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Anatomie für die

Tiermedizin

Herausgegeben von
Franz-Viktor Salomon
Hans Geyer
Uwe Gille

Unter Mitarbeit von


Winnie Achilles
Hugo C̀´erný †
Maria-Elisabeth Krautwald-Junghanns
Anne Schulze
Paul Simoens

2., überarbeitete und erweiterte Auflage

790 Abbildungen

Enke Verlag • Stuttgart


IV

Bibliografische Information Wichtiger Hinweis: Wie jede Wissenschaft ist die Veteri-
der Deutschen Nationalbibliothek närmedizin ständigen Entwicklungen unterworfen. For-
schung und klinische Erfahrung erweitern unsere Kennt-
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese nisse, insbesondere was Behandlung und medikamentöse
Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; Therapie anbelangen. Soweit in diesem Werk eine Dosie-
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet rung oder eine Applikation erwähnt wird, darf der Leser
über http://dnb.d-nb.de abrufbar. zwar darauf vertrauen, dass Autoren, Herausgeber und
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Angabe dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes
entspricht.

Anschrift der Herausgeber: Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applika-


tionsformen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr über-
Prof. Dr. med. vet. Franz-Viktor Salomon nommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durch
Universität Leipzig sorgfältige Prüfung der Beipackzettel der verwendeten
Veterinär-Anatomisches Institut Präparate – gegebenenfalls nach Konsultation eines Spezi-
An den Tierkliniken 43 alisten – festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung
04103 Leipzig, Deutschland für Dosierungen oder die Beachtung von Kontraindikatio-
nen gegenüber der Angabe in diesem Buch abweicht. Eine
Prof. Dr. med. vet. Hans Geyer solche Prüfung ist besonders wichtig bei selten verwende-
Veterinär-Anatomisches Institut der ten Präparaten oder solchen, die neu auf den Markt ge-
Universität Zürich bracht worden sind. Vor der Anwendung bei Tieren, die
Winterthurer Str. 260 der Lebensmittelgewinnung dienen, ist auf die in den ein-
8057 Zürich, Schweiz zelnen deutschsprachigen Ländern unterschiedlichen Zu-
lassungen und Anwendungsbeschränkungen zu achten.
apl. Prof. Dr. med. vet. Uwe Gille Jede Dosierung oder Applikation erfolgt auf eigene Ge-
Universität Leipzig fahr des Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an je-
Veterinär-Anatomisches Institut den Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem
An den Tierkliniken 43 Verlag mitzuteilen.
04103 Leipzig, Deutschland

1. Auflage 2005

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Druck: Firmengruppe APPL aprinta Druck GmbH,
86650 Wemding

ISBN 978-3-8304-1075-1 1 2 3 4 5 6
V

Vorwort zur 2. Auflage


Das Konzept der „Anatomie für die Tiermedizin“ hat in den Für die Mitarbeit bei der Erstellung neuer anatomischer
vergangenen vier Jahren seine Bewährungsprobe bestan- Präparate danken wir Martina Fersterra und Uwe Lipp-
den. Es ist nicht nur von Studierenden, sondern auch von mann. Die Druckreife der neu entwickelten gezeichneten
praktisch tätigen Kollegen gut aufgenommen worden. Da- Abbildungen besorgte Dirk Erich Brause. Bei der Beschaf-
durch fühlen wir uns bestärkt, den Weg einer engen Ver- fung der Vögel und Reptilien zur Aufnahme anatomischer
knüpfung zwischen anatomischem Wissen und seiner Fotos waren uns die Mitarbeiter der Leipziger Klinik für
praktischen Anwendung konsequent weiterzugehen. Im Vögel und Reptilien, ganz besonders Herr PD Dr. Thomas
Sinne der Konzentration der Lehrinhalte haben wir uns Bartels und Herr Volker Schmidt sehr behilflich. Dafür gilt
entschlossen, auch die Vögel und die Reptilien in die zwei- ihnen unser herzlicher Dank. Beim Fotografieren wirkte in
te Auflage aufzunehmen. Der Leser findet nun die Anato- bewährter Weise Martina Fersterra mit.
mie aller Tierarten, die ihm in der Ausbildung und in der
täglichen Praxis begegnen, in einem Buch. Durch die bei- Dem Enke Verlag, insbesondere Frau Dr. Ulrike Arnold, die
den neuen Kapitel hat sich zu unserer Freude der Kreis der uns unter anderem zur Erweiterung um die Kapitel über
Autoren um Frau Prof. Dr. Maria-Elisabeth Krautwald- Vögel und Reptilien ermunterte, Frau Dr. Heike Degen-
Junghanns und um Tierärztin Winnie Achilles erweitert. hardt, die uns mit guten Ideen zur Manuskriptgestaltung
Zugleich trauern wir um unseren Mitautor, Kollegen und und steter Dialogbereitschaft unterstützte sowie Herrn
Freund Prof. Dr. Hugo Cerny, der im März dieses Jahres Michael Heft, dessen Hilfe bei allen Fragen zum Satz un-
nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben ist. verzichtbar war, danken wir ganz besonders.

Leipzig und Zürich Franz-Viktor Salomon


im April 2008 Hans Geyer
Uwe Gille
VI

Vorwort zur 1. Auflage

Die tiermedizinische Ausbildung ist derzeit in einem Wan- Für die Mitarbeit bei der Erstellung der Präparate haben
del begriffen. Die Fülle neuer und komplizierter medizini- wir Martina Fersterra und Uwe Lippmann, Leipzig, sowie
scher und naturwissenschaftlicher Erkenntnisse, die für Urs Müller und Marianne Dubach, Zürich, zu danken. Bei
das tierärztliche Wirken von Bedeutung sind, erfordern der Anfertigung der Fotos wirkten Martina Fersterra, Leip-
neue Vorgehensweisen in der Vermittlung von Lehrinhal- zig, sowie Rudolf Sawitzki †, Sylvia Sawitzki und Anita
ten. Dabei muss der fächerübergreifende Aspekt mehr als Hug, Zürich, mit. Die Druckreife der gezeichneten Abbil-
bisher in den Vordergrund gestellt werden. Will die Ana- dungen für die Kapitel 1–7, 8.2 und 9 besorgte Frau Ulla
tomie ihrer Rolle als Schlüssel und Steuerruder der Medi- Günther, Leipzig. Die Zeichnungen für Kapitel 10 fertigte
zin auch künftig gerecht werden, ergeben sich daraus Jeanne Peter, Zürich, an. Dank für die Mitwirkung bei der
einige Konsequenzen. So ist es, auch durch die überpro- Manuskriptgestaltung gebührt Marlies Balushev, Zürich,
portionale Reduzierung der Stundenanzahl für das Lehr- und für das Korrekturlesen Kristin Munzinger, Zürich,
fach Anatomie, nicht mehr möglich, die morphologischen sowie Dr. Angelika Gericke und Dr. Tobias Stahl, Leipzig.
Sachverhalte annähernd komplett zu behandeln. Statt- Alle Mitwirkenden waren mit Konzentration, Freude am
dessen muss anatomische Lehre stärker exemplarisch auf- Projekt und großer Ausdauer bei der Sache. Sie haben ihr
zeigen, welche diagnostische oder therapeutische Rele- Bestes gegeben.
vanz anatomische Kenntnisse über den Bau eines Organs
und seine topographischen Beziehungen haben. Im vor- Besonderer Dank für die Durchsicht einzelner Kapitel in
liegenden Buch sind die Textstellen mit den praktischen Hinblick auf die Stimmigkeit klinischer Bezüge gilt Frau
Bezügen durch Rotdruck hervorgehoben. Dies soll dem Prof. Dr. Vera Grevel und Herrn Prof. Dr. Gerhard Oechte-
praktisch tätigen Tierarzt auch erleichtern, später einmal ring, Klinik für Kleintiere, sowie Herrn Prof. Dr. Gerald
in „seinem“ Anatomiebuch an der richtigen Stelle nachzu- Fritz Schusser, Medizinische Tierklinik der Universität
lesen. Bei der Darstellung der Anatomie für die Tiermedi- Leipzig. Für Hinweise zu fleischhygienischen Aspekten
zin haben die Autoren den Stoff nach seiner Bedeutung für danken wir Herrn Prof. Dr. Ernst Lücker, Institut für Le-
die tierärztliche Praxis gewichtet. In diesem Sinne ist auch bensmittelhygiene der Universität Leipzig.
ein Kapitel über Besonderheiten der Anatomie der Heim-
tiere aufgenommen worden. Dem Enke Verlag, insbesondere Frau Dr. Ulrike Arnold,
Frau Sigrid Unterberg, Frau Heike Listmann und Herrn
Bei der Illustration des Textes wurde in allen Fällen, in de- Michael Heft danken wir sehr für Förderung und ver-
nen eine fotografische Darstellung von Originalpräparaten ständnisvolle Begleitung des Projekts sowie für Zuverläs-
möglich war, diese Bildform gewählt. Dabei werden so- sigkeit, Präzision und Ideenreichtum beim Lektorieren.
wohl frische als auch fixierte Präparate gezeigt, so wie sie
den Studierenden im Präpariersaal auch wirklich begeg- Leipzig und Zürich Franz-Viktor Salomon
nen. im August 2004 Hans Geyer
Uwe Gille
VII

