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DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Inhalt Seite
Vorwort ......................................................................................................................................................... 6
Einleitung...................................................................................................................................................... 9
1 Anwendungsbereich...................................................................................................................... 10
2 Normative Verweisungen............................................................................................................... 11
3 Begriffe, Symbole und Einheiten................................................................................................... 12
3.1 Begriffe........................................................................................................................................... 12
3.2 Symbole, Einheiten und Indizes.................................................................................................... 15
3.2.1 Symbole und Einheiten.................................................................................................................. 15
3.2.2 Indizes ............................................................................................................................................ 15
4 Verknüpfung der Teile der Vornormenreihe DIN V 18599 ............................................................ 16
4.1 Eingangsgrößen aus anderen Teilen der Vornormenreihe DIN V 18599 ..................................... 17
4.2 Ausgangsgrößen für andere Teile der Vornormenreihe DIN V 18599.......................................... 17
5 Nachweisverfahren ........................................................................................................................ 17
5.1 Bilanzierungsansatz ...................................................................................................................... 17
5.2 Unterteilung der Gebäudezone...................................................................................................... 19
5.2.1 Unterteilung in Berechnungsbereiche .......................................................................................... 19
5.2.2 Tageslichtbereich........................................................................................................................... 19
5.3 Betriebszeiten ................................................................................................................................ 21
5.4 Kunstlicht ....................................................................................................................................... 21
5.4.1 Tabellenverfahren .......................................................................................................................... 21
5.4.2 Vereinfachtes Wirkungsgradverfahren ......................................................................................... 24
5.4.3 Fachplanung .................................................................................................................................. 26
5.4.4 Ermittlung der spezifischen elektrischen Bewertungsleistung in bestehenden
Gebäuden ....................................................................................................................................... 26
5.5 Tageslicht....................................................................................................................................... 27
5.5.1 Jährliche Tageslichtversorgung bei vertikalen Fassaden ........................................................... 29
5.5.1.1 Klassifizierung der Tageslichtversorgung.................................................................................... 29
5.5.1.2 Tageslichtversorgungsfaktor ........................................................................................................ 33
5.5.2 Jährliche Tageslichtversorgung bei Dachoberlichtern ................................................................ 40
5.5.2.1 Klassifizierung der Tageslichtversorgung.................................................................................... 40
5.5.2.2 Tageslichtversorgungsfaktor ........................................................................................................ 46
5.5.3 Tageslichtabhängige Kontrollsysteme ......................................................................................... 47
5.5.4 Monatliches Verfahren................................................................................................................... 49
5.6 Belegung (Präsenz)........................................................................................................................ 50
Anhang A (normativ) Minderungsfaktor kA zur Berücksichtigung des Flächenanteils der
Sehaufgabe .................................................................................................................................... 52
A.1 Allgemeines.................................................................................................................................... 52
2
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Seite
Bilder
Bild 6 — Schemaschnitt zur Erläuterung des Einflusses des linearen Verbauungshöhenwinkels V,lV ............30
Bild 7 — Schemaschnitt zur Erläuterung des Einflusses des Winkels der horizontalen Auskragung V,hA ......30
Bild 8 — Schemaschnitt zur Erläuterung des Einflusses des Winkels der vertikalen Auskragung V,vA ...........31
Bild 9 — Darstellung der geometrischen Größen, die den Lichtschachtindex wi festlegen .............................32
Bild 11 — Größen zur Beschreibung der Geometrie des Aufsetzkranzes für Räume mit Lichtkuppeln und
Lichtbändern..........................................................................................................................................43
Bild 12 — Größen zur Beschreibung der Geometrie von Sägezahndachoberlichtern (Sheds) ........................43
Bild A.1 — Schematische Darstellung der Bereiche für die Sehaufgabe AS und die Umgebungsfläche AU .....53
Bild A.2 — Schematische Darstellung der effektiven Lichttransmissionsgrade !eff,u,SA und !eff,o,SA
in den unteren und oberen raumseitigen Viertelraum..............................................................................57
Bild A.3 — Faktor C’TL,Vers,SA bei aktiviertem Sonnen- und/oder Blendschutz in Abhängigkeit des
Gesamtlichttransmissionsgrades ! eff,SA und des Verteilungsschlüssels vSA für m = 500 lx.......................59
3
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Seite
Tabellen
Tabelle 1 — Rechenwerte der spezifischen elektrischen Bewertungsleistung pj,lx , bezogen auf die
Grundfläche je lx Wartungswert der Beleuchtungsstärke auf der Nutzebene für Leuchten mit
stabförmigen Leuchtstofflampen und elektronischen Vorschaltgeräten (EVG) ........................................21
Tabelle 4 — Raumwirkungsgrade R als Funktion der Beleuchtungsart und des Raumindex .........................25
Tabelle 5 — Faktor kBG zur Ermittlung der Systemleistung aus der Leistungsaufnahme der Lampe ...............27
Tabelle 6 — Klassifizierung der Tageslichtversorgung als Funktion des Tageslichtquotienten für die
Rohbauöffnung DRb,j...............................................................................................................................33
Tabelle 7 — Relative Zeiten trel,TL,SNA,j und trel,TL,SNA,j bei nicht aktiviertem und aktiviertem Sonnen- und/oder
Blendschutz in Abhängigkeit der Fassadenorientierung .........................................................................34
4
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Seite
Tabelle 10 — Parameter a1 und a2 der Gleichung (28) in Abhängigkeit des Wartungswertes der
Beleuchtungsstärke m...........................................................................................................................37
Tabelle 13 — Anhaltswerte für Lichttransmissionsgrade D65, U- und g-Werte für Bauteile, die häufig in
Dachoberlichtern eingesetzt werden ......................................................................................................41
Tabelle 15 — Raumwirkungsgrade # R für Lichtkuppeln als Funktion des Raumindexes k und der
Geometrieparameter der Dachoberlichtaufsetzkranzausbildung .............................................................44
Tabelle 22 — Faktor zur Berücksichtigung der Effizienz der Präsenzkontrolle CPrä,kon,j ....................................51
Tabelle A.1 — Anhaltswerte für effektive Lichttransmissionsgrade eff,SA für unterschiedliche Sonnen-
und/oder Blendschutzsysteme (siehe auch DIN V 18599-2) ...................................................................55
Tabelle A.2 — Anhaltswerte des Verteilungsschlüssels für verschiedene Fassadenkomponenten VSA,j ..........58
Tabelle A.3 — Monatlicher Endenergiebedarf für Dachoberlichter, ausgeführt als Lichtbänder ......................83
Tabelle A.4 — Monatlicher Endenergiebedarf für Dachoberlichter, ausgeführt als Shedoberlichter ................84
5
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Vorwort
Eine Vornorm ist das Ergebnis einer Normungsarbeit, das wegen bestimmter Vorbehalte zum Inhalt oder
wegen des gegenüber einer Norm abweichenden Aufstellungsverfahrens vom DIN noch nicht als Norm
herausgegeben wird.
vorzugsweise als Datei per E-Mail an nabau@din.de in Form einer Tabelle. Die Vorlage dieser Tabelle
kann im Internet unter http://www.din.de/stellungnahme abgerufen werden;
oder in Papierform an den Normenausschuss Bauwesen (NABau) im DIN Deutsches Institut für Nor-
mung e. V., 10772 Berlin (Hausanschrift: Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin).
Die Vornormenreihe DIN V 18599 Energetische Bewertung von Gebäuden — Berechnung des Nutz-, End-
und Primärenergiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung besteht aus:
Die Vornormenreihe DIN V 18599 stellt ein Verfahren zur Bewertung der Gesamtenergieeffizienz von
Gebäuden zur Verfügung. Die Berechnungen erlauben die Beurteilung aller Energiemengen, die zur bestim-
mungsgemäßen Heizung, Warmwasserbereitung, raumlufttechnischen Konditionierung und Beleuchtung von
Gebäuden notwendig sind.
Dabei berücksichtigt die Vornormenreihe DIN V 18599 auch die gegenseitige Beeinflussung von Energie-
strömen und weist auf planerische Konsequenzen hin. Neben dem Berechnungsverfahren werden auch
nutzungs- und betriebsbezogene Randbedingungen für eine neutrale Bewertung zur Ermittlung des Energie-
bedarfs angegeben (unabhängig von individuellem Nutzerverhalten und lokalen Klimadaten).
6
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Die Vornormenreihe DIN V 18599 ist geeignet, den langfristigen Energiebedarf für Gebäude oder auch
Gebäudeteile zu ermitteln und die Einsatzmöglichkeiten erneuerbarer Energien für Gebäude abzuschätzen.
Das Verfahren ist für zu errichtende Gebäude sowie für bestehende Gebäude oder Baumaßnahmen im
Bestand gleichermaßen bestimmt.
Änderungen
3.2.2 Indizes;
5.1 Bilanzierungsansatz;
5.2.2 Tageslichtbereich;
5.4 Kunstlicht;
5.4.1 Tabellenverfahren;
5.4.3 Fachplanung;
Tabelle 5 „Faktor kBG zur Ermittlung der Systemleistung aus der Leistungsaufnahme der Lampe“
wurde neu aufgenommen; daraus ergibt sich eine geänderte Durchnummerierung der Tabellen;
5.5.1.2 Tageslichtversorgungsfaktor;
Tabelle 12 (jetzt Tabelle 13) „Anhaltswerte für Lichttransmissionsgrade !D65, U- und g-Werte für
Bauteile, die häufig in Dachoberlichtern eingesetzt werden“;
Tabelle 18 (jetzt Tabelle 19) „Korrekturfaktor CTL,kon,j zur Berücksichtigung des tageslichtabhängigen
Kontrollsystems in der Zone n in Abhängigkeit des Wartungswertes der Beleuchtungsstärke m und
der Klassifizierung der Tageslichtversorgung“;
7
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Tabelle 21 (jetzt Tabelle 22) „Faktor zur Berücksichtigung der Effizienz der Präsenzkontrolle
CPrä,kon,j“;
A.3.2.3 Einzelbüro – Beleuchtungslösung 3 wurde aufgenommen; daraus ergibt sich eine geänderte
Durchnummerierung der Gleichungen und Bilder;
A.4.1 Allgemeines;
Literaturhinweise.
Frühere Ausgabe
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— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Einleitung
Die nach der Vornormenreihe DIN V 18599 durchgeführte Energiebilanz folgt einem integralen Ansatz, d. h.,
es erfolgt eine gemeinschaftliche Bewertung des Baukörpers, der Nutzung und der Anlagentechnik unter
Berücksichtigung der gegenseitigen Wechselwirkungen. Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit besteht die
Vornormenreihe DIN V 18599 aus mehreren Teilen, die einzelne Themenschwerpunkte behandeln. Einen
Überblick über die Inhalte der einzelnen Teile gibt Bild 1.
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DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
1 Anwendungsbereich
Die Vornormenreihe DIN V 18599 stellt ein Verfahren zur Durchführung der Gesamtenergiebilanz von
Gebäuden bereit. Der aufgezeigte Algorithmus ist anwendbar für die energetische Bilanzierung von:
eine allgemeine, ingenieurmäßige Energiebedarfsbilanzierung von Gebäuden mit frei wählbaren Rand-
bedingungen, z. B. mit dem Ziel des Abgleichs zwischen Energiebedarf und Energieverbrauch (Bedarfs-
Verbrauchs-Abgleich).
die Heizung,
die Lüftung,
die Trinkwarmwasserversorgung,
die Beleuchtung
von Gebäuden einschließlich der Stromaufwendungen (Hilfsenergien), die unmittelbar mit der Energiever-
sorgung zusammenhängen.
In diesem Dokument wird das Nachweisverfahren zur Ermittlung des monatlichen und jährlichen End-
energiebedarfs für Beleuchtungszwecke in Nichtwohngebäuden festgelegt. Das Verfahren umfasst die
beleuchtungstechnisch erforderliche Zonierung des Gebäudes, die Ermittlung der spezifischen elektrischen
Bewertungsleistung des künstlichen Beleuchtungssystems, die Berücksichtigung der Tageslichtnutzung und
des Einflusses von Präsenzmeldesystemen.
Eine energieeffiziente Beleuchtung erfordert den Einsatz von geeigneten Beleuchtungssystemen, Steuerungs-
bzw. Regelungseinrichtungen sowie die Nutzung des verfügbaren Tageslichtes. Das beschriebene Verfahren
erfasst dabei ausschließlich die zur Erfüllung der Mindestanforderungen an die Beleuchtung erforderlichen
Beleuchtungssysteme. Nach DIN EN 12464-1 sowie [6] und [7] ist die Beleuchtungsanlage so auszulegen,
dass die Beleuchtungsanforderungen eines bestimmten räumlichen Bereiches erfüllt werden, ohne den
Energiebedarf unnötig zu erhöhen. Hierbei darf der Energiebedarf nicht zu Lasten der lichttechnischen
Gütemerkmale der Beleuchtung gesenkt werden.
Bild 2 zeigt schematisch den inhaltlichen Umfang dieses Dokuments. Ein zu Bild 2 analoges Übersichtsbild
mit farblicher Kennzeichnung des jeweiligen Inhalts ist auch in allen anderen Teilen der Vornormenreihe
DIN V 18599 enthalten.
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— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
DIN V 18599-1, Energetische Bewertung von Gebäuden — Berechnung des Nutz-, End- und Primärenergie-
bedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung — Teil 1: Allgemeine Bilanzie-
rungsverfahren, Begriffe, Zonierung und Bewertung der Energieträger
DIN V 18599-2, Energetische Bewertung von Gebäuden — Berechnung des Nutz-, End- und Primär-
energiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung — Teil 2: Nutzenergie-
bedarf für Heizen und Kühlen von Gebäudezonen
DIN V 18599-3, Energetische Bewertung von Gebäuden — Berechnung des Nutz-, End- und Primär-
energiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung — Teil 3: Nutzenergie-
bedarf für die energetische Luftaufbereitung
DIN V 18599-5, Energetische Bewertung von Gebäuden — Berechnung des Nutz-, End- und Primär-
energiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung — Teil 5: Endenergie-
bedarf von Heizsystemen
DIN V 18599-6, Energetische Bewertung von Gebäuden — Berechnung des Nutz-, End- und Primär-
energiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung — Teil 6: Endenergie-
bedarf von Wohnungslüftungsanlagen und Luftheizungsanlagen für den Wohnungsbau
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DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
DIN V 18599-7, Energetische Bewertung von Gebäuden — Berechnung des Nutz-, End- und Primär-
energiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung — Teil 7: Endenergie-
bedarf von Raumlufttechnik- und Klimakältesystemen für den Nichtwohnungsbau
DIN V 18599-8, Energetische Bewertung von Gebäuden — Berechnung des Nutz-, End- und Primär-
energiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung — Teil 8: Nutz- und End-
energiebedarf von Warmwasserbereitungssystemen
DIN V 18599-9, Energetische Bewertung von Gebäuden — Berechnung des Nutz-, End- und Primär-
energiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung — Teil 9: End- und Primär-
energiebedarf von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen
DIN V 18599-10, Energetische Bewertung von Gebäuden — Berechnung des Nutz-, End- und Primär-
energiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung — Teil 10: Nutzungsrand-
bedingungen, Klimadaten
DIN EN 410, Glas im Bauwesen — Bestimmung der lichttechnischen und strahlungsphysikalischen Kenn-
größen von Verglasungen
DIN EN 12464-1, Licht und Beleuchtung — Beleuchtung von Arbeitsstätten — Teil 1: Arbeitsstätten in Innen-
räumen
3.1 Begriffe
3.1.1
Beleuchtungsstärke
E
Quotient des Lichtstroms, der auf ein Flächenelement auftrifft, und der Fläche dieses Elements
[CIE 17.4; 845-01-38]
3.1.2
Wartungswert der Beleuchtungsstärke
Em
Wert, unter den die mittlere Beleuchtungsstärke auf einer bestimmten Fläche nicht sinken darf
ANMERKUNG 2 Es handelt sich um die mittlere Beleuchtungsstärke zu dem Zeitpunkt, an dem spätestens eine Wartung
durchzuführen ist.
