.h. auf
zahlreichen Märkten tauschen viele Käufer und Verkäufer
ihre Güter. Dadurch entsteht Wettbewerb.
Marktwirtschaften haben sich in der Vergangenheit als
bemerkenswert erfolgreich erwiesen. In einer reinen
Marktwirtschaft (ohne Staatseingriffe) betrachtet keine
zentrale Instanz das ökonomische Wohlergehen der
Gesellschaft als Ganzes. Freie Märkte organisieren die
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c) Freizeit und Die Haushalte entscheiden, wie viel ihrer Zeit sie auf dem
Arbeitsmarkt anbieten. Es besteht ein Zielkonflikt oder Trade-off
Einkommen
zwischen Arbeit und Freizeit. Wenn Individuen die vollständige
Wahlfreiheit darüber haben, wie viel ihrer Arbeitskraft sie wann
anbieten wollen, werden die Alternativen Arbeit und Freizeit
marginal abgewogen. Je mehr Stunden sie arbeiten, umso weniger
Stunden haben sie Freizeitgestaltung. Bei der Abwägung zwischen
den beiden Alternativen Arbeit und Freizeit geht es um
Opportunitätskosten. Beträgt der Lohnsatz beispielsweise 15 Euro
pro Stunde, so belaufen sich die Opportunitätskosten einer Stunde
Freizeit genau auf diese 15 Euro. Bei einer Erhöhung des
Stundenlohns auf 20 Euro steigen auch die Opportunitätskosten der
Freizeit.
Aufgrund des beschränkten Zeitbudgets führt eine längere
Arbeitszeit zu einer Verringerung der Freizeit. Die Beschäftigten
beantworten also den Anstieg der Opportunitätskosten der Freizeit
damit, dass sie weniger Freizeit konsumieren.
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• Unternehmen
➢ produzieren und verkaufen Güter und Dienstleistungen
➢ kaufen und verwenden Produktionsfaktoren (Arbeit, Kapital)
• Haushalte
➢ kaufen und konsumieren Güter und Dienstleistungen
➢ besitzen und verkaufen Produktionsfaktoren
(Arbeit, Kapital)
• Produktionsfaktoren
➢ Inputs, die für die Produktion von Gütern und Dienstleistungen verwenden werden
➢ Land, Arbeit, Kapital
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10. Betrachten Sie eine Volkswirtschaft, die mit einer bestimmten Ackerlandfläche und
einer bestimmten Anzahl von Kühen Gemüse und Milch produziert.
a) Zeichnen Sie eine Produktionsmöglichkeitskurve (PMK).
b) Warum ist die PMK nach außen gebogen (konkav)?
c) Erläutern Sie das Konzept der «Effizienz» anhand der PMK.
d) Was geschieht mit der PMK, wenn eine Seuche die Hälfte der Kühe tötet?
a)
Gut 1 = Gemüse
Gut 2 = Milch
b) Die konkave PMK bedeutet, dass die Opportunitätskosten eines Gutes mit der produzierten
Menge steigen. Je mehr von einem Gut produziert wird, umso höher sind seine
Opportunitätskosten.
Dies gilt immer dann, wenn die Produktion eines Gutes abnehmende Grenzerträge aufweist.
Je mehr von einem Gut 1 produziert wird, umso mehr Produktionsfaktoren müssen eingesetzt
werden. Der Einsatz der Produktionsfaktoren steigt schneller als der Output von Gut 1. Das kann
auch für Gut 2 gelten.
c)
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d) In der Milchproduktion steht jetzt nur noch die Hälfte an Produktionsfaktoren (Kühe) zur
Produktion von Milch zur Verfügung. Milch = Gut 2.
Es kommt zur Verschiebung der PMK. Die PMK dreht sich nach innen und der Schnittpunkt mit
der X-Achse wandert in Richtung Nullpunkt. Es wird weniger Mich produziert. Jedoch sinkt die
Milchproduktion um weniger als 50%.
Die maximal produzierbare Menge an Gemüse bleibt gleich. Jedoch steigen die
Opportunitätskosten von Gemüse.
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11. Beschreiben Sie die obige Abbildung. Welche Rückschlüsse erlaubt diese auf die
Entwicklung des Lebensstandards in der Schweiz?
Die Abbildung zeigt, dass sich das BIP in der Schweiz zwischen 1980 und 2019 real ungefähr
verdoppelt hat.
• Die Einwohnerzahl ist demgegenüber (mit ca. 36%) weniger stark angestiegen.
• Das BNE liegt in der Schweiz leicht über dem BIP.
Man kann also davon ausgehen, dass sich der Lebensstandard in den vergangenen vierzig Jahren in
der Schweiz deutlich erhöht hat.