Inhaltsverzeichnis

1 Allgemeine Anatomie der 3.5.2 Dickdarm, Intestinum crassum . . . . . . . . . . . . . . . 301


Haussäugetiere 3.6 Anhangsdrüsen des Darms . . . . . . . . . . . . . . . . 312
(Franz-V. Salomon) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 3.6.1 Leber, Hepar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 312
3.6.2 Bauchspeicheldrüse, Pancreas . . . . . . . . . . . . . . . 321
1.1 Das Stoffgebiet der Anatomie . . . . . . . . . . . . . . . . 2
1.2 Gliederung des Körpers nach
Organsystemen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 4 Atmungsapparat,
1.3 Die anatomische Nomenklatur und die Apparatus respiratorius
sprachlichen Regeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 (Franz-V. Salomon) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 324
1.4 Topographische Gliederung des Tierkörpers . . 8 4.1 Äußere Nase, Nasus externus . . . . . . . . . . . . . . 326
1.4.1 Die Körperabschnitte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 4.2 Nasenhöhle, Cavum nasi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 328
1.4.2 Die Regionen des Tierkörpers . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 4.3 Nasennebenhöhlen, Sinus paranasales . . . . . 333
1.4.3 Lage- und Richtungsbezeichnungen am 4.4 Nasenrachen, Pars nasalis pharyngis . . . . . . . . 339
Tierkörper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 4.5 Kehlkopf, Larynx . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 341
1.5 Die Körperhöhlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 4.6 Luftröhre, Trachea . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 349
4.7 Die Lungen, Pulmones . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 352
2 Bewegungsapparat
(Franz-V. Salomon) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 5 Harn- und Geschlechtsapparat,
2.1 Binde- und Stützgewebe, Übersicht . . . . . . . . . 23 Apparatus urogenitalis
2.2 Am Aufbau des Bewegungsapparates (Uwe Gille) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 368
beteiligte Bindegewebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 5.1 Einteilung und Grundzüge der
2.3 Fettgewebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 369
2.4 Stützgewebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 5.2 Harnorgane, Organa urinaria . . . . . . . . . . . . . . 370
2.4.1 Knorpelgewebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 5.2.1 Niere, Ren, griech. Nephros . . . . . . . . . . . . . . . . . . 370
2.4.2 Knochengewebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 5.2.2 Harnleiter, Ureter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 376
2.5 Knöchernes Skelett . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 5.2.3 Harnblase, Vesica urinaria, griech. Cystis . . . . . . . 376
2.5.1 Skelett des Rumpfes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 5.2.4 Harnröhre, Urethra . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 378
2.5.2 Skelett der Gliedmaßen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 5.3 Weibliche Geschlechtsorgane, Organa
2.5.3 Skelett des Kopfes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 genitalia feminina . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 379
2.6 Knochenverbindungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 5.3.1 Eierstock, Ovarium, griech. Oophoron . . . . . . . . 379
2.6.1 Knochenverbindungen des Rumpfes . . . . . . . . . 121 5.3.2 Eileiter, Tuba uterina, griech. Salpinx . . . . . . . . . . 382
2.6.2 Knochenverbindungen der Schulter- 5.3.3 Gebärmutter, Uterus, griech. Metra
gliedmaße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126 s. Hystera . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 383
2.6.3 Knochenverbindungen der Beckenglied- 5.3.4 Scheide, Vagina, griech. Kolpos, und
maße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135 Scheidenvorhof, Vestibulum vaginae . . . . . . . . . . 387
2.6.4 Knochenverbindungen des Kopfes . . . . . . . . . . . 147 5.3.5 Scham, Pudendum femininum, Vulva,
2.7 Muskelgewebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147 Cunnus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 388
2.7.1 Skelettmuskulatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147 5.4 Männliche Geschlechtsorgane, Organa
2.7.2 Herzmuskulatur und glatte Muskulatur . . . . . . . 155 genitalia masculina . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 389
2.7.3 Allgemeine Muskellehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157 5.4.1 Hoden, Testis, griech. Orchis s. Didymus,
2.7.4 Hautmuskeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164 und Hodenhüllen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 389
2.7.5 Muskeln des Kopfes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165 5.4.2 Nebenhoden, griech. Epididymis . . . . . . . . . . . . . 394
2.7.6 Muskeln des Stammes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169 5.4.3 Samenleiter, Ductus deferens, und Samen-
2.7.7 Muskeln der Schultergliedmaße . . . . . . . . . . . . . 192 strang, Funiculus spermaticus . . . . . . . . . . . . . . . . 394
2.7.8 Muskeln der Beckengliedmaße . . . . . . . . . . . . . . 218 5.4.4 Akzessorische Geschlechtsdrüsen, Glandulae
genitales accessoriae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 395
5.4.5 Männliches Glied (Rute), Penis, griech.
3 Verdauungsapparat,
Phallus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 397
Apparatus digestorius
(Franz-V. Salomon) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235
6 Herz-Kreislauf- und
3.1 Mundhöhle, Cavum oris . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239
3.1.1 Speicheldrüsen der Mundhöhle,
Abwehrsystem, Angiologia
Glandulae oris . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 244 (Uwe Gille) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 404
3.1.2 Zunge, Lingua . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 247 6.1 Allgemeine Anatomie der Blutgefäße,
3.1.3 Zähne, Dentes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251 Vasa sanguinea . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 405
3.2 Schlundkopf, Pharynx . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265 6.1.1 Einteilung und Bau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 405
3.3 Speiseröhre, Esophagus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270 6.1.2 Spezielle Einrichtungen des Kreislaufs . . . . . . . . 407
3.4 Magen, Ventriculus (Gaster) . . . . . . . . . . . . . . . . 272 6.2 Herz, Cor, griech. Kardia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 409
3.4.1 Einhöhliger Magen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 272 6.2.1 Herzbeutel, Lage und Grundaufbau
3.4.2 Mehrhöhliger Magen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 283 des Herzens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 409
3.5 Darm, Intestinum (Enteron) . . . . . . . . . . . . . . . . 293 6.2.2 Herzarchitektur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 411
3.5.1 Dünndarm, Intestinum tenue . . . . . . . . . . . . . . . . 293 6.2.3 Rechter Vorhof, Atrium dextrum . . . . . . . . . . . . . 413
VIII Inhaltsverzeichnis