12
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
3.1.3
Lichtstrom
Größe, abgeleitet aus dem Strahlungsfluss (Strahlungsleistung) durch Bewertung der Strahlung entsprechend
der spektralen Empfindlichkeit des menschlichen Auges (nach der CIE-Definition des photometrischen
Normalbeobachters). Er ist die von einer Lichtquelle ausgestrahlte oder von einer Fläche empfangene
Lichtleistung
[CIE 17.4; 845-01-25]
3.1.4
Belichtung
Quotient aus der Lichtmenge, die auf ein Flächenelement während der angegebenen Zeit auftrifft, und der
Fläche dieses Elementes
[CIE 17.4; 845-01-25]
3.1.5
Tageslichtquotient
Verhältnis der Beleuchtungsstärke in einem Punkt einer gegebenen Ebene, die durch direktes oder indirektes
Himmelslicht bei angenommener oder bekannter Leuchtdichteverteilung erzeugt wird, zur Horizontal-
beleuchtungsstärke bei unverbauter Himmelshalbkugel. Die Anteile des direkten Sonnenlichtes an beiden
Beleuchtungsstärken bleiben hierbei unberücksichtigt
[CIE 17.4; 845-09-97]
3.1.6
Pendellänge
Differenz aus Deckenhöhe und Höhe der Leuchtebene, d. h. der Ebene, die durch die Lichtschwerpunkte der
Leuchten aufgespannt wird
3.1.7
Lichtreflexionsgrad
Verhältnis des von einer Fläche reflektierten Lichtstroms zum auffallenden Lichtstrom
[CIE 17.4; 845-04-5]
3.1.8
Lichttransmissionsgrad
Verhältnis des durch einen Körper transmittierten Lichtstroms zum auffallenden Lichtstrom
3.1.9
Lampe
Quelle zur Erzeugung optischer Strahlung, im Allgemeinen im sichtbaren Bereich
3.1.10
Leuchte
Gerät, durch welches das von einer oder mehreren Lampen erzeugte Licht verteilt, gefiltert oder umgewandelt
wird. Es umfasst alle Teile, die zur Befestigung und zum Schutz der Lampen erforderlich sind und, falls
erforderlich, Verdrahtungen sowie die Vorrichtungen zum Anschluss an das elektrische Versorgungsnetz,
nicht aber die Lampen selbst
13
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
3.1.11
Vorschaltgerät
Vorrichtung, die zwischen dem Versorgungsstromkreis und einer oder mehreren Entladungslampen geschal-
tet ist und hauptsächlich dazu dient, den Lampenstrom auf den geforderten Wert zu begrenzen
3.1.12
Dachoberlicht
Tageslichtöffnung in der Decke eines Raumes, z. B. Lichtkuppeln in unterschiedlichen Formen, verschiedene
Dachlichtbänder, Shed-Lichtbänder, Dachlaternen
3.1.13
Kontrollsystem
elektronische Systeme, die zur Steuerung und Regelung eingesetzt werden von
3.1.14
elektrische Bewertungsleistung Kunstlicht
gesamte elektrische Anschlussleistung der Beleuchtungsanlage im Berechnungsbereich, ermittelt aus-
schließlich zum Zwecke der Bestimmung des Endenergiebedarfs Beleuchtung in dem hier beschriebenen
Verfahren. Die elektrische Bewertungsleistung kann sich von der elektrischen Anschlussleitung zum Zwecke
der Auslegung der Elektroinstallation unterscheiden
3.1.15
Verbauung
Lichthindernisse, wie z. B. Gebäude und Berge, die vom jeweiligen Beobachterstandort aus Himmelsaus-
schnitte verdecken. Eigenverbauung wie andere Bauteile des Gebäudes gelten ebenfalls als Verbauung
3.1.16
Sehaufgabe
sehrelevante Elemente der auszuführenden Arbeit
3.1.17
Bereich der Sehaufgabe
Teilbereich des Arbeitsplatzes, in dem die Sehaufgabe ausgeführt wird. Ist die Größe und/oder Lage des
Bereiches der Sehaufgabe nicht bekannt, wird der Bereich als Bereich der Sehaufgabe angenommen werden,
in dem die Sehaufgabe auftreten kann
3.1.18
Produktwert
herstellerspezifischer Wert auf der Grundlage
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— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
3.1.19
Standardwert
Wert, der für den Berechnungsgang verwendet werden kann, sofern kein für das Rechenverfahren geeigneter
Produktwert verfügbar ist
Lichttransmissionsgrad
! Lichtstromanteil, in lm
" Wirkungsgrad
a Tiefe, in m
A Fläche, in m2
b Breite, in m
bf Belegungsfaktor
C Korrekturfaktor
D Tageslichtquotient, in %
Em Wartungswert der Beleuchtungsstärke, in lx
EU Umgebung
f, F Faktoren
h Höhe, in m
k Raumindex
k Korrekturfaktor
m Minderungsfaktor zur Berücksichtigung der Raumbelegung
J Anzahl Berechnungsbereiche
N Anzahl Zonen
p flächenbezogene Leistung, in W/m 2
P Leistung, in W
t Zeit, in h
v Verteilungsschlüssel
WF Wartungsfaktor
wi Lichtschachtindex
3.2.2 Indizes
a außen
A Abwesenheit
At Atrium
D65 Normlichtart D65
eff effektiv
GDF Glasdoppelfassade
15
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
hA horizontale Auskragung
i,j,n Laufindizes
In Innenhof
kon Kontrolle
KTL kein Tageslicht
L Lampe
lV lineare Verbauung
Nacht Nachtzeit
N Nutzebene
o oben
Obl Oberlicht
Pe Pendelebene
Prä Präsenz
R Raum
Rb Rohbau
rel relativ
RG Raumgrundfläche
Rt Raumtiefe
s Lichtfläche der Lichtöffnung
SA Sonnenschutz aktiviert
SNA Sonnenschutz nicht aktiviert
St Sturz
t Gebäudebetriebszeit
Tag Tageszeit
TL Tageslicht
Tr Transparenz
u unten
V Verbauung
vA vertikale Auskragung
Vers Versorgung
geben einen Überblick zur Verwendung hier berechneter Bilanzanteile in anderen Teilen der Vornormen-
reihe DIN V 18599.
16
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
5 Nachweisverfahren
5.1 Bilanzierungsansatz
Der Energiebedarf für Beleuchtungszwecke ist über die N Zonen des Gebäudes, die sich jeweils in J
Berechnungsbereiche untergliedern können, zu ermitteln:
N J
Ql,f ! Ql,b ! Ft, n " Ql,b,n , j (1)
n !1 j !1
Der Energiebedarf für einen Berechnungsbereich j ergibt sich aus folgender Gleichung:
# $
Ql, b,n, j ! p j " ATL, j " (t eff,Tag,TL, j % t eff,Nacht, j ) % AKTL, j " (t eff,Tag,KTL, j % t eff,Nacht, j ) (2)
gilt.
Dabei ist
17
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
ATL,j die Teilfläche des Bereichs j, der mit Tageslicht versorgt ist;
AKTL,j die Teilfläche des Bereichs j, der nicht mit Tageslicht versorgt ist;
teff,Nacht,j die effektive Betriebszeit des Beleuchtungssystems in dem Bereich j zur Nachtzeit.
Die effektive Betriebszeit im tageslichtversorgten Bereich j zur Tagzeit ergibt sich aus folgender Gleichung:
Die effektive Betriebszeit im nicht tageslichtversorgten Bereich j zur Tagzeit ergibt sich aus folgender
Gleichung:
Dabei ist
FPrä,j der Teilbetriebsfaktor zur Berücksichtigung der Präsenz in dem Berechnungsbereich j nach 5.6.
Die effektive Betriebszeit zur Nachtzeit ergibt sich aus folgender Gleichung:
Dabei ist
Der Ablauf der einzelnen Verfahrensschritte ist schematisch in Bild 3 dargestellt. Die Hilfsenergie für Beleuch-
tungszwecke Ql,aux wird in der spezifischen elektrischen Bewertungsleistung und den effektiven Betriebszeiten
berücksichtigt. Dies berücksichtigt so genannte „Parasitäre Effekte“.
18
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Die Berechnung des Endenergiebedarfs für Beleuchtung wird für alle Gebäudezonen vorgenommen. Die
Gebäudezonen sind nach DIN V 18599-1 und DIN V 18599-10 festzulegen.
Für die Ermittlung des Endenergiebedarfs für Beleuchtung kann es erforderlich sein, eine Gebäudezone n
weiter in j Berechnungsbereiche zu unterteilen. Eine Unterteilung kann bei variierenden Randbedingungen
erforderlich sein, die nicht in den Nutzungsprofilen nach DIN V 18599-10 festgelegt sind (z. B. Ausführung der
künstlichen Beleuchtungsanlagen, Beleuchtungskontrollsysteme, Fassadeneigenschaften).
Eine Randbedingung kann dann für die gesamte Gebäudezone oder für den gesamten Berechnungsbereich
angenommen werden, wenn die Eingangsgröße für mindestens 75 % der bewerteten Fläche angesetzt
werden kann. Eingangsgrößen des zugeschlagenen Bereiches (z. B. Fensterflächen) werden bei der
Berechnung nicht berücksichtigt. Der Energiebedarf wird für den Teil des Berechnungsbereiches ermittelt,
dessen Flächenanteil mindestens 75 % beträgt, und danach auf die gesamte Fläche umgelegt.
5.2.2 Tageslichtbereich
Bei Berechnungsbereichen, die von Fassaden oder Dachoberlichtern mit Tageslicht versorgt werden, ist eine
Unterteilung in einen mit Tageslicht versorgten Bereichs ATL,j und in einen nicht mit Tageslicht versorgten
Bereichs AKTL,j vorzunehmen. Wird ein Bereich von mehreren Fassaden oder von Fassaden und
Dachoberlichtern mit Tageslicht versorgt, so kann für den überlagerten Tageslichtbereich vereinfachend der
günstigere Fall angesetzt werden. Alternativ ist es zulässig, den zur Klassifizierung der Tageslichtversorgung
genutzten Tageslichtquotienten nach 5.5.1.1 und 5.5.2 ausschließlich für den jeweiligen Typ der
Tageslichtöffnung (Fassade oder Dachoberlicht) zu überlagern.
Die maximal mögliche Tiefe aTL,max des von Fassaden mit Tageslicht versorgten Bereichs ATL,j ergibt sich aus
folgender Gleichung:
19
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Dabei ist
Dabei erfolgt die Berechnung der maximalen Tiefe des Tageslichtbereichs aTL, max ab der raumseitigen Ober-
fläche der Außenwand senkrecht zur betrachteten Fassade. Ist die reale Tiefe des Berechnungsbereiches
geringer als die berechnete maximale Tiefe des Tageslichtbereichs, so ist abweichend die Bereichstiefe als
Tiefe des Tageslichtbereichs aTL anzusetzen. Wenn die reale Bereichstiefe weniger als das 1,25-fache der
berechneten, maximalen Tiefe beträgt, so kann für aTL die reale Tiefe des Berechnungsbereichs angesetzt
werden.
Die Teilfläche ATL,j des Bereichs j, der mit Tageslicht versorgt ist, ergibt sich somit aus folgender Gleichung:
Dabei ist
Die Breite des Tageslichtbereichs bTL entspricht üblicherweise der raumseitigen Fassadenbreite der Ge-
bäudezone oder des Berechnungsbereichs. Innenwände dürfen vereinfachend übermessen (vernachlässigt)
werden. Sind nur in einem Teilbereich der Fassade Fenster angeordnet, so entspricht die Breite des Tages-
lichtbereichs, der dieser Fassade zugeordnet ist, der Breite des mit Fenstern ausgestatteten Fassaden-
abschnitts zuzüglich der halben Tiefe des Tageslichtbereichs.
Berechnungsbereiche mit gleichmäßig auf der Dachfläche verteilten Dachoberlichtern gelten grundsätzlich als
tageslichtversorgt. Bei einzeln angeordneten Dachoberlichtern und an Grenzen von Bereichen mit
gleichmäßig verteilten Dachoberlichtern gelten die Teilflächen der Berechnungsbereiche als tageslichtversorgt,
die die Entfernung
Dabei ist
In Zweifelsfällen, ob eine Öffnung als Fenster oder als Dachoberlicht zu bewerten ist, gelten solche Öffnungen,
deren Verglasungen sich vollständig oberhalb der raumabschließenden Decke befinden, als Dachoberlicht.
20
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
5.3 Betriebszeiten
Die Zeitintervalle, während der die Berechnungsbereiche einer Zone genutzt werden, unterteilen sich in
Intervalle tTag,n, zu denen Tageslicht zur Verfügung steht, und Intervalle tNacht,n, in denen kein Tageslicht zur
Verfügung steht. Es gilt tn = tTag,n + tNacht,n. Die Tagzeit liegt dabei im Zeitintervall von Sonnenaufgang bis
Sonnenuntergang. Jährliche Tageslicht- und Nachtstunden sind in Abhängigkeit der jeweiligen Nutzungs-
profile in DIN V 18599-10 enthalten. Für Betriebszeiten außerhalb der tabellierten Fälle sind die Werte separat
zu ermitteln.
5.4 Kunstlicht
Die in diesem Dokument ermittelte und im Weiteren genutzte elektrische Anschlussleistung dient
ausschließlich dem Zwecke der Ermittlung des Endenergiebedarfs Beleuchtung in dem hier beschriebenen
Bewertungsverfahren. Sie gilt unter denen im Weiteren getroffenen Vereinfachungen. Die Verfahren dienen
nicht als Ersatz für die Ermittlung der elektrischen Anschlussleitung zum Zwecke der Auslegung der
Elektroinstallation. Die elektrische Anschlussleistung wird daher im Folgenden als elektrische Bewertungs-
leistung bezeichnet.
Es können drei Verfahren zur Ermittlung der elektrischen Bewertungsleistung bei Neuanlagen zur Anwendung
kommen:
Tischleuchten werden bei dem Tabellenverfahren und dem vereinfachten Wirkungsgradverfahren nicht
berücksichtigt. Beim Vorliegen einer Fachplanung (siehe 5.4.3) ist dieser gegenüber den beiden anderen
Verfahren der Vorzug zu geben. Bestehende Anlagen sind nach 5.4.4 zu bewerten.
5.4.1 Tabellenverfahren
Nach Tabelle 1 werden drei Beleuchtungsarten unterschieden, die zu unterschiedlichen elektrischen Bewer-
tungsleistungen führen. Die Tabellenwerte geben Rechenwerte pj,lx für die spezifische elektrische
Bewertungsleistung, bezogen auf die Nettogrundfläche und den Wartungswert der Beleuchtungsstärke Em ,
auf der Nutzebene vor. Die Werte gelten für stabförmige Leuchtstofflampen mit elektronischen Vorschalt-
geräten (EVG).
Tabelle 1 — Rechenwerte der spezifischen elektrischen Bewertungsleistung pj,lx, bezogen auf die
Grundfläche je lx Wartungswert der Beleuchtungsstärke auf der Nutzebene für Leuchten mit
stabförmigen Leuchtstofflampen und elektronischen Vorschaltgeräten (EVG)
direkt 0,05
direkt/indirekt 0,06
indirekt 0,10
Mit pj,lx kann die spezifische elektrische Bewertungsleistung wie folgt ermittelt werden:
21
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
p j ! p j,lx Em k A k L k R (10)
Dabei ist
Typische Werte für E m sind für verschiedene Nutzungsprofile DIN V 18599-10 zu entnehmen.
Die Werte dürfen um einen Minderungsfaktor kA zur Berücksichtigung des Bereiches der Sehaufgabe
reduziert werden. kA kann vereinfachend DIN V 18599-10 entnommen werden oder detailliert nach Gleichung
(A.1) bestimmt werden.
Für Beleuchtungsanlagen, die nicht mit stabförmigen Leuchtstofflampen mit EVG betrieben werden, ist die
Lampenart über kL nach Tabelle 2 zu berücksichtigen. Hierbei ist in Gleichung (10) die spezifische elektrische
Bewertungsleistung pj,lx für die jeweilige Beleuchtungsart nach Tabelle 1 anzusetzen. Alle Entladungslampen
wie Niederdruck-Leuchtstofflampen (im Sprachgebrauch „Leuchtstofflampen“) sowie Hochdruckentladungs-
lampen können grundsätzlich wegen der notwendigen Strombegrenzung nur mit Vorschaltgeräten betrieben
werden. Bestimmte Leuchtstofflampen (z. B. T5-Lampen mit 16 mm Durchmesser) können nur mit EVG
betrieben werden. Der Einsatz dimmbarer EVG ist Vorraussetzung für tageslichtabhängige Beleuchtungs-
kontrolle (Konstantlichtregelungen) nach 5.5.3.
22
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Faktor kL
Lampenart
Vorschaltgerät
Metallhalogendampf-Hochdruck 0,86 1
Natriumdampf-Hochdruck 0,8
Quecksilberdampf-Hochdruck 1,7
a EVG: Elektronische Vorschaltgeräte.
b VVG: Verlustarme Vorschaltgeräte.
c KVG: Vorschaltgeräte konventioneller Bauart.
Der Einfluss unterschiedlicher Raumgeometrien ist mittels des Anpassungsfaktors kR in Abhängigkeit des
Raumindex k nach Tabelle 3 zu berücksichtigen. Anhaltswerte des Raumindex für unterschiedliche Nutzungs-
profile sind DIN V 18599-10 zu entnehmen. Bei genauerer Kenntnis der Geometrie repräsentativer Räume
kann der Raumindex wie folgt bestimmt werden:
aR " b R
k# (11)
h´R " bR ! aR !
Dabei ist
bR die Raumbreite;
h'R die Differenz aus den Höhen der Leuchtenebene und Nutzebene nach Bild 4.
Ergibt sich bei der Ermittlung des Raumindex ein kleinerer Wert als 0,6, so ist vereinfachend der angegebene
Raumindex für k = 0,6 anzusetzen. Bild 4 ist die Festlegung von hR zu entnehmen.
23
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Anpassungsfaktor kR
Beleuchtungsart Raumindex k
0,6 0,7 0,8 0,9 1 1,25 1,5 2 2,5 3 4 5
direkt 1,08 0,97 0,89 0,82 0,77 0,68 0,63 0,58 0,55 0,53 0,51 0,48
direkt/indirekt 1,3 1,17 1,06 0,97 0,90 0,79 0,72 0,64 0,58 0,56 0,53 0,53
indirekt 1,46 1,25 1,08 0,95 0,85 0,69 0,60 0,52 0,47 0,44 0,42 0,39
ANMERKUNG Zwischenwerte für den Raumindex können interpoliert werden.
Die auf die Raumgrundfläche bezogene elektrische Bewertungsleistung für einen Berechnungsbereich kann
alternativ zu 4.4.1 wie folgt bestimmt werden:
24
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
kA ! Em
pj " (12)
WF ! S ! LB ! R
Dabei ist
pj die auf die Raumgrundfläche bezogene elektrische Bewertungsleistung für die Kunstlichtbeleuch-
tung eines Berechnungsbereiches;
WF der Wartungsfaktor, der nach DIN EN 12464-1 Alterungsprozesse bis zur nächsten Anlagenwar-
tung berücksichtigt;
Gleichung (12) stellt eine Anpassung des Wirkungsgradverfahrens nach LiTG-Publikation Nr. 3.5 [4] dar. Die
Kenngrößen zur Charakterisierung von Lampen und Leuchten sind aus Herstellerkatalogen zu ermitteln.
Raumwirkungsgrade als Funktion der Beleuchtungsart, des Leuchtentyps, der Raumreflexionsgrade und des
Raumindex können z. B. der LiTG-Publikation Nr. 3.5 [12] entnommen werden. Vereinfachend können Raum-
wirkungsgrade R für die drei Beleuchtungsarten „direkt“, „direkt/indirekt“, „indirekt“ nach Tabelle 4 angesetzt
werden. Die charakterisierende Größe ist hierbei der relative, untere, halbräumliche Lichtstrom der Leuchte $u.
Die Werte beziehen sich auf die Standardlichtreflexionsgradkombination der Raumbegrenzungsflächen von
0,2 für den Boden, 0,5 für die Wände und 0,7 für die Decke. Die Werte dürfen zur Verfahrensvereinfachung
auch für abweichende Reflexionsgrade angesetzt werden. Bei verschiedenen Leuchtentypen in einem
Berechnungsbereich sind die elektrischen Bewertungsleistungen anteilig zu überlagern.
Wird kein anderer Wert nachgewiesen, ist ein Wert des Wartungsfaktors von WF = 0,67 anzusetzen. Der
Wartungsfaktor kann bis zu einem Wert von WF = 0,80 erhöht werden, wenn in sehr sauberen Räumen
Lampen mit geringer Lichtstromabnahme und Ausfallquote in häufig gereinigten und/oder wenig ver-
schmutzenden Leuchten betrieben werden. Im Fall hoher Staubbelastung von Raum und Leuchten, seltener
Leuchtenreinigung und erhöhter Lichtstromabnahme und Ausfallquote der eingesetzten Lampen ist der
Wartungsfaktor abzusenken auf einem Wert von bis zu WF = 0,50.
direkt 0,7 0,48 0,59 0,67 0,76 0,82 0,89 0,94 0,98 1,02 1,05
direkt/indirekt 0,1 ! $u < 0,7 0,23 0,30 0,36 0,43 0,48 0,56 0,62 0,67 0,73 0,77
indirekt < 0,1 0,17 0,23 0,29 0,36 0,41 0,48 0,53 0,57 0,62 0,65
ANMERKUNG Zwischenwerte für den Raumindex können interpoliert werden.
25
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
5.4.3 Fachplanung
Eine genauere elektrische Bewertungsleistung kann durch eine detaillierte Fachplanung im Vorstadium für die
betrachteten Berechnungsbereiche bzw. Zonen erreicht werden. Sofern eine Fachplanung der Beleuchtungs-
anlage vorliegt, ist die sich hieraus ergebende elektrische Bewertungsleistung pj der geplanten Beleuch-
tungsanlage anzusetzen.
Bei der Bewertung von Beleuchtungsanlagen im Gebäudebestand kann die tatsächliche installierte System-
leistung pj,Ist als spezifische elektrische Bewertungsleistung pj angesetzt werden. Im Falle gleichartiger Räume
und Beleuchtungsanlagen darf die in einem Raum ermittelte installierte Leistung auf alle Räume des
Berechnungsbereichs umgelegt werden. Die weitere Ermittlung der Endenergie für die Beleuchtung erfolgt
nach dem Bilanzierungsansatz in 5.1.
Die Systemleistung einer Leuchte ist definiert als die gesamte elektrische Leistung aller Lampenstromkreise in
der Leuchte. Bei Niedervolthalogenlampen ist die Gesamtleistung des Lampenstromkreises (Lampe und
Transformator) anzusetzen. Entsprechend ist bei Entladungslampen (z. B. Leuchtstofflampen oder
Hochdruckentladungslampen) die Gesamtleistung des Lampenstromkreises (Lampe und Vorschaltgerät)
anzusetzen.
Zur schnellen und vereinfachten Ermittlung der Gesamtleistung kann die jeweilige Lampenleistung mit den in
Tabelle 5 angegebenen Faktoren kBG multipliziert werden. Die Lampenleistung ist im Allgemeinen auf den
Lampen aufgedruckt oder an den Leuchten angegeben. kBG bildet die zusätzliche Leistungsaufnahme durch
die Betriebsgeräte (Transformatoren oder Vorschaltgeräte) ab. Bei Leuchtstofflampen können vereinfachend
KVG und VVG als gleichwertig betrachtet werden.
Sofern genaue Herstellerangaben zur Systemleistung der Leuchten vorliegen, sind diese zu verwenden. Die
Messung der Systemleistung ist ebenfalls zulässig. Es ist auch zulässig, die gesamte installierte Leistung
eines Berechnungsbereichs messtechnisch zu erfassen.
Die spezifische installierte Leistung für die Beleuchtung für einen Berechnungsbereich im Bestand pj,Ist ergibt
sich zu:
P j,Ist
p j,Ist (13)
Aj
Dabei ist
In Tabelle 5 wird der Faktor kBG zur Ermittlung der Systemleistung aus der Leistungsaufnahme der Lampe
angegeben. Die Faktoren beziehen sich auf mittlere Lampenleistungen im Leistungsbereich.
26
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Tabelle 5 — Faktor kBG zur Ermittlung der Systemleistung aus der Leistungsaufnahme der Lampe
5.5 Tageslicht
In Zonen mit Fenstern kann Tageslicht einen Anteil der erforderlichen, von den Sehaufgaben abhängigen
Beleuchtung beitragen. Dieser Anteil muss somit nicht von dem künstlichen Beleuchtungssystem bereitge-
stellt werden.
Das im Außenraum zur Verfügung stehende Tageslicht hängt von der geografischen Lage, den klimatischen
Randbedingungen, der Tages- und Jahreszeit ab. Die eigentliche Tageslichtversorgung eines Gebäudes
hängt darüber hinaus von den baulichen Verhältnissen im Außenraum, der Raumorientierung und den
Fassaden- und Raumparametern ab. Da die Tageslichtversorgung mit der Tages- und Jahreszeit variiert, ist
das Substitutionspotential Beleuchtungsenergie dynamisch und hat einen dynamischen Einfluss auf die
Gebäudeenergiebilanz (Heizung und Raumkonditionierung).
Der Einfluss der Tageslichtversorgung auf den Beleuchtungsenergiebedarf kann mit dem folgenden Verfahren
auf monatlicher und jährlicher Basis bewertet und nachgewiesen werden. Das Verfahren erfordert drei
Schritte:
für den Bereich, der vom Tageslicht profitiert, Klassifizierung der Tageslichtversorgung in Abhängigkeit
der baulichen Parameter: Verbauung im Außenraum, Fassaden- und Raumparameter;
Ermittlung des Anteils des Tageslichts an der erforderlichen Belichtung in Abhängigkeit der Klassifi-
zierung der Tageslichtversorgung, des Wartungswertes der Beleuchtungsstärke, des Kontrollsystems und
der Fassadensystemparameter.
Der Teilbetriebsfaktor zur Berücksichtigung der Tageslichtversorgung FTL,j des Bereiches j ist festgelegt
durch:
Dabei ist
27
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
FTL,j kann nach dem im Folgenden beschriebenen einfachen Verfahren bestimmt werden. Ersatzweise
können andere validierte Verfahren herangezogen werden, die den Beleuchtungsenergiebedarf in
Abhängigkeit der Tageslichtversorgung beschreiben. Derartige Verfahren müssen für das zugrunde liegende
Zeitintervall den durch das Tageslicht bereitgestellten Anteil an der erforderlichen Belichtung nachweisen
(Fachplanung).
Stufe 1: Klassifizierung der Tageslichtversorgung auf der Grundlage geometrischer Parameter der zu
betrachtenden Gebäudezone durch ein einfaches Maßkriterium, das den Tageslichtquotient nähert.
Hierbei wird analog dem Ansatz der vereinfachten Ermittlung der elektrischen Anschlussleistung von der
Standardreflexionsgradkombination des Bodens ! B von 0,2, der Wände ! W von 0,5 und der Decke ! D
von 0,7 ausgegangen. Für den Außenraum beträgt der Reflexionsgrad 0,2. Statt des genäherten Ver-
fahrens ist die detaillierte Ermittlung des Tageslichtquotienten für komplexere Raumgeometrien und
abweichende Reflexionsgrade möglich.
Stufe 3: Ermittlung der jährlichen Tageslichtversorgung aus der Klassifizierung der Tageslichtversorgung
der Gebäudezone und der Fassade. Aus der jährlichen Tageslichtversorgung wird mittels Gewichtungs-
faktoren die monatliche Tageslichtversorgung ermittelt.
28
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Für einen Berechnungsbereich j hängt die Tageslichtversorgung vom Transparenzindex ITr,j, Raumtiefenindex
IRt,j und Verbauungsindex IV,j ab. Die Indizes werden wie folgt bestimmt.
Transparenz-Index ITr,j
ARb
I Tr, j (15)
ATL
Dabei ist
Bei der Bestimmung von ARb werden Bereiche unterhalb der Nutzebene (z. B. 0,8 m Höhe über dem Boden
bei Büros) nicht angerechnet. Die Höhe der jeweiligen Nutzebene kann aus den Nutzungsprofilen in
DIN V 18599-10 entnommen werden.
Raumtiefenindex IRt,j
a TL
I Rt, j (16)
hSt ! hNe
Verbauungsindex IV,j
Der Verbauungsindex IV,j berücksichtigt Effekte, die den Tageslichteinfall auf die Fassade einschränken.
Hierunter fallen auch Verbauungen durch das Gebäude selbst, aufgrund horizontaler und vertikaler Aus-
kragungen und Innenhof- und Atriensituationen. Darüber hinaus wird die Abminderung des Lichteinfalls durch
Glasdoppelfassaden (GDF) im Verbauungsindex berücksichtigt. Der Verbauungsindex IV,j ergibt sich nach
Dabei ist
IV,lV der Anpassungsfaktor lineare Verbauung des Berechnungsbereichs nach Gleichung (18);
IV,hA der Anpassungsfaktor horizontale Auskragung des Berechnungsbereichs nach Gleichung (19);
IV,vA der Anpassungsfaktor vertikale Auskragung des Berechnungsbereichs nach Gleichung (20);
IV,In,At der Anpassungsfaktor Innenhöfe und Atrien des Berechnungsbereichs nach Gleichung (22);
29
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Als Nachweisort für die Verbauung kann vereinfachend ein Fenster in der Mitte des bewerteten Fassaden-
bereichs herangezogen werden. Jeweils unterschiedliche Verbauungseinflüsse sind zu mitteln.
IV,lV, IV,hA,, IV,vA, IV,In,At, IV,GDF können wie folgt bestimmt werden:
Bild 6 — Schemaschnitt zur Erläuterung des Einflusses des linearen Verbauungshöhenwinkels V,lV
Der Verbauungshöhenwinkel V,lV wird nach Bild 6 von der Mitte des lichttechnisch anrechenbaren Fassaden-
teils ermittelt (ab Außenwandebene). Der Anpassungsfaktor zur Berücksichtigung linearer Verbauungen ergibt
sich aus folgender Gleichung:
Dabei ist
Bild 7 — Schemaschnitt zur Erläuterung des Einflusses des Winkels der horizontalen
Auskragung V,hA
Der Winkel der horizontalen Auskragung wird nach Bild 7 von der Mitte des lichttechnisch anrechenbaren
Fassadenteils ermittelt (ab Außenwandebene). Der Anpassungsfaktor zur Berücksichtigung horizontaler
Auskragungen ergibt sich aus folgender Gleichung:
30
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Dabei ist
Bild 8 — Schemaschnitt zur Erläuterung des Einflusses des Winkels der vertikalen Auskragung V,vA
Der Winkel der vertikalen Auskragung V,vA wird nach Bild 8 von der Mitte des lichttechnisch anrechenbaren
Fassadenteils ermittelt (ab Außenwandebene). Der Anpassungsfaktor zur Berücksichtigung vertikaler
Auskragungen ergibt sich aus folgender Gleichung:
Dabei ist
Sowohl Innenhöfe als auch Atrien kommen in einer Vielzahl von Varianten vor. Es wird von einem vierseitig
umbauten Innenhof (Atrium) ausgegangen. Bei dreiseitig oder zweiseitig (linearen) umbauten Innenhöfen
(Atrien) ist durchaus mit besserer Tageslichtversorgung zu rechnen. Dies kann separat mit detaillierten
Berechnungsverfahren ermittelt und nachgewiesen werden.
Die geometrische Beschreibung des Innenhofes (Atriums) erfolgt nach Bild 9 über das geometrische
Maßkriterium des Lichtschachtindexes wi (en: „well-index“):
Bei der Bestimmung des Lichtschachtindexes wi ist jeweils die Höhe des Bodens des Innenhofes (Atriums)
der Höhe des Bodens des Berechnungsbereiches, bezogen auf den realen Innenhof (Atrium), gleichzusetzen.
Dabei ist
hIn,At die Höhe des Hofs oder Atriums, ermittelt vom Boden der betrachteten Geschossebene;
31
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Der Anpassungsfaktor zur Berücksichtigung der Verbauung durch Innenhöfe (Atrien) ergibt sich zu:
Dabei ist
kV,In,At,3 der Minderungsfaktor für diffusen Lichteinfall auf die Atriumverglasung (0,85 im Allgemeinen
ausreichend).
Der Anpassungsfaktor für Glasdoppelfassaden vor dem betrachteten Raum ergibt sich direkt aus den Para-
metern der zusätzlichen Verglasungsebene:
Dabei ist
kV,GDF,3 der Minderungsfaktor für nicht senkrechten Lichteinfall auf die Glasdoppelfassade (0,85 im
Allgemeinen ausreichend).
32
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Vertikale und horizontale Schotten im Zwischenraum der Glasdoppelfassade können näherungsweise als
vertikale und horizontale Auskragungen mittels IV,vA und IV,hA berücksichtigt werden. Bei Glasdoppel-
fassaden wird von einem vernachlässigbar verschmutzten Zwischenraum von Glasdoppelfassade und raum-
seitiger Fassade ausgegangen, so dass hier im Allgemeinen die Berücksichtigung der Verschmutzung der
eigentlichen Fassadenebene (siehe auch Gleichung (27)) als ausreichend zugrunde gelegt wird. Es gilt
kV,GDF,2 = 1. Für den Minderungsfaktor für Rahmen und Sprossenwerk gilt
Bei der Ermittlung von kV,GDF,1 findet lediglich der auf den transparenten inneren Fassadeteil projizierte Anteil
der Glasdoppelfassade Berücksichtigung.
Mit den Indizes ITr,j, IRt,j und IV,j kann näherungsweise der Tageslichtquotient des Berechnungsbereichs für
die Rohbauöffnung nach
ermittelt werden. Bei Kombination von großen Raumtiefenindizes IRt,j und kleinen Transparenzindizes ITr,j
kann DRb,j nach Näherungsgleichung (24) kleiner null werden. DRb,j ist sodann zu null zu setzen, bzw. mit
detaillierten Berechnungsverfahren zu ermitteln. Die Tageslichtversorgung kann vereinfachend nach Tabelle 5
in vier Stufen klassifiziert werden.