6.2.4 Rechte Herzkammer, Ventriculus dexter . . . . . . . 414 8.1.2 Die mittlere Augenhaut, Tunica vasculosa
6.2.5 Linker Vorhof, Atrium sinistrum . . . . . . . . . . . . . . 415 bulbi s. Uvea . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 585
6.2.6 Linke Herzkammer, Ventriculus sinister . . . . . . . . 415 8.1.3 Die innere Augenhaut, Tunica interna bulbi . . . . 589
6.2.7 Innervation und Gefäßversorgung 8.1.4 Das Augeninnere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 592
des Herzens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 417 8.1.5 Muskeln des Augapfels, Musculi bulbi . . . . . . . . . 597
6.3 Lungenkreislauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 419 8.1.6 Faszien der Augenhöhle, Fasciae orbitales . . . . . 598
6.4 Körperkreislauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 419 8.1.7 Augenlider, Palpebrae, und Bindehaut,
6.4.1 Gefäße der Brusthöhle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 419 Tunica conjunctiva . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 600
6.4.2 Gefäße von Kopf und Hals . . . . . . . . . . . . . . . . . . 423 8.1.8 Der Tränenapparat, Apparatus lacrimalis . . . . . . 603
6.4.3 Gefäße der Schultergliedmaße . . . . . . . . . . . . . . 427 8.1.9 Die arterielle Blutversorgung des Auges . . . . . . 605
6.4.4 Gefäße der Bauchhöhle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 433 8.1.10 Die venöse Blutversorgung des Auges . . . . . . . . 609
6.4.5 Gefäße der Beckenhöhle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 437 8.1.11 Die Nervenversorgung des Auges . . . . . . . . . . . . 610
6.4.6 Gefäße der Hintergliedmaße . . . . . . . . . . . . . . . . 439 8.2 Ohr, Auris (Uwe Gille) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 612
6.5 Allgemeiner Bau und Einteilung des 8.2.1 Äußeres Ohr, Auris externa . . . . . . . . . . . . . . . . . . 612
lymphatischen Systems, 8.2.2 Mittelohr, Auris media . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 614
Systema lymphaticum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 442 8.2.3 Innenohr, Auris interna . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 617
6.6 Schleimhautassoziiertes lymphatisches 8.2.4 Gleichgewichtsbahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 619
Gewebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 8.2.5 Hörbahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 620
6.7 Milz, (der) Lien, griech. (der) Splen . . . . . . . . . . 444
6.7.1 Funktion und makroskopische Anatomie . . . . . 444 9 Endokrine Drüsen,
6.7.2 Grundzüge des Feinbaus, Gefäßversorgung
Glandulae endocrinae
und Innervation der Milz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 446
(Hugo C̆erný † und Uwe Gille) . . . . . . . . . . . . . . . . . 622
6.8 Thymus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 447
6.8.1 Makroskopische Anatomie und Grundzüge 9.1 Hirnanhangsdrüse, Hypophysis s. Glandula
des Feinbaus des Thymus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 447 pituitaria . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 623
6.8.2 Gefäßversorgung und Innervation des 9.2 Zirbeldrüse (Epiphyse), Glandula pinealis . . . 626
Thymus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 449 9.3 Schilddrüse, Glandula thyroidea . . . . . . . . . . . . 626
6.9 Lymphgefäße und Lymphknoten . . . . . . . . . . 449 9.4 Epithelkörperchen, Nebenschilddrüsen,
6.9.1 Allgemeine Anatomie, Lymphbildung . . . . . . . . 449 Glandulae parathyroideae . . . . . . . . . . . . . . . . . . 628
6.9.2 Lymphsammelstämme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 452 9.5 Nebenniere, Glandula adrenalis
6.9.3 Lymphknoten des Kopfes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 452 s. suprarenalis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 629
6.9.4 Lymphknoten des Halses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 455 9.6 Inselorgan, Insulae pancreaticae . . . . . . . . . . . 631
6.9.5 Lymphknoten der Vordergliedmaße . . . . . . . . . 456 9.7 Diffuses neuroendokrines System (DNES),
6.9.6 Lymphknoten der Brusthöhle . . . . . . . . . . . . . . . 456 APUD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 632
6.9.7 Lymphknoten der Bauchhöhle . . . . . . . . . . . . . . . 457
6.9.8 Lymphknoten von Becken und 10 Äußere Haut,
Hintergliedmaße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 460 Integumentum commune
(Hans Geyer) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 633
7 Nervensystem, 10.1 Allgemeiner Aufbau der Haut . . . . . . . . . . . . . . 634
Systema nervosum 10.2 Haare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 637
(Franz-V. Salomon) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 464 10.3 Gefäß- und Nervenversorgung der Haut . . . . 640
7.1 Feinstruktur des Nervensystems . . . . . . . . . . . 465 10.4 Spezifische Hautdrüsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 641
7.2 Gliederung des Nervensystems . . . . . . . . . . . . 471 10.4.1 Spezifische Hautdrüsen an Kopf und Hals . . . . . 641
7.3 Anatomie des Rückenmarks und der 10.4.2 Spezifische Hautdrüsen der Gliedmaßen . . . . . 643
Rückenmarknerven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 472 10.4.3 Spezifische Hautdrüsen am Rumpf und am
7.3.1 Rückenmarkreflexe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 481 Schwanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 643
7.3.2 Lange Leitungsbahnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 487 10.5 Milchdrüse, Mamma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 645
7.4 Anatomie des Gehirns . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 499 10.5.1 Allgemeiner Aufbau der Milchdrüse . . . . . . . . . . 645
7.4.1 Kaudaler Hirnstamm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 499 10.5.2 Grundzüge des Feinbaus der Milchdrüse . . . . . . 648
7.4.2 Kleinhirn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 504 10.5.3 Aufhängung der Milchdrüse . . . . . . . . . . . . . . . . 650
7.4.3 Zwischenhirn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 507 10.5.4 Gefäßversorgung, Lymphsystem und
7.4.4 Telencephalon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 512 Innervation der Milchdrüse . . . . . . . . . . . . . . . . . 651
7.5 Blutversorgung des Gehirns und des 10.5.5 Anbildung und Rückbildung der Milchdrüse . . 652
Rückenmarks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 521 10.5.6 Besonderheiten der Milchdrüse bei den
7.6 Liquorräume und Hüllen des ZNS . . . . . . . . . . 523 verschiedenen Tierarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 654
7.7 Entwicklung des Nervensystems . . . . . . . . . . 528 10.6 Das Zehenendorgan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 655
7.8 Vegetatives oder viszerales Nervensystem . 530 10.6.1 Allgemeine Übersicht über das Zehenend-
7.9 Spinalnerven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 544 organ und die Hornbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . 655
7.9.1 Plexus brachialis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 547 10.6.2 Segmentale Gliederung des Zehenend-
7.9.2 Plexus lumbosacralis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 555 organs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 658
7.10 Hirnnerven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 562 10.6.3 Huf, Ungula, des Pferdes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 659
10.6.4 Klaue, Ungula, der Wiederkäuer . . . . . . . . . . . . . 667
10.6.5 Besonderheiten der Klaue des Schweines . . . . . 672
8 Sinnesorgane, Organa sensuum 10.6.6 Die Krallen von Hund und Katze . . . . . . . . . . . . . 673
(Paul Simoens und Uwe Gille) . . . . . . . . . . . . . . . . . 578 10.6.7 Das Zehenendorgan bei Feten . . . . . . . . . . . . . . . 675
8.1 Sehorgan, Organum visus (Paul Simoens) . . . . 579 10.7 Die Ballen, Tori . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 675
8.1.1 Die äußere Augenhaut, Tunica fibrosa bulbi . . . . 583 10.8 Horn der Wiederkäuer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 676
Inhaltsverzeichnis IX

11 Topographische Anatomie des 13.6.5 Lunge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .782


Halses und der Körperhöhlen 13.6.6 Luftsäcke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .784
13.6.7 Die Atmung des Vogels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .786
(Hans Geyer) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 678
13.7 Harn- und Geschlechtsapparat . . . . . . . . . . . .786
11.1 Topographie des Halses und der Körper- 13.7.1 Harnorgane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .786
höhlen von Hund und Katze . . . . . . . . . . . . . . . 679 13.7.2 Geschlechtsorgane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .790
11.1.1 Hals und Thorax der Fleischfresser . . . . . . . . . . . 679 13.8 Herz-Kreislauf-System . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .796
11.1.2 Bauch- und Beckenhöhle der Fleischfresser . . . 684 13.8.1 Herz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .796
11.1.3 Palpationsbefunde an Bauch- und Becken- 13.8.2 Arterien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .796
organen beim Fleischfresser . . . . . . . . . . . . . . . . 688 13.8.3 Venen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .796
11.2 Topographie des Halses und der Körper- 13.9 Lymphatisches System . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .798
höhlen vom Pferd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 688 13.10 Endokrine Drüsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .801
11.2.1 Hals und Thorax des Pferdes . . . . . . . . . . . . . . . . 688 13.11 Nervensystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .803
11.2.2 Topographie der Bauch- und Beckenhöhle 13.12 Sinnesorgane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .804
des Pferdes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 692 13.12.1 Sehorgan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .804
11.2.3 Rektal fühlbare Organe beim Pferd . . . . . . . . . . 698 13.12.2 Gleichgewichts- und Gehörorgan . . . . . . . . . . . .806
11.3 Topographie des Halses und der Körper- 13.13 Äußere Haut und Hautgebilde . . . . . . . . . . . . .808
höhlen der Wiederkäuer . . . . . . . . . . . . . . . . . . 699 13.13.1 Äußere Haut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .808
11.3.1 Hals und Thorax der Wiederkäuer . . . . . . . . . . . 699 13.13.2 Hautdrüsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .809
11.3.2 Bauchwand der Wiederkäuer . . . . . . . . . . . . . . . 703 13.13.3 Hautanhänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .809
11.3.3 Bauch- und Beckenhöhle der Wiederkäuer . . . . 703 13.13.4 Horngebilde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .810
11.3.4 Rektal fühlbare Organe beim Rind . . . . . . . . . . . 711 13.13.5 Federn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .811
11.4 Topographie des Halses und der Körper-
höhlen beim Schwein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 711
11.4.1 Hals und Thorax des Schweines . . . . . . . . . . . . . . 711
14 Anatomie der Reptilien
11.4.2 Bauch- und Beckenhöhle des Schweines . . . . . 713 (Winnie Achilles und Franz-V. Salomon) . . . . . . . . 815
14.1 Allgemeine Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . .816
12 Besonderheiten der Anatomie 14.2 Zoologische Systematik der Reptilien . . . . . .816
der Heimtiere 14.3 Anatomische Gemeinsamkeiten aller
Reptilien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .816
(Anne Schulze) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 718
14.4 Anatomie der Echsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .817
12.1 Allgemeine Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . 719 14.4.1 Bewegungssystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .817
12.2 Anatomische Besonderheiten beim 14.4.2 Verdauungssystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .818
Meerschweinchen (Cavia cutleri f. 14.4.3 Atmungssystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .820
porcellus) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 719 14.4.4 Harn- und Geschlechtssystem . . . . . . . . . . . . . .821
12.3 Anatomische Besonderheiten beim Kanin- 14.4.5 Ei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .823
chen (Oryctolagus cuniculus f. domestica) . . . 726 14.4.6 Herz-Kreislauf-System . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .823
12.4 Anatomische Besonderheiten beim Gold- 14.4.7 Thymus, Schilddrüse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .825
hamster (Mesocricetus auratus auratus) . . . . . 735 14.4.8 Lymphsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .825
12.5 Anatomische Besonderheiten beim Chinchilla 14.4.9 Nervensystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .825
(Chinchilla laniger) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 740 14.4.10 Sinnesorgane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .825
12.6 Anatomische Besonderheiten bei der Ratte 14.4.11 Haut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .827
(Rattus norvegicus) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 745 14.5 Anatomie der Schlangen . . . . . . . . . . . . . . . . . .828
12.7 Anatomische Besonderheiten bei der Maus 14.5.1 Topographische Anatomie der Schlangen . . . .828
(Mus musculus domesticus) . . . . . . . . . . . . . . . . 750 14.5.2 Bewegungssystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .829
14.5.3 Verdauungssystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .830
13 Anatomie der Vögel 14.5.4 Atmungssystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .832
(Franz-V. Salomon und 14.5.5 Harn- und Geschlechtssystem . . . . . . . . . . . . . .834
Maria-Elisabeth Krautwald-Junghanns) . . . . . . . . 718 14.5.6 Herz-Kreislauf-System . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .835
13.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .755 14.5.7 Thymus, Schilddrüse, Epithelkörperchen . . . . .836
13.2 Äußere Anatomie der Vögel . . . . . . . . . . . . . . .757 14.5.8 Lymphsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .836
13.3 Bewegungsapparat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .760 14.5.9 Nervensystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .836
13.3.1 Skelettsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .761 14.5.10 Sinnesorgane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .836
13.3.2 Skelettmuskelsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .767 14.5.11 Haut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .837
13.4 Körperhöhlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .769 14.6 Anatomie der Schildkröten . . . . . . . . . . . . . . .838
13.5 Verdauungsapparat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .771 14.6.1 Bewegungssystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .839
13.5.1 Mundrachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .771 14.6.2 Verdauungssystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .840
13.5.2 Speiseröhre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .772 14.6.3 Atmungssystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .841
13.5.3 Magen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .773 14.6.4 Harn- und Geschlechtssystem . . . . . . . . . . . . . .842
13.5.4 Darm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .776 14.6.5 Herz-Kreislauf-System . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .843
13.5.5 Leber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .778 14.6.6 Thymus, Schilddrüse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .843
13.5.6 Bauchspeicheldrüse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .779 14.6.7 Lymphsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .843
13.6 Atmungsapparat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .779 14.6.8 Nervensystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .843
13.6.1 Nasenhöhle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .779 14.6.9 Sinnesorgane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .843
13.6.2 Kehlkopf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .780
13.6.3 Luftröhre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .780 Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 845
13.6.4 Stimmkopf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .781
X