Liegt der Tageslichtquotient aus anderen validierten Verfahren vor, kann er ersatzweise an Stelle von
Gleichung (25) und Tabelle 6 zur Klassifizierung der Tageslichtversorgung herangezogen werden. Der Tages-
lichtquotient ist hierbei als Mittelwert über die Achse in halber tageslichtversorgter Bereichstiefe parallel zum
betrachteten Fassadenbereich für die Rohbauöffnung zu bestimmen.
5.5.1.2 Tageslichtversorgungsfaktor
Im Folgenden werden zunächst die Fassadeneigenschaften beschrieben und sodann die jährliche Tages-
lichtversorgung aus der Korrelation der Tageslichtversorgung des Gebäudebereichs nach 5.5.1.1 und der
Fassadeneigenschaften ermittelt. Der Lichtdurchgang durch Fassadensysteme und die damit verbundene
Raumbeleuchtung ist abhängig von der räumlichen und zeitlichen Verteilung der Außenleuchtdichte-
verhältnisse, bezogen auf das Fassadenelement, und der räumlichen Verteilung des Lichts durch das
Fassadensystem (optisches und regeltechnisches Verhalten). Bei Fassaden mit variablen Sonnen- und/oder
Blendschutzsystemen sind lichttechnisch zwei Fassadenzustände zu unterscheiden:
" Sonnen- und/oder Blendschutz nicht aktiviert, d. h., die Fassade ist nicht besonnt;
33
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Der Tageslichtversorgungsfaktor CTL,Vers,j ist nach Gleichung (26) durch die zeitliche Gewichtung des
orientierungsabhängigen Auftretens der zwei unterschiedlichen Fassadenzustände, d. h. Sonnen- und/oder
Blendschutz nicht aktiviert und Sonnen- und/oder Blendschutz aktiviert, zu bestimmen. Der Sonnen- und /oder
Blendschutz wird aktiviert, sobald die Fassade besonnt ist (siehe DIN 5034-3).
Dabei ist
tTL,SNA,j die Zeit, während der Sonnen- und/oder Blendschutz nicht aktiviert ist;
tTL,SA,j die Zeit, während der Sonnen- und/oder Blendschutz aktiviert ist;
trel,TL,SNA,j der relative Anteil an der Gesamtbetriebszeit, während der Sonnen- und/oder Blend-
schutz nicht aktiviert ist (siehe Tabelle 6);
trel,TL,SA,j der relative Anteil an der Gesamtbetriebszeit, während der Sonnen- und/oder Blend-
schutz aktiviert ist (siehe Tabelle 6).
Für unterschiedlich orientierte Räume ist von den in Tabelle 7 aufgeführten relativen Zeiten trel,TL,SNA,j und
trel,TL,SA,j auszugehen.
Tabelle 7 — Relative Zeiten trel,TL,SNA,j und trel,TL,SNA,j bei nicht aktiviertem und aktiviertem Sonnen-
und/oder Blendschutz in Abhängigkeit der Fassadenorientierung
Orientierung
Relative Zeit
Süd Ost/West Nord
trel,TL,SNA,j Sonnenschutz und/oder Blendschutz nicht aktiviert 0,67 0,8 1
trel,TL,SA,j Sonnenschutz und/oder Blendschutz aktiviert 0,33 0,2 0
Gilt für den Verbauungsindex verbauter Fassade IV,j < 0,5, sind die relativen Zeiten trel,TL,SNA,,j und trel, TL, SA,,j von
Nordfassaden anzusetzen. Je nach Betriebszeit des Berechnungsbereiches kann auch an Nordfassaden zu
geringen Zeiten Direktstrahlung auftreffen. Vereinfachend wird trel,TL,SNA,j = 0 angenommen. Hieraus ist
jedoch nicht abzuleiten, dass an Nordfassaden kein Blendschutz bereitzustellen ist. Individuelle Nutzungs-
anforderungen können dies erforderlich machen [2].
34
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Bei nicht aktiviertem Sonnen- und/oder Blendschutz gilt für den genäherten effektiven Lichttransmissionsgrad
die folgende Gleichung:
Dabei ist
k3 der Minderungsfaktor für nicht senkrechten Lichteinfall auf die Fassade (0,85 im Allgemeinen
ausreichend).
Typ U g! e D65,SNA
Der Tageslichtversorgungsfaktor CTL,Vers,SNA,j hängt von der Tageslichtversorgung, dem Wartungswert der
Beleuchtungsstärke E m , dem effektiven Lichttransmissionsgrad der Fassade eff,SNA,j bei nicht aktiviertem
Sonnen- und/oder Blendschutz und der Fassadenorientierung ab. Er kann vereinfachend aus Tabelle 9
ermittelt werden. Für Wartungswerte der Beleuchtungsstärke m 300 lx sind für CTL,Vers,SNA,j die Werte für m
= 300 lx anzusetzen. Entsprechend für Wartungswerte der Beleuchtungsstärke m > 750 lx sind für CTL, Vers,SNA,j
die Werte für m = 750 lx anzusetzen.
35
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Tageslichtversorgungsfaktor CTL,Vers,SNA,j
36
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Tabelle 9 (fortgesetzt)
Tageslichtversorgungsfaktor CTL,Vers,SNA,j
& 2 # & 2 #
C TL,Vers,SNA, j ) a1 $ ' 1! ( a 2 $ ' 1! (28)
'1,5 * DR b * eff,SNA, j * a3 '0,5 * DRb * eff,SNA, j * a3
%$1 ( e "! %$1 ( e "!
Die vom Wartungswert der Beleuchtungsstärke m abhängigen Funktionsparameter a1 und a2 sind Tabelle 10
zu entnehmen.
Tabelle 10 — Parameter a1 und a2 der Gleichung (28) in Abhängigkeit des Wartungswertes der
Beleuchtungsstärke m
37
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Orientierung
Parameter
Süd Ost/West Nord
a3 1 0,85 0,75
Bei geringeren Wartungswerten der Beleuchtungsstärke m als 300 lx sind die Tageslichtversorgungsfaktoren
CTL,Vers,SNA,j für 300 lx, bei größeren Wartungswerten der Beleuchtungsstärke m als 750 lx sind die Tages-
lichtversorgungsfaktoren CTL,Vers,SNA,j für 750 lx anzusetzen.
Grundsätzlich sind die für das jeweilige Nutzungsprofil geltenden einschlägigen Bestimmungen für die
Bereitstellung eines ausreichenden Blendschutzes einzuhalten, z. B. nach Bildschirmarbeitsverordnung [2].
Der Lichtdurchgang durch Fassadensysteme mit aktiviertem Sonnen- und/oder Blendschutz ist im
Allgemeinen stark richtungs- und zeitabhängig. In A.2 wird ein Verfahren zur Ermittlung von CTL,Vers,SA,j
beschrieben. Vereinfachend kann eine Klassifizierung von Systemlösungen bei aktiviertem Sonnen- und/oder
Blendschutz nach Tabelle 12 vorgenommen werden.
38
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
1 Nur Blendschutz: Systeme, die Blendschutz gemäß den für das Nutzungsprofil 0,15
geltenden einschlägigen Bestimmungen, z. B. Bildschirmarbeitsverordnung [2],
bereitstellen. Einschließlich manuell betriebener Lamellenbehänge a
2 Automatisch betriebene Sonnen- und/oder Blendschutzsysteme: 0,4
Tageslichtabhängig rückziehbare Sonnen- und/oder Blendschutzsysteme. Lamel-
lenbehänge, bei denen nach dem Herunterfahren die Lamellen automatisch wieder
geringfügig geöffnet werden, so dass die Lichttransmission gegenüber dem
vollständig geschlossenen Behang erhöht ist.
3 Lichtlenkende Systeme 0,6
4 Kein Sonnen- und/oder Blendschutz 0,7
ANMERKUNG Nur für Berechnungsbereiche, für die keine Anforderungen wie z. B. nach
der Bildschirmverordnung [2] gelten.
a Lamellenbehänge werden in DIN V 18599-2 auch als Außen- bzw. Innenjalousien bezeichnet.
Als Systemlösung 3 nach Tabelle 12 können Systeme wie Systemlösung 1 mit zusätzlich lichtlenkenden
Funktionen angenommen werden:
Lichtlenkgläser: Fassadensysteme, die Gläser nutzen, die bei einer im Azimutwinkel senkrechten Beson-
nung unter 35° mindestens 30 % des einfallenden Direktlichts in den oberen Viertelraum lenken. Zur
Vermeidung einer zu hohen thermischen Belastung des Raumes sollte im Allgemeinen nicht mehr als 1/3
der lichten Fassadenöffnung hiermit ausgestattet sein. Lichtlenkgläser sind mit anderen im unteren
Fassadenbereich Blendschutz bietenden Sonnen- und/oder Blendschutzsystemen zu kombinieren. Vor
den im Folgenden beschriebenen lichtlenkenden Bauteilen selbst dürfen keine Sonnen- und/oder
Blendschutzsysteme angeordnet sein.
Vor lichtlenkenden Systemen nach Tabelle 12 dürfen keine weiteren Sonnen- und/oder Blendschutzsysteme
angeordnet sein.
39
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Analog dem Verfahren für vertikale Fassaden erfolgt bei Dachoberlichtern zunächst eine Klassifizierung der
Tageslichtversorgung. Für unterschiedliche Wartungswerte der Beleuchtungsstärke, Orientierung und
Neigung der verglasten Dachöffnungen werden dann die Tageslichtversorgungsfaktoren bestimmt.
In Räumen mit Dachoberlichtern ergibt sich der genäherte mittlere Tageslichtquotient aus folgender
Gleichung:
Dabei ist
Da der Außentageslichtquotient;
kObl,3 der Minderungsfaktor für nicht senkrechten Lichteinfall (0,85 im Allgemeinen ausreichend);
In Gleichung (29) werden die Verfahrensstufen 1 (Klassifizierung der Tageslichtversorgung) und 2 (Beschrei-
bung der Fassadeneigenschaften) des in Bild 5 dargestellten dreistufigen Verfahrensansatzes in einem Schritt
berücksichtigt. Das Verfahren ist auch für Klarverglasungen anwendbar. Neben den in Tabelle 8 aufgeführten
Anhaltswerten für Lichttransmissionsgrade sind der Tabelle 13 weitere Lichttransmissionsgrade für Bauteile,
die häufig in Dachoberlichtern eingesetzt werden, zu entnehmen.
40
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
a U
Typ Aufbau und Werkstoffe Einfärbung g! D65
W/(m² · K)
PMMA-Stegdoppelplatte, 16 mm (PMMA-
klar 2,5 0,82 0,86
SDP16)
PMMA-Stegdoppelplatte, 16 mm (PMMA-
opal 2,5 0,73 0,74
SDP16)
41
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Tabelle 13 (fortgesetzt)
a U
Typ Aufbau und Werkstoffe Einfärbung g !D65
W/(m² · K)
PMMA-Stegdoppelplatte, 16 mm (PMMA-
IRb-reflektierend 2,5 0,40 0,50
SDP16)
PMMA-Stegvierfachplatte, 32 mm (PMMA-
klar 1,6 0,71 0,76
S4P32)
Lichtband
VSGc Zweifachverglasung
verglasung
a
Werkstoffe und ihre Bezeichnungen:
PC = Polycarbonat
PETG = Polyethylenterephthalat, glykolisiert
PMMA = Polymethylmethacrylat
b
IR = Infrarot
c
VSG = Verbundsicherheitsglas
EF
Da " in % (30)
Ea
Dabei ist
EF die Beleuchtungsstärke auf der Außenseite des Oberlichts bei vollkommen bedecktem Himmel;
Der Minderungsfaktor für Versprossung kObl,1 kann entsprechend Gleichung (24) bestimmt werden. Bei Licht-
kuppeln sind unter Konstruktionsteilen auch die Aufsetzkränze zu verstehen. kObl,1 stellt somit das Verhältnis
aus der Lichteintrittsfläche AFs = as · bs , d. h. der oberen Öffnung des Aufsetzkranzes, abzüglich weiterer
opaker Konstruktionsteile der Lichtkuppeln oder Lichtbänder, zur Fläche der Rohbauöffnung ARb = aRb · bRb
nach Bild 11 dar.
Bei Sägezahndachoberlichtern (Sheds) nach Bild 12 entspricht dagegen die Rohbauöffnung nicht der Schnitt-
fläche des Shed-Aufbaus mit der eigentlichen Dachfläche. Die Fläche der Rohbauöffnung wird bestimmt nach
ARb = hG · bRb, wobei hG der Höhe der Lichteintrittsöffnung und bRb der Breite der Lichteintrittsöffnung
entspricht. Der Minderungsfaktor für Versprossung kObl,1 berücksichtigt weitere opake Konstruktionsteile in
der so festgelegten Rohbauöffnung.
Tabelle 14 gibt den Außentageslichtquotienten Da bei einem Bodenreflexionsgrad #B von 0,2 für ausgewählte
Neigungswinkel der Shed-Verglasung an.
42
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Neigung F Da = EF/Ea
Grad %
0 100
30 92
45 83
60 72
90 50
Der Raumwirkungsgrad "R wird in Abhängigkeit des Raumindex nach Gleichung (11) und des Oberlichttyps
ermittelt. Bei der Ermittlung des Raumindex ergibt sich h'R aus der Differenz der Raumhöhe und der Höhe der
Nutzebene. Die Höhe der Nutzebene ist für die unterschiedlichen Nutzungsprofile in DIN V 18599-10
angegeben. Es wird zwischen den in Bild 11 dargestellten Lichtkuppeln und den in Bild 12 dargestellten Shed-
Oberlichtern unterschieden. Lichtbänder werden als spezieller Fall von Lichtkuppeln betrachtet. Für
Lichtbänder mit einem Verhältniswert as/bs > 5 sind die Raumwirkungsgrade für as/bs = 5 anzusetzen. Die
Raumwirkungsgrade für unterschiedliche Lichtkuppel- und Sägezahndachoberlichtgeometrien sind den
Tabellen 15 und 16 zu entnehmen.
Bild 11 — Größen zur Beschreibung der Geometrie des Aufsetzkranzes für Räume mit Lichtkuppeln
und Lichtbändern
43
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Tabelle 15 — Raumwirkungsgrade R für Lichtkuppeln als Funktion des Raumindexes k und der
Geometrieparameter der Dachoberlichtaufsetzkranzausbildung
as/bs 1 2 5 1 2 5
!w 30° 60° 90° 30° 60° 90° 30° 60° 90° 30° 60° 90° 30° 60° 90° 30° 60° 90°
k R
0,6 0,40 0,41 0,38 0,40 0,40 0,39 0,41 0,41 0,40 0,40 0,41 0,36 0,40 0,41 0,37 0,42 0,43 0,39
0,8 0,53 0,54 0,50 0,53 0,54 0,51 0,54 0,55 0,52 0,53 0,55 0,46 0,53 0,55 0,49 0,55 0,57 0,51
1,0 0,59 0,60 0,56 0,59 0,60 0,57 0,60 0,61 0,59 0,60 0,61 0,51 0,60 0,61 0,54 0,62 0,66 0,56
1,25 0,68 0,69 0,64 0,68 0,69 0,66 0,69 0,70 0,67 0,69 0,69 0,58 0,69 0,70 0,62 0,71 0,72 0,64
1,5 0,75 0,75 0,69 0,75 0,75 0,71 0,76 0,76 0,72 0,76 0,75 0,63 0,76 0,76 0,67 0,78 0,78 0,69
2,0 0,83 0,83 0,77 0,83 0,83 0,79 0,84 0,84 0,80 0,84 0,82 0,69 0,84 0,83 0,73 0,87 0,85 0,75
2,5 0,89 0,88 0,81 0,89 0,88 0,84 0,90 0,89 0,85 0,90 0,87 0,73 0,90 0,88 0,77 0,92 0,90 0,79
3,0 0,93 0,92 0,85 0,93 0,92 0,87 0,94 0,93 0,88 0,94 0,90 0,76 0,94 0,91 0,81 0,96 0,93 0,86
4,0 0,98 0,96 0,90 0,98 0,97 0,92 0,99 0,98 0,93 0,99 0,95 0,80 0,98 0,96 0,85 1,00 0,98 0,87
5,0 1,02 1,00 0,92 1,02 1,00 0,95 1,03 1,01 0,96 1,02 0,97 0,82 1,02 0,99 0,87 1,04 1,01 0,89
44
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Tabelle 16 — Raumwirkungsgrade R für Sägedachoberlichter (Sheds) als Funktion des Raumindexes und der Geometrieparameter
hG/hW 1 0,5
!F 30 45 60 90 30 45 60 90
!w 30° 45° 60° 75° 45° 30° 45° 60° 75° 30° 45° 60° 75° 30° 45° 60° 75° 45° 30° 45° 60° 75° 30° 45° 60° 75°
k R
0,6 0,39 0,39 0,41 0,40 0,37 0,34 0,35 0,36 0,35 0,29 0,30 0,31 0,31 0,38 0,39 0,39 0,40 0,36 0,33 0,34 0,35 0,36 0,29 0,29 0,30 0,30
0,8 0,51 0,52 0,53 0,50 0,49 0,44 0,45 0,46 0,44 0,37 0,39 0,39 0,38 0,50 0,51 0,52 0,51 0,48 0,43 0,44 0,45 0,44 0,37 0,37 0,38 0,38
1,0 0,57 0,58 0,58 0,55 0,55 0,50 0,52 0,51 0,49 0,44 0,45 0,45 0,44 0,56 0,57 0,57 0,56 0,53 0,49 0,50 0,51 0,50 0,43 0,44 0,44 0,44
1,25 0,66 0,66 0,65 0,62 0,62 0,58 0,59 0,58 0,55 0,51 0,51 0,51 0,49 0,65 0,65 0,65 0,64 0,61 0,57 0,58 0,58 0,56 0,50 0,51 0,50 0,50
1,5 0,72 0,72 0,71 0,67 0,68 0,64 0,64 0,63 0,60 0,56 0,56 0,56 0,54 0,71 0,71 0,71 0,69 0,67 0,62 0,63 0,63 0,61 0,55 0,56 0,55 0,55
2,0 0,80 0,79 0,77 0,73 0,75 0,72 0,71 0,69 0,66 0,64 0,63 0,62 0,60 0,79 0,79 0,78 0,76 0,75 0,71 0,71 0,70 0,68 0,62 0,63 0,62 0,61
2,5 0,85 0,84 0,81 0,77 0,80 0,77 0,76 0,73 0,70 0,69 0,68 0,66 0,64 0,84 0,84 0,83 0,80 0,80 0,76 0,76 0,75 0,72 0,68 0,68 0,67 0,65
3,0 0,88 0,88 0,84 0,80 0,83 0,81 0,79 0,76 0,72 0,72 0,71 0,69 0,67 0,88 0,88 0,86 0,83 0,84 0,80 0,80 0,78 0,75 0,72 0,71 0,70 0,68
4,0 0,94 0,92 0,88 0,84 0,87 0,85 0,83 0,80 0,76 0,77 0,75 0,73 0,70 0,93 0,93 0,91 0,87 0,88 0,85 0,84 0,82 0,79 0,77 0,76 0,75 0,72
5,0 0,97 0,95 0,91 0,87 0,90 0,89 0,86 0,82 0,78 0,80 0,78 0,75 0,73 0,97 0,96 0,93 0,90 0,92 0,89 0,88 0,85 0,81 0,80 0,79 0,77 0,75
45
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Klassifizierung der
Maßkriterium D j
Tageslichtversorgung
7 Dj a Gut
4 Dj < 7 % Mittel
2 Dj < 4 % Gering
0 Dj < 2 % Keine
a Wobei Dj > 10 % nach DIN 5034-6 wegen der Gefahr thermischer Überhitzung vermieden
werden sollte.
Liegt der Tageslichtquotient aus anderen validierten Verfahren vor, kann er ersatzweise an Stelle von
Gleichung (29) zur Klassifizierung der Tageslichtversorgung nach Tabelle 17 herangezogen werden. Der
Tageslichtquotient ist hierbei als Mittelwert über der Nutzebene zu bestimmen.
5.5.2.2 Tageslichtversorgungsfaktor
Der Tageslichtversorgungsfaktor CTL,Vers,j lässt sich vereinfacht aus Tabelle 18 bestimmen. Gegebenenfalls
vorhandene verfahrbare Sonnenschutzeinrichtungen werden hierbei nicht berücksichtigt. Für Wartungswerte
der Beleuchtungsstärke m < 300 lx sind für CTL,Vers,j die Werte für m = 300 lx anzusetzen; entsprechend für
Wartungswerte der Beleuchtungsstärke m > 750 lx sind für CTL,Vers,j die Werte für m = 750 lx anzusetzen.
46
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Horizontal 0° 0,88 0,78 0,66 0,95 0,89 0,82 0,97 0,94 0,90
Süd 30° 0,85 0,73 0,62 0,94 0,87 0,79 0,96 0,93 0,88
45° 0,81 0,68 0,57 0,91 0,83 0,74 0,95 0,91 0,84
60° 0,75 0,61 0,51 0,88 0,77 0,67 0,93 0,86 0,78
90° 0,56 0,44 0,35 0,72 0,59 0,49 0,83 0,70 0,60
Ost/West 30° 0,84 0,71 0,58 0,93 0,86 0,77 0,96 0,93 0,87
45° 0,78 0,63 0,50 0,91 0,81 0,70 0,95 0,90 0,82
60° 0,70 0,53 0,41 0,87 0,74 0,60 0,93 0,85 0,75
90° 0,46 0,33 0,24 0,67 0,50 0,38 0,81 0,65 0,51
Nord 30° 0,82 0,69 0,55 0,93 0,85 0,75 0,95 0,92 0,86
45° 0,76 0,59 0,45 0,90 0,80 0,67 0,95 0,89 0,81
60° 0,66 0,45 0,31 0,85 0,71 0,54 0,92 0,83 0,72
90° 0,38 0,23 0,15 0,63 0,41 0,28 0,78 0,60 0,42
a Es liegen für die jeweilige Klassifizierung folgende Tageslichtquotienten der Rohbauöffnung DRb,j zugrunde:
– Gering: 3 %;
– Mittel: 5,5 %;
– Gut: 8,5 %.
Der hier berücksichtigte Einfluss bezieht sich auf die Eigenschaften der Beleuchtungskontrolle, das
vorhandene Tageslicht zur geforderten Beleuchtungsstärke mit Kunstlicht zu ergänzen. Kontrollsysteme,
welche die Lichttransmission durch die Fassade steuern oder regeln, werden hier nicht betrachtet. Derartige
Einflüsse finden genähert in 5.5.1.2 Eingang in die Bewertung.
47
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
automatischer Kontrolle, welches die künstliche Beleuchtung in Abhängigkeit des zur Verfügung stehen-
den Tageslichts anpasst.
Die Kontrollarten können als autarke Einheiten oder integriert in Bus- bzw. Gebäudemanagementsysteme
betrieben werden.
1) Erfahrungsgemäß werden diese Systeme aufgrund eines ständigen Ein- und Ausschaltens der Kunstlichtanlage von
Nutzern außer Betrieb gesetzt.
2) Diese Systeme weisen ein großes Energieeinsparpotential auf. Allerdings ist die Erfüllung der Beleuchtungsanforde-
rungen in Arbeitsräumen aufgrund des Schaltverhaltens der Nutzer nicht sichergestellt.
48
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Manuell i) 0,50 0,47 0,44 0,55 0,52 0,49 0,60 0,57 0,54
Nicht aus-
ii), iii), iv) 0,65 0,70 0,73 0,70 0,73 0,75 0,73 0,75 0,76
schaltend
Ge-
dimmt Aus-
v) 0,71 0,74 0,76 0,77 0,78 0,79 0,81 0,81 0,81
schaltend
„Ein/Aus“-Systeme (i)) werden in der Regel von den Nutzern nicht akzeptiert und nach kurzer Zeit deaktiviert.
Sie sind wie die Kontrollart „manuell“ zu behandeln. Besonders in großen Innenräumen (z. B. in Fabrikhallen)
kann das stufenweise Aus- und Einschalten der künstlichen Beleuchtung (ii)) jedoch eine sinnvolle Option
sein. Stufenweises Ein- und Ausschalten der künstlichen Beleuchtung in solchen Räumen ist wie ein
gedimmtes, nicht ausschaltendes System (iv)) zu behandeln. „Tageslichtabhängig Aus“-kontrollierte Systeme
sind ebenfalls wie gedimmte, nicht ausschaltende Systeme (iv)) zu behandeln. In der Praxis hat sich gezeigt,
dass gedimmte Systeme vi), vii), die nicht automatisch bei Unterschreiten des Wartungswerts der
Beleuchtungsstärke durch Tageslicht wiedereinschalten, energetisch günstiger zu bewerten sind als Systeme
iv), v), die das Kunstlicht wieder automatisch auf den vorgegebenen Wartungswert der Beleuchtungsstärke
anpassen. Für derartige Systeme vi), vii) kann der Korrekturfaktor CTL,kon,j gegenüber dem entsprechenden
jeweiligen wiedereinschaltenden System iv), v) durch eine Gewichtung mit 1,1 erhöht werden.
Dabei ist
Die Verteilungsschlüssel vMonat,i sind Tabelle 20 für vertikale Fassaden zu entnehmen. Da lichtlenkende
Systeme auf der Lenkung des in den Sommermonaten stärker vorkommenden Direktlichts basieren, werden
für derartige Systeme in Abhängigkeit der Orientierung separate Verteilungsschlüssel angegeben. Für Räume
mit Dachoberlichtern gilt Tabelle 21. Die Tageslichtversorgung kann in den Sommermonaten 100 % erreichen.
Zu diesen Zeiten ist somit kein Kunstlichteinsatz erforderlich. Da das auf Jahresbasis ermittelte Produkt
CTL,Vers,j CTL,kon,j über die monatlichen Verteilungsschlüssel gewichtet wird, ist für alle Monate, für die gilt vMonat,l
CTL, Vers,j CTL,kon,j > 1, die Differenz (vMonat,l CTL, Vers,j CTL,kon,j –1) zu 'CTL,Vers,j aufzuaddieren. 'CTL,Vers,j ist gleich-
förmig auf die Monatswerte vMonat,l CTL,Vers,j CTL,kon,j, für die gilt vMonat,l CTL,Vers,j CTL,kon,j < 1, aufzuschlagen.
Gegebenenfalls ist der Prozess zu iterieren.
49
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Monat i
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Fassadensystem
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
vMonat,i
Lichtlenkende
Systeme nach
0,67 0,89 1,06 1,18 1,25 1,28 1,26 1,20 1,08 0,92 0,72 0,46
Tabelle 12,
südorientiert
Lichtlenkende
Systeme nach
0,74 0,92 1,06 1,16 1,22 1,24 1,22 1,16 1,06 0,93 0,75 0,54
Tabelle 11, ost/west-
orientiert
Sonstige 0,85 0,97 1,06 1,12 1,16 1,17 1,15 1,11 1,04 0,94 0,81 0,66
Monat i
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
vMonat,i
0,74 0,92 1,06 1,16 1,22 1,24 1,22 1,16 1,06 0,93 0,75 0,54
berücksichtigt werden.
Dabei ist
CPrä,kon,j der Faktor zur Beschreibung der Effizienz der Präsenzkontrolle, die Abwesenheit zu erken-
nen in dem Berechnungsbereich j.
Die Werte für CPrä,kon,j sind Tabelle 22 zu entnehmen. Für unterschiedliche Nutzungsprofile sind aus
DIN V 18599-10 die Werte für die relative Abwesenheit CA,j zu entnehmen.
50
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Raum CPrä,kon,j
Bei Einzelplatzbeleuchtung darf die Kennzahl FPrä,j wie für Einzelbüros ermittelt werden.
51
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Anhang A
(normativ)
A.1 Allgemeines
Ein Minderungsfaktor kA darf herangezogen werden, um einen mittleren Wert für den Wartungswert der
Beleuchtungsstärke m zu errechnen, der die Tatsache berücksichtigt, dass bei einigen Raumnutzungsarten
nur eine Teilfläche der Gesamtgrundfläche eines Raumes den Bereich der Sehaufgabe ausmacht. Nach
DIN EN 12464-1 liegen Anforderungen an die Wartungswerte der Beleuchtungsstärke m lediglich für den
Bereich der Sehaufgabe und den unmittelbaren Umgebungsbereich, hier U genannt, vor. Der Minderungs-
faktor kA kann den Nutzungsprofilen nach DIN V 18599-10 entnommen werden. Kann ein Nutzungsprofil nicht
zugeordnet werden, so ist der Minderungsfaktor nach den Gleichungen (A.1) und (A.2) zu bestimmen.
Für den Anteil bf des Sehaufgabenbereichs AS an der gesamten Grundfläche des Raumes A gilt:
AS
bf (A.1)
A
Dabei ist
EU
kA bf % !1 $ bf " # (A.2)
Em
Dabei ist
Bild A.1 stellt schematisch die entsprechenden Bezugsflächen AS, auf welcher der Wartungswert m erreicht
werden muss, und AU , auf welcher der Wartungswert U zu erreichen ist, dar. Vereinfachend wird hier
angenommen, dass AU den Bereich der Raumgrundfläche einnimmt, der nicht zu AS zu zählen ist. Kann nicht
ermittelt werden, welchen Anteil der Bereich der Sehaufgabe einnimmt, so entspricht AS der gesamten
Raumgrundfläche.
52
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Bild A.1 — Schematische Darstellung der Bereiche für die Sehaufgabe AS und die
Umgebungsfläche AU
Zulässig ist eine Bestimmung des effektiven Lichttransmissionsgrades der Kombination aus Verglasung und
Sonnen- und/oder Blendschutz (in diesem Nachweisverfahren als eff,SA,n bezeichnet) nach den in Tabelle A.1
festgelegten Anhaltswerten oder eine Berechnung nach DIN EN 13363-1, DIN EN 13363-2 und DIN EN 410
sowie ein objektbezogener Nachweis des Herstellers für die kalorischen und lichttechnischen Kennwerte unter
gleichen Randbedingungen (zugesicherte Herstellerangaben). Die Bewertung der Sonnen- und/oder
Blendschutzvorrichtung für den Gesamtenergiedurchlassgrad nach diesem Dokument ist in jedem Fall unter
den gleichen Randbedingungen vorzunehmen wie die Bewertung der Sonnenschutzvorrichtung unter
energetischen Aspekten nach DIN V 18599-2. Bei der Verwendung der Anhaltswerte nach Tabelle A.1 sind in
DIN V 18599-2 und in diesem Dokument die korrespondierenden Tabellenwerte anzusetzen.
Grundsätzlich gelten die für das jeweilige Nutzungsprofil einschlägigen Bestimmungen für die Bereitstellung
eines ausreichenden Blendschutzes. Hiermit kann einhergehen, dass der Einsatz bestimmter Sonnenschutz-
systeme aus Blendschutzgründen nicht zulässig ist.
Bei Lamellenbehängen kann generell bei der detaillierten Bestimmung von CTL,Vers,Sa,j entsprechend
DIN V 18599-2 von einer 45°-Stellung ausgegangen werden. Wird aufgrund dokumentierter Angaben zwecks
Anrechenbarkeit eines günstigeren Gesamtenergiedurchlassgrades gtot nach DIN V 18599-2 von geschlos-
senen Lamellen (Stellung 10°) ausgegangen, sind die Lamellen auch lichttechnisch als geschlossen anzu-
setzen.
Für die nach den genannten Verfahren nicht separat nachweisbaren speziellen lichtlenkenden Fassaden-
komponenten nach Tabelle 12 sind folgende Annahmen zulässig:
! Systemlösung 3 a): Für Lamellen im so genannten „Cut-Off-Betrieb“ können die mit 1,5 gewichteten
Anhaltswerte für eff,SA,j für Lamellenneigungswinkel von 45° angesetzt werden;
53
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Systemlösung 3 b): Für tageslichtlenkende, außenliegende Lamellenbehänge können für den lichtlenken-
den Teil die Anhaltswerte für den „Cut-off-Betrieb“ wie 3 a) angesetzt werden;
Systemlösung 3 c) und d): Für die unter 5.5.1.2 aufgeführten Lichtlenkgläser und für die aufgeführten
hochglanzverspiegelten oder hochglanzbeschichteten Lamellenbehänge kann in Kombination mit einer
Wärmeschutzverglasung !eff,SA,j = 0,45 angesetzt werden. Für andere Verglasungungsarten sind objekt-
bezogene Nachweise der Hersteller anzusetzen.
Da die Systemlösungen 3 b) und 3 c) aus thermischen Gründen im Allgemeinen nicht über die gesamte
Fassadenhöhe lichtlenkend ausgeführt werden, sind sie entsprechend mit den anderen Einzelkomponenten
des Fassadensystems flächenanteilig zu gewichten.