Autorenverzeichnis

Tierärztin Winnie Achilles Prof. Dr. med. vet. Franz-Viktor Salomon


Universität Leipzig Universität Leipzig
Veterinär-Anatomisches Institut Veterinär-Anatomisches Institut
An den Tierkliniken 43 An den Tierkliniken 43
04103 Leipzig, Deutschland 04103 Leipzig, Deutschland


Prof. Dr. med. vet. Hugo Cerný † Dr. Anne Schulze
Universität Leipzig
Prof. Dr. med. vet. Hans Geyer Veterinär-Anatomisches Institut
Veterinär-Anatomisches Institut der An den Tierkliniken 43
Universität Zürich 04103 Leipzig, Deutschland
Winterthurer Str. 260
8057 Zürich, Schweiz Prof. Dr. med. vet. Dr. h.c. Paul Simoens
Faculty of Veterinary Medicine
apl. Prof. Dr. med. vet. Uwe Gille Ghent University
Universität Leipzig Salisburylaan 133
Veterinär-Anatomisches Institut 9820 Merelbeke, Belgium
An den Tierkliniken 43
04103 Leipzig, Deutschland

Prof. Dr. Maria-Elisabeth Krautwald-Junghanns


Universität Leipzig
Klinik für Vögel und Reptilien
An den Tierkliniken 21
04103 Leipzig, Deutschland
XI

Abkürzungsverzeichnis

ANS = autonomes Nervensystem R. = Ramus


A. = Arteria Rr. = Rami
Aa. = Arteriae Reg. = Regio
Art. = Articulatio Rd. = Rind
Artt. = Articulationes RM = Rückenmark
DNES = diffuses neuroendokrines System s. = seu, sive (lat.: oder)
ENS = enterisches Nervensystem s. g. = so genannt/e/er/es
Flfr. = Fleischfresser Schf. = Schaf
For. = Foramen Schw. = Schwein
Forr. = Foramina Tr. = Truncus
Gl. = Glandula Un. = Ungulata
Gll. = Glandulae V. = Vena
Hsgt. = Haussäugetiere Vv. = Venae
Hd. = Hund VNS = vegetatives Nervensystem
IKR = Interkostalraum Wdk. = Wiederkäuer
kl. Wdk. = kleine Wiederkäuer Zg. = Ziege
Ktz. = Katze ZNS = zentrales Nervensystem
Lc. = Lymphocentrum
Lcc. = Lymphocentra
Lig. = Ligamentum
Ligg. = Ligamenta
• blaue Schrift = wichtige, übergeordnete Stichworte
Ln. = Lymphonodus im Text
Lnn. = Lymphonodi • rote Schrift = Textstellen mit praktischen/
M. = Musculus klinischen Bezügen
Mm. = Musculi
N. = Nervus
NAV = Nomina Anatomica Veterinaria • Text im roten Kasten = Prüfungsrelevanter
Nn. = Nervi Inhalt in Stichworten

NS = Nervensystem
Nucl. = Nucleus • Text im grauen Kasten = Zusammenstellungen
Pfd. = Pferd und Aufzählungen
PNS = peripheres Nervensystem
= Abbildung
Proc. = Processus
Procc. = Processus (plur.) = Tabelle
XII
1 Allgemeine Anatomie
der Haussäugetiere
Franz-V. Salomon

1.1 Das Stoffgebiet der Anatomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 1.3 Die anatomische Nomenklatur und die
1.2 Gliederung des Körpers nach sprachlichen Regeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Organsystemen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 1.4 Topographische Gliederung des Tierkörpers . . . . 8
Bewegungsapparat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 1.4.1 Die Körperabschnitte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Verdauungsapparat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 1.4.2 Die Regionen des Tierkörpers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Atmungsapparat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 1.4.3 Lage- und Richtungsbezeichnungen am
Harn- und Geschlechtsapparat . . . . . . . . . . . . . . 4 Tierkörper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Herz- Kreislauf- und Abwehrsystem . . . . . . . . . . 5 1.5 Die Körperhöhlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Nervensystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Serosa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Sinnesorgane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Brustfell und Mittelfell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Endokrines System . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Bauchfell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Äußere Haut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Bauchfellauskleidung der Beckenhöhle . . . . . . 20
2 1 Allgemeine Anatomie der Haussäugetiere

1.1 Das Stoffgebiet der Vorgänge beginnen mit der Befruchtung der Eizelle und
werden in ihrer Gesamtheit als Ontogenese (on, gr.:
Anatomie seiend) bezeichnet.