54
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Tabelle A.1 — Anhaltswerte für effektive Lichttransmissionsgrade eff,SA für unterschiedliche Sonnen- und/oder Blendschutzsysteme (siehe auch
DIN V 18599-2)
trans-
dunkel- dunkel- hell- hell- b
weiß weiß weißb grau weiß weiß weiß grau parent
grau grau grau grau a
U g! e D65 eff,Sa eff,Sa eff,Sa" eff,Sa eff,Sa eff,Sa eff,Sa eff,Sa eff,Sa eff,Sa" eff,Sa eff,Sa" eff,Sa
Einfachverglasung 5,8 0,87 0,85 0,90 0,04 0,01 0,20 0,04 0,15 0,07 0,04 0,02 0,20 0,09 0,09 0,26 0,03
Zweifachverglasung 2,9 0,78 0,73 0,82 0,04 0,0 0,19 0,04 0,14 0,07 0,04 0,02 0,19 0,09 0,08 0,24 0,03
Dreifachverglasung 2,0 0,70 0,63 0,75 0,04 0,0 0,18 0,03 0,14 0,06 0,04 0,01 0,18 0,08 0,08 0,23 0,02
Wärmeschutzverglasung zweifach 1,7 0,72 0,60 0,74 0,04 0,0 0,18 0,03 0,13 0,06 0,04 0,01 0,18 0,08 0,08 0,22 0,02
Wärmeschutzverglasung zweifach 1,4 0,67 0,58 0,78 0,04 0,0 0,19 0,04 0,14 0,06 0,04 0,02 0,19 0,08 0,08 0,23 0,02
Wärmeschutzverglasung zweifach 1,2 0,65 0,54 0,78 0,04 0,0 0,19 0,04 0,14 0,06 0,04 0,02 0,19 0,08 0,08 0,23 0,01
Wärmeschutzverglasung dreifach 0,8 0,50 0,39 0,69 0,04 0,0 0,17 0,03 0,13 0,06 0,04 0,01 0,17 0,07 0,08 0,21 0,01
Wärmeschutzverglasung dreifach 0,6 0,50 0,39 0,69 0,04 0,0 0,17 0,03 0,13 0,06 0,04 0,01 0,17 0,07 0,08 0,21 0,01
Sonnenschutzverglasung zweifach 1,3 0,48 0,44 0,59 0,04 0,0 0,16 0,03 0,12 0,05 0,04 0,01 0,16 0,07 0,08 0,19 0,01
Sonnenschutzverglasung zweifach 1,2 0,37 0,34 0,67 0,04 0,0 0,17 0,03 0,13 0,06 0,04 0,01 0,17 0,07 0,08 0,21 0,01
Sonnenschutzverglasung zweifach 1,2 0,25 0,21 0,40 0,03 0,0 0,11 0,02 0,08 0,03 0,03 0,01 0,11 0,05 0,05 0,13 0,01
55
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
trans-
dunkel- dunkel- hell- hell- b
weiß weiß weißb grau weiß weiß weiß grau parent
grau grau grau grau a
U g !e !D65 !eff,SA !eff,SA !eff,SA" !eff,SA !eff,SA !eff,SA !eff,SA !eff,SA !eff,SA !eff,SA" !eff,SA !eff,SA" !eff,SA
Transmissionsgrad Sonnenschutz ! 0 0 0 0 0,16 0,08 0 0 0 0 0,09 0,28 0,03
Reflexionsgrad Sonnenschutz # 0,84 0,065 0,84 0,065 0,56 0,15 0,84 0,47 0,84 0,47 0,86 0,39 0,75
a Jalousie entspricht Lamellenbehang.
b Es ist im Einzelfall zu prüfen, ob diese Sonnenschutzsysteme die einschlägigen Bestimmungen zur Bereitstellung eines ausreichenden Blendschutzes einhalten.
c Berechnung nach DIN EN 13363-2, mit Lamellenabstand 72 mm, Lamellenbreite 80 mm, Höhenwinkel Solarstrahlung 30°, Stellung „geschlossen“ 10°,
Gewichtung: ! = 0,85 · !dir + 0,15 · !dif .
d Berechnung nach DIN EN 13363-1.
e Berechnung nach DIN EN 13363-2, mit Lamellenabstand 22 mm, Lamellenbreite 25 mm, Höhenwinkel Solarstrahlung 30°, Stellung „geschlossen“ 10°,
Gewichtung: ! = 0,85 · !dir +0,15 · !dif .
f Berechnet nach DIN EN 410.
Nach den Bewertungsverfahren ist das lichttechnische Verhalten der hier gewählten Sonnenschutzsysteme unabhängig von der Positionierung bzgl. der
Verglasungsebene (innen oder außen).
56
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Bei der lichttechnischen Wirkung der Fassadensysteme ist der Lichtverteilung in den Raum Rechnung zu
tragen. Diese Wirkung kann vereinfacht durch eine räumlich aufgelöste Betrachtung von eff,SA,j nach Bild A.2
berücksichtigt werden.
Dabei ist
eff,u,SA der effektive Lichttransmissionsgrad in den unteren Viertelraum bei aktiviertem Sonnen- und/oder
Blendschutz;
eff,o,SA der effektive Lichttransmissionsgrad in den oberen Viertelraum bei aktiviertem Sonnen- und/oder
Blendschutz.
Bild A.2 — Schematische Darstellung der effektiven Lichttransmissionsgrade eff,u,SA und eff,o,SA in
den unteren und oberen raumseitigen Viertelraum
eff,o,SA
VSa, j " (A.4)
eff,u,SA
kann das Verhältnis des in den oberen Halbraum zu dem in den unteren Halbraum transmittierten Lichtstrom
beschrieben werden. Für verschiedene Sonnen- und/oder Blendschutztypen sind Anhaltswerte für den
Verteilungsschlüssel in Tabelle 11 zusammengefasst. Diese gelten für Vertikalfassaden und Südorientierung,
können aber auch für die anderen Himmelsrichtungen angesetzt werden.
57
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Fassadenkomponententyp vSA,j
Klarverglasung einschließlich
Wärmeschutz- und
0,2
Sonnenschutzverglasung, transparente
Sonnenschutzsysteme (Folien)
Näherungsweise ideal streuende Gläser,
0,9
Markisen, textile blickdichte Rollos
Lamellenbehänge, Geschlossen 2
Standard
45° 0,7
Lichtlenkende Lamellenbehänge
(hochglanzverspiegelt,
1,5
hochglanzbeschichtet) und Lichtlenkgläser
nach 5.5.1.2
Ist ein Fassadensystem aus l Einzelkomponenten zusammengesetzt, sind der effektive Lichttransmissions-
grad eff,SA,j und der Verteilungsschlüssel vSA,j flächenanteilig aus den Kennwerten der Einzelkomponenten zu
bestimmen:
l
1
eff,SA, j " # !
ARb i "1
Ai # eff,SA,i (A.5)
I v SA,i
! Ai # eff,SA,i #
1 $ v SA,i
v SA, j " i "1 (A.6)
I
1
! Ai # eff,SA,i #
1 $ v SA,i
i "1
wobei
l
! Ai " ARb (A.7)
i "1
Aus dem effektiven Lichttransmissionsgrad bei aktiviertem Sonnen- und/oder Blendschutz eff,SA,j und Vertei-
lungsschlüssel vSA,j kann näherungsweise mittels der Beziehung in Gleichung (A.8) der Faktor C’TL,Vers,SA als
Funktion des Fassadensystems mit aktiviertem Sonnen- und/oder Blendschutz ermittelt werden:
* 2 ' * 2 '
C ' TL,Vers,SA, j " 0,9 ( + 1% $ 0,1 ( + 1% (A.8)
+ f (vSA ) # + g ( vSA )#
()1 $ e eff,SA %& ()1 $ e eff,SA %&
mit
f (v SA ) " 17 # a1 v SA + 2 (A.9)
58
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Die Zusammenhänge in den Gleichungen (A.8) bis (A.10) gelten für a1 = 1,5 für E m = 300 lx, a1 = 1 für
Em = 500 lx und für a1 = 0,75 für E m = 750 lx.
Bild A.3 — Faktor C’TL,Vers,SA bei aktiviertem Sonnen- und/oder Blendschutz in Abhängigkeit des
Gesamtlichttransmissionsgrades eff,SA und des Verteilungsschlüssels vSA für m = 500 lx
Aus C’TL,Vers,SA und dem Tageslichtquotienten für die Rohbauöffnung DRB kann nach Bild A.4 näherungsweise
der Tageslichtversorgungsfaktor CTL,Vers,SA,j nach Gleichung (A.11) für C’TL,Vers,SA 0,1 ermittelt werden:
( 2 % ( 2 % (A.11)
C TL,Vers, SA, j , !1,14 + C ' TL,Vers, SA ) 0 ,13 " + & ) 1# ) ( 0 ,44 + C ' TL,Vers, SA ) 0 ,45 ) + & ) 1#
) 0 ,9 + D Rb ) 0 ,1+ D Rb
'1 * e $ '1 * e $
Für C’TL,Vers,SA < 0,1 ist CTL,Vers,SA,j linear zwischen 0 und CTL,Vers,SA,j für C’TL,Vers,SA = 0,1 für den jeweiligen
Tageslichtquotienten DRb zu interpolieren.
59
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
A.3.1 Allgemeines
In A.3.2 bis A.3.7 sind Beispiele von Beleuchtungslösungen aufgeführt, die Anregung geben, wie bei der
Planung einer Beleuchtungsanlage spezifische Gegebenheiten aufgrund unterschiedlicher Raumkonzepte
berücksichtigt werden können. Die Visualisierungen vermitteln einen Eindruck, welche Lichtwirkungen erzielt
werden können. Die qualitativen Beleuchtungslösungen sind jeweils kurz beschrieben. Die spezifischen,
elektrischen Bewertungsleistungen werden anhand der technischen Spezifikation des Beleuchtungskonzeptes,
basierend auf dem Tabellenverfahren nach 5.4.1, ermittelt.
60
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
A.3.2 Einzelbüros
Leuchtenplan
Durch den Einsatz von direkt strahlenden Leuchtenbändern werden Direktblendung und Reflexblendung am
Bildschirm für die gezeigte Arbeitsplatzkonfiguration weitgehend ausgeschlossen. Durch die Bestückung mit
einer Lampe je Leuchte sind vier Leuchten vorzusehen. Hierdurch wird eine Leuchtenanordnung symmetrisch
zur Fensteraufteilung ermöglicht und somit eine gleichmäßige Fassadenerscheinung des Nachts sicherge-
stellt.
Nach dem Tabellenverfahren in 5.4.1 ist für die Beleuchtungsart „direkt“ nach Tabelle 1 pj,lx = 0,05 W/(m² · lx)
anzusetzen. Der Abminderungsfaktor kA zur Berücksichtigung des Bereichs der Sehaufgabe nach
DIN V 18599-10 ergibt sich für die Nutzungsrandbedingung „Einzelbüro“ zu kA = 0,84. Unter Einbeziehung der
Lampenart „Leuchtstofflampen, stabförmig mit EVG“ mittels des Anpassungsfaktors kL = 1 und des Einflusses
der Raumgeometrie nach Tabelle 3 mittels des Anpassungsfaktors kR = 0,77 (Wert interpoliert, alternative
Bestimmung über Vorgabe Raumindex für Nutzungsrandbedingung „Einzelbüro“ nach DIN V 18599-10
möglich) errechnet sich die elektrische Bewertungsleistung somit zu:
61
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Fachplanung
Mit einer detaillierten Fachplanung kann für dieses spezielle Beispiel ein Wert der elektrischen Bewertungs-
leistung von 15,7 W/m2 nachgewiesen werden.
Leuchtenplan
Durch den Einsatz von direkt/indirekt strahlenden Leuchten mit einem Indirektanteil von 50 % werden
Direktblendung und Reflexblendung am Bildschirm für die gezeigte Arbeitsplatzkonfiguration, aber auch für
andere in diesem Raum sinnvoll realisierbare Arbeitsplatzkonfigurationen und -anordnungen weitgehend
ausgeschlossen. Diese Beispiellösung kann mit nur zwei Leuchten realisiert werden. Bei der Umsetzung
dieser Lösung sollte durch die Auswahl geeigneter Leuchten und entsprechender Lampenbestückung darauf
geachtet werden, dass die geforderten Grenzwerte und Gleichmäßigkeiten für die Beleuchtungsstärken,
speziell für die vertikalen und zylindrischen, erreicht werden. Eine zu kurze Pendellänge kann zu hellen
Lichtflecken an der Decke führen. Dies wird durch Leuchten mit breiter Lichtstärkeverteilung für den
Indirektanteil und einer Pendellänge von mindestens 0,4 m vermieden. Beim Einsatz von Pendelleuchten
sollte darauf geachtet werden, dass die Fenster vollständig geöffnet werden können.
Nach dem Tabellenverfahren in 5.4.1 ist für die Beleuchtungsart „direkt/indirekt“ nach Tabelle 1 pj,lx = 0,06
W/(m² · lx) anzusetzen. Der Abminderungsfaktor kA zur Berücksichtigung des Bereichs der Sehaufgabe nach
DIN V 18599-10 ergibt sich für die Nutzungsrandbedingung „Einzelbüro“ zu kA = 0,84. Unter Einbeziehung der
Lampenart „Leuchtstofflampen, stabförmig mit EVG“ mittels des Anpassungsfaktors kL = 1 und des Einflusses
der Raumgeometrie nach Tabelle 3 mittels des Anpassungsfaktors kR = 0,75 (Wert interpoliert, alternative
Bestimmung über Vorgabe Raumindex für Nutzungsrandbedingung „Einzelbüro“ nach DIN V 18599-10
möglich) errechnet sich die elektrische Bewertungsleistung somit zu:
62
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
2
pj = 0,06 W/(m · lx) · 500 lx · 0,84 · 1 · 0,75 = 18,9 W/m
2 (A.13)
Fachplanung
Mit einer detaillierten Fachplanung kann für dieses spezielle Beispiel ein Wert der elektrischen Bewertungs-
leistung von 13,2 W/m2 nachgewiesen werden.
Leuchtenplan
Die Kombination von ausschließlich indirekt strahlenden Wandleuchten mit einer frei positionierbaren Tisch-
leuchte begrenzt Direkt- und Reflexblendung. Die Tischleuchte bietet eine individuelle Nutzung des Lichtes.
Durch die Wandleuchten wird die Decke hell ausgeleuchtet und der Raum wirkt höher. Diese Beleuchtungs-
lösung bietet sich besonders an, wenn aus installationstechnischen oder ästhetischen Gründen (z. B. bei
Betondecken) die Deckenmontage von Leuchten nicht möglich ist. Allerdings schränkt die Montagehöhe der
Wandleuchten die Möglichkeit ein, höhere Schränke oder Regale aufzustellen. Hier sollte besonders darauf
geachtet werden, dass die Raumdecke nicht zu ungleichmäßig aufgehellt wird. Die Wandleuchten sollten eine
asymmetrische, breitstrahlende Lichtstärkeverteilung aufweisen.
Nach dem Tabellenverfahren in 5.4.1 wird für die Beleuchtungsart „indirekt“ nach Tabelle 1 pj,lx = 0,1 W(m² · lx)
angesetzt. Der Abminderungsfaktor kA zur Berücksichtigung des Bereichs der Sehaufgabe nach DIN V 18599-10
ergibt sich für die Nutzungsrandbedingung „Einzelbüro“ zu kA = 0,84. Unter Einbeziehung der Lampenart
„Leuchtstofflampen, stabförmig mit EVG“ mittels des Anpassungsfaktors kL = 1 und des Einflusses der Raum-
geometrie nach Tabelle 3 mittels des Anpassungsfaktors kR = 0,64 (Wert interpoliert, alternative Bestimmung
63
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
über Vorgabe Raumindex für Nutzungsrandbedingung „Einzelbüro“ nach DIN V 18599-10 möglich) errechnet
sich die elektrische Bewertungsleistung somit zu:
Fachplanung
Mit einer detaillierten Fachplanung kann für dieses spezielle Beispiel ein Wert der elektrischen Bewertungs-
leistung von 27 W/m2 nachgewiesen werden.
A.3.3 „Zwei-Personen-Büro“
Leuchtenplan
Die Leuchten sind als Einzel-Einbauleuchten parallel zur Blickrichtung der Mitarbeiter bei Schreib- und Lese-
tätigkeit angeordnet. Hierdurch werden Direktblendung und Reflexblendung am Bildschirm für die gezeigte
Arbeitsplatzkonfiguration weitgehend ausgeschlossen. Die fensternahen Leuchten sind mit zwei Lampen, die
fensterfernen mit einer Lampe bestückt.
Nach dem Tabellenverfahren in 5.4.1 wird für die Beleuchtungsart „direkt“ nach Tabelle 1 pj,lx = 0,05W/(m² · lx)
angesetzt. Der Abminderungsfaktor kA zur Berücksichtigung des Bereichs der Sehaufgabe nach
DIN V 18599-10 ergibt sich für die Nutzungsrandbedingung „Gruppenbüro“ zu kA = 0,84. Unter Einbeziehung
der Lampenart „Leuchtstofflampen, stabförmig mit EVG“ mittels des Anpassungsfaktors kL= 1 und des
Einflusses der Raumgeometrie nach Tabelle 3 mittels des Anpassungsfaktors kR= 0,68 (Wert interpoliert,
alternative Bestimmung über Vorgabe Raumindex für Nutzungsrandbedingung „Gruppenbüro“ nach
DIN V 18599-10 möglich) errechnet sich die elektrische Bewertungsleistung somit zu:
64
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Fachplanung
Mit einer detaillierten Fachplanung kann für dieses spezielle Beispiel ein Wert der elektrischen Bewertungs-
leistung von 13,5 W/m2 nachgewiesen werden.
Leuchtenplan
Die Leuchten sind parallel zur Blickrichtung der Mitarbeiter bei Schreib- und Lesetätigkeit angeordnet. Durch
die seitliche Lichteinfallsrichtung ergeben sich für diese Tätigkeiten günstige Sehbedingungen. Bei dieser
Anordnung der Bildschirme wird die Reflexblendung auch auf der Tastatur durch den Indirektanteil der
Leuchte und die damit verbundene Aufhellung der Decke reduziert. Der relativ geringe Indirektanteil der
Leuchte bei breiter Lichtstärkeverteilung erlaubt kürzere Pendellängen von mindestens 30 cm. In diesem
Beleuchtungsbeispiel sind die Leuchten in der Fensterflucht angeordnet. Dadurch ergibt sich ein einheitlicher
Eindruck für die Außenwirkung des Gebäudes.
Nach dem Tabellenverfahren in 5.4.1 wird für die Beleuchtungsart „direkt/indirekt“ nach Tabelle 1 pj,lx = 0,06
W/(m² · lx) angesetzt. Der Abminderungsfaktor kA zur Berücksichtigung des Bereichs der Sehaufgabe nach
DIN V 18599-10 ergibt sich für die Nutzungsrandbedingung „Gruppenbüro“ zu kA = 0,84. Unter Einbeziehung
der Lampenart „Leuchtstofflampen, stabförmig mit EVG“ mittels des Anpassungsfaktors kL = 1 und des
Einflusses der Raumgeometrie nach Tabelle 3 mittels des Anpassungsfaktors kR = 0,72 (Wert interpoliert,
alternative Bestimmung über Vorgabe Raumindex für Nutzungsrandbedingung „Gruppenbüro“ nach
DIN V 18599-10 möglich) errechnet sich die elektrische Bewertungsleistung somit zu:
65
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Fachplanung
Mit einer detaillierten Fachplanung kann für dieses spezielle Beispiel ein Wert der elektrischen Bewertungs-
leistung von 13,5 W/m2 nachgewiesen werden.
15 % Direkt
In diesem Beispiel wird aus gestalterischen Gründen eine Stehleuchte mit zwei Leuchtenköpfen verwendet.
Jedem Arbeitsplatz ist ein Leuchtenkopf zugeordnet. Der Raum wirkt ruhiger als mit zwei einzelnen Steh-
leuchten. Um die Gütemerkmale allein mit der künstlichen Beleuchtung zu erfüllen, sollten beide Leuchten-
köpfe zusammen mit der jeweiligen Tischleuchte betrieben werden. Die Downlights mit asymmetrischer
Lichtstärkeverteilung lenken das Licht auf die Schrank- und Regalflächen und erzeugen dort die notwendige
vertikale Beleuchtungsstärke. Gemeinsam mit dem mittig zum Türbereich angeordneten Downlight ergänzen
sie die Ausleuchtung in der Raumtiefe. Dieses Downlight strahlt symmetrisch nach unten, damit eintretende
Personen nicht geblendet werden.
Nach dem Tabellenverfahren in 5.4.1 wird für die Beleuchtungsart „direkt“ nach Tabelle 1 pj,lx = 0,05
W/(m² · lx) und für die Beleuchtungsart „indirekt“ pj,lx = 0,1 W/(m² · lx) angesetzt. Der Abminderungsfaktor kA
zur Berücksichtigung des Bereichs der Sehaufgabe nach DIN V 18599-10 ergibt sich für die Nutzungs-
randbedingung „Gruppenbüro“ zu kA = 0,84. Unter Einbeziehung der Lampenart „Leuchtstofflampen kompakt
mit EVG“ nach Tabelle 2 mittels des Anpassungsfaktors kL = 1,2 und des Einflusses der Raumgeometrie nach
66
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Tabelle 3 mittels des Anpassungsfaktors kR = 0,68 für die Beleuchtungsart „direkt“ und kR = 0,57 für die
Beleuchtungsart „indirekt“ (Werte interpoliert, alternative Bestimmung über Vorgabe Raumindex für
Nutzungsrandbedingung „Gruppenbüro“ nach DIN V 18599-10 möglich) errechnet sich die elektrische
Bewertungsleistung somit zu:
pj = (0,15 · 0,05 W/(m2 · lx) · 0,68 + 0,85 · 0,1 W/(m2 · lx) · 0,57) · 500 lx · 0,84 · 1,2 = 27,0 W/m2 (A.17)
Fachplanung
Mit einer detaillierten Fachplanung kann für dieses spezielle Beispiel ein Wert der elektrischen Bewertungs-
leistung von 25,5 W/m 2 nachgewiesen werden.
A.3.4 Gruppenbüros
Leuchtenplan
Beleuchtungsart: Direkt
Die raumbezogene Beleuchtung mit dieser Anordnung der Leuchten sorgt für ein gleichmäßiges Beleuch-
tungsniveau im gesamten Raum. Die Arbeitsplätze werden zwischen den Leuchtenreihen angeordnet, sodass
die Blickrichtung bei der Arbeit am Bildschirm parallel zur Fensterfront und zu den Leuchtenreihen verläuft.
Durch die Anordnung der mittleren Leuchtenreihe wird sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Besucher
eine angenehme Beleuchtung für die visuelle Kommunikation erzielt, da die Gesichter günstig aufgehellt
werden. Durch die Anordnung der Leuchten wird Reflexblendung auf den Arbeitsmitteln begrenzt. Rein direkt
strahlende Leuchten mit Spiegelrastern, wie in diesem Beispiel vorgesehen, dürfen nicht mit Lampen sehr
hoher Leuchtdichte (High Output-Lampen) ausgestattet werden, da sonst die Wahrscheinlichkeit der Direkt-
und im Besonderen der Reflexblendung hoch ist. Die Anordnung der Leuchten parallel zum Fenster zeichnet
die Raumform nach und unterstützt so die Raumwirkung. Sie ist besonders für Deckensysteme geeignet,
deren Segmente ebenfalls die Kreisbogenform aufnehmen.
67
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Nach dem Tabellenverfahren in 5.4.1 wird für die Beleuchtungsart „direkt“ nach Tabelle 1 pj,lx = 0,05 W/(m² · lx)
angesetzt. Der Abminderungsfaktor kA zur Berücksichtigung des Bereichs der Sehaufgabe nach DIN V 18599-10
ergibt sich für die Nutzungsrandbedingung „Gruppenbüro“ zu kA = 0,84. Unter Einbeziehung der Lampenart
„Leuchtstofflampen, stabförmig mit EVG“ mittels des Anpassungsfaktors kL = 1 und des Einflusses der
Raumgeometrie nach Tabelle 3 mittels des Anpassungsfaktors kR = 0,56 (Wert interpoliert, alternative
Bestimmung über Vorgabe Raumindex für Nutzungsrandbedingung „Gruppenbüro“ nach DIN V 18599-10
möglich) errechnet sich die elektrische Bewertungsleistung somit zu:
Fachplanung
Mit einer detaillierten Fachplanung kann für dieses spezielle Beispiel ein Wert der elektrischen Bewertungs-
leistung von 13,5 W/m2 nachgewiesen werden.
68
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Leuchtenplan
Beleuchtungsart: 20 % Direkt
Die Leuchten sind quer zur Blickrichtung der Mitarbeiter angeordnet. Sie sind unterteilt. Das Licht aus den
Endbereichen fällt direkt seitlich von links und rechts auf die Arbeitsfläche. Der Mittelbereich der Leuchte hat
eine ausschließlich indirekt strahlende Lichtstärkeverteilung. So ist eine Versorgung der Arbeitsplätze mit
direktem und indirektem Licht möglich, ohne dass Direktblendung oder Reflexblendung für die Mitarbeiter und
die Besucher auftritt. Eine zu kurze Pendellänge kann zu hellen Lichtflecken an der Decke führen. Dies wird
durch Leuchten mit breiter Lichtstärkeverteilung für den Indirektanteil und einer Pendellänge von mindestens
40 cm vermieden. Die Downlights mit asymmetrischer Lichtstärkeverteilung lenken das Licht auf die Schrank-
und Regalflächen und erzeugen dort die notwendige vertikale Beleuchtungsstärke. Gemeinsam mit den
Downlights in den Türbereichen ergänzen sie die Ausleuchtung in der Raumtiefe. Diese Downlights strahlen
symmetrisch nach unten, damit eintretende Personen nicht geblendet werden. Da die Leuchten quer zum
Fenster in regelmäßiger radialer Anordnung montiert sind, werden die Raumform und die Außenwirkung des
Gebäudes bei Dunkelheit optisch unterstützt.
Nach dem Tabellenverfahren in 5.4.1 wird für die Beleuchtungsart „direkt“ nach Tabelle 1 pj,lx = 0,05
W/(m² · lx), für „direkt/indirekt“ pj,lx = 0,6 W/(m² · lx) und für „indirekt“ pj,lx = 0,1 W/(m² · lx) angesetzt. Der
69
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Abminderungsfaktor kA zur Berücksichtigung des Bereichs der Sehaufgabe nach DIN V 18599-10 ergibt sich
für die Nutzungsrandbedingung „Gruppenbüro“ zu kA = 0,84. Unter Einbeziehung der Lampenart
„Leuchtstofflampen, stabförmig mit EVG“ mittels des Anpassungsfaktors kL = 1, der Lampenart „Leuchtstoff-
lampen kompakt mit EVG“ nach Tabelle 2 mittels des Anpassungsfaktors kL = 1,2 sowie des Einflusses der
Raumgeometrie nach Tabelle 3 mittels des Anpassungsfaktors kR = 0,56 für die Beleuchtungsart „direkt“, kR =
0,56 für die Beleuchtungsart „direkt/indirekt“ und kR = 0,44 für die Beleuchtungsart „indirekt“ (Werte interpoliert,
alternative Bestimmung über Vorgabe Raumindex für Nutzungsrandbedingung „Gruppenbüro“ nach
DIN V 18599-10 möglich) errechnet sich die elektrische Bewertungsleistung somit zu:
pj = (0,2 · 0,05 W/(m2 · lx) · 0,56 · 1,2 + 0,4 · 0,06 W/(m2 · lx) · 0,56 · 1,2 + 0,4 · 0,1 W/(m2 · lx) · 0,44 · 1) ·
500 lx · 0,84 = 17,0 W/m2 (A.19)
Fachplanung
Mit einer detaillierten Fachplanung kann für dieses spezielle Beispiel ein Wert der elektrischen Bewertungs-
leistung von 18 W/m2 nachgewiesen werden.
A.3.5 Call-Center
70
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Leuchtenplan
Die Aufsatzleuchten auf den Raumgliederungselementen zwischen den Arbeitsplätzen geben das Licht
hauptsächlich indirekt ab und sorgen für eine ausreichende Beleuchtung der Arbeitsbereiche der gesamten
Gruppe. Deshalb werden alle Aufsatzleuchten der 4er-Gruppe gemeinsam in Betrieb genommen, auch wenn
nur ein Arbeitsplatz belegt ist. Die Aufsatzleuchten können auch tageslichtabhängig gesteuert oder geregelt
werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass auch in den fensterabgewandten Arbeitsbereichen die
geforderten Beleuchtungsstärken erreicht werden, z. B. durch eine entsprechende Anbringung des Tages-
lichtsensors. Durch Arbeitsplatzleuchten werden Teilflächen auf den Schreibtischen beleuchtet. Sie können
individuell von jedem Mitarbeiter geschaltet und in ihrer Lichtrichtung durch Drehen des „Lichtrohrs“ ausge-
71
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
richtet werden. Auch die Arbeitsplatzleuchten sind am Raumgliederungselement angebracht, sodass die
ohnehin geringe Arbeitsfläche nicht reduziert wird. Durch den Einsatz von Spiegelrastern wird Direkt- und
Reflexblendung am Bildschirm weitgehend ausgeschlossen. Die Downlights leuchten die Verkehrswege aus
und unterstützen durch ihre Anordnung die Strukturierung des Raumes. Für die Mitarbeiter wird so eine
schnelle visuelle Orientierung erleichtert. Die Downlights sind mit Spiegelraster versehen, damit sie die
Mitarbeiter weder direkt noch durch Reflexbilder auf der Bildschirmanzeige blenden.
Nach dem Tabellenverfahren in 5.4.1 wird für die Beleuchtungsart „direkt“ nach Tabelle 1 pj,lx = 0,05
W/(m² · lx) und für „indirekt“ pj,lx = 0,1 W/(m² · lx) angesetzt. Der Abminderungsfaktor kA zur Berücksichtigung
des Bereichs der Sehaufgabe nach DIN V 18599-10 ergibt sich für die Nutzungsrandbedingung
„Großraumbüro“ zu kA = 0,93. Unter Einbeziehung der Lampenart „Leuchtstofflampen, stabförmig mit
EVG“ mittels des Anpassungsfaktors kL = 1, der Lampenart „Leuchtstofflampen kompakt mit EVG“ nach
Tabelle 2 mittels des Anpassungsfaktors kL = 1,2 sowie des Einflusses der Raumgeometrie nach Tabelle 3
mittels des Anpassungsfaktors kR = 0,53 für die Beleuchtungsart „direkt“ und kR = 0,39 für die Beleuchtungsart
„indirekt“ (Werte interpoliert, alternative Bestimmung über Vorgabe Raumindex für Nutzungsrandbedingung
„Großraumbüro“ nach DIN V 18599-10 möglich) errechnet sich die elektrische Bewertungsleistung somit zu:
pj = (0,8 · 0,1 W/(m2 · lx) · 0,39 · 1,2 + 0,1 · 0,05 W/(m2 · lx) · 0,53 · 1 + 0,1 · 0,05 W/(m2 · lx) · 0,53 ·
1,2) 500 lx · 0,93 = 20,1 W/m2 (A.20)
Fachplanung
Mit einer detaillierten Fachplanung kann für dieses spezielle Beispiel ein Wert der elektrischen Bewertungs-
leistung von 16,4 W/m2 nachgewiesen werden.
72
— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Leuchtenplan
Beleuchtungsart: Direkt
Den einzelnen Arbeitsplatzgruppen werden in diesem Beispiel einzelne Lichtdeckenelemente zugeordnet und
leuchten diese großflächig aus. Die Lichtdeckenelemente bestehen aus lichtlenkenden Prismenstrukturen.
Direktblendung und Reflexblendung auf Bildschirmen und glänzenden Oberflächen werden weitgehend
vermieden. Die Kontrastwiedergabe ist gut und die Schattigkeit ausgewogen. Die Lichtdeckenelemente
können gedimmt werden, wenn die zugeordnete Arbeitsplatzgruppe nicht besetzt ist. Die Einbauleuchten
beleuchten die Verkehrswege und sind mit Spiegelrastern ausgestattet, sodass Direktblendung und
Reflexblendung begrenzt werden. Durch die Zuordnung der Lichtdeckenelemente und der Einbauleuchten zu
den Arbeitsplätzen bzw. zu den Verkehrswegen wird der Raum entsprechend seiner Funktionalität deutlich
gegliedert und die schnelle visuelle Orientierung im Raum vereinfacht. Allerdings ist damit die Anordnung der
Arbeitsplätze und der Verkehrswege festgelegt und kann nicht ohne Weiteres verändert werden.
73
DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Nach dem Tabellenverfahren in 5.4.1 wird für die Beleuchtungsart „direkt“ nach Tabelle 1 pj,lx = 0,05
W/(m² · lx) angesetzt. Der Abminderungsfaktor kA zur Berücksichtigung des Bereichs der Sehaufgabe nach
DIN V 18599-10 ergibt sich für die Nutzungsrandbedingung „Großraumbüro“ zu kA = 0,93. Unter Einbeziehung
der Lampenart „Leuchtstofflampen, stabförmig mit EVG“ mittels des Anpassungsfaktors kL = 1 und des
Einflusses der Raumgeometrie nach Tabelle 3 mittels des Anpassungsfaktors kR = 0,53 (Wert interpoliert,
alternative Bestimmung über Vorgabe Raumindex für Nutzungsrandbedingung „Großraumbüro“ nach
DIN V 18599-10 möglich) errechnet sich die elektrische Bewertungsleistung somit zu:
Fachplanung
Mit einer detaillierten Fachplanung kann für dieses spezielle Beispiel ein Wert der elektrischen Bewertungs-
leistung von 14,3 W/m² nachgewiesen werden.