Der Begriff „Anatomie“ ergibt sich aus der grundlegenden Selbstverständlich ist es das Anliegen einer modernen
Methode dieses Faches, der Zergliederung des Körpers in Anatomie, die morphologischen Sachverhalte zu einem
seine Bauelemente (anatemnein, gr.: zerschneiden). Aus funktionellen Gesamtbild (funktionelle Anatomie) zu-
der Beschreibung der beim Zergliedern sichtbar werden- sammenzufügen. Daraus ergeben sich enge Wechselbe-
den Strukturen leitet sich der Begriff der deskriptiven ziehungen zwischen Anatomie, Physiologie, Biochemie
Anatomie ab. Sofern es sich um mit dem bloßen Auge und einer ganzen Reihe weiterer Disziplinen.
sichbare Strukturen handelt, ist deren Beschreibung Die stammesgeschichtliche Entwicklung, Phylogenese, ist
Gegenstand der makroskopischen Anatomie (makros, Gegenstand der vergleichenden Anatomie. Ihr Tätig-
gr.: groß; skopein, gr.: betrachten). Die mikroskopische keitsfeld umfasst die einzelligen (Protozoen) und die
Anatomie (mikros, gr.: klein) bedient sich optischer Hilfs- mehrzelligen (Metazoen) Lebewesen. Protoplasma und
mittel. Mit Licht- oder Elektronenmikroskopen werden Zellkern einzelliger Lebewesen haben die Fähigkeit zu al-
dabei für das bloße Auge nicht wahrnehmbare Details len Elementarfunktionen, die der Organismus zum Leben
sichtbar gemacht. braucht (Stoffwechsel, Informationsaustausch, Atmung,
Die makroskopische Anatomie kann unter zwei Aspekten Zirkulation). Bei mehrzelligen Organismen differenzieren
betrieben werden. Als systematische Anatomie beschäf- sich für diese Aufgaben eigene Organsysteme.
tigt sie sich mit Organgruppen, deren Aufgaben eng mit- Der Metazoenorganismus zeigt einen hierarchischen
einander verknüpft sind. Der enge funktionelle Zusam- Aufbau. Sein kleinstes, für sich teilungs- und lebensfähi-
menhang zwischen bestimmten Organen ist der Anlass, ges Element ist die Zelle. Zellen sind zu Verbänden, den
diese zu Organ- oder Funktionssystemen zusammenzu- Geweben, zusammengeschlossen, die wiederum Be-
fassen (z. B. Verdauungssystem, Atmungssystem). standteil von Organen sind. Ein Organ besteht aus einem
Wenn in der makroskopischen Anatomie die regionale spezifischen Gewebe, welches die Organleistung hervor-
Gliederung des Tierkörpers und die Lagebeziehungen der bringt (z. B. Hepatozyten in der Leber) und als Parenchym
Organe untereinander im Vordergrund der Betrachtung bezeichnet wird. Dazu kommen weitere Gewebe, die
stehen, spricht man von topographischer Anatomie Hilfsfunktionen erfüllen (Bindegewebe, Gefäße, Nerven).
(topos, gr.: Ort). Bei den topographisch-anatomischen Be- Funktionell miteinander verknüpfte Organe lassen sich zu
trachtungen spielen Anwendungsaspekte die Hauptrolle. Organsystemen zusammenfassen, die in ihrer Gesamt-
In Abhängigkeit von unterschiedlichen Zielstellungen heit ein Individuum formen.
wird die topographische Anatomie etwa als Oberflächen-
anatomie, chirurgische Anatomie oder Röntgenanato-
mie betrieben. Unter dem Anwendungsgesichtspunkt ha- Hierarchischer Aufbau des Organismus
ben sich für die topographische Anatomie auch die Be-
zeichnungen angewandte Anatomie oder klinische § Individuum
Anatomie eingebürgert. Die Grenzen zwischen den Be- § Organsystem
zeichnungen für verschiedene topographisch-anatomi- § Organ
sche Vorgehensweisen sind fließend. • Parenchym
• Gewebe mit Hilfsfunktionen
Die mikroskopische Anatomie umfasst die Gewebelehre, § Gewebe
Histologie (histos, gr.: Gewebe), und die Zellenlehre, Zy- § Zelle
tologie (kytos, gr.: Zelle). Mit Lichtmikroskopen wird ein
Auflösungsvermögen von bis zu 0,2 μm und eine bis zu
1500fache Vergrößerung der untersuchten Objekte er- Unter den Metazoen stehen die Säugetiere am Ende der
reicht. Elektronenmikroskope arbeiten mit einem Auflö- Entwicklungsreihe der Wirbeltiere (Vertebraten). Deren
sungsvermögen von etwa 0,2 nm und vergrößern bis erdgeschichtliche Reihenfolge beginnt mit den Fischen
250 000fach. und führt über die Amphibien, Reptilien und Vögel zu den
Säugetieren. Charakteristisch für die Vertebraten ist der
Das jüngste Teilgebiet der Anatomie ist die molekulare Aufbau ihrer Wirbelsäule aus aufeinanderfolgenden ähn-
Anatomie, die sich mit dem molekularen Aufbau einzel- lichen Stücken (Wirbeln). Das Prinzip der segmentalen
ner Zellbestandteile befasst. Gliederung wird als Metamerie (meros, gr.: Teil) bezeich-
Zum Gesamtgebiet der Anatomie gehört auch die Embry- net. Die segmentale Gliederung ist mehr oder weniger un-
ologie (embryon, gr.: ungeborene Leibesfrucht). Sie be- vollständig an verschiedenen Organsystemen, besonders
fasst sich mit der Bildung von Geweben (Histogenese) und an Blutgefäßen, Nerven und Muskeln, sichtbar. Im Übrigen
Organen (Organogenese) sowie der Entwicklung der Kör- gilt für die Wirbeltiere auch das Bauprinzip der Polarität,
pergestalt (Morphogenese, [morphe, gr.: Gestalt]). Diese d. h. sie weisen einen vorderen und einen hinteren Kör-
perpol auf.
1. 2 Gliederung des Körpers nach Organsystemen 3

Bewegungsapparat
Die Struktur des Gebietes Anatomie
Zum Bewegungsapparat zählen die Knochen, die Gelenke
§ Deskriptive Anatomie (als funktionelle Anatomie und die Muskeln. Die Knochen bilden gemeinsam das
betrieben) Skelett. Das Skelett formt ein festes Körpergerüst, welches
• makroskopische Anatomie maßgeblich die Gestalt eines Individuums mitbestimmt.
– systematische Anatomie Die bewegliche Verbindung zwischen den Knochen erfolgt
– topographische (angewandte o. klinische) durch Gelenke. Die mit Sehnen am Skelett befestigten
Anatomie Muskeln bilden gemeinsam die Skelettmuskulatur.
Oberflächenanatomie Durch Kontraktion der Muskeln werden in den Gelenken
chirurgische Anatomie Bewegungen, z. B. Beugen oder Strecken, ausgelöst. Die
Röntgenanatomie Gelenkbewegungen ermöglichen die Fortbewegung des
• mikroskopische Anatomie Individuums oder die Bewegung einzelner Körperab-
– Histologie schnitte am Ort. Das Skelett ist überdies an der Ausbildung
– Zytologie von Körperhöhlen beteiligt, die dem Schutz der Weich-
• molekulare Anatomie teile dienen. Schließlich stellt das Skelett das Hauptspei-
• Embryologie (behandelt die Ontogenese) cherorgan für Calcium und Phosphor dar. Bei Bedarf wer-
– Histogenese den diese beiden Elemente durch Hormonwirkungen mo-
– Organogenese bilisiert.
§ Vergleichende Anatomie (behandelt die Phylogenese)
Verdauungsapparat

Der Verdauungsapparat ( 1.1) wird vergleichend-anato-


misch in den Kopfdarm und den Rumpfdarm gegliedert.

1. 2 Gliederung des Körpers Der Kopfdarm dient der Aufnahme von Nahrung und ih-
rer Zerkleinerung. Er umfasst die Mundhöhle und die
nach Organsystemen Schlundkopfhöhle. Die Mundhöhle beherbergt die Zähne
und die Zunge. In die Mundhöhle hinein wird das Sekret
Nach funktionellen Gesichtspunkten kann der Körper in der Speicheldrüsen abgegeben.
Organsysteme oder -apparate gegliedert werden. Zu ei-
nem Organsystem werden mehrere Organe zusammenge- Die Schlundkopfhöhle schließt sich an die Mundhöhle an
fasst, die gemeinsam spezifische Leistungen, wie Bewe- und setzt sich in die Speiseröhre fort. In der Schlundkopf-
gung, Verdauung oder Fortpflanzung erbringen. Dabei höhle überkreuzen sich der Atem- und der Speiseweg. In
wird sehr schnell deutlich, dass die Grenzen der Zuord- der Schleimhaut des Schlundkopfes gibt es Anhäufungen
nung eines Organs zu einem System fließend sind. So sind lymphatischen Gewebes, die als Mandeln bezeichnet
etwa Blutgefäße oder Nerven als Bestandteile des Herz- werden und vor Krankheitserregern in der Nahrung oder
Kreislauf- und Abwehrsystems bzw. des Nervensystems in der Atemluft schützen.
am Aufbau aller anderen Organsysteme beteiligt. Auch Der Rumpfdarm gliedert sich in die Speiseröhre, den Ma-
gibt es verschiedene Möglichkeiten der Zuordnung ein- gen, den Dünndarm, den Dickdarm und den Analkanal.
zelner Organe zu Systemen. Dennoch ist die funktionelle Zum Rumpfdarm zählen auch die großen Verdauungsdrü-
Gliederung des Körpers aus didaktischen Gründen unver- sen Leber und Bauchspeicheldrüse. Die Speiseröhre dient
zichtbar. Die Organe der Haussäugetiere werden im Wei- nur als Transportorgan, die übrigen Abschnitte des
teren zu folgenden Organsystem zusammengefasst: Rumpfdarms der fermentativen Aufbereitung der Nah-
rung, der Resorption von Nahrungsstoffen und Wasser
sowie der Ausscheidung nicht verwertbarer Reste.
Gliederung des Körpers nach funktionellen
Gesichtspunkten
Atmungsapparat
§ Bewegungsapparat
Die Grundfunktion des Atmungsapparates besteht in der
§ Verdauungsapparat
Aufnahme von Sauerstoff aus der Luft und der Abgabe von
§ Atmungsapparat
Kohlendioxid. Dieser Vorgang wird als „äußere Atmung“
§ Harn- und Geschlechtsapparat
bezeichnet und findet in den Lungen statt. In den Lun-
§ Herz- Kreislauf- und Abwehrsystem
genbläschen vollzieht sich der Gasaustausch durch Dif-
§ Nervensystem
fusion zwischen der eingeatmeten Luft und dem Blut in
§ Sinnesorgane
den Lungenkapillaren. Dieses Blut transportiert den auf-
§ Endokrines System
genommenen Sauerstoff zu allen Körpergeweben. In den
§ Äußere Haut
Körpergeweben gelangt der Sauerstoff wiederum durch
4 1 Allgemeine Anatomie der Haussäugetiere

1.1 Verdauungsapparat des Hundes, schematisch


1 Mundhöhle 6–8 Dünndarm 9–12 Dickdarm
2 Schlundkopfhöhle 9 Blinddarm, Cecum 13 Mastdarm, Rectum
3 Speicheldrüsen 10 Grimmdarm, aufsteigender Teil, 14 Anus
4 Speiseröhre, Esophagus Colon ascendens 15 Leber, Hepar
5 Magen, Ventriculus 11 Grimmdarm, querverlaufender Teil, 16 Bauchspeicheldrüse, Pancreas
6 Zwölffingerdarm, Duodenum Colon transversum 17 Zwerchfell
7 Leerdarm, Jejunum 12 Grimmdarm, absteigender Teil, 18 Kehlkopf und Anfangsabschnitt der
8 Hüftdarm, Ileum Colon descendens Luftröhre

Diffusion aus dem Kapillarblut des jeweiligen Gewebes in Die Nasenhöhle enthält in Gestalt eines Areals Riech-
die Zellen. Dieser Vorgang stellt die „innere Atmung“ dar. schleimhaut im Nasengrund auch das Riechorgan. Der
Kehlkopf hat neben seiner Funktion als Atemweg auch ei-
Die Einatmung der Frischluft und die Ausatmung der aus-
ne Schutzfunktion gegen das Eindringen von Flüssigkei-
getauschten Luft (Ventilation) werden durch Volumen-
ten oder Speisepartikeln in die unteren Atemwege. Darü-
veränderungen der Lunge bewirkt. Diese Volumenverän-
ber hinaus ist er auch an der Stimmbildung beteiligt.
derungen sind die Folge von Atembewegungen des
Zwerchfells und des Brustkorbs. Die Atembewegungen
bewirken eine rhythmische Erweiterung der im Brustkorb Harn- und Geschlechtsapparat
gelegenen Pleurahöhlen, in welche sich die Lungen ein-
stülpen. In den Pleurahöhlen herrscht Unterdruck, wes- Die Harnorgane und die Geschlechtsorgane haben einen
halb die Lungen den Volumenveränderungen des Brust- gemeinsamen embryonalen Ursprung. Die Endabschnitte
korbs folgen müssen. Infolge der Erweiterung vergrößern ihrer Ausführungsgänge vereinigen sich. Die Harnorgane
sich die Lungenbläschen und es strömt Frischluft über die dienen der Ausscheidung von Wasser und darin gelösten
Atemwege ein. Mit dem Erschlaffen der Einatmungsmus- Stoffwechselprodukten. Die Geschlechtsorgane ermög-
kulatur am Ende des Einatmungsvorgangs führt die Re- lichen die Fortpflanzung.
traktionskraft der Lunge zur Druckerhöhung in den Luft- Die Harnorgane werden aus funktioneller Sicht in harn-
wegen und damit zur Ausatmung. bereitende und harnableitende Organe untergliedert.
Zu den Atemwegen zählen die Nasenhöhle, ein Abschnitt Die harnbereitenden Organe sind die Nieren, die harnab-
der Schlundkopfhöhle (Atmungsrachen), der Kehlkopf, leitenden die Harnleiter, die Harnblase und die Harn-
die Luftröhre und deren Verzweigungen in der Lunge, die röhre.
Bronchen.
1. 2 Gliederung des Körpers nach Organsystemen 5

Die Geschlechtsorgane können in keimbereitende, keim- Beim weiblichen Tier bilden die Eileiter und die Gebär-
leitende und keimbewahrende Organe sowie die Begat- mutter die keimleitenden und -bewahrenden Organe. Die
tungsorgane eingeteilt werden. Sie erfahren im Verlaufe Eileiter nehmen nach der Ovulation die Eizellen auf und
ihrer Entwicklung eine deutliche sexuelle Differenzierung. transportiren sie zur Gebärmutter. Im Eileiter findet nor-
malerweise auch die Befruchtung der Eizellen durch die
Die keimbereitenden Organe oder Keimdrüsen sind bei
Samenzellen statt. In der Gebärmutter reifen die Embryo-
den männlichen Tieren die Hoden, bei den weiblichen die
nen zu geburtsreifen Feten heran. Zwischen Gebärmutter
Eierstöcke. In den Hoden erfolgt die Produktion der Sa-
und Embryo/Fetus fungiert als Austauschorgan die Pla-
menzellen sowie des männlichen Sexualhormons Tes-
zenta.
tosteron. Das Testosteron stimuliert die Samenbildung,
fördert die Ausprägung der sekundären Geschlechtsmerk- Die Begattungsorgane sind beim männlichen Individuum
male und beeinflusst geschlechtsspezifische Verhaltens- der Penis, beim weiblichen die Scheide, der Scheiden-
weisen. Die Eierstöcke enthalten die weiblichen Keim- vorhof und die Scham.
zellen, die zu bestimmten Zeiten als befruchtungsfähige
Eizellen abgegeben werden. Zugleich sind die Eierstöcke
Herz- Kreislauf- und Abwehrsystem
endokrine Drüsen, die verschiedene Hormone, vor allem
Östrogene und Progesteron, produzieren. Diese Hormone Das Herz- Kreislaufsystem ist für den Stofftransport von
steuern das zyklische Geschehen im Genitaltrakt. und zu den Organen zuständig. Es ist Voraussetzung für
Die keimleitenden oder -bewahrenden Organe der männ- die eigenständigen Stoffwechselvorgänge im Gewebe und
lichen Tiere sind die Nebenhoden und die Samenleiter. In funktionell eng mit dem Atmungssystem (Austausch der
den Nebenhoden erfolgt die Ausreifung der Spermien und Atemgase) verknüpft. Stofftransport und Austausch der
ihre Speicherung. Die Samenleiter verbinden die Neben- Atemgase sind Voraussetzungen für den Energieumsatz
hoden mit der Harnröhre und transportieren bei der Eja- im Inneren der Zellen.
kulation die Spermien. An die samenableitenden Wege Zum Herz- Kreislaufsystem ( 1.2) gehören das Herz, die
sind die akzessorischen Geschlechtsdrüsen (Samenlei- Arterien, die Kapillaren und die Venen. Das Herz ist das
terampulle, Samenblasen-, Vorsteher- und Harnröhren- funktionelle Zentralorgan des Kreislaufs. Es sichert mit
zwiebeldrüse) angeschlossen. Ihre Sekrete werden dem seiner kräftigen Muskulatur nach Art einer Saug-/Druck-
Ejakulat beigemengt.

1.2 Blutkreislaufschema eines Haussäugetieres


1 linke Herzhälfte 10 A. mesenterica caudalis
2 Truncus brachiocephalicus 11 Kapillarsystem von Colon descendens und Rectum
3 Kapillarsystem des Kopfes 12 Pfortader, V. portae
4 kraniale Hohlvene, V. cava cranialis 13 Lebervenen, Vv. hepaticae
5 Aorta 14 kaudale Hohlvene, V. cava caudalis
6 A. celiaca 15 rechte Herzhälfte
7 Kapillarsystem von Magen, Leber, Pancreas, 16 Lungenarterienstamm, Truncus pulmonalis
Milz und Anfangsabschnitt des Duodenums 17 Kapillarsystem der Lunge
8 A. mesenterica cranialis 18 Lungenvenen, Vv. pulmonales
9 Kapillarsystem des Darmkanals (außer Anfangsabschnitt 19 Zwerchfell
des Duodenums, Colon descendens und Rectum)
6 1 Allgemeine Anatomie der Haussäugetiere