A.3.6 Flure
Leuchtenplan
Beleuchtungsart: Direkt
Durch den Einsatz breitstrahlender Leuchten wird eine möglichst gleichmäßige Ausleuchtung des Flures
ermöglicht. Durch die diffuse Abdeckung der Leuchten kann überdies eine sehr weiche, d. h. schattenarme
Aufhellung der Wände erreicht werden. Durch die Anordnung der Leuchte parallel zu den Wänden wird die
Gleichmäßigkeit der Wandaufhellung unterstützt. Die so entstandene Lichtlinie kann zu einer Streckung der
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— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
wahrgenommenen Länge des Raumes führen. Da Flure häufig eine geringere Raumhöhe besitzen als die
angrenzenden Räume, wurde eine Deckeneinbauvariante gewählt.
Nach dem Tabellenverfahren in 5.4.1 wird für die Beleuchtungsart „direkt“ nach Tabelle 1 pj,lx = 0,05
W/(m² · lx) angesetzt. Der Abminderungsfaktor kA zur Berücksichtigung des Bereichs der Sehaufgabe nach
DIN V 18599-10 ergibt sich für die Nutzungsrandbedingung „Verkehrsflächen“ zu kA = 1. Unter Einbeziehung
der Lampenart „Leuchtstofflampen, stabförmig mit EVG“ mittels des Anpassungsfaktors k L = 1 und des
Einflusses der Raumgeometrie nach Tabelle 3 mittels des Anpassungsfaktors kR = 1,07 (Wert interpoliert,
alternative Bestimmung über Vorgabe Raumindex für Nutzungsrandbedingung „Verkehrsflächen“ nach
DIN V 18599-10 möglich) errechnet sich die elektrische Bewertungsleistung somit zu:
Fachplanung
Mit einer detaillierten Fachplanung kann für dieses spezielle Beispiel ein Wert der elektrischen Bewertungs-
leistung von 4,6 W/m2 nachgewiesen werden.
Leuchtenplan
Beleuchtungsart: Direkt
Durch den Einsatz einer größeren Anzahl runder Downlights kleiner Leistung wird eine gleichmäßige Aus-
leuchtung des Flures mit hoher Gleichmäßigkeit im Bodenbereich erreicht. Die punktförmige Anordnung der
Leuchten ermöglicht und unterstützt die Orientierung auch in nicht gradlinigen Fluren.
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DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Nach dem Tabellenverfahren in 5.4.1 wird für die Beleuchtungsart „direkt“ nach Tabelle 1 pj,lx = 0,05
W/(m² · lx) angesetzt. Der Abminderungsfaktor kA zur Berücksichtigung des Bereichs der Sehaufgabe nach
DIN V 18599-10 ergibt sich für die Nutzungsrandbedingung „Verkehrsflächen“ zu kA = 1. Unter Einbeziehung
der Lampenart „Leuchtstofflampen, kompakt mit EVG“ nach Tabelle 2 mittels des Anpassungsfaktors kL = 1,2
und des Einflusses der Raumgeometrie nach Tabelle 3 mittels des Anpassungsfaktors kR = 1,07 (Wert
interpoliert, alternative Bestimmung über Vorgabe Raumindex für Nutzungsrandbedingung „Verkehrs-
flächen“ nach DIN V 18599-10 möglich) errechnet sich die elektrische Bewertungsleistung somit zu:
Fachplanung
Mit einer detaillierten Fachplanung kann für dieses spezielle Beispiel ein Wert der elektrischen Bewertungs-
leistung von 6 W/m2 nachgewiesen werden.
A.3.7 Produktionshalle
Leuchtenplan
Durch den Einsatz tiefstrahlender Leuchten kann eine gleichmäßige Ausleuchtung richtungsneutral, d. h.
unabhängig von wechselnden Nutzungen, erreicht werden.
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— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Nach dem Tabellenverfahren nach 5.4.1 ist für die Beleuchtungsart „direkt“ nach Tabelle 1 pj,lx = 0,05
W/(m² · lx) anzusetzen. Der Abminderungsfaktor kA zur Berücksichtigung des Bereichs der Sehaufgabe nach
DIN V 18599-10 ergibt sich für die Nutzungsrandbedingung „Werkstatt, Montage, Fertigung“ zu kA = 0,88.
Unter Einbeziehung der Lampenart „Metallhalogendampf-Hochdruck mit KVG“ nach Tabelle 2 mittels des
Anpassungsfaktors kL = 1 und des Einflusses der Raumgeometrie nach Tabelle 3 mittels des Anpassungs-
faktors kR = 0,58 (Wert interpoliert, alternative Bestimmung über Vorgabe Raumindex für Nutzungs-
randbedingung „Werkstatt, Montage, Fertigung“ nach DIN V 18599-10 möglich) errechnet sich die elektrische
Bewertungsleistung somit zu:
Fachplanung
Mit einer detaillierten Fachplanung kann für dieses spezielle Beispiel ein Wert der elektrischen Bewertungs-
leistung von 10,8 W/m² nachgewiesen werden.
Leuchtenplan
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DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Durch den Einsatz breitstrahlender Leuchten kann neben einer gleichmäßigen Ausleuchtung in der horizon-
talen Arbeitsebene auch eine gute Ausleuchtung in vertikalen Ebenen erreicht werden.
Nach dem Tabellenverfahren in 5.4.1 wird für die Beleuchtungsart „direkt“ nach Tabelle 1 pj,lx = 0,05
W/(m² · lx) angesetzt. Der Abminderungsfaktor kA zur Berücksichtigung des Bereichs der Sehaufgabe nach
DIN V 18599-10 ergibt sich für die Nutzungsrandbedingung „Werkstatt, Montage, Fertigung“ zu kA = 0,88.
Unter Einbeziehung der Lampenart „Leuchtstofflampen, stabförmig mit EVG“ des Anpassungsfaktors k L = 1
und des Einflusses der Raumgeometrie nach Tabelle 3 mittels des Anpassungsfaktors kR = 0,58 (Wert
interpoliert, alternative Bestimmung über Vorgabe Raumindex für Nutzungsrandbedingung „Werkstatt,
Montage, Fertigung“ nach DIN V 18599-10 möglich) errechnet sich die elektrische Bewertungsleistung somit
zu:
Fachplanung
Mit einer detaillierten Fachplanung kann für dieses spezielle Beispiel ein Wert der elektrischen Bewertungs-
leistung von 8,9 W/m² nachgewiesen werden.
A.4.1 Allgemeines
Das Beispiel stellt die Bestimmung des jährlichen und monatlichen Endenergiebedarfs für eine Fertigungs-
halle dar, die ausschließlich über Dachoberlichter mit Tageslicht versorgt wird. Es werden zwei verschiedene
Oberlichtlösungen betrachtet. In einer Variante wird die Dachöffnung mit Lichtbändern ausgestattet, in einer
zweiten Variante werden Shedoberlichter eingesetzt. Die gesamte Hallengrundfläche ist als tageslichtversorgt
zu betrachten. Es wird daher von nur einem Berechnungsbereich ausgegangen.
ANMERKUNG In dem Beispiel wird aus Gründen der Übersicht auf die Zonen(-Indizierung n) und Bereichsindizierung
(Indizierung j) verzichtet.
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— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Maße in m
a) Lichtbänder b) Shedoberlichter
Die elektrische Bewertungsleistung wird mittels des Tabellenverfahrens für eine Direktbeleuchtung bei Einsatz
von stabförmigen Leuchtstofflampen mit EVG bei einem Wartungswert der Beleuchtungsstärke von 500 lx
ausgelegt. Der Anpassungsfaktor kL für die Lampenart ergibt sich zu 1 nach Tabelle 2. Der Einfluss der
Raumgeometrie ergibt sich nach Tabelle 3 mittels des Anpassungsfaktors kR zu 0,53. Hierbei wird der
Raumindex
45 m & 30 m ! (A.26)
k " " 2,93
7 m % 0,85 m ! $ 45 m # 30 m !
zugrunde gelegt. Der Minderungsfaktor kA zur Berücksichtigung des Bereichs der Sehaufgabe ergibt sich
nach DIN V 18599-10 für die Nutzungseinheit „Werkstatt, Montage, Fertigung“ zu 0,88. Die elektrische
Bewertungsleistung errechnet sich somit zu:
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DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Der Tageslichtquotient ist nach Gleichung (29) zu bestimmen. Es gelten folgende Werte für das Verglasungs-
system eines Lichtbandes:
Aus der Geometrie des Lichtbandes und dem zuvor bestimmten Raumindex wird über die Tabellen-
eingangswerte as/bs = 5, hs/bs = 0,25; "w = 90° und k = 2,93 nach Tabelle 15 der Raumwirkungsgrad # R zu
0,88 (interpoliert) bestimmt. Der Außentageslichtquotient Da ergibt sich aufgrund horizontaler Dachneigung zu
100 %. Bei 12 Oberlichtern ergibt sich die gesamte Rohbauöffnung zu ARb = 240 m2. Die Grundfläche der
Halle ist ARG = 1 350 m2. Es ergibt sich somit ein mittlerer Tageslichtquotient von
240 m² (A.29)
D % 1$ 0,64 $ 0,92 $ 0,9 $ 0,85 $ $ 0,88 % 7,05 %
1350 m ²
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— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Aus der Geometrie des Shedoberlichts und dem zuvor bestimmten Raumindex wird über die Tabellen-
eingangswerte hg/hw = 0,67, !F = 60°; !w = 30° und k = 2,93 nach Tabelle 16 der Raumwirkungsgrad "R zu 0,8
(interpoliert) bestimmt. Der Außentageslichtquotient Da ergibt sich bei 60°-Neigung der Lichteintrittsfläche zu
72 % nach Tabelle 14. Bei acht Oberlichtern ergibt sich die gesamte Rohbauöffnung der Lichteintrittsfläche zu
ARb = 240 m2. Es ergibt sich somit ein mittlerer Tageslichtquotient
240 m²
D % 0,72 $ 0,7 $ 0,88 $ 0,9 $ 0,85 $ $ 0,8 % 4,83 % (A.31)
1350 m²
Nach Tabelle 18 ergibt sich mit den Tabelleneingangswerten Klassifizierung der Tageslichtversorgung „gut“,
Orientierung „horizontal“ und Wartungswert der Beleuchtungsstärke m = 500 lx der Tageslichtversorgungs-
faktor CTL,Vers = 0,94.
Nach Tabelle 18 ergibt sich mit den Tabelleneingangswerten Klassifizierung der Tageslichtversorgung „mittel“,
Orientierung „Nord“, Neigung 60° und Wartungswert der Beleuchtungsstärke m = 500 lx der Tageslicht-
versorgungsfaktor CTL,Vers = 0,71.
Der jährliche Endenergiebedarf für Beleuchtung wird nach den Gleichungen (1) und (2) bestimmt. Unter
Annahme des tageslichtabhängigen Kontrollsystems v) nach 5.5.3 „gedimmt, ohne Standbyverluste,
wiedereinschaltend“ ergibt sich nach Tabelle 19 ein Korrekturfaktor CTL,kon von 0,75. Hieraus resultiert der
Teilbetriebsfaktor Tageslicht FTL = 1 – CTL,Vers CTL,kon nach Gleichung (14) zu FTL = 1 – 0,94 · 0,75 = 0,295.
DIN V 18599-10 sieht für die Nutzungseinheit „Werkstatt, Montage, Fertigung“ keine Abwesenheit während
der Betriebszeit vor, so dass kein Präsenzmeldesystem vorgesehen wird. Es gilt somit FPrä = 1. Nach
DIN V 18599-10 sind folgende jährliche Betriebszeiten anzusetzen: tTag = 2 192 h, tNacht = 58 h. Somit ergibt
sich die effektive Betriebszeit zur Tageszeit aus folgender Gleichung:
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DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Die effektive Betriebszeit zur Nachtzeit ergibt sich aus folgender Gleichung:
Der jährliche Endenergiebedarf Beleuchtung wird somit nach folgender Gleichung bestimmt:
w
Q l, f "
p ! ATL ! ( t eff, Tag, TL $ t eff, Nacht ) # 11,7
m²
"1350 m² ! (646,6 h $ 58 h) # 11130 kWh ,
Analog ergibt sich der jährliche Endenergiebedarf für Beleuchtung für die Dachoberlichtlösung, ausgeführt als
Shedoberlichter. Unter Annahme des tageslichtabhängigen Kontrollsystems v) nach 5.5.3 „gedimmt, ohne
Standbyverluste, wiedereinschaltend“ ergibt sich nach Tabelle 19 ein Korrekturfaktor CTL,kon von 0,73.
Hieraus resultiert der Teilbetriebsfaktor Tageslicht FTL = 1 – CTL,Vers · CTL,Kon nach Gleichung (14) zu
FTL = 1 - 0,71 · 0,73 = 0,482. DIN V 18599-10 sieht für die Nutzungseinheit „Werkstatt, Montage,
Fertigung“ keine Abwesenheit während der Betriebszeit vor, so dass kein Präsenzmeldesystem vorgesehen
wird. Es gilt somit FPrä = 1. Nach DIN V 18599-10 sind folgende jährliche Betriebszeiten anzusetzen:
tTag = 2 192 h, tNacht = 58 h. Somit ergibt sich die effektive Betriebszeit zur Tageszeit aus folgender Gleichung:
t eff, Tag, TL t Tag ! FTL ! FPrä 2192 h ! 0,48 ! 1 1052 ,12 h (A.34)
Die effektive Betriebszeit zur Nachtzeit ergibt sich aus folgender Gleichung:
Der jährliche Endenergiebedarf Beleuchtung bestimmt sich somit aus folgender Gleichung:
w
Q l, f "
p ! A TL ! ( t eff, Tag, TL # t eff,Nacht ) " 11 ,7 # m²
!1350 m ² ! ( 1052 ,12 h $ 58 h ) 17534 kWh (A.36)
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— Vornorm — DIN V 18599-4:2007-02
Über die Verteilungsschlüssel in Tabelle 21 wird das auf Jahresbasis bestimmte Produkt CTL,Vers CTL,kon = 0,70
auf die einzelnen Monate umverteilt. Hieraus lassen sich mittels der monatlichen Teilbetriebsfaktoren FTL,i die
monatlichen Endenergiebedarfswerte Ql,f,i,ql,f,i bestimmen. Die Jahresbetriebszeiten werden hierbei monat-
lich gleich verteilt.
Ql,f,i ql,f,i
Monat vMonat,i vMonat,I · CTL,Vers · CTL,kon FTL,i 2
kWh kWh/(m · a)
Über die Verteilungsschlüssel in Tabelle 21 wird das auf Jahresbasis bestimmte Produkt CTL,Vers CTL,kon = 0,482
auf die einzelnen Monate umverteilt. Hieraus können mittels der monatlichen Teilbetriebsfaktoren FTL,i die
monatlichen Endenergiebedarfswerte Ql,f,i,q,f,i bestimmt werden. Die Jahresbetriebszeiten werden hierbei
monatlich gleich verteilt.
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DIN V 18599-4:2007-02 — Vornorm —
Ql,f,i ql,f,i
Monat vMonat,i vMonat,i · CTL,Vers · CTL,kon FTL,i 2
kWh kWh/(m · a)
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Literaturhinweise
[2] BildscharbV: Bildschirmarbeitsverordnung: Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der
Arbeit an Bildschirmgeräten. Bundesgesetzblatt, Teil 1 (1996), S. 1841
[3] De Boer, J.; Erhorn, H.: Ein einfaches Modell zur Klassifizierung der Tageslichtversorgung von
Innenräumen mit vertikalen Fassaden. gi Gesundheitsingenieur 125 (2004), H. 6, S. 281-295
[5] Ohne Verfasser: BGI 856, Beleuchtung im Büro, Hilfe für die Planung von Beleuchtungsanlagen von
Räumen mit Bildschirm- und Büroarbeitsplätzen, Hrsg. Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG),
Hamburg
[6] Rattunde, R.: Optimierung der Tageslichtbeleuchtung großer Räume durch Oberlichter unter Berück-
sichtigung des zur Verfügung stehenden Tageslichts, Dissertation TU Berlin, 1980
[8] Hinweise für die lnnenraumbeleuchtung mit künstlichem Licht in öffentlichen Gebäuden (Beleuchtung
2006), Hrsg. Arbeitskreis Maschinen- und Elektrotechnik staatlicher und kommunaler Verwaltungen
(AMEV), Geschäftsstelle des AMEV im Bundesministerium für Verkehr, Berlin, 2006
[9] Guide on the Maintenance of Indoor Electric Lighting Systems, Publication CIE 97:2005 (2nd edition),
ISBN 3 901 906 45 2
DIN 5040-1, Leuchten für Beleuchtungszwecke — Teil 1: Lichttechnische Merkmale und Einteilung
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