pumpe einen ständigen Blutstrom im Körper. Die Arterien Eine Veränderung in der Umwelt wird vom Organismus
und die Venen besorgen als Leitungsgefäße den Trans- durch einen Rezeptor (z. B. einen Hautrezeptor) als Reiz
port des Blutes von und zu den Geweben. Die Kapillaren wahrgenommen. Dieser Reiz wird vom Rezeptorneuron
sind die Endstrombahn, in der der Substanzaustausch in ein elektrisches Potential übersetzt und weitergeleitet.
zwischen Blut und Geweben erfolgt. Das auf den Reiz reagierende Organ ist der Effektor (z. B.
ein Skelettmuskel). Die Strecke zwischen Rezeptor- und
Das Blutgefäßsystem kann in zwei Abschnitte gegliedert
Effektororgan wird durch eine Neuronenkette über-
werden, den Körperkreislauf (großer Kreislauf) und den
brückt. Die Verbindungen zwischen den Neuronen einer
Lungenkreislauf (kleiner Kreislauf). Für den Abfluss des
solchen Kette sind die Synapsen. Ankommende Erregun-
Blutes aus dem Kapillarsystem der unpaaren Bauchorga-
gen bewirken an den Synapsen die Ausschüttung chemi-
ne (Magen, Darm, Bauchspeicheldrüse, Milz) gelten be-
scher Substanzen (Transmitter), die am folgenden Neuron
sondere Verhältnisse. Er erfolgt über die Pfortader, die das
eine erregende oder eine hemmende Wirkung entfalten.
venöse Blut in das Kapillarsystem der Leber führt. Hier
werden dem Blut die im Magen-Darm-Kanal resorbierten Neben den eigentlichen Nervenzellen gibt es im Nerven-
Nährstoffe entnommen, um- oder abgebaut und in verän- system unterstützende Zellen mit vielfältigen Funktionen
derter Form wieder an das Blut abgegeben. Bestimmte (u. a. Stützgerüst, Isolation, Ernährung). Diese Zellen wer-
Stoffe werden entgiftet und über die Galle ausgeschieden. den als Neuroglia bezeichnet.

Das Abwehr- oder lymphatische System sichert die Inte- Ansammlungen von Nervenzellen haben eine dunkle
grität des Organismus, indem es von außen eingedrun- Farbe. Dadurch heben sie sich von Nervenfaserbündeln
gene Fremdstoffe (Antigene) oder als „fremd“ erkannte ab, die durch ihre isolierenden Hüllen aus Mark (Myelin)
körpereigene Bestandteile (z. B. Krebszellen) unschädlich weiß gefärbt sind. Somit kann man im Gehirn und im
macht. Bei den Abwehrvorgängen wird zwischen zellulä- Rückenmark graue und weiße Substanz unterscheiden.
ren und humoralen Varianten unterschieden. Zelluläre Gruppen von Nervenzellen im Gehirn oder im Rücken-
Abwehrvorgänge zerstören Fremdzellen (Bakterien, Pilze, mark werden als Kerne (Nuclei) bezeichnet. Nervenzell-
Tumorzellen). Bei humoralen Abwehrvorgängen werden anhäufungen außerhalb des ZNS heißen Ganglien. Ner-
die Fremdstoffe durch spezifische, ins Blut abgegebene venfasern mit gemeinsamem Ursprung und gemeinsamer
Antikörper neutralisiert. Eine zentrale Rolle bei der zellu- Funktion formieren sich im Gehirn und im Rückenmark zu
lären und humoralen Abwehr spielen die Lymphozyten. Bündeln (Fasciculi) oder Strängen (Tractus).
Sie entstammen dem Knochenmark und siedeln sich in
Aus didaktischen Gründen ist es sinnvoll, eine Untertei-
verschiedenen lymphatischen Organen an, wo sie dann
lung des Nervensystems vorzunehmen. Topographisch
mit Antigenen in Kontakt kommen. Zu den lymphati-
unterscheidet man zwischen dem Zentralnervensystem
schen Organen zählen u.a. die Mandeln, die Lymphkno-
(Gehirn und Rückenmark) und dem peripheren Nerven-
ten, die Milz und der Thymus.
system (Gehirn- und Rückenmarksnerven, autonome Ner-
Zum lymphatischen System gehört auch das Lymphge- ven und deren Ganglien). Nach funktionellen Gesichts-
fäßsystem, welches die aus den Blutgefäßen stammende punkten kann man ein somatisches und ein viszerales
Gewebsflüssigkeit in den Blutkreislauf zurückführt. Das oder autonomes Nervensystem unterscheiden. Das so-
System beginnt peripher mit Lymphkapillaren, setzt sich matische Nervensystem dient dem Organismus zur Aus-
über Lymphgefäße fort, um mit Lymphsammelstämmen einandersetzung mit der Umwelt (oikotropes System). Das
herznah in das Venensystem zu münden. Die im Lymph- viszerale Nervensystem reguliert die vegetativen Funktio-
gefäßsystem transportierte Flüssigkeit ist die Lymphe. Sie nen des Körpers (vegetatives oder idiotropes System).
passiert auf ihrem Weg Lymphknoten, die als Filtersta-
tionen fungieren und der Lymphe Lymphozyten zufüh-
Sinnesorgane
ren.
Die Sinnesorgane dienen der Wahrnehmung physikali-
Nervensystem scher oder chemischer Reize aus der Umwelt. Diese Um-
weltreize werden in Sensoren in elektrische Signale um-
Mit dem Nervensystem (NS) reagiert der Organismus auf gewandelt und über Nervenfasern dem Zentralnervensys-
Veränderungen seiner Umwelt und reguliert das Zu- tem zugeleitet. Dort rufen sie Sinneseindrücke oder
sammenwirken seiner Organsysteme. Das Nervengewebe -empfindungen hervor. Die Empfindungen werden vor
hat sich ausschließlich auf die Funktion des Informa- dem Hintergrund subjektiver Erfahrungen als Wahrneh-
tionswechsels spezialisiert. Das funktionelle Bauelement mungen interpretiert. Für die unterschiedlichen Wahr-
des Nervensystems ist die Nervenzelle (Neuron). Sie be- nehmungen stehen spezifische Sinnesorgane (Auge, Ohr,
steht aus einem Zellkörper (Perikaryon), der die Haupt- Geruchs- und Geschmacksorgan) zur Verfügung.
rolle im Stoffwechsel der Nervenzelle spielt und den Zell-
Das Auge ist das Organ für den Gesichtssinn. Es handelt
fortsätzen (Neuriten und Dendriten), welche die Erre-
sich um ein zusammengesetztes optisches System, das
gungsleitung zum Zentralnervensystem (ZNS) oder in die
Peripherie besorgen.
1.3 Die anatomische Nomenklatur und die sprachlichen Regeln 7

über Photorezeptoren der Netzhaut (Zapfen und Stäb- verschiedensten Organen vor. Beispiele sind die Bauch-
chen) Lichtreize aufnehmen und verarbeiten kann. speicheldrüse (LANGERHANS-Inseln), die Hoden, die Ei-
erstöcke, die Plazenta und die enteroendokrinen Zellen
Das Ohr dient der Aufnahme zweier Sinnesorgane, des
im Magen-Darm-Kanal.
Gleichgewichts- und des Gehörorgans. Beide bilden zu-
sammen das Innenohr. Das äußere und das Mittelohr
dienen der Aufnahme und der Übertragung von Schall- Äußere Haut
wellen auf die Sinneszellen des Gehörorgans.
Die äußere Haut umhüllt den Körper vollständig und bil-
Das Geruchsorgan hat unter den Haussäugetieren be- det die physikalische Barriere zur Außenwelt. An den na-
sonders für den Hund große Bedeutung (Sozialkontakt, türlichen Körperöffnungen geht sie in eine Schleimhaut
Fährtensuche). Es ist als ein Bereich von Riechschleim- über. Die Haut bietet einen gewissen Schutz vor physi-
haut im Nasenhöhlengrund platziert. kalischen und chemischen Noxen und sie verhindert
Das Geschmacksorgan besteht aus Geschmacksknos- das Eindringen von Mikroorganismen in den Körper.
pen, die als spezifische Rezeptoren in kleinen Erhebungen Für Wasser ist sie undurchdringlich und schützt dadurch
der Zungenschleimhaut (Geschmackspapillen) angeord- vor Austrocknung. Eine wichtige Rolle spielt die Haut
net sind. auch bei der Thermoregulation, indem eine stärkere
Durchblutung der Hautgefäße und eine Aktivierung der
Neben diesen spezifischen Sinnesorganen gibt es eine Rei- Schweißdrüsen die Abgabe von Körperwärme fördern.
he von Nervenendigungen für die Oberflächen-, Tiefen- Über die Schweißdrüsen fungiert die Haut auch als Ex-
und Eingeweidesensibilität. kretionsorgan. Durch sensible Endorgane kann die Haut
Informationen aus der Umwelt aufnehmen. Für die Wahr-
Endokrines System nehmung von Schmerz-, Berührungs-, Druck-, Dehnungs-
und Vibrationsreizen gibt es verschiedene Hautrezep-
Die Organe des endokrinen Systems sezernieren Wirk- toren.
stoffe (Hormone), die ins Blut abgegeben werden und die
Die Haut besteht aus zwei Schichten, einer äußeren Epi-
Funktion ihrer Zielorgane steuern. Sie stellen neben dem
dermis (Oberhaut) und einer darunter liegenden Dermis
Nervensystem ein zweites System des Informations-
(Corium, Lederhaut). Die Epidermis wird von einem mehr-
austauschs dar. Zwischen beiden Systemen bestehen
schichtigen Plattenepithel gebildet. Sie ist Trägerin der
enge Wechselbeziehungen und funktionelle Übergänge.
Barrierefunktion der Haut. Je nach Beanspruchung ist sie
So gibt es bestimmte Nervenzellen, die selbst Hormone
mehr oder weniger dick. Abkömmlinge der Epidermis sind
produzieren (Neurosekretion). In manchen Ganglien (z. B.
Schweiß- und Talgdrüsen sowie Haare.
Nebennierenmark) besitzen die Nervenzellen keine Fort-
sätze mehr, sondern bilden sich zu Drüsenzellen um, die Die Dermis besteht aus kollagenen und elastischen Fasern
Wirkstoffe produzieren und ins Blut abgeben. Anhäufun- und ist zapfenartig fest mit der Epidermis verbunden. Epi-
gen solcher Zellen werden Paraganglien genannt. dermis und Dermis bilden zusammen die Cutis. Sie ruht
auf einer fettreichen, lockeren Bindegewebsschicht, der
Die von den endokrinen Organen sezernierten Wirkstoffe
Subcutis (Unterhaut).
entfalten ihre Wirkung nicht nur an ihren Zielorganen,
sondern wirken gleichzeitig auf das sezernierende Organ Zum Organsystem der äußeren Haut zählen auch Sonder-
zurück (Rückkopplungsmechanismen). So führt ein er- bildungen und lokale Modifikationen der Hautschichten,
höhter Hormonspiegel zur Hemmung, ein erniedrigter zur wie Ballen, Krallen, Klauen, Hufe und Hörner. Die Milch-
Steigerung der Hormonproduktion. Zwischen der Hirnan- drüsen werden als modifizierte und erheblich vergrößer-
hangsdrüse (Hypophyse) und anderen endokrinen Orga- te Schweißdrüsen ebenfalls unter diesem Organsystem
nen bestehen vielfältige derartige Regelkreise. Innerhalb abgehandelt.
der endokrinen Regelkreise nehmen das Zwischenhirn
und die Hypophyse eine zentrale Stellung ein (Zwischen-
hirn-Hypophysen-System). Im Zwischenhirn werden so
genannte „releasing factors“ gebildet, die auf die Hypo-
1.3 Die anatomische
physe wirken und dort eine Ausschüttung der entspre- Nomenklatur und die
chenden Hormone bewirken. Das Zwischenhirn selbst
wird wiederum von höheren Hirnzentren gesteuert. sprachlichen Regeln
Die endokrinen Organe werden traditionell auch als en- Die anatomische Fachsprache wurde entwickelt, um sich
dokrine Drüsen bezeichnet, obwohl sie keine Ausfüh- eindeutig und wissenschaftlich präzise ausdrücken zu
rungsgänge besitzen. Zu den endokrinen Drüsen zählen können. Es gibt mehrere tausend anatomische Namen,
die Hypophyse, die Epiphyse, die Schilddrüse, die Neben- Nomina anatomica (NA), die auf etwa 600 Wortstämme
schilddrüsen und die Nebennieren. Neben diesen kom- zurückgehen. Zwei Drittel davon sind lateinischen, der
pakten endokrinen Drüsen kommen endokrine Zellen in Rest griechischen Ursprungs. Gelegentlich gibt es auch an-
8 1 Allgemeine Anatomie der Haussäugetiere

dere, etwa arabische Wurzeln. Unabhängig von ihrer fen, Tempora. Das Ohr, Auris, mit der Ohrmuschel, Auri-
sprachlichen Herkunft werden alle NA wie lateinische cula, gehören ebenfalls zum Gehirnschädelteil des Kopfes.
Worte behandelt. Für die anatomischen Namen bei den
Im Gesichtsschädelteil des Kopfes, dem Gesicht, Facies,
Haussäugetieren wurde 1968 eine weltweit verbindliche
liegen die Augen, Oculi, die Nase, Nasus, der Mund, Os, und
Regelung getroffen und in den Nomina Anatomica Vete-
das Kinn, Mentum.
rinaria (NAV) niedergelegt. Die NAV liegt derzeit in der
vierten Auflage von 1994 vor. Am Hals wird der obere Abschnitt als Nacken, Nucha, be-
zeichnet.
Die Deklination aller NA erfolgt unabhängig von der
sprachlichen Herkunft in der lateinischen Form. Der Um- Der Rumpf gliedert sich in den Rücken, Dorsum, den
laut „ae“ wird durch den Vokal „e“ ersetzt. Allerdings ist in Brustkorb oder die Brust, Thorax bzw. Pectus, den Bauch,
einigen Fällen auch die Verwendung von „ae“ zulässig Abdomen, und das Becken, Pelvis.
(z. B. Cecum und Caecum oder Peritoneum und Peritonae-
Die knöcherne Grundlage des Rückens ist die Wirbelsäu-
um).
le, Columna vertebralis. Zum Rücken wird auch die Lende,
Bei den aus mehreren Worten bestehenden NA wird der Lumbus, gezählt.
Anfangsbuchstabe des ersten Wortes groß, die der wei-
Der Brustkorb umschließt die Brusthöhle, Cavum thoracis.
teren Worte werden klein geschrieben (z. B. Nervus ischi-
Ihre Wände werden durch die Brustwirbel, die Rippen und
adicus, Musculus obliquus externus abdominis).
das Brustbein knöchern gestützt.
Die Aussprache richtet sich nach dem spätlateinischen
Die Wände des Bauches umgeben die Bauchhöhle, Cavum
Gebrauch. Das „c“ wird vor e, i, ae, oe wie „z“ ausgespro-
abdominis. Die seitliche Bauchgegend ist die Flanke, Latus.
chen. In allen anderen Fällen wie „k“ (Beispiele: Cecum,
Den lendenseitigen Abschnitt der seitlichen Bauchgegend
gesprochen Zekum; Cisterna, gespr. Zisterna; Coelom, ge-
bildet die so genannte Hungergrube, Fossa paralumbalis
spr. Zoelom; Camera, gespr. Kamera; Collum, gespr. Kol-
( 1.5). Etwa in der geometrischen Mitte der Bauchwand
lum; Cubitus, gespr. Kubitus.
befindet sich der Nabel, Umbilicus. Die hintere untere
Sofern im Weiteren ein Terminus kursiv geschrieben ist, Bauchwand bildet beiderseits die Leiste, Inguen. Beide
handelt es sich um einen anatomischen Fachbegriff aus Leisten werden durch die in der Mitte gelegene Schamre-
der NAV. Aus didaktischen Gründen sind jedoch nicht alle gion getrennt und jeweils seitlich von der Kniefalte, Plica
Fachbegriffe kursiv geschrieben. lateralis, begrenzt ( 1.6).

Das Becken umschließt die Beckenhöhle, Cavum pelvis. Es


wird vom Kreuzbein und dem knöchernen Becken ge-
1.4 Topographische stützt. Als Hüfte, Coxa, wird etwas unscharf die seitliche
Beckenpartie bezeichnet. Ihre knöcherne Grundlage ist
Gliederung des das Hüftbein, Os coxae. Beide Hüftbeine formen zusam-
Tierkörpers men das knöcherne Becken. Der seitlich der Schwanzwur-
zel gelegene Beckenabschnitt wird Hinterbacke, Natis o.
Clunis, genannt.

Am Hinterende des Beckens (Beckenausgang) liegt unter-


1.4.1 Die Körperabschnitte
halb der Schwanzwurzel der After, Anus. Unterhalb des
Der Tierkörper lässt sich von außen betrachtet in 5 deut- Anus befindet sich beim weiblichen Tier die Scham, Pu-
lich gegeneinander abgesetzte Abschnitte gliedern: dendum femininum o. Vulva ( 1.7). Beim männlichen Tier
liegt hier die Peniswurzel. Die Umgebung des Afters und
der Scham bzw. der Peniswurzel ist der Damm oder das
Mittelfleisch, Perineum. Bei Schwergeburten kann es zu
§ Kopf, Caput
Zerreißungen des Perineums (Dammriss) kommen.
§ Hals, Collum
§ Rumpf, Truncus Der Schwanz schließt sich hinten an das Becken an. Er ent-
§ Schwanz, Cauda springt mit der Schwanzwurzel (Radix caudae) in der Ver-
§ Gliedmaßen, Membra längerung der Kreuzgegend.

Der Rumpf wird getragen von den Vorder- oder Schulter-


gliedmaßen, Membra thoracica, und den Hinter- oder Be-
Das Skelett des Kopfes ist der Schädel (Cranium). Am ckengliedmaßen, Membra pelvina. Vorder- und Hinter-
Kopf können ein Gehirnschädelteil und ein Gesichtsschä- gliedmaßen weisen einander entsprechende (homodyna-
delteil unterschieden werden. Zum Gehirnschädelteil me) Abschnitte auf:
zählen der Scheitel, Vertex, der Vorderkopf, Sinciput, mit
der Stirn, Frons, der Hinterkopf, Occiput, und die Schlä-